Monat: Mai 2021

der Messias

Simon Petrus aber antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.
Elberfelder 1871 – Matthäus 16,16

Simon Petrus antwortete und sagte: „Du bist der Gesalbte, der Sohn des lebenden Gottes.“
Janzen & Jettel – Matth. 16,16

Da antwortete ihm Petrus: „Du bist auf alle Fälle der Auserwählte, du bist der Christus! Du wirst uns alle hier aus dem Dreck rausholen, du bist der Sohn von dem einzigen heftigen und heiligen Gott!“
VolxBibel – Mt 16,16

Petrus sprach für die Jünger und beantwortete die zweite Frage richtig. In Matthäus 16:16 heißt es: Simon Petrus aber antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.

Auch hier ist das Griechische viel eindringlicher. Wörtlich heißt es im Griechischen: „Du bist der Messias, der Sohn des Gottes, der Lebendige!“ Die Jünger haben die richtige Antwort gefunden; sie haben die Prüfung bestanden; sie haben ihre Lektion gelernt. Sie wussten, dass Jesus nicht nur eine übernatürliche Gestalt war, sie wussten, dass er der Messias selbst war.

Arnold Fruchtenbaum – Das Bekenntnis des Petrus

»Diese Antwort des Petrus begreift Jesus mit einer Bezeichnung, die völlig anderer Art ist als alle genannten. Ob jene ihn hoch oder niedrig werten, ob sie ihn positiv oder negativ einschätzen, so oder so bleiben sie im Rahmen der menschlichen Möglichkeiten. ‚Der Christus‘, ‚der Messias‘, ‚der Gesalbte‘, nämlich unmittelbar von Gott selbst zum König, Propheten und Priester seiner Gnade Geweihte, sprengt nicht nur jedes Menschenmaß, sondern ist ganz und gar göttlichen Ursprungs. Er ist im Verhältnis zu den Königen und Priestern und Propheten Israels unvergleichlich mehr als der Erste unter seinesgleichen. Er ist der Herr, sie sind seine Diener; er der Bezeugte, sie seine Zeugen; er ist der Sinn aller Worte des AT, der von allen Wartenden Erwartete, der Versprochene aller Versprechen Gottes. Um auszudrücken, daß Jesus dieser Eine, Einzigartige sei, bezeichnet Petrus ihn als den ‚Christus‘ oder, in seiner aramäischen Muttersprache ausgedrückt, als den ‚Meschicha‘, als den ‚Messias‘.« (W. Vischer)

In Mt 14,33 – bei der Geschichte von dem Schreiten des Herrn über dem Meer – da sagten alle die, welche im Schiff waren: »Du bist in der Tat nicht weniger als ein Gottessohn.«

Hier heißt es: »Der Sohn des lebendigen Gottes«. Dieses Wort bezeichnet etwas ganz Außergewöhnliches, ganz Unerhörtes. Es bezeichnet den »unendlichen qualitativen Unterschied« (Kierkegaard) des Christus zu allen Geschöpfen, sowohl den unsichtbaren als auch den sichtbaren, den Engeln als auch den Menschen. Der Sohn des lebendigen Gottes ist der lebendige Gott selbst. Der Prolog des Jüngers Johannes hat in seinem Evangelium Joh 1,1-18 in unendlich tiefer und erhabener Weise von diesem Geheimnis »Jesus, der ewige Sohn Gottes« gesprochen. Siehe dazu die dort angefügten Erklärungen.

Und weiter: Er ist der Sohn! Nicht ein Sohn, sondern der Sohn schlechthin. Der Eine und Einzige im absoluten Sinn. Er ist der Eine, dem der Vater alles übergeben hat und ohne den niemand den Vater kennen kann (Mt 11,25-27). Der »liebe Sohn«, an dem der Vater sein Wohlgefallen hat (Mt 3,17).

Es ist dieses Bekenntnis des Petrus und der Jünger, die hinter ihrem Sprecher stehen, ein gewaltiger, menschheitsgeschichtlicher Entscheid. Es ist, grundsätzlich gesehen, das Ende der Synagoge und der Anfang der Gemeinde Jesu.

Der Herr hebt nun in besonderen Worten hervor, daß der Vater im Himmel selbst es geschenkt hat. Jesus sagt das mit folgenden Worten.

Wuppertaler Studienbibel

jetzt oder später?

Und gedenke deines Schöpfers in den Tagen deiner Jugendzeit, ehe die Tage des Übels kommen, und die Jahre herannahen, von welchen du sagen wirst: Ich habe kein Gefallen an ihnen;
Elberfelder 1871 – Kohelet 12,1

Vergiss Gott nicht, auch wenn du noch ein Jugendlicher bist und vielleicht gerade andere Sachen im Kopf hast. Es wird nämlich auch für dich eine Zeit geben, wo du alt werden wirst. Dann passieren einige nicht so tolle Dinge mit dir, und dann kommen so Kommentare wie: „Auf so was hab ich jetzt überhaupt keinen Bock!“
VolxBibel – Prediger 12,1

„Gedenke deines Schöpfers in den Tagen deiner Jugendzeit“ (Vers 1). Das ist die günstige Zeit, um sich zum Herrn zu wenden und alle seine Fähigkeiten in seinen Dienst zu stellen. Denn mit dem Alter nehmen die Kräfte ab und das Herz neigt dazu, sich zu verhärten. Das Alter und der Tod werden in den Versen 2-7 mit Sinnbildern beschrieben. Dann kommt die tragische Schlussfolgerung des Buches, die sich mit seiner Einführung deckt (Vers 8; vergleiche Kapitel 1, 2). Wie dankbar können wir dem Herrn sein, dass dieses Buch des Predigers nur eine Seite der Wahrheit zeigt! Der Offenbarung Gottes als Richter (Vers 14) schließt sich heute die des Heiland-Gottes an. Deshalb darf dieser Teil der Schrift, noch weniger als irgendein anderer, aus dem Zusammenhang des göttlichen Wortes herausgenommen werden, Die verschiedenen „gesammelten“ Bücher der Bibel wurden alle von einem einzigen Hirten gegeben, alle durch den gleichen Geist inspiriert (Vers 11). Wir wollen diese Worte alle zusammen wie „Treibstacheln“ oder „eingeschlagene Nägel“ in unser Gewissen eindringen lassen, um es für das Heil empfänglich zu machen. Im Gegensatz zu den Büchern der Menschen wird uns das Wort Gottes nie überdrüssig, wenn wir es mit Gebet studieren (Vers 12). Es wird uns darüber belehren, was „der ganze Mensch“ ist: Gott fürchten und seine Gebote halten. Alles andere ist nur Eitelkeit.

Jean Koechlin – Ährenlese im Alten Testament

Das Gebot Denk an deinen Schöpfer ermahnt den Menschen, Gott zu verehren, seine Gebote in Treue zu bewahren, ihm verantwortungsvoll zu dienen und sich daran zu erinnern, daß ein jeder ihm sein Leben verdankt, da er alle Menschen geschaffen hat. Diese Bedeutung ergibt sich (a) aus den vorhergehenden Versen ( Pred 11,9-10 ) über das verantwortungsvolle Genießen des Lebens, (b) aus dem Rat am Ende des Buches, „Fürchte Gott und halte seine Gebote“ ( Pred 12,13 ), und (c) aus der Bedeutung des Ausdrucks „an den Herrn (ge)denken“ (in 5Mo 8,18 und Ps 119,55 bedeutet er „das Gesetz halten“; in Ri 8,34 wird das „Nicht-Denken an Gott“ mit der Verehrung anderer Götter in Verbindung gebracht; in Ps 63,7 steht der Ausdruck parallel zum Nachsinnen über Gott und deutet auf Treue gegenüber dem Herrn hin).
Die Bezeichnung „dein Schöpfer“ betont die Tatsache, daß Gott dem Menschen das Leben schenkt; er gibt es ihm und nimmt es ihm wieder (vgl. Pred 12,7; dies ist eine Anspielung auf 1Mo 2,7; 3,19 ).
Indem er auf das Wort „Übel“ in Pred 11,10 („das Übel von deinem Leibe“) anspielt, gibt Salomo den Rat, in der Jugend verantwortungsvoll zu leben, ehe die bösen Tage kommen , womit die Zeit des Alters gemeint ist. Die Schwierigkeiten dieses Lebensabschnittes schildert der Prediger bildhaft in Pred 12,2-5; diese Jahre gefallen den Menschen nach Salomos Erfahrung nicht.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord

Den Herrn früh suchen
«Früh suche ich dich» (V. 2). «Früh» kann zwei Bedeutungen haben. Einerseits früh im Leben, d.h. in jungen Jahren, oder anderseits früh am Tag. Beides ist für die Praxis unseres Lebens wichtig. In Prediger 12,1 heisst es: «Gedenke deines Schöpfers in den Tagen deiner Jugendzeit, ehe die Tage des Unglücks kommen und die Jahre herannahen, von denen du sagen wirst: Ich habe kein Gefallen an ihnen.» Das ist ein Wort an Kinder und junge Leute. Sie werden aufgefordert, schon früh in der Jugend zu lernen, die persönliche Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus im Gebet zu pflegen. Wir können nicht früh genug anfangen, unsere Knie vor Ihm zu beugen. Im Wort Gottes werden uns Menschen beschrieben, die schon als Kinder und Jugendliche Gemeinschaft mit Gott hatten und die dann Männer Gottes geworden sind. Gott redete zum Knaben Samuel, als dieser dem Priester Eli diente. Der Jüngling David kannte den Umgang mit Gott beim Hüten des Kleinviehs seines Vaters in der Wüste. Auch vom Herrn Jesus heisst es, dass Er im Alter von 12 Jahren in den Tempel ging. Als die Eltern Ihn suchten, antwortete Er ihnen: «Wusstet ihr nicht, dass ich in den Dingen meines Vaters sein muss?» (Lk 2,49 Fussnote).
Es ist auch gut, früh am Tag die Gemeinschaft mit Gott zu suchen. Wieder ist der Herr Jesus unser Vorbild. «Und frühmorgens, als es noch sehr dunkel war, stand er auf und ging hinaus; und er ging hin an einen öden Ort und betete dort» (Mk 1,35). Wir sind beeindruckt vom Tagesablauf unseres Herrn. Obwohl dieser voller Arbeit war, ging Er trotzdem schon frühmorgens ins Gebet zu seinem Gott. Zur Ermunterung sei noch Maria Magdalene erwähnt. Ihr Meister, den sie liebte, war gestorben. Wie konnte sie noch ohne Ihn leben? «Am ersten Tag der Woche aber kommt Maria Magdalene früh, als es noch dunkel war, zur Gruft» (Joh 20,1). Sie hatte nicht viel Erkenntnis, aber eine grosse Hingabe an den Herrn. Deshalb suchte sie Ihn schon am frühen Morgen und fand Ihn dann auch.

Halte fest 2007
und mal ein ganz anderer Gedanke zu Prediger 12:1:

Auch hier würde es wörtlich heißen: "Gedenkt auch eurer Schöpfer", ein Adjektiv im Plural.

Arnold G. Fruchtenbaum – Messianische Christologie

nur ein Haupt

sondern die Wahrheit festhaltend (O. bekennend, od. der Wahrheit uns befleißigend) in Liebe, laßt uns in allem heranwachsen zu ihm hin, der das Haupt ist, der Christus,
Elberfelder 1871 – Epheser 4,15

Sondern wahrhaftig seien in der Liebe und wachsen in allen Stücken an Dem, Der das Haupt ist, Christus; Eph 1,22; 3,17; 5,23; 1Kor 13,14; Kol 1,18.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Eph 4,15

Der Heilige Geist ist notwendig zum Verstehen des Wortes Gottes. Umgekehrt ist das Wort für den Geist das notwendige Material, das Er zu unserer Belehrung braucht.
Ich bin sicher, dass man nicht als Studierender die Wahrheit findet, sondern als Glaubender. Gott hat es mit dem Herzen und dem Gewissen zu tun. Wir können das Wachstum in der Wahrheit nicht trennen von dem geistlichen Zustand der Seele. Versuchen wir es trotzdem, kommen wir im Beherrschen der Bibel scheinbar sehr schnell vorwärts, doch ist dabei zu befürchten, dass der nächste Schritt ein Fall sein wird.

Halte fest 1958 -William Kelly

Älteste hüten „die Herde Gottes“, die ihnen anvertraut ist, und ahmen so Jehova Gott und Jesus Christus nach (1 Pet 5:2, 3). Dazu gehört der Schutz der Versammlung. Niemand soll verloren gehen, weil er vernachlässigt oder durch Satan, seine Welt oder Abtrünnige beeinflusst wird (Apostelgeschichte 20:29, 30). Daher ist liebevolles und reges Interesse an den geistigen, emotionalen und physischen Bedürfnissen anderer wichtig (Jakobus 1:27; 2:15, 16). Ziel der Hirtentätigkeit ist eine geistige Gabe, die den Glauben stärkt, zukommen zu lassen sowie benötigtes Lob und Ermunterung (Rom. 1:11, 12). Älteste müssen dazu regelmäßig Kontakt zu allen Familien und Verkündigern in der Versammlung halten (Sprüche 27:23). Gruppenaufseher planen zwar regelmäßig, alle in ihrer Gruppe zu besuchen, die Ältestenschaft führt jedoch keine Aufzeichnungen über Hirtenbesuche. Auch wird kein Ältester beauftragt, Hirtenbesuche zuzuteilen. Unabhängig davon, ob Älteste als Gruppenaufseher dienen oder nicht, sollten sich alle verantwortlich fühlen, die Versammlung zu hüten (Epheser 4:15, 16).

Hütet die Herde Gottes 2021

Warum hüten nur diese die Herde? Wer ist noch einmal das Haupt?

In Zeiten von Widersprüchen und Wortgefechten besteht die grosse Gefahr, «hin- und hergeworfen zu werden», indem man dem einen und dem anderen zuhört. Um uns her sehen wir eine leblose und von gemischten Grundsätzen geprägte Christenheit, die der Verblendung kraftlos gegenübersteht. Unser einziges Bewahrungsmittel gegen allen Irrtum wird nicht in der Kenntnis des Irrtums, sondern im Festhalten der Wahrheit in Liebe gefunden, und indem wir einen lebenden Christus vor unseren Seelen haben. Wenn Christus der Gegenstand unserer Zuneigung ist, dann wird jede Wahrheit in Bezug auf Christus in Liebe festgehalten, mit dem Resultat, dass wir in allem zu Ihm hin wachsen werden. Und so werden wir moralisch dem ähnlicher werden, der unsere Zuneigungen fesselt.
Darüber hinaus ist der, in dessen Erkenntnis und zu dessen Ähnlichkeit wir wachsen, das Haupt des Leibes. Alle Weisheit, Kraft und Treue sind in dem Haupt. Um uns her mag alles in Unordnung sein, aber wenn wir Christus als Haupt kennen, werden wir erfahren, dass keine Macht des Feindes und kein Versagen der Gläubigen die Weisheit und Macht des Hauptes angreifen können.

Halte fest 1984

Bei seiner Bekehrung tritt der Gläubige in die Schule Gottes ein, eine Schule, die er bis zum Ende seiner Laufbahn nicht mehr verlassen wird. Er ist berufen, darin die aufeinanderfolgenden Stufen zu durchlaufen, indem er durch die Übungen geht, die ihm sein himmlischer Vater zuteilt, gemäss seiner vollkommenen Weisheit und seiner treuen Gnade, um ihn zu dem Ziel zu führen, das Er sich gesteckt hat, nämlich zu einem immer wirklicheren Einswerden mit Christus. Er will, dass wir «die Wahrheit festhaltend in Liebe … in allem heranwachsen, zu ihm hin, der das Haupt ist, der Christus» (Eph 4,15). Im Brief an die Philipper teilte ihnen der Apostel Paulus mit, dass er in guter Zuversicht sei, dass der, der in ihnen ein gutes Werk angefangen habe, es vollführen würde bis auf den Tag Jesu Christi (Phil 1,6). Hiob, wenig zugänglich für die Lektionen der Prüfung, hatte die gleiche Überzeugung gewonnen und konnte sagen: «Wer kann seinen Sinn ändern? … er wird vollenden, was über mich bestimmt ist» (Hiob 23,13.14). So erklärt auch David: «Der HERR wird es für mich vollenden» (Ps 138,8).
Diese Schule Gottes umfasst ein vollständiges Programm: «Denen, die Gott lieben, wirken alle Dinge zum Guten mit», wird uns in Römer 8,28 gesagt. Gewiss, die Erziehung ist darin das Hauptelement, aber Gott ist in der Aufstellung dieses Programms vollkommen frei, das heisst, in der Wahl der Mittel, die Er benützt, um das Werk, das Er für jedes seiner Kinder unternimmt, zum Guten auszuführen. Dieser Gedanke ist sehr ermunternd, denn er führt uns dazu, in «allen Dingen» die Hand Gottes zu erkennen. «Wer ist es, der sprach, und es geschah, ohne dass der Herr es geboten hat?» (Klgl 3,37).

Halte fest 1975

Inhalt unseres redens

Verkünde den Menschen das Wort Gottes*.
Tritt dafür ein,
ob es ihnen gelegen kommt oder ungelegen.
Ziehe sie zur Rechenschaft,
weise sie zurecht
und ermutige sie.
Tu das mit aller Geduld
und wie die Lehre es fordert.
BasisBibel – 2.Timotheus 4,2

Predige das Wort, halte darauf (And üb.: tritt auf, tritt hinzu) in gelegener und ungelegener Zeit; überführe, strafe, ermahne mit aller Langmut und Lehre
Elberfelder 1871 – 2. Tim 4,2

Predige das Wort, halte damit an zur gelegenen oder ungelegenen Zeit, rüge, warne, ermahne mit aller Langmut und Lehre. 2Tim 2,24; 3,10; Apg 20,20.31; 24,25; 1Tim 5,20.21; 4,11.13; 6,2; Tit 1,9.11; Jes 58,1.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – 2 Timotheu 4,2

Erzähle den Menschen überall und zu allen erdenklichen Tageszeiten von Jesus! Tu es mit allen Mitteln, die dir zur Verfügung stehen, überall voller Hingabe und zu jeder Zeit. Wenn es sein muss, bedroh die Leute. Zeig ihnen den richtigen Weg in aller Klarheit. Hab aber auch Geduld mit ihnen. Bring es ihnen einfach bei!
VolxBibel – 2 Tim 4,2

Nun folgt der Inhalt dessen, was Paulus feierlich bezeugt. Dies sind die Imperative in diesem Vers. Er bezeugt vor Gott, dass Timotheus das Wort Gottes verkündigen, dafür einstehen soll, ob es passt oder ob es nicht passt, d.h. zu allen Gelegenheiten. Am Ende gebraucht Paulus eine instrumentale bzw. modale Angabe, die besagt, womit bzw. wie die Handlungen ausgeführt werden: Mit jeder Form der Langmut und der Lehre aus Gottes Wort.

Peter Streitenberger

Ausrufen soll Timotheus das Wort Jesu wie ein Herold, damit es jedermann höre. Die freie, öffentliche Verkündigung soll nach dem Willen des Paulus zwar nicht mit Leidenschaftlichkeit betrieben werden, sondern in aller Besonnenheit; sie darf aber auch nicht mit einer heimlichen Pflege des Worts vertauscht werden, die nur hin und her durch die Häuser schleicht. Das Wort Jesu geht die Menschheit an und muss mit klarem Mut vor aller Welt vertreten sein. {Matthäus 10,27} Die Frage, ob auch die schickliche Lage oder der günstige Zeitpunkt vorhanden sei, darf Timotheus nicht hindern. Sicherlich sind dies wichtige Erwägungen, und der Geist der Verständigkeit wird ihn niemals gegen sie gleichgültig machen. Allein sie können sich ihm auch als Hindernis in den Weg stellen und die Freudigkeit und Vollständigkeit seiner Arbeit schmälern. Unsere menschlichen Berechnungen darüber, was richtige und was unrichtige Zeit sei, sind immer unzulänglich. Das oberste Ziel muss in Geltung bleiben, dass das Wort gesagt wird, Christus den Menschen vor die Augen tritt und ihr Blick auf Gott gerichtet wird. Ob es zur günstigen oder ungünstigen Zeit geschieht, ist die zweite Sorge. Einfacher, aber auch weniger tief wird das Wort, wenn wir es auf Timotheus beziehen: ob es ihm gelegen oder ungelegen sei, in allen Fällen, sowie man es von ihm begehrt, soll er des Wortes warten. Die Mahnung des Apostels schließt auch diesen Gedanken ein; nur liegt für einen ernsten Mann die größere Schwierigkeit darin, dass die Hörer oft finden, jetzt sei nicht die gelegene Zeit, so dass er das Wort auf die Gefahr hin sagen muss, dass es unter diesen Umständen umsonst gesagt ist, nicht aber darin, dass er dabei seine eigene Bequemlichkeit hintansetzen muss.

Die Verkündigung Jesu enthüllt die menschliche Schuld und bricht durch alle Lügen und Entschuldigungen durch. Sie macht die Schwere, Schande und Verderbensmacht des Bösen erkennbar, zerbricht den Trotz und pflanzt die Furcht Gottes. Sie führt aber auch den Schuldigen und Gebeugten aufwärts und vorwärts in den Gehorsam und bringt ihn zum Tun des Guten. So haben wir wieder den heiligen Streit mit dem Bösen vor Augen, der die Arbeit des Timotheus beständig erfüllt. Dazu ist er aber nur dann ausgerüstet, wenn er die unbegrenzte Fähigkeit besitzt, zu vergeben und zu tragen; ebenso braucht er hierzu die Weisheit, die nicht nur fordert, sondern auch belehrt und den guten Weg Gottes wirklich zeigen kann.

Jetzt ist für Timotheus die Tür noch offen; sie wird sich aber schließen. Die Gelegenheit, die ihm jetzt gegeben ist, bleibt ihm nicht immer. Deshalb ist die Mahnung des Apostels so ernst.

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

Laßt auch uns diesen >Samen< benutzen und alle Worte dieses Lebens reden! Es müssen „alle“ Worte sein, damit nicht die eine oder andere Seite unberücksichtigt bleibt. So darf auch das Wort zur Buße nicht fehlen, der „Buße zum Leben“ (Apg 11,18). Und laßt uns dabei bleiben, diese Worte zu „reden“! >Reden< bedeutet eben nicht >spielen<. Spiele, Vorführungen und musikalische Darbietungen mit biblischem Hintergrund sind nicht das unverfälschte Wort Gottes, sind auch nicht Sein Weg zur Errettung sündhafter Menschen. Oder wo fänden wir in der Heiligen Schrift, daß der Herr Jesus oder Seine Apostel oder irgendwelche andere Knechte Gottes mit christlichen Musikveranstaltungen vor die Menschen getreten wären oder gar Schauspiele vor ihnen aufgeführt hätten, um ihnen auf diese Weise das Evangelium nahezubringen? Das heilige Wort Gottes zu „spielen“ statt es in der Kraft des Heiligen Geistes zu „verkündigen“ stellt ein ernstes Abweichen von dem Weg der Wahrheit dar. Warum neigen wir dazu, es trotzdem zu tun – und sei es nur in Ansätzen? Weil wir die Einfalt gegen den Christus Gottes verloren und uns weitgehend dem Geschmack des natürlichen Menschen – sagen wir es unumwunden: weil wir uns der christlichen Welt angepaßt haben. Natürlich sollen wir nicht so grob und ungeschlacht wie möglich auf die Menschen zugehen. Ganz im Gegenteil! Paulus war, um so viele wie möglich zu gewinnen, den Juden wie ein Jude, den Schwachen wie ein Schwacher geworden, ja er war allen alles geworden (1 Korinther 9,19ff). Er stellte sich -und das bedeuten diese Worte – auf sein Gegenüber ein, begegnete den verschiedenen Menschen auf ihrem Boden, trug ihren Bedenken und der Art ihres Denkens und Empfindens Rechnung. Aber keineswegs wandte er sich an das religiöse Fleisch seiner Zuhörer. Nie verlor er das Ziel und den Weg Gottes aus dem Auge, und nie machte er durch menschliche Zutaten „das Kreuz Christi zunichte“. Und was gebot er am Ende seines Lebens, die >letzten Tage< und >schweren Zeiten< vor Augen, seinem treuen Kind Timotheus? Empfahl er ihm, auf neue, wirksamere Methoden der Verbreitung des Evangeliums zu sinnen, da nun einmal die Menschen die Ohren von der Wahrheit abkehren und sich zu den Fabeln hinwenden würden? Tausendmal nein! Ernstlich bezeugt er ihm „vor Gott und Christo Jesu, der da richten wird Lebendige und Tote …: Predige das Wort“ (2 Timotheus 4,1-4). Wie einfach, wie schön, aber auch wie überaus tröstlich für uns und unsere Tage!
Deswegen, geliebte Freunde, kehren wir – sowohl was den Inhalt der Predigt als auch die Art und Weise der Verkündigung angeht – zum Anfang zurück! Vertrauen wir nicht auf moderne menschliche Methoden in der Darbietung des Wortes, sondern auf die Macht des Wortes Gottes selbst! Dieses Wort richtet sich in erster Linie an das Gewissen des Menschen. Nur ein durch die Pflugschar des göttlichen Wortes aufgerissenes Gewissen ist bereit und fähig, den Samen der Wiedergeburt aufzunehmen. Menschliche „Ersatzlösungen“ der genannten Art dagegen sprechen weit eher die Sinne des Menschen, seine Gefühle, seinen Intellekt an als sein Gewissen, und das führt absolut in die falsche Richtung.

Ermunterung und Ermahnung 1995

und was mache ich?

„im Haus des Vaters“

In dem Hause meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, würde ich es euch gesagt haben; denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten.
Elberfelder 1871 – Johannes 14,2

Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen, und ich gehe jetzt hin, um dort einen Platz für euch bereit zu machen. Sonst hätte ich euch doch nicht mit der Ankündigung beunruhigt, dass ich weggehe. (und ich gehe jetzt hin …: wörtlich wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt, dass ich hingehe, um euch einen Platz zu bereiten?)
Gute Nachricht Bibel 2018 – Joh 14,2

In Meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wäre dem nicht so, Ich hätte es euch gesagt. Ich gehe hin, euch eine Stätte (einen Ort) zu bereiten. Mt 25,34; Lk 14,22; 2Kor 5,1.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Johannes 14,2

Joh 14:2 : Des »Vaters Haus« war der Tempel ( 2,16 ), in dem Gott für immer bei seinem Volk wohnen wollte ( Hes 43,7.9; 48,35 ; vgl. Joh 8,35 ). Die »Wohnungen« könnten zwar eine Anspielung auf die Zelte sein, die für das Laubhüttenfest errichtet wurden, wahrscheinlich sind aber die Wohnräume im neuen Tempel gemeint, in dem nur die Priester, die nicht verunreinigt sind, einen Platz haben ( Hes 44,9-16 ; vgl. 48,11 ). Wahrscheinlich ist das Ganze eine Metapher für das Sein in Christus, in dem die Gegenwart Gottes wohnt ( 2,21 ). Die einzige andere Stelle im Neuen Testament , an der sich derselbe griechische Begriff für »Wohnungen« findet, ist 14,23 ; dort bezieht er sich auf die Gläubigen als Wohnort Gottes (vgl. auch das Verb »bleiben« in 15,4-7 ).

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Joh 14,2a: Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen.

Gott hat bei sich nicht bloß Raum für den einigen Sohn, sondern auch für die Seinigen, und für sie wiederum nicht bloß in ihrer irdischen, sondern auch in ihrer zukünftigen Lebensgestalt. Sie haben aus Jesu Hand Platz und Kindesrecht im Haus des Vaters empfangen; dies wird ihnen nicht verlorengehen, auch wenn sie die Wohnung, die ihnen jetzt angewiesen ist, verlassen müssen. Wohnungen gibt es im Haus des Vaters noch mehr; aus diesem werden sie nie ausgeschlossen.

Joh 14,2b: Wäre es nicht so, so hätte ich euch gesagt, dass ich hingehe, um euch den Ort zu bereiten.

Es ist aber nicht nötig, dass Jesus so spricht, nicht nötig, dass er die Jünger erst auf seinen eigenen Dienst hinweist, als ob erst er ihnen beim Vater Raum bereitete. Die vielen Wohnungen sind da, der Vater hat selbst von Ewigkeit her in seinem Hause für sie Platz geschaffen. {Matthäus 25,34} und in seiner eigenen Liebe sie zu sich berufen; er nimmt auch sie zu seiner Zeit dort auf, wohin Jesus jetzt geht.

Gleichwohl konnte Jesus auch mit zutreffender Wahrheit sagen, dass er durch seinen eigenen Hingang zum Vater den Jüngern dort den Ort rüstet; denn sein Eingang in die Herrlichkeit des Vaters bewirkt ihre Aufnahme bei ihm. Aus seiner Sohnschaft kommt ihre Kindschaft zu Gott; in ihrer Verbundenheit mit dem Sohn besteht ihr Anrecht an das Haus des Vaters. Weil der Sohn in der Herrlichkeit Gottes steht, treten auch sie einst in diese ein. Darum fährt Jesus fort

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

würdig wandeln?

Wandelt (O. Betraget euch) nur würdig des Evangeliums des Christus, auf daß, sei es daß ich komme und euch sehe, oder abwesend bin, ich von euch (Eig das euch Betreffende) höre, daß ihr feststehet in einem Geiste, indem ihr mit einer Seele mitkämpfet mit dem Glauben des Evangeliums
Elberfelder 1871 – Phil 1,27

Passt auf, dass eure ganze Gemeinde so draufkommt, wie es Gottes Sache entspricht! Egal, ob ich bei euch leibhaftig vor Ort bin oder aus der Entfernung zu euch rede, ich möchte auf jeden Fall, dass ihr total zusammenhaltet! Ihr sollt gemeinsam dafür kämpfen, dass immer mehr Leute ihr Vertrauen auf Jesus setzen!
VolxBibel – Philipper 1,27

So wandelt nur würdig des Evangeliums Christi, auf daß, ob ich komme und euch sehe, oder abwesend von euch höre, ihr fest steht in einem Geiste und einem Sinn, und samt uns kämpft für den Glauben an das Evangelium. Phil 2,2; Apg 4,32; Röm 15,30; 1Kor 7,20; Kol 1,10; Jud 3; 1Tim 1,18.19.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Phil 1,27

Vor allem seht darauf, daß euer Gemeindeleben im Einklang sei mit Christi Froher Botschaft! Denn wenn ich komme, möchte ich an euch sehen, und wenn ich fern bin, möchte ich von euch hören, daß ihr in einem Geiste fest zusammensteht, einmütig kämpfend für den Glauben, den die Frohe Botschaft wirkt.
Ludwig Albrecht – Philipper 1,27

Bereits im A.T. war prophezeit worden, dass dieses Geheimnis, Christus, den Nicht-Juden offenbart werden sollte (z.B. Jes 66,19 ), und diese Prophezeiung wurde jetzt erfüllt ( 1,25 ). Im A.T. heißt es oft, dass Gott »unter« seinem Volk Israel ( 4.Mose 35,34 ) bzw. auf einer persönlicheren Ebene »in« bestimmten Menschen wohnt ( 1.Mose 41,38; 4.Mose 27,18; Dan 4,8.18; 5,11.14; 1.Petr 1,11 ; häufiger in der Formulierung »erfüllen, ruhen auf«). Niemand aber erwartete, dass er unter den Nicht-Juden, ja sogar in ihnen wohnen würde ( Kol 2,12; 3,4.16 )!

Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

„Gemeinschaft“ ist ein Wort aus dem Neuen Testament, das die Aktivität der gläubigen Gemeinschaft beschreibt. Sich umeinander zu kümmern, ist Teil der biblischen Gemeinschaft, denn wenn Gläubige zusammenkommen, können Bedürfnisse erkannt und erfüllt werden. Das heißt, wir brauchen eine kurze Diskussion über Gemeinschaft, um über andere Dinge zu sprechen, die Jünger tun.


Viele Christen setzen heute „Gemeinschaft“ mit gemeinsamem Spaß haben gleich. Sicherlich stärkt es die Beziehungen, wenn man gemeinsam Spaß hat. Die Gesellschaft von Menschen zu genießen, baut Bindungen auf. Aber das ist nicht wirklich biblische Gemeinschaft im Sinne des Jüngerwerdens.


Der grundlegende Unterschied zwischen gemeinsamen Unternehmungen und biblischer Gemeinschaft besteht darin, dass es in der Gemeinschaft nicht nur darum geht, Zeit miteinander zu verbringen. Sie ist viel bewusster.


Das Ziel der Gemeinschaft ist letztlich „ein Geist zu werden“ um Jesus herum, damit wir „seinen Geist in uns haben.“ Mit anderen Worten, das Ziel der Gemeinschaft ist Jüngerschaft. Ein paar Verse aus dem Philipperbrief fangen die Idee ein:

Nur euer Lebenswandel soll des Evangeliums Christi würdig sein, damit ich, ob ich komme und euch sehe oder abwesend bin, von euch höre, dass ihr fest steht in einem Geist, einmütig strebend nach dem Glauben des Evangeliums Seite an Seite. (Phil 1,27)


Wenn es also irgendeine Ermutigung in Christus gibt, irgendeinen Trost der Liebe, irgendeine Teilnahme am Geist, irgendeine Zuneigung und Sympathie, dann vervollständigt meine Freude, indem ihr eines Sinnes seid, dieselbe Liebe habt, einmütig und einträchtig seid.... Habt diesen Sinn unter euch, der euer ist in Christus Jesus. (Phil 2:1-2, 5)

Was bedeutet es, den Geist Christi zu haben und dann als Gemeinschaft von Gläubigen einer Meinung zu sein? Bedeutet es, dass alle bis ins kleinste Detail dasselbe glauben? Nein. Die Bibel spricht von Einigkeit, nicht von Uniformität. Ein besserer Weg, „einmütig sein“ zu verstehen, ist, dass jedes Mitglied der Gemeinschaft das gleiche Ziel verfolgt: wie Jesus zu sein. Das Ziel ist Harmonie, nicht Einmütigkeit, im Streben nach Christusähnlichkeit und im Zusammenleben in der Gemeinschaft als Gläubige.

Frühe gläubige Gemeinschaften unternahmen eine Reihe von Aktivitäten, um auf dieses Ziel hinzuarbeiten. Sie beteten, fasteten, beteten an und studierten die Heilige Schrift. Da all diese Aktivitäten Dinge sind, die Jünger sowohl einzeln als auch gemeinsam tun, werde ich im weiteren Verlauf über jede einzelne sprechen.

Michael S. Heiser – Was will Gott?

Es war für den Apostel viel Grund vorhanden, für die Gläubigen in Philippi zu danken; aber er wusste auch, dass Satan immer auf der Lauer liegt. Daher vergass er nicht, sie zu ermahnen, dass ihr Wandel mit der Botschaft, die sie verkündigten, in Übereinstimmung sein müsse. Nichts schadet dem Zeugnis eines Christen mehr, als ein Wandel, der seinen Worten widerspricht. Bei den Philippern sehen wir, dass Streitsucht, das Suchen eigener Ehre und Uneinigkeiten einzudringen drohten. Daher die Ermahnung: «Steht fest in einem Geist, indem ihr mit einer Seele mitkämpfet mit dem Glauben des Evangeliums» (Phil 1,27). – Solche Ermahnungen haben auch wir nötig. Nichts aus Streitsucht tun, den anderen höher achten als uns selbst, die Gesinnung Christi offenbaren – fällt uns so schwer. Selbst in der Arbeit, die wir durch Gottes Gnade für den Herrn tun, können wir so leicht die eigene Ehre im Auge haben. Unser eigenes «Ich» im praktischen Leben gekreuzigt zu halten, müssen wir täglich lernen. Der Herr helfe uns zu einem Wandel:
• «würdig der Berufung, mit der wir berufen worden sind» (Eph 4,1);
• «würdig des Gottes» (1 Thessalonicher 2,12);
• «würdig des Herrn» (Kol 1,10);
• «würdig des Evangeliums» (Phil 1,27).

Der Glaube des Evangeliums
(Phil 1,27)
In Einmütigkeit sollten die Philipper mit dem Glauben des Evangeliums mitkämpfen. Die frohe Botschaft stellt uns nichts Sichtbares vor, sondern fordert Glauben an die Verkündigung von Dingen, die nicht gesehen werden. Und wo der Mensch geneigt ist, wie Thomas, das Evangelium erst anzunehmen, nachdem etwas Sichtbares oder Greifbares wahrgenommen werden kann, da haben wir für den Glauben des Evangeliums zu kämpfen. Nicht kämpfen in eigener Kraft, sondern im Glauben des Evangeliums. Wenn wir dies tun und uns nicht erschrecken lassen durch die Widersacher, dann ist dies für alle Feinde des Evangeliums der Beweis, dass sie ihrem Verderben entgegengehen, auch wenn sie ihre Augen davor verschliessen. Für uns aber ist es der Beweis, dass wir das Heil erben werden. Gott bezeugt uns dadurch, dass wir selbst würdig geachtet sind, für Christus zu leiden. Das ist der Kampf, den wir im Leben des Apostels Paulus sehen können und wozu auch wir berufen sind.

Halte fest 1973

Hilfe von Menschen …

Schaffe uns Hülfe aus der Bedrängnis! (O. vom Bedränger) Menschenrettung ist ja eitel. Mit Gott werden wir mächtige Taten (Eig Mächtiges) tun; und er, er wird unsere Bedränger zertreten.
Elberfelder 1871 – Psalm 108,13–14

Komm du uns in unserer Not zu Hilfe;
auf Hilfe von Menschen ist kein Verlass!
Mit Gott auf unserer Seite
vollbringen wir Großes;
denn er wird unsere Feinde zertreten.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Ps 108,13–14

Wir haben grad totale Probleme, o weh! Hilf uns, Gott, kein Mensch bringt es jetzt.
Aber mit Gott werden unsere Gegner zerfetzt. Wir werden dann noch krassere Sachen machen und mit Gott zusammen darüber lachen.
VolxBibel – Psalm 108,13–14

Ohne den Herrn ist die Lage aussichtslos, nichts anderes könnte helfen. David hat lange genug gelebt, um zu wissen: Menschenhilfe ist wertlos. Er bittet den mächtigen Gott, sich der Sache Israels wieder anzunehmen und ihnen auf dem Schlachtfeld beizustehen.
108,14 Sobald er den Platz des Beters räumt, beginnt er ein Siegeslied zu singen. »Mit Gott werden wir mächtige Taten tun!« Denn er ist es, der alle Gegnerschaft zerschlagen und seinen Geliebten den Sieg geben wird
Kommentar zum Alten Testament

Wir dürfen uns nicht im Gebet entmutigen lassen oder aufhöhren an Gott festhalten, selbst wenn die Vorsehung uns in manchen Situationen ihr zorniges Gesicht gezeigt hat. Wir müssen bei Gott Hilfe suchen und jedes Vertrauen in geschaffene Dinge aufgeben (Vers 13). „Menschenhilfe ist ja nichtig!“ Hilfe von Menschen ist wertlos. „Das ist wirklich so, deshalb sind wir verloren, wenn du uns nicht hilfst. Wir wissen, dass es so ist, deshalb sind wir von deiner Hilfe abhängig und haben noch mehr Grund dazu, sie zu erwarten.“ Wir müssen unseren Teil tun, doch wir können nichts aus uns selbst heraus tun. Nur „mit Gott werden wir Gewaltiges vollbringen“ (Vers 14), den Sieg erringen.

Der Neue Matthew Henry Kommentar

Worauf vertraue ich? Auf meine Freunde? Und was, wenn diese nicht da sind? Oder vertraue ich auf Gott, der immer da sein wird? Laßt uns alle, nicht auf menschliche Organisationen vertauen, sondern direkt dem Schöpfer! Und mit IHM an unserer Seite, sind wir auch in der Lage, über Sein Wort nachzudenken und Schritte in unserem Leben auszuführen.