41 Kommentare

  1. Jule sagt:

    2. Korinther 1 – 3

    2. Korinther 1:8-11

    Denn wir wünschen nicht, Brüder, daß ihr unwissend seid über die Drangsal, die uns in dem [Bezirk] Asien widerfahren ist, daß wir unter schwerstem Druck standen, über unsere Kraft hinaus, so daß wir selbst wegen unseres Lebens sehr im ungewissen waren. 9 Tatsächlich, wir hatten in unserem Innern das Gefühl, daß wir das Todesurteil empfangen hatten. Dies war, damit wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst setzten, sondern auf den Gott, der die Toten auferweckt. 10 Von etwas so Großem wie dem Tod hat er uns befreit und wird uns befreien; und auf ihn setzen wir unsere Hoffnung, daß er uns auch weiterhin befreien wird. 11 Auch ihr könnt durch euer Flehen für uns mithelfen, damit unsertwegen von vielen Danksagung dargebracht werde für das, was uns zufolge vieler [gebetsvoll emporgerichteter] Angesichter gütigerweise gegeben wird.

    kennen wir solche Situationen solche Gefühle?

    An wen wenden wir uns, wenn wir so empfinden? Bitten wir auch andere, für uns zu beten?

    Beten wir für unsere Brüder, besonders wenn wir hören, dass sie in Bedrängis sind?

  2. Jule sagt:

    2. Korinther 1:12-13

    Denn wir rühmen uns dessen, wofür unser Gewissen Zeugnis ablegt, daß wir mit Heiligkeit und gottgemäßer Aufrichtigkeit, nicht mit fleischlicher Weisheit, sondern mit Gottes unverdienter Güte unseren Wandel in der Welt geführt haben, ganz besonders aber euch gegenüber. 13 Denn wir schreiben euch wirklich nichts als das, was ihr gut kennt oder auch anerkennt und was ihr, wie ich hoffe, bis ans Ende weiterhin anerkennen werdet,

    ist dies auch unser Bestreben – unsere Motivation?

    2. Korinther 2:1-4

    Denn dies habe ich für mich selbst beschlossen, nicht wieder in Traurigkeit zu euch zu kommen. 2 Denn wenn ich euch traurig mache, wer macht mich dann froh, ausgenommen der, der durch mich traurig gemacht wird? 3 Und so schrieb ich ebendies, damit ich, wenn ich komme, nicht derer wegen traurig werde, über die ich mich freuen sollte; denn ich habe das Zutrauen zu euch allen, daß meine Freude euer aller [Freude] ist. 4 Denn aus viel Drangsal und Herzensangst schrieb ich euch unter vielen Tränen, nicht um euch traurig zu machen, sondern damit ihr die Liebe erkennt, die ich ganz besonders zu euch hege.

  3. Jule sagt:

    2. Korinther 2:14-16

    Gott aber sei Dank, der uns allezeit in Gemeinschaft mit dem Christus im Triumphzug einherführt und durch uns den Geruch der Erkenntnis über ihn an jedem Ort wahrnehmbar macht! 15 Denn wir sind für Gott ein Wohlgeruch Christi unter denen, die gerettet werden, und unter denen, die zugrunde gehen; 16 für die letzteren ein vom Tod ausgehender Geruch zum Tod, für die ersteren ein vom Leben ausgehender Geruch zum Leben. Und wer ist zu diesen Dingen hinreichend befähigt? 17 [Wir sind es;] denn wir hausieren nicht mit dem Wort Gottes wie viele Menschen, sondern in Aufrichtigkeit, ja als von Gott gesandt reden wir vor Gottes Augen in Gemeinschaft mit Christus.

    als was empfindest du es, wenn ich hier schreibe, wie Jehova über bestimmte Dinge und über Menschen denkt, die bestimmte Dinge tun.

    Fühlst du dich mit dem Tode bedroht?

    Liegt das wirklich an dem, was ich sage – oder nicht doch eher an dem, was du tust?

    Ist die gute Botschaft der Bibel für uns ein Geruch zum Leben? Dann sind wir bereits jetzt sehr gesegnet.

    Sind wir uns darüber im Klaren, dass wir es selbst in der Hand haben?

    Was werden wir wählen? Wofùr entscheiden wir uns?

  4. Jule sagt:

    2. Korinther 4 – 6

    2. Korinther 4:1-2

    Aus diesem Grund lassen wir nicht nach, da wir diesen Dienst entsprechend der uns erwiesenen Barmherzigkeit haben; 2 sondern wir haben uns von den hinterhältigen Dingen losgesagt, deren man sich zu schämen hat, indem wir nicht mit List wandeln noch das Wort Gottes verfälschen, sondern uns selbst durch das Kundmachen der Wahrheit jedem menschlichen Gewissen vor Gott empfehlen.

    haben auch wir uns von diesen hässlichen Dingen losgesagt?

    Dann treffen diese folgenden Verse ja auch nicht auf uns zu:

    2. Korinther 4:3-4

    Wenn nun die gute Botschaft, die wir verkündigen, tatsächlich verhüllt ist, so ist sie unter denen verhüllt, die zugrunde gehen, 4 unter denen der Gott dieses Systems der Dinge den Sinn der Ungläubigen verblendet hat, damit das erleuchtende Licht der herrlichen guten Botschaft über den Christus, der das Bild Gottes ist, nicht hindurchstrahle.

  5. Jule sagt:

    2. Korinther 4:16-18

    Darum lassen wir nicht nach, sondern wenn auch der Mensch, der wir äußerlich sind, verfällt, wird gewiß der Mensch, der wir innerlich sind, von Tag zu Tag erneuert. 17 Denn obwohl die Drangsal von kurzer Dauer und leicht ist, bewirkt sie für uns eine Herrlichkeit, die an Gewicht immer mehr alles Maß übertrifft und ewig dauert, 18 während wir unseren Blick nicht auf die Dinge gerichtet halten, die man sieht, sondern auf die Dinge, die man nicht sieht. Denn die Dinge, die man sieht, sind zeitlich, die Dinge aber, die man nicht sieht, sind ewig.

    der Widersacher kann uns zwar schaden, aber er kann uns nicht daran hindern, auch weiterhin unserem Gott mit ganzer Seele zu dienen – wenn wir in nicht lassen.

    Wenn auch unsere Kräfte aufgrund von Alter oder Krankheit nachlassen mögen, können wir Jehova immer noch mit unserer ganzen verbliebenden Kraft dienen. Es ist immer noch ein „mit ganzer Seele und ganzer Kraft Dienen“, denn es ist „gemäß dem, was wir haben und nicht gemäß dem, was wir nicht haben“ !

    Also lassen wir uns von dem Widersacher nichts einreden und uns nicht entmutigen..

  6. Jule sagt:

    2. Korinther 5:10

    10 Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl des Christus offenbar gemacht werden, damit jeder das ihm Zuerkannte für die Dinge empfange, die er durch den Leib getan hat, gemäß dem, was er zu tun pflegte, ob Gutes oder Böses.

    sind wir uns dessen bewusst?

    Müssten wir Angst vor dem Urteil haben?

  7. Jule sagt:

    2. Kornther 6:3-10

    In keiner Weise geben wir irgendeine Ursache zum Straucheln, damit unser Dienst nicht bemängelt werde, 4 sondern in jeder Weise empfehlen wir uns als Gottes Diener:

    durch das Ausharren in vielem, in Drangsalen, in Notlagen, in Schwierigkeiten, 5 bei Schlägen, in Gefängnissen, bei Unruhen, bei mühevollen Arbeiten, in schlaflosen Nächten, bei Mangel an Nahrung,

    6 durch sittliche Reinheit, durch Erkenntnis, durch Langmut, durch Güte, durch heiligen Geist, durch ungeheuchelte Liebe, 7 durch wahrhaftige Rede, durch Gottes Kraft; durch die Waffen der Gerechtigkeit zur Rechten und zur Linken,

    8 durch Ehre und Unehre, durch schlechten Bericht und guten Bericht;

    als Betrüger und doch wahrhaftig,
    9 als Unbekannte und doch Anerkannte,
    als Sterbende und doch, siehe, wir leben,
    als gezüchtigt und doch nicht dem Tod überliefert,
    10 als Betrübte, doch stets sich Freuende,
    als Arme, die aber viele reich machen,
    als solche, die nichts haben und doch alles besitzen.

    empfehlen wir uns auch als Gottes Diener?

    Welche von den angefùhrten Punkten haben wir selbst schon erduldet?

  8. Jule sagt:

    2. Korinther 7 – 9

    2. Korinther 7:9-12

    so freue ich mich nun, nicht weil ihr traurig gemacht wurdet, sondern weil ihr traurig gemacht wurdet zur Reue, denn ihr wurdet in gottgemäßer Weise traurig gemacht, damit ihr unsertwegen in nichts zu Schaden kämet. 10 Denn gottgemäße Traurigkeit bewirkt Reue zur Rettung, die nicht zu bereuen ist; die Traurigkeit der Welt aber bewirkt Tod. 11 Denn seht, gerade dies, daß ihr in gottgemäßer Weise traurig gemacht worden seid, welch große Ernsthaftigkeit hat es in euch bewirkt, ja eure Entlastung, ja Unwillen, ja Furcht, ja Sehnsucht, ja Eifer, ja Berichtigung des Unrechts! In jeder Hinsicht habt ihr euch in dieser Sache als sittlich rein erwiesen. 12 Obwohl ich euch schrieb, tat ich es bestimmt weder für den, der das Unrecht tat, noch für den, dem Unrecht geschehen war, sondern damit euer ernsthaftes Bemühen für uns unter euch vor Gott offenbar gemacht werde.

    was wird hier über aufrichtige Reue gesagt?

    Was soll sie bewirken?

    Womit beweisen wir, dass wir es ehrlich meinen und unser fasches Tun wirklich bereuen und wirklich zu Jehova umgekehrt sind?

    Sind wir dazu bereit?

  9. Jule sagt:

    2. Korinther 10 – 13

    2. Korinther 10:7-11

    Ihr seht die Dinge gemäß ihrem äußerlichen Wert an. Wenn jemand bei sich das Vertrauen hat, daß er Christus angehört, so möge er wiederum diese Tatsache für sich in Betracht ziehen, daß, gleichwie er Christus angehört, ebenso auch wir. 8 Denn selbst wenn ich mich etwas zuviel der Befugnis rühmen sollte, die der Herr uns gegeben hat, um euch zu erbauen und nicht um euch niederzureißen, so würde ich nicht beschämt werden, 9 damit ich nicht den Anschein erwecke, als wolle ich euch durch [meine] Briefe erschrecken. 10 Denn, sagen sie: „[Seine] Briefe sind gewichtig und kraftvoll, aber [seine] persönliche Gegenwart ist schwach und [seine] Rede verächtlich.“ 11 Ein solcher Mensch möge dies in Betracht ziehen, daß das, was wir, wenn abwesend, in unserem Wort durch Briefe sind, wir auch, wenn anwesend, in der Tat sein werden.

    ermuntern wir andere durch unser Reden oder durch unsere Briefe?

  10. Jule sagt:

    2. Korinther 11:12-15

    Was ich jetzt tue, will ich stets tun, damit ich denen den Vorwand abschneide, die einen Vorwand dafür haben wollen, in dem Amt, dessen sie sich rühmen, ebenso erfunden zu werden wie wir. 13 Denn solche Menschen sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, die die Gestalt von Aposteln Christi annehmen. 14 Und kein Wunder, denn der Satan selbst nimmt immer wieder die Gestalt eines Engels des Lichts an. 15 Es ist daher nichts Großes, wenn auch seine Diener immer wieder die Gestalt von Dienern der Gerechtigkeit annehmen. Ihr Ende aber wird gemäß ihren Werken sein.

    wahre Worte…

  11. Jule sagt:

    2. Korinther 11:20-31

    In der Tat, ihr ertragt es, wenn jemand euch versklavt, wenn jemand verzehrt, [was ihr habt,] wenn jemand an sich reißt, [was ihr habt,] wenn sich jemand über [euch] erhebt, wenn jemand euch ins Gesicht schlägt.

    21 Ich sage dies zu [unserer] Unehre, als ob unsere Stellung schwach gewesen wäre.

    Wenn aber jemand anders in einer Sache kühn handelt — ich rede unvernünftig —, so handle auch ich darin kühn. 22 Sind sie Hebräer? Ich bin es auch. Sind sie Israeliten? Ich bin es auch. Sind sie Abrahams Same? Ich bin es auch. 23 Sind sie Diener Christi? Ich erwidere wie jemand, der von Sinnen ist: Ich bin es in noch hervorragenderer Weise: in mühevollen Arbeiten viel mehr, in Gefängnissen viel mehr, unter Schlägen bis zum Übermaß, oft dem Tod nahe. 24 Von Juden erhielt ich fünfmal vierzig Streiche weniger einen, 25 dreimal wurde ich mit Ruten geschlagen, einmal wurde ich gesteinigt, dreimal erlitt ich Schiffbruch, eine Nacht und einen Tag habe ich in der Tiefe [des Meeres] zugebracht; 26 oft auf Reisen, in Gefahren von Flüssen, in Gefahren von Wegelagerern, in Gefahren von [meiner eigenen] Rasse, in Gefahren von seiten der Nationen, in Gefahren in der Stadt, in Gefahren in der Wildnis, in Gefahren auf dem Meer, in Gefahren unter falschen Brüdern, 27 in anstrengender Arbeit und Mühsal, oft in schlaflosen Nächten, in Hunger und Durst, oftmals der Nahrung entbehrend, in Kälte und Nacktheit.

    28 Zu diesen Dingen von äußerlicher Art kommt das hinzu, was Tag für Tag auf mich einstürmt, die Sorge um alle Versammlungen. 29 Wer ist schwach, und ich bin nicht schwach? Wer wird zum Straucheln gebracht, und ich gerate nicht in Glut?

    30 Wenn gerühmt werden muß, so will ich mich der Dinge rühmen, die mit meiner Schwachheit zu tun haben. 31 Der Gott und Vater des Herrn Jesus, ja ER, der immerdar gepriesen sei, weiß, daß ich nicht lüge.

    haben auch wir manchmal das Bedürfnis, unseren Widersachern so zu antworten wie Paulus?

    z.B wenn jemand, der ein Doppelleben führt mit dem Finger auf uns zeigt, weil er uns durch Rufmord praktisch vernichtet hat?

  12. WT 15.09.1990 sagt:

    „Prüft immer wieder, ob ihr im Glauben seid“
    Höhepunkte aus 2. Korinther

    DER Apostel Paulus machte sich Sorgen um die Christen in Korinth. Wie würden sie auf den Rat reagieren, den er ihnen in seinem ersten Brief erteilt hatte? Er befand sich in Mazedonien, als Titus mit dem günstigen Bericht eintraf, daß der Brief die Korinther zwar traurig gemacht, aber zur Reue veranlaßt hatte. Wie sehr sich Paulus darüber freute! (2. Korinther 7:8-13).

    Paulus schrieb den zweiten Korintherbrief wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des Jahres 55 u. Z. aus Mazedonien. In diesem Brief legte er die Schritte dar, die unternommen werden müssen, um die Versammlung rein zu erhalten, auch weckte er den Wunsch, für die bedürftigen Glaubensbrüder in Judäa zu spenden, und verteidigte sein Apostelamt. Vieles von dem, was Paulus sagte, kann uns helfen, ‘immer wieder zu prüfen, ob wir im Glauben sind’ (13:5). Was können wir dem Brief alles entnehmen?

    Diener des Gottes des Trostes

    Der Apostel zeigte, daß wir, so wie Gott uns in all unserer Drangsal tröstet, andere trösten und für sie beten sollten (1:1 bis 2:11). Gott rettete Paulus und seine Gefährten, als sie unter schwerstem Druck standen. Die Korinther konnten ihnen ebenfalls helfen, indem sie für sie beteten, wie auch wir für andere beten sollten, die dem wahren Glauben angehören. Doch was war mit dem in 1. Korinther, Kapitel 5 erwähnten Mann, der sich der Unsittlichkeit schuldig gemacht hatte? Ihm war offensichtlich die Gemeinschaft entzogen worden, aber er hatte bereut. Welch großer Trost muß es für ihn gewesen sein, als die Korinther Vergebung übten und ihn liebevollerweise wieder in ihrer Mitte aufnahmen!

    Die Worte des Paulus können unsere Wertschätzung für den christlichen Dienst vertiefen und uns veranlassen, noch fester für den wahren Glauben einzustehen (2:12 bis 6:10). Diener des neuen Bundes sind bevorrechtigt, an einem „Triumphzug“ teilzunehmen, den Gott anführt. Paulus und seine Mitarbeiter hatten diesen kostbaren Dienst, weil ihnen Barmherzigkeit erwiesen worden war. Gleich ihnen haben die heutigen Gesalbten einen Dienst der Versöhnung. Aber eigentlich machen alle Zeugen Jehovas andere reich durch ihren Dienst.

    Die Heiligkeit vervollkommnen und großzügig sein

    Paulus zeigt uns, daß christliche Diener Gottes die Heiligkeit in der Furcht Jehovas vervollkommnen müssen (6:11 bis 7:16). Im Glauben festzustehen bedeutet unter anderem, sich davor zu hüten, mit Ungläubigen in ein Joch gespannt zu werden, und sich von fleischlichen und geistigen Befleckungen zu reinigen. Die Korinther nahmen eine Reinigung vor, indem sie dem unsittlichen Übeltäter die Gemeinschaft entzogen, und Paulus freute sich, daß sein erster Brief sie traurig gemacht hatte, was Reue zur Rettung bewirkte.

    Wir erfahren auch, daß gottesfürchtige Christen für ihre Großzügigkeit belohnt werden (8:1 bis 9:15). Bezüglich der Beiträge für bedürftige „Heilige“ führt Paulus das vortreffliche Beispiel der Mazedonier an. Sie waren über ihr Vermögen hinaus freigebig gewesen, und er hoffte, daß die Korinther ebenso freigebig sein würden. Ihr Geben — und unseres — sollte aus dem Herzen kommen, denn „Gott liebt einen fröhlichen Geber“, und er belohnt sein Volk für jede Art der Freigebigkeit.

    Paulus — ein fürsorglicher Apostel

    Wenn wir im Predigtdienst irgend etwas erreichen, wollen wir uns in Jehova rühmen, nicht uns selbst (10:1 bis 12:13). Schließlich können wir nur mit geistigen Waffen, „machtvoll durch Gott“, falsche Vernunftschlüsse umstoßen. Die prahlerischen „superfeinen Apostel“ unter den Korinthern konnten es auf keinen Fall mit Paulus aufnehmen, was das Ausharren als ein Diener Christi betraf. Damit er sich jedoch nicht überheben sollte, entfernte Gott nicht seinen ‘Dorn im Fleisch’ — möglicherweise ein schwaches Augenlicht oder diese falschen Apostel. Paulus wollte sich überhaupt lieber hinsichtlich seiner Schwachheiten rühmen, damit „die Kraft des Christus“, einem Zelt gleich, über ihm bleibe. Als ein Mann, der im Glauben feststand, hatte er sich nicht als geringer erwiesen als die superfeinen Apostel. Die Korinther hatten die Beweise für das Apostelamt gesehen, die Paulus unter ihnen „durch alles Ausharren und durch Zeichen und Wunder und Machttaten“ erbracht hatte.

    Als einem Diener Gottes und Apostel lagen Paulus die geistigen Interessen seiner Glaubensbrüder am Herzen, was auch bei uns der Fall sein sollte (12:14 bis 13:14). Er wollte ‘sehr gern völlig verbraucht werden für ihre Seelen’. Doch Paulus befürchtete, daß er bei seiner Ankunft in Korinth einige vorfinden würde, die die Werke des Fleisches nicht bereut hatten. Daher riet er allen, immer wieder zu prüfen, ob sie im Glauben waren, und er betete zu Gott, daß sie „nichts Unrechtes“ taten. In seinen Schlußworten forderte er sie auf, ‘sich zu freuen, wieder zurechtgebracht und getröstet zu werden, übereinstimmend zu denken und friedsam zu leben’. Welch ein vortrefflicher Rat auch für uns!

    Prüft immer wieder!

    Der zweite Brief, den Paulus an die Korinther schrieb, zeigt somit verschiedene Möglichkeiten auf, wie wir immer wieder prüfen können, ob wir im Glauben sind. Seine Worte sollten uns auf jeden Fall veranlassen, andere zu trösten, so wie uns Gott in all unserer Drangsal tröstet. Was der Apostel über den christlichen Dienst sagte, sollte uns anspornen, diesen treu durchzuführen, während wir in der Furcht Jehovas die Heiligkeit vervollkommnen.
    Die Anwendung des von Paulus geäußerten Rates kann uns großzügiger und hilfsbereiter machen. Seine Worte sollten uns auch veranlassen, uns in Jehova zu rühmen, nicht uns selbst. Sie sollten unsere liebevolle Fürsorge unseren Glaubensbrüdern gegenüber vergrößern. Und bestimmt können uns diese und weitere Gedanken aus dem zweiten Korintherbrief helfen, ‘immer wieder zu prüfen, ob wir im Glauben sind’.

    [Kasten/Bild auf Seite 26]
    Die Herrlichkeit Jehovas widerspiegeln:
    Als Moses mit den Tafeln des Zeugnisses vom Berg Sinai herabkam, warf sein Angesicht Strahlen, weil Gott mit ihm gesprochen hatte (2. Mose 34:29, 30). Paulus nahm darauf Bezug und sagte: „Wir alle werden, während wir mit unverhülltem Angesicht wie Spiegel die Herrlichkeit Jehovas widerstrahlen, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit in dasselbe Bild umgewandelt, genauso wie es durch Jehova, den GEIST, geschieht“ (2. Korinther 3:7-18). Im Altertum wurden Handspiegel aus Materialien wie Bronze oder Kupfer hergestellt, das glattpoliert wurde, damit eine gut spiegelnde Oberfläche entstand. Wie Spiegel reflektieren Gesalbte die Herrlichkeit Gottes, die von Jesus Christus erstrahlt und durch die sie fortschreitend ‘umgewandelt werden in das Bild’, das von Jehovas Sohn, der die Herrlichkeit seines Vaters widerstrahlt, übermittelt wird (2. Korinther 4:6; Epheser 5:1). Gott schafft in ihnen durch den heiligen Geist und die Schriften die „neue Persönlichkeit“, ein Spiegelbild seiner eigenen Eigenschaften (Epheser 4:24; Kolosser 3:10). Wir wollen, ob wir nun himmlische oder irdische Hoffnung haben, diese Persönlichkeit entfalten und das Vorrecht schätzen, in unserem Dienst Gottes Herrlichkeit widerzuspiegeln.

    [Kasten/Bild auf Seite 27]
    „Waffen der Gerechtigkeit“:
    Eine Möglichkeit, wie sich Paulus und seine Gefährten als Gottes Diener empfehlen konnten, war „durch die Waffen der Gerechtigkeit zur Rechten und zur Linken“ (2. Korinther 6:3-7). Mit der Rechten führte man gewöhnlich das Schwert, und in der Linken hielt man den Schild. Obwohl Paulus und seine Mitarbeiter von allen Seiten angegriffen wurden, waren sie für die geistige Kriegführung gerüstet. Der Krieg wurde gegen falsche Lehrer und „superfeine Apostel“ geführt, damit die Versammlung in Korinth nicht von der Ergebenheit gegenüber Christus abgelenkt würde. Paulus griff nicht zu den Waffen des sündigen Fleisches — List oder Täuschung (2. Korinther 10:8-10; 11:3, 12-14; 12:11, 16). Die „Waffen“, die er verwendete, waren gerecht, und sie dienten dazu, die Sache der wahren Anbetung trotz aller Angriffe zu fördern. Jehovas Zeugen verwenden heute solche „Waffen der Gerechtigkeit“ zu demselben Zweck.

  13. WT vom 15.07.2008 sagt:

    Höhepunkte aus dem 2. Brief an die Korinther

    „Fahrt fort, wieder zurecht gebracht zu werden“
    (2. Kor. 1:1—13:14)

    Paulus weist die Korinther an, einem Missetäter, der einen Verweis erhalten hat und Reue zeigt, zu „verzeihen und ihn [zu] trösten“. Der erste Brief hat sie zwar traurig gemacht, dennoch freut sich Paulus, ‘weil sie traurig gemacht wurden zur Reue’ (2. Kor. 2:6, 7; 7:8, 9).

    Paulus legt den Korinthern nahe, ‘im Geben überströmend zu sein’, so wie sie „in allem überströmend“ sind. Nachdem er auf seine Gegner eingegangen ist, rät er allen zum Abschluss: „Fahrt fort, euch zu freuen, wieder zurechtgebracht zu werden, getröstet zu werden, übereinstimmend zu denken, friedsam zu leben“ (2. Kor. 8:7; 13:11).

    Antworten auf biblische Fragen:

    2:15, 16 — Wieso sind wir „ein Wohlgeruch Christi“?
    Weil wir uns eng an die Bibel halten und ihre Botschaft gern verbreiten. Ein solcher „Duft“ widert ungerechte Menschen vielleicht an, Jehova aber und aufrichtige Menschen empfinden ihn als sehr angenehm.

    5:16 — Wieso kann man sagen, dass gesalbte Christen ‘keinen Menschen gemäß dem Fleisch kennen’?
    Gesalbte beurteilen andere nicht nach rein menschlichen — fleischlichen — Kriterien: Sie bevorzugen niemand aufgrund der finanziellen Situation, Herkunft, Rasse, Ethnie oder Staatsangehörigkeit. Für sie zählt allein, dass jemand ihr Glaubensbruder ist.

    11:1, 16; 12:11 — Verhielt sich Paulus tatsächlich unvernünftig gegenüber den Korinthern?
    Nein, allerdings könnte er einigen unvernünftig oder großspurig vorgekommen sein, weil er sich gezwungen sah, sein Apostelamt mit Nachdruck zu verteidigen.

    12:1-4 — Wer war der Mensch, der „in das Paradies entrückt wurde“?
    Da die Bibel von niemand sonst berichtet, der eine solche Vision hatte, und Paulus direkt im Anschluss an die Verteidigung seines Apostelamts davon sprach, bezog er sich wahrscheinlich auf etwas, was er selbst erlebt hatte. Paulus wurde in dieser Vision vermutlich in das geistige Paradies versetzt, in dem sich die Christenversammlung in der „Zeit des Endes“ befindet (Dan. 12:4).

    Lehren für uns:

    3:5. In diesem Vers geht es darum, dass es Jehova ist, der Christen für den Dienst hinreichend befähigt, und zwar durch sein Wort, seinen heiligen Geist und den irdischen Teil seiner Organisation (Joh. 16:7; 2. Tim. 3:16, 17). Wir sind also gut beraten, die Bibel und biblische Publikationen fleißig zu studieren, Jehova immer wieder um seinen Geist zu bitten und die christlichen Zusammenkünfte regelmäßig zu besuchen und aktiv mitzumachen (Ps. 1:1-3; Luk. 11:10-13; Heb. 10:24, 25).

    4:16. Jehova erneuert den Menschen, „der wir innerlich sind, von Tag zu Tag“. Deshalb dürfen wir auch keinen Tag vergehen lassen, ohne uns mit unserem Glauben zu beschäftigen. Wir sollten wirklich alles ausnutzen, was Jehova uns dafür zur Verfügung stellt.

    4:17, 18. Der Gedanke daran, dass „die Drangsal von kurzer Dauer und leicht ist“, kann uns helfen, Jehova in schwierigen Zeiten treu zu bleiben.

    5:1-5. Paulus fasst die Empfindungen der Gesalbten gegenüber der himmlischen Hoffnung in wirklich schöne Worte!

    10:13. Allgemein gilt die Regel: Wir sollten nur unser eigenes Versammlungsgebiet bearbeiten, es sei denn, wir wurden gebeten, in einem anderen Gebiet auszuhelfen.

    13:5. Um ‘zu prüfen, ob wir im Glauben sind’, müssen wir unser Verhalten an dem messen, was wir aus der Bibel lernen. Um ‘uns zu bewähren’, müssen wir uns darüber Gedanken machen, wie es um unser Geistiggesinntsein steht, wie scharf unser „Wahrnehmungsvermögen“ ist und wie weit unsere Glaubenstaten gehen (Heb. 5:14; Jak. 1:22-25). Wenn wir die guten Empfehlungen, die Paulus gegeben hat, umsetzen, können wir beständig auf dem Weg der Wahrheit gehen.

  14. Jule sagt:

    2. Korinther 4 – 6

    2. Korinther 4:7-9

    Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die Kraft, die über das Normale hinausgeht, Gottes sei und nicht die aus uns selbst. 8 Wir werden auf jede Weise bedrängt, doch nicht bewegungsunfähig eingeengt; wir sind ratlos, doch nicht gänzlich ohne Ausweg; 9 wir werden verfolgt, doch nicht im Stich gelassen; wir werden niedergeworfen, doch nicht vernichtet.

    vergessen wir diese ermunternden Worte bitte niemals!!!!

    Egal, wie schlimm es auch aussehen mag: wir sind niemals allein – denn unser Gott ist immer an unserer Seite und stärkt uns.

  15. Jule sagt:

    2. Korinther 10 – 13

    2. Korinther 13:5

    Prüft immer wieder, ob ihr im Glauben seid, bewährt euch immer wieder. Oder erkennt ihr nicht an, daß Jesus Christus in Gemeinschaft mit euch ist? Es sei denn, daß ihr unbewährt seid.

    warum sollten wir in der Bibel lesen? Um reine Informationen zu sammeln?

    Warum sehen wir in den Spiegel bevor wir das Haus verlassen?

    Sind wir noch im Glauben?

    Warum sollten wir dies immer wieder prüfen? Reicht es nicht, wenn wir einmal die ganze Bibel durchgelesen haben?

    Reicht es nicht, dass wir vor einem Jahr in den Spiegel gesehen haben? Warum jetzt noch einmal hineinsehen, bevor ich das Haus verlasse?

    Empfinden wir dies als reine Zeitverschwendung?

  16. Jule sagt:

    Notizen aus der Dienstansprache „Anderen helfen, mit Gott versöhnt zu werden – mit Einsatzfreude und Ausdauer“, da sie gut zu 2. Korinther 5:20 passt und diesen Text nicht nur erklärt, sondern auch zeigt, wie wir dies in unserem Leben und Predigtdienst umsetzen können:

    „Anderen helfen, mit Gott versöhnt zu werden – mit Einsatzfreude und Ausdauer“

    Warum wollen wir zu der „großen Volksmenge“ aus Offenbarung dazu gehören?

    Offenbarung 7:13 und 14

    Und einer der Ältesten ergriff das Wort und sprach zu mir: „Wer sind diese, die in die weißen langen Gewänder gehüllt sind, und woher sind sie gekommen?“ 14 Da sagte ich sogleich zu ihm: „Mein Herr, d u weißt es.“ Und er sprach zu mir: „Das sind die, die aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre langen Gewänder gewaschen und sie im Blut des Lammes weiß gemacht.

    Weil wir die große Drangsal und den Krieg Gottes überleben wollen. In Vers 9 und 10 heißt es weiter:

    Nach diesen Dingen sah ich, und siehe, eine große Volksmenge, die kein Mensch zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen stand vor dem Thron und vor dem Lamm, in weiße lange Gewänder gehüllt, und Palmzweige waren in ihren Händen. 10 Und sie rufen fortwährend mit lauter Stimme, indem sie sagen: „Die Rettung [verdanken wir] unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm.“

    Die Glieder der großen Volksmenge rufen aus „Die Rettung verdanken wir unserem Gott und seinem Lamm“. Wie sagen sie dies? Sie rufen fortwährend und mit lauter Stimme! Das Wort „fortwährend“ steht hier für Ausdauer, dass sie es beständig tun, „mit lauter Stimme“ lässt auf Begeisterung und mit Freuden schließen. Diese Begeisterung und Ausdauer sollten wir aber nicht erst dann zeigen, sondern bereits heute – in dem, wie wir heute leben und predigen.

    In Amos 5:18 und 19 wird ein Wehe denen ausgesprochen, die den Tag herbei sehnen

    ‚Wehe denen, die den Tag Jehovas herbeisehnen! Was wird euch denn der Tag Jehovas bedeuten? Er wird Finsternis sein und nicht Licht, 19 so wie wenn ein Mann vor dem Löwen flieht, und ihn trifft tatsächlich der Bär, und [wie wenn] er nach Hause kam und seine Hand gegen die Mauer stützte, und die Schlange biß ihn.

    Warum ein „Wehe“?

    Hier geht es nicht so sehr darum, dass sie den Tag herbeisehnen, sondern wir müssen darauf achten, zu wem Amos dies hier gesagt hatte – wer war die Zielgruppe für die Ansprache damals? Er sprach zu denen, die sich zwar eine Veränderung wünschen, aber nicht wirklich auf den Tag vorbereitet sind, da sie nicht die nötigen Voraussetzungen zum Überleben mitbringen. Daher wird in den Versen davon gesprochen, dass „sie vom Regen in die Traufe kommen“. Wir sollten uns schon heute darauf vorbereiten, in allem, was wir tun.

    In 2. Korinther 5:20 wird von einem Versöhnungswerk gesprochen

    Wir sind daher Gesandte an Christi Statt, als ob Gott durch uns inständig bitte. An Christi Statt bitten wir: „Werdet versöhnt mit Gott.“

    Wer bittet hier „Werdet versöhnt mit Gott“? Es sind die Gesandten, eine Art Botschafter. In dem Buch Gottes-Liebe wird dazu auszugsweise auf der Seite 51 gesagt:

    Ein Gesandter oder Botschafter vertritt seinen Staat oder sein Staatsoberhaupt in einem anderen Land, mischt sich aber nicht in die inneren Angelegenheiten dieses Landes ein, sondern bleibt neutral. Er setzt sich jedoch sehr wohl für die Interessen der Regierung ein, die er repräsentiert. Genauso ist es mit den gesalbten Nachfolgern Christi, deren „Bürgerrecht“ in den Himmeln besteht (Philipper 3:20). Durch ihr engagiertes Verkündigen des Königreiches konnten Millionen „anderer Schafe“ Christi mit Gott versöhnt werden (Johannes 10:16; Matthäus 25:31-40). Diese arbeiten eng mit den gesalbten Brüdern Jesu zusammen und unterstützen sie. Beide Gruppen treten vereint für das Königreich des Messias ein und verhalten sich politisch jederzeit strikt neutral (Jesaja 2:2-4).

    Die Gesandten sind die Gesalbten, sie sind die Botschafter Gottes. Wir als Glieder der Großen Volksmenge arbeiten eng mit ihnen zusammen, wir unterstützen sie und fungieren dabei als eine Art Bevollmächtigte.

    Warum ist überhaupt eine Versöhnung nötig?

    Wir sind durch die Erbsünde von Adam und Eva automatisch von Gott entfremdet. Im Predigtdienst bieten wir jedem Einzelnen unsere Hilfe an, um mit Gott versöhnt zu werden. Eigentlich müssten wir zu ihnen sagen: „Sie sind ein Feind Gottes – werden Sie versöhnt mit Gott“. Allerdings ist hier Diplomatie nötig, denn wir wollen die Menschen ja nicht verschrecken. Aber wir sollten den Gedanken der Versöhnung fest im Sinn behalten, denn er ist der eigentliche Sinn und Zweck unseres Dienstes.

    In Jesaja 9:7 ist die Rede von Jesu Herrschaft und dass der Eifer Jehovas dies tun wird.

    Für die Fülle der fürstlichen Herrschaft und den Frieden wird es kein Ende geben auf dem Thron Davids und über seinem Königreich, um es fest aufzurichten und es zu stützen durch Recht und durch Gerechtigkeit von nun an und bis auf unabsehbare Zeit. Ja der Eifer Jehovas der Heerscharen wird dieses tun.

    Matthäus 24:14, dass die Gute Botschaft weltweit gepredigt wird, allen Menschen zu einem Zeugnis, erfüllt sich nur, weil Jehovas Eifer, sein Geist dahinter steht.. Da wir Gottes Mitarbeiter sind, sind wir ebenfalls eifrig damit beschäftigt, anderen zu helfen, mit Gott versöhnt zu werden.

    Zwei Beispiele für Eifer:
    1.) die älteren Brüder der Versammlung dienen Jehova bereits seit Jahren treu und voller Eifer. Der Anteil der Älteren in unserer Versammlung beträgt gute 30 %

    2.) Auch Jesus war in seinem Dienst starkem Druck ausgesetzt und je näher das Ende seines Dienstes auf der Erde rückte, umso mehr steigerte er seinen Einsatz.

    In Lukas 13:6-9 erzählt er ein Gleichnis von einem fruchtlosen Feigenbaum

    6 Dann fuhr er fort, [ihnen] dieses Gleichnis zu sagen: „Jemand hatte einen Feigenbaum, der in seinem Weingarten gepflanzt war, und er kam, um Frucht daran zu suchen, fand aber keine. 7 Da sagte er zum Winzer: ‚Ich bin nun schon drei Jahre gekommen, um Frucht an diesem Feigenbaum zu suchen, habe aber keine gefunden. Hau ihn um! Warum sollte er denn den Boden nutzlos machen?‘ 8 Er gab ihm zur Antwort: ‚Herr, laß ihn noch dieses Jahr, bis ich rings um ihn grabe und Dünger streue, 9 und wenn er dann in der Zukunft Frucht bringt, [schön und gut,] wenn aber nicht, sollst du ihn umhauen.‘ “

    Obwohl dieser Baum keine Frucht mehr gab, bat er um ein weiteres Jahr zusätzlicher Bemühungen. Dies war bereits im Jahre 32 u.Z. und zu der Zeit war Jesus bereits 3 Jahre eifrig im Dienste Jehovas unterwegs. Auch bei ihm machte sich eine gewisse Enttäuschung breit, denn auch auf ihn, den Messias, hörten nur verhältnismäßig wenige.

    Auch wir könnten entmutigt sein, weil unser Predigtdienst scheinbar fruchtlos ist. Auch wir könnten enttäuscht sein, weil „niemand auf uns hört“. Wie reagierte Jesus darauf? Er unternahm vermehrte Anstrengungen und dies sollten wir auch tun. Wie könnten wir das Graben und Dünger streuen auf unseren persönlichen Predigtdienst anwenden?

    Der Dünger steht für unsere Literatur. Dies sind nicht nur die Traktate, sondern insbesondere unsere Zeitschriften. „Wir sollten großzügig mit unseren Zeitschriften umgehen!“.

    Das Graben steht für die Rückbesuchstätigkeit. Beim wem sollten wir einen Rückbesuch machen? Überall dort, wo wir Literatur zurück gelassen haben. Dies tun wir, „um die Menschen daran zu gewöhnen, dass wir mit ihnen die Bibel studieren“. Dazu sollten wir bereits beim 1. Besuch wissen, wann wir das nächste Mal im Gebiet unterwegs sind, denn so könnten wir gleich einen festen Termin ausmachen. Hilfreich ist es auch, die Telefonnummern auszutauschen. So können uns die Leute erreichen, wenn ihnen etwas dazwischen kommt und auch wir können uns bei ihnen melden, wenn es aus wichtigen Gründen bei uns nicht klappt.

    Was können wir tun, wenn wir die Wohnungsinhaber trotz vermehrter Bemühungen nicht mehr erreichen? Wir könnten kleine Zettel mit ein paar persönlichen Zeilen hinterlassen. Es zeigt den Leuten persönliches Interesse, wenn sie handgeschriebene Zeilen von uns im Briefkasten vorfinden.

    Dies erinnert mich an eine Begebenheit, als ich gerade ganz frisch im Predigtdienst unterwegs war.

    Wir hatten im Haus-zu-Haus-Dienst eine sehr freundliche junge Frau angetroffen und ein nettes Gespräch gehabt. Leider konnten wir sie danach nicht mehr antreffen und nach einer Weile trafen wir sie zufällig, als wir im Stadtgebiet der Innenstadt unterwegs waren. Da kamen sie und ihr Mann gerade von einer Beerdigung. Auch danach trafen wir sie nicht mehr an, aber da ich an die letzte Begegnung und ihren traurigen Blick dachte, fing ich an, ihr Zeugnisbriefe über die Auferstehungshoffnung zu schreiben. Jedesmal, wenn wir wieder erfolglos geklingelt hatten, habe ich den vorbereiteten Brief in den Kasten geworfen. So konnte ich innerhalb einiger Wochen schriftlich das Kapitel über die Auferstehungshoffnung aus dem Paradiesbuch „mit ihr studieren“, obwohl niemals eine Rückmeldung kam. Nach einer längeren Zeit trafen wir die Frau wieder an und sie bedankte sich für die vielen Briefe und sagte, dass sie ihr in der ganzen Zeit ein großer Trost gewesen wären und so konnten wir ein gezieltes Bibelstudium beginnen. Diese Erfahrung stützt den Gedanken, den der Kreisaufseher in dem Vortrag anführte.

    Wir sollten also, ebenso wie Jesus unser Vorbild, unsere Bemühungen verstärken. Etwa ein halbes Jahr später sagte er folgendes über die Stadt Jerusalem

    Lukas 19:41-44

    Und als er näher kam, schaute er die Stadt an und weinte über sie 42 und sprach: „Wenn du, ja du, an diesem Tag die Dinge erkannt hättest, die mit Frieden zu tun haben — doch nun sind sie vor deinen Augen verborgen. 43 Denn es werden Tage über dich kommen, da werden deine Feinde eine Befestigung aus Spitzpfählen um dich bauen und werden dich ringsum einschließen und dich von allen Seiten bedrängen, 44 und sie werden dich und deine Kinder in deiner Mitte zu Boden schmettern, und sie werden in dir keinen Stein auf dem anderen lassen, weil du die Zeit deiner Besichtigung nicht erkannt hast.“

    Jesus weinte aus Enttäuschung über Jerusalem. Auch wir könnten so eine Enttäuschung mit unserem Gebiet erleben. „Manchmal würden wir am liebsten auf dem Notizzettel HR vermerken =Harmagedon reif ,-)“ Gab Jesus jetzt auf? Nein, er verstärkte seine Bemühungen nur noch, wie wir in Vers 47 sehen

    Ferner ging er daran, täglich im Tempel zu lehren. Aber die Oberpriester und die Schriftgelehrten und die Prominenten des Volkes suchten ihn zu vernichten;

    Haben auch wir diese Einstellung: „jetzt erst recht“? Gerade jetzt ging es ja darum, dass noch Einzelne aus der Stadt gerettet würden. Auch heute geht es darum:

    Auch wir sollten heute eifrig, ausdauernd und um andere besorgt sein!. Legen wir dabei die gleiche Begeisterung wie Jesus an den Tag, um zu ihren Herzen vorzudringen.

    Sehr schön zeigt sich die Auswirkung von Eifer an einem Beispiel aus dem Jahrbuch. 2 Sonderpioniere legten täglich 15 km zu Fuß hinter sich, um vorgefundenenm Interesse in einem abgelegenen Gebiet nachzugehen. Dadurch kamen sie 2 Wochen nicht mehr aus dem Haus. Warum? Die Leute waren so beeindruckt von ihrem Eifer, dass sie zu ihnen nach Hause kamen, um den Grund für ihre Beharrlichkeit heraus zu finden. Selbst mit dem Geistlichen wurde später die Bibel studiert.

    Könnten wir so etwas auch erleben, durch die Beharrlichkeit, die wir im Dienst zeigen, dass wir Woche für Woche ins Gebiet gehen, immer wieder zu den Leuten hin? Zur Zeit haben wir bei 74 Verkündigern 22 Bibelstudien in der Versammlung. Ein gutes Ergebnis.

    In Psalm 26:6 und 7 wird der Zusammenhang von unserem Predigtdienst mit dem Lösegeld gezeigt

    Ich werde in Unschuld meine Hände waschen,
    Und ich will um deinen Altar schreiten, o Jehova,
    7 Um Danksagung laut hören zu lassen
    Und um all deine wunderbaren Werke zu verkünden.

    Was alles zählt eigentlich zu unserem Predigtdienst?: wir verkünden alles, was uns an Jehova begeistert!

    Der Altar ist hier das Symbol für den Willen Jehovas, das Lösegeld anzuwenden. Dass wir darum herum schreiten zeigt, dass wir daran glauben. Dieser Glaube bringt uns dazu, es auch zu verkünden. Wenn wir unsere langen weißen Gewänder im Blut des Lammes weiß gemacht haben, dann wollen wir auch verkünden!

    Dann werden wir auch mit Einsatzfreude und Ausdauer bemüht sein, anderen zu helfen, mit Gott versöhnt zu werden!

  17. Jule sagt:

    2. Korinther 1 – 3

    2. Korinther 1:3-6

    Gepriesen sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater voller Barmherzigkeit, der Gott, der uns in jeder Not tröstet!

    4 In allen Schwierigkeiten ermutigt er uns und steht uns bei, so dass wir auch andere trösten können, die wegen ihres Glaubens leiden müssen. Wir trösten sie, wie Gott auch uns getröstet hat.

    5 Weil wir Christus gehören und ihm dienen, müssen wir viel leiden, aber in ebenso reichem Maße erfahren wir auch seine Hilfe.

    6 Deshalb kommt es euch zugute, wenn wir leiden; und wenn wir ermutigt werden, dann geschieht auch das zu eurem Besten. Das gibt euch Kraft, die gleichen Leiden wie wir geduldig zu ertragen.

  18. Jule sagt:

    2. Korinther 1:12-14

    Wenn es etwas gibt, worauf wir stolz sein können, dann ist es unser gutes Gewissen:

    Wir leben so, wie Gott es will; wir haben euch nichts vorgemacht. Nicht eigensüchtige Überlegungen haben unser Handeln bestimmt, sondern allein Gottes Barmherzigkeit. So haben wir uns überall verhalten, und ganz besonders bei euch.

    13 Auch unsere Briefe wollen nichts anderes sagen, als was ihr schwarz auf weiß lesen könnt. Ich hoffe, ihr werdet einmal voll und ganz verstehen, was ich meine.

    14 Wenigstens zum Teil habt ihr schon verstanden, dass ihr auf uns stolz sein könnt, genauso wie wir auf euch, wenn Jesus, unser Herr, kommen wird.

    Ist Paulus nun selbstgerecht, wenn er dies so zu den Menschen sagt, die seinen Wandel miterlebt hatten?

    War sein Stolz auf die eigene Treue Unrecht? Würde Jehova ihn mit dem Pharisäer in einen Topf werfen, der sich für gerechter hielt, als der Steuereinnehmer neben ihm?

  19. Jule sagt:

    2. Korinther 1:15

    In dieser Zuversicht wollte ich zuerst zu euch kommen. Gerne hätte ich euch zweimal besucht und euch beide Male Gottes Liebe nahe gebracht

    Warum reden wir über Gott und sein Wort?

    Was ist unsere Motivation für den Predigtdienst? Warum geben wir Kommentare in den Zusammenkünften? Warum unterhalten wir uns mit unseren Brüdern über das, was wir gelesen und gelernt haben?

    Ist nicht in allen diesen Punkten ein und derselbe Beweggrund?

    Wir gehen doch nicht predigen, weil wir es müssen und es für einen Anbeter Jehovas zum Standart gehört. Wir wollen doch keine Stunden abreißen – damit wir etwas auf unseren Berichtszettel schreiben können! Wir wollen davon erzählen, was für einen wundervollen Gott wir kennen gelernt haben und dass wir IHM dienen dürfen. Diesen Schatz, dieses Vorrecht wollen wir mit anderen teilen aus Liebe zu Jehova und auch aus Liebe und Mitgefühl für die Menschen. So steht es ja auch auf unserer Bewerbung zum Pionierdienst oder Hilfspionierdienst.

    Wenn wir in den Zusammenkünften Kommentare geben, uns mit unseren Brüdern über das Gelernte unterhalten, oder wenn Thom und ich hier unsere Gedanken zum Bibellesen bloggen – dann wollen wir ja nicht damit prahlen, „wie schlau wir sind“, sondern wir wollen über unseren wundervollen Gott reden, IHN und seine Liebe den Menschen erkennen helfen. Einzig und allein dies ist doch unsere Motivation!

    Darum freuen wir uns aus tiefstem Herzen, wenn wir Menschen begegnen, die noch offen für Gott und sein Wort sind. Und darum nehmen wir auch die Bearbeitung unseres Gebietes ernst und darum machen wir möglichst zeitnah Rückbesuche, wenn wir Interesse vorfinden.

    Und aus diesem Grund reden wir auch innerhalb unserer Familie über Gott. Nicht nur um uns selbst gegenseitig zu ermuntern – sondern auch, um unseren Kindern diese Liebe Gottes nahe zu bringen. Um ihnen zu helfen, selbst ein enges Verhältnis zu Jehova zu entwickeln.

    Ein verständlicher Wunsch, wie wir hier sehen – denn auch Paulus hatte dieses Bedürfnis!

  20. Jule sagt:

    2. Korinther 2:3-4

    Deshalb schrieb ich euch den letzten Brief, damit ihr eure Angelegenheiten in Ordnung bringt, ehe ich zu euch komme. Ich wollte nämlich nicht über euch traurig sein, sondern mich über euch freuen. Denn ich hoffe doch, dass auch ihr euch freut, wenn ich mich freuen kann. 4 In großer Sorge, mit schwerem Herzen und unter Tränen hatte ich euch geschrieben. Aber ich wollte euch damit nicht verletzen. Im Gegenteil! Ihr solltet vielmehr erkennen, wie sehr ich gerade euch liebe.

    Wahre Worte.

    Oftmals fühlen wir uns als Eltern so, wie Paulus hier seine Gefühle beschreibt:

    Wir wollen unsere Kinder ja nicht verletzen. Aber oftmals müssen wir dies tun, eben weil wir sie lieben und ihr ewiges Wohl im Auge haben.

    Ob die Korinther verstanden hatten, worum es Paulus in seinem letzten Brief ging? Oder schmollten sie möglicherweise immer noch?

    Wie reagieren wir auf Kritik und Rat, den uns unsere Eltern oder andere geistig reife Christen geben?

  21. Jule sagt:

    2. Korinther 3:14

    Aber nicht nur das, sie sind verschlossen für Gottes Botschaft. Bis zum heutigen Tag ist das Alte Testament für sie wie mit einem Tuch verhüllt. Sie lesen es zwar, aber seinen Sinn verstehen sie nicht. Dieses Tuch wird erst dann weggenommen, wenn sie an Christus glauben

    verstehen wir den Sinn von dem, was Jehova uns in seinem Wort sagt?

    Falls nicht, was könnten wir dann tun, um dies zu ändern?

  22. Jule sagt:

    2. Korinther 4 – 6

    2. Korinther 4:1-2

    Weil Gott uns in seiner Barmherzigkeit die Aufgabe übertragen hat, seine Botschaft überall zu verkünden, verlieren wir nicht den Mut.

    2 Wir halten uns fern von allen Heimlichkeiten, über die wir uns schämen müssten, wir täuschen niemanden und verfälschen auch nicht Gottes Botschaft. Im Gegenteil, wir sind Gott verantwortlich und verkünden frei und unverfälscht seine Wahrheit.

    Das ist unsere Selbstempfehlung! Jeder, der ehrlich ist zu sich selbst, wird mir Recht geben.

    sind wir ehrlich zu uns selbst?

  23. Jule sagt:

    2. Korinther 4:7-9

    Diesen kostbaren Schatz tragen wir in uns, obwohl wir nur zerbrechliche Gefäße sind. So wird jeder erkennen, dass die außerordentliche Kraft, die in uns wirkt, von Gott kommt und nicht von uns selbst.

    8 Die Schwierigkeiten bedrängen uns von allen Seiten, und doch werden wir nicht von ihnen überwältigt. Wir sind oft ratlos, aber nie verzweifelt.

    9 Von Menschen werden wir verfolgt, aber bei Gott finden wir Zuflucht. Wir werden zu Boden geschlagen, aber wir kommen dabei nicht um.

    ein sehr tröstlicher Bibeltext, den wir uns gut einprägen sollten!

    Mit ein Vorteil von Prüfungen ist es, dass – nicht nur wir – erkennen, dass wir nicht allein sind, sondern unser Gott mit uns ist. Je härter die Prüfung, je schlimmer die äußeren Umstände – desto mehr ist zu erkennen, dass wir nicht allein sind.

    Dann hat Jehova die Möglichkeit, uns zu zeigen, dass wir nicht allein sind, sondern ER an unserer Seite mit uns kämpft. Wie bei der schönen Geschichte Spuren im Sand, wo es am Ende heißt:

    Ich schaute genau auf die Spuren hin,
    ich sah den ganzen Weg entlang dahin,
    wo es gerade am Schwersten war
    war der Schritte nur ein Paar.
    Ich sagte dann: “Oh, Jehova warum? Warum gerade da,
    als ich selbst keinen Ausweg mehr sah,
    als ich dich brauchte, zu jeder Zeit des Tages,
    auf dem schwierigsten Teil des Pfades?”

    Jehova blickt mich an voll Liebe,
    und antwortet auf mein Fragen:
    “Mein liebes Kind, als es dir am Schwersten war,
    …… da hab ich dich getragen!

  24. Jule sagt:

    2. Korinther 6:1-10

    Bewährung im Dienst für Gott

    1 Als Gottes Mitarbeiter bitten wir euch: Lasst die Gnade, die Gott euch geschenkt hat, in eurem Leben nicht ohne Auswirkung bleiben. 2 Denn Gott hat gesagt: »Ich will dein Gebet erhören. Es wird eine Zeit der Gnade für dich geben, einen Tag, an dem du meine Hilfe erfährst!« Genau diese Zeit ist jetzt da, der Tag der Rettung ist nun gekommen.

    3 Niemand soll uns persönlich etwas Schlechtes nachsagen können, damit nicht unser Auftrag in Verruf gerät. 4 In allem empfehlen wir uns als Gottes Mitarbeiter: Wir bleiben standhaft in Bedrängnissen, in Not und Angst, 5 auch wenn man uns schlägt und einsperrt, wenn wir aufgehetzten Menschen ausgeliefert sind, bis zur Erschöpfung arbeiten, uns kaum Schlaf gönnen und auf Nahrung verzichten.

    6 Wir lassen uns nichts zuschulden kommen und erkennen Gottes Willen; wir sind geduldig und freundlich, Gottes Heiliger Geist wirkt durch uns, und wir lieben jeden Menschen aufrichtig. 7 Wir verkünden Gottes Wahrheit und leben aus seiner Kraft. Zum Angriff wie zur Verteidigung gebrauchen wir die Waffen Gottes: das richtige Verhalten vor Gott und den Menschen.

    8 Dabei lassen wir uns nicht beirren: weder durch Lob noch Verachtung, weder durch gute Worte noch böses Gerede. Man nennt uns Lügner, und wir sagen doch die Wahrheit. 9 Für die Welt sind wir Unbekannte, aber Gott kennt uns.

    Wir sind Sterbende, und dennoch leben wir. Wir werden geschlagen und kommen doch nicht um. 10 In allen Traurigkeiten bleiben wir fröhlich. Wir sind arm und beschenken doch viele reich. Wir haben nichts und besitzen doch alles.

    Kennt Jehova uns persönlich auch?

    Würde irgendeine Intrige, Rufmord oder ähnliches irgendetwas daran ändern???

  25. Jule sagt:

    2. Korinther 7 – 9

    2. Korinther 7:2-4

    Bitte um Vertrauen

    2 Vertraut uns doch! Wir haben ja keinem von euch Unrecht getan. Wir haben niemanden zugrunde gerichtet und keinen von euch betrogen. 3 Ich sage das nicht, um euch zu verurteilen. Denn ich habe euch ja vorhin gesagt, wie sehr ich euch liebe.

    Wir sind untrennbar miteinander verbunden, im Leben und im Sterben. 4 Ich vertraue euch in jeder Beziehung und bin sogar stolz auf euch. Trotz aller Schwierigkeiten bin ich getröstet, und meine Freude ist unbeschreiblich groß.

    kann man uns vertrauen?

    Woran könntet ihr erkennen, dass ihr uns vertrauen könnt? Was, wenn andere uns verleumden – wem sollt ihr dann glauben?

  26. Jule sagt:

    2. Korinther 7:5-6

    Als wir nach Mazedonien kamen, waren wir sehr beunruhigt. Überall gab es Schwierigkeiten. Wir mussten alle möglichen Anfeindungen ertragen und waren zudem selber voller Angst und Sorgen. 6 Aber Gott hilft den Mutlosen. Er hat uns durch die Ankunft des Titus getröstet;

    hat Jehova schon mal Personen „benutzt“, um uns zu trösten?

    Wie steht es mit uns selbst – lassen wir uns von Jehova benutzen, als ein williges Werkzeug, damit er andere trösten kann?

  27. Jule sagt:

    2. Korinther 10 – 13

    Wie gut kann ich Paulus hier verstehen, wie gut nachfühlen, wie er sich hier fühlt.

    Ist es nicht unfair, wie einige seiner geistigen Kinder hier von ihm reden und mit ihn umgehen? Ist es nicht traurig, wie wenig sie sehen, dass sie den falschen Leuten auf den Leim gegangen sind – aber denjenigen vor den Kopf stoßen, der es wirklich gut mit ihnen meint?

    War nicht Paulus es, der um ihretwillen vieles erlitten und vieles für sie aufgegeben hatte? Konnten oder wollten sie das nicht sehen? Warum glaubten sie bloß denen mehr, die sie doch in Wirklichkeit benutzten und nur an sich selbst und ihren eigenen Vorteil interessiert waren?

    Aber es ging doch nicht nur darum, ob Paulus nun wirklich so “ein armseeliger” Mensch war, wie diese falschen Freunde ihnen glauben machen wollte. Es ging doch um so vieles mehr – um ihr Verhältnis zu Jehova!

    Wie schrecklich es für Paulus gewesen sein muss zu sehen, wie sie sich immer mehr von Gott entfernten – aber dies nicht erkennen konnten oder wollten, nur weil sie auf die falschen Leute hörten. Wie schmerzhaft für Paulus und wie schade für sie selbst! Wenn sie doch nur zur Besinnung kämen und die Dinge so sehen würden, wie sie wirklich sind!

    2. Korinther 10 – 13

    Abwehr persönlicher Angriffe

    1 Ich, Paulus, möchte mit euch noch eine persönliche Angelegenheit klären, im Geist der Liebe und Güte Christi. Einige von euch sagen mir nach, ich sei feige und ängstlich, solange ich bei euch bin, aber mutig und zu allem entschlossen, wenn ich mich nur weit genug von euch entfernt habe. 2 Zwingt mich bitte nicht dazu, tatsächlich hart durchgreifen zu müssen, wenn ich zu euch komme. Auf jeden Fall werde ich entschieden gegen alle vorgehen, die mir allzu menschliche Absichten unterstellen.

    3 Natürlich bin auch ich nur ein Mensch, aber ich kämpfe nicht mit menschlichen Mitteln. 4 Ich setze nicht die Waffen dieser Welt ein, sondern die Waffen Gottes. Sie sind mächtig genug, jede Festung zu zerstören, jedes menschliche Gedankengebäude niederzureißen, 5 einfach alles zu vernichten, was sich stolz gegen Gott und seine Wahrheit erhebt. Alles menschliche Denken nehmen wir gefangen und unterstellen es Christus, weil wir ihm gehorchen wollen. 6 In diesem Sinn werden wir auch jeden Ungehorsam strafen, aber zuerst müsst ihr als Gemeinde zum Gehorsam bereit sein.

    7 Seht doch den Tatsachen ins Auge! Ist jemand davon überzeugt, zu Christus zu gehören, dann soll er uns das nicht absprechen. 8 Immerhin könnte ich noch für mich in Anspruch nehmen, dass Gott mir als Apostel besondere Vollmacht gegeben hat. Damit würde ich nicht einmal übertreiben. Doch mein Auftrag ist, euch zu helfen, nicht euch zu schaden.

    9 Ihr sollt aber nicht denken, ich wollte euch mit meinen Briefen einschüchtern. 10 Das könnte man fast annehmen, wenn ihr sagt: »In seinen Briefen gebraucht er große Worte, doch bei uns ist er ängstlich und zaghaft. Und wen beeindruckt schon, was er sagt?« 11 Wer das von mir behauptet, der soll wissen: Genauso wie ich in meinen Briefen mit euch rede, werde ich handeln, wenn ich bei euch bin.

    12 Wir würden es natürlich niemals wagen, uns mit denen zu vergleichen, die sich überall selbst empfehlen, oder uns gar auf eine Stufe mit ihnen zu stellen. Wie unverständig sie doch sind! Sie stellen ihre eigenen Maßstäbe auf, um sich dann selbst daran zu messen. 13 Wir dagegen überschätzen uns nicht so maßlos. Wir möchten ausschließlich mit Gottes Maß gemessen werden, und dazu gehört auch unsere Arbeit bei euch. 14 Wir sind bis zu euch gekommen und haben euch die rettende Botschaft von Christus gebracht; daher sind wir auch nicht maßlos, wenn wir uns rühmen. 15 Dabei schmücken wir uns keineswegs mit fremden Federn. Wenn ihr erst einmal im Glauben fest und stark geworden seid, hoffen wir sogar, unsere Missionsarbeit noch weiter ausdehnen zu können. 16 Denn wir wollen auch den Menschen die rettende Botschaft bringen, die jenseits eurer Grenzen leben. Sonst würden wir uns ja mit einer Arbeit brüsten, die andere bereits getan haben.

    17 Es heißt doch: »Wer sich rühmen will, der rühme das, was Gott getan hat.«

    18 Niemand ist schon deshalb ein bewährter Diener Gottes, weil er sich selbst empfiehlt. Entscheidend ist, dass Gott ihm ein gutes Zeugnis ausstellt.

    Paulus verteidigt sich gegen falsche Apostel

    1 Ihr gestattet mir sicher, dass ich mich jetzt auch einmal töricht verhalte. 2 Ich werbe geradezu eifersüchtig um euch, so wie Gott um euch wirbt. Wie ein Vater seine Tochter einem einzigen Mann anvertraut, so möchte ich euch mit Christus verloben, damit ihr ihm allein gehört. 3 Zur Zeit aber fürchte ich, dass mir dies nicht gelingt. Denn wie schon am Anfang die Schlange Eva mit ihrer List verführte, so könntet auch ihr davon abgebracht werden, einzig und allein Christus zu lieben und an ihn zu glauben. 4 Ihr lasst euch leicht verführen. Wenn jemand daherkommt und etwas anderes über Jesus sagt, als wir euch gelehrt haben, dann schenkt ihr ihm bereitwillig Glauben. Ihr empfangt einen anderen Geist als den Geist Gottes und nehmt eine andere Botschaft an als die, die wir euch gebracht haben. 5 Ich stehe diesen großartigen Aposteln, vor denen ihr solchen Respekt habt, in nichts nach. Das weiß ich. 6 Vielleicht bin ich kein besonders geschickter Redner, aber was meine Erkenntnis der rettenden Botschaft betrifft, nehme ich es gern mit ihnen auf. Das habe ich in aller Öffentlichkeit zu jeder Zeit bewiesen.

    7 Habe ich etwa ein Unrecht begangen, als ich euch die rettende Botschaft verkündet habe, ohne etwas für meinen Lebensunterhalt zu erwarten? Zu euren Gunsten habe ich auf alles verzichtet. 8 Um euch ungehindert dienen zu können, habe ich andere Gemeinden geradezu beraubt und Geld von ihnen genommen. 9 Auch als ich während meines Aufenthaltes bei euch in Not geriet, habt ihr nichts für mich zahlen müssen. Versorgt haben mich die Gemeinden aus Mazedonien, so dass ich euch niemals zur Last gefallen bin. Und dabei wird es auch in Zukunft bleiben. 10 So wahr Christus in mir lebt und die Wahrheit ist: Niemand in der ganzen Provinz Achaja wird mir diesen Ruhm nehmen können! 11 Sage ich dies etwa, weil ich euch nicht liebe? Gott weiß, wie sehr ich euch liebe! 12 Trotzdem will ich auch in Zukunft kein Geld von euch annehmen. Keiner von diesen anderen soll sich länger als Apostel ausgeben dürfen. Wir unterscheiden uns in vielen Dingen! 13 Denn sie sind falsche Apostel, Betrüger, die lediglich behaupten, sie seien Apostel Christi. 14 Aber das ist nicht weiter verwunderlich! Gibt sich nicht sogar der Satan als Engel Gottes aus? 15 Kein Wunder, wenn auch seine Helfer als Diener Gottes auftreten! Doch sie werden ihr verdientes Ende finden.

    16 Ich sage es noch einmal: Niemand soll mich für einen Narren halten. Wenn ihr es aber doch tut, dann lasst mich auch den Narren spielen, damit ich ein wenig prahlen kann. 17 Was ich jetzt sage, ist allerdings nicht im Sinn unseres Herrn. Ich bin mir bewusst, dass ich damit wie ein Narr rede. Aber ich sage es trotzdem, wenn wir schon einmal beim Prahlen sind. 18 Wie die anderen dauernd ihre guten Seiten herausstellen, will ich es auch einmal tun. 19 Ihr seid ja so klug, dass ihr bereitwillig hinter jedem Narren herlauft. 20 Und ihr habt ja nichts dagegen, wenn man euch schindet und ausnutzt, wenn man euch einfängt, euch von oben herab behandelt oder gar ins Gesicht schlägt.

    21 Zu meiner Schande muss ich gestehen: Im Vergleich zu diesen großartigen Aposteln waren wir geradezu Schwächlinge!
    Aber da ich mich nun einmal entschlossen habe, wie ein Narr zu reden: Womit diese Leute sich brüsten, damit kann ich schon lange dienen. 22 Sie sind Hebräer? Das bin ich auch! Sie sind Israeliten? Das bin ich auch! Sie sind Nachkommen Abrahams? Ich etwa nicht? 23 Sie sind Diener Christi? Was ich jetzt entgegne, kann wirklich nur noch ein Narr sagen: Ich habe Christus weit mehr gedient und viel mehr auf mich genommen als sie. Ich bin öfter im Gefängnis gewesen und häufiger ausgepeitscht worden. Unzählige Male hatte ich den Tod vor Augen.

    24 Fünfmal habe ich von den Juden die neununddreißig Schläge erhalten. 25 Dreimal wurde ich von den Römern ausgepeitscht, und einmal hat man mich gesteinigt. Dreimal habe ich Schiffbruch erlitten; einmal trieb ich sogar einen Tag und eine ganze Nacht hilflos auf dem Meer. 26 Auf meinen vielen Reisen bin ich immer wieder in Gefahr geraten durch reißende Flüsse und durch Räuber. Gefahr drohte mir von meinem eigenen Volk ebenso wie von den Nichtjuden. In den Städten wurde ich verfolgt, in der Wüste und auf dem Meer bangte ich um mein Leben. Und wie oft wollten mich falsche Brüder verraten!

    27 Mein Leben bestand aus Mühe und Plage, aus durchwachten Nächten, aus Hunger und Durst. Ich habe oft gefastet und war schutzlos der Kälte ausgesetzt. 28 Aber das ist noch längst nicht alles. Tag für Tag lässt mich die Sorge um alle Gemeinden nicht los. 29 Wenn einer schwach ist, dann trage ich ihn mit; wird jemand zum Bösen verführt, versuche ich ihm unter Einsatz aller meiner Kraft zu helfen. 30 Wenn ich mich also schon selbst loben muss, dann will ich mit meinen Leiden prahlen. 31 Gott weiß, dass dies alles wahr ist. Ihm, dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, sei Lob und Ehre in Ewigkeit.

    32 Einmal, es war in Damaskus, ließ der Statthalter des Königs Aretas die Stadttore bewachen, um mich festzunehmen.

    33 Dort hat man mich in einem Korb durch eine Luke in der Stadtmauer hinuntergelassen, und nur so konnte ich entkommen.

    Gottes Kraft und unsere Schwachheit

    1 Freilich ist solches Eigenlob im Grunde Unsinn und nützt niemandem. Trotzdem muss ich jetzt diese Gedanken zu Ende führen und von Visionen und Offenbarungen berichten, die der Herr schenkt. 2 Ich kenne einen Menschen, der mit Christus eng verbunden ist. Vor vierzehn Jahren wurde er in den dritten Himmel entrückt. Gott allein weiß, ob dieser Mensch leibhaftig oder mit seinem Geist dort war. 3 Und wenn ich auch nicht verstehe, wie er dorthin kam – auch das weiß allein Gott -, 4 er war im Paradies und hat dort Worte gehört, die für Menschen unaussprechlich sind. 5 Was dieser Mensch erlebt hat, das will ich rühmen. Bei mir selbst aber lobe ich nur meine Schwachheit. 6 Doch auch wenn ich mich selbst loben würde, wäre ich noch lange nicht verrückt, schließlich sage ich die Wahrheit. Ich verzichte aber darauf, denn ihr sollt mich nicht überschätzen, sondern mich nur nach dem beurteilen, was ihr an meinem Leben sehen und aus meinen Worten hören könnt. 7 Gott selbst hat dafür gesorgt, dass ich mir auf die unbeschreiblichen Offenbarungen, die ich gesehen habe, nichts einbilde. Deshalb hat er mir ein quälendes Leiden auferlegt. Es ist, als ob ein Engel des Satans mich mit Fäusten schlägt, damit ich nicht überheblich werde. 8 Dreimal schon habe ich Gott angefleht, mich davon zu befreien. 9 Aber er hat zu mir gesagt: »Meine Gnade ist alles, was du brauchst! Denn gerade wenn du schwach bist, wirkt meine Kraft ganz besonders an dir.« Darum will ich vor allem auf meine Schwachheit stolz sein. Dann nämlich erweist sich die Kraft Christi an mir. 10 Und so trage ich alles, was Christus mir auferlegt hat – alle Misshandlungen und Entbehrungen, alle Verfolgungen und Ängste. Denn ich weiß: Gerade wenn ich schwach bin, bin ich stark.

    Paulus wirbt um Vertrauen

    11 Ihr habt mich gezwungen, mich wie ein Narr aufzuführen. Denn nicht ich sollte mich loben, sondern ihr solltet es tun. Obwohl ich ein »Nichts« bin, kann ich es mit euren großartigen Aposteln aufnehmen. 12 Durch meine unermüdliche Arbeit bei euch und durch Zeichen, Wunder und andere machtvolle Taten habe ich bewiesen, dass ich wirklich ein Apostel bin. 13 Habe ich euch etwa schlechter behandelt als andere Gemeinden, nur weil ich euch kein Geld abnahm? Dann verzeiht mir dieses »Unrecht«!

    14 Ich werde jetzt zum dritten Mal zu euch kommen, und auch diesmal nicht auf eure Kosten leben. Schließlich geht es mir nicht um euer Geld, sondern um euch selbst. Außerdem versorgen in der Regel nicht die Kinder ihre Eltern, sondern die Eltern ihre Kinder. 15 Für euch würde ich alles hingeben, sogar mein Leben. Sollte ich tatsächlich von euch weniger geliebt werden, weil ich euch so sehr liebe?

    16 Nun gut, ich habe von euch kein Geld genommen. Aber vielleicht denkt ihr sogar, ich sei ganz besonders listig gewesen und hätte euch auf hinterhältige Weise ausgenutzt. 17 Haben euch meine Mitarbeiter ausgebeutet, die ich zu euch schickte? 18 Titus etwa, den ich selbst beauftragt habe, oder der von den Gemeinden entsandte Bruder? Natürlich nicht, das ist ausgeschlossen! Denn in dieser Sache sind wir vollkommen einer Meinung und gehen denselben Weg. 19 Ihr meint wohl, wir wollen uns vor euch nur verteidigen. Ganz und gar nicht; denn als Christen sind wir allein Gott verantwortlich. Mit allem, was wir euch gesagt haben, liebe Brüder und Schwestern, wollen wir euch doch nur weiterhelfen. 20 Denn ich befürchte, dass ich euch bei meiner Ankunft nicht so antreffen werde, wie ich es erhoffe. Und dann – fürchte ich – werdet auch ihr von mir enttäuscht sein. Hoffentlich erwarten mich bei euch nicht wieder Streit, Neid, Zorn und hässliche Auseinandersetzungen! Hoffentlich gibt es nicht wieder Verleumdung und bösartiges Gerede, Hochmut und Unfrieden!

    21 Ich habe Angst, dass Gott mich aufs Neue bei euch demütigen könnte und ich über viele von euch traurig sein müsste, die nicht bereit waren, von ihrem zügellosen, ausschweifenden Leben umzukehren.

    Abschließende Bitte und Grüße

    1 Jetzt werde ich zum dritten Mal zu euch kommen. Denkt daran: »Jeder Streitfall soll durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen entschieden werden.«2 Schon bei meinem zweiten Besuch habe ich euch gewarnt. Ich sage es jetzt in diesem Brief noch einmal unmissverständlich: Ich werde, wenn ich wieder bei euch bin, ohne Nachsicht gegen alle vorgehen, die Schuld auf sich geladen haben.

    3 Ihr selbst wollt ja den Beweis, dass Christus durch mich spricht. Nun, Christus ist euch gegenüber nicht schwach, sondern stark und mächtig. 4 Als er gekreuzigt wurde, war er schwach; aber jetzt lebt er aus der Kraft Gottes. Auch wir sind schwach, weil wir mit Christus verbunden sind; doch euch gegenüber wird sich zeigen, dass wir mit Christus aus der Kraft Gottes leben.

    5 Prüft euch! Stellt selbst fest, ob euer Glaube noch lebendig ist! Oder ist bei euch nichts mehr davon zu merken, dass Jesus Christus unter euch lebt? Dann allerdings hättet ihr diese Prüfung nicht bestanden. 6 Ich hoffe aber, ihr werdet erkennen, dass wir diese Probe bestanden haben.

    7 Wir beten zu Gott, dass ihr nichts Böses tut; und zwar nicht, damit wir bestätigt werden, sondern allein damit ihr das Gute tut, selbst wenn man uns für Versager hält. 8 Gegen Gottes Wahrheit können wir ohnehin nichts ausrichten, wir können nur für sie eintreten. 9 Gern wollen wir schwach sein, wenn ihr nur stark seid. Darum beten wir, dass ihr immer mehr so lebt, wie es Gott gefällt.

    10 Ich habe euch das alles aus der Ferne geschrieben, ehe ich zu euch komme, damit ich nicht zu streng mit euch sein muss, wenn ich bei euch bin. Denn Gott hat mir seine Vollmacht gegeben, um euch aufzubauen, nicht um euch zu zerstören.

    11 Zum Schluss, meine lieben Brüder und Schwestern, noch einmal meine Bitte: Freut euch! Kehrt von euren falschen Wegen um! Hört auf alles, was ich euch geschrieben habe. Haltet fest zusammen, und lebt in Frieden miteinander. Dann wird Gott, der ein Gott der Liebe und des Friedens ist, bei euch sein. 12 Grüßt euch mit dem Friedenskuss. Die Gemeinde hier lässt euch grüßen.

    13 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.

  28. Jule sagt:

    2. Korinther 1 – 3

    2. Korinther 1 – Absender und Empfänger des Briefes. Segenswunsch

    1 Paulus, Apostel Jesu Christi nach Gottes Plan und Willen , und der Bruder Timotheus an die Gemeinde Gottes in Korinth und darüber hinaus an alle in der ganzen Provinz Achaia, die zu Gottes heiligem Volk gehören . 2 ´Wir wünschen` euch Gnade und Frieden von Gott, unserem Vater, und von Jesus Christus, unserem Herrn.

    Trost und Ermutigung auch in größten Schwierigkeiten

    3 Gepriesen sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus! Denn er ist ein Vater, der sich erbarmt, und ein Gott, der auf jede erdenkliche Weise tröstet und ermutigt. 4 Inallen unseren Nöten kommt er uns mit Trost und Ermutigung zu Hilfe, und deshalb können wir dann auch anderen Mut machen, die sich ebenfalls in irgendeiner Not befinden: Wir geben ihnen den Trost und die Ermutigung weiter, die wir selbst von Gott bekommen. 5 Genauso nämlich, wie wir in ganz besonderem Maß an den Leiden von Christus teilhaben , erleben wir durch Christus auch Trost und Ermutigung in ganz besonderem Maß . 6 Wenn wir also Nöte durchmachen, geschieht das, damit ihr die mutmachende und rettende Kraft Gottes erlebt . Und wenn wir getröstet und ermutigt werden, bedeutet das auch für euch Trost und Ermutigung; es hilft euch, standhaft die gleichen Leiden zu ertragen wie wir. 7 Deshalb sind wir voll Hoffnung und Zuversicht, wenn wir an euch denken , denn wir wissen: Genauso, wie ihr an den Nöten teilhabt, habt ihr auch an dem Trost und der Ermutigung teil.

    8 Ihr müsst nämlich wissen, Geschwister, dass das, was wir in der Provinz Asien durchmachten, so überaus schwer auf uns lastete und unsere Kräfte so sehr überstieg, dass wir schließlich nicht einmal mehr damit rechneten, mit dem Leben davonzukommen. 9 Wir kamen uns vor, als wäre das Todesurteil über uns gesprochen worden. Aber das alles geschah, damit wir nicht auf uns selbst vertrauten , sondern auf Gott, der die Toten zu neuem Leben erweckt. 10 Er hat uns vor dem sicheren Tod gerettet und wird uns auch weiterhin retten. Ja, wir haben unsere Hoffnung auf ihn gesetzt ´und sind überzeugt`, dass er uns auch in Zukunft retten wird. 11 Auch ihr könnt dabei mithelfen, indem ihr für uns betet. Wenn viele das tun, werden dann auch viele Gott für die Gnade danken, die er uns erfahren lässt.

    Warum Paulus die Korinther nicht wie angekündigt besucht hat

    12 Nun, wenn wir an unser Verhalten in dieser Welt und besonders euch gegenüber denken, gibt es etwas, womit wir uns rühmen können: Unser Gewissen bezeugt uns, dass wir immer aufrichtig und uneigennützig gewesen sind, wie es dem Willen Gottes entspricht . Wir ließen uns nicht von berechnender Klugheit leiten, sondern von Gottes Gnade. 13-14 Auch unsere Briefe an euch enthalten nichts, was nicht so zu verstehen wäre, wie es dasteht. Ein Stück weit habt ihr uns ja bereits verstanden, und deshalb habe ich die feste Hoffnung, dass ihr uns einmal in vollem Umfang versteht und dass ihr erkennt : An dem Tag, an dem Jesus, unser Herr, in seiner Herrlichkeit sichtbar wird , werdet ihr genauso stolz auf uns sein wie wir auf euch.

    15 Erfüllt von dieser Zuversicht, hatte ich mir vorgenommen, schon zu Beginn meiner Reise zu euch zu kommen, um euch auf diese Weise gleich zweimal etwas von der Gnade weitergeben zu können, die Gott mir geschenkt hat : 16 Ich wollte euch sowohl auf meinem Weg nach Mazedonien als auch auf dem Rückweg besuchen, um dann mit eurer Unterstützung nach Judäa weiterzureisen.

    17 War ich denn nun leichtfertig, als ich mir das vornahm? Fasse ich meine Beschlüsse etwa nach rein menschlichen Gesichtspunkten ´und ohne nach Gott zu fragen`? Ist mein Ja womöglich ein Nein und mein Nein ein Ja? 18 ´So wahr` Gott treu ist: Was wir euch sagen, ist nicht Ja und ´gleichzeitig` Nein. 19 Denn der Sohn Gottes, Jesus Christus, den wir in eurer Mitte verkündet haben – ich selbst und Silvanus und Timotheus -, hat nicht Ja und Nein zugleich verkörpert ; in ihm ist vielmehr das Ja Wirklichkeit geworden. 20 Was immer Gott an Zusagen gemacht hat – in seiner Person finden sie alle ihre Erfüllung. Er ist das Ja, und deshalb sprechen wir auch unter Berufung auf ihn zur Ehre Gottes das Amen .

    21 Gott selbst ist es, der uns zusammen mit euch ´im Glauben` an Christus, ´seinen Gesalbten,` festigt. Er hat uns alle gesalbt ´und damit in seinen Dienst gestellt` ; 22 er hat uns auch sein Siegel aufgedrückt ´als Bestätigung dafür, dass wir jetzt sein Eigentum sind`, und hat uns seinen Geist ins Herz gegeben als Unterpfand und Anzahlung ´für das, was er uns noch schenken will`.

    23 Zurück zu meinem Plan, euch zu besuchen. Gott weiß, dass ich nur deshalb nicht wieder nach Korinth gekommen bin, weil ich euch schonen wollte. Ich rufe ihn als Zeugen dafür an; mein Leben soll verwirkt sein, wenn ich nicht die Wahrheit sage. 24 Wenn ich von Schonung spreche, soll das nicht den Anschein erwecken, als wären wir eben doch Herren über euren Glauben. Wir sind nur Mitarbeiter, und unser Ziel ist es, zu eurer Freude beizutragen . Was den Glauben betrifft, steht ihr ja auf festem Grund.

    Was war damals in Asien passiert? Zu dem Vers habe ich folgende Querverweise gefunden:

    (Apostelgeschichte 19:23) Um jene besondere Zeit entstand eine nicht geringe Störung wegen des WEGES.

    (1. Korinther 15:32) Wenn ich nach Menschenweise in Ephesus mit wilden Tieren gekämpft habe, was trägt mir das Gutes ein? Wenn die Toten nicht auferweckt werden, so „laßt uns essen und trinken, denn morgen werden wir sterben“.

    (1. Korinther 16:9) denn eine große Tür, die zur Tätigkeit führt, hat sich mir geöffnet, doch gibt es viele Gegner.

    (2. Korinther 11:23) Sind sie Diener Christi? Ich erwidere wie jemand, der von Sinnen ist: Ich bin es in noch hervorragenderer Weise: in mühevollen Arbeiten viel mehr, in Gefängnissen viel mehr, unter Schlägen bis zum Übermaß, oft dem Tod nahe.

    Dass der Apostel Paulus viele Probleme in seinem Dienst bekommen hat, wissen wir ja, aber sind die in den Querverweisen Aufgeführten alle in Asien passiert?

  29. Jule sagt:

    2. Korinther 2 – Ein Brief statt eines Besuchs

    1 Ich hatte mich also entschlossen, nicht noch einmal einen Besuch bei euch zu machen, der nur Schmerz und Traurigkeit zurücklässt . 2 Denn wenn ich euch traurig mache, wer bleibt mir dann, um mich wieder froh zu machen? Doch nur diejenigen, die ich traurig mache! 3 Genau darum ging es mir mit meinem Brief : Ich wollte nicht kommen und erleben müssen, dass die mich traurig machen, die mir eigentlich Freude bereiten sollten. (Und weil ich euch allen vertraue, bin ich der festen Überzeugung: Wenn ich mich freue, freut ihr euch alle mit.)

    4 Im Übrigen schrieb ich euch voller Ängste und unter vielen Tränen, und es war mir dabei schwer ums Herz. Aber ich hatte nicht die Absicht, euch weh zu tun, im Gegenteil: Ich wollte, dass ihr erkennt, wie überaus groß meine Liebe gerade euch gegenüber ist.

    Vergebung für den, der Böses getan hat

    5 Der, dessen Verhalten so viel Schmerz verursacht hat, hat nicht ´so sehr` mir weh getan als vielmehr euch allen (wenn auch – um nicht zu viel zu sagen – nicht allen im gleichen Ausmaß) . 6 Trotzdem ist die Strafe schwer genug, die die große Mehrheit von euch über den Betreffenden verhängt hat. 7 Lasst es dabei bewenden! Vergebt ihm jetzt vielmehr und macht ihm wieder Mut. Sonst könnten Schmerz und Trauer ihn am Ende noch völlig überwältigen. 8 Ich bitte euch also eindringlich, ihm ganz bewusst wieder eure Liebe zu erweisen . 9 Es gab nämlich noch einen Grund, warum ich euch geschrieben habe: Ich wollte herausfinden, ob ihr euch bewähren und in allen Belangen gehorsam sein würdet. 10 Wenn ihr dem Betreffenden jetzt also vergebt, vergebe auch ich ihm. Ja, ich für meine Person kann sagen: Weil ich mich Christus gegenüber verantwortlich weiß, habe ich ihm um euretwillen bereits vergeben – soweit von meiner Seite überhaupt etwas zu vergeben war. 11 Denn wir wollen dem Satan nicht in die Falle gehen. Schließlich wissen wir genau, was seine Absichten sind!

    Paulus‘ Unruhe, solange er keine Nachrichten aus Korinth erhielt: ein Beweis für seine Liebe zu dieser Gemeinde

    12 Ich war nach Troas gegangen, um das Evangelium von Christus zu verkünden, und der Herr hatte mir eine Tür für seine Botschaft geöffnet . 13 Trotzdem fand ich innerlich keine Ruhe, weil ich meinen Bruder ´und Mitarbeiter` Titus nicht antraf, ´der mir Nachricht von euch bringen sollte`. Daher verabschiedete ich mich von den Geschwistern und reiste nach Mazedonien weiter ´in der Hoffnung, ihn dort zu finden`.

    Auftrag und Dienst eines Apostels

    14 Gott aber sei Dank! Weil wir mit Christus verbunden sind, lässt er uns immer in seinem Triumphzug mitziehen und macht durch uns an jedem Ort bekannt, wer er ist, sodass sich diese Erkenntnis wie ein wohlriechender Duft überallhin ausbreitet. 15 Ja, weil Christus in uns lebt, sind wir zur Ehre Gottes ein Wohlgeruch , der sowohl zu denen dringt, die gerettet werden, als auch zu denen, die verloren gehen. 16 Für diese ist es ein Geruch, der auf den Tod hinweist und zum Tod führt; für jene ist es ein Geruch, der auf das Leben hinweist und zum Leben führt .

    Gibt es ´angesichts einer solchen Verantwortung` irgend jemand, der der Aufgabe ´der Verkündigung` gewachsen ist? 17 So vielen geht es nur um ihren Gewinn, wenn sie die Botschaft Gottes verkünden; dafür sind sie sogar bereit, die Wahrheit zu verfälschen. Wir hingegen handeln aus uneigennützigen Beweggründen, und was wir sagen, sagen wir im Auftrag Gottes; wir sagen es in der Verantwortung vor Gott und in der Abhängigkeit von Christus .

  30. Jule sagt:

    2. Korinther 3 – Die Gemeinde von Korinth: Gottes Empfehlungsbrief für Paulus

    1 Fangen wir jetzt wieder an, uns selbst zu empfehlen? Oder haben wir es – wie so manche andere – nötig, euch Empfehlungsbriefe vorzulegen oder uns Empfehlungsbriefe von euch ausstellen zu lassen? 2 Ihr selbst seid unser Empfehlungsbrief, geschrieben in unsere Herzen, ein Brief, der allen Menschen zugänglich ist und den alle lesen können. 3 Ja, es ist offensichtlich, dass ihr ein Brief seid, den Christus selbst verfasst hat und der durch unseren Dienst zustande gekommen ist. Er ist nicht mit Tinte geschrieben, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, und die Tafeln, auf denen er steht, sind nicht aus Stein, sondern aus Fleisch und Blut; es sind die Herzen von Menschen .

    Die Apostel von Jesus Christus: Diener eines neuen Bundes

    4 Wenn wir mit solchem Selbstbewusstsein von unserem Dienst sprechen, gründet sich das auf Christus und geschieht im Vertrauen auf Gott . 5 Aus eigener Kraft sind wir dieser Aufgabe nicht gewachsen; es gibt nichts, was wir uns als Verdienst anrechnen könnten . Nein, unsere Befähigung verdanken wir Gott. 6 Er hat uns fähig gemacht, Diener des neuen Bundes zu sein – eines Bundes, der sich nicht mehr auf das schriftlich niedergelegte Gesetz gründet, sondern auf das Wirken von Gottes Geist. Denn das Gesetz bringt den Tod , aber der Geist ´Gottes` macht lebendig.

    Die Überlegenheit des neuen Bundes gegenüber dem alten

    7 Nun wurde Gottes Herrlichkeit ja schon bei dem Dienst sichtbar, dessen Gesetzestext in Stein gemeißelt war und der zum Tod führte. Die Israeliten konnten Mose nicht direkt anschauen, so sehr blendete sie die Herrlichkeit, die von seinem Gesicht ausstrahlte – und dabei war das doch ein Glanz, der wieder verging! 8 Muss sich dann bei dem Dienst, der vom Geist Gottes bestimmt ist, ´Gottes` Herrlichkeit nicht in noch viel größerem Maß zeigen? 9 Wenn schon der Dienst, der zur Verurteilung führte, von Herrlichkeit erfüllt war, dann ist der Dienst, der zum Freispruch führt, noch unvergleichlich viel herrlicher. 10 Ja, verglichen damit ist die Herrlichkeit ´jener alten Ordnung` gar keine Herrlichkeit gewesen – so überwältigend ist die Herrlichkeit ´der neuen Ordnung`. 11 Wenn ´Gottes` Herrlichkeit schon bei der ´Ordnung` sichtbar wurde, die zum Vergehen bestimmt war, wie viel mehr wird sie dann von der ´Ordnung` ausstrahlen, die ´für immer` bleibt!

    Freiheit – das Kennzeichen des neuen Bundes

    12 Weil wir nun also eine so große Hoffnung haben, treten wir frei und unerschrocken auf. 13 Wir machen es nicht wie Mose, der sein Gesicht mit einem Tuch bedeckte, weil er nicht wollte, dass die Israeliten sich von dem Glanz auf seinem Gesicht fesseln ließen – einem Glanz, der doch am Ende wieder verschwand. 14 Aber sie waren verhärtet und wie mit Blindheit geschlagen. Bis zum heutigen Tag liegt, wenn aus ´den Schriften` des alten Bundes vorgelesen wird , diese Decke ´über ihrem Verständnis` und wird nicht weggenommen. Beseitigt wird sie nur dort, wo jemand sich Christus anschließt . 15 Jedes Mal, wenn aus ´dem Gesetz` des Mose vorgelesen wird , liegt also eine Decke auf ihren Herzen; daran hat sich bis heute nichts geändert. 16 Doch jedes Mal, wenn jemand sich dem Herrn zuwendet, wird die Decke entfernt.

    17 Dieser Herr aber ist der Geist, ´von dem wir gesprochen haben`. Und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. 18 Ja, wir alle sehen mit unverhülltem Gesicht die Herrlichkeit des Herrn. Wir sehen sie wie in einem Spiegel, und indem wir das Ebenbild des Herrn anschauen, wird unser ganzes Wesen so umgestaltet, dass wir ihm immer ähnlicher werden und immer mehr Anteil an seiner Herrlichkeit bekommen. Diese Umgestaltung ist das Werk des Herrn; sie ist das Werk seines Geistes.

    Ohne Jehova sind wir nichts – mit ihm ist uns alles möglich.

    Ohne seine Hilfe und seinen Geist könnten wir nicht so mutig und ausdauernd sein Wort predigen. Auf der anderen Seite können dies auch nur diejenigen verstehen, die auf ihn schauen und auf sein Wort hören. Sie müssen ein aufrichtiges Herz haben, dann eröffnet ER ihnen seine Erkenntnis.

  31. Jule sagt:

    2. Korinther 4 – 6

    2. Korinther 4 – Licht durch das Evangelium

    1 So sieht also der Dienst aus, den ´Gott` uns in seinem Erbarmen übertragen hat, und deshalb lassen wir uns nicht entmutigen . 2 Wir haben uns bewusst entschieden, nicht mit unwürdigen Methoden zu arbeiten, bei denen wir das Licht des Tages scheuen müssten . Wir greifen nicht zu betrügerischen Mitteln und verfälschen Gottes Botschaft nicht. Im Gegenteil, weil wir uns Gott gegenüber verantwortlich wissen, machen wir die Wahrheit bekannt, und gerade dadurch empfehlen wir uns dem Gewissen jedes einzelnen Menschen.

    3 Wenn das Evangelium, das wir verkünden, trotzdem wie mit einer Decke verhüllt ist, dann ist das bei denen der Fall, die verloren gehen, 4 weil sie der Wahrheit keinen Glauben schenken. Der Gott dieser Welt hat sie mit Blindheit geschlagen, sodass ihr Verständnis verfinstert ist und sie den strahlenden Glanz des Evangeliums nicht sehen , den Glanz der Botschaft von der Herrlichkeit dessen, der Gottes Ebenbild ist – Christus. 5 Bei unserer Verkündigung geht es schließlich nicht um uns, sondern um Jesus Christus, den Herrn; wir sind nur Diener – eure Diener, weil Jesus uns damit beauftragt hat . 6 Denn derselbe Gott, der gesagt hat: »Aus der Finsternis soll Licht hervorstrahlen!« , der hat es auch in unseren Herzen hell werden lassen , sodass wir in der Person von Jesus Christus den vollen Glanz von Gottes Herrlichkeit erkennen.

    Wertvolles Gut in unscheinbaren Gefäßen

    7 Wir allerdings sind für diesen kostbaren Schatz, der uns anvertraut ist, nur wie zerbrechliche Gefäße , denn ´es soll deutlich werden, dass` die alles überragende Kraft, ´die in unserem Leben wirksam ist,` Gottes Kraft ist und nicht aus uns selbst kommt. 8 Von allen Seiten dringen Schwierigkeiten auf uns ein, und doch werden wir nicht erdrückt. ´Oft` wissen wir nicht mehr weiter, und doch verzweifeln wir nicht. 9 Wir werden verfolgt und sind doch nicht verlassen; wir werden zu Boden geworfen und kommen doch nicht um. 10 Auf Schritt und Tritt erfahren wir am eigenen Leib, was es heißt, am Sterben Jesu teilzuhaben. Aber gerade auf diese Weise soll auch sichtbar werden, dass wir schon jetzt, in unserem irdischen Dasein, am Leben des auferstandenen Jesus teilhaben. 11 Ja, mitten im Leben sind wir um Jesu willen ständig dem Tod ausgeliefert, und eben dadurch soll sich in unserem sterblichen Dasein zeigen, dass wir auch am Leben von Jesus Anteil haben . 12 ´Unser Dienst bringt es also mit sich,` dass an uns der Tod zur Auswirkung kommt; aber ´er führt auch dazu,` dass an euch das Leben wirksam ist.

    13 Inder Schrift heißt es: »Ich habe mein Vertrauen auf Gott gesetzt ; darum habe ich geredet.« Der Glaube, der aus diesen Worten spricht, erfüllt auch uns : Auch wir vertrauen auf Gott, und deshalb lassen wir uns nicht davon abhalten, zu reden und das Evangelium zu verkünden. 14 Denn wir wissen: Der, der Jesus, den Herrn, ´von den Toten` auferweckt hat, wird auch uns auferwecken – wir sind ja mit Jesus verbunden – und wird uns dann zusammen mit euch vor sich treten lassen. 15 Ja, unser ganzer Dienst geschieht für euch. Denn Gottes Gnade soll immer mehr Menschen erreichen, damit dann auch eine ständig wachsende Zahl Gott dankt und ihm die Ehre gibt .

    Glauben, nicht Schauen

    16 Das sind also die Gründe, weshalb wir uns nicht entmutigen lassen . Mögen auch die Kräfte unseres äußeren Menschen aufgerieben werden – unser innerer Mensch wird Tag für Tag erneuert. 17 Denn die Nöte, die wir jetzt durchmachen, sind nur eine kleine Last und gehen bald vorüber, und sie bringen uns etwas, was von unvergleichlich viel größerem Gewicht ist: eine unvorstellbare und alles überragende Herrlichkeit, die nie vergeht . 18 Wir richten unseren Blick nämlich nicht auf das , was wir sehen, sondern auf das, was ´jetzt noch` unsichtbar ist. Denn das Sichtbare ist vergänglich, aber das Unsichtbare ist ewig.

    Warum hat Jehova manche buchstäblich aus der Prüfung befreit – bei anderen aber den Tod zugelassen? Eins unserer biblischen Dramen, das sich mit der Rückkehr aus dem Exil befasst, gibt die Antwort: „Befreit, um die wahre Anbetung zu fördern“.

    Solange Jehova uns noch auf eine ganz bestimmte Weise gebrauchen will, wird er auch seine Hand über unser Leben halten. Wenn wir unseren Teil bereits erfüllt haben, kann es uns passieren, dass Jehova „die schützende Hecke“ weg nimmt.

    Aber in jedem Fall wird er uns die Kraft geben, diese Prüfung zu ertragen.

  32. Jule sagt:

    2. Korinther 5 – Sehnsucht nach dem neuen Körper und nach der Heimat im Himmel

    1 So gleicht zum Beispiel der Körper, in dem wir hier auf der Erde leben, einem Zelt, das eines Tages abgebrochen wird. Doch wir wissen: Wenn das geschieht, wartet auf uns ein Bauwerk , das nicht von Menschenhand errichtet ist, sondern von Gott, ein ewiges Haus im Himmel. 2 Inunserem irdischen Zelt seufzen wir, weil wir uns nach der Wohnung sehnen, die aus dem Himmel stammt, und am liebsten würden wir den neuen Körper wie ein Gewand direkt über den alten anziehen. 3 Denn nur dann, wenn wir ´den neuen Körper` angezogen haben, werden wir nicht unbekleidet dastehen. 4 Ja, solange wir noch in unserem irdischen Zelt wohnen, wo so vieles uns bedrückt, seufzen wir ´voll Sehnsucht`, denn wir möchten ´den jetzigen Körper am liebsten` gar nicht erst ablegen müssen, sondern ´den künftigen` unmittelbar darüber anziehen. Auf diese Weise würde das, was sterblich ist, sozusagen vom Leben verschlungen. 5 Gott selbst hat uns auf dieses ´neue Leben` vorbereitet , indem er uns seinen Geist als Unterpfand und Anzahlung gegeben hat.

    6 Deshalb kann nichts und niemand uns unsere Zuversicht nehmen. Wir wissen zwar: Solange dieser Körper noch unser Zuhause ist, sind wir fern vom Herrn, 7 denn unser Leben ´hier auf der Erde` ist ein Leben des Glaubens, noch nicht ein Leben des Schauens. 8 Und doch sind wir voll Zuversicht, und unser größter Wunsch ist, das Zuhause unseres ´irdischen` Körpers verlassen zu dürfen und ´für immer` daheim beim Herrn zu sein. 9 Daher haben wir auch nur ein Ziel: so zu leben, dass er Freude an uns hat – ganz gleich, ob wir ´schon bei ihm` zu Hause oder ´noch hier` in der Fremde sind . 10 Denn wir alle müssen einmal vor dem Richterstuhl von Christus erscheinen, wo alles offengelegt wird , und dann wird jeder den Lohn für das erhalten, was er während seines Lebens in diesem Körper getan hat, ob es nun gut war oder böse .

    Mit Gott versöhnt durch den Opfertod von Jesus Christus

    11 Wir wissen also, wie wichtig es ist, in Ehrfurcht vor dem Herrn zu leben, vor dem wir einmal Rechenschaft ablegen müssen. Deshalb bemühen wir uns, Menschen ´von seiner Botschaft ` zu überzeugen. Vor Gott liegt unser Leben offen da, und wenn ihr euer Gewissen befragt, werdet ihr – so hoffe ich – zu der Überzeugung kommen, dass wir auch euch gegenüber nichts verbergen. 12 Nicht, dass wir uns bei euch wieder selbst empfehlen wollen; wir wollen euch lediglich zeigen, dass ihr Grund habt, stolz auf uns zu sein. Damit habt ihr dann auch etwas in der Hand gegenüber denen, die sich mit äußeren Vorzügen rühmen, statt auf innere Werte zu achten . 13 Wenn wir uns nämlich – wie einige behaupten – so verhalten haben, als hätten wir den Verstand verloren, taten wir das in unserem Eifer für Gott, und wenn wir vernünftig und besonnen auftreten, tun wir das zu eurem Besten.

    14 ´Bei allem` ist das, was uns antreibt, die Liebe von Christus . Wir sind nämlich überzeugt: Wenn einer für alle gestorben ist, dann sind alle gestorben. 15 Und er ist deshalb für alle gestorben, damit die, die leben , nicht länger für sich selbst leben, sondern für den, der für sie gestorben und zu neuem Leben erweckt worden ist.

    16 Daher beurteilen wir jetzt niemand mehr nach rein menschlichen Maßstäben. Früher haben wir sogar Christus so beurteilt – heute tun wir das nicht mehr. 17 Vielmehr ´wissen wir`: Wenn jemand zu Christus gehört , ist er eine neue Schöpfung. Das Alte ist vergangen; etwas ganz Neues hat begonnen !

    18 Das alles ist Gottes Werk . Er hat uns durch Christus mit sich selbst versöhnt und hat uns den Dienst der Versöhnung übertragen. 19 Ja, in ´der Person von` Christus hat Gott die Welt mit sich versöhnt, sodass er den Menschen ihre Verfehlungen nicht anrechnet; und uns hat er die Aufgabe anvertraut , diese Versöhnungsbotschaft zu verkünden. 20 Deshalb treten wir im Auftrag von Christus als seine Gesandten auf; Gott selbst ist es , der die Menschen durch uns ´zur Umkehr` ruft. Wir bitten im Namen von Christus: Nehmt die Versöhnung an, die Gott euch anbietet! 21 Den, der ohne jede Sünde war , hat Gott für uns zur Sünde gemacht, damit wir durch die Verbindung mit ihm die Gerechtigkeit bekommen, mit der wir vor Gott bestehen können .

    Auch hier wieder der Gedanke, dass die himmlische Hoffnung etwas ganz Neues ist.

    Wenn es die natürliche Reihenfolge des Lebens wäre, so wie sie von Gott von Anfang an vorgesehen war, dann würden wir nicht so sehr an unserem irdischen Leben hängen. So müssen die Christen erst langsam und stetig an diesen Gedanken eines himmlischen Lebens gewöhnt werden. Paulus selbst sagt, er würde sein Leben auf der Erde am Liebsten überhaupt nicht aufgeben. Aber seine Sehnsucht, mit Christus zusammenzutreffen sei stärker.

    Außerdem betont er in diesem Kapitel immer wieder, dass es nun etwas völlig Neues – noch nie dagewesenes – sei.

    Und da vor Jesu Himmelfahrt niemand eine himmlische Hoffnung hatte, mußte es ja noch eine andere, ältere, irdische Hoffnung geben

  33. Jule sagt:

    2. Korinther 6 – die Werke, ohne die unser Glaube sich als tot erweisen würde:

    1 Als Gottes Mitarbeiter wenden wir uns auch an euch; wir bitten euch: Lasst die Gnade, die Gott euch schenkt, in eurem Leben nicht ohne Auswirkungen bleiben! 2 Gott sagt ja : »Als es Zeit war, dir meine Gnade zu erweisen , habe ich dich erhört; als der Tag der Rettung kam, habe ich dir geholfen.« Seht doch: Jetzt ist die Zeit der Gnade ! Begreift doch: Heute ist der Tag der Rettung!

    Bewährung im Dienst für Gott

    3 Im Übrigen bemühen wir uns, ´so zu leben,` dass wir niemand auch nur das geringste Hindernis ´für den Glauben` in den Weg legen ; denn der Dienst, ´den Gott uns übertragen hat,` darf auf keinen Fall in Verruf geraten.

    4 In allem empfehlen wir uns als Diener Gottes: wenn unbeirrte Standhaftigkeit gefordert ist, wenn wir in Nöte, Bedrängnisse und ausweglose Lagen geraten, 5 wenn wir ausgepeitscht werden , wenn man uns ins Gefängnis wirft , wenn wir uns einer aufgehetzten Menge gegenüber sehen , wenn wir bis zur Erschöpfung arbeiten und wenn wir ohne Schlaf und ohne Essen auskommen müssen . 6 Wir empfehlen uns durch ein geheiligtes Leben , durch ´geistliche` Erkenntnis, durch Geduld und durch Freundlichkeit. Wir empfehlen uns dadurch, dass der Heilige Geist durch uns wirkt , dass unsere Liebe frei ist von jeder Heuchelei, 7 dass wir die Botschaft der Wahrheit verkünden , dass wir ´unseren Auftrag` in Gottes Kraft ausführen und dass wir für Angriff und Verteidigung von den Waffen Gebrauch machen, die im Dienst der Gerechtigkeit stehen . 8 ´Wir erweisen uns als Gottes Diener,` ob wir nun geehrt oder geschmäht werden, ob man Schlechtes über uns redet oder Gutes. Wir werden als Betrüger angesehen, aber wir halten uns an die Wahrheit. 9 Wir werden nicht beachtet und sind doch anerkannt . Ständig sind wir vom Tod bedroht , und doch sind wir – wie ihr seht – immer noch am Leben. Wir werden schwer geplagt und kommen doch nicht um. 10 Wir erleben Dinge, die uns traurig machen, und sind doch immer voll Freude. Wir sind arm und machen doch viele reich. Wir besitzen nichts , und doch gehört uns alles.

    Bitte um Wiederherstellung der Gemeinschaft

    11 Wir haben frei und offen mit euch geredet , liebe Korinther; wir haben euch unser Herz weit geöffnet! 12 In unserem Inneren fehlt es nicht an Platz für euch; eng ist es in euren eigenen Herzen. 13 Macht es doch wie wir – ich spreche zu euch als zu meinen Kindern – und öffnet auch ihr euch weit!

    Warnung vor Verunreinigung von Gottes Tempel

    14 Macht nicht gemeinsame Sache mit Menschen, die nicht an Christus glauben und daher andere Ziele verfolgen als ihr. Oder haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit irgendetwas miteinander zu schaffen? Gibt es irgendeine Gemeinsamkeit zwischen Licht und Finsternis, 15 irgendeine Übereinstimmung zwischen Christus und dem Verderber , irgendetwas, was einen Gläubigen mit einem Ungläubigen verbindet? 16 Was haben Götzenbilder im Tempel Gottes zu suchen? Und dieser Tempel des lebendigen Gottes sind wir . Denn Gott hat gesagt:
    »Ich will in ihrer Mitte wohnen und bei ihnen ein und aus gehen; ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.« 17 »Deshalb« -so sagt der Herr- »verlasst jene Leute und trennt euch von ihnen; fasst nichts Unreines an! Dann werde ich euch annehmen 18 und werde euer Vater sein, und ihr werdet meine Söhne und Töchter sein.«
    Das sagt der Herr, der allmächtige ´Gott`.

    Wie sieht es mit unseren ganz persönlichen Werken des Glaubens aus?

    Ist uns Jehova, sein Wort und seine Gute Botschaft so wichtig, dass es Vorrang vor allem anderen hat? Dass wir alle Schwierigkeiten, die es nur geben mag, gern auf uns nehmen – nur, um unserem Gott unsere Liebe und Dankbarkeit zu zeigen?

    Erweisen wir uns dieser Guten Botschaft als würdig?

  34. Jule sagt:

    2. Korinther 7 – 9

    2. Korinther 7 – „weil wir euch lieben“

    1 So groß sind also die Zusagen, die Gott uns gemacht hat, liebe Freunde! Deshalb wollen wir uns von allem fern halten , was uns in unseren Gedanken und in unserem Tun beschmutzt, und wollen in Ehrfurcht vor Gott ein durch und durch geheiligtes Leben führen.

    Werben um die Christen von Korinth

    2 Öffnet uns doch eure Herzen! Schließlich haben wir keinem ´von euch` Unrecht getan, keinen ins Unglück gestürzt, keinen um das betrogen, was ihm gehört . 3 Das soll allerdings keine Anklage sein. Ich habe ja schon vorhin gesagt , wie sehr ihr uns ans Herz gewachsen seid; im Leben und im Tod kann nichts uns von euch trennen . 4 Ich kann so frei und offen mit euch sprechen! Ich bin so stolz auf euch! Trotz allem, was wir durchmachen, bin ich reich getröstet und ermutigt, und meine Freude ist unbeschreiblich groß.

    Ermutigung durch die Ankunft und den Bericht des Titus; Freude über das Umdenken der Gemeinde

    5 Zunächst nämlich fanden wir – schwach, wie wir sind – auch dann keine Ruhe , als wir nach Mazedonien kamen. Im Gegenteil, wir gerieten von allen Seiten unter Druck: Nach außen hin mussten wir uns gegen Angriffe wehren , und in unserem Inneren wurden wir von Sorgen und Befürchtungen umgetrieben. 6 Doch Gott, der die Niedergeschlagenen tröstet und ermutigt, hat uns durch die Ankunft von Titus neuen Mut gegeben, 7 und nicht nur durch seine Ankunft als solche, sondern auch dadurch, dass die Begegnung mit euch ihn so ermutigt hat. Er hat uns nämlich berichtet, wie sehr ihr euch ´nach uns` sehnt, wie leid euch ´das Vorgefallene` tut und wie entschieden ihr euch für mich einsetzt. Das alles hat meine Freude noch viel größer gemacht.

    8 Mein Brief hat euch zwar hart getroffen, und doch bereue ich nicht, ´ihn geschrieben zu haben`. Zunächst allerdings habe ich es bereut; ich habe ja gemerkt und bin mir bewusst, wie sehr euch das, was ich zur Sprache brachte, weh getan hat, auch wenn es nur für kurze Zeit war. 9 Dafür freue ich mich jetzt ´umso mehr` – natürlich nicht über euren Schmerz, sondern darüber, dass dieser Schmerz euch zur Umkehr gebracht hat. Das Ganze hat euch auf eine Art und Weise weh getan, die Gottes Willen entsprach, und deshalb hat unser Brief euch letzten Endes keinerlei Schaden zugefügt. 10 Denn ein Schmerz, wie Gott ihn haben will, bringt eine Umkehr hervor, die zur Rettung führt und die man nie bereut. Der Schmerz hingegen, den die Welt empfindet, bewirkt den Tod.

    11 Seht doch, wie vieles gerade dieser gottgewollte Schmerz bei euch ausgelöst hat: eifriges Bemühen ´um Wiedergutmachung`, Erklärung ´eures damaligen Verhaltens` , Empörung ´über das, was geschehen war`, Furcht ´vor Gottes Zorn `, Sehnsucht ´nach einem Wiedersehen mit mir`, leidenschaftlicher Einsatz ´für mich` und schließlich sogar Bestrafung ´des Schuldigen`. Ihr habt gezeigt, dass ihr in dieser Sache in jeder Hinsicht rein dasteht. 12 Genau darum ging es mir letztlich mit meinem Brief. Ich schrieb euch nicht wegen dem, der das Unrecht beging, und auch nicht wegen dem, der von dem Unrecht betroffen war; ich schrieb euch, damit ihr Gelegenheit habt, vor Gott und vor euch selbst zu beweisen, dass ihr euch voll Eifer für uns einsetzt .

    13 Das ist also der Grund, weshalb wir jetzt getröstet und ermutigt sind. Aber noch viel mehr als über diese Ermutigung haben wir uns darüber gefreut, die Freude von Titus mitzuerleben. ´Er war voller Unruhe gewesen,` aber die Begegnung mit euch allen hat ihn in seinem Innersten gestärkt . 14 Ich hatte ihm ja gesagt, wie stolz ich auf euch bin, und ihr habt mich nicht enttäuscht. Im Gegenteil: Genauso, wie alles, was wir euch sagten, wahr ist, haben sich jetzt auch unsere rühmenden Worte gegenüber Titus als wahr erwiesen. 15 Im Übrigen ist seine Zuneigung zu euch noch viel stärker, wenn er sich in Erinnerung ruft, wie bereitwillig ihr alle euch meinen Anordnungen unterstellt habt und mit welchem Respekt und welcher Ehrerbietung ihr ihn willkommen geheißen habt. 16 Ich bin froh, dass ich mich in jeder Hinsicht auf euch verlassen kann!

    An anderer Stelle schreibt Paulus an die Hebräer über die Auswirkungen von Zucht:

    „Allerdings scheint jede Züchtigung für die Gegenwart nicht erfreulich, sondern betrüblich zu sein; nachher aber trägt sie denen, die durch sie geübt worden sind, eine friedsame Frucht ein, nämlich Gerechtigkeit“ (Hebräer 12:11).

    Zucht mag zwar manchmal schmerzlich sein, aber sie zeitigt gute Ergebnisse. Wenn wir Zucht annehmen, können wir zu denen gehören, die Jehova gefallen. Zucht wird uns helfen, ‘untadelig zu wandeln, Gerechtigkeit zu üben und in unserem Herzen die Wahrheit zu reden’ (Psalm 15:1, 2). Wir alle sollten daher Zucht annehmen.
    WT 01.05.1986

    In dem Moment, wo wir einen anderen in Zucht nehmen müssen, ist es für keinen von uns angenehm. Besonders dann nicht, wenn wir denjenigen lieben – vielleicht, weil wir mit ihm die Bibel studieren oder er unser geliebtes Kind ist. Dann tut es oftmals uns noch viel mehr weh als ihm.

    Vor allen Dingen dann, wenn derjenige sich deshalb für längere Zeit von uns abwendet. Gerade unsere jugendlichen Kinder, die ja ihren eigenen Weg gehen wollen, nehmen uns Kritik und „Verbote“ sehr übel. Dann wird es kritisch, wenn derjenige die Möglichkeit hat, in dieser „Schnollphase“ bei uns auszuziehen und komplett den Kontakt abbricht. Er fühlt sich von uns nicht verstanden, gegängelt und verletzt. Dadurch, dass er uns aus dem Weg geht, bekommen wir keinerlei Chance, ihm zu erklären, dass wir nur sein eigenes Wohl im Auge hatten. Dass es uns um ihn und seine Zukunft ging. Dass wir aus tiefster Liebe zu ihm und aus Sorge um sein ewiges Wohl „so hart und unfair“ mit ihm waren – wie er das Ganze empfunden hat. Was dann? Was können wir dann tun?

    Wir können es nur in Jehovas Hände legen und hoffen, dass die Zeit kommt, wo er es begreift. Bei manchen kann so etwas mehrere Jahre, ja sogar Jahrzehnte dauern. Wie können wir verhindern, dass wir darüber unsere Freude verlieren?

    Auch hier können wir alles vertrauensvoll in die Hände Jehovas legen und uns in der Zwischenzeit im Werke des Herrn verausgaben. Etwas anderes können wir nicht tun, denn wir können das Verhalten des anderen nicht ändern – nur, wie wir selbst damit umgehen.

    So Jehova will, werden dann auch wir zu SEINER Zeit das Glück erleben, das der Paulus hier mit den Korinthern erlebt. Zwar waren sie sauer auf ihn, zwar waren sie gekränkt im ersten Moment, aber Jehova liess sie mit der Zeit die tiefere Wahrheit erkennen: dass es ihm nicht um Macht, sondern um ihr eigenes Wohl ging.

    Letztendlich haben sie richtig gehandelt, sie haben den Bösen Menschen aus ihrer Mitte entfernt und somit dafür gesorgt, dass die Versammlung wieder rein wurde und Jehova sie segnen konnte. „Ganz nebenbei“ hatte diese Zuchtmaßnahme auch bei dem unmoralischen Menschen Erfolg und er bereute seine Tat und kehrte zu Jehova um.

    Alles war nur deshalb möglich, weil Paulus das Wohl der anderen seinem eigenem Befinden vorangestellt hatte. Er war sich darüber im Klaren, dass sie erst mal sauer sein würden, wenn er mutig und klar und deutlich die Mißstände aufzeigt – und er nahm ganz bewusst den heftigen Schmerz auf sich, die ihre Ablehnung ihm bereiten würde.

    All dies tat er, weil er sie so sehr liebte und auf jeden Fall Jehova gefallen wollte. „Koste es, was es wolle“. Er zahlte bereitwillig diesen hohen Preis!

    Sind auch wir dazu bereit?

    Die Freude darüber, dass sich letztendlich doch noch alles zum Guten wendet, macht den Schmerz bei ihm mehr als wett. Er ist sich darüber im Klaren, dass dies Gute nur bewirkt werden konnte, weil er bereit war, diesen hohen Preis zu zahlen!

  35. Jule sagt:

    2. Korinther 8 – Eine Geldsammlung für die verarmten Christen in Jerusalem (Kapitel 8 und 9)

    Das Vorbild der Gemeinden von Mazedonien

    1 Wir möchten euch nun, liebe Geschwister, von der ´besonderen` Gnade berichten, die Gott den Gemeinden in Mazedonien geschenkt hat . 2 Die Nöte, die sie durchmachten, bedeuteten eine große Bewährungsprobe für sie, und trotzdem waren die Gläubigen von einer unbeschreiblichen Freude erfüllt. Ihre Freude war so groß, dass daraus trotz bitterster Armut eine überaus reiche Freigebigkeit entstand. 3 Die mazedonischen Geschwister gingen – das kann ich bezeugen – bis an die Grenze dessen, was ihnen möglich war, ja sogar noch darüber hinaus, und sie taten es freiwillig und aus eigenem Antrieb. 4 Eindringlich und inständig baten sie uns um das Vorrecht, sich an dem Dienst der Hilfeleistung für die Gläubigen in Jerusalem beteiligen zu dürfen als Zeichen ihrer Verbundenheit mit ihnen . 5 Und noch in anderer Hinsicht übertrafen sie unsere Erwartungen, denn vor allem anderen stellten sie sich selbst – in Übereinstimmung mit Gottes Willen – zunächst dem Herrn und dann auch uns zur Verfügung.

    Aufforderung zu bereitwilligem und großzügigem Geben

    6 Ihr Verhalten hat uns ermutigt, Titus zu bitten, dass er sich bei euch erneut um die Geldsammlung kümmert, die er ja schon früher einmal in Angriff genommen hatte, und dass er nach allem, was er sonst schon für euch getan hat, jetzt auch dieses Werk der Gnade Gottes zu einem entsprechenden Abschluss bringt. 7 Ihr zeichnet euch ja in jeder Hinsicht aus: durch Glauben, durch Worte, ´die der Heilige Geist euch eingibt,` durch ´geistliche` Erkenntnis, durch hingebungsvollen Einsatz und durch die Liebe, die wir euch vorgelebt und in euch geweckt haben . Genauso sollt ihr euch jetzt auch bei diesem Werk der Gnade Gottes auszeichnen.

    8 Ich sage das nicht, um euch einen Befehl zu erteilen. Wenn ich darauf hinweise, mit welchem Eifer andere sich einsetzen, dann nur, um auch euch Gelegenheit zu geben, die Echtheit eurer Liebe unter Beweis zu stellen. 9 Ihr wisst ja, woran sich die Gnade von Jesus Christus, unserem Herrn, gezeigt hat: Er, der reich war, wurde arm , damit ihr durch seine Armut reich werdet.

    10 Ich will euch also in dieser Sache ´lediglich` einen Rat geben, und das in eurem eigenen Interesse . Schließlich wart ihr im vorigen Jahr nicht nur die ersten, die Geld zusammenlegten; ihr wart sogar die ersten, die den Wunsch hatten, sich an der Sammlung zu beteiligen. 11 Bringt dieses Unternehmen nun auch zum Abschluss; sorgt dafür, dass die Durchführung nicht hinter der ursprünglichen Bereitwilligkeit zurückbleibt. Gebt entsprechend dem, was ihr habt! 12 Denn eine bereitwillig gegebene Gabe ist Gott willkommen, und ihr Wert bemisst sich nach dem , was der Geber besitzt, nicht nach dem, was er nicht besitzt. 13 Schließlich soll es nicht dahin kommen, dass ihr anderen aus ihrer Not helft und dadurch selbst in Not geratet. Es geht vielmehr darum, einen Ausgleich zu schaffen. 14 Zum jetzigen Zeitpunkt hilft euer Überfluss ihrem Mangel ab, damit dann ein anderes Mal ihr Überfluss eurem Mangel abhilft, und auf diese Weise kommt es zu einem Ausgleich. 15 Es heißt ja in der Schrift:
    »Wer viel ´gesammelt` hatte, hatte nicht zu viel, und wer wenig ´gesammelt` hatte, hatte nicht zu wenig.«

    Titus und seine Begleiter: eine Empfehlung

    16 Gott aber sei Dank! Er hat Titus einen ebenso großen Eifer für euch ins Herz gelegt ´wie uns`, 17 sodass er unserer Bitte, euch zu besuchen, bereitwillig nachkommt . Eigentlich wäre diese Bitte gar nicht nötig gewesen; ihr liegt Titus so sehr am Herzen , dass er auch aus eigenem Antrieb zu euch gereist wäre.
    18 Zusammen mit Titus schicken wir noch einen Bruder – einen , der wegen ´seiner Mitarbeit am` Evangelium bei allen Gemeinden in hohem Ansehen steht. 19 Und nicht nur das: Er ist von den Gemeinden dazu bestimmt worden, uns nach Jerusalem zu begleiten, wenn wir das Geld übergeben und damit dieses Werk der Gnade Gottes zum Abschluss bringen, diesen Dienst, den wir zur Ehre des Herrn und als Zeichen unserer Hilfsbereitschaft tun . 20 ´Mit der Entscheidung, nicht allein zu reisen,` wollen wir jedem Verdacht zuvorkommen; immerhin sind wir im Rahmen dieses Dienstes mit einer beträchtlichen Summe unterwegs . 21 Ja, wir sind darauf bedacht, dass alles korrekt zugeht – nicht nur in den Augen des Herrn, sondern auch nach dem Urteil der Menschen.

    22 Zusammen mit diesen beiden schicken wir noch einen weiteren Bruder zu euch, einen Mitarbeiter von uns . Seine Einsatzbereitschaft konnten wir viele Male und in vielen Situationen erproben, und jetzt ist er noch viel eifriger als sonst, weil er volles Vertrauen zu euch hat.

    23 Wenn Fragen zu Titus gestellt werden : Er ist mein Gefährte und mein Mitarbeiter, der sich für euch einsetzt . Und was unsere ´beiden anderen` Brüder betrifft: Sie sind Abgesandte der Gemeinden, Menschen, in deren Leben die Herrlichkeit von Christus sichtbar wird . 24 Nun ist es an euch, ihnen eure Liebe zu beweisen und damit ihnen selbst und den Gemeinden zu zeigen, dass wir euch zu Recht gelobt haben.

    Geld von den Brüdern annehmen ja – aber nicht für sich selbst, sondern für andere

  36. Jule sagt:

    2. Korinther 9 – Dem Vorhaben muss die Ausführung folgen

    1 Eigentlich ist es gar nicht nötig, euch überhaupt noch etwas zu dem Dienst an den Gläubigen in Jerusalem zu schreiben. 2 Ich kenne ja eure Hilfsbereitschaft und hebe sie den mazedonischen ´Geschwistern` gegenüber immer wieder lobend hervor. »In ´der Provinz` Achaia«, so habe ich ihnen berichtet, »sind sie schon seit vorigem Jahr bereit , ´sich an der Sammlung zu beteiligen`!« Und tatsächlich hat sich die große Mehrheit von ihnen von eurem Eifer anstecken lassen. 3 Wenn ich jetzt trotzdem die Brüder schicke , dann tue ich es nur, um sicherzustellen, dass wir euch in Sachen Geldsammlung nicht voreilig gelobt haben, sondern dass ihr, ´wenn ich komme,` auch wirklich so vorbereitet seid, wie ich es angekündigt habe. 4 Es ist gut möglich, dass einige Mazedonier mit mir kommen. Stellt euch vor, sie müssten feststellen, dass ihr gar nicht vorbereitet seid! Wie beschämt würden dann wir – um nicht zu sagen: ihr – in dieser Sache dastehen! 5 Ich hielt es daher für angebracht, die Brüder zu bitten, dass sie zu euch vorausreisen und dafür sorgen, dass das Geld für eure seit langem zugesagte Spende noch vor meiner Ankunft zusammengelegt wird. Auf diese Weise wird es dann auch wirklich eine reiche und gesegnete Spende sein und nicht etwa ein kümmerlicher Betrag, der den Eindruck erweckt, als ob ihr geizig wärt.

    Vom Segen der Freigebigkeit

    6 Denkt daran: Wer wenig sät, wird auch wenig ernten. Und wer reichlich sät, wird reichlich ernten. 7 Jeder soll für sich selbst entscheiden, wie viel er geben möchte, und soll den Betrag dann ohne Bedauern und ohne Widerstreben spenden . Gott liebt den, der fröhlich gibt. 8 Er hat die Macht, euch mit all seiner Gnade zu überschütten, damit ihr in jeder Hinsicht und zu jeder Zeit alles habt, was ihr zum Leben braucht, und damit ihr sogar noch auf die verschiedenste Weise Gutes tun könnt. 9 Inder Schrift heißt es ja ´von dem, der in Ehrfurcht vor Gott lebt`:
    »Er teilt mit vollen Händen aus und beschenkt die Bedürftigen ; das Gute, das er tut, hat für immer Bestand .«
    10 Derselbe ´Gott`, der dafür sorgt, dass es dem Bauern nicht an Saat zum Aussäen fehlt und dass es Brot zu essen gibt , der wird auch euch mit Samen für die Aussaat versehen und dafür sorgen, dass sich die ausgestreute Saat vermehrt und dass das Gute, das ihr tut, Früchte trägt . 11 Er wird euch in jeder Hinsicht so reich beschenken, dass ihr jederzeit großzügig und uneigennützig geben könnt. Und wenn wir dann eure Spende überbringen, werden die, die sie empfangen, Gott danken.

    12 Ihr seht also: Dieser Dienst, der zur Ehre Gottes getan wird, trägt nicht nur dazu bei, die Nöte der Gläubigen in Jerusalem zu lindern , sondern bewirkt noch weit mehr, indem er zu vielfachem Dank gegenüber Gott führt. 13 Euer Einsatz bei diesem Projekt zeigt, dass ihr in eurem Glauben bewährt seid, und dafür werden die, denen ihr dient, Gott preisen. Sie werden ihn dafür preisen, dass ihr euer Bekenntnis zum Evangelium von Christus ernst nehmt und eure Verbundenheit mit ihnen und allen anderen auf eine so großzügige und uneigennützige Weise zum Ausdruck bringt. 14 Und wenn sie für euch beten, werden sie das voll Sehnsucht nach euch tun, weil Gott seine Gnade in so reichem Maß über euch ausgeschüttet hat.

    15 Dank sei Gott für das unbeschreiblich große Geschenk, das er uns gemacht hat!

    An welche Begebenheiten erinnern wir uns, wo in der Geschichte des Volkes Gottes großzügig gegeben wurde?

  37. Jule sagt:

    2. Korinther 10 – 13

    2. Korinther 10 – Paulus verteidigt sich gegen Angriffe auf seine Person und seinen Auftrag

    1 Was nun mich selbst, Paulus, betrifft, möchte ich euch eindringlich um etwas bitten; ich will es mit der Güte und Freundlichkeit tun, die Christus uns erwiesen hat. ´Angeblich` verhalte ich mich unterwürfig, solange ich persönlich bei euch bin, doch aus der Ferne gebe ich mich stark und selbstbewusst. 2 Daher bitte ich ´euch`: Zwingt mich nicht , tatsächlich Stärke zu beweisen, wenn ich zu euch komme. Denn ich bin fest entschlossen und traue es mir sehr wohl zu, energisch gegen gewisse Leute vorzugehen, die uns unterstellen, wir würden nach weltlichen Maßstäben handeln. 3 Wir leben zwar in dieser Welt , aber das heißt noch lange nicht, dass wir so kämpfen, wie die Welt kämpft . 4 Die Waffen, mit denen wir unseren Kampf führen, sind nicht die Waffen dieser Welt . Es sind Waffen von durchschlagender Kraft, die dazu dienen, im Einsatz für Gott ´feindliche` Festungen zu zerstören. Mit diesen Waffen bringen wir ´eigenmächtige` Gedankengebäude zum Einsturz 5 und reißen allen ´menschlichen` Hochmut nieder, der sich gegen die ´wahre` Gotteserkenntnis auflehnt . Das ganze ´selbstherrliche` Denken nehmen wir gefangen, damit es Christus gehorsam wird. 6 Und sobald sich zeigt, dass ihr ´als Gemeinde Gott` völlig gehorsam seid , werden wir allen ´dann noch verbleibenden` Ungehorsam bestrafen; dazu sind wir entschlossen und bereit.

    7 Seht doch auf das, was offensichtlich ist! Wenn jemand überzeugt ist, zu Christus zu gehören , dann soll er sich auch klar machen, dass nicht nur er zu Christus gehört, sondern genauso auch wir. 8 Ja, ich könnte noch einen Schritt weiter gehen und auf die Vollmacht hinweisen, die der Herr uns verliehen hat – die Vollmacht, euch ´als Gemeinde` aufzubauen, und nicht etwa, euch zugrunde zu richten. Wenn ich mich damit rühmen würde, ´wären das keine leeren Worte; ich weiß, dass` ich am Ende nicht beschämt dastehen werde.

    9 ´Das mit dem Aufbauen sage ich,` um dem Eindruck entgegenzuwirken, ich wolle euch mit meinen Briefen einschüchtern. 10 Ich weiß ja, was über mich gesagt wird: »Seine Briefe sind gewichtig und eindrucksvoll, aber wenn er in eigener Person vor einem steht, ist er ein Schwächling, und über seine rhetorischen Fähigkeiten kann man nur den Kopf schütteln.« 11 Wer so redet, muss sich über Folgendes im Klaren sein: Genauso, wie wir es aus der Ferne in unseren Briefen ankündigen, werden wir auch handeln, wenn wir bei euch sind.

    Grenzen des Selbstruhms

    12 Eines freilich trauen wir uns nicht zu: uns zu denen zu zählen oder uns mit denen auf eine Stufe zu stellen, die sich selbst empfehlen. Wozu sollte das auch gut sein? Diese Leute sind Menschen ohne Verstand, die nur sich selbst als Maßstab kennen und sich nur mit sich selbst vergleichen. 13 Wir hingegen werden uns nicht auf unangemessene Weise rühmen. Unser Maßstab ist der Wirkungskreis, den Gott uns zugemessen hat, und dieser Wirkungskreis schließt auch euch mit ein . 14 Wenn wir nicht bis zu euch gekommen wären, dann allerdings würden wir ´mit unserer Selbsteinschätzung` zu weit gehen. Tatsache jedoch ist, dass wir auch euch mit dem Evangelium von Christus erreicht haben . 15 Wir rühmen uns also nicht auf unangemessene Weise und nicht mit Leistungen, die andere erbracht haben. Andererseits haben wir die Hoffnung, dass euer Glaube immer stärker wird und wir dann unsere Arbeit – in den Grenzen des uns zugeteilten Wirkungskreises – mit eurer Hilfe noch sehr viel weiter ausdehnen können . 16 Ja, es ist unser Ziel, das Evangelium noch weit über euer Gebiet hinaus zu verkünden. Dabei werden wir jedoch auf keinen Fall in Gegenden eindringen, die Gott anderen zugewiesen hat, um uns dann mit dem Ergebnis ihrer Arbeit zu rühmen.

    17 ´Letztlich gibt es nur einen Grund, sich zu rühmen:` »Wenn jemand auf etwas stolz sein will, soll er auf den Herrn stolz sein.« 18 Denn wenn sich jemand selbst empfiehlt, heißt das noch lange nicht, dass er sich bewährt hat. Bewährt ist der, den der Herr empfiehlt.

  38. Jule sagt:

    2. Korinther 11 – Paulus und die falschen Apostel

    1 Ich wünschte, ihr würdet euch ein klein wenig Unverstand von meiner Seite gefallen lassen! Seid nachsichtig mit mir, ich bitte euch darum! 2 Denn ich kämpfe mit leidenschaftlichem Eifer um euch, mit einem Eifer, den Gott selbst in mir geweckt hat. Wie ein Vater seine Tochter mit dem einen Mann verlobt, für den sie bestimmt ist, so habe ich euch mit Christus verlobt, und mir liegt alles daran, ihm eine reine, unberührte Braut zuzuführen. 3 Ich fürchte jedoch, es könnte euch gehen wie Eva. Eva wurde auf hinterlistige Weise von der Schlange verführt , und genauso könnten auch eure Gedanken unter einen verhängnisvollen Einfluss geraten, sodass die Aufrichtigkeit und Reinheit eurer Beziehung zu Christus verloren gehen. 4 Wenn nämlich jemand kommt und euch einen anderen Jesus verkündet als den, den wir verkündet haben, dann lasst ihr euch das nur allzu gern gefallen. Ihr findet nichts dabei, euch einem anderen Geist zu öffnen als dem, den ihr durch uns bekommen habt, oder ein anderes Evangelium anzunehmen als das, das ihr von uns angenommen habt. 5 Dabei bin ich überzeugt, dass ich mich in keiner Beziehung vor diesen Superaposteln verstecken muss. 6 Mag sein, dass es mir an rhetorischen Fähigkeiten fehlt – an Erkenntnis fehlt es mir ganz sicher nicht! Das haben wir im Umgang mit euch bei jeder Gelegenheit und in jeder Hinsicht bewiesen.

    7 Oder habe ich etwa eine Sünde begangen, als ich mich erniedrigte, um euch zu erhöhen? Ich spreche davon, dass ich ´auf mein Recht als Apostel verzichtet und` euch das Evangelium Gottes verkündet habe, ohne etwas dafür zu verlangen. 8 ´Verglichen mit euch,` habe ich andere Gemeinden geradezu ausgeraubt, indem ich mich von ihnen unterstützen ließ , um euch ´unentgeltlich` dienen zu können. 9 Und als ich bei euch war und meine Mittel knapp wurden, bin ich keinem von euch zur Last gefallen; die Brüder, die aus Mazedonien kamen , brachten mir das, was mir fehlte. Ich habe mich also davor gehütet, eure Hilfe auch nur im Geringsten zu beanspruchen, und werde mich auch weiterhin davor hüten. 10 ´So gewiss` die Wahrheit von Christus mich erfüllt: Niemand in der ganzen Provinz Achaia wird mir diesen Ruhm nehmen können. 11 Warum ´nehme ich kein Geld von euch an`? Weil ich euch nicht liebe? Gott weiß, ´wie es mit meiner Liebe zu euch steht!`

    12 Der Grund, warum ich so handle und auch in Zukunft so handeln werde, ist der: Es gibt Leute, die nur auf eine Gelegenheit warten, beweisen zu können, dass in Sachen Unterstützung zwischen ihrem Vorgehen, auf das sie so stolz sind, und unserem Vorgehen kein Unterschied besteht , und eine solche Gelegenheit möchte ich ihnen nicht geben. 13 InWirklichkeit sind diese Leute nämlich falsche Apostel, Betrüger, die sich verstellen und auftreten, als wären sie Apostel von Christus ! 14 Das ist allerdings kein Wunder, denn der Satan selbst tarnt sich als Engel des Lichts. 15 Warum sollte es dann etwas Außergewöhnliches sein, wenn auch seine Diener sich verstellen und so auftreten, als würden sie im Dienst der Gerechtigkeit stehen ? Doch am Ende wird es ihnen so ergehen, wie sie es mit ihren Taten verdient haben.

    Wieder die Sache mit der Selbstversorgung: er arbeitet lieber selbst für seine Bedürfnisse – zu wichtig ist es ihm, die Botschaft, die ihm von Jesus anvertraut wurde, so zu überbringen, wie sie ihm gegeben wurde.

    Diese Versammlung in Korinth scheint über die Maßen störrisch gewesen zu sein. Nicht nur, dass große Unmoral dort herrschte und Ungehorsam, wie wir im Kapitel davor gelesen hatten – sie waren so aufsässig wie seinerzeit die Pharisäer. Dabei spricht er hier doch zur Versammlung Gottes!

    Ebenso, wie sie damals Jesus verfolgt hatten, verfolgten sie nun wohl ihn? Damals schickten sie Jesus „Spione“ hinterher, um ihn in seiner eigenen Rede zu fangen. Hier laufen ihm also Brüder aus Korinth hinterher, um irgendeinen Anlass gegen ihn zu finden.

    Wie schmerzlich dies für Paulus sein muss, der ja viele Mühen auf sich genommen hatte, um sie zu Jehova und Jesus hinzuführen. Wir haben seinen Schmerz darüber ja bereits in Kapitel 10 lesen können. Statt sich über ihre geistige Freiheit und diese wunderbare Hoffnung zu freuen und ihm dafür dankbar zu sein, dass er ihnen diese gute Botschaft überbracht hat, suchen sie Gründe gegen ihn.

    Wie gesagt: er spricht hier nicht zu den Schriftgelehrten und Pharisäern, sondern zur Versammlung Gottes!

    Zwar war die Stadt Korinth zu dieser Zeit für ihr ausschweifendes Leben, den Götzendienst und die Unmoral bekannt, wie wir im Apostelbuch nachlesen können – aber es ist doch die Versammlung Gottes, zu der er spricht.

    Wo befinden wir uns hier eigentlich im Strom der Zeit? Dass sich das Gute der Botschaft des Evangeliums so schnell verwässern konnte? In dem WT zu den Höhepunkten von 1990 heißt es, dass Paulus diesen Brief hier in der zweiten Hälfte des Jahres 55 u.Z. schrieb. Eigentlich ist das Christentum zu dieser Zeit noch relativ jung, Jesus ist gerade mal 22 Jahre tot und alle Apostel – und somit ja auch Zeugen von Jesu Leben, Tod und Auferstehung leben noch. Das erkennen wir auch daran, dass wir uns ja noch in der Zeit der Apostelgeschichte befinden. Morgen lesen wir einen Vers aus Kapitel 20!

    Dass einige von der Wahrheit abfallen, ist ja nichts Ungewöhnliches – aber wenn es eine ganze Versammlung betrifft?

  39. Jule sagt:

    2. Korinther 11:16-12:21

    Paulus in der Rolle des Narren: eine ungewöhnliche Selbstempfehlung

    16 Ich sage es noch einmal : Niemand soll mich für einen Narren halten. Wenn ihr es aber doch tut, nun, dann müsst ihr auch hinnehmen, dass ich mich wie ein Narr aufführe und ein wenig Eigenlob betreibe, wie ihr das ja auch von anderen gewohnt seid . 17 Was ich im Folgenden sage, entspricht also nicht der Art des Herrn , nein, ich rede wie einer, der keinen Verstand hat. Aber das gehört nun einmal zu diesem Unterfangen, mich selbst zu rühmen. 18 Da so viele sich mit ihren Vorzügen und Leistungen rühmen , will auch ich jetzt in ´diese Art von` Rühmen einstimmen. 19 Ihr lasst euch ja den Unverstand der Narren gern gefallen, so verständig, wie ihr seid! 20 Und nicht nur das: Ihr lasst es euch gefallen, wenn man euch wie Sklaven behandelt, wenn man euch ausbeutet, wenn man ´euch Fallen stellt und` euch einfängt, wenn man sich euch gegenüber arrogant verhält, ja sogar, wenn man euch ins Gesicht schlägt . 21 Zu ´meiner ` Schande muss ich gestehen: Wir sind zu schwach gewesen, ´um so mit euch umzugehen!`

    Nun, womit auch immer jemand ´sich rühmen mag`: Wenn er so vermessen ist, das zu tun, dann bin ich – ich rede, als wäre ich von Sinnen – jetzt einmal genauso vermessen. 22 Diese Leute sind Hebräer? Ich auch. Sie sind Israeliten? Ich auch. Sie sind Nachkommen Abrahams? Ich auch. 23 Sie sind Diener von Christus? Ich bin wahnwitzig genug zu behaupten: Ich noch viel mehr! Ich nahm weit mehr Mühen auf mich als sie, war weit öfter im Gefängnis, wurde ungleich häufiger ausgepeitscht, war wieder und wieder vom Tod bedroht . 24 Von den Juden habe ich fünfmal die »vierzig ´Hiebe` weniger einen« bekommen. 25 Dreimal wurde ich mit der Rute geschlagen , einmal wurde ich gesteinigt , dreimal habe ich einen Schiffbruch erlebt , und einmal trieb ich einen ganzen Tag und eine ganze Nacht auf dem offenen Meer. 26 Ich habe viele ´beschwerliche` Reisen unternommen ´und war dabei ständig Gefahren ausgesetzt`: Gefahren durch ´reißende` Flüsse, Gefahren durch Wegelagerer, Gefahren durch Menschen aus meinem eigenen Volk, Gefahren durch Menschen aus anderen Völkern, Gefahren in den Städten, Gefahren in der Wüste, Gefahren auf hoher See, Gefahren durch Leute, die sich als meine Geschwister ausgaben . 27 Ich nahm Mühen und Anstrengungen auf mich, musste oft ohne Schlaf auskommen, litt Hunger und Durst, war häufig zum Fasten gezwungen , ertrug bittere Kälte und hatte nichts anzuziehen. 28 Und als wäre das alles nicht genug , ist da auch noch der Druck, der täglich auf mir lastet – die Sorge um alle Gemeinden. 29 Gibt es jemand, der schwach ist, ohne dass ich Rücksicht auf seine Schwachheit nehme ? Gibt es jemand, der auf Abwege gerät , ohne dass ich brennenden Schmerz empfinde?
    30 Wenn ich nun schon gezwungen bin, mich selbst zu rühmen , dann will ich die Dinge rühmen, an denen meine Schwachheit sichtbar wird. 31 Ich lüge nicht, wenn ich das sage; Gott weiß es. Er, der Gott und Vater unseres Herrn Jesus, sei für immer und ewig gepriesen!
    32 Als ich in Damaskus war, der »Stadt der Damaszener« , ließ der Statthalter des Königs Aretas ´die Tore` der Stadt bewachen, weil er mich festnehmen wollte. 33 Doch ich wurde in einem Korb durch ein Fenster außen an der Stadtmauer hinuntergelassen und entkam seinem Zugriff.

    »Wenn ich schwach bin, bin ich stark«

    1 Ich bin – wie gesagt – gezwungen, mich selbst zu rühmen. ´Eigenlob` nützt zwar nichts; trotzdem will ich nun noch auf Visionen und Offenbarungen vonseiten des Herrn zu sprechen kommen.

    2 Ich kenne einen Menschen, der zu Christus gehört und der – es ist jetzt vierzehn Jahre her – bis in den dritten Himmel versetzt wurde. Ob er dabei in seinem Körper war, weiß ich nicht; ob er außerhalb seines Körpers war, weiß ich genauso wenig; Gott allein weiß es. 3-4 Auf jeden Fall weiß ich, dass der Betreffende ins Paradies versetzt wurde (ob in seinem Körper oder ohne seinen Körper, weiß ich – ´wie gesagt` – nicht; nur Gott weiß es) und dass er dort geheimnisvolle Worte hörte, Worte, die auszusprechen einem Menschen nicht zusteht .
    5 Im Hinblick auf diesen Menschen will ich mich rühmen; an mir selbst jedoch will ich nichts rühmen – nichts außer meinen Schwachheiten. 6 Wenn ich wollte, könnte ich mich sehr wohl ´auch mit anderen Dingen` rühmen, ohne mich deshalb zum Narren zu machen; denn was ich sagen würde, wäre die Wahrheit. Trotzdem verzichte ich darauf, weil ich nicht möchte, dass jemand eine höhere Meinung von mir hat als die, die er sich selbst bilden kann, wenn er sieht, wie ich lebe, und hört, was ich lehre . 7 ´Ich verzichte darauf,` weil diese Offenbarungen etwas ganz Außergewöhnliches darstellen. Gerade deshalb nämlich – um zu verhindern, dass ich mir etwas darauf einbilde – ist mir ein Leiden auferlegt worden, bei dem mein Körper wie von einem Stachel durchbohrt wird: Einem Engel des Satans wurde erlaubt, mich mit Fäusten zu schlagen, damit ich vor Überheblichkeit bewahrt bleibe. 8 Dreimal habe ich deswegen zum Herrn gebetet ´und ihn angefleht, der Satansengel` möge von mir ablassen. 9 Doch der Herr hat zu mir gesagt: »Meine Gnade ist alles, was du brauchst, denn meine Kraft kommt gerade in der Schwachheit zur vollen Auswirkung.« Daher will ich nun mit größter Freude und mehr als alles andere meine Schwachheiten rühmen, weil dann die Kraft von Christus in mir wohnt . 10 Ja, ich kann es von ganzem Herzen akzeptieren, dass ich wegen Christus mit Schwachheiten leben und Misshandlungen , Nöte, Verfolgungen und Bedrängnisse ertragen muss. Denn gerade dann, wenn ich schwach bin, bin ich stark.

    Paulus‘ Glaubwürdigkeit als Apostel

    11 Jetzt habe ich mich wie ein Narr aufgeführt, und ihr habt mich dazu gezwungen! Eigentlich hätte ich ja – statt mich selbst zu loben – von euch empfohlen werden sollen. Auch wenn ich nämlich ein Nichts bin – vor den Superaposteln muss ich mich in keiner Beziehung verstecken. 12 Denn ich habe mich bei euch sehr wohl als Apostel ausgewiesen: Mein Dienst war gekennzeichnet von unbeirrter Standhaftigkeit und war begleitet von außergewöhnlichen Geschehnissen , Wundern und machtvollen Taten. 13 Oder gibt es irgendetwas, worin ihr gegenüber den anderen Gemeinden zu kurz gekommen seid? Es könnte eigentlich nur der Umstand sein, dass ich persönlich euch nicht ´mit der Forderung nach Unterhalt` zur Last gefallen bin. Verzeiht mir dieses Unrecht!
    14 Ich habe schon die nötigen Vorbereitungen getroffen , um ein drittes Mal zu euch zu kommen, und ´auch diesmal` werde ich euch nicht zur Last fallen. Denn es geht mir nicht um euren Besitz, es geht mir um euch selbst. Schließlich sollen nicht die Kinder für den Unterhalt ihrer Eltern aufkommen, sondern die Eltern für den Unterhalt ihrer Kinder . 15 Ich jedenfalls bin bereit, für euch und euer Wohlergehen mit größter Freude ´jedes erdenkliche` Opfer zu bringen, ja sogar mich selbst aufzuopfern. Aber kann es sein, dass ich, je mehr ich euch liebe, desto weniger von euch geliebt werde?

    16 Wie dem auch sei – ihr müsst zugeben, dass ich euch nicht zur Last gefallen bin. Aber ´vielleicht habe ich das ja nur deshalb nicht getan, weil` ich so durchtrieben bin, dass ich euch auf hinterhältige Weise einfangen wollte?! 17 ´Wirklich?` Habe ich euch etwa durch einen ´meiner Mitarbeiter` ausgebeutet, die ich zu euch schickte? 18 Ich hatte ja Titus gebeten, ´euch zu besuchen,` und schickte auch noch den anderen Bruder mit. Wollt ihr etwa behaupten, Titus habe euch ausgebeutet? Haben wir beide nicht immer im gleichen Geist gehandelt? Sind wir nicht immer denselben Weg gegangen?

    Mahnung zur Umkehr, Hoffnung auf Erneuerung

    19 Wahrscheinlich denkt ihr schon die ganze Zeit, wir würden euch nur schreiben, um uns vor euch zu rechtfertigen. Nun, was wir sagen, sagen wir in der Verantwortung vor Gott und in der Abhängigkeit von Christus . Und bei allem, ´was wir tun,` liebe Freunde, geht es uns nur darum, euch ´in eurem Glauben` voranzubringen .
    20 Ich fürchte nämlich, dass ich euch, wenn ich komme, möglicherweise so antreffe, wie ich es mir nicht wünsche, und dass dann auch ihr mich so kennen lernt, wie ihr es euch nicht wünscht. Ich fürchte, dass mich bei euch womöglich Streit und Rechthaberei erwarten, Wutausbrüche, Rivalitäten , Verleumdungen, abfälliges Reden hinter dem Rücken der anderen, überhebliches Gehabe und Missstände ´aller Art` . 21 Ich fürchte, dass mein Gott mich – was meine Beziehung zu euch betrifft – bei meinem Kommen ein weiteres Mal demütigt und dass ich ´beschämt und` traurig sein werde, weil so viele bis heute nicht mit ihren alten Sünden gebrochen und sich nicht von ihrer schamlosen , unmoralischen und ausschweifenden Lebensführung abgekehrt haben.

    Wenn wir diese Worte hier so lesen und dabei im Hinterkopf behalten, dass Paulus eigentlich ein sehr ruhiger, demütiger und beherrschter Mann ist, dann erkennen wir, wie schlimm die Zustände sein müssen. Er fühlt sich dermassen provoziert, dass er sich fast mit auf ihr Niveau herunter begibt. Er ist sich dessen bewußt, aber er weiss auch, dass man hier mit liebevollen Worten und Güte nicht mehr weiterkommt. Sie legen es ihm eher als Schwäche aus und werden noch unverschämter.

    Nun wird sein Ton bissig und sarkastisch. Etwas, was wir von ihm nicht gewöhnt sind. Eigentlich sind seine Reden liebevolles und geduldiges Werben. Spätestens jetzt an seinem Ton werden sie erkannt haben, dass sie den Bogen überspannt haben.

    Ich kenne das auch von meinem Mann. Er ist die Liebe, Güte, Geduld und Nachsicht in Person. Aber wenn er mal etwas lauter lauter wird (ich meine hier keinesfalls Schreien) und sein Ton sarkastisch – dann weiss jeder, dass er jetzt besser etwas zurückrudert. Dass er jetzt besser den Mund hält und sich entschuldigt. Denn es kommt so selten vor, dass die Leute, die ihn kennen, wie vom Donner gerührt sind, weil sie es nicht gewohnt sind.

    Daher berühren mich diese Worte hier von Paulus und der Ton, in dem er hier „spricht“, ganz besonders. Sie zeigen, wie verkommen es scheinbar bereits zu diesem Zeitpunkt in der Versammlung in Korinth zugeht.

  40. Jule sagt:

    2. Korinther 12:2-5

    Ich kenne einen Menschen, der zu Christus gehört und der – es ist jetzt vierzehn Jahre her – bis in den dritten Himmel versetzt wurde. Ob er dabei in seinem Körper war, weiß ich nicht; ob er außerhalb seines Körpers war, weiß ich genauso wenig; Gott allein weiß es. 3-4 Auf jeden Fall weiß ich, dass der Betreffende ins Paradies versetzt wurde (ob in seinem Körper oder ohne seinen Körper, weiß ich – ´wie gesagt` – nicht; nur Gott weiß es) und dass er dort geheimnisvolle Worte hörte, Worte, die auszusprechen einem Menschen nicht zusteht .
    5 Im Hinblick auf diesen Menschen will ich mich rühmen; an mir selbst jedoch will ich nichts rühmen

    Welchen Menschen meint er hier? War nicht die Vision des Apostels Johannes auf Patmos erst sehr viel später?

    Was ist über „diesen Menschen“ in der Bibel bekannt?

    12:1-4 — Wer war der Mensch, der „in das Paradies entrückt wurde“?
    Da die Bibel von niemand sonst berichtet, der eine solche Vision hatte, und Paulus direkt im Anschluss an die Verteidigung seines Apostelamts davon sprach, bezog er sich wahrscheinlich auf etwas, was er selbst erlebt hatte. Paulus wurde in dieser Vision vermutlich in das geistige Paradies versetzt, in dem sich die Christenversammlung in der „Zeit des Endes“ befindet (Dan. 12:4).

  41. Jule sagt:

    2. Korinther 13 – Aufforderung zur Selbstprüfung

    1 Das ist nun das dritte Mal, dass ich zu euch komme – ´entsprechend dem Grundsatz`: »Jede Sache soll aufgrund der Aussagen von zwei oder drei Zeugen entschieden werden.« 2 Ich habe euch schon früher gewarnt – bei meinem zweiten Besuch – und warne euch jetzt noch einmal, diesmal aus der Ferne, und zwar gilt meine Warnung denen, die bis heute nicht mit ihren alten Sünden gebrochen haben , und auch allen anderen: Wenn ich dieses Mal komme, werde ich keine Nachsicht üben. 3 Ihr selbst fordert ja einen Beweis dafür, dass Christus, ´in dessen Namen ich auftrete,` auch wirklich durch mich spricht. ´Nun, ihr werdet sehen:` Christus verhält sich euch gegenüber nicht so, als wäre er schwach, sondern erweist unter euch seine Kraft. 4 Er war schwach, als er gekreuzigt wurde, doch jetzt lebt er durch Gottes Kraft. Genauso ist es bei uns: Wir teilen seine Schwachheit, weil wir mit ihm verbunden sind. Aber gerade deshalb – wegen unserer Zusammengehörigkeit mit ihm – haben wir durch Gottes Kraft auch Anteil an seinem Leben, und das wird sich an unserem Verhalten euch gegenüber zeigen.

    5 Stellt euch selbst auf die Probe, um zu sehen, ob ihr im Glauben ´gefestigt` seid; prüft, ob ihr bewährt seid! Eigentlich müsst ihr doch erkennen, dass Jesus Christus in eurer Mitte ist, oder nicht? Andernfalls hättet ihr ja die Probe nicht bestanden! 6 Wenn ihr sie aber besteht, dann – so hoffe ich – werdet ihr auch erkennen, dass wir ´ebenfalls` nicht unbewährt sind.

    7 Im Übrigen beten wir zu Gott, dass ihr euch nichts zuschulden kommen lasst und wir nicht – wie angekündigt – streng durchgreifen müssen. Wir hätten dann zwar nicht bewiesen, dass wir glaubwürdig sind, aber darum geht es uns auch gar nicht. Worum es uns geht, ist, dass ihr tut, was gut und richtig ist – selbst wenn es dann so aussieht, als wären wir den Nachweis unserer Glaubwürdigkeit schuldig geblieben. 8 Schließlich könnten wir niemals etwas gegen die Wahrheit tun; wir können immer nur für die Wahrheit eintreten. 9 Deshalb ist es uns eine Freude, schwach zu sein , wenn nur ihr stark seid. Und genau das ist es auch, worum wir beten: dass ihr euch zurechthelfen lasst.
    10 Das ist übrigens auch der Grund, weshalb ich euch das alles schreibe, solange ich noch in der Ferne bin. Ich möchte, wenn ich komme, nicht streng durchgreifen müssen. Die nötige Vollmacht dazu hätte ich ja. Aber der Herr hat sie mir zum Aufbauen und nicht zum Niederreißen gegeben.

    Abschließende Mahnungen. Grüße und Segenswünsche

    11 Damit komme ich zum Schluss, liebe Geschwister. Freut euch! Lasst euch zurechthelfen, nehmt euch meine mahnenden Worte zu Herzen, richtet euch ganz auf das gemeinsame Ziel aus und lebt in Frieden ´miteinander`. Dann wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein. 12 Grüßt einander mit einem Kuss als Ausdruck dafür, dass ihr alle zu Gottes heiligem Volk gehört. Alle Gläubigen hier lassen euch grüßen.

    13 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Kraft des Heiligen Geistes, der euch Gemeinschaft untereinander schenkt , sei mit euch allen!

    Scheinbar hat Paulus das selbe Problem wie ich: unangenehme Dinge lassen sich einfach besser schriftlich sagen. Denn weil wir die Menschen lieben, die wir „zurechtbringen müssen“ neigen wir dazu, bereits bei einem traurigen Blick zu verstummen, wenn wir merken, das was wir sagen, tut dem anderen weh. Aber manche Dinge sind zu ernst, als dass sie ungesagt bleiben könnten – und so ist ein Brief die beste Lösung.

    Oftmals sitzen wir stundenlang, tagelang oder sogar wochenlang über so einem Brief. Immer wieder feilen wir daran rum, wollen die Schärfe herausnehmen. Wir wollen den anderen ja nicht verletzen. Umso schlimmer, wenn so ein liebevoll und unter Tränen geschriebener Brief nach hinten losgeht und den anderen dazu veranlaßt, uns wütend den Rücken zu kehren. Dann fragen wir uns, ob es nicht besser gewesen wäre, auch hier unseren Mund zu halten. Aber es gibt halt auch Grenzen:

    Keine persönlichen, weil wir zu sehr verletzt wären, sondern Grenzen in Jehova und in der Liebe. Wenn der andere etwas tut, was ihm auf Dauer schadet oder was gegen Jehova und seine Maßstäbe ist – dann dürfen wir nicht schweigen. Dann müssen wir ihn vor der Gefahr warnen, in der er sich unwissentlich befindet.

    Wie wir sehen, schmerzt dies den Apostel Paulus ebenso sehr, wie uns persönlich. Aber er sagt es ihnen ja hier klar und deutlich: er mußte reden, weil er sie liebt, weil er wirklich an ihrem ewigen Wohl interessiert ist!

    Ob sie das erkannt hatten? Wie ging es mit diesen Leuten in der Versammlung Korinth weiter? Was wissen wir darüber?

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