Monat: Februar 2021

Wessen Herde?

Und sie werden wissen, daß ich, Jehova, ihr Gott, mit ihnen bin, und daß sie, das Haus Israel, mein Volk sind, spricht der Herr, Jehova. Und ihr, meine Herde, Herde meiner Weide, ihr seid Menschen; ich bin euer Gott, spricht der Herr, Jehova.
Elberfelder 1871 – Hesekiel 34,30–31}}

Und sie sollen wissen, daß Ich, Jehovah, ihr Gott, mit ihnen bin, und sie, das Haus Israels, Mein Volk sind, spricht der Herr Jehovah. Ez 11,20; 36,38; 37,23; Jer 31,33. Und ihr seid Meine Herde, die Herde Meiner Weide, ein Mensch seid ihr; Ich bin euer Gott, spricht der Herr Jehovah. Ez 36,37; Ps 100,3; Joh 10,11f.
Tafelbibel – Ezechiel 34,30–31

 ‚Dann werden sie erkennen müssen, dass ich, ihr Gott Jehova, bei ihnen bin und dass sie, das Haus Israel, mein Volk sind‘, erklärt der Souveräne Herr Jehova.“ ‘  ‚Und ihr, meine Schafe, die Schafe, um die ich mich kümmere, ihr seid nur Menschen und ich bin euer Gott‘, erklärt der Souveräne Herr Jehova.“
neue Welt Übersetzung – 2018 – Hesekiel 34,30–31

Lesen Sie Johannes 10,1-18
1. Dieser Abschnitt enthält ein Gleichnis und dessen Erklärung. Welches ist nach ihrer Auffassung der Hauptpunkt des Gleichnisses?
Anmerkung: Christus ist der Einzige, der ein solches Interesse am Menschen hat, dass er sein Leben für ihn hingibt (Siehe auch Ps 100,3, Lukas 15,4-7; Röm 8,31-39; 1Petr 2,24-25).
2. Welches sind die Merkmale eines schlechten Hirten (Johannes 10,12-13)? Für wen könnt er repräsentativ sein?
Anmerkung: Er ist am Wohlergehen des einzelnen nicht interessiert. Er ist ein professioneller, und darum ist der Mensch für ihn nur Mittel zum Zweck. Deshalb läßt er den Menschen in seiner Not allein, sobald es Schwierigkeiten gibt.
Lesen Sie Hesekiel 34,31
Beachten Sie, was in diesem Abschnitt gesagt wird über:
– den schlechten Hirten – den schlechten Leiter
– den treuen Hirten – den guten Leiter
– die Schafe – die Art von Schafen, an welchen der gute Leiter interessiert ist.

Der Insider – Arbeitsbuch

Ein anderer großer Prophet, Jeremia, betonte ebenfalls die größere Produktivität des Landes bei der endgültigen Wiederherstellung. Nach Jeremia 31: 1–6 beabsichtigt er aufgrund der ewigen Liebe Gottes zu seinem Volk (Verse 1–3), es wiederherzustellen und wieder aufzubauen (Verse 4). Für Israel wird es wieder eine Zeit des Überflusses geben (Vers 5), und die Hügel von Ephraim werden mit dem Ruf widerhallen, zu kommen und Gott in Jerusalem anzubeten (Vers 6). Später, in derselben Passage, kehrte Jeremia in 31: 11–14 zum Thema zurück. Nach der Erlösung Israels (Vers 11) werden sie in das Land zurückgebracht, das eine Fülle hervorbringen wird (Vers 12) und allen Bewohnern des Landes Freude bereiten wird (Vers 13–14). Nach Jeremia nahm der nächste große Prophet, Hesekiel, das Motiv des Besitzes des Landes in Hesekiel 20: 42–44 auf. Israel soll gemäß den Verheißungen Gottes an die Vorfahren im Abrahamischen Bund (Vers 42) in ihr Land zurückgebracht werden. Israel wird sich von seinen Sünden der Vergangenheit abwenden und sie verabscheuen (Vers 43) und nun allein Gott dienen (Vers 44). Später, in Hesekiel 28: 25–26, wird Israel nach ihrer Wiedergeburt und Wiedererlangung das Land gemäß dem Abrahamischen Bund besitzen (Vers 25). Die Sicherheit, in der Israel leben und die Werke seiner Hände genießen wird, wird dann betont (Vers 26). Der Sicherheitsaspekt ist zusammen mit dem Element der Produktivitätssteigerung das Thema von Hesekiel 34: 25–31. Da es im Land keine wilden Tiere mehr geben wird, wird Israel in der Lage sein, das Land in völliger Sicherheit zu genießen (Vers 25). Die Regenfälle werden zur richtigen Zeit und in angemessenen Mengen (Vers 26) eintreten und die Produktivität steigern (Vers 27a). Israel soll nicht nur vor den wilden Tieren geschützt sein, sondern auch vor all seinen Feinden der Vergangenheit (Verse 27b – 28). Niemand wird kommen, um die Ernte zu zerstören (Vers 29). In jeder Hinsicht wird Israel zu Recht mit Gott verwandt sein und sein eigentümlicher Besitz sein (Verse 30–31). Dies ist auch nicht das Ende des Themas, wie der Prophet in Hesekiel 36: 8-15 fortfuhr. Trotz jahrelanger Verwüstung soll das Land wieder bestellt (Verse 8–9) und besiedelt werden; Das heißt, die Bewohner des Landes werden stark zunehmen (Verse 10–11). Israel wird das Land wieder besitzen (Vers 12), und die Produktion des Landes wird enorm sein (Vers 13–15). Später in dieser Passage ging der Prophet in Hesekiel 36: 28–38 weiter aus. Hesekiel erklärte, dass Israel aufgrund seiner Wiedergeburt (Vers 29) das Land wieder besitzen werde (Vers 28). Der Vorwurf Israels wird beseitigt (Vers 30), und Israel wird seine vergangenen Sünden verabscheuen (Vers 31). Es ist nicht zur Ehre Israels (Vers 32), dass die Wiedergeburt (Vers 33), der Besitz (Vers 34) und der Wiederaufbau des Landes (Vers 35) stattfinden, sondern es ist zur Ehre Gottes unter den Nationen (Vers 36). Was Israel betrifft, wird die Bevölkerung zunehmen und die verlassenen Orte werden wieder aufgebaut (Verse 37–38).

Israelologie: das fehlende Glied in der systematischen Theologie

Die Herde Gottes Wie die Kirche hat Israel eine Beziehung zwischen Hirten und Schafen zu Gott. Der einzigartige Hirte ist Gott, die Vielzahl der Hirten sind die jüdischen Führer und das Schaf oder die Herde ist Israel (Ps. 28: 9; 78:52; 80: 1). Ein Beispiel für diese Beziehung ist Jeremia 23: 1–4. Gott beschuldigt die jüdischen Führer (Hirten), die Zerstreuung Israels verursacht zu haben (zerstreue die Schafe von meiner Weide) und gibt ihnen die Schuld (Vers 1). Gott verkündet sein Gericht (Vers 2): Was sie der Herde angetan haben, wird er ihnen antun. In der Zwischenzeit beabsichtigt Gott, den Rest meiner Herde wieder zu sammeln und in das Land zurückzubringen (Vers 3). Zu dieser Zeit wird Gott Israel rechtschaffene Hirten geben, die die Herde mit Wissen und Verständnis ernähren und niemals schuldig sein werden, Israel in die Irre geführt zu haben (Vers 4). Der gleiche Punkt wurde früher in Jeremia 3:15 gemacht. An diesem Tag wird Gott selbst ihr oberster Hirte sein, der sich um sie kümmert, selbst wenn sie von menschlichen Hirten regiert werden (Jes 40,11; Jer 31,10). Eine ausführliche Behandlung dieses Motivs findet sich in Hesekiel 34: 1–31. Es ist eine Prophezeiung gegen die Hirten Israels, die Führung Israels, die schuldig ist, die Herde in die Irre geführt und die Herde nicht gefüttert zu haben, sondern sich frei von der Herde zu ernähren und sie schließlich zu zerstreuen (Verse 1–5). Gott wird nun die Hirten richten und sie werden aus der Führung entfernt (Verse 6–10). Die Schafe wird er von überall her sammeln, um sie ins Land zurückzubringen, und dort werden sie gefüttert, bewässert und geheilt (Verse 11–16). In Vorbereitung auf die endgültige Versammlung der Herde wird Gott die einzelnen Schafe richten und ein Teil der Herde wird wegen ihrer Sünden zerstört (Verse 17–22). Der Rest, der endgültig wiederhergestellt wird, wird einen menschlichen Hirten über sich haben, den auferstandenen König David (Verse 23–24; vgl. Hesekiel 37:24). Zu dieser Zeit wird die Herde in den Neuen Bund eintreten und die Früchte des Landes (Verse 25–29) in vollen Zügen genießen können, denn Israel ist die Herde Gottes (Verse 30–31). In Sacharja 11: 4–14 wird das Motiv in einer messianischen Rolle gesehen, da Sacharja die Rolle des guten Hirten spielt. Der Bericht beginnt mit einem Auftrag an Sacharja (Verse 4–6), die Herde des Schlachtens zu ernähren, eine Herde, die bereits zum Töten bestimmt ist (Vers 4). Die Besitzer der Herde töteten die Herde ohne Schuldgefühle und die Hirten der Herde empfanden kein Mitleid mit der Herde, die sie beschützen sollten (Vers 5). Als ob das nicht schlimm genug wäre, wird Gott auch sein Mitleid (Vers 6) aus dem Land entfernen und die Bewohner werden in die Hand seines Königs gegeben; Der König wird das Land schlagen und diesmal wird Gott nicht eingreifen. Es ist dieser Vers, der deutlich macht, dass die Herde die Bewohner des Landes oder das Volk Israel repräsentiert, während die sorglosen Hirten Israels Führer sind. In seiner neutestamentlichen Erfüllung sind die Besitzer die Römer und der König war der römische Kaiser. Im Jahr 70 verwüsteten die Römer das Land und in den folgenden Versen wird Sacharja erklären, warum dies geschehen durfte. Zacharias führte seinen Auftrag aus (Verse 7–11) und fütterte die Schlachtherde mit besonderem Schwerpunkt auf den Armen der Herde (Verse 7a). Die Herde des Schlachtens repräsentiert ganz Israel, während die Armen der Herde den Überrest Israels repräsentieren. Als der Messias kam, diente er der gesamten Nation mit einem besonderen Schwerpunkt auf dem gläubigen Überrest. Um seinen Auftrag auszuführen, benutzte Sacharja zwei Dauben (Vers 7b). Einer nannte er Schönheit, was „Gnade“ bedeutet, und der andere nannte er Bands, was „Bindemittel“ oder „Vereinigung“ bedeutet. Ersteres sollte die Herde schützen, während letzteres die Herde zusammenhalten sollte. So erfüllte Sacharja seine Mission: Ich fütterte die Herde. So auch der Messias (Mt 9,35-36). Während der Fütterung der Herde musste Sacharja die drei Hirten, drei Kategorien jüdischer Führer, abschneiden, weil er ihrer müde war und sie Sacharja verabscheuten (Vers 8). Im neutestamentlichen Kontext wären dies die Pharisäer, Schriftgelehrten und Sadduzäer. Irgendwann kam es zu einem plötzlichen Ende der Fütterung (Vers 9) und es kam zu einem Bruch zwischen dem guten Hirten und der Herde, und die Herde wurde dem natürlichen Verlauf der Ereignisse überlassen, ohne dass der Hirte sie störte. In seiner Erfüllung im Neuen Testament fand dieses Ereignis in Matthäus 12: 22–45 statt, als die Führung Israels das Messiasschiff Jesu ablehnte. Dieser Bruch führte zum Brechen der Schönheit (Vers 10). Der Schutz der Herde wurde nun aufgehoben und der Bund, den Gott mit den Nationen der Heiden geschlossen hatte, die Israel beschützten, wurde gebrochen. Diese Nationen könnten nun die Herde zerstören und zerstreuen. Das Gegenstück zum Neuen Testament ist Matthäus 24: 1–2, Lukas 19: 41–44 und 21:24. Die Handlung und Bedeutung des Brechens der Schönheit wurde nur von den Armen der Herde verstanden (Vers 11). Sie achteten darauf, was der gute Hirte zu sagen hatte, denn sie wussten, dass es das Wort Jehovas war.

Israelologie: das fehlende Glied in der systematischen Theologie

keine Sorgen machen?

Gestern war die Behauptung der Bibel – dass denen, die Gott lieben, alles zum Guten wirken wird. Aber deshalb sich keine Sorgen machen?

Und warum seid ihr um Kleidung besorgt? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen: sie mühen sich nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch aber, daß selbst nicht Salomon in all seiner Herrlichkeit bekleidet war wie eine von diesen.
Elberfelder 1871 – Mt 6,28–29

 Und warum macht ihr euch Sorgen um eure Kleidung? Seht euch die Lilien auf dem Feld an und lernt von ihnen! Sie wachsen, ohne sich abzumühen und ohne zu spinnen ´und zu weben`. Und doch sage ich euch: Sogar Salomo in all seiner Pracht war nicht so schön gekleidet wie eine von ihnen.
Neue Genfer Übersetzung – Matthäus 6,28–29

Warum stresst ihr euch immer damit, dass eure Kleidung total out und sogar peinlich werden könnten? Seht euch doch mal die Blumen auf den Wiesen an! Die gehen auch nicht jeden Tag arbeiten oder machen sich den Kopf, was sie heute wieder anziehen sollen. Hey, selbst der große Präsident Salomo, der so stylisch gut aussah, hatte längst nicht so coole Kleidung wie eine dieser schönen Blumen.
VolxBibel – Matthäus 6,28–29

Auch andere jüdische Lehrer verurteilten das Begehren; manche gingen sogar so weit wie Jesus und stellten es auf dieselbe Stufe wie Ehebruch. Hier greift Jesus also nicht die Lehrmeinung an, die seine Hörer vertraten, vielmehr geht es ihm um ihre innere Einstellung. Das griechische Wort an dieser Stelle ist dasselbe wie in der Einleitung des Zehnten Gebots in der Septuaginta (der griechischen Übersetzung des A.T. ): »Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib« ( 2.Mose 20,17 ). Das Zehnte Gebot, das Gebot über das Begehren, zwingt die Zuhörer Jesu, auch die anderen Gebote, die Mose gab, zu verinnerlichen.

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Als Nächstes beschäftigt sich der Herr mit der Unvernunft der Sorge, dass wir in Zukunft nicht genug anzuziehen haben. Die Lilien des Feldes (wahrscheinlich ist hier eine wilde Anemonenart gemeint) »mühen sich nicht, auch spinnen sie nicht«. Dennoch übersteigt ihre Schönheit die Anmut der königlichen Kleider Salomos. Wenn Gott für eine wilde Blume ein solch elegantes Kleid schaffen kann, die doch nicht lange lebt und die man schließlich im Ofen verbrennt, damit man Brot backen kann, dann wird er sicherlich für sein Volk sorgen, das ihn anbetet und ihm dient.

MacDonald – Kommentar zum Neuen Testament

Worüber machen wir uns Sorgen?

Ein charakteristisches Merkmal von Menschen, die sich Sorgen machen, ist der negative Blick in die Zukunft. Wenn du Sorgen hast, verbringst du deine Zeit damit, zu überlegen, was passieren oder nicht passieren könnte, um dann das Schlechteste zu befürchten.

• „Was mache ich, wenn ich meine Arbeit verliere?“
• „Wie werde ich meine Rechnungen bezahlen?“
• „Was mache ich, wenn ich keine andere Arbeit bekomme?“
• „Was mache ich, wenn mich mein Ehepartner verlässt?“
• „Wie werde ich es alleine schaffen?“
• „Was werden die Leute denken?“
• „Was mache ich, wenn meine Kinder in Schwierigkeiten geraten?“
• „Wie soll ich damit fertig werden?“
• „Was für Möglichkeiten habe ich?“
• „Was mache ich, wenn meine Eltern pflegebedürftig werden?“
• „Wie soll ich für die Pflege bezahlen?“
• „Was werden sie von mir erwarten?“
• „Was mache ich, wenn mein Ehepartner eine Affäre hat?“
• „Wie werde ich ihm je verzeihen?“
• „Was werde ich unseren Kindern sagen?“
• „Was mache ich, wenn ich an Krebs erkranke?“
• „Welche Folgen könnte das auf mein Leben haben?“
• „Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für mich?“

MATTHÄUS 6,31

So seid nun nicht besorgt, indem ihr sagt: Was sollen wir essen? Oder: Was sollen wir trinken? Oder: Was sollen wir anziehen?

D. Die andere Seite von Sorgen

Du musst zwischen destruktiven Sorgen und konstruktiver Fürsorge unterscheiden, darfst aber nicht versuchen, deine Sorgen als Fürsorge zu tarnen. Frage dich ehrlich, was die innersten Motive deines Herzens sind.3

PSALM 51,8

Siehe, du hast Lust an der Wahrheit im Innern, und im Verborgenen wirst du mir Weisheit kundtun.

Destruktive Sorgen / Konstruktive Fürsorge
• lähmen / • motiviert
• unterbinden Kreativität / • steigert die Kreativität
• verhindern jede Initiative / • bewirkt Initiative
• werden zu Angst / • bewirkt Konzentration
• wollen deine Zukunft kontrollieren / • versucht, die Zukunft zu verbessern
• befürchten das Schlechteste / • hofft auf das Beste
• sehen für andere nicht gut aus / • sieht für andere gut aus
• lenken deine Gedanken von den wichtigen Dingen ab / • lenkt unsere Gedanken auf wichtige Dinge

Schlüssel zur biblischen Seelsorge – June Hunt

Die Macht des Geldes geht noch weiter: das Geld regiert die Welt. Es öffnet den Weg zur Befriedigung jeder Art von Begierde nach Besitz und Herrschaft, es ist der Nährboden für den Ehrgeiz, die Selbstsucht und für den Stolz des menschlichen Herzens. Dies alles zeugt davon, dass der Mensch von niemandem abhängig sein will, am wenigsten von Gott. Ist es möglich, dass solche Gefühle auch in einem Gläubigen wohnen? Ach, unsere natürlichen Herzen bleiben immer die gleichen, und wenn wir uns von unseren Begierden beherrschen lassen, könnten auch wir von derselben Geldliebe mitfortgerissen werden, die völlig im Gegensatz steht zur Entfaltung der Abhängigkeit von Gott und unseres Vertrauens auf Ihn, der verheissen hat, uns tagtäglich alles zu geben, was wir nötig haben (vgl. Mt 6,24-34). Kein Gläubiger wagt zu sagen, er komme ohne Gott aus, und doch handelt er manchmal so. Von einem solchen Gläubigen hat man den Eindruck, dass er nur das eine Ziel vor Augen habe: «viele Güter» aufzuhäufen «auf viele Jahre», um sich, wie er meint, mit diesen seinen einzigen Mitteln die Zukunft zu sichern. Dadurch verliert er den Segen einer beständigen Abhängigkeit von Gott, wie sie in dem Gebet, das der Herr seine Jünger lehrte, zum Ausdruck kommt: «Unser nötiges Brot gib uns heute» (Mt 6,11).
Die Macht des Geldes hat noch andere Folgen: es bestimmt in vielen Fällen die Beziehungen der Menschen untereinander. Der Besitzer von Reichtum übt nur allzu leicht eine mehr oder weniger bewusste Herrschaft über die aus, die in irgendeiner Weise von ihm abhängig sind. Dieser Einfluss des Geldes, selbst wenn er nicht gewollt ist, kann die, die diesem Einfluss unterworfen sind, zu einem Verhalten führen, das anders ist, als es sein sollte. Es mag manchmal so weit kommen, dass sie, gegen ihren Willen, von einem Menschen abhängig werden, anstatt nur von Gott abhängig zu bleiben, und vielleicht in diesen Umständen so handeln, dass ihr vom Wort Gottes erleuchtetes Gewissen gestraft wird.
Der Einfluss des Geldes hat sogar seine bemühenden Folgen im Dienst des Herrn! Es mag auf den ersten Anblick scheinen, dass der Dienst leichter und fruchtbarer getan werden könnte, wenn man über die nötigen Mittel verfügte. Es mag auch scheinen, dass der Diener viel mehr vollbringen würde, wenn er nicht einen Teil seiner Zeit dazu verwenden müsste, für sich und seine Familie den Lebensunterhalt zu verdienen, sondern genügend Geld hätte, um sich frei zu bewegen, ohne durch irdische Beschäftigungen aufgehalten zu werden. Dies alles ist sehr einleuchtend, wenn man die Dinge nur vom menschlichen Standpunkt aus betrachtet. In der Tat, dies ist für einen Diener manchmal ein sehr gefährlicher Fallstrick, und es kann sein, dass dies für seinen Dienst ein Hindernis ist und nicht, wie er hoffte, eine Hilfe.
Wir haben in der Schrift in dieser Hinsicht einige wertvolle Belehrungen. Der Apostel Paulus, als Zeltmacher mit seinen Händen arbeitend, diente dem Herrn deswegen nicht weniger eifrig und fruchtbar (vgl. Apg 18,3-11). Am Ende seines öffentlichen Dienstes angekommen, erinnerte er die Ältesten von Ephesus daran, wie seine Hände nicht nur seinen persönlichen Bedürfnissen, sondern auch «denen, die bei ihm waren» gedient hatten. Ja noch mehr, er übte sich auch in der Wohltätigkeit (vgl. Apg 20,33-35). So hat also Paulus sowohl für seine persönlichen Bedürfnisse als auch für die seiner Reisebegleiter gearbeitet und endlich auch um «sich der Schwachen anzunehmen». Hat dies seinen Dienst für den Herrn beeinträchtigt? Ist beim Apostel je der Gedanke aufgekommen, dass er besser zu dienen vermöchte, wenn ihm grosse Mittel zur Verfügung stünden? Man braucht unter den vielen einschlägigen Stellen nur Apg 20,17-27.31; 1 Korither 15,10; 2 Korinther 11,23-33 zu lesen, um eine Ahnung zu bekommen von der grossen Tätigkeit des Apostels und ihren Resultaten.
Es ist wohl so, dass er den Korinthern ins Gedächtnis rief, wie «der Herr für die, die das Evangelium verkündigen, angeordnet, vom Evangelium zu leben», doch wollte er von diesem Recht keinen Gebrauch machen (vgl. 1 Korither 9,1-23). Ohne Zweifel hat er von gewissen Versammlungen Gaben erhalten, und mit welcher Dankbarkeit nahm er sie entgegen! (vgl. 1. Phil 4,15-20). Aber diese Gaben nahm er nicht so sehr für seinen Lebensunterhalt an, obwohl es einige Male geschehen sein mochte (2 Korinther 11,8); sie bedeuteten ihm vielmehr ein Zeichen der Gemeinschaft im Dienst, der Gemeinschaft der Versammlung mit dem Apostel und der Gemeinschaft des Apostels mit der Versammlung. War eine Versammlung in einem schlechten Zustand, konnte Paulus von ihr nichts annehmen; so wollte er zum Beispiel von den Korinthern nichts empfangen, und er wünschte, ihnen auch in keiner Weise zur Last zu sein: «Und ich hielt mich in allem euch unbeschwerlich und werde mich so halten» (2 Korinther 11,9 – vgl. auch 12,14). Welch ein Beispiel und welch eine Belehrung für uns! Um seinen Dienst zu erfüllen, zählte der Apostel nicht auf das Geld, auf die Macht des Geldes und auf die Möglichkeiten, die es verschafft. Mit einem lebendigen Glauben vertraute er auf den Herrn, der selber das Nötige an Zeit, an Erleichterungen, an körperlicher und moralischer Kraft, an geistlichen Hilfsquellen zu geben weiss. Er ist es, der die Türen öffnet, und die, die Er gesandt hat, leitet und stärkt. Der Diener rechnet allein mit dem Herrn, der ihn mit allem Nötigen versieht und ihm auch Grenzen setzt, die sowohl für den Diener wie auch für die, denen er zu dienen sucht, gut sind. Man tut wohl, diese Grenzen zu beachten, denn es hat sich noch immer gezeigt, dass man es mit der Macht des Feindes zu tun bekommt, wenn man «eine Mauer einreisst» (Pred 10,8). Eine übergrosse Tätigkeit ist nicht immer das Zeichen eines sehr nutzbringenden und gesegneten Dienstes.
Da der Apostel nichts mit der Macht des Geldes zu tun hatte, verwirklichte er in seinem Dienst die Macht des Glaubens oder besser gesagt, die Macht Gottes, und er ermahnt uns, seine Nachahmer zu sein, wie er ein Nachahmer Christi war. Was müssen wir erst sagen, wenn wir den vollkommenen Diener betrachten! Hat er je nötig gehabt, von jenen Mitteln, die das Geld verschafft, Gebrauch zu machen? War er je diesem Einfluss unterworfen oder war er je abhängig von seiner Macht, Er, der nicht hatte, wo Er sein Haupt hinlegen konnte, und der nicht ein einziges Geldstück besass, um die Tempelsteuer zu zahlen? (Mt 8,20; 17,24-27).
«Reich werden wollen» bedeutet, vom Geist dieses Zeitlaufs angesteckt zu sein, es bedeutet, in Versuchung und Fallstrick zu fallen «und in viele unvernünftige und schädliche Begierden, die die Menschen versenken in Verderben und Untergang» (1 Timotheus 6,9).
«Reich werden wollen» führt zur Versuchung, auf eine Weise zu handeln, die nicht immer richtig ist, ja die sogar bisweilen den Stempel der Unehrlichkeit trägt, wo Gott nicht mehr dabei sein kann. Wie manche sind es, «die sich selbst mit vielen Schmerzen durchbohrt haben», weil die Geldliebe in ihren Herzen Platz gefunden hat! Und wer vermag zu ermessen, wie viel Böses die Macht des Geldes im Dienst für den Herrn schon angerichtet hat, indem sie ein Hindernis war für die Entfaltung der Macht Gottes als Antwort auf den Glauben des Dieners?
Dass doch niemand sich gewinnen oder mitfortreissen lasse von der «Geldliebe»! Er stünde in Gefahr, am Ende seiner irdischen Laufbahn bekennen zu müssen, dass er sein Leben verloren hat. Glückselig anderseits der, der eine wahre Glaubensabhängigkeit an den Tag legt und von Gott alles Nötige für seine äusseren Bedürfnisse empfängt, indem er sein Vertrauen nicht auf die Güter setzt, die ihm geschenkt sind, «sondern auf Gott, der uns alles reichlich darreicht zum Genuss» (1 Timotheus 6,17-19)!

Halte fest 1967

Sorget nicht! Die Güter spiegeln dem menschlichen Herzen vor, ihm Sicherheit und Sorglosigkeit zu geben; aber in Wahrheit verursachen sie gerade erst die Sorge. Das Herz, das sich an die Güter hängt, empfängt mit ihnen die erstickende Last der Sorge. Die Sorge schafft sich Schätze, und die Schätze schaffen wieder die Sorge. Wir wollen unser Leben durch die Güter sichern, wir wollen durch Sorge sorglos werden; aber in Wahrheit erweist sich das Gegenteil. Die Fesseln, die uns an die Güter binden, die die Güter festhalten, sind selbst – Sorgen.
Der Mißbrauch der Güter besteht darin, daß wir sie zur Sicherung für den nächsten Tag gebrauchen. Sorge ist immer auf das Morgen gerichtet. Die Güter aber sind in strengstem Sinn allein für das Heute bestimmt. Gerade die Sicherung für den morgigen Tag macht mich heute so unsicher. Es ist genug, daß jeder Tag seine eigene Plage habe. Wer das Morgen ganz in die Hand Gottes legt und heute ganz empfängt, was er zum Leben braucht, der allein ist wahrhaft gesichert. Das tägliche Empfangen macht mich frei vom Morgen. Der Gedanke an das Morgen liefert mich der unendlichen Sorge aus. „Sorget nicht für den anderen Morgen“ – das ist entweder ein furchtbarer Hohn auf die Armen und Elenden, zu denen Jesus gerade spricht, auf alle die, die – menschlich geredet – morgen verhungern, wenn sie heute nicht sorgen. Es ist entweder ein unerträgliches Gesetz, das der Mensch mit Widerwillen von sich stößt oder aber – es ist die einzigartige Verkündigung des Evangeliums selbst von der Freiheit der Kinder Gottes, die einen Vater im Himmel haben, der ihnen seinen lieben Sohn geschenkt hat. Wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?
„Sorget nicht für den anderen Morgen“ – das ist nicht zu begreifen als Lebensweisheit, als Gesetz. Es ist allein zu begreifen als das Evangelium von Jesus Christus. Nur der Nachfolgende, der Jesus erkannt hat, empfängt aus diesem Wort die Zusage der Liebe des Vaters Jesu Christi und die Freiheit von allen Dingen. Nicht die Sorge macht den Jünger sorglos, sondern der Glaube an Jesus Christus. Nun weiß er: Wir können gar nicht sorgen (v. 27). Der nächste Tag, die nächste Stunde ist uns gänzlich entnommen. Es ist sinnlos, so zu tun, als könnten wir überhaupt sorgen. Wir können ja an den Zuständen der Welt nichts ändern. Gott allein kann sorgen, weil er die Welt regiert. Weil wir nicht | sorgen können, weil wir so völlig ohnmächtig sind, darum sollen wir auch nicht sorgen. Wir maßen uns damit das Regiment Gottes an.
Der Nachfolgende aber weiß auch, daß er nicht nur nicht sorgen kann und darf, sondern daß er auch nicht zu sorgen braucht. Nicht die Sorge, aber auch nicht die Arbeit schafft das tägliche Brot, sondern Gott der Vater. Die Vögel und die Lilien arbeiten und spinnen nicht, und doch werden sie ernährt und gekleidet, sie empfangen täglich das Ihre ohne Sorge. Sie brauchen die Güter der Welt nur zum täglichen Leben, sie sammeln sie nicht, und gerade so preisen sie den Schöpfer, nicht durch ihren Fleiß, ihre Arbeit, ihre Sorge, sondern durch das tägliche, einfältige Empfangen der Gabe, die Gott gibt. So werden Vögel und Lilien zu Exempeln für die Nachfolgenden. Jesus löst den ohne Gott gedachten notwendigen Zusammenhang von Arbeit und Nahrung auf. Er preist das tägliche Brot nicht als den Lohn der Arbeit, sondern er spricht von der sorglosen Einfalt dessen, der in Jesu Wegen geht und alles von Gott empfängt.
„Nun arbeitet kein Tier um seine Nahrung, sondern ein jegliches hat sein Werk, darnach sucht’s und findet seine Speise. Das Vöglein fliegt und singet, machet Nester und zeuget Junge; das ist seine Arbeit, aber davon nähret sich’s nicht. Ochsen pflügen, Pferde tragen und streiten, Schafe geben Wolle, Milch, Käse, das ist ihre Arbeit; aber davon nähren sie sich nicht; sondern die Erde trägt Gras und nährt sie durch Gottes Segen. Also soll und muß der Mensch auch arbeiten und etwas tun, aber doch daneben wissen, daß ein Anderer sei, der ihn ernähre, denn seine Arbeit, nämlich Gottes reicher Segen; wiewohl es scheinet, als nähre ihn seine Arbeit, weil Gott ohne seine Arbeit ihm nichts gibt. Wiewohl das Vöglein nicht säet noch erntet, aber doch müßte Hungers sterben, wo es nicht nach der Speise flöge und suchte. Daß es aber Speise findet, ist nicht seine Arbeit, son- | dern Gottes Güte. Denn wer hat Speise dahingelegt, daß es sie findet? Denn wo Gott nicht hinlegt, da findet niemand nichts, und sollt sich alle Welt zu Tod arbeiten und suchen“ (Luther). Wenn aber Vögel und Lilien vom Schöpfer erhalten werden, sollte der Vater nicht vielmehr seine Kinder ernähren, die ihn täglich darum bitten, sollte er ihnen nicht geben können, was sie zur Notdurft ihres Lebens täglich brauchen, er, dem alle Güter der Erde gehören und der sie verteilen kann nach seinem Wohlgefallen? „Gott gebe mir nun jeden Tag, soviel ich darf zum Leben, er gibt’s den Vögeln auf dem Dach, wie sollt er’s mir nicht geben?“ (Claudius).
Sorge ist Sache der Heiden, die nicht glauben, die sich auf ihre Kraft und Arbeit verlassen, aber nicht auf Gott. Heiden sind die Sorgenden darum, weil sie nicht wissen, daß der Vater weiß, daß wir des alles bedürfen. Darum wollen sie selbst tun, was sie von Gott nicht erwarten. Für den Nachfolgenden aber gilt: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“ Damit ist deutlich gemacht, daß Sorge für Essen und Kleidung noch nicht Sorge für das Reich Gottes ist, wie wir es gern verstehen möchten, als sei Erfüllung unserer Arbeit für unsere Familie und uns, als sei unsere Sorge um Brot und Wohnung schon das Trachten nach dem Reich Gottes, als vollzöge dieses sich nur innerhalb jener Sorgen. Das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit ist hier etwas von dem, was uns an Gaben der Welt zufallen soll, ganz und gar Unterschiedenes. Es ist nichts anderes als die Gerechtigkeit, von der Mt. 5 und 6 gesprochen wurde, die Gerechtigkeit des Kreuzes Christi und der Nachfolge unter dem Kreuz. Die Gemeinschaft Jesu und der Gehorsam gegen sein Gebot kommt zuerst, alles andere folgt nach. Es ist kein Ineinander, sondern ein Nacheinander. Vor den Sorgen um unser Leben, um Essen und Kleidung, um Beruf und Familie steht das Trachten nach der Gerechtigkeit Christi. Es ist hier nur die äußerste Zusammenfassung dessen gegeben, was schon gesagt war. Auch dieses Wort Jesu ist entweder eine unerträgliche Last, eine unmögliche Vernichtung der menschlichen Existenz der Armen und Elenden – oder aber es ist das Evangelium selbst, das ganz froh und ganz frei macht. Nicht von dem, was der Mensch soll und nicht kann, spricht Jesus, sondern von dem, was Gott uns geschenkt hat und noch verheißt. Ist Christus uns geschenkt, sind wir in seine Nachfolge berufen, so ist uns mit ihm alles, wirklich alles geschenkt. Es wird uns alles andere zufallen. Wer in der Nachfolge Jesu allein auf Seine Gerechtigkeit blickt, der ist in der Hand und Hut Jesu Christi und seines Vaters, und wer so in der Gemeinschaft des Vaters ist, dem kann nichts geschehen, der kann auch nicht mehr zweifeln, daß der Vater seine Kinder wohl ernähren kann und nicht hungern lassen wird. Gott wird zur rechten Stunde helfen. Er weiß, was wir bedürfen.
Der Nachfolger Jesu wird noch nach langer Jüngerschaft auf die Frage des Herrn: „Habt ihr auch je Mangel gehabt?“ antworten: „Herr, niemals!“ Wie sollte der auch Mangel haben, der in Hunger und Blöße, in Verfolgung und Gefahr der Gemeinschaft Jesu Christi gewiß ist?

Dietrich Bonhoeffer – Nachfolge

„Macht euch also keine Sorgen!“ Wir befinden uns mitten in der Bergpredigt und hören diese Anweisung von Jesus. Sich keine Sorgen zu machen – das kann ermutigend sein. Das kann aber auch sehr radikal wirken und verunsichern. Sollen wir denn gar nicht vorausplanen?
Ich verstehe die Worte von Jesus so, dass sie uns nicht ausreden, uns um andere Menschen oder um unser eigenes Wohlbefinden zu kümmern. Gleich zu Beginn erklärt Jesus, dass wir wertvoll in Gottes Augen sind. Wenn Gott uns einen so großen Wert zuspricht, dann dürfen wir uns selbst auch diesen Wert zusprechen. Dann dürfen wir für uns selbst sorgen.
Jesus möchte uns allerdings von dem Druck befreien, der sich durch ängstliches und unnötiges Sorgen aufbaut. Wir sollen uns nicht durch Sorgen gefangen nehmen lassen und nicht den Blick auf das verlieren, was eigentlich wichtig ist. Jesus betont, dass wir durch unsere Sorgen unser Leben ja gar nicht verlängern können.
Jesus geht es hier um einen Perspektivwechsel: wegzuschauen von unseren ängstlichen Sorgen – und unseren Blick neu auszurichten auf Gottes Reich und seine Gerechtigkeit. Wir können Gott vertrauen, denn als unser Vater weiß er, was wir brauchen. Jesus spricht uns zu, dass Gott sich um uns kümmert. Diesen Perspektivwechsel beschreibt die Lutherübersetzung in Vers 33 so: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“ Priorität hat also das Suchen nach Gottes Reich und nach Gottes Gerechtigkeit.
Dietrich Bonhoeffer hat zu dieser Bibelstelle geschrieben, dass Jesus unseren Blick weglenkt von dem, was wir Menschen nicht können – also weg von dem, was uns Sorgen bereitet –, und hin zu dem, was Gott uns geschenkt hat und verheißt: sein Reich und seine Gerechtigkeit. Wir sind Beschenkte! Und Jesus ermutigt uns, mit dieser neuen Perspektive durch das Leben zu gehen.

Faszination Bibel 4/2020

„alle, die Gott lieben …“

Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach Vorsatz berufen sind. Denn welche er zuvorerkannt hat, die hat er auch zuvorbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Welche er aber zuvorbestimmt hat, diese hat er auch berufen; und welche er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; welche er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht. Was sollen wir nun hierzu sagen? Wenn Gott für uns ist, wer wider uns?
Elberfelder 1871 – Römer 8,28–31

Eines aber wissen wir: Alles trägt zum Besten derer bei, die Gott lieben; sie sind ja in Übereinstimmung mit seinem Plan berufen.  Schon vor aller Zeit hat Gott die Entscheidung getroffen, dass sie ihm gehören sollen. Darum hat er auch von Anfang an vorgesehen, dass ihr ganzes Wesen so umgestaltet wird, dass sie seinem Sohn gleich sind. Er ist das Bild, dem sie ähnlich werden sollen, denn er soll der Erstgeborene unter vielen Brüdern sein.  Und weil Gott sie für dieses Ziel bestimmt hat, hat er sie auch berufen. Und weil er sie berufen hat, hat er sie auch für gerecht erklärt. Und weil er sie für gerecht erklärt hat, hat er ihnen auch Anteil an seiner Herrlichkeit gegeben.
 Was können wir jetzt noch sagen, nachdem wir uns das alles vor Augen gehalten haben? Gott ist für uns; wer kann uns da noch etwas anhaben?
Neue Genfer Übersetzung – Röm 8,28–31

Das eine aber wissen wir: Wer Gott liebt, dem dient alles, was geschieht, zum Guten. Dies gilt für alle, die Gott nach seinem Plan und Willen zum neuen Leben erwählt hat.
Hoffnung für Alle – Römer 8,28

Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach [Seinem] Ratschluß berufen sind; Eph 1,11; Weish 16,17; Sir 39,31.
Tafelbibel – Röm 8,28

Beide nahmen alles, was sie erlebten oder erwarteten, aus der liebenden Hand Gottes an. Damit zeigen sie, was Dankbarkeit im Grunde ist, nämlich eine innere Überzeugung von dem, was Römer 8,28 ausdrückt: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken“.
Auch wir dürfen uns die Frage stellen: Wenn der himmlische Vater mich liebt, habe ich dann nicht allen Grund, dankbar zu sein für das, was Er getan hat und für mich vorsieht? Wenn wir auf diese Zusage Gottes bauen, darf unser Herz auch Friede und Freude empfinden (s. Phil 4,6ff).

Bleib in mir 2017

8,27 Wenn Gott »die Herzen« der Menschen erforscht, dann kann er auch wissen, »was der Sinn« (oder »das Trachten«; vgl. z. B. Schl 2000; Anm. d. Übers.) »des Geistes ist«, auch wenn sich dieser Geist nur in Seufzern ausdrückt. Wichtig ist hier, dass die Gebete des Heiligen Geistes für uns immer »Gott gemäß« sind. Und weil sie immer mit Gottes Willen in Einklang stehen, sind sie immer zu unserem Besten. Das erklärt sehr viel, wie uns der nächste Vers offenbart.
8,28 Gott lässt »alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach seinem Vorsatz berufen sind« d. h. denen, die ihn »lieben«. Das mag uns nicht immer so erscheinen. Wenn uns manchmal großer Kummer befällt oder wir etwas Tragisches, Enttäuschungen, Frustrationen oder den Tod lieber Angehöriger verkraften müssen, dann fragen wir uns, was daraus Gutes entstehen kann. Doch der folgende Vers gibt uns die Antwort: Alle Dinge, die unter Gottes Zulassung in unser Leben kommen, sind dazu da, uns in das Bild seines Sohnes zu verwandeln. Wenn wir das erkennen, dann verschwindet das Fragezeichen aus unseren Gebeten. Unser Leben wird nicht durch unpersönliche Mächte wie Zufall, Glück oder Schicksal, sondern durch unseren wunderbaren, persönlichen Herrn bestimmt, der »zu sehr liebt, um unfreundlich zu sein, und zu weise ist, um sich irren zu können«.
8,29 Nun spürt Paulus den majestätischen Linien des göttlichen Planes nach, demzufolge viele Söhne zur Herrlichkeit geführt werden sollen.
Zunächst hat Gott uns in der Ewigkeit vor aller Zeit schon »vorher erkannt«. Es geht dabei nicht um ein rein verstandesmäßiges Wissen. Was sein Wissen betraf, so kannte er bereits jeden, der je geboren werden würde. Doch sein Vorherwissen umfasste nur diejenigen, die er »vorherbestimmt hat, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein«. Deshalb war es ein Wissen mit einem Ziel, das niemals verfehlt werden konnte. Es ist eine unzureichende Feststellung, wenn man sagt, dass Gott diejenigen »vorher erkannt« hat, von denen er wusste, dass sie eines Tages bereuen und glauben würden. In Wirklichkeit ist es sein Vorherwissen, das schließlich die Buße und den Glauben sicherstellt.
Dass gottlose Sünder eines Tages durch ein Wunder der Gnade in das Bild Christi verwandelt werden, ist eine der erstaunlichsten Wahrheiten der göttlichen Offenbarung. Natürlich geht es hier nicht darum, dass wir je die Eigenschaften Gottes haben oder Christus im äußeren Erscheinungsbild ähneln. Vielmehr werden wir in moralischer Hinsicht ihm gleichen, absolut frei von der Sünde, und werden wie er einen verherrlichten Leib haben.
An diesem herrlichen Tag wird er »der Erstgeborene … unter vielen Brüdern« sein. »Erstgeborener« bedeutet hier, dass er der Erste im Rang oder in der Ehrenstellung ist. Er wird nicht Einer unter Gleichen, sondern der Eine sein, der den Platz höchster Ehre unter seinen Brüdern und Schwestern einnimmt.
8,30 Jeder, der von Ewigkeit her »vorherbestimmt« ist, ist gleichzeitig »auch berufen«. Das bedeutet, dass er nicht nur das Evangelium hört, sondern es auch annimmt. Daher haben wir hier einen wirksamen Ruf. Alle sind gerufen, denn mit dem Ruf Gottes (der auf einer rechtskräftigen Grundlage ergeht) ist jeder gemeint. Doch nur wenige nehmen diesen Ruf an, und das ist der wirksame (die Bekehrung verursachende) Ruf Gottes.
Alle, die dem Ruf folgen, sind »auch gerechtfertigt«. Ihnen wird eine absolut gerechte Stellung vor Gott gegeben. Sie sind durch die Verdienste Christi mit der Gerechtigkeit Gottes gekleidet und können nur so in die Gegenwart des Herrn gelangen.
Diejenigen, die »gerechtfertigt« sind, die sind »auch verherrlicht«. Eigentlich sind wir noch nicht verherrlicht, doch die Verherrlichung ist so sicher, dass Gott hier die Vergangenheitsform wählen kann, um die Tatsache zu beschreiben. Die Verherrlichung ist uns so sicher, als ob wir sie schon erhalten hätten!
Das ist eine der wichtigsten Stellen des Neuen Testaments über die Heilsgewissheit der Gläubigen. Denn von jeder Million Menschen, die von Gott »vorherbestimmt« sind, ist jeder Einzelne dieser Million »berufen«, »gerechtfertigt« und »verherrlicht«. Nicht einer wird fehlen! (vgl. den Ausdruck »alles« in Joh 6,37).
8,31 Wenn wir diese unzerbrechlichen Glieder in der goldenen Kette der Erlösung überdenken, dann ist die Schlussfolgerung zwingend! »Wenn Gott für uns ist«, in dem Sinne, dass er uns für sich auserwählt hat, dann kann niemand mehr erfolgreich »gegen uns«31 sein. Wenn die Allmacht für uns wirkt, dann kann keine Macht seinen Plan zerstören.

MacDonal – Kommentar zum Neuen Testament

(Römer 8:28-30)
Wir könnten diese Stelle nicht besser als mit des Apostels eigenen Worten erläutern. In den vorhergehenden Versen, (22 und 23) erklärt er, was Gott mit der Berufung der Neuen Schöpfung bezweckt: nämlich, sie außerordentlich zu segnen, damit sie andere segnen könne, nämlich die seufzende Schöpfung, die in Geburtswehen liegt und auf das Offenbarwerden der Söhne Gottes wartet. (Vers 21 und 22) Hierauf zeigt der Apostel, dass alle Dinge denen zum Guten dienen, die er zur Neuen Schöpfung beruft, dass für die Gegenwart Enttäuschungen, Prüfungen, Widrigkeiten, der Widerstand von Fleisch, Welt und Widersacher dazu bestimmt sind, in uns friedsame Früchte der Gerechtigkeit zu erzeugen und dadurch ein weit überwiegendes ewiges Gewicht von Herrlichkeit für uns zu bewirken, jener Herrlichkeit, zu der wir berufen sind, und nach der wir uns strecken dürfen. Der Apostel bezeichnet uns die Vorkehrung des Herrn zugunsten der Berufenen, denen alle Dinge zum Guten mitwirken. Wir dürfen an diese Berufung gar nicht anders denken als in Verbindung mit dem Gedanken an unseren älteren Bruder. Niemand konnte ihm zuvorkommen; einzig wer dessen Fußstapfen sieht und in sie tritt, kann überhaupt hoffen, Teilhaber der himmlischen Herrlichkeit zu werden. Die Zuvorbestimmung Gottes, dass alle diese Brüder Christi ihrem älteren Bruder ähnlich sein müssen, wenn sie an der Neuen Schöpfung Anteil haben wollen, würde jedem Menschen alle und jede Aussicht, Teilhaber dieser Herrlichkeit zu werden, rauben, wenn Gott dafür nicht durch die Erlösung, die in Christo Jesu ist, Vorsorge getroffen hätte, dass die Schwachheiten des Fleisches, die in uns wohnen, und die wir nicht völlig beherrschen können, alle durch das Verdienst des Opfers des Erlösers bedeckt werden. Durch diese Vorkehrung kann Gott übersehen, dass wir im Fleisch nicht getreue Bilder seines Sohnes sind, sofern wir durch Beherrschung des Fleisches mittels des Willens, soweit es uns möglich ist, diese Gesinnung auch beweisen; für das, was jenseits unseres Könnens liegt, für unabsichtliche Schäden und Verfehlungen, kommt unser Herr Jesus durch seine hinreichende Gnade auf.

In seiner Beschreibung der berufenen Klasse sagt der Apostel weiter: „Welche er aber zuvor bestimmt hat, diese hat er auch berufen; und welche er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; welche er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht.“ (Vers 30) Diese Stelle wird meist missverstanden, weil sie auf die meisten Leser den Eindruck macht, der Apostel erwähne hier die Erfahrungen des Christen in der üblichen, aufeinander folgenden Ordnung, wie dies z.B. in der im vorigen Studium besprochenen Stelle der Fall ist. Aber hier beginnt der Apostel offensichtlich am anderen Ende. Er fasst die Herauswahl bereits als vollzählig, erhöht und herrlich gemacht ins Auge, und von hier aus verfolgt er den Werdegang der Entwicklung der Neuen Schöpfung rückwärts, indem er zeigt, dass niemand herrlich gemacht wird, er sei denn zuvor durch Gottes Gnade berufen worden, und dass niemand berufen wird, er sei denn zuvor aus Glauben gerechtfertigt; denn nur Glaubende werden zum Wettlauf nach dem Kleinod zugelassen. Und alle diese Gerechtgemachten sind zuvor von Gott dadurch geehrt oder ausgezeichnet („verherrlicht“ ist eine unzutreffende Übersetzung), dass er es ihnen ermöglichte, ihn und seinen geliebten Sohn, der da ist der Weg, die Wahrheit und das Leben, zu erkennen.

Es ist eine viel größere Ehre, als viele glauben, in der gegenwärtigen Zeit von der Gnade Gottes reden zu hören. Wie die Wiederherstellung eine Gabe Gottes ist, die im Tausendjahrreich der Welt zugänglich gemacht werden wird, so ist es eine besondere Ehre, des Herrn Gnade zu kennen und in der gegenwärtigen Zeit eine Gelegenheit zu haben, sich vor der Welt mit ihm auszusöhnen. Denn nachdem wir so geehrt wurden und die zu einer Rechtfertigung aus Glauben notwendige Erkenntnis erlangt haben, bietet sich uns Gelegenheit, einen weiteren Schritt zu tun, uns dem Ruf gemäss zu weihen und, wenn wir treu bleiben, zu der Herrlichkeit zu gelangen, die an uns geoffenbart werden und uns zu Gliedern der auserwählten Neuen Schöpfung machen soll.

Charles Taze Russell im Jahr 1904 – Die Neue Schöpfung

Röm 8:27 : Das Judentum lehrte, dass Gott die Herzen der Menschen erforscht und kennt ( 1.Kön 8,39; 1.Chr 28,9 ), eine Vorstellung, die im N.T . wiederholt auftaucht und in manchen späteren rabbinischen Texten sogar zu einem Gottestitel wird (»Erforscher der Herzen«).
Röm 8,28-30
Gottes ewiger Heilsplan
Röm 8:28 : Nach Auffassung der Stoa sollte sich irgendwann einmal alles zum Besten wenden – jedenfalls aus der Sicht des höchsten Gottes, die anderen Wesen (einschließlich der niedrigeren Götter) würden ohnehin keinen Bestand haben. Die Juden glaubten an die Allmacht Gottes und daran, dass er die Geschichte in eine Klimax hineinführen würde, in der er sein Volk rechtfertigen und es für seine Leiden in der Vergangenheit reich belohnen würde (s. die Ausführungen zu 8,18 ). Für Paulus besteht der größte Vorzug dieser Leiden darin, dass sie die Gläubigen dem Bild Christi gleichmachen ( 8,29 ).
Röm 8:29 : In der Lehre mancher griechischen Philosophen begegnet man der Aussage, dass die Menschen wie Gott werden sollen, doch die Vorstellung vom »Bild« (Luther) oder »Ebenbild« (Schlachter) Gottes findet sich vor allem in jüdischen Quellen. Das reinste Bild Gottes im jüdischen Denken war die personifizierte Weisheit (s. die Ausführungen zu Kol 1,15 ), doch ebenso bekannt war die Vorstellung, dass Adam bzw. die Menschheit als Ganze nach dem Bild Gottes erschaffen war (vgl. 1.Mose 1,26-27 ). Die Kinder Gottes werden dem Bilde des Erstgeborenen der neuen Schöpfung, dem neuen Adam, entsprechen ( Röm 5,12-21 ).
Röm 8:30 : Zur Prädestination siehe Kap. 9 . Die Aussage über die Prädestination ( 8,29 ) hebt nicht den freien Willen des Menschen auf; das Judentum lehrte vielmehr die Allmacht Gottes und zugleich die Verantwortung des Menschen. (Die Vorstellung, dass der Mensch sich zwischen beiden entscheiden müsse, ist eine auf der griechischen Logik beruhende Vorstellung aus nachneutestamentlicher Zeit.)

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Röm 8,28:

„Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind.“

Vieles, was wir erbitten und für richtig und heilsam halten, tut und gibt Gott so nicht. Manche schwere Anfechtung erwächst daraus für uns und unser Beten. Doch darf der, der Gott liebt, der Gerechtfertigte und von Gott Angenommene, in aller Anfechtung Vertrauen fassen. Ja, er wird sogar zu einem „Wissen“ geführt, das alles sonstige menschliche Wissen übersteigt.

Alles wirkt für uns zusammen zum Guten: Das ist ganz gewiss kein theoretischer Satz, mit dem wir allem Geschehen unseres Lebens gelassen begegnen könnten. Dieses Wissen reift und wächst unter schwersten Anfechtungen, ja gerade in tiefer Not und in bedrängendem Leid, auf dem Grund der Liebe zu Gott, die uns durch Jesus Christus ermöglicht ist. Es ist ein geistgewirkter Satz, ein Bekenntnis unter Tränen. Alles wirkt zusammen, gerade auch das, was wir nicht wollen, was uns bedrängt, beugt und zerbricht. „Zum Guten“, das ist Kurzbenennung des ganzen Heils, das Gott uns schenkt und das er vollenden will. Gott lässt seine Kinder nicht. Er lässt vieles, was sie nicht wollen, an sie heran, aber alles zum Heil. Selbst dem Satan räumt Gott gegen Hiob Macht ein, aber zum Guten Hiobs. Gott umschützt Hiob und schenkt ihm das Gute: den bewährten, eingegründeten Glauben. In Hiob steht eine Illustration unseres Wortes vor uns, das wir unter Zittern lobend ansehen dürfen. Hiob bleibt in der Anbetung Gottes: „Der Herr hat’s gegeben, der Herr hat’s genommen; der Name des Herrn sei gelobt!“ (Hiob 1,21; vgl. auch Röm 1,12; 2,9f..).

Alles wirkt zusammen zum Guten: Dieses Bekenntnis beruht auf der Treue Gottes, auf dem Wissen um seine Heilsgeschichte, die vor aller Zeit begann. Der zweite Satz könnte deshalb geradezu begründend diese Treue Gottes loben: Alles wirkt zusammen zum Guten, weil wir „nach dem Vorsatz berufen sind“. Es war Gottes „Vorsatz“, Menschen aus dem Vergehen herauszurufen, sie zu berufen (vgl. Eph 1,11; 3,11; Jak 1,12). Sein jetziges Handeln beruht auf seinem Entschluss vor aller Zeit. Gott reagiert nicht, er passt sich nicht den Windungen der Geschichte an. Er macht die Geschichte. Das ist überwältigende, tröstende und grundlegende Erkenntnis (vgl. auch Röm 9,11ff.).

Röm 8,29-30:

„(29) Denn welche er zuvor ersehen hat, die hat er auch verordnet, dass sie gleich sein sollten dem Ebenbilde seines Sohnes, auf dass derselbe der Erstgeborne sei unter vielen Brüdern.

(30) Welche er aber verordnet hat, die hat er auch berufen; welche er aber berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht; welche er aber hat gerecht gemacht, die hat er auch herrlich gemacht.“

Im Leben der Christen handelt Gott. Darauf gründet sich die Gewissheit des Glaubens. Paulus hat dieses durchfragende Handeln Gottes im Auge, wenn er die Abfolge so fasst: ersehen – verordnet – berufen – gerecht gemacht – herrlich gemacht. Ihm und den Christen ist dieses verlaufende und durchlaufende Heilshandeln Gottes hier nicht quälendes Problem, sondern Grund fester Glaubensgewissheit. Wir sollten bei dem biblischen Zeugnis von der Vorhersehung Gottes dieses vor allem und als Erstes rühmen. Vor dem Fragen steht das Danken und die Anbetung. Gott hat uns „zuvor ersehen“; wir könnten das griechische Wort in seinem Bedeutungsumfang so umschreiben: Gott hat uns in seiner Liebe lange im voraus liebend erkannt, sich uns in Liebe zugewandt (vgl. 1Kor 8,3; auch Jer 1,5; Am 3,2). Der Grund unseres Glaubens liegt in Gottes Bewegung auf uns zu, in seiner Liebe zu uns, lange bevor wir lieben konnten. Er hat uns auch „verordnet“, uns für ein bestimmtes Ziel vorherbestimmt. Seine uns greifende Liebe bestimmt uns dazu, dass wir gleichgestaltet werden dem Bilde „seines Sohnes“. Jesus Christus ist das Bild Gottes; in ihm ist Gott selbst da. Der Mensch war geschaffen in und zur Gottesebenbildlichkeit.

In der Sünde ist dies völlig zerstört und verloren gegangen. Doch in Jesus Christus steht nun das Bild Gottes wieder da, und durch ihn haben wir Christen wieder Zugang zu unserer eigentlichen Bestimmung. Wir werden umgestaltet und Christus darin gleichgestaltet, denn er will nicht allein bleiben, sondern der „Erstgeborene [sein] unter vielen Brüdern“. Die Einsetzung in die Sohnschaft ist für uns zugleich Einsetzung in die Bruderschaft mit dem Sohn Gottes. Das Bild Gottes, das in Jesus Christus da ist, ist sein Wesen. Es ist sein Leben und seine Herrlichkeit, die er uns mitteilt und gibt. Nicht einfach als Wiederherstellung der verlorenen Gottesebenbildlichkeit aus dem Paradies geschieht das; vielmehr vollzieht sich dieses Gleichgestaltetwerden von dem Bild Jesu Christi her und zu ihm hin, denn er ist nicht die Wiederholung Adams, sondern das Gegenbild Adams, der neue Adam (vgl. Röm 5,12ff.). Dazu hat uns Gott bestimmt, das ist die Zielangabe für den Christen, dem Ebenbild des Sohnes gleich zu sein (vgl. Mt 12,50; Joh 20,17; Apg 13,43; Phil 3,21; Kol 1,18; 1Petr 1,2; 1Joh 3,2). Wir sind zu dieser Gleichgestalt mit dem Sohn von Gott bestimmt und dazu auf den Weg des Glaubens gestellt, dazu „berufen“. In unserem geschichtlichen Leben traf uns der Ruf Gottes im Anruf des Evangeliums, wir wurden gerechtfertigt und damit auch schon hier und jetzt verherrlicht. Die Berufung führt zur Rechtfertigung. Die Rechtfertigung ist Verherrlichung schon hier und dann vollendet im Reich Gottes (vgl. 2Thess 2,13f.).

Darum also können wir gewiss sein, das Wissen haben, dass alles mitwirken muss zum Guten, weil sich an und in unserem Leben Gottes Handeln vollzieht. Weil er sich bei und an uns durchsetzt und seine Liebe mit uns durchhandelt bis zur Vollendung.

Gerhardt Maier – Edition C

Wahl und die göttlichen Motive der souveränen Gnade Wahlen sind ein wichtiges Konzept innerhalb der souveränen Gnade, und es sollten sechs Punkte angesprochen werden. Erstens liegt das Verhältnis der Souveränität zur Wahl speziell im Bereich der Erlösung. Die Bibel lehrt, dass die Wahl zur Errettung ist (Eph. 1: 5) und die Errettung durch Gnade (Eph. 2: 8). Zweitens dient Gottes Wahlwerk dazu, den Gläubigen an das Bild des Messias anzupassen. Die Gläubigen sind dazu prädestiniert, sich an das Bild des Sohnes Gottes anzupassen (Röm 8,28-30). Drittens wäre niemand gerettet worden, wenn Gott seine Wahlsouveränität nicht ausgeübt hätte. Der Mensch ist nicht in der Lage, sich selbst zu retten. Viertens lautet die Frage nicht: „Warum sind einige verloren?“ Alle sind wegen der Sünde verloren. Die Frage ist: „Warum werden irgendwelche gerettet?“ Der Grund, warum einige durch Gnade gerettet werden, ist zu Gottes Ehre. Fünftens basiert alles, was Gott tut, auf dem Rat seines eigenen Willens (Eph. 1:11). Sechstens, weil Gott ein souveräner Herrscher ist, entgeht nichts seiner Beobachtung und nichts liegt außerhalb seiner Kontrolle. Deshalb kann er dem Menschen sicher die Freiheit geben, die für die Verantwortung notwendig ist (2. Thes. 2:13). Gnade betrifft also Herkunft und Verantwortung Reaktionen. In Bezug auf die Verantwortung in Bezug auf Reaktionen sollten drei Dinge beachtet werden: Erstens dürfen die Gläubigen die Gnade Gottes nicht durch Ersetzen von Werken vereiteln (Gal. 2: 4); zweitens dürfen die Gläubigen den Geist der Gnade nicht ärgern, indem sie den Heilsweg der Gnade ablehnen (Hebr 10,29); und drittens sollten die Gläubigen ihre Berufung und Wahl sicherstellen; Um sicherzugehen, muss man sehen, ob Gottes Gnade zu guten Werken führt (2 Pet. 1:10).

Fruchtenbaum – messianische Studien

Wenn ich Jehovah liebe – dann hat er alle meine Schritte in seiner Hand – und ich kann vertrauen, dass alles zu guter Letzt zum Guten ausgeht.

Jehovah – der Geist???

Der Herr aber ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, ist Freiheit.
Wir alle aber, mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauend, werden verwandelt nach demselben Bilde (O. in dasselbe Bild) von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, als durch den Herrn, den Geist.
Elberfelder Bibel 1905 – 2 Korinther 3,17–18

Denn der Herr ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. Joh 4,24; 8,36; 1Joh 5,7; 1Kor 15,45.
Nun aber schauen wir alle mit aufgedecktem Angesicht wie im Spiegel die Herrlichkeit des Herrn, indem wir selbst von Herrlichkeit zu Herrlichkeit zu demselben Bilde umgestaltet werden, als vom Herrn, Welcher der Geist ist. 2Kor 3,12.13; 4,4; Röm 8,29f; 1Kor 13,12.
Tafelbibel – 2 Kor 3,17–18

Mit Gott ist hier jetzt die Power von Gott gemeint, sein Geist. Wenn der in uns wohnt, haben die alten Gesetze nichts mehr zu sagen. Als Christen sind wir so eine Art Spiegel für dieses Leuchten von Gott. Und seine Power sorgt dafür, dass man dieses Leuchten bei uns immer besser sieht.
VolxBibel – 2 Kor 3,17–18

2 Kor 3:17 : Paulus bediente sich einer Standardmethode der jüdischen Auslegung, um Entsprechungen zwischen den handelnden Personen beim ersten Geben des Gesetzes und im neuen Bund herauszuarbeiten: Dem »Herrn« in der Passage aus 2. Mose entspricht in heutiger Zeit der »Geist«.
2 Kor 3:18 : Bei den Griechen kursierten viele Geschichten über Leute, die »verwandelt« oder »verklärt« wurden, allerdings waren die griechischen Philosophen der Ansicht, dass die Verwandlung in göttliches Wesen nur durch die Betrachtung göttlicher Dinge geschehen könne. In den Schriftrollen vom Toten Meer ist es der Gerechte, der die göttliche Herrlichkeit widerspiegelt. Der Apostel bezog sich in seinen Ausführungen zwar häufig auf solche, für die Kultur seiner jeweiligen Leser relevanten Bilder und Vorstellungen (mit Ausnahme der Vorstellung der Vergöttlichung), doch in diesem Fall geht es ihm, wie der Kontext nahe legt, schlicht und einfach um die Herrlichkeit Gottes, die sich im Antlitz von Mose spiegelte. Die Menschen, die unter dem neuen Bund stehen, erblicken die Herrlichkeit Gottes sogar noch unmittelbarer, als es Mose möglich war ( 2.Mose 33,20 ); deshalb sind sie wie jener verwandelt worden, sodass sie nun – durch den Geist – die Herrlichkeit Gottes spiegeln.

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Es liegt im Wesen jeder Segnung von oben, dass sie Christus mehr und mehr in den Mittelpunkt unseres Lebens rückt. Als Haupt seines Leibes soll Er uns als seinen Gliedern so groß und herrlich werden, dass unser Leben anfängt, die Frucht seines Wirkens und der Abglanz seines Angesichts zu sein.
Im Umgang mit Ihm stehend, lernen wir, alles von Ihm zu erwarten, alles in Ihm zu finden, alles mit Ihm zu durchleben. Ob Er uns beiseite nimmt und in die Stille führt, oder ob Er uns seine Herrlichkeit auf verhüllten Leidens- und Segenswegen offenbart, alles geschieht zu dem einen Zweck, dass Er groß werde in unserem Leben. Denn unser Vertrauen zu Ihm kann nicht größer sein, als unser inneres Schauen und Erkennen ist.
Daher ließen auch einst z. B. die Endor-Stunden die Jünger tiefer als je hineinschauen in die Herrlichkeit ihres Meisters. In der Verklärung sahen sie Ihn, wie ihr Auge Ihn noch nicht gesehen hatte. Durch diese Offenbarung sollte in ihrer Seele ein Vertrauen geweckt werden, wie sie es bis dahin nicht besessen hatten. Denn auf diesem Wege allein erschließt sich dem Glauben mehr und mehr jenes Geheimnis, dass „seine göttliche Kraft uns alles geschenkt hat, was zum Leben und zur Gottseligkeit dient.“ Wir können nur in soweit Ihm vertrauen, als Er durch seine Offenbarung in uns hat Vertrauen wecken können. Es ist daher dem Heiligen Geist auch heute wieder ganz besonders darum zu tun, dass Christus verklärt werde im Herzen und Leben der Glaubenden. Die große Mission des Geistes innerhalb der Gemeinde und deren einzelnen Glieder verfolgt unentwegt dieses Ziel. Er will uns tiefer als je zuvor hineinschauen lassen in die Herrlichkeit und Lebensfülle unseres erhöhten und doch gegenwärtigen Herrn. Denn das Anschauen seiner Herrlichkeit mit unverhülltem Angesichte bedeutet Leben für uns und Heil für die Welt. Wer einen großen Retter kennt, ist auch zu einer großen Rettungsarbeit fähig. Geht doch heute die ganze Sehnsucht der Welt dahin, nicht große Jünger, wohl aber in den Jüngern einen großen Retter zu sehen. Sie sehnt den herbei, der nicht nur ihre Schuld aufzudecken, sondern auch zu vergeben vermag. Das ist jedoch allein Christus, der größer ist als die Schuld der Welt. Von Christus her ist allein Hoffnung auch für die Welt in ihrem Sterben. Wo Er sprechen kann, entsteht Licht, wo Er handeln kann, erwacht neues Leben.

Jakob Kroeker – Er sprach zu mir

Beschäftige dich nicht so sehr mit den Wirkungen des Geistes in dir, sondern lieber mit dem Werk des Herrn Jesus, das für dich geschehen ist. Es ist die Absicht des Heiligen Geistes, die Blicke auf Christus zu lenken: auf das, was Er getan hat, und auf Ihn, wie Er heute in der Herrlichkeit ist.
Du brauchst einen Gegenstand für dein Herz! Wenn du selbst dieser Gegenstand bist, dann drehst du dich wie ein Kreisel um dich selbst und kommst nie aus dem Dilemma heraus. Denn keiner kann sich selbst aus dem Sumpf ziehen. Der Geist Gottes will, dass du an Jesus denkst, der für dich im Himmel lebt. Wenn du auf Ihn siehst, erkennst du nicht nur, wie du leben sollst, sondern du wirst auch in sein Bild verwandelt (2 Korinther 3,18). Dann versuchst du nicht mehr fieberhaft, dich zu verändern, sondern du wirst verändert. Der Heilige Geist wirkt in dir und trägt den Sieg über das Fleisch, die sündige Natur, davon (Gal 5,17). So erfährst du, dass das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus stärker ist als das Gesetz der Sünde und des Todes (Röm 8,2).
In solch einem Klima, das von der Person des Herrn geprägt wird, können Glaubenszweifel nicht gedeihen. Sie verkümmern und verschwinden. Ein freudiges und kraftvolles Christenleben beginnt sich zu entwickeln.
Wir alle aber, mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauend, werden verwandelt nach demselben Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, als durch den Herrn, den Geist. (2 Korinther 3,18)

Gerrid Setzer – Anker der Seele

So wie Mose eine Zeitlang die Herrlichkeit widerspiegelte, die er am Sinai erblickte, als Gott sich Mose auf größere Weise offenbarte, können die heutigen Gläubigen auch die Herrlichkeit des Messias widerspiegeln, der gemäß 2 eine noch größere Manifestation der Schechina-Herrlichkeit war Korinther 3: 12-18: Wenn wir also eine solche Hoffnung haben, sprechen wir sehr kühn und sind nicht wie Mose, der einen Schleier auf sein Gesicht legt, dass die Kinder Israel nicht unerschütterlich auf das Ende dessen schauen, was war vergehen: aber ihre Gedanken waren verhärtet; denn bis zum heutigen Tag beim Lesen des alten Bundes bleibt derselbe Schleier übrig, und es wird ihnen nicht offenbart, dass er in Christus beseitigt ist. Aber bis zum heutigen Tag, wenn Mose gelesen wird, liegt ein Schleier auf ihrem Herzen. Aber wenn es sich an den Herrn wendet, wird der Schleier weggenommen. Jetzt ist der Herr der Geist. Und wo der Geist des Herrn ist, ist Freiheit. Aber wir alle verwandeln uns mit einem unverhüllten Gesicht, das wie in einem Spiegel die Herrlichkeit des Herrn sieht, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit in dasselbe Bild, wie vom Herrn, dem Geist. Die Bilder stammen aus der Darstellung der Reflexion von Gottes Herrlichkeit durch das Gesicht von Moses. In den Versen 12–13 wird darauf hingewiesen, dass Moses Gesicht verhüllt war, damit das Verblassen der Herrlichkeit nicht gesehen werden sollte. In den Versen 14–15 bleibt dieser Schleier immer noch bestehen, denn Israel hat nicht gesehen, dass die Dispensation des Gesetzes vergangen ist. In den Versen 16–17 wird der Schleier nur dann aus den jüdischen Augen entfernt, wenn sie sich vom Gesetz zu Jeschua, dem Messias, wenden. Als sich Mose vom Volk zum Herrn abwandte, wurde der Schleier entfernt. Auf die gleiche Weise wird auch dieser Schleier entfernt, wenn sich der Jude vom Gesetz zu Jeschua, dem Messias, abwendet. Dann befasst sich Paulus in Vers 18 mit der Reflexion der Shechinah-Herrlichkeit durch die Gläubigen. Der Gläubige betrachtet die Herrlichkeit des Herrn mit einem unverhüllten Gesicht und verwandelt sich von Herrlichkeit zu Herrlichkeit in dasselbe Bild. Die Herrlichkeit, die im Messias gesehen wird, schafft eine ähnliche Herrlichkeit im Gläubigen. Es ist Jesus, der die Shechinah-Herrlichkeit besitzt, aber der Gläubige soll die Herrlichkeit des Messias in sich selbst widerspiegeln. Während bei Moses die Reflexion durch das Leuchten seines Gesichts gesehen wurde, ist im Fall des Gläubigen die Reflexion in der Umwandlung des Lebens des Gläubigen in ein Leben mit spirituellem Charakter zu sehen. Wie im Fall der Hesekiel-Passagen ist die Schechina-Herrlichkeit in dieser Passage mit dem Heiligen Geist verbunden, denn die Mittel der Spiritualität bestehen darin, vom Heiligen Geist erfüllt oder kontrolliert zu werden.

Fruchtenbaum – messianische Studien

Das Tetragramm im Neuen Testament.
Schließlich nimmt das Problem des Namens Gottes in der B’rit Hadashah eine weitere Dimension der Unsicherheit an. Dort ist das griechische Wort kurios häufig mehrdeutig. Es kann „Herr“, „Herr“ (wie in „Herr des Herrenhauses“), „Herr“ (mit göttlichen Obertönen) und „Yud-Heh-Vav-Heh“ bedeuten. Die meisten Übersetzungen, bei denen Kurios immer als „Herr“ bezeichnet werden, verfeinern die Frage, wann es „Yud-Heh-Vav-Heh“ bedeutet. Das CJB und das jüdische Neue Testament tun dies nicht – in Übereinstimmung mit dem in Abschnitt II genannten Prinzip, dass Übersetzer die wahre Bedeutung eines Wortes bestimmen und diese Bedeutung klar wiedergeben sollten, anstatt die Unbestimmtheit von einer Sprache in eine andere zu übertragen, das Wort „ADONAI Wird in der B’rit Hadashah überall dort verwendet, wo ich als Übersetzer glaube, dass „kurios“ die griechische Darstellung des Tetragrammatons ist. An mehreren Stellen bringt dieser Ansatz eine wichtige theologische Frage, die das messianische vom traditionellen Judentum trennt, in kühne Erleichterung, nämlich ob ADONAI Jeschua, den Messias und / oder den Heiligen Geist einschließen kann. Philipper 2: 10–11 informiert uns darüber, dass der Tag kommt, an dem „jedes Knie sich beugt… und jede Zunge anerkennt, dass Jeschua, der Messias, Kurios ist“. Da in dieser Passage Jesaja 45:23 zitiert wird, in der ausdrücklich angegeben ist, dass sich jedes Knie vor ADONAI beugen wird, wird kurios hier mit „ADONAI“ übersetzt. In 2. Korinther 3: 16–18 spielt Sha’ul (Paulus) schriftlich auf Exodus 34:34 an: „Wenn sich jemand an ADONAI wendet, wird der Schleier weggenommen“; dann weist er ausdrücklich darauf hin, dass „ADONAI“ in diesem Text den Geist bedeutet, und verwendet den Ausdruck „ADONAI der Geist“.

Vollständige jüdische Bibel

für ALLE sichtbar

Und dann werden sie den Sohn des Menschen kommen sehen in Wolken mit großer Macht und Herrlichkeit.
Elberfelder 1871 – Markus 13,26

Dann werden alle es sehen:
Der Menschensohn (Menschensohn: Eine himmlische Gestalt. Der Begriff bringt die besondere Bedeutung von Jesus zum Ausdruck.) kommt auf den Wolken
mit großer Macht und Herrlichkeit (Herrlichkeit: Bezeichnet das, was einer Person Ansehen und Macht verleiht. Gottes Herrlichkeit stellt sich die Bibel auch als strahlenden Lichtglanz vor.).
BasisBibel – Markus 13,26

Der Auserwählte Gottes wird dann sein Comeback feiern. Er wird aus dem Himmel auf die Erde kommen, für alle sichtbar.
VolxBibel – Markus 13,26

Und alsdann werden sie sehen den Sohn des Menschen kommen-a- in den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit! -a) Dan 7,13.14; Mt 16,27; 24,30; Mk 14,62; Apg 1,11; 1 Thess 4,16; 2 Thess 1,7.10; Offb 1,7.
Abraham Meister – Mk 13,26

Mit dem zweiten Kommen wird es wieder die Manifestation der Shechinah-Herrlichkeit in seiner sichtbaren und physischen Gegenwart geben. In Matthäus 16,27 heißt es: Denn der Menschensohn wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln kommen; und dann wird er jedem Menschen nach seinen Taten geben. Der Punkt dieser Passage ist, dass der Menschensohn in der Herrlichkeit seines Vaters kommen wird. Genau wie in Johannes 1:14, als die Menschen die Herrlichkeit des Vaters beim ersten Kommen sehen konnten, wird Jesus mit derselben Herrlichkeit des Vaters zurückkehren und von den Menschen wieder gesehen werden. Ein anderer Abschnitt, der die Herrlichkeit der Schechina mit dem zweiten Kommen in Verbindung bringt, ist Matthäus 24:30: und dann wird das Zeichen des Menschensohnes im Himmel erscheinen; und dann werden alle Stämme der Erde trauern, und sie werden den Menschensohn kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit Kraft und großer Herrlichkeit. Kurz vor dem zweiten Kommen wird das Zeichen des Menschensohnes im Himmel erscheinen, und dieses Zeichen wird sicherlich die Schechina-Herrlichkeit sein, „denn der Menschensohn wird mit Macht und großer Herrlichkeit in die Wolken des Himmels kommen.“ Parallele Passagen sind Markus 13:26 und Lukas 21:27.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

Die Wiederkunft (13,24–27)

13,24.25 »Nach jener Bedrängnis« wird es erschreckende Störungen kosmischer Abläufe geben. Dunkelheit wird die Erde Tag und Nacht umgeben. »Die Sterne werden vom Himmel herabfallen, und die Kräfte in den Himmeln (die Kräfte, die die Planeten auf ihren Bahnen halten) werden erschüttert werden.«
13,26.27 Dann wird die in Schrecken versetzte Menschheit »den Sohn des Menschen kommen sehen«, wie er zur Erde zurückkehrt. Diesmal kommt er nicht als der demütige Nazarener, sondern als herrlicher Eroberer. Er wird »in Wolken« kommen, von Hunderttausenden Engelwesen und den verwandelten Gläubigen begleitet. Das wird ein Moment von überwältigender Macht und strahlender Pracht sein. Er wird Engel aussenden, um »seine Auserwählten (zu) versammeln«, d. h. all diejenigen, die ihn während der Drangsal als Herrn und Retter anerkannt haben. Von einem Ende der Erde bis zum anderen – vom Norden bis zum Süden, vom Osten bis zum Westen – werden sie kommen, um die Segnungen seiner wunderbaren tausendjährigen Herrschaft auf Erden zu erleben. Seine Feinde jedoch werden zu dieser Zeit vernichtet werden.

MacDonald – Kommentar zum Neuen Testament

Das Ende dieser Welt
Mk 13:24-25 : Hier bedient sich Jesus einer apokalyptischen Sprache ( Jes 13,10; 34,4 ; vgl. 24,23 ; Hes 32,7-8 ), die manchmal auch für historische Ereignisse gebraucht wurde (z.B. in den Sibyllinischen Orakeln in Zusammenhang mit einem Erdbeben; vgl. Jer 4,20-28 ). Normalerweise ist diese Sprache in der antiken Literatur jedoch den Schilderungen des Weltendes oder der Verwandlung der gegenwärtigen Weltordnung und Heraufführung des ewigen Gottesreiches vorbehalten.
Wie bei Daniel scheint sich das Ende, das Jesus hier voraussagt, zu verzögern; der Tempel wurde zwar, wie angekündigt, zerstört, aber Jesus ist noch nicht wiedergekommen. Da die alttestamentlichen Prophezeiungen historische Ereignisse eher nach ihrem Inhalt als nach dem Zeitpunkt ihres Eintretens zusammenfassten, meint Jesus hier wahrscheinlich, dass auf die Zerstörung des Tempels und die sich daran anschließende Trübsal das Ende folgen wird, das damit jederzeit eintreten kann.
Mk 13:26 : Jesus beschreibt den Menschensohn in Begriffen, die in der jüdischen Literatur normalerweise Gott vorbehalten sind (er kommt in Herrlichkeit, und er sendet seine Engel voraus). Der Text enthält eine Anspielung auf Dan 7,13-14 , wo »einer … wie eines Menschen Sohn« (d. h. wie ein Mensch) von Gott das Gottesreich empfängt. Dieser Menschensohn tritt als Stellvertreter Israels auf, der leidet und zugleich die Macht erhält, über die Welt zu herrschen ( 7,25-27 ).

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Gottes Geist soll auf ihm ruhen

Die Kraft von Gott wird in diesem Menschen sein, eine Kraft, die alle Fragen beantworten kann, die schlau ist, die für jedes Problem eine Lösung hat, die sehr viel Power hat und die voller Respekt vor Gott ist.
VolxBibel – Jesaja 11,2

Und auf Ihm ruht der Geist Jehovahs, der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Macht, der Geist der Kenntnis und der Furcht Jehovahs. Jes 61,1; 42,1; Offb 1,4; Mt 12,18; Kol 2,9.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Jes 11,2

Und es ruht auf ihm der Geist Jehovas, der Geist der Weisheit und der Klugheit, der Geist des Rates und der Kraft, der Geist der Erkenntnis; und der Furcht Jehovas.
de Wette Bibel – Jes 11,2

Mag das Auftreten dieses Wurzelsprosses auch unscheinbar und in Schwachheit geschehen, er wird sich kraft des in ihm ruhenden Lebens doch zu jenem Stamm entwickeln, der innerhalb einer gerichteten Völkerwelt eine völlig neue Heilszeit einleitet und zur Vollendung führt. Das wird geschehen unter der Salbung, die auf dem kommenden Sprössling ruhen wird. „Auf ihm ruht der Geist des Herrn: der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Tatkraft, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn.“17

Diese Salbung mit dem Geist des Herrn in seiner mannigfaltigen Wirkung wird das Geheimnis des kommenden Friedefürsten sein.

War doch einst die Salbung nichts anderes als das Symbol, dass der Gesalbte in der Abhängigkeit eines Höheren stehe und in der Kraft eines Höheren handle. Dieser andere oder Höhere war jedoch kein anderer als Gott, In dem kommenden Gesalbten wird mithin Gott selbst in seinem Heil und in seiner Herrschaft unter das gerichtete Israel treten und damit zugleich auch unter die bankrott gewordene Völkerwelt. Von der Erfüllung aus wissen wir als Kirche Christi, wie dieses Wort in Jesus und in dessen Vollmachten Wirklichkeit wurde. Ob er sprach, ob er heilte, ob er sich verantwortete, ob er litt, ob er letzthin starb – er stand in [32] der Abhängigkeit von seinem Vater und diente in der Vollmacht seines Vaters.

Denn die Vollmacht des Gesalbten wird Geistesvollmacht sein, d. h. ein Handeln aus der Wirklichkeit dessen heraus, der seinen Geist auf dem Verheißenen ruhen lässt. Welche Energien der kommende Friedefürst auch entfalten wird, um seine Sendung und Mission zum Heile Israels und der Völkerwelt zu erfüllen – der Geist ruht auf ihm in seiner mannigfaltigen Kraft Und Wirkung. Um diese Kraft und Wirkung in ihrer Fülle und Mannigfaltigkeit zu beschreiben, wird der Geist des Herrn zunächst ein Geist der Weisheit und der Einsicht genannt. Ist Weisheit jenes Vermögen, dass man sein ganzes Handeln so einzustellen vermag, dass es bis in seine einzelnen Wirkungen dem Ziele des Handelnden dienen muss, so ist Einsicht das. Vermögen, die Unterschiede der Dinge in ihrer wirklichen Erscheinung zu erkennen. Gerade in einer Welt, die in ihren endgeschichtlichen Auswirkungen eine Welt des Scheins sein wird, um ihr unaufhaltbares Sterben zu verdecken, kann der Gesalbte ein völlig Neues zum Heil der Völker nur dann schaffen, wenn er das Charisma der Einsicht in das wahre Wesen der Dinge besitzt. Kraft seines Vermögens kann er als tot behandeln, was dem Tode angehört, und als Leben rechtfertigen, was Leben ist.

Daher wird sich derselbe Geist im praktischen Leben auswirken als ein Geist des Ratschlusses und der Tatkraft. Wer erst durch den Geist jeder gegebenen [33] Situation gegenüber Herr bleibt, wen erst keine Macht und keine Lebensform mit ihrem Schein zu trügen vermögen, der vermag auch Entschlüsse zum rechtzeitigen und zum richtigen Handeln zu fassen. Der Gesalbte wird mithin nicht nur wissen, was er soll, er wird auch können, was er will. Er besitzt die Vollmacht um zu verwirklichen, was nach seinem Ratschluss zum Heil der Einzelnen und der Völker erforderlich sein wird.

Kroeker – Christus, wer bist du

Die Ankündigung (Sach 3: 8–10). Diese bemerkenswerte Ankündigung an Josua und seine Mitpriester konzentriert sich auf Jesus Christus und zeigt drei verschiedene Bilder des kommenden Messias: den Priester, den Zweig und den Stein. Zacharias wird in 6: 9–15 mehr über den Priester sagen, daher werden wir unser detailliertes Studium für diese Passage aufbewahren. In ihrem priesterlichen Dienst waren Josua und seine Mitarbeiter „symbolisch für die kommenden Dinge“ (3: 8, NIV). „Der Zweig“ ist ein Bild des Messias, das häufig in den Propheten zu finden ist (Jes 11: 1–2). Hier wird der Messias „mein Diener der Zweig“ genannt. Er ist auch „der Zweig des Herrn“ (4: 2), „der Zweig der Gerechtigkeit“, der für David auferweckt wurde (Jer. 23: 5; 33:15), und „der Mann, dessen Name der Zweig ist“ (Sach 6: 12–13). Diese vier Titel entsprechen vier Aspekten der Person Christi, wie sie in den vier Evangelien zu sehen sind: Zweig der Gerechtigkeit für David – Matthäus, Evangelium des Königs Mein Diener, der Zweig – Markus, Evangelium des Dieners Der Mann, dessen Name der Zweig ist – Lukas, Evangelium vom Menschensohn Der Zweig des Herrn – Johannes, Evangelium vom Sohn Gottes

Sei heldenhaft

Dass dies vom Messias und vom messianischen Zeitalter spricht, stimmen die Rabbiner, sowohl die alten als auch die modernen, überein. Im Gegensatz zu den vorherigen Passagen gibt es kein Bild von einem sterbenden Messias, der von seinem Volk zurechtgewiesen und verachtet wird. Das Bild, das wir hier bekommen, zeigt einen regierenden Messias, der der ganzen Welt Frieden und Wohlstand bringt. Der Frieden erstreckt sich bis zum Tierreich. Die Gottlosen werden im Gericht entfernt und Differenzen zwischen den Nationen werden durch das maßgebliche Wort des Messias beigelegt. Das Wissen um den Gott Israels breitet sich aus, bis es die ganze Welt abdeckt. Die ganze Welt hat eine innige Kenntnis des Gottes, der die Welt geschaffen hat, nachdem der regierende Messias Frieden und Wohlstand gebracht hat. Eine zweite Passage, die das gleiche Bild liefert, findet sich in Psalm 72: 1–19: Gib dem König deine Urteile, o Gott, und deine Gerechtigkeit dem Sohn des Königs. Er wird dein Volk mit Gerechtigkeit und deine Armen mit Gerechtigkeit richten. Die Berge werden dem Volk und den Hügeln in Gerechtigkeit Frieden bringen. Er wird die Armen des Volkes richten, die Kinder der Bedürftigen retten und den Unterdrücker in Stücke zerbrechen. Sie werden dich fürchten, solange die Sonne andauert und solange der Mond über alle Generationen hinweg. Er wird wie Regen auf das gemähte Gras herabkommen, als Schauer, die die Erde bewässern. In seinen Tagen werden die Gerechten gedeihen und Fülle des Friedens, bis der Mond nicht mehr ist. Er wird auch von Meer zu Meer und vom Fluss bis an die Enden der Erde herrschen. Die in der Wüste wohnen, werden sich vor ihm verneigen; und seine Feinde werden den Staub lecken. Die Könige von Tarsis und der Inseln werden Tribut zollen. Die Könige von Saba und Seba werden Geschenke anbieten. Ja, alle Könige werden vor ihm fallen; Alle Nationen sollen ihm dienen. Denn er wird die Bedürftigen retten, wenn er schreit, und die Armen, die keinen Helfer haben. Er wird Mitleid mit den Armen und Bedürftigen haben und die Seelen der Bedürftigen wird er retten. Er wird ihre Seele von Unterdrückung und Gewalt erlösen; und kostbar wird ihr Blut in seinen Augen sein; und sie werden leben; und ihm wird vom Gold Sabas gegeben werden; und die Menschen werden beständig für ihn beten; sie werden ihn den ganzen Tag segnen. Auf der Spitze der Berge wird es reichlich Getreide auf der Erde geben. Die Früchte davon werden zittern wie der Libanon. Und die der Stadt werden gedeihen wie das Gras der Erde. Sein Name wird für immer Bestand haben; sein Name wird so lange fortbestehen wie die Sonne; und die Menschen werden in ihm gesegnet sein; Alle Nationen werden ihn glücklich nennen. Gepriesen sei Jehova Gott, der Gott Israels, der nur wundersame Dinge tut; und gesegnet sei sein herrlicher Name für immer; und lass die ganze Erde mit seiner Herrlichkeit erfüllt sein. Amen und Amen. Dieser Psalm wird angewendet, um von der gerechten Herrschaft des Messias im Talmud zu sprechen, und die Targums machen den ersten Vers, der wie folgt lautet: „Gib dem König Messias das Urteil deines Urteils und dem Sohn Davids den Gerechtigkeit König.“ Der Midrasch auf den Psalmen folgt diesem Beispiel und verbindet diesen Psalm mit Jesaja 11: 1, der zuvor zitiert wurde. Unter den vielen unterschiedlichen Namen, die die Rabbiner des Talmud dem Messias gaben, befand sich auch der Name Yinnon, der der hebräischen Darstellung von Vers 17 in diesem Psalm entnommen war. Daher bietet diese Passage auch eine andere Sicht auf den Messias als die anderen, die weiter oben in diesem und im vorherigen Kapitel besprochen wurden. Dies ist also ein zweifaches Bild, das für jeden, der versucht zu formulieren, was das Alte Testament über den Messias zu sagen hat, ein großes Problem darstellt. Andere Passagen, die sich mit dem Königtum des Messias befassen, geben uns zwei weitere Aspekte der Person des Messias: Eine davon ist die Sohnschaft des Messias mit Gott, und die andere beinhaltet das Konzept des Gottmenschen. Um ein vollständiges Bild des alttestamentlichen Konzepts des Messias zu erhalten, müssen diese beiden Punkte erörtert werden, auf die wir kurz eingehen werden.

Jesus war Jude

ein Lamm oder ein Löwe?

Da sagte einer der Ältesten zu mir: „Weine nicht! Sieh doch, einer hat gesiegt! Es ist der Löwe aus dem Stamm Juda, der Spross, der aus dem Wurzelstock Davids herauswuchs. Er wird die sieben Siegel aufbrechen und das Buch öffnen.“
Neue evangelistische Übersetzung – Offb 5,5

Und einer von den Ältesten sprach zu mir: «Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe, der aus dem Stamme Judah-a-, die Wurzel Davids-b-, aufzutun das Buch und zu lösen seine sieben Siegel-c-!» -a) 1Mo 49,9.10; Hebräer 7,14.   b) Jes 11,1 10; Röm 15,12; Offb 22,16.   c) V. 1; Offb 6,1
Abraham Meister – Neues Testament – Offenbarung 5,5

Und einer von den Ältesten sprach zu mir: Weine nicht! Siehe, der Löwe, der da ist aus dem Stamme Judah, die Wurzel Davids, hat überwunden, das Buch aufzutun und seine sieben Siegel zu lösen! Offb 5,1; 6,1; 22,16; 3,21; Joh 17,4; 1Mo 49,9.10; Jes 11,1.10; Röm 15,12; Heb 7,14.
Tafelbibel – Offb 5,5

Wenn Satan auch ein besiegter Feind ist, so unternimmt er doch weiterhin alles, um den Gläubigen und dem Werk Gottes zu schaden. Petrus schreibt an die verfolgten Gläubigen: „Seid nüchtern, wacht; euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge“ (1 Petrus 5,8). Auch heute noch werden viele Christen auf dieser Erde – teils grausam – verfolgt. Beten wir anhaltend für sie, dass sie standhaft bleiben! Sind wir von Herzen dankbar, dass wir in unseren Ländern Frieden und Freiheit haben?
Bald wird eine Zeit kommen, da wird ein anderer Löwe auftreten, der Löwe, der überwunden hat, der aus dem Stamm Juda ist (s. Off 5,5). Der Herr Jesus wird dann als der gerechte und unbestechliche Richter schreckliche Gerichte über diese Erde bringen und auch der Teufel wird seine Endbestimmung finden.
Wir dürfen jetzt schon unsere Knie vor Ihm beugen und Ihn aus tiefem Herzen anbeten!

Bleib in mir 2021

In der Frühzeit der jüdischen Kunst waren die Thoraschreine (in denen die Gesetzes rollen aufbewahrt wurden) mit den Bildern von Löwen geschmückt, die als Symbole von Kraft und Autorität galten; hier drängt sich allerdings ein nahe liegenderer Hintergrund auf. Der »Löwe aus dem Stamm Juda« ist eine Anspielung auf 1.Mose 49,9-10 die prophetische Ankündigung der davidischen Dynastie; die Stelle wurde in der späteren jüdischen Literatur messianisch gedeutet (* 4.Esra , die Rabbinen ). Das Bild von der »Wurzel Davids« bezieht sich auf Jes 11,1.10 (Isai war der Vater Davids), eine Passage, aus der hervorgeht, dass der Messias kommen wird, nachdem das davidische Geschlecht erloschen schien; in späteren Schriften (z.B. Jesus Sirach) wird das Bild z. T. ebenfalls messianisch gebraucht; in den Schriftrollen vom Toten Meer finden sich beide Bilder kombiniert. Die Offenbarungen in apokalyptischen und anderen Schriften enthalten häufig Dialoge mit himmlischen Gegenübern (z.B. Dan 7,16; Sach 4,11; 5,2 ).

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Löwe. Der L. war in der bibl. Zeit in ganz Palästina zu Haus, namentlich wird er genannt als im Jordantal lebend (Jer. 49, 19), aus dem er herauskommt, die Herden zu berauben und furchtlos die Hirten anzugreifen (Jes. 31, 4). Heutzutage ist diese gefährlichste aller Katzen (diese sprichwörtliche Gefährlichkeit gibt auch eine Ausrede für den Faulen, Spr. 22, 13; 26, 13) nahezu ausgerottet, während die häufige Erwähnung des L. und dessen genaue Beschreibung in der Schrift auf seine frühere zahlreiche Verbreitung u. Gefährdung der Einwohner hinweist. Andererseits machte das Tier in seiner ganzen Erscheinung einen so gewaltigen Eindruck, daß er als Bild königl. Hoheit gilt, mit dem Stamme Juda, ja Off. 5, 5 mit Christus selbst verglichen wird und die Cherubim Löwengesichter tragen. Die Beobachtung der Natur des L. ist vollkommen zutreffend. Das Gebrüll, mit dem der L. bei einbrechender Dunkelheit (Ps. 104, 21) seinen Raubzug ankündigt (Ps. 22, 14), hat dem L. einen eigenen Namen zugezogen, „schachal“ der Brüller. Der Schreckenston des Löwengebrülls wird zu Gottes Donnerstimme, Hi. 37, 4, vgl. Am. 1, 2; 3, 4. Die Schrift kennt die ganze Lebensweise und Lebensgeschichte des L., Hes. 19, 2. 3. Die Art, wie er im Dickicht lauert, Hi. 38, 39, im Sprung sein Opfer überfällt, Jer. 4, 7, mit seinem Gebiß die Halswirbel zerbricht, Jes. 38, 13, dann mit dumpfem Knurren sich auf seine Beute legt, Jes. 31, 4, diese dann ruhig in seinem Rachen fortschleppt, um sie erst in sicherem Versteck zu verzehren, 1 Mo. 49, 9. Ebenso bekannt ist die liebevolle Sorge der Löwenmutter für ihre Jungen, ihre Erziehung zum Raub, Na. 2, 12, so daß furchtlose Kriegshelden am liebsten damit verglichen werden, 1 Makk. 3, 4; 2 Makk. 11, 11, Löwenbilder den gewöhnlichen Schmuck des Königthrons bilden, 1 Kö. 10, 19, Löwengruben in Residenzen der pers. Könige waren, Da. 6, 8 ff.

Calwer Bibellexikon

5, 5 A: Der Löwe aus dem Stamm Juda.

Jalquṭ Schim Gn 49, 9 (1 § 160): Ein Löwenjunges ist Jehuda Gn 49, 9; das ist der Messias b. David, der aus zwei Stämmen hervorgehn wird: sein Vater ist aus Juda u. seine Mutter aus Dan, u. beide (Stämme) werden „Löwe“ genannt, wie es heißt: Ein Löwenjunges ist Jehuda, u. ferner heißt es: Dan ist ein Löwenjunges Dt 33, 22.

5, 5 B: Die Wurzel Davids.

Targ Jes 11, 10: Es wird geschehn zu jener Zeit, da wird ein Nachkomme Isais dastehn als ein Zeichen (Panier) für die Völker; ihm werden Könige sich unterwerfen u. die Stätte seiner Wohnung wird in Herrlichkeit sein. ‖ TanchB ויחי § 12 (110a): Warum werden dich (Jehuda) deine Brüder preisen? (s. Gn 49, 8).… Weil der Messias aus dir hervorgehn wird, der Israel erlösen wird, wie es heißt: Es wird eine Rute aufgehn aus dem Strunk Isais usw. Jes 11, 1. — Weiter s. bei Mt 1, 6 A S. 28.

Kommentar zum Neuen Testament aus Talmud und Midrasch

„Auf der hut sein. Bleib treu, was du glaubst. Couragiert sein. Sei stark.“ Auf diese Weise übersetzt The New Living Translation 1 Corinithains 16:13. Dies sind gute Ermahnungen für Helden. Es reicht nicht aus zu wissen, woran ich glaube und es zu bewachen. Ich muss meinen Glauben in die Tat umsetzen, und das erfordert Mut. Ein italienisches Sprichwort sagt: „Es ist besser, eines Tages als Löwe zu leben als hundert Jahre als Schaf.“ Aber Gottes Volk muss sich nicht zwischen Sanftmut und Mut entscheiden. Wir können beides ausüben und dürfen nicht inkonsistent sein. Ist unser Retter nicht sowohl der Löwe als auch das Lamm? (Offb 5: 5–6) Gott sucht immer noch nach allen Arten von Männern und Frauen, die „heilige Helden“ in einer Welt sein werden, die wegen der Sünde in Trümmern liegt. Sie werden nicht alle an prominente Orte wie Esra, Josua und Serubbabel gebracht, aber jeder Ort ist ein wichtiger Ort im Plan Gottes, wenn wir den Willen Gottes tun. Bist du bereit, für den Herrn heldenhaft zu sein?

Sei heldenhaft

Das versiegelte Buch Yochanan, der anwesend war, als der Meister auf dem Berg verklärt wurde, 25 wurde nun in Dinge eingeweiht, nach denen sich selbst die alten Propheten sehnten. Als Moshe aufgefordert wurde, „hochzukommen“, war es auch Yochanan. Wie Moshe auf dem Berg den Thronsaal sehen durfte, so war es auch Yochanan. Da Moshe Steintafeln mit sehr wichtigen Anweisungen zur Gegenwart und Zukunft Israels erhielt, hörte Yochanan sehr sachdienliche Worte, die mit den gegenwärtigen und zukünftigen Gemeinden geteilt werden sollten.26 Als nächstes sah ich in der rechten Hand des Einen auf dem Thron eine Schriftrolle mit Schrift auf beiden Seiten und versiegelt mit sieben Siegeln. Und ich sah einen mächtigen Engel, der mit lauter Stimme verkündete: „Wer ist es wert, die Schriftrolle zu öffnen und ihre Siegel zu brechen?“ 27 Ein römisch versiegeltes Dokument konnte nur von einer Person geöffnet werden, deren Qualifikation derjenigen entspricht, die es versiegelt hat. Beispielsweise kann nur ein Stadtrichter oder ein übergeordneter Richter ein von einem Stadtrichter versiegeltes Dokument öffnen, und nur ein Bundesrichter oder Vorgesetzter kann ein von einem Bundesrichter versiegeltes Dokument öffnen. In diesem Fall ist HaShem derjenige, der das Dokument versiegelt hat, und natürlich hat niemand die gleichen Qualifikationen, wie Yochanan leider herausfand: Niemand im Himmel, auf Erden oder unter der Erde konnte die Schriftrolle öffnen oder hineinschauen. Ich weinte und weinte, weil niemand für würdig befunden wurde, die Schriftrolle zu öffnen oder hineinzuschauen. (Offb. 5: 4–5) Der Erwerb der in diesem Buch enthaltenen Informationen war der Grund für Yochanans Reise zum Thronsaal. Es enthielt wichtige Informationen für alle Gemeinden. Yochanan war diese Erleuchtung versprochen worden, aber jetzt war sie wegen mangelnder Qualifikation nicht mehr zugänglich. Der treue Schüler war so besorgt darüber, dass er weinte, wie es in Vers 4 aufgezeichnet ist. Er wusste, dass die Informationen in dem Buch die Gemeinden inspirieren und motivieren würden, dem zu gehorchen, was ihnen in den vorherigen Mitteilungen gesagt worden war. Zu diesem Zeitpunkt hätte sich Yochanan vielleicht an den Propheten Daniel erinnern können, dem nach Erhalt einer Nachricht mit wichtigen Informationen über die Zukunft Israels gesagt wurde: Aber Sie, Dani’el, halten Sie diese Worte geheim und versiegeln Sie das Buch bis zum Ende. 28 Yochanan hätte sich vielleicht gefragt: „Ist das Buch in der Hand auf dem Thron dasselbe wie Daniels verstecktes Prophezeiungsbuch? Ist dieses Buch für diese Zeit bestimmt?
Der Zaddik Hador Einer der Ältesten sagte zu mir: „Weine nicht. Schau, der Löwe des Stammes Y’hudah, die Wurzel Davids, hat das Recht gewonnen, die Schriftrolle und ihre sieben Siegel zu öffnen. “ (Offb 5: 5) Yochanan weint, bis einer der vierundzwanzig Priesterältesten ihn mit tröstenden Worten anspricht und sagt, sein geliebter Meister habe sich das Recht und das Privileg verdient, das versiegelte Dokument zu öffnen. Sein Meister war sozusagen „der Aufgabe gewachsen“. Der Meister hier wird durch die Bildsprache des Standards des Stammes Y’hudah abgeleitet. Dieser Standard wurde von den prophetischen Worten des Patriarchen Ya’akov inspiriert: ein Löwe.29 Wie hat sich der Meister das Recht verdient, das Buch zu öffnen? Uns wird gesagt, Yeshua habe sich das Recht verdient, das Buch durch sein unverdientes Leiden zu entsiegeln und zu öffnen. Tatsächlich verstand der alte Schüler mehr denn je den Zweck des grausamen ungerechtfertigten Leidens, das sein Meister erlitten hatte. Nach jüdischer Auffassung war Leiden das Ergebnis von Sünde 30, und sein Meister wurde zu Unrecht gegeben, um das Leiden zu ertragen, das jemand verdient, der der schlimmste aller Verbrecher ist. Yochanan war sich auch dieser alten talmudischen Lehre bewusst, die besagt, dass das „Leiden der Gerechten für den Sünder büßt“:

Yochanan (Johannes) präsentiert die Offenbarung von Jeschua, dem Messias