Suche ich ernsthaft immer weiter nach neuen, tieferen Erkenntnissen über den Schöpfer?

Die Furcht Jehovas ist der Erkenntnis Anfang; die Narren verachten Weisheit und Unterweisung.
Elberfelder 1871 – Spr 1,7

Die Furcht Jehova’s ist der Anfang der Erkenntniss; Weisheit und Zucht verachten die Thoren.
van Ess 1858 – Sprüche 1,7

Alles fängt damit an, dass man Respekt vor Gott hat. Nur absolute Schwachmaten haben keine Lust dazu, schlau zu werden und etwas Disziplin ins Leben zu bekommen.
VolxBibel – Sprüche 1:7

Die Furcht Jehovas ist Haupt und Anfang von Erfahrungserkenntnis; Weisheit und Zucht haben Narren verachtet.
Pfleiderer – Sprüche 1,7

Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis , schrieb Salomo. Die Wendung die Furcht des HERRN wird in den Sprüchen 11mal gebraucht (dazu taucht die Wendung „fürchte den Herrn“ weitere viermal auf). Für „Anfang“ steht im Hebr. rE?SIT . Es bedeutet „Beginn“. Ein Mensch kann in geistlichen Dingen keine Erkenntnis erlangen, wenn er am falschen Ende beginnt und sich weigert, den Herrn zu fürchten (d. h. zu erkennen, wie Gott ist, ihn zu verehren, ihm zu vertrauen, ihn anzubeten, ihm zu gehorchen und ihm zu dienen). R E?SIT steht auch für das Wesentliche, den Kern oder die Essenz einer Sache. Das Wesentliche bei wahrer Erkenntnis ist die Furcht Gottes. Wenn ein Mensch von Gott getrennt ist, weiß er nichts von den geistlichen Dingen ( Röm 1,22; Eph 4,18; 1 Petrus 1,14 ). Die Worte aus Sprüche 1,7 a werden in Sprüche 9,10 zum Ende des ersten Abschnittes wiederholt (vgl. auch Hi 28,28; Ps 111,10 ).
Im Gegensatz zu den Gottesfürchtigen und Weisen verachten die Toren die Weisheit und die Zucht . Das hebräische Wort bUz , „schmähen, herabsetzen, ins Lächerliche ziehen“, wird mit „verachten“ übersetzt (vgl. 4Mo 15,31; Neh 2,19 ). B Uz wird auch noch an sieben anderen Stellen in den Sprüchen erwähnt: Sprüche 6,30;11,12;13,13;14,21;23,9.22;30,17 .Drei Begriffe werden in den Sprüchen mit „Tor“ wiedergegeben. Eine Sorte von Tor ( k+sIl ) ist ein Mensch, der träge im Denken und schwer von Begriff ist. Er ist dickköpfig und eigensinnig. Dieser Begriff wird in den Sprüchen häufiger verwendet als die beiden anderen Wörter; er kommt 49mal im gesamten Buch vor. Aus Faulheit und Kurzsichtigkeit lehnt es dieser Tor ab, von anderen etwas anzunehmen (vgl. Sprüche 15,14 ). Der nächste Begriff für Tor lautet nABAl . Er kommt in den Sprüchen nur dreimal vor ( Sprüche 17,7.21;30,22 ) und bezieht sich auf einen Menschen, dem es an geistlicher Erkenntnis mangelt. Der dritte Begriff für Tor ( ?MwIl ) ist ein sowohl arroganter und schnippischer als auch geistig träger Mensch. Er ist ein grober Klotz und hält stur an seinem Weg fest. Dieses Wort kommt in den Sprüchen 19mal vor und nur noch siebenmal an anderer Stelle. Die „Toren“ in Sprüche 1,7 sind die Menschen, die in ihrer Arroganz von Gott und der Weisheit nichts wissen wollen (vgl. V. 29 ). Zwei Sorten von Menschen werden in diesem Vers einander gegenübergestellt: die Menschen, die Gott in Demut fürchten und daher zu echter Erkenntnis gelangen, und die arroganten Narren, die durch ihre ablehnende Haltung Gott gegenüber zeigen, daß sie Weisheit und Zucht verachten (vgl. „Weisheit und Zucht“ in V. 2 ). Diese beiden Sorten von Menschen werden im Buch der Sprüche vielfach gegeneinander gestellt.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommenta

Der Weise spricht hier davon, warum er diese Sprüche zusammenstellt, und was er als Ziel vor Augen hat. Entscheidend ist ihm dabei die heilige Ehrfurcht vor Gott. Das Bewußtsein seiner Gegenwart ist für ihn der Anfang alles Verstehens und aller Lebensgestaltung.

Die Bibel mit Erklärungen: Erklärungen

Nun kommen wir zum Schlüsselvers des Buches (siehe auch 9,10). Die Furcht des Herrn ist der Anfang oder das wichtigste Element der Erkenntnis. Wenn jemand weise sein will, muss er damit beginnen, Gott Ehrfurcht zu erweisen und ihm zu vertrauen und zu gehorchen. Was ist vernünftiger, als dass ein Geschöpf seinem Schöpfer vertraut? Und was ist andererseits unlogischer für einen Menschen, als Gottes Wort zu verwerfen und nach seinen eigenen Vorstellungen zu leben? Das einzig Weise, was man tun kann, ist, über seine Sünden Buße zu tun, Jesus Christus als seinem Herrn und Retter zu vertrauen und dann mit ganzem Herzen und in Hingabe für ihn zu leben.

MacDonald – Kommentar zum Alten Testament

Am Ende des ersten Teils des Buches wird V. 7 in 9,10 wiederholt. Schon dieser Rahmencharakter gibt der Aussage des Verses ein besonderes Gewicht. Mehr noch: hier wird das ureigenste Anliegen israelitischer Weisheit überhaupt ausgesprochen. Für sie ist Weisheit ohne Gottesfurcht keine Weisheit. Und Gottesfurcht, die sich nicht in Weisheit äußert, ist undenkbar. Die Lebensführung des Weisen entspricht der Ehrfurcht vor Gott, ordnet sich ihm bewußt unter. Man darf sogar sagen: Der Weise weiß, daß Gott alles sieht, daß er das Gute belohnt und das Böse bestraft. Folglich strebt er danach, dem Willen Gottes nachzukommen. Dabei fällt auf, daß in diesem programmatischen Vers nicht eine allgemeine Gottesbezeichnung steht, sondern der israelitische Gottesname Jahwe. Im Dienste also des Gottes seiner Väter lehrt und lebt der Weise – und völlig abhängig von seinem Gott. Denn seine Erkenntnis hat ihren Anfang, ihre Voraussetzung, in der Bindung an Gott. Hier liegt ihre Quelle. So meint es wohl auch Jak 1,5f: »Wenn aber jemandem unter euch Weisheit mangelt, der bitte Gott …, so wird ihm gegeben werden.« Der Bildungsweg des Weisen hat mit der Gottesfurcht begonnen. In diesem Sinn setzt Ps 111,10 unseren Halbvers fort: »Klug sind alle, die danach tun.« Sie kennen die Furcht des Herrn und können nun ihr Leben danach ausrichten. In Hi 28,28 und Spr 9,10 bedeutet »Anfang« nicht »Voraussetzung«, sondern »Krone und Stern, Hauptsache, Kern oder edelste Frucht«. Es ist nicht ratsam, deshalb zu fordern, daß schon in unserem Vers »Anfang« so erklärt wird. Sir 1,14–20 lehrt, daß diese beiden Erklärungen gar keinen Gegensatz bilden; sie stehen dort einfach nebeneinander, sogar noch neben anderem. Ist es nicht sogar sinnvoll, daß zu Beginn des Buchteils vom Anfang der Weisheit geredet wird, am Ende von der edelsten Frucht?
In der zweiten Vershälfte tritt zum ersten Mal in unserem Buch eine Kontrastperson zum Weisen auf: der Unvernünftige (ʾäwil). Daß der hebr. Begriff mit »Unvernünftiger« (statt mit »Narr, Tor, Dummkopf« o.a.), wiedergegeben wird, soll unterstreichen, daß es hier nicht um die Intelligenz geht. Dieser Mensch kann äußerst intelligent sein, aber er schätzt Weisheit und Zucht gering und ist in dieser Hinsicht töricht, unweise, unklug. Vielleicht ist auch auf den Anfang zurückverwiesen: Der Törichte verachtet Ehrfurcht vor Gott. Damit fehlt all seinem Wissen die Grundlage und seinem Handeln das grundlegende Prinzip. Es fällt gerade in unserer Zeit auf, daß fachlich hochgebildete Menschen mit ihrem Leben nicht zurechtkommen: Zeit und Geld reichen nicht, die Ehe zerfällt. Die Arbeitskollegen sind wenig hilfsbereit, die Vorgesetzten würdigen die Leistung nicht, die Untergebenen leisten nichts – alles muß man alleine bewältigen. Die Zusammenarbeit ist problematisch. Die Kinder mißraten. Mit den Nachbarn redet man nicht. …

Wuppertaler Studienbibel

Die Ehrfurcht gegenüber Jehovah – aber nicht gegenüber Menschen, die behaupten, IHN vertreten zu müssen 😉

Dietrich Bonhoeffer (1906-1945), ein deutscher Pastor, der von dem schrecklichen Übel des Nazideutschlands umgeben war und der durch ihre Hände ermordet wurde, betrachtete Dummheit als gefährlicher als völlig böse, da Dummheit eine Art Irrationalität ist, eine gewählte Ignoranz dessen, was ist echt und wahr. Gegen solch gewollte Ignoranz sind wir oft schutzlos, da jede Argumentation, die transzendentale Moral Wahrheit anspricht, keine Traktion findet, kein Gewicht trägt und keine Wirkung hat. Der Teufel versucht also zunächst, Menschen abzustumpfen , d.h. sie zu betäuben oder zu schmeicheln und sie davon zu überzeugen, dass es nicht nötig ist, ernsthaftes Denken zu handeln oder ihre Annahmen demütig zu hinterfragen… Wie William James bemerkte: ′′ Viele Menschen denken, dass sie denken, wenn sie ihre Vorurteile nur neu arrangieren.“ Das Gegenmittel, um die Voreingenommenheit und die inkulzierten Vorurteile der Welt unüberlegt zu akzeptieren, besteht darin, uns zu demütigen, indem wir lernen, die Realität Gottes aufrichtig zu respektieren: ′′ Die Angst vor dem HERRN ist der Anfang des Wissens; aber Narren verachten Weisheit und Korrektur ′′ (Provision. 1:7).

Soren Kierkegaard hatte früher die Dummheit als Kategorie des ′′ Gruppen-Denkens ′′ der Menge definiert. Er schrieb: ′′ Wo auch immer die Menge ist, es ist Unwahrheit, so dass für einen Moment, um die Angelegenheit zu seinem weitaus weit entfernten Schluss zu bringen, auch wenn jeder Einzelne die Wahrheit im Privaten besaß, doch wenn er zu einer Menschenmenge zusammenkäme (so dass ′′ die Menge ′′ hat jede entscheidende, wählende, laute, hörbare Bedeutung erhalten), Unwahrheit würde sofort reingelassen… Tatsächlich ist die Menge unwahr. Es gibt also niemanden, der mehr Verachtung dafür hat, was es ist, ein Mensch zu sein, als diejenigen, die es zu ihrem Beruf machen, die Menge zu führen…. Denn eine Menge zu gewinnen ist nicht so toll ein Trick; man braucht nur etwas Talent, eine gewisse Dosis Unwahrheit und eine kleine Bekanntschaft mit den menschlichen Leidenschaften ′′ (Diskurse aufbauen).

Diejenigen, die ungläubig sind, dass moralische Wahrheit oder Gerechtigkeit existieren, machen selbst einen Wahrheitsanspruch, nämlich die Behauptung, dass es keine objektive Wahrheit gibt (oder dass Wissen der Welt nicht möglich ist Diese selbst zugefügte Inkohärenz ist natürlich ein Zeichen von Irrationalismus, der Verlassenheit der Vernunft, die vielleicht doch der Hintergedanken ist. Die Person, die moralische Wahrheit verleugnet, tut dies, um den Forderungen der Wahrheit zu entkommen – vor der persönlichen Verantwortung vor der moralischen und spirituellen Realität. Es ist eine Form der ′′ Wunscherfüllung zu leugnen, dass Menschen nicht dafür verantwortlich sind, was sie glauben und wie sie ihr Leben leben. Die antike heidnische Welt schätzte zumindest Ehre und glaubte an das Streben nach Tugend und Wahrheit, aber die heutige postchristliche Welt ist nihilistisch, anarchistisch und markiert daher eine Rückkehr zur Barbarei.

Der Boden des richtigen Denkens über die Realität ist ′′ Wunder,“ oder der Sinn, dass das Leben selbst etwas mysteriös Schönes, Erstaunliches und damit von Natur aus heilig ist. Dies wird manchmal Yirat Adonai (yrʼţ yhwh) genannt, ′′ die Angst vor dem HERRN die zu Weisheit führt. Das richtige Denken beginnt daher mit dem Bewusstsein des Guten (haká̇raţ twòbáh), also mit dem Bewusstsein, dass das Leben selbst ein Geschenk, ein Rätsel und eine geheiligte Frage… Wir suchen unseren Ursprung, unsere Essenz und unsere Bestimmung — und wir suchen den HERRN. Wir sehnen uns nach Errettung von dem, was uns von der Heilung, von der Liebe, von der wirklichen Hoffnung Und wie wir suchen, endet das Wunder des HERRN Gott nie. Wie Yeshua sagte: ′′ Frag, und es wird dir gegeben werden; suche, und du wirst finden; klopf an, und es wird dir geöffnet werden ′′ (Matt. 7:7).

Hebräisch für Christen

Bin ich abgestumpft und lese nur „meine Zeitschriften“ die mir meine Bibel erklären? Oder suche ich ernsthaft immer weiter nach neuen, tieferen Erkenntnissen über den Schöpfer?

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