Und gedenke deines Schöpfers in den Tagen deiner Jugendzeit, ehe die Tage des Übels kommen, und die Jahre herannahen, von welchen du sagen wirst: Ich habe kein Gefallen an ihnen;
Elberfelder 1871 – Kohelet 12,1
Vergiss Gott nicht, auch wenn du noch ein Jugendlicher bist und vielleicht gerade andere Sachen im Kopf hast. Es wird nämlich auch für dich eine Zeit geben, wo du alt werden wirst. Dann passieren einige nicht so tolle Dinge mit dir, und dann kommen so Kommentare wie: „Auf so was hab ich jetzt überhaupt keinen Bock!“
VolxBibel – Prediger 12,1
„Gedenke deines Schöpfers in den Tagen deiner Jugendzeit“ (Vers 1). Das ist die günstige Zeit, um sich zum Herrn zu wenden und alle seine Fähigkeiten in seinen Dienst zu stellen. Denn mit dem Alter nehmen die Kräfte ab und das Herz neigt dazu, sich zu verhärten. Das Alter und der Tod werden in den Versen 2-7 mit Sinnbildern beschrieben. Dann kommt die tragische Schlussfolgerung des Buches, die sich mit seiner Einführung deckt (Vers 8; vergleiche Kapitel 1, 2). Wie dankbar können wir dem Herrn sein, dass dieses Buch des Predigers nur eine Seite der Wahrheit zeigt! Der Offenbarung Gottes als Richter (Vers 14) schließt sich heute die des Heiland-Gottes an. Deshalb darf dieser Teil der Schrift, noch weniger als irgendein anderer, aus dem Zusammenhang des göttlichen Wortes herausgenommen werden, Die verschiedenen „gesammelten“ Bücher der Bibel wurden alle von einem einzigen Hirten gegeben, alle durch den gleichen Geist inspiriert (Vers 11). Wir wollen diese Worte alle zusammen wie „Treibstacheln“ oder „eingeschlagene Nägel“ in unser Gewissen eindringen lassen, um es für das Heil empfänglich zu machen. Im Gegensatz zu den Büchern der Menschen wird uns das Wort Gottes nie überdrüssig, wenn wir es mit Gebet studieren (Vers 12). Es wird uns darüber belehren, was „der ganze Mensch“ ist: Gott fürchten und seine Gebote halten. Alles andere ist nur Eitelkeit.
Jean Koechlin – Ährenlese im Alten Testament
Das Gebot Denk an deinen Schöpfer ermahnt den Menschen, Gott zu verehren, seine Gebote in Treue zu bewahren, ihm verantwortungsvoll zu dienen und sich daran zu erinnern, daß ein jeder ihm sein Leben verdankt, da er alle Menschen geschaffen hat. Diese Bedeutung ergibt sich (a) aus den vorhergehenden Versen ( Pred 11,9-10 ) über das verantwortungsvolle Genießen des Lebens, (b) aus dem Rat am Ende des Buches, „Fürchte Gott und halte seine Gebote“ ( Pred 12,13 ), und (c) aus der Bedeutung des Ausdrucks „an den Herrn (ge)denken“ (in 5Mo 8,18 und Ps 119,55 bedeutet er „das Gesetz halten“; in Ri 8,34 wird das „Nicht-Denken an Gott“ mit der Verehrung anderer Götter in Verbindung gebracht; in Ps 63,7 steht der Ausdruck parallel zum Nachsinnen über Gott und deutet auf Treue gegenüber dem Herrn hin).
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord
Die Bezeichnung „dein Schöpfer“ betont die Tatsache, daß Gott dem Menschen das Leben schenkt; er gibt es ihm und nimmt es ihm wieder (vgl. Pred 12,7; dies ist eine Anspielung auf 1Mo 2,7; 3,19 ).
Indem er auf das Wort „Übel“ in Pred 11,10 („das Übel von deinem Leibe“) anspielt, gibt Salomo den Rat, in der Jugend verantwortungsvoll zu leben, ehe die bösen Tage kommen , womit die Zeit des Alters gemeint ist. Die Schwierigkeiten dieses Lebensabschnittes schildert der Prediger bildhaft in Pred 12,2-5; diese Jahre gefallen den Menschen nach Salomos Erfahrung nicht.
Den Herrn früh suchen
Halte fest 2007
«Früh suche ich dich» (V. 2). «Früh» kann zwei Bedeutungen haben. Einerseits früh im Leben, d.h. in jungen Jahren, oder anderseits früh am Tag. Beides ist für die Praxis unseres Lebens wichtig. In Prediger 12,1 heisst es: «Gedenke deines Schöpfers in den Tagen deiner Jugendzeit, ehe die Tage des Unglücks kommen und die Jahre herannahen, von denen du sagen wirst: Ich habe kein Gefallen an ihnen.» Das ist ein Wort an Kinder und junge Leute. Sie werden aufgefordert, schon früh in der Jugend zu lernen, die persönliche Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus im Gebet zu pflegen. Wir können nicht früh genug anfangen, unsere Knie vor Ihm zu beugen. Im Wort Gottes werden uns Menschen beschrieben, die schon als Kinder und Jugendliche Gemeinschaft mit Gott hatten und die dann Männer Gottes geworden sind. Gott redete zum Knaben Samuel, als dieser dem Priester Eli diente. Der Jüngling David kannte den Umgang mit Gott beim Hüten des Kleinviehs seines Vaters in der Wüste. Auch vom Herrn Jesus heisst es, dass Er im Alter von 12 Jahren in den Tempel ging. Als die Eltern Ihn suchten, antwortete Er ihnen: «Wusstet ihr nicht, dass ich in den Dingen meines Vaters sein muss?» (Lk 2,49 Fussnote).
Es ist auch gut, früh am Tag die Gemeinschaft mit Gott zu suchen. Wieder ist der Herr Jesus unser Vorbild. «Und frühmorgens, als es noch sehr dunkel war, stand er auf und ging hinaus; und er ging hin an einen öden Ort und betete dort» (Mk 1,35). Wir sind beeindruckt vom Tagesablauf unseres Herrn. Obwohl dieser voller Arbeit war, ging Er trotzdem schon frühmorgens ins Gebet zu seinem Gott. Zur Ermunterung sei noch Maria Magdalene erwähnt. Ihr Meister, den sie liebte, war gestorben. Wie konnte sie noch ohne Ihn leben? «Am ersten Tag der Woche aber kommt Maria Magdalene früh, als es noch dunkel war, zur Gruft» (Joh 20,1). Sie hatte nicht viel Erkenntnis, aber eine grosse Hingabe an den Herrn. Deshalb suchte sie Ihn schon am frühen Morgen und fand Ihn dann auch.
und mal ein ganz anderer Gedanke zu Prediger 12:1:
Auch hier würde es wörtlich heißen: "Gedenkt auch eurer Schöpfer", ein Adjektiv im Plural.
Arnold G. Fruchtenbaum – Messianische Christologie