Monat: Dezember 2024

Wie viele denn nun? „aus allen“ – oder „alle“?

Wann denn nun? Vor 110 Jahren oder doch erst in der Zukunft????

FÄLLT es dir bei der heutigen Weltlage schwer, positiv zu bleiben? Familien brechen auseinander. Gewalt, Egoismus und aggressives Verhalten nehmen immer mehr zu. Viele haben das Gefühl, sie können Menschen in führenden Positionen kaum noch vertrauen. Aber genau diese Entwicklungen können uns auch Mut machen. Warum? Weil sich die Menschen exakt so verhalten, wie es in einer bemerkenswerten Prophezeiung über „die letzten Tage“ vorausgesagt worden ist (2. Tim. 3:1-5). Dass sich diese Prophezeiung erfüllt, kann niemand, der ehrlich zu sich selbst ist, bestreiten. Ihre Erfüllung beweist, dass Christus schon heute als König von Gottes Königreich regiert. Aber das ist nur eine von vielen Prophezeiungen über das Königreich. Es wird unseren Glauben stärken, wenn wir uns jetzt noch mit weiteren Prophezeiungen beschäftigen, die sich in unserer Zeit erfüllen.
2 Dieser Artikel behandelt 1. eine Prophezeiung, die darauf hindeutet, wann das Königreich zu regieren begann, 2. Prophezeiungen, durch die wir Jesu unsichtbare Gegenwart als König von Gottes Königreich erkennen können, 3. Prophezeiungen über das Ende von Feinden des Königreiches Gottes. Diese Prophezeiungen fügen sich wie Puzzleteile ineinander und ergeben ein klares Bild davon, wo wir uns in Jehovas Zeitplan befinden.
WOHER WIR WISSEN, SEIT WANN DAS KÖNIGREICH REGIERT
3 Aus der Prophezeiung in Daniel 7:13, 14 geht hervor, dass Jesus der ideale Herrscher von Gottes Königreich ist. Menschen aus allen Völkern werden ihm gerne dienen und er wird als Herrscher niemals abgelöst. Laut einer anderen Prophezeiung aus dem Bibelbuch Daniel würde Jesus am Ende von prophetischen sieben Zeiten als König zu regieren beginnen. Lässt sich dieser Zeitpunkt ermitteln?
4 Lies Daniel 4:10-17. Die „sieben Zeiten“ stehen für 2520 Jahre. Sie begannen 607 v. u. Z., als die Babylonier den letzten König, der auf dem Thron Jehovas in Jerusalem saß, entmachteten. Und sie endeten 1914, als Jesus – „der das gesetzliche Recht hat“ – von Jehova zum König von Gottes Königreich eingesetzt wurde (Hes. 21:25-27).
5 Wie hilft uns diese Prophezeiung? Die „sieben Zeiten“ zu verstehen gibt uns die Sicherheit, dass Jehova seine Versprechen immer genau zur richtigen Zeit wahr macht. Genauso wie er einen präzisen Zeitpunkt für die Errichtung seines Königreichs festgelegt hat, wird er auch dafür sorgen, dass sich alle anderen Prophezeiungen pünktlich erfüllen. Jehovas Tag „wird sich nicht verspäten!“ (Hab. 2:3).

Wachtturm – Juli 2022

Was sagt die Prophezeiung der Schrift über diese Zeit der Wiederherstellung voraus? Schon früher haben wir studiert, wie Zion, Jehovas Universalorganisation, ohne Schmerzen der Organisation, ohne Gewalt oder Schwierigkeiten das männliche Kind, das Königreich des Himmels, gebar, d. h. im Jahre 1914 erfolgreich hervorbrachte, nämlich eine neue in Christus Jesus verkörperte Herrschaft. (Daniel 7:14; Jesaja 66:7; Offenbarung 12:5) Nach diesem Ereignis jedoch, so sagen es die Prophezeiungen, kamen Zion „Wehen“ in Form von Verfolgungen, Nöten und der Zerstreuung seiner gesalbten Zeugen auf Erden (1914—1918), und damit im Zusammenhang sollten ein „Land“ und eine „Nation“ hervorgebracht werden. (Jesaja 66:8) Das an dem „einen Tage“ Jehovas hervorgebrachte „Land“ bezieht sich auf die Wiederherstellung der freien Stellung der Anbeter Jehovas auf Erden, wodurch eine theokratische Neue-Welt-Gesellschaft entsteht, die so im Jahre 1919 gegründet wurde. (Jesaja 51:16) Ein „Land“ (d. h. ein irdischer Zustand) muß Einwohner haben, und die ersten, die sich in dieser neuen irdischen Situation, im „Beulah“-Land befanden, waren die Überrestglieder der Gesalbten des „geistlichen Israel“, das die heilige „Nation“ ausmacht, die im Jahre 1919 zur wahren Anbetung wiederhergestellt wurde. (Jesaja 62:4) Später sollten Fremdlinge, Glieder der „anderen Schafe“, in dieses neue theokratische „Land“ oder in diese Lage hineingebracht werden. So wird eine offenkundige Bevölkerung der „neuen Erde“ inmitten einer sterbenden, korrupten alten Welt allmählich entwickelt. — Jesaja 66:20-22.

Wachtturm – 1.Juli 1955

Nun schauen wir uns an, was in Daniel 7,14 wirklich steht:
Was werden wir dort finden: „Menschen AUS allen Völkern“ oder etwa „alle Völker“? Macht ja einen Unterschied, ob nur einige Menschen aus jeweils einem Volk oder ob das ganze Volk IHM dienen wird!?!??!!

Und ihm wurde Herrschaft und Herrlichkeit und Königtum gegeben, und alle Völker, Völkerschaften und Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergehen, und sein Königtum ein solches, das nie zerstört werden wird.
Elberfelder 1871 – Daniel 7,14

und verlieh ihm Macht und Ehre und übergab ihm die Herrschaft. Die Menschen aller Völker, Nationen und Sprachen dienten ihm. Seine Herrschaft ist ewig, sie wird nicht vergehen, sein Reich wird niemals zerstört.
NeÜ bibel.heute Stand 2024 – Daniel 7:14

Und ihm wurde Herrschaft und Würde und Königtum gegeben, damit die Völker, Völkerschaften und Sprachen alle ihm dienen sollten. Seine Herrschaft ist eine auf unabsehbare Zeit dauernde Herrschaft, die nicht vergehen wird, und sein Königreich eines, das nicht zugrunde gerichtet werden wird
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Dan 7:14

Ihm wurden Herrschaft, Ehre und ein Königreich gegeben, damit alle Völker, Nationen und Sprachgruppen ihm dienen. Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergehen wird, und sein Königreich wird nicht vernichtet werden.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Dan 7,14

Dort bekam er die Macht über alle Menschen. Er kriegte die Vollmacht dafür und auch die Position, die man dazu braucht. Alle Menschen und alle Nationen auf der Welt gehorchten ihm. Seine Macht ist gigantisch groß, und sie hört nie auf. Dass er der absolute Chef ist, das wird für immer so sein, und niemand wird das aufhalten oder beenden können.
VolxBibel – Dan 7,14

Und ihm wurde königliche Vollmacht gegeben und alle Völker der Erde in (allen ihren) Arten und jede Herrlichkeit (war) ihm dienstbar, und seine Vollmacht (war) eine ewige Vollmacht, die nicht weggenommen werden wird, und seine Königsherrschaft (war eine solche), die nicht vernichtet werden wird.
Septuaginta Deutsch – Dan 7,14

Logos-Funktion: Das alte im neuen Testament

Scheint fast so, dass ALLE Übersetzungen nicht von „einem Teil eines Volkes“ sondern von „allen Personen eines Volkes“ sprechen würde!!!


In dem dritten Abschnitt dieses Gesichtes sah Daniel den Sohn des Menschen , der zu dem Alten der Tage ging. Jesus Christus, der den Titel „Menschensohn“ aus dieser Weissagung entnahm, benutzte ihn oft von sich selbst (wie die Evangelien uns berichten; vgl. die Anmerkungen zu Mk 8,31; Joh 1,51 ). Als der Sohn des Menschen in die Gegenwart des Alten der Tage trat, wurden ihm all die Macht, Herrlichkeit und Regierungsgewalt gegeben, die von den Herrschern der vier Reiche über alle Völker, Nationen und Menschen aller Sprachen (vgl. Dan 3,4.7.31; 5,19;6,26 ) ausgeübt worden war, und diese Völker beteten ihn an .
Dies entspricht der Verheißung des Vaters an seinen Sohn in Ps 2,6-9 und wird sich erfüllen, wenn Christus wiederkommt ( Mt 24,30; 25,31; Offb 11,15 ).
Der Menschensohn wird eine ewige Herrschaft errichten (vgl. Dan 4,31;7,27 ). Dieses Reich wird niemals von anderen erobert werden (vgl. Dan 6,27 ). Seine Herrschaft wird auf der Erde aufgerichtet werden ( Offb 20,1-6 ). Wenn die 1 000 Jahre seiner Herrschaft zu Ende sind, wird er das Reich Gott, dem Vater, zurückgeben, und Christus wird für ewig als Herrscher über Gottes ewiges Reich eingesetzt werden ( 1Kor 15,24-28 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Dieser Text ist nur kurz, aber er hat es in sich. Das ist Kraftnahrung, die gut und langsam gekaut und verdaut werden muss. Im letzten bibletunes sind wir Gott begegnet. Heute begegnen wir unserm Herrn Jesus Christus: „Doch ich sah noch mehr in meiner Vision.“ Die Schau Daniels findet eine großartige Fortsetzung. Eine Fortsetzung, die einem das Herz höher schlagen lässt. Daniel sieht jemand von außen in die himmlische Szene hineinkommen: „Er sieht aus wie ein Mensch.“ Hier geht in der Sprache der Hoffnung für alle einiges verloren. Wörtlich heißt es: „Es kam einer wie der Sohn eines Menschen.“
Diesem gewichtigen Ausdruck müssen wir nachspüren. Im Alten Testament dient diese Wendung häufig dazu, ganz klarzumachen: nur ein Mensch, ein einfacher Mensch, kein Tier, aber auch nicht Gott. Hesekiel wurde so angesprochen in Hesekiel 1,12: „Ben Adam (d.h. Sohn des Menschen), stelle dich auf deine Füße, ich will mit dir reden.“ „Adam“ heißt ja ursprünglich Erde, weshalb „Sohn des Menschen“ auch „Sohn der Erde“ bedeutet. „Sohn“ ist ein Zugehörigkeitsbegriff. „Sohn der Erde“ heißt, du gehörst zur Erde, du bist aus Erde gemacht, du bist ein schwacher Mensch. Jesaja fragt im Auftrag Gottes: „Ich bin es, der euch tröstet. Wer bist du, dass du dich vor dem Menschen fürchtest, der hinstirbt und vor dem Sohn eines Menschen, einem Ben Adam, der wie Gras dahingegeben wird?“ In Psalm 8,5 wird gefragt: „Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst und des Menschen Sohn, dass du dich um ihn kümmerst?“
Wir dürfen den Klang dieses Begriffes in jüdischen Ohren der damaligen Zeit nicht überhören. Da kommt jemand wie ein einfacher Mensch daher zu Gott, der von Ewigkeit her ist, sich auf einen Thron gesetzt hat und von dem ein gewaltiges Feuermeer ausströmt. Die Vision Daniels lebt von diesem Gegensatz. Da taucht doch tatsächlich ein Mensch im Himmel auf! Wie kann das denn sein?
Nun ist es so, dass unser Herr Jesus Christus genau diesen Begriff wiederholt auf sich selbst angewandt hat. Er ist einer der häufigen Selbstbezeichnung Jesu: „Die Füchse haben ihren Bau und die Vögel ihre Nester, aber der Menschensohn hat keinen Ort, wo er sich ausruhen kann.“ Sohn eines Menschen wird hier im Griechischen genauso wiedergegeben wie die griechische Übersetzung des Danielbuches in der Septuaginta, der griechischen Übersetzung des Alten Testaments. Jesus sagt an anderer Stelle: „Dann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen und alle Völker der Erde werden jammern und klagen. Sie werden den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels kommen sehen.“ Viele andere Stellen könnten aufgeführt werden.
Es ist eindeutig: Jesus hat diese Version Daniels auf sich bezogen. „Ich bin genau der!“ Diese Version lebt aber nicht nur von dem Gegensatz zwischen dem menschlichen Ankömmling in den allerhöchsten himmlischen Regionen, der Thron-Umgebung Gottes und Milliarden heiliger Engel, die eben keine Menschen sind. Sie lebt auch von dem Gegensatz zwischen Mensch und Tier. Vorher hatte Daniel vier grauenhafte Bestien gesehen, extrem wilde, um sich fressende Tiere. Jetzt sieht er einen Menschen, jemanden mit einem anderen Charakter. Er ist kein Herrscher, der zum Tier geworden ist, sondern jemand – so lese ich zwischen den Zeilen – der Mensch geblieben ist. Er ist ein einfacher Mensch, der auf Gewalt verzichtete, der nicht um sich fraß, der keine militärischen Mittel anwandte, der kein starkes Heer hinter sich wusste, außer dem seines himmlischen Vaters, das er aber bewusst nicht beanspruchen wollte.
Der Teufel war allerdings zu Jesus in die Wüste gekommen und hatte ihm alle Reiche der Welt angeboten, wenn er ihn anbeten würde. Wie hätte der Teufel das gemacht? Ganz klar, er hätte Jesus zu einer mächtigen Herrschergestalt gemacht, zu einem weiteren Tier, eingereiht in die Reihe der anderen Tiere. Die vier ersten Tiere kamen aus dem Völkermeer. Dieser Mensch kam anders: in den Wolken des Himmels. Was bedeutet das? Auch hier legt die Bibel sich wunderbar selber aus. Wolken umhüllten Gott auf dem Berg Sinai und Mose sagt so wunderbar von Gott in 5. Mose 33: „Keiner gleicht dem Gott Israels, der zu seinem geliebten Volk steht. Majestätisch fährt er am Himmel dahin und kommt euch auf den Wolken zu Hilfe.“
In der Wolken- und Feuersäule war Gott gegenwärtig. Als Jesus sich von seinen Jüngern verabschiedet, um zu seinem Vater zurückzukehren, wird er emporgehoben und eine Wolke verbirgt ihn vor ihren Augen. Jesus beschreibt in Matthäus 24, wie er auf Wolken des Himmels zurück zur Erde kommen wird. Wenige Tage später, als Jesus vom Hohen Rat angeklagt wird, unterschreibt er sein Todesurteil, als er ihre Anklagen so kontert: „Und ich sage euch: Von jetzt an werdet ihr den Menschensohn an der rechten Seite des Allmächtigen sitzen sehen, und ihr werdet sehen, wie er auf den Wolken des Himmels kommt.“
Die physischen Wolken aus Wasserdampf sind ein Symbol für die Trennwand zwischen der Welt der Menschen und der Welt Gottes, zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt. Nur Gott kann sie durchbrechen – und der von Gott dazu befähigte Mensch. Auch nicht die stärkste Macht eines noch so fürchterlichen tierischen Menschen vermag diese Grenze zu durchstoßen. Sie kann nur physische Grenzen überwinden und neues physisches Land erobern. Dieser Mensch hier in dieser Vision hatte den Zugang zur Welt Gottes erhalten. Er hatte die Grenze durchstoßen, war von Gott selbst erhöht worden. Wer aus dem Meer kommt, bleibt im geschlossenen System dieser Weltzeit, und seine Tage sind gezählt. Wer aus den Wolken oder auf den Wolken kommt, der kommt von Gott. Ihn umgibt der Geruch der Ewigkeit.
Johannes sagt das so – und ich finde das sehr schön: „Der von oben kommt, steht über allen. Wer von der Erde ist, gehört zur Erde und redet aus irdischer Sicht. Der, der vom Himmel kommt, steht über allen.“ Daniel erkennt nun in seiner Vision – wie genau, wissen wir nicht –, wie der ewige Gott auf seinem Thron dieser Person, einem Menschen, Macht, Ehre und königliche Würde verleiht. Diese Macht, Ehre und würde bewirken, dass ihn die Menschen aller Länder, Völker und Sprachen dienen, ohne Ausnahme. Nicht eine Auswahl von Menschen dient ihm, sondern alle. Es wird eine Zeit kommen, in der ausnahmslos jeder einzelne Mensch auf der Erde Jesus dienen wird. Kein Tier aus irgendeinem Meer wird mir irgendjemand seine Herrschaft aufzwingen, sondern ein von Gott legitimierter Mensch wird für immer und ewig herrschen und sein Reich wird niemals zerstört.

Die Bibel für Kopf und Herz – Der bibletunes-Kommentar

Die Verse 13-14 enthalten Daniels vierte Vision. Die Szene wechselt erneut, diesmal vom Gerichtssaal und dem Gericht der Tiere zur Beschreibung des zweiten Kommens des Messias . Die Verse beschreiben die Aufrichtung des Reiches Gottes nach der Zerstörung des vierten heidnischen Reiches. Die Reihenfolge ist die des zweiten Kommens (V. 13), gefolgt von der Aufrichtung des messianischen Reiches (V. 14).

Vers 14 zeigt, dass dem göttlichen Menschensohn alle Macht und Gewalt gegeben wird: Und es wurde ihm gegeben Herrschaft und Ehre und ein Königreich, dass ihm alle Völker, Nationen und Sprachen dienen sollten; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergehen wird, und sein Königreich, das nicht zerstört werden wird. Auch hier ist es wichtig, die Reihenfolge von Daniels Visionen im Auge zu behalten. In der ersten Vision sah er drei Tiere aus dem großen Meer auftauchen . In der zweiten Vision sah er ein viertes Tier an die Macht kommen. Dieses Tier hatte zehn Hörner , und ein elftes Horn tauchte auf und entwurzelte drei der ursprünglichen Hörner. In der dritten Vision hielt der Alte der Tage im Himmel Hof, und das vierte Tier wurde vernichtet. Die vierte Vision handelt von der Wiederkunft des Messias . Vers 14 offenbart, dass der Menschensohn, der Messias selbst, das Reich Gottes empfangen wird, nachdem das vierte Tier vernichtet ist. Das Reich wird ihm von Gott, dem Vater, gegeben. Er wird nicht nur die Herrschaft, sondern auch die Herrlichkeit erhalten. Der Zweck des Reiches ist, dass ihm alle Völker, Nationen und Sprachen dienen. Die Tatsache, dass sein Reich ewig sein wird, bedeutet, dass es nicht zerstört werden wird wie die vier heidnischen Reiche .
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Vers 14 eine Aussage wiederholt, die bereits in Daniel 2 gemacht wurde. Die Zeiten der Heiden werden zu Ende gehen. In der letzten Phase des vierten Reiches werden alle Königreiche durch das Reich Gottes ersetzt werden.

Arnold G. Fruchtenbaum – Ariels Bibel Kommentar – Das Buch Daniel

Der irdische Thron des Gottessohnes (Dan. 7:13-14, 27). „Menschensohn“ ist ein vertrauter Titel für unseren Herrn Jesus Christus; er wird in den Evangelien zweiundachtzig Mal verwendet, häufig von Jesus selbst. (Siehe auch Offb 1,13 und 14,14.) Die Formulierung „Wolken des Himmels“ erinnert uns an seine Verheißung, in Herrlichkeit wiederzukommen und auf der Erde zu herrschen (Mt 24,30; 25,31; 26,64; Mk 13,26 und 14,62; Offb 1,7).

Der Menschensohn wird vor den Thron des Vaters geführt und erhält die Herrschaft über alle Völker, eine ewige Herrschaft, die nie vergehen wird. Dies ist das Vorspiel zu dem Stein, der aus dem Berg gehauen wird und herabkommt, um die Reiche der Welt zu zerstören (Dan. 2:34-35, 44-45), und es ist eine Parallele zu Offenbarung 5:1-7. Der Vater hat dem Sohn versprochen: „Bittet mich, so will ich euch die Völker zum Erbe geben und die Enden der Erde zu eurem Eigentum“ (Ps. 2:8, NKJV). Im Gegensatz zu den vier vorangegangenen Königreichen und dem Reich des Antichristen kann das Reich Jesu Christi niemals beseitigt oder zerstört werden. Dies ist das Reich, das Gott im Sinn hatte, als er David sagte, dass sein Thron niemals enden würde (2 Sam. 7:13, 16). Er wird dieses Reich mit seinem Volk teilen (Dan. 7:27) und sie werden mit ihm regieren (Offb. 5:10; 11:15; 20:4).

Der Reichsbund, den Gott mit David geschlossen hat (2 Sam. 7), wird eines Tages in Jesus Christus erfüllt werden. Gottes Verheißung, dass Davids Same einen Thron und ein Königreich für immer haben würde (2. Sam. 7:12-13), wurde sicherlich nicht in Salomo oder einem seiner Nachfolger erfüllt, aber sie wird in Jesus Christus erfüllt werden (Lukas 1:30-33, 68-79).

In Offenbarung 20,1-8 wird uns sechsmal gesagt, dass das Reich tausend Jahre dauern wird, weshalb es „Millennium“ genannt wird, was lateinisch für „tausend Jahre“ ist. Während dieser Zeit wird der Herr die vielen Reichsverheißungen aus den Schriften des Alten Testaments erfüllen. Die Natur wird von der Knechtschaft der Sünde und des Verfalls befreit werden (Jes 35; Röm 8,18-25) und es wird Frieden in der Welt herrschen (Jes 2,1-5; 9,1-7).

In dieser dramatischen Vision sah Daniel den gesamten Verlauf der Geschichte, beginnend mit dem babylonischen Königreich und endend mit der tausendjährigen Herrschaft Christi auf Erden. Welchen Trost und welche Kraft muss es ihm und seinem Volk im Exil gegeben haben, dass sich die Prophezeiungen eines Tages erfüllen und ihr Messias auf dem Thron Davids regieren würde. Die Gemeinde Jesu Christi erwartet heute die Wiederkunft des Erlösers, und dann werden wir entrückt werden, um ihm in der Luft zu begegnen (1. Thess. 4,13-18). Wir werden mit ihm auf die Erde zurückkehren, mit ihm herrschen und ihm dienen. „So komm denn, Herr Jesus“ (Offb 22,20, NKJV).

Wie reagierte Daniel auf diese große Offenbarung? Er war tief beunruhigt und sein Gesicht wurde blass (Dan. 7:28, NIV), aber er erzählte niemandem, was der Herr ihm gezeigt hatte. Wir werden in späteren Kapiteln erfahren, dass Daniel, nachdem er eine Vision vom Herrn empfangen hatte, oft krank wurde und nicht mehr arbeiten konnte. Das ist ganz anders als bei manchen „Prophetenschülern“ heute, die, wenn sie meinen, eine große Wahrheit entdeckt zu haben, ins Radio oder Fernsehen gehen und allen erzählen, was sie zu wissen glauben. Es ist gefährlich, Prophetie zu studieren, nur um unsere Neugierde zu befriedigen oder um den Leuten den Eindruck zu vermitteln, dass wir „große Bibelstudenten“ sind. Wenn die göttliche Wahrheit nicht unser eigenes Herz berührt und unser Verhalten beeinflusst, dann ist unser Bibelstudium nur eine intellektuelle Übung, um unser eigenes Ego aufzublähen.

A.W. Tozer sagte: „Die Bibel billigt diese moderne Kuriosität nicht, die mit der Heiligen Schrift spielt und nur darauf abzielt, leichtgläubige Zuhörer mit dem ‚erstaunlichen‘ prophetischen Wissen zu beeindrucken, das der Bruder besitzt, der predigt oder lehrt!“
Dazu sage ich ein herzliches „Amen“!

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series Daniel

Darf ich alles??

Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles ist nützlich. Alles ist mir erlaubt, aber ich will mich von keinem überwältigen lassen.
Elberfelder 1871 – 1.Korinther 6,12

Ihr sagt: »Mir ist alles erlaubt!« Mag sein, aber nicht alles ist gut für euch. Alles ist mir erlaubt; aber das darf nicht dazu führen, dass ich meine Freiheit an irgendetwas verliere.
Gute Nachricht Bibel 2018 – 1.Korinther 6:12

»Alles ist mir erlaubt!« ´Wer so redet, dem antworte ich: Aber nicht alles, was mir erlaubt ist, ist auch gut ´für mich und für andere`. – »Alles ist mir erlaubt!« Aber es darf nicht dahin kommen, dass ich mich von irgendetwas beherrschen lasse.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – 1.Kor 6,12

Manche sagen: „Ich kann alles tun (mitmachen).“ Ja, aber nicht alles ist heilsam. „Alles ist erlaubt.“ Ja, aber es darf nichts Macht über mich gewinnen (ich darf mich durch nichts beherrschen lassen).
Bruns 2013 – . 1.Kor 6:12

«Es ist alles erlaubt», sagt ihr. Das mag stimmen, aber es ist nicht alles gut für euch. Diese Parole «Es ist alles erlaubt» darf aber nicht dazu führen, daß ich mich von irgend etwas beherrschen lasse und meine Freiheit verliere.
Hoffnung für alle – 1996 – 1.Kor 6,12

Die Verse davor hatten wir schon einmal.
Aber besonders der Vers 12 wird „immer wieder gern“ zitiert, um zu begründen, warum man gotteslästerliche Taten tut, ohne „sich ein Gewissen zu machen“ – denn Paulus würde ja sagen, dass für einen Christen „alles erlaubt sei“. Ist es also erlaubt, Dinge in den eigene vier Wänden zu tun, weil es dann ja kein anderer sieht, und damit kein Schmach auf den Gottesnamen geworfen wird? Oder darf ich Dinge tun, wenn es eben „keine zwei Zeugen“ dafür gibt??


Πάντα μοι ἔξεστιν· ἀλλʼ οὐ πάντα συμφέρει. πάντα μοι ἔξεστιν·
„Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles ist nützlich. Alles ist mir erlaubt“ (1. Kor 6,12, ELB)

Alliterationen entstehen durch die Wiederholung von Konsonanten, die in „Alles ist mir erlaubt“ (Πάντα μοι ἔξεστιν Panta moi exestin) verwendet und in „Alles ist mir erlaubt“ (πάντα μοι ἔξεστιν panta moi exestin) wiederholt werden.

Assonanz
Assonance entsteht durch die Wiederholung von Vokalen, die in „Alles ist mir erlaubt“ (Πάντα μοι ἔξεστιν Panta moi exestin) verwendet und in „Alles ist mir erlaubt“ (πάντα μοι ἔξεστιν panta moi exestin) wiederholt werden.

Wortspiel in der Bibel

Paulus wiederholt das Prinzip und zieht daraus einige Schlüsse. Zuerst sagt er, daß alle Dinge erlaubt, d.h. gestattet, aber nicht unbedingt nützlich oder hilfreich für ihn oder für andere sind. Zweitens erklärt er, daß die Gefahr besteht, Sklave der eigenen Lüste zu werden, wenn man solche Freiheit auslebt. Der Ausdruck „alle Dinge“ kann nicht im absoluten Sinn gebraucht sein, denn es gibt viele Dinge, die Gott wegen ihrer sündigen und verletzenden Natur verbietet. Paulus sagt, daß die christliche Freiheit dadurch begrenzt ist, daß sie der betreffenden Person Nutzen bringen muß und ebenso den anderen, die durch ihr Tun oder Lassen beeinflußt werden. Noch einmal: indem jemand etwas tut, um seine christliche Freiheit auszudrücken, kann er von eben dieser Sache überwältigt und versklavt werden. Das könnte schlimmer als das erste sein. Es ist so leicht, von Gewohnheiten überwältigt zu werden. Wie oft hat man das in dieser Hinsicht bei Tabak, Alkohol und Sport gesehen. Die Freiheit macht uns nicht frei, zu sündigen. Sie macht uns frei, nicht zu sündigen. Freiheit ist kein Freibrief, sonst gerate ich in Gebundenheiten.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Da wir eine neue Natur besitzen, für Gott abgesondert und von der Schuld unserer Sünden gerechtfertigt worden sind, erinnert uns der Apostel daran, dass unser Leib für den Herrn ist. Einerseits wollen wir uns daher hüten, diesen zur Befriedigung unserer fleischlichen Lüste zu gebrauchen, auf der anderen Seite wollen wir ihn zur Verherrlichung Gottes benutzen (Vers 20).
Alles (der Apostel spricht hier von tatsächlichen, wirklichen Dingen – Essen und natürlichen Beziehungen) ist dem Christen erlaubt. Trotzdem müssen wir vorsichtig sein, denn obwohl alles erlaubt sein mag, folgt daraus doch keineswegs, dass auch alles nützlich ist. Es besteht die Gefahr, dass wir uns bei dem Gebrauch von an und für sich richtigen Dingen von diesen überwältigen lassen. Der Apostel bezieht das hier besonders auf Speisen. Für den Leib sind Speisen notwendig und entsprechen auch dessen natürlichen Bedürfnissen; wir sind daher frei, Speisen zu gebrauchen. Es ist jedoch möglich, die Speisen und den Leib zur Maßlosigkeit zu benutzen und zu einem ungezügelten Fresser zu werden.
Der Apostel geht dann dazu über, davon zu sprechen, was für den Leib nicht erlaubt ist – tatsächliche Sünde. Hier werden wir daran erinnert, dass der Leib für den Herrn ist, und der Herr für den Leib. Er erinnert uns auch daran, dass unsere Leiber zu einer erhabenen Ehre zweckbestimmt sind; denn genauso wie Gott den Herrn auferweckt hat, wird Er auch diese Leiber durch Seine Macht auferwecken. Mehr noch, unsere Leiber sind Glieder Christi, und wer dem Herrn anhängt, ist ein Geist mit Ihm. Der Apostel selbst hatte bei seiner Bekehrung etwas von dieser großen Wahrheit gelernt, denn der Herr hatte zu ihm gesagt: „…was verfolgst du mich?“ (Apg 9,4). Die Leiber der Heiligen anzutasten bedeutete, Christus selbst anzutasten. Wie ernst ist jede Sünde; doch wie besonders ernst ist Sünde gegen den Leib, der von dem Heiligen Geist bewohnt wird und Gott gehört und von dem es unser Vorrecht und unsere Verantwortung ist, ihn zur Verherrlichung Gottes zu gebrauchen.
Um uns nachdrücklich die große Bedeutung der Heiligkeit klar zu machen, erinnert der Apostel uns im Verlauf dieses Kapitels also daran, dass wir abgewaschen, geheiligt und gerechtfertigt sind; weiter erinnert er uns daran, dass unsere Leiber für den Herrn sind, dass sie mit dem Herrn verbunden sind, dass sie von dem Heiligen Geist bewohnt werden, dass sie Gott gehören, und dass sie zur Verherrlichung Gottes gebraucht werden sollen. Auch ist der Herr für den Leib, und Gott wird diesen Leib durch Seine Macht auferwecken.

Hamilton Smith – Der erste Brief an die Korinther

bis hier her, die wahrscheinlich bekannte „christliche Sicht“.

Dass ihnen alles erlaubt sei, scheinen die Korinther behauptet zu haben, die, weil sie ja bereits an der eschatologischen Königsherrschaft Gottes teilzuhaben glaubten (vgl. 4,8), eine schrankenlose Freiheit in Bezug auf alle leiblich-weltlichen Vorgänge für sich in Anspruch nahmen.

Herder-Übersetzung mit Kommentar und Erläuterungen

Alles ist mir erlaubt, ein korinthisches Motto (vgl. 1Kor 7,1; 10,23), das mit manchen Ansichten griechischer Philosophie übereinstimmt (Epict.fr. 41,1; Dio.Chrys. Or. 3,10). Angeblich sollen Kyniker und Essener kulturelle Normen verspottet haben, indem sie private Handlungen (etwa Darmentleerungen) oder Gesetzesübertretungen öffentlich durchgeführt haben, um ihre Freiheit von körperlichen Begierden zu demonstrieren (Philo apol. 11,3; Dio.Chrys. Or. 8,36; DL 6,72–73).

Das Neue Testament – jüdisch erklärt

Die Wendung „alles ist mir erlaubt“ diente den Korinthern offensichtlich als Rechtfertigung für die Unmoral, die in ihrer Gemeinde herrschte. Zwar ist diese Aussage richtig, jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen. Nach Paulus muß die Freiheit sich dem Prinzip der Liebe zum Nächsten und der Rücksicht auch auf sich selbst unterordnen (vgl. Mk 12,31). Eine Freiheit, die dem anderen nicht zum Guten dient, sondern ihm zum Schaden gereicht, hat mit der Liebe nichts zu tun ( 1Kor 8,1;10,23 ). Sie ist ebenso abzulehnen wie eine Freiheit, die zur Knechtschaft wird („es soll mich nichts gefangennehmen“), also nicht Ausdruck der Selbstliebe, sondern des Selbsthasses ist.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die Philosophen pflegten anhand mehrerer Tests zu überprüfen, ob eine Handlungsweise angeraten bzw. »erlaubt« (Luther) oder »zuträglich« (Menge) war, d. h. ob sie »zum Guten diente« (Luther) oder »nützte« (Einheitsübersetzung). Viele Philosophen entschuldigten die Befriedigung ihrer sexuellen Bedürfnisse mit Prostituierten bzw. die öffentliche Selbstbefriedigung damit, dass sie ihre Gefühle völlig unter Kontrolle hätten! Wie in einer Diatribe (einer bekannten Lehrform der Antike) üblich, zitiert Paulus hier die Auffassung eines imaginären Gegners, der eine ähnliche Ansicht wie seine Leser vertritt, und widerlegt diesen Gegner dann: »Alles ist mir erlaubt.« Das mag sein, »aber nicht alles dient zum Guten.«

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Die Korinther sind aus der Gewalt der Sünde von Jesus Befreite; sie dürfen nun in der Freiheit der Kinder Gottes leben. »Mir ist alles erlaubt« gilt ganz gewiß für den Christen. Darin besteht seine Befreiung. Doch ist dies kein allgemeiner Satz, sondern eine Beschreibung der neuen Bindung an den Herrn. Jesus befreit uns von der Sünde, aber das ist keine Freiheit zur Sünde. »Mir ist alles erlaubt« ist offensichtlich ein Schlagwort unter den Christen von Korinth – vielleicht gerade im Munde der »starken Paulianer«, die sich auf des Paulus Predigt von der christlichen Freiheit berufen (vgl. Röm 6,18ff.; 8.20.21; Gal 3,28; 5,1 ff.13), ein Schlagwort, mit dem sie sogar ihre Sünden zudecken wollen. Doch Paulus setzt hinzu: »…es frommt aber nicht alles.« Christliche Freiheit wird an dem erkannt, daß sie »frommt«, also nützt und hilft, daß sie zum Heil wirkt und das Heil in Christus befestigt und lebt. Wenn solches nicht beachtet wird, wird unversehens aus der so proklamierten Freiheit neue Gefangenschaft. So setzt der Apostel hinzu: »…es soll mich nichts gefangen nehmen« (wörtlich: »nichts darf Vollmacht über mich haben«). Im Griechischen hat beides die gleiche Wortwurzel, etwa so: »Ich habe alle Macht, aber nichts darf über mich Macht gewinnen.« Die Freiheit des Christen ist letzte Bindung an den, der alle Macht hat, an den auferstandenen Herrn. Wo gelebte christliche Freiheit von diesem Herrn wegführt, wird sie »zum Deckmantel der Bosheit« (1 Petr 2,16) und führt in die alte Knechtschaft der Sünde (vgl. zu V.9f.).

Edition C Bibelkommentar

Lasst den Geist Gottes euer Verhalten bestimmen

Ich sage aber: Wandelt im Geiste, (O. durch den Geist) und ihr werdet die Lust des Fleisches nicht vollbringen.
Elberfelder 1871 – Galater 5,16

Ich will damit sagen: Lebt aus der Kraft, die der Geist* Gottes gibt; dann müsst ihr nicht euren selbstsüchtigen Wünschen folgen.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Galater 5:16

Was will ich damit sagen? Lasst den Geist Gottes euer Verhalten bestimmen, dann werdet ihr nicht mehr den Begierden eurer eigenen Natur nachgeben.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Gal 5,16

Die Antwort auf die Verirrungen, von denen im vorhergehenden Vers die Rede war, ist ein Leben im Geist. Das Verb peripateite steht im Imperativ Präsens und bedeutet wörtlich „geht weiter“. Ein Christ soll sich auf seinem Lebensweg auf die Führung und Kraft des ihm innewohnenden Heiligen Geistes verlassen. Doch der Geist erweist sich nicht automatisch als wirksam in ihm. Er wartet darauf, daß man sich an ihn wendet. Wenn ein Christ sich nach der Führung des Heiligen Geistes sehnt, so lautet die Verheißung, daß er die Begierden des Fleisches nicht (doppelte Verneinung, ou mE) vollbringen (telesEte) wird. Er muß also nicht vor den Begierden kapitulieren, die noch von dem Sündenfall herrühren und von denen er in seinem Leben niemals frei sein wird, sondern kann sie mit der Hilfe des Geistes besiegen.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Daß die Liebe des Gesetzes Erfüllung ist (V. 14), wird den Galatern schon durch die Jesus-Überlieferung vertraut gewesen sein, die Paulus ihnen bei Gründung der Gemeindè übergeben hatte (vgl. zu 1,9). Deswegen konnte Paulus sich damit auch so kurz fassen. Wenn er jetzt einflicht: Ich sage aber, sagt er das Nachfolgende mit erhobener Stimme, besonders nachdrücklich und gezielt. Er sieht für seine Leser im folgenden einen hochnotwendigen Punkt.
Die Norm der Liebe ist mit der Kraft des Heiligen Geistes zu verbinden. Wandelt im Geist, und ihr werdet das Begehren des Fleisches nicht ausführen. Das Leben als Lebensweg zu verstehen, der abzuwandern ist, ist allen Völkern wohlvertraut. Im NT begegnet solches »Wandeln« in fast allen Schriften (Ausnahme: Judasbrief). Grundbewegung menschlichen Lebens ist also der Wanderschritt. Dabei geht es um mehr als um einen motorisches links-rechts, links-rechts. Jeder Weg schließt ein Woher und Wohin ein. Man kann auch vom Weg abkommen. So ist »wandeln« sinnvolle, ausgerichtete und damit qualifizierte Bewegung. Vom Fleisch her kommen Querwirkungen. Letzteren gegenüber macht Paulus jetzt pneumatische Kräfte geltend: wandelt im Geist.
Der Abschnitt 3,1–5 zeigte, in welch gesunder Selbstverständlichkeit die Galater Pneumatiker waren (ohne die korinthische Überzogenheit!). Das galt zunächst von ihrem Christwerden vor einigen Jahren: »Im Geist habt ihr angefangen« (V. 3; vgl. 4,6), dann aber auch für ihre Gegenwart. Der Apostel bescheinigt ihnen gültige charismatische Erfahrungen: »Der euch den Geist (immer wieder) gewährt und wirkt Machterweise unter euch …« (V.5). Dennoch klaffte bei ihnen ein pneumatisches Defizit. Wirklich die ganze Reichweite geistlicher Segnungen hatte sich ihnen noch nicht aufgetan. Diese besteht eben nicht allein in pneumatischen Anfangspunkten, Wendepunkten und Höhepunkten, vielmehr soll aus dem Punktuellen eine kontinuierliche Wanderschaft »im Geist« werden, durch alle Windungen und Täler des Alltags hindurch. Das ist die neue Lektion in diesem Nachhilfeunterricht für Pneumatiker (elfmal in diesem Kapitel »Geist«!): Der Geist als Mitwanderer, der unser Tun qualifiziert, oder: der Geist als Ethiker.
Das Leben besteht nur zum kleinsten Teil aus christlichen Versammlungen, auf die sich die bekannten Charismen-Listen zum größten Teil beziehen. Es überwiegen doch die Strecken dazwischen. Dort begegnet der Ernst des Lebens in seinen Höhen und Tiefen. Für dieses Dazwischen besitzen wir die sog. Peristasenlisten des Paulus (griechisch: peristaseis, Umstände). In geraffter Form listen sie ungeschminkt seine alltäglichen Lebensumstände auf, ohne Auslassung seiner Ohnmachtserfahrungen. Hier weitet sich das klassische Feld der Ethik, und Paulus kann die pneumatische Bewältigung seines Alltags bezeugen: »Wir haben nämlich denselben Geist des Glaubens« (2Kor 4,13), oder: »Wir erweisen uns als Diener Gottes … im heiligen Geist« (2Kor 6,4–6), oder: »Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus«; er ermächtigt, »dynamisiert« mich durch seinen Geist, mit meinem Leben gottgewollt fertigzuwerden (griechisch: endynamoun, Phil 4,13). Hier ist auch Röm 8,4 zu nennen: »Unter uns, die wir nach dem Geist wandeln, wird die Rechtsforderung des Gesetzes erfüllt.«
Für dieses »wandeln im Geist« findet sich 6,8 das Bild vom »säen auf den Geist«. Dort wie hier spricht Paulus diesem pneumatischen Alltag eine uneingeschränkte Verheißung zu. Hier lautet sie: Ihr werdet das Begehren des Fleisches nicht ausführen, nach BDR § 365 die bestimmteste Form der verneinenden Aussage. Das fleischliche Begehren wird als ständiger Begleitumstand vorausgesetzt (vgl. V. 17). Es pocht an, findet aber keinen Eingang. Es kann nicht einströmen, weil der Hohlraum dazu fehlt. Das Wachsen der Geistesfrucht, der Dienst für den Nächsten besetzt alles (V. 22–23). Der Glaubende, für sich gesehen, ist nicht eigentlich stark, sondern eben besetzt. Er ist kein ethisches Muskelpaket, sondern die Stärke liegt beim Geist, denn der Geist ist der Herr. »Wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit«, »die Sünde wird nicht herrschen können über euch« (2Kor 3,17; Röm 6,14).

Wuppertaler Studienbibel

Was braucht es denn zum richtigen Christenstand? 5,16: Ich sage aber: Durch den Geist wandelt, und ihr werdet die Begierde des Fleisches nicht vollbringen. Im Glauben an Jesus ist Geist in uns lebendig geworden. Gottes Geist faßt unser inwendiges Leben und bringt unserem Denken die Erleuchtung, unserem Willen die Erweckung. Geh nun! Geh dahin, sagt Paulus, wohin der Geist dich leitet. Bleibe nicht unbeweglich liegen, obwohl du inwendig siehst, was recht und gut ist, im Licht des Geistes und der Trieb des Herzens sich danach streckt, vom Geist bewegt. Bewege dich nun, wie der Geist dich bewegt; wolle nun, weil und wie der Geist in dir das Wollen schafft. Den Geist haben, das macht es noch nicht, sondern der Leitung des Geistes willfährig sein und den reinen Trieben des Glaubens und der Liebe Folge geben, das ist die Lösung unserer Christenaufgabe. Das ist das Große am Schluß des apostolischen Evangeliums und sein Unterschied von der Gesetzespredigt, daß der Apostel uns ein Heiliges und Göttliches, das uns inwendig nahe und uns selbst verliehen ist, zeigen kann, von dem wir uns leiten lassen dürfen in der gewissen Zuversicht, daß es uns sicher auf den Weg Gottes führt.
Sobald wir gehen, wie der Geist uns lenkt, sind wir vor uns selber gesichert. Die naturhafte Einrichtung unseres Wesens bleibt dieselbe, wie sie von unserer Geburt her an uns ist, und aus ihr entstehen mancherlei Begehrungen. Wir können ihre Wurzel nicht abschneiden; denn sie hängen unlöslich zusammen mit unserer Naturgestalt. Wir können nicht reich an Ehren werden, ohne daß uns die Überhebung nahetritt, nicht Unrecht leiden, ohne daß der bittere Zorn sich regt usw. Und dennoch sind wir gegen unsere eigene Begierde geschützt und von ihr frei gemacht. Denn durch den Geist läuft unser Trachten in einer anderen Bahn als in der des Fleisches. Da findet dessen Begierde nicht mehr bei uns Aufnahme, so daß wir in ihren Dienst treten und ihr zur Vollendung helfen. Sie fällt unfertig dahin, beiseite geschoben durch den Trieb des Geistes.

Schlatters Erläuterungen zum Neuen Testament

Paulus liefert den Galatern die Lösung für die internen Streitigkeiten aufgrund der gesetzlichen Einflüsse: Ein Wandel, der durch den Geist bestimmt ist. Die im Vers davor genannten Dinge erscheinen hier als Begierde des Fleisches. Diese würde in einem geistgeleiteten Wandel gar nicht erst vollbracht werden.

P. Streitenberger – Der Galaterbrief

Paulus legt den Galatern dar, daß sie den Heiligen Geist ihr Leben beherrschen lassen müssen, wenn sie wahre Freiheit und die Kraft der Liebe erleben und von gegenseitiger Selbstzerfleischung bewahrt werden wollen. Das ist der einzige Weg, um die Lust des Fleisches in Schranken zu halten. Der Empfang des Heiligen Geistes bei der Bekehrung ist noch keine Garantie für ein siegreiches Leben. Das wird uns nur dann gewährt, wenn wir Ihn uneingeschränkt regieren lassen. Das geschieht nicht durch eine noch so tiefgreifende Erfahrung, sondern einzig und allein durch täglichen willigen Gehorsam dem Wort Gottes gegenüber. (Man kann im Christenleben den Geist nicht vom Wort trennen.) Man beachte, daß hier der Geist und das Fleisch einander entgegengesetzt sind, während es in Vers 18 der Geist und das Gesetz sind. Die Lust und Begierde des Fleisches haften uns immer an, und wenn wir nicht wollen, daß sie unser Leben beherrschen, müssen wir uns entschließen, tapfer und unnachgiebig in der Kraft des Heiligen Geistes zu wandeln. Hier wird deutlich vom Kampf zwischen dem Geist und dem Fleisch, zwischen der neuen und der alten, sündigen Natur des Gläubigen gesprochen. Der nächste Vers zeigt, daß dieser Kampf ein andauernder ist. Hier aber (im Vers 16) lesen wir auch, daß die Kraft des Heiligen Geistes uns befähigt, nicht unserem alten Ich, sondern dem neuen Ich zu leben.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Die seelischen Schmerzen des Apostels erfahren wirklich Linderung durch diese drei treuen Mitarbeiter

Es grüßt euch Aristarchus, mein Mitgefangener, und Markus, der Neffe (O. Vetter) des Barnabas, betreffs dessen ihr Befehle erhalten habt (wenn er zu euch kommt, so nehmet ihn auf), und Jesus, genannt Justus, die aus der Beschneidung sind. Diese allein sind Mitarbeiter am Reiche Gottes, die mir ein Trost gewesen sind.
Elberfelder 1871 – Kolosser 4,10–11

Es grüßt euch Aristarch, der mit mir im Gefängnis ist, ebenso Markus, der Vetter von Barnabas. Seinetwegen habe ich euch ja schon Anweisungen gegeben. Nehmt ihn freundlich auf, wenn er zu euch kommt!  Auch Jesus mit dem Beinamen Justus lässt euch grüßen. Diese drei sind die Einzigen aus dem Judentum, ( Wörtlich aus der Beschneidung ) die noch mit mir zusammen für die Aufrichtung der Herrschaft* Gottes arbeiten. Sie sind mir ein wirklicher Trost geworden.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Kolosser 4:10–11

Aristarch, mein Mitgefangener, und Markus, der Vetter von Barnabas, lassen euch grüßen. Was Markus betrifft, habt ihr ja bereits Anweisungen erhalten; wenn er zu euch kommt, heißt ihn herzlich willkommen. Ebenfalls grüßen lässt euch Jesus, der auch Justus genannt wird. Vom jüdischen Volk sind diese drei die Einzigen, die mit mir für das Reich Gottes arbeiten; sie sind mir ein großer Trost geworden.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Kol. 4,10–11

Aristarch war ein Thessalonicher, der Paulus auf seiner dritten Missionsreise begleitet hatte ( Apg 19,29; 20,4; 27,2). Er war Paulus‘ Mitgefangener, d. h., entweder besuchte er Paulus im Gefängnis oder, was wohl eher zutrifft, er war mit ihm inhaftiert (wahrscheinlich ebenfalls, weil er das Evangelium gepredigt hatte). An anderer Stelle bezeichnet ihn Paulus als „Mitarbeiter“ (Phim1,24).
Markus, der Vetter des Barnabas, war ein Reisegefährte des Paulus bei seiner ersten Missionsreise ( Apg 12,25 ). Er war später mit Petrus zusammen („mein Sohn“; 1 Petrus 5,13; vgl. Apg 12,12-13 ). Obwohl Markus Paulus auf der ersten Missionsreise im Stich gelassen hatte ( Apg 15,37-39 ), lobt ihn dieser hier (vgl. Phim1,24) und auch in einem späteren Brief (2Tim 4,11).

Jesus war ein gebräuchlicher jüdischer Name. Der Beiname dieses Gefährten des Apostels war Justus („der Gerechte“), ebenfalls ein relativ häufiger Name ( Apg 1,23; 18,7). Diese drei – Aristarch, Markus und Justus – waren Juden (wörtlich: „Beschnittene“), und zwar entweder von Geburt oder durch Bekehrung (als Proselyten). Alle drei Mitarbeiter am Reich Gottes trösteten den gefangenen Apostel durch ihre Treue und machten ihm neuen Mut. Trost ist im Griechischen das ungewöhnliche Wort parEgoria (Erleichterung, Trost), das nur an dieser Stelle im Neuen Testament vorkommt.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Der Apostel spricht dann von drei Brüdern, die aus der Beschneidung sind. Zuerst nennt er Aristarchus, der während der Zeit des Abfassens dieses Briefes Mitgefangener von Paulus war.
Dann kommt Markus, der Verwandte von Barnabas, dessentwegen sie schon Befehle erhalten hatten, die Paulus anscheinend nicht noch einmal wiederholen musste. Diese Befehle waren offenbar nicht geeignet für einen öffentlichen Brief. Es scheint so, dass die Versammlung in Kolossä gehört hatte, dass Markus sich früher von der Missionsarbeit abgewandt hatte. So war es dazu gekommen, dass Paulus ihn später nicht auf die zweite Missionsreise hatte mitnehmen wollen. Daraufhin war Markus mit seinem Verwandten Barnabas nach Zypern gesegelt (Apg 15,37-39).
Paulus war es wichtig, dass die Kolosser jetzt erfuhren, dass Markus sein Vertrauen wieder vollständig zurückgewonnen hatte. Daher empfahl er ihn auch zur Aufnahme, wenn dieser zu ihnen kommen würde. Aristarchus, Markus und auch Justus waren offenbar die einzigen Brüder aus der Beschneidung, die mit dem Apostel am Reich Gottes mitarbeiteten und ihm während seiner Gefangenschaft in Rom zur Ermunterung dienten.

Hamilton Smith – Der Brief an die Kolosser

Nun folgen Grüße von Mitarbeitern des Apostels, die wohl in Person, zumindest den Namen nach den Kolossern bekannt sind. »Grüße« (wörtlich »freundlich an sich ziehen«; vgl. den »heiligen Kuss« Röm 16,16; 1Kor 16,20; 2Kor 13,12; 1Thess 5,25; 1Petr 5,14; auch Apg 20,37) sind viel mehr als Höflichkeit; sie sind Ausdruck innerster geistlicher Verbundenheit. Gleichzeitig drücken die Genannten auch ihr Mittragen für die Gemeinde aus und bestätigen sicher mit ihren Namen den Inhalt des Briefes, verleihen ihm damit zusätzliches Gewicht. »Aristarch« (deutsch »hervorragender Herrscher«) stammt aus Thessalonich. Er war mit Paulus in Ephesus (vgl. Apg 19,29) und reiste mit ihm nach Jerusalem, um die Geldgabe der beiden christlichen Gemeinden zu überbringen (vgl. Apg 20,4), und ging mit ihm auch nach Rom (vgl. Apg 27,2), als Paulus als Gefangener dorthin gebracht wurde. Er wurde so freiwillig »Mitgefangener«. Diese Bezeichnung (in Phim 1,23 wird Epaphras so genannt) lässt wohl darauf schließen, dass immer wieder Brüder freiwillig die Haft mit Paulus teilten, ohne selbst angeklagt zu sein. Dann sendet »Markus« (auf deutsch »Mann«) Grüße. Er wird näher vorgestellt als »Vetter des Barnabas« (deutsch »Sohn des Trostes«).

Barnabas ist ein Levit aus Zypern (Apg 4,36), ein früherer Freund des Paulus (Apg 9,27), der mit ihm zusammen in Antiochia wirkte (Apg 11,22-26) und auf der ersten Missionsreise dabei war (Apg 13, 1ff.). Er kam mit Paulus auch zum Apostelkonzil in Jerusalem (Apg 15), trennte sich aber dann vom Apostel, weil dieser seinen Neffen »Johannes Markus« nicht auf die zweite Missionsreise mitnehmen wollte (Apg 15,36-41). Markus war auf der ersten Missionsreise frühzeitig umgekehrt (Apg 13,13), und Paulus warf ihm wohl »Feigheit oder auch Trägheit« vor (Apg 15,38). Doch jetzt finden wir ihn wieder bei dem Apostel. Gewiss ist die frühere Auseinandersetzung bereinigt, und er ist Paulus ein »nützlicher« Mitarbeiter (2Tim 4,11). Ihn hat der Apostel den Kolossern schon besonders zur Aufnahme empfohlen. Wo und wie können wir nicht mehr erhellen. Aber er wird nach Kolossä kommen, und die Empfehlung durch Paulus sollte alles vorbereiten. »Aufnehmen« ist mehr als Quartier geben; es meint »völlige Gemeinschaft gewähren«. Welche »Weisungen« Paulus sonst noch erteilt hat, muss ebenfalls im Dunkel bleiben. Doch der Name Markus hat für die christliche Gemeinde aller Zeiten ganz besonderen Klang. Er ist der Verfasser des Markusevangeliums, das er nach den Predigten des Petrus verfasst hat. Er gehört damit mit zum »Grund der Apostel und Propheten« (Eph 2,20), auf dem die Christusgemeinde erbaut ist.

Es grüßt »Jesus« (deutsch »Gott ist Hilfe«), dessen Beiname »Justus« (deutsch »der Gerechte«) ihn wohl in seinem Leben kennzeichnet. Aristarch, Markus und Jesus Justus sind Mitarbeiter des Apostels aus dem Judentum: »Von den Juden« (wörtlich »aus der Beschneidung«). Die betonte Redewendung »diese alleine« zeigt auch etwas von dem Schmerz des Apostels, wie ihn seine Volksgenossen im Dienst »am Reich Gottes« allein gelassen haben. Ja, die schärfste Anfeindung und Verfolgung gegen Paulus ging immer wieder von Juden aus. Israel erwartet ein anderes »Reich Gottes«, nämlich das irdische, wiederhergestellte Großreich Davids. Letztlich deshalb verwarfen sie Jesus von Nazareth als Messias und suchten Paulus mundtot zu machen, der eben diesen »verfluchten« – durch seinen Tod am Kreuz – Jesus als Messias Gottes verkündigte. Mit dem Gottesreich, das in Jesu Person da war und sich in denen, die an ihn glauben, entfaltet, konnten und wollten sie nichts anfangen (vgl. auch zu Kol 1,13). Dieser »Schmerz« des Apostels findet in Römer 10,14 beredten Ausdruck, sowie in Römer 9,1-3, wo Paulus sogar bereit ist, »verflucht und von Christus getrennt zu sein für meine Brüder, die meine Stammesverwandten sind nach dem Fleisch«. Dan sind ihm diese drei Mitarbeiter aus seinem eigenen Volk wirklich zum »Trost geworden«. Das griech. Wort steht nur hier und ist ein medizinischer Begriff, der »Linderung von Schmerzen« meint. Die seelischen Schmerzen des Apostels (vgl. Röm 9,2) erfahren wirklich Linderung durch diese drei treuen Mitarbeiter.

Gerhard Maier – Edition C

Aristarchus, der Thessalonicher, war zusammen mit Paulus in Ephesus (Apg 19,29) und reiste mit ihm nach Jerusalem, um die Hilfe für die dortigen Geschwister zu überbringen (Apg 20,4). Später begleitete er Paulus nach Röm (Apg 27,2). synaichmalotos (» Mitgefangener «) ist eigentlich ein Kriegsgefangener, wie Vine sagt: » Mitgefangene aus dem Krieg (von aichmä, Lanze, und haliskomai, gefangen werden). « Paulus verwendet das Wort auch für Andronikus und Junias (Röm 16,7) und für Epaphras (Phim 1,23). Was Paulus sagen will, ist nicht so leicht zu verstehen, denn wörtlich kann er es nicht gemeint haben. Einige erklären es so, daß sie freiwillig die Haft mit Paulus teilten. Seine Begleiter, so erklären es einige, wechselten sich ab, um bei Paulus zu sein. Die Tatsache, daß Epaphras ein Mitgefangener genannt wird in Phim 1,23, während Aristarchus mit anderen als Mitknecht bezeichnet wird, widerspricht dieser Sicht. Der Ausdruck muß metaphorisch verstanden werden als geistliches Gefangensein für Christus. Das paßt zum sonstigen Gebrauch militärischer Ausdrücke in den Briefen des Paulus (Eph 3,1; 6,11; Phil 2,25; 2.Tim 2,3; Phim 1,1.2.9). aspazetai ist Medium Präsens von aspazomai, » grüßen « . Das Wort bedeutet wörtlich » jemand an sich ziehen « , » umarmen « und wird für Grüßen bei der Ankunft wie beim Abschied verwendet und auch für die (Grüße, die man durch Drittpersonen etwa durch Briefe ausrichten ließ.
    » Und Markus « bezieht sich ohne Zweifel auf Johannes Markus, den Verfasser des Evangeliums, der auch in Phim 1,24 unter den Mitarbeitern des Paulus genannt wird. Er schloß sich Barnabas und Paulus auf der ersten Missionsreise an, verließ sie dann aber, um nach Jerusalem zurückzukehren, was zur Folge hatte, daß Paulus sich weigerte, ihn auf seine zweite Reise mitzunehmen (Apg 12,12.25; 13,5; 13,13; 15,36-40). Er ist jetzt bei Paulus in Rom und hat offenkundig das volle Vertrauen des Apostels wieder gewonnen. Seine Gegenwart bei Paulus und sein Name in diesem Brief zeigen, daß er dessen Dienst voll und ganz unterstützt und das Wesen des Geheimnisses erfaßt hat, mithin völlig mit der Wahrheit, wie Paulus sie lehrt, in Einklang ist.
anäpsios, (» Neffe «), wird nur hier gebraucht, wo Markus als » Neffe des Barnabas « vorgestellt wird. Wenn die Entfremdung zwischen Paulus und Markus überwunden war, so bestand sie auch zwischen Paulus und Barnabas nicht mehr. Die späteren Hinweise des Paulus auf Barnabas belegen das (1.Kor 9,6; Gal 2,1.9). Zweifelsohne erwähnt Paulus hier den Barnabas, um Markus den Kolossern zu empfehlen. Will Paulus damit auch die Richtigkeit vom damaligen Urteil des Barnabas über Markus gutheißen? Wie dem auch sei, die bewußte Empfehlung des Markus hat jeden Schatten der Vergangenheit verscheucht.
    Welche » Befehle « hier gemeint sind, läßt sich nicht sagen. Man hatte über Markus Mitteilungen empfangen, worin sie aber bestanden oder wann sie überbracht worden waren, wissen wir nicht. Lenski meint allerdings: » Hier liegt wiederum ein Aorist des Briefstils vor, wie im V. 8. Paulus sendet jetzt durch Tychikus Anweisungen, die Markus betreffen. Ein moderner Autor würde schreiben: über den ihr hiermit Anweisungen bekommt. « (S.199-200). Eadie ist hingegen der Ansicht, das Tempus erlaube einen solchen Schluß nicht (S.290). Wir können aber dessen gewiß sein, daß Markus von den Heiligen in Kolossä freudig aufgenommen werden sollte; und wenn er inzwischen bereits seine Darstellung von Christus als dem vollkommenen Knecht bei sich trug, wären sie dann durch seine Aufnahme nicht reich gesegnet worden?
Sowohl der Name Jesus als auch der Zuname Justus (Lat. » gerecht « , B.P.) waren bei den Juden häufig. Einige Übersetzungen geben den Namen mit Josua wieder. Es ist dies die einzige Erwähnung dieses Jüngers im NT. Im Philemonbrief stehen bei den Grüßen alle hier Genannten außer Jesus genannt Justus. Er ist zusammen mit dem Apostel und trägt mit an dessen Bürde, was ein Hinweis auf seine geistliche Reife ist. Er ist von Liebe für das Volk Gottes erfüllt und sendet den Kolossern daher seine Grüße. Vor allem hat er Jesus als seinen Herrn und Retter bekannt und bezeugt Dessen Vorrang über alles, indem er mit seinem Namen alles von Paulus in diesem Brief Gelehrte unterstützt.
    » Die aus der Beschneidung sind « bezieht sich auf Juden, die das Evangelium im Glauben aufgenommen hatten und Glieder des einen Leibes waren. Mit dem Relativpronomen » die « sind Aristarchus, Markus und Jesus Justus gemeint. Lenski sagt ganz bestimmt, Aristarchus sei nicht mitzuzählen, da er ein ehemaliger Heide sei, der Christus aufgenommen habe (S.306, Anm.39).
    Für » Reich Gottes « siehe Bemerkungen zu 1,3. Es ist klar, daß diese drei Brüder, die Paulus nennt, um die gegenwärtige Phase des Reiches Gottes Bescheid wußten (Röm 14,17) und begriffen, daß die Wahrheit des Geheimnisses diese Zeit der Gnade Gottes bestimmte. Daß sie mit Begeisterung mit Paulus zusammenarbeiteten, bewies ihr » Verständnis von dem Geheimnis « . Sie waren offensichtlich nicht eingeschlossen unter denen, die Paulus in Phil 1,15-18 erwähnt. Es scheint, daß es zahlreiche Juden in Rom gab, die keine Freude am Dienst des Paulus hatten. Wenn sich diese Männer nun in Rom als treu erwiesen hatten, dann würden sie es auch in Kolossä tun und würden allen Versuchen der Irrlehrer trotzen, welche die Heiligen dort in Knechtschaft bringen wollten.
    In » die mir ein Trost gewesen sind « ist parägoria, das Wort für » Trost « , ein medizinischer Ausdruck, der nur hier vorkommt und Linderung von Schmerzen meint. Die Worte » sind gewesene sind von einigen als » haben sich erwiesene interpretiert worden. egenethäsan ist schließlich ein Aorist und kann sich auf den bestimmten Zeitpunkt beziehen, da diese dem eingekerkerten Apostel Zuspruch brachten. Paulus freut sich an ihrer Gegenwart, ihrer Hingabe und an ihrem Dienst und sorgt mit der Erwähnung ihrer Namen dafür, daß sie ihrer Treue wegen bleibend Geehrte sind.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Barmherzigkeit gebe der Kyrios dem Hause

Der Herr gebe dem Hause des Onesiphorus Barmherzigkeit, denn er hat mich oft erquickt und sich meiner Kette nicht geschämt;
Elberfelder 1871 – 2. Timotheus 1,16

 Nur Onesiphorus hat treu zu mir gehalten. Möge seine Familiep die Barmherzigkeit des Herrn erfahren! Denn er hat mich oft ermutigt und hat sich nicht geschämt, zu mir zu stehen, obwohl ich ein Gefangener bin und in Ketten liege.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – 2.Timotheus 1:16

Barmherzigkeit gebe der Kyrios dem Hause des Onesiphoros; denn er erquickte mich oft mit einem frischen Odem, und meiner unauflöslichen Kette schämte er sich nicht, sondern angekommen in Rom suchte er mich eifrig und fand mich.
Pfleiderer Übersetzung – 2.Tim 1,16–17

Gegen diese betrüblichen Fälle von Treulosigkeit setzt Paulus das Beispiel des Onesiphorus (vgl. auch 2Tim 4,19), der ihn nicht nur in Ephesus, sondern auch in Rom tatkräftig unterstützte. Seine Hilfsbereitschaft, die er dem Apostel immer wieder erwiesen hatte, ging so weit, daß er ihm sogar nach Rom folgte und nach mühevollen Nachforschungen seinen dortigen Aufenthaltsort ausfindig machte. Trotz der Gefangenschaft des Paulus und dem Stigma, das seiner Lage anhaftete, blieb Onesiphorus unbeirrt bei seiner Haltung und half dem Apostel weiterhin, wo er konnte. Für diese Treue lobt ihn Paulus hier und erbittet zweimal Gottes Barmherzigkeit (2Tim 1,16.18) für den treuen Diener und sein ganzes Haus.
Der Gegensatz zwischen Treue und Treulosigkeit, Stärke und Schwäche, Vertrauenswürdigkeit und Unzuverlässigkeit, den der Apostel an dieser Stelle herausarbeiten möchte, springt ins Auge. Die vielen in der Provinz Asien, die sich von Paulus abgewandt haben (V. 15), stehen letztlich für all die Eigenschaften, vor denen er Timotheus so eindringlich gewarnt hat – Feigheit, Scham, Laxheit, Untreue im Amt. Onesiphorus dagegen verkörpert die Tugenden, zu denen der Apostel seinen Schützling anhalten möchte Mut, Liebe, Selbstüberwindung, Unerschrockenheit und Glaubensfestigkeit. Die Veranschaulichung der negativen wie der positiven Haltung soll Timotheus in seiner Entschlossenheit bestärken, auf einer Linie mit dem Apostel weiterzukämpfen und zu lehren, wie jene, die Paulus nicht die Gefolgschaft aufgekündigt haben.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Ein erfreuliches Beispiel, ein Vorbild. Der gefangene Apostel Paulus wurde etwas später nach Rom »überstellt«, weil dort, vor dem Reichsgericht, sein »Fall« schon früher anhängig war. Dann reiste ihm wohl ein Mann namens Onesiphorus aus der Gemeinde in Ephesus nach. Er schämte sich des »Zuchthäuslers« Paulus nicht. Vielmehr bekannte er sich zu ihm, indem er ihn unablässig in Rom »suchte« – etwa in verschiedenen Gefängnissen – und entsprechend auch bei Gerichten und andern Behörden nachfragte. Nachdem er ihn gefunden hatte, besuchte er Paulus oft, tröstete, stärkte und »erquickte« ihn. Paulus schreibt: Onesiphorus »hat mich oft erquickt und hat sich meiner Ketten nicht geschämt, sondern als er in Rom war, suchte er mich eifrig und fand mich« (V. 16ff.).
Es wird deutlich erkennbar, dass Onesiphorus nicht mehr lebte: Paulus erbittet seinem »Haus Barmherzigkeit« (V. 16). Und am Schluss des Briefes trägt Paulus dem in Ephesus befindlichen Timotheus Grüße an »das Haus des Onesiphorus« auf (2Tim 4,19). Wir wissen nicht, ob Onesiphorus in Rom oder anderswo eines natürlichen Todes gestorben war oder in Rom bereits den Märtyrertod erlitten hatte, obschon der große Verfolgungssturm damals über die Gemeinde in Rom noch nicht hereingebrochen war. Doch ein Mann, der so sehr nach einem politisch verdächtigen Gefangenen sah, wurde den entsprechenden Stellen selbst verdächtig. Die Familie des Onesiphorus lebte offenkundig nach wie vor in Ephesus.
Paulus erbittet für das »Haus des Onesiphorus« die »Barmherzigkeit« des Herrn. Er war gewiss, dass sich der nun vaterlosen Familie der Herr in seiner Gnade, seiner Liebe und seinem Erbarmen um so mehr annahm. Und Paulus sah einen Zusammenhang zwischen dieser Barmherzigkeit Gottes gegenüber seinen Angehörigen und der Barmherzigkeit und Treue, die Onesiphorus ihm, dem Apostel Paulus, erwiesen hat. Das zeigt dieses »denn« (V. 16):»… denn er hat mich oft erquickt…« Gott erweist ja »Barmherzigkeit an vielen Tausenden, die ihn lieben und seine Gebote halten« (2Mose 20,6).
Sodann schreibt Paulus auch ein Wort der Fürbitte und des Segens für Onesiphorus: »Der Herr gebe ihm, dass er Barmherzigkeit finde bei dem Herrn an jenem Tage. Und welche Dienste er in Ephesus geleistet hat, weißt du am besten« (V. 18). Es ist das einzige derartige Wort im NT für einen bereits Verstorbenen. Auch ein solches ist also nicht ausgeschlossen. Das ist wichtig für die Frage, ob wir bei Bestattungsfeiern Worte der Fürbitte und des Segens für die Verstorbenen sprechen dürfen.
Onesiphorus, der einst Paulus in Rom suchte, bis er ihn »fand«, soll nun beim Herrn Barmherzigkeit »finden«. Auch an die früheren Dienste des Onesiphorus in Ephesus erinnert Paulus; Timotheus kennt sie ja gewiss aus eigener Beobachtung und Erfahrung. Gewiss, wir
werden des Heiles allein durch die Gnade Gottes in Jesus Christus teilhaftig. Doch Gott beantwortet in seiner Freundlichkeit auch menschliche Treue. So spricht unser Herr: »Es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden« (Mt 5,12). Und Paulus schreibt: »Lasst uns Gutes tun und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht nachlassen« (Gal 6,9).
Mit diesen knappen Worten hat Paulus für Onesiphorus ein schönes Denkmal gesetzt und mit ihm nicht nur Timotheus, sondern uns allen ein Beispiel vor Augen gestellt für Zeiten der großen Anfechtung der Gemeinde Jesu, in denen die Angriffe, auch in der Öffentlichkeit, vor allem ihre leitenden Glieder treffen. Das Verhalten des Onesiphorus gegenüber Paulus war vorbildlich: »Er suchte mich«, er suchte mich auf; »er hat sich meiner Ketten nicht geschämt«; »er hat mich oft erquickt«.

Gerhard Maier – Edition C

Mit einem Optativ δῴη („er möge geben/schenken“), der einen Wunsch ausdrückt, greift Paulus ein Anliegen auf, das er Gott gegenüber hat, nämlich, dass Gott der Familie („Haus“ steht als Metonymie für die Bewohner dessen Hauses“) von Onesiphorus Barmherzigkeit schenken möge. Sein Name besteht aus ονινημι („nützlich sein“) und φερω („bringen“), d.h. „Nutzbringer“. Das Verb ἀνέψυξεν („er erfrischte“) besteht aus den Teilen ἀνά („wieder“) und ψύχω (“kühl machen”). Wenn Paulus kraftlos war und Ermutigung und Hilfe brauchte, hat dies Onesiphorus dazu gebracht, dem Apostel zu helfen. Paulus erinnert sich an die Wohltaten, jedoch ist der Kontext im Hinblick auf die, die ihn verlassen haben, sodass dies hier wohl der Grund ist, warum er ihn nennt. Es könnte auch naheliegen, dass der Bruder gestorben ist, allerdings bittet Paulus um Barmherzigkeit für ihn, was auf Verstorbene nicht zutreffen könnte. Das Fehlen des Bruders zeigt auch der Gebrauch des Aorists ἀνέψυξεν und ἐπαισχύνθη, der nahelegt, dass es mit den Hilfen nun, so oder so, vorbei ist. Paulus erwähnt die positiven Dinge, wie er es auch im nächsten Vers fortsetzt. Dass der Kontakt zumindest mit seinen Angehörigen weiterhin vorhanden ist, zeigen die Grüße an ihn und sein Haus am Ende des Briefs.

Peter Streitenberger

Der Ausdruck „gebe Barmherzigkeit“ kommt sonst nirgendwo im Neuen Testament vor. Die Barmherzigkeit spielt offensichtlich nicht auf die Notwendigkeit der Errettung an, da der Haushalt des Onesiphorus in Grüßen am Ende des Briefes erwähnt wird (4,19). Es wurde bereits gesehen, daß Barmherzigkeit ein Gefühl des Mitleids oder Sympathie impliziert, welches in schwierigen Zeiten notwendig wird. Man kann sie in Zeiten der Not erhalten (Hebräer 4,16). Die Mehrheit der Gelehrten sind der Auffassung, daß die in diesen letzten Versen verwendete Sprache andeutet, daß Onesiphorus zur Zeit der Abfassung tot war. Wenn dies der Fall war, dann wäre der Wunsch im Herzen des Apostels, daß der Herr der hinterlassenen Familie in einer Zeit großen Schmerzes Barmherzigkeit gewähren möge, äußerst angebracht.
Wenn er jedoch, wie einige argumentiert haben, lediglich abwesend war, dann wäre Barmherzigkeit immer noch in der Zeit des Getrenntseins erforderlich. Im Licht der Tatsache, daß Paulus in diesem Brief manche Details über die Aufenthaltsorte anderer Diener Gottes gibt (4,10-13), und daß Onesiphorus ganz sicher nicht bei Paulus ist (V. 17), noch in Ephesus, ist die naheliegendste Annahme, daß er heimgegangen ist, um bei Christus zu sein. Sein Name bedeutet „Nutzenträger“, und er hat in seiner Beziehung zu Paulus bestimmt der Bedeutung seines Namens alle Ehre gemacht. „Oft erquickt“ bedeutet wörtlich kühlen. Wenn also der gealterte Apostel in der Hitze des Feuers der Verfolgung stand, wurde er von diesem hingegebenen Diener bei vielen Gelegenheiten erfrischt. Eine solche Erquickung schließt den im folgenden Vers genannten Besuch und die Fürsorge für die materiellen Bedürfnisse des Apostels mit ein. Die Erquickung war zweifellos auch geistlicher Natur, wie z. B. in Phim. 1,5-7 beschrieben.
„Kette“ (halysis) bedeutet Handschelle, und sie ist in der Tat ein Symbol der Schmach und der Schande. Onesiphorus ist ein leuchtendes Beispiel dessen, was in den Versen 8.12 erwähnt wird. Selbst die Tatsache, daß Paulus vierundzwanzig Stunden am Tag an einen römischen Soldaten angekettet war, hielten ihn von den Besuchen ab. Vielleicht bestand für ihn sogar bei solchen Besuchen eine gewisse Gefahr, aber trotzdem machte er sich oft auf den Weg.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

auf das Wort Jehovahs!

Darauf sagte Samuel: „Hat Jehova ebensoviel Gefallen an Brandopfern und Schlachtopfern wie daran, daß man der Stimme Jehovas gehorcht? Siehe! Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett von Widdern; denn Widerspenstigkeit ist dasselbe wie die Sünde der Wahrsagerei und vermessenes Vorandrängen dasselbe wie [die Benutzung] unheimlicher Macht und [der] Teraphim. Weil du das Wort Jehovas verworfen hast, verwirft er daher dich, daß du nicht König seist.“
neue Welt Übersetzung – Bi12 – 1.Samuel 15,22–23

Und Schemuʾel sprach: Hat der Ewige Gefallen an Ganzopfern und Schlachtopfern wie an Gehorsam gegen die Stimme des Ewigen? Siehe! Gehorsam ist besser als Opfer, Aufmerken als der Widder Fett!
Die Philippson-Bibel – 1.Samuel 15:22

Schmuel sprach:
Hat ER an Darhöhungen und Schlachtmahlen Lust
wie am Hören auf SEINE Stimme?
Wohlan,
Hören ist besser als Schlachtung,
Aufmerken als Widderfett,
Buber & Rosenzweig – 1.Sam 15,22

Hörst DU auf die Stimme von Menschen oder auf die persönliche Stimme Jehovahs?
Das war das Problem von Saul! Er hörte auf seine eigene innere Stimme, auf die Stimme von seinen Soldaten , aber nicht auf die Stimme seines Gottes!!

Wir können einige Antworten geben. Aber letztlich müssen wir uns Gott unterwerfen. Er ist der gerechte Richter, der über Sünder richtet. Und das ist es, was er in dieser besonderen Situation zu tun beschlossen hat. Es ist ein schrecklicher Rollentausch, wenn wir entscheiden, dass wir den Richter richten sollen.
Letztendlich bringt uns 1 Samuel 15:22-23 zum Kern dieser Geschichte: „Was ist dem HERRN wohlgefälliger: deine Brandopfer und Schlachtopfer oder
dein Gehorsam gegenüber seiner Stimme?“ (NLT). Wenn wir über unsere Ausreden reden, wird alles grau oder unklar. Wir spielen unsere Sünde herunter, gehen in die Kirche, lesen die Bibel und so weiter … aber was ist dem HERRN wohlgefällig? „Dein Gehorsam gegenüber seiner Stimme.“
Das Streben nach Gehorsam ist der eindeutige Maßstab des Glaubens (Römer 1,5). 1 Samuel 15 beginnt damit, dass Samuel Saul auffordert, „auf die Botschaft des HERRN ZU hören“ (Vers 1). Das gleiche Wort wird in Vers 22 verwendet, wo Samuel von „Gehorsam gegenüber seiner Stimme“ spricht. Mit wahrer Reue geht der Wunsch einher, auf Gottes Wort zu hören und zuzuhören, um zu gehorchen.
Wenn wir nicht Buße tun, bestimmt unsere Stimme unser Leben oder wir werden von den Stimmen anderer Menschen beherrscht. Aber wenn wir Buße tun, ist es Gottes Stimme, die unser Leben prägt. Das ist der Test: Hören wir auf die Stimme Gottes? Unterwerfen wir uns seinem Wort? Lassen wir zu, dass Gottes Wort unser Leben bestimmt? Ein bußfertiger Mensch ist ein hörender Mensch – ein Mensch, der auf die Stimme Gottes hört.

Tim Chester – 1 Samuel für dich

Der Herr legt mehr Wert auf Gehorsam als auf religiösen Formalismus. Saul unterliegt der falschen Vorstellung, dass Gott formellen religiösen Handlungen Priorität einräumt. Aber eine echte Beziehung zu Gott kann nicht durch formale religiöse Handlungen wie Opfer oder Gebet gewährleistet werden (siehe insbesondere Jes 1,11-15). Wie Samuel zu Saul sagt, ist religiöser Formalismus bedeutungslos, wenn man nicht gehorsam ist. Man kann nur dann eine lebendige, gesunde Beziehung zu Gott haben, wenn man sich seinem moralischen Willen unterwirft und seinen moralischen und ethischen Normen gehorcht.

Auch wenn das Thema Opfer im Neuen Testament nicht so sehr im Vordergrund steht, ist das Grundprinzip dort immer noch präsent, wenn auch vielleicht etwas pointierter angewandt. Das Neue Testament macht deutlich, dass sich das gesamte Gesetz in den einfachen Geboten der Gottes- und Nächstenliebe zusammenfassen lässt (Markus 12:29-31). Man kann das Erste nicht tun, ohne das Zweite zu tun. Eine sinnvolle Beziehung zu Gott (die vertikale Ebene) ist nicht möglich, wenn man Gottes Gebot, seine Mitmenschen zu lieben, nicht auf konkrete, praktische Weise befolgt (die horizontale Ebene). Deshalb macht Jakobus (1:27) die Fürsorge für die Schwachen und Bedürftigen (verkörpert durch die Witwen und Waisen) zu einer der beiden Säulen echter Religion, weil sie das „königliche Gesetz“ der Nächstenliebe erfüllt (2:8). Jesus lehrt, dass man nicht erwarten kann, Gottes Vergebung zu erhalten, wenn man nicht bereit ist, anderen zu vergeben (Mt. 6:14-15). Die Versöhnung mit einem Bruder oder einer Schwester muss Vorrang vor formalen religiösen Handlungen haben (5:23-24). Wer einem bedürftigen Bruder seine materiellen Güter vorenthält, beweist, dass er keine echte Beziehung zu Gott hat (1. Johannes 3,17). Wer seine Frau nicht respektvoll behandelt, kann sein Gebetsleben beeinträchtigen (1 Petrus 3:7). Diese Beispiele verdeutlichen das Grundprinzip, dass Gehorsam (gegenüber dem königlichen Gesetz der Liebe im neutestamentlichen Kontext) Vorrang vor Opfern (oder formalen religiösen Handlungen wie Opfergaben und Gebet im neutestamentlichen Kontext) hat. In echter biblischer „Religion“ ist Gehorsam die Grundlage für eine lebendige Beziehung zu Gott, im Gegensatz zu heidnischer Religion, die eine solche Beziehung durch religiösen Formalismus anstrebt.

Robert B. Jr. Chrishom – Kommentarreihe: den Text unterrichten

Die Krise ist nun vollständig eingetreten. Der greise Prophet sieht sich mit dem selbstbetrügerischen König konfrontiert, der seiner Meinung nach nicht mehr als Diener Jehovas regiert, weil er versucht, nach eigenem Gutdünken zu regieren, wenn auch in Verbindung mit den äußeren Formen der Religion Israels. Er hat sich vergeblich bemüht, ihn von seinem Weg abzubringen, und kann ihn fortan nur noch als einen Rebellen gegen den obersten Herrscher betrachten. Denn Saul hat bei seinem Versuch, sich zu rechtfertigen, gezeigt, dass er moralischen Gehorsam im Vergleich zur rituellen Anbetung gering schätzt. Samuel betont zunächst die unvergleichliche Überlegenheit des ersteren gegenüber dem letzteren. Dann erklärt er, dass Ungehorsam gleichbedeutend ist mit Heidentum und Götzendienst, gegen die Saul unter anderem durch das Darbringen von Opfern an Jehova so eifrig vorgegangen ist. Und schließlich verkündet er wie ein Richter über einen Verbrecher das Urteil seiner Verwerfung. „Das Original hat einen poetischen Rhythmus, der ihm den Klang eines göttlichen Orakels verleiht, das vom Geist Gottes gesprochen wurde, und ihm eine schreckliche Feierlichkeit verleiht, die sich tief in das Gedächtnis der Zuhörer aller Generationen einprägt“ (Wordsworth). Hinweis-

I. DER ÜBERRAGENDE WERT DES GEHORSAMS in Bezug auf Opfergaben und andere äußere Formen der Anbetung (Ver. 22). 1. Er wird von den Menschen oft weniger beachtet als solche Formen. Sie verkennen ihren eigentlichen Sinn und Zweck, haben falsche und abergläubische Vorstellungen davon und finden es einfacher und ihrer sündigen Veranlagung gemäß, Gott damit zu dienen (denn irgendwie müssen sie ihm ja dienen), als durch Selbstverleugnung und Unterwerfung unter seinen Willen. Es ist in der Tat nicht ungewöhnlich, dass diejenigen, die bewusst ein sündiges Leben führen, fleißig und eifrig im äußeren Gottesdienst sind und die Frucht ihres Ungehorsams dazu nutzen, „dem Herrn zu opfern“, in der Vorstellung, dass es ihm gefällt und ihre Mängel in anderen Dingen ausgleicht. 2. Es ist absolut notwendig, damit sie Gott wohlgefällig sein können. Der Geist des Gehorsams und der Liebe ist die Seele aller äußeren Dienste, und ohne ihn sind sie wertlos. „Ihn von ganzem Herzen zu lieben, ist mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer“ (Markus 12,33). Das eine sollte nie von dem anderen getrennt werden, aber das wird oft getan; und sie werden in einen Gegensatz zueinander gesetzt. „Wenn wir sagen, dass die Nächstenliebe besser ist als der Kirchgang, dann ist das so zu verstehen, dass sie besser ist als ein Kirchgang, der von der Nächstenliebe getrennt ist. Denn wenn sie vereint wären, würden sie sich nicht gegenüberstehen. Die Seele ist mehr wert als der Körper. Aber sie steht nicht im Gegensatz, wenn sie nicht miteinander konkurrieren und ihre Interessen (obwohl sie es in Wahrheit nicht sein können) getrennt zu sein scheinen“ (Pusey, „Minor Prophets“, Hosea 6,6). „Das Opfer der Gottlosen ist ein Gräuel“ (Spr 21,27). 3. Es ist ihnen unvergleichlich überlegen, wenn man es als notwendige und festgelegte Art und Weise betrachtet, Gott zu dienen (abgesehen von dem „bösen Geist“, mit dem sie manchmal beobachtet werden). Denn: (1) Das eine ist universell, das andere ist partiell und wirklich in ihm enthalten. (2) Das eine ist moralisch, das andere zeremoniell. Es ist eine „gewichtigere Angelegenheit des Gesetzes“. (3) Bei dem einen geht es um den Menschen selbst, um das freiwillige Opfer seines eigenen Willens, bei dem anderen nur um einen Teil seiner Kräfte oder seines Besitzes. Und „wie viel besser ist ein Mensch als ein Schaf!“ (4) Das eine ist wesentlich, weil es auf der natürlichen Beziehung des Menschen zu Gott beruht; das andere ist nebensächlich, weil es sich aus dem irdischen und sündigen Zustand des Menschen ergibt. „Die Engel gehorchen, aber sie opfern nicht.“ (5) Das eine ist die Realität, das andere das Symbol. (6) Das eine ist der Zweck, das andere das Mittel. Das Opfer ist der Weg des Sünders zurück zum Gehorsam und das Mittel, ihn darin zu bewahren. Selbst das eine perfekte Opfer Christi wäre nicht nötig gewesen, wenn der Mensch gehorsam gewesen wäre. Es soll nicht nur einen ausreichenden Grund für den Erlass der Strafe in einem System der moralischen Regierung liefern, sondern auch zum Gehorsam zurückführen (Titus 2,14). (7) Das eine ist zeitlich begrenzt, das andere ist ewig. Die Opfer der früheren Dispensation sind jetzt abgeschafft worden; und wie viel von der jetzigen Form des Gottesdienstes wird verschwinden, wenn wir das Antlitz Gottes erblicken! Aber Liebe und Gehorsam werden „niemals vergehen“. Da der Gehorsam also das Wesentliche ist, wichtiger als alles andere, sollte er den höchsten Platz in unserem Herzen und Leben einnehmen.

II. DER GÖTZENDIENERISCHE CHARAKTER DES UNGEHORSAMS (Ver. 22). Im Verhältnis zur Vorzüglichkeit des Gehorsams steht die Schlechtigkeit des Ungehorsams. 1. Es ist üblich, dass Menschen es sich leicht machen, besonders bei Handlungen, zu denen sie bereit sind oder die sie begangen haben, weil sie von ihren bösen Begierden und Leidenschaften geblendet sind. 2. In den Augen Gottes ist jede Handlung des Ungehorsams äußerst verabscheuungswürdig. „Du hast reinere Augen, als das Böse zu sehen“ (Habakuk 1:13), ohne es zu bestrafen. 3. Im Licht der Wahrheit wird deutlich, dass es sich im Prinzip um dasselbe handelt wie bei den Übertretungen, die auf das Schärfste verurteilt werden und die anerkanntermaßen die schärfste Verurteilung verdient haben. Wahrscheinlich hatte Saul bereits Maßnahmen ergriffen, um die „Sünde der Wahrsagerei“ (Kap. 28:9) auszumerzen, und rühmte sich seines Eifers gegen den Götzendienst; aber er handelte im Geiste dessen, was er verurteilte, und war im Herzen ein Götzendiener. Denn er wandte sich von Gott ab, widersetzte sich ihm und machte sich selbst zum Götzen, wie es alle tun, die aus selbstsüchtiger und abergläubischer Furcht oder Begierde Wahrsagerei (Hexerei) betreiben und auf einen Götzen („der nichts in der Welt ist“) und Teraphim (Hausgötter) vertrauen (vgl. Kap. 19,13). „Die Abfälle von der Religion sind neben dem Atheismus und seinen Verzweigungen drei – Häresien, Götzendienst und Hexerei. Ketzerei, wenn wir dem wahren Gott mit einer falschen Anbetung dienen; Götzendienst, wenn wir falsche Götter anbeten und sie für wahr halten; und Hexerei, wenn wir falsche Götter anbeten, obwohl wir wissen, dass sie böse und falsch sind – der Gipfel des Götzendienstes. Und doch lehrt uns Samuel, dass dies alles wahre Grade sind, wenn man einmal vom Wort Gottes abgewichen ist“ (Bacon, ‚Advancement of Learning‘). „Jeder bewusste Ungehorsam ist eigentlicher Götzendienst, weil er den Eigenwillen, das menschliche Ich, zu einem Gott macht“ (Keil). „Ihr Kinder, hütet euch vor den Götzen“ (1 Johannes 5,21).

C. Chapman – Pulpit Kanzelkommentar

Ist Weihnachten biblisch?

ergänzend zu den vielen Gedanken aus den Jahren zuvor:
du fragtest ib heidnisch oder nichtheidnisch??

Datum fällt auf den Geburtstag und Todestag von Nimrod
heute ein Zitat aus dem www

Viele Christen glauben, dass sie an Weihnachten den Geburtstag Jesu Christi feiern. Doch was ist der Ursprung dieses Festes? Haben Christen im 1. Jahrhundert Weihnachten gefeiert? — Die Jünger Jesu, diejenigen, die ihm am nächsten standen? Oder der Apostel Paulus? Will Gott überhaupt, dass wir den Geburtstag seines Messias feiern? Und was sagt die Bibel generell zum Thema Geburtstag? Die meisten Menschen denken nicht darüber nach, warum sie glauben oder an was sie glauben. Wir leben in einer Welt voller Bräuche und Traditionen, deren Ursprung wir nicht kennen oder verstehen. Wir akzeptieren sie, ohne sie zu hinterfragen. Viele machen im Grunde das, was alle anderen tun — weil es einfach und bequem ist. Nachfolger Jesu sollten das nicht. Sie sollten genau wissen woran und was sie glauben.

Fast alle Aspekte des Weihnachtsritus haben ihre Wurzeln in Römischen Bräuchen und der Religion. „In der Römischen Welt war Saturnalia (17. Dezember) eine Zeit der Lustbarkeit und des Austausches von Geschenken. Der 25. Dezember war ebenfalls betrachtet als der Geburtstag des Iranischen Geheimnisvollen Gottes Mithra, die Sonne der Gerechtigkeit. Am Tag des Römischen Neujahrs (1. Januar), wurden Häuser mit grünen Zweigen und Lichtern dekoriert, und Geschenke wurden den Kindern und Armen gegeben. Zu diesen Riten wurden die Deutschen und Keltischen Julfest Bräuche hinzugefügt, als die Teutonischen Völkerstämme in Gallien, Britain und Zentral Europa eindrangen. Essen und gute Gemeinschaft, der Weihnachtsscheit und Julfest Kuchen, grüne Zweige und Tannenbäume, Geschenke und Grüße erinnerten an verschiedene Aspekte dieser festlichen Jahreszeit. Feuer und Lichter, Symbole der Wärme und langen Lebens, sind schon eh und je verbunden worden mit dem Winterfest, Heidnisch sowohl christlich“ (Encyclopedia Britannica, 15te Edit. Vol. II, Seite 903). Der 25. Dezember wurde nicht ausgewählt, weil es der Geburtstag Christi war. Er wurde gewählt, weil es mit dem heidnischen Fest der Saturnalia übereinstimmte.

Der römisch-katholische Schriftsteller Mario Righetti gibt zu, dass „die römische Kirche den 25. Dezember als Fest der Geburt Christi einführte, um die heidnischen Massen von ihrem Fest zur Geburt der ,Unbesiegbaren Sonne‘, nämlich Mithras, des Eroberers der Finsternis, abzulenken und ihnen die Annahme des christlichen Glaubens zu erleichtern“ (Manual of Liturgical History, 1955, Band 2, Seite 67).

Der Vorstandsvorsitzende des Amerikanischen Museums der Naturgeschichte — Hayden Planetarium, Dr. William Gutsch bestätigt den ursprünglichen Namen der Weihnacht, 1989, in  New York, in der Zeitung, The Reporter Dispatch: „Die frühen Römer feierten nicht Weihnachten, sondern ein heidnisches Fest, Saturnalia genannt. Es ereignete sich jedes Jahr zu Beginn des Winters, oder der Wintersonnwende. Dies war die Zeit, wenn die Sonne ihre tiefste Bahn über den Himmel zog und die Tage begannen länger zu werden, und somit ein weiteres Jahr des Wachstums zusicherten.“

„Wenn jedoch so viel Drumherum der Saturnalien dem gleicht, was so viele heute von uns tun, können wir sehen, woher wir die Traditionen unserer Feiertage ausgeliehen haben.“

Saturn war der Feuergott. Der Gott der Saat, da die Wärme der Sonne notwendig war, um das Pflanzen und Wachsen der Saat zu ermöglichen. Ebenfalls wurde er mitten in diesem Winterfest verehrt, damit er wiederkomme (er war die „Sonne“), und die Erde wieder erwärme, damit das Frühjahrsähen beginnen konnte. Der Planet Saturn wurde später nach ihm benannt, mit seinen Ringen und der hell roten Farbe, repräsentierte er bestens den Gott des Feuers!

Im Grunde genommen hat jede Zivilisation einen Feuer-Sonnen-Gott. Die Ägypter – und manchmal die Römer – nannten ihn „Vulcanus“. Bei den Griechen hieß er Kronos, aber sie nannten ihn auch Saturn. Die Babylonier kannten ihn unter dem Namen Tammuz (Nimrod, wiedererweckt in der Person seines Sohnes), Moloch oder Baal (so nannten ihn auch die Druiden). Dies waren alles nur verschiedene Namen für Nimrod. Nimrod wird als der Vater aller Babylonischen Götter angesehen. In 1. Mose 10:9 heißt es über Nimrod, „Er war ein mächtiger Jäger vor [anstatt] dem HERRN.“ In der Tat versuchte er, Gott zu ersetzen.

Der jüdische Geschichtsschreiber Josephus registriert in Josephus Antiquities wichtige Aspekte über Nimrods Rolle in der Welt nach der Sintflut. „Ebenfalls änderte er langsam die Regierung zur Tyrannei… Er [Nimrod] sagte ebenfalls, dass er sich an Gott rächen würde, falls Er nochmals Lust hätte, die Welt zu ertränken, indem er einen Turm so hoch bauen würde, dass die Wasser ihn nicht erreichen würden…Die Vielzahl war sehr bereit, Nimrods Entschluss zu befolgen, und es als Feigheit anzusehen, sich Gott zu unterwerfen.“ (Buch I, Kapitel IV, Paragraph 2,3). Dieser früheste und vielleicht größte Rebell der Menschheit ist unter vielen Namen durch falsche Religionen hindurch verehrt worden.

Nach Langer’s Encyclopedia of World History, (Artikel „Santa“ [St. Nikolaus, Weihnachtsmann]), war ʺSantaʺ ein gebräuchlicher Name für Nimrod in ganz Kleinasien. Dies war auch derselbe Feuergott, der bei den antiken Heiden im Schornstein herunterkam, derselbe Feuergott, dem Säuglinge als Menschenoper verbrannt und verzehrt wurden, von denjenigen, die einst Gottes Volk waren.

In Offenbarung 2:6 und 15 lesen wir über eine „Lehre der Nikolaiten,“ von denen der Messias zweimal sagt, „dass Er sie hasst.“ Das Wort Nikolaiten bedeutet „Anhänger des Nikolaus.“ Nikos bedeutet „Eroberer, Zerstörer.“ Laos bedeutet „Menschen“ (Leute). Nikolaiter sind Menschen, die dem Eroberer oder Zerstörer — Nimrod, folgen.

Die erste Weihnachtsfeier war wahrscheinlich eine Reaktion zur Römischen Sonnenwende, ein Erntefest, das die Wintersonnenwende kennzeichnete — die Rückkehr der Sonne — und ehrte Saturn, den Gott der Saat. Weihnachten entwickelte sich, als ein Mittel, diese Anbetung der Sonne durch die Anbetung des Sohnes zu ersetzen. Um 529 n. Chr., nachdem das Christentum offiziell Staatsreligion des Römischen Reiches geworden war, machte Kaiser Justinian Weihnachten zum Staatsfest. Im Mittelalter wurde Weihnachten eine Zeit des Geltungskonsums und unbeschreiblicher Orgien. Im 17. Jahrhundert war das Feiern von Weihnachten in England und in Teilen seiner nordamerikanischen Kolonien aufgrund seines heidnischen Ursprungs verboten. Damals wusste man etwas, das man heute entweder vergessen hat, oder aber nie kannte!

Die Schrift spricht an keiner Stelle davon, dass Jesus oder seine Jünger Weihnachten gefeiert haben. Gemäß der New Catholic Encyclopedia wird das Weihnachtsfest zum ersten Mal „im Chronograph von Philocalus [erwähnt], einem römischen Almanach, dessen Quellen auf das Jahr 336 datiert werden können“. Das war  Jahrhunderte nach dem Tod Jesu und der Fertigstellung der Bibel. In der Cyclopedia von McClintock und Strong heißt es: „Die Beobachtung des Weihnachtsfestes ist nicht von Gott geboten worden, noch ist es neutestamentlichen Ursprungs.“

Ursprung des Weihnachtsbaums: Der heutige Weihnachtsbaum hat seinen Ursprung in Deutschland. Die Deutschen übernahmen den Brauch von den Römern, die es von den Babyloniern und Ägyptern erbten. Die Babylonier glaubten folgendes über den Ursprung des Weihnachtsbaumes: „Eine altbabylonische Fabel erzählt von einem immergrünen Baum, der aus dem toten Baumstamm entsprang. Der alte Stamm symbolisierte den toten Nimrod, der neue Immergrün Baum symbolisierte, dass Nimrod in Tammuz zum Leben zurückgekommen war! Unter den Druiden war die Eiche heilig, unter den Ägyptern war es die Palme, und in Rom war es die Tanne, die mit roten Beeren während der Saturnalia geschmückt wurde!“ (Walsh, Curiosities of Popular Customs, p. 242).

In der Bibel findet sich keine einzige Geburtstagsfeier für einen Diener Gottes, auch nicht für Jesus. In diesem Zusammenhang wird oft auf die Weisen aus dem Morgenland hingewiesen. Doch sie kamen nicht, um den Geburtstag Jesu zu feiern, sondern dem König der Juden zu huldigen. Ihre Geschenke „Gold, Weihrauch und Myrrhe“ sind keine Geburtstagsgeschenke, sondern wertvolle Gaben, Insignien eines Königs. Die Schrift berichtet nur von zwei Geburtstagsfesten. Und die haben fatale Folgen. (1. Mose 40:20; Markus 6:21). Nur Herrscher wie Pharao und Herodes hielten große Freudenfeste, über den Tag, an dem sie geboren wurden. Gemäß dem Evangelischen Kirchenlexikon (1959) lehnte das frühe Christentum das „Geburtsfest mit Entrüstung ab im Hinblick auf die heidnischen Göttergeburtstagsfeste und ihre Kulte“.

An welchem Tag wurde der Messias geboren?
Warum findet man nirgendwo in der Bibel das exakte Geburtsdatum Jesu? Der Religionswissenschaftler H. Usener schreibt: „Die Evangelien deuten mit keinem Wort Monat und Tag, nicht einmal die Jahreszeit der Geburt unseres Heilands an. Hätte Jesus gewollt, dass seine Jünger seinen Geburtstag feiern, hätte er ihnen bestimmt das Datum genannt. Der Messias wurde wahrscheinlich im Herbst geboren. Viele haben geglaubt, er sei um Beginn des Winters geboren — 25. Dezember! Das ist falsch.“ Adam Clarkes Kommentar, Vol. 5, Seite 370, New York Ausgabe notiert: „Es war Gebrauch unter den Juden die Schafe um die Zeit des Passahs [zu Beginn des Frühjahrs] in die Wüste zu treiben, und sie zu Beginn des ersten Regen nach Hause zu bringen.“ Der erste Regen begann Anfang-bis-Mitte des Herbstes.

In Lukas 2: 8 lesen wir, als der Messias geboren wurde… „Und es waren Hirten in selbiger Gegend, die auf freiem Felde blieben und des Nachts Wache hielten über ihre Herde. Sie „blieben“ im Feld. Dies geschah niemals im Dezember. Esra 10, 9-13 und die Lieder Salomos, 2, 11 zeigen, dass Winter die Regenzeit war und die Hirten nicht in den kalten, nassen und offenen Feldern während der Nacht bleiben konnten. Zahlreiche Enzyklopädien berichten einwandfrei, dass Christus nicht am 25. Dezember geboren wurde! Die Katholische Enzyklopädie bestätigt dies. Aller Wahrscheinlichkeit nach wurde Christus im Herbst geboren, an einem der drei biblischen Feste.

Die häufigste Begründung, die man hinsichtlich Weihnachten hört, ist, dass die Leute alte heidnische Bräuche und Sitten durch die Behauptung sich jetzt auf ʺChristus zu konzentrierenʺ ersetzt haben. Manche erklären, dass sie Weihnachten feiern um „Christus zu ehren“. Das Problem besteht darin, dass Gott nicht sagt, dass er so geehrt werden will. Er will, daß wir gehorsam sind und SEINE Feste feiern. Deshalb hat er sie alle klar in seinem Wort benannt. (3. Mose. 23) Und sie haben alle mit der Erlösungstat seines Messias und mit Israel zu tun. Wenn wir das tun, ehren wir ihn. Warum sollte ausgerechnet die Geburt des jüdischen Messias außerhalb der jüdischen Feste stattgefunden haben? Was hat Weihnachten mit Israel zu tun? Was haben Christbäume, Stechpalmen, Weihnachtsklötze, der Weihnachtsmann und fliegende Rentiere mit der Geburt des jüdischen Messias gemein? Gar nichts, doch haben sie viel mit antiken heidnischen Kulten zu tun. Wenn wir Feste wie Weihnachten feiern, beleidigen wir Gott! Man kann Christus nicht zum Mittelpunkt eines Festes machen, dessen Mittelpunkt er nie war. Das ist zwar gut gemeint, in Wirklichkeit aber nur der Versuch, eine menschliche Tradition zu rechtfertigen, an der man anstelle der wahren Feste der Bibel festhalten möchte.

Jesus sagt, „Vergeblich aber verehren sie mich, in dem sie Menschengebote lehren“ (Matt. 15: 9). Das Feiern der Weihnacht ist keine Anordnung Gottes — es ist eine Tradition der Menschen. Jesus fährt fort, „(Mk. 7: 9),“ Trefflich hebt ihr das Gebot Gottes auf, auf dass ihr eure Überlieferung haltet.“ Jedes Jahr feiern auf der ganzen Welt Millionen Menschen genau das am 25. Dezember! Wie wir sehen, ist Weihnachten eine Ansammlung alter heidnischer Bräuche – ein Feiertag, den die Bibel an keiner Stelle erwähnt. Akzeptiert Gott solche Anbetung?

Die Bibel schildert in 1. Sam. 15 deutlich, wie wichtig Gott Gehorsam ist. König Saul hatte den Auftrag, den Bann an den Amalekitern zu vollstrecken. Saul folgte aber seinem Herzen und behielt „das Beste vom Gebannten, um es dem HERRN zu opfern.“ Er erwählte sich ein religiöses Opfer, anstatt umzusetzen, was Gott befohlen hatte.  Sagt Gott: Du hast es gut gemeint, Du wolltest mir ja das Beste opfern? Keineswegs. „Samuel aber sprach: Meinst du, dass der HERR Gefallen habe am Brandopfer und Schlachtopfer gleichwie am Gehorsam gegen die Stimme des HERRN? Siehe, Gehorsam ist besser als Opfer und Aufmerken besser als das Fett von Widdern. Denn Ungehorsam ist Sünde wie Zauberei, und Widerstreben ist wie Abgötterei und Götzendienst.“ ( 1. Sam. 15, 22. 23)

Gott mahnt in seinem Wort, folgt nicht dem Weg der Heiden. „Du sollst nicht andern Göttern nachfolgen, den Göttern der Völker, die um euch her sind. Denn der HERR, dein Gott ist ein eifernder Gott in deiner Mitte.“ (5. Mose 6, 14. 15) In 5. Mose 12, 30-31 heißt es: „Hüte dich, dass du . . . nicht fragst nach ihren Göttern und sprichst: Wie haben diese Völker ihren Göttern gedient? Ebenso will auch ich es tun! So sollst du dem Herrn, deinem Gott, nicht dienen.“ Im nächsten Vers heißt es: „Alles, was ich euch gebiete, das sollt ihr halten und danach tun. Ihr sollt nichts dazutun und nichts davon tun“ (5. Mose 13, 1) Könnte es sein, dass viele Christen Gott gar nicht kennen, weil sie das lebendige Wort Gottes als altes Testament abtun, seinen Heilsplan mit Israel ignorieren und so gar nicht wissen, was er will? Anstatt heidnische Bräuche mit einem christlichen Etikett zu versehen oder Heidenchristen ihre Bräuche beibehalten zu lassen, fordert der Apostel Paulus, alle früheren heidnischen Traditionen aufzugeben und Gott zu dienen, wie er es gebietet: 

„Zieht nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus überein mit Beliar [d. h. dem Teufel oder seinen Dämonen]? Oder was für ein Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen? Was hat der Tempel Gottes gemein mit den Götzen? Wir aber sind der Tempel des lebendigen Gottes . . .“

„Darum geht aus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr; und rührt nichts Unreines an, so will ich euch annehmen und euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein, spricht der allmächtige Herr…Weil wir nun solche Verheißungen haben, meine Lieben, so lasst uns von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes uns reinigen und die Heiligung vollenden in der Furcht Gottes“ (2. Korinther 6, 14-18 und 7, 1).

Was gebot Jesus seinen Jüngern?
Was Jesus von seinen Jüngern wirklich erwartet, sagt er ihnen direkt, man findet es in der Bibel. Weihnachten zu feiern gehört nicht dazu. Das Wort gebietet uns, dass wir des Todestags Jesu gedenken sollen, anstatt eine Geburtstagsfeier zu veranstalten. Viele Konfessionschristen meinen, dass sie dieser Aufforderung nachkommen, indem sie an der Kommunion bzw. am Abendmahl teilnehmen. Da sie aber die wahren Feste der Bibel nicht kennen, wissen sie nicht, dass das jährlich stattfindende Passah gemeint ist. So hat Jesus die Feier genannt, bei der er seinen Jüngern die Symbole des Neuen Bundes gab – Brot und Wein. Dazu ein Vergleich: Ein Lehrer erwartet, dass seine Schüler genau die Aufgaben lösen, die er ihnen gestellt hat, und nicht etwas anderes. Genauso möchte Jesus, der große Lehrer, dass seine Jünger „nicht über das hinaus[gehen], was geschrieben steht“ (1. Korinther 4: 6).

Der Sühnetod Jesu an Passah war für die ersten Christen von entscheidender Bedeutung und sollte es auch für uns sein.  Deshalb teilte Jesus seinen Jüngern genau mit, wann und wie sie das Passah-Fest halten sollen. Diese Anweisungen sowie seinen Todestag finden sich in der Schrift (Lukas 22: 7, 19; 1. Korinther 11: 25). Die Bücher des Neuen Testaments berichten von den mehr als 30 Lebensjahren Jesu und weiteren 30 Jahren der neutestamentlichen Gemeinde nach seiner Kreuzigung und Auferstehung. Kein einziges Mal fand eine Geburtstagsfeier für Jesus statt. Obwohl diese Tatsache allgemein bekannt ist, halten die meisten Menschen sie für nicht relevant. Das Sühneopfer Jeshuas, des jüdischen Messias steht im Mittelpunkt von Gottes großem Heils-Plan für die Menschheit. Er ist das Lamm, „das geschlachtet worden ist, von Grundlegung der Welt an“ (Offenbarung 13, 8.) Was lehrt uns Weihnachten über Jesus als das Lamm Gottes? Überhaupt nichts! Es ist ein Sammelsurium heidnischer Bräuche, das mit ein paar biblischen Aussagen über die angebliche Geburt Jesu vermischt wurde.

Zusammenfassend lässt sich über Weihnachten sagen: Es kommt als Fest in der Bibel nicht vor. Der Grund ist, dass es nicht von Gott als Fest vorgesehen ist — es entspricht nicht der Art und Weise, wie ER will, dass Menschen Ihn anbeten sollen. Weihnachten ist kein harmloser christlicher Brauch! Es ist durch und durch heidnisch und ist eine konsequente Folge der Ersatztheologie und des Verlassens der jüdischen Wurzeln. Wir können überall lesen, dass Gott keine Vermischung zwischen heidnischen Bräuchen und seiner Wahrheit duldet. Das musste Israel in seiner Geschichte immer wieder schmerzlich erfahren. Was hat das Licht zu schaffen mit der Finsternis? Nichts! Jesu wahre Jünger feiern nicht seinen Geburtstag, sondern gedenken seines Todes, indem sie das Passah halten.

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