Und sie machten sich des Morgens früh auf und zogen aus nach der Wüste Tekoa Und bei ihrem Auszuge trat Josaphat hin und sprach: Höret mich, Juda, und ihr Bewohner von Jerusalem! Glaubet an Jehova, euren Gott, und ihr werdet befestigt werden; glaubet seinen Propheten, und es wird euch gelingen!
Elberfelder 1871 – 2.Chronik 20,20
Und des Morgens frühe machten sie sich auf, und zogen hinaus in die Wüste Thekoa, und als sie auszogen, stellte sich Josaphat hin, und sprach: Höret mich, Juda, und ihr Bewohner Jerusalems! vertrauet auf Jehova, euren Gott, und ihr werdet Bestand haben; vertrauet auf seine Propheten, und ihr werdet Glück haben.
van Ess 1858 – 2.Chronik 20:20
Dann machten sie sich früh am Morgen auf und zogen aus zur Wüste Tekoa; und als sie auszogen, trat Jehoschafat hin und sprach: «Hört mich, Jehuda und Bewohner Jeruschalaims! Glaubt sicher an den Ewigen, euren Gott, und ihr bleibt sicher; glaubt an seine Begeisteten, und ihr habt Erfolg!»
Neftali-Herz-Tur-Sinai – 2.Chronika 20,20
Und sie standen früh am Morgen auf und zogen zur Wüste Tekoa, und als sie auszogen, trat Jehoschafat vor und sprach: Hört auf mich, Jehudah und ihr Bewohner Jeruschalajims! Vertraut auf den Ewigen, euren Gott, und ihr werdet bestehen, vertraut auf seine Propheten, und ihr werdet Erfolg haben!
Die Philippson-Bibel – 2.Chronika 20:20
Am Morgen machten sie sich früh auf und zogen nach der Wüste Tekoa.
Als sie auszogen, trat Jehoschafat vor und sprach:
Hört mich, Jehuda und Insassen Jerusalems!
vertraut IHM, eurem Gott, und ihr bleibt betreut,
vertraut seinen Kündern, und ihr habt Gelingen!
Buber & Rosenzweig – 2 Chronika 20,20

Es gibt Zeiten, wo Jehovah mit Seinem Volk durch Propheten handelt – ob es ein „echter Prophet“ ist, erkennst du ja schnell, denn falls der Prophet sagt: „so spricht Jehovah“ und es trifft nicht ein, dann sollte dieser Prophet zu Tode gebracht werden. (Siehe dazu 5.Mose 18,20-22).
Am nächsten Tag führten Joschafat und die Sänger das Volk zum Ort der Auseinandersetzung in der Wüste Tekoa . (Tekoa, die Heimatstadt des Propheten Amos [ Am 1,1 ], lag etwa 20 km südlich von Jerusalem.) Die Sänger inspirierten das Volk mit ihren Worten der Ermutigung, dem Herrn zu vertrauen. Im Moment der Begegnung verursachte Gott ein solches Durcheinander unter den feindlichen Truppen, daß sie sich gegeneinander wendeten. Die Ammoniter und die Moabiter kämpften gegen die Mëuniter („die vom Berg Ser“), bis die letzteren ganz ausgelöscht waren, und dann kämpften die Ammoniter gegen die Moabiter. Das Schlachten war so groß, daß die Männer von Juda nicht alle geplünderte Beute wegtragen konnte. Mit Danksagung an Gott versammelten sie sich im Tal Beracha (Luther: „Lobetal“) und opferten Gott Dank für seine anhaltende Liebe ( 2Chr 20,21; HeseD , „Bundesliebe“; vgl. 2Chr 5,13;6,14;7,3.6 ).
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Die kurze Ansprache Joschafats beim Auszug ist ein Wortspiel mit dem Verbum, das soviel bedeutet wie »sich fest, zuverlässig, wahr erweisen« (hebr.: ’āman). Als Adjektiv in der Form von Amen ist es als bekanntestes hebr. Wort ins NT und von dort in den Sprachgebrauch der christl. Kirchen übergegangen. Mit Amen wird das göttliche Wort als wirkende Macht anerkannt.860
Wuppertaler Studienbibel
Versucht man, das von Joschafat gewählte Wortspiel wörtlich zu übersetzen, so lautet es: »Wenn ihr die Zusicherung Gottes für fest und zuverlässig haltet, werdet ihr gefestigt sein.« In verneinender Weise greift diese Aussage Jesaja auf, wenn er sagt: »Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht« (Jes 7,9).
Joschafat befolgt die prophetischen Richtlinien ganz genau: Jahasiël hatte geboten »morgen zieht hinab gegen sie«, und anderntags heißt es »sie zogen aus«. Der König läßt den erhaltenen Befehl sogar eifrig ausführen: »sie standen früh auf am Morgen«; das ist nicht nur ein taktisch sinnvoller Schritt im Hinblick auf ein zu durchquerendes Wüstengelände (vgl. Gen 19,2; Jos 6,15; Ri 7,1; 1 Sam 29,10 u. ö.), sondern auch ein Anzeichen für hohe Bereitwilligkeit (vgl. Gen 22,3). Auch Joschafats Ansprache an die ausziehenden Truppen geht über das vom Propheten Gebotene hinaus; hier äußert er seine unerschütterliche Zuversicht. Es ist eindrucksvoll zu beobachten, wie sich Joschafat unter dem Einfluß der göttlichen Rede gewandelt hat. Aus einem rat- und hilflosen Opfer widriger Umstände ist ein entschlossener Heerführer geworden.
Herders Theologischer Kommentar zum Alten Testament
Wie schon längst beobachtet, beruht die Äußerung des Königs auf den Worten Jesajas an Ahas (Jes 7,9): »Wenn ihr nicht vertraut, so werdet ihr nicht bestehen«. Allerdings sind auch die Unterschiede unverkennbar: Bei Jes handelt es sich um eine Warnung »wenn ihr nicht …, dann …«, hier dagegen um eine positive Ermahnung. Die knappe Aussage von Jes ist hier zu einem zweiteiligen parallelen Kolon ausgebaut, in dem das Wortspiel um die Verbalwurzel אמן »glauben, vertrauen« ausgeweitet ist auf die Propheten und in der Verheißung von Erfolg gipfelt. Bedeutsam ist hier der Glaube an die Propheten zusätzlich zum Glauben an Gott; dieses Element ist hier zwar stark kontextgebunden, spiegelt aber doch die Grundeinstellung des Chronisten zur Prophetie wider: die Propheten selbst, nicht nur ihre Botschaft, sind Gegenstände des Glaubens.
Diese kurze Texteinheit trägt unverkennbare chr Züge: der anthologische Stil, die charakteristische Rede-Eröffnung »höret mich!«, die Erwähnung des Erfolgs, die dreimalige Verwendung der Wurzel אמן und die kontextbezogene Bezeichnung des Volkes als »Juda und Einwohner Jerusalems«.
Auf der anderen Seite, sehe ich momentan in der „Weltpolitik“ dass die Menschen wieder einem „neuen Messias“ hinterher laufen – und diesen verherrlichen, anstatt auf Jehovah zu vertrauen. Besonders traurig, wenn Christen und messianische Juden dieser Fehlentscheidung folgen, und anstatt auf die Wiederkunft Jesu zu warten, den „menschlichen König“ verherrlichen.
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