Denn … der Vater, hat euch lieb, weil ihr mich liebt und daran glaubt, dass ich von Gott gekommen bin.

denn der Vater selbst hat euch lieb, weil ihr mich geliebt und geglaubt habt, daß ich von Gott ausgegangen bin.
Elberfelder 1871 – Johannes 16,27

Denn er selbst, der Vater, liebt euch, weil ihr mich auch voller Liebe aufgenommen und mir geglaubt habt, dass ich aus dem Vater hervorgegangen bin.
Roland Werner – Das Buch – 2009 – Johannes 16:27

denn Er selbst, der Vater, liebt euch mit Freundeszuneigung, weil ihr Mich ein für allemal mit Freundesanhänglichkeit geliebt habet und geglaubt, dass Ich von dem Vater ausging.
Pfleiderer – Joh 16,27

Denn Er Selbst, der Vater – Joh 14,21 23 -, liebt euch, weil ihr Mich geliebt habt und geglaubt habt, daß Ich von Gott – Joh 16,30; Joh 3,13; 17,8 – ausgegangen bin!
Abraham Meister – Joh 16:27

αὐτὸς ὁ πατήρ der Vater selbst. φιλέω lieben. πε-φιλήκατε Pf. πε-πιστεύκατε Pf. πιστεύω. ἐξ-ῆλθον Aor. -έρχομαι.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Der kommende neue Tag sollte die Jünger in eine neue, vertraute Beziehung zum Vater treten lassen und ihnen die Augen öffnen. Von nun an sollten sie im Namen Jesu, d. h. durch ihn persönlich, Zugang zum Vater haben (vgl. „in meinem Namen“ in 14, 13 – 14; Joh 15,16;16,24). Jesus mußte nicht länger als Mittler für sie bitten, sie konnten für sich selbst sprechen. Das widerspricht nicht der Verheißung, daß Christus den Gläubigen dabei hilft, ihre Sünde zu besiegen (vgl. Röm 8,34; 1Joh 2,1-2). Doch auch die Jünger stehen nun in einer persönlichen, von Liebe und Glauben getragenen Beziehung zum Vater, ein Privileg, das nur Kinder besitzen (Röm 5,2).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Der Sohn in seiner Liebe zum Vater fürchtet ein Mißverständnis, das aus dem steten Betonen des Gebetes „in seinem Namen“ erwachsen könnte. Ist Gott in sich selbst unwillig uns zu erhören? Ist er hart und kalt gegen uns und wird erst durch Jesus zur Erhörung unserer Bitten bewegt? Bedürfen wir der ständigen Fürbitte Jesu, um bei Gott etwas zu erreichen? Nein! Jesus versichert ausdrücklich: „Und ich sage euch nicht, daß ich den Vater für euch bitten werde. Denn der Vater selbst hat euch lieb, weil ihr mich geliebt und geglaubt habt, daß ich von Gott ausgegangen bin.“ Wie wunderbar ist es zu wissen, daß Gott für uns der Vater ist und uns selber lieb hat. Wir dürfen im Beten wirklich mit dem heiligen Gott reden, „wie die lieben Kinder ihren lieben Vater bitten“. Aber diese Liebe des Vaters haben wir nicht von Natur. Von Natur sind wir „Kinder des Zorns“ (Eph 2, 3). Die Liebe Gottes wird uns nur zuteil, wenn wir und weil wir „geliebt und geglaubt haben“, daß er von Gott ausgegangen ist. Die Liebe Gottes ist für uns nur in der Annahme der Liebe des Sohnes und im Glauben an Jesus da. Es bleibt dabei: „Keiner kommt zum Vater außer durch mich“ (14, 6). Darum faßt jetzt gerade Jesus sein ganzes Werk noch einmal zusammen und stellt es vor die Jünger hin: „Ich bin ausgegangen von dem Vater und bin in die Welt gekommen; wieder verlasse ich die Welt und gehe zum Vater.“

de Boor – Wuppertaler Studienbibel

In V. 27 wird der Gedanke der direkten Gemeinschaft mit dem himmlischen Vater noch vertieft: »Denn er selbst, der Vater, hat euch lieb, weil ihr mich geliebt und geglaubt habt, dass ich von Gott ausgegangen bin.« Wie in einem Brennglas sammeln sich in diesem Vers wertvolle Gedanken, die wir bisher schon kennen gelernt haben. Fassen wir sie zusammen:
a) Wie in Joh 14,21 und Joh 14,23 »liebt der Vater« die Jünger.
b) Aber hier steht für »lieben/lieb haben« ein anderes Wort als in Joh 14,21ff.Hier begegnen wir einem »lieben«, das derselben Wurzel entstammt wie der Begriff »Freund«, der in Joh 15,13ff.so wichtig war. Daraus ergibt sich: Wie Jesus, so wird jetzt der Vater selbst zum »Freund« der Jünger!
c) Ein solches Verhältnis kann aber entsprechend Joh 14,6 nur durch Jesus vermittelt werden. Hier wird ja als Begründung der Liebe des Vaters angegeben: »weil ihr mich geliebt und geglaubt habt, dass ich von Gott ausgegangen bin«. Alle persönlichen Fürwörter (»Ihr« – »mich« – »ich«) sind betont. Ohne persönliches Jesusverhältnis kann kein Mensch in ein solches Vaterverhältnis zu Gott kommen. Neben 14,6 ist dazu Joh 14,21.23 eine vorausgehende Parallele.
d) Stehen die Jünger so eng neben Jesus, als »Freunde« des Vaters, dann wird hier ein Gedanke angedeutet, der bei den Synoptikern und Paulus ausführlicher zu finden ist. Nämlich der Gedanke, dass die Jünger »Brüder« Jesu sind (vgl. Mt 12,49ff.parr; Röm 8,29; Kol 1,15ff.; Heb 2,11ff.). Eine wunderbare Gemeinschaft mit dem Vater tut sich auf.

Gerhard Maier – Edition C

Die Konjunktion γὰρ („denn“) leitet die Begründung ein, warum es nicht notwendig ist, dass der Herr für die Seinen beim Vater bittet (V.26), da der Vater selbst die Jünger liebt, weil sie den Herrn lieben. Mit dem Verb ϕιλεῖ („er liebt“) gebraucht Johannes ein Wort, dass etwas Liebenswertes im anderen findet, worauf sich die Liebe richten kann. In diesem Fall ist es die Liebe der Jünger zum Herrn Jesus. Im Hinblick auf die Gebetserhörung selbst muss der Herr Jesus den Vater dann nicht um Erhörung der Jünger bitten, da Gott deren Gebete aus genannten Gründen erhören wird. Die Vermittlungsrolle des Herrn Jesus im Himmel wird hier nicht angesprochen, sondern der freie Zugang der Jünger zum Vater, der durch den Glauben an den Herrn Jesus gegeben ist. Die Verben „lieben“ und „glauben“ sind im Perfekt, um die Dauerhaftigkeit und Beständigkeit dabei anzuzeigen. Mit ὅτι („dass“) wird der Inhalt des Glaubens der Jünger eingeleitet.

P. Streitenberger – Das Johannesevangelium

Der Vater nahm großen Anteil am Ergehen der Jünger, denn es sollte durch den Geist auf Grund des Werkes Christi eine neue Beziehung zum Vater geknüpft werden. Die Liebe des Vaters für die Gläubigen stellt das unter Beweis. Die Liebe von 3,16 war der Anfang, und diese Liebe dauert das ganze Leben hindurch fort. Zudem war die göttliche Liebe zu den Jüngern bereits in 14,23 genannt worden. Die Wirklichkeit dieser Liebe erfährt der Jünger, der Christus liebt und geglaubt hat, daß er „von Gott ausgegangen“ ist (17,8). Man beachte, daß der Herr von ihrem Glauben an ein großes, in der Vergangenheit liegendes Geschehen spricht – die Tatsache, daß er „von Gott ausgegangen“ war. Er erwähnte nicht ihren Glauben an ein zukünftiges Geschehen: an Seine Erhöhung in die Gegenwart des Vaters.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt