Der zweite Brief des Apostel Paulus an die Korinther
Übersicht und thematische Verlinkung – sortiert nach Kapiteln
Glauben im Leben umgesetzt
Der zweite Brief des Apostel Paulus an die Korinther
Übersicht und thematische Verlinkung – sortiert nach Kapiteln
2. Korinther 1 – 3
2. Korinther 1:8-11
kennen wir solche Situationen solche Gefühle?
An wen wenden wir uns, wenn wir so empfinden? Bitten wir auch andere, für uns zu beten?
Beten wir für unsere Brüder, besonders wenn wir hören, dass sie in Bedrängis sind?
2. Korinther 1:12-13
ist dies auch unser Bestreben – unsere Motivation?
2. Korinther 2:1-4
2. Korinther 2:14-16
als was empfindest du es, wenn ich hier schreibe, wie Jehova über bestimmte Dinge und über Menschen denkt, die bestimmte Dinge tun.
Fühlst du dich mit dem Tode bedroht?
Liegt das wirklich an dem, was ich sage – oder nicht doch eher an dem, was du tust?
Ist die gute Botschaft der Bibel für uns ein Geruch zum Leben? Dann sind wir bereits jetzt sehr gesegnet.
Sind wir uns darüber im Klaren, dass wir es selbst in der Hand haben?
Was werden wir wählen? Wofùr entscheiden wir uns?
2. Korinther 4 – 6
2. Korinther 4:1-2
haben auch wir uns von diesen hässlichen Dingen losgesagt?
Dann treffen diese folgenden Verse ja auch nicht auf uns zu:
2. Korinther 4:3-4
2. Korinther 4:16-18
der Widersacher kann uns zwar schaden, aber er kann uns nicht daran hindern, auch weiterhin unserem Gott mit ganzer Seele zu dienen – wenn wir in nicht lassen.
Wenn auch unsere Kräfte aufgrund von Alter oder Krankheit nachlassen mögen, können wir Jehova immer noch mit unserer ganzen verbliebenden Kraft dienen. Es ist immer noch ein „mit ganzer Seele und ganzer Kraft Dienen“, denn es ist „gemäß dem, was wir haben und nicht gemäß dem, was wir nicht haben“ !
Also lassen wir uns von dem Widersacher nichts einreden und uns nicht entmutigen..
2. Korinther 5:10
sind wir uns dessen bewusst?
Müssten wir Angst vor dem Urteil haben?
2. Kornther 6:3-10
empfehlen wir uns auch als Gottes Diener?
Welche von den angefùhrten Punkten haben wir selbst schon erduldet?
2. Korinther 7 – 9
2. Korinther 7:9-12
was wird hier über aufrichtige Reue gesagt?
Was soll sie bewirken?
Womit beweisen wir, dass wir es ehrlich meinen und unser fasches Tun wirklich bereuen und wirklich zu Jehova umgekehrt sind?
Sind wir dazu bereit?
2. Korinther 10 – 13
2. Korinther 10:7-11
ermuntern wir andere durch unser Reden oder durch unsere Briefe?
2. Korinther 11:12-15
wahre Worte…
2. Korinther 11:20-31
haben auch wir manchmal das Bedürfnis, unseren Widersachern so zu antworten wie Paulus?
z.B wenn jemand, der ein Doppelleben führt mit dem Finger auf uns zeigt, weil er uns durch Rufmord praktisch vernichtet hat?
„Prüft immer wieder, ob ihr im Glauben seid“
Höhepunkte aus 2. Korinther
DER Apostel Paulus machte sich Sorgen um die Christen in Korinth. Wie würden sie auf den Rat reagieren, den er ihnen in seinem ersten Brief erteilt hatte? Er befand sich in Mazedonien, als Titus mit dem günstigen Bericht eintraf, daß der Brief die Korinther zwar traurig gemacht, aber zur Reue veranlaßt hatte. Wie sehr sich Paulus darüber freute! (2. Korinther 7:8-13).
Paulus schrieb den zweiten Korintherbrief wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des Jahres 55 u. Z. aus Mazedonien. In diesem Brief legte er die Schritte dar, die unternommen werden müssen, um die Versammlung rein zu erhalten, auch weckte er den Wunsch, für die bedürftigen Glaubensbrüder in Judäa zu spenden, und verteidigte sein Apostelamt. Vieles von dem, was Paulus sagte, kann uns helfen, ‘immer wieder zu prüfen, ob wir im Glauben sind’ (13:5). Was können wir dem Brief alles entnehmen?
Diener des Gottes des Trostes
Der Apostel zeigte, daß wir, so wie Gott uns in all unserer Drangsal tröstet, andere trösten und für sie beten sollten (1:1 bis 2:11). Gott rettete Paulus und seine Gefährten, als sie unter schwerstem Druck standen. Die Korinther konnten ihnen ebenfalls helfen, indem sie für sie beteten, wie auch wir für andere beten sollten, die dem wahren Glauben angehören. Doch was war mit dem in 1. Korinther, Kapitel 5 erwähnten Mann, der sich der Unsittlichkeit schuldig gemacht hatte? Ihm war offensichtlich die Gemeinschaft entzogen worden, aber er hatte bereut. Welch großer Trost muß es für ihn gewesen sein, als die Korinther Vergebung übten und ihn liebevollerweise wieder in ihrer Mitte aufnahmen!
Die Worte des Paulus können unsere Wertschätzung für den christlichen Dienst vertiefen und uns veranlassen, noch fester für den wahren Glauben einzustehen (2:12 bis 6:10). Diener des neuen Bundes sind bevorrechtigt, an einem „Triumphzug“ teilzunehmen, den Gott anführt. Paulus und seine Mitarbeiter hatten diesen kostbaren Dienst, weil ihnen Barmherzigkeit erwiesen worden war. Gleich ihnen haben die heutigen Gesalbten einen Dienst der Versöhnung. Aber eigentlich machen alle Zeugen Jehovas andere reich durch ihren Dienst.
Die Heiligkeit vervollkommnen und großzügig sein
Paulus zeigt uns, daß christliche Diener Gottes die Heiligkeit in der Furcht Jehovas vervollkommnen müssen (6:11 bis 7:16). Im Glauben festzustehen bedeutet unter anderem, sich davor zu hüten, mit Ungläubigen in ein Joch gespannt zu werden, und sich von fleischlichen und geistigen Befleckungen zu reinigen. Die Korinther nahmen eine Reinigung vor, indem sie dem unsittlichen Übeltäter die Gemeinschaft entzogen, und Paulus freute sich, daß sein erster Brief sie traurig gemacht hatte, was Reue zur Rettung bewirkte.
Wir erfahren auch, daß gottesfürchtige Christen für ihre Großzügigkeit belohnt werden (8:1 bis 9:15). Bezüglich der Beiträge für bedürftige „Heilige“ führt Paulus das vortreffliche Beispiel der Mazedonier an. Sie waren über ihr Vermögen hinaus freigebig gewesen, und er hoffte, daß die Korinther ebenso freigebig sein würden. Ihr Geben — und unseres — sollte aus dem Herzen kommen, denn „Gott liebt einen fröhlichen Geber“, und er belohnt sein Volk für jede Art der Freigebigkeit.
Paulus — ein fürsorglicher Apostel
Wenn wir im Predigtdienst irgend etwas erreichen, wollen wir uns in Jehova rühmen, nicht uns selbst (10:1 bis 12:13). Schließlich können wir nur mit geistigen Waffen, „machtvoll durch Gott“, falsche Vernunftschlüsse umstoßen. Die prahlerischen „superfeinen Apostel“ unter den Korinthern konnten es auf keinen Fall mit Paulus aufnehmen, was das Ausharren als ein Diener Christi betraf. Damit er sich jedoch nicht überheben sollte, entfernte Gott nicht seinen ‘Dorn im Fleisch’ — möglicherweise ein schwaches Augenlicht oder diese falschen Apostel. Paulus wollte sich überhaupt lieber hinsichtlich seiner Schwachheiten rühmen, damit „die Kraft des Christus“, einem Zelt gleich, über ihm bleibe. Als ein Mann, der im Glauben feststand, hatte er sich nicht als geringer erwiesen als die superfeinen Apostel. Die Korinther hatten die Beweise für das Apostelamt gesehen, die Paulus unter ihnen „durch alles Ausharren und durch Zeichen und Wunder und Machttaten“ erbracht hatte.
Als einem Diener Gottes und Apostel lagen Paulus die geistigen Interessen seiner Glaubensbrüder am Herzen, was auch bei uns der Fall sein sollte (12:14 bis 13:14). Er wollte ‘sehr gern völlig verbraucht werden für ihre Seelen’. Doch Paulus befürchtete, daß er bei seiner Ankunft in Korinth einige vorfinden würde, die die Werke des Fleisches nicht bereut hatten. Daher riet er allen, immer wieder zu prüfen, ob sie im Glauben waren, und er betete zu Gott, daß sie „nichts Unrechtes“ taten. In seinen Schlußworten forderte er sie auf, ‘sich zu freuen, wieder zurechtgebracht und getröstet zu werden, übereinstimmend zu denken und friedsam zu leben’. Welch ein vortrefflicher Rat auch für uns!
Prüft immer wieder!
Der zweite Brief, den Paulus an die Korinther schrieb, zeigt somit verschiedene Möglichkeiten auf, wie wir immer wieder prüfen können, ob wir im Glauben sind. Seine Worte sollten uns auf jeden Fall veranlassen, andere zu trösten, so wie uns Gott in all unserer Drangsal tröstet. Was der Apostel über den christlichen Dienst sagte, sollte uns anspornen, diesen treu durchzuführen, während wir in der Furcht Jehovas die Heiligkeit vervollkommnen.
Die Anwendung des von Paulus geäußerten Rates kann uns großzügiger und hilfsbereiter machen. Seine Worte sollten uns auch veranlassen, uns in Jehova zu rühmen, nicht uns selbst. Sie sollten unsere liebevolle Fürsorge unseren Glaubensbrüdern gegenüber vergrößern. Und bestimmt können uns diese und weitere Gedanken aus dem zweiten Korintherbrief helfen, ‘immer wieder zu prüfen, ob wir im Glauben sind’.
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Die Herrlichkeit Jehovas widerspiegeln:
Als Moses mit den Tafeln des Zeugnisses vom Berg Sinai herabkam, warf sein Angesicht Strahlen, weil Gott mit ihm gesprochen hatte (2. Mose 34:29, 30). Paulus nahm darauf Bezug und sagte: „Wir alle werden, während wir mit unverhülltem Angesicht wie Spiegel die Herrlichkeit Jehovas widerstrahlen, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit in dasselbe Bild umgewandelt, genauso wie es durch Jehova, den GEIST, geschieht“ (2. Korinther 3:7-18). Im Altertum wurden Handspiegel aus Materialien wie Bronze oder Kupfer hergestellt, das glattpoliert wurde, damit eine gut spiegelnde Oberfläche entstand. Wie Spiegel reflektieren Gesalbte die Herrlichkeit Gottes, die von Jesus Christus erstrahlt und durch die sie fortschreitend ‘umgewandelt werden in das Bild’, das von Jehovas Sohn, der die Herrlichkeit seines Vaters widerstrahlt, übermittelt wird (2. Korinther 4:6; Epheser 5:1). Gott schafft in ihnen durch den heiligen Geist und die Schriften die „neue Persönlichkeit“, ein Spiegelbild seiner eigenen Eigenschaften (Epheser 4:24; Kolosser 3:10). Wir wollen, ob wir nun himmlische oder irdische Hoffnung haben, diese Persönlichkeit entfalten und das Vorrecht schätzen, in unserem Dienst Gottes Herrlichkeit widerzuspiegeln.
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„Waffen der Gerechtigkeit“:
Eine Möglichkeit, wie sich Paulus und seine Gefährten als Gottes Diener empfehlen konnten, war „durch die Waffen der Gerechtigkeit zur Rechten und zur Linken“ (2. Korinther 6:3-7). Mit der Rechten führte man gewöhnlich das Schwert, und in der Linken hielt man den Schild. Obwohl Paulus und seine Mitarbeiter von allen Seiten angegriffen wurden, waren sie für die geistige Kriegführung gerüstet. Der Krieg wurde gegen falsche Lehrer und „superfeine Apostel“ geführt, damit die Versammlung in Korinth nicht von der Ergebenheit gegenüber Christus abgelenkt würde. Paulus griff nicht zu den Waffen des sündigen Fleisches — List oder Täuschung (2. Korinther 10:8-10; 11:3, 12-14; 12:11, 16). Die „Waffen“, die er verwendete, waren gerecht, und sie dienten dazu, die Sache der wahren Anbetung trotz aller Angriffe zu fördern. Jehovas Zeugen verwenden heute solche „Waffen der Gerechtigkeit“ zu demselben Zweck.
Höhepunkte aus dem 2. Brief an die Korinther
„Fahrt fort, wieder zurecht gebracht zu werden“
(2. Kor. 1:1—13:14)
Paulus weist die Korinther an, einem Missetäter, der einen Verweis erhalten hat und Reue zeigt, zu „verzeihen und ihn [zu] trösten“. Der erste Brief hat sie zwar traurig gemacht, dennoch freut sich Paulus, ‘weil sie traurig gemacht wurden zur Reue’ (2. Kor. 2:6, 7; 7:8, 9).
Paulus legt den Korinthern nahe, ‘im Geben überströmend zu sein’, so wie sie „in allem überströmend“ sind. Nachdem er auf seine Gegner eingegangen ist, rät er allen zum Abschluss: „Fahrt fort, euch zu freuen, wieder zurechtgebracht zu werden, getröstet zu werden, übereinstimmend zu denken, friedsam zu leben“ (2. Kor. 8:7; 13:11).
Antworten auf biblische Fragen:
2:15, 16 — Wieso sind wir „ein Wohlgeruch Christi“?
Weil wir uns eng an die Bibel halten und ihre Botschaft gern verbreiten. Ein solcher „Duft“ widert ungerechte Menschen vielleicht an, Jehova aber und aufrichtige Menschen empfinden ihn als sehr angenehm.
5:16 — Wieso kann man sagen, dass gesalbte Christen ‘keinen Menschen gemäß dem Fleisch kennen’?
Gesalbte beurteilen andere nicht nach rein menschlichen — fleischlichen — Kriterien: Sie bevorzugen niemand aufgrund der finanziellen Situation, Herkunft, Rasse, Ethnie oder Staatsangehörigkeit. Für sie zählt allein, dass jemand ihr Glaubensbruder ist.
11:1, 16; 12:11 — Verhielt sich Paulus tatsächlich unvernünftig gegenüber den Korinthern?
Nein, allerdings könnte er einigen unvernünftig oder großspurig vorgekommen sein, weil er sich gezwungen sah, sein Apostelamt mit Nachdruck zu verteidigen.
12:1-4 — Wer war der Mensch, der „in das Paradies entrückt wurde“?
Da die Bibel von niemand sonst berichtet, der eine solche Vision hatte, und Paulus direkt im Anschluss an die Verteidigung seines Apostelamts davon sprach, bezog er sich wahrscheinlich auf etwas, was er selbst erlebt hatte. Paulus wurde in dieser Vision vermutlich in das geistige Paradies versetzt, in dem sich die Christenversammlung in der „Zeit des Endes“ befindet (Dan. 12:4).
Lehren für uns:
3:5. In diesem Vers geht es darum, dass es Jehova ist, der Christen für den Dienst hinreichend befähigt, und zwar durch sein Wort, seinen heiligen Geist und den irdischen Teil seiner Organisation (Joh. 16:7; 2. Tim. 3:16, 17). Wir sind also gut beraten, die Bibel und biblische Publikationen fleißig zu studieren, Jehova immer wieder um seinen Geist zu bitten und die christlichen Zusammenkünfte regelmäßig zu besuchen und aktiv mitzumachen (Ps. 1:1-3; Luk. 11:10-13; Heb. 10:24, 25).
4:16. Jehova erneuert den Menschen, „der wir innerlich sind, von Tag zu Tag“. Deshalb dürfen wir auch keinen Tag vergehen lassen, ohne uns mit unserem Glauben zu beschäftigen. Wir sollten wirklich alles ausnutzen, was Jehova uns dafür zur Verfügung stellt.
4:17, 18. Der Gedanke daran, dass „die Drangsal von kurzer Dauer und leicht ist“, kann uns helfen, Jehova in schwierigen Zeiten treu zu bleiben.
5:1-5. Paulus fasst die Empfindungen der Gesalbten gegenüber der himmlischen Hoffnung in wirklich schöne Worte!
10:13. Allgemein gilt die Regel: Wir sollten nur unser eigenes Versammlungsgebiet bearbeiten, es sei denn, wir wurden gebeten, in einem anderen Gebiet auszuhelfen.
13:5. Um ‘zu prüfen, ob wir im Glauben sind’, müssen wir unser Verhalten an dem messen, was wir aus der Bibel lernen. Um ‘uns zu bewähren’, müssen wir uns darüber Gedanken machen, wie es um unser Geistiggesinntsein steht, wie scharf unser „Wahrnehmungsvermögen“ ist und wie weit unsere Glaubenstaten gehen (Heb. 5:14; Jak. 1:22-25). Wenn wir die guten Empfehlungen, die Paulus gegeben hat, umsetzen, können wir beständig auf dem Weg der Wahrheit gehen.
2. Korinther 4 – 6
2. Korinther 4:7-9
vergessen wir diese ermunternden Worte bitte niemals!!!!
Egal, wie schlimm es auch aussehen mag: wir sind niemals allein – denn unser Gott ist immer an unserer Seite und stärkt uns.
2. Korinther 10 – 13
2. Korinther 13:5
warum sollten wir in der Bibel lesen? Um reine Informationen zu sammeln?
Warum sehen wir in den Spiegel bevor wir das Haus verlassen?
Sind wir noch im Glauben?
Warum sollten wir dies immer wieder prüfen? Reicht es nicht, wenn wir einmal die ganze Bibel durchgelesen haben?
Reicht es nicht, dass wir vor einem Jahr in den Spiegel gesehen haben? Warum jetzt noch einmal hineinsehen, bevor ich das Haus verlasse?
Empfinden wir dies als reine Zeitverschwendung?
Notizen aus der Dienstansprache „Anderen helfen, mit Gott versöhnt zu werden – mit Einsatzfreude und Ausdauer“, da sie gut zu 2. Korinther 5:20 passt und diesen Text nicht nur erklärt, sondern auch zeigt, wie wir dies in unserem Leben und Predigtdienst umsetzen können:
„Anderen helfen, mit Gott versöhnt zu werden – mit Einsatzfreude und Ausdauer“
Warum wollen wir zu der „großen Volksmenge“ aus Offenbarung dazu gehören?
Offenbarung 7:13 und 14
Weil wir die große Drangsal und den Krieg Gottes überleben wollen. In Vers 9 und 10 heißt es weiter:
Die Glieder der großen Volksmenge rufen aus „Die Rettung verdanken wir unserem Gott und seinem Lamm“. Wie sagen sie dies? Sie rufen fortwährend und mit lauter Stimme! Das Wort „fortwährend“ steht hier für Ausdauer, dass sie es beständig tun, „mit lauter Stimme“ lässt auf Begeisterung und mit Freuden schließen. Diese Begeisterung und Ausdauer sollten wir aber nicht erst dann zeigen, sondern bereits heute – in dem, wie wir heute leben und predigen.
In Amos 5:18 und 19 wird ein Wehe denen ausgesprochen, die den Tag herbei sehnen
Warum ein „Wehe“?
Hier geht es nicht so sehr darum, dass sie den Tag herbeisehnen, sondern wir müssen darauf achten, zu wem Amos dies hier gesagt hatte – wer war die Zielgruppe für die Ansprache damals? Er sprach zu denen, die sich zwar eine Veränderung wünschen, aber nicht wirklich auf den Tag vorbereitet sind, da sie nicht die nötigen Voraussetzungen zum Überleben mitbringen. Daher wird in den Versen davon gesprochen, dass „sie vom Regen in die Traufe kommen“. Wir sollten uns schon heute darauf vorbereiten, in allem, was wir tun.
In 2. Korinther 5:20 wird von einem Versöhnungswerk gesprochen
Wer bittet hier „Werdet versöhnt mit Gott“? Es sind die Gesandten, eine Art Botschafter. In dem Buch Gottes-Liebe wird dazu auszugsweise auf der Seite 51 gesagt:
Die Gesandten sind die Gesalbten, sie sind die Botschafter Gottes. Wir als Glieder der Großen Volksmenge arbeiten eng mit ihnen zusammen, wir unterstützen sie und fungieren dabei als eine Art Bevollmächtigte.
Warum ist überhaupt eine Versöhnung nötig?
Wir sind durch die Erbsünde von Adam und Eva automatisch von Gott entfremdet. Im Predigtdienst bieten wir jedem Einzelnen unsere Hilfe an, um mit Gott versöhnt zu werden. Eigentlich müssten wir zu ihnen sagen: „Sie sind ein Feind Gottes – werden Sie versöhnt mit Gott“. Allerdings ist hier Diplomatie nötig, denn wir wollen die Menschen ja nicht verschrecken. Aber wir sollten den Gedanken der Versöhnung fest im Sinn behalten, denn er ist der eigentliche Sinn und Zweck unseres Dienstes.
In Jesaja 9:7 ist die Rede von Jesu Herrschaft und dass der Eifer Jehovas dies tun wird.
Matthäus 24:14, dass die Gute Botschaft weltweit gepredigt wird, allen Menschen zu einem Zeugnis, erfüllt sich nur, weil Jehovas Eifer, sein Geist dahinter steht.. Da wir Gottes Mitarbeiter sind, sind wir ebenfalls eifrig damit beschäftigt, anderen zu helfen, mit Gott versöhnt zu werden.
Zwei Beispiele für Eifer:
1.) die älteren Brüder der Versammlung dienen Jehova bereits seit Jahren treu und voller Eifer. Der Anteil der Älteren in unserer Versammlung beträgt gute 30 %
2.) Auch Jesus war in seinem Dienst starkem Druck ausgesetzt und je näher das Ende seines Dienstes auf der Erde rückte, umso mehr steigerte er seinen Einsatz.
In Lukas 13:6-9 erzählt er ein Gleichnis von einem fruchtlosen Feigenbaum
Obwohl dieser Baum keine Frucht mehr gab, bat er um ein weiteres Jahr zusätzlicher Bemühungen. Dies war bereits im Jahre 32 u.Z. und zu der Zeit war Jesus bereits 3 Jahre eifrig im Dienste Jehovas unterwegs. Auch bei ihm machte sich eine gewisse Enttäuschung breit, denn auch auf ihn, den Messias, hörten nur verhältnismäßig wenige.
Auch wir könnten entmutigt sein, weil unser Predigtdienst scheinbar fruchtlos ist. Auch wir könnten enttäuscht sein, weil „niemand auf uns hört“. Wie reagierte Jesus darauf? Er unternahm vermehrte Anstrengungen und dies sollten wir auch tun. Wie könnten wir das Graben und Dünger streuen auf unseren persönlichen Predigtdienst anwenden?
Der Dünger steht für unsere Literatur. Dies sind nicht nur die Traktate, sondern insbesondere unsere Zeitschriften. „Wir sollten großzügig mit unseren Zeitschriften umgehen!“.
Das Graben steht für die Rückbesuchstätigkeit. Beim wem sollten wir einen Rückbesuch machen? Überall dort, wo wir Literatur zurück gelassen haben. Dies tun wir, „um die Menschen daran zu gewöhnen, dass wir mit ihnen die Bibel studieren“. Dazu sollten wir bereits beim 1. Besuch wissen, wann wir das nächste Mal im Gebiet unterwegs sind, denn so könnten wir gleich einen festen Termin ausmachen. Hilfreich ist es auch, die Telefonnummern auszutauschen. So können uns die Leute erreichen, wenn ihnen etwas dazwischen kommt und auch wir können uns bei ihnen melden, wenn es aus wichtigen Gründen bei uns nicht klappt.
Was können wir tun, wenn wir die Wohnungsinhaber trotz vermehrter Bemühungen nicht mehr erreichen? Wir könnten kleine Zettel mit ein paar persönlichen Zeilen hinterlassen. Es zeigt den Leuten persönliches Interesse, wenn sie handgeschriebene Zeilen von uns im Briefkasten vorfinden.
Dies erinnert mich an eine Begebenheit, als ich gerade ganz frisch im Predigtdienst unterwegs war.
Wir sollten also, ebenso wie Jesus unser Vorbild, unsere Bemühungen verstärken. Etwa ein halbes Jahr später sagte er folgendes über die Stadt Jerusalem
Lukas 19:41-44
Jesus weinte aus Enttäuschung über Jerusalem. Auch wir könnten so eine Enttäuschung mit unserem Gebiet erleben. „Manchmal würden wir am liebsten auf dem Notizzettel HR vermerken =Harmagedon reif ,-)“ Gab Jesus jetzt auf? Nein, er verstärkte seine Bemühungen nur noch, wie wir in Vers 47 sehen
Haben auch wir diese Einstellung: „jetzt erst recht“? Gerade jetzt ging es ja darum, dass noch Einzelne aus der Stadt gerettet würden. Auch heute geht es darum:
Auch wir sollten heute eifrig, ausdauernd und um andere besorgt sein!. Legen wir dabei die gleiche Begeisterung wie Jesus an den Tag, um zu ihren Herzen vorzudringen.
Sehr schön zeigt sich die Auswirkung von Eifer an einem Beispiel aus dem Jahrbuch. 2 Sonderpioniere legten täglich 15 km zu Fuß hinter sich, um vorgefundenenm Interesse in einem abgelegenen Gebiet nachzugehen. Dadurch kamen sie 2 Wochen nicht mehr aus dem Haus. Warum? Die Leute waren so beeindruckt von ihrem Eifer, dass sie zu ihnen nach Hause kamen, um den Grund für ihre Beharrlichkeit heraus zu finden. Selbst mit dem Geistlichen wurde später die Bibel studiert.
Könnten wir so etwas auch erleben, durch die Beharrlichkeit, die wir im Dienst zeigen, dass wir Woche für Woche ins Gebiet gehen, immer wieder zu den Leuten hin? Zur Zeit haben wir bei 74 Verkündigern 22 Bibelstudien in der Versammlung. Ein gutes Ergebnis.
In Psalm 26:6 und 7 wird der Zusammenhang von unserem Predigtdienst mit dem Lösegeld gezeigt
Was alles zählt eigentlich zu unserem Predigtdienst?: wir verkünden alles, was uns an Jehova begeistert!
Der Altar ist hier das Symbol für den Willen Jehovas, das Lösegeld anzuwenden. Dass wir darum herum schreiten zeigt, dass wir daran glauben. Dieser Glaube bringt uns dazu, es auch zu verkünden. Wenn wir unsere langen weißen Gewänder im Blut des Lammes weiß gemacht haben, dann wollen wir auch verkünden!
Dann werden wir auch mit Einsatzfreude und Ausdauer bemüht sein, anderen zu helfen, mit Gott versöhnt zu werden!
2. Korinther 1 – 3
2. Korinther 1:3-6
2. Korinther 1:12-14
Ist Paulus nun selbstgerecht, wenn er dies so zu den Menschen sagt, die seinen Wandel miterlebt hatten?
War sein Stolz auf die eigene Treue Unrecht? Würde Jehova ihn mit dem Pharisäer in einen Topf werfen, der sich für gerechter hielt, als der Steuereinnehmer neben ihm?
2. Korinther 1:15
Warum reden wir über Gott und sein Wort?
Was ist unsere Motivation für den Predigtdienst? Warum geben wir Kommentare in den Zusammenkünften? Warum unterhalten wir uns mit unseren Brüdern über das, was wir gelesen und gelernt haben?
Ist nicht in allen diesen Punkten ein und derselbe Beweggrund?
Wir gehen doch nicht predigen, weil wir es müssen und es für einen Anbeter Jehovas zum Standart gehört. Wir wollen doch keine Stunden abreißen – damit wir etwas auf unseren Berichtszettel schreiben können! Wir wollen davon erzählen, was für einen wundervollen Gott wir kennen gelernt haben und dass wir IHM dienen dürfen. Diesen Schatz, dieses Vorrecht wollen wir mit anderen teilen aus Liebe zu Jehova und auch aus Liebe und Mitgefühl für die Menschen. So steht es ja auch auf unserer Bewerbung zum Pionierdienst oder Hilfspionierdienst.
Wenn wir in den Zusammenkünften Kommentare geben, uns mit unseren Brüdern über das Gelernte unterhalten, oder wenn Thom und ich hier unsere Gedanken zum Bibellesen bloggen – dann wollen wir ja nicht damit prahlen, „wie schlau wir sind“, sondern wir wollen über unseren wundervollen Gott reden, IHN und seine Liebe den Menschen erkennen helfen. Einzig und allein dies ist doch unsere Motivation!
Darum freuen wir uns aus tiefstem Herzen, wenn wir Menschen begegnen, die noch offen für Gott und sein Wort sind. Und darum nehmen wir auch die Bearbeitung unseres Gebietes ernst und darum machen wir möglichst zeitnah Rückbesuche, wenn wir Interesse vorfinden.
Und aus diesem Grund reden wir auch innerhalb unserer Familie über Gott. Nicht nur um uns selbst gegenseitig zu ermuntern – sondern auch, um unseren Kindern diese Liebe Gottes nahe zu bringen. Um ihnen zu helfen, selbst ein enges Verhältnis zu Jehova zu entwickeln.
Ein verständlicher Wunsch, wie wir hier sehen – denn auch Paulus hatte dieses Bedürfnis!
2. Korinther 2:3-4
Wahre Worte.
Oftmals fühlen wir uns als Eltern so, wie Paulus hier seine Gefühle beschreibt:
Wir wollen unsere Kinder ja nicht verletzen. Aber oftmals müssen wir dies tun, eben weil wir sie lieben und ihr ewiges Wohl im Auge haben.
Ob die Korinther verstanden hatten, worum es Paulus in seinem letzten Brief ging? Oder schmollten sie möglicherweise immer noch?
Wie reagieren wir auf Kritik und Rat, den uns unsere Eltern oder andere geistig reife Christen geben?
2. Korinther 3:14
verstehen wir den Sinn von dem, was Jehova uns in seinem Wort sagt?
Falls nicht, was könnten wir dann tun, um dies zu ändern?
2. Korinther 4 – 6
2. Korinther 4:1-2
sind wir ehrlich zu uns selbst?
2. Korinther 4:7-9
ein sehr tröstlicher Bibeltext, den wir uns gut einprägen sollten!
Mit ein Vorteil von Prüfungen ist es, dass – nicht nur wir – erkennen, dass wir nicht allein sind, sondern unser Gott mit uns ist. Je härter die Prüfung, je schlimmer die äußeren Umstände – desto mehr ist zu erkennen, dass wir nicht allein sind.
Dann hat Jehova die Möglichkeit, uns zu zeigen, dass wir nicht allein sind, sondern ER an unserer Seite mit uns kämpft. Wie bei der schönen Geschichte Spuren im Sand, wo es am Ende heißt:
2. Korinther 6:1-10
Kennt Jehova uns persönlich auch?
Würde irgendeine Intrige, Rufmord oder ähnliches irgendetwas daran ändern???
2. Korinther 7 – 9
2. Korinther 7:2-4
kann man uns vertrauen?
Woran könntet ihr erkennen, dass ihr uns vertrauen könnt? Was, wenn andere uns verleumden – wem sollt ihr dann glauben?
2. Korinther 7:5-6
hat Jehova schon mal Personen „benutzt“, um uns zu trösten?
Wie steht es mit uns selbst – lassen wir uns von Jehova benutzen, als ein williges Werkzeug, damit er andere trösten kann?
2. Korinther 10 – 13
Wie gut kann ich Paulus hier verstehen, wie gut nachfühlen, wie er sich hier fühlt.
Ist es nicht unfair, wie einige seiner geistigen Kinder hier von ihm reden und mit ihn umgehen? Ist es nicht traurig, wie wenig sie sehen, dass sie den falschen Leuten auf den Leim gegangen sind – aber denjenigen vor den Kopf stoßen, der es wirklich gut mit ihnen meint?
War nicht Paulus es, der um ihretwillen vieles erlitten und vieles für sie aufgegeben hatte? Konnten oder wollten sie das nicht sehen? Warum glaubten sie bloß denen mehr, die sie doch in Wirklichkeit benutzten und nur an sich selbst und ihren eigenen Vorteil interessiert waren?
Aber es ging doch nicht nur darum, ob Paulus nun wirklich so “ein armseeliger” Mensch war, wie diese falschen Freunde ihnen glauben machen wollte. Es ging doch um so vieles mehr – um ihr Verhältnis zu Jehova!
Wie schrecklich es für Paulus gewesen sein muss zu sehen, wie sie sich immer mehr von Gott entfernten – aber dies nicht erkennen konnten oder wollten, nur weil sie auf die falschen Leute hörten. Wie schmerzhaft für Paulus und wie schade für sie selbst! Wenn sie doch nur zur Besinnung kämen und die Dinge so sehen würden, wie sie wirklich sind!
2. Korinther 10 – 13
2. Korinther 1 – 3
2. Korinther 1 – Absender und Empfänger des Briefes. Segenswunsch
Was war damals in Asien passiert? Zu dem Vers habe ich folgende Querverweise gefunden:
Dass der Apostel Paulus viele Probleme in seinem Dienst bekommen hat, wissen wir ja, aber sind die in den Querverweisen Aufgeführten alle in Asien passiert?
2. Korinther 2 – Ein Brief statt eines Besuchs
2. Korinther 3 – Die Gemeinde von Korinth: Gottes Empfehlungsbrief für Paulus
Ohne Jehova sind wir nichts – mit ihm ist uns alles möglich.
Ohne seine Hilfe und seinen Geist könnten wir nicht so mutig und ausdauernd sein Wort predigen. Auf der anderen Seite können dies auch nur diejenigen verstehen, die auf ihn schauen und auf sein Wort hören. Sie müssen ein aufrichtiges Herz haben, dann eröffnet ER ihnen seine Erkenntnis.
2. Korinther 4 – 6
2. Korinther 4 – Licht durch das Evangelium
Warum hat Jehova manche buchstäblich aus der Prüfung befreit – bei anderen aber den Tod zugelassen? Eins unserer biblischen Dramen, das sich mit der Rückkehr aus dem Exil befasst, gibt die Antwort: „Befreit, um die wahre Anbetung zu fördern“.
Solange Jehova uns noch auf eine ganz bestimmte Weise gebrauchen will, wird er auch seine Hand über unser Leben halten. Wenn wir unseren Teil bereits erfüllt haben, kann es uns passieren, dass Jehova „die schützende Hecke“ weg nimmt.
Aber in jedem Fall wird er uns die Kraft geben, diese Prüfung zu ertragen.
2. Korinther 5 – Sehnsucht nach dem neuen Körper und nach der Heimat im Himmel
Auch hier wieder der Gedanke, dass die himmlische Hoffnung etwas ganz Neues ist.
Wenn es die natürliche Reihenfolge des Lebens wäre, so wie sie von Gott von Anfang an vorgesehen war, dann würden wir nicht so sehr an unserem irdischen Leben hängen. So müssen die Christen erst langsam und stetig an diesen Gedanken eines himmlischen Lebens gewöhnt werden. Paulus selbst sagt, er würde sein Leben auf der Erde am Liebsten überhaupt nicht aufgeben. Aber seine Sehnsucht, mit Christus zusammenzutreffen sei stärker.
Außerdem betont er in diesem Kapitel immer wieder, dass es nun etwas völlig Neues – noch nie dagewesenes – sei.
Und da vor Jesu Himmelfahrt niemand eine himmlische Hoffnung hatte, mußte es ja noch eine andere, ältere, irdische Hoffnung geben
2. Korinther 6 – die Werke, ohne die unser Glaube sich als tot erweisen würde:
Wie sieht es mit unseren ganz persönlichen Werken des Glaubens aus?
Ist uns Jehova, sein Wort und seine Gute Botschaft so wichtig, dass es Vorrang vor allem anderen hat? Dass wir alle Schwierigkeiten, die es nur geben mag, gern auf uns nehmen – nur, um unserem Gott unsere Liebe und Dankbarkeit zu zeigen?
Erweisen wir uns dieser Guten Botschaft als würdig?
2. Korinther 7 – 9
2. Korinther 7 – „weil wir euch lieben“
An anderer Stelle schreibt Paulus an die Hebräer über die Auswirkungen von Zucht:
In dem Moment, wo wir einen anderen in Zucht nehmen müssen, ist es für keinen von uns angenehm. Besonders dann nicht, wenn wir denjenigen lieben – vielleicht, weil wir mit ihm die Bibel studieren oder er unser geliebtes Kind ist. Dann tut es oftmals uns noch viel mehr weh als ihm.
Vor allen Dingen dann, wenn derjenige sich deshalb für längere Zeit von uns abwendet. Gerade unsere jugendlichen Kinder, die ja ihren eigenen Weg gehen wollen, nehmen uns Kritik und „Verbote“ sehr übel. Dann wird es kritisch, wenn derjenige die Möglichkeit hat, in dieser „Schnollphase“ bei uns auszuziehen und komplett den Kontakt abbricht. Er fühlt sich von uns nicht verstanden, gegängelt und verletzt. Dadurch, dass er uns aus dem Weg geht, bekommen wir keinerlei Chance, ihm zu erklären, dass wir nur sein eigenes Wohl im Auge hatten. Dass es uns um ihn und seine Zukunft ging. Dass wir aus tiefster Liebe zu ihm und aus Sorge um sein ewiges Wohl „so hart und unfair“ mit ihm waren – wie er das Ganze empfunden hat. Was dann? Was können wir dann tun?
Wir können es nur in Jehovas Hände legen und hoffen, dass die Zeit kommt, wo er es begreift. Bei manchen kann so etwas mehrere Jahre, ja sogar Jahrzehnte dauern. Wie können wir verhindern, dass wir darüber unsere Freude verlieren?
Auch hier können wir alles vertrauensvoll in die Hände Jehovas legen und uns in der Zwischenzeit im Werke des Herrn verausgaben. Etwas anderes können wir nicht tun, denn wir können das Verhalten des anderen nicht ändern – nur, wie wir selbst damit umgehen.
So Jehova will, werden dann auch wir zu SEINER Zeit das Glück erleben, das der Paulus hier mit den Korinthern erlebt. Zwar waren sie sauer auf ihn, zwar waren sie gekränkt im ersten Moment, aber Jehova liess sie mit der Zeit die tiefere Wahrheit erkennen: dass es ihm nicht um Macht, sondern um ihr eigenes Wohl ging.
Letztendlich haben sie richtig gehandelt, sie haben den Bösen Menschen aus ihrer Mitte entfernt und somit dafür gesorgt, dass die Versammlung wieder rein wurde und Jehova sie segnen konnte. „Ganz nebenbei“ hatte diese Zuchtmaßnahme auch bei dem unmoralischen Menschen Erfolg und er bereute seine Tat und kehrte zu Jehova um.
Alles war nur deshalb möglich, weil Paulus das Wohl der anderen seinem eigenem Befinden vorangestellt hatte. Er war sich darüber im Klaren, dass sie erst mal sauer sein würden, wenn er mutig und klar und deutlich die Mißstände aufzeigt – und er nahm ganz bewusst den heftigen Schmerz auf sich, die ihre Ablehnung ihm bereiten würde.
All dies tat er, weil er sie so sehr liebte und auf jeden Fall Jehova gefallen wollte. „Koste es, was es wolle“. Er zahlte bereitwillig diesen hohen Preis!
Sind auch wir dazu bereit?
Die Freude darüber, dass sich letztendlich doch noch alles zum Guten wendet, macht den Schmerz bei ihm mehr als wett. Er ist sich darüber im Klaren, dass dies Gute nur bewirkt werden konnte, weil er bereit war, diesen hohen Preis zu zahlen!
2. Korinther 8 – Eine Geldsammlung für die verarmten Christen in Jerusalem (Kapitel 8 und 9)
Geld von den Brüdern annehmen ja – aber nicht für sich selbst, sondern für andere
2. Korinther 9 – Dem Vorhaben muss die Ausführung folgen
An welche Begebenheiten erinnern wir uns, wo in der Geschichte des Volkes Gottes großzügig gegeben wurde?
2. Korinther 10 – 13
2. Korinther 10 – Paulus verteidigt sich gegen Angriffe auf seine Person und seinen Auftrag
2. Korinther 11 – Paulus und die falschen Apostel
Wieder die Sache mit der Selbstversorgung: er arbeitet lieber selbst für seine Bedürfnisse – zu wichtig ist es ihm, die Botschaft, die ihm von Jesus anvertraut wurde, so zu überbringen, wie sie ihm gegeben wurde.
Diese Versammlung in Korinth scheint über die Maßen störrisch gewesen zu sein. Nicht nur, dass große Unmoral dort herrschte und Ungehorsam, wie wir im Kapitel davor gelesen hatten – sie waren so aufsässig wie seinerzeit die Pharisäer. Dabei spricht er hier doch zur Versammlung Gottes!
Ebenso, wie sie damals Jesus verfolgt hatten, verfolgten sie nun wohl ihn? Damals schickten sie Jesus „Spione“ hinterher, um ihn in seiner eigenen Rede zu fangen. Hier laufen ihm also Brüder aus Korinth hinterher, um irgendeinen Anlass gegen ihn zu finden.
Wie schmerzlich dies für Paulus sein muss, der ja viele Mühen auf sich genommen hatte, um sie zu Jehova und Jesus hinzuführen. Wir haben seinen Schmerz darüber ja bereits in Kapitel 10 lesen können. Statt sich über ihre geistige Freiheit und diese wunderbare Hoffnung zu freuen und ihm dafür dankbar zu sein, dass er ihnen diese gute Botschaft überbracht hat, suchen sie Gründe gegen ihn.
Wie gesagt: er spricht hier nicht zu den Schriftgelehrten und Pharisäern, sondern zur Versammlung Gottes!
Zwar war die Stadt Korinth zu dieser Zeit für ihr ausschweifendes Leben, den Götzendienst und die Unmoral bekannt, wie wir im Apostelbuch nachlesen können – aber es ist doch die Versammlung Gottes, zu der er spricht.
Wo befinden wir uns hier eigentlich im Strom der Zeit? Dass sich das Gute der Botschaft des Evangeliums so schnell verwässern konnte? In dem WT zu den Höhepunkten von 1990 heißt es, dass Paulus diesen Brief hier in der zweiten Hälfte des Jahres 55 u.Z. schrieb. Eigentlich ist das Christentum zu dieser Zeit noch relativ jung, Jesus ist gerade mal 22 Jahre tot und alle Apostel – und somit ja auch Zeugen von Jesu Leben, Tod und Auferstehung leben noch. Das erkennen wir auch daran, dass wir uns ja noch in der Zeit der Apostelgeschichte befinden. Morgen lesen wir einen Vers aus Kapitel 20!
Dass einige von der Wahrheit abfallen, ist ja nichts Ungewöhnliches – aber wenn es eine ganze Versammlung betrifft?
2. Korinther 11:16-12:21
Wenn wir diese Worte hier so lesen und dabei im Hinterkopf behalten, dass Paulus eigentlich ein sehr ruhiger, demütiger und beherrschter Mann ist, dann erkennen wir, wie schlimm die Zustände sein müssen. Er fühlt sich dermassen provoziert, dass er sich fast mit auf ihr Niveau herunter begibt. Er ist sich dessen bewußt, aber er weiss auch, dass man hier mit liebevollen Worten und Güte nicht mehr weiterkommt. Sie legen es ihm eher als Schwäche aus und werden noch unverschämter.
Nun wird sein Ton bissig und sarkastisch. Etwas, was wir von ihm nicht gewöhnt sind. Eigentlich sind seine Reden liebevolles und geduldiges Werben. Spätestens jetzt an seinem Ton werden sie erkannt haben, dass sie den Bogen überspannt haben.
Ich kenne das auch von meinem Mann. Er ist die Liebe, Güte, Geduld und Nachsicht in Person. Aber wenn er mal etwas lauter lauter wird (ich meine hier keinesfalls Schreien) und sein Ton sarkastisch – dann weiss jeder, dass er jetzt besser etwas zurückrudert. Dass er jetzt besser den Mund hält und sich entschuldigt. Denn es kommt so selten vor, dass die Leute, die ihn kennen, wie vom Donner gerührt sind, weil sie es nicht gewohnt sind.
Daher berühren mich diese Worte hier von Paulus und der Ton, in dem er hier „spricht“, ganz besonders. Sie zeigen, wie verkommen es scheinbar bereits zu diesem Zeitpunkt in der Versammlung in Korinth zugeht.
2. Korinther 12:2-5
Welchen Menschen meint er hier? War nicht die Vision des Apostels Johannes auf Patmos erst sehr viel später?
Was ist über „diesen Menschen“ in der Bibel bekannt?
2. Korinther 13 – Aufforderung zur Selbstprüfung
Scheinbar hat Paulus das selbe Problem wie ich: unangenehme Dinge lassen sich einfach besser schriftlich sagen. Denn weil wir die Menschen lieben, die wir „zurechtbringen müssen“ neigen wir dazu, bereits bei einem traurigen Blick zu verstummen, wenn wir merken, das was wir sagen, tut dem anderen weh. Aber manche Dinge sind zu ernst, als dass sie ungesagt bleiben könnten – und so ist ein Brief die beste Lösung.
Oftmals sitzen wir stundenlang, tagelang oder sogar wochenlang über so einem Brief. Immer wieder feilen wir daran rum, wollen die Schärfe herausnehmen. Wir wollen den anderen ja nicht verletzen. Umso schlimmer, wenn so ein liebevoll und unter Tränen geschriebener Brief nach hinten losgeht und den anderen dazu veranlaßt, uns wütend den Rücken zu kehren. Dann fragen wir uns, ob es nicht besser gewesen wäre, auch hier unseren Mund zu halten. Aber es gibt halt auch Grenzen:
Keine persönlichen, weil wir zu sehr verletzt wären, sondern Grenzen in Jehova und in der Liebe. Wenn der andere etwas tut, was ihm auf Dauer schadet oder was gegen Jehova und seine Maßstäbe ist – dann dürfen wir nicht schweigen. Dann müssen wir ihn vor der Gefahr warnen, in der er sich unwissentlich befindet.
Wie wir sehen, schmerzt dies den Apostel Paulus ebenso sehr, wie uns persönlich. Aber er sagt es ihnen ja hier klar und deutlich: er mußte reden, weil er sie liebt, weil er wirklich an ihrem ewigen Wohl interessiert ist!
Ob sie das erkannt hatten? Wie ging es mit diesen Leuten in der Versammlung Korinth weiter? Was wissen wir darüber?