„Zeit ist relativ“

Und Jakob diente um Rahel sieben Jahre; und sie waren in seinen Augen wie einzelne Tage, weil er sie liebte.
Elberfelder Bibel 1905 – Genesis 29,20

Also arbeitete Jakob sieben Jahre lang in der Firma von Laban, um Rahel heiraten zu dürfen. Er hatte dabei das Gefühl, die Zeit würde total schnell vorbeigehen, weil er so verknallt in Rahel war und immer an sie denken musste
VolxBibel – Gen 29,20

Wenn Liebe blind macht – oder wie im Fall von Jakob, die Zeit „wie im Fluge vergeht“ – wenn wir verliebt sind. Ein Gefühl dass wir ja selber in der Hand haben: wir müssen uns „nur“ auf die positiven Handlungen einer Person konzentrieren und über diese Person nachdenken – und wir empfinden uns zu dieser Person hingezogen. Das verwenden manche Medien, um einen Politiker oder Prominenten zu pushen – oder halt das Gegenteil: um Menschen zu stürzen werden immer wieder die negativen Seiten nach vorn geholt.
Aber wie verhält es sich um unser Verhältnis zu unserem Schöpfer? Was lieben wir? Uns selbst – oder IHN? Worüber denken wir nach? Worüber sprechen wir?

«Noch eine ganz kleine Zeit, und der Kommende wird kommen und nicht ausbleiben» (Heb 10,37).
Als Jakob in Paddan-Aram eine Frau suchte, ging die Liebe seines Herzens aus zu Rahel, der Tochter Labans. Entsprechend den Gebräuchen des Landes verpflichtete sich Jakob, ihrem Vater sieben Jahre zu dienen, um sie sich zur Frau zu erwerben. Und nach den eindrücklichen Worten der Schritt «diente Jakob um Rahel sieben Jahre; und sie waren in seinen Augen wie einzelne Tage, weil er sie liebte» (1 Mose 29,20).
Sieben Jahre sind eine lange Zeit, und sie erscheint uns unendlich, wenn wir den Sand betrachten, der langsam durch das Stundenglas rinnt. Aber so gross war die Kraft, die Inbrunst und die Beständigkeit der Zuneigung Jakobs zu Rahel, dass die langen Jahre der harten Arbeit und des Wartens ihm nur wie einzelne Tage vorkamen. Gerade die Intensität seiner Liebe war es, in der er die weite Zwischenzeit übersprang und sich schon an der bevorstehenden Freude ergötzte. Dadurch wurde der mit Hingebung Liebende bewahrt vor einer Abschwächung der Hoffnung seines Herzens, das sich sonst an der scheinbaren Trägheit jeder vorübergehenden Stunde hätte wundreiben und verzehren können. So werden auch die heutigen Gläubigen ein «Ausharren der Hoffnung auf unseren Herrn Jesus Christus» zeigen, wenn sie ihre Herzen nähren durch den Hinblick auf die Freuden, die ihrer warten. Dieses Ausharren ist denen, die eine solche Hoffnung besitzen, so geziemend! Die Liebe verschafft der Hoffnung Adlersflügel, um sich zum Himmel der Himmel aufzuschwingen, wo der Geliebte ist. Unsere Herzen werden dann mit gegenwärtigem Genuss seiner Liebe erfüllt und warten geduldig auf Ihn.

Halte fest 1981

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