Hey, wenn irgendwelche Deppen dich dazu verführen wollen, Mist zu bauen, dann hör nicht auf die!

Mein Sohn, wenn Sünder dich locken, so willige nicht ein.
Elberfelder 1871 – Sprüche 1,10

Lass dich nicht von gewissenlosen Menschen verführen,
Gute Nachricht Bibel 2018 – Sprüche 1:10

Mein Sohn, wenn dich Verbrecher locken, folg ihnen nicht!
Grünewald – Spr 1,10

Mein Sohn, wenn die Gewalttätigen dich auf ihre Seite ziehen wollen,
dann verbünde dich nicht mit ihnen!
Werner – das Buch – Spr 1:10

Will diese Bibelstelle uns vor Menschen warnen, die Familien zerstören?

Manche Menschen können besonders auf junge Leute starken Druck ausüben. Daher muß man diese Einladungen der verkehrten Leute ( Sünder ) umgehen, die zur Teilnahme an Mord und Diebstahl verleiten wollen. Einem solchen Einfluß nachzugeben, ist ein Schritt nach unten (vgl. V. 15 ). Laßt uns hier liegen und auf Blut lauern (vgl. Sprüche 12,6 ) macht ihre mörderischen Absichten deutlich. (Vgl. den Kommentar zu „auflauern“ bei Sprüche 1,18 .) Diese Sünder sind bereit dazu, anderen Menschen das Leben zu nehmen, um ihnen ihr Geld wegnehmen zu können und sie so wie der Scheol ( S=?Nl ) oder die Grube (ein Synonym für Grab) zu verschlingen. In ihrer Gier nach Besitz (V. 13 ) fordern sie die jungen Leute auf (hier den Sohn des Vaters), mit ihnen zu kommen (V. 14 ). Sie versprechen, anschließend die Beute zu teilen.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Schon die Anrede mein Sohn verleiht dem ganzen Abschnitt Eindringlichkeit. Fast hört man das Herz des Vaters beben, das um den Sohn ringt. Es ist ja der für jeden Einfluß offene »Unerfahrene« aus V. 4, der »umgarnt« werden soll: Das Wort für »gewinnen« hat den gleichen Stamm. Er scheint fur die Gewalttätigen das geeignete Opfer zu sein; sie wollen ihn zum Gesellen gewinnen für einen perfekten Plan. Selbst an das Sündigen gewöhnt (sündigen heißt hier: das Ziel verfehlen; vgl. Ri 20,16), hoffen sie, in dem Sohn einen gelehrigen und willfährigen Kumpanen zu finden, den sie sich nach ihren Vorstellungen und Bedürfnissen zurechtbiegen können. Zunächst wird er unerfahren genug sein, die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Das ahnt der Weise: Wie soll er den Gefährdeten zurückhalten? Er stößt einen ganz kurzen Schreckensruf aus: Schenke ihnen kein Gehör! Das sind im Hebr. nur drei Silben: ʾal-tobeʾ. Nie folge! könnte man diese Kürze vielleicht nachahmen.

Wuppertaler Studienbibel

Wenn du der Einladung der Weisheit folgst und an dem Fest teilnimmst, was wirst du erhalten? Zum einen werden Sie eine größere Achtung vor dem Herrn und eine tiefere Kenntnis des Heiligen haben (V. 10). Je besser du Gott kennst, desto schärfer werden dein Wissen und dein Urteilsvermögen sein, wenn es um die Entscheidungen des Lebens geht.

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series

Den guten Einflüssen aus dem Elternhaus steht das Drängen der sündigen Natur entgegen. Bei dieser setzt der Fürst dieser Welt mit seiner List und Macht an, um alles Gute, was der Sohn von den Eltern hört, aus dem Herzen des Sohnes zu verdrängen. Wer Gott fürchtet, achtet die Eltern – die ersten Lehrer, die Gott über ihn gestellt hat –, und er gehorcht ihnen. Die Verführer hingegen behaupten, Gehorsam erniedrige den Menschen; er sei sein eigener Herr und solle sein Leben nach seinem Geschmack einrichten. Der Drang, von aller Autorität und damit von Gott selbst unabhängig zu sein, ist die Substanz der Torheit. Zu dieser Torheit wollen die Sünder den Sohn verleiten. Er solle endlich mündig werden und allen Rat der Lehrer von sich werfen.
»… wenn Sünder dich locken«, pâtâh, verwandt mit pætî, »einfältig« (siehe Erläuterungen zu V. 4). In der Welt der Sünde ist Versuchung und Verführung, und der kann jeder erliegen. Der Sohn, der nicht auf seine Lehrer hört, wird unweigerlich zum Bösen verleitet werden. Deshalb darf, wer bewahrt werden will, seinem natürlichen Drang nicht folgen. Zu gern ginge er mit den Sündern, die ihn locken, doch der Sohn muss lernen, der Verlockung zu widerstehen und seine Lüste zu verleugnen. Wer das als Kind gelernt hat, wird später, wenn der Herr ihn zu Selbstverleugnung ruft, umso williger das Kreuz aufnehmen und dem Herrn nachfolgen.

Benedikt Peters – Das Buch der Sprüche