Hunde und Wasservögel

Es gibt ja sehr viele Hundeführer, die ihren Hund und als „Leittier des Hundes“ alles im Griff haben. Aber es gibt leider auch Menschen, die die Führung ihrem Hund übertragen, und dann ganz frech sagen, dass der Hund die Begegnung mit dem Schwan eben benötigt.

Hierzu mal ein Auszug, von einem Schreiben, dass mir vor Wochen zugeschickt wurde (- leicht angepasst)

Berlin ist eine Stadt, die reich an Wasserflächen und Grünflächen ist. Damit verbunden ist auch ein hohes Aufkommen an Wasservögeln wie Gänsen, Enten, Haubentauchern, Blässhühnern und Schwänen. Viele dieser Vögel halten sich nicht nur im Wasser auf, sondern sie grasen auch in den Grünanlagen und Parks.

Hier kommt es häufig zu Konflikten mit den Bedürfnissen der Hunde. Viele Hunde lieben es, Wasservögeln hinterher zu tollen, sie aufzuscheuchen oder sogar nach ihnen zu beißen. Dieses Verhalten ist beim Hund angeboren und mit einem momentanen Glücksgefühl für ihn verbunden. Ein einfaches „Nein“ von Herrchen oder Frauchen wird dabei schnell überhört. Aus diesem Grund ist es wichtig, einen Hund gezielt zu schulen, so dass er seinem Jagdtrieb nicht spontan nachgibt.

Verletzungen: Was für den Hund ein Spaß ist, endet für viele Wasservögel tödlich oder führt zu bleibenden Beeinträchtigungen. Wird eine Gans oder eine Ente von einem Hund am Flügel gezerrt, so reißen Sehnen und Muskeln und das betreffende Tier bleibt sein Leben lang flugunfähig. Ein Biss ins Bein kann zum Brechen der Knochen mit anschließendem Absterben eines ganzen Fußes führen. Auch das Ausreißen von Federn ist keine Kleinigkeit für den betroffenen Vogel. Monate vergehen, bis beispielsweise Schwanzfedern wieder nachwachsen. Bis dahin ist der Vogel nur eingeschränkt flug- und überlebensfähig.

Fliegen: Viele Menschen glauben, dass sich ein Wasservogel durch Wegfliegen ja schnell vor einem Hund retten kann. Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Schwäne und Blässhühner brauchen eine längere „Anlaufzeit“ zum Fliegen. Sie können sich nicht aus dem Stand in die Luft erheben.

Brutzeit: besonders während der Zeit, in der sie Junge führen (April – Juli), sind Gänse, Enten und Schwäne sehr angreifbar. Sie kommen mit ihren flugunfähigen Küken an Land, um Nahrung zu sich zu nehmen. Oft rasten die Vogelfamilien auch in den Uferbereichen. Nähert sich dann ein Hund, sind die Küken auf die Schnelligkeit ihrer Beine angewiesen, um zu fliehen. Häufig gelingt ihnen das nicht rechtzeitig.

Mauser: Federn nutzen sich im Laufe der Zeit ab und müssen in bestimmten Abständen erneuert werden. Während dieser Zeit der Mauser, dem Wechsel des Federkleides, können Wasservögel für mehrere Wochen überhaupt nicht fliegen. Sie bilden kleinere oder größere Gruppen, sogenannte Mausertrupps. Trupps von flugunfähigen Gänsen finden sich in den Sommermonaten Juni/ Juli beispielsweise regelmäßig an der Außenalster ein. Sie sind in dieser Zeit durch nachstellende Hunde besonders gefährdet.


Soviel Freude Ihr Hund auch am Jagen haben mag:
Seien Sie nicht nur Hundefreund – zeigen Sie sich als informierter Tierfreund!

Hier ein heute aufgenommenes Foto von jemandem, der seinen Hund bewusst auf Schwäne losläßt und dann auch noch diskutiert und auch weiterhin im Uferbereich spaziert um weitere Vögel aufzuschrecken!

2 Kommentare

  1. Martina sagt:

    Schön, dass ihr diese Informationen in den Blog gestellt habt. Dieses Thema ist ein echter Dauerbrenner.

    Eine skurrile Begegnung hatte ich in Hamburg mit einer Hundebesitzerin, deren Hund Blässhühnern nachstellte. Die Blässhühner flohen ins Wasser und die Frau rief: „Oh, das ist ja so gemein, so gemein!!“ Ich kam mit ihr ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass sie es nicht etwa gemein fand, dass ihr Hund jagt. Sie bedauerte ihren Hund: „Der Arme. Die Blässhühner schwimmen immer weg und er erwischt nie eins.“
    Ich war so perplex, dass mir echt die Spucke wegblieb. Ich konnte ihr nicht einmal erklären, dass dieses „Hundevergnügen“ gesetzlich verboten ist.

    Glücklicherweise gibt es aber auch sehr nette und aufmerksame Hundebesitzer, die wirklich Wert darauf legen, dass ihr Hund nicht jagt oder Wasservögel erschreckt.

  2. Jule sagt:

    erfreulicherweise sind diese netten und aufmerksamen Hundebesitzer in der Überzahl – und alle anderen nur einige wenige „schwarze Schafe“

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