Und ich sah einen anderen Engel inmitten des Himmels fliegen, der das ewige (O. ein ewiges) Evangelium hatte, um es denen zu verkündigen, (Eig zu evangelisieren) die auf der Erde ansässig sind, und jeder Nation und Stamm und Sprache und Volk, indem er mit lauter Stimme sprach: Fürchtet Gott und gebet ihm Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen; und betet den an, der den Himmel und die Erde gemacht hat und das Meer und die Wasserquellen.
Elberfelder 1871 – Offrnbarung 14,6–7
Und ich sah einen anderen [himmlischen] Boten; der flog inmitten des Himmels. Er hatte ewige gute Botschaft, um sie denen zu [ver]künden, die auf der Erde wohnen, und jedem Volk und [jedem] Stamm und [jeder] Sprache und Volksschar. Mit großer, ‹lauter› Stimme sagte er:
„Fürchtet Gott und gebt ihm Ehre, weil die Stunde seines Gerichtes gekommen ist! Und betet den an ‹und huldigt dem›, der den Himmel und die Erde machte und [das] Meer und [die] Wasserquellen.“
Jantzen & Jettel 2017 – Offenbarung 14:6–7
Und nun sah ich einen anderen Boten, wie er mit einer dauerhaften frohen Botschaft am Zenit schwebte, um zu denen, die sich auf der Erde aufhalten, und bis hin zu jeder Nation, jedem Stamm, jeder Sprachgruppe und dem ganzen Bundesvolk gute Nachricht zu bringen, wobei er mit lauter Stimme kundtat: „Habt Respekt vor Gott und erweist Ihm Ehre, weil der Zeitpunkt Seines Gerichts gekommen ist, und fallt ehrerbietig vor dem auf die Knie, der den Himmel und die Erde, Meer und Wasserquellen geschaffen hat!“
Gottes Agenda – Das Neue Testament urtextnah ins heutige Deutsch übersetzt von Andreas Eichberger – Offb 14,6–7
ein richtiger Engel ist dann für die Menschen zu hören? oder ist es „nur symbolisch“ wie vieles in der Offenbarung, und Johannes meint hier, dass Menschen im Auftrag des einen Engels eine „gute Botschaft“ verkünden? Aber auch wenn die meisten Kommentatoren der Meinung sind, dass es sich nur um eine symbolische Schilderung handelt, würde ich nicht erstaunt sein, wenn diese Verse buchstäblich sich erfüllen werden 😉
Das spezifische Ziel des satanischen Geheimnisses ist das Werk der Täuschung. In Bezug auf die Ungläubigen sagt er: mit allem Betrug der Ungerechtigkeit für die, die verloren gehen. Der Grund ist: weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben. Dies bezieht sich auf Menschen, die das Evangelium, das ihnen in der ersten Hälfte der Trübsal verkündet wurde, abgelehnt haben. Das Evangelium wird in der ersten Hälfte der Trübsal auf drei Arten verkündigt werden:
Arnold Fruchtenbaum – Die acht Geheimnisse des Neuen Testaments
durch die 144.000 Juden aus Offenbarung 7,
durch die zwei Zeugen aus Offenbarung 11
und durch die Engelsstimme, die aus der Atmosphäre in Offenbarung 14:6-7 spricht.
Jeder wird also das Evangelium mindestens zwei- oder dreimal gehört haben, bevor der Antichrist sich als Gott ausgibt. Es sind diejenigen, die die Verkündigung des Evangeliums in der ersten Hälfte des Leidens ablehnen, nachdem sie es mindestens zweimal gehört haben, die nun durch das satanische Geheimnis verführt werden und deshalb den Antichristen anbeten, sein Zeichen annehmen und den „Punkt ohne Wiederkehr“ erreichen. Sie werden das Evangelium, durch das sie gerettet werden könnten, abgelehnt haben.
In den Augen der Mormonen ist dies eine biblische Prophezeiung über den Besuch des Engels Moroni bei Joseph Smith. Die LDS-Kirche hat ihre Anhänger gelehrt, dass „das ewige Evangelium“ nicht von den christlichen Kirchen verkündet wird, sondern dass es bald nach dem Tod Christi von der Erde verschwunden ist. Und so musste es durch einen Engelsboten wiederhergestellt werden. Eine Fußnote zu Offenbarung 14:6 in der LDS-Bibel verweist die Leser auf die Überschriften „Buch Mormon“ und „Wiederherstellung des Evangeliums“ im thematischen Leitfaden des Bandes. Unter der letztgenannten Überschrift wird im Bibel-Lexikon erklärt, dass es „in den letzten Tagen eine Wiederherstellung des Evangeliums Jesu Christi auf der Erde geben wird, mit den Mächten, Verordnungen, Lehren, Ämtern und allen Dingen, wie sie in früheren Zeitaltern bestanden haben.“
David A. Reed_John R. Farkas – Antworten an Mormonen – Vers für Vers
Zur Widerlegung dieser Lehre siehe Apostelgeschichte 3:20, 21; 20:30; Galater 1:8; 2 Thessalonicher 2:3; 1 Timotheus 4:1, 2; und Hebräer 5:6; 7:1.
Nachdem uns das Gemälde vom Berg Zion gezeigt worden ist, welches das Geschehen nach Ende der Drangsalszeit und beim Eingang ins Tausendjährige Reich festhält, kehren wir hier wieder zurück in die Zeit der Drangsal. Der Engel, der im „Mittelhimmel“ fliegt (RV), ist der erste von sechs Engeln, welche bis zum Ende des Kapitels auftreten werden, wobei sie alle um den Menschensohn geschart sind. Drei Engel erscheinen, bevor Er eingeführt wird (V. 6.8.9), und drei folgen auf Sein Erscheinen (V. 15.17.19). Diese Symmetrie will bewusst hervorheben, dass Christus in der Mitte ist.
Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt
Der „Mittelhimmel“, mesouranêma , ist fast so etwas wie ein Fachausdruck für den südlichen Himmel, wie er sich von Zion aus am Mittag präsentiert. Der letzte Engel, den wir gesehen hatten, war der siebte der posaunentragenden Engel in 11,15. „anderer“ will den hier erwähnten Engel ganz einfach von jener Gruppe unterscheiden. Man beachte den Gegensatz zwischen dem Engel von 8,13 mit seinem dreifachen Weheruf und diesem Engel, der „das ewige Evangelium“ hat. Das Adjektiv „ewig“, aiônios , kommt im NT 70 mal vor, in diesem Buch aber nur an dieser einen Stelle. Im vorliegenden Zusammenhang wäre die Übersetzung „zeitlos“ angemessen, um anzuzeigen, dass diese Botschaft keine zeitliche Beschränkung kennt, sondern für alle Zeitalter gültig ist. Das Evangelium ist grundsätzlich gleich in jedem Zeitalter. Die Grundlage der guten Nachricht ist immer das Werk Christi, und auf einer anderen Grundlage ist noch nie jemand errettet worden, und es wird nie einer anders errettet werden. Verschieden gesetzte Schwerpunkte haben den Menschen in den verschiedenen Zeitaltern geholfen, die immer gleichbleibende Wahrheit zu erfassen. „Das Evangelium der Gnade Gottes“ legt das Schwergewicht auf das Kreuz Christi, während „das Evangelium des Reiches“ das Kommen Christi besonders hervorhebt; aber beidemal wird die gleiche Botschaft präsentiert. „Das zeitlose Evangelium“ ist erneut die gleiche Botschaft, unterstreicht aber die Verantwortung des Geschöpfes, den Schöpfer anzubeten. Das wird von zugespitzter Wichtigkeit werden in der Drangsalszeit, weil die Menschen dann jeden Gedanken an einen Schöpfer ausgeschlossen haben und ein Geschöpf als Gott anbeten (2.Thes 2,3-4).
Die Menschen, welchen die frohe Botschaft verkündigt wird ( evangelizó ), sind „die auf der Erde ansäßig sind“. Damit ist nicht die gleiche Gruppe von Menschen gemeint, welche in diesem Buch zwölfmal als „die auf der Erde wohnen“ bezeichnet werden (3,10; 6,10; 8,13; 11,10.10; 12,12; 13,8.12.14). Jene haben sich zum Tier gestellt, und von ihnen heißt es, sie „wohnen“, katoikeó , während es von diesen hier heißt, sie „sitzen“, kathémai . Das ist eine andere Art, jene zu beschreiben, die sich auf der Erde ansäßig gemacht haben, womit vielleicht angedeutet werden soll, dass sie hier ganz zufrieden sind und nicht gestört werden wollen. An diese weithin gleichgültigen Menschen ergeht nun eine letzte Aufforderung, die letzte Gelegenheit zu ergreifen. Das Wort „und“ führt nicht eine neue Zuhörerschaft dieser frohen Botschaft ein, sondern erklärt, dass diese Menschengruppe auf alle Nationen, Stämme und Sprachen und Völker verteilt ist. Diese vierfältige Umschreibung aller Menschen auf der Erde (sie kommt auch von in 5,9; 7,9; 10,11; 17,15) zeigt, dass es sich hier um die Erfüllung jenes Geschehens handelt, das der Herr in Mt 24,14 angekündigt hat: „Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis.“
Einige haben eine Schwierigkeit darin sehen wollen, dass ein Engel das Evangelium verkündigt. Das ist kein wirkliches Problem. Es wird anerkannt, dass Gott keinen Engeln erlaubt hat, das Evangelium während der Gemeindezeit zu verkündigen, noch auch während der Drangsalszeit. Es handelt sich hier um eine symbolische Repräsentation, denn es ist nicht anzunehmen, dass einer der sechs Engel dieses Kapitels hier das Evangelium verkündigt. Der Engel repräsentiert Menschen, die Gott auf der Erde als Seine Werkezeuge verwendet. Er ist ein Symbol göttlich beauftragter Boten, die das Evangelium verkündigen. Wie wir in Kap. 7 gesehen haben, werden die 144 000 Verkündiger sein, und zweifelsohne werden auch alle, die durch sie errettet werden, die Heilsbotschaft verbreiten.
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