Heute Kind, morgen alt und dann weg wieder Wind.

Und er gedachte daran, daß sie Fleisch seien, ein Hauch, der dahinfährt und nicht wiederkehrt.

Elberfelder Bibel 1905 – Ps 78,39

Er wusste ja, sie waren Geschöpfe,vergänglich wie ein Windhauch, der verweht und niemals wiederkehrt.
Gute Nachricht

Er gedachte daran, daß sie ja schwach und ohnmächtig waren („Fleisch“), dem Hauchgleich, der dahinzieht und nicht wiederkommt,
Bruns

Sondern dachte daran: sie sind nur Fleisch, (Nach Leib und Seele schwach und ohnmächtig.) / Ein Hauch, der vergeht und nicht wiederkehrt.(Nach einem kurzen Leben verfällt der Mensch dem Tod.)
Ludwig Albrecht

Er wusste ja, wie vergänglichsie sind. Heute Kind, morgen alt und dann weg wieder Wind.
Volxbibel

Denn er gedachte usw. Nun führt der Psalmist einen zweiten Beweggrund an, warum Gott die von Natur unbeständigen und hinfälligen Menschen nicht seine Gewalt fühlen lassen wollte. Die Ausdrücke nämlich, die er gebraucht, bezeichnen die Gebrechlichkeit der Menschen, die ihre Lage so erbarmungswürdig macht. Fleisch und Geist34 stellt die Schrift öfters nebeneinander, nicht nur, wo unter dem Fleisch die verderbte und fehlerhafte Natur und unter dem Geist die Rechtschaffenheit zu verstehen ist, zu der die Kinder Gottes wiedergeboren werden; sondern die Menschen werden auch in dem Sinn Fleisch genannt, weil an ihnen nichts Festes und Dauerhaftes ist, wie in Jesaja 31, 3 Ägypten „Fleisch ist und nicht Geist“. In unserer Stelle aber spricht der Prophet vom Fleisch und vom Wind in verwandtem Sinne, indem er mit dem ersteren Wort das Verderben und die Verwesung bezeichnet, der die Menschen verfallen sind, mit dem zweiten aber einen Hauch, etwas Schattenhaftes. Weil nämlich die Menschen in ihrer Hinfälligkeit beständig dem Untergange zutreiben, so vergleicht er sie mit dem wehenden Winde, der von selbst vergeht und nicht wiederkommt. Denn wenn wir einmal unsere Laufbahn durchmessen haben, dann beginnen wir kein neues Leben auf Erden, wie es auch im Buch Hiob (14, 7) heißt, dass die Bäume alljährlich eine Wiedergeburt erleben und das im Winter erstorbene Laub wieder ergrünt, der Mensch aber, wenn er einmal dahin ist, seine Kräfte nicht wiedergewinnt. Somit verstehen wir, was der Sänger meint: Gott habe die Juden aus Erbarmen geduldet, nicht weil sie dessen wert wären, sondern weil ihre Schwachheit ihnen seine Nachsicht verschafft habe. Ungefähr denselben Gedanken werden wir im 103. Psalm (V. 14) finden, wo der Prophet sagt, dass Gott uns gnädig ist, weil er sieht, wie wir gleich dem Gras und Heu schnell welken. Wenn denn Gott an uns lauter Elend findet, das sein Erbarmen erregt, so folgt daraus, dass es lauter freie Güte ist, wenn er uns aufrechterhält. Wenn übrigens der Prophet bemerkt, die Menschen kämen nicht wieder, so schließt er damit die Hoffnung der künftigen Auferstehung nicht aus. Er fasst nur die Menschen so ins Auge, wie sie aus sich selbst sind, also in ihrem irdischen Zustande. Die Erneuerung zum himmlischen Leben aber ist ein Wunder, das hoch über der Natur steht. Im selben Sinne wird anderswo gesagt (Weish. 16, 14): „Den ausgefahrenen Geist bringt er nicht wieder zurück,“ indem nämlich die Hoffnung einer künftigen Erneuerung dem Menschen durchaus nicht angeboren, sondern in Gottes Erlösungsgnade zu suchen ist.

Jean Calvin, – Aus dem Psalmenkommentar

Israels Anbetung des Herrn war unaufrichtig und scheinheilig. Ihre Handlungen spiegelten nicht ihre Worte wider (Apg 8,21). Gott vergab konsequent Israels Sünde und hielt seinen Zorn wegen der Schwäche und Vergänglichkeit der Menschheit zurück (Ps 78:35, 39, 41).

CSB Studienbibel Notizen

Trotz all dieser Liebesbeweise waren ihre Herzen immer noch ungläubig. Nichts, was Gott tat, gefiel ihnen. Trotz seiner Wundertaten waren sie zwanghafte Nörgler. So suchte der HERR das Volk von Zeit zu Zeit mit Tod und Zerstörung heim. Dies schien für eine Zeit zu den Überlebenden zu reden; sie wandten sich zu dem Herrn, bekannten ihre Gottlosigkeit und wurden ernsthafte Sucher. Sie begriffen, welch eine Zuflucht er ihnen gewesen war, wie er sie aus den Schrecken Ägyptens erlöst hatte. Aber schon bald war ihr Leben wieder eine Lüge. Sie redeten fromm, aber handelten verderbt. Sie waren wankelmütig und ungehorsam.
Der Herr zeigte eine überwältigende Zurückhaltung. Wegen seiner überreichen Barmherzigkeit vergab er ihre chronischen Rückfälle und hielt die verdiente Katastrophe zurück. Er dachte daran, dass sie Fleisch sind, das heute lebt und morgen zugrunde gegangen ist.

MacDonald Kommentar zum AT

Gott nimmt nicht seinen Maßstab, um uns zu richten – ER gab ein Lösegeld, um uns aus dieser Situation zu befreien. Schon zur Zeit des Auszugs aus Ägypten hin ins verheißene Land, vergab Jehovah oft das störrische Wesen des Menschen. So wie damals, nehmen wir Menschen uns viel zu wichtig, und denken, ohne uns würde die Welt untergehen, oder ohne uns würde Jehovah verzweifeln ;-). Doch ER weiß, dass wir von IHM abhängig sind, und er ist gnädig und barmherzig! Deshalb ist es so wichtig IHN auf den symbolischen Sockel zu stellen!

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