Hesekiel Kapitel 1 beschreibt Dinge im Himmel Da sind die 4 geflügelten Geschöpfe mit den 4 Gesichtern. Jede dieser Gesichter versinnbildlicht eine Eigenschaft Jehovas. Diese Geschöpfe halten mit dem himmlischen Wagen Schritt…
Alles verstanden?
Wenn nicht: damit stehst du sicherlich nicht allein da.
Ganz zu Anfang als ich in der Wahrheit kam, gab es mal einen Studienartikel, der sich damit beschäftigt und alles erklärt (WT 15.03.1991)
Jehovas himmlischer Wagen ist in Bewegung
„Was die Räder betrifft, so wurde ihnen vor meinen Ohren zugerufen: ‚O Räderwerk!‘ “ (HESEKIEL 10:13).
WENN die heutigen Führer der Welt mit ihren modernen Düsenjets unterwegs sind, denken sie vielleicht, sie würden sich des effizientesten Verkehrsmittels bedienen. Doch Jehova offenbarte vor 2 600 Jahren, daß er über ein alles überragendes Transportmittel verfügt, wie es noch kein Ingenieur je gesehen hat. Es handelt sich um einen riesigen, scheueinflößenden Wagen. Ist es nicht seltsam, daß sich der Schöpfer des Universums eines wagenähnlichen Fahrzeugs bedient? Nein, denn Jehovas himmlischer Wagen unterscheidet sich bei weitem von allen Fahrzeugen, die Menschen entworfen haben.
2 Im 1. Kapitel der Prophezeiung Hesekiels wird Jehova so dargestellt, als fahre er auf einem himmlischen Kolossalwagen. Das scheueinflößende vierräderige Fahrzeug verfügt über Selbstantrieb und kann Erstaunliches vollbringen. Hesekiel sah diesen himmlischen Wagen im Jahr 613 v. u. Z. in einer Vision, als er sich an einem der Kanäle des alten Babylon befand. Der Prophet lenkt die Aufmerksamkeit zunächst auf diejenigen, die den himmlischen Wagen Jehovas bedienen. Versuchen wir beim Lesen, uns vorzustellen, was Hesekiel sah.
Vier lebende Geschöpfe
3 Hesekiel berichtet: „Ich begann zu sehen, und siehe, da war ein stürmischer Wind, der vom Norden kam, eine große Wolkenmasse und zuckendes Feuer, und ein Glanz war daran ringsum . . . Und mitten aus ihm hervor war etwas, was vier lebenden Geschöpfen glich“ (Hesekiel 1:4, 5). Jedes dieser vier lebenden Geschöpfe oder Cherube hatte vier Flügel und vier Gesichter. Sie hatten ein Löwengesicht, das für Jehovas Gerechtigkeit stand, ein Stiergesicht, das Gottes Macht darstellte, und ein Adlergesicht, das ein Sinnbild seiner Weisheit war. Auch ein Menschengesicht hatten sie, das für Jehovas Liebe stand (5. Mose 32:4; Hiob 12:13; Jesaja 40:26; Hesekiel 1:10; 1. Johannes 4:8).
4 Jedes Gesicht der Cherube blickte in eine der vier Richtungen. So war es ihnen möglich, augenblicklich die Richtung zu ändern und dem Gesicht zu folgen, das in die gewünschte Richtung schaute. Aber welche Geschwindigkeit konnten die Cherube erreichen? Nun, sie konnten sich mit der Schnelligkeit des Blitzes fortbewegen (Hesekiel 1:14). Kein menschliches Fahrzeug hat je diese Geschwindigkeit erreicht.
5 Plötzlich sind die Räder des Wagens zu sehen. Welch ungewöhnlicher Anblick! In Vers 16 und 18 heißt es: „Ihr Aussehen und ihr Bau waren so, wie wenn sich ein Rad inmitten eines Rades befände. Und was ihre Felgen betrifft, sie hatten eine solche Höhe, daß sie Furcht erweckten; und ihre Felgen waren voll Augen ringsum, alle vier.“ Ein Rad neben jedem Cherub ergab vier Räder an vier entsprechenden Stellen. Die Räder glühten wie Chrysolith — ein durchsichtiger, lichtdurchlässiger gelblicher oder grünlicher Stein. Das verlieh dieser herrlichen Vision noch zusätzlich Licht und Schönheit. Da die Felgen der Räder „voll Augen ringsum“ waren, schlugen sie nicht blindlings irgendeine Richtung ein. Und die Räder waren außergewöhnlich hoch, so hoch, daß sie mit einer einzigen Umdrehung eine große Strecke zurücklegen konnten. Sie konnten sich gleich den vier Cheruben so schnell wie Blitze fortbewegen.
Räder inmitten von Rädern
6 Noch etwas war ungewöhnlich. In jedem Rad befand sich ein anderes Rad, eines mit demselben Durchmesser, quer in das Basisrad eingefügt. Nur so konnte von den Rädern gesagt werden, daß sie „nach ihren vier entsprechenden Seiten hin“ gingen (Vers 17). Sie konnten augenblicklich die Richtung ändern, weil in jede Richtung eine Seite des Rades wies. Die Räder bewegten sich stets in die Richtung, die die vier Cherube einschlugen. Auf den vier Rädern konnte das Oberteil des Wagens Gottes durch unsichtbare Unterstützung genauso fahren wie ein starkes Fahrzeug, das auf einem Luftkissen über das Wasser gleitet.
7 Woher hatten die Räder die Kraft, sich allen Bewegungen der vier Cherube anzupassen? Vom heiligen Geist Gottes, des Allmächtigen. In Vers 20 heißt es: „Wohin immer der Geist zu gehen geneigt war, pflegten sie zu gehen, . . . der Geist des lebenden Geschöpfes war in den Rädern.“ In jenen Rädern war dieselbe unsichtbare wirksame Kraft Gottes wie in den Cheruben.
8 Die Räder werden als „Räderwerk“ bezeichnet (Hesekiel 10:13). Dieser Name ist offenbar auf das zurückzuführen, was ein Rad tut: Es rollt oder dreht sich. Die Bezeichnung dieses Teils des himmlischen Wagens lenkt die Aufmerksamkeit auf die Geschwindigkeit, mit der sich der Wagen fortbewegt. Obwohl sich seine Räder so schnell drehten, konnten sie stets ihren Weg sehen, weil sie voller Augen waren.
9 Aber erheben wir nun unseren Blick über die vier furchterregend hohen und sich schnell bewegenden Räder, um zu sehen, was sich darüber befindet. In Hesekiel 1:22 wird gesagt: „Über den Häuptern der lebenden Geschöpfe war das Gleichnis einer Ausdehnung wie das Glitzern von scheueinflößendem Eis, ausgespannt oben über ihren Häuptern.“ Die Ausdehnung war zwar fest, jedoch lichtdurchlässig — „wie das Glitzern von scheueinflößendem Eis“; sie glitzerte wie Tausende von sonnenbeschienenen Diamanten. Wirklich scheueinflößend!
Der herrliche Wagenlenker
10 Offensichtlich hält der Wagen an, damit der Wagenlenker zu Hesekiel sprechen kann. Über der Ausdehnung war das Gleichnis eines Thrones aus Saphir, tiefblau. Auf dem Thron saß jemand, der wie ein Erdenmensch aussah. Für Hesekiel war die Menschengestalt die beste Hilfe, diese göttliche Kundgebung zu begreifen. Aber jene Menschengestalt war in Herrlichkeit gehüllt, so daß sie wie Goldsilber glühte — wie eine glänzende Legierung aus Silber und Gold. Welch eine atemberaubende Schönheit! Von der Taille der menschenähnlichen Gestalt an erstreckte sich diese vornehme Herrlichkeit sowohl aufwärts als auch abwärts. Die ganze Gestalt war so von Herrlichkeit umhüllt. Das deutete an, daß Jehova unbeschreiblich herrlich ist. Außerdem war der Wagenlenker von einem lieblichen Regenbogen umgeben. Welch eine Ruhe und Stille wird doch durch den Regenbogen nach einem Gewitterregen vermittelt! Mit einer solchen Ruhe und Gelassenheit bewahrt Jehova seine Eigenschaften Weisheit, Gerechtigkeit, Macht und Liebe in vollkommenem Gleichgewicht.
11 Jehovas Wagen und Thron sind von Licht und schönen Farben umgeben. Welch ein Gegensatz zu Satan, dem Fürsten der Finsternis und des Okkulten! Und wie berührte Hesekiel all das? „Als ich es zu sehen bekam“, berichtet er, „da fiel ich auf mein Angesicht, und ich begann die Stimme eines Redenden zu hören“ (Hesekiel 1:28).
Was der Wagen darstellt
12 Was stellt dieser wunderbare Wagen dar? Die himmlische Organisation Jehovas, bestehend aus all seinen heiligen Geistgeschöpfen im unsichtbaren Reich — Seraphe, Cherube und Engel. Da Jehova der höchste Gott ist, sind ihm alle seine Geistgeschöpfe untertan, und er fährt in dem Sinne auf ihnen einher, daß er sie wohlwollend beherrscht und sie gemäß seinem Vorsatz gebraucht (Psalm 103:20).
13 Wie auf einem Wagen fährt Jehova auf dieser Organisation einher, indem er sie dorthin lenkt, wohin immer sein Geist sie treibt. Sie bewegt sich nicht sinn- und ziellos umher, ohne Führung und Leitung. Gott läßt nicht zu, daß sich die Organisation in irgendeine beliebige Richtung bewegt, sondern sie folgt seinen Anweisungen. Gemeinsam bewegen sich alle vereint vorwärts, bis Gottes Ziele völlig erreicht sind. Welch wunderbare himmlische Organisation wird doch durch die Vision von dem sich bewegenden vierräderigen himmlischen Wagen Jehovas geoffenbart! Im Einklang damit wird Jehovas Organisation als ein Quadrat dargestellt, als vollkommen ausgewogen.
Als Wächter eingesetzt
14 Wen versinnbildlicht aber der Prophet Hesekiel? Die geschichtlichen Tatsachen lassen erkennen, daß die Gruppe der geistgezeugten Zeugen Jehovas mit dem himmlischen Wagen in Verbindung steht. Somit stellt Hesekiel treffend den gesalbten Überrest der Zeugen Jehovas seit dem Jahr 1919 dar. In jenem Jahr nahm Jehovas himmlische Organisation in geistiger Hinsicht Verbindung mit dem gesalbten Überrest auf und belebte diese Gruppe als Zeugen Jehovas für die ganze Welt. (Vergleiche Offenbarung 11:1-12.) Die wagenähnliche Organisation war damals in Bewegung und ist es auch heute. Ja, ihre Räder des Fortschritts drehen sich schneller denn je. Jehova fährt darauf schnell einher.
15 Hesekiel wollte wissen, warum der himmlische Wagen bei ihm vorgefahren war und angehalten hatte. Er erfuhr es durch eine Stimme, die von demjenigen kam, der auf dem Wagen saß. Von dem scheueinflößenden Schauspiel überwältigt, warf sich Hesekiel nieder. Stell dir vor, wie die Stimme dessen, der auf dem himmlischen Wagen fuhr, erklärte: „Menschensohn, stell dich auf deine Füße, damit ich mit dir rede“ (Hesekiel 2:1). Dann erhielt Hesekiel von Jehova den Auftrag, als Wächter das rebellische Haus Israel zu warnen. Er wurde sogar beauftragt, im Namen Gottes zu reden. Hesekiels Name bedeutet „Gott stärkt“. Dementsprechend hat Gott die Hesekiel-Klasse gestärkt und sie als Wächter für die Christenheit eingesetzt und ausgesandt.
16 Die Vision von dem himmlischen Wagen wirkte auf Hesekiel ernüchternd und überwältigend zugleich und bereitete ihn auch auf den Auftrag vor, als Wächter die Warnung vor der kommenden Zerstörung Jerusalems erschallen zu lassen. Genauso verhält es sich heute mit der Wächterklasse. Das Verständnis der Vision von dem sich bewegenden himmlischen Wagen Jehovas hat den gesalbten Überrest stark beeindruckt. 1931 erfuhr er durch den 1. Band des Buches Rechtfertigung mehr über die Vision Hesekiels. Der Überrest war daraufhin mit solch einer Wertschätzung erfüllt, daß er das Titelblatt des Wachtturms änderte. Beginnend mit der englischen Ausgabe vom 15. Oktober 1931 (deutsch: 1. November), trug das Titelblatt bis 1. August 1950 (deutsch: 15. Oktober) im rechten oberen Teil ein Bild von Hesekiels Vision des himmlischen Wagens, und zwar gemäß der Vorstellung eines Künstlers. Somit hat die Hesekiel-Klasse nach dem ihr erteilten Auftrag gehandelt und als Wächter gedient, indem sie Gottes Warnung erschallen ließ. Die Zeit für die feurige Vernichtung der Christenheit von seiten Jehovas, der auf seinem himmlischen Wagen thront, war noch nie so nahe.
17 Heute ist eine „große Volksmenge“ schafähnlicher Menschen mit dem gesalbten Überrest verbunden (Offenbarung 7:9). Gemeinsam lassen sie die Warnung vor der kommenden Vernichtung der Christenheit und des gesamten teuflischen Systems der Dinge ergehen. Das Warnungswerk geht schnell voran und wird, wie in Offenbarung 14:6, 7 angedeutet, von Engeln unterstützt.
Sich mit dem himmlischen Wagen bewegen
18 Die unterwürfigen Engel bewegen sich als ein Teil der himmlischen Organisation Gottes in völliger Harmonie mit ihr, während sie Jehovas irdischen Dienern bei der Erfüllung ihres Auftrags behilflich sind, warnend auf das Strafgericht Gottes hinzuweisen. Wenn wir weiterhin von diesen mächtigen Dienern Gottes beschützt und geleitet werden möchten, müssen auch wir uns in völliger Harmonie mit dem symbolischen Räderwerk bewegen und mit ihm Schritt halten. Überdies müssen wir als ein Teil der sichtbaren Organisation Jehovas, die sich im Einklang mit dem himmlischen Wagen bewegt, für die Leitung des Geistes Gottes empfänglich sein. (Vergleiche Philipper 2:13.) Als Zeugen Jehovas müssen wir uns in dieselbe Richtung bewegen wie der himmlische Wagen; wir dürfen uns ihm keinesfalls widersetzen. Wir sollten Anweisungen in bezug auf den Weg, den wir gehen sollten, befolgen. Dann ist die Versammlung nicht geteilt (1. Korinther 1:10).
19 Die Augen, die ringsum an den Rädern des himmlischen Wagens sind, deuten Wachsamkeit an. Genauso wachsam wie die himmlische Organisation müssen auch wir sein, und zwar in bezug auf die Unterstützung der irdischen Organisation Jehovas. Auf Versammlungsebene geschieht das durch die Zusammenarbeit mit den Ältesten am Ort (Hebräer 13:17). Und in der heutigen unruhvollen Zeit müssen sich Christen sehr eng an Jehovas Organisation halten. Wir dürfen nicht versuchen, gewisse Ereignisse selbst auszulegen, denn dann würden wir uns nicht mit dem himmlischen Wagen Jehovas bewegen. Fragen wir uns stets: „Wohin bewegt sich der himmlische Wagen?“ Wenn wir uns zusammen mit Gottes sichtbarer Organisation vorwärts bewegen, werden wir uns auch im Einklang mit der unsichtbaren Organisation bewegen.
20 Der Apostel Paulus schrieb diesbezüglich: „Brüder, ich betrachte mich selbst noch nicht so, als ob ich es ergriffen habe; doch da ist e i n e s diesbezüglich: Die Dinge vergessend, die dahinten sind, und mich nach den Dingen ausstreckend, die vor mir sind, jage ich dem Ziel entgegen, dem Preis der Berufung Gottes nach oben durch Christus Jesus. Laßt uns denn, so viele von uns reif sind, diese Gesinnung haben; und wenn ihr in irgendeiner Hinsicht anders gesinnt seid, wird Gott euch die obenerwähnte Gesinnung offenbaren. Auf jeden Fall laßt uns in dem Maße, wie wir Fortschritte gemacht haben, weiterhin nach derselben festen Ordnung wandeln“ (Philipper 3:13-16).
21 Der Begriff „feste Ordnung“ hat nicht die negative Bedeutung eines eingefahrenen Gleises, das wir nicht verlassen könnten. Jehovas Diener haben eine feste Ordnung, durch die sie in geistiger Hinsicht Fortschritte machen. Es ist eine feste Ordnung, zu der das persönliche Bibelstudium gehört, der Besuch der Versammlungszusammenkünfte und das regelmäßige Predigen der guten Botschaft vom Königreich; eingeschlossen ist auch, daß sie die Eigenschaften der himmlischen Organisation Gottes widerspiegeln. Diese feste Ordnung hilft ihnen, der Leitung der himmlischen, wagenähnlichen Organisation Jehovas zu folgen. Wenn wir in dieser Weise vorangehen, werden wir unser Ziel erreichen, sei es der Preis unvergänglichen Lebens in den Himmeln oder ewiges Leben auf einer paradiesischen Erde.
22 Wie aus Johannes 10:16 zu erkennen ist, würden die „anderen Schafe“ und die Hesekiel-Klasse eine geeinte Organisation bilden. Demnach sollten alle, die zu Jehovas Organisation gehören, unbedingt die volle Bedeutung der in Hesekiel, Kapitel 1 geschilderten Vision verstehen, damit sie sich im Einklang mit Gottes himmlischem Wagen bewegen können. Diese Vision hilft uns verstehen, daß wir uns in Übereinstimmung mit Jehovas Organisation — der sichtbaren wie der unsichtbaren — bewegen sollten. Behalten wir im Sinn: Jehovas Augen „durchschweifen die ganze Erde, damit er sich stark erweist zugunsten derer, deren Herz ihm gegenüber ungeteilt ist“ (2. Chronika 16:9). Seiner Aufmerksamkeit entgeht nicht das Geringste, insbesondere nichts, was mit seinem Vorsatz, sich als universeller Souverän zu rechtfertigen, zu tun hat.
23 Jehovas himmlischer Wagen ist heute bestimmt in Bewegung. Bald wird, so wie es dem glorreichen Wagenlenker entspricht, alles zur Herrlichkeit gebracht werden — und das zu seiner Rechtfertigung als Souveräner Herr des Universums. Seine Seraphe, Cherube und Engel stehen in dem großartigen weltweiten Predigtwerk hinter uns. Bewegen wir uns also mit Jehovas himmlischer Organisation vorwärts. Wie können wir aber mit dem sich schnell bewegenden himmlischen Wagen Schritt halten?
Und er sagte weiter zu mir: „Menschensohn, ich sende dich zu den Söhnen Israels, zu rebellischen Nationen, die gegen mich rebelliert haben. Sie selbst und ihre Vorväter haben sich gegen mich vergangen bis auf ebendiesen Tag. 4 Und die Söhne mit frechem Gesicht und hartem Herzen — ich sende dich zu ihnen, und du sollst zu ihnen sprechen: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesagt hat.‘ 5 Und was sie betrifft, ob sie hören werden oder [es] unterlassen — denn sie sind ein rebellisches Haus —, sie werden zweifellos doch wissen, daß sich ein Prophet in ihrer Mitte befunden hat.
6 Und du, o Menschensohn, fürchte dich nicht vor ihnen; und vor ihren Worten fürchte dich nicht, denn da sind Verstockte und Dinge, die dich stechen, und unter Skorpionen wohnst du. Vor ihren Worten fürchte du dich nicht, und vor ihrem Angesicht erschrick du nicht, denn sie sind ein rebellisches Haus. 7 Und du sollst meine Worte zu ihnen reden, ungeachtet ob sie hören oder [es] unterlassen, denn sie sind ein Fall von Rebellion.
Ja, egal ob sie hören oder nicht – wir führen Gottes Willen aus, wenn wir den Menschen sagen, was Gott will.
Auch wenn sie nicht zuhören, so haben sie doch die Gelegenheit bekommen die nötigen Schritte zu unternehmen, damit Jehova ihnen Barmherzigeit erweisen kann.
Da öffnete ich meinen Mund, und er ließ mich nach und nach diese Rolle essen. 3 Und er sagte weiter zu mir: „Menschensohn, du solltest deinen eigenen Bauch essen lassen, damit du gar deine Eingeweide mit dieser Rolle füllst, die ich dir gebe.“ Und ich begann sie zu essen, und sie wurde in meinem Mund wie Honig so süß.
sind auch wir derart mit Jehovas Wort erfüllt wie Hesekiel?
Erweist sich Jehovas Wort auch in unserem Inneren als süß?
„Menschensohn, zu einem Wächter habe ich dich für das Haus Israel gemacht, und du sollst [die] Rede aus meinem Mund hören, und du sollst sie von mir aus warnen. 18 Wenn ich zu einem Bösen spreche: ‚Du wirst ganz bestimmt sterben‘, und du warnst ihn tatsächlich nicht und redest nicht, um den Bösen vor seinem bösen Weg zu warnen, um ihn am Leben zu erhalten, so wird er, da er böse ist, in seiner Vergehung sterben, aber sein Blut werde ich von deiner eigenen Hand zurückfordern.
wenn wir die Bösen nicht warnen, tragen wir mit Schuld an ihrem Tod, wenn Jehova sie für ihre Taten ins Gericht bringt.
Hesekiel 3:19
Was aber dich betrifft, falls du einen Bösen gewarnt hast und er tatsächlich nicht umkehrt von seiner Bosheit und von seinem bösen Weg, so wird er selbst wegen seiner Vergehung sterben; doch was dich betrifft, du wirst deine eigene Seele befreit haben.
Wollen wir Schuld am Tode eines Menschen haben?? Sicherlich nicht!
Hesekiel 3:20-21
Und wenn sich ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit abwendet und tatsächlich unrecht tut und ich dann einen Anstoß zum Straucheln vor ihn hinlege, wird er selbst sterben, weil du ihn nicht warntest. Wegen seiner Sünde wird er sterben, und seiner gerechten Taten, die er tat, wird nicht gedacht werden, aber sein Blut werde ich von deiner eigenen Hand zurückfordern. 21 Und was dich betrifft, falls du einen Gerechten gewarnt hast, damit der Gerechte nicht sündige, und er seinerseits tatsächlich nicht sündigt, wird er ganz bestimmt weiterhin leben, weil er gewarnt worden war, und du selbst wirst deine eigene Seele befreit haben.“
Haben wir das mit der Blutschuld verstanden?
Wie betrifft das uns heute?
Wie beeinflusst dies unseren Einsatz im Predigtdienst?
Wie beeinflusst dies dich als Ältesten einer Versammlung, der du siehst, dass da jemand ein Doppelleben führt?
Wie beeinflusst es uns als Eltern – ganz besonders die Familienoberhäupter?
Sagen wir nichts zu unseren Kindern, weil wir sie ja lieben und nicht entmutigen möchten?
Nehmen wir dafür in Kauf, dass sie von Jehova verworfen und zu seiner Zeit vernichtet werden?
Wie sehr lieben wir unseren Nächsten, unsere Brüder und unsere Kinder?
Nehmen wir es gern in Kauf, dass sie im Moment stinksauer auf uns sein könnten?
Ist uns klar, was diese Blutschuld bedeutet?
Wenn ich nichts sage, dann nehme ich den Tod eines Menschen in Kauf. Ist das nicht so ähnlich wie Mord oder Totschlag?
Und was dich betrifft, leg dich auf deine linke Seite, und du sollst die Vergehung des Hauses Israel darauf legen. Nach der Zahl der Tage, die du darauf liegen wirst, wirst du ihre Vergehung tragen. 5 Und ich selbst will dir die Jahre ihrer Vergehung nach der Zahl von dreihundertneunzig Tagen geben, und du sollst die Vergehung des Hauses Israel tragen. 6 Und du sollst sie vollenden.
Und du sollst dich im zweiten Fall auf deine rechte Seite legen, und du sollst die Vergehung des Hauses Juda vierzig Tage tragen. Einen Tag für ein Jahr, einen Tag für ein Jahr, das habe ich dir gegeben. 7 Und du wirst dein Gesicht fest auf die Belagerung Jerusalems richten, deinen Arm entblößt, und du sollst dagegen prophezeien.
Boah, das muss man sich mal vorstellen, was der da tun muste: erst mal 390 Tage auf der einen Seite liegen, das Gesicht fest auf die Stadt gerichtet – und dann noch mal 40 Tage.
Das wird garnicht so einfach gewesen sein, vor allen Dingen, wenn das Volk, gegen das er prophezeite, um ihn rumgeprungen ist und ihn verspottet hat.
Wie sieht es mit uns aus?
Wären wir zu solchen Anstrengungen bereit gewesen?
„Ja, aber das betrift uns ja nicht. Oder hast du schon mal gehört, dass Jehova sowas von uns heute verlangt hätte?“
Nein, so ein anstrengendes und Aufsehenerregendes Liegen sicherlich nicht.
Aber wie sieht es mit unserem Einsatz im Predigtdienst aus?
Geben wir da unser Äußerstes? Oder machen wir den nur pro Forma?
Sind wir bereit Einschränkungen in Kauf zu nehmen, um anderen die gute Botschaft zu bringen?
Und siehe, ich will dir Stricke anlegen, damit du dich nicht von deiner einen Seite auf deine andere Seite umwendest, bis du die Tage deiner Belagerung vollendet haben wirst.
Jehova erwartet wirklich viel von seinem Propheten – 430 Tage stilles Liegen auf einer Seite, ohne die Position verändern zu dürfen.
Aber er lässt ihn nicht mit den Anforderungen allein. Er macht im Stricke um seine Lage zu fixieren. Ob damit buchstäbliche Stricke gemeint sind oder er ihn nur körperlich beeinflusst, dass er so lange so liegen kann – ich weiss es nicht.
Klar ist, das Jehoa ihn in irgendeiner Form stützt, so dass er die Aufgabe gut bewältigen kann.
Wie betrifft das nun mich?
Wir möchten uns gern mehr im Dienst für Jehova einsetzen, fassen vielleicht den Hilfspionierdienst oder den Pionierdienst ins Auge?
Haben wir Angst und trauen uns das nicht so richtig zu? Zweifeln wir vielleicht daran, ob wir das Stundenziel erreichen werden?
Ja, wie betrifft dieser Vers uns?
Geben wir uns einen Ruck und geben wir die Bewerbung ab.
Und vertrauen wir darauf, dass Jehova auch uns „mit Stricken umgeben wird“ und uns bei unserem Vorhaben helfen und stützen wird!
Und was dich betrifft, nimm dir Weizen und Gerste und dicke Bohnen und Linsen und Hirse und Spelt, und du sollst sie in e i n Gefäß tun und dir Brot daraus machen für die Zahl der Tage, die du auf deiner Seite liegst; dreihundertneunzig Tage wirst du es essen. 10 Und deine Speise, die du essen wirst, wird nach dem Gewicht sein — zwanzig Schekel täglich. Von Zeit zu Zeit wirst du es essen.
Wieder eine klare Zusage von Jehoa, dass er den Propheten in seiner Aufgabe unterstützen wird.
„Wie kommst du denn jetzt darauf? Hier wird lediglich gesagt, er solle sich Brot für die Zeit machen und davon essen. Die Zusammensetzung wird wohl so sein, dass er alle Nährstoffe bekommt. Aber wo ist da die grosse Unterstützung, wenn ER ihm einen Rezepttip gibt?“
Schön, dass du mir folgen kannst und mitdenkst.
Aber mal ganz ehrlich: Hesekiel solllte sich Brot für 390 Tage machen! Jehova sagte, er sollte die ganze Zeit liegen bleiben, so konnte er nicht aufstehen und zwischendurch neues backen. Kannst du dir vorstellen, dass Brot 390 Tage hält und frisch bleibt, so dass du es unbeschadet essen kannst?
Damals gab es noch keine Kühlschränke oder gar Gefriertruhen. Also muss Jehoa „dieses Brot“ haltbar geacht haben und Hesekiel so durch ein Wunder geholfen haben.
Du hast deine Bewerbung immer noch nicht abgegeben?
Du zögerst immer noch, obwohl du dir schon mehrfach ausgerechnet hast, dass du das Stundenziel erreichen kannst?
Und was dich betrifft, o Menschensohn, nimm dir ein scharfes Schwert. Als das Schermesser eines Barbiers wirst du es dir nehmen, und du sollst es über dein Haupt und über deinen Bart fahren lassen, und du sollst dir Waagschalen nehmen und [das Haar] in Teile teilen. 2 Ein Drittel wirst du im Feuer selbst inmitten der Stadt verbrennen, sobald die Tage der Belagerung voll geworden sind. Und du sollst ein weiteres Drittel nehmen. Du wirst [es] mit dem Schwert rings um sie her schlagen, und das [letzte] Drittel wirst du in den Wind streuen, und ein Schwert werde ich ziehen hinter ihnen her.
Warum? Weil man in der damaligen Zeit gedemütigt war, wenn man eine Glatze geschoren bekam.
Und nun sollte sich Hiskia selbst vor dem Volk demütigen, indem er sich selbst vor ihren Augen den Kopf kahl schor!
Waren wir schon mal in so einer Situation, in der wir uns selbst vor anderen gedemütigt haben, nur um zu tun, was Jehova von uns erwartet?
Haben wir als Jugendlicher vielleicht Angst, dass uns im Predigtdienst einer unserer Mitschüler die Tür öffnet und wir dann am nächsten Tag in der Schule bei allen „unten durch sind“?
Haben wir ein Probem damit, uns in der Schule oder auf der Arbeit als ein Zeuge Jehovas zu erkennen zu geben?
Wie sieht es aus, wenn uns in unsere Land jemand verfolgt und versucht unseren Ruf zu zerstören – und die einzige Möglichkeit uns davor zu schützen wäre, wenn wir uns auf sein Niveau herabbegeben und Böses mit Bösem zu vergelten? Tun wir das dann, oder demütigen wir uns lieber selbst, um die Maßstäbe Jehovas einzuhalten?
Wie ist es mit dir? Bist du bereit, alles zu tun, was Jehova von dir erwartet – oder gehst du lieber „den Weg des geringsten Widerstandes“?
Denkst du vielleicht „es gibt aber auch eine Grenze, Jehova kann ja schließlich nicht wirklich von mir erwarten, dass ich bei einem Ehemann bleibe, den ich nicht mehr liebe.“ oder „ER wird doch wohl nicht wirklich von mir erwarten, dass ich bei einem Mann bleibe, der mir nicht die nötige Aufmerksamkeit schenkt“?
Sind wir bereit, die Maßstäbe Jehovas über unsere eigenen Bedürfnisse zu stellen?
Und meinem Auge wird es nicht leid tun um dich, noch will ich Mitleid empfinden, denn ich werde deine Wege über dich bringen, und deine Abscheulichkeiten werden dann in deiner Mitte sein; und ihr werdet erkennen müssen, daß ich Jehova bin.‘
Nun kommt immer wieder, dass Jehova sie strafen musste. Immerhin hatte er sie mehrfach ermahnt und „sie werden erkennen müssen, dass ich Jehova bin“ .
Wie betrifft das uns heute?
Reagieren wir rechtzeitig, wenn uns Jehova sagt, dass ihm nicht gefällt was wir tun?
Oder hören wir ihm nicht zu und tun so, als wäre nichts – und denken dann, er könne uns nicht strafen, denn er habe uns nicht gewarnt, da wir ja nichts gehört haben?
Hesekiel 7:8-9
Nun werde ich in Kürze meinen Grimm über dich ausgießen, und ich will meinen Zorn gegen dich zu seinem Ende bringen, und ich will dich richten nach deinen Wegen und all deine Abscheulichkeiten über dich bringen. 9 Auch wird es meinem Auge nicht leid tun, noch werde ich Mitleid empfinden. Nach deinen Wegen werde ich [es] über dich selbst bringen, und deine eigenen Abscheulichkeiten werden schließlich direkt in deiner Mitte sein; und ihr werdet erkennen müssen, daß ich Jehova bin, der das Schlagen besorgt.
Demgemäß führte er mich an den Eingang des Vorhofs, und ich begann zu sehen, und siehe, ein gewisses Loch in der Wand. 8 Er sprach nun zu mir: „Menschensohn, durchbohre bitte die Wand.“ Und ich durchbohrte allmählich die Wand, und siehe, da war ein gewisser Eingang. 9 Und er sagte ferner zu mir: „Geh hinein, und sieh die schlimmen Abscheulichkeiten, die sie hier tun.“ 10 Da ging ich hinein und begann zu sehen, und siehe, jede Darstellung von Kriechtieren und widerlichen Tieren und alle mistigen Götzen des Hauses Israel waren ringsherum in die Wand eingeritzt. 11 Und siebzig Männer von den Älteren des Hauses Israel mit Jaasanja, dem Sohn Schaphans, der unter ihnen stand, standen vor ihnen, jeder mit seinem Räucherfaß in seiner Hand, und der Wohlgeruch der Wolke des Räucherwerks stieg empor. 12 Und er sprach dann zu mir: „Hast du gesehen, o Menschensohn, was die Älteren des Hauses Israel im Finstern tun, jeder in den Innenkammern seines Schaustücks? Denn sie sagen: ‚Jehova sieht uns nicht. Jehova hat das Land verlassen.‘ „
schon krass, oder?
Die Priester, die Jehova im Tempel dienen und Opfer und Räucherwerk darbringen sollten, sie beten in SEINEM Tempel andere Götter an und mißbrauchen SEINEN Altar, um anderen Göttern Opfer zu bringen!
Unfassbar!!!
Und dann sagen sie noch fröhlich „das macht doch nichts, Jehova sieht uns ja nicht“!
Könnte so etwas auch heute vorkommen?
Sind wir vielleicht selbst so „fröhliche Anbeter“ Jehovas, die vorgeben, Jehova zu dienen, aber in Wirklichkeit anderen Göttern nachfolgen?
Und er fuhr fort, zu mir zu sprechen: „Du wirst noch weiter große Abscheulichkeiten sehen, die sie tun.“ 14 So führte er mich an den Eingang des Tores des Hauses Jehovas, das nach Norden hin ist, und siehe, da saßen die Frauen, [die] den [Gott] Tammuz beweinten.
15 Und er sagte ferner zu mir: „Hast du [dies] gesehen, o Menschensohn? Du wirst noch weiter große Abscheulichkeiten sehen, schlimmer als diese.“ 16 So brachte er mich zum inneren Vorhof des Hauses Jehovas, und siehe, am Eingang des Tempels Jehovas, zwischen der Vorhalle und dem Altar, waren etwa fünfundzwanzig Männer, mit ihrem Rücken gegen den Tempel Jehovas und ihrem Gesicht gegen Osten, und sie beugten sich gegen Osten nieder, vor der Sonne.
Wie sah Jehova die Angelegenheit – war sie ihm egal?
Hesekiel 8:17-18
Und er sprach weiter zu mir: „Hast du [dies] gesehen, o Menschensohn? Ist es dem Hause Juda eine so leichte Sache, die Abscheulichkeiten zu tun, die sie hier getan haben, daß sie das Land mit Gewalttat füllen müssen und daß sie mich wieder kränken sollten, und siehe, sie strecken den Schößling aus an meine Nase? 18 Und auch ich selbst werde im Grimm handeln. Meinem Auge wird [es] nicht leid tun, noch werde ich Mitleid empfinden. Und sie werden gewiß vor meinen Ohren mit lauter Stimme rufen, aber ich werde sie nicht hören.“
denken wir vielleicht „Jehova sieht das zu eng, sie wissen ja nicht, was sie tun. Und ausserem hat er sie ja so lange gewähren lassen, da ist es nun unfair, sie dafür zu strafen. Denn da er so lange nichts gemacht hatte, dachten sie doch es sei ihm egal“?
Und Jehova sprach weiter zu ihm: „Geh mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem, und du sollst ein Kennzeichen an die Stirn der Menschen anbringen, die seufzen und stöhnen über all die Abscheulichkeiten, die in seiner Mitte getan werden.“
hätte der Mann mit dem Tintenfass auch bei uns ein Zeichen an der Stirn angebracht – oder wäre er an uns vorbei gegangen?
Haben wir gemerkt, wonach er die Menschen ausgesucht hat, denen er das Kennzeichen gab?
Denken wir, es reicht heute aus, dass wir uns nach Jehovas Namen nennen und uns mit Gottes Volk versammeln und in den Predigtdienst gehen?
Wonach hatte der Sekretär noch mal die Menschen ausgewählt?
Würde er an uns heute vorbeilaufen?
Wie betrifft dies mich heute?
Wie beeinflusst es mein Leben und alles, was ich tue?
Und zu diesen [anderen] sagte er vor meinen Ohren: „Zieht durch die Stadt ihm nach, und schlagt. Laßt [es] eurem Auge nicht leid sein, und empfindet kein Mitleid. 6 Greis, Jüngling und Jungfrau und Kleinkind und Frauen solltet ihr töten – zum Verderben. Aber irgendeinem Menschen, an dem das Kennzeichen ist, naht euch nicht, und bei meinem Heiligtum solltet ihr anfangen.“ So fingen sie bei den alten Männern an, die vor dem Haus waren.
Denken wir vielleicht „bei meiner Taufe habe ich ja das Kennzeichen bekommen, da kann mir ja nichts passieren. Er wird schon an mir vorbeigehen. Ich habe das Kennzeichen ja“?
Einmal gerettet – immer gerettet?
Achten wir sorfältig darauf, dass das Kennzeichen frisch bleibt und nicht verwischt oder ganz abgeht?
Oder denken wir vielleicht „gut, dass der Mann mit dem Schwert erst so spät nach dem Mann mit dem Tintenfass kommt. Denn vor einigen Jahren habe ich ja das Kennzeichen bekommen. Nun ist es Garantie für meine Rettung. Denn egal, was ich in der Zwischenzeit tue, ich trage das Kennzeichen ja und so wird der mit dem Schwert ja auch an mir vorbeigehen“?
Denken wir wirklich so?
Glauben wir tatsächlich, wir könnten Jehova austricksen?
Jehova kennt unser Herz, unsere Beweggründe und das, was wir tun.
Nur weil wir vor Jahren das Kennzeihen erhalten haben, bedeutet das nicht, dass es immer Gültigkeit hat.
Wenn wir uns auf schlechte Wege begeben, fängt es an zu verwischen und zu verblassen und wenn wir weiterhin im Bösestun verharren, dann geht es ganz weg.
Achten wir sorgfältig darauf, unser Kennzeichen zu bewahren und jeden Tag, den wir leben, so zu leben, dass wir es wieder erhalten würden, wenn der Mann mit dem Tintenfass heute nochmal losgehen würde?
Und es geschah, sobald ich prophezeite, daß Pelatja selbst, der Sohn Benajas, starb, und ich fiel dann auf mein Angesicht und rief mit lauter Stimme und sprach: „Ach, o Souveräner Herr Jehova! Ist es eine Ausrottung, die du an den Übriggebliebenen von Israel vollstreckst?“
Hesekiel ist schockiert über das harte Urteil. Vielleicht wird ihm erst jetzt das ganze Ausmaß des Verderbens bewust, was das Volk selbst über sich gebracht hat.
Hesekiel 11:14-20
Und das Wort Jehovas erging weiter an mich und lautete: 15 „Menschensohn, was deine Brüder betrifft, deine Brüder, die Männer, die sich mit deinem Rückkaufsrecht befassen, und das ganze Haus Israel, sie alle sind es, zu denen die Bewohner Jerusalems gesagt haben: ‚Begebt euch weit weg von Jehova. Uns gehört es; das Land ist [uns] zum Besitz gegeben worden‘; 16 darum sprich: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesagt hat: „Obwohl ich sie weit entfernt habe unter die Nationen und obwohl ich sie zerstreut habe unter die Länder, werde ich ihnen doch eine kleine Weile zum Heiligtum werden inmitten der Länder, wohin sie gekommen sind.“ ‚
17 Darum sprich: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesagt hat: „Ich will euch auch zusammenbringen aus den Völkern und euch sammeln aus den Ländern, wohin ihr zerstreut worden seid, und ich will euch den Boden Israels geben. 18 Und sie werden gewiß dahin kommen und all seine abscheulichen Dinge und all seine Abscheulichkeiten daraus entfernen. 19 Und ich will ihnen e i n Herz geben, und einen neuen Geist werde ich in ihr Inneres legen; und ich werde bestimmt das Herz von Stein aus ihrem Fleisch entfernen und ihnen ein Herz von Fleisch geben, 20 damit sie in meinen eigenen Satzungen wandeln und sich an meine eigenen richterlichen Entscheidungen halten und sie tatsächlich ausführen; und sie können wirklich mein Volk werden, und ich selbst werde ihr Gott werden.“ ‚
Jehova macht mal wieder direkt nach der Urteilsverkündung Mut und zeigt ihnen auch eine Hoffnung auf. Etwas, an dem sie sich später festhalten können, wenn sie ihre Herzen geläutert haben.
Ist er nicht ein wundervoller liebevoller und barmherziger Gott?
Fällt es uns nicht schwer, so einen wunderbaren Gott zu enttäuchen oder zu kränken?
Fliesst unser Herz nicht über vor Liebe, wenn wir solche Dinge über IHN in der Bibel lesen?
Beeinflusst das nicht das, was wir tun?
Geben wir uns nicht noch mehr Mühe, sein Herz zu erfreuen?
Nicht aus Angst vor Strafe, sondern weil ER so wunderbar ist, dass wir ihn einfach lieben müssen und ihm darum auch gern gefallen möchten?
Und meine Hand hat sich schließlich gegen die Propheten gewandt, die in einer Vision Unwahres schauen und Lüge wahrsagen. In der Gruppe der Vertrauten meines Volkes werden sie nicht verbleiben, und in das Verzeichnis des Hauses Israel werden sie nicht geschrieben werden, und auf den Boden Israels werden sie nicht kommen; und ihr werdet erkennen müssen, daß ich der Souveräne Herr Jehova bin, 10 darum, ja darum, daß sie mein Volk irregeführt und gesagt haben: „Es ist Frieden!“, wenn kein Frieden da ist, und einer ist da, der eine Scheidewand baut, doch umsonst sind welche da, die sie mit Tünche verputzen.‘
Hesekiel 13:17-19
Und was dich betrifft, o Menschensohn, richte dein Gesicht gegen die Töchter deines Volkes, die aus ihrem eigenen Herzen als Prophetinnen auftreten, und prophezeie gegen sie. 18 Und du sollst sagen: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: „Wehe den Frauen, die Binden zusammennähen auf alle Ellbogen und Schleier machen über das Haupt jeder Größe, um Seelen zu erjagen! Sind die Seelen, die ihr Frauen erjagt, die, die meinem Volk gehören, und die Seelen, die euch gehören, die, die ihr am Leben erhaltet? 19 Und werdet ihr mich entweihen bei meinem Volk für die Hände voll Gerste und für die Bissen Brot, um die Seelen, die nicht sterben sollten, zu Tode zu bringen und um die Seelen, die nicht leben sollten, am Leben zu erhalten, durch eure Lüge gegenüber meinem Volk, denen, die auf Lüge hören?“ ‚
Hesekiel 13:20-23
Dies ist daher, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Siehe, ich bin gegen eure Binden, ihr Frauen, mit denen ihr die Seelen erjagt, als ob sie Fliegende wären, und ich will sie von euren Armen reißen und die Seelen freilassen, die ihr erjagt, Seelen, als ob sie Fliegende wären. 21 Und ich will eure Schleier wegreißen und mein Volk aus eurer Hand befreien, und sie werden nicht mehr als etwas auf der Jagd Gefangenes in eurer Hand zu finden sein; und ihr werdet erkennen müssen, daß ich Jehova bin. 22 Weil ihr durch Falschheit das Herz eines Gerechten verzagt gemacht habt, wenn ich selbst ihm keinen Schmerz bereitet hatte, und weil ihr die Hände eines Bösen gestärkt habt, so daß er nicht von seinem schlechten Weg umkehrte, damit er am Leben erhalten würde, 23 darum werdet ihr Frauen nicht weiterhin in Visionen Unwahrheit schauen, und Wahrsagung werdet ihr nicht länger wahrsagen; und ich will mein Volk aus eurer Hand befreien, und ihr werdet erkennen müssen, daß ich Jehova bin.‘ „
Und es kamen dann Männer von den Älteren Israels zu mir und setzten sich vor mir nieder. 2 Da erging das Wort Jehovas an mich und lautete: 3 „Menschensohn, was diese Männer betrifft, sie haben ihre mistigen Götzen in ihrem Herzen aufkommen lassen, und die Ursache zum Straucheln, die ihre Vergehung veranlaßt, haben sie vor ihr Angesicht gesetzt. Soll ich mich von ihnen überhaupt befragen lassen? 4 Darum rede mit ihnen, und du sollst zu ihnen sagen: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: „Jeder vom Hause Israel, der seine mistigen Götzen in seinem Herzen aufkommen läßt und der die eigentliche Ursache zum Straucheln, die sein Vergehen veranlaßt, vor sein Angesicht setzt und der tatsächlich zum Propheten kommt – ich, Jehova, ich will mich dazu bringen lassen, ihm in der Sache gemäß der Menge seiner mistigen Götzen zu antworten, 5 zu dem Zweck, das Haus Israel bei seinem Herzen zu fassen, weil sie sich durch ihre mistigen Götzen von mir zurückgezogen haben – sie alle.“ ‚
Hesekiel 14:6-8
Darum sprich zum Hause Israel: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesagt hat: „Kommt zurück, und wendet euch ab von euren mistigen Götzen, und kehrt von all euren Abscheulichkeiten euer Angesicht ab; 7 denn jeder vom Hause Israel oder von den ansässigen Fremdlingen, die als Fremdlinge in Israel weilen, der sich davon zurückzieht, mir zu folgen, und der seine mistigen Götzen in seinem Herzen aufkommen läßt und der die eigentliche Ursache zum Straucheln, die sein Vergehen veranlaßt, vor sein Angesicht setzt und der tatsächlich zum Propheten kommt, um mich für sich zu befragen – ich, Jehova, ich lasse mich dazu bringen, ihm selbst zu antworten. 8 Und ich werde bestimmt mein Angesicht gegen jenen Mann richten und ihn zu einem Zeichen und zu Sprichwörtern setzen, und ich werde ihn bestimmt aus der Mitte meines Volkes wegtilgen, und ihr werdet erkennen müssen, daß ich Jehova bin.“ ‚
Nanu?
Nun wollen sie Jehova befragen – und er sagt ihnen, sie sollen das nicht tun?
“ ,Und hätten sich diese drei Männer in seiner Mitte befunden: Noah, Daniel und Hiob, sie selbst würden wegen ihrer Gerechtigkeit ihre Seele befreien‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova.“
Hesekiel 14:15-16
“ ,Oder wenn ich Schaden verursachende wilde Tiere durch das Land ziehen ließe und sie es tatsächlich der Kinder beraubten und es wirklich eine wüste Einöde würde, ohne daß irgend jemand hindurchziehen würde wegen der wilden Tiere – 16 wären diese drei Männer in seiner Mitte, so wahr ich lebe‘, ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova, ‚weder Söhne noch Töchter würden sie befreien; sie, nur sie selbst, würden befreit werden, und das Land, es würde eine wüste Einöde werden.‘ „
Ein Bibeltext, den mein Mann sehr oft zitiert.
Aber dazu äussert er sich besser selbst…
Hesekiel 14:17-18
“ ,Oder wäre es ein Schwert, das ich über jenes Land brächte, und sollte ich tatsächlich sagen: „Ein Schwert durchziehe das Land“ und tilgte ich wirklich daraus Erdenmensch und Haustier weg, 18 selbst wenn diese drei Männer in seiner Mitte wären, so wahr ich lebe‘, ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova, ’sie würden weder Söhne noch Töchter befreien, sondern sie, nur sie selbst, würden befreit werden.‘ „
Hesekiel 14:19-20
“ ,Oder wäre es Pest, was ich über jenes Land senden würde, und würde ich tatsächlich meinen Grimm darüber mit Blut ausgießen, um daraus Erdenmensch und Haustier wegzutilgen, 20 selbst wenn Noah, Daniel und Hiob in seiner Mitte wären, so wahr ich lebe‘, ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova, ‚weder Sohn noch Tochter würden sie befreien; sie selbst würden wegen ihrer Gerechtigkeit ihre Seele befreien.‘ „
Und du sollst sagen: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova zu Jerusalem gesprochen hat: „Deine Herkunft und deine Geburt waren aus dem Land des Kanaaniters. Dein Vater war der Amoriter, und deine Mutter war eine Hethiterin. 4 Und was deine Geburt betrifft, an dem Tag, an dem du geboren wurdest, wurde deine Nabelschnur nicht abgeschnitten, und in Wasser wurdest du nicht gewaschen zur Reinigung, und mit Salz wurdest du überhaupt nicht abgerieben, und keineswegs wurdest du in Windeln gewickelt. 5 Keinem Auge tat es leid um dich, um für dich eines dieser Dinge aus Mitleid mit dir zu tun, sondern du wurdest auf die Fläche des Feldes hingeworfen, weil man deine Seele verabscheute an dem Tag, an dem du geboren wurdest.
6 Und dann kam ich an dir vorüber und erblickte dich, zappelnd in deinem Blut, und ich sprach dann zu dir in deinem Blut: ‚Bleib am Leben!‘, ja, ich sagte zu dir in deinem Blut: ‚Bleib am Leben!‘ 7 Zu einer sehr großen Menge wie das Gewächs des Feldes machte ich dich, so daß du heranwuchsest und groß wurdest und mit dem vortrefflichsten Schmuck daherkamst. Die beiden Brüste selbst waren fest entwickelt, und dein Haar, es wuchs üppig, als du nackt und bloß gewesen warst“ ‚.
8 ‚Und ich kam dann an dir vorüber und erblickte dich, und siehe, deine Zeit war die Zeit für Liebkosungen. So ging ich daran, meinen Rocksaum über dich auszubreiten und deine Blöße zu bedecken und dir einen Schwur zu leisten und einen Bund mit dir einzugehen‘, ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova, ‚und so wurdest du mein. 9 Ferner wusch ich dich mit Wasser und spülte dein Blut von dir ab und rieb dich mit Öl ein. 10 Und ich bekleidete dich weiter mit einem gestickten Gewand und beschuhte dich mit Seehundsfell und hüllte dich in feines Linnen und bedeckte dich mit kostbarem Stoff. 11 Und ich fuhr fort, dich mit Schmuck zu schmücken und Armspangen an deine Hände und eine Halskette um deinen Hals zu legen. 12 Ferner tat ich einen Nasenring in deine Nase und Ohrringe an deine Ohren und eine schöne Krone auf dein Haupt. 13 Und du schmücktest dich ständig mit Gold und Silber, und deine Kleidung war feines Linnen und kostbarer Stoff und ein gesticktes Gewand. Feinmehl und Honig und Öl aßest du, und du wurdest sehr, sehr schön, und allmählich wurdest du zur königlichen Stellung tauglich.‘ “
14 “ ,Und es begann ein Name für dich auszugehen unter den Nationen wegen deiner Schönheit, denn sie war vollkommen zufolge meiner Pracht, die ich auf dich legte‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova.“
wunderschöne Worte, die ein Mann für seine Braut findet.
Israel war für Jehova wie seine Ehefrau, darum war ja auch ihr Verhalten so demütigend und schmerzlich.
Jeder, der von seinem Ehepartner „weggeworfen wurde, wie ein alter Putzlappen“, kann sicherlich Jehovas Gefühle nachempfinden.
“ ,Aber du begannst auf deine Schönheit zu vertrauen und wegen deines Namens eine Prostituierte zu werden und deine Taten der Prostitution über jeden Vorübergehenden auszuschütten; sein wurde sie. 16 Und du gingst daran, einige von deinen Kleidern zu nehmen und dir bunte Höhen zu machen, und du gabst dich gewöhnlich auf ihnen als Prostituierte preis – solche Dinge kommen nicht vor, und es sollte nicht geschehen. 17 Und du nahmst jeweils deine schönen Gegenstände von meinem Gold und von meinem Silber, das ich dir gegeben hatte, und du machtest dir gewöhnlich Bilder eines Männlichen und triebst dann mit ihnen Prostitution. 18 Und du nahmst jeweils deine gestickten Kleider und bedecktest sie dann; und mein Öl und mein Räucherwerk pflegtest du ihnen tatsächlich vorzusetzen. 19 Und mein Brot, das ich dir gegeben hatte – Feinmehl und Öl und Honig, die ich dich essen ließ -, setztest du ihnen dann tatsächlich zum beruhigenden Wohlgeruch vor, und es geschah weiterhin‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova.“
Eine Ehefrau, die das Geld, was ihr Ehemann „im Schweiße seines Angesichts“ zum Unterhalt seiner Familie verdient, benutzt um ihren Geliebten zu becircen?
Pfui Spinne!
Wie abgebrüht muss man denn sein, um so zu handeln?
Welche Ehefrau würde so handeln?
Diese Ehefrau war das Volk Gottes.
So etwas würde es heute sicherlich nicht geben, dass eine Frau, die Jehova anbetet, derart verwerflich handelt – oder?
“ ,Und du nahmst jeweils deine Söhne und deine Töchter, die du mir geboren hattest, und du opfertest ihnen diese dann, damit sie verzehrt würden – ist das nicht genug deiner Taten der Prostitution? 21 Und du schlachtetest jeweils meine Söhne, und dadurch, daß du sie durch [das Feuer] gehen ließest, pflegtest du sie ihnen hinzugeben.
Nun opfert diese untreue Ehefrau auch noch die gemeinsamen Kinder der neuen Liebe!
Ist es nicht genug, dass sie ihren Ehemann betrogen und verlassen hat?
Schmerzt diese Tatsache allein nicht genug?
Nein, sie beraubt ihn auch noch der gemeinsamen Kinder.
Und nicht nur das: sie opfert diese auch noch.
Wie könnte eine Ehebrecherin heute ihre Kinder opfern?
Indem sie ihre eigenen Interessen wichtiger nimmt als alles andere und die Bedürfnisse ihrer Kinder mit Füßen tritt.
Hautsache, sie ist glücklich. Wie sich andere dabei fühlen, ist ihr völlig egal.
Sie geht für ihr eigenes Glück über Leichen.
So etwas würde eine Frau, die den wahren Gott anbetet sicherlich niemals tun – oder?
Und in all deinen Abscheulichkeiten und deinen Taten der Prostitution gedachtest du nicht der Tage deiner Jugend, als du nackt und bloß warst; in deinem Blut zappelnd befandest du dich.
Wirklich eine sehr sehr undankbare Frau.
Anstatt dass sie dankbar ist, einen solchen wunderbaren und liebevollen Ehemann zu haben, tritt sie ihn mit Füssen und wirft ihn weg wie einen alten Putzlappen.
Pui Spinne!!!!
Wir wollen einer solchen abscheulichen Frau sicherlich nicht gleichen – oder???
Jemand, der Jehova wirklich liebt – eine wahre Anbeterin Jehovas – würde sicherlich niemals so verwerflich handeln!
O wie ich mit Grimm gegen dich erfüllt bin‘, ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova, ‚da du all diese Dinge tust, das Werk einer Frau, einer herrischen Prostituierten! 31 Als du deine Erhöhung am Eingang jedes Weges bautest und du auf jedem öffentlichen Platz deine eigene Höhe machtest, wurdest du doch anders als eine Prostituierte, indem du Lohn verschmähtest. 32 Im Fall der Frau, die Ehebruch begeht, sie nimmt sich Fremde statt ihres eigenen Mannes. 33 Allen Prostituierten gibt man gewöhnlich ein Geschenk, du aber – du hast deine Geschenke all denen gegeben, die dich leidenschaftlich lieben, und du bietest ihnen eine Bestechung an, damit sie von ringsumher zu dir kämen, zu deinen Taten der Prostitution. 34 Und in deinem Fall geschieht bei deinen Taten der Prostitution das Umgekehrte von dem anderer Frauen, und nach deiner Art ist keine Prostitution begangen worden, indem du sogar Lohn gibst, wenn dir kein Lohn gegeben worden ist, und so geschieht es auf umgekehrte Weise.‘
eine wahrlich „tolle“ Frau!
Hesekiel 16:35-45
Darum, o Prostituierte, höre das Wort Jehovas. 36 Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Darum, daß deine Lüsternheit ausgeschüttet worden ist und deine Schamteile aufgedeckt sind in deinen Taten der Prostitution gegenüber denen, die dich leidenschaftlich lieben, und gegenüber all deinen verabscheuungswürdigen mistigen Götzen, selbst mit dem Blut deiner Söhne, die du ihnen gabst, 37 darum, siehe, bringe ich alle, die dich leidenschaftlich liebten, denen du angenehm warst, zusammen und alle, die du liebtest, samt all denen, die du haßtest, und ich will sie gegen dich von ringsumher zusammenbringen und vor ihnen deine Schamteile entblößen, und sie sollen all deine Schamteile sehen.
38 Und ich will dich richten mit den Gerichten der Ehebrecherinnen und Blutvergießerinnen, und ich will dir das Blut des Grimmes und der Eifersucht geben. 39 Und ich will dich in ihre Hand geben, und sie werden bestimmt deine Erhöhung abbrechen, und deine Höhen werden gewiß niedergerissen werden, und sie sollen dir deine Kleider abstreifen und deine schönen Gegenstände nehmen und dich nackt und bloß zurücklassen. 40 Und sie sollen eine Versammlung gegen dich heraufführen und dich mit Steinen bewerfen und dich mit ihren Schwertern hinschlachten. 41 Und sie sollen deine Häuser mit Feuer verbrennen und vor den Augen vieler Frauen Taten des Gerichts an dir vollziehen; und ich will dich als Prostituierte aufhören lassen, und du wirst auch keinen Lohn mehr geben. 42 Und ich will meinen Grimm an dir stillen, und meine Eifersucht soll sich von dir wegwenden; und ich will mich ruhig verhalten, und ich werde mich nicht mehr gekränkt fühlen.‘
43 ‚Darum, daß du der Tage deiner Jugend nicht gedacht und du mich wegen all dieser Dinge jeweils in Erregung versetzt hast, siehe, so will auch ich meinerseits deinen eigenen Weg auf [dein] Haupt bringen‘, ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova, ‚und du wirst gewiß nicht weiterhin Zügellosigkeit treiben zu all deinen Abscheulichkeiten hinzu.
44 Siehe! Jeder, der ein Sprichwort gegen dich gebraucht, wird das Sprichwort gebrauchen, das besagt: „Wie die Mutter, so ihre Tochter!“ 45 Du bist die Tochter deiner Mutter, eine, die ihren Mann und ihre Söhne verabscheut. Und du bist die Schwester deiner Schwestern, die ihre Männer und ihre Söhne verabscheuten. Die Mutter von euch Frauen war eine Hethiterin, und euer Vater war ein Amoriter.‘ „
deutliche Worte!
So sieht Jehova uns, wenn wir wie diese untreue Ehefrau handeln – ganz egal, was wir selbst uns einreden mögen und egal wie schön wir uns selbst reden, was wir tun…
Und was einen Menschen betrifft, falls er sich als gerecht erweist und er Recht und Gerechtigkeit geübt hat; 6 auf den Bergen aß er nicht, und seine Augen erhob er nicht zu den mistigen Götzen des Hauses Israel, und die Frau seines Gefährten verunreinigte er nicht, und einer Frau in ihrer Unreinigkeit pflegte er sich nicht zu nähern; 7 und keinen Menschen pflegte er schlecht zu behandeln; das Pfand, das er für Verschuldung nahm, erstattete er jeweils zurück; nichts pflegte er durch Raub zu entreißen; dem Hungrigen gab er stets sein eigenes Brot, und den Nackten pflegte er mit einem Kleid zu bedecken; 8 nichts gab er jeweils auf Zins, und keinen Wucherzins pflegte er zu nehmen; vom Unrecht zog er stets seine Hand zurück; wahres Recht pflegte er zwischen Mann und Mann zu üben; 9 in meinen Satzungen wandelte er fortgesetzt, und meine richterlichen Entscheidungen hielt er ein, um Wahrheit zu üben: er ist gerecht. Er wird ganz bestimmt am Leben bleiben‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova.
wer sich an Jehovas Gebote hält, wird sein Wohlgefallen haben und letztendlich gesegnet werden
Hesekiel 18:10-13
‚Und [wenn] jemand Vater eines Sohnes geworden ist, der ein Räuber ist, ein Blutvergießer, der so etwas wie eines von diesen Dingen getan hat 11 (doch er selbst hat keines von ebendiesen Dingen getan); falls er auch auf den Bergen gegessen hat, und er hat die Frau seines Gefährten verunreinigt; 12 er hat den Niedergedrückten und Armen schlecht behandelt; er hat Dinge durch Raub entrissen, er hat etwas Verpfändetes jeweils nicht zurückgegeben; und zu den mistigen Götzen erhob er seine Augen, etwas Verabscheuungswürdiges hat er getan. 13 Auf Wucher hat er gegeben, und Zins hat er genommen, und er wird ganz bestimmt nicht am Leben bleiben. Alle diese Abscheulichkeiten hat er getan. Er wird unweigerlich zu Tode gebracht werden. Auf ihm wird schließlich sein eigenes Blut sein.
der Vater stirbt für die Sünden seines mißratenen Sohnes
Hesekiel 18:14-18
Und siehe, jemand ist Vater eines Sohnes geworden, der all die Sünden seines Vaters fortgesetzt sieht, die er getan hat, und er sieht und tut nicht dergleichen Dinge. 15 Auf den Bergen hat er nicht gegessen, und seine Augen hat er nicht zu den mistigen Götzen des Hauses Israel erhoben; die Frau seines Gefährten hat er nicht verunreinigt; 16 und keinen Menschen hat er schlecht behandelt, von keinem Pfand hat er Besitz ergriffen, und nichts hat er durch Raub genommen; dem Hungrigen hat er sein eigenes Brot gegeben, und den Nackten hat er mit einem Kleid bedeckt; 17 von dem Niedergedrückten hat er seine Hand zurückgehalten; keinen Wucher und Zins hat er genommen; meine richterlichen Entscheidungen hat er ausgeführt; in meinen Satzungen ist er gewandelt; er selbst wird nicht wegen des Vergehens seines Vaters sterben. Er wird ganz bestimmt am Leben bleiben. 18 Was seinen Vater betrifft, weil er offenkundige Übervorteilung beging, einem Bruder etwas durch Raub entriß und das, was nicht gut ist, inmitten seiner Völker getan hat, siehe, deswegen soll er für sein Vergehen sterben.
aber der Sohn stirbt nicht für die Sünden seines Vaters
Hesekiel 18:19-20
Und ihr werdet gewiß sagen: „Wie kommt es, daß der Sohn keine [Schuld] zu tragen hat wegen der Vergehung des Vaters?“ Nun, was den Sohn betrifft, Recht und Gerechtigkeit hat er geübt, alle meine Satzungen hat er gehalten, und er tut sie ständig. Er wird ganz bestimmt am Leben bleiben. 20 Die Seele, die sündigt — sie selbst wird sterben. Ein Sohn wird keine [Schuld] tragen wegen des Vergehens des Vaters, und ein Vater seinerseits wird keine [Schuld] tragen wegen des Vergehens des Sohnes. Die Gerechtigkeit des Gerechten wird auf ihm selbst sein, und die Bosheit eines Bösen wird auf ihm selbst sein.
hm
ich habe den Block Verse 10-13 jetzt mehrfach gelesen. Wie kommt es dann, dass hier in Vers 20 gesagt wird, dass „ein Vater keine Schuld tragen wird an den Vergehungen seines Sohnes“?
In Vers 11 wird doch von dem Vater gesagt „doch er selbst (der Vater) hat keines von ebendiesen Dingen getan“. Also wird doch in den Versen 10-13 gesagt, dass der Vater mit für die Sünden seines Sohnes gestraft wird – oder?
Kann mir da mal jemand weiterhelfen, den Zusammenhang zu entwirren?
Was nun einen Bösen betrifft, falls er sich von all seinen Sünden abwenden sollte, die er begangen hat, und er tatsächlich alle meine Satzungen halten und Recht und Gerechtigkeit üben sollte, so wird er ganz bestimmt am Leben bleiben. Er wird nicht sterben. 22 Alle seine Übertretungen, die er begangen hat — es wird ihrer nicht gegen ihn gedacht werden. Wegen seiner Gerechtigkeit, die er geübt hat, wird er am Leben bleiben.‘
jeder hat also die Chance, Jehovas Wohlgefallen zu erhalten – egal, was er mal getan hat!
Wenn wir also aufrichtig bereuen und Werke hervorbringen, die der Reue entspringen, können wir die Dinge zwischen Jehova und uns richtig stellen und Jehova wird unserer vergangenen Taten nicht mehr gedenken!
Was für ein begeisternder Gedanke!
Nutzen wir die Chance?
Lassen wir durch unsere Taten erkennen, dass wir diesen Gedanken verstanden haben und dankbar für Jehovas Güte und Barmherzigkeit sind?
Hesekiel 18:23
‚Habe ich denn wirklich Gefallen am Tod eines Bösen‘, ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova, ‚[und] nicht daran, daß er sich von seinen Wegen abwendet und tatsächlich am Leben bleibt?‘
‚Wenn sich nun ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit abwendet und tatsächlich unrecht tut; gemäß allen Abscheulichkeiten, die der Böse verübt hat, tut er fortgesetzt, und er lebt, so wird keiner von all seinen gerechten Taten, die er getan hat, gedacht werden. Um seiner Untreue willen, die er begangen hat, und um seiner Sünde willen, mit der er gesündigt hat, ihretwegen wird er sterben.
Bitte verstehen wir diesen Vers nicht falsch!
Hier geht es nicht darum, wenn wir aufgrund unserer Unvollkommenheit einen Fehler gemacht haben; hier geht es nicht um einen Ausrutscher.
Hier geht es darum, wenn wir in unserem verkehrten Verhalten verharren – wenn wir „fortgesetzt“ Böses tun!
Ist uns aufgefallen, dass Jehova dann auch nicht mehr des Guten gedenken wird, dass wir mal getan haben – davor -?
Wenn wir also jahrzehntelang für Jehova gelebt haben und alles für ihn getan und unsere ganze Zeit und Kraft und vielleicht auch unsere finanziellen Mittel für die wahre Anbetung eingesetzt haben – und nun aber analtend sündigen und nicht bereuen und nicht die Dinge zwischen uns und Jehova richtig stellen – dann waren die vorherigen Jahre umsonst/vergeblich.
Wäre das nicht sehr schade??
Nicht umsonst heißt es in der Bibel „besser ist der Ausgang einer Sache als ihr Anfang“.
Wir sehen also, wie wichtig es ist, dass wir sorgfältig darauf achten, dass wir uns in Jehovas Liebe bewahren.
Sollten wir feststellen, dass sich unser guter Stand vor Jehova verändert hat, dann jammern wir bitte nicht rum und greifen denjenigen an, der uns zeigt, dass Jehova zur Zeit nicht sonderlich gut von uns denkt – sondern handeln wir!
Unternehmen wir die richtigen Schritte um wieder in einen gerechten Stand vor Jehova zu gelangen.
Wie?
Wir müssen unsere schlechten Taten bereuen und von dem verkehrten Weg umkehren. Wir müssen unsere schlechten Taten bekennen und die Dinge wieder zwischen uns und Jehova – möglicherweise mit der Hilfe der Ältesten – richtigstellen.
Und ihr werdet bestimmt sagen: „Der Weg Jehovas ist nicht recht ausgerichtet.“ Höre bitte, o Haus Israel. Ist mein eigener Weg nicht recht ausgerichtet? Sind es nicht eure Wege, die nicht recht ausgerichtet sind?
ja, so denkt Jehova darüber: es ist fair!
Hesekiel 18:26-28
Wenn sich ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit abwendet und tatsächlich unrecht tut und deswegen stirbt, wird er für sein Unrecht, das er getan hat, sterben.
27 Und wenn sich ein Böser von seiner Bosheit abwendet, die er begangen hat, und darangeht, Recht und Gerechtigkeit zu üben, ist er es, der seine eigene Seele am Leben erhalten wird. 28 Wenn er [es] einsieht und er sich von all seinen Übertretungen, die er getan hat, abwendet, wird er ganz bestimmt am Leben bleiben. Er wird nicht sterben.
Sehen wir das ein? Oder haben wir ein Problem damit?
Hesekiel 18:29-32
Und das Haus Israel wird bestimmt sagen: „Der Weg Jehovas ist nicht recht ausgerichtet.“ Was meine Wege betrifft, sind sie nicht recht ausgerichtet, o Haus Israel? Sind es nicht eure Wege, die nicht recht ausgerichtet sind?‘
30 ‚Darum werde ich euch richten, jeden gemäß seinen Wegen, o Haus Israel‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova. ‚Kehrt um, ja, kehrt euch ab von all euren Übertretungen, und laßt nichts sich als eine Ursache zum Straucheln für euch erweisen, die Vergehung verursacht. 31 Werft von euch all eure Übertretungen, mit denen ihr euch vergangen habt, und schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist, denn warum solltet ihr sterben, o Haus Israel?‘
32 ‚Denn ich habe kein Gefallen am Tod des Sterbenden‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova. ‚So bewirkt eine Umkehr, und bleibt am Leben.‘ “
Also ich persönlich finde das sehr fair!
Auch zeigt Jehova hier wieder auf: „jeder ist seines eigenen Glückes Schmied!“
Also jammern wir nicht rum, sondern unternehmen wir die richtigen Schritte – damit wir wieder in Jehovas Liebe gelangen und uns letztendlich auch darin bewahren!!!!
Und du sollst zu ihnen sagen: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: „An dem Tag, an dem ich Israel erwählte, ging ich auch daran, meine Hand [in einem Eid] zum Samen des Hauses Jakob zu erheben und mich ihnen im Land Ägypten kundzutun. Ja, ich ging daran, meine Hand [in einem Eid] zu ihnen zu erheben, indem [ich] sagte: ‚Ich bin Jehova, euer Gott.‘ 6 An jenem Tag erhob ich meine Hand [in einem Eid] zu ihnen, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen in ein Land, das ich für sie ausgekundschaftet hatte, eines, das von Milch und Honig floß. Es war die Zierde von allen Ländern. 7 Und ich sprach weiter zu ihnen: ‚Werft ein jeder die abscheulichen Dinge seiner Augen weg, und mit den mistigen Götzen Ägyptens verunreinigt euch nicht. Ich bin Jehova, euer Gott.‘
8 Und sie begannen gegen mich zu rebellieren, und sie willigten nicht ein, auf mich zu hören. Die abscheulichen Dinge ihrer Augen warf ein jeder nicht von sich weg, und die mistigen Götzen Ägyptens verließen sie nicht, so daß ich versprach, meinen Grimm über sie auszugießen, um meinen Zorn an ihnen zu seinem Ende zu bringen inmitten des Landes Ägypten. 9 Und ich ging daran, um meines eigenen Namens willen zu handeln, damit [er] nicht entweiht werde vor den Augen der Nationen, unter denen sie waren, weil ich mich ihnen vor ihren Augen zu erkennen gegeben hatte, als ich sie aus dem Land Ägypten herausführte. 10 So brachte ich sie aus dem Land Ägypten heraus und führte sie in die Wildnis.
11 Und ich gab ihnen dann meine Satzungen; und meine richterlichen Entscheidungen tat ich ihnen kund, damit der Mensch, der sie ständig tut, auch dadurch am Leben bleibt. 12 Und auch meine Sabbate gab ich ihnen, daß sie ein Zeichen zwischen mir und ihnen würden, damit [man] erkenne, daß ich Jehova bin, der sie heiligt.
13 Aber sie, das Haus Israel, rebellierten gegen mich in der Wildnis. In meinen Satzungen wandelten sie nicht, und meine richterlichen Entscheidungen verwarfen sie, durch die der Mensch, wenn er sie ständig tut, auch am Leben bleiben wird. Und meine Sabbate entweihten sie sehr, so daß ich versprach, meinen überwallenden Zorn in der Wildnis auf sie auszugießen, um sie auszurotten. 14 Aber ich handelte um meines eigenen Namens willen, damit [er] nicht entweiht werde vor den Augen der Nationen, vor deren Augen ich sie herausgeführt hatte. 15 Und ich selbst erhob auch meine Hand [in einem Eid] zu ihnen in der Wildnis, sie nicht in das Land zu bringen, das ich gegeben hatte, eines, das von Milch und Honig floß (es ist die Zierde von allen Ländern), 16 darum, daß sie meine eigenen richterlichen Entscheidungen verwarfen; und was meine Satzungen betrifft, sie wandelten nicht darin, und meine Sabbate entweihten sie, weil ihr Herz ihren mistigen Götzen nachging.
17 Und meinem Auge begann es leid um sie zu tun, [um mich davon abzuhalten,] sie ins Verderben zu bringen, und ich rottete sie nicht aus in der Wildnis. 18 Und ich sprach dann zu ihren Söhnen in der Wildnis: ‚In den Bestimmungen eurer Vorväter wandelt nicht, und ihre Rechte beobachtet nicht, und mit ihren mistigen Götzen verunreinigt euch nicht. 19 Ich bin Jehova, euer Gott. Wandelt in meinen eigenen Satzungen, und meine richterlichen Entscheidungen haltet ein, und tut sie. 20 Und heiligt meine eigenen Sabbate, und sie sollen als ein Zeichen zwischen mir und euch dienen, damit [ihr] erkennt, daß ich Jehova, euer Gott, bin.‘
21 Und die Söhne begannen gegen mich zu rebellieren. In meinen Satzungen wandelten sie nicht, und meine richterlichen Entscheidungen hielten sie nicht ein, indem sie danach getan hätten, durch die der Mensch, wenn er sie ständig tut, auch am Leben bleiben wird. Meine Sabbate entweihten sie. So versprach ich, meinen Grimm auf sie auszugießen, um meinen Zorn an ihnen in der Wildnis zu seinem Ende zu bringen. 22 Und ich zog meine Hand zurück und ging daran, um meines eigenen Namens willen zu handeln, damit [er] nicht entweiht werde vor den Augen der Nationen, vor deren Augen ich sie herausgeführt hatte. 23 Auch erhob ich selbst meine Hand [in einem Eid] ihnen gegenüber in der Wildnis, sie unter die Nationen zu zerstreuen und sie unter die Länder zu versprengen, 24 darum, daß sie meine eigenen richterlichen Entscheidungen nicht ausführten und sie meine eigenen Satzungen verwarfen und sie meine eigenen Sabbate entweihten und es sich erwies, daß ihre Augen nach den mistigen Götzen ihrer Vorväter hin [gerichtet] waren. 25 Und ich selbst ließ sie auch Bestimmungen haben, die nicht gut waren, und richterliche Entscheidungen, durch die sie nicht am Leben bleiben konnten. 26 Und ich ließ sie jeweils verunreinigt werden durch ihre Gaben, wenn [sie] jedes Kind, das den Mutterschoß öffnete, durch [das Feuer] gehen ließen, damit ich sie öde mache, so daß man erkenne, daß ich Jehova bin.“ ‘
27 Darum rede zum Hause Israel, o Menschensohn, und du sollst zu ihnen sagen: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: „Doch in dieser Hinsicht redeten eure Vorväter schimpflich von mir, indem sie mit Untreue gegen mich handelten. 28 Und ich brachte sie dann in das Land, das ihnen zu geben ich meine Hand [in einem Eid] erhoben hatte. Als sie jeden erhöhten Hügel und jeden dichtästigen Baum zu sehen bekamen, da begannen sie, dort ihre Schlachtopfer zu opfern und dort ihr kränkendes Opfer zu geben und dort ihre beruhigenden Wohlgerüche darzubringen und dort ihre Trankopfer auszugießen. 29 Da sagte ich zu ihnen: ‚Was bedeutet die Höhe, zu der ihr kommt, daß ihr Name bis auf diesen Tag „Höhe“ genannt werden sollte?‘ “ ‘
30 Darum sprich zum Hause Israel: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesagt hat: „Auf dem Weg eurer Vorväter verunreinigt ihr euch, und ihren abscheulichen Dingen geht ihr in unsittlichem Verkehr nach? 31 Und im Erheben eurer Gaben, indem ihr eure Söhne durch das Feuer gehen laßt, verunreinigt ihr euch für all eure mistigen Götzen bis heute? Soll ich mich zur selben Zeit von euch befragen lassen, o Haus Israel?“ ‘
,So wahr ich lebe‘, ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova, ‚ich will von euch nicht befragt werden. 32 Und was in eurem Geist aufkommt, das wird ganz sicher nicht geschehen, indem ihr sprecht: „Laßt uns wie die Nationen werden, wie die Familien der Länder, indem wir Holz und Stein dienen.“ ‘ “
Ja, warum fragte Jehova, ob Hesekiel das Volk für IHN richten wolle?
Weil er es so satt hatte!
Können wir IHN verstehen?
Warum wollte Jehova sich also nicht von ihnen befragen lassen, als sie zu ihm kamen?
Hesekiel 20:31
: „Auf dem Weg eurer Vorväter verunreinigt ihr euch, und ihren abscheulichen Dingen geht ihr in unsittlichem Verkehr nach? 31 Und im Erheben eurer Gaben, indem ihr eure Söhne durch das Feuer gehen laßt, verunreinigt ihr euch für all eure mistigen Götzen bis heute? Soll ich mich zur selben Zeit von euch befragen lassen, o Haus Israel?“ ‘
„ ,So, wie ich mit euren Vorvätern in der Wildnis des Landes Ägypten ins Gericht ging, so werde ich mit euch ins Gericht gehen‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova. 37 ‚Und ich will euch unter dem Stab hergehen lassen und euch in das Band des Bundes bringen. 38 Und ich will von euch die Empörer und die Übertreter [, die] gegen mich [sind,] ausscheiden, denn aus dem Land ihrer Fremdlingschaft werde ich sie herausführen, aber auf den Boden Israels werden sie nicht kommen; und ihr werdet erkennen müssen, daß ich Jehova bin.‘
Jehova mag keine Fake-Zeugen-Jehovas!
So zu tun, als wäre man ein wahrer Anbeter Gottes, aber dann ein Doppelleben zu führen und SEINE Maßstäbe mit Füßen treten – ist in Jehovas Augen verabscheuungswürdig!
Hesekiel 20:39
Und ihr, o Haus Israel, dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Geht, dient ein jeder seinen eigenen mistigen Götzen. Und danach, wenn ihr nicht auf mich hört, dann werdet ihr meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen durch eure Gaben und durch eure mistigen Götzen!‘
‚Und ihr werdet erkennen müssen, daß ich Jehova bin, wenn ich euch auf den Boden Israels bringe, in das Land, das euren Vorvätern zu geben ich meine Hand [in einem Eid] erhob. 43 Und ihr werdet dort gewiß eurer Wege und all eurer Handlungen gedenken, wodurch ihr euch verunreinigtet, und ihr werdet tatsächlich Ekel empfinden vor eurem eigenen Angesicht wegen all eurer schlechten Dinge, die ihr tatet. 44 Und ihr werdet erkennen müssen, daß ich Jehova bin, wenn ich mit euch um meines Namens willen handle, nicht nach euren bösen Wegen oder nach euren verderbten Handlungen, o Haus Israel‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova.“
Aber das ist ja leider das Problem, dass man sich nicht so sieht, wie man wirklich ist.
Ganz besonders dann, wenn wir uns auf Abwegen befinden, haben wir ein völlig unrealistisches Bild von uns – weil wir uns das, was wir tun schön reden.
Wie aber könnten wir uns so sehen, wie wir wirklich sind?
Indem wir täglich in der Bibel lesen und sie wie einen Spiegel benutzen. Sie zeigt uns, ob das, was wir gerade tun, in Jehovas Augen annehmbar ist oder nicht.
Und du sollst sagen: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: „O Stadt, die in ihrer Mitte Blut vergießt, bis ihre Zeit kommt, und die bei sich mistige Götzen gemacht hat zur Verunreinigung, 4 durch dein Blut, das du vergossen hast, bist du schuldig geworden, und durch deine mistigen Götzen, die du gemacht hast, bist du unrein geworden. Und du bringst deine Tage herbei, und du wirst zu deinen Jahren kommen. Darum muß ich dich zum Gegenstand der Schmähung machen für die Nationen und zur Verhöhnung für alle Länder. 5 Die nahen [Länder] und die dir fernen werden dich verhöhnen, o du von unreinem Namen, reich an Verwirrung. 6 Siehe! Die Vorsteher Israels haben sich in dir befunden, jeder seinem Arm [ergeben] zu dem Zweck, Blut zu vergießen. 7 Vater und Mutter haben sie in dir mit Verachtung behandelt. Dem ansässigen Fremdling gegenüber haben sie in deiner Mitte mit Übervorteilung gehandelt. Den vaterlosen Knaben und die Witwe haben sie schlecht behandelt in dir.“ ‘ “
8 „ ,Meine heiligen Stätten hast du verachtet, und meine Sabbate hast du entweiht. 9 Es sind tatsächlich ausgesprochene Verleumder in dir gewesen, um Blut zu vergießen; und auf den Bergen hat man in dir gegessen. Zügellosigkeit haben sie in deiner Mitte getrieben. 10 Die Blöße eines Vaters haben sie in dir aufgedeckt; eine in [ihrer] Menstruation Unreine haben sie in dir erniedrigt. 11 Und mit der Frau seines Gefährten hat ein Mann Verabscheuungswürdiges verübt, und seine eigene Schwiegertochter hat ein Mann durch Zügellosigkeit verunreinigt; und seine Schwester, die Tochter seines eigenen Vaters, hat ein Mann in dir erniedrigt. 12 Eine Bestechung haben sie in dir genommen, um Blut zu vergießen. Zins und Wucher hast du genommen, und gewalttätig machst du ständig durch Übervorteilung an deinen Gefährten Gewinn, und mich hast du vergessen‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova.
13 ‚Und siehe, ich habe mit meiner Hand gegen deinen ungerechten Gewinn geschlagen, den du gemacht hast, und über deine Taten des Blutvergießens, die sich in deiner Mitte vorgefunden haben. 14 Wird dein Herz weiterhin standhalten, oder [werden] deine Hände Stärke liefern in den Tagen, wenn ich gegen dich vorgehe? Ich selbst, Jehova, habe geredet, und ich will vorgehen. 15 Und ich will dich unter die Nationen zerstreuen und dich unter die Länder versprengen, und ich will deine Unreinheit aus dir vernichten. 16 Und du wirst gewiß in dir selbst entweiht werden vor den Augen der Nationen, und du wirst erkennen müssen, daß ich Jehova bin.‘ “
Dies ist es also, warum Jehova sie derart verurteilt und dies ist auch der Grund, warum er müde geworden ist, sie zu rügen und den Prozess am liebsten Hesekiel übergeben will: „willst du sie richten?“.
Ihre Priester selbst haben meinem Gesetz Gewalt angetan, und fortwährend entweihen sie meine heiligen Stätten. Zwischen dem Heiligen und dem Nichtheiligen haben sie keinen Unterschied gemacht, und zwischen dem Unreinen und dem Reinen haben sie nichts bekanntgemacht, und vor meinen Sabbaten haben sie ihre Augen verhüllt, und ich bin entweiht in ihrer Mitte.
könnte Jehova dies von uns ebenso sagen?
Wenn er sagt „sie haben zwischen de Reinen und dem Unreinen keinen Unterschied gemacht“ – wie könnte das auf uns heute zutreffen, auch wenn wir kein Dienstamt bekleiden??
Machen wir mit dem Bösen gemeinsame Sache?
Unterstützen wir Personen innerhalb der Versammlung, die ein verwerfliches Doppelleben führen?
Halten wir uns sorgfältig von Fake-Zeugen-Jehovas fern – oder finden wir nichts dabei, bei dem, was sie tun?
‚Und ich suchte unter ihnen ständig nach einem Mann, der die Steinmauer ausbessern und vor mir in die Bresche treten würde für das Land, damit [ich] es nicht ins Verderben bringe; und ich fand keinen. 31 So werde ich meine Strafankündigung über sie ausgießen. Mit dem Feuer meines Zornausbruchs will ich sie ausrotten. Ihren Weg will ich auf ihr eigenes Haupt bringen‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova.“
Ja, immer noch hofte Jehova, dass das harte Strafgericht nicht nötig sein würde. Es macht ihn traurig dass er sie richten muss, weil sie nicht bereit sind, von ihrem verkehrten Weg umzukehren.
Dies ist der Grund, warum Jehova auch heute bisher noch nicht eingreift – er hofft noch, dass die Bösen von selbst umkehren und er sie nicht vernichten muss.
Und sie fuhr fort, ihre Taten der Prostitution aufzudecken und ihre Blöße aufzudecken, so daß sich meine Seele mit Widerwillen vom Umgang mit ihr abwandte, so wie sich meine Seele mit Widerwillen vom Umgang mit ihrer Schwester abgewandt hatte.
ebenso sollten wir uns „mit Widerwillen“ von denjenigen abwenden, die zwar vorgeben, Jehoa zu dienen, aber in Wirklichkeit seine Maßstäbe mit Füßen treten.
Wir alle kennen die Worte des Paulus, die wir heute auf den Umgang mit Ausgeschlossenen beziehen:
wir sollten keinen Umgang mit jemand haben, der Bruder genannt wird, aber ein Hurer oder Ehebrecher oder Lügner ist.
Hier in diesem Vers wird der Begrif „Ausgeschlossene“ nicht erwähnt.
Haben wir Umgang mit Brüdern, von denen wir wissen, dass sie ein Doppelleben führen, aber bisher unentdeckt geblieben sind und daher – bis jetzt – noch nicht ausgeschlossen sind?
Oder wenden wir uns mit Widerwillen von ihnen ab – so wie es Jehova hier aus demselben Grund tut?
Dies ist daher, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Darum, daß du mich vergessen hast und du darangingst, mich hinter deinen Rücken zu werfen, so trage auch du selbst deine Zügellosigkeit und deine Taten der Prostitution.‘ “
Hesekiel 23:36-45
Und Jehova sagte weiter zu mir: „Menschensohn, wirst du Ohọla und Oholịba richten und ihnen ihre Abscheulichkeiten kundtun? 37 Denn sie haben Ehebruch begangen, und es ist Blut an ihren Händen, und mit ihren mistigen Götzen haben sie Ehebruch begangen. Und außerdem ließen sie ihre Söhne, die sie mir geboren hatten, ihnen zum Fraß durch [das Feuer] gehen. 38 Und noch dies haben sie mir angetan: Sie haben mein Heiligtum an jenem Tag verunreinigt, und meine Sabbate haben sie entweiht. 39 Und wenn sie ihre Söhne ihren mistigen Götzen geschlachtet hatten, gingen sie sogar daran, an jenem Tag in mein Heiligtum zu kommen, es zu entweihen, und siehe, das ist, was sie inmitten meines Hauses getan haben. 40 Und darüber hinaus, als sie begannen, zu den Männern zu senden, die von fern her kamen, zu denen ein Bote gesandt wurde, da, siehe, kamen sie, für die du dich gewaschen, deine Augen geschminkt und dir Schmuck angelegt hattest. 41 Und du setztest dich auf ein herrliches Ruhebett, davor ein zugerichteter Tisch, und mein Räucherwerk und mein Öl stelltest du darauf. 42 Und der Schall einer sorglosen Volksmenge war in ihr, und zu den Männern aus der Menschenmasse wurden Trunkenbolde aus der Wildnis hineingebracht, und sie gingen daran, Armspangen an die Hände der Frauen zu legen und schöne Kronen auf ihr Haupt.
43 Dann sprach ich hinsichtlich der durch Ehebruch Verbrauchten: ‚Nun wird sie ihre Prostitution weiter begehen, ja sie selbst.‘ 44 Und man fuhr fort, zu ihr einzugehen, so wie man zu einer Frau, die eine Prostituierte ist, eingeht; auf diese Weise gingen sie zu Ohọla und zu Oholịba als Frauen der Zügellosigkeit ein. 45 Was aber gerechte Männer betrifft, sie sind es, die sie mit dem Gericht für Ehebrecherinnen und mit dem Gericht für Blutvergießerinnen richten werden; denn Ehebrecherinnen sind sie, und es ist Blut an ihren Händen.
Wie man es auch immer nennen will: eine Ehebrecherin ist und bleibt eine Ehebrecherin und Jehova wird sie strafen wie eine Ehebrecherin – ganz egal, wie sie sebst über sich denkt und ganz egal mit welchen Argumenten sie ihr Tun vor sich selbst und anderen gerechtertigt hat!
Hesekiel 23:46-49
Denn dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Man wird eine Versammlung gegen sie heraufführen und sie zu einem Gegenstand des Schreckens und zu Plündergut machen. 47 Und die Versammlung soll sie mit Steinen bewerfen, und man wird sie mit ihren Schwertern niederhauen. Ihre Söhne und ihre Töchter wird man töten, und ihre Häuser wird man mit Feuer verbrennen. 48 Und ich werde Zügellosigkeit aus dem Land gewiß aufhören lassen, und alle Frauen werden sich zurechtbringen lassen müssen, so daß sie nicht nach eurer Zügellosigkeit tun werden. 49 Und man soll eure Zügellosigkeit auf euch bringen, und die Sünden eurer mistigen Götzen werdet ihr tragen; und ihr werdet erkennen müssen, daß ich der Souveräne Herr Jehova bin.‘ “
Damals stand auf Ehebruch die Todesstrafe. Die Ehebrecherin und ebenso ihr Galan wurden vom Volk zu Tode gesteinigt
Heute gibt es keine Todesstrafe mehr und leider werden solche Personen in letzter Zeit immer öfter auch unter Gottes Volk toleriert, aus welchen Gründen auch immer und regen so auch andere zur Nachahmung an.
„Denn es gibt ja keine Strafe, da kann ich ja tun, was ich will“.
Machen wir uns bitte nichts vor: Jehova hat sich nicht geändert! Er hasst Ehebruch und wird zu seiner Zeit solche schamlosen Personen für ihr Tun bestrafen. Wie?
In gewissem Sinne auch mit der Todesstrafe.
Denn wenn er die Welt von allem Bösen und Leid reinigt, dann zählen die Lügner und die Ehebrecher mit zu denen, deren Zähneklappern vor den Toren ist. Wenn alle anderen ins Paradies kommen – endlich haben sie es geschafft – dann müssen diese leider draussen bleiben.
Sie leben zwar heute noch, aber eigentlich ist ihre „Hinrichtung“ nur eine Frage der Zeit. Sie sitzen also quasi in der Todeszelle.
Ich möchte hier nochmals betonen, dass es hier um Personen geht, die ihr Tun nicht bereuen – nicht um diejenigen, die aus Schwäche gesündigt haben und dann sofort bereut und die Dinge zwischen Jehova und sich richtig gestellt haben und Werke der Reue vollbracht haben.
Zu diesen Werken der Reue würde es gehören, dass sie sofort jeglichen Kontakt zu der Person abbrechen, mit der sie die Ehe gerochen haben und alles in ihrer Macht stehende tun, um das Verhältnis zum Ehepartner zu stärken und die eigene Ehe zu retten.
Wie wir gestern gelesen haben, kann jeder wieder in ein gutes Verhätnis zu Jehova gelangen – egal, was er auch getan hat.
Allerdings stellt Jehova da einige wichtige Vorraussetzungen:
– wir müssen unser Tun bereuen
– wir müssen es bekennen -also nicht weiter „unter den Teppich kehren“
– wir müssen es lassen
– wir müssen Werke der Reue hervorbringen und den entstandenen Schaden wieder gut machen, soweit dies menschenmöglich ist.
‚Da war Zügellosigkeit in deiner Unreinheit. Darum mußte ich dich reinigen, aber du wurdest nicht rein von deiner Unreinheit. Du wirst nicht mehr rein werden, bis ich meinen Grimm in deinem Fall stille.
irgendwann haben wir den Bogen bei Jehova überspannt – also handeln wir bald!
Hesekiel 24:14
Ich selbst, Jehova, habe geredet. Es soll kommen, und ich will handeln. Ich werde nicht nachlassen, noch wird es mir leid tun, noch werde ich Bedauern empfinden. Gemäß deinen Wegen und gemäß deinen Handlungen wird man dich gewiß richten‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova.“
Und das Wort Jehovas erging weiter an mich und lautete: 16 „Menschensohn, siehe, ich nehme von dir das für deine Augen Begehrenswerte durch einen Schlag weg, und du solltest dich nicht an die Brust schlagen, noch solltest du weinen, noch sollten dir Tränen kommen. 17 Seufze ohne Worte. Für die Toten solltest du keine Trauer anstellen. Deinen Kopfschmuck binde dir um, und deine Sandalen solltest du an deine Füße legen. Und du solltest [den] Schnurrbart nicht bedecken, und das Brot der Männer solltest du nicht essen.“
18 Und ich redete dann am Morgen zum Volk, und meine Frau starb schließlich am Abend. So tat ich am Morgen, geradeso wie es mir geboten worden war.
Au weia – den trift es aber echt hart!
Das erste, was mir dazu einfällt: das ist aber unfair dass er dafür leiden muss dass das Volk so einen Mist baut!
Der geliebte Ehepartner stirbt auf Geheiß Gottes, um diesem doofen rebellischen Volk etwas zu veranschaulichen und ich darf nicht mal trauern?
boah, ich wäre sicherlich sauer gewesen – auf dieses dumme halsstarrige Volk.
„Denn dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesagt hat: ‚Darum, daß du in die Hände geklatscht und du mit den Füßen gestampft und du dich ständig mit all deiner Verachtung in [deiner] Seele gegen den Boden Israels gefreut hast, 7 darum, hier bin ich; ich habe meine Hand gegen dich ausgestreckt, und ich will dich den Nationen als Plündergut geben; und ich will dich aus den Völkern wegtilgen und dich aus den Ländern vernichten. Ich werde dich vertilgen, und du wirst erkennen müssen, daß ich Jehova bin.‘
wir freuen uns, wenn es wahren Anbetern Jehovas schlecht geht?
Dann werden wir „unseren Lohn dafür“ von Jehova erhalten.
Hesekiel 25:15-17
Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Weil die Philister mit Rachsucht gehandelt haben und sie sich mit Verachtung in [der] Seele ständig rächten, um Verderben zu verursachen mit einer auf unabsehbare Zeit dauernden Feindschaft, 16 darum hat der Souveräne Herr Jehova dies gesagt: „Siehe, ich strecke meine Hand gegen die Philister aus, und ich will die Kerethiter wegtilgen und den Rest von der Meeresküste vernichten. 17 Und ich will an ihnen große Rachetaten vollziehen mit grimmigen Zurechtweisungen; und sie werden erkennen müssen, daß ich Jehova bin, wenn ich meine Rache über sie bringe.“ ‚ „
In Ẹden, dem Garten Gottes, befandest du dich. Jeder kostbare Stein war deine Decke: Rubịn, Topạs und Jạspis; Chrysolịth, Ọnyx und Jade; Saphir, Türkịs und Smaragd; und aus Gold war die Arbeit deiner Fassungen und deiner Vertiefungen an dir. An dem Tag, an dem du erschaffen wurdest, wurden sie bereitet. 14 Du bist der gesalbte Chẹrub, der schirmende, und ich habe dich [ein]gesetzt. Auf dem heiligen Berg Gottes befandest du dich. Inmitten feuriger Steine wandeltest du umher. 15 Du warst untadelig in deinen Wegen von dem Tag deiner Erschaffung an, bis Ungerechtigkeit an dir gefunden wurde.
16 Wegen der Menge deiner Handelsgüter füllten sie dein Inneres mit Gewalttat, und du begannst zu sündigen. Und ich werde dich entweihen, hinweg vom Berg Gottes, und ich werde dich vernichten, o Chẹrub, du schirmender, aus der Mitte der feurigen Steine.
17 Dein Herz wurde hochmütig wegen deiner Schönheit. Du verdarbst deine Weisheit ob deiner strahlenden Pracht. Zur Erde will ich dich werfen. Vor Könige will ich dich setzen, [daß sie] auf dich niederschauen.
Hesekiel 28:24
Und nicht mehr wird es für das Haus Israel einen bösartigen Stachel oder einen schmerzhaften Dorn geben von all denen, die rings um sie her sind, denen, die sie mit Verachtung behandeln; und man wird erkennen müssen, daß ich der Souveräne Herr Jehova bin.“ ‘
Hesekiel 28:25-26
‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: „Wenn ich das Haus Israel aus den Völkern zusammenbringe, unter die sie zerstreut worden sind, will ich dann unter ihnen geheiligt werden vor den Augen der Nationen. Und sie werden gewiß auf ihrem Boden wohnen, den ich meinem Knecht, dem Jakob, gegeben habe. 26 Und sie werden tatsächlich in Sicherheit darauf wohnen und Häuser bauen und Weingärten pflanzen, und sie sollen in Sicherheit wohnen, wenn ich Taten des Gerichts an all denen vollziehe, die sie mit Verachtung behandeln rings um sie her; und sie werden erkennen müssen, daß ich Jehova, ihr Gott, bin.“ ‘ “
„Menschensohn, prophezeie, und du sollst sagen: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: „Heult: ‚Ach über den Tag!‘ 3 Denn ein Tag ist nahe, ja, ein Tag, der Jehova gehört, ist nahe. Als ein Tag von Wolken, eine bestimmte Zeit von Nationen wird er sich erweisen.
Siehe! Ein Assyrer, ein Zedernbaum auf dem Lịbanon, schön an Geäst, mit einem Walddickicht, das Schatten bot, und hoch an Wuchs, so daß sein Wipfel tatsächlich zwischen den Wolken war. 4 Wasser ließen ihn groß werden; die Wassertiefe ließ ihn hochwachsen. Mit ihren Bächen ging sie rings um seine Pflanzstätte; und ihre Kanäle sandte sie zu allen Bäumen des Feldes. 5 Darum wurde er höher an Wuchs als alle [anderen] Bäume des Feldes.
Und seine Äste mehrten sich ständig, und seine Zweige wurden länger wegen des vielen Wassers in seinen Wasserläufen. 6 Auf seinen Ästen bauten alle fliegenden Geschöpfe der Himmel ihre Nester, und unter seinen Zweigen gebaren alle wildlebenden Tiere des Feldes, und in seinem Schatten wohnten gewöhnlich alle volkreichen Nationen. 7 Und er wurde schön in seiner Größe, in der Länge seines Laubbehangs, denn sein Wurzelwerk befand sich über vielen Wassern. 8 [Andere] Zedern kamen ihm nicht gleich im Garten Gottes. Was Wacholderbäume betrifft, sie hatten keine Ähnlichkeit mit seinen Ästen. Und Platanen selbst erwiesen sich ihm nicht gleich an Zweigen. Kein [anderer] Baum im Garten Gottes glich ihm an Schönheit. 9 Schön hatte ich ihn gemacht in der Fülle seines Laubbehangs, und alle [anderen] Bäume Ẹdens, die im Garten des [wahren] Gottes waren, beneideten ihn ständig.‘
10 Dies ist daher, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Darum, daß du hoch wurdest an Wuchs, so daß er seinen Wipfel sogar zwischen die Wolken reckte und sein Herz sich erhob wegen seiner Höhe,
ein wunderschönes Bild, das Jehova da beschreibt.
Hesekiel 32:15
‚Wenn ich das Land Ägypten zu einer wüsten Einöde mache und das Land verödet ist von seiner Fülle, wenn ich alle Bewohner darin niederschlage, dann werden sie erkennen müssen, daß ich Jehova bin.
Hesekiel 32:26-27
Dort sind Mẹschech [und] Tụbal und seine ganze Menge. Seine Grabstätten sind rings um ihn her. Sie alle sind unbeschnitten, vom Schwert durchstochen, weil sie ihren Schrecken im Land der Lebendigen hervorgerufen haben. 27 Und werden sie nicht bei Starken liegen, aus den Reihen der Unbeschnittenen, die gefallen sind, die mit ihren Kriegswaffen zum Scheọl hinabgefahren sind? Und man wird ihre Schwerter unter ihr Haupt legen, und ihre Vergehungen werden über ihre Gebeine kommen, weil Starke ein Schrecken waren im Land der Lebendigen.
Und das Wort Jehovas erging dann an mich und lautete: 2 „Menschensohn, rede zu den Söhnen deines Volkes, und du sollst zu ihnen sagen:
,Was ein Land betrifft, falls ich darüber ein Schwert bringe und das Volk des Landes, samt und sonders, tatsächlich einen Mann nimmt und ihn sich zum Wächter setzt, 3 und er sieht wirklich das Schwert über das Land kommen und stößt ins Horn und warnt das Volk, 4 und der es hört, hört wirklich den Schall des Horns, nimmt aber überhaupt keine Warnung an, und ein Schwert kommt und nimmt ihn weg, so wird schließlich sein eigenes Blut auf seinem eigenen Haupt sein. 5 Den Schall des Horns hörte er, aber er ließ sich nicht warnen. Sein eigenes Blut wird schließlich auf ihm selbst sein. Und hätte er sich warnen lassen, wäre seine eigene Seele entronnen.
hier noch mal der Gedanke mit dem Blinden, der hartnäckig auf den Abgrund zuläuft, obwohl er widerholt vor der Gefahr gewarnt wird, in der er sich befindet – aber auch mit der Blutschuld.
Was nun den Wächter betrifft, falls er das Schwert kommen sieht und er tatsächlich nicht ins Horn stößt und das Volk selbst überhaupt keine Warnung erhält, und ein Schwert kommt und nimmt von ihnen [eine] Seele weg: Sie soll wegen ihrer eigenen Vergehung weggenommen werden, doch ihr Blut werde ich von der Hand des Wächters selbst zurückfordern.‘
wenn wir den Blinden sehen, müssen wir ihn warnen, auch wenn er es uns nicht dankt und uns bezichtigt, ihn mit dem Tode zu bedrohen – ansonsten machen wir uns der unterlassenen Hilfeleistung schuldig!
Was nun dich betrifft, o Menschensohn, zu einem Wächter habe ich dich für das Haus Israel gemacht, und aus meinem Mund sollst du [das] Wort hören und sie von mir aus warnen. 8 Wenn ich zu einem Bösen spreche: ‚O Böser, du wirst ganz bestimmt sterben!‘, du aber nicht tatsächlich freiheraus redest, um den Bösen vor seinem Weg zu warnen, wird er selbst als Böser in seiner eigenen Vergehung sterben, aber sein Blut werde ich von deiner eigenen Hand zurückfordern. 9 Was aber dich betrifft, falls du wirklich einen Bösen vor seinem Weg warnst, [damit er] davon umkehrt, er aber tatsächlich nicht von seinem Weg umkehrt, so wird er selbst in seiner eigenen Vergehung sterben, während du deinerseits bestimmt deine eigene Seele befreien wirst.
Was nun dich betrifft, o Menschensohn, sprich zum Hause Israel: ‚So habt ihr gesagt: „Weil unsere Auflehnungen und unsere Sünden auf uns sind und wir darin verwesen, wie werden wir da am Leben bleiben?“ ‘ 11 Sprich zu ihnen: ‚ „So wahr ich lebe“, ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova, „ich habe kein Gefallen am Tod des Bösen, sondern daran, daß ein Böser von seinem Weg umkehrt und tatsächlich am Leben bleibt. Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen, denn warum solltet ihr sterben, o Haus Israel?“ ‘
12 Und was dich betrifft, o Menschensohn, sag zu den Söhnen deines Volkes: ‚Die Gerechtigkeit des Gerechten an sich wird ihn nicht befreien am Tag seiner Auflehnung. Was aber die Bosheit des Bösen betrifft, er wird durch sie nicht zum Straucheln gebracht werden an dem Tag, an dem er von seiner Bosheit umkehrt. Auch wird gar niemand, dem Gerechtigkeit eigen ist, durch sie am Leben bleiben können an dem Tag, an dem er sündigt. 13 Wenn ich zu dem Gerechten spreche: „Du wirst ganz bestimmt am Leben bleiben“, und er selbst vertraut tatsächlich auf seine eigene Gerechtigkeit und tut unrecht, so wird all seiner gerechten Taten nicht gedacht werden, sondern für sein Unrecht, das er getan hat — dafür wird er sterben.
14 Und wenn ich zu dem Bösen spreche: „Du wirst ganz bestimmt sterben“, und er kehrt tatsächlich von seiner Sünde um und verfährt nach Recht und Gerechtigkeit, 15 [und] der Böse erstattet selbst das Pfand, zahlt sogar die durch Raub genommenen Sachen zurück [und] wandelt wirklich in den Satzungen des Lebens selbst, indem er kein Unrecht tut, wird er ganz bestimmt am Leben bleiben. Er wird nicht sterben. 16 Keiner seiner Sünden, mit denen er gesündigt hat, wird gegen ihn gedacht werden. Recht und Gerechtigkeit hat er getan. Er wird ganz bestimmt am Leben bleiben.‘
sehr tiefe Wahrheiten!
Hier wird Jehovas Liebe und Barmerzigkeit zusammengefasst.
Haben wir diese Worte wirklich verstanden?
Beeinflussen sie unser künftiges Handeln?
Sehen wir, wie ernst es ist, uns unsere geistige Gesinnung zu erhalten?
Hesekiel 33:17-20
Und die Söhne deines Volkes haben gesagt: ‚Der Weg Jehovas ist nicht recht ausgerichtet‘, aber was sie betrifft, es ist ihr Weg, der nicht recht ausgerichtet ist.
18 Wenn ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und tatsächlich unrecht tut, soll er dann dafür sterben. 19 Und wenn ein Böser von seiner Bosheit umkehrt und tatsächlich nach Recht und Gerechtigkeit verfährt, wird es ihretwegen sein, daß er selbst am Leben bleibt.
20 Und ihr habt gesagt: ‚Der Weg Jehovas ist nicht recht ausgerichtet.‘ Jeden gemäß seinen Wegen, so werde ich euch richten, o Haus Israel.“
30 Und was dich betrifft, o Menschensohn, die Söhne deines Volkes bereden sich über dich an den Wänden und in den Eingängen der Häuser, und der eine hat mit dem anderen geredet, jeder mit seinem Bruder, indem [er] sagte: ‚Kommt bitte, und hört, was das Wort ist, das von Jehova ausgeht.‘ 31 Und sie werden zu dir hereinkommen, wie Leute hereinkommen, und vor dir sitzen als mein Volk; und sie werden deine Worte bestimmt hören, aber sie werden nicht danach tun, denn mit ihrem Mund äußern sie lüsterne Begierden, [und] ihrem ungerechten Gewinn geht ihr Herz nach. 32 Und siehe, du bist für sie wie ein Gesang von sinnlicher Liebe, wie einer mit einer schönen Stimme und der ein Saiteninstrument gut spielt. Und sie werden deine Worte bestimmt hören, aber da ist niemand, der sie tut. 33 Und wenn es wahr wird — siehe, es wird wahr werden —, so werden sie erkennen müssen, daß ein Prophet in ihrer Mitte gewesen war.“
„Menschensohn, prophezeie gegen die Hirten Israels. Prophezeie, und du sollst zu ihnen, zu den Hirten, sagen: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: „Wehe den Hirten Israels, die solche geworden sind, die sich selbst weiden! Sollten die Hirten nicht die Kleinviehherde weiden? 3 Das Fett eßt ihr, und mit der Wolle kleidet ihr euch selbst. Das feiste Tier schlachtet ihr. Die Kleinviehherde selbst weidet ihr nicht. 4 Die Erkrankten habt ihr nicht gestärkt, und das Leidende habt ihr nicht geheilt, und das Gebrochene habt ihr nicht verbunden, und das Versprengte habt ihr nicht zurückgebracht, und das Verlorene habt ihr nicht zu finden gesucht, sondern mit Härte habt ihr sie untertan gehalten, ja tyrannisch. 5 Und sie wurden allmählich zerstreut, weil es keinen Hirten gab, so daß sie jedem wilden Tier des Feldes zur Speise wurden, und sie wurden weiterhin zerstreut. 6 Meine Schafe gingen ständig irre auf allen Bergen und auf jedem hohen Hügel; und auf der ganzen Oberfläche der Erde waren meine Schafe zerstreut, ohne jemand, der sich auf die Suche machte, und ohne jemand, der [sie] suchte.
faszinierend, diese blumige Sprache. Das Volk wir sicherlich gut verstanden haben, was Jehova hier meint.
7 Darum, ihr Hirten, hört das Wort Jehovas: 8 ‚ „So wahr ich lebe“, ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova, „sicher deswegen, weil meine Schafe Plündergut wurden und meine Schafe unablässig jedem wilden Tier des Feldes zur Speise wurden, weil es keinen Hirten gab und meine Hirten nicht nach meinen Schafen suchten, sondern die Hirten sich ständig selbst weideten und sie meine eigenen Schafe nicht weideten“ ‘, 9 darum, ihr Hirten, hört das Wort Jehovas. 10 Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Siehe, ich bin gegen die Hirten, und ich werde meine Schafe gewiß aus ihrer Hand zurückfordern und sie aufhören lassen, [meine] Schafe zu weiden, und die Hirten werden nicht länger sich selbst weiden; und ich will meine Schafe aus ihrem Mund befreien, und sie werden ihnen nicht zur Speise werden.‘ “
„wer viel hat, von dem wir auch viel verlangt werden“
Empfinden wir unser Dienstamt als eine weitere Stufe auf der Karriereleiter – oder wollen wir wirklich unseren Brüdern dienen?
Wie Jehova hier zeigt, müssen wir unsere Aufgaben sehr ernst nehmen, denn er wird uns dafür zur Verantwortung ziehen wie wir sie ausüben.
Könnte es sein, dass wir unsere Stellung innerhalb der Versammlung dazu nutzen, um unseren eigenen Interessen zu dienen und die Interessen unserer Brüder vernachlässigen?
Wie könnten diese Worte Jehovas uns ganz persönlich betreffen – auch wenn wir vielleicht gar kein Dienstamt bekleiden, sondern nur ein ganz normaler Verkündiger sind?
Denn dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesagt hat: „Hier bin ich, ich selbst, und ich will nach meinen Schafen suchen und mich ihrer annehmen. 12 Gemäß der Fürsorge jemandes, der seine Herde weidet an dem Tag, an dem er kommt, um inmitten seiner Schafe zu sein, die weithin ausgebreitet worden sind, so werde ich mich meiner Schafe annehmen; und ich will sie aus allen Orten befreien, wohin sie zerstreut worden sind am Tag des Gewölks und dichten Dunkels. 13 Und ich will sie aus den Völkern herausführen und sie aus den Ländern zusammenbringen und sie auf ihren Boden bringen und sie auf den Bergen Israels, an den Flußbetten und an allen Wohnorten des Landes weiden. 14 Auf guter Weide werde ich sie weiden, und auf Israels hohen Bergen wird dann ihr Aufenthaltsort sein. Dort werden sie lagern an einem guten Aufenthaltsort, und auf einer fetten Weide werden sie auf den Bergen Israels weiden.“
15 „Ich selbst werde meine Schafe weiden, und ich selbst werde sie lagern lassen“ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova. 16 „Nach dem Verlorenen werde ich suchen, und das Versprengte werde ich zurückbringen, und das Gebrochene werde ich verbinden, und das Leidende werde ich stärken, aber das Fette und das Starke werde ich vertilgen. Ich werde jenes nach Recht weiden.“
Wie könnten diese Worte auf uns als Eltern zutreffen?
Wie betreffen sie vielleicht mich als alleinerziehende Mutter?
Wie sorge ich für die Interessen meiner Kinder?
Sind mir meine eigenen Interessen (meine verletzten Gefühle für den anderen Elternteil) wichtiger, als die Gefühle meiner Kinder?
In den Versen 23-32 werden wir davor gewarnt, eine Ehe zu zerstören. Ich wiederhole gern immer wieder die Worte des Vortragredners auf dem letzten BZK „Ehebruch ist die schlimmste Sünde überhaupt, denn sie zerstört Familien“!
Das ist wirklich wahr!
Mal ganz abgesehen davon, welchen emotionalen Schmerz man dem betrogenen Ehepartner zufügt – haben wir auch mal an die Kinder gedacht?
Sie lieben Vater und Mutter und für eine gesunde Entwicklung benötigen sie auch Vater und Mutter. Selbst, wenn es eine „großzügige Umgangsregelung“ geben sollte, so vermissen die Kinder den anderen Elternteil in der verbleibenden Zeit. Und machen wir uns bitte nichts vor: selbst wenn wir „den Scheidungsgrund“ heiraten – er kann ihnen niemals den leiblichen Elternteil ersetzen, selbst, wenn er sich noch so viel Mühe geben würde. Wir hätten unsere Kinder um ihren Vater/ihre Mutter betrogen. Und das nur, weil wir gern das Prickeln wiederhaben wollten, das wir zu Anfang unserer Ehe mit unserem Ehepartner hatten.
Ist dies nicht ein viel zu hoher Preis für unseren „ganz persönlichen Spaß“?
Enthalte ich ihnen den anderen Elternteil vielleicht vor, weil ich selbst stinksauer auf meinen Expartner bin – warum auch immer?
In diesem Fall lesen wir bitte noch einmal den Erwachet zum Familienglück – ganz besonders den Teil „wenn die Ehe gescheitert ist“.
Die Waffen niederlegen – der Krieg ist vorbei
Einige Eltern bekämpfen sich lange nach der Scheidung immer noch. Wie ein Psychologe es ausdrückt, “sind sie zwar auf dem Papier geschieden, bleiben aber in Feindschaft verbunden, weil sie es nicht geschafft haben, friedlich einen Waffenstillstand auszuhandeln”.
Beim Jugendlichen ein gutes Verhältnis zum Expartner fördern.
Sie sind von Ihrem Partner geschieden worden, nicht aber ihr Kind. Die Eltern bleiben die Eltern. Den Expartner schlechtzumachen schadet nur. Dazu das Buch Teens in Turmoil – A Parth to Change for Parents, Adolescents, and Their Families: “Eltern, die die Kinder im Scheidungskrieg als Waffen benutzen, müssen damit rechnen, dass sie ernten, was sie säen.”
„sich mit dem Ex-Partner verständigen“ (S.. 27)
Kinder leiden darunter, wenn man über den Ex-Partner herzieht oder wenn man sie benutzt, um ihn auszuspionoieren… Versuchen Sie, eine sachliche Basis zu schaffen…Die Bibel empfiehlt: „Wenn möglich, haltet, soweit es von euch abhängt, mit allen Menschen Frieden“ – also auch mit dem Expartner (Römer 12:18)
Anregung:
Behandeln Sie Ihren Ex-Partner bei der nächsten Meinungsverschiedenheit wie einen Kollegen. Am Arbeitsplatz bemüht man sich normalerweise, mit allen gut auszukommen, selbst mit denen, die einem nicht so sympatisch sind. Warum es nicht mit dem Ex genauso machen? Man wird sich nicht immer einigen können, aber es muss sich nicht an jeder Kleinigkeit ein Streit entzünden.
„ein gutes Beispiel geben“
Leben Sie Ihrem Kind die Werte und Ansichten vor, die Sie ihm gern vermitteln möchten? Sind Sie beispielsweise trotz Ihrer Situation im Großen und Ganzen glücklich? Oder sehen Sie alles schwarz? Sind Sie verbittert, weil Ihr Expartner Sie gemein behandelt hat? Oder arrangieren Sie sich mit Ungerechtigkkeiten, an denen Sie nichts ändern kõnnen, und lassen sich nicht unterkriegen?
Was sehen unsere Kinder bei uns?
Was leben wir ihnen vor?
Sind wir uns dessen bewusst, dass unsere Kinder das nachahmen, was wir tun und nicht das, was wir ihnen sagen?
„Taten sprechen lauter als Worte“!
Wir haben ja gerade gelesen, wie Jehova darüber denkt, wenn wir unsere Interessen über diejenigen derer setzen, die ER uns anvertraut hat und für deren Wohlergehen wir verantwortlich sind.
Nehmen wir das auf die leichte Schulter?
Denken wir vielleicht „bei mir ist das ja etwas ganz anderes. Mein Expartner war so schlimm, da muss ich ja… – und in meinem Fall sieht Jehova das ja ganz anders“?
Glauben wir das wirklich?
Könnte es sein, dass wir eine ganz böse Überraschung erleben, wenn Jehova uns für unsere Taten ins Gericht bringt?
Vergessen wir nicht: Jehova ist absolut gerecht und er kann uns ins Herz sehen und gemäss dem beurteilen, was wirklich ist. Wir können IHM keinen „Sand in die Augen streuen“!
Und was euch, meine Schafe, betrifft, dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: „Siehe, ich richte zwischen Schaf und Schaf, zwischen den Widdern und den Ziegenböcken. 18 Ist es etwas so Geringes für euch, daß ihr auf der allerbesten Weide weidet, aber das übrige eurer Weiden mit euren Füßen zertreten solltet, und daß ihr die klaren Wasser trinkt, aber die übriggelassenen durch das Stampfen mit euren Füßen verschmutzen solltet? 19 Und was meine Schafe betrifft, sollten sie auf dem von euren Füßen zertretenen Weidegrund weiden, und sollten sie das durch das Stampfen eurer Füße verschmutzte Wasser trinken?“
Hesekiel 34:20-24
Dies ist daher, was der Souveräne Herr Jehova zu ihnen gesprochen hat: „Hier bin ich, ich selbst, und ich werde gewiß richten zwischen feistem Schaf und magerem Schaf, 21 darum, daß ihr mit Seite und mit Schulter ständig drängtet und ihr mit euren Hörnern ständig alle Erkrankten stießet, bis ihr sie nach draußen zerstreut hattet. 22 Und ich will meine Schafe retten, und sie werden nicht mehr Plündergut werden; und ich will richten zwischen Schaf und Schaf. 23 Und ich will über sie e i n e n Hirten erwecken, und er soll sie weiden, ja meinen Knecht David. Er selbst wird sie weiden, und er selbst wird ihr Hirte werden. 24 Und ich selbst, Jehova, will ihr Gott werden und mein Knecht David ein Vorsteher in ihrer Mitte. Ich selbst, Jehova, habe geredet.
Ja, Jehova sieht nicht nur, was wir tun – er sieht auch, wenn wir unter dem egoistischen und machtgierigen Verhalten anderer leiden, die vielleicht sogar noch vorgeben, seine Anbeter zu sein.
Sollten wir in so einer Situation sein: machen wir uns keine Sorgen und verzweifen wir nicht – Jehova nimmt es zur Kenntnis und wird diese herzlosen Menschen sehr bald zur Verantwortung ziehen und uns befreien!
Nutzen wir die Zeit bis dahin weiterhin aus, um den Menschen von unserem wunderbaren Gott zu erzählen und beweisen wir, dass wir „auch unsere Feinde lieben“, wie Jesus sagte – indem wir sie davor warnen, dass sie auf einen Abgrund zulaufen, den sie scheinbar nicht sehen!
25 Und ich will einen Bund des Friedens mit ihnen schließen, und ich werde gewiß die Schaden verursachenden wilden Tiere aus dem Land beseitigen, und man wird tatsächlich in der Wildnis in Sicherheit wohnen und in den Wäldern schlafen. 26 Und ich will sie und die Umgebung meines Hügels zum Segen machen, und ich will den Regenguß zu seiner Zeit herabkommen lassen. Ja, Regengüsse des Segens wird es geben. 27 Und der Baum des Feldes soll seinen Fruchtertrag geben, und das Land selbst wird seinen Ertrag geben, und sie werden sich auf ihrem Boden tatsächlich in Sicherheit befinden. Und sie werden erkennen müssen, daß ich Jehova bin, wenn ich die Stangen ihres Jochs zerbreche und ich sie aus der Hand derer befreit habe, die sie als Sklaven gebraucht hatten. 28 Und sie werden nicht mehr Plündergut werden für die Nationen; und was die wilden Tiere der Erde betrifft, sie werden sie nicht verzehren, und sie werden tatsächlich in Sicherheit wohnen, ohne daß jemand [sie] aufschreckt.
eine wahre Wohltat – wenn diese Worte endlich eintreffen!!!
Verzagen wir nicht und schöpfen wir Mut: bald ist es soweit!
Hesekiel 34:29-31
Und ich will ihnen eine Pflanzung für einen Namen aufrichten, und sie werden nicht mehr die durch Hungersnot im Land Weggerafften werden, und sie werden nicht länger die von den Nationen [bewirkte] Demütigung tragen. 30 ‚Und sie werden erkennen müssen, daß ich, Jehova, ihr Gott, mit ihnen bin und daß sie mein Volk sind, das Haus Israel‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova.“ ‘
31 ‚Und was euch, meine Schafe, betrifft, die Schafe meiner Weide, ihr seid Erdenmenschen. Ich bin euer Gott‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova.“
Aufgrund dessen, was du gesagt hast: ‚Diese beiden Nationen und diese beiden Länder — sie werden mein eigen werden, und wir werden gewiß jedes [Land] in Besitz nehmen‘, da doch Jehova selbst sich gerade dort befand, 11 ‚darum, so wahr ich lebe‘, ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova, ‚will ich auch gemäß deinem Zorn und gemäß deiner Eifersucht handeln, die du zufolge deiner Haßgefühle ihnen gegenüber geäußert hast; und ich will mich unter ihnen bekannt machen, wenn ich dich richte. 12 Und du wirst erkennen müssen, daß ich selbst, Jehova, all deine Respektlosigkeiten gehört habe, die du hinsichtlich der Berge Israels sprachst, indem [du] sagtest: „Sie sind verödet worden. Uns sind sie zur Speise gegeben worden.“ 13 Und ihr tatet gegen mich fortwährend groß mit eurem Mund, und ihr habt eure Worte gegen mich gemehrt. Ich selbst habe [sie] gehört.‘
„mit dem Maß mit dem ihr richtet, werdet auch ihr gerichtet werden“
„Wer anderen eine Grube gräbt fällt selbst hinein“
„Was du nicht willst, was man dir tut – das füge auch keinem anderen zu!“ Behandle andere so, wie du selbst von ihnen behandelt werden möchtest.
Ein Grundsatz, den mein Vater (der übrigens nach eigener Aussage garnicht an Gott glaubt) uns Kindern bereits sehr früh eingeprägt hat. Ein Grundatz, der mich mein ganzes Leben lang begleitet hat und alles, was ich getan habe, beeinflusst hat!
Was sagt Jehova hier zu uns?
Das, was wir anderen antun wollen, wird auf uns selbst zurückfallen und uns als Strafe Jehovas ereilen
Beeinflusst dieser Grundsatz auch unser Verhalten – bei allem, was wir tun?
Hesekiel 35:14-15
Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Zu derselben Zeit, da sich die ganze Erde freut, werde ich dich zu einer wüsten Einöde machen. 15 Ebenso wie es deinerseits Freude gab über das Erbe des Hauses Israel, weil es verödet wurde, werde ich dasselbe aus dir machen. Eine wüste Einöde wirst du werden, o Berggegend Sẹir, ja ganz Ẹdom, insgesamt; und sie werden erkennen müssen, daß ich Jehova bin.‘ “
„Menschensohn, das Haus Israel wohnte auf seinem Boden, und sie machten ihn ständig unrein durch ihren Weg und mit ihren Handlungen. Wie die Unreinheit der Menstruation ist ihr Weg vor mir geworden. 18 Und ich goß dann meinen Grimm über sie aus wegen des Blutes, das sie im Land vergossen hatten, welches [Land] sie mit ihren mistigen Götzen verunreinigt hatten. 19 Und ich ging daran, sie unter die Nationen zu zerstreuen, so daß sie in die Länder versprengt wurden. Gemäß ihrem Weg und gemäß ihren Handlungen richtete ich sie.
Hesekiel 36:26-27
Und ich will euch ein neues Herz geben, und einen neuen Geist werde ich in euer Inneres legen, und ich will das Herz von Stein aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein Herz von Fleisch geben. 27 Und meinen Geist werde ich in euer Inneres legen, und ich will handeln, so daß ihr in meinen Bestimmungen wandeln werdet und meine richterlichen Entscheidungen einhalten und tatsächlich ausführen werdet.
Ja, das ist wirklich wichtig: dass Gottes Gebote in unser Herz geschrieben sind, so dass wir auch danach handeln.
Paulus sagte später, dass auch den Nationen – denen, die nicht an Gott glauben – die Gebote Gottes ins Herz geschrieben sind und sie danach handeln, weil er ihnen ein Gewissen gegeben hat.
Diese Aussage kann ich nur bestätigen, Denn wenn meine Eltern uns auch nicht von Gott erzählt haben und uns beigebracht haben, an IHN zu glauben – so haben sie uns doch seine Maßstäbe beigebracht und uns angeleitet, dementsprechend zu handeln.
Wie Jehova wohl über meine Eltern denkt?
Schreiben auch wir unseren Kindern Gottes Gebote ins Herz – indem wir mit gutem Beispiel vorangehen?
Oder sind es für sie nur Worte, die oben im Kopf hängen bleiben und nicht die paar Zentimeter hinunter ins Herz schaffen?
Welches Beispiel geben wir ihnen?
Was lernen sie, wenn sie uns und unser Tun bebachten?
Haben wir anhand der Bibelverse erkannt, wie wichtig es ist?
Und ihr werdet sicherlich eurer bösen Wege und eurer Handlungen gedenken, die nicht gut waren, und ihr werdet bestimmt Ekel über eure eigene Person empfinden wegen eurer Vergehungen und wegen eurer Abscheulichkeiten. 32 Nicht um euretwillen tue ich [das]‘, ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova, ‚das sei euch kundgetan. Schämt euch und fühlt euch gedemütigt wegen eurer Wege, o Haus Israel.‘
Haben wir noch ein Gewissen?
Schämen wir uns dafür, wenn wir Jehovas Gebote übertreten haben?
Oder sind wir vielleicht sogar noch stolz auf uns, dass unser bereits jahrelang andauerndes Doppelleben immer noch nicht aufgeflogen ist?
Haben wir vielleicht Freude und Spaß daran, immer mehr die Grenzen auszureizen und zu gucken, wie weit wir noch gehen können, ohne dass es Konsequenzen für uns hat?
Denken wir vielleicht „das ist Jehova doch egal, denn er tut ja nichts“ und machen lustig damit weiter?
Was lernen wir aus dem, was wir heute in der Bibel geleen haben?
Ist es Jehova wirklich egal? Tut er wirklich nichts?
Und er sagte weiter zu mir: „Menschensohn, was diese Gebeine betrifft, sie sind das ganze Haus Israel. Siehe, sie sprechen: ‚Unsere Gebeine sind verdorrt, und unsere Hoffnung ist zugrunde gegangen. Wir sind für uns abgetrennt worden.‘ 12 Darum prophezeie, und du sollst zu ihnen sagen: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: „Siehe, ich öffne eure Grabstätten, und ich will euch heraufführen aus euren Grabstätten, o mein Volk, und euch auf den Boden Israels bringen. 13 Und ihr werdet erkennen müssen, daß ich Jehova bin, wenn ich eure Grabstätten öffne und wenn ich euch aus euren Grabstätten heraufführe, o mein Volk.“ ‘ 14 ‚Und ich will meinen Geist in euch legen, und ihr sollt zum Leben kommen, und ich will euch auf eurem Boden ansiedeln; und ihr werdet erkennen müssen, daß ich selbst, Jehova, geredet und [es] getan habe‘ ist der Ausspruch Jehovas.“
eine Vision von der Auferstehung!
Hesekiel 37:23
Und sie werden sich nicht mehr verunreinigen mit ihren mistigen Götzen und mit ihren abscheulichen Dingen und mit all ihren Übertretungen; und ich werde sie gewiß aus all ihren Wohnorten retten, wo sie gesündigt haben, und ich will sie reinigen, und sie sollen mein Volk werden, und ich selbst werde ihr Gott werden.
Und ich will mit ihnen einen Bund des Friedens schließen; es wird schließlich ein auf unabsehbare Zeit dauernder Bund mit ihnen sein. Und ich will ihnen einen Platz geben und sie mehren und mein Heiligtum in ihre Mitte stellen auf unabsehbare Zeit. 27 Und es wird sich tatsächlich erweisen, daß meine Wohnstätte über ihnen ist, und ich werde gewiß ihr Gott werden, und sie ihrerseits werden mein Volk werden. 28 Und die Nationen werden erkennen müssen, daß ich, Jehova, Israel heilige, wenn mein Heiligtum schließlich auf unabsehbare Zeit in ihrer Mitte ist.“ ‘ “
Widerspricht sich Jehova hier nicht, wenn er sagt, er mache einen Bund mit ihnen und „sie sollen sein Volk bis auf unabsehbarer Zeit sein“?
Nein!
Warum nicht?
Weil nicht ER es war, der den Bund gebrochen hat, sondern wieder mal sie selbst.
Wie immer im Verlauf der Geschichte des Volkes Gottes, hielt sich Jehova immer an den Bund, den er mit ihnen geschlossen hatte.
Sie selbst waren es, die sich von ihm abwandten. Konnten sie da zu Recht erwarten, dass er auch weiterhin bis in alle Ewigkkeit an diesem Bund festhalten würde?
Wie ist es heute, wenn wir einen Vertrag abschliessen und eine Seite diesen nicht einhält? Was dann?
Dann mahnen wir unseren Vertragspartner an, vielleicht schalten wir sogar einen Anwalt ein. Dies hat Jehova zur Genüge getan, indem er immer wieder seine Propheten zu ihnen sandte und sie bat, doch bitte wieder von ihren verkehrten Wegen umzukehren.
Was tun wir nun, wenn die Abmahnungen und Aufforderungen von unserem Anwalt nichts bewirken? Wir reichen eine Klage bei Gericht ein und der Vertragsbrüchige wird angemessen bestraft. Auf jeden Fall ist der Vertrag nun nicht mehr gütig.
Am Besten zu erkennen, wenn wir einen Kreditvertrag abgeschlossen haben und nicht wie vereinbart die Raten abbezahlen. Dann werden wir von der Bank angemahnt und bekommen eine letzte Frist gesetzt. Wenn wir diese nicht einhalten, dann kündigt die Bank uns den Kredit und wir haben nicht mehr die vereinbarte Zeit, das geliehene Geld zurückzuzahlen, sondern die Gesammtsumme wird sofort fällig.
Was denken wir, wie erfolgreich es wäre, wenn wir nun unsererseits die Bank zur Einhaltung des Vertrages verklagen würden?
Ebenso ist es mit Jehova und uns.
ER halt sich immer an die Vereinbarungen mit uns. Niemals ist ER es, der vertragsbrüchig wird.
Wir sind es nur selbst, die sich von Gottes Liebe trennen können. Niemals würde ER uns en Rücken kehren, wenn wir uns an die gegebenen Versprechen halten.
Sind wir uns dessen bewusst, dass wir Jehova mit unserer Hingabe und Taufe versprochen haben, ihm bis in alle Ewigkeit zu dienen und bereitwillig seine Maßstäbe einzuhalten?
Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Und es soll geschehen an jenem Tag, daß Dinge in deinem Herzen aufkommen werden, und du wirst gewiß einen schädlichen Plan erdenken; 11 und du wirst bestimmt sagen: „Ich werde hinaufziehen gegen das Gebiet des offenen Landes. Ich werde über die kommen, die Ruhe haben, die in Sicherheit wohnen, die allesamt ohne Mauern wohnen, und sie haben auch nicht Riegel und Türen.“ 12 Es wird sein, um große Beute zu machen und um viel zu plündern, um deine Hand gegen wieder bewohnte verwüstete Stätten zu wenden und gegen ein aus den Nationen gesammeltes Volk, [eines,] das Vermögen und Eigentum ansammelt, [diejenigen,] die auf dem Mittelpunkt der Erde wohnen.
solche Leute soll es doch tatsächlich auch geben 😉
Natürlich nicht in unseren Reihen – oder?
Hesekiel 39:7
Und meinen heiligen Namen werde ich bekanntmachen inmitten meines Volkes Israel, und ich werde meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen lassen; und die Nationen werden erkennen müssen, daß ich Jehova bin, der Heilige in Israel.‘
‚Und ich will meine Herrlichkeit unter die Nationen setzen; und alle Nationen werden mein Gericht sehen müssen, das ich vollstreckt habe, und meine Hand, die ich an sie gelegt habe. 22 Und die vom Hause Israel werden erkennen müssen, daß ich Jehova bin, ihr Gott, von jenem Tag an und fernerhin. 23 Und die Nationen werden erkennen müssen, daß sie, das Haus Israel, ihrer Vergehung wegen ins Exil gingen, darum, weil sie mir gegenüber treulos handelten, so daß ich mein Angesicht vor ihnen verbarg und sie in die Hand ihrer Widersacher gab und sie ständig, sie alle, durch das Schwert fielen. 24 Gemäß ihrer Unreinheit und gemäß ihren Übertretungen tat ich mit ihnen, und ich verbarg mein Angesicht fortwährend vor ihnen.‘
wer war hier nun der Vertragsbrüchige?
Werden wir persönlich Jehova treu bleiben bis zum Schluß – auch wenn uns das maches Mal schwerfallen mag?
Wie stark ist unsere Liebe zu Jehova?
Werden wir persönlich alles in unserer Macht Stehende tun, um uns selbst in Gottes Liebe zu bewahren?
Ist es uns das wert?
„Weil ich es mir wert bin!“ – ein schlagkräftiger Werbeslogan.
Und da waren sieben Stufen, um zu ihm hinaufzugehen, und seine Vorhalle war auf ihrer Vorderseite. Und es hatte Palmenfiguren, eine auf dieser Seite und eine auf jener Seite an seinen Seitenpfeilern.
diese Palmenfiguren – wie soll ich mir die vorstellen?
Ein Relief in Form einer Palme auf einer Säule?
Eine plastische Palme in Steinmetzarbeit?
Oder gar eine Figur die eine Palme hält oder an eine Palme gelehnt steht?
hier wird akkribisch der Tempel ausgemessen. Da wir bereits die Maße von Salomos Tempel kennen – wir haben sie schon in der Bibel gelesen – wird es sich wohl um einen anderen Tempel handeln?
Vielleicht ein symbolischer Tempel?
Irgendwie habe ich Schwierigkeiten, diesen Tempel vor meinem inneren Auge erstehen zu lassen. Gibt es vielleicht irgendwo Anschauungsmaterial dazu?
Wenn sie, die Priester, hereingekommen sind, werden sie nicht aus der heiligen Stätte zum äußeren Vorhof hinausgehen, sondern dort werden sie ihre Kleider niederlegen, in denen sie gewöhnlich den Dienst verrichten, denn sie sind etwas Heiliges. Sie werden sich mit anderen Kleidern bekleiden und sollen sich dem nahen, was mit dem Volk zu tun hat.“
Worte dieser Art – schon oft gelesen, aber auch wirklich verstanden, was sie bedeuten?
Mir kam gerade in den Sinn, dass man diese Anbetung nicht mal eben schnell nebenbei machen konnte Das war etwas, was das ganze Leben der Betreffenden ausgefüllt hat.
Sie trugen extra Kleidung für die Anbetung und mussten diese stets rein erhalten. Kleidung, die sie im Allerheiligsten trugen, durfte nicht mit hinaus.
Haben wir uns schon einmal überlegt, wie oft am Tage sie sich umziehen und waschen mussten?
„Ja, aber wir sind ja keine Priester, also betrifft uns der Vers ja überhaupt nicht. Und ausserdem hat Jesus ja diese ganzen (für uns sinnlosen) Gebote und Rituale an den Pfahl genagelt“.
Das ist richtig, Trotzdem macht alles, was in der Bibel geschrieben ist, Sinn und wir sollten uns bei allem, was wir lesen, fragen:
* wie betrifft das mich und mein Verhältnis zu Jehova
* wie kann ich mich noch verbessern,
* was sagt das Gelesene darüber aus, was ich noch ändern müsste?
Also was können wir aus diesem Vers für uns persönlich mit auf den Weg nehmen?
Nehme ich die Anbetung Jehovas ebenso wichtig wie die Priester – oder ist sie zur Nebensache degradiert worden im Laufe der Zeit?
Bin ich ebenso wie sie bereit, Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen, um die Erfordernisse Jehovas zu erfüllen – oder diene ich IHM nur bis zu einem gewissen Punkt, solange meine persönliche Freiheit nicht eingeschränkt wird?
Wie steht es mit der Art, wie ich mich kleide? Achte ich darauf, dass mein Outfit angemessen und schicklich ist – oder denke ich „das geht niemanden was an, das ist meine persönliche Entscheidung“?
Bin ich mir darüber im Klaren, wie wichtig Reinheit in der wahren Anbetung ist – nicht nur körperliche und die unserer Kleidung, sondern auch unsere moralische?
Wie wir sehen: dieser Vers betrifft auch uns, die wir keine Priester sind und auch keine Ältesten oder sonst jemand, der ein Dienstamt bekleidet. Er betrift jeden von uns. Jeden, der Jehova so anbeten möchte, wie ER das wünscht.
Gehören wir zu den wahren Anbetern Gottes?
Zeigen wir das auch durch das, was wir im täglichen Leben tun?
„Menschensohn, [dies ist] die Stätte meines Thrones und die Stätte meiner Fußsohlen, wo ich inmitten der Söhne Israels weilen werde auf unabsehbare Zeit; und nicht mehr werden sie, das Haus Israel, meinen heiligen Namen verunreinigen, sie und ihre Könige, durch ihre Hurerei und durch die Leichname ihrer Könige bei ihrem Tod, 8 dadurch, daß sie ihre Schwelle an meine Schwelle setzen und ihren Türpfosten neben meinen Türpfosten, mit der Wand zwischen mir und ihnen. Und sie verunreinigten meinen heiligen Namen durch ihre Abscheulichkeiten, die sie taten, so daß ich sie dann ausrottete in meinem Zorn. 9 Nun mögen sie ihre Hurerei und die Leichname ihrer Könige weit von mir entfernen, und ich werde gewiß in ihrer Mitte weilen auf unabsehbare Zeit.
achten wir sorgfältig darauf, wie wir Jehova anbeten?
Oder gehören wir vielleicht auch zu denen, die sich nicht scheuen, Jehova auch in SEINEM Haus zu kränken – indem wir vielleicht ganz dreist ein Doppelleben führen und so seinen Namen beschmutzen?
Da sagte Jehova zu mir: „Menschensohn, richte dein Herz [darauf], und sieh mit deinen Augen, und mit deinen Ohren höre alles, was ich mit dir rede hinsichtlich all der Satzungen des Hauses Jehovas und hinsichtlich all seiner Gesetze, und du sollst dein Herz auf den Eingang des HAUSES samt allen Ausgängen des Heiligtums richten.
Richten wir unser Herz darauf, was Jehova uns sagt?
Oder gehören wir vielleicht auch zu denen, die sehen, was Jehova tut, aber nicht verstehen – oder zu denen, die sein Wort hören, aber dessen Sinn nicht wahrnehmen?
Wenn wir in der Bibel lesen, lesen wir dann vielleicht nur Worte und Sätze und verstehen aber nicht, was Jehova will und wie das Gelesene uns berührt?
Lesen wir nur um des Lesens Willen, um den vorgegebenen Stoff (für die Predigtdienstschule) zu bewältigen oder um zu sagen „ich kenne die Bibel, ich habe sie berets gelesen“, oder um zu sagen „ich habe die ganze Bibel in einem Jahr durchgelesen“ – aber das was wir lesen berührt unser Herz nicht?
Sind wir damit zufrieden – oder wollen wir das gern ändern?
Wenn wir „unser Herz darauf richten“ wenn wir in der Bibel lesen, dann hören wir Jehova zu – und dann haben wir Freude am Lesen in der Bibel und quälen uns nicht nur durch den Stoff.
„Ja, aber du hast ja gut reden. Ich verfolge bereits seit Anfang des Jahres, was du hier machst, lese deine Kommentare. Das finde ich auch toll, aber mir kommen solche Gedanken leider nicht. Ich weiss nicht, was ich da falsch mache“.
Wie liest du denn in der Bibel? Liest du die Kapitel, die auf dem Programm stehen und die du dir vorgenommen hast und legst dann die Bibel zur Seite und überlegst dann?
So habe ich das auch sehr viele Jahre lang gemacht und ich muss zugeben, dass auch mir so kaum was eingefallen ist.
Heute lese ich anders:
Ich lese in der Bibel und wenn mir ein Vers gefällt oder mich sonst irgendwie anspricht, dann lege ich sie zur Seite, notiere mir erst mal die Bibelstelle und lasse dann die Gedanken fliessen, die mir kommen und schreibe dabei mit.
Dann lege ich mein Pocket (oder Notizbuch oder Tastatur des Rechners, je nachdem, womit du dir Notizen machen willst) zur Seite und lese weiter, bis mich wieder irgendwas anspricht und verfahre wieder so wie zuvor.
Auch mich selbst hat es überrascht, wieviele Gedanken so im Laufe dieses Jahres so schon zusammen gekommen sind.
Versuche es doch auch einmal auf diese Weise, sicherlich wirst auch du überrascht sein, was bei dir so an Gedanken zusammen kommt.
Also nicht erst anfangen zu schreiben, wenn du einen Gedanen fertig hast, wohlmöglich erst, nachdem du mit dem Lesen des ganzen Stoffes fertig bist – sondern bereits beim Aufblinken eines Gedanken anfangen zu schreiben und sich den Gedanken entwickeln lassen.
Ausserdem unterhalte ich mich im Laufe des Tages mit meinem Mann über das, was mir aufgefallen ist und wir tauschen uns aus und ergänzen uns so.
So macht das Lesen in der Bibel nicht nur Freude, sondern bereichert das Leben der kompletten Familie und hift uns so, uns auch weiterhin in Gottes Liebe zu bewahren.
Und du sollst zur ‚Widerspenstigkeit‘, zum Hause Israel, sagen: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: „Es ist genug von euch wegen all eurer Abscheulichkeiten, o Haus Israel, 7 wenn ihr die Ausländer unbeschnittenen Herzens und unbeschnittenen Fleisches hereinbringt, damit sie in meinem Heiligtum seien, um es zu entweihen, ja mein Haus; wenn ihr mein Brot darbringt, Fett und Blut, während sie ständig meinen Bund brechen wegen all eurer Abscheulichkeiten. 8 Ihr habt euch weder der Obliegenheiten meiner heiligen Dinge angenommen, noch habt ihr jeweils [andere] angestellt, die sich meiner Obliegenheiten in meinem Heiligtum für euch annehmen.“ ‘
Was hat Jehova am meisten an seinem Volk gestört? Sie haben seinen Bund gebrochen und sein Haus entweiht.
Könnte das auch uns betreffen? Wie?
Auch wir haben mit unserer Hingabe und Taufe mit Jehova einen Bund geschlossen. Wir haben uns „verpflichtet“ bis an unser Lebensende seine Maßstäbe einzuhalten und so zu leben, dass er sich über uns freuen kann und dem Satan sagen kann „siehst du? Die hier hält sich an meine Gebote, obwohl ihr das oftmals nicht leicht fällt“.
Wenn wir nun Jehovas Gebote nicht mehr halten, dann brechen auch wir diesen Bund!
„O.k., aber wie könnten wir sein Haus entweihen?“
Wenn wir nach außen hin so tun, als wären wir Anbeter Jehovas und in Wirklichkeit ein Doppelleben führen – wie der Ben in dem Drama auf dem diesjährigen Kongress – dann beschmutzen wir Jehovas Namen.
Wenn wir auch noch andere mit in unser Doppelleben hineinziehen, beschmutzen wir auch die Versammlung. Erinnern wir uns noch an Achan?
Das ganze Volk musste unter seinem verkehrten Tun leiden. Auch bei uns kann es sein, dass Jehova der Versammlung, der wir angehören, den Segen entzieht, weil wir im Verborgenen ein Doppelleben führen.
Wir entweihen also mit unserem Tun die Versammlung!
‚Und was die levịtischen Priester betrifft, die Söhne Zạdoks, die sich der Obliegenheiten meines Heiligtums annahmen, als die Söhne Israels von mir abirrten, sie selbst werden sich mir nahen, um für mich den Dienst zu verrichten, und sie sollen vor mir stehen, um mir Fett und das Blut darzubringen‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova. 16 ‚Sie sind es, die in mein Heiligtum kommen werden, und sie selbst werden sich meinem Tisch nahen, um für mich den Dienst zu verrichten, und sie sollen sich der Obliegenheiten mir gegenüber annehmen.
Hesekiel 44:17-18
Und es soll geschehen, wenn sie in die Tore des inneren Vorhofs kommen, daß sie leinene Kleider tragen sollten, und keine Wolle sollte auf sie kommen, wenn sie in den Toren des inneren Vorhofs und drinnen den Dienst verrichten. 18 Leinener Kopfschmuck sollte sich auf ihrem Haupt befinden, und leinene Beinkleider sollten sich an ihren Hüften befinden. Sie sollten sich nicht gürten mit [etwas, was] Schweiß [verursacht].
ein interessanter Gedanke, warum sie Kleidung aus Leinen tragen sollten…
Hesekiel 44:19-22
Und wenn sie in den äußeren Vorhof hinausgehen, [ja] in den äußeren Vorhof zum Volk, sollten sie ihre Kleider abstreifen, in denen sie den Dienst verrichtet haben, und sie sollen sie in den heiligen Speiseräumen niederlegen und andere Kleider anziehen, damit sie nicht das Volk mit ihren Kleidern heiligen. 20 Und ihr Haupt sollten sie nicht kahlscheren, und das Haar des Hauptes sollten sie nicht lose tragen. Sie sollten auf jeden Fall [das Haar] ihres Hauptes stutzen. 21 Und keinen Wein sollten irgendwelche Priester trinken, wenn sie in den inneren Vorhof kommen. 22 Und keine Witwe oder Geschiedene sollten sie sich zur Frau nehmen, sondern Jungfrauen von den Nachkommen des Hauses Israel oder die Witwe, die die Witwe eines Priesters geworden ist, mögen sie nehmen.‘
und schon garnicht eine Frau, die wegen ihnen die Ehe gebrochen, ihren Mann verlassen und somit eine Familie zerstört hat.
Dies ist, wie Jehova denkt, denn für ihn sind Ehe und Familie heilig!
‚Und mein Volk sollten sie über den Unterschied zwischen Heiligem und Nichtheiligem unterweisen; und den Unterschied zwischen Unreinem und Reinem sollten sie es wissen lassen.
Wissen wir selbst den Unterschied zwischen Heiligem und Unheiligem?
Halten wir uns selbst daran, was Jehova geboten hat?
Dieser Vers betrifft nicht nur die Priester oder die heutigen Ältesten, sondern jeden „normalen“ Verkündiger..
Wie ist es, wenn ich mit einer Person die Bibel studiere? Belehre ich sie dann nicht über Jehovas Maßstäbe?
Halte ich mich auch selbst daran?
Wie ist es mit uns als Eltern? Belehren wir unsere Kinder über die Gebote Jehovas?
Zeigen wir ihnen, wie man seine Maßstäbe im täglichen Leben anwenden kann und seine Gebote hält? Was leben wir ihnen vor? Was sehen sie bei uns?
Lehren wir sie, dass es sehr wichtig ist und viel Freude macht wenn man so lebt, wie Jehova will – oder lehren wir sie, dass man alles nicht so eng sehen muss und wie man bis an die äußersten Grenzen dessen gehen kann, ohne dass es für uns Konsequenzen (wie Ermahnung oder Ausschluß) gibt?
Wie steht es mit uns? Was sehen unsere Interessierten und Kinder bei uns?
Darauf sprach er zu mir: „Hast du [dies] gesehen, o Menschensohn?“
Dann ließ er mich gehen und ließ mich [an] das Ufer des Wildbachs zurückkehren. 7 Als ich zurückkam, siehe, [da standen] am Ufer des Wildbachs sehr viele Bäume auf dieser Seite und auf jener Seite. 8 Und er sprach weiter zu mir: „Dieses Wasser fließt in die östliche Gegend und soll durch die Ạraba hinabfließen. Und es soll ins Meer gelangen. Da es in das Meer selbst hinausgeführt wird, so wird [dessen] Wasser tatsächlich geheilt. 9 Und es soll geschehen, daß jede lebende Seele, die da wimmelt, an jedem Ort, wohin der Wildbach von doppelter Größe kommt, Leben bekommen wird. Und es soll geschehen, daß sehr viele Fische dasein werden, denn dorthin wird dieses Wasser zweifellos kommen, und das [Wasser des Meeres] wird geheilt werden, und alles wird leben, wohin der Wildbach kommt.
Hesekiel 47:12
Und längs des Wildbachs, seinem Ufer entlang auf dieser Seite und auf jener Seite, werden alle Arten von Bäumen zur Speise emporkommen. Ihr Laub wird nicht welken, noch wird ihr Fruchtertrag verzehrt werden. In ihren Monaten werden sie neue Frucht tragen, denn das Wasser für sie — es kommt aus dem Heiligtum selbst hervor. Und ihr Fruchtertrag wird zur Speise dienen und ihr Laub zur Heilung.“
Und als einen runden Gerstenkuchen wirst du es essen; und was dasselbe betrifft, auf Fladen aus Dung des von Menschen Ausgeschiedenen wirst du es vor ihren Augen backen.“
„Den du vor ihren Augen auf Menschenkot backen sollst“
Eklig für beide Seiten – für ihn, es zu essen, aber auch für mich, wenn ich sehe, wie er es ißt
Irgendwie kommen mir da verschiedene Bibeltexte in den Sinn.
Hesekiel 31:2-5, 8-9
,Wem bist du ähnlich geworden in deiner Größe? 3 Siehe! Ein Assyrer, ein Zedernbaum auf dem Libanon, schön an Geäst, mit einem Walddickicht, das Schatten bot, und hoch an Wuchs, so daß sein Wipfel tatsächlich zwischen den Wolken war. 4 Wasser ließen ihn groß werden; die Wassertiefe ließ ihn hochwachsen. Mit ihren Bächen ging sie rings um seine Pflanzstätte; und ihre Kanäle sandte sie zu allen Bäumen des Feldes. 5 Darum wurde er höher an Wuchs als alle [anderen] Bäume des Feldes.
[Andere] Zedern kamen ihm nicht gleich im Garten Gottes. Was Wacholderbäume betrifft, sie hatten keine Ähnlichkeit mit seinen Ästen. Und Platanen selbst erwiesen sich ihm nicht gleich an Zweigen. Kein [anderer] Baum im Garten Gottes glich ihm an Schönheit. 9 Schön hatte ich ihn gemacht in der Fülle seines Laubbehangs, und alle [anderen] Bäume Edens, die im Garten des [wahren] Gottes waren, beneideten ihn ständig.‘
Als Erstes einer, den wir auch in den letzten Tagen gelesen haben. Da, wo der Satan mit kostbaren Steinen verglichen wird. Auch dort wird gesagt, dass er für Jehova besonders wertvoll war und eine besondere Stellung inne hatte. Leider kam er später zu Fall
Hesekiel 28:13-17
In Ẹden, dem Garten Gottes, befandest du dich. Jeder kostbare Stein war deine Decke: Rubịn, Topạs und Jạspis; Chrysolịth, Ọnyx und Jade; Saphir, Türkịs und Smaragd; und aus Gold war die Arbeit deiner Fassungen und deiner Vertiefungen an dir. An dem Tag, an dem du erschaffen wurdest, wurden sie bereitet. 14 Du bist der gesalbte Chẹrub, der schirmende, und ich habe dich [ein]gesetzt. Auf dem heiligen Berg Gottes befandest du dich. Inmitten feuriger Steine wandeltest du umher. 15 Du warst untadelig in deinen Wegen von dem Tag deiner Erschaffung an, bis Ungerechtigkeit an dir gefunden wurde.
16 Wegen der Menge deiner Handelsgüter füllten sie dein Inneres mit Gewalttat, und du begannst zu sündigen. Und ich werde dich entweihen, hinweg vom Berg Gottes, und ich werde dich vernichten, o Chẹrub, du schirmender, aus der Mitte der feurigen Steine.
17 Dein Herz wurde hochmütig wegen deiner Schönheit. Du verdarbst deine Weisheit ob deiner strahlenden Pracht. Zur Erde will ich dich werfen. Vor Könige will ich dich setzen, [daß sie] auf dich niederschauen.
Dann fällt mir ein, was Jesus über das Senfkorn gesagt hatte. Es entwickelt sich zu einem großen Baum, der vielen Tieren zur Speise dient und ihnen Schutz bietet.
Hesekiel 31:5-7
Darum wurde er höher an Wuchs als alle [anderen] Bäume des Feldes.
Und seine Äste mehrten sich ständig, und seine Zweige wurden länger wegen des vielen Wassers in seinen Wasserläufen. 6 Auf seinen Ästen bauten alle fliegenden Geschöpfe der Himmel ihre Nester, und unter seinen Zweigen gebaren alle wildlebenden Tiere des Feldes, und in seinem Schatten wohnten gewöhnlich alle volkreichen Nationen. 7 Und er wurde schön in seiner Größe, in der Länge seines Laubbehangs, denn sein Wurzelwerk befand sich über vielen Wassern.
Matthäus 13:31-32
„Das Königreich der Himmel ist einem Senfkorn gleich, das ein Mensch nahm und auf sein Feld pflanzte; 32 dieses ist tatsächlich die winzigste von allen Samenarten, doch wenn es gewachsen ist, ist es das größte der Gartengewächse und wird ein Baum, so daß die Vögel des Himmels kommen und sich in seinen Zweigen niederlassen können.“
Später sehe ich den Text aus der Offenbarung vor mir, denn hier wird der Satan erniedrigt und aus seiner Stellung aus der Himmel geworfen.
Hesekiel 31:10-14
Dies ist daher, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Darum, daß du hoch wurdest an Wuchs, so daß er seinen Wipfel sogar zwischen die Wolken reckte und sein Herz sich erhob wegen seiner Höhe, 11 werde ich ihn dann in die Hand des Gewaltherrschers [der] Nationen geben. Ganz bestimmt wird er gegen ihn handeln. Gemäß seiner Bosheit will ich ihn austreiben. 12 Und Fremde, die Tyrannen der Nationen, werden ihn umhauen, und man wird ihn verlassen auf den Bergen; und in alle Täler wird gewiß sein Laub fallen, und seine Zweige werden zerbrochen werden inmitten aller Flußbetten der Erde. Und aus seinem Schatten werden alle Völker der Erde herabkommen und ihn verlassen. 13 Auf seinem umgefallenen Stamm werden alle fliegenden Geschöpfe der Himmel weilen, und auf seinen Zweigen werden bestimmt schließlich alle wildlebenden Tiere des Feldes sein; 14 damit keine der bewässerten Bäume hoch werden in ihrem Wuchs oder ihren Wipfel sogar zwischen die Wolken recken und damit keine, die Wasser trinken, gegen sie aufstehen in ihrer Höhe, denn sie alle werden gewiß dem Tod hingegeben werden, dem Land tief unten, inmitten der Menschensöhne, denen, die in die Grube hinabfahren.‘
Offenbarung 12:7-9
Und Krieg brach aus im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und der Drache und seine Engel kämpften, 8 doch gewann er nicht die Oberhand, auch wurde für sie keine Stätte mehr im Himmel gefunden. 9 Und hinabgeschleudert wurde der große Drache — die Urschlange —, der Teufel und Satan genannt wird, der die ganze bewohnte Erde irreführt; er wurde zur Erde hinabgeschleudert, und seine Engel wurden mit ihm hinabgeschleudert.
Drei Stellen in der Bibel, die mir dazu einfallen.
8 Wenn ich zu einem Bösen spreche: ‚O Böser, du wirst ganz bestimmt sterben!‘, du aber nicht tatsächlich freiheraus redest, um den Bösen vor seinem Weg zu warnen, wird er selbst als Böser in seiner eigenen Vergehung sterben, aber sein Blut werde ich von deiner eigenen Hand zurückfordern. 9 Was aber dich betrifft, falls du wirklich einen Bösen vor seinem Weg warnst, [damit er] davon umkehrt, er aber tatsächlich nicht von seinem Weg umkehrt, so wird er selbst in seiner eigenen Vergehung sterben, während du deinerseits bestimmt deine eigene Seele befreien wirst.
Ein Gedanke, der mich bereits als junges Mädchen beschäftigt hatte und warum ich mich dagegen entschieden habe, einen Führerschein zu machen. Warum? Weil ich oftmals in kritischen Situationen nicht schnell genug reagiere. Was, wenn mir ein Kind vors Auto läuft, weil es seinem Ball hinterher rennt? Oder: was, wenn eine ältere Person beim Überqueren der Fahrbahn zu Fall kommt? Würde ich da rechtzeitig bremsen können? Was, wenn durch meine Handlungsblockade unter Schock ein Mensch zu Tode käme? Ich würde sicherlich niemals damit leben können, wenn es so wäre.
Wenn ich sehe, dass sich ein anderer von Gott abwendet und durch sein Reden und Tun bei Jehova stlnkend macht“, so dass dann „sein Teil bei denen wäre, die außerhalb der Stadt mit den Zähnen klappern“ – und ihn nicht warne, dann verbaue ich ihn die Chance zur Umkehr! Er muss sich ja erst mal bewußt werden, was er da tut. Wenn er sich bewußt entscheidet, auf dem Weg in den Abgrund zu bleiben – dann habe ich mein möglichstes getan und bin frei von Blutschuld.
Seine Söhne taten „was böse ist in den Augen Jehovas“ und er sagte es ihnen zwar („hört doch bitte auf“), aber scheinbar hatte er ihnen nicht den Ernst der Lage klar gemacht. Denn Jehova rügte ihn für sein Versäumnis und brachte sie deswegen zu Tode.
Ich denke, nicht die Tatsache, dass seine Söhne einer göttlichen Strafe zufolge um kamen, oder dass auch er daraufhin sterben würde war so schlimm für ihn. Sondern vielmehr die Tatsache, dass es seine Schuld war. Was, wenn er strenger gewesen wäre! Vielleicht wären sie dann gehorsamer gewesen? Vielleicht hätten sie dann dem wahren Gott auf gefällige Weise gedient. Aber so kamen sie für ihr gottloses Verhalten um und Jehova hatte ihm gesagt, dass er mit seiner laschen Einstellung die Blutschuld dafür auf sich geladen hatte.
Können wir nicht nur allzu gut verstehen, dass er starb, als er von ihrem Tod hörte?
Wie steht es mit uns als Eltern? Nehmen wir unsere Verantwortung ernst? Bedenken wir das Ende unserer Kinder und dass wir für den Ausgang verantwortlich sind?
Kennen wir Eltern, deren Kinder nicht mehr den Weg des Lebens gehen? Zählen vielleicht sogar unsere Kinder dazu?
Dann wissen wir auch, dass solche Eltern sich immer wieder fragen, was sie bloß falsch gemacht haben. Auf dem BZK im vergangenen Jahr gab es sogar einen Programmpunkt zu diesem Thema!
Die Tatsache an sich, dass unsere Kinder den Weg der Wahrheit verlassen, ist schon schlimm genug. Sie schmerzt uns noch lange danach immer wieder. Aber wenn wir uns auch noch eingestehen müßten, dass wir nicht ganz unschuldig daran sind – weil wir ihnen zu viel haben durchgehen lassen, weil wir uns immer wieder gesagt habe „naja sie ist ja noch ein Kind, da darf ich nicht so viel von ihr erwarten. Sie hat schon genug Probleme im Leben, besser sie entwickelt sich frei und ohne Druck. Wenn ich jetzt zu streng bin und ihr nicht ihren Willen lasse, dann wendet sie sich vielleicht von uns ab und will nichts mehr mit uns zu tun haben“ – ja, was dann?
Dann hat uns unser Kind vielleicht ganz doll lieb gehabt – weil es ja alles bekommen hat und alles durfte, was es wollte – aber wir sind daran Schuld, dass es nicht mehr in Gottes Liebe ist. Wie würden wir uns dann fühlen?
Würden wir damit leben können dass eine andere Person nicht mehr in Gottes Liebe ist – weil wir weg geschaut haben – aus welchen Gründen auch immer?
Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Hesekiel (1. Teil)
MAN schreibt das Jahr 613 v. u. Z. In Juda verkündet der Prophet Jeremia unerschrocken die bevorstehende Zerstörung Jerusalems und die Verwüstung des Landes. König Nebukadnezar von Babylon hat bereits viele Juden in die Gefangenschaft geführt, darunter auch den jungen Daniel und seine drei Gefährten, die als Diener am chaldäischen Hof eingesetzt sind. Die meisten der ins Exil weggeführten Juden befinden sich am Kebar, einem Strom „im Land der Chaldäer“ (Hesekiel 1:1-3). Jehova lässt diese Gefangenen nicht allein. Er ernennt den 30-jährigen Hesekiel zum Propheten.
Das Bibelbuch Hesekiel, das 591 v. u. Z fertiggestellt wurde, behandelt eine Zeitspanne von 22 Jahren. Hesekiel macht sehr genaue Aufzeichnungen. Er versieht seine Prophezeiungen sogar mit Tag, Monat und Jahr. Der erste Teil seiner Botschaft dreht sich um den Fall und die Zerstörung Jerusalems. Im zweiten Teil sind Urteilsverkündungen gegen umliegende Nationen enthalten, und im letzten Teil geht es um die Wiederherstellung der Anbetung Jehovas. Im Folgenden werden Höhepunkte aus Hesekiel 1:1 bis 24:27 besprochen, und es werden Visionen, Prophezeiungen und schauspielerische Darstellungen behandelt, die sich an Jerusalem erfüllen sollen.
„ZU EINEM WÄCHTER HABE ICH DICH . . . GEMACHT“
(Hesekiel 1:1 bis 19:14)
Nachdem Hesekiel eine ehrfurchtgebietende Vision von Jehovas Thron erhalten hat, bekommt er seinen Auftrag. Jehova sagt zu ihm: „Zu einem Wächter habe ich dich für das Haus Israel gemacht, und du sollst die Rede aus meinem Mund hören, und du sollst sie von mir aus warnen“ (Hesekiel 3:17). Um die Belagerung Jerusalems und deren Auswirkungen vorherzusagen, soll Hesekiel zwei Szenen pantomimisch darstellen. Jehova bezieht sich auf das Land Juda, wenn er durch Hesekiel sagt: „Hier bin ich! Ich bringe über euch ein Schwert, und ich werde gewiss eure Höhen vernichten“ (Hesekiel 6:3). Zu den Bewohnern des Landes sagt er: „Der Kranz [von Unglücken] soll zu dir kommen“ (Hesekiel 7:7).
Im Jahr 612 v. u. Z. sieht sich Hesekiel in einer Vision nach Jerusalem versetzt. Er bekommt zu sehen, was in Gottes Tempel alles vor sich geht. Wirklich abscheulich! Als Jehova seine himmlischen Hinrichtungsstreitkräfte schickt (dargestellt durch „sechs Männer“), um seinen Zorn über die Abtrünnigen zum Ausdruck zu bringen, werden nur solche verschont, die ‘ein Kennzeichen an der Stirn’ erhalten haben (Hesekiel 9:2-6). Zuerst müssen jedoch „Feuerkohlen“ — Gottes feurige Botschaft der Vernichtung — über die Stadt gestreut werden (Hesekiel 10:2). Obgleich ‘Jehova auf das Haupt der Bösen ihren eigenen Weg bringen wird’, verspricht er, die aus Israel Zerstreuten wieder zurückzuführen (Hesekiel 11:17-21).
Durch Gottes Geist wird Hesekiel wieder zurück nach Chaldäa gebracht. Er stellt schauspielerisch dar, wie König Zedekia und das Volk aus Jerusalem flüchten. Falsche Propheten und Prophetinnen werden verurteilt, Götzenanbeter verstoßen. Juda wird mit einem nutzlosen Weinstock verglichen. Das Rätsel von dem Adler und dem Weinstock weist auf die bösen Folgen davon hin, dass sich Jerusalem an Ägypten um Hilfe gewandt hat. Das Rätsel endet mit dem Versprechen, dass ‘Jehova einen zarten Schössling auf einen hohen Berg verpflanzen wird’ (Hesekiel 17:22). In Juda wird es jedoch „kein Zepter zum Herrschen“ geben (Hesekiel 19:14).
Antworten auf biblische Fragen:
1:4-28 — Was stellt der himmlische Wagen dar?
Der Wagen stellt den himmlischen Teil der Organisation Jehovas dar, bestehend aus treuen Geistgeschöpfen. Angetrieben wird dieser Wagen von Jehovas heiligem Geist. Der Wagenlenker, Jehova, ist von unbeschreiblicher Herrlichkeit. Die von ihm ausgehende Ruhe wird durch einen wunderschönen Regenbogen veranschaulicht.
1:5-11 — Wer sind die vier lebenden Geschöpfe?
In der zweiten Vision des Wagens identifiziert Hesekiel die vier lebenden Geschöpfe mit Cheruben (Hesekiel 10:1-11; 11:22). Später beschreibt er „das Gesicht des Cherubs“ mit dem Gesicht eines Stiers (Hesekiel 10:14). Das ist sehr passend, zumal der Stier Macht und Kraft verkörpert und Cherube ja mächtige Geistgeschöpfe sind.
2:6 — Warum wird Hesekiel wiederholt „Menschensohn“ genannt?
Damit will Jehova den Propheten daran erinnern, dass er aus Fleisch und Blut ist, und damit den Unterschied zwischen dem Überbringer und dem göttlichen Quell der Botschaften hervorheben. Jesus Christus wird in den Evangelienberichten auch ungefähr 80-mal als „Menschensohn“ bezeichnet, was ganz klar zeigt, dass der Sohn Gottes als Mensch auf die Erde kam und sich nicht materialisiert hatte.
2:9 bis 3:3 — Warum schmeckte dem Hesekiel die Buchrolle der Totenklagelieder süß?
Das lag an der Einstellung Hesekiels zu seinem Auftrag. Er war dankbar dafür, Jehovas Prophet zu sein.
4:1-17 — Hat Hesekiel die bevorstehende Belagerung Jerusalems wirklich schauspielerisch dargestellt?
Aus der Bitte Hesekiels, anderen Brennstoff zum Kochen benutzen zu dürfen, und aus Jehovas Zugeständnis dahin gehend ist ersichtlich, dass der Prophet die Begebenheit wirklich schauspielerisch darstellte. Für die 390 Jahre der Vergehungen des Zehnstämmereichs — von 997 v. u. Z., der Gründung der Nation, bis zur Zerstörung Jerusalems 607 v. u. Z. — legte er sich auf die linke Seite. Für die 40 Jahre, die Juda gesündigt hatte — von 647 v. u. Z., als Jeremia zum Propheten ernannt wurde, bis 607 v. u. Z. —, legte sich Hesekiel auf die rechte Seite. Während der ganzen Zeit von 430 Tagen lebte Hesekiel von einer spärlichen Ration an Nahrung und Wasser, wodurch er prophetisch anzeigte, dass während der Belagerung Jerusalems Hunger herrschen würde.
5:1-3 — Was bedeutete der an Hesekiel gerichtete Auftrag, von dem Teil Haare, den er in den Wind streuen sollte, einige wenige zu nehmen und in seine Rocksäume einzuwickeln?
Das sollte anzeigen, dass ein Überrest nach Juda heimkehren würde, um nach der 70-jährigen Verwüstung die wahre Anbetung wieder aufzunehmen (Hesekiel 11:17-20).
17:1-24 — Wer sind die beiden großen Adler, wie werden die jungen Schösslinge einer Zeder abgerissen und wer ist der ‘zarte Schössling’, der von Jehova verpflanzt wird?
Die beiden Adler stellen die Herrscher von Babylon und Ägypten dar. Der erste Adler kommt zum Wipfel der Zeder, also zu dem Herrscher, der in der königlichen Linie Davids regiert. Dieser Adler reißt die Spitze der jungen Schösslinge ab, indem er König Jojachin von Juda durch Zedekia ersetzt. Trotz seines Treuegelübdes wendet sich Zedekia an den anderen Adler um Hilfe, den Herrscher von Ägypten, doch ohne Erfolg. Zedekia wird gefangen genommen werden und in Babylon sterben. Jehova wird ebenfalls ‘einen zarten Schössling’ abpflücken, den messianischen König. Dieser wird „auf einen hohen und erhabenen Berg“ verpflanzt, auf den himmlischen Berg Zion, wo er „zu einer majestätischen Zeder“ wird, was sich auf die Erde wirklich segensreich auswirken wird (Offenbarung 14:1).
Lehren für uns:
2:6-8; 3:8, 9, 18-21. Wir sollten uns von bösen Menschen weder einschüchtern lassen noch uns davon zurückhalten, ihnen Gottes Botschaft zu verkünden, durch die sie gewarnt werden. Bei Gleichgültigkeit oder Gegnerschaft müssen wir die Härte eines Diamanten aufweisen. Wir sollten jedoch darauf achten, andere nicht hart, gefühllos oder rücksichtslos zu behandeln. Jesus hatte Mitleid mit den Menschen, denen er predigte, und wir sollten ihn darin nachahmen (Matthäus 9:36).
3:15. Nachdem Hesekiel seinen Auftrag erhalten hatte, wohnte er in Tel-Abib. ‘Sieben Tage lang war er betäubt’, weil er die Botschaft, die er verkünden sollte, erst mal erfassen musste. Sollten wir uns nicht auch die Zeit nehmen, eifrig zu studieren und nachzusinnen, damit wir tiefe Gedanken der Bibel verstehen?
4:1 bis 5:4. Es gehörte Demut und Mut dazu, die beiden prophetischen Handlungen pantomimisch darzustellen. Auch wir sollten, so wie Hesekiel, an irgendwelche von Gott übertragene Aufgaben mutig herangehen und sie demütig ausführen.
7:4, 9; 8:18; 9:5, 10. Es braucht uns um diejenigen, über die Gott sein Strafgericht bringt, nicht leidtun und sie verdienen auch keinerlei Mitleid.
7:19. Wenn Jehova sein Urteil an diesem System der Dinge vollstreckt, wird Geld von keinerlei Nutzen sein.
8:5-18. Abtrünnigkeit führt zu geistigem Ruin. „Durch seinen Mund bringt der Abtrünnige seinen Mitmenschen ins Verderben“ (Sprüche 11:9). Es zeugt von Weisheit, wenn wir den Gedanken, man könne Abtrünnigen ruhig mal zuhören, sofort verbannen.
9:3-6. Das Kennzeichen zu empfangen — nämlich den Beweis, dass wir Gott hingegebene, getaufte Diener Gottes sind und eine christliche Persönlichkeit haben — ist fürs Überleben der ‘großen Drangsal’ unbedingt notwendig (Matthäus 24:21). Gesalbte Christen, dargestellt durch den Mann mit dem Tintenfass eines Sekretärs, gehen in dem Kennzeichnungswerk führend voran, indem sie das Königreich verkündigen und Jünger machen. Möchten wir unser Kennzeichen behalten, müssen wir sie in diesem Werk eifrig unterstützen.
12:26-28. Hesekiel sollte zu denen, die sich über seine Botschaft lustig machten, sagen: „Es wird keinen Aufschub mehr geben hinsichtlich irgendwelcher Worte von [Jehova].“ Bevor Jehova mit diesem System der Dinge aufräumt, müssen wir alles daransetzen, um anderen zu helfen, auf Jehova zu vertrauen.
14:12-23. Wir tragen selbst die Verantwortung dafür, ob wir gerettet werden oder nicht. Das kann niemand für uns tun (Römer 14:12).
18:1-29. Wir müssen die Konsequenzen für das, was wir tun, selbst tragen.
„IN TRÜMMER, TRÜMMER, TRÜMMER WERDE ICH ES LEGEN“
(Hesekiel 20:1 bis 24:27)
Im siebten Jahr der Gefangenschaft, im Jahr 611 v. u. Z., kommen einige ältere Israeliten zu Hesekiel, „um Jehova zu befragen“. Sie bekommen die lange Geschichte der Rebellion Israels zu hören und werden davor gewarnt, dass ‘Jehova sein Schwert ziehen wird’, und zwar gegen sie (Hesekiel 20:1; 21:3). Jehova wendet sich dann an den Vorsteher Israels (Zedekia) und sagt: „Entfern den Turban, und heb ab die Krone. Dies wird nicht dasselbe sein. Das Niedrige erhöhe, und den Hohen erniedrige. In Trümmer, Trümmer, Trümmer werde ich es legen. Auch was dies betrifft, es wird gewiss niemandes werden, bis der kommt, der das gesetzliche Recht hat [Jesus Christus], und ihm will ich es geben“ (Hesekiel 21:26, 27).
Jerusalem wird wegen seiner Vergehungen angeklagt. Die Schuld Oholas (Israel) und Oholibas (Juda) wird offen dargelegt. Jehova gab Ohola bereits „in die Hand derer, die sie leidenschaftlich liebten, in die Hand der Söhne Assyriens“ (Hesekiel 23:9). Die Verwüstung Oholibas steht bevor. Im Jahr 609 v. u. Z. beginnt die 18-monatige Belagerung Jerusalems. Wenn die Stadt schließlich eingenommen ist, werden die Juden zu sehr bestürzt sein, als dass sie trauern könnten. Hesekiel soll den Exilanten nichts von der Botschaft Gottes erzählen, bis er einen Bericht von ‘dem Entronnenen’ über die Zerstörung der Stadt erhält (Hesekiel 24:26, 27).
Antworten auf biblische Fragen:
21:3 — Was ist das „Schwert“, das Jehova aus seiner Scheide zieht?
Das „Schwert“, das Jehova benutzt, um sein Urteil an Jerusalem und Juda zu vollstrecken, bezieht sich auf den babylonischen König Nebukadnezar und auf seine Armee. Es könnte auch mächtige Geistgeschöpfe des himmlischen Teils der Organisation Gottes einschließen.
24:6-14 — Was stellt der Rost im Kochtopf dar?
Das belagerte Jerusalem wird als Kochtopf mit weiter Öffnung dargestellt. Der Rost darin veranschaulicht die Verderbtheit der Stadt — die Unreinheit, die Zügellosigkeit und das Blutvergießen, wofür Jerusalem verantwortlich ist. Die Unreinheit ist dermaßen groß, dass sich der Rost selbst dann nicht löst, wenn man den leeren Topf auf Kohlen stellt und stark erhitzt.
Lehren für uns:
20:1, 49. Die Reaktion der älteren Männer Israels zeigt, dass sie Hesekiels Worte mit Skepsis aufnahmen. Wir wollen niemals göttlichen Warnungen gegenüber eine skeptische Haltung einnehmen.
21:18-22. Wenn auch Nebukadnezar sich auf seine Wahrsager verließ, so war es Jehova, der dafür sorgte, dass der heidnische Herrscher gegen Jerusalem vorging. Das zeigt, dass selbst Dämonen Jehovas Urteilsvollstrecker nicht davon abhalten können, das auszuführen, was Jehova sich unabänderlich vorgenommen hat.
22:6-16. Jehova verabscheut Verleumdung, zügellosen Wandel, Machtmissbrauch und Bestechung. Wir sollten fest entschlossen sein, ein solches Fehlverhalten zu vermeiden.
23:5-49. Die politischen Bündnisse Israels und Judas führten dazu, dass sie die falsche Anbetung ihrer Verbündeten annahmen. Wir sollten uns vor weltlichen Bindungen hüten, die unseren Glauben zerstören können (Jakobus 4:4).
Eine Botschaft, die lebendig ist und Macht ausübt
Können wir aus den ersten 24 Kapiteln des Bibelbuchs Hesekiel nicht vieles lernen? Die darin enthaltenen Grundsätze zeigen, wie wir uns Gottes Missfallen zuziehen können, wie er uns Barmherzigkeit erweisen kann und warum wir böse Menschen warnen sollten. Die Prophezeiung in Bezug auf die Zerstörung Jerusalems stellt Jehova ganz deutlich als einen Gott dar, ‘der sein Volk Dinge hören lässt, bevor sie zu sprießen beginnen’ (Jesaja 42:9).
Prophezeiungen wie die in Hesekiel 17:22-24 und 21:26, 27 waren eine Vorschau auf die Errichtung des messianischen Königreichs im Himmel. Und bald wird diese Regierung dafür sorgen, dass Gottes Wille hier auf der Erde getan wird (Matthäus 6:9, 10). Voller Glauben und Überzeugung können wir uns auf die Segnungen des Königreichs freuen, denn „das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus“ (Hebräer 4:12).
Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Hesekiel (2. Teil)
MAN schreibt das Jahr 609 v. u. Z. Es ist nach heutigem Kalender der Monat Dezember. Der babylonische König hat mit der letzten Belagerung Jerusalems begonnen. Bis hierher hat sich die Botschaft, die Hesekiel an die exilierten Juden in Babylon richtet, nur um ein Thema gedreht: den Fall und die Zerstörung ihrer geliebten Stadt Jerusalem. Jetzt handeln Hesekiels Prophezeiungen davon, was den heidnischen Nationen widerfahren wird, die sich über das Unglück freuen, das Gottes Volk ereilt. Wenn in 18 Monaten Jerusalem fällt, greift Hesekiel in seiner Botschaft ein neues Thema auf: die großartige Wiederherstellung der wahren Anbetung.
Hesekiel 25:1 bis 48:35 enthält Prophezeiungen über Nachbarnationen Israels und über die Befreiung des Volkes Gottes. Mit Ausnahme von Hesekiel 29:17-20 ist der Inhalt chronologisch und thematisch geordnet. Die erwähnten vier Verse passen zumindest thematisch zum Kontext. Als Teil der inspirierten Schriften ist die Botschaft des Buches Hesekiel „lebendig und übt Macht aus“ (Hebräer 4:12).
‘DIESES LAND SOLL WIE DER GARTEN EDEN WERDEN’
(Hesekiel 25:1 bis 39:29)
Jehova ließ Hesekiel gegen Ammon, Moab, Edom, Philistäa, Tyrus und Sidon prophezeien, denn er sah voraus, wie man dort auf den Fall Jerusalems reagieren würde. Ägypten soll geplündert werden. ‘Pharao, der König von Ägypten, und seine Menge’ werden mit einer Zeder verglichen, die von dem „Schwert des Königs von Babylon“ umgehauen wird (Hesekiel 31:2, 3, 12; 32:11, 12).
Etwa sechs Monate nach der Zerstörung Jerusalems (607 v. u. Z.) kommt ein Entronnener und berichtet Hesekiel: „Die Stadt ist geschlagen worden!“ Nun bleibt der Prophet gegenüber den Exilanten „nicht mehr stumm“ (Hesekiel 33:21, 22). Er hat Wiederherstellungsprophezeiungen zu äußern. Jehova „will über sie e i n e n Hirten erwecken, . . . [seinen] Knecht David“ (Hesekiel 34:23). Edom soll veröden, Juda dagegen soll „wie der Garten Eden“ werden (Hesekiel 36:35). Jehova verspricht, sein zurückgeführtes Volk vor dem Angriff „Gogs“ zu schützen (Hesekiel 38:2).
Antworten auf biblische Fragen:
29:8-12 — Wann war Ägypten 40 Jahre lang verödet?
Nach der Zerstörung Jerusalems 607 v. u. Z. flohen die in Juda Übriggebliebenen trotz der Warnung des Propheten Jeremia nach Ägypten (Jeremia 24:1, 8-10; 42:7-22). Sie entkamen dadurch aber nicht Nebukadnezar, denn er griff Ägypten an und eroberte es. Daraufhin könnte Ägypten 40 Jahre verödet gewesen sein. Die Weltgeschichte liefert zwar keine Beweise für diese Verödung, doch wir können davon überzeugt sein, dass sie eintrat, weil sich Jehovas Prophezeiungen erfüllen (Jesaja 55:11).
29:18 — Wie wurde ‘jedes Haupt kahl gemacht und jede Schulter bloß gerieben’?
Die Häupter der Soldaten wurden bei der äußerst anstrengenden Belagerung der Festlandstadt Tyrus durch das Scheuern der Helme kahl gemacht, und ihre Schultern wurden bloß gerieben, weil sie so viel Material zum Bau der Türme und anderer Kriegsmaschinen herbeischaffen mussten (Hesekiel 26:7-12).
Lehren für uns:
29:19, 20. König Nebukadnezar machte in Tyrus sehr wenig Beute, da die Tyrier mit dem größten Teil ihres Reichtums in ihre Inselstadt entkamen. Obwohl Nebukadnezar ein stolzer, ichbezogener heidnischer Herrscher war, entschädigte Jehova ihn für seinen Dienst und gab ihm Ägypten als „Lohn für seine Streitmacht“. Sollten wir uns nicht an dem wahren Gott ein Beispiel nehmen und angesichts der Dienstleistungen des Staates Steuern zahlen? An dieser Verpflichtung ändert weder das Verhalten der weltlichen Obrigkeit etwas noch der Verwendungszweck, dem das Geld zugeführt wird (Römer 13:4-7).
33:7-9. Die neuzeitliche Wächterklasse — der gesalbte Überrest — und ihre Gefährten sollten sich nicht davon abhalten lassen, die gute Botschaft vom Königreich zu predigen und die Menschen vor der „großen Drangsal“ zu warnen (Matthäus 24:21).
33:10-20. Unsere Rettung hängt davon ab, dass wir einen schlechten Weg verlassen und dem nachkommen, was Gott erwartet. Ja, der Weg Jehovas ist „recht ausgerichtet“.
36:20, 21. Die Israeliten galten zwar als „das Volk Jehovas“, aber weil sie sich nicht entsprechend verhielten, entweihten sie den Namen Gottes unter den Nationen. Es sollte nie so weit kommen, dass wir nur dem Namen nach Anbeter Jehovas sind.
36:25, 37, 38. In unserem geistigen Paradies befindet sich „eine Herde heiliger Personen“. Daher sollten wir uns bemühen, es rein zu erhalten.
38:1-23. Wie beruhigend es ist, zu wissen, dass Jehova sein Volk beim Angriff Gogs vom Land Magog beschützen wird! Als Gog wird Satan, der „Herrscher dieser Welt“, seit seinem Hinauswurf aus dem Himmel bezeichnet. Mit dem Land Magog ist die Umgebung der Erde gemeint, auf die die Bewegungsfreiheit Satans und seiner Dämonen beschränkt worden ist (Johannes 12:31; Offenbarung 12:7-12).
„RICHTE DEIN HERZ AUF ALLES, WAS ICH DIR ZEIGE“
(Hesekiel 40:1 bis 48:35)
Es ist das 14. Jahr nach der Zerstörung der Stadt Jerusalem (Hesekiel 40:1). 56 Jahre Exil müssen noch vergehen (Jeremia 29:10). Hesekiel ist jetzt fast 50 Jahre alt. In einer Vision wird er ins Land Israel versetzt und hört die Anweisung: „Menschensohn, sieh mit deinen Augen, und mit deinen Ohren höre, und richte dein Herz auf alles, was ich dir zeige“ (Hesekiel 40:2-4). Wie begeistert Hesekiel sein muss, als ihm in einer Vision ein neuer Tempel gezeigt wird!
Der herrliche Tempel, den er sieht, hat 6 Tore, 30 Speiseräume, das Heilige, das Allerheiligste, einen hölzernen Altar und einen Altar für Brandopfer. Ein Rinnsal kommt aus dem Tempel hervor und schwillt zu einem Wildbach an (Hesekiel 47:1). In einer Vision sieht Hesekiel auch die den Stämmen zugeteilten Landanteile, die alle von Osten nach Westen verlaufen, außerdem einen Verwaltungslandstrich zwischen dem Anteil Judas und dem Benjamins. In diesem Landstrich befinden sich „das Heiligtum Jehovas“ und „die Stadt“, Jehova-Schamma genannt (Hesekiel 48:9, 10, 15, 35, Fußnote).
Antworten auf biblische Fragen:
40:3 bis 47:12 — Was stellt der visionäre Tempel dar?
Der Tempel mit gigantischen Ausmaßen, den Hesekiel in der Vision sah, ist nie gebaut worden. Er stellt Gottes geistigen Tempel dar: die heutige tempelähnliche Einrichtung für die reine Anbetung (Hesekiel 40:2; Micha 4:1; Hebräer 8:2; 9:23, 24). Die Tempelvision verwirklicht sich in den „letzten Tagen“, in denen die Priesterschaft geläutert wird (2. Timotheus 3:1; Hesekiel 44:10-16; Maleachi 3:1-3). Endgültig wird sie jedoch im Paradies Wirklichkeit werden. Die Tempelvision war für die jüdischen Exilanten die Verheißung, dass die reine Anbetung wiederhergestellt und jede jüdische Familie im Land ein Erbe erhalten würde.
40:3 bis 43:17 — Was bedeutet das Messen des Tempels?
Das Messen des Tempels ist ein Zeichen dafür, dass alles, was sich Jehova in Bezug auf die reine Anbetung vorgenommen hat, auch verwirklicht wird.
43:2-4, 7, 9 — Was waren „die Leichname ihrer Könige“, die aus dem Tempel entfernt werden mussten?
Bei den Leichnamen handelte es sich offenbar um Götzen. Die Herrscher und die Bewohner Jerusalems hatten Gottes Tempel mit Götzen verunreinigt und diese quasi zu ihren Königen gemacht.
43:13-20 — Was stellt der Altar dar, den Hesekiel in der Vision sah?
Der Altar symbolisiert den Willen Gottes im Zusammenhang mit Jesu Christi Loskaufsopfer. Aufgrund dieses Opfers werden die Gesalbten gerechtgesprochen und die „große Volksmenge“ steht in Gottes Augen rein da (Offenbarung 7:9-14; Römer 5:1, 2). Vielleicht fehlt im visionären Tempel deshalb ein großes Wasserbecken, wie das „gegossene Meer“ im Tempel Salomos, in dem sich die Priester wuschen (1. Könige 7:23-26).
44:10-16 — Wen stellt die Priesterklasse dar?
Die Priesterklasse deutet auf die gesalbten Christen von heute hin. Ihre Läuterung fand 1918 statt, als Jehova „als Läuterer und Reiniger“ in seinem geistigen Tempel saß (Maleachi 3:1-5). Wer rein war oder bereute, durfte sein Dienstvorrecht weiterhin wahrnehmen. Anschließend mussten sie sich „von der Welt ohne Flecken“ bewahren. So konnten sie Vorbilder für die „große Volksmenge“ sein, die durch die nicht priesterlichen Stämme dargestellt wurde (Jakobus 1:27; Offenbarung 7:9, 10).
45:1; 47:13 bis 48:29 — Was stellt das „Land“ und dessen Aufteilung dar?
Das Land stellt den Tätigkeitsbereich des Volkes Gottes dar. Wo auch immer sich ein Anbeter Jehovas befindet, er ist in dem wiederhergestellten Land, solange er die wahre Anbetung ausübt. Die Aufteilung des Landes wird letztendlich in der neuen Welt stattfinden, wenn jeder Treue einen Platz erben wird (Jesaja 65:17, 21).
45:7, 16 — Was wird durch den Beitrag des Volkes für die Priesterschaft und den Vorsteher dargestellt?
Im geistigen Tempel bezieht sich das vorrangig auf Unterstützung in geistiger Hinsicht — auf Hilfeleistung und eine kooperative Einstellung.
47:1-5 — Was wird durch das Wasser des Stroms dargestellt, den Hesekiel in der Vision sah?
Das Wasser stellt alles dar, wofür Jehova zum Leben gesorgt hat, auch das Loskaufsopfer Christi Jesu und die Erkenntnis Gottes aus der Bibel (Jeremia 2:13; Johannes 4:7-26; Epheser 5:25-27). Der Strom wird immer tiefer, um alle Neuen zu versorgen, die herbeiströmen und die wahre Anbetung aufnehmen (Jesaja 60:22). In dem Strom wird während des Millenniums das Wasser des Lebens am stärksten fließen. Es wird weiteres Verständnis enthalten, das aus den „Buchrollen“ stammt, die dann geöffnet werden (Offenbarung 20:12; 22:1, 2).
47:12 — Was stellen die fruchttragenden Bäume dar?
Die symbolischen Bäume stellen all das dar, wofür Gott in geistiger Hinsicht sorgt, damit die Menschheit wieder zur Vollkommenheit gebracht wird.
48:15-19, 30-35, Fußnote — Was stellt die Stadt in der Vision Hesekiels dar?
Die Stadt „Jehova-Schamma“ liegt in nicht heiligem Land, wodurch angedeutet wird, dass es sich um etwas Irdisches handelt. Die Stadt stellt offenbar die irdische Verwaltung dar, die allen von Nutzen ist, welche die gerechte „neue Erde“ bilden werden (2. Petrus 3:13). Die Tore auf allen Seiten veranschaulichen ihre Zugänglichkeit. Die Aufseher unter Gottes Volk sollten zugänglich sein.
Lehren für uns:
40:14, 16, 22, 26. Die Wandreliefs mit Palmen in den Toren des Tempels erinnern daran, dass nur in sittlicher Hinsicht Rechtschaffene eintreten dürfen (Psalm 92:12). Das lehrt uns, dass unsere Anbetung für Jehova nur dann annehmbar ist, wenn wir rechtschaffen sind.
44:23. Wie dankbar können wir doch für die Dienste der neuzeitlichen Priesterklasse sein! Der „treue und verständige Sklave“ ist für das Austeilen zeitgemäßer geistiger Speise zuständig. Diese hilft uns, zu unterscheiden, was in den Augen Jehovas unrein und was rein ist (Matthäus 24:45).
47:9, 11. Erkenntnis — ein wichtiger Bestandteil des symbolischen Wassers — bewirkt in der heutigen Zeit eine wunderbare Heilung. Wer sie in sich aufnimmt, kommt geistig zum Leben (Johannes 17:3). Wer dagegen das Leben spendende Wasser nicht annimmt, wird ‘dem Salz übergeben’, das heißt für immer vernichtet. Sollten wir daher nicht unser Äußerstes tun, das Wort der Wahrheit recht zu handhaben? (2. Timotheus 2:15).
„Ich werde meinen großen Namen gewiss heiligen“
Nach dem Sturz des letzten Königs aus der Linie Davids ließ der wahre Gott bis zum Kommen desjenigen, „der das gesetzliche Recht“ auf das Königtum hat, eine lange Zeit verstreichen. Aber er annullierte seinen Bund mit David nicht (Hesekiel 21:27; 2. Samuel 7:11-16). Die Prophezeiung Hesekiels bezeichnet den Angekündigten als „meinen Knecht David“, der ein „Hirte“ und ein „König“ werden soll (Hesekiel 34:23, 24; 37:22, 24, 25). Damit ist niemand anders gemeint als Jesus Christus in Königsmacht (Offenbarung 11:15). Durch das messianische Königreich wird Jehova ‘seinen großen Namen heiligen’ (Hesekiel 36:23).
Schon sehr bald werden alle vernichtet werden, die Gottes heiligen Namen entweihen. Alle dagegen, die diesen Namen heiligen, indem sie Jehova auf annehmbare Weise anbeten, werden ewiges Leben erhalten. Nutzen wir daher ausgiebig das Wasser des Lebens, das heute reichlich fließt, und machen wir die wahre Anbetung zum Mittelpunkt unseres Lebens.
1 Im 30.Jahr lebte ich, der Priester Hesekiel, der Sohn Busis, mit den verbannten Judäern am Fluss Kebar in Babylonien. Fünf Jahre war es her, dass König Jojachin nach Babylon verschleppt worden war. Am 5.Tag des 4.Monats öffnete sich plötzlich über mir der Himmel, und ich sah eine Erscheinung Gottes. Der Herr sprach zu mir und legte seine Hand auf mich.
4 Ich sah von Norden einen Sturm heranbrausen, der eine große Wolke vor sich hertrieb. Blitze schossen aus ihr hervor, und ein heller Glanz umgab sie. Dann öffnete sich die Wolke, und aus ihrem Inneren strahlte ein Licht wie glänzendes Gold.
5 In dem Licht erschienen vier lebendige Wesen, die wie Menschen aussahen. 6 Doch jedes von ihnen hatte vier Gesichter und vier Flügel. 7 Ihre Beine waren gerade wie die eines Menschen, aber statt der Füße hatten sie die Hufe eines Stieres, die wie polierte Bronze glänzten. 8-9 Jede Gestalt besaß vier Hände, je eine Hand unter jedem Flügel. Mit ihren Flügeln berührten die Gestalten einander. Beim Gehen brauchten sie sich nie umzudrehen, denn in jede Richtung blickte eines ihrer Gesichter. 10 Jedes sah anders aus: Vorne war das Gesicht eines Menschen, rechts das eines Löwen, links das eines Stieres und hinten das eines Adlers. 11 Zwei ihrer Flügel hatten sie nach oben ausgespannt, und ihre Spitzen berührten die der anderen Gestalten. Mit den anderen zwei Flügeln bedeckten sie ihren Leib. 12 Sie gingen, wohin Gottes Geist sie trieb; sie brauchten sich nie umzudrehen, denn in jede Richtung blickte eines ihrer Gesichter.
13 Zwischen den Gestalten bemerkte ich etwas, das wie glühende Kohlen aussah und wie Fackeln, die sich hin- und herbewegten. Das Feuer leuchtete, und Blitze schossen aus ihm. 14 Die Gestalten liefen so schnell umher, dass sie selbst zuckenden Blitzen glichen.
15 Als ich sie genauer betrachtete, entdeckte ich vier Räder auf dem Boden – eines vor jeder Gestalt. 16 Sie schienen aus Edelsteinen zu bestehen. Alle vier waren gleich gebaut; mitten in jedes Rad war ein zweites im rechten Winkel eingefügt, 17 und so konnten sie in jede beliebige Richtung laufen, ohne zu wenden. 18 Die Felgen der Räder waren sehr groß und ringsum mit Augen bedeckt. 19 Wenn die vier Gestalten gingen, dann liefen auch die Räder mit; und wenn die Gestalten sich von der Erde erhoben, dann hoben sich auch die Räder. 20 Sie gingen, wohin Gottes Geist sie trieb, und die Räder bewegten sich mit ihnen, denn die Lebewesen hatten Macht über sie. 21 Wenn die Gestalten sich bewegten, dann liefen auch die Räder; blieben die Gestalten stehen, standen auch die Räder still. Erhoben sich die Lebewesen, dann hoben sich auch die Räder mit ihnen, denn die Lebewesen lenkten sie, wohin sie wollten.
22 Über den Köpfen der Gestalten entdeckte ich etwas, das aussah wie ein Gewölbe aus leuchtendem Kristall, und ich erschrak bei seinem Anblick. 23 Jedes der Lebewesen darunter hatte zwei seiner Flügel zu der Gestalt neben sich ausgestreckt; mit den beiden anderen Flügeln bedeckte es seinen Leib. 24 Wenn die vier sich bewegten, rauschten ihre Flügel wie das Brausen gewaltiger Wassermassen, wie die Stimme des allmächtigen Gottes. Es war so laut wie die Rufe einer großen Menschenmenge, wie der Lärm in einem Heerlager. Wenn sie stillstanden, ließen sie ihre Flügel herabhängen.
25 Plötzlich hörte ich eine Stimme aus dem Gewölbe über ihnen, da blieben sie stehen und senkten ihre Flügel. 26 Oberhalb des Gewölbes über ihren Köpfen bemerkte ich einen Thron aus Saphir. Darauf saß eine Gestalt, die einem Menschen glich. 27 Von der Hüfte an aufwärts schimmerte sein Leib wie Gold in einem Feuerkranz; unterhalb der Hüfte sah er aus wie ein Feuer, umgeben von hellem Lichtglanz.
28 In dem Licht konnte ich alle Farben des Regenbogens entdecken. Es war die Erscheinung Gottes in seiner Herrlichkeit. Bei ihrem Anblick fiel ich nieder und berührte mit meinem Gesicht den Boden. Dann hörte ich eine Stimme.
und hier das entsprechende Kapitel dazu in dem Buch „Die Nationen sollen erkennen, dass ich Jehova bin – wie?“ – um euch auf den Geschmack zu bringen:
Kapitel 3
Gottes Wagen ist in Bewegung!
ZWEITAUSENDFÜNFHUNDERTSIEBEN Jahre bevor man (im Jahre 1895 u. Z.) das Benzinautomobil gewerblich herzustellen begann, wurde ein Wagen mit Selbstantrieb, also ein Wagen, der sich von selbst fortbewegte, in Südwestasien gesehen. Es war nicht die Erfindung eines Menschen, und er existierte nicht bloß in der Vorstellung. Für den Beobachter war er scheueinflößend. Nichts dergleichen hat man seither auf der Erde gesehen. Auch kann der Mensch ihn nicht nachbilden, obwohl für uns eine eingehende Beschreibung davon während der Jahrhunderte aufbewahrt worden ist. Es ist ein Wagen ohne Pferde, den ein Mann sah, dessen Name in die Geschichte eingegangen ist, Hesekiel, der Sohn Busis, der Priester, und er schrieb eine lebhafte Schilderung davon für alle nachfolgenden Generationen, die heutige inbegriffen, nieder. Was er sah, war der Wagen Gottes, und er war von Norden her in Bewegung. Nach welcher Richtung hin? — Nach einem Punkt im Weltraum oder nach einem irdischen Ziel? Wohin fuhr er von dort? Besteht er noch oder etwas gleich ihm? Ist er jetzt in Bewegung? Das sind gute Fragen für unser lokomotorisches zwanzigstes Jahrhundert.
2 Hesekiel, unser Berichterstatter, schrieb nieder, wo er diesen übernatürlichen Wagen Gottes zum erstenmal sah, ferner die Zeit und die Umstände. Er befand sich an einem der Kanäle des alten Babylon, das am Strom Euphrat lag; der Kanal hieß Kebar. Hesekiel war ein Priester, nicht ein Priester Marduks, des Hauptgottes des heidnischen Babylon, sondern des Gottes, dessen Wagen er in der Vision sah. Was tat denn Hesekiel dort, statt seinen Priesterpflichten im fernen Westen, im Tempel zu Jerusalem, der Hauptstadt des Königreiches Juda, nachzukommen? Hesekiel befand sich dort in Babylon im Exil zusammen mit dem früheren König von Jerusalem, mit Jojachin, dem Sohn des verstorbenen Königs Jojakim, und mit Fürsten und Mächtigen, tapferen Männern und Handwerkern. König Jojachin hatte sich Nebukadnezar, dem König von Babylon, ergeben, der Jerusalem als Rebellenstadt belagert hatte. Der König von Babylon hatte König Jojachin am Leben gelassen und ihn und alle anderen, Hesekiel inbegriffen, ins Exil nach Babylon mitgenommen. Gemäß der heutigen Zeitberechnung war dies im Jahre 617 v. u. Z. gewesen.
3 Somit war das Jahr 613 v. u. Z. das Jahr, in welchem Hesekiel erstmals die Vision von Gottes Wagen hatte, nämlich das ‘fünfte Jahr des Exils König Jojachins’. Hesekiel selbst stand im dreißigsten Lebensjahr. Alles, was geschah, war nicht etwas Eingebildetes oder Sagenhaftes, sondern etwas geschichtlich Tatsächliches und verhielt sich so, wie der Geschichtsschreiber Hesekiel die Dinge in den einleitenden Worten seines prophetischen Buches genau datierte, indem er schrieb: „Nun begab es sich im dreißigsten Jahr, im vierten Monat [im Mondmonat Tammuz], am fünften Tag des Monats, als ich inmitten der ins Exil Weggeführten am Strom Kebar war, daß die Himmel aufgetan wurden und ich Visionen Gottes zu sehen begann. Am fünften Tag des Monats [5. Tammuz], das heißt im fünften Jahr des Exils König Jojachins, erging ausdrücklich das Wort Jehovas an Hesekiel, den Sohn Busis, den Priester, im Lande der Chaldäer, am Strom Kebar, und über ihn kam an jenem Ort die Hand Jehovas.“ (Hesekiel 1:1-3) Dies war gegen Ende des Frühjahrs 613 v. u. Z.
4 Was Hesekiel nun sah, war keine Sinnestäuschung, die dadurch verursacht worden wäre, daß er eine Droge zu sich genommen hätte, z. B. LSD, sondern es wurde ihm in der Vision durch die „Hand“ Jehovas, das heißt seine angewandte Macht, gezeigt, die hier über ihm wirksam wurde. Offenbar schaute Hesekiel zu dieser Zeit nordwärts, und was er sah, war etwas, was er eingehend beschreiben konnte. Das, was zu sehen war, zeigte an, daß sich ein Sturm gegen jemand oder gegen etwas zusammenbraute. Was nun auf den Schauplatz trat, kam angesichts all der Herrlichkeit und der feurigen Kundgebungen, aus denen es hervorkam, unmißverständlich von einer göttlichen Quelle. Vor allem lenkt Hesekiel unsere Aufmerksamkeit auf diejenigen, die den Wagen Gottes bedienen, wenn er folgende Beschreibung gibt:
5 „Und ich begann zu sehen, und siehe! da war ein stürmischer Wind, der vom Norden kam, eine große Wolkenmasse und zuckendes Feuer, und ein Glanz war daran ringsum, und mitten aus ihm hervor, da war etwas wie der Anblick von Goldsilber, mitten aus dem Feuer. Und mitten aus ihm hervor war etwas, was vier lebenden Geschöpfen glich, und so sahen sie aus: Sie waren das Gleichnis des Erdenmenschen. Und ein jedes hatte vier Angesichter und ein jedes von ihnen vier Flügel. Und ihre Füße waren gerade Füße, und die Sohle ihrer Füße war wie die Sohle des Fußes eines Kalbes; und sie funkelten wie mit der Glut von geglättetem Kupfer. Und Menschenhände waren unter ihren Flügeln an ihren vier Seiten, und alle vier hatten ihre Angesichter und ihre Flügel. Ihre Flügel waren aneinandergefügt. Sie pflegten sich nicht umzuwenden, wenn sie gingen; sie pflegten ein jedes geradeaus zu gehen.“ — Hesekiel 1:4-9.
6 Später beschreibt Hesekiel seine zweite Vision des Wagens Gottes an einem neuen Ort, und er benennt jene „vier lebenden Geschöpfe“ in Hesekiel 10:1-20, 11:22 mit dem Namen „Cherube“.
7 Cherube erschienen dem Menschen zum erstenmal im Osten des Gartens Eden, wo sie den Eingang zu jenem Paradies der Wonne zu bewahren hatten, nachdem die Sünder Adam und Eva auf den mit Dornen und Disteln bewachsenen Erdboden hinausgetrieben worden waren. (1. Mose 3:17-24) Als Priester mag sich Hesekiel hier daran erinnert haben, daß die in getriebener Arbeit gemachten goldenen Cherube, die einen Teil des Deckels der heiligen Bundeslade im Allerheiligsten des Tempels in Jerusalem bildeten, nur zwei Flügel hatten, die sie nach oben und nach vorn ausbreiteten, um den goldenen Deckel der Lade zu überschatten. (2. Mose 25:18-22; 37:7-9) Da jener goldene Deckel, überragt von diesen Cheruben, den Thron Gottes darstellte, waren die in Psalm 80:1 an Gott gerichteten Worte passend: „O Hirte Israels, schenke doch Gehör, . . . o der du auf den Cheruben sitzt, strahle doch hervor.“ Es war daher in genauer Übereinstimmung mit ihrer Stellung und ihrem Amt, daß die vier lebenden Geschöpfe oder Cherube als Bediener des Wagens Gottes handeln sollten.
8 Außer ihrem oberen Paar Flügel und ihrem unteren Paar Flügel und ihren geraden Füßen, die denen eines Kalbes glichen und wie geglättetes Kupfer funkelten, gab es noch andere auffallende Merkmale, die die Cherube der Vision Hesekiels kennzeichneten. Was ist von ihrem Haupt zu sagen? Hesekiel schreibt: „Und was das Gleichnis ihrer Angesichter betrifft, sie hatten alle vier ein Menschenangesicht mit einem Löwenangesicht zur Rechten, und alle vier hatten ein Stierangesicht zur Linken; alle vier hatten auch ein Adlerangesicht. So waren ihre Angesichter. Und ihre Flügel breiteten sich nach oben hin aus. Ein jedes hatte zwei, die sich aneinanderfügten, und zwei bedeckten ihren Leib.“ — Hesekiel 1:10, 11.
9 Die Tatsache, daß diese Cherube nach vorn das Angesicht eines Menschen hatten, paßt gut zu dem Umstand, daß sich Menschenhände unter ihren Flügeln befanden, ferner daß die Cherube im allgemeinen „das Gleichnis des Erdenmenschen“ waren. Die himmlischen Cherube besitzen auch, ebenso wie der Erdenmensch, das ihnen von Gott verliehene Merkmal oder die Eigenschaft der Liebe, da der erste Mensch, Adam, im Bild und Gleichnis Gottes erschaffen wurde. (1. Mose 1:26-28) Das Angesicht eines Löwen, das sich an der rechten Seite des Hauptes jedes Cherubs befand, hob die Eigenschaft der Rechtlichkeit hervor, der Gerechtigkeit. Diese Gerechtigkeit wird durch die Macht gestützt, die gut dadurch dargestellt wird, daß sich gegenüber dem Löwenangesicht, zur Linken, ein Stierangesicht befand. Dieses Angesicht paßt treffend zu der Tatsache, daß die Cherube gerade Füße (oder Glieder) hatten, und die Sohle jedes Fußes war „wie die Sohle des Fußes eines Kalbes“, und sie funkelten wie mit der ‘Glut des Kupfers’. Hesekiel bezeichnet in seiner späteren Beschreibung der Cherube das Stierangesicht als das „Angesicht des Cherubs“. (Hesekiel 10:14) Zweifellos sind Cherube Geschöpfe von großer Kraft gleich der des Stieres.
10 Da Gott in Hiob 39:27-29 die Aufmerksamkeit auf die Weitsichtigkeit des Adlers lenkt, weist das Adlerangesicht, das sich hinten am Haupt des Cherubs befand, auf Weisheit hin, auf die himmlische Weisheit, die den Himmeln entspricht, zu denen sich der hochfliegende Adler emporschwingt. Dieses Angesicht paßt treffend zu der Tatsache, daß jeder der Cherube vier Flügel hatte, was sie befähigte, gleich dem Adler zu fliegen. Das Adlerangesicht wie auch das Menschenangesicht, das Löwenangesicht und das Stierangesicht, sie alle finden sich auch unter den Angesichtern der vier lebenden Geschöpfe, der Cherube, die etwa siebenhundert Jahre später vom christlichen Apostel Johannes in der Vision gesehen wurden. Diese letzteren Cherube standen rings um den feststehenden Thron Gottes im Himmel. — Offenbarung 4:6-9.
11 Somit ist durch die Jahrhunderte hindurch folgerichtig an den Sinnbildern zur Darstellung göttlicher Weisheit (der Adler), Macht (der Stier), Gerechtigkeit (der Löwe) und Liebe (der Mensch) festgehalten worden. Diese vier Eigenschaften, die sich miteinander in vollkommenem Gleichgewicht befinden, unterscheiden Jehova von allen Göttern der Mythologie und falschen Religionen. Er hat seinen himmlischen Geschöpfen und seinen irdischen Menschengeschöpfen ein angemessenes Maß dieser vier Eigenschaften verliehen.
12 Da die Cherube an ihrem Haupt vier Angesichter hatten mußten, sie sich nicht umwenden, wenn sie die Richtung ihrer Bewegung vom direkten Vorwärtsgang zur Rechten oder zur Linken hin wechseln oder wenn sie umkehren und rückwärts gehen wollten. Da sie ein Angesicht hatten, das in jede Richtung, in die vier Hauptrichtungen, blickt, konnten sie die Richtung augenblicklich ändern und dem Angesicht folgen, das in die gewünschte Richtung wies, wo die Eigenschaft, die durch das besondere Angesicht symbolisiert wurde, ausgeübt und angewandt werden sollte. Sie konnten sich mit der Schnelligkeit des Blitzes fortbewegen. Ihre Gestalten waren scharf umrissen oder umsäumt mit einer feurigen Helligkeit, die das von Menschen damals entzündete Feuer übertraf, ja die so hell war, daß sie Blitze erzeugen konnte. Mit Hilfe des göttlichen Geistes der Inspiration beschreibt Hesekiel diese Aspekte der vier lebenden Cherubgeschöpfe wie folgt:
13 „Und sie pflegten ein jedes geradeaus zu gehen. Wohin immer der Geist zu gehen geneigt war, dahin pflegten sie zu gehen. Sie wandten sich nicht, während sie gingen. Und was das Gleichnis der lebenden Geschöpfe betrifft, ihr Aussehen war wie brennende Feuerkohlen. Etwas wie das Aussehen von Fackeln bewegte sich zwischen den lebenden Geschöpfen hin und her und das Feuer war von hellem Schein, und Blitze gingen aus dem Feuer hervor. Und von seiten der lebenden Geschöpfe gab es ein Ausgehen und ein Zurückkehren wie bei dem Aussehen des Blitzes.“ — Hesekiel 1:12-14.
DIE WAGENRÄDER
14 Könnte das Sichfortbewegen irgendeines Fahrzeuges oder Wagens dem Sichfortbewegen jener vier lebenden Cherubgeschöpfe entsprechen? So unmöglich es für die heutigen Automobilhersteller ist, dasselbe zu tun, sah doch der Prophet Hesekiel, wie der Wagen Gottes so gelenkt wurde, und zwar ohne Lenkrad und ohne daß in einen anderen Gang umgeschaltet wurde. Beachtet, wie Hesekiel es uns erklärt:
15 „Während ich die lebenden Geschöpfe weiterhin sah, nun siehe! da war e i n Rad auf der Erde neben den lebenden Geschöpfen, bei den vier Angesichtern eines jeden. Was das Aussehen der Räder und ihren Bau betrifft, es war wie das Glühen von Chrysolith; und alle vier waren von e i n e m Gleichnis. Und ihr Aussehen und ihr Bau waren so, wie wenn sich ein Rad inmitten eines Rades befände. Wenn sie gingen, pflegten sie nach ihren vier entsprechenden Seiten hin zu gehen. Sie wandten sich nicht in eine andere Richtung, wenn sie gingen. Und was ihre Felgen betrifft, sie hatten eine solche Höhe, daß sie Furcht erweckten, und ihre Felgen waren voll Augen ringsum, alle vier. Und wenn die lebenden Geschöpfe gingen, pflegten die Räder neben ihnen zu gehen, und wenn die lebenden Geschöpfe von der Erde emporgehoben wurden, wurden die Räder jeweils emporgehoben. Wohin immer der Geist zu gehen geneigt war, pflegten sie zu gehen, da der Geist geneigt war, dahin zu gehen; und die Räder selbst pflegten dicht neben ihnen emporgehoben zu werden, denn der Geist des lebenden Geschöpfes war in den Rädern. Wenn sie gingen, pflegten diese zu gehen; und wenn sie stehenblieben, pflegten diese stehenzubleiben; und wenn sie von der Erde emporgehoben wurden, pflegten die Räder dicht neben ihnen emporgehoben zu werden, denn der Geist des lebenden Geschöpfes war in den Rädern.“ — Hesekiel 1:15-21.
16 Da neben jedem lebenden Geschöpf ein Rad war, waren es vier Räder, doch waren sie nicht nebeneinander noch in einer langen Reihe, sondern an vier bezüglichen Stellen wie die vier Angesichter der Cherube. Somit befanden sie sich an den vier Ecken eines Rechtecks. Alle Räder glichen sich, was ihre Erscheinung und ihren Bau betrifft. Sie glühten beim Widerstrahlen des Lichts wie Chrysolith. Ihre Felgen waren voll Augen ringsum, als ob die Räder sehen könnten, wohin sie gingen. Sie schlugen nicht blindlings irgendeine Richtung ein. Und wie hoch die Räder waren! Ihre Höhe flößte Hesekiel Furcht ein. Da sie einen so großen Durchmesser und einen entsprechend großen Umfang hatten, konnten die Räder mit einer einzigen Umdrehung um ihre Achse eine große Strecke zurücklegen. Somit konnten sie sich wie die vier Cherube gleich Blitzen fortbewegen.
17 Was den Bau dieser Räder betrifft, so hatten sie etwas Eigentümliches an sich. In jedem Rad befand sich ein anderes Rad, nicht etwa ein kleineres Rad im größeren Rad, das sich auf derselben Ebene um dieselbe Nabe oder um dieselbe Achse gleichzeitig mit ihm gedreht hätte. Nein, sondern ein Rad mit gleichem Durchmesser, quer in das Basisrad eingefügt, wobei eine Felge die andere im rechten Winkel berührte. Nur auf diese Weise konnte von den Rädern gesagt werden, daß sie „nach ihren vier entsprechenden Seiten hin“ fuhren, eine Seite nach vorn gebogen, eine andere rückwärts, eine andere nach rechts und eine andere nach links. Kein Wunder, daß diese Räder sich nicht umwenden mußten, wenn sie um eine Ecke fuhren, um eine andere Richtung einzuschlagen. Augenblicklich konnten sie die Richtung ändern, weil in jede Richtung eine Seite des Rades wies. So konnten die Räder die Richtung ihrer Fortbewegung derjenigen der vier lebenden Geschöpfe anpassen, die vier Angesichter hatten und sich daher nicht umwenden mußten, um die Richtung zu ändern. Auf vier Rädern von dieser Bauart konnte der Oberteil des Wagens Gottes durch unsichtbare Unterstützung genauso fahren wie ein Luftkissenfahrzeug, das rasch über Wasser oder Land gleitet und von einem dünnen Luftkissen getragen wird.
18 Jene vier Räder hatten nicht Flügel wie die vier lebenden Geschöpfe, und doch konnten sie vom Erdboden aufsteigen und sich in den Weltraum schwingen wie jene lebenden Geschöpfe. Die Räder waren nicht an irgendein Gespann von Wagenpferden gespannt noch an andere Zugtiere, noch an eine Zugmaschine. Woher nahmen sie diese Kraft, all den Fortbewegungen der lebenden Geschöpfe zu entsprechen? Was für eine Kraft war hinter ihrer Fortbewegung? Ah, es war der Geist Gottes, des Allmächtigen. Dieselbe unsichtbare wirksame Kraft Gottes war in jenen Rädern, wie sie in den lebenden Geschöpfen war, und sie brauchten weder einen Benzinmotor noch einen elektrischen Motor, um sie anzutreiben. Einfacher ausgedrückt: „Der Geist des lebenden Geschöpfes war in den Rädern.“
19 Laßt uns nun mit Hesekiel hinaufblicken und sehen, was sich oberhalb jener vier furchterregend hohen Räder befindet. Dort ist sozusagen die Plattform des Wagens, denn Hesekiel sagt weiter: „Und über den Häuptern der lebenden Geschöpfe war das Gleichnis einer Ausdehnung wie das Glitzern von scheueinflößendem Eis, ausgespannt oben über ihren Häuptern. Und unter der Ausdehnung waren ihre Flügel gerade, einer an dem anderen. Ein jedes hatte zwei Flügel, die an dieser Seite bedeckten, und ein jedes hatte zwei, die an jener Seite ihren Leib bedeckten. Und ich hörte in der Folge das Rauschen ihrer Flügel, ein Rauschen wie das von ausgedehnten Wassern, wie die Stimme des Allmächtigen, wenn sie gingen, das Rauschen eines Tumultes wie das Rauschen eines Lagers. Wenn sie stehenblieben, pflegten sie ihre Flügel zu senken.“ — Hesekiel 1:22-24.
20 Die vier lebenden Geschöpfe waren nicht so riesengroß wie jene vier Räder. Somit war das Firmament oder die „Ausdehnung wie das Glitzern von scheueinflößendem Eis“, die auf einer unsichtbaren Stütze über den vier Rädern dahinfuhr, hoch über den Häuptern der vier lebenden Geschöpfe. Dementsprechend war die „Ausdehnung“, obwohl fest, doch lichtdurchlässig. Sie war in der Tat scheueinflößend, eine Tatsache, die völlig im Einklang war mit der Würde des Einen, der darauf einherfuhr.
21 Es gibt Insekten auf der Erde, die, wenn sie ihre Flügel aneinanderreiben, ein klangvolles oder widerhallendes Geräusch erzeugen. Nicht anders als die geräuscherzeugende Kraft der Insektenflügel erzeugten die Flügel der vier lebenden Cherubgeschöpfe ein eindrucksvolles Geräusch. Wir kennen das Rauschen vieler oder ausgedehnter Wasser, wenn sie in Wallung sind. Das Geräusch der Flügel der lebenden Geschöpfe war diesem gleich. Ihr Flug ging nicht lautlos vor sich. Das Rauschen könnte sogar mit dem Rauschen verglichen werden, das der Allmächtige in seiner natürlichen Schöpfung hervorrufen und das jemand aufschrecken kann. Es war kein friedliches Geräusch. Es war das Geräusch eines Tumultes oder einer lärmenden Menge. Das Rauschen war weit davon entfernt zu beruhigen, da Hesekiel sagt, es sei wie das Rauschen eines bewaffneten Lagers, eines Heerlagers, gewesen. Dies deutete auf einen bevorstehenden Krieg, auf eine Schlacht, hin. Statt daß also die vier gewaltigen Räder lärmend ratterten, waren es die Flügel der vier lebenden Geschöpfe, die die Aufmerksamkeit auf den nahenden Wagen Gottes lenkten, der nicht in einer friedlichen Mission daherkam. Er kam als Kriegswagen! Warum? Wir müssen abwarten, um den Grund herauszufinden.
DER LENKER DES HIMMLISCHEN WAGENS
22 Unsere Ohren werden nun von dem starken Rauschen der Flügel der vier lebenden Geschöpfe weggewandt und auf eine Stimme gelenkt, die von oberhalb der Plattform des himmlischen Wagens kommt und unsere Aufmerksamkeit auf denjenigen lenkt, der auf dem Wagen einherfährt. Offenbar hält der Wagen, da die lebenden Geschöpfe stehenbleiben, damit sein Lenker zu diesem Priester im Exil, zu Hesekiel, reden kann. Darüber schreibt Hesekiel:
23 „Und es erscholl eine Stimme oberhalb der Ausdehnung, die über ihrem Haupte war. (Wenn sie stehenblieben, pflegten sie ihre Flügel zu senken.) Und oberhalb der Ausdehnung, die über ihrem Haupt war, da war etwas, was aussah wie Saphirstein, das Gleichnis eines Thrones. Und auf dem Gleichnis des Thrones war das Gleichnis jemandes, der wie ein Erdenmensch aussah, oben darauf. Und ich sah in der Folge etwas gleich dem Glühen von Goldsilber, gleich dem Aussehen von Feuer innerhalb desselben ringsum, vom Aussehen seiner Hüften an und aufwärts; und vom Aussehen seiner Hüften an und abwärts sah ich etwas wie das Aussehen von Feuer, und ein Glanz war um ihn ringsum. Da war etwas wie das Aussehen des Bogens, der in einer Wolkenmasse am Tage eines Regengusses entsteht. So war das Aussehen des Glanzes ringsum. Es war das Aussehen des Gleichnisses der Herrlichkeit Jehovas.“ — Hesekiel 1:25-28.
24 Wegen seiner Farbe erschien der Thron dessen, der auf dem Wagen fuhr, so kostbar wie ein Saphirstein. Seine Farbe paßte gut zum Azurblau der Himmel, aus denen der Wagenlenker kam. So, wie der Thron einem irdischen Thron glich, war auch der Eine, der darauf saß, in seiner Erscheinung wie ein Erdenmensch. Da Hesekiel selbst nur ein Mensch war, war die Menschengestalt die beste Gestalt, die er bei dieser göttlichen Kundgebung richtig begreifen konnte. Jene Menschengestalt aber, in Herrlichkeit gehüllt, glühte wie Goldsilber, als ob es von Feuer in einem Schmelzofen bearbeitet worden wäre. Von der Taille dieser menschenähnlichen Gestalt an erstreckte sich diese vornehme Herrlichkeit sowohl aufwärts als auch abwärts, wodurch die ganze Gestalt von Herrlichkeit eingeschlossen war. Das war nur eine Darstellung Gottes, des Allmächtigen, doch zeigte es an, daß er in Wirklichkeit im unsichtbaren Reich unbeschreiblich herrlich ist.
25 Ungeachtet der Mission Gottes, des Wagenlenkers, bewahrte dieser seine Ruhe und Fassung. Wie schön wird dies dadurch veranschaulicht, daß er begleitet wird von dem lieblichen Regenbogen, dem Bogen, „der in einer Wolkenmasse am Tage eines Regengusses entsteht“! In dieser Stellung der Ruhe kann er seine Eigenschaften der Weisheit, Gerechtigkeit, Macht und Liebe in vollkommenem Gleichgewicht bewahren. Er kann nie angeklagt werden, unweise, ungerecht, machtlos und lieblos zu sein. Seine herrliche Erscheinung wird niemals durch das Begehen irgendeines Unrechts getrübt.
26 Welchen Eindruck nun macht diese Beschreibung des bloßen ‘Gleichnisses der Herrlichkeit Jehovas’ auf uns? Welchen Eindruck machte sie auf Hesekiel, der diese Dinge in der Vision tatsächlich sah? Er schreibt uns darüber: „Als ich es in der Folge sah, da fiel ich auf mein Angesicht, und ich begann die Stimme eines Redenden zu hören.“ — Hesekiel 1:28.
27 Die schriftliche Beschreibung der Vision allein kann auf uns niemals eine ebenso überwältigende Wirkung ausüben, wie der Anblick der Vision selbst in all ihrer Großartigkeit auf den Priester Hesekiel wirkte. Er konnte nicht anders, als sich vor diesem „Gleichnis der Herrlichkeit Jehovas“ niederzuwerfen. Hesekiels inspirierte Beschreibung steigert jedoch unsere Würdigung gewisser Merkmale des Einen, der wünscht, daß wir erkennen, daß er Jehova ist. Doch macht es auf uns einen noch tieferen Eindruck und rüttelt uns noch mehr auf, wenn wir im Lichte der Bibel die Bedeutung dieses göttlichen Wagens erkennen.
28 Gewiß fährt Jehova nicht auf einem solchen Wagen einher, wie er in der dem Hesekiel gegebenen Vision gesehen wurde. In alter Zeit wurde der Psalmist zu den Worten inspiriert: „Segne Jehova o meine Seele. O Jehova, mein Gott, du hast dich als sehr groß erwiesen. Mit Würde und Pracht hast du dich bekleidet, indem du dich mit Licht umhüllst wie mit einem Gewand, die Himmel ausbreitest gleich einem Zelttuch, der Eine, der seine Obergemächer in den Wassern mit Balken selbst baut, der die Wolken zu seinem Wagen macht, auf den Flügeln des Windes schreitet, der seine Engel zu Geistern macht, seine Diener zu einem verzehrenden Feuer.“ (Psalm 104:1-4) Natürlich macht Jehova nicht die buchstäblichen Wolken der Erde zu seinem Wagen, aber er kann sie als sein Mittel benutzen, um für die Menschen auf Erden gewisse Dinge zu tun oder sie ihnen anzutun. Das, was Hesekiel in der Vision sah, glich eher einem vierrädrigen Wagen als Wolken. Jehova inspirierte Hesekiel nicht zu der Vision jenes himmlischen Wagens, nur um ihn mit etwas zu unterhalten, was phantastisch anzusehen war. Er zeigte Hesekiel jenen ungewöhnlichen Wagen mit Selbstantrieb als ein Bild von etwas noch Größerem. Zu erkennen, was er bedeutet, ist uns von Nutzen.
29 Ebenso wie die verschiedenen Ausstattungsgegenstände in Jehovas Tempel in Jerusalem von ihm entworfen und gemäß seinem Muster gemacht wurden, um geistige Dinge von größerer Wichtigkeit zu symbolisieren, so symbolisierte auch der himmlische Wagen, der in einer wunderbaren Vision Hesekiel entgegenrollte, etwas weit Größeres. Was denn? Die himmlische Organisation Jehovas, bestehend aus all seinen heiligen Geistgeschöpfen in jenem unsichtbaren Reich. Durch das Erscheinen der vier lebenden Cherubgeschöpfe, deren Merkmale symbolisch waren und die gleich Wagenläufern die vier Räder begleiteten, werden wir an das erinnert, was der Psalmist David in Psalm 18:6-10 schrieb:
30 „In meiner Bedrängnis rief ich immer wieder Jehova an, und zu meinem Gott rief ich ständig um Hilfe. Aus seinem Tempel hörte er dann meine Stimme, und mein eigener Hilferuf vor ihm kam nun in seine Ohren. . . . Und er ging daran, die Himmel zu neigen und herabzufahren. Und dichtes Dunkel war unter seinen Füßen. Und er fuhr dann auf einem Cherub und flog dahin, und er schoß auf den Flügeln eines Geistes daher.“ — Psalm 18:6-10; 2. Samuel 22:7-11.
31 Jehova beschränkt sich nicht darauf, nur auf dem einen, vom Psalmisten erwähnten Cherub einherzufahren noch auf vier Cheruben, wie sie in seiner dem Hesekiel gegebenen Vision zu sehen sind, noch auf allen Cheruben jener Klasse von Geistgeschöpfen im Himmel. Er fährt auf allen seinen Geistgeschöpfen einher, seien es Cherube, Seraphe, seien es ganz allgemein Engel. Er ist der höchste Gott, das höchste Wesen. Sie sind ihm alle untertan, und so fährt er in dem Sinne auf ihnen einher, daß er sie beherrscht und sie gemäß seinem Vorhaben gebraucht. Statt persönlich und direkt selbst an irgendeinen Ort zu gehen, kann er einen Cherub oder Seraph oder Engel dorthin senden, und indem er diesen Boten von seinem Geist (seiner unsichtbaren wirksamen Kraft) begleiten läßt, um durch diesen zu wirken, fährt Jehova sozusagen auf jenem Geistgeschöpf einher. Alle Cherube, Seraphe und Engel zusammen bilden seine vereint zusammenwirkende, harmonische und gehorsame himmlische Organisation. Diese übermenschliche Organisation von Geistgeschöpfen gleicht dem himmlischen Wagen, der in Hesekiels Vision zu sehen ist und durch sie dargestellt wird. Wie auf einem Wagen fährt er auf dieser Organisation einher, indem er sie dorthin lenkt, wohin immer sein Geist sie treibt.
32 Viele Jahre nachdem Hesekiel seine Vision vom himmlischen Wagen gehabt hatte, hatte der Prophet Daniel, der mit Hesekiel ins Exil weggeführt worden war, eine wunderbare Vision, nämlich „im ersten Jahr Belsazars, des Königs von Babylon“. In der Vision sah Daniel den vierrädrigen Thron Jehovas in einer Gerichtsszene im Himmel. In der folgenden Beschreibung läßt Daniel hier deutlich die zahlreiche Dienerschaft erkennen, die Jehova im Himmel untertan ist: „Ich schaute weiter, bis Throne aufgestellt wurden und der Alte an Tagen sich setzte. Seine Kleidung war so weiß wie Schnee, und das Haar seines Hauptes war wie reine Wolle. Sein Thron waren Feuerflammen, dessen Räder waren brennendes Feuer. Da war ein Feuerstrom, der floß und von der Stelle vor ihm ausging. Da waren tausend Tausende, die ihm ständig Dienst leisteten, und zehntausend mal zehntausend, die fortwährend direkt vor ihm standen. Das ‚Gericht‘ setzte sich, und Bücher wurden geöffnet.“ — Daniel 7:1-10.
33 In den letzten Visionen Gottes, die einem Bibelschreiber gegeben wurden, hatte der christliche Apostel Johannes eine Vision von Gottes Thron in den Himmeln, um den vier lebende Cherubgeschöpfe standen. In seiner Beschreibung dessen, was dort oben vor sich ging, lenkt Johannes die Aufmerksamkeit auch auf die großen Scharen von Geistgeschöpfen, die alle zusammen Gottes Gerechtigkeit anerkennen, wenn er seinem Sohn, der wie ein Opferlamm hier auf der Erde für die ganze Menschheit geschlachtet wurde, Lohn zukommen läßt. Johannes schreibt: „Und ich sah, und ich hörte eine Stimme vieler Engel rings um den Thron und die lebenden Geschöpfe und die älteren Personen [die Ältesten, EB], und ihre Zahl war Myriaden mal Myriaden [Zehntausende mal Zehntausende] und Tausende mal Tausende, die mit lauter Stimme sprachen: ,Das Lamm, das geschlachtet wurde, ist würdig, die Macht und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Herrlichkeit und Segen zu empfangen.‘ “ — Offenbarung 5:1-12.
34 Jehova, der das ganze für unsere Augen sichtbare Universum erschuf und anordnete, hat alle diese heiligen himmlischen Geistgeschöpfe zu einer einzigen großen, universellen Organisation zusammengefügt, über die er der universelle Souverän ist. Jedes von ihnen hat seinen eigenen Platz in der Organisation und hat seine ihm von Gott aufgetragenen Pflichten zu erfüllen. Gott fährt auf ihnen allen als auf seinem Wagen einher. Er setzt sich über ihnen in Bewegung, indem er sie beherrscht, während er sie, einzeln oder vereint, mit irgendeinem Auftrag in irgendeinen Teil des sichtbaren oder unsichtbaren Universums sendet. Zwischen den Teilen seiner Organisation gibt es keine Reibung. Alle Teile funktionieren reibungslos und wirksam in Vollkommenheit zusammen, da sie von seinem heiligen Geist durchdrungen sind, der ein vollkommenes Band der Einheit ist. Die wunderbare Schönheit der himmlischen Organisation Jehovas läßt sie uns immer lieber werden, je länger wir darüber nachsinnen.
DIE HIMMLISCHE ORGANISATION IN DER NEUZEIT ERKENNEN
35 Jehovas christliche Zeugen des zwanzigsten Jahrhunderts sind zu der Erkenntnis gelangt, daß er eine solch wunderbare Organisation hat. Früh im dritten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts wurde ihnen durch seinen Geist geholfen, diese scheueinflößende Tatsache wahrzunehmen. Vor dem Jahre 1922 wurde ihre Aufmerksamkeit auf dies gelenkt. Danach wurde in den religiösen Publikationen, die sie zur Verbreitung biblischer Unterweisung benutzten, verschiedentlich auf die himmlische Organisation hingewiesen. Zum Beispiel lesen wir in der Ausgabe des Wachtturms vom 15. Dezember 1924 auf Seite 371 unter dem Untertitel „Gottes Organisation“ folgendes:
Je besser wir den Plan Jehovas verstehen, um so größer wird unsere Wertschätzung und Würdigung der Tatsache, daß er die wunderbarste aller Organisationen hat. Seine Majestät und Würde läßt nicht zu, daß er direkte Aufmerksamkeit auf die Einzelheiten und Ausführung seiner Aufträge verwendet. Von seinem ewigen Thron in dem höchsten Himmel übt er seine Macht aus gemäß seinem Willen. In den Stufen der Verwaltung seiner himmlischen Höfe gibt es verschiedene Schöpfungen, wie durch ihre Namen angedeutet ist: einige werden Cherubim genannt, einige Seraphim und einige Engel. Es mag mit Recht gesagt werden, daß die Engel Boten und Vollstrecker des Willens des großen Gottes, Jehovas, sind (Abschnitt 3 des Leitartikels, betitelt „Das Entzücken der Engel“).
36 Im Jahre 1929 veröffentlichte die Watch Tower Bible & Tract Society das Buch, betitelt „Prophezeiung“, dessen fünftes Kapitel den Titel „Gottes Organisation“ trug. Hesekiels Vision, wie sie in dem ersten Kapitel seines prophetischen Buches beschrieben wird, wurde auf Gottes himmlische Organisation seiner Geistgeschöpfe angewandt. Auf Seite 126, Zeile 9 bis 14 heißt es: „Die lebendigen Wesen und die unbelebten Dinge oder Werkzeuge, die in der Vision erscheinen, machen zusammen den Eindruck einer gewaltig großen, lebendigen, wagenähnlichen Organisation, die bis in die Himmel hinaufragt, über denen Jehova Gott thront.“
37 Später, im Jahre 1931, veröffentlichte die Watch Tower Bible & Tract Society Band 1 des Buches Rechtfertigung. Dieser enthielt einen Kommentar über die ersten vierundzwanzig Kapitel der Prophezeiung Hesekiels, und in diesem Buch wurde Hesekiels Vision vom himmlischen Wagen ebenfalls auf Jehovas Organisation angewandt. Als Jehovas christliche Zeugen das sahen, wurden sie mit solcher Wertschätzung erfüllt, daß von der englischen Ausgabe des Wachtturms vom 15. Oktober 1931 (deutsch 1. November) an das Titelblatt des Wachtturms in seiner rechten oberen Ecke ein Bild von Hesekiels Vision des himmlischen Wagens gemäß der Vorstellung eines Künstlers trug.
38 Hesekiel sah die Vision der himmlischen Organisation Gottes des Höchsten, 645 Jahre bevor die christliche Kirche oder Versammlung zu Pfingsten des Frühjahres 33 u. Z. in Jerusalem organisiert wurde. Jehovas himmlische Organisation existierte zur Zeit Hesekiels und war in jenem Jahr, 613 v. u. Z., in Tätigkeit, als dem Hesekiel die Gunst zuteil wurde, die wunderbare symbolische Vision zu sehen. Bei den ihm gegebenen Visionen war Hesekiel ein Zeuge der symbolischen Organisation Jehovas, doch sah er in Wirklichkeit, wie diese himmlische Organisation funktionierte, bis Hesekiel seine Prophezeiung im Jahre 591 v. u. Z. vollends niedergeschrieben hatte. Er war in hervorragender Weise einer von jener großen „Wolke von Zeugen“ Jehovas, die der christliche Apostel Paulus in Hebräer 11:1 bis 12:1 beschreibt. Von den 6 961 Malen, da der göttliche Name Jehova in den inspirierten Hebräischen Schriften vom 1. Buch Mose bis Maleachi (New World Translation, 1971) erscheint, findet er sich 439mal im prophetischen Buch Hesekiel, und zweiundsechzigmal zitiert Hesekiel Gottes Erklärung seines unveränderlichen Vorhabens, daß Nationen, Völker und Einzelpersonen ‘erkennen sollen, daß ich Jehova bin’.
39 Was unser zwanzigstes Jahrhundert betrifft, so stellt der Prophet Hesekiel treffend den gesalbten Überrest der christlichen Zeugen seit dem Jahre 1919 u. Z. dar, dem kritischen Jahr, in dem es eine Wiederbelebung der öffentlichen Tätigkeit des Überrestes gab, wie dies in Offenbarung 11:3-12 vorausgesagt worden war. Es stimmt wohl, daß im Jahre 1919 diese geistigen Überrestglieder Jehovas Organisation nicht so verstanden, wie sie sie heute verstehen. Auch stimmt es, daß sie erst im Jahre 1929 erkannten, daß Jehovas Organisation prophetisch durch den symbolischen Wagen der Vision Hesekiels veranschaulicht wurde. Dennoch war selbstverständlich Jehovas himmlische Organisation im Jahre 1919 vorhanden, und sie nahm mit dem gesalbten Überrest in jenem Jahr geistige Verbindung auf, um ihn wiederzubeleben, damit dessen Glieder vor aller Welt Jehovas öffentliche Zeugen seien. Jene wagenähnliche Organisation war damals, im Jahre 1919, in Bewegung; sie ist heute in Bewegung, und offenbar drehen sich ihre Räder des Fortschritts schneller denn je. Jehova fährt wieder einher!
40 Bei dem „Gleichnis der Herrlichkeit Jehovas“ in der Vision fühlte sich der Priester Hesekiel unwiderstehlich getrieben, sich niederzuwerfen, indem er auf sein Angesicht fiel. Er wünschte zu wissen, warum dieser himmlische Wagen bei ihm vorgefahren war und angehalten hatte. Er stellte fest, daß eine Stimme von dem Einen an ihn erging, der auf dem Wagen über dem „Gleichnis einer Ausdehnung“ thronte, die „wie das Glitzern von scheueinflößendem Eis“ war. (Hesekiel 1:22, 26-28) Ebenso wurde der gesalbte Überrest der christlichen Zeugen Jehovas dieses Jahrhunderts bei der Wahrnehmung der himmlischen Organisation Jehovas mit Ehrfurcht erfüllt. Noch mehr fühlten sie sich verpflichtet, Jehova anzubeten und Zeugen seines herrlichen, historischen Namens Jehova zu werden. Nachdem der Erste Weltkrieg am 11. November 1918 geendet und die Nachkriegszeit begonnen hatte, lauschten sie im Jahre 1919, nach ihrer Wiederbelebung, aufmerksam, um zu hören, was Jehova ihnen durch seine wagenähnliche Organisation zu sagen hatte
1 Jemand sagte zu mir: »Du sterblicher Mensch, steh auf, ich will mit dir reden!« 2 Noch während er dies sprach, erfüllte mich der Geist Gottes und richtete mich auf. Dann hörte ich die Stimme sagen:
3 »Du sterblicher Mensch, ich sende dich zu den Israeliten, zu einem widerspenstigen Volk, das sich gegen mich auflehnt. Schon ihre Vorfahren haben sich von mir abgewandt, und daran hat sich bis heute nichts geändert. 4 Starrköpfig und hartherzig sind sie; ich aber sende dich zu ihnen. Du sollst ihnen ausrichten: Hört, was der Herr, der allmächtige Gott, euch zu sagen hat! 5 Ob dieses widerspenstige Volk dann hört oder nicht – sie werden schon noch erkennen, dass ein Prophet unter ihnen war. 6 Du aber, sterblicher Mensch, fürchte dich nicht vor ihnen, hab keine Angst vor ihrem Spott! Ihre Worte verletzen dich wie Dornen – ja, du lebst mitten unter Skorpionen. Trotzdem brauchst du dich nicht vor ihnen und ihrem Gerede zu fürchten! Sie sind ein Volk, das von mir nichts mehr wissen will. 7 Sag ihnen meine Botschaft – ob sie hören wollen oder nicht. Sie haben mir ohnehin den Rücken gekehrt. 8 Du aber, sterblicher Mensch, hör mir zu! Lehn dich nicht auf wie dieses widerspenstige Volk! Öffne deinen Mund und iss, was ich dir gebe!«
9 Dann sah ich eine Hand, die sich mir entgegenstreckte und eine Buchrolle hielt.
10 Die Hand breitete die Buchrolle aus; sie war auf beiden Seiten beschrieben mit Klagen, Seufzern und Trauerrufen.
Dass sie nichts dazu gelernt hatten:
Hat Hesekiel nicht zu Anfang gesagt, dass sie bereits das 5. Jahr im Exil sind? Hatten sie nicht begriffen, dass dies die angekündigte Strafe von Jehova war? Wieso brauchen sie dann so lange mit der Reue?
1 Gott sprach zu mir: »Du sterblicher Mensch, iss, was du vor dir siehst, ja, iss diese Buchrolle! Dann geh zum Volk Israel und rede zu ihnen!« 2 Er gab mir die Rolle, und ich öffnete den Mund, um sie zu essen. 3 Dabei sagte er: »Iss dieses Buch, und füll deinen Bauch damit!« Ich aß es, und es schmeckte süß wie Honig.
4 Dann sprach er zu mir:
»Du sterblicher Mensch, geh zum Volk Israel, und sag ihnen, was ich dir in den Mund lege. 5 Ich sende dich nicht zu einem Volk mit fremder Sprache, die du nicht verstehst, sondern zum Volk Israel. 6 Wenn ich dich zu anderen Völkern mit fremder Sprache schickte, so würden diese trotzdem auf dich hören. 7 Das Volk Israel aber wird deine Worte in den Wind schlagen, denn sie weigern sich, meine Weisungen anzunehmen. Das ganze Volk ist starrköpfig und hartherzig. 8 Darum will ich dich genauso unbeirrbar machen wie sie, und ich gebe dir die Kraft, ihnen die Stirn zu bieten. 9 Ja, ich mache dich unnachgiebig, härter noch als einen Kieselstein, hart wie einen Diamanten. Hab keine Angst vor diesem widerspenstigen Volk!«
10 Und weiter sprach er zu mir: »Du sterblicher Mensch, achte auf alles, was ich dir sage, und nimm es dir zu Herzen! 11 Geh zu den Menschen deines Volkes, die nach Babylonien verschleppt worden sind, und richte ihnen aus, was ich, der Herr, der allmächtige Gott, ihnen sagen möchte – ganz gleich ob sie es annehmen oder nicht.«
12 Dann hob der Geist Gottes mich empor, und ich hörte hinter mir eine laute, gewaltige Stimme, die rief: »Preist die Macht und Hoheit des Herrn in seiner himmlischen Wohnung!« 13 Die Flügel der vier Gestalten rauschten und schlugen in der Luft aneinander, gleichzeitig rasselten die Räder neben ihnen; es dröhnte wie bei einem Erdbeben. 14 Der Geist Gottes, der mich emporgehoben hatte, trug mich fort. Ich war verstört und niedergeschlagen, denn was der Herr mir gezeigt hatte, lastete schwer auf mir. 15 So kam ich zu den Verschleppten, die in Tel-Abib nahe beim Fluss Kebar wohnten, und ich blieb sieben Tage lang bei ihnen – wie betäubt von dem, was ich gesehen hatte.
16 Nach diesen sieben Tagen sprach der Herr zu mir:
17 »Du sterblicher Mensch, ich mache dich zum Wächter für das Volk Israel. So hör mir nun genau zu, und warne die Israeliten in meinem Auftrag!
18 Wenn ich einem Menschen, der mich verachtet, den Tod androhe, und du warnst ihn nicht, um ihn von seinen falschen Wegen abzubringen und sein Leben zu retten, dann wird er wegen seiner Sünde sterben. Dich aber werde ich für seinen Tod zur Rechenschaft ziehen. 19 Wenn er sich jedoch von seiner Schuld und von seinen falschen Wegen nicht abbringen lässt, obwohl du ihn gewarnt hast, dann wird er wegen seiner Sünde sterben. Du aber hast dein Leben gerettet.
20 Wenn einer, der mir gedient hat, sich von mir abwendet und Unrecht tut, und du warnst ihn nicht, werde ich ihn zu Fall bringen: Er muss sterben. Ja, wegen seiner Sünde wird er umkommen, und das Gute, das er zuvor getan hat, wird vergessen sein. Dich aber werde ich für seinen Tod zur Rechenschaft ziehen. 21 Warnst du ihn jedoch davor zu sündigen, und er sündigt nicht, dann wird er am Leben bleiben. Und auch du hast dein Leben gerettet.«
22 Wieder legte der Herr seine Hand auf mich und sprach zu mir: »Steh auf und geh hinaus ins Tal, denn dort will ich mit dir reden!«
23 Ich stand auf und ging ins Tal hinaus. Dort erblickte ich die Macht und Herrlichkeit des Herrn, so wie ich sie schon am Fluss Kebar gesehen hatte. Ich fiel nieder und berührte mit meinem Gesicht den Boden. 24 Da erfüllte mich der Geist Gottes und richtete mich wieder auf. Der Herr sprach zu mir: »Geh in dein Haus, und schließ dich ein! 25 Man wird dich, du sterblicher Mensch, mit Stricken fesseln, damit du nicht mehr unter die Leute gehen kannst. 26 Ich lasse dir die Zunge am Gaumen kleben, du wirst stumm und kannst die Israeliten nicht mehr ermahnen. Denn sie sind ein widerspenstiges Volk.
27 Wenn ich aber wieder mit dir rede, löse ich deine Zunge; dann sollst du ihnen ausrichten: Achtet auf das, was der Herr, der allmächtige Gott, euch zu sagen hat! Wer es hören will, soll hören; wer es nicht annehmen will, der lasse es! Denn dieses Volk ist widerspenstig.«
Kein Wunder, dass Hesekiel zutiefst verstört ist!
Jehova sendet ihn ja nicht zu irgendeinem Volk, so wie er Jona zu den Niniviten geschickt hatte. Sondern er sendet ihn ja zu seinem eigenen Volk – zu dem Volk, dass er zu einem Volk für seinen Namen gemacht hatte, zu dem Volk, die seine Zeugen sein sollten. Eigentlich wären dies alle Anbeter des wahren Gottes.
Umso schlimmer, dass ihnen scheinbar egal ist, wie Jehova denkt und empfindet! Zudem sind sie ja noch seine Brüder, seine Verwandten.
Umso schlimmer, wenn wir feststellen müssen, dass unsere lieben Angehörigen – mit denen wir ja einmal gemeinsam den Weg Jehovas gegangen sind – nun nicht nur vom Weg abgekommen sind, sondern sich hartnäckig weigern, zu Jehova umzukehren! Es gibt nichts schlimmeres im Leben eines Menschen, der Jehova aufrichtig liebt und sich wünscht, mit seiner Familie später im Paradies all das Schlimme der heutigen Zeit hinter sich zu lassen…
1 »Sterblicher Mensch, nimm dir einen Ziegelstein, leg ihn vor dich hin, und ritz die Umrisse der Stadt Jerusalem hinein! 2 Mit diesem Stein sollst du zeigen, wie Jerusalem belagert werden wird: Schütte einen Wall auf, bau eine Angriffsrampe, und setz Rammböcke rings um die Mauer. Leg ein befestigtes Heerlager an! 3 Nimm eine Eisenplatte, und stell sie als eiserne Mauer zwischen dich und die Stadt! Wende dich gegen die Stadt, und belagere sie! So sollst du den Israeliten zeigen, was sie erwartet.
4-5 Dann leg dich auf die linke Seite als Zeichen dafür, dass du die Schuld des Volkes Israel auf dich nimmst! Viele Jahre haben sie Schuld auf sich geladen, und genauso viele Tage wirst du hier liegen: 390 Tage sollst du für sie leiden, denn 390 Jahre lang haben sie mich verlassen. 6 Danach leg dich auf die rechte Seite, und trag die Schuld des Reiches Juda: 40 Tage bürde ich dir diese Last auf, denn 40 Jahre lang haben sie sich von mir abgewandt. 7 Richte deinen Blick auf das belagerte Jerusalem, droh den Leuten mit erhobener Faust, und sag ihnen voraus, was sie erwartet. 8 Mit Stricken binde ich dich fest, damit du dich nicht von einer Seite auf die andere drehen kannst, bis du diese schweren Tage durchgestanden hast.
9 Hol dir vorher noch Weizen, Gerste, Bohnen, Linsen, Hirse und anderes Korn, vermenge sie in einem Gefäß, und backe Brot daraus. Solange du auf der linken Seite liegst, 390 Tage lang, sollst du davon essen. 10-11 250 Gramm Brot und einen Liter Wasser darfst du an einem Tag zu dir nehmen. Wieg sie genau ab, und dann iss und trink zu festgelegten Zeiten!
12 Bereite das Brot so zu wie Gerstenbrot, und back es vor aller Augen auf Menschenkot! 13 Wenn ich nämlich die Israeliten verstoße und sie unter fremden Völkern leben, werden sie Brot essen müssen, das nach dem Gesetz als unrein gilt.« 14 Entsetzt erwiderte ich: »Ach, Herr und Gott! Ich habe mich noch nie verunreinigt! In meinem ganzen Leben habe ich nie das Fleisch von einem verendeten oder zerrissenen Tier gegessen, nie habe ich unreines Fleisch in den Mund genommen!« 15 Da antwortete der Herr: »Ich gestatte dir, das Brot auf dem Mist von Rindern statt auf Menschenkot zu backen.«
16 Und er fügte hinzu: »Sterblicher Mensch, ich lasse in Jerusalem die Brotvorräte zu Ende gehen. Dann müssen sie Brot und Wasser genau einteilen und ständig in Angst und Sorge leben.
17 Ja, Brot und Wasser werden knapp in Jerusalem, die Einwohner sind verzweifelt, einer wie der andere, und gehen elend zugrunde. So bestrafe ich sie für ihre Schuld.«
1 Dann sprach der Herr: »Du sterblicher Mensch, nimm ein scharfes Schwert! Benutz es als Schermesser, und schneide dir damit die Haare und den Bart ab! Dann hol eine Waage, und wieg die Haare! 2 Ein Drittel sollst du mitten in Jerusalem verbrennen, wenn die Zeit der Belagerung vorbei ist. Das zweite Drittel zerkleinere mit dem Schwert, und verteile es rings um die Stadt, das letzte Drittel streu in den Wind! Denn ich werde die Einwohner Jerusalems mit gezücktem Schwert vertreiben. 3 Behalte nur wenige Haare zurück, und binde sie in dein Gewand ein! 4 Aber auch von ihnen sollst du noch einige herausnehmen: Wirf sie ins Feuer, und lass sie verbrennen! Das Feuer wird sich ausbreiten, und das ganze Volk Israel kommt darin um.
5 Ich, der Herr, sage: Schaut euch Jerusalem an! Ich habe es zum Mittelpunkt aller Völker und Länder gemacht, 6 aber seine Einwohner haben sich gegen mich aufgelehnt und meine Weisungen in den Wind geschlagen. Darin haben sie alle Völker ringsum übertroffen. Ja, sie verwerfen mein Gesetz, sie wollen nicht nach meinen Geboten leben. 7 Nun kündige ich, der Herr, ihnen an: Weil ihr es noch schlimmer getrieben habt als die Völker um euch her, weil ihr euch nicht nach meinen Weisungen und Geboten, ja, nicht einmal nach Recht und Sitte der anderen Völker gerichtet habt, 8 darum wird meine Strafe euch treffen. Vor den Augen aller Völker ziehe ich euch zur Rechenschaft. 9 Weil ihr genau das tut, was ich verabscheue, werde ich euch so hart bestrafen, wie ich es vorher noch nie getan habe und auch nie wieder tun werde. 10 Mitten in Jerusalem werden Väter und Kinder sich gegenseitig töten und aufessen. Ich halte Gericht über euch und zerstreue die Überlebenden in alle Winde.
11 Ich, der Herr, schwöre, so wahr ich lebe: Weil ihr meinen heiligen Tempel mit euren widerlichen Götzen und abscheulichen Taten verunreinigt habt, werde ich euch vernichten. Keine Träne werde ich um euch vergießen, kein Mitleid mit euch haben. 12 Ein Drittel von euch geht in der Stadt zugrunde – durch Seuchen oder Hunger. Das zweite Drittel wird vor den Mauern Jerusalems mit dem Schwert niedergemetzelt, und den Rest zerstreue ich in alle Winde – mit gezücktem Schwert werde ich sie vertreiben. 13 Ich nehme Rache und lasse meinen Zorn an euch aus. Wenn er euch mit voller Härte trifft, werdet ihr erkennen, dass ich, der Herr, euch mit ganzem Ernst gewarnt habe.
14-15 Dich, Jerusalem, mache ich zu einem Trümmerhaufen. Alle Völker ringsum werden dich verhöhnen – ja, jeder, der an dir vorübergeht, hat dann nur noch Hohn und Spott für dich übrig. Deine Nachbarvölker wenden sich schaudernd ab und lassen sich warnen, wenn ich mit dir ins Gericht gehe und dich verurteile. Dann trifft dich die ganze Härte meines Zornes. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort.
16-17 Ihr Einwohner von Jerusalem, euren Brotvorrat lasse ich zu Ende gehen, der Hunger wird euch quälen wie tödliche Pfeile. Hungersnot und wilde Tiere rauben euch die Kinder; Seuchen, Krieg und Gewalt richten euch zugrunde. Mein Wort gilt!«
Stellen wir uns bitte vor, wir würden frisch geschnittenes Haar noch mehr zerkleinern und in den Wind streuen. Einen Teil davon behalten wir sogar zurück und stecken ihn in unseren Pulli. Schon allein bei der Vorstellung krabbelt und juckt es mir am ganzen Körper
1 Der Herr sprach zu mir: 2 »Du sterblicher Mensch, blick in die Richtung, wo die Berge Israels liegen, und kündige ihnen mein Strafgericht an! 3 Sag ihnen: Ihr Berge Israels, hört die Botschaft des Herrn! Er spricht zu euch Bergen und Hügeln, zu euch Bachbetten und Tälern: Ich vernichte eure Götzenopferstätten, ja, ich zerschlage sie mit dem Schwert. 4 Eure Altäre werden niedergerissen und die Räuchertische zerbrochen. Wer vor den abscheulichen Götzenstatuen geopfert hat, wird dort umkommen. 5 Die Leichen werfe ich den Götterfiguren vor die Füße, und ihre Knochen verstreue ich rings um die Altäre. 6 In ganz Israel liegen dann die Städte in Trümmern, und die Opferstätten auf den Bergen werden zerstört. Von den Altären bleibt nur noch Schutt übrig, die widerlichen Götzenstatuen liegen zerschmettert am Boden, und die Räuchertische sind zerschlagen. Ja, all eure Bauwerke wird es nicht mehr geben! 7 Dann ist das ganze Land mit Leichen übersät, die Überlebenden aber werden erkennen, dass ich der Herr bin.
8 Ich werde von euch Israeliten einige übrig lassen, die dem Schwert entkommen und in fremde Länder verschleppt werden. 9 Wenn dies alles eintrifft, werdet ihr wieder an mich denken. Ihr werdet begreifen, wie viel Leid ihr mir zugefügt habt, weil ihr mir untreu geworden und anderen Göttern nachgelaufen seid. Ihr werdet euch selbst und euren grässlichen Götzendienst verabscheuen. 10 Dann erkennt ihr, dass ich der Herr bin und dass ich euch dieses Unheil nicht umsonst angedroht habe.«
11 Weiter sprach Gott, der Herr, zu mir: »Schlag die Hände zusammen, stampf mit dem Fuß auf den Boden, und rufe: Unheil wird über das Volk Israel hereinbrechen wegen seiner abscheulichen Taten! Sie werden durch Krieg, Hunger und Seuchen umkommen. 12 Wer in der Verbannung lebt, stirbt an der Pest; wer in Israel wohnt, fällt im Krieg; und wer dann noch übrig bleibt, wird verhungern. Ich lasse meinen Zorn an Israel aus, 13 damit sie erkennen, dass ich der Herr bin. Dann liegen die Toten rings um die Altäre zwischen den Götzenstatuen – überall dort, wo die Menschen ihren abscheulichen Göttern Opfer darbrachten, um sie zufrieden zu stellen. Auf allen Bergen und Hügeln liegen die Leichen, unter jedem dicht belaubten Baum. Dann werden die Israeliten erkennen, dass ich der Herr bin.
14 Drohend erhebe ich meine Hand, um ihr Land zu zerstören. Ich mache es zu einer menschenleeren, schrecklichen Einöde, von der Wüste Juda im Süden bis nach Ribla im Norden. Dann werden sie erkennen, dass ich der Herr bin.«
Wieso droht er eigentlich ein Gericht an, wenn beide Völker bereits in der Verbannung sind?
Jetzt fällt es mir wieder ein: Hesekiel war zwar mit in die Verbannung nach Babylon gegangen, aber er gehörte zu den Exilanten, die bei der erste Belagerung mitgenommen wurden. Siehe auch „Höhepunkte zum Buch Hesekiel – Teil 1“
MAN schreibt das Jahr 613 v. u. Z. In Juda verkündet der Prophet Jeremia unerschrocken die bevorstehende Zerstörung Jerusalems und die Verwüstung des Landes. König Nebukadnezar von Babylon hat bereits viele Juden in die Gefangenschaft geführt, darunter auch den jungen Daniel und seine drei Gefährten, die als Diener am chaldäischen Hof eingesetzt sind. Die meisten der ins Exil weggeführten Juden befinden sich am Kebar, einem Strom „im Land der Chaldäer“ (Hesekiel 1:1-3). Jehova lässt diese Gefangenen nicht allein. Er ernennt den 30-jährigen Hesekiel zum Propheten.
Das Bibelbuch Hesekiel, das 591 v. u. Z fertiggestellt wurde, behandelt eine Zeitspanne von 22 Jahren. Hesekiel macht sehr genaue Aufzeichnungen. Er versieht seine Prophezeiungen sogar mit Tag, Monat und Jahr. Der erste Teil seiner Botschaft dreht sich um den Fall und die Zerstörung Jerusalems. Im zweiten Teil sind Urteilsverkündungen gegen umliegende Nationen enthalten, und im letzten Teil geht es um die Wiederherstellung der Anbetung Jehovas. Im Folgenden werden Höhepunkte aus Hesekiel 1:1 bis 24:27 besprochen, und es werden Visionen, Prophezeiungen und schauspielerische Darstellungen behandelt, die sich an Jerusalem erfüllen sollen.
1 Der Herr sprach zu mir: 2 »Sterblicher Mensch, höre, was ich, der Herr, dem Volk Israel sage: Das Ende kommt, es kommt für das ganze Land! 3 Israel, jetzt ist es aus und vorbei mit dir, ich lasse meinen Zorn an dir aus und ziehe dich zur Rechenschaft. Ja, jede deiner Sünden zahle ich dir heim. 4 Keine Träne werde ich um dich vergießen, kein Mitleid mit dir haben! Was du gesät hast, erntest du – ja, deine Taten hinterlassen ihre Spuren. So wirst du erkennen, dass ich der Herr bin.
5-6 Ein Unglück jagt das andere, das Ende ist gekommen! Ja, euer Ende ist da, niemand kann es mehr aufhalten. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort. 7 Jetzt seid ihr an der Reihe, ihr Bewohner des Landes Israel. Die Zeit ist da, nahe ist der Tag: Die Winzer in den Weinbergen sind bestürzt, sie haben keinen Grund mehr zu jubeln. 8 Schon bald werdet ihr die ganze Gewalt meines Zornes spüren. Ich ziehe euch zur Rechenschaft; jede eurer Sünden zahle ich euch heim. 9 Keine Träne werde ich um euch vergießen, kein Mitleid mit euch haben! Was ihr gesät habt, erntet ihr – ja, eure abscheulichen Taten hinterlassen ihre Spuren. Dann werdet ihr erkennen, dass ich, der Herr, Gericht halte.
10 Der Tag steht kurz bevor! Noch blühen Hochmut und Gewalt, 11 die Menschen begehen immer mehr Verbrechen und entfernen sich immer weiter von mir. Doch von ihnen wird nichts übrig bleiben – nichts von ihrem Reichtum, nichts von ihrer Pracht und ihrem Ruhm. 12-13 Die Zeit ist gekommen, der Tag des Gerichts ist da! Wer jetzt noch etwas kauft, soll sich gar nicht erst darüber freuen! Wer etwas verkaufen muss, braucht nicht traurig zu sein. Er wird sein Hab und Gut sowieso verlieren, selbst wenn er am Leben bleibt. Denn mein glühender Zorn trifft das ganze Volk, keiner kann meine Strafe aufhalten. Weil alle schuldig sind, wird niemand sein Leben retten können. 14 Sie blasen die Posaune und bieten ihre ganze Streitmacht auf – aber keiner zieht mehr in den Krieg, denn schon vorher wird sie mein glühender Zorn vernichten.
15 In den Straßen wird das Schwert unter ihnen wüten, und in den Häusern werden sie durch Hunger und Seuchen umkommen. Wer auf dem Feld ist, wird von den Feinden niedergestochen, und wer sich in der Stadt aufhält, den raffen Hunger und Seuchen hinweg. 16 Wer entkommen kann, muss im Gebirge hausen. Jeder leidet unter seiner Schuld und klagt wie eine verängstigte Taube. 17 Wie gelähmt lassen alle die Hände sinken, und ihre Knie schlottern.
18 Als Zeichen der Trauer tragen sie Gewänder aus Sacktuch, sie zittern am ganzen Körper. Die Scham steht ihnen im Gesicht geschrieben; die Köpfe haben sie sich kahl geschoren. 19 Silber und Gold werfen sie voller Ekel hinaus auf die Straßen, als wäre es Abfall. Denn ihre Schätze können ihnen nicht helfen an dem Tag, wenn mein Zorn losbricht. Ihren Hunger können sie damit nicht mehr stillen und ihren Bauch nicht mit ihnen füllen. Gold und Silber haben sie dazu verleitet, sich gegen mich aufzulehnen! 20 Sie waren stolz auf ihren kostbaren Schmuck und fertigten daraus ihre abscheulichen Götterfiguren an. Darum müssen sie ihr Gold jetzt wegwerfen wie Abfall.
21 Fremde Völker lasse ich über ihre Schätze herfallen, Gottlose werden sie plündern und die Götzenstatuen entweihen. 22 Ich wende mich ab von meinem Volk, ja, ich lasse zu, dass mein Heiligtum geschändet wird: Räuber werden in den Tempel eindringen 23 und ein großes Blutbad anrichten. Denn das ganze Land hat durch Mord und Totschlag Schuld auf sich geladen, und in Jerusalem herrscht die Gewalt. 24 Die grausamsten Völker lasse ich heranrücken, damit sie die Häuser in Besitz nehmen. Die Bewohner Israels waren stolz auf ihre Macht, doch nun werde ich ihnen ihren Hochmut austreiben und alle ihre Heiligtümer entweihen.
25 Sie werden von Angst gepackt, sie suchen Frieden, aber es wird keinen Frieden geben. 26 Unglück über Unglück bricht über sie herein, eine Schreckensnachricht jagt die andere. Sie flehen die Propheten um Hilfe an, doch die haben keine Visionen; die Priester können das Volk nicht mehr im Gesetz des Herrn unterweisen, und die Ältesten wissen keinen Rat.
27 Der König trauert, die Fürsten sind völlig verzweifelt, alle Bewohner des Landes zittern vor Angst. Ich gehe mit ihnen um, wie sie es verdient haben; ich richte sie so erbarmungslos, wie sie andere gerichtet haben. Dann werden sie erkennen, dass ich der Herr bin.«
wie Paulus später in Galater 6:7 sagt: „Wir werden ernten, was wir säen“
Hesekiel 8 – Der Götzendienst im Tempel von Jerusalem
1 Im 6.Jahr der Verbannung unseres Volkes, am 5.Tag des 6.Monats, saß ich in meinem Haus, und die führenden Männer von Juda waren bei mir. Da legte Gott, der Herr, seine Hand auf mich 2 und gab mir eine Vision. Ich sah eine Gestalt, die der eines Mannes glich. Unterhalb der Hüfte sah sie aus wie Feuer, oberhalb leuchtete sie wie glänzendes Gold. 3 Sie streckte etwas wie eine Hand nach mir aus und packte mich bei den Haaren. In der Vision hob mich der Geist Gottes weit über die Erde empor und brachte mich nach Jerusalem in den inneren Tempelvorhof, zum Eingang des Nordtors. Dort stand eine Götzenstatue, die den Zorn des Herrn herausforderte.
4 Ich erblickte den Gott Israels in seiner Macht und Herrlichkeit, so wie ich ihn schon im Tal am Fluss Kebar gesehen hatte. 5 Er sprach zu mir: »Sterblicher Mensch, richte deinen Blick nach Norden!« Ich schaute nach Norden und sah außerhalb des Tores einen Altar; im Toreingang stand die Götzenstatue, über die der Herr so zornig war. 6 »Sterblicher Mensch«, sagte er zu mir, »siehst du, was das Volk Israel hier tut? Es opfert anderen Göttern, um mich aus meinem Heiligtum zu vertreiben. Doch warte – es kommt noch schlimmer!«
7 Er brachte mich zum Eingang des äußeren Tempelvorhofs, und dort entdeckte ich ein Loch in der Wand. 8 Gott befahl mir: »Sterblicher Mensch, durchbrich die Wand!« Ich tat es und fand eine Tür. 9 Dann forderte er mich auf: »Geh hinein und sieh, was für entsetzliche Dinge sie dort treiben!«
10 Ich ging durch die Tür und sah: In die Wände ringsum waren Bilder von Tieren eingeritzt, die das Volk Israel als Götter verehrte – Bilder von Kriechtieren und anderem scheußlichen Getier. 11 Siebzig der führenden Männer Israels standen davor, unter ihnen auch Jaasanja, der Sohn Schafans. Jeder hielt eine Räucherpfanne in der Hand, und eine Duftwolke von Weihrauch stieg empor.
12 Der Herr sprach zu mir: »Hast du gesehen, was die führenden Männer des Volkes Israel heimlich treiben? Jeder von ihnen hat in seinem Haus ein Zimmer voller Götterbilder. Sie behaupten: ›Der Herr sieht uns nicht, er hat unser Land verlassen!‹ 13 Doch warte – es kommt noch schlimmer!«
14 Er brachte mich zum Nordtor des inneren Tempelvorhofs; dort saßen Frauen, die den Tod des Gottes Tammus beweinten. 15 Der Herr fragte mich: »Hast du das gesehen, sterblicher Mensch? Aber es kommt noch schlimmer!«
16 Er brachte mich in den inneren Tempelvorhof. Am Eingang zum Heiligtum, zwischen der Vorhalle und dem Altar, standen etwa fünfundzwanzig Männer mit dem Rücken zum Tempel und dem Gesicht nach Osten. Sie warfen sich vor der Sonne im Osten nieder und beteten sie an.
17 Der Herr sagte zu mir: »Hast du das gesehen, sterblicher Mensch? Sind den Leuten von Juda die widerlichen Dinge noch nicht genug, die sie hier treiben? Das ganze Land haben sie mit Unrecht und Gewalt erfüllt und mich immer wieder beleidigt. Sieh nur, wie sie sich bei ihren Opferfeiern Weinreben an die Nase halten!
18 Darum lasse ich meinen Zorn an ihnen aus. Keine Träne werde ich um sie vergießen, kein Mitleid mit ihnen haben! Auch wenn sie mir mit ihrem Geschrei in den Ohren liegen – ich werde sie nicht erhören!«
Wie furchtbar! Und all dies „muss“ sich unser wunderbarer Gott und liebevoller Schöpfer bieten lassen!
Ist es da wirklich ein Wunder, dass er „so hart“ reagiert?
Versetzen wir uns nur in Hesekiels Lage: wie er in den Tempel rein kommt und vor Entsetzen zurückprallt: „Das gibt es doch nicht, das ist ja unfassbar„. Vielleicht schlägt er ja sogar vor Entsetzen die Hände vor sein Gesicht. Und nun sagt Jehova zu ihm: „ach, das ist ja noch gar nichts. Es kommt noch schlimmer.“ Und dies nicht nur einmal.
Wie muss sich Hesekiel da gefühlt haben, ein Mann, der Jehova mit seinem ganzem Herzen liebt und davon ausgeht, dass dies jeder Anbeter Jehovas tun würde/müsse. Vielleicht hat er sich ja sogar beschmutzt gefühlt – so als habe jemand einen Eimer mit Exkrementen über ihm ausgeschüttet.
Achten wir sorgfältig darauf, dass wir Jehovas heiligen Namen nicht beschmutzen und kein schlechtes Licht auf ihn und seine Organisation werfen? Nehmen wir dafür sogar persönliche Einbußen und Demütigungen in Kauf? Ist uns Jehova und sein Name zu wichtig, als dass wir um unseres persönlichen Vorteils willen zulassen, dass er und sein Volk beschmutzt werden?
Er brachte mich zum Nordtor des inneren Tempelvorhofs; dort saßen Frauen, die den Tod des Gottes Tammus beweinten. 15 Der Herr fragte mich: »Hast du das gesehen, sterblicher Mensch? Aber es kommt noch schlimmer!«
Hierzu auszugsweise aus dem Hesekiel-Buch, Kapitel 8:
DIE ANBETUNG DES FALSCHEN GOTTES TAMMUZ
21 Tammuz — ah! Wir erinnern uns daran, daß der vierte Monat des Mondjahres nach diesem falschen Gott benannt wird. Gemäß den Babyloniern und den Syrern war er der Gott der Vegetation, welche während der Regenzeit, die wachstumsfördernde Überschwemmungen mit sich bringt, gedeiht, während der Trockenzeit Südwestasiens aber abstirbt. Der Tod der Vegetation veranschaulichte den Tod des Tammuz, und sein Tod war es, der jährlich von den götzendienerischen Anbetern des Tammuz zur Zeit der größten Hitze beklagt wurde. Bei der Wiederkehr der Regenzeit kam Tammuz angeblich aus der Unterwelt zurück, wie dies symbolisiert wurde durch das neue Wachstum der Vegetation. Die Anbetung des Tammuz wird als eine der ältesten Anbetungsformen der falschen Religion der Menschheitsgeschichte angesehen, und sie ist selbst heute in gewissen Teilen der Erde noch nicht ganz verschwunden.
22 Indes setzt Dr. Alexander Hislop in seinem Buch The Two Babylons Tammuz dem Nimrod gleich, der die Stadt Babylon etwa 180 Jahre nach der Flut der Tage Noahs gründete.
23 Nimrod war der Urenkel Noahs. Gemäß 1. Mose 10:1, 6, 8-12 wurde Nimrod als „ein gewaltiger Jäger im Widerstand gegen Jehova“ bekannt. Die religiöse Tradition besagt, daß Nimrod wegen seines rebellischen Widerstandes gegen Jehova, den Gott Noahs, hingerichtet worden sei. Nimrods Nachfolger betrachteten seinen gewaltsamen Tod als eine Tragödie oder ein Unglück, und sie vergötterten ihn. Jedes Jahr feierte man die Erinnerung an seinen Tod am ersten oder zweiten Tag des Mondmonats Tammuz, an dem götzendienerische Weiber ihn als Abgott beweinten. So wurde ihm von den alten klassischen Schriftstellern der Name Bacchus gegeben, was „Beweinter“ oder „Beklagter“ bedeutet. Dieses Beweinen entspricht dem Beweinen des sagenhaften Adonis, eines schönen Jünglings, der von Venus und Ischtar geliebt und von einem wilden Eber im Gebirge Libanon getötet wurde. In der Tat, die lateinische Vulgata und die deutsche Allioli-Bibel gebrauchen in Hesekiel 8:14 den Namen Adonis statt Tammuz: „Siehe, da saßen Weiber, welche den Adonis [oder „Herrn“] beweinten.“
24 In dem Buch The Two Babylons (Seite 245, Fußnote) wird der Name Tammuz von den Wörtern tam („vollkommen machen“) und muz („Feuer“) hergeleitet, was „vervollkommnendes Feuer“ oder „Feuer, der Vervollkommner“ bedeuten würde. Eine andere Ableitung gibt ihm den Sinn von „verborgen“ oder „dunkel“, und dies entspricht der Tatsache, daß die Anbetung des Tammuz-Bildes an einem geheimen Ort geschah, wie dies in Hesekiel 8:14 veranschaulicht wird. Er wurde durch den ersten Buchstaben seines Namens dargestellt, durch ein altes Tau, das ein Kreuz war. Das „Zeichen des Kreuzes“ war das religiöse Symbol des Tammuz. Somit wurde ein Versuch gemacht, die Anbetung des abgöttischen, heidnischen Kreuzes im Tempel Jehovas in Jerusalem einzuführen. Wie anstößig war es doch, daß jene israelitischen Weiber auf dem Pflaster des inneren Vorhofs des Tempels Jehovas in religiöser Weise den Hinrichtungstod des Tammuz beweinten, in Wirklichkeit den Tod ‘Nimrods, eines gewaltigen Jägers im Widerstand gegen Jehova’!
25 Was für Dinge, die seit der Gründung der Christenheit im vierten Jahrhundert durch den römischen Kaiser Konstantin den Großen in ihr zu finden sind, stammen von all den religiösen Dingen, die mit Nimrod alias Tammuz zu tun haben? Laßt uns im Sinn behalten, daß „der Anfang seines Königreiches . . . Babel [oder Babylon] und Erech und Akkad und Kalne im Lande Schinear [wurde]. Von jenem Land zog er nach Assyrien aus und machte sich daran, Ninive zu bauen und Rechoboth-Ir und Kalach und Resen zwischen Ninive und Kalach: das ist die große Stadt.“ (1. Mose 10:10-12) So wurde Nimrod der Gründer von Städten und von politischen Herrschaftssystemen, die dem Willen Gottes Jehovas, entgegengesetzt waren. Die gesamte falsche Religion stammte aus Babylon, das nach der Flut der Tage Noahs gegründet wurde. In 1. Mose 10:8, 9 lesen wir: „Er [Nimrod] erwies sich als ein gewaltiger Jäger im Widerstand gegen Jehova.“
26 Der Begriff des Jagens wurde gemäß dem ehemaligen babylonischen und assyrischen Brauch nicht nur auf das Jagen nach wilden Tieren angewandt, sondern auch auf militärische Feldzüge gegen Menschen als Beute. So machte sich Nimrod zu jemandem, der im Krieg Menschenblut vergoß.
27 Wie gut diese näheren Angaben über Nimrod auch auf die Christenheit passen! Wie Nimrod hat auch sie ihre eigenen Religionssysteme aufgerichtet. Von diesen wird im allgemeinen gedacht, sie seien mit der Heiligen Schrift Jehovas in Übereinstimmung, doch sind sie tatsächlich in Übereinstimmung mit den religiösen Lehren des alten Babylon, die Verehrung des Kreuzes, das Symbol des Tammuz, inbegriffen. Wie Nimrod hat sich die Christenheit nicht nur auf Religion beschränkt, sie hat sich in die weltliche Politik eingemischt und hat, wo immer es möglich war, eine Verbindung von Kirche und Staat herbeigeführt, wobei sie versuchte, dem Staat zu sagen, was zu tun sei. Sie hat behauptet, daß ihre politischen Kaiser und Könige durch „Gottes Gnade“ geherrscht haben. Selbst ihre Bischöfe, Erzbischöfe und Päpste sind mit buchstäblichen Thronen beehrt worden, und es wird immer noch gesagt, daß sie über ihre Bistümer und Erzbistümer „regieren“.
28 Den Politikern dieser Welt werden prominente Stellungen gegeben, und sie genießen in den Kirchensystemen respektvolles Ansehen. In welchem Gegensatz steht dies doch zu dem Beispiel Jesu Christi, der sich weigerte, auf Erden von Menschen zu einem König gemacht zu werden! Zum römischen Statthalter Pontius Pilatus sagte er: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt. Wäre mein Königreich ein Teil dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Nun aber ist mein Königreich nicht von daher.“ (Johannes 18:36) Im Gegensatz dazu besteht die Christenheit darauf, daß ihre Kirchenmitglieder die Pflicht hätten, sich an der Politik zu beteiligen. Bisweilen und an gewissen Orten bemüht sie sich, ihnen hinsichtlich der politischen Kandidaten, für die sie ihre Wahlstimmen abgeben sollten, zu diktieren. Glieder der Geistlichkeit haben sogar als politische Regenten, als Präsidenten oder Erstminister usw. geamtet.
29 Und was ist über mutwilliges Blutvergießen zu sagen, dessen sich „Nimrod ein gewaltiger Jäger im Widerstand gegen Jehova“, schuldig machte? Nimrod war lediglich ein kleines Vorbild der Christenheit. Auch sie hat als „Jäger“ an militärischen Feldzügen mit fleischlichen Waffen teilgenommen. Die blutigsten aller Kriege der Menschheitsgeschichte sind von den Anhängern der Christenheit geführt worden, zwischen ihnen selbst und gegen die sogenannten Ungläubigen und Heiden. All dies ist unchristlich. Es ist babylonisch und hat einen Beigeschmack von Nimrod.
30 Der Verlust an Menschenleben in diesen Kriegen war die Ursache von unsäglich vielen Tränen, die die Frauenwelt der Christenheit vergossen hat. Alljährlich werden Gedächtnistage gefeiert, an denen die Kriegshinterbliebenen auf die Friedhöfe gehen, um die Begräbnisstätten umgekommener Krieger, ihrer Verwandten, zu schmücken. Der Tod mächtiger Generale und anderer Kriegsherren hohen Ranges wird von den patriotischen, nationalistischen Anhängern der Christenheit betrauert, und für sie werden in den Kirchen in denen die Trauergottesdienste stattfinden, Lobreden gehalten, all dies in voller Übereinstimmung mit der berüchtigten Tatsache, daß gewisse Kirchen in Kriegszeiten als Rekrutierungsstationen und Propagandazentren benutzt wurden. Eine solche Verquickung all dieser politischen und militärischen Taten mit dem „Hause Gottes“ (der Kirche) in der Christenheit erinnert uns treffend an jene israelitischen Weiber, die in Hesekiels Tagen im inneren Vorhof des Tempels Gottes, des Souveränen Herrn, saßen und den Tammuz beweinten.
1 Ich hörte, wie Gott mit lauter Stimme rief: »Kommt und vollstreckt das Urteil über Jerusalem! Jeder soll seine Waffe in die Hand nehmen, um die Stadt zu zerstören!« 2 Da kamen sechs Männer durch das nördliche Tempeltor, jeder von ihnen hielt eine Mordwaffe in der Hand. Bei ihnen war ein Mann, der ein Gewand aus Leinen trug. An seinem Gürtel hing etwas zum Schreiben. Die Männer kamen näher und stellten sich neben den bronzenen Altar.
3 Die herrliche Erscheinung des Gottes Israels entfernte sich von den Engeln, über denen sie thronte, und ließ sich an der Türschwelle des Tempels nieder. Der Herr rief den Mann mit dem Leinengewand und dem Schreibzeug am Gürtel zu sich 4 und befahl ihm: »Geh durch ganz Jerusalem, und zeichne ein Kreuz auf die Stirn all der Menschen, die seufzen und klagen über die schrecklichen Dinge, die in dieser Stadt getrieben werden!« 5 Ich hörte, wie er zu den anderen Männern sagte: »Folgt ihm überallhin, und schlagt zu! Zeigt kein Mitleid, verschont niemanden!
6 Tötet die alten und die jungen Männer, die jungen Frauen, die Mütter und die Kinder! Bringt sie alle ohne Ausnahme um! Doch rührt keinen von denen an, die das Kreuz auf der Stirn haben! Beginnt in meinem Heiligtum!«
Da töteten sie die Führer des Volkes, die vor dem Tempel standen. 7 Dann sagte Gott zu den sechs Männern: »Bringt die Leichen in die Vorhöfe des Tempels – ja, verunreinigt ihn damit! Dann geht in die Stadt!« Sie gingen hinaus,
8 und während sie dort die Menschen niedermetzelten, blieb ich allein auf dem Tempelvorhof zurück.
Ich warf mich zu Boden und schrie: »Ach Herr, mein Gott! Bist du so zornig über Jerusalem, dass du auch noch den letzten Rest deines Volkes ausrotten willst?« 9 Da antwortete der Herr: »Die Leute von Israel und Juda hören nicht auf, Schuld auf sich zu laden. Im ganzen Land haben sie Menschen umgebracht, und in Jerusalem herrschen Unrecht und Gewalt. Sie behaupten: ›Der Herr hat das Land verlassen, er sieht uns nicht!‹ 10 Darum werde ich keine Träne um sie vergießen und kein Mitleid mit ihnen haben. Sie bekommen von mir, was sie verdienen!«
11 Da kam der Mann mit dem Leinengewand und dem Schreibzeug am Gürtel zurück und berichtete dem Herrn: »Ich habe getan, was du mir befohlen hast!«
Allein das Seufzen und Stöhnen ist nicht das, was die Menschen rettet. Es geht nicht darum, dass sie ihre Probleme los werden wollen oder dass sie mehr Gerechtigkeit wollen. Es geht um die wahre Anbetung:
Wenn wir den Zusammenhang lesen, dann hatte Jehova direkt zuvor Hesekiel gezeigt, wie das Volk Dreck auf Jehovas Namen geworfen hatte. Sie haben nicht nur die wahre Anbetung verunreinigt, sondern auch die Frechheit besessen, in SEINEM heiligen Tempel andere Götter anzubeten. Was für eine unglaubliche Unverschämtheit!
Sie haben Jehova nicht nur gekränkt, sondern auch offen verspottet, also noch eine Nummer größer als die, die heute „nur“ ein Doppelleben führen.
Dies ist es, worüber diejenigen Seufzen und Stöhnen.
Manche heute empfinden Brüder, die ebenso entsetzt über solche Dinge sind, als selbstgerecht und wollen mit ihnen nichts zu tun haben. Sie denken, sie hätten mit ihrer Taufe das Kennzeichen erhalten und man dürfe nicht über seine Brüder urteilen, sondern müsse immer „in Liebe alles zudecken.“
Aber was sagt uns dieses Kapitel in der Bibel dazu, wie Jehova so etwas sieht? Wir sollten „keine unangebrachte Toleranz üben“. Dies war vor einiger Zeit sogar ein ganzer Programmpunkt auf einem Kongress!
Ich denke: mit das schwierigste in der Wahrheit ist es, die Dinge ausgeglichen zu sehen. Und sich nicht an einem bestimmten Text „festzubeißen“, sondern die Bibel als Ganzes zu sehen und so „Unterscheidungsvermögen entwickeln“ und dies „durch Gebrauch zu üben“.
(Hebräer 5:12-6:2) . . .Denn in der Tat, obwohl ihr der Zeit nach Lehrer sein solltet, benötigt ihr wieder jemand, der euch von Anfang an die elementaren Dinge der heiligen Aussprüche Gottes lehrt; und ihr seid solche geworden, die Milch benötigen, nicht feste Speise. 13 Denn jeder, der Milch zu sich nimmt, ist unbewandert im Wort der Gerechtigkeit, denn er ist ein Unmündiger. 14 Die feste Speise aber gehört reifen Menschen, denen, die ihr Wahrnehmungsvermögen durch Gebrauch geübt haben zur Unterscheidung [zwischen] Recht und Unrecht. 6 Darum laßt uns nun, da wir die Grundlehre über den Christus hinter uns gelassen haben, zur Reife vorandrängen, indem wir nicht wieder einen Grund legen, nämlich Reue über tote Werke und Glauben gegenüber Gott, 2 die Lehre über Taufen und Händeauflegen, Auferstehung von den Toten und ewiges Gericht.
So bleibt das Lesen in der Bibel und die wahre Anbetung immer spannend – bis in alle Ewigkeit!
1 Ich schaute auf das Gewölbe über den Köpfen der Cherub-Engel. Darüber entdeckte ich etwas, das aussah wie ein Thron aus Saphir. 2 Der Herr sagte zu dem Mann, der das Gewand aus Leinen trug: »Geh zu den Engeln oberhalb der Räder. Zwischen den Engeln findest du glühende Kohlen. Nimm zwei Hände voll, und streu sie über die Stadt!« Da ging der Mann vor meinen Augen in die Mitte zwischen die Engel. 3 Sie standen an der Südseite des Tempels, und eine Wolke erfüllte den inneren Vorhof.
4 Die Erscheinung der Herrlichkeit des Herrn erhob sich vom Thron über den Engeln und ließ sich an der Schwelle des Tempels nieder. Der ganze Tempel wurde von der Wolke erfüllt, und der Vorhof erstrahlte im Licht der Herrlichkeit des Herrn. 5 Das Flügelrauschen der Engel war bis zum äußersten Vorhof zu hören. Es klang wie die Stimme des allmächtigen Gottes. 6 Als nun der Herr dem Mann mit dem Leinengewand befohlen hatte: »Hol von dem Feuer, das zwischen den Rädern bei den Engeln brennt!«, da ging er und stellte sich neben ein Rad. 7 Einer der Cherub-Engel streckte seine Hand nach dem Feuer aus, das zwischen ihnen brannte, nahm glühende Kohlen und legte sie in die Hände des Mannes mit dem Leinengewand. Der ging damit hinaus.
Der Herr verlässt seinen Tempel
8 Ich bemerkte, dass jeder Cherub-Engel unter seinen Flügeln etwas wie eine menschliche Hand hatte. 9 Neben jedem Engel sah ich eines der vier Räder. Die Räder schimmerten wie ein Türkis 10 und waren alle gleich gebaut: Mitten in jedes Rad war ein zweites im rechten Winkel eingefügt. 11 Darum konnten sie in jede beliebige Richtung laufen und brauchten dabei nicht zu wenden. Wohin das erste von ihnen lief, dorthin liefen die anderen auch, ohne zu wenden. 12-13 Der ganze Körper der Engel, ihr Rücken und ihre Flügel waren überall mit Augen bedeckt. Auch die Räder, die »Wirbelwind« genannt wurden, waren voller Augen.
14 Jeder Engel hatte vier Gesichter: das eines Engels, das eines Menschen, das eines Löwen und das eines Adlers. 15 Es war dieselbe Erscheinung wie am Fluss Kebar. Wenn die Engel sich erhoben 16 und fortbewegten, dann liefen auch die Räder mit; und wenn die Engel ihre Flügel schwangen, um zu fliegen, dann waren die Räder immer an ihrer Seite. 17 Blieben die Engel stehen, dann standen auch die Räder still. Hoben sich die Engel vom Boden, dann erhoben sich auch die Räder mit ihnen. Denn die Engel lenkten die Räder, wohin sie wollten.
18 Die Erscheinung des Herrn in seiner Herrlichkeit verließ die Schwelle des Tempels und nahm wieder den Platz über den Engeln ein. 19 Die Engel schwangen ihre Flügel und erhoben sich vor meinen Augen von der Erde. Sie bewegten sich fort, und die Räder liefen mit ihnen. Vor dem Eingang am Osttor des Tempels blieben sie stehen. Über ihnen thronte der Herr in seiner Herrlichkeit.
20 Es waren dieselben Lebewesen, die ich unter dem Thron des Gottes Israels am Fluss Kebar gesehen hatte; und ich erkannte, dass es Engel waren. 21 Jeder von ihnen hatte vier Gesichter und vier Flügel. Unter ihren Flügeln erblickte ich etwas, das wie Menschenhände aussah.
22 Auch ihre Gesichter waren dieselben wie die am Fluss Kebar. Wohin die Engel auch liefen, in jede Richtung blickte eines ihrer Gesichter.
Warum werden die lebenden Geschöpfe (Engel) hier nochmals und sogar mehrmals beschrieben? Dass es dieselben Erscheinungen sind, wie im ersten Kapitel war doch gleich bei der ersten Beschreibung schon klar?
Wir kennen ja aus der TPDS den Grundsatz: „Nachdruck durch Wiederholung“. Aber warum ist das Aussehen der Geschöpfe und wie der himmlische Wagen gelenkt wird, so wichtig?
Hesekiel 11 – Gottes grausame Strafe für die führenden Männer von Jerusalem
1 Der Geist Gottes hob mich empor und brachte mich zum Osttor des Tempels. Am Eingang standen fünfundzwanzig Männer; unter ihnen sah ich Jaasanja, den Sohn Asurs, und Pelatja, den Sohn Benajas. Beide gehörten zu den Führern Israels. 2 Gott sprach zu mir: »Sterblicher Mensch, das sind die Männer, die in dieser Stadt böse Pläne schmieden und mit ihren Ratschlägen andere ins Unglück stürzen. 3 Sie prahlen: ›Haben wir nicht erst vor kurzem die Häuser wieder aufgebaut? Unsere Stadt ist wie ein Topf, und wir sind das gute Fleisch darin!‹ 4 Darum teile ihnen mit, was ich zu sagen habe, sterblicher Mensch – ja, kündige ihnen an, welches Unheil sie treffen wird!«
5 Der Geist des Herrn kam über mich und befahl mir: »Richte ihnen diese Botschaft des Herrn aus: Ihr Israeliten, ich habe gehört, was ihr gesagt habt, und ich kenne eure geheimsten Gedanken! 6 Ihr habt viele Menschen in dieser Stadt ermordet, überall in den Straßen liegen die Leichen.
7 Darum sage ich, der Herr: Die Leichen, mit denen ihr die Stadt gefüllt habt – sie sind das Fleisch! Die Stadt ist der Topf, euch aber werde ich daraus vertreiben. 8 Ihr habt Angst vor dem Schwert, darum sollt ihr mit dem Schwert getötet werden. Darauf könnt ihr euch verlassen! 9 Ich jage euch aus Jerusalem fort und gebe euch in die Gewalt fremder Völker. Ich halte Gericht über euch 10 und lasse euch durch das Schwert umkommen. An der Grenze Israels werde ich mein Urteil an euch vollstrecken; so müsst ihr erkennen, dass ich der Herr bin. 11 Jerusalem wird für euch nicht der Topf sein, und ihr seid nicht das gute Fleisch darin. Nein, an der Grenze Israels werdet ihr meinen Zorn zu spüren bekommen. 12 So sollt ihr erkennen, dass ich euer Herr bin. Meine Weisungen habt ihr in den Wind geschlagen und meine Gebote missachtet; stattdessen habt ihr Recht und Sitte eurer Nachbarvölker angenommen!«
13 Während ich dies weissagte, fiel Pelatja, der Sohn Benajas, tot um. Ich warf mich zu Boden und schrie laut: »Ach, allmächtiger Herr, willst du auch den letzten Rest von Israel noch ausrotten?«
Trost für die Verschleppten:Ich bringe euch zurück!
14 Der Herr sprach zu mir: 15 »Du sterblicher Mensch, die Einwohner von Jerusalem sagen über deine Verwandten und über alle Israeliten, die nach Babylonien verschleppt worden sind: ›Der Herr hat sie verstoßen, darum gehört das Land nun uns.‹ 16 Denen, die so reden, sollst du ausrichten: So spricht Gott, der Herr: Es ist wahr, ich habe sie weit weg zu anderen Völkern vertrieben und in alle Länder zerstreut. Sie leben fern von meinem Tempel, aber mich können sie trotzdem verehren.17 Und ich, der Herr, werde sie wieder zurückholen aus allen Ländern, in die sie verschleppt wurden. Dann gebe ich ihnen das Land Israel zurück.
18 Wenn sie hierher kommen, werden sie all die abscheulichen Götzen beseitigen. 19 Ich will ihnen ein anderes Herz und einen neuen Geist geben. Ich nehme das versteinerte Herz aus ihrer Brust und gebe ihnen ein lebendiges Herz. 20 Dann werden sie nach meinen Weisungen leben, meine Gebote wieder achten und befolgen. Sie werden mein Volk sein, und ich werde ihr Gott sein. 21 Die aber, deren Herz an den widerlichen Götzen hängt, werde ich bestrafen. Alles, was sie getan haben, fällt auf sie zurück. Mein Wort gilt!«
Der Herr verlässt Jerusalem
22 Dann schwangen die Engel ihre Flügel, und die Räder bewegten sich mit ihnen. Darüber thronte der Gott Israels in seiner Macht und Hoheit. 23 Seine herrliche Erscheinung erhob sich aus der Stadt und ließ sich auf dem Berg nieder, der östlich von Jerusalem liegt. 24 In meiner Vision hob Gottes Geist mich empor und brachte mich wieder zu den Verschleppten nach Babylonien. Dann verschwanden die Bilder, die ich in der Vision gesehen hatte.
25 Ich erzählte den Judäern alles, was der Herr mir gezeigt hatte.
Hm. Die Formulierung, die das Buch Hesekiel ausmacht, ist hier aber deutlich abgeschwächt!
Es geht ja nicht nur darum, dass sie erkennen, dass ER ihr Gott ist. Es geht auch um den Namen und wofür er steht. Dies wird in dem Hesekiel-Buch gleich in den ersten beiden Kapiteln herausgestellt. Da kann man mal wieder sehen, was eine Übersetzung ausmacht! Hier ist die Neue-Welt-Übersetzung wirklich unschlagbar:
Kapitel 2
Sein eigenes Volk mußte erkennen, wer er ist
ÄGYPTEN als die führende Militärmacht jener Zeit des Altertums hatte wahrhaftig eine schwere Niederlage erlitten. Als die Nachricht von dieser Katastrophe die Ägypter erreichte, die zu Hause gelassen worden waren, hätten sie endlich erkennen sollen, daß der Gott ihrer früheren Sklaven der eine lebendige und wahre Gott, Jehova, war. Die befreiten Israeliten konnten dagegen in dieser Stunde des Triumphes verstehen, was ihr Gott zu Moses über sie gesagt hatte: „Ich werde euch bestimmt mir zum Volke nehmen, und ich werde mich in der Tat als euer Gott erweisen; und ihr werdet bestimmt erkennen, daß ich Jehova, euer Gott, bin, der euch herausführt, unter den Lastarbeiten Ägyptens hinweg.“ (2. Mose 6:7) Nun konnten sie den Namen Gottes verstehen, wie ihn selbst ihre Vorväter niemals hatten verstehen können, wie er dies auch zu Moses gesagt hatte: „Ich bin der HERR. Ich bin Abraham, Isaak und Jakob als Gott, der Allmächtige, erschienen. Aber ich ließ mich ihnen nicht kundgeben mit meinem Namen JEHOVA.“ — 2. Mose 6:2, 3, NEB.
2 Nun oblag jenen befreiten Israeliten die Verantwortung, ihren Nachkommen gegenüber als Zeugen zu dienen. Die Verpflichtung, ihrer Nachkommenschaft gegenüber als Zeugen Jehovas zu dienen, war ihnen auferlegt worden, wie er es zu Moses gesagt hatte, bevor er Ägypten mit der achten Plage, der Plage der Heuschrecken, schlug: „Geh zu Pharao hinein, denn ich — ich habe sein Herz und die Herzen seiner Diener unempfänglich werden lassen, damit ich diese meine Zeichen direkt vor ihn setze und damit du vor den Ohren deines Sohnes und des Sohnes deines Sohnes kundtun kannst, wie streng ich mit Ägypten verfahren bin und meine Zeichen, die ich unter ihnen errichtet habe, und ihr werdet bestimmt erkennen, daß ich Jehova bin.“ (2. Mose 10:1, 2) Nun bestand guter Grund für ihn, zu dieser Nation durch seinen Propheten Jesaja etwa achthundert Jahre später zu sagen:
3 „Und nun, dies ist, was Jehova, dein Schöpfer, gesprochen hat, o Jakob, und dein Bildner, o Israel: ,Fürchte dich nicht, denn ich habe dich zurückgekauft. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein. Falls du durch Gewässer ziehen solltest, will ich mit dir sein, und durch die Ströme, sie werden dich nicht überfluten. Falls du durchs Feuer schreiten solltest, wirst du nicht versengt werden, noch wird dich die Flamme selbst ansengen. Denn ich bin Jehova, dein Gott, der Heilige Israels, dein Retter. . . . Ihr seid meine Zeugen‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,ja, mein Knecht, den ich erwählt habe, damit ihr erkennen und an mich glauben und damit ihr verstehen mögt, daß ich derselbe Eine bin. Vor mir wurde kein Gott gebildet [von den götzendienerischen Nationen], und nach mir war weiterhin keiner. Ich — ich bin Jehova, und außer mir gibt es keinen Retter. Ich selbst habe kundgetan und habe gerettet und habe es hören lassen, als kein fremder Gott unter euch war. Und ihr seid meine Zeugen‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,und ich bin Gott.‘ “ — Jesaja 43:1-12.
4 Wie es sich erwies, mußte die befreite Nation Israel auf ihrem Weg in das Verheißene Land noch durch die feurige Wüste gehen. Da diese Wildnis kein „Land von Milch und Honig“ war, wie das Verheißene Land nach dem Bericht sein sollte, mußte die Nation der Zeugen Gottes Jehova als den Einen kennenlernen, der auf dem ganzen Weg für ihre Bedürfnisse sorgen konnte. Man denke daran, daß für mehrere Millionen Menschen und ihren Viehbestand in der Wildnis der Sinai-Halbinsel Nahrung und Wasser beschafft werden mußte! Etwa einen Monat nachdem sie Ägypten verlassen hatten und als das Volk geneigt war, wegen der Nahrung zu murren, erklärte Jehova, er werde seinen Namen in dieser Hinsicht nicht schmähen lassen, indem er zu Moses sagte: „Ich habe das Murren der Söhne Israels gehört. Rede zu ihnen und sprich: ,Zwischen den zwei Abenden werdet ihr Fleisch essen, und am Morgen werdet ihr mit Brot gesättigt werden; und ihr werdet bestimmt erkennen, daß ich Jehova, euer Gott, bin.‘ “ So lernten sie ihn denn als ihren Versorger und Erhalter kennen, als er am Abend eine Menge Wachteln sandte und am Morgen durch ein Wunder das Manna. (2. Mose 16:1-18) Während der gesamten vier Jahrzehnte ihrer Wanderung in das Verheißene Land von Milch und Honig versorgte Jehova sie regelmäßig mit dem lebenerhaltenden Manna. Es war kein gewöhnliches Brot.
5 Wie wäre es nun, wenn wir heute vierzig Jahre lang persönliche Erfahrung mit Gott, unserem Schöpfer, hätten, so, wie die Israeliten sie damals in jener Wildnis im Nahen Osten hatten? Würde uns dann warm ums Herz werden vor liebender Zuneigung zufolge der Erkenntnis, die Gott verliehen hat? Würden unsere Augen mit Verständnis und Wertschätzung das sehen, was Gott getan hat, und würden unsere Ohren mit der Bereitschaft zu gehorchen auf das hören, was Gott sagt? Würden wir das Empfinden haben, daß wir jetzt Gott, unseren Schöpfer, erkannt haben? Das sollte bei uns der Fall sein. Und doch, gegen Ende der vierzigjährigen Wanderung in der Wildnis beschrieb Moses die Auswirkung der Handlungsweise Gottes mit den Israeliten zusammenfassend wie folgt:
6 „Und doch hat Jehova euch nicht ein Herz gegeben zu erkennen und Augen zu sehen und Ohren zu hören bis auf diesen Tag. ,Während ich euch vierzig Jahre in der Wildnis ständig leitete, nutzten sich eure Kleider an euch nicht ab, und deine Sandale nutzte sich an deinem Fuß nicht ab. Brot habt ihr nicht gegessen, und Wein und berauschendes Getränk habt ihr nicht getrunken, damit ihr zu der Erkenntnis kämet, daß ich Jehova, euer Gott, bin.‘ “ — 5. Mose 29:1-6.
7 Schon früh in diesen vierzig Jahren trauter Erfahrungen mit Gott hätten sie es lernen sollen, ihn als den zu erkennen, der sie vor gewalttätigen Feinden schützte. Im zweiten Monat ihrer Wanderung in der Wildnis von einer Etappe zur anderen kamen sie nach Rephidim. Dort hätten sie beobachten können, daß, wenn sie auch zu ihrer Verteidigung selbst kämpfen konnten, es doch ihr Gott war, der ihnen den Sieg über ihre Feinde verlieh. Wie? Was geschah dort? Laßt es uns lesen:
8 „Die Amalekiter kamen und griffen Israel in Rephidim an. Moses sprach zu Josua: ,Wähle deine Männer, und ziehe morgen aus, um für uns gegen Amalek zu kämpfen; und ich will mich auf den Gipfel des Hügels stellen mit dem Stab Gottes in meiner Hand.‘ Josua führte seine Befehle aus und kämpfte gegen Amalek, während Moses, Aaron und Hur auf den Gipfel des Hügels stiegen. Wann immer Moses seine Hände erhob, war Israel im Vorteil, und wenn er seine Hände herunterließ, war Amalek im Vorteil. Aber wenn seine Arme schwer wurden, nahmen sie einen Stein und legten ihn unter ihn, und während er saß, hielten Aaron und Hur seine Hände empor, einer auf jeder Seite, so daß seine Hände fest blieben bis zum Sonnenuntergang. So besiegte Josua Amalek und tötete dessen Volk mit dem Schwert. Der HERR sprach zu Moses: ,Zeichne dieses schriftlich auf, und sage es Josua mit diesen Worten: „Ich bin entschlossen, das Gedächtnis Amaleks gänzlich unter dem Himmel auszutilgen.“ ‘ Moses baute einen Altar und nannte ihn Jehova-Nissi und sprach: ,Mein Eid darauf: Der HERR hat Krieg mit Amalek von Generation zu Generation.‘ “ — 2. Mose 17:8-16, NEB. (Der Name „Jehova-Nissi“ bedeutet „Jehova ist mein Signalmast“.)
9 Generationen schwanden dahin, Jahrhunderte, wie die Geschichte es zeigt, bis der letzte der Amalekiter, der Feinde des Volkes Gottes von alters her, ausgetilgt war. Jehovas Beschluß gegen sie wurde nicht vereitelt. So beweist die Geschichte, daß es besser ist, sich zu Jehova als unserem Signalmast zu versammeln, als sich hilfeleistend um die zu scharen, die seine Feinde und Feinde seines Volkes sind. Das werden wir tun, wenn wir ihn kennen.
WAS FÜR EIN GOTT ER IST
10 Alle diese geschichtlichen Erfahrungen helfen uns verstehen, was für ein Gott dieser Jehova ist. Bei einer kritischen Begebenheit beschrieb er Moses, was für ein Gott er ist. Dies geschah ungefähr im vierten Monat, nachdem die Israeliten aus ihrer Sklaverei in Ägypten herausgekommen waren. Während sie noch am Berg Sinai waren, übertraten Tausende der Israeliten die ersten beiden der Zehn Gebote, indem sie mit einem goldenen Kalb Götzendienst begingen. Als Mittler für die Nation mußte Moses sich für sie verwenden, um sicher zu sein, daß Gott auf ihrer Reise durch die Wildnis weiterhin mit ihr sei. Als er dann oben auf dem Berg bei Gottes Engel war, stellte er eine Bitte, und Gott erwies Moses die Gunst einer besonderen Offenbarung mit Bezug auf den göttlichen Namen. Darüber lesen wir:
11 „Und Moses betete: ,Zeige mir deine Herrlichkeit.‘ Der HERR antwortete: ,Ich will all mein Gutes vor dir vorübergehen lassen, und ich will in deinem Hörbereich den Namen JEHOVA aussprechen. Ich will gnädig sein, wem ich gnädig sein will, und ich will mich erbarmen, wessen ich mich erbarmen will.‘ . . . Und der HERR kam in der Wolke herab und nahm seinen Platz neben ihm ein und sprach den Namen JEHOVA aus. Dann ging der HERR vor ihm vorüber und rief laut: ,JEHOVA, der HERR, ein Gott, barmherzig und gnädig, langmütig, immer beständig und wahr, der Beständigkeit bewahrt auf Tausende hin, der Ungerechtigkeit, Rebellion und Sünde vergibt und den Schuldigen nicht völlig wegfegt; sondern einer, der Söhne und Enkel für die Ungerechtigkeit ihrer Väter bestraft bis zur dritten und vierten Generation!‘ “ — 2. Mose 33:18 bis 34:7, NEB. (Wo in dieser Bibel der Ausdruck „der HERR“ vorkommt, steht er für den hebräischen Namen Gottes, „Jehova“.) Siehe auch Apostelgeschichte 7:37, 38, 53; Galater 3:19.
12 Die oben angegebenen Eigenschaften unterscheiden Jehova von allen sogenannten Göttern, die von Menschen und Nationen angebetet wurden. Moses fühlte sich getrieben, solch einen Gott wie Jehova es ist, anzubeten. Welche vernünftige Person, die die richtige Wertschätzung hat, würde nicht solch einen Gott, wie Jehova es ist, anbeten wollen? Er verdient es, angebetet zu werden. Ihm steht das ausschließliche Recht zu, zu befehlen, daß ihn alle seine Geschöpfe im Himmel und auf Erden anbeten. Er verlangte, daß die Israeliten, die er von den Bedrückern, von Ägypten, befreit hatte, ihn anbeteten. Er ließ ein heiliges Zelt der Zusammenkunft errichten, in dem sein auserwähltes Volk ihn draußen in der Wildnis anbeten konnte. Er beschaffte für die Israeliten eine Priesterschaft in der Familie Aarons, des Bruders Mose. Er schrieb eine Reihe von Opfern vor, die sie ihm bei gewissen Gelegenheiten und aus gewissen Gründen darbringen könnten; diese Opfer hatten eine besondere Bedeutung und wiesen auf das große Opfer hin, das Jehova zur bestimmten Zeit beschaffen würde, um die Sünde der ganzen Menschenwelt wegzunehmen. Hinsichtlich dieses heiligen Zeltes der Zusammenkunft und seiner Priesterschaft sagte Gott zu Moses:
13 „Und ich will mich dort bei den Söhnen Israels einfinden, und es wird gewiß durch meine Herrlichkeit geheiligt werden. Und ich will das Zelt der Zusammenkunft und den Altar heiligen; und ich werde Aaron und seine Söhne heiligen, damit sie als Priester für mich amten. Und ich will inmitten der Söhne Israels zelten, und ich will mich als ihr Gott erweisen. Und sie werden bestimmt erkennen, daß ich Jehova, ihr Gott, bin, der sie aus dem Land Ägypten herausgebracht hat, damit ich in ihrer Mitte zelte. Ich bin Jehova, ihr Gott.“ — 2. Mose 29:43-46.
14 Dieses tragbare Zelt der Zusammenkunft wurde Jahrhunderte später durch einen feststehenden Tempel ersetzt, der auf dem Berg Moria in der Stadt Jerusalem erbaut wurde. König Salomo, der Sohn Davids von Bethlehem, erbaute ihn während der Jahre 1034 bis 1027 vor unserer Zeitrechnung. Jehova heiligte diesen Tempel als eine Stätte der Anbetung, wie er es mit dem Zelt der Zusammenkunft getan hatte, das von Moses errichtet worden war. (1. Könige 6:1-38) König Salomo betete, daß dem so sein möge, und hinsichtlich der göttlichen Antwort auf sein Gebet lesen wir in 1. Könige 9:2, 3:
15 „Jehova [erschien] Salomo dann zum zweiten Mal . . ., so, wie er ihm in Gibeon erschienen war. Und Jehova sprach weiter zu ihm: ,Ich habe dein Gebet und dein Flehen um Gunst erhört, mit dem du vor mir um Gunst gefleht hast. Ich habe dieses Haus, das du gebaut hast, dadurch geheiligt, daß ich meinen Namen auf unabsehbare Zeit dorthin setze; und meine Augen und mein Herz werden bestimmt stets dort sein.‘ “
16 Aus diesem Grund wurde der Name Jehovas mit jenem Tempel in Jerusalem in Zusammenhang gebracht, und selbst Nationen in weiter Ferne erfuhren dies. Zu Recht war Jehova sehr an dem interessiert, was dort, in jenem Tempel, vor sich ging, da dies auf seinen heiligen Namen zurückfallen würde. Seinen Tempel zu verunreinigen war kein geringer Verstoß.
ISRAEL UND SYRIEN MUSSTEN ERKENNEN, WER ER IST
17 Weil der Erbauer des Tempels, König Salomo, in seinem Alter Jehova untreu wurde, entriß Gott zehn der zwölf Stämme Israels dem Sohn und Nachfolger Salomos, Rehabeam. So ließ er zu, daß ein Zehn-Stämme-Reich Israel mit einer anderen königlichen Hauptstadt errichtet wurde. Dieses neue Königreich wandte sich schnell von der in seinem Tempel in Jerusalem verrichteten Anbetung ab und begann im Jahre 997 v. u. Z. in den Städten Dan und Bethel mit der Anbetung goldener Kälber. Siebenundfünfzig Jahre später wurde Ahab, der Sohn des bösen Königs Omri, König über jene zehn Stämme Israels. Er ging im Götzendienst noch weiter, indem er die Tochter eines ausländischen Priesters des falschen Gottes Baal heiratete und in seiner Hauptstadt Samaria den Baalskult einführte. (1. Könige 16:29-32) Da Jehova nicht wünschte, daß dieses Zehn-Stämme-Reich ihn gänzlich vergesse, sandte er ihm seine Propheten und gab den Angehörigen des götzendienerischen Königreiches weiterhin guten Grund, zu erkennen, daß er Jehova, der Gott ihrer Vorväter, ist.
18 In den Tagen des Königs Ahab gab es hierzu Gelegenheiten. Mit einer gewaltigen Streitmacht kam Ben-Hadad, der König von Syrien, zusammen mit zweiunddreißig mit ihm verbündeten Königen herbei und belagerte die Hauptstadt Samaria. Nach einigen unbefriedigenden Verhandlungen mit König Ahab gingen die Syrer und ihre Verbündeten daran, Samaria mit aller Macht anzugreifen. Was geschah darauf?
19 „Und siehe! ein gewisser Prophet näherte sich Ahab, dem König von Israel, und sprach dann: ,Dies ist, was Jehova gesagt hat: „Hast du diese ganze große Menge gesehen? Siehe, ich gebe sie heute in deine Hand, und du wirst sicherlich wissen, daß ich Jehova bin.“ ‘ “ — 1. Könige 20:1-13.
20 Unter dem direkten Befehl König Ahabs, der von Jehova dazu bestimmt wurde, zogen die belagerten Israeliten zum Angriff aus und konnten unter den Syrern eine große Schlachtung anrichten. Es gelang König Ben-Hadad von Syrien, zu Pferd mit seinen Berittenen zu entrinnen. Wie hatte doch das Zehn-Stämme-Reich Israel Grund und Ursache, zu erkennen, daß der Gott des Sieges Jehova ist! Indes wußte Jehova, daß die Syrer ihre Lektion nicht gelernt hatten, sondern ihre demütigende Niederlage falsch deuten würden, und daß darum König Ben-Hadad von neuem Streitkräfte mustern würde, um im folgenden Jahr den Angriff auf Samaria zu wiederholen. Durch einen Propheten Jehovas warnte Jehova den König Ahab davor und ließ ihm sagen, er solle sich für dieses Vorrücken des Feindes stärken. — 1. Könige 20:22-25.
21 Jehovas Prophezeiung blieb nicht unerfüllt; denn im folgenden Jahr kam König Ben-Hadad wirklich mit einer anscheinend überwältigenden Streitmacht zurück, um gegen den Gott Israels zu kämpfen, diesmal auf ebenem Land. „Und“, so sagt der Geschichtsbericht, „die Söhne Israels lagerten sich vor ihnen wie zwei winzige Ziegenherden, während die Syrer ihrerseits das Land füllten. Dann näherte sich der Mann des wahren Gottes und sprach zum König von Israel, ja er fuhr fort zu sprechen: ,Dies ist, was Jehova gesagt hat: „Darum, daß die Syrer gesprochen haben: ,Jehova ist ein Gott der Berge, und er ist nicht ein Gott der Talebenen‘, muß ich diese ganze große Menge in deine Hand geben, und ihr werdet bestimmt wissen, daß ich Jehova bin.“ ‘ “ — 1. Könige 20:26-28.
22 Eine Woche später kam es zur Kampfhandlung, und es erwies sich, daß die Syrer Jehova falsch eingeschätzt hatten. An e i n e m in Tag schlachteten die Israeliten, die von Gott unterstützt wurden, hunderttausend vom syrischen Fußvolk hin und, nicht etwa durch bloßen Zufall, fiel eine Mauer der Stadt Aphek, in die die überlebenden Syrer geflüchtet waren, auf siebenundzwanzigtausend Mann von ihnen und tötete sie. Der besiegte König Ben-Hadad war gezwungen, sich den Siegern zu ergeben und auf ihr gnädiges Erbarmen zu vertrauen. Weil König Ahab die Hand zum Erringen dieses von Gott verliehenen Sieges nicht vollständig anlegte, indem er als Jehovas Vollstrecker gedient und König Ben-Hadad, der Gott trotzte, getötet hätte, äußerte Jehova sein Mißfallen über König Ahab. Da König Ahab nun Grund hatte, zu glauben, daß das, was Jehovas Prophet gesagt hatte, als Strafe für sein Versagen kommen würde, kehrte er nicht siegesbewußt, sondern niedergeschlagen nach Samaria zurück. — 1. Könige 20:29-43.
23 Was dies für die Nation des Zehn-Stämme-Reiches Israel zur Folge hatte, sollte den Nationen der Christenheit heute eine ernste Warnung sein. Da die Israeliten verfehlten, aus der Lektion, daß der Gott der Rettung Jehova ist, in religiöser Hinsicht Nutzen zu ziehen, erlebten sie im Jahre 740 v. u. Z. als Nation eine Katastrophe. Weil sie fortgesetzt falsche Götter anbeteten und die Gebote Jehovas übertraten, kam in jenem Jahr ihr Untergang als unabhängige Nation mit der Zerstörung ihrer Hauptstadt zum Abschluß, nicht durch die Syrer, sondern durch die damalige zweite Weltmacht, durch Assyrien. Die überlebenden Israeliten wurden ins Exil geführt, in die fernen Provinzen Assyriens, wo die Propheten Jehovas sie nicht besuchten. Somit bestand das Königreich Israel, das Jehova verlassen hatte, nur 257 Jahre. Die Nationen der Christenheit haben heute keinen Grund, im Zweifel darüber zu sein, warum diese nationale Katastrophe das Zehn-Stämme-Reich Israel ereilte, denn der inspirierte Prophet und Bibelschreiber (Jeremia) erklärt, warum, indem er sagt:
24 „Darum, daß sie nicht auf die Stimme Jehovas, ihres Gottes gehört hatten, sondern seinen Bund ständig übertraten, ja alles, was Moses, der Knecht Jehovas, geboten hatte. Sie hatten weder darauf gehört noch danach getan.“ — 2. Könige 18:11, 12.
BABYLON UND ANDERE NATIONEN MUSSTEN IHN ERKENNEN
25 Das Schwesterkönigreich, bestehend aus den zwei übrigen Stämmen, Juda und Benjamin, mit der Hauptstadt Jerusalem blieb weitere 133 Jahre bestehen. In diesem Königreich Juda erweckte Jehova seinen Propheten Jesaja mehr als fünfunddreißig Jahre vor der Zerstörung Samarias durch Assyrien, die zweite Weltmacht. Unter Inspiration des Geistes Jehovas sagte der Prophet Jesaja voraus, daß auch Jerusalem im Laufe der Zeit von der nächsten Weltmacht, von Babylon, vernichtet und das Land Juda öde liegengelassen werden würde, denn die überlebenden Bewohner würden ins Exil nach Babylon geführt werden. Aber zu Jehovas bestimmter Zeit sollte selbst Babylon als die dritte Weltmacht gestürzt werden, und der siegreiche König Cyrus, den Jesaja mit Namen voraussagte, würde die ins Exil geführten Juden in ihr Heimatland zurückkehren lassen, damit dieses wieder bebaut werde und einem Paradies gleiche. Die zurückgekehrten Weggeführten sollten auch die heilige Stadt Jerusalem und ihren Tempel zur Anbetung Jehovas wieder aufbauen. (Jesaja 44:24 bis 45:7; 35:1-10) Indem Jesaja diese Zurückführung der jüdischen Verbannten als ein prophetisches Bild von etwas noch größerem benutzte, das in unserem zwanzigsten Jahrhundert eintreten sollte, sagte er weiter:
26 „Dies ist, was der [Souveräne] Herr Jehova gesprochen hat: ,Siehe! Ich werde meine Hand auch zu den Nationen erheben, und für die Völker werde ich mein Signal hochhalten. Und sie werden deine Söhne im Busen bringen, und auf der Schulter werden sie deine eigenen Töchter tragen. Und Könige sollen Pfleger für dich werden und ihre Fürstinnen Ammen für dich. Mit dem Angesicht zur Erde werden sie sich vor dir niederbeugen, und den Staub deiner Füße werden sie lecken; und du wirst erkennen müssen, daß ich Jehova bin, dessentwegen diejenigen, die auf mich hoffen, nicht beschämt werden.‘ “ — Jesaja 49:22, 23.
27 Als die ins Exil Verbannten im Jahre 537 v. u. Z. zurückgeführt wurden, mußte nicht allein die irdische Organisation der Zeugen Gottes erkennen, daß er Jehova ist. Auch die heidnischen Nationen mußten es erkennen. Diese internationale Verbreitung einer so wichtigen Kenntnis wurde vom Propheten Hesekiel vorausgesagt, nachdem Jerusalem und Juda im Jahre 607 v. u. Z. verödet worden waren und während die verschleppten Juden sich noch im Exil in Babylon befanden. Als Wortführer Jehovas wurde der Prophet Hesekiel inspiriert, zu den verödeten ‘Bergen Israels’ zu sagen (nach der Elberfelder Bibel):
28 „Denn siehe, ich will zu euch kommen, und ich will mich zu euch wenden, und ihr sollt bebaut und besät werden. Und ich werde die Menschen auf euch vermehren, das ganze Haus Israel insgesamt, und die Städte sollen bewohnt und die Trümmer aufgebaut werden. Und ich werde Menschen und Vieh auf euch vermehren, und sie werden sich mehren und fruchtbar sein; und ich werde euch bewohnt machen, wie in euren Vorzeiten, und werde euch wohltun, mehr als in euren Anfängen. Und ihr werdet wissen [erkennen, ZB], daß ich Jehova bin.“ „Darum sprich zum Hause Israel: So spricht der Herr, Jehova: Nicht um euretwillen tue ich es, Haus Israel, sondern um meines heiligen Namens willen, den ihr entweiht habt unter den Nationen, wohin ihr gekommen seid. Und ich werde meinen großen Namen heiligen, der entweiht ist unter den Nationen, welchen ihr entweiht habt in ihrer Mitte. Und die Nationen werden wissen [sollen erkennen, ZB], daß ich Jehova bin, spricht der Herr, Jehova, wenn ich mich vor ihren Augen an euch heilige.“ — Hesekiel 36:8-11, 22, 23.
29 Ist es wichtig, daß diese Erkenntnis, daß er Jehova ist, so weit verbreitet wird? Das denkt er jedenfalls! Allein in der ganzen Prophezeiung Hesekiels weist Gott, der Souveräne Herr, auf diese Wichtigkeit hin, indem er wiederholt verkündet, daß Nationen und Völker und Einzelpersonen ‘erkennen [oder wissen] sollen, daß ich Jehova bin’, denn diese Erklärung erfolgt zweiundsechzigmal. Zuletzt kommt dieser auffallende Ausdruck in Hesekiels Prophezeiung in Hesekiel 39:6, 7 vor, wo Gott, der Souveräne Herr, in allem Ernst sagt:
30 „Und ich werde Feuer senden unter Magog und unter die, welche auf den Inseln sicher wohnen. Und sie werden wissen [erkennen, ZB], daß ich Jehova bin. Und ich werde meinen heiligen Namen kundtun inmitten meines Volkes Israel, und werde meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen lassen. Und die Nationen werden wissen [erkennen, ZB], daß ich Jehova bin der Heilige in Israel.“ — EB; siehe auch Hesekiel 29:17, 21.
31 In diesen kritischen Tagen unseres zwanzigsten Jahrhunderts, da die Nationen sich mit den tödlichsten Kriegswaffen militärisch ausgerüstet haben, scheinen die Worte des Propheten Joel wie nie zuvor zu passen, wiewohl seine Worte schon im neunten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung und daher vor Hesekiels Prophezeiung gesprochen und niedergeschrieben worden sind: „Ruft dies aus unter den Nationen: ,Heiligt Krieg! Weckt die starken Männer auf! Laßt sie heranrücken! Laßt sie heraufkommen, alle Kriegsmänner! Schmiedet eure Pflugscharen zu Schwertern und eure Winzermesser zu Lanzen.‘ “ Ein Kampf um die Weltherrschaft steht bevor. Was werden die Menschen die auf der Siegerseite stehen, durch seinen Ausgang erfahren? Folgendes: „Und ihr werdet erkennen müssen, daß ich Jehova bin, euer Gott, der ich auf Zion, meinem heiligen Berge, weile. Und Jerusalem soll eine heilige Stätte werden; und was Fremde [weltliche Nationen] betrifft, sie werden es nicht mehr durchziehen.“ — Joel 3:9, 10, 17.
32 Was Hesekiel, den späteren Propheten, betrifft, so lenkt er von Anfang bis Ende die Aufmerksamkeit auf den göttlichen Namen. In den ersten Versen seines prophetischen Buches schreibt er seine Prophezeiung der Inspiration Jehovas zu. Ganz am Ende seines prophetischen Buches, in den zwei letzten hebräischen Wörtern desselben, nennt er den Namen des Souveränen Herrn, Gottes. So, wie The New English Bible, 1970 (Die Neue Englische Bibel von 1970), den allerletzten Vers übersetzt, der eine bemerkenswerte Stadt auf Erden voraussagt, lautet er: „Der Umkreis der Stadt soll achtzehntausend Ellen sein; und der Name der Stadt soll für immer danach Jehova-Schamma sein.“ Dieser Name bedeutet „Jehova selbst ist dort“. — Hesekiel 48:35, NEB; NW.
33 Der Prophet Hesekiel vollendete das Buch seiner Prophezeiung im Jahre 591 v. u. Z., vierundfünfzig Jahre bevor die ins Exil geführten Juden wieder in ihr Heimatland zurückgeführt wurden, was im Jahre 537 v. u. Z. geschah. (Hesekiel 29:17) Dieses bemerkenswerte Ereignis machte damals auf die heidnischen Nationen Eindruck. War es danach nicht mehr wichtig oder notwendig, daß Gott, der Souveräne Herr, die Nationen und Völker zu der Erkenntnis nötigte, daß er Jehova ist? Besteht heute, an dem Tag aller Tage, nicht ein Bedürfnis wie nie zuvor, alle Nationen der Erde erkennen zu lassen, daß er Jehova ist? Bestimmt ist unsere Zeit der Tag, da der eine lebendige und wahre Gott hervortritt und sich mit seinem Namen allen Nationen und Völkern zu erkennen gibt. Dies muß er zur Rechtfertigung seines wirklichen Daseins, seiner Stellung als Gott und Schöpfer, seiner Wahrhaftigkeit und universellen Souveränität tun. Jawohl! Der hebräische Ausdruck für „Souveräner Herr Jehova“ selbst kommt 215mal in Hesekiels Prophezeiung vor.
34 In diesem letzten Drittel des zwanzigsten Jahrhunderts darf mit Bezug auf die letzte Erklärung des Vorhabens Gottes, die in Hesekiel 39:7 erscheint, eins nicht übersehen werden, daß nämlich ‘die Nationen erkennen sollen, daß ich Jehova bin’. Was bedeutet dies? Folgendes: Die Prophezeiung muß sich „am Ende der Jahre“, „im Schlußteil der Tage“, erfüllen. (Hesekiel 38:8, 16, EB, NW) Wenn wir alle Dinge in Betracht ziehen, die sich seit dem Ersten Weltkrieg ereignet haben, der im Jahre 1914 u. Z., also vor mehr als siebenundfünfzig Jahren, ausbrach, müßte das vorausgesagte Ende der Jahre und Tage, der Schlußteil der Jahre und Tage, für uns bald dasein! Alle Nationen stehen heute dicht vor dem Punkt, da sie auf eine Weise zu einer Erkenntnis des einen lebendigen und wahren Gottes, Jehovas, kommen werden, wie sie ihn nie zuvor erkannt haben. Kein einziger von uns kann diesem entgehen. Wir alle gehören zu diesen Nationen. Wird es uns zum Gewinn oder Verlust gereichen, wenn uns diese so wichtige Erkenntnis Jehovas verliehen wird?
35 Da Jehova so viele Erklärungen über das abgab, was die Nationen und Völker erkennen sollen, so geziemt es sich für uns, ob wir nun Jehova und seinen Namen lieben oder nicht, in das prophetische Buch Hesekiel hineinzublicken. Auf diese Weise können wir wahrnehmen, wie sich hervorragende Teile davon in der heutigen Zeit erfüllt haben. Viele ehrlichgesinnte Menschen sind heute immer noch in Verwirrung in bezug auf das höchste Wesen, Gott, den Allmächtigen. Sie können sich selbst nur nützen, wenn sie seinen weisen und zeitgemäßen Rat für heute ermitteln. Warum sollte man wie jener Pharao, der ehemalige Herrscher Ägyptens, zu der Erkenntnis gezwungen werden, daß er Jehova ist? Es ist für uns, die wir ein glückliches Leben lieben, weit besser, seiner gütigen Einladung zu folgen, ihn jetzt auf günstige, friedliche Weise zu erkennen.
Hesekiel 12 – Hesekiel packt sein Bündel – eine Botschaft für Jerusalem
1 Der Herr sprach zu mir: 2 »Sterblicher Mensch, du lebst in einem widerspenstigen Volk. Sie haben Augen, sehen aber nichts; sie haben Ohren, doch sie wollen nicht hören, denn sie lehnen sich gegen mich auf.
3 Du aber, sterblicher Mensch, pack dir ein Bündel, wie es Flüchtlinge bei sich tragen! Verlass am helllichten Tag dein Zuhause, und mach dich auf den Weg, so dass alle es sehen können! Vielleicht gehen diesem widerspenstigen Volk dann die Augen auf. 4 Trag dein Flüchtlingsgepäck am Tag aus dem Haus, während sie dir zuschauen. Am Abend sollst du dann fortziehen wie ein Verbannter: 5 Brich vor ihren Augen ein Loch in deine Hauswand, und zwäng dich hindurch! 6 Nimm dein Bündel auf die Schultern, und zieh in der Dunkelheit fort! Verhüll dein Gesicht, damit du das Land nicht mehr sehen kannst. So sollst du dem Volk Israel zeigen, was sie erwartet!«
7 Ich tat, was der Herr mir befohlen hatte: Bei Tag trug ich mein Flüchtlingsgepäck aus dem Haus, und am Abend brach ich mit der Hand ein Loch in die Hauswand und kroch hinaus. Vor aller Augen packte ich das Bündel in der Dunkelheit auf meine Schultern.
8 Am nächsten Morgen sprach der Herr zu mir: 9 »Sterblicher Mensch, die Israeliten, dieses widerspenstige Volk, haben dich gefragt, was dein Verhalten zu bedeuten hat. 10 Ich, der Herr, lasse ihnen sagen: Diese Botschaft gilt dem König in Jerusalem und allen Israeliten, die dort wohnen. 11 Mach ihnen klar, dass sie an dir sehen können, was ihnen bevorsteht. Was du gezeigt hast, wird mit ihnen geschehen: Sie werden gefangen in die Verbannung geführt. 12 Ihr König nimmt in der Dunkelheit sein Bündel auf die Schultern und flieht durch ein Loch in der Stadtmauer, das für ihn herausgebrochen wurde. Er verhüllt sein Gesicht, um das Land nicht mehr zu sehen. 13 Ich aber werfe mein Fangnetz über ihn, und er wird sich darin verfangen. Ich bringe ihn zur Stadt Babylon, in das Land der Chaldäer; dort wird er sterben, ohne die Stadt je gesehen zu haben. 14 Die Beamten an seinem Königshof, seine Ratgeber und seine Leibwache werde ich in alle Winde zerstreuen. Ja, ich verfolge sie mit gezücktem Schwert, 15 ich vertreibe sie zu fremden Völkern und in fremde Länder. Dann werden sie erkennen, dass ich der Herr bin. 16 Ich sorge dafür, dass nur wenige von ihnen Krieg, Hunger und Seuchen überleben. Sie sollen den Völkern, bei denen sie wohnen, von den abscheulichen Taten der Israeliten erzählen. So werden auch diese Völker erkennen, dass ich der Herr bin.«
Das Zittern Hesekiels – ein Zeichen für Israel
17 Der Herr sprach zu mir: 18 »Sterblicher Mensch, nur noch mit Zittern sollst du dein Brot essen, und wenn du trinkst, sollst du beben vor Angst! 19 Sag deinem Volk in der Verbannung: So spricht Gott, der Herr: Die Menschen, die in Jerusalem und in ganz Israel übrig geblieben sind, werden voller Angst ihr Brot essen und zitternd vor Entsetzen ihr Wasser trinken. Denn ihr Land wird verwüstet und seines ganzen Reichtums beraubt sein. So strafe ich die Bewohner für Unrecht und Gewalt. 20 Die blühenden Städte liegen in Trümmern, und die fruchtbaren Felder sind nur noch eine trostlose Wüste. So werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin.«
Eine beliebte Redensart und eine unbequeme Botschaft
21 Der Herr sprach zu mir: 22 »Sterblicher Mensch, welche Redensart geht da bei euch in Israel um? Ihr sagt: ›Die Zeit vergeht, aber die Visionen der Propheten erfüllen sich nie!‹ 23 Darum richte dem Volk aus, was ich, der Herr, ihnen zu sagen habe: Ich werde dafür sorgen, dass man diese Redensart in Israel nicht mehr gebraucht! Sag ihnen: Die Zeit ist gekommen, die Visionen erfüllen sich! 24 In Zukunft wird es in Israel keine falschen Propheten mehr geben, die euch nach dem Munde reden und von Erscheinungen berichten, die sie gar nicht gesehen haben. 25 Denn ich, der Herr, rede zu euch; und was ich verkünde, das trifft ein! Es lässt nicht mehr lange auf sich warten. Noch zu euren Lebzeiten, ihr widerspenstigen Israeliten, werden sich alle meine Voraussagen erfüllen. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort!«
26 Weiter sagte der Herr zu mir: 27 »Sterblicher Mensch, die Israeliten behaupten über dich: ›Seine Visionen betreffen uns nicht, er weissagt für eine ferne Zukunft!‹
28 Darum richte ihnen aus: So spricht Gott, der Herr: Was ich voraussage, lässt nicht mehr lange auf sich warten! Was ich verkünde, das trifft ein! Mein Wort gilt!«
Wieder einmal anschaulicher Unterricht: nur was hat das Volk davon, dass es hierbei zusieht?
Seine „Veranschaulichung“ gilt doch jenen, die sich noch in Jerusalem befinden – die ihm dabei zusehen, sind aber doch mit ihm im Exil. Wie würden sie die Erfüllung sehen? Sie sind doch gar nicht dabei, wenn es soweit ist
Hesekiel 13 – Die falschen Propheten werden umkommen!
1 Der Herr sprach zu mir: 2 »Sterblicher Mensch, klag alle selbst ernannten Propheten in Israel an! Sie sollen auf meine Botschaft hören!
3 Sag ihnen von mir, dem Herrn:
Ich warne euch, ihr törichten Propheten, die ihr euren eigenen Eingebungen folgt und von Visionen redet, die ihr gar nicht gesehen habt! 4 Ihr fühlt euch bei Israels Untergang so wohl wie Füchse, die in Ruinen hausen!5 Keiner von euch bewacht die großen Lücken in Israels Befestigungsmauer, keiner bessert sie aus, damit mein Volk gewappnet sein könnte für den Tag, an dem ich, der Herr, Gericht halte. 6 Was ihr als Visionen ausgebt, ist eine Täuschung, und wenn ihr weissagt, lügt ihr! Ihr verkündet: ›So spricht der Herr!‹, obwohl ich euch gar nicht beauftragt habe – und dann erwartet ihr auch noch, dass ich eure Voraussagen eintreffen lasse! 7 Eure Visionen führen die Menschen in die Irre, eure Weissagung ist nichts als Lüge. Denn ihr behauptet, meine Worte zu verkünden, obwohl ich euch gar keine Botschaft mitgeteilt habe.
8 Darum sage ich, der Herr: Weil ihr leere Worte macht und von trügerischen Visionen erzählt, bekommt ihr es mit mir zu tun! 9 Drohend erhebe ich meine Hand, um euch zu strafen, ihr Lügenpropheten! Ich schließe euch aus meinem Volk aus – in den Verzeichnissen der Bewohner Israels wird man eure Namen nicht mehr finden. Nie mehr könnt ihr in euer Land zurückkehren! So werdet ihr erkennen, dass ich Gott, der Herr, bin. 10 Ihr führt mein Volk in die Irre, denn ihr ruft: ›Wir werden glücklich und in Frieden leben!‹ Doch es gibt keinen Frieden! Mein Volk hat eine dünne Schutzwand aus losen Steinen aufgeschichtet, und ihr habt sie mit weißer Farbe übertüncht, als sei sie eine feste Mauer. 11 Ihr Schönfärber! Eure Wand wird einstürzen! Es kommt ein Wolkenbruch, Hagelkörner so groß wie Steine prasseln auf sie herab, und ein schwerer Sturm peitscht dagegen. 12 Und siehe da – die Wand stürzt ein! Dann verspottet man euch: ›Wo ist nun eure schöne Farbe geblieben?‹
13 Ich, der Herr, sage es noch einmal: Mein Zorn über euch ist gewaltig, darum schicke ich Sturm, Regen und Hagel mit zerstörerischer Macht. 14 Ich reiße die Wand ein, die ihr so schön angemalt habt, ich lasse sie zu Boden stürzen, ihr Fundament wird bloßgelegt. Und wenn sie einstürzt, werdet ihr unter ihren Trümmern begraben. Dann sollt ihr erkennen, dass ich der Herr bin. 15 So werde ich an der Wand und an euch Schönfärbern meinen Zorn auslassen. Ja, ich spotte über euch: Die Wand ist weg und mit ihr alle, die sie übermalt haben! 16 Ihr habt dem Volk von herrlichen Visionen erzählt und ihm Glück und Frieden prophezeit, obwohl sein Untergang nahe ist! Darum wird keiner von euch Propheten überleben. Darauf könnt ihr euch verlassen!«
17 Weiter sprach der Herr zu mir: »Sterblicher Mensch, tritt den selbst ernannten Prophetinnen aus deinem Volk entgegen! Klage sie an, und richte ihnen meine Worte aus:
18 Ich warne euch, ihr Frauen, die ihr Zauberbänder für die Handgelenke anfertigt und magische Schleier für Leute jeder Größe näht, um Macht zu besitzen über die Menschen! Meint ihr, ihr könntet in meinem Volk Menschenleben auslöschen oder verschonen – je nachdem, was es euch für einen Nutzen bringt? 19 Mit euren Zaubereien raubt ihr mir die Ehre, und das für eine Hand voll Gerste und einen Bissen Brot! Menschen, die nicht sterben sollten, liefert ihr dem Tod aus und verschont solche, die es nicht verdienen, am Leben zu bleiben. Mein Volk hört gerne Lügen, und ihr habt ihnen Lügen aufgetischt.
20 Darum sage ich, der Herr: Ich hasse eure Zauberbänder, mit denen ihr die Menschen wie Vögel fangt! Ich reiße sie von euren Handgelenken und lasse alle frei, die sich darin verfangen haben! 21 Ich zerfetze eure magischen Schleier und rette mein Volk aus eurer Gewalt. Es soll keine leichte Beute mehr für euch sein! Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin.
22 Mit euren Lügenmärchen quält ihr aufrichtige Menschen, denen ich Kummer ersparen wollte. Die Gottlosen aber ermutigt ihr und verhindert damit, dass sie ihre üblen Machenschaften aufgeben und ihr Leben retten.
23 Doch nun ist es vorbei mit euren verlogenen Visionen und mit eurer Wahrsagerei! Ich will mein Volk aus eurer Gewalt retten. Dann müsst ihr erkennen, dass ich der Herr bin.«
Was genau ist mit den Zauberbändern und Schleiern gemeint?
Sind sie buchstäblich zu sehen oder sind es eine Art Bannsprüche? Worum genau geht es hier bei dem, was diese Frauen tun?
1 Einige Führer Israels kamen zu mir, weil sie Gott durch mich befragen wollten. Sie setzten sich vor mich hin und warteten. 2 Da sprach der Herr zu mir: 3 »Sterblicher Mensch, diese Männer haben ihr Herz an ihre Götzen gehängt. Sie haben nur noch ihre Götter im Sinn – und nun soll ich ihnen antworten und helfen? 4 Richte ihnen aus: So spricht Gott, der Herr: Wenn jemand vom Volk Israel Götzen anbetet, sich gegen mich auflehnt und dann auch noch zum Propheten kommt, um mich zu befragen, werde ich, der Herr, ihm tatsächlich eine Antwort geben – die Antwort, die er bei der Menge seiner Götzen verdient hat! 5 Ja, ich werde die Israeliten hart anfassen, weil sie sich von mir abgewandt haben und ihre Götzen verehren.
6 Darum verkünde dem ganzen Volk, was ich, der Herr, ihnen sage: Kehrt um, wendet euch ab von euren Göttern, und sagt euch los von eurem abscheulichen Götzendienst!
7 Ich sage es noch einmal:
Wenn jemand vom Volk Israel und von den Fremden, die bei euch leben, sich von mir abwendet, seine Götzen anbetet und von mir nichts mehr wissen will, wenn er dann noch zum Propheten kommt, um mich um Rat zu fragen, werde ich selbst, der Herr, ihm die passende Antwort geben. 8 Ja, ein solcher Mensch bekommt es mit mir zu tun! Was ich ihm antue, soll allen zur Warnung dienen; sein Unglück wird sprichwörtlich sein. Ich verstoße ihn aus meinem Volk und vernichte ihn. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin.
9 Lässt ein Prophet sich dazu hinreißen, dem Götzendiener eigenmächtig ein Wort von mir zu verkünden, dann nur, weil ich, der Herr, ihn dazu verleitet habe! Drohend strecke ich meine Hand auch gegen ihn aus, ich verstoße ihn aus meinem Volk und vernichte ihn. 10 Also müssen beide – der Götzendiener, der fragt, und der Prophet, der eigenmächtig antwortet – die gleiche Strafe tragen, denn ihre Schuld ist gleich groß. 11 So warne ich das Volk Israel, damit sie mir nicht mehr den Rücken kehren und sich nicht länger durch ihre Sünden verunreinigen. Sie werden mein Volk sein, und ich werde ihr Gott sein. Das verspreche ich, der Herr!«
Gottes Strafe ist gerecht!
12 Der Herr sprach zu mir: 13 »Sterblicher Mensch, stell dir vor, ein Land bricht mir die Treue und lehnt sich gegen mich auf, und ich schicke zur Strafe eine Hungersnot ins Land, an der Menschen und Tiere zugrunde gehen. 14 Wenn dann in diesem Land die drei Männer Noah, Daniel und Hiob lebten, könnten sie durch ihre Treue zu mir nur ihr eigenes Leben retten! Das schwöre ich, der Herr.
15 Oder stell dir vor, ich lasse Raubtiere ein Land durchstreifen und die Bewohner töten, und das Land wird zur trostlosen Wüste, weil aus Angst kein Mensch mehr hindurchreist. 16 Wenn dann diese drei Männer darin lebten, könnten sie noch nicht einmal ihre Söhne und Töchter retten, sondern nur sich selbst. Das Land aber würde zur menschenleeren Wüste. Das schwöre ich, der Herr, so wahr ich lebe!
17 Oder stell dir vor, ich lasse Krieg in einem Land ausbrechen und vernichte Mensch und Tier durch tödliche Waffen. 18 Wenn dann diese drei Männer darin lebten, könnten sie noch nicht einmal ihre Söhne und Töchter retten, sondern nur sich selbst. Das schwöre ich, der Herr, so wahr ich lebe!
19 Oder stell dir vor, ich schicke die Pest in ein Land und rotte in meinem Zorn Mensch und Tier aus. 20 Wenn dann Noah, Daniel und Hiob darin lebten, könnten sie noch nicht einmal ihre Söhne und Töchter retten, sondern nur sich selbst, weil sie mir treu waren. Das schwöre ich, der Herr, so wahr ich lebe!
21 Und nun sage ich, der Herr: Selbst wenn ich meine vier schrecklichsten Strafen – Krieg, Hunger, Raubtiere und Pest – auf einen Schlag über Jerusalem hereinbrechen lasse und Mensch und Tier ausrotte, 22 so werden doch einige Menschen in der Stadt verschont bleiben. Zusammen mit ihren Söhnen und Töchtern werden sie zu euch in die Verbannung verschleppt. Wenn ihr dann ihr abscheuliches Tun und Treiben mit anschauen müsst, werdet ihr einsehen, dass mein Gericht über Jerusalem die einzig gerechte Strafe war.
23 Es wird euch trösten, wenn ihr seht, dass ich Jerusalem nicht ohne Grund zerstört habe. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort.«
hierzu ein ergänzender WT-Artikel vom 15.09.1988
Jehova zieht sein Schwert aus der Scheide
„Alle von Fleisch werden erkennen müssen, daß ich selbst, Jehova, mein Schwert aus seiner Scheide gezogen habe“ (HESEKIEL 21:5).
JEHOVAS Schwert versetzt seine Feinde zu Recht in Schrecken. Wußten aber die Sünder in den Königreichen Juda und Israel wirklich, was geschah, als er es gegen sie schwang? Ja, sie waren davon in Kenntnis gesetzt worden, daß Jehova sein Schwert aus der Scheide gezogen hatte (Esra 9:6-9; Nehemia 1:8; 9:26-30).
2 Durch seinen Propheten und Wächter Hesekiel sagte Gott: „Alle von Fleisch werden erkennen müssen, daß ich selbst, Jehova, mein Schwert aus seiner Scheide gezogen habe“ (Hesekiel 21:5). Galten diese Worte nur in alter Zeit? Oder haben sie auch eine Bedeutung für uns?
Vorschau auf das Gericht Jerusalems
3 Wieder bewegte sich der Wagen Jehovas, und auch Hesekiels Aufenthaltsort änderte sich. Gottes wagenähnliche himmlische Organisation begab sich sozusagen auf einen Beobachtungsposten über dem Ölberg. Hier sagte Jesus später die Zerstörung voraus, die im Jahre 70 u. Z. über Jerusalem kam und ein prophetisches Vorbild des Endes der Christenheit war (Markus 13:1-20). In einer Vision war Hesekiel vom Strom Kebar nach Jerusalem versetzt worden; nun wurde er aber durch Gottes Geist in sein Haus des Exils in Babylonien zurückgebracht. Dort berichtete er anderen Exilanten ‘alles, was Jehova ihn hatte sehen lassen’. Desgleichen verkünden sowohl Gottes gesalbter „Wächter“ als auch die mit ihm verbundenen Zeugen heute alles, was ihnen der Lenker des himmlischen Wagens geoffenbart hat (Hesekiel 11:22-25).
4 Durch symbolische Handlungen zeigte Hesekiel den jüdischen Exilanten, daß nationales Unheil bevorstand. (Lies Hesekiel 12:1-7.) Der Prophet trug „Exilgepäck“, um die wenigen Dinge anzudeuten, die Gefangene auf den Schultern tragen konnten. Bald würde man überall in Jerusalem erschaudern. Viele nahmen diese Warnungen zwar nicht ernst, doch Hesekiel sollte dem Volk sagen: „Es wird keinen Aufschub mehr geben.“ Auch heute werden göttliche Warnungen und Prophezeiungen verachtet, dennoch können wir vieles tun, um Wahrheitssuchern zu helfen, auf ihre Erfüllung zu vertrauen (Hesekiel 12:8-28).
5 Wer nicht auf Jehovas Wächter hörte, sollte wissen, daß er Gottes „Schwert“ zu spüren bekäme. Deshalb wurden diejenigen, die für die falschen Vorstellungen bezüglich der Sicherheit Jerusalems und Judas verantwortlich waren, bloßgestellt. Falsche Propheten wurden mit schädlichen Füchsen verglichen, und es wurde gezeigt, daß Lügner die wankenden Mauern oder vergeblichen Unternehmungen des Volkes mit Tünche verputzten. Auch falsche Prophetinnen wurden angeprangert. Der „Tag Jehovas“ stand bevor, und sein Angesicht war gegen die gerichtet, die sich ‘von ihm zurückzogen’, das heißt sich davon ‘zurückzogen, Gott zu folgen’. Wenn wir uns Jehova hingegeben haben, möchten wir uns sicherlich nie von seinem heiligen Dienst zurückziehen (Hesekiel 13:1 bis 14:11).
6 Wer hätte die widerspenstigen Judäer retten können? Nicht einmal Gerechte wie Noah, Daniel und Hiob hätten sie befreien können, als Gott seine Gerichte über das Land brachte. Wenn wir gerettet werden möchten, müssen wir unserer persönlichen Verantwortung vor Gott nachkommen und seinen Willen tun (Hesekiel 14:12-23; Römer 14:12).
7 Juda wurde wegen seiner untreuen Bewohner mit einem wilden Weinstock verglichen, der keine guten Früchte trug und nur für das Feuer taugte (Hesekiel 15:1-8). Auch mit einem Findelkind wurde es verglichen, das von Gott aus Ägypten gerettet und so lange genährt wurde, bis es zur Frau herangewachsen war. Jehova nahm sie sich zur Frau, aber sie wandte sich falschen Göttern zu und sollte wegen ihres geistigen Ehebruchs Vernichtung erleiden. Doch mit den Treuen würde Gott „einen auf unabsehbare Zeit dauernden Bund errichten“ — den neuen Bund mit dem geistigen Israel (Hesekiel 16:1-63; Jeremia 31:31-34; Galater 6:16).
8 Als nächstes wurden die Herrscher Babylons und Ägyptens mit großen Adlern verglichen. Einer brach die Spitze einer Zeder ab, indem er König Jojachin absetzte und ihn durch Zedekia ersetzte. Dieser schwor Nebukadnezar einen Treueid, aber er brach ihn und suchte die militärische Hilfe des Herrschers von Ägypten, des anderen großen Adlers. Wenn sich Zedekia bei seinem Eid auf Gottes Namen berufen hatte, brachte er durch das Brechen des Eides Schmach auf Jehova. Schon der Gedanke daran, Schmach auf Gott zu bringen, sollte uns davor zurückschrecken lassen, jemals nicht Wort zu halten. Es ist tatsächlich ein Vorrecht für uns, als Zeugen Jehovas den göttlichen Namen zu tragen (Hesekiel 17:1-21).
9 Die dann folgende messianische Prophezeiung ist sehr ermutigend. (Lies Hesekiel 17:22-24.) Mit dem „einen zarten [Schößling]“ ist Jesus Christus, der messianische König, gemeint. Von Jehova auf dem himmlischen Berg Zion gepflanzt, würde er zu einer „majestätischen Zeder“ werden — ein Schutz und ein Quell des Segens während seiner Herrschaft über die Erde (Offenbarung 14:1). Gestützt darauf, können wir tatsächlich Mut fassen.
10 Wenn wir aus der Erfüllung der messianischen Prophezeiung Nutzen ziehen wollen, müssen wir allerdings ein gutes Verhältnis zu Jehova bewahren. Hesekiels Mitexilanten dachten offensichtlich, sie stünden bei Gott vortrefflich da, und gaben ihren Vorfahren die Schuld für ihr Leid. Der Prophet wies jedoch darauf hin, daß jeder für die Folgen seines Lebenswandels verantwortlich ist (Hesekiel 18:1-29; vergleiche Jeremia 31:28-30). Dann folgte ein Aufruf. (Lies Hesekiel 18:30-32.) Ja, Jehova verfährt barmherzig mit Reumütigen und hat kein Gefallen an jemandes Tod. Daher sagt er: ‘Kehrt um, und bleibt am Leben.’ (Vergleiche 2. Petrus 3:9.)
11 In einem Totenklagelied über den Sturz Judas wurden seine Herrscher mit jungen Löwen verglichen. König Jehoahas starb im ägyptischen Exil, Jojakim wurde von Nebukadnezar gefangengenommen und Jojachin nach Babylon ins Exil weggeführt. Dann setzte Nebukadnezar Zedekia auf den Thron in Juda, doch dieser Herrscher lehnte sich auf. Schließlich wurde er, gleich einem Löwen in einem Käfig, als Gefangener nach Babylon gebracht. In Übereinstimmung mit dem prophetischen Totenklagelied wurde Juda 607 v. u. Z. ein verdorbener Weinstock, „und es erwies sich, daß an ihr [an Juda] kein starker Stab war, kein Zepter zum Herrschen“. Juda war mit dem „Schwert“ Jehovas geschlagen worden (Hesekiel 19:1-14; Jeremia 39:1-7).
12 Als „Männer von den Älteren Israels“ zu Hesekiel kamen, verkündigte er ihnen die Botschaft Gottes. Er wies darauf hin, daß Jehova die Israeliten aus Ägypten befreit und ihnen sein Gesetz gegeben hatte, doch sie hatten es verworfen und Götzendienst getrieben. Da Hesekiels Zeitgenossen ähnlicher Sünden schuldig waren, würde Gott mit ihnen ins Gericht gehen. Offensichtlich aus Skepsis und nicht etwa, weil sie nicht verstanden, was Hesekiel sagte, fragten sie: „Verfaßt er nicht Sprichwörter?“ Sie würden bald erfahren, daß es sich bei der Botschaft des Propheten nicht bloß um Sprichwörter handelte. Das sollte für uns eine Warnung sein, bezüglich der Erfüllung biblischer Vorhersagen eine skeptische Haltung einzunehmen (Hesekiel 20:1-49).
Jehova, der Kriegsmann
13 Im siebten Jahr des Exils (am 10. Ab 611 v. u. Z.) verblieben nur noch weniger als zweieinhalb Jahre, bevor ‘die Schlacht am Tag Jehovas’ gegen Juda und Jerusalem beginnen sollte (Hesekiel 13:5; 20:1). Beachten wir, was Jehova, der Kriegsmann, damals durch Hesekiel sagte. (Lies Hesekiel 21:1-5.) Gottes „Schwert“ versinnbildlicht das irdische Werkzeug, das er benutzen würde, doch könnte es auch seine himmlische, wagenähnliche Organisation einschließen. ‘Gerechte’ und ‘böse’ Bewohner Judas und Israels würden ebenso wie die Nationen, die Gottes Volk nicht gut gesinnt waren, durch die Schärfe des „Schwertes“ Jehovas fallen. Ja, „alle von Fleisch“ würden erkennen müssen, daß Jehova gegen sie Krieg führt.
14 Heute machen Jehovas gesalbte Zeugen wie Hesekiel auf das „Schwert“ aufmerksam, das Jehova gegen die Anhänger der Christenheit schwingen wird, bei deren Bereich es sich um den gegenbildlichen „Boden Israels“ handelt. Bald wird „alles Fleisch von Süden nach Norden“, das heißt alle, die die falsche Religion praktizieren, dieses „Schwert“ zu spüren bekommen. Selbstsichere hatten in den Tagen Hesekiels keinen Grund, zu jubeln und zu schlußfolgern, Jehovas „Schwert“ werde unter ihnen keine ‘Schlachtung veranstalten’. Dieses „Schwert“ verwarf das Zepter des Königreiches Juda genauso wie jeden anderen „Baum“ oder jedes andere Zepter. Bestimmt werden daher auch die Herrscher der Christenheit von Gottes Hinrichtungswerkzeug nicht verschont werden (Hesekiel 21:6-17).
15 Hesekiels Prophezeiung zeigt weiter, daß niemand das „Schwert“ Jehovas abwenden kann, auch nicht die Dämonen. (Lies Hesekiel 21:18-22.) Wiewohl sich König Nebukadnezar dämonischer Wahrsagerei bedienen würde, würde Jehova dafür sorgen, daß der babylonische Herrscher gegen Jerusalem vorrücken würde, nicht gegen das schwächere Rabba, die Hauptstadt der Ammoniter. Aus einem Behältnis würde Nebukadnezar einen Pfeil herausziehen, der für Jerusalem markiert wäre. Er würde Teraphim (wahrscheinlich kleine Götzen in Form eines Menschen) benutzen und in der Leber eines getöteten Tieres nach Anzeichen suchen. Trotz Wahrsagung würde er jedoch den Weg zur judäischen Hauptstadt nehmen und sie belagern. Es stimmt, Nebukadnezar hatte mit König Zedekia einen Bund geschlossen. Doch Zedekia und andere Juden würden wegen ihrer Bundbrüchigkeit „sogar von der Hand ergriffen“ und gefangen nach Babylon geführt werden (Hesekiel 21:23, 24).
16 Durch seine Rebellion verwundete sich Zedekia selbst tödlich. (Lies Hesekiel 21:25-27.) Als Judas König abgesetzt wurde, wurden der königliche Turban und die Krone entfernt (2. Könige 25:1-7). Das ‘hohe’ Königreich Juda wurde ‘erniedrigt’, indem es 607 v. u. Z. verwüstet wurde. So wurden die ‘niedrigen’ nichtjüdischen Königreiche ‘erhöht’, und sie konnten ohne die Einmischung eines Vorbildkönigreiches Gottes auf der Erde herrschen (5. Mose 28:13, 15, 36, 43, 44). Damit begannen die „bestimmten Zeiten der Nationen“, die Heidenzeiten, die 1914 endeten, als Gott das Königtum Jesus Christus übergab, das heißt ‘dem, der das gesetzliche Recht darauf hatte’ (Lukas 21:20-24; Psalm 110:1, 2; Daniel 4:15-28; 7:13, 14). Da Jesus einen himmlischen Thron einnimmt, können die nichtjüdischen Nationen das, was das alte Jerusalem symbolisierte, nicht niedertreten, nämlich das Königreich des rechtmäßigen Erben Davids (Hebräer 12:22).
17 Ammonitische Propheten sagten, Ammons Hauptstadt Rabba werde der Zerstörung durch Nebukadnezars Schwert entgehen. Aber das war eine „Lüge“, denn das ganze Land Ammon sollte verwüstet werden. Wie Rabba nach Jerusalem zerstört wurde, so wird in unseren Tagen gemäß Gottes Beschluß auf die Vernichtung der Christenheit die Vernichtung der Nationen folgen (Hesekiel 21:28-32; Offenbarung 16:14-16).
Jerusalem angeklagt
18 Wieder redete Hesekiel das Wort Jehovas und prangerte Jerusalem für seine Sünden an, wie zum Beispiel Blutvergießen, Götzendienst, zügelloser Wandel, Betrug und die Sünde, Gott vergessen zu haben. Seine mit Blutschuld beladenen Vorsteher schreckten in ihrem Machtmißbrauch nicht vor Mord zurück, und Verleumder entledigten sich ihrer Feinde durch Falschanklagen. Dieser Sünden wegen würden die Bewohner Jerusalems zerstreut werden. Das zu wissen sollte uns in dem Entschluß bestärken, uns nicht des Machtmißbrauchs, des zügellosen Wandels, der Verleumdung oder anderer schwerwiegender Sünden schuldig zu machen (Hesekiel 22:1-16).
19 Jehova würde die Bewohner Judas auch in einem Ofen schmelzen, und zwar nicht, um sie zu läutern, sondern um sie in seinem feurigen Grimm gewissermaßen zu verflüssigen (Hesekiel 22:17-22). Das war für die zu einer Verschwörung anstiftenden Propheten, die gesetzlosen Priester, die gierigen Fürsten und das ungerechte Volk eine wohlverdiente Strafe. Sie alle wurden angeklagt. Da kein einziger unter ihnen für Gerechtigkeit eintrat, würde Gott sie mit dem Feuer seines Zornausbruchs ausrotten (Hesekiel 22:23-31).
Die Strafe verdient
20 Die Ausgießung des Zornes Gottes wurde als nächstes durch die Urteilsvollstreckung an zwei symbolischen Frauen dargestellt, die des geistigen Ehebruchs schuldig waren. Eine war Ohola, das Zehnstämmereich Israel mit seiner Hauptstadt Samaria. Sie war „die ältere“, weil sie aus den meisten Stämmen Israels bestand, die Stämme eingeschlossen, die von Ruben und Simeon, den ältesten Söhnen Jakobs, abstammten. Ihre Schwester war Oholiba, das Zweistämmereich Juda mit Jerusalem als Hauptstadt. Ohola bedeutet „ihr Zelt“. Oholiba bedeutet „mein Zelt ist in ihr“, was zutreffend war, da sich Gottes Zelt oder Tempel in Juda befand (Hesekiel 23:1-4).
21 Ohola (Israel) hörte zu bestehen auf, als sie 740 v. u. Z. von den Assyrern besiegt wurde. Was hatte sie getan? (Lies Hesekiel 23:5-7.) Ohola hatte treulos gehandelt und Schutz in politischen Bündnissen gesucht. Das führte dazu, daß sie die falsche Anbetung ihrer Verbündeten übernahm und sich so ‘mit ihren mistigen Götzen verunreinigte’. Gewarnt durch Oholas geistigen Ehebruch, sollten wir uns vor weltlichen Bindungen hüten, die unseren Glauben zerstören können (Jakobus 4:4; 1. Johannes 2:15-17).
22 Oholiba (Juda) sündigte noch mehr als ihre Schwester, und daher kam im Jahre 607 v. u. Z. durch die Babylonier ein nationales Unglück über sie. Ihre Kinder fielen durch das Schwert oder wurden in Gefangenschaft geführt, und sie wurde unter den Nationen entehrt. Wie Ohola und Oholiba begeht die Christenheit geistigen Ehebruch, was in den Augen des Gottes, den sie anzubeten behauptet, eine Sünde ist. Der Protestantismus mit seinen vielen Glaubensgemeinschaften hat sich durch die kommerziellen und politischen Mächte der Welt noch mehr verunreinigt als seine ältere Schwester, der Katholizismus. Deshalb wird Jehova dafür sorgen, daß die gesamte Christenheit vernichtet wird. Dann werden die Menschen wissen, daß er der Souveräne Herr Jehova ist. Wir werden in unserer Entschlossenheit bestärkt, ungebührliche weltliche Bindungen zu meiden, wenn wir daran denken, daß sich die Verbündeten der Christenheit in Kürze gegen sie wenden und das Urteil Gottes an ihr als dem wichtigsten Teil Groß-Babylons, des Weltreiches der falschen Religion, vollstrecken werden (Hesekiel 23:8-49; Offenbarung 17:1-6, 15-18).
Heuchler bestürzt
23 Noch an demselben Tag, an dem Nebukadnezar Ende Dezember seine 18monatige Belagerung Jerusalems begann (am 10. Tebeth 609 v. u. Z.), ließ Gott Hesekiel eine weitere anschauliche Botschaft zukommen. Das belagerte Jerusalem wurde darin als ein Kochtopf dargestellt, in dem die Bewohner der Stadt ‘gekocht’ würden. Moralischer Schmutz hatte bewirkt, daß sich in diesem symbolischen Kochtopf „Rost“ ansetzte. „Stück um Stück“ würden die Sünder aus Jerusalem herausgebracht werden, und Jerusalems Wehe würde erst mit seiner Zerstörung enden. Jehova hatte die Stadt gemäß ihren bösen Handlungen gerichtet, und sie mußte zerstört werden, genauso wie die Christenheit vernichtet werden muß (Hesekiel 24:1-14).
24 Hesekiel sollte sich als nächstes auf ungewöhnliche Weise verhalten. (Lies Hesekiel 24:15-18.) Warum sollte der Prophet keinen Kummer erkennen lassen, als seine Frau starb? Um zu zeigen, wie bestürzt die Juden über die Zerstörung Jerusalems und des Tempels und die Vernichtung seiner Einwohner wären. Hesekiel hatte bereits genug über derartige Angelegenheiten gesagt; er würde Gottes Botschaft erst wieder verkündigen, wenn ihm vom Sturz Jerusalems berichtet würde. Auch die Christenheit und ihre heuchlerischen Anhänger werden bei ihrer Vernichtung wie betäubt sein. Und nachdem die „große Drangsal“ begonnen hat, wird das genügen, was die gesalbte Wächterklasse bereits über das Ende der Christenheit gesagt hat (Matthäus 24:21). Aber wenn Gottes „Schwert“ über die Christenheit kommt, werden diese bestürzten Religionsanhänger und andere ‘erkennen müssen, daß er Jehova ist’ (Hesekiel 24:19-27)
Hesekiel 15 – Jerusalem, das unnütze Holz eines Weinstocks
1 Der Herr fragte mich: 2 »Du sterblicher Mensch, was hat das Holz eines Weinstocks dem Holz der Sträucher voraus, die zwischen den Bäumen im Wald wachsen? 3 Kann man irgendetwas daraus herstellen? Oder kann man es wenigstens als Pflock an der Wand benutzen, um allerlei Werkzeuge daran aufzuhängen? 4 Nein! Das Holz einer Weinranke taugt einzig und allein als Brennholz! Wenn die Flammen die beiden Enden der Ranke verzehrt haben und sie auch in der Mitte schon versengt ist, kann man sie dann noch zu etwas gebrauchen? 5 Schon als sie noch nicht verbrannt war, konnte man nichts mit ihrem Holz anfangen – wie viel weniger, wenn das Feuer sie nun verkohlt hat!
6 Darum sage ich, der Herr: Das Holz eines Weinstocks ist kein bisschen wertvoller als das der Sträucher zwischen den Bäumen im Wald! Ich werfe es ins Feuer – und genau dasselbe werde ich mit den Einwohnern Jerusalems tun! 7 Bisher sind sie dem Feuer noch knapp entronnen, jetzt aber werden sie von ihm verzehrt. Wenn mein Strafgericht sie trifft, werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin.
8 Das ganze Land mache ich zur menschenleeren Wüste, weil seine Bewohner mir die Treue gebrochen haben. Darauf könnt ihr euch verlassen!«
Warum? Weil sie den Bund ihrer Vorväter gebrochen haben.
Erinnern wir uns noch an den Bund, den sie unter Mose mit ihrem Gott Jehova geschlossen haben? Erinnern wir uns noch an die Segen und die Flüche?
Wenn Jehova sie jetzt straft, dann zeigt dies nur, dass zumindestens ER sich an den Bund hält – denn ihnen widerfährt lediglich das, was Jehova ihnen für ihr Verhalten „versprochen“ hatte
1 Der Herr sprach zu mir: 2 »Sterblicher Mensch, mach den Einwohnern Jerusalems deutlich, was für schreckliche Dinge sie getrieben haben! 3 Verkünde ihnen: So spricht Gott, der Herr: Jerusalem, du bist in Kanaan zur Welt gekommen; dein Vater war ein Amoriter, deine Mutter eine Hetiterin. 4 Nach deiner Geburt wurde nicht einmal deine Nabelschnur abgeschnitten. Niemand hat dich gewaschen und mit Salz abgerieben, niemand dich gewickelt. 5 Kein Mensch hatte Mitleid mit dir und erbarmte sich über dich. Noch am Tag deiner Geburt warf man dich aufs freie Feld, weil jeder nur Verachtung für dich übrig hatte.
6 Ich kam an dir vorüber und sah dich hilflos und blutverschmiert am Boden liegen. Da sagte ich zu dir: ›Du sollst am Leben bleiben 7 und heranwachsen wie eine Blume auf dem Feld!‹ Du blühtest auf und wurdest zu einer schönen Frau voller Anmut. Deine Brüste wuchsen, dein Haar war voll und schön. Aber immer noch warst du völlig nackt.
8 Wieder kam ich an dir vorüber, und ich sah, dass du alt genug warst, einen Mann zu lieben. Da breitete ich meinen Mantel über dich aus und bedeckte deinen nackten Körper als Zeichen dafür, dass du meine Frau sein solltest. Ich, der Herr, schwor dir Treue und schloss mit dir einen Bund fürs Leben. So wurdest du meine Frau.
9 Ich badete dich, wusch dir das Blut ab und salbte dich mit duftenden Ölen. 10 Ich zog dir ein buntes, kostbares Kleid und Sandalen aus bestem Leder an. Du bekamst von mir ein Stirnband aus feinem Leinen und einen seidenen Umhang. 11 Ich gab dir wertvollen Schmuck, legte dir Spangen an die Arme und eine Kette um den Hals. 12 Deine Nase schmückte ich mit einem Ring, ich gab dir Ohrringe und setzte dir eine prachtvolle Krone auf. 13 Du warst geschmückt mit Silber und Gold, du kleidetest dich in Leinen, Seide und bunt gewebte Stoffe. Die feinsten Speisen bekamst du: Brot, gebacken aus bestem Mehl, Honig und Öl. So wurdest du wunderschön und würdig, eine Königin zu sein. 14 Bei allen Völkern erzählte man sich von deiner Schönheit; sie war makellos und vollkommen durch den Schmuck, den ich, der Herr, dir geschenkt hatte.
15 Aber du – du hast dir viel auf deine Schönheit eingebildet. Dass sie überall gerühmt wurde, nutztest du reichlich aus: Jedem, der dir über den Weg lief, hast du dich angeboten und dich ihm an den Hals geworfen. 16 Aus deinen bunten Kleidern machtest du dir ein Lager auf den Höhen, wo den Götzen geopfert wird. Dort schliefst du mit jedem, den du bekommen konntest. So etwas hätte niemals geschehen dürfen! 17 Du nahmst den Schmuck aus Silber und Gold, den ich dir geschenkt hatte, und machtest dir männliche Götterfiguren daraus. Mit ihnen hast du mich betrogen. 18 Deine bunt gewebten Kleider zogst du ihnen an und brachtest ihnen als Opfer den Weihrauch und das Öl dar, die du von mir bekommen hattest. 19 Das Brot aus bestem Mehl, Honig und Öl, das ich dir gegeben hatte, hast du ihnen geopfert, um sie für dich zu gewinnen. Das alles hast du getan; dies bezeuge ich, der Herr.
20 Die Söhne und Töchter, die du mir geboren hattest, warfst du den Götzen zum Fraß vor. War die Hurerei, die du getrieben hattest, dir noch zu wenig? 21 Musstest du auch noch meine Kinder schlachten und als Opfer für andere Götter verbrennen? 22 Während du den widerlichen Götzen Opfer darbrachtest und die Ehe mit mir brachst, hast du keinen Gedanken an die Zeit verschwendet, in der du nackt und hilflos in deinem Blut lagst.
23 Darum sage ich, der Herr: Es wird dir schlecht ergehen! Denn dein schlimmes Treiben war dir noch nicht genug: 24-25 An jedem öffentlichen Platz hast du dir ein Bett für deine Hurerei errichtet, ja, an jeder Straßenecke bautest du deine Heiligtümer. Du hast deine Schönheit missbraucht und deine Beine gespreizt für jeden, der vorüberkam. Unaufhörlich triebst du deine schamlose Hurerei. 26 Du ließest dich mit den Ägyptern ein, deinen Nachbarn mit dem großen Glied. Du schliefst mit ihnen, um mich zu kränken. 27 Darum hob ich drohend meine Hand und nahm dir einen Teil von dem weg, was ich dir geschenkt hatte. Ich lieferte dich den gierigen Philisterinnen aus, die dich hassen; doch sogar sie verabscheuten deine schamlose Hurerei.
28 Als Nächstes warfst du dich den Assyrern an den Hals, weil du immer noch nicht genug hattest. Du schliefst mit ihnen, aber dein Verlangen war auch dann noch nicht gestillt. 29 Du triebst es auch mit den Babyloniern, dem Händlervolk, doch selbst danach hattest du noch nicht genug. 30 Ich, der Herr, sage dir: Wie sehr warst du von brennender Begierde beherrscht, du hast es schlimmer getrieben als die schlimmste Hure! 31 An jeder Straßenecke hast du einen Altar für deine Liebesdienste errichtet und an jedem öffentlichen Platz ein Bett für deine Hurerei aufgestellt. Dabei benahmst du dich nicht einmal wie eine gewöhnliche Hure, denn du lehntest jede Bezahlung ab. 32 Du Ehebrecherin! Andere Männer hast du deinem Ehemann vorgezogen! 33 Jeder Hure gibt man Geld, du aber hast deinen Liebhabern sogar noch Geschenke gegeben und sie bestochen, damit sie von überall her kommen und mit dir schlafen! 34 So machtest du genau das Gegenteil von dem, was andere Huren tun: Du warfst dich jedem an den Hals, während dir keiner nachlief; niemand gab dir Geld, im Gegenteil: Du bezahltest, damit man mit dir schlief. So weit ist es mit dir gekommen!
35 Darum, du Hure, höre, was ich, der Herr, dir sage: 36 Du hast deinen Körper schamlos entblößt, um mit allen deinen Liebhabern zu schlafen; du hast deinen abscheulichen Götzen gedient und für sie deine Kinder geschlachtet. 37 Darum werde ich nun deine Liebhaber zusammenrufen – alle, die du geliebt, und alle, die du verachtet hast. Von überall her lasse ich sie kommen, damit sie gegen dich aussagen. Dann ziehe ich dir vor ihren Augen die Kleider aus, damit sie deinen nackten Körper sehen. 38 Ich werde dich verurteilen, so wie man Mörderinnen und Ehebrecherinnen verurteilt. Weil ich eifersüchtig und zornig bin, spreche ich dir das Todesurteil.
39 Ich gebe dich in die Gewalt deiner Liebhaber; sie werden deine Hurenaltäre und deine Heiligtümer zerstören. Sie reißen dir die Kleider vom Leib, nehmen deinen prächtigen Schmuck weg und lassen dich nackt und hilflos liegen. 40 Sie hetzen die Volksmenge gegen dich auf, die dich steinigt und mit ihren Schwertern zerstückelt. 41 Deine Häuser brennen sie nieder und vollstrecken das Urteil an dir vor den Augen vieler Frauen. So bereite ich deiner Hurerei ein Ende – dann kannst du dir keinen Liebhaber mehr kaufen!
42 Wenn sich schließlich mein Zorn gelegt hat, ist auch meine Eifersucht verflogen, und ich bin wieder ruhig und gelassen. 43 Keinen Gedanken hast du mehr verschwendet an die Zeit, wo du hilflos warst und ich, der Herr, dir geholfen habe. Dadurch hast du mich zornig gemacht, und jetzt bekommst du die Folgen deiner abscheulichen Taten zu spüren. Du hast schon so viel Schuld auf dich geladen, warum musstest du auch noch die Ehe brechen?
44 Man wird über dich einen Spottvers verbreiten: ›Wie die Mutter, so die Tochter!‹ 45 Ja, du bist eine echte Tochter deiner Mutter! Auch sie hat ihren Mann und ihre Kinder verachtet! Du bist wie deine Schwestern, die von ihren Männern und Kindern nichts mehr wissen wollten. Eure Mutter war eine Hetiterin und euer Vater ein Amoriter. 46 Deine ältere Schwester ist Samaria mit ihren Töchtern, sie wohnt nördlich von dir; im Süden wohnt deine jüngere Schwester Sodom mit ihren Töchtern. 47 Es war dir noch nicht genug, ihrem schlechten Beispiel zu folgen und die gleichen abscheulichen Dinge wie sie zu tun – nein, nach kurzer Zeit hast du es in allem noch schlimmer getrieben als sie! 48 Darum schwöre ich, Gott, der Herr, so wahr ich lebe: Deine Schwester Sodom und ihre Töchter haben nicht so viel Schuld auf sich geladen wie du und deine Töchter! 49 Sie sahen hochmütig auf andere herab, sie lebten im Überfluss und in sorgloser Ruhe, ohne den Armen und Hilflosen zu helfen. 50 Sie waren stolz und überheblich und taten vor meinen Augen, was ich verabscheue. Als ich dies sah, habe ich sie verstoßen. 51 Und auch Samaria hat nicht halb so viele Sünden begangen wie du. Du hast mehr widerliche Dinge getan als deine beiden Schwestern zusammen. Im Vergleich zu dir sind die beiden geradezu unschuldig! 52 Darum musst du nun deine Schande tragen – du hast sie dir selbst zuzuschreiben! Mit deinen abscheulichen Taten übertriffst du die Schuld deiner Schwestern bei weitem. Neben dir sind sie geradezu unschuldig. Schäm dich und trag deine Schande!«
Ich bleibe euch treu!
53 »Doch ich wende das Schicksal Sodoms und Samarias mit ihren Tochterstädten zum Guten, und auch dich, Jerusalem, werde ich wiederherstellen. 54 Dann wirst du deine Schande eingestehen und dich schämen für alles, was du getan hast. Wenn Sodom und Samaria dies sehen, werden sie daraus Trost schöpfen. 55 Was für sie gilt, soll auch mit dir geschehen, Jerusalem: Eure Tochterstädte werden wieder aufgebaut, und ihr bekommt eure frühere Stellung zurück.
56 Als du noch voller Hochmut auf alle anderen herabgesehen hast, warst du dir zu schade, den Namen deiner Schwester Sodom in den Mund zu nehmen. 57 Doch dann kam deine Bosheit ans Licht, und jetzt verhöhnen dich alle deine Nachbarinnen, die Edomiterinnen und die Philisterinnen. Sie haben nur Verachtung für dich übrig. 58 So trage nun die Folgen deines schamlosen Treibens und deiner üblen Machenschaften!
59 Ich, der Herr, sage dir: Ich habe dich so behandelt, wie du es verdienst, denn du hast dein Treueversprechen nicht gehalten und unseren Bund gebrochen. 60 Ich aber werde mich an den Bund erinnern, den ich mit dir in deiner Jugend geschlossen habe. Einen neuen Bund will ich mit dir eingehen, der für alle Zeiten bestehen bleibt. 61 Dann wirst du dich an das erinnern, was du früher getan hast. Du wirst dich schämen, wenn ich dir die Herrschaft über deine beiden Schwestern gebe, so dass sie für dich wie Töchter sind. Das geht weit über den Bund hinaus, den ich damals mit dir geschlossen habe. 62 Ich selbst werde den Bund mit dir erneuern, und du wirst erkennen, dass ich der Herr bin.
63 Alles, was du getan hast, werde ich dir vergeben; doch du wirst dich immer wieder daran erinnern und dich schämen. Vor lauter Scham wirst du kein Wort herausbringen. Das verspreche ich, der Herr.«
Was für ein Gott!
Für mich besonders begeisternd, dass er ebenso empfindet wie ich: wie sehr bricht es uns das Herz, wenn wir uns voller Mitgefühl anderer annehmen, die benachteiligt sind – z.B weil sie sich nicht geliebt oder wertlos fühlen oder neu in eine Gemeinschaft kommen, die sie nicht mit offenen Armen aufnimmt. Wir sind für sie da, bauen sie auf, so dass sie größeres Selbstbewußtsein entwickeln und sich gut fühlen. Mit unserer Hilfe integrieren sie sich in die Gemeinschaft – und wenn es ihnen gut geht, lassen sie uns fallen und kennen uns nicht mehr. Wie schmerzlich dies ist. Wir sind entsetzt,
Jehova empfindet ebenso und es gibt uns Trost zu wissen, dass wir nicht „zu sensibel sind“ wenn uns dies schmerzt. Allzu oft hören wir, dass mit uns etwas nicht stimmt. Die meisten „allzu sensiblen“ Menschen landen nach solchen Erfahrungen in der Psychiatrie. Die Kliniken sind voll davon. Dort erzählt man uns, dass mit uns etwas nicht stimmt und dass das einzige Mittel, das wirklich hilft, Egoismus und Hartherzigkeit sei. Wir sollen nur an uns denken und beim nächsten Mal wegsehen und nicht mehr helfen. Wir sollen nur noch das tun, was uns gut tut, die anderen sollen und müßten uns egal sein. Ein Gedanke, gegen den schon immer alles in mir rebelliert hat.
Jehova zeigt uns, dass wir nicht krank sind. Ja, wir sind nicht normal – denn heute ist eben Egoismus und Egozentrik die Norm. Aber wir sind nicht krank. Im Gegenteil: wir denken, fühlen und handeln so, weil wir im Bilde Gottes erschaffen sind. Mit uns stimmt also alles. Das was nicht stimmt, ist die Welt um uns herum.
Diese können wir zwar nicht ändern – aber wir müssen auch uns nicht ändern. Wir sind richtig. Zumindest in Jehovas Augen.
Hesekiel 17 – Das Gleichnis vom Weinstock und den Adlern
1 Der Herr sprach zu mir: 2 »Sterblicher Mensch, gib dem Volk Israel ein Rätsel auf, erzähl ihnen ein Gleichnis! 3 Denn sie sollen erkennen, was ich, der Herr, ihnen zu sagen habe. Erzähl ihnen: Ein großer Adler mit riesigen Flügeln und weiten Schwingen, mit dichtem und buntem Gefieder flog auf den Libanon. Dort riss er den Wipfel einer Zeder ab, 4 brachte den obersten Zweig in ein Land, in dem es viele Kaufleute gab, und dort in eine Händlerstadt. 5 Dann holte er aus der Erde Israels ein Samenkorn und flog damit zu einem fruchtbaren Feld an einem Fluss. Dort pflanzte der Adler das Samenkorn am Ufer ein. 6 Aus ihm sollte ein breit wuchernder, aber niedrig wachsender Weinstock werden. Seine Ranken sollte er dem Adler entgegenstrecken und seine Wurzeln tief in die Erde wachsen lassen. So wurde aus dem Samenkorn ein Weinstock, der kräftige Ranken und immer neue Triebe bildete.
7 Doch dann kam ein anderer großer Adler mit riesigen Flügeln und dichtem Gefieder. Und siehe da: Der Weinstock drehte seine Wurzeln diesem Adler zu und streckte ihm seine Ranken entgegen. Er hoffte, der Adler würde ihm Wasser geben – mehr als das Feld, in das er gepflanzt worden war. 8 Dabei hatte er doch guten Boden und reichlich Wasser. Er hätte Zweige treiben und Früchte tragen können und wäre zu einem prächtigen Weinstock geworden.
9 Ich, der Herr, frage euch Israeliten: Wird der Weinstock jetzt noch gedeihen? Wird man ihn nicht mitsamt den Wurzeln ausreißen und seine Trauben abpflücken, so dass alle grünen Triebe verdorren? Dazu braucht man nicht viel Kraft, und nicht viele Menschen müssen mit anpacken! 10 Der fruchtbare Boden hilft dann auch nichts mehr! Der Weinstock wird dort vertrocknen, sobald der heiße Ostwind ihn trifft, ja, völlig verdorren wird er.«
11 Weiter sprach der Herr zu mir: 12 »Frag das widerspenstige Volk, ob sie dieses Gleichnis verstehen. Erklär es ihnen: Der babylonische König fiel mit seinem Heer in Jerusalem ein. Er nahm den König von Juda und seine Beamten gefangen und verschleppte sie in sein Land. 13 Mit einem Nachkommen der königlichen Familie schloss er ein Bündnis und ließ ihn Treue schwören. Die mächtigen und einflussreichen Männer des Volkes nahm er gefangen, 14 um das Land Juda mit dem neuen König klein und schwach zu halten. Er wollte verhindern, dass man einen Aufstand gegen ihn anzettelte und den Treueeid brach. 15 Aber der König von Juda lehnte sich gegen den König von Babylonien auf und schickte Boten nach Ägypten, um von dort Pferde und Soldaten zu bekommen. Wird ihm das gelingen? Soll er ungestraft davonkommen? Nein! Er kann sich nicht über seinen Treueeid hinwegsetzen und dann ohne Strafe bleiben!
16 Ich, der Herr, schwöre, so wahr ich lebe: Weil er seinen Schwur gebrochen hat, wird er in Babylon sterben, am Hof des Königs, der ihm die Herrschaft über Juda anvertraut hatte. 17 Auch das gewaltige Heer des Pharaos aus Ägypten wird ihm nicht zu Hilfe kommen, wenn die Babylonier einen Belagerungswall um Jerusalem aufschütten und Belagerungstürme bauen, um die Menschen dort zu vernichten. 18 Denn der König von Juda hat sein Versprechen nicht gehalten, obwohl er sich mit Handschlag dazu verpflichtet hatte. Er wird nicht mit dem Leben davonkommen. 19 Ich, der Herr, schwöre, so wahr ich lebe: Weil er sich über den Bund hinwegsetzt, den ich mit ihm geschlossen habe, weil er den Eid bricht, den er mir geschworen hat, darum lasse ich ihn die Folgen tragen. 20 Ich werfe mein Netz über ihn, und er wird sich darin verfangen. Ich bringe ihn nach Babylonien, und dort halte ich Gericht über ihn, weil er mir die Treue gebrochen hat. 21 Seine Soldaten versuchen zu fliehen, doch die meisten von ihnen fallen, und die Überlebenden werden in alle Winde zerstreut. Dann erkennt ihr, dass ich euch nicht umsonst gewarnt habe.
22 Aber nun verkünde ich, der Herr: Ich selbst werde einen zarten Zweig aus dem Wipfel einer hohen Zeder brechen und ihn auf einem hohen Berg einpflanzen. 23 Ja, auf Israels höchstem Berg setze ich ihn in die Erde. Dort treibt er neue Zweige, trägt Früchte und wird zu einer großen Zeder. Vögel aller Art werden in seinen Zweigen wohnen und dort Schatten finden.
24 Dann werden alle Bäume in Israel erkennen, dass ich, der Herr, den hohen Baum niedrig mache, den niedrigen aber hoch. Ich lasse den grünen Baum verdorren, den dürren aber lasse ich grün werden. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort, und ich halte mich daran.«
Warum neigen wir Menschen eigentlich dazu, unser Wort zu brechen, wenn es für uns unbequem ist? Sind wir denn nicht „im Bilde Gottes“ erschaffen?
Wir kennen die Maßstäbe Jehovas und wir wollen ihm doch dienen. Dennoch brechen wir unser Wort. Warum?
Jehova selbst sagt: „die Neigung des Menschenherzens ist schlecht, von seiner Jugend an“. Warum – hatte er uns nicht vollkommen und in seinem Bilde erschaffen? Warum sind wir so?
Es ist eine Folge unserer Unvollkommenheit. Weil Adam und Eva gesündigt hatten. Sie hatten vom „Baum der Erkenntnis von Gut und Böse“ gegessen. Sie wollten selbst entscheiden, was richtig und was falsch ist. Leider haben wir mit der Unvollkommenheit all dies geerbt und müssen ständig dagegen ankämpfen. Dieses „gegen die Maßstäbe Jehovas rebellieren“ und „unser Wort zu brechen“ ist etwas, was der Persönlichkeit des Satans entspricht. Er ist es, der seine helle Freude an uns hat, wenn wir uns so mies verhalten.
Vielleicht sollten wir uns diese Tatsache beim nächsten Mal in den Sinn rufen, wenn wir geneigt sind, unser Wort zu brechen
Hesekiel 18 – Jeder ist für sich selbst verantwortlich!
1 Der Herr sprach zu mir: 2 »Was denkt ihr euch dabei, wenn ihr Israeliten dieses Sprichwort verwendet: ›Die Väter essen saure Trauben, und den Söhnen werden die Zähne davon stumpf.‹? 3 Ich, der Herr, schwöre, so wahr ich lebe: Keiner von euch wird dieses Sprichwort jemals wieder gebrauchen! 4 Alle Menschen gehören mir – die Väter wie die Söhne! Nur wer Schuld auf sich lädt, soll sterben!
5 Stell dir einen Menschen vor, der mir dient und für Recht und Gerechtigkeit eintritt. 6 Die Götzen, die das Volk Israel verehrt, betet er nicht an. An den Opfermahlzeiten, die ihnen zu Ehren auf den Bergen veranstaltet werden, beteiligt er sich nicht. Er schläft nicht mit einer verheirateten Frau und auch nicht mit einer, die ihre Tage hat. 7 Er unterdrückt und beraubt niemanden. Wenn er von einem Menschen, der ihm etwas schuldet, ein Pfand nimmt, gibt er es auch wieder zurück. Den Hungrigen gibt er zu essen, und er versorgt die mit Kleidung, die kaum etwas anzuziehen haben. 8 Wenn er Geld verleiht, nimmt er keine Wucherzinsen. Er beteiligt sich nicht am Unrecht und fällt ein gerechtes Urteil zwischen zwei Streitenden. 9 Er richtet sich nach meinen Geboten und befolgt gewissenhaft, was ich angeordnet habe. Ein solcher Mensch kann vor mir, dem Herrn, bestehen. Er wird leben. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort.
10 Nun hat dieser Mann einen gewalttätigen Sohn, der andere Menschen umbringt und alles das tut, 11 wovon sein Vater sich fern gehalten hat. Er beteiligt sich an den Opfermahlzeiten, die auf den Bergen für die Götzen veranstaltet werden. Er bricht die Ehe mit einer verheirateten Frau, 12 er unterdrückt und beraubt die Armen und Hilflosen. Das Pfand, das er von einem Schuldner verlangt hat, gibt er nicht wieder zurück. Er betet die Götzen an, obwohl ich dies verabscheue. 13 Wenn er Geld verleiht, nimmt er Wucherzinsen. Soll dieser Mann leben? Nein, er muss getötet werden! Weil er diese widerlichen Dinge getan hat, ist er selbst schuld an seinem Tod!
14 Nun stell dir vor, dieser zweite Mann hat wiederum einen Sohn. Der sieht alle Sünden mit an, die sein Vater begeht, aber er folgt dem schlechten Vorbild nicht. 15 Die Götzen, die das Volk Israel verehrt, betet er nicht an. An den Opfermahlzeiten, die ihnen zu Ehren auf den Bergen veranstaltet werden, beteiligt er sich nicht. Er schläft nicht mit einer verheirateten Frau, 16 er unterdrückt und beraubt niemanden. Wenn er von einem Menschen, der ihm etwas schuldet, ein Pfand nimmt, gibt er es auch wieder zurück. Den Hungrigen gibt er zu essen, und er versorgt die mit Kleidung, die kaum etwas anzuziehen haben. 17 Er beteiligt sich nicht am Unrecht, und wenn er Geld verleiht, nimmt er keine Wucherzinsen. Er befolgt, was ich angeordnet habe, und richtet sich nach meinen Geboten. Dieser Sohn wird nicht wegen der Schuld seines Vaters sterben – nein, er wird leben! 18 Sein Vater aber hat andere erpresst und beraubt. Dem ganzen Volk war er ein schlechtes Vorbild. Darum muss er wegen seiner Schuld sterben!
19 Ihr aber fragt: ›Warum soll nicht auch der Sohn für die Schuld seines Vaters bestraft werden?‹, und ich antworte euch: Weil er für Recht und Gerechtigkeit eingetreten ist! Er hat auf alle meine Gebote geachtet und sie befolgt, darum wird er am Leben bleiben. 20 Nur wer sündigt, muss sterben. Ein Sohn soll nicht für die Schuld seines Vaters zur Rechenschaft gezogen werden und ein Vater nicht für die Schuld seines Sohnes. Wer mir dient, kann vor mir bestehen, und wer mir den Rücken kehrt, wird seine Strafe bekommen.
21 Wenn aber ein Mensch, der mich verachtet hat, sich von dem abwendet, was er bisher getan hat, wenn er auf alle meine Weisungen achtet und für Recht und Gerechtigkeit eintritt, dann wird er nicht sterben, sondern am Leben bleiben. 22 Alle Schuld, die er vorher auf sich geladen hat, rechne ich ihm nicht mehr an. Weil er mir nun dient, wird er leben. 23 Ich, der Herr, frage euch: Meint ihr, ich hätte Freude daran, dass der Gottlose sterben muss? Nein, ich freue mich, wenn er von seinen falschen Wegen umkehrt und am Leben bleibt!
24 Wenn aber ein Mensch, der mir gedient hat, von mir nichts mehr wissen will, wenn er die gleichen bösen und abscheulichen Dinge treibt wie jemand, der mich verachtet, sollte ich ihn dann etwa verschonen? Nein, alles Gute, was er bisher getan hat, soll vor mir nichts mehr gelten! Weil er mir die Treue gebrochen und Schuld auf sich geladen hat, wird er sterben.
25 Ihr aber behauptet: ›Was der Herr tut, ist nicht gerecht!‹ Hört doch, ihr vom Volk Israel: Wer handelt ungerecht, ich oder ihr? 26 Wenn ein Mensch, der mir gedient hat, nichts mehr von mir wissen will, dann muss er sterben, und zwar wegen seiner eigenen Schuld. 27 Wenn aber ein Mensch, der mich verachtet hat, sich von seinem gottlosen Leben abwendet und von nun an für Recht und Gerechtigkeit eintritt, dann rettet er sein Leben. 28 Ja, wenn er seine Schuld einsieht und die alten Wege verlässt, wird er nicht sterben, sondern am Leben bleiben. 29 Und da behauptet ihr Israeliten: ›Der Herr handelt nicht gerecht!‹ Bin wirklich ich ungerecht, oder seid nicht vielmehr ihr es?
30 Darum sage ich, der Herr: Ich gehe mit euch ins Gericht, ihr vom Volk Israel; ich spreche jedem Einzelnen das Urteil, das er verdient hat. Kehrt um, wendet euch ab von allem Unrecht, das ihr getan habt, damit ihr euch nicht weiter in Schuld verstrickt! 31 Werft alles Böse von euch ab! Ändert euch von Grund auf, ja, reinigt euer Herz! Warum wollt ihr sterben, ihr Israeliten?
32 Ich habe doch keine Freude daran, dass der Gottlose sterben muss. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort. Kehrt um von euren falschen Wegen, damit ihr am Leben bleibt!«
Ob Jesus diese Worte im Sinn hatte, als er dem Volk das Gleichnis von dem Vater mit seinen beiden Söhnen erzählte?
Der Vater schickte seine beiden Söhne zum Arbeiten in den Weinberg. Der erste sagte, er würde nicht gehen, ging dann aber später doch. Der zweite sagte, er wolle gehen, überlegte es sich dann aber anders und ging doch nicht. Den Lohn und das Wohlgefallen des Vaters hatte somit der erste Sohn. Der Vater „vergaß“, dass dieser sich zuvor geweigert hatte – denn letztendlich hat er ja doch das gemacht, wozu er aufgefordert worden war. Aber was nützte es dem zweiten Sohn, dass er zuerst gehen wollte, wenn er es dann doch nicht tut?
Diese „Geschichte“ hier in Hesekiel beweist mal wieder, wie gerecht unser Gott Jehova ist! Es überlässt es einem jeden von uns selbst, was wir aus unserem Leben machen. Er sagt uns, was er von uns erwartet und wir können unsere Willensfreiheit gebrauchen. Wenn wir uns für den schlechten Weg entscheiden, dann müssen wir halt auch die Konsequenzen dafür tragen.
Wenn es nach Jehova ginge, dann würde jeder den rechten Weg gehen. Denn er liebt uns alle. So wie ein Vater seine Kinder liebt und sich wünscht, sie nicht strafem zu müssen.
1 »Du aber, Hesekiel, stimm ein Klagelied an über die führenden Männer von Israel!
2 Das sollst du singen:
›Eine majestätische Löwin war deine Mutter! Sie hatte ihr Lager bei kräftigen Löwen, und dort zog sie ihre Jungen auf.
3 Um einen jungen Löwen kümmerte sie sich besonders; er wurde stark und lernte, auf Raubzüge zu gehen und Menschen zu fressen.
4 Ganze Völker erklärten ihm den Krieg, sie fingen ihn in einer Grube und zerrten ihn an Haken nach Ägypten.
5 Die Löwin sah, dass die Hoffnung, die sie auf ihn gesetzt hatte, umsonst war, und so zog sie ein anderes ihrer Jungen auf.
6 Auch dieser Löwe wurde stark und mächtig, er lernte, auf Raubzüge zu gehen und Menschen zu fressen.
7 Er zerstörte Festungen und legte ganze Städte in Trümmer; die Bewohner des Landes erstarrten vor Schreck, wenn sein Gebrüll ertönte.
8 Da versammelten sich die Völker ringsum, um gegen ihn zu kämpfen. Sie fingen ihn in einer Grube und warfen ihr Fangnetz über ihn.
9 An Haken zerrten sie ihn in einen Käfig und brachten ihn zum König von Babylonien. Dort hielt man ihn gefangen, denn seine Stimme sollte nicht mehr auf den Bergen Israels zu hören sein.
10 Deine Mutter war wie ein Weinstock, der nahe am Fluss gepflanzt wurde. Nie fehlte es ihm an Wasser, er hatte viele Ranken und trug reiche Frucht.
11 Seine Zweige wurden kräftig genug, um aus ihnen Zepter für Könige zu machen. Der Weinstock wuchs hoch hinauf – bis zum dichten Laub der Bäume, die ihn umgaben; weithin sichtbar war er durch seine Größe und seine vielen Ranken.
12 Doch schließlich riss man ihn im Zorn aus dem Boden und warf ihn fort. Der heiße Ostwind trocknete ihn aus, seine Früchte wurden abgerissen. Sein kräftiger Stamm verdorrte und wurde vom Feuer verzehrt.
13 Dann pflanzte man den Weinstock in die Wüste ein, in dürres und trockenes Land.
14 Seine Zweige fingen Feuer, und alle seine Früchte wurden ein Raub der Flammen. Kein kräftiger Zweig war mehr an ihm zu finden, aus dem man ein Zepter anfertigen konnte.‹«
Dies ist ein Klagelied, das immer wieder gesungen wird.
Worum geht es hier eigentlich in dem Lied? Darum, dass Jehova seine Hoffnungen in sein Volk gesetzt hatte und sie ihn jedesmal enttäuschten?
1 Im 7.Jahr unserer Verbannung in Babylonien, am 10.Tag des 5.Monats, kamen einige führende Männer des Volkes Israel zu mir, um den Herrn zu befragen. Sie setzten sich vor mich hin und warteten. 2 Da sprach der Herr zu mir: 3 »Sterblicher Mensch, richte den Führern Israels aus, was ich ihnen zu sagen habe: Ihr seid gekommen, um mich zu befragen? Ich schwöre, so wahr ich lebe, dass ich euch keine Antwort gebe!«
4 Dann fragte mich der Herr: »Bist du bereit, Gericht über sie zu halten, sterblicher Mensch? Dann tu es! Erinnere sie daran, dass ihre Vorfahren ständig getan haben, was ich verabscheue!
5 Sag ihnen:
So spricht Gott, der Herr: Als ich die Israeliten zu meinem Volk erwählte, erhob ich meine Hand zum Schwur und band mich durch ein Versprechen an sie, die Nachkommen Jakobs. Während sie in Ägypten lebten, offenbarte ich mich ihnen und schwor: ›Ich bin der Herr, euer Gott. 6 Ich verspreche, euch aus Ägypten herauszuführen und in ein Land zu bringen, das ich für euch ausgesucht habe. Es ist ein Land, wo Milch und Honig fließen, weitaus schöner als alle anderen.‹ 7 Ich forderte sie auf: ›Werft eure abscheulichen Götterfiguren fort, die ihr bisher angebetet habt! Macht euch nicht schuldig, verehrt nicht die Götter Ägyptens! Denn ich, der Herr, bin euer Gott.‹
8 Aber sie lehnten sich gegen mich auf und wollten nicht auf mich hören. Kein Einziger warf die widerlichen Götzen weg, die er angebetet hatte; das ganze Volk verehrte weiterhin die anderen Götter. Da wollte ich meinen Zorn an ihnen auslassen, noch in Ägypten sollten sie ihn zu spüren bekommen. 9 Aber ich tat es nicht, denn sonst wäre mein Name bei allen Völkern ringsum in den Schmutz gezogen worden. Denn vor ihrer aller Augen hatte ich mich als der Gott Israels offenbart und geschworen, mein Volk aus Ägypten zu befreien.
10 Darum führte ich sie heraus und ließ sie in die Wüste ziehen. 11 Dort gab ich ihnen meine Gebote und Weisungen, die jedem Leben bringen, der sie befolgt. 12 Ich setzte auch den Sabbat als Ruhetag ein; er war das Zeichen meines Bundes mit ihnen. Daran sollten sie erkennen: Ich, der Herr, hatte sie als ein Volk erwählt, das mir allein gehört.
13 Aber auch dort in der Wüste lehnten sich die Israeliten gegen mich auf; sie hielten sich nicht an meine Gebote und schlugen meine Weisungen in den Wind, die doch jedem Leben bringen, der sie befolgt. Auch den Sabbat achteten sie nicht als Ruhetag. Da wollte ich meinen Zorn an ihnen auslassen und sie in der Wüste vernichten. 14 Aber ich tat es nicht, denn sonst wäre mein Name zum Gespött geworden bei allen Völkern, vor deren Augen ich die Israeliten aus Ägypten herausgeführt hatte. 15 Ich erhob jedoch meine Hand zum Schwur und sagte: ›Ich werde euch nicht in das verheißene Land führen, das reich und fruchtbar ist und weitaus schöner als alle anderen Länder. 16 Denn ihr habt meine Weisungen in den Wind geschlagen, ihr habt nicht nach meinen Geboten gelebt und den Ruhetag nicht eingehalten. Stattdessen seid ihr euren Götzen nachgelaufen und habt sie angebetet.‹
17 Doch wieder hatte ich Mitleid mit ihnen, und darum rottete ich sie dort in der Wüste nicht völlig aus. 18 Ihre Kinder warnte ich: ›Lebt nicht nach den Geboten und Ordnungen, die eure Väter aufgestellt haben! Betet ihre Götzen nicht an, denn sonst ladet ihr Schuld auf euch! 19 Ich bin doch der Herr, euer Gott. Richtet euch nach meinen Geboten, achtet auf meine Ordnungen und befolgt sie. 20 Sorgt dafür, dass der Sabbat ein heiliger Ruhetag bleibt als Zeichen für den Bund zwischen mir und euch. Dieser Tag soll euch daran erinnern, dass ich der Herr, euer Gott, bin.‹
21 Doch auch die Kinder lehnten sich gegen mich auf. Sie hielten sich nicht an meine Gebote, sie schlugen meine Weisungen in den Wind, die jedem Leben bringen, der sie befolgt. Auch den Sabbat achteten sie nicht als heiligen Tag. Da wollte ich meinen Zorn endgültig an ihnen auslassen und sie in der Wüste vernichten. 22 Aber wieder hielt ich mich zurück und tat es nicht, denn sonst wäre mein Name zum Gespött geworden bei allen Völkern, vor deren Augen ich die Israeliten aus Ägypten herausgeführt hatte. 23 Ich erhob jedoch meine Hand zum Schwur und sagte: ›Ich werde euch unter die Völker zerstreuen und in fremde Länder vertreiben. 24 Denn ihr habt nicht nach meinen Ordnungen gelebt, ihr habt meine Gebote missachtet und den Ruhetag nicht eingehalten. Stattdessen habt ihr die Götzen angebetet, die schon eure Vorfahren verehrten.‹
25 Dann gab ich ihnen Gebote, die nicht gut waren, und Ordnungen, die kein Leben bringen. 26 Ich sorgte dafür, dass sie ihre ältesten Söhne als Opfer verbrannten und so große Schuld auf sich luden. Ich hoffte, sie würden erschrecken und erkennen, dass ich der Herr bin.«
27 Weiter sprach der Herr zu mir: »Sterblicher Mensch, richte dem Volk Israel noch etwas aus! Sag ihnen: Eure Vorfahren haben mich, den Herrn, verhöhnt und sind mir untreu geworden: 28 Ich hatte geschworen, ihnen das Land zu geben. Doch als ich sie dorthin geführt hatte, begannen sie, auf jedem Hügel und unter jedem dicht belaubten Baum ihren Götzen zu opfern. Sie reizten mich mit ihren widerlichen Opfergaben, sie verbrannten Tiere, um die Götzen für sich zu gewinnen, und gossen für sie Wein als Trankopfer aus. 29 Ich stellte sie zur Rede: ›Was sind das für Hügel, auf die ihr da lauft, um euren Götzen zu opfern?‹ Darum heißen diese Orte bis heute ›Opferhügel‹.
30 Ich, der Herr, frage euch Israeliten: Wollt ihr die gleiche Schuld auf euch laden wie eure Vorfahren, die mir die Treue brachen und sich mit anderen Göttern einließen? 31 Wenn ihr anderen Göttern Opfer bringt und für sie eure Kinder verbrennt, dann ladet ihr bis zum heutigen Tag Schuld auf euch. Und da sollte ich mich von euch befragen lassen, ihr vom Volk Israel? Ich, der Herr, schwöre, so wahr ich lebe: Von mir bekommt ihr keine Antwort!«
Gott bringt sein Volk wieder zurück
32 »Was habt ihr euch da ausgedacht? Ihr habt gesagt: ›Wir wollen wie die anderen Völker sein, die Holzstatuen und Steinsäulen anbeten!‹ Doch das wird niemals geschehen! 33-34 Ich, der Herr, schwöre, so wahr ich lebe: Mit starker Hand und mit erhobenem Arm werde ich über euch herrschen und meinen Zorn an euch auslassen. Ich zeige euch meine Macht, wenn ich euch aus allen Ländern heraushole, in die ihr zerstreut wurdet. 35 Ich bringe euch in die Wüste der Völker, und dort trete ich euch von Angesicht zu Angesicht gegenüber, um euch zu richten. 36 Wie ich euren Vorfahren in der Wüste Ägyptens das Urteil gesprochen habe, so werde ich auch euch verurteilen. Darauf könnt ihr euch verlassen! 37 Ich sorge dafür, dass ihr euch an den Bund haltet, den ich mit euch geschlossen habe. Wie ein Hirte die Schafe unter seinem Stab hindurchziehen lässt, um sie zu zählen und aufzuteilen, so gehe ich mit euch um: 38 Alle, die sich gegen mich aufgelehnt und mir die Treue gebrochen haben, sondere ich aus. Zwar führe ich auch sie heraus aus den fremden Ländern, in denen sie leben mussten, aber nach Israel werden sie nicht zurückkommen. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin.
39 Ich sage euch Israeliten: Dient doch euren Götzen, wenn ihr unbedingt wollt! Aber nachher werdet ihr ganz sicher auf mich hören und meinen heiligen Namen nicht mehr in den Schmutz ziehen durch die Opfer, die ihr euren Götzen bringt!
40 Denn in Israel, auf meinem heiligen Berg Zion, werdet ihr alle mir dienen. Ich werde euch wieder annehmen und von euch fordern, dass ihr mir eure Opfer darbringt, mit den besten eurer Früchte und allen anderen Gaben, die mir geweiht sind. 41 Wenn ich euch aus den Ländern herausgeführt habe, in die ihr zerstreut wurdet, und ihr in Israel versammelt seid, dann bringt ihr mir Brandopfer dar, und ich nehme euch wieder in Liebe als mein Volk an. So sollen alle Völker sehen, dass ich der heilige Gott bin. 42 Auch ihr werdet erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich euch nach Israel zurückbringe, in das Land, das ich euren Vorfahren mit einem Eid versprochen habe. 43 Dort erinnert ihr euch an alle Schuld, die ihr auf euch geladen habt. Wegen eurer widerlichen Taten werdet ihr euch selbst verabscheuen.
44 Ich will euch wieder annehmen und euch nicht strafen, wie ihr es für eure Sünden verdient hättet. Dies tue ich, damit mein Name geehrt wird. Ihr sollt erkennen, dass ich der Herr bin. Mein Wort gilt!«
Ja, Jehova hatte sich die ganze Zeit an den Bund gehalten, den er mit ihnen geschlossen hatte.
Allerdings scheint mir Jehova durch die Streitfrage mächtig eingeschränkt: da es ja um seinen heiligen Namen geht, muss er sich immer wieder zurück halten.
Ebenso wie er oftmals tatenlos zusehen „muss“, wenn seine Diener leiden und ihn um Hilfe anrufen. Denn er muss dabei immer an den Vorwurf, die Streitfrage des Satans denken, die Menschen würden IHM nur dienen, weil er ihnen hilft und sie unterstützt.
Wenn dieser Widersacher nun einzelne seiner Diener unter Druck setzt, um zu beweisen, dass sie sich von Jehova abwenden, wenn dieser ihnen nicht hilft – dann „hat Jehova ein Problem“. Eigentlich möchte er seinen geliebten Diener sofort befreien, denn er hat Mitleid und schliesslich leidet dieser bedauerliche Mensch ja, weil er IHM treu bleiben will. Eine verzwickte Lage.
Auch hält Jehova an seinem Volk als Ganzes fest, obwohl er sie am liebsten „übers Knie legen“ würde. Aber um SEINES heiligen Namens willen hält er sich mit aller Kraft zurück. Dies ist sicherlich nicht immer leicht, denn „sie reizen ihn bis aufs Blut“!
Leider scheint das Volk diese Geduld und Zurückhaltung falsch zu verstehen. Denn sie denken wohl, Jehova würde es nicht sehen, sonst würde er sich das ja nicht bieten lassen. Vielleicht sieht er es ja nicht, oder es ist im egal…
Zu schade, dass oftmals aufrichtigen und rechten Personen wie ihrem Gott falsche Beweggründe unterstellt werden. Was hier aussieht wie Interessenlosigkeit ist in Wirklichkeit aufrichtige Liebe und wahre Gerechtigkeit. Aber wie sollten sie dies erkennen, wenn sie nicht hinschauen?
Interessiert uns persönlich, wie Jehova denkt und fühlt und warum? Machen wir uns die Mühe, IHN zu befragen, wenn wir den Eindruck haben, er sei nicht mehr an uns interessiert?
1 Der Herr sprach zu mir: 2 »Sterblicher Mensch, blick nach Süden, und kündige dem Wald im Süden mein Gericht an! 3 Sag zu ihm: So spricht Gott, der Herr: Hör, was ich dir androhe! Ich werde in dir ein Feuer ausbrechen lassen, das jeden Baum verzehrt, den grünen wie den abgestorbenen. Seine lodernden Flammen werden nicht verlöschen. Das Feuer soll vom Süden bis zum Norden brennen und die Gesichter aller Menschen versengen, die dort leben. 4 Dann wird jeder erkennen, dass ich, der Herr, das Feuer entzündet habe. Nie wird es verlöschen.« 5 Da entgegnete ich: »Ach Herr, mein Gott, muss ich das tun? Hier sagt sowieso schon jeder von mir: ›Er redet nur in unverständlichen Gleichnissen!‹«
Das Schwert des Herrn ist geschärft!
6 Der Herr sprach zu mir: 7 »Sterblicher Mensch, blick in Richtung Jerusalem, und kündige dem Tempel dort mein Gericht an! Sag zum Land Israel: 8-9 So spricht der Herr: Nun ist es mit meiner Geduld vorbei! Ich ziehe mein Schwert und vernichte alle deine Bewohner, die Guten wie die Bösen. Alle Menschen, vom Norden bis zum Süden, wird mein Schwert treffen! 10 Jeder soll sehen, dass ich, der Herr, mein Schwert gezogen habe, und ich werde es so schnell nicht wieder wegstecken!
11 Und du, sterblicher Mensch, stöhne, dass die Israeliten es hören, stöhne voller Verzweiflung, als würde dir das Herz brechen! 12 Wenn sie dich fragen: ›Warum stöhnst du?‹, dann antworte ihnen: ›Ich habe eine schlechte Nachricht. Wer sie hört, vergeht vor Angst, wie gelähmt lässt er die Hände sinken, sein Atem stockt, und die Knie schlottern. Die Zeit ist gekommen, das Unglück bricht über euch herein. Darauf gibt euch Gott, der Herr, sein Wort.‹«
13 Wieder sprach der Herr zu mir:
14 »Sterblicher Mensch, verkünde dem Volk meine Botschaft. Sag ihnen: So spricht der Herr:
Das Schwert wird gewetzt, das Schwert wird poliert,
15-16 zum Morden geschärft, seine Klinge blitzt. Das Schwert ist geschliffen, nun packt es die Faust. Seine Klinge ist scharf, nun gebt es dem Henker!
Mein Volk hat keinen Grund zur Freude, denn es missachtet jede Warnung und jede Strafe.
17-18 Ich, der Herr, habe die Israeliten geprüft. Jede Warnung schlugen sie in den Wind, darum wird meine Strafe sie nun treffen.
Und du, sterblicher Mensch, schrei und brich in lautes Klagen aus! Schlag die Hände an die Brust als Zeichen deiner Trauer! Denn das Schwert wird unter meinem Volk wüten und alle seine Mächtigen treffen. Die Herrscher werden niedergestochen, sie und mein ganzes Volk.
19 Und nun, sterblicher Mensch, schlag voller Zorn die Hände zusammen, und droh dem Volk mein Gericht an:
Das Schwert sticht zu mit doppelter Wucht, ja, dreifach schlägt es zu. Diese Waffe bringt den Tod, alle werden von ihr durchbohrt.
20 In den Toren Jerusalems liegen die Gefallenen, Angst und Schrecken breiten sich aus. Unzählige sterben unter meinem Schwert, zum Morden ist es geschärft, seine Klinge blitzt.
21 Stich zu, du Schwert, lass jeden deine Klinge spüren! Stich zu – nach links, nach rechts, so wie die Hand dich gerade führt!
22 Und auch ich, der Herr, werde die Hände zusammenschlagen und meinen Zorn an Israel auslassen. Darauf gebe ich mein Wort.«
Das Schwert der Babylonier trifft Jerusalem
23 Der Herr befahl mir: 24 »Sterblicher Mensch, zeichne die beiden Wege, auf denen der König von Babylonien mit seinem Heer in den Krieg ziehen kann! Beide sollen in ein und demselben Land beginnen. Dort, wo sie sich teilen, stell zwei Wegweiser auf, die zu je einer Stadt führen:
25 der eine zur Ammoniterstadt Rabba, der andere nach Jerusalem, der befestigten Stadt in Juda.
So zeigst du die Richtung an, die der babylonische König mit seinen Truppen einschlagen kann. 26 Denn er wird dort Halt machen, wo diese beiden Wege beginnen. Um zu wissen, welchen er wählen soll, lässt er das Losorakel entscheiden. Er befragt seine Götter und schaut, welche Form die Leber eines Opfertieres hat. Er schüttelt die Pfeile in seinem Köcher, 27 holt mit der rechten Hand einen heraus und sieht, dass er die Aufschrift ›Jerusalem‹ trägt. Darum zieht er mit seinen Soldaten nach Jerusalem, und dort stimmen sie ein lautes Kriegsgeschrei an. Sie schütten einen Belagerungswall auf, bauen Angriffsrampen rings um die Mauern und rennen gegen die Tore mit Rammböcken an. 28 Die Menschen in Jerusalem glauben nicht, dass diese Orakelentscheidung richtig sein kann, denn sie haben dem babylonischen König einen Treueeid geschworen. Doch er bringt nun ihre ganze Schuld ans Licht und nimmt sie gefangen.
29 Ich, der Herr, sage euch Israeliten: In aller Öffentlichkeit begeht ihr eure Verbrechen, eure Auflehnung gegen mich ist allgemein bekannt. Ihr selbst sorgt dafür, dass eure Schuld nicht vergessen wird! Darum gebe ich euch jetzt in die Gewalt eurer Feinde, und sie werden grausam mit euch umgehen.
30 Du gottloser Herrscher von Israel, dem nichts heilig ist, jetzt ist die Zeit für die endgültige Abrechnung gekommen! 31 Ich, der Herr, sage dir: Weg mit deinem Stirnband, weg mit deiner Krone! Nichts bleibt, wie es ist: Der Mächtige wird gestürzt, der Machtlose erhöht.
32 Zur Ruine mache ich Jerusalem, ja, ich lege es in Trümmer. Doch dies wird nicht eher geschehen, bis der kommt, den ich dazu beauftragt habe. Ihm werde ich das Gericht übergeben.«
Das Schwert trifft die Ammoniter
33 Weiter sprach der Herr zu mir: »Sterblicher Mensch, kündige den Ammonitern mein Gericht an, denn sie verhöhnen Israel. Richte ihnen diese Botschaft aus:
Zum Schlachten ist das Schwert gezückt, zum Töten hat man es poliert. Nun wird es treffen wie ein Blitz.
34 Falsche Propheten erzählen euch nichts als Lügen; sie verkünden Visionen von eurer Rettung. Doch das Schwert ist euch schon an den Hals gelegt – ihr Verbrecher seid dem Tod geweiht! Jetzt ist die Zeit für die endgültige Abrechnung gekommen.
35 Doch dann, König von Babylonien, steck das Schwert wieder in die Scheide! Auch dich werde ich richten, ich strafe dich in deinem eigenen Land, wo du geboren wurdest und zu Hause bist. 36 Meinen Zorn lasse ich an dir aus, er wird dich verzehren wie ein Feuer. Ich gebe dich in die Gewalt grausamer Menschen, die Tod und Verderben bringen.
37 Im Feuer lasse ich dich umkommen, in deinem eigenen Land wird dein Blut fließen, und nichts wird mehr an dich erinnern. Das schwöre ich, der Herr.«
Hier erscheint Jehova und sein Vorhaben sehr hart. Aber wir dürfen nicht vergessen, was diesem vorausging und wie sich die Geschichte seines Volkes entwickelt hatte.
All die Jahre, in denen sie ihn dann sogar ganz offen verhöhnt hatten, wo sie meinten, ER würde sie nicht sehen oder sei nicht in der Lage, sie zu strafen. Nun ernten sie lediglich das, was sie gesät hatten.
Aber wie passt dazu die Aussage, dass die Guten zusammen mit den Bösen dem Schwert zum Opfer fallen würden?
Ist hier mit dem Schwert und seinem Zustechen vielleicht „lediglich“ das Wegführen ins Exil gemeint?
Hesekiel 22 – Jerusalem, die Stadt voller Bluttaten
1 Der Herr sprach zu mir: 2 »Sterblicher Mensch, bist du bereit, ein Urteil zu sprechen über die Stadt voller Bluttaten? Halte ihr all die abscheulichen Verbrechen vor Augen,
3 und sag:
So spricht Gott, der Herr: Jerusalem, dein Untergang ist nahe, du selbst hast ihn verschuldet! Mitten in der Stadt ist das Blut deiner Einwohner vergossen worden, du hast dir deine eigenen Götter geschaffen und sie angebetet. 4 Mit deinen blutigen Verbrechen und deinem Götzendienst hast du Schuld auf dich geladen. Du hast das Gericht selbst herbeigeführt – dein Ende ist nahe! Ich sorge dafür, dass du von allen Völkern verachtet wirst, ich gebe dich dem Spott anderer Länder preis. 5 Jeder, ob nah oder fern, verhöhnt dich, dein ehemals hochangesehener Name ist beschmutzt, deine Bestürzung ist groß.
6 Sieh doch, wie alle deine führenden Männer ihre Macht dazu benutzen, Blut zu vergießen! 7 Deine Einwohner verachten Vater und Mutter. Sie beuten die Ausländer aus und unterdrücken die schutzlosen Witwen und Waisen. 8 Alles, was mir heilig ist, wird in den Schmutz gezogen, und auch den Sabbat achtet ihr nicht als heiligen Tag.
9 Ihr verleumdet andere, damit sie hingerichtet werden. Auf den Bergen haltet ihr Opfermahlzeiten für eure Götter. Schlimme Schandtaten werden bei euch verübt: 10 Der eine schläft mit der Frau seines Vaters, ein anderer verkehrt mit einer Frau, während sie ihre Tage hat. 11 Man scheut sich nicht, mit der Frau eines anderen ins Bett zu gehen; man lässt sich mit seiner Schwiegertochter ein und macht sich nichts daraus, mit der eigenen Halbschwester zu schlafen. 12 Ihr nehmt Bestechungsgelder an und sprecht dann falsche Todesurteile. Ihr fordert Wucherzinsen und erpresst andere Menschen. Mich aber, den Herrn, habt ihr vergessen.
13 Darum drohe ich euch mit erhobener Faust, ich strafe euch für Mord und Betrug. 14 Meint ihr wirklich, ihr könntet mir standhalten? Bildet ihr euch ein, ihr würdet nicht den Mut verlieren, wenn ich mit euch abrechne? Ich, der Herr, habe gesagt, dass ich euch richten werde, und ich stehe zu meinem Wort! 15 Ich zerstreue euch unter die Völker, ich bringe euch in fremde Länder, um so eurem gottlosen Treiben ein Ende zu setzen! 16 Die anderen Völker werden euch deswegen verachten, und das habt ihr euch selbst zuzuschreiben. Ihr sollt erkennen, dass ich der Herr bin.«
Die Israeliten – wertlose Schlacke im Schmelzofen
17 Wieder sprach der Herr zu mir: 18 »Sterblicher Mensch, in meinen Augen gleichen die Israeliten dem wertlosen Abfall, der übrig bleibt, wenn Silber im Schmelztiegel gereinigt wird. Sie sind nichts als Schlacken aus Kupfer und Zinn, aus Eisen und Blei. 19 Ich, der Herr, sage ihnen: Ihr seid die Schlacke, die beim Schmelzen zurückbleibt. Darum mache ich mit euch das einzig Richtige: Ich sammle euch in Jerusalem 20 und werfe euch ins Feuer! So wie man einen Metallklumpen aus Silber, Kupfer, Eisen, Blei und Zinn in den glühenden Tiegel wirft, damit alles zusammen zerschmilzt, so sammle ich euch voller Zorn; ich werfe euch ins Feuer und bringe euch zum Schmelzen. 21-22 Ja, ich will euch sammeln und meinen Zorn an euch auslassen. Ihr sollt seine Glut zu spüren bekommen und darin zerschmelzen wie Silber im Ofen. Dann werdet ihr erkennen, dass ich, der Herr, euch im Zorn gestraft habe.«
Das ganze Volk ist schuldig!
23 Der Herr befahl mir: 24 »Sterblicher Mensch, richte dem Volk Israel diese Botschaft aus: Ihr habt so viel Schuld auf euch geladen und mich so zornig gemacht, dass ich auf euer Land keinen Regen mehr fallen ließ.
25 Eure führenden Männer sind wie brüllende, blutgierige Löwen. Sie fallen über die Menschen her, reißen Geld und Gut an sich und machen viele Frauen im Land zu Witwen.
26 Die Priester legen mein Gesetz aus, wie es ihnen gerade passt. Was ich für heilig erklärt habe, das ziehen sie in den Schmutz. Sie machen keinen Unterschied zwischen heilig und nicht heilig und erklären dem Volk nicht, was rein und was unrein ist. Vom Sabbat, den ich ihnen gegeben habe, wollen sie nichts wissen. Sie sind schuld daran, dass niemand mehr Ehrfurcht vor mir hat.
27 Die Richter sind wie hungrige Wölfe. Sie vergießen Blut und richten aus Habgier Menschenleben zugrunde.
28 Und was sagen deine Propheten dazu? Sie beschönigen diese üblen Machenschaften, so wie ein Maler eine hässliche Wand mit weißer Tünche überstreicht. Sie reden von Visionen, die sie gar nicht gesehen haben, und verkünden nichts als Lügen! Sie sagen: ›So spricht der Herr!‹, obwohl ich ihnen gar keine Botschaft mitgeteilt habe.
29 Auch die einfachen Leute verstehen sich auf Raub und Erpressung. Sie beuten die Armen und Schwachen aus, übervorteilen die Ausländer und tun ihnen Gewalt an.
30 Ich suchte einen Mann, der für das Land einen Schutzwall baut und die Lücken in den Mauern ausbessert, damit es gewappnet ist, wenn ich es zerstören will. Doch ich fand keinen.
31 Darum lasse ich euch meinen Zorn spüren, er wird euch vernichten wie ein Feuer. Das habt ihr euch selbst zuzuschreiben – ihr bekommt, was ihr verdient. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort.«
Hesekiel 23 – Ohola und Oholiba,die schamlosen Schwestern
1 Der Herr sprach zu mir: 2 »Sterblicher Mensch, höre die Geschichte von zwei Frauen, Töchter derselben Mutter. 3 Schon in ihrer Jugend, als sie noch in Ägypten lebten, ließen sie sich mit vielen Männern ein, die ihnen ihre Unschuld nahmen und ihre jungen Brüste streichelten. 4 Die ältere heißt Ohola und die jüngere Oholiba. Ohola ist Samaria, Oholiba ist Jerusalem. Sie wurden meine Frauen und brachten Söhne und Töchter zur Welt.
5 Doch hinter meinem Rücken wurde Ohola mir untreu. Sie warf sich ihren Liebhabern an den Hals, den kriegerischen Assyrern, 6 die sich in Purpur kleideten und angesehene Statthalter und Befehlshaber waren. Alle waren schöne junge Männer, gute Reiter hoch zu Ross. 7 Mit den Söhnen der angesehensten Familien Assyriens betrog sie mich und lud große Schuld auf sich, weil sie deren Götzen verehrte. 8 Auch die Ägypter wollte sie nicht aufgeben, die schon in ihrer Jugend mit ihr geschlafen und ihre jungen Brüste gestreichelt hatten.
9 Darum gab ich sie in die Gewalt ihrer assyrischen Liebhaber, die sie ja unbedingt haben wollte! 10 Sie vollstreckten das Urteil an ihr: Sie zogen ihr das Kleid hoch, dass alle ihren nackten Körper sehen konnten, nahmen ihr die Söhne und Töchter weg und töteten sie selbst mit dem Schwert. So wurde sie zum warnenden Beispiel für alle Frauen.
11 Ihre Schwester Oholiba hatte alles mit angesehen, und trotzdem trieb sie es noch schlimmer. Ihre Schamlosigkeit übertraf die ihrer Schwester bei weitem. 12 Auch sie warf sich den Assyrern an den Hals, den prächtig gekleideten Statthaltern und Befehlshabern, allesamt schöne junge Männer, gute Reiter hoch zu Ross. 13 Ich sah, dass auch sie große Schuld auf sich lud; darin waren beide Schwestern gleich.
14 Aber Oholiba trieb es noch schlimmer: Sie sah Bilder von Babyloniern, mit roter Farbe an die Wand gemalt. 15 Um ihre Hüften trugen sie einen Lendenschurz, ihren Kopf bedeckte ein wehender Turban. Es waren hervorragende Soldaten aus Babylonien, dem Land der Chaldäer. 16 Beim Anblick dieser Bilder packte Oholiba die Gier, und sie schickte Boten nach Babylon. 17 Da kamen die Babylonier zu ihrem Liebesnest, sie schliefen mit ihr und machten sie dadurch unrein. Oholiba aber wandte sich sofort wieder von ihnen ab, nachdem sie ihre Gier befriedigt hatte.
18 In aller Öffentlichkeit beging sie Ehebruch und zeigte ihren nackten Körper jedem, der ihn sehen wollte.
Darum trennte ich mich von ihr, so wie ich es auch bei ihrer Schwester getan hatte. 19 Sie aber trieb es nur noch schlimmer, sie dachte zurück an ihre Jugend, als sie sich mit den Ägyptern eingelassen hatte. 20 Wieder packte sie die Gier nach ihren früheren Liebhabern, deren Glied so groß war wie das eines Esels und die so brünstig waren wie ein Hengst. 21 Ja, sie sehnte sich danach, wieder mit ihnen zu schlafen wie in ihrer Jugend, als die Ägypter ihre jungen Brüste streichelten.
22 Darum höre, Oholiba, was ich, der Herr, dir sage: Deine früheren Liebhaber, die du verlassen hast, hetze ich nun gegen dich auf. Von allen Seiten werden sie auf dich einstürmen: 23 die Babylonier und Chaldäer, Männer von den Stämmen Pekod, Schoa und Koa, und mit ihnen die Assyrer. Es sind schöne junge Männer, Statthalter und Befehlshaber, die besten Soldaten und angesehensten Leute im Volk, gute Reiter hoch zu Ross. 24 In Scharen fallen sie über dich her; ein Heer aus vielen Völkern stürmt auf Kriegswagen heran. Sie umstellen dich, bewaffnet mit Langschilden, Rundschilden und Helmen. Ich liefere dich ihrem Gericht aus, und sie werden dich nach ihren Gesetzen verurteilen. 25 Weil ich eifersüchtig und zornig bin, sorge ich dafür, dass sie ihren Zorn an dir auslassen: Deine Nase und deine Ohren schneiden sie dir ab, und deine Nachkommen töten sie mit dem Schwert. Ja, alle deine Söhne und Töchter nehmen sie dir weg, und dein ganzer Besitz wird ein Raub der Flammen. 26 Sie reißen dir die Kleider vom Leib und nehmen deinen kostbaren Schmuck weg.
27 So mache ich deinem abscheulichen Tun und deiner Hurerei, die du schon in Ägypten getrieben hast, ein Ende. Dann wirst du nicht mehr nach den Ägyptern Ausschau halten – ja, du wirst nicht einmal mehr an sie denken. 28 Denn ich, der Herr, liefere dich deinen Liebhabern aus, von denen du dich voller Hass abgewandt hast. 29 Hasserfüllt werden sie nun über dich herfallen und alles an sich reißen, was du dir mühsam erworben hast. Dann lassen sie dich nackt zurück, dass jeder deinen Körper sehen kann. Weil du es so schlimm getrieben und ständig die Ehe gebrochen hast, 30 wird dies deine gerechte Strafe sein. Ja, anderen Völkern bist du nachgelaufen, ihre Götter hast du angebetet und so große Schuld auf dich geladen.
31 Du bist dem schlechten Beispiel deiner Schwester gefolgt, darum gebe ich dir denselben Becher in die Hand, den sie trinken musste.
32 Ich, der Herr, kündige dir an:
Gelächter und Spott wird dich treffen, den Becher deiner Schwester musst du leeren. Viel passt dort hinein, denn er ist tief und breit.
33 Er macht bekümmert und betrunken, der Becher voll Angst und Zerstörung, den schon deine Schwester Samaria trinken musste.
34 Bis zur Neige trinke ihn, ja, schlürfe ihn aus bis zum letzten bitteren Tropfen. Und mit seinen Scherben zerkratze deine Brüste!
Ich, der Herr, fordere dich dazu auf. 35 Du hast mich vergessen und mir den Rücken gekehrt, darum musst du nun auch die Folgen deines Ehebruchs tragen!«
36 Weiter sprach der Herr zu mir: »Sterblicher Mensch, bist du bereit, über Ohola und Oholiba Gericht zu halten? Dann tu es! Erinnere sie an all die abscheulichen Dinge, die sie getrieben haben! 37 Ehebruch und Mord werfe ich ihnen vor: Sie haben mich mit ihren Götzen betrogen und für sie die Kinder verbrannt, die sie mir geboren hatten. 38 Aber das genügte ihnen noch nicht: Meinen Tempel haben sie entweiht und den Sabbat nicht als heiligen Tag geachtet. 39 Wenn sie ihre Kinder für die Götzen geschlachtet hatten, gingen sie noch am selben Tag in meinen Tempel und entweihten ihn dadurch. Ja, so trieben sie es in meinem Heiligtum!
40 Klag die beiden weiter an: Immer wieder habt ihr Boten in die Ferne geschickt, um Männer anzulocken, die dann gerne kamen. Für sie habt ihr euch herausgeputzt: Ihr habt ein Bad genommen, die Augen geschminkt und euch mit Schmuck behängt. 41 Dann habt ihr euch auf euer prunkvolles Bett gesetzt. Einen Tisch mit Weihrauch und duftendem Öl habt ihr vor euch aufgebaut, obwohl doch beides mir gehören sollte. 42 Ihr umgabt euch mit einer lärmenden, ausgelassenen Menge; laut zechten die unzähligen Männer, die aus der Wüste zu euch gekommen waren. Sie streiften euch Armreife über die Hände und setzten euch prunkvolle Kronen auf den Kopf. 43 Ich dachte: Sie sind es gewohnt, die Ehe zu brechen, jetzt treiben sie es schon wieder und haben auch noch Freude daran.44 Die Männer gehen zu ihnen wie zu Huren. Immer wieder laufen sie zu Ohola und Oholiba, diesen schamlosen Frauen.
45 Aber aufrichtige Männer werden ihnen das Urteil sprechen, nach den Gesetzen für Ehebrecherinnen und Mörderinnen. Denn sie haben die Ehe gebrochen, und an ihren Händen klebt Blut! 46 Ich, der Herr, befehle: Eine Menschenmenge soll sich versammeln, sie misshandeln, ausrauben 47 und schließlich steinigen und mit Schwertern zerstückeln! Danach sollen ihre Söhne und Töchter getötet und ihre Häuser verbrannt werden.
48 Ohola und Oholiba, ich mache eurer Hurerei ein Ende! Alle Frauen in Israel sollen gewarnt sein, damit sie nicht genauso schamlos die Ehe brechen wie ihr.
49 Man wird euch für eure Hurerei bestrafen, und ihr müsst für die Sünden büßen, die ihr mit euren Götzen begangen habt. Dann werdet ihr erkennen, dass ich Gott, der Herr, bin.«
Hesekiel 24 – Jerusalem, ein rostiger Topf auf dem Feuer
1 Im 9.Jahr unserer Verbannung, am 10.Tag des 10.Monats, sprach der Herr zu mir: 2 »Sterblicher Mensch, schreib dir das Datum des heutigen Tages auf, denn gerade heute beginnt der König von Babylonien mit der Belagerung Jerusalems!
3 Und nun erzähl dem widerspenstigen Volk ein Gleichnis! Sag ihnen: So spricht Gott, der Herr:
Stell einen Topf auf die Kochstelle, und gieß Wasser hinein!
4 Füll ihn mit dem besten Fleisch, mit Stücken von Lende und Schulter, und gib Knochen voller Mark dazu!
5 Nimm nur die besten deiner Schafe. Unter dem Topf schichte Holz auf, lass die Fleischstücke garen, zusammen mit den besten Knochen!
6 Ich, der Herr, sage: Lass dich warnen, du Stadt voller Bluttaten! Du bist ein Topf mit Rost, der nicht mehr abgeht! Wahllos wird das Fleisch aus dir herausgefischt, Stück für Stück, nichts bleibt zurück.
7 Zum Himmel schreit das Blut, das deine Einwohner vergossen haben, und niemand in Jerusalem versuchte es zu sühnen.8 Ich selbst habe dafür gesorgt, dass das Blut ungesühnt bleibt und zum Himmel schreit. Denn daran soll sich mein Zorn entzünden, ich werde Rache nehmen.
9 Ich, der Herr, sage dir:
Es wird dir schlecht ergehen, du Stadt voller Bluttaten! Auch ich schichte einen großen Holzstoß unter dir auf.
10 Ja, bringt große Mengen Holz herbei! Zündet das Feuer an, kocht das Fleisch, bis die Brühe verdampft ist und die Knochen verkohlen!
11 Stellt den leeren Topf auf das Feuer, damit das Metall heiß wird und glüht, ja, damit der ganze Rost wegschmilzt, der ihn beschmutzt!
12 Vergebliche Mühe! Selbst im Feuer geht der Rost nicht ab!
13 Jerusalem, durch dein schamloses Treiben hast du dich unrein gemacht, und selbst als ich dich reinigen wollte, bliebst du lieber, wie du warst. Darum wirst du nicht eher wieder rein werden, bis ich meinen Zorn an dir ausgelassen habe! 14 Das schwöre ich, der Herr, und ich werde es auch tun. Ich sehe nicht länger tatenlos zu. Keine Träne werde ich um dich vergießen, kein Mitleid mit dir haben. Ich ziehe dich zur Rechenschaft für das, was du getan hast. Mein Wort gilt!«
Der Tod von Hesekiels Frau – ein Zeichen für Jerusalem
15 Weiter sprach der Herr zu mir: 16 »Sterblicher Mensch, ich werde dir durch einen plötzlichen Tod wegnehmen, was du am meisten liebst: deine Frau. Doch du sollst nicht in lautes Klagen ausbrechen und nicht weinen. Keine Träne sollst du vergießen! 17 Nur heimlich darfst du stöhnen, aber keine Totenklage für sie halten! Lass dir deine Trauer nicht anmerken: Reiß dir nicht das Stirnband vom Kopf, und zieh auch deine Sandalen nicht aus! Verhüll nicht dein Gesicht, und nimm keine Trauermahlzeit ein!«
18 Noch am selben Abend starb meine Frau, und am nächsten Morgen verhielt ich mich so, wie der Herr es mir befohlen hatte. 19 Da fragten mich die Leute: »Was hat dein seltsames Verhalten zu bedeuten? Willst du es uns nicht erklären?«
20 Ich antwortete:
»Der Herr hat mir befohlen, 21 euch Israeliten diese Botschaft weiterzugeben: So spricht Gott, der Herr: Ihr seid stolz auf den Schutz, den euer Tempel euch bietet, ihr freut euch über ihn und sehnt euch nach ihm zurück. Doch ich werde dafür sorgen, dass er entweiht und zerstört wird. Eure Söhne und Töchter, die ihr in Jerusalem zurückgelassen habt, fallen durchs Schwert. 22 Dann werdet ihr euch genauso verhalten wie Hesekiel. Euer Gesicht werdet ihr nicht verhüllen und keine Trauermahlzeit zu euch nehmen. 23 Eure Stirnbänder und Sandalen werdet ihr anbehalten. Kein lautes Klagen und Weinen wird man von euch hören. Vor Trauer über eure Sünden geht ihr zugrunde, ihr könnt nur noch seufzen und stöhnen. 24 Hesekiel ist ein Mahnzeichen für euch. Es wird euch genauso gehen wie ihm. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin.«
25 Weiter sprach der Herr zu mir: »Sterblicher Mensch, ich werde den Israeliten ihren Tempel entreißen, ihren Zufluchtsort, der ihr ganzer Stolz und ihre ganze Freude ist. Ja, sie freuen sich über ihn und sehnen sich nach ihm zurück. Doch ich werde ihn zerstören, und auch ihre Söhne und Töchter lasse ich umkommen. 26 An jenem Tag wird ein Flüchtling, der überlebt hat, zu dir kommen und dir davon berichten.
27 Wenn er bei dir eintrifft, wirst du wieder reden können. Du wirst mit ihm sprechen und nicht länger stumm sein. So wirst du zu einem Mahnzeichen für die Israeliten, damit sie erkennen, dass ich der Herr bin.«
In der mündlichen Wiederholung zu Hesekiel wurde die Frage gestellt, was der Rost war, den man nicht aus dem Topf bekam. Hier einmal die längere Vision der Antwort – direkt aus den Hesekiel-Buch:
Kapitel 14
Heuchlerische Religionsanhänger über die Nachricht bestürzt
MIT bestürzender Wucht wird die Nachricht von der Vernichtung der Christenheit die heuchlerischen Religionsanhänger treffen, die mit ihr in Verbindung stehen. Sie werden es spüren, wenn die vorausgesagte „große Drangsal“ über sie hereinbricht. Doch mögen sie die Hoffnung hegen, daß die Christenheit in Anbetracht ihrer früheren Fähigkeit durchzuhalten, die Drangsal überstehen wird, und dies entgegen der biblischen Prophezeiung. Sie mögen in ihrer Verzweiflung hoffen, daß das, was ihnen so heilig gewesen ist, vom Schlimmsten verschont werden wird.
2 Weil sie in religiöser Weise den Namen Gottes mit der Christenheit verbunden haben, mögen sie denken, Gott und sein Sohn Jesus Christus würden niemals zulassen, daß sie vernichtet wird. Wie bestürzt aber werden sie sein, wenn er dies als Bestätigung seiner Prophezeiung tatsächlich zuläßt! Wie sprachlos und bestürzt sie sein werden, mußte der Prophet Hesekiel im siebenten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung durch Pantomime vorführen. Ungefähr zwei Jahre später taten seine Mitverbannten im wirklichen Leben genau das, was er durch Pantomime gezeigt hatte, was beweist, daß er ein wahres Zeichen oder Vorzeichen gewesen war. Die damalige Erfüllung an sich wurde ein prophetisches Ereignis, das vorschatten sollte, wie bestürzt die heuchlerischen Religionsanhänger unserer Tage über den Bericht von der Vernichtung der Christenheit sein würden.
3 Blitzschnelle Nachrichtenübermittlung durch Rundfunk und Fernsehen mit Hilfe von Satelliten, die Menschen gemacht haben und die als Deflektoren der Radiowellen gebraucht werden, ist ein Wunder unseres zwanzigsten Jahrhunderts. Doch ohne die Hilfe solch moderner Erfindungen übermittelte der Schöpfer des Universums und Urheber seiner Naturkräfte höchst wichtige Nachrichten augenblicklich und mit Blitzesschnelle seinem Propheten Hesekiel. Auf dem gewöhnlichen Kommunikationswege jener Tage, als man sich des Kamelzuges und des Pferdewagens bediente, hätte Hesekiel niemals noch am selben Tag etwas von dem erfahren können, was in Jerusalem, mehr als achthundert Kilometer südwestlich von der Stadt Tel-Abib in Babylon, wo er im Exil war, geschah. Und doch erfuhr er es! Wodurch? Weder durch irgendein Feuersignal noch durch Trommelschläge, sondern so, wie er es uns unter Angabe des Datums in folgenden Worten mitteilt:
4 „Und das Wort Jehovas erging weiter an mich im neunten Jahr, im zehnten Monat, am zehnten Tag des Monats, indem es besagte: ,Menschensohn, schreibe dir den Namen des Tages auf, dieses selben Tages. Der König von Babylon hat sich an diesem selben Tag auf Jerusalem geworfen.‘ “ — Hesekiel 24:1, 2
5 Hesekiel sah den Anfang der achtzehnmonatigen Belagerung Jerusalems durch Nebukadnezar, den König von Babylon, nicht im Fernsehen als Direktübertragung. Jehova aber sah es direkt, ohne das Fernsehen zu Hilfe nehmen zu müssen, und berichtete es Hesekiel sogleich. Das war im neunten Jahr des Exils Hesekiels in Babylon und gleichzeitig im neunten Jahr Zedekias, des letzten Königs von Jerusalem, den Nebukadnezar selbst auf den Thron gesetzt hatte. Es war das Jahr 609 v. u. Z. Der zehnte Monat, gemäß dem jüdischen Kalender vom Frühlingsmonat Nisan an gerechnet, wurde Tebeth genannt.
6 Der zehnte Tag des Monats Tebeth würde normalerweise gegen Ende unseres Monats Dezember sein. Jehova hatte dem Hesekiel bereits prophetisch beschrieben, was König Nebukadnezar auf dem Marsch tun würde, um seine Entscheidung hinsichtlich des Angriffs auf Jerusalem zu treffen. (Hesekiel 21:18-23) Obwohl es die Zeit des nördlichen Winters war, begann König Nebukadnezar seinen Ansturm auf das rebellische Jerusalem, indem er sich sozusagen auf dasselbe warf. Es ist dasselbe Datum, das dafür in 2. Könige 24:20, 25:1 und Jeremia 52:3, 4 angegeben wird. Somit wurde dem Hesekiel an jenem Tage geboten, das zu beschreiben, was geschehen würde.
7 Jehova unterweist Hesekiel, wie er dies tun soll, indem er spricht: „Und verfasse eine Sprichwortrede über das rebellische Haus, und du sollst sie betreffend sprechen: ,Dies ist, was der [Souveräne] Herr Jehova gesprochen hat: „Setze den Kochtopf mit weiter Öffnung auf; setze ihn auf, und gieße auch Wasser hinein. Sammle Stücke darein, jedes gute Stück, Oberschenkel und Schulter; ja fülle ihn mit den auserlesensten Knochen. Man nehme die auserlesensten Schafe und schichte auch die Holzstücke in einem Kreis darunter. Koche seine Stücke, koche auch seine Knochen mitten darin.“ ‘ “ — Hesekiel 24:3-5.
8 Jahre zuvor hatten die Bewohner Jerusalems gemäß Hesekiel 11:6-11 die Stadt mit einem Kochtopf mit weiter Öffnung verglichen, in welchem sie bequem und sicher untergebracht wären. Jehova benutzte jetzt dasselbe Bild. Das Füllen des metallenen Kochtopfes mit Wasser zum Kochen würde daher das veranschaulichen, was an demselben Tag, dem 10. Tebeth 609 v. u. Z., einsetzen würde, nämlich die Belagerung Jerusalems durch den König von Babylon. Das Aufschichten der Holzstücke darunter und das Anzünden derselben würde mit diesem Gedanken übereinstimmen. Durch die nun einsetzende Belagerung würde es denen, die in Jerusalem waren, allmählich so heiß werden wie kochendes Wasser. Die Fleischstücke, die in den Topf getan wurden, würden die Bewohner der Stadt darstellen, einschließlich der Flüchtlinge, die vor den vorrückenden Heeren Babylons in die Stadt flohen. Die guten Stücke, die hineingetan wurden, würden Menschen von der besseren Gesellschaftsschicht der Stadt veranschaulichen, besonders den König und seine Fürsten. Da die Knochen das Gerippe bilden, das den Fleischesleib aufrecht hält, würden die „auserlesensten Knochen“ diejenigen darstellen, die den Bau des nationalen Organismus trugen, nämlich die Militärbefehlshaber und ihren Stab von Offizieren. Alle sollten während der Belagerung ‘gekocht’ werden.
9 War Jerusalem als ein symbolischer Kochtopf es wert, am Dasein bewahrt zu werden? Man höre! „Dies ist daher, was der [Souveräne] Herr Jehova gesprochen hat: ,Wehe der Stadt der Taten des Blutvergießens, dem Kochtopf mit weiter Öffnung, dessen Rost daran ist und von dem sein Rost selbst nicht abgegangen ist! Stück um Stück davon, hole es heraus; kein Los soll darüber geworfen werden. Denn es ist dazu gekommen, daß ihr Blut direkt in ihrer Mitte ist. Auf die glänzend kahle Oberfläche eines zerklüfteten Felsens tat sie es. Sie schüttete es nicht auf die Erde aus, um es mit Staub zu bedecken. Um Grimm heraufzuführen zum Vollzug der Rache, habe ich ihr Blut auf die glänzend kahle Oberfläche eines zerklüfteten Felsens getan, damit es nicht bedeckt werde.‘ “ — Hesekiel 24:6-8.
10 Etwas früher hatte Jehova eine vernichtende Verurteilung über Jerusalem ausgesprochen, indem er es als eine „Stadt“ anredete, „die in ihrer Mitte Blut vergießt, bis ihre Zeit kommt“, und hatte im einzelnen die Gründe angegeben, warum sie soviel Blut vergossen hatte. (Hesekiel 22:3-12) Der moralische Abschaum und Schmutz in ihr konnte nicht weggewaschen werden, sondern haftete an ihren Wänden und verursachte dort, also an den Wänden dieses symbolischen Kochtopfes, Rost. Sie hatte geringe Achtung vor Menschenblut, dem Blut ihrer Opfer, und goß es nicht einmal auf den Erdboden, noch bedeckte sie es mit Staub, wie Gottes Gesetz es im Hinblick auf das Blut eines erlegten Tieres befohlen hatte. (3. Mose 17:13, 14) Nein, sondern schamlos schüttete Jerusalem das gewaltsam vergossene Blut auf die glänzend kahle Oberfläche eines Felsens, so daß es als ein Zeugnis seiner Strafbarkeit offen zur Schau gestellt wurde. Diese Verachtung des menschlichen Blutes erregte den Grimm Gottes, Jehovas, und veranlaßte ihn, an der mutwilligen Blutvergießerin Rache zu nehmen. So, wie sie getan hatte, würde er ihr tun. Er würde ihre blutbefleckte Vergangenheit nicht weiterhin zugedeckt lassen, sondern würde sie den öffentlichen Blicken aussetzen wie Blut auf der staublosen, glänzend kahlen Oberfläche eines Felsens!
11 Die blutbefleckten Verbrecher in Jerusalem mußten vor Gericht gebracht werden. Bringt sie her, ohne Unterschiede zu machen, ohne wählerisch Lose über sie zu werfen, sondern bringt sozusagen „Stück um Stück davon“ aus dem symbolischen Kochtopf, aus Jerusalem. Jetzt, da die Belagerung der Stadt Jerusalem begonnen hatte, war ein „Wehe“ für sie in Aussicht, das nicht enden würde, bis sie samt all ihrem Abschaum vernichtet wäre.
DRASTISCHE MASSNAHMEN GEGENÜBER DER CHRISTENHEIT NÖTIG
12 Die Blutschuld, die der ehemaligen Stadt Jerusalem zur Last gelegt wird, ruft uns lebhaft die überaus schwere Blutschuld ihres neuzeitlichen Gegenstücks, der Christenheit, in den Sinn. Wir können es deutlich sehen, als ob es die glänzend kahle Oberfläche eines Felsens durchtränkte, so daß weder Menschen noch Engel es zudecken könnten. Wenn ihre Belagerung am Anfang der „großen Drangsal“ beginnt, wird dies ein Wehe für sie bedeuten, das in ihrer Vernichtung gipfeln wird. — Matthäus 24:15-22.
13 Der Christenheit gilt die „Sprichwortrede“, die an Jerusalem, ihr Vorbild, gerichtet wurde: „Dies ist daher, was der [Souveräne] Herr Jehova gesprochen hat: ,Wehe der Stadt der Taten des Blutvergießens! Auch ich selbst werde den Holzstoß groß machen. Mache viele Holzscheite. Zünde das Feuer an. Koche das Fleisch gar. Und leere die Brühe aus, und laß die Knochen selbst zischend heiß werden. Stelle ihn leer auf seine Kohlen, damit er erhitzt werde; und sein Kupfer soll erglühen, und seine Unreinheit soll mitten darin zerschmelzen. Möge sein Rost verzehrt werden. Welche Mühen! Es hat einen ermüdet, aber die große Menge seines Rostes geht nicht von ihm ab. Ins Feuer mit seinem Rost!‘ “ — Hesekiel 24:9-12.
14 Jehova sah, was die Stadt, die mit Blut befleckt und voll Abschaum war, verdiente. Gleichsam auf einem großen Stoß von Holzstücken mußte sie in Brand gesteckt werden. Zufolge des langen Kochens bis zum Siedepunkt mußte es den Militärbefehlshabern und Offizieren wegen der zunehmenden Intensität der Belagerung durch die Babylonier unerträglich heiß werden; und die anderen Bewohner mußten wie zu lange gekochtes Fleisch zu einer Art Brühe werden, die jeder Festigkeit ermangelt. Hinaus mit ihnen allen! Leert die Stadt vollständig, wenn sie den babylonischen Belagerern anheimfällt! Setzt sie wie einen geleerten kupfernen Kochtopf auf das Feuer der Vernichtung, denn der schaumbedeckte Rost haftet immer noch an ihren Wänden. Brennt den schmutzigen Rost weg, da er nicht abgewaschen werden kann! Ja, laßt den ganzen symbolischen Kochtopf (Jerusalem) schmelzen, um die Schlacke davon zu trennen. Möge das Feuer, das die blutschuldige Stadt zerstört, auch ihre moralische Unsauberkeit, den Abschaum und den Rost, vollständig vernichten. Und das gelte ebenfalls für ihr neuzeitliches Gegenstück, die Christenheit!
15 Jehova richtet sich hiermit direkt an Jerusalem, um zu erklären, warum er solch drastische Maßnahmen gegen dasselbe ergreifen muß: „ ‚Da war Zügellosigkeit in deiner Unreinheit. Darum mußte ich dich reinigen, aber du wurdest nicht rein von deiner Unreinheit. Du wirst nicht mehr rein werden, bis ich meinen Grimm in deinem Fall stille. Ich selbst, Jehova, habe geredet. Es soll kommen, und ich will handeln. Ich werde nicht nachlassen, noch wird es mir leid tun, noch werde ich Bedauern empfinden. Gemäß deinen Wegen und gemäß deinen Handlungen wird man dich gewißlich richten‘ ist der Ausspruch des [Souveränen] Herrn Jehova.“ — Hesekiel 24:13, 14.
16 An jenem aufgezeichneten Datum, am 10. Tebeth 609 v. u. Z., hatte die babylonische Belagerung Jerusalems das dritte und letzte Mal begonnen. Diese Tatsache bewies, daß das Königreich Juda unter Jerusalem es abgelehnt hatte, sich von seiner geistigen Zügellosigkeit zu reinigen. Seine Unreinheit war wie der Abschaum und der Schmutz, welche Rost an den Wänden eines Kupfertopfes hervorriefen, der nicht weggescheuert werden konnte, sondern zerstört werden mußte, indem man den Kochtopf selbst schmelzen ließ. Der symbolische Kochtopf war nun im Feuer, jetzt, da diese Belagerung durch die Babylonier begonnen hatte. Die hartnäckige Unreinheit Jerusalems würde nie weggefegt werden, bis Jehova gezwungen wäre, seinen Grimm zu stillen, indem er die blutschuldige Stadt Jerusalem vernichtete.
17 Grimm, nicht wohlwollender Kummer, sollte vollends zum Ausdruck kommen, und Jehova würde nicht bedauern, daß er die äußersten Maßnahmen gegen Jerusalem ergreifen müßte. Er hatte freiheraus geredet, und es mußte unbedingt wahr werden. Er würde nicht versäumen, es herbeizuführen. Die babylonischen Vollstrecker des göttlichen Gerichts würden Jerusalem das Gericht zumessen, das diese Stadt für die gottlosen Wege und Taten verdiente. Sie mußte vernichtet werden, so, wie es ihrer Nachahmerin, der Christenheit, widerfahren muß.
18 „Oh, habe doch ein Herz!“ könnte jemand geneigt sein, an diesem Punkt zu Gott zu sagen. Warum? Weil damals in Jerusalem der prachtvolle Tempel stand, der von König Salomo erbaut worden war, und somit würde das Zertrümmern Jerusalems das Zertrümmern des heiligen Tempels bedeuten, den die Juden als ein Zaubermittel gegen Unheil betrachteten. (Jeremia 7:1-11) Und noch etwas: Die älteren Juden, die ins Exil nach Babylon weggeführt worden waren, hatten in Jerusalem und Juda Söhne und Töchter zurückgelassen, und wenn Jerusalem zerstört würde, bedeutete es den Tod dieser Söhne und Töchter. Waren diese den Juden, die es anging, nicht kostbar? Würde ihre gewaltsame Wegnahme ihren Gefühlen nicht einen schmerzlichen Schock bereiten, würden sie nicht bestürzt sein? Hätte ein entsprechendes Unglück heute nicht die gleiche Wirkung auf diejenigen, die mit der Christenheit sympathisieren? Der Prophet Hesekiel wurde aufgerufen, in einem prophetischen Drama zu zeigen, daß dem so wäre. Wie er das tat, beschreibt er in folgenden Worten:
19 „Und das Wort Jehovas erging weiter an mich, indem es besagte: ,Menschensohn, siehe, ich nehme von dir das für deine Augen Begehrenswerte durch einen Schlag weg, und du solltest dich nicht an die Brust schlagen, noch solltest du weinen, noch sollten dir Tränen kommen. Seufze ohne Worte. Für die Toten solltest du keine Trauer anstellen. Deinen Kopfschmuck binde dir um, und deine Sandalen solltest du an deine Füße legen. Und du solltest den Schnurrbart nicht bedecken, und das Brot der Männer solltest du nicht essen.‘ “ — Hesekiel 24:15-17.
20 Warum sollte er auf diese Weise handeln? Was war im Begriff zu geschehen? Sollte ein Todesfall eintreten, der Hesekiel berühren würde? Offenbar wohl, da es für die Augen Hesekiels etwas Begehrenswertes wäre, was Jehova durch einen Schlag wegnehmen würde. Sollte es die Frau dieses vierunddreißigjährigen Mannes sein? Die Ereignisse vor Mitternacht würden offenbaren, wer das Opfer des Schlages wäre. Doch nachdem es geschehen war, durfte Hesekiel weder ein sichtbares noch ein hörbares Zeichen des Kummers geben. Er sollte seinen Kopfschmuck aufsetzen, ihn schön ordentlich umbinden und nicht etwas davon über sein Gesicht hängen- und seine Oberlippe bedecken lassen. Er sollte nicht barfuß gehen, wie König David vor langer Zeit in seinem Kummer gegangen war. (2. Samuel 15:30) Nach dem Begräbnis der Person, die ihm durch den Schlag weggenommen worden war, sollte Hesekiel nicht zulassen, daß diejenigen, die ihm Teilnahme bekundeten, ein Mahl der Tröstung für ihn bereiteten, um ihm so etwas zu essen zu geben. Warum sollte er auf diese befremdende, ungewöhnliche Weise handeln? Es war, um zu veranschaulichen, wie bestürzt und wie sprachlos jemand bei einem gräßlichen Unglück sein könnte. Um eine solche Wirkung zu erzielen, mußte das Unglück besonders schwer, ja überwältigend sein.
21 Um solch ein prophetisches Bild zu schaffen, mußte Hesekiel eine harte, prüfungsvolle Erfahrung durchmachen und große Selbstbeherrschung in bezug auf seine natürlichen, menschlichen Gefühlsregungen üben. Doch war er willens, dies zu tun, wenn es bedeutete, daß er als Jehovas prophetisches Werkzeug dienen sollte, und er äußerte keine Klage. Gehorsam tat er, was ihm zu tun geboten wurde, und er teilt uns den Grund dafür mit:
22 „Und ich ging daran, am Morgen zum Volke zu reden, und meine Frau starb schließlich am Abend. So tat ich am Morgen, geradeso wie mir geboten worden war. Und das Volk sprach ständig zu mir: ,Wirst du uns nicht mitteilen, was diese Dinge, die du tust, mit uns zu tun haben?‘ Dann sprach ich zu ihnen: ,Das Wort Jehovas selbst ist an mich ergangen, indem es besagte: „Sprich zum Hause Israel: ,Dies ist, was der [Souveräne] Herr Jehova gesprochen hat: „Siehe, ich entweihe mein Heiligtum, den Stolz eurer Stärke, das für eure Augen Begehrenswerte und den Gegenstand des Mitleids eurer Seele, und eure Söhne und eure Töchter, die ihr zurückgelassen habt — durch das Schwert werden sie fallen. Und ihr werdet so tun müssen, wie ich getan habe. Den Schnurrbart werdet ihr nicht bedecken, und das Brot der Männer werdet ihr nicht essen. Und euer Kopfschmuck wird auf eurem Haupt sein, und eure Sandalen seien an euren Füßen. Ihr werdet euch nicht schlagen, noch werdet ihr weinen, und ihr werdet verwesen müssen in euren Vergehungen, und ihr werdet tatsächlich einer über den anderen stöhnen. Und Hesekiel ist euch zu einem Vorzeichen geworden. Gemäß allem, was er getan hat, werdet ihr tun. Wenn es kommt, werdet ihr auch erkennen müssen, daß ich der [Souveräne] Herr Jehova bin.“ ‘ “ ‘ “ — Hesekiel 24:18-24.
23 Jahre später, im Jahre 33 u. Z., sagte Jesus Christus die Zerstörung, die mit all ihren Schrecken im Jahre 70 u. Z. über das damalige Jerusalem kommen sollte, voraus und sann darüber nach. Er „weinte über sie“. Unter Tränen sagte er: „Wenn du, ja du, an diesem Tage die Dinge erkannt hättest, die mit Frieden zu tun haben — doch nun sind sie vor deinen Augen verborgen. Denn es werden Tage über dich kommen, da werden deine Feinde eine Befestigung aus Spitzpfählen um dich bauen und werden dich ringsum einschließen und dich von allen Seiten bedrängen, und sie werden dich und deine Kinder in deiner Mitte zu Boden schmettern, und sie werden in dir keinen Stein auf dem anderen lassen, weil du die Zeit deiner Besichtigung nicht erkannt hast.“ (Lukas 19:41-44; 21:20-24) Jesus Christus, der ein unverheirateter Mann war, wurde aber nicht dazu berufen, ein prophetisches Bild vorzuführen, wie dies Hesekiel zu tun geboten worden war.
24 Gehorsamerweise trauerte Hesekiel nicht über den Tod seiner Frau, über ‘das für seine Augen Begehrenswerte’. (Hesekiel 24:16) Im Jahre 607 v. u. Z. trauerte der Prophet Jeremia und wehklagte über die Zerstörung Jerusalems und seines Tempels. (Klagelieder 1:1 bis 5:22) Als sich dieses Unglück tatsächlich ereignete, wurde dem Hesekiel selbst nicht befohlen, sich zurückzuhalten, so wie Jeremia zu handeln. Als die Nachricht von der Zerstörung Jerusalems und seines Tempels Hesekiel in Babylon erreichte, war er weder bestürzt noch wie betäubt.
25 Für Hesekiel war die Vernichtung der Stadt Jerusalem mit ihrem kostbaren Tempel und ihren Söhnen und Töchtern nicht nötig, um, wie Gott sagte, ‘zu erkennen, daß er der Souveräne Herr Jehova ist’. Was aber das Volk Israel betrifft, das nicht wußte, wer sein Gott war, ob es sich nun in Juda oder in Babylon befand, es mußte durch einen bestürzenden Schlag, der in Form der Vernichtung der heiligen Stadt, des Tempels und der Kinder kam, zu der Erkenntnis dieser Tatsache gezwungen werden. Niemals hatte es sich zu dem Glauben bringen lassen, Jehova werde sein eigenes Heiligtum entweihen, indem er den salomonischen Tempel, der 420 Jahre lang bestanden hatte, durch heidnische, götzendienerische Babylonier plündern und zerstören ließe. Jehova verschonte das nicht, was er den Juden als „den Stolz eurer Stärke, das für eure Augen Begehrenswerte und den Gegenstand des Mitleids eurer Seele“ beschrieb — sei es nun Jehovas Heiligtum in Jerusalem, seien es ihre Söhne und Töchter dort. Auf solch bestürzende Weise würden sie erkennen müssen, daß der Eine, der gesagt hatte, er werde so etwas tun, und der Eine, der es tatsächlich tat, ein und dieselbe Person war, nämlich Jehova. Er existiert wirklich!
26 In der nahenden „großen Drangsal“, die über die Christenheit hereinbricht, wird Jehova nicht sein wahres Heiligtum entweihen. „Der Gott, der die Welt und alles, was darin ist, gemacht hat, dieser Eine, der der Herr des Himmels und der Erde ist, wohnt nicht in Tempeln [oder in Heiligtümern], die mit Händen gemacht sind.“ (Apostelgeschichte 17:24, NW; EB) Jehova wird den gegenbildlichen, geistigen „Tempel“ nicht entweihen, in welchem ihm sein Hoherpriester, Jesus Christus, das Verdienst eines vollkommenen menschlichen Schlachtopfers im Jahre 33 u. Z. darbrachte, als dieser hierzu in den Himmeln vor der Person Gottes selbst erschien. (Hebräer 9:24-26) Auch wird er den Tempel oder das Heiligtum, das er jetzt baut und das aus ‘lebendigen Steinen’ besteht, nicht entweihen; dies ist seine Versammlung treuer, gesalbter Nachfolger seines Sohnes Jesus Christus, des obersten ‘lebendigen Steines’. (1. Petrus 2:4-6) Indem der Apostel Paulus an die Glieder dieser Heiligtumsklasse schreibt, sagt er: „Denn wir sind ein Tempel eines lebendigen Gottes, so, wie Gott gesagt hat: ,Ich werde unter ihnen wohnen und unter ihnen wandeln, und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.‘ “ (2. Korinther 6:16) „In Gemeinschaft mit ihm werdet auch ihr zusammen zu einer Stätte aufgebaut, die Gott durch den Geist bewohnen wird.“ (Epheser 2:22) Der gesalbte Überrest dieser Heiligtumsklasse bildet die neuzeitliche Hesekiel-Klasse, deren sich Jehova bedient.
27 Im Hinblick darauf muß es die Schein-Tempelklasse sein, die Gott entweihen wird, nämlich die heuchlerischen Religionsanhänger, die fälschlicherweise beanspruchen, Gottes geistiges Heiligtum zu sein.
28 Seit dem Jahre 1919 u. Z., also seit Jahrzehnten, haben die Glieder dieses gesalbten Überrestes der christlichen Zeugen Jehovas gemäß den Prophezeiungen Hesekiels und anderer Schreiber der inspirierten Bibel im voraus vor der Vernichtung der Christenheit gewarnt. Immer mehr verstehen sie, was die Vertilgung der Christenheit hinsichtlich der Vernichtung von Menschenleben und materiellen Gütern, die von Religionsanhängern als heilig betrachtet werden, bedeuten wird. Aber diese christliche Hesekiel-Klasse trauert nicht, noch wehklagt sie wegen all der Dinge, die diese „große Drangsal“ für die Christenheit bedeuten werden. Sie weiß, daß es niemals die Vernichtung des wahren Heiligtums Jehovas, des geistigen Tempels, bedeuten wird, in dem Jesus Christus das Verdienst seines Loskaufsopfers im Jahre 33 u. Z. darbrachte. Auch wird es nicht die Zerstörung des Tempels der ‘lebendigen Steine’ bedeuten, den Jehova jetzt baut. Somit werden sie nicht bestürzt sein, wenn das vorausgesagte Unheil tatsächlich über die Christenheit hereinbricht. Sie benötigen dies nicht, um zu „erkennen, daß ich der [Souveräne] Herr Jehova bin“. Die heuchlerischen Religionsanhänger, die Jehova außer acht lassen und auf Dinge vertrauen, die ihnen heilig sind, diese werden bestürzt sein. Sie werden erkennen müssen, wer Jehova ist.
DER BESTÄTIGENDE BERICHT WIRD BESTIMMT EINTREFFEN!
29 „Was aber, wenn es nicht kommt?“ mag jemand ausrufen, der es nicht glaubt. Keine Bange! Die künftigen Ereignisse und die Berichte, die durchkommen werden, werden beweisen, daß die unfehlbare, von Hesekiel geäußerte Prophezeiung wahr geworden ist. Die Zusicherung wurde gegeben, daß die Wahrhaftigkeit der Prophezeiung bestätigt werden würde. Sie wurde dem Hesekiel gegeben, als Jehova weiterhin zu ihm sprach: „Und was dich betrifft, o Menschensohn, wird es nicht an dem Tage sein, da ich ihnen ihre Festung wegnehme, den schönen Gegenstand ihres Frohlockens, das für ihre Augen Begehrenswerte und das Verlangen ihrer Seele, ihre Söhne und ihre Töchter, daß an jenem Tage der Entronnene zu dir kommen wird, um die Ohren hören zu lassen? An jenem Tage wird dein Mund gegenüber dem Entronnenen aufgetan werden, und du wirst reden und nicht mehr stumm sein; und du wirst ihnen bestimmt zu einem Vorzeichen werden, und sie werden erkennen müssen, daß ich Jehova bin.“ — Hesekiel 24:25-27.
30 Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Hesekiel zu seinem Volk genug gesagt. Es bestand keine Notwendigkeit, daß er noch viel mehr hinzufügte, um die göttliche Prophezeiung noch überzeugender ertönen, die Gewißheit seiner Botschaft noch eindrucksvoller erscheinen zu lassen. Jehova hatte es gesagt, und das an sich war genug. Somit würde nun bis zu dem Tage, da der echte, bestätigende Bericht einträfe, Hesekiel verstummt sein, nicht verstummt im vollen Sinne des Wortes, sondern er würde ohne Worte sein in bezug auf weiteres Prophezeien über das Unheil, das über Jerusalem und das Königreich Juda kommen würde. Die Zeit, die bis zum Kommen des Entronnenen, der den Bericht brächte, verfließen würde, wäre eine Zeit der Erprobung.
31 Jehova ging nicht daran, Hesekiel direkt am Tage dieses Unheils von dem Sturz Jerusalems in Kenntnis zu setzen, so, wie er Hesekiel direkt an dem Tage, als die babylonische Belagerung begann, davon in Kenntnis gesetzt hatte. Bis der Entronnene mit dem Bericht schließlich einträfe, mochten die jüdischen Verbannten in Babylon über das nachdenken, was ihnen Hesekiel prophezeit hatte. Mochten sie weiterhin im Unglauben verharren, wenn das ihr Wunsch wäre. Ihr Unglaube würde zu der bestimmten Zeit, da ein authentischer Augenzeuge des Sturzes Jerusalems einträfe, vollkommen zunichte werden.
32 Zu jener Zeit, da den bis dahin Zweifelnden und Ungläubigen die Ohren davon gellen würden, würden sie bestürzt sein und würden verstummen. Hesekiels Stummheit aber würde enden. Dann wäre er in der Lage, aufgrund bestätigender Ereignisse zu sprechen. Er hätte eine neue, frische Botschaft. Seine Autorität als ein wahrer, inspirierter Prophet Jehovas wäre bestätigt. Als ein Mensch, der als ein „Zeichen“ oder als ein „Vorzeichen“ dessen dienen würde, was eilends hereinzubrechen drohte, hätte er sich nicht als falsch erwiesen. Wie es die Worte: „Du wirst ihnen bestimmt zu einem Vorzeichen werden“ zeigen, die Jehova an ihn gerichtet hatte, würde Hesekiel dann keinen Grund haben, sich vor seinen Mitverbannten in Babylon seines Gottes zu schämen. Seine Rolle als Prophet und Zeuge Jehovas würde sich als echt erwiesen haben, und es würde so sein, wie Hesekiels Gott sagte: „Sie werden erkennen müssen, daß ich Jehova bin.“ — Hesekiel 24:27.
33 Ist es für uns nicht beglückend, daran zu denken, daß sich dieses prophetische Drama innerhalb unserer Generation erfüllen wird? Es wird bestimmt angezeigt werden, wenn die „große Drangsal“ gleich der Belagerung Jerusalems bei dessen neuzeitlichem Gegenstück, der Christenheit, beginnt. (Hesekiel 24:1-5) Danach braucht die gesalbte Hesekiel-Klasse von heute nichts mehr zu sagen. Was sie bereits über den Ausgang dieser „großen Drangsal“ gesagt hat, wird genügen. Sie kann dem gegenbildlichen Jerusalem, der Christenheit, keine Hoffnung geben. Für sie und auch für die heuchlerischen Religionsanhänger, die mit ihr verbunden sind, gibt es keine weitere Gelegenheit mehr. Die „große Drangsal“ muß ihren vollen Verlauf nehmen und ihren vollen Tribut von ihr fordern.
34 Bestürzt werden die ungläubigen Religionsanhänger sein, wenn dann der ‘schöne Gegenstand ihres Frohlockens’ untergeht, „das für ihre Augen Begehrenswerte und das Verlangen ihrer Seele, ihre Söhne und ihre Töchter“! Berichte, die aus allen Teilen der Erde, wo die Christenheit jetzt die Oberhand hat, hereinströmen werden, werden das Wort als wahr kennzeichnen, daß die gesalbte Hesekiel-Klasse vom Souveränen Herrn des Universums aus ein „Vorzeichen“ war. Sein bekanntgemachtes Vorhaben hinsichtlich der bestürzten Religionsanhänger wird dann triumphieren, denn: „Sie werden erkennen müssen, daß ich Jehova bin.“
Hesekiel 25 – Die Ammoniter werden ihr Land verlieren
1 Der Herr sprach zu mir: 2 »Sterblicher Mensch, blick in die Richtung, wo die Ammoniter leben, und kündige ihnen mein Gericht an!
3 Ruf ihnen zu:
Hört, was Gott, der Herr, euch zu sagen hat: Ihr seid voller Schadenfreude über mein entweihtes Heiligtum. Ihr verhöhnt Israel, weil es verwüstet wurde, und lacht über die Judäer, die in der Verbannung leben. 4 Darum gebe ich euer Land den Stämmen aus dem Osten. Sie werden ihre Zelte bei euch aufschlagen und ihre Siedlungen in eurem Land errichten. Sie werden eure Früchte essen und eure Milch trinken. 5 Die Stadt Rabba mache ich zum Weideplatz für Kamele und alle eure Siedlungen zum Lager für Schafe und Ziegen. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin.
6 Hämisch lachend habt ihr zugesehen, wie Israel verwüstet wurde, vor Schadenfreude habt ihr Luftsprünge gemacht und in die Hände geklatscht. 7 Darum erhebe ich drohend meine Hand, um euch zu strafen. Euer Land gebe ich anderen Völkern als Beute, sie werden es plündern und verwüsten. Ich rotte euer Volk aus – ihr sollt kein eigenes Land mehr besitzen. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin.«
Die Städte Moabs werden zerstört
8 So spricht Gott, der Herr: »Die Moabiter spotten und sagen: ›Seht doch, das Volk Israel hat den anderen Völkern nichts voraus!‹ 9 Darum werde ich die Berghänge der Moabiter leer fegen, indem ich die Städte dort zerstöre. Ja, im ganzen Land wird es keine einzige Siedlung mehr geben. Ich vernichte die Städte, die der Stolz der Moabiter waren: Bet-Jeschimot, Baal-Meon und Kirjatajim. 10 Ihr Land gebe ich zusammen mit dem Land der Ammoniter den Stämmen aus dem Osten. Die Ammoniter sollen bei allen Völkern vergessen sein, 11 und auch die Moabiter bekommen meine Strafe zu spüren. Dann werden sie erkennen, dass ich der Herr bin.«
Gottes Rache an den Edomitern
12 So spricht Gott, der Herr: »Die Edomiter haben sich grausam an den Judäern gerächt und große Schuld auf sich geladen. 13 Darum erhebe ich drohend meine Hand, um die Edomiter zu strafen. Mensch und Vieh werde ich ausrotten, mit dem Schwert sollen sie niedergemetzelt werden. Von Teman bis nach Dedan mache ich das Land zu einem Trümmerfeld. 14 Ich lasse mein Volk Israel an den Edomitern Rache nehmen, damit sie meinen grimmigen Zorn zu spüren bekommen. Dann werden die Edomiter erkennen, dass ich, der Herr, mich an ihnen gerächt habe. Darauf gebe ich mein Wort.«
Die Philister werden ausgerottet
15 So spricht Gott, der Herr: »Auch die Philister haben sich grausam an meinem Volk gerächt. Voller Hass und Verachtung wollten sie ihre Erzfeinde vernichten. 16 Darum erhebe ich drohend meine Hand, um die Philister zu strafen. Alle Stämme, die in ihrem Land leben, rotte ich aus – auch die entlang der Küste.
17 Ich werde sie hart bestrafen und mich grausam rächen. Wenn ich Rache nehme, werden sie erkennen, dass ich der Herr bin.«
Hass und Verachtung sind etwas, auf das Jehova wohl allergisch reagiert!
Zwar mußte sein Volk gestraft werden, weil sie über so lange Zeit schwer gesündigt hatten – aber dies ist noch lange kein Grund, sie zu hassen oder zu verachten. Wir wissen auch, dass Jehova nicht die Person hasst, sondern das, was sie im Widerspruch zu seinem Wort tut!
Es gibt also keinerlei Grund für uns, andere mit unserem Hass zu verfolgen oder ihn zu verachten, weil wir meinen, er sei in Jehovas Augen nicht mehr annehmbar. Bitte machen wir uns nicht vor, dass wir ganz tolle Anbeter Jehovas wären, wenn wir so mit unseren Mitmenschen umgehen.
Sicherlich sind wir sehr betroffen, wenn sich jemand aus unseren Reihen von Jehova abwendet oder ein Doppelleben führt oder wegen fehlender Reue ausgeschlossen werden muss. Wir können uns auch entsetzen, wenn wir sehen, wie ein Anbeter Jehovas entgegen Jehovas Maßstäben handelt – da wir wissen, dass es in Jehovas Augen nicht richtig ist.
Wenn wir denjenigen aber nun verachten – dann sind wir selbst nicht annehmbar für Jehova.
Hesekiel 26 – Tyrus, die reiche Handelsstadt, geht unter
1 Im 11.Jahr unserer Verbannung, am 1.Tag des Monats, sprach der Herr zu mir: 2 »Sterblicher Mensch, die Einwohner der Handelsstadt Tyrus verhöhnen Jerusalem und rufen: ›Haha, das Tor zu den Völkern ist zerbrochen! Nun sind wir die Herren, wir werden reich und bedeutend sein, denn Jerusalem ist nur noch ein Trümmerhaufen!‹
3 Darum sage ich, der Herr:
Jetzt rechne ich mit dir ab, Tyrus! Viele Völker lasse ich gegen dich heranrücken, unaufhaltsam wie Meereswogen. 4 Sie zerstören deine Stadtmauern und reißen deine Türme ab. Ich fege das Erdreich weg, bis nur noch der nackte Fels aus dem Meer ragt. 5 Du sollst ein unbewohnter Felsen werden, auf dem die Fischer ihre Netze zum Trocknen auslegen. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort. Feindliche Völker plündern dich, 6 und mit ihren Schwertern bringen sie alle Einwohner deiner Tochterstädte auf dem Festland um. Dann wirst du erkennen, dass ich der Herr bin.
7 Ich lasse Nebukadnezar, den König von Babylonien, den größten aller Herrscher, gegen dich kämpfen. Aus dem Norden wird er dich mit einem gewaltigen Heer überfallen, mit einem großen Aufgebot an Pferden und Streitwagen. 8 Die Einwohner deiner Tochterstädte auf dem Festland tötet er mit dem Schwert. Gegen deine Mauern schüttet er einen Wall auf, er baut Angriffsrampen und errichtet Schutzdächer für sein Heer. 9 Seine Soldaten rennen mit ihren Rammböcken gegen deine Mauern an und bringen sie zum Einstürzen, deine Türme reißen sie mit eisernen Werkzeugen nieder. 10 Wenn sie auf ihren Pferden herangaloppieren, werden Staubwolken dich bedecken. Deine Mauern erzittern vom Lärm der Reiter und Streitwagen, die durch deine aufgebrochenen Tore hereinstürmen. 11 Die Pferde zertrampeln den Boden in deinen Gassen, die Reiter metzeln alle deine Einwohner mit ihren Schwertern nieder. Die Steinsäulen, die du verehrt hast und die dich schützen sollten, versinken in den Trümmern. 12 Die Feinde plündern deine Schätze und deine Handelsgüter. Sie brechen deine Mauern ab und reißen deine prächtigen Häuser nieder. Die Steine, die Balken und den ganzen Schutt werfen sie ins Meer. 13 Ich sorge dafür, dass deine lauten Lieder verstummen, und auch vom Harfenspiel hört man nichts mehr. 14 Ich mache dich zu einem kahlen Felsen, auf dem die Fischer ihre Netze zum Trocknen auslegen. Nie wieder sollst du aufgebaut werden! Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort, und ich werde es halten.
15 Die Inseln erbeben, wenn du mit lautem Getöse zusammenfällst. Ihre Bewohner zittern, wenn sie die Schlachtrufe der Mörder und das Stöhnen der Sterbenden hören. 16 Die Herrscher der Küstenvölker steigen von ihrem Thron herunter. Sie legen ihre prächtigen Mäntel und ihre bunten Gewänder ab. Der Schreck lässt sie nicht los, sie kauern voller Entsetzen auf der Erde und hören nicht mehr auf zu zittern.
17 Dann stimmen sie ein Klagelied über dich an und singen:
›Ach, nun liegst du in Trümmern, Festung an der Küste, ruhmreiche Stadt! Das Meer gehörte dir, deine Nachbarn mussten sich vor dir fürchten.
18 Auf den Inseln ringsum herrscht Entsetzen, alle zittern vor Schreck über dein grausames Ende.‹
19 Ich, der Herr, kündige dir an: Ich lege dich in Trümmer, es soll dir nicht besser gehen als anderen Städten, die zerstört und verlassen sind. Aus den Tiefen der Meere lasse ich Wasser heraufsteigen, und die Fluten werden dich bedecken. 20 Ich stoße dich hinunter zu denen, die ins Grab gesunken sind, zu den Völkern, die in grauer Vorzeit lebten. In den Tiefen unter der Erde musst du hausen, mitten in den Ruinen aus längst vergangener Zeit. Dort im Totenreich sollst du bleiben. Denn nie wieder wirst du bewohnt sein, nie wieder Macht besitzen in der Welt der Lebenden.
21 Ja, ich bereite dir ein schreckliches Ende. Es wird dich nicht mehr geben, und wer dich sucht, wird dich nie wieder finden. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort.«
Hesekiel 27 – Ein Klagelied über den Untergang von Tyrus
1 Der Herr sprach zu mir: 2 »Sterblicher Mensch, stimm ein Klagelied über Tyrus an!
3 Sag zu der Stadt, die den Zugang zum Meer beherrscht und mit vielen Küstenvölkern Handel treibt:
So spricht der Herr: Tyrus, du behauptest, ein Schiff von vollendeter Schönheit zu sein. 4 Das Meer ist dein Zuhause, und die Schiffsbauer haben dich schön gestaltet: 5 Deine Planken bauten sie mit Wacholderholz vom Hermon, den Mast fertigten sie aus Zedern vom Libanon an. 6 Für deine Ruder nahmen sie Eichen aus Baschan, das Deck bauten sie mit Zypressenholz aus Zypern und verkleideten es mit Elfenbein. 7 Aus Ägypten kam das Leinen für die Segel, die bunten Farben leuchteten weithin. Für das Sonnensegel wurde violetter und roter Purpur aus Elischa verwendet.
8 Die Bewohner von Sidon und Arwad waren deine Ruderer, weise Männer aus deiner Mitte arbeiteten als Matrosen. 9 Wenn man ein Leck fand, besserten es die Ältesten und Weisen aus Byblos aus. In deinem Hafen lagen Schiffe aus vielen Meeren; in den Straßen versammelten sich die Seeleute, um Handel zu treiben. 10 Söldner aus Persien, Lydien und Libyen dienten in deinem Heer, ihre Schilde und Helme verliehen dir Glanz. 11 Männer aus Arwad verteidigten deine Mauern zusammen mit deinen Soldaten, und Gammaditer bewachten deine Türme; ihre Schilde hängten sie ringsum an deinen Mauern auf. So war deine Schönheit vollkommen.
12 Du warst eine reiche Stadt; viele Güter konnte man bei dir kaufen. Tarsis bot dir dafür Silber, Eisen, Zinn und Blei. 13 Händler aus Griechenland, aus Tubal und Meschech kauften bei dir und brachten dir dafür Sklaven und Gegenstände aus Kupfer. 14 Die Bewohner von Bet-Togarma tauschten deine Waren gegen Zugpferde, Reitpferde und Maultiere. 15 Die Kaufleute von Rhodos und vielen anderen Inseln brachten dir Elefantenzähne und Ebenholz. 16 Die Edomiter kauften viele deiner reichen Güter und gaben dir dafür roten Purpur, bunte Stoffe, feines Leinen und Edelsteine. 17 Juda und Israel tauschten deine Waren gegen Weizen, Hirse, Honig, Öl und duftendes Harz. 18 Die Bewohner von Damaskus boten dir Wein aus Helbon und Wolle aus Zahar und bekamen dafür zahlreiche Schätze aus deinem großen Besitz. 19 Die Leute von Wedan und Jawan aus dem Gebiet von Usal gaben dir Gegenstände aus Eisen sowie Zimt und andere Gewürze. 20 Dedan tauschte deine Waren gegen Satteldecken ein. 21 Die Fürsten von Arabien und Kedar gaben dir Lämmer, Schaf- und Ziegenböcke. 22 Die Kaufleute von Saba und Ragma brachten dir die besten Balsamöle, allerlei Edelsteine und Gold. 23 Haran, Kanne, Eden, die Händler von Saba, Assyrien und ganz Medien – sie alle trieben Handel mit dir. 24 Prächtige Gewänder boten sie dir, Mäntel aus violettem Purpur, bunte Stoffe, mehrfarbige Teppiche und gedrehte, feste Seile. 25 Die Handelsschiffe von Tarsis kamen in großen Flotten zu dir und brachten deine Waren überallhin. So wurdest du immer reicher – ein wunderschönes Schiff mitten im Meer.
26 Deine Ruderer fuhren mit dir über das Wasser.
Doch es dauert nicht mehr lange, da wirst du mitten auf dem Meer vom Ostwind erfasst und zerbrochen! 27 Alles, was dir gehört, stürzt in die Fluten: deine Waren, deine Seeleute und Matrosen, die Männer, die deine Lecks ausbessern, deine Kaufleute und Soldaten. 28 Die Küsten erzittern, wenn sie das laute Geschrei deiner Matrosen hören. 29 Alle Seeleute verlassen ihre Schiffe und bleiben voller Entsetzen an Land. 30 Laut schreien und klagen sie über dich, streuen sich Staub auf den Kopf und wälzen sich in Asche. 31 Die Haare schneiden sie sich ab und hüllen sich in Trauergewänder aus grobem Sacktuch, sie weinen heftig und halten die Totenklage über dich.
32 Ja, sie stimmen ein Klagelied an:
›Wer wurde jemals so zerstört wie Tyrus, dies prachtvolle Schiff mitten im Meer?
33 Als deine Kaufleute über die Meere segelten, haben sie vielen Völkern Schätze gebracht. Deine Waren und dein Besitz schenkten den Königen großen Reichtum.
34 Jetzt aber bist du zerbrochen und in den Tiefen des Meeres versunken. Deine Güter und dein ganzer Reichtum – nichts ist mehr davon zu sehen!
35 Die Bewohner der Küstenländer sind verstört, ihren Königen stehen die Haare zu Berge, das Entsetzen ist ihnen ins Gesicht geschrieben.
36 Völker, die vorher deine Waren kauften – sie alle verachten dich nun! Ein Bild des Schreckens bist du geworden, es ist aus mit dir für alle Zeit.‹«
Was hat Jesus uns in dieser Hinsicht gelehrt?:
Es nützt uns nichts, wenn wir hier auf der Erde vor den Menschen reich sind und Ansehen haben – viel wichtiger ist es, vor Gott reich zu sein. Wir müssen uns „Schätze im Himmel aufhäufen“. Wie könnten wir dies tun?
Wenn wir uns ganz nah an unseren Gott Jehova halten, uns Zeit und Musse nehmen, um jeden Tag „ein Stück“ in der Bibel zu lesen, eine rege Kommunikation mit unserem besten Freund Jehova pflegen und uns bemühen, das was wir lernen, in die Tat umzusetzen. Dann sind wir reich Gott gegenüber und unterscheiden uns von all den untreuen Nationen und Einzelpersonen, die von Jehova ein hartes Urteil erhalten
Hesekiel 28 – Gottes Botschaft an den Fürsten von Tyrus
1 Der Herr sprach zu mir:
2 »Sterblicher Mensch, geh zum Fürsten von Tyrus, und richte ihm aus:
Du bist hochmütig und behauptest voller Stolz: ›Ich bin Gott und wohne wie ein Gott auf meiner Insel mitten im Meer!‹ Doch auch wenn du dich selbst für einen Gott hältst, bist du nur ein Mensch! 3 Zwar bist du weiser als Daniel, kein Geheimnis ist zu dunkel für dich. 4 Weisheit und Verstand haben dich sehr reich gemacht, deine Schatzkammern sind voll mit Silber und Gold. 5 Durch kluge Geschäfte hast du deinen Besitz immer weiter vergrößert. Doch all dies hat dich stolz und überheblich gemacht, 6 und nun glaubst du, genauso zu sein wie Gott. Darum sage ich, der Herr:
7 Die grausamsten Völker lasse ich über dich herfallen. Mit ihren Schwertern werden sie deine ganze Pracht zerstören, alles, was du mit deiner Weisheit erworben hast. 8 Sie werden dich töten, und das Meer wird dein Grab sein. 9 Wenn du deinen Mördern gegenüberstehst, wirst du dann immer noch behaupten, Gott zu sein? Nein, im Angesicht des Todes wirst du merken, dass du nur ein vergänglicher Mensch bist! 10 Durch die Hand von Fremden wirst du sterben wie ein unbeschnittener Heide. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort.«
11 Weiter sprach der Herr zu mir:
12 »Sterblicher Mensch, stimm ein Klagelied an über das Unglück, das den König von Tyrus erwartet! Richte ihm aus, was ich, der Herr, sage:
Tyrus, deine Schönheit war beispiellos, deine Weisheit vollkommen. 13 Du lebtest in Eden, dem Garten Gottes, und trugst Edelsteine jeder Art: Beryll, Topas und Jaspis, Chrysolith, Karneol und Onyx, Saphir, Rubin und Smaragd. Deine Ohrringe und Ketten waren aus Gold geschmiedet, ich schmückte dich mit ihnen an dem Tag, als ich dich schuf.
14 Auf meinem heiligen Berg ließ ich dich wohnen, ein Cherub-Engel schützte dich mit ausgebreiteten Flügeln, zwischen feurigen Steinen gingst du umher.
15 Seit ich dich geschaffen habe, hast du getan, was gut und richtig ist, doch nun bist du schuldig geworden.
16 Dein Handel blühte, und der Erfolg verführte dich zu üblen Machenschaften und Gewalttaten.
Darum vertrieb ich dich von meinem Berg, und der Cherub-Engel stieß dich von den feurigen Steinen fort in den Untergang. 17 Deine Schönheit ist dir zu Kopf gestiegen, deine prachtvolle Erscheinung ließ dich handeln wie ein Narr. Darum habe ich dich zu Boden geworfen, ich habe dich erniedrigt vor den Augen anderer Könige; voller Verachtung blicken sie auf dich herab. 18 Durch betrügerischen Handel hast du große Schuld auf dich geladen und deine Heiligtümer entweiht. Darum ließ ich mitten in deiner Stadt ein Feuer ausbrechen, das sie vollkommen niederbrannte. Wer sie jetzt sucht, findet nur noch einen Haufen Asche. 19 Alle Völker, die sie kannten, sind entsetzt. Ein Bild des Schreckens ist sie geworden, es ist aus mit ihr für alle Zeit!«
Gott straft die Stadt Sidon
20 Der Herr forderte mich auf: 21 »Sterblicher Mensch, blick in die Richtung, wo die Stadt Sidon liegt, und kündige ihr mein Gericht an! 22 Ich, der Herr, sage: Du bekommst es mit mir zu tun, Sidon! Wenn ich Gericht über dich halte, werden alle sehen, dass ich ein heiliger Gott bin. Überall wird man mich rühmen für das Urteil, das ich an dir vollstrecken werde. Jeder soll erkennen, dass ich der Herr bin. 23 In deinen Häusern wird die Pest ausbrechen, und in deinen Straßen wird Blut fließen. Von allen Seiten bedrängen dich deine Feinde, und viele deiner Einwohner werden mit dem Schwert erstochen. Dann erkennst du, dass ich der Herr bin.«
Israel wird zurückkehren und Frieden haben
24 »Jetzt noch verachten die feindlichen Nachbarvölker die Israeliten und fügen ihnen Schmerzen zu wie Dornen und Stacheln. In Zukunft aber werden die Israeliten vor ihnen Ruhe haben. Dann werden sie erkennen, dass ich der Herr bin. 25 Ich verspreche, sie aus allen Völkern zurückzubringen, unter die sie jetzt noch zerstreut sind. Dann werden auch ihre Feinde sehen, dass ich der heilige Gott bin. Mein Volk wird wieder in dem Land wohnen, das ich vor langer Zeit meinem Diener Jakob gegeben habe.
26 Dann können sie wieder in Ruhe und Sicherheit leben, Häuser bauen und Weinberge anlegen. Doch ihre Nachbarvölker, die nur Verachtung für sie übrig hatten, werde ich richten. So wird mein Volk erkennen, dass ich, der Herr, ihr Gott bin.«
Abgesehen davon, dass der letzte Teil der Botschaft an den König von Thyrus an den gefallenen Engel Satan erinnert – erinnert mich das Ganze auch an zwei Vorträge, die wir auf dem BZK gehört haben:
Der erste ist der mit der ausgeglichenen Selbsteinschätzung. Hier wurde gesagt, dass oftmals eine Veränderung der Umstände Hochmut bewirken. So wie Hagar auf einmal verächtlich auf ihre Herrin herab sah, weil diese kinderlos blieb – und sie, die Magd Hagar, nun den verheißenen Samen hervorbringen würde. Nun dachte sie auf einmal höher von sich selbst, als es angebracht war.
Ähnliches wird hier von dem König von Thyrus gesagt: als er reich wurde und zu Ehre und Ansehen kam – da wurde er hochmütig und hielt sich für einen Gott. Etwas, was Jehova aufs Schärfste verurteilt.
Wie können wir aber eine ausgeglichene Selbsteinschätzung entwickeln? Nehmen wir doch zur Erinnerung noch einmal unsere Kongressnotizen zur Hand und sehen nach, was uns bei dem Vortrag „Eine ausgeglichene Selbsteinschätzung“ „ins Auge gesprungen ist“.
1 Im 10.Jahr unserer Verbannung, am 12.Tag des 10.Monats, sprach der Herr zu mir: 2 »Sterblicher Mensch, blick in die Richtung, wo der Pharao, der König von Ägypten, lebt, und kündige ihm und ganz Ägypten mein Gericht an!
3 Ich, der Herr, sage ihm:
Pharao, König von Ägypten, du bekommst meine Macht zu spüren! Du gleichst einem großen Krokodil, das mitten im Nil liegt und sagt: ›Der Fluss gehört mir, ich selbst habe ihn geschaffen.‹
4 Doch ich werde Haken durch deine Kinnlade schlagen und dich aus dem Wasser ziehen mitsamt den Fischen, die sich in deinem Schuppenpanzer verfangen. 5 Ich schleudere euch alle in die Wüste und lasse euch im Sand liegen. Niemand wird euch begraben, ihr werdet ein Fraß sein für die wilden Tiere und die Vögel.
6 Dann werden alle Bewohner deines Landes erkennen, dass ich der Herr bin.
Ägypten, du hast die Israeliten glauben lassen, eine Stütze für sie zu sein. Doch in Wahrheit bist du nur ein dünner Stab aus Schilfrohr: 7 Wenn sie sich auf dich stützen, zerbrichst du, lässt sie hinfallen und durchbohrst ihnen die Schulter! 8 Darum sage ich, der Herr: Ich sorge dafür, dass deine Feinde dich angreifen und Mensch und Vieh mit dem Schwert durchbohren.
9 Sie werden deine Städte in Trümmer legen und das ganze Land zu einer menschenleeren Wüste machen. Dann wirst du erkennen, dass ich der Herr bin.
Ägypten, du behauptest: ›Der Nil gehört mir, ich selbst habe ihn geschaffen!‹ 10 Darum bekommst du meine Macht zu spüren, und auch den Fluss trifft mein Zorn. Das ganze Land mache ich zu einem Trümmerfeld, zu einer menschenleeren Wüste, von Migdol im Norden bis nach Syene im Süden und bis an die äthiopische Grenze. 11 Vierzig Jahre lang wird niemand diese Wüste durchqueren – weder Menschen noch Tiere werden dort leben. 12 Ägypten, du wirst schlimmer verwüstet als jedes andere Land auf der Welt. Dafür sorge ich! Vierzig Jahre lang werden deine Städte Ruinenfelder sein, größer als die aller anderen zerstörten Städte. Ich werde deine Bewohner in alle Länder zerstreuen.
13 Nach vierzig Jahren aber werde ich, der Herr, die Ägypter wieder aus den Völkern zurückbringen, bei denen sie gelebt haben. 14 In Oberägypten sollen sie wohnen, wo sie ursprünglich herstammen. Dort werden sie ein kleines Königreich bilden, 15 unbedeutender als alle anderen Königreiche. Ich sorge dafür, dass ihre Zahl gering bleibt, damit sie nie mehr über andere Länder herrschen können. 16 Nie wieder sollen sie Israel dazu verführen, ihr Vertrauen auf Ägypten zu setzen. Denn als Israel sich mit ihnen einließ, hat es große Schuld auf sich geladen. Die Ägypter werden erkennen, dass ich der Herr bin.«
Nebukadnezar bekommt Ägypten als Lohn
17 Im 27.Jahr unserer Verbannung, am 1.Tag des 1.Monats, sprach der Herr zu mir: 18 »Sterblicher Mensch, Nebukadnezar, der König von Babylonien, ließ seine Soldaten hart arbeiten, als er die Stadt Tyrus belagerte. Sie mussten so schwere Lasten schleppen, dass ihre Köpfe kahl gescheuert und ihre Schultern zerschunden waren. Aber in Tyrus gab es weder für ihn noch für sein Heer genug Beute als Lohn für ihre Mühe.
19 Darum sage ich, der Herr: Ich gebe Nebukadnezar das Land Ägypten. Er wird die Schätze wegtragen, das Land ausplündern und reiche Beute machen, mit der er seine Soldaten bezahlen kann. 20 Weil Nebukadnezar in meinem Auftrag gehandelt hat, überlasse ich ihm Ägypten als Lohn für seine Mühe. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort.
21 Wenn dies geschieht, werde ich Israel wieder neue Macht verleihen. Und dir, Hesekiel, gebe ich den Mut, zum Volk zu sprechen. Dann werden sie erkennen, dass ich der Herr bin.«
Ein interessanter Schlußsatz: „er gab ihm den Mut, zum Volk zu sprechen…“
Wie hat er das denn getan? Schliesslich befand sich Hesekiel in Babylon in der Verbannung – das war ja nicht „gerade um die Ecke“. Auch Jehovas Worte an das Volk, dass noch in Jerusalemim und im verheißenen Land übrig blieb – auch diese waren nicht wirklich in seiner Reichweite. Wie überbrachte er eigentlich die Worte Jehovas?
Telefon und gar Handys gab es ja noch nicht und auch kein Internet, wo er sich eine Website hätte einrichten oder über Gottes Botschaft bloggen können. Was blieb ihm dann? Eigentlich nur ein Brief, der wochenlang per Boten unterwegs gewesen ist.
Kam Jehovas Botschaft dabei wirklich so machtvoll rüber, wie es von Jehova beabsichtigt war und Hesekiel es getan hätte, wenn er selbst zu ihnen geredet hätte?
Wurden diese Briefe überhaupt gelesen? Vielleicht hatten die Empfänger sie einfach weggeworfen ohne sie zu lesen?
2 »Sterblicher Mensch, verkünde meine Worte, gib weiter, was ich, der Herr, zu sagen habe:
Jammert und schreit, denn es kommt ein Tag des Schreckens! 3 Er ist schon nah, dunkle Wolken ziehen auf, denn ich, der Herr, werde Gericht halten über die Völker! 4 Mein Schwert trifft Ägypten und metzelt die Menschen dort nieder. Alle Schätze des Landes werden geplündert und die Städte bis auf die Grundmauern niedergerissen. Die Äthiopier zittern vor Entsetzen, 5 denn das Schwert durchbohrt auch die Söldner aus ihrem Land, zusammen mit denen aus Libyen, Lydien und Kub. Mit den Ägyptern werden auch die Soldaten des Volkes sterben, mit dem ich einen Bund geschlossen habe. 6 Ich, der Herr, gebe mein Wort: Alle, die Ägypten geholfen haben, werden getötet. Dann sind der Stolz und die Macht dieses Landes gebrochen; überall liegen die Gefallenen, von Migdol im Norden bis nach Syene im Süden. 7 Ägypten wird verwüstet werden wie noch nie ein Land auf der Welt, seine Städte werden zerstört sein wie keine andere Stadt. 8 Wenn ich das Land niederbrenne und alle seine Helfer zerschmettere, werden die Ägypter erkennen, dass ich der Herr bin.
9 An jenem Tag sende ich Boten in Schiffen nilaufwärts zu den Äthiopiern, die sich so sicher fühlen. Wenn sie vom Untergang Ägyptens hören, zittern sie vor Entsetzen. Ja, dieser Tag wird bald kommen! 10 Ich, der Herr, mache der Macht und dem Reichtum Ägyptens ein Ende durch Nebukadnezar, den König von Babylonien. 11 Unter seinem Befehl wird sein grausames Heer das Land verwüsten und die Menschen mit Schwertern durchbohren. Dann ist alles mit Leichen übersät. 12 Die Nilarme lasse ich vertrocknen, und ganz Ägypten gebe ich in die Hand von Feinden, die kein Erbarmen kennen. Sie werden das Land und all seinen Reichtum zerstören.
13 Ich, der Herr, gebe mein Wort: Ich beseitige die Götzen Ägyptens, ich vernichte die falschen Götter von Memfis. Es wird auch keine Herrscher mehr geben, im Land geht die Angst um. 14 Ich werde Oberägypten verwüsten, Zoan verbrennen und Gericht über Theben halten. 15 Sin, die stärkste Festung Ägyptens, bekommt meinen Zorn zu spüren, den ganzen Reichtum von Theben vernichte ich. 16 Ägypten wird ein Raub der Flammen, Sin windet sich in Krämpfen, Theben wird erstürmt, und Memfis wird am helllichten Tag von Feinden angegriffen. 17 Die jungen Männer von Heliopolis und Bubastis fallen im Krieg, und die Einwohner dieser Städte müssen in die Gefangenschaft gehen. 18 In Tachpanhes zerbreche ich die Kraft Ägyptens, ich bereite der Macht, auf die das Land so stolz ist, ein Ende. Dunkle Wolken ziehen auf, die Nacht bricht herein, und die Einwohner aller Städte werden verschleppt. 19 So vollstrecke ich mein Urteil an den Ägyptern, und sie werden erkennen, dass ich der Herr bin.«
20 Im 11.Jahr unserer Verbannung, am 7.Tag des 1.Monats, sprach der Herr zu mir: 21 »Sterblicher Mensch, ich habe dem Pharao, dem König von Ägypten, den Arm gebrochen. Niemand hat ihn verbunden oder in eine Schlinge gelegt, er wird nicht heilen und nie wieder stark genug sein, ein Schwert zu halten.
22 Ich, der Herr, sage: Der Pharao bekommt meine Macht zu spüren! Ich breche ihm beide Arme – den gesunden und den gebrochenen – und schlage ihm das Schwert aus der Hand. 23 Die Ägypter jage ich fort und zerstreue sie in alle Länder.
24 Die Arme des Königs von Babylonien aber mache ich stark und gebe ihm mein Schwert in die Hand. Mit gebrochenen Armen wird der Pharao sich vor seinem Feind winden und stöhnen wie ein tödlich Verwundeter. 25 Ja, ich breche seine Macht, den König von Babylonien aber mache ich stark. Wenn ich mein Schwert in seine Hand gebe und er Ägypten damit schlägt, dann werden die Menschen dort erkennen, dass ich der Herr bin.
26 In alle Himmelsrichtungen werde ich die Ägypter zerstreuen, damit sie mich als Herrn achten.«
Wie wir sehen, ist all das, was in der Welt so wichtig zu sein scheint, vor Jehova ohne Wert:
Alle Schätze der Welt, der ganze Reichtum, die Macht, Weisheit und Ansehen – es ist bei Jehova nichts! Wenn wir ihm gefallen wollen, dann müssen wir ihn und seinen Willen kennenlernen und dann aus einem Herzen voller Liebe heraus das tun, was ER uns sagt.
Dies allein ist das, was wirklich zählt. Auch heute noch!
1 Im 11.Jahr unserer Verbannung, am 1.Tag des 3.Monats, sprach der Herr zu mir:
2 »Sterblicher Mensch, sag zum Pharao, dem König von Ägypten, und zu seinem ganzen Volk:
Groß ist deine Macht, womit kann ich dich vergleichen? 3 Eine Zypresse bist du, eine Zeder auf dem Libanon. Ihre schönen Zweige spenden Schatten; hoch ist sie gewachsen, ihr Wipfel ragt bis in die Wolken empor. 4 Das Erdreich versorgt sie mit Wasser, das Meer in der Tiefe lässt sie in die Höhe wachsen; es speist auch die Quellen, die überall im Wald entspringen und die Bäume bewässern. 5 Weil sie so viel Wasser hat, ist sie größer als alle anderen Bäume; sie besitzt eine prächtige Krone mit vielen langen Ästen. 6 In ihren Zweigen nisten die Vögel, in ihrem Schutz werfen die wilden Tiere ihre Jungen, in ihrem Schatten wohnen viele Völker. 7 Sie ist ein wunderschöner Baum, hoch gewachsen und mit langen Zweigen, denn ihre Wurzeln bekommen reichlich Wasser. 8 Keine Zeder ist so schön wie sie, keine Zypresse oder Platane hat so mächtige Äste, selbst die Bäume in meinem Garten halten einem Vergleich mit ihr nicht stand. 9 Ich, der Herr, habe sie schön gemacht und ihr viele Zweige gegeben. Alle Bäume in Eden blicken voller Neid zu ihr auf.
10 Doch weil sie so hoch gewachsen ist und ihr Wipfel bis in die Wolken ragt, ist sie stolz und überheblich geworden. Darum sage ich, der Herr:
11 Ich gebe sie in die Gewalt des mächtigsten aller Könige; er wird sie so behandeln, wie sie es verdient hat. Sie wollte von mir nichts mehr wissen, und so wende auch ich mich von ihr ab. 12 Die grausamsten Völker werden sie fällen und zu Boden werfen. Ihre Zweige fallen auf die Berge und in die Täler, ihre Äste zerbrechen und bleiben in den Schluchten liegen. Die Völker, die in ihrem Schatten gewohnt haben, ziehen fort und lassen sie im Stich. 13 Auf ihrem gefällten Stamm sitzen die Vögel, die wilden Tiere hausen zwischen ihren toten Ästen. 14 In Zukunft soll kein Baum, der am Wasser steht, wieder so hoch wachsen, keiner soll seinen Wipfel bis in die Wolken strecken und sich über andere erheben. Jeder hohe Baum wird gefällt, er muss hinunter in die Totenwelt, genau wie die Menschen. 15 Wenn ich, der Herr, die Zeder in die Totenwelt hinabstürze, trauert das Meer in der Tiefe, die Flüsse fließen nicht mehr, und die Quellen versiegen. Ich sorge dafür, dass der Libanon sich in Trauer hüllt und die Bäume im Wald zittern und beben. 16 Wenn sie dorthin fällt, wo die Toten ruhen, gibt es ein solches Getöse, dass die Völker erschrecken. Die Bäume aus meinem Garten und die besten, gut bewässerten Bäume des Libanon erwarten sie schon und freuen sich über ihren Sturz. 17 Denn sie sind schon dort angekommen, zusammen mit den Menschen, die im Krieg gefallen sind. Alle, die im Schatten der Zeder gewohnt haben, sind bereits in der Totenwelt versammelt.
18 Ägypten, noch bist du groß und wunderschön, kein Baum im Garten Eden hält einem Vergleich mit dir stand. Doch zusammen mit den anderen Bäumen wirst du hinabstürzen ins Totenreich. Dort liegst du mitten unter den unbeschnittenen Heiden, die im Krieg gefallen sind. Ja, so wird es dem Pharao und seinem ganzen Volk ergehen! Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort!«
Im letzten Jahr waren mir einige Parallelstellen dazu eingefallen. Was sagt denn das Hesekiel-Buch dazu? Nichts! Hm, aber dann habe ich doch noch etwas gefunden, in einem älteren Wachtturm (w75 1. 12. S. 734):
Die majestätischen Zedern des Libanon
DIE Zedern des Libanon, cedrus libani, sind immergrüne Bäume. Sie gehören zur gleichen Familie „wie die bekannten Deodara-Zedern des Himalaja und die in Afrika beheimateten Atlas-Zedern. Sie sind auch mit den Mammutbäumen Kaliforniens verwandt.
In der Bibel nimmt die Zeder eine hervorragendere Stellung ein als irgendein anderer Baum des Waldes; sie wird siebzigmal erwähnt. Wie in biblischen Zeiten, so wachsen auch heute noch ungefähr 1 800 Meter über dem Meer auf den Bergabhängen des Libanon Zedern. Nicht nur König David und König Salomo ließen Zedernholz aus dem Libanon holen, sondern Jahrhunderte später auch die „Söhne des Exils“, die nach ihrer Rückkehr aus Babylon den Tempel Jehovas wieder aufbauen wollten. Die Phönizier und die Ägypter verwendeten Zedern sowohl als Masten für ihre Schiffe als auch zum Bau des Schiffsrumpfes (2. Sam. 5:11; 1. Kö. 5:8; Esra 3:7; Hes. 27:5).
Im Altertum waren die Bergabhänge des Libanon von Zedern bedeckt, doch heute gibt es nur noch wenige kleinere Wälder mit vierhundert oder mehr Bäumen, die zwischen 200 und 1 000 Jahre alt sind. Kriegseinwirkungen in alter und neuerer Zeit, die Herrschaft der Türken und auch Ziegen haben zur Dezimierung des Bestandes beigetragen. Um Zedernsämlinge vor dem Schaden zu bewahren, den Ziegen in Zedernwäldern anrichten, hat die libanesische Regierung eine Schutzmauer errichtet (Jes. 14:5-8).
Nach der Zeitschrift American Forests (Jan. 1969) ist die Zeder des Libanon, was Schönheit, Stattlichkeit und Stärke betrifft, die herrliche Krone der Pflanzenwelt. „Auserlesen“ und „majestätisch“ sind die Ausdrücke, mit denen die Zedern in der Bibel beschrieben werden (Hohesl. 5:15; Hes. 17:23).
Das hebräische Wort für Zeder, éres, kommt von einem Wurzelwort, das „standhaft sein“ bedeutet — ein Name, der angesichts des massigen Stammes und des umfangreichen Wurzelsystems sehr passend ist. Eine Zeder kann etwa 37 Meter hoch werden, und ihr Stamm kann einen Umfang von 14 Metern erreichen. Ihre Äste strecken sich ziemlich horizontal in Lagen bis zu einer Entfernung von etwa 15 Metern vom Stamm aus, so daß das Zweigwerk eines Baumes einen Umfang von 90 Metern erreichen kann. Die Zeder trägt bis 10 Zentimeter hohe braune Fruchtzapfen und hat über einen Zentimeter lange Nadeln. Sie trägt auch ungefähr 5 Zentimeter lange flaumige Blütenkätzchen.
Zedernholz duftet; es hat einen warmen roten Farbton, weist bemerkenswert wenig Astknoten auf und läßt sich auf Hochglanz bringen. Es eignet sich vorzüglich für Möbel. Wegen seines hohen Harzgehaltes wird es nicht leicht morsch, und es wird auch nicht von Insekten befallen. Die Stärke des Zedernholzes ist anscheinend darauf zurückzuführen, daß Zedern in einem so rauhen Höhenklima wachsen. Das scheint dadurch bestätigt zu werden, daß Zedern, deren Sämlinge in Parks in England eingesetzt wurden, ein viel minderwertigeres Holz haben. Wegen seiner Stärke und Schönheit verwendeten Bauleute des Altertums Zedernholz als Balken, Säulen, zur Vertäfelung und als Schiffsmasten (1. Kö. 6:9-20; 7:2-12).
Von besonderem Interesse für Christen ist der sinnbildliche Gebrauch der Zedern des Libanon in der Bibel. Ihrer Höhe wegen werden diese Zedern als Symbol für die Hochmütigen, Hohen und Mächtigen dieser Welt gebraucht, die von Jehova erniedrigt werden sollen (Jes. 2:13; Jer. 22:23; Hes. 31:2, 3; Amos 2:9; Sach. 11:1, 2). Die Stärke der Zedern des Libanon wird dadurch hervorgehoben, daß sie gebraucht werden, um zu zeigen, wie mächtig die Stimme Jehovas ist: „Die Stimme Jehovas ist kraftvoll; die Stimme Jehovas ist voll Pracht. Die Stimme Jehovas zerbricht die Zedern; ja Jehova bricht in Stücke die Zedern des Libanon, und er läßt sie umherhüpfen wie ein Kalb“ (Ps. 29:4-6).
Der Gerechte kann zufolge des Segens Jehovas mit der festverwurzelten Zeder verglichen werden: „Der Gerechte selbst wird aufblühen wie ein Palmbaum; wie eine Zeder im Libanon wird er groß werden“ (Ps. 92:12). Als der Geist Gottes auf Bileam kam, damit er Israel segnete, sprach Bileam: „Wie gut sehen deine Zelte aus, o Jakob, deine Wohnstätten, o Israel! . . . wie Zedern an den Wassern“ (4. Mose 24:5, 6). Auch der Messias, der Sohn Gottes, wird durch eine von Gott gepflanzte Zeder versinnbildet (Hes. 17:22).
Die Zedern, die heute im Libanon wachsen, bestätigen die Genauigkeit dessen, was in der Bibel über diesen Baum gesagt wird. Und der biblische Bericht gibt uns die Gewißheit, daß die Herrscher dieser Welt, obgleich sie majestätisch, erhaben und mächtig wie Zedern sind, durch die mächtige Stimme Jehovas erniedrigt werden. Diese Hinweise sind für uns auch eine Zusicherung, daß Gottes Diener stark, ausdauernd und majestätisch sein und dem Druck ihrer Umwelt widerstehen werden, wenn sie gerecht handeln. Ja, wie das rauhe Klima, das die Zedern in ihrer Höhenlage auszuhalten haben, zu ihrer Stärke beiträgt, so werden auch Christen durch das Ertragen von Drangsal stark, indem sie einen „bewährten Zustand“ und eine feste Hoffnung erlangen (Röm. 5:3-5).
1 Im 12.Jahr unserer Verbannung, am 1.Tag des 12.Monats, sprach der Herr zu mir:
2 »Sterblicher Mensch, stimm ein Klagelied an über den Pharao, den König von Ägypten. Richte ihm aus:
Du denkst, du bist so stark wie ein junger Löwe, mächtiger als alle Völker. Doch du gleichst eher einem Krokodil im großen Fluss! Du bläst ins Wasser, dass es sprudelt, und mit deinen Füßen wühlst du es auf, ja, jeden Fluss lässt du trüb werden.
3 Aber ich, der Herr, schicke viele Völker zu dir. Sie werden dich mit einem Netz fangen und aus dem Wasser ziehen. 4 Dann schleudere ich dich aufs freie Feld; die Vögel sollen sich auf dir niederlassen und die wilden Tiere dich zerreißen. 5 Deine Leiche wird die Berge bedecken und die Täler ausfüllen, 6 dein Blut wird von den Bergen herunterfließen, das Land tränken und die Flüsse anschwellen lassen.
7 Wenn ich dich vernichte, werde ich den Himmel verfinstern und die Sterne auslöschen. Schwarze Wolken verdunkeln dann die Sonne, und der Mond scheint nicht mehr. 8 Ja, alle Lichter am Himmel lösche ich aus, deinetwegen bringe ich Finsternis über das ganze Land. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort.
9 Die Nachricht über deinen Untergang lasse ich in Ländern bekannt werden, von denen du noch nie etwas gehört hast. Viele Völker packt das Entsetzen. 10 Mein Gericht über dich jagt ihnen Angst und Schrecken ein. Wenn ich mein Schwert schwinge, stehen den Königen die Haare zu Berge. Dein Schicksal erschreckt sie so, dass sie um ihr eigenes Leben fürchten.
11 Ich, der Herr, sage dir: Das Schwert des babylonischen Königs wird dich treffen. 12 Die grausamsten Völker fallen über dich her, töten die Bewohner deines Landes und zerstören deinen ganzen Reichtum. Dann hat dein Hochmut ein Ende. 13 An jeder Wasserstelle töte ich dein Vieh. So können in Zukunft weder Mensch noch Tier das Wasser verschmutzen. 14 Ich sorge dafür, dass deine Gewässer sauber sind und der Nil ruhig dahinfließt. Darauf kannst du dich verlassen! 15 Wenn ich dein Land zu einer menschenleeren Wüste mache und seiner Schönheit beraube, wenn ich alle seine Bewohner strafe, dann werden sie erkennen, dass ich der Herr bin.
16 Dies ist ein Trauerlied, und in allen Völkern werden die Frauen es singen, um das Schicksal des reichen und mächtigen Ägypten zu beklagen. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort.«
Die Völker in der Totenwelt
17 Im 12.Jahr unserer Verbannung, am 15.Tag des Monats, sprach der Herr zu mir: 18 »Sterblicher Mensch, halte die Totenklage über Ägypten und seine ganze Pracht! Schick das Land hinunter ins Totenreich, wo schon andere mächtige Völker hausen!
19 Sag zu Ägypten:
Deine ganze Pracht – wo ist sie geblieben? Was hast du anderen Völkern jetzt noch voraus? Du musst hinunter ins Totenreich, mitten unter die unbeschnittenen Heiden! 20 Ja, die Ägypter werden vernichtet wie all die anderen, die im Krieg gefallen sind. Das Schwert ist schon gezückt! Bringt das ganze ägyptische Volk herbei! 21 Im Reich der Toten warten schon große Herrscher auf sie, um sie und ihre Helfer zu verspotten: ›Nun seid auch ihr hier angekommen, nun haust ihr unter den unbeschnittenen Heiden – wie alle, die im Kampf getötet wurden!‹
22 Auch der König von Assyrien ruht dort unten mit seinem ganzen Volk; sie alle sind im Krieg umgekommen. 23 Ihre Gräber liegen an der tiefsten Stelle der Totenwelt, rund um das Grab ihres Königs. Einst haben sie den Lebenden Angst und Schrecken eingejagt, doch nun hat das Schwert sie durchbohrt.
24-25 Auch der König von Elam liegt im Reich der Toten, und sein Volk ruht rings um sein Grab. Im Krieg sind sie getötet worden und dann in die Totenwelt gekommen.
Da liegen sie nun, diese unbeschnittenen Heiden! Früher haben sie andere Völker eingeschüchtert, doch nun ruhen sie dort unten, ihr König in der Mitte und sie rund um sein Grab. Nun tragen auch sie die Schande, im Krieg gefallen zu sein.
26 Auch der Herrscher von Meschech-Tubal wartet dort unten, zusammen mit seinem ganzen Volk. Sie sind mit dem Schwert erstochen worden, und nun liegen diese unbeschnittenen Heiden im Reich der Toten. Einst haben sie die Lebenden in Angst und Schrecken versetzt, doch jetzt ruhen sie rund um das Grab ihres Königs. 27 Sie wurden nicht ehrenvoll bestattet wie die Helden aus vergangenen Zeiten, die mit all ihren Waffen in die Totenwelt kamen, die mit ihrem Schwert unter dem Kopf und von ihrem Schild bedeckt begraben wurden. Einst waren diese Helden von allen gefürchtet.
28 Auch du, Ägypten, wirst nun zerschmettert und musst hinunter zu den Heiden, die im Krieg gefallen sind. 29 Der König und die Fürsten von Edom erwarten dich. Zu Lebzeiten waren sie mutige und kampferprobte Männer. Doch nun ruhen auch sie in der Welt der Toten bei den unbeschnittenen Heiden, die im Krieg gefallen sind. 30 Auch die Könige aus dem Norden und die Phönizier begrüßen dich. Einst haben sie anderen Völkern große Angst eingejagt, weil sie unerschrockene Soldaten waren. Nun ruhen diese unbeschnittenen Heiden unter den Gefallenen und tragen die Schande, besiegt und getötet worden zu sein.
31 All diesen Königen und Völkern wird der Pharao in der Totenwelt begegnen, und das wird ihn trösten über den Untergang seines Volkes. Denn bald fällt er im Krieg und seine Soldaten mit ihm. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort.
32 Ich ließ es zu, dass er anderen Völkern Angst und Schrecken einjagte, doch jetzt muss er ins Totenreich zu den unbeschnittenen Heiden, die im Krieg ihr Leben ließen. Das ist das Ende des Pharaos und seines ganzen Volkes. Ich, der Herr, verspreche es.«
„Hinunter zu den anderen unbeschnittenen Heiden“ – als wäre dies eine Schande für den König von Ägypten. Aber warum sollte das eine Schande für ihn sein? Er hatte ja nie behauptet, dass er beschnitten sei, darauf legte er ja sicherlich auch keinen Wert?
Oder geht es eher darum, dass dort alle „unbeschnittene Heiden“ sind und damit Feinde Jehovas (weil sie andere Götter als ihn anbeten) und Feinde seines auserwählten Volkes (weil sie dieses immer wieder angegriffen, belagert und bekämpft haben)?
Hesekiel 33 – Gott ernennt Hesekiel zum Wächter für Israel
1 Der Herr sprach zu mir:
2 »Sterblicher Mensch, rede zu deinem Volk, und richte ihm aus, was ich zu sagen habe:
Wenn ich in einem Land Krieg ausbrechen lasse, ernennt das Volk gewöhnlich einen Wächter. 3 Er bläst das Horn und warnt die Menschen, sobald er den Feind kommen sieht. 4 Wenn nun jemand das Horn hört, sich aber nicht darum kümmert, wird der Feind ihn überraschen und töten. Er selbst ist dann schuld an seinem Tod, 5 denn er hat das Hornsignal nicht beachtet und muss die Folgen selbst tragen. Lässt er sich jedoch warnen, dann rettet er sein Leben.
6 Nun stell dir vor, dass der Wächter den Feind kommen sieht, aber trotzdem nicht das Horn bläst und das Volk nicht warnt. Wenn dann jemand umgebracht wird, so ist dies zwar eine Strafe für seine Schuld, aber den Wächter werde ich für seinen Tod zur Verantwortung ziehen.
7 Dich, sterblicher Mensch, habe ich zum Wächter für das Volk Israel bestimmt. Du sollst meine Botschaft an die Menschen weitergeben und sie warnen. 8 Wenn ich einem Menschen, der sich von mir abgewandt hat, den Tod androhe, dann sollst du ihn warnen und zur Umkehr bewegen. Tust du dies nicht, dann wird er sterben wegen seiner Schuld, aber dich ziehe ich für seinen Tod zur Verantwortung. 9 Wenn er sich jedoch nicht von seinen falschen Wegen abbringen lässt, obwohl du ihn gewarnt hast, dann wird er wegen seiner Schuld sterben. Du aber hast dein Leben gerettet.«
Kehrt um!
10 »Sterblicher Mensch, sprich zu den Israeliten: Ihr klagt: ›Wir haben Gott den Rücken gekehrt, unsere Schuld lastet schwer auf uns. Wir siechen dahin. Wie sollen wir jetzt noch weiterleben?‹ 11 Doch ich, der Herr, schwöre, so wahr ich lebe: Ich habe keine Freude daran, dass der Gottlose sterben muss. Nein, ich freue mich, wenn er von seinen falschen Wegen umkehrt und am Leben bleibt. Kehrt um, verlasst die alten Wege! Ihr Israeliten, warum wollt ihr sterben?
12 Weiter sollst du, sterblicher Mensch, ihnen sagen: Wenn jemand mir treu gewesen ist und sich nun von mir abwendet, so wird seine frühere Treue ihn nicht retten. Und wenn ein Mensch, der von mir nichts wissen wollte, von seinen falschen Wegen umkehrt, wird er nicht zu Fall kommen. 13 Wenn jemand mir gehorcht und ich ihm ein langes Leben verspreche, wenn er dann in falscher Sicherheit glaubt, Unrecht tun zu können, dann soll alles Gute, was er bisher getan hat, vor mir nichts mehr gelten. Weil er Schuld auf sich geladen hat, wird er sterben. 14 Wenn ich einem Menschen, der mich verachtet, den Tod androhe, und er wendet sich ab von dem, was er bisher getan hat, wenn er nun für Recht und Gerechtigkeit eintritt, 15 seinem Schuldner das Pfand zurückgibt, erstattet, was er gestohlen hat, und kein Unrecht mehr begeht, sondern die Gebote befolgt, die zum Leben führen – dann muss er nicht sterben. 16 Die Schuld, die er früher auf sich geladen hat, rechne ich ihm nicht mehr an. Weil er nun für Recht und Gerechtigkeit eintritt, wird er am Leben bleiben.
17 Ihr Israeliten aber sagt: ›Was der Herr tut, ist nicht gerecht!‹ Dabei seid ihr es, die Unrecht begehen! 18 Wenn ein Mensch, der mir gedient hat, von mir nichts mehr wissen will, dann muss er sterben. 19 Wenn ein Mensch, der mich verachtet hat, sich von seinem gottlosen Leben abwendet und von nun an für Recht und Gerechtigkeit eintritt, dann rettet er sein Leben.
20 Und da behauptet ihr Israeliten: ›Der Herr handelt nicht gerecht!‹ Ich gehe mit euch ins Gericht, ihr vom Volk Israel, ich spreche jedem Einzelnen das Urteil, das er verdient hat.«
Die Nachricht vom Fall Jerusalems
21 Im 12.Jahr unserer Verbannung, am 5.Tag des 10.Monats, kam ein Mann zu mir, der aus Jerusalem geflohen war, und sagte: »Jerusalem ist erobert worden!«
22 Am Abend vorher hatte der Herr seine Hand auf mich gelegt, so dass ich nicht mehr sprechen konnte. Als nun der Mann am Morgen bei mir ankam, gab der Herr mir die Sprache zurück. Meine Zunge wurde gelöst, und ich konnte wieder reden.
Die Selbstgerechtigkeit der Zurückgebliebenen
23 Der Herr sprach zu mir: 24 »Sterblicher Mensch, die Leute in den zerstörten Städten Israels sagen: ›Abraham war nur ein Einzelner, und doch gab Gott ihm unser Land zum Besitz. Wir aber sind viele, darum wird uns das Land erst recht gehören!‹
25 Richte ihnen diese Botschaft von mir aus:
Ihr esst Fleisch, das nicht ausgeblutet ist, ihr betet Götzen an und bringt andere Menschen um. Und da behauptet ihr, das Land würde euch gehören? 26 Ihr vertraut auf eure Waffen und tut, was ich verabscheue. Ihr geht mit den Frauen anderer Männer ins Bett. Und ausgerechnet euch sollte ich das Land geben?
27 Nein! Ich, der Herr, schwöre, so wahr ich lebe: Alle, die in den zerstörten Städten wohnen, werden mit dem Schwert getötet. Wer auf dem Land lebt, den werden die wilden Tiere zerreißen und fressen. Wer in Bergfestungen und Höhlen geflohen ist, der stirbt an der Pest. 28 Ich mache das Land zu einer menschenleeren Wüste, vor der es den Leuten graut. Eure Macht, auf die ihr so stolz seid, wird ein Ende haben. Die Berge Israels werden zur Wildnis, durch die niemand mehr zu gehen wagt. 29 Weil ihr tut, was ich verabscheue, verwandle ich euer Land in eine trostlose, schreckliche Wüste. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin.«
Sie haben sich ihr Schicksal selbst ausgesucht – wie können sie nun klagen?
Jehova hatte ihnen Segen und Fluch vorgelegt – sie sollten das Leben wählen. Wenn sie sich für den Fluch entscheiden – dann wollten sie es doch so haben. Was jammern sie nun hier rum?
Wenn ich in einem hohen Haus aus dem Fenster springe, weil mir grad so war und ich das cool finde – nehme ich da nicht etliche Knochenbrüche ganz bewußt in Kauf?
Hesekiel 33:30-33 Die Gleichgültigkeit der Verbannten
30 »Sterblicher Mensch, die Israeliten reden über dich, wenn sie bei ihren Häusern zusammenstehen. Sie fordern einander auf: ›Kommt, lasst uns zum Propheten gehen und hören, was der Herr ihm mitgeteilt hat!‹ 31 Dann kommen sie in großen Scharen, setzen sich vor dich hin und hören, was du ihnen sagst. Doch sie richten sich nicht danach. Sie tun so, als würden sie deine Worte begierig aufnehmen, aber insgeheim sind sie nur auf unrechten Gewinn aus. 32 Du bist für sie wie einer, der Liebeslieder singt, eine schöne Stimme hat und gut auf der Harfe spielt. Sie hören deine Botschaft, aber sie handeln nicht danach.
33 Doch wenn eintrifft, was du ihnen angekündigt hast – und es wird ganz sicher eintreffen -, dann erkennen sie, dass ein Prophet unter ihnen gelebt hat.«
Hier kommen mir Personen in den Sinn, die Zeugen Jehovas ganz nett finden und sich gern mit ihnen unterhalten. Jedoch, ohne jegliche Fortschritte zu machen. Es geht ihnen nicht um Jehova, sondern nur um „nette Gesellschaft“.
Aber es könnte auch uns als Zeugen Jehovas betreffen. Vielleicht sind wir ja bereits seit Jahren getauft und besuchen regelmäßig die Zusammenkünfte. Vielleicht gehen wir ja sogar regelmäßig in den Predigtdienst und lesen sogar die Publikationen und die Bibel. Aber unser Herz ist nicht dabei.
Wir versammeln uns gern mit unseren Brüdern und Schwestern, weil wir die herzliche und freundliche Gemeinschaft genießen. Was von der Bühne gesagt wird, gefällt uns – denn auch wir sehnen uns danach, dass wir gerecht behandelt werden und endlich ein Leben ohne Krankheit und Tod – das ist schon toll. Da wollen wir mit dabei sein. Vielleicht lesen wir auch gern die Bibel und die Publikationen, denn wir sind jemand, der wissbegierig ist und gerne lernt. Es macht uns Freude, immer mehr zu wissen und zu verstehen.
Aber erreicht all dies unser Herz? Entwickeln wir eine tiefe Liebe zu Jehova, die uns drängt, das zu tun, was ihm gefällt?
Die Anwesenheit in der Zusammenkunft allein ist nicht das, was Jehova gefällt. Er sagt es hier durch Hesekiel seinem Volk ganz deutlich.
Der Dienst, den wir verrichten, reicht nicht aus. Ich muss dabei auch an die erste Szene mit den zwei Brüdern denken, die wir auf dem BZK gesehen hatten: sie gingen auch von Haus zu Haus – aber sie waren nicht mit ihrem Herzen bei der Sache. Sie unterhielten sich angeregt über das Fußballspiel vom Vortag – der Wohnungsinhaber störte eher das angeregte Gespräch der beiden.
Auch das tiefe Wissen und Verständnis der Zusammenhänge aus Gottes Wort sind nicht das, was zählt. Denn dies hatte auch Salomo und das in ganz besonderem Maße. Er war berühmt für seine Weisheit, seine Erkenntnis und sein Verständnis. Und dennoch war er zum Schluß von Jehova verworfen. Er hatte es versäumt, all dies auch anzuwenden.
Wir könnten also auch heute – obwohl getaufte und aktive Zeugen Jehovas – den hier von Hesekiel angesprochenen Personen gleichen.
2 »Sterblicher Mensch, richte den führenden Männern Israels diese Botschaft aus! So spricht Gott, der Herr:
Lasst euch warnen, ihr Führer Israels! Ihr solltet für mein Volk wie Hirten sein, die ihre Herde auf eine gute Weide führen. Aber ihr sorgt nur für euch selbst. 3 Ihr trinkt die Milch der Schafe, aus ihrer Wolle webt ihr euch Kleidung, und die fetten Tiere schlachtet ihr. Aber um eure Herde kümmert ihr euch nicht! 4 Die schwachen Tiere füttert ihr nicht, die kranken pflegt ihr nicht gesund; wenn sich ein Tier ein Bein bricht, verbindet ihr es nicht. Hat sich ein Schaf von der Herde entfernt, holt ihr es nicht zurück; und wenn eines verloren gegangen ist, macht ihr euch nicht auf die Suche. Stattdessen herrscht ihr mit Härte und Gewalt. 5 Weil die Schafe keinen Hirten hatten, liefen sie auseinander und wurden von wilden Tieren zerrissen. 6 Viele zogen über die hohen Hügel und Berge. Nun sind sie über das ganze Land verstreut, niemand sucht nach ihnen und kümmert sich um sie.
7 Darum, ihr Hirten, hört meine Botschaft: 8 Ich, der Herr, schwöre, so wahr ich lebe: Ihr hättet besser auf mich gehört! Meine Schafe wurden geraubt und von wilden Tieren zerrissen, weil kein Hirte für sie sorgte. Anstatt euch um die Herde zu kümmern, habt ihr nur an euch selbst gedacht. 9 Darum hört meine Worte, ihr Hirten! 10 Ihr bekommt es mit mir zu tun! Ich ziehe euch zur Rechenschaft, denn ihr tragt die Schuld, dass meine Schafe leiden. Ihr sollt nicht länger ihre Hirten sein. Ich lasse nicht mehr zu, dass ihr nur für euch selbst sorgt; ich rette die Schafe aus euren Klauen, damit ihr sie nicht mehr auffressen könnt!«
Gott, der gute Hirte
11 So spricht Gott, der Herr: »Von nun an will ich mich selbst um meine Schafe kümmern und für sie sorgen. 12 Wie ein Hirte seine Herde zusammenbringt, die sich in alle Richtungen zerstreut hat, so werde auch ich meine Schafe wieder sammeln. Von überall her hole ich sie zurück, von allen Orten, wohin sie an jenem dunklen, schrecklichen Tag vertrieben wurden. 13 Aus fremden Völkern und Ländern führe ich sie heraus und bringe sie wieder in ihr Land. Dort lasse ich sie weiden, in den Bergen, an den Flüssen und in den Tälern. 14 Ja, ich gebe ihnen gute und saftige Weideplätze in den Bergen Israels. 15 Ich selbst werde ihr Hirte sein, damit sie in Ruhe und Sicherheit leben können. Das verspreche ich, der Herr.
16 Ich suche die verloren gegangenen Schafe und bringe alle zurück, die sich von der Herde entfernt haben. Wenn sich eines der Tiere ein Bein bricht, will ich es verbinden, und die kranken pflege ich gesund. Die fetten und starken Tiere aber lasse ich nicht aus den Augen! Denn ich bin ein Hirte, der gut und gerecht mit den Schafen umgeht.
17 Ihr Israeliten – ihr seid meine Schafe, und ich, der Herr, werde von nun an dafür sorgen, dass jeder gerecht behandelt wird. Zu den starken Böcken sage ich: 18 Ist es euch noch nicht genug, dass ihr die guten Weideplätze abgrast und als Erste das klare Wasser trinkt? Müsst ihr auch noch den Rest der Wiese zertrampeln und im Wasser mit euren Hufen den Schlamm aufwühlen? 19 Sollen die Schafe etwa das Gras fressen, das ihr zertrampelt habt? Sollen sie von dem verschmutzten Wasser trinken?
20 Ich, der Herr, bin ein gerechter Hirte, ich richte zwischen euch starken und den schwachen Schafen. 21 Ihr habt die Schwachen mit euren Schultern von der Weide gedrängt und sie mit euren Hörnern von der Herde weggetrieben. 22 Doch ich rette meine Schafe vor euch und eurer rohen Gewalt. Jedes meiner Schafe wird gerecht von mir behandelt.«
Das Friedensreich
23 »Ich will meiner Herde einen einzigen Hirten geben. Er wird sie auf die Weide führen und für sie sorgen wie früher mein Diener David. 24 Ich, der Herr, werde ihr Gott sein, und der Mann, der meinem Diener David gleicht, wird ihr König sein. Darauf gebe ich mein Wort.
25 Ich schließe einen Bund mit den Israeliten und verspreche ihnen Ruhe und Frieden. Die wilden Tiere verjage ich aus dem Land; dann können die Menschen sogar ohne Angst in der Wüste leben und in den Wäldern schlafen. 26 Ich segne sie und mache das Land rund um den Tempelberg fruchtbar. Zur rechten Zeit lasse ich Regen fallen, 27 damit die Bäume viele Früchte tragen und die Felder reichen Ertrag bringen. Ja, mein Volk wird vollkommen sicher in seinem Land wohnen. Ich zerbreche das harte Joch, das auf ihnen lastet, und rette sie aus der Gewalt ihrer Feinde, die sie jetzt noch versklaven. Dann werden sie erkennen, dass ich der Herr bin. 28 Für andere Völker sollen sie keine Beute mehr sein, und die wilden Tiere werden sie nicht mehr zerreißen und fressen. Sie wohnen in Ruhe und Sicherheit, niemand darf ihnen noch Angst einjagen. 29 Ihr Land mache ich zu einem fruchtbaren Garten, der weithin berühmt ist. Sie müssen nicht länger hungern, und kein feindliches Volk wird sie verspotten. 30 Dann werden sie erkennen, dass ich, ihr Gott, ihnen beistehe und dass sie, die Israeliten, mein Volk sind. Mein Wort gilt!
31 Ja, ihr seid meine Herde, und ich bin der Herr, euer Gott; ich führe euch auf gute Weide. Das verspreche ich euch!«
Hesekiel 35 – Edom soll zur trostlosen Wüste werden
1 Der Herr sprach zu mir: 2 »Sterblicher Mensch, blick in die Richtung, wo das Bergland Seªr liegt, und kündige ihm mein Gericht an:
3 So spricht Gott, der Herr: Nun bekommst du meine Macht zu spüren, Land der Edomiter! Ich mache dich zu einer menschenleeren Wüste, zu einem Bild des Schreckens. 4 Deine Städte verwandle ich in Trümmerhaufen, du wirst vollkommen zerstört. Dann wirst du erkennen, dass ich der Herr bin.
5 Stets warst du ein erbitterter Feind der Israeliten; am Tag ihres Untergangs, als mein Strafgericht über sie hereinbrach, hast du geholfen, sie mit dem Schwert zu töten. 6 Darum schwöre ich, der Herr, so wahr ich lebe: Der Tod ist dein Schicksal, du kannst ihm nicht entrinnen! Weil du nicht gezögert hast, Blut zu vergießen, wird nun auch dein Blut vergossen! 7 Ich mache dich zu einer schrecklichen, trostlosen Wüste und rotte jeden aus, der dein Gebiet durchzieht. 8 Dann sind deine Berge mit Leichen übersät; auf den Hügeln, in den Tälern und Flussbetten liegen die Gefallenen. 9 Ich verwüste dich für alle Zeiten, in deinen Städten wird kein Mensch mehr wohnen. So werden deine Bewohner erkennen, dass ich der Herr bin.
10 Du hast behauptet: ›Israel und Juda gehören mir, ich werde sie besitzen!‹ Doch du vergisst, dass diese beiden Völker allein mir gehören! 11 So wahr ich, der Herr, lebe: Alles, was du in deinem grenzenlosen Hass und Neid den Israeliten angetan hast, wird nun dich selbst treffen! Voller Zorn hast du ihnen großen Schaden zugefügt. Darum bricht mein Strafgericht über dich herein, und mein Volk wird erkennen, dass ich der Herr bin. 12 Du wirst schon noch merken, dass ich deine Spottreden über die Berge Israels genau gehört habe. Voller Hohn hast du gesagt: ›Israels Bergland ist verwüstet! Nun können wir es an uns reißen!‹ 13 Ich habe auch gehört, wie du mich mit frechen und überheblichen Worten verhöhnt hast. 14 Darum sage ich, der Herr: Ich mache dich zu einer Wüste, und die ganze Welt wird sich darüber freuen.
15 Wie groß war deine Schadenfreude, als das Land der Israeliten, das ich ihnen gegeben hatte, von ihren Feinden verwüstet wurde!
Darum sorge ich dafür, dass dich das gleiche Schicksal trifft: Eine trostlose Wüste sollst du werden, Land der Edomiter! Deine Bewohner werden erkennen, dass ich der Herr bin!«
Hesekiel 36 – Israel wird in sein Land zurückkehren
1 »Sterblicher Mensch, sprich zu den Bergen Israels: Hört die Botschaft des Herrn! 2 Eure Feinde haben euch verspottet und gesagt: ›Diese Berge, die es schon seit alter Zeit gibt, gehören jetzt uns!‹ 3 Man hat euch verwüstet und von allen Seiten bedroht, ihr seid in der Gewalt fremder Völker. Sie zerreißen sich das Maul über euch und haben nur Spott für euch übrig.
4 Darum hört, was ich, der Herr, zu sagen habe:
Ihr Berge und Hügel, ihr Bäche und Täler, ihr Trümmerfelder und menschenleeren Städte, die ihr geplündert und verspottet wurdet:
5 Im Zorn habe ich mein Urteil gesprochen über eure Feinde, ja, besonders über die Edomiter. Denn voller Verachtung und Schadenfreude haben sie mein Land an sich gerissen und das Weideland erbeutet. 6 Ihr Berge und Hügel in Israel, ihr Bäche und Täler, hört meine Botschaft. Ich, der Herr, schwöre: Weil die anderen Völker euch verachten, bekommen sie meinen glühenden Zorn zu spüren. 7 Meine Hand erhebe ich zum Schwur und verspreche: Die Völker rings um euch werden nun selbst verachtet.
8 Aber auf euch, ihr Berge Israels, sollen wieder Bäume wachsen, die Zweige treiben und Früchte tragen. Denn bald wird mein Volk in sein Land zurückkehren. 9 Ich bin auf eurer Seite und sorge dafür, dass ihr wieder bebaut und besät werdet.
10 Die Israeliten werden ein großes Volk sein, sie lassen sich in den Städten nieder und bauen alles wieder auf, was in Trümmern liegt. 11 Menschen und Tiere werden sich vermehren, stärker als je zuvor. Dann werdet ihr bewohnt sein wie in früheren Zeiten, und ich werde euch so viel Gutes erweisen wie nie zuvor. So werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin.
12 Ich bringe die Israeliten wieder zurück. Sie werden euch in Besitz nehmen und für immer dort wohnen. Nie mehr sollt ihr ihnen die Nachkommen wegnehmen. 13 Ja, Land Israel, du hast den Ruf, ein Menschenfresser zu sein, der seinem Volk die Kinder raubt. 14 Doch von nun an wirst du deine Bewohner nicht mehr verschlingen und die Menschen nicht mehr kinderlos machen. Das verspreche ich, der Herr. 15 Ich sorge dafür, dass du den Hohn und Spott anderer Völker nicht länger ertragen musst. Land Israel, nie mehr wirst du deinen Bewohnern den Tod bringen. Mein Wort gilt!«
Ich schenke euch meinen Geist
16 Der Herr sprach zu mir: 17 »Sterblicher Mensch, als mein Volk noch in Israel lebte, hat ihre große Schuld das ganze Land unrein gemacht. Durch ihre Taten glichen sie in meinen Augen einer Frau, die durch ihre Blutung nicht rein ist.
18 Sie haben Menschen umgebracht und andere Götter verehrt.
Darum traf sie mein Zorn in seiner ganzen Härte: 19 Wegen ihrer Schuld hielt ich Gericht über sie; ich vertrieb sie zu anderen Völkern, in fernen Ländern mussten sie wohnen. 20 Doch wohin sie auch kamen, brachten sie Schande über meinen heiligen Namen. Die Menschen, die ihnen begegneten, sagten: ›Sie sind das Volk des Herrn, und dennoch konnte er nicht verhindern, dass sie aus seinem Land vertrieben wurden.‹ 21 Ich sah, wie meine Ehre auf dem Spiel stand, denn die Israeliten brachten mich bei den anderen Völkern in Verruf.
22 Darum richte ihnen diese Botschaft aus:
Was ich für euch tun werde, geschieht nicht um euretwillen. Meine Ehre will ich retten, die ihr vor den Augen anderer Völker in den Schmutz gezogen habt. 23 Ja, weil viele Völker mich verachten, will ich ihnen meine Macht und Herrlichkeit zeigen. Dann sollen sie erkennen, dass ich der Herr bin. Alle werden meine Heiligkeit sehen, wenn ich euch helfe. Das verspreche ich!
24 Ich hole euch zurück aus fernen Ländern und fremden Völkern und bringe euch in euer eigenes Land. 25 Mit reinem Wasser wasche ich eure Schuld von euch ab. Dem Götzendienst, der euch unrein gemacht hat, bereite ich ein Ende.
26 Ich will euch ein anderes Herz und einen neuen Geist geben. Ich nehme das versteinerte Herz aus eurer Brust und gebe euch ein lebendiges Herz. 27 Mit meinem Geist erfülle ich euch, damit ihr nach meinen Weisungen lebt, meine Gebote achtet und sie befolgt. 28 Dann wohnt ihr wieder in dem Land, das ich euren Vorfahren gegeben habe. Ihr werdet mein Volk sein, und ich werde euer Gott sein. 29 Ich befreie euch von eurer Schuld, die euch unrein machte. Das Getreide lasse ich wieder wachsen, damit ihr nie mehr Hunger leiden müsst. 30 Die Bäume sollen wieder Früchte tragen und die Felder reichen Ertrag bringen. Nie mehr werden die anderen Völker euch verspotten, weil ihr nichts zu essen habt. 31 Dann sollt ihr euch daran erinnern, wie falsch eure Wege und wie schlecht eure Taten waren. Wegen eurer Schuld und eurem Götzendienst werdet ihr euch selbst verabscheuen. 32 Ich, der Herr, sage euch Israeliten: Nicht um euretwillen erweise ich euch so viel Gutes. Ihr müsst euch schämen für alles, was ihr getan habt!
33 Doch ich verspreche euch: Wenn ich euch von all eurer Schuld befreit habe, sollt ihr wieder in euren Städten wohnen. Dann könnt ihr die Häuser, die in Trümmern liegen, neu aufbauen. 34 Jeder, der jetzt durch euer Land zieht, kann sehen, wie verwüstet und öde es ist. Doch dann sollen eure Felder wieder bestellt werden. 35 Man wird sagen: ›Das verwüstete Land ist zum Garten Eden geworden! Die Städte waren einst niedergerissen, zerstört und vereinsamt – nun stehen sie wieder und sind bewohnt!‹ 36 Eure Nachbarvölker, die mein Strafgericht überlebt haben, werden erkennen, dass ich, der Herr, die verwüsteten Städte wieder aufbaue und die brachliegenden Felder bepflanze. Das habe ich versprochen, und ich werde es auch tun.
37 Und noch eine weitere Bitte werde ich euch in dieser Zeit erfüllen: Ich lasse euch so zahlreich werden wie eine große Herde.
38 So wie es früher an einem hohen Festtag in Jerusalem von Opfertieren wimmelte, sollen eure verlassenen Städte wieder bevölkert werden und voller Leben sein. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin.«
1 Der Herr legte seine Hand auf mich, und sein Geist hob mich empor und brachte mich in ein weites Tal, das mit Totengebeinen übersät war. 2 Dann führte er mich durch die ganze Ebene, und ich sah dort unzählige Knochen verstreut liegen. Sie waren völlig vertrocknet.
4 Da sagte er zu mir: »Sprich zu diesen dürren Knochen, und fordere sie auf: Hört, was der Herr euch sagt: 5 Ich erfülle euch mit meinem Geist und mache euch wieder lebendig! 6 Ich lasse Sehnen und Fleisch um euch wachsen und überziehe euch mit Haut. Meinen Atem hauche ich euch ein, damit ihr wieder lebendig werdet. Dann erkennt ihr, dass ich der Herr bin.«
7 Ich tat, was der Herr mir befohlen hatte. Noch während ich redete, hörte ich ein lautes Geräusch und sah, wie die Knochen zusammenrückten, jeder an seine Stelle. 8 Sehnen und Fleisch wuchsen um sie herum, und darüber bildete sich Haut. Aber noch war kein Leben in den Körpern.
9 Da sprach der Herr zu mir: »Sterblicher Mensch, ruf den Lebensgeist, und befiehl ihm, was ich dir sage. Er soll aus den vier Himmelsrichtungen kommen und diese toten Menschen anhauchen, damit sie wieder zum Leben erwachen!«
10 Ich tat, was der Herr mir befohlen hatte. Da erfüllte der Lebensgeist die toten Körper, sie wurden lebendig und standen auf. Sie waren zahlreich wie ein unüberschaubares Heer.
11 Der Herr sprach zu mir: »Sterblicher Mensch, die Israeliten gleichen diesen verdorrten Gebeinen. Sie klagen: ›Wir sind völlig ausgezehrt und haben keine Hoffnung mehr, uns bleibt nur der Tod!‹ 12 Darum sag ihnen: Hört die Botschaft des Herrn! Ich, der Herr, öffne eure Gräber und hole euch heraus, denn ihr seid mein Volk. 13 Wenn ich euch wieder lebendig mache, werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin. 14 Ich erfülle euch mit meinem Geist, schenke euch noch einmal das Leben und lasse euch wieder in eurem Land wohnen. Ihr werdet sehen, dass ich meine Versprechen halte. Mein Wort gilt!«
Juda und Israel werden vereint
15 Der Herr sprach zu mir: 16 »Sterblicher Mensch, nimm dir ein Stück Holz, und schreib darauf: ›Das Südreich Juda und die mit ihm verbündeten Israeliten.‹ Dann hol ein anderes Stück Holz, und schreib: ›Das Nordreich Ephraim und das übrige Volk Israel.‹ 17 Halte die Enden beider Hölzer so aneinander, dass sie wie ein einziger Stab aussehen.
18 Wenn die Israeliten dich fragen, was das zu bedeuten hat, 19 dann antworte ihnen: So spricht der Herr: Ich nehme den Herrscherstab des Nordreichs, der im Besitz des Stammes Ephraim ist, und füge ihn mit dem Herrscherstab des Südreichs zusammen. Aus den beiden mache ich einen einzigen Stab, den ich in meiner Hand halte.
20 Du aber zeig dem Volk die Hölzer, 21 und richte ihnen aus: Gott, der Herr, lässt euch sagen: Ich hole die Israeliten aus fernen Ländern und fremden Völkern heraus, von überall her sammle ich sie und bringe sie in ihr Land zurück. 22 Sie sollen wieder ein vereintes Volk sein, das im Bergland Israel zu Hause ist. Ein einziger König wird über sie herrschen, und nie mehr soll ihr Land in zwei Reiche geteilt sein. 23 Sie werden nicht länger ihre abscheulichen Götzen verehren und nicht weiter Schuld auf sich laden. Früher haben sie mir die Treue gebrochen und mich verachtet, doch nun will ich sie retten und ihnen vergeben. Sie werden mein Volk sein, und ich werde ihr Gott sein. 24 Alle Israeliten werden einen gemeinsamen Hirten haben, einen König, der wie mein Diener David ist. Dann richten sie sich wieder nach meinen Geboten, sie achten auf meine Weisungen und leben danach.
25 Das Land, das ich früher meinem Diener Jakob gegeben habe, nehmen sie erneut in Besitz. Schon ihre Vorfahren haben dort gelebt, und nun werden sie und ihre Nachkommen sich für immer dort niederlassen. Ihr König wird über sie herrschen wie einst mein Diener David. 26 Ich schließe mit ihnen einen Bund und verspreche ihnen ewigen Frieden. Zu einem großen Volk lasse ich sie werden, und mein Heiligtum soll für alle Zeiten in ihrem Land stehen. 27 Ich wohne bei ihnen, ich bin ihr Gott, und sie sind mein Volk.
28 Mein Tempel soll für immer in ihrem Land bleiben; dann werden die anderen Völker erkennen, dass ich, der Herr, Israel als mein Volk erwählt habe.«
Hesekiel 38 – Der Herrscher Gog – ein Feind Israels
1 Der Herr befahl mir: 2 »Sterblicher Mensch, sprich zu Gog, dem Herrscher über die Völker Meschech und Tubal im Land Magog.
3 Richte ihm aus, was ich, der Herr, zu sagen habe:
Gog, Herrscher über Meschech und Tubal, du bekommst es mit mir zu tun! 4 Ich bohre Haken durch deine Kinnlade und zwinge dich zu gehen, wohin ich will. Mitsamt deinem ganzen Heer führe ich dich aus deinem Land heraus. Riesig ist es, dieses Heer, mit unzähligen Reitern und Pferden; die Soldaten sind prächtig gekleidet und mit Schilden und Schwertern bewaffnet. 5 Söldner aus Persien, Äthiopien und Libyen begleiten euch, gut gerüstet mit Schilden und Helmen. 6 Die Männer aus den Ländern Gomer und Bet-Togarma im Norden sind dabei, und auch aus vielen anderen Völkern kommen die Soldaten dazu. 7 So halte dich nun bereit, rüste dein ganzes Heer zum Kampf, und sei du der Befehlshaber!
8 Wenn viele Jahre vergangen sind, werde ich dich auffordern, ein fremdes Land zu überfallen. Dieses Land hat gerade einen Krieg überstanden, und seine Bewohner sind aus der Verbannung heimgekehrt. Es ist das Bergland Israel. Lange Zeit war es ein Trümmerfeld, doch nun leben die Menschen dort wieder in Ruhe und Sicherheit.
9 Du wirst mit deinem Heer heranziehen wie ein gewaltiges Unwetter, deine Truppen bedecken das ganze Land wie eine riesige Wolke. 10 Ich, der Herr, kündige dir an: In jener Zeit schmiedest du einen bösen Plan. 11 Du nimmst dir vor, dieses wehrlose Land anzugreifen, dessen Bewohner in Ruhe und Sicherheit leben. Ihre Städte haben keine Mauern und keine verriegelten Tore. 12 Du willst dich an den Israeliten bereichern und viel Beute machen. Die Städte, die einst in Trümmern lagen, dann aber wieder bewohnt sind, willst du erobern und dir das ganze Volk unterwerfen. Es ist aus fremden Ländern zurückgekehrt, es hat große Viehherden und viele Reichtümer erworben und wohnt nun im bedeutendsten Land der Welt. 13 Die Händler aus Saba, Dedan und Tarsis werden dich fragen: ›Hast du deine Truppen versammelt, um auf Raubzug zu gehen und zu plündern? Willst du Silber und Gold an dich reißen, Viehherden und anderen Besitz erbeuten?‹
14 Sterblicher Mensch, richte dem Herrscher Gog aus, was ich, der Herr, ihm zu sagen habe: In jener Zeit, wenn mein Volk Israel sich sicher fühlt, wirst du aufbrechen15 aus deinem Land im Norden, zusammen mit einem großen und mächtigen Heer. Deine Soldaten kommen aus vielen Völkern, sie reiten auf Pferden 16 und fallen in mein Land Israel ein, sie bedecken es wie eine riesige Wolke. Am Ende der Zeit wird dies geschehen. In meinem Auftrag sollst du mein Land überfallen, damit die anderen Völker meine Macht erkennen. Wenn sie sehen, was ich durch dich vollbringe, begreifen sie, dass ich ein heiliger Gott bin. 17 Du bist der Herrscher, dessen Kommen ich schon vor langer Zeit angekündigt habe. Durch meine Diener, die Propheten, ließ ich voraussagen, dass du Israel angreifen würdest.«
Gott selbst vernichtet den Feind seines Volkes
18 »Ich, der Herr, kündige an: An dem Tag, wenn Gog mit seinem Heer in Israel einfällt, wird mein Zorn losbrechen. 19 Schon jetzt bin ich zornig und schwöre: An diesem Tag soll im ganzen Land die Erde beben. 20 Alle werden vor mir zittern: die Menschen und auch die wilden Tiere, die Fische, Vögel und Kriechtiere. Berge brechen auseinander, Felswände stürzen ein, Mauern fallen in sich zusammen.
21 Ich, der Herr, lasse auf den Bergen Israels einen Kampf ausbrechen, in dem Gogs Soldaten sich gegenseitig mit dem Schwert töten. 22 Ja, ich werde ihn richten mitsamt seinem ganzen Heer und allen, die auf seiner Seite gekämpft haben: Viele von ihnen fallen in der Schlacht oder sterben an der Pest. Ich lasse Wolkenbrüche und Hagel, Feuer und Schwefel auf sie niederfallen.
23 Vor den Augen aller Völker werde ich zeigen, dass ich ein mächtiger und heiliger Gott bin. Dann müssen sie mich als Herrn anerkennen.
im Hesekiel-Buch habe ich einiges Interessantes zu diesem „Gog vom Land Magog“ gefunden:
Kapitel 19
Der Angriff der Nationen unter Gog endet mit einer Niederlage
DIE Nationen unseres zwanzigsten Jahrhunderts wissen nicht, wer „Gog vom Lande Magog“ ist — noch nicht. Sie erwarten nicht, unter seine Gewalt gebracht und in die Vernichtung geführt zu werden. Selbst den Nationen der Christenheit, die die Heilige Schrift besitzen, ist es lange verhüllt gewesen, genau zu erkennen, wer Gog ist und auch wo sein Land Magog ist. Dasselbe kann auch in bezug auf die natürlichen, beschnittenen Juden gesagt werden, die den Angriff Gogs irgendwann in der unbestimmten Zukunft erwarten. Im allerletzten Buch der inspirierten christlichen Schriften werden die Namen Gog und Magog angeführt, und es wird dort ein Angriff vorausgesagt, der unter teuflischem, übernatürlichem Einfluß erfolgt — doch das ist etwas, was noch tausend Jahre in der Zukunft liegt. (Offenbarung 20:7, 8) Wer indes der Gog ist, an dem wir heute lebhaft interessiert sind, zeigt sich unverhüllt, wenn wir das betrachten, was die ganze Bibel, vom 1. Buch Mose bis zur Offenbarung (Apokalypse), über die Rolle zu sagen hat, die er innerhalb unserer Generation spielt.
2 Indem uns Jehova hilft, auf der Hut zu sein, stellt er uns diesen heute lebenden Gog durch seinen im Exil im Lande Babylon weilenden Propheten Hesekiel vor. Nachdem er die Rückkehr eines treuen Überrestes verbannter Juden in dessen Heimatland, das im Nahen Osten lag, vorausgesagt hatte, inspirierte Jehova Hesekiel, über etwas zu schreiben, was damals in ferner Zukunft lag:
3 „Und das Wort Jehovas erging weiter an mich, indem es besagte: ,Menschensohn, richte dein Angesicht wider Gog vom Lande Magog, den Hauptvorsteher von Meschech und Tubal, und prophezeie gegen ihn. Und du sollst sagen: „Dies ist, was der [Souveräne] Herr Jehova gesprochen hat: ,Siehe, ich bin wider dich, o Gog, du Hauptvorsteher von Meschech und Tubal. Und ich werde dich gewißlich herumlenken und Haken in deine Kinnbacken legen und dich herausführen mit deiner ganzen Streitmacht, Rossen und Reitern, sie alle mit vollkommenem Geschmack gekleidet, eine zahlreiche Versammlung mit Großschild und Kleinschild, sie alle handhaben Schwerter; Persien, Äthiopien und Put mit ihnen, sie alle mit Kleinschild und Helm; Gomer und all seine Scharen, das Haus Togarma von den entlegensten Teilen des Nordens und all seine Scharen, viele Völker mit dir.‘ “ ‘ “ — Hesekiel 38:1-6.
4 Warum wird Babylon unter diesen Verbündeten Gogs vom Lande Magog nicht erwähnt? Weil der Angriff Gogs erfolgt, nachdem die Juden freigelassen worden sind, um in ihr Heimatland zurückzukehren und Jehovas Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen, und diese Befreiung kam im Jahre 539 v. u. Z., nachdem Babylon gefallen und an den König Cyrus, den Perser, übergegangen war. Somit hatte Babylon aufgehört, als die dritte Weltmacht der biblischen Geschichte zu handeln, und war Persien untertan. Wenn jedoch Gog angreift, erkennt Persien die Führerschaft dieses Gog von Magog an, indem es eine Stellung zweiten Ranges einnimmt. Die Frage erhebt sich nun: Wann? Die Weltgeschichte berichtet, daß das Perserreich im Jahre 331 v. u. Z. an den mazedonischen Eroberer, Alexander den Großen, nicht aber an Gog überging.
5 Danach fiel das griechische Reich im Jahre 30 v. u. Z. schließlich an das Römische Reich, nicht aber an Gog. Mehr in der Neuzeit, im Jahre 1763 u. Z., fiel das Römische Reich an die siebente Weltmacht, England und Amerika, nicht aber an Gog. Und im Jahre 1919 u. Z. ging diese anglo-amerikanische Doppelweltmacht geschickt zu Werke, um die achte Weltmacht hervorzubringen, nämlich den Völkerbund, dem im Jahre 1945 u. Z. die Vereinten Nationen folgten. Ihre 127 Mitglieder schließen Äthiopien und Iran (früher Persien) mit ein. Werden in naher Zukunft die Vereinten Nationen unter der Führung Gogs stehen? Soll die anglo-amerikanische Doppelweltmacht ebenfalls darunter zu stehen kommen?
6 Im Jahre 63 v. u. Z., an dem Jahrestag, an dem Nebukadnezar Jerusalem im Jahre 607 v. u. Z. eingenommen hatte, fielen die römischen Soldaten unter General Pompejus in Jerusalem, in die Stadt der zurückgeführten Juden, ein. Die Stadt wurde Rom tributpflichtig. Im Jahre 66 u. Z. rebellierten die Juden gegen das Römische Reich, die sechste Weltmacht der biblischen Geschichte. Als sich im Jahre 70 u. Z. die römischen Heere ihren Weg südwärts durch die Provinz Judäa erkämpften und Jerusalem angriffen, war dies kein Angriff Gogs von Magog auf die zurückgeführten Juden. Warum nicht? Weil der Angriff nicht zurückgeschlagen wurde, sondern die Römer nahmen unter General Titus Jerusalem ein, zerstörten es und führten die überlebenden Juden in die Sklaverei. Drei Jahre später vollendeten die Römer ihre Eroberung der Provinz Judäa, indem sie deren letztes Bollwerk, nämlich die Festung Masada, in der Nähe der Südostecke der Provinz, ungefähr in der Mitte des Westufers des Toten Meeres, einnahmen. — Matthäus 24:15-22; Markus 13:14-20.
7 Kein Gog von Magog trat damals in Erscheinung, was geschah nun? Das, was Jesus Christus vorausgesagt hatte. Er hatte die Vernichtung Jerusalems vorausgesagt, die im Jahre 70 u. Z. eintrat, und gesagt, daß Jerusalem danach weiterhin von den Heidennationen zertreten werde, bis die „Zeiten der Heiden“ oder „die bestimmten Zeiten der Nationen“ erfüllt wären. (Lukas 21:20-24) Da jene Zeiten der Heiden, die mit der Verödung Jerusalems durch die Babylonier im Jahre 607 v. u. Z. begannen, 2 520 Jahre dauern sollten, erfüllten sie sich um den 4./5. Oktober des Jahres 1914 u. Z. Doch erst vierunddreißig Jahre später, im Jahre 1948 u. Z., wurde die Republik Israel gegründet, und am 11. Mai 1949 schloß sie sich den Vereinten Nationen an. Erst im Jahre 1967 nahmen die Israelis durch den Sechstagekrieg vom 5. bis 10. Juni ganz Jerusalem in Besitz, außerdem das ganze Gebiet, das am Westufer des Jordan liegt. Die Probleme, die dadurch entstanden, entzweiten die beiden politischen Großmächte, das kommunistische Rußland im Norden von Israel und das demokratische Amerika im Westen davon.
8 Es war während des Pfingstfestes (6. Siwan) des Jahres 33 u. Z., als das friedliche „Israel Gottes“, das geistige Israel, vertreten durch die Christenversammlung mit ihren zwölf Aposteln Jesu Christi, gegründet wurde. (Galater 6:16; Apostelgeschichte 2:1-43) Bis auf diesen Tag haben die natürlichen, beschnittenen Juden, innerhalb und außerhalb der Republik Israel, nichts mit dem christlichen „Israel Gottes“, dem geistigen Israel, zu tun. Somit sind die Juden — in auffallendem Gegensatz zu dem heutigen gesalbten Überrest des geistigen Israel — nicht vor aller Welt als die christlichen Zeugen Jehovas hervorgetreten. In Verbindung mit welchem „Israel“ denn wird der Souveräne Herr des Universums veranlassen, daß alle Nationen „erkennen, daß ich Jehova bin“? An welchem „Israel“ soll sich Jehovas durch Hesekiel ergangene Prophezeiung über den Angriff Gogs von Magog erfüllen? An dem wiederhergestellten Überrest des geistigen ‘Israels Gottes’.
DER NEUZEITLICHE GOG KENNTLICH GEMACHT
9 Wider den Überrest des geistigen Israel führt Jehova Gog von Magog wie durch Haken in seinen Kinnbacken herbei. Dies zeigt an, daß Jehova Gog von Magog gefangengenommen hat und ihn nach seinem Willen herumführt. Da sich der gesalbte Überrest der geistigen Israeliten über die ganze Erde ausbreitet, könnte dieser Gog keine besondere Nation noch der Vorsteher irgendeiner solchen Nation sein. Dieser „Hauptvorsteher“, wie Gog genannt wird, hat über alle Nationen dieser Welt die Gewalt inne, ob sie nun Mitglieder der Vereinten Nationen sind oder nicht. Jesus Christus nannte ihn den „Herrscher dieser Welt“. (Johannes 12:31; 14:30; 16:11) In Offenbarung 12:9 kennzeichnet er ihn ferner als ‘den großen Drachen — die Urschlange —, der Teufel und Satan genannt wird, der die ganze bewohnte Erde irreführt’. Als Jesus Christus auf der Erde war, erhob der Teufel, der Versucher, in seiner Gegenwart den Anspruch auf „alle Königreiche der bewohnten Erde“, und Jesus stellte dies nicht in Abrede. — Lukas 4:5-7.
10 Wann legt Jehova symbolische „Haken“ in die Kinnbacken dieses neuzeitlichen Gog, um ihn gefangen seiner eigenen Vernichtung entgegenzuführen? Nach dem Ende der Zeiten der Heiden, das im Jahre 1914 eintrat, und nachdem Satan, der Teufel, und seine Dämonenengel aus dem Himmel hinaus- und auf unsere Erde hinabgeworfen worden sind. Die Geburt des messianischen Königreiches Gottes trat am Ende der Zeiten der Heiden, im Jahre 1914, ein, wie dies in Offenbarung 12:1-5 beschrieben wird. Dann ‘brach Krieg aus im Himmel’ zwischen den Streitkräften des neugeborenen Königreiches und den Streitkräften Satans, des Teufels. Satan wurde besiegt und hinausgetan, so daß er zu den heiligen Himmeln gar keinen Zutritt mehr hatte und sein Einfluß und der seiner Dämonen auf den Bereich der Erde beschränkt wurde. (Offenbarung 12:7-9) Bei diesem Sieg für das messianische Königreich Gottes wurde eine laute Stimme im Himmel gehört, die rief:
11 „Jetzt ist die Rettung und die Macht und das Königreich unseres Gottes und die Gewalt seines Christus herbeigekommen, denn der Ankläger unserer Brüder ist hinabgeschleudert worden, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagt! Und sie haben ihn wegen des Blutes des Lammes und wegen des Wortes ihres Zeugnisses besiegt, und sie haben ihre Seele selbst angesichts des Todes nicht geliebt. Darum seid fröhlich, ihr Himmel und ihr, die ihr darin weilt! Wehe der Erde und dem Meer, weil der Teufel zu euch hinabgekommen ist und große Wut hat, da er weiß, daß er nur eine kurze Frist hat.“ — Offenbarung 12:10-12.
12 Demgemäß ist der eigentliche Gog von Magog, der Hesekiels Prophezeiung erfüllt, Satan, der Teufel, nachdem er aus dem Himmel hinausgeworfen worden ist, und das Land Magog ist sein Aufenthaltsort im Bereich der Erde, auf den sein Einfluß beschränkt worden ist, ohne daß er die Freiheit oder Macht hat, ihn zu verlassen und wieder in den Himmel zurückzukehren. Dieser Ort gleicht den „entlegensten Teilen des Nordens“, die abgesondert und dunkel und spärlich bewohnt sind. — Hesekiel 38:6.
13 Was würde dieser Gog von Magog tun, nachdem er aus dem Himmel hinausgeworfen worden wäre, was nach der im Jahre 1914 eingetretenen Geburt des Königreiches erfolgte? In Offenbarung 12:13-17 wird es uns gesagt: „Als nun der Drache sah, daß er zur Erde hinabgeschleudert worden war, verfolgte er das Weib [Jehovas himmlische Organisation], das das männliche Kind geboren hatte [Gottes messianisches Königreich] . . . Und der Drache wurde zornig über das Weib und begann Krieg zu führen mit den Übriggebliebenen ihres Samens, die die Gebote Gottes halten und das Werk des Zeugnisgebens für Jesus innehaben.“
14 Wie aus dieser prophetischen Vision ganz deutlich hervorgeht, nimmt Gog von Magog die feindselige Haltung gegen den Überrest der geistigen Israeliten ein, weil dessen Glieder „die Gebote Gottes halten und das Werk des Zeugnisgebens für Jesus innehaben“, der im Jahre 1914 u. Z. als König auf den himmlischen Thron gesetzt worden ist. Während dieser neuzeitliche Gog von Magog gefangengenommen wurde, damit „Haken“ in seine Kinnbacken gelegt würden, wurde der treue Überrest geistiger Israeliten im Jahre 1919 aus Babylon der Großen befreit, damit er seinen rechtmäßigen geistigen Stand auf Erden wieder einnehme. Dieser Stand ist das, was Jehova in geistiger Hinsicht „gleich dem Garten Eden“ hat werden lassen. — Hesekiel 36:35.
DIE HERAUSFORDERUNG ZUM ANGRIFF
15 Wir werden daran erinnert, daß in Joel 3:9-17 die Feinde des Volkes Jehovas herausgefordert werden, Krieg gegen dieses Volk zu führen, wenn wir Jehovas Aufruf an den gefangenen Gog von Magog lesen, er solle sich zum Ansturm auf den Überrest der geistigen Israeliten und die Gott hingegebenen schafähnlichen „Fremdlinge“ bereitmachen, die sich dem Überrest in seinem geistigen Paradies angeschlossen haben: „Sei bereit, und triff Vorbereitungen deinerseits, du mit deiner ganzen Versammlung, den an deiner Seite Versammelten, und du sollst ihnen zur Wache werden.“ (Hesekiel 38:7) So gebietet Jehova Gog von Magog, der Oberbefehlshaber oder die „Wache“ aller Nationen und Völker zu sein, die er für den kommenden Angriff auf Jehovas christliche Zeugen aufbietet. Diese Vorbereitungen werden nicht für einen dritten Weltkrieg getroffen, der mit Atombomben und Raketengeschossen geführt würde, sondern es sollen dadurch wirkungsvolle Maßnahmen ergriffen werden, um das geistige „Israel Gottes“ von der Erdoberfläche auszurotten.
16 Daß es eine lange Zeit dauern würde, nachdem Jehova dem Hesekiel die Prophezeiung gab, ehe sie sich erfüllen würde, zeigen nun seine nächsten an Gog gerichteten Worte: „Nach vielen Tagen wird dir Aufmerksamkeit geschenkt werden. Im Schlußteil der Jahre wirst du in das Land des Volkes kommen, das zurückgeführt worden ist vom Schwert, zusammengebracht aus vielen Völkern, auf die Berge Israels, die sich als eine beständig verwüstete Stätte erwiesen haben; ja ein Land, das hervorgebracht worden ist aus den Völkern, wo sie in Sicherheit gewohnt haben, sie alle. Und du wirst ganz bestimmt heraufziehen. Wie ein Sturm wirst du herankommen. Wie Wolken, um das Land zu bedecken, wirst du werden, du und all deine Scharen und viele Völker mit dir.“ — Hesekiel 38:8, 9.
17 Da die „Zeit des Endes“ für dieses böse System der Dinge im Jahre 1914 u. Z., also zu der Zeit begann, da sich die Zeiten der Heiden erfüllten, leben wir heute, mehr als ein halbes Jahrhundert nach diesem Zeitpunkt, zweifellos „im Schlußteil der Jahre“. Gog von Magog muß auch wissen, daß die „kurze Frist“, die ihm noch gewährt wurde, als er aus dem Himmel hinausgeworfen worden war, nicht mehr viel länger dauert.
18 Binnen kurzem muß Jehova Gog nun seine Aufmerksamkeit schenken und ihn herumlenken und ihn und seine hochmilitarisierten Streitkräfte ihrem Untergang entgegenführen. Durch eine Kriegslist von seiten Jehovas wird der überlistete Gog von Magog so gelenkt, daß er wider den geistigen Stand des geistigen ‘Israels Gottes’ angeht. Die Glieder des Überrestes geistiger Israeliten, die vor dem „Schwert“ des Ersten Weltkrieges mit seiner Verfolgung bewahrt wurden, haben dort gewohnt. Sie sind befreit worden von den „vielen Völkern“, die Babylon die Große, das Weltreich der falschen Religion, bilden, und sind zusammengebracht worden. In dem ihnen von Gott gegebenen Stand haben sie vom Jahre 1919 u. Z. an unter Jehovas Schutz in Frieden und „in Sicherheit“ gewohnt, und dies in christlicher Neutralität gegenüber weltlichen Kriegen.
19 Es wird hier nicht erwähnt, daß derjenige, den Jehova „meinen Knecht David“ nennt, als König und Hirte über sie herrscht. Doch ist dies so zu verstehen, da Jehova verheißen hat, daß sie, wenn er sie aus Babylon in ihren richtigen Stand zurückgebracht hätte, diesen messianischen Nachkommen Davids als ihren König und Hirten haben würden. (Hesekiel 34:23, 24; 37:22-25) Als der jüdische Überrest des ehemaligen Israel Babylon verließ und in das Land Juda zurückkehrte, hatte er dort keinen Nachkommen aus der Königslinie Davids, der als König über ihn herrschte. Aber die Überrestglieder des geistigen Israel haben vom Jahre 1914 u. Z. an, als die Zeiten der Heiden endeten, den messianischen Nachkommen des Königs David, nämlich Jesus Christus, als den vom „himmlischen Jerusalem“ aus regierenden König über sich gehabt. Er ist ihr regierender Hirte gewesen, um sie geistig „in Sicherheit“ zu bewahren.
20 Gog von Magog sucht in die Reihen des wiederhergestellten Volkes Jehovas einzudringen und inmitten dieses Volkes so hoch wie möglich zu gelangen, selbst „auf die Berge Israels“, ja auf den „Berg Zion“, den Regierungssitz, um sich den Erfolg zu sichern. So kommt er mit der großen „Versammlung“ auf Krieg eingestellter Personen, die er aufbieten kann, mit vielen ‘Scharen und vielen Völkern’. „Wie Wolken, um das Land [mit ihrem Schatten] zu bedecken“, so werden die Mengen des Angriffsheeres Gogs über die Erde ausschwärmen und das Land mit ihrer Gegenwart verdunkeln. Das ist für die Überrestglieder des geistigen Israel und ihre Gott hingegebenen schafähnlichen Mitverbundenen eine Warnung. Sie sollten nicht überrascht sein, daß die ganze Menschenwelt unter Satan, dem Teufel, gegen sie ist. Sie sollten nicht bestürzt sein, auch wenn es weltweit zu einer Militärdiktatur kommen sollte.
21 Seinem Volk, das die Zielscheibe des kommenden Angriffs ist, offenbart Jehova die Beweggründe, die Gog von Magog in seinem Herzen hat, indem er zu Gog sagt: „Dies ist, was der [Souveräne] Herr Jehova gesprochen hat: ,Und es soll geschehen an jenem Tage, daß Dinge in deinem Herzen aufkommen werden, und du wirst gewißlich einen schädlichen Plan erdenken; und du wirst bestimmt sprechen: „Ich werde hinaufziehen wider das Gebiet des offenen Landes. Ich werde über die kommen, die Ruhe haben, die in Sicherheit wohnen, die allesamt ohne Mauern wohnen, und sie haben auch nicht Riegel und Türen.“ Es wird sein, um große Beute zu machen und um viel zu plündern, um deine Hand gegen wieder bewohnte verwüstete Stätten zu wenden und gegen ein aus den Nationen gesammeltes Volk, eines, das Vermögen und Eigentum ansammelt, diejenigen, die auf dem Mittelpunkt der Erde wohnen.‘ “ — Hesekiel 38:10-12.
DER ZWECK DES ANGRIFFS GOGS
22 Der Überrest des geistigen Israel und seine Gott hingegebenen Mitbewohner vertrauen auf den Schutz ihres Gottes, Jehovas. Aus diesem Grunde bewaffnen sie sich nicht mit todbringenden Waffen, noch machen sie mit bei den extremen militärischen Vorbereitungen der Nationen in diesem Zeitalter der Gewalt und der internationalen Anarchie. Sie scheinen dermaßen ohne politischen Einfluß zu sein und so unbefestigt und einer Invasion zugänglich zu sein, daß dies Gog direkt zu einem Angriff auf sie verlockt. Wie aber könnte Gog unter diesen geistigen Israeliten und ihren Gefährten „große Beute“ machen und „viel plündern“? Sind sie im allgemeinen nicht arm, da sie doch nicht viel von den Gütern dieser Welt besitzen? (Jakobus 2:5; 1. Korinther 1:27-29) Ihr Geistiggesinntsein ist nicht das, was Gog und seine Horden begehren, obwohl sie es gern zunichte machen möchten, denn darin liegt die unbesiegbare Stärke der geistigen Israeliten. Aber diese unbewaffneten, harmlosen christlichen Zeugen Jehovas üben einen Einfluß zugunsten des messianischen Königreiches Jehovas aus. Beständig suchen sie zuerst die Interessen dieses Königreiches und fahren fort, es weltweit zu verkündigen, und sind erfolgreich dabei, Menschen aller Rassen und Nationalitäten auf der Seite dieses Königreiches zu versammeln. Sie haben Königreichsinteressen!
23 O diese Königreichsinteressen! Es sind Dinge, die nicht in Übereinstimmung sind mit den Plänen der Nationen Satans in bezug auf Weltherrschaft. Sie sind das, was Gog und seine Horden erbeuten und plündern möchten. Dieses ehrgeizige Ziel Gogs, alle aus dem Wege zu räumen, die die Weltherrschaft der unter ihm stehenden Nationen nicht unterstützen, wird von weltlichgesinnten Völkern bemerkt. Jehova weist auf diese Tatsache bin mit den Worten über den vorrückenden Gog: „Scheba und Dedan und die Kaufleute von Tarschisch und all seine mähnigen jungen Löwen — sie werden zu dir sprechen: ,Kommst du her, um große Beute zu machen? Hast du deine Versammlung versammelt, um viel zu plündern, um Silber und Gold fortzutragen, um Vermögen und Eigentum zu nehmen, um eine sehr große Beute zu machen?‘ “ (Hesekiel 38:13) Das materialistischgesinnte Volk wie das ehemalige Scheba, Dedan und die Kaufleute von Tarschisch sowie die draufgängerischen, furchtlosen Führer unter ihm gleich „mähnigen jungen Löwen“ durchschauen das selbstsüchtige Ziel Gogs. Dadurch sollen die geistiggesinnten Israeliten der Interessen und „Früchte“ des messianischen Königreiches Gottes beraubt und diese Unterstützer der universellen Souveränität Jehovas so ins Verderben gebracht werden.
24 Die treuen Überrestglieder des geistigen Israel bewohnen, bildlich gesprochen, in ihrem geistigen Stande den „Mittelpunkt [hebräisch: Nabel] der Erde“. (Hesekiel 38:12, NW, ZB) Sie nehmen eine christliche, neutrale Haltung ein gegenüber all den politischen und militärischen Konflikten der Nationen um sie herum. Sie stehen im Brennpunkt, sind die Hauptzielscheibe der Feindseligkeit Gogs. Bis zuletzt bleiben sie die loyalen Gesandten und Sendboten des aufgerichteten Königreiches Gottes, das von Jesus Christus regiert wird. (2. Korinther 5:20) Wenn alle anderen religiösen Dinge um sie herum in die Vernichtung gehen, werden sie als die einzigen unbesiegten Lebenden, die die wahre Religion Gottes ausüben, bestehenbleiben.
25 In der nahenden „großen Drangsal“ wird die Christenheit als das gegenbildliche untreue Jerusalem vernichtet, ja ganz Babylon die Große wird durch die bewaffneten Streitkräfte der achten Weltmacht vernichtet werden. (Lukas 21:20; Matthäus 24:15-22) Der treue Überrest des geistigen Israel und dessen Gott hingegebene Gefährten aber werden dies überleben. (Offenbarung 17:1-11, 15-18) Hier also wird Gog von Magog in Erfüllung der Prophezeiung Hesekiels auf den Plan treten. Der Überrest des geistigen Israel ist zur Besiegung und Plünderung das letzte religiöse Bollwerk. Er ist der „Mittelpunkt“ seines irdischen Problems.
26 Gott, der Allmächtige, der Souveräne Herr, hat Gog von Magog gerade für diese Situation aufbehalten. So wie im Fall Pharaos zur Zeit des Auszuges Israels aus Ägypten, in den Tagen Mose, so hat Jehova Satan, den Teufel, der jetzt die Rolle Gogs von Magog übernimmt, zu einem bestimmten Zweck bis heute am Leben gelassen. Zu welchem Zweck? Um seine unwiderstehliche Macht diesem Gog von Magog gegenüber zu zeigen und sich so in Verbindung mit diesem uralten Feind als der Allerheiligste zu heiligen. (2. Mose 9:16; Römer 9:17) Jehova hob sein unabänderliches Vorhaben hervor, indem er zu Hesekiel wie folgt sprach:
27 „Darum prophezeie, o Menschensohn, und du sollst zu Gog sprechen: ,Dies ist, was der [Souveräne] Herr Jehova gesprochen hat: „Wirst du an jenem Tage, wenn mein Volk Israel in Sicherheit wohnt, es nicht wissen? Und du wirst gewißlich von deinem Ort kommen, von den entlegensten Teilen des Nordens, du und viele Völker mit dir, sie alle auf Rossen reitend, eine große Versammlung, ja eine zahlreiche Streitmacht. Und du wirst ganz bestimmt wider mein Volk Israel heraufziehen wie Wolken, um das Land zu bedecken. Im Schlußteil der Tage wird es geschehen, und ich werde dich gewißlich wider mein Land herbeiführen, damit die Nationen mich erkennen, wenn ich mich vor ihren Augen an dir, o Gog, heilige.“ ‘ “ — Hesekiel 38:14-16.
28 Die kommende „große Drangsal“ wird dieses ganze weltumfassende System der Dinge in Mitleidenschaft ziehen. Nachdem die Christenheit und der übrige Teil Babylons der Großen vernichtet sein werden und der treue Überrest des geistigen Israel unter dem Schutz Jehovas immer noch in seinem geistigen Stand am Dasein ist, wird Gog von Magog in der Tat erkennen, daß diese geistigen Israeliten „in Sicherheit“ wohnen. Dieses geistig gedeihende Volk, das auf Erden allein für Jehovas messianisches Königreich eintritt, wird in der Tat für Gog und die irdischen Nationen, die unter ihm stehen, ein Preis sein, der erfaßt und als Kriegstrophäe wider Jehova zur Schau gestellt werden könnte. Ja, es sollte eine leichte Beute sein! Warum? Weil diese geistigen Israeliten, allem äußeren Anschein nach zu urteilen, ganz ohne Schutz und hilflos und so wenige im Vergleich zu Gogs großer Streitmacht sind, die heranstürmt wie auf Rossen, wie ein dichtgeschlossenes, zahlreiches Heer, „wie Wolken, die das Land bedecken“. So zieht Jehova wie mittels eines Köders an den Haken, die er in die Kinnbacken des gefangengenommenen Gogs von Magog gelegt hat, und lenkt ihn, um ihn „wider mein Land“ heranzuführen.
29 Da Gogs Angriff „im Schlußteil der Tage“ erfolgen soll, muß es im Schlußteil dieser „Zeit des Endes“, im Schlußteil der „großen Drangsal“, sein, wenn die geistigen Israeliten immer noch „in Sicherheit“ wohnen, nachdem die antireligiösen Streitkräfte die Christenheit und den ganzen übrigen Teil Babylons der Großen vernichtet haben werden. Nachdem Jehovas Gericht auf diese Weise an ganz Babylon der Großen vollzogen worden ist, werden die militarisierten Nationen unter Gog als letzter Teil dieses Systems der Dinge, der aus dem Dasein gefegt werden soll, noch übrig sein. Diese Nationen, die dann ohne die so lange vorherrschenden, überlieferten Religionen sein werden, werden Gott aus dem Sinn verbannen und Jehova so betrachten, als ob er nicht existierte. Daher wird Jehova veranlassen müssen, daß sie ihn als einen wirklichen, existierenden Gott erkennen. Wie wird er es tun? Er wird sich bei diesem Zusammentreffen mit ihrem unsichtbaren „Hauptvorsteher“, Gog von Magog, vor ihren Augen heiligen. Auf diese Weise wird er kundtun, daß er nicht entheiligt werden darf.
30 Jehova ist „der Eine, der von Anfang an den Ausgang kundtut und von alters her die Dinge, die nicht getan worden sind“. (Jesaja 46:10) Daher ist Jehova auf den kommenden Angriff Gogs von Magog nicht unvorbereitet. Das zeigt er, indem er seine ihm hingegebenen Zeugen auf der Erde für diesen Schlußangriff der feindlichen Streitkräfte, die unter Satan, dem Teufel, stehen, nicht unvorbereitet läßt. Als Beweis hierfür sagte er weiter zu Gog von Magog: „Dies ist, was der [Souveräne] Herr Jehova gesprochen hat: ,Bist du derselbe, von dem ich in den früheren Tagen durch die Handschrift meiner Knechte, der Propheten Israels, redete, die in jenen Tagen — Jahren — prophezeiten, daß du über sie herangeführt würdest?‘ “ — Hesekiel 38:17.
DIE IRDISCHEN HORDEN UNTER GOG AUFGEBOTEN
31 Außer daß Jehova durch seine Propheten in früheren Tagen und Jahren über Gog von Magog gesprochen hat, ruft er passenderweise dieselbe Person durch Hesekiel wieder in Erinnerung. Da er weiß, wie Satan, der Teufel, der die Rolle Gogs von Magog übernimmt, entstanden ist und was seine Beweggründe sind, weiß Jehova auch, welchen Ausgang der Lauf Satans als Gog von Magog nehmen wird. Er weiß, daß dies zuletzt einen entscheidenden Kampf zwischen ihm und Satan, dem Teufel, alias Gog bedeutet. Er bewahrt die Überrestglieder seines geistigen Volkes Israel vor dem Gedanken, die ehemalige Prophezeiung über Gog habe nichts mit ihnen als Christen zu tun. Das tut er, indem er die letzten Manöver Satans oder Gogs in dem Buch voraussagt, das als das allerletzte Buch in der Bibel erscheint, in der Offenbarung oder Apokalypse. Dort, in Offenbarung 16:12-16, lesen wir in Verbindung mit der vorletzten Plage folgendes:
32 „Und der sechste goß seine Schale auf den großen Strom Euphrat aus [wo das Vorbild Babylons der Großen lag], und sein Wasser vertrocknete, damit für die Könige vom Sonnenaufgang der Weg bereitet werde.
33 Und ich sah drei unreine inspirierte Äußerungen, die aussahen wie Frösche, aus dem Maul des Drachen und aus dem Maul des wilden Tieres und aus dem Mund des falschen Propheten ausgehen. Sie sind in der Tat von Dämonen inspirierte Äußerungen und vollbringen Zeichen, und sie ziehen aus zu den Königen der ganzen bewohnten Erde, um sie zu versammeln zum Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen. . . . Und sie versammelten sie an den Ort, der auf hebräisch Har-Magedon genannt wird.“
34 Dieser symbolische Drache wird als Satan, der Teufel, kenntlich gemacht, der jetzt aus dem Himmel hinausgeworfen worden ist und die Rolle Gogs von Magog spielt. (Offenbarung 12:3, 4, 7-12) Das symbolische wilde Tier ist Satans ganzes, weltumfassendes politisches System, dem dieser Drache „seine Macht und seinen Thron und große Gewalt“ gab. (Offenbarung 13:1, 2) Der symbolische falsche Prophet ist ein Teil dieses weltumfassenden politischen Systems und wird als das zweihörnige wilde Tier dargestellt, das zur Anbetung für die Völker ein politisches „Bild“ des ersten wilden Tieres errichtet. So erweist es sich, daß der „falsche Prophet“ die Doppelweltmacht England und Amerika ist, und das politische „Bild“ ist heute eine internationale Organisation für Weltfrieden und Sicherheit, nämlich die Vereinten Nationen. Da also die weltumfassende politische Organisation, die anglo-amerikanische Doppelweltmacht inbegriffen, ihre Macht, ihren Thron und ihre Gewalt vom Drachen, von Satan, dem Teufel, erhält, beherrscht er unsichtbar das ganze politische System.
35 Die froschähnliche ‘inspirierte Äußerung’, die aus dem Maul des Drachen kommt, geht aus „zu den Königen der ganzen bewohnten Erde“, und diese Könige bilden somit das ganze, weltumfassende politische System unter Satan, dem Teufel, alias Gog. Wohin werden alle diese politischen Könige der Erde durch diese ‘inspirierte Äußerung’, die unterstützt wird durch „inspirierte Äußerungen“ von dem „wilden Tier“ und dem „falschen Propheten“, geführt? Zum Krieg wider ‘Gott, den Allmächtigen’. Der ‘große Tag’ dieses Krieges bricht an, wenn der symbolische „Drache“ oder Gog von Magog seinen Angriff auf das geistige „Israel Gottes“ unternimmt. In Offenbarung 16:16 wird der „Ort“ des Krieges nicht „das Land Israel“, sondern Har-Magedon genannt; indes bezeichnet der hebräische Name Har-Magedon eine Weltsituation, die mit diesem Land verbunden ist. — Man vergleiche Joel 3:9-17.
36 Das aggressive Vorrücken Gogs und seiner internationalen Horden richtet sich nicht nur gegen das Land des wiederhergestellten Volkes Jehovas, sondern auch gegen dessen König, den Jehova „meinen Knecht David“ nennt. (Hesekiel 34:23, 24; 37:22-25) Es ist der inthronisierte Jesus Christus, Jehovas Geliebter, der messianische Nachkomme König Davids. Unvermeidlich bedeutet also ein Krieg gegen Jehova und seinen wiederhergestellten Überrest des geistigen Israel auch Krieg gegen Jehovas messianischen König, der nun in den Himmeln als König über den wiederhergestellten Überrest des geistigen Israel eingesetzt ist. In Offenbarung, Kapitel 17 wird prophetisch die Reihenfolge der Ereignisse geschildert: Bevor das politische „Bild“, jetzt die Vereinten Nationen (die achte Weltmacht), „in die Vernichtung“ geht, vernichten Mitgliedstaaten davon die große religiöse „Hure“, Babylon die Große. Alle politischen Herrscher werden durch die zehn Hörner dieses „Bildes“ des Tieres versinnbildlicht, und von diesen sagt der Text aus Offenbarung 17:12-14 folgendes voraus:
37 „Und die zehn Hörner, die du sahst, bedeuten zehn Könige, die noch kein Königtum empfangen haben, aber sie empfangen Gewalt wie Könige für e i n e Stunde mit dem wilden Tier [der achten Weltmacht]. Diese haben e i n e n Gedanken, und so geben sie ihre Macht und Gewalt dem wilden Tier. Diese werden mit dem Lamm [dem einst geopferten Jesus Christus] kämpfen, doch wird das Lamm sie besiegen, weil er Herr der Herren und König der Könige ist. Auch die mit ihm Berufenen und Auserwählten und Treuen werden das tun.“ — Man vergleiche Offenbarung 19:11-21.
WIE JEHOVA DEN ANGRIFF GOGS ZU EINER NIEDERLAGE WERDEN LÄSST
38 In Wirklichkeit kämpft aber Jesus Christus nicht in erster Linie für seinen eigenen himmlischen Thron, sondern für die Rechtfertigung der universellen Souveränität Jehovas und für die Verherrlichung des Namens Jehovas. Damit dann gebührenderweise die Ehre dem zuteil werde, dem sie vor allem gehört, wird der regierende König, „mein Knecht David“, gegenüber Gog nicht erwähnt, wenn Jehova selbst voraussagt, was er zu der Zeit tun wird, da er durch den herausfordernden Angriff Gogs von Magog zum Krieg gereizt wird. Er sagt:
39 „ ‚Und es soll geschehen an jenem Tage, an dem Tage, da Gog auf den Boden Israels kommt‘, ist der Ausspruch des [Souveränen] Herrn Jehova, ,daß mein Grimm in meiner Nase aufsteigen wird. Und in meinem glühenden Eifer, im Feuer meines Zornausbruches, werde ich reden müssen. Sicherlich wird an jenem Tage ein großes Beben auf dem Boden Israels entstehen. Und meinetwegen werden die Fische des Meeres und die fliegenden Geschöpfe der Himmel und die wilden Tiere des Feldes und alle Kriechtiere, die auf dem Erdboden kriechen, und alle Menschen, die auf der Oberfläche des Erdbodens sind, ganz bestimmt erschauern, und die Berge werden tatsächlich niedergerissen werden, und die steilen Wege werden stürzen müssen, und selbst jede Mauer wird zur Erde fallen.‘ “ — Hesekiel 38:18-20.
40 Der ungerechtfertigte Angriff Gogs und seiner militarisierten Horden erfolgt auf ein geistig gedeihendes Volk, das ein ihm von Gott verliehenes Recht auf einen Platz auf Erden hat und auf die volle Freiheit, den lebendigen und wahren Gott anzubeten. Dadurch wird der Souveräne Herr Jehova zu heftigem Unwillen und heißem Zorn herausgefordert. Um ein solch teuflisches Benehmen zu schelten, wird er Äußerungen gebrauchen, die davon zeugen, daß er als Schöpfer die Herrschaft über die Erde sowie über alle Kräfte ihrer Umgebung hat.
41 Das Erdbeben würde sich in jenem Teil des Landes ereignen, wo Gog und seine Angriffsstreitkräfte eingedrungen wären. Beim tatsächlichen, künftigen Angriff Gogs werden sich seine plündernden Horden überall auf der Erde befinden, wo Jehovas christliche Zeugen ihren Gott auf friedsame Weise anbeten. Damit es alle Horden Gogs zu spüren bekämen, müßte das Erdbeben erdenweit eintreten. Damit Berge davon berührt würden und umstürzten, müßte es ein ganz schlimmes Beben sein, das schlimmste der Menschheitsgeschichte. Wir warten zuversichtlich ab, um zu sehen, wie sich dieses weltumfassende schreckenerregende Erdbeben ereignen wird. Die Tatsache, daß es mit Gogs Invasion zusammenfällt, genauso wie es von Gott vorausgesagt worden ist, beweist, daß Jehova es in seinem Grimm und seiner Zornglut verursacht.
42 Gog nimmt in seiner Verzweiflung zu dem „Schwert“ der Kriegführung gegen die Glieder des wiederhergestellten Überrestes des geistigen Israel Jehovas und die „große Volksmenge“ ihrer Mitanbeter Zuflucht, und daher vergilt Jehova ihm Gleiches mit Gleichem. Jehovas friedenbewahrende Zeugen auf der Erde greifen nicht zum „Schwert“ gegen Gogs Horden, wohl aber Jehova. Dies ist sein Kampf! Und nun werden ihn die Nationen dieser wissenschaftlich fortgeschrittenen Welt endlich kämpfen sehen — daran ist kein Zweifel! Und wie er kämpfen kann! Man höre, wie er seine Taktik und seine Kriegsoperationen beschreibt:
43 „ ‚Und ich will überall in meiner Berggegend ein Schwert gegen ihn herbeirufen‘ ist der Ausspruch des [Souveränen] Herrn Jehova. ,Gegen seinen eigenen Bruder wird schließlich das Schwert eines jeden sein. Und ich will mit ihm ins Gericht gehen mit Pest und mit Blut; und einen flutenden Regenguß und Hagelsteine, Feuer und Schwefel werde ich hinabregnen lassen auf ihn und auf seine Scharen und auf die vielen Völker, die mit ihm sein werden. Und ich werde mich gewißlich als groß erweisen und mich heiligen und mich kundtun vor den Augen vieler Nationen; und sie werden erkennen müssen, daß ich Jehova bin.‘ “ — Hesekiel 38:21-23.
44 An diesem Punkt ist das Schlachtfeld von Har-Magedon erreicht. Der „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, ist im Gange! (Offenbarung 16:14, 16; 19:11-16, 20, 21) Als Kriegswaffen benutzt Jehova die Kräfte der Schöpfung: Überschwemmungen, hervorgerufen durch Wolkenbrüche, Hagelsteine von nicht bekanntgegebener Größe, herniederströmendes Feuer und Schwefel — all dies wird mehr zerstörende Kraft auslösen als alle Kernenergie, die die Nationen in ihrer Unmenge von Bombenvorräten für einen dritten Weltkrieg in Reserve haben. All ihre wissenschaftlichen Erfindungen für eine bakterielle und chemische Kriegführung werden von der tobenden Pest übertroffen werden, mit der er sie heimsuchen kann, einer Pest, die an e i n e m Ort in einer einzigen Nacht 185 000 Menschen zu Tode bringen konnte. (2. Könige 19:35, 36) Sie sind begierig, das Blut der christlichen Zeugen Jehovas zu vergießen, aber sie werden ihr eigenes Blut trinken, indem sie ihr eigenes Leben verlieren.
45 Panik — Weltpanik außerhalb der Reihen der christlichen Zeugen Jehovas! Gogs Horden werden in Verwirrung gebracht werden. Statt vereint zu bleiben, um Jehovas Anbeter als ihre Opfer niederzuschlagen, werden sie ihre Schwerter gegen ihre eigenen Reihen richten: Bruder kämpft gegen Bruder, nicht Religionsanhänger gegen Religionsanhänger, sondern Radikaler gegen Radikalen, Kommunist gegen Kommunist, Anarchist gegen Anarchist, Nihilist gegen Nihilist. Diejenigen, die durch diese selbstmörderische Kriegführung gegeneinander nicht getötet werden, wird Jehova hinrichten, als ob er mit all seinen übernatürlichen Mitteln, wodurch er alle Gegner seiner universellen Souveränität aus dem Dasein fegt, wider sie ins Gericht ginge. Er muß im Gericht gerechtfertigt werden.
46 Gott, der Allmächtige, wird somit vor allen Nationen und Völkern, die unter Gogs unglückseliger Gewalt stehen, sehr lebendig. Der Gott der weltweiten Flut der Tage Noahs schreitet von neuem an diesem „Tag des Gerichts und der Vernichtung der gottlosen Menschen“ zur Tat, und dies in erdenweitem Ausmaß. (2. Petrus 2:5; 3:6, 7, 10-12) Die „große Drangsal“, die über dieses weltumfassende System der Dinge kommt, erreicht ihren Höhepunkt, und die letzten Spuren dieses gottlosen Systems der Dinge werden ausgelöscht, da die gesamte Gesellschaft der Gott außer acht lassenden Menschen vernichtet wird.
47 Vor den Augen aller Nationen, die unter Gog von Magog stehen, wird sich Jehova auf diese Weise groß machen, indem er sich im Reich alles Lebenden als der Größte zu erkennen gibt. Er wird sich heiligen, indem er beweist, daß er heilig ist und keinem Teil dieses unheiligen Systems der Dinge wohlwollend gegenübersteht. Er wird sich auf noch andere Weise als nur auf den Seiten der Bibel offenbaren. Die widerspenstigen Nationen, die unter Gog stehen, werden gezwungen sein, zu erkennen, daß eine solche Weltkatastrophe nur von dem Einen kommen konnte, der sie vorausgesagt und sie davor gewarnt hatte. Wenn sie der Vernichtung, die von ihm kommt, entgegenblicken, werden sie, gerade bevor sie darin untergehen, verstehen, was er gesagt hat, indem sie „erkennen, daß ich Jehova bin“.
38:1-23. Wie beruhigend es ist, zu wissen, dass Jehova sein Volk beim Angriff Gogs vom Land Magog beschützen wird! Als Gog wird Satan, der „Herrscher dieser Welt“, seit seinem Hinauswurf aus dem Himmel bezeichnet. Mit dem Land Magog ist die Umgebung der Erde gemeint, auf die die Bewegungsfreiheit Satans und seiner Dämonen beschränkt worden ist (Johannes 12:31; Offenbarung 12:7-12).
1 Sterblicher Mensch, richte Gog, dem Herrscher über Meschech und Tubal, aus, was ich ihm zu sagen habe:
Jetzt bekommst du es mit mir, dem Herrn, zu tun! 2 Ich zwinge dich zu gehen, wohin ich will; vom äußersten Norden lasse ich dich mit deinen Soldaten ins Bergland Israel ziehen. 3 Dort schlage ich dir den Bogen aus der linken Hand und die Pfeile aus der rechten. 4-5 In den Bergen Israels wirst du in der Schlacht fallen, und mit dir alle deine Soldaten aus anderen Völkern. Auf dem freien Feld liegen eure Leichen herum, sie sind ein Fraß für Raubvögel aller Art und für wilde Tiere. Darauf könnt ihr euch verlassen!
6 Ich lasse Feuer ausbrechen in den Städten Magogs und in den Küstenländern, deren Bewohner sich so sicher fühlen. Dann müssen sie mich als Herrn anerkennen. 7 Meinem Volk Israel zeige ich, dass ich der heilige Gott bin; mein Name soll nie mehr in den Schmutz gezogen werden. So erkennen die Völker, dass ich der Herr bin, der heilige Gott Israels. 8 Schon oft habe ich dies angekündigt, und es wird sich auch erfüllen. Mein Wort gilt!«
Gog und sein Heer werden bestattet
9 »Die Einwohner der Städte Israels werden aufs Schlachtfeld gehen und dort die Waffen ihrer Feinde einsammeln. Mit den Schilden, Bogen und Pfeilen, den Keulen und Lanzen können sie sieben Jahre lang Feuer machen. 10 Sie brauchen kein Holz mehr auf den Feldern zu suchen, und im Wald müssen sie keine Bäume fällen. Denn die Waffen ihrer Feinde sind Brennholz genug! Nun werden sie diejenigen plündern und berauben, die das Gleiche mit ihnen tun wollten. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort.
11 In jener Zeit bestimme ich einen Ort, wo Gog begraben werden soll: Es ist das Tal Abarim (›Tal der Durchreisenden‹) östlich vom Toten Meer. Mit Gog wird auch sein ganzes Heer dort bestattet, darum kann man das Tal nicht mehr betreten. Von da an heißt es Tal Hamon Gog (›Tal der Truppen Gogs‹). 12 Sieben Monate werden die Israeliten brauchen, um alle Leichen dort zu begraben, damit das Land nicht länger unrein ist. 13 Das ganze Volk wird dabei helfen. Dann wird man Israel rühmen, weil ich, der Herr, meine Herrlichkeit offenbart habe. Das verspreche ich.
14 Nach diesen sieben Monaten werden die Israeliten Männer damit beauftragen, durch das ganze Land zu ziehen. Sie sollen alle Gefallenen finden, die noch nicht begraben wurden. Denn auch sie müssen bestattet werden, damit das Land nicht länger unrein ist. 15 Wenn diese Männer nun irgendwo eine Leiche finden, sollen sie die Stelle kennzeichnen, damit die Totengräber die Leiche im Tal Hamon Gog bestatten können. 16 Auf diese Weise wird das ganze Land wieder rein. Auch eine Stadt in Israel wird nach den gefallenen Soldaten Gogs ›Hamona‹ genannt werden.«
17 Der Herr sprach zu mir: »Sterblicher Mensch, rufe alle Vögel und die wilden Tiere herbei: Kommt von überall her, versammelt euch im Bergland Israel! Denn dort bereite ich ein großes Opfermahl für euch zu, kommt, fresst Fleisch und trinkt Blut! 18 Ja, fresst das Fleisch von kampferprobten Soldaten, und trinkt das Blut von mächtigen Herrschern! Sie alle werden geschlachtet wie Opfertiere, wie die Schafböcke, Lämmer und Ziegenböcke, die Stiere und die gemästeten Rinder aus Baschan. 19 Fresst euch satt an ihrem Fett, berauscht euch am Blut der Opfertiere, die ich für euch geschlachtet habe! 20 An meinem Tisch könnt ihr essen, so viel ihr wollt, von Pferden, Reitern und Soldaten. Mein Wort gilt!«
Ich bringe mein Volk zurück!
21 »Wenn ich Gericht halte über Gog und sein Heer, wenn ich mein Urteil an ihm vollstrecke, werden die anderen Völker meine Macht und Hoheit sehen. 22 Und auch die Israeliten werden erkennen, dass ich der Herr, ihr Gott, bin. Nie mehr werden sie das vergessen.
23 Dann begreifen die anderen Völker, dass die Israeliten wegen ihrer Schuld in die Verbannung gehen mussten. Weil sie mir untreu geworden sind, habe auch ich mich von ihnen abgewandt und sie in die Gewalt ihrer Feinde gegeben. Viele von ihnen sind im Krieg umgekommen. 24 Ja, wegen ihres Götzendienstes und ihrer Verbrechen habe ich sie verlassen und sie so behandelt, wie sie es verdienten.
25 Doch jetzt kündige ich, der Herr, etwas Neues an: Ich wende das Schicksal meines Volkes zum Guten und habe Erbarmen mit ihnen, den Nachkommen Jakobs. Mit ganzer Kraft setze ich mich dafür ein, dass ich wieder als der heilige Gott verehrt werde. 26 Wenn die Israeliten sicher und in Frieden in ihrem Land leben, dann werden sie sich schämen, weil sie mir untreu waren. 27 Ich bringe sie zurück aus den Ländern ihrer Feinde, und so zeige ich den anderen Völkern, dass ich ein heiliger Gott bin. 28 Nach langer Zeit der Verbannung lasse ich mein Volk wieder in seinem Land wohnen, keiner von ihnen bleibt zurück. Dann werden sie erkennen, dass ich der Herr, ihr Gott, bin.
29 Ich erfülle sie mit meinem Geist und wende mich nie mehr von ihnen ab. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort.«
Wenn das ganze Volk Israel 7 Monate damit zu tun haben, die Gefallenen zu begraben – was für eine große Anzahl von Toten muss es da gegeben haben
*** kj Kap. 20 S. 373-374
12 „ ‚Und es soll geschehen an jenem Tage, daß ich Gog dort eine Stätte geben werde, eine Grabstätte in Israel, das Tal der östlich vom Meer Hindurchziehenden, und es wird den Hindurchziehenden den Weg versperren. Und dort werden sie Gog und seine ganze Menge begraben müssen, und sie werden es gewißlich „Tal der Menge Gogs“ nennen. Und die vom Hause Israel werden sie begraben müssen, um das Land zu reinigen, sieben Monate lang. Und das ganze Volk des Landes wird das Begraben besorgen müssen, und es wird ihnen bestimmt zum Ruhm werden an dem Tage, da ich mich verherrliche‘ ist der Ausspruch des [Souveränen] Herrn Jehova.“ — Hesekiel 39:11-13.
13 Dies ist nicht so zu verstehen, daß Jehovas christliche Zeugen, die er in der „großen Drangsal“, die über dieses System der Dinge hereinbrechen wird, am Leben erhält, während der ersten sieben Monate des gerechten neuen Systems der Dinge auf dieser Erde Totengräber und Leichenbestatter sein werden. Der Umstand, daß es so viele Monate dauert, die Menge Gogs zu begraben, ist lediglich ein Bild, das die ungeheure Menge gottloser Menschen anzeigt, die bei der Vernichtung dieses Systems der Dinge umkommen wird, wie auch die geringe Zahl derer, die Jehova auf der Erde am Leben erhält. Da Leichen in Israel als unrein betrachtet wurden, dient außerdem das Begraben der Leichen der Menge Gogs der Reinigung des Landes und zeigt an, daß diese Erde von aller Verunreinigung gesäubert werden wird, die durch die gottlosen Diener Satans, des Teufels, das heißt Gogs, verursacht wurde. Nichts von ihnen, was die „neue Erde“ verunreinigen könnte, wird zurückgelassen. — 2. Petrus 3:13.
1 Im 25.Jahr der Verbannung unseres Volkes, am 10.Tag des Neujahrmonats, vierzehn Jahre nach der Zerstörung Jerusalems, legte der Herr seine Hand auf mich. 2 In einer Vision führte er mich in das Land Israel, auf einen hohen Berg nahe Jerusalem. Auf seiner Südseite entdeckte ich etliche Bauten, die wie eine Stadt aussahen. 3 Der Herr brachte mich zum Stadttor, und dort stand ein Mann, dessen Körper wie Bronze schimmerte. In der Hand hielt er eine Schnur aus Leinen und eine Messlatte. 4 Er sagte zu mir: »Sterblicher Mensch, hör mir gut zu, und sieh dir genau an, was ich dir zeigen werde. Achte auf alles, denn du bist hierher gebracht worden, damit ich es dir offenbare. Was du siehst, sollst du dem Volk Israel berichten!«
Das Osttor des Tempelbezirks
5 Ich sah eine Mauer, die rings um den Tempelbezirk führte. Der Mann maß die Mauer aus; sie war genau eine Messlatte dick und ebenso hoch. Die Messlatte hatte eine Länge von gut 3 Metern.
6 Dann stieg der Mann die Stufen zum Osttor hinauf und maß die vordere Schwelle des Tores aus; sie war etwas mehr als 3 Meter tief.
7-10 Innen hatte das Torgebäude auf beiden Seiten drei Kammern. Jede war gut 3 Meter lang und ebenso breit. Die Mauern zwischen den Kammern waren 2, 5 Meter dick.
Die hintere Torschwelle war – wie die vordere – etwas mehr als 3 Meter tief. Sie ging in eine Vorhalle über, die 4 Meter lang war. Die Mauerstücke rechts und links an ihrem Ausgang waren beide 1 Meter dick.
11-12 Die sechs Kammern im Torgewölbe waren zum Torinneren hin durch eine Mauer von 0, 5 Metern Höhe abgegrenzt.
Als Nächstes maß der Mann die Breite der Toröffnung. Sie betrug 6, 5 Meter und innerhalb der Torangeln 5 Meter.13 Dann maß er die volle Breite des gesamten Torgebäudes, vom Dachansatz einer Kammer bis zum Dachansatz der gegenüberliegenden. Es waren 12, 5 Meter.
14 Die Vorhalle war 10 Meter breit. Durch sie gelangte man in den äußeren Tempelvorhof.15 Das ganze Torgebäude war von der vordersten Toröffnung bis zur Ausgangstür der Vorhalle 25 Meter lang.
16 Die Kammern besaßen vergitterte Fenster an den Außen- und Innenwänden, und auch die Vorhalle hatte rundherum Fenster. Die Mauerstücke am Torausgang waren mit Palmwedeln verziert.
Der äußere Tempelvorhof
17-18 Dann führte der Mann mich in den äußeren Vorhof. Dieser war entlang der Mauer mit Pflastersteinen ausgelegt. Das Pflaster reichte von der Innenseite der Mauer so weit in den Hof hinein, dass es mit dem Ausgang des Tores abschloss. Es lag tiefer als der restliche Boden des Vorhofs. Auf dem Pflaster waren ringsum dreißig Kammern angeordnet.
19 Als Nächstes maß der Mann den Abstand zwischen dem Osttor – durch das wir in den äußeren Vorhof gekommen waren – und dem höher gelegenen Tor des inneren Vorhofs. Sie lagen sich genau gegenüber. Der Abstand betrug 50 Meter. Danach gingen wir zur Nordseite der äußeren Tempelmauer.
Das Nordtor
20 Auch dort gab es ein Tor, das in den äußeren Vorhof führte. Der Mann maß seine Länge und Breite.
21 Im Torgebäude befanden sich ebenfalls auf jeder Seite drei Kammern, die genauso groß waren wie die des Osttors. Auch die Vorhalle und das Mauerwerk an ihrem Ausgang hatten die gleichen Maße.
Insgesamt war das Torgebäude 25 Meter lang und 12, 5 Meter breit. 22 Vorhalle, Fenster und Palmwedel sahen genauso aus wie die des ersten Tores. Auf sieben Stufen stieg man zu ihm hinauf. Auch beim Nordtor führte die Vorhalle in den äußeren Vorhof.
23 Wie beim Osttor befand sich genau gegenüber ein höher gelegenes Tor, durch das man in den inneren Vorhof gelangte. Der Mann maß den Abstand zwischen beiden, und es waren auch hier 50 Meter.
Das Südtor
24 Danach führte er mich an die Südmauer des äußeren Vorhofs. Dort gab es ebenfalls ein Tor. Seine Vorhalle und das Mauerwerk an ihrem Ausgang hatten die gleichen Maße wie die der anderen Tore. 25 Auch die Fenster im Torgebäude und in der Vorhalle entsprachen den vorigen Fenstern. Insgesamt war der Bau 25 Meter lang und 12, 5 Meter breit. 26 Sieben Stufen führten zu ihm hinauf, und die Vorhalle lag zum äußeren Vorhof hin. Die Mauerstücke rechts und links an ihrem Ausgang waren beide mit je einem Palmwedel verziert.
27 Auch diesem Tor lag ein Tor gegenüber, das zum inneren Vorhof führte. Der Mann maß den Abstand aus; es waren wiederum 50 Meter.
Der innere Vorhof und seine Tore
28 Dann ging der Mann mit mir durch das Südtor in den inneren Tempelvorhof und maß das Tor aus. Es war genauso groß wie die anderen Tore. 29-30 Seine Kammern, die Vorhalle und das Mauerwerk an ihrem Ausgang hatten die gleichen Maße. Auch hier waren im Torgebäude und in der Vorhalle ringsherum Fenster eingelassen. Der Bau war 25 Meter lang und 12, 5 Meter breit.31 Die beiden Mauerstücke waren mit Palmwedeln verziert. Die Vorhalle lag zum äußeren Vorhof hin, und der Aufgang zu ihr bestand aus acht Stufen.
32 Als Nächstes führte mich der Mann durch das Osttor in den inneren Vorhof und maß es aus. Es war genauso groß wie die anderen Tore. 33 Seine Kammern, die Vorhalle und das Mauerwerk an ihrem Ausgang hatten die gleichen Maße. Auch hier waren im Torgebäude und in der Vorhalle ringsum Fenster eingelassen. Der Bau war 25 Meter lang und 12, 5 Meter breit. 34 Die beiden Mauerstücke waren mit Palmwedeln verziert. Die Vorhalle des Tores lag zum äußeren Vorhof hin, und der Aufgang bestand aus acht Stufen.
35 Dann brachte der Mann mich zum Nordtor und maß es aus. Auch dieses sah genauso aus wie die anderen Tore des inneren Vorhofs. 36 Seine Kammern, die Vorhalle und das Mauerwerk an ihrem Ausgang hatten die gleichen Maße. Auch hier besaßen Torgebäude und Vorhalle ringsum Fenster. Der Bau war 25 Meter lang und 12, 5 Meter breit. 37 Die beiden Mauerstücke waren mit Palmwedeln verziert. Die Vorhalle des Tores lag zum äußeren Vorhof hin, und der Aufgang bestand aus acht Stufen.
Die Räume im inneren Vorhof
38 Am Eingang zum Nordtor war eine Kammer angebaut. Hier wurden die Eingeweide und Schenkel der Tiere gereinigt, die für das Brandopfer bestimmt waren. Durch die Tür dieses Raumes kam man in die Vorhalle des Tores.39 Dort standen auf jeder Seite zwei Tische. Auf ihnen sollten die Tiere für die Brand-, Sünd- und Schuldopfer geschlachtet werden. 40 An den beiden Außenwänden der Vorhalle, rechts und links vom Toreingang, waren ebenfalls je zwei Tische aufgestellt. 41 So standen auf jeder Seite des Tores vier Tische, auf denen geschlachtet wurde; insgesamt waren es acht.
42 Die vier Tische in der Vorhalle bestanden aus Quadersteinen. Sie waren 0, 75 Meter lang, ebenso breit und 0, 5 Meter hoch. Auf ihnen legte man alles bereit, was man brauchte, um die Tiere für die Brandopfer und alle übrigen Opfer zu schlachten. 43 Auch das Fleisch der Tiere wurde dort aufbewahrt. In die Wände des Tores waren ringsum Haken eingeschlagen, die eine Handbreit aus der Wand ragten. 44 Dann gingen wir in den inneren Vorhof. Neben dem Nordtor und dem Südtor lag je ein Raum, der sich zum inneren Vorhof hin öffnete; der am Nordtor war nach Süden offen, der am Südtor nach Norden. 45 Der Mann sagte zu mir: »Der Raum neben dem Nordtor ist für die Priester bestimmt, die den Tempeldienst versehen. 46 Im Raum neben dem Südtor halten sich die Priester auf, die am Altar die Opfer darbringen. Sie alle sind Nachkommen Zadoks, als Einzige aus dem Stamm Levi dürfen sie dem Herrn in seinem Tempel dienen.« 47 Als Nächstes maß der Mann den inneren Vorhof aus. Er war 50 Meter lang und ebenso breit. Vor dem Tempel stand ein Altar.
48 Der Mann führte mich in die Vorhalle des Tempels. Das Mauerwerk rechts und links von ihrem Eingang war je 2, 5 Meter dick. Der Toreingang hatte eine Breite von 7 Metern; zusätzlich nahmen die Mauerstücke links und rechts davon je 1, 5 Meter ein.
49 Die ganze Vorhalle war 10 Meter breit und 6 Meter lang. Zehn Stufen führten zu ihr hinauf. Neben den Mauerstücken auf beiden Seiten des Eingangs stand je eine Säule.
1 Dann führte mich der Mann in das Tempelgebäude und maß die beiden Mauerstücke rechts und links vom Eingang aus. Sie waren 3 Meter dick. 2 Der Eingang selbst war 5 Meter breit, die Mauerstücke auf beiden Seiten je 2, 5 Meter. Als Nächstes nahm der Mann Maß vom Tempelraum; er war 20 Meter lang und 10 Meter breit.
3 Danach ging der Mann in den hintersten Raum und maß das Mauerwerk am Eingang aus; es war auf beiden Seiten 1 Meter dick. Der Eingang selbst war 3 Meter breit, das Mauerwerk auf jeder Seite neben dem Eingang 3, 5 Meter. 4 Der Mann nahm Maß von diesem Raum: Seine Länge und Breite betrugen 10 Meter, er war also ebenso breit wie der erste Tempelraum. Der Mann sagte zu mir: »Dies ist das Allerheiligste.«
5 Dann maß er die Seitenwände des Tempels aus; sie waren 3 Meter dick. Rings um das Gebäude gab es einen Anbau, der 2 Meter breit war. 6 Er bestand aus drei Stockwerken, auf denen sich insgesamt dreißig Kammern befanden. Die tragenden Querbalken der Stockwerke ruhten auf Mauervorsprüngen an der Außenseite der Tempelwand. So mussten die Balken nicht in der eigentlichen Tempelmauer verankert werden. 7 Die Mauervorsprünge entstanden dadurch, dass die Tempelmauer mit jedem höher gelegenen Stockwerk etwas zurücktrat. Eine Außentreppe führte vom untersten Stockwerk über das mittlere zum oberen hinauf.8-11 Die Außenwand des Anbaus war 2, 5 Meter dick. Ich sah, dass der Tempel und sein Anbau auf einer Plattform standen, die 3 Meter hoch war. Sie war breiter als das ganze Gebäude und verlief ringsum als eine Terrasse von 2, 5 Metern Breite. An der Nordseite und an der Südseite des Anbaus befand sich je eine Tür zur Terrasse. Die Plattform war von einem unbebauten Streifen umgeben, der eine Breite von 10 Metern hatte.
12 Hinter dem Tempel, in westlicher Richtung, stand in einem abgesonderten Bereich ein weiteres Gebäude. Es war 35 Meter lang und 45 Meter breit, seine Außenmauern waren 2, 5 Meter dick.
13 Dann maß der Mann den ganzen Tempelbezirk aus. Der Tempel war 50 Meter lang. Von seiner Rückseite über den unbebauten Streifen bis zur Rückseite des anderen Gebäudes waren es ebenfalls 50 Meter. 14 Auch der innere Vorhof auf der Ostseite des Tempels war 50 Meter breit. Diese 50 Meter setzten sich zusammen aus der Breite des Tempeleingangs und des unbebauten Streifens rechts und links davon.
Die Innenausstattung des Tempels
15 So war auch das Gebäude auf der Rückseite des Tempels genau 50 Meter breit, die Terrassenbauten auf seinen beiden Seiten eingeschlossen.Die Vorhalle des Tempels, der Tempelraum und das Allerheiligste 16 waren innen mit Holz getäfelt, vom Fußboden bis hinauf zu den Fenstern. Diese hatten dreifach abgestufte Rahmen und konnten geschlossen werden.
17 Alle Innenwände waren in gleich große Felder eingeteilt, auch oberhalb der Türen. 18 In diese Felder waren abwechselnd Cherub-Engel und Palmwedel eingeschnitzt. Alle Engel hatten zwei Gesichter: 19-20 Dem Palmwedel auf der einen Seite wandten sie das Gesicht eines Menschen zu, dem Palmwedel auf der anderen Seite das eines Löwen. Diese Bilder waren auf allen Wänden zu sehen, vom Fußboden bis oberhalb der Türen.
21 Die Eingangstür zum Heiligtum hatte einen vierfach abgestuften Rahmen.
Vor dem Allerheiligsten stand etwas, 22 das aussah wie ein Altar aus Holz. Er war 1, 5 Meter hoch, 1 Meter lang und ebenso breit. Seine Ecken, sein Sockel und seine Wände waren aus Holz. Der Mann, der ihn mir gezeigt hatte, sagte zu mir: »Das ist der Tisch, der vor dem Herrn steht.«
23 Am Eingang zum Heiligtum und zum Allerheiligsten gab es je eine Tür mit zwei Flügeln. 24 Jeder der beiden Flügel war aus zwei drehbaren Teilen zusammengesetzt. 25 Auch auf diesen Türen sah man – genau wie an den Wänden – Schnitzereien von Cherub-Engeln und Palmwedeln. Über dem Eingang der Tempelvorhalle befand sich ein Vordach aus Holz.
26 Auch in die Wände der Vorhalle waren Fenster mit Rahmen eingesetzt. Wie in den Tempelwänden gab es hier Ornamente mit Palmwedeln, ebenso am hölzernen Vordach.
warum diese akribische Aufzählung – hatten sie die nicht schon für den Bau des Tempels erhalten?
1 Dann führte der Mann mich wieder in den äußeren Tempelvorhof. An der Nordseite des Gebäudes, das hinter dem Tempel lag, befand sich ein weiterer Bau mit verschiedenen Räumen. Er war genauso lang wie das Gebäude und der unbebaute Streifen davor, 2 nämlich 50 Meter. Seine Breite betrug 25 Meter.
3 Mit seiner Südwand grenzte der Bau an das Gebäude auf der Rückseite des Tempels und den unbebauten Platz davor. Seine Nordseite lag quer zu dem Pflaster, das entlang der Mauer des äußeren Vorhofs verlief.
Der Bau hatte drei Stockwerke, die terrassenartig angelegt waren. 4 An der Nordseite verlief ein 5 Meter breiter Gang. Dort befanden sich auch die Eingänge des Gebäudes. An der Südseite führte ein 50 Meter langer Gang bis in den inneren Vorhof. 5-6 Weil der Bau terrassenförmig angelegt war, trat mit jedem höhergelegenen Stockwerk die Außenmauer mehr zurück. Daher wurden die Kammern von unten nach oben immer kleiner. Es gab in diesem Bau keine Säulen wie in den anderen Gebäuden des Tempelvorhofs.
7-8 Der Gang an der Nordseite war zur Hälfte durch eine Mauer abgegrenzt, die 25 Meter in den äußeren Vorhof hineinragte. Die restlichen 25 Meter des Ganges verliefen an einer Kammer entlang, die an der Mauer des äußeren Tempelvorhofs lag. Insgesamt war der Gang durch 50 Meter Mauerwerk abgeschirmt.9 So gelangte man von Osten her in das Gebäude, wenn man vom äußeren Vorhof kam.
10 An der Südseite des Gebäudes hinter dem Tempel lag ebenfalls ein Bau, der an die Mauer des äußeren Tempelvorhofs grenzte. Er war genauso lang wie das Gebäude und der unbebaute Streifen davor. 11 Auch hier gab es zwei Gänge. Die Kammern sahen genau gleich aus wie die im Bau auf der Nordseite, sie hatten die gleichen Maße und genauso viele Eingänge, 12 die nun aber nach Süden hin lagen. Auch hier gelangte man – entlang der Schutzmauer – von Osten in das Gebäude, wenn man vom äußeren Vorhof kam.
13 Der Mann sagte zu mir: »Diese beiden Bauten, die nördlich und südlich an den freien Raum und das Gebäude hinter dem Tempel grenzen, sind dem Herrn geweiht. In ihren Räumen sollen die Priester, die dem Herrn in seinem Tempel dienen, von den heiligen Opfergaben essen. Dorthin bringen sie die Speiseopfer, die Sünd- und Schuldopfer. 14 Wenn die Priester ihren Dienst im Heiligtum verrichtet haben, dürfen sie nicht sofort wieder zu den Menschen im äußeren Vorhof hinausgehen. Vorher müssen sie ihre heiligen Gewänder, die sie im Tempel getragen haben, in diesen Räumen ablegen und andere Kleider anziehen. Erst dann können sie zu den Leuten hinausgehen.«
15 Nachdem der Mann den ganzen inneren Tempelbezirk ausgemessen hatte, führte er mich durch das Osttor wieder hinaus und nahm Maß von der Außenmauer.
16-20 Mit der Messlatte bestimmte er die Länge aller vier Seiten. Er begann an der Ostseite, dann ging er zur Nordseite, zur Südseite und Westseite. Alle vier hatten jeweils eine Länge von 250 Metern. Die Mauer trennte den Tempelbezirk, der dem Herrn geweiht war, vom übrigen Land.
Mir ist so, als wäre mal in den Publikationen gesagt worden, dass dieser Tempel ein Indiz dafür war, dass es ein geistiges Israel mit einem geistigen Tempel geben würde – weil dieses hier beschriebene Gebäude überhaupt nicht auf den Tempelberg gepasst hätte. Dafür waren seine Ausmaße wohl viel zu groß.
40:3 bis 47:12 — Was stellt der visionäre Tempel dar?
Der Tempel mit gigantischen Ausmaßen, den Hesekiel in der Vision sah, ist nie gebaut worden. Er stellt Gottes geistigen Tempel dar: die heutige tempelähnliche Einrichtung für die reine Anbetung (Hesekiel 40:2; Micha 4:1; Hebräer 8:2; 9:23, 24). Die Tempelvision verwirklicht sich in den „letzten Tagen“, in denen die Priesterschaft geläutert wird (2. Timotheus 3:1; Hesekiel 44:10-16; Maleachi 3:1-3). Endgültig wird sie jedoch im Paradies Wirklichkeit werden. Die Tempelvision war für die jüdischen Exilanten die Verheißung, dass die reine Anbetung wiederhergestellt und jede jüdische Familie im Land ein Erbe erhalten würde.
Ist dies denn dem Hesekiel nicht aufgefallen? Ok, er war weit weg von Schuß und vielleicht hatte er die Masse nicht so in Erinnerung.
Aber was ist mit dem Volk, das später wieder zurück kehrt und den Tempel wieder aufbaut. Werden sie nicht irritiert sein, weil „diese Aufmasse nicht stimmen“? Was mögen sie da wohl gedacht haben?
Hesekiel 43 – Der Herr kehrt in seinen Tempel zurück
1 Der Mann führte mich wieder zum Osttor des Tempelbezirks. 2 Plötzlich erblickte ich den Gott Israels in seiner Herrlichkeit. Er kam von Osten her nach Jerusalem. Das ganze Land erstrahlte in seinem Glanz, und ich hörte ein Rauschen, ein Brausen wie von gewaltigen Wassermassen.
3 Der Herr erschien mir so wie damals, als er nach Jerusalem kam, um die Stadt zu zerstören. Ich erblickte seine Macht und Herrlichkeit, die ich schon am Fluss Kebar gesehen hatte.
Da fiel ich vor ihm nieder und berührte mit meinem Gesicht den Boden. 4 Der Herr zog durch das Osttor in den Tempel ein. 5 Dann hob der Geist Gottes mich empor und brachte mich in den inneren Vorhof. Ich sah, wie der ganze Tempel von der herrlichen Erscheinung des Herrn erfüllt wurde.
6 Der Mann, der mich geführt hatte, stand neben mir, und ich hörte eine Stimme aus dem Tempel zu mir sprechen:
7 »Sterblicher Mensch, hier steht mein Thron und mein Fußschemel. Für alle Zeiten will ich mitten unter meinem Volk wohnen. Nie wieder werden die Israeliten meinen heiligen Namen in den Schmutz ziehen, nie mehr werden sie anderen Göttern opfern und ihre Könige neben dem Tempel bestatten. 8 Früher haben Israels Herrscher ihre Paläste direkt an meinen Tempel angebaut, Schwelle an Schwelle und Tür an Tür. Nur eine Wand trennte sie von mir. Durch ihren abscheulichen Götzendienst beschmutzten sie meinen heiligen Namen, darum habe ich die Israeliten voller Zorn vernichtet. 9 Doch jetzt werden sie ein für alle Mal ihren Götzendienst aufgeben und die Leichen ihrer Könige von meinem Tempel fern halten. Dann will ich für immer unter ihnen wohnen.«
10 Weiter sagte die Stimme zu mir: »Sterblicher Mensch, erzähle den Israeliten von diesem Tempel! Wenn sie erkennen, wie gewaltig er ist, werden sie sich schämen für alle Sünden, die sie begangen haben. 11 Was sie getan haben, wird ihnen leid tun. Dann zeichne ihnen den Tempel auf, und zeig ihnen, wie er von innen aussieht. Beschreib die Ausgänge und Eingänge, und erklär ihnen alle Weisungen und Ordnungen, die ich für den Tempel gegeben habe. Schreib alles auf, damit sie sich daran halten können. 12 Und nun gebe ich dir die wichtigste Anweisung: Der ganze Tempelbezirk auf dem Gipfel dieses Berges soll allein mir geweiht sein. Dies ist das wichtigste Gesetz für den Tempel.«
Der Brandopferaltar
13 Rings um den Altar in der Mitte des inneren Vorhofs verlief ein Graben, der etwas mehr als 0, 5 Meter tief und ebenso breit war. Rund um den Graben gab es eine Abgrenzung von gut 25 Zentimetern Höhe. Der Altar selbst bestand aus drei übereinander liegenden Blöcken. Der unterste Sockel 14-15 war vom Rand des Grabens an gut 1 Meter hoch. Dann trat der Altarrand etwas mehr als 0, 5 Meter zurück. Der nächste Sockel war größer, seine Höhe betrug über 2 Meter. Auf ihm stand der dritte Sockel, der Opferherd. Auch dieser war gut 2 Meter hoch, aber auf jeder Seite über 0, 5 Meter schmaler als der zweite Sockel. Vier Hörner ragten von seinen Ecken aus in die Höhe. 16 Der Opferherd war quadratisch, seine Länge und seine Breite betrugen über 6 Meter. 17 Auch der darunter liegende mittlere Sockel hatte die Form eines Quadrats, er war gut 7 Meter lang und ebenso breit. Der Graben rings um den Altar war etwas mehr als 0, 5 Meter breit und die Abgrenzung rundherum gut 25 Zentimeter hoch. An der Ostseite führten Stufen zum Altar hinauf.
18 Gott, der Herr, sprach zu mir: »Sterblicher Mensch, wenn dieser Altar fertig gestellt ist, sollen dort Brandopfer dargebracht werden, und man soll ihn mit Blut besprengen. Dies ist meine Anweisung dazu:
19 Nur die Priester aus dem Stamm Levi, die zu den Nachkommen Zadoks gehören, dürfen mir in meinem Tempel dienen.
Gib ihnen einen jungen Stier, damit sie ihn schlachten und als Sündopfer darbringen. Ich, der Herr, will es so. 20 Du sollst die vier Hörner des Altars, die vier Ecken seiner Sockel und die Abgrenzung um den Graben mit dem Blut des Stieres bestreichen. So reinigst du den Altar von aller Schuld, die auf ihm lastet. 21 Danach lass den jungen Stier zu einem bestimmten Platz außerhalb des Tempelbezirks bringen. Dort muss er verbrannt werden.
22 Am nächsten Tag sollst du einen fehlerlosen Ziegenbock als Sündopfer darbringen. Wie beim ersten Opfer muss der Altar von aller Schuld, die auf ihm lastet, gereinigt werden.
23 Wenn du dies getan hast, suche einen jungen Stier und einen jungen Schafbock aus, beide ohne jeden Fehler. 24 Die Priester sollen die Tiere mit Salz bestreuen und sie dann mir, dem Herrn, als Brandopfer darbringen.
25 Sieben Tage lang sollst du täglich einen Ziegenbock, einen jungen Stier und einen Schafbock opfern. Alle Tiere müssen fehlerlos sein. 26 In diesen sieben Tagen sollt ihr den Altar einweihen und ihn von aller Schuld reinigen, die auf ihm lastet.
27 Vom achten Tag an können die Priester eure regelmäßigen Brandopfer und Dankopfer auf dem Altar darbringen. Dann nehme ich, der Herr, euch wieder in Liebe als mein Volk an. Darauf gebe ich mein Wort!«
Mein erster Gedanke war die Frage, warum er das noch einmal bis ins Kleinste beschreibt. Immerhin hatte dies ja bereits Esra im Auftrag Jehovas getan. Aber dann kommt der Teil mit dem Altar, wo ich ins Stocken komme.
So einen Altar gab es bisher nicht. Aber wie sollten sie darauf opfern – wenn doch der oberste Teil zwei Meter hoch ist? Und nur 40 cm Platz als Standfläche? Wie soll der Priester denn da balancieren – das Opfer gar hochwerfen?
Ah, es soll an der einen Seite eine Treppe hoch geben – aber wie soll ich mir das dann vorstellen? Der Priester steht auf einer Art Freitreppe und opfert da so die Tiere? Das kommt mir irgendwie merkwürdig vor,
Aber wenn die Masse des Tempels viel zu gewaltig sind, als dass er auf dem Tempelberg Platz hätte und der Tempel daher nur symbolisch ist – vielleicht ist es der Altar ja auch?
43:13-20 — Was stellt der Altar dar, den Hesekiel in der Vision sah?
Der Altar symbolisiert den Willen Gottes im Zusammenhang mit Jesu Christi Loskaufsopfer. Aufgrund dieses Opfers werden die Gesalbten gerechtgesprochen und die „große Volksmenge“ steht in Gottes Augen rein da (Offenbarung 7:9-14; Römer 5:1, 2). Vielleicht fehlt im visionären Tempel deshalb ein großes Wasserbecken, wie das „gegossene Meer“ im Tempel Salomos, in dem sich die Priester wuschen (1. Könige 7:23-26).
Hesekiel 44 – Das verschlossene Osttor des Tempelbezirks
1 Der Mann, der mich geführt hatte, ging nun mit mir vom inneren Vorhof wieder zurück zum Osttor der äußeren Tempelmauer. Es war verschlossen. 2 Da sagte der Herr zu mir: »Dieses Tor soll für immer verschlossen bleiben und nie wieder geöffnet werden. Kein Mensch soll jemals die Schwelle überschreiten, denn durch dieses Tor bin ich, der Herr, der Gott Israels, wieder in mein Heiligtum zurückgekehrt. 3 Nur der Herrscher, der mein Volk regieren wird, darf im Torgebäude seinen Anteil vom Opfer essen, das mir, dem Herrn, dargebracht wird. Er soll das Gebäude durch die Vorhalle an der Innenseite betreten und es auf demselben Weg wieder verlassen.«
Eine Bestätigung dafür, dass alles nur symbolisch ist? Immerhin hatten sie keinen menschlichen König mehr.
Der nächste König, den sie aus ihren Reihen hatten, war ja Jesus. Der hatte sicherlich niemals in diesem Raum gegessen, als er auf der Erde war. Kaum vorstellbar, dass die Priester ihm den Zugang gewährt hätten.
Und nach seinem Tod und seiner Himmelfahrt war er sicherlich auch nicht dort
Die Leviten werden vom Priesterdienst ausgeschlossen
4 Dann führte mich der Mann durch das Nordtor wieder in den inneren Vorhof vor den Tempeleingang. Ich sah, wie der ganze Tempel von der herrlichen Erscheinung des Herrn erfüllt wurde. Da fiel ich vor ihm nieder und berührte mit meinem Gesicht den Boden.
5 Der Herr sprach zu mir: »Sterblicher Mensch, hör mir gut zu, und sieh dir genau an, was ich dir zeige! Achte auf meine Worte, und vergiss keine der Weisungen, die ich dir für mein Heiligtum gebe! Ich habe viele Ordnungen für den Tempel festgelegt. Merk dir genau, wer dort hineingehen darf und wer nicht.
6 Noch immer lehnt sich mein Volk gegen mich auf. Darum richte ihnen diese Botschaft von mir aus:
Ihr Israeliten, hört auf mit eurem abscheulichen Treiben! 7 Unbeschnittene Heiden, die mich nicht kennen, lasst ihr in meinen Tempel gehen – gerade dann, wenn ihr mir das Fett und das Blut eurer Opfertiere darbringt! So entweiht ihr diese heilige Stätte. Ihr tut, was ich verabscheue, und brecht den Bund, den ich mit euch geschlossen habe. 8 Den Dienst in meinem Heiligtum wollt ihr nicht verrichten. Nein, diese Aufgabe habt ihr Männern aus fremden Völkern überlassen!
9 Darum sage ich, der Herr: In Zukunft darf niemand aus einem anderen Volk, der unbeschnitten ist und mich nicht kennt, mein Heiligtum betreten. Das gilt auch für die Fremden, die bei euch Israeliten leben. 10 Als mein Volk sich von mir abwandte und anderen Göttern diente, da haben sogar die Leviten mir den Rücken gekehrt. Nun sollen sie die Folgen tragen: 11 In Zukunft dürfen sie in meinem Tempel nicht mehr jeden Dienst verrichten. Sie sollen die Eingänge bewachen und die Tiere schlachten, die das Volk mir als Brand- und Schlachtopfer darbringen will. So müssen sie dem ganzen Volk dienen. 12 Bis heute haben sie die Israeliten dazu verleitet, andere Götter zu verehren und sich gegen mich aufzulehnen. Darum habe ich, der Herr, meine Hand erhoben und geschworen, sie dafür zu strafen.
13 Von nun an dürfen sie mir nicht mehr als Priester dienen, nie mehr sollen sie mit dem in Berührung kommen, was ich für besonders heilig erklärt habe. Diese Schande müssen sie tragen, weil sie getan haben, was ich verabscheue. 14 Ich lasse sie nur noch die niedrigsten Dienste im Tempel verrichten.«
Anweisungen für die Priester
15 »Eine Ausnahme aber soll es geben: Alle Leviten, die zu den Nachkommen Zadoks gehören, dürfen mir weiterhin im Heiligtum als Priester dienen. Denn als die Israeliten sich von mir abwandten, da haben sie den Tempeldienst gewissenhaft ausgeführt. Darum sollen sie mir das Fett und das Blut der Opfertiere darbringen. Das sage ich, der Herr. 16 Sie allein dürfen mein Heiligtum betreten, die Opfer auf dem Altar darbringen und mir im Tempel dienen.
17 Dazu gebe ich diese Anweisungen: Bevor sie durch die Tore in den inneren Vorhof kommen, sollen sie Kleider aus Leinen anziehen. Wolle dürfen sie nicht tragen, wenn sie im inneren Vorhof oder im Tempel ihren Dienst ausüben. 18 Ihre Turbane und Hosen müssen aus Leinen sein, denn sie dürfen keine Kleidung tragen, in der sie schwitzen. 19 Bevor sie wieder in den äußeren Vorhof zu den Menschen hinausgehen, müssen sie die Gewänder ausziehen, die sie im Tempel getragen haben. In den heiligen Räumen, die für die Priester bestimmt sind, sollen sie andere Kleider anziehen. Denn das Volk darf nicht mit ihren heiligen Gewändern in Berührung kommen.
20 Die Priester sollen sich weder den Kopf kahl scheren noch die Haare lang wachsen lassen. Ihre Haare sollen kurz geschnitten sein. 21 Bevor sie den inneren Tempelvorhof betreten, dürfen sie keinen Wein trinken.
22 Ein Priester darf keine geschiedene Frau heiraten. Er soll eine Israelitin zur Frau nehmen, die noch nie mit einem Mann geschlafen hat. Eine Witwe darf er nur heiraten, wenn ihr früherer Mann ein Priester war.
23 Die Priester sollen meinem Volk den Unterschied zwischen heilig und nicht heilig erklären und ihm zeigen, was rein und was unrein ist. 24 Wenn es einen Rechtsstreit gibt, sollen sie Gericht halten und nach meinen Gesetzen das Urteil sprechen. Bei allen Festen müssen sie die Weisungen und Ordnungen beachten, die ich dafür gegeben habe. Sie sollen dafür sorgen, dass der Sabbat als heiliger Tag geachtet wird.
25 Kein Priester darf einen Toten berühren, denn sonst würde er sich verunreinigen. Nur wenn seine Eltern, seine Kinder, sein Bruder oder seine unverheiratete Schwester gestorben sind, darf er die Leiche berühren. 26 Wenn er sieben Tage danach wieder rein geworden ist, soll er noch weitere sieben Tage warten. 27 Erst dann darf er den inneren Vorhof betreten. Bevor er mir aber in meinem Heiligtum dienen kann, muss er mir ein Sündopfer darbringen. Ich, der Herr, will es so.
28 Die Priester dürfen nichts erben und keinen Grundbesitz haben. Denn ich, der Herr, sorge für sie. Was sie brauchen, bekommen sie von mir. 29 Vom Speiseopfer, vom Sünd- und vom Schuldopfer dürfen sie essen. Alles, was mir geweiht wurde, gehört ihnen. 30 Das Beste von den ersten Erträgen der Ernte ist ihr Anteil, ebenso die ersten Brote, die ihr Israeliten nach der neuen Ernte backt. Auch von allen anderen Opfergaben, die ihr mir bringt, bekommen die Priester ihren Anteil. Wenn ihr euch daran haltet, werde ich eure Familien segnen.
31 Die Priester dürfen kein Fleisch von einem Vogel oder einem anderen Tier essen, das verendet ist oder von Raubtieren gerissen wurde.«
1 Weiter sagte der Herr zu mir: »Wenn ihr den Stämmen Israels durch das Los ihr Land zuteilt, sollt ihr für mich ein Gebiet zurückbehalten. In seinem ganzen Umfang soll es mir geweiht sein und darum als heilig gelten. Es muss 12, 5 Kilometer lang und 10 Kilometer breit sein.
2-3 Von diesem Gebiet sollt ihr genau die Hälfte – 12, 5 mal 5 Kilometer – abteilen. Darin wird mein Tempel mit dem Allerheiligsten stehen. Er muss umgeben sein von einem 250 Meter langen und ebenso breiten Bezirk, um den wiederum ein Streifen brachliegendes Land von 25 Metern Breite führt. 4 Das 12, 5 mal 5 Kilometer große Gebiet ist heilig und wird den Priestern überlassen. Sie dürfen in der Nähe des Tempels ihre Häuser bauen, weil sie mir, dem Herrn, in meinem Heiligtum dienen.
5 Die andere Hälfte des Gebiets, das ihr für mich zurückbehalten sollt, ist für die Leviten bestimmt, die am Tempel ihren Dienst versehen. Auf diesem Stück von 12, 5 Kilometern Länge und 5 Kilometern Breite dürfen sie ihre Städte errichten.
6 An das mir geweihte Gebiet grenzt im Süden das Umland der Stadt Jerusalem. Es ist 12, 5 Kilometer lang und 2, 5 Kilometer breit. Hier dürfen Menschen aus ganz Israel Grundbesitz erwerben.«
Das Gebiet für die Herrscher
7 »Auch eure Herrscher sollen eigenes Land bekommen. Es grenzt auf der Ost- und Westseite an das mir geweihte Gebiet und an den Bezirk um Jerusalem; es ist daher genauso breit wie die beiden zusammen. Das Land des Herrschers erstreckt sich so weit nach Westen und nach Osten, wie die Gebiete eurer Stämme reichen. 8 Dies und nicht mehr ist der Grundbesitz eurer Herrscher. Sie sollen das restliche Land den Stämmen überlassen und euch nicht länger unterdrücken.«
Ihr Herrscher Israels, seid gerecht!
9 »Ich, der Herr, sage zu den Herrschern Israels: Schluss mit euren Betrügereien! Beseitigt Gewalt und Unterdrückung! Tretet ein für Recht und Gerechtigkeit! Hört auf, mein Volk von seinem Grund und Boden zu vertreiben! Das befehle ich, der Herr!
Warum wird das Gebiet neu aufgeteilt? Hatte nicht Esra extra eine Aufstellung der ehemaligen Erbbesitze angefertigt?
45:1; 47:13 bis 48:29 — Was stellt das „Land“ und dessen Aufteilung dar?
Das Land stellt den Tätigkeitsbereich des Volkes Gottes dar. Wo auch immer sich ein Anbeter Jehovas befindet, er ist in dem wiederhergestellten Land, solange er die wahre Anbetung ausübt. Die Aufteilung des Landes wird letztendlich in der neuen Welt stattfinden, wenn jeder Treue einen Platz erben wird (Jesaja 65:17, 21).
Und wieso extra Gebiet für ihre Herrscher? Hatte die Linie der Könige aus Israel nicht mit dem Exil geendet? Wer waren eigentlich nach dem Exil die Führer Israels, wenn es niemand mehr aus der Linie Davids war?
10 Wenn ihr Israeliten etwas abwiegt, dann benutzt Waagen, die richtig eingestellt sind! Eure Maße und Gewichte sollen nicht gefälscht sein. 11 Das Getreidemaß Efa soll genauso viel umfassen wie das Bat, das Hohlmaß für Flüssiges. Beide, Efa und Bat, müssen ein Zehntel eines Homer betragen. Das Homer ist die Norm für alle anderen Hohlmaße. 12 Bei den Gewichten soll ein Schekel 20 Gera entsprechen und eine Mine 60 Schekeln.
13 Für die regelmäßigen Opfer sollt ihr folgende Abgaben festsetzen: von Weizen und Gerste jeweils den 60.Teil 14 und vom Öl den 100.Teil. Das Maß für Öl ist das Bat; 10 Bat entsprechen einem Homer oder einem Kor. 15 Aus euren Herden sollt ihr von 200 Tieren eines aussuchen. Diese Abgaben sind für die Speise-, Brand- und Dankopfer bestimmt, mit denen eure Schuld gesühnt werden soll. Ich, der Herr, will es so.
16 Alle Israeliten müssen diese Abgaben an den Herrscher des Landes entrichten. 17 Euer Herrscher soll an allen Feiertagen, bei Neumondfeiern, am Sabbat und bei allen Festen für die Opfer sorgen. Er ist dafür verantwortlich, dass mir die Brandopfer, die Speise- und Trankopfer, die Sündopfer und die Dankopfer dargebracht werden. Dann werde ich euch Israeliten eure Schuld vergeben.«
Die Opfer an den großen Festen
18 »Ich, der Herr, sage euch: Am 1.Tag des 1.Monats sollt ihr einen fehlerlosen jungen Stier aussuchen. Bringt ihn mir am Heiligtum als Opfer dar, um es von aller Schuld zu reinigen. 19 Der Priester soll mit dem Blut des Stieres die Türrahmen des Tempels, die vier Ecken der Altarsockel und die Türrahmen der Tore bestreichen, die zum inneren Vorhof führen. 20 Das Gleiche sollt ihr nochmals am 7.Tag des 1.Monats tun, damit all denen vergeben wird, die unbeabsichtigt oder unwissentlich gesündigt haben. So reinigt ihr den Tempel von aller Schuld.
21 Am 14.Tag des 1.Monats soll das Passahfest beginnen. Feiert es sieben Tage lang, und esst in dieser Zeit nur Brot, das ohne Sauerteig gebacken wurde! 22 Am ersten Tag soll euer Herrscher für sich selbst und für das ganze Volk einen Stier als Sündopfer darbringen. 23 Während der sieben Tage des Festes muss er täglich sieben junge Stiere und sieben Schafböcke, die ohne jeden Fehler sind, als Opfer für mich verbrennen und mir einen Ziegenbock als Sündopfer darbringen. 24 Als Speiseopfer kommen zu jedem Stier und jedem Schafbock zwölf Kilogramm Mehl und vier Liter Öl.
25 Am 15.Tag des 7.Monats beginnt das Laubhüttenfest. Sieben Tage lang soll euer Herrscher täglich die gleichen Opfer darbringen wie beim Passahfest: die Sündopfer, Brandopfer, Speiseopfer und das Öl.«
1 »Ich, der Herr, sage: Das Tor, das von Osten her in den inneren Vorhof führt, muss an den sechs Werktagen verschlossen bleiben. Nur am Sabbat und am Neumondtag darf es geöffnet werden. 2 Dann soll der Herrscher vom äußeren Vorhof her das Torgebäude durch die Vorhalle betreten. Beim Türrahmen am Ausgang des Tores bleibt er stehen, um von dort aus zuzusehen, wie die Priester sein Brandopfer und sein Dankopfer darbringen. Er wirft sich an der Schwelle des Tores vor mir nieder und betet mich an. Anschließend verlässt er das Torgebäude wieder. Bis zum Abend soll es nicht verschlossen werden. 3 Auch die Israeliten sollen mich am Sabbat und am Neumondtag anbeten und sich im äußeren Vorhof am Eingang des Osttors vor mir niederwerfen.
4 Für das Brandopfer am Sabbat, das der Herrscher mir darbringt, nimmt er sechs Lämmer und einen fehlerlosen Schafbock. 5 Als Speiseopfer gehören zusätzlich zu dem Schafbock zwölf Kilogramm Mehl und vier Liter Öl; bei den Lämmern kann der Herrscher so viel dazugeben, wie er möchte. 6 Am Neumondtag soll er einen jungen Stier, sechs Lämmer und einen Schafbock für mich verbrennen lassen. Alle Tiere müssen ohne jeden Fehler sein. 7 Zusätzlich zu dem jungen Stier und dem Schafbock soll er mir als Speiseopfer jeweils zwölf Kilogramm Mehl und vier Liter Öl darbringen; bei den Lämmern kann er selbst bestimmen, wie viel er dazugibt.
8 Der Herrscher soll das Torgebäude durch die Vorhalle betreten und es auf demselben Weg wieder verlassen. 9 An den Festtagen sollen die Israeliten in den äußeren Tempelvorhof kommen, um mich, den Herrn, anzubeten. Niemand darf durch das Tor wieder hinausgehen, durch das er gekommen ist. Alle müssen durch das gegenüberliegende Tor den Vorhof verlassen. Wer durchs Nordtor hineinkam, muss durchs Südtor wieder hinaus; und wer durchs Südtor den Vorhof betrat, soll ihn durchs Nordtor verlassen. 10 Der Herrscher muss gemeinsam mit den Israeliten in den äußeren Vorhof kommen und auch zusammen mit ihnen wieder hinausgehen.
11 An den Festtagen und während der großen Feste des Jahres sollen zusätzlich zu dem Stier und dem Schafbock je zwölf Kilogramm Mehl und vier Liter Öl als Speiseopfer dargebracht werden. Bei den Lämmern kann der Herrscher so viel dazugeben, wie er möchte.
12 Wenn er mir ein freiwilliges Opfer darbringen will – ein Brand- oder Dankopfer -, dann soll das Osttor zum inneren Vorhof für ihn geöffnet werden. Er kann ins Torgebäude hineingehen und die Opfer dann auf dieselbe Art und Weise darbringen lassen wie am Sabbat. Anschließend muss er das Torgebäude wieder verlassen, und man soll es hinter ihm verschließen.
13 Jeden Morgen sollen die Israeliten ein Lamm für mich verbrennen, das ein Jahr alt ist und keinerlei Fehler hat. 14 Dazu kommt ein Speiseopfer: zwei Kilogramm Mehl und gut ein Liter Öl, das auf das Mehl gegossen wird. Diese Ordnung für das Speiseopfer, das mir, dem Herrn, dargebracht wird, bleibt für immer gültig. 15 Jeden Morgen sollen das Lamm, das Mehl und das Öl für mich verbrannt werden.«
Der Grundbesitz des Herrschers
16 »Ich, der Herr, sage: Wenn der Herrscher Israels seinen Söhnen ein Stück Land von seinem Grund und Boden überlässt, dann ist es von da an ihr Erbbesitz. 17 Gibt er aber einem seiner Untergebenen ein Stück Land, gehört es diesem nur bis zum nächsten Erlassjahr. Dann fällt es wieder an den Herrscher zurück. Nur seine Söhne dürfen für immer behalten, was er ihnen gegeben hat. So bleibt der Grundbesitz in der Familie. 18 Der Herrscher darf aber kein Land für sich beanspruchen, das den Israeliten gehört. Das Volk soll nicht von seinem Grund und Boden vertrieben werden. Nur was er selbst besitzt, darf er seinen Söhnen vererben. Denn mein Volk darf nicht von seinem eigenen Land verdrängt werden.«
Die Opferküchen
19 Der Mann, der mich bisher geführt hatte, brachte mich zu dem Gang, der seitlich vom Nordtor des inneren Vorhofs begann. Wir gingen westwärts und kamen in das nördlich gelegene Gebäude mit den heiligen Priesterräumen. Ganz hinten, an der Außenmauer des Tempelbezirks, gab es einen besonderen Raum. 20 Der Mann sagte zu mir: »Hier kochen die Priester das Fleisch, das sie als Anteil am Sünd- und Schuldopfer bekommen. Hier backen sie auch Brot aus dem Mehl für das Speiseopfer. Nichts von dem, was für die Opfer bestimmt war, darf übrig bleiben und in den äußeren Vorhof hinausgebracht werden. Denn das Volk soll nicht mit den heiligen Opfergaben in Berührung kommen.«
21 Danach ging der Mann wieder mit mir in den äußeren Vorhof und führte mich nacheinander zu den vier Ecken der äußeren Tempelmauer. In jeder gab es einen abgegrenzten Bereich, 22 der 20 Meter lang und 15 Meter breit war. Alle vier Bereiche hatten genau die gleichen Maße. 23 Die Abgrenzung bestand aus einer Steinmauer mit Feuerstellen an der Innenseite.
24 Der Mann sagte zu mir: »Hier sind die Küchen, in denen die Leviten, die ihren Dienst im Tempel versehen, das Fleisch für die Opfermahlzeit des Volkes kochen.«
Trotzdem räumt Jehova diesen Herrschern eine Vormachtstellung vor seinem Volk ein. Obwohl kein Anbeter Jehovas, so ist doch er es, der zuerst in den Tempel kommt und zuerst mit seinem Opfer dran ist. Hier werden die wahren Anbeter nicht von ihrem Gott begünstigt.
Auch bei der Vergabe des Landes hat der Herrscher eine besondere Stellung vor SEINEM Volk: seine Söhne dürfen ihr Erbe behalten, müssen im Jubeljahr nichts zurückgeben.
Ungerecht? Wieso handelt Jehova so?
Wie schwer muss dies zu manchen Zeiten für sein Volk sein, besonders dann, wenn der Herrscher kein besonders angenehmer Zeitgenosse ist. Da ist es dann zwar verständlich, wenn das Volk aufbegehrt, aber Jehova hat den Herrscher dennoch über sie erhöht.
Ähnliches gilt auch für uns heute. Denken wir nur an die Abhandlung des Paulus in Römer 13 – wo es um die relative Unterordnung unter die obrigkeitlichen Gewalten geht. Wir haben uns ihnen in allem unterzuordnen, egal wie unsinnig es uns selbst erscheinen mag – solange sie nichts von uns fordern, was den Maßstäben Jehovas widerspricht.
Ähnliches gilt für die Kinder: sie sollen „den Eltern gehorchen im Herrn“. Somit ist auch hier der einzige von Jehova anerkannte Grund seinen Eltern „zu widersprechen“, wenn diese von ihnen etwas verlangen, was Jehova verurteilt. Alles andere „muss“ nicht mit ihnen diskutiert werden. Auch wenn es uns gegen den Strich gehen sollte und wir vielleicht andere – viel tollere – Pläne haben und es unser Leben ist, um das es da geht.
Solange wir in einem untergeordneten Verhältnis leben, ist der einzige gottgefällige Grund einer Verweigerung, wenn das Angeordnete gegen Jehovas Gebote verstößt.
Wann und wo befinden wir uns in einem untergeordneten Verhältnis?
Als Kind unter unseren Eltern – solange wir noch bei ihnen leben und somit unter ihrer Erziehungsgewalt leben. Dort auszuziehen, bevor wir alt oder reif genug sind, uns selbst zu versorgen, hebt diese Unterordnung nicht auf
Als Ehefrau unter unserem Ehemann. Eine Scheidung kommt für Jehova nicht in Frage, auch wenn sie uns bequemer erscheint und wir meinen, wir wären dann glücklicher
Als Mitglied der Versammlung unter unsere Ältesten – auch dann, wenn diese selbst vielleicht auch ihre Fehler haben
Als Arbeitnehmer unter unseren Chef – es steht uns nicht zu, selbst zu entscheiden, welche Aufgaben wir selbst für uns als angebracht oder als „unter unserer Würde“ halten
Als Bürger unseres Staates – egal, wie unsinnig uns manchmal die Dinge erscheinen, die dieser von uns erwartet
Und natürlich als Versammlung unter Jesus Christus. Aber bei dem wird es nichts „Unsinniges“ geben, daher steht dies nur am Rande.
Wie wir sehen, müssen wir in manchen Bereichen noch an uns arbeiten. Denken wir immer daran: wenn wir Jehova wirklich gefallen wollen, dann ordnen wir uns in gottgefälliger Weise unter und sagen nur dort „Stopp!“, wo es gegen die Maßstäbe Jehovas geht.
Immerhin wollen wir ja unserem himmlischen Vater Ehre bereiten und das tun wir sicherlich nicht, wenn wir einen rebellischen Geist haben. Denken wir auch an Jesu Worte: „wenn dich jemand zwingt, eine Meile mit ihm zu gehen – dann gehe mit ihm zwei Meilen“ und an die Worte des Apostel Paulus: „die Interessen der anderen höher zu achten, als unsere eigenen“.
Sehen wir diese Ermahnungen nicht als „für die anderen geltend“, so nach dem Motto: „der andere muss mir entgegen kommen“, sondern tun wir unseren eigenen Teil dazu, dass der Name Jehovas geehrt wird. Denken wir dabei auch an die Worte von Lena zu der scheidungswilligen Alex: „warte nicht darauf, dass Nick das tut, was Jehova will – sondern tu du deinen Teil dazu, dass die Ehe funktioniert. Gib Jehova einen Grund, dich zu segnen!“
1 Dann führte mich der Mann noch einmal zum Eingang des Tempelgebäudes, der nach Osten lag. Dort sah ich Wasser unter der Schwelle hervorquellen. Erst floss es an der Vorderseite des Tempels entlang in südlicher Richtung, dann am Altar vorbei nach Osten. 2 Der Mann verließ mit mir den Tempelbezirk durch das Nordtor des äußeren Vorhofs, und wir gingen an der Außenmauer entlang bis zum Osttor. Ich sah, wie das Wasser an der Südseite des Torgebäudes hervorkam.
3 Wir folgten dem Wasserlauf in östlicher Richtung; nachdem der Mann mit seiner Messlatte 500 Meter ausgemessen hatte, ließ er mich an dieser Stelle durch das Wasser gehen. Es war nur knöcheltief. 4 Wieder maß er 500 Meter aus, und jetzt reichte es mir schon bis an die Knie. Nach weiteren 500 Metern stand ich bis zur Hüfte im Wasser. 5 Ein letztes Mal folgte ich dem Mann 500 Meter, und nun war das Wasser zu einem tiefen Fluss geworden, durch den ich nicht mehr gehen konnte. Man konnte nur noch hindurchschwimmen.
6 Der Mann fragte mich: »Hast du das gesehen, sterblicher Mensch?« Dann brachte er mich wieder ans Ufer zurück.
7 Ich sah, dass auf beiden Seiten des Flusses sehr viele Bäume standen. 8 Der Mann sagte zu mir: »Dieser Fluss fließt weiter nach Osten in das Gebiet oberhalb der Jordanebene, dann durchquert er die Ebene und mündet schließlich ins Tote Meer. Dort verwandelt er das Salzwasser in gesundes Süßwasser. 9 Wohin der Fluss kommt, da wird es bald wieder Tiere in großer Zahl und viele Fische geben. Ja, durch ihn wird das Wasser des Toten Meeres gesund, so dass es darin von Tieren wimmelt. 10 Am Ufer des Meeres leben dann Fischer, von En-Gedi bis En-Eglajim breiten sie ihre Netze zum Trocknen aus. Fische aller Art wird es wieder dort geben, so zahlreich wie im Mittelmeer. 11 Nur in den Sümpfen und Teichen rund um das Tote Meer wird kein Süßwasser sein. Aus ihnen soll auch in Zukunft Salz gewonnen werden. 12 An beiden Ufern des Flusses wachsen alle Arten von Obstbäumen. Ihre Blätter verwelken nie, und sie tragen für immer reiche Frucht. Denn der Fluss, der ihren Wurzeln Wasser gibt, kommt aus dem Heiligtum. Monat für Monat bringen sie neue, wohlschmeckende Früchte hervor, und ihre Blätter heilen die Menschen von ihren Krankheiten.«
Die Grenzen Israels
13 Dann sprach der Herr zu mir: »Ich will dir die Grenzen des Landes beschreiben, das ihr unter die zwölf Stämme aufteilen sollt. Dabei stehen den Nachkommen Josefs zwei Gebiete zu. 14 Euren Vorfahren habe ich geschworen, ihnen dieses Land zu schenken. Darum sollt ihr es für immer behalten und an eure Nachkommen weitervererben. Teilt es so unter euch auf, dass jeder Stamm sein eigenes Gebiet erhält!
15 Die Nordgrenze des Landes verläuft vom Mittelmeer ostwärts in Richtung der Städte Hetlon, Hamat und Zedad, 16 dann weiter nach Berota und Sibrajim, das an der Grenze zwischen dem Herrschaftsbereich von Damaskus und dem von Hamat liegt. Dann führt sie zur Stadt Hazar-Enan am Rand des Haurangebirges. 17 Nördlich dieser Linie vom Mittelmeer bis nach Hazar-Enan liegt der Herrschaftsbereich von Damaskus und von Hamat.
18 Die Ostgrenze beginnt dort, wo das Gebiet von Damaskus an das Haurangebirge grenzt. Von dort an bildet der Jordan die Grenze zwischen dem Land Israel im Westen und der Landschaft Gilead im Osten, bis hinunter zur Stadt Tamar am Toten Meer.
19 Die Südgrenze verläuft von Tamar bis zu den Quellen von Meribat-Kadesch und von dort weiter zu dem Bach, der die Grenze nach Ägypten bildet und ins Mittelmeer mündet.
20 Die Westgrenze bildet das Mittelmeer bis hinauf nach Hamat.
21 Teilt dieses Land unter eure Stämme auf. 22 Ihr sollt es für immer besitzen und an eure Nachkommen weitervererben. Jede Familie bekommt ihren Anteil durch das Los zugewiesen; dabei sollen die Fremden, die unter euch leben, genauso berücksichtigt werden. Wenn das Land der einzelnen Stämme aufgeteilt wird, dann behandelt die Fremden und ihre Familien wie Israeliten. Sie sollen euch in allem gleichgestellt sein.
23 In dem Stammesgebiet, wo sie wohnen, steht ihnen ihr eigener Anteil zu. Ich, der Herr, will es so.«
Ganz interessant beim Lesen des hierzu gehörenden Kapitel im Hesekiel-Buch fand ich die Erklärung, warum das Wasser immer tiefer werden muss:
DER TIEFER WERDENDE STROM VON LEBENGEBENDEM WASSER
13 Dieses Wasser aus dem Tempel der wiederhergestellten Anbetung Jehovas erweist sich als lebengebendes Wasser, als „Wasser des Lebens“. Es geht von dem ursprünglichen Lebengeber, von Jehova, aus, der seinen bleibenden Wohnsitz in seinem himmlischen Tempel eingenommen hat, wo er über den Cheruben thront und wo er den Wert des Sühnopferblutes zugunsten der verurteilten, sterbenden Menschheit entgegennimmt. Wir bemerken, daß das lebengebende Wasser am Opferaltar vorbei in den inneren Vorhof fließt statt durch den hinteren Teil des „Hauses“, der dem Allerheiligsten am nächsten war, nach Westen. Dies hebt die Tatsache hervor, daß der Lebengeber, Jehova, dieses „Wasser des Lebens“ in völliger Anerkennung des Loskaufsopfers seines Sohnes und Hohenpriesters, Jesu Christi, fließen läßt. Darum schrieb der christliche Apostel Johannes:
„Wenn wir . . . im Lichte wandeln, wie er selbst im Lichte ist, so haben wir miteinander teil, und das Blut Jesu, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde.“
„Und darin besteht das gegebene Zeugnis, daß Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. Wer den Sohn hat, hat dieses Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat dieses Leben nicht.“ — 1. Johannes 1:7; 5:11, 12.
14 Dies stimmt mit dem überein, was als der Quell eines ähnlichen Stroms von Wasser des Lebens bezeichnet wird, dessen Beschreibung im letzten Kapitel der Bibel erscheint. Indem Johannes von den anziehenden Merkmalen des himmlischen Neuen Jerusalem spricht, das von Gott aus dem Himmel herabkommt, schreibt er:
„Und ich sah keinen Tempel darin, denn Jehova Gott, der Allmächtige, ist ihr Tempel und das Lamm [Jesus Christus].“
„Und er zeigte mir einen Strom von Wasser des Lebens, klar wie Kristall, der vom Throne Gottes und des Lammes aus hinabfloß inmitten ihrer breiten Straße.“ — Offenbarung 21:1, 2, 22; 22:1, 2.
So fließt der symbolische Strom göttlicher Vorkehrungen, durch die die Menschheit von Jehova, dem König des Universums, durch seinen regierenden König, Jesus Christus, „das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt“, ewiges Leben erlangen kann. — Johannes 1:29, 36; 3:35, 36.
15 In Hesekiels Vision wird das Wasser, das aus dem Tempel, in dem Jehova Wohnung genommen hat, hervorfließt, dorthin geleitet, wo Leben benötigt wird. Hesekiel berichtet, wie Jehovas Engel ihn auf seiner Beobachtungstour ferner führt, indem er schreibt: „Und er führte mich nach und nach auf dem Weg des Nordtores hinaus und nahm mich auf dem Weg außen herum mit zum äußeren Tor, das nach Osten sieht, und siehe! Wasser rieselte von der rechten Seite her.“ (Hesekiel 47:2) Hesekiel mußte diesen Umweg geführt werden, weil das äußere Osttor dadurch geheiligt worden war, daß Jehovas Herrlichkeit durch dieses in den Tempel gekommen und es aus diesem Grund geschlossen worden war. (Hesekiel 44:1-3; man vergleiche Hesekiel 10:19; 11:22, 23.) Somit wurde Hesekiel zur Nordseite des Wassers geführt, das aus dem Tempel, südlich von dessen äußerem Osttor, hervorrieselte.
16 Nun gebraucht Jehovas Engel, der als der kupferfarbene Mann erscheint, seine Meßschnur aus Flachs. Hesekiel sagt: „Als der Mann ostwärts hinausging mit einer Meßschnur in seiner Hand, ging er auch daran, an Ellen tausend zu messen und mich durchs Wasser gehen zu lassen, Wasser bis an die Knöchel.“ — Hesekiel 47:3.
17 Tausend Ellen östlich vom Tempel war das rieselnde Wasser zu einem knöcheltiefen Bach geworden. Dies würde gestatten, daß mehr Anbeter zum Tempel kämen, um von diesem lebengebenden Wasser zu trinken.
18 Um ewiges Leben zu erlangen, werden diejenigen auf der Erde, die den heimtückischen Angriff Gogs von Magog überleben, von diesem Wasser des Lebens trinken, indem sie alle Vorkehrungen zum Erlangen des Lebens annehmen, die Jehova durch seinen einst geopferten Messias, durch Jesus, das Lamm Gottes, darbietet. Diese Überlebenden der „großen Drangsal“, mit der das gegenwärtige System der Dinge endet, werden an Zahl verhältnismäßig wenige sein gegenüber der großen Masse der Menschen, die an dem katastrophalen Ende dieses Systems der Dinge vernichtet wird. Lebengebendes Wasser, das an Menge einem knöcheltiefen Bach von Wasser gleicht, würde für sie genügen. So wie Noah und seine Familienangehörigen, die die weltweite Sintflut überlebten, werden diese Überlebenden der menschlichen Gesellschaft einen gerechten Anfang geben. Sie werden die Grundlage der „neuen Erde“ bilden, das heißt einer menschlichen Gesellschaft, die unter dem himmlischen Königreich des Messias Jehovas, unter Jesus Christus, organisiert sein wird. — 2. Petrus 2:5; 3:5-13.
19 Indes werden die lebengebenden Segnungen des Loskaufsopfers Jesu Christi und seines messianischen Königreiches nicht auf die verhältnismäßig wenigen beschränkt sein, welche die feurige Vernichtung der ‘Himmel und der Erde, die jetzt sind’, überleben. Nicht für sie allein starb Jesus, der Messias. Er ist „das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt“. (Johannes 1:29, 36) „Doch sehen wir Jesus, den ein wenig unter Engel Erniedrigten, wegen des Erleidens des Todes mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt, damit er durch Gottes unverdiente Güte für jedermann den Tod schmecke.“ (Hebräer 2:9) „Er ist ein Sühnopfer für unsere Sünden, doch nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.“ (1. Johannes 2:2) „Denn da ist e i n Gott und e i n Mittler zwischen Gott und Menschen, ein Mensch, Christus Jesus, der sich selbst als ein entsprechendes Lösegeld für alle hingegeben hat.“ — 1. Timotheus 2:5, 6.
20 Auf dieser Grundlage sagte Jesus Christus: „Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden.“ (Johannes 5:28, 29) Ah, wie der Apostel Paulus sagte, wird es „eine Auferstehung [der Toten] sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten geben“. — Apostelgeschichte 24:15.
21 Genügend „Wasser des Lebens“ wird allen vom Tode Auferstehenden zugänglich gemacht werden, für die der Messias, Jesus, starb. Demgemäß hielt der Strom von Wasser, den Hesekiel Gottes Engel messen sah, bei Knöcheltiefe nicht inne. „Und er fuhr fort, tausend [Ellen] zu messen, und ließ mich dann durchs Wasser gehen, Wasser bis an die Knie.“ (Hesekiel 47:4) Vernünftigerweise werden alle losgekauften Verstorbenen nicht auf einmal zum Leben auf der Erde wiederhergestellt werden, was eine Bevölkerungsexplosion auf Erden verursachen würde, die zu groß wäre, als daß die Menschen, die Gogs Angriff überleben, für all das Notwendige sorgen könnten. Die Verstorbenen werden unter der Regierung des Messias in geregelter Zahl zum Leben auf Erden auferstehen, so daß für die betreffende Zeit der symbolische knietiefe Strom von „Wasser des Lebens“ für sie vollauf genügen wird.
22 Im Verlauf der Zeit werden während der Tausendjahrherrschaft Jesu, des Messias, noch mehr der losgekauften Verstorbenen auferweckt werden. (Offenbarung 20:4-6, 11-15) Reichlich strömt das „Wasser des Lebens“ zur Versorgung dieser weiteren Auferstandenen aus dem himmlischen Tempel der Gegenwart Jehovas hervor. Der symbolische Strom fließt weiter und wird zufolge größerer Wassermengen tiefer, denn in Hesekiel 47:4 wird ferner gesagt: „Und er fuhr fort, tausend [Ellen] zu messen, und ließ mich nun hindurchgehen — Wasser bis an die Hüften.“ Wie uns doch die Messung des Engels in Längen von tausend Ellen an die Zahl der Jahre der messianischen Herrschaft erinnert — tausend Jahre! Da sich im Verlauf jener Jahre noch mehr Untertanen des messianischen Königreiches auf Erden befinden werden, werden sich diese weiterer Personen annehmen können, die in größerer Zahl zu ein und derselben Zeit auferstehen werden.
23 Bevor die tausend Jahre der messianischen Regierung zu Ende sind, soll das allgemeine irdische Grab der Menschen (Hades) und das Meer, in dem viele ein nasses Grab gefunden haben, von denen geleert werden, die dort im Tode festgehalten werden. (Offenbarung 20:13, 14) Das symbolische „Wasser des Lebens“ muß selbst dem allerletzten der losgekauften Verstorbenen der Menschheit zugänglich gemacht werden. Es würde nicht ausreichen, wenn das symbolische Wasser nur hüfttief wäre. Somit muß eine reichliche Menge Wasser beschafft werden für die vollständige Zahl der losgekauften Verstorbenen, die zum Leben auf der Erde auferweckt werden. Dies hat Hesekiel in seiner Vision gesehen, worüber er ferner schreibt: „Und er fuhr fort, tausend [Ellen] zu messen. Es war ein Wildbach, den ich nicht zu durchschreiten vermochte, denn das Wasser war hoch geworden, Wasser zum Schwimmen, ein Wildbach, den man nicht durchschreiten konnte.“ — Hesekiel 47:5.
Dieses Buch ist sowieso sehr interessant. Beim Lesen ist mir erst einmal so richtig bewusst geworden, wieviele Gemeinsamkeiten es zwischen dem Buch Hesekiel und der Offenbarung gibt. Das ist mir zuvor überhaupt nicht so aufgefallen.
Aber eigentlich auch nicht so verwunderlich – denn beide Bücher handeln ja im Prinzip von demselben Thema: das Volk hat die wahre Anbetung verwässert oder sogar ganz gegen Götzendienst getauscht und Jehova muss eingreifen, um die wahre Anbetung wieder herzustellen. Dazu warnt er die Menschen zuvor, damit sie noch von ihrem verkehrten Lauf umkehren können, denn er „hat keinen Gefallen am Tod des Bösen“. Aber wer sich nicht ändert, der muss dem neuen System weichen. Denn Jehova lässt seinen Plan nicht von uns Menschen torpedieren.
Eigentlich haben alle Propheten dies zum Inhalt und wenn wir es genau nehmen: die ganze Bibel.
Jehovas Vorhaben war von Anfang an, dass die Erde mit gerechten und gottesfürchtigen Menschen bevölkert ist und diese in Frieden und Eintracht leben. Wenn dieses Vorhaben in Gefahr war, hat er immer wieder eingegriffen. Allerdings nicht, ohne die Menschen zuvor zu warnen und ihnen die Chance zur Umkehr zu geben. Denken wir dabei auch an die Flut – wo Noah zuvor „ein Prediger der Gerechtigkeit“ war und an die Zeit der Propheten.
Gut, dass dies alles bald ein für alle Mal vorbei sein wird. Dann wird Jehova zum letzten Mal eingreifen und aufräumen und danach ist endlich das erreicht, was Jehovas ursprünglicher Plan war. Dann werden die Menschen in Ruhe und Eintracht leben können und in Frieden ihren himmlischen Schöpfer und Befreier so anbeten, wie ER sich das wünscht!
Hesekiel 48 – Die Aufteilung des Landes unter die Stämme
1 »Die nördliche Grenze Israels verläuft vom Mittelmeer ostwärts in Richtung der Stadt Hetlon, dann weiter über Hamat bis nach Hazar-Enan. Nördlich dieser Linie liegt der Herrschaftsbereich von Damaskus, direkt neben dem von Hamat.
Jeder Stamm bekommt seinen eigenen Grundbesitz zugewiesen.
Im nördlichsten Teil des Landes liegt das Gebiet des Stammes Dan, das sich von der West- bis zur Ostgrenze erstreckt. 2-7 Darauf folgen in südlicher Richtung die Stämme Asser, Naftali, Manasse, Ephraim, Ruben und Juda. Auch ihr Land reicht jeweils von der West- bis zur Ostgrenze.
8 Südlich an den Grundbesitz von Juda grenzt das Gebiet, das ihr für mich zurückbehalten sollt. Es erstreckt sich – wie auch die Stammesgebiete – vom Mittelmeer bis zur Ostgrenze des Landes; von Norden nach Süden ist es 12, 5 Kilometer breit. In seiner Mitte steht das Heiligtum. 9 Der Teil, der mir besonders geweiht ist, hat von Westen nach Osten eine Länge von 12, 5 Kilometern und von Norden nach Süden eine Breite von 10 Kilometern. 10-12 Die eine Hälfte dieses heiligen Bezirks steht den Priestern, den Nachkommen Zadoks, zu. Denn sie haben sich nicht wie die Leviten von mir abgewandt, als die Israeliten mir den Rücken kehrten. Sie allein sind mir treu geblieben und haben den Tempeldienst gewissenhaft ausgeübt. Darum bekommen sie von dem mir geweihten Land den Teil, der besonders heilig ist, weil dort der Tempel steht. Dieser Bereich ist 12, 5 Kilometer lang und 5 Kilometer breit. 13 Die Leviten erhalten die andere Hälfte des heiligen Gebiets. Es ist wie das Stück der Priester 12, 5 Kilometer lang und 5Kilometer breit.
14 Der ganze Bezirk, der mir, dem Herrn, gehört, ist der beste Teil des Landes. Weil er heilig ist, dürft ihr ihn nicht verkaufen oder gegen ein anderes Gebiet eintauschen. Er soll nicht an einen anderen Besitzer übergehen.
15 Südlich des heiligen Bezirks, auf dem der Tempel steht, bleibt noch ein 2, 5 mal 12, 5 Kilometer großes Gebiet übrig. Es gilt nicht als heilig. Hier können sich die Einwohner Jerusalems ansiedeln und Weideplätze für ihre Herden anlegen.
Die Stadt Jerusalem soll in der Mitte dieses Bereichs liegen. 16 Ihr Grundriss ist quadratisch mit einer Seitenlänge von 2, 25 Kilometern.
17 Rundherum verläuft ein Streifen Weideland von 125 Metern Breite. 18 Daran grenzt nach Westen und nach Osten je ein 5 Kilometer langes Gebiet. Die Nordseite des gesamten Bereichs ist genauso lang wie der mir geweihte Bezirk und schließt sich direkt daran an. Hier können alle, die in Jerusalem arbeiten, Felder bebauen und die Ernte einbringen. 19 Wer in der Stadt wohnt, darf dort die Felder bestellen, ganz gleich, aus welchem Stamm er kommt.
20 Der ganze Bezirk, den ihr für mich zurückbehaltet, soll zusammen mit dem Gebiet um Jerusalem ein Quadrat von 12, 5 mal 12, 5 Kilometern bilden.
21-22 Westlich und östlich an das mir geweihte Land und an das Gebiet um Jerusalem grenzt der Grundbesitz des Herrschers. Er ist von Norden nach Süden 12, 5 Kilometer breit – genauso wie die beiden heiligen Bezirke und das Stadtgebiet von Jerusalem zusammen. Nach Westen erstreckt er sich bis zum Mittelmeer und nach Osten bis zum Jordan, wie die Gebiete der Stämme. Er nimmt den ganzen Bereich zwischen dem Gebiet Judas im Norden und dem Grundbesitz Benjamins im Süden ein, ausgenommen das Mittelstück, das für die Priester und die Leviten bestimmt ist und auf dem die Stadt Jerusalem und der Tempel stehen.
23-27 Daran schließen sich in südlicher Richtung – jeweils von der Westgrenze bis zur Ostgrenze – die Gebiete der Stämme Benjamin, Simeon, Issaschar, Sebulon und Gad an. 28 Südlich des Grundbesitzes von Gad verläuft die Grenze Israels von Tamar zu den Quellen von Meribat-Kadesch und von dort weiter zu dem Bach, der die Grenze nach Ägypten bildet und ins Mittelmeer mündet.
29 Teilt den einzelnen Stämmen ihr Gebiet durch das Los zu. Sie sollen es für immer besitzen und an ihre Nachkommen weitervererben. Ich, der Herr, will es so.«
Die Tore Jerusalems
30-35 »Rings um Jerusalem verläuft eine Mauer, sie ist auf jeder Seite 2, 25 Kilometer lang und hat einen Gesamtumfang von 9 Kilometern. In die Stadt führen zwölf Tore, die nach den Stämmen Israels benannt sind. Auf jeder Seite gibt es drei Tore: nach Norden das Ruben-Tor, das Juda-Tor und das Levi-Tor, nach Osten das Josef-Tor, das Benjamin-Tor und das Dan-Tor, nach Süden das Simeon-Tor, das Issaschar-Tor und das Sebulon-Tor und nach Westen das Gad-Tor, das Asser-Tor und das Naftali-Tor.
Von nun an soll die Stadt den Namen tragen: ›Hier wohnt der Herr.‹«
Hesekiel 1 – verschiedene Aufgaben und Schwerpunkte?
1 Und es geschah im dreißigsten Jahr, am fünften Tag des vierten Monats, als ich unter den Weggeführten am Fluss Kebar war, da öffnete sich der Himmel , und ich sah Gesichte Gottes. 2 Am fünften Tag jenes Monats – es war das fünfte Jahr [seit] der Wegführung des Königs Jojachin – 3 da erging das Wort des Herrn ausdrücklich an Hesekiel, den Sohn Busis, den Priester, im Land der Chaldäer am Fluss Kebar ; und die Hand des Herrn kam dort über ihn.
4 Und ich schaute, und siehe, ein Sturmwind kam von Norden her, eine große Wolke und loderndes Feuer , von einem Strahlenglanz umgeben; aus seiner Mitte aber glänzte es wie Goldschimmer , mitten aus dem Feuer. 5 Und mitten aus diesem [erschien] die Gestalt von vier lebendigen Wesen, und dies war ihr Aussehen: Sie hatten Menschengestalt. 6 Und jedes von ihnen hatte vier Gesichter , und jedes von ihnen hatte vier Flügel . 7 Ihre Füße standen gerade, und ihre Fußsohlen glichen der Fußsohle eines Kalbes, und sie funkelten wie der Schimmer von blankem Erz . 8 Unter ihren Flügeln befanden sich Menschenhände an ihren vier Seiten, und alle vier [Seiten] hatten ihre Gesichter und ihre Flügel. 9 Ihre Flügel waren miteinander verbunden; wenn sie gingen, wandten sie sich nicht um; jedes ging gerade vor sich hin.
10 Ihre Gesichter aber waren so gestaltet: [vorn] das Gesicht eines Menschen ; auf der rechten Seite, bei allen vieren, das Gesicht eines Löwen ; zur Linken, bei allen vieren, das Gesicht eines Stieres ; [hinten] aber hatten alle vier das Gesicht eines Adlers . 11 Ihre Gesichter aber und ihre Flügel waren nach oben ausgebreitet ; je zwei [Flügel] waren miteinander verbunden, und zwei bedeckten ihre Leiber. 12 Und jedes ging gerade vor sich hin; wo der Geist hingehen wollte, da gingen sie hin; sie wandten sich nicht um, wenn sie gingen
13 Und dies war die Gestalt der lebendigen Wesen: Ihr Aussehen war wie brennende Feuerkohlen, wie das Aussehen von Fackeln; und [die Feuerkohle] fuhr zwischen den lebendigen Wesen hin und her; und [das Feuer] hatte einen strahlenden Glanz, und von dem Feuer gingen Blitze aus. 14 Die lebendigen Wesen aber liefen hin und her, sodass es aussah wie Blitze. 15 Als ich nun die lebendigen Wesen betrachtete, siehe, da war je ein Rad auf der Erde neben jedem der lebendigen Wesen, bei ihren vier Gesichtern.
16 Das Aussehen der Räder und ihre Gestaltung war wie der Schimmer eines Chrysoliths, und alle vier hatten die gleiche Gestalt. Sie sahen aber so aus und waren so gemacht, als wäre ein Rad mitten in dem anderen Rad. 17 Wenn sie gingen, so liefen sie nach ihren vier Seiten hin; sie wandten sich nicht um, wenn sie gingen. 18 Und ihre Felgen waren hoch und furchtgebietend; und ihre Felgen waren voller Augen ringsum bei allen vier.
19 Und wenn die lebendigen Wesen gingen, so liefen auch die Räder neben ihnen, und wenn sich die lebendigen Wesen von der Erde erhoben, so erhoben sich auch die Räder. 20 Wo der Geist hingehen wollte, da gingen sie hin, wohin der Geist gehen wollte; und die Räder erhoben sich vereint mit ihnen, denn der Geist des lebendigen Wesens war in den Rädern.
21 Wenn jene gingen , so gingen auch sie, und wenn jene stillstanden, standen auch sie still; und wenn jene sich von der Erde erhoben, so erhoben sich auch die Räder vereint mit ihnen; denn der Geist des lebendigen Wesens war in den Rädern.
22 Und über den Häuptern des lebendigen Wesens befand sich etwas, das einer [Himmels-]Ausdehnung glich, wie der Anblick eines Kristalls , ehrfurchterregend, ausgebreitet oben über ihren Häuptern. 23 Und unter der [Himmels-]Ausdehnung waren ihre Flügel ausgestreckt, einer zum anderen hin: Jedes hatte zwei Flügel, womit sie ihre Leiber auf der einen Seite, und zwei, womit sie sie auf der anderen Seite bedeckten. 24 Und ich hörte das Rauschen ihrer Flügel wie das Rauschen großer Wasser und wie die Stimme des Allmächtigen; wenn sie gingen, so gab es ein Geräusch wie das Getümmel eines Heerlagers; wenn sie aber stillstanden, ließen sie ihre Flügel sinken.
25 Und es kam eine Stimme oben von der [Himmels-]Ausdehnung her, die über ihren Häuptern war; wenn sie stillstanden, ließen sie ihre Flügel sinken. 26 Und oberhalb der [Himmels-]Ausdehnung, die über ihren Häuptern war, war das Gebilde eines Thrones , anzusehen wie ein Saphirstein . Oben auf dem Gebilde des Thrones aber saß eine Gestalt, anzusehen wie ein Mensch .
27 Ich sah auch etwas wie Goldschimmer, wie das Aussehen eines Feuers inwendig ringsum; von der Erscheinung seiner Lenden nach oben hin und von der Erscheinung seiner Lenden nach unten hin sah ich wie das Aussehen eines Feuers, und ein Glanz war rings um ihn her. 28 Wie der Bogen aussieht, der an einem Regentag in den Wolken erscheint, so war auch der Glanz ringsum anzusehen. So war das Aussehen der Erscheinung der Herrlichkeit des Herrn .
Als ich sie sah, fiel ich auf mein Angesicht; und ich hörte die Stimme von einem, der redete.
Gestern beim Lesen dieses Kapitels im Hesekiel-Buch ist mir die Erklärung aufgefallen, was es bedeutet, dass Jehova auf den Engeln und Cheruben einher fährt:
Jehova, der das ganze für unsere Augen sichtbare Universum erschuf und anordnete, hat alle diese heiligen himmlischen Geistgeschöpfe zu einer einzigen großen, universellen Organisation zusammengefügt, über die er der universelle Souverän ist. Jedes von ihnen hat seinen eigenen Platz in der Organisation und hat seine ihm von Gott aufgetragenen Pflichten zu erfüllen. Gott fährt auf ihnen allen als auf seinem Wagen einher. Er setzt sich über ihnen in Bewegung, indem er sie beherrscht, während er sie, einzeln oder vereint, mit irgendeinem Auftrag in irgendeinen Teil des sichtbaren oder unsichtbaren Universums sendet. Zwischen den Teilen seiner Organisation gibt es keine Reibung. Alle Teile funktionieren reibungslos und wirksam in Vollkommenheit zusammen, da sie von seinem heiligen Geist durchdrungen sind, der ein vollkommenes Band der Einheit ist. Die wunderbare Schönheit der himmlischen Organisation Jehovas läßt sie uns immer lieber werden, je länger wir darüber nachsinnen.
Dabei kam mir ein Gedanke, vor dem ich immer noch etwas zurückschrecke: was, wenn sich die Dinge geändert haben, wie zu Jonas Zeiten?
Wer das Buch kennt, weiss, dass es immer wieder um zwei Gruppen geht: Babylon die Große, die falsche Religion, die das Gericht und die Vernichtung verdient hat – und Gottes Organisation, die wahren Anbeter, die das Gericht verkünden und belohnt werden.
Ich habe in den letzten Jahren bereits mehrfach darüber nachgedacht und in den Kommentaren geschrieben, dass es eine Veränderung in der Christenheit gegeben hat. Auch Nicht-Zeugen-Jehovas lesen die Bibel, leben danach und reden darüber. Jede Gruppierung auf ihre Art.
Jede hat einen anderen Schwerpunkt. Wo die ZJ den Schwerpunkt auf die Verkündigung von Haus zu Haus setzen, legen Gebets-Häuser – von denen es auch eins in Berlin gibt – den Schwerpunkt auf das Gebet. Andere auf den Lobpreis. Alle bieten auch Bibelstudien und Kurse an. Der Hauskreis, dem wir seit diesem Jahr angehören, legt den Schwerpunkt darauf, dass jeder Einzelne in seiner unmittelbaren Umgebung über Gott und sein Wort redet, mit der Familie, Freunden, Verwandten und Bekannten und den Nachbarn. Auch hier werden Bibelkurse angeboten. Wir haben gerade „Die Sieben Zeichen des Johannes“ mit unserer Nachbarin angefangen.
So dient jeder auf seine Weise, auch diejenigen, die bei Verfassung des Buches (1972) vielleicht noch zu Babylon die Große gezählt hatten. Wir wissen, dass die Gesellschaft immer wieder im heller werdenden Licht die Publikationen revidiert hat und dieses hier wird schon lange nicht mehr verlegt. Vielleicht aus diesem Grund, weil auch sie diese Entwicklungen erkannt hat?
Ist es vielleicht so, dass ein großer Teil der Christenheit, der seinerzeit noch zu BdG gezählt hatte, ähnlich wie die Niniviten auf Jonas Botschaft reagiert haben und umgekehrt sind? Müssen alle Christen den gleichen Schwerpunkt haben, wenn doch alle das Wort Gottes lieben, lesen und ausleben und verbreiten?
Hatte nicht auch Paulus gesagt, dass Jehova Menschen als verschiedene Arten von Gaben gegeben hatte: einige als Lehrer, andere als Propheten usw? Vielleicht hat Jehova den verschiedenen Gruppierungen auch verschiedene Schwerpunkte gegeben, damit alle Menschen mit der Botschaft erreicht werden?
In dem Kapitel vom Hesekiel-Buch wird gesagt, dass Jehova die verschiedenen Engel, Cherube und Seraphe mit unterschiedlichen Aufgaben zu unterschiedlichen Menschen gesandt hatte und in diesem Sinne durch seinen Geist auf ihnen daher fährt.
Ist dies vielleicht genau das, was wir hier seit einigen Jahren beobachten und was meinen Mann und mich so sehr erstaunt?
Hesekiel 2 – durch Ignorieren ändern wir eine Situation nicht, sondern machen sie nur noch schlimmer!
1 Und er sprach zu mir: Menschensohn , stelle dich auf deine Füße, so will ich mit dir reden! 2 Und als er zu mir redete, kam der Geist in mich und stellte mich auf meine Füße; und ich hörte dem zu, der mit mir redete. 3 Und er sprach zu mir:
Menschensohn, ich sende dich zu den Kindern Israels, zu den abtrünnigen Heiden[stämmen], die sich gegen mich empört haben; sie und ihre Väter sind von mir abgefallen bis zu diesem heutigen Tag. 4 Und diese Kinder haben ein trotziges Angesicht und ein verstocktes Herz; zu ihnen sende ich dich, und ihnen sollst du sagen: »So spricht Gott , der Herr !«
5 Sie aber, ob sie nun darauf hören oder es bleiben lassen – denn sie sind ein widerspenstiges Haus -, sie sollen doch wissen , dass ein Prophet in ihrer Mitte gewesen ist.
6 Du aber, Menschensohn, fürchte dich nicht vor ihnen, und fürchte dich auch nicht vor ihren Worten, wenn sie auch wie Disteln und Dornen gegen dich sind und du unter Skorpionen wohnst. Fürchte dich nicht vor ihren Worten und erschrick nicht vor ihrem Angesicht; denn sie sind ein widerspenstiges Haus.
7 Und du sollst meine Worte zu ihnen reden, ob sie nun darauf hören oder es bleiben lassen; denn sie sind widerspenstig!
8 Du aber, Menschensohn, höre auf das, was ich zu dir rede; sei nicht widerspenstig wie das widerspenstige Haus! Tu deinen Mund auf und iss , was ich dir gebe!
9 Da schaute ich, und siehe, eine Hand war zu mir ausgestreckt, und siehe, sie hielt eine Buchrolle . 10 Und er breitete sie vor mir aus; sie war aber auf der Vorderseite und auf der Rückseite beschrieben, und es waren Klagen, Seufzer und Weherufe darauf geschrieben
„Ob sie nun hören wollen oder nicht … so werden sie doch wissen, dass ein Prophet in ihrer Mitte war“, diese Worte erinnern mich an das, was Jesus seinen Jüngern sagte, als er sie aussandte: Matthäus 10:5-7 und Lukas 10:1-11
Im Bibelbuch Hesekiel ist viel von Blutschuld die Rede: dass Jehova die zur Rechenschaft ziehen wird, die nicht auf sein Wort hören. ER beauftragt uns, mit den Menschen zu reden, in seinem Auftrag und seinem Namen Mißstände anzusrechen. Völlig egal, wie die Menschen auf das reagieren, was wir ihnen über Gott und sein Wort und sein Vorhaben erzählen – sie hatten die Gelegenheit. Jehova wird sie so beurteilen, als hätten sie es gehört, auch wenn es sie nicht interessiert.
Das betrifft auch den Rat, den wir einem Bruder oder einer Schwester geben, die sich auf schlüpfrigen Boden begibt.
Oftmals wollen wir ja nicht zuhören, wenn uns jemand sagt, dass das, was wir da gerade tun, nicht mit unserem Glauben vereinbar ist und dass unser Gott es hasst. Wir meinen, wir wissen es besser, denken vielleicht, dass wir es unbedingt haben müssen, sonst könnten wir nicht glücklich werden. So suchen wir uns dann unsere Freunde unter denen, die uns in unserem verkehrten Tun bestätigen.
Dies ist sehr verhängnisvoll, denn vielleicht hat Jehova gerade diese Schwester jetzt zu mir geschickt, die mir gerade mächtig auf die Zehen tritt. Er liebt mich und will mich zur Besinnung bringen und auch die Schwester, die ich vielleicht gerade für ihre Einmischung hasse, liebt mich. Sie nimmt es auf sich, dass ich sauer auf sie bin, weil sie um mein Verhältnis zu Jehova besorgt ist. Wohl ist ihr auch nicht dabei, aber sie tut es, weil sie mich liebt.
Ganz egal, ob ich nun auf diesen Rat höre oder nicht – Jehova hat durch sie zu mir gesprochen und wenn ich es ignoriere, ignoriere ich in Wirklichkeit meinen Gott, den ich doch liebe.
Vielleicht denken wir nun, dass dies ja im Alten Testament steht und sich die Dinge durch Jesu Sterben für uns geändert hat. Aber dann erinnern wir uns bitte daran, was Jesus darüber sagte, was wir mit einem Körperteil tun sollten, „der uns straucheln macht“: wir sollten ihn sogar amputieren! (Matthäus 5:29-30).
Diese Schwester oder der Bruder, die sich also da gerade so empfindlich in unsere persönlichen Belange einmischt, sagt uns also im übertragenem Sinne gerade, dass wir eine beginnende Blutvergiftung haben und dringend zum Arzt müssen. Was passiert, wenn wir diese Mahnung ignorieren? Im günstigsten Fall muss der Körperteil amputiert werden, falls wir noch rechtzeitig zum Arzt gehen. Wenn wir überhaupt keinen Arzt aufsuchen, werden wir sterben!
Oder was halten wir von einer Person, die von einem freundlichen Nachbarn aus dem Schlaf geklingelt wird, weil es bei ihr brennt – und sie schnautzt denjenigen an, er solle sie gefälligst schlafen lassen. Egal, ob der Schläfer jetzt aufsteht oder nicht: es brennt! Er mag sich umdrehen und weiterschlafen, wenn ihm danach ist. Aber dann wird er verbrennen.
Ebenso ist es hier bei dem, was Jehova zu Hesekiel sagt: egal, ob sie hören oder nicht, es hat sich ein Prophet in ihrer Mitte befunden!
Egal, ob ich schlafe oder nicht – es brennt und egal, ob ich zum Arzt gehe oder nicht – ich habe eine Blutvergiftung.
Die Lage ist ernst, auch wenn wir sie ignorieren. Wir ändern dadurch nichts, sondern verschlimmern die Situation nur noch für uns!
Hesekiel 3 – warum muss Hesekiel zu dem Volk hingehen, befindet er sich nicht mit ihnen im Exil?
1 Und er sprach zu mir: Menschensohn , iss, was du hier vorfindest; iss diese Rolle und geh hin , rede zum Haus Israel! 2 Da tat ich meinen Mund auf, und er gab mir jene Rolle zu essen. 3 Und er sprach zu mir: Menschensohn, speise deinen Bauch und fülle deinen Leib mit dieser Rolle, die ich dir gebe! Da aß ich, und es war in meinem Mund so süß wie Honig .
4 Da sprach er zu mir: Menschensohn, geh hin zum Haus Israel und rede zu ihnen mit meinen Worten! 5 Denn du wirst nicht zu einem Volk mit unverständlicher Sprache und schwerer Zunge gesandt, sondern zum Haus Israel ; 6 nicht zu vielen Nationen, die eine unverständliche Sprache und schwere Zunge haben, deren Worte du nicht verstehen könntest – wahrlich, wenn ich dich zu solchen Leuten senden würde, so würden sie auf dich hören ! 7 Aber das Haus Israel wird nicht auf dich hören wollen, sie wollen ja auch auf mich nicht hören; denn das ganze Haus Israel hat eine harte Stirn und ein verstocktes Herz.
8 Doch siehe, ich habe dein Angesicht so hart gemacht wie ihr Angesicht und deine Stirn so hart wie ihre Stirn. 9 Wie Diamant und härter als Fels mache ich deine Stirn. Fürchte sie nicht und erschrick nicht vor ihrem Angesicht! Denn sie sind ein widerspenstiges Haus.
10 Und er sprach zu mir: Menschensohn, alle meine Worte , die ich zu dir rede, sollst du in dein Herz aufnehmen und mit deinen Ohren hören! 11 Und du sollst hingehen zu den Weggeführten, zu den Kindern deines Volkes, und sollst zu ihnen reden und zu ihnen sagen: So spricht Gott , der Herr! – ob sie nun darauf hören oder es bleiben lassen.
12 Da hob mich der Geist empor, und ich hörte hinter mir eine Stimme, ein gewaltiges Getöse: Gepriesen sei die Herrlichkeit des Herrn von seiner Wohnstätte her! 13 [Ich hörte auch] das Rauschen der Flügel der lebendigen Wesen, die einander berührten, und das Geräusch der Räder neben ihnen, und den Schall eines gewaltigen Getöses.
14 Da hob mich der Geist empor und nahm mich hinweg; und ich fuhr dahin, erbittert in der Glut meines Geistes , und die Hand des Herrn lag fest auf mir. 15 Und ich kam zu den Weggeführten nach Tel-Abib, zu denen, die am Fluss Kebar wohnen; und da sie dort saßen, setzte ich mich auch dorthin und war sieben Tage lang in Entsetzen versunken unter ihnen.
16 Und es geschah nach sieben Tagen, da erging das Wort des Herrn an mich folgendermaßen:
17 Menschensohn, ich habe dich zum Wächter gesetzt für das Haus Israel; wenn du aus meinem Mund ein Wort gehört hast, so sollst du sie in meinem Auftrag warnen ! 18 Wenn ich zu dem Gottlosen sage: »Du musst gewisslich sterben !«, und du warnst ihn nicht und sagst es ihm nicht, um den Gottlosen vor seinem gottlosen Weg zu warnen und ihn am Leben zu erhalten, so wird der Gottlose um seiner Missetat willen sterben; aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern! 19 Warnst du aber den Gottlosen und er kehrt doch nicht um von seiner Gottlosigkeit und von seinem gottlosen Weg, so wird er um seiner Missetat willen sterben ; du aber hast deine Seele gerettet!
20 Wenn aber ein Gerechter sich von seiner Gerechtigkeit abkehrt und Unrecht tut, und ich lege einen Anstoß vor ihn hin, so wird er sterben; wenn du ihn nicht warnst, wird er um seiner Sünde willen sterben, und an seine Gerechtigkeit, die er getan hat, wird nicht gedacht werden; aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern! 21 Wenn du aber den Gerechten gewarnt hast, dass der Gerechte nicht sündigen soll, und er dann nicht sündigt, so wird er gewisslich am Leben bleiben, weil er sich hat warnen lassen; und du hast deine Seele gerettet!
22 Und die Hand des Herrn kam dort über mich, und er sprach zu mir: Mach dich auf, geh in die Talebene hinaus; dort will ich mit dir reden!
23 Als ich mich nun aufgemacht hatte und in die Talebene hinausgegangen war, siehe, da stand dort die Herrlichkeit des Herrn , gleich der Herrlichkeit, die ich beim Fluss Kebar gesehen hatte; und ich fiel auf mein Angesicht nieder. 24 Und der Geist kam in mich und stellte mich auf meine Füße; und er redete mit mir und sprach zu mir:
Geh hin und schließe dich in dein Haus ein! 25 Und du, Menschensohn, siehe, man wird dir Stricke anlegen und dich damit binden, sodass du nicht mitten unter sie wirst hinausgehen können. 26 Und ich will deine Zunge an deinem Gaumen kleben lassen, sodass du verstummst und sie nicht mehr zurechtweisen kannst; denn sie sind ein widerspenstiges Haus!
27 Aber wenn ich zu dir reden werde, so will ich deinen Mund auftun , dass du zu ihnen sagen sollst: »So spricht Gott , der Herr! Wer hören will, der höre, wer es aber unterlassen will, der unterlasse es!« Denn sie sind ein widerspenstiges Haus.
Nun kommt wieder die Verwirrung: wo ist Hesekiel, als er die Visionen bekommt? Mir ist so, als hätte ich im Inspiriert-Buch gelesen, er wäre in Babylon. Zeitgleich war Daniel am Hof des Königs in Babylon und Jeremia redete in Jerusalem zu denen, die noch nicht im Exil waren. Wieso mußte er dann große Distanzen überwinden, um zu seinem Volk zu kommen?
Hesekiel 4 – so ganz fest verschnürt – wie damit essen und trinken?
1 Und du, Menschensohn, nimm dir einen Ziegelstein, lege ihn vor dich und zeichne darauf die Stadt Jerusalem. 2 Und veranstalte eine Belagerung gegen sie und baue einen Belagerungsturm gegen sie und schütte einen Wall gegen sie auf und stelle Kriegslager gegen sie auf und Sturmböcke rings um sie her. 3 Und du, nimm dir eine eiserne Pfanne und stelle sie wie eine eiserne Mauer zwischen dich und die Stadt; und richte dein Angesicht gegen sie, dass sie in Belagerungszustand komme, und du sollst sie belagern. Das soll ein Zeichen sein für das Haus Israel.
4 Du aber lege dich auf deine linke Seite und lege die Missetat des Hauses Israel darauf. Für die Zahl der Tage, die du darauf liegst, sollst du ihre Schuld tragen . 5 Ich aber habe dir die Jahre ihrer Schuld in ebenso viele Tage verwandelt, nämlich 390 Tage; so lang sollst du die Schuld des Hauses Israel tragen.
6 Wenn du aber diese Tage vollendet hast, so lege dich das zweite Mal auf deine rechte Seite und trage die Schuld des Hauses Juda 40 Tage lang; je einen Tag will ich dir für ein Jahr auferlegen.
7 So richte nun dein Angesicht und deinen entblößten Arm auf die Belagerung Jerusalems und weissage gegen es.
8 Und siehe, ich will dir Stricke anlegen, dass du dich nicht von einer Seite auf die andere umwenden kannst, bis du die Tage deiner Belagerung vollendet hast.
9 Nimm du dir auch Weizen und Gerste, Bohnen und Linsen, Hirse und Spelt und tue sie in ein einziges Geschirr und bereite dir Brot daraus, solange du auf der Seite liegen musst; 390 Tage lang sollst du davon essen.
10 Und zwar sollst du diese Speise nach dem Gewicht essen, 20 Schekel täglich; von Zeit zu Zeit sollst du davon essen.
11 Du sollst auch das Wasser nach dem Maß trinken, nämlich ein Sechstel Hin; das sollst du von Zeit zu Zeit trinken.
12 Und zwar sollst du [die Speise] in Form von Gerstenbrot essen; und du sollst sie auf Ballen von Menschenkot backen, vor ihren Augen. 13 Und der Herr sprach: So müssen die Kinder Israels ihr Brot unrein essen unter den Heidenvölkern, unter die ich sie verstoßen will!
14 Da sprach ich: Ach, Herr, Herr ! Siehe, meine Seele ist noch niemals befleckt worden; denn von meiner Jugend an bis zu dieser Stunde habe ich niemals von einem Aas oder Zerrissenen gegessen ; auch ist niemals Gräuelfleisch in meinen Mund gekommen!
15 Hierauf antwortete er mir: Siehe, ich will dir gestatten, dass du Kuhmist anstatt Menschenkot nimmst und darauf dein Brot bereitest!
16 Ferner sprach er zu mir: Menschensohn, siehe, ich will in Jerusalem den Stab des Brotes zerbrechen , sodass sie nach dem Gewicht und mit Sorgen Brot essen und nach dem Maß und mit Entsetzen Wasser trinken sollen, 17 damit sie an Brot und Wasser Mangel haben und sich entsetzen, einer wie der andere, und verschmachten wegen ihrer Missetat.
Über dieses Kapitel haben wir in den vergangenen Jahren bereits viel nachgedacht – was es alles an Opfern von Hesekiel abverlangte ;-(
Die Sache mit dem ganz still auf einer Seite liegen – gebunden sein
Das Brot, das für 390 Tage reichen soll und nicht verdirbt
Der Kot, auf dem es gebacken wird – wie lecker und wie das gestunken haben muss usw
Heute kam für mich noch die Frage auf, wie er denn essen und trinken soll, wenn er doch mit Seilen ganz fest geschnürt ist?
die oben erwähnten Gedanken aus den Vorjahren zu Hesekiel 4findet ihr hier
all diese Schwierigkeiten für Menschen, die ihn verachten
Dies erinnert mich an eine Ansprache von Bayless Conley, die ich vorhin gelesen habe. Hier ging es zwar nicht speziell um Hesekiel, aber einer der Punkte, wie sich unsere Liebe zu Gott durch Frucht ausdrückt, ist die opferbereite und selbstlose Liebe anderen gegenüber.
Hier geht Bayless Conley auch auf den Punkt ein, der uns bereits dabei beschäftigt hatte: Hesekiel tut das für sein Volk, das nicht nur gegen Gott rebelliert – sondern auch ihn selbst als Person ablehnt und verspottet. Auch dazu erzählt er eine wunderschöne Erfahrung von einem Missionar, der viele Jahre unter Indianern lebt und nach und nach ihr Ansehen gewinnt.
Wodurch?
Durch diese Liebe Gottes, die er selbst erlebt hat, in sich spürt und an andere weitergibt. Letztendlich bringt er so die Menschen zu Gott.
Aber er erklärt in der Ansprache auch, dass uns die Liebe Gottes zu diesen guten Taten drängt. Wer Gottes Liebe spürt, kann einfach nicht anders: er will diese Liebe weitergeben, aus tiefer Liebe heraus und anderen Gutes tun. Auch dann, wenn diese ihn schlecht behandeln oder verfolgen!
Hesekiel 5 – „ich habs kapiert, ich lasse euch jetzt in Ruhe. Ich wünsche euch alles Gute“
1 Und du, Menschensohn, nimm dir ein scharfes Schwert; als Schermesser sollst du es nehmen und damit über dein Haupt und über deinen Bart fahren; danach nimm eine Waage und teile [die Haare] auf. 2 Ein Drittel verbrenne im Feuer, mitten in der Stadt , wenn die Tage der Belagerung vollendet sind; ein Drittel nimm und zerhaue es mit dem Schwert rings um sie her; ein Drittel aber zerstreue in den Wind; denn ich will das Schwert zücken hinter ihnen her. 3 Doch nimm davon eine geringe Zahl [Haare] und binde sie in die Zipfel deines Gewandes. 4 Danach nimm von ihnen noch einmal etwas und wirf es mitten ins Feuer und verbrenne es im Feuer; davon soll ein Feuer ausgehen über das ganze Haus Israel.
5 So spricht Gott , der Herr: Das ist Jerusalem ! Ich habe es mitten unter die Heidenvölker gesetzt und unter die Länder rings um es her. 6 Aber es hat meinen Rechtsbestimmungen frevelhaft widerstanden, mehr als die Heidenvölker, und meinen Satzungen, mehr als die Länder, die rings um es her liegen; denn sie haben meine Rechtsbestimmungen verachtet und sind nicht in meinen Satzungen gewandelt.
7 Darum, so spricht Gott , der Herr: Weil ihr es schlimmer getrieben habt als die Heidenvölker um euch her; weil ihr nicht in meinen Satzungen gewandelt und meine Rechtsbestimmungen nicht gehalten habt, ja, weil ihr nicht einmal nach den Rechtsbestimmungen der Heidenvölker um euch her gehandelt habt, 8 darum, so spricht Gott , der Herr:
Siehe, auch ich will über dich kommen und will Gericht halten in deiner Mitte, vor den Augen der Heidenvölker; 9 und ich will so mit dir umgehen, wie ich es niemals getan habe und künftig auch nicht mehr tun werde, und dies um aller deiner Gräuel willen.
10 Darum werden in deiner Mitte Väter ihre Söhne essen , und Söhne werden ihre Väter essen; und ich will Gericht an dir üben und deinen ganzen Überrest in alle Winde zerstreuen . 11 Darum, so wahr ich lebe, spricht Gott , der Herr:
Wahrlich, weil du mein Heiligtum verunreinigt hast mit allen deinen Scheusalen und mit allen deinen Gräueln, deshalb will auch ich mich abwenden; mein Auge soll dich nicht verschonen, und ich will mich nicht erbarmen.
12 Ein Drittel von dir soll an der Pest sterben und in deiner Mitte durch Hunger aufgerieben werden; ein Drittel soll durch das Schwert fallen rings um dich her; das letzte Drittel aber will ich in alle Winde zerstreuen und das Schwert hinter ihnen her zücken .
13 So soll mein Zorn vollstreckt werden, und ich will meinen Grimm an ihnen stillen und mich rächen; und sie sollen erkennen , dass ich, der Herr , in meinem Eifer geredet habe, wenn ich meinen Grimm an ihnen vollstrecke.
14 Und ich will dich zu einer Einöde und zur Schmach machen unter den Heidenvölkern um dich her, vor den Augen aller, die vorübergehen; 15 und es soll Schmach und Hohn, Warnung und Entsetzen bewirken bei den Heidenvölkern, die um dich her sind, wenn ich an dir das Urteil vollziehe im Zorn und Grimm und mit grimmigen Strafen. – Ich, der Herr , habe es gesagt !
16 Wenn ich die bösen Pfeile des Hungers gegen sie abschieße zu ihrem Verderben – und ich werde sie abschießen, um euch zu verderben -, so werde ich immer größeren Hunger über euch bringen und werde euch den Stab des Brotes zerbrechen . 17 Ja, ich werde Hunger über euch senden und auch wilde Tiere , damit sie dich der Kinder berauben. Pest und Blutvergießen sollen bei dir umgehen, und das Schwert werde ich über dich bringen. Ich, der Herr , habe es gesagt !
Dies erinnert mich wieder an Tobys Sicht der Dinge:
Jehova gibt ihnen nur das, was sie wollen. Sie wollten ohne ihn leben, hatten sich von ihm ab- und anderen Göttern zugewandt. Sie haben im Prinzip zu ihm gesagt: „lass uns in Ruhe, wir brauchen dich nicht. Wir kommen alleine besser klar“.
Nun lässt er sie los, lässt sie ziehen. Er ist nicht mehr bei ihnen, drängt sich und seine Hilfe nicht mehr auf. Sie haben ihm gesagt, sie wollen nichts mehr mit ihnen zu tun haben und sich aus ihrem Leben heraushalten.
Genau das tut er jetzt – mit allen Konsequenzen!
Was hatten sie denn gedacht, woher ihr Schutz und ihr Ertrag kam? War es nicht, weil er seine Hand über sie gehalten hatte?
Sie wollten, dass er sich heraus hält und nicht mehr einmischt. Aber ohne Ihn sieht halt alles trübe und leer aus.
Ohne seinen Schutz werden sie von den Nationen nicht nur bekämpft, sondern auch besiegt. Ohne seinen Segen keine reiche Ernte mehr.
Also ist das, was er ihnen hier „verspricht“, nicht hart und grausam, wie es sich auf dem ersten Blick vielleicht anhört, sondern er sagt in gewissen Sinne zu ihnen: „ich habs kapiert, ich lasse euch jetzt in Ruhe. Ich wünsche euch alles Gute“.
Aber ebenso, wie ein fast erwachsenes Kind, das bei den Eltern auszieht, weil es sein eigener Herr sein will, so dürfen sie nicht seine Unterstützung erwarten. Der Jugendliche darf nicht erwarten, dass die Eltern seinen Lebensunterhalt bestreiten. Wenn er nicht für sich selbst sorgen kann, muss er halt zu Hause wohnen bleiben und sich unterordnen. Wenn er das nicht will, muss er halt auch selbst für sich sorgen.
Sie wollten sich nicht mehr unterordnen, so müssen sie also ab jetzt auch für sich selbst sorgen. Das Volk hat es so gewollt und so bekommen sie eigentlich nur „ihren Willen“ 😉
Hesekiel 6 – die ertotzte Freiheit, hat sie sich gelohnt?
1 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 2 Menschensohn, richte dein Angesicht gegen die Berge Israels und weissage über sie, 3 und sprich: Ihr Berge Israels, hört das Wort Gottes , des Herrn! So spricht Gott , der Herr, zu den Bergen und zu den Hügeln, zu den Gründen und zu den Tälern:
Siehe, ich selbst will ein Schwert über euch bringen und eure Höhen verderben. 4 Eure Altäre sollen verwüstet und eure Sonnensäulen zerbrochen werden. Und ich will eure Erschlagenen vor euren Götzen hinsinken lassen. 5 Ja, ich will die Leichname der Kinder Israels vor ihre Götzen hinwerfen und will eure Gebeine rings um eure Altäre streuen. 6 An allen euren Wohnsitzen sollen die Städte öde und die Höhen verwüstet werden, damit eure Altäre verlassen und zerstört seien, eure Götzen zerbrochen und vernichtet, eure Sonnensäulen umgestürzt und eure Machwerke vertilgt. 7 Und Erschlagene sollen mitten unter euch fallen; so werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin!
8 Doch ich will einen Überrest [bestehen] lassen, solche, die dem Schwert entkommen sollen unter den Heidenvölkern, wenn ihr in die Länder zerstreut werdet. 9 Diejenigen aber von euch, welche entkommen sind, werden an mich gedenken bei den Heidenvölkern, wohin sie gefangen weggeführt wurden, wenn ich ihr hurerisches Herz gebrochen habe, das von mir abgewichen ist, und ihre Augen, die ihren Götzen nachhurten. Dann werden sie Abscheu über sich selbst empfinden wegen der Bosheit, die sie mit allen ihren Gräueln verübt haben, 10 und sie werden erkennen, dass ich der Herr bin. Nicht umsonst habe ich geredet, dass ich dieses Unheil über sie bringen werde!
11 So spricht Gott , der Herr: Schlage deine Hände zusammen und stampfe mit deinem Fuß und rufe ein Wehe aus über alle schändlichen Gräuel des Hauses Israel! Durchs Schwert , durch Hunger und Pest sollen sie umkommen! 12 Wer in der Ferne sein wird, der wird an der Pest sterben, und wer in der Nähe sein wird, soll durch das Schwert umkommen; wer aber übrig geblieben und bewahrt worden ist, soll vor Hunger sterben. So will ich meinen grimmigen Zorn an ihnen vollstrecken.
13 Dann werdet ihr erkennen , dass ich der Herr bin, wenn ihre Erschlagenen mitten unter ihren Götzen um ihre Altäre her liegen werden, auf allen hohen Hügeln , auf allen Berggipfeln, unter allen grünen Bäumen und unter allen dicht belaubten Terebinthen, an den Stätten, wo sie allen ihren Götzen lieblichen Geruch dargebracht haben.
14 Und ich will meine Hand gegen sie ausstrecken und das Land zur Wüste und Einöde machen, mehr als die Wüste nach Diblat hin, an allen ihren Wohnorten; und so sollen sie erkennen , dass ich der Herr bin!
War es das nun wert?
Wo ist nun ihre tolle Freiheit, die sie sich von Jehova ertrotzt hatten?
Wie mag sich wohl der Jugendliche fühlen, der ständig Streß mit den Eltern hatte, weil er nicht so viele Freiheiten bekommen hatte?
Nun ist er ausgezogen. Er hatte schon Glück, überhaupt eine Wohnung oder ein Zimmer in einer WG zu bekommen. Möbel hat er vom Sperrmüll, das Heim ist eingerichtet. Nun wird erst mal Party gemacht und er tut all die Dinge, die er zu Hause nicht durfte. Ach, herrliche Freiheit!
Aber dann ist der erste Monat in Freiheit rum, sein Geld ist alle und die Miete wird fällig und er braucht was zu Essen. Und nun?
Nun merkt er, dass seine Freiheit nicht geschenkt war, sondern er sie sich erkaufen mußte.
Wie gut hatte er es doch bei den Eltern. Da hatte er alles, was er brauchte, die Wäsche war sauber und gebügelt im Schrank, die Wohnung ordentlich und es war immer genügend Essen im Haus. Die Mutter hatte jeden Tag gekocht. Ach, es war doch irgendwie schön.
Und nun? Was soll er ohne Geld tun? Wovon soll er einkaufen? Was Essen, wovon die Miete zahlen?
Bald verliert er die Wohnung und lebt auf der Straße und bettelt die Leute an, damit er ab und an was essen kann.
Ist das die Freiheit, nach der er sich so gesehnt hatte? War es das wert gewesen?
So fühlen sich nun wohl hier die Untreuen von Gottes Volk.
Was für dunkle Zukunftsaussichten!
Ach, wären sie doch beim Vater geblieben. Dort ging es ihnen gut. Warum hatten sie das bloß nicht gesehen? Warum hatten sie sich nicht untergeordnet?
„Ja – der Gott des Neuen Testaments ist ja anders. Er vergibt. Denk doch nur an die Geschichte vom verlorenen Sohn. Hieß es nicht auch in der Bibel, dass sich Gott nicht ändert?“
Das ist richtig. Aber auch dieses Volk könnte umkehren.
Denken wir nur an die Niniviten. Ihre Vernichtung was beschlossene Sache. Aber sie reagierten auf das Urteil, das Jona ihnen im Namen Jehovas verkündete und bereuten und kehrten um. Und Jehova tat das Selbe! Er verschonte sie wegen ihrer Reue und Umkehr.
Sie hätten das Selbe tun können! Aber haben sie nicht…
Außerdem sagte Jehova ihnen eine Rückkehr aus dem Exil zu. Es sollte „nur“ 70 Jahre dauern. Wer also jetzt zu jung war, um sich seines falschen Handelns schon bewußt zu sein, konnte hinterher wieder nach Israel und Jerusalem zurück kehren.
Wie wir wissen, hat eine ganze Reihe von Leuten dieses hinterher getan. Wir hatten ja gerade erst die Bücher der Chronika gelesen, die an das Volk gerichtet waren, die bereits wieder nach Israel zurück gekommen sind.
Wir sehen also zum einen, dass sich unser Gott nicht ändert und zum anderen, dass er absolut gerecht ist.
Ist dies nicht ein wunderbarer Gott?
Und dieser tolle Gott bietet uns seine Freundschaft an. Er macht uns „ein Freundschaftsangebot“, wie es die jungen Leute heute von facebook kennen. Nehmen wir es an?
1 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 2 Du, Menschensohn! So spricht Gott , der Herr – über das Land Israel – :
Das Ende kommt, ja, das Ende über alle vier Gegenden des Landes! 3 Nun wird das Ende über dich kommen, und ich will meinen Zorn gegen dich entfesseln und dich nach deinen Wegen richten , und ich will alle deine Gräuel über dich bringen. 4 Mein Auge soll dich nicht verschonen, und ich will mich nicht über dich erbarmen, sondern ich will deine Wege über dich bringen, und deine Gräuel werden in deiner Mitte sein; und so sollt ihr erkennen, dass ich der Herr bin!
5 So spricht Gott , der Herr: Es kommt ein einzigartiges Unheil ; siehe, das Unheil kommt! 6 Das Ende kommt, es kommt das Ende! Es erwacht gegen dich; siehe , es kommt! 7 Das Verhängnis kommt über dich, du Bewohner des Landes; die Zeit ist da, der Tag ist nahe; Tumult und nicht Jauchzen auf den Bergen. 8 Nun gieße ich bald meinen Grimm über dich aus und vollende meinen Zorn an dir! Ich will dich nach deinen Wegen richten und alle deine Gräuel über dich bringen.
9 Mein Auge soll dich nicht verschonen, und ich will mich nicht erbarmen, sondern dir vergelten nach deinen Wegen, und deine Gräuel werden in deiner Mitte sein; und so sollt ihr erkennen , dass ich, der Herr , es bin, der die Schläge austeilt.
10 Siehe, da ist der Tag , siehe, er kommt! Das Verhängnis bricht an; die Rute blüht, es grünt der Übermut ! 11 Die Gewalttätigkeit erhebt sich als Rute der Gottlosigkeit. Es wird nichts von ihnen übrig bleiben, weder von ihrer Menge, noch von ihrem Getümmel, noch von ihrer Herrlichkeit.
12 Die Zeit kommt, der Tag naht! Wer etwas kauft, der freue sich nicht; wer verkauft, der traure nicht, denn Zornglut ist entbrannt über ihre ganze Menge. 13 Denn der Verkäufer wird nicht wieder zu dem verkauften Gut gelangen, auch wenn er noch lebt unter den Lebendigen; denn die Weissagung gegen ihre ganze Menge wird nicht rückgängig gemacht werden, und niemand wird sich durch seine Missetat am Leben erhalten .
14 Man stößt ins Horn und macht alles bereit, aber es wird niemand in die Schlacht ziehen; denn mein Zorn kommt über ihre ganze Menge.
15 Draußen wird das Schwert wüten, drinnen aber Pest und Hunger; und wer auf dem Feld ist, der soll durchs Schwert umkommen; wer aber in der Stadt ist, den sollen Hunger und Pest verzehren! 16 Und wenn welche von ihnen entkommen , die werden auf den Bergen sein wie die Tauben in den Schluchten. Sie werden alle seufzen , jeder um seiner Missetat willen.
17 Alle Hände werden erschlaffen und alle Knie wie Wasser zerfließen. 18 Sie werden sich Sacktuch umgürten; Schrecken wird sie bedecken. Alle Angesichter werden schamrot sein und alle ihre Häupter kahl.
19 Sie werden ihr Silber auf die Gassen werfen, und ihr Gold wird zu Unrat werden. Ihr Silber und Gold kann sie nicht retten am Tag des grimmigen Zorns des Herrn ! Es wird ihre Seelen nicht sättigen und ihren Leib nicht füllen; denn es ist ihnen ein Anstoß zur Sünde geworden. 20 Seinen zierlichen Schmuck haben sie für [ihren] Hochmut verwendet, und sie haben ihre gräulichen und scheußlichen Bilder daraus gemacht. Darum habe ich es ihnen in Unrat verwandelt, 21 und ich will es den Fremden zum Raub und den Gottlosen auf Erden zur Beute geben, dass sie es entweihen .
22 Und ich will mein Angesicht von ihnen abwenden, und man wird meinen verborgenen [Schatz] entweihen; denn es werden Räuber dort hineinkommen und es entweihen.
23 Mache Ketten , denn das Land ist ganz mit Blutschuld erfüllt, und die Stadt ist voller Frevel ! 24 Ich aber will die schlimmsten Heidenvölker herbringen, dass sie ihre Häuser in Besitz nehmen ; und ich will dem Hochmut der Starken ein Ende machen, und ihre Heiligtümer sollen entweiht werden.
25 Die Angst kommt! Sie werden Frieden suchen und ihn nicht finden. 26 Unglück über Unglück kommt und eine Schreckensnachricht nach der anderen! Da werden sie vom Propheten ein Gesicht verlangen ; aber die Priester haben das Gesetz verloren und die Ältesten den Rat .
27 Der König wird trauern, und der Fürst wird sich in Entsetzen kleiden, und die Hände des Volkes im Land werden zittern. Ich will sie behandeln nach ihrem Wandel und sie richten , wie es ihnen gebührt ; so werden sie erkennen, dass ich der Herr bin!
Nun sitzen sie also wie ein Mörder in der Todeszelle.
Er hat viele Menschen getötet und in seinem Land steht darauf die Todesstrafe. Manchmal haben die Geschworenen Mitleid, weil es vielleicht mildernde Umstände gibt. Aber dieser Mörder hier ist hart und brutal und herzlos. Kein Anzeichen von Reue. So bekommt er, was er verdient – die Todesstrafe!
Überrascht ihn das jetzt? Weiss er nicht, dass in seinem Land die Todesstrafe gilt? Hatte er gehofft, nicht erwischt zu werden?
Ach, er hat so viel Geld aus all seinen Verbrechen angesammelt. Aber hilft ihm dies nun? Kann er damit sein Leben frei kaufen? Wohl nicht. Sein Besitz ist auf einmal völlig wertlos.
Der Tag der Hinrichtung steht bereits fest. Er kommt immer näher. Wie mag er sich jetzt wohl fühlen?
Würde es wirklich jetzt noch etwas ändern, wenn er nun bereute und sich entschukdigen würde? Könnte er die Hinrichtung damit abwenden? Könnte er damit seine Taten ungeschehen machen, für die er verurteilt wurde?
Sicherlich würde es den Angehörigen der Opfer gut tun, wenn er nun bereute – aber es wendet nicht die Strafe ab!
Sicherlich würde er mit seinem Gott noch vor seinem Tod ins Reine kommen, wenn er aufrichtig bereut – aber es wendet nicht die Hinrichtung ab. Es ändert „nur“ seinen Stand vor Gott.
Was ist wohl mit denen vom Volk, die nun aufrichtig bereuen? Hatte Gott nicht gesagt, sie würden alle vernichtet?
Nein! Er hat gesagt, dass einige fliehen werden und dann von den Völkern, wo sie Asyl suchen, bedrückt würden. Wir wissen ja, dass einige ins Exil nach Babylon gingen. Sie überlebten zwar, aber sie waren nicht frei.
Vielleicht erfährt ein Mörder sogar eine Begnadigung und die Todesstrafe wird ausgesetzt, weil das Gericht von seiner Reue und Umkehr beeindruckt ist. Aber er kommt ganz bestimmt nicht frei. Er wird sein ganzes restliches Leben im Gefängnis verbringen.
Wie gütig unser Gott ist, voller Liebe, Gnade und Barmherzigkeit. Und das, obwohl er hier gerade das harte – das Todesurteil – verkünden lässt!
Hesekiel 8 – Unfassbar, was im Haus des Herrn vor sich geht!
1 Und es geschah im sechsten Jahr , am fünften Tag des sechsten Monats, als ich in meinem Haus saß, und die Ältesten Judas saßen vor mir; da fiel dort die Hand Gottes , des Herrn, auf mich. 2 Und ich schaute, und siehe, eine Gestalt , die aussah wie Feuer; von seinen Lenden abwärts war er anzusehen wie Feuer, von seinen Lenden aufwärts aber war er anzusehen wie ein Lichtglanz, gleich dem Anblick von Goldschimmer. 3 Und er streckte etwas wie eine Hand aus und ergriff mich bei dem Haar meines Hauptes, und der Geist hob mich empor zwischen Himmel und Erde und brachte mich in Gesichten Gottes nach Jerusalem, an den Eingang des inneren Tores, das nach Norden schaut, wo ein Götzenbild der Eifersucht, das die Eifersucht [Gottes] erregt, seinen Standort hatte.
4 Und siehe, dort war die Herrlichkeit des Gottes Israels, in derselben Gestalt, wie ich sie im Tal gesehen hatte. 5 Und er sprach zu mir:
Menschensohn, hebe doch deine Augen auf nach Norden! Und ich hob meine Augen auf nach Norden, und siehe, da war nördlich vom Altartor dieses Götzenbild der Eifersucht, beim Eingang.
6 Da sprach er zu mir: Menschensohn, siehst du, was diese tun? Die großen Gräuel , welche das Haus Israel hier begeht, sodass ich mich von meinem Heiligtum entfernen muss? Aber du wirst noch mehr große Gräuel sehen!
7 Und er führte mich zum Eingang des Vorhofs ; und ich schaute, und siehe, da war ein Loch in der Wand. 8 Da sprach er zu mir: Menschensohn, durchbrich doch die Wand! Als ich nun die Wand durchbrach, siehe, da war eine Tür. 9 Und er sprach zu mir: Geh hinein und sieh die schlimmen Gräuel , die sie hier verüben!
10 Da ging ich hinein und schaute, und siehe, da waren allerlei Bildnisse von Gewürm und gräulichem Getier, auch allerlei Götzen des Hauses Israel ringsum an die Wand gezeichnet. 11 Und vor ihnen standen 70 Männer von den Ältesten des Hauses Israel, und mitten unter ihnen stand Jaasanja, der Sohn Schaphans ; und jeder von ihnen hatte eine Räucherpfanne in seiner Hand, und der Duft einer Weihrauchwolke stieg auf.
12 Da sprach er zu mir: Menschensohn, hast du gesehen, was die Ältesten des Hauses Israel im Finstern tun, jeder in seinen Bilderkammern? Denn sie sagen: Der Herr sieht uns nicht ; der Herr hat dieses Land verlassen!
13 Danach sprach er zu mir: Du wirst noch mehr große Gräuel sehen, die sie begehen! 14 Und er führte mich zu dem Eingang des Tores am Haus des Herrn , das gegen Norden liegt; und siehe, dort saßen Frauen , die den Tammuz beweinten. 15 Da sprach er zu mir: Hast du das ge-sehen, Menschensohn? Du wirst noch mehr und größere Gräuel sehen als diese!
16 Und er führte mich in den inneren Vorhof des Hauses des Herrn ; und siehe, am Eingang zum Tempel des Herrn , zwischen der Halle und dem Altar, waren etwa 25 Männer; die kehrten dem Tempel des Herrn den Rücken , ihr Angesicht aber nach Osten; und sie warfen sich nach Osten anbetend vor der Sonne nieder.
17 Da sprach er zu mir: Hast du das ge-sehen, Menschensohn? Ist es dem Haus Juda zu wenig, die Gräuel zu tun, die sie hier verüben, dass sie auch das Land mit Frevel erfüllen und mich immer wieder zum Zorn reizen ? Und siehe, sie halten grüne Zweige an ihre Nase!
18 So will denn auch ich in meinem grimmigen Zorn handeln; mein Auge soll sie nicht verschonen, und ich will mich nicht über sie erbarmen; und wenn sie mir auch mit lauter Stimme in die Ohren schreien, so werde ich sie doch nicht erhören !
Unfassbar, was so alles im Haus des Herrn vorgeht.
Jeder aufrichtige Anbeter Gottes wird diese Gräuel nicht ertragen können. Sie sind für uns ein Anstoß und alles schreit danach, diesen Tempel – der ja Gottes Haus ist und damit heilig – von all dem Dreck zu säubern!
Erinnert uns dies an etwas?
Jesus hat zwei Mal den Tempel gereinigt. Warum? Über ihn und das, was er tat, wurde vorher gesagt: „der Eifer für dein Haus wird mich verzehren“ (Johannes 2:13-25; Matthäus 21:12, siehe auch den Artikel „Beweise Eifer für die wahre Anbetung“)
Wieviel Eifer haben wir für unseren Gott, sein Wort und sein Haus?
Ist es uns egal, wenn sein Name in den Schmutz gezogen wird, sich die Menschen nicht dafür interessieren, was unser Gott uns zu sagen hat – und wenn es in den Gemeinden, unserer Gemeinde, schlimmer zugeht, als draussen in der Welt?
Hesekiel 9 – woher wissen wir, worum es bei dem geht, worüber die Gerechten „seufzen und stöhnen“?
1 Und er rief mir mit lauter Stimme in die Ohren und sprach: Kommt herbei, ihr Aufseher über die Stadt! Jeder nehme seine Zerstörungswaffe in die Hand! 2 Und siehe, da kamen sechs Männer auf dem Weg vom oberen Tor her, das nach Norden schaut, und jeder hatte seine Waffe zum Zerschlagen in der Hand; in ihrer Mitte aber war ein Mann, der trug ein leinenes Gewand und hatte ein Schreibzeug an seiner Hüfte; diese gingen hinein und stellten sich neben den ehernen Altar. 3 Da erhob sich die Herrlichkeit des Gottes Israels von dem Cherub, über dem sie gewesen war, hin zur Schwelle des Hauses; und er rief dem Mann zu, der das leinene Gewand trug und das Schreibzeug an der Hüfte hatte.
4 Und der Herr sprach zu ihm: Geh mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem und mache ein Zeichen auf die Stirn der Leute, die seufzen und jammern über all die Gräuel, die in ihrer Mitte verübt werden! 5 Zu den anderen aber sprach er vor meinen Ohren: Geht hinter ihm her durch die Stadt und erwürgt; euer Auge soll nicht verschonen, und ihr dürft euch nicht erbarmen. 6 Tötet, vernichtet Greise, junge Männer und Jungfrauen, Kinder und Frauen! Von denen aber, die das Zeichen tragen, rührt niemand an! Und bei meinem Heiligtum sollt ihr anfangen!
Da fingen sie bei den Ältesten an, die vor dem Tempel waren.
7 Und er sprach zu ihnen: Verunreinigt das Haus und füllt die Vorhöfe mit Erschlagenen! Geht hinaus! Da gingen sie hinaus und erwürgten in der Stadt.
8 Und es geschah, als sie so würgten und [nur] ich noch übrig war, da fiel ich auf mein Angesicht, schrie und sprach: Ach, Herr, Herr , willst du in deinem Zorn, den du über Jerusalem ausgießt, den ganzen Überrest von Israel umbringen ?
9 Da antwortete er mir: Die Sünde des Hauses Israel und Juda ist überaus groß! Das Land ist voll Blut und die Stadt voll Unrecht ; denn sie sagen: »Der Herr hat das Land verlassen!« und »Der Herr sieht es nicht!«
10 So soll auch mein Auge sie nicht verschonen, und ich will mich nicht erbarmen, sondern ihren Wandel will ich auf ihren Kopf bringen!
11 Und siehe, der Mann, der das leinene Gewand trug und das Schreibzeug an seiner Hüfte hatte, brachte eine Meldung und sprach: Ich habe getan, wie du mir befohlen hast!
Das hört sich jetzt sehr brutal an. Aber vor dem Gemetzel ging ja der Mann mit dem Schreibzeug durch die Stadt und kennzeichnete die Leute.
Wonach tat er das?
Alle, die sich von den gottlosen Verhältnissen abgestoßen fühlten – und das auch ganz offen sagten – bekamen das Kennzeichen und wurden verschont!
Alle anderen waren wohl ebenfalls Götzendiener, oder sie hatten nichts dagegen. Somit hatten auch die die Strafe verdient, die nichts dazu sagten.
Hart?
Das erinnert mich an das, was seinerzeit unter Hitler passiert ist. Nicht nur diejenigen, die aktiv daran teilhatten, waren schuldig. Immer wieder kommt der Vorwurf, dass so viele geschwiegen hatten. Dass sie davon wußten, sahen, wie ihre Nachbarn abgeholt und enteignet wurden – und nichts gesagt hatten.
Sie werden ebenfalls als schuldig angesehen, weil man der Meinung ist, dass Hitler nicht so weit hätte gehen können, wenn das Volk aufbegehrt hätte.
Jehova sieht dies wohl ebenso, denn hier werden auch diejenigen vernichtet, die nicht über diese schlimmen Zustände geseufzt und gestöhnt hatten.
Woher wissen wir, dass es sich dabei nicht um die Kritik daran gehandelt hatte, dass sie es selbst so schwer hatten? Denn heute seufzen und stöhnen eigentlich fast alle Menschen, weil es ihnen nicht so gut geht, wie sie es sich wünschen. Aber oftmals geht es ihnen dabei nur um sich selbst und ihre eigene Bequemlichkeit. Das erinnert mich an einen Psychologenkongress, den wir letztens auf bibeltv gesehen hatten:
Es wurde gesagt, dass jeder Mensch ein Unrechtsbewusstsein hat. Spätestens dann, wenn ihm selbst Unrecht zugefügt wird.
Aber das ist nicht das, was Gott von seinen Anbetern erwartet. Er will Selbsosigkeit. Er will, dass wir für einander da sind, was auch das Beispiel vom barmherzigen Samariter zeigt und das, was Jesus dazu sagte, wen wir zu unseren Festen einladen sollten (Lukas 10:25-37). Also konnte es das Kennzeichen nicht dafür geben, dass sie sich aufregten, dass sie selbst es so schlecht hatten 😉
Das, worüber sich diejenigen aufregen, die das Zeichen bekommen, hat nichts mit ihren eigenen egoistischen Wünschen oder Bedürfnissen zu tun. Es geht um Ungerechtigkeit und Gottlosigkeit an sich. Es ist ein Eifer für Gottes Pläne und Maßstäben.
Besonders schön wird dies in der Volxbibel gezeigt, wenn es dort in Vers 4 heißt:
In Jerusalem gibt es einige Leute, die unter dem ganzen Mist sehr gelitten haben, der in Jerusalem gelaufen ist. Ich mein diesen ganzen ätzenden Kram mit den Plastikgöttern und so, mach denen mal ein Zeichen auf die Stirn.
Interessant, denn dies ist die einzige Übersetzung, die ich gefunden habe, die das so deutlich definiert. Warum eigentlich? Sie ist die, bei der ich das am allerletzten erwartet hätte!
Wo würden wir heute stehen, wenn der mit dem Schreibzeug heute das Kennzeichen anbringen soll? Würden wir es erhalten?
Hesekiel 10 – die Frage nach dem Grund der Wiederholung bleibt weiterhin offen
1 Und ich schaute, und siehe, auf der [Himmels-]Ausdehnung , die über dem Haupt der Cherubim war, befand sich etwas wie ein Saphirstein; etwas, das wie das Gebilde eines Thrones aussah, erschien über ihnen. 2 Und er redete mit dem Mann , der das leinene Gewand trug, und sagte: Geh hinein zwischen das Räderwerk unter dem Cherub und fülle deine Hände mit glühenden Kohlen , die zwischen den Cherubim sind, und streue sie über die Stadt! Da ging er vor meinen Augen hinein.
3 Und die Cherubim standen auf der rechten Seite des Hauses, als der Mann hineinging; die Wolke aber erfüllte den inneren Vorhof. 4 Da erhob sich die Herrlichkeit des Herrn von dem Cherub zur Schwelle des Hauses hin, und der Tempel wurde von der Wolke erfüllt , und der Vorhof war voll vom Glanz der Herrlichkeit des Herrn .
5 Und man hörte das Rauschen der Flügel der Cherubim bis in den äußeren Vorhof, gleich der Stimme Gottes, des Allmächtigen, wenn er redet.
6 Und es geschah, als er dem Mann, der das leinene Gewand trug, gebot und sprach: Hole Feuer [aus dem Raum] zwischen dem Räderwerk, zwischen den Cherubim!, da ging dieser hinein und trat neben das Rad. 7 Da streckte ein Cherub seine Hand zwischen die Cherubim, nach dem Feuer, das zwischen den Cherubim war, und nahm davon und gab es dem, der das leinene Gewand trug, in die Hände; der nahm es und ging hinaus.
8 Und es wurde an den Cherubim etwas wie eine Menschenhand unter ihren Flügeln sichtbar. 9 Und ich schaute, und siehe, da waren vier Räder bei den Cherubim; ein Rad bei dem einen Cherub und das andere Rad bei dem anderen Cherub; die Räder aber waren anzusehen wie der Glanz eines Chrysolithsteins . 10 Dem Ansehen nach waren sie alle vier von ein und derselben Gestalt, als wäre ein Rad mitten in dem anderen. 11 Wenn sie gingen , so gingen sie nach ihren vier Seiten; keines wandte sich um, wenn es ging; sondern wohin sich das Haupt wandte, dahin gingen sie, ihm nach, und sie wandten sich nicht um im Gehen. 12 Ihr ganzer Leib und ihr Rücken und ihre Hände und ihre Flügel, auch die Räder waren alle ringsum voller Augen; alle vier hatten ihre Räder. 13 Und ihre Räder, sie nannte er vor meinen Ohren »Räderwerk«. 14 Aber jeder einzelne [Cherub] hatte vier Gesichter; das erste war das Gesicht eines Cherubs, das zweite das Gesicht eines Menschen, das dritte das Gesicht eines Löwen und das vierte das Gesicht eines Adlers.
15 Und die Cherubim erhoben sich. Es war das lebendige Wesen , das ich am Fluss Kebar gesehen hatte. 16 Wenn nun die Cherubim gingen, so gingen auch die Räder neben ihnen mit; und wenn die Cherubim ihre Flügel schwangen, um sich von der Erde emporzuheben, so wandten sich auch die Räder nicht von ihrer Seite. 17 Wenn jene stillstanden, so standen auch diese still; wenn jene sich emporhoben, so erhoben sich auch die Räder mit ihnen; denn der Geist des lebendigen Wesens war in ihnen.
18 Und die Herrlichkeit des Herrn ging von der Schwelle des Tempels hinweg und stellte sich über die Cherubim.
19 Da schwangen die Cherubim ihre Flügel und erhoben sich von der Erde vor meinen Augen, als sie hinausgingen, auch die Räder , die mit ihnen vereint waren. Aber beim Eingang des östlichen Tores am Haus des Herrn blieben sie stehen, und oben über ihnen war die Herrlichkeit des Gottes Israels.
20 Es war das lebendige Wesen , das ich am Fluss Kebar unter dem Gott Israels gesehen hatte; und ich erkannte, dass es Cherubim waren. 21 Jeder hatte vier Gesichter und jeder vier Flügel, und etwas wie Menschenhände war unter ihren Flügeln. 22 Was aber die Gestalt ihrer Gesichter betrifft, so waren es die gleichen Gesichter, die ich am Fluss Kebar gesehen hatte, ihre Erscheinung und sie selbst. Jeder ging gerade vor sich hin.
Warum wird das mit den vier lebenden Geschöpfen in diesem Kapitel immer wieder erwähnt?
Warum immer wieder die gleichen Details? Warum dreimal hintereinander die selbe Beschreibung – in ein und demselben Kapitel?
Hatten wir die Frage nicht bereits? Warum erinnere ich mich nicht an die Antwort?
Ah ja – weil ich keine Antwort gefunden hatte ;-(
Ich habe auf Bibelkommentare.de zwar zwei interessante Abhandlungen zu Hesekiel 10 gefunden – aber leider keine Antwort auf meine Frage.
Hesekiel 11 – „in ihr Herz geschrieben“ = „errettet“
1 Und der Geist hob mich empor und führte mich zum östlichen Tor des Hauses des Herrn , das nach Osten sieht. Und siehe, 25 Männer waren am Eingang des Tores, unter denen ich Jaasanja, den Sohn Assurs, und Pelatja, den Sohn Benajas, die Obersten des Volkes, erblickte.
2 Und er sprach zu mir: Menschensohn, das sind die Leute, die auf Unheil sinnen und bösen Rat erteilen in dieser Stadt! 3 Sie sagen: »Wird man nicht bald wieder Häuser bauen? Sie ist der Topf und wir das Fleisch!«
4 Darum sollst du gegen sie weissagen! Weissage, Menschensohn! 5 Und der Geist des Herrn fiel auf mich und sprach zu mir: Sage: So spricht der Herr : Ihr, das Haus Israel, redet so; und was in eurem Geist aufsteigt, weiß ich wohl! 6 Ihr habt viele in dieser Stadt umgebracht und habt ihre Gassen mit Erschlagenen gefüllt. 7 Darum, so spricht Gott , der Herr: Eure Erschlagenen, die ihr in [Jerusalem] hingestreckt habt, sind das Fleisch, und [Jerusalem] ist der Topf ; euch aber wird man aus ihm hinausführen !
8 Ihr fürchtet das Schwert, aber das Schwert will ich über euch bringen!, spricht Gott , der Herr. 9 Ich will euch aus [Jerusalems] Mitte hinausführen und euch an Fremde ausliefern und das Urteil an euch vollstrecken. 10 Ihr sollt durchs Schwert fallen; auf dem Gebiet Israels will ich euch richten ,
und ihr sollt erkennen , dass ich der Herr bin!
11 Diese [Stadt] wird nicht euer Topf sein, und ihr werdet nicht das Fleisch darin sein, sondern ich will euch richten auf dem Gebiet Israels!
12 Und ihr sollt erkennen , dass ich der Herr bin, in dessen Satzungen ihr nicht gewandelt und dessen Rechtsbestimmungen ihr nicht gehalten habt; sondern nach den Bräuchen der Heidenvölker , die um euch her sind, habt ihr gehandelt.
13 Und es geschah, während ich weissagte, da starb Pelatja , der Sohn Benajas. Und ich fiel nieder auf mein Angesicht und schrie mit lauter Stimme und sprach: Ach, Herr, Herr , willst du den Überrest Israels gänzlich aufreiben ?
14 Da erging das Wort des Herrn an mich folgendermaßen:
15 Menschensohn, deine Brüder, ja, deine Brüder, deine Verwandten und das ganze Haus Israel, sie alle sind es, von denen die Einwohner Jerusalems sagen: »Sie sind fern vom Herrn ; uns aber ist dieses Land zum Besitztum gegeben!« 16 Darum sollst du zu ihnen sagen: So spricht Gott , der Herr:
Ich habe sie wohl in die Ferne unter die Heidenvölker gebracht und in die Länder zerstreut ; aber ich bin ihnen doch für eine kurze Zeit zum Heiligtum geworden in den Ländern, in die sie gekommen sind. 17 Darum sprich: So spricht Gott , der Herr:
Ich will euch aus den Völkern sammeln und euch aus den Ländern, in die ihr zerstreut worden seid, wieder zusammenbringen und euch das Land Israel wieder geben! 18 Und sie werden dahin kommen und alle seine Scheusale und seine Gräuel daraus entfernen.
19 Ich aber will ihnen ein einiges Herz geben, ja, ich will einen neuen Geist in euer Innerstes legen; und ich will das steinerne Herz aus ihrem Leib nehmen und ihnen ein fleischernes Herz geben, 20 damit sie in meinen Satzungen wandeln und meine Rechtsordnungen bewahren und sie tun; und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein.
21 Denen aber, deren Herz ihren Gräueln und Scheusalen nachwandelt, will ich ihren Wandel auf ihren Kopf vergelten ! spricht Gott , der Herr.
22 Danach hoben die Cherubim ihre Flügel empor, und die Räder [gingen] vereint mit ihnen, und die Herrlichkeit des Gottes Israels war oben über ihnen. 23 Und die Herrlichkeit des Herrn stieg auf, mitten aus der Stadt, und blieb stehen auf dem Berg, der östlich von der Stadt liegt.
24 Mich aber nahm der Geist und führte mich im Gesicht, im Geist Gottes, wieder nach Chaldäa zu den Weggeführten; und die Erscheinung, die ich gesehen hatte, hob sich von mir hinweg.
25 Und ich redete zu den Weggeführten alle Worte des Herrn , die er mich hatte schauen lassen.
Der Teil, wo ER davon spricht, dass er sein Wort in die Herzen der Menschen schreiben will, erinnert mich an das, worüber Thom und ich uns heute morgen unterhalten hatten:
Endlich habe ich das Lied gefunden, was mir Nachts immer so gefällt und von dem ich gestern im Hauskreis noch nicht sagen konnte, von wem es war und worum es ging. Weil leider schlafe ich zu der Zeit meist ein und tagsüber achte ich nie so sehr auf den Text. Es ist das Lied „Wieder neu“ von Chris Muehlan und es handelt in gewisser Form davon, dass wir als Christen wiedergeboren werden, eine völlig neue Schöpfung sind. Dies betrifft nicht nur die Gesalbten, denn jeder Christ sollte „seine alte Persönlichkeit ausziehen und die neue anziehen“. Wir haben ja auch in den vergangenen Jahren viel darüber nachgedacht.
Nun bin ja gerade dabei, die Mediathek auszubauen und dabei die Ansprachen noch mal zu hören und zu lesen und sie nicht nur Kategorien zuzuordnen, sondern auch Tabs zuzuweisen, damit man zum Bibellesen auch die passenden Ansprachen besser findet. Dabei bin ich in einer älteren Ansprache von Bayless Conley über einen Gedanken zum Thema „errettet“ gestoßen. Bisher hatte ich immer gedacht, wenn Christen davon reden, dass sie dann und dann errettet wurden, dass es um einen magischen Moment ging und dabei bleibt es dann. Ich kann mich daran erinnern, dass wir unter Brüdern oft über solche Menschen „gespottet“ hatten, weil sie (wie wir annahmen) meinen: „Einmal errettet – immer errettet“. Das konnte ja nicht sein.
Aber Bayless Conley erzählt in dieser – schon sehr alten – Ansprache, was mit dem Begriff eigentlich gemeint ist und mein Mann und ich schämen uns im Nachhinein über jeden spöttischen Gedanken oder Wort darüber!
Es geht bei dem Begriff darum, dass diejenigen, die „errettet wurden‘, eine persönliche Begegnung mit Gott hatten, die ihr ganzes Leben verändert hat. Im Prinzip sind sie „wiedergeboren“, haben eine völlig „neue Persönlichkeit“ angezogen, und sind so von der Liebe Jehovas erfüllt, dass sie sich gedrängt fühlen, ihrem Gott „ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern“ (wie er in der aktuellen Ansprache sagt).
Man muss ihnen nicht sagen, was sie tun sollen oder nicht tun dürfen – es reicht, dass sie in Gottes Wort davon lesen. In dem Moment, wo sie es lesen, können sie gar nicht anders: sie wollen es umsetzen. Er erzählt dabei eine Geschichte von einem Mann, der unverheiratet mit einer Frau zusammenlebt. Dann hat er – nach seiner Begegnung mit Gott und Jesus, dem Moment, wo er „errettet wurde“ – in der Bibel gelesen, dass dies nicht in Ordnung ist. Unverzüglich unternimmt er die nötigen Schritte und räumt seine Sachen in die Garage und zieht dort ein, bis sie verheiratet sind. Weil er sich nicht sicher ist, ob diese räumliche Trennung ausreichend ist (er hat auch keinen Sex mehr mit ihr), fragt er seinen Pastor, ob diese Entfernung weit genug sei, oder ob er besser in die Garage ziehen solle.
Wir mögen darüber schmunzeln, aber dieser Mann war wirklich errettet. Niemand mußte ihm sagen, dass er nicht weiter so mit der Frau leben konnte. Es reichte aus, dass er es in der Bibel las.
Weil er so sehr von Gott und seiner Liebe erfüllt war, wollte er unbedingt diesem Gott etwas zurück geben und ihm zeigen, wie sehr er IHN liebt und dass er so denken möchte, wie Gott. Jehova selbst fordert uns in seinem Wort ja auch dazu auf, „das zu lieben, was Gott liebt und zu hassen, was er hasst“ (Amos 5:15, Psalm 97:10, Römer 12:9)
Falls du das Ganze lesen willst, hier findest du die Ansprache: „Aufrecht leben“
Aber genau das ist es, wovon Hesekiel hier spricht, wenn Jehova sagt, er würde ihnen sein Gesetz „in ihr Herz legen“.
Alles andere ist nur eine Religion – aber nicht Liebe und Anbetung des wahren Gottes. Ganz egal, wie sich die Religionsorganisation nennt, der wir angehören und ganz egal, ob wir selbst glauben, dass diese die einzig wahre Religion ist und auch ganz egal, ob wir davon überzeugt sind, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden! (Sprüche 14:12, Matthäus 7:21).
Hesekiel 12 – das Bibellesen bleibt immer wieder spannend, weil …
1 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 2 Menschensohn, du wohnst inmitten eines widerspenstigen Hauses, das Augen hat zum Sehen und doch nicht sieht, Ohren zum Hören und doch nicht hört; denn sie sind ein widerspenstiges Haus.
3 Darum, du Menschensohn, bereite dir die Sachen zum Fortziehen und zieh bei Tag vor ihren Augen fort! Vor ihren Augen sollst du von deinem Wohnort an einen anderen Ort ziehen; vielleicht werden sie es bemerken, denn sie sind ein widerspenstiges Haus. 4 Du sollst deine Sachen bei Tag vor ihren Augen heraustragen wie Sachen gepackt zum Auswandern; du aber sollst am Abend vor ihren Augen fortziehen, wie man auszieht, wenn man auswandern will!
5 Du sollst vor ihren Augen die Wand durchbrechen und [deine Sachen] durch sie hinaustragen. 6 Du sollst sie vor ihren Augen auf die Schulter nehmen und sie in der Finsternis hinaustragen. Verhülle aber dein Angesicht, damit du das Land nicht siehst; denn ich habe dich zu einem Wahrzeichen gemacht für das Haus Israel!
7 Da machte ich es so, wie mir befohlen war; meine Sachen brachte ich gepackt wie zum Auswandern bei Tag hinaus; und am Abend durchbrach ich mit der Hand die Wand; als es aber finster wurde, nahm ich sie auf meine Schulter und trug sie vor ihren Augen hinaus.
8 Aber am Morgen früh erging das Wort des Herrn an mich folgendermaßen: 9 Menschensohn, hat nicht das Haus Israel, das widerspenstige Haus, zu dir gesagt: » Was tust du da?« 10 Sage zu ihnen: So spricht Gott , der Herr:
Diese Last gilt dem Fürsten in Jerusalem und dem ganzen Haus Israel, in deren Mitte sie wohnen. 11 Sage: Ich bin für euch ein Wahrzeichen! Wie ich es gemacht habe, so soll es ihnen gehen!
In die Verbannung, in die Gefangenschaft müssen sie wandern! 12 Und der Fürst, der in ihrer Mitte ist, wird seine Schulter beladen und sich im Finstern davonmachen. Man wird durch die Mauer brechen, um ihn da hinauszuführen; er wird sein Angesicht verhüllen, damit er mit seinen Augen das Land nicht ansehen muss.
13 Ich will auch mein Fanggarn über ihn ausspannen, und er wird in meinem Netz gefangen werden; und ich will ihn nach Babel führen, in das Land der Chaldäer; aber er wird es nicht sehen; und dort soll er sterben .
14 Und alles, was um ihn her ist, seine Helfer und seine Truppen, will ich in alle Winde zerstreuen und das Schwert hinter ihnen ziehen .
15 Dann werden sie erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich sie unter die Heidenvölker zerstreut und in die Länder verjagt habe.
16 Und ich will von ihnen einige Männer übrig lassen vom Schwert, vom Hunger und von der Pest, damit sie unter den Heiden, unter die sie kommen, alle ihre Gräuel erzählen; und sie sollen erkennen , dass ich der Herr bin!
17 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 18 Menschensohn, du sollst dein Brot mit Zittern essen und dein Wasser mit Furcht und Sorgen trinken; 19 und du sollst zu dem Volk des Landes sagen: So spricht Gott , der Herr, von den Einwohnern Jerusalems im Land Israel: Sie müssen ihr Brot mit Sorgen essen und ihr Wasser mit Entsetzen trinken, weil ihr Land verödet wird, seiner Fülle beraubt wegen der Gewalttat aller derer, die darin wohnen. 20 Die bewohnten Städte sollen verwüstet werden und das Land öde, damit ihr erkennt , dass ich der Herr bin!
21 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 22 Menschensohn, was ist das für ein Sprichwort, das ihr im Land Israel gebraucht, indem ihr sagt: »Die Tage ziehen sich hinaus, und es wird nichts aus allen Offenbarungen «? 23 Darum sprich zu ihnen: So spricht Gott , der Herr: Ich will diesem Sprichwort ein Ende machen, dass man es in Israel nicht mehr als Sprichwort gebrauchen wird! Du aber sprich zu ihnen: Die Tage sind nahe, und jedes Wort der Offenbarung [trifft bald ein]! 24 Denn es soll künftig kein lügenhaftes Gesicht und keine schmeichelhafte Wahrsagung mehr geben inmitten des Hauses Israel.
25 Denn ich, der Herr , ich rede; das Wort, das ich rede, das soll auch geschehen und nicht weiter hinausgezögert werden. Ja, ich will in euren Tagen , du widerspenstiges Haus, ein Wort reden und es auch vollbringen!, spricht Gott , der Herr.
26 Weiter erging das Wort des Herrn an mich folgendermaßen: 27 Menschensohn, siehe, das Haus Israel spricht: »Das Gesicht, das er gesehen hat, erfüllt sich erst in vielen Tagen, und er weissagt von fernen Zeiten!« 28 Darum sage zu ihnen: So spricht Gott , der Herr: Keines meiner Worte soll mehr hinausgezögert werden; das Wort, das ich gesprochen habe, soll auch geschehen!, spricht Gott , der Herr.
Na, jetzt wird es wohl auch der Dümmste vom Volk kapiert haben. Hier bleibt kein Platz für Mißverständnisse!
Aber dass er sich wie zum Auswandern vorbereiten sollte, war mir bisher nicht aufgefallen. Wie übersetzen denn das die NW, Luther und Hoffnung für alle?
Hm, die NW und die HfA sprechen vom Exil oder Flüchtlingsgepäck. Auch im Hesekiel-Buch wird es wohl so gestanden haben.
Aber wahrscheinlich ist es normal, dass man „kein Auge“ für die Details hat, wenn man sich nicht so auskennt. Wir hatten es ja bereits vor einiger Zeit damit verglichen, was ein Tourist von einem Aussichtsturm sieht und im Gegensatz dazu ein Einheimischer 😉
Das Ganze hat ja auch den Vorteil, dass das Bibellesen niemals langweilig wird und wir immer noch etwas Neues entdecken können.
Besonders gefreut hat uns vorgestern, dass sich Joshua nun uns beim Bibellesen angeschlossen hat. Er ist nun 8, hat seine erste eigene Bibel bekommen und sogar aktiv beim Hauskreis mitgemacht. Man konnte sehen, dass er sich auf die Verse – Jesus mit 12 Jahren im Tempel, Lukas – vorbereitet hatte. Sehr schön auch, was die Mama dazu erzählt hatte; er hatte die Eltern gefragt, wie alt man eigentlich sein muss, um die ganze Bibel durchzulesen 😉 hinterher zu Hause sagte Thom, dass wohl er „Schuld“ sei. Denn Joshua hatte immer dicke Bücher mit Hingabe gelesen und Thom sagte, wenn er davon alle durch hat, kann er ja mit der Bibel anfangen. Das Tolle ist, dass es von der Reihe, die er so verschlungen hatte, 6 Teile gibt und er erst das 4. ausgelesen hat. Wie begeisternd und ermunternd nicht nur für die Eltern, sondern auch für uns.
Also Jpshua: Herzlich Willkommen im Kreis der Bibelleser. Es wird aufregend und spannend für dich werden und ich verspreche dir, es wird auch noch bis ins hohe Alter spannend bleiben, auch dann, wenn du immer wieder von vorn anfängst! 🙂
Hesekiel 13 – wer hat Schuld, die Frauen oder die, die auf sie hören?
1 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 2 Menschensohn, weissage gegen die Propheten Israels, die weissagen, und sage zu denen, die aus ihrem eigenen Herzen weissagen: Hört das Wort des Herrn ! 3 So spricht Gott , der Herr: Wehe den törichten Propheten, die ihrem eigenen Geist folgen und dem, was sie nicht gesehen haben!
4 O Israel, deine Propheten sind wie Schakale in den Ruinen geworden! 5 Ihr seid nicht in die Risse getreten und habt keine Mauer um das Haus Israel gebaut, damit es im Kampf standhalten könnte am Tag des Herrn ! 6 Sie schauen Trug und lügenhafte Wahrsagung, sie, die sagen: »So spricht der Herr !«, obwohl der Herr sie nicht gesandt hat; und sie machen [dem Volk] Hoffnung, dass [ihr] Wort sich erfülle . 7 Habt ihr nicht trügerische Gesichte gesehen und lügenhafte Wahrsagung ausgesprochen und dabei gesagt: »So spricht der Herr !«, während ich doch nicht geredet habe?
8 Darum, so spricht Gott , der Herr: Weil ihr Trug redet und Lügen schaut, darum, siehe , komme ich über euch! Das spricht Gott , der Herr. 9 Und meine Hand soll über die Propheten kommen, die Trug schauen und Lügen wahrsagen. Sie sollen nicht dem geheimen Rat meines Volkes angehören und nicht in das Verzeichnis des Hauses Israel eingetragen werden; sie sollen auch nicht in das Land Israel kommen
– ja, ihr werdet erkennen , dass ich Gott , der Herr bin! -,
10 darum, ja, darum, weil sie mein Volk irregeführt und von Frieden geredet haben, wo doch kein Friede ist.
Jener baut eine Wand, und diese übertünchen sie mit Kalk ! 11 So sage nun denen, die mit Kalk tünchen, dass sie fallen wird! Es soll ein überschwemmender Platzregen kommen, und Hagelsteine werden fallen, und ein Sturmwind wird losbrechen. 12 Ja, siehe, die Wand wird fallen! Wird man dann nicht zu euch sagen: Wo ist nun die Tünche, die ihr darübergetüncht habt?
13 Darum, so spricht Gott , der Herr: Ich lasse in meinem Grimm einen Sturmwind hervorbrechen, und ein überschwemmender Platzregen soll durch meinen Zorn kommen und Hagelsteine durch meinen Grimm zur Vernichtung. 14 Und die Wand, die ihr mit Kalk getüncht habt, will ich niederreißen und zu Boden werfen, dass ihr Fundament aufgedeckt wird und [Jerusalem] fällt und ihr in ihrer Mitte umkommt;
und ihr werdet erkennen , dass ich der Herr bin.
15 So will ich meinen Grimm vollstrecken an dieser Wand und an denen, die sie mit Kalk getüncht haben, und zu euch sagen: Die Wand ist nicht mehr, und die, welche sie getüncht haben, sind auch nicht mehr, 16 nämlich die Propheten Israels, die über Jerusalem weissagen und Gesichte des Friedens für sie schauen, wo doch kein Friede ist, spricht Gott , der Herr.
17 Und du, Menschensohn, richte dein Angesicht gegen die Töchter deines Volkes, die aus ihrem eigenen Herzen weissagen, und weissage gegen sie, 18 und sprich: So spricht Gott , der Herr: Wehe den Frauen, die Binden nähen für jedes Handgelenk und Kopfhüllen verfertigen für Köpfe jeder Größe, um Seelen zu fangen ! Wollt ihr die Seelen meines Volkes fangen, um eure eigenen Seelen am Leben zu erhalten?
19 Ihr entweiht mich bei meinem Volk für einige Hände voll Gerste und für etliche Bissen Brot , um Seelen zu töten , die nicht sterben sollten, und Seelen am Leben zu erhalten, die nicht leben sollten, indem ihr mein Volk anlügt, das Lügen gern Gehör schenkt!
20 Darum, so spricht Gott , der Herr: Siehe , ich komme über eure Binden, mit denen ihr [sie] fangt; ich will die Seelen wegfliegen lassen [wie Vögel]! Ich will sie euch von den Armen wegreißen und die Seelen, die ihr fangt, freilassen ; ich [will] die Seelen wegfliegen lassen [wie Vögel]! 21 Und ich will eure Kopfhüllen zerreißen und mein Volk aus eurer Hand erretten, damit sie künftig nicht mehr als Beute in eure Hand fallen;
und ihr sollt erkennen , dass ich der Herr bin.
22 Weil ihr das Herz des Gerechten mit Betrug kränkt, den ich doch nicht gekränkt haben will, dagegen die Hände des Gottlosen stärkt, damit er sich ja nicht von seinem bösen Weg bekehrt und am Leben bleibt, 23 darum sollt ihr künftig keinen Trug mehr schauen und keine Wahrsagerei mehr treiben, sondern ich will mein Volk aus eurer Hand erretten ,
und ihr sollt erkennen , dass ich der Herr bin!
Eine ernste Sache, die aber auf Gegenseitigkeit beruht:
Die Propheten und die Frauen, die Lügen reden, haben nur deshalb solchen Erfolg, weil die Zuhörer nicht die Wahrheit, sondern lieber Lügen hören wollen.
Sie sind mit denjenigen „Christen“ zu vergleichen, die sich Rat holen und so lange immer wieder andere fragen, bis sie die Antwort bekommen – ganz im Gegensatz zu denjenigen, die wirklich errettet sind 😉
Wie wir gesehen haben, haben diese keinen Glauben und sind keine wahren Christen – sondern sie gehören nur einer Religion an!
1 Und es kamen etliche Männer von den Ältesten Israels zu mir und setzten sich vor mich hin. 2 Da erging das Wort des Herrn an mich folgendermaßen:
3 Menschensohn, diese Männer haben ihre Götzen in ihr Herz geschlossen und den Anstoß zu ihrer Missetat vor ihr Angesicht gestellt! Sollte ich mich wirklich von ihnen befragen lassen? 4 Darum rede mit ihnen und sprich zu ihnen: So spricht Gott , der Herr: Jedermann vom Haus Israel, der seine Götzen in sein Herz schließt und den Anstoß zu seiner Missetat vor sein Angesicht stellt und zu dem Propheten kommt, demjenigen, der kommt, will ich, der Herr selbst, nach der Menge seiner Götzen antworten, 5 um dem Haus Israel ans Herz zu greifen, weil sie sich von mir entfremdet haben um aller ihrer Götzen willen.
6 Darum sprich zu dem Haus Israel: So spricht Gott , der Herr: Kehrt um und wendet euch ab von euren Götzen, und wendet eure Angesichter von allen euren Gräueln ab! 7 Denn jedermann vom Haus Israel oder von den Fremdlingen , die unter Israel wohnen, der sich von mir abkehrt und seine Götzen in sein Herz schließt und den Anstoß zu seiner Missetat vor sein Angesicht stellt und [dennoch] zu dem Propheten kommt, um mich durch ihn zu befragen, dem will ich, der Herr , selbst antworten. 8 Und ich will mein Angesicht gegen diesen Mann richten und ihn zum Zeichen und Sprichwort machen, und ich will ihn ausrotten aus der Mitte meines Volkes;
und so sollt ihr erkennen , dass ich der Herr bin!
9 Und wenn der Prophet sich dazu verleiten ließe, ein Wort zu reden, so habe ich, der Herr , diesen Propheten verleitet; und ich strecke meine Hand gegen ihn aus und rotte ihn mitten aus meinem Volk Israel aus.
10 Sie sollen ihre Schuld tragen : Wie die Schuld des Fragenden, so soll auch die Schuld des Propheten sein, 11 damit das Haus Israel künftig nicht mehr von mir abirrt und sie sich nicht mehr durch all ihre Übertretung beflecken; und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein, spricht Gott , der Herr.
12 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 13 Menschensohn, wenn ein Land gegen mich sündigt und einen Treubruch begeht und ich meine Hand gegen es ausstrecke und ihm den Stab des Brots zerbreche und eine Hungersnot hinein-sende und Menschen und Vieh daraus vertilge , 14 und es wären die drei Männer Noah , Daniel und Hiob darin, so würden diese durch ihre Gerechtigkeit nur ihre eigene Seele retten , spricht Gott , der Herr.
15 Wenn ich wilde Tiere das Land durchstreifen ließe und es würde so entvölkert und verwüstet, dass aus Furcht vor den wilden Tieren niemand mehr hindurchzöge, 16 und diese drei Männer wären auch darin: So wahr ich lebe, spricht Gott , der Herr, sie würden weder Söhne noch Töchter retten; sie allein würden gerettet, das Land aber würde zur Wüste werden!
17 Oder wenn ich ein Schwert über dieses Land brächte und spräche: »Das Schwert soll durchs Land fahren!«, und wenn ich Menschen und Vieh daraus vertilgen würde, 18 und diese drei Männer wären darin: So wahr ich lebe, spricht Gott , der Herr, sie könnten weder Söhne noch Töchter retten, sondern sie allein würden gerettet werden!
19 Oder wenn ich die Pest in dieses Land senden und meinen grimmigen Zorn mit Blut darüber ausgießen würde, dass ich Menschen und Vieh daraus vertilgte, 20 und Noah, Daniel und Hiob wären darin: So wahr ich lebe, spricht Gott , der Herr, sie könnten weder Sohn noch Tochter retten, sondern sie würden durch ihre Gerechtigkeit [nur] ihre eigene Seele retten!
21 Denn so spricht Gott , der Herr: Wie viel mehr, wenn ich meine vier schlimmen Gerichte, das Schwert, den Hunger, wilde Tiere und Pest über Jerusalem senden werde, um Menschen und Vieh daraus zu vertilgen? 22 Doch siehe, es werden Gerettete darin übrig bleiben , die herausgeführt werden, Söhne und Töchter. Siehe, diese werden zu euch hinauskommen, und ihr werdet ihren Wandel und ihre Taten sehen; und ihr sollt getröstet werden über das Unglück, das ich über Jerusalem gebracht habe, ja, über alles, was ich über sie gebracht habe.
23 Und sie werden euch trösten , denn ihr werdet ihren Wandel und ihre Taten sehen; und ihr werdet erkennen, dass ich alles, was ich gegen [Jerusalem] tat, nicht ohne Ursache getan habe, spricht Gott , der Herr.
Wie wir sehen, ist jeder von uns für sein eigenes Tun verantwortlich. Es kommt nicht so sehr auf unseren Umgang an oder darauf, an welche Glaubensmänner wir uns hängen.
Es kommt auf jeden Einzelnen von uns selbst an, auf unsere Einstellung, unser Herz und darauf, wie wir Gottes Liebe erwidern.
Das mit Noah, David und Hiob zeigt aber auch, wie unsinnig es ist, sich in falscher Sicherheit zu wiegen, weil man glaubt, der wahren Religion und nicht Babylon der Großen anzugehören. Selbst dann nicht, wenn dies tatsächlich der Fall sein sollte! Wir müssen selbst „errettet sein“ und dies durch unsere Früchte „beweisen“. Selbst, wenn wir all die Dinge tun, von denen man uns gesagt hat, dass Gott sie erwartet, hilft uns dies nicht viel. Es kommt auf uns und unser Herz an – alles andere ist wertlos. Auch dann, wenn es vielleicht die richtigen Taten sein sollten.
Ist das nun hart und unfair von unserem Gott?
Ich finde es immer wieder unverschämt, wie das Volk hier in diesem Kapitel handelt: ich kann nicht auf der einen Seite mein eigenes Leben leben und tun und lassen, was ich will und von dem ich weiss, dass Jehova es hasst – und dann von ihm erwarten, dass ER ein Wort für mich hat oder mir hilft und mich segnet.
Das ist kein Widerspruch dazu, dass die Güte Gottes eine unverdiente ist. Lies dir bitte noch mal den entsprechenden Teil der Ansprache durch
weitere Gedanken zu Hesekiel Kapitel 14 finden wir hier
1 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 2 Menschensohn, was hat das Holz des Weinstocks voraus vor allem anderen Holz, [das Holz] der Ranke, die sich unter den Bäumen des Waldes befindet?
3 Nimmt man etwa Holz davon, um es zu einer Arbeit zu verwenden ? Nimmt man etwa davon einen Pflock, um irgendein Gerät daran zu hängen ? 4 Siehe, man wirft es ins Feuer, damit es verzehrt wird! Wenn das Feuer seine beiden Enden verzehrt hat und es in der Mitte angebrannt ist, taugt es dann noch zur Verarbeitung? 5 Siehe, als es noch unversehrt war, konnte man nichts daraus machen; wenn es nun vom Feuer verzehrt und versengt ist, kann es erst recht nicht mehr verarbeitet werden!
6 Darum, so spricht Gott , der Herr: Wie ich das Holz des Weinstocks unter den Bäumen des Waldes dem Feuer zur Nahrung bestimmt habe, so habe ich auch die Einwohner Jerusalems dahingegeben.
7 Und ich will mein Angesicht gegen sie richten; sie sind zwar dem Feuer entgangen; aber das Feuer soll sie doch verzehren!
Dann werdet ihr erkennen , dass ich der Herr bin, wenn ich mein Angesicht gegen sie richte.
8 Und ich will das Land zur Wüste machen, weil sie so treulos gehandelt haben, spricht Gott , der Herr.
Wir finden hier in Hesekiel 15 die verantwortliche Seite. Nach Gottes gerechten Regierungswegen ist ein Holz, das keine Frucht trägt und auch in sich selbst wertlos ist, nur fürs Feuer geeignet. „Siehe, es wird dem Feuer zum Fraß gegeben. Hat das Feuer seine beiden Enden verzehrt und ist seine Mitte versengt“ (Vers 4)? Hier wird uns ein treffendes Bild des derzeitigen Zustandes in dem Land Israel geschildert. Die beiden Enden waren bereits verzehrt, denn im Jahr 722 v. Chr. wurde das Volk des Zehnstämmereichs in die Verbannung geführt und 597 v. Chr. war auch das zweistämmige Reich faktisch untergegangen, als dann noch der Mittelpunkt, Jerusalem, verbrannt wurde: Es war ein nutzloses Ringen gegen das ausdrückliche Gebot der Übergabe in der Vollendung der Geschichte: „Wird es zu einer Arbeit taugen?“ lautet die Frage Gottes an Hesekiel.
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Das einst so fruchtträchtige Israel, das Gott vor allen anderen Völkern der Erde Freude bereiten sollte und Mittelpunkt des wahren Gottesdienstes war, hat zu bestehen aufgehört. Ein kleiner Überrest, der in der Person des Hohenpriesters Josua in Sacharja 3 als einem aus dem Feuer geretteten Brand vorgestellt wird, soll durch Gottes Gnade für die Zukunft erhalten bleiben, um seinen Namen durch das Werk des Geistes in Herz und Gewissen zu verherrlichen. Das so bevorzugte Volk Israels, das in Verantwortung gegenüber all diesen Vorrechten Gott Frucht bringen sollte, hat schmählich versagt. Christus nimmt als „der wahre Weinstock“ nun an Stelle Israels auf der Erde den Platz als Weinstock ein, und Gott ist nicht länger Landmann unter der Bezeichnung „der HERR von Israel“ sondern trägt nun den Namen „der Vater unseres Herrn Jesus Christus.“
Hesekiel 16 – Sexsucht schon zu der damaligen Zeit – und das Heilmittel
1 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 2 Menschensohn, halte Jerusalem ihre Gräuel vor, 3 und sage: So spricht Gott , der Herr, zu Jerusalem:
Nach Herkunft und Geburt stammst du aus dem Land der Kanaaniter; dein Vater war ein Amoriter und deine Mutter eine Hetiterin. 4 Und mit deiner Geburt verhielt es sich so: An dem Tag, als du geboren wurdest, ist dein Nabel nicht abgeschnitten worden; du bist auch nicht im Wasser gebadet worden zu deiner Reinigung; man hat dich nicht mit Salz abgerieben noch in Windeln gewickelt. 5 Niemand hat mitleidig auf dich geblickt, dass er etwas Derartiges für dich getan und sich über dich erbarmt hätte, sondern du wurdest auf das Feld hinausgeworfen, so verachtet war dein Leben am Tag deiner Geburt.
6 Da ging ich an dir vorüber und sah dich in deinem Blut zappeln und sprach zu dir, als du dalagst in deinem Blut: »Du sollst leben!« Ja, zu dir in deinem Blut sprach ich: »Du sollst leben!« 7 Ich ließ dich zu vielen Tausenden werden wie das Gewächs des Feldes. Du bist herangewachsen und groß geworden und gelangtest zur schönsten Blüte. Deine Brüste wölbten sich, und dein Haar wuchs, aber du warst noch nackt und bloß.
8 Als ich nun an dir vorüberging und dich sah, siehe, da war deine Zeit da, die Zeit der Liebe. Da breitete ich meine Decke über dich und bedeckte deine Blöße. Ich schwor dir auch und machte einen Bund mit dir, spricht Gott , der Herr; und du wurdest mein.
9 Da badete ich dich mit Wasser und wusch dein Blut von dir ab und salbte dich mit Öl. 10 Ich bekleidete dich mit bunt gewirkten Kleidern und zog dir Schuhe aus Seekuhfellen an; ich legte dir weißes Leinen an und hüllte dich in Seide. 11 Ich zierte dich mit köstlichem Schmuck ; ich legte dir Spangen an die Arme und eine Kette um deinen Hals ; 12 ich legte einen Ring an deine Nase und Ringe an deine Ohren und setzte dir eine Ehrenkrone auf das Haupt. 13 So warst du geschmückt mit Gold und Silber, und dein Kleid war aus weißem Leinen, aus Seide und Buntwirkerei . Du hast Weißbrot und Honig und Öl gegessen ; und du wurdest überaus schön und brachtest es bis zur Königswürde. 14 Und dein Ruhm verbreitete sich unter den Heidenvölkern wegen deiner Schönheit ; denn sie war vollkommen durch meinen Schmuck , den ich dir angelegt hatte, spricht Gott , der Herr.
15 Du aber hast dich auf deine Schönheit verlassen und auf deine Berühmtheit hin gehurt und hast deine Hurerei über jeden ausgegossen, der vorüberging; er bekam sie. 16 Du hast auch von deinen Kleidern genommen und dir bunte Höhen gemacht; und du hast auf ihnen Hurerei getrieben, wie sie niemals vorgekommen ist und nie wieder getrieben wird. 17 Du hast auch deine prächtigen Schmucksachen von meinem Gold und meinem Silber genommen, die ich dir gegeben hatte, und hast dir Bilder von Männern daraus gemacht und mit ihnen Hurerei getrieben. 18 Du hast auch deine bunt gewirkten Kleider genommen und sie damit bekleidet; und mein Öl und mein Räucherwerk hast du ihnen vorgesetzt. 19 Meine Speise , die ich dir gegeben hatte, Weißbrot, Öl und Honig, womit ich dich speiste, hast du ihnen vorgesetzt zum lieblichen Geruch. Ja, das ist geschehen!, spricht Gott , der Herr.
20 Ferner hast du deine Söhne und deine Töchter genommen, die du mir geboren hattest, und hast sie ihnen zum Fraß geopfert! War nicht schon deine Hurerei genug, 21 dass du noch meine Kinder geschlachtet und sie dahingegeben hast, indem du sie für jene [durchs Feuer] gehen ließest?
22 Und bei allen deinen Gräueln und deinen Hurereien hast du nicht an die Tage deiner Jugend gedacht, wie du damals nackt und bloß dalagst und in deinem Blut zappeltest!
23 Und es geschah, nach aller dieser deiner Bosheit – Wehe , wehe dir!, spricht Gott , der Herr – 24 da hast du dir auch noch Götzenkapellen gebaut und Höhen gemacht an jeder Straße. 25 An allen Weggabelungen hast du deine Höhen gebaut, und du hast deine Schönheit geschändet ; du spreiztest deine Beine gegen alle, die vorübergingen, und hast immer schlimmer Hurerei getrieben. 26 Du hurtest mit den Söhnen Ägyptens , deinen Nachbarn, die großes Fleisch hatten, und hast immer mehr Hurerei getrieben, um mich zum Zorn zu reizen. 27 Aber siehe, da streckte ich meine Hand gegen dich aus und minderte dir deine Kost; und ich gab dich dem Mutwillen deiner Feindinnen, der Töchter der Philister, preis, die sich vor deinem verruchten Treiben schämten.
28 Da hurtest du mit den Söhnen Assyriens, weil du unersättlich warst. Du hurtest mit ihnen, wurdest aber doch nicht satt. 29 Da triebst du noch mehr Hurerei, bis hin zu dem Händlerland Chaldäa. Aber auch da wurdest du nicht satt. 30 Wie schmachtete dein Herz , spricht Gott , der Herr, als du dies alles triebst, das Treiben eines zügellosen Hurenweibs , 31 dass du deine Götzenkapellen an jeder Weggabelung bautest und deine Höhen an jeder Straße machtest. Nur darin warst du nicht wie eine andere Hure, dass du den Hurenlohn verschmähtest.
32 O du ehebrecherische Frau, die Fremde annimmt anstatt ihres Ehemannes! 33 Sonst gibt man allen Huren Lohn; du aber gibst allen deinen Liebhabern Lohn und beschenkst sie, damit sie von allen Orten zu dir kommen und Hurerei mit dir treiben! 34 Es geht bei dir in der Hurerei umgekehrt wie bei anderen Frauen: Dir stellt man nicht nach, um Hurerei zu treiben; denn da du Hurenlohn gibst, dir aber kein Hurenlohn gegeben wird, ist es bei dir umgekehrt. 35 Darum, du Hure, höre das Wort des Herrn ! 36 So spricht Gott , der Herr:
Weil du dein Geld so verschwendet hast und mit deiner Hurerei deine Blöße gegen alle deine Liebhaber aufgedeckt und gegen alle deine gräuelhaften Götzen entblößt hast, und wegen des Blutes deiner Kinder, die du ihnen geopfert hast, 37 darum siehe, will ich alle deine Liebhaber versammeln, denen du gefallen hast, alle, die du geliebt, und alle, die du gehasst hast: Ja, ich will sie von allen Seiten ringsum gegen dich versammeln und deine Blöße vor ihnen aufdecken, dass sie deine ganze Blöße sehen sollen. 38 Ich will dir auch das Urteil sprechen, wie man den Ehebrecherinnen und Mörderinnen das Urteil spricht, und an dir das Blutgericht vollziehen mit Grimm und Eifer .
39 Und ich will dich in ihre Gewalt geben, und sie werden deine Götzenkapellen abbrechen und deine Höhen umreißen; sie werden dir deine Kleider ausziehen ; sie werden dir allen deinen kostbaren Schmuck nehmen und dich nackt und bloß liegen lassen. 40 Sie werden auch eine Versammlung gegen dich aufbieten; sie werden dich steinigen und dich mit ihren Schwertern erschlagen. 41 Sie werden deine Häuser mit Feuer verbrennen und an dir das Strafgericht vollziehen vor den Augen vieler Frauen. So will ich deiner Hurerei ein Ende machen, und du wirst künftig auch keinen Hurenlohn mehr geben.
42 Und ich will meinen grimmigen Zorn an dir stillen; und dann wird sich mein Eifer von dir abwenden, und ich werde Ruhe finden und nicht mehr zornig sein. 43 Weil du nicht an die Tage deiner Jugend gedacht hast, sondern durch dies alles dich wie wild gegen mich gewandt hast, siehe, so will auch ich dir deinen Wandel auf deinen Kopf bringen , spricht Gott , der Herr, damit du nicht zu allen deinen Gräueln noch weitere Schandtaten verübst!
44 Siehe, alle Spruchdichter werden auf dich dieses Sprichwort anwenden: »Wie die Mutter, so die Tochter!« 45 Du bist die Tochter deiner Mutter , die ihren Mann und ihre Kinder verschmähte , und du bist die Schwester deiner Schwestern, die ihre Männer und Kinder verschmähten. Eure Mutter war eine Hetiterin und euer Vater ein Amoriter. 46 Deine ältere Schwester ist Samaria mit ihren Töchtern, die zu deiner Linken wohnen; deine jüngere Schwester aber, die zu deiner Rechten wohnt, ist Sodom mit ihren Töchtern. 47 Auf ihren Wegen bist du nicht gewandelt, und nach ihren Gräueln hast du nicht gehandelt, sondern, wie wenn dies zu wenig gewesen wäre, hast du es in all deinem Wandel schlimmer getrieben als sie.
48 So wahr ich lebe, spricht Gott , der Herr, deine Schwester Sodom mit ihren Töchtern hat nicht so [übel] gehandelt, wie du und deine Töchter gehandelt haben! 49 Siehe, das war die Sünde deiner Schwester Sodom: Hochmut , Speise in Fülle und sorglose Ruhe wurde ihr und ihren Töchtern zuteil; aber dem Armen und Bedürftigen reichten sie nie die Hand, 50 sondern sie waren stolz und verübten Gräuel vor mir; deswegen habe ich sie auch hinweggetan, als ich es sah.
51 Auch Samaria hat nicht halb so viel gesündigt wie du; sondern du hast viel mehr Gräuel verübt als sie, sodass du deine Schwestern gerecht erscheinen ließest durch alle deine Gräuel, die du begangen hast!
52 So trage nun auch du deine Schande, die du für deine Schwestern eingetreten bist durch deine Sünden, mit denen du größere Gräuel begangen hast als sie, sodass sie gerechter dastehen als du! Darum schäme du dich auch und trage deine Schande, weil du deine Schwestern gerechtfertigt hast!
53 Ich will aber ihr Geschick wenden , das Geschick Sodoms und ihrer Töchter und das Geschick Samarias und ihrer Töchter; auch das Geschick deiner Gefangenschaft in ihrer Mitte will ich wenden, 54 damit du deine Schande trägst und dich alles dessen schämst, was du getan hast, wodurch du ihnen zum Trost dientest.
55 So werden deine Schwestern, Sodom und ihre Töchter, wieder zur ihrem früheren Stand zurückkehren; auch Samaria und ihre Töchter sollen wieder zu ihrem früheren Stand zurückkehren; und du und deine Töchter, ihr sollt auch in euren früheren Stand zurückkehren.
56 Es war von deiner Schwester Sodom nichts zu hören aus deinem Mund zur Zeit deines Stolzes, 57 ehe deine Bosheit auch an den Tag kam, zu der Zeit, da die Töchter Arams und alle ihre Nachbarn dich schmähten und die Töchter der Philister dich ringsum verachteten. 58 Deine Verdorbenheit und deine Gräuel, wahrlich, du musst sie tragen, spricht der Herr .
59 Denn so spricht Gott , der Herr: Ich handle an dir, wie du gehandelt hast! Du hast den Eid verachtet, den Bund gebrochen. 60 Aber ich will an meinen Bund gedenken, den ich mit dir geschlossen habe in den Tagen deiner Jugend, und ich will einen ewigen Bund mit dir aufrichten. 61 Dann wirst du an deine Wege gedenken und dich schämen , wenn du deine älteren und jüngeren Schwestern zu dir nehmen wirst, die ich dir zu Töchtern geben will, obgleich nicht aufgrund deines Bundes .
62 Aber ich will meinen Bund mit dir aufrichten, und du sollst erkennen , dass ich der Herr bin, 63 damit du daran denkst und dich schämst und vor Scham den Mund nicht auftust, wenn ich dir alles vergebe , was du getan hast, spricht Gott , der Herr.
Jeder, der diese Geschichte liest und sich in den Mann hinein versetzt, der das verlassene Baby aufnimmt und hochpäppelt und später sogar zur Frau nimmt, wird die Enttäuschung Jehovas verstehen, seinen Zorn und das Gericht. Das hat nichts mit ‚hart und unfair‘ zu tun!
Aber viel interessanter finde ich in dem Moment, dass sie „nicht satt wird“. Heute sind Sexsucht und Nymphomanie in aller Munde, man schämt sich nicht einmal mehr. Wichtige und berühmte Personen sind davon betroffen. Sie haben Sex mit allen möglichen Partnern und in den abenteuerlichsten Variationen – und werden dennoch nicht satt.
Hiervon spricht Jehova hier.
Und nun als Gegenstück den Satz, der mich bei Bayless Conley so beeindruckt hat und seither auf unserem Fenster steht:
„Viele Menschen verspüren heute eine innere Leere, die sie versuchen, mit allem Möglichen zu füllen.
Aber das, was uns wirklich fehlt, ist unser inniges Verhältnis zu Gott!“
Er hat vor seiner Zeit als Christ alles Mögliche versucht, um diese Leere zu füllen und weiss daher aus Erfahrung, dass nichts hilft. Kann es auch nicht, denn wir sind mit dem Bedürfnis nach einem engen Verhältnis zu Gott erschaffen und daher kann auch nur dies diese Leere füllen!
Die hier beschriebene „Frau“ verspürt auch erst dann diesen Hunger – die Leere – als sie sich vom Schöpfer abgewandt hat und ihr eigenes Ding durchziehen will. Aber alle Versuche sind erfolglos – weil das die Natur der Sache ist. Es kann nicht gelingen, da sie bei den Falschen nach Erfüllung sucht.
Wenn auch wir so eine Leere verspüren, dann sollten wir uns fragen, wie es mit unserem Verhältnis zu Gott steht. Brennt unsere erste Liebe noch – oder müßten wir sie neu anfachen?
Oder sind wir vielleicht gerade noch auf der Suche nach Gott? Sind wir gerade dabei, IHN kennen zu lernen?
Hesekiel 17 – interessant, diese Prophezeiung hier zu lesen, wenn wir zuvor bereits die Erfüllung gelesen haben
1 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 2 Menschensohn, gib dem Haus Israel ein Rätsel auf und lege ihm ein Gleichnis vor, 3 und sage: So spricht Gott , der Herr:
Ein großer Adler mit großen Flügeln und langen Fittichen voll vielfarbiger Federn kam auf den Libanon und nahm den Wipfel der Zeder hinweg. 4 Und er brach den obersten ihrer Zweige ab und brachte ihn in ein Händlerland und setzte ihn in eine Stadt von Kaufleuten.
5 Er nahm auch von dem Samen des Landes und pflanzte ihn auf ein Saatfeld; er brachte ihn zu vielen Wassern und setzte ihn wie einen Weidenbaum. 6 Da wuchs er und wurde ein wuchernder Weinstock von niedrigem Wuchs; seine Ranken bogen sich zu ihm, und seine Wurzeln waren unter ihm. So wurde ein Weinstock daraus, und er trieb Äste und streckte Schosse aus.
7 Es war aber ein anderer großer Adler, der hatte große Flügel und viele Federn. Und siehe, dieser Weinstock bog seine Wurzeln von den Beeten, worin er gepflanzt war, zu ihm hin und streckte seine Ranken gegen ihn aus, damit er ihn tränke. 8 [Dabei] war er [doch] auf einem guten Boden bei vielen Wassern gepflanzt und konnte Zweige treiben und Frucht tragen und ein prächtiger Weinstock werden!
9 Sage: So spricht Gott , der Herr: Wird er gedeihen? Wird man nicht seine Wurzeln ausreißen und seine Frucht abschneiden, damit er verdorrt? Alle seine grünen Triebe werden verdorren! Und es braucht dazu keinen großen Arm und nicht viel Volk, um ihn mit seinen Wurzeln herauszuheben. 10 Und siehe, er ist zwar gepflanzt, sollte er aber gedeihen? Wird er nicht, sobald der Ostwind ihn berührt, gänzlich verdorren? Auf den Beeten, wo er aufgewachsen ist, wird er verdorren
11 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 12 Sprich doch zu dem widerspenstigen Haus: Wisst ihr nicht, was das bedeutet? Sprich:
Siehe, der König von Babel ist nach Jerusalem gekommen und hat dessen König und dessen Fürsten genommen und sie zu sich nach Babel gebracht. 13 Er nahm auch einen von dem königlichen Samen und schloss einen Bund mit ihm und ließ ihn einen Eid schwören; und er nahm die Mächtigen des Landes mit sich, 14 damit das Königtum gering bliebe und sich nicht erhebe, sondern seinen Bund hielte, sodass es Bestand habe.
15 Er aber fiel von ihm ab und sandte seine Boten nach Ägypten , damit man ihm Pferde und viel Volk zusendete. Wird er Gelingen haben?
Wird der, welcher so etwas tat, davonkommen , und sollte er entkommen, da er den Bund gebrochen hat?
16 So wahr ich lebe, spricht Gott , der Herr: An dem Ort, wo der König wohnt, der ihn zum König machte, dessen Eid er verachtet und dessen Bund er gebrochen hat, bei ihm soll er sterben, mitten in Babel !
17 Auch wird ihm der Pharao nicht mit großem Heer und zahlreichem Volk im Krieg beistehen, wenn man einen Wall aufschüttet und Belagerungstürme baut, um viele Seelen umzubringen. 18 Er hat ja den Eid verachtet und den Bund gebrochen – und siehe, er hat seine Hand darauf gegeben und doch das alles getan! -, er wird nicht entkommen.
19 Darum, so spricht Gott , der Herr: So wahr ich lebe, ich will den bei mir geschworenen Eid, den er verachtet, und den vor mir geschlossenen Bund, den er gebrochen hat, auf seinen Kopf bringen ! 20 Ich will mein Netz über ihn ausspannen, und er soll in meinem Fanggarn gefangen werden. Ich will ihn nach Babel führen; dort will ich mit ihm ins Gericht gehen wegen des Treubruchs , den er an mir begangen hat.
21 Aber alle seine Flüchtlinge in allen seinen Truppen sollen durchs Schwert fallen, und die Übriggebliebenen sollen in alle Winde zerstreut werden; so werdet ihr erkennen, dass ich, der Herr , geredet habe.
22 So spricht Gott , der Herr: Ich will auch [einen Schössling] vom Wipfel des hohen Zedernbaumes nehmen und will ihn einsetzen. Von dem obersten seiner Schösslinge will ich ein zartes Reis abbrechen und will es auf einem hohen und erhabenen Berg pflanzen; 23 auf dem hohen Berg Israels will ich es pflanzen, damit es Zweige treibe und Früchte bringe und zu einem prächtigen Zedernbaum werde, dass allerlei Vögel und allerlei Geflügel unter ihm wohnen und unter dem Schatten seiner Äste bleiben können. 24 Und alle Bäume des Feldes sollen erkennen, dass ich, der Herr , den hohen Baum erniedrigt und den niedrigen Baum erhöht habe; dass ich den grünen Baum verdorren ließ und den dürren Baum zum Grünen brachte.
Ich, der Herr , habe es gesagt und werde es auch ausführen.
Hier sehen wir, dass Hesekiel nach Könige geschrieben wurde. Denn dort hatten wir bereits von dem Exil erfahren und dass die Söhne der angesehenen Familien ins Exil geführt wurden (Jesaja 39:7). Später werden wir von 4 von ihnen lesen: Daniel und seine drei Freunde.
Der König, der den Bund mit Babylon gebrochen hatte und dafür ins Exil geführt werden sollte – wir haben von Zedekia gelesen.
(((Ach, es war Jojakim (2. Könige 24:15), er hatte den Bund gebrochen und wurde nach Babylon geführt und an seiner Stelle seinen Onkel Matthanja eingesetzt und dessen Namen in Zedekia geändert (2. Könige 24:17, Jeremia 37:1). Aber fast lag ich richtig
Jojakim verbringt den Rest seines Lebens in Babylon, auch wenn er nach gut 37 Jahren Vergünstigungen erhält, indem er aus dem Gefängnis kommt und in einem eigenen Haus lebt und sich frei bewegen darf.)))
Nanu?
Beim Lesen der Querverweise lese ich, dass mein erster Gedanke doch richtig war: der König, der den Bund brach, war doch Zedekia gewesen (2. Könige 24:20, 2. Chronika 36:13, Jeremia 52:3).
Mit Zedekia ging es nicht so gut aus wie mit Jojakim: er bekam keine Begnadigung, sondern wurde in Babylon geblendet und kam für den Rest seines Lebens in Haft. Doch nicht nur das: das Letzte, was seine Augen zu sehen bekamen, war die Hinschlachtung seiner Söhne (Jeremia 52:6-11). Was für ein Ende für einen stolzen König!
Hier in Hesekiel lesen wir es noch als Prophezeiung – bereits zuvor haben wir die Erfüllung in Könige, Chronika und Jesaja und Jeremia gelesen.
Mehr zu diesem König, der die Strafe für seinen Hochmut bekam und weil er seinen Eid gebrochen hat, den er vor Jehova abgelegt hatte, erfahren wir hier. Er nahm ihn nicht mehr so ernst, vielleicht weil er so viele andere Probleme hatte. Aber wo kamen die her? Worin war die Ursache?
Die Wurzel allen Übels ist die Abkehr von unserem Gott und dass wir oftmals meinen, wir wüßten es besser. Wir sagen zu unserem Gott: „ich kann alleine. Ich weiss selbst, was für mich gut ist. Ich will so leben, wie es mir passt!“ Genau damit fängt die erste Ehe an: Adam und Eva rebellieren gegen Gott. Eva will sich ihrem Mann nicht unterordnen, setzt sich darüber hinweg, was er ihr „von Gott ausgerichtet hat“ und stürzt dadurch die ganze Menschheit ins Unglück.
Auch Zedekia hört nicht auf Gott. Er zieht sein eigenes Ding durch und muss später dafür den Preis zahlen. Das mit Gefangenschaft und Exil geht ja noch – aber zusehen zu müssen, wie die eigenen Söhne hingeschlachtet werden und ab da in ewiger Dunkelheit zu leben. Wie schrecklich müssen diese letzten Bilder ihn gequält haben.
Aber wie betrifft das Ganze mich heute? Ich bin kein König, lebe nicht im Krieg und meine Umstände sind ganz anders.
Aber zwei Dinge betreffen uns alle: wir sollten die Hand der Freundschaft Jehovas nicht zurückweisen und uns auch dann unterordnen, wenn es uns gerade nicht so in den Kram passt. Wir hatten ja in den vergangenen Jahren bereits einiges dazu geschrieben, was unsere Interordnung als Frau und Gehorsam und Respekt als Kind anbetrifft.
Wir alle haben eine Wahl. Wir können uns selbst entscheiden, ob wir mit unserem Gott gehen wollen oder nicht. Das ist eine Sache zwischen uns und Jehova. Wir müssen ihm nicht dienen oder gehorchen. Wir können auch – wie Zedekia – tun, was uns gefällt.
Aber wenn wir seine Hand ausschlagen, dann schlagen wir damit auch seinen Segen und seine Hilfe aus. Sind wir uns dessen bewußt?
Hesekiel 18 – „Auge um Auge“ und die christliche Entsprechung
1 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 2 Was gebraucht ihr da für ein Sprichwort im Land Israel, das besagt: »Die Väter haben saure Trauben gegessen, und die Kinder bekommen stumpfe Zähne!« 3 So wahr ich lebe, spricht Gott , der Herr, ihr sollt dieses Sprichwort künftig in Israel nicht mehr gebrauchen!
4 Siehe, alle Seelen gehören mir! Wie die Seele des Vaters mir gehört, so gehört mir auch die Seele des Sohnes. Die Seele, die sündigt, soll sterben !
5 Wenn aber ein Mensch gerecht ist und Recht und Gerechtigkeit übt, 6 wenn er nicht auf den Bergen [Opferfleisch] isst , seine Augen nicht zu den Götzen des Hauses Israel erhebt , die Frau seines Nächsten nicht befleckt und sich nicht seiner Frau naht während ihrer Unreinheit; 7 wenn er niemand bedrückt, seinem Schuldner das Pfand zurückgibt, nichts raubt, sondern dem Hungrigen sein Brot gibt und den Entblößten bekleidet, 8 wenn er nicht auf Wucher leiht, und keinen Wucherzins nimmt, wenn er seine Hand vom Unrecht fernhält und jedermann der Wahrheit gemäß zu seinem Recht kommen lässt, 9 wenn er in meinen Satzungen wandelt und meine Rechtsbestimmungen bewahrt und sie gewissenhaft befolgt:
Ein solcher ist gerecht , er soll gewiss leben , spricht Gott , der Herr.
10 Wenn aber dieser einen gewalttätigen Sohn zeugt, der Blut vergießt oder irgendetwas von alledem tut, 11 was jener nicht getan hatte, wenn er sogar auf den Bergen [Opferfleisch] isst , die Frau seines Nächsten befleckt, 12 den Armen und Bedürftigen bedrückt , Raub begeht, das Pfand nicht zurückgibt, seine Augen zu den Götzen erhebt und Gräuel verübt; 13 wenn er auf Wucher leiht, Wucherzins nimmt – sollte der leben?
Er soll nicht leben; er hat alle diese Gräuel getan, darum soll er unbedingt sterben; sein Blut sei auf ihm!
14 Und siehe, wenn er wiederum einen Sohn zeugt, der alle Sünden seines Vaters sieht, die dieser vollbracht hat, ja, wenn er sie sieht, aber solche nicht tut: 15 nicht auf den Bergen [Opferfleisch] isst, seine Augen nicht zu den Götzen des Hauses Israel erhebt, die Frau seines Nächsten nicht befleckt, 16 niemand bedrückt, niemand pfändet, nicht Raub begeht, sondern dem Hungrigen sein Brot gibt und den Entblößten bekleidet, 17 seine Hand nicht an den Armen legt, weder Wucher noch Zins nimmt, meine Rechtsbestimmungen befolgt und in meinen Satzungen wandelt:
Der soll nicht sterben um der Missetat seines Vaters willen, sondern er soll gewiss leben.
18 Sein Vater aber, der Gewalttat verübt, seinen Bruder beraubt und getan hat, was nicht gut ist unter seinem Volk, siehe, der soll sterben wegen seiner Missetat!
19 Ihr aber sagt: Warum soll der Sohn die Missetat des Vaters nicht mittragen ?
Weil der Sohn Recht und Gerechtigkeit geübt hat; er hat alle meine Satzungen bewahrt und befolgt; er soll gewisslich leben !
20 Die Seele, welche sündigt, die soll sterben !
Der Sohn soll nicht die Missetat des Vaters mittragen, und der Vater soll nicht die Missetat des Sohnes mittragen. Auf dem Gerechten sei seine Gerechtigkeit, und auf dem Gottlosen sei seine Gottlosigkeit!
21 Wenn aber der Gottlose umkehrt von allen seinen Sünden, die er begangen hat, und alle meine Satzungen bewahrt und Recht und Gerechtigkeit übt, so soll er gewiss leben ; er soll nicht sterben.
22 An alle seine Übertretungen, die er begangen hat, soll nicht mehr gedacht werden; er soll leben um seiner Gerechtigkeit willen, die er getan hat!
23 Oder habe ich etwa Gefallen am Tod des Gottlosen, spricht Gott , der Herr, und nicht vielmehr daran, dass er sich von seinen Wegen bekehrt und lebt?
24 Wenn dagegen der Gerechte sich von seiner Gerechtigkeit abkehrt und Unrecht tut und nach allen Gräueln handelt, die der Gottlose verübt hat, sollte er leben?
Nein, sondern es soll an alle seine Gerechtigkeit, die er getan hat, nicht gedacht werden; wegen seiner Treulosigkeit, die er begangen hat, und wegen seiner Sünde, die er getan hat, soll er sterben!
25 Dennoch sagt ihr: »Der Weg des Herrn ist nicht richtig!«
So hört doch, ihr vom Haus Israel: Mein Weg sollte nicht richtig sein? Sind nicht vielmehr eure Wege unrichtig?
26 Wenn der Gerechte sich von seiner Gerechtigkeit abkehrt und Unrecht tut, so soll er sterben deswegen; um seiner Missetat willen, die er begangen hat, muss er sterben. 27 Wenn aber der Gottlose sich abwendet von seiner Gottlosigkeit, die er begangen hat, und Recht und Gerechtigkeit übt, so wird er seine Seele am Leben erhalten. 28 Weil er es eingesehen hat und umgekehrt ist von allen seinen Übertretungen, die er verübt hat, soll er gewiss leben und nicht sterben.
29 Aber das Haus Israel spricht: Der Weg des Herrn ist nicht richtig!
Sollten meine Wege nicht richtig sein, Haus Israel? Sind nicht vielmehr eure Wege unrichtig?
30 Darum will ich jeden von euch nach seinen Wegen richten , ihr vom Haus Israel!, spricht Gott , der Herr. Kehrt um und wendet euch ab von allen euren Übertretungen, so wird euch die Missetat nicht zum Fall gereichen! 31 Werft alle eure Treulosigkeiten, die ihr verübt habt, von euch ab und schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist!
Denn warum wollt ihr sterben, ihr vom Haus Israel? 32 Denn ich habe kein Gefallen am Tod dessen, der sterben muss, spricht Gott , der Herr.
So kehrt denn um, und ihr sollt leben!
Eigentlich passt dies sehr gut zu dem christlichen Gedanken – auch ohne dass Jesus zu der Zeit schon für die Sünden der Menschen gestorben ist!
Es kommt auf uns und unser Herz an. Ganz egal, was wir getan haben mögen: Gott reicht uns die Hand zur Umkehr. Wir müssen sie nur ergreifen.
Vielleicht können wir uns das vorstellen, als wenn wir in der tosenden See unterzugehen drohen. Alleine werden wir ertrinken. Wenn wir meinen, wir brauchen keine Hilfe, ist das unsere Sache. Aber Jehova sieht, in welcher Not wir sind und obwohl wir gesagt haben, wir wollen ihn nicht, kommt er uns mit einem Rettungsboot entgegen. Er reicht uns die Hand uns sagt: „Komm, ich helfe dir. Nimm nur meine Hand, dann ziehe ich dich heraus und du bist in Sicherheit!“ Aber wir müssen diese Hand ergreifen.
Wenn wir uns hier und jetzt für unseren Gott entscheiden, wenn wir hier und jetzt bereit zur Umkehr sind und dazu, künftig auf Gottes Wegen zu wandeln – dann vergibt er uns jede Schuld, ganz egal, was wir getan haben. Wir können dann alles hinter uns lassen und von vorn anfangen.
Jemand, der bereits mit Jehova im Rettungsboot unterwegs ist und sieht, wie großzügig Jehova hilft, mag mit einem Mal keine Lust mehr haben und springt freiwillig in die tosende See. Er wird ertrinken. Dass er vorher im Rettungsboot saß, wird ihm nun nicht von Nutzen sein, solange er Jehovas Hand ausschlägt.
Kommt uns daran irgendetwas unfair vor?
Ich finde es eher beeindruckend, dass sich der Schöpfer und Höchste Gott aufmacht, diejenigen aus dem Wasser zu ziehen, die sich nicht nur freiwillig in Gefahr begeben haben, sondern ihn auch noch verspotten.
Trotzdem fährt er ihnen mit dem Rettungsboot entgegen und ruft ihnen zu: „nimm meine Hand, ich bringe dich in Sicherheit!“ Und beugt sich ihnen entgegen.
Hätte ER das nötig? Wäre es nicht nur allzu gerecht, wenn „diese Idioten“ ertrinken? Sie hatten es doch nicht anders gewollt.
Aber ER liebt sie, liebt jeden Einzelnen von uns und gibt uns nicht auf.
1 Du aber stimme ein Klagelied an über die Fürsten Israels 2 und sprich:
Was ist deine Mutter? Eine Löwin ; unter Löwen lagerte sie, mitten unter den jungen Löwen zog sie ihre Jungen auf. 3 Und sie zog eins von ihren Jungen auf, das wurde ein junger Löwe; der lernte Beute reißen; er fraß Menschen.
4 Da hörten die Heiden von ihm, und er wurde in ihrer Grube gefangen, und sie führten ihn an Nasenringen in das Land Ägypten.
5 Als sie aber sah, dass sie [vergeblich] harrte, dass ihre Hoffnung verloren war, da nahm sie ein anderes von ihren Jungen und erzog es zu einem jungen Löwen; 6 der ging einher unter den Löwen und wurde ein junger Löwe; der lernte Beute reißen; er fraß Menschen. 7 Und er machte sich über ihre Paläste her und verwüstete ihre Städte, sodass das Land samt allem, was darin war, sich entsetzte vor seinem lauten Brüllen.
8 Aber die Völker stellten sich ihm entgegen ringsum aus allen Ländern; sie spannten ihr Netz über ihn; und er wurde in ihrer Grube gefangen. 9 Und sie zogen ihn an Nasenringen in einen Käfig und brachten ihn zu dem König von Babel; sie brachten ihn in einen Zwinger, damit seine Stimme nicht mehr gehört würde auf den Bergen Israels.
10 Deine Mutter war wie du ein Weinstock , an Wassern gepflanzt, der viele Früchte und Reben bekam vom vielen Wasser.
11 Seine Äste wurden so stark, dass man Herrscherstäbe daraus machen konnte, und sein Wuchs erhob sich bis zu den Wolken, sodass er auffiel wegen seiner Höhe und wegen der Menge seiner Ranken.
12 Aber er wurde im Zorn ausgerissen und zu Boden geworfen, und der Ostwind dörrte seine Frucht aus; seine starken Äste wurden abgerissen und dürr; Feuer verzehrte sie.
13 Jetzt aber ist er in der Wüste gepflanzt, in einem dürren und trockenen Land. 14 Und es ging Feuer aus von einem Zweig seiner Äste, das verzehrte seine Früchte, sodass ihm [nun] kein starker Ast mehr geblieben ist, der zu einem Herrscherstab tauglich wäre. –
Das ist ein Klagelied und zum Klagegesang bestimmt.
Nachdem wir die letzten Kapitel gelesen haben, erklären sich die Veranschaulichungen hier von dem Löwen und dem Weinstock von selbst 😉
Das zeigt uns wieder, wie wichtig es ist, die Bibel im Zusammenhang zu lesen und nicht nur hier und da ein zwei Verse
Hesekiel 20 – was bedeutet das „unter dem Stab hindurchgehen lassen“?
1 Und es geschah im siebten Jahr , am zehnten Tag des fünften Monats, dass etliche von den Ältesten Israels zu mir kamen, um den Herrn zu befragen ; und sie setzten sich vor mir nieder. 2 Da erging das Wort des Herrn an mich folgendermaßen: 3 Menschensohn, rede zu den Ältesten Israels und sprich zu ihnen: So spricht Gott , der Herr:
Um mich zu befragen, seid ihr gekommen? So wahr ich lebe, spricht Gott , der Herr, ich will mich von euch nicht befragen lassen!
4 Willst du sie richten ? Willst du sie richten, Menschensohn? Halte ihnen die Gräuel ihrer Väter vor! 5 Und sprich zu ihnen: So spricht Gott , der Herr:
An dem Tag, als ich Israel erwählte und dem Samen des Hauses Jakob schwor und mich ihnen zu erkennen gab im Land Ägypten; ja, als ich ihnen schwor und sprach: Ich, der Herr , bin euer Gott! 6 – eben an jenem Tag, als ich ihnen schwor, sie aus dem Land Ägypten hinauszuführen in ein Land, das ich für sie ausersehen hatte, in dem Milch und Honig fließt und das eine Zierde vor allen Ländern ist, 7 da sprach ich zu ihnen: »Jeder werfe die Gräuel weg, die er vor seinen Augen hat; und verunreinigt euch nicht an den Götzen Ägyptens! Ich, der Herr , bin euer Gott.« 8 Sie aber waren widerspenstig gegen mich und wollten nicht auf mich hören; keiner von ihnen warf die Gräuel, die er vor seinen Augen hatte, weg, und die Götzen Ägyptens gaben sie nicht auf.
Da nahm ich mir vor, meinen Grimm über sie auszuschütten und meinen Zorn an ihnen zu vollstrecken mitten im Land Ägypten.
9 Aber ich handelte um meines Namens willen, damit er nicht entheiligt würde in den Augen der Heidenvölker, unter denen sie wohnten und vor deren Augen ich mich ihnen zu erkennen gegeben hatte, um sie aus dem Land Ägypten zu führen. 10 So führte ich sie denn aus dem Land Ägypten heraus und brachte sie in die Wüste, 11 und ich gab ihnen meine Satzungen und verkündete ihnen meine Rechtsbestimmungen, durch die der Mensch lebt , wenn er sie tut. 12 Ich gab ihnen auch meine Sabbate , die ein Zeichen sein sollten zwischen mir und ihnen, damit sie erkennen sollten, dass ich, der Herr , es bin, der sie heiligt .
13 Aber das Haus Israel war widerspenstig gegen mich in der Wüste; sie wandelten nicht in meinen Satzungen, sondern verwarfen meine Rechtsbestimmungen, durch die der Mensch lebt, wenn er sie tut, und meine Sabbate entheiligten sie sehr.
Da nahm ich mir vor, meinen Grimm über sie auszuschütten in der Wüste und sie aufzureiben .
14 Aber ich handelte um meines Namens willen, damit er nicht entheiligt würde in den Augen der Heidenvölker, vor deren Augen ich sie herausgeführt hatte. 15 Doch schwor ich ihnen auch in der Wüste, dass ich sie nicht in das Land bringen wolle, das ich ihnen bestimmt hatte, in dem Milch und Honig fließt und das eine Zierde vor allen Ländern ist, 16 weil sie meine Rechtsbestimmungen verworfen und nicht nach meinen Satzungen gelebt hatten, auch meine Sabbate entheiligt hatten, weil ihr Herz nur ihren Götzen nachging.
17 Dennoch verschonte sie mein Auge, sodass ich sie nicht verdarb und nicht gänzlich aufrieb in der Wüste.
18 Da sagte ich in der Wüste zu ihren Söhnen: Wandelt nicht in den Satzungen eurer Väter und befolgt ihre Sitten nicht und verunreinigt euch nicht mit ihren Götzen! 19 Ich, der Herr , bin euer Gott; wandelt in meinen Satzungen und befolgt meine Rechtsbestimmungen und tut sie; 20 und heiligt meine Sabbate, damit sie ein Zeichen sind zwischen mir und euch, damit ihr erkennt, dass ich, der Herr , euer Gott bin! 21 Aber [auch] die Söhne waren widerspenstig gegen mich, sie wandelten nicht in meinen Satzungen und befolgten meine Rechtsbestimmungen nicht, dass sie nach ihnen gehandelt hätten – obgleich der Mensch, wenn er sie tut, dadurch lebt; und sie entheiligten meine Sabbate.
Da nahm ich mir vor, meinen Grimm über sie auszuschütten und meinen Zorn an ihnen zu vollstrecken in der Wüste.
22 Aber ich zog meine Hand zurück und handelte um meines Namens willen, damit er in den Augen der Heidenvölker, vor deren Augen ich sie ausgeführt hatte, nicht entheiligt würde. 23 Doch schwor ich ihnen in der Wüste, dass ich sie unter die Heidenvölker zerstreuen und in die Länder versprengen würde, 24 weil sie meine Rechtsordnungen nicht befolgt und meine Satzungen verworfen hatten und meine Sabbate entheiligt und ihre Augen nach den Götzen ihrer Väter gerichtet hatten.
25 So habe auch ich ihnen Gesetze gegeben, die nicht gut waren, und Rechtsbestimmungen, durch die sie nicht leben konnten, 26 und ich ließ sie unrein werden durch ihre Opfergaben, indem sie alle ihre Erstgeburt durchs Feuer gehen ließen, damit ich sie verwüstete,
damit sie erkennen sollten, dass ich der Herr bin.
27 Darum, o Menschensohn, rede zu dem Haus Israel und sprich zu ihnen: So spricht Gott , der Herr:
Auch dadurch haben mich eure Väter gelästert, dass sie treulos an mir handelten: 28 Denn als ich sie in das Land gebracht hatte, betreffs dessen ich geschworen hatte, dass ich es ihnen geben wolle, da ersahen sie jeden hohen Hügel und jeden dicht belaubten Baum und schlachteten dort ihre Opfer und brachten dort ihre Gaben dar, um mich zu ärgern, und legten dort ihr lieblich duftendes Räucherwerk nieder und gossen dort ihre Trankopfer aus.
29 Da fragte ich sie: Was soll diese Höhe, wohin ihr geht? Daher nennt man sie »Höhe« bis zu diesem Tag.
30 Darum sprich zum Haus Israel: So spricht Gott , der Herr: Verunreinigt ihr euch nicht nach der Weise eurer Väter und hurt ihren Götzen nach? 31 Ja, durch die Darbringung eurer Gaben, dadurch, dass ihr eure Kinder durchs Feuer gehen lasst, verunreinigt ihr euch an allen euren Götzen bis zu diesem Tag; und ich sollte mich von euch befragen lassen, ihr vom Haus Israel?
So wahr ich lebe, spricht Gott , der Herr, ich will mich von euch nicht befragen lassen!
32 Und was euch in den Sinn gekommen ist, dass ihr sagt: »Wir wollen sein wie die Heidenvölker, wie die Geschlechter der Länder, indem wir Holz und Stein dienen«, das soll nicht geschehen! 33 So wahr ich lebe, spricht Gott , der Herr, ich will selbst mit starker Hand, mit ausgestrecktem Arm und mit ausgeschüttetem Grimm über euch herrschen; 34 und ich will euch aus den Völkern herausführen und euch aus den Ländern sammeln, in die ihr zerstreut worden seid, mit starker Hand, mit ausgestrecktem Arm und mit ausgeschüttetem Grimm; 35 und ich will euch in die Wüste der Völker führen und dort mit euch ins Gericht gehen von Angesicht zu Angesicht. 36 Wie ich in der Wüste des Landes Ägypten mit euren Vätern ins Gericht gegangen bin, so will ich auch mit euch ins Gericht gehen, spricht Gott , der Herr.
37 Ich will euch unter dem Stab hindurchgehen lassen und euch in die Bundesverpflichtungen einführen. 38 Und ich will die Widerspenstigen und die von mir Abgefallenen von euch absondern ; ich will sie aus dem Land ihrer Fremdlingschaft herausführen, aber in das Land Israel soll keiner von ihnen kommen ;
und ihr sollt erkennen , dass ich der Herr bin.
39 So geht nur, spricht Gott , der Herr, ihr vom Haus Israel, und dient nur jeder seinen Götzen! Aber danach werdet ihr gewiss auf mich hören und meinen heiligen Namen künftig nicht mehr mit euren Gaben und mit euren Götzen entheiligen.
40 Denn auf meinem heiligen Berg , auf dem erhabenen Berg Israels, spricht Gott , der Herr, dort wird mir das ganze Haus Israel dienen, sie alle, [die] im Land [sind]; dort will ich sie gnädig annehmen; und dort will ich eure Hebopfer fordern und eure Erstlingsgaben und alles, was ihr heiligt. 41 Als einen lieblichen Geruch will ich euch gnädig annehmen, wenn ich euch aus den Völkern herausführe und euch sammle aus den Ländern, in die ihr zerstreut worden seid, damit ich an euch geheiligt werde vor den Augen der Heidenvölker.
42 Und ihr sollt erkennen , dass ich der Herr bin, wenn ich euch in das Land Israel führe, in das Land, von dem ich geschworen hatte, dass ich es euren Vätern geben werde.
43 Dort werdet ihr an eure Wege gedenken und an alle eure Taten, mit denen ihr euch verunreinigt habt; und ihr werdet Abscheu über euch selbst empfinden wegen aller eurer bösen Taten, die ihr begangen habt.
44 Und ihr werdet erkennen , dass ich der Herr bin, wenn ich mit euch handeln werde um meines Namens willen und nicht nach eurem bösen Wandel und euren ruchlosen Taten, Haus Israel!, spricht Gott , der Herr.
Wie viel Geduld ER doch immer wieder mit ihnen gehabt hatte!
Obwohl sie ihm immer wieder den Rücken kehrten und die „angedrohte“ Vernichtung verdient gehabt hätten – so kam er ihnen immer wieder in Barmherzigkeit entgegen.
Aber irgendwann ist Schluss. Alles hat seine Grenzen und selbst der geduldigste Gott verliert mal die Geduld….
Aber was bedeutet das „unter dem Stock hindurchgehen“ in Vers 37?
In der Hoffnung für Alle konmt etwas Licht hinein, wenn es dort heißt:
Wie ein Hirte die Schafe unter seinem Stab hindurchziehen lässt, um sie zu zählen und aufzuteilen, so gehe ich mit euch um:…
im Prinzip ähnlich, wie später bei Jesus in dem Gleichnis von den Schafen und Böcken, die der Herr am Ende der Tage voneinander stellt und gemäß ihren Taten belohnen wird 😉
Hesekiel 21 – warum Jehova hier nicht wirklich grausam ist…
1 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 2 Menschensohn, richte dein Angesicht nach Süden und rede gegen Süden und weissage gegen den Wald der Gegend im Negev; 3 und sage zu dem Wald des Negevs: Höre das Wort des Herrn ! So spricht Gott , der Herr:
Siehe, ich will ein Feuer in dir anzünden, das wird alle grünen Bäume und alle dürren Bäume in dir verzehren; die lodernde Flamme wird nicht erlöschen, sondern alle Gesichter sollen durch sie verbrannt werden, vom Süden bis zum Norden, 4 und alles Fleisch wird sehen, dass ich, der Herr , es angezündet habe; es soll nicht erlöschen!
5 Da sprach ich: Ach, Herr, Herr , sie werden von mir sagen: »Redet er nicht in Gleichnissen?« 6 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen:
7 Menschensohn, richte dein Angesicht gegen Jerusalem und rede gegen die Heiligtümer und weissage gegen das Land Israel. 8 Und sage zu dem Land Israel: So spricht der Herr :
Siehe, ich komme über dich; ich will mein Schwert aus seiner Scheide ziehen; und ich will den Gerechten und den Gottlosen in dir ausrotten . 9 Weil ich nun den Gerechten und den Gottlosen in dir ausrotten will, so soll mein Schwert aus seiner Scheide fahren gegen alles Fleisch, vom Süden bis zum Norden.
10 Und alles Fleisch soll erkennen, dass ich, der Herr , mein Schwert aus seiner Scheide gezogen habe; und es soll nicht mehr eingesteckt werden!
11 Und du, Menschensohn, stöhne, als hättest du einen Lendenbruch, ja, stöhne bitterlich vor ihren Augen! 12 Und wenn sie dich dann fragen werden: »Warum stöhnst du?«, so sprich: Über eine Botschaft! Wenn die eintrifft , so werden alle Herzen verzagen und alle Hände schlaff werden, aller Mut wird schwinden und alle Knie wie Wasser zerfließen. Siehe, es wird kommen und geschehen!, spricht Gott , der Herr.
13 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 14 Menschensohn, weissage und sprich: So spricht der Herr : Sprich:
Das Schwert , ja, das Schwert ist geschärft und geschliffen! 15 Zu einer Metzelei ist es geschärft; damit es blinke und blitze, ist es geschliffen. Sollten wir uns da etwa freuen ? Das Zepter meines Sohnes verachtet alles Holz. 16 Er hat das Schwert zum Schleifen gegeben, um es in die Hand zu nehmen. Das Schwert ist geschärft und geschliffen, damit man es dem Würger in die Hand gebe.
17 Schreie und heule, Menschensohn! Denn es richtet sich gegen mein Volk, es richtet sich gegen alle Fürsten Israels; mit meinem Volk sind sie dem Schwert verfallen! Darum schlage dich auf die Hüfte! 18 Denn es ist eine Prüfung ; und wie ginge es, wenn das Zepter, das verachtet , nicht wäre?, spricht Gott , der Herr.
19 Und du, Menschensohn, weissage und schlage die Hände zusammen! Denn das Schwert wird dreimal einen Doppelschlag ausführen! Ein Abschlachtungsschwert ist es, das Abschlachtungsschwert eines Großen, das sie umkreist. 20 Damit die Herzen verzagen und die Gefallenen zahlreich werden, habe ich das schlachtende Schwert an allen ihren Toren gezogen. Wehe, zum Blitzen ist es gemacht, zur Schlachtung geschärft ! 21 Vereine deine [Kraft] zur Rechten hin, wende dich zur Linken hin, wohin deine Schneide bestellt ist! 22 So will ich auch meine Hände zusammenschlagen und meinen Grimm stillen! Ich, der Herr , habe es gesagt .
23 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 24 Du aber, Menschensohn, mache dir zwei Wege, auf denen das Schwert des Königs von Babel kommen soll! Von einem Land sollen sie beide ausgehen; und zeichne einen Wegweiser am Anfang des Weges zur Stadt. 25 Mache den Weg so, dass das Schwert sowohl nach Rabba , [der Stadt] der Ammoniter, als auch nach Judäa und zur Festung Jerusalem kommen kann.
26 Denn der König von Babel steht an der Weggabelung, am Anfang der beiden Wege, um das Wahrsageorakel zu befragen; er lost mit den Pfeilen, befragt die Teraphim und beschaut die Leber. 27 In seine Rechte fällt das Wahrsagelos »Jerusalem«, dass er Sturmböcke heranführen lassen und den Befehl zum Angriff geben soll, dass man ein Kriegsgeschrei erheben, Sturmböcke gegen die Tore aufstellen, einen Wall aufwerfen und Belagerungstürme bauen soll.
28 Aber sie werden es für eine falsche Wahrsagung halten, wegen der feierlichen Eide, die geschworen wurden; jener aber bringt ihre Missetat in Erinnerung, damit sie gefangen werden.
29 Darum, so spricht Gott , der Herr: Weil ihr eure Missetat in Erinnerung bringt, indem ihr eure Übertretungen aufdeckt, sodass eure Sünden in allen euren Taten offenbar werden; weil ihr euch in Erinnerung bringt, so sollt ihr mit Gewalt gefangen genommen werden!
30 Was aber dich betrifft, du entweihter Gesetzloser, du Fürst Israels, dessen Tag kommt zur Zeit der Sünde des Endes, 31 so spricht Gott , der Herr: Fort mit dem Kopfbund , herunter mit der Krone! So wird es nicht bleiben: Das Niedrige soll erhöht, und das Hohe soll erniedrigt werden! 32 Zunichte, zunichte, zunichte will ich sie machen; auch dies soll nicht so bleiben, bis der kommt, dem das Anrecht zusteht, dem werde ich sie geben!
33 Und du, Menschensohn, weissage und sprich: So spricht Gott , der Herr, über die Ammoniter und ihre Schmähung, nämlich:
Das Schwert , ja, das Schwert ist schon gezückt zur Schlachtung und geschliffen zum Vertilgen, dass es blitze – 34 während man dich durch Weissagung täuscht, dir Lügen wahrsagt -, um dich zu den enthaupteten Leichen der erschlagenen Gesetzlosen zu legen, deren Tag gekommen ist zur Zeit der Sünde des Endes. 35 Stecke es wieder in seine Scheide ! An dem Ort, wo du erschaffen wurdest, im Land deines Ursprungs will ich dich richten .
36 Und ich will meinen Grimm über dich ausschütten und das Feuer meines Zornes gegen dich anfachen und dich rohen Leuten ausliefern , die Verderben schmieden. 37 Du sollst dem Feuer zum Fraß dienen; dein Blut soll mitten im Land [vergossen werden]; man wird nicht an dich gedenken; ja, ich, der Herr , habe es gesagt !
Wieder einmal „wird Jehova“ hier zu dem „grausamen Gott des Alten Testaments“. Aber ist er wirklich grausam?
Hier müssen wir die Vorgeschichte in Erinnerung behalten, daran denken, was wir die Kapitel zuvor gelesen hatten – wie er seinem Volk immer wieder die Chance gegeben hat.
Auch Assyrien, dem hier zum Schluß Grausames vorhergesagt wird – hat es verdient. Sie waren bekannt dafür, wie grausam sie mit denen umgingen, die sie besiegt hatten. Sie erhalten also nur das, was sie selbst als angebracht für diejenigen halten, die besiegt werden. Nun sind eben sie selbst die Besiegten!
Das erinnert mich immer an das, was unser Vater uns immer wieder ans Herz gelegt hatte – obwohl selbst nicht religiös:
„Behandelt andere immer so, wie du selbst behandelt werden willst. Dinge, die du selbst niemals erleben willst, tue auch keinem anderen an.
Wenn du behindert wärst, würdest du dich freuen, wenn dir jemand hilft – also hilf du denen, die Hilfe brauchen.
Du würdest es auch nicht toll finden, wenn andere über dich spotten oder Vorurteile gegen dich hätten. Also handle so, wie du gern behandelt werden willst“ – usw.
Wir kennen dies heute als „die goldene Regel“ aus Matthäus 7:12.
Wenn wir genau hinsehen, gab es im mosaischen Gesetz eine ähnliche Regel: „Auge um Auge, Zahn um Zahn und Leben für Leben“ (3. Mose 24:20). Genau dies erhalten die Assyrer nun.
Aber mit dem Leben Jesu, das dieser dann für unsere Sünden gegeben hat, hat sich dieser Grundsatz bei Jehova geändert.
Nun steht es dem Menschen nicht mehr zu, selbst Rache zu üben. Wir sollen unsere Feinde lieben und das mit der Rache Jehova überlassen (Matthäus 5:44-45, siehe auch den Artikel „Fühle ich mich angegriffen?“, sowie Römer 12:19 und den Artikel „Vergeltet niemanden Böses mit Bösem“)
Als Christen wird uns ans Herz gelegt, selbst positive Schritte zu unternehmen und nicht Unrecht zu vergelten. Wenn wir unserem Gott vertrauen und all die schlimmen Dinge, die wir erleben, in seine Hand legen, werden wir Frieden haben.
Unserem Gott steht immer die Rache zu und das ist nur gerecht! Denn er ist derjenige, dem wir alle unser Leben verdanken und Rechenschaft ablegen müssen, was wir damit angestellt haben; und er kann uns ins Herz sehen und wird niemanden aufgrund von Missverständnissen oder Lügen und Falschanklagen verurteilen, oder weil er selbst sich in seinem Ego gekränkt fühlt. Denken wir dabei bitte immer an die Kapitel die wir hier kurz zuvor gelesen haben – wie viel Geduld er immer wieder mit seinem Volk hatte!
Unser Gott ist wirklich absolut gerecht und über jeden Zweifel erhaben und ich würde mir wirklich wünschen, dass dies jeder Mensch erfährt, der ihn aufgrund solcher Bibelstellen für hart, unfair und grausam hält.
Letztes Jahr war ich bei der Suche nach Aufnahmen vom BZK über einen Blog von einem jungen Mädel „gestolpert“, die als Kind von Zeugen Jehovas aufgewachsen ist, als Jugendliche ihre eigenen Wege geht und mit dem Gott, wie er ihr als Kind gelehrt wurde, nicht viel anfangen kann. Sie führte solche Bibelstellen an und auch das Bild aus dem Geschichtenbuch, wo in der Flut auch Frauen und kleine Kinder umkommen und schreibt, dass sie mit so einem ungerechten grausamen Gott nichts zu tun haben will.
Seither habe ich mich verstärkt bemüht, diese Stellen der Bibel im Kontext so zu zeigen, dass man erkennen kann, dass daraus in Wirklichkeit eine unglaubliche Liebe und Güte spricht!
Leider ist es oft so, dass so ein Bild von Gott die Herzen erhärtet – was ich in gewisser Form ja auch verstehen kann, dass so ein Gott erst mal enttäuscht. Traurigerweise wollen diese enttäuschten Menschen selten noch hören, wie es sich wirklich verhält, weil sich dieses Bild so eingeprägt hat.
Daher möchte ich dich – lieber Leser und liebe Leserin – bitten, mich anzuschreiben, wenn es dir so geht. Wenn du aus irgendeinem Grund ein so grausames Bild von Gott in deinem Kopf hast, vielleicht aufgrund von Geschichten, die du als Kind gehört hast oder Texten, die du in der Bibel gelesen hast. Bitte teile sie mir mit. Ich möchte dir helfen, unseren liebevollen Gott so zu sehen, wie er wirklich ist. Glaube nicht der Lüge von einem grausamen Gott!
Hesekiel 22 – auch wenn Priester, Fürsten und Propheten Blutschuld auf sich laden, haben wir eine Eigenverantwortung!
1 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 2 Du, Menschensohn, willst du richten, willst du die blutdürstige Stadt richten? So halte ihr alle ihre Gräuel vor 3 und sprich: So spricht Gott , der Herr:
O Stadt, die in ihrer Mitte Blut vergießt, damit ihre Zeit komme, und die bei sich selbst Götzen macht, damit sie sich verunreinige! 4 Du hast dich mit Schuld beladen durch das Blut , das du vergossen hast, und hast dich verunreinigt durch deine selbstgemachten Götzen; du hast bewirkt, dass deine Tage herannahen, und bist zu deinen Jahren gekommen. Darum will ich dich zum Hohn machen für die Heiden und zum Gespött für alle Länder. 5 Sie seien nahe oder fern von dir, so sollen sie dich verspotten, weil du einen schlimmen Ruf hast und völlig verstört bist.
6 Siehe, die Fürsten Israels haben jeder seine Gewalt in dir missbraucht, um Blut zu vergießen. 7 Man hat in dir Vater und Mutter verachtet, man hat in deiner Mitte dem Fremdling Gewalt angetan, man hat in dir Witwen und Waisen bedrängt. 8 Meine Heiligtümer hast du verachtet und meine Sabbate entheiligt. 9 Verleumder sind in dir, um Blut zu vergießen, und man hat bei dir [Opfer-] mahle gehalten auf den Bergen; man hat Schandtaten begangen in deiner Mitte. 10 Man hat in dir die Blöße des Vaters aufgedeckt; man hat in dir [die Frau] geschwächt, die wegen ihrer Unreinheit abgesondert war. 11 Der eine hat mit der Frau seines Nächsten Gräuel verübt, und ein anderer hat seine Schwiegertochter mit Schandtat befleckt; und ein anderer hat in dir seine Schwester, die Tochter seines Vaters, geschwächt. 12 Man hat in dir Bestechungsgeschenke angenommen, um Blut zu vergießen. Du hast Wucher und Zins genommen und deine Nächsten mit Gewalt übervorteilt ;
mich aber hast du vergessen!, spricht Gott , der Herr.
13 Darum siehe, ich habe meine Hände zusammengeschlagen über den unrechtmäßigen Gewinn, den du gemacht hast, und über dein Blutvergießen, das in dir geschehen ist. 14 Wird dein Herz es aushalten und werden deine Hände stark sein in den Tagen, da ich mit dir abrechnen werde?
Ich, der Herr , habe es geredet und werde es tun.
15 Ich will dich unter die Heidenvölker versprengen und in die Länder zerstreuen und deine Unreinheit gänzlich von dir wegtun. 16 Und du wirst durch dich selbst entweiht werden vor den Augen der Heidenvölker;
und du sollst erkennen, dass ich der Herr bin!
17 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 18 Menschensohn, das Haus Israel ist mir zu Schlacken geworden! Sie alle sind wie Erz, Zinn, Eisen und Blei im Schmelzofen; zu Silberschlacken sind sie geworden. 19 Darum spricht Gott , der Herr:
Weil ihr alle zu Schlacken geworden seid, darum, siehe, will ich euch mitten in Jerusalem zusammenbringen; 20 wie man Silber, Erz, Eisen, Blei und Zinn mitten in einem Schmelzofen zusammenbringt und ein Feuer darunter anbläst , um es zu schmelzen, so will ich auch euch in meinem Zorn und in meinem Grimm zusammenbringen, euch hineinlegen und schmelzen.
21 Ich will euch versammeln und das Feuer meines grimmigen Zorns unter euch anfachen, damit ihr darin geschmolzen werdet. 22 Wie das Silber im Schmelzofen geschmolzen wird, so sollt auch ihr darin geschmolzen werden,
und ihr sollt erkennen, dass ich, der Herr , meinen grimmigen Zorn über euch ausgegossen habe.
23 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 24 Menschensohn, sprich zu ihm:
Du bist ein Land, das nicht gereinigt worden ist, das keinen Regenguss empfangen hat am Tag des Zorns. 25 Seine Propheten haben sich in ihm miteinander verschworen. Gleich einem brüllenden Löwen, der den Raub zerreißt, verschlingen sie Seelen, reißen Reichtum und Gut an sich und machen viele Witwen darin.
26 Seine Priester tun meinem Gesetz Gewalt an und entweihen meine Heiligtümer; sie machen keinen Unterschied zwischen dem Heiligen und dem Unheiligen und lehren nicht, zu unterscheiden zwischen dem Unreinen und dem Reinen. Sie verbergen ihre Augen vor meinen Sabbaten , und ich werde entheiligt in ihrer Mitte.
27 Seine Fürsten, die darin wohnen, sind wie Wölfe, die den Raub zerreißen; sie vergießen Blut, verderben Seelen, nur um unrechtmäßigen Gewinn zu machen.
28 Und seine Propheten streichen ihnen mit Tünche darüber: Sie schauen Trug und wahrsagen ihnen Lügen und sagen: »So spricht Gott , der Herr!«, während doch der Herr gar nicht geredet hat.
29 Das Volk des Landes ist gewalttätig und begeht Raub; es unterdrückt die Armen und Bedürftigen, und den Fremdling misshandelt es gegen alles Recht!
30 Und ich suchte unter ihnen einen Mann, der die Mauer zumauern und vor mir in den Riss treten könnte für das Land, damit ich es nicht zugrunde richte; aber ich fand keinen.
31 Da schüttete ich meinen Zorn über sie aus, rieb sie auf im Feuer meines Grimmes und brachte ihren Wandel auf ihren Kopf, spricht Gott , der Herr.
Die Priester haben eigentlich die Aufgabe, das Volk im Gesetz, im Wort und Willen Gottes zu unterweisen, aber sie kommen dieser Aufgabe nicht nach.
Die Fürsten haben den Auftrag, das Land zu schützen und dafür zu sorgen, dass es dem Volk und dem Land gut geht. Aber sie tun es nicht. Lieber bereichern sie sich selbst.
Die Propheten sind eigentlich von Jehova beauftragt, das Volk darauf aufmerksam zu machen, was falsch läuft. Aber sie sagen das Gegenteil von dem, was Jehova denkt und wiegen das Volk dadurch in falscher Sicherheit. Sie nehmen ihnen die Chance zu Reue und Umkehr.
Das Volk ist von seinen Priestern, Fürsten und Propheten in die Irre geführt und dadurch laufen sie falsch und dienen falschen Göttern und kränken Jehova.
Jehova wird sie richten und vernichten – aber die Blutschuld liegt auf den drei Gruppen. Er hat es in der Szene mit dem Mann und dem Tintenfass angekündigt.
Aber was nutzt ihnen das, wenn sie dennoch sterben müssen? Ist das nun hier nicht hart und ungerecht?
Aus diesem Kapitel lernen wir viel über „Eigenverantwortung“, wie es heute so schön heißt. Jeder von uns ist für sich selbst vor Jehova verantwortlich. Es geht nicht nur um das Einhalten von Gesetzen, sondern um unsere persönliche Beziehung zu Jehova – damals wie heute!
Wenn ich an einem Menschen und einer Beziehung mit ihm interessiert bin, frage ich nicht so sehr die anderen, sondern ich lerne die Person selbst kennen. Um die entstandene Beziehung lebendig und innig zu erhalten, muss ich mit dem Menschen selbst reden und nicht andere fragen, was sie denkt oder fühlt.
Wie wir an der Geschichte sehen, war das auch zu jeder Zeit möglich, denn es hat immer Einzelne gegeben, die sich ihre enge Freundschaft zu Jehova bewahrt hatten – weil sie daran interessiert waren und selbst die Initiative ergriffen haben. Denken wir dabei auch an David, der ja lange Zeit von seinem Volk und somit auch von Priestern und Tempel getrennt war. Dennoch war er „ein Mann nach dem Herzen Gottes“ (siehe auch die gleichnamige mehrteilige Ansprache von John Angelina und die neue aktuelle von Bayless Conley dazu).
Jeder vom Volk hätte das ebenso tun können, wenn es sie interessiert hätte. Sie können nun nicht die Verantwortung auf Priester, Fürsten und Propheten abschieben – auch dann nicht, wenn Jehova von denen Rechenschaft fordern wird.
Wir haben es in dieser Hinsicht leichter als jemals zuvor in der Geschichte. Damals hatte nicht jeder eine Abschrift von dem Gesetz. Aber heute kann jeder überall auf der Welt über das Internet kostenlos auf verschiedene Bibelübersetzungen in seiner Sprache zugreifen, ebenso wie auf verschiedene Nachschlagewerke. Viele nutzen diesen Service nicht – aber dafür können sie dann nicht Jehova die Schuld geben!
Wenn wir keine Zeit haben, täglich in der Bibel zu lesen – aber dafür mehrere Stunden in Chats, Foren oder bei facebook verbringen – können wir dann wirklich von uns behaupten, wir wären an unserem Schöpfer interessiert?
Heute stehen uns im Internet auch zahlreiche Bibeln als Hördatei kostenlos zum download zur Verfügung. Wir könnten die Zeit, die wir für den Arbeitsweg benötigen, zum Anhören benutzen, statt unsere hunderte von Mails zu checken. Es gibt so etwas wie Spam-Filter 😉
Es stehen im Internet eine große Auswahl und Anzahl von biblischen Ansprachen zur Verfügung. Wir könnten sie bei der Haus- oder Gartenarbeit anhören. Wissen wir, wo wir solche Ansprachen finden und nutzen wir sie? Oder sehen wir uns lieber beim Bügeln Talkshows im Fernsehen an?
Wo suchen wir Rat, wenn wir Beziehungsprobleme haben? Reden wir zum zigsten Mal mit irgendwelchen Freunden darüber, wie schlimm unser Partner ist? Suchen wir vielleicht Rat bei Psychologen oder in deren Bücher? Oder reden wir mit unserem Gott darüber und lesen einfach in seinem Wort und lassen es auf uns wirken? Wissen wir, wo wir passende ermunternde Ansprachen zu diesem Thema finden?
Sind wir uns dessen bewußt, dass uns alles beeinflusst, was wir lesen, uns ansehen oder anhören? Wie sieht es mit dem aus, was wir uns im Fernsehen anschauen? Seit über 10 Jahren gibt es nun bibelTV. Wissen wir davon? Wissen wir, wie wir den Sender empfangen können? Haben wir schon mal da reingeschaltet – oder sind uns die modernen Action- und Fantasy-Filme lieber? Die haben auf ihrer Seite übrigens auch eine sehr schöne und umfangreiche Mediathek 😉
Heute hat jeder die Möglichkeit, zu wissen, wie Gott denkt und fühlt – wenn es ihn interessiert. Dank google finden wir solche Informationen recht schnell.
Ist uns dies alles wichtig genug, um die Initiative zu ergreifen?
Oder wollen wir wirklich die Verantwortung auf unsere geistlichen Führer abwälzen, wenn wir vor unserem Schöpfer stehen und Rechenschaft ablegen müssen?
Ist Gott wirklich hart und unfair, wenn er diejenigen richtet, die nicht wirklich an ihm interessiert waren? Jetzt und hier lässt er sie gewähren, aber eines Tages werden auch sie vor seinem Richterstuhl stehen.
Wenn es ihnen jetzt egal ist, dann sollen sie nach ihrer Fasson glücklich werden – aber dann nicht jammern und klagen, „wenn ihnen die Rechnung präsentiert wird“. Diese Art von Freiheit ist niemals kostenlos!
Hesekiel 23 – ist es hinterhältig, sie erst noch gewähren zu lassen?
1 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 2 Menschensohn, es waren zwei Frauen, Töchter einer Mutter; 3 die trieben Hurerei in Ägypten, in ihrer Jugend hurten sie; dort wurden ihre Brüste gedrückt, und dort wurde ihr jungfräulicher Busen betastet.
4 Und der Name der Älteren war Ohola, und ihre Schwester hieß Oholiba. Und sie wurden mein und gebaren Söhne und Töchter. Und was ihre Namen betrifft: Samaria ist Ohola, und Jerusalem ist Oholiba.
5 Aber Ohola hurte, obwohl sie mir angehörte, und war heftig verliebt in ihre Liebhaber, die Assyrer, die sich ihr nahten, 6 gekleidet in blauem Purpur, Statthalter und Befehlshaber, lauter anmutige junge Männer, Reiter, die auf Rossen daherritten. 7 So hängte sie sich mit ihrer Hurerei an sie, an all die auserlesenen Söhne Assyriens; und sie verunreinigte sich mit allen Götzen derer, für die sie entbrannte . 8 Sie ließ auch nicht ab von ihrer Hurerei mit den Ägyptern, denn diese hatten in ihrer Jugend bei ihr gelegen und ihren jungfräulichen Busen betastet und ihre Hurerei über sie ausgegossen.
9 Darum habe ich sie den Händen ihrer Liebhaber preisgegeben, den Händen der Söhne Assyriens, für die sie entbrannt war. 10 Die deckten ihre Blöße auf, nahmen ihre Söhne und Töchter weg und erschlugen sie selbst mit dem Schwert, und sie bekam einen schlechten Ruf unter den Frauen; und sie vollstreckten an ihr das Gericht.
11 Ihre Schwester Oholiba aber sah das, doch sie trieb es mit ihrer Lüsternheit noch viel schlimmer als jene und übertraf ihre Schwester in der Hurerei.
12 Sie entbrannte für die Söhne Assyriens, die Statthalter und Befehlshaber, die sich ihr nahten, die prächtig gekleidet waren, Reiter, die auf Rossen daherritten, lauter anmutige junge Männer. 13 Und ich sah, dass sie sich verunreinigte, dass sie es beide auf dieselbe Weise trieben.
14 Und sie trieb ihre Hurerei noch weiter; und sie sah an die Wand gezeichnete Männer, Bildnisse von Chaldäern, mit roter Farbe gemalt, 15 die um ihre Lenden einen Gurt und auf ihren Häuptern herabhängende Kopfbinden hatten, ganz wie hervorragende Kämpfer anzusehen, nach Art der Söhne Babels, deren Geburtsland Chaldäa ist; 16 da entbrannte sie heftig für sie, als ihre Augen diese sahen, und sandte Boten zu ihnen ins Land der Chaldäer. 17 Da kamen die Söhne Babels zu ihr zum Liebeslager und verunreinigten sie mit ihrer Hurerei; und als sie sich an ihnen verunreinigt hatte, da wandte sich ihre Seele von ihnen ab.
18 Und als sie ihre Hurerei enthüllte und ihre Blöße aufdeckte, da wandte sich meine Seele von ihr ab, wie sich meine Seele von ihrer Schwester abgewandt hatte.
19 Aber sie trieb ihre Hurerei je länger, je mehr; sie gedachte wieder an die Tage ihrer Jugend, als sie im Land Ägypten gehurt hatte. 20 Und sie entbrannte für ihre Liebhaber, deren Fleisch wie Eselsfleisch und deren Erguss wie der Erguss von Hengsten war. 21 So sehntest du dich nach den Schandtaten deiner Jugend, als man in Ägypten deine Brüste betastete um deines jungfräulichen Busens willen.
22 Darum, Oholiba, so spricht Gott , der Herr: Siehe, ich will deine Liebhaber, von denen sich deine Seele abgewandt hat, gegen dich erwecken und sie von ringsumher über dich kommen lassen: 23 die Söhne Babels und alle Chaldäer, Pekod, Schoa und Koa, samt allen Söhnen Assyriens, anmutige junge Männer, lauter Statthalter und Befehlshaber, hervorragende Kämpfer und berühmte Männer, alle auf Pferden reitend.
24 Diese werden über dich kommen, gerüstet mit Streitwagen und Rädern, und mit einer Schar von Völkern; sie werden sich mit großen und kleinen Schilden und Helmen rings um dich her lagern. Und ich will ihnen das Gericht übergeben, und sie werden dich nach ihren Rechten richten.
25 Ich will dich meinen Eifer fühlen lassen, und sie sollen grausam mit dir umgehen; sie werden dir Nase und Ohren abschneiden, und was von dir übrig bleibt, wird durch das Schwert fallen. Sie werden deine Söhne und Töchter wegführen, und was von dir übrig bleibt, soll vom Feuer verzehrt werden. 26 Sie werden dir deine Kleider ausziehen und deine köstlichen Kleinodien wegnehmen.
27 So will ich deiner Schandtat ein Ende machen und deiner Hurerei, die noch aus dem Land Ägypten stammt, sodass du deine Augen nicht mehr ihnen zuwendest und künftig nicht mehr an Ägypten denkst.
28 Denn so spricht Gott , der Herr: Siehe, ich will dich in die Hand derer geben, die du hasst, ja in die Hand derer, von denen deine Seele sich abgewandt hat. 29 Und diese werden dich ihren Hass fühlen lassen und alles, was du erworben hast, wegnehmen und dich bloß und nackt sitzen lassen; und so wird deine hurerische Blöße aufgedeckt werden, deine Schandtaten und deine Hurereien.
30 Das wird dir begegnen um deiner Hurerei willen, die du mit den Heiden getrieben hast, weil du dich mit ihren Götzen verunreinigt hast. 31 Auf dem Weg deiner Schwester bist du gewandelt; darum will ich dir auch ihren Becher in die Hand geben!
32 So spricht Gott , der Herr: Den Becher deiner Schwester sollst du trinken, der tief und weit ist, und du sollst zu Hohn und Spott werden; denn er fasst viel! 33 Du wirst voll Trunkenheit und Jammer werden; denn der Becher deiner Schwester Samaria ist ein Becher des Schauderns und Entsetzens! 34 Und du musst ihn austrinken und ausschlürfen und auch noch seine Scherben ablecken und deine Brüste zerreißen. Denn ich habe es gesagt , spricht Gott , der Herr.
35 Darum, so spricht Gott , der Herr: Weil du mich vergessen und mir den Rücken zugekehrt hast, so sollst du auch deine Schandtaten und deine Hurereien tragen !
36 Ferner sprach der Herr zu mir: Menschensohn, willst du nicht Ohola und Oholiba richten und ihnen ihre Gräuel vorhalten? 37 Denn sie haben Ehebruch getrieben, und Blut ist an ihren Händen; ja, mit ihren Götzen haben sie Ehebruch getrieben, und für sie sogar ihre eigenen Kinder, die sie mir geboren haben, durchs Feuer gehen lassen, sodass sie verzehrt wurden!
38 Überdies haben sie mir auch das angetan: Sie haben an demselben Tag mein Heiligtum verunreinigt und meine Sabbate entheiligt. 39 Denn wenn sie ihre Kinder ihren Götzen geschlachtet hatten, so kamen sie noch am selben Tag in mein Heiligtum, um es zu entweihen. Siehe, das haben sie mitten in meinem Haus getrieben!
40 Ja, sie sandten sogar nach Männern, die von ferne kamen, zu denen ein Bote gesandt wurde; und siehe, sie kamen. Für sie hast du dich gebadet, hast du deine Augen geschminkt und dich aufs Schönste aufgeputzt; 41 und du hast dich auf ein prächtiges Bett gesetzt, vor dem ein Tisch zubereitet war, auf den du mein Räucherwerk und mein Öl gestellt hattest.
42 Und bei [Oholiba] war das Gejohle einer sorglosen Menge. Und zu der zahlreichen Menge von Männern wurden Trinker aus der Wüste herzugebracht, diese legten den Frauen Spangen an die Arme und setzten ihnen eine Ehrenkrone aufs Haupt.
43 Da sprach ich von der durch Ehebruch Aufgebrauchten: Wollen diese jetzt noch mit ihr Hurereien treiben, da sie in einem solchen Zustand ist?
44 Und sie gingen zu ihr ein, wie man zu einer Hure einzugehen pflegt; so gingen sie ein zu Ohola und zu Oholiba, den lasterhaften Frauen.
45 Aber gerechte Männer werden sie richten , wie man Ehebrecherinnen und Mörderinnen richten soll; denn sie sind Ehebrecherinnen, und Blut klebt an ihren Händen.
46 Denn so spricht Gott , der Herr: Ich bringe eine [große] Versammlung gegen sie herauf und gebe sie der Misshandlung und Plünderung preis. 47 Und die Versammlung soll sie steinigen und mit ihren Schwertern niederstechen ; ihre Söhne und Töchter werden sie töten und ihre Häuser mit Feuer verbrennen .
48 So will ich die Unzucht aus dem Land ausrotten, damit sich alle Frauen dadurch warnen lassen und nicht solche Unzucht treiben wie ihr.
49 So werden sie eure Unzucht auf euch bringen, und ihr sollt die Sünde tragen , die ihr mit euren Götzen begangen habt,
damit ihr erkennt , dass ich Gott , der Herr bin!
Vielleicht wollten sie einfach nur sehen, wie weit sie gehen könnten: „Irgendwann muss Jehova doch auf den Tisch hauen. Er wird sich das doch nicht gefallen lassen?“
Anstatt über sich selbst beschämt zu sein, trieben sie es noch bunter. Hinterher beschweren sie sich darüber, dass sie genau dafür bestraft werden.
Ist das unfair von Jehova? War das hinterhältig von IHM, dass er sie nicht sofort für ihr schlechtes Tun bestraft hat?
Warum konnten und wollten sie nicht sehen, dass er ihnen aus Liebe die Zeit zur Umkehr eingeräumt hatte? Dass er wollte, dass sie von selbst einsehen, dass ihr Verhalten nicht richtig ist – nicht, weil er sie sonst straft.
Und waren sie denn nicht dadurch gewarnt, dass sie die Gesetze kannten? Und hatte er ihnen nicht immer wieder seine Propheten geschickt?
Wie empfinden wir – die wir heute diesen Bericht lesen – den Gott, der ihnen so viel Zeit und Gelegenheit einräumt?
Ist er in unserem Empfinden hart und unfair – oder überaus geduldig, barmherzig und gerecht?
Hesekiel 24 – wie mag Hesekiel damit umgegangen sein, dass seine Frau am nächsten Morgen sterben wird?
1 Im neunten Jahr, im zehnten Monat, am zehnten Tag des Monats, erging das Wort des Herrn an mich folgendermaßen: 2 Menschensohn, schreibe dir den Namen dieses Tages auf, ja, eben dieses heutigen Tages; denn der König von Babel rückt an eben diesem Tag gegen Jerusalem heran! 3 Und du sollst dem widerspenstigen Haus ein Gleichnis vortragen und zu ihnen sagen: So spricht Gott , der Herr:
Setze den Topf auf, setze ihn auf und gieße auch Wasser hinein! 4 Sammle die Fleischstücke dafür, alle guten Stücke, Lende und Schulter, und fülle ihn mit den besten Knochen; 5 nimm das Beste von den Schafen und schichte auch Holzscheite darunter auf; lass es tüchtig sieden, damit auch seine Knochen darin gut kochen!
6 Darum, so spricht Gott , der Herr: Wehe der blutbefleckten Stadt , dem Topf, an dem noch der Rost hängt und von dem der Rost nicht abgefegt ist! Nimm Fleischstück um Fleischstück heraus, ohne das Los darüber zu werfen! 7 Denn ihr Blut ist noch mitten in ihr. Sie hat es auf einen nackten Felsen gegossen und nicht auf die Erde geschüttet, dass man es mit Staub hätte zudecken können. 8 Um meinen Zorn auflodern zu lassen und Rache zu nehmen, habe ich ihr Blut auf einen nackten Felsen gießen lassen, dass man es nicht zudecken kann.
9 Darum, so spricht Gott , der Herr: Wehe der blutdürstigen Stadt! Auch ich will einen großen Holzstoß aufrichten! 10 Trage viel Holz zusammen, zünde das Feuer an, koche das Fleisch gar, bereite eine Brühe, und die Knochen sollen anbrennen! 11 Stelle danach den leeren Topf auf seine Kohlen, damit sein Erz heiß und glühend wird, damit seine Unreinheit in ihm schmilzt und sein Rost verzehrt wird.
12 Es ist vergebliche Mühe! Der viele Rost geht doch nicht weg, sein Rost bleibt auch im Feuer. 13 Du begehst wieder Unzucht in deiner Unreinheit! Weil ich dich reinigen wollte und du dich nicht reinigen ließest, so sollst du von deiner Unreinheit nicht mehr gereinigt werden, bis ich meinen Zorn an dir gestillt habe. 14 Ich, der Herr , habe es gesagt ; es kommt dazu, und ich werde es tun! Ich lasse nicht nach, ich schone nicht, und es soll mich auch nicht reuen. Man wird dich richten nach deinem Wandel und nach deinen Taten!, spricht Gott , der Herr.
15 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 16 Menschensohn, siehe, ich will die Lust deiner Augen durch einen [plötzlichen] Schlag von dir wegnehmen; aber du sollst weder klagen noch weinen und keine Tränen darüber vergießen. 17 Seufze still, aber veranstalte keine Totenklage! Binde deinen Kopfbund um und lege deine Schuhe an deine Füße; verhülle den Bart nicht und iss das Brot der Leute nicht !
18 Und ich redete am Morgen früh zu dem Volk, und am Abend starb meine Frau. Da handelte ich am anderen Morgen so , wie mir geboten war.
19 Da sprach das Volk zu mir: Willst du uns nicht wissen lassen, was das für uns bedeuten soll, was du da tust? 20 Ich antwortete ihnen: Das Wort des Herrn ist so an mich ergangen: 21 Sprich zu dem Haus Israel: So spricht Gott , der Herr:
Seht, ich will mein Heiligtum entweihen, euren höchsten Stolz, die Lust eurer Augen und das Verlangen eurer Seelen; und eure Söhne und eure Töchter, die ihr zurückgelassen habt, sollen durchs Schwert fallen. 22 Da werdet ihr handeln, wie ich gehandelt habe; ihr werdet den Bart nicht verhüllen und das Brot der Leute nicht essen, 23 und ihr werdet euren Kopfbund auf dem Kopf behalten und eure Schuhe an euren Füßen; ihr werdet weder klagen noch weinen , sondern ihr werdet in euren Missetaten dahinschwinden und miteinander seufzen .
24 Und so wird Hesekiel für euch ein Zeichen sein; ihr werdet genau so handeln, wie er gehandelt hat; und wenn es eintreffen wird, werdet ihr erkennen , dass ich Gott , der Herr, bin!
25 Du aber, Menschensohn, siehe, an dem Tag, da ich ihnen ihre starke Burg wegnehmen werde, den prächtigen Gegenstand ihrer Freude, die Lust ihrer Augen, das Verlangen ihrer Seelen, ihre Söhne und ihre Töchter 26 – an jenem Tag wird ein Entflohener zu dir kommen, dass du es mit eigenen Ohren hören kannst. 27 An jenem Tag wird dein Mund vor dem Entflohenen aufgetan werden, dass du reden und nicht mehr stumm sein wirst; und du wirst für sie ein Zeichen sein, und sie werden erkennen , dass ich der Herr bin.
Mir tut der Prophet hier unglaublich leid: er erfährt im Voraus, dass seine geliebte Frau am nächsten Tag sterben wird und er nicht einmal trauern und um sie klagen „darf“.
Und warum das alles?
Um dem ungehorsamen, hartherzigen Volk – das ihn zudem noch verspottet und verfolgt – ein Sinnbild für das zu sein, was auf sie selbst zukommen wird. Ob wenigstens einige dafür Wertschätzung haben?
Wie sehr muss er seine Brüder und ganz besonders Jehova lieben, dass er all dies bereitwillig auf sich nimmt!
Ob er den letzten Tag und die letzte Nacht auf besondere Weise mit seiner Frau verbracht hatte? Vielleicht ihr all die Dinge noch gesagt, die er sonst nicht so wichtig genommen hat – wie, dass er sie liebt und ihre Arbeit für die Familie schätzt. Ob er sie die ganze Nacht im Arm gehalten hat, um noch die letzten Stunden auszukaufen?
Oder hat er ganz normal weiter gemacht, um sie nicht zu beunruhigen?
Vielleicht hat er ja die ganze Nacht bei Kerzenschein an ihrem Bett gesessen und die geliebte Frau beobachtet?
Das, was Jehova hier von ihm verlangt, übersteigt wirklich meine Vorstellungskraft. Es liest sich so schnell darüber – aber wie würden wir uns fühlen, wenn Jehova so etwas von uns verlangen würde?
Wir wissen, dass Abraham seinen eigenen Sohn opfern sollte, den einzigen, den er mit seiner geliebten Sarah hatte und auf den er noch fast 25 Jahre warten mußte, nachdem ihn Jehova ihm versprochen hatte. Abraham mußte den Sohn dann doch nicht opfern – aber er wäre trotz des ganzen Schmerzes dazu bereit gewesen. (Siehe dazu auch die Ansprachen von Bayless Conley: „Fußspuren des Glaubens“ und „Glaube, der zum Opfer bereit ist“)
Hesekiel hat es nicht so gut. Er wird seine geliebte Frau erst nach der Auferstehung wieder sehen.
Jedesmal, wenn ich solche Geschichten von solch treuen und Männern und Frauen in der Bibel lese, schwanke ich zwischen Bewunderung für diesen aufopferungsvollen Glauben und der Hoffnung, dass Jehova niemals von mir einfordern wird, mich zwischen IHM und meinem geliebten Mann zu entscheiden…
Hesekiel 25 – warum wir keine Schadenfreude empfinden sollten, auch wenn derjenige die Strafe „verdient“ hat
1 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 2 Menschensohn, wende dein Angesicht gegen die Ammoniter und weissage gegen sie; 3 und sprich zu den Ammonitern: Hört das Wort Gottes , des Herrn! So spricht Gott , der Herr:
Weil du »Ha! Ha!« gerufen hast über mein Heiligtum, weil es entweiht ist, und über das Land Israel, weil es verwüstet ist, und über das Haus Juda, weil es in die Verbannung wandern musste; 4 darum siehe, will ich dich den Söhnen des Ostens zum Besitztum geben; die sollen ihre Zeltlager in dir aufschlagen und ihre Wohnungen in dir errichten; sie sollen deine Früchte essen und deine Milch trinken. 5 Ich will Rabba zu einer Weide für Kamele machen und das Ammoniterland zu einem Lagerplatz der Herden ;
und ihr sollt erkennen , dass ich der Herr bin!
6 Denn so spricht Gott , der Herr: Weil du mit den Händen geklatscht und mit den Füßen gestampft hast, ja, dich von Herzen mit aller Verachtung über das Land Israel gefreut hast, 7 darum, siehe, will ich meine Hand gegen dich ausstrecken und dich den Heiden zum Raub übergeben und dich aus den Völkern ausrotten und dich aus den Ländern vertilgen und dich verwüsten;
und du sollst erkennen , dass ich der Herr bin!
8 So spricht Gott , der Herr: Weil Moab und Seir sprechen: »Siehe, das Haus Juda ist wie alle Heidenvölker !«, 9 darum, siehe, will ich Moabs Bergseite entblößen von den Städten, von den Städten an seinen Grenzen, die eine Zierde des Landes sind, nämlich Beth-Jesimot, Baal-Meon und Kirjataim. 10 Den Söhnen des Ostens will ich sie mitsamt dem Ammoniterland zum Erbe geben, sodass man unter den Heidenvölkern nicht mehr an die Ammoniter gedenken wird. 11 Und über Moab will ich Gericht halten;
und sie sollen erkennen , dass ich der Herr bin!
12 So spricht Gott , der Herr: Weil Edom Rachsucht geübt hat am Haus Juda und sich damit schwer verschuldet hat, indem es sich an ihnen rächte, 13 darum, so spricht Gott , der Herr: Ich will meine Hand gegen Edom ausstrecken und Menschen und Vieh darin ausrotten. Von Teman an will ich es in Trümmer legen, und bis nach Dedan sollen sie durchs Schwert fallen! 14 Und ich will meine Rache an Edom vollstrecken durch die Hand meines Volkes Israel; diese sollen an Edom handeln nach meinem Zorn und nach meinem Grimm,
sodass sie meine Rache kennenlernen sollen, spricht Gott , der Herr.
15 So spricht Gott , der Herr: Weil die Philister aus Rachsucht gehandelt und Rache geübt haben in Verachtung des Lebens und in ewiger Feindschaft, um zu verderben, 16 darum, so spricht Gott , der Herr: Siehe, ich will meine Hand gegen die Philister ausstrecken und die Kreter ausrotten und den Überrest an der Meeresküste umbringen. 17 Ich will große Rache an ihnen üben durch grimmige Züchtigungen;
und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich meine Rache über sie bringe!
Hier werden wir immer wieder darauf hingewiesen, wie Jehova über Schadenfreude und Rache denkt – auch wenn es die betrifft, die uns geschadet haben und sich gegen IHN versündigt haben.
Auch wenn die Ammoniter und Thyrus die Strafe zu Recht verdient hatten, sollte sich das Volk nicht darüber freuen – sondern eher darüber betroffen sein, dass es so weit kommen musste. Auch die, die zusahen, wie Jehova sein Volk straft, sollten sich nicht darüber freuen. Denn Jehova hat selbst einige Kapitel zuvor gesagt, dass er „keinen Gefallen am Tod des Bösen“ hat. ER selbst bedauert das Gericht, dass er über sie bringen muss, er hätte es lieber gesehen, wenn sie umgekehrt wären.
Wenn wir uns darüber freuen würden, so nach dem Motto: „das geschieht ihnen recht“, so würden wir uns in gewisser Weise ja darüber freuen, dass Jehova nun strafen muss, auch wenn er es lieber nicht täte. Das wäre Jehova gegenüber kein schöner Zug von uns.
Ebenso sollten wir keinerlei Schadenfreude empfinden, wenn jemand, der uns vielleicht sogar geschadet hat, nun seine Vorrechte verliert oder ausgeschlossen wird! Wir sollten viel eher lernen, so zu denken und zu fühlen, wie unser Gott. Wir sollten tiefstes Bedauern empfinden, dass derjenige nicht zur Besinnung gekommen ist.
Außerdem hat uns Jesus gelehrt, wir sollten ‚für unsere Feinde beten‘. Dies würde uns von den Nationen unterscheiden, denn für die zu beten, die uns lieben und die uns Gutes tun, ist kein Kunststück. Das kann jeder, auch diejenigen, die nicht an Jehova und Jesus glauben.
Hier muss ich immer an Nenad und Lucy denken, unsere neuen Freunde und Geschwister im Herrn. Nenad hatte mich am Muttertag beeindruckt, als die Männer im Anschluss an die Predigt die Gelegenheit erhielten, für ihre Frauen und Mütter zu beten. Nenad hat viele Jahre um seine Frau gekämpft. Aber nach zwei Jahren, in denen er alles versucht hatte, hat sie nun doch die Scheidung eingereicht und damit die Familie – sie haben einen Sohn – zerstört. Dennoch hat er viele liebe gute Worte für diese Frau gefunden und Gott für die guten Seiten von ihr gedankt. Hier ist wirklich ein Nachfolger Jesu, der das umsetzt, was ihm sein Herr vorgelebt hat.
Ich muss ganz ehrlich bekennen, dass mir dieser Schritt immer noch viele Schwierigkeiten bereitet. Ich habe zwar denen, die mich sehr schwer gekränkt haben, verziehen und bin in der Lage, für diese zu beten. Inzwischen tue ich es sogar sehr gern. Aber für die Person, die uns über sehr viele Jahre ganz massiv Schaden zugefügt hat (bis hin zur Falschanklage und Rufmord) zu beten, fällt mir immer noch sehr schwer.
Hier bin ich sehr dankbar für das Modell unserer kleinen christlichen Hausgemeinde, wo sich die Frauen unter der Woche mit verschiedenen anderen Schwestern zu zweit treffen, um einander zu ermuntern, zu erbauen und zu helfen, im Glauben zu wachsen. Lucy ist nicht nur älter als ich, sondern auch geistig sehr reif und weise. Da wir bei den Treffen auch mit- und füreinander beten, hat sie damit begonnen, mit mir für eben diese Person zu beten. Am Anfang hat sich noch alles in mir dagegen gesträubt. Aber es wird leichter 😉
Wie gut es doch tut, „wenn Brüder in Einheit beieinander sind“ und sie das Zusammenkommen wirklich nutzen, „um einander anzureizen zu Liebe und guten Werken“ (Psalm 133:1, Hebräer 10:24-25). Es stimmt wirklich: ‚wo zwei oder drei in Jesu Namen beisammen sind, da wird er unter ihnen sein‘ (Matthäus 18:20). Es fühlt sich wirklich gut an, Teil einer solchen Gemeinschaft zu sein und auch selbst anderen helfen zu können, im Glauben zu wachsen.
Jeder, der ein eigenes enges Verhältnis zum Schöpfer hat, will gern so sein wie ER und lernen, so zu denken und fühlen wie er – denn dies geht unseren Taten ja voraus.
Ich finde es immer wieder interessant, dass der Gott des Alten Testaments und der Gott des Neuen Testaments der Selbe geblieben ist. Denn viele denke ja: der Alte ist hart und grausam, denn er lässt Kriege führen und der Neue ist nur sanft, denn Jesus hat Vergebung gepredigt. Aber wenn wir die Bibel als Ganzes lesen und dann beim Lesen darauf achten, fallen uns immer mehr Stellen ins Auge, die genau gleich sind – und nicht nur die, die mit dem Messias zu tun haben.
Wenn wir jetzt noch mal in diesem Kapitel zu den Versen zurück gehen, wo es um die Schadenfreude und die Rache geht, dann fällt uns ein passender Text aus dem Neuen Testament ein, den wir in den letzten Tagen bereits schon einmal intensiver betrachtet haben: „mein ist die Rache, ich will vergelten“ und „vergeltet niemanden Böses mit Bösem“ (Römer 12:14-19).
Wir lernen also aus diesem Kapitel, wie wichtig es ist, die richtige Einstellung denen gegenüber zu erlangen, die uns schaden und uns bedrücken.
Niemand hat gesagt, dass dies leicht sein würde. Wir haben ja bereits vorhin über Abraham und seinen Glauben nachgedacht, der zu Opfern bereit war. Jeder wahre Anbeter des Schöpfers sollte dies ebenfalls sein. Wenn es uns also schwer fällt, dann bitten wir unseren Gott um Hilfe dazu. Er wird uns damit nicht allein lassen (Jakobus 1:2-7 und die passende Ansprache dazu „Glaube, der Ausharren bewirkt“, 1. Johannes 5:14).
Wie wunderbar unser Gott doch für uns sorgt, wenn wir ihn lassen.
Hesekiel 26 – dies erinnert mich an die Reaktion auf die Vernichtung von Babylon der Großen
1 Und es geschah im elften Jahr, am ersten Tag des Monats, da erging das Wort des Herrn an mich folgendermaßen: 2 Menschensohn, weil Tyrus über Jerusalem ausgerufen hat: » Ha! Ha! Es ist zerbrochen , das Tor der Völker; es öffnet sich mir! Nun werde ich [alles] in Fülle haben, weil es verwüstet ist!«, 3 darum, so spricht Gott , der Herr:
Siehe, ich komme über dich, Tyrus , und will viele Völker gegen dich heraufführen, wie das Meer seine Wellen heraufführt! 4 Und sie werden die Mauern von Tyrus zerstören und ihre Türme niederreißen; und ich will das Erdreich von ihr wegfegen und sie zu einem kahlen Felsen machen; 5 zu einem Ort , wo man die Fischernetze ausspannt, soll sie werden inmitten des Meeres. Ich habe es gesagt , spricht Gott , der Herr, sie soll den Völkern zur Beute werden! 6 Und ihre Tochterstädte auf dem Festland sollen durchs Schwert umkommen;
und sie sollen erkennen , dass ich der Herr bin.
7 Denn so spricht Gott , der Herr: Siehe, ich bringe Nebukadnezar, den König von Babel, der ein König aller Könige ist, von Norden her über Tyrus , mit Rossen, Streitwagen und Reitern und mit einem großen Haufen Volk. 8 Er wird deine Tochterstädte auf dem Festland mit dem Schwert umbringen, und gegen dich wird er Belagerungstürme aufstellen und einen Wall gegen dich aufwerfen und den Schild gegen dich aufstellen. 9 Er wird auch seine Sturmböcke gegen deine Mauern einsetzen und deine Türme mit seinen Brecheisen niederreißen.
10 Der Staub von der Menge seiner Pferde wird dich bedecken; deine Mauern werden erbeben vor dem Getümmel der Reiter, Räder und Streitwagen, wenn der Feind durch deine Tore einzieht , wie man in eine eroberte Stadt einzuziehen pflegt. 11 Er wird mit den Hufen seiner Pferde alle deine Gassen zertreten; er wird dein Volk mit dem Schwert töten, und die Gedenksäulen deiner Macht werden zu Boden sinken. 12 Und sie werden deinen Reichtum rauben und deine Handelsgüter plündern; sie werden deine Mauern niederreißen und deine prächtigen Häuser zerstören; sie werden deine Steine, dein Holz und deinen Schutt ins Wasser werfen.
13 So will ich dem Lärm deiner Lieder ein Ende machen, und dein Saitenspiel soll künftig nicht mehr gehört werden.
14 Ich will einen kahlen Felsen aus dir machen; du sollst ein Ort werden, wo man die Fischernetze ausspannt, und du sollst nicht wieder aufgebaut werden. Denn ich, der Herr , habe es gesagt !, spricht Gott , der Herr. 15 So spricht Gott , der Herr, zu Tyrus: Werden nicht von dem Getöse deines Falls, von dem Seufzen der Erschlagenen, von dem Morden in deiner Mitte die Inseln erbeben ?
16 Und alle Fürsten am Meer werden von ihren Thronen herabsteigen; sie werden ihre Mäntel ablegen und ihre gestickten Gewänder ausziehen; in Schrecken werden sie sich kleiden, auf dem Boden sitzen ; sie werden jeden Augenblick erzittern und sich über dich entsetzen. 17 Und sie werden ein Klagelied über dich anstimmen und zu dir sagen: Ach, wie bist du zugrunde gegangen, in der man über den Meeren thronte, du berühmte Stadt, die mächtig war auf dem Meer, sie und ihre Einwohner, die Schrecken einflößte allen, die um sie her wohnen! 18 Jetzt werden die Inseln zittern, am Tag deines Falls, ja, die Inseln im Meer sind bestürzt wegen deines Untergangs!
19 Denn so spricht Gott , der Herr: Wenn ich dich zur verwüsteten Stadt mache, gleich den unbewohnten Städten, wenn ich die Flut gegen dich aufsteigen lasse und die großen Wasser dich bedecken, 20 dann lasse ich dich hinabfahren mit denen, die in die Grube hinabfahren, zu dem Volk der Vorzeit, dass du in den untersten Örtern der Erde wohnen sollst, gleich uralten Ruinen, mit denen, die in die Grube hinabgefahren sind, damit du unbewohnt bleibst. Aber im Land der Lebendigen schenke ich Herrlichkeit.
21 Zum Schrecken will ich dich machen, und du sollst nicht mehr sein! Man wird dich suchen, aber du sollst ewiglich nicht mehr gefunden werden!, spricht Gott , der Herr.
Das mit der Wehklage ueber Thyrus erinnert mich an das, was wir in der Offenbarung über den Fall Babylon der Großen lesen, wo Könige der Erde und die Kaufleute über ihren Untergang klagen:
Offenbarung 18:9-19
9 Und es werden sie beweinen und sich ihretwegen an die Brust schlagen die Könige der Erde, die mit ihr Unzucht getrieben und üppig gelebt haben, wenn sie den Rauch ihrer Feuersbrunst sehen; 10 und sie werden von ferne stehen aus Furcht vor ihrer Qual und sagen: Wehe, wehe , du große Stadt Babylon, du gewaltige Stadt; denn in einer Stunde ist dein Gericht gekommen! 11 Und die Kaufleute der Erde weinen und trauern über sie, weil niemand mehr ihre Ware kauft, 12 Ware von Gold und Silber und Edelsteinen und Perlen und feiner Leinwand und Purpur und Seide und Scharlach und allerlei Tujaholz und allerlei Elfenbeingeräte und allerlei Geräte aus wertvollstem Holz und aus Erz und Eisen und Marmor, 13 und Zimt und Räucherwerk und Salbe und Weihrauch und Wein und Öl und Feinmehl und Weizen und Vieh und Schafe und Pferde und Wagen und Leiber und Seelen der Menschen. 14 Und die Früchte, nach denen deine Seele begehrte , sind dir entschwunden, und aller Glanz und Flitter ist dir entschwunden, und du wirst sie niemals mehr finden. 15 Die Verkäufer dieser Waren, die von ihr reich geworden sind, werden aus Furcht vor ihrer Qual von ferne stehen; sie werden weinen und trauern 16 und sagen: Wehe, wehe!, die große Stadt, die bekleidet war mit feiner Leinwand und Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold und Edelsteinen und Perlen! 17 Denn in einer Stunde wurde dieser so große Reichtum verwüstet! Und jeder Kapitän und die ganze Menge derer, die auf den Schiffen sind, und die Matrosen, und alle, die auf dem Meer arbeiten, standen von ferne 18 und riefen, als sie den Rauch ihrer Feuersbrunst sahen: Wer war der großen Stadt gleich ? 19 Und sie warfen Staub auf ihre Häupter und riefen weinend und trauernd: Wehe, wehe!, die große Stadt, in der alle, die Schiffe auf dem Meer hatten, reich gemacht wurden durch ihren Wohlstand! Denn in einer Stunde ist sie verwüstet worden!
Wie war das noch mal im Hesekiel-Buch? Hatten die Brüder hier einen Zusammenhang hergestellt? Leider gibt es zu Hesekiel 26 keinen ergänzenden Stoff in dem Buch. Das Kaptiel davor befasst sich mit Hesekiel 24 und dann kommt eine Lücke bis Kapitel 33
Hesekiel 27 – Reihenfolge in Hesekiel und Offenbarung die selbe – Zufall?
1 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 2 Du, Menschensohn, stimme ein Klagelied über Tyrus an 3 und sprich zu Tyrus , die am Meeresstrand liegt und mit den Völkern Handel treibt nach vielen Inseln hin: So spricht Gott , der Herr:
Tyrus, du hast gesagt: »Ich bin von vollkommener Schönheit !« 4 Deine Grenzen liegen mitten im Meer, und deine Bauleute haben deine Schönheit vollkommen gemacht. 5 Aus Zypressen von Senir haben sie alle deine Planken gemacht; Zedern vom Libanon haben sie genommen, um einen Mast für dich zu fertigen. 6 Aus Eichen von Baschan haben sie deine Ruder hergestellt; sie haben dein Deck aus Elfenbein gemacht, eingefasst in Scherbinzedernholz von den Inseln der Kittäer . 7 Dein Segel war aus feinem Leinen in Buntwirkerarbeit aus Ägypten , damit es dir als Kriegsbanner diene, und aus blauem und rotem Purpur von den Küsten Elischas war dein Zeltdach. 8 Die Einwohner von Zidon und Arwad waren deine Ruderknechte; deine eigenen Weisen , o Tyrus, die in dir wohnten, waren deine Steuermänner. 9 Die Ältesten von Gebal und ihre Weisen sind bei dir gewesen und haben die Lecks [deiner Schiffe] ausgebessert. Alle Schiffe des Meeres samt ihren Matrosen sind bei dir gewesen, um Tauschhandel mit dir zu treiben.
10 Die Perser, [die Leute von] Lud und Put waren in deinem Heer als deine Kriegsleute; sie hängten ihre Schilde und Helme bei dir auf; sie verliehen dir Glanz. 11 Die Söhne Arwads waren mit deinem Heer ringsum auf deinen Mauern und die Gammaditer auf deinen Türmen. Sie hängten ihre Schilde ringsum an deinen Mauern auf; sie machten deine Schönheit vollkommen.
12 Tarsis hat mit dir Handel getrieben mit einer Menge von allerlei Gütern; mit Silber, Eisen, Zinn und Blei hat es deine Waren bezahlt. 13 Jawan , Tubal und Mesech sind deine Kunden gewesen; mit Menschenseelen und ehernen Geräten haben sie Tauschhandel mit dir getrieben.
14 Die vom Haus Togarma haben mit Pferden, Reitern und Maultieren deine Waren bezahlt. 15 Die Söhne Dedans waren deine Kunden; viele Küstenländer standen in Handelsbeziehung mit dir; sie lieferten dir Stoßzähne aus Elfenbein und Ebenholz als Zahlung. 16 Die Aramäer haben mit dir Handel getrieben wegen der Menge deiner Erzeugnisse; für deine Waren gaben sie dir Karfunkel, roten Purpur, bunt gewirkte Stoffe, feines Leinen, Korallen und Rubinen. 17 Juda und das Land Israel waren deine Kunden ; sie lieferten dir Weizen aus Minnit , Backwaren, Honig , Öl und Balsam im Austausch. 18 Damaskus trieb Handel mit dir wegen der Menge deiner Erzeugnisse, mit einer Menge von allerlei Gütern, mit Wein von Helbon und Wolle von Zachar. 19 Wedan und Jawan von Usal gaben dir geschmiedetes Eisen für dein Handelsgut; Kassia und Zimtrohr hatten sie für dich als Tauschware. 20 Dedan hat mit Satteldecken zum Reiten mit dir gehandelt. 21 Die Araber und alle Fürsten von Kedar suchten dich auf mit Schafen, Widdern und Böcken; damit trieben sie Handel mit dir. 22 Die Kaufleute von Saba und Rama waren deine Kunden ; sie haben die allerköstlichste Spezerei, allerlei Edelsteine und Gold für deine Ware gegeben. 23 Haran , Kanne und Eden, die Kaufleute aus Saba, Assyrien und Kilmad sind deine Kunden gewesen. 24 Sie trieben mit dir Handel mit prächtigen Gewändern, mit Mänteln aus blauem Purpur und bunt gewirktem Stoff, mit zweifarbigen Stoffen, mit Schiffstauen und fest gedrehten Seilen [im Tausch] gegen deine Waren.
25 Tarsisschiffe zogen für dich dahin mit deinen Tauschwaren; davon wurdest du sehr reich und geehrt im Herzen der Meere . 26 Deine Ruderknechte haben dich über viele Wasser gebracht; ein Ostwind soll dich zerbrechen im Herzen der Meere! 27 Deine Reichtümer und dein Absatz, deine Tauschware, deine Seeleute und deine Steuermänner , deine Schiffszimmerleute und deine Tauschhändler und alle deine Kriegsleute, die bei dir sind, samt der ganzen Volksmenge in dir werden mitten ins Meer stürzen am Tag deines Falls.
28 Von dem Geschrei deiner Steuermänner wird das Festland erzittern . 29 Alle, die das Ruder führen, die Schiffsleute und alle Steuermänner auf dem Meer, werden aus ihren Schiffen steigen und ans Land treten.
30 Und sie werden deinetwegen ihre Stimme erheben und bitterlich schreien. Sie werden Staub auf ihre Häupter werfen und sich in Asche wälzen. 31 Auch werden sie sich um deinetwillen kahl scheren und Sacktuch anlegen. Sie werden dich mit traurigem Herzen und in bitterer Klage beweinen. 32 Und in ihrem Jammer werden sie ein Klagelied über dich anstimmen und über dich wehklagen:
Wer ist wie Tyrus, das so still geworden ist mitten im Meer? 33 Als deine Waren von den Meeren her kamen, ernährtest du viele Völker; mit der Menge deiner Reichtümer und mit deinen Tauschwaren hast du die Könige der Erde bereichert. 34 Nun aber, da du zerschellt und von den Meeren verschwunden und in die Wassertiefen gestürzt worden bist, sind deine Tauschwaren und all dein Volk in deiner Mitte gefallen.
35 Alle Einwohner der Inseln sind entsetzt über dich, und alle ihre Könige sind von Schauder erfasst; ihre Angesichter beben. 36 Die Kaufleute unter den Völkern zischen über dich. Du bist zum Schreckbild geworden und bist für immer dahin!
Wie in der Offenbarung auch – wir hatten es beim vorherigen Kapitel als Querverweis gelesen – beweinen zuerst die Könige den Untergang und dann die Kaufleute.
Hesekiel 28 – die Anfänge des Widersachers Gottes – nur eine Sichtweise der Zeugen Jehovas?
1 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 2 Menschensohn, sprich zu dem Fürsten von Tyrus: So spricht Gott , der Herr:
Weil sich dein Herz erhoben hat und du gesagt hast: »Ich bin ein Gott und sitze auf einem Götterthron mitten im Meer«, da du doch nur ein Mensch und kein Gott bist, und [weil du] dein Herz dem Herzen Gottes gleichstellst – 3 siehe, du warst weiser als Daniel; kein Geheimnis war für dich im Dunkeln; 4 durch deine Weisheit und deinen Verstand hast du dir Reichtum erworben und hast Gold und Silber in deinen Schatzhäusern aufgehäuft; 5 durch deine große Weisheit und deinen Handel hast du deinen Reichtum gemehrt, und wegen deines Reichtums hat sich dein Herz überhoben -, 6 darum spricht Gott , der Herr, so:
Weil du dein Herz dem Herzen Gottes gleichgestellt hast, 7 darum, siehe, will ich Fremde über dich bringen, die Gewalttätigsten der Völker; die sollen ihre Schwerter gegen die Pracht deiner Weisheit zücken und deinen Glanz entweihen. 8 In die Grube werden sie dich hinabstoßen, und du wirst den Tod eines Erschlagenen sterben mitten im Meer ! 9 Wirst du dann angesichts deiner Mörder auch noch sagen : »Ich bin Gott« , da du doch ein Mensch und nicht Gott bist, in der Hand derer, die dich durchbohren? 10 Den Tod der Unbeschnittenen wirst du sterben durch die Hand der Fremden ! Ja, ich habe es gesagt , spricht Gott , der Herr.
11 Weiter erging das Wort des Herrn an mich folgendermaßen: 12 Menschensohn, stimme ein Klagelied an über den König von Tyrus und sprich zu ihm: So spricht Gott , der Herr:
O du Siegel der Vollendung, voller Weisheit und vollkommener Schönheit ! 13 In Eden, im Garten Gottes warst du; mit allerlei Edelsteinen warst du bedeckt: mit Sardis, Topas, Diamant, Chrysolith, Onyx, Jaspis, Saphir, Karfunkel, Smaragd, und mit Gold. Deine kunstvoll hergestellten Tamburine und Flöten waren bei dir; am Tag deiner Erschaffung wurden sie bereitet.
14 Du warst ein gesalbter, schützender Cherub , ja, ich hatte dich dazu eingesetzt; du warst auf dem heiligen Berg Gottes, und du wandeltest mitten unter den feurigen Steinen.
15 Du warst vollkommen in deinen Wegen vom Tag deiner Erschaffung an, bis Sünde in dir gefunden wurde.
16 Durch deine vielen Handelsgeschäfte ist dein Inneres mit Frevel erfüllt worden, und du hast gesündigt. Darum habe ich dich von dem Berg Gottes verstoßen und dich, du schützender Cherub, aus der Mitte der feurigen Steine vertilgt. 17 Dein Herz hat sich überhoben wegen deiner Schönheit; du hast deine Weisheit um deines Glanzes willen verderbt. So habe ich dich auf die Erde geworfen und dich vor den Königen zum Schauspiel gemacht.
18 Mit deinen vielen Missetaten, durch die Ungerechtigkeit deines Handels, hast du deine Heiligtümer entweiht; da ließ ich ein Feuer von dir ausgehen, das dich verzehrte, und ich habe dich zu Asche gemacht auf der Erde, vor den Augen aller, die dich sahen. 19 Alle , die dich kennen unter den Völkern, entsetzen sich über dich; du bist zum Schrecken geworden und bist für immer dahin!
20 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 21 Menschensohn, richte dein Angesicht gegen Zidon und weissage gegen es 22 und sprich: So spricht Gott , der Herr:
Siehe, ich komme über dich, Zidon, und will mich verherrlichen in deiner Mitte,
und sie sollen erkennen , dass ich der Herr bin, wenn ich das Urteil an ihm vollstrecken und mich an ihm heilig erweisen werde.
23 Denn ich will die Pest zu ihm senden und Blutvergießen auf seine Gassen, und es sollen Erschlagene in seiner Mitte fallen durchs Schwert , das von allen Seiten über es kommt;
und sie sollen erkennen , dass ich der Herr bin.
24 Es soll künftig für das Haus Israel kein stechender Dorn und kein schmerzender Stachel mehr verbleiben vonseiten derer, die rings um sie her [wohnen] und sie verachten;
und sie sollen erkennen , dass ich Gott , der Herr, bin.
25 So spricht Gott , der Herr: Wenn ich das Haus Israel wieder sammle aus den Völkern, unter die sie zerstreut worden sind, so werde ich mich an ihnen heilig erweisen vor den Augen der Heiden, und sie sollen in ihrem Land wohnen , das ich meinem Knecht Jakob gegeben habe. 26 Ja, sie sollen sicher darin wohnen, Häuser bauen und Weinberge pflanzen; ja, sie werden sicher wohnen, wenn ich das Urteil vollziehen werde an allen denen rings um sie her, die sie verachten;
dann werden sie erkennen , dass ich, der Herr , ihr Gott bin!
Jedesmal, wenn ich diese Verse, die die Herrlichkeit des Königs von Thyrus beschreiben, lese – muss ich an den Anfang des Widersachers denken.
Haben eigentlich nur die Zeugen Jehovas „dieses Verständnis“ – oder haben auch andere Kommentatoren ähnliche Gedanken dazu geschrieben?
J.N. Darby greift einen ähnlichen Gedanken auf, aber er spannt den Bogen noch weiter und zeigt auf, wie es uns betrifft:
In Kapitel 28 werden der Fürst und der König von Tyrus um ihres Stolzes willen gerichtet. Die Verse 1 – 10 stellen uns den Fürsten der Herrlichkeit dieser Welt als einen Menschen vor Augen, der sich durch seine Weisheit Reichtum und Ehre erworben hat, und der sich nun selbst erhebt und als einen Gott darzustellen sucht. Die Verse 11 – 19 sprechen zwar immer noch von Tyrus, haben aber, wie ich glaube, eine noch viel weitergehende Bedeutung, indem sie, wenn auch nur dunkel, den Fall und die Wege Satans enthüllen, der durch unsere Sünde zum Fürsten und Gott dieser Welt geworden ist.
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Der Fürst von Tyrus (V. 1 – 10) stellt Tyrus und den Geist von Tyrus dar, während die folgenden Verse (11 – 19) viel bestimmter von einer Person reden. Ich zweifle nicht daran, daß dieselben geschichtlich auf Tyrus selbst Anwendung finden, denn das geht aus Vers 16 – 19 hervor. Doch ich wiederhole, der Sinn des Geistes geht viel weiter. Wegen der Vorzüge, die sie genießen, werden die Welt und ihre Könige als der Garten Jehovas bezeichnet (es handelt sich hier um die äußere Regierung Gottes, und diese hatte bis dahin die verschiedenen Nationen, welche um Israel her wohnten, anerkannt). Indessen findet das Gesagte auf Tyrus insofern seine besondere Anwendung, als es in dem Gebiete Israels, in lmmanuels Land selbst lag, und ferner in der Person Hirams, der mit Salomo verbündet gewesen war und sogar beim Tempelbau geholfen hatte. Diesem Verhältnisse entsprach die Größe seiner Schuld. Es ist die Welt in ihrer Beziehung zu Gott; und wenn nun der Fürst von Tyrus diesen Zustand der Dinge als Bild der Welt darstellt, und zwar einer Welt, deren Kräfte und Fähigkeiten sich vermöge dieser Stellung auf einer hohen Stufe befinden, um welcher Ursache willen sie sich prahlerisch für einen Gott ausgibt, – so stellt der König die Stellung selbst dar, in welche die Welt (von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet) versetzt worden ist und durch deren Verlassen sie zu einer abgefallenen Welt geworden ist. Dieser letztere Charakter der Welt gibt Veranlassung, in diesen Versen auf den Abfall des Feindes hinzuweisen. Er war dort gewesen, wo die Pflanzen Gottes blühen 1; er war mit kostbaren Steinen bedeckt gewesen, das heißt mit all den verschiedenen Formen von Schönheit und Vollkommenheit, in denen das Licht Gottes sich widerspiegelt und in die es sich umwandelt, sobald es sich in der Schöpfung oder in Beziehung zu ihr offenbart. Hier war es das Geschöpf gewesen in welchem sich diese verschiedenen Formen von Vollkommenheit widergespiegelt hatten; ein Geschöpf war das Mittel zu ihrer Offenbarung. Es war nicht Licht im eigentlichen Sinne (Gott ist Licht; Christus ist das Licht hienieden, und insoweit Er in uns lebt, sind wir Licht in Ihm). Es war vielmehr die Wirkung des Lichtes in dem Geschöpf, ähnlich wie ein Sonnenstrahl in einem Prisma wirkt. Es ist eine Offenbarung der Schönheit des Lichtes, nicht die Vollkommenheit seines Wesens selbst, sondern etwas, was aus ihr hervorgeht.
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Der König von Tyrus, mit anderen Worten: der Feind Gottes, der Fürst dieser Welt, wird hier folgendermaßen geschildert: Er ist der gesalbte Cherub, er ist mit Edelsteinen bedeckt, er war in Eden, dem Paradiese Gottes, auf dem Berge Gottes; er wandelte inmitten feuriger Steine; er war vollkommen in seinen Wegen, bis Unrecht an ihm gefunden wurde. Er ist entweiht worden vom Berge Gottes hinweg um seiner Missetaten willen; sein Herz hatte sich ob seiner Schönheit erhoben, und er hatte sich verderbt. Wir sehen hier das Geschöpf in der höchsten Stellung, die es überhaupt einnehmen kann. Er handelt in den richterlichen Wegen der göttlichen Regierung, geleitet von der Einsicht Gottes (das ist es, was den gesalbten Cherub kennzeichnet); in sittlicher Beziehung ist er mit der Schönheit bekleidet, die den Charakter Gottes als Licht in mannigfaltiger Weise widerspiegelt 2; unter den Pflanzen Gottes, die Er geschaffen und in denen Er Seine Macht und Weisheit, wie es ihm als Schöpfer wohlgefiel, entfaltet hat, hat er seinen anerkannten Platz; selbst dort, von wo aus Gott Sich in Seiner Machtvollkommenheit erwies – auf dem Berge Gottes – war er gewesen; er wandelte dort, wo sich die Vollkommenheit der sittlichen Eigenschaften Gottes in ihrer ganzen Herrlichkeit entfaltete, einer Herrlichkeit, vor welcher das Böse nicht bestehen konnte. Inmitten feuriger Steine; seine Wege waren vollkommen gewesen. Aber alle diese Vorzüge wurden die Veranlassung zu seinem Fall und sind für denselben bezeichnend. Denn die Vorrechte, die wir genossen haben, kennzeichnen stets die Größe unseres Falles. Die Frage ist: von wo sind wir gefallen? Denn daß wir in solcher Stellung, im Besitz solcher Vorzüge, fehlen konnten, das ist es eben, was uns so tief herabwürdigt. Überdies ist hier nicht, wie bei dem Menschen, eine äußere Versuchung die Veranlassung des Falles (dieser Umstand beseitigt allerdings nicht die Schuld des Menschen, verändert aber ihren Charakter), sondern wir lesen: „Dein Herz hat sich erhoben ob deiner Schönheit.“ Er erhob sich gegen Gott und wurde deshalb entweiht vom Berge Gottes hinweg. Als er zu Boden geworfen wurde, da wurde sein sicherer, sich unabhängig fühlender Geist gedemütigt. Seine Nacktheit wurde allen offenbar, und am Ende werden auch alle seine Torheit erkennen.
Darby reformierte seinen katholischen Glauben bereits vor 1832, was den Schluß nahe legt, dass seine Erkenntnisse nicht auf den Bibelstudien der Bibelforscher (heute Zeugen Jehovas) beruhen 😉
Wer mag, kann sich hier die Biografie von diesem gottesfürchtigen Mann durchlesen, der sein ganzes Leben in den Dienst für Gott gestellt hatte und alles unternahm, um allen Menschen die Bibel nicht nur zugänglich, sondern auch verständlich zu machen.
Hesekiel 29 – hatte Hesekiel wirklich die ganze Zeit geschwiegen?
1 Im zehnten Jahr, am zwölften Tag des zehnten Monats, erging das Wort des Herrn an mich folgendermaßen: 2 Menschensohn, richte dein Angesicht gegen den Pharao , den König von Ägypten , und weissage gegen ihn und gegen ganz Ägypten! 3 Rede und sprich: So spricht Gott , der Herr:
Siehe, ich komme über dich, Pharao, du König von Ägypten, du großes Seeungeheuer , das mitten in seinen Strömen liegt und spricht: »Mein Strom gehört mir, und ich habe ihn mir gemacht !« 4 So will ich dir denn Haken in deine Kinnbacken legen und die Fische in deinen Strömen an deine Schuppen hängen; und ich will dich herausziehen aus deinen Strömen samt allen Fischen in deinen Strömen, die an deinen Schuppen hängen. 5 Und ich will dich samt allen Fischen in deinen Strömen in die Wüste schleudern, dass du auf dem freien Feld liegen bleibst. Man wird dich weder auflesen noch einsammeln, sondern ich will dich den Tieren des Feldes und den Vögeln des Himmels zum Fraß geben!
6 Dann sollen alle Einwohner Ägyptens erkennen , dass ich der Herr bin, weil sie für das Haus Israel [wie] ein Rohrstab gewesen sind: 7 Wenn sie dich in die Hand nahmen, so knicktest du ein und durchstachst ihnen die ganze Schulter; und wenn sie sich auf dich lehnten, so zerbrachst du und lähmtest ihre Hüften. 8 Darum, so spricht Gott , der Herr:
Siehe, ich will das Schwert über dich bringen und Menschen und Vieh in dir ausrotten . 9 Und das Land Ägypten soll zur Wüste und Einöde werden;
und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin.
Weil [der Pharao] sagt: »Der Strom gehört mir, und ich habe ihn gemacht!«, 10 darum, siehe, komme ich über dich und über deine Ströme , und ich will das Land Ägypten zu Trümmerstätten machen, zu einer schrecklichen Einöde, von Migdol bis nach Syene , bis an die Grenze von Kusch.
11 Kein Fuß eines Menschen soll es durchwandern, auch kein Fuß eines Tieres soll es durchwandern, und es soll 40 Jahre lang unbewohnt bleiben. 12 Und ich will das Land Ägypten zu einer schrecklichen Wüste machen inmitten verwüsteter Länder, und seine Städte sollen unter zerstörten Städten 40 Jahre lang verwüstet sein. Aber die Ägypter will ich unter die Heidenvölker zerstreuen und in die Länder versprengen.
13 Dennoch spricht Gott , der Herr, so: Wenn die 40 Jahre vollendet sind, will ich die Ägypter aus den Völkern, unter die sie zerstreut worden sind, wieder zusammenbringen; 14 und ich will das Geschick der Ägypter wenden; ja, in das Land Patros , in das Land ihres Ursprungs, will ich sie zurückbringen, dass sie dort ein geringes Königreich sein sollen.
15 Ja, es soll geringer sein als andere Königreiche, sodass es sich künftig nicht über die Völker erheben wird. Denn ich will sie so vermindern, dass sie nicht mehr über die Völker herrschen werden.
16 Sie werden auch für das Haus Israel künftig keine Zuflucht mehr sein, die ihre Missetat in Erinnerung bringt, wenn sie sich zu ihnen wenden.
Und sie sollen erkennen , dass ich Gott , der Herr, bin.
17 Und es geschah im siebenundzwan-zigsten Jahr, im ersten Monat, am ersten Tag des Monats, da erging das Wort des Herrn an mich folgendermaßen: 18 Menschensohn, Nebukadnezar , der König von Babel, hat seine Heeresmacht schweren Dienst tun lassen gegen Tyrus. Alle Häupter sind geschoren und alle Schultern zerschunden; aber Lohn ist ihm und seinem Heer von Tyrus nicht zuteilgeworden für den Dienst, den er gegen sie tun musste.
19 Darum, so spricht Gott , der Herr: Siehe, ich will Nebukadnezar, dem König von Babel, das Land Ägypten geben, dass er sich dessen Reichtum aneigne und es ausraube und ausplündere; das soll seinem Heer als Lohn zuteilwerden! 20 Als Sold für seine Arbeit, die er verrichtet hat, will ich ihm das Land Ägypten geben, weil sie für mich gearbeitet haben, spricht Gott , der Herr.
21 Zu jener Zeit will ich dem Haus Israel ein Horn hervorsprossen lassen, und dir werde ich es gewähren, den Mund aufzutun in ihrer Mitte;
und sie sollen erkennen , dass ich der Herr bin.
Wieviel Zeit ist nun dazwischen vergangen, dass Jehova Hesekiel sagte, er solle verstummen – und diesem „ich werde deinen Mund auftun“?
Hatte Hesekiel wirklich die ganze Zeit geschwiegen? Immerhin hatte er ja einige Botschaften gegen einige Nachbarnationen Israels erhalten, die er verkünden sollte…
Hesekiel 30 – wann wurde Ägypten derartig gedemütigt?
1 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 2 Menschensohn, weissage und sprich: So spricht Gott , der Herr:
Wehklagt : »Wehe, welch ein Tag!« 3 Denn nahe ist der Tag , ja, nahe ist der Tag des Herrn ! Ein Tag [ dunkler ] Wolken, die Zeit der Heidenvölker wird es sein. 4 Und das Schwert wird über Ägypten kommen; und in Kusch wird große Angst sein, wenn die Erschlagenen in Ägypten fallen und man seinen Reichtum wegnimmt und seine Grundfesten niederreißt. 5 Kusch, Put und Lud , alles Mischvolk und Kub und die Söhne des verbündeten Landes werden samt ihnen durchs Schwert fallen.
6 So spricht der Herr : Die Stützen Ägyptens werden fallen, und ihre stolze Macht muss herunter! Von Migdol bis nach Syene sollen sie darin durchs Schwert fallen!, spricht Gott , der Herr. 7 Und sie sollen verwüstet sein inmitten verwüsteter Länder, und ihre Städte sollen unter zerstörten Städten daliegen;
8 und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich ein Feuer in Ägypten anzünde und alle ihre Helfer zerschmettert werden.
9 An jenem Tag werden Boten von mir ausfahren auf Schiffen, um die sicheren Kuschiten aufzuschrecken, und große Angst wird sie überfallen am Tag Ägyptens; denn siehe, es kommt ! 10 So spricht Gott , der Herr:
Ich will durch die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, das Lärmen Ägyptens zum Schweigen bringen. 11 Er und sein Volk mit ihm, die Gewalttätigsten unter den Heiden, sollen herbeigeführt werden, um das Land zu verderben. Sie sollen ihre Schwerter gegen Ägypten ziehen und das Land mit Erschlagenen füllen . 12 Ich will die Ströme austrocknen und das Land in die Hand von bösen Leuten verkaufen, und das Land samt allem, was darin ist, durch die Hand von Fremden verwüsten ; ich, der Herr , habe es gesagt !
13 So spricht Gott , der Herr: Ich will die Götzen vertilgen und die falschen Götter ausrotten aus Noph , und es soll kein Ägypter mehr Fürst sein über das Land; ich will dem Land Ägypten Furcht einjagen. 14 Und ich will Patros verwüsten und in Zoan ein Feuer anzünden und an No das Urteil vollziehen; 15 und ich will meinen Zorn ausgießen über Sin , das Bollwerk Ägyptens, und die Volksmenge von No ausrotten. 16 Und ich will Feuer an Ägypten legen: Sin soll sich krümmen vor Schmerz, No soll erobert und Noph geängstigt werden am hellen Tag.
17 Die jungen Männer von Awen und Pi-Beset sollen durch das Schwert fallen, und [ihre Bewohner] werden in die Gefangenschaft wandern. 18 In Tachpanches soll der Tag verfinstert werden, wenn ich dort das Joch Ägyptens zerbreche und ihre stolze Macht dort ein Ende findet; es wird sie eine [dunkle] Wolke bedecken, und ihre Töchter sollen in die Gefangenschaft wandern.
19 So will ich an Ägypten das Urteil vollziehen,
und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin!
20 Und es geschah im elften Jahr, im ersten Monat, am siebten Tag des Monats, da erging das Wort des Herrn an mich folgendermaßen: 21 Menschensohn, ich habe den Arm des Pharao, des Königs von Ägypten, zerbrochen; und siehe, er ist nicht verbunden worden, man hat kein Heilmittel angewandt, keinen Verband angelegt, um ihn zu verbinden, dass er stark genug würde, das Schwert zu fassen. 22 Darum, so spricht Gott , der Herr:
Siehe, ich komme über den Pharao, den König von Ägypten, und werde ihm seine beiden Arme , den starken und den zerbrochenen, zerschmettern, sodass das Schwert aus seiner Hand fällt. 23 Und die Ägypter will ich unter die Heidenvölker zerstreuen und in die Länder versprengen. 24 Ja, ich werde dem König von Babel die Arme stärken und ihm mein Schwert in die Hand geben; aber die Arme des Pharao werde ich zerbrechen, dass er vor ihm stöhnen wird wie ein zu Tode Verwundeter.
25 Ja, die Arme des Königs von Babel will ich stärken , dem Pharao aber werden die Arme sinken.
Und sie sollen erkennen , dass ich der Herr bin, wenn ich dem König von Babel mein Schwert in die Hand gebe, dass er es gegen das Land Ägypten ausstreckt.
26 Und ich werde die Ägypter unter die Heidenvölker zerstreuen und in die Länder versprengen; und sie sollen erkennen , dass ich der Herr bin.
Unvorstellbar, dass so ein mächtiges Land wie Ägypten besiegt und seine Bewohner zerstreut werden sollten.
In den Kapiteln zuvor wurde dem Hesekiel gesagt, dass dies 40 Jahre anhalten sollte und dass Jehova dann das Geschick Ägyptens wieder wenden würde. Was sagen die Geschichtsberichte dazu?
Hesekiel 31 – der „große starke Baum“ erinnnert an Psalm 1
1 Und es geschah im elften Jahr, im dritten Monat, am ersten Tag des Monats, da erging das Wort des Herrn an mich folgendermaßen: 2 Menschensohn, sprich zum Pharao, dem König von Ägypten, und zu seiner Menge: Wem gleichst du in deiner Größe?
3 Siehe, der Assyrer war wie eine Zeder auf dem Libanon, mit schönen Ästen, so dicht, dass er Schatten gab, und hoch aufgeschossen, dass sein Wipfel bis zu den Wolken reichte. 4 Die Wasser machten ihn groß, und große Wassermassen machten ihn hoch; ihre Ströme umspülten seine Pflanzung, und ihre Kanäle erstreckten sich zu allen Bäumen des Feldes. 5 Darum wuchs er höher als alle Bäume des Feldes; er bekam viele Äste und lange Zweige von dem vielen Wasser, in dem er sich ausbreitete.
6 Alle Vögel des Himmels nisteten in seinen Zweigen, und unter seinen Ästen warfen alle Tiere des Feldes ihre Jungen; unter seinem Schatten wohnten alle großen Völker. 7 Er wurde schön in seiner Größe und wegen der Länge seiner Äste; denn seine Wurzeln waren an vielen Wassern. 8 Die Zedern im Garten Gottes stellten ihn nicht in den Schatten, die Zypressen waren seinen Ästen nicht zu vergleichen, die Platanen waren nicht wie seine Zweige; kein Baum im Garten Gottes war ihm zu vergleichen in seiner Schönheit. 9 Ich hatte ihn schön gemacht durch die Menge seiner Äste, sodass ihn alle Bäume Edens beneideten, die im Garten Gottes standen.
10 Darum, so spricht Gott , der Herr: Weil du so hoch gewachsen bist, ja, weil sein Wipfel bis zu den Wolken reichte und sein Herz sich überhoben hat wegen seiner Höhe, 11 so habe ich ihn der Hand eines Mächtigen unter den Völkern preisgegeben, dass er ihn behandelte nach seinem Belieben; ich habe ihn verstoßen wegen seiner Gottlosigkeit! 12 Und Fremde, die Gewalttätigsten unter den Heidenvölkern, hieben ihn um und warfen ihn hin. Auf die Berge und in alle Täler fielen seine Äste, und seine Zweige wurden zerbrochen in allen Talschluchten des Landes, sodass alle Völker der Erde seinen Schatten verließen und ihn aufgaben. 13 Auf seinem gefällten Stamm wohnten alle Vögel des Himmels, und auf seinen Ästen lagerten sich alle wilden Tiere des Feldes, 14 damit sich künftig kein Baum am Wasser wegen seiner Höhe überheben und seinen Wipfel bis zu den Wolken erheben soll; damit auch alle Großen unter ihnen, die vom Wasser getränkt werden, nicht mehr in ihrer Höhe dastehen, da sie doch alle dem Tod preisgegeben sind, in die untersten Örter der Erde, inmitten der Menschenkinder, zu denen hin, die zur Grube hinabfahren.
15 So spricht Gott , der Herr: An dem Tag, als er ins Totenreich hinabfuhr, ließ ich eine Klage abhalten; ich verhüllte um seinetwillen die Tiefe; ich hemmte ihre Ströme, und die großen Wasser wurden zurückgehalten, und ich ließ den Libanon um ihn trauern , und alle Bäume des Feldes verschmachteten seinetwegen.
16 Vom Getöse seines Falles ließ ich die Heidenvölker erbeben, als ich ihn ins Totenreich hinabstieß mit denen, die in die Grube hinabfahren. Und es trösteten sich in den untersten Örtern der Erde alle Bäume Edens, samt allen auserlesenen und besten Bäumen Libanons, alle, die vom Wasser getränkt worden waren. 17 Auch sie fuhren mit ihm ins Totenreich hinab zu denen, die durchs Schwert gefallen sind, die als seine Helfer unter seinem Schatten gewohnt haben inmitten der Heidenvölker.
18 Wem bist du an Herrlichkeit und Größe zu vergleichen unter den Bäumen Edens? Dennoch wirst du mit den Bäumen Edens in die untersten Örter der Erde hinabgestoßen, wo du mitten unter den Unbeschnittenen liegen sollst bei denen, die durchs Schwert gefallen sind. So soll es dem Pharao ergehen und seiner ganzen Menge!, spricht Gott , der Herr.
Sorry, aber diese poetischen Verse über den Baum, der so wunderbar gewachsen ist und stark wurde – so stark, dass die Tiere des Feldes bei ihm Schatten und Zuflucht suchten, erinnert mich an den 1. Psalm!
Nun wissen wir ja, dass diese poetischen Verse sich an den König von Ägypten richteten und auch erfüllten. Aber mir kam hier im Zusammenhang mit Psalm 1 noch ein anderer Gedanke:
Auch wir werden geistig reif werden, wachsen und Gelingen haben, wenn wir uns reichlich von den Wassern des Wortes Gottes ‚umspülen lassen‘ und es in uns aufsaugen, uns davon ernähren. Aber mit der falschen Herzenseinstellung könnten auch wir geneigt sein, uns über andere zu erheben und stolz zu werden.
Vielleicht bilden wir uns mit einem Mal etwas darauf ein, dass wir so viel aus der Bibel wissen, so viel verstanden haben. Wir fühlen uns vielleicht anderen überlegen und lassen diese das auch mit der Zeit spüren. Vielleicht denken wir dann abfällig über andere Christen, die noch am Anfang des Weges stehen und spielen uns ihnen gegenüber auf. Wir machen uns wichtig und meinen, dass jeder, der nicht das selbe Verständnis hat wie wir oder die Dinge nicht genauso sieht wie wir oder genau so auslebt wie wir – von Gott verworfen ist. Vielleicht bezeichnen wir solch „anders Denkende“ sogar als Babylon die Große?
Dies ist ganz bestimmt nicht in Jehovas Sinne!
Alle Erkenntnis, die wir durch unser Studium aus Gottes Wort erlangen, ist sicherlich nicht dazu gedacht, uns über andere zu erheben und diese „klein zu machen“. Im Gegenteil: wer gut und fest in Gottes Wort steht und größere Erkenntnis erlangt, sollte diese freigiebig mit anderen teilen und ihnen liebevoll helfen, ihrerseits ihr Verhältnis zum Schöpfer zu vertiefen. Denn es geht ja dabei nicht so sehr um das Wissen und Verstehen – sondern um das persönliche Verhältnis zu unserem Gott. Unseres und das der anderen.
Aber vielleicht kommt mir dies nun auch deshalb so in den Sinn, weil ich immer noch zutiefst von der Biografie von J.N. Darby beeindruckt bin, die ich gestern auf bibelkommentare.de gelesen habe 😉
Es geht nicht so sehr darum, unsere Erkenntnis und unser Wissen weiterzugeben – sondern andere mit unserer Liebe zu Gott und seinem Wort anzustecken!
Wissen ohne Liebe ist einfach nur kalt und hart. Vielleicht gewinnt man damit auch andere für seine Religion – aber nicht wirklich für den Schöpfer!
Hesekiel 32 – Jehova ist nicht grausam, er lässt sie über viele Jahre hinweg warnen!
1 Und es geschah im zwölften Jahr, im zwölften Monat, am ersten Tag des Monats, da erging das Wort des Herrn an mich folgendermaßen: 2 Menschensohn, stimme ein Klagelied an über den Pharao, den König von Ägypten, und sprich zu ihm:
Du warst einem jungen Löwen gleich unter den Heidenvölkern, und du warst wie ein Seeungeheuer in den Meeren. Du brachst hervor in deinen Strömen; du trübtest das Wasser mit deinen Füßen und wühltest ihre Flüsse auf. 3 So spricht Gott , der Herr:
Ich will mein Netz über dich ausspannen durch eine Schar vieler Völker; die werden dich in meinem Garn heraufziehen. 4 Und ich will dich auf das Land werfen und aufs freie Feld schleudern; und ich will bewirken, dass alle Vögel des Himmels sich auf dir niederlassen sollen; ich will die Tiere der ganzen Erde mit dir sättigen. 5 Ich will dein Fleisch auf die Berge werfen und die Täler mit deinem Aas füllen. 6 Ich will das Land mit den Strömen deines Blutes tränken bis an die Berge hin, und die Talsohlen sollen voll werden von dir.
7 Wenn ich dich auslöschen werde, so will ich den Himmel bedecken und seine Sterne verdunkeln; ich will die Sonne in Gewölk hüllen, und der Mond wird seinen Schein nicht geben; 8 ich will alle leuchtenden Himmelslichter über dir verdunkeln und Finsternis über dein Land bringen, spricht Gott , der Herr. 9 Ich will auch das Herz vieler Völker traurig machen, wenn ich deinen Untergang bekannt mache unter den Heiden und in den Ländern, die du nicht kennst. 10 Und ich werde bewirken, dass sich viele Völker über dich entsetzen und dass ihre Könige deinetwegen erschaudern werden, wenn ich mein Schwert vor ihren Augen schwingen werde. Sie werden jeden Augenblick erzittern, jeder für sein Leben, am Tag deines Falls.
11 Denn so spricht Gott , der Herr: Das Schwert des Königs von Babel wird über dich kommen. 12 Ich will deine Menge fällen durch das Schwert der Helden; sie sind allesamt die Gewalttätigsten unter den Heiden, und sie werden die stolze Pracht Ägyptens verwüsten, und seine ganze Volksmenge wird vertilgt werden. 13 Ich will auch all sein Vieh an den vielen Wassern umbringen, dass künftig weder die Füße der Menschen noch die Klauen des Viehs sie trüben sollen. 14 Dann will ich bewirken, dass ihre Wasser sinken und ihre Ströme wie Öl daherfließen sollen, spricht Gott , der Herr.
15 Wenn ich das Land Ägypten zur Wüste gemacht und das Land entblößt habe von allem, was es erfüllt, wenn ich alle, die darin wohnen, geschlagen habe,
so werden sie erkennen , dass ich der Herr bin.
16 Das ist ein Klagelied , und man wird es klagend singen; die Töchter der Heiden werden es klagend singen; sie werden es klagend singen über Ägypten und über seine ganze Menge, spricht Gott , der Herr.
17 Und es geschah im zwölften Jahr, am fünfzehnten Tag des Monats , da erging das Wort des Herrn an mich folgendermaßen: 18 Menschensohn, erhebe eine Wehklage über die Menge in Ägypten und lass sie mit den Töchtern mächtiger Völker hinabfahren in die untersten Örter der Erde, zu denen, die in die Grube hinabgefahren sind.
19 Wen übertriffst du an Lieblichkeit? – Fahre hinab! Lege dich zu den Unbeschnittenen ! 20 Mitten unter den vom Schwert Erschlagenen sollen sie fallen. Das Schwert ist übergeben; zieht sie hinab samt all ihrer Menge!
21 Die Vornehmen unter den Helden aus der Mitte des Totenreichs werden von ihm und seinen Helfern sagen: »Sie sind hinabgefahren, sie liegen da, die Unbeschnittenen, die vom Schwert durchbohrt sind!«
22 Da ist Assyrien mit seinem ganzen Haufen, ringsum sind seine Gräber, sie alle sind erschlagen, durch das Schwert gefallen. 23 Ihre Gräber sind in die tiefste Grube gelegt, und rings um sein Grab ist seine Schar; sie sind alle erschlagen , durchs Schwert gefallen, die zuvor Schrecken verbreitet haben im Land der Lebendigen.
24 Da ist auch Elam und alle seine Menge rings um sein Grab; sie alle sind erschlagen, durchs Schwert gefallen, unbeschnitten in die untersten Örter der Erde hinabgefahren; sie, die einst Schrecken verbreiteten im Land der Lebendigen und nun ihre Schande tragen samt denen, die in die Grube hinabgefahren sind.
25 Man hat ihm mit all seiner Menge unter den Erschlagenen ein Lager gegeben; ihre Gräber sind ringsum. Alle sind unbeschnitten, vom Schwert erschlagen; weil sie Schrecken verbreitet haben im Land der Lebendigen, müssen sie ihre Schande tragen samt denen, die in die Grube hinabgefahren sind; man hat ihn mitten unter die Erschlagenen gelegt.
26 Da sind auch Mesech , Tubal und ihre ganze Menge und ihre Gräber ringsum. Diese alle sind unbeschnitten vom Schwert erschlagen worden, weil sie Schrecken verbreitet haben im Land der Lebendigen.
27 Und sie liegen nicht bei den Helden, die unter den Unbeschnittenen gefallen sind, die mit ihren Kriegswaffen ins Totenreich hinabfuhren, denen man ihre Schwerter unter ihre Häupter legte; sondern ihre Missetat ist auf ihren Gebeinen, weil sie ein Schrecken der Helden waren im Land der Lebendigen.
28 So sollst auch du unter den Unbeschnittenen zerschmettert werden und bei denen liegen, die durch das Schwert umgekommen sind!
29 Da ist auch Edom mit seinen Königen und allen seinen Fürsten, die mit ihrer Macht zu denen gelegt wurden, die durch das Schwert erschlagen wurden. Sie liegen bei den Unbeschnittenen und bei denen, die in die Grube hinabgefahren sind.
30 Da sind auch alle Fürsten des Nordens und alle Zidonier , die mit den Erschlagenen hinabgefahren sind. Sie sind mit ihrer furchterregenden Stärke zuschanden geworden und liegen unbeschnitten unter denen, die vom Schwert erschlagen wurden, und tragen ihre Schande samt denen, die in die Grube hinabgefahren sind.
31 Der Pharao wird sie sehen, und er wird getröstet werden über alle seine Menge. Vom Schwert erschlagen ist der Pharao und sein ganzes Heer!, spricht Gott , der Herr. 32 Denn ich habe ihn Schrecken verbreiten lassen im Land der Lebendigen; darum soll der Pharao und seine ganze Menge unter Unbeschnittenen hingestreckt werden, bei denen, die vom Schwert erschlagen worden sind, spricht Gott , der Herr.
Dass diese Verse kein Beweis dafür sind, dass wir nach dem Tod in die Hölle kommen, wenn wir Schlechtes getan haben, hatten wir bereits im vergangenen Jahr erörtert.
Wenn wir dieses Kapitel so lesen, könnte wieder mal der Eindruck entstehen, dass unser Gott grausam ist. Denn solche Sätze wie „das Blut erfüllt die ganze Erde“ hört sich für mich wie aus einem Horrorfilm an. Aber wir müssen dabei das Ganze im Auge behalten und nicht nur diese wenigen Verse aus dem Zusammenhang gerissen.
Was mir diesmal ganz zu Anfang aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass Hesekiel scheinbar über die Jahre mit solchen Botschaften zu den Nationen gesandt wurde, ebenso wie zuvor zum König von Thyrus usw. Er wurde im zehnten Jahr, im elften und jetzt im zwölften zum König von Ägypten gesandt. Dieser wurde also wiederholt gewarnt.
Dann müssen wir uns in Erinnerung rufen, wie solche stolzen Herrscher über Jehova dachten. Denken wir nur an den Pharao, zu dem seinerzeit Mose gesandt wurde. Er sagte höhnisch: „wer ist Jehova? Ich kenne keinen Jehova!“. Mir fällt dazu auch Goliath ein oder Sanherib, der seinerzeit gegenüber Hiskia und dem Volk Jehova verhöhnte. Er sagte ganz klar, dass Jehova machtlos sei, auch nicht anders als die Götzen der umliegenden Völker, der gar nicht in der Lage sei, sein eigenes Volk zu schützen.
Der König von Thyrus und hier von Ägypten sind Herrscher mit eben dieser Ansicht, Mächtige, die den Schöpfer immer wieder verhöhnen. Wie seinerzeit der Pharao durch Mose, so wurden diese immer wieder durch Hesekiel gewarnt – über Jahre hinweg.
Hatte jemand von uns denn Mitleid mit dem Pharao, als dieser mit seinem Heer im Roten Meer vernichtet wurde, als sie Gottes Volk nachjagten?
Ebenso wenig ist es hart, unbarmherzig und grausam, was diesem Pharao hier dann passiert. Er hatte ebenso wie jeder von uns die Wahl…
Hesekiel 33 – Jehova „hat keinen Gefallen am Tod des Bösen“
1 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 2 Menschensohn, rede zu den Kindern deines Volkes und sage ihnen: Wenn ich das Schwert über ein Land bringe, so nimmt das Volk des Landes einen Mann aus seiner Mitte und bestimmt ihn zu seinem Wächter . 3 Wenn nun dieser das Schwert über sein Land kommen sieht, so stößt er ins Schopharhorn und warnt das Volk. 4 Wenn dann jemand den Schall des Schopharhornes hört und sich nicht warnen lassen will, und das Schwert kommt und rafft ihn weg, so kommt sein Blut auf seinen Kopf; 5 denn da er den Schall des Schophar-hornes hörte, sich aber nicht warnen ließ, so sei sein Blut auf ihm! Hätte er sich warnen lassen, so hätte er seine Seele gerettet .
6 Wenn aber der Wächter das Schwert kommen sieht und nicht ins Schopharhorn stößt und das Volk nicht gewarnt wird und das Schwert kommt und einen von ihnen wegrafft, so wird derjenige zwar um seiner Sünde willen weggerafft, aber sein Blut werde ich von der Hand des Wächters fordern .
7 Nun habe ich dich, o Menschensohn, für das Haus Israel zum Wächter bestellt, damit du das Wort aus meinem Mund hören und sie von mir aus warnen sollst. 8 Wenn ich zu dem Gottlosen sage: »Du Gottloser, du musst gewisslich sterben!« und du sagst es ihm nicht, um den Gottlosen vor seinem Weg zu warnen, so wird jener, der Gottlose, um seiner Sünde willen sterben; aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. 9 Wenn du aber den Gottlosen vor seinem Weg warnst, damit er davon umkehrt, und er von seinem Weg nicht umkehren will, so wird er um seiner Sünde willen sterben ; du aber hast deine Seele gerettet .
10 Du nun, Menschensohn, sprich zu dem Haus Israel: So redet ihr und sagt: »Unsere Übertretungen und unsere Sünden liegen auf uns, dass wir darunter verschmachten; wie können wir leben?« 11 Sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht Gott , der Herr:
Ich habe kein Gefallen am Tod des Gottlosen, sondern daran, dass der Gottlose umkehre von seinem Weg und lebe! Kehrt um , kehrt um von euren bösen Wegen! Warum wollt ihr sterben, o Haus Israel?
12 Und du, Menschensohn, sprich zu den Kindern deines Volkes: Den Gerechten wird seine Gerechtigkeit nicht retten an dem Tag, da er sich versündigt; und den Gottlosen wird seine Gottlosigkeit nicht zu Fall bringen an dem Tag, da er von seiner Gottlosigkeit umkehrt , so wenig, wie den Gerechten seine Gerechtigkeit am Leben erhalten wird an dem Tag, da er sündigt.
13 Wenn ich von dem Gerechten sage: »Er soll gewisslich leben!«, und er verlässt sich auf seine Gerechtigkeit und tut Unrecht , so soll nicht mehr an all seine gerechten Taten gedacht werden; sondern um seines Unrechts willen, das er getan hat, soll er sterben.
14 Und wenn ich zu dem Gottlosen sage: »Du sollst gewisslich sterben!«, und er kehrt von seiner Sünde um und übt Recht und Gerechtigkeit, 15 sodass der Gottlose das Pfand wiedergibt, den Raub zurückerstattet und in den Satzungen des Lebens wandelt, ohne Unrecht zu tun, so soll er gewisslich leben und nicht sterben. 16 Auch soll bei ihm nicht mehr an alle seine Sünden gedacht werden, die er getan hat; er hat Recht und Gerechtigkeit geübt, er soll gewisslich leben!
17 Dennoch sagen die Kinder deines Volkes: »Der Weg des Herrn ist nicht richtig!« – dabei ist es doch ihr Weg, der nicht richtig ist!
18 Wenn der Gerechte sich von seiner Gerechtigkeit abkehrt und Unrecht tut, so muss er deshalb sterben; 19 wenn aber der Gottlose sich von seiner Gottlosigkeit abkehrt und Recht und Gerechtigkeit übt, so soll er deswegen leben!
20 Da ihr aber sagt: »Der Weg des Herrn ist nicht richtig!«, so will ich jeden von euch nach seinen Wegen richten , Haus Israel!
21 Und es geschah im zwölften Jahr, am fünften Tag des zehnten Monats unserer Gefangenschaft , da kam ein Entflohener von Jerusalem zu mir und sprach: Die Stadt ist geschlagen!
22 Aber die Hand des Herrn war auf mich gekommen an dem Abend, ehe der Entflohene zu mir kam, und er hatte mir den Mund aufgetan, als jener am Morgen zu mir kam; und der Mund wurde mir aufgetan, sodass ich nicht mehr stumm war. 23 Da erging das Wort des Herrn an mich folgendermaßen:
24 Menschensohn, die Bewohner dieser Ruinen im Land Israel sagen: »Abraham war nur ein einzelner Mann und hat das Land zum Besitz erhalten; wir aber sind viele, und uns ist das Land zum Besitz gegeben!« 25 Darum sprich zu ihnen: So spricht Gott , der Herr:
Ihr habt [das Fleisch] mitsamt dem Blut gegessen ; ihr habt eure Augen zu euren Götzen erhoben und habt Blut vergossen; und ihr solltet dennoch das Land besitzen? 26 Ihr verlasst euch auf euer Schwert; ihr [Frauen] verübt Gräuel und ihr [Männer] verunreinigt einer die Frau des anderen; und ihr solltet dennoch das Land besitzen?
27 So sollst du zu ihnen reden: So spricht Gott , der Herr:
So wahr ich lebe, alle die, welche in diesen Ruinen wohnen, sollen durchs Schwert fallen ; und wer auf dem freien Feld ist, den will ich den wilden Tieren zum Fraß preisgeben; die aber in den Festungen und Höhlen sind, sollen an der Pest sterben!
28 Und ich will das Land zur Einöde machen und es verwüsten; und ihre Kraft, auf die sie stolz sind, soll ein Ende haben; und die Berge Israels sollen so schrecklich wüst daliegen, dass niemand darüber hinwandern wird.
29 Dann werden sie erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich das Land zur Einöde machen und es verwüsten werde wegen aller ihrer Gräuel, die sie verübt haben.
30 Und du, Menschensohn, die Kinder deines Volkes unterreden sich deinetwegen an den Mauern und unter den Türen der Häuser und sagen zueinander, jeder zu seinem Bruder: »Kommt doch und hört, was für ein Wort vom Herrn ausgeht!« 31 Und sie werden zu dir kommen, wie das Volk zusammenkommt, und werden als mein Volk vor dir sitzen und deine Worte hören , aber nicht danach handeln.
Denn wenn sie auch mit dem Mund ihre Liebe bekunden, so läuft ihr Herz doch hinter dem Gewinn her.
32 Und siehe, du bist für sie wie ein liebliches Lied, wie einer, der eine schöne Stimme hat und gut die Saiten spielen kann; sie werden deine Worte hören, aber sie nicht tun.
33 Wenn es aber kommt – und siehe, es kommt! -, so werden sie erkennen, dass ein Prophet in ihrer Mitte gewesen ist.
Hier sagt es Jehova also noch mal selbst: er hat „keinen Gefallen am Tod des Bösen“!
Er lässt all diese Urteile nicht verkündigen um zu zeigen, wie hart und grausam er sein kann, sondern um den Empfängern den Ernst der Lage aufzuzeigen. Er will sie warnen, ihnen die Gelegenheit zur Umkehr geben, damit er sich ihrer erbarmen kann. Was kann ER dafür, wenn sie nicht hören?
Vielleicht hinkt der Vergleich ja, aber was kann der Sprengmeister dafür, wenn jemand umkommt, weil er während der Sprengarbeiten in den gesperrten Bezirk gelaufen ist?
Überall ist abgesperrt und es stehen große deutliche Warnschilder. Dennoch klettert einer über die Absperrung auf das Feld, obwohl er das Warnsignal hört. Werden seine Angehörigen wirklich den Sprengmeister für hart und brutal halten und zur Rechenschaft ziehen wollen? Oder entsteht nicht eher der Eindruck, dass dies Selbstmord war?
Ich kann nicht erkennen, dass Jehova wirklich brutal, unfair und ungerecht ist. Im Gegenteil!
Hesekiel 34 – Jehova wird immer ein Auge auf die Hirten haben
1 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 2 Menschensohn, weissage gegen die Hirten Israels, weissage und sprich zu ihnen, den Hirten: So spricht Gott , der Herr:
Wehe den Hirten Israels, die sich selbst weiden! Sollen die Hirten nicht die Herde weiden? 3 Das Fette verzehrt ihr, mit der Wolle bekleidet ihr euch, und das Gemästete schlachtet ihr, aber die Herde weidet ihr nicht!
4 Das Schwache stärkt ihr nicht , das Kranke heilt ihr nicht, das Verwundete verbindet ihr nicht, das Verscheuchte holt ihr nicht zurück, und das Verlorene sucht ihr nicht, sondern mit Gewalt und Härte herrscht ihr über sie! 5 Und so haben sie sich zerstreut, weil sie ohne Hirten waren, und sind allen wilden Tieren des Feldes zum Fraß geworden und haben sich zerstreut. 6 Auf allen Bergen und hohen Hügeln irren meine Schafe umher, und über das ganze Land sind meine Schafe zerstreut; und niemand ist da, der nach ihnen fragt, und niemand, der sie sucht.
7 Darum, ihr Hirten, hört das Wort des Herrn ! 8 So wahr ich lebe, spricht Gott , der Herr: Weil meine Schafe zum Raub geworden sind, ja, weil meine Schafe allen wilden Tieren des Feldes zum Fraß geworden sind, weil sie keinen Hirten haben und meine Hirten nicht nach meinen Schafen fragen, und weil die Hirten nur sich selbst weiden und nicht meine Schafe, 9 so hört, ihr Hirten, das Wort des Herrn ! 10 So spricht Gott , der Herr:
Siehe , ich komme über die Hirten, und ich will meine Schafe von ihren Händen fordern und will ihrem Schafeweiden ein Ende machen, und die Hirten sollen nicht mehr sich selbst weiden; denn ich will meine Schafe aus ihrem Maul erretten , dass sie ihnen künftig nicht mehr zum Fraß dienen sollen.
11 Denn so spricht Gott , der Herr: Siehe, ich selbst will nach meinen Schafen suchen und mich ihrer annehmen! 12 Wie ein Hirte seine Herde zusammensucht an dem Tag, da er mitten unter seinen zerstreuten Schafen ist, so will ich mich meiner Schafe annehmen und sie aus allen Orten erretten, wohin sie zerstreut wurden an dem Tag des Gewölks und des Wolkendunkels. 13 Und ich werde sie aus den Völkern herausführen und aus den Ländern zusammenbringen und werde sie in ihr Land führen; und ich werde sie weiden auf den Bergen Israels, in den Tälern und allen bewohnten Gegenden des Landes.
14 Auf einer guten Weide will ich sie weiden; und ihr Weideplatz soll auf den hohen Bergen Israels sein, dort sollen sie sich auf einem guten Weideplatz lagern und auf den Bergen Israels fette Weide haben! 15 Ich selbst will meine Schafe weiden und sie lagern, spricht Gott , der Herr.
16 Das Verlorene will ich suchen und das Verscheuchte zurückholen und das Verwundete verbinden; das Schwache will ich stärken; das Fette aber und das Starke will ich vertilgen ; ich will sie weiden, wie es recht ist.
17 Und zu euch, meinen Schafen, spricht Gott , der Herr: Siehe, ich will Recht sprechen zwischen den einzelnen Schafen, zwischen den Widdern und den Ziegenböcken.
18 Ist es euch nicht genug, dass ihr eine so gute Weide abweidet; müsst ihr auch noch das übrige Weideland mit euren Füßen zertreten? Und wenn ihr klares Wasser getrunken habt, müsst ihr dann das Übrige mit euren Füßen trüben ? 19 Und sollen dann meine Schafe das abweiden, was ihr mit euren Füßen zertreten habt, und trinken, was ihr mit euren Füßen trübe gemacht habt?
20 Darum, so spricht Gott , der Herr, zu ihnen: Siehe, ich selbst will Recht sprechen zwischen den fetten und den mageren Schafen: 21 weil ihr alle schwachen Schafe mit Seite und Schulter weggedrängt und mit euren Hörnern gestoßen habt, bis ihr sie hinausgetrieben hattet, 22 so will ich meinen Schafen zu Hilfe kommen, dass sie künftig nicht mehr zur Beute werden sollen, und ich will Recht sprechen zwischen den einzelnen Schafen.
23 Ich will ihnen einen einzigen Hirten erwecken, der sie weiden soll, nämlich meinen Knecht David; der soll sie weiden, und der soll ihr Hirte sein. 24 Und ich, der Herr , will ihr Gott sein, und mein Knecht David soll Fürst sein in ihrer Mitte; ich, der Herr , habe es gesagt !
25 Ich will einen Friedensbund mit ihnen schließen und alle bösen Tiere im Land ausrotten, dass sie in der Steppe sicher wohnen und in den Wäldern schlafen können. 26 Ich will sie und die Umgebung meines Hügels zum Segen setzen und will ihnen den Regen zu seiner Zeit herabsenden; das sollen Regengüsse des Segens sein! 27 Und die Bäume des Feldes sollen ihre Früchte bringen und das Erdreich seinen Ertrag; und sie sollen sicher in ihrem Land wohnen; und sie sollen er
kennen , dass ich der Herr bin, wenn ich die Balken ihres Joches zerbreche und sie aus der Hand derer errette, die sie knechteten.
28 Sie sollen künftig nicht mehr eine Beute der Heiden werden, noch sollen die wilden Tiere des Landes sie fressen, sondern sie sollen sicher wohnen, und niemand wird sie erschrecken.
29 Ich will ihnen auch eine Pflanzung erwecken zum Ruhm, dass sie nicht mehr durch Hunger im Land weggerafft werden und die Schmähung der Heiden nicht mehr tragen müssen. 30 So werden sie erkennen, dass ich, der Herr , ihr Gott , bei ihnen bin und dass sie, das Haus Israel, mein Volk sind, spricht Gott , der Herr. 31 Und ihr seid meine Herde , die Schafe meiner Weide; ihr seid Menschen , [und] ich bin euer Gott , spricht Gott , der Herr.
„Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln“ (Psalm 23). Ein sehr wichtiger und tröstlicher Psalm, der seit Jahrtausenden die Herzen der Menschen bewegt.
Erst vor kurzem habe ich eine Broschüre mit dem selben Titel gelesen, die diesen Psalm aus allen Richtungen beleuchtet und mich tief beeindruckt hat. Ihr könnt sie hier kostenlos bestellen oder euch als pdf herunterladen 😉
Auch ein Kinderfilm, den wir vor kurzem auf bibelTV gesehen haben, handelt davon: „Das Geheimnis vom Wildenwald“. Es geht um ein ziemlich wildes und aufsässiges Mädchen, das sich von der Tante kaum bändigen lässt. Aber dann läuft sie im Trotz weg und begegnet zuerst im Wald einem buchstäblichen Schäfer und später einem Pastor. Beide erzählen ihr unabhängig voneinander die Geschichte von dem verlorenen Schaf und wie der Hirte alles stehen und liegen lässt, um dieses zur Herde zurück zu holen. Diese Geschichte sowie das nette Bild, das ihr der Pastor schenkt, beeindrucken sie so sehr, dass sich ihr ganzes Leben, ihre ganze Person und Einstellung ändern. Auf einmal kommt sie mit der Tante und anderen Menschen zurecht. Man erkennt sie kaum wieder. Bei allem, was sie tut, kommt ihr diese Geschichte in den Sinn und sie erzählt anderen davon. Ein wunderschöner Film!
Ein Hirte, dem so viel an seinen Schafen – ja, an jedem Einzelnen seiner Schafe liegt – das ist unser Gott, den einige als hart und unfair empfinden!
ER hat seine Schafe Hirten auf der Erde anvertraut, die sich um deren Wohl kümmern sollen. Leider tun sie dies aus den falschen Beweggründen. Aber vielleicht sind sie erst mit der Zeit so geworden?
Interessant finde ich, dass ER ihnen die Schafe wieder weg nimmt, wenn sie diese nicht richtig hegen und pflegen – und sie anderen gibt.
Aber damit ist die Angelegenheit noch nicht für unseren Gott erledigt. Auch wenn „das Gericht bereits beim Haus des Herrn begonnen hatte“ und er seine Schafe untreuen Hirten abgenommen und anderen gegeben hat, die sich besser darum kümmern – so beobachtet er die Situation auch weiterhin.
Jehova weiss, wie schwach und unvollkommen wir Menschen sind und dass wir leider nur allzu oft dazu neigen, unseren eigenen Vorteil zu suchen. Und so ist er jederzeit bereit, auch dem neuen irdischen Hirten seine Schafe wieder wegzunehmen und sie einem anderen anzuvertrauen. Zu wichtig ist es IHM, dass es seinen Schafen – also uns – gut geht.
Denn die Schafe sind dem Hirten nur anvertraut. Aber gehören tun sie Jehova und seinem Sohn und er allein ist unser wahrer Hirte. Ihm allein sollten wir folgen!
Wenn also menschliche Führer und Hirten dies außer Acht lassen, dann wird Jehova sie daran erinnern und auch bei Bedarf eingreifen und wieder einen anderen menschlichen Hirten damit betrauen!
1 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 2 Menschensohn, wende dein Angesicht gegen das Gebirge Seir und weissage gegen dasselbe 3 und sprich zu ihm: So spricht Gott , der Herr:
Siehe, ich komme über dich, du Gebirge Seir; ich will meine Hand gegen dich ausstrecken und dich zu einer [schrecklichen] Wüste und Einöde machen! 4 Deine Städte will ich in Trümmer legen, und zu einer schrecklichen Wüste sollst du werden;
und du sollst erkennen , dass ich der Herr bin.
5 Weil du ewige Feindschaft hegst und die Kinder Israels der Schärfe des Schwertes überliefert hast zur Zeit ihres Unglücks , zur Zeit der Sünde des Endes , 6 darum, so wahr ich lebe , spricht Gott , der Herr, ich will dich bluten lassen, und Blut soll dich verfolgen; weil du das Blutvergießen nicht gescheut hast, so soll das Blut auch dich verfolgen!
7 Und ich will das Gebirge Seir zu einer [schrecklichen] Wüste und Einöde machen und alle Hin- und Herziehenden daraus vertilgen. 8 Ich will seine Berge mit seinen Erschlagenen füllen; ja, auf deinen Hügeln und in deinen Tälern und allen deinen Gründen sollen vom Schwert Erschlagene fallen. 9 Zur ewigen Wüste will ich dich machen, und deine Städte sollen unbewohnt bleiben;
und ihr sollt erkennen, dass ich der Herr bin.
10 Weil du gesagt hast: »Diese beiden Völker und diese beiden Länder sollen mir gehören, und wir wollen [ihr Gebiet] einnehmen!«, obgleich der Herr dort gewesen ist, 11 darum spricht Gott , der Herr: So wahr ich lebe , ich will mit dir handeln nach deinem Zorn und nach deiner Eifersucht, wie du auch nach deinem Hass mit ihnen gehandelt hast; und ich werde mich bei ihnen zu erkennen geben, wenn ich dich richte .
12 Du aber sollst erkennen, dass ich, der Herr , alle deine Lästerungen gehört habe, die du gegen die Berge Israels ausgestoßen hast, indem du sprachst: »Sie sind verwüstet, uns sind sie zur Speise gegeben!«
13 So habt ihr mit eurem Mund gegen mich großgetan und viele Worte gegen mich geredet – ich habe es gehört !
14 So spricht Gott , der Herr: Wenn sich die ganze Erde freut , so will ich dich zur Wüste machen! 15 Wie du dich gefreut hast über das Erbteil des Hauses Israel, weil es verwüstet wurde, so will ich auch mit dir verfahren : Du sollst verwüstet werden, Gebirge Seir, und du, Edom, insgesamt;
und sie sollen erkennen , dass ich der Herr bin!
Viel zu lange hatte Jehova ihre Lästerungen gegen IHN geduldet. Nun ist Schluß!
Sie haben es sich selbst zuzuschreiben, denn sie haben den Schöpfer vom ganzen Universum verspottet und sein Volk angegriffen.
„Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus“. Nun erhalten sie nur das Echo.
Hesekiel 36 – sie sollen ausgerechnet im Exil geistig wachsen
1 Du aber, Menschensohn, weissage über die Berge Israels und sprich: Ihr Berge Israels, hört das Wort des Herrn ! 2 So spricht Gott , der Herr:
Weil der Feind über euch gesprochen hat: »Ha! Ha! Die ewigen Höhen sind unser Besitz geworden!«, 3 so weissage nun und sprich: So spricht Gott , der Herr: Darum , ja, darum, weil man euch verwüstet und von allen Seiten nach euch geschnappt hat, sodass ihr den übrigen Völkern zum Besitz geworden seid, und weil ihr ins Gerede der Zungen gekommen und zum Geschwätz der Leute geworden seid – 4 darum, o ihr Berge Israels, hört das Wort Gottes , des Herrn! So spricht Gott , der Herr, zu den Bergen und Hügeln, zu den Gründen und Tälern, zu den öden Trümmern und verlassenen Städten, die den übrigen Heidenvölkern ringsum zum Raub und zum Gespött geworden sind; 5 ja, darum spricht Gott , der Herr, so:
Fürwahr, in meinem feurigen Eifer rede ich gegen die übrigen Heidenvölker und gegen ganz Edom , die mein Land in Besitz genommen haben und die sich von ganzem Herzen und mit übermütiger Verachtung gefreut haben, sie auszustoßen und zu berauben. 6 Darum weissage über das Land Israel und sprich zu den Bergen und Hügeln, zu den Gründen und Tälern: So spricht Gott , der Herr:
Seht, in meinem Eifer und in meinem grimmigen Zorn rede ich, weil ihr Schmach vonseiten der Heidenvölker erlitten habt. 7 Darum, so spricht Gott , der Herr: Ich hebe meine Hand auf [zum Schwur ], dass die Völker , die um euch her liegen, ihre eigene Schmach tragen sollen! 8 Ihr aber, ihr Berge Israels, lasst eure Zweige sprossen und tragt eure Frucht für mein Volk Israel; denn sie sollen bald heimkehren!
9 Denn siehe, ich komme zu euch und wende mich euch wieder zu, und ihr sollt angebaut und besät werden!
10 Ich will viele Menschen auf euch wohnen lassen, das ganze Haus Israel, sie alle; die Städte sollen bewohnt und die Trümmer aufgebaut werden. 11 Ich will Menschen und Vieh auf euch zahlreich machen, und sie werden sich mehren und fruchtbar sein; ich will euch bevölkern wie in alten Zeiten und euch mehr Gutes erweisen als je zuvor;
und ihr sollt erkennen , dass ich der Herr bin!
12 Und ich will Menschen auf euch wandeln lassen, nämlich mein Volk Israel; die sollen dich besitzen, und du sollst ihr Erbteil sein und sie künftig nicht mehr der Kinder berauben!
13 So spricht Gott , der Herr: Weil sie zu euch sagen: »Du warst eine Menschenfresserin und hast dein Volk der Kinder beraubt!«, 14 so sollst du künftig keine Menschen mehr fressen und dein Volk nicht mehr zu Fall bringen, spricht Gott , der Herr. 15 Ich will dich künftig nicht mehr die Schmähungen der Heiden hören lassen, und den Hohn der Völker sollst du nicht mehr tragen und dein Volk nicht mehr zu Fall bringen, spricht Gott , der Herr.
16 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 17 Menschensohn, als das Haus Israel in seinem Land wohnte und sie es mit ihrem Weg und mit ihren Taten verunreinigten , sodass ihr Weg vor mir war wie die Unreinheit einer Frau in ihrer Monatsblutung, 18 da goss ich meinen Zorn über sie aus wegen des Blutes, das sie im Land vergossen hatten, und weil sie es durch ihre Götzen verunreinigt hatten. 19 Ich zerstreute sie unter die Heidenvölker, und sie wurden in die Länder versprengt; ich richtete sie entsprechend ihrem Weg und entsprechend ihren Taten.
20 Als sie nun unter die Heidenvölker kamen, wohin sie gezogen waren, da entweihten sie meinen heiligen Namen, indem man von ihnen sagte: »Das ist das Volk des Herrn ; die mussten aus seinem Land ausziehen!« 21 Da tat es mir leid um meinen heiligen Namen, den das Haus Israel entweiht hatte unter den Heidenvölkern, zu denen es gekommen ist.
22 Darum sprich zu dem Haus Israel: So spricht Gott , der Herr:
Nicht um euretwillen tue ich dies, Haus Israel, sondern wegen meines heiligen Namens, den ihr entweiht habt unter den Heidenvölkern, zu denen ihr gekommen seid.
23 Darum will ich meinen großen Namen wieder heilig machen, der vor den Heidenvölkern entheiligt worden ist, den ihr unter ihnen entheiligt habt!
Und die Heidenvölker sollen erkennen , dass ich der Herr bin, spricht Gott , der Herr, wenn ich mich vor ihren Augen an euch heilig erweisen werde.
24 Denn ich will euch aus den Heidenvölkern herausholen und aus allen Ländern sammeln und euch wieder in euer Land bringen. 25 Und ich will reines Wasser über euch sprengen, und ihr werdet rein sein; von aller eurer Unreinheit und von allen euren Götzen will ich euch reinigen .
26 Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen; ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben; 27 ja, ich will meinen Geist in euer Inneres legen und werde bewirken, dass ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Rechtsbestimmungen befolgt und tut.
28 Und ihr sollt in dem Land wohnen , das ich euren Vätern gegeben habe, und ihr sollt mein Volk sein, und ich will euer Gott sein. 29 Und ich will euch befreien von allen euren Unreinheiten, und ich will dem Korn rufen und es vermehren und keine Hungersnot mehr über euch kommen lassen. 30 Ich will auch die Früchte der Bäume und den Ertrag des Feldes vermehren, damit ihr künftig nicht mehr die Schmach des Hungers unter den Heidenvölkern tragen müsst.
31 Dann werdet ihr an eure bösen Wege gedenken und an eure Taten, die nicht gut waren, und ihr werdet vor euch selbst Abscheu empfinden wegen eurer Sünden und wegen eurer Gräuel.
32 Nicht euretwegen werde ich dies tun , spricht Gott , der Herr, das sollt ihr wissen! Schämt euch und errötet über eure Wege, ihr vom Haus Israel!
33 So spricht Gott , der Herr: Zu jener Zeit, wenn ich euch reinigen werde von allen euren Missetaten, da will ich [euch] wieder in den Städten wohnen lassen, und die Trümmer sollen wieder aufgebaut werden. 34 Und das verwüstete Land soll wieder bearbeitet werden, nachdem es zuvor verwüstet dalag vor den Augen aller, die vorübergingen.
35 Dann wird man sagen: »Dieses verwüstete Land ist wie der Garten Eden geworden, und die Städte , die [einst] verödet, verwüstet und zerstört waren, sind [nun] befestigt und bewohnt!« 36 Und die Heidenvölker, die rings um euch her übrig geblieben sind, sollen erkennen, dass ich, der Herr , es bin, der das Abgebrochene aufbaut und das Verwüstete bepflanzt . Ich, der Herr , habe es gesagt und werde es auch tun !
37 So spricht Gott , der Herr: Auch deswegen will ich mich vom Haus Israel noch erbitten lassen, dass ich es für sie tue: Ich will sie an Menschen so zahlreich werden lassen wie eine Schafherde. 38 Wie die Schafherden des Heiligtums, wie die Schafherden in Jerusalem an ihren Festen , so sollen auch die verödeten Städte voll Menschenherden werden;
und sie werden erkennen , dass ich der Herr bin!
Ein interessanter Aspekt, der mir bisher beim Lesen immer untergegangen ist:
Jehova schickt sie für ihre schlechten Taten ins Exil und erwartet von ihnen, dass sie dort – unter den erschwerten Bedingungen – Frucht hervorbringen, ihren Weinstock austreiben lassen. Dann wird er sich ihrer erbarmen…
Wie mag dies bei ihnen angekommen sein?
Unter normalen, guten Bedingungen verhalten sie sich nicht so, dass Jehova seine Freude an ihnen hat. Warum sollten sie es dann tun, wenn er sie straft? Wo ist da der Anreiz?
Vielleicht werden sie dort im Exil einfach erkennen, was sie Gutes an Jehova und der wahrten Anbetung hatten. So, wie der verlorene Sohn in dem Gleichnis Jesu, der erst in der Fremde, als es ihm schlecht geht und er Hunger leidet, erkennt, was er da aufgegeben hat. Da erst erkennt er, wie liebevoll, gütig und barmherzig der Vater doch mit ihm war.
Auch wir heute erkennen leider oftmals erst dann den Wert einer Sache, wenn wir sie verloren haben.
Aber Jehova sagt noch mehr: sie sollen unter den schwierigen Bedingungen neue Zweige austreiben, da sie erneuert worden sind.
Wir können dies mit dem vergleichen, was Jesus die Wiedergeburt nannte: sie werden von Grund auf erneuert, ihr ganzes Sein, ihr ganzes Leben ändert sich. Sie müssen nicht mehr ständig erinnert oder belehrt werden, denn sie sind von Gottes Geist erfüllt. In der heutigen Ansprache „Unsicherheit – nein Danke!“, dem zweiten Teil, sagt Joyce Meyer, dass Jehova nur das von uns verlangt, was er uns zuvor gegeben hat:
Er hat sie mit seiner Liebe und Barmherzigkeit so erfüllt, dass sie dies nun weitergeben. An andere, aber auch an Jehova. Sie sind so erfüllt von dem Guten, dass sie nicht mehr an dem alten elenden Leben interessiert sind. Sie wollen nur noch diese Liebe zurück geben und nun von sich heraus das richtige tun. Dies ist die richtige Motivation.
In seiner Ansprache „Aufrecht leben“ erklärt Bayless Conley, was es bedeutet „wiedergeboren zu werden“. Wir sind gestorben hinsichtlich unseres alten Lebens und zu einem neuen Leben „auferstanden“, „neu geboren“. Der Geist Gottes erfüllt uns und so fühlen wir uns aus uns selbst, aus dem Glück der Liebe Jehovas heraus, gedrängt, ein Leben zu führen, das ihm Freude bereitet.
Dies war natürlich prophetisch gemeint, für die Zeit des Neuen Bundes, unter dem wir heute als Christen stehen. Aber sicherlich hat es einige gegeben, die diese Entwicklung bereits im Exil erlebten.
Wie sieht es damit bei uns persönlich aus? Wir sind ja alle Christen – denn aus diesem Grund liest du ja hier mit – wie weit sind wir von dem Geist Gottes erfüllt?
Haben wir einen echten Wandel erlebt? Sind wir wirklich hinsichtlich unseres alten Lebens gestorben? Können andere dies erkennen, die uns bereits vorher gekannt haben und heute sehen?
Dazu hatten wir heute auch einen interessanten Gedanken in einer Ansprache aus der Reihe „Mind the Gap“ (Willow Creak Jugendkongress 2011, läuft zur Zeit auf bibelTV): der Redner fragte, ob wir Zeugnis geben.
Als Zeugen Jehovas verstehen wir darunter vieles – aber selten das, was dieser Redner hier sagte: „Geben wir anderen ein Zeugnis davon, was Jesus in unserem Leben bewirkt hat?“
Eine interessante Frage. Es geht nicht so sehr um die Erkenntnis oder das Verständnis aus der Bibel – denn dies kann auch rein intellektuell sein – es geht um die Macht des Wortes Gottes und der Botschaft, dass Jesus für uns ganz persönlich gestorben ist.
Sicherlich geben wir in unserem Hauskreis auch die Erkenntnis und das Verständnis weiter – nicht nur durch die Ansprachen oder bei den kleineren Bibelkreisen. Sondern auch an andere, die nicht mit uns verbunden sind. So läuft seit der letzten Besuchswoche und der Aktion „Religion is a lie“ (Religion ist eine Lüge) das Angebot, durch ein persönliches Studium die 7 Wunder des Johannes zu betrachten, damit die Betreffenden erkennen, dass Jesus wirklich Gottes Sohn ist. Einige solche Studien laufen bereits 😉
Aber die Brüder sprechen die Leute nicht mit Lehren an, sondern erzählen zuerst einmal, wie Jesus ihr Leben verändert hat. Das ist Thom das erste Mal aufgefallen, als er Anfang August mit Gene hier im Park die Leute angesprochen hat. Er war von der Art und Weise fasziniert. Thom hat viel Erfahrung im Ansprechen der Leute auf Gott und die Bibel, denn er war jahrelang als Zeuge Jehovas allgemeiner Pionier und hat natürlich auch die Pionierdienstschule besucht. Diese Art und Weise von Gene war ihm völlig neu!
Aber Fakt ist, dass gerade diese Zeugnisse von persönlicher Erfahrungen die Herzen ansprechen. Joyce Meyer sagte mal in einer Ansprache: „etwas, was so machtvoll ist, dass es das ganze Leben einer Person so gravierend verändert – das muss einfach wahr sein“.
Aber am interessantesten ist dabei immer noch für mich, dass Jehova das Wachstum besonders unter diesen erschwerten Bedingungen – das Volk ist in Babylon im Exil – erwartet.
Nicht aufgeben – sondern aktiv werden.
Das erinnert mich auch an die Redewendung: „wem das Wasser bis zum Hals steht – der sollte den Kopf nicht hängen lassen“ 😉
Denken wir auch an den Vergleich mit der Muschel: sie bildet die Perle nur, wenn ihr ein Fremdkörper Schmerzen verursacht. Dann bildet sie um diesen Störenfried herum eine Perlmuttschicht, die dann nachher die Perle bildet.
Also lassen wir nicht den Kopf hängen und versinken wir nicht in Selbstmitleid – sondern machen wir das Beste aus der Situation. Schärfen wir unseren Blick für das Gute. Sehen wir die Liebe und Güte unseres Gottes und lassen wir uns ganz davon erfüllen. Dann werden auch wir sprossen und unser Gott wird uns durchwässern und wachsen lassen.
Hesekiel 37 – die Zeit des „geteilt Seins“ ist vorbei, auch heute?
1 Die Hand des Herrn kam über mich, und der Herr führte mich im Geist hinaus und ließ mich nieder mitten auf der Ebene , und diese war voller Totengebeine . 2 Und er führte mich ringsherum an ihnen vorüber; und siehe, es waren sehr viele auf der Ebene; und siehe, sie waren sehr dürr. 3 Da sprach er zu mir: Menschensohn, können diese Gebeine wieder lebendig werden? Ich antwortete: O Herr, Herr , du weißt es! 4 Da sprach er zu mir: Weissage über diese Gebeine und sprich zu ihnen: Ihr verdorrten Gebeine, hört das Wort des Herrn !
5 So spricht Gott , der Herr, zu diesen Gebeinen: Seht, ich will Odem in euch kommen lassen, dass ihr lebendig werdet! 6 Ich will euch Sehnen geben und Fleisch über euch wachsen lassen und euch mit Haut überziehen und Odem in euch geben, dass ihr lebendig werdet;
und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr bin!
7 Da weissagte ich, wie mir befohlen war, und als ich weissagte, entstand ein Geräusch , und siehe, eine Erschütterung , und die Gebeine rückten zusammen, ein Knochen zum anderen. 8 Und ich schaute, und siehe, sie bekamen Sehnen, und es wuchs Fleisch an ihnen; und es zog sich Haut darüber; aber es war noch kein Odem in ihnen.
9 Da sprach er zu mir: Richte eine Weissagung an den Odem; weissage, Menschensohn, und sprich zum Odem: So spricht Gott , der Herr: Odem, komme von den vier Windrichtungen und hauche diese Getöteten an, dass sie lebendig werden!
10 So weissagte ich, wie er mir befohlen hatte. Da kam der Odem in sie, und sie wurden lebendig und stellten sich auf ihre Füße – ein sehr, sehr großes Heer.
11 Und er sprach zu mir: Menschensohn, diese Gebeine sind das ganze Haus Israel. Siehe, sie sprechen: »Unsere Gebeine sind verdorrt, und unsere Hoffnung ist verloren; es ist aus mit uns!« 12 Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht Gott , der Herr:
Siehe, ich will eure Gräber öffnen und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufbringen, und ich will euch wieder in das Land Israel bringen ;
13 und ihr sollt erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich eure Gräber öffne und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufbringen werde.
14 Und ich werde meinen Geist in euch legen, und ihr sollt leben; und ich werde euch wieder in euer Land bringen; und ihr werdet erkennen , dass ich der Herr bin. Ich habe es gesagt und werde es auch tun!, spricht der Herr .
15 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 16 Du, Menschensohn, nimm dir einen Holzstab und schreibe darauf: »Für Juda und die Kinder Israels , seine Mitverbundenen«. Dann nimm einen anderen Holzstab und schreibe darauf: »Für Joseph, den Holzstab Ephraims, und das ganze Haus Israel, seine Mitverbundenen«. 17 Danach füge die beiden zusammen, einen zum anderen, damit ein Holzstab daraus werde; ja, zu einem einzigen sollen sie werden in deiner Hand.
18 Wenn dann die Kinder deines Volkes zu dir sagen: » Willst du uns nicht erklären, was du damit meinst?«, 19 so gib ihnen zur Antwort: So spricht Gott , der Herr:
Siehe, ich will den Holzstab Josephs nehmen, der in der Hand Ephraims und der Stämme Israels, seiner Mitverbundenen, ist, und will ihn zu dem Holzstab Judas hinzufügen und sie zu einem einzigen Holzstab machen, und sie sollen eins werden in meiner Hand!
20 Und die Holzstäbe , auf die du geschrieben hast, sollst du vor ihren Augen in deiner Hand halten. 21 Und sage zu ihnen: So spricht Gott , der Herr:
Siehe, ich werde die Kinder Israels aus den Heidenvölkern zurückholen , unter die sie gekommen sind, und sie von ringsumher sammeln und sie in ihr Land führen. 22 Und ich werde sie im Land, auf den Bergen Israels, zu einem einzigen Volk machen; sie sollen alle nur einen einzigen König haben, sie sollen auch künftig nicht mehr zwei Völker bilden, noch in zwei Reiche zerteilt werden. 23 Und sie sollen sich auch künftig nicht mehr verunreinigen mit ihren Götzen und mit ihren Scheusalen und durch allerlei Übertretungen. Und ich will ihnen aus allen ihren Wohnorten, in denen sie gesündigt haben, heraushelfen und will sie reinigen ; und sie werden mein Volk sein, und ich werde ihr Gott sein.
24 Und mein Knecht David soll ihr König sein, und sie sollen alle einen einzigen Hirten haben. Und sie werden in meinen Rechtsbestimmungen wandeln und meine Satzungen bewahren und sie tun.
25 Sie werden wieder in dem Land wohnen, das ich meinem Knecht Jakob gegeben habe, in dem auch eure Väter gewohnt haben. Ja, darin sollen sie in Ewigkeit wohnen , sie und ihre Kinder und Kindeskinder; und mein Knecht David soll ihr Fürst sein auf ewig.
26 Ich will auch einen Bund des Friedens mit ihnen schließen; ein ewiger Bund soll mit ihnen bestehen, und ich will sie sesshaft machen und mehren ; ich will mein Heiligtum auf ewig in ihre Mitte stellen. 27 Meine Wohnung wird bei ihnen sein, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.
28 Und die Heidenvölker werden erkennen, dass ich der Herr bin, der Israel heiligt, wenn mein Heiligtum in Ewigkeit in ihrer Mitte sein wird.
Was für eine schöne Veranschaulichung!
Die Zeit des geteilten Volkes wird vorbei sein und sie werden wieder ein Volk sein, indem sie alle dem gleichen Hirten folgen und alle in dem gleichen Bund aufgenommen sind.
Dies zeigt wieder, wie unsinnig es eigentlich ist, dass sich die ganzen christlichen Absplitterungen uneins sind: Jesus ist für uns alle gestorben. ER ist unser Hirte und ihm wollen wir nachfolgen.
Aber die Idee der verschiedenen Gruppierungen, die jeweils einzelnen menschlichen Führern folgen, ist ja auch schon Jahrtausende alt. Bereits Paulus hat die Brüder gerügt, weil einige sagten, sie gehörten zu Apollos, andere zu Paulus usw. (1. Korinther 3:1-11).
Über diese Streitigkeiten verlieren wir nur das Große Ganze aus den Augen: Jesus Christus ist für uns und unsere Sünden gestorben und hat damit den Weg zu Gott wieder frei gemacht. Durch sein Opfer können wir wieder versöhnt werden mit Gott und eine enge Beziehung mit IHM haben. Das ist es, worauf es ankommt!
Dabei ist es völlig egal, wer uns geholfen hat, diese wunderbare Botschaft zu verstehen. Es geht nicht um diese einzelnen Menschen oder Gruppierungen. Sie sind „nur“ Gottes Mitarbeiter, die dieser benutzt, um uns zu zeigen, dass der Weg zu ihm wieder frei ist.
Wir sind auch nicht diesen Menschen oder Gruppierungen verpflichtet – sondern Gott. Es geht nicht um die Mitgliedschaft in einer Kirche oder Organisation – es geht um unser Verhältnis zu Jehova – dass ER uns als seine Kinder angenommen hat.
Zwar sind wir denen dankbar, die uns diesen Weg gezeigt haben – aber diese sind nicht das Ziel, sondern lediglich die Hinweisschilder, die Wegweiser
Einst waren Israel und Juda getrennt und jedes Volk versuchte für sich und auf seine Weise, Jehova anzubeten. Aber ER ist es, der sie nun wieder vereint und auf den richtigen Weg bringt.
Hesekiel ist wohl der Wegweiser, aber er wird sich selbst wohl kaum so wichtig genommen haben.
Er war sich sehr wohl seiner Rolle und Stellung bewußt. Vielleicht war er auch in gewisser Form ein wenig stolz darauf, dass er von Jehova in dieser Form benutzt wurde. Aber auch andere Propheten wurden zeitgleich benutzt, wie Daniel, Jesaja und Jeremia. Sicherlich hat es zwischen diesen treuen Männern keinen Konkurrenzgeist gegeben.
Ihnen ging es lediglich darum, den Menschen zu helfen, mit Gott versöhnt zu werden und – wie wir es heute tun – einander anzureizen zur Liebe und zu vortrefflichen Werken (Hebräer 10:23-25).
Ebenso sollten wir heute uns und die religiöse Gruppierung sehen, der wir vielleicht angehören. Sie hat uns auf den Weg gebracht und heute helfen wir vielleicht anderen. Aber weder wir noch unsere Gruppierung ist das Ziel. Wir alle haben ein gemeinsames:
Versöhnung mit Gott durch das Opfer Jesu!
In dieser Hinsicht sind auch heute schon alle aufrichtigen Christen vereint, egal unter welcher Mutterorganisation sie stehen. Und genau dies ist das, was sich Jehova für uns wünscht.
Hesekiel 38 – Gog von Magog greift heute Gottes Volk an – nur eine Lehre der ZJ?
1 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 2 Menschensohn, wende dein Angesicht gegen Gog im Land Magog , den Fürsten von Rosch, Mesech und Tubal, und weissage gegen ihn, 3 und sprich: So spricht Gott , der Herr:
Siehe, ich komme über dich , Gog, du Fürst von Rosch, Mesech und Tubal! 4 Und ich will dich herumlenken und will dir Haken in deine Kinnbacken legen; ich will dich und deine ganze Kriegsmacht herausführen, Rosse und Reiter, alle prächtig gekleidet, eine große Menge, die alle Ganzschilde, Kleinschilde und Schwerter tragen: 5 Perser, Kuschiten und Put mit ihnen, alle mit Kleinschild und Helm, 6 Gomer samt allen seinen Truppen, das Haus Togarma vom äußersten Norden, auch mit allen seinen Truppen, viele Völker mit dir.
7 So mache dich nun bereit und rüste dich mit all deiner Menge, die sich bei dir versammelt hat, und sei du ihr Aufseher! 8 Nach vielen Tagen sollst du aufgeboten werden; zur letzten Zeit wirst du in das Land kommen, das dem Schwert entkommen und aus vielen Völkern wieder gesammelt worden ist, auf die Berge Israels, die die ganze Zeit verödet waren; es wurde aber aus den Völkern herausgeführt, und sie wohnen nun alle in Sicherheit .
9 Du aber wirst heraufziehen, herankommen wie ein Unwetter; du wirst sein wie eine finstere Wolke, die das Land bedecken will, du und alle deine Truppen und viele Völker mit dir.
10 So spricht Gott , der Herr: Ja, es wird geschehen zu jener Zeit, da wird dir allerlei in den Sinn kommen, und du wirst böse Pläne schmieden. 11 Du wirst sagen: »Ich will hinaufziehen in das offene Land ; ich will über die kommen, die ruhig und sicher wohnen; sie wohnen ja alle ohne Mauern; sie haben weder Riegel noch Tore!«
12 Um Beute zu machen und Raub zu raffen, wirst du deine Hand an die wieder bewohnten Ruinen zu legen suchen, und an das Volk, das aus den Heidenvölkern gesammelt worden ist, das Vieh und Güter bekommen hat und das den Mittelpunkt der Erde bewohnt.
13 Dann werden Saba und Dedan und die Kaufleute von Tarsis und alle ihre jungen Löwen zu dir sagen: Bist du gekommen, um Beute zu machen? Hast du deine Menge gesammelt, um zu plündern, um Silber und Gold zu nehmen, um Vieh und Güter wegzuführen und großen Raub an dich zu reißen?
14 Darum weissage, Menschensohn, und sprich zu Gog : So spricht Gott , der Herr:
Wirst du es zu jener Zeit nicht erkennen, dass mein Volk Israel in Sicherheit wohnt? 15 Ja, du wirst von deinem Ort herkommen, aus dem äußersten Norden, du und viele Völker mit dir, die alle auf Pferden reiten, eine große Menge und ein mächtiges Heer. 16 Und du wirst gegen mein Volk Israel heraufziehen, wie eine finstere Wolke, die das Land bedecken will. Zur letzten Zeit wird es geschehen, dass ich dich gegen mein Land heraufkommen lasse,
damit mich die Heidenvölker erkennen sollen, wenn ich mich an dir, Gog, vor ihren Augen heilig erweisen werde!
17 So spricht Gott , der Herr: Bist du nicht der, von dem ich vor Zeiten geredet habe durch meine Knechte, die Propheten Israels, die in jenen Tagen viele Jahre lang weissagten, dass ich dich gegen sie heraufführen werde?
18 Es soll aber zu jener Zeit geschehen, zu der Zeit, wenn Gog gegen das Land Israel heranzieht, spricht Gott , der Herr, dass mir das Zornesfeuer in mein Angesicht steigen wird. 19 Und ich sage es in meinem Eifer, im Feuer meines Zornes ; wahrlich, zu jener Zeit wird es ein großes Erdbeben geben im Land Israel.
20 Die Fische im Meer werden vor mir erbeben, die Vögel des Himmels, die Tiere des Feldes, auch alles Gewürm, das auf dem Erdboden kriecht, und alle Menschen, die auf Erden sind. Auch die Berge sollen einstürzen, die Felswände fallen und alle Mauern zu Boden sinken. 21 Ich will auch auf allen meinen Bergen das Schwert gegen ihn aufbieten, spricht Gott , der Herr, sodass das Schwert eines jeden sich gegen den anderen richten wird.
22 Und ich will ihn richten mit Pest und Blut; einen überschwemmenden Regen und Hagelsteine , Feuer und Schwefel will ich regnen lassen auf ihn und auf seine Kriegsscharen, auf die vielen Völker, die bei ihm sind.
23 So will ich mich groß und heilig erweisen und mich zu erkennen geben vor den Augen vieler Völker; und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin!
Ja, dieser Widersacher wird sich in Gottes Volk einschleichen, um Unfrieden und Mißtrauen zu säen.
Aber ist dies nur eine Lehre der Zeugen Jehovas? So deutlich wird das hier ja gar nicht gesagt…
J.N. Darby sieht keinen Zusammenhang zur heutigen Zeit. Er macht ganz deutlich, dass es sich hier wirklich nur um die Geschichte Israels handelt, zu der Zeit, als sie aus dem Exil kommen.
A. Küpfer ist der Ansicht, dass sich dies in der Neuzeit wiederholen könnte – allerdings erst nach Harmagedon,
Wieso denken ZJ dann, dass sich dies in unseren Tagen erfüllen würde, kurz bevor Jehova reinen Tisch macht? Hier nochmal, was das Hesekiel-Buch dazu sagt:
DER ZWECK DES ANGRIFFS GOGS
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22 Der Überrest des geistigen Israel und seine Gott hingegebenen Mitbewohner vertrauen auf den Schutz ihres Gottes, Jehovas. Aus diesem Grunde bewaffnen sie sich nicht mit todbringenden Waffen, noch machen sie mit bei den extremen militärischen Vorbereitungen der Nationen in diesem Zeitalter der Gewalt und der internationalen Anarchie. Sie scheinen dermaßen ohne politischen Einfluß zu sein und so unbefestigt und einer Invasion zugänglich zu sein, daß dies Gog direkt zu einem Angriff auf sie verlockt. Wie aber könnte Gog unter diesen geistigen Israeliten und ihren Gefährten „große Beute“ machen und „viel plündern“? Sind sie im allgemeinen nicht arm, da sie doch nicht viel von den Gütern dieser Welt besitzen? (Jakobus 2:5; 1. Korinther 1:27-29) Ihr Geistiggesinntsein ist nicht das, was Gog und seine Horden begehren, obwohl sie es gern zunichte machen möchten, denn darin liegt die unbesiegbare Stärke der geistigen Israeliten. Aber diese unbewaffneten, harmlosen christlichen Zeugen Jehovas üben einen Einfluß zugunsten des messianischen Königreiches Jehovas aus. Beständig suchen sie zuerst die Interessen dieses Königreiches und fahren fort, es weltweit zu verkündigen, und sind erfolgreich dabei, Menschen aller Rassen und Nationalitäten auf der Seite dieses Königreiches zu versammeln. Sie haben Königreichsinteressen!
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23 O diese Königreichsinteressen! Es sind Dinge, die nicht in Übereinstimmung sind mit den Plänen der Nationen Satans in bezug auf Weltherrschaft. Sie sind das, was Gog und seine Horden erbeuten und plündern möchten. Dieses ehrgeizige Ziel Gogs, alle aus dem Wege zu räumen, die die Weltherrschaft der unter ihm stehenden Nationen nicht unterstützen, wird von weltlichgesinnten Völkern bemerkt. Jehova weist auf diese Tatsache bin mit den Worten über den vorrückenden Gog: „Scheba und Dedan und die Kaufleute von Tarschisch und all seine mähnigen jungen Löwen — sie werden zu dir sprechen: ,Kommst du her, um große Beute zu machen? Hast du deine Versammlung versammelt, um viel zu plündern, um Silber und Gold fortzutragen, um Vermögen und Eigentum zu nehmen, um eine sehr große Beute zu machen?‘ “ (Hesekiel 38:13) Das materialistischgesinnte Volk wie das ehemalige Scheba, Dedan und die Kaufleute von Tarschisch sowie die draufgängerischen, furchtlosen Führer unter ihm gleich „mähnigen jungen Löwen“ durchschauen das selbstsüchtige Ziel Gogs. Dadurch sollen die geistiggesinnten Israeliten der Interessen und „Früchte“ des messianischen Königreiches Gottes beraubt und diese Unterstützer der universellen Souveränität Jehovas so ins Verderben gebracht werden.
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24 Die treuen Überrestglieder des geistigen Israel bewohnen, bildlich gesprochen, in ihrem geistigen Stande den „Mittelpunkt [hebräisch: Nabel] der Erde“. (Hesekiel 38:12, NW, ZB) Sie nehmen eine christliche, neutrale Haltung ein gegenüber all den politischen und militärischen Konflikten der Nationen um sie herum. Sie stehen im Brennpunkt, sind die Hauptzielscheibe der Feindseligkeit Gogs. Bis zuletzt bleiben sie die loyalen Gesandten und Sendboten des aufgerichteten Königreiches Gottes, das von Jesus Christus regiert wird. (2. Korinther 5:20) Wenn alle anderen religiösen Dinge um sie herum in die Vernichtung gehen, werden sie als die einzigen unbesiegten Lebenden, die die wahre Religion Gottes ausüben, bestehenbleiben.
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25 In der nahenden „großen Drangsal“ wird die Christenheit als das gegenbildliche untreue Jerusalem vernichtet, ja ganz Babylon die Große wird durch die bewaffneten Streitkräfte der achten Weltmacht vernichtet werden. (Lukas 21:20; Matthäus 24:15-22) Der treue Überrest des geistigen Israel und dessen Gott hingegebene Gefährten aber werden dies überleben. (Offenbarung 17:1-11, 15-18) Hier also wird Gog von Magog in Erfüllung der Prophezeiung Hesekiels auf den Plan treten. Der Überrest des geistigen Israel ist zur Besiegung und Plünderung das letzte religiöse Bollwerk. Er ist der „Mittelpunkt“ seines irdischen Problems.
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26 Gott, der Allmächtige, der Souveräne Herr, hat Gog von Magog gerade für diese Situation aufbehalten. So wie im Fall Pharaos zur Zeit des Auszuges Israels aus Ägypten, in den Tagen Mose, so hat Jehova Satan, den Teufel, der jetzt die Rolle Gogs von Magog übernimmt, zu einem bestimmten Zweck bis heute am Leben gelassen. Zu welchem Zweck? Um seine unwiderstehliche Macht diesem Gog von Magog gegenüber zu zeigen und sich so in Verbindung mit diesem uralten Feind als der Allerheiligste zu heiligen. (2. Mose 9:16; Römer 9:17) Jehova hob sein unabänderliches Vorhaben hervor, indem er zu Hesekiel wie folgt sprach:
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27 „Darum prophezeie, o Menschensohn, und du sollst zu Gog sprechen: ,Dies ist, was der [Souveräne] Herr Jehova gesprochen hat: „Wirst du an jenem Tage, wenn mein Volk Israel in Sicherheit wohnt, es nicht wissen? Und du wirst gewißlich von deinem Ort kommen, von den entlegensten Teilen des Nordens, du und viele Völker mit dir, sie alle auf Rossen reitend, eine große Versammlung, ja eine zahlreiche Streitmacht. Und du wirst ganz bestimmt wider mein Volk Israel heraufziehen wie Wolken, um das Land zu bedecken. Im Schlußteil der Tage wird es geschehen, und ich werde dich gewißlich wider mein Land herbeiführen, damit die Nationen mich erkennen, wenn ich mich vor ihren Augen an dir, o Gog, heilige.“ ‘ “ — Hesekiel 38:14-16.
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28 Die kommende „große Drangsal“ wird dieses ganze weltumfassende System der Dinge in Mitleidenschaft ziehen. Nachdem die Christenheit und der übrige Teil Babylons der Großen vernichtet sein werden und der treue Überrest des geistigen Israel unter dem Schutz Jehovas immer noch in seinem geistigen Stand am Dasein ist, wird Gog von Magog in der Tat erkennen, daß diese geistigen Israeliten „in Sicherheit“ wohnen. Dieses geistig gedeihende Volk, das auf Erden allein für Jehovas messianisches Königreich eintritt, wird in der Tat für Gog und die irdischen Nationen, die unter ihm stehen, ein Preis sein, der erfaßt und als Kriegstrophäe wider Jehova zur Schau gestellt werden könnte. Ja, es sollte eine leichte Beute sein! Warum? Weil diese geistigen Israeliten, allem äußeren Anschein nach zu urteilen, ganz ohne Schutz und hilflos und so wenige im Vergleich zu Gogs großer Streitmacht sind, die heranstürmt wie auf Rossen, wie ein dichtgeschlossenes, zahlreiches Heer, „wie Wolken, die das Land bedecken“. So zieht Jehova wie mittels eines Köders an den Haken, die er in die Kinnbacken des gefangengenommenen Gogs von Magog gelegt hat, und lenkt ihn, um ihn „wider mein Land“ heranzuführen.
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29 Da Gogs Angriff „im Schlußteil der Tage“ erfolgen soll, muß es im Schlußteil dieser „Zeit des Endes“, im Schlußteil der „großen Drangsal“, sein, wenn die geistigen Israeliten immer noch „in Sicherheit“ wohnen, nachdem die antireligiösen Streitkräfte die Christenheit und den ganzen übrigen Teil Babylons der Großen vernichtet haben werden. Nachdem Jehovas Gericht auf diese Weise an ganz Babylon der Großen vollzogen worden ist, werden die militarisierten Nationen unter Gog als letzter Teil dieses Systems der Dinge, der aus dem Dasein gefegt werden soll, noch übrig sein. Diese Nationen, die dann ohne die so lange vorherrschenden, überlieferten Religionen sein werden, werden Gott aus dem Sinn verbannen und Jehova so betrachten, als ob er nicht existierte. Daher wird Jehova veranlassen müssen, daß sie ihn als einen wirklichen, existierenden Gott erkennen. Wie wird er es tun? Er wird sich bei diesem Zusammentreffen mit ihrem unsichtbaren „Hauptvorsteher“, Gog von Magog, vor ihren Augen heiligen. Auf diese Weise wird er kundtun, daß er nicht entheiligt werden darf.
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30 Jehova ist „der Eine, der von Anfang an den Ausgang kundtut und von alters her die Dinge, die nicht getan worden sind“. (Jesaja 46:10) Daher ist Jehova auf den kommenden Angriff Gogs von Magog nicht unvorbereitet. Das zeigt er, indem er seine ihm hingegebenen Zeugen auf der Erde für diesen Schlußangriff der feindlichen Streitkräfte, die unter Satan, dem Teufel, stehen, nicht unvorbereitet läßt. Als Beweis hierfür sagte er weiter zu Gog von Magog: „Dies ist, was der [Souveräne] Herr Jehova gesprochen hat: ,Bist du derselbe, von dem ich in den früheren Tagen durch die Handschrift meiner Knechte, der Propheten Israels, redete, die in jenen Tagen — Jahren — prophezeiten, daß du über sie herangeführt würdest?‘ “ — Hesekiel 38:17.
. DIE IRDISCHEN HORDEN UNTER GOG AUFGEBOTEN
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31 Außer daß Jehova durch seine Propheten in früheren Tagen und Jahren über Gog von Magog gesprochen hat, ruft er passenderweise dieselbe Person durch Hesekiel wieder in Erinnerung. Da er weiß, wie Satan, der Teufel, der die Rolle Gogs von Magog übernimmt, entstanden ist und was seine Beweggründe sind, weiß Jehova auch, welchen Ausgang der Lauf Satans als Gog von Magog nehmen wird. Er weiß, daß dies zuletzt einen entscheidenden Kampf zwischen ihm und Satan, dem Teufel, alias Gog bedeutet. Er bewahrt die Überrestglieder seines geistigen Volkes Israel vor dem Gedanken, die ehemalige Prophezeiung über Gog habe nichts mit ihnen als Christen zu tun. Das tut er, indem er die letzten Manöver Satans oder Gogs in dem Buch voraussagt, das als das allerletzte Buch in der Bibel erscheint, in der Offenbarung oder Apokalypse. Dort, in Offenbarung 16:12-16, lesen wir in Verbindung mit der vorletzten Plage folgendes:
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32 „Und der sechste goß seine Schale auf den großen Strom Euphrat aus [wo das Vorbild Babylons der Großen lag], und sein Wasser vertrocknete, damit für die Könige vom Sonnenaufgang der Weg bereitet werde.
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33 Und ich sah drei unreine inspirierte Äußerungen, die aussahen wie Frösche, aus dem Maul des Drachen und aus dem Maul des wilden Tieres und aus dem Mund des falschen Propheten ausgehen. Sie sind in der Tat von Dämonen inspirierte Äußerungen und vollbringen Zeichen, und sie ziehen aus zu den Königen der ganzen bewohnten Erde, um sie zu versammeln zum Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen. . . . Und sie versammelten sie an den Ort, der auf hebräisch Har-Magedon genannt wird.“
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34 Dieser symbolische Drache wird als Satan, der Teufel, kenntlich gemacht, der jetzt aus dem Himmel hinausgeworfen worden ist und die Rolle Gogs von Magog spielt. (Offenbarung 12:3, 4, 7-12) Das symbolische wilde Tier ist Satans ganzes, weltumfassendes politisches System, dem dieser Drache „seine Macht und seinen Thron und große Gewalt“ gab. (Offenbarung 13:1, 2) Der symbolische falsche Prophet ist ein Teil dieses weltumfassenden politischen Systems und wird als das zweihörnige wilde Tier dargestellt, das zur Anbetung für die Völker ein politisches „Bild“ des ersten wilden Tieres errichtet. So erweist es sich, daß der „falsche Prophet“ die Doppelweltmacht England und Amerika ist, und das politische „Bild“ ist heute eine internationale Organisation für Weltfrieden und Sicherheit, nämlich die Vereinten Nationen. Da also die weltumfassende politische Organisation, die anglo-amerikanische Doppelweltmacht inbegriffen, ihre Macht, ihren Thron und ihre Gewalt vom Drachen, von Satan, dem Teufel, erhält, beherrscht er unsichtbar das ganze politische System.
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35 Die froschähnliche ‘inspirierte Äußerung’, die aus dem Maul des Drachen kommt, geht aus „zu den Königen der ganzen bewohnten Erde“, und diese Könige bilden somit das ganze, weltumfassende politische System unter Satan, dem Teufel, alias Gog. Wohin werden alle diese politischen Könige der Erde durch diese ‘inspirierte Äußerung’, die unterstützt wird durch „inspirierte Äußerungen“ von dem „wilden Tier“ und dem „falschen Propheten“, geführt? Zum Krieg wider ‘Gott, den Allmächtigen’. Der ‘große Tag’ dieses Krieges bricht an, wenn der symbolische „Drache“ oder Gog von Magog seinen Angriff auf das geistige „Israel Gottes“ unternimmt. In Offenbarung 16:16 wird der „Ort“ des Krieges nicht „das Land Israel“, sondern Har-Magedon genannt; indes bezeichnet der hebräische Name Har-Magedon eine Weltsituation, die mit diesem Land verbunden ist. — Man vergleiche Joel 3:9-17.
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36 Das aggressive Vorrücken Gogs und seiner internationalen Horden richtet sich nicht nur gegen das Land des wiederhergestellten Volkes Jehovas, sondern auch gegen dessen König, den Jehova „meinen Knecht David“ nennt. (Hesekiel 34:23, 24; 37:22-25) Es ist der inthronisierte Jesus Christus, Jehovas Geliebter, der messianische Nachkomme König Davids. Unvermeidlich bedeutet also ein Krieg gegen Jehova und seinen wiederhergestellten Überrest des geistigen Israel auch Krieg gegen Jehovas messianischen König, der nun in den Himmeln als König über den wiederhergestellten Überrest des geistigen Israel eingesetzt ist. In Offenbarung, Kapitel 17 wird prophetisch die Reihenfolge der Ereignisse geschildert: Bevor das politische „Bild“, jetzt die Vereinten Nationen (die achte Weltmacht), „in die Vernichtung“ geht, vernichten Mitgliedstaaten davon die große religiöse „Hure“, Babylon die Große. Alle politischen Herrscher werden durch die zehn Hörner dieses „Bildes“ des Tieres versinnbildlicht, und von diesen sagt der Text aus Offenbarung 17:12-14 folgendes voraus:
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37 „Und die zehn Hörner, die du sahst, bedeuten zehn Könige, die noch kein Königtum empfangen haben, aber sie empfangen Gewalt wie Könige für e i n e Stunde mit dem wilden Tier [der achten Weltmacht]. Diese haben e i n e n Gedanken, und so geben sie ihre Macht und Gewalt dem wilden Tier. Diese werden mit dem Lamm [dem einst geopferten Jesus Christus] kämpfen, doch wird das Lamm sie besiegen, weil er Herr der Herren und König der Könige ist. Auch die mit ihm Berufenen und Auserwählten und Treuen werden das tun.“ — Man vergleiche Offenbarung 19:11-21.
1 So weissage nun, Menschensohn, gegen Gog und sprich: So spricht Gott , der Herr: Siehe, ich komme über dich, Gog, du Fürst von Rosch, Mesech und Tubal!
2 Und ich will dich herumlenken und dich gängeln und dich heraufführen vom äußersten Norden und dich auf die Berge Israels bringen. 3 Und ich werde dir den Bogen aus deiner linken Hand schlagen und die Pfeile aus deiner rechten Hand fallen lassen. 4 Auf den Bergen Israels sollst du fallen, samt allen deinen Kriegsscharen und allen Vökern, die bei dir sind; dort will ich dich den Raubvögeln aller Gattungen und den wilden Tieren des Feldes zur Speise geben. 5 Du sollst auf dem freien Feld fallen! Ich habe es gesagt , spricht Gott , der Herr.
6 Und ich werde Feuer senden gegen Magog und gegen die, welche auf den Inseln sicher wohnen;
und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin.
7 Und ich werde meinen heiligen Namen offenbar machen unter meinem Volk Israel, und ich werde meinen heiligen Namen künftig nicht mehr entweihen lassen;
sondern die Heidenvölker sollen erkennen, dass ich, der Herr , der Heilige in Israel bin!
8 Siehe, es kommt und es wird geschehen!, spricht Gott , der Herr. Das ist der Tag, von dem ich geredet habe.
9 Und die Bewohner der Städte Israels werden herauskommen und ein Feuer anzünden und die Waffen verbrennen, Kleinschilde und Großschilde, Bogen und Pfeile, Keulen und Speere, und werden sieben Jahre lang damit heizen. 10 Man wird kein Holz mehr vom Feld holen und keines in den Wäldern hauen; sondern man wird die Waffen als Brennstoff benützen. Sie werden diejenigen berauben, die sie beraubt haben, und diejenigen plündern, die sie geplündert haben, spricht Gott , der Herr.
11 Und es wird zu jener Zeit geschehen, dass ich für Gog einen Ort zum Begräbnis in Israel anweisen werde, nämlich das Tal Abarim östlich vom [Toten] Meer, und es wird den Umherziehenden [den Weg] versperren. Dort wird man Gog und seinen ganzen Heerhaufen begraben; und man wird es das »Tal des Heerhaufens von Gog« nennen. 12 Das Haus Israel wird an ihnen sieben Monate lang zu begraben haben, um das Land zu reinigen . 13 Und zwar wird das ganze Volk des Landes sie begraben, und das wird ihnen zum Ruhm gereichen. Es ist die Zeit, da ich mich verherrlichen werde, spricht Gott , der Herr.
14 Und man wird Männer bestellen, die beständig das Land durchstreifen, um zur Reinigung mithilfe der Umherziehenden die auf der Erdoberfläche liegen gebliebenen Toten zu begraben; nach Verlauf von sieben Monaten werden sie Nachforschung halten. 15 Und wenn die Umherziehenden auf ihrer Reise durchs Land ein Menschengebein sehen, so werden sie dabei ein Mal errichten, bis die Totengräber es im » Tal des Heerhaufens von Gog« begraben haben.
16 Dort wird auch eine Stadt namens »Hamona« sein. So werden sie das Land reinigen . 17 Du aber, Menschensohn – so spricht Gott , der Herr: Sprich zu den Vögeln aller Gattungen und zu allen wilden Tieren des Feldes: Versammelt euch und kommt! Sammelt euch von allen Seiten zu meinem Schlachtopfer, das ich euch geschlachtet habe!
Es ist ein großes Schlachtopfer auf den Bergen Israels; esst Fleisch und trinkt Blut! 18 Das Fleisch von Helden sollt ihr essen und das Blut der Fürsten der Erde trinken: Widder, Lämmer, Böcke und Stiere, die alle in Baschan gemästet worden sind. 19 Esst das Fett , bis ihr satt werdet, und trinkt das Blut, bis ihr trunken werdet von meinen Schlachtopfern, die ich euch geschlachtet habe! 20 Sättigt euch an meinem Tisch von Pferden und Reitern , von Helden und allen Kriegsleuten!, spricht Gott , der Herr.
21 Und ich will meine Herrlichkeit unter den Heidenvölkern erweisen, und alle Heidenvölker sollen mein Gericht sehen, das ich gehalten habe, und meine Hand, die ich an sie gelegt habe.
22 Und das Haus Israel soll erkennen, dass ich, der Herr , ihr Gott bin, von diesem Tag an und künftig.
23 Und die Heidenvölker sollen erkennen, dass das Haus Israel wegen seiner Missetat in Gefangenschaft geraten ist, weil sie treulos gegen mich gehandelt haben, weshalb ich mein Angesicht vor ihnen verbarg und sie in die Hand ihrer Feinde gab , sodass sie alle mit dem Schwert erschlagen wurden. 24 Ich habe entsprechend ihrer Unreinheit und ihrer Übertretungen an ihnen gehandelt und habe mein Angesicht vor ihnen verborgen.
25 Darum, so spricht Gott , der Herr: Jetzt will ich das Geschick Jakobs wenden und mich über das ganze Haus Israel erbarmen und für meinen heiligen Namen eifern. 26 Und sie werden die Verantwortung für ihre Schmach und ihre Treulosigkeit, womit sie sich gegen mich vergangen haben, auf sich nehmen , wenn sie sicher in ihrem Land wohnen und niemand sie aufschreckt, 27 wenn ich sie aus den Völkern zurückgebracht und aus den Ländern ihrer Feinde gesammelt und mich an ihnen heilig erwiesen habe vor den Augen der vielen Heidenvölker.
28 Daran sollen sie erkennen , dass ich, der Herr , ihr Gott bin, weil ich sie unter die Heidenvölker in die Gefangenschaft führen ließ und sie nun wieder in ihr Land versammle und keinen von ihnen mehr dort zurücklasse. 29 Und ich will künftig mein Angesicht nicht mehr vor ihnen verbergen, weil ich meinen Geist über das Haus Israel ausgegossen habe, spricht Gott , der Herr.
wieder dieser Gog vom Land Magog – was hat es wohl wirklich mit ihm auf sich?
Hesekiel 40 – hätte der „neue Tempel“ wirklich nicht auf den Tempelberg gepasst?
1 Im fünfundzwanzigsten Jahr unserer Wegführung , am Anfang des Jahres, am zehnten Tag des Monats, im vierzehnten Jahr, nachdem die Stadt geschlagen worden war, an ebendem Tag kam die Hand des Herrn über mich und brachte mich dorthin.
2 In göttlichen Gesichten brachte er mich in das Land Israel, und er ließ mich nieder auf einem sehr hohen Berg ; auf diesem war etwas wie der Bau einer Stadt , nach Süden hin. 3 Und er brachte mich dorthin; und siehe, da war ein Mann , der sah aus, als wäre er aus Erz, und er hatte eine Schnur aus Leinen in der Hand und eine Messrute ; und er stand im Tor.
4 Und der Mann sprach zu mir: Menschensohn, schaue mit deinen Augen und höre mit deinen Ohren und achte aufmerksam auf alles, was ich dir zeigen werde! Denn du bist hierhergebracht worden, damit dir dies gezeigt werde; alles, was du sehen wirst, sollst du dem Haus Israel verkünden !
5 Und siehe, es war eine Mauer außen um das Haus [des Tempels] herum; und die Messrute , die der Mann in der Hand hatte, war 6 Ellen lang, und jede von ihnen maß eine [kleine] Elle und eine Handbreite. Damit maß er die Breite des [Mauer-] Baues: eine Rute, und die Höhe: auch eine Rute.
6 Und er ging zu dem nach Osten gerichteten Tor und stieg dessen Stufen hinauf; und er maß die Schwelle des Tores, die eine Rute tief war, und zwar die erste Schwelle: Eine Rute tief war sie. 7 Und jede Nische [für die Wächter] war eine Rute lang und eine Rute breit; und zwischen den Nischen waren 5 Ellen [Abstand]. Und die Schwelle des Tors zur Torhalle auf der Innenseite war eine Rute [tief]. 8 Er maß auch die Halle des Tores zum Haus hin: eine Rute. 9 Danach maß er die Halle des Tors: 8 Ellen [tief], und ihre Türme: 2 Ellen [Mauerdicke]; und die Halle des Tors lag nach innen zu.
10 Und bei dem Tor gegen Osten gab es auf beiden Seiten je drei Nischen [für die Wächter]; alle drei hatten dasselbe Maß, und die Türme hatten dasselbe Maß auf dieser und auf jener Seite. 11 Danach maß er die Breite der Toröffnung: 10 Ellen ; die Länge des Tores betrug 13 Ellen. 12 An der Vorderseite der Nischen [für die Wächter] befand sich eine Schwelle von einer Elle Tiefe; auf der einen wie auf der anderen Seite maß die Schwelle eine Elle. Die Nische selbst aber maß 6 Ellen auf der einen und 6 Ellen auf der anderen Seite. 13 Dann maß er das Tor vom Dach einer Nische [für die Wächter] bis zum Dach der anderen: eine Breite von 25 Ellen; eine Türöffnung der anderen gegenüber. 14 Und er bestimmte für die Türme 60 Ellen [Höhe]. Und der Vorhof stieß an die Türme rund um das Tor[gebäude]. 15 Und von der Vorderseite des Tors am Eingang bis zur Vorderseite der inneren Torhalle waren es 50 Ellen. 16 Und sich [nach außen] verengende Fenster waren an den Nischen [für die Wächter] und an ihren Türmen inwendig am Tor[gebäude] angebracht, und ebenso an der Halle. Und ringsum nach innen zu gab es Fenster. Und an [jedem] Turm waren Palmen[verzierungen] angebracht.
17 Und er führte mich in den äußeren Vorhof , und siehe, dort waren Kammern, und ein Steinpflaster war ringsherum im Vorhof angelegt; 30 Kammern lagen zum Steinpflaster hin. 18 Dieses Steinpflaster war seitlich an den Toren und entsprach der Länge der Tore: Das war das untere Steinpflaster. 19 Und er maß die Breite [des Vorhofs] von der Vorderseite des unteren Tores bis zur Vorderseite des äußeren Tores am inneren Vorhof: 100 Ellen – gegen Osten und gegen Norden.
20 Auch das Tor am äußeren Vorhof, das nach Norden schaut, maß er nach seiner Länge und Breite. 21 Es hatte drei Nischen [für die Wächter] auf der einen und drei Nischen auf der anderen Seite, und seine Türme und seine Halle hatten dasselbe Maß wie das erste Tor; seine Länge betrug 50 Ellen und seine Breite 25 Ellen. 22 Und seine Fenster, seine Halle und seine Palmen[verzierungen] hatten dasselbe Maß wie das nach Osten gerichtete Tor[gebäude]; man ging auf sieben Stufen hinauf, und seine Halle war vor ihnen. 23 Und das Tor zum inneren Vorhof entsprach dem [äußeren] Tor gegen Norden und dem gegen Osten. Von einem Tor zum anderen maß er 100 Ellen.
24 Und er führte mich in südlicher Richtung, und siehe, dort stand ein nach Süden gerichtet es Tor; dessen Türme und Halle maß er und fand sie gleich wie jene. 25 Auch an ihm und an seiner Halle hatte es Fenster ringsum, den anderen Fenstern gleich. Es war 50 Ellen lang und 25 Ellen breit, 26 und es hatte eine Treppe von sieben Stufen und seine Halle davor; die hatte auch Palmen[verzierungen] , eine an diesem und eine am anderen Turm. 27 Und ein Tor bildete den nach Süden gerichteten [Eingang] zum inneren Vorhof. Und er maß vom [äußeren] Tor bis zu dem nach Süden gerichteten Tor: 100 Ellen.
28 Und er führte mich in den inneren Vorhof durch das südliche Tor; er maß das südliche Tor und fand dieselben Maße. 29 Auch seine Nischen [für die Wächter], seine Türme und seine Halle hatten dieselben Maße. Und es hatte Fenster, wie auch seine Halle, ringsum, und es war 50 Ellen lang und 25 Ellen breit. 30 Und Hallen gingen ringsum, 25 Ellen lang und 5 Ellen breit. 31 Und seine Vorhalle lag gegen den äußeren Vorhof zu. An seinen Türmen waren Palmen[verzierungen] , und acht Stufen bildeten seinen Aufgang.
32 Und er führte mich im inneren Vorhof zum Eingang gegen Osten und fand das Tor[gebäude] vom gleichen Ausmaß wie jenes. 33 Auch seine Nischen [für die Wächter], seine Türme und seine Halle hatten das gleiche Maß wie jene. Es hatte auch Fenster ringsum, ebenso seine Halle. Die Länge betrug 50 Ellen, die Breite 25 Ellen. 34 Seine Halle lag zum äußeren Vorhof hin; Palmen[verzierungen] waren auf seinen Türmen, auf dieser und auf jener Seite, und eine Treppe von acht Stufen führte hinauf.
35 Und er führte mich zum nördlichen Tor und fand dieselben Maße. 36 Es hatte Nischen [für die Wächter], Türme, eine Halle und ringsum Fenster; seine Länge betrug 50 Ellen und die Breite 25 Ellen. 37 Und seine Türme standen zum äußeren Vorhof hin; Palmen[verzierungen] waren an den Türmen zu beiden Seiten, und acht Stufen bildeten seinen Aufgang. 38 Und eine Kammer war da, deren Türöffnung sich an den Türmen der Tore befand: Dort wusch man das Brand opfer ab.
39 Und in der Halle des Tores standen auf beiden Seiten je zwei Tische, auf die die geschächteten Brandopfer, Sündopfer und Schuldopfer gelegt werden. 40 Und an der Außenseite beim Aufstieg zum Eingang des nördlichen Tores standen zwei Tische, und auf der anderen Seite bei der Halle des Tores waren auch zwei Tische. 41 Vier Tische auf dieser und vier Tische auf jener Seite standen seitlich des Tores, [insgesamt] acht Tische, um auf sie die geschächteten Opfer zu legen. 42 Ferner waren da vier Tische für das Brandopfer , aus behauenen Steinen, anderthalb Ellen lang und anderthalb Ellen breit und eine Elle hoch; darauf sollte man die Geräte legen, womit man die Brandopfer und Schlachtopfer schächtete. 43 Und Doppelpflöcke von einer Handbreite waren ringsum am [Tor]haus angebracht, und auf die Tische kam das Opferfleisch zu liegen.
44 Und an der Außenseite des inneren Tores, im inneren Vorhof, waren Kammern für die Sänger an der Seite des Nordtores, und ihre Vorderseiten waren nach Süden zu; eine war an der Seite des Osttores mit der Vorderseite nach Norden zu.
45 Und er sprach zu mir: Diese Kammer, die gegen Süden gerichtet ist, gehört den Priestern , die den Tempeldienst überwachen. 46 Jene Kammer aber, die gegen Norden schaut, ist für die Priester bestimmt, die den Altardienst überwachen, nämlich für die Söhne Zadoks , die von den Söhnen Levis sich dem Herrn nahen dürfen, um ihm zu dienen.
47 Und er maß den Vorhof: 100 Ellen lang und 100 Ellen breit, ein Viereck; der Altar aber stand vor dem Haus [des Tempels].
48 Und er führte mich zur Vorhalle des Hauses und maß die Türme der Vorhalle, die hatten auf dieser und auf jener Seite eine Dicke von 5 Ellen. Die Breite des Toreingangs maß auf beiden Seiten 3 Ellen. 49 Die Länge der Halle betrug 20 Ellen und die Breite 11 Ellen; man stieg auf Stufen hinauf; und es standen Säulen bei den Türmen , eine hier, die andere dort.
Wir wissen aus unseren Publikationen, dass die Masse dieses Tempels viel zu groß sind, um auf den Tempelberg zu passen. Daher gingen die Brüder bisher immer davon aus, dass es sich hier um den geistigen Tempel handelt.
In den vergangenen Jahren hat sich das Verständnis immer wieder geändert, besonders auch was „die Generation“ und „1914“ angeht und nun auch „den treuen und verständigen Skalven“. Wird es auch hier eine Änderung geben?
Dieser Gedanke beschäftigt uns schon eine Weile. Beim Lesen von Kapitel 38 hatte ich mich gefragt, wie man eigentlich auf die Erklärung zu Gog von Magog kommt, dass es nicht ein buchstäblicher König ist, sondern mit uns heute zu tun hat, die wir in der Zeit des Endes leben. Besonders, weil die anderen Kommentatoren zwar auch von Satan ausgehen, aber ihrerseits vermuten, dass dieser Angriff erst nach Harmagedon stattfindet.
Thom sagt, es hat damit zu tun, dass es zur Zeit der Erstellung der Schriften noch kein buchstäbliches Land Israel gab und man daher angenommen hatte, es ginge um ein geistiges. Die Kommentare waren meist vom Anfang 1800 und auch das Buch der Gesellschaft, das ich im Übrigen immer noch sehr schätze und liebe, ist von 1972. Da keiner der Kommentatoren von Gott inspiriert war und ist, können dies alles nur Vermutungen sein – wie ja auch die Änderungen der letzten Jahre im Verständnis zeigen.
Da sich nun doch in den vergangenen Jahren das buchstäbliche Israel wieder in seinem Land sammelt, könnte dies also auch das buchstäbliche Volk betreffen. Wenn dem so ist, könnte dies nicht auch bei dem Tempel der Fall sein?
Wir wissen, dass viele wichtige Prophezeiungen und Andeutungen der Bibel oftmals mehrere Erfüllungen haben. So könnte es ja auch durchaus sein, dass dies hier mit dem Tempel sich zweifach erfüllt:
Vielleicht sind die Masse zum einen so groß, um anzuzeigen, dass es noch eine geistige Erfüllung geben muss – wir lesen ja auch in der Offenbarung vom „himmlischen“ Jerusalem. Zum anderen könnte der Tempel ja auch noch mal buchstäblich aufgebaut werden – aber nicht alles auf einem Plateau, sondern auf und um den Berg herum?
Oder wäre dies total unmöglich?
Ich finde es jedenfalls ganz besonders in den letzten Monaten eine Herausforderung, ganz klar zu differenzieren, was ganz klar so in der Bibel steht und was wir „nur“ aus unseren Publikationen kennen.
Bestes Beispiel ist für uns der Text aus Römer 8: „nichts kann uns von Gottes Liebe trennen“. Für Thom und mich folgte in Gedanken immer ganz selbstverständlich: „nur wir selbst“. Als John dann mal in einer Ansprache sagte, es sei eine Lüge, dass wir uns selbst von Gottes Liebe trennen könnten und ich den Gedanken auch danach in dem Buch „Anker der Seele“ gelesen hatte, war ich entsetzt. Wie können die so etwas sagen, wo es doch ganz deutlich in der Bibel steht?
Beim Nachforschen verschiedener Übersetzungen habe ich den Zusatz nicht gefunden – nicht einmal in meiner eigenen Bibel, der NW-Übersetzung. Es war ein Nachsatz, den jeder Redner auf der Bühne gebraucht hatte und der in den Publikationen immer folgte. Und so hatte es sich bei uns so eingeprägt, als ob es in der Bibel stünde.
Dies finde ich sehr gefaehrlich – denn unser Lehrbuch sollte die Bibel sein, denn sie allein ist Gottes Wort. Nur das, was in ihr selbst steht, ist wirklich von Gott. Alles andere ist nur Nebensache!
Das bedeutet nicht, dass ich diese Gedanken und Kommentare nicht immer wieder gerne lese, auch die älteren Publikationen, die sich intensiv damit auseinander setzen, lese ich auch heute noch immer wieder gerne, so wie das Hesekiel-Buch, das heute nicht mehr verlegt wird. Aber in erster Linie muss ich Gottes Wort genau kennen, gut damit vertraut sein.
Hesekiel 41 – wo sind hier eigentlich die Abweichungen zum buchstäblichen Tempel?
1 Und er führte mich in den Tempelsaal und maß die Pfeiler; die waren 6 Ellen breit auf dieser und 6 Ellen breit auf jener Seite, gemäß der Breite des Zeltes. 2 Die Breite der Türöffnung betrug 10 Ellen, die Seitenwände der Tür waren auf beiden Seiten 5 Ellen breit. Er maß auch seine Länge: 40 Ellen, und die Breite: 20 Ellen. 3 Danach trat er ins Innere hinein und maß den Türpfeiler: 2 Ellen, und die Türöffnung selbst: 6 Ellen [hoch], und die Breite der Türöffnung: 7 Ellen. 4 Und er maß seine Länge: 20 Ellen, und die Breite: 20 Ellen, gemäß der Front des Tempels; und er sagte zu mir: Das ist das Allerheiligste !
5 Und er maß die Wand des Hauses : 6 Ellen dick, und die Breite der Seitenräume rings um das Haus herum: 4 Ellen. 6 Es gab aber je 30 Seitenräume in drei [Stockwerken], einen über dem anderen. Sie stützten sich auf die Mauer, die am Haus ringsumher für die Seitenräume [errichtet] war, sodass sie Halt hatten; aber sie waren nicht in die Mauer des Hauses eingelassen. 7 Und die Seitenräume wurden breiter in dem Maß, wie sie sich höher und höher um das Haus herumzogen, sodass der Umfang des Hauses nach oben zu größer wurde rings um das Haus. So wurde das Haus nach oben zu breiter. Und man stieg vom unteren zum oberen [Stockwerk] durch das mittlere.
8 Ich sah auch ein erhöhtes Fundament rings um das Haus herum. Die Fundamente der Seitenräume waren eine volle Rute, das ist 6 Ellen [hoch], bis zum Übergang [zur Mauer]. 9 Die Dicke der äußeren Mauer der Seitenräume betrug 5 Ellen; und es war ein Raum freigelassen längs des Baus der Seitenräume am Haus. 10 Und zwischen den Kammergebäuden war [ein Hofraum von] 20 Ellen Breite rings um das Haus herum. 11 Und der Eingang zu den Seitenräumen befand sich am freigelassenen Raum: eine Tür gegen Norden und eine Tür gegen Süden; und die Breite des freigelassenen Raumes betrug 5 Ellen ringsum.
12 Das Gebäude aber, das auf der westlichen Seite an dem abgegrenzten Hof lag, war 70 Ellen breit; die Mauer des Gebäudes war ringsum 5 Ellen dick; seine Länge aber betrug 90 Ellen.
13 Er maß auch das Haus [des Tempels]: 100 Ellen lang. Der abgegrenzte Hof und das Gebäude mit seinen Wänden hatten eine Länge von 100 Ellen. 14 Auch die Breite der Vorderseite des Hauses und des abgegrenzten Hofes nach Osten zu betrug 100 Ellen.
15 Und er maß die Länge des Gebäudes zu dem abgegrenzten Hof hin, der hinter ihm liegt, samt seinen Galerien an beiden Seiten: 100 Ellen. Das Innere der Tempelhalle und die Hallen des Vorhofes, 16 die Schwellen und die [nach außen] verengten Fenster und die Galerien rings um diese drei [Gebäude], der Schwelle gegenüber, waren durchwegs mit Holz getäfelt , vom Boden bis zu den Fenstern, und die Fenster waren verkleidet.
17 [Der Raum] oben über der Tür und bis zum inneren Haus, auch außen und an allen Wänden um und um, innen und außen: Alles war [genau] abgemessen. 1
8 Und Cherubim und Palmen[verzierungen] waren angebracht, und zwar so, dass stets eine Palmen[verzierung] zwischen zwei Cherubim war. Jeder Cherub hatte zwei Angesichter, 19 und zwar war das Angesicht eines Menschen gegen die eine Palmen[verzierung], und das Angesicht eines Löwen gegen die andere Palmen[verzierung] gerichtet. So war es am ganzen Haus ringsum gemacht.
20 Vom Boden bis oberhalb der Tür waren die Cherubim und Palmen[verzierungen] angebracht, nämlich an der Wand der Tempelhalle. 21 Die Tempelhalle hatte viereckige Türpfosten; und diejenigen auf der Vorderseite des Allerheiligsten hatten dieselbe Gestalt [wie sie].
22 Der hölzerne Altar war 3 Ellen hoch und 2 Ellen lang; und er hatte seine Ecken, und sein Sockel und seine Wände waren aus Holz. Und er sprach zu mir: Das ist der Tisch , der vor dem Herrn steht!
23 Und da waren zwei Türen zur Tempelhalle und zum Allerheiligsten . 24 Und die Türen hatten je zwei Türflügel, zwei drehbare Türflügel; zwei hatte die eine Tür und zwei Türflügel die andere. 25 Auch an den Türen des Tempels waren Cherubim und Palmen[verzierungen] angebracht, gleichwie an den Wänden. Und ein hölzernes Dachgesims befand sich draußen vor der Halle.
26 Und [nach außen] verengte Fenster und Palmen[verzierungen] waren an den beiden Seitenwänden der Halle und an den Seitenräumen des Hauses und an dem Dachgesims.
Nun habe ich mich nie so intensiv mit dem Tempel Salomos auseinander gesetzt, auch wenn wir in Könige und Chronika davon gelesen haben. Weiss jemand, wo und wie dieser mit dem hier beschriebenen übereinstimmt und wo die Abweichungen sind?
Was sagen denn die Kommentatoren zu diesem „neuen Tempel“? Unter Bibelkommentare.de habe ich nichts wirkliches gefunden. Auch Darby geht nicht darauf ein.
Interessant, dass im Hesekiel-Buch scheinbar von einem buchstäblichen Tempel die Rede ist. Zwar wird darauf hingewiesen, dass er nicht von Menschen erbaut wurde, sondern durch die Hand Gottes, aber er stellte auch eine Gewähr für diejenigen dar, die aus dem Exil zurück kehrten und die wahre Anbetung wieder herstellten (hier im Buch besonders die Absätze 8-10).
Hier wird nicht erwähnt, dass die Ausmaße für den Berg zu groß seien. Ab wann schreiben die Brüder denn dann davon? Im Einsichtenbuch wird es ganz klar gesagt, dass es sich hier weder um einen Tempel handelt, „der jemals auf dem Berg Moria erbaut wurde, noch würde er dorthin passen“.
Eine detaillierte Beschreibung eines Tempels Jehovas ist auch in Hesekiel, Kapitel 40 bis 47 zu finden, doch handelt es sich weder um einen Tempel, der jemals auf dem Berg Moria in Jerusalem erbaut wurde, noch würde er dorthin passen. Folglich muß es eine weitere Veranschaulichung des großen geistigen Tempels Gottes sein. Diesmal geht es allerdings hauptsächlich um die Zeit nach dem Angriff Gogs von Magog (Hes, Kap. 38, 39). Das Hauptaugenmerk in dem Bericht wird auf die Segnungen gelenkt, die vom Tempel ausgehen, und auf die Vorsichtsmaßnahmen, die getroffen werden, um alle die fernzuhalten, die nicht würdig sind, zu den Anbetern in den Vorhöfen zu gehören
Weiter finden wir unter der Überschrift „Hesekiels Tempelvision“ noch einige weitere Gedanken – ihr könnt sie hier nachlesen 😉
1 Danach führte er mich in den äußeren Vorhof hinaus in Richtung Norden und brachte mich zu den Kammern, die gegenüber dem abgegrenzten Hof und gegenüber dem Gebäude gegen Norden lagen, 2 vor die 100 Ellen betragende Längsseite mit Eingang gegen Norden; die Breite betrug 50 Ellen. 3 Gegenüber den 20 Ellen des inneren Vorhofs und gegenüber dem Steinpflaster , das zum äußeren Vorhof gehörte, ragte eine Galerie unter der anderen hervor, dreifach übereinander.
4 Vor den Kammern war ein 10 Ellen breiter Gang ; in das Innere aber führte ein Weg von einer Elle [Breite]; und ihre Türen waren auf der Nordseite. 5 Die obersten Kammern aber waren schmäler als die unteren und mittleren des Baues, weil die Galerien ihnen einen Teil vom Raum wegnahmen. 6 Denn sie standen dreifach übereinander und hatten keine Säulen wie die Säulen der Vorhöfe, darum waren sie schmäler als die unteren und mittleren, vom Boden an.
7 Und eine äußere Mauer , die den Kammern entlang in Richtung zum äußeren Vorhof verlief, befand sich an der Vorderseite der Kammern. Sie war 50 Ellen lang. 8 Denn die Länge der Kammern, die nach dem äußeren Vorhof zu lagen, betrug 50 Ellen; und siehe, gegenüber dem Tempel waren es 100 Ellen. 9 Und unterhalb dieser Kammern befand sich der östliche Eingang , wenn man vom äußeren Vorhof her zu ihnen kam.
10 An der Breitseite der Mauer des Vorhofs gegen Osten, vor dem abgegrenzten Hof und dem Gebäude , waren auch Kammern; 11 vor ihnen lief ein Gang hin, und ihr Aussehen glich demjenigen der Kammern gegen Norden; sie waren von gleicher Länge und gleicher Breite, und alle ihre Ausgänge und Einrichtungen [waren gleich]. Und wie ihre Eingänge, 12 so waren auch die Eingänge der Kammern, die nach Süden lagen: ein Eingang am Anfang des Weges, nämlich des Weges der entsprechenden Mauer entlang, gegen Osten, wo man hineinkam.
13 Und er sprach zu mir: Die Kammern gegen Norden und die Kammern gegen Süden, gegenüber dem abgegrenzten Hof, sind heilige Kammern, in denen die Priester, die dem Herrn nahen, das Hochheilige essen sollen; dort sollen sie das Hochheilige und das Speisopfer und das Sündopfer und das Schuldopfer niederlegen; denn es ist ein heiliger Ort. 14 Wenn die Priester hineingegangen sind, sollen sie nicht aus dem Heiligtum in den äußeren Vorhof hinaustreten, sondern sollen dort ihre Kleider , in denen sie gedient haben, ablegen, weil sie heilig sind, und sie sollen andere Kleider anziehen, um sich mit dem zu befassen , was das Volk angeht.
15 Als er nun das innere Haus fertig ausgemessen hatte, führte er mich durch das nach Osten gerichtete Tor hinaus und maß [den Bau] von außen, den ganzen Umfang. 16 Er maß die Ostseite mit der Messrute: 500 Ruten, nach der Messrute, ringsum. 17 Er maß die Nordseite: 500 Ruten, mit der Messrute, ringsum. 18 Er maß die Südseite mit der Messrute: 500 Ruten. 19 Dann ging er herum nach der Westseite und maß 500 Ruten mit der Messrute. 20 So maß er nach allen vier Windrichtungen .
Und es war eine Mauer ringsherum: 500 [Ruten] lang und 500 [Ruten] breit, um das Heilige von dem Gemeinen zu trennen.
Wenn es sich hier tatsächlich nur um einen geistigen Tempel handelt, warum wird dann so viel Wert auf die Kammern für die Priester gelegt?
Redete Jesus vielleicht gerade von diesen Kammern, als er zu seinen Jüngern sagt: „im Hause meines Vaters gibt es viele Kammern…“? (Johannes 13:36; 14:2-3; Lukas 16:9)
Immerhin würden seine Jünger nach ihrem Tod und der geistigen Auferstehung ja mit ihm als Priester und Könige im Himmel regieren. Somit würde ihnen ja eine Kammer der Priester zustehen
Hesekiel 43 – welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Abbild des Tempels und der Scham des Volkes?
1 Und er führte mich zum Tor , zu dem Tor, das nach Osten liegt. 2 Und siehe, da kam die Herrlichkeit des Gottes Israels von Osten her, und seine Stimme war wie das Rauschen großer Wasser , und die Erde wurde von seiner Herrlichkeit erleuchtet.
3 Und der Anblick der Erscheinung, die ich sah, war wie der Anblick, den ich sah, als ich kam, um die Stadt zu zerstören . Die Erscheinung glich derjenigen, die ich am Fluss Kebar gesehen hatte. Und ich fiel nieder auf mein Angesicht.
4 Und die Herrlichkeit des Herrn kam zu dem Haus [des Tempels], auf dem Weg durch das Tor, das nach Osten gerichtet war.
5 Und der Geist hob mich empor und führte mich in den inneren Vorhof, und siehe, die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus. 6 Und ich hörte jemand vom Haus her mit mir reden , während der Mann neben mir stand. 7 Und er sprach zu mir:
Menschensohn, dies ist der Ort für meinen Thron und die Stätte für meine Fußsohlen , wo ich inmitten der Kinder Israels ewiglich wohnen will!
Und das Haus Israel wird künftig meinen heiligen Namen nicht mehr verunreinigen , weder sie noch ihre Könige, durch ihre Hurerei, durch die Leichname ihrer Könige und ihre Höhen, 8 wie damals, als sie ihre Schwellen an meine Schwellen und ihre Türpfosten neben meine Türpfosten setzten, dass nur eine Mauer zwischen mir und ihnen war. So haben sie meinen heiligen Namen verunreinigt mit ihren Gräueln, die sie verübten, sodass ich sie in meinem Zorn verzehrte.
9 Nun werden sie ihre Hurerei und die Leichname ihrer Könige von mir entfernen, und ich will ewiglich in ihrer Mitte wohnen .
10 Du aber, Menschensohn, beschreibe dem Haus Israel diesen Tempel, damit sie sich ihrer Missetaten schämen ; und lass sie den Bau messen.
11 Wenn sie sich dann aller ihrer Taten schämen, die sie begangen haben, so zeige ihnen die Form dieses Tempels und seine Einrichtung und seine Ausgänge und seine Eingänge und alle seine Formen und alle seine Satzungen, ja, verkünde ihnen alle seine Formen und alle seine Gesetze, und schreibe es vor ihren Augen auf, damit sie alle seine Formen und Satzungen behalten und es so machen .
12 Dies ist das Gesetz des [Tempel-]Hauses: Auf der Höhe des Berges soll sein ganzes Gebiet ringsum hochheilig sein. Siehe, das ist das Gesetz des Hauses.
13 Und dies sind die Maße des Altars , nach Ellen gerechnet, von denen jede eine [kleine] Elle und eine Handbreite misst: Seine Grundeinfassung: eine Elle hoch und eine Elle breit; und seine Randleiste ringsum: eine Spanne breit. Und dies ist der Sockel des Altars. 14 Von der Grundeinfassung am Boden bis an den unteren Absatz: 2 Ellen [hoch], und die Breite: eine Elle. Und von dem kleinen Absatz bis zum größeren: 4 Ellen [hoch], und die Breite: eine Elle.
15 Der Gottesherd ist 4 Ellen [hoch], und von dem Gottesherd ragen die vier Hörner empor. 16 Und der Gottesherd ist 12 Ellen lang und 12 Ellen breit; seine vier Seiten bilden ein Quadrat. 17 Und der [mittlere] Absatz ist 14 Ellen lang und 14 Ellen breit auf seinen vier Seiten, und die Randleiste rings um ihn her eine halbe Elle, und seine Grundeinfassung eine Elle ringsum, und seine Stufen sind nach Osten gewandt.
18 Und er sprach zu mir: Menschensohn, so spricht Gott , der Herr: Dies sind die Verordnungen für den Altar, an dem Tag, da man ihn errichten wird, damit man Brandopfer darauf darbringe und Blut an ihn sprenge.
19 Und den levitischen Priestern, die vom Samen Zadoks sind, die sich zu mir nahen, um mir zu dienen, spricht Gott , der Herr, sollst du einen jungen Stier als Sündopfer geben. 20 Und du sollst von seinem Blut nehmen und es auf die vier Hörner [des Altars] tun und auf die vier Ecken des Absatzes und auf die Randleiste ringsum und sollst ihn so entsündigen und für ihn Sühnung erwirken. 21 Und du sollst den Jungstier des Sündopfers nehmen und ihn an einem bestimmten Ort des Hauses, außerhalb des Heiligtums, verbrennen.
22 Und am zweiten Tag sollst du einen makellosen Ziegenbock als Sündopfer darbringen, damit man den Altar entsündige, wie man ihn mit dem Jungstier entsündigt hat. 23 Wenn du ihn nun völlig entsündigt hast, so bringe dann einen makellosen jungen Stier dar und einen makellosen jungen Widder vom Kleinvieh. 24 Und du sollst sie vor dem Herrn darbringen, und die Priester sollen Salz darauf streuen und sie dem Herrn als Brandopfer darbringen.
25 Sieben Tage lang sollst du täglich einen Bock als Sündopfer opfern; man soll auch einen jungen Stier opfern und einen Widder vom Kleinvieh, beide makellos . 26 Sieben Tage lang soll man für den Altar Sühnung erwirken und ihn reinigen und ihn so einweihen .
27 Wenn dann die Tage vollendet sind, sollen die Priester am achten Tag und künftig immer eure Brandopfer und eure Dankopfer auf dem Altar zurichten, so will ich euch gnädig sein, spricht Gott , der Herr.
Warum denkt Jehova, das Volk würde sich für seine Taten schämen, wenn es die Beschreibung von dem neuen Tempel erhält?
Was genau sollte diese Einsicht und die Gefühle der Scham bewirken und in ihnen auslösen?
Weil der Tempel das Haus Gottes und somit heilig war? Sollte die Erinnerung, dass ER sein Haus zerstören lassen musste, weil sie so ungehorsam und rebellisch waren, diese Scham hervorrufen?
Hesekiel 44 – der Anteil der Priester ist bei Jehova!
1 Und er führte mich wieder zurück auf dem Weg zum äußeren Tor des Heiligtums, das nach Osten sieht; und es war verschlossen . 2 Da sprach der Herr zu mir: Dieses Tor soll verschlossen bleiben und nicht geöffnet werden, und niemand soll durch es hineingehen, weil der Herr , der Gott Israels, durch es hineingegangen ist; darum soll es verschlossen bleiben.
3 Was den Fürsten betrifft, so soll er, der Fürst, darin sitzen, um ein Mahl zu halten vor dem Herrn . Er soll durch die Vorhalle des Tores eintreten und es auf demselben Weg wieder verlassen.
4 Danach führte er mich durch das nördliche Tor, vor das Haus [des Tempels]. Da schaute ich, und siehe, die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus des Herrn ! Da fiel ich nieder auf mein Angesicht. 5 Und der Herr sprach zu mir:
Menschensohn, achte genau darauf und schaue mit deinen Augen und höre mit deinen Ohren alles, was ich mit dir reden will in Bezug auf alle Satzungen des Hauses des Herrn und alle seine Gesetze; und achte genau auf den Eingang des Hauses und auf alle Ausgänge des Heiligtums! 6 Und sage zu dem widerspenstigen Haus Israel: So spricht Gott , der Herr:
Ihr solltet nun genug haben von allen euren Gräueln, ihr vom Haus Israel! 7 Ihr habt Fremdlinge mit unbeschnittenem Herzen und mit unbeschnittenem Fleisch hineingeführt, sodass sie in meinem Heiligtum waren und mein Haus entweihten , wenn ihr meine [Opfer]speise, Fett und Blut, geopfert habt; und sie haben meinen Bund gebrochen, zu allen euren Gräueln hinzu!
8 Und ihr habt den Dienst in meinen Heiligtümern nicht besorgt, sondern sie zur Besorgung meines Dienstes in meinem Heiligtum bestimmt. 9 So spricht Gott , der Herr:
Es soll kein Fremder mit unbeschnittenem Herzen und mit unbeschnittenem Fleisch in mein Heiligtum kommen, keiner von allen Fremdlingen, die unter den Kindern Israels wohnen.
10 Wahrlich, die Leviten, die sich von mir entfernt haben, als Israel irreging, und von mir weg ihren Götzen nachgelaufen sind, sie sollen ihre Missetat tragen ! 11 Aber sie sollen in meinem Heiligtum Dienst tun als Wachen bei den Toren des Hauses und als Diener des Hauses; sie sollen für das Volk Brandopfer und Schlachtopfer schächten und vor ihnen stehen, um ihnen zu dienen.
12 Denn weil sie ihnen vor ihren Götzen gedient und dem Haus Israel ein Anstoß zur Verschuldung geworden sind, darum habe ich meine Hand gegen sie [zum Schwur] erhoben, spricht Gott , der Herr, dass sie ihre Missetat tragen sollen. 13 Und sie sollen mir nicht nahen, um mir als Priester zu dienen und zu allen meinen heiligen Dingen und zum Allerheiligsten hinzutreten, sondern sie sollen ihre Schande und ihre Gräuel tragen, die sie begangen haben.
14 Doch will ich sie zu Hütern des Dienstes für das Haus setzen und sie für all seinen Dienst gebrauchen und zu allem, was es darin zu tun gibt.
15 Aber die levitischen Priester , die Söhne Zadoks, die den Dienst meines Heiligtums bewahrt haben, als die Kinder Israels von mir abgeirrt sind, die sollen zu mir nahen , um mir zu dienen, und sie sollen vor mir stehen, um mir Fett und Blut zu opfern , spricht Gott , der Herr. 16 Sie sollen in mein Heiligtum hineingehen und zu meinem Tisch nahen , um mir zu dienen und meinen Dienst zu besorgen.
17 Es soll aber geschehen, wenn sie durch die Tore des inneren Vorhofes hineingehen wollen, sollen sie leinene Kleider anziehen, und sie sollen keine Wolle auf sich haben, während sie innerhalb der Tore des inneren Vorhofs und im Tempelhaus dienen. 18 Leinene Kopfbünde sollen sie auf ihrem Haupt tragen und leinene Unterkleider an ihren Lenden; sie sollen sich nicht in Kleidung gürten, die Schweiß fördert.
19 Wenn sie aber in den äußeren Vorhof hinausgehen, in den äußeren Vorhof zum Volk, so sollen sie ihre Kleider, in denen sie gedient haben, ausziehen und sie in den Kammern des Heiligtums niederlegen und andere Kleider anziehen, damit sie nicht das Volk mit ihren Kleidern heiligen.
20 Ihr Haupt sollen sie nicht kahl scheren, aber auch das Haar nicht frei wachsen lassen, sondern ihr Haupthaar geschnitten tragen.
21 Und kein Priester soll Wein trinken, wenn er in den inneren Vorhof hineinzugehen hat.
22 Auch sollen sie keine Witwe noch Verstoßene zur Frau nehmen, sondern Jungfrauen vom Samen des Hauses Israel; doch dürfen sie eine Witwe nehmen, die zuvor mit einem Priester verheiratet war.
23 Sie sollen mein Volk unterscheiden lehren zwischen Heiligem und Unheiligem und ihm den Unterschied erklären zwischen Unreinem und Reinem.
24 Und über Streitigkeiten sollen sie zu Gericht sitzen, um nach meinen Rechtsbestimmungen zu urteilen. Und meine Gesetze und meine Satzungen sollen sie an allen meinen Festen befolgen und meine Sabbate heilig halten.
25 Auch sollen sie zu keiner Menschenleiche gehen, sodass sie sich verunreinigen; nur [an der Leiche] von Vater oder Mutter, von Sohn oder Tochter, Bruder oder Schwester, sofern sie keinen Mann gehabt hat, dürfen sie sich verunreinigen. 26 Und nachdem er sich gereinigt hat, soll man ihm sieben Tage [dazu]zählen.
27 Und an dem Tag, da er wieder in das Heiligtum, in den inneren Vorhof tritt, um im Heiligtum zu dienen, soll er sein Sündopfer darbringen, spricht Gott , der Herr.
28 Und darin soll ihr Erbteil bestehen: Ich will ihr Erbteil sein! Kein Besitztum sollt ihr ihnen in Israel geben: Ich bin ihr Besitztum.
29 Sie sollen aber das Speisopfer und das Sündopfer und das Schuldopfer essen ; und alles, was in Israel dem Bann verfallen ist, soll ihnen gehören. 30 Das Beste von den Erstlingsfrüchten aller Art und alle Abgaben jeder Art von allen euren Hebopfern sollen den Priestern gehören. Auch die Erstlinge eures Mehls sollt ihr dem Priester geben, damit der Segen auf deinem Haus ruhe.
31 Aber die Priester sollen kein Aas und kein Zerrissenes essen, seien es Vögel oder Vierfüßler.
„Jehova ist mein Anteil“ – hatten wir nicht erst im vergangenen Jahr zwei Studienartikel dazu, was dies bedeutete und wie es uns heute betrifft?
Au weia, das ist schon wieder eine ganze Weile her: WT vom 15.09.2011 – studiert im Oktober des selben Jahres 🙂
Vielleicht ist es ja mal ganz interessant, sich noch einmal den zweiten Artikel durchzulesen, um uns ins Gedächtnis zu rufen, wie wir Jehova heute „erlauben“, unser Anteil zu sein und wie wir es auch verwehren könnten
Hesekiel 45 – die Art und Weise, wie Jehova das Land einteilt und warum ausgerechnet in der Reihenfolge
1 Wenn ihr das Land durch das Los zum Erbe austeilt , so sollt ihr dem Herrn eine Weihegabe als heilige Abgabe des Landes erheben: 25 000 [Ruten] lang und 10 000 [Ruten] breit; das soll in seinem ganzen Umfang heilig sein. 2 Davon soll ein Quadrat von 500 [Ruten] für das Heiligtum verwendet werden, und dazu 50 Ellen freien Raum ringsum. 3 Und nach diesem Maß sollst du einen Landstrich abmessen, 25 000 [Ruten] lang und 10 000 [Ruten] breit; und darauf soll das Heiligtum und das Allerheiligste kommen.
4 Dieser heilige Bezirk des Landes soll den Priestern gehören, den Dienern des Heiligtums, die herzunahen , um dem Herrn zu dienen; er soll ihnen als Platz für ihre Häuser dienen und ein dem Heiligtum geheiligter Raum sein.
5 Und den Leviten , die im Haus dienen, soll ein Gebiet von 25 000 [Ruten] Länge und 10 000 [Ruten] Breite überlassen werden, 20 Parzellen zum Eigentum.
6 Ihr sollt auch der Stadt einen Grundbesitz geben, 5 000 [Ruten] breit und 25 000 [Ruten] lang, entsprechend der heiligen Weihegabe. Das soll dem ganzen Haus Israel gehören.
7 Dem Fürsten aber soll das Land zu beiden Seiten der heiligen Weihegabe und des Grundbesitzes der Stadt gehören, zur Seite der heiligen Weihegabe und zur Seite des Grundbesitzes der Stadt, westlich von der Westseite und östlich von der Ostseite, und die Länge soll einem der [Stammes]anteile entsprechen, von der westlichen bis zur östlichen Grenze. 8 Das soll sein eigener Grundbesitz in Israel sein, damit meine Fürsten künftig mein Volk nicht mehr bedrücken .
Und das [übrige] Land soll man dem Haus Israel nach seinen Stämmen überlassen.
9 So spricht Gott , der Herr: Lasst es genug sein, ihr Fürsten Israels! Tut gewalttätigen Frevel und Unterdrückung hinweg, übt Recht und Gerechtigkeit! Hört auf, mein Volk aus seinem Besitz zu vertreiben!, spricht Gott , der Herr. 10 Ihr sollt richtige Waage, richtiges Epha und richtiges Bat gebrauchen! 11 Das Epha und das Bat sollen ein und dasselbe Maß haben. Ein Bat soll den zehnten Teil eines Homers fassen, und ein Epha soll der zehnte Teil eines Homers sein; ihr Maß soll sich nach dem Homer richten. 12 Ein Schekel soll 20 Gera betragen; 20 Schekel, 25 Schekel und 15 Schekel soll euch die Mine gelten.
13 Dies ist die Abgabe, die ihr erheben sollt: Ein Sechstel Epha von einem Homer Weizen und ein Sechstel Epha von einem Homer Gerste sollt ihr geben. 14 Und die Gebühr vom Öl, vom Bat Öl: ein Zehntel Bat von jedem Kor, von 10 Bat, von einem Homer; denn 10 Bat machen ein Homer. 15 Dazu je ein Lamm von 200 Schafen von der wasserreichen Weide Israels zum Speisopfer, zum Brandopfer und zu den Friedensopfern, um damit Sühnung für sie zu erwirken, spricht Gott , der Herr.
16 Das ganze Volk des Landes soll zu dieser Abgabe an den Fürsten Israels verpflichtet sein.
17 Dem Fürsten dagegen obliegen die Brandopfer, Speisopfer und Trankopfer für die Feste und die Neumonde und die Sabbate, an allen Festzeiten des Hauses Israel. Er soll das Sündopfer, das Speisopfer, das Brandopfer und die Friedensopfer darbringen, um für das Haus Israel Sühnung zu erwirken.
18 So spricht Gott , der Herr: Am ersten Tag des ersten Monats sollst du einen makellosen jungen Stier nehmen und das Heiligtum entsündigen. 19 Und der Priester soll von dem Blut des Sündopfers nehmen und es an die Türpfosten des Hauses tun und auf die vier Ecken des Absatzes am Altar und an die Torpfosten des inneren Vorhofs.
20 So sollst du es auch am Siebten des Monats machen, für den, der aus Versehen oder aus Unwissenheit gesündigt hat; und so sollt ihr für das Haus Sühnung erwirken.
21 Am vierzehnten Tag des ersten Monats sollt ihr das Passah halten, ein Fest von sieben Tagen; da soll man ungesäuertes Brot essen.
22 An jenem Tag soll der Fürst für sich und für das ganze Volk des Landes einen Stier als Sündopfer darbringen. 23 Und während der sieben Festtage soll er dem Herrn täglich sieben makellose Stiere und Widder als Brandopfer darbringen, sieben Tage lang; und als Sündopfer täglich einen Ziegenbock.
24 Er soll auch ein Speisopfer opfern: je ein Epha [Feinmehl] zu einem Stier und ein Epha zu einem Widder und je ein Hin Öl zu einem Epha. 25 Am fünfzehnten Tag des siebten Monats soll er an dem Fest sieben Tage lang dasselbe darbringen, sowohl Sündopfer als auch Brandopfer, sowohl Speisopfer als auch Öl.
Der Vers 12 verursacht bei mir eniges an Verwirrung:
12 Ein Schekel soll 20 Gera betragen; 20 Schekel, 25 Schekel und 15 Schekel soll euch die Mine gelten.
soll das bedeuten:
20 Schekel
+ 25 Schekel
+ 15 Schekel
= 60 Schekel sind 1 Mine?
Wie übersetzen andere diesen Vers?
In der Hoffnung für Alle heißt es hier:
Bei den Gewichten soll ein Schekel 20 Gera entsprechen und eine Mine 60 Schekeln.
Warum wird es in der Schlachter und in der NW-Übersetzung so kompliziert formuliert?
Interessant auch, wie Jehova das Land eingeteilt haben will. ER weiss, dass wir Menschen zu Egoismus und Materialismus neigen. Darum schiebt er von Vornherein einen Riegel vor und legt erst einmal fest, was die Priester zu erhalten haben und die Allgemeinheit.
Warum?
Die Priester sind darauf angewiesen, dass das Volk mit ihnen teilt. Wenn das Volk die wahre Anbetung nicht mehr ernst nimmt und daher nicht mehr opfern geht, fehlt dem Priester sein Anteil und er könnte Hunger leiden.
Jehova hatte schon immer für die Armen und Schwachen in seinem Volk gesorgt, denken wir auch an das Gesetz mit der Nachlese. Hier sorgt er wieder einmal für diejenigen vor, die sich selbst nicht wehren können. Die Priester und die Allgemeinheit sind versorgt. Nun kommen die Fürsten dran.
Hier erübrigt sich dann meine Frage vom Vorjahr, wer denn die Könige sein sollten – wenn doch bis zu Jesus hin keiner mehr den Thron Davids besteigen sollte. Auch wenn es keinen israelitischen König mehr gibt, der das Volk allein regiert, so werden von den Besatzern doch immer wieder Verwalter oder Vasallenkönige eingesetzt. Dies sind die Fürsten, die hier erwähnt werden.
Jehova weiss, dass die Fürsten weniger dazu neigen, das Volk zu bedrücken, wenn es ihnen selbst gut geht. Daher wird für sie ein guter Anteil bestimmt. So werden sie dem Volk eher günstig gesinnt sein und es gut behandeln. Sie haben es nicht nötig, aus ihm Geld und Güter herauszupressen.
Nun, wo dies alles geklärt ist, kommt das Volk an die Reihe. Wir wissen aus dem Bericht in Mose, dass das Land nach Stämmen und Vater-Häusern aufgeteilt wird, so dass jeder genug Land für sich erhält. Auch die Regelung mit dem Rückkauf und dem Erlassjahr sorgen dafür, dass niemand auf Dauer verarmt – wenn sie sich an die Anweisungen ihres Gottes halten.
Wir sehen, dass unser Schöpfer ein sehr liebevoller und fürsorglicher Gott ist 🙂
Hesekiel 46 – die Sache mit dem Tor und der unterschiedlichen Handhabung
1 So spricht Gott , der Herr: Das Tor des inneren Vorhofs, das gegen Osten sieht, soll während der sechs Werktage geschlossen bleiben; aber am Sabbattag und am Tag des Neumonds soll es geöffnet werden. 2 Und der Fürst soll dann durch die Halle des Tores von außen her eintreten, aber an den Pfosten des Tores stehen bleiben. Dann sollen die Priester seine Brandopfer und seine Friedensopfer opfern; er aber soll auf der Schwelle des Tores anbeten und dann wieder hinausgehen, und das Tor soll nicht geschlossen werden bis zum Abend.
3 Auch das Volk des Landes soll beim Eingang dieses Tores an den Sabbaten und Neumonden vor dem Herrn anbeten .
4 Und dies ist das Brandopfer, das der Fürst dem Herrn am Sabbattag darbringen soll: sechs makellose Lämmer und einen makellosen Widder. 5 Und als Speisopfer ein Epha [Feinmehl] zu jedem Widder; und als Speisopfer zu den Lämmern, was seine Hand geben kann, und ein Hin Öl zu einem Epha.
6 Und am Tag des Neumonds soll er einen jungen, makellosen Stier und sechs Lämmer und einen Widder geben, die makellos sein sollen. 7 Und zu jedem Stier soll er ein Epha [Feinmehl] und zum Widder auch ein Epha geben als Speisopfer; zu den Lämmern aber, so viel seine Hand aufbringen kann, und je ein Hin Öl auf ein Epha.
8 Und wenn der Fürst hineingeht, so soll er durch die Torhalle eintreten und auf demselben Weg wieder hinausgehen.
9 Wenn aber das Volk des Landes an den hohen Feiertagen vor den Herrn kommt, so soll, wer zum nördlichen Tor hineingeht, um anzubeten, durch das südliche Tor wieder hinausgehen; wer aber zum südlichen Tor hineingeht, soll zum nördlichen Tor wieder hinausgehen; man soll nicht durch das gleiche Tor, durch das man eingetreten ist, zurückkehren, sondern gerade vor sich hinausgehen.
10 Und der Fürst soll in ihrer Mitte hineingehen, wenn sie hineingehen; und wenn sie hinausgehen, sollen sie [zusammen] hinausgehen.
11 Und an den Festen und an den hohen Feiertagen soll das Speisopfer in einem Epha [Feinmehl] zu jedem Stier bestehen und einem Epha zu jedem Widder, zu den Lämmern aber, so viel seine Hand aufbringen kann, und in einem Hin Öl zu jedem Epha.
12 Wenn aber der Fürst dem Herrn ein freiwilliges Brandopfer oder freiwillige Friedensopfer darbringen will, so soll man ihm das Tor auftun, das gegen Osten sieht, und er soll sein Brandopfer und seine Friedensopfer darbringen, wie er es am Sabbattag zu tun pflegt. Wenn er aber hinausgeht, so soll man das Tor schließen, nachdem er hinausgegangen ist.
13 Du sollst dem Herrn täglich ein einjähriges makelloses Lamm als Brandopfer zurichten; jeden Morgen sollst du das darbringen. 14 Und dazu sollst du jeden Morgen als Speisopfer ein Sechstel Epha [Feinmehl] geben und ein Drittel Hin Öl, zur Besprengung des Feinmehls als Speisopfer für den Herrn . Das sind ewig gültige Ordnungen! 15 So sollen sie das Lamm, das Speisopfer und das Öl jeden Morgen als ein beständiges Brandopfer darbringen.
16 So spricht Gott , der Herr: Wenn der Fürst einem seiner Söhne ein Geschenk gibt, so ist es dessen Erbteil; es soll seinen Söhnen verbleiben als ihr erblicher Besitz.
17 Wenn er aber einem seiner Knechte etwas von seinem Erbbesitz schenkt, so soll es diesem bis zum Jahr der Freilassung gehören und dann wieder an den Fürsten zurückfallen. Es ist ja sein Besitztum. Seinen Söhnen soll es verbleiben.
18 Der Fürst soll auch nichts von dem Erbteil des Volkes nehmen, sodass er sie mit Gewalt von ihrem Besitz verstoßen würde. Er soll von seinem eigenen Besitztum seinen Söhnen ein Erbe geben, damit nicht jemand von meinem Volk aus seinem Besitz verdrängt werde.
19 Und er führte mich durch den Eingang an der Seite des Tores zu den heiligen Kammern, die den Priestern gehören und gegen Norden liegen. Und siehe, dort war ein Raum zuhinterst, nach Westen zu. 20 Da sprach er zu mir:
Dies ist der Ort , wo die Priester das Schuldopfer und das Sündopfer kochen und das Speisopfer backen sollen, damit sie es nicht in den äußeren Vorhof tragen müssen, wodurch sie das Volk heiligen würden.
21 Und er führte mich in den äußeren Vorhof hinaus und ließ mich an den vier Ecken des Vorhofs vorbeigehen. Und siehe, in jeder Ecke des Vorhofs war noch ein [kleiner] Hof. 22 In allen vier Ecken des Vorhofs waren kleine Höfe abgesondert, 40 Ellen lang und 30 Ellen breit. Diese vier Eckhöfe hatten ein und dasselbe Maß. 23 Und es ging eine Mauer rings um alle vier herum; und unter der [Mauer]reihe hatte man ringsum Kochherde aufgestellt. 24 Da sagte er zu mir:
Das ist die Kochstätte, wo die Diener des Hauses das Schlachtopfer des Volkes kochen sollen.
Die Sache mit dem Tor, wer wann und wo rein und raus gehen soll, scheint mir interessant:
Der König soll am Sabbat und Neumond von Außen an ein bestimmtes Tor kommen und sein Opfer dem Priester reinreichen. Er selbst bleibt draußen stehen und geht hinterher wieder denselben Weg zurück.
Ein bestimmtes Tor, ganz allein für den König – dies erscheint mir als Privileg.
Dann aber kommt das Volk an den anderen Tagen und sie sollen nicht draußen stehen bleiben, sondern durch das eine Tor rein kommen und durch das, was gegenüber liegt, wieder raus gehen. Wieso dürfen sie rein, der König aber nicht?
Doch zu diesen Anlässen soll kein Unterschied zwischen König und Volk gemacht werden. Er wird genauso geachtet und behandelt wie die anderen. Es unterscheidet sich nur die Menge der Opfer. Jetzt und hier sind alle gleich – warum? Weil es Alltag ist?
Bei den freiwilligen Opfern wiederum wird wieder ein Unterschied gemacht. Der König bringt sie wieder nur von Außen an das Tor und reicht sie dem Priester rein. Warum?
Geht es hier darum, dass die freiwilligen Opfer das sind, was heute eine private Spende von uns darstellt? Geht es um das Prinzip, das Jesus anspricht, als er die Pharisäer rügt, dass sie aus ihrer Spendenfreudigkeit eine Show machen, es nicht um eine Sache zwischen ihnen und Jehova geht, sondern sie gesehen und anerkannt werden wollen dafür?
Geht es darum, dass die freiwilligen Opfer eine Sache nur zwischen dem König und Jehova sind? Dass sie das Volk nichts angehen und dass die Motivation dafür eine andere sein muss? Dass es hier um Liebe und Dankbarkeit – und nicht um die Erfüllung eines Gesetzes geht?
Aber wenn dem so wäre, bleibt immer noch die Frage, warum er einmal den gleichen Weg zurück gehen muss und warum es an anderen Tagen so wichtig ist, nicht auf dem gleichen Weg hinauszugehen, den man hinein gekommen ist? Hat das vielleicht damit zu tun, dass es ansonsten zu einem Stau käme und es nicht zügig mit dem Opfer voran ginge?
Auf der anderen Seite war dem König ja ein bestimmtes Tor als Eingang vorbehalten und so hätte er ja auch an den anderen Tagen den gleichen Weg wieder zurück gehen können.
Könnte es sein, dass es Jehova an diesen Tagen sehr wichtig war, dass man sieht, dass alle Menschen vor ihm gleich sind und er keinen Unterschied macht – weil für IHN nur das Herz zählt?
Der Fürst geht zu dem auf der Ostseite befindlichen Tore hinein und auf demselben Wege wieder hinaus. An den Festen geht das Volk durch das Nordtor hinein und durch das Südtor hinaus, oder umgekehrt, und der Fürst in ihrer Mitte. Kommt er allein, als freiwilligerAnbeter, so geht er durch das Osttor hinein und hinaus. Diese Verordnungen lassen einerseits dem Fürsten eine ganz besondere Auszeichnung zuteil werden, und zwar in Verbindung mit der Herrlichkeit Gottes, der ihm seinen Platz inmitten des Volkes verleiht; andererseits, wie wir aus den Versen 16 – 18 ersehen, sorgen sie dafür, daß zwischen ihm und dem Volke Gottes brüderliche und wohlwollende Beziehungen erhalten bleiben, und räumen jeden Anlaß zur Ausübung von Unterdrückungen hinweg.
1 Und er führte mich zum Eingang des Hauses zurück, und siehe, da floss unter der Schwelle des Hauses Wasser heraus, nach Osten hin; denn die Vorderseite des Hauses lag gegen Osten . Und das Wasser floss hinab, unterhalb der südlichen Seite des Hauses, südlich vom Altar. 2 Und er führte mich durch das nördliche Tor hinaus und brachte mich auf dem Weg außen herum zum äußeren Tor, das nach Osten gerichtet ist; und siehe, da floss von der rechten Seite [des Tores] das Wasser heraus!
3 Während nun der Mann mit einer Messschnur in seiner Hand nach Osten hinausging, maß er 1 000 Ellen und führte mich durch das Wasser; und das Wasser ging mir bis an die Knöchel . 4 Und er maß [noch] 1 000 Ellen und führte mich durch das Wasser; da ging mir das Wasser bis an die Knie. Und er maß [noch] 1 000 Ellen und führte mich hinüber, da ging mir das Wasser bis an die Lenden. 5 Als er aber [noch] 1 000 Ellen maß, da war es ein Strom, den ich nicht durchschreiten konnte. Denn das Wasser war so tief, dass man darin schwimmen musste; ein Strom, der nicht zu durchschreiten war. 6 Da sprach er zu mir: Hast du das gesehen , Menschensohn? Und er führte mich und brachte mich wieder an das Ufer des Stromes zurück.
7 Als ich nun zurückkehrte, siehe, da standen auf dieser und jener Seite am Ufer des Stromes sehr viele Bäume.
8 Und er sprach zu mir: Dieses Wasser fließt hinaus zum östlichen Kreis und ergießt sich über die Arava und mündet ins [Tote] Meer , und wenn es ins Meer geflossen ist, dann wird das Wasser [des Meeres] gesund . 9 Und es wird geschehen: Alle lebendigen Wesen, alles, was sich dort tummelt, wohin diese fließenden Wasser kommen, das wird leben. Es wird auch sehr viele Fische geben, weil dieses Wasser dorthin kommt; und es wird alles gesund werden und leben, wohin dieser Strom kommt. 10 Und es wird geschehen, dass Fischer an ihm stehen werden; von En-Gedi bis En-Eglaim wird es Plätze zum Ausbreiten der Netze geben. Seine Fische werden sehr zahlreich sein, gleich den Fischen im großen Meer , nach ihrer Art. 11 Seine Sümpfe aber und seine Lachen werden nicht gesund; sie bleiben dem Salz überlassen.
12 Aber an diesem Strom, auf beiden Seiten seines Ufers, werden allerlei Bäume wachsen, von denen man isst, deren Blätter nicht verwelken und deren Früchte nicht aufhören werden. Alle Monate werden sie neue Früchte bringen; denn ihr Wasser fließt aus dem Heiligtum. Ihre Früchte werden als Speise dienen und ihre Blätter als Heilmittel .
13 So spricht Gott , der Herr: Das ist die Grenze , innerhalb derer ihr den zwölf Stämmen Israels das Land zum Erbe austeilen sollt; Joseph gehören zwei Lose. 14 Und zwar sollt ihr es, einer wie der andere, zum Erbbesitz erhalten, da ich meine Hand [zum Schwur] erhoben habe, es euren Vätern zu geben; und dieses Land soll euch als Erbbesitz zufallen.
15 Das ist aber die Grenze des Landes:
auf der Nordseite vom großen Meer an, wo man von Hetlon nach Zedad geht, 16 Hamat , Berota , Sibraim, das zwischen dem Gebiet von Damaskus und dem Gebiet von Hamat liegt, bis Hazar-Tichon, das an der Grenze des Hauran liegt. 17 Und die Grenze vom Meer soll nach Hazar-Enon verlaufen, im Gebiet von Damaskus; und was den Norden betrifft, nordwärts soll Hamat die Grenze sein. Das ist die Nordseite.
18 Was aber die Ostseite betrifft, so soll sie von Hauran nach Damaskus und Gilead bis zum Land Israel am Jordan verlaufen. Von der [Nord]grenze sollt ihr [so] bis zum östlichen Meer messen. Das ist die Ostseite.
19 Aber die Südseite gegen Mittag geht von Tamar bis an das Haderwasser von Kadesch, durch den Bach [Ägyptens] bis zum großen Meer. Das ist die Mittagsseite nach Süden.
20 Und die Westseite bildet das große Meer, von der [Süd-]Grenze an bis man nach Lebo-Hamat kommt. Das ist die Westseite .
21 Dieses Land sollt ihr unter euch verteilen nach den Stämmen Israels. 22 Ihr sollt es aber als Erbbesitz verlosen unter euch und unter die Fremdlinge , die unter euch wohnen und unter euch Kinder gezeugt haben. Und sie sollen euch gelten wie Eingeborene unter den Kindern Israels. Sie sollen mit euch unter den Stämmen Israels ihren Erbbesitz erhalten.
23 Und es soll geschehen, in dem Stamm, bei dem der Fremdling wohnt, sollt ihr ihm sein Erbteil geben, spricht Gott , der Herr.
In diesem ganzen Abschnitt wird uns hauptsächlich die Wiederherstellung Israels, die jedoch auf neuen Grundlagen erfolgen wird, vor Augen gestellt, dazu ein Segen, der demjenigen desParadieses entspricht, welch letzteres Bild in dem Buche der Offenbarung dieser Weissagung entlehnt wird 1 , jedoch immer noch mit der Einschränkung, daß der Segen nicht alles Böse gänzlich entfernt, wie es in den Zeitaltern der Ewigkeit der Fall sein wird.Es ist eine reiche und dauernde Quelle des Segens geöffnet, die sich weit mächtiger erweist als das Böse, ja es beinahe verschwinden läßt; dennoch wird es nicht völlig beseitigt. Was aber die Stadt, den Sitz der Macht, kennzeichnet, ist der Name, den sie trägt, nämlich: Jehova daselbst, Jehova, der große König, der Schöpfer aller Dinge und das Haupt Seines Volkes Israel.
Hesekiel 48 – haben sich die ursprünglichen Gebiete und Grenzen geändert?
1 Und das sind die Namen der Stämme : Am nördlichen Ende zur Seite des Weges, auf dem man von Hetlon bis Lebo-Hamat und bis Hazar-Enon kommt, an der Grenze von Damaskus im Norden, zur Seite von Hamat, von der Ostseite bis zur Westseite, soll Dan einen [Anteil] haben.
2 Neben dem Gebiet von Dan, von der Ostseite bis zur Westseite, Asser einen [Anteil];
3 neben dem Gebiet von Asser, von der Ostseite bis zur Westseite, Naphtali einen [Anteil];
4 neben dem Gebiet von Naphtali, von der Ostseite bis zur Westseite, Manasse einen [Anteil];
5 neben dem Gebiet von Manasse, von der Ostseite bis zur Westseite, Ephraim einen [Anteil];
6 neben dem Gebiet von Ephraim, von der Ostseite bis zur Westseite, Ruben einen [Anteil];
7 neben dem Gebiet von Ruben, von der Ostseite bis zur Westseite, Juda einen [Anteil].
8 Aber neben dem Gebiet von Juda, von der Ostseite bis zur Westseite, soll die Weihegabe liegen, die ihr abgeben sollt, 25 000 [Ruten] breit und so lang, wie sonst ein Teil von der Ostseite bis zur Westseite; und das Heiligtum soll in ihrer Mitte stehen. 9 Und die Weihegabe , die ihr dem Herrn abzugeben habt, soll 25 000 [Ruten] lang und 10 000 [Ruten] breit sein. 10 Und diese heilige Weihegabe soll den Priestern gehören; [ein Bezirk] von 25 000 [Ruten] nach Norden, 10 000 [Ruten] nach Westen und 10 000 [Ruten] nach Osten in der Breite, und nach Süden 25 000 [Ruten] lang. Das Heiligtum des Herrn aber soll in ihrer Mitte stehen.
11 Den geweihten Priestern [soll es gehören], den Söhnen Zadoks, die meinen Dienst versehen haben, die nicht abgeirrt sind wie die Leviten, als die Kinder Israels irregingen. 12 So soll ihnen als ein Weihegeschenk von der Weihegabe des Landes [ein Bezirk ] gehören, ein Hochheiliges, neben dem Gebiet der Leviten.
13 Den Leviten aber, entsprechend dem Gebiet der Priester, [soll] eine Weihegabe [gehören], 25 000 [Ruten] lang und 10 000 [Ruten] breit. Die ganze Länge soll 25 000 [Ruten] und die Breite 10 000 [Ruten] betragen. 14 Und davon sollen sie nichts verkaufen noch tauschen; und dieser Erstling des Landes darf nicht in anderen Besitz übergehen; denn er ist dem Herrn geheiligt .
15 Die übrigen 5 000 [Ruten] aber, die von der ganzen Breite von 25 000 [Ruten] übrig sind, sollen als gemeinsames Land zu der Stadt gehören, als Wohn- und Freiplatz, und die Stadt soll in seiner Mitte stehen.
16 Und das sollen ihre Maße sein: die Nordseite 4 500 [Ruten], die Südseite 4 500 [Ruten], die Ostseite 4 500 [Ruten] und die Westseite 4 500 [Ruten]. 17 Der Freiplatz der Stadt soll im Norden 250 [Ruten], im Süden 250 [Ruten], im Osten 250 [Ruten] und im Westen 250 [Ruten] messen.
18 Aber das übrige [Gebiet] längs gegenüber der heiligen Weihegabe, die 10 000 [Ruten] im Osten und die 10 000 [Ruten] im Westen, das, was neben der heiligen Weihegabe liegt, dessen Ertrag soll den Arbeitern der Stadt zur Speise dienen. 19 Und die Arbeiter der Stadt aus allen Stämmen Israels sollen es bebauen.
20 Die ganze Weihegabe soll 25 000 auf 25 000 [Ruten] betragen. Den vierten Teil der heiligen Weihegabe sollt ihr abgeben als Eigentum der Stadt. 21 Aber das Übrige soll dem Fürsten gehören, zu beiden Seiten der heiligen Weihegabe und des Grundbesitzes der Stadt, längs der 25 000 [Ruten] der Weihegabe an der Ostgrenze und längs der 25 000 [Ruten] an der Westgrenze, entsprechend den [Stammes]anteilen. Das gehört dem Fürsten; die heilige Weihegabe aber und das Heiligtum des Tempelhauses liegt in seiner Mitte.
22 Es soll auch vom Grundbesitz der Leviten und vom Grundbesitz der Stadt an (die zwischen dem liegen, was dem Fürsten gehört), alles, was zwischen dem Gebiet von Juda und dem Gebiet von Benjamin liegt, dem Fürsten gehören.
23 Von den übrigen Stämmen aber soll Benjamin von der Ostseite bis zur Westseite einen [Anteil] empfangen;
24 und neben dem Gebiet von Benjamin, von der Ostseite bis zur Westseite, Simeon einen [Anteil];
25 und neben dem Gebiet von Simeon, von der Ostseite bis zur Westseite, Issaschar einen [Anteil];
26 und neben dem Gebiet von Issaschar, von der Ostseite bis zur Westseite, Sebulon einen [Anteil];
27 und neben dem Gebiet von Sebulon, von der Ostseite bis zur Westseite, Gad einen [Anteil];
28 und neben dem Gebiet von Gad aber, auf der Südseite, gegen Mittag, soll die Grenze von Tamar bis zum Haderwasser bei Kadesch und durch den Bach [Ägyptens] zum großen Meer laufen.
29 Dies ist das Land, das ihr als Erbbesitz unter die Stämme Israels verlosen sollt; und das sind ihre Anteile, spricht Gott , der Herr.
30 Und dies sollen die Ausgänge der Stadt sein: auf der Nordseite , die 4 500 [Ruten] misst – 31 und zwar sollen die Tore der Stadt nach den Namen der Stämme Israels benannt werden -, nach Norden [also] drei Tore: erstens das Tor Rubens, zweitens das Tor Judas, drittens das Tor Levis.
32 Auf der Ostseite , die 4 500 [Ruten] misst, auch drei Tore: erstens das Tor Josephs, zweitens das Tor Benjamins, drittens das Tor Dans.
33 Auf der Südseite , die 4 500 [Ruten] misst, auch drei Tore: erstens das Tor Simeons, zweitens das Tor Issaschars, drittens das Tor Sebulons.
34 Auf der Westseite , die auch 4 500 [Ruten] misst, ebenfalls ihre drei Tore: erstens das Tor Gads, zweitens das Tor Assers, drittens das Tor Naphtalis.
35 Der ganze Umfang beträgt 18 000 [Ruten]. Und der Name der Stadt soll künftig lauten: »Der Herr ist hier!«
Wieso hier die neuerliche Aufteilung des Landes? Haben sich die Gebiete und Grenzen geändert?
Sicherlich gab es ja die Aufzeichnungen von Mose. Sie werden doch nicht verloren gegangen sein? Zu der Zeit war das Land bereits durch das Los aufgeteilt worden und die einzelnen Gebiete sind schriftlich festgehalten worden. In Chronika wird es uns noch mal in Erinnerung gerufen.
Sind die Gebiete eigentlich identisch? Sollten wirklich nochmals die Lose geworfen werden?
Oder ist dies hier ähnlich wie der Tempel – alles nur geistig gemeint, weil es so real nicht sein konnte?
weitere Gedanken zu Hesekiel 48 finden wir hier, sowie die Übersicht über die einzelnen Kapitel hier
Hesekiel 1 – 3
Hesekiel Kapitel 1 beschreibt Dinge im Himmel Da sind die 4 geflügelten Geschöpfe mit den 4 Gesichtern. Jede dieser Gesichter versinnbildlicht eine Eigenschaft Jehovas. Diese Geschöpfe halten mit dem himmlischen Wagen Schritt…
Alles verstanden?
Wenn nicht: damit stehst du sicherlich nicht allein da.
Ganz zu Anfang als ich in der Wahrheit kam, gab es mal einen Studienartikel, der sich damit beschäftigt und alles erklärt (WT 15.03.1991)
Jehovas himmlischer Wagen ist in Bewegung
Hesekiel 2:3-7
Ja, egal ob sie hören oder nicht – wir führen Gottes Willen aus, wenn wir den Menschen sagen, was Gott will.
Auch wenn sie nicht zuhören, so haben sie doch die Gelegenheit bekommen die nötigen Schritte zu unternehmen, damit Jehova ihnen Barmherzigeit erweisen kann.
Hesekiel 3:2-3
sind auch wir derart mit Jehovas Wort erfüllt wie Hesekiel?
Erweist sich Jehovas Wort auch in unserem Inneren als süß?
Hesekiel 3:17-18
wenn wir die Bösen nicht warnen, tragen wir mit Schuld an ihrem Tod, wenn Jehova sie für ihre Taten ins Gericht bringt.
Hesekiel 3:19
Wollen wir Schuld am Tode eines Menschen haben?? Sicherlich nicht!
Hesekiel 3:20-21
Haben wir das mit der Blutschuld verstanden?
Wie betrifft das uns heute?
Wie beeinflusst dies unseren Einsatz im Predigtdienst?
Wie beeinflusst dies dich als Ältesten einer Versammlung, der du siehst, dass da jemand ein Doppelleben führt?
Wie beeinflusst es uns als Eltern – ganz besonders die Familienoberhäupter?
Sagen wir nichts zu unseren Kindern, weil wir sie ja lieben und nicht entmutigen möchten?
Nehmen wir dafür in Kauf, dass sie von Jehova verworfen und zu seiner Zeit vernichtet werden?
Wie sehr lieben wir unseren Nächsten, unsere Brüder und unsere Kinder?
Nehmen wir es gern in Kauf, dass sie im Moment stinksauer auf uns sein könnten?
Ist uns klar, was diese Blutschuld bedeutet?
Wenn ich nichts sage, dann nehme ich den Tod eines Menschen in Kauf. Ist das nicht so ähnlich wie Mord oder Totschlag?
Wollen wir uns wirklich dessen schuldig machen?
Hesekiel 4 – 7
Hesekiel 4:4-7
Boah, das muss man sich mal vorstellen, was der da tun muste: erst mal 390 Tage auf der einen Seite liegen, das Gesicht fest auf die Stadt gerichtet – und dann noch mal 40 Tage.
Das wird garnicht so einfach gewesen sein, vor allen Dingen, wenn das Volk, gegen das er prophezeite, um ihn rumgeprungen ist und ihn verspottet hat.
Wie sieht es mit uns aus?
Wären wir zu solchen Anstrengungen bereit gewesen?
„Ja, aber das betrift uns ja nicht. Oder hast du schon mal gehört, dass Jehova sowas von uns heute verlangt hätte?“
Nein, so ein anstrengendes und Aufsehenerregendes Liegen sicherlich nicht.
Aber wie sieht es mit unserem Einsatz im Predigtdienst aus?
Geben wir da unser Äußerstes? Oder machen wir den nur pro Forma?
Sind wir bereit Einschränkungen in Kauf zu nehmen, um anderen die gute Botschaft zu bringen?
Hesekiel 4:8
Jehova erwartet wirklich viel von seinem Propheten – 430 Tage stilles Liegen auf einer Seite, ohne die Position verändern zu dürfen.
Aber er lässt ihn nicht mit den Anforderungen allein. Er macht im Stricke um seine Lage zu fixieren. Ob damit buchstäbliche Stricke gemeint sind oder er ihn nur körperlich beeinflusst, dass er so lange so liegen kann – ich weiss es nicht.
Klar ist, das Jehoa ihn in irgendeiner Form stützt, so dass er die Aufgabe gut bewältigen kann.
Wie betrifft das nun mich?
Wir möchten uns gern mehr im Dienst für Jehova einsetzen, fassen vielleicht den Hilfspionierdienst oder den Pionierdienst ins Auge?
Haben wir Angst und trauen uns das nicht so richtig zu? Zweifeln wir vielleicht daran, ob wir das Stundenziel erreichen werden?
Ja, wie betrifft dieser Vers uns?
Geben wir uns einen Ruck und geben wir die Bewerbung ab.
Und vertrauen wir darauf, dass Jehova auch uns „mit Stricken umgeben wird“ und uns bei unserem Vorhaben helfen und stützen wird!
Hesekiel 4:9-10
Wieder eine klare Zusage von Jehoa, dass er den Propheten in seiner Aufgabe unterstützen wird.
„Wie kommst du denn jetzt darauf? Hier wird lediglich gesagt, er solle sich Brot für die Zeit machen und davon essen. Die Zusammensetzung wird wohl so sein, dass er alle Nährstoffe bekommt. Aber wo ist da die grosse Unterstützung, wenn ER ihm einen Rezepttip gibt?“
Schön, dass du mir folgen kannst und mitdenkst.
Aber mal ganz ehrlich: Hesekiel solllte sich Brot für 390 Tage machen! Jehova sagte, er sollte die ganze Zeit liegen bleiben, so konnte er nicht aufstehen und zwischendurch neues backen. Kannst du dir vorstellen, dass Brot 390 Tage hält und frisch bleibt, so dass du es unbeschadet essen kannst?
Damals gab es noch keine Kühlschränke oder gar Gefriertruhen. Also muss Jehoa „dieses Brot“ haltbar geacht haben und Hesekiel so durch ein Wunder geholfen haben.
Du hast deine Bewerbung immer noch nicht abgegeben?
Du zögerst immer noch, obwohl du dir schon mehrfach ausgerechnet hast, dass du das Stundenziel erreichen kannst?
Warum?
Hesekiel 5:1-2
Wieder wird viel von ihm verlangt. Warum?
Erinnern wir uns noch, dass David die Abgesandten erst mal eine Zeit bei sich behielt – damit das Haar wieder nachgewachsen war, bevor sie sich sehen liessen?
Warum? Weil man in der damaligen Zeit gedemütigt war, wenn man eine Glatze geschoren bekam.
Und nun sollte sich Hiskia selbst vor dem Volk demütigen, indem er sich selbst vor ihren Augen den Kopf kahl schor!
Waren wir schon mal in so einer Situation, in der wir uns selbst vor anderen gedemütigt haben, nur um zu tun, was Jehova von uns erwartet?
Haben wir als Jugendlicher vielleicht Angst, dass uns im Predigtdienst einer unserer Mitschüler die Tür öffnet und wir dann am nächsten Tag in der Schule bei allen „unten durch sind“?
Haben wir ein Probem damit, uns in der Schule oder auf der Arbeit als ein Zeuge Jehovas zu erkennen zu geben?
Wie sieht es aus, wenn uns in unsere Land jemand verfolgt und versucht unseren Ruf zu zerstören – und die einzige Möglichkeit uns davor zu schützen wäre, wenn wir uns auf sein Niveau herabbegeben und Böses mit Bösem zu vergelten? Tun wir das dann, oder demütigen wir uns lieber selbst, um die Maßstäbe Jehovas einzuhalten?
Wie ist es mit dir? Bist du bereit, alles zu tun, was Jehova von dir erwartet – oder gehst du lieber „den Weg des geringsten Widerstandes“?
Denkst du vielleicht „es gibt aber auch eine Grenze, Jehova kann ja schließlich nicht wirklich von mir erwarten, dass ich bei einem Ehemann bleibe, den ich nicht mehr liebe.“ oder „ER wird doch wohl nicht wirklich von mir erwarten, dass ich bei einem Mann bleibe, der mir nicht die nötige Aufmerksamkeit schenkt“?
Sind wir bereit, die Maßstäbe Jehovas über unsere eigenen Bedürfnisse zu stellen?
Hesekiel 7:4
Nun kommt immer wieder, dass Jehova sie strafen musste. Immerhin hatte er sie mehrfach ermahnt und „sie werden erkennen müssen, dass ich Jehova bin“ .
Wie betrifft das uns heute?
Reagieren wir rechtzeitig, wenn uns Jehova sagt, dass ihm nicht gefällt was wir tun?
Oder hören wir ihm nicht zu und tun so, als wäre nichts – und denken dann, er könne uns nicht strafen, denn er habe uns nicht gewarnt, da wir ja nichts gehört haben?
Hesekiel 7:8-9
Hesekiel 8 – 11
Hesekiel 8:7-12
schon krass, oder?
Die Priester, die Jehova im Tempel dienen und Opfer und Räucherwerk darbringen sollten, sie beten in SEINEM Tempel andere Götter an und mißbrauchen SEINEN Altar, um anderen Göttern Opfer zu bringen!
Unfassbar!!!
Und dann sagen sie noch fröhlich „das macht doch nichts, Jehova sieht uns ja nicht“!
Könnte so etwas auch heute vorkommen?
Sind wir vielleicht selbst so „fröhliche Anbeter“ Jehovas, die vorgeben, Jehova zu dienen, aber in Wirklichkeit anderen Göttern nachfolgen?
Aber es kommt noch schlimmer:
Hesekiel 8:13-16
Wie sah Jehova die Angelegenheit – war sie ihm egal?
Hesekiel 8:17-18
denken wir vielleicht „Jehova sieht das zu eng, sie wissen ja nicht, was sie tun. Und ausserem hat er sie ja so lange gewähren lassen, da ist es nun unfair, sie dafür zu strafen. Denn da er so lange nichts gemacht hatte, dachten sie doch es sei ihm egal“?
Denken wir persönlich so?
Hesekiel 9:4
hätte der Mann mit dem Tintenfass auch bei uns ein Zeichen an der Stirn angebracht – oder wäre er an uns vorbei gegangen?
Haben wir gemerkt, wonach er die Menschen ausgesucht hat, denen er das Kennzeichen gab?
Denken wir, es reicht heute aus, dass wir uns nach Jehovas Namen nennen und uns mit Gottes Volk versammeln und in den Predigtdienst gehen?
Wonach hatte der Sekretär noch mal die Menschen ausgewählt?
Würde er an uns heute vorbeilaufen?
Wie betrifft dies mich heute?
Wie beeinflusst es mein Leben und alles, was ich tue?
Hesekiel 9:5-6
Denken wir vielleicht „bei meiner Taufe habe ich ja das Kennzeichen bekommen, da kann mir ja nichts passieren. Er wird schon an mir vorbeigehen. Ich habe das Kennzeichen ja“?
Einmal gerettet – immer gerettet?
Achten wir sorfältig darauf, dass das Kennzeichen frisch bleibt und nicht verwischt oder ganz abgeht?
Oder denken wir vielleicht „gut, dass der Mann mit dem Schwert erst so spät nach dem Mann mit dem Tintenfass kommt. Denn vor einigen Jahren habe ich ja das Kennzeichen bekommen. Nun ist es Garantie für meine Rettung. Denn egal, was ich in der Zwischenzeit tue, ich trage das Kennzeichen ja und so wird der mit dem Schwert ja auch an mir vorbeigehen“?
Denken wir wirklich so?
Glauben wir tatsächlich, wir könnten Jehova austricksen?
Jehova kennt unser Herz, unsere Beweggründe und das, was wir tun.
Nur weil wir vor Jahren das Kennzeihen erhalten haben, bedeutet das nicht, dass es immer Gültigkeit hat.
Wenn wir uns auf schlechte Wege begeben, fängt es an zu verwischen und zu verblassen und wenn wir weiterhin im Bösestun verharren, dann geht es ganz weg.
Achten wir sorgfältig darauf, unser Kennzeichen zu bewahren und jeden Tag, den wir leben, so zu leben, dass wir es wieder erhalten würden, wenn der Mann mit dem Tintenfass heute nochmal losgehen würde?
Hesekiel 11:13
Hesekiel ist schockiert über das harte Urteil. Vielleicht wird ihm erst jetzt das ganze Ausmaß des Verderbens bewust, was das Volk selbst über sich gebracht hat.
Hesekiel 11:14-20
Jehova macht mal wieder direkt nach der Urteilsverkündung Mut und zeigt ihnen auch eine Hoffnung auf. Etwas, an dem sie sich später festhalten können, wenn sie ihre Herzen geläutert haben.
Ist er nicht ein wundervoller liebevoller und barmherziger Gott?
Fällt es uns nicht schwer, so einen wunderbaren Gott zu enttäuchen oder zu kränken?
Fliesst unser Herz nicht über vor Liebe, wenn wir solche Dinge über IHN in der Bibel lesen?
Beeinflusst das nicht das, was wir tun?
Geben wir uns nicht noch mehr Mühe, sein Herz zu erfreuen?
Nicht aus Angst vor Strafe, sondern weil ER so wunderbar ist, dass wir ihn einfach lieben müssen und ihm darum auch gern gefallen möchten?
Hesekiel 12 – 14
Hesekiel 13:9-10
Hesekiel 13:17-19
Hesekiel 13:20-23
Hesekiel 14:1-5
Hesekiel 14:6-8
Nanu?
Nun wollen sie Jehova befragen – und er sagt ihnen, sie sollen das nicht tun?
Warum?
Hesekiel 14:14
Hesekiel 14:15-16
Ein Bibeltext, den mein Mann sehr oft zitiert.
Aber dazu äussert er sich besser selbst…
Hesekiel 14:17-18
Hesekiel 14:19-20
Hesekiel 15 – 18
Hesekiel 16:3-14
wunderschöne Worte, die ein Mann für seine Braut findet.
Israel war für Jehova wie seine Ehefrau, darum war ja auch ihr Verhalten so demütigend und schmerzlich.
Jeder, der von seinem Ehepartner „weggeworfen wurde, wie ein alter Putzlappen“, kann sicherlich Jehovas Gefühle nachempfinden.
Hesekiel 16:15-19
Eine Ehefrau, die das Geld, was ihr Ehemann „im Schweiße seines Angesichts“ zum Unterhalt seiner Familie verdient, benutzt um ihren Geliebten zu becircen?
Pfui Spinne!
Wie abgebrüht muss man denn sein, um so zu handeln?
Welche Ehefrau würde so handeln?
Diese Ehefrau war das Volk Gottes.
So etwas würde es heute sicherlich nicht geben, dass eine Frau, die Jehova anbetet, derart verwerflich handelt – oder?
Hesekiel 16:20-21
Nun opfert diese untreue Ehefrau auch noch die gemeinsamen Kinder der neuen Liebe!
Ist es nicht genug, dass sie ihren Ehemann betrogen und verlassen hat?
Schmerzt diese Tatsache allein nicht genug?
Nein, sie beraubt ihn auch noch der gemeinsamen Kinder.
Und nicht nur das: sie opfert diese auch noch.
Wie könnte eine Ehebrecherin heute ihre Kinder opfern?
Indem sie ihre eigenen Interessen wichtiger nimmt als alles andere und die Bedürfnisse ihrer Kinder mit Füßen tritt.
Hautsache, sie ist glücklich. Wie sich andere dabei fühlen, ist ihr völlig egal.
Sie geht für ihr eigenes Glück über Leichen.
So etwas würde eine Frau, die den wahren Gott anbetet sicherlich niemals tun – oder?
Hesekiel 16:22
Wirklich eine sehr sehr undankbare Frau.
Anstatt dass sie dankbar ist, einen solchen wunderbaren und liebevollen Ehemann zu haben, tritt sie ihn mit Füssen und wirft ihn weg wie einen alten Putzlappen.
Pui Spinne!!!!
Wir wollen einer solchen abscheulichen Frau sicherlich nicht gleichen – oder???
Jemand, der Jehova wirklich liebt – eine wahre Anbeterin Jehovas – würde sicherlich niemals so verwerflich handeln!
Hesekiel 16:30-34
eine wahrlich „tolle“ Frau!
Hesekiel 16:35-45
deutliche Worte!
So sieht Jehova uns, wenn wir wie diese untreue Ehefrau handeln – ganz egal, was wir selbst uns einreden mögen und egal wie schön wir uns selbst reden, was wir tun…
Hesekiel 18:5-9
wer sich an Jehovas Gebote hält, wird sein Wohlgefallen haben und letztendlich gesegnet werden
Hesekiel 18:10-13
der Vater stirbt für die Sünden seines mißratenen Sohnes
Hesekiel 18:14-18
aber der Sohn stirbt nicht für die Sünden seines Vaters
Hesekiel 18:19-20
hm
ich habe den Block Verse 10-13 jetzt mehrfach gelesen. Wie kommt es dann, dass hier in Vers 20 gesagt wird, dass „ein Vater keine Schuld tragen wird an den Vergehungen seines Sohnes“?
In Vers 11 wird doch von dem Vater gesagt „doch er selbst (der Vater) hat keines von ebendiesen Dingen getan“. Also wird doch in den Versen 10-13 gesagt, dass der Vater mit für die Sünden seines Sohnes gestraft wird – oder?
Kann mir da mal jemand weiterhelfen, den Zusammenhang zu entwirren?
Hesekiel 18:21-22
jeder hat also die Chance, Jehovas Wohlgefallen zu erhalten – egal, was er mal getan hat!
Wenn wir also aufrichtig bereuen und Werke hervorbringen, die der Reue entspringen, können wir die Dinge zwischen Jehova und uns richtig stellen und Jehova wird unserer vergangenen Taten nicht mehr gedenken!
Was für ein begeisternder Gedanke!
Nutzen wir die Chance?
Lassen wir durch unsere Taten erkennen, dass wir diesen Gedanken verstanden haben und dankbar für Jehovas Güte und Barmherzigkeit sind?
Hesekiel 18:23
Hesekiel 18:24
Bitte verstehen wir diesen Vers nicht falsch!
Hier geht es nicht darum, wenn wir aufgrund unserer Unvollkommenheit einen Fehler gemacht haben; hier geht es nicht um einen Ausrutscher.
Hier geht es darum, wenn wir in unserem verkehrten Verhalten verharren – wenn wir „fortgesetzt“ Böses tun!
Ist uns aufgefallen, dass Jehova dann auch nicht mehr des Guten gedenken wird, dass wir mal getan haben – davor -?
Wenn wir also jahrzehntelang für Jehova gelebt haben und alles für ihn getan und unsere ganze Zeit und Kraft und vielleicht auch unsere finanziellen Mittel für die wahre Anbetung eingesetzt haben – und nun aber analtend sündigen und nicht bereuen und nicht die Dinge zwischen uns und Jehova richtig stellen – dann waren die vorherigen Jahre umsonst/vergeblich.
Wäre das nicht sehr schade??
Nicht umsonst heißt es in der Bibel „besser ist der Ausgang einer Sache als ihr Anfang“.
Wir sehen also, wie wichtig es ist, dass wir sorgfältig darauf achten, dass wir uns in Jehovas Liebe bewahren.
Sollten wir feststellen, dass sich unser guter Stand vor Jehova verändert hat, dann jammern wir bitte nicht rum und greifen denjenigen an, der uns zeigt, dass Jehova zur Zeit nicht sonderlich gut von uns denkt – sondern handeln wir!
Unternehmen wir die richtigen Schritte um wieder in einen gerechten Stand vor Jehova zu gelangen.
Wie?
Wir müssen unsere schlechten Taten bereuen und von dem verkehrten Weg umkehren. Wir müssen unsere schlechten Taten bekennen und die Dinge wieder zwischen uns und Jehova – möglicherweise mit der Hilfe der Ältesten – richtigstellen.
Und ganz wichtig: wir müssen alles in unserer Macht stehende tun, um den Schaden wieder gut zu machen.
Ist das nun unfair von Jehova?
Hesekiel 18:25
ja, so denkt Jehova darüber: es ist fair!
Hesekiel 18:26-28
Sehen wir das ein? Oder haben wir ein Problem damit?
Hesekiel 18:29-32
Also ich persönlich finde das sehr fair!
Auch zeigt Jehova hier wieder auf: „jeder ist seines eigenen Glückes Schmied!“
Also jammern wir nicht rum, sondern unternehmen wir die richtigen Schritte – damit wir wieder in Jehovas Liebe gelangen und uns letztendlich auch darin bewahren!!!!
Denn das wollen wir doch – oder?
Hesekiel 19 – 21
Hesekiel 20:4
Wollen WIR sie richten?
Würden wir das gern für Jehova machen wollen?
Ich nicht!
Hesekiel 20:5-32
Ja, warum fragte Jehova, ob Hesekiel das Volk für IHN richten wolle?
Weil er es so satt hatte!
Können wir IHN verstehen?
Warum wollte Jehova sich also nicht von ihnen befragen lassen, als sie zu ihm kamen?
Hesekiel 20:31
eine klare Antwort!
Ist uns dies eine Warnung?
Hesekiel 20:36-38
Jehova mag keine Fake-Zeugen-Jehovas!
So zu tun, als wäre man ein wahrer Anbeter Gottes, aber dann ein Doppelleben zu führen und SEINE Maßstäbe mit Füßen treten – ist in Jehovas Augen verabscheuungswürdig!
Hesekiel 20:39
Hesekiel 20:42-44
Aber das ist ja leider das Problem, dass man sich nicht so sieht, wie man wirklich ist.
Ganz besonders dann, wenn wir uns auf Abwegen befinden, haben wir ein völlig unrealistisches Bild von uns – weil wir uns das, was wir tun schön reden.
Wie aber könnten wir uns so sehen, wie wir wirklich sind?
Indem wir täglich in der Bibel lesen und sie wie einen Spiegel benutzen. Sie zeigt uns, ob das, was wir gerade tun, in Jehovas Augen annehmbar ist oder nicht.
Hesekiel 20:49
sind auch wir manchmal entmutigt, weil uns die Menschen, denen wir von der Guten Botschaft erzählen wollen, nicht ernst nehmen?
Hesekiel 22 – 24
Hesekiel 22:3-16
Dies ist es also, warum Jehova sie derart verurteilt und dies ist auch der Grund, warum er müde geworden ist, sie zu rügen und den Prozess am liebsten Hesekiel übergeben will: „willst du sie richten?“.
Hier kann ich IHN sehr gut verstehen.
Was lernen wir für uns persönlich daraus?
Sehen wir, womit wir Jehova kränken würden?
Beeinflusst dies unser Handeln?
Hesekiel 22:26
könnte Jehova dies von uns ebenso sagen?
Wenn er sagt „sie haben zwischen de Reinen und dem Unreinen keinen Unterschied gemacht“ – wie könnte das auf uns heute zutreffen, auch wenn wir kein Dienstamt bekleiden??
Machen wir mit dem Bösen gemeinsame Sache?
Unterstützen wir Personen innerhalb der Versammlung, die ein verwerfliches Doppelleben führen?
Halten wir uns sorgfältig von Fake-Zeugen-Jehovas fern – oder finden wir nichts dabei, bei dem, was sie tun?
Hesekiel 22:30-31
Ja, immer noch hofte Jehova, dass das harte Strafgericht nicht nötig sein würde. Es macht ihn traurig dass er sie richten muss, weil sie nicht bereit sind, von ihrem verkehrten Weg umzukehren.
Dies ist der Grund, warum Jehova auch heute bisher noch nicht eingreift – er hofft noch, dass die Bösen von selbst umkehren und er sie nicht vernichten muss.
Hesekiel 23:18
ebenso sollten wir uns „mit Widerwillen“ von denjenigen abwenden, die zwar vorgeben, Jehoa zu dienen, aber in Wirklichkeit seine Maßstäbe mit Füßen treten.
Wir alle kennen die Worte des Paulus, die wir heute auf den Umgang mit Ausgeschlossenen beziehen:
wir sollten keinen Umgang mit jemand haben, der Bruder genannt wird, aber ein Hurer oder Ehebrecher oder Lügner ist.
Hier in diesem Vers wird der Begrif „Ausgeschlossene“ nicht erwähnt.
Haben wir Umgang mit Brüdern, von denen wir wissen, dass sie ein Doppelleben führen, aber bisher unentdeckt geblieben sind und daher – bis jetzt – noch nicht ausgeschlossen sind?
Oder wenden wir uns mit Widerwillen von ihnen ab – so wie es Jehova hier aus demselben Grund tut?
Hesekiel 23:35
Hesekiel 23:36-45
Wie man es auch immer nennen will: eine Ehebrecherin ist und bleibt eine Ehebrecherin und Jehova wird sie strafen wie eine Ehebrecherin – ganz egal, wie sie sebst über sich denkt und ganz egal mit welchen Argumenten sie ihr Tun vor sich selbst und anderen gerechtertigt hat!
Hesekiel 23:46-49
Damals stand auf Ehebruch die Todesstrafe. Die Ehebrecherin und ebenso ihr Galan wurden vom Volk zu Tode gesteinigt
Heute gibt es keine Todesstrafe mehr und leider werden solche Personen in letzter Zeit immer öfter auch unter Gottes Volk toleriert, aus welchen Gründen auch immer und regen so auch andere zur Nachahmung an.
„Denn es gibt ja keine Strafe, da kann ich ja tun, was ich will“.
Machen wir uns bitte nichts vor: Jehova hat sich nicht geändert! Er hasst Ehebruch und wird zu seiner Zeit solche schamlosen Personen für ihr Tun bestrafen. Wie?
In gewissem Sinne auch mit der Todesstrafe.
Denn wenn er die Welt von allem Bösen und Leid reinigt, dann zählen die Lügner und die Ehebrecher mit zu denen, deren Zähneklappern vor den Toren ist. Wenn alle anderen ins Paradies kommen – endlich haben sie es geschafft – dann müssen diese leider draussen bleiben.
Sie leben zwar heute noch, aber eigentlich ist ihre „Hinrichtung“ nur eine Frage der Zeit. Sie sitzen also quasi in der Todeszelle.
Ich möchte hier nochmals betonen, dass es hier um Personen geht, die ihr Tun nicht bereuen – nicht um diejenigen, die aus Schwäche gesündigt haben und dann sofort bereut und die Dinge zwischen Jehova und sich richtig gestellt haben und Werke der Reue vollbracht haben.
Zu diesen Werken der Reue würde es gehören, dass sie sofort jeglichen Kontakt zu der Person abbrechen, mit der sie die Ehe gerochen haben und alles in ihrer Macht stehende tun, um das Verhältnis zum Ehepartner zu stärken und die eigene Ehe zu retten.
Wie wir gestern gelesen haben, kann jeder wieder in ein gutes Verhätnis zu Jehova gelangen – egal, was er auch getan hat.
Allerdings stellt Jehova da einige wichtige Vorraussetzungen:
– wir müssen unser Tun bereuen
– wir müssen es bekennen -also nicht weiter „unter den Teppich kehren“
– wir müssen es lassen
– wir müssen Werke der Reue hervorbringen und den entstandenen Schaden wieder gut machen, soweit dies menschenmöglich ist.
Sind wir dazu bereit?
Hesekiel 24:13
irgendwann haben wir den Bogen bei Jehova überspannt – also handeln wir bald!
Hesekiel 24:14
Hesekiel 24:15-18
Au weia – den trift es aber echt hart!
Das erste, was mir dazu einfällt: das ist aber unfair dass er dafür leiden muss dass das Volk so einen Mist baut!
Der geliebte Ehepartner stirbt auf Geheiß Gottes, um diesem doofen rebellischen Volk etwas zu veranschaulichen und ich darf nicht mal trauern?
boah, ich wäre sicherlich sauer gewesen – auf dieses dumme halsstarrige Volk.
Wegen denen muss meine Familie jetzt leiden….
Hesekiel 25 – 27
Hesekiel 25:6-7
wir freuen uns, wenn es wahren Anbetern Jehovas schlecht geht?
Dann werden wir „unseren Lohn dafür“ von Jehova erhalten.
Hesekiel 25:15-17
Hesekiel 28 – 30
Hesekiel 28:13-17
Hesekiel 28:24
Hesekiel 28:25-26
Hesekiel 30:2-3
Ja, „der Tag Jehovas ist wirklich nahe““!
Glauben wir das?
Handeln wir entsprechend?
Hesekiel 31 – 33
Hesekiel 31:3-10
ein wunderschönes Bild, das Jehova da beschreibt.
Hesekiel 32:15
Hesekiel 32:26-27
Hesekiel 33:1-5
hier noch mal der Gedanke mit dem Blinden, der hartnäckig auf den Abgrund zuläuft, obwohl er widerholt vor der Gefahr gewarnt wird, in der er sich befindet – aber auch mit der Blutschuld.
Hesekiel 33:6
wenn wir den Blinden sehen, müssen wir ihn warnen, auch wenn er es uns nicht dankt und uns bezichtigt, ihn mit dem Tode zu bedrohen – ansonsten machen wir uns der unterlassenen Hilfeleistung schuldig!
Hesekiel 33:7-9
nehmen wir unsere Verantwortung ernst und beweisen Zivilcourage?
Hesekiel 33:10-16
sehr tiefe Wahrheiten!
Hier wird Jehovas Liebe und Barmerzigkeit zusammengefasst.
Haben wir diese Worte wirklich verstanden?
Beeinflussen sie unser künftiges Handeln?
Sehen wir, wie ernst es ist, uns unsere geistige Gesinnung zu erhalten?
Hesekiel 33:17-20
Hesekiel 33:30-33
Hesekiel 34 – 36
Hesekiel 34:2-6
faszinierend, diese blumige Sprache. Das Volk wir sicherlich gut verstanden haben, was Jehova hier meint.
Hesekiel 34:7-10
„wer viel hat, von dem wir auch viel verlangt werden“
Empfinden wir unser Dienstamt als eine weitere Stufe auf der Karriereleiter – oder wollen wir wirklich unseren Brüdern dienen?
Wie Jehova hier zeigt, müssen wir unsere Aufgaben sehr ernst nehmen, denn er wird uns dafür zur Verantwortung ziehen wie wir sie ausüben.
Könnte es sein, dass wir unsere Stellung innerhalb der Versammlung dazu nutzen, um unseren eigenen Interessen zu dienen und die Interessen unserer Brüder vernachlässigen?
Wie könnten diese Worte Jehovas uns ganz persönlich betreffen – auch wenn wir vielleicht gar kein Dienstamt bekleiden, sondern nur ein ganz normaler Verkündiger sind?
Ein Punkt, über den wir nachdenken sollten!
Hesekiel 34:11-16
Wie könnten diese Worte auf uns als Eltern zutreffen?
Wie betreffen sie vielleicht mich als alleinerziehende Mutter?
Wie sorge ich für die Interessen meiner Kinder?
Sind mir meine eigenen Interessen (meine verletzten Gefühle für den anderen Elternteil) wichtiger, als die Gefühle meiner Kinder?
Hierzu habe ich kurz vor dem Kongress im Sommer schon mal etwas geschrieben:
Enthalte ich ihnen den anderen Elternteil vielleicht vor, weil ich selbst stinksauer auf meinen Expartner bin – warum auch immer?
In diesem Fall lesen wir bitte noch einmal den Erwachet zum Familienglück – ganz besonders den Teil „wenn die Ehe gescheitert ist“.
Was sehen unsere Kinder bei uns?
Was leben wir ihnen vor?
Sind wir uns dessen bewusst, dass unsere Kinder das nachahmen, was wir tun und nicht das, was wir ihnen sagen?
„Taten sprechen lauter als Worte“!
Wir haben ja gerade gelesen, wie Jehova darüber denkt, wenn wir unsere Interessen über diejenigen derer setzen, die ER uns anvertraut hat und für deren Wohlergehen wir verantwortlich sind.
Nehmen wir das auf die leichte Schulter?
Denken wir vielleicht „bei mir ist das ja etwas ganz anderes. Mein Expartner war so schlimm, da muss ich ja… – und in meinem Fall sieht Jehova das ja ganz anders“?
Glauben wir das wirklich?
Könnte es sein, dass wir eine ganz böse Überraschung erleben, wenn Jehova uns für unsere Taten ins Gericht bringt?
Vergessen wir nicht: Jehova ist absolut gerecht und er kann uns ins Herz sehen und gemäss dem beurteilen, was wirklich ist. Wir können IHM keinen „Sand in die Augen streuen“!
Hesekiel 34:17-19
Hesekiel 34:20-24
Ja, Jehova sieht nicht nur, was wir tun – er sieht auch, wenn wir unter dem egoistischen und machtgierigen Verhalten anderer leiden, die vielleicht sogar noch vorgeben, seine Anbeter zu sein.
Sollten wir in so einer Situation sein: machen wir uns keine Sorgen und verzweifen wir nicht – Jehova nimmt es zur Kenntnis und wird diese herzlosen Menschen sehr bald zur Verantwortung ziehen und uns befreien!
Nutzen wir die Zeit bis dahin weiterhin aus, um den Menschen von unserem wunderbaren Gott zu erzählen und beweisen wir, dass wir „auch unsere Feinde lieben“, wie Jesus sagte – indem wir sie davor warnen, dass sie auf einen Abgrund zulaufen, den sie scheinbar nicht sehen!
Hesekiel 34:25-28
eine wahre Wohltat – wenn diese Worte endlich eintreffen!!!
Verzagen wir nicht und schöpfen wir Mut: bald ist es soweit!
Hesekiel 34:29-31
Hesekiel 35:10-13
„mit dem Maß mit dem ihr richtet, werdet auch ihr gerichtet werden“
„Wer anderen eine Grube gräbt fällt selbst hinein“
„Was du nicht willst, was man dir tut – das füge auch keinem anderen zu!“ Behandle andere so, wie du selbst von ihnen behandelt werden möchtest.
Ein Grundsatz, den mein Vater (der übrigens nach eigener Aussage garnicht an Gott glaubt) uns Kindern bereits sehr früh eingeprägt hat. Ein Grundatz, der mich mein ganzes Leben lang begleitet hat und alles, was ich getan habe, beeinflusst hat!
Was sagt Jehova hier zu uns?
Beeinflusst dieser Grundsatz auch unser Verhalten – bei allem, was wir tun?
Hesekiel 35:14-15
Hesekiel 36:17-19
Hesekiel 36:26-27
Ja, das ist wirklich wichtig: dass Gottes Gebote in unser Herz geschrieben sind, so dass wir auch danach handeln.
Paulus sagte später, dass auch den Nationen – denen, die nicht an Gott glauben – die Gebote Gottes ins Herz geschrieben sind und sie danach handeln, weil er ihnen ein Gewissen gegeben hat.
Diese Aussage kann ich nur bestätigen, Denn wenn meine Eltern uns auch nicht von Gott erzählt haben und uns beigebracht haben, an IHN zu glauben – so haben sie uns doch seine Maßstäbe beigebracht und uns angeleitet, dementsprechend zu handeln.
Wie Jehova wohl über meine Eltern denkt?
Schreiben auch wir unseren Kindern Gottes Gebote ins Herz – indem wir mit gutem Beispiel vorangehen?
Oder sind es für sie nur Worte, die oben im Kopf hängen bleiben und nicht die paar Zentimeter hinunter ins Herz schaffen?
Welches Beispiel geben wir ihnen?
Was lernen sie, wenn sie uns und unser Tun bebachten?
Haben wir anhand der Bibelverse erkannt, wie wichtig es ist?
Hesekiel 36:31-32
Haben wir noch ein Gewissen?
Schämen wir uns dafür, wenn wir Jehovas Gebote übertreten haben?
Oder sind wir vielleicht sogar noch stolz auf uns, dass unser bereits jahrelang andauerndes Doppelleben immer noch nicht aufgeflogen ist?
Haben wir vielleicht Freude und Spaß daran, immer mehr die Grenzen auszureizen und zu gucken, wie weit wir noch gehen können, ohne dass es Konsequenzen für uns hat?
Denken wir vielleicht „das ist Jehova doch egal, denn er tut ja nichts“ und machen lustig damit weiter?
Was lernen wir aus dem, was wir heute in der Bibel geleen haben?
Ist es Jehova wirklich egal? Tut er wirklich nichts?
Werden wir uns ändern?
Bevor es zu pät ist?
Hesekiel 37 – 39
Hesekiel 37:11-14
eine Vision von der Auferstehung!
Hesekiel 37:23
Hesekiel 37:26-28
Widerspricht sich Jehova hier nicht, wenn er sagt, er mache einen Bund mit ihnen und „sie sollen sein Volk bis auf unabsehbarer Zeit sein“?
Nein!
Warum nicht?
Weil nicht ER es war, der den Bund gebrochen hat, sondern wieder mal sie selbst.
Wie immer im Verlauf der Geschichte des Volkes Gottes, hielt sich Jehova immer an den Bund, den er mit ihnen geschlossen hatte.
Sie selbst waren es, die sich von ihm abwandten. Konnten sie da zu Recht erwarten, dass er auch weiterhin bis in alle Ewigkkeit an diesem Bund festhalten würde?
Wie ist es heute, wenn wir einen Vertrag abschliessen und eine Seite diesen nicht einhält? Was dann?
Dann mahnen wir unseren Vertragspartner an, vielleicht schalten wir sogar einen Anwalt ein. Dies hat Jehova zur Genüge getan, indem er immer wieder seine Propheten zu ihnen sandte und sie bat, doch bitte wieder von ihren verkehrten Wegen umzukehren.
Was tun wir nun, wenn die Abmahnungen und Aufforderungen von unserem Anwalt nichts bewirken? Wir reichen eine Klage bei Gericht ein und der Vertragsbrüchige wird angemessen bestraft. Auf jeden Fall ist der Vertrag nun nicht mehr gütig.
Am Besten zu erkennen, wenn wir einen Kreditvertrag abgeschlossen haben und nicht wie vereinbart die Raten abbezahlen. Dann werden wir von der Bank angemahnt und bekommen eine letzte Frist gesetzt. Wenn wir diese nicht einhalten, dann kündigt die Bank uns den Kredit und wir haben nicht mehr die vereinbarte Zeit, das geliehene Geld zurückzuzahlen, sondern die Gesammtsumme wird sofort fällig.
Was denken wir, wie erfolgreich es wäre, wenn wir nun unsererseits die Bank zur Einhaltung des Vertrages verklagen würden?
Ebenso ist es mit Jehova und uns.
ER halt sich immer an die Vereinbarungen mit uns. Niemals ist ER es, der vertragsbrüchig wird.
Wir sind es nur selbst, die sich von Gottes Liebe trennen können. Niemals würde ER uns en Rücken kehren, wenn wir uns an die gegebenen Versprechen halten.
Sind wir uns dessen bewusst, dass wir Jehova mit unserer Hingabe und Taufe versprochen haben, ihm bis in alle Ewigkeit zu dienen und bereitwillig seine Maßstäbe einzuhalten?
Leben wir entsprechend?
Oder trennen wir uns selbst von Gottes Liebe?
Hesekiel 38:10-12
solche Leute soll es doch tatsächlich auch geben 😉
Natürlich nicht in unseren Reihen – oder?
Hesekiel 39:7
Hesekiel 39:21-24
wer war hier nun der Vertragsbrüchige?
Werden wir persönlich Jehova treu bleiben bis zum Schluß – auch wenn uns das maches Mal schwerfallen mag?
Wie stark ist unsere Liebe zu Jehova?
Werden wir persönlich alles in unserer Macht Stehende tun, um uns selbst in Gottes Liebe zu bewahren?
Ist es uns das wert?
„Weil ich es mir wert bin!“ – ein schlagkräftiger Werbeslogan.
Sind wir es uns auch wert?
Hesekiel 40 – 42
Hesekiel 40:26
diese Palmenfiguren – wie soll ich mir die vorstellen?
Ein Relief in Form einer Palme auf einer Säule?
Eine plastische Palme in Steinmetzarbeit?
Oder gar eine Figur die eine Palme hält oder an eine Palme gelehnt steht?
hier wird akkribisch der Tempel ausgemessen. Da wir bereits die Maße von Salomos Tempel kennen – wir haben sie schon in der Bibel gelesen – wird es sich wohl um einen anderen Tempel handeln?
Vielleicht ein symbolischer Tempel?
Irgendwie habe ich Schwierigkeiten, diesen Tempel vor meinem inneren Auge erstehen zu lassen. Gibt es vielleicht irgendwo Anschauungsmaterial dazu?
Hesekiel 42:14
Worte dieser Art – schon oft gelesen, aber auch wirklich verstanden, was sie bedeuten?
Mir kam gerade in den Sinn, dass man diese Anbetung nicht mal eben schnell nebenbei machen konnte Das war etwas, was das ganze Leben der Betreffenden ausgefüllt hat.
Sie trugen extra Kleidung für die Anbetung und mussten diese stets rein erhalten. Kleidung, die sie im Allerheiligsten trugen, durfte nicht mit hinaus.
Haben wir uns schon einmal überlegt, wie oft am Tage sie sich umziehen und waschen mussten?
„Ja, aber wir sind ja keine Priester, also betrifft uns der Vers ja überhaupt nicht. Und ausserdem hat Jesus ja diese ganzen (für uns sinnlosen) Gebote und Rituale an den Pfahl genagelt“.
Das ist richtig, Trotzdem macht alles, was in der Bibel geschrieben ist, Sinn und wir sollten uns bei allem, was wir lesen, fragen:
* wie betrifft das mich und mein Verhältnis zu Jehova
* wie kann ich mich noch verbessern,
* was sagt das Gelesene darüber aus, was ich noch ändern müsste?
Also was können wir aus diesem Vers für uns persönlich mit auf den Weg nehmen?
Nehme ich die Anbetung Jehovas ebenso wichtig wie die Priester – oder ist sie zur Nebensache degradiert worden im Laufe der Zeit?
Bin ich ebenso wie sie bereit, Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen, um die Erfordernisse Jehovas zu erfüllen – oder diene ich IHM nur bis zu einem gewissen Punkt, solange meine persönliche Freiheit nicht eingeschränkt wird?
Wie steht es mit der Art, wie ich mich kleide? Achte ich darauf, dass mein Outfit angemessen und schicklich ist – oder denke ich „das geht niemanden was an, das ist meine persönliche Entscheidung“?
Bin ich mir darüber im Klaren, wie wichtig Reinheit in der wahren Anbetung ist – nicht nur körperliche und die unserer Kleidung, sondern auch unsere moralische?
Wie wir sehen: dieser Vers betrifft auch uns, die wir keine Priester sind und auch keine Ältesten oder sonst jemand, der ein Dienstamt bekleidet. Er betrift jeden von uns. Jeden, der Jehova so anbeten möchte, wie ER das wünscht.
Gehören wir zu den wahren Anbetern Gottes?
Zeigen wir das auch durch das, was wir im täglichen Leben tun?
Hesekiel 43 – 45
Hesekiel 43:7-9
achten wir sorgfältig darauf, wie wir Jehova anbeten?
Oder gehören wir vielleicht auch zu denen, die sich nicht scheuen, Jehova auch in SEINEM Haus zu kränken – indem wir vielleicht ganz dreist ein Doppelleben führen und so seinen Namen beschmutzen?
Hesekiel 44:5
Richten wir unser Herz darauf, was Jehova uns sagt?
Oder gehören wir vielleicht auch zu denen, die sehen, was Jehova tut, aber nicht verstehen – oder zu denen, die sein Wort hören, aber dessen Sinn nicht wahrnehmen?
Wenn wir in der Bibel lesen, lesen wir dann vielleicht nur Worte und Sätze und verstehen aber nicht, was Jehova will und wie das Gelesene uns berührt?
Lesen wir nur um des Lesens Willen, um den vorgegebenen Stoff (für die Predigtdienstschule) zu bewältigen oder um zu sagen „ich kenne die Bibel, ich habe sie berets gelesen“, oder um zu sagen „ich habe die ganze Bibel in einem Jahr durchgelesen“ – aber das was wir lesen berührt unser Herz nicht?
Sind wir damit zufrieden – oder wollen wir das gern ändern?
Wenn wir „unser Herz darauf richten“ wenn wir in der Bibel lesen, dann hören wir Jehova zu – und dann haben wir Freude am Lesen in der Bibel und quälen uns nicht nur durch den Stoff.
„Ja, aber du hast ja gut reden. Ich verfolge bereits seit Anfang des Jahres, was du hier machst, lese deine Kommentare. Das finde ich auch toll, aber mir kommen solche Gedanken leider nicht. Ich weiss nicht, was ich da falsch mache“.
Wie liest du denn in der Bibel? Liest du die Kapitel, die auf dem Programm stehen und die du dir vorgenommen hast und legst dann die Bibel zur Seite und überlegst dann?
So habe ich das auch sehr viele Jahre lang gemacht und ich muss zugeben, dass auch mir so kaum was eingefallen ist.
Heute lese ich anders:
Ich lese in der Bibel und wenn mir ein Vers gefällt oder mich sonst irgendwie anspricht, dann lege ich sie zur Seite, notiere mir erst mal die Bibelstelle und lasse dann die Gedanken fliessen, die mir kommen und schreibe dabei mit.
Dann lege ich mein Pocket (oder Notizbuch oder Tastatur des Rechners, je nachdem, womit du dir Notizen machen willst) zur Seite und lese weiter, bis mich wieder irgendwas anspricht und verfahre wieder so wie zuvor.
Auch mich selbst hat es überrascht, wieviele Gedanken so im Laufe dieses Jahres so schon zusammen gekommen sind.
Versuche es doch auch einmal auf diese Weise, sicherlich wirst auch du überrascht sein, was bei dir so an Gedanken zusammen kommt.
Also nicht erst anfangen zu schreiben, wenn du einen Gedanen fertig hast, wohlmöglich erst, nachdem du mit dem Lesen des ganzen Stoffes fertig bist – sondern bereits beim Aufblinken eines Gedanken anfangen zu schreiben und sich den Gedanken entwickeln lassen.
Ausserdem unterhalte ich mich im Laufe des Tages mit meinem Mann über das, was mir aufgefallen ist und wir tauschen uns aus und ergänzen uns so.
So macht das Lesen in der Bibel nicht nur Freude, sondern bereichert das Leben der kompletten Familie und hift uns so, uns auch weiterhin in Gottes Liebe zu bewahren.
Hesekiel 44:6-8
Was hat Jehova am meisten an seinem Volk gestört? Sie haben seinen Bund gebrochen und sein Haus entweiht.
Könnte das auch uns betreffen? Wie?
Auch wir haben mit unserer Hingabe und Taufe mit Jehova einen Bund geschlossen. Wir haben uns „verpflichtet“ bis an unser Lebensende seine Maßstäbe einzuhalten und so zu leben, dass er sich über uns freuen kann und dem Satan sagen kann „siehst du? Die hier hält sich an meine Gebote, obwohl ihr das oftmals nicht leicht fällt“.
Wenn wir nun Jehovas Gebote nicht mehr halten, dann brechen auch wir diesen Bund!
„O.k., aber wie könnten wir sein Haus entweihen?“
Wenn wir nach außen hin so tun, als wären wir Anbeter Jehovas und in Wirklichkeit ein Doppelleben führen – wie der Ben in dem Drama auf dem diesjährigen Kongress – dann beschmutzen wir Jehovas Namen.
Wenn wir auch noch andere mit in unser Doppelleben hineinziehen, beschmutzen wir auch die Versammlung. Erinnern wir uns noch an Achan?
Das ganze Volk musste unter seinem verkehrten Tun leiden. Auch bei uns kann es sein, dass Jehova der Versammlung, der wir angehören, den Segen entzieht, weil wir im Verborgenen ein Doppelleben führen.
Wir entweihen also mit unserem Tun die Versammlung!
Das wollen wir ja sicherlich nicht – oder?
Hesekiel 44:15-16
Hesekiel 44:17-18
ein interessanter Gedanke, warum sie Kleidung aus Leinen tragen sollten…
Hesekiel 44:19-22
und schon garnicht eine Frau, die wegen ihnen die Ehe gebrochen, ihren Mann verlassen und somit eine Familie zerstört hat.
Dies ist, wie Jehova denkt, denn für ihn sind Ehe und Familie heilig!
Hesekiel 44:23
Wissen wir selbst den Unterschied zwischen Heiligem und Unheiligem?
Halten wir uns selbst daran, was Jehova geboten hat?
Dieser Vers betrifft nicht nur die Priester oder die heutigen Ältesten, sondern jeden „normalen“ Verkündiger..
Wie ist es, wenn ich mit einer Person die Bibel studiere? Belehre ich sie dann nicht über Jehovas Maßstäbe?
Halte ich mich auch selbst daran?
Wie ist es mit uns als Eltern? Belehren wir unsere Kinder über die Gebote Jehovas?
Zeigen wir ihnen, wie man seine Maßstäbe im täglichen Leben anwenden kann und seine Gebote hält? Was leben wir ihnen vor? Was sehen sie bei uns?
Lehren wir sie, dass es sehr wichtig ist und viel Freude macht wenn man so lebt, wie Jehova will – oder lehren wir sie, dass man alles nicht so eng sehen muss und wie man bis an die äußersten Grenzen dessen gehen kann, ohne dass es für uns Konsequenzen (wie Ermahnung oder Ausschluß) gibt?
Wie steht es mit uns? Was sehen unsere Interessierten und Kinder bei uns?
Wo stehen wir?
Hesekiel 46 -48
Hesekiel 47:6-9
Hesekiel 47:12
Hesekiel 4 – 7
Hesekiel 4:12
„Den du vor ihren Augen auf Menschenkot backen sollst“
Eklig für beide Seiten – für ihn, es zu essen, aber auch für mich, wenn ich sehe, wie er es ißt
Hesekiel 31 – 33
Hesekiel 31:2-14 – Die Sache mit dem Baum
Irgendwie kommen mir da verschiedene Bibeltexte in den Sinn.
Hesekiel 31:2-5, 8-9
Als Erstes einer, den wir auch in den letzten Tagen gelesen haben. Da, wo der Satan mit kostbaren Steinen verglichen wird. Auch dort wird gesagt, dass er für Jehova besonders wertvoll war und eine besondere Stellung inne hatte. Leider kam er später zu Fall
Hesekiel 28:13-17
Dann fällt mir ein, was Jesus über das Senfkorn gesagt hatte. Es entwickelt sich zu einem großen Baum, der vielen Tieren zur Speise dient und ihnen Schutz bietet.
Hesekiel 31:5-7
Matthäus 13:31-32
Später sehe ich den Text aus der Offenbarung vor mir, denn hier wird der Satan erniedrigt und aus seiner Stellung aus der Himmel geworfen.
Hesekiel 31:10-14
Offenbarung 12:7-9
Drei Stellen in der Bibel, die mir dazu einfallen.
Haben sie vielleicht miteinander zu tun?
Hesekiel 33 – die Sache mit der Blutschuld
Auch hierzu fällt mir eine andere Begebenheit aus alter Zeit ein, die mich als Mutter hellhörig macht.
Hier in Hesekiel wird uns gesagt, dass wir einen Bösen warnen sollen, damit er die Gelegenheit bekommt, von seinem schlechten Weg umzukehren. Wenn ich das nicht tue, dann lade ich Blutschuld auf mich und Jehova wird mich dafür zur Rechenschaft ziehen.
Hesekiel 33:8-9
Aber mir geht es hier nicht so sehr um den Punkt, dass mich Jehova dann wegen dieser Blutschuld zu Tode bringen müßte – sondern darum dass ein anderer Mensch zu Tode kommt, weil ich nichts gesagt habe. Also durch meine Schuld!
Ein Gedanke, der mich bereits als junges Mädchen beschäftigt hatte und warum ich mich dagegen entschieden habe, einen Führerschein zu machen. Warum? Weil ich oftmals in kritischen Situationen nicht schnell genug reagiere. Was, wenn mir ein Kind vors Auto läuft, weil es seinem Ball hinterher rennt? Oder: was, wenn eine ältere Person beim Überqueren der Fahrbahn zu Fall kommt? Würde ich da rechtzeitig bremsen können? Was, wenn durch meine Handlungsblockade unter Schock ein Mensch zu Tode käme? Ich würde sicherlich niemals damit leben können, wenn es so wäre.
Wenn ich sehe, dass sich ein anderer von Gott abwendet und durch sein Reden und Tun bei Jehova stlnkend macht“, so dass dann „sein Teil bei denen wäre, die außerhalb der Stadt mit den Zähnen klappern“ – und ihn nicht warne, dann verbaue ich ihn die Chance zur Umkehr! Er muss sich ja erst mal bewußt werden, was er da tut. Wenn er sich bewußt entscheidet, auf dem Weg in den Abgrund zu bleiben – dann habe ich mein möglichstes getan und bin frei von Blutschuld.
Nun kommen wir zu der Begebenheit aus alter Zeit: Eli und seine Söhne.
Seine Söhne taten „was böse ist in den Augen Jehovas“ und er sagte es ihnen zwar („hört doch bitte auf“), aber scheinbar hatte er ihnen nicht den Ernst der Lage klar gemacht. Denn Jehova rügte ihn für sein Versäumnis und brachte sie deswegen zu Tode.
Ich denke, nicht die Tatsache, dass seine Söhne einer göttlichen Strafe zufolge um kamen, oder dass auch er daraufhin sterben würde war so schlimm für ihn. Sondern vielmehr die Tatsache, dass es seine Schuld war. Was, wenn er strenger gewesen wäre! Vielleicht wären sie dann gehorsamer gewesen? Vielleicht hätten sie dann dem wahren Gott auf gefällige Weise gedient. Aber so kamen sie für ihr gottloses Verhalten um und Jehova hatte ihm gesagt, dass er mit seiner laschen Einstellung die Blutschuld dafür auf sich geladen hatte.
Können wir nicht nur allzu gut verstehen, dass er starb, als er von ihrem Tod hörte?
Wie steht es mit uns als Eltern? Nehmen wir unsere Verantwortung ernst? Bedenken wir das Ende unserer Kinder und dass wir für den Ausgang verantwortlich sind?
Kennen wir Eltern, deren Kinder nicht mehr den Weg des Lebens gehen? Zählen vielleicht sogar unsere Kinder dazu?
Dann wissen wir auch, dass solche Eltern sich immer wieder fragen, was sie bloß falsch gemacht haben. Auf dem BZK im vergangenen Jahr gab es sogar einen Programmpunkt zu diesem Thema!
Die Tatsache an sich, dass unsere Kinder den Weg der Wahrheit verlassen, ist schon schlimm genug. Sie schmerzt uns noch lange danach immer wieder. Aber wenn wir uns auch noch eingestehen müßten, dass wir nicht ganz unschuldig daran sind – weil wir ihnen zu viel haben durchgehen lassen, weil wir uns immer wieder gesagt habe „naja sie ist ja noch ein Kind, da darf ich nicht so viel von ihr erwarten. Sie hat schon genug Probleme im Leben, besser sie entwickelt sich frei und ohne Druck. Wenn ich jetzt zu streng bin und ihr nicht ihren Willen lasse, dann wendet sie sich vielleicht von uns ab und will nichts mehr mit uns zu tun haben“ – ja, was dann?
Dann hat uns unser Kind vielleicht ganz doll lieb gehabt – weil es ja alles bekommen hat und alles durfte, was es wollte – aber wir sind daran Schuld, dass es nicht mehr in Gottes Liebe ist. Wie würden wir uns dann fühlen?
Würden wir damit leben können dass eine andere Person nicht mehr in Gottes Liebe ist – weil wir weg geschaut haben – aus welchen Gründen auch immer?
WT 01.07.2007
Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Hesekiel (1. Teil)
MAN schreibt das Jahr 613 v. u. Z. In Juda verkündet der Prophet Jeremia unerschrocken die bevorstehende Zerstörung Jerusalems und die Verwüstung des Landes. König Nebukadnezar von Babylon hat bereits viele Juden in die Gefangenschaft geführt, darunter auch den jungen Daniel und seine drei Gefährten, die als Diener am chaldäischen Hof eingesetzt sind. Die meisten der ins Exil weggeführten Juden befinden sich am Kebar, einem Strom „im Land der Chaldäer“ (Hesekiel 1:1-3). Jehova lässt diese Gefangenen nicht allein. Er ernennt den 30-jährigen Hesekiel zum Propheten.
Das Bibelbuch Hesekiel, das 591 v. u. Z fertiggestellt wurde, behandelt eine Zeitspanne von 22 Jahren. Hesekiel macht sehr genaue Aufzeichnungen. Er versieht seine Prophezeiungen sogar mit Tag, Monat und Jahr. Der erste Teil seiner Botschaft dreht sich um den Fall und die Zerstörung Jerusalems. Im zweiten Teil sind Urteilsverkündungen gegen umliegende Nationen enthalten, und im letzten Teil geht es um die Wiederherstellung der Anbetung Jehovas. Im Folgenden werden Höhepunkte aus Hesekiel 1:1 bis 24:27 besprochen, und es werden Visionen, Prophezeiungen und schauspielerische Darstellungen behandelt, die sich an Jerusalem erfüllen sollen.
„ZU EINEM WÄCHTER HABE ICH DICH . . . GEMACHT“
(Hesekiel 1:1 bis 19:14)
Nachdem Hesekiel eine ehrfurchtgebietende Vision von Jehovas Thron erhalten hat, bekommt er seinen Auftrag. Jehova sagt zu ihm: „Zu einem Wächter habe ich dich für das Haus Israel gemacht, und du sollst die Rede aus meinem Mund hören, und du sollst sie von mir aus warnen“ (Hesekiel 3:17). Um die Belagerung Jerusalems und deren Auswirkungen vorherzusagen, soll Hesekiel zwei Szenen pantomimisch darstellen. Jehova bezieht sich auf das Land Juda, wenn er durch Hesekiel sagt: „Hier bin ich! Ich bringe über euch ein Schwert, und ich werde gewiss eure Höhen vernichten“ (Hesekiel 6:3). Zu den Bewohnern des Landes sagt er: „Der Kranz [von Unglücken] soll zu dir kommen“ (Hesekiel 7:7).
Im Jahr 612 v. u. Z. sieht sich Hesekiel in einer Vision nach Jerusalem versetzt. Er bekommt zu sehen, was in Gottes Tempel alles vor sich geht. Wirklich abscheulich! Als Jehova seine himmlischen Hinrichtungsstreitkräfte schickt (dargestellt durch „sechs Männer“), um seinen Zorn über die Abtrünnigen zum Ausdruck zu bringen, werden nur solche verschont, die ‘ein Kennzeichen an der Stirn’ erhalten haben (Hesekiel 9:2-6). Zuerst müssen jedoch „Feuerkohlen“ — Gottes feurige Botschaft der Vernichtung — über die Stadt gestreut werden (Hesekiel 10:2). Obgleich ‘Jehova auf das Haupt der Bösen ihren eigenen Weg bringen wird’, verspricht er, die aus Israel Zerstreuten wieder zurückzuführen (Hesekiel 11:17-21).
Durch Gottes Geist wird Hesekiel wieder zurück nach Chaldäa gebracht. Er stellt schauspielerisch dar, wie König Zedekia und das Volk aus Jerusalem flüchten. Falsche Propheten und Prophetinnen werden verurteilt, Götzenanbeter verstoßen. Juda wird mit einem nutzlosen Weinstock verglichen. Das Rätsel von dem Adler und dem Weinstock weist auf die bösen Folgen davon hin, dass sich Jerusalem an Ägypten um Hilfe gewandt hat. Das Rätsel endet mit dem Versprechen, dass ‘Jehova einen zarten Schössling auf einen hohen Berg verpflanzen wird’ (Hesekiel 17:22). In Juda wird es jedoch „kein Zepter zum Herrschen“ geben (Hesekiel 19:14).
Antworten auf biblische Fragen:
1:4-28 — Was stellt der himmlische Wagen dar?
Der Wagen stellt den himmlischen Teil der Organisation Jehovas dar, bestehend aus treuen Geistgeschöpfen. Angetrieben wird dieser Wagen von Jehovas heiligem Geist. Der Wagenlenker, Jehova, ist von unbeschreiblicher Herrlichkeit. Die von ihm ausgehende Ruhe wird durch einen wunderschönen Regenbogen veranschaulicht.
1:5-11 — Wer sind die vier lebenden Geschöpfe?
In der zweiten Vision des Wagens identifiziert Hesekiel die vier lebenden Geschöpfe mit Cheruben (Hesekiel 10:1-11; 11:22). Später beschreibt er „das Gesicht des Cherubs“ mit dem Gesicht eines Stiers (Hesekiel 10:14). Das ist sehr passend, zumal der Stier Macht und Kraft verkörpert und Cherube ja mächtige Geistgeschöpfe sind.
2:6 — Warum wird Hesekiel wiederholt „Menschensohn“ genannt?
Damit will Jehova den Propheten daran erinnern, dass er aus Fleisch und Blut ist, und damit den Unterschied zwischen dem Überbringer und dem göttlichen Quell der Botschaften hervorheben. Jesus Christus wird in den Evangelienberichten auch ungefähr 80-mal als „Menschensohn“ bezeichnet, was ganz klar zeigt, dass der Sohn Gottes als Mensch auf die Erde kam und sich nicht materialisiert hatte.
2:9 bis 3:3 — Warum schmeckte dem Hesekiel die Buchrolle der Totenklagelieder süß?
Das lag an der Einstellung Hesekiels zu seinem Auftrag. Er war dankbar dafür, Jehovas Prophet zu sein.
4:1-17 — Hat Hesekiel die bevorstehende Belagerung Jerusalems wirklich schauspielerisch dargestellt?
Aus der Bitte Hesekiels, anderen Brennstoff zum Kochen benutzen zu dürfen, und aus Jehovas Zugeständnis dahin gehend ist ersichtlich, dass der Prophet die Begebenheit wirklich schauspielerisch darstellte. Für die 390 Jahre der Vergehungen des Zehnstämmereichs — von 997 v. u. Z., der Gründung der Nation, bis zur Zerstörung Jerusalems 607 v. u. Z. — legte er sich auf die linke Seite. Für die 40 Jahre, die Juda gesündigt hatte — von 647 v. u. Z., als Jeremia zum Propheten ernannt wurde, bis 607 v. u. Z. —, legte sich Hesekiel auf die rechte Seite. Während der ganzen Zeit von 430 Tagen lebte Hesekiel von einer spärlichen Ration an Nahrung und Wasser, wodurch er prophetisch anzeigte, dass während der Belagerung Jerusalems Hunger herrschen würde.
5:1-3 — Was bedeutete der an Hesekiel gerichtete Auftrag, von dem Teil Haare, den er in den Wind streuen sollte, einige wenige zu nehmen und in seine Rocksäume einzuwickeln?
Das sollte anzeigen, dass ein Überrest nach Juda heimkehren würde, um nach der 70-jährigen Verwüstung die wahre Anbetung wieder aufzunehmen (Hesekiel 11:17-20).
17:1-24 — Wer sind die beiden großen Adler, wie werden die jungen Schösslinge einer Zeder abgerissen und wer ist der ‘zarte Schössling’, der von Jehova verpflanzt wird?
Die beiden Adler stellen die Herrscher von Babylon und Ägypten dar. Der erste Adler kommt zum Wipfel der Zeder, also zu dem Herrscher, der in der königlichen Linie Davids regiert. Dieser Adler reißt die Spitze der jungen Schösslinge ab, indem er König Jojachin von Juda durch Zedekia ersetzt. Trotz seines Treuegelübdes wendet sich Zedekia an den anderen Adler um Hilfe, den Herrscher von Ägypten, doch ohne Erfolg. Zedekia wird gefangen genommen werden und in Babylon sterben. Jehova wird ebenfalls ‘einen zarten Schössling’ abpflücken, den messianischen König. Dieser wird „auf einen hohen und erhabenen Berg“ verpflanzt, auf den himmlischen Berg Zion, wo er „zu einer majestätischen Zeder“ wird, was sich auf die Erde wirklich segensreich auswirken wird (Offenbarung 14:1).
Lehren für uns:
2:6-8; 3:8, 9, 18-21. Wir sollten uns von bösen Menschen weder einschüchtern lassen noch uns davon zurückhalten, ihnen Gottes Botschaft zu verkünden, durch die sie gewarnt werden. Bei Gleichgültigkeit oder Gegnerschaft müssen wir die Härte eines Diamanten aufweisen. Wir sollten jedoch darauf achten, andere nicht hart, gefühllos oder rücksichtslos zu behandeln. Jesus hatte Mitleid mit den Menschen, denen er predigte, und wir sollten ihn darin nachahmen (Matthäus 9:36).
3:15. Nachdem Hesekiel seinen Auftrag erhalten hatte, wohnte er in Tel-Abib. ‘Sieben Tage lang war er betäubt’, weil er die Botschaft, die er verkünden sollte, erst mal erfassen musste. Sollten wir uns nicht auch die Zeit nehmen, eifrig zu studieren und nachzusinnen, damit wir tiefe Gedanken der Bibel verstehen?
4:1 bis 5:4. Es gehörte Demut und Mut dazu, die beiden prophetischen Handlungen pantomimisch darzustellen. Auch wir sollten, so wie Hesekiel, an irgendwelche von Gott übertragene Aufgaben mutig herangehen und sie demütig ausführen.
7:4, 9; 8:18; 9:5, 10. Es braucht uns um diejenigen, über die Gott sein Strafgericht bringt, nicht leidtun und sie verdienen auch keinerlei Mitleid.
7:19. Wenn Jehova sein Urteil an diesem System der Dinge vollstreckt, wird Geld von keinerlei Nutzen sein.
8:5-18. Abtrünnigkeit führt zu geistigem Ruin. „Durch seinen Mund bringt der Abtrünnige seinen Mitmenschen ins Verderben“ (Sprüche 11:9). Es zeugt von Weisheit, wenn wir den Gedanken, man könne Abtrünnigen ruhig mal zuhören, sofort verbannen.
9:3-6. Das Kennzeichen zu empfangen — nämlich den Beweis, dass wir Gott hingegebene, getaufte Diener Gottes sind und eine christliche Persönlichkeit haben — ist fürs Überleben der ‘großen Drangsal’ unbedingt notwendig (Matthäus 24:21). Gesalbte Christen, dargestellt durch den Mann mit dem Tintenfass eines Sekretärs, gehen in dem Kennzeichnungswerk führend voran, indem sie das Königreich verkündigen und Jünger machen. Möchten wir unser Kennzeichen behalten, müssen wir sie in diesem Werk eifrig unterstützen.
12:26-28. Hesekiel sollte zu denen, die sich über seine Botschaft lustig machten, sagen: „Es wird keinen Aufschub mehr geben hinsichtlich irgendwelcher Worte von [Jehova].“ Bevor Jehova mit diesem System der Dinge aufräumt, müssen wir alles daransetzen, um anderen zu helfen, auf Jehova zu vertrauen.
14:12-23. Wir tragen selbst die Verantwortung dafür, ob wir gerettet werden oder nicht. Das kann niemand für uns tun (Römer 14:12).
18:1-29. Wir müssen die Konsequenzen für das, was wir tun, selbst tragen.
„IN TRÜMMER, TRÜMMER, TRÜMMER WERDE ICH ES LEGEN“
(Hesekiel 20:1 bis 24:27)
Im siebten Jahr der Gefangenschaft, im Jahr 611 v. u. Z., kommen einige ältere Israeliten zu Hesekiel, „um Jehova zu befragen“. Sie bekommen die lange Geschichte der Rebellion Israels zu hören und werden davor gewarnt, dass ‘Jehova sein Schwert ziehen wird’, und zwar gegen sie (Hesekiel 20:1; 21:3). Jehova wendet sich dann an den Vorsteher Israels (Zedekia) und sagt: „Entfern den Turban, und heb ab die Krone. Dies wird nicht dasselbe sein. Das Niedrige erhöhe, und den Hohen erniedrige. In Trümmer, Trümmer, Trümmer werde ich es legen. Auch was dies betrifft, es wird gewiss niemandes werden, bis der kommt, der das gesetzliche Recht hat [Jesus Christus], und ihm will ich es geben“ (Hesekiel 21:26, 27).
Jerusalem wird wegen seiner Vergehungen angeklagt. Die Schuld Oholas (Israel) und Oholibas (Juda) wird offen dargelegt. Jehova gab Ohola bereits „in die Hand derer, die sie leidenschaftlich liebten, in die Hand der Söhne Assyriens“ (Hesekiel 23:9). Die Verwüstung Oholibas steht bevor. Im Jahr 609 v. u. Z. beginnt die 18-monatige Belagerung Jerusalems. Wenn die Stadt schließlich eingenommen ist, werden die Juden zu sehr bestürzt sein, als dass sie trauern könnten. Hesekiel soll den Exilanten nichts von der Botschaft Gottes erzählen, bis er einen Bericht von ‘dem Entronnenen’ über die Zerstörung der Stadt erhält (Hesekiel 24:26, 27).
Antworten auf biblische Fragen:
21:3 — Was ist das „Schwert“, das Jehova aus seiner Scheide zieht?
Das „Schwert“, das Jehova benutzt, um sein Urteil an Jerusalem und Juda zu vollstrecken, bezieht sich auf den babylonischen König Nebukadnezar und auf seine Armee. Es könnte auch mächtige Geistgeschöpfe des himmlischen Teils der Organisation Gottes einschließen.
24:6-14 — Was stellt der Rost im Kochtopf dar?
Das belagerte Jerusalem wird als Kochtopf mit weiter Öffnung dargestellt. Der Rost darin veranschaulicht die Verderbtheit der Stadt — die Unreinheit, die Zügellosigkeit und das Blutvergießen, wofür Jerusalem verantwortlich ist. Die Unreinheit ist dermaßen groß, dass sich der Rost selbst dann nicht löst, wenn man den leeren Topf auf Kohlen stellt und stark erhitzt.
Lehren für uns:
20:1, 49. Die Reaktion der älteren Männer Israels zeigt, dass sie Hesekiels Worte mit Skepsis aufnahmen. Wir wollen niemals göttlichen Warnungen gegenüber eine skeptische Haltung einnehmen.
21:18-22. Wenn auch Nebukadnezar sich auf seine Wahrsager verließ, so war es Jehova, der dafür sorgte, dass der heidnische Herrscher gegen Jerusalem vorging. Das zeigt, dass selbst Dämonen Jehovas Urteilsvollstrecker nicht davon abhalten können, das auszuführen, was Jehova sich unabänderlich vorgenommen hat.
22:6-16. Jehova verabscheut Verleumdung, zügellosen Wandel, Machtmissbrauch und Bestechung. Wir sollten fest entschlossen sein, ein solches Fehlverhalten zu vermeiden.
23:5-49. Die politischen Bündnisse Israels und Judas führten dazu, dass sie die falsche Anbetung ihrer Verbündeten annahmen. Wir sollten uns vor weltlichen Bindungen hüten, die unseren Glauben zerstören können (Jakobus 4:4).
Eine Botschaft, die lebendig ist und Macht ausübt
Können wir aus den ersten 24 Kapiteln des Bibelbuchs Hesekiel nicht vieles lernen? Die darin enthaltenen Grundsätze zeigen, wie wir uns Gottes Missfallen zuziehen können, wie er uns Barmherzigkeit erweisen kann und warum wir böse Menschen warnen sollten. Die Prophezeiung in Bezug auf die Zerstörung Jerusalems stellt Jehova ganz deutlich als einen Gott dar, ‘der sein Volk Dinge hören lässt, bevor sie zu sprießen beginnen’ (Jesaja 42:9).
Prophezeiungen wie die in Hesekiel 17:22-24 und 21:26, 27 waren eine Vorschau auf die Errichtung des messianischen Königreichs im Himmel. Und bald wird diese Regierung dafür sorgen, dass Gottes Wille hier auf der Erde getan wird (Matthäus 6:9, 10). Voller Glauben und Überzeugung können wir uns auf die Segnungen des Königreichs freuen, denn „das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus“ (Hebräer 4:12).
WT 01.08.2007
Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Hesekiel (2. Teil)
MAN schreibt das Jahr 609 v. u. Z. Es ist nach heutigem Kalender der Monat Dezember. Der babylonische König hat mit der letzten Belagerung Jerusalems begonnen. Bis hierher hat sich die Botschaft, die Hesekiel an die exilierten Juden in Babylon richtet, nur um ein Thema gedreht: den Fall und die Zerstörung ihrer geliebten Stadt Jerusalem. Jetzt handeln Hesekiels Prophezeiungen davon, was den heidnischen Nationen widerfahren wird, die sich über das Unglück freuen, das Gottes Volk ereilt. Wenn in 18 Monaten Jerusalem fällt, greift Hesekiel in seiner Botschaft ein neues Thema auf: die großartige Wiederherstellung der wahren Anbetung.
Hesekiel 25:1 bis 48:35 enthält Prophezeiungen über Nachbarnationen Israels und über die Befreiung des Volkes Gottes. Mit Ausnahme von Hesekiel 29:17-20 ist der Inhalt chronologisch und thematisch geordnet. Die erwähnten vier Verse passen zumindest thematisch zum Kontext. Als Teil der inspirierten Schriften ist die Botschaft des Buches Hesekiel „lebendig und übt Macht aus“ (Hebräer 4:12).
‘DIESES LAND SOLL WIE DER GARTEN EDEN WERDEN’
(Hesekiel 25:1 bis 39:29)
Jehova ließ Hesekiel gegen Ammon, Moab, Edom, Philistäa, Tyrus und Sidon prophezeien, denn er sah voraus, wie man dort auf den Fall Jerusalems reagieren würde. Ägypten soll geplündert werden. ‘Pharao, der König von Ägypten, und seine Menge’ werden mit einer Zeder verglichen, die von dem „Schwert des Königs von Babylon“ umgehauen wird (Hesekiel 31:2, 3, 12; 32:11, 12).
Etwa sechs Monate nach der Zerstörung Jerusalems (607 v. u. Z.) kommt ein Entronnener und berichtet Hesekiel: „Die Stadt ist geschlagen worden!“ Nun bleibt der Prophet gegenüber den Exilanten „nicht mehr stumm“ (Hesekiel 33:21, 22). Er hat Wiederherstellungsprophezeiungen zu äußern. Jehova „will über sie e i n e n Hirten erwecken, . . . [seinen] Knecht David“ (Hesekiel 34:23). Edom soll veröden, Juda dagegen soll „wie der Garten Eden“ werden (Hesekiel 36:35). Jehova verspricht, sein zurückgeführtes Volk vor dem Angriff „Gogs“ zu schützen (Hesekiel 38:2).
Antworten auf biblische Fragen:
29:8-12 — Wann war Ägypten 40 Jahre lang verödet?
Nach der Zerstörung Jerusalems 607 v. u. Z. flohen die in Juda Übriggebliebenen trotz der Warnung des Propheten Jeremia nach Ägypten (Jeremia 24:1, 8-10; 42:7-22). Sie entkamen dadurch aber nicht Nebukadnezar, denn er griff Ägypten an und eroberte es. Daraufhin könnte Ägypten 40 Jahre verödet gewesen sein. Die Weltgeschichte liefert zwar keine Beweise für diese Verödung, doch wir können davon überzeugt sein, dass sie eintrat, weil sich Jehovas Prophezeiungen erfüllen (Jesaja 55:11).
29:18 — Wie wurde ‘jedes Haupt kahl gemacht und jede Schulter bloß gerieben’?
Die Häupter der Soldaten wurden bei der äußerst anstrengenden Belagerung der Festlandstadt Tyrus durch das Scheuern der Helme kahl gemacht, und ihre Schultern wurden bloß gerieben, weil sie so viel Material zum Bau der Türme und anderer Kriegsmaschinen herbeischaffen mussten (Hesekiel 26:7-12).
Lehren für uns:
29:19, 20. König Nebukadnezar machte in Tyrus sehr wenig Beute, da die Tyrier mit dem größten Teil ihres Reichtums in ihre Inselstadt entkamen. Obwohl Nebukadnezar ein stolzer, ichbezogener heidnischer Herrscher war, entschädigte Jehova ihn für seinen Dienst und gab ihm Ägypten als „Lohn für seine Streitmacht“. Sollten wir uns nicht an dem wahren Gott ein Beispiel nehmen und angesichts der Dienstleistungen des Staates Steuern zahlen? An dieser Verpflichtung ändert weder das Verhalten der weltlichen Obrigkeit etwas noch der Verwendungszweck, dem das Geld zugeführt wird (Römer 13:4-7).
33:7-9. Die neuzeitliche Wächterklasse — der gesalbte Überrest — und ihre Gefährten sollten sich nicht davon abhalten lassen, die gute Botschaft vom Königreich zu predigen und die Menschen vor der „großen Drangsal“ zu warnen (Matthäus 24:21).
33:10-20. Unsere Rettung hängt davon ab, dass wir einen schlechten Weg verlassen und dem nachkommen, was Gott erwartet. Ja, der Weg Jehovas ist „recht ausgerichtet“.
36:20, 21. Die Israeliten galten zwar als „das Volk Jehovas“, aber weil sie sich nicht entsprechend verhielten, entweihten sie den Namen Gottes unter den Nationen. Es sollte nie so weit kommen, dass wir nur dem Namen nach Anbeter Jehovas sind.
36:25, 37, 38. In unserem geistigen Paradies befindet sich „eine Herde heiliger Personen“. Daher sollten wir uns bemühen, es rein zu erhalten.
38:1-23. Wie beruhigend es ist, zu wissen, dass Jehova sein Volk beim Angriff Gogs vom Land Magog beschützen wird! Als Gog wird Satan, der „Herrscher dieser Welt“, seit seinem Hinauswurf aus dem Himmel bezeichnet. Mit dem Land Magog ist die Umgebung der Erde gemeint, auf die die Bewegungsfreiheit Satans und seiner Dämonen beschränkt worden ist (Johannes 12:31; Offenbarung 12:7-12).
„RICHTE DEIN HERZ AUF ALLES, WAS ICH DIR ZEIGE“
(Hesekiel 40:1 bis 48:35)
Es ist das 14. Jahr nach der Zerstörung der Stadt Jerusalem (Hesekiel 40:1). 56 Jahre Exil müssen noch vergehen (Jeremia 29:10). Hesekiel ist jetzt fast 50 Jahre alt. In einer Vision wird er ins Land Israel versetzt und hört die Anweisung: „Menschensohn, sieh mit deinen Augen, und mit deinen Ohren höre, und richte dein Herz auf alles, was ich dir zeige“ (Hesekiel 40:2-4). Wie begeistert Hesekiel sein muss, als ihm in einer Vision ein neuer Tempel gezeigt wird!
Der herrliche Tempel, den er sieht, hat 6 Tore, 30 Speiseräume, das Heilige, das Allerheiligste, einen hölzernen Altar und einen Altar für Brandopfer. Ein Rinnsal kommt aus dem Tempel hervor und schwillt zu einem Wildbach an (Hesekiel 47:1). In einer Vision sieht Hesekiel auch die den Stämmen zugeteilten Landanteile, die alle von Osten nach Westen verlaufen, außerdem einen Verwaltungslandstrich zwischen dem Anteil Judas und dem Benjamins. In diesem Landstrich befinden sich „das Heiligtum Jehovas“ und „die Stadt“, Jehova-Schamma genannt (Hesekiel 48:9, 10, 15, 35, Fußnote).
Antworten auf biblische Fragen:
40:3 bis 47:12 — Was stellt der visionäre Tempel dar?
Der Tempel mit gigantischen Ausmaßen, den Hesekiel in der Vision sah, ist nie gebaut worden. Er stellt Gottes geistigen Tempel dar: die heutige tempelähnliche Einrichtung für die reine Anbetung (Hesekiel 40:2; Micha 4:1; Hebräer 8:2; 9:23, 24). Die Tempelvision verwirklicht sich in den „letzten Tagen“, in denen die Priesterschaft geläutert wird (2. Timotheus 3:1; Hesekiel 44:10-16; Maleachi 3:1-3). Endgültig wird sie jedoch im Paradies Wirklichkeit werden. Die Tempelvision war für die jüdischen Exilanten die Verheißung, dass die reine Anbetung wiederhergestellt und jede jüdische Familie im Land ein Erbe erhalten würde.
40:3 bis 43:17 — Was bedeutet das Messen des Tempels?
Das Messen des Tempels ist ein Zeichen dafür, dass alles, was sich Jehova in Bezug auf die reine Anbetung vorgenommen hat, auch verwirklicht wird.
43:2-4, 7, 9 — Was waren „die Leichname ihrer Könige“, die aus dem Tempel entfernt werden mussten?
Bei den Leichnamen handelte es sich offenbar um Götzen. Die Herrscher und die Bewohner Jerusalems hatten Gottes Tempel mit Götzen verunreinigt und diese quasi zu ihren Königen gemacht.
43:13-20 — Was stellt der Altar dar, den Hesekiel in der Vision sah?
Der Altar symbolisiert den Willen Gottes im Zusammenhang mit Jesu Christi Loskaufsopfer. Aufgrund dieses Opfers werden die Gesalbten gerechtgesprochen und die „große Volksmenge“ steht in Gottes Augen rein da (Offenbarung 7:9-14; Römer 5:1, 2). Vielleicht fehlt im visionären Tempel deshalb ein großes Wasserbecken, wie das „gegossene Meer“ im Tempel Salomos, in dem sich die Priester wuschen (1. Könige 7:23-26).
44:10-16 — Wen stellt die Priesterklasse dar?
Die Priesterklasse deutet auf die gesalbten Christen von heute hin. Ihre Läuterung fand 1918 statt, als Jehova „als Läuterer und Reiniger“ in seinem geistigen Tempel saß (Maleachi 3:1-5). Wer rein war oder bereute, durfte sein Dienstvorrecht weiterhin wahrnehmen. Anschließend mussten sie sich „von der Welt ohne Flecken“ bewahren. So konnten sie Vorbilder für die „große Volksmenge“ sein, die durch die nicht priesterlichen Stämme dargestellt wurde (Jakobus 1:27; Offenbarung 7:9, 10).
45:1; 47:13 bis 48:29 — Was stellt das „Land“ und dessen Aufteilung dar?
Das Land stellt den Tätigkeitsbereich des Volkes Gottes dar. Wo auch immer sich ein Anbeter Jehovas befindet, er ist in dem wiederhergestellten Land, solange er die wahre Anbetung ausübt. Die Aufteilung des Landes wird letztendlich in der neuen Welt stattfinden, wenn jeder Treue einen Platz erben wird (Jesaja 65:17, 21).
45:7, 16 — Was wird durch den Beitrag des Volkes für die Priesterschaft und den Vorsteher dargestellt?
Im geistigen Tempel bezieht sich das vorrangig auf Unterstützung in geistiger Hinsicht — auf Hilfeleistung und eine kooperative Einstellung.
47:1-5 — Was wird durch das Wasser des Stroms dargestellt, den Hesekiel in der Vision sah?
Das Wasser stellt alles dar, wofür Jehova zum Leben gesorgt hat, auch das Loskaufsopfer Christi Jesu und die Erkenntnis Gottes aus der Bibel (Jeremia 2:13; Johannes 4:7-26; Epheser 5:25-27). Der Strom wird immer tiefer, um alle Neuen zu versorgen, die herbeiströmen und die wahre Anbetung aufnehmen (Jesaja 60:22). In dem Strom wird während des Millenniums das Wasser des Lebens am stärksten fließen. Es wird weiteres Verständnis enthalten, das aus den „Buchrollen“ stammt, die dann geöffnet werden (Offenbarung 20:12; 22:1, 2).
47:12 — Was stellen die fruchttragenden Bäume dar?
Die symbolischen Bäume stellen all das dar, wofür Gott in geistiger Hinsicht sorgt, damit die Menschheit wieder zur Vollkommenheit gebracht wird.
48:15-19, 30-35, Fußnote — Was stellt die Stadt in der Vision Hesekiels dar?
Die Stadt „Jehova-Schamma“ liegt in nicht heiligem Land, wodurch angedeutet wird, dass es sich um etwas Irdisches handelt. Die Stadt stellt offenbar die irdische Verwaltung dar, die allen von Nutzen ist, welche die gerechte „neue Erde“ bilden werden (2. Petrus 3:13). Die Tore auf allen Seiten veranschaulichen ihre Zugänglichkeit. Die Aufseher unter Gottes Volk sollten zugänglich sein.
Lehren für uns:
40:14, 16, 22, 26. Die Wandreliefs mit Palmen in den Toren des Tempels erinnern daran, dass nur in sittlicher Hinsicht Rechtschaffene eintreten dürfen (Psalm 92:12). Das lehrt uns, dass unsere Anbetung für Jehova nur dann annehmbar ist, wenn wir rechtschaffen sind.
44:23. Wie dankbar können wir doch für die Dienste der neuzeitlichen Priesterklasse sein! Der „treue und verständige Sklave“ ist für das Austeilen zeitgemäßer geistiger Speise zuständig. Diese hilft uns, zu unterscheiden, was in den Augen Jehovas unrein und was rein ist (Matthäus 24:45).
47:9, 11. Erkenntnis — ein wichtiger Bestandteil des symbolischen Wassers — bewirkt in der heutigen Zeit eine wunderbare Heilung. Wer sie in sich aufnimmt, kommt geistig zum Leben (Johannes 17:3). Wer dagegen das Leben spendende Wasser nicht annimmt, wird ‘dem Salz übergeben’, das heißt für immer vernichtet. Sollten wir daher nicht unser Äußerstes tun, das Wort der Wahrheit recht zu handhaben? (2. Timotheus 2:15).
„Ich werde meinen großen Namen gewiss heiligen“
Nach dem Sturz des letzten Königs aus der Linie Davids ließ der wahre Gott bis zum Kommen desjenigen, „der das gesetzliche Recht“ auf das Königtum hat, eine lange Zeit verstreichen. Aber er annullierte seinen Bund mit David nicht (Hesekiel 21:27; 2. Samuel 7:11-16). Die Prophezeiung Hesekiels bezeichnet den Angekündigten als „meinen Knecht David“, der ein „Hirte“ und ein „König“ werden soll (Hesekiel 34:23, 24; 37:22, 24, 25). Damit ist niemand anders gemeint als Jesus Christus in Königsmacht (Offenbarung 11:15). Durch das messianische Königreich wird Jehova ‘seinen großen Namen heiligen’ (Hesekiel 36:23).
Schon sehr bald werden alle vernichtet werden, die Gottes heiligen Namen entweihen. Alle dagegen, die diesen Namen heiligen, indem sie Jehova auf annehmbare Weise anbeten, werden ewiges Leben erhalten. Nutzen wir daher ausgiebig das Wasser des Lebens, das heute reichlich fließt, und machen wir die wahre Anbetung zum Mittelpunkt unseres Lebens.
Hesekiel 1 – 3
Hesekiel 1 – Hesekiel sieht Gott in seiner Herrlichkeit
und hier das entsprechende Kapitel dazu in dem Buch „Die Nationen sollen erkennen, dass ich Jehova bin – wie?“ – um euch auf den Geschmack zu bringen:
Hesekiel 2 – Hesekiel wird zum Propheten berufen
Dass sie nichts dazu gelernt hatten:
Hat Hesekiel nicht zu Anfang gesagt, dass sie bereits das 5. Jahr im Exil sind? Hatten sie nicht begriffen, dass dies die angekündigte Strafe von Jehova war? Wieso brauchen sie dann so lange mit der Reue?
Hesekiel 3
Kein Wunder, dass Hesekiel zutiefst verstört ist!
Jehova sendet ihn ja nicht zu irgendeinem Volk, so wie er Jona zu den Niniviten geschickt hatte. Sondern er sendet ihn ja zu seinem eigenen Volk – zu dem Volk, dass er zu einem Volk für seinen Namen gemacht hatte, zu dem Volk, die seine Zeugen sein sollten. Eigentlich wären dies alle Anbeter des wahren Gottes.
Umso schlimmer, dass ihnen scheinbar egal ist, wie Jehova denkt und empfindet! Zudem sind sie ja noch seine Brüder, seine Verwandten.
Umso schlimmer, wenn wir feststellen müssen, dass unsere lieben Angehörigen – mit denen wir ja einmal gemeinsam den Weg Jehovas gegangen sind – nun nicht nur vom Weg abgekommen sind, sondern sich hartnäckig weigern, zu Jehova umzukehren! Es gibt nichts schlimmeres im Leben eines Menschen, der Jehova aufrichtig liebt und sich wünscht, mit seiner Familie später im Paradies all das Schlimme der heutigen Zeit hinter sich zu lassen…
Hesekiel 4 – 7
Hesekiel 4 – Jerusalem wird bedroht
In den letzten Jahren haben wir ausführlich darüber nachgedacht, was dies alles für Hesekiel bedeuten würde. Das tagelange stille Liegen und das Brotbacken auf Menschenkot.
Sind wir – ebenso wie Hesekiel – bereit, für die wahre Anbetung Opfer zu bringen?
Hesekiel 5 – Gottes Strafe trifft Jerusalem
Noch mal die Sache mit den Haaren und welche Demütigung dies für Hesekiel bedeutet hat.
Stellen wir uns bitte vor, wir würden frisch geschnittenes Haar noch mehr zerkleinern und in den Wind streuen. Einen Teil davon behalten wir sogar zurück und stecken ihn in unseren Pulli. Schon allein bei der Vorstellung krabbelt und juckt es mir am ganzen Körper
Hesekiel 6 – Ich reiße eure Opferstätten nieder!
Wieso droht er eigentlich ein Gericht an, wenn beide Völker bereits in der Verbannung sind?
Jetzt fällt es mir wieder ein: Hesekiel war zwar mit in die Verbannung nach Babylon gegangen, aber er gehörte zu den Exilanten, die bei der erste Belagerung mitgenommen wurden. Siehe auch „Höhepunkte zum Buch Hesekiel – Teil 1“
Hesekiel 7 – Das bittere Ende
wie Paulus später in Galater 6:7 sagt: „Wir werden ernten, was wir säen“
Hesekiel 8 – 11
Hesekiel 8 – Der Götzendienst im Tempel von Jerusalem
Wie furchtbar! Und all dies „muss“ sich unser wunderbarer Gott und liebevoller Schöpfer bieten lassen!
Ist es da wirklich ein Wunder, dass er „so hart“ reagiert?
Versetzen wir uns nur in Hesekiels Lage: wie er in den Tempel rein kommt und vor Entsetzen zurückprallt: „Das gibt es doch nicht, das ist ja unfassbar„. Vielleicht schlägt er ja sogar vor Entsetzen die Hände vor sein Gesicht. Und nun sagt Jehova zu ihm: „ach, das ist ja noch gar nichts. Es kommt noch schlimmer.“ Und dies nicht nur einmal.
Wie muss sich Hesekiel da gefühlt haben, ein Mann, der Jehova mit seinem ganzem Herzen liebt und davon ausgeht, dass dies jeder Anbeter Jehovas tun würde/müsse. Vielleicht hat er sich ja sogar beschmutzt gefühlt – so als habe jemand einen Eimer mit Exkrementen über ihm ausgeschüttet.
Und wie muss sich Jehova erst fühlen, wenn sie seinen heiligen Tempel mit Götzendienst verunreinigen!
Achten wir sorgfältig darauf, dass wir Jehovas heiligen Namen nicht beschmutzen und kein schlechtes Licht auf ihn und seine Organisation werfen? Nehmen wir dafür sogar persönliche Einbußen und Demütigungen in Kauf? Ist uns Jehova und sein Name zu wichtig, als dass wir um unseres persönlichen Vorteils willen zulassen, dass er und sein Volk beschmutzt werden?
Hesekiel 8:14-15
Hierzu auszugsweise aus dem Hesekiel-Buch, Kapitel 8:
Hesekiel 9 – Jerusalem wird zerstört
Was war das Merkmal, um dem Massaker zu entgehen? Die Menschen, die „seufzen und stöhnen“. Aber worüber?
Allein das Seufzen und Stöhnen ist nicht das, was die Menschen rettet. Es geht nicht darum, dass sie ihre Probleme los werden wollen oder dass sie mehr Gerechtigkeit wollen. Es geht um die wahre Anbetung:
Wenn wir den Zusammenhang lesen, dann hatte Jehova direkt zuvor Hesekiel gezeigt, wie das Volk Dreck auf Jehovas Namen geworfen hatte. Sie haben nicht nur die wahre Anbetung verunreinigt, sondern auch die Frechheit besessen, in SEINEM heiligen Tempel andere Götter anzubeten. Was für eine unglaubliche Unverschämtheit!
Sie haben Jehova nicht nur gekränkt, sondern auch offen verspottet, also noch eine Nummer größer als die, die heute „nur“ ein Doppelleben führen.
Dies ist es, worüber diejenigen Seufzen und Stöhnen.
Manche heute empfinden Brüder, die ebenso entsetzt über solche Dinge sind, als selbstgerecht und wollen mit ihnen nichts zu tun haben. Sie denken, sie hätten mit ihrer Taufe das Kennzeichen erhalten und man dürfe nicht über seine Brüder urteilen, sondern müsse immer „in Liebe alles zudecken.“
Aber was sagt uns dieses Kapitel in der Bibel dazu, wie Jehova so etwas sieht? Wir sollten „keine unangebrachte Toleranz üben“. Dies war vor einiger Zeit sogar ein ganzer Programmpunkt auf einem Kongress!
Ich denke: mit das schwierigste in der Wahrheit ist es, die Dinge ausgeglichen zu sehen. Und sich nicht an einem bestimmten Text „festzubeißen“, sondern die Bibel als Ganzes zu sehen und so „Unterscheidungsvermögen entwickeln“ und dies „durch Gebrauch zu üben“.
So bleibt das Lesen in der Bibel und die wahre Anbetung immer spannend – bis in alle Ewigkeit!
Hesekiel 10 – noch mal der himmlische Wagen
Warum werden die lebenden Geschöpfe (Engel) hier nochmals und sogar mehrmals beschrieben? Dass es dieselben Erscheinungen sind, wie im ersten Kapitel war doch gleich bei der ersten Beschreibung schon klar?
Wir kennen ja aus der TPDS den Grundsatz: „Nachdruck durch Wiederholung“. Aber warum ist das Aussehen der Geschöpfe und wie der himmlische Wagen gelenkt wird, so wichtig?
Hesekiel 11 – Gottes grausame Strafe für die führenden Männer von Jerusalem
Hm. Die Formulierung, die das Buch Hesekiel ausmacht, ist hier aber deutlich abgeschwächt!
Es geht ja nicht nur darum, dass sie erkennen, dass ER ihr Gott ist. Es geht auch um den Namen und wofür er steht. Dies wird in dem Hesekiel-Buch gleich in den ersten beiden Kapiteln herausgestellt. Da kann man mal wieder sehen, was eine Übersetzung ausmacht! Hier ist die Neue-Welt-Übersetzung wirklich unschlagbar:
Hesekiel 12 – 14
Hesekiel 12 – Hesekiel packt sein Bündel – eine Botschaft für Jerusalem
Wieder einmal anschaulicher Unterricht: nur was hat das Volk davon, dass es hierbei zusieht?
Seine „Veranschaulichung“ gilt doch jenen, die sich noch in Jerusalem befinden – die ihm dabei zusehen, sind aber doch mit ihm im Exil. Wie würden sie die Erfüllung sehen? Sie sind doch gar nicht dabei, wenn es soweit ist
Hesekiel 13 – Die falschen Propheten werden umkommen!
Was genau ist mit den Zauberbändern und Schleiern gemeint?
Sind sie buchstäblich zu sehen oder sind es eine Art Bannsprüche? Worum genau geht es hier bei dem, was diese Frauen tun?
Hesekiel 14 – Warum Gott nicht mehr antwortet
hierzu ein ergänzender WT-Artikel vom 15.09.1988
Hesekiel 15 – 18
Hesekiel 15 – Jerusalem, das unnütze Holz eines Weinstocks
Warum? Weil sie den Bund ihrer Vorväter gebrochen haben.
Erinnern wir uns noch an den Bund, den sie unter Mose mit ihrem Gott Jehova geschlossen haben? Erinnern wir uns noch an die Segen und die Flüche?
Wenn Jehova sie jetzt straft, dann zeigt dies nur, dass zumindestens ER sich an den Bund hält – denn ihnen widerfährt lediglich das, was Jehova ihnen für ihr Verhalten „versprochen“ hatte
Hesekiel 16 – Jerusalem, die untreue Frau
Was für ein Gott!
Für mich besonders begeisternd, dass er ebenso empfindet wie ich: wie sehr bricht es uns das Herz, wenn wir uns voller Mitgefühl anderer annehmen, die benachteiligt sind – z.B weil sie sich nicht geliebt oder wertlos fühlen oder neu in eine Gemeinschaft kommen, die sie nicht mit offenen Armen aufnimmt. Wir sind für sie da, bauen sie auf, so dass sie größeres Selbstbewußtsein entwickeln und sich gut fühlen. Mit unserer Hilfe integrieren sie sich in die Gemeinschaft – und wenn es ihnen gut geht, lassen sie uns fallen und kennen uns nicht mehr. Wie schmerzlich dies ist. Wir sind entsetzt,
Jehova empfindet ebenso und es gibt uns Trost zu wissen, dass wir nicht „zu sensibel sind“ wenn uns dies schmerzt. Allzu oft hören wir, dass mit uns etwas nicht stimmt. Die meisten „allzu sensiblen“ Menschen landen nach solchen Erfahrungen in der Psychiatrie. Die Kliniken sind voll davon. Dort erzählt man uns, dass mit uns etwas nicht stimmt und dass das einzige Mittel, das wirklich hilft, Egoismus und Hartherzigkeit sei. Wir sollen nur an uns denken und beim nächsten Mal wegsehen und nicht mehr helfen. Wir sollen nur noch das tun, was uns gut tut, die anderen sollen und müßten uns egal sein. Ein Gedanke, gegen den schon immer alles in mir rebelliert hat.
Jehova zeigt uns, dass wir nicht krank sind. Ja, wir sind nicht normal – denn heute ist eben Egoismus und Egozentrik die Norm. Aber wir sind nicht krank. Im Gegenteil: wir denken, fühlen und handeln so, weil wir im Bilde Gottes erschaffen sind. Mit uns stimmt also alles. Das was nicht stimmt, ist die Welt um uns herum.
Diese können wir zwar nicht ändern – aber wir müssen auch uns nicht ändern. Wir sind richtig. Zumindest in Jehovas Augen.
Und das ist es doch, was zählt!
Hesekiel 17 – Das Gleichnis vom Weinstock und den Adlern
Warum neigen wir Menschen eigentlich dazu, unser Wort zu brechen, wenn es für uns unbequem ist? Sind wir denn nicht „im Bilde Gottes“ erschaffen?
Wir kennen die Maßstäbe Jehovas und wir wollen ihm doch dienen. Dennoch brechen wir unser Wort. Warum?
Jehova selbst sagt: „die Neigung des Menschenherzens ist schlecht, von seiner Jugend an“. Warum – hatte er uns nicht vollkommen und in seinem Bilde erschaffen? Warum sind wir so?
Es ist eine Folge unserer Unvollkommenheit. Weil Adam und Eva gesündigt hatten. Sie hatten vom „Baum der Erkenntnis von Gut und Böse“ gegessen. Sie wollten selbst entscheiden, was richtig und was falsch ist. Leider haben wir mit der Unvollkommenheit all dies geerbt und müssen ständig dagegen ankämpfen. Dieses „gegen die Maßstäbe Jehovas rebellieren“ und „unser Wort zu brechen“ ist etwas, was der Persönlichkeit des Satans entspricht. Er ist es, der seine helle Freude an uns hat, wenn wir uns so mies verhalten.
Vielleicht sollten wir uns diese Tatsache beim nächsten Mal in den Sinn rufen, wenn wir geneigt sind, unser Wort zu brechen
Hesekiel 18 – Jeder ist für sich selbst verantwortlich!
Ob Jesus diese Worte im Sinn hatte, als er dem Volk das Gleichnis von dem Vater mit seinen beiden Söhnen erzählte?
Der Vater schickte seine beiden Söhne zum Arbeiten in den Weinberg. Der erste sagte, er würde nicht gehen, ging dann aber später doch. Der zweite sagte, er wolle gehen, überlegte es sich dann aber anders und ging doch nicht. Den Lohn und das Wohlgefallen des Vaters hatte somit der erste Sohn. Der Vater „vergaß“, dass dieser sich zuvor geweigert hatte – denn letztendlich hat er ja doch das gemacht, wozu er aufgefordert worden war. Aber was nützte es dem zweiten Sohn, dass er zuerst gehen wollte, wenn er es dann doch nicht tut?
Diese „Geschichte“ hier in Hesekiel beweist mal wieder, wie gerecht unser Gott Jehova ist! Es überlässt es einem jeden von uns selbst, was wir aus unserem Leben machen. Er sagt uns, was er von uns erwartet und wir können unsere Willensfreiheit gebrauchen. Wenn wir uns für den schlechten Weg entscheiden, dann müssen wir halt auch die Konsequenzen dafür tragen.
Wenn es nach Jehova ginge, dann würde jeder den rechten Weg gehen. Denn er liebt uns alle. So wie ein Vater seine Kinder liebt und sich wünscht, sie nicht strafem zu müssen.
Was für ein Gott!
Hesekiel 19 – 21
Hesekiel 19 – Ein Klagelied
Worum geht es hier eigentlich in dem Lied? Darum, dass Jehova seine Hoffnungen in sein Volk gesetzt hatte und sie ihn jedesmal enttäuschten?
Hesekiel 20 – Die Geschichte von Israels Untreue
Ja, Jehova hatte sich die ganze Zeit an den Bund gehalten, den er mit ihnen geschlossen hatte.
Allerdings scheint mir Jehova durch die Streitfrage mächtig eingeschränkt: da es ja um seinen heiligen Namen geht, muss er sich immer wieder zurück halten.
Ebenso wie er oftmals tatenlos zusehen „muss“, wenn seine Diener leiden und ihn um Hilfe anrufen. Denn er muss dabei immer an den Vorwurf, die Streitfrage des Satans denken, die Menschen würden IHM nur dienen, weil er ihnen hilft und sie unterstützt.
Wenn dieser Widersacher nun einzelne seiner Diener unter Druck setzt, um zu beweisen, dass sie sich von Jehova abwenden, wenn dieser ihnen nicht hilft – dann „hat Jehova ein Problem“. Eigentlich möchte er seinen geliebten Diener sofort befreien, denn er hat Mitleid und schliesslich leidet dieser bedauerliche Mensch ja, weil er IHM treu bleiben will. Eine verzwickte Lage.
Auch hält Jehova an seinem Volk als Ganzes fest, obwohl er sie am liebsten „übers Knie legen“ würde. Aber um SEINES heiligen Namens willen hält er sich mit aller Kraft zurück. Dies ist sicherlich nicht immer leicht, denn „sie reizen ihn bis aufs Blut“!
Leider scheint das Volk diese Geduld und Zurückhaltung falsch zu verstehen. Denn sie denken wohl, Jehova würde es nicht sehen, sonst würde er sich das ja nicht bieten lassen. Vielleicht sieht er es ja nicht, oder es ist im egal…
Zu schade, dass oftmals aufrichtigen und rechten Personen wie ihrem Gott falsche Beweggründe unterstellt werden. Was hier aussieht wie Interessenlosigkeit ist in Wirklichkeit aufrichtige Liebe und wahre Gerechtigkeit. Aber wie sollten sie dies erkennen, wenn sie nicht hinschauen?
Interessiert uns persönlich, wie Jehova denkt und fühlt und warum? Machen wir uns die Mühe, IHN zu befragen, wenn wir den Eindruck haben, er sei nicht mehr an uns interessiert?
Hesekiel 21 – Das Gleichnis vom Waldbrand
Hier erscheint Jehova und sein Vorhaben sehr hart. Aber wir dürfen nicht vergessen, was diesem vorausging und wie sich die Geschichte seines Volkes entwickelt hatte.
All die Jahre, in denen sie ihn dann sogar ganz offen verhöhnt hatten, wo sie meinten, ER würde sie nicht sehen oder sei nicht in der Lage, sie zu strafen. Nun ernten sie lediglich das, was sie gesät hatten.
Aber wie passt dazu die Aussage, dass die Guten zusammen mit den Bösen dem Schwert zum Opfer fallen würden?
Ist hier mit dem Schwert und seinem Zustechen vielleicht „lediglich“ das Wegführen ins Exil gemeint?
Hesekiel 22 – 24
Hesekiel 22 – Jerusalem, die Stadt voller Bluttaten
Hesekiel 23 – Ohola und Oholiba,die schamlosen Schwestern
Lassen wir uns diese Worte eine Warnung sein?
Hesekiel 24 – Jerusalem, ein rostiger Topf auf dem Feuer
In der mündlichen Wiederholung zu Hesekiel wurde die Frage gestellt, was der Rost war, den man nicht aus dem Topf bekam. Hier einmal die längere Vision der Antwort – direkt aus den Hesekiel-Buch:
Hesekiel 25 – 27
Hesekiel 25 – Die Ammoniter werden ihr Land verlieren
Hass und Verachtung sind etwas, auf das Jehova wohl allergisch reagiert!
Zwar mußte sein Volk gestraft werden, weil sie über so lange Zeit schwer gesündigt hatten – aber dies ist noch lange kein Grund, sie zu hassen oder zu verachten. Wir wissen auch, dass Jehova nicht die Person hasst, sondern das, was sie im Widerspruch zu seinem Wort tut!
Es gibt also keinerlei Grund für uns, andere mit unserem Hass zu verfolgen oder ihn zu verachten, weil wir meinen, er sei in Jehovas Augen nicht mehr annehmbar. Bitte machen wir uns nicht vor, dass wir ganz tolle Anbeter Jehovas wären, wenn wir so mit unseren Mitmenschen umgehen.
Sicherlich sind wir sehr betroffen, wenn sich jemand aus unseren Reihen von Jehova abwendet oder ein Doppelleben führt oder wegen fehlender Reue ausgeschlossen werden muss. Wir können uns auch entsetzen, wenn wir sehen, wie ein Anbeter Jehovas entgegen Jehovas Maßstäben handelt – da wir wissen, dass es in Jehovas Augen nicht richtig ist.
Wenn wir denjenigen aber nun verachten – dann sind wir selbst nicht annehmbar für Jehova.
Hesekiel 26 – Tyrus, die reiche Handelsstadt, geht unter
Hesekiel 27 – Ein Klagelied über den Untergang von Tyrus
Was hat Jesus uns in dieser Hinsicht gelehrt?:
Es nützt uns nichts, wenn wir hier auf der Erde vor den Menschen reich sind und Ansehen haben – viel wichtiger ist es, vor Gott reich zu sein. Wir müssen uns „Schätze im Himmel aufhäufen“. Wie könnten wir dies tun?
Wenn wir uns ganz nah an unseren Gott Jehova halten, uns Zeit und Musse nehmen, um jeden Tag „ein Stück“ in der Bibel zu lesen, eine rege Kommunikation mit unserem besten Freund Jehova pflegen und uns bemühen, das was wir lernen, in die Tat umzusetzen. Dann sind wir reich Gott gegenüber und unterscheiden uns von all den untreuen Nationen und Einzelpersonen, die von Jehova ein hartes Urteil erhalten
Hesekiel 28 – 30
Hesekiel 28 – Gottes Botschaft an den Fürsten von Tyrus
Abgesehen davon, dass der letzte Teil der Botschaft an den König von Thyrus an den gefallenen Engel Satan erinnert – erinnert mich das Ganze auch an zwei Vorträge, die wir auf dem BZK gehört haben:
Der erste ist der mit der ausgeglichenen Selbsteinschätzung. Hier wurde gesagt, dass oftmals eine Veränderung der Umstände Hochmut bewirken. So wie Hagar auf einmal verächtlich auf ihre Herrin herab sah, weil diese kinderlos blieb – und sie, die Magd Hagar, nun den verheißenen Samen hervorbringen würde. Nun dachte sie auf einmal höher von sich selbst, als es angebracht war.
Ähnliches wird hier von dem König von Thyrus gesagt: als er reich wurde und zu Ehre und Ansehen kam – da wurde er hochmütig und hielt sich für einen Gott. Etwas, was Jehova aufs Schärfste verurteilt.
Wie können wir aber eine ausgeglichene Selbsteinschätzung entwickeln? Nehmen wir doch zur Erinnerung noch einmal unsere Kongressnotizen zur Hand und sehen nach, was uns bei dem Vortrag „Eine ausgeglichene Selbsteinschätzung“ „ins Auge gesprungen ist“.
Der zweite Vortrag, der mir in den Sinn kommt, ist der, wie wir die Absichten unseres Herzens durch Gottes Wort enthüllen können – erinnern wir uns noch?
Was sehen wir, wenn wir uns beim Lesen in der Bibel ansehen? Neigen auch wir zu Hochmut? Wie sind die Absichten unseres Herzens?
Hätte es dem König von Thyrus genutzt, wenn er sich selbst im Lichte von Gottes Wort beurteilt hätte?
Hesekiel 29 – Trümmerfeld für vierzig Jahre
Ein interessanter Schlußsatz: „er gab ihm den Mut, zum Volk zu sprechen…“
Wie hat er das denn getan? Schliesslich befand sich Hesekiel in Babylon in der Verbannung – das war ja nicht „gerade um die Ecke“. Auch Jehovas Worte an das Volk, dass noch in Jerusalemim und im verheißenen Land übrig blieb – auch diese waren nicht wirklich in seiner Reichweite. Wie überbrachte er eigentlich die Worte Jehovas?
Telefon und gar Handys gab es ja noch nicht und auch kein Internet, wo er sich eine Website hätte einrichten oder über Gottes Botschaft bloggen können. Was blieb ihm dann? Eigentlich nur ein Brief, der wochenlang per Boten unterwegs gewesen ist.
Kam Jehovas Botschaft dabei wirklich so machtvoll rüber, wie es von Jehova beabsichtigt war und Hesekiel es getan hätte, wenn er selbst zu ihnen geredet hätte?
Wurden diese Briefe überhaupt gelesen? Vielleicht hatten die Empfänger sie einfach weggeworfen ohne sie zu lesen?
Hesekiel 30 – Ägyptens Macht wird gebrochen
Wie wir sehen, ist all das, was in der Welt so wichtig zu sein scheint, vor Jehova ohne Wert:
Alle Schätze der Welt, der ganze Reichtum, die Macht, Weisheit und Ansehen – es ist bei Jehova nichts! Wenn wir ihm gefallen wollen, dann müssen wir ihn und seinen Willen kennenlernen und dann aus einem Herzen voller Liebe heraus das tun, was ER uns sagt.
Dies allein ist das, was wirklich zählt. Auch heute noch!
Hesekiel 31 – 33
Hesekiel 31 – Der mächtige Baum und sein Sturz
Im letzten Jahr waren mir einige Parallelstellen dazu eingefallen. Was sagt denn das Hesekiel-Buch dazu? Nichts! Hm, aber dann habe ich doch noch etwas gefunden, in einem älteren Wachtturm (w75 1. 12. S. 734):
Hesekiel 32 – Der Pharao, das erlegte Krokodil
„Hinunter zu den anderen unbeschnittenen Heiden“ – als wäre dies eine Schande für den König von Ägypten. Aber warum sollte das eine Schande für ihn sein? Er hatte ja nie behauptet, dass er beschnitten sei, darauf legte er ja sicherlich auch keinen Wert?
Oder geht es eher darum, dass dort alle „unbeschnittene Heiden“ sind und damit Feinde Jehovas (weil sie andere Götter als ihn anbeten) und Feinde seines auserwählten Volkes (weil sie dieses immer wieder angegriffen, belagert und bekämpft haben)?
Hesekiel 33 – Gott ernennt Hesekiel zum Wächter für Israel
Sie haben sich ihr Schicksal selbst ausgesucht – wie können sie nun klagen?
Jehova hatte ihnen Segen und Fluch vorgelegt – sie sollten das Leben wählen. Wenn sie sich für den Fluch entscheiden – dann wollten sie es doch so haben. Was jammern sie nun hier rum?
Wenn ich in einem hohen Haus aus dem Fenster springe, weil mir grad so war und ich das cool finde – nehme ich da nicht etliche Knochenbrüche ganz bewußt in Kauf?
Ist es hier mit ihnen nicht ebenso?
Hesekiel 33:30-33 Die Gleichgültigkeit der Verbannten
Hier kommen mir Personen in den Sinn, die Zeugen Jehovas ganz nett finden und sich gern mit ihnen unterhalten. Jedoch, ohne jegliche Fortschritte zu machen. Es geht ihnen nicht um Jehova, sondern nur um „nette Gesellschaft“.
Aber es könnte auch uns als Zeugen Jehovas betreffen. Vielleicht sind wir ja bereits seit Jahren getauft und besuchen regelmäßig die Zusammenkünfte. Vielleicht gehen wir ja sogar regelmäßig in den Predigtdienst und lesen sogar die Publikationen und die Bibel. Aber unser Herz ist nicht dabei.
Wir versammeln uns gern mit unseren Brüdern und Schwestern, weil wir die herzliche und freundliche Gemeinschaft genießen. Was von der Bühne gesagt wird, gefällt uns – denn auch wir sehnen uns danach, dass wir gerecht behandelt werden und endlich ein Leben ohne Krankheit und Tod – das ist schon toll. Da wollen wir mit dabei sein. Vielleicht lesen wir auch gern die Bibel und die Publikationen, denn wir sind jemand, der wissbegierig ist und gerne lernt. Es macht uns Freude, immer mehr zu wissen und zu verstehen.
Aber erreicht all dies unser Herz? Entwickeln wir eine tiefe Liebe zu Jehova, die uns drängt, das zu tun, was ihm gefällt?
Die Anwesenheit in der Zusammenkunft allein ist nicht das, was Jehova gefällt. Er sagt es hier durch Hesekiel seinem Volk ganz deutlich.
Der Dienst, den wir verrichten, reicht nicht aus. Ich muss dabei auch an die erste Szene mit den zwei Brüdern denken, die wir auf dem BZK gesehen hatten: sie gingen auch von Haus zu Haus – aber sie waren nicht mit ihrem Herzen bei der Sache. Sie unterhielten sich angeregt über das Fußballspiel vom Vortag – der Wohnungsinhaber störte eher das angeregte Gespräch der beiden.
Auch das tiefe Wissen und Verständnis der Zusammenhänge aus Gottes Wort sind nicht das, was zählt. Denn dies hatte auch Salomo und das in ganz besonderem Maße. Er war berühmt für seine Weisheit, seine Erkenntnis und sein Verständnis. Und dennoch war er zum Schluß von Jehova verworfen. Er hatte es versäumt, all dies auch anzuwenden.
Wir könnten also auch heute – obwohl getaufte und aktive Zeugen Jehovas – den hier von Hesekiel angesprochenen Personen gleichen.
Haben wir schon einmal darüber nachgedacht?
Hesekiel 34 – 36
Hesekiel 34 – Die schlechten Hirten Israels
Hesekiel 35 – Edom soll zur trostlosen Wüste werden
Hesekiel 36 – Israel wird in sein Land zurückkehren
Hesekiel 37 – 39
Hesekiel 37 – Das Tal voller Totengebeine
Unverdiente Güte – die beschämend
Hesekiel 38 – Der Herrscher Gog – ein Feind Israels
im Hesekiel-Buch habe ich einiges Interessantes zu diesem „Gog vom Land Magog“ gefunden:
hier die Kurzfassung aus dem Artikel „Höhepunkte aus dem Bibelbuch Hesekiel“
Hesekiel 39
Wenn das ganze Volk Israel 7 Monate damit zu tun haben, die Gefallenen zu begraben – was für eine große Anzahl von Toten muss es da gegeben haben
Hesekiel 40 – 42
Hesekiel 40 – Die Vision vom zukünftigen Tempel
Hesekiel 41
warum diese akribische Aufzählung – hatten sie die nicht schon für den Bau des Tempels erhalten?
Hesekiel 42 – Die Räume für die Priester
Mir ist so, als wäre mal in den Publikationen gesagt worden, dass dieser Tempel ein Indiz dafür war, dass es ein geistiges Israel mit einem geistigen Tempel geben würde – weil dieses hier beschriebene Gebäude überhaupt nicht auf den Tempelberg gepasst hätte. Dafür waren seine Ausmaße wohl viel zu groß.
Ist dies denn dem Hesekiel nicht aufgefallen? Ok, er war weit weg von Schuß und vielleicht hatte er die Masse nicht so in Erinnerung.
Aber was ist mit dem Volk, das später wieder zurück kehrt und den Tempel wieder aufbaut. Werden sie nicht irritiert sein, weil „diese Aufmasse nicht stimmen“? Was mögen sie da wohl gedacht haben?
Hesekiel 43 – 45
Hesekiel 43 – Der Herr kehrt in seinen Tempel zurück
Mein erster Gedanke war die Frage, warum er das noch einmal bis ins Kleinste beschreibt. Immerhin hatte dies ja bereits Esra im Auftrag Jehovas getan. Aber dann kommt der Teil mit dem Altar, wo ich ins Stocken komme.
So einen Altar gab es bisher nicht. Aber wie sollten sie darauf opfern – wenn doch der oberste Teil zwei Meter hoch ist? Und nur 40 cm Platz als Standfläche? Wie soll der Priester denn da balancieren – das Opfer gar hochwerfen?
Ah, es soll an der einen Seite eine Treppe hoch geben – aber wie soll ich mir das dann vorstellen? Der Priester steht auf einer Art Freitreppe und opfert da so die Tiere? Das kommt mir irgendwie merkwürdig vor,
Aber wenn die Masse des Tempels viel zu gewaltig sind, als dass er auf dem Tempelberg Platz hätte und der Tempel daher nur symbolisch ist – vielleicht ist es der Altar ja auch?
In den Höhepunkten zum Bibelbuch Hesekiel habe ich folgendes gefunden:
Hesekiel 44 – Das verschlossene Osttor des Tempelbezirks
Eine Bestätigung dafür, dass alles nur symbolisch ist? Immerhin hatten sie keinen menschlichen König mehr.
Der nächste König, den sie aus ihren Reihen hatten, war ja Jesus. Der hatte sicherlich niemals in diesem Raum gegessen, als er auf der Erde war. Kaum vorstellbar, dass die Priester ihm den Zugang gewährt hätten.
Und nach seinem Tod und seiner Himmelfahrt war er sicherlich auch nicht dort
Hesekiel 45 – Der Anteil des Herrn am Land Israel
Warum wird das Gebiet neu aufgeteilt? Hatte nicht Esra extra eine Aufstellung der ehemaligen Erbbesitze angefertigt?
Und wieso extra Gebiet für ihre Herrscher? Hatte die Linie der Könige aus Israel nicht mit dem Exil geendet? Wer waren eigentlich nach dem Exil die Führer Israels, wenn es niemand mehr aus der Linie Davids war?
Hesekiel 46 – 48
Hesekiel 46 – Die regelmäßigen Opfer
Und wieder einmal geht es um den/die Herrscher.
Thom hat mir heute morgen bestätigt, dass die Israeliten nie wieder von einem König aus ihrem Volk regiert wurden. Es waren also immer welche von ihrer Besatzungsmacht, die sie regierten – kein Israelit.
Trotzdem räumt Jehova diesen Herrschern eine Vormachtstellung vor seinem Volk ein. Obwohl kein Anbeter Jehovas, so ist doch er es, der zuerst in den Tempel kommt und zuerst mit seinem Opfer dran ist. Hier werden die wahren Anbeter nicht von ihrem Gott begünstigt.
Auch bei der Vergabe des Landes hat der Herrscher eine besondere Stellung vor SEINEM Volk: seine Söhne dürfen ihr Erbe behalten, müssen im Jubeljahr nichts zurückgeben.
Ungerecht? Wieso handelt Jehova so?
Wie schwer muss dies zu manchen Zeiten für sein Volk sein, besonders dann, wenn der Herrscher kein besonders angenehmer Zeitgenosse ist. Da ist es dann zwar verständlich, wenn das Volk aufbegehrt, aber Jehova hat den Herrscher dennoch über sie erhöht.
Ähnliches gilt auch für uns heute. Denken wir nur an die Abhandlung des Paulus in Römer 13 – wo es um die relative Unterordnung unter die obrigkeitlichen Gewalten geht. Wir haben uns ihnen in allem unterzuordnen, egal wie unsinnig es uns selbst erscheinen mag – solange sie nichts von uns fordern, was den Maßstäben Jehovas widerspricht.
Ähnliches gilt für die Kinder: sie sollen „den Eltern gehorchen im Herrn“. Somit ist auch hier der einzige von Jehova anerkannte Grund seinen Eltern „zu widersprechen“, wenn diese von ihnen etwas verlangen, was Jehova verurteilt. Alles andere „muss“ nicht mit ihnen diskutiert werden. Auch wenn es uns gegen den Strich gehen sollte und wir vielleicht andere – viel tollere – Pläne haben und es unser Leben ist, um das es da geht.
Solange wir in einem untergeordneten Verhältnis leben, ist der einzige gottgefällige Grund einer Verweigerung, wenn das Angeordnete gegen Jehovas Gebote verstößt.
Wann und wo befinden wir uns in einem untergeordneten Verhältnis?
Und natürlich als Versammlung unter Jesus Christus. Aber bei dem wird es nichts „Unsinniges“ geben, daher steht dies nur am Rande.
Wie wir sehen, müssen wir in manchen Bereichen noch an uns arbeiten. Denken wir immer daran: wenn wir Jehova wirklich gefallen wollen, dann ordnen wir uns in gottgefälliger Weise unter und sagen nur dort „Stopp!“, wo es gegen die Maßstäbe Jehovas geht.
Immerhin wollen wir ja unserem himmlischen Vater Ehre bereiten und das tun wir sicherlich nicht, wenn wir einen rebellischen Geist haben. Denken wir auch an Jesu Worte: „wenn dich jemand zwingt, eine Meile mit ihm zu gehen – dann gehe mit ihm zwei Meilen“ und an die Worte des Apostel Paulus: „die Interessen der anderen höher zu achten, als unsere eigenen“.
Sehen wir diese Ermahnungen nicht als „für die anderen geltend“, so nach dem Motto: „der andere muss mir entgegen kommen“, sondern tun wir unseren eigenen Teil dazu, dass der Name Jehovas geehrt wird. Denken wir dabei auch an die Worte von Lena zu der scheidungswilligen Alex: „warte nicht darauf, dass Nick das tut, was Jehova will – sondern tu du deinen Teil dazu, dass die Ehe funktioniert. Gib Jehova einen Grund, dich zu segnen!“
Hesekiel 47 – Der Fluss, der aus dem Tempel kommt
Ganz interessant beim Lesen des hierzu gehörenden Kapitel im Hesekiel-Buch fand ich die Erklärung, warum das Wasser immer tiefer werden muss:
Dieses Buch ist sowieso sehr interessant. Beim Lesen ist mir erst einmal so richtig bewusst geworden, wieviele Gemeinsamkeiten es zwischen dem Buch Hesekiel und der Offenbarung gibt. Das ist mir zuvor überhaupt nicht so aufgefallen.
Aber eigentlich auch nicht so verwunderlich – denn beide Bücher handeln ja im Prinzip von demselben Thema: das Volk hat die wahre Anbetung verwässert oder sogar ganz gegen Götzendienst getauscht und Jehova muss eingreifen, um die wahre Anbetung wieder herzustellen. Dazu warnt er die Menschen zuvor, damit sie noch von ihrem verkehrten Lauf umkehren können, denn er „hat keinen Gefallen am Tod des Bösen“. Aber wer sich nicht ändert, der muss dem neuen System weichen. Denn Jehova lässt seinen Plan nicht von uns Menschen torpedieren.
Eigentlich haben alle Propheten dies zum Inhalt und wenn wir es genau nehmen: die ganze Bibel.
Jehovas Vorhaben war von Anfang an, dass die Erde mit gerechten und gottesfürchtigen Menschen bevölkert ist und diese in Frieden und Eintracht leben. Wenn dieses Vorhaben in Gefahr war, hat er immer wieder eingegriffen. Allerdings nicht, ohne die Menschen zuvor zu warnen und ihnen die Chance zur Umkehr zu geben. Denken wir dabei auch an die Flut – wo Noah zuvor „ein Prediger der Gerechtigkeit“ war und an die Zeit der Propheten.
Gut, dass dies alles bald ein für alle Mal vorbei sein wird. Dann wird Jehova zum letzten Mal eingreifen und aufräumen und danach ist endlich das erreicht, was Jehovas ursprünglicher Plan war. Dann werden die Menschen in Ruhe und Eintracht leben können und in Frieden ihren himmlischen Schöpfer und Befreier so anbeten, wie ER sich das wünscht!
Hesekiel 48 – Die Aufteilung des Landes unter die Stämme
Oder auch „das Zelt Gottes ist bei den Menschen“?
Hesekiel 1 – 3
Hesekiel 1 – verschiedene Aufgaben und Schwerpunkte?
Wir hatten ja in den Vorjahren einiges an ergänzendem Stoff der WT-Gesellschaft hier rein kopiert – wie den Studienartikel und das passende Kapitel im Hesekiel-Buch.
Gestern beim Lesen dieses Kapitels im Hesekiel-Buch ist mir die Erklärung aufgefallen, was es bedeutet, dass Jehova auf den Engeln und Cheruben einher fährt:
Dabei kam mir ein Gedanke, vor dem ich immer noch etwas zurückschrecke: was, wenn sich die Dinge geändert haben, wie zu Jonas Zeiten?
Wer das Buch kennt, weiss, dass es immer wieder um zwei Gruppen geht: Babylon die Große, die falsche Religion, die das Gericht und die Vernichtung verdient hat – und Gottes Organisation, die wahren Anbeter, die das Gericht verkünden und belohnt werden.
Ich habe in den letzten Jahren bereits mehrfach darüber nachgedacht und in den Kommentaren geschrieben, dass es eine Veränderung in der Christenheit gegeben hat. Auch Nicht-Zeugen-Jehovas lesen die Bibel, leben danach und reden darüber. Jede Gruppierung auf ihre Art.
Jede hat einen anderen Schwerpunkt. Wo die ZJ den Schwerpunkt auf die Verkündigung von Haus zu Haus setzen, legen Gebets-Häuser – von denen es auch eins in Berlin gibt – den Schwerpunkt auf das Gebet. Andere auf den Lobpreis. Alle bieten auch Bibelstudien und Kurse an. Der Hauskreis, dem wir seit diesem Jahr angehören, legt den Schwerpunkt darauf, dass jeder Einzelne in seiner unmittelbaren Umgebung über Gott und sein Wort redet, mit der Familie, Freunden, Verwandten und Bekannten und den Nachbarn. Auch hier werden Bibelkurse angeboten. Wir haben gerade „Die Sieben Zeichen des Johannes“ mit unserer Nachbarin angefangen.
So dient jeder auf seine Weise, auch diejenigen, die bei Verfassung des Buches (1972) vielleicht noch zu Babylon die Große gezählt hatten. Wir wissen, dass die Gesellschaft immer wieder im heller werdenden Licht die Publikationen revidiert hat und dieses hier wird schon lange nicht mehr verlegt. Vielleicht aus diesem Grund, weil auch sie diese Entwicklungen erkannt hat?
Ist es vielleicht so, dass ein großer Teil der Christenheit, der seinerzeit noch zu BdG gezählt hatte, ähnlich wie die Niniviten auf Jonas Botschaft reagiert haben und umgekehrt sind? Müssen alle Christen den gleichen Schwerpunkt haben, wenn doch alle das Wort Gottes lieben, lesen und ausleben und verbreiten?
Hatte nicht auch Paulus gesagt, dass Jehova Menschen als verschiedene Arten von Gaben gegeben hatte: einige als Lehrer, andere als Propheten usw? Vielleicht hat Jehova den verschiedenen Gruppierungen auch verschiedene Schwerpunkte gegeben, damit alle Menschen mit der Botschaft erreicht werden?
In dem Kapitel vom Hesekiel-Buch wird gesagt, dass Jehova die verschiedenen Engel, Cherube und Seraphe mit unterschiedlichen Aufgaben zu unterschiedlichen Menschen gesandt hatte und in diesem Sinne durch seinen Geist auf ihnen daher fährt.
Ist dies vielleicht genau das, was wir hier seit einigen Jahren beobachten und was meinen Mann und mich so sehr erstaunt?
weitere Gedanken zu Hesekiel 1 finden wir hier
Hesekiel 2 – durch Ignorieren ändern wir eine Situation nicht, sondern machen sie nur noch schlimmer!
„Ob sie nun hören wollen oder nicht … so werden sie doch wissen, dass ein Prophet in ihrer Mitte war“, diese Worte erinnern mich an das, was Jesus seinen Jüngern sagte, als er sie aussandte: Matthäus 10:5-7 und Lukas 10:1-11
Im Bibelbuch Hesekiel ist viel von Blutschuld die Rede: dass Jehova die zur Rechenschaft ziehen wird, die nicht auf sein Wort hören. ER beauftragt uns, mit den Menschen zu reden, in seinem Auftrag und seinem Namen Mißstände anzusrechen. Völlig egal, wie die Menschen auf das reagieren, was wir ihnen über Gott und sein Wort und sein Vorhaben erzählen – sie hatten die Gelegenheit. Jehova wird sie so beurteilen, als hätten sie es gehört, auch wenn es sie nicht interessiert.
Das betrifft auch den Rat, den wir einem Bruder oder einer Schwester geben, die sich auf schlüpfrigen Boden begibt.
Oftmals wollen wir ja nicht zuhören, wenn uns jemand sagt, dass das, was wir da gerade tun, nicht mit unserem Glauben vereinbar ist und dass unser Gott es hasst. Wir meinen, wir wissen es besser, denken vielleicht, dass wir es unbedingt haben müssen, sonst könnten wir nicht glücklich werden. So suchen wir uns dann unsere Freunde unter denen, die uns in unserem verkehrten Tun bestätigen.
Dies ist sehr verhängnisvoll, denn vielleicht hat Jehova gerade diese Schwester jetzt zu mir geschickt, die mir gerade mächtig auf die Zehen tritt. Er liebt mich und will mich zur Besinnung bringen und auch die Schwester, die ich vielleicht gerade für ihre Einmischung hasse, liebt mich. Sie nimmt es auf sich, dass ich sauer auf sie bin, weil sie um mein Verhältnis zu Jehova besorgt ist. Wohl ist ihr auch nicht dabei, aber sie tut es, weil sie mich liebt.
Ganz egal, ob ich nun auf diesen Rat höre oder nicht – Jehova hat durch sie zu mir gesprochen und wenn ich es ignoriere, ignoriere ich in Wirklichkeit meinen Gott, den ich doch liebe.
Vielleicht denken wir nun, dass dies ja im Alten Testament steht und sich die Dinge durch Jesu Sterben für uns geändert hat. Aber dann erinnern wir uns bitte daran, was Jesus darüber sagte, was wir mit einem Körperteil tun sollten, „der uns straucheln macht“: wir sollten ihn sogar amputieren! (Matthäus 5:29-30).
Diese Schwester oder der Bruder, die sich also da gerade so empfindlich in unsere persönlichen Belange einmischt, sagt uns also im übertragenem Sinne gerade, dass wir eine beginnende Blutvergiftung haben und dringend zum Arzt müssen. Was passiert, wenn wir diese Mahnung ignorieren? Im günstigsten Fall muss der Körperteil amputiert werden, falls wir noch rechtzeitig zum Arzt gehen. Wenn wir überhaupt keinen Arzt aufsuchen, werden wir sterben!
Oder was halten wir von einer Person, die von einem freundlichen Nachbarn aus dem Schlaf geklingelt wird, weil es bei ihr brennt – und sie schnautzt denjenigen an, er solle sie gefälligst schlafen lassen. Egal, ob der Schläfer jetzt aufsteht oder nicht: es brennt! Er mag sich umdrehen und weiterschlafen, wenn ihm danach ist. Aber dann wird er verbrennen.
Ebenso ist es hier bei dem, was Jehova zu Hesekiel sagt: egal, ob sie hören oder nicht, es hat sich ein Prophet in ihrer Mitte befunden!
Egal, ob ich schlafe oder nicht – es brennt und egal, ob ich zum Arzt gehe oder nicht – ich habe eine Blutvergiftung.
Die Lage ist ernst, auch wenn wir sie ignorieren. Wir ändern dadurch nichts, sondern verschlimmern die Situation nur noch für uns!
weitere Gedanken zu Hesekiel 2 finden wir hier
Hesekiel 3 – warum muss Hesekiel zu dem Volk hingehen, befindet er sich nicht mit ihnen im Exil?
Nun kommt wieder die Verwirrung: wo ist Hesekiel, als er die Visionen bekommt? Mir ist so, als hätte ich im Inspiriert-Buch gelesen, er wäre in Babylon. Zeitgleich war Daniel am Hof des Königs in Babylon und Jeremia redete in Jerusalem zu denen, die noch nicht im Exil waren. Wieso mußte er dann große Distanzen überwinden, um zu seinem Volk zu kommen?
weitere Gedanken zu Hesekiel 3 finden wir hier
Hesekiel 4 – 7
Hesekiel 4 – so ganz fest verschnürt – wie damit essen und trinken?
Über dieses Kapitel haben wir in den vergangenen Jahren bereits viel nachgedacht – was es alles an Opfern von Hesekiel abverlangte ;-(
Heute kam für mich noch die Frage auf, wie er denn essen und trinken soll, wenn er doch mit Seilen ganz fest geschnürt ist?
die oben erwähnten Gedanken aus den Vorjahren zu Hesekiel 4findet ihr hier
all diese Schwierigkeiten für Menschen, die ihn verachten
Dies erinnert mich an eine Ansprache von Bayless Conley, die ich vorhin gelesen habe. Hier ging es zwar nicht speziell um Hesekiel, aber einer der Punkte, wie sich unsere Liebe zu Gott durch Frucht ausdrückt, ist die opferbereite und selbstlose Liebe anderen gegenüber.
Hier geht Bayless Conley auch auf den Punkt ein, der uns bereits dabei beschäftigt hatte: Hesekiel tut das für sein Volk, das nicht nur gegen Gott rebelliert – sondern auch ihn selbst als Person ablehnt und verspottet. Auch dazu erzählt er eine wunderschöne Erfahrung von einem Missionar, der viele Jahre unter Indianern lebt und nach und nach ihr Ansehen gewinnt.
Wodurch?
Durch diese Liebe Gottes, die er selbst erlebt hat, in sich spürt und an andere weitergibt. Letztendlich bringt er so die Menschen zu Gott.
Aber er erklärt in der Ansprache auch, dass uns die Liebe Gottes zu diesen guten Taten drängt. Wer Gottes Liebe spürt, kann einfach nicht anders: er will diese Liebe weitergeben, aus tiefer Liebe heraus und anderen Gutes tun. Auch dann, wenn diese ihn schlecht behandeln oder verfolgen!
Neugierig geworden?
Ihr findet die Ansprache unter: „Ausdrucksformen der Liebe Gottes“.
Hesekiel 5 – „ich habs kapiert, ich lasse euch jetzt in Ruhe. Ich wünsche euch alles Gute“
Dies erinnert mich wieder an Tobys Sicht der Dinge:
Jehova gibt ihnen nur das, was sie wollen. Sie wollten ohne ihn leben, hatten sich von ihm ab- und anderen Göttern zugewandt. Sie haben im Prinzip zu ihm gesagt: „lass uns in Ruhe, wir brauchen dich nicht. Wir kommen alleine besser klar“.
Nun lässt er sie los, lässt sie ziehen. Er ist nicht mehr bei ihnen, drängt sich und seine Hilfe nicht mehr auf. Sie haben ihm gesagt, sie wollen nichts mehr mit ihnen zu tun haben und sich aus ihrem Leben heraushalten.
Genau das tut er jetzt – mit allen Konsequenzen!
Was hatten sie denn gedacht, woher ihr Schutz und ihr Ertrag kam? War es nicht, weil er seine Hand über sie gehalten hatte?
Sie wollten, dass er sich heraus hält und nicht mehr einmischt. Aber ohne Ihn sieht halt alles trübe und leer aus.
Ohne seinen Schutz werden sie von den Nationen nicht nur bekämpft, sondern auch besiegt. Ohne seinen Segen keine reiche Ernte mehr.
Also ist das, was er ihnen hier „verspricht“, nicht hart und grausam, wie es sich auf dem ersten Blick vielleicht anhört, sondern er sagt in gewissen Sinne zu ihnen: „ich habs kapiert, ich lasse euch jetzt in Ruhe. Ich wünsche euch alles Gute“.
Aber ebenso, wie ein fast erwachsenes Kind, das bei den Eltern auszieht, weil es sein eigener Herr sein will, so dürfen sie nicht seine Unterstützung erwarten. Der Jugendliche darf nicht erwarten, dass die Eltern seinen Lebensunterhalt bestreiten. Wenn er nicht für sich selbst sorgen kann, muss er halt zu Hause wohnen bleiben und sich unterordnen. Wenn er das nicht will, muss er halt auch selbst für sich sorgen.
Sie wollten sich nicht mehr unterordnen, so müssen sie also ab jetzt auch für sich selbst sorgen. Das Volk hat es so gewollt und so bekommen sie eigentlich nur „ihren Willen“ 😉
weitere Gedanken zu Hesekiel 5 finden wir hier
Hesekiel 6 – die ertotzte Freiheit, hat sie sich gelohnt?
War es das nun wert?
Wo ist nun ihre tolle Freiheit, die sie sich von Jehova ertrotzt hatten?
Wie mag sich wohl der Jugendliche fühlen, der ständig Streß mit den Eltern hatte, weil er nicht so viele Freiheiten bekommen hatte?
Nun ist er ausgezogen. Er hatte schon Glück, überhaupt eine Wohnung oder ein Zimmer in einer WG zu bekommen. Möbel hat er vom Sperrmüll, das Heim ist eingerichtet. Nun wird erst mal Party gemacht und er tut all die Dinge, die er zu Hause nicht durfte. Ach, herrliche Freiheit!
Aber dann ist der erste Monat in Freiheit rum, sein Geld ist alle und die Miete wird fällig und er braucht was zu Essen. Und nun?
Nun merkt er, dass seine Freiheit nicht geschenkt war, sondern er sie sich erkaufen mußte.
Wie gut hatte er es doch bei den Eltern. Da hatte er alles, was er brauchte, die Wäsche war sauber und gebügelt im Schrank, die Wohnung ordentlich und es war immer genügend Essen im Haus. Die Mutter hatte jeden Tag gekocht. Ach, es war doch irgendwie schön.
Und nun? Was soll er ohne Geld tun? Wovon soll er einkaufen? Was Essen, wovon die Miete zahlen?
Bald verliert er die Wohnung und lebt auf der Straße und bettelt die Leute an, damit er ab und an was essen kann.
Ist das die Freiheit, nach der er sich so gesehnt hatte? War es das wert gewesen?
So fühlen sich nun wohl hier die Untreuen von Gottes Volk.
Was für dunkle Zukunftsaussichten!
Ach, wären sie doch beim Vater geblieben. Dort ging es ihnen gut. Warum hatten sie das bloß nicht gesehen? Warum hatten sie sich nicht untergeordnet?
„Ja – der Gott des Neuen Testaments ist ja anders. Er vergibt. Denk doch nur an die Geschichte vom verlorenen Sohn. Hieß es nicht auch in der Bibel, dass sich Gott nicht ändert?“
Das ist richtig. Aber auch dieses Volk könnte umkehren.
Denken wir nur an die Niniviten. Ihre Vernichtung was beschlossene Sache. Aber sie reagierten auf das Urteil, das Jona ihnen im Namen Jehovas verkündete und bereuten und kehrten um. Und Jehova tat das Selbe! Er verschonte sie wegen ihrer Reue und Umkehr.
Sie hätten das Selbe tun können! Aber haben sie nicht…
Außerdem sagte Jehova ihnen eine Rückkehr aus dem Exil zu. Es sollte „nur“ 70 Jahre dauern. Wer also jetzt zu jung war, um sich seines falschen Handelns schon bewußt zu sein, konnte hinterher wieder nach Israel und Jerusalem zurück kehren.
Wie wir wissen, hat eine ganze Reihe von Leuten dieses hinterher getan. Wir hatten ja gerade erst die Bücher der Chronika gelesen, die an das Volk gerichtet waren, die bereits wieder nach Israel zurück gekommen sind.
Wir sehen also zum einen, dass sich unser Gott nicht ändert und zum anderen, dass er absolut gerecht ist.
Ist dies nicht ein wunderbarer Gott?
Und dieser tolle Gott bietet uns seine Freundschaft an. Er macht uns „ein Freundschaftsangebot“, wie es die jungen Leute heute von facebook kennen. Nehmen wir es an?
weitere Gedanken zu Hesekiel 6 finden wir hier
Hesekiel 7 – der Mörder in der Todeszelle!
Nun sitzen sie also wie ein Mörder in der Todeszelle.
Er hat viele Menschen getötet und in seinem Land steht darauf die Todesstrafe. Manchmal haben die Geschworenen Mitleid, weil es vielleicht mildernde Umstände gibt. Aber dieser Mörder hier ist hart und brutal und herzlos. Kein Anzeichen von Reue. So bekommt er, was er verdient – die Todesstrafe!
Überrascht ihn das jetzt? Weiss er nicht, dass in seinem Land die Todesstrafe gilt? Hatte er gehofft, nicht erwischt zu werden?
Ach, er hat so viel Geld aus all seinen Verbrechen angesammelt. Aber hilft ihm dies nun? Kann er damit sein Leben frei kaufen? Wohl nicht. Sein Besitz ist auf einmal völlig wertlos.
Der Tag der Hinrichtung steht bereits fest. Er kommt immer näher. Wie mag er sich jetzt wohl fühlen?
Würde es wirklich jetzt noch etwas ändern, wenn er nun bereute und sich entschukdigen würde? Könnte er die Hinrichtung damit abwenden? Könnte er damit seine Taten ungeschehen machen, für die er verurteilt wurde?
Sicherlich würde es den Angehörigen der Opfer gut tun, wenn er nun bereute – aber es wendet nicht die Strafe ab!
Sicherlich würde er mit seinem Gott noch vor seinem Tod ins Reine kommen, wenn er aufrichtig bereut – aber es wendet nicht die Hinrichtung ab. Es ändert „nur“ seinen Stand vor Gott.
Was ist wohl mit denen vom Volk, die nun aufrichtig bereuen? Hatte Gott nicht gesagt, sie würden alle vernichtet?
Nein! Er hat gesagt, dass einige fliehen werden und dann von den Völkern, wo sie Asyl suchen, bedrückt würden. Wir wissen ja, dass einige ins Exil nach Babylon gingen. Sie überlebten zwar, aber sie waren nicht frei.
Vielleicht erfährt ein Mörder sogar eine Begnadigung und die Todesstrafe wird ausgesetzt, weil das Gericht von seiner Reue und Umkehr beeindruckt ist. Aber er kommt ganz bestimmt nicht frei. Er wird sein ganzes restliches Leben im Gefängnis verbringen.
Wie gütig unser Gott ist, voller Liebe, Gnade und Barmherzigkeit. Und das, obwohl er hier gerade das harte – das Todesurteil – verkünden lässt!
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Hesekiel 8 – 11
Hesekiel 8 – Unfassbar, was im Haus des Herrn vor sich geht!
Unfassbar, was so alles im Haus des Herrn vorgeht.
Jeder aufrichtige Anbeter Gottes wird diese Gräuel nicht ertragen können. Sie sind für uns ein Anstoß und alles schreit danach, diesen Tempel – der ja Gottes Haus ist und damit heilig – von all dem Dreck zu säubern!
Erinnert uns dies an etwas?
Jesus hat zwei Mal den Tempel gereinigt. Warum? Über ihn und das, was er tat, wurde vorher gesagt: „der Eifer für dein Haus wird mich verzehren“ (Johannes 2:13-25; Matthäus 21:12, siehe auch den Artikel „Beweise Eifer für die wahre Anbetung“)
Wieviel Eifer haben wir für unseren Gott, sein Wort und sein Haus?
Ist es uns egal, wenn sein Name in den Schmutz gezogen wird, sich die Menschen nicht dafür interessieren, was unser Gott uns zu sagen hat – und wenn es in den Gemeinden, unserer Gemeinde, schlimmer zugeht, als draussen in der Welt?
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Hesekiel 9 – woher wissen wir, worum es bei dem geht, worüber die Gerechten „seufzen und stöhnen“?
Das hört sich jetzt sehr brutal an. Aber vor dem Gemetzel ging ja der Mann mit dem Schreibzeug durch die Stadt und kennzeichnete die Leute.
Wonach tat er das?
Alle, die sich von den gottlosen Verhältnissen abgestoßen fühlten – und das auch ganz offen sagten – bekamen das Kennzeichen und wurden verschont!
Alle anderen waren wohl ebenfalls Götzendiener, oder sie hatten nichts dagegen. Somit hatten auch die die Strafe verdient, die nichts dazu sagten.
Hart?
Das erinnert mich an das, was seinerzeit unter Hitler passiert ist. Nicht nur diejenigen, die aktiv daran teilhatten, waren schuldig. Immer wieder kommt der Vorwurf, dass so viele geschwiegen hatten. Dass sie davon wußten, sahen, wie ihre Nachbarn abgeholt und enteignet wurden – und nichts gesagt hatten.
Sie werden ebenfalls als schuldig angesehen, weil man der Meinung ist, dass Hitler nicht so weit hätte gehen können, wenn das Volk aufbegehrt hätte.
Jehova sieht dies wohl ebenso, denn hier werden auch diejenigen vernichtet, die nicht über diese schlimmen Zustände geseufzt und gestöhnt hatten.
Woher wissen wir, dass es sich dabei nicht um die Kritik daran gehandelt hatte, dass sie es selbst so schwer hatten? Denn heute seufzen und stöhnen eigentlich fast alle Menschen, weil es ihnen nicht so gut geht, wie sie es sich wünschen. Aber oftmals geht es ihnen dabei nur um sich selbst und ihre eigene Bequemlichkeit. Das erinnert mich an einen Psychologenkongress, den wir letztens auf bibeltv gesehen hatten:
Es wurde gesagt, dass jeder Mensch ein Unrechtsbewusstsein hat. Spätestens dann, wenn ihm selbst Unrecht zugefügt wird.
Aber das ist nicht das, was Gott von seinen Anbetern erwartet. Er will Selbsosigkeit. Er will, dass wir für einander da sind, was auch das Beispiel vom barmherzigen Samariter zeigt und das, was Jesus dazu sagte, wen wir zu unseren Festen einladen sollten (Lukas 10:25-37). Also konnte es das Kennzeichen nicht dafür geben, dass sie sich aufregten, dass sie selbst es so schlecht hatten 😉
Das, worüber sich diejenigen aufregen, die das Zeichen bekommen, hat nichts mit ihren eigenen egoistischen Wünschen oder Bedürfnissen zu tun. Es geht um Ungerechtigkeit und Gottlosigkeit an sich. Es ist ein Eifer für Gottes Pläne und Maßstäben.
Besonders schön wird dies in der Volxbibel gezeigt, wenn es dort in Vers 4 heißt:
Interessant, denn dies ist die einzige Übersetzung, die ich gefunden habe, die das so deutlich definiert. Warum eigentlich? Sie ist die, bei der ich das am allerletzten erwartet hätte!
Wo würden wir heute stehen, wenn der mit dem Schreibzeug heute das Kennzeichen anbringen soll? Würden wir es erhalten?
weitere Gedanken zu Hesekiel 9 finden wir hier
Hesekiel 10 – die Frage nach dem Grund der Wiederholung bleibt weiterhin offen
Warum wird das mit den vier lebenden Geschöpfen in diesem Kapitel immer wieder erwähnt?
Warum immer wieder die gleichen Details? Warum dreimal hintereinander die selbe Beschreibung – in ein und demselben Kapitel?
Hatten wir die Frage nicht bereits? Warum erinnere ich mich nicht an die Antwort?
Ah ja – weil ich keine Antwort gefunden hatte ;-(
Ich habe auf Bibelkommentare.de zwar zwei interessante Abhandlungen zu Hesekiel 10 gefunden – aber leider keine Antwort auf meine Frage.
Betrachtungen über den Propheten Hesekiel von D. Boom
Die Erziehung in der Schule Gottes – Hesekiel von James Butler Stoney und natürlich auch die
Ausführungen von J.D. Darby
weitere Gedanken zu Hesekiel 10 finden wir hier
Hesekiel 11 – „in ihr Herz geschrieben“ = „errettet“
Der Teil, wo ER davon spricht, dass er sein Wort in die Herzen der Menschen schreiben will, erinnert mich an das, worüber Thom und ich uns heute morgen unterhalten hatten:
Endlich habe ich das Lied gefunden, was mir Nachts immer so gefällt und von dem ich gestern im Hauskreis noch nicht sagen konnte, von wem es war und worum es ging. Weil leider schlafe ich zu der Zeit meist ein und tagsüber achte ich nie so sehr auf den Text. Es ist das Lied „Wieder neu“ von Chris Muehlan und es handelt in gewisser Form davon, dass wir als Christen wiedergeboren werden, eine völlig neue Schöpfung sind. Dies betrifft nicht nur die Gesalbten, denn jeder Christ sollte „seine alte Persönlichkeit ausziehen und die neue anziehen“. Wir haben ja auch in den vergangenen Jahren viel darüber nachgedacht.
Nun bin ja gerade dabei, die Mediathek auszubauen und dabei die Ansprachen noch mal zu hören und zu lesen und sie nicht nur Kategorien zuzuordnen, sondern auch Tabs zuzuweisen, damit man zum Bibellesen auch die passenden Ansprachen besser findet. Dabei bin ich in einer älteren Ansprache von Bayless Conley über einen Gedanken zum Thema „errettet“ gestoßen. Bisher hatte ich immer gedacht, wenn Christen davon reden, dass sie dann und dann errettet wurden, dass es um einen magischen Moment ging und dabei bleibt es dann. Ich kann mich daran erinnern, dass wir unter Brüdern oft über solche Menschen „gespottet“ hatten, weil sie (wie wir annahmen) meinen: „Einmal errettet – immer errettet“. Das konnte ja nicht sein.
Aber Bayless Conley erzählt in dieser – schon sehr alten – Ansprache, was mit dem Begriff eigentlich gemeint ist und mein Mann und ich schämen uns im Nachhinein über jeden spöttischen Gedanken oder Wort darüber!
Es geht bei dem Begriff darum, dass diejenigen, die „errettet wurden‘, eine persönliche Begegnung mit Gott hatten, die ihr ganzes Leben verändert hat. Im Prinzip sind sie „wiedergeboren“, haben eine völlig „neue Persönlichkeit“ angezogen, und sind so von der Liebe Jehovas erfüllt, dass sie sich gedrängt fühlen, ihrem Gott „ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern“ (wie er in der aktuellen Ansprache sagt).
Man muss ihnen nicht sagen, was sie tun sollen oder nicht tun dürfen – es reicht, dass sie in Gottes Wort davon lesen. In dem Moment, wo sie es lesen, können sie gar nicht anders: sie wollen es umsetzen. Er erzählt dabei eine Geschichte von einem Mann, der unverheiratet mit einer Frau zusammenlebt. Dann hat er – nach seiner Begegnung mit Gott und Jesus, dem Moment, wo er „errettet wurde“ – in der Bibel gelesen, dass dies nicht in Ordnung ist. Unverzüglich unternimmt er die nötigen Schritte und räumt seine Sachen in die Garage und zieht dort ein, bis sie verheiratet sind. Weil er sich nicht sicher ist, ob diese räumliche Trennung ausreichend ist (er hat auch keinen Sex mehr mit ihr), fragt er seinen Pastor, ob diese Entfernung weit genug sei, oder ob er besser in die Garage ziehen solle.
Wir mögen darüber schmunzeln, aber dieser Mann war wirklich errettet. Niemand mußte ihm sagen, dass er nicht weiter so mit der Frau leben konnte. Es reichte aus, dass er es in der Bibel las.
Weil er so sehr von Gott und seiner Liebe erfüllt war, wollte er unbedingt diesem Gott etwas zurück geben und ihm zeigen, wie sehr er IHN liebt und dass er so denken möchte, wie Gott. Jehova selbst fordert uns in seinem Wort ja auch dazu auf, „das zu lieben, was Gott liebt und zu hassen, was er hasst“ (Amos 5:15, Psalm 97:10, Römer 12:9)
Vor diesem Hintergrund macht auch das Sinn, was ich in dem Buch „Anker der Seele“ gelesen habe: eine Person, die eine solche Begegnung mit Gott hatte, die wird ihm niemals den Rücken kehren, wie es Judas Iskariot getan hatte. Dieser zählt wohl eher zu den Personen, von denen Bayless sagt, dass sie nicht errettet werden. Er erklärt auch, warum und was passieren muss, damit sie es sind.
Falls du das Ganze lesen willst, hier findest du die Ansprache: „Aufrecht leben“
Aber genau das ist es, wovon Hesekiel hier spricht, wenn Jehova sagt, er würde ihnen sein Gesetz „in ihr Herz legen“.
Alles andere ist nur eine Religion – aber nicht Liebe und Anbetung des wahren Gottes. Ganz egal, wie sich die Religionsorganisation nennt, der wir angehören und ganz egal, ob wir selbst glauben, dass diese die einzig wahre Religion ist und auch ganz egal, ob wir davon überzeugt sind, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden! (Sprüche 14:12, Matthäus 7:21).
weitere Gedanken zu Hesekiel 11 finden wir hier
Hesekiel 12 – 14
Hesekiel 12 – das Bibellesen bleibt immer wieder spannend, weil …
Na, jetzt wird es wohl auch der Dümmste vom Volk kapiert haben. Hier bleibt kein Platz für Mißverständnisse!
Aber dass er sich wie zum Auswandern vorbereiten sollte, war mir bisher nicht aufgefallen. Wie übersetzen denn das die NW, Luther und Hoffnung für alle?
Hm, die NW und die HfA sprechen vom Exil oder Flüchtlingsgepäck. Auch im Hesekiel-Buch wird es wohl so gestanden haben.
Aber wahrscheinlich ist es normal, dass man „kein Auge“ für die Details hat, wenn man sich nicht so auskennt. Wir hatten es ja bereits vor einiger Zeit damit verglichen, was ein Tourist von einem Aussichtsturm sieht und im Gegensatz dazu ein Einheimischer 😉
Das Ganze hat ja auch den Vorteil, dass das Bibellesen niemals langweilig wird und wir immer noch etwas Neues entdecken können.
Besonders gefreut hat uns vorgestern, dass sich Joshua nun uns beim Bibellesen angeschlossen hat. Er ist nun 8, hat seine erste eigene Bibel bekommen und sogar aktiv beim Hauskreis mitgemacht. Man konnte sehen, dass er sich auf die Verse – Jesus mit 12 Jahren im Tempel, Lukas – vorbereitet hatte. Sehr schön auch, was die Mama dazu erzählt hatte; er hatte die Eltern gefragt, wie alt man eigentlich sein muss, um die ganze Bibel durchzulesen 😉 hinterher zu Hause sagte Thom, dass wohl er „Schuld“ sei. Denn Joshua hatte immer dicke Bücher mit Hingabe gelesen und Thom sagte, wenn er davon alle durch hat, kann er ja mit der Bibel anfangen. Das Tolle ist, dass es von der Reihe, die er so verschlungen hatte, 6 Teile gibt und er erst das 4. ausgelesen hat. Wie begeisternd und ermunternd nicht nur für die Eltern, sondern auch für uns.
Also Jpshua: Herzlich Willkommen im Kreis der Bibelleser. Es wird aufregend und spannend für dich werden und ich verspreche dir, es wird auch noch bis ins hohe Alter spannend bleiben, auch dann, wenn du immer wieder von vorn anfängst! 🙂
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Hesekiel 13 – wer hat Schuld, die Frauen oder die, die auf sie hören?
Eine ernste Sache, die aber auf Gegenseitigkeit beruht:
Die Propheten und die Frauen, die Lügen reden, haben nur deshalb solchen Erfolg, weil die Zuhörer nicht die Wahrheit, sondern lieber Lügen hören wollen.
Sie sind mit denjenigen „Christen“ zu vergleichen, die sich Rat holen und so lange immer wieder andere fragen, bis sie die Antwort bekommen – ganz im Gegensatz zu denjenigen, die wirklich errettet sind 😉
Wie wir gesehen haben, haben diese keinen Glauben und sind keine wahren Christen – sondern sie gehören nur einer Religion an!
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Hesekiel 14 – die Sache mit David, Noah und Hiob
Wie wir sehen, ist jeder von uns für sein eigenes Tun verantwortlich. Es kommt nicht so sehr auf unseren Umgang an oder darauf, an welche Glaubensmänner wir uns hängen.
Es kommt auf jeden Einzelnen von uns selbst an, auf unsere Einstellung, unser Herz und darauf, wie wir Gottes Liebe erwidern.
Das mit Noah, David und Hiob zeigt aber auch, wie unsinnig es ist, sich in falscher Sicherheit zu wiegen, weil man glaubt, der wahren Religion und nicht Babylon der Großen anzugehören. Selbst dann nicht, wenn dies tatsächlich der Fall sein sollte! Wir müssen selbst „errettet sein“ und dies durch unsere Früchte „beweisen“. Selbst, wenn wir all die Dinge tun, von denen man uns gesagt hat, dass Gott sie erwartet, hilft uns dies nicht viel. Es kommt auf uns und unser Herz an – alles andere ist wertlos. Auch dann, wenn es vielleicht die richtigen Taten sein sollten.
Ist das nun hart und unfair von unserem Gott?
Ich finde es immer wieder unverschämt, wie das Volk hier in diesem Kapitel handelt: ich kann nicht auf der einen Seite mein eigenes Leben leben und tun und lassen, was ich will und von dem ich weiss, dass Jehova es hasst – und dann von ihm erwarten, dass ER ein Wort für mich hat oder mir hilft und mich segnet.
Das ist kein Widerspruch dazu, dass die Güte Gottes eine unverdiente ist. Lies dir bitte noch mal den entsprechenden Teil der Ansprache durch
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Hesekiel 15 – 18
Hesekiel 15 – die beiden Enden vom Weinstock
In seiner „Abhandlung über den Propheten Hesekiel“ sagt D. Boom auszugsweise folgendes:
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Hesekiel 16 – Sexsucht schon zu der damaligen Zeit – und das Heilmittel
Jeder, der diese Geschichte liest und sich in den Mann hinein versetzt, der das verlassene Baby aufnimmt und hochpäppelt und später sogar zur Frau nimmt, wird die Enttäuschung Jehovas verstehen, seinen Zorn und das Gericht. Das hat nichts mit ‚hart und unfair‘ zu tun!
Aber viel interessanter finde ich in dem Moment, dass sie „nicht satt wird“. Heute sind Sexsucht und Nymphomanie in aller Munde, man schämt sich nicht einmal mehr. Wichtige und berühmte Personen sind davon betroffen. Sie haben Sex mit allen möglichen Partnern und in den abenteuerlichsten Variationen – und werden dennoch nicht satt.
Hiervon spricht Jehova hier.
Und nun als Gegenstück den Satz, der mich bei Bayless Conley so beeindruckt hat und seither auf unserem Fenster steht:
Er hat vor seiner Zeit als Christ alles Mögliche versucht, um diese Leere zu füllen und weiss daher aus Erfahrung, dass nichts hilft. Kann es auch nicht, denn wir sind mit dem Bedürfnis nach einem engen Verhältnis zu Gott erschaffen und daher kann auch nur dies diese Leere füllen!
Die hier beschriebene „Frau“ verspürt auch erst dann diesen Hunger – die Leere – als sie sich vom Schöpfer abgewandt hat und ihr eigenes Ding durchziehen will. Aber alle Versuche sind erfolglos – weil das die Natur der Sache ist. Es kann nicht gelingen, da sie bei den Falschen nach Erfüllung sucht.
Wenn auch wir so eine Leere verspüren, dann sollten wir uns fragen, wie es mit unserem Verhältnis zu Gott steht. Brennt unsere erste Liebe noch – oder müßten wir sie neu anfachen?
Oder sind wir vielleicht gerade noch auf der Suche nach Gott? Sind wir gerade dabei, IHN kennen zu lernen?
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Hesekiel 17 – interessant, diese Prophezeiung hier zu lesen, wenn wir zuvor bereits die Erfüllung gelesen haben
Hier sehen wir, dass Hesekiel nach Könige geschrieben wurde. Denn dort hatten wir bereits von dem Exil erfahren und dass die Söhne der angesehenen Familien ins Exil geführt wurden (Jesaja 39:7). Später werden wir von 4 von ihnen lesen: Daniel und seine drei Freunde.
Der König, der den Bund mit Babylon gebrochen hatte und dafür ins Exil geführt werden sollte – wir haben von Zedekia gelesen.
(((Ach, es war Jojakim (2. Könige 24:15), er hatte den Bund gebrochen und wurde nach Babylon geführt und an seiner Stelle seinen Onkel Matthanja eingesetzt und dessen Namen in Zedekia geändert (2. Könige 24:17, Jeremia 37:1). Aber fast lag ich richtig
Jojakim verbringt den Rest seines Lebens in Babylon, auch wenn er nach gut 37 Jahren Vergünstigungen erhält, indem er aus dem Gefängnis kommt und in einem eigenen Haus lebt und sich frei bewegen darf.)))
Nanu?
Beim Lesen der Querverweise lese ich, dass mein erster Gedanke doch richtig war: der König, der den Bund brach, war doch Zedekia gewesen (2. Könige 24:20, 2. Chronika 36:13, Jeremia 52:3).
Mit Zedekia ging es nicht so gut aus wie mit Jojakim: er bekam keine Begnadigung, sondern wurde in Babylon geblendet und kam für den Rest seines Lebens in Haft. Doch nicht nur das: das Letzte, was seine Augen zu sehen bekamen, war die Hinschlachtung seiner Söhne (Jeremia 52:6-11). Was für ein Ende für einen stolzen König!
Hier in Hesekiel lesen wir es noch als Prophezeiung – bereits zuvor haben wir die Erfüllung in Könige, Chronika und Jesaja und Jeremia gelesen.
Mehr zu diesem König, der die Strafe für seinen Hochmut bekam und weil er seinen Eid gebrochen hat, den er vor Jehova abgelegt hatte, erfahren wir hier. Er nahm ihn nicht mehr so ernst, vielleicht weil er so viele andere Probleme hatte. Aber wo kamen die her? Worin war die Ursache?
Die Wurzel allen Übels ist die Abkehr von unserem Gott und dass wir oftmals meinen, wir wüßten es besser. Wir sagen zu unserem Gott: „ich kann alleine. Ich weiss selbst, was für mich gut ist. Ich will so leben, wie es mir passt!“ Genau damit fängt die erste Ehe an: Adam und Eva rebellieren gegen Gott. Eva will sich ihrem Mann nicht unterordnen, setzt sich darüber hinweg, was er ihr „von Gott ausgerichtet hat“ und stürzt dadurch die ganze Menschheit ins Unglück.
Auch Zedekia hört nicht auf Gott. Er zieht sein eigenes Ding durch und muss später dafür den Preis zahlen. Das mit Gefangenschaft und Exil geht ja noch – aber zusehen zu müssen, wie die eigenen Söhne hingeschlachtet werden und ab da in ewiger Dunkelheit zu leben. Wie schrecklich müssen diese letzten Bilder ihn gequält haben.
Aber wie betrifft das Ganze mich heute? Ich bin kein König, lebe nicht im Krieg und meine Umstände sind ganz anders.
Aber zwei Dinge betreffen uns alle: wir sollten die Hand der Freundschaft Jehovas nicht zurückweisen und uns auch dann unterordnen, wenn es uns gerade nicht so in den Kram passt. Wir hatten ja in den vergangenen Jahren bereits einiges dazu geschrieben, was unsere Interordnung als Frau und Gehorsam und Respekt als Kind anbetrifft.
Wir alle haben eine Wahl. Wir können uns selbst entscheiden, ob wir mit unserem Gott gehen wollen oder nicht. Das ist eine Sache zwischen uns und Jehova. Wir müssen ihm nicht dienen oder gehorchen. Wir können auch – wie Zedekia – tun, was uns gefällt.
Aber wenn wir seine Hand ausschlagen, dann schlagen wir damit auch seinen Segen und seine Hilfe aus. Sind wir uns dessen bewußt?
mehr zu Hesekiel 17 finden wir hier
Hesekiel 18 – „Auge um Auge“ und die christliche Entsprechung
Eigentlich passt dies sehr gut zu dem christlichen Gedanken – auch ohne dass Jesus zu der Zeit schon für die Sünden der Menschen gestorben ist!
Es kommt auf uns und unser Herz an. Ganz egal, was wir getan haben mögen: Gott reicht uns die Hand zur Umkehr. Wir müssen sie nur ergreifen.
Vielleicht können wir uns das vorstellen, als wenn wir in der tosenden See unterzugehen drohen. Alleine werden wir ertrinken. Wenn wir meinen, wir brauchen keine Hilfe, ist das unsere Sache. Aber Jehova sieht, in welcher Not wir sind und obwohl wir gesagt haben, wir wollen ihn nicht, kommt er uns mit einem Rettungsboot entgegen. Er reicht uns die Hand uns sagt: „Komm, ich helfe dir. Nimm nur meine Hand, dann ziehe ich dich heraus und du bist in Sicherheit!“ Aber wir müssen diese Hand ergreifen.
Wenn wir uns hier und jetzt für unseren Gott entscheiden, wenn wir hier und jetzt bereit zur Umkehr sind und dazu, künftig auf Gottes Wegen zu wandeln – dann vergibt er uns jede Schuld, ganz egal, was wir getan haben. Wir können dann alles hinter uns lassen und von vorn anfangen.
Jemand, der bereits mit Jehova im Rettungsboot unterwegs ist und sieht, wie großzügig Jehova hilft, mag mit einem Mal keine Lust mehr haben und springt freiwillig in die tosende See. Er wird ertrinken. Dass er vorher im Rettungsboot saß, wird ihm nun nicht von Nutzen sein, solange er Jehovas Hand ausschlägt.
Kommt uns daran irgendetwas unfair vor?
Ich finde es eher beeindruckend, dass sich der Schöpfer und Höchste Gott aufmacht, diejenigen aus dem Wasser zu ziehen, die sich nicht nur freiwillig in Gefahr begeben haben, sondern ihn auch noch verspotten.
Trotzdem fährt er ihnen mit dem Rettungsboot entgegen und ruft ihnen zu: „nimm meine Hand, ich bringe dich in Sicherheit!“ Und beugt sich ihnen entgegen.
Hätte ER das nötig? Wäre es nicht nur allzu gerecht, wenn „diese Idioten“ ertrinken? Sie hatten es doch nicht anders gewollt.
Aber ER liebt sie, liebt jeden Einzelnen von uns und gibt uns nicht auf.
Was für ein Gott!
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Hesekiel 19 – 21
Hesekiel 19 – wer ist der Löwe und der Weinstock?
Nachdem wir die letzten Kapitel gelesen haben, erklären sich die Veranschaulichungen hier von dem Löwen und dem Weinstock von selbst 😉
Das zeigt uns wieder, wie wichtig es ist, die Bibel im Zusammenhang zu lesen und nicht nur hier und da ein zwei Verse
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Hesekiel 20 – was bedeutet das „unter dem Stab hindurchgehen lassen“?
Wie viel Geduld ER doch immer wieder mit ihnen gehabt hatte!
Obwohl sie ihm immer wieder den Rücken kehrten und die „angedrohte“ Vernichtung verdient gehabt hätten – so kam er ihnen immer wieder in Barmherzigkeit entgegen.
Aber irgendwann ist Schluss. Alles hat seine Grenzen und selbst der geduldigste Gott verliert mal die Geduld….
Aber was bedeutet das „unter dem Stock hindurchgehen“ in Vers 37?
In der Hoffnung für Alle konmt etwas Licht hinein, wenn es dort heißt:
im Prinzip ähnlich, wie später bei Jesus in dem Gleichnis von den Schafen und Böcken, die der Herr am Ende der Tage voneinander stellt und gemäß ihren Taten belohnen wird 😉
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Hesekiel 21 – warum Jehova hier nicht wirklich grausam ist…
Wieder einmal „wird Jehova“ hier zu dem „grausamen Gott des Alten Testaments“. Aber ist er wirklich grausam?
Hier müssen wir die Vorgeschichte in Erinnerung behalten, daran denken, was wir die Kapitel zuvor gelesen hatten – wie er seinem Volk immer wieder die Chance gegeben hat.
Auch Assyrien, dem hier zum Schluß Grausames vorhergesagt wird – hat es verdient. Sie waren bekannt dafür, wie grausam sie mit denen umgingen, die sie besiegt hatten. Sie erhalten also nur das, was sie selbst als angebracht für diejenigen halten, die besiegt werden. Nun sind eben sie selbst die Besiegten!
Das erinnert mich immer an das, was unser Vater uns immer wieder ans Herz gelegt hatte – obwohl selbst nicht religiös:
Wir kennen dies heute als „die goldene Regel“ aus Matthäus 7:12.
Wenn wir genau hinsehen, gab es im mosaischen Gesetz eine ähnliche Regel: „Auge um Auge, Zahn um Zahn und Leben für Leben“ (3. Mose 24:20). Genau dies erhalten die Assyrer nun.
Aber mit dem Leben Jesu, das dieser dann für unsere Sünden gegeben hat, hat sich dieser Grundsatz bei Jehova geändert.
Nun steht es dem Menschen nicht mehr zu, selbst Rache zu üben. Wir sollen unsere Feinde lieben und das mit der Rache Jehova überlassen (Matthäus 5:44-45, siehe auch den Artikel „Fühle ich mich angegriffen?“, sowie Römer 12:19 und den Artikel „Vergeltet niemanden Böses mit Bösem“)
Als Christen wird uns ans Herz gelegt, selbst positive Schritte zu unternehmen und nicht Unrecht zu vergelten. Wenn wir unserem Gott vertrauen und all die schlimmen Dinge, die wir erleben, in seine Hand legen, werden wir Frieden haben.
Unserem Gott steht immer die Rache zu und das ist nur gerecht! Denn er ist derjenige, dem wir alle unser Leben verdanken und Rechenschaft ablegen müssen, was wir damit angestellt haben; und er kann uns ins Herz sehen und wird niemanden aufgrund von Missverständnissen oder Lügen und Falschanklagen verurteilen, oder weil er selbst sich in seinem Ego gekränkt fühlt. Denken wir dabei bitte immer an die Kapitel die wir hier kurz zuvor gelesen haben – wie viel Geduld er immer wieder mit seinem Volk hatte!
Unser Gott ist wirklich absolut gerecht und über jeden Zweifel erhaben und ich würde mir wirklich wünschen, dass dies jeder Mensch erfährt, der ihn aufgrund solcher Bibelstellen für hart, unfair und grausam hält.
Letztes Jahr war ich bei der Suche nach Aufnahmen vom BZK über einen Blog von einem jungen Mädel „gestolpert“, die als Kind von Zeugen Jehovas aufgewachsen ist, als Jugendliche ihre eigenen Wege geht und mit dem Gott, wie er ihr als Kind gelehrt wurde, nicht viel anfangen kann. Sie führte solche Bibelstellen an und auch das Bild aus dem Geschichtenbuch, wo in der Flut auch Frauen und kleine Kinder umkommen und schreibt, dass sie mit so einem ungerechten grausamen Gott nichts zu tun haben will.
Seither habe ich mich verstärkt bemüht, diese Stellen der Bibel im Kontext so zu zeigen, dass man erkennen kann, dass daraus in Wirklichkeit eine unglaubliche Liebe und Güte spricht!
Leider ist es oft so, dass so ein Bild von Gott die Herzen erhärtet – was ich in gewisser Form ja auch verstehen kann, dass so ein Gott erst mal enttäuscht. Traurigerweise wollen diese enttäuschten Menschen selten noch hören, wie es sich wirklich verhält, weil sich dieses Bild so eingeprägt hat.
Daher möchte ich dich – lieber Leser und liebe Leserin – bitten, mich anzuschreiben, wenn es dir so geht. Wenn du aus irgendeinem Grund ein so grausames Bild von Gott in deinem Kopf hast, vielleicht aufgrund von Geschichten, die du als Kind gehört hast oder Texten, die du in der Bibel gelesen hast. Bitte teile sie mir mit. Ich möchte dir helfen, unseren liebevollen Gott so zu sehen, wie er wirklich ist. Glaube nicht der Lüge von einem grausamen Gott!
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Hesekiel 22 – 24
Hesekiel 22 – auch wenn Priester, Fürsten und Propheten Blutschuld auf sich laden, haben wir eine Eigenverantwortung!
Die Priester haben eigentlich die Aufgabe, das Volk im Gesetz, im Wort und Willen Gottes zu unterweisen, aber sie kommen dieser Aufgabe nicht nach.
Die Fürsten haben den Auftrag, das Land zu schützen und dafür zu sorgen, dass es dem Volk und dem Land gut geht. Aber sie tun es nicht. Lieber bereichern sie sich selbst.
Die Propheten sind eigentlich von Jehova beauftragt, das Volk darauf aufmerksam zu machen, was falsch läuft. Aber sie sagen das Gegenteil von dem, was Jehova denkt und wiegen das Volk dadurch in falscher Sicherheit. Sie nehmen ihnen die Chance zu Reue und Umkehr.
Das Volk ist von seinen Priestern, Fürsten und Propheten in die Irre geführt und dadurch laufen sie falsch und dienen falschen Göttern und kränken Jehova.
Jehova wird sie richten und vernichten – aber die Blutschuld liegt auf den drei Gruppen. Er hat es in der Szene mit dem Mann und dem Tintenfass angekündigt.
Aber was nutzt ihnen das, wenn sie dennoch sterben müssen? Ist das nun hier nicht hart und ungerecht?
Aus diesem Kapitel lernen wir viel über „Eigenverantwortung“, wie es heute so schön heißt. Jeder von uns ist für sich selbst vor Jehova verantwortlich. Es geht nicht nur um das Einhalten von Gesetzen, sondern um unsere persönliche Beziehung zu Jehova – damals wie heute!
Wenn ich an einem Menschen und einer Beziehung mit ihm interessiert bin, frage ich nicht so sehr die anderen, sondern ich lerne die Person selbst kennen. Um die entstandene Beziehung lebendig und innig zu erhalten, muss ich mit dem Menschen selbst reden und nicht andere fragen, was sie denkt oder fühlt.
Wie wir an der Geschichte sehen, war das auch zu jeder Zeit möglich, denn es hat immer Einzelne gegeben, die sich ihre enge Freundschaft zu Jehova bewahrt hatten – weil sie daran interessiert waren und selbst die Initiative ergriffen haben. Denken wir dabei auch an David, der ja lange Zeit von seinem Volk und somit auch von Priestern und Tempel getrennt war. Dennoch war er „ein Mann nach dem Herzen Gottes“ (siehe auch die gleichnamige mehrteilige Ansprache von John Angelina und die neue aktuelle von Bayless Conley dazu).
Jeder vom Volk hätte das ebenso tun können, wenn es sie interessiert hätte. Sie können nun nicht die Verantwortung auf Priester, Fürsten und Propheten abschieben – auch dann nicht, wenn Jehova von denen Rechenschaft fordern wird.
Wir haben es in dieser Hinsicht leichter als jemals zuvor in der Geschichte. Damals hatte nicht jeder eine Abschrift von dem Gesetz. Aber heute kann jeder überall auf der Welt über das Internet kostenlos auf verschiedene Bibelübersetzungen in seiner Sprache zugreifen, ebenso wie auf verschiedene Nachschlagewerke. Viele nutzen diesen Service nicht – aber dafür können sie dann nicht Jehova die Schuld geben!
Wenn wir keine Zeit haben, täglich in der Bibel zu lesen – aber dafür mehrere Stunden in Chats, Foren oder bei facebook verbringen – können wir dann wirklich von uns behaupten, wir wären an unserem Schöpfer interessiert?
Heute stehen uns im Internet auch zahlreiche Bibeln als Hördatei kostenlos zum download zur Verfügung. Wir könnten die Zeit, die wir für den Arbeitsweg benötigen, zum Anhören benutzen, statt unsere hunderte von Mails zu checken. Es gibt so etwas wie Spam-Filter 😉
Es stehen im Internet eine große Auswahl und Anzahl von biblischen Ansprachen zur Verfügung. Wir könnten sie bei der Haus- oder Gartenarbeit anhören. Wissen wir, wo wir solche Ansprachen finden und nutzen wir sie? Oder sehen wir uns lieber beim Bügeln Talkshows im Fernsehen an?
Wo suchen wir Rat, wenn wir Beziehungsprobleme haben? Reden wir zum zigsten Mal mit irgendwelchen Freunden darüber, wie schlimm unser Partner ist? Suchen wir vielleicht Rat bei Psychologen oder in deren Bücher? Oder reden wir mit unserem Gott darüber und lesen einfach in seinem Wort und lassen es auf uns wirken? Wissen wir, wo wir passende ermunternde Ansprachen zu diesem Thema finden?
Sind wir uns dessen bewußt, dass uns alles beeinflusst, was wir lesen, uns ansehen oder anhören? Wie sieht es mit dem aus, was wir uns im Fernsehen anschauen? Seit über 10 Jahren gibt es nun bibelTV. Wissen wir davon? Wissen wir, wie wir den Sender empfangen können? Haben wir schon mal da reingeschaltet – oder sind uns die modernen Action- und Fantasy-Filme lieber? Die haben auf ihrer Seite übrigens auch eine sehr schöne und umfangreiche Mediathek 😉
Heute hat jeder die Möglichkeit, zu wissen, wie Gott denkt und fühlt – wenn es ihn interessiert. Dank google finden wir solche Informationen recht schnell.
Ist uns dies alles wichtig genug, um die Initiative zu ergreifen?
Oder wollen wir wirklich die Verantwortung auf unsere geistlichen Führer abwälzen, wenn wir vor unserem Schöpfer stehen und Rechenschaft ablegen müssen?
Ist Gott wirklich hart und unfair, wenn er diejenigen richtet, die nicht wirklich an ihm interessiert waren? Jetzt und hier lässt er sie gewähren, aber eines Tages werden auch sie vor seinem Richterstuhl stehen.
Wenn es ihnen jetzt egal ist, dann sollen sie nach ihrer Fasson glücklich werden – aber dann nicht jammern und klagen, „wenn ihnen die Rechnung präsentiert wird“. Diese Art von Freiheit ist niemals kostenlos!
Ich finde das wirklich mehr als fair
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Hesekiel 23 – ist es hinterhältig, sie erst noch gewähren zu lassen?
Tja, sie waren nicht nur zügellos, sondern scheinen auch mutwillig die Grenzen ausgereizt zu haben.
Vielleicht wollten sie einfach nur sehen, wie weit sie gehen könnten: „Irgendwann muss Jehova doch auf den Tisch hauen. Er wird sich das doch nicht gefallen lassen?“
Anstatt über sich selbst beschämt zu sein, trieben sie es noch bunter. Hinterher beschweren sie sich darüber, dass sie genau dafür bestraft werden.
Ist das unfair von Jehova? War das hinterhältig von IHM, dass er sie nicht sofort für ihr schlechtes Tun bestraft hat?
Warum konnten und wollten sie nicht sehen, dass er ihnen aus Liebe die Zeit zur Umkehr eingeräumt hatte? Dass er wollte, dass sie von selbst einsehen, dass ihr Verhalten nicht richtig ist – nicht, weil er sie sonst straft.
Und waren sie denn nicht dadurch gewarnt, dass sie die Gesetze kannten? Und hatte er ihnen nicht immer wieder seine Propheten geschickt?
Wie empfinden wir – die wir heute diesen Bericht lesen – den Gott, der ihnen so viel Zeit und Gelegenheit einräumt?
Ist er in unserem Empfinden hart und unfair – oder überaus geduldig, barmherzig und gerecht?
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Hesekiel 24 – wie mag Hesekiel damit umgegangen sein, dass seine Frau am nächsten Morgen sterben wird?
Mir tut der Prophet hier unglaublich leid: er erfährt im Voraus, dass seine geliebte Frau am nächsten Tag sterben wird und er nicht einmal trauern und um sie klagen „darf“.
Und warum das alles?
Um dem ungehorsamen, hartherzigen Volk – das ihn zudem noch verspottet und verfolgt – ein Sinnbild für das zu sein, was auf sie selbst zukommen wird. Ob wenigstens einige dafür Wertschätzung haben?
Wie sehr muss er seine Brüder und ganz besonders Jehova lieben, dass er all dies bereitwillig auf sich nimmt!
Ob er den letzten Tag und die letzte Nacht auf besondere Weise mit seiner Frau verbracht hatte? Vielleicht ihr all die Dinge noch gesagt, die er sonst nicht so wichtig genommen hat – wie, dass er sie liebt und ihre Arbeit für die Familie schätzt. Ob er sie die ganze Nacht im Arm gehalten hat, um noch die letzten Stunden auszukaufen?
Oder hat er ganz normal weiter gemacht, um sie nicht zu beunruhigen?
Vielleicht hat er ja die ganze Nacht bei Kerzenschein an ihrem Bett gesessen und die geliebte Frau beobachtet?
Das, was Jehova hier von ihm verlangt, übersteigt wirklich meine Vorstellungskraft. Es liest sich so schnell darüber – aber wie würden wir uns fühlen, wenn Jehova so etwas von uns verlangen würde?
Wir wissen, dass Abraham seinen eigenen Sohn opfern sollte, den einzigen, den er mit seiner geliebten Sarah hatte und auf den er noch fast 25 Jahre warten mußte, nachdem ihn Jehova ihm versprochen hatte. Abraham mußte den Sohn dann doch nicht opfern – aber er wäre trotz des ganzen Schmerzes dazu bereit gewesen. (Siehe dazu auch die Ansprachen von Bayless Conley: „Fußspuren des Glaubens“ und „Glaube, der zum Opfer bereit ist“)
Hesekiel hat es nicht so gut. Er wird seine geliebte Frau erst nach der Auferstehung wieder sehen.
Jedesmal, wenn ich solche Geschichten von solch treuen und Männern und Frauen in der Bibel lese, schwanke ich zwischen Bewunderung für diesen aufopferungsvollen Glauben und der Hoffnung, dass Jehova niemals von mir einfordern wird, mich zwischen IHM und meinem geliebten Mann zu entscheiden…
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Hesekiel 25 – 27
Hesekiel 25 – warum wir keine Schadenfreude empfinden sollten, auch wenn derjenige die Strafe „verdient“ hat
Hier werden wir immer wieder darauf hingewiesen, wie Jehova über Schadenfreude und Rache denkt – auch wenn es die betrifft, die uns geschadet haben und sich gegen IHN versündigt haben.
Auch wenn die Ammoniter und Thyrus die Strafe zu Recht verdient hatten, sollte sich das Volk nicht darüber freuen – sondern eher darüber betroffen sein, dass es so weit kommen musste. Auch die, die zusahen, wie Jehova sein Volk straft, sollten sich nicht darüber freuen. Denn Jehova hat selbst einige Kapitel zuvor gesagt, dass er „keinen Gefallen am Tod des Bösen“ hat. ER selbst bedauert das Gericht, dass er über sie bringen muss, er hätte es lieber gesehen, wenn sie umgekehrt wären.
Wenn wir uns darüber freuen würden, so nach dem Motto: „das geschieht ihnen recht“, so würden wir uns in gewisser Weise ja darüber freuen, dass Jehova nun strafen muss, auch wenn er es lieber nicht täte. Das wäre Jehova gegenüber kein schöner Zug von uns.
Ebenso sollten wir keinerlei Schadenfreude empfinden, wenn jemand, der uns vielleicht sogar geschadet hat, nun seine Vorrechte verliert oder ausgeschlossen wird! Wir sollten viel eher lernen, so zu denken und zu fühlen, wie unser Gott. Wir sollten tiefstes Bedauern empfinden, dass derjenige nicht zur Besinnung gekommen ist.
Außerdem hat uns Jesus gelehrt, wir sollten ‚für unsere Feinde beten‘. Dies würde uns von den Nationen unterscheiden, denn für die zu beten, die uns lieben und die uns Gutes tun, ist kein Kunststück. Das kann jeder, auch diejenigen, die nicht an Jehova und Jesus glauben.
Hier muss ich immer an Nenad und Lucy denken, unsere neuen Freunde und Geschwister im Herrn. Nenad hatte mich am Muttertag beeindruckt, als die Männer im Anschluss an die Predigt die Gelegenheit erhielten, für ihre Frauen und Mütter zu beten. Nenad hat viele Jahre um seine Frau gekämpft. Aber nach zwei Jahren, in denen er alles versucht hatte, hat sie nun doch die Scheidung eingereicht und damit die Familie – sie haben einen Sohn – zerstört. Dennoch hat er viele liebe gute Worte für diese Frau gefunden und Gott für die guten Seiten von ihr gedankt. Hier ist wirklich ein Nachfolger Jesu, der das umsetzt, was ihm sein Herr vorgelebt hat.
Ich muss ganz ehrlich bekennen, dass mir dieser Schritt immer noch viele Schwierigkeiten bereitet. Ich habe zwar denen, die mich sehr schwer gekränkt haben, verziehen und bin in der Lage, für diese zu beten. Inzwischen tue ich es sogar sehr gern. Aber für die Person, die uns über sehr viele Jahre ganz massiv Schaden zugefügt hat (bis hin zur Falschanklage und Rufmord) zu beten, fällt mir immer noch sehr schwer.
Hier bin ich sehr dankbar für das Modell unserer kleinen christlichen Hausgemeinde, wo sich die Frauen unter der Woche mit verschiedenen anderen Schwestern zu zweit treffen, um einander zu ermuntern, zu erbauen und zu helfen, im Glauben zu wachsen. Lucy ist nicht nur älter als ich, sondern auch geistig sehr reif und weise. Da wir bei den Treffen auch mit- und füreinander beten, hat sie damit begonnen, mit mir für eben diese Person zu beten. Am Anfang hat sich noch alles in mir dagegen gesträubt. Aber es wird leichter 😉
Wie gut es doch tut, „wenn Brüder in Einheit beieinander sind“ und sie das Zusammenkommen wirklich nutzen, „um einander anzureizen zu Liebe und guten Werken“ (Psalm 133:1, Hebräer 10:24-25). Es stimmt wirklich: ‚wo zwei oder drei in Jesu Namen beisammen sind, da wird er unter ihnen sein‘ (Matthäus 18:20). Es fühlt sich wirklich gut an, Teil einer solchen Gemeinschaft zu sein und auch selbst anderen helfen zu können, im Glauben zu wachsen.
Jeder, der ein eigenes enges Verhältnis zum Schöpfer hat, will gern so sein wie ER und lernen, so zu denken und fühlen wie er – denn dies geht unseren Taten ja voraus.
Ich finde es immer wieder interessant, dass der Gott des Alten Testaments und der Gott des Neuen Testaments der Selbe geblieben ist. Denn viele denke ja: der Alte ist hart und grausam, denn er lässt Kriege führen und der Neue ist nur sanft, denn Jesus hat Vergebung gepredigt. Aber wenn wir die Bibel als Ganzes lesen und dann beim Lesen darauf achten, fallen uns immer mehr Stellen ins Auge, die genau gleich sind – und nicht nur die, die mit dem Messias zu tun haben.
Wenn wir jetzt noch mal in diesem Kapitel zu den Versen zurück gehen, wo es um die Schadenfreude und die Rache geht, dann fällt uns ein passender Text aus dem Neuen Testament ein, den wir in den letzten Tagen bereits schon einmal intensiver betrachtet haben: „mein ist die Rache, ich will vergelten“ und „vergeltet niemanden Böses mit Bösem“ (Römer 12:14-19).
Wir lernen also aus diesem Kapitel, wie wichtig es ist, die richtige Einstellung denen gegenüber zu erlangen, die uns schaden und uns bedrücken.
Niemand hat gesagt, dass dies leicht sein würde. Wir haben ja bereits vorhin über Abraham und seinen Glauben nachgedacht, der zu Opfern bereit war. Jeder wahre Anbeter des Schöpfers sollte dies ebenfalls sein. Wenn es uns also schwer fällt, dann bitten wir unseren Gott um Hilfe dazu. Er wird uns damit nicht allein lassen (Jakobus 1:2-7 und die passende Ansprache dazu „Glaube, der Ausharren bewirkt“, 1. Johannes 5:14).
Wie wunderbar unser Gott doch für uns sorgt, wenn wir ihn lassen.
Hierzu passen auch einige interessante biblische Ansprachen:
„Die Schmerzen der Gefühle überwinden“, „Einen göttlichen Charakter entwickeln“ von Joyce Meyer und „Gottes Antwort auf unser menschliches Ringen“ von John Angelina
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Hesekiel 26 – dies erinnert mich an die Reaktion auf die Vernichtung von Babylon der Großen
Das mit der Wehklage ueber Thyrus erinnert mich an das, was wir in der Offenbarung über den Fall Babylon der Großen lesen, wo Könige der Erde und die Kaufleute über ihren Untergang klagen:
Wie war das noch mal im Hesekiel-Buch? Hatten die Brüder hier einen Zusammenhang hergestellt? Leider gibt es zu Hesekiel 26 keinen ergänzenden Stoff in dem Buch. Das Kaptiel davor befasst sich mit Hesekiel 24 und dann kommt eine Lücke bis Kapitel 33
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Hesekiel 27 – Reihenfolge in Hesekiel und Offenbarung die selbe – Zufall?
Wie in der Offenbarung auch – wir hatten es beim vorherigen Kapitel als Querverweis gelesen – beweinen zuerst die Könige den Untergang und dann die Kaufleute.
Zufall?
weitere Gedanken zu Hesekiel 27 finden wir hier
Hesekiel 28 – 30
Hesekiel 28 – die Anfänge des Widersachers Gottes – nur eine Sichtweise der Zeugen Jehovas?
Jedesmal, wenn ich diese Verse, die die Herrlichkeit des Königs von Thyrus beschreiben, lese – muss ich an den Anfang des Widersachers denken.
Haben eigentlich nur die Zeugen Jehovas „dieses Verständnis“ – oder haben auch andere Kommentatoren ähnliche Gedanken dazu geschrieben?
J.N. Darby greift einen ähnlichen Gedanken auf, aber er spannt den Bogen noch weiter und zeigt auf, wie es uns betrifft:
Darby reformierte seinen katholischen Glauben bereits vor 1832, was den Schluß nahe legt, dass seine Erkenntnisse nicht auf den Bibelstudien der Bibelforscher (heute Zeugen Jehovas) beruhen 😉
Wer mag, kann sich hier die Biografie von diesem gottesfürchtigen Mann durchlesen, der sein ganzes Leben in den Dienst für Gott gestellt hatte und alles unternahm, um allen Menschen die Bibel nicht nur zugänglich, sondern auch verständlich zu machen.
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Hesekiel 29 – hatte Hesekiel wirklich die ganze Zeit geschwiegen?
Wieviel Zeit ist nun dazwischen vergangen, dass Jehova Hesekiel sagte, er solle verstummen – und diesem „ich werde deinen Mund auftun“?
Hatte Hesekiel wirklich die ganze Zeit geschwiegen? Immerhin hatte er ja einige Botschaften gegen einige Nachbarnationen Israels erhalten, die er verkünden sollte…
weitere Gedanken zu Hesekiel 29 finden wir hier
Hesekiel 30 – wann wurde Ägypten derartig gedemütigt?
Unvorstellbar, dass so ein mächtiges Land wie Ägypten besiegt und seine Bewohner zerstreut werden sollten.
In den Kapiteln zuvor wurde dem Hesekiel gesagt, dass dies 40 Jahre anhalten sollte und dass Jehova dann das Geschick Ägyptens wieder wenden würde. Was sagen die Geschichtsberichte dazu?
weitere Gedanken zu Hesekiel 30 finden wir hier
Hesekiel 31 – 33
Hesekiel 31 – der „große starke Baum“ erinnnert an Psalm 1
Sorry, aber diese poetischen Verse über den Baum, der so wunderbar gewachsen ist und stark wurde – so stark, dass die Tiere des Feldes bei ihm Schatten und Zuflucht suchten, erinnert mich an den 1. Psalm!
Hier wird uns gesagt, dass wir geistig so wunderbar wachsen würden. Wann und Warum? Wenn wir regelmäßig in Gottes Wort lesen.
Nun wissen wir ja, dass diese poetischen Verse sich an den König von Ägypten richteten und auch erfüllten. Aber mir kam hier im Zusammenhang mit Psalm 1 noch ein anderer Gedanke:
Auch wir werden geistig reif werden, wachsen und Gelingen haben, wenn wir uns reichlich von den Wassern des Wortes Gottes ‚umspülen lassen‘ und es in uns aufsaugen, uns davon ernähren. Aber mit der falschen Herzenseinstellung könnten auch wir geneigt sein, uns über andere zu erheben und stolz zu werden.
Vielleicht bilden wir uns mit einem Mal etwas darauf ein, dass wir so viel aus der Bibel wissen, so viel verstanden haben. Wir fühlen uns vielleicht anderen überlegen und lassen diese das auch mit der Zeit spüren. Vielleicht denken wir dann abfällig über andere Christen, die noch am Anfang des Weges stehen und spielen uns ihnen gegenüber auf. Wir machen uns wichtig und meinen, dass jeder, der nicht das selbe Verständnis hat wie wir oder die Dinge nicht genauso sieht wie wir oder genau so auslebt wie wir – von Gott verworfen ist. Vielleicht bezeichnen wir solch „anders Denkende“ sogar als Babylon die Große?
Dies ist ganz bestimmt nicht in Jehovas Sinne!
Alle Erkenntnis, die wir durch unser Studium aus Gottes Wort erlangen, ist sicherlich nicht dazu gedacht, uns über andere zu erheben und diese „klein zu machen“. Im Gegenteil: wer gut und fest in Gottes Wort steht und größere Erkenntnis erlangt, sollte diese freigiebig mit anderen teilen und ihnen liebevoll helfen, ihrerseits ihr Verhältnis zum Schöpfer zu vertiefen. Denn es geht ja dabei nicht so sehr um das Wissen und Verstehen – sondern um das persönliche Verhältnis zu unserem Gott. Unseres und das der anderen.
Aber vielleicht kommt mir dies nun auch deshalb so in den Sinn, weil ich immer noch zutiefst von der Biografie von J.N. Darby beeindruckt bin, die ich gestern auf bibelkommentare.de gelesen habe 😉
Es geht nicht so sehr darum, unsere Erkenntnis und unser Wissen weiterzugeben – sondern andere mit unserer Liebe zu Gott und seinem Wort anzustecken!
Wissen ohne Liebe ist einfach nur kalt und hart. Vielleicht gewinnt man damit auch andere für seine Religion – aber nicht wirklich für den Schöpfer!
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Hesekiel 32 – Jehova ist nicht grausam, er lässt sie über viele Jahre hinweg warnen!
Dass diese Verse kein Beweis dafür sind, dass wir nach dem Tod in die Hölle kommen, wenn wir Schlechtes getan haben, hatten wir bereits im vergangenen Jahr erörtert.
Wenn wir dieses Kapitel so lesen, könnte wieder mal der Eindruck entstehen, dass unser Gott grausam ist. Denn solche Sätze wie „das Blut erfüllt die ganze Erde“ hört sich für mich wie aus einem Horrorfilm an. Aber wir müssen dabei das Ganze im Auge behalten und nicht nur diese wenigen Verse aus dem Zusammenhang gerissen.
Was mir diesmal ganz zu Anfang aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass Hesekiel scheinbar über die Jahre mit solchen Botschaften zu den Nationen gesandt wurde, ebenso wie zuvor zum König von Thyrus usw. Er wurde im zehnten Jahr, im elften und jetzt im zwölften zum König von Ägypten gesandt. Dieser wurde also wiederholt gewarnt.
Dann müssen wir uns in Erinnerung rufen, wie solche stolzen Herrscher über Jehova dachten. Denken wir nur an den Pharao, zu dem seinerzeit Mose gesandt wurde. Er sagte höhnisch: „wer ist Jehova? Ich kenne keinen Jehova!“. Mir fällt dazu auch Goliath ein oder Sanherib, der seinerzeit gegenüber Hiskia und dem Volk Jehova verhöhnte. Er sagte ganz klar, dass Jehova machtlos sei, auch nicht anders als die Götzen der umliegenden Völker, der gar nicht in der Lage sei, sein eigenes Volk zu schützen.
Der König von Thyrus und hier von Ägypten sind Herrscher mit eben dieser Ansicht, Mächtige, die den Schöpfer immer wieder verhöhnen. Wie seinerzeit der Pharao durch Mose, so wurden diese immer wieder durch Hesekiel gewarnt – über Jahre hinweg.
Hatte jemand von uns denn Mitleid mit dem Pharao, als dieser mit seinem Heer im Roten Meer vernichtet wurde, als sie Gottes Volk nachjagten?
Ebenso wenig ist es hart, unbarmherzig und grausam, was diesem Pharao hier dann passiert. Er hatte ebenso wie jeder von uns die Wahl…
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Hesekiel 33 – Jehova „hat keinen Gefallen am Tod des Bösen“
Hier sagt es Jehova also noch mal selbst: er hat „keinen Gefallen am Tod des Bösen“!
Er lässt all diese Urteile nicht verkündigen um zu zeigen, wie hart und grausam er sein kann, sondern um den Empfängern den Ernst der Lage aufzuzeigen. Er will sie warnen, ihnen die Gelegenheit zur Umkehr geben, damit er sich ihrer erbarmen kann. Was kann ER dafür, wenn sie nicht hören?
Vielleicht hinkt der Vergleich ja, aber was kann der Sprengmeister dafür, wenn jemand umkommt, weil er während der Sprengarbeiten in den gesperrten Bezirk gelaufen ist?
Überall ist abgesperrt und es stehen große deutliche Warnschilder. Dennoch klettert einer über die Absperrung auf das Feld, obwohl er das Warnsignal hört. Werden seine Angehörigen wirklich den Sprengmeister für hart und brutal halten und zur Rechenschaft ziehen wollen? Oder entsteht nicht eher der Eindruck, dass dies Selbstmord war?
Ich kann nicht erkennen, dass Jehova wirklich brutal, unfair und ungerecht ist. Im Gegenteil!
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Hesekiel 34 – 36
Hesekiel 34 – Jehova wird immer ein Auge auf die Hirten haben
„Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln“ (Psalm 23). Ein sehr wichtiger und tröstlicher Psalm, der seit Jahrtausenden die Herzen der Menschen bewegt.
Erst vor kurzem habe ich eine Broschüre mit dem selben Titel gelesen, die diesen Psalm aus allen Richtungen beleuchtet und mich tief beeindruckt hat. Ihr könnt sie hier kostenlos bestellen oder euch als pdf herunterladen 😉
Auch ein Kinderfilm, den wir vor kurzem auf bibelTV gesehen haben, handelt davon: „Das Geheimnis vom Wildenwald“. Es geht um ein ziemlich wildes und aufsässiges Mädchen, das sich von der Tante kaum bändigen lässt. Aber dann läuft sie im Trotz weg und begegnet zuerst im Wald einem buchstäblichen Schäfer und später einem Pastor. Beide erzählen ihr unabhängig voneinander die Geschichte von dem verlorenen Schaf und wie der Hirte alles stehen und liegen lässt, um dieses zur Herde zurück zu holen. Diese Geschichte sowie das nette Bild, das ihr der Pastor schenkt, beeindrucken sie so sehr, dass sich ihr ganzes Leben, ihre ganze Person und Einstellung ändern. Auf einmal kommt sie mit der Tante und anderen Menschen zurecht. Man erkennt sie kaum wieder. Bei allem, was sie tut, kommt ihr diese Geschichte in den Sinn und sie erzählt anderen davon. Ein wunderschöner Film!
Ein Hirte, dem so viel an seinen Schafen – ja, an jedem Einzelnen seiner Schafe liegt – das ist unser Gott, den einige als hart und unfair empfinden!
ER hat seine Schafe Hirten auf der Erde anvertraut, die sich um deren Wohl kümmern sollen. Leider tun sie dies aus den falschen Beweggründen. Aber vielleicht sind sie erst mit der Zeit so geworden?
Interessant finde ich, dass ER ihnen die Schafe wieder weg nimmt, wenn sie diese nicht richtig hegen und pflegen – und sie anderen gibt.
Aber damit ist die Angelegenheit noch nicht für unseren Gott erledigt. Auch wenn „das Gericht bereits beim Haus des Herrn begonnen hatte“ und er seine Schafe untreuen Hirten abgenommen und anderen gegeben hat, die sich besser darum kümmern – so beobachtet er die Situation auch weiterhin.
Jehova weiss, wie schwach und unvollkommen wir Menschen sind und dass wir leider nur allzu oft dazu neigen, unseren eigenen Vorteil zu suchen. Und so ist er jederzeit bereit, auch dem neuen irdischen Hirten seine Schafe wieder wegzunehmen und sie einem anderen anzuvertrauen. Zu wichtig ist es IHM, dass es seinen Schafen – also uns – gut geht.
Denn die Schafe sind dem Hirten nur anvertraut. Aber gehören tun sie Jehova und seinem Sohn und er allein ist unser wahrer Hirte. Ihm allein sollten wir folgen!
Wenn also menschliche Führer und Hirten dies außer Acht lassen, dann wird Jehova sie daran erinnern und auch bei Bedarf eingreifen und wieder einen anderen menschlichen Hirten damit betrauen!
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Hesekiel 35 – können wir das Echo vertragen?
Viel zu lange hatte Jehova ihre Lästerungen gegen IHN geduldet. Nun ist Schluß!
Sie haben es sich selbst zuzuschreiben, denn sie haben den Schöpfer vom ganzen Universum verspottet und sein Volk angegriffen.
„Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus“. Nun erhalten sie nur das Echo.
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Hesekiel 36 – sie sollen ausgerechnet im Exil geistig wachsen
Ein interessanter Aspekt, der mir bisher beim Lesen immer untergegangen ist:
Jehova schickt sie für ihre schlechten Taten ins Exil und erwartet von ihnen, dass sie dort – unter den erschwerten Bedingungen – Frucht hervorbringen, ihren Weinstock austreiben lassen. Dann wird er sich ihrer erbarmen…
Wie mag dies bei ihnen angekommen sein?
Unter normalen, guten Bedingungen verhalten sie sich nicht so, dass Jehova seine Freude an ihnen hat. Warum sollten sie es dann tun, wenn er sie straft? Wo ist da der Anreiz?
Vielleicht werden sie dort im Exil einfach erkennen, was sie Gutes an Jehova und der wahrten Anbetung hatten. So, wie der verlorene Sohn in dem Gleichnis Jesu, der erst in der Fremde, als es ihm schlecht geht und er Hunger leidet, erkennt, was er da aufgegeben hat. Da erst erkennt er, wie liebevoll, gütig und barmherzig der Vater doch mit ihm war.
Auch wir heute erkennen leider oftmals erst dann den Wert einer Sache, wenn wir sie verloren haben.
Aber Jehova sagt noch mehr: sie sollen unter den schwierigen Bedingungen neue Zweige austreiben, da sie erneuert worden sind.
Wir können dies mit dem vergleichen, was Jesus die Wiedergeburt nannte: sie werden von Grund auf erneuert, ihr ganzes Sein, ihr ganzes Leben ändert sich. Sie müssen nicht mehr ständig erinnert oder belehrt werden, denn sie sind von Gottes Geist erfüllt. In der heutigen Ansprache „Unsicherheit – nein Danke!“, dem zweiten Teil, sagt Joyce Meyer, dass Jehova nur das von uns verlangt, was er uns zuvor gegeben hat:
Er hat sie mit seiner Liebe und Barmherzigkeit so erfüllt, dass sie dies nun weitergeben. An andere, aber auch an Jehova. Sie sind so erfüllt von dem Guten, dass sie nicht mehr an dem alten elenden Leben interessiert sind. Sie wollen nur noch diese Liebe zurück geben und nun von sich heraus das richtige tun. Dies ist die richtige Motivation.
In seiner Ansprache „Aufrecht leben“ erklärt Bayless Conley, was es bedeutet „wiedergeboren zu werden“. Wir sind gestorben hinsichtlich unseres alten Lebens und zu einem neuen Leben „auferstanden“, „neu geboren“. Der Geist Gottes erfüllt uns und so fühlen wir uns aus uns selbst, aus dem Glück der Liebe Jehovas heraus, gedrängt, ein Leben zu führen, das ihm Freude bereitet.
Dies war natürlich prophetisch gemeint, für die Zeit des Neuen Bundes, unter dem wir heute als Christen stehen. Aber sicherlich hat es einige gegeben, die diese Entwicklung bereits im Exil erlebten.
Wie sieht es damit bei uns persönlich aus? Wir sind ja alle Christen – denn aus diesem Grund liest du ja hier mit – wie weit sind wir von dem Geist Gottes erfüllt?
Haben wir einen echten Wandel erlebt? Sind wir wirklich hinsichtlich unseres alten Lebens gestorben? Können andere dies erkennen, die uns bereits vorher gekannt haben und heute sehen?
Dazu hatten wir heute auch einen interessanten Gedanken in einer Ansprache aus der Reihe „Mind the Gap“ (Willow Creak Jugendkongress 2011, läuft zur Zeit auf bibelTV): der Redner fragte, ob wir Zeugnis geben.
Als Zeugen Jehovas verstehen wir darunter vieles – aber selten das, was dieser Redner hier sagte: „Geben wir anderen ein Zeugnis davon, was Jesus in unserem Leben bewirkt hat?“
Eine interessante Frage. Es geht nicht so sehr um die Erkenntnis oder das Verständnis aus der Bibel – denn dies kann auch rein intellektuell sein – es geht um die Macht des Wortes Gottes und der Botschaft, dass Jesus für uns ganz persönlich gestorben ist.
Sicherlich geben wir in unserem Hauskreis auch die Erkenntnis und das Verständnis weiter – nicht nur durch die Ansprachen oder bei den kleineren Bibelkreisen. Sondern auch an andere, die nicht mit uns verbunden sind. So läuft seit der letzten Besuchswoche und der Aktion „Religion is a lie“ (Religion ist eine Lüge) das Angebot, durch ein persönliches Studium die 7 Wunder des Johannes zu betrachten, damit die Betreffenden erkennen, dass Jesus wirklich Gottes Sohn ist. Einige solche Studien laufen bereits 😉
Aber die Brüder sprechen die Leute nicht mit Lehren an, sondern erzählen zuerst einmal, wie Jesus ihr Leben verändert hat. Das ist Thom das erste Mal aufgefallen, als er Anfang August mit Gene hier im Park die Leute angesprochen hat. Er war von der Art und Weise fasziniert. Thom hat viel Erfahrung im Ansprechen der Leute auf Gott und die Bibel, denn er war jahrelang als Zeuge Jehovas allgemeiner Pionier und hat natürlich auch die Pionierdienstschule besucht. Diese Art und Weise von Gene war ihm völlig neu!
Aber Fakt ist, dass gerade diese Zeugnisse von persönlicher Erfahrungen die Herzen ansprechen. Joyce Meyer sagte mal in einer Ansprache: „etwas, was so machtvoll ist, dass es das ganze Leben einer Person so gravierend verändert – das muss einfach wahr sein“.
Aber am interessantesten ist dabei immer noch für mich, dass Jehova das Wachstum besonders unter diesen erschwerten Bedingungen – das Volk ist in Babylon im Exil – erwartet.
Nicht aufgeben – sondern aktiv werden.
Das erinnert mich auch an die Redewendung: „wem das Wasser bis zum Hals steht – der sollte den Kopf nicht hängen lassen“ 😉
Denken wir auch an den Vergleich mit der Muschel: sie bildet die Perle nur, wenn ihr ein Fremdkörper Schmerzen verursacht. Dann bildet sie um diesen Störenfried herum eine Perlmuttschicht, die dann nachher die Perle bildet.
Also lassen wir nicht den Kopf hängen und versinken wir nicht in Selbstmitleid – sondern machen wir das Beste aus der Situation. Schärfen wir unseren Blick für das Gute. Sehen wir die Liebe und Güte unseres Gottes und lassen wir uns ganz davon erfüllen. Dann werden auch wir sprossen und unser Gott wird uns durchwässern und wachsen lassen.
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Hesekiel 37 – 39
Hesekiel 37 – die Zeit des „geteilt Seins“ ist vorbei, auch heute?
Was für eine schöne Veranschaulichung!
Die Zeit des geteilten Volkes wird vorbei sein und sie werden wieder ein Volk sein, indem sie alle dem gleichen Hirten folgen und alle in dem gleichen Bund aufgenommen sind.
Dies zeigt wieder, wie unsinnig es eigentlich ist, dass sich die ganzen christlichen Absplitterungen uneins sind: Jesus ist für uns alle gestorben. ER ist unser Hirte und ihm wollen wir nachfolgen.
Aber die Idee der verschiedenen Gruppierungen, die jeweils einzelnen menschlichen Führern folgen, ist ja auch schon Jahrtausende alt. Bereits Paulus hat die Brüder gerügt, weil einige sagten, sie gehörten zu Apollos, andere zu Paulus usw. (1. Korinther 3:1-11).
Über diese Streitigkeiten verlieren wir nur das Große Ganze aus den Augen: Jesus Christus ist für uns und unsere Sünden gestorben und hat damit den Weg zu Gott wieder frei gemacht. Durch sein Opfer können wir wieder versöhnt werden mit Gott und eine enge Beziehung mit IHM haben. Das ist es, worauf es ankommt!
Dabei ist es völlig egal, wer uns geholfen hat, diese wunderbare Botschaft zu verstehen. Es geht nicht um diese einzelnen Menschen oder Gruppierungen. Sie sind „nur“ Gottes Mitarbeiter, die dieser benutzt, um uns zu zeigen, dass der Weg zu ihm wieder frei ist.
Wir sind auch nicht diesen Menschen oder Gruppierungen verpflichtet – sondern Gott. Es geht nicht um die Mitgliedschaft in einer Kirche oder Organisation – es geht um unser Verhältnis zu Jehova – dass ER uns als seine Kinder angenommen hat.
Zwar sind wir denen dankbar, die uns diesen Weg gezeigt haben – aber diese sind nicht das Ziel, sondern lediglich die Hinweisschilder, die Wegweiser
Einst waren Israel und Juda getrennt und jedes Volk versuchte für sich und auf seine Weise, Jehova anzubeten. Aber ER ist es, der sie nun wieder vereint und auf den richtigen Weg bringt.
Hesekiel ist wohl der Wegweiser, aber er wird sich selbst wohl kaum so wichtig genommen haben.
Er war sich sehr wohl seiner Rolle und Stellung bewußt. Vielleicht war er auch in gewisser Form ein wenig stolz darauf, dass er von Jehova in dieser Form benutzt wurde. Aber auch andere Propheten wurden zeitgleich benutzt, wie Daniel, Jesaja und Jeremia. Sicherlich hat es zwischen diesen treuen Männern keinen Konkurrenzgeist gegeben.
Ihnen ging es lediglich darum, den Menschen zu helfen, mit Gott versöhnt zu werden und – wie wir es heute tun – einander anzureizen zur Liebe und zu vortrefflichen Werken (Hebräer 10:23-25).
Ebenso sollten wir heute uns und die religiöse Gruppierung sehen, der wir vielleicht angehören. Sie hat uns auf den Weg gebracht und heute helfen wir vielleicht anderen. Aber weder wir noch unsere Gruppierung ist das Ziel. Wir alle haben ein gemeinsames:
Versöhnung mit Gott durch das Opfer Jesu!
In dieser Hinsicht sind auch heute schon alle aufrichtigen Christen vereint, egal unter welcher Mutterorganisation sie stehen. Und genau dies ist das, was sich Jehova für uns wünscht.
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Hesekiel 38 – Gog von Magog greift heute Gottes Volk an – nur eine Lehre der ZJ?
Ja, dieser Widersacher wird sich in Gottes Volk einschleichen, um Unfrieden und Mißtrauen zu säen.
Aber ist dies nur eine Lehre der Zeugen Jehovas? So deutlich wird das hier ja gar nicht gesagt…
J.N. Darby sieht keinen Zusammenhang zur heutigen Zeit. Er macht ganz deutlich, dass es sich hier wirklich nur um die Geschichte Israels handelt, zu der Zeit, als sie aus dem Exil kommen.
A. Küpfer ist der Ansicht, dass sich dies in der Neuzeit wiederholen könnte – allerdings erst nach Harmagedon,
Wieso denken ZJ dann, dass sich dies in unseren Tagen erfüllen würde, kurz bevor Jehova reinen Tisch macht? Hier nochmal, was das Hesekiel-Buch dazu sagt:
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Hesekiel 39 – es bleibt spannend
wieder dieser Gog vom Land Magog – was hat es wohl wirklich mit ihm auf sich?
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Hesekiel 40 – 42
Hesekiel 40 – hätte der „neue Tempel“ wirklich nicht auf den Tempelberg gepasst?
Wir wissen aus unseren Publikationen, dass die Masse dieses Tempels viel zu groß sind, um auf den Tempelberg zu passen. Daher gingen die Brüder bisher immer davon aus, dass es sich hier um den geistigen Tempel handelt.
In den vergangenen Jahren hat sich das Verständnis immer wieder geändert, besonders auch was „die Generation“ und „1914“ angeht und nun auch „den treuen und verständigen Skalven“. Wird es auch hier eine Änderung geben?
Dieser Gedanke beschäftigt uns schon eine Weile. Beim Lesen von Kapitel 38 hatte ich mich gefragt, wie man eigentlich auf die Erklärung zu Gog von Magog kommt, dass es nicht ein buchstäblicher König ist, sondern mit uns heute zu tun hat, die wir in der Zeit des Endes leben. Besonders, weil die anderen Kommentatoren zwar auch von Satan ausgehen, aber ihrerseits vermuten, dass dieser Angriff erst nach Harmagedon stattfindet.
Thom sagt, es hat damit zu tun, dass es zur Zeit der Erstellung der Schriften noch kein buchstäbliches Land Israel gab und man daher angenommen hatte, es ginge um ein geistiges. Die Kommentare waren meist vom Anfang 1800 und auch das Buch der Gesellschaft, das ich im Übrigen immer noch sehr schätze und liebe, ist von 1972. Da keiner der Kommentatoren von Gott inspiriert war und ist, können dies alles nur Vermutungen sein – wie ja auch die Änderungen der letzten Jahre im Verständnis zeigen.
Da sich nun doch in den vergangenen Jahren das buchstäbliche Israel wieder in seinem Land sammelt, könnte dies also auch das buchstäbliche Volk betreffen. Wenn dem so ist, könnte dies nicht auch bei dem Tempel der Fall sein?
Wir wissen, dass viele wichtige Prophezeiungen und Andeutungen der Bibel oftmals mehrere Erfüllungen haben. So könnte es ja auch durchaus sein, dass dies hier mit dem Tempel sich zweifach erfüllt:
Vielleicht sind die Masse zum einen so groß, um anzuzeigen, dass es noch eine geistige Erfüllung geben muss – wir lesen ja auch in der Offenbarung vom „himmlischen“ Jerusalem. Zum anderen könnte der Tempel ja auch noch mal buchstäblich aufgebaut werden – aber nicht alles auf einem Plateau, sondern auf und um den Berg herum?
Oder wäre dies total unmöglich?
Ich finde es jedenfalls ganz besonders in den letzten Monaten eine Herausforderung, ganz klar zu differenzieren, was ganz klar so in der Bibel steht und was wir „nur“ aus unseren Publikationen kennen.
Bestes Beispiel ist für uns der Text aus Römer 8: „nichts kann uns von Gottes Liebe trennen“. Für Thom und mich folgte in Gedanken immer ganz selbstverständlich: „nur wir selbst“. Als John dann mal in einer Ansprache sagte, es sei eine Lüge, dass wir uns selbst von Gottes Liebe trennen könnten und ich den Gedanken auch danach in dem Buch „Anker der Seele“ gelesen hatte, war ich entsetzt. Wie können die so etwas sagen, wo es doch ganz deutlich in der Bibel steht?
Beim Nachforschen verschiedener Übersetzungen habe ich den Zusatz nicht gefunden – nicht einmal in meiner eigenen Bibel, der NW-Übersetzung. Es war ein Nachsatz, den jeder Redner auf der Bühne gebraucht hatte und der in den Publikationen immer folgte. Und so hatte es sich bei uns so eingeprägt, als ob es in der Bibel stünde.
Dies finde ich sehr gefaehrlich – denn unser Lehrbuch sollte die Bibel sein, denn sie allein ist Gottes Wort. Nur das, was in ihr selbst steht, ist wirklich von Gott. Alles andere ist nur Nebensache!
Das bedeutet nicht, dass ich diese Gedanken und Kommentare nicht immer wieder gerne lese, auch die älteren Publikationen, die sich intensiv damit auseinander setzen, lese ich auch heute noch immer wieder gerne, so wie das Hesekiel-Buch, das heute nicht mehr verlegt wird. Aber in erster Linie muss ich Gottes Wort genau kennen, gut damit vertraut sein.
Wie gesagt: ich bin gespannt auf die Erfüllung 🙂
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Hesekiel 41 – wo sind hier eigentlich die Abweichungen zum buchstäblichen Tempel?
Nun habe ich mich nie so intensiv mit dem Tempel Salomos auseinander gesetzt, auch wenn wir in Könige und Chronika davon gelesen haben. Weiss jemand, wo und wie dieser mit dem hier beschriebenen übereinstimmt und wo die Abweichungen sind?
Was sagen denn die Kommentatoren zu diesem „neuen Tempel“? Unter Bibelkommentare.de habe ich nichts wirkliches gefunden. Auch Darby geht nicht darauf ein.
Interessant, dass im Hesekiel-Buch scheinbar von einem buchstäblichen Tempel die Rede ist. Zwar wird darauf hingewiesen, dass er nicht von Menschen erbaut wurde, sondern durch die Hand Gottes, aber er stellte auch eine Gewähr für diejenigen dar, die aus dem Exil zurück kehrten und die wahre Anbetung wieder herstellten (hier im Buch besonders die Absätze 8-10).
Hier wird nicht erwähnt, dass die Ausmaße für den Berg zu groß seien. Ab wann schreiben die Brüder denn dann davon? Im Einsichtenbuch wird es ganz klar gesagt, dass es sich hier weder um einen Tempel handelt, „der jemals auf dem Berg Moria erbaut wurde, noch würde er dorthin passen“.
Weiter finden wir unter der Überschrift „Hesekiels Tempelvision“ noch einige weitere Gedanken – ihr könnt sie hier nachlesen 😉
weitere Gedanken zu Hesekiel 41 finden wir hier
Hesekiel 42 – meinte Jeseus diese „Kammern“?
Wenn es sich hier tatsächlich nur um einen geistigen Tempel handelt, warum wird dann so viel Wert auf die Kammern für die Priester gelegt?
Redete Jesus vielleicht gerade von diesen Kammern, als er zu seinen Jüngern sagt: „im Hause meines Vaters gibt es viele Kammern…“? (Johannes 13:36; 14:2-3; Lukas 16:9)
Immerhin würden seine Jünger nach ihrem Tod und der geistigen Auferstehung ja mit ihm als Priester und Könige im Himmel regieren. Somit würde ihnen ja eine Kammer der Priester zustehen
weitere Gedanken zu Hesekiel 42 finden wir hier
Hesekiel 43 – 45
Hesekiel 43 – welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Abbild des Tempels und der Scham des Volkes?
Warum denkt Jehova, das Volk würde sich für seine Taten schämen, wenn es die Beschreibung von dem neuen Tempel erhält?
Was genau sollte diese Einsicht und die Gefühle der Scham bewirken und in ihnen auslösen?
Weil der Tempel das Haus Gottes und somit heilig war? Sollte die Erinnerung, dass ER sein Haus zerstören lassen musste, weil sie so ungehorsam und rebellisch waren, diese Scham hervorrufen?
weitere Gedanken zu Hesekiel 43 finden wir hier
Hesekiel 44 – der Anteil der Priester ist bei Jehova!
„Jehova ist mein Anteil“ – hatten wir nicht erst im vergangenen Jahr zwei Studienartikel dazu, was dies bedeutete und wie es uns heute betrifft?
Au weia, das ist schon wieder eine ganze Weile her: WT vom 15.09.2011 – studiert im Oktober des selben Jahres 🙂
Jehova ist mein Anteil und
Erlaubst du Jehova, dein Anteil zu sein?
Vielleicht ist es ja mal ganz interessant, sich noch einmal den zweiten Artikel durchzulesen, um uns ins Gedächtnis zu rufen, wie wir Jehova heute „erlauben“, unser Anteil zu sein und wie wir es auch verwehren könnten
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Hesekiel 45 – die Art und Weise, wie Jehova das Land einteilt und warum ausgerechnet in der Reihenfolge
Der Vers 12 verursacht bei mir eniges an Verwirrung:
soll das bedeuten:
20 Schekel
+ 25 Schekel
+ 15 Schekel
= 60 Schekel sind 1 Mine?
Wie übersetzen andere diesen Vers?
In der Hoffnung für Alle heißt es hier:
Warum wird es in der Schlachter und in der NW-Übersetzung so kompliziert formuliert?
Interessant auch, wie Jehova das Land eingeteilt haben will. ER weiss, dass wir Menschen zu Egoismus und Materialismus neigen. Darum schiebt er von Vornherein einen Riegel vor und legt erst einmal fest, was die Priester zu erhalten haben und die Allgemeinheit.
Warum?
Die Priester sind darauf angewiesen, dass das Volk mit ihnen teilt. Wenn das Volk die wahre Anbetung nicht mehr ernst nimmt und daher nicht mehr opfern geht, fehlt dem Priester sein Anteil und er könnte Hunger leiden.
Jehova hatte schon immer für die Armen und Schwachen in seinem Volk gesorgt, denken wir auch an das Gesetz mit der Nachlese. Hier sorgt er wieder einmal für diejenigen vor, die sich selbst nicht wehren können. Die Priester und die Allgemeinheit sind versorgt. Nun kommen die Fürsten dran.
Hier erübrigt sich dann meine Frage vom Vorjahr, wer denn die Könige sein sollten – wenn doch bis zu Jesus hin keiner mehr den Thron Davids besteigen sollte. Auch wenn es keinen israelitischen König mehr gibt, der das Volk allein regiert, so werden von den Besatzern doch immer wieder Verwalter oder Vasallenkönige eingesetzt. Dies sind die Fürsten, die hier erwähnt werden.
Jehova weiss, dass die Fürsten weniger dazu neigen, das Volk zu bedrücken, wenn es ihnen selbst gut geht. Daher wird für sie ein guter Anteil bestimmt. So werden sie dem Volk eher günstig gesinnt sein und es gut behandeln. Sie haben es nicht nötig, aus ihm Geld und Güter herauszupressen.
Nun, wo dies alles geklärt ist, kommt das Volk an die Reihe. Wir wissen aus dem Bericht in Mose, dass das Land nach Stämmen und Vater-Häusern aufgeteilt wird, so dass jeder genug Land für sich erhält. Auch die Regelung mit dem Rückkauf und dem Erlassjahr sorgen dafür, dass niemand auf Dauer verarmt – wenn sie sich an die Anweisungen ihres Gottes halten.
Wir sehen, dass unser Schöpfer ein sehr liebevoller und fürsorglicher Gott ist 🙂
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Hesekiel 46 – 48
Hesekiel 46 – die Sache mit dem Tor und der unterschiedlichen Handhabung
Die Sache mit dem Tor, wer wann und wo rein und raus gehen soll, scheint mir interessant:
Der König soll am Sabbat und Neumond von Außen an ein bestimmtes Tor kommen und sein Opfer dem Priester reinreichen. Er selbst bleibt draußen stehen und geht hinterher wieder denselben Weg zurück.
Ein bestimmtes Tor, ganz allein für den König – dies erscheint mir als Privileg.
Dann aber kommt das Volk an den anderen Tagen und sie sollen nicht draußen stehen bleiben, sondern durch das eine Tor rein kommen und durch das, was gegenüber liegt, wieder raus gehen. Wieso dürfen sie rein, der König aber nicht?
Doch zu diesen Anlässen soll kein Unterschied zwischen König und Volk gemacht werden. Er wird genauso geachtet und behandelt wie die anderen. Es unterscheidet sich nur die Menge der Opfer. Jetzt und hier sind alle gleich – warum? Weil es Alltag ist?
Bei den freiwilligen Opfern wiederum wird wieder ein Unterschied gemacht. Der König bringt sie wieder nur von Außen an das Tor und reicht sie dem Priester rein. Warum?
Geht es hier darum, dass die freiwilligen Opfer das sind, was heute eine private Spende von uns darstellt? Geht es um das Prinzip, das Jesus anspricht, als er die Pharisäer rügt, dass sie aus ihrer Spendenfreudigkeit eine Show machen, es nicht um eine Sache zwischen ihnen und Jehova geht, sondern sie gesehen und anerkannt werden wollen dafür?
Geht es darum, dass die freiwilligen Opfer eine Sache nur zwischen dem König und Jehova sind? Dass sie das Volk nichts angehen und dass die Motivation dafür eine andere sein muss? Dass es hier um Liebe und Dankbarkeit – und nicht um die Erfüllung eines Gesetzes geht?
Aber wenn dem so wäre, bleibt immer noch die Frage, warum er einmal den gleichen Weg zurück gehen muss und warum es an anderen Tagen so wichtig ist, nicht auf dem gleichen Weg hinauszugehen, den man hinein gekommen ist? Hat das vielleicht damit zu tun, dass es ansonsten zu einem Stau käme und es nicht zügig mit dem Opfer voran ginge?
Auf der anderen Seite war dem König ja ein bestimmtes Tor als Eingang vorbehalten und so hätte er ja auch an den anderen Tagen den gleichen Weg wieder zurück gehen können.
Könnte es sein, dass es Jehova an diesen Tagen sehr wichtig war, dass man sieht, dass alle Menschen vor ihm gleich sind und er keinen Unterschied macht – weil für IHN nur das Herz zählt?
Darby sagt dazu:
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Hesekiel 47 – was bedeuten die Wasser?
Zu dem Wasser, das unter dem Tempel hervor fließt, ist bereits einiges geschrieben worden, siehe auch das entsprechende Kapitel im Hesekiel-Buch. Was hat eigentlich Darby dazu „gesagt“?
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Hesekiel 48 – haben sich die ursprünglichen Gebiete und Grenzen geändert?
Wieso hier die neuerliche Aufteilung des Landes? Haben sich die Gebiete und Grenzen geändert?
Sicherlich gab es ja die Aufzeichnungen von Mose. Sie werden doch nicht verloren gegangen sein? Zu der Zeit war das Land bereits durch das Los aufgeteilt worden und die einzelnen Gebiete sind schriftlich festgehalten worden. In Chronika wird es uns noch mal in Erinnerung gerufen.
Sind die Gebiete eigentlich identisch? Sollten wirklich nochmals die Lose geworfen werden?
Oder ist dies hier ähnlich wie der Tempel – alles nur geistig gemeint, weil es so real nicht sein konnte?
weitere Gedanken zu Hesekiel 48 finden wir hier, sowie die Übersicht über die einzelnen Kapitel hier