Schlagwort: Natur

Zedern des Libanon

Es werden gesättigt die Bäume Jehovas, die Cedern des Libanon, die er gepflanzt hat
Elberfelder 1871 – Ps 104,16

Die ganzen Bäume, die Gott macht, die sind fett grün und haben Äste.
VolxBibel – Ps 104,16

Jehovahs Bäume werden satt, die Zedern Libanons, die Er gepflanzt. Ps 80,11; Ri 9,15.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Ps 104,16

Gott schmückte die Erde als Lebensraum und ließ Brunnen in den Tälern emporquellen, um den Tieren Wasser zu geben (V. 10-12 ), und ließ Pflanzen wachsen, die den Tieren und den Menschen Nahrung geben. Gott gab das Öl (von den Olivenbäumen), um das Angesicht des Menschen zu glätten (V. 13-15 ). Gott versorgte die Tiere und die Vögel mit einem Unterschlupf (V. 16-18 ). In seiner Weisheit schuf Gott die Erde so vielfältig, daß alles Leben darauf existieren kann.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die Bäume des Herrn stehen voll Safts. Jetzt redet der Prophet wieder von der allgemeinen Vorsehung Gottes, die man überall in der Welt spürt; die Bewässerung der Erde, von der schon die Rede war, füllt die Bäume mit Saft, so dass sie den Vögeln eine Wohnstätte bieten. Darnach wird gesagt, dass auch die Gemsen und Kaninchen ihre Schlupfwinkel haben; so erkennt man, dass der gütige Vater nichts versäumt und keine Kreatur von seiner Fürsorge ausgeschlossen ist. Der Übergang der Rede von den Menschen auf die Bäume hat also den Sinn: dass Gott die nach seinem Bilde geschaffenen Menschen so freigebig nährt, darf uns nicht wundern, da es ihm ja nicht zu viel ist, seine Fürsorge auch auf die Bäume auszudehnen. Als Bäume des Herrn werden besonders hohe und schöne Exemplare bezeichnet, in denen Gottes Segen vornehmlich sichtbar wird: scheint es doch, als könnte für diese gewaltige Höhe kein hinreichender Saft aufsteigen, um die Blätter in jedem Jahre wieder zu füllen.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Tatsächlich versorgt Gottes Vorsehung nicht nur die Tiere mit ihrer entsprechenden Nahrung, sondern gibt auch den Pflanzen die ihre (Vers 16): „Die Bäume des HERRN trinken sich satt“, nicht nur die Bäume, die Menschen gehören, um die sie sich in ihren Plantagen, Parks und anderen Anlagen kümmern, sondern auch Gottes Bäume, die in der Wildnis wachsen und um die sich nur seine Vorsehung kümmert. Sie trinken sich satt und es fehlt ihnen nicht an Nahrung. Selbst „die Zedern des Libanon“ bekommen durch die Erde genug. Sie sind Bäume, „die er gepflanzt hat“ und die er darum schützen und für sie sorgen wird. Wir können dies auf die „Bäume der Gerechtigkeit“ anwenden (Jes 61,3), die der Herr in seinem Weinberg gepflanzt hat. Sie „trinken sich satt“, denn Gott bewässert das, was er pflanzt, und „die gepflanzt sind im Haus des HERRN, sie werden gedeihen in den Vorhöfen unsres Gottes“ (92,14).

Der Neue Matthew Henry Kommentar

„den Geist als Erstlingsgabe“

Denn wir wissen, daß die ganze Schöpfung zusammen seufzt und zusammen in Geburtswehen liegt bis jetzt. Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlinge des Geistes haben, auch wir selbst seufzen in uns selbst, erwartend die Sohnschaft: die Erlösung unseres Leibes.
Elberfelder 1871 – Römer 8,22–23

Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung seufzt und in Wehen liegt, bis zum heutigen Tag. Doch nicht nur dies; nein, auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe empfangen haben, auch wir seufzen miteinander und warten auf unsere Anerkennung als Söhne und Töchter, auf die Erlösung unseres Leibes.
Zürcher Bibel – Röm 8,22–23

Wir wissen ja: Die ganze Schöpfung ist bis jetzt voll Klageseufzer und harrt mit Schmerzen einer Neugeburt entgegen- vgl. Mt 19,28; 2 Petr 3,12f.; Offb 21,1.5.++  Doch nicht allein sie seufzt. Auch wir, die wir bereits den Geist als Erstlingsgabe-vgl. 2 Kor 1,22; 5,2.5; Gal 5,5; Eph 1,14; 4,30. – (der zukünftigen Herrlichkeit) besitzen, auch wir, wir seufzen innerlich und warten sehnsuchtsvoll darauf, in unsre Kindesrechte eingesetzt zu werden und damit auch für unsern Leib Befreiung-2 Kor 5,2.4; Phil 3,21; 1 Joh 3,2.- zu erlangen.
Ludwig Albrecht – Römer 8,22–23

Röm 8:22 : Vor dem Exodus hatte das Gottesvolk »geseufzt«, und dieses Seufzen in der Knechtschaft war ein unabsichtliches Beten gewesen, das die Befreiung beschleunigt hatte ( 2.Mose 2,23 ). Auch Paulus verknüpft das »Seufzen« der Schöpfung ( Röm 8,22.23.26 ) hier mit den Geburtswehen von etwas Neuem. In manchen jüdischen Texten wird die Zeit unmittelbar vor dem Ende mit den Bildern der Geburtsschmerzen beschrieben (s. die Ausführungen zu Mt 24,6-8 ), als ein schmerzvolles Geschenk, aus dem der Messias und die messianische Ära hervorgehen soll. Für Paulus sind die Leiden der Gegenwart Geburtswehen, sinnvolle Leiden, die eine neue Welt verheißen.
Röm 8:23-25 : Die »Erstlingsgabe« bezeichnete den Beginn, gleichsam die erste Rate der palästinischen Ernte ( 3.Mose 23,10 ); auf ähnliche Weise ist die Einwohnung des Geistes in den Gläubigen der Beginn der künftigen Welt. Die Gläubigen sind erlöst ( Röm 3,24 ) und an Kindes statt angenommen ( 8,15 ), doch sie warten noch auf die vollständige Erfüllung dieser Erfahrung in der Auferstehung ihres Leibes durch den Geist ( 8,11 ).
Die Israeliten waren aus Ägypten befreit worden, doch die endgültige Erfüllung ihrer Rettung hatte sich wegen ihres Ungehorsams in der Wüste um eine volle Generation verzögert; es dauerte fast 40 Jahre, bis sie ins Verheißene Land einziehen durften. Ähnlich erklärt der Apostel auch die Erlösung durch Christus, die ja einen neuen Exodus darstellt (s. die Ausführungen zu 8,12-17 ): Zwischen Anfang und Vollendung der Rettung liegt die Zeit, in der Gott die Menschen in den Prüfungen des gegenwärtigen Zeitalters läutert ( 8,14.18 ).

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Darum erwartet die Schöpfung ernsthaft „die Offenbarung der Söhne Gottes“ (Vers 19). Jetzt sind die Heiligen die Verborgenen Gottes (Ps 83,3; KJV) und der Weizen scheint in einem Haufen wertloser Spreu verloren zu sein, aber dann werden sie geoffenbart werden. Dann werden die Kinder Gottes in ihren wirklichen Farben erscheinen. Diese Erlösung der Schöpfung ist bis dann aufgespart. Die ganze Schöpfung sehnt sich danach und das kann als Grund dafür dienen, warum gute Menschen jetzt barmherzig zu ihren Tieren sein sollten (Spr 12,10).
3.2 Bei den Heiligen, die eine neue Schöpfung sind (2.Kor 5,17; Gal 6,15) (Vers 23–25). Beachten Sie:
Die Grundlage dieser Erwartung bei den Heiligen. Sie besteht darin, dass wir „die Erstlingsgabe des Geistes haben“. Die Gnade ist die Erstlingsgabe der Herrlichkeit; sie ist beginnende Herrlichkeit. Weil wir solche Trauben in dieser Wüste bekommen haben, müssen wir uns nach der vollständigen Traubenernte im himmlischen Kanaan sehnen. „Und nicht nur sie“ – nicht nur die Teile der Schöpfung, welche nicht fähig sind, die Erstlingsgabe des Geistes zu bekommen –, sondern auch wir müssen uns nach etwas mehr und Größerem sehnen. Indem wir die Erstlingsgabe des Geistes haben, haben wir etwas, das sehr kostbar ist, doch wir haben nicht alles, was wir haben möchten. Wir seufzen mit stillen Seufzern, die Art, die den Himmel als schnellste von allen durchdringen. Oder: „Wir seufzen bei uns selbst.“ Dies ist das einmütige Votum der ganzen Gemeinde. Jetzige Errungenschaften und Wohltaten sind vereinbar mit vielen Seufzern, Seufzern wie die einer Frau in dem Schmerz der Wehen – Seufzern, die ein Zeichen für Leben sind, nicht für den Tod.
Den Gegenstand dieser Erwartung: „… die Sohnesstellung, die Erlösung unseres Leibes.“ Die Auferstehung wird hier „die Erlösung unseres Leibes“ genannt. Bei der Auferstehung wird der Leib von der Macht des Todes und des Grabes errettet und wie der Leib der Herrlichkeit Christi gemacht werden (Phil 3,21; 1.Kor 15,42). Dies wird „die Sohnesstellung“ genannt.

Der Neue Matthew Henry Kommentar


Die Frucht der neuen Natur In den Versen 22–23 wendet sich Paulus als nächstes den Früchten der neuen Natur zu. In den meisten Kommentaren wird davon ausgegangen, dass diese die Frucht des [Heiligen] Geistes sind, aber sie können genauso gut als „Frucht des neugeborenen menschlichen Geistes“ verstanden werden. Das Wort Geist in diesem Text hat keinen bestimmten Artikel und es ist daher nicht notwendig, ihn als den Heiligen Geist zu betrachten. Der Konflikt in Galater 5: 16–17 ist kein Konflikt zwischen dem Fleisch und dem Heiligen Geist. Es ist derselbe Konflikt, den Paulus in Römer 7: 15-25 beschrieben hat und der ein Konflikt zwischen der alten und der neuen Natur, zwischen dem Fleisch und dem neugeborenen menschlichen Geist ist. Anstatt die Frucht der Verse 22–23 als Frucht des [Heiligen] Geistes zu betrachten, ist es vielleicht besser, sie als „Frucht des neugeborenen menschlichen Geistes“ zu betrachten. Andererseits kann der neugeborene menschliche Geist, der diese Frucht hervorbringt, dies nur, weil er vom Heiligen Geist regeneriert wurde. Die Innewohnung des Heiligen Geistes ermöglicht es einem neugeborenen menschlichen Geist, diese Frucht hervorzubringen: Liebe, Freude, Frieden, Langmut, Güte, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung. Es gibt also Früchte oder Werke des Fleisches und Früchte des neugeborenen menschlichen Geistes. Wir können anhand der Früchte, die er hervorbringt, erkennen, ob ein Mensch mit dem Herrn wandelt. 9. Gläubige und Ungläubige Das neunte und letzte, was das Fleisch betrifft, ist die Unterscheidung zwischen Gläubigen und Ungläubigen. Auch hier hat der Ungläubige nur eine Kapazität. Während der Ungläubige einen spirituellen Teil hat, mit dem er geboren wurde, ist dieser spirituelle Teil tot; Er hat einen toten Geist, sofern er mit Gott verwandt ist. Er kann sich auf die Welt, das Fleisch und den Teufel beziehen, aber er kann sich nicht auf Gott beziehen. Der Ungläubige hat nur eine Fähigkeit, also tut er jede Handlung, die er unternimmt, sei es eine gute oder eine schlechte, sei es eine moralische oder eine unmoralische, alles auf der Grundlage der alten Natur, weil er Gott immer noch auslässt; er kann nichts anderes tun. Der Gläubige hat jedoch zwei Fähigkeiten. Er hat sowohl die alte als auch die neue Natur. Der Gläubige hat die Wahl. Jede Handlung eines Gläubigen wird entweder auf der einen oder der anderen Grundlage ausgeführt; entweder ist Gott beteiligt oder er ist nicht beteiligt. Wir können Handlungen nicht immer so kategorisieren und erklären, dass diese Handlungen von dieser Art sind und dass diese Handlungen von dieser Art sind. Alle unmoralischen Handlungen; wie Stehlen oder Mord kann nur auf der Grundlage der alten Natur getan werden. Viele Aktionen wie Erholung sind jedoch neutral. Wir können an Freizeitaktivitäten auf der Grundlage der alten oder der neuen Natur teilnehmen.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

Die erste Bestimmung in Genesis 3: 17b – 18a ist das Fluchen der Erde: Verflucht ist der Grund für dich. Was unter der Autorität des Menschen stand, ist jetzt verflucht. Dies ist ein gemeinsames biblisches Prinzip. Wenn Gott eine Person in Autorität beurteilt, beurteilt er auch das, was unter der Autorität dieser Person steht. Das Ergebnis des Fluches ist: In Mühe sollst du alle Tage deines Lebens davon essen. Die Arbeit war vor dem Fall im Edenischen Bund Teil des Nachlasses des Menschen. Jetzt im Adamischen Bund gibt es einen mühsamen Aspekt, der der Arbeit hinzugefügt wird. Er brachte Schmerz in die Welt; Jetzt wird er schmerzhafte Arbeit haben. Der Vers sagt weiter: Dornen auch und Disteln werden es dir hervorbringen. Der Fluch, der auf die Erde fällt, ist ein Fluch, der durch Dornen und Disteln symbolisiert wird. Unter dem Edenischen Bund wird die Erde leicht und leicht produziert, aber unter dem Adamischen Bund wird das Land leicht Dornen, Disteln und Unkraut produzieren. Er sündigte durch Essen; jetzt wird er leiden zu essen. Genau wie als Satan gerichtet wurde, richtete Gott das, was unter der Autorität Satans stand. Als Adam nun beurteilt wurde, wurde auch das beurteilt, was unter Adams Autorität stand. In Römer 8: 20-23 wird erklärt, dass auch die Erde stöhnt und auf die messianische Erlösung wartet. In Römer Kapitel 8, Vers 20 heißt es, dass die Schöpfung der Eitelkeit unterworfen war; Vers 21 besagt, dass die Schöpfung in der Knechtschaft der Korruption steht und darauf wartet, befreit zu werden. und Vers 22 besagt, dass die ganze Schöpfung bis jetzt zusammen stöhnt und unter Schmerzen leidet. Dies ist der Ursprung des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik, des Gesetzes der Unordnung, des Gesetzes des Todes, des Gesetzes, das sich in Hebräer 1: 10-12 und 1. Petrus 1:21 widerspiegelt.

Fruchtenbaum – Kommentar zu Genesis

Die Schöpfung wartet gespannt. Unser Erbe beinhaltet eine ökologisch zerstörte Welt, die eines Tages wiederhergestellt wird (Apostelgeschichte 3:21; 1. Kor. 15: 23–28; Hebr. 2: 8–11; Offb. 21: 1). Die Schöpfung wurde wegen der Sünde frustriert (1. Mose 3: 16-19). Aus eschatologischer Sicht wird sich bei der Rückkehr des Messias die jüdische Hoffnung von Tikkun Olam (Reparatur der Welt) endlich erfüllen (vgl. Offb 21,1).

Die vollständige jüdische Studienbibel: Notizen

Die Sicht auf ein Erbe – NICHT im Himmel – sondern in Zusammenhang mit einer wiederhergestellten Natur – einer reparierten Welt! Wie weit haben sich unsere Glaubensvorstellungen von denen der Bibelschreiber verändert?

herrschen = beschützen

Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan; und herrschet über die Fische des Meeres und über das Gevögel des Himmels und über alles Getier, das sich auf der Erde regt!
Elberfelder 1871 – Genesis 1,28

Und Gott segnete die Menschen
und sagte zu ihnen:
»Seid fruchtbar und vermehrt euch!
Füllt die ganze Erde und nehmt sie in Besitz!e
Ich setze euch über die Fische im Meer,
die Vögel in der Luft
und alle Tiere, die auf der Erde leben,
und vertraue sie eurer Fürsorge an.«
Gute Nachricht Bibel – 1.Mose 1,28

Gott gab dem Menschen die Verantwortung über die Erde und alles, was auf ihr ist.
Gott sehnte sich danach, dem Menschen beizubringen, alles, was Er ihm anvertraute, verantwortlich zu verwalten.

(Ps 32,8
Jes 48,17
Mt 11,29 )
Vergleiche:
Stellen wir uns einen Mann mit vielen Besitztümern und Geschäften vor. Er liebt seinen Sohn und ist sehr zufrieden mit ihm. Es kommt der Tag, an dem er sich entscheidet, ihm die Verwaltung seines gesamten Besitzes zu überlassen. Der Vater weiß, dass der Sohn in dieser großen Verantwortung angeleitet werden muss, und will dem Sohn gerne alles Nötige beibringen. Er ist froh, die Arbeit seinem Sohn anvertrauen zu können und er ist auch bereit, sich mit ihm hinzusetzen, über jede Entscheidung zu reden und ihm alle Einzelheiten zu erklären.
Auch Gott war sehr zufrieden mit dem ersten Menschen, den Er gemacht hatte. Gott erklärte Adam, was er als Beauftragter Gottes auf Erden zu tun hatte. Gott konnte frei entscheiden, wem ER die Erde anvertrauen wollte.
Er gab die Erde nicht den Engeln.
Er gab sie auch nicht Satan und seinen Dämonen.
Warum war Jehovah der Einzige, der die Vollmacht hatte, dem Menschen die Kontrolle über die ganze Erde zu geben? Gott hatte alles erschaffen.

Auf festem Grund gebaut – Lektion 6

Der sechste Tag war der Höhepunkt der Schöpfung, da er die Erschaffung des Menschen einschloß. Obwohl der Mensch das letzte in dem Bericht erwähnte Geschöpf ist, entwickelte er sich nicht, sondern wurde eigens erschaffen .
Das Leben des Menschen wurde nach dem Bilde Gottes (wörtlich »zum«, d.h. »im Wesen/Geist«) geschaffen (V. 27 ). Diese Ebenbildlichkeit Gottes wurde nur dem Menschen verliehen ( 1Mo 2,7 ). »Bild« ( Qelem ) wird hier im übertragenen Sinn gebraucht, weil Gott keine menschliche Gestalt hat. Nach dem Bilde Gottes geschaffen zu sein, bedeutet, daß die Menschen, wenn auch unvollkommen und begrenzt, an Gottes Wesen, d.h. an bestimmten Eigenschaften Gottes wie Leben, Persönlichkeit, Wahrheit, Weisheit, Liebe, Heiligkeit, Gerechtigkeit teilhaben und dadurch die Fähigkeit zur geistlichen Gemeinschaft mit ihm besitzen.
Gottes Absicht bei der Erschaffung des menschlichen Lebens nach seinem Bild war zielgerichtet. Der Mensch sollte regieren , also die Herrschaft über die Erde ausüben ( 1Mo 1,26.28 ). Gottes Herrschaft wurde durch einen »Repräsentanten« ausgeübt. (Die ägyptischen Könige taten später im Götzendienst etwas ähnliches: sie stellten ihre Regierung oder Herrschaft durch Symbolstatuen ihrer selbst dar.) Heute stehen infolge der Sünde nicht mehr alle Dinge unter der Herrschaft des Menschen ( Hebräer 2,8 ). Aber Jesus Christus wird bei seinem zweiten Kommen seine Herrschaft über die ganze Erde ( Hebräer 2,5-8 ) aufrichten.
Gott sprach seinen Segen über den Mann und die Frau. Sie sollten fruchtbar sein und sich vermehren . In 1 Mose bedeutete gesegnet zu sein immer auch reich und fruchtbar zu sein. Diese erstaunlichen Befehle waren für Israel von entscheidender Bedeutung, da es selbst ja Gottes Stellvertreter auf Erden sein sollte.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Genesis 1: 28–30 stellt den Edenischen Bund vor, der der erste der acht Bündnisse der Bibel und der erste der vier Bündnisse der Genesis ist. Der Edenische Bund besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil ist in 1: 28-30. Es beginnt mit dem Segen von Vers 28a: Und Gott segnete sie. Der Bund wird zwischen Gott und Adam geschlossen, und Adam steht als repräsentatives Oberhaupt der Menschheit. Hosea 6: 7 betrachtet diese Vereinbarung zwischen Gott und Adam als einen Bund. In den Versen 28b bis 30 sind vier spezifische Bestimmungen des Edenischen Bundes aufgeführt. Die erste Bestimmung in Vers 28b ist, die Erde zu bevölkern: Sei fruchtbar und vermehr dich und fülle die Erde wieder auf. Die Erde soll mit der Menschheit gefüllt werden. Dies zeigt, dass der Geschlechtsverkehr nicht die erste Sünde war; es wird hier tatsächlich geboten, weil sich die Menschheit durch Geschlechtsverkehr reproduziert. Die zweite Bestimmung, ebenfalls in Vers 28, ist die Autorität über die materielle Welt. Er sagte: bezwinge es. Früher wurde diese Autorität Satan gegeben (Hesekiel 28: 11-19), aber Satan verlor sie, als er fiel. Nun wird Satan ersetzt und die Autorität der physischen Erde wird dem Menschen gegeben.18 Die dritte Bestimmung lautet: [über] alle Lebewesen herrschen, auch in Genesis 1:28. Dies gibt dem Menschen Autorität über das Tierreich; über den Fischen des Meeres und über den Vögeln des Himmels und über jedem Lebewesen, das sich auf der Erde bewegt. Der Mensch erhält Autorität über die Kreaturen im Meer, die Kreaturen in der Luft und die Kreaturen, die auf dem trockenen Boden leben. Die erste Ausübung dieser Autorität findet sich im nächsten Kapitel, wenn Adam die Tiere benennt. Die vierte Bestimmung ist die menschliche Ernährung (1: 29–30): Gemüse oder Vegetarismus. Dies sollte für den Menschen in Vers 29 zutreffen: Und Gott sagte: Siehe, ich habe dir jedes Kraut gegeben, das Samen hervorbringt, das auf der ganzen Erde ist, und jeden Baum, in dem die Frucht eines Baumes ist, der Samen hervorbringt ;; für dich soll es zum Essen sein. Diese Bestimmung wird in Genesis 2:16 bekräftigt. Zu diesem Zeitpunkt sollte der Mensch aus offensichtlichen Gründen streng vegetarisch sein; Tierfutter zu essen erfordert den Tod des Tieres und der physische Tod kann erst nach Adams Sturz eintreten. Trotzdem wurde diese Diät in Vers 30 auch für das Tierreich wahr gemacht; und Vegetarismus galt für alle Kategorien des Tierreichs: und für jedes Tier der Erde und für jeden Vogel des Himmels und für alles, was auf der Erde kriecht, wo es Leben gibt, habe ich jedes grüne Kraut gegeben Lebensmittel. Die Schlussfolgerung ist in Vers 30b angegeben: Und es war so.

Ariels Bibelkommentar: das Buch Genesis

Ferner sollte der Mensch nicht nur die Erde füllen, sondern sie sich auch Untertan machen und herrschen über Fische, Vögel und alles Getier, das sich auf der Erde regt (1 Mose 1,28). Dem Menschen wurde so eine gewaltige Überlegenheit und ein hoher Vorrang zuteil, nicht nur dem Grade, sondern auch der Art nach; er empfing sowohl eine sittliche Natur als auch einen Geist, der im Vergleich mit den bloßen Instinkten der niedrigen Schöpfung eines unbeschränkten Fortschreitens fähig ist.
Aber das ist noch nicht alles. Im 2. Kapitel bringt Jehova Gott – nicht einfach Gott (Elohim), der Schöpfer, sondern Jehova Elohim, der sittliche Regierer und Lenker des Weltalls, – den Menschen in besondere Beziehungen zu Sich selbst, sowohl hinsichtlich seines Bereichs, als auch seiner Gefährtin und seiner Untertanen. Darum wird uns hier berichtet: „Und Jehova Gott bildete den Menschen, Staub von dem Erdboden, und hauchte in seine Nase den Odem des Lebens; und der Mensch wurde eine lebendige Seele“ (V. 7). Alle Tiere waren lebendige Wesen, aber sie lebten, indem sie geschaffen wurden. Nicht so der Mensch. Das äußere Gefäß wurde Zunächst von Gott mit Sorgfalt für den Menschen gebildet, und dann erst hauchte Gott in feine Nase den Lebensodem. Dem Menschen allein wurde also das Vorrecht der Einhauchung des Lebensodems zuteil. Auf diese Weise wurde er, und zwar nur er, zu einer lebendigen Seele. Deshalb ist die Seele des Menschen unsterblich. Er empfing seine lebendige Seele durch die unmittelbare Einhauchung Gottes. Darum steht der Mensch auch in einem ganz besonderen, ihm bewußten Verhältnis zu Gott: er ist fähig, göttliche Mitteilungen zu empfangen, ist verantwortlich, Gottes Willen zu tun, und wird dereinst Gott Rechenschaft geben müssen von all seinem Reden und Handeln.

Ermunterung und Ermahnung 1962

Auch schuf Gott den Menschen, „Mann und Frau schuf er sie“, mit dem ausdrücklichen Auftrag, daß s i e „herrschen“ sollten über die gesamte Schöpfung (1 Mose 1,26-28). Es war Gottes Absicht, Eva teilhaben zu lassen mit Adam an dieser beherrschenden Stellung. Jeder gottesfürchtige Mann wird dementsprechend seine Frau als eins mit ihm in seinem jeweiligen Rang und Stand betrachten und wird sie auch so oft wie möglich bei sich haben wollen. Auch wird er sie gern an allen Ratschlüssen und Geheimnissen 391 seines Herzens teilnehmen lassen.

Hilfe und Nahrung – 1976

Beide segnete Gott und beiden gab Gott die Erfüllung der Menschenbestimmung auf Erden zur Aufgabe. Während es aber oben V. 22 heißt: ויברך אתם א׳ לאמר, heißt es hier: ׳ויברך אתם א׳ ויאמר להם א. Dort, bei den unfreien lebendigen Wesen, ist, wie dort schon bemerkt, mit der Segenerteilung, d. h. mit der Erteilung der Kraft und Fähigkeit zur Fortpflanzung und Pflege der Jungen, sofort auch die Verwirklichung dieses Segens bereits gegeben. Fortpflanzung und Sorge für die Jungen sind rein physische Akte, die sich durch den mit dem allmächtigen Gottessegen gegebenen Trieb mit eben solcher Notwendigkeit vollziehen, wie alle anderen physischen Entwickelungen des lebendigen Organismus. Hier, bei dem Menschen, ist der Segen, d. h. die Erteilung der Kraft und Fähigkeit, von der Erfüllung, d. h. von der Verwendung dieser Kräfte und Fähigkeiten zu dem von Gott mit ihnen beabsichtigten Zwecke getrennt, die Erfüllung wird zur Aufgabe an den Menschen gerichtet, der sie mit freiem Wollen als Pflicht zu lösen hat. Was bei dem Tiere ein rein physischer Akt ist, wird beim Menschen zur freisittlichen Tat. Es ist aber mit der vierteiligen Aufgabe: פרו ,רבו die ganze freisittliche Entwicklung des Menschengeschlechts auf מלאו את הארץ וכבשה Erden gegeben. פרו ist die Ehe, רבו die Familie, מלאו die Gesellschaft, וכבשוה das Eigentum.

‎פרו: die Ehe, die Vereinigung der Geschlechter zur Erzeugung der Menschenfrucht, der Kinder. Wie in der Pflanzenfrucht die edelsten Kräfte und Säfte des Baumes, zu einem selbständigen Keime gereift, „frei“ werden (siehe oben V. 11), so vereinigen Vater und Mutter das ihnen an Göttlichem und Menschlichem innewohnende Edelste zur Erzeugung eines selbständig werdenden Menschenkeims.

‎רבו: die Familie. רבה: sich vervielfältigen. Schon die bloß physische Ver mehrung des Menschengeschlechts setzt ein Mehreres als bloße Erzeugung von Kindern voraus. Ist schon bei vielen Tiergeschlechtern die Vermehrung durch die Sorgfalt für die Jungen bedingt, so ist dies bei dem Menschengeschlechte, auch schon rein physisch genommen, eine noch höhere Notwendigkeit. Das Menschenkind geht unbedingt verloren, so es nicht mit der Geburt sofort von Elternpflege aufgenommen wird und die ihm zugewendete Elternpflege seine körperliche Erhaltung und Entwickelung bewirkt und fördert. Nicht die Geburt, die Pflege ist der eigentliche Faktor der Menschenvermehrung. Allein רבה ist noch ein Mehreres und Höheres. Es sollen sich die Eltern durch die Kinder vervielfältigen, sie sollen sich in den Kindern wiederholen, es sollen die Kinder nicht nur ihre leiblichen, sondern ihre geistigen und sittlichen Ebenbilder werden; sie haben somit ihr geistig und sittlich Bestes in ihre Kinder zu pflanzen und zur reinsten Entfaltung zu bringen, kurz, sie haben sie geistig und sittlich zu bilden und zu erziehen, nur dann haben sie sich wirklich in ihren Kindern wiederholt und die Aufgabe רבו gelöst. Die der Wurzel רבה innewohnende Bedeutung des Bildens und Erziehens findet sich in רבה קשת: Schützenlehrer, Schützenmeister, תרבות: Zucht, insbesondere im Munde der Weisen gebräuchlich, und nicht unwahrscheinlich ist selbst der Name רב und רבי für Lehrer von diesem Begriffe. Das wahre Geschäft des Lehrers ist ja in der Tat nichts, als den Zögling zu einer Wiederholung seines geistigen Selbsts zu machen. (In Parenthese stehe die Bemerkung, wie in eigentümlicher Weise die Wurzel רבה mit רוה und רפה locker, loser, schwach werden, verwandt erscheint. In der Tat setzt das Nebeneinandersein vieler Gleicher eine Selbstbeschränkung jedes Einzelnen voraus. Es muß ein Jeder sich selbst beschränken, um auch der Eristenz des Andern Raum zu geben. Nur das Nebeneinandersein vieler hülfsbedürftiger Schwacher macht durch die gegenseitige Hülfe jeden Einzelnen stark. Das Nebeneinandersein vieler selbständiger Starker bedingt eine schwächende Selbstbeschränkung jedes Einzelnen. Eine Wahrheit, die vielleicht in der hebräischen Spracheigentümlichkeit ihren Ausdruck gefunden, die das Zahlwort für weibliche Hauptwörter männlich gestaltet und für männliche weiblich. Auch der 1111§0^ו־בה‘, der uns hier beschäftigt, setzt ein רפה-Werden, eine selbstbeschränkende Hingebung für das und an das leibliche, geistige und sittliche Aufblühen eines andern, zur Gleichheit bestimmten Wesens voraus. Wie man Familienvater wird, hört der Egoismus auf, wird man רפה, löst sich die Persönlichkeit in die Sorge für eine Vielheit von Wesen auf, und, je hingebungsvoller, um so reiner wird die Aufgabe gelöst und um so reicher ist der Segen). רבו fordert somit die Gründung des Hauses, der Familie, der einzigen Pflanzstätte der Menschenerziehung. Erst durch die Übernahme des רבו erhält das פרו seine hohe sittliche, Menschheit bauende Bedeutung. Und schon nach dieser Seite hin werden ehelose Geburten das Grab der Menschheit, weil da wohl Kinder von Eltern geboren werden, aber ihrer leiblichen, sittlichen und geistigen Erziehung die Elternliebe und Sorge, das Elternhaus fehlt, in welchem und durch welches allein das Kind zum Menschen, zum Adam erblüht.

‎מלאו ist die Gesellschaft. Indem jedem einzelnen Paare die Aufgabe gesetzt wird, dazu beizutragen, dass die Erde der Menschen voll werde und mit dieser Menschenfülle ihren eigentlichen Inhalt erhalte, geht offenbar die Anforderung über das eigene Haus hinaus, und stellt vielmehr an jeden Einzelnen die Forderung, beizutragen, dass auch neben ihnen so viele Menschenhäuser als möglich gegründet werden und aufblühen; damit ist aber jedem Einzelnen die Pflicht für die Gesellschaft gegeben.

‎כבשה ist das Eigentum, (s. zu V. 26): die Bezwingung, Aneignung und Umwandlung der Erde und ihrer Produkte für den Menschenzweck. Dieser Eigentumserwerb ist eine Vorbedingung der vorangehenden Aufgabe des Hauses und der Gesellschaft, die eben im Eigentum die Mittel zur Erreichung ihrer Zwecke zu suchen haben, und dadurch wird der Erwerb selbst sittliche Pflicht. Indem aber diese Aufgabe zuletzt steht, ist für dieselbe die Beschränkung gegeben, dass sie nur dann sittliche Bedeutung habe, wenn sie der Erreichung der vorgenannten Zwecke geweiht ist, wenn Vermögen erworben wird, um Familien zu gründen und die Gesellschaft zu fördern, nicht aber, wenn man in Gründung des Hauses und der Gesellschaft nur ein Mittel erblickt, um Vermögen und Reichtümer zu erwerben.

‎Diese Aufgabe פרו ורבו ist beiden Geschlechtern zugleich erteilt; ist ja das einheitliche Zusammenwirken beider Geschlechter für diese Menschenbestimmung gleich wesentlich. Indem jedoch die Lösung dieser Aufgaben wesentlich durch den Erwerb der Mittel be- bingt ist, und dieser Erwerb, die Bezwingung der Erde für den Menschenzweck, zunächst nur dem männlichen Geschlechte obliegt, — weshalb auch der Plural in וכבשה nicht voll ausgedrückt ist — so ist auch die Aufgabe der Verehelichung und Hausesgründung direkt und unbedingt nur dem Manne gegeben, für das Weib ist sie nur bedingt, und beginnt erst in ihrem Anschluß an den Mann. (Jebamoth 65, b.)

‎Durch diese Sätze ist aber dem ganzen Familien- und bürgerlichen Leben der göttliche Weihestempel aufgedrückt. Das göttliche Wort kennt keine Zerfällung des Lebens in gottzugewandte, sogenannt religiöse, und vom Göttlichen unberührte, profane Momente. Das ganze Leben nimmt Gott für seinen Dienst, für die Erfüllung der „Adam“- Bestimmung in Anspruch und das Familien- und bürgerliche Leben in allererster Linie.

‎Mit dem ומלאו את הארץ ist ferner die Füllung der Erde mit Menschen, die Allverbreitung des Menschengeschlechts über die Erde als Bestimmung göttlicher Absicht ausgesprochen, und damit die Lösung der Menschenaufgabe an keine Zone, an kein Klima, somit auch an keine durch den Einfluß des Bodens und des Klimas dem MenschenOrganismus gebrachte Eigentümlichkeit geknüpft. Die ganze Erde ist zur אדמה, zum Menschenreiche, zum Adamsboden bestimmt, überall, unter jedem klimatischen und orographischen Einfluss und mit jedem dadurch bedingten Organismus kann die große Menschenaufgabe gelöst werden und geht die Gottebenbildlichkeit nicht verloren.

‎ורדו בדגת הים וגוי. Oben in dem bestimmenden Ausspruch wird die ganze höhere Tierwelt durch בהמה ausgedrückt, es fehlt חיה, und es ist dort somit חיה בכלל בהמה hier steht nur חיה, und ist somit בהמה mit unter חיה begriffen. Dort, in der Bestimmung, stellt sich die ganze von dem Menschen zu beherrschende Tierwelt als בהמה, als Piedestal zur Hoheit des Menschen dar. Hier, wo sie erst dem Menschen zugeführt werden, sind sie alle noch חיה, in ihrem selbständigen, in sich geschlossenen Lebenskreise. V. 29. 30. Es heißt nicht: הנה נתתי לכם לאכלה, sondern einfach: הנה נתתי לכם. Durch den Akzent auf זָרע ist auch das: לכם יהי׳ לאכלה als ein völlig selbständige^ Satz von dem vorhergehenden getrennt. Sollte hier auch nur von der Erlaubnis, die Pflanzen zu essen die Rede sein, so wäre das ja auch wohl bereits in dem וכבשה des vorhergehenden Verses enthalten. Dabei ist nicht zu übersehen, dass bei den Fruchtbäumen ausdrücklich זורע זרע hervorgehoben ist, obgleich die Kerne der Früchte nicht zur Nahrung des Menschen bestimmt sind. Aus allem diesem scheint sich der Sinn also zu ergeben: Siehe, ich habe euch alles Samen streuende Kraut, welches auf der Oberfläche der Erde ist, und jeden Baum übergeben, an welchem Samen streuende Baumfrucht ist; d. h. das erste Samengewächs und den ersten Fruchtbaum habe ich geschaffen, fortan habe ich sie euch übergeben; von eurer Wartung und Pflege hängt ihre weitere Erhaltung und Fortpflanzung ab. „Euch soll es, der Samen der Pflanzen und die Frucht der Bäume, zur Speise sein.“ Ihre schonende und weise Wartung und Pflege liegt somit in eurem eigenen Interesse. — כל(ה) ,אכל mit vorgesetztem א heißt Vernichtung zur Assimilierung mit der eigenen Individualität. (Siehe Jeschurun VIll. Seite 278.) Essen ist somit kein כליון, keine Zerstörung, sondern ein übergehen der Stoffe in ein anderes Individuum. Damit ist der sittliche Zweck und die sittliche Umgrenzung des Essens gegeben. Es soll nur das gegessen werden, was der zu nährenden Persönlichkeit gemäß ist. Alle Speisegesetze sind nichts, als der Ausspruch: „das ist geeignet, durch Vernichtung in deine Persönlichkeit überzugehen.“ Dies kann aber nur Gott aussprechen, der die Stoffe kennt und uns. Dem Menschen war, wie wir hier sehen, ursprünglich nur Pflanzenkost, und zwar der Samen der Samenpflanzen (Getreide, Hülsenfrüchte etc.) und die Früchte der Fruchtbäume bestimmt, und dem Tiere ירק עשב, das Grüne der Pflanzen: Blätter und Kräuter. Es war also ursprünglich völliger Friede zwischen Menschen und Tieren. Wenn bei der Bestimmung ומלאו את הארץ der Mensch zugleich ausschließlich auf Pflanzenkost: Getreide und Früchte, hingewiesen war, so muss die Erde auch überall diese Nahrung geboten und daher eine andere klimatische Beschaffenheit gehabt haben als jetzt. Eine Tatsache, für welche die im höchsten Norden aufgefundenen Reste jetzt tropischer Pflanzen eine Bestätigung liefern. Erst mit der Sündflut ward dem Menschen das Töten der Tiere und tierische Kost erlaubt. Mit der Sündflut war aber auch eine störende Veränderung der Erde selbst vor sich gegangen: הנני משחיתם את הארץ, und dürfte schon dadurch die Gestattung der Tierkost geboten gewesen sein. Mit der Gestattung der tierischen Nahrung tritt auch das erste Speisegesetz אבר מן החי ein, wie sich denn überhaupt alle Speisegesetze nur auf die tierische Nahrung beziehen, und dürfte der Begriff der vegetabilischen Nahrung nicht unwahrscheinlich einen Wegweiser zum Verständnis der Auswahl bieten, die das göttliche Gesetz aus der Tierwelt für unsere Nahrung getroffen.

‎ויהי כן so ist der gegenwärtige Zustand, die Bevölkerung der Erde mit Tieren und Menschen und die Stellung des Menschen zu Erde und Tier, geworden.

Rabbiner Samson Raphael Hirsch – Kommentar auf die Genesis