Schlagwort: Jehova

„Ab jetzt wird Gott die Kontrolle über diese Welt übernehmen…“

Und der siebte Engel posaunte: und es geschahen laute Stimmen in dem Himmel, welche sprachen: Das Reich der Welt unseres Herrn und seines Christus ist gekommen, und er wird herrschen in die Zeitalter der Zeitalter.
Elberfelder 1871 – Offb 11,15

Und der siebente Bote posaunte.
Und es geschahen große, ‹laute› Stimmen in dem Himmel, die sagten: „Die Königreiche der Welt sind unseres Herrn und seines Gesalbten geworden, und er wird ‹als König› herrschen in ‹alle› Ewigkeit.
Jantzen & Jettel 2017 – Offb 11,15

Und der siebente Engel blies: Da wurden mächtige Stimmen im Himmel laut, die riefen: Die Königsherrschaft über die Welt ist unserm Herrn und seinem Christus zuteil geworden. Er wird als König herrschen durch alle Zeitalter hindurch.
Bruns 2013 – Offenbarung 11,15–16

Dann ließ der siebte Engel die Trompete erschallen.
Da erhoben sich im Himmel laute Stimmen.
Sie riefen:
»Jetzt gehört die Herrschaft über diese Welt
endgültig unserem Herrn und seinem Christus.
Er wird nun für immer ihr König sein.«
BasisBibel 2012 – Offb. 11:15

Als Letztes blies dann der siebte Engel in seine Posaune. Aus dem Himmel konnte man laute Stimmen hören, die sagten: „Ab jetzt wird Gott die Kontrolle über diese Welt übernehmen, und Christus wird für immer das Sagen haben.“
VolxBibel – Offenbarung 11:15

Nun ja, die einen meinen, dass Jehovah schon die Kontrolle übernommen hätte – die anderen, dass dieses Ereignis noch aussteht. Wer meint, dass ER schon die vollständige Kontrolle übernommen hätte, der sollte sich vielleicht fragen, ob er wirklich meint, dass es so ewig weiter gehen sollte? oder ob er sich vielleicht doch in der Zeit geirrt hat und dieses Ereignis noch aussteht!

Ein wichtiger Teil des jetzt im Fortgang der Entfaltung befindlichen Planes des großen Baumeisters muss noch unvollendet sein, sonst würde der neue Fürst und die neue Heilszeitordnung längst eingeführt worden sein. Warum es auf eine bestimmte Zeit hinausgeschoben worden ist, und ebenso die Art und Weise, wie die gegenwärtige Herrschaft des Bösen unter Satan auf die Herrschaft der Gerechtigkeit unter Christum übergehen soll, sind Fragen von hohem Interesse, die weiter unten genauer erörtert werden sollen. Für jetzt genüge es, zu sagen, dass die Reiche dieser Welt, die jetzt Satan untertan sind, zur geeigneten Zeit die Reiche unseres Herrn und seines Christus werden sollen (Offenbarung 11:15). Der Zusammenhang zeigt, dass der Übergang durch eine allgemeine Zeit der Drangsal bewirkt werden wird. Hierauf sich beziehend, sagt der Herr Jesus: „Niemand aber kann in das Haus des Starken eindringen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuvor den Starken bindet, und alsdann wird er sein Haus berauben.“ (Mark. 3:27) Da werden wir also belehrt, dass Satan zuvor gebunden, unschädlich gemacht, abgesetzt werden muss, ehe Christi Regierung der Gerechtigkeit und des Frieden aufgerichtet werden kann. Daher wird auch das Binden Satans, des Starken, als das erste Werk der neuen Heilszeitordnung dargestellt.

Charles Taze Russell im Jahr 1886 – Der göttliche Plan der Zeitalter

Die große Posaune, durch diejenige vorgeschattet, die unter den Juden das Jubeljahr verkündete, die „siebente Posaune“ ist so wenig wie die sechs vorhergehenden (Offenbarung 11:15-18) in der Luft vernommen worden. Sie ertönt für solche, die Ohren haben zu hören, seit Oktober 1874 und wird bis zum Ende des Millennium ertönen. Mit dem Beginn dieser Posaune begann die Ernte dieses Zeitalters und das Einernten und die Trennung, die fortdauern muss, bis die „Auserwählten“, der „Weizen“, aus den gegenwärtigen Himmel (den Namenkirchen) heraus gesammelt sein wird, hin zu dem Herrn. Die „Engel“ (Boten) sind diejenigen, die die Botschaft von des Herrn Wort weitertragen, und welche die Trennung und die Sammlung seiner Auserwählten zu ihm hin bewirken.

Charles Taze Russell im Jahr 1897 – Der Krieg von Harmagedon

Nein Herr Russell – so schwach ist der Schöpfergott Jehovah nicht, dass ER über 150 Jahre braucht, um die Herrschaft anzutreten 😉 und Dinge auf der Erde zu verändern. ER der mit einem Wort Dinge erschafft – wird nicht Jahre benötigen um diese Erde zu übernehmen. Hier liegt Ihr Fehler, Herr Russel – hier hätten sie das Ruder rumreißen und den Denkfehler – ihren Denkfehler – eingestehen sollen, anstatt weiterhin an dem Gedanken zu basteln und weitere falsche Lehren einzuführen…

Und sie sprachen: Es ist die Königsherrschaft der Welt unseres Herrn und seines Gesalbten geworden. Im Mittelpunkt dessen, was geschehen ist, stand eine Königsherrschaft. Sie wird näher bezeichnet als die der Welt. In Mt 4,8 bietet der Teufel die „Königreiche der Welt“ an. Offb 17,18 besitzt die „Hure Babel“ die „Königsherrschaft über die Könige der Erde“. Hier aber ist etwas eingetreten, was diese Weltherrschaft in die Hände Gottes und Christi gebracht hat. Es kann sich nicht um ein innergeschichtliches Ereignis handeln, sondern nur um die endgültige Niederwerfung der bisherigen Besitzer durch das Kommen Christi zum Gericht.

„Gott ist König“ meinte nie etwas anderes, als dass er Großkönig sei. Er gehört nicht etwa in die Reihe der lokalen Stadt – oder Volksfürsten. Sie sind vielmehr die Unterkönige Gottes, des „Königs der Könige und Herrn der Herren“ der ganzen Erde (vgl. Offb 1,5; 17,14; 19,16 ). Diese seine universale Herrschaft wird gerade am Sinai, wo er sich ein einzelnes Volk aussucht, vorausgesetzt: „Die ganze Erde ist mein“ (2 Mo 19,5 ). Israel unterscheidet sich von den anderen Völkern nicht durch sein Eigentumsverhältnis zu Gott, sondern lediglich durch seine Priesterfunktion. Diese Weltweite der Herrschaft seines Gottes hat sich auch das ntst Israel beständig vor Augen zu halten. Unter diesem Gott geht es nie nur um die Gläubigen. Er blickt nicht etwa herzenswarm auf die Gemeinde und sternenkalt auf die sonstige Menschheit, auf ungerechte Verhältnisse, auf Verführung, Unterdrückung, Hunger und Sterben. Zum Reden vom Königsein Gottes gehört immer der Durchbruch zum Umfassenden, der Bezug auf die ganze Menschheit.

Zum anderen blieb den Propheten bewusst, dass dieses Königsein Gottes im Vollsinne etwas ist, was erst noch kommen muss. „Dein Reich komme!“ Es darf also nicht mit dem allgemeinen, gegenwärtigen Weltregiment Gottes verwechselt werden. So gewiss es bleibt, dass Gott zu keiner, auch nicht der dunkelsten Zeit abgetreten ist, so dass sein Thron leer stände, so gewiss muss eines doch erst noch kommen: seine Verherrlichung auf dem Thron. Das ist das Grundproblem der Gegenwart: die Nichtverherrlichung des Herrn aller Herren und die Verherrlichung der Nichtherren oder Unterherren, also dieses Knien an der falschen Stelle. Diese Nichtverherrlichung Gottes erschüttert seine Herrschaft zwar nicht (Ps 2,4 ), aber er will Antwort auf seine Herrlichkeit. Auch seine Gemeinde leidet darunter, dass der Herr und die Verherrlichung auseinandergerissen sind, zwei Größen, die doch zusammengehören. Diese Urspaltung zieht alle anderen Spaltungen in der Schöpfung nach sich, nämlich zwischen Mann und Frau, Vätern und Kindern, Volk und Volk, Ost und West, Nord und Süd, Mensch und Natur. Es kann darum nichts heil werden, wenn diese Urspaltung nicht behoben wird und Gott nicht seine Ehre bekommt. Eine Menschheit, die mit einem Munde Gott lobt (Rö 15,6 ), wird eine wiedervereinigte, heile, freie, gerechte und frohe Menschheit sein. In zwei der drei Hauptstellen über dieses Königwerden Gottes (K. 11 und 19) ist dies Ereignis deswegen mit dem Sturz Babels verknüpft. Babel ist ja die große Verführerin zur Nichtverherrlichung Gottes und zur Anbetung des Tieres.

Wuppertaler Studienbibel

(1) »Der siebente Engel posaunte« (Offb 11,15):
Die Lage der an Jesus Glaubenden scheint aussichtslos (Offb 13). Die widergöttlichen Mächte lehnen sich gegen Jesus Christus auf, geraten dann aber in einen schrecklichen Strudel (Offb 13; 16). Ein zum Feind übergelaufener Teil der Weltchristenheit triumphiert über die stille, scheinbar ohnmächtige Schar der wahrhaft Glaubenden und wird dann von den eigenen Freunden und Liebhabern erbarmungslos bekämpft und zunichte gemacht (Offb 17 und Offb 18).

(2) »Und es erhoben sich große Stimmen im Himmel«:
Gerade wo nun auf der Erde alles so schrecklich verworren und für die Sache Gottes aussichtslos erscheint, wird »im Himmel«, wo alles durchschaut und überblickt wird, bereits die große abschließende Feststellung getroffen – dies eben schließt die siebte, die »letzte« Posaune (1 Kor 15,52) auch mit ein:

(3) »Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden«:
a) Die Weltreiche sind zu Gottes Reich geworden. Was ist es um dieses »Reich Gottes«? (Vgl. auch das zu Offb 20,1ff.Gesagte).

aa) Weil Gott die Welt schuf, gehört sie ihm. Und er hat die schöne Provinz Erde im Ganzen seines Kosmos dem Menschen als »Oberpräsidenten« anvertraut (1 Mose 1,28). Doch der Mensch hat den Feind Gottes und der Menschen eingelassen, sich auf ihn eingelassen, sich ihm unterstellt, indem er ihm folgte (1 Mose 3). Seitdem ist der Feind »der Fürst dieser Welt« (Joh 12,31; 14,30; 16,11). Doch Gott hat uns Menschen nicht nach der erbarmungslosen Regel, wie man sich bettet, so liegt man, uns selbst überlassen. Nach seiner ewigen Weisheit hat er unsere Erlösung in die Wege geleitet. Und weil er das Recht keines Geschöpfes übergeht, auch nicht des Satans, hat er die Welt sozusagen von innen her zurückerobert.

bb) Gott hat dazu mit der Menschheitsgeschichte noch einmal neu begonnen, mit seinem neuen »Adam«, sozusagen mit der »Neuausgabe« Mensch (Röm 5,12-19). Dazu ist der ewige Sohn Gottes Fleisch, Mensch, geworden (Joh 1,14). Er hat dieselbe Prüfung noch einmal gemacht, in der der erste Adam durchgefallen ist (Mt 4,1-4 im Vergleich zu 1 Mose 3,1-6).

cc) Jesus war mit seinem Leben inmitten der Menschenwelt im Vollsinn »Reich Gottes«, Herrschaftsbereich, wo Gott ganz zu seinem Recht kam, wo ihm in ganzer Willigkeit gedient wurde. »Reich Gottes« ist nach der Schrift allein da, wo man Gott mit Willen dient. Jesus konnte zu den ihn umringenden Gegnern sagen: »Das Reich Gottes ist mitten unter euch« (Lk 17,21). Er selbst war der Anfang dieses neuartigen Reiches Gottes.

dd) Und nun hat seit Pfingsten der auferstandene und gegenwärtige Herr sich Menschen angegliedert, seine Gemeinde, Menschen, in denen Gott durch seinen Geist ganz zu seiner Herrschaft kommt. So schreibt Paulus für diese Weltzeit seit Pfingsten: »Das Reich Gottes ist Gerechtigkeit und Friede und Freude durch den Heiligen Geist« (Röm 14,17). Die Arbeit für das Reich Gottes von Pfingsten bis zur Wiederkunft Jesu ist die Sammlung von noch verhüllten (Kol 3,3.4) Stützpunkten der großen kommenden guten Herrschaft Gottes in Jesus Christus auf dieser Erde. Diese Sammlung und Zubereitung der Gemeinde Jesu ist das zwar verborgene, aber beherrschende Thema dieser Weltzeit.

b) Inzwischen geht der Kampf in dieser Welt und nach Art dieser Welt weiter. Die Reiche der Großen dieser Welt kommen und gehen. Unter ihnen ist eine wilde Jagd nach Verwirklichung des »Reichs«, wie sie sich das denken, ihrer Weltherrschaft, im Gang. Dem Letzten, Größten, am meisten Dämonisierten von ihnen, dem Antichrist, wird es einen Augenblick gelingen, Weltherrschaft im wahren Sinn zu verwirklichen (Offb 13,8). Doch wenn die Seifenblase am schillerndsten ist, kommt sie zum Platzen. Und dann bricht der Tag an, an dem ganz am Tag ist: »Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.«

c) »Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden.« Das heißt: »Nun ist es so weit. Auch wenn es auf dieser Erde noch einige Augenblicke verhüllt ist. Wir in der himmlischen Welt sehen es schon.« Seit Karfreitag und Ostern ist der Feind entrechtet, nun wird er auch entmächtigt. Die Reiche der Welt sind dann, wenn Jesus kommt, »Seines Christus«, d. h. des Christus Gottes, »geworden« und nicht des »Christus des Feindes«, nicht des Antichrists. Jesus enthüllt dann sich, sein Werk, seine Leute, sein Reich (Kol 3,4).

d) »Er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit«,
wörtlich: »in die Äonen der Äonen hinein«, das heißt, für immer. »in die Äonen der Äonen hinein«, mit dem bestimmten Artikel »die«, hat in der Offenbarung immer die Bedeutung der auf jeden Fall absolut unbegrenzten Zeit (vgl. auch Offb 20,10; 22,5 und das zu diesen Schriftstellen Gesagte). Die Regierungszeit des Antichrists dagegen währt, von der Ewigkeit her gesehen, nur einen Augenblick; gleich wird alles überstanden sein. Dann ist Gott mit dem Plan seiner Liebe zu seinen Menschenkindern, mit seiner Heilsgeschichte, nach der schweren Katastrophe der Sünde zum Ziel gekommen. Durch den ewigen Sohn (Ps 2), durch seinen Gesalbten Christus Jesus, übt Gott die Herrschaft über diese Erde dann unmittelbar aus. »Es kann nicht Friede werden bis deine Liebe siegt und bis der Kreis der Erden zu deinen Füßen liegt« (Albert Knapp).

Gerhardt Maier – Edition C

„Wer ist dieser Präsi?“

Erhebet, ihr Tore, eure Häupter, und erhebet euch, ewige Pforten, daß einziehe der König der Herrlichkeit! Wer ist dieser König der Herrlichkeit? Jehova, stark und mächtig! Jehova, mächtig im Kampf!
Elberfelder 1871 – Ps 24,7–8

Erhebt eure Häupter, ihr Tore, und erhebt euch, ihr ewigen Pforten (Eingänge), daß einziehe der König der Herrlichkeit. Ps 68,5; 118,19; Jes 45,1.2; Sach 9,9.
Wer ist dieser König der Herrlichkeit? Jehovah, der Starke, der Held, Jehovah, der Held im Streite. 2Mo 15,3; 1Kor 2,8.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Psalm 24,7–8

„Erhebt eure Häupter, o ihr Tore,
Und hebt euch empor, o ihr langwährenden Pforten,
Damit der König der Herrlichkeit einziehe!“
„Wer ist denn dieser König der Herrlichkeit?“
„Jehova, stark und mächtig,
Jehova, mächtig in der Schlacht.“
neue Welt-Übersetzung -BI 12 – Psalm 24:7–8

Der gigantische Präsident zieht jetzt ein.Tore, ihr müsst jetzt offen sein.Ihr uralten Türen, geht jetzt auf,der echt krasse Präsident kommt herauf.
„Wer ist dieser Präsi?“, fragst du dich daraufhin.Er ist der Lebenssinn, er heißt „Ich bin“.Der Präsident der Größe, stark und mächtig.Der Präsident der Ehre, strahlend und prächtig.
VolxBibel – Ps. 24:7,8

Der König der Herrlichkeit wird sein Volk bei seinem Kommen erlösen.
Erhebt euer Haupt, o ihr Geschlechter Jakobs, und seid erhoben; und der Herr, stark und mächtig, der Herr, mächtig im Kampf, der der König der Herrlichkeit ist, wird euch für immer aufrichten.
Und er wird die Himmel hinwegrollen und wird herniederkommen, sein Volk zu erlösen, euch einen immerwährenden Namen zu geben, euch auf seinem immerwährenden Fels aufzurichten.
Erhebt euer Haupt, o ihr Geschlechter Jakobs, erhebt euer Haupt, ihr immerwährenden Geschlechter; und der Herr der Heerscharen, der König der Könige, nämlich der König der Herrlichkeit, wird zu euch kommen und wird sein Volk erlösen und wird sie in Rechtschaffenheit aufrichten. Sela.

Joseph Smith Übersetzung

Der Psalmist sprach eine Ermahnung aus (V. 7 ) und lieferte dann eine Erklärung dazu (V. 8 ). Wenn sich erhebt eure Häupter, ihr Tore auf die Stadt Jerusalem bezieht, dann rief David die alten Tore auf, sich weit für den triumphalen Einzug zu öffnen. Hier wurde auf poetische Weise die Erhabenheit des Einziehenden dargelegt. Die Tore sollten ihre Häupter erheben, denn der König der Herrlichkeit zieht ein . Ps 24,8-10 : Darauf gab David eine Erläuterung. Durch Frage und Antwort legte er dar, daß dieser König der Herrlichkeit der HERR ist, der mächtig ist im Kampf . Der Herr hat sich mächtig erzeigt, indem er ihnen einen großen Sieg verlieh; deshalb ist es ein wunderbarer König, der in die Stadt einziehen wird. Man kann sich eine Prozession von triumphierenden Israeliten vorstellen, die die Bundeslade, das Symbol der Gegenwart Gottes, tragen und zum Heiligtum hinaufziehen, um ihn zu preisen. Die Themen der Ermahnung (V. 7 ) und der Erklärung (V. 8 ) werden in Vers 9-10 wiederholt. Der Herr ist ein wunderbarer König, der einzieht. Nur der, der in reiner Form Gott verehrt, kann sich an seiner Gegenwart erfreuen.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Also weder Abraham, noch Isaak, noch Jakob, noch sonst jemand sah den Vater und unnennbaren Herrn aller überhaupt und auch Christi. Sie sahen vielmehr den, der durch den Willen des Vaters Gott war, seinen Sohn, den, der Engel war, da er dem Willen des Vaters diente, den, der nach dem Willen des Vaters durch die Jungfrau auch Mensch wurde und geboren worden ist, den, der einst Feuer war, als er vom Dornstrauch aus mit Moses sprach. Wenn wir nämlich die Schrift nicht so auffassen würden, dann würde der Vater und Herr aller nicht im Himmel gewesen sein zu jener Zeit, von der Moses berichtet hat: ‚Der Herr ließ über Sodoma Feuer und Schwefel regnen vom Herrn aus dem Himmel’, und zu jener Zeit, von der wiederum David erzählt hat882: ‚Ihr Fürsten, machet auf eure Tore! Öffnet euch, ihr ewigen Tore! Einziehen wird der König der Herrlichkeit’, und zu jener Zeit, von der er weiterhin sagt: ‚Der Herr spricht zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße mache!’“

Justinus: Dialog mit dem Juden Tryphon

Der letzte Teil des Psalms ist eine so genannte Torliturgie. Die Gemeinde bittet hier nicht für sich, sondern für Gott selbst um Einlass in den für ihn eigentlich viel zu kleinen Tempel (Machet … weit/hoch; zu Gottes »Größe« und zur Bedeutung des mit Ehre übersetzten Wortes s. Erklärung zu Jes 6:3). Vermutlich wurde dieses Lied beim Einzug der →Bundeslade ins Heiligtum im Wechsel gesungen. Ein solcher Einzug war, bevor die Lade im Tempel Salomos ihren festen Platz fand (1Kön 8:1–8), sicher kein einmaliges Ereignis, wie der Charakter der Lade als tragbares heiliges Gerät und die Hinweise auf ihre Mitführung im Kriegsfall erkennen lassen (vgl. 4Mo 10:35–36; 1Sam 4:3–11). In dem sehr alten Psalm 68 wird darauf angespielt, dass die Lade – vielleicht regelmäßig und auch noch in Jerusalem? – in einer Prozession umhergeführt wurde (68:25–26).

Einführungen und Erklärungen aus der Stuttgarter Erklärungsbibel

Mir gefällt der Gedanke, die Prozession werde die Worte der Verse 1 bis 6 beim Durchzug durch das Kidrontal singen; doch dann wird der Gesang durch einen Trompetenruf des Herolds an der Spitze unterbrochen. Daraufhin ruft er den Wächtern an den Toren Jerusalem zu: »Erhebt, ihr Tore, eure Häupter, und erhebt euch, ihr ewigen Pforten, dass der König der Herrlichkeit einziehe!« Ein Posten auf der Stadtmauer wird laut und deutlich zurückrufen: »Wer ist dieser König der Herrlichkeit?« Die Antwort erschallt in klaren, mächtigen Worten: »Der HERR, stark und mächtig! Der HERR, mächtig im Kampf!«

MacDonald . Kommentar zum Alten Testament

Hebt eure Häupter auf, ihr Tore. Da jener herrliche Tempel, der viel mehr äußeren Glanz hatte als die Stiftshütte, noch nicht dastand, so redet David hier von der zukünftigen Erbauung desselben. Auf diese Weise ermuntert er die Gläubigen, damit sie desto freudiger und mit umso größerer Zuversicht den gottesdienstlichen Handlungen, die das Gesetz vorschrieb, obliegen. Denn es war eine besondere Wohltat Gottes, dass er unter einem sichtbaren Zeichen in ihrer Mitte thronte und dass er seinen himmlischen Wohnsitz auf Erden schauen ließ. Diese Lehre hat auch noch heute Bedeutung für uns, da es eine unschätzbare Gnade Gottes ist, dass wir bei der Schwachheit unseres Fleisches durch die Übungen der Frömmigkeit zu Gott emporgehoben werden. Denn welchen anderen Zweck haben die Predigt des Worts, die Sakramente, die heiligen Versammlungen und die ganze Ordnung des Gottesdienstes, als dass sie uns mit Gott verbinden? David empfiehlt diesen Gottesdienst des Gesetzes nicht ohne Grund mit einer solch ehrenden Lobpreisung, da Gott bei der Bundeslade den Gläubigen nahe war und ihnen durch dieselbe ein sicheres Unterpfand seiner gegenwärtigen Hilfe gab, so oft er von ihnen angerufen wurde. Wenn nun auch Gott nicht wohnt in Tempeln, von Händen gemacht, und an äußerem Gepränge kein Gefallen hat, so trägt David doch kein Bedenken, das kostbare Gebäude des Tempels den Gläubigen zur Stärkung ihres Glaubens vorzuhalten: denn es war nützlich und von Gott verordnet, das noch ungebildete und kindliche Volk durch solche irdischen Erziehungsmittel aufwärts zu führen. Dabei sollten die Juden fest überzeugt sein, dass es sich um kein leeres Schauspiel handelte: vielmehr stand der Herr ihnen vor Augen und ließ seine Nähe tatsächlich spüren, wenn sie ihn nach der Vorschrift seines Wortes richtig verehrten. Alles in allem: in demselben Maße, als der Tempel, den man dem Herrn auf dem Berge Zion erbauen sollte, die Stiftshütte an Glanz übertraf, sollte er auch ein herrlicheres Abbild der Majestät und Macht des Gottes sein, der in Israel wohnte. Da nun David selbst sich aufs innigste nach dem Tempel sehnte, will er in den Herzen der Frommen die gleiche Glut entfachen: sie sollen die Hilfsmittel, die das Gesetz darreicht, nützen, um mehr und mehr in der Gottesfurcht zu wachsen. Von ewigen Pforten ist die Rede, weil deren bleibender Bestand durch Gottes Wort verbürgt war. Zeichnete sich auch jener Tempel durch kostbares Material aus, so bestand doch sein höchster Vorzug darin, dass seinem Bau die Verheißung Gottes aufgeprägt war, der wir später (Ps. 132, 14) begegnen werden: „Dies ist meine Ruhe ewiglich.“ Übrigens zweifle ich nicht daran, dass hier auch an den Gegensatz zur Stiftshütte zu denken ist. Denn da die Stiftshütte nie einen festen Platz hatte, sondern bald hier bald dort Unterkunft fand und gleichsam immer auf der Wanderung war, so hat Gott erst einen festen Wohnsitz bekommen, als der Berg Zion erwählt war. Jetzt, da durch die Ankunft Christi jener sichtbare Schatten geschwunden ist, dürfen wir uns nicht wundern, dass wir auf dem Berge Zion keinen Tempel mehr sehen: denn seine Größe erfüllt jetzt die ganze Welt. Sollte jemand einwenden, dass zur Zeit der babylonischen Gefangenschaft die Tore, die Salomo erbaut hatte, zerstört worden sind, so antworte ich, dass trotz jener zeitlichen Zerstörung Gottes Ratschluss doch in Kraft geblieben ist, durch dessen Kraft der Tempel bald aufs neue erstand. Das ist aber dasselbe, als wenn er ewig bestanden hätte.
V. 8. Wer ist derselbige König der Ehren? Alle diese Lobeserhebungen, durch die Gottes Kraft gepriesen wird, wollen den Juden einprägen, dass der Herr nicht müßig im Tempel sitzt, sondern dass er bereit ist, ihnen Hilfe zu bringen. Ein besonderer Nachdruck liegt ferner in der Frageform und in der Wiederholung desselben Gedankens. Der Prophet nimmt die Rolle eines Staunenden an, um nachdrücklich zu lehren, dass Gott mit unbesiegbarer Macht komme, um das Wohl seines Volkes zu schützen und die Gläubigen unter seinem Schatten zu bergen. Es ist schon gesagt, dass, wenn es von Gott heißt, dass er im Tempel wohnt, dies nicht so zu verstehen ist, als wenn sein unermessliches Wesen dort eingeschlossen wäre, sondern dass damit nur eine solche Gegenwart seiner Kraft und Gnade gemeint ist, wie sie uns durch die Verheißung bei Mose beschrieben wird (2. Mo. 20, 24): „Wo ich meines Namens Gedächtnis stiften werde, da will ich zu dir kommen und dich segnen.“ Die Gläubigen, die den Herrn nicht abergläubisch im Tempel suchten, als wäre er dort eingeschlossen, sondern sich durch den äußeren Gottesdienst des Tempels gen Himmel weisen ließen, konnten wohl spüren, dass die Verheißung nicht inhaltsleer war, sondern Gott in Wahrheit in ihrer Mitte wohnte. Alles in allem sollte das Volk wissen, dass, wenn der Herr es in seinen Tempel berief, der Erfolg es offenbaren werde, dass die Bundeslade nicht eine leere und bloß theatralische Darstellung der göttlichen Gegenwart sei: denn Gott wollte von dort seine mächtige Hand ausstrecken, um das Heil seiner Gläubigen zu schützen. Die Wiederholung weist darauf hin, dass die Gläubigen in dieser Betrachtung gar nicht emsig und fleißig genug sein können. Jetzt, da der Sohn Gottes Fleisch geworden und als König der Ehren und als Herr der Heerscharen erschienen ist, ist er nicht in schattenhaftem Bilde, sondern in Wahrheit in seinen Tempel eingetreten, um unter uns zu wohnen. Daher hindert uns jetzt nichts mehr, uns zu rühmen, dass wir in seiner Kraft unbesiegt sein werden. Wenn nun der Berg Zion nicht mehr der Ort ist, der dem Heiligtum geweiht ist, und die Bundeslade nicht mehr das Bild des Gottes, der unter den Cherubim wohnt, so liegen doch insofern auch bei uns dieselben Verhältnisse vor wie bei den Vätern, als die Verkündigung des Wortes und die Sakramente uns mit Gott verbinden. Es ziemt uns daher, diese Hilfsmittel ehrfurchtsvoll zu gebrauchen; denn es kann nicht ausbleiben, dass Gott sich uns endlich ganz entzieht, wenn wir sie in gottlosem Stolze verachten.

Jean Calvin,- Aus dem Psalmenkommentar

„er liebt mich, er liebt mich nicht, er liebt mich …“

Hierin ist die Liebe: nicht daß wir Gott geliebt haben, sondern daß er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden.
Elberfelder 1871 – 1 Joh 4,10

Darin besteht die Liebe, nicht daß wir Gott liebten, sondern daß Er uns liebte und Seinen Sohn zur Versöhnung für unsere Sünden gesandt hat. 1Joh 2,2; 2Kor 5,19; Kol 1,20; Röm 5,6-10; Jes 43,22f.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – 1. Johannes 4,10

Und das ist das Besondere an dieser Liebe, dass er uns zuerst geliebt hat und nicht umgekehrt. Er hat seinen Sohn für uns sterben lassen, damit wir mit ihm wieder klarkommen können. Er hat die Distanz weggemacht, indem er uns von unserer Schuld freigesprochen hat.
VolxBibel – 1.Johannes 4:10

ἐν τούτῳ ἐστίν darin besteht die/diese Liebe. οὐχ ὅτε … ἀλλʼ ὅτε nicht dass … sondern dass; App. (A353) zu ἐν τούτῳ. ἡμεῖς, αὐτός Subj. hervorgehoben (A122). ἠγαπήκαμεν Pf. ἠγάπησεν Aor. ἀπ-έ-στειλεν Aor. ἱλασμός (< ἱλάσκομαι sühnen) Sühne (Beseitigung v. Schuld durch stellvertretende Lebenshingabe); hier als Sühne bzw. als Sühnopfer (Objektsartangabe, A65). περί hier = ὑπέρ für (A184).

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Darauf beruht die Liebe, nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns liebte und seinen Sohn als Versöhnung für unsere Sünden sandte. {1 Joh 2,2; Römer 3,25}

Nicht durch unsere Liebe bewegen wir Gott dazu, uns zu lieben. Wir vergessen ihn mit leichtem Herzen und kümmern uns wenig um seinen Willen. Auch nicht auf die Liebe, die wir durch Christus lernen und empfangen, ist die Liebe Gottes aufgebaut. Wie unsäglich kümmerlich bleibt sie in uns, so dass wir uns über die Weise, wie wir Gott je und je behandeln, schämen müssen. Seine Liebe kommt aus seinem eigenen Herzen; er selbst ist sie. Er hat uns ja Jesus dazu gesandt, damit uns unsere Sünden vergeben seien. So wenig sind wir die Anfänger der Liebe, dass Gott selbst uns zuerst dadurch zu ihr fähig und ihrer würdig machen muss, dass er unsere Sünden durch sein Vergeben wegschafft. Dazu hat er uns seinen Sohn gesandt, damit er für unsere Sünden die Deckung schaffe; damit hat er selbst seiner Liebe die Bahn geöffnet, auf der sie zum Sünder, der lieblos und gottlos geworden ist, herniedersteigen kann.
„Ihr könnt euch nicht besinnen,“ sagt Johannes der Gemeinde, die auf ihn hört, „was jetzt eure Schuldigkeit und Aufgabe ist.“

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

Darinnen steht die Liebe usw. Ein weiterer Grund soll uns die Liebe Gottes noch größer erscheinen lassen, nämlich dass er uns seinen Sohn gegeben hat, als wir noch Feinde waren, wie auch Paulus lehrt (Röm. 5, 8). Johannes braucht nur andere Worte als Paulus; er sagt, dass Gott uns aus freien Stücken geliebt hat, ohne im Geringsten durch unsere Liebe dazu veranlasst zu sein. Durch diese Worte will er uns lehren, dass Gottes Liebe gegen uns eine freie Liebe ist. Obwohl es des Apostels Absicht ist, Gott uns zur Nachahmung vorzuhalten, so ist doch die Glaubenslehre nicht außeracht zu lassen, die er zugleich damit gibt. Umsonst hat uns Gott geliebt. Was heißt das? Bevor wir geboren werden. Ferner: wir haben bei unserer verderbten Natur ein Herz, das ihm abgeneigt ist und das sich sehr schwer zu rechten und frommen Gesinnungen lenken lässt. Wenn die Papisten recht hätten mit der Behauptung, ein jeder sei von Gott erwählt, je nachdem Gott vorausgesehen hat, dass er der Liebe wert sei, dann würde diese Lehre hinfallen, er habe uns zuerst geliebt. Dann würde unsere Liebe zu Gott die erste Stelle einnehmen, wenn sie auch der Zeit nach später ist. Der Apostel aber steht auf dem anerkannten Grundsatz der Schrift, den jene Sophisten nicht beachten, nämlich: wir werden so verderbt und verkehrt geboren, dass uns sozusagen der Hass Gottes angeboren ist, dass wir nur das erstreben, was ihm missfällt, dass die einzelnen Begierden unseres Fleisches beständig mit seiner Gerechtigkeit Krieg führen. Und gesandt seinen Sohn.Also ist Christus mit allen seinen Gütern uns aus lauter Güte Gottes zugekommen. Wie es notwendig ist, zu erkennen, dass wir deshalb Heil in Christus haben, weil uns der himmlische Vater aus freien Stücken geliebt hat, so muss man wiederum, wo es sich um die sichere und volle Gewissheit der göttlichen Liebe gegen uns handelt, nur auf Christus schauen. Daher handeln die zu ihrem eigenen Verderben töricht, die mit Beiseitelassung Christi forschen, was über sie im geheimen Rat Gottes beschlossen sei. Ferner zeigt der Apostel wiederum die Ursache des Kommens Christi und sein Amt, indem er erklärt, er sei gesandt, damit er die Sühne für die Sünden werde. Diese Worte lehren uns zunächst, dass wir alle durch die Sünde von Gott entfremdet waren und dass dieser Zwiespalt blieb, bis Christus dazwischen trat, der uns versöhnte. Zweitens werden wir belehrt: der Anfang unseres Lebens ist, dass Gott, durch den Tod seines Sohnes versöhnt, uns zu Gnaden annimmt. Die „Sühne“, von der die Rede ist, bezieht sich recht eigentlich auf das Opfer des Todes. Diese Ehre kommt allein Christus zu, dass er die Sünden der Welt sühnt und so die Feindschaft zwischen uns und Gott aufhebt. Aber hier scheint ein Widerspruch vorzuliegen. Wenn Gott uns vorher liebte, bevor Christus sich für uns in den Tod gab, was braucht es da noch einer neuen Versöhnung? So könnte der Tod Christi überflüssig erscheinen. Ich antworte: wenn gesagt wird, Christus habe den Vater uns günstig gestimmt, so bezieht sich das auf unser Gefühl. Denn da wir ein schlechtes Gewissen haben, so können wir Gott nur als erzürnt und feindselig erfassen, bis Christus uns von der Schuld losmacht. Gott will ja, dass sein Zorn und das Gericht des ewigen Todes überall gefühlt werden, wo die Sünde erscheint. Daraus folgt, dass wir angesichts des Todes keine andere Empfindung als Schrecken haben können, bis Christus die Sünde durch seinen Tod tilgt, bis er uns durch den Preis seines Blutes vom Tode erlöst. Wiederum verlangt die Liebe Gottes Gerechtigkeit; um also überzeugt zu sein, dass Gott uns liebt, müssen wir zu Christus kommen, in dem allein für uns Gerechtigkeit ist. Jetzt sehen wir, dass die Verschiedenheit zu reden, die uns in der Schrift begegnet, je nach den verschiedenen Rücksichten, sehr passend und für den Glauben sehr nützlich ist. So hat Gott seinen Sohn als Mittler gesandt, um sich mit uns zu versöhnen, weil er uns liebte; aber jene Liebe war verborgen, weil wir inzwischen Gott feind waren und beständig seinen Zorn herausforderten. Ferner nahm uns die furchtbare Angst des bösen Gewissens allen Geschmack des Lebens. Nach dem Gefühl unseres Glaubens fängt Gott also in Christus an, uns zu lieben. Obwohl aber der Apostel hier von der ersten Versöhnung handelt, so lasst uns doch bedenken, dass das die beständige Wohltat Christi ist, dass er die Sünden sühnt und Gott uns gnädig stimmt. Das geben auch die Papisten zum Teil zu; aber hernach verkleinern sie diese Gnade und machen sie fast zu nichts, indem sie ihre erdichteten Genugtuungen einschieben. Und doch, wenn die Menschen sich durch Verdienste der Werke erlösen, dann ist Christus nicht die einzige Sühne, wie er hier genannt wird.

Jean Calvin – 1.Johannesbrief

In den folgenden Versen haben wir eine Beschreibung der Auswirkungen der Liebe Gottes in drei Zeitformen. In der Vergangenheit zeigte sich die Liebe Gottes im Geschenk des »eingeborenen Sohnes« (4,9–11). In der Gegenwart zeigt sie sich darin, dass Gott in uns, den Heiligen, wohnt (4,12–16). Und in der Zukunft wird sie sich darin erzeigen, dass er uns am Tag des Gerichtes Freimütigkeit schenkt.
Als Erstes lesen wir also von Gottes Liebe zu uns als Sündern. »Gott (hat) seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt … damit wir durch ihn leben möchten«. Er sandte ihn »als eine Sühnung für unsere Sünden«. Der Ausdruck »eingeborener Sohn« enthält den Gedanken einer einzigartigen Beziehung, an der kein anderer als der Sohn Anteil haben kann. Dies macht die Liebe Gottes umso bemerkenswerter dahin gehend, dass er seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn Leben hätten.
Gottes Liebe wurde uns nicht erwiesen, weil wir ihn zuerst geliebt hätten. Wir haben ihn nicht geliebt, wir waren sogar seine Feinde und hassten ihn. Mit anderen Worten, er liebte uns nicht, weil wir ihn liebten, sondern er liebte uns trotz unserer erbitterten Feindschaft. Und wie bewies er diese Liebe? Indem er »seinen Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden«. Sühnung7 bedeutet, dass volle Genüge getan bzw. die Sündenfrage gelöst wurde.
Einige liberale Theologen erdenken sich Gottes Liebe ohne die Erlösungstat Christi. Johannes verbindet hier beides miteinander und sieht diesbezüglich keinerlei Widerspruch. Denney schreibt dazu:
Man beachte das scheinbare Paradoxon dieses Verses, dass Gott einerseits liebt und andererseits zornig ist. Es zeigt sich auch darin, dass seine Liebe die Sühnung vollbringt, die seinen Zorn von uns abwendet. So kann Johannes (weit davon entfernt, einen Widerspruch zwischen Liebe und Sühnung zu sehen) die Vorstellung von Liebe nur vermitteln, indem er auf die Sühnung verweist.

MacDonald – Kommentar zum Neuen Testament

Der Vater liebte, liebt und wird uns lieben, und dass NICHT weil wir so gut waren, nicht weil wir in irgendeiner Kirche Mitglied geworden sind – sondern weil wir auf IHN reagieren! Wir dürfen diese Liebe annehmen und widerspiegeln! Nicht als Gesetz sondern weil diese Liebe überfließend ist!

Die Gottesliebe hat keine Entsprechung in dieser Welt oder in uns Menschen. Wir sind als natürliche Menschen zu wirklicher Liebe unfähig. Natürliche Liebe ist im besten Fall gebändigte, in Grenzen gehaltene Selbstliebe. Das betrifft sowohl die elterliche Liebe (in den Kindern lieben wir uns selbst), als auch die geschlechtliche Liebe (im andern suchen wir selbst Befriedigung und Lust), selbst allgemeine Liebe: In aller Zuwendung zu anderen Menschen befriedigen wir unser Selbst. Das wirkliche Wesen und Sein ist anders, von völlig anderer Qualität. »Darin besteht die Liebe …« (wörtlich: »darin ist die Liebe«, im Sinne von: »Wirkliche Liebe beruht darauf«). Johannes redet nun grundlegend vom Wesen der göttlichen Liebe. Gottes Liebe findet bei uns nicht Liebe vor: »Wir haben Gott nicht geliebt«; wir haben ihn nicht einmal »als Gott gepriesen noch ihm gedankt« (Röm 1,21). Wir waren Feinde Gottes (vgl. Ri 5,31; Ps 37,20; 110,1; Röm 5,10; 8,7; 11,28; Phil 3,18; Kol 1,21; Jak 4,4). Wir können und wollen als natürliche Menschen Gott nicht lieben; unsere Selbstliebe, die Sünde, verdirbt alles.

Die Gottesliebe ist Gottes alleinige Art und daran zu ersehen, »dass er uns geliebt hat«. Das ist der Grund der Liebe: die freie, unverdiente Liebe Gottes zu uns. Das gibt uns Gewissheit und Trost in unseren Lieblosigkeiten: Die Liebe Gottes beruht auf Gott selbst, nicht auf uns. Und diese Gottesliebe steht da im Sohn. Der ist weggeschickt zu uns »zur Versöhnung für unsere Sünden«. Er, der Christus, schafft das weg, was uns zur Liebe unfähig macht: unsere Sünde. Er ist die »Versöhnung«. Das griechisch Wort meint auch »das Sühnemittel, das Sühneopfer«. Christus gibt sich für uns. Das ist die Versöhnung; er bezahlt für uns, erkauft uns, trägt unsere Strafe, nimmt unsere Sünde auf sich. In vielen Bildworten bezeugen AT und NT die Versöhnung, die durch Christus geschehen ist. Wir können das letztlich nicht ergründen, aber staunend dankbar anbeten und annehmen, dass Gott uns durch Jesus Christus rechtfertigt.

So wird Gottes Liebe unbezweifelbar vor uns hingestellt: Er opfert den Sohn, damit wir leben können. Er reißt sich den Liebsten vom Herzen, schickt ihn weg, damit wir heimfinden. Er legt »die Strafe auf ihn, damit wir Frieden hätten« (Jes 53,5). Der Sohn kommt in die Gottverlassenheit, damit wir wieder Gemeinschaft mit Gott haben (vgl. Mt 27,46).

Gerhardt Maier – Edition C

Aber wie steht es nun mit dieser „Liebe“? Wo „ist“ sie? Worin hat sie ihr Wesen und ihren Bestand? Wir wissen es schon aus allem bisher Gelesenen. Aber es liegt dem Apostel daran, noch einmal unmissverständlich festzustellen: „Darin ist (besteht) die Liebe: nicht, dass wir unserseits Gott geliebt haben, sondern dass er uns liebte und seinen Sohn sandte als Sühne(mittel) für unsere Sünden.“ Nicht wir haben Gott geliebt, nicht wir haben das große Gebot der Liebe zu Gott erfüllt. Darin liegt unsere Wesenssünde, aus der alle Einzelsünden folgen. In dieser Wesenssünde der Eigensucht und Lieblosigkeit leben wir. Daraus kann uns keine Einsicht in das Recht des Liebesgebotes, keine Anstrengung, Gott zu lieben, heraushelfen. Diese Wesenssünde trennt uns wesensmäßig vom Wesen des Lebens, das Gott uns in der Sendung seines Sohnes schenken will. Wie werden wir von dieser unserer Sünde befreit? – das ist für Johannes wie für Paulus die entscheidende Frage. Er hat uns die Antwort schon in 1,7 und 2,1 f gegeben. Jetzt wiederholt er sie bei der neuen Fragestellung in neuer Weise.

Die Liebe „besteht“, existiert, weist nicht in unserer Liebe zu Gott. Ihren Grund, ihren „Bestand“ hat sie in Gott allein. Aus dieser Tatsache folgt ein Doppeltes. Weil Gott Liebe ist, sind wir in unserer Lieblosigkeit vor Gott verlorene und von Gott geschiedene Leute. Aber weil Gott Liebe ist, tut er das Unerhörte, dass er uns Lieblose liebt. Wieder ist dies erwiesen durch die „Sendung“ seines Sohnes. Aber die Sendung des Sohnes wird nun in ihrer eigentlichen Tiefe gezeigt. Jesus kann uns nicht einfach in seiner Hand das Geschenk des Lebens bringen, wie es nach dem vorigen Vers scheinen konnte, nein, er muss sich senden und vom Vater preisgeben lassen „als Sühne- (mittel) für unsere Sünde“. „Das Lieben“ empfangen wir durch ihn nur aus seiner durchbohrten und blutenden Hand.

Wir empfinden es alle, dass schweres Unrecht „gesühnt“ werden muss. Aber wir spüren auch das Geheimnis, das in dem Wort „Sühne“ liegt. Wenn ein Mörder lebenslang in ein Zuchthaus kommt, wieso ist damit seine Tat „gesühnt“? Vor Menschen mag damit der Gerechtigkeit genüge geschehen. Aber ist damit die Tat vor Gott ausgelöscht? Kann der Mörder in Frieden sterben? Und je tiefer ein Mensch innerlich an einer Tat schuldhaft beteiligt ist, umso weniger kann die Tat durch eigene Leistungen und Leiden „gesühnt“ werden. Unser Gewissen findet dadurch noch keinen Frieden.

Aber nun ist es der geheimnisvolle, gerade in den äußersten Lagen unseres Lebens und unserer Schuld erprobte Tatbestand: der Sohn Gottes ist mit seinem Kommen, Leben, Lieben, Leiden und Sterben am Fluchholz das „Sühnemittel“, das unser Gewissen wahrhaft still macht und die Last unserer Schuld von uns nimmt. „Erklären“ lässt es sich nicht. Die Aussagen – von der für uns erlittenen Strafe, der für uns bezahlten Schuld, dem reinigenden Blut – können wirklich nur Bezeugungen, nicht „Erklärungen“ sein. Aber die Tatsache selbst kann von uns im Glauben ergriffen und erfahren werden. Hier, in dem für uns dahingegebenen, heiligen Gottessohn ist die Sühnung geschehen und das „Sühnemittel“ für uns da. Vor ihm muss der Feind verstummen, wenn er in unserer letzten Sterbensnot unser Leben verklagt. Hier ist unsere Sünde weggetragen, ins Meer geworfen. Unergründliches, rettendes Geheimnis – „Hör auf zu grübeln, glaub allein! Kannst du dies Meer nicht gründen, so wirf dich blindlings da hinein mit allen deinen Sünden. Es sie dein Herz dem ganz gewährt, der dir das Herz hat ausgeleert; gib Herz für Herz zum Opfer!“ Fr. Adolf Lampe – ! Darin und darin allein hat die Liebe ihren ewig festen, unerschütterlichen Bestand. Von der wahren Liebe kann nur der wissen, der die Liebe Gottes am Kreuz des Sohnes geschaut hat.
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Diese Botschaft ist der radikale Gegensatz gegen alle andern Theologien alter und neuer „Gnosis“. Sie allein erfasst wahrhaft Gott in seiner Liebe und erkennt wahrhaft den Menschen in seiner Verlorenheit – Darum hält diese Erkenntnis der Liebe Gottes und sie allein stand gegen die Zweifel an Gottes Liebe, von denen wir oben (S. 121) sprachen. Corrie ten Boom und ihre Schwester Betsie haben uns den großen Dienst getan, es zu erfahren und zu erweisen, dass von daher auch in der Hölle eines KZ die Gewissheit der Liebe Gottes standhält und zum Lieben selbst den grausamen Peinigern gegenüber fähig macht. – .

Wuppertaler Studienbibel


„an Einem Tag“

Denn siehe, der Stein, den ich vor Josua gelegt habe, -auf einem Steine sieben Augen siehe, ich will seine Eingrabung eingraben, spricht Jehova der Heerscharen, und will die Ungerechtigkeit (O. Schuld) dieses Landes hinwegnehmen an einem Tage.
Elberfelder 1871 – Sach 3,9

Ja, wohlan, der Stein,
den ich vor Jehoschua hin gebe,
auf dem einen Stein sieben Augen,
ich selber, wohlan, steche ihm dem Siegelstich ein,
Erlauten ists von IHM dem Umscharten,
weichen lasse ich den Fehl jenes Landes
an Einem Tag.
Buber – Sacharja 3,9

Denn siehe, der Stein, den ich vor Josua gelegt habe! Auf dem e i n e n Stein sind sieben Augen. Siehe, ich graviere seine Gravierung ein‘, ist der Ausspruch Jehovas der Heerscharen, ‚und ich will die Vergehung jenes Landes an e i n e m Tag hinwegnehmen.‘
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Sacharja 3:9

Denn siehe den Stein, den Ich vor Jehoschua legte (gab), auf dem einen Stein sind sieben Augen. Siehe, Ich grabe (öffne) Selbst seine Eingrabung hinein (öffne), spricht Jehovah der Heerscharen, und lasse weichen die Missetat dieses Landes an einem Tag. Sach 3,4; 4,10; 3Mo 16,30; Ps 118,22.
Tafelbibel – Sacharja 3:9

Joschua war mit Kleidern bekleidet, die mit Exkrementen bedeckt waren. Joschua, der damalige cohen hagadol (Hohepriester), der stellvertretend für alle Priester im Laufe der Jahre steht, wird durch Gottes Wirken gereinigt und wieder mit der Leitung des wiederaufgebauten Tempels beauftragt. Dann wird die Sünde des Landes an einem einzigen Tag beseitigt werden (V. 9). Die Namen Y’hoshua und Yeshua sind beide Formen des Namens Y’hoshua, der in der Antike häufig verwendet wurde. Die griechische Entsprechung dieses Namens ist Jesus.

The Complete Jewish Study Bible: Notes

Ein neues Bild bietet sich Sacharja. Der Hohepriester Josua – der das Volk darstellt – steht vor dem Engel Jehovas. Aber auch Satan ist da, in seiner üblichen Rolle als Ankläger (Offenbarung 12,10). Denn die schmutzigen Kleider Josuas geben ihm eine zu gute Gelegenheit für seine Angriffe. Jehova hatte so klare Anweisungen für die Reinigung der Priester gegeben (z. B. 3 Mose 8,6.7; 4 Mose 19,7ff.), dass man sich einer sicheren Strafe aussetzte, wenn man mit Schmutzflecken vor Ihm erschien. Aber wir haben es bereits gelesen: derjenige, den der Feind sich erlaubt anzutasten, ist wie der Augapfel Gottes (Kapitel 2,8), „ein Brandscheit, das aus dem Feuer gerettet ist“ (Vers 2). Der arme Angeklagte hat nichts zu seiner Verteidigung vorzubringen. Der Richter hat selbst für alles vorgesorgt. Aber ohne deswegen den Schmutz zu dulden! „Siehe“, – erklärt Er – „ich habe deine Ungerechtigkeit von dir weggenommen, und ich kleide dich…“ nicht nur in saubere Kleider -, sondern „in Feierkleider“ (vergleiche Matthäus 22,12). Gereinigt und gerechtfertigt, hat Josua fortan eine doppelte Verantwortung: in den Wegen Jehovas zu wandeln und treu seiner Hut zu warten (Vers 7).
Lieber Freund, um dich der Gnade des Herrn zu erfreuen, musst du den gleichen Platz wie Josua eingenommen haben. – Die Verse 8-10 führen den Messias (den Spross) ein, der in Gerechtigkeit über ein gereinigtes Volk herrschen wird.

Jean Koechlin – Ährenlese im Alten Testament Sacharja

Sacharja nimmt im Geist an einer Gerichtsverhandlung teil: Der große Gegenspieler Gottes wagt sogar den Hohenpriester zu verklagen (auch an den Gläubigen ist viel zu finden, was Gott nicht gefällt). Plötzlich aber ist Satan selbst der Angeklagte, der gescholten wird (V. 2). Dabei muß er schweigen; es verschlägt ihm die Sprache. Doch Jeschua wird von seiner Schuld gereinigt (ohne eigenes Zutun). Ja, er bekommt die Zusage der weiteren Hilfe Gottes durch die Engel (V. 7). Vor allem aber soll er gerade auf diese Weise ein Zeichen sein für eine völlige Erlösung der Welt (V. 8ff.). Die sieben Augen sind ein Zeichen für die sorgende Treue Gottes; Weinstock und Feigenbaum sind ein Zeichen für die bleibende Hilfe Gottes.

Bruns – Die Bibel mit Erklärungen: Erklärungen


Die Vision und der Auftrag des Hohenpriesters (Sacharja 3:1-10)

a. Sacharja 3,1-5 Der Prophet sieht den Hohenpriester Josua im Himmel vor dem Engel des Herrn und dem Satan zu seiner Rechten stehen. Zu Beginn beschwört der Engel Gottes Zurechtweisung des Satans, der Josua offenbar gerade vorgeworfen hat, für den priesterlichen Dienst ungeeignet zu sein; denn nachdem er Josua als „aus dem Feuer gerupftes Brandmal“ (d. h. als einen Überlebenden seines Geschlechts) bezeichnet hat (Sach 3,2),1 weist der Engel seine himmlischen Diener an, dem Priester die unreinen Kleider auszuziehen und ihn in priesterliche Gewänder zu kleiden und ihm ein Diadem auf das Haupt zu setzen. Das Ritual ist eine himmlische Einkleidung für den irdischen Dienst.
b. Sacharja 3,6-9 Der Engel bezeugt nun, dass Josua, wenn er seine priesterlichen Pflichten ordnungsgemäß erfüllt, sein Amt im irdischen Tempel Gottes behalten wird und im himmlischen Heiligtum „umherziehen“ darf (V. 7). Josua wird auch gesagt, dass die Wiederherstellung des Priesteramtes ein Zeichen dafür ist, dass Gott auch das Königtum Davids erneuern wird (V. 8). Dann wird Josua ein Stein mit sieben Facetten gezeigt, mit dem Gott die „Schuld des Landes“ beseitigen wird (V. 9).
c. Sacharja 3,10 Eine weitere Prophezeiung fügt hinzu, dass das Volk „im Schatten von Weinstöcken und Feigenbäumen“ wohnen wird – ein altes Bild des Friedens, das hier als Zeichen der Hoffnung beschworen wird.

Der JPS-Bibelkommentar

Denn in v. 9 wird zur Begründung und Erläuterung dessen, daß Jahve seinen Knecht Zemach kommen läßt, die Wegschaffung der Missethat erst in zweiter Reihe genannt. In erster Reihe ist die Rede von dem Steine, den Jahve vor Josua gelegt u. s. w. Die Beantwortung der Frage, was dieser Stein bedeute oder wer darunter zu verstehen sei, ist bedingt durch die Auffassung der W. עִל אֶבֶן — — עֵינַיִם. Daß diese Worte keine Parenthese bilden (Hitz. Ew.), sondern eine Aussage über הִנֵּה חָאֶבֶן bringen, wird von den meisten Ausll. anerkannt. Demnach steht הִנֵּה הַאֶבֶן וגו absolut vorauf und wird durch עַל אֶבֶן אַחַת wieder aufgenommen. Diese Aussage kann den Sinn haben: auf einem Steine sind sieben Augen (sichtbar oder befindlich), oder: auf einen Stein sind sieben Augen gerichtet. Denn obgleich man im letzteren Falle אֶל statt עַל erwarten sollte (nach Ps. 33,18. 34,16), so kommt doch auch שִׂים עַיִן עַל vor zur Bezeichnung liebender Fürsorge Gen. 44,21. Jer. 39,12. 40,4. — Waren nun die sieben Augen auf dem Steine zu sehen, so konnten sie nur auf demselben graviert oder eingezeichnet sein. Dazu stimmt aber das folgende חִנְנִי מְפַתֵּחַ וגו nicht, indem hiernach das Gravieren des Steines erst geschehen soll, nicht schon geschehen ist, da הִנֵּה mit folgendem Participe niemals das bereits Geschehene, sondern stets das in Zukunft Geschehende ausdrückt. Aus diesem Grunde müssen wir uns dafür entscheiden, daß die sieben Augen auf den Stein gerichtet sind oder über demselben fürsorgend wachen. Damit fällt aber die zuletzt von Klief. verteidigte Ansicht der altkirchlichen Ausleger, daß der Stein den Messias bedeute nach Jes. 28,16. Ps. 118,22 mit der sich übrigens auch das נָתַתִּי „gegeben, gelegt vor Josua“ schwer vereinigen läßt, wenn dieses auch nur besagen sollte, daß Josua mit Augen wie gegenwärtig sehen soll, daß Gott diesen Grundstein legt. Noch weniger ist an den Grundstein des Tempels zu denken (Ros. Hitz.), da dieser schon längst gelegt war und nicht abzusehen ist, wozu er graviert werden sollte, oder gar an den Stein, der nach den Rabbinen im Allerheiligsten des zweiten Tempels die leere Stelle der Bundeslade einnahm (Hofm.) ein Surrogat für die Bundeslade (Orelli); oder an einen Edelstein im Brustschilde des Hohenpriesters (Bredenk.). Der Stein ist Symbol des Reiches Gottes und ist von Jahve vor Josua gelegt, indem Gott demselben das Richten seines Hauses und das Hüten seiner Vorhöfe übertragen hat (לִפְנֵי in geistigem Sinne wie z. B. 1 Kg. 9,6). Die sieben Augen, welche über diesem Steine schirmend wachen, sind nicht Bild der allwaltenden göttlichen Vorsehung, sondern entsprechend den sieben Augen des Lammes, welche sind die sieben Geister Gottes Apok. 5,6, und den sieben Augen Jahve’s (Zach. 4,10), die siebenfältigen Ausstrahlungen des Geistes Jahve’s (nach Jes. 11,2), welche an diesem Steine sich kräftig erweisen, um ihn für seine Bestimmung zuzurichten. Diese Zurichtung wird dem Bilde des Steines entsprechend פִּתֵּחַ פִּתֻּחָהּ (vgl. Ex. 28,9. 11) genannt, seine Gravierung graben d.h. ihn gravieren, ihn zu einem schönen, köstlichen Steine zurichten. Die Zurichtung dieses Steines d.i. des in Israel gegründeten Gottesreiches durch die Kräfte des Geistes des Herrn ist das eine Moment, worin sich das Bringen des Zemach zeigen wird; das andere besteht in dem Tilgen der Missethat dieses Landes. מוּשׁ hier in transit. Bed. weichen machen, tilgen. הָאָרֶץ הַהִיא ist das Land Canaan oder Juda, das aber freilich in der messianischen Zeit sich über die ganze Erde erstrecken wird. Die Bestimmung בְּיוֹם אֶחָד kann selbstverständlich nicht die Bed. haben: an einem und demselben Tage, und aussagen, daß die Verleihung der rechten, Gott wolgefälligen Beschaffenheit an Israel und die Hinwegnahme der Schuld vom Lande gleichzeitig erfolgen sollen (Hofm. Koehl.), sondern: an einem Tage ist sachlich gleich dem dem ἐφάπαξ Hebr. 7,27. 9,12. 10,10 und besagt, daß die durch den Messias (צֶמַח) zu bewirkende Sündentilgung nicht eine solche sein wird, wie die durch das vorbildliche Priestertum bewirkte, die immer wiederholt warden mußte, sondern wird mit einem Male vollendet sein. Dieser eine Tag ist der Tag von Golgotha. Demnach ist der Gedanke dieses V. folgender: Jahve wird seinen Knecht Zemach kommen lassen, weil er sein Reich herrlich zurichten und die Sünde seines Volkes und Landes auf einmal tilgen will. Durch Tilgung aller Schuld und Missethat, nicht blos der auf dem Lande liegenden (Koehl.), sondern der der Bewohner des Landes, des ganzen Volkes wird aller Unfriede und alles Elend, welches aus der Sünde fließt, hinweggeräunt und für die entsündigte Gemeinde des Herrn ein Zustand seligen Friedens eintreten. Dies ist der nach Mich. 4,4. 1 Kg. 5,5 gebildete Gedanke des 10. Verses, mit welchem diese Vision schließt. — Das folgende Gesicht zeigt die Herrlichkeit der entsündigten Gemeinde.

Keil 1888 – Biblischer Commentar über das Alte Testament

„Kein Anschluß unter dieser Nummer“??

Aus den Tiefen rufe ich zu dir, Jehova! Herr, höre auf meine Stimme! laß deine Ohren aufmerksam sein auf die Stimme meines Flehens!
Elberfelder 1871 – Ps 130,1–2

Herr, aus tiefster Verzweiflung schreie ich zu dir.
Herr, höre mein Rufen und vernimm mein Gebet!
Neues Leben – Bibel 2006 – Psalm 130,1–2

Aus den Tiefen habe ich dich angerufen, o Jehova.
O Jehova, höre doch meine Stimme.
Möge es sich erweisen, daß deine Ohren auf die Stimme meiner flehentlichen Bitten aufmerken.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Psalm 130,1–2

Ich schreie zu dir, denn ich bin seelisch bankrott, Hey! Hörst du meine Stimme, mein Gott? Ich schicke ein lautes Gebet zu dir raus. Zieh dir das rein: Ich bin mies drauf!
VolxBibel – Psalm 130:1–2

Der Psalmist schrie aus der Tiefe (vgl. Ps 30,2;71,20 ) zum Herrn; ein Bild, das von unüberwindlichen Schwierigkeiten spricht, die sogar beinahe den Tod bringen. Der Psalmist betete, daß der Herr seinen Ruf nach Gnade hören möge. Wir erfahren nicht, was die eigentliche Schwierigkeit war. Ps 130,8 gibt einen Hinweis darauf. Das Volk war möglicherweise in einer heiklen Situation, weil Gott es für seine Sünden bestraft hatte.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Aus der Tiefe rufe ich. Von Fluten der Leiden umrauscht lässt der Prophet wie aus einem tiefen Abgrund seine Stimme emporsteigen. Das wollen wir beachten. In der Regel haben Nöte, von denen man kein Ende sieht, Verzweiflung zur Folge, und es gehört zu dem Schwersten, das es gibt, in tiefer Traurigkeit und Niedergeschlagenheit sich zum Gebet aufzuraffen. Wunderbar, bei angenehmen, ruhigen Verhältnissen kommt unser Gebet ins Stocken, weil Sicherheit sich unser bemächtigt, hingegen Leiden, die uns aufrütteln sollten, betäuben uns und lähmen uns so noch mehr. Der Prophet entnimmt nun aber gerade den Widerwärtigkeiten, dem Kummer, den Gefahren, dem Schmerz, worin er versenkt ist, die Zuversicht zum Gebet. Dabei verrät er seine Angst und seine heftige Bewegung durch das Wort „rufen“ oder „schreien“ und durch die Wiederholung, die der zweite Vers enthält. – Bei den Römischen wird der Psalm schnöde gemissbraucht und entweiht. Sie murmeln ihn her zu Gunsten der Verstorbenen, als ob die Lebenden ihn nicht brauchen könnten. So hat der Teufel es fertig gebracht, die überaus wertvollen Lehren unseres Psalms zu entkräften, und der Welt ist ein unvergleichlicher Schatz verloren gegangen.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Bezüglich des Verses in Psalm 145:18, „Der Herr ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn in Wahrheit anrufen“, bemerkt der Zohar, dass die Worte „in Wahrheit“ bedeuten, im Besitz des vollen Wissens zu sein, das den Verehrer befähigt, „die Buchstaben des Heiligen Namens im Gebet zu vereinen…. Am Erreichen dieser Einheit hängt sowohl die himmlische als auch die irdische Anbetung…. Wenn ein Mensch kommt, um den Heiligen Namen zu vereinigen, aber ohne richtige Konzentration des Geistes und Hingabe des Herzens, damit die himmlischen und irdischen Heerscharen dadurch gesegnet werden, dann wird sein Gebet zurückgewiesen und alle Wesen verurteilen ihn, und er wird zu denen gezählt, von denen der Heilige sagte: ‚Wenn ihr kommt, um mein Antlitz zu sehen, wer hat dies von eurer Hand verlangt, um meine Höfe zu betreten?‘ Alle ‚Antlitze‘ des Königs sind in den Tiefen der Finsternis verborgen, aber für diejenigen, die es verstehen, den Heiligen Namen vollkommen zu vereinigen, werden alle Mauern der Finsternis durchbrochen, und die verschiedenen ‚Antlitze‘ des Königs werden offenbar gemacht und leuchten über allen und bringen den himmlischen und irdischen Wesen Segen.“

Die niederen Dinge sind offensichtlich, die höheren Dinge bleiben unverhüllt. Je höher eine Essenz ist, desto größer ist der Grad ihrer Verborgenheit. Beten bedeutet, „Segen aus der Tiefe der ‚Zisterne‘ zu schöpfen, aus der Quelle allen Lebens…. Gebet ist das Schöpfen dieses Segens von oben nach unten; denn wenn der Alte, der Allverborgene, das Universum segnen will, lässt Er seine Gnadengaben in jener himmlischen Tiefe sammeln, von wo aus sie durch menschliches Gebet in die ‚Zisterne‘ geschöpft werden sollen, damit alle Ströme und Bäche daraus gefüllt werden.“ Der Vers in Psalm 130,1: „Aus der Tiefe habe ich dich angerufen“, soll nicht nur bedeuten, dass der Betende dies aus der Tiefe seiner Seele tun soll, sondern auch, dass er den Segen aus der Quelle aller Quellen anrufen soll.

Jacob Neusner – Rabbinisches Judentum verstehen – Von der talmudischen zur modernen Zeit

Es gibt also beim Gebet nicht die Funktion, die wir vom Handy kennen: kein Empfang, weil wir gerade in einem Funkloch wären 😉 und es gibt auch kein leeres Accu! Wir können zu jeder Tages- und Nachtzeit und in jeder Situation zu Jehovah beten! Es gibt auch keine Überlastung der Leitung, so dass wir zu einer späteren Zeit noch einmal anrufen müßten, weil auf der anderen Seite besetzt sei! Wir müssen uns auch nicht auf wenige Minuten beschränken.

andere Art von Waffen

Und David sprach zu dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert und mit Speer und mit Wurfspieß; ich aber komme zu dir im Namen Jehovas der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den (O. die) du verhöhnt hast.
… Und diese ganze Versammlung soll erkennen, daß Jehova nicht durch Schwert und durch Speer rettet; denn Jehovas ist der Streit, und er wird euch in unsere Hand geben!
Elberfelder 1871 – 1 Sam 17,45+47

David antwortete ihm: „Du trittst mir mit Schwert und Speer und Wurfspieß entgegen, ich aber trete dir im Namen von Jehova, dem Herrn der Heere, entgegen — dem Gott des Heeres Israels, den du verhöhnt hast. … Alle, die hier versammelt sind, werden erkennen, dass Jehova weder mit Schwert noch mit Speer rettet, denn es ist Jehovas Schlacht, und er wird euch alle in unsere Hand geben.“
neue Welt Übersetzung – 2018 – 1.Sam 17,45+47

David rief ihm aber zu: „Du kommst dir mit deiner Pumpgun wohl ganz toll vor. Aber ich hab die Hilfe von meinem Gott dabei! Und dieser Gott ist der Chef vom ganzen Universum, er ist der Gott von den Israeliten, und den hast du vorhin derbe beleidigt.
Alle Leute sollen kapieren, dass Gott keine großen Waffen braucht, um seine Leute rauszuhauen. Gott legt fest, wer so einen Krieg gewinnt, und er hat beschlossen, dass die Philister von uns eins auf die Mütze kriegen!“
VolxBibel – 1.Samuel 17:45+47

Tzva’ot 1 Samuel 17:45 Die Namen JHWH und Elohim kommen häufig zusammen mit dem Wort tzva’ot („Heerscharen“) vor, z. B. JHWH Elohim Tzva’ot, was „Gott der Heerscharen“ bedeutet. Am häufigsten erscheint es als YHVH of Hosts, „Der Herr der Heerscharen“. Dies kommt mehr als zweihundertvierzig Mal im Tanach vor. ADONAI wird oft als Präfix hinzugefügt, so dass der Titel „Herr JHWH der Heerscharen“ lautet. Dieser zusammengesetzte göttliche Name kommt hauptsächlich in der prophetischen Literatur vor und erscheint überhaupt nicht im Tanach, in Josua oder in den Richtern. Die ursprüngliche Bedeutung von Tzva’ot ist wahrscheinlich in 1 Samuel 17,45 zu finden, wo „ADONAI-Tzva’ot“ als Bezeichnung für „den Gott der Heere Israels“ interpretiert wird (vgl. Jos 5,13-15; Jes 13,4). Der Name „YHVH Tzva’ot“ wird mehr als einmal direkt mit der Bundeslade in Verbindung gebracht, die das Symbol der Gegenwart Gottes inmitten der Heerscharen seines Volkes war (Num. 10:35-36; 1 Sam. 4:4; 2 Sam. 6:2). Später und vor allem im prophetischen Sprachgebrauch wurde Tzva’ot auf die himmlischen Heerscharen übertragen, oder vielmehr wurden die himmlischen den irdischen Heerscharen hinzugefügt. Für diese Vorstellung von himmlischen Heerscharen, die ihre Kräfte mit denen des Volkes Gottes vereinen oder für die Diener Gottes kämpfen, siehe Richter 5:20; 2 Könige 6:16-17; und Psalm 34:7; 68:17.

The Complete Jewish Study Bible: Notes

Mit David verbunden

Hier geht es nicht so sehr um eine bloße Freundschaft, sondern um eine echte Herzensverbindung zwischen Jonathan und David. Hatte der verborgene Umgang mit Gott und das Vertrauen auf Ihn Jonathan eben noch zu seiner eigenen Heldentat befähigt, so war er nun selbst Zeuge eines noch größeren Sieges eines anderen gewesen. Mit atemloser Spannung wird er das Geschehen im Terebinthental verfolgt haben, als dieser anscheinend chancenlose und unterlegene Jüngling David dem scheinbar übermächtigen Philister Goliath entgegentrat. Ob er wohl die Worte Davids hatte hören können, mit denen dieser Goliath begegnete: „Ich aber komme zu dir im Namen des Herrn der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den du verhöhnt hast“? (1 Samuel 17,45). Das, was ihm selbst die Kraft zu seinem Sieg verliehen hatte, nämlich das Bewusstsein, mit Gott zu handeln und für Seine Interessen und für Sein Volk einzutreten, das erlebte er nun bei diesem David in einer noch weiter reichenden Auseinandersetzung.
Mit was für einer inneren Beteiligung wird er dem Aufeinandertreffen zugesehen haben und Zeuge dieses Sieges und der Befreiung gewesen sein! Und dann kommt David mit dem Haupt des besiegten Feindes und dessen Waffen zurück zu Saul. – Was bewegt Jonathan in diesen Augenblicken? Bewunderung für die Geschicklichkeit, mit der David diesen Sieg errungen hatte? Oder der Gewinn, den dieser Sieg für sein Volk bedeutete? Nein, in weit höherem Maß bewegte ihn derjenige selbst, der diesen Sieg errungen hatte.

Ermunterung und Ermahnung 2011

Er vertraut Gott
«Dein Knecht weidete das Kleinvieh für seinen Vater; kam nun ein Löwe oder ein Bär und trug ein Stück von der Herde fort, so lief ich ihm nach und schlug ihn und entriss es seinem Rachen; und erhob er sich gegen mich, so ergriff ich ihn beim Bart und schlug ihn und tötete ihn» (1 Samuel 17,34.35).
Obwohl David in der Wüste viele eintönige Stunden verbringt, gibt es auch herausfordernde Momente. Er muss seine Herde gegen Löwen und Bären verteidigen. Er entreisst diesen Räubern die Beute und tötet sie schliesslich.
Warum kann er diese «Heldentat» vollbringen? Weil er Gott vertraut! In Psalm 18,30 sagt er: «Mit dir werde ich gegen eine Schar anrennen, und mit meinem Gott werde ich eine Mauer überspringen.» Schon als junger Mann wagt er es, gegen wilde Tiere zu kämpfen, weil er sich ganz auf seinen Gott stützt. Nicht seine Kraft oder seine Taktik sind ausschlaggebend, sondern das Bewusstsein, dass er den Kampf mit seinem Gott führt.
Auch im täglichen Leben jedes jungen Christen ist Gottvertrauen gefragt. In der Schule, beim Studium, bei der Arbeit oder in der Freizeit erleben wir die Angriffe des Teufels:
• Vielleicht versucht er dir im Studium mit wissenschaftlichen Abhandlungen das Glaubensfundament unter den Füssen wegzuziehen, indem er biblische Aussagen lächerlich macht. Dann bete zum Herrn und lies viel in der Bibel. Vertraue einfach seinem Wort. Es ist absolut wahr und bleibt ewig bestehen! So kannst du diesen Angriff abwehren.
• Vielleicht bekommst du eine Einladung für eine Aktivität, an der du als Christ nicht teilnehmen sollst. Doch dir fehlt der Mut, «Nein» zu sagen. Mit deinem Gott geht es. Vertraue Ihm! Er gibt dir die Kraft, die Einladung abzulehnen und die Verachtung zu ertragen.
• Vielleicht erlebst du etwas sehr Schweres. Da greift der Feind dich an, indem er die Liebe Gottes zu dir infrage stellt. Dann vertraue in der Schwierigkeit deinem Gott. Glaub, dass Er dich trotzdem liebt. Er hat ja seinen Sohn für dich in den Tod gegeben. Diesen Liebesbeweis kann dir niemand nehmen!
Solche Kämpfe, die unseren Glauben festigen, fechten wir meist im Verborgenen und im Vertrauen auf Gott aus. Doch Er will uns den Sieg schenken.
Später kommt David ins Heerlager Israels und hört, wie Goliath die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt. Da will er gegen den Riesen kämpfen. Woher besitzt er den Mut dazu? Er sagt zu Goliath: «Du kommst zu mir mit Schwert und mit Speer und mit Wurfspiess; ich aber komme zu dir im Namen des HERRN der Heerscharen» (1 Samuel 17,45). Weil David mit seinem Gott in der Wüste Erfahrungen gemacht hat, ist er im Kampf gegen Goliath voller Zuversicht. Mit seinem Gott will er diesen Feind schlagen. Zu diesem Gottvertrauen bekennt sich der HERR, indem Er David den Sieg über Goliath schenkt.
Auch heute gilt es, im Volk Gottes den guten Kampf des Glaubens zu kämpfen. Wie gut, wenn unser Gottvertrauen im Verborgenen gewachsen ist! Dann kann Gott uns zum Nutzen für sein Volk gebrauchen

Halte fest 2011

„Du kommst zu mir mit Schwert und Spieß und Schild, ich aber komme zu dir im Namen Jahves der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den du gehöhnet hast. Heutigen Tages wird dich Jahve in meine Hände überantworten, dass ich dich schlage und nehme dein Haupt von dir, dass alles Land inne werde, dass Jahve nicht durch Schwert und Spieß hilft. Denn Jahves ist der Streit, und Er wird euch in unsere Hand geben.“
Welch eine Treue und Siegesgewissheit sprach doch aus diesem Bekenntnis! Der Hohn des Philisters hatte David nicht erschüttert. Der Streit war des Herrn, und es handelte sich in demselben um die Freiheit des bedrohten Gottesvolkes. Sein Vertrauen galt nicht seinen Waffen, sondern seinem Gott.
Das war die Quelle seiner Kraft. David hatte das tiefe Geheimnis erfasst: Wer mit Gott im Bunde steht, der hat den Sieg immer auf seiner Seite. Daher rechnete sein Glaube auch mit dem Siege, bevor vom Sieg überhaupt etwas zu sehen war. Und er sah sich in seinen Erwartungen nicht enttäuscht. David siegte auch mit geringen Waffen. Denn nicht die Waffen, sondern Gott ist das Entscheidende in jedem Glaubenskampf. Daher gilt Ihm allein das Lied, das nach dem Sieg der Glaube singt.

Kroeker – Das lebendige Wort Band 5

Auffallend: David ist kein Soldat im Heere Sauls! Und eigentlich ist es Sauls Aufgabe, den Namen Jehovah rein zu erhalten! Saul ist der „größte Israelit“ – er ist einen Kopf größer als alle anderen. Und keiner der Soldaten kämpft! Kein Saul tritt nach vorn!
So ist dass, wenn man sich hinter einer Organisation versteckt! Anstatt einen eigenen Glauben, ein eigenes Verhältnis zum Schöpfer aufzubauen! Aber David hat dieses Verhältnis aufgebaut – und wird nun als das Werkzeug Jehovahs benutzt!

Und wo stehen wir? Wie die Soldaten Sauls? Oder haben wir ein persönliches, eigenständiges Verhältnis zu dem Gott der Heerscharen?

Jehovah und „seine Frau“

Hoch erfreue ich mich in Jehova; meine Seele soll frohlocken in meinem Gott! Denn er hat mich bekleidet mit Kleidern des Heils, den Mantel (Eig Talar) der Gerechtigkeit mir umgetan, wie ein Bräutigam den Kopfschmuck (d. i. den Turban) nach Priesterart anlegt, und wie eine Braut sich schmückt mit ihrem Geschmeide.
Elberfelder 1871 – Jes. 61,10

und dass sie sich wahrlich freuen werden über den Herrn. Es juble meine Seele über den Herrn! Denn er hat mich bekleidet mit dem Obergewand des Heils und mit dem Unterkleid der Freude – der Freude : Am Karsamstag liest man in der ORTH. L. der Freude umgab er mich. – ; wie einem Bräutigam legte er mir einen Kopfschmuck an und wie eine Braut stattete er mich mit Schmuck aus.
Septuaginta Deutsch – Jesaja 61,10

Yes, wir freuen uns richtig! Wir freuen uns über Gott! Aus meinem Innersten sprudelt nur Freude über meinen Gott raus! Er hat mich fit gemacht, er hat alles wiedergutgemacht! Er hat mich mit einer dicken Jacke eingewickelt, um mich zu schützen, er hat mir einen besonderen Pulli angezogen, dermich für ihn wieder korrekt gemacht hat. Wie ein Bräutigam, der ganz nach der Sitte der Priester einen Hut auf den Kopf hat, oder wie eine Braut, die sich mit ihrem Hochzeitsschmuck hübsch macht, so werden wir für ihn fit sein.
VolxBibel – Jesaja 61:10

In der Hingabe zu leben bedeutet, frei zu werden – frei, alles wegzugeben, was wir besitzen; frei, die Werbung zu ignorieren, die unser Glück mit unseren Kaufgewohnheiten in Verbindung bringt; frei, sich an den Andeutungen der Gegenwart unseres Erlösers in jedem Teil unseres Lebens zu erfreuen; frei, in den Himmel zu blicken, die sanfte Liebkosung Gottes zu spüren und in den Wind zu singen: „Ich bin so fröhlich in ADONAI! Meine Seele freut sich an meinem Gott, denn er hat mich mit Heil bekleidet, mich mit einem Triumphgewand gekleidet, wie ein Bräutigam, der einen festlichen Turban trägt, wie eine Braut, die mit ihren Juwelen geschmückt ist“ (Jesaja 61,10). Nur dann haben wir echte Freude erlebt. Nur dann können wir zufrieden sein. Denn nur dann haben wir die weitreichenden Implikationen des einfachen Gebets erfasst: „Gelobt sei Adonai, unser Gott, König des Universums, der Freude und Glück geschaffen hat.“

Beten wie der Jude Jesus – Die antiken Wurzeln des neutestamentlichen Gebets wiederentdecken

In Jesaja 54 verwendet der Prophet erneut das Bild einer Braut, um von der Wiederherstellung Israels in der Endzeit zu sprechen. Jesaja spricht von der zukünftigen Wiederverheiratung Gottes mit seiner verlassenen Frau Zion. Jesaja 54 ist eine Geschichte über eine verlassene Frau, die aus diesem Grund unfruchtbar ist, die aber sowohl von der Verwüstung als auch von der Unfruchtbarkeit befreit werden wird, wenn sie wieder geheiratet wird.20 Die Frau ist Zion, die Stadt Jerusalem. Diese Umkehrung wird dazu führen, dass Jerusalem mit Edelsteinen geschmückt wird.
In Jesaja 61-62 verwendet der Prophet aus demselben Grund erneut das Bild der Braut. Jesaja verkündet:
….
Worauf läuft das alles hinaus? Jesaja stellt das eschatologische Jerusalem, das sowohl das Volk Israel als auch die Stadt repräsentiert, als die neue Braut Gottes dar, mit einer Besonderheit. Die Braut ist nichts anderes als Gottes frühere Frau, die er wegen ihrer Untreue verlassen hat. Gott heiratet seine Frau wieder! Dieses Bild wird verwendet, um die Wiederherstellung Israels am eschatologischen Tag der Erlösung darzustellen.
Eine weitere Beobachtung, die für unser Verständnis der Offenbarung wichtig ist, betrifft die Rolle der heidnischen Völker bei der Wiederherstellung. Nach der Prophezeiung Jesajas (66:19-21) werden die Völker Israel aus dem Exil zurückholen:

„Ich werde ein Zeichen unter ihnen setzen und einige von denen, die überlebt haben, zu den Völkern senden – nach Tarschisch, zu den Libyern und Lydiern (die als Bogenschützen berühmt sind), nach Tubal und Griechenland und zu den fernen Inseln, die noch nichts von meinem Ruhm gehört und meine Herrlichkeit nicht gesehen haben. Sie werden meine Herrlichkeit unter den Völkern verkünden. Und sie werden dein ganzes Volk aus allen Völkern zu meinem heiligen Berg in Jerusalem bringen, um dem Herrn zu opfern – auf Pferden, auf Wagen, auf Maultieren und auf Kamelen“, spricht der Herr. „Sie werden sie in feierlich gereinigten Gefäßen in den Tempel des Herrn bringen, so wie die Israeliten ihre Speiseopfer bringen. Und ich will auch einige von ihnen zu Priestern und Leviten erwählen“, spricht der Herr.

Die heidnischen Völker sind die Träger des zerstreuten Israels. Auch sie sind bei der Hochzeit zwischen Gott und seiner Braut Israel anwesend. Sie feiern die Wiederherstellung von Gottes Volk und seiner Stadt.

Einführung in das messianische Judentum: Sein kirchlicher Kontext und seine biblischen Grundlagen