Monat: April 2022

Vertrauen – Wachstum – Nähe

– Und er sprach: Laß mich doch deine Herrlichkeit sehen!
Elberfeld 1905 – Ex 33,18

„Bitte, Gott, ich möchte einmal ein bisschen mehr von dir sehen! Ich möchte mal deine ganz krasse Seite erleben!“, sagte Mose dann.
VolxBibel – 2.Mose 33,18

Und er sprach: Lass mich doch sehen deinen Herrlichkeit (Ehrenglanz, Machtfülle).
offene Bibel – Exodus 33,18

Etwa 1 Jahr vorher hatte Mose am Dornbusch noch weg geschaut!
Exouds 3,6 heißt es: „Da verbarg Mose sein Angesicht, denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.

Und nun – nachdem Mose auf dem Berg war – und dort Jehovah gesehen hatten –
Exodus 24:9-11
Und es stiegen hinauf Mose und Aaron, Nadab und Abihu, und siebzig von den Ältesten Israels; und sie sahen den Gott Israels; und unter seinen Füßen war es wie ein Werk von Saphirplatten und wie der Himmel selbst (Eig wie das Wesen des Himmels) an Klarheit. Und er streckte seine Hand nicht aus gegen die Edlen der Kinder Israel; und sie schauten Gott und aßen und tranken.
…Mose hatte nun ein ganz anderes „Bild“ von Jehovah – und vor allem war Mose nun vertrauter mit Jehovah.

Moses vertraute Gemeinschaft mit Gott wurde auch durch seine geistlichen Anliegen unter Beweis gestellt. Diese Verse können in drei Abschnitte eingeteilt werden, von denen jeder mit den Worten: Mose sprach eingeleitet wird (V. 12.15.18 ). Zuerst wollte Mose gerne vom Herrn erfahren, was er mit seinem Volk vorhabe. Gott hatte Mose zugesagt, das Volk zu führen, jedoch ohne die Gegenwart Gottes, davon war Mose betroffen. Gott kannte Mose mit Namen , d.h. Mose gehörte Gott an. So wollte Mose weiterhin Gottes Wege erfahren und die Gnade Gottes ( Wohlwollen ) erleben. Er legte für das Volk Fürbitte ein und erinnerte Gott daran, daß es sein Volk war (vgl. V. 13.16 ; 2Mo 32,11 ). Als Antwort darauf nahm Gott seine Drohung zurück, nicht mit ihnen hinaufzuziehen (vgl. 2Mo 33,3.5 ), und ihnen keine Ruhe zu schenken (V. 14 ).
Moses zweite Bitte galt der Bestätigung, daß der Herr tatsächlich mit seinem Volk ziehen würde (V. 15-17 ). Wenn die Gegenwart Gottes auf dessen Wanderung in das verheißene Land nicht dabei wäre, so würde das für dessen eigenes Ansehen und das Ansehen Gottes schwerwiegende Probleme aufwerfen. So gab Gott wieder der Bitte Moses nach und versicherte ihm, daß er Wohlgefallen vor ihm gefunden habe (V. 17 ; vgl. V. 16 ).
Drittens wollte Mose die Herrlichkeit Gottes sehen (V. 18 ). Diese Bitte wurde dadurch erfüllt, daß Gott Mose gestattete, ein deutlicheres Gesicht seiner Herrlichkeit zu sehen ( 2Mo 33,19-23 ). Indem Gott Mose seinen Namen verkündigte (V. 19 , sein offenbartes Wesen), gestattete er ihm, seine Güte (V. 19 ) und hinter ihm her zu sehen, jedoch nicht, sein Angesicht zu erkennen (vgl. 2Mo 3,6 und den Kommentar zu 2Mo 33,11; Joh 1,18 ). Dieser Abschnitt verdeutlicht, daß der Mensch Gott zwar wirklich kennen, ihn jedoch nie völlig erfassen kann.

Walvoord Bibelkommentar

Diese bemerkenswerte Passage sollte wegen ihrer vielen und weitreichenden Bedeutungen sorgfältig in euren Bibeln markiert werden. Das Wort „Herrlichkeit“ bedeutet „Pracht“. Der Herr weiß, dass Mose sich mehr Intimität mit ihm wünscht, als er bisher genossen hat. Dazu gehört auch ein Blick auf das Gesicht des Schöpfers aller Dinge. Während die Pracht von Gottes Person als Ganzes ohne menschliche Beschreibung wäre, wäre sein Gesicht für einen Menschen aus Fleisch und Blut unfassbar. Kein Mensch kann das sehen und leben. Ein interessanter Umstand, der in diesem Zusammenhang betrachtet werden sollte, ist der von Saulus auf der Straße nach Damaskus. Um ein Apostel zu sein, musste er Jesus nach seiner Auferstehung gesehen haben. Dazu war es notwendig, dass er sich Saulus sichtbar zeigte. Normalerweise hätte das seinen Tod zur Folge gehabt. Aber es wurde ein Wunder vollbracht, das es ihm ermöglichte, zu sehen und trotzdem zu leben. Dabei war es so tödlich, dass er drei Tage lang blind war und ein weiteres Wunder nötig war, um sein Augenlicht wiederherzustellen. Mose wäre getötet worden, hätte man ihm das Privileg gewährt, um das er gebeten hatte. Aber indem er sich in der Felsspalte versteckte, wurde er vor dem physischen Tod bewahrt. Dies ist die Grundlage für eines der bekanntesten Lieder. Es kommt ein Tod, der schrecklicher ist als der physische. Aber der große Felsen wurde gespalten, und von dort kam das Mittel, das die Menschen vor diesem endlosen Tod schützt. Deshalb singen wir: „Der Fels der Zeit hat sich für mich gespalten, ich will mich in dir verbergen.“

E.M. Zerr – Bücher des Pentateuch

Mose hat nicht nur an Gott gedacht, er schaute ihn. Unaufhörlich offenbarte sich Gott ihm, niemals verlor Mose ihn aus den Augen. Er sah Jesus als seinen Heiland und glaubte, daß des Heilandes Verdienste ihm zugerechnet werden. Dieser Glaube war für Mose keine bloße Annahme, sondern lebendige Wirklichkeit. Das ist Glaube, wie wir ihn benötigen, Glaube, der die Prüfung besteht. Wie oft geben wir Versuchungen nach, weil wir den Blick nicht auf Jesus gerichtet halten. Unser Glaube ist nicht beständig, weil wir uns gehenlassen und sündigen. Dann können wir nicht ausharren, als sähen wir den Unsichtbaren.
Lieber Bruder, suche täglich und stündlich Gemeinschaft mit Christus, dann wirst du nicht darüber zu klagen brauchen, daß es dir an Glauben gebricht. Versenke dich in Christus, betrachte sein Wesen und sprich von ihm. Je weniger du dich selbst erhöhst, desto mehr wirst du an Jesus finden, das du preisen kannst. Gott hat eine Aufgabe für dich. Sieh stets auf den Herrn. Geschwister., blickt immer mehr nach oben, um den Charakter Christi klarer zu erkennen. Als Mose bat: Ich bitte dich, “laß mich deine Herrlichkeit sehen”, hat der Herr ihn nicht zurückgewiesen, sondern seine Bitte erhört. Gott antwortete seinem Diener: “Ich will vor deinem Angesicht alle meine Güte vorübergehen lassen und will ausrufen des Herrn Namen vor dir.” 2 Mose 33,18.19. Wir halten uns von Gott fern, darum vermögen wir die Offenbarung seiner Macht nicht zu sehen.

Ellen Gould White – Aus der Schatzkammer der Zeugnisse

Mose erhielt eine ganz besondere Offenbarung der Schechinah-Herrlichkeit als Antwort auf seine dramatische Bitte in 2 Mose 33:17-23: „Und Jehova sprach zu Mose: Ich will auch dies tun, was du geredet hast; denn du hast Gnade vor mir gefunden, und ich kenne dich mit Namen. Und er sprach: Zeige mir doch deine Herrlichkeit! Er sprach: Ich will alle meine Güte vor dir hergehen lassen und will den Namen des HERRN vor dir ausrufen; und ich will gnädig sein, wem ich gnädig sein will, und will Barmherzigkeit erweisen, wem ich Barmherzigkeit erweisen will. Und er sprach: Du kannst mein Angesicht nicht sehen; denn der Mensch kann mich nicht sehen und am Leben bleiben. Und der HERR sprach: Siehe, es ist eine Stätte bei mir, und du sollst auf dem Felsen stehen; und es soll geschehen, wenn meine Herrlichkeit vorübergeht, daß ich dich in eine Felsspalte lege und dich mit meiner Hand bedecke, bis ich vorübergehe; und ich will meine Hand wegnehmen, und du sollst meinen Rücken sehen; aber mein Angesicht soll man nicht sehen.

In Vers 18 bat Mose ausdrücklich darum, Gottes Herrlichkeit zu sehen. In Vers 23 erklärte Gott, dass Mose die hinteren Teile sehen kann, aber nicht das Gesicht Gottes sehen kann. Dr. Dwight Pentecost ist der Meinung, dass das Wort mit „Nachglühen“ übersetzt werden sollte. Mit anderen Worten: Gott sagte zu Mose, dass er seinen vorübergehenden Glanz sehen wird, aber er wird Gott nicht so sehen, wie er wirklich ist. Obwohl das hebräische Wort eigentlich nicht „Nachglühen“ bedeutet, könnte der Grundgedanke richtig sein. Mose wird Gott nicht so sehen, wie er wirklich ist, aber er sah eine größere sichtbare Manifestation von Gottes Herrlichkeit als alle vorherigen Manifestationen. Das war Gottes Verheißung an Mose.

Die Erfüllung dieser Verheißung ist in 2 Mose 34:5-9 aufgezeichnet: „Und Jehova fuhr herab in der Wolke und stand bei ihm daselbst und verkündete den Namen Jehovas. Und Jehova ging vor ihm vorüber und verkündete: Jehova, Jehova, ein Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und reich an Güte und Wahrheit, der Güte bewahrt für Tausende, der Missetat und Übertretung und Sünde vergibt und den Schuldigen nicht freisprechen wird, der die Missetat der Väter heimsucht an den Kindern und Kindeskindern, am dritten und vierten Glied. Und Mose eilte und neigte sein Haupt zur Erde und betete an. Und er sprach: Habe ich nun Gnade vor dir gefunden, HERR, so laß den HERRN mitten unter uns gehen; denn es ist ein halsstarriges Volk, und vergib uns unsere Missetat und Sünde und nimm uns zu deinem Erbe.

Hier war eine weitere Offenbarung der Schechinah-Herrlichkeit Gottes, in der Mose der Name des Herrn selbst verkündet wurde. Mose sah eine neue Manifestation der Herrlichkeit Gottes, die bis dahin kein anderer Mensch gesehen hatte. In Vers 9, am Ende dieser Manifestation, bat Mose um das ständige Verweilen der Schechinah-Herrlichkeit in der Mitte des Volkes Israel. Es war eine Bitte, die Gott teilweise beantworten würde, als Er in der Stiftshütte Wohnung nahm, obwohl die Bitte des Mose um das ewige Bleiben zu diesem Zeitpunkt nicht erfüllt werden konnte.

Die Erfahrung von Mose, eine neue Sichtbarkeit von Gottes Herrlichkeit und eine größere Manifestation von Gottes Gegenwart zu sehen, ließ Mose nicht unberührt, wie Exodus 34,29-35 zeigt: Und es geschah, als Mose vom Berg Sinai herabstieg und die beiden Tafeln des Zeugnisses in seiner Hand hatte, da wusste Mose nicht, dass die Haut seines Gesichts glänzte, weil er mit ihm redete. Und als Aaron und alle Kinder Israel Mose sahen, siehe, da glänzte die Haut seines Angesichts; und sie fürchteten sich, ihm nahe zu kommen. Und Mose rief ihnen zu, und Aaron und alle Obersten der Gemeinde kehrten zu ihm zurück; und Mose redete mit ihnen. Und danach kamen alle Kinder Israel zu ihm; und er gab ihnen alles, was der HERR mit ihm auf dem Berge Sinai geredet hatte, als Gebot. Und als Mose mit ihnen geredet hatte, legte er einen Schleier auf sein Angesicht. Als aber Mose hineinging vor Jehova, mit ihm zu reden, nahm er den Schleier ab, bis er herauskam; und er kam heraus und redete mit den Kindern Israel, was ihm geboten war. Und die Kinder Israel sahen das Angesicht Mose’s, daß die Haut seines Angesichts leuchtete; und Mose tat den Schleier wieder auf sein Angesicht, bis daß er hineinging, mit ihm zu reden.

Als das Gesicht von Mose leuchtete, war die Herrlichkeit der Schechinah auf seinem Gesicht sichtbar. Es war nicht die tatsächliche Herrlichkeit des Herrn, die sich auf Moses Gesicht manifestierte, sondern Moses reflektierte die Herrlichkeit, die er gerade gesehen hatte. Die Beziehung von Mose zur Schechinah war ähnlich wie die Beziehung des Mondes zur Sonne. Das Licht geht von der Sonne aus, und der Mond reflektiert einfach das Licht der Sonne. Auf die gleiche Weise reflektierte das Gesicht von Mose das Licht, das von der Schechinah-Herrlichkeit ausging. Die leuchtende Manifestation der Herrlichkeit Gottes durchdrang die Person des Mose und manifestierte sich im Leuchten seines Gesichtes. Nach der Verkündigung des Gesetzes verhüllte Mose dann sein Gesicht

Arnold Fruchtenbaum – Die Herrlichkeit der Schechinah in Geschichte und Prophezeiung

Mose hatte schon viel von den Wegen und Werken Gottes und von Seiner Liebe und Güte, Heiligkeit und Gnade kennengelernt. Jetzt wird er kühn und begehrt den vollen Glanz Seines Angesichts zu sehen. Aber das Angesicht, das mit ihm gehen und ihn und das Volk geleiten soll, kann sich ihm nicht zu erkennen geben. Soweit jedoch die Offenbarung Seiner Herrlichkeit dem schwachen Geschöpf gegenüber möglich ist, will Er sie ihm kundtun. Darum hören wir die gnadenvollen Worte: „Ich werde alle meine Güte vor deinem Angesicht vorübergehen lassen, und werde den Namen Jehovas vor dir ausrufen“ (2.Mose33:19).
In diesem Namen will Gott Seinen Charakter offenbaren, Seine Liebe, Heiligkeit und Barmherzigkeit, Geduld und Treue. In diesem Namen will Er auch fortan das Volk führen.
Er sprach zu Mose: „Du vermagst nicht mein Angesicht zu sehen, denn nicht kann ein Mensch mich sehen und leben“ (2.Mose33:20). Wenn das Auge des Menschen schon durch das längere Anschauen des Sonnenlichts geblendet und seine Sehkraft getötet wird, wie könnte er dann die Herrlichkeit Gottes aufnehmen und ertragen, ohne vernichtet zu werden! Der Mensch kann sich von Gottes Herrlichkeit keine Vorstellung machen, außer wenn er sie in Seinen Wegen und Werken sieht. Gott muß also erst vorübergezogen sein.
Gott will Mose die Bitte nicht abschlagen, ja, Er begehrt sogar, Seine Herrlichkeit zu offenbaren und findet einen Platz für Seinen Knecht in der Felsenkluft, wo Seine Herrlichkeit an ihm vorübergeht (2.Mose33: 22. 23). Wir können diese Herrlichkeit nur erkennen mit Augen, die der Heilige Geist geöffnet hat, und erst dann, wenn sie vorübergezogen ist.
Welches Geschöpf würde wohl etwas wie das Kreuz Christi in Vorschlag gebracht haben zur Offenbarung der Herrlichkeit Gottes? Stehen wir aber hinter dem Kreuze und schauen zurück nach Golgatha, welche Vollkommenheiten sehen wir da! Welch eine Heiligkeit der Sünde gegenüber, wenn der einzige Gerechte zum Fluch und von Gott verlassen wird! Und welch eine Liebe, die „den eingeborenen Sohn nicht geschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat“ (Rom. 8,32)! Ja, Gott ist Licht und Gott ist Liebe, so hat Er sich geoffenbart

Ermunterung und Ermahnung 1968

Wie ist mein Verhältnis zu Jehovah? Bleibe ich bei den „ersten Erkenntnissen“ stehen? Benötige ich weiterhin einen Pastor oder Ältesten der mir alles erklärt? Oder wächst mein Verhältnis immer und immer mehr – und wünsche ich, IHN noch näher zu kommen?

Sieben Tage an der Stiftshütte?

Und von dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft sollt ihr nicht weggehen sieben Tage lang, bis zu dem Tage, da die Tage eures Einweihungsopfers erfüllt sind; denn sieben Tage sollt ihr eingeweiht werden. (W. sollen eure Hände gefüllt werden; desgl. Kap 16,32;21,10; vergl. Kap 9,17)
So wie man an diesem Tage getan, hat Jehova zu tun geboten, um Sühnung für euch zu tun. Und ihr sollt an dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft Tag und Nacht bleiben, sieben Tage lang, und sollt die Vorschriften Jehovas (Eig was gegen Jehova zu beobachten ist) beobachten, daß ihr nicht sterbet; denn also ist mir geboten worden. Und Aaron und seine Söhne taten alles, was Jehova durch Mose geboten hatte.
Elberfelder 1871 – Lev 8,33–36

Und am Eingang des Versammlungszeltes sollt ihr sitzen bei Tag und bei Nacht, sieben Tage und die Hut Jehovahs hüten, auf daß ihr nicht sterbet; denn so ist es mir geboten. 4Mo 1,53; 9,19; 1Kön 2,3; Sach 3,7; Ez 44,15; Mal 3,14.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – 3.Mose 8,35

Aaron und seine Söhne mußten sieben Tage lang Tag und Nacht an der Tür zur Stiftshütte stehenbleiben, um die Tage ihrer Ordination zu erfüllen. Aus 2Mo 29,35-37 erfahren wir, daß sie während der sieben Tage täglich Sündopfer darbringen mußten.

Walvoord Bibelkommentar

Maftir Levitikus 8:33-36
„Aaron und seine Söhne taten alles, was ADONAI durch Mosche befohlen hatte.“
-Levitikus 8:36
Aaron und seine Söhne nehmen an einem aufwendigen Ritual teil, das sie für den priesterlichen Dienst heiligen soll. Gott skizzierte diesen Plan zum ersten Mal, als er zu Mosche sagte: „T’TSAVEH (du sollst befehlen)“ (Ex. 29:35). Jetzt setzt Gott seinen Plan in Gang, indem er sagt: „TSAV (befiehl!)“ (Lev. 6:8-9 (1-2 תנ״ך)).

Aaron und seine Söhne warten sieben Tage, um sich zu heiligen.
Mosche befiehlt den Priestern, sieben Tage lang zu bleiben – „denn so ist es mir befohlen worden“ (Lev. 8:35). Die Priester bleiben dann ununterbrochen in der Zone der Heiligkeit. Indem sie im heiligen Vorhof bleiben, nehmen sie die Heiligkeit auf göttlichen Befehl hin in sich auf.
Plaut bezeichnet diese Infusion göttlicher Heiligkeit als „eine aufsteigende Trilogie“, die salbt, einweiht und weiht – wörtlich: Du sollst die Hände salben … füllen … heiligen, und sie sollen mich kohen (Ex 28,41).
So befolgen die Priester den Befehl, genau wie der Herr es Mosche befohlen hat. Gottes Heiligkeit strahlt auf die kohanim aus. Der Befehl ist erfüllt, die Priester sind geheiligt, der achte Tag beginnt!
Wurden Sie jemals für einen besonderen Dienst für den Herrn abgestellt? Vielleicht wurdest du zum Fasten oder zum Gebet für eine Person aufgerufen. Beschreibe, wie du gewartet hast, um dem Herrn zu huldigen. Wie hat Sie diese Erfahrung erfüllt?

Wandere durch Levitikus!

Du sollst sieben Tage lang nicht vor den Eingang des Zeltes der Begegnung gehen Auch hier muss die Bezeichnung „Eingang des Zeltes“ im Zusammenhang verstanden werden. Die Priester befanden sich nicht innerhalb des Zeltes, sondern in der Nähe seines Eingangs, im inneren Teil des Stiftshofs. Sie durften diesen geheiligten Bereich sieben Tage lang nicht verlassen, um den Kontakt mit etwas oder jemandem zu vermeiden, der unrein war.
sieben Tage lang, bis zu dem Tag, an dem deine Ordinationszeit beendet ist Die praktische Bedeutung dieser Aussage ist schwer zu bestimmen. In den Parallelstellen in Exodus 29:35-37 wird ausdrücklich angeordnet, dass sieben Tage lang jeden Tag ein Sündopfer dargebracht und der Altar sieben Tage lang wiederholt gesalbt werden soll. Hier heißt es lediglich, dass das „Füllen der Hände“ sieben Tage lang dauern sollte. Bedeutet das, dass das Weiheopfer jeden Tag sieben Tage lang wiederholt werden sollte, und deutet der Anfang von Vers 34 darauf hin, dass das, was am ersten Tag getan wurde, sieben Mal wiederholt werden sollte? Die meisten traditionellen Kommentare sind dieser Meinung.

Der JPS Tora-Kommentar

7 Tage lang – Tag & Nacht bei dem Heiligtum? Wo war denn da Platz? Nun – es scheint, dass sich die Priester hintern oder neben dem Heiligtum niedergelassen hatten. Die Bibel schweigt an dieser Stelle, wo die Priester schliefen oder „auf Toilette gingen“ ….

„er starke Gott, der Fülle-und Schwur-Gott, Jehova: Er ist erkennend und Israel, es soll erkennen“

Der Gott (El) der Götter, Jehova, der Gott (El) der Götter, Jehova, er weiß es, und Israel soll es wissen: wenn es aus Empörung, und wenn es aus Treulosigkeit gegen Jehova geschehen ist, -so mögest du uns nicht retten an diesem Tage!
Elberfelder 1871 – Josua 22,22

GottGottherr, ER! GottGottherr, ER! er weiß und Jissrael soll wissen: wars in Auflehnung, wars in Untreue wider IHN – so befreie uns nimmer an diesem Tag! 
Buber – Josua 22:22

„Göttlicher, Gott, Jehova, Göttlicher, Gott, Jehova, er weiß [es], und Israel, es wird [es] auch wissen. Ist es aus Rebellion und ist es aus Untreue gegen Jehovaso rette uns an diesem Tag nicht.
neue Welt-Übersetzung – Josua 22:22

«Gott der Götter, der Ewige, Gott der Götter, der Ewige, er weiß, und Jisraël wisse: Wenn in Aufruhr, wenn in Untreue gegen den Ewigen – so stehe uns heute nicht bei!
Neftali-Herz-Tur-Sinai – Josua 22,22

de Wette – Josua 22,22

Jahwe zu verlassen, um anderen Göttern zu dienen. Das heißt, sich des Verrats am Reich Gottes schuldig zu machen, den die Transjordanier in der Geschichte, an die sich dies nun anschließt, darauf reduziert hatten, dass sie am falschen Altar opferten (22,22-23). Hier geht es darum, sich gegen den drohenden Verrat zu wehren, bevor es überhaupt eine Gelegenheit gab, loyal zu sein! Der letzte Redakteur wollte niemandem eine Ausrede lassen, um zu sagen: „Ich habe es euch ja gesagt.“ Es war Zeit für einen neuen Bund.

Die AnkerYalebibel

Anstatt auf den übereilten Vorwurf wütend zu reagieren, wiesen sie lediglich in allem Ernst und aufrichtig die Anklage zurück, daß der Altar, den sie errichtet hatten, als Auflehnung gegen Gott zu verstehen sei. Indem sie sich auf Gott als Zeugen beriefen, schworen sie zweimal bei seinen drei Namen – El, Elohim, Jahwe ( der Allmächtige, Gott, der HERR ) – und bekräftigten, daß, wenn ihre Tat in Auflehnung gegen Gott und seine Gebote bezüglich des Gottesdienstes geschehen sei, sie sein Gericht verdienten.

Walvoord Bibelkommentar

Es ist eine große Befriedigung, wenn wir spüren, dass es ein Wesen gibt, das alles weiß. Nach einer großen Verwirrung, einer dunklen Stunde oder einer geheimnisvollen Heimsuchung, in der es keinen Anhaltspunkt für ein Ereignis zu geben schien, keine Deutung und keinen Funken Erleuchtung, ist es eine gesegnete Erleichterung, sowohl für den Geist als auch für die Seele, wenn wir spüren, dass jemand es verstehen kann, es gründlich durchforsten kann und zu gegebener Zeit die erleuchtete Seite zum Vorschein bringen und die geistigen Diamanten offenbaren wird, die so lange in Dunkelheit, Kummer und Trauer verborgen waren. Gott weiß – was? Den Sinn der Dinge – warum die Welt geschaffen wurde, warum wir geschaffen wurden, die Bedeutung der Ereignisse, die uns erwarten, welche Lehren sie vermitteln, welche Segnungen sie entfalten, welche Verheißungen sie enthalten und wie viel Kultur wir durch sie gewinnen werden. Kann es etwas Erfreulicheres geben als diese Tatsache, und ist daran etwas Seltsames? Seltsam, dass der Schöpfer mit dem vertraut ist, was er geschaffen hat, wunderbar, dass der Architekt alles von seinem Bauwerk versteht, eigenartig, dass der Schöpfer der Welt begreift, was er geschaffen hat? Wie verhält es sich in alltäglichen Angelegenheiten? Wäre es nicht wunderbar, wenn Mozart und Beethoven ihre eigene Musik nicht verstünden, wenn sie wie Fremde daneben stünden und nicht in der Lage wären, die Wissenschaft ihrer Melodie zu begreifen? oder wenn Powers vor einer seiner Statuen stumm wie ein Idiot stünde und nicht in der Lage wäre, zu erklären, wie sie zu ihrer wundersamen Schönheit geformt wurde? oder wenn Rubens eines seiner eigenen Bilder mit leerem Blick anstarrte und völlig unfähig wäre, die vorbereitenden Schritte nachzuvollziehen, die zu seiner Ausführung führten? Ist es dann nicht ganz natürlich, dass der große Musiker der Erde und des Himmels in der Lage ist, alle großen Chöre der Zeitalter zu erklären, dass der heilige Bildhauer aller Zeiten in der Lage ist, jede Einzelheit seines Werkes zu beschreiben, oder dass der große Maler beider Welten sich mit großer Weisheit an seinen eigenen herrlichen Bildern erfreut? Ich komme nun zu meiner zweiten Behauptung, die sich aus der ersten ergibt – wir wissen es nicht. Hier finden wir zwei Parteien in der Kirche. Die eine sagt: „Wir wissen nichts und können nie etwas wissen“, und die andere sagt: „Wir wissen etwas, aber dieses Etwas wird nicht viel ausmachen, bis Gott mehr Wissen offenbart.“ Ich gestehe, ich glaube nicht, dass wir uns selbst völlig auslöschen müssen, um Gott zu erhöhen. Wenn ich sage, dass der Mensch völlig unfähig ist, jemals erleuchtet zu werden, dass er keine Macht hat und unwiderruflich an die Sünde gebunden ist, ohne die Möglichkeit, ihr zu entkommen, dann können Sie mich zu Recht fragen: „Wer könnte ein solches Wesen geschaffen haben?“ Aber weil wir etwas tun können – ja, vieles – und weil wir etwas sind – ja, vieles -, folgt daraus nicht, dass wir alles tun können oder dass wir uns selbst genügen. Nein, niemals. Gott hat uns geschaffen, und deshalb sind wir keine Versager; und lassen Sie uns nicht einen Moment lang annehmen, dass Gott bei unserer Schöpfung einen Fehler gemacht hat, sondern weil wir geschaffen sind, sind wir abhängig, zerbrechlich, und wir müssen oft und immer zu unserem Schöpfer um Hilfe und Segen schauen. Wir sind von Geheimnissen umwittert. Aber ist es nicht etwas, dass wir durch die Gnade Gottes denken, reden, schreiben, gehen, leben können? und können wir von einem, der all diese Dinge tun kann, schlecht reden? Verbiete es, Vater! Mach uns demütig, aber lass uns nicht undankbar sein. Wenn wir die Geschichte und die historischen Ergebnisse betrachten, wird deutlich, dass es in allen vergangenen Zeitaltern einen Plan der Vorsehung gegeben hat. Wenn wir uns zu Römern, Griechen oder Hebräern machen und uns Tausende von Jahren zurückversetzen würden, könnten wir kaum verstehen, dass einige unserer größten Prüfungen sich als ein so großer Segen für die Nachwelt erweisen sollten. Wir könnten kaum glauben, dass unser Verfall sich für andere als Leben erweisen würde und dass jeder Schmerz, den wir sowohl als Nationen als auch als Einzelpersonen erlitten haben, dem großen, glorreichen und heiligen Plan der Vorsehung entsprach. Was in alten Zeiten als Unterwerfung, Invasion und Despotismus bezeichnet wurde, hat sich seither als Emanzipation erwiesen, während die damals angebotene Bluttaufe zur Erlösung der Zukunft geführt hat. Die Zeit erklärt vieles, was wir heute nicht verstehen, und die Ereignisse beweisen immer wieder, dass der Herrscher des Himmels und der Erde nie verwirrt ist, nie irrt und nie besiegt wird. Jeder von uns möge seine eigenen Erfahrungen zurückverfolgen und sehen, was wir tun und wohin wir gehen wollten, als Gott es uns nicht zuließ, als Gott uns zurückhielt und als Gott gegen uns zu arbeiten schien, und wie sieht der Rückblick im Vergleich zu unseren heutigen Erfahrungen aus? Hat Gott es nicht am besten gewusst? und ist nicht alles gut ausgegangen, und war es nicht gut für uns, dass vor Jahren eine zügelnde Hand auf unsere Vergnügungen, Begierden und Wünsche gelegt wurde? Und ist es nicht besser, dass wir von dem Weg, den wir zu gehen wünschten, abgewiesen wurden? Ich denke, einer der faszinierenden Reize der Biografie liegt darin, dass wir oft entdecken, wie scheinbar unbedeutende und triviale Dinge den gesamten Verlauf des Lebens eines Menschen verändern. … (Caleb D. Bradlee.)

Joseph S. Exell – Der Biblischer Illustrator

In Vers 22a brachten die transjordanischen Stämme ihren Glauben an den Gott Israels zum Ausdruck: Der Mächtige, Gott, Jehova, der Mächtige, Gott, Jehova, er weiß. Der hebräische Text lautet: El, Elohim, JHWH, El, Elohim, JHWH. Der Vorname El ist ein Singularwort für „Gott“, der Begriff Elohim ist ein Plural, und JHWH ist der Name Gottes. Wörtlich kann die wiederholte Phrase also übersetzt werden mit „Gott, Götter, Jehova; Gott, Götter, Jehova.“ Es ist eine klare Andeutung der Pluralität der Gottheit.

Da die Rabbiner diese Pluralität nicht lehren, müssen sie sich eine alternative Erklärung einfallen lassen. Die orthodoxe jüdische Bibelübersetzung von Isaac Leeser lautet wie folgt: „Gott, der Gott der Götter, der Herr, (Gott, der Gott der Götter, der Herr).“ Andere Rabbiner behandeln den Satz als „Allmächtiger, Gott, HASHEM.“ Wieder andere interpretieren ihn so, dass er bedeutet „‚HASHEM ist der höchste Gott aller Engel‘, denn El bedeutet der ‚Starke‘, Elohim ‚das höchste Wesen, das zu fürchten ist‘, und JHWH ist ‚der wahrhaftig Existierende, der Bundesgott‘.“ Raschi glaubte, dass Elohim „Mächtige“ bedeutet, und so ist der Satz „Gott der Mächtigen“. Dieser Rabbi glaubte auch, dass die Phrase wiederholt wurde, um zu bekräftigen, dass Gott der höchste Meister sowohl in dieser Welt als auch in der kommenden Welt ist: „Der allmächtige Gott ist Adonoy. Er ist Gott über alle göttlichen Wesen. Er ist Adonoy, der weiß, dass unsere Absicht keine Rebellion war usw. Indem sie diese Erklärung zweimal wiederholten, (erklärten sie), dass Er Gott in dieser Welt und in der zukünftigen Welt ist.“ Der Soncino-Kommentar merkt an:
Gott, Gott, der HERR. Besser: „der Mächtige, Gott, der Herr“; so wieder in Ps. L. I. . . . Die Titel sind zusammengeführt und die Phrase verdoppelt, um die Feierlichkeit der Äußerung zu erhöhen, die am besten als aus drei parallelen und unabhängigen Titeln bestehend verstanden wird. Der erste von ihnen (El) ist der allgemeinste, der dritte der speziellste, der zweite der gewöhnliche Name für die Gottheit bei den Hebräern .

Die Phrase El Elohim YHWH erscheint auch in Psalm 50:1, wo es heißt: Der Mächtige, Gott, Jehova, hat geredet, und hat die Erde genannt vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang. Nach Ansicht der Rabbiner haben die transjordanischen Stämme diese drei Namen in Josua 22:22 also zweimal ausgesprochen, „denn mit diesen Namen hat Gott die Welt erschaffen und die Tora gegeben. Er hat die Welt erschaffen, wie es heißt: Allmächtiger Gott, HASHEM hat gesprochen und die Erde herbeigerufen (Psalm 50,1), und er hat die Tora gegeben, wie es in den Zehn Geboten heißt: Denn ich, HASHEM, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott . . . Die Rabbiner schlossen daraus, dass die transjordanischen Stämme ihren Glauben an den einen Gott bekräftigten, der die Welt geschaffen und Israel sein Gesetz offenbart hatte.fest an die Offenbarung der Thora glaubten, die jede Anbetung außerhalb der Stiftshütte oder des Tempels verbot, waren ihre Absichten beim Bau des Altars missverstanden worden.

Arnold Fruchtenbaum – Das Buch Josua

Der Herr, Gott der Götter] Eher: Der Herr, der Gott der Götter; oder man kann die drei Namen getrennt betrachten, vgl. Ps. 50,1. Sie beginnen auf höchst feierliche Weise, indem sie Gott selbst anrufen, um die Unschuld ihrer Absichten zu bezeugen. Die Form, in der sie dies tun, ist die nachdrücklichste, die die Sprache ausdrücken kann. Im Hebräischen gibt es drei Hauptnamen für Gott: El, Elohim und Jehova. Hier werden alle drei zusammen verwendet und zweimal wiederholt, um die Ernsthaftigkeit ihrer Beteuerung zu unterstreichen. „El, Elohim, Jehova – El, Elohim, Jehova“. „Der stärkste Herr, Gott Israels“, Wyclif. Er weiß. Der Vers ist „mit einem traurigen Interesse behaftet, denn es ist derjenige, über den Welsh, der Pfarrer der Armee der Covenanters, vor der Schlacht von Bothwell Bridge predigte.“ Stanley’s Lectures, I.
wenn] Die Partikel „wenn“ wird hier als Formel für einen Eid verwendet. Die Apodosis folgt am Ende von Ver. 23, „wenn der Herr selbst es verlangt“.
rette uns nicht diesen Tag] „Wenn bi inwit of trespassynge this auter we han maad vp, keep he vs not, but punyshe now,“ Wyclif. Dies ist eine unmittelbar an Gott gerichtete Verwünschung. „Ein parenthetischer Satz, in dem das erregte Gefühl, das leidenschaftlich das Böse auf sich zieht, in die Anrufung des Allerhöchsten übergeht.“ Vgl. Mose 10,17; Hiob 10,7; 23,10. Die Worte sind fast gleichbedeutend mit unserer Form „So wahr mir Gott helfe“

Bischof von Worcester – Die Cambridge Bibel für Schulen und Colleges

Das Wort „Gott“ ist im Hebräischen das Plural-Substantiv Elohim. Wie bereits erwähnt, wird es fast immer mit einem singulären Verb verwendet, was der normalen hebräischen Grammatik zuwiderläuft. Die Regeln der hebräischen Grammatik verlangen, dass das Verb mit dem Substantiv sowohl im Geschlecht als auch in der Zahl übereinstimmen muss. Wenn das Plural-Substantiv Elohim für den wahren Gott verwendet wird, hat es manchmal ein Plural-Verb, was der hebräischen Grammatik entspricht. Mehrere Beispiele dafür wurden bereits als Beweis für die Pluralität der Gottheit angeführt. Aber die Tatsache, dass in der überwiegenden Mehrheit der Fälle der Plural Elohim mit einem Singular-Verb verwendet wird, betont die Einheit. Ein Beispiel ist 1 Mose 1,1: Am Anfang schuf Gott [Elohim, ein Plural-Substantiv] [ein hebräisches Verb im Singular]. Das Verb „schuf“ stimmt in der Anzahl nicht mit dem Substantiv Elohim überein und verstößt damit gegen die Regeln der normalen hebräischen Grammatik. Dieser Verstoß gegen die hebräische Grammatik zeigt die Einheit in der Gottheit.

c. Die Verwendung von Singular- und Pluralformen zusammen
Die Einheit der Gottheit wird auch in dem zusammengesetzten Namen El Elohim gesehen. El ist die Singularform von Gott, und Elohim ist die Pluralform; aber beide werden zusammen in einem Vers von demselben Gott verwendet.
Ein Beispiel ist 1 Mose 33,20: Und er errichtete dort einen Altar und nannte ihn El-Elohe-Israel. El ist Singular, aber Elohe ist der Konstruktionszustand von Elohim, der eine Pluralform ist. Wörtlich heißt es also: „Gott, die Götter Israels“. Die Tatsache, dass auf den Singular der Plural folgt und dass sich beide Wörter auf den einen wahren Gott beziehen, betont die Einheit.
Ein zweites Beispiel, in dem sowohl der Singular als auch der Plural zusammen verwendet werden, ist Josua 22:22: Der Mächtige, Gott, Jehova, der Mächtige, Gott, Jehova, er weiß, und Israel soll wissen, ob es im Aufruhr ist, oder ob es sich gegen Jehova versündigt.
Das hebräische Wort, das mit „Der Mächtige“ übersetzt wird, ist das Wort El, das in der Einzahl „Gott“ bedeutet. Das Wort, das mit „Gott“ übersetzt wird, ist Elohim, und, wie bereits erwähnt, ist es ein Plural-Nomen, das „Gott“ oder „Götter“ bedeutet. Das Wort, das mit Jehova übersetzt wird, ist der persönliche Name Gottes, YHVH. Hier wird Gott also El, Elohim, Jehova-Gott, Götter, Jehova genannt. Wiederum ist Jehova Gottes persönlicher Name; Elohim betont seine Vielheit; aber der Singular El betont seine Einheit. Die Einheit kann also in der Verwendung von El Elohim gesehen werden, wobei der Singular und der Plural zusammen für ein und denselben Gott verwendet werden

Arnold Fruchtenbaum – Was WIR über Gott wissen

Auferstanden?!?!

Wenn aber Christus gepredigt wird, daß er aus den Toten auferweckt sei, (O. worden sei) wie sagen etliche unter euch, daß es keine Auferstehung der Toten gebe?
Wenn es aber keine Auferstehung der Toten gibt, so ist auch Christus nicht auferweckt; (O. auferweckt worden. Die griech. Zeitform bezeichnet eine geschehene und in ihrer Wirkung fortdauernde Tatsache. So auch v 12. 14. 16. 17. 20.)
wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist also auch unsere Predigt vergeblich, (Eig leer, hohl) aber auch euer Glaube vergeblich. (Eig leer, hohl)
Wir werden aber auch als falsche Zeugen Gottes erfunden, weil wir in Bezug auf Gott gezeugt haben, daß er den Christus auferweckt habe, den er nicht auferweckt hat, wenn wirklich Tote nicht auferweckt werden.
Denn wenn Tote nicht auferweckt werden, so ist auch Christus nicht auferweckt.
Wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist euer Glaube eitel; ihr seid noch in euren Sünden.
Also sind auch die, welche in Christo entschlafen sind, verloren gegangen.
Wenn wir allein in diesem Leben auf Christum Hoffnung haben, so sind wir die elendesten von allen (O. elender als alle) Menschen.
Elberfelder 1871 – 1 Kor 15,12–19

Auch wir werden auferstehen
Wenn also im Evangelium gesagt wird, daß Gott Christus von den Toten auferweckt hat, wie können da einige von euch behaupten: «Eine Auferstehung der Toten gibt es nicht!»
Wissen diese Leute eigentlich, was sie damit sagen? Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, dann kann ja auch Christus nicht auferstanden sein.
Wäre aber Christus nicht auferstanden, so hätte unsere ganze Predigt keinen Sinn, und euer Glaube wäre völlig wertlos.
Mit Recht könnte man uns dann vorwerfen, wir seien Lügner und keine Zeugen Gottes. Denn wir behaupten doch: Gott hat Christus auferweckt. Das kann ja gar nicht stimmen, wenn mit dem Tode alles aus ist! – Wörtlich: Weil wir bezeugt haben, daß er Christus auferweckt hat, den er nicht auferweckt hat, wenn doch die Toten nicht auferweckt werden –
Wie schon gesagt, wenn die Toten nicht auferstehen, dann ist auch Christus nicht auferstanden.
Wenn aber Christus nicht von den Toten auferweckt wurde, ist euer Glaube nichts als eine Illusion, und ihr seid auch von eurer Schuld nicht frei.
Ebenso wären auch alle verloren, die im Glauben an Christus gestorben sind.
Wenn der Glaube an Christus uns nur für dieses Leben Hoffnung gibt, sind wir die bedauernswertesten unter allen Menschen.
1Kor 15,20 Tatsächlich aber ist Christus als erste -Wörtlich: als Erstling der Entschlafenen – von den Toten auferstanden.
Hoffnung für alle – 1996 – 1.Korinther 15,12–20

Wenn es nun so ist, wie alle übereinstimmend verkünden, dass er, der Messias, wieder vom Tod auferstanden ist, wie kann es dann sein, dass einige von euch sagen, dass es überhaupt keine Auferstehung der Toten gebe? Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, dann ist ja demnach auch der Messias nicht wieder zum Leben auferweckt worden! Wenn nun der Messias nicht auferweckt wurde, dann ist unsere Botschaft in der Tat bedeutungslos und auch euer Glaube hat keinen wirklichen Inhalt. Und dann wären wir ja Leute, die falsche Aussagen über Gott machen! Denn wir würden dann behaupten, dass Gott den Messias wieder zum Leben erweckt habe, was er in Wirklichkeit gar nicht getan hätte! Doch den hätte er dann ja in Wirklichkeit nicht zum Leben auferweckt, wenn die Aussage stimmen würde, dass die Toten nicht auferweckt werden! Wenn also die Toten nicht wieder zum Leben erweckt werden, dann ist folglich auch der Messias nicht zum Leben erweckt worden! Und wenn der Messias nicht zum Leben auferweckt worden ist, dann ist euer gesamter Glaube ohne Bedeutung und ihr seid immer noch in eurer Lebensschuld gefangen! Dann sind folgerichtig auch die, die im Vertrauen auf den Messias gestorben sind, noch außerhalb der lebensschaffenden Beziehung zu Gott. Wirklich, wenn wir nur in diesem Leben unsere Hoffnung auf den Messias gesetzt haben, dann sind wir unter allen Menschen die, die am meisten zu bemitleiden sind!
Roland Werner – Das Buch – neues Testament und Psalmen – 2009 – 1.Korinther 15:12–19

Keines der vier Evangelien endet mit Kreuz und Grab. Alle setzen den Zielpunkt bei der Auferstehung Jesu.
Das Kreuz beendet die Schuld der Glaubenden. Die Auferstehung ist der Beginn des neuen Lebens, ja der neuen Schöpfung. Das Kreuz löst die Schuldfrage. Die Auferstehung ist der Anfang der Lösung der Machtfrage. Kreuz und Auferstehung stehen in einem ähnlichen Verhältnis zueinander wie die Rechtfertigung des Sünders und das neue Leben in der Heiligung. Mit der Auferstehung beginnt zugleich die Geschichte der Gemeinde, während der Kreuzestod Jesu den Neuen Bund stiftete, in dem sie leben kann. Das Kreuz ist der Wendepunkt der Menschheitsgeschichte, die Auferstehung der Anfangspunkt der neuen Menschheit und der neuen Schöpfung. Deshalb gehören zur Auferstehung der Morgen, das Licht, der Jubel. Zum Kreuz gehören die Finsternis, das Sterben, das verströmende Blut. Der Christ ist nach Röm 6 in beides getauft: in den Tod Jesu Christi und in das Auferstehungsleben Jesu Christi. Beides, Kreuz und Auferstehung, sind reale, den Leib erfassende Vorgänge.
Die Reihenfolge und die Gesamtheit der Ereignisse bei und nach der Auferstehung Jesu sind uns nicht vollständig erhalten. Sie können kaum mehr hergestellt werden. Nichts hat die Jünger so sehr erschüttert – nicht einmal der Tod Jesu! – wie die Auferstehung, ein für das Denken des Menschen fast undenkbares Geschehen. Nur auf eines kann man sich hier verlassen: dass das, was erzählt wird, stimmt. Das garantiert nicht nur der vorausgehende Unglaube der Jünger, der die Wirklichkeit der Auferstehung erst mühsam verarbeiten musste, sondern auch die Leitung der Evangelisten durch den Heiligen Geist.

Gerhard Maier – Edition C – NT

Warum ist die Predigt von der Auferstehung des Messias wichtig? Sie ist aus zwei Gründen wichtig. Erstens ist es ein wesentlicher Teil des Evangeliums (1 Korinther 15,4; 2 Timotheus 2,8). Das Evangelium enthält drei Punkte: Erstens, der Messias ist für unsere Sünden gestorben, wie es in der Schrift steht; zweitens, er wurde begraben; und drittens, er ist am dritten Tag auferstanden, wie es in der Schrift steht. Dies sind die drei Punkte des Evangeliums, und es gibt nicht mehr zum Evangelium als dies; dies ist das vollständige Evangelium. Alle Zusätze, die über diese drei Punkte hinausgehen, machen es zu einem falschen Evangelium. Weil die Auferstehung ein Teil des Evangeliums ist, ist sie etwas, das geglaubt, verkündet und gepredigt werden muss.
Der zweite Grund, warum die Auferstehung des Messias wichtig ist, ist, weil sie die Grundlage für die zukünftige Auferstehung des Gläubigen ist, gemäß 1. Paulus macht mehrere Punkte. Erstens: Wenn Jesus nicht von den Toten auferweckt wurde, dann ist unsere Verkündigung vergeblich (V. 14). Wenn der Messias tot blieb, dann geht die Erlösung nicht weiter als bis zum Grab selbst. Wenn er also nicht aus dem Grab auferstanden wäre, wäre unsere Verkündigung vergeblich und leer und würde uns ohne Hoffnung zurücklassen. Zweitens, wenn er nicht von den Toten auferstanden ist, ist unser Glaube eitel (V. 14, 17). Das heißt, es wäre ein leerer Glaube, ein Glaube, der keine ewigen Ergebnisse bringt. Er würde vorübergehende Ergebnisse in diesem Leben hervorbringen, aber mit dem Tod würde alles enden. Deshalb ist der Glaube vergeblich, wenn der Messias nicht von den Toten auferstanden ist. Drittens bezeugten die Apostel nicht nur seinen Tod, sondern auch seine Auferstehung (V. 15). Wenn ihr Zeugnis nicht wahr ist, dann sind sie falsche Zeugen. Viertens: Wenn er nicht von den Toten auferstanden ist, sind die Gläubigen noch in ihren Sünden (V. 17). Während Jesus durch seinen Tod die Sühne für die Sünde geleistet hat, hat er durch seine Auferstehung die Macht über die Sünde gegeben. Wir würden immer noch in unseren Sünden sein, wenn er nicht von den Toten auferstanden wäre. Um Vergebung für unsere Sünden zu erhalten, müssen wir an das Evangelium glauben, und die Auferstehung ist Teil des Evangeliums. Fünftens: Wenn er nicht auferstanden wäre, gäbe es keine Hoffnung für die, die bereits gestorben sind (V. 18). Wenn Jesus nicht von den Toten auferstanden ist, dann werden auch die Heiligen, die bereits gestorben sind, nicht auferstehen. Sechstens sind wir alle elende Menschen, weil wir unser Leben dem angepasst haben, was unwirklich ist (V. 19). In der Tat würden wir einen falschen Lebensstil leben, indem wir unser Leben in Übereinstimmung mit dem auferstandenen Messias anpassen, wenn die Auferstehung nicht wirklich stattgefunden hätte

I. Die Bedeutung der Auferstehung
Die Bedeutung der Auferstehung liegt in vier spezifischen Bereichen.
die Bedeutung für Christus
Der erste Bereich der Bedeutung ist in Bezug auf den Messias in viererlei Hinsicht: Erstens, die Auferstehung bewies, dass er der Sohn Gottes ist (Römer 1:4); zweitens, sie bestätigte die Wahrheit von allem, was er sagte (Matthäus 28,6); drittens bedeutet seine Auferstehung, dass er die Erstlingsfrucht der ersten Auferstehung ist (1 Korinther 15,20-23); viertens war die Auferstehung Jeschuas eine Erklärung des Vaters, dass der Messias alle Anforderungen des mosaischen Gesetzes erfüllt hat (Philipper 2,9).

die Bedeutung für alle Menschen
Die zweite Bedeutung der Auferstehung war für alle Menschen im Allgemeinen, insbesondere für die ungläubige Welt, in zweierlei Hinsicht: Erstens macht die Auferstehung Jeschuas die Auferstehung aller Menschen, sowohl der Gläubigen als auch der Ungläubigen, gewiss (1 Korinther 15,20-22); zweitens garantiert Seine Auferstehung das Gericht über alle Ungläubigen. Er ist derjenige, der die Ungläubigen richten wird, was er nicht tun könnte, wenn er nicht auferweckt worden wäre. So garantiert seine Auferstehung das Gericht über alle Menschen (Apostelgeschichte 10,40-42; 17,30-31).

die Bedeutung für alttestamentliche Heilige
Die dritte Bedeutung der Auferstehung Jesu war für die alttestamentlichen Heiligen, dass sie die Erfüllung des alttestamentlichen Versprechens bezüglich ihrer Rettung beinhaltete: die Entfernung ihrer Sünde und die Garantie ihrer zukünftigen Auferstehung (Apg 13:32-33). Die Auferstehung des Messias hatte also sogar eine Bedeutung für die Heiligen, die vor seinem eigenen Tod gestorben sind.

die Bedeutung für die Gläubigen
Die vierte Bedeutung der Auferstehung des Messias war für die Gläubigen aus, sieben Gründen. Erstens: Die Auferstehung Jeschuas beweist unsere Rechtfertigung (Römer 4,24-25). Das griechische Partizip, das Paulus in diesem Abschnitt verwendet, ist dia, was „wegen“ bedeutet. Die Grundlage der Rechtfertigung ist der Tod des Messias. Es heißt, dass er „wegen“ oder „aufgrund“ unserer vollbrachten Rechtfertigung auferweckt wurde. Weil unsere Rechtfertigung durch seinen Tod vollbracht wurde, wurde er aufgrund dieser Vollendung von den Toten auferweckt, um zu beweisen, dass wir durch unseren Glauben gerechtfertigt wurden.

Zweitens garantiert seine Auferstehung Kraft für den christlichen Dienst (Epheser 1,17-20). Gläubige können an der Auferstehungskraft teilhaben, um ihre Berufung zu erfüllen.

Drittens garantiert seine Auferstehung die individuelle Auferstehung des Gläubigen (Römer 8:11; 1 Korinther 6:14; 2 Korinther 4:14).

Viertens: Die Auferstehung Jesu bedeutet die Vergebung der Sünden des Gläubigen (1 Korinther 15,7).

Fünftens: Die Auferstehung Jeschuas bezeichnet den Messias als das Haupt der Gemeinde (Epheser 1,20-22).

Sechstens: Seine Auferstehung bedeutet, dass der Messias nun die Schlüssel des Todes hat, soweit es die Gläubigen betrifft (Hebräer 2,9-18). Satan hat nicht mehr die Autorität, einen Gläubigen in den Tod zu schicken. Der Messias hat die Schlüssel des Todes, weil er in Satans Domäne, das Reich des Todes, eingedrungen ist, ihm die Schlüssel weggenommen hat und durch seine Auferstehung „durch“ diesen Tod hindurchgegangen ist; und er hat immer noch die Schlüssel des Todes (Offenbarung 1,18).

Siebtens: Die Auferstehung Jesu bedeutet, dass es einen sympathischen Hohenpriester im Himmel gibt. Er ist im Himmel als Hoherpriester, weil er von den Toten auferweckt wurde (Hebräer 4,14-16).

Arnold Fruchtenbaum – Die Auferstehung des Messias

„Jesus ist auferstanden!
Andere Erklärungen tragen nicht“
Mit dem auferstandenen Jesus kann man heute rechnen: Davon ist Alexander Garth überzeugt – und er nennt gute Gründe, den biblischen Berichten zu glauben.
Herr Garth, warum ist es Ihnen wichtig zu zeigen, dass der christliche Glaube der Vernunft nicht widerspricht? Reicht es nicht, auf die eigene Erfahrung zu bauen?
Mit Vernunft verbindet man Logik und Überprüfbarkeit. Aber die Auferstehung ist in diesem Sinne weder logisch noch überprüfbar. Auch Erfahrung ist kein Kriterium für Wahrheit – diese Welt ist voller religiöser Spinner! Aber an die Berichte der Bibel von der Auferstehung sollte man schon vernünftig herangehen. Die Bibel ist für mich ein Glaubensbuch, das uns von Gott gegeben ist, aber auch ein historisches Dokument. Als solches kann man es untersuchen und dabei sehr interessante Dinge herausfinden. Zum Beispiel, wenn es um die Auferstehung geht.
Was genau haben Sie untersucht?
Ich habe mich gefragt: Könnte Jesus wirklich auferstanden sein? Was sagen die biblischen Berichte dazu? Sind auch andere Deutungen möglich? Dann bin ich diese Deutungen durchgegangen und habe festgestellt: Sie sind alle nicht stimmig! Man landet immer wieder bei der Frage: Was ist denn nun wirklich passiert? Historisch sicher können wir nur eines sagen: Es gibt die, wie ich das ausdrücke, „vermaledeite Lücke“.
Was verstehen Sie darunter?
Am Karfreitag waren die Jünger durch den Tod von Jesus zutiefst frustriert. Sie hatten alles auf eine Karte gesetzt, und diese Karte hatte sich als Lusche erwiesen. Ihr Herr und Meister, an den sie geglaubt haben, von dem sie gedacht haben,dass mit ihm eine strahlende Zukunft beginnt, ist einen grausamen Verbrechertod gestorben. Deshalb haben sie sich in ihr altes Leben verkrümelt. Sie hatten vor, im Grau der Geschichte zu verschwinden.
Und dann, drei Tage später, findet man die gleichen Jünger, wie sie positiv und todesmutig bezeugen, dass Jesus Christus lebt. Da muss man sich doch fragen: Was ist in der Zwischenzeit passiert? Dabei bin ich immer wieder auf die Auferstehung gestoßen: Es muss etwas von Gott her passiert sein, denn alle anderen Erklärungsversuche tragen nicht, sie erweisen sich als reines Fantasieprodukt.

Welche Erklärungsversuche gibt es denn?
Die älteste Hypothese lautet: Die Jünger konnten sich mit dem Tod ihres Meisters nicht abfinden. Sie wollten den Behörden eins auswischen und gleichzeitig groß rauskommen. Deshalb sagten sie: Wir inszenieren eine Auferstehung! Wie macht man das? Indem man die Leiche klaut und versteckt. In der religiös aufgeheizten Stimmung der damaligen Zeit würde es bestimmt Leute geben, die dann an die Auferstehung glauben. Das klingt erst mal ganz plausibel. Es macht aber gar keinen Sinn, weil die Jünger bereit sind, für die Überzeugung, dass Jesus lebt, in den Tod zu gehen. Für eine Lüge riskiert man nicht sein Leben! Es dauerte auch nicht lange, da gab es den ersten Toten unter den Christen: Stephanus ist gesteinigt worden wegen der Botschaft von der Auferstehung Jesu.

Welche anderen Erklärungen führen in eine Sackgasse?
….

LebensLust Ostern Special 2020

14.Nisan

Vor 11 Jahren hatte ich gerade die Hördatei von Arnold Fruchtenbaum „gefunden“ und kannte weder seine Bücher, noch die Bücher von Alfred Edersheim. Im laufe der Jahre haben wir Jahr für Jahr neues dazu gelernt.
2016 – noch in Berlin – leitete der „Seniorpastor“ von RockBerlin den Sedarabend – und die nächsten Jahre waren wir immer im „kleinen Rahmen“ im Zelt – sowohl in Berlin wie auch in Allerbüttel. Letztes Jahr hier im „Obergemach“ in Isenbüttel. Dieses Jahr nur eine kleine Gruppe hier (wahrscheinlich sind wir zu dritt) – aber diesmal das erste Mal per Zoom. Wenn also dein Interesse geweckt ist – komme einfach per Zoom vorbei!

Wer?

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.
Elberfelder 1871 – Joh 1,1

Johannes berichtet von Jesus
Jesus Christus – Gottes Wort an die Welt
Am Anfang war das ewige Wort Gottes: Christus.
Immer war er bei Gott und ihm in allem gleich.
Wörtlich: Am Anfang war das Wort, und das Wort war zu Gott hin(gewandt), und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang zu Gott hin(gewandt). Vgl. 1. Mose
Hoffnung für alle – 1996 – Johannes 1,1–2

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott; und ein ‚Gott‘ war das Wort. 2 Dies war im Anfang bei Gott.
Johannes Greber NT – 1936 – Johannes 1:1–2

IM Anfang (aller Dinge) war bereits das Wort – denn es ist vorzeitig und ewig (vgl. Joh 8,58; 17,5) – Joh 1,1; Offb 19,13; Joh 1,14.16.17; Offb 19,15; Ps 33,6; 119,105; Spr 8; 9; Ps 107,20; 147,15; Jes 55,10.11- ; das Wort war eng vereint mit Gott -Joh 6,46; 17,24-, ja göttliches Wesen hatte das Wort -vgl. Joh 20,28f.-.  
Dies war im Anfang eng vereint mit Gott.
Ludwig Albrecht – Joh 1:1–2

Haben wir nicht fast alle bei Johannes 1:1 den griechischen Begriff im Ohr? Aber was, wenn Johannes als gebürtiger Jude gar nicht vom griechischen Begriff sondern von seiner Muttersprache her gedacht hat???

In einer Zeit, die so weit zurückliegt, wie der Mensch nur denken kann – im Anfang – war das Wort. Für den theologischen Terminus „Wort“ steht hier der ganz normale griechische Begriff logos, der einfach „Sprechen, Botschaft oder Wörter“ bedeutet. Er war sowohl in der griechischen Philosophie als auch in der jüdischen Weisheitsliteratur wohlbekannt. Wahrscheinlich wählte Johannes diesen Ausdruck, weil er seinen Lesern so vertraut war; doch er verlieh ihm eine ganz eigene Bedeutung, die gleich im Prolog entwickelt wird.
Das Wort war bei Gott, d. h., es hatte innerhalb der Trinität eine ganz besondere Beziehung ewiger Gemeinschaft mit Gott. „Bei“ ist die Übersetzung des griechischen pros, hier im Sinne von „Gemeinschaft haben mit“ (vgl. dieselbe Bedeutung von pros in Joh 1,2; 1Thes 3,4; 1Joh 1,2). Dann fügt Johannes hinzu: Gott war das Wort. Die Zeugen Jehovas schreiben: „das Wort war ein Gott“ – eine falsche Übersetzung, die – logisch zu Ende gedacht – zum Polytheismus führt. In anderen Bibelversionen steht „das Wort war göttlich“, wasjedoch ebenfalls nicht ganz eindeutig ist und zu einem falschen Verständnis von Jesus führen könnte. Richtig übersetzt kann dieser Vers dagegen die Lehre von der Trinität ganz entscheidend erhellen. Das Wort ist ewig; es steht in Beziehung zu Gott (dem Vater); und es ist Gott.
Johannes
Das Wort war schon immer bei Gott. Christi Existenz begann nicht irgendwann innerhalb der Zeit, genausowenig wie er erst zu irgendeinem Zeitpunkt in Beziehung zum Vater trat. Der Vater (Gott) und der Sohn (das Wort) sind seit Ewigkeit eine liebende Einheit. Sowohl Vater als auch Sohn sind Gott, und dennoch gibt es nicht zwei Götter.

Walvoord Bibelkommentar

Die Sätze sind schlichtes Griechisch und gleichzeitig von geheimnisvoller, unauslotbarer Tiefe. Sie sind knapp, rhythmisch und fast psalmartig poetisch, aber doch nicht so streng formgebunden, dass sie nicht auch ausführliche Erklärungen zuließen, wo es nötig Ist. Erst wenn man sie mit dem Evangelium und mit dem AT zusammenhält, gewinnen sie ihre volle Aussagekraft. Was ist nun ihr Inhalt?
»Im Anfang« steht sehr bewusst und präzise am Beginn des gesamten Evangeliums. Dieselben Worte stehen am Beginn der griechischen und hebräischen Bibel, in 1Mose 1,1. Sowohl dort als auch in Johannes 1,1 fehlt der Artikel, so dass man ganz wörtlich übersetzen müsste:
»In einem Anfang«. Wenn Johannes genauso formuliert wie 1Mose 1,1, dann gibt er damit ein Doppeltes zu erkennen:
a) Sein Evangelium ist ebenso »Heilige Schrift« wie das 1Mosebuch.
b) Wie es in 1Mose 1 um die Schöpfung ging, so geht es jetzt um die zweite, nämlich die in Jesus beginnende Neuschöpfung. Wir werden gleich sehen, wie eng der Zusammenhang zwischen Schöpfungsbericht und Johannes 1,1ff. ist.
Jetzt beachten wir ein Drittes:
Wenn Johannes mit denselben Worten beginnt wie die Bibel Israels, dann deutet er auf die unzertrennliche Verbindung von AT und NT hin. Dass Israel und die messianische Gemeinde des Neuen Bundes, dass AT und apostolische Lehre zusammengehören, ist auch im Johannesevangelium ein eherner Grundsatz.
Wir stoßen auf ein Viertes:
Mit dem Rückgriff auf den Anfang der Bibel in 1Mose 1 zeichnet Johannes sein Evangelium in eine Heilsgeschichte ein, die mit der ersten Schöpfung ihren Ausgang nahm und schließlich im ewigen Gottesreich zum Ziel kommen wird. Wer auf den »Anfang« hinweist, erinnert gleichzeitig an das »Ende« aller Dinge. So ist es nur konsequent, wenn derselbe Johannes später zum Seher der Offenbarung wird (vgl. auch 1Joh 1,1ff.). Wenn aber die Evangelisten heilsgeschichtlich denken, ergibt sich daraus für uns die Verpflichtung, heilsgeschichtlich auszulegen.
»Im Anfang«, sagt Johannes, »war das Wort.« Der Leser ist überrascht! Warum und wie ausgerechnet »das Wort«? In der berühmten Studierzimmer-Szene lässt Goethe den Faust darüber nachsinnen:
»Geschrieben steht:
Im Anfang war das Wort! … Ich kann das Wort so hoch unmöglich schätzen. Ich muss es anders übersetzen …« Dreimal nimmt Faust einen Anlauf, um nach den Übersetzungen:
»Im Anfang war der Sinn« und »Im Anfang war die Kraft« schließlich »getrost« zu schreiben:
»Im Anfang war die Tat!«
Doch die Bibel beharrt dabei:
»Im Anfang war das Wort.« Ein erster Weg zum Verständnis bahnt sich an, wenn wir noch einmal 1Mose 1,1 aufschlagen:
»Im Anfang schuf«. Dieses »schuf« erklären aber die Bibel und das Judentum durchweg als »das Wort«, so z. B. in Psalm 33,6:
»Der Himmel ist durch das Wort des Herrn gemacht«, und in Hebräer 11,3:
»Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort gemacht ist.« Das stimmt mit dem Vorgang von 1Mose 1,3ff. völlig überein. Daraus ergeben sich zwei Konsequenzen:
a) Das Wort gehört auf die Seite Gottes und nicht zu den Geschöpfen; b) das Wort war schon vor der Schöpfung da.
Ein zweiter Weg zum Verständnis bahnt sich an, wenn wir die weitere Offenbarungsgeschichte betrachten. In Sprüche 8,22ff. erscheint die Weisheit Gottes als eine Art Person, die von sich sagt:
»Der Herr hat mich schon gehabt im Anfang seiner Wege, ehe er etwas schuf, von Anbeginn her. Ich bin eingesetzt von Ewigkeit her, im Anfang, ehe die Erde war.« Und in Sprüche 8,35 erklärt sie:
»Wer mich findet, der findet das Leben.« In Sirach 24,9 lesen wir von ihr:
»Von Ewigkeit, vom Anfang an schuf er mich, und bis in Ewigkeit werde ich nicht aufhören.« Wer ist diese Weisheit in Person? Das NT erklärt einstimmig:
Jesus Christus, der Gottessohn (vgl. Mt 13,54; Lk 2,40.52; 1Kor 1,24.30; Kol 2,3). Wie beim erschaffenden Wort ergeben sich zwei Konsequenzen:
a) Die Weisheit in Person gehört auf die Seite Gottes und nicht zu den Geschöpfen; b) Sie war schon vor der Schöpfung da.
Damit lässt sich Bilanz ziehen:
Mit dem »Wort« ist Jesus Christus gemeint. Er ist kein Geschöpf, sondern ewig – schon »im Anfang« existierend (»war«!). Er ist als »Wort« der Schöpfungsmittler (1Kor 8,6; Kol 1,16; Heb 1,2), und erscheint auch am Ende der Tage als »das Wort Gottes«! (Offb 19,13). Als den »Anfang der Schöpfung Gottes« bekennt ihn seine Gemeinde (Kol 1,15.18; 1Joh 2,13; Heb 1,2ff.; Offb 3,14).
Damit haben wir das Generalthema des Johannesevangeliums ausgemacht. Es heißt:
Jesus Christus – und nichts anderes. Mit ihm beginnt es (Joh 1,1), und mit ihm schließt es (Joh 20,30ff.; Joh 21,25), ihn bezeugt es als den einzigen Weg zum ewigen Leben (Joh 14,6).
Johannes stellt nun klar:
»Das Wort war bei Gott« – also in Gottes Gemeinschaft, nicht im Gewimmel der Geschöpfe. Es war so »bei Gott«, wie später der Menschensohn von Daniel 7,13. In dem »bei« steckt das Auf-Gott -hin -orientiert -Sein, bzw. das Ihm-zu-Diensten -Stehen. Eine aktive und willensmäßige Einheit von »Gott« und »Wort« ist hier angedeutet, die später in Johannes 10,30 mit aller Offenheit ausgesprochen wird (vgl. Spr 8,27.30). Dennoch sind »Wort« und »Gott« nicht dasselbe, sondern unterscheidbare Größen – ein Geheimnis, das sofort eine weitere Klarstellung erfordert:
»Das Wort war Gott.« Hier kommt es wieder auf jede Einzelheit an. Es heißt nicht:
»Das Wort war der Gott.« Denn das »Wort« ist nicht der ganze Gott. Es heißt auch nicht:
»(Der Gott) war das Wort.« Denn Gott als Vater und »das Wort« müssen unterschieden werden. Es war der Fehler der sog. Patripassianer, dass sie die These vertraten:
Pater»passus est« = »der Vater hat gelitten«. Nein! Der »Gottessohn« hat gelitten. Deshalb kann man christlich auch nicht von einem »gekreuzigten Gott« sprechen, sondern nur von einem »gekreuzigten Gottessohn«. Was heißt der Satz:
»Das Wort war Gott« aber dann? Dass Jesus als das Wort »Gott« ist! Dass er die volle Gottheit sein eigen nennt! Genau mit diesem, mit dem Bekenntnis der Gottheit Jesu, endet das Evangelium auch (Joh 20,28). Dieses Bekenntnis erfüllt die ganze Urkirche (vgl. Röm 9,5; 1Joh 5,20; Heb 1,1ff.; Phil 2,6; Kol 1,15ff.; Kol 2,9; Offb 1,17.18; 5,12ff.; Offb 21,23). Deshalb nennt sie Jesus ihren »Herrn« und betet sie zu ihm (1Kor 1,2). Dass Martin Luther in einem Weihnachtslied »den Sohn des Vaters, Gott von Art« (EKG 15, 5) besingt, ist von Johannes 1,1 her berechtigt. Ein Bekenntnis, das nicht von der Gottheit Jesu sprechen kann, ist nicht christlich.
Stehen jetzt aber nicht zwei »Götter« nebeneinander? Droht hier nicht die Gefahr des Ditheismus (Zwei-Götter-Glaubens)? Der Islam bejaht diese Frage und zieht seine Kraft aus der Ablehnung der Gottheit Jesu. So heißt es in der 5. Sure des Koran (5, 172):»Sagt aber nichts von einer Dreiheit (= dem dreieinigen Gott) … Es gibt nur einen einzigen Gott. Fern von ihm, dass er einen Sohn habe!« Und in einem moslemischen Flugblatt, das in der Bundesrepublik verteilt wurde, heißt es:
»Allah droht jedem mit Strafe, der Jesus einen Gott nennt.« Vers 2 will gerade ein solches Missverständnis verhüten, indem die zweite Satzhälfte wiederholt wird:
»Dieses (nämlich: das Wort) war im Anfang bei Gott.« Damit wird die Zuordnung und die Willenseinheit des Wortes = Jesu Christi im Blick auf den Vater unterstrichen. In Vers 18 wird das personale Geheimnis der Einheit von Vater und Sohn betont (vgl. Joh 10,30). Man kann sich dieses Geheimnis am Menschen selbst ein Stück weit veranschaulichen:

Edition C

Chronologisch geht die Aussage von Johannes 1,1 dem Text in 1 Mose 1,1 voraus. Johannes 1,1 sagt zwar auch Im Anfang, fährt jedoch fort: … war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Durch das Wort wurden die Himmel und die Erde geschaffen (Joh 1,3). Also erwähnen sowohl Genesis 1,1 als auch Johannes 1,1 den Ausdruck Im Anfang. Genesis 1,1 enthüllt nicht, wann dieser Anfang war; doch das Im Anfang aus Johannes 1,1 geht chronologisch dem Im Anfang des 1. Mosebuches voraus. Denn ganz offensichtlich existierte der Messias – das Logos, das Memra – vor der Erschaffung von Himmeln und Erde.

Arnold Fruchtenbaum – Das 1. Buch Mose

Der erste Abschnitt ist die Einleitung von Johannes zu seiner Biographie von Jesus, dem Messias. Das Thema des Johannes ist: Jeschua, der Messias, der Sohn Gottes. Der Abschnitt beginnt mit Vers 1: Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.
Der griechische Begriff „logos“, den Johannes verwendet, wird mit dem englischen Begriff „word“ übersetzt. Weil Johannes den Begriff „logos“ verwendet, gehen viele Kommentare zum Johannesevangelium an dieser Stelle in eine ziemlich lange Abhandlung über, um zu erklären, was logos in der griechischen Philosophie bedeutet.
Am Ende sagen sie alle das Gleiche: dass der Logos in der griechischen Philosophie zwei Konzepte hatte; das Konzept der Vernunft und das Konzept der Rede. Sie behaupten dann, dass das, was Johannes zu tun versuchte, darin bestand, zu zeigen, wie Jesus die Ziele der griechischen Philosophie in beiden Bereichen, Vernunft und Sprache, erfüllte. Durch die „Vernunft“ war er die Idee Gottes und durch die „Sprache“ war er der Ausdruck Gottes selbst. Das ist alles schön und gut zu wissen, bis auf ein großes Problem: Johannes war von Beruf kein griechischer Philosoph, er war ein jüdischer Fischer. Was er wirklich im Sinn hatte, war nicht griechische Philosophie, sondern jüdische Theologie des ersten Jahrhunderts in Israel.
Die Rabbiner jener Zeit hatten ein Konzept, das als Memra bezeichnet wurde. Das Memra ist ein aramäischer Begriff, der „Wort“ bedeutet. Als Johannes sein Evangelium auf Griechisch schrieb, brauchte er einen griechischen Begriff, um den jüdischen Begriff memra zu übersetzen, und der einzige griechische Begriff, den er hatte, war logos. Aber Johannes meinte nicht den logos der griechischen Philosophie, sondern die memra der jüdischen Theologie. Die Schriften der Rabbiner jener Zeit lehrten, dass es sechs Dinge gab, die an der memra wahr waren.

A. Das Gleiche, aber von Gott unterschieden
Erstens war die Memra manchmal dasselbe wie Gott, aber manchmal war sie von Gott verschieden. Die Rabbiner haben nie versucht, das offensichtliche Paradoxon zu erklären: Wie war es möglich, dass die Memra einerseits dasselbe wie Gott ist, andererseits aber von Gott verschieden ist? Sie lehrten einfach beide Aussagen als wahr und beließen es dabei.
Das ist dasselbe, was Johannes in Vers 1 sagte. Indem er sagt, dass das Wort bei Gott war, bedeutet es, dass Jesus von Gott verschieden war. Indem er sagt, das Wort war Gott, bedeutet es, dass Jesus derselbe wie Gott war. Wie die Rabbiner hat Johannes an dieser Stelle nicht versucht, das offensichtliche Paradoxon zu erklären: Wie ist es möglich, dass das Wort dasselbe wie Gott ist und sich doch von Gott unterscheidet? Dies wird erst später im Evangelium im Sinne der Dreieinigkeit erklärt. Der Logos ist insofern von Gott verschieden, als er nicht Gott der Vater ist, noch ist er Gott der Heilige Geist. Aber er ist derselbe wie Gott, weil er die zweite Person dieser Dreieinheit ist; er ist Gott der Sohn und daher derselbe wie Gott. Nur in Begriffen der Dreieinheit kann das rabbinische Paradoxon der Memra in der jüdischen Theologie erklärt werden.

B. Der Agent der Schöpfung
Die zweite Sache, die die Rabbiner über die Memra lehrten, war, dass die Memra auch das Mittel der Schöpfung war. Alles, was Gott erschaffen hat, hat Er mittels Seiner memra, mittels Seines Wortes, erschaffen; also würde ohne die memra nichts existieren, was jetzt existiert. In Vers 3 schreibt Johannes: Alle Dinge sind durch ihn gemacht, und ohne ihn ist nichts gemacht worden, was gemacht worden ist.
Was in der jüdischen Theologie für die Memra gilt, gilt auch für den Logos, von dem Johannes schrieb. Alles wurde durch ihn gemacht, und ohne ihn wurde nichts gemacht, was gemacht wurde, und so würde ohne ihn nichts existieren, was jetzt existiert: Er ist das Mittel der Schöpfung.

C. Das Mittel der Erlösung
Die dritte Sache, die die Rabbiner über die Memra lehrten, war, dass die Memra das Mittel der Erlösung war. Wann immer Gott in der Geschichte des Alten Testaments rettete, sei es eine physische Rettung wie der Auszug aus Ägypten oder eine geistliche Rettung, rettete Gott immer mittels seiner memra, mittels seines Wortes. In Johannes 1,12 sagt Johannes: Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben: …
Wie bei der Memra der jüdischen Theologie, so beim Logos des Johannes: Er ist das Mittel des Heils. Denn diejenigen, die persönlich an seine Messiasschaft glauben und ihn aufnehmen, werden zu Kindern Gottes und erhalten von ihm, dem Vermittler des Heils, das geistige Heil.

D. Die sichtbare Manifestation der Anwesenheit Gottes
Die vierte Sache, die die Rabbiner über die Memra lehrten, war, dass die Memra das Mittel oder der Weg war, durch den Gott auf den Seiten des Alten Testaments sichtbar wurde. In der christlichen Theologie wird dieses Phänomen eine „Theophanie“ genannt. Eine Theophanie ist die sichtbare Manifestation Gottes, die in der Geschichte des Alten Testaments auftrat.
Die Rabbiner hatten einen anderen Begriff, Schechinah oder die Schechinah-Herrlichkeit; die Schechinah-Herrlichkeit ist die sichtbare Manifestation der Gegenwart Gottes. Wann immer der unsichtbare Gott eine sichtbare Form annahm, wann immer die Allgegenwart Gottes lokalisiert wurde, war diese sichtbare, lokalisierte Gegenwart die Schechinah-Herrlichkeit. Während des größten Teils der alttestamentlichen Geschichte nahm die Schechinah-Herrlichkeit die Form eines Lichts oder Feuers oder einer Wolke oder einer Kombination dieser Dinge an. Laut den Rabbinern kam dies durch die Memra.

In Vers 14 schreibt Johannes: Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns …
Das Wort, das in Vers 1 im Anfang bei Gott war – immer bei Gott war und immer Gott war -, nahm zu einem bestimmten Zeitpunkt in der menschlichen Geschichte sichtbare Gestalt an. Aber dieses Mal kam Er nicht in der Form eines Lichtes, Feuers oder einer Wolke, sondern Er kam in der Form von Fleisch. Er wurde Mensch, er wurde Mensch, und Jeschua war als Mensch die sichtbare Manifestation der Gegenwart Gottes.

Johannes fährt fort: Er wohnte unter uns. Der von Johannes verwendete Begriff, der mit dem englischen Begriff „dwell“ übersetzt wird, ist nicht der normale griechische Begriff für „wohnen“. Vielmehr ist es ein griechischer Begriff, der eigentlich aus dem Hebräischen entlehnt wurde, skeinei. Als die Griechen in Kontakt mit der jüdischen Welt kamen, stießen sie auf den Begriff Schechinah und mochten, was er ausdrückte. Sie wollten ihn in ihre Sprache aufnehmen, denn in der griechischen Mythologie gab es Geschichten, in denen die Götter vom Olymp herabstiegen, eine Art sichtbare Gestalt annahmen und sich eine Zeit lang unter die Menschen mischten. Das Problem war, dass die griechische Sprache keinen „sch“-Laut hatte. Das Hebräische hat einen Buchstaben namens shin, mit dem der „sch“-Laut erzeugt wird. Im Englischen braucht man die Kombination von zwei Buchstaben, „s“ und „h“, um den „sh“-Laut zu erzeugen. Aber im Griechischen kann man keine Buchstaben kombinieren, um den „sh“-Laut zu erhalten. Die Griechen konnten ein hartes „s“ machen; sie konnten „sssss“ sagen, aber sie konnten nicht „schhhh“ sagen. Sie nahmen das hebräische Wort Schechinah, hellenisierten es und daraus wurde das griechische Wort skeinei; das ist der Begriff, den Johannes hier verwendet. Wörtlich bedeutet es nicht „wohnen“, sondern „tabernakeln“. Es hat seinen Ursprung in der Erzählung von Exodus 40, wo die Schechinah-Herrlichkeit in Form einer sichtbaren Wolke ihren Wohnsitz im Allerheiligsten der Stiftshütte aufnahm. Im Hebräischen ist mishkan die gleiche hebräische Wurzel wie Schechinah.
So „wohnte“ die Schechinah-Herrlichkeit für die nächsten Jahrhunderte beim Volk Israel, bis sie es in den Tagen von Hesekiel 8-11 verließ. Jetzt ist die Schechinah-Herrlichkeit in der Person von Jesus von Nazareth wieder erschienen. Noch einmal, für eine gewisse Zeit, „wohnte“ Er unter uns. Wie die Rabbiner brachte auch Johannes die Schechinah mit der Herrlichkeit Gottes in Verbindung; denn er fährt in Vers 14 fort: … (und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit wie die des eingeborenen Sohnes vom Vater), voller Gnade und Wahrheit.

Jeschua war diese neue Schechinah-Herrlichkeit: Er war die sichtbare Manifestation der Gegenwart Gottes.

Die Tatsache, dass Jesus die Schechinah, das Licht der Herrlichkeit, war, wurde kurz in Johannes 1,4-10 entwickelt, als er schrieb: In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis erkannte es nicht. Es kam ein Mensch, von Gott gesandt, der hieß Johannes. Dieser kam zum Zeugnis, damit er von dem Licht zeugte, damit alle durch ihn glaubten. Er war nicht das Licht, sondern er kam, damit er von dem Licht Zeugnis gebe. Da kam das wahre Licht, nämlich das Licht, das jeden Menschen erleuchtet, in die Welt. Er war in der Welt, und die Welt wurde durch ihn gemacht, und die Welt kannte ihn nicht.

Mit diesen Worten betonte Johannes, dass Jeschua dieses neue Schechinah-Herrlichkeitslicht ist. Er ist die Quelle des Lebens und Er ist die Quelle des Lichts für alle Menschen, weil Er der Schöpfer aller Menschen ist.

Arnold Fruchtenbaum – Die Geburt und das frühe Leben des Messias

War Jesus also „ein Gott“ wie einige wenige Bibelübersetzter schreiben? Oder war Jesus die Schechinah-Herrlichkeit des „AT“??

erkannt?

Jesus sagt ihnen: „Auf zum Frühstücken!“ Niemand jedoch hatte den Mut, ihn auszufragen: „Bist du es selbst?“, weil sie sich sicher waren, dass es sich um den Herrn handelt. Jesus kommt dazu, nimmt das Brot und gibt es an sie weiter und in derselben Weise den Fisch. Damit ist Jesus schon das dritte Mal für seine Schüler sichtbar geworden, nachdem er von den Toten auferstanden war.
Gottes Agenda – Das Neue Testament urtextnah ins heutige Deutsch übersetzt von Andreas Eichberger – Joh 21,12–14

Jesus spricht zu ihnen: Kommt her, frühstücket. Keiner aber von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? da sie wußten, daß es der Herr sei. Jesus kommt und nimmt das Brot und gibt es ihnen, und gleicherweise den Fisch. Dies ist schon das dritte Mal, daß Jesus sich den Jüngern offenbarte, nachdem er aus den Toten auferweckt war.
Elberfelder 1871 – Johannes 21,12–14

„Kommt endlich! Und guten Appetit!“ Keiner von den Freunden traute sich zu fragen: „Wer bist du eigentlich?“, aber unausgesprochen war jedem klar: Es war ihr Jesus!
VolxBibel – Johannes 21:12

Wie sah Er aus? Wie sah Er nach seiner Auferstehung aus?
Haben seine Apostel Jesus erkannt?

Die Jünger hörten die Einladung zum Frühstück und sammelten sich um das Kohlenfeuer, um an den guten Gaben teilzuhaben, die der Herr ihnen bereitet hatte. Petrus muss seinen eigenen Gedanken nachgehangen haben, als er das Kohlenfeuer erblickte. Erinnerte er sich an das Kohlenfeuer, an dem er sich wärmte, als er den Herrn verleugnet hatte? Die Jünger waren angesichts der Gegenwart des Herrn in seltsamer Weise von Ehrfurcht erfüllt. Sie waren sich auch des Ernstes dieser Situation bewusst. Da stand er in seinem Auferstehungsleib. Es gab so viele Fragen, die sie ihm gerne gestellt hätten. Doch sie wagten es nicht. »Sie wussten, dass es der Herr war«, selbst wenn sie spürten, dass ein gewisses Geheimnis seine Person umgab.

MacDonald – Kommentar zum Neuen Testament

Natürlich sollen wir schwer arbeiten. Natürlich sollen wir auch organisiert sein. Natürlich gibt es keine Ausrede für Faulheit, Schlamperei und Halbherzigkeit im Reich Gottes. Wir tun das Werk Gottes und müssen es auch mit aller unserer Kraft tun. Aber lassen Sie uns nicht diesen Unsinn glauben, es würde alles nur von uns abhängen, als wäre der arme alte Jesus nicht in der Lage, auch nur einen Finger zu krümmen, wenn wir das nicht für ihn tun. Wir würden in der Tat wahrscheinlich wesentlich wirkungsvoller arbeiten, wenn wir erst einmal diese an Paranoia grenzende Vorstellung ablegen würden. Jesus bleibt der Souverän. Gott sei Dank!
Noch einmal läuft uns hier ein Schauer über den Rücken, ähnlich wie in dem Moment, als Jesus durch die verschlossenen Türen des Obergemachs eintrat. „Keiner seiner Jünger getraute sich, ihn zu fragen: ‚Wer bist du?‘ Sie wussten, dass es der Meister war“ (Vers 12). Das ist eine sehr seltsame Ausdrucksweise. Sie passt zu all den anderen außergewöhnlichen, seltsamen Dingen, die in den Auferstehungsberichten gesagt werden. Sie wussten, dass er es war … und doch wollten sie ihn fragen, waren aber zu ängstlich.
Warum wollten sie ihn fragen? Sie waren zwei oder drei Jahre lang Tag und Nacht mit ihm zusammen gewesen und wollten ihn nun fragen, wer er denn sei? Da könnte ich ja ebenso gut eines Morgens meine eigene Frau aufwecken und sie fragen, wer sie denn sei. Wenn sie ihn bis jetzt nicht kannten, würden sie ihn wohl nie kennen.
Allerdings gilt: Dieser Satz ergibt nur dann Sinn, wenn Jesus gleichzeitig derselbe ist und doch auch irgendwie anders. Keine Quelle erwähnt, was er anhatte. Keine Quelle beschreibt sein Gesicht. Irgendwie war er durch den Tod hindurch in eine seltsame neue Welt gegangen, in der bisher noch niemals jemand gewesen war und seitdem auch niemand gewesen ist – auch wenn uns hoch und heilig versprochen wird, dass wir letztendlich dort bei ihm sein werden. Sein Leib war nicht länger dem Verfall oder Tod unterworfen. Wie mag das gewesen sein?

Wright – Das Neue Testament für heuteWright – Das Neue Testament für heute

„Jesus sagt zu ihnen: Kommt, haltet das Frühmahl!“ Das hier für das Mahl verwendete Wort bezeichnet das „Frühstück“. Vielleicht sollen wir ruhig übersetzen „Kommt her, frühstückt“, um alle falsche Feierlichkeit von der Szene fernzuhalten. Die Boten im Neuen Testament haben durchgängig die einfache Umgangssprache gebraucht. Die Einfachheit, die Herzlichkeit und Freiheit des Evangeliums wird dadurch spürbar. Auch der Auferstandene, der nicht in Lichtherrlichkeit, sondern als einfacher Mensch erscheint, kann mit seinen Jüngern so natürlich und menschlich reden und sie zum Frühstück rufen.
Gerade von da aus wird es verständlich, daß der Erzähler an dieser Stelle hinzufügt: „Keiner wagte von den Jüngern, ihn auszufragen: Wer bist du? Sie wußten ja, daß es der Herr ist.“ Wie schlicht sich Jesus auch gab, die Jünger sind gewiß, daß es der Herr ist. Darum erschien es ihnen als ein „Wagnis“, als eine Dreistigkeit, wenn sie ihn noch einmal „ausfragen“ würden, um eine besondere Bestätigung ihres Wissens aus seinem eigenen Mund zu hören.

Wuppertaler Studienbibel

.„Kommet her, frühstücket“ war die freie Einladung des Herrn an Seine Jünger, ihre körperlichen und geistlichen Bedürfnisse bei Ihm zu stillen. Andere mögen essen und trinken, bis die Flut sie hinwegrafft (Mt 24,38), indem sie sagen: „Lasset uns essen und trinken, denn morgen sterben wir“ (1Kor 15,32). Aber die Vorsorge des Herrn führt zu Leben, sei es das Manna vom Himmel, oder seien es die Fische und Brote wie im vorliegenden Fall. An anderer Stelle hatte der Herr bereits ähnliche Einladungen gegeben: „Kommet her zu mir“ (Mt 11,28); „Kommet und sehet!“ (Joh 1,39); „Komm hier herauf“ (Offb 4,1). Auf der anderen Seite finden sich auch Einladungen, die von Tod und Gericht sprechen, wie: „Kommet her, versammelt euch zu dem großen Mahle Gottes“ (Offb 19,17); „Auf! versammelt mir alle Tiere des Feldes, bringet sie zum Fraße herbei!“ (Jer 12,9); „Versammelt euch und kommet“ (Hes 39,17).
 Nicht einer der Jünger wagte zu fragen: „Wer bist du?“, da sie wußten, daß es der Herr war. Es ist bemerkenswert, daß Johannes die Notwendigkeit empfand, daß man diese Frage hätte stellen sollen, wiewohl er auch sagte, daß alle wußten, daß es der Herr war. Aber diese Bemerkung zeigt, daß in den Aposteln noch ein großer Mangel an Vertrauen in den Herrn war, auch wenn sie Ihn erkannten. Das zeigte sich auch in Mk 9,32 ,wo es von den Aposteln heißt: „Sie […] fürchteten sich, ihn zu fragen“ über Seine Aussagen, die Seinen bevorstehenden Tod und die Auferstehung betrafen.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Als Jesus die Jünger einlud, mit ihm zu essen, fragte ihn niemand, wer er war, denn sie wußten, daß es der Herr war. Die Tatsache, daß sowohl Maria (Joh 20,14) als auch die Jünger auf der Straße nach Emmaus (Lk 24,13-35) ihn nicht sofort erkannt hatten, scheint darauf hinzudeuten, daß sein Aussehen sich nach seiner Auferstehung verändert hatte. Dennoch waren sich die Jünger sicher, daß es Jesus war. Die gemeinsame Mahlzeit mit ihrem auferstandenen Herrn hinterließ einen unauslöschlichen Eindruck bei ihnen. Noch Jahre später sprach Petrus in seiner Predigt von sich selbst als verläßlichem Zeugen, der mit Jesus nach seiner Auferstehung aß und trank (Apg 10,41). Das dritte Mal. bezog sich auf das dritte Erscheinen vor den Aposteln, von dem Johannes berichtet (vgl. Joh 20,19.26).
Johannes

Walvoord Bibelkommentar

Nun kommt es zu einem eigenartigen Vorgang: »Keiner von den Jüngern wagte es, ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten: Es ist der Herr« (V. 12). Auch vor der Kreuzigung war der Eindruck, den Jesus auf andere machte, teilweise so stark, dass es »niemand wagte, ihn zu fragen« (Mt 22,46; Joh 4,27). Jetzt kommt die Scheu vor dem göttlichen Wunder der Auferstehung hinzu. Auch nach Lk 24,30ff.haben die Emmausjünger Jesus nicht befragt. Im Frühlicht jenes Morgens am See Genezareth ist alles klar. Unpassende Worte wären peinlich. »Denn sie wussten: Es ist der Herr.« Und noch einmal wird hier der Grundton aller johanneischen Auferstehungsberichte deutlich: »Es ist der Herr«! (Vgl. Joh 20,18.20.25.28; 21,7). Wenn in den apostolischen Briefen und Berichten vom »Herrn« die Rede ist, dann steht diese Auferstehungserfahrung dahinter. Im Übrigen handelt es sich um ein zeitloses »ist«. Jesus wird ja immer und ewig »der Herr« sein. Allerdings einer, der sich nicht vom Vater löst, sondern dem Vater untertan bleibt (1 Kor 15,28).

Edition C

Würden wir IHN erkennen?