Und der auf dem Throne saß sprach: Siehe, ich mache alles neu. Und er spricht zu mir : Schreibe, denn diese Worte sind gewiß (O. zuverlässig, treu) und wahrhaftig.
Elberfelder 1871 – Offenbrung 21,5
Und der auf dem Thron sitzt, sprach: „Siehe!, ich mache alles neu.“ Und er sagt zu mir: „Schreibe, weil diese Worte wahrhaftigen und zuverlässig sind.“
byzantinischen Text von Robinson-Pierpont 05 – 2020 – Leonberger Bibel – Offenbarung 21:5
Und es sprach der auf dem Throne – Offb 4,2.9; 5,1; 20,11 – Sitzende: «Siehe, Ich mache alles neu – Jes 43,19; 2 Kor 5,17 -!» Und Er sagt zu mir: «Schreibe, denn diese Worte sind treu und wahrhaftig – Offb 19,9 -!»
Abraham Meister – Offb 21,5
Und der auf dem Thron Sitzende sagte: Siehe, alles mache ich neu! Und er sagt zu mir: Schreibe, da diese Worte wahrhaftig und zuverlässig sind!
Das Neue Testament Deutsch – Robinson Pierpont 2024 – Offb 21:5

Den Vers 4 hatten wir ja schon… und auch den Vers 6
Die Wahrhaftigkeit und Gewissheit dieses glückseligen Standes werden durch das Wort und die Verheißung Gottes bekräftigt und es wird befohlen sie niederzuschreiben, als andauernden Bericht (Vers 5–6). Der Hauptbestandteil dieser Vision ist so großartig und von solch großer Bedeutung für die Gemeinde und das Volk Gottes, dass diese darüber die vollste Versicherung brauchen; Gott wiederholt und bestätigt deshalb diese Wahrheit vom Himmel herab. Außerdem müssen viele Zeitalter zwischen der Zeit, in der die Vision empfangen worden ist, und ihrer Erfüllung vergehen; viele Trübsale müssen noch dazwischentreten. Deshalb wollte Gott, dass dieses Wort und diese Verheißung aufgeschrieben werden, damit die Seinen immer daran denken und es fortwährend nutzen würden. Beachten Sie:
Der Neue Matthew Henry Kommentar
5.1 Die Sicherheit dieser Verheißung wird mit Nachdruck betont: „Diese Worte sind wahrhaftig und gewiss!“ Und es folgt: „Es ist geschehen!“ Es ist so sicher, als wäre es bereits geschehen. Wir können und sollen Gottes Verheißung als jetzige Einlösung verstehen; wenn er gesagt hat, dass er alles neu macht, dann ist es geschehen.
5.2 Er gibt uns seine Ehrentitel als ein sicheres Versprechen der Ausführung seines Werkes, er nennt sich sogar „Alpha“ und „Omega“; er ist der Anfang und das Ende. Seine Herrlichkeit war der Grund für die Erschaffung und den Beginn der Welt und seiner Gemeinde. So wird es auch seine Herrlichkeit sein, dieses Werk zu vollenden und es nicht unvollkommen zu lassen. Wie seine Macht und sein Wille die erste Ursache von allem waren, so sind sein Wohlgefallen und seine Herrlichkeit das letzte Ziel und er wird es nicht versäumen, seine Pläne zu erfüllen. Denn dann wäre er nicht länger das Alpha und das Omega. Menschen können Vorhaben beginnen, die sie nie vollenden, doch Gottes Ratschluss „soll zustandekommen“ (Jes 44,28; 46,10) und „er tut alles, was ihm wohlgefällt“ (Ps 115,3).
Während der prophetische Vorgang, den Johannes in sich erlebte, bisher noch nie so beschrieben war, daß Gott selbst zu ihm gesprochen hätte, sondern von ihm als Wort des Engels oder als himmlische Stimme oder als Wort Jesu vernommen wird, hört er jetzt, als ihn die Gewißheit erfüllte, daß am Ziel, wenn Gottes ewiges Werk vorhanden ist, alles überwunden sei, was die Gemeinschaft Gottes mit der Menschheit stört, Gottes eigenes Wort. Gott bereitet allem eine Erneuerung. Nichts, was jetzt besteht, kann und soll so bleiben, wie es ist; denn die vollkommene Gabe Gottes ist größer als alles, was wir jetzt empfangen. Er macht seine ewige Gnade dadurch an uns offenbar, daß er alles mit neuer Kraft und Herrlichkeit verklärt. Dadurch bewährt er sich auch als der Letzte, als der Vollender in derselben Hoheit der unergründlichen Schöpfermacht und der vollkommenen Güte, wie er sich im Anfang bei der Schöpfung als der Erste kundgetan hat. Zu ihm hin ist das Verlangen aller gewendet, und er erfüllt es und tränkt sie mit Leben nach der Regel der reinen Güte, umsonst, deshalb, weil wir das Leben nur dadurch erlangen, daß er es uns schenkt, und weil er es uns gerne schenkt.
Schlatters Erläuterungen zum Neuen Testament
(1) »Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu!« (V. 5):
Gerhardt Maier – Edition C
a) Es ist das erste Wort in der Offenbarung, von dem ausdrücklich gesagt wird, dass Gott es selbst spricht. Es ist nicht etwa nur eine Ankündigung, es ist das Schöpferwort, das zugleich Tat ist. So wie wir’s bereits im Schöpfungsbericht lesen: »Gott sprach.« »Und es geschah« (1 Mose 1). »So er spricht, so geschieht’s, so er gebeut, so steht’s da« (Ps 33,9).
b) »Alles neu«:
Es wird ausdrücklich gesagt, dass das Schaffen in Offb 21,1.4 kein Schaffen in Teilbereichen ist; alles schafft Gott neu.
c) »Siehe, ich mache alles neu«:
Nicht der Mensch schafft das große Neue, weder der gottlose, noch der fromme. Wir können nur wirken: einerseits für die Erhaltung der in Sünde geratenen Welt. Andrerseits können wir als Christen schon anfangsweise Zeichen setzen für das große Neue. Wir sollen das auch tun in der Erwartung der Vollendung durch den wiederkommenden Christus.
aa) Die Menschen nehmen unablässig für sich in Anspruch, selbst das große Neue zu schaffen. Zuletzt wird das, wie noch keiner vor ihm, der Antichrist tun und will dafür angebetet werden (Offb 13,8). Aber es bleibt doch alles beim Alten, bzw. er erlebt ein Fiasko wie keiner zuvor (Offb 16,10; 19,20).
bb) Unser Herr dagegen schafft allein das große Neue. Schon jetzt unscheinbar und verhüllt an seiner Gemeinde, an seinen Erstlingen, an seiner Vorhut des großen Neuen: »Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur« (2 Kor 5,17; vgl. Kol 3,3.4). Und dann macht er« alles neu«.
(2) »Er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss!«:
a) Das ist der Augenblick eines so gewaltigen Durchbruchs in der ganzen Heilsgeschichte, dass Johannes ganz und gar davon hingenommen ist. So bedarf er einer besonderen Aufforderung, das zu tun, womit er im Ganzen beauftragt war (Offb 1,11.19), nämlich das Geschaute schriftlich festzuhalten: »Schreibe!«
b) »Diese Worte sind wahrhaftig und gewiss«:
Dem Menschen, der sich das alles heute noch gar nicht denken kann und den auch als Glaubenden immer wieder die Zweifel und Ängste beschleichen mögen, wird die Zuverlässigkeit dieser Worte von Gott selbst ausdrücklich gewiss gemacht. Vgl. die vielen Stellen in der Schrift, in denen Gott bzw. Jesus Christus ausdrücklich die Erfüllung seiner Verheißung zusichert (Jes 45,23.24; Mt 24,47; Joh 5,24.25; 16,23; Heb 6,16 u. a. m.).
Die Stimme der Bestätigung geht von dem aus, der auf dem Thron sitzt und scheint eine andere Stimme zu sein, als jene, die vorher aus dem Himmel kam. Der große weiße Thron, welches der zuletzt noch erwähnte Thron gewesen war, war ein besonders zum Gericht der Toten aufgerichteter Thron. Es ist unwahrscheinlich, dass die Stimme von jenem Thron ausgeht. Es ist möglich, dass die Stimme vom „Thron Gottes und des Lammes“ (22,1) in der heiligen Stadt kommt. Da aber jener Thron noch nicht erwähnt worden ist und die Stadt noch immer von Außen betrachtet wird, ist es besser hier jenen Thron zu sehen, der seit 4,2 alles Geschehen gelenkt hat. Der Inhalt der Botschaft unterstützt diese Annahme.
Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt
Das erste „siehe“ verwies auf die Gegenwart Gottes unter Seinem Volk; dieses zweite „siehe“ lenkt die Aufmerksamkeit auf die Macht Gottes, die sich im Neuen entfaltet. Das Wort „neu“ steht daher am Anfang des Satzes. kainos spricht wie in V. 1 von Dingen, die nicht allein der zeitlichen Abfolge, sondern auch dem Wesen nach neu sind, also neuartig. Weil hier „machen“, poieô , statt des zu erwartenden „erschaffen“, ktizô , steht, haben verschiedene Ausleger gesagt, der Baustoff der Erde sei lediglich im Feuer geläutert und nun neu geformt worden. J. F. Walvoord schreibt zu diesem Argument: „Hier wird auf einem zu schmalen Fundament zu Gewichtiges aufgebaut. Das gleiche Wort poieô wird auch in Mt 19,4 neben ktizô verwendet, wo es um die Erschaffung von Adam und Eva geht.“ Jedes Wörterbuch wird bestätigen, dass die beiden Verben weitgehend synonym sind, wobei poieô einfach allgemeiner ist. Hier steht poieô , weil Gott nicht allein eine neue materielle Welt erschaffen hat, sondern in diese Welt auch Menschen aus der alten Welt einführt, die er neu gemacht hat.
Das abrupt angefügte „Und er spricht“ macht den Eindruck, als ob hier eine andere Stimme Johannes aus seinen Gedanken wieder aufschreckt, um ihn daran zu erinnern, das Gesehene und Gehörte aufzuschreiben. Dies ist das dritte Mal, dass Johannes in dieser Weise durch den Engel an seinen anfänglich gegebenen Auftrag „schreibe in ein Buch“ (1,11) erinnert wird. Diese Worte dürfen auf keinen Fall verloren gehen, denn sie sind „gewiss und wahrhaftig“. Das bezieht sich auf die Stimme „aus dem Himmel“ (V. 3) und auf die Botschaft von dem, der auf dem Thron sitzt (V. 5). Sie sind ein getreues Abbild des Charakters Christi (19,11) und zeigen, dass die dem Johannes gegebene Offenbarung absolut gewiß und wahr ist (eine Tatsache, die in 22,6 zum letzten Mal wieder betont werden wird).
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