Monat: Mai 2025

Es ist besser, wenn man einen guten Ruf hat als ein gutes Gehalt und ganz fett Kohle auf dem Bankkonto

Ein guter Name ist vorzüglicher als großer Reichtum, Anmut besser als Silber und Gold
Elberfelder 1871 – Sprüche 22,1

Wertvoller ist ein guter Name als viel Reichtum, Ansehen als Silber und Gold.
Die Philippson-Bibel – Sprüche 22:1

Erlesen ist vor Reichtums Menge ein Name,
Gunst ist besser als Silber und Gold.
Buber & Rosenzweig – Spr 22,1

Ein guter Name (vgl. Sprüche 3,4; Pred 7,1 ), also ein guter Ruf aufgrund eines guten Charakters, wird höher geschätzt als großer Reichtum. Reichtümer sind sinnlos (vgl. Sprüche 1,19;10,2;13,11 ), wenn man seinen Charakter zerstören muß, um sie zu erlangen.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Ein gerechtes Leben unter den Menschen verschafft einen »guten Namen« (vgl. 10,7), und das ist mehr wert als »großer Reichtum«, der zwar ein gewisses Ansehen verleihen mag; aber ein Mann von gutem Ruf erwirbt sich Respekt, und das ist mehr. Für »Anmut« steht hier chên, das auch »Lieblichkeit« bedeutet wie in Sprüche 1,9; 4,9 (wo wörtlich steht: »ein Kranz der Lieblichkeit«); 5,19 (wörtlich: »Hinde der Anmut«); 11,16 (»Frau der Anmut«); 31,30. Ein anmutiges, liebliches Wesen ist besser »als Silber und Gold«, weil man damit die Zuneigung der Menschen gewinnen kann – etwas, was kein Geld vermag.
Nun kann man aber sowohl den Namen, šêm, als auch die Anmut, ḥên, auf Gott beziehen. Der »gute Name« ist der Name Jahwes, und den wähle man eher als »großen Reichtum«, denn im Namen Jahwes empfängt, wer ihn liebt, unvergängliche Güter: Vergebung der Sünden, Gerechtigkeit und ewiges Leben. ḥên wird auch verwendet für »Gunst«, welche Menschen uns erweisen können (so in 1Mo 30,27; 32,6; 47,29; 50,4), aber auch für göttliche Gunst oder Gnade (in Stellen wie in 1Mo 6,8; 18,3; 19,19). In seiner Gnade gibt uns Gott, was »Silber und Gold« nicht erwerben können.

Benedikt Peters – Das Buch der Sprüche

Mit Gold und Silber wird gewöhnlich die Weisheit verglichen. Dazu steht unser Vers nicht im Widerspruch. Man wird den Namen zu den 8,19 erwähnten Früchten der Weisheit zählen dürfen (20,15). Denn nur ein Weiser wird zu einem solchen Ruf gelangen, der ihm große Beliebtheit einbringt.
Die LXX ergänzt Namen durch »gut«. Vielleicht hat man damals nicht so selbstverständlich, wie wir es heute tun – »sich einen Namen machen« –, den Namen als positiv empfunden. Auch der Frevler konnte einen Namen haben (10,7), der allerdings verging. Das hebr. Wort für »Name« ist von einem Wort abgeleitet, das »hoch, erhaben« bedeutet. Das weist schon auf den Vorzug des Namens vor dem Reichtum. Denkbar ist sogar, daß er erst zutage tritt, wenn Gold und Silber bedeutungslos geworden sind, nämlich nach dem Tod des Menschen.
Versteht man Beliebtheit subjektiv, dann wäre es die Anmut. Es wird aber die Anerkennung gemeint sein, die Anmut findet. Dieser Spruch fordert den Hörer auf, intensiver für seinen Namen zu arbeiten als für Reichtum. In besonderem Sinn gilt das in der ntl. Zeit. Durch den Dienst für den Herrn, dessen Namen über allen Namen ist, erlangt der Christ einen Namen, der im Buch des Lebens geschrieben steht.

Dietrich – Wuppertaler Studienbibel

„Dieser Mann ist mein Sohn, den hab ich sehr lieb, und ich freu ich mich unheimlich über ihn. Ihr müsst unbedingt alles tun, was er euch sagt!“

Während er noch redete, siehe, da überschattete sie (d. h. überdeckte sie, ohne zu verdunkeln; denn es war eine lichte Wolke, „die prachtvolle Herrlichkeit“ 2Petr 1,17. Dasselbe Wort wird von der Wolke gebraucht, welche die Stiftshütte bedeckte) eine lichte Wolke, und siehe, eine Stimme kam aus der Wolke, welche sprach: Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen gefunden habe; ihn höret.
Elberfelder 1871 – Matthäus 17,5

Während (als) er noch redete, siehe (plötzlich), eine hell leuchtende (voller Licht) Wolke überschattete (warf ihren Schatten auf, bedeckte, verhüllte) sie und siehe (plötzlich), eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein geliebter (einziger, erwählte) Sohn an ihm habe ich Wohlgefallen (Freude). Hört auf ihn! (Gehorcht ihm, schenkt ihm Gehör)
offene Bibel – Matthäus 17:5

Aber während er noch so redete, umgab sie eine leuchtende Wolke. Und es war eine Stimme aus der Wolke zu hören, die sagte: »Dieser ist mein Sohn, dem meine ganze Liebe gilt! An ihm habe ich meine ganze Freude. Achtet genau auf das, was er zu sagen hat!«
Roland Werner – Das Buch – 2009 – Mt 17,5

War Jesus nur ein Bote? Oder was dachten die Menschen zu seiner Zeit über ihn? Und was denken wir über ihn? Was sagt der „himmlische Vater“ über ihn?

Woran hat Gott Freude? Zuallererst an seinem Sohn: »Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen gefunden habe. Ihn hört« (Mt 17,5). Jesaja zitiert Gott: »Siehe, mein Knecht, den ich halte, mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat« (Jes 42,1). Paulus gibt Gottes Freude an seinem Sohn so wieder: »Denn es gefiel der ganzen Fülle der Gottheit, in ihm zu wohnen« (Kol 1,19).
Die Freude des Vaters am Sohn besteht, seit Gott existiert und wird für immer bestehen bleiben. »Wenn Gott über irgendetwas begeistert ist, … dann über seinen Sohn. Diese Begeisterung wird sich nie ändern, wird sich nie abkühlen. Sie brennt mit unvorstellbarem Eifer und unbegreiflicher Glut.« 3 Jo- nathan Edwards hatte Recht: »Das unendliche Glücklichsein des Vaters besteht in der Freude an seinem Sohn.« Wir sprachen schon darüber, dass Gott uns nicht offenbarte, was er vor der Erschaffung der Welt tat, aber eines ist sicher: Er freute sich an dem Sohn und sie genossen zur großen gegenseitigen Befriedi- gung ihre Gemeinschaft.
Zweitens freut sich Gott an seiner Schöpfung. »Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut« (1Mo 1,31). Er war zufrieden mit seinem Werk, das er so mühelos hervorgebracht hatte. Der Psalmist weiß, dass die Herrlichkeit des Herrn ewig währt und betet, dass der Herr »sich seiner Werke freuen« möge (Ps 104,31).

Erwin Lutzer -10 Lügen über Gott

Hier geschieht eine zweite, noch kräftigere Stärkung Jesu und seiner Jünger. Und zwar durch Gott, den Vater, selbst. Das zweimalige »siehe« unterstreicht das Wunder. Dass es sich um eine göttliche Stimme handelt, erkennen wir an vier Punkten.

Das Kommen des Heiligen Geistes wird in Lk 1,35 ebenfalls als ein »Überschatten« beschrieben. Der »Wolke« als Zeichen der Gegenwart und Führung Gottes begegnen wir in der Mosegeschichte (2.Mose 13,21ff.; 2.Mose 24,15ff.; 2.Mose 40,34ff.; 5.Mose 5,19; 33,26) auch später (1.Kö 8,10; Ps 97,2; 104,3; Hes 1,4; 10,3; Dan 7,13; Mt 24,30; 26,64; Apg 1,9; 1 Kor 10,1; 1 Thess 4,17; Off 1,7; 14,14). Das »Licht« ist ein Ausdruck göttlicher Herrlichkeit. Schließlich nennt der Vater Jesus seinen »Sohn, den Geliebten, an dem ich Wohlgefallen habe«. Dabei wiederholt die Stimme wörtlich das bei der Taufe Jesu Gesagte (Mt 3,17). Wir halten noch einmal fest, dass diese Himmelsstimme 1.Mose 22,2; Ps 2,7 und Jes 42,1 aufnimmt: Jesus wird als Gottessohn und Gottesknecht angesprochen, den der Vater zum Schuldopfer in den Tod gibt. War die Taufe der Auftrag zum Sühnetod, so wiederholt sich hier der Auftrag zum Sühnetod in feierlicher Form. Damit ist das Passionsziel offengelegt.

Nun fügt die göttliche Stimme gegenüber der Taufe aber zwei Worte (im Urtext) hinzu: »Auf ihn sollt ihr hören!« Diese Worte entstammen 5.Mose 18,15. Dort hat »hören« den Sinn von »gehorchen«. Damit ist Jesus nicht nur als Gottessohn und Gottesknecht offenbart, sondern auch als der zweite Mose und der endzeitliche Prophet schlechthin. Ferner gebietet Gott den Jüngern, gerade jetzt – auf dem Leidensweg! – Jesus zu gehorchen. Wie er dem Petrus das Messiastum Jesu offenbarte (Mt 16,17) , so befiehlt er jetzt, Jesus auf dem Weg in die messianische Passion zu folgen.

Gerhard Maier – Edition C

Während er noch redete (V. 5, auch Lk 9,34), geschah zweierlei: eine göttliche Lichterscheinung und eine Gottesstimme. Siehe, da überschattete sie eine Wolke aus Licht: Das ist die typische Sprache der göttlichen Offenbarung. Die Wolke erschien am Sinai (Ex 24,15f), bedeckte die Stiftshütte (Ex 40,34ff), ist das Gefährt Gottes (Ps 104,3) und begleitete viele Gottesoffenbarungen (Ex 16,10; Deut 1,33; 5,19; 1Kön 8,10; Ps 97,2; Hes 1,4; 10,3; Dan 7,13). Das Licht (φωτεινή [phōteinē]) deutet die Gegenwart Gottes an (Ps 36,10; 43,3; 89,16; 104,2; Jes 9,1; 60,1.19; Num 6,25). Vor allem ἐπισκιάζειν [episkiazein], überschatten, ist im biblischen Zusammenhang ein Begriff der Offenbarungssprache. Es deutet, wie Siegfried Schulz herausgearbeitet hat, auf die „Manifestation Gottes“. Alttestamentlich steht im Hintergrund das überschatten der Wolke bei der Stiftshütte (Ex 40,35 LXX).42 Neutestamentlich vgl. Lk 1,35. Fazit: Die „Lichtwolke“ lässt erkennen, dass jetzt Gott selbst auf den Plan tritt. Gott kann man nicht sehen (Ex 33,23; Joh 1,18; 6,46; 1Tim 6,16). Aber man kann seine Stimme hören: und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Das ist mein Sohn, der Geliebte, an dem ich Wohlgefallen habe! Auf ihn sollt ihr hören! Gottes Stimme, hebr. בַּת קוֹל [bat qōl], wird noch weit in talmudische Zeiten hinein von den Rabbinen als Entscheidungsinstanz anerkannt. Exemplarisch ist hier b Sanh 11a. Dort sagt eine „Stimme aus dem Himmel“, Hillel sei würdig, „dass die Göttlichkeit auf ihm ruhe“. Die Schriftgelehrten Israels akzeptierten dies. Was also die Stimme in Mt 17,5 sprach, ist auch bei den Schriftgelehrten verständlich. Ihren Inhalt fasst Otto Betz folgendermaßen zusammen: „Zweck der Himmelsstimme ist die göttliche Bestätigung der voraufgehenden Bezeugung der Messianität Jesu durch Menschenmund.“ In der Tat finden sich die Worte Das ist bis an dem ich Wohlgefallen habe wortwörtlich als Taufstimme in Mt 3,17 wieder. Wir erklären sie hier also nicht noch einmal, sondern verweisen auf die Erklärung bei 3,17. Ferner ist klar, dass auf dem Verklärungsberg das Bekenntnis von Cäsarea Philippi bestätigt wird: „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes“ (Mt 16,16). Denn die Sohnschaft (Ps 2,7) – Das ist mein Sohn – schließt die Messianität ein. Was aber jetzt eine besondere Bedeutung gewinnt, ist die göttliche Anweisung zum Opfergang und Opfertod. Der Geliebte weist zurück auf die Opferung Isaaks (Gen 22,2), der Gottesknecht, an dem ich Wohlgefallen habe, auf Jes 53, wo dieser Gottesknecht sein Leben als Schuldopfer geben muss (vgl. Jes 53,10; 42,1). Gott im Himmel erklärt also die Auslegung Jesu in Mt 16,21 für die richtige, die des Petrus in Mt 16,22 für die falsche. Vergessen wir nicht, dass auch Mose und Elia nach Mt 17,3 Jesus beigestanden haben. Jesus weiß jetzt in all seiner menschlichen Schwachheit und Niedrigkeit (er ist „Fleisch“ nach Joh 1,14!), dass er vollkommen mit dem Vater übereinstimmt und den Weg Gottes geht. Auf ihn sollt ihr hören!: Das greift über die Taufe hinaus. Es ist in dieser äußerst angefochtenen und umkämpften Situation die unmissverständliche Anweisung an die Jünger, sich an den Passionsweg anzuschließen und Jesu Autorität in der Schriftauslegung nicht infrage zu stellen. AT (Mose, Elia) und Gottesstimme bestärken wie zwei Gotteszeugen (Deut 17,6; 19,15) den Weg Jesu.
Erstaunlich übrigens, dass Matthäus, Markus und Lukas die Gottesstimme weitgehend übereinstimmend referieren. In ἀκούετε αὐτοῦ [akouete autou] stimmen sie sogar wortwörtlich überein. Fast sicher stellt dieses Auf ihn sollt ihr hören eine Bezugnahme auf Deut 18,15 (LXX: αὐτοῦ ἀκούσεσθε [autou akousesthe]) dar. Jesus wird also zusätzlich als der zweite Mose, der endzeitliche Prophet schlechthin, ausgewiesen.
Die Jünger erkennen die Bedeutung des Ereignisses: Und als die Jünger das hörten, fielen sie auf ihr Angesicht, und heftige Furcht packte sie (V. 6). Respekt und tieftste Verehrung, verbunden mit dem Erschaudern des Geschöpfes vor seinem Schöpfer, ergriffen sie. Siehe auch Dan 8, 17f; 10,9f; Offb 1,17.

Historisch-Theologische Auslegung Neues Testament

Dies ist der Gipfelpunkt des Vorgangs. Die Wolke ist keine Regenwolke, sondern der Schleier, mit welchem sich Gott verhüllt, wenn er auf Erden erscheint; wir finden dieselbe Wolke in der Wüste und bei der Einweihung des salomonischen Tempels; ebenso wieder bei der Himmelfahrt. Matthäus nennt sie eine helleuchtende Wolke (Lichtwolke); dessenungeachtet sagt er, wie die beiden andern, daß sie den Auftritt überschattete, bedeckte. Der Glanz des Lichtherdes, der in ihrem Mittelpunkt war, drang durch die Hülle hindurch und warf eine geheimnisvolle Helle auf die ganze Szene.
Wir kehren zu Petrus zurück. Als er so redete, da wurden nicht nur die Männer, sondern auch der Herr Jesus durch die Lichtwolke eingehüllt. Da hörten sie die Stimme: »Dieser ist mein Sohn, der Geliebte, an dem ich Wohlgefallen habe, den sollt ihr hören.«
Wie damals am Jordan auf das Gebet und das Bekenntnis der Sterbenswilligkeit, hinzugehen als das Lamm (das der Welt Sünde trägt), eine bestätigende Antwort vom Himmel folgte, so folgt auch auf die Verkündigung seines Sterbens an die Jünger eine Antwort vom Himmel her durch die Verklärung und die Stimme: »Dieser ist mein Sohn, der Geliebte, an dem ich Wohlgefallen habe, den sollt ihr hören!«
Die Form dieser göttlichen Erklärung lautet in den drei Evangelien verschieden.
Bei Lukas ist im Urtext zu lesen: »Dieser ist mein Sohn, der Auserwählte.« Die Lesart: »Dies ist mein Sohn, der Geliebte«, die bei Lukas noch zu finden ist (C, Koine,D), ist auch richtig. Der Ausdruck »der Auserwählte« bei Lukas steht in absolutem Sinn, im Gegensatz zu den zu einem besonderen Werk erwählten Knechten, wie Moses und Elias.
Markus sagt (Kap. 9,7): »Dieser ist mein Sohn, der Geliebte, den höret!«
Matthäus sagt: »Dieser ist mein Sohn, der Geliebte, an dem ich Wohlgefallen habe!« Die Aufforderung: »Hört auf ihn!« ist die Wiederholung derjenigen Aufforderung, durch welche Moses (5Mo 18,15) Israel verpflichtet hat, seinerzeit die Lehre der Propheten und des Messias, durch welche die seinige ergänzt würde, anzunehmen. Dieses Schlußwort gibt deutlich den Zweck des ganzen Vorganges an: »Höret ihn, was er euch sagen mag, folget ihm, wohin er euch führen mag!« Wenn man an die Worte des Petrus in der Unterredung: »Das verhüte Gott!« – »Das widerfahre dir nur nicht!« Mt 16,22 denkt, so wird man die ganze Bedeutung dieser göttlichen Aufforderung verstehen.
Wir finden hier wieder die Vollziehung eines in dem ganzen Leben Jesu sich bestätigenden Gesetzes, das lautet: Jeder Akt freiwilliger Erniedrigung seitens des Sohnes hat einen Akt der Verherrlichung seitens des Vaters zur Folge. Er steigt in die Fluten des Jordans, um sich dem Tode zu weihen, da nennt ihn Gott seinen geliebten Sohn. – Seine betrübte Seele erneuert das Versprechen der Treue bis in den Tod; alsbald antwortet ihm die himmlische Stimme mit der herrlichen Verheißung Jo 12,28. So auch hier in der Verklärungsgeschichte!
Die Angabe: »Jesus allein!« ist allen drei Berichten gemeinsam. Es spricht sich darin deutlich der Eindruck der Augenzeugen nach dem Verschwinden der himmlischen Wesen aus.

Rienecker – Wuppertaler Studienbibel

Nach diesem den Herrn nicht würdigenden Vorschlag, »überschattete sie eine lichte Wolke«, eine Wolke, die wie der Herr selbst leuchtete und eine sichtbare Manifestation der Gegenwart Gottes mit dem Sohn war. In der Bibel ist ein Wolke oft ein Hinweis auf Sein Kommen in Herrlichkeit (Dan 7,13; Matthäus 24,30; 26,64; Offb 1,7; 14,14). Auch der Ausdruck »Wolke von Zeugen« (Hebräer 12,1) spricht von den Erlösten, die jetzt beim Herrn sind und dann mit Ihm erscheinen werden am Tage Seines Sieges und Seiner Rache. Dann werden Mose und Elia zwei sein unter Myriaden anderer verherrlichter Heiliger. Die Stimme des Vaters ertönte aus der Wolke, wie die Stimme aus der Wolke über dem Sühnedeckel (4Mo 7,89) und die Gegenwart des Herrn in der Wolke in der Wüste (2Mo 13,21; 14,19). Der Vater sagte: »Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen gefunden habe; ihn höret.« Zweimal in jedem der drei synoptischen Evangelien ertönt die Stimme des Vaters, um dem Sohn Zeugnis zu geben. Bei Seiner Taufe gilt das Zeugnis des Wohlgefallens des Vaters Seinem Leben in Verborgenheit vor Seinem Dienstantritt; hier gilt das Zeugnis Seinem öffentlichen Dienst in Reden und Wunderwerken. Die Worte des Vaters wurden über den Sohn zu den Jüngern gesprochen; so auch in Matthäus 3,17. In Lk 3,22 richteten sich die Worte »Du bist« an den Sohn; und in Ps 2,7 wiederholt der Sohn die Worte des Vaters: »Vom Beschluß will lich erzählen: Du bist mein Sohn.« »An welchem ich Wohlgefallen gefunden habe« erinnert uns an die Worte des Propheten: »…an welchem meine Seele Wohlgefallen gefunden hat« (Jes 42,1), die in Matthäus 12,18 zitiert werden. Solche Zeugnisse göttlichen Wohlgefallens sollten uns allen Anlaß sein, auf Ihn zu hören und Ihm in allem den Vorrang zu geben. Vom verheißenen Prophet hatte Gott gesagt, daß Israel auf ihn hören müsse (5Mo 18,15).

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Matthäus 17,5 berichtet, was dann geschah: Während er noch redete, siehe, da überschattete sie eine helle Wolke; und siehe, eine Stimme aus der Wolke, die sprach: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören.
Plötzlich wurden die Worte des Petrus durch die Herrlichkeitswolke unterbrochen, die auf den Berg Hermon herabkam und alle drei Männer aufnahm. Die Herrlichkeitswolke kam herab, und Gott der Vater sprach hörbar aus der Mitte dieser Wolke. Dreimal im Dienst Jesu sprach Gott, der Vater, hörbar vom Himmel. Das erste Mal bei seiner Taufe (Matthäus 3,17); das zweite Mal bei seiner Verklärung; das dritte Mal am Ende seines Dienstes (Johannes 12,28).

Dies ist das zweite Mal, dass Gott, der Vater, hörbar vom Himmel aus sprach: … Dies ist mein geliebter Sohn, …

Dies ist der Messias. Hier bestätigte Gott der Vater das, was Petrus gerade erst in Matthäus 16:16 bekannt hatte, als er sagte: „Du bist der Messias, der Sohn des Gottes, des Lebendigen.“

Da sprach Gott der Vater: … an dem ich Wohlgefallen habe; …
Weil Jesus den Willen des Vaters erfüllt hat.
Drittens: Gott der Vater sagte: … hört ihn.

Sie hatten das Gesetz gehört. Sie hatten die Propheten gehört. Jetzt müssen sie auf den Sohn hören, denn der Sohn ist die endgültige Offenbarung. Das ist der Punkt in Hebräer 1,1-3, wo der Schreiber darauf hinweist, dass „Gott sich in vergangenen Zeiten auf verschiedene Weise und in verschiedenen Teilen geoffenbart hat, aber in diesen letzten Tagen hat er sich in seinem Sohn offenbart.“ Sie müssen den Sohn hören, zuhören und ihm gehorchen.

Die Wolke überschattete alle drei Männer und zu diesem Zeitpunkt sahen die Jünger die drei Männer nicht mehr. Sie sahen nur die Wolke und hörten die Stimme Gottes, des Vaters, der sagte: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören.
Dann, in Matthäus 17,8, als ob er genau diesen Punkt betonen wollte, lichtete sich plötzlich die Wolke: Und als sie ihre Augen aufhoben, sahen sie niemanden, außer Jesus allein.
Der Zweck, nur Jesus zu sehen, war, den Punkt zu verdeutlichen, dass er derjenige war, den sie hören mussten. Sie hatten das Gesetz gehört; sie hatten die Propheten gehört, nun mussten sie den Sohn hören

Arnold Fruchtenbaum – Die Verklärung des Messias

achte auf das, was sie uns androhen

Höre nun, Herr, wie sie uns drohen! Gib uns, deinen Dienern und Dienerinnen, die Kraft, deine Botschaft mutig und offen zu verkünden!
Gute Nachricht Bibel 2018 – Apostelgeschichte 4,29

Und nun, Herr, sieh an ihre Drohungen und gib deinen Knechten, (O. Sklaven) dein Wort zu reden mit aller Freimütigkeit,
Elberfelder 1871 – Apostelgeschichte 4:29

Und jetzt, Herr, schau doch auf ihre Drohgebärden und gib deinen Dienern, dass sie mit großer Zuversicht deine Botschaft weitersagen können!
Roland Werner – Das Buch – 2009 – Apg 4,29

Höre nun, Herr, wie sie uns drohen, und hilf uns als deinen Dienern, furchtlos und unerschrocken deine Botschaft zu verkünden.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Apg 4:29

Die Übersetzung des Versanfangs in EÜ mit „Doch jetzt“ verdunkelt den logischen Gedankenschritt.149 Die Überzeugung, dass Gott den Lauf der Dinge lenken kann und will, ermutigt zum Bittgebet, zunächst um Gottes Aufmerksamkeit. Dahinter steht die Erinnerung daran, dass am Anfang der Befreiung Israels aus Zwangsarbeit und drohendem Genozid das Hinschauen Gottes stand (vgl. 7,34; Ex 2,25; 3,7.9; Dtn 26,7). Darauf folgt hier aber keine Bitte um Bewahrung vor weiteren Repressalien, sondern um die Gabe der inneren „Enthemmung“ im Zeugnis von Jesus wie in den bisherigen Auftritten vor der Öffentlichkeit und der Behörde.

Theologischer Kommentar zum Neuen Testament

Ganz unbefangen konnten die ersten Christen die Psalmworte Davids (!) in ihre Tage herübernehmen. »Wozu brüsten sich die Heiden, und die Völker kümmern sich um Leeres? Die Könige der Erde treten auf, und die Herrschenden tun sich zusammen gegen den Herrn und gegen seinen Gesalbten« (V. 25b–26). Sicher dachte David an sich selbst, den gesalbten König Israels. Nun aber ist Jesus der Christus, der Gesalbte Gottes, und nun haben sich Juden (Herodes) und Heiden (Pilatus) »in dieser Stadt« zusammengetan (V. 27). Wozu? In ihren Herzen sicher, um den unliebsamen Mahner Jesus und seine Anhänger auszurotten; in Wirklichkeit aber, »um auszuführen, was deine Hand und dein Ratschluß vorherbestimmt hat« (V. 28). Jetzt hat die Gemeinde verstanden, »daß Christus leiden mußte« (Lk 24,26), und jetzt sieht sie die Notwendigkeit, daß es weitergeht mit der Verkündigung der Botschaft von Jesus. Beschämend für uns ist, daß hier nicht um Schutz vor der Hand der Gegner gebetet wird, sondern: »gib deinen Knechten, mit völliger Redefreiheit dein Wort zu verkündigen, indem du deine Hand ausstreckst und Heilung, Zeichen und Wunder geschehen läßt« (V. 29f.). Nicht das Wohlergehen der Apostel steht im Mittelpunkt, sondern der Erfolg ihrer Botschaft.

Edition C Bibelkommentar

Darum kann nach dieser Anrede die eigentliche Bitte nun wunderbar selbstlos und kühn sein. Kein Wort fällt von der Bestrafung der Feinde; kein Wort von Bewahrung und Schutz für das bedrängte Häuflein. „Und nun, Herr, sieh auf ihre Drohungen.“ Das ist genug. Für die Gemeinde aber ist der heiße Wunsch nur der: „Gib deinen Knechten mit allem Freimut zu reden dein Wort.“ Nicht auf uns und unsere „Haltung“ können wir bauen. Wir sind schnell am Ende. Petrus mag daran gedacht haben, wohin er mit seinem „und wenn ich mit dir sterben müßte, so will ich dich nicht verleugnen“ gekommen ist. Es ist Gottes Gabe, wenn wir in bedrohten Lagen furchtlos und sachlich die Botschaft weiter ausrichten.

Wuppertaler Studienbibel

Sodann hat Gott durch den zweiten Psalm, den Aufruhr der Völker und Fürsten gegen ihn und seinen Gesalbten zum voraus kundgetan, ihnen aber auch zum voraus das Urteil gesprochen. Was sie beginnen, zerfällt, wenn sie sich gegen den Christus erheben; denn der im Himmel sitzt, lacht. Das zeigt der Gemeinde ihren Weg; die Schrift spendete ihr auch in dieser Lage Trost und Mut. Sie hielt Gott die Gefahr ihrer Lage ernstlich vor. In Jerusalem ist geschehen, was der Psalm sagt: Fürsten und Völker sind gegen Christus eins geworden, Pilatus und Herodes, die bei der Kreuzigung Jesu mitwirkten und auch jetzt wieder bereit sind, den Beschlüssen des Rats zur Ausführung zu helfen, die Heiden, die von vornherein Gottes Wort verwerfen, und die Scharen der Völker Israels, die dem Rat und den Priestern anhängen. Neben ihnen ist die Gemeinde ein kleines Häuflein, das bald erdrückt sein wird; sie bewahrt aber den Glaubensstand. Nichts geschieht auch durch die Widersacher Jesu als Gottes Wille. Wie dies bei seiner Kreuzigung geschah, so wird es auch jetzt bei der Verfolgung der Christenheit wieder geschehen. Daran, daß die Gemeinde an Gottes Regierung glaubte, gewann sie die Ergebung, die alles hinzunehmen vermag, was ihr Gott gibt, Tod oder Leben, Verfolgung oder Frieden, und nun baut sie auf die Ergebung ihre Bitten auf. Sie darf mehr als ihren Willen stillen zur Unterwerfung unter Gottes Willen, sie darf bitten. 4,29. 30: Und jetzt, Herr, siehe auf ihre Drohungen, und gib deinen Knechten, daß sie mit voller Freudigkeit dein Wort sagen, indem du die Hand zur Heilung ausstreckst und Zeichen und Wunder durch den Namen deines heiligen Knechts Jesu geschehen. Zart, dem göttlichen Gericht nicht vorgreifend, wird ausgesprochen, was Gott mit den Verfolgern tun soll. Die Gemeinde bittet, daß Gott auf die Drohungen ihrer Widersacher achte; mehr braucht es nicht. Er wird alles tun, was zu ihrem Schutz nötig ist. Etwas Zweites erbittet die Gemeinde bestimmter mit klar gefaßtem Verlangen; sie legt in die Ausrichtung ihres Berufs ihren ganzen Willen; ob sie das mit Freudigkeit tun kann, das ist durch Gottes Gabe bedingt; darum bittet sie.

Schlatters Erlӓuterungen zum Neuen Testament

Jauchzen werde ich, mich freuen an deiner Huld

Ich will frohlocken und mich freuen in deiner Güte; denn (O. daß) du hast mein Elend angesehen, hast Kenntnis genommen von den Bedrängnissen meiner Seele,
Elberfelder 1871 – Psalm 31,8

Jauchzen werde ich, mich freuen
an deiner Huld,
der du meine Gebeugtheit ersahst,
die Bedrängnisse meiner Seele erkanntest,
Buber & Rosenzweig – Psalm 31:8

Ich bin glücklich, dass du so gut zu mir bist.
Du hast meine Not gesehen
und erkannt, wie verzweifelt ich war.
Gute Nachricht Bibel – Ps 31,8

Voller Freude juble ich über deine Gnade:
Du kennst mein Elend,
kümmerst dich um meine Nöte, die so schwer auf meiner Seele liegen.
Neue Genfer Übersetzung – Ps 31:8

Davids Augen sind nicht auf sich selbst, sondern auf seinen wunderbaren Gott gerichtet! Ist das auch bei dir so? Oder lenken „deine religiösen Zeitschriften“ das Augenmerk auf „deine Gefühle“ und „deine Sicht“?

Er bekräftigt sein Vertrauen in den Herrn und bittet ihn, ihn zu befreien und ihn auf der Grundlage der göttlichen Gerechtigkeit zu verteidigen. „Sollte der Richter der ganzen Erde nicht Recht tun?“ (Gen 18,25). Wie kann der gerechte Herr zulassen, dass böse Menschen gedeihen und den von ihm gesalbten König stürzen? So etwas würde David beschämen, eine Aussage, die er in Vers 17. Wie so oft flehte er Gott an, schnell zu handeln (69:17; 70:1, 571:12; 141:1; 143:7) und ihm ein Fels und eine Festung zu sein (siehe 18:1-3). Neben Gottes Schutz brauchte David auch Gottes Führung, um die Fallen zu vermeiden, die der Feind ihm gestellt hatte. „Du bist meine Stärke“ war sein Glaubensbekenntnis (V. 4), denn seine eigene Kraft hatte versagt (V. 10).

Sein Gebet der Hingabe in Vers 5 wurde von unserem Herrn am Kreuz zitiert (Lukas 23:46, und siehe Apostelgeschichte 7:59). Auch Petrus entlehnte den Gedanken (1. Petrus 4,19) und verwendete das Wort „verpflichten“, was so viel bedeutet wie „treuhänderisch anlegen, wie Geld auf einer Bank“. Die Hand des Feindes war gegen David gerichtet (Vv. 8, 15), aber er wusste, dass er in Gottes Hand sicher war (siehe Johannes 10,27-30). Der Gott der Wahrheit würde seine Versprechen halten. Seine Feinde waren Götzendiener; sie vertrauten nicht auf den lebendigen Gott, sondern auf „lügnerische Eitelkeiten, wertlose Götzen“. Beachten Sie das wiederholte „aber ich vertraue“ (Vv. 6, 14). Das Wort bedeutet, dass man sich auf ihn verlassen, sich auf ihn stützen muss. Jona zitierte Vers 6 in seinem Gebet vor dem großen Fisch (Jona 2,8). In seiner Barmherzigkeit hatte Gott David aus vielen gefährlichen Situationen befreit, und David wusste, dass er sich wieder auf ihn verlassen konnte, was ihm Freude bereitete. Wie in der Vergangenheit würde Gott ihn von einem „engen Ort“ befreien und ihn befähigen, an einem „weiten Ort“ zu stehen (V. 8; siehe 18,19, 36und 4,1). Er würde durch seine Prüfungen und seinen Glauben an den Herrn wachsen.

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series

David »will frohlocken und sich freuen« in der Güte des Herrn, und dann begründet er das mit einem »denn«: Gott sieht sein Elend und überlässt ihn nicht seinen Verfolgern. Saul und seine Leute hatten David eingekreist, aber dann griff Gott auf ganz unerwartete Weise ein, und David entkam (1Sam 23,27.28). Sauls Auge spähte nach ihm, um ihn umzubringen; aber Gottes Auge war über ihm, um ihn zu bewahren und zu befreien. Gott »kennt die Ängste« Davids. Man kann das hebräische Wort hier auch buchstäblich als »Beengung« auffassen: Von allen Seiten wurde David in die Enge getrieben. Gerade als David meinte, nun sei er endgültig umstellt, musste Saul hören, die Philister seien ins Land eingefallen, und er ließ von David ab. Gott verschaffte seinem Knecht auf diese Weise ganz buchstäblich »weiten Raum«.
Wenn Gott uns aus Not befreit, dann gehört es sich, dass wir uns darüber freuen, denn das ist ein Ausdruck der Dankbarkeit. Und es gehört sich, dass wir vor den Menschen davon singen (siehe Hi 33,26–28).

Benedikt Peters – Die Psalmen

Mit väterlicher Besorgtheit blickt Gott auf die herab, die Ihn lieben, und kümmert sich um ihre Nöte. Er, der ewige Gott, nimmt Kenntnis von jeder Einzelheit des Lebensweges der Gläubigen. Diese einfache Erkenntnis ist auch eine der Grundlagen des Betens. Erst durch dieses Wissen werden Gebete sinnvoll. Wenn Er unsere Bitten erhört hat, dürfen wir uns darüber freuen, zugleich aber über Seine Güte, die unser Elend angesehen und sich in barmherziger Liebe über uns erbarmt hat (Vers 8). Gott hatte den Feinden Davids nicht gestattet, Hand an ihn zu legen. Nach dem Bericht der geschichtlichen Bücher der Schrift ließ Er es dabei verschiedene Male bis zum Äußersten kommen. Desto herrlicher erscheint dann das rechtzeitige Eingreifen des himmlischen Retters. Die Rettung im letzten Augenblick zeigt, wie genau Er auf Seinen Knecht David Acht gab. Es gefiel Ihm, die Füße Davids aus äußerst kritischen Situationen auf ungewöhnliche Weise in fast unbegrenzte Freiheit, „in weiten Raum“, zu führen (Vers 9). Er gab Seinem Erwählten die Kraft, die damit verbundenen seelischen Beanspruchungen zu durchstehen. Überdies verlieh Er ihm geistliche Weisheit, die Ereignisse unter der Leitung des Heiligen Geistes niederzuschreiben zum Nutzen einer unübersehbaren Zahl von Glaubenden. So wurde David zum Wegweiser und Trostspender für trostbedürftige Weggenossen des Leids. Das ganze Geschehen ist offensichtlich von Gott im Voraus geplant; es offenbart einerseits Seine vorausschauende Weisheit und andererseits Seine Liebe zu David und Seine Vorsorge für die vielen Gottesfürchtigen nach ihm.

Karl Mebus – Die Psalmen – Eine Auslegung für die Praxis

denn er vertraute auf ihn, den Gott, der die Toten lebendig macht

(wie geschrieben steht: „Ich habe dich zum Vater vieler Nationen gesetzt“), (1Mose 17,5) vor dem Gott, welchem er glaubte, der die Toten lebendig macht und das Nichtseiende ruft, wie wenn es da wäre;
Elberfelder 1871 – Römer 4,17

 genau wie es in der Schrift heißt: »Ich habe dich zum Vater vieler Völker gemacht.« Ja, in Gottes Augen ist er das, denn er vertraute auf ihn, den Gott, der die Toten lebendig macht und das, was nicht ist, ins Dasein ruft.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Römer 4:17

Genau das steht ja auch in Gottes Buch: »Ich habe dich zum Stammvater vieler Nationen gemacht!« So stand er vor Gott und setzte sein Vertrauen auf ihn, der die Toten wieder lebendig macht und das ins Sein ruft, was nicht existiert.
Roland Werner – Das Buch – 2009 – Röm 4,17

Und er hat das Universum ex nihilo geschaffen – Lateinisch für »aus dem Nichts«. Das wird von Römer 4,17 bestätigt: Gott, der … das Nichtseiende ruft, wie wenn es da wäre; außerdem von Hebräer 11 Vers 3: die Welten sind durch Gottes Wort bereitet worden, so dass das Sichtbare nicht aus Erscheinendem geworden ist. Als Schöpfer ist er sowohl Schöpfer des materiellen als auch des nicht materiegebundenen Universums; und darum gibt es eher Etwas als Nichts.

Arnold Fruchtenbaum -Das 1. Buch Mose

Der Nebensatz in Vers 17a bestätigt Paulus‘ Schlussfolgerung: (wie geschrieben steht: „Zum Vater vieler Völker habe ich dich gemacht“). Dieses Zitat aus 1 Mose 17,5 bekräftigt, dass die Verheißung, die Gott Abraham gegeben hat, jetzt erfüllt wird. Alle, die glauben, sowohl Juden als auch Heiden, sind die geistlichen Kinder Abrahams.

Dieser Abschnitt setzt den Glauben mit der Rechtfertigung in Verbindung. Auch hier liegt der Schwerpunkt auf Abraham, dessen Glaube in fünf Punkten beschrieben wird.

Der erste Punkt wird in Vers 17b deutlich: vor dem, dem er glaubte, nämlich Gott, der den Toten Leben gibt und die Dinge, die nicht sind, so nennt, als ob sie wären. Der Gegenstand von Abrahams Glauben war Gott. Das ist der Gott der Macht, der den Toten Leben schenkt und das, was nicht existiert, ins Dasein ruft. Das Gesetz hingegen bringt nur den Tod. Eines Tages wird dieser mächtige Gott seine Kinder als verherrlicht bezeichnen, obwohl sie noch nicht verherrlicht sind. Das bedeutet, dass er sich verpflichtet, das, was er versprochen hat, in die Tat umzusetzen. Deshalb kann man ihm vertrauen.

Arnold G. Fruchtenbaum – Ariel’s Bibelkommentar

»Ich habe dich zum Vater vieler Nationen gesetzt«: In Röm 9,23–24 und 15,9 spricht Paulus erneut von den Nationen, die begnadigt werden. Dass Abraham ein Vater vieler Nationen wird, liegt nicht an Abraham, sondern an Gott. Bedenken wir: Als Gott Abraham zum Vater dieser Nationen setzte, waren diese Nationen noch nicht da, ja, Isaak war nicht einmal geboren. Ehe sie waren, hatte Gott verordnet, dass sie sein sollten. Er hatte alle wahren Kinder Abrahams aus allen Nationen bereits vor Grundlegung der Welt in dem einen Samen Abrahams, in Christus, erwählt (Eph 1,4). So sehen wir, dass das Heil nicht in den Händen des Menschen, sondern in den Händen Gottes liegt, und damit ist es eben fest (V. 16).

Wir haben gehört, dass alle, die den Glauben Abrahams haben, seine Kinder sind und damit auch Erben. Wie war der Glaube Abrahams? Was bedeutete es für ihn zu glauben? Das erklärt Paulus im vorliegenden Abschnitt. Zuerst sagt er uns, worauf Abrahams Glaube sich stützte, und dann sagt er, welchen Beweggrund sein Glaube hatte.

Abraham stützt sich auf Gottes Macht, nämlich auf den, »der die Toten lebendig macht und das Nichtseiende ruft« (V. 17b). Gott ist nichts unmöglich (vgl. 1Mo 18,14). Gott will, dass wir ihm zutrauen, dass er tun kann, was gegen alle unsere Erfahrung geht und alle Vernunft übersteigt. Abraham wusste, dass er ohnmächtig war; sein Leib war tot; Saras Mutterleib war tot (V. 19). Aus ihnen konnte kein Leben kommen. Es blieb Abraham nichts, als alles von Gott zu erwarten.

Benedikt Peters – Der Brief an die Römer

Wie wir durch Christus zum Glauben berufen sind, so hat auch schon die alttestamentliche Verheißung im Menschen Glauben erweckt. An dem, was in Abrahams Seele vor sich ging, zeigt Paulus, wie sein Glaube unserem Glauben, mit dem wir Christus umfassen, ähnlich war. Diese Ähnlichkeit besteht darin, daß auch Abraham völlig absehen mußte von dem, was er selber war, und sich an Gott halten mußte, daß Gott vermöge, was Abraham unmöglich war, und Gott wirke, was Abraham fehlte. Sich zu halten am lebendigen Gott allein, das ist die Art des Glaubens im Alten wie im Neuen Testament.
Abraham ist für uns alle der Vater, 4,17: wie geschrieben ist: Ich habe dich zum Vater vieler Völker gesetzt (1. Mose 17,5), vor dem Gott, dem er glaubte, der die Toten leben macht und, was nicht besteht, als bestehend ruft. Daß Gott ihm sagte, er habe ihn zum Vater vieler Völker gemacht, das ist der von Gott gelegte Grund seines Glaubens, der ihm Wahrheit und Inhalt gibt. Aber so sprach Gott zu ihm, als er noch keinen Sohn hatte und auf dem Weg der Natur keinen erhalten konnte. Und doch sagt ihm Gott: Du bist Vater; ich habe dich dazu gesetzt. Dadurch war er Vater, aber nicht vor sich selbst oder vor den Menschen, wohl aber vor dem, den der Tod nicht hindert, Leben zu gewähren, der auch aus dem toten Abraham Völker werden läßt, vor dem, der von dem, was noch nicht ist, reden kann, als sei es schon, weil er es mit seiner Schöpfermacht ins Dasein ruft, der darum von den künftigen Geschlechtern spricht, als wären sie schon da. Auf die Schöpfermacht Gottes ist Abrahams Vatername gestellt; auf sie gründet sich der Glaube, und um ihretwillen ist er wahr.

Schlatters Erlӓuterungen zum Neuen Testament

Damit ist sonnenklar, dass sie »ohne das Gesetz« ergeht (3,21), ja in einer gewissen Spannung zu ihm steht, denn das Gesetz arbeitet ja ausdrücklich auf der Ebene des menschlichen Sollens, Wollens und Tuns (Gal 3,12). Wenn der Gnade überhaupt etwas beim Mensehen entspricht, dann das »allein aus Glauben« von 3,28. Darum wird die Verheißung nur dort rechtskräftig, wo Glaube gilt und Gnade herrscht: auf dass die Verheißung gesichert sei dem gesamten Samen, nicht allein dem (Samen) aus dem Gesetz, sondern auch dem (Samen) aus dem Glauben Abrahams, der unser aller Vater ist. Hier ist das Missverständnis möglich, Paulus stelle in diesem Vers gesetzliche Juden und christusgläubige Heiden als Abrahams Kinder zusammen (»aus dem Gesetz – aus dem Glauben«). Aber nach dem Versanfang setzt er für alle im Folgenden Genannten Glauben voraus. Darum charakterisiert »aus dem Gesetz« in diesem Fall, im Unterschied zu V. 14, nicht gesetzliches Wesen, sondern bezeichnet einfach Glaubende jüdischer Herkunft. Auch sie stehen jetzt – über Abstammung »nach dem Fleisch« hinaus – in einem geistlichen (!) Verhältnis zu Abraham und können ihn zusammen mit den gläubigen Heiden einmütig »unser aller Vater« nennen. Ein Beleg aus der Schrift rundet wieder den Gedankengang ab. Wie geschrieben ist (1Mo 17,5): »Zum Vater vieler Völker habe ich dich gesetzt.«

Nachdem Paulus in seinem Brief die Vokabelgruppe »glauben« bald 30-mal verwendet hat, bringt er endlich die Art und Weise eines solchen Glaubens in Großaufnahme. Die Stelle kann dieses christliche Standardwort vor einem nur floskelhaften Gebrauch bewahren. – Leser mit genauen Bibelkenntnissen könnten bei V. 19 Schwierigkeiten bekommen, wird der alte Abraham doch in 1Mo 16,1–4 und 25,1–6 als durchaus zeugungsfähig vorgestellt. Das zeigt, dass Paulus sich nicht immer der gesamten Überlieferung verpflichtet fühlte, sondern sie nur unter bestimmten Anliegen gezielt auswertete. In Gal 4,21–31 bezieht er z.B. die Ismaelgeschichte mit ein.
[17b] Paulus hebt am glaubenden Abraham hervor, dass er Gott ins Auge fasste und keinen Augenblick aus dem Auge ließ. (Diese Verheißung empfing er) im Angesicht Gottes, dem er glaubte. Die Stimme der Verheißung im Ohr, suchte er das Angesicht des Verheißenden. Was er glaubt, führt ihn vor die Frage, wem er glaubt.
Der empfangene Eindruck von Gott kommt in zwei Ausdrücken zur Sprache, die Paulus als einem frommen Juden geläufig waren. Israel stand staunend vor Gott, der die Toten lebendig macht. Der übernächste Vers bringt als Beispiel, wie Gott dem biologisch »toten« Elternpaar den Isaak schenkte. Hebr 11,19 behandelt unter dem gleichen Gesichtspunkt ein anderes Beispiel, das Morija-Geschehen. Gott befahl Abraham, Isaak darzubringen. Wie sollte der Stammvater das verarbeiten: einerseits seinen Sohn und damit auch die Verheißung einer Nachkommenschaft opfern, andererseits doch an der Wahrhaftigkeit des Verheißenden festhalten! Zwingend ergab sich diese Lösung: Bei Gott ist der Tod eines Mensehen nicht endgültig tödlich, immer ist Totenauferweckung einzurechnen. Damit begriff Abraham etwas, was für die Führungen Gottes typisch ist. »Gott prangt nicht mit dem, was schon da ist« (Luther). Immer wieder blitzte diese seine Art in der Geschichte seines Volkes auf, bis sie sich in Christus unüberbietbar, unübersehbar und unverlierbar kundtat (V. 24f). Damit zurück zum ersten Beispiel, das hier aktuell ist. Gott offenbart sich ähnlich auch schon vor dem Grab: Gott ruft (ins Dasein) das, was nicht ist, dass es sei. Ohne Einbeziehung vorhandener Faktoren macht Gott existent, was er will. So widerständig die Zustände auch sind, gehorchen sie ihm aufs Wort. Es herrscht eine Mühelosigkeit wie bei der Schöpfung. »Gott kann«, heißt es auch V. 21 oder 11,23 und an ungezählten Stellen der Bibel. Es drängt sich eine Linie auf. Was er einmal konnte, kann er auch zweimal. Der Schöpfer ist auch Neuschöpfer.

Adolf Pohl – Wuppertaler Studienbibel

Ist das eine Kette von Verdiensten und Höchstleistungen des Glaubens? Wäre es nach Abrahams Würdigkeit gegangen, wären alle Verheißungen in nichts zerronnen. Doch in Gottes Treue blieb die Verheißung fest, und Abraham wurde „zum Vater vieler Völker“. Paulus nimmt das Schriftwort aus 1Mose 17,5, obwohl oder gerade weil wenige Verse später das ungläubige Lachen Abrahams vor Gottes weiterer Verheißung nicht verschwiegen wird. Eines aber kennzeichnet Abraham in all seinem Versagen: Er hörte nicht auf zu atmen, er ließ sich von Gott weiterführen, und das ist sein Glaube. Deshalb, weil Gott Abraham nicht losließ, sondern ihn weiterzog, bleibt die Verheißung fest bei allen Nachkommen. Deshalb dürfen wir uns auf Gottes Treue verlassen. Abraham ist unser Vater vor Gott. In ihm ist die Treuelinie Gottes eröffnet. In seiner Erwählung setzt Gott seine Heilsgeschichte gegen die Todesgeschichte der gefallenen Schöpfung. So handelt Gott. Er macht „lebendig die Toten“. Wo seine Geschöpfe tot sind in Sünden, da ruft er ins Leben, wie er den einen, der unter der Sünde getötet wurde, wieder zum Leben, zum ewigen Leben erweckte. Wo nichts mehr da ist, kein Glaube und kein Fragen nach Gott, da ermöglicht und schafft er wieder Glauben. Er „ruft dem, was nicht ist, dass es sei“. Das ist das Gotteswunder meines Lebens. Als ich tot in Sünden war, hat Gott mich ins Leben mit Christus erweckt. Wo nichts da war, hat er Glauben geweckt (vgl. Jes 48,13; Mt 8,21-22; Lk 15,24; 1Kor 1,28; 2Kor 1,9; 1Petr 1,3; Hebr 11,19).

Gerhard Maier – Edition C

Obwohl der Jude auf Abraham als den Vater der Nation aufschaute, zieht Paulus das Zeugnis des AT heran, um zu beweisen, daß Abraham ein umfassenderes Erbe hatte. Er verweist auf 1.Mo. 17,5, als der Name »Abram« (»erhöhter Vater«) zu Abraham verändert wurde (»Vater einer Menge«). »Denn zum Vater einer Menge Nationen habe ich dich gemacht. Wenn die Vaterschaft Abrahams überhaupt irgendeine bedeutungsvolle Beziehung zu irgend jemanden hatte, dann nur als »unser aller Vater«. Paulus erklärt, daß die universale Vaterschaft Abrahams in Übereinstimmung mit der Schrift steht: »Wie geschrieben steht: ‚Ich habe dich zum Vater vieler Nationen gesetzt‘.« Der Same Abrahams beschränkt sich nicht auf die Nachkommen Isaaks, des Kindes der Verheißung, oder auf Ismael, das Produkt des Fleisches, sondern umfaßt all jene in allen Zeiten, die ausdrücklich an das Wort Gottes glauben. Abrahams Glaube klärte nicht nur seine persönliche Stellung vor Gott, sondern hatte weitreichende Konsequenzen für Millionen, die auf derselben Grundlage gerechtfertigt werden wollten.
    Als Abraham in der Gegenwart Gottes stand und zum Vater einer großen natürlichen und geistlichen Nachkommenschaft erklärt wurde, war Ismael sein einziger Sohn. Dennoch zweifelte er nicht daran, daß Gott alles, was Er verheißen hat, auch zustande bringen kann. Der Gott, auf den Abraham vertraute, war der, der die Toten auferwecken konnte. Dieser Ausdruck kann auf verschiedene Weise ausgelegt werden. Es ist möglich, daß Abraham an die Fähigkeit Gottes glaubte, die Toten aufzuerwecken. Dieser Glaube zeigt sich bei dem Ereignis auf dem Berg Morija, als er Isaak auf den Altar legte. Selbst wenn Gott nicht eingegriffen hätte, so glaubte Abraham doch, daß Gott ihm seinen Sohn aus den Toten hätte zurückgeben können. Der Schreiber des Hebräerbriefes stellt dies klar heraus: »… indem er urteilte, daß Gott auch aus den Toten zu erwecken vermöge, von woher er ihn auch im Gleichnis empfing« (Hebräer 11,19). Da der Apostel jedoch in V. 19 Abrahams Körper als bereits erstorben bezeichnet – und auch Saras Leib als abgestorben -, paßt es besser zum Zusammenhang, die auferweckende Kraft Gottes auf Abraham und seine Frau zu beziehen.
    In den Augen Gottes war Abraham der Vater vieler Nationen. Er war natürlich wie auch geistlich gesehen der Anfang. Da er und Sara das Alter der Fruchtbarkeit überschritten hatten, als die Verheißung gegeben wurde, mußte die Kraft Gottes in ihr Leben eingreifen und ihre erstorbenen Körper neu beleben. Der Patriarch hätte sonst nie unser aller Vater werden können (V. 16), wenn nicht die Kraft, welche Tote auferweckt, in seinem und Saras Körper gewirkt hätte. Der Schreiber des Hebräerbriefes bestätigt das ebenfalls: »Durch Glauben empfing auch selbst Sara Kraft, einen Samen zu gründen, und zwar über die geeignete Zeit des Alters hinaus, weil sie den für treu achtete, der die Verheißung gegeben hatte. Deshalb sind auch von einem, und zwar Gestorbenen, geboren worden gleichwie die Sterne des Himmels an Menge, und wie der Sand am Ufer des Meeres, der unzählig ist« (Hebräer 11,11.12)
    Der Ausdruck »der das Nichtseiende ruft« kann ebenfalls unterschiedlich interpretiert werden. Er kann einerseits Gottes Schöpfungsruf bedeuten, mit dem Er sogar Welten ins Dasein rufen kann. Er kann aus dem Nichts das hervorbringen, was Ihm gefällt. Es kann jedoch andererseits auch bedeuten, daß Er Aussagen über die Zukunft treffen kann, sogar über die weit entfernte Zukunft, und über Dinge, die noch gar nicht existieren, und diese mit solcher Gewißheit beschreiben, als wären sie bereits da. Da Paulus über die Nachkommenschaft Abrahams und seine Vaterschaft über viele Nationen nachdenkt, hatte er wahrscheinlich die letztere Sichtweise im Sinn.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Alle hatten plötzlich keinen Bock mehr auf Mose und Aaron.

Und alle Kinder Israel murrten wider Mose und wider Aaron, und die ganze Gemeinde sprach zu ihnen: O wären wir doch im Lande Ägypten gestorben, oder wären wir doch in dieser Wüste gestorben!
Elberfelder 1871 – Numeri 14,2

Alle Gemeinschaft hob an, sie ließen ihre Stimme aus,
sie weinten, das Volk, in jener Nacht,
über Mosche und über Aharon murrten alle Söhne Jissraels,
sie sprachen zu ihnen, alle Gemeinschaft:
Wären wir doch gestorben im Land Ägypten,
oder in dieser Wüste, wären wir doch gestorben!
Buber & Rosenzweig – Numeri 14:1–2

Und alle Israeliten murrten gegen Mose und Aaron, und die ganze Gemeinschaft sagte zu ihnen: Wären wir doch im Land Ägypten gestorben, oder wären wir doch in dieser Wüste gestorben!
Septuaginta Deutsch – 4.Mose 14:2

Wenn wir nur gestorben wären … wenn wir nur sterben könnten Beide Sätze werden durch denselben hebräischen Satz, lu matnu, in umgekehrter Reihenfolge ausgedrückt: wörtlich: „Wenn wir nur in Ägypten gestorben wären … wenn wir nur in dieser Wüste sterben könnten“.

Der JPS Tora-Kommentar – Numeri

Soweit also kann die »Gemeinde« Gottes kommen, daß sie diejenigen steinigen will, die Gott gehorchen und ihr das Brot des Lebens geben!
Warum »weinte die ganze Gemeinde in jener Nacht«? (V. 1). Weil sie den Verführern glaubte. Seit 1Mo 3 glauben die Menschen den Verführern mehr als den Boten Gottes (vgl. Jos 14,8). »Sie glaubten nicht an Gottes Wunder« lautet der Kommentar von Ps 78,32 (vgl. 5Mo 9,23).
»Alle Israeliten« wurden von dieser Stimmung angesteckt (V. 2). Man darf diesen Ausdruck aber nicht zu eng auslegen. Er meint nur die überwiegende Mehrzahl. Ausnahmen werden wir gleich kennenlernen. Es kommt zu jenem charakteristischen »murren«, das noch in Ps 106,25 eine Rolle spielt, das auch den Exodusbericht prägt (2Mo 15,24; 16,2; 17,3) und das später in 1 Kor 10,10f warnend aufgegriffen wird. Das Murren richtet sich »gegen Mose und gegen Aaron«, ein Zeichen, daß beide wieder einträchtig Zusammenarbeiten (vgl. dagegen 12,11ff). Israel wünscht, es wäre »in Ägypten oder in der Wüste gestorben«. So verzweifelt macht das fehlende Vertrauen! Vgl. 2Mo 14,11f; 16,3.
Die Unfruchtbarkeit einer bestimmten Art von »Warum«-Fragen wird uns in V. 3 drastisch vor Augen geführt. »Warum führt uns Jahwe in dieses Land?« Antwort: Weil er Israel liebt, weil er es erwählt hat (5Mo 7,7f), weil er ihnen Befreiung schenken und ein Land voll Milch und Honig geben will (2Mo 3,7ff). Aber der Unglaube mißtraut ihm. Er läßt sich vom Verführer überzeugen, Gott wolle den Tod: »damit wir durchs Schwert fallen, und unsere Frauen und unsere Kinder zur Beute genommen werden«. »Sie wandten sich in ihrem Herzen wieder Ägypten zu« (Apg 7,39 als Kommentar, vgl. Ps 106,25). Immer wieder kommt diese Sehnsucht »nach Ägypten« (vgl. 2Mo 16,3; 4Mo 11,20) – einem Ägypten, das in Offb 11,8 geistlich mit Sodom auf eine Stufe gestellt wird.

Wuppertaler Studienbibel

Hier sehen wir, was für Schwierigkeiten die ungläubigen Kundschafter durch ihren pessimistischen Bericht verursachten. Beachten Sie:

Unter dem Volk entstand ein Aufruhr: „Da erhob die ganze Gemeinde ihre Stimme und schrie“ (Vers 1). Sie glaubten mehr dem Bericht der Kundschafter als dem Wort Gottes. Diejenigen, die schrien, als niemand ihnen etwas zuleide tat, verdienten es, dass man ihnen etwas gab, weshalb sie schreien konnten.
Wie sie sich gegen ihre Führer wandten – sie „murrten gegen Mose und Aaron“ und tadelten durch sie den Herrn (Vers 2). Die Versammlung der Ältesten fing an, unzufrieden zu sein (Vers 1).
2.1 Sie blickten mit völlig grundlosem Zorn zurück. Sie wünschten, sie wären in Ägypten gestorben. Niemals waren so viele Monate so angenehm zugebracht worden wie die, die sie hatten, seit sie Ägypten verlassen hatten. Wie böse und ungläubig waren die Herzen dieser verkehrten Israeliten, die lieber in der Wüste sterben wollten.
2.2 Sie blickten mit grundloser Verzweiflung voraus und vermuteten (Vers 3), dass sie durch das Schwert fallen würden, wenn sie weitergehen würden. Das ist eine böse Lästerung gegen Gott selbst, als hätte er sie absichtlich dorthin gebracht, damit ihre armen, unschuldigen Frauen und Kinder zum Raub des Feindes werden würden.

Der Neue Matthew Henry Kommentar

    Die das Land verleumdende Darstellung der zehn Kundschafter hatte auf die ganze Lagergemeinde einen gewaltigen Eindruck gemacht und eine völlig zersetzende Wirkung ausübt. Es erhob sich eine allgemeine, erschütternde Trauer in allen Zelten die ganze Nacht hindurch. Trostlos war die Vergangenheit in Mizrajims Sklavenhause gewesen, noch trostloser hatte sich der Weg zu einer ersehnten Freiheit und Heimat gestaltet, und völlig hoffnungslos war die Zukunft. Hatten die Kundschafter doch bezeugt, dass selbst dann, wenn es gelänge, Kanaan als Erbe zu erobern, der Besitz dieses Landes zum schwersten Unglück für das Volk werden müsse. Denn „es ist ein Land, das seine Bewohner aufreibt. Es ist nicht für Menschen gewöhnlichen Schlages berechnet. Es fordert Riesenkonstitutionen. Gewöhnliche Menschen sterben darin hin. Daher ist auch die Bevölkerung von so ungewöhnlicher Größe. Die Kleinen und Schwachen kamen (in demselben) nicht auf“.Das war das Bild, das die Kundschafter vom Land gezeichnet hatten. Es stand nun vor der Seele des Volkes und schuf jene kritische Stunde, in der über eine kommende vierzigjährige Zukunft entschieden werden musste. Denn alle Söhne Israels murrten wieder Moses und Aron und sprachen Zu ihnen!

    „Wären wir doch im Lande Mizrajim gestorben. Warum bringt uns Jahve zu diesem Lande hin, um durchs Schwert zu fallen? Unsere Frauen und unsere Kinder werden zur Beute! Besser, wahrlich, ist es für uns, nach Mizrajim zurückzukehren.“

    Das war die böse Frucht einer bösen Saat. Gewiss, Israel wäre im Recht gewesen, wenn das bisher Erlebte und Erreichte nur aus völkischer Begeisterung und trügerischer Selbstberauschung herausgeboren wäre. Aber hinter der bisherigen Geschichte standen Gottes Wort und Gottes Tat. Sie hatten Geschichte gemacht. Nicht etwa Moses oder das Volk, das ihm gefolgt war.

    Aber diesen Gott der Geschichte im Leben Abrahams, Isaaks und Jakobs und der eigenen Errettung aus Mizrajims Frondienst sah man in dieser so kritischen Stunde nicht mehr. Das Volk folgte der scheinbar sehr vernünftigen Überlegung seines Herzens und beschloss, einen Führer zu ernennen und geschlossen nach Mizrajim zurückzukehren.

    Jakob Kroeker – Israel, ein Wunder der Geschichte

    Dies ist ein verheerender Bericht über die Mentalität des „auserwählten Volkes“, sei es in Israel oder in der Gemeinde. Gottes Erwählung oder Auserwählung eines Volkes oder einer Gruppe ist ein Akt souveräner Gnade seinerseits; sich diese Tatsache anzumaßen, bedeutet, das Gericht einzuladen. Undankbare Menschen erfinden die Vergangenheit ständig nach ihren eigenen Vorstellungen um. Israel sagte hier: „Hätten wir doch im Land Ägypten sterben können!“ In Ägypten waren sie Sklaven gewesen; ihre neugeborenen männlichen Söhne waren eine Zeit lang routinemäßig getötet worden, um sie als Volk auszulöschen, so dass nur Mädchen übrig blieben, die zu Haremssklavinnen gemacht wurden. Diese Politik wurde schließlich aus nicht genannten Gründen fallen gelassen, wahrscheinlich, weil die Notwendigkeit von Arbeitsabgaben für massive Bauarbeiten den Bedarf an mehr männlichen Arbeitern betonte. Wiederum sagten einige: „Wären wir doch in dieser Wüste gestorben!“ (v. 2). Sie wären lieber tot gewesen als lebendig, um sich einem Feind zu stellen und ihn zu besiegen. Wie Matthew Henry beobachtete, warfen sie Gott Bosheit und Heuchelei vor, weil er sie an die Grenzen eines scheinbar übermächtigen Feindes geführt hatte.

    Rousas John Rushdony – Kommentare zum Pentateuch

    Im Lager Israels verbreiteten sich Unglaube und Entmutigung schnell von Herz zu Herz, und bald „erhob die ganze Gemeinde ihre Stimme und weinte; und das Volk weinte in der Nacht“ (V. 1und beachte Vv. 2 und 10). Am nächsten Tag kritisierte die ganze Gemeinde Mose und Aaron und beklagte sich darüber, dass das Volk nicht in Ägypten oder in der Wüste umgekommen war. Wenn man nur auf sich selbst und seine Umstände schaut, verliert man die Perspektive und sagt und tut lächerliche Dinge.

    Die Juden haben sich jedoch schon seit langem gegen den Herrn und ihre Führer beschwert und wurden dafür verurteilt. Ihr Murren begann in der Nacht des Exodus, als sie sicher waren, dass die Armee des Pharaos sie töten würde (Ex 14,10-14). Als Israel in die Wüste Schur kam, beklagten sie sich, weil sie kein Wasser zum Trinken hatten (15:22-27), und dann murrten sie, weil sie die köstlichen Mahlzeiten vermissten, die es in Ägypten gab (Ex. 16). „Wären wir doch in Ägypten gestorben“, war ihre Lieblingsklage. In Rephidim war das Volk bereit, Mose zu steinigen, weil sie kein Wasser hatten (17:1-7), und in Tabera beschwerten sich einige der Leute und wurden durch Feuer getötet (Num 11:1-3). Kurz darauf stachelte die gemischte Schar die Juden an, um Fleisch zu essen, und Mose wurde so entmutigt, dass er sterben wollte (V. 4ff).

    In den meisten Kirchen gibt es zwei oder drei chronische Nörgler, die die geistlichen Leiter plagen und irgendwann diszipliniert werden müssen; aber hier weinte ein ganzes Volk über eine Notlage, die sie durch ihren eigenen Unglauben verursacht hatten! Sie gaben ihr eigenes Versagen nicht zu, sondern gaben Gott die Schuld und beschlossen, einen neuen Führer zu wählen und nach Ägypten zurückzukehren (14,3-4). Das war Rebellion gegen den Willen Gottes.

    Wenn das Kind Gottes im Willen Gottes steht, gibt es keinen Platz für Klagen, auch wenn die Umstände schwierig sind. Der Wille Gottes wird uns niemals dorthin führen, wo die Gnade Gottes uns nicht versorgen oder die Macht Gottes uns nicht beschützen kann. Wenn unser tägliches Gebet lautet: „Dein Wille geschehe“, und wenn wir im Gehorsam gegenüber Gottes Willen leben, was gibt es dann zu beklagen? Ein beschwerender Geist ist ein Beweis für ein undankbares Herz und einen ungehorsamen Willen. Durch unser Murren wagen wir zu behaupten, wir wüssten besser als Gott, was das Beste für sein Volk ist! „Tut alles, ohne zu klagen oder zu streiten“ (Phil. 2:14, NIV; und siehe 1. Kor. 10:10).

    Es waren vier gläubige Männer im Lager – Mose, Aaron, Kaleb und Josua – und sie versuchten, die Situation zu ändern. Mose und Aaron fielen auf ihr Gesicht und legten bei Gott Fürbitte ein, was sie in den kommenden Jahren noch oft tun sollten (siehe Num 16,4, 22, 4520,6; 22,31), aber Kaleb und Josua sprachen zu den Menschen und versicherten ihnen, dass die jüdische Armee das Land leicht einnehmen könne, weil Gott mit ihnen sei. Diese beiden Männer sahen die Sünde des Volkes als das, was sie wirklich war: Rebellion gegen Gott.

    Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series

    Was ihr jetzt braucht, ist vor allem Geduld, damit ihr weiter auf der Spur bleibt!

    Denn ihr bedürfet des Ausharrens, auf daß ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Verheißung davontraget.
    Elberfelder 1871 – Hebräer 10,36

     Denn standhaftes Ausharren -o: Geduld- tut euch not, damit ihr nach Erfüllung des göttlichen Willens das verheißene Gut -vgl. Kol. 1,5- erlangt.
    Hermann Menge Übersetzung – 1926 – Hebräer 10:36

    Was ihr jetzt braucht, ist Geduld, damit ihr weiterhin nach Gottes Willen handelt. Dann werdet ihr alles empfangen, was er versprochen hat.
    Neues Leben – Bibel 2006 – Hebr 10,36

    Dies ist nicht die Zeit, das Vertrauen (parrEsia; vgl. Hebräer 3,6;4,16;10,19 ), das sie haben, wegzuwerfen. Alles, was bisher über das „ewige Erbe“ gesagt worden ist – die Herrlichkeit der vielen Söhne – sollte ihnen eigentlich zeigen, daß dieses Vertrauen, wenn sie es festhalten, eine große Belohnung hat. Die Leser des Hebräerbriefes brauchen daher nur eines, wie der Verfasser schon mehrmals implizit und explizit deutlich gemacht hat: Geduld (hypomonEs), damit sie, indem sie den Willen Gottes tun (vgl. Hebräer 10,9), das ihnen Verheißene empfangen. Dieser Satz bringt wie kaum ein zweiter das zentrale paränetische Anliegen des ganzen Hebräerbriefes auf den Punkt.

    Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

    Wahre Erkenntnis des Willens Gottes wird nicht auf dem Weg intellektueller Anstrengung erreicht. Vielmehr ist die Bereitschaft nötig, unseren Willen ganz dem Willen Gottes unterzuordnen, die ganze Hingabe unseres Lebens an den Herrn, um den Willen Gottes zu erkennen (Rö 12, 1–2). Und die Geduld, die Beharrlichkeit im Glauben, ist erforderlich, um den Willen Gottes zu tun. Geduld aber lernen wir im Christenleben nur in der Bedrängnis, nur durch Schwierigkeiten (Rö 5, 3). Geduld aber ist euch not, daß ihr den Willen Gottes tut und die Verheißung erlangt. Rechte Erkenntnis und rechter Gehorsam sind also Voraussetzungen, um die Erfüllung der Verheißungen zu erfahren.

    Wuppertaler Studienbibel

    Diese Belohnung sollte jedoch nicht unmittelbar bzw. in der Gegenwart erfolgen. Als etwas noch Zukünftiges war sie wahrscheinlich mit der bema, dem Richterstuhl Christi (Röm 14,10; 2Kor 5,10), verbunden. Da dies so war, gab es eine Zwischenzeit, eine Periode des Wartens, während der sie Ausharren nötig hatten. Hypomone („Ausharren“) ist ein Wort, das dem in V.32 mit „erdulden“ übersetzten sehr ähnelt. Wie wir in diesem Vers feststellten, bedeutet es wörtlich „unter etwas bleiben“. Es geht um geduldiges Aus halten in Prüfungen, um ein Ausharren in Leiden. Was sie jetzt brauchten, war Ausdauer. Sie hatten viel gelitten und oft Verfolgung sowie Spott erlebt. Sie durften jetzt nicht aufgeben, sondern sollten im Ausharren den Weg des Glaubens weitergehen.
      Dies war ja der von Gott gewollte Weg für sie. Es ist etwas Glückseliges, auf dem von Ihm gewollten Weg erfunden zu werden. Er mag unbequem oder mühsam, ja, wirklich schwierig sein. Doch es ist der Weg des Segens, und dieser verheißene Segen erwartete sie . Sie würden den verheißenen Segen mit Sicherheit zu gegebener Zeit empfangen, denn der Erretter würde kommen.

    Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

    In dieser Lage rückt die Forderung des Ausharrens in den Vordergrund; »denn Geduld habt ihr nötig, damit ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt«. Wie Trägheit eine große Gefahr darstellt, so auch zu große Eile. Was die Leser bedürfen, ist »Geduld«. Sowohl hier als auch in Heb 12,1 hat das Wort »Geduld« die Nebenbedeutung »Ausdauer«, »Beharrlichkeit«. Nur diejenigen, die wie Abraham ausharren, werden auch »die Verheißung erlangen« (vgl. Heb 6,12.15), d. h. bekommen, was Gott ihnen versprochen hat. Aber ehe die Verheißung erlangt werden kann, muss »der Wille Gottes« getan werden. Im Griechischen heißt es wörtlich: »… damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Verheißung erwerbt«. Wir haben hier an Jesus Christus zu denken, der gekommen ist, »um den Willen Gottes zu tun« (Heb 10,7.9). Geduldig ist er den Leidensweg gegangen. Ihm nachzufolgen, ist die hohe Berufung der Christen. Deshalb bedürfen sie einer ähnlichen Geduld (vgl. Heb 12,1f.). Das versprochene Erbe winkt ihnen aber vom Himmel her zu und wird ihnen auch den nötigen Mut zusprechen.

    Gerhard Maier – Edition C

    Das, was sie nötig haben, ist laut Vers 36 geduldiges Ausharren: Denn Ausharren habt ihr nötig. Die Leser müssen wissen, dass Versuchungen zum Glaubensleben gehören. Sie brauchen keinen größeren Glauben, sie brauchen mehr geduldiges Ausharren. Sie müssen Geduld üben, denn nur dann werden sie den Willen Gottes tun. Den Willen Gottes zu tun bedeutet, sie werden Lohn empfangen. Wer sich nach dem Willen Gottes richtet, wird die Verheißung davontragen. Die Verheißung beinhaltet zweierlei: erstens, geistliche Reife in diesem Leben, zweitens, Belohnung vor dem Richterstuhl Christi im nächsten Leben.

    Arnold Fruchtenbaum – Der Hebräerbrief