Schlagwort: Probleme

Ich hab die Schnauze gestrichen voll! Ich will nicht ewig so weitermachen.

Ich bin’s überdrüssig- (Eig Ich verschmähe) nicht ewiglich werde ich ja leben: Laß ab von mir! denn ein Hauch sind meine Tage.
Elberfelder 1871 – Ijob 7,16

Ich bin es leid, ich will nicht immer leben, lass ab von mir, denn meine Tage sind ein Hauch!
Die Philippson-Bibel – Hiob 7:16

Mein Leben ekelt mich an, ich will nicht weiterleben.
Lass mich in Ruhe, denn meine Tage sind wie ein Hauch.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Hiob 7:16

Das jemand, der unheilbar Krank scheint, der ständig Schmerzen hat, und der seine Kinder verloren hat, an seinem Leben verzweifelt – wer will es diesem streitig machen? Hiob ist ein schönes Beispiel dafür, dass auch ein gläubiger Mensch in Situationen kommen kann, wo man des Leben überdrüssig ist. Hiob hatte nicht nur seine Habe, sein Vermögen sondern auch seine große Familie verloren. Und es schien dem Hiob, dass Gott sich gegen ihn gewendet hätte. Und wohin sollte Gott schauen, wenn nicht auf Hiob? Diese Frage hatten wir auch letzten Sonntag, als David in den Psalmen sagt, Gott möge weg von ihm schauen – genau: der himmlische Vater soll in diesen Momenten an seinen Sohn am Holz schauen. und so unsere Sünden als vergeben betrachten.

Vers 16. »Lass mich!«: Welche furchtbare Bitte! (Vgl. 6,8–9; 10,20; 14,6.) Ließe Gott von uns ab und würde er uns dann uns selbst überlassen, wären wir verloren. Wir sänken in die Hölle und blieben ewig dort. Wie froh müssen wir sein, dass Gott uns nicht immer gibt, was wir begehren! Wie froh müssen wir sein, dass er uns unserem eigenen Willen nicht überlässt. Nein, nach seinem Willen enthält er uns manches vor, was wir begehren, und nach seinem Willen gibt er uns manches, was wir nie begehrt haben. Und dieser Wille ist für uns das ewige Leben (Joh 12,50; Jak 1,17–18).

Benedikt Peters – Das Buch Hiob

Nunja – Jehovah kennt eben die gesamte Zukunft – und deshalb gibt uns Jehovah dass, worum wir bitten würden, wenn wir wüßten, was ER jetzt schon weiß!

Ich hasse mein Leben. Das Objekt für das Verb „hassen“ (maʾas [3988, 4415]) muss angegeben werden, wie auch in anderen Fällen mit diesem Verb (34:33; 36:5; 42:6). In diesem Fall geht es eindeutig um Hiobs Leben (vgl. 9,21), das jetzt nur noch aus Knochen besteht.

Cornerstone Bibelkommentar

Die Wiedergabe von mā’astī ist umstritten. NEB liest: „Ich bin verzweifelt“ und geht offenbar davon aus, dass das Verb m’s eine Nebenform von mss, „schmelzen“, ist, wie in V. 5 (Rowley; Dhorme). Normalerweise wird jedoch ein Objekt für das Verb m’s angenommen. So steht in der RSV „Ich verabscheue mein Leben“ (vgl. Gordis). Duhm verbindet das Verb mit dem vorherigen Vers und liest: „Ich verachte den Tod“. Wenn wir jedoch von einer parallelen Handlung mit dem Verb des vorherigen Verses ausgehen, dann ist das Gegenteil von „den Tod wählen“ das „Ablehnen“ des Lebens. Und „ablehnen“ ist die normale Bedeutung des Verbs (vgl. 5,17; 8,20).

Habel 1985, The Book of Job: A Commentary

Zwar können Hiobs Träume zum Teil durch seine Krankheit verursacht worden sein, doch wir haben Grund zu der Annahme, dass Satan auch seine Hand im Spiel hatte, denn er erschreckt gerne die, die er nicht vernichten kann. Doch Hiob schaute auf zu Gott und missverstand die Taten des Satans als „die Schrecken Gottes“, die ihn bestürmten (6,4). Wir sollten deshalb zu Gott beten, dass unsere Träume uns weder beflecken noch Kummer bereiten mögen. Hiob wünschte sich die Ruhe des Grabes, wo er friedlich liegen würde, ohne länger hin und her geworfen zu werden oder erschreckende Träume zu haben (Vers 15–16). Er liebte den Tod: „sodass meine Seele lieber ersticken möchte und ich lieber tot wäre“ (Vers 15); besser irgendeinen Tod als ein Leben wie dieses. Das war zweifellos die Stimme der Schwäche Hiobs, denn ein guter Mensch möchte zwar nicht für immer in dieser Welt leben und wird Ersticken und Tod der Sünde vorziehen, wie es die Märtyrer taten, doch er ist immer noch damit zufrieden, so lange zu leben, wie Gott es möchte, und wird nicht den Tod dem Leben vorziehen, denn das Leben gibt uns die Möglichkeit, Gott zu verherrlichen und uns auf den Himmel vorzubereiten.

Der Neue Matthew Henry Kommentar

Ich verabscheue es. Ich verabscheue mein Leben, wie es jetzt ist. Es ist zu einer Last geworden, und ich möchte mich von ihm trennen und ins Grab gehen. Es gibt jedoch eine Vielzahl von Interpretationen dieses Satzes. Noyes übersetzt es so: „Ich vergehe“. Dr. Good verbindet ihn mit dem vorhergehenden Vers und versteht darunter: „Ich verachte den Tod im Vergleich zu meinen Leiden“. Der syrische Text lautet: „Er versagt mir“, d.h. ich versage oder meine Kräfte schwinden. Aber das hebräische Wort מאס bedeutet eigentlich „verabscheuen“ und „verachten“ (siehe Anmerkung zu Kap. 7,5), und der wahre Gedanke wird hier in der üblichen Version ausgedrückt. Der Sinn ist: „Mein Leben ist schmerzhaft und anstößig, und ich möchte sterben“.
Ich will nicht ewig leben. Als Hiob diesen Ausdruck gebrauchte, war er zweifellos etwas ungeduldig und unpassend. Dennoch enthält er ein sehr wichtiges Gefühl, das in der höchsten Stufe des religiösen Gefühls ausgedrückt werden kann. Ein Mensch, der auf den Himmel vorbereitet ist, sollte und will nicht immer hier leben. Es ist besser, abzureisen und bei Christus zu sein, besser, eine Welt der Unvollkommenheit und Sünde zu verlassen und in eine Welt der Reinheit und Liebe zu gehen. Dieser Text wird in einer Predigt von Dr. Dwight ausführlich und schön erklärt. Sermons, Edinburgh, 1828, Bd. ii. 275, ff. Diese Welt ist voller Versuchungen und Sünden; sie ist eine Welt, in der es viel Leid gibt; sie ist die Kindheit unseres Seins; sie ist ein Ort, an dem unser Wissen unvollkommen ist und an dem die Zuneigung der Besten vergleichsweise kriecherisch ist; sie ist eine Welt, in der die Guten oft verfolgt werden und in der die Bösen triumphieren; und es ist besser, an Orte zu gehen, an denen all dies unbekannt sein wird. Der Himmel ist ein begehrenswerterer Ort als die Erde, und wenn wir einen klaren Blick auf diese Welt und die richtigen Wünsche hätten, würden wir danach lechzen, dorthin zu gehen und dort zu sein. Die meisten Menschen leben so, als würden sie immer hier leben, wenn sie es könnten, und viele schmieden ihre Pläne so, als würden sie erwarten, so zu leben. Sie bauen ihre Häuser und schmieden ihre Pläne, als ob das Leben nie enden würde. Es ist jedoch das Vorrecht des Christen, den Tod zu erwarten. Da er nicht ewig hier leben will, schmiedet er seine Pläne in der Erwartung, dass alles, was er hat, bald verlassen werden muss, und er ist bereit, seinen Halt in der Welt zu verlieren, sobald der Ruf ertönt. So mögen wir leben; wenn wir so leben, wird es leicht zu sterben sein. Die Gefühle, die dieser Vers ausdrückt, wurden in einem Lied von Muhlenberg so schön ausgedrückt, dass ich es hier abdrucken möchte:
Ich will nicht ewig leben; ich will nicht bleiben
Wo ein Sturm nach dem andern über den Weg hereinbricht;
Die wenigen flüchtigen Morgen, die uns hier dämmern
Sind genug für die Sorgen des Lebens – genug für seine Freude.
Ich will nicht ewig leben, nein, willkommen im Grab;
Seit Jesus dort liegt, fürchte ich nicht seine Finsternis;
Dort wird meine Ruhe sein, bis er mich aufstehen lässt,
Um ihn im Triumph zu grüßen, wenn er in den Himmel hinabsteigt.
Der, der ewig leben will, fern von seinem Gott,
Weit weg vom Himmel, dem Ort der Glückseligkeit,
Wo Ströme der Freude über die hellen Ebenen fließen,
Und die Mittagszeit der Herrlichkeit ewig währt?
Wo die Heiligen aller Zeiten in Harmonie zusammenkommen,
Ihr Erlöser und ihre Geschwister grüßen;
Während Hymnen der Verzückung unaufhörlich rollen,
Und das Lächeln des Herrn ist ein Fest für die Seele.
Lasst mich allein. Dies ist eine Ansprache an Gott. Es bedeutet: „Hör auf, mich zu bedrängen. Lass mich mein kurzes Leben mit einem gewissen Maß an Leichtigkeit leben. Es ist bestenfalls kurz, und ich habe nicht den Wunsch, dass es immer so weitergeht. Dieses Gefühl veranschaulicht er in den folgenden Versen.
Denn meine Tage sind eitel. Sie sind wie nichts, und sie sind es nicht wert, von Gott beachtet zu werden. Das Leben ist eine Kleinigkeit, und ich bin nicht darauf bedacht, es zu verlängern. Warum kann man mir dann nicht erlauben, meine wenigen Tage zu verbringen, ohne dass ich gequält und geplagt werde?

Barnes 1847 – Notes on the Old Testament: Hiob

    In den Versen 15-16 wägt Hiob dann zwischen Tod und Leben ab. Er verwendet die traditionelle Klageübertreibung, um das Ausmaß seiner Verzweiflung auszudrücken (siehe 3,11-26). Das ist keine Umarmung des Todes als etwas Positives, sondern nur die Ablehnung der hypothetischen Möglichkeit, ewig zu leben. In V. 16 bittet Hiob Gott abschließend, ihn in Ruhe zu lassen oder, wörtlich, „von mir abzulassen“. Das ist kein Mangel an Glauben, sondern Hiob kämpft darum, in seinem Glauben zu verharren. Die Ironie dabei ist, dass er sich Gott gerade in dem Moment nähert, in dem er ihn anfleht, ihn zu verlassen“.

    Wilson 2015 – The Two Horizons Old Testament Commentary

    Wenn er euch mal testet, dann wird es immer eine Möglichkeit geben, den Test auch zu bestehen.

    Keine Versuchung hat euch ergriffen, als nur eine menschliche; Gott aber ist treu, der nicht zulassen wird, daß ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen wird, so daß (O. damit) ihr sie ertragen könnt.
    Elberfelder 1871 – 1.Korinther 10,13

    Die Prüfungen (oder Versuchungen) , denen ihr bisher ausgesetzt wart, sind nicht über ein für uns Menschen erträgliches Maß hinausgegangen (wörtlich sind menschlich gewesen ). Und Gott ist treu; er wird euch auch in Zukunft in keine Prüfung (oder Versuchung ) geraten lassen, die eure Kraft übersteigt. Wenn er euren Glauben auf die Probe stellt, wird er euch auch einen Weg zeigen, auf dem ihr die Probe bestehen könnt. ( übersteigt, sondern wird mit der Prüfung/Versuchung auch den Ausweg schaffen, damit/sodass ihr sie ertragen könnt )
    Neue Genfer Übersetzung 2013 – 1.Korinther 10:13

    Vergesst nicht, dass die Prüfungen, die ihr erlebt, die gleichen sind, vor denen alle Menschen stehen. Doch Gott ist treu. Er wird die Prüfung nicht so stark werden lassen, dass ihr nicht mehr widerstehen könnt. Wenn ihr auf die Probe gestellt werdet, wird er euch eine Möglichkeit zeigen, trotzdem standzuhalten.
    Neues Leben – Bibel 2006 – 1.Korinther 10,13

    Den Vers 12 des selben Kapitels hatten wir schon.

    Beim Götzenopfer oder einer ähnlichen Herausforderung handelt es sich um eine „menschliche Versuchung“. Grundsätzlich sind auch ganz andere Versuchungen denkbar. Paulus stellt aber sofort klar, „dass es hier letztlich nicht auf menschliche Tüchtigkeit ankommt, sondern auf Gottes Treue, die den Glaubenden vor dem Abfall bewahren und zur Vollendung führen will. Gott ist … derjenige …, der die Versuchung zwar zulässt, sie aber zugleich schon (…) auf ein erträgliches Maß beschränkt, ihr ihre Grenzen und den Ausweg und somit das Ende setzt.“ (Wolff, 224). Niemand muss der Versuchung erliegen.

    Mainka – 1. Korintherbrief

    Nachdem er ihnen ihre falsche Sicherheit ausgetrieben hat, weist Paulus sie auf den hin, auf den sie sich uneingeschränkt verlassen können. Die Versuchungen, die sie getroffen haben,haben die Menschen schon immer, zu allen Zeiten, verführt. Man kann ihnen jedoch entgegentreten und sie ertragen, indem man sich ganz von Gott abhängig macht, der treu ist. Zum Teil ist das Problem der Korinther natürlich auch darauf zurückzuführen, daß manche von ihnen angesichts der Versuchung nicht einmal die leiseste Anstrengung unternahmen, sie auszuhalten, sondern ihr sofort nachgaben.

    Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

    Paulus gibt den Korinthern ein Wort des Trostes mit auf den Weg. Die verschiedenen Versuchungen, die sie erlebten, waren normal; alle Gläubigen mussten im Laufe der Zeit der Versuchung widerstehen. Gott ist so gut, dass er die Gläubigen nichts erleben lässt, worauf er sie nicht vorbereitet hat. Er wird jedem Gläubigen die Gnade und die Kraft geben, durchzuhalten. Außerdem wird das Ausharren selbst belohnt (siehe 9,24-27).

    Die Nelson Studienbibel

    Die Korinther »stehen« noch, sind noch nicht wieder abgefallen. Und doch, ihre Standfestigkeit ist noch nicht letzter Probe ausgesetzt gewesen. Doch zeigt sich schon unter den »menschlichen Versuchungen«, die sie getroffen haben, wie wackelig sie stehen. »Menschliche Versuchungen« sind die Verführungsversuche falscher Lehrer, sind Versuchungen, die aus ihrer eigenen, natürlichen Art aufsteigen und sie zu Selbstruhm, Aufgeblasenheit, Verachtung des Schwachen, Ablehnung ihres Vaters im Glauben, zu Rechtshändeln, groß herausgestellter Freiheit und zur Unzucht oder zumindest Duldung der Unzucht in ihrer Mitte verlocken. Wie werden sie erst fallen, wenn die geballten gottwidrigen Mächte auf sie einstürmen!? Dann werden die Korinther nicht auf ihren festen, sicheren Glaubensstand verweisen können. Darum richtet Paulus ihren Blick auf Gott selbst. Zur Mahnung kommt der Trost. Der Apostel will die Gemeinde nicht in Angst und Schrecken stürzen, sondern sie auf Gott allein gründen. »Gott ist treu« – das allein gibt Stehvermögen in aller Versuchung. »Er lässt niemand versuchen über Vermögen«, nicht über das hinaus, was einer tragen kann. Er macht mit aller Versuchung, auch der schwersten, so ein Ende, dass wir’s »tragen können« (eigentlich: dass wir »widerstehen können«). Er aber, Gott, tut dies, nicht wir (vgl. Mt 6,13; 2Petr 2,9; Hebr 2,18; 4,15; Offb 2,10; 3,10).

    Das Beispiel Israel soll die selbstsicheren Korinther warnen, soll ihren Blick von sich selbst weg und auf das Scheitern so vieler in Israel selbstprüfend hinlenken, letztlich aber auf Gottes Treue richten, der allein durchbringen kann, ein Christenleben zum Ziel bringen will.

    Gerhard Maier – Edition C

    In den Versen 1-10 stellt Paulus eine Warnung anhand des Ergehens der Kinder Israels vor. Dazu beschreibt er erst deren Segnungen, dass sie Gottes Führung mittels der Wolke und Mose als Führer hatten, jedoch bestimmten Dingen nicht widerstanden, etwa Götzendienst und Hurerei, was auch bei den Korinthern relevant ist. Mit ὅτι („dass“) leitet Paulus den Inhalt ein, den die Korinther nun wissen sollten. Auch wenn die Leser zumeist Heidenchristen waren, beschreibt er die Kinder Israels als deren Väter, etwa im Sinne wie Abraham als der Vater der Gläubigen von ihm an anderer Stelle erwähnt wird. Eine andere Erklärung wäre, dass „unsere Väter“ auf die Vorfahren von Paulus und den anderen Juden zu beziehen ist, und die Heidenchristen gar nicht mit gemeint sind. Paulus erwähnt die Wolkensäule und den Durchzug durchs Meer. Auffällig ist die häufige Wiederholung von πάντες („alle“) in den Versen 1-4. Damit wird die große Zahl der Gesamtheit betont und umso schrecklicher war, dass eine große Zahl davon abfiel. Dies steht als abschreckendes Beispiel vor Augen des Paulus.

    Peter Streitenberger – 1. Korinther

    Dieser wohlbekannte Vers hat Christen, die Versuchungen ausgesetzt waren, große Ermutigung geschenkt. Die Worte des Paulus beinhalten aber eine indirekte Zurechtweisung: Wenn Gott uns von Versuchungen bewahrt, die größer sind, als wir zu tragen vermögen, können wir unsere Versuchungen nicht als eine Ausrede zum Sündigen geltend machen. Die Sünde ist für einen Gläubigen niemals eine Unvermeidlichkeit.
    auch einen Weg zeigen, auf dem ihr … bestehen könnt Die sorgsam gewählten Worte des Paulus bedeuten hier, dass die „Flucht“ aus der Zeit der Versuchung keinen Wechsel der Umstände mit sich bringt, sondern lediglich die Kraft des Heiligen Geistes beinhaltet, zu widerstehen und auszuharren (2.Kor 12,2–10).

    Reformations-Studien-Bibel

    Gott ist treu: Eine Erinnerung daran, dass selbst die schwersten Versuchungen erträglich sind, wenn wir uns an Gott um Hilfe wenden und nach dem Ausweg suchen, den er uns zu gewähren verspricht (Mt 6,13). Paulus lässt keinen Raum für fadenscheinige Ausreden, als ob die Sünde manchmal unvermeidbar wäre (Katechismus der Katholischen Kirche 2848-49).

    The Ignatius Catholic Study Bible

    „Keine Versuchung ist über euch gekommen, außer der, die den Menschen gemein ist.“ Paulus bietet mehrere Tröstungen an, durch die ohnmächtige Geister wiederbelebt werden können. Erstens: Keiner von uns ist auf ungewöhnliche Weise versucht worden. Wir denken vielleicht, dass wir mehr als andere geprüft wurden, aber es ist nur unser Mangel an Wissen über die Prüfungen anderer, der uns dazu bringt, uns einzubilden, dass unsere Prüfungen einzigartig sind.
    Zweitens haben wir eine viel bessere Quelle des Trostes als das: „Aber Gott ist treu.“ Wir sind nicht treu im vollen Sinne des Wortes. Aber Gott ist treu in Bezug auf seine Versprechen. Was brauchen wir mehr als die Treue Gottes, um alle dunklen Vorahnungen aus unseren Gedanken zu verbannen?
    Ein weiterer Trost für einen geprüften und versuchten Gläubigen ergibt sich aus Gottes Macht, Gottes Gericht und der Begrenzung, die Gott der Versuchung auferlegt – „er wird nicht zulassen, dass du über deine Kräfte hinaus versucht wirst“. Gott hat die Macht, die Versuchung zu begrenzen. Das geht aus der Erfahrung von Hiob hervor. Wer außer Gott weiß, wie viel wir zu ertragen vermögen? Dass Gott Herr der Lage ist, gibt uns großen Trost.
    Ein weiterer Trost besteht darin, dass Gott für die Versuchten einen Ausweg bereithält: „Mit der Versuchung wird er auch einen Ausweg bereitstellen.“ Es gibt einen richtigen Weg, einer Versuchung zu entkommen. Es gibt viele unpassende Wege, und wehe dem, der einen davon benutzt. Aber es gibt nur einen richtigen Ausweg, und das ist der Weg, den Gott geschaffen hat. Der richtige Weg ist immer von Gott geschaffen und deshalb sollten wir, die wir jetzt einer Versuchung oder Prüfung ausgesetzt sind, nicht unseren eigenen Ausweg daraus finden.
    Schließlich können wir Trost in der Unterstützung finden, die Gott in der Prüfung gibt – „damit ihr sie ertragen könnt“. Manchmal besteht unser Ausweg nicht darin, die Prüfung zu vermeiden, sondern sie zu ertragen, weil wir wissen, dass wir, wenn wir die Prüfung bestehen müssen, nur den positiven Teil davon haben werden.

    Die Spurgeon Studienbibel

    Sei tapfer. Keine Versuchung wird sich als übermächtig erweisen, denn Christen sind nicht länger Sklaven der Sünde; wir haben die Freiheit, uns für das Gute zu entscheiden. Gott wird für einen Ausweg sorgen; er wird dir die Kraft geben, damit du zu sündigen Verlockungen Nein sagen kannst. Durch die Kraft des Heiligen Geistes haben wir die Fähigkeit, der Versuchung zu widerstehen und die Prüfung zu bestehen.

    Die Tony Evans Studienbibel

    Gefühl oder Entscheidung?

    Es gilt aber auch für euch: Jeder von euch muss seine Frau so lieben wie sich selbst. Die Frau aber soll ihren Mann achten.
    Gute Nachricht Bibel 2000 – Epheser 5,33

    Doch die Aussage betrifft auch jeden von euch ganz persönlich: Jeder soll seine Frau so lieben, wie er sich selbst liebt, und die Frau soll ihrem Mann mit Ehrerbietung begegnen.
    Neue Genfer Übersetzung 2013 – Epheser 5:33

    Jedenfalls (doch, nun, wie dem auch sei) (- Die Übersetzung hängt von der Deutung ab – markiert πλήν einen starken Kontrast (Muddiman) oder zeigt es eine abschließende Zusammenfassung an (Bruce)? Beides ist möglich (Schnackenburg). Die Übersetzung folgt NSS (vgl. REB). Menge kombiniert: „Doch wie dem auch sei“. -) sollt auch ihr, {die} jeder einzelne [von euch], seine eigene Frau so lieben (- Der 3. Sg. Ipv. wurde hier mithilfe des Hilfsverbs „sollen“ wiedergegeben – das wurde an den Satzanfang verlegt und in die 2. Pl. Gesetzt, damit der komplizierte Satz auf Deutsch überhaupt funktioniert. Viele Übersetzungen arbeiten stattdessen mit Hilfskonstruktionen in der Art von „Jedenfalls gilt auch für euch“ (EÜ, ZÜR, NGÜ, GNB). -) wie sich selbst, und (aber) [jede] Frau {dass} sollal [ihren] Mann respektieren (mit Achtung begegnen, fürchten). (- Dieser Vers ist Schlussklammer des Thema ab, wie V. 21 seine Anfangsklammer war. Er bietet die Schlussfolgerung der Erklärung der gegenseitigen Unterordnung, wie sie in V. 21 begonnen wurde. Vor diesem Hintergrund ist auch das „Fürchten“ hier als Ausdruck von Respekt oder Ehrfurcht zu verstehen (Bruce). -)
    offene Bibel – Epheser 5,33

    Wie ? Muss?? Soll? Warum denn dass? Kann man mir denn als Ehemann meine Gefühle vorschreiben?

    Spätestens seit Aristoteles – im 4. Jahrhundert v.Chr. – hatte die griechische Ethik Beziehungen innerhalb eines Hausstandes nach dem Familienmodell beschrieben: Ehemänner und Ehefrauen, Eltern und Kinder, Herren und Diener. Dabei war es stets das Anliegen, dem Oberhaupt des Haushaltes darin zu unterstützen, über seine Familie und Diener recht zu herrschen. Paulus und Petrus (1.Petr 2,18–3,7) veränderten aber den Gebrauch solcher Regeln von der Fragestellung, wie Ehemänner, Väter und Herren recht herrschen können zu der Fragestellung, wie sie die Liebe Christi in ihrem eigenen Leben durch die Versorgung derjenigen nachahmen konnten, die unter ihrer Fürsorge standen. Insoweit wie Frauen, Kinder und Diener ihre Rollen ebenfalls nach dem Dienst Christi gestalteten, würden sie nicht mehr länger nur passive Objekte in einer sozialen Umwelt sein, die sie abwertete, sondern sie würden zu aktiven Partnern Gottes werden, indem sie vor einer Welt, die durch Geschlecht, Alter und Sozialstatus geschieden war, die christliche Liebe vorlebten.

    Reformations-Studien-Bibel

    Vers 31 ist eine freie Wiedergabe von 1Mo 2,24 ,wo steht, daß das Band zwischen Mann und Frau stärker ist als das zwischen Eltern und Kindern. Die Größe des Geheimnisses besteht darin, daß die beiden ein Fleisch werden. Doch dann wendet Paulus sich wieder dem herrlichen Band zwischen Christus und der Gemeinde zu, das ein Bild für die Liebe zwischen Mann und Frau ist.
    Der Apostel wiederholt noch einmal, welche Verantwortung Mann und Frau füreinander haben: der Mann muß seine Frau liebhabe(n) (vgl. V. 25), und die Frau muß den Mann ehren (vgl. V. 22).

    Walvoord Bibelkommentar

    In den V. 28-33 erweitert Paulus diesen Gedanken noch um einen Aspekt. Der Mann soll seine Frau so lieben, wie er sich selbst liebt (V. 28-29 b u. 33). Auch diese Liebe ist christusähnliche Liebe; denn Christus hat ja ebenfalls seinen Leib, die Gemeinde, geliebt (V. 29-32). Von Anfang an wird in diesem zweiten Teil das Urbild-Abbild-Verhältnis zwischen der Liebe Christi und der Liebe des Ehemannes durchgehalten: »Ebenso«, nämlich wie Christus die Gemeinde liebte (V. 25-27), »sind auch die Männer verpflichtet (!), ihre Frauen zu lieben« (V. 28 a). Seine Frau zu lieben ist für den christlichen Ehemann nicht nur eine schöne Möglichkeit – falls sie sich entsprechend liebenswert verhält. Nein, es ist von Gott her seine Pflicht! Als Haupt seiner Familie geht er mit gutem Beispiel voran, indem er der Aufforderung Gottes nachkommt und seine Frau mit der Liebe (Agape) beschenkt, die nicht wartet, bis der andere sich liebenswert verhält, sondern die – vgl. das Beispiel Christi in V. 25ff. ! -opferbereit und auf Hoffnung hin liebt und aus dieser Liebe heraus den andern verändert. Wie aber soll so eine Liebe praktisch aussehen?

    Paulus sagt sinngemäß: Bring Deiner Frau doch ganz einfach die gleiche Liebe entgegen, die Du – trotz aller Deiner Fehler – Dir Tag für Tag selbst erweist, indem Du für Dich sorgst und Dir etwas Gutes gönnst! Wörtlich heißt es: Die Männer sollen ihre Frauen »lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst. Denn keiner hat je das eigene Fleisch gehasst, sondern er nährt und pflegt es« (V. 28-29 b). Das »Wie« in V. 28 b (»wie ihre eigenen Leiber«) ist ein Vergleichswort – und zugleich mehr als das. Das griech. Wort an dieser Stelle kann mit »wie« oder »als« übersetzt werden (»… wie ihre eigenen Leiber« = Vergleich; oder: »… als ihre eigenen Leiber« = Identifikation). Von V. 28 c (»wer seine Frau liebt, liebt sich selbst«) her wird deutlich, dass in dem Vergleich zumindest ein Stück Identifizierung mitschwingt. Wer seine Frau liebt, liebt einen Teil seiner selbst, denn Mann und Frau sind eine untrennbare Einheit. Paulus denkt insofern vom Schöpfungsbericht her, den er in V. 31 dann zitiert: »… und die beiden werden ein Fleisch sein.« Andererseits macht V. 29 deutlich, dass es Paulus mit dem »Lieben wie den eigenen Leib« betont auch um einen Vergleich geht: »Denn keiner hat je das eigene Fleisch gehasst, sondern er nährt und pflegt es«. Dieser Vers geht von der ganz normalen menschlichen Erfahrung aus, dass jeder Mensch sein »Fleisch«, d. h. sein schwaches irdisches Leben, liebt – trotz allem, was er an sich auszusetzen haben mag.

    Entsprechend kümmert sich der Mensch um sich. Von klein auf nimmt er Nahrung zu sich, um zu wachsen. Und wo er etwas braucht, kümmert er sich um diese (leiblichen oder seelischen) Bedürfnisse seiner irdischen Existenz. Genau so sollen es die Männer ihren Frauen gegenüber machen! Liebe ist von daher, sich um seine Frau zu kümmern und ihr das zu geben, was sie innerlich oder äußerlich braucht. So praktisch ist das. – In seiner vorbildlichen Liebe macht es Christus ja auch mit seiner Gemeinde so. An die Feststellung, dass jeder das »eigene Fleisch … nährt und pflegt«, schließt sich nämlich unmittelbar der Nachsatz an: »wie auch Christus die Gemeinde, denn wir sind Glieder seines Leibes« (V. 29-30). Auch er kümmert sich um seinen Leib und versorgt ihn liebevoll. Dass die Gemeinde der Leib Christi ist, klang im Eph schon wiederholt an (Eph 1,22ff.; Eph 2,15ff.; Eph 3,6; 4,4.16.25; vgl. Röm 12,5; 1Kor 12,27; Kol 1,18).

    V. 33 fasst die Aufforderung an Mann und Frau abschließend noch einmal zusammen. Das einleitende »Jedenfalls« erweckt den Eindruck, dass Paulus sagen will: »Wie dem auch sei mit der typologisch -prophetischen Deutung von 1Mose 2,24 – jedenfalls gilt Folgendes …« Die anschließende Aufforderung an die Männer ergeht dann in strenger Befehlsform: »Jedenfalls habt auch ihr, jeder Einzelne von euch, seine Frau so zu lieben, wie sich selbst«(V. 33 a). Die Liebe wird hier befohlen. Wie Gott durch sein Lieben das Lieben für uns ermöglicht hat, ist ja schon in Eph 5,1-2 deutlich geworden. In diese Liebespflicht wird jeder einzelne Ehemann genommen. Es ist also nicht nur ein allgemeiner Hinweis, sondern eine Verpflichtung, die für jeden Ehemann seiner Frau gegenüber gilt. (Zu dem »Lieben wie sich selbst« vgl. die Auslegung zu V. 28-29.) – Auf dieser Basis erfolgt die Aufforderung an die Ehefrau: »Für die Frau aber (gilt), dass sie Ehrfurcht haben soll gegenüber dem Mann« (V. 33 b). Formal fällt auf, dass diese Ermahnung im Griech. nicht in strenge Befehlsform gekleidet ist, sondern sanfter in die Form einer Aufforderung. Inhaltlich wird an die Ordnung von V. 22-24 angeknüpft, wo es darum ging, dass sich die Frau dem Haupt -Sein ihres Mannes unterordnet. Dies wird nun so ausgedrückt: Sie soll Ehrfurcht haben gegenüber ihrem Mann. Es geht dabei nicht um ein Sich -Fürchten oder Angst -Haben. Auch vor Christus haben wir nicht Angst. Aber wir haben Ehrfurcht vor ihm (vgl. V. 21 !). So soll nun die Frau, die sich (nach V. 22.24) ihrem Mann unterordnet wie die Gemeinde dem Herrn, ihren Mann achten und respektieren. Verantwortungsbereitschaft, fürsorgliche und opferbereite Liebe einerseits und Achtung und Respekt andererseits – das sind die Säulen, auf denen nach Gottes Ordnung die Beziehungsstruktur einer christlichen Ehe steht.

    Gerhard Maier – Edition C

    Es gibt heutzutage leider oft den Fall, dass zwei Menschen ohne Trauschein jahrelang zusammen leben und oft auch Kinder bekommen. Nehmen wir an, der Mann würde nach einigen Jahren sagen: „Wir waren nie verheiratet, also ist Trennung auch kein Problem. Ich lasse mich ja nicht scheiden.“ Und so verlässt er unbekümmert die Partnerin (und die Kinder).
    Ich denke, so einfach geht es nicht, denn die drei Punkte aus 1 Mose 2,24 waren weitgehend erfüllt: Vater und Mutter wurden verlassen, der Frau wurde angehangen und die zwei wurden ein Fleisch. Auch wenn die dazu gehörende Heirat (in Deutschland vor dem Standesbeamten) fehlte, so kann auch so eine enge Beziehung nicht einfach ohne weiteres aufgegeben werden. ..

    Ehescheidung und Wiederheirat

    Die Beweise aus der Heiligen Schrift und der säkularen Psychotherapie scheinen eindeutig zu sein. Liebe ist nicht etwas, in das man „hineinfällt“. Liebe ist etwas, für das man sich entscheidet. Liebe ist keine Verliebtheit. Liebe ist etwas, das zäh, widerstandsfähig und erwachsen ist. Sie ist nichts, was von Jugendlichen gut praktiziert werden kann, unabhängig von ihrem chronologischen Alter.

    Michael S. Moore – Versöhnung – Eine Studie über biblische Familien in Konflikten

    Was ist dann für Sie Liebe und was nicht? Verliebtheit ist eine WhatsApp-Nachricht. Liebe ist ein Roman. Verliebtheit ist die Illusion, den perfekten Partner gefunden zu haben. Liebe hingegen weiß, dass es auch mal schwieriger miteinander werden kann. Verliebtsein ist die Blindheit vor den Unterschieden. Liebe ist der Blick auf die Unterschiede und die Anerkennung der Differenzen. Liebe ist eine Entscheidung, die der Verliebtheit folgt. Liebe ist Verzicht, um etwas Größeres zu gewinnen, etwas, was ich nur durch die Liebe und den Verzicht erreichen kann. Liebe ist kein Investment, sondern ein Geben und Schenken, ohne etwas zu erwarten, ohne das Versprechen einer Rückzahlung. Liebe ist Dauer, und Dauer ist eine Qualität.

    MOVO 4/2018

    Das Gebot zur Liebe
    Die Aufforderung zur Liebe gilt prinzipiell allen Kindern Gottes. Petrus schreibt: „… liebt einander mit Inbrunst aus reinem Herzen“ (1 Petrus 1,22). Der Herr Jesus hat uns dieses „Gebot zur Liebe“ gegeben. Johannes spricht in seinen Schriften achtmal von dieser Liebe unter Kindern Gottes (Joh 13,34; 15,12.17; 1 Johannes 3,11.23; 4,7.12; 2 Johannes 5). Was die Ehe betrifft, gilt diese Aufforderung jedoch uns Ehemännern (2).
    Jemanden zu lieben bedeutet, ihm das zu geben, was notwendig und gut für ihn ist. Dabei ist der Liebende bewusst bereit, auf eigene Vorteile zu verzichten. Das wird besonders deutlich, wenn wir an die Liebe Gottes und des Herrn Jesus zu uns denken. Gott hat aus Liebe seinen Sohn gegeben (Joh 3,16). Der Herr Jesus hat aus Liebe zu uns sein Leben gelassen (Gal 2,20). Liebe in der Ehe bedeutet, dass wir Männer die Bedürfnisse unserer Frauen erkennen und bereit sind, ihnen gerne zu entsprechen. Das schließt ausdrücklich Verzicht auf eigene Interessen ein.
    Das Wort, das in allen drei oben zitierten Versen mit „Liebe“ übersetzt ist, steht an vielen Stellen für die Liebe Gottes. Es ist mehr als Sympathie und Zuneigung, es schließt ein, dass man selbst dann liebt, wenn der Gegenstand der Liebe sich nicht liebenswert verhält. Es ist eine Liebe, die sich weniger in Worten, sondern vielmehr in Taten ausdrückt. Johannes schreibt: „Kinder, lasst uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit“ (1 Johannes 3,18). Das heißt nicht, dass wir Ehemänner unseren Frauen nicht sagen sollen, dass wir sie lieben. Im Gegenteil: Die meisten Frauen werden es gerne hören, wenn wir es ihnen sagen. Dennoch darf es sich nicht auf Worte beschränken. Eine Liebeserklärung ohne entsprechende Taten ist das gesprochene Wort nicht wert.
    Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat.
    Epheser 5,25

    Drei verschiedene Blickwinkel
    Wir können die Aussage „liebt eure Frauen“ unter drei Blickwinkeln sehen:
    1. Liebt eure Frauen: Was das bedeutet, lernen wir am besten, wenn wir uns klar machen, was das Gegenteil davon ist. Es ist nicht, dass wir unsere Frauen hassen (was hoffentlich kein christlicher Ehemann tun wird), sondern dass unsere Frauen uns gleichgültig sind. Seine Frau zu lieben bedeutet, ihr echtes Interesse entgegenzubringen. Es bedeutet, alle Bereiche des Lebens mit ihr zu teilen und den Austausch über Meinungen und Empfindungen zu pflegen. Wer seine Frau liebt, schenkt ihr Interesse und Zeit.
    2. Liebt eure Frauen: Hier liegt die Betonung darauf, dass wir nicht andere Dinge oder Personen mehr lieben als unsere Ehefrau. Wenn es um Beziehungen auf dieser Erde geht, gibt es keine engere Beziehung als die zu seinem Ehepartner. Wir Männer unterliegen häufig der Gefahr, dass es andere Dinge gibt, die wir mehr lieben. Es können der Beruf, die Hobbys, die Freunde oder andere Dinge sein. Die Nr. 1 im Leben eines verheirateten Mannes auf dieser Erde muss die eigene Frau sein und bleiben. Es gibt leider Männer, die ihr Auto oder ihren PC besser kennen als ihre eigene Frau.
    3. Liebt eure Frauen: Gott beugt der Gefahr vor, dass sich das Interesse eines verheirateten Mannes zu sehr anderen Frauen zuwendet. Es muss nicht immer ein körperliches Interesse sein, sondern die Warnung schließt ebenso eine geistig/geistliche oder emotionale Beziehung zu einer anderen Frau ein. Das bedeutet nicht, dass wir uns nicht mit anderen Frauen unterhalten können, sondern dass wir uns hüten müssen, nicht eine parallele Beziehung aufzubauen, die unserer ehelichen Beziehung immer nachhaltig schadet und sie am Ende zerstört.
    Der göttliche Maßstab
    Christus hat die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben. Das ist der Maßstab der Liebe des Mannes zu seiner Ehefrau: „Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat“ (Eph 5,25). Dass wir an diesen Maßstab nie heranreichen werden, ist völlig klar. Dennoch kann Gott uns keinen anderen Maßstab geben. Seine Frau zu lieben bedeutet Verzichtbereitschaft und hat mit praktizierter Hingabe zu tun.

    Im Glauben leben 2016

    Der Maßstab für die Liebe
    Die erste Ermahnung an die Ehemänner im Brief an die Epheser lautet: „Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat“ (Eph 5,23). Der Herr Jesus ist für uns darin das vollkommene Vorbild. Er selbst stellt sich als Maßstab vor: Einerseits für die Liebe der Jünger untereinander (s. Joh 13,34; 15,12) und andererseits für ihren Gehorsam (s. Joh 15,10). Paulus stellt den Herrn ebenfalls mehrmals als Vorbild vor (s.Röm 15,7; Eph 5,2.25; Kol 3,13). Dieses Vorbild ist vollkommen – wir bleiben oft dahinter zurück, aber es ist dennoch ein immerwährender Ansporn.

    Hingabe
    Der Herr hat die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben. Dreimal verbindet das Wort Gottes die Liebe des Herrn Jesus mit der Hingabe seiner selbst (s. Gal 2,20; Eph 5,2.25). Gerade seine Hingabe in den Tod ist der Beweis für die Größe seiner Liebe (s. 1 Johannes 3,16).
    Wir reden von der Hingabe an den Herrn oder an eine große Sache, aber verwenden das Wort kaum in Verbindung mit unserer Ehefrau. Wenn wir schuldig sind, für die Brüder das Leben hinzugeben (s. 1 Johannes 3,16), so sollten wir als Ehemänner sicher noch einmal über das Wort „Hingabe“ in Bezug auf unsere Frauen nachdenken.

    Wir sind schuldig
    Wir lesen wiederholt in Gottes Wort, dass wir schuldig sind, zu lieben (s. Röm 13,8; Eph 5,28; 1 Johannes 4,11). Wir sollen niemandem etwas schuldig sein, aber die Schuld, zu lieben, bleibt immer bestehen. Gerade unseren Ehefrauen gegenüber sollten wir diese Schuld täglich empfinden. Wie viele Tage in unserer Ehe haben wir tatsächlich dieser täglichen Schuldigkeit entsprechend gehandelt?

    Lieben wie die eigenen Leiber
    Das Lieben des eigenen Leibes ist die Beschreibung des natürlichen Selbsterhaltungstriebes und hat nichts mit der modernen Selbstverwirklichung oder gar mit Selbstliebe zu tun. So wie dieser Selbsterhaltungstrieb uns für unseren Körper besorgt sein lässt, so sollen wir auch fürsorglich für unsere Frauen sein. Wir sind für ihr Wohlbefinden verantwortlich.

    Nähren
    Eva war von Adam genommen. Sie war wortwörtlich sein Fleisch (s. 1 Mose 2,23). Aber nicht nur Adam und Eva, sondern jedes Ehepaar ist in den Augen Gottes ein Fleisch, was Paulus ein großes Geheimnis nennt (s. 1 Mose 2,24; Eph 5,31.32). Wenn in Epheser 5,29 auch zuerst der eigene Körper gemeint ist, so wendet Paulus es dann aber auf die Ehefrau an.
    Eine gottgemäße Voraussetzung für die Ehe ist, dass der Mann seine Frau nähren kann, auch im materiellen Bereich. Vereinzelt hört man heute von Eheschließungen junger Gläubiger, bei denen er noch studiert und sie der Arbeit nachgeht. Das ist nicht nach den Gedanken Gottes!
    Aber auch auf geistlichem Gebiet muss der Mann in der Lage sein, seine Frau zu nähren. Wie könnte er sonst z. B. die Fragen beantworten, die sie in den Zusammenkünften nicht stellen darf (s. 1 Korinther 1,35)?

    Pflegen
    Sein eigenes Fleisch pflegen hat nichts mit Körperpflege oder Krankenpflege zu tun. Christus pflegt seine Versammlung und der Ehemann soll seine Frau pflegen. Max Billeter schreibt in dem empfehlenswerten Buch „Der Christ und die Familie“ auf Seite 10: „Wer seine Frau nährt, gibt ihr das, was sie braucht. … Wer seine Frau pflegt, versucht ihr, wenn möglich, zu geben was sie wünscht.“
    Kennen wir die Wünsche unserer Frau? Sind uns diese Wünsche wichtig und versuchen wir sie, wenn es möglich ist, zu erfüllen?

    Wohnen
    Petrus schreibt: „Ihr Männer ebenso, wohnt bei ihnen nach Erkenntnis als bei einem schwächeren Gefäß, dem weiblichen, ihnen Ehre gebend …“ (1 Petrus 3,7). Bei der Frau wohnen meint natürlich nicht nur, eine gemeinsame Wohnung zu haben.
    Wohnen bezieht sich auf Geist, Seele und Leib der Frau. Nach dem Sündenfall sagt Gott zu Eva: „Nach deinem Mann wird dein Verlangen sein“ (1 Mose 3,16). Die Frau verlangt nach ihrem Mann, sie möchte ihn bei sich haben.
    Diesem Verlangen sollten wir Rechnung tragen und die Gemeinschaft mit unserer Frau suchen. Dies gilt insbesondere für Männer, die beruflich oder aus anderen Gründen oft länger von zu Hause weg sind.

    Nach Erkenntnis
    Das Wohnen bei der Frau soll aber mit Erkenntnis (Einsicht) geschehen. Die Beziehung zu unserer Frau soll durch die Grundsätze, die wir aus dem Wort Gottes erkannt haben, geprägt sein. Das geschieht aber nicht einfach nach „Schema F“.
    Wir müssen auch einsichtig sein, d. h. besondere Lebensumstände oder spezielle Situationen berücksichtigen. Ich will das an einem Beispiel verdeutlichen: Ein Ehepaar hat gemeinsam vor dem Herrn Jesus die Entscheidung getroffen, dass der Mann einen Teil seines Jahresurlaubs für besondere Einsätze im Werk des Herrn verwenden darf, während die Frau zu Hause bleibt. Nun wird die Frau gerade zu dieser Zeit ernstlich krank. Dann gebietet es die Liebe, dass er in dieser Situation bei seiner Frau bleibt.

    Das schwächere Gefäß
    Im Allgemeinen hat der Mann größere körperliche Kraft als die Frau. Auch ist sie in den meisten Fällen empfindsamer und damit verletzlicher und weniger belastbar. Das heißt für uns Männer, dass wir Rücksicht auf unsere Frauen nehmen müssen.
    Eine einfache Illustration: Ein Ehepaar will gemeinsam spazieren gehen. Er hat eine Schrittlänge von 50 cm, sie von 40 cm. Es gibt jetzt vier Möglichkeiten: Er reduziert seine Schrittlänge oder sie macht ebenso große Schritte wie er. Oder sie macht fünf Schritte in der Zeit, in der ihr Mann vier macht, oder sie verzichten auf einen gemeinsamen Spaziergang. Die letzte Möglichkeit ist die schlechteste, zwei Möglichkeiten strengen die Frau an – die erste Möglichkeit fordert vom Mann Rücksichtnahme. Und genau die erwartet Gott von uns!
    Dieses einfache Bild lässt sich auf viele Bereiche im Eheleben anwenden.

    Ehre geben
    Die Fürsten des Königs Ahasveros wollten, dass seine Frau Vasti wegen ihrer Aufsässigkeit nicht mehr Königin sei und so alle Frauen im Reich lernten, ihre Männer zu ehren (s. Est 1,13-20). Wir Männer sind meist sehr auf unsere eigene Ehre bedacht, aber Gott möchte auch, dass jeder Ehemann seiner Frau Ehre gibt.
    Ein nicht seltenes Vorkommnis: Ein Ehepaar hat einige befreundete Ehepaare eingeladen. Am Tisch entwickelt sich zu einem Thema eine lebhafte Diskussion. Die Frau des Gastgebers, die sich mit dem Thema noch nicht viel beschäftigt hat, sagt auch etwas dazu, was aber ihre Unkenntnis offenbart. Ihr Mann sagt zu ihr: „Frau sei lieber still, du hast ja doch keine Ahnung von diesen Dingen.“
    Wie schnell neigen wir dazu, unsere Frauen von oben herab zu behandeln. Das verletzt sie sehr und ist äußerst lieblos. Stattdessen sollte der Mann, vielleicht sogar vor den Gästen, seiner Frau Danke sagen für das liebevoll zubereitete schmackhafte Essen und für alle Mühe, die sie sich gemacht hat. Damit ehrt er seine Frau.

    Bleib in mir 2018

    hungriger Panthera leo

    Seid nüchtern, wachet; euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. Dem widerstehet standhaft im (O. durch) Glauben, da ihr wisset, daß dieselben Leiden sich vollziehen an eurer Brüderschaft, die in der Welt ist. Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christo Jesu, nachdem ihr eine kleine Zeit gelitten habt, er selbst wird euch vollkommen machen, (O. vollenden, alles Mangelnde ersetzen) befestigen, kräftigen, gründen. Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeitzu Ewigkeit! Amen
    Elberfelder 1871 – 1 Petr 5,8–11

    Bleibt besonnen und wachsam! Denn der Teufel, euer Todfeind, schleicht wie ein hungriger Löwe um euch herum. Er wartet nur auf ein Opfer, das er verschlingen kann.
    Stark und fest im Glauben sollt ihr seine Angriffe abwehren. Und denkt daran, daß alle Christen in der Welt diese Leiden ertragen müssen. Gott aber, von dem ihr nichts als Gnade und Liebe erfahrt, hat euch durch Jesus Christus zugesagt, daß er euch nach dieser kurzen Leidenszeit in seine ewige Herrlichkeit aufnimmt. Er wird euch ans Ziel bringen, euch Kraft und Stärke geben, so daß ihr fest und sicher steht. Denn Gott allein gehört alle Macht für immer und ewig. Das ist ganz gewiß!
    Hoffnung für alle – 1996 – 1.Petrus 5,8–11

    Alles, was euch Sorge bereitet, werft auf ihn! Denn er trägt Sorge für euch. 8 Lebt mit klarem Blick und voller Achtsamkeit! Denn euer Gegner, der teuflische Zerstörer, läuft herum wie ein Löwe, der nach etwas sucht, was er auffressen kann. 9 Leistet ihm Widerstand, fest im Vertrauen. Denn ihr wisst, dass genau dieselben Leiden überall in der Welt über die hereinbrechen, die zur Gottesfamilie gehören.
    Das Buch – 2009 – 1.Petrus 5:7–9

    Nachdenken
    Gott schaut unserem Leiden und den Angriffen des Teufels (Verse 8-9) nicht tatenlos zu! Er handelt an uns, auch wenn es uns unmöglich scheint. Gott will uns
    • aufrichten: Das griechische Wort meint ausrüsten mit dem, was fehlt, etwas wieder vollkommen machen.
    • stärken: Gemeint ist, fest und beständig machen wie Granit. Körperliche oder seelische Leiden können einen Menschen entweder zusammenbrechen lassen oder ihm ein Stehvermögen verleihen, das so schnell nichts mehr erschüttert.
    • kräftigen: Meint hier, mit Stärke versehen. In Schwierigkeiten kann Glaube an Stärke gewinnen. Erst im Leiden erkenne ich wirklich, was er für mich bedeutet. Wie schön, wenn der Glaube stärker und leuchtender aus Leid, Enttäuschungen und Verlusten hervorgeht.
    • gründen: Meint, festen Grund unter die Füße geben. Wenn das Leben einstürzt, erkenne ich, was bisher sinnlos und ohne Fundament war. Ich lerne zu unterscheiden, was trägt und worauf ich nicht verzichten kann.
    Unbestritten: Leiden kann zu Verbitterung führen und den Glauben an einen guten Gott rauben. Wenn ich Gott aber auch dann glauben kann, dass er mich liebt, hält und mein Leiden darum nie ohne Sinn und Ziel ist, wird mich all das Schwierige letztlich weiterbringen.

    ERF – 1.Petrus

    Es geht in der Welt um den großen Kampf zwischen dem lebendigen Gott und dem Widersacher, dem Teufel. Zwischen beiden Fronten steht der Christ, der durch vielerlei Leiden hindurch muß, aber es lernen und üben darf, seine Sorgen, die auch ihn überfallen, auf seinen Herrn zu werfen. Im Leiden darf er sich damit trösten, daß viele mitleiden, daß es trotz allem Schweren nur eine kurze Zeit währt und ein Gott der Gnade da ist, der hindurchtragen will und wird. Darum überkommt den Apostel aufs neue der anbetende Dank.

    Die Bibel mit Erklärungen: Erklärungen

    Allerdings sollen sie nicht in gedankenlose Sorglosigkeit verfallen: „Seid nüchtern und wacht.“ (vgl. 1Petr 1,13; 4,7). Zur Begründung verweist Petrus auf den „Widersacher“, den „Teufel“. Er „geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann“. Gemeint ist natürlich die Verfolgung der Gemeinde (vgl. Offb 12,12.17: „(12) … Wehe der Erde und dem Meer! Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut, da er weiß, dass er nur eine kurze Zeit hat … (17) Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, Krieg zu führen mit den übrigen ihrer Nachkommenschaft, welche die Gebote Gottes halten und das Zeugnis Jesu haben.“)
    (9) Es kommt darauf an, dem Teufel zu widerstehen (Jak 4,7: „… Widersteht aber dem Teufel! Und er wird von euch fliehen.“). Das geschieht „durch den Glauben“ und dadurch, dass sie wissen, dass es ihren Schwestern und Brüdern in aller Welt genauso geht wie ihnen. „Den Christen soll es Trost und Stärkung in der beginnenden Leidenszeit sein, zu wissen, dass die Brüder (1Petr 1,22; 2,17) in der ganzen Welt mit ihnen eine große Leidensgemeinschaft bilden. Was im Leiden lähmen kann, ist in Wahrheit die Einsamkeit.“ (Schelkle, 132)

    Mainka

    Seid nüchtern usw. Diese Mahnung greift weiter. Weil die Gläubigen im Kampf mit einem überaus scharfen und mächtigen Feind stehen, müssen sie zum Widerstand gerüstet sein. Dies wird in einem doppelten Bilde ausgedrückt: seid nüchtern und wachet. Schlemmerei macht träge und schläfrig; desgleichen verfallen Leute, die sich durch irdische Sorgen oder Vergnügungen berauschen, in geistlichen Schlaf oder Gedankenlosigkeit. Jetzt verstehen wir, was der Apostel meint: es ist uns in dieser Welt ein Kriegsdienst verordnet, und wir haben es mit einem Feinde zu tun, den wir nicht verachten dürfen, der wie ein Löwe hierhin und dorthin springt, damit er uns verschlinge. So ergibt sich der Schluss, dass man ernstlich wachen müsse. Mit demselben Beweisgrund schärft Paulus unsern Eifer, wenn er sagt (Eph. 6, 12), dass wir nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen haben, sondern mit der Nichtswürdigkeit böser Geister. Den Frieden missbrauchen wir ja meistens zu müßigem Treiben; so geschieht es, dass der Feind uns allmählich umgarnt und erdrückt, weil wir uns außer Gefahr wähnten und in den Lüsten des Fleisches gehen ließen. Der Vergleich des Teufels mit einem Löwen will ihn als ein überaus reißendes Wesen darstellen. Dass er umhergehet, uns zu verschlingen, soll uns zu eifriger Wachsamkeit treiben. Weiter heißt der Teufel der Widersacher der Frommen: denn diese sollen wissen, dass ihr Gottesdienst und gläubiges Bekenntnis zu Christus sie verpflichtet, mit dem Teufel einen beständigen Krieg zu führen. Denn er, der wider das Haupt ankämpft, wird die Glieder nicht verschonen.
    V. 9. Dem widerstehet. Dass der Feind so mächtig ist, soll uns auf der einen Seite scharf und besorgt machen; anderseits wäre doch Gefahr, dass ein unmäßiger Schrecken uns den Mut nehmen könnte, wenn uns nicht Hoffnung auf Sieg geboten würde. Der Apostel will uns also wissen lassen, dass der Krieg einen glücklichen Ausgang nehmen muss, wenn wir unter Christi Fahnen streiten. Denn wer in der Rüstung des Glaubens in den Kampf zieht, wird sicherlich den Sieg gewinnen. Der Apostel sagt: widerstehet! Fragt jemand: womit? – so lautet die Antwort; dass der Glaube Stärke genug hat: fest im Glauben. Paulus aber zählt an der eben zitierten Stelle (Eph. 6, 13) die einzelnen Stücke der Waffenrüstung auf. Dies alles will das gleiche besagen wie das Zeugnis des Johannes (1. Joh. 5, 4): „Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“
    Und wisset, dass eben dieselbigen Leiden usw. Auch dies dient zum Trost, dass wir in dem gleichen Kampf stehen wie alle Kinder Gottes. Denn Satan bereitet uns eine besonders gefährliche Versuchung, wenn er uns von dem Leibe Christi trennt. Darum erinnert uns der Apostel, dass nichts uns trifft, was wir nicht auch an den andern Gliedern der Gottesgemeinde sehen. Und wir dürfen uns durchaus nicht weigern, in der Gemeinschaft mit allen Heiligen zu stehen und in der gleichen Lage wie sie. Dass die Leiden sich vollenden, bedeutet etwa soviel wie das Wort des Paulus (Kol. 1, 24), dass täglich an den Gläubigen vollendet werde, was an den Trübsalen Christi noch fehlt. Dass die Brüder in der Welt sind, kann doppelt verstanden werden. Entweder ist die Meinung, dass Gott seine Gläubigen unterschiedslos übt, wo immer sie sich unter den Völkern der Welt befinden. Oder es soll gesagt werden, dass die Notwendigkeit des Kriegsdienstes unser wartet, solange wir in dieser Welt leben. Auch darauf wollen wir hinweisen, dass die Anläufe des Satans, von denen die Rede war, jegliche Art von Trübsalen umfassen. Wir schließen daraus, dass wir immer mit einem dämonischen Feinde zu tun haben, woher auch die Widrigkeiten kommen mögen, – mag uns Krankheit drücken, mag infolge Unfruchtbarkeit der Äcker Hungersnot drohen, oder mögen Menschen uns lästig fallen.

    Calvin – 1. Petrusbrief

    Viertens ermahnt Petrus die Herde in den Versen 8-9, dem Satan zu widerstehen. Widerstand gegen Satan beinhaltet zwei Anweisungen. (1) Gläubige müssen die Methode von Satans Wirken verstehen (V. 8). Petrus beginnt mit zwei Ermahnungen im Imperativ: Seid nüchtern – seid geistlich beherrscht; dazu hat Petrus bereits zuvor zwei Mal ermahnt (1,3; 4,7). Wacht – seid in wachsamer Tätigkeit, seid vorbereitet. Bei der Erfüllung genau dieser Mahnung versagte Petrus in Gethsemane, als Jesus ihn aufforderte, zu wachen und zu beten. Der Grund, aus dem Gläubige nüchtern sein und wachen müssen: Sie haben einen Widersacher. Hier wird das Wort Widersacher zum einzigen Mal für Satan gebraucht. Es stellt Satan als einen Gegner im Gerichtssaal vor, der er ja auch ist (Sach 3,1; Mt 5,25; Lk 12,58). Als Widersacher ist er in Sacharja 3,1 der Ankläger Israels, in Offenbarung 12,10 Ankläger der Gläubigen. Das Pronomen euer macht Satan zum persönlichen Feind jedes Gläubigen. Der hebräische Name Satan bedeutet »Widersacher«. In diesem Abschnitt wird Satan von Petrus als der Teufel bezeichnet. Er verwendet das Wort diabolos; das bedeutet »Verleumder« – jemand, der falsche Anklagen gegen Gott und sein Volk vorbringt. Er ist derjenige, der Lügen über die Heiligen verbreitet. Aus diesem Grunde brauchen Gläubige den Messias als ihren Beistand (1Joh 2,1). Darüber hinaus wird Satan als brüllender Löwe dargestellt; das betont sein ungestümes Wesen. Der Begriff brüllend malt Satan als ausgehungert und darauf aus, Beute zu machen. Weiterhin beschreibt Petrus ihn mit den Worten: [Er] geht umher und sucht, wen er verschlingen kann. Suchen ist ein Partizip Präsens Aktiv; es stellt Satan auf der andauernden und beständigen Suche dar. Das Wort verschlingen ist ein Aorist Infinitiv und weist auf sein tödliches Wirken hin. Im Griechischen bedeutet das Wort soviel wie »hinuntertrinken«. Es besagt, dass Satan sein Opfer vollkommen vernichten möchte. Um Satan zu widerstehen, ist es wichtig, seine Arbeitsmethode zu kennen. (2) Dem Satan muss mit Glaube widerstanden werden (V. 9): Dem widersteht standhaft in eurem Glauben. Gläubige müssen in ihrem Glauben standhaft sein; das liefert das Mittel zum Widerstand. Das Wort standhaft bedeutet, »fest zu stehen wie ein Fels«. Gläubige müssen fest im Glauben wurzeln, um Satan zu widerstehen. Glaube ist der Siegesbereich. Das Werk Jesu am Kreuz war das Mittel, wodurch er Satan besiegt hat. Der Gläubige muss Glauben an das Werk Jesu am Kreuz haben, wo er Satan besiegt hat; der Gläubige muss verstehen, dass in Christus der Glaube liegt, durch den man Satan widerstehen kann. Dieselbe Wahrheit über den Widerstand gegen Satan wird in Jakobus 4,7 und Epheser 6,10-18 gelehrt. Darüber hinaus müssen Gläubige erkennen, dass Mitgläubige dieselben Leiden erfahren. Hier steht für die »Brüder« das Wort Bruderschaft. Es wird nur von Petrus gebraucht und findet sich auch in 2,17. Andere Formen derselben griechischen Wurzel sind auch an anderen Stellen im Neuen Testament zu finden. Brüder überall in der Welt sind denselben Leiden unterworfen; das ist nicht ungewöhnlich.

    Arnold Fruchtenbaum – Die Petrusbriefe

    Interessanter Nebenaspekt – aus einer Ansprache von Bayless Conley – der Ungehorsam und Tod miteinander verbindet.

    Und wie sieht es bei mir aus? Schleicht er – dieser Löwe auch im meinem Leben herum? Oder habe ich nur die allgemeinen Sorgen, wie Krankheit, Auto, Kinder, Arbeit – die mich von Gottes Wort abhalten?

    „meckern sie ruhig, nett sein kann jeder“

    Denn deine Güte ist besser als Leben; meine Lippen werden dich rühmen. Also werde ich dich preisen während meines Lebens, meine Hände aufheben in deinem Namen.
    Elberfelder 1871 – Ps 63,4–5

    denn besser ist deine Huld als das Leben:
    meine Lippen dürfen dich loben.
    So will ich in meinem Leben dich segnen,
    mit deinem Namen heben meine Hände.
    Buber & Rosenzweig – Ps 63,4–5

    Denn besser als Leben ist Deine Barmherzigkeit. Meine Lippen sollen Dich preisen.
    So will ich segnen Dich in meinem Leben, will in Deinem Namen meine Hände (flachen Hände) erheben. Ps 119,48.
    Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Psalm 63,4–5

    Von dir geliebt zu sein, ist mir mehr wert als das Leben, deshalb sag ich dir, weder irgendwo im Himmel oder auf Erden gibt es jemand, der größer und heftiger ist als du. Das rappe ich dir jetzt, wer macht ’ne Beatbox dazu?
    Ich bin dir ewig dankbar, und wenn ich mit dir rede und mich dir mit meinen absolut leeren Händen hingebe,
    VolxBibel – Psalm 63:4–5

    Wie unterschiedlich man auf eine Situation reagieren kann!
    Der eine kann sich über die Fliege an der Wand aufregen – dem anderen ist doch die Fliege egal!
    Der eine sieht, welche Schwierigkeiten er in seinem Leben schon aufgebürdet bekam und meckert deshalb über die Kirche, Gott und was es noch so alles gibt – der andere schaut dankbar auf Gott, der ihn auf all seinen Schwierigkeiten bewahrt hat!
    Der eine heult, dass er lieber in der Hölle sein will, als mit „diesen Menschen“ ewig im Himmel – der andere freut sich auf eine Ewigkeit mit Jesus!
    Der eine versucht glücklich zu sein, und sich bei den sozialen Medien gut darzustellen, der andere ist mit dem zufrieden, was Jehovah ihm gibt, und nutzt die sozialen Medien um den Schöpfer zu preisen!
    Der eine liest in der Bibel, und findet bei jeder biblischen Gestalt hunderte von Fehlern – der andere liest die Bibel und freut sich, wie gnädig und liebevoll unser Gott ist.
    Gibt es nicht? Dann schau dir den Psalm, aus dem die Verse oben sind, an: David geht es gar nicht gut – er ist auf der Flucht, und er hätte Grund über alles mögliche zu meckern! Aber er schaut nur zu seinem Gott – und findet bei diesem nicht nur Trost sondern auch Hilfe!

    Denn deine Güte ist besser wie Leben. Dieser Satz ist enge mit dem vorigen zu verbinden: David gibt den Grund an, weshalb er so eifrig an seinen Gott sich hängt. Als „Leben“ werden alle Mittel bezeichnet, durch welche die Menschen ihren Lebensstand schützen und erhalten können. So lange wir damit wohl versehen zu sein meinen, kommt es uns kaum in den Sinn, bei Gottes Erbarmen Zuflucht zu suchen. Unser eigenes Sein blendet unsere Augen derartig, dass wir gar nicht mehr sehen, wie allein Gottes Gnade uns aufrecht hält. Während die Menschen also gemeinhin in ihrem Vertrauen auf irdische Hilfsmittel Gottes vergessen, erklärt David hier, dass es besser sei, mitten im Sterben sich auf Gottes Barmherzigkeit zu stützen, als voll Selbstvertrauen im Schein des Lebens zu wandeln. Der Sinn ist also nicht einfach der, dass das Leben ein kostbares, Gottes Barmherzigkeit und Güte aber ein noch kostbareres Gut sei. Vielmehr müssen wir den Gegensatz zwischen einem unversehrten Lebensstande, mit dem Menschen sich begnügen, und zwischen Gottes Barmherzigkeit im Augen behalten, welche bereits geltende und fast in den Abgrund fallende Menschen greift und hält, und welche allein ausreicht, allen Mangel auszufüllen. Mögen andere im Überfluss des Reichtums und aller Hilfsmittel sitzen, mag ihr Leben auf alle Weise gesichert und geschützt sein, so ist dies alles nichts: denn es ist besser, allein von Gottes Barmherzigkeit abzuhängen, als in seinem eigenen Wesen sich auf scheinbar feste Stützen zu gründen. Mögen also die Gläubigen Mangel leiden, unter ungerechtem Druck stehen, in Krankheit dahinsiechen, Hunger und Durst leiden, durch viele Sorgen und Schmerzen gequält werden, so kann dies alles ihnen ihr Glück nicht rauben. Denn wenn sie Gottes Gnade haben, geht es ihnen gänzlich wohl. Auf der andern Seite müssen die Ungläubigen unglücklich sein, auch wenn die ganze Welt ihnen zulacht: denn wo man Gott zum Feinde hat, waltet der Fluch. Aus alledem schließt David: Meine Lippen sollen dich preisen. Die Erkenntnis der göttlichen Güte öffnet uns den Mund. Der gleiche Gedanke wird dann (V. 5) noch deutlicher ausgedrückt: So will ich dich loben mein Leben lang. Im Einzelnen ist das Verständnis dieser Worte allerdings zweifelhaft. Das „so“ kann auf die erbetene Erlösung deuten. In diesem Falle würde David erklären, dass er guten Grund habe, den Segen Gottes zu preisen, weil er selbst erfahren habe, wie viel besser es sei, von Gott aus dem Tode gerissen zu werden, als bei sich selbst das Leben zu haben. Es kann aber auch ein erneuter Hinweis auf den unglücklichen und gedrückten Zustand Davids vorliegen, über den er soeben sagte, dass selbst die Wüste ihn nicht hindere, auf Gott zu schauen. Auch die Übersetzung: „mein Leben lang“ ist nicht die einzig mögliche. Man könnte auch übersetzen: Ich will dich loben über mein Leben, d. h. für die mir geschenkte Rettung. Dieses Verständnis würde eine überaus fruchtbare Lehre enthalten: weil ich durch deine Wohltat gerettet und unversehrt bin, so will ich von nun an dich umso eifriger preisen. So heißt es auch anderwärts (Ps. 118, 17): „Ich werde nicht sterben, sondern leben und des Herrn Werke verkündigen.“ Oder (Ps. 115, 17 f.): „Die Toten werden dich, Herr, nicht loben, noch die hinunterfahren in die Stille. Sondern wir, die wir leben, loben den Herrn.“ Dass David die Hände aufheben will, deutet auf Gelübde und Gebete. Er will etwa sagen, dass er nicht bloß danken, sondern auch neue Freudigkeit zum Bitten gewinnen und sich fortan in der Anrufung Gottes desto eifriger beweisen werde. Und in der Tat: wenn Gott freundlich mit uns handelt, treibt er uns nicht bloß zum Danken an, sondern stärkt auch unsre Hoffnung für alle Zukunft, sodass wir nicht zweifeln dürfen, seine Gnade werde ganz und völlig ausfüllen, was sie in uns begonnen hat.

    Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

    Obwohl David nun keinen Zugang mehr zum Heiligtum hatte, fand er über dem Lobpreis Gottes Zufriedenheit, denn der Lobpreis brachte Freude und Trost in sein Herz. Er lobte Gott für seine treue Güte, die besser ist als Leben . Das war der Lobpreis eines Menschen, der in der trockenen Wüste (V. 2 ) mehr an Gott als an das lebensspendende Wasser dachte.

    Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

    Und wohin werde ich schauen?

    Nest leer

    Die meisten werden wohl auf „Menschen“ tippen, aber vielleicht waren es auch tierische „Feinde“? Auf jeden Fall war vorgestern Mittag das Nest mit sieben Eiern gut gefüllt – und heute ist es leeer.
    Leider war es ja abzusehen, dass dieses Nest den Schwänen kein Glück bringt. Spätestens, wenn die Küken geschlüpft wären, hätte es Probleme gegeben, denn der Weg zum Wasser war viel zu weit, so dass Fuchs und andere leichtes Spiel gehabt und sich das eine oder andere Küken geholt hätten.
    Hoffentlich hat das Grünflächenamt aus seiner Fehlentscheidung gelernt und setzt den Bauzaun wieder um

    Es ist das grösstes Vorrecht in Übereinstimmung/Harmonie mit dem Schöpfer zu leben und seine Anerkennung zu haben!

    Klagelieder 3:26.

    Darum ist es das Beste, zu schweigen und auf die Hilfe des Herrn zu warten.

    In diesen Worten liegt ein Geheimnis: unser Leben hängt davon ab,Warten in Stille auf die Rettung Jehovas!
    Es ist leicht jemandem der ein Problem hat zu sagen: „Warte auf Jehova.“
    Aber egal was uns Probleme bereitet,
    Es kann eine Prüfung sein, auf Jehova zu warten und auf ihn zu vertrauen.
    Wenn wir alles was uns bewegt, Jehova im Gebet vortragen, dann wird uns dies beruhigen.
    Hiob 13:14

    Und wenn ich mich um Kopf und Kragen rede: Ich bin bereit, mein Leben zu riskieren.

    – wie prüfungsreich unser Leben ist – wir dürfen nicht vergessen, dass Jehova uns liebt und uns vertaut. Ps 33:18

    Der Herr aber beschützt alle, die ihm gehorchen und auf seine Gnade vertrauen.

    – Jehova wacht über seine treuen Diener. Auch wenn wir sehnsüchtig auf das neue System warten gilt Psalm 31:14-16.

    Ich merke, wie sie hinter meinem Rücken tuscheln. Sie wollen mir Angst einjagen und tun sich zusammen, um mich aus dem Weg zu räumen. Ich aber, Herr, vertraue dir. Du bist mein Gott, daran halte ich fest! Was die Zeit auch bringen mag, es liegt in deiner Hand. Rette mich vor meinen Feinden und Verfolgern!