Monat: August 2020

„Sie ratschlagten gegen mich, ich aber vertraue auf Jehova“

Denn ich habe die Verleumdung (O. Schmähung) vieler gehört, Schrecken ringsum; indem sie zusammen wider mich ratschlagten, sannen sie darauf, mir das Leben zu nehmen. Ich aber, ich habe auf dich vertraut, Jehova; ich sagte: Du bist mein Gott!

Elberfelder 1871 – Psalm 31,14–15

Denn ich habe den schlechten Bericht vieler gehört,
Schrecken ist auf allen Seiten.
Wenn sie sich wie e i n [Mann] gegen mich zusammenrotten,
Planen sie tatsächlich, mir die Seele wegzunehmen.
Ich aber — auf dich habe ich mein Vertrauen gesetzt, o Jehova.
Ich habe gesagt: „Du bist mein Gott.“

neue Welt Übersetzung – Bi12 – Psalm 31:13–14

Ich höre viele hinter meinem Rücken tuscheln. 
  Von allen Seiten droht mir Gefahr! 
  Meine Feinde tun sich zusammen, 
  um mich aus dem Weg zu räumen. 
Ich aber, Herr, vertraue dir. 
  Du bist mein Gott, daran halte ich fest! 

Hoffnung für Alle – Ps 31,14–15

Ja, ich höre das Flüstern der Vielen,
ein Grauen ringsumher,
da sie mitsammen wider mich munkeln:
sie ränkeln, mir die Seele zu nehmen.
Ich aber,
bei dir sichere ich mich, DU,
ich spreche: Du bist mein Gott.

Buber Rosenzweig – Psalm 31,14–15

Endlich fügt er hinzu (V. 14), dass viele ihn schmähten und er von Schrecken umgeben war. Fast wäre ich aber versucht, statt „viele“ zu übersetzen: „die Großen“. Denn die Sache wird umso unwürdiger, wenn hervorragende Leute, deren Urteil für andere eine Autorität bedeutet, uns durchhecheln und die Schande auf uns bringen, dass wir Verbrecher wären: denn was von solchen Leuten ausgeht, hat beim Volke schon ein Vorurteil für sich. So ergibt sich ein sehr passender Sinn: David wurde von der ganzen Clique der Vornehmen schmählich verurteilt, ihr Glanz verdunkelte die Unschuld des unglücklichen Mannes. Dies bestätigt auch der Satz: Schrecken ist um und um, wenn sie miteinander über mich ratschlagen. Dies passt besser auf vornehme Leute wie auf das gemeine Volk: und es ist doch von denselben Leuten die Rede wie kurz zuvor. Im Übrigen sehen wir hier, wie schlau diese gottlosen Leute ihre Ratschläge einrichteten, um David zu verderben: sie erregten zunächst Misstrauen gegen ihn, als wäre er ein verbrecherischer und verworfener Mensch. Und während sie ihn mit ihren Schmähungen zerfleischten, deckten sie ihre Frechheit mit dem Schein sittlichen Ernstes: sie berieten über seine Vernichtung, als könne man einen solchen Menschen nicht mehr dulden. So brauchen wir uns nicht zu wundern, dass seine durch so viele Prüfungen gequälte Seele sich tief verwundet fühlte.
V. 15. Ich aber, Herr, hoffe auf dich. David setzt hier allen Versuchungen, durch die man ihn zu überwinden trachtete, die Standhaftigkeit seines Glaubens entgegen, indem er sagt, dass er nicht wankend geworden, sondern vielmehr fest dabei geblieben sei, seine Rettung von Gott zu erhoffen. Er gesteht aber auch, dass sein Mut einigermaßen erschüttert war: nach der Schwachheit seines Fleisches lag er tief gebeugt darnieder. Das ist kein Widerspruch; vielmehr besteht beides miteinander, dass der Schmerz ihm hart zusetzte und alle Lebenskraft nahm – und dass er in guter Hoffnung sich aufrecht hielt und den Herrn unablässig anrief. Mitten in tiefer Finsternis der Traurigkeit und harter Qualen leuchtete doch in seinem Herzen noch das heimliche Licht des Glaubens. Bei allen Seufzern, welche die gewaltige Last seiner Anfechtungen ihm auspresste, sammelt er doch seinen Geist zur Anrufung Gottes. So musste er durch viele Hindernisse sich durcharbeiten, ehe er sein schönes Bekenntnis aussprechen konnte. Darnach gewährt er uns einen Einblick, wie er seine Hoffnung aufrecht erhielt: er bedachte nämlich bei sich, dass Gott ihn niemals verlassen werde. Beachtenswert ist die Form, in welcher er dies sagt: Ich spreche: Du bist mein Gott. Er hat also jeden Zweifel unterdrückt und den Glauben fest in seinem Herzen behauptet. Denn nicht eher wird das Wanken ein Ende haben, als bis eine feste Überzeugung alle unsere Gedanken beherrscht. Übrigens wird David nicht sagen wollen, dass er nur heimlich und still zu sich selbst geredet habe, wobei das sprechende Organ mehr das Herz als die Zunge gewesen wäre, – sondern er hat sich an Gott selbst als an seinen einzigen Zeugen gewendet. Ist doch nichts schwerer als, wenn wir unsern Glauben von der ganzen Welt verspottet sehen, unsere Rede dennoch an den einigen Gott zu richten und uns mit dem Zeugnisse des Gewissens zufrieden zu geben, dass Er unser Gott ist. Und dieses ist endlich auch die wahre Bewährung unseres Glaubens, dass wir, mögen auch noch so heftige Fluten sich gegen uns erheben, mögen auch noch so starke Stürme uns erschüttern, trotzdem an diesem Grundsatze festhalten, dass wir unter Gottes Schutz stehen, und frei zu ihm sprechen: Du bist unser Gott.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Der Psalmist bat um Gnade vom Herrn, weil sein Leben in Gefahr (Not) war. Vor Sorge, Kummer und Gram kam David fast um (V. 10-11 ). (Zu den Gebeinen vgl. den Kommentar zu Ps 6,3 .) Wegen seiner Feinde wurde er abgewiesen und von seinen Freunden vergessen ( Ps 31,12-13 ). Weil sich viele gegen sein Leben zusammengerottet hatten, war von allen Seiten Schrecken um ihn (vgl. Jer 20,10 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Das erlebte David am eigenen Leib, das erlebte Jesus Christus in der Erfüllung des ganzen. Aber auch so mancher Mitleser hier wird solche Momente kennen: wenn Männer als Team oder Komitee meinen, über dein Leben urteilen zu dürfen, und dich von Familie und Freunde abschneiden wollen! Aber eins können diese Männer nicht! Sie können dein und mein Verhälnis zu dem Schöpfer Jehovah nicht zerstören! Deshalb stimme ich mit ganzem Herzen in den Psalm ein:“Ich aber — auf dich habe ich mein Vertrauen gesetzt, o Jehova. Ich habe gesagt: „Du bist mein Gott.““ – und klar: diese Männer die da als Team oder Komitee den Richter über den Glauben anderer spielen, haben rein garnichts mit Jehovah zu tun! Sie stehen auf der selben Stufe mit den Feinden Davids und den Feinden Jesu und seiner Jünger – denn alle Anbeter Jehovahs haben Liebe und Barmherzigkeit gelernt, und sind zum vergeben bereit. Wer neue Regeln festlegt, die über dem geschriebenen Wort stehen wollen, die dienen wem???

„Ich geh überall mit dir hin.“

Nimm mich bei der Hand! 
  Schnell, lass uns laufen, 
  bring mich zu dir nach Hause! 
  Du bist mein König! 
  Ich freue mich über dich, 
  du bist mein ganzes Glück. 
  Deine Liebe ist kostbarer 
  als der edelste Wein. 
  Kein Wunder, dass die Mädchen für dich schwärmen! 
   Schazt nicht auf mich herab!
Hoffnung für Alle - Hoheslied 1,4

Ziehe mich: wir werden dir nachlaufen. Der König hat mich in seine Gemächer geführt: wir wollen (O. Hat mich der König… geführt, so werden wir usw.) frohlocken und deiner uns freuen, wollen deine Liebe preisen (O. deiner Liebkosungen gedenken) mehr als Wein! Sie lieben dich in Aufrichtigkeit.

Elberfelder 1871 – Hohelied 1,4

Komm, lass uns eilen,
nimm mich mit dir nach Hause,
fass meine Hand!
Du bist mein König!
Deine Zärtlichkeit gibt mir
Freude und Glück.

Rühmen und preisen
will ich stets deine Liebe,
mehr als den Wein!

Mädchen, die schwärmen,
wenn dein Name genannt wird,
schwärmen zu Recht!
Gute Nachricht Bibel  - Hohelied 1:4

Komm, lass uns, so schnell es geht, von hier verschwinden! Wollen wir zu dir gehen, auf deine Bude? Ich geh überall mit dir hin. Du bist der Größte für mich! Ich finde es so genial, dass ausgerechnet ich dich kennen darf, du machst mich glücklich! Dass du mich liebst, ist wie ein Hauptgewinn für mich, denn alle anderen Frauen wollen auch was von dir.

VolxBibel – Hoheslied 1,4

Bild von de.logos.com

Solche Aussagen in der Bibel? Das kann man ja nur „symbolisch“ deuten – oder? Oder sollte es tatsächlich in der „Anleitung für den Menschen“ auch ein Bibelbuch geben, dass sich um Beziehungen und Ehe dreht?

Also zuerst ein typisches Beispiel für „symbolisch“:

Ziehe mich!
Das war der brennende Wunsch der Braut, und es sollte auch der unsere sein. Im Bewusstsein der Schwachheit, die uns inmitten der Welt kennzeichnet, wo wir über so vieles seufzen und uns nach der Befreiung sehnen, darf dieses demütige Gebet beständig zum Herrn aufsteigen: Ziehe mich!
Die Schwierigkeiten des Weges, die Dürre des Ortes und die für unsere Herzen oft niederdrückenden Umstände sind derart, dass unsere Liebe dabei erkaltet und unser Pilgerlauf sich verlangsamt. Dann entsteht zwischen dem Herrn und uns eine Entfernung. Aber in seiner Liebe, Güte und Barmherzigkeit zieht Er uns. Er bleibt auch hierin derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit.
Wir werden dir nachlaufen
Der Apostel hatte sich vorgenommen, um den Preis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus geraden Wegs zum Ziel hin zu jagen (Phil 3,14; 1 Korither 9,26). In allen seinen Mühen und Kämpfen vermochte er den Lauf mit Ausharren zu vollenden, weil er seinen Blick auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, gerichtet hielt. Möchten auch wir in dieser Weise dahineilen, so dass wir den Preis erlangen (1 Korither 9,24), wissend, dass die, die auf den HERRN harren, neue Kraft gewinnen und trotz der Hindernisse laufen können, ohne zu ermatten (Jes 40,31).
Dir nach
Jesus, unser Herr, soll der Gegenstand unserer Zuneigungen sein. Dass doch unsere dürstende Seele während der langen Nacht seiner Abwesenheit nur Ihn allein suchte! Seine Rechte hält uns aufrecht; halten wir uns daher an Ihn, um Ihm nachzufolgen, auch in den Leiden. Bald werden wir mit Ihm herrschen. Er führt uns in seine Gemächer der Liebe ein. Da können wir frohlocken und uns an ihm freuen. Da werden wir seine Liebe preisen von Ewigkeit zu Ewigkeit, denn sein Name ist ein ausgegossenes Salböl.

Halte fest 1962

Manche Übersetzungen gehen davon aus, daß der männliche Sprecher der „Liebhaber“ ist und die weibliche Sprecherin die „Geliebte“. Man hat dann in Hl 5,2.9;6,1.10;8,5.8-9 die weiteren Sprecher als „Freunde“ ausgemacht. Es ist nicht immer ganz leicht zu bestimmen, wer der Sprecher an manchen Stellen ist, und man kann sich daher darüber streiten. Einige Meinungen über die Identität der Sprecher werden in der Übersicht „Sprecher im Hohenlied“ zusammengefaßt.
Das Lied beginnt mit einem Monolog der Geliebten, in dem sie zuerst ihr heftiges Verlangen nach der körperlichen Zuwendung ihres Geliebten (Salomo) zum Ausdruck bringt ( Küsse , Hl 1,2 ). Der unvermittelte Wechsel von der dritten Person ( er , V. 2 a, und sein, V. 2 a. 3-4 b) zur zweiten Person ( dein und dich , V. 2 b. 3-4 a) verwirrt den modernen Leser, war aber in der Liebespoesie im Alten Orient durchaus üblich. Dieser stilistische Kunstgriff verlieh der Poesie einen stark emotionalen Anstrich. Wenn die Geliebte von der Liebe des Geliebten spricht (V. 2 b), hebt sie vor allem auf den körperlichen Ausdruck seiner Liebe ab (das hebr. Wort für „Liebe“ steht im Plural und heißt dODIm . Der Begriff wird auch in Hl 4,10 gebraucht.). Die Aussage deine Liebe ist köstlicher als Wein bedeutet, daß die körperlichen Zärtlichkeiten des Liebhabers erheiternd, erfrischend und die Quelle großer Freude sind (vgl. Hl 1,4 ).
Die Wohlgerüche seiner Salben machten den Liebhaber noch anziehender. Die Erwähnung der Salben brachte sie dazu, seinen Namen mit einer Salbe zu vergleichen. Der Name eines Menschen stand für seinen Charakter oder seinen Ruf (vgl. 2Sam 7,9 ). Wenn also die Geliebte Salomos Namen mit einer Salbe verglich, dann bedeutete das, daß er ein angenehmes Wesen besaß und auf die Geliebte anziehend wirkte. Aus diesem Grund, so sagte die Geliebte, wurden viele von ihm angezogen.
Die Aussage der König (vgl. Hl 1,12;3,9.11;7,6 ) hat mich in seine Kammern gebracht kann auch als Aufforderung oder Bitte übersetzt werden: „Möge mich der König doch in seine Kammern bringen!“ In diesem Sinne brachte die Geliebte ihr Verlangen nach einer intimen Beziehung und nach der Ehe mit dem Liebhaber zum Ausdruck. Das entspricht dem ersten Teil von Hl 1,4 : zieh mich dir nach . Zusammenfassend kann man sagen, daß dieser Monolog zu Beginn das körperliche Verlangen als Charakteristikum der romantischen Liebe darstellt und daß das in richtige Bahnen gelenkte Verlangen gut und nicht teuflisch ist. Ein Ehepartner soll von der Liebe zum anderen Ehepartner (vgl. Sprüche 5,18-19 ), statt von Wein, Drogen oder anderen Menschen „berauscht“ sein. Die Wahl eines Ehepartners sollte allerdings von viel mehr als nur der rein körperlichen Anziehung bestimmt werden. Die Rede der Geliebten macht deutlich, daß das Wesen (der „Name“) eines Menschen bei der Partnerwahl von entscheidender Bedeutung ist.
Die „Freunde“ der Geliebten, die an anderer Stelle die „Töchter Jerusalems“ (V. 5 ; Hl 3,10;5,8.16 ) und die „Töchter Zions“ ( Hl 3,11 ) genannt werden, sprechen in Hl 1,4 b. Es wurden viele Vermutungen angestellt, wer diese „Töchter Jerusalems“ nun eigentlich sind: weibliche Hochzeitsgäste, Hofdamen am Königshof oder Konkubinen des königlichen Harems. Am wahrscheinlichsten ist jedoch, daß damit die weiblichen Einwohner Jerusalems gemeint sind. Diese Stadt wird häufig als die „Mutter“ seiner Bewohner bezeichnet (vgl. Jes 51,18; 60,4; Hes 19,2.10 ).
Der Chorus ist ein literarisches Stilmittel im Hohenlied, wobei die Geliebte und der Liebhaber ihre Gefühle und Gedanken voll zum Ausdruck bringen. Wenn Salomo im Hl 1,4 gepriesen wurde (das du steht im mask. Sing.), dann scheinen die „Töchter“ darin übereinzustimmen, daß das Paar eine schöne Liebesgeschichte erlebte. Im letzten Satz in Vers 4 könnte die Geliebte sprechen oder vielleicht sogar eher noch die Freunde.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

In Sprüche sieben warnt Salomo seinen Sohn davor, einer Prostituierten nachzugeben. In diesem Zusammenhang muss sich das Wort auf sexuelle Aktivität beziehen. In Sprüche sieben wird sexuelle Aktivität jedoch missbraucht und ist daher in diesem Fall sündig. Aber im Hohelied Salomos wird die sexuelle Liebe richtig verwendet, wie Gott es beabsichtigt hatte. Denn Sex selbst ist keine Sünde, sondern kann auf sündige Weise und für sündige Zwecke verwendet werden.

Als ich nun an dir vorbeiging und dich ansah, siehe, deine Zeit war die Zeit der Liebe. und ich breitete meinen Rock über dich aus und bedeckte deine Blöße. Ja, ich schwur dir und ging einen Bund mit dir ein, spricht der Herr, Jehova, und du wirst mein. (Hesekiel 16: 8).

Wie der Kontext deutlich macht, ist auch dies ein Hinweis auf sexuelle Liebe. In dieser Passage wird sexuelle Liebe in einem positiven Licht gesehen, während sie in der nächsten in der negativen Seite gesehen wird:

Und die Babylonier kamen zu ihr ins Bett der Liebe, und sie beschmutzten sie mit ihrer Hurerei, und sie wurde mit ihnen verschmutzt, und ihre Seele wurde von ihnen entfremdet. (Hesekiel 23:17).

Daher ist sowohl aus der Wurzel als auch aus dem Gebrauch klar, dass sich dieses Wort dod auf sexuelle Liebe bezieht und dass es sowohl im guten als auch im bösen Sinne verwendet wird. Im Hohelied Salomos wird es nur im guten Sinne verwendet.
Daher ist Shulamits Eröffnungsrede eine Sehnsucht nach ihrer ersten sexuellen Vereinigung. Während sie sich auf das Hochzeitsfest vorbereitet, sehnt sie sich bereits danach, über das Fest hinauszugehen und sich auf die Brautkammer selbst zu freuen. Daher ist ihr erster Wunsch „Lass ihn mich küssen“ für seine sexuelle Liebe besser als Wein tatsächlich ein Wunsch nach ihrer ersten sexuellen Vereinigung, um die Ehe zu vollenden. Küssen wird hier im Sinne des Vorspiels zur Vorbereitung auf die sexuelle Liebe verwendet.
In Vers drei wird der zweite Grund für das Verlangen angegeben: der Duft und die Qualität seiner Liebe. Beim Bankett wird nicht nur Wein anwesend sein, sondern der gesamte Palast wird mit Parfüm bestreut. Doch der Duft von Salomos Liebe übertrifft den Duft des königlichen Palastes. Tatsächlich werden alle Düfte allein durch den Duft seines Namens übertroffen. Das „ausgegossene Öl“ bezieht sich auf eine Salbe, die, nachdem sie aus ihrem Lager genommen wurde, weit und breit gestreut wird. Für Shulamit ist Salomos Name wie diese Art von Salbe. Angesichts all dessen ist es kein Wunder, dass die Jungfrauen ihn lieben. Das Wort „Jungfrauen“ bezieht sich auf junge Jungfrauen im heiratsfähigen Alter, und zweifellos hatten viele von ihnen die Sehnsucht, Salomos Wahl zu werden, bevor Shulamit schließlich als diejenige ausgewählt wurde.
In Vers 4a drückt Shulamit einen zweiten Wunsch aus: „Zeichne mich.“ Das hebräische Wort impliziert eine sanfte Zeichnung der Liebe zu sich selbst. Es wird in Jeremia 31: 3 so verwendet:

Jehova erschien mir von alters her und sprach: Ja, ich habe dich mit ewiger Liebe geliebt; darum habe ich dich mit liebevoller Güte gezeichnet.

Das gleiche Gefühl des sanften Zeichnens der Liebe findet sich auch in Hosea 11: 4:

Ich zog sie mit Schnüren eines Mannes, mit Bändern der Liebe; und ich war für sie, als diejenigen, die das Joch an ihren Kiefern anheben; und ich legte ihnen Essen vor.

Der zweite Wunsch ist es dann, von der Liebe selbst gezeichnet, gezogen und eingehüllt zu werden. Während der erste Wunsch nach sexueller Liebe war, ist dieser zweite nach dem emotionalen Ausdruck der Liebe, der der sexuellen Liebe ihre Bedeutung gibt. Die Praxis der sexuellen Liebe, abgesehen von der Emotion und dem Willen der Liebe (ahavah), reduziert sie auf Lust. Die richtige sexuelle Liebe in der Schrift ist ein hoher Zustand, der nur im Kontext des gesamten biblischen Liebesbegriffs praktiziert werden kann.
Als Antwort auf die beiden Wünsche kommt der Refrain: „Der König hat mich in seine Kammer gebracht.“
Dies bringt eine Antwort der Töchter Jerusalems, die in 1: 4b gefunden wurden:

Wir werden uns freuen und uns über dich freuen,
Wir werden Ihre Liebe mehr in Erinnerung rufen als Wein.
Aufrichtig lieben sie dich.

Das übersetzte Wort „froh“ bedeutet Verhalten, das Freude zeigt, während das Wort übersetzt „freuen“ bedeutet, freudig und hell zu sein. Der Gegenstand all dieser Freude liegt in den Worten „in dir“. Es drückt das Objekt aus, aufgrund dessen und an wem man Freude hat. So werden die Töchter Jerusalems froh sein und sich über Shulamit freuen; Hier wird es keine Eifersucht geben. Darüber hinaus werden sie sie preisen, was impliziert wird, um „zur Erinnerung zu bringen“. Es soll häufig in Form von Lob zum Gedenken gebracht werden (vgl. Psalm 45:17). So werden sich die Töchter Jerusalems in Shulamits Genuss der sexuellen Liebe mit ihr und wegen ihr freuen.
Im englischen Text kommt das Wort „Liebe“ zweimal vor, im hebräischen Text werden jedoch zwei verschiedene Wörter verwendet. In der Zeile „Wir werden Ihre Liebe mehr in Erinnerung rufen als Wein“ wird Dod verwendet, der sich auf sexuelle Liebe bezieht. Wenn der imaginäre Chor zur engsten Anwesenheit des Königs zugelassen wird, wird er die sexuelle Liebe mehr preisen als den Wein.
In der Zeile „Sie lieben dich aufrichtig“ wird Ahavah verwendet. Die Jungfrauen des Palastes lieben das königliche Paar von rechts. „Richtig“ ist hier keine Gerechtigkeit des Motivs, sondern des Wortes, des Denkens und der Tat.
In den Versen 5–6 spricht Shulamit noch einmal zu den Töchtern Jerusalems:

(5) Ich bin schwarz, aber lieblich,
Töchter Jerusalems;
Wie die Zelte von Kedar,
Wie die Zeltvorhänge Salomos.
(6) Schau mich nicht an
Dass ich schwärzlich bin,
Dass die Sonne mich versengt hat;
Die Söhne meiner Mutter waren empört über mich,
Sie stellten mich als Hüter der Weinberge auf;
Meinen Weinberg, auch meinen, habe ich nicht behalten.

Das Lob, das gerade von den Töchtern Jerusalems ausging, macht Shulamit ihren dunklen Teint bewusst. Shulamit drückt Demut aus, die durch das Erkennen von Schönheit ausgeglichen wird.
Der Ausdruck der Demut beginnt mit „Ich bin schwarz“. Das Wort übersetzt „schwarz“ wird für Haut, Haare und Farbe verwendet, aber niemals für Rasse. Die Idee ist nicht, dass sie von Natur aus schwarz ist, sondern dass sie dunkel wird und wird. Es ist nicht pechschwarz, aber trotzdem tief. Aber die Aussage der Demut ist ausgeglichen mit „aber schön“ oder besser „schön werden“. Somit ist der Ausdruck von Demut ohne Ablehnung.
Dem Kontrast von „Ich bin schwarz … aber lieblich“ folgt ein zweiter Kontrast „Die Zelte von Kedar … die Zeltvorhänge Salomos“. Die „Zelte von Kedar“ antworten auf „Ich bin schwarz“ und beziehen sich auf die schwarzen Zelte der Beduinen. Diese bestanden im Allgemeinen aus schwarzen Ziegenfellen und Haaren. Die „Zeltvorhänge“ antworten auf „aber schön“ und beziehen sich auf Salomos Vergnügungszelt. Das Wort wird für die Seiten eines Zeltes in Jesaja 54: 2, Jeremia 4:20, 10:20, 49:29 und Habakuk 3: 7 verwendet. Es wird von der Stiftshütte in der Wüste in 2. Mose 26–27 und von der Stiftshütte Zion in 2. Samuel 7: 2 und 1. Chronik 17: 1 verwendet.
Shulamit erkennt somit sowohl ihre Mängel als auch ihre Stärken. In Vers 6 erklärt sie, wie sie dazu gekommen ist. Sie sagt, sie sei „schwärzlich“. Dies ist ein etwas anderes Wort als das im vorherigen Vers gefundene und bedeutet das, was hier und da schwarz ist. Ihre Brüder zwangen sie, in den Weinbergen der Familie zu arbeiten, die im Gegensatz zu Obstgärten nur sehr wenig Schatten spenden. So wurde sie von der Sonne an den freiliegenden Körperteilen verbrannt, und dies ist der Grund für ihren Teint. Aber ihr eigener Weinberg, ein Hinweis auf ihre eigene weibliche Schönheit und ihren Charme, behielt sie nicht bei, sondern ließ ihn hier und da auf fleckige Weise schwärzlich werden.
Während sie die Weinberge der Familie gut bewahrte, kümmerte sie sich nicht um ihr eigenes Aussehen. Trotz dieser physischen Erscheinung und trotz des Kontrasts zu den hellhäutigen Palastmädchen verliebte sich Salomo in Shulamit, und er wollte sie.
Diese Tatsache erinnert Shulamit an einen Vorfall während der Werbung. Solomon der König begann, sie als einfachen Hirten zu umwerben, der seine wahre Identität zurückhielt. In 1: 7 erinnert sie sich an ihre erfolglosen Versuche, die Identität des seltsamen Hirten zu entdecken:

Sag mir, du, den meine Seele liebt,
Wo hütest du?
Wo lässt du es mittags ruhen?
Denn warum sollte ich als Verschleierter sein?
Bei den Herden deiner Freunde?

Die Frage ist: „Wo kann ich Sie bei der Arbeit finden?“ Er hatte ihre Liebe gewonnen, aber er schwieg immer noch über sich. Warum sollte sie herumgehen und ihn als verschleierte Frau suchen, die einen Mann sucht und so den falschen Eindruck erweckt? „Verschleierter“ bezieht sich auf die Praxis einer Prostituierten, wie in Genesis 38: 14–15 zu sehen ist. Sie versucht genau zu wissen, wo er zu finden ist, damit es nicht so aussieht, als wäre sie eine Prostituierte, die ziellos herumläuft und nach einer männlichen Gemahlin sucht.
Die Antwort kommt von den Töchtern Jerusalems in 1: 8:

Wenn Sie selbst nicht wissen
Schönste Frau,
Treten Sie auf den Spuren der Herde hervor
Und hüte deine Kinder am Zelt des Hirten.

Schließlich wird die wahre Identität des Hirten offenbart. Nachdem sie herausgefunden hat, dass es Salomo war, muss sie entscheiden, ob sie Salomo heiraten will oder nicht und seinen Schritten zu seinem Zelt folgen, das jetzt offensichtlich der königliche Palast in Jerusalem ist. Es ist ein Konflikt, der gelöst werden muss. Mit dieser Anweisung und Ermahnung der Töchter Jerusalems endet die erste Überlegung.

Fruchtenbaum – Biblisches Liebesspiel: ein Studium des Liedes Salomos

Ziehe mich: lass uns dir nachlaufen.
Der Imperativ ziehe mich und der Kohortativ lass uns dir nachlaufen unterstreichen, dass Sulamith es kaum noch aushält, auf Salomo zu verzichten. Sie will mit ihm allein sein. Und sie sagt es ihm!
Die ungewöhnliche Formulierung lass uns dir nachlaufen rührt daher, dass die Frau in Liebesgedichten aus Mesopotamien von sich selbst in der ersten Person Plural sprechen kann40. Außerdem gibt es in Liebesgedichten des Nahen Ostens den „ekstatischen Plural“. Die liebestrunkene Person spricht von sich selbst in der Mehrzahl. Sie sagt also lass uns, meint aber „lass mich“.

Der König hat mich in seine Gemächer geführt: wir wollen jauchzen und deiner uns freuen, wollen deine Liebe preisen mehr als Wein!
Mit Begriffen, die sonst für die Freude an Gottes Rettung verwendet werden (Jesaja 25,9: „jauchzen und uns freuen“), beschreibt Sulamith ihre Begeisterung für Salomo. Sie genießt ihn nicht nur ein bisschen, sondern ganz und gar. Wenn sie sagt: wir wollen frohlocken und uns deiner freuen, müssen wir lesen: ich will frohlocken und mich deiner freuen (ekstatischer Plural).
Frage 12 (an Ehefrauen): Wie hat sich deine Begeisterung für die Liebe deines Mannes in den letzten Jahren entwickelt? Wie deutlich gibst du ihm zu verstehen, dass du mit ihm allein sein willst und diese Zweisamkeit wirklich sehr genießt?
Männer brauchen das Lob ihrer Frauen! Vielleicht werden Frauen nie begreifen, wie sehr Männer nach Anerkennung, Respekt und Wertschätzung (Epheser 5,33) hungern. Eine Frau, die Sulamiths Verhalten hier imitiert, verliert nie das Herz ihres Mannes. Eine Frau, die sich an der Liebe ihres Mannes freut und zum Ausdruck bringt, wie begehrenswert und wunderbar sie ihn als Mann findet, ist der Traum eines jeden Mannes43. Dieses Prinzip lässt sich über den Ehemann hinaus auf alle Männer ausdehnen. Lobe einen Mann und du tust ihm Gutes. Zeige ihm Respekt und Anerkennung und du wirst ihn zum Freund gewinnen44.

Sie lieben dich in Aufrichtigkeit.
Mit sie meint Sulamith die Mädchen aus Vers 3. Wenn diese Teenies ihren Mann lieben, dann tun sie das Richtige. Sulamith kann das ohne Angst sagen, weil sie alle Nebenbuhlerinnen mit Leichtigkeit aussticht. Einer hingegebenen Ehefrau, die ihren Mann kennt, begehrt und lobt, kann keine Frau das Wasser reichen. Erst wenn ein Mann merkt, dass er nach den Kindern nur noch Nummer zwei ist, wenn die sexuelle Seite der ehelichen Beziehung in Routine erstarrt oder wenn seine Sekretärin ihm mehr Bewunderung entgegenbringt als seine eigene Frau, dann fängt er an, sich umzuschauen.

Quelle: K.Fischer

Dem Schöpfer ist kein Bereich unseres Lebens „unwichtig“. Deshalb hat er in seine „Anleitung fürs Leben“ auch ein Buch hineingepackt, dass sich um Ehe und Liebe dreht! Die Erklärungen, die K.Fischer dazu ins Internet gestellt hat, sind für jeden Menschen eine Ermunterung.

„Du musst Respekt vor Gott haben und alles das tun, was er gesagt hat!“

Das Endergebnis des Ganzen laßt uns hören (O. Das Endergebnis, nachdem alles vernommen, ist) :Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das ist der ganze Mensch (O. denn das soll jeder Mensch.)

Elberfelder 1871 – Kohelet 12,13

Als Ergebnis dieser ganzen Gedanken will ich dir Folgendes mitgeben: Bring Gott Achtung entgegen und tu das, was er in seinen Geboten fordert! Das gilt für jeden Menschen.
Neues Leben – Bibel 2006 – Koh 12,13

Fassen wir alles zusammen, so kommen wir zu dem Ergebnis: Nimm Gott ernst und befolge seine Gebote! Das ist alles, worauf es für den Menschen ankommt.

Gute Nachricht Bibel – Prediger 12,13

Bild von de.logos.com

Das Buch schließt ( Laßt uns die Hauptsumme aller Lehre hören ) mit der ausdrücklichen Empfehlung: Fürchte Gott und halte seine Gebote . Diese Worte wurden nicht, wie vielfach behauptet wird, von einem anderen Autor angefügt, sondern sie sind die Quintessenz dessen, was im Predigerbuch mehrfach in weniger direkter Form empfohlen wurde: daß der Mensch den Herrn fürchten und ein gottgefälliges Leben führen solle (vgl. den Kommentar zu Pred 2,24-26;7,15-18;11,9-10;12,1 ). Nun bringt Salomo zum Ausdruck, daß diese Ehrfurcht vor Gott und der Gehorsam ihm gegenüber die Pflicht eines jeden Menschen sind.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die Botschaft des Predigers ist in zwei Punkten zusammengefasst, die die Größe Gottes und das Wort Gottes betreffen. Das Hebräische betont die Worte Gott und Gebote. Die Furcht vor Gott ist die Verwirklichung seiner unveränderlichen Kraft und Gerechtigkeit (3:14). Es befreit von Bosheit und Selbstgerechtigkeit (7:18) und führt zu einem Hass auf die Sünde (5: 6f.; 8: 12f.). Wenn es der „Anfang der Weisheit“ ist (Ps. 111: 10; Prov. 1: 7; 9:10), ist es auch das Ende, die Schlussfolgerung; Kein Fortschritt im Leben des Gläubigen lässt ihn zurück. Auch das Zeugnis des Neuen Testaments ist nicht anders (vgl. 2 Kor 7,1) .7
Der Leser wird aufgefordert, seine Gebote zu halten. Die Reihenfolge der beiden Punkte (Angst… behalten) ist signifikant. Verhalten ergibt sich aus Anbetung. Eine Kenntnis von Gott führt zu Gehorsam; nicht umgekehrt. Dies ist der einzige Ort in Prediger, an dem die Gebote Gottes erwähnt werden. Der Hauptteil des Buches hat einfach zwei alternative Ansichten des Lebens einander gegenübergestellt, und das Leben des Glaubens wurde gelobt. Jetzt wird im Nachwort fast nebenbei darauf hingewiesen, dass ein solches Leben Auswirkungen haben wird. Es darf nicht auf das mosaische Gesetz beschränkt sein. Es bezieht sich auf alles, was als Gottes Wille bekannt ist. Der letzte Satz lautet wörtlich: „Denn das ist der ganze Mann.“ Anderswo in Prediger ist der „ganze Mann“ jedoch eine hebräische Redewendung für „jeden Mann“ (vgl. 3:13; 5:19). . Der Sinn lautet daher „Dies gilt für alle“.

Tyndale – Prediger: Eine Einführung und ein Kommentar

Hier ist die endgültige Schlussfolgerung. Shlomos letzter Rat ist, „Gott zu fürchten und seine Mizwot zu halten“ (Gebote), weil Gott schließlich jede Tat beurteilen wird, „einschließlich jedes Geheimnisses“. „Jedes Geheimnis“ beinhaltet nicht vorsätzliche Übertretungen (Raschi), von denen man nichts weiß (Ibn Ezra), und solche, die privat begangen werden oder die verborgen sind (Ralbag). Die Menschheit muss vor einem heiligen und gerechten Gott Rechenschaft ablegen. Ein Midrasch übersetzt, dass das Ende des Verhaltens des Menschen darin besteht, dass es seine Taten verkündet: Dieser lebte kurz vor ADONAI, und dieser war gottesfürchtig. Shlomo beobachtet daher die vielen Möglichkeiten, wie Sinnlosigkeit erlebt werden kann. Er betont, dass eine Person den gesamten Sinn des Lebens nicht entdecken konnte. In Anbetracht dieser Wahrheit rät er nicht zu Pessimismus oder Angst. Er bekräftigt vielmehr, dass das Leben ein gutes Geschenk Gottes ist und es Vorteile (mit Einschränkungen) für die Person gibt, die weise lebt. Am wichtigsten ist, dass er seinem Publikum rät, ADONAI aufrichtig zu verfolgen (5: 1–7; 12: 1–7) und ihn und seine guten Gaben zu genießen (2:24; 3: 12–13, 22; 5: 18–20) ; 8:15; 9: 7; 11: 7–10).

Die vollständige jüdische Studienbibel: Notizen

Wenn ihr irgendwas macht, dann tut es für Gott und nicht für Menschen

Was irgend ihr tut, arbeitet von Herzen, als dem Herrn und nicht den Menschen, da ihr wisset, daß ihr vom Herrn die Vergeltung des Erbes empfangen werdet; ihr dienet dem Herrn Christus. Denn wer unrecht tut, wird das Unrecht empfangen, das er getan hat; und da ist kein Ansehen der Person.

Elberfelder Bibel 1905 – Kol 3,23–25

Wenn ihr irgendwas macht, dann tut es für Gott und nicht für Menschen. Ihr werdet von Gott eine fette Bezahlung dafür bekommen, nämlich das Erbe, das er versprochen hat ─ nur damit ihr Bescheid wisst! Gebt alles für Jesus Christus! Wer Mist baut, wird dementsprechend eine Rechnung präsentiert bekommen. Total egal, was für ein toller Typ er jetzt gerade ist.

VolxBibel – Kol 3,23–25

Arbeitet an allem, was ihr tut, mit ganzer Seele, als wäre es für Jehova und nicht für Menschen, denn ihr wisst, dass ihr von Jehova das Erbe als Lohn bekommen werdet. Dient als Sklaven für den Herrn, Christus. Wer unrecht tut, wird bestimmt zurückbekommen, was er für sein Unrecht verdient. Da gibt es keine Parteilichkeit.

neue Welt Übersetzung – 2018 – Kolosser 3,23–25

Und alles, was ihr immer tut, das verrichtet von (Grund der) Seele, als dem Herrn, und nicht den Menschen; indem ihr wisset, daß ihr von dem Herrn empfangen werdet die Vergeltung des Erbes; denn dem Herrn Christo dienet ihr. Wer aber unrecht tut, wird davontragen, was er unrecht getan hat; und ist kein Ansehen der Person.

Johann Albrecht Bengel – Kolosser 3,23–25

Denkt bei allem daran, dass ihr letztlich für ihn und nicht für die Menschen arbeitet. Als Lohn dafür wird er euch das Erbe geben, das er versprochen hat. Das wisst ihr ja. Denn Jesus Christus ist euer wahrer Herr! Wer allerdings Unrecht tut, wird auch dafür den entsprechenden Lohn bekommen. Gott beurteilt alle Menschen gleich, egal welches Ansehen sie genießen.

Hoffnung für Alle – Kol 3,23–25

Worin auch immer eure Arbeit besteht – tut sie mit ganzer Hingabe, denn ´letztlichdient ihr nicht Menschen, sondern dem Herrn. Ihr könnt sicher sein, dass ihr von ihm einen Lohn bekommt – das Erbe, ´das er im Himmel für euch bereithält. Darum dient ihmc, Christus, dem Herrn! Denn auch der, der Unrecht tut, wird einen Lohn empfangen – den Lohn für sein Unrecht. Gott ist ein unbestechlicher Richter.

Neue Genfer Übersetzung_2013 – Kol 3,23–25

Kol 3,23 ὃ ἐάν = ὃ ἄν was auch immer od. alles, was (A132; 371). ποιῆτε Konj. ποιέω. ἐκ ψυχῆς von Herzen, gern (B ψυχή 1bγ). ἐργάζεσθε Imp. Kol 3,24 εἰδότες Pf. (m. präs. Bdtg.) Ptz. οἶδα, kaus. ἀπο-λήμψεσθε Fut. Med. -λαμβάνω152 empfangen, erhalten. ἀντ-από-δοσις8 Vergeltung, Lohn. κληρο-νομία (das) Erbe, Erbteil; Besitz, Eigentum; wohl gen. epexegeticus (A163) Vergeltung, die im Erbteil besteht (B 3). δουλεύετε Imp. δουλεύω dienen. Kol 3,25 ἀ-δικῶν Ptz. ἀ-δικέω Unrecht tun; subst. κομίσεται Fut. Med. κομίζω (vgl. A3391ff) herbeibringen; Med. davontragen, erhalten (hier die Strafe für das). ἠ-δίκησεν Aor. ἔστιν betont m. der Bdtg. da sein, vorhanden sein (H-S § 125b); οὐκ ἔστιν es gibt nicht. προσωπο-λημψία (< πρόσωπον + λαμβάνω) Parteilichkeit, Ansehen der Person.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Die Sklaven werden von Paulus ermahnt, ihren irdischen Herren … (gehorsam) zu sein (das gleiche Wort wird in V. 20 im Zusammenhang mit den Kindern verwendet). „Irdisch“ heißt im Griechischen wörtlich „nach dem Fleisch“; nur Christus ist der Herr über den Geist der gläubigen Sklaven. Sie sollen in Einfalt des Herzens gehorchen, und nicht nur, wenn sie unter der Kontrolle ihrer Herren stehen oder um den Menschen zu gefallen. Vielmehr sollen sie ihren Aufgaben in der Furcht des Herrn nachkommen. Ein Arbeiten im Bewußtsein von Gottes Wesen und Gegenwart verleiht auch der Arbeit von Sklaven eine eigene Würde. Die Sklaven sollen alles, was sie tun (vgl. V. 17), von Herzen tun (wörtlich „mit ganzer Seele“, nicht nur mit vorgetäuschtem Eifer), und sie sollen es dem Herrn tun, und nicht den Menschen. Obwohl die Sklaverei mit Sicherheit kein wünschenswerter Zustand war, sah die Lehre des Paulus keine Veränderung dieser – oder auch anderer – sozialer Institutionen vor (vgl. 1Kor 7,17-24 ). Die Anweisungen, die er in Kolosser 3,22 – 25 in bezug auf die christlichen Sklaven gibt, ließen sich für unsere heutigen Verhältnisse auf christliche Arbeiter und Angestellte übertragen. Wenn alle Christen ihren Arbeitgebern mit wirklichem Engagement und im Gefühl ihrer Verantwortung vor Gott dienen würden, würden Qualität und Produktivität sicherlich dramatisch ansteigen. Im Grunde dienen Christen immer dem Herrn Christus. (Das ist die einzige Stelle im Neuen Testament, in der der Begriff „der Herr Christus“ gebraucht wird.) Denn schließlich kommt der letzte „Zahltag“ (das Erbe als Lohn) von dem Herrn (vgl. 2Kor 5,10). Er wird ohne Ansehen der Person (vgl. Röm 2,11; Eph 6,9), d. h. völlig gerecht, richten und den Übeltätern ihre Vergehen heimzahlen, denen, die ihm gedient haben, aber ihren Lohn geben.
In diesen Versen ( Kol 3,22-25 ) äußert sich Paulus mehrfach zu den Motiven, Einstellungen und zum Lebenswandel christlicher Sklaven. Die Ausführlichkeit dieser Unterweisungen war etwas Besonderes in einer von der Kluft zwischen Herren und Sklaven gekennzeichneten Gesellschaft

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Auch für den christlichen Sklaven ist allein und ganz allein »der Herr«, Christus, das entscheidende Gegenüber. »Alles, was ihr tut«, jede Arbeit – das mögen geringe, schmutzige, verachtete oder große, ehrenvolle Arbeiten sein – »das tut als dem Herrn«, das »wirkt« (so wörtlich) »als dem Herrn«, in der Verantwortung vor ihm, in der Kraft aus ihm und aus der Freude in ihm. Die Arbeit (hier ist die tägliche Arbeit gemeint) geschieht für den Christus und für Menschen zuerst. Das gibt jeder Arbeit tiefste Würde und Sinn und innerste Befriedigung. Das wird durch den Ausdruck »von Herzen« (wörtlich »von der Seele«, im Sinne von »gern und mit ganzem Einsatz«) unterstrichen. Unter dieser Leitlinie, bei solcher Ausrichtung ist selbst ein Sklave ein »königlich Freier«, ein Knecht des Königs Jesu Christi, und darin ist auch sein irdischer Stand geheiligt und für den Christus brauchbar.

Kol 3,24:

»denn ihr wisst, dass ihr von dem Herrn als Lohn das Erbe empfangen werdet. Ihr dient dem Herrn Christus!«

»Dem Herrn Christus dient ihr!« wörtlich (»sklavt ihr«). Das ist die Perspektive des christlichen Sklaven. Das ist weit über dem, was als Menschenrechte und Menschenwürde auch und gerade eines Sklaven vorgebracht wird. Das ist höchster Wert gerade eines als »wertlos« Verachteten. Er dient dem Christus in dem Wissen, dass auch sein Herr ihm den Lohn geben wird. Daneben verblasst aller irdische Lohn, auch alle irdische Benachteiligung: Es ist der Christuslohn, »das Erbe« (wörtlich »die Gegengabe des Erbes«). Die christliche, treue und gehorsame Arbeit des Sklaven findet reiche Gegengabe durch Christus. »Erbe« meint die ganze Herrlichkeit und Heilsgabe in Gottes Reich. Was auf Erden fast undenkbar ist, dass ein Sklave seinen Herrn beerbt, das ist doch die Zusage und Wirklichkeit des Sklaven, der »in Christus« arbeitet: Er ist Miterbe Christi, hat vollen Anteil an der Herrlichkeit und dem Heil Gottes.

Kol 3,25:

»Denn wer unrecht tut, der wird empfangen, was er unrecht getan hat; und es gilt kein Ansehen der Person.«

Diese Heils – und Herrlichkeitszukunft hat hier und jetzt schon Auswirkungen. Paulus vertröstet nicht, sondern erfüllt die Arbeit hier und jetzt mit Freude und Eifer. Der Blick auf das Ziel spornt an und macht gerade nicht träge und faul. Der Apostel ermuntert gerade den Sklaven, gibt ihm die volle Würde und den tiefsten Sinn. Deshalb kann er auch mahnen: »Wer unrecht tut, der wird empfangen, was er unrecht getan hat«. »Unrecht tun» ist alles, was andere schädigt. So schreibt Paulus auch ganz nüchtern an Philemon, dass er selbst, Paulus, es wiedergutmachen will, wenn Onesimus seinen Herrn geschädigt hat (vgl. Phim 1,18). »Er wird empfangen« (wörtlich »mit sich davon tragen«) zeigt auf die Stunde, wenn auch der christliche Sklave vor dem Preisrichterstuhl Christi stehen wird, »damit jeder seinen Lohn empfange für das, was er getan hat bei Lebzeiten, es sei gut oder böse« (2Kor 5,10). Das ist sehr wichtig: Unsere Arbeit hier, selbst die des Sklaven, hat höchste Bedeutung vor den Augen Christi. Er wird Lohn geben, nicht Verdienstlohn, sondern Gnadenlohn. Dort wird auch der Sklave ganz aufgedeckt sein, in den Antrieben und Motiven seiner Arbeit. War sie für den Christus und so für die Menschen Zeugnis eines Lebens mit Christus? Oder war es schädigende, ungerechte Arbeit, die andere sogar vom Christus fernhielt? Wie kann einer, der schon in seiner täglichen Arbeit Anlass zum Ärger gibt und Schaden anrichtet, noch seinen Herrn glaubwürdig bezeugen? Die Vergeltung von solchem »Unrecht« wird vor dem Thron Christi Minderung von Lohn sein (vgl. 1Kor 3,12-15; 4,5).

Christus ist nicht parteiisch, »nicht ist Ansehen der Person«. Auch der Sklave kann sich vor seinem Herrn nicht mit seinem niederen Stand, mit seiner gedruckten Lage, mit Armut, Ungerechtigkeit oder Unterdrückung entschuldigen, die sein unrechtes Tun doch verständlich macht, genauso wenig, wie ein »Herr« das kann. Nicht die Umstände und Zustände eines Lebens sind vor Gott wichtig, sondern ob das Herz echt ist, ob einer in Christus lebt und das auch auslebt.

Gerhardt Maier – Edition C

Die Stellung der Arbeitnehmer
Der Status des Angestellten in der heutigen Zeit, dessen Pflichten und Rechte in einem Arbeitsvertrag festgelegt sind, findet in der Bibel kein Beispiel, das ihm genau entspricht. Doch die Anweisungen, die den damaligen Sklaven erteilt wurden, geben uns grundsätzliche Belehrungen, die wir durchaus anwenden können. Der Apostel Paulus greift dieses Thema an vier Stellen auf (Eph 6,5-8; Kol 3,22-25; 1 Timotheus 6,1.2; Tit 2,9.10). Der Apostel Petrus spricht an einer Stelle darüber (1 Petrus 2,18-20). Die herausragenden Punkte dieser Belehrungen sind folgende:
• die Ermahnung zum Gehorsam, zur Treue und zur Ehrlichkeit;
• die Notwendigkeit, gut zu arbeiten – sowohl in Anwesenheit als auch in Abwesenheit des Vorgesetzten;
• die Sorgfalt, so zu handeln, dass die christliche Lehre nicht verlästert, sondern geziert wird;
• die Ermutigung an die Sklaven, dass sie ihren Dienst für ihre Herren eigentlich für den Herrn Jesus tun und von Ihm einmal dafür belohnt werden.
Für einen Angestellten in der heutigen Zeit ist der Auftrag, seine Arbeit treu zu verrichten, vielleicht noch wichtiger als für die damaligen Sklaven, weil seine Anstellung auf einem Vertrag basiert, den er selbst unterschrieben hat. Darin hat er sich verpflichtet, seine Arbeitszeit für das Unternehmen einzusetzen, das ihm den Lohn zahlt. Er kann diese Zeit nicht einfach für andere Tätigkeiten nutzen – auch nicht zum Beten, Bibellesen oder zum evangelistischen Zeugnis.
Das Prinzip «Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen» betrifft selbstverständlich auch die Diener und Angestellten. Wenn ein Vorgesetzter von seinem gläubigen Mitarbeiter etwas verlangt, das dieser mit seinem Gewissen nicht vereinbaren kann, so ist es richtig, die Ausführung dieses Auftrags zu verweigern. Viele Christen sind schon in der schwierigen Lage gewesen, dass ihr Chef von ihnen verlangt hat, zu lügen oder etwas zu tun, das nicht recht ist. Die Treue zu Gott hat ihnen die Energie verliehen, das Verlangte zu verweigern und es dem betroffenen Vorgesetzten offen zu sagen. Ein solches Verhalten kann den Angestellten in eine sehr schwierige Situation bringen und ihm schwerwiegende Unannehmlichkeiten bereiten – vielleicht den Verlust der Arbeitsstelle. Aber das Wort ermutigt uns, solche Folgen in Unterordnung unter den Herrn und mit Freude auf uns zu nehmen (1 Petrus 2,19.20; 3,14.17; 4,16.19).
Bevor der Christ einen Arbeitsvertrag unterschreibt, sollte er deshalb sorgfältig prüfen, ob die vorgegebenen beruflichen Verpflichtungen mit der Treue zu Gott vereinbar sind. Wenn es sich zum Beispiel um einen Lehrberuf handelt, stellen sich folgende Fragen: Bin ich verpflichtet, meinen Schülern Lehren oder Theorien zu vermitteln, die im Widerspruch zur biblischen Wahrheit sind? Wird mir die Möglichkeit geboten, mich von solchen Dingen klar zu distanzieren?
In solchen Fragen wollen wir uns ernsthaft vor Gott prüfen und Ihn fragen, was sein Gedanke und sein Wille für uns ist. Lasst uns so handeln, dass wir vor Gott und Menschen ein gutes Gewissen haben können (Apg 24,16). Junge Leute sollten dies schon bei der Wahl ihrer beruflichen Laufbahn sorgfältig überdenken.

Halte fest

Hier stellt sich die Frage: sollte ein Christ überhaupt arbeiten? Oder genügt es, wenn er sich ganz auf Gott konzentriert? Sagt die Bibel auch dazu etwas? Lies einen netten Artikel hier Der Christ und die Arbeit .

3,23 »Was« auch immer getan wird, es sollte »von Herzen« (wörtlich »aus der Seele«) »als dem Herrn und nicht den Menschen« getan werden. In jeder Form des christlichen Dienstes wie auch in jedem Lebensbereich gibt es viele Aufgaben, die Menschen widerwärtig finden. Wir brauchen kaum zu sagen, dass wir solchen Arbeiten lieber aus dem Weg gehen. Doch dieser Vers lehrt uns die wichtige Lektion, dass der niedrigste Dienst verherrlicht und auf eine höhere Ebene gehoben werden kann, wenn wir ihn für den Herrn tun. In diesem Sinne gibt es keinen Unterschied zwischen säkularer und christlicher Arbeit. Alles ist heilig. Im Himmel werden wir nicht dafür belohnt, dass man unseren Dienst gesehen hat oder wir besonders erfolgreich gewesen wären. Auch zählen dann nicht unsere Talente oder Gelegenheiten, sondern unsere Treue und Hingabe. So wird es auch unscheinbaren Menschen eines Tages sehr gut ergehen, wenn sie ihre Pflichten treu als dem Herrn getan haben. Zwei Mottos werden gerne über die Küchenspüle gehängt: »Nicht irgendwie, sondern triumphierend«, und: »Hier dient man Gott dreimal täglich«.
3,24 Der »Herr« ist jetzt dabei, die Bücher zu führen. Dabei erregt alles, was für ihn getan wird, seine Aufmerksamkeit. »Die Freundlichkeit Gottes wird die Freundlichkeit der Menschen vergelten.« Diejenigen, die wenig irdisches Erbe haben, werden »das Erbe« des Himmels empfangen. Wir sollten uns daran erinnern, wenn wir das nächste Mal etwas tun müssen, das wir nicht gerne tun, sei es in der Gemeinde, zu Hause oder am Arbeitsplatz. Es ist ein Zeugnis für Christus, es klaglos zu erledigen, und zwar auf die bestmögliche Weise.
3,25 Paulus sagt in Vers 25 nicht ausdrücklich, wen er meint. Vielleicht würden wir am ehesten an einen ungerechten Herrn denken, der seine Sklaven unterdrückt. Vielleicht ist ein gläubiger Diener müde geworden, seinen ungerechten Forderungen zu gehorchen. »Kümmere dich nicht darum«, sagt Paulus, »denn der Herr weiß alles darüber, und er wird auch die Ungerechtigkeiten, die du ertragen musst, in seine Hand nehmen.«
Doch obwohl dies auch die Herren einschließen könnte, ist es in erster Linie an die Sklaven gerichtet. Nachlässiger Dienst, Betrug, Faulenzerei und andere Formen der Unehrlichkeit werden nicht unbemerkt bleiben. »Da ist kein Ansehen der Person« vor Gott. Er ist der Herr aller, und die Unterschiede unter den Menschen bedeuten ihm nichts. Wenn Sklaven ihre Herrn berauben (wie es Onesimus wohl getan hat), dann werden sie darüber dem Herrn im Himmel Rechenschaft ablegen müssen.

MacDonald_2018 – Kommentar zum Neuen Testament

Es kann kein richtiges Wachstum in einem Glaubenden geben, bis sein erhöhtes Ich vom Thron heruntersteigt und Christus auf den Thron läßt. Die Wurzel der Krankheit, an der viele Gläubige und Gemeinden leiden, ist mangelhafte Hingabe an Gott. Der Herr spricht: „Gib mir, mein Sohn, dein Herz“ (Spr 23,26). Das ist ausschlaggebend in unserem Leben. Hier muss Christus der Herr sein. Das ist die Schlüsselstelle im Wachstum als Christ, unentbehrlich für ein Leben in der Fülle Gottes.

Vor langer Zeit behauptete der größte Feind des Menschen, dass uns Gott, indem er Seinen Willen vor den unseren stellt, uns das Beste vorenthält (1Mo 3,5). Generationen haben einen schrecklichen Preis bezahlt, weil ein Mensch diese Verleumdung dessen, der uns mit ewiger Liebe liebt, glaubte. Unsere Zukunft hängt davon ab, ob wir glauben, dass Unterwerfung unter Gottes Willen, die Herrschaft Christi, die Regierung des Ewigen grundlegend für unser ewiges Wohl ist.

Jean Gibson – Training im Christentum


Deshalb – egal was du tust – tue es NICHT für Menschen! Nicht für eine Kirche, nicht für DICH ( denn du bist ja auch ein Mensch) – sondern allein im Blick auf Gott! Und wenn du so handelst. wirst du automatisch bestimmte Dinge nicht tun! Wie zum Beispiel gegen eine Entscheidung deiner Regierung zu protestieren 😉

„Lasst uns daher nicht müde werden, Gutes zu tun.“

Laßt uns aber im Gutestun nicht müde werden, denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten.

Elberfelder Bibel 1905 – Galater 6,9

Lasst uns daher nicht müde werden, Gutes zu tun. Zur rechten Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht entmutigt die Hände in den Schoß legen.

Greber NT – 1936 – Gal 6,9–10

Lasst uns daher nicht müde werden, das zu tun, was gut und richtig ist. Denn wenn wir nicht aufgeben, werden wir zu der ´von Gott` bestimmten Zeit die Ernte einbringen.

Neue Genfer Übersetzung – Gal 6,9

Darum will ich euch echt anfeuern, weiter Sachen zu machen, die Gott geil findet! Gebt nicht auf, irgendwann werdet ihr dafür fett absahnen, versprochen!

VolxBibel – Gal 6,9

πλανᾶσθε Imp. Pass. πλανάω (< πλάνη Irrtum) in die Irre führen; übertr. irreführen, verführen, betrügen; Pass. in die Irre gehen, sich irren, sich täuschen (B 2cγ). μυκτηρίζεται Pass. μυκτηρίζω verspotten, verächtlich behandeln; Pass. sich verspotten lassen. ὃ ἐάν = ὃ ἄν was (immer) (A132; 371). σπείρῃ Konj. od. Aor. Konj. σπείρω. θερίσει Fut. θερίζω (vgl. A3391ff) ernten.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Diese Verse führen die Ermahnung aus Vers 6 noch weiter aus. Zunächst warnt Paulus seine Leser: „Gott läßt sich nicht spotten!“ Niemand kann sich über Gott erheben (myktErizetai, wörtlich: „die Nase rümpfen über“), dessen Regel, „Denn was der Mensch sät, das wird er ernten“ unaufhebbar ist. Jeder hat es selbst in der Hand, was er ernten wird. Wer auf sein Fleisch sät, d. h. wer all sein Geld fürseine fleischlichen Begierden ausgibt, dessen Ernte wird vergehen. Wer dagegen seinen Besitz für das Werk des Herrn einsetzt, d. h. wer aber auf den Geist sät und auf diese Weise sein eigenes geistliches Wachstum voranbringt, der erntet für die Ewigkeit. Diese Aussage läßt durchaus auch eine breitere Auslegung zu, doch vom Kontext her liegt auf der Hand, daß Paulus sich hier in erster Linie auf das Problem der finanziellen Unterstützung der christlichen Mitarbeiter in den galatischen Gemeinden bezog.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die Gefahr dieser Versuchung des Geizes unterstreicht Paulus sehr dringlich. Er warnt vor jedem Selbstbetrug, wie wenn der Umgang mit materiellen Gütern nur eigene Sache wäre. »Irret euch nicht«, auch in diesem Punkt unseres christlichen Lebens ist Gott der Bestimmende. »Gott lässt sich nicht spotten«, wörtlich meint das: Hier kannst du nicht »die Nase rümpfen«, eine hochmütig abweisende Geste, mit der Gottes Bestimmungsrecht beiseite geschoben wird. Wo Gottes Geist einen Menschen ergreift, da will er ihn ganz umgestalten und erfassen. Dan gibt es keine ausgesparten Gebiete. Auch die Güter dieser Welt werden in die geistgetriebene Haltung mithineingenommen. Es gilt in dem einfachen Bild: »Was der Mensch sät, das wird er ernten.« Der Geiz ist Saat auf das Eigene, dann wird auch die Ernte so sein. Es wird mir nichts erwachsen aus solchem Geiz, im Gegenteil, ich werde hineinverstrickt in meine eigenen Ängste und Befürchtungen, in meinen Egoismus und in meine Lieblosigkeit. Daraus kann nur Angst, Furcht, Selbsttäuschung und Kälte entstehen. Das ist die Ernte des Geizes.

Es ist »Saat auf das eigene Fleisch«. Das Bild von Saat und Ernte wird auf das Entweder – Oder von Fleisch und Geist angewandt. »Wer auf sein Fleisch sät«, und das geschieht überall dort, wo der Mensch auf das Seine bedacht ist und sich der Antriebskraft der geistgewirkten Frucht »Liebe« verschließt, der »wird auch von dem Fleisch das Verderben ernten«. »Verderben« steht hier in dem Sinn der »Vergänglichkeit«, des »Unterganges«, im ewigen Tod. Mit »ernten« ist also das letzte Urteil Gottes gemeint und das lautet für den Menschen, in seiner fleischlichen Art, auf Tod (vgl. Röm 6,20-23). Wer aber »auf den Geist sät«, wer sich dem Antrieb der Liebe öffnet und hingibt, »der wird aus dem Geiste das ewige Leben ernten«.

Das ist unsere »Würde« als Menschen. Gott lässt uns säen. Wir sind nicht wie Marionetten an Drähten gezogen. Es besteht aber ein Zusammenhang zwischen Saat und Ernte. Die Folgen, die Früchte unseres Tuns werden wir auch ernten. Dieses bitter ernste Verhältnis gilt es gerade bei unserem sündigen Tun zu sehen. Oft liegt es auch offen zu Tage. Das »Saufen« und »Fressen« (vgl. Gal 5,21) zerrüttet die Gesundheit. Es gibt zerstörende Linien, Folgen der Sünde durch ganze Generationen (vgl. 2 Mose 20,5). Die Vergebung unserer Sünde nimmt uns nicht automatisch auch aus den Folgen heraus. Wenn das geschieht, ist es eine besondere Gnade Gottes.

Der Apostel redet hier im Zusammenhang mit dem Geist und formuliert dabei dieses Grundgesetz von Saat und Ernte, von Tun und Ergehen. Gerade für den Geiz, der augenfälligsten Wirkung des sündigen Egoismus, gilt deshalb: »Der Geiz ist eine Wurzel alles Übels« (1 Tim 6,10) und ist »Abgötterei« (Kol 3,5).

Gerhardt Maier -Edition C

Paulus beginnt mit einem allgemeinen Grundsatz über den sich die Leser nicht täuschen sollen, denn Gott hat den Geist gegeben, auf dem das Leben zu bauen ist, da der Geist Christus verherrlicht und nur wer den Geist hat ist auch Christ. Daher ist das Fleisch für Gott unbrauchbar und darauf darf man nicht setzen oder vertrauen. Im Bilde von Aussaat und Ernte veranschaulicht Paulus, dass der Mensch in seiner Verantwortlichkeit entweder auf sein sündiges Fleisch setzt, dann aber das Verderben davonträgt, oder sich auf Gottes Geist verlässt, dann das ewige Leben erhält, das er hat, der Christus als Heiland annimmt und damit diesen Geist erhält. Die Aussaatmöglichkeit ist in beiden Hinsichten möglich, entweder setzt der Mensch auf das Fleisch oder den Geist.

P. Streitenberger – Der Galaterbrief

dazu passt dann auch mein Post bei FB gestern nachmittag:

und dann fragen mich die Christen, warum ihre Gebete nicht erhört werden. Wer den Auftrag nicht ausführt, und falschen Zielen hinterher läuft….