Beziehung – nicht Regeln

Ich habe mein Herz geneigt, deine Satzungen zu tun ewiglich bis ans Ende
Elberfelder 1871 – Psalm 119,112

Geneigt habe ich mein Herz, deine Gesetze zu tun,
in Weltzeit ists Lohn.
Buber & Rosenzweig – Psalm 119:112

Ich habe mein Herz deinen Bestimmungen zugeneigt
Auf unabsehbare Zeit, bis zuletzt.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Ps 119,112

Jehovah dienen, damit es mir besser geht? Oder eine „Liebesbeziehung“ zu IHM haben, und aus dieser Liebe heraus, Seine Gebote halten??

Ein treues Herz (V. 111-112). Was für ein kostbarer Schatz ist das Wort Gottes! (Vv. 14, 72, 127, 162; 61:5). Sie ist wie eine tiefe Mine, gefüllt mit Gold, Silber und kostbaren Edelsteinen, und wir müssen uns Zeit nehmen, um nach diesen Schätzen zu „graben“ (Spr 2,1-9; 3,13-15; 8,10-11; 1. Kor 3,9-23). Ein bloßes oberflächliches Lesen der Heiligen Schrift wird keine geistlichen Schätze in unsere Herzen bringen. Schätze zu heben ist harte Arbeit, aber es ist freudige Arbeit, wenn wir die Bibel „heben“, während der Geist uns in die Wahrheit führt. Dann hilft uns der Geist, den Schatz zu „prägen“, damit wir ihn in unser Leben (Gehorsam) und in das Leben anderer (Zeugnis) investieren können. Manchmal führt uns Gott durch den Ofen des Leidens, damit wir den Schatz besser in unser eigenes Leben aufnehmen können (1 Petrus 1,6-12). Das Wort braucht keine Läuterung (V. 14012,6; 19,8), aber wir müssen gereinigt werden, damit wir Gottes Wahrheit schätzen und sie uns zu eigen machen können. Wenn das Herz darauf ausgerichtet ist, dem Wort zu gehorchen, ist das Leben auf dem richtigen Weg (Mt 6,33; Spr 4,20-27).

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series

»Ich habe mein Herz geneigt, deine Satzungen zu tun«: Eben hatte David gesagt, Gottes Zeugnisse seien die Freude seines Herzens. Hier haben wir den Beweis dafür: Er neigt sein Herz, Gottes Wort zu tun. Wie vermochte David bloß, sein Herz zu neigen? Er vermochte es nicht; darum schrie er zuerst zu Gott: »Neige mein Herz« (V. 36). Und Gott erhörte ihn und neigte ihm das Herz, sodass er es jetzt Gottes Satzungen zuneigen konnte. Es ist überhaupt eine erschütternde Tatsache, dass wir unser Herz neigen müssen, um Gott zu gehorchen. Das zeigt, wie verdorben unser Herz ist. Es erhebt sich über Gott, über Gottes Wort und Gottes Willen. Es hält sich für größer als Gott, seine Einfälle für weiser als Gottes Wort und seinen Willen für wichtiger als Gottes Willen. Das ist eine unbeschreiblich große Verkehrtheit. Umso dankbarer sind wir, dass uns Gott davon befreit hat.
»ewig bis ans Ende«: Wie will David darüber Macht haben, Gottes Satzungen bis ans Ende zu halten? Er weiß, dass es Gott war, der ihm das Herz geneigt hatte. Nur darum wagt er zu sagen, es wolle Gottes Wort zugeneigt bleiben bis ans Ende. Gott war es auch gewesen, der ihm sein Wort als Erbe geschenkt hatte. Das Werk, das mit Gott anfing, wird auch durch Gott beendet werden, sonst wäre es Gottes Werk nicht. Er, der ein gutes Werk in uns angefangen hat, wird es auch zu Ende führen (Phil 1,6). Hat David also, durch Gottes Willen und Gnade bewegt, angefangen, seine Satzungen zu tun, dann wird er sie auch bis ans Ende tun.

Benedikt Peters – Die Psalmen

So ist es! Wir schaffen es nicht aus uns heraus! Wir schaffen wa nur, wenn wir in einer Beziehung mit IHM leben wollen und IHN lieben – und dann durch IHN unser Herz geändert wird! Laß dir also nicht einreden, dass du dich nooooch mehr anstengen musst!