Tierquäler oder Eifersucht?

Ein wohl geistig nicht ganz so reifer Mensch hat heute wieder einmal vielen Kindern den Spaß verdorben, die Schwäne und Enten zu füttern. Heimlich still und leise wurden am Freitag abend, nachdem das Grünflächenamt nach Hause gegangen war, Schilder angebracht, dass das Füttern verboten wäre!

„Weiter so – so erziehe ich naturferne Menschen“ – Ein Glück, dass die meisten sich nicht von dem Schrott beim Füttern stören ließen, denn ansonsten hätten wir auch bald am Weißensee keine Enten und keine Schwäne mehr! Ist es das, was dieser Mensch im Hintersinn hat? Übrigens, das Überschreiten der Wegbegrenzung ist ebenfalls verboten – ob um an den See runter zu gehen , als auch um die Bäume mit blödsinnigen Zetteln zu bekleben!

Falls es jemanden interessiert: In dem Buch „Alsterschwäne“ wird super nett gesagt, dass das Verhungernlassen,von Tieren keine Tierliebe ist!

s.84 „das Einfangen der Schwäne, um sie in ein Winterquartier zu bringen, ist nicht nur eine jahrhundert alte Tradition, es ist zuallererst eine vorsorgliche tierschützerische Massnahme…. Menschliches Fehlverhalten, besonders von Hundehaltern, die es zulassen, dass ihre Lieblinge die Schwäne hetzen, schafft hier oft Probleme….werden sie aus den letzten Wasseröchern getrieben, laufen oder fliegen die von Hunger geschwächten Wasservögel nach einer anderen Wasserfläche suchend umher.“
„Das Verhungernlassen von Tieren ist für mich keine natürliche Auslese …. Wir Menschen haben den Tieren ihren natürlichen Lebensraum genommen oder ihn drastisch verändert, Und theoretisch lässt sich mit ökologischen Spitzfindigkeiten vieles begründen – aber auch widerlegen. Kranke Tiere verenden mit Beginn der harten Jahreszeit sowieso.“

S.90 „Während die Alsterschwäne im Winterquartier mit der lebensnotwendigen Wasserfläche, bei regelmässiger Fütterung, bestehend aus gequetschten Weizen, Gerste und Hafer, die kalte Jahreszeit im allgemein gut überstehen, fordern lang anhaltende Frostperioden bei Wildschwänen hohe Verluste. In erster Linie sind die noch nicht einmal einjährigen Jungvögel gefähredet. Besonders für die elternlosen Jungen ist der erste Winter ihres Lebens nicht selten tödlich….Auch ältere und kranke Schwäne überstehen die winterliche Notzeit nicht. Sie sondern sich von den anderen Schwänen ab und versuchen, sofern sie es noch schaffen, sich im Schilfgürtel oder Nebenarm von Gewässern zu verkriechen. …deshalb werden tote Vögel auch selten beobachtet oder gefunden.“