Wann denn nun? Vor 110 Jahren oder doch erst in der Zukunft????
FÄLLT es dir bei der heutigen Weltlage schwer, positiv zu bleiben? Familien brechen auseinander. Gewalt, Egoismus und aggressives Verhalten nehmen immer mehr zu. Viele haben das Gefühl, sie können Menschen in führenden Positionen kaum noch vertrauen. Aber genau diese Entwicklungen können uns auch Mut machen. Warum? Weil sich die Menschen exakt so verhalten, wie es in einer bemerkenswerten Prophezeiung über „die letzten Tage“ vorausgesagt worden ist (2. Tim. 3:1-5). Dass sich diese Prophezeiung erfüllt, kann niemand, der ehrlich zu sich selbst ist, bestreiten. Ihre Erfüllung beweist, dass Christus schon heute als König von Gottes Königreich regiert. Aber das ist nur eine von vielen Prophezeiungen über das Königreich. Es wird unseren Glauben stärken, wenn wir uns jetzt noch mit weiteren Prophezeiungen beschäftigen, die sich in unserer Zeit erfüllen.
Wachtturm – Juli 2022
2 Dieser Artikel behandelt 1. eine Prophezeiung, die darauf hindeutet, wann das Königreich zu regieren begann, 2. Prophezeiungen, durch die wir Jesu unsichtbare Gegenwart als König von Gottes Königreich erkennen können, 3. Prophezeiungen über das Ende von Feinden des Königreiches Gottes. Diese Prophezeiungen fügen sich wie Puzzleteile ineinander und ergeben ein klares Bild davon, wo wir uns in Jehovas Zeitplan befinden.
WOHER WIR WISSEN, SEIT WANN DAS KÖNIGREICH REGIERT
3 Aus der Prophezeiung in Daniel 7:13, 14 geht hervor, dass Jesus der ideale Herrscher von Gottes Königreich ist. Menschen aus allen Völkern werden ihm gerne dienen und er wird als Herrscher niemals abgelöst. Laut einer anderen Prophezeiung aus dem Bibelbuch Daniel würde Jesus am Ende von prophetischen sieben Zeiten als König zu regieren beginnen. Lässt sich dieser Zeitpunkt ermitteln?
4 Lies Daniel 4:10-17. Die „sieben Zeiten“ stehen für 2520 Jahre. Sie begannen 607 v. u. Z., als die Babylonier den letzten König, der auf dem Thron Jehovas in Jerusalem saß, entmachteten. Und sie endeten 1914, als Jesus – „der das gesetzliche Recht hat“ – von Jehova zum König von Gottes Königreich eingesetzt wurde (Hes. 21:25-27).
5 Wie hilft uns diese Prophezeiung? Die „sieben Zeiten“ zu verstehen gibt uns die Sicherheit, dass Jehova seine Versprechen immer genau zur richtigen Zeit wahr macht. Genauso wie er einen präzisen Zeitpunkt für die Errichtung seines Königreichs festgelegt hat, wird er auch dafür sorgen, dass sich alle anderen Prophezeiungen pünktlich erfüllen. Jehovas Tag „wird sich nicht verspäten!“ (Hab. 2:3).
Was sagt die Prophezeiung der Schrift über diese Zeit der Wiederherstellung voraus? Schon früher haben wir studiert, wie Zion, Jehovas Universalorganisation, ohne Schmerzen der Organisation, ohne Gewalt oder Schwierigkeiten das männliche Kind, das Königreich des Himmels, gebar, d. h. im Jahre 1914 erfolgreich hervorbrachte, nämlich eine neue in Christus Jesus verkörperte Herrschaft. (Daniel 7:14; Jesaja 66:7; Offenbarung 12:5) Nach diesem Ereignis jedoch, so sagen es die Prophezeiungen, kamen Zion „Wehen“ in Form von Verfolgungen, Nöten und der Zerstreuung seiner gesalbten Zeugen auf Erden (1914—1918), und damit im Zusammenhang sollten ein „Land“ und eine „Nation“ hervorgebracht werden. (Jesaja 66:8) Das an dem „einen Tage“ Jehovas hervorgebrachte „Land“ bezieht sich auf die Wiederherstellung der freien Stellung der Anbeter Jehovas auf Erden, wodurch eine theokratische Neue-Welt-Gesellschaft entsteht, die so im Jahre 1919 gegründet wurde. (Jesaja 51:16) Ein „Land“ (d. h. ein irdischer Zustand) muß Einwohner haben, und die ersten, die sich in dieser neuen irdischen Situation, im „Beulah“-Land befanden, waren die Überrestglieder der Gesalbten des „geistlichen Israel“, das die heilige „Nation“ ausmacht, die im Jahre 1919 zur wahren Anbetung wiederhergestellt wurde. (Jesaja 62:4) Später sollten Fremdlinge, Glieder der „anderen Schafe“, in dieses neue theokratische „Land“ oder in diese Lage hineingebracht werden. So wird eine offenkundige Bevölkerung der „neuen Erde“ inmitten einer sterbenden, korrupten alten Welt allmählich entwickelt. — Jesaja 66:20-22.
Wachtturm – 1.Juli 1955
Nun schauen wir uns an, was in Daniel 7,14 wirklich steht:
Was werden wir dort finden: „Menschen AUS allen Völkern“ oder etwa „alle Völker“? Macht ja einen Unterschied, ob nur einige Menschen aus jeweils einem Volk oder ob das ganze Volk IHM dienen wird!?!??!!
Und ihm wurde Herrschaft und Herrlichkeit und Königtum gegeben, und alle Völker, Völkerschaften und Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergehen, und sein Königtum ein solches, das nie zerstört werden wird.
Elberfelder 1871 – Daniel 7,14
und verlieh ihm Macht und Ehre und übergab ihm die Herrschaft. Die Menschen aller Völker, Nationen und Sprachen dienten ihm. Seine Herrschaft ist ewig, sie wird nicht vergehen, sein Reich wird niemals zerstört.
NeÜ bibel.heute Stand 2024 – Daniel 7:14
Und ihm wurde Herrschaft und Würde und Königtum gegeben, damit die Völker, Völkerschaften und Sprachen alle ihm dienen sollten. Seine Herrschaft ist eine auf unabsehbare Zeit dauernde Herrschaft, die nicht vergehen wird, und sein Königreich eines, das nicht zugrunde gerichtet werden wird
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Dan 7:14
Ihm wurden Herrschaft, Ehre und ein Königreich gegeben, damit alle Völker, Nationen und Sprachgruppen ihm dienen. Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergehen wird, und sein Königreich wird nicht vernichtet werden.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Dan 7,14
Dort bekam er die Macht über alle Menschen. Er kriegte die Vollmacht dafür und auch die Position, die man dazu braucht. Alle Menschen und alle Nationen auf der Welt gehorchten ihm. Seine Macht ist gigantisch groß, und sie hört nie auf. Dass er der absolute Chef ist, das wird für immer so sein, und niemand wird das aufhalten oder beenden können.
VolxBibel – Dan 7,14
Und ihm wurde königliche Vollmacht gegeben und alle Völker der Erde in (allen ihren) Arten und jede Herrlichkeit (war) ihm dienstbar, und seine Vollmacht (war) eine ewige Vollmacht, die nicht weggenommen werden wird, und seine Königsherrschaft (war eine solche), die nicht vernichtet werden wird.
Septuaginta Deutsch – Dan 7,14

Scheint fast so, dass ALLE Übersetzungen nicht von „einem Teil eines Volkes“ sondern von „allen Personen eines Volkes“ sprechen würde!!!
In dem dritten Abschnitt dieses Gesichtes sah Daniel den Sohn des Menschen , der zu dem Alten der Tage ging. Jesus Christus, der den Titel „Menschensohn“ aus dieser Weissagung entnahm, benutzte ihn oft von sich selbst (wie die Evangelien uns berichten; vgl. die Anmerkungen zu Mk 8,31; Joh 1,51 ). Als der Sohn des Menschen in die Gegenwart des Alten der Tage trat, wurden ihm all die Macht, Herrlichkeit und Regierungsgewalt gegeben, die von den Herrschern der vier Reiche über alle Völker, Nationen und Menschen aller Sprachen (vgl. Dan 3,4.7.31; 5,19;6,26 ) ausgeübt worden war, und diese Völker beteten ihn an .
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Dies entspricht der Verheißung des Vaters an seinen Sohn in Ps 2,6-9 und wird sich erfüllen, wenn Christus wiederkommt ( Mt 24,30; 25,31; Offb 11,15 ).
Der Menschensohn wird eine ewige Herrschaft errichten (vgl. Dan 4,31;7,27 ). Dieses Reich wird niemals von anderen erobert werden (vgl. Dan 6,27 ). Seine Herrschaft wird auf der Erde aufgerichtet werden ( Offb 20,1-6 ). Wenn die 1 000 Jahre seiner Herrschaft zu Ende sind, wird er das Reich Gott, dem Vater, zurückgeben, und Christus wird für ewig als Herrscher über Gottes ewiges Reich eingesetzt werden ( 1Kor 15,24-28 ).
Dieser Text ist nur kurz, aber er hat es in sich. Das ist Kraftnahrung, die gut und langsam gekaut und verdaut werden muss. Im letzten bibletunes sind wir Gott begegnet. Heute begegnen wir unserm Herrn Jesus Christus: „Doch ich sah noch mehr in meiner Vision.“ Die Schau Daniels findet eine großartige Fortsetzung. Eine Fortsetzung, die einem das Herz höher schlagen lässt. Daniel sieht jemand von außen in die himmlische Szene hineinkommen: „Er sieht aus wie ein Mensch.“ Hier geht in der Sprache der Hoffnung für alle einiges verloren. Wörtlich heißt es: „Es kam einer wie der Sohn eines Menschen.“
Die Bibel für Kopf und Herz – Der bibletunes-Kommentar
Diesem gewichtigen Ausdruck müssen wir nachspüren. Im Alten Testament dient diese Wendung häufig dazu, ganz klarzumachen: nur ein Mensch, ein einfacher Mensch, kein Tier, aber auch nicht Gott. Hesekiel wurde so angesprochen in Hesekiel 1,12: „Ben Adam (d.h. Sohn des Menschen), stelle dich auf deine Füße, ich will mit dir reden.“ „Adam“ heißt ja ursprünglich Erde, weshalb „Sohn des Menschen“ auch „Sohn der Erde“ bedeutet. „Sohn“ ist ein Zugehörigkeitsbegriff. „Sohn der Erde“ heißt, du gehörst zur Erde, du bist aus Erde gemacht, du bist ein schwacher Mensch. Jesaja fragt im Auftrag Gottes: „Ich bin es, der euch tröstet. Wer bist du, dass du dich vor dem Menschen fürchtest, der hinstirbt und vor dem Sohn eines Menschen, einem Ben Adam, der wie Gras dahingegeben wird?“ In Psalm 8,5 wird gefragt: „Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst und des Menschen Sohn, dass du dich um ihn kümmerst?“
Wir dürfen den Klang dieses Begriffes in jüdischen Ohren der damaligen Zeit nicht überhören. Da kommt jemand wie ein einfacher Mensch daher zu Gott, der von Ewigkeit her ist, sich auf einen Thron gesetzt hat und von dem ein gewaltiges Feuermeer ausströmt. Die Vision Daniels lebt von diesem Gegensatz. Da taucht doch tatsächlich ein Mensch im Himmel auf! Wie kann das denn sein?
Nun ist es so, dass unser Herr Jesus Christus genau diesen Begriff wiederholt auf sich selbst angewandt hat. Er ist einer der häufigen Selbstbezeichnung Jesu: „Die Füchse haben ihren Bau und die Vögel ihre Nester, aber der Menschensohn hat keinen Ort, wo er sich ausruhen kann.“ Sohn eines Menschen wird hier im Griechischen genauso wiedergegeben wie die griechische Übersetzung des Danielbuches in der Septuaginta, der griechischen Übersetzung des Alten Testaments. Jesus sagt an anderer Stelle: „Dann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen und alle Völker der Erde werden jammern und klagen. Sie werden den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels kommen sehen.“ Viele andere Stellen könnten aufgeführt werden.
Es ist eindeutig: Jesus hat diese Version Daniels auf sich bezogen. „Ich bin genau der!“ Diese Version lebt aber nicht nur von dem Gegensatz zwischen dem menschlichen Ankömmling in den allerhöchsten himmlischen Regionen, der Thron-Umgebung Gottes und Milliarden heiliger Engel, die eben keine Menschen sind. Sie lebt auch von dem Gegensatz zwischen Mensch und Tier. Vorher hatte Daniel vier grauenhafte Bestien gesehen, extrem wilde, um sich fressende Tiere. Jetzt sieht er einen Menschen, jemanden mit einem anderen Charakter. Er ist kein Herrscher, der zum Tier geworden ist, sondern jemand – so lese ich zwischen den Zeilen – der Mensch geblieben ist. Er ist ein einfacher Mensch, der auf Gewalt verzichtete, der nicht um sich fraß, der keine militärischen Mittel anwandte, der kein starkes Heer hinter sich wusste, außer dem seines himmlischen Vaters, das er aber bewusst nicht beanspruchen wollte.
Der Teufel war allerdings zu Jesus in die Wüste gekommen und hatte ihm alle Reiche der Welt angeboten, wenn er ihn anbeten würde. Wie hätte der Teufel das gemacht? Ganz klar, er hätte Jesus zu einer mächtigen Herrschergestalt gemacht, zu einem weiteren Tier, eingereiht in die Reihe der anderen Tiere. Die vier ersten Tiere kamen aus dem Völkermeer. Dieser Mensch kam anders: in den Wolken des Himmels. Was bedeutet das? Auch hier legt die Bibel sich wunderbar selber aus. Wolken umhüllten Gott auf dem Berg Sinai und Mose sagt so wunderbar von Gott in 5. Mose 33: „Keiner gleicht dem Gott Israels, der zu seinem geliebten Volk steht. Majestätisch fährt er am Himmel dahin und kommt euch auf den Wolken zu Hilfe.“
In der Wolken- und Feuersäule war Gott gegenwärtig. Als Jesus sich von seinen Jüngern verabschiedet, um zu seinem Vater zurückzukehren, wird er emporgehoben und eine Wolke verbirgt ihn vor ihren Augen. Jesus beschreibt in Matthäus 24, wie er auf Wolken des Himmels zurück zur Erde kommen wird. Wenige Tage später, als Jesus vom Hohen Rat angeklagt wird, unterschreibt er sein Todesurteil, als er ihre Anklagen so kontert: „Und ich sage euch: Von jetzt an werdet ihr den Menschensohn an der rechten Seite des Allmächtigen sitzen sehen, und ihr werdet sehen, wie er auf den Wolken des Himmels kommt.“
Die physischen Wolken aus Wasserdampf sind ein Symbol für die Trennwand zwischen der Welt der Menschen und der Welt Gottes, zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt. Nur Gott kann sie durchbrechen – und der von Gott dazu befähigte Mensch. Auch nicht die stärkste Macht eines noch so fürchterlichen tierischen Menschen vermag diese Grenze zu durchstoßen. Sie kann nur physische Grenzen überwinden und neues physisches Land erobern. Dieser Mensch hier in dieser Vision hatte den Zugang zur Welt Gottes erhalten. Er hatte die Grenze durchstoßen, war von Gott selbst erhöht worden. Wer aus dem Meer kommt, bleibt im geschlossenen System dieser Weltzeit, und seine Tage sind gezählt. Wer aus den Wolken oder auf den Wolken kommt, der kommt von Gott. Ihn umgibt der Geruch der Ewigkeit.
Johannes sagt das so – und ich finde das sehr schön: „Der von oben kommt, steht über allen. Wer von der Erde ist, gehört zur Erde und redet aus irdischer Sicht. Der, der vom Himmel kommt, steht über allen.“ Daniel erkennt nun in seiner Vision – wie genau, wissen wir nicht –, wie der ewige Gott auf seinem Thron dieser Person, einem Menschen, Macht, Ehre und königliche Würde verleiht. Diese Macht, Ehre und würde bewirken, dass ihn die Menschen aller Länder, Völker und Sprachen dienen, ohne Ausnahme. Nicht eine Auswahl von Menschen dient ihm, sondern alle. Es wird eine Zeit kommen, in der ausnahmslos jeder einzelne Mensch auf der Erde Jesus dienen wird. Kein Tier aus irgendeinem Meer wird mir irgendjemand seine Herrschaft aufzwingen, sondern ein von Gott legitimierter Mensch wird für immer und ewig herrschen und sein Reich wird niemals zerstört.
Die Verse 13-14 enthalten Daniels vierte Vision. Die Szene wechselt erneut, diesmal vom Gerichtssaal und dem Gericht der Tiere zur Beschreibung des zweiten Kommens des Messias . Die Verse beschreiben die Aufrichtung des Reiches Gottes nach der Zerstörung des vierten heidnischen Reiches. Die Reihenfolge ist die des zweiten Kommens (V. 13), gefolgt von der Aufrichtung des messianischen Reiches (V. 14).
Arnold G. Fruchtenbaum – Ariels Bibel Kommentar – Das Buch Daniel
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Vers 14 zeigt, dass dem göttlichen Menschensohn alle Macht und Gewalt gegeben wird: Und es wurde ihm gegeben Herrschaft und Ehre und ein Königreich, dass ihm alle Völker, Nationen und Sprachen dienen sollten; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergehen wird, und sein Königreich, das nicht zerstört werden wird. Auch hier ist es wichtig, die Reihenfolge von Daniels Visionen im Auge zu behalten. In der ersten Vision sah er drei Tiere aus dem großen Meer auftauchen . In der zweiten Vision sah er ein viertes Tier an die Macht kommen. Dieses Tier hatte zehn Hörner , und ein elftes Horn tauchte auf und entwurzelte drei der ursprünglichen Hörner. In der dritten Vision hielt der Alte der Tage im Himmel Hof, und das vierte Tier wurde vernichtet. Die vierte Vision handelt von der Wiederkunft des Messias . Vers 14 offenbart, dass der Menschensohn, der Messias selbst, das Reich Gottes empfangen wird, nachdem das vierte Tier vernichtet ist. Das Reich wird ihm von Gott, dem Vater, gegeben. Er wird nicht nur die Herrschaft, sondern auch die Herrlichkeit erhalten. Der Zweck des Reiches ist, dass ihm alle Völker, Nationen und Sprachen dienen. Die Tatsache, dass sein Reich ewig sein wird, bedeutet, dass es nicht zerstört werden wird wie die vier heidnischen Reiche .
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Vers 14 eine Aussage wiederholt, die bereits in Daniel 2 gemacht wurde. Die Zeiten der Heiden werden zu Ende gehen. In der letzten Phase des vierten Reiches werden alle Königreiche durch das Reich Gottes ersetzt werden.
Der irdische Thron des Gottessohnes (Dan. 7:13-14, 27). „Menschensohn“ ist ein vertrauter Titel für unseren Herrn Jesus Christus; er wird in den Evangelien zweiundachtzig Mal verwendet, häufig von Jesus selbst. (Siehe auch Offb 1,13 und 14,14.) Die Formulierung „Wolken des Himmels“ erinnert uns an seine Verheißung, in Herrlichkeit wiederzukommen und auf der Erde zu herrschen (Mt 24,30; 25,31; 26,64; Mk 13,26 und 14,62; Offb 1,7).
Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series Daniel
Der Menschensohn wird vor den Thron des Vaters geführt und erhält die Herrschaft über alle Völker, eine ewige Herrschaft, die nie vergehen wird. Dies ist das Vorspiel zu dem Stein, der aus dem Berg gehauen wird und herabkommt, um die Reiche der Welt zu zerstören (Dan. 2:34-35, 44-45), und es ist eine Parallele zu Offenbarung 5:1-7. Der Vater hat dem Sohn versprochen: „Bittet mich, so will ich euch die Völker zum Erbe geben und die Enden der Erde zu eurem Eigentum“ (Ps. 2:8, NKJV). Im Gegensatz zu den vier vorangegangenen Königreichen und dem Reich des Antichristen kann das Reich Jesu Christi niemals beseitigt oder zerstört werden. Dies ist das Reich, das Gott im Sinn hatte, als er David sagte, dass sein Thron niemals enden würde (2 Sam. 7:13, 16). Er wird dieses Reich mit seinem Volk teilen (Dan. 7:27) und sie werden mit ihm regieren (Offb. 5:10; 11:15; 20:4).
Der Reichsbund, den Gott mit David geschlossen hat (2 Sam. 7), wird eines Tages in Jesus Christus erfüllt werden. Gottes Verheißung, dass Davids Same einen Thron und ein Königreich für immer haben würde (2. Sam. 7:12-13), wurde sicherlich nicht in Salomo oder einem seiner Nachfolger erfüllt, aber sie wird in Jesus Christus erfüllt werden (Lukas 1:30-33, 68-79).
In Offenbarung 20,1-8 wird uns sechsmal gesagt, dass das Reich tausend Jahre dauern wird, weshalb es „Millennium“ genannt wird, was lateinisch für „tausend Jahre“ ist. Während dieser Zeit wird der Herr die vielen Reichsverheißungen aus den Schriften des Alten Testaments erfüllen. Die Natur wird von der Knechtschaft der Sünde und des Verfalls befreit werden (Jes 35; Röm 8,18-25) und es wird Frieden in der Welt herrschen (Jes 2,1-5; 9,1-7).
In dieser dramatischen Vision sah Daniel den gesamten Verlauf der Geschichte, beginnend mit dem babylonischen Königreich und endend mit der tausendjährigen Herrschaft Christi auf Erden. Welchen Trost und welche Kraft muss es ihm und seinem Volk im Exil gegeben haben, dass sich die Prophezeiungen eines Tages erfüllen und ihr Messias auf dem Thron Davids regieren würde. Die Gemeinde Jesu Christi erwartet heute die Wiederkunft des Erlösers, und dann werden wir entrückt werden, um ihm in der Luft zu begegnen (1. Thess. 4,13-18). Wir werden mit ihm auf die Erde zurückkehren, mit ihm herrschen und ihm dienen. „So komm denn, Herr Jesus“ (Offb 22,20, NKJV).
Wie reagierte Daniel auf diese große Offenbarung? Er war tief beunruhigt und sein Gesicht wurde blass (Dan. 7:28, NIV), aber er erzählte niemandem, was der Herr ihm gezeigt hatte. Wir werden in späteren Kapiteln erfahren, dass Daniel, nachdem er eine Vision vom Herrn empfangen hatte, oft krank wurde und nicht mehr arbeiten konnte. Das ist ganz anders als bei manchen „Prophetenschülern“ heute, die, wenn sie meinen, eine große Wahrheit entdeckt zu haben, ins Radio oder Fernsehen gehen und allen erzählen, was sie zu wissen glauben. Es ist gefährlich, Prophetie zu studieren, nur um unsere Neugierde zu befriedigen oder um den Leuten den Eindruck zu vermitteln, dass wir „große Bibelstudenten“ sind. Wenn die göttliche Wahrheit nicht unser eigenes Herz berührt und unser Verhalten beeinflusst, dann ist unser Bibelstudium nur eine intellektuelle Übung, um unser eigenes Ego aufzublähen.
A.W. Tozer sagte: „Die Bibel billigt diese moderne Kuriosität nicht, die mit der Heiligen Schrift spielt und nur darauf abzielt, leichtgläubige Zuhörer mit dem ‚erstaunlichen‘ prophetischen Wissen zu beeindrucken, das der Bruder besitzt, der predigt oder lehrt!“
Dazu sage ich ein herzliches „Amen“!
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