„ihr sollt perfekt werden“

Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.
Elberfelder 1871 – Mt 5,48

Aber euer Ziel sollte besser sein, ihr solltet so perfekt zu werden, wie Gott perfekt ist. Denn der ist ja nun wirklich grandios perfekt.“
VolxBibel – Matthäus 5,48

Eure Liebe soll daher alle umfassen, wie ja auch die Liebe eures himmlischen Vaters sich auf alle erstreckt.“
Johannes Greber – 1936 – Matthäus 5:48

Ihr aber sollt euch ganz anders verhalten. In allem, was ihr tut, sollt ihr euren Vater im Himmel widerspiegeln. Er ist vollkommen gerecht und wendet sich allen Menschen zu.
Roland Werner – Das Buch – 2009 – Matth. 5:48

Mt 5,48 ἔσεσθε Fut. εἰμί; Fut. bez. hier ein striktes Gebot (Hebr.; A247d): nichts Geringeres als die ethische Vollkommenheit ihres himmlischen Vaters soll für Nachfolger Jesu Ideal, Leitbild ihres Verhaltens sein (vgl. Carson, Mt, S. 161). τέλειος ( < τέλος) vollkommen. ὡς hier wie (A352), evtl. (exegetisch gleichwertig) weil (einen „durchschlagenden Grund“ einleitend; B II4a) [Var. ὥσ-περ verstärktes ὡς (A352) geradeso wie, gleichwie]. οὐράνιος11 im Himmel befindlich, himmlisch.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Eines der charakteristischen Merkmale der Lehre Jesu war die Autorität, mit der er über den Willen Gottes sprach, eine Autorität, die nicht aus seinem Wissen über das Gesetz, sondern aus seiner inneren Überzeugung kam. Hinweise auf die Autorität Jesu finden sich in der Formulierung „Ihr habt gehört, dass gesagt wurde … aber ich sage euch“ (siehe Mt 5) und in der häufigen Verwendung des „Amen“, um seinen Worten Gewicht zu verleihen. Die Darstellung der Evangelien, wie Jesus das „Amen“ verwendet, weicht von dem ab, was wir über den heutigen Sprachgebrauch wissen. Auch wenn die Verwendung des Begriffs nicht nur für Jesus typisch ist (J. Jeremias), so war sie doch mit Sicherheit charakteristisch für Jesus. Jesus stellte sich damit über alle anerkannten religiösen Autoritäten des Judentums und sogar über die Gebote der Tora. Wir sehen z. B. Jesu radikale Auslegung des Gesetzes (Mt 5,21-30, 43-48) oder seine eigentliche Aufhebung des Gesetzes (Mt 5,31-42). Das soll nicht heißen, dass Jesus die Tora in ihrer Gesamtheit ablehnte; vielmehr stellte er sich selbst als den endgültigen Ausleger der Tora und damit der jüdischen Religion hin.

Frederick J. Cwiekowski – Die Anfänge der Kirche

Dadurch wird der Jünger »vollkommen«, teleios, sein; vollkommen nicht in dem Sinn, daß er ohne Sünde oder sittlich ohne Tadel sei, aber vollständig in jedem verantwortlichen Bereich seines Lebens. Der himmliche Vater stellt das Vorbild dar, und der Jünger unterschlägt keine Einzelheit dieses Vorbildes. Lukas nennt nur diese eine Seite des Vorbildes: »Seid nun barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.« (Lk 6,36).

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Die Bibel sagt ganz klar, dass wir alle Sünder sind (Römer 3:10, 23; 1 Johannes 1:8-10; Jesaja 64:6). Wir wissen aus 1 Mose 6,9, dass Noah gerecht und vollkommen war, und aus Hiob 1,1, dass Hiob vollkommen war. Diese Männer waren Sünder, wie wir aus den obigen Versen wissen. Vollkommen bedeutet also eindeutig nicht „sündlos“, wie die Mormonen uns glauben machen wollen. Das griechische Wort teleioi wird in Matthäus 5:48 mit „vollkommen“ übersetzt und bedeutet auch „vollständig“, „reif“, „vollendet“. Aber in unserem besten Fall werden wir nur „vollkommene“ Menschen sein. In der Bibel steht nichts über „vollkommene“ Menschen, die zur Gottheit aufsteigen. Wir können vollkommene, reife, perfekte Menschen sein, so wie Gott der Vater vollkommen, reif und perfekt ist, aber wir werden immer Menschen sein.

David A. Reed_John R. Farkas – Antworten an Mormonen – Vers für Vers

Jesus schloß diesen Abschnitt mit dem Wort: „Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ Seine Botschaft machte klar, was Gerechtigkeit eigentlich ist: Gott selbst ist der Maßstab für die wahre Gerechtigkeit. Wer gerecht sein will, muß also sein, wie Gott ist: „vollkommen“, das heißt fehlerlos (teleioi) oder heilig. Mord, Begierde, Haß, Betrug und Rache haben bei Gott keinen Platz. Die Anforderungen werden für die Menschen auch nicht niedriger angesetzt, um ihnen die Erfüllung leichter zu machen – Gottes absolute Heiligkeit bleibt die Richtschnur. Obwohl kein Mensch dieses Ziel von sich aus erreichen kann, erfreut sich der, der im Glauben auf Gott vertraut, doch der Gerechtigkeit Gottes, die sich in seinem Leben widerspiegelt.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Schreibe einen Kommentar

Nur Personen in meinem Netzwerk können kommentieren.