Monat: Februar 2023

neue Erde

Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel herniederkommen von Gott, bereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe, die Hütte (O. das Zelt) Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, (Eig zelten) und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.
Elberfelder 1871 – Offb 21,1–4

UND ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind verschwunden, und das Meer ist nicht mehr. (a) Off 20:11; Jes 65:17; 66:22; 2Pe 3:13
Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herabkommen, gerüstet wie eine Braut, die für ihren Mann geschmückt ist. (a) Heb 12:22
Und ich hörte eine laute Stimme vom Throne her sagen: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen; und „er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein. (1) o: „das Zelt“, vgl. Apg 7:44; Heb 8:2. (a) Hes 43:7; 37:27; 48:35; 3Mo 26:11 12
Und er wird alle Tränen abwischen von ihren Augen“, und der Tod wird nicht mehr sein, und kein Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. (a) Off 7:17; Jes 25:8; 35:10
Zürcher 1931 – Offenbarung 21:1–4

Danach sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde. Der frühere Himmel und die frühere Erde waren vergangen; auch das Meer gab es nicht mehr. Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, schön wie eine Braut, die sich für ihren Bräutigam geschmückt hata. Und vom Thron her hörte ich eine mächtige Stimme rufen:
»Seht, die Wohnung Gottes ist jetztb bei den Menschen!
Gott wird in ihrer Mitte wohnen;
sie werden sein Volk sein – ein Volk aus vielen Völkernc,
und er selbst, ihr Gottd, wird ´immer` bei ihnen seine.
Er wird alle ihre Tränen abwischen.
Es wird keinen Tod mehr geben,
kein Leid und keine Schmerzenf,
und es werden keine Angstschreie mehr zu hören seing.
Denn was früher war, ist vergangen.«
Neue Genfer Übersetzung – Offenbaung 21,1–4

Off 21,1 ἀπ-ῆλθαν Aor. -έρχομαι hier vergehen (B 1b). Off 21,2 κατα-βαίνουσαν Ptz. Fem. -βαίνω, AcP (A300). ἡτοιμασμένην Pf. Ptz. Pass. ἑτοιμάζω, wohl attr., evtl. mod. νύμφη Braut. κε-κοσμημένην Pf. Ptz. Pass. κοσμέω schmücken; attr. ἀνδρί dat. commodi (A173). Off 21,3 ἤκουσα Aor. ἀκούω. μέγας12 hier laut. λεγούσης Ptz. Fem. λέγω, GcP (A300). σκηνή Zelt, Hütte; Behausung, Wohnung; Nom. nach ἰδού, Ellipse etwa v. ἐστίν (H-S § 256d). σκηνώσει Fut. σκηνόω wohnen [Var. ἐ-σκήνωσεν Aor.]. μετʼ αὐτῶν inmitten von ihnen (B μετά AI), in ihrer Mitte (Einh.). λαοί Pl. viell. Hinweis auf die Gemeinde aus allen Völkern; αὐτοὶ λαοὶ αὐτοῦ ἔσονται sie werden sein Volk sein. ἔσονται, ἔσται Fut. εἰμί. αὐτῶν θεός Präd.-Nom. als ihr Gott. Off 21,4 ἐξ-αλείψει Fut. -αλείφω40 abwischen; (Tränen) trocknen. δάκρυον Träne. πένθος7 Leid, Trauer, Klage. κραυγή Geschrei, lautes Rufen; Angstgeschrei, Jammerrufe. πόνος Arbeit, Mühe; Mühsal, Schmerz. ἀπ-ῆλθαν V. 1.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

„Siehe, die Wohnung Gottes bei den Menschen, und Er wird mit ihnen wohnen.“ Sach 2,14: „Ich komme und werde in deiner Mitte wohnen, sagt der Herr“ (LXX.D), vgl. auch Jer 31(38),33; Lev 26,12: „Und ich werde unter euch umhergehen und ich werde euer Gott sein und ihr, ihr werdet mein Volk sein“ (LXX.D); Ez 37,27: „Und meine Wohnstätte wird bei ihnen sein, und ich werde für sie Gott sein, und sie werden für mich das Volk sein“ (LXX.D). Hier findet sich eine aufschlussreiche Änderung in V. 3 gegenüber Lev 26,12 und Ez 37,27: Der Singular „Volk“ wird Plural. Die Gottesgegenwart ist mit „seinen Völkern“. Der Seher hat die aus allen Völkern durch das Blut des Lammes Erkauften vor Augen. Die Reziprozität der alttestamentlichen Bundestheologie wird beibehalten.

Darin erfüllen sich die prophetischen Ankündigungen des endzeitlichen Heils. Jes 25,8: „Wiederum nahm Gott jede Träne von jedem Antlitz weg“ (LXX.D); Jes 35,10: „Und sie werden sich um des Herrn willen sammeln, zurückkehren und nach Sion kommen voller Freude, und ewige Freude wird über ihrem Haupt sein; denn auf ihrem Haupt sind Lob und Jubel, und Freude wird sie ergreifen, entflohen sind Schmerz und Trauer und Seufzen“ (LXX.D), vgl. Jes 51,11; Jes 65,19: „Und ich werde jubeln über Jerusalem und mich freuen über mein Volk, und gewiss wird man nicht mehr den Laut des Weinens und den Laut des Klagegeschreis in ihr hören“ (LXX.D). Aus den alttestamentlichen Stellen wird eine neue Reihe: Der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz werden mehr sein (die Begriffe gehören wohl Tod und Totenklage an). „Denn das Erste ist vergangen“; Jes 43,18: „Erinnert euch nicht an die Anfänge, und das Alte bedenkt nicht! Siehe ich mache Neues“ (LXX.D); Jes 65,17: „Denn der Himmel wird neu sein, und die Erde wird neu sein, und man wird gewiss nicht an das Frühere zurückdenken, und es wird gewiss nicht zu ihrem Herzen gelangen“ (LXX.D). Zu den „ersten Dingen“ der „Alten Schöpfung“, „der Alten Welt“, gehören eben Tod und Totenklage. In der Gottesgegenwart im Neuen Jerusalem gibt es keine Bedrängnis, keine Not, keinen Tod mehr: Jes 25,8: „Und wiederum nahm Gott jede Träne von jedem Antlitz weg; die Schmach des Volkes nahm er weg von der ganzen Erde, denn der Mund des Herrn hat gesprochen“ (LXX.D).

Lichtenberger – Theologischer Kommentar zum Neuen Testament

Matthäus‘ seltsamer Bericht über sich öffnende Gräber und auferweckte Körper der „Heiligen“ (wörtlich: „Heilige“), die hervorkommen, hätte die Aufmerksamkeit der Menschen auf alttestamentliche Passagen gelenkt, die die Auferstehung am Tag des Herrn vorhersagen – die Zeit, in der Gott alle Dinge in Ordnung bringen würde (Dan 12,2-3; Jes 26,19; Hes 37,1-10). 2 Das Ergebnis von Gottes Gericht „am großen Tag Gottes, des Allmächtigen“ (Offb 16,14 ESV) wird ein Reset für die ganze Welt sein – eine Rückkehr zur unverdorbenen Vollkommenheit von Eden, diesmal im globalen Maßstab (Offb 21-22). Auf der neuen Erde wird es keine Finsternis geben (Offb 21,25; 22,5), und der Tod wird verbannt sein (Offb 21,4) – Ideen, die den Juden zur Zeit Jesu vertraut waren (Hos 13,14; Jes 60,19-20).
Natürlich ist die Auferstehung Jesu das ultimative Zeichen für die Erlösung der Welt und der Dreh- und Angelpunkt des christlichen Glaubens. Weil Christus auferweckt wurde, haben wir die Gewissheit, dass auch wir auferweckt werden (1. Kor 15,20-22). Die Bedeutung der Auferstehung Jesu ist jedoch nicht darauf beschränkt, die Lösung für die menschliche Sterblichkeit zu sein. Als der zweite oder „letzte“ Adam macht Jesus das Versagen des ersten Adams in Eden rückgängig (1. Kor 15,45-48). Die Auferstehung Jesu wird häufig mit dem Sturz der Fürstentümer und Mächte in Verbindung gebracht, die die von Gott seit Babel enterbten Nationen regieren (Dtn 32,8-9; Kol 2,13-15; 1 Kor 14,20-28; Eph 1,15-23), und bringt die Heiden durch das Evangelium zurück in Gottes Familie. Die Ereignisse, die den Tod Jesu begleiten – die Finsternis, das Erdbeben, der zerrissene Schleier, die geöffneten Gräber – bilden die Bühne für die wiederherstellende Kraft seiner Auferstehung, die die Rückkehr Edens im globalen Maßstab signalisiert.

Michael S. Heiser – Die Bibel ungefiltert – Annäherung an die Heilige Schrift nach ihren eigenen Bedingungen

Seit 1 Mose 3,24 wurde sehnsüchtig auf die Stunde gewartet, da Gott inmitten seiner Menschheit wieder im Vollsinn wohnt und gegenwärtig ist.
bb) Im Alten Bund hatte dann Gott Israel verheißen, in seinem Heiligtum gegenwärtig zu sein, im Dunkel des Allerheiligsten; Gott war sozusagen auf Menschenmaß gegangen, obschon ihn aller Himmel Himmel nicht fassen können« (1 Kön 8,27).
cc) In der Mitte der Zeiten ist das ewige Gotteswort, Gott selbst, in Jesus »Fleisch«, Mensch geworden und hat als Mensch unter Menschen gewohnt (Joh 1,1.14). Und wer ihn sah, der sah den Vater (Joh 14,9).
dd) Als der Auferstandene gibt unser Herr seinen Jüngern und Boten sein Geleit: »Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende« (Mt 28,20). Und er verheißt, inmitten der Seinen, und wenn’s nur zwei oder drei sind, gegenwärtig zu sein (Mt 18,20).
ee) Durch den Heiligen Geist macht unser Herr als der »Christus in uns« in den Seinen Wohnung (Joh 14,2; 1 Kor 3,16). Er geht in seiner Liebe so auf sie ein, dass er in sie eingeht. Und durch den Heiligen Geist sind sie im Vollsinn sein Eigentum und seine Kinder (vgl. Röm 8,9.14.15).
ff) Aber nun ist die Freude durch keine Anfechtung mehr getrübt. In enthüllter Gottheit und Herrlichkeit ist der Vater und der Sohn inmitten der Seinen. Die Wiedervereinigung aller Wiedervereinigungen ist erfolgt, die zwischen der Menschheit und ihrem Gott, die der Schöpfung mit ihrem Schöpfer und Herrn.
II. Was auf diesem Schlussbild nicht mehr Ist.
(1) Wie bereits gesagt, nicht mehr die alte Erde, nicht mehr der alte Himmel und nicht mehr das Meer (Offb 21,1 und das dazu Gesagte), aus dem einst die Bestien aufstiegen (Dan 7,2) und an das einst der Feind trat und dem Antichrist rief, den er dann bevollmächtigte und durch den er das Volk Gottes bedrängte (Offb 12,18; 13,1.2.7).
(2) Weiter sind auf dem Bild nicht mehr die Tränen vorhanden:
»Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen« (V. 4):
Die großen Verheißungen sind nun erfüllt (Jes 25,8-3; vgl. Offb 7,17 und das dazu Gesagte). Die Güte des Vaters hat die Tränen abgewischt.
Und die Freude hat sie versiegen lassen. Alle Anfechtung und Angst ist völlig und endgültig überwunden, weil Gott sichtbar bei den Seinen und für sie da ist; das muss nun nicht mehr dem Augenschein zum Trotz im Glauben ohne zu schauen festgehalten werden (Röm 8,31; Joh 20,29; 2 Kor 5,7); es ist nun ganz am Tag und vor Augen.
(3) Die Ursache der Tränen ist aufgehoben:
a) »Der Tod wird nicht mehr sein«:
Mit seiner Vernichtung ist die Hauptursache der Tränen in der Welt überwunden. Der Tod ist ein Vollstrecker des Urteils über die Sünde (Röm 5,12ff.). Er ist der Scharfrichter, dem wir mit unserer Sünde ein Recht an uns gegeben haben. Doch Jesus hat den Tod entrechtet. Zunächst für sein Leben und dann auch für das seiner Nachfolger. Der Tod konnte von Jesus nichts zurückhalten, auch nicht seinen Erdenleib; dieser ist nicht »im Grab vermodert«, wie manche meinen, die Schrift bezeugt in den Osterberichten am Ende aller vier Evangelien nachdrücklich, dass das Grab leer war.
Und der Tod kann auch Jesu Leute nicht zurückhalten (Joh 11,25; Röm 8,11; 1 Kor 15,23; 1 Thess 4,16; Offb 20,6). Und ebenso kann der Feind die nicht zurückhalten, die Christus angehören, dann, wenn er kommt (1 Kor 15,23) und sie zu sich entrückt (1 Thess 4,16.17; Offb 15,2-4 und das dazu Gesagte) der Tod hat das Nachsehen (1 Kor 15,51-55). Aber aufgehoben ist er da noch nicht. Offenkundig auch nicht im Tausendjährigen Reich; das geht daraus hervor, dass eben erst hier in der Vollendung der Tod aufgehoben wird (Offb 20,14; 21,4). Im Tausendjährigen Reich wird noch gestorben, nur wirkt sich die Sünde nicht mehr so rasch aus wie jetzt (Ps 90,7-9).
Dann wird es heißen, wie schon Jes 65,20 angekündigt ist: »Es sollen keine Kinder mehr da sein, die nur einige Tage leben, oder Alte, die ihre Jahre nicht erfüllen, sondern als Knabe gilt, wer hundert Jahre alt stirbt.« Aber nach dem Friedensreich Jesu und dem letzten Aufruhr des Feindes muss der Tod alles herausgeben, was er je verschlungen hat (Offb 20,13). Und schließlich wird er selbst verurteilt und in das ewige Feuer verdammt (Offb 20,14). Nach dem Zeugnis der Schrift ist der Tod für den Menschen nicht Natur, sondern Unnatur, nicht »Freund Hein«, sondern Feind: »Der letzte Feind, der aufgehoben wird, ist der Tod« (1 Kor 15,26; vgl. Röm 5,12-19; 6,23).
b) »Noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein«:
aa) Nicht nur das schmerzliche Sterbenslos ist dann aufgehoben, auch das Leid der »Leidtragenden«, die um die ihnen durch den Tod Geraubten trauern.
bb) »Das Geschrei« des Unfriedens (die Alten haben in der Schlacht geschrien), der aus dem Zerbruch der Gemeinschaft der Menschen untereinander folgt, ist verstummt. Die Ursache allen Unfriedens der Menschen untereinander ist ja ihr Unfriede mit Gott; der Unfriede der Menschen untereinander ist nur die Folge davon. Das wird bereits an 1 Mose 3 und 1 Mose 4 deutlich, wo auf die erste Sünde, den ersten Zerbruch der Gemeinschaft mit Gott, auch gleich der erste Zerbruch der Gemeinschaft der Menschen untereinander folgte, der erste Mord, der Brudermord des Kain.
cc) »Kein Schmerz wird mehr sein«:
Kein Schmerz der Wunden, die durch den Unfrieden geschlagen werden, und der Krankheit und des Sterbens.
III. Der Grund der großen Veränderung.
»Denn das Erste ist vergangen«:
(1) Dann liegt dann der erste Schritt Gottes zur Heilung der Welt nach der Katastrophe der Sünde endgültig hinter uns; und der zweite ist nun ebenfalls getan: Auch die Folge der menschlichen Sünde ist aufgehoben.
(2) Jetzt dagegen besteht noch die Gesetzmäßigkeit des ersten Schrittes, denn »Gott hat alles schön gemacht zu seiner Zeit« (Pred 3,11). Mit dem ersten Kommen Jesu tat und tut Gott den ersten Schritt: Er heilt die verborgene Ursache allen menschlichen Elends bei allen, die es nur haben wollen: Er vergibt Sünde und hebt den Zerbruch der Gemeinschaft zwischen Gott und Menschen wieder auf und stellt diese Gemeinschaft wieder her. Er schenkt also seinen Frieden und dazu seinen Geist und die Gotteskindschaft und macht aller Hoffnung teilhaftig. Das alles tut er jedem, der es nur haben will, der ihn darum bittet: »Wer«, (jeder der) »des Herren Namen anrufen wird, der wird gerettet werden« (Joel 3,5).

Gerhardt Maier – Edition C

Ein neuer Himmel und eine neue Erde werden durch Gottes Schöpfung die vergangene Weltordnung ersetzen. Allerdings wird ein bedeutendes Element der alten Welt in der neuen fehlen: das Meer. Vor der Schöpfung bestand die Erde aus Steinen und Edelsteinen und war der Wohnort Satans (Hesekiel 28,11-16).
Aber als Satan fiel, wurde nicht nur er von Gott gerichtet, sondern auch die Erde, die unter seiner Autorität stand. Als Folge des Gerichts entstanden die Ozeane (1. Mose 1,2). Und weil die Meere Bestandteil des Gerichts Gottes über die erste Erde waren, wird es sie auf der neuen Erde nicht mehr geben.
Der neue Himmel und die neue Erde müssen erst von Gott geschaffen werden, nicht aber das neue Jerusalem, das schon jetzt im Himmel existiert. Wenn die neue Erde geschaffen ist, wird das neue Jerusalem vom Himmel auf die Erde kommen – geschmückt wie eine Braut, die auf die Hochzeit vorbereitet worden ist. Die meisten Einzelheiten über das neue Jerusalem finden wir in den beiden letzten Kapiteln der Offenbarung. Die Stadt wird aber auch in anderen Büchern des Neuen Testaments erwähnt. Paulus bezeichnet sie in Galater 4,26 als „frei“

Auf zwei wichtige Punkte wird in dieser Erklärung hingewiesen. Erstens wird nun die Wohnung Gottes bei den Menschen sein. Dies ist eine Bestätigung von Hebräer 12,22-24, wonach das neue Jerusalem die ewige Wohnung Gottes, der Engel und der Menschen sein wird. Das hier mit „wohnen“ übersetzte Wort heißt eigentlich „zelten“. Es weist auf die Herrlichkeit (Schechinah) Gottes hin, die bei den Menschen sein wird wie einst über der Stiftshütte in der Wüste.

Arnold Fruchtenbaum – Handbuch der biblischen Prophetie

Danke für wertvolle Jahre

Ein (Im Hebr folgen die Anfangsbuchstaben der einzelnen Verse von hier ab der alphabetischen Ordnung) wackeres Weib, wer wird es finden? denn ihr Wert steht weit über Korallen. Das Herz ihres Mannes vertraut auf sie, und an Ausbeute wird es ihm nicht fehlen. Sie erweist ihm Gutes und nichts Böses alle Tage ihres Lebens.
Elberfelder 1871 – Spr 31,10–12

Wer kann schon eine tüchtige Frau finden? Sie ist wertvoller als die kostbarsten Edelsteine. Ihr Mann kann ihr vertrauen, und sie wird sein Leben bereichern. Ihr ganzes Leben lang unterstützt sie ihn und fügt ihm nichts Böses zu.
Neues Leben Bibel – Sprüche 31,10–12

Eine Frau, die was draufhat, ist wertvoller als ein Sechser im Lotto mit Zusatzzahl. Wo findet man noch solche Frauen? Auf so eine kann sich ein Mann hundertprozentig verlassen. Es lohnt sich, eine Frau von so einem Kaliber zu haben. Sie ist immer gut zu ihm und nie link oder fies, solange sie lebt.
VolxBibel – Sprüche 31:10–12

Die Frau mit einem edlen Charakter ( Hayil ) wird ebenfalls in Sprüche 12,4 erwähnt (vgl. „edel“ in Sprüche 31,29 ). Rut wurde „eine Frau von edlem Wesen“ genannt ( Rt 3,11 ). Der Begriff für „edler Charakter“ wird in 2Mo 18,21 mit „tüchtig“ übersetzt. Die Frage: Wer kann … finden? (vgl. Sprüche 20,6 ) meint nicht, daß es eine solche Frau nicht gibt, sondern daß diese Frau Bewunderung verdient, denn es gibt sie wie die edlen Männer nur selten. Sie ist wertvoller als Edelsteine (vgl. eine ähnliche Aussage über die Weisheit in Sprüche 8,11 ).
Der Ehemann der tüchtigen Frau wird dreimal erwähnt (V. 11.23.28 ), und Vers 12 spricht von „ihm“. Er hat volles Vertrauen zu ihr. Ihre sorgfältige Haushaltsplanung vermehrt den Besitz der Familie. Ihrem Mann fehlt nichts an Haushaltsgütern.
Diese Frau handelt selbständig und ist nicht von ihrem Mann abhängig. Er erfährt Gutes von ihr. Sie unterstützt und ermutigt ihn. Sie ist treu und steht ihm ihr ganzes Leben lang bei.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Wer kann eine fähige Frau finden? Nach jüdischer Tradition wurde dieser Spruch von Avraham an seine Frau Sarah gerichtet und wird traditionell am Erev (Vorabend) des Schabbat von den Ehemännern an die jüdischen Ehefrauen gerichtet. „Fähige Frau“ ist eine eher schwache Übersetzung von eshet chayil. Chayil steht für Stärke und Heldentum. Ein besseres Verständnis wäre also „heroische Frau“ oder „tapfere Frau“. Deborah, die Richterin (Judg. 4), ist ein gutes Beispiel dafür. Als eshet chayil hat sie klare Führungsqualitäten und ist fleißig und aufrecht. Der Midrasch Tanhuma stellt fest, dass diese Frau Sarah ähnelt, die als mit Stärke und Majestät bekleidet beschrieben wird, wie die Wolke der Herrlichkeit, die über ihrem Zelt schwebte, zeigt.

The Complete Jewish Study Bible: Notes

Eine tüchtige Frau – wertvoller als Korallen (Teil 1)
„Eine tüchtige Frau, wer wird sie finden? Denn ihr Wert steht weit über Korallen.“
(Sprüche 31,10)

Einleitung
Die Beschreibung der tüchtigen Frau in Sprüche 31 ist vielen Bibellesern gut bekannt. Nicht nur Frauen, sondern auch Männer lesen diese Aussagen mit großer Freude. Die einen spiegeln sich in dem Text selbst, die anderen sehen ihre Ehefrau und/ oder Mutter darin.
Das Loblied auf diese nahezu perfekt erscheinende Ehefrau und Mutter ist ein Teil der Worte Lemuels, des Königs, und zwar ein „Ausspruch, womit seine Mutter ihn unterwies“ (Spr 31,1).
Wir wissen nicht, wer Lemuel und seine Mutter waren. Jedenfalls muss diese Königsmutter erstens eine sehr weise Frau gewesen sein und zweitens muss Lemuel gut zugehört haben, was seine Mutter ihn lehrte.
Salomo schreibt in Sprüche 18,22: „Wer eine Frau gefunden, hat Gutes gefunden“. Natürlich ist die Beschreibung in Sprüche 31 ein gewisses Idealbild. Es wird nur wenige Frauen geben, die dem tatsächlich entsprechen.
Dennoch steht fest: Gott gibt uns dieses Idealbild einer Frau als Maßstab, an dem christliche Frauen sich messen können. Er empfiehlt diese zuverlässige, tüchtige, fleißige, hingebungsvolle, wachsame und gottesfürchtige Frau zur Nachahmung.

Das biblische Frauenbild
Über das biblische Frauenbild ist viel geschrieben, diskutiert und gestritten worden. Das wird sich vermutlich nicht ändern. Mit einer gewissen Geringschätzung wird immer noch über das vermeintliche „Heimchen am Herd“ gesprochen. In die Vorstellung unserer modernen Gesellschaft scheint das überhaupt nicht mehr zu passen.
Doch wer tatsächlich immer noch meint, die biblische Rolle der Frau wäre mit den sogenannten „drei K“ (Kinder, Küche, Kirche) gut beschrieben, der irrt gewaltig. Wer den Wert einer christlichen Hausfrau und Mutter darauf reduzieren will, hat keine Ahnung von dem, was die Bibel über eine Frau und Mutter sagt.

Bleib in mir 2018 – https://www.bleibtinmir.de/artikelserie/eine-tuechtige-frau-wertvoller-als-korallen/

Frage 15 (an Ehemänner): Wie unterstützt du deine Frau darin, die Eigenschaften der „tüchtigen Frau“, deren Wert „über Korallen“ geht, aus Sprüche 31,10ff zu entwickeln? Lies Sprüche 31,10-31. Schreib dir in modernen Begriffen auf, welche Charakterzüge die „tüchtige Frau“ besitzt ( Auflösung: http://www.frogwords.de/bibel_at_nt/hohelied/kommentar/material ) und überlege, wie du deiner Frau helfen kannst, diesem Ideal ähnlicher zu werden (Überlege in diesem Zusammenhang auch, inwiefern du selbst ein reifer Ehemann bist bzw. werden willst. Der Ehemann aus Sprüche 31 hat drei herausragende Eigenschaften:
(1) Er übernimmt bereitwillig Verantwortung in der Gesellschaft,
(2) er vertraut ihr und lässt seiner Frau einen enormen Entscheidungs- und Handlungsspielraum, um sich mit ihren Gaben zum Wohle der Familie voll zu einzubringen, und
(3) er lobt seine Frau in der Öffentlichkeit (und man darf wohl davon ausgehen, dass er auch im Privaten bewundernd und respektvoll mit ihr umgeht). ).

K. Fischer – Crashkurs Leidenschaft

Einer der Kommentare die ich für Aktivgottesdienst gelesen hatte, zum Thema Samuel, fragte, ob der Schreiber von Sprüche 31 vielleicht Hanna und Pennia aus 1.Samuel 1 im Hinterkopf gehabt haben könnte? Der Kommentar sprach von den „kostbaren Perlen“ die auf hebräisch peninim heißen und mit den Namen peninna verwandt zu sein scheint. Haben wir hier also die „gute Hanna“ im Vergleich zur „Penninah“?

ER kennt alles?

Jehova! du hast mich erforscht und erkannt. (O. erforscht und kennst mich),
Elberfelder 1871 – Ps 139,1

Ein Psalm Davids. Herr, du hast mein Herz geprüft und weißt alles über mich.
Neues Leben – Bibel 2006 – Psalm 139,1

Ein Lied Davids. Herr, du durchschaust mich, du kennst mich durch und durch.
Hoffnung für alle – 1996 – Ps 139,1

Dieser Reim kommt von David, und auch der Beat kommt dazu: Gott, du beschützt mich, und du lässt mich nicht mehr in Ruh‘
VolxBibel – Psalm 139:1

Der in den Versen 1-6 vorherrschende Gedanke wird im ersten Vers angekündigt: Der Herr kannte David durch und durch. Es war für David, als ob Gott jede Einzelheit aus Davids Leben durchleuchtet hätte und ihn deshalb so genau kannte.

David zählte einige Beispiele dafür auf, wie genau Gott David kannte. Der Herr (die Anrede du ist im Hebr. betont; vgl. V. 13 ) kannte jede Bewegung, die David machte; die gegenteiligen Handlungen des Sitzens und Aufstehens stehen für all sein Tun (dies ist ein ganz bestimmtes Stilmittel im Hebr; vgl. V. 3.8 ). Gott kannte nicht nur das Tun Davids, er kannte auch seine Beweggründe ( Gedanken ; vgl. V. 17 ).
Die alltäglichen Handlungen des Psalmisten waren dem Herrn bis in die Einzelheiten hinein bekannt. Das Gehen am Morgen und das Niederlegen in der Nacht stehen für das ganze Tun während des Tages (vgl. V. 2.8 ).
Das Beispiel, das jedoch in besonderer Weise die Allwissenheit Gottes zum Ausdruck bringt, steht in Vers 4 . Bevor der Psalmist noch ein Wort auf seiner Zunge formen konnte, kannte der Herr das, was er sagen wollte. (Der hebr. Begriff für „Wort“ lautet millCh , und der ähnlich klingende Begriff für vollkommen lautet kVllAh .)

Zuerst war die Reaktion Davids auf dieses überwältigende Wissen Verwirrung. Wie so viele Menschen, die auf die Allwissenheit Gottes reagieren, fühlte er sich beengt davon, daß Gott um ihn war und seine Hand über ihn hielt.
Darüber hinaus hatte David keine Macht über diese Art von Wissen – es war ihm zu wunderbar . Das Wort „wunderbar“ ist durch seine Stellung zu Beginn des Satzes stark betont. Zur Bedeutung von „wunderbar“ als „ungewöhnlich oder außerordentlich“ vgl. den Kommentar zu Ps 9,2 .Mit anderen Worten: Die Allwissenheit Gottes ist zu hoch , als daß der Mensch sie begreifen könnte (vgl. auch den Kommentar zu Ps 139,14 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

David betete: „O Jehova, du hast mich durchforscht, und du kennst mich. Du selbst hast mein Sitzen und mein Aufstehen erkannt. Du hast meine Gedanken von fern bemerkt. Denn da ist kein Wort auf meiner Zunge, doch siehe, o Jehova, du weißt es schon ganz“ (Psalm 139:1, 2, 4). Außerdem weiß Jehova genau, wie wir fühlen, und auch „jede Neigung der Gedanken bemerkt er“ (1 Chronik 28:9; 1 Samuel 16:6, 7). Was verraten uns diese Verse also über Gott?
Unser Schöpfer sieht nicht nur, was wir tun, sondern versteht auch, warum wir es tun, selbst wenn wir mit ihm im Gebet nicht über all unsere Gedanken und Gefühle sprechen. Und er sieht sogar all das Gute, was wir gerne tun würden, auch wenn wir es aufgrund unserer Grenzen nicht schaffen. Gott beobachtet mit größtem Interesse unsere tief empfundene Liebe, denn schließlich war er derjenige, der sie in unser Herz gelegt hat (1 Johannes 4:7-10).

Wachtturm 2018

1 חקר er-, ausforschen, auskundschaften (AK qal 2 m sg + Suff) // ידע I merken, erfahren, (er)kennen, wissen (wPK qal 2 m sg).– 2 רֵעַ I Geschrei; II Freund, Gefährte; III (aram. Lw.) Wollen, Absicht, Gedanke // בין verstehen, einsehen, achtgeben, bedenken (AK qal 2 m sg).– 3 ארח unterwegs sein, wandern (Inf cs qal + Suff) // רבע I daliegen, sich begatten (Inf cs qal + Suff) // זרה I (aus)streuen, pi: zerstreuen, verbreiten; II (hap leg) abmessen (AK pi 2 m sg) // סכן I nützen, hi: sorgfältig umgehen, vertraut sein (AK hi 2 m sg).

Werkbuch Psalmen: Die Psalmen 73 bis 150

Jehova! du hast mich erforscht und erkannt
(Ps 139,1)
Wie erkenne ich mich? Angesichts von Himmel und Erde ist mein Platz. Das All ist vor mir wie ein aufgeschlagenes Buch. Durch die Beschäftigung mit diesem Buche kann ich „die ewige Kraft und die Göttlichkeit“ des Schöpfers wahrnehmen und die Unterweisung, die ich dadurch empfange, ist nicht ohne Bedeutung. Aber dieses Buch kann mich nicht lehren, wer ich bin. Wenn ich mich mit einem Stein vergleiche, oder mit der Sonne, oder mit einem Baum, sehe ich Ähnlichkeiten und Verschiedenheiten. Ich muß erkennen, daß ich in dieser gewaltigen Schöpfung nur ein Stäubchen bin; aber alles Studium der Natur und ihrer Werke kann mich nicht lehren, wer ich bin.
Erkenne dich selbst!, sagt man mir. Untersuche dein Ich vor deinem Verstand, deinem Gewissen und Herzen, prüfe deine Gedanken, deine Gefühle und Wünsche, deine Befürchtungen und Beweggründe und deine Werke! Alle diese Dinge zusammen geben dir einen Spiegel, in welchem du dich sehen kannst, wie du bist. Ach, ich werde in Wirklichkeit mein Ich sehen, wie es in meinen Augen ist; ich werde mir selbst sagen, wie ich bin. Mein Verstand wird durch meinen Verstand beurteilt, meine Vernunft durch meine Vernunft, meine Gedanken durch meine Gedanken, und wenn ich mich auf diese Weise Teil für Teil geprüft habe, werde ich zu dem Ergebnis kommen, daß ich das bin, was ich zu sein glaube. Aber ist das mein Charakter? Nein, denn es geht für mich darum, zu wissen, was ich vor Gott bin, was Er von mir denkt. Nur das kann Wirklichkeit sein, was ich in den Augen Gottes bin.

Nun, sagt man mir, wenn es dir darum geht und das alles ist, was du wissen willst, so ist das doch einfach. Du hast ein Gewissen, und das Gewissen ist die Stimme Gottes. Frage dein Gewissen, dann wirst du befriedigt sein und so urteilen, wie Gott urteilt. Das Licht der göttlichen Flamme wird dir zeigen, wie du bist. Du wirst dich sehen, wie Gott dich sieht. Untersuche dein Gewissen!
Gut, machen wir den Versuch. Zwei Dinge sind für mich unwidersprechlich. Ich weiß, daß Gott einer ist und daß alle Menschen ein Gewissen haben. Aber Tag für Tag nehme ich wahr, daß das eine Gewissen von dem anderen beurteilt und verurteilt wird. Da sind zwei Menschen. Der eine sagt mir, daß sein Gewissen ihm unwiderruflich befiehlt, dies oder das zu tun, und der andere sagt mir, daß er gegen sein Gewissen handeln würde, wenn er diese Dinge tun würde. Nehmen wir ein Beispiel. Ein Protestant wird dir sagen, daß sein Gewissen es ihm verbietet, zu den sogenannten Heiligen zu beten, während ein Katholik sich in seinem Gewissen gebunden fühlt, dies zu tun. Nimmt man nun an, das Gewissen wäre die Stimme Gottes in diesen beiden, so stößt man auf einen unlösbaren Widerspruch. Was ist hier die Ursache? Sehe ich nicht deutlich, daß mein Gewissen ebenso unvollkommen ist, wie ich es selbst bin? Wie kann ich es da zu meinem Führer wählen?
Das ist wohl richtig, wird man mir sagen, wenn du genau wissen willst, wie du vor Gott bist, mußt du dich an die Religion halten. Sie belehrt dich über Gott. Ich bin ganz bereit, dem Lichte zu folgen, nach welchem ich mich sehne. Aber welche Überraschung erwartet mich! Welch eine Unzahl von Religionen!
Kann mich die Religion zu Gott führen? Zweifellos beschäftigt sie sich mit Gott, aber Gott ist einer, und der Religionen sind viele. Und ich sehe, daß ihre Diener in beständigem Kampf miteinander liegen. Wenn alle Menschen denselben Gott zum Gegenstand hätten, müßten sie alle dieselben Gedanken haben und dieselbe Sprache reden. Wen soll ich nun hören? Wer wird mir die Wahrheit über Gott und über den Menschen sagen? Jeder behauptet, die Wahrheit zu besitzen, aber sie müssen blind sein, denn sie widersprechen sich. Was der eine bestätigt, leugnet der andere, und was der eine aufbaut, reißt der andere nieder. Anstatt Licht, sehe ich Verwirrung. Wo der eine ja sagt, sagt der andere nein. Nein, hier sehe ich kein Licht.
Wohin soll ich mich wenden? Wer gibt mir Licht?
Hier gibt es nur eine Antwort. Es gibt ein wunderbares Buch, welches uns Gott offenbart und uns zeigt, wer Er ist. Der Gott, dessen Offenbarung ich in der Natur sehe, hat gesprochen. Solltest du nicht wissen, welches Buch dies ist? Hast du nie von der Bibel gehört? Weißt du nicht, daß die Bibel das Wort Gottes ist? In diesem Worte findest du keine Verwirrung und keine Widersprüche, wenn Menschen ihr solche auch nachsagen möchten. Die ganze Geschichte des Menschen und die Offenbarung Gottes in dieser Geschichte findest du im Worte Gottes, in der Heiligen Schrift. Sie beweist durch sich selbst, daß Gott der lebendige und wahre Gott ist. Im Worte Gottes siehst du den Menschen stets vor Gott hingestellt, siehst ihn, wie Gott ihn sieht, siehst auch, wie Er dich sieht. Lies es selbst, du wirst sehen, daß dies nicht bestritten werden kann. Gott offenbart Sich in Seinem Wort. Er offenbart darin auch, was der Mensch ist, auch wer du bist.
Hiermit könnte dieser Artikel eigentlich schließen. Der Zweck, dir ein Licht zu zeigen, in dem du dich selbst erkennen kannst, ist erreicht. Dieses Licht ist die Bibel, das Wort Gottes. Aber ich möchte doch noch einige Worte über dieses heilige Buch hinzufügen, über das, was ich in demselben gefunden habe, sei es über Gott oder über den Menschen.
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Ermunterung und Ermahnung 1964

Glaube reicht doch – oder??

Du siehst, daß der Glaube zu seinen Werken mitwirkte, und daß der Glaube durch die Werke (W. aus den Werken) vollendet wurde.
Elberfelder 1871 – Jak 2,22

Weißt du nicht mehr, dass unser Stammvater Abraham vor Gott gerecht gesprochen wurde, weil er seinen Sohn Isaak auf den Altar legte? Wie du siehst, vertraute er Gott so sehr, dass er bereit war, alles zu tun, was Gott von ihm verlangte. Sein Glaube wurde durch sein Handeln vollendet. So geschah genau das, was die Schrift sagt: »Abraham glaubte Gott, und Gott erklärte ihn für gerecht.« Er wurde sogar »Freund Gottes« genannt. Ihr seht also, dass ein Mensch nur dann, wenn er auch handelt, vor Gott gerecht gesprochen wird und nicht allein aufgrund seines Glaubens.
Neues Leben Bibel – Jakobus 2,21–24

Ihr seht also: Wir werden nur dann von Gott angenommen, wenn unsere Taten beweisen, daß unser Glaube echt ist. Anders geht es nicht.
Hoffnung für alle – Jakobus 2:24

συν-ήργει Ipf. -εργέω mitwirken, unterstützen, helfen, zusammenwirken. ἐ-τελειώθη Aor. Pass. τελειόω vollenden; zu Ende bzw. ans Ziel führen; zur Vollendung führen (Pass. gelangen).

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Jakobus verbindet 1.Mose 15,6 mit der Opferung Isaaks ( 1.Mose 22 ), wie es in der jüdischen Überlieferung üblich war. Die Opferung des ersehnten Sohnes war für Abraham der höchste und äußerste Ausdruck seines Glaubens, nicht nur nach Ansicht der jüdischen Exegeten, auch nach der Aussage des biblischen Berichtes selbst. (Gott hatte einen Bund mit den Nachkommen Abrahams geschlossen, weil er Abraham liebte und ihm eine Verheißung zuteil werden ließ – 5.Mose 7,7-9 – , der Abraham geglaubt und gehorcht hatte; und Gott hatte den gehorsamen Glauben Abrahams angenommen – 1.Mose 26,4-5 . Diese Sichtweise entspricht allerdings nicht ganz der Auffassung der Rabbinen des 2. Jh., dass Gott das Schilfmeer um der Verdienste der Patriarchen willen geteilt habe, und noch weniger dem immer wieder zu beobachtenden Standpunkt, dass Glauben in einem einmaligen Gebet besteht und keinerlei Verpflichtungen und Folgen für das Leben des Betreffenden mit sich bringt, dass der Glaube aber nichtsdestoweniger wirksam bleibt, auch wenn er schon bald wieder in den Hintergrund des Bewusstseins tritt.) Abraham wurde bei der Aqeda, der Bindung Isaaks, insofern für »gerecht« erklärt, als Gott auf diesen Akt des Gehorsams hin abermals die Größe seines Glaubens, der darin seine schwerste Prüfung bestanden hatte, anerkannte ( 1.Mose 22,12 ). Im A.T. wird Abraham als »Freund« Gottes bezeichnet ( 2.Chr 20,7; Jes 41,8 ), ein Ehrentitel, der vor allem bei den späteren jüdischen Schriftstellern große Beachtung fand.

Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Abraham bewies seinen Glauben durch seine Werke bei der Opferung Isaaks in Vers 21: Wurde nicht Abraham, unser Vater, durch Werke gerechtfertigt, indem er seinen Sohn Isaak auf dem Altar opferte?
Die Verwendung des Ausdrucks Abraham, unser Vater, zeigt, dass dieser Brief von einem jüdischen Gläubigen an jüdische Gläubige geschrieben wurde. Diese rhetorische Frage erfordert eine positive Antwort. „Ja, er wurde durch Werke gerechtfertigt. “ Abrahams Werke waren der Beweis für seine Rechtfertigung, nicht das Mittel seiner Rechtfertigung. Abraham war bereits in 1. Mose 12 ein Gläubiger und er wurde in 1. Mose 15,6 von Gott für gerecht erklärt, als er Gottes Verheißungen glaubte. Paulus bezieht sich auf Abrahams ursprüngliche Rechtfertigung in Römer 4,3 und Galater 3,6. Das besondere Werk in diesem Fall war, dass er Isaak opferte, beschrieben in 1. Mose 22,1-18, und das kam sehr spät in seinem Leben. Auf diese Weise wurde er gerechtfertigt, dass er wirklich Glauben hatte.
Derselbe Punkt wird in Hebräer 11:17-19 angesprochen.
Als nächstes beschreibt Jakobus in den Versen 22-23 den Glauben Abrahams: „Ihr seht, dass der Glaube mit seinen Werken wirkte, und durch die Werke wurde der Glaube vollkommen; und die Schrift wurde erfüllt, die da sagt: Und Abraham glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet, und er wurde ein Freund Gottes genannt.
In Vers 22 vervollkommneten Abrahams Handlungen in 1. Mose 22 seinen Glauben. Das griechische Wort für „gewirkt“ bedeutet „mitwirken“. Abrahams Glaube und seine Werke wirkten als zwei unabhängige Kräfte zusammen; seine Werke unterstützten und stützten die Tatsache, dass sein Glaube ein lebendiger Glaube war. Das bedeutet nicht, dass Glaube und Werke gleichberechtigte Partner sind, aber es bedeutet, dass sie untrennbar miteinander verbunden waren. Rettender Glaube bringt solche Werke hervor. Der Glaube veranlasste ihn, die Tat zu tun, und durch die Werke wurde der Glaube vollkommen gemacht. Das griechische Wort für „vollendet“ bedeutet „zu einem Ende bringen“, „zum Ziel bringen“. Gott brachte Abrahams Glauben durch diese Erfahrung an sein Ziel. In Vers 23 fügt der Autor hinzu, dass die Schriftstelle auf diese Weise erfüllt wurde. Die konkrete Schriftstelle war 1. Mose 15,6, in der es heißt: Abraham glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet. Das Ergebnis war ein zweifaches. Erstens: Er wurde als gerecht angesehen. Zweitens wurde er der „Freund Gottes“ genannt (2. Chr. 20,7; Jes. 41,8).
In Vers 24 zieht Jakobus seine Schlussfolgerung und beantwortet die Frage, die er in Vers 14 aufgeworfen hat: Ihr seht, dass der Mensch durch Werke gerechtfertigt wird und nicht allein durch den Glauben.
Ein Mensch wird durch Werke gerechtfertigt, nicht in dem Sinne, dass er durch Werke gerettet wird; vielmehr beweisen seine Werke seinen Glauben. Ein Glaube, der keine Werke hervorbringt, ist von vornherein kein rettender Glaube.

Arnold Fruchtenbaum – Das Buch Jakobus

Nun kann auch der »törichte Mensch« aus V. 20 einsehen: Der Glaube wirkt mit seinen Werken zusammen. In dem Wörtchen »seinen« hängt das Verständnis des ganzen Abschnitts. Jakobus meint die Werke des Glaubens. Es handelt sich nicht um zusätzliche, vom Glauben unterschiedene oder gar ihm fremde Werke, sondern um seine eigenen Werke. Die Werke sollen nicht als etwas Zweites zum Glauben hinzukommen. Der Glaube ist in dieser Hinsicht nicht ergänzungsbedürftig. Der Glaube soll nicht ergänzt, sondern lebendig werden.
Dabei bildet der Glaube mit seinen Werken eine wirksame Einheit. Es gibt für Jak so etwas wie einen »Synergismus« (so wörtl.), ein Zusammenwirken des Glaubens mit seinen Werken. Durch das Wort »zusammenwirken« wird der Glaube in seiner Wirksamkeit erkenntlich. Dabei wirken nicht die Werke, die Menschen tun, mit dem Glauben zusammen, den Gott schenkt, sondern der Glaube wirkt zusammen mit seinen Werken. Es handelt sich also nicht um das Zusammenführen von zwei »Werken« oder Handlungen, sondern um einen einzigen, ganzheitlichen Wirkungszusammenhang.
Der Glaube zielt auf sein Werk; er kommt in seinen Werken zur Erfüllung. Glaube und Werke ergeben zusammen nicht etwas Drittes, Umfassendes, sondern durch die Werke wird der Glaube vollendet. Wiederum wird deutlich, worauf bereits oben hingewiesen wurde: Es geht Jak nicht darum, dass der Glaube durch Werke ergänzt wird, sondern darum, dass der Glaube an sein Ziel, zur Vollkommenheit gelangt.

Wuppertaler Studienbibel