Laßt uns aber im Gutestun nicht müde werden, denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten.
Elberfelder Bibel 1905 – Galater 6,9
Lasst uns daher nicht müde werden, Gutes zu tun. Zur rechten Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht entmutigt die Hände in den Schoß legen.
Greber NT – 1936 – Gal 6,9–10
Lasst uns daher nicht müde werden, das zu tun, was gut und richtig ist. Denn wenn wir nicht aufgeben, werden wir zu der ´von Gott` bestimmten Zeit die Ernte einbringen.
Neue Genfer Übersetzung – Gal 6,9
Darum will ich euch echt anfeuern, weiter Sachen zu machen, die Gott geil findet! Gebt nicht auf, irgendwann werdet ihr dafür fett absahnen, versprochen!
VolxBibel – Gal 6,9
πλανᾶσθε Imp. Pass. πλανάω (< πλάνη Irrtum) in die Irre führen; übertr. irreführen, verführen, betrügen; Pass. in die Irre gehen, sich irren, sich täuschen (B 2cγ). μυκτηρίζεται Pass. μυκτηρίζω verspotten, verächtlich behandeln; Pass. sich verspotten lassen. ὃ ἐάν = ὃ ἄν was (immer) (A132; 371). σπείρῃ Konj. od. Aor. Konj. σπείρω. θερίσει Fut. θερίζω (vgl. A3391ff) ernten.
Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament
Diese Verse führen die Ermahnung aus Vers 6 noch weiter aus. Zunächst warnt Paulus seine Leser: „Gott läßt sich nicht spotten!“ Niemand kann sich über Gott erheben (myktErizetai, wörtlich: „die Nase rümpfen über“), dessen Regel, „Denn was der Mensch sät, das wird er ernten“ unaufhebbar ist. Jeder hat es selbst in der Hand, was er ernten wird. Wer auf sein Fleisch sät, d. h. wer all sein Geld fürseine fleischlichen Begierden ausgibt, dessen Ernte wird vergehen. Wer dagegen seinen Besitz für das Werk des Herrn einsetzt, d. h. wer aber auf den Geist sät und auf diese Weise sein eigenes geistliches Wachstum voranbringt, der erntet für die Ewigkeit. Diese Aussage läßt durchaus auch eine breitere Auslegung zu, doch vom Kontext her liegt auf der Hand, daß Paulus sich hier in erster Linie auf das Problem der finanziellen Unterstützung der christlichen Mitarbeiter in den galatischen Gemeinden bezog.
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Die Gefahr dieser Versuchung des Geizes unterstreicht Paulus sehr dringlich. Er warnt vor jedem Selbstbetrug, wie wenn der Umgang mit materiellen Gütern nur eigene Sache wäre. »Irret euch nicht«, auch in diesem Punkt unseres christlichen Lebens ist Gott der Bestimmende. »Gott lässt sich nicht spotten«, wörtlich meint das: Hier kannst du nicht »die Nase rümpfen«, eine hochmütig abweisende Geste, mit der Gottes Bestimmungsrecht beiseite geschoben wird. Wo Gottes Geist einen Menschen ergreift, da will er ihn ganz umgestalten und erfassen. Dan gibt es keine ausgesparten Gebiete. Auch die Güter dieser Welt werden in die geistgetriebene Haltung mithineingenommen. Es gilt in dem einfachen Bild: »Was der Mensch sät, das wird er ernten.« Der Geiz ist Saat auf das Eigene, dann wird auch die Ernte so sein. Es wird mir nichts erwachsen aus solchem Geiz, im Gegenteil, ich werde hineinverstrickt in meine eigenen Ängste und Befürchtungen, in meinen Egoismus und in meine Lieblosigkeit. Daraus kann nur Angst, Furcht, Selbsttäuschung und Kälte entstehen. Das ist die Ernte des Geizes.
Es ist »Saat auf das eigene Fleisch«. Das Bild von Saat und Ernte wird auf das Entweder – Oder von Fleisch und Geist angewandt. »Wer auf sein Fleisch sät«, und das geschieht überall dort, wo der Mensch auf das Seine bedacht ist und sich der Antriebskraft der geistgewirkten Frucht »Liebe« verschließt, der »wird auch von dem Fleisch das Verderben ernten«. »Verderben« steht hier in dem Sinn der »Vergänglichkeit«, des »Unterganges«, im ewigen Tod. Mit »ernten« ist also das letzte Urteil Gottes gemeint und das lautet für den Menschen, in seiner fleischlichen Art, auf Tod (vgl. Röm 6,20-23). Wer aber »auf den Geist sät«, wer sich dem Antrieb der Liebe öffnet und hingibt, »der wird aus dem Geiste das ewige Leben ernten«.
Das ist unsere »Würde« als Menschen. Gott lässt uns säen. Wir sind nicht wie Marionetten an Drähten gezogen. Es besteht aber ein Zusammenhang zwischen Saat und Ernte. Die Folgen, die Früchte unseres Tuns werden wir auch ernten. Dieses bitter ernste Verhältnis gilt es gerade bei unserem sündigen Tun zu sehen. Oft liegt es auch offen zu Tage. Das »Saufen« und »Fressen« (vgl. Gal 5,21) zerrüttet die Gesundheit. Es gibt zerstörende Linien, Folgen der Sünde durch ganze Generationen (vgl. 2 Mose 20,5). Die Vergebung unserer Sünde nimmt uns nicht automatisch auch aus den Folgen heraus. Wenn das geschieht, ist es eine besondere Gnade Gottes.
Der Apostel redet hier im Zusammenhang mit dem Geist und formuliert dabei dieses Grundgesetz von Saat und Ernte, von Tun und Ergehen. Gerade für den Geiz, der augenfälligsten Wirkung des sündigen Egoismus, gilt deshalb: »Der Geiz ist eine Wurzel alles Übels« (1 Tim 6,10) und ist »Abgötterei« (Kol 3,5).
Gerhardt Maier -Edition C
Paulus beginnt mit einem allgemeinen Grundsatz über den sich die Leser nicht täuschen sollen, denn Gott hat den Geist gegeben, auf dem das Leben zu bauen ist, da der Geist Christus verherrlicht und nur wer den Geist hat ist auch Christ. Daher ist das Fleisch für Gott unbrauchbar und darauf darf man nicht setzen oder vertrauen. Im Bilde von Aussaat und Ernte veranschaulicht Paulus, dass der Mensch in seiner Verantwortlichkeit entweder auf sein sündiges Fleisch setzt, dann aber das Verderben davonträgt, oder sich auf Gottes Geist verlässt, dann das ewige Leben erhält, das er hat, der Christus als Heiland annimmt und damit diesen Geist erhält. Die Aussaatmöglichkeit ist in beiden Hinsichten möglich, entweder setzt der Mensch auf das Fleisch oder den Geist.
P. Streitenberger – Der Galaterbrief
dazu passt dann auch mein Post bei FB gestern nachmittag:
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