Schau nicht ängstlich nach Hilfe aus, / denn ich, dein Gott, ich stehe dir bei! / Hab keine Angst, denn ich bin dein Gott! / Ich mache dich stark und ich helfe dir! / Ich halte dich mit meiner rechten und gerechten Hand.
NeÜ bibel.heute – Jes 41,10
2020 war die Frage:
Was glaubst DU, was Jehovah mit seinem Volk vor hat – und vor allem WER dieses Volk gemäß der Bibel ist?
Gott hat in seiner Allmacht Israel (auch Jakob oder Abrahams Sproß [d. h. Nachkommen] genannt) zu seinem Diener erwählt (vgl. Jes 43,10 ), der seinen Willen tut. Leider ist Israel oft kein treuer Diener gewesen, so daß Gott es bestrafen mußte. Daß Gott das Volk von den Enden der Erde (vgl. die Anmerkungen zu Jes 5,26 ) genommen hat, bezieht sich wohl eher auf Gottes Sammlung des Volkes nach der babylonischen Gefangenschaft als auf Abraham, den er aus Ur in Chaldäa herausgeführt hat. Daß Israel von Gott erwählt ist, ist ein häufiges Thema in dem zweiten Hauptteil des Buches ( Jes 41,8-9; 42,1; 43,10.20; 44,1-2; 45,4; 49,7;65,9.15.22 ). Auch wenn Israel aufgrund von Sünde und Unglaube in die Gefangenschaft geführt wurde, ist es dennoch von Gott nicht verworfen . Der Bund Gottes mit Abraham war ohne Bedingungen ( 1Mo 15 ). Seine Nachkommen sollen sich daher nicht fürchten. Der Herr bleibt ihr Gott (vgl. Jes 43,3 ) und wird auch weiterhin auf ihrer Seite sein (vgl. Jes 43,5 ) und sie stärken (vgl. Jes 40,31 ), ihnen helfen (vgl. Jes 41,13-14 ) und sie erhalten.
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Israel die Auserwählten – 41:8-10
Arnold Fruchtenbaum – Bibelkomentar Jesaja
In den Versen 8-10 gibt der Prophet ein Wort der Zusicherung Gottes an Israel weiter. Zum ersten Mal geht es in den Prophezeiungen Jesajas um das Konzept des Knechts Israel. Wann immer Jesaja im weiteren Verlauf seines Buches den Begriff „Knecht“ verwendet, tut er dies in einer von drei Bedeutungen, und nur der Kontext bestimmt die Bedeutung. Erstens bezieht sich der Begriff „Knecht“ manchmal auf Israel als Ganzes. Das kann man in Jesaja 41,8-16; 42,18-22 und 43,10 sehen. Zweitens bezieht sich der Begriff „Knecht“ manchmal nur auf den treuen Überrest, das gläubige Element innerhalb Israels als Ganzes. Dies geschieht bei mindestens drei Gelegenheiten: Jesaja 44,1-5; 44,21; und 65,8-16. Drittens: Manchmal bezieht sich der Begriff „Knecht“ auf den Messias. Beispiele dafür sind Jesaja 42:1-9; 49:1-7; und 52:13-53:12. Im weiteren Verlauf des Buches wird Jesaja einen Kontrast zwischen Israel, dem Knecht, und dem Messias, dem Diener, ziehen, um zu zeigen, dass der Messias dort, wo Israel versagt hat, erfolgreich sein wird. Hier wird Jesaja das Konzept der Stellvertretung einführen. Der Messias wird anstelle Israels handeln, und dann werden seine Leistungen und Erfolge auf Israel als Ganzes übertragen. Als Ersatz für Israel wird Gott also den Knecht Messias einsetzen.
In den Versen 8-10 geht es um Israel als Ganzes, das auserwählte Volk, den Diener Gottes. Diese Themen werden in Vers 8 eingeführt: Du aber, Israel, mein Knecht, Jakob, den ich erwählt habe, der Same Abrahams, mein Freund. Neben diesem Vers gibt es noch zwei weitere Stellen in der Heiligen Schrift, an denen Abraham als Freund Gottes bezeichnet wird: 2. Chronik 20:7 und Jakobus 2:23. Abrahams erster Wohnsitz in Israel war Hebron. Der Name der Stadt hat seinen Ursprung in der Tatsache, dass Abraham Gottes Freund war. Als die Araber das Land übernahmen, benannten sie Hebron in El Khalil um, was auf Arabisch „der Freund“ bedeutet.[ 531 ] Auch in der muslimischen Tradition gibt es das Konzept von Abrahams einzigartiger Stellung als persönlicher Freund Gottes und das jüdische Volk als Nachkommen dieses einen Mannes, der Freund Gottes genannt wurde.
In Vers 9 schreibt Gott weiter: „Dich, den ich von den Enden der Erde ergriffen und aus ihren Ecken gerufen habe, und zu dir gesagt habe: Du bist mein Knecht, ich habe dich erwählt und nicht verstoßen. Durch den Propheten Jesaja machte Gott Israel schon vor der babylonischen Gefangenschaft klar, dass es nicht verstoßen werden würde.
In Vers 10 sagt Gott: „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; erschrecke nicht, denn ich bin dein Gott; ich will dich stärken, ja, ich will dir helfen; ja, ich will dich mit der Rechten meiner Gerechtigkeit stützen. Angesichts der Tatsache, dass Gott Israel auserwählt hat und dass Israel als Nachkomme des Freundes Gottes eine ganz besondere Stellung bei Gott hat, sollten sie sich nicht fürchten und nicht erschrecken. Gott würde mit ihnen sein. Eindringlich erklärte er: Ich bin euer Gott. Darauf folgen drei Sätze, von denen zwei mit dem hebräischen Wort aph eingeleitet werden, das „ja“ oder „sicher“ bedeutet. Delitzsch stellt fest: „Das wiederholte אף [aph] häuft ein Synonym auf das andere, das die göttliche Liebe zum Ausdruck bringt.“[ 532 ] Gott versprach, dass er Israel stärken, ihm helfen und es unterstützen würde. Diese drei Segnungen der Stärkung, des Beistands und der Unterstützung würden mit der rechten Hand der Gerechtigkeit Gottes kommen.
Aber was, wenn ich glauben würde, das ich oder die Führung meiner Gemeinde heute das „geistige Israel“ wären?