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  1. Thomas sagt:

    Kapitel 1

    Die Furcht dem Höchsten zu mißfallen ist der Weisheit Anfang. Wer nicht mehr oder noch nie versucht hat, dem Höchsten zu gehorchen, gleicht einem unvernünftigen Menschen, der in sein Unglück läuft.
    Wir finden hier Rat und Hinweise, wie wir unser Leben glücklicher gestalten können, indem wir unweise Entscheidungen meiden. Doch wer nicht auf den Rat Gottes hören möchte, wird sein Unheil dann auch nicht durch Gebet und Geschrei ändern können. Weise ist es dagegen, „an der Hand des Höchsten“ zu gehen.


    Sprüche Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel:
    um Weisheit und Unterweisung zu kennen, um Worte des Verstandes zu verstehen, um zu empfangen einsichtsvolle Unterweisung, Gerechtigkeit und Recht und Geradheit; um Einfältigen Klugheit zu geben, dem Jüngling Erkenntnis und Besonnenheit.

    Der Weise wird hören und an Kenntnis zunehmen, und der Verständige wird sich weisen Rat erwerben; um einen Spruch zu verstehen und verschlungene Rede, Worte der Weisen und ihre Rätsel. –

    Die Furcht Jehovas ist der Erkenntnis Anfang; die Narren verachten Weisheit und Unterweisung.

    Höre, mein Sohn, die Unterweisung deines Vaters, und verlaß nicht die Belehrung deiner Mutter! Denn sie werden ein anmutiger Kranz sein deinem Haupte und ein Geschmeide deinem Halse. –

    Mein Sohn, wenn Sünder dich locken, so willige nicht ein. Wenn sie sagen: Geh mit uns, wir wollen auf Blut lauern, wollen den Unschuldigen nachstellen ohne Ursache; wir wollen sie lebendig verschlingen wie der Scheol, und unverletzt, gleich denen, welche plötzlich in die Grube hinabfahren; wir werden allerlei kostbares Gut erlangen, werden unsere Häuser mit Beute füllen; du sollst dein Los mitten unter uns werfen, wir alle werden einen Beutel haben:
    Mein Sohn, wandle nicht mit ihnen auf dem Wege, halte deinen Fuß zurück von ihrem Pfade; denn ihre Füße laufen dem Bösen zu, und sie eilen, Blut zu vergießen.
    Denn vergeblich wird das Netz ausgespannt vor den Augen alles Geflügelten; sie aber lauern auf ihr eigenes Blut, stellen ihren eigenen Seelen nach. So sind die Pfade aller derer, welche der Habsucht frönen: sie nimmt ihrem eigenen Herrn das Leben.

    Die Weisheit schreit draußen, sie läßt auf den Straßen ihre Stimme erschallen. Sie ruft an der Ecke lärmender Plätze; an den Eingängen der Tore, in der Stadt redet sie ihre Worte:

    Bis wann, ihr Einfältigen, wollt ihr Einfältigkeit lieben, und werden Spötter ihre Lust haben an Spott, und Toren Erkenntnis hassen? Wendet euch um zu meiner Zucht! Siehe, ich will euch meinen Geist hervorströmen lassen, will euch kundtun meine Reden. – Weil ich gerufen, und ihr euch geweigert habt, meine Hand ausgestreckt, und niemand aufgemerkt hat, und ihr all meinen Rat verworfen, und meine Zucht nicht gewollt habt: so werde auch ich bei eurem Unglück lachen, werde spotten, wenn euer Schrecken kommt; wenn euer Schrecken kommt wie ein Unwetter, und euer Unglück hereinbricht wie ein Sturm, wenn Bedrängnis und Angst über euch kommen. Dann werden sie zu mir rufen, und ich werde nicht antworten; sie werden mich eifrig suchen, und mich nicht finden: darum, daß sie Erkenntnis gehaßt und die Furcht Jehovas nicht erwählt, nicht eingewilligt haben in meinen Rat, verschmäht alle meine Zucht. Und sie werden essen von der Frucht ihres Weges, und von ihren Ratschlägen sich sättigen. Denn die Abtrünnigkeit der Einfältigen wird sie töten, und die Sorglosigkeit der Toren sie umbringen; wer aber auf mich hört, wird sicher wohnen, und wird ruhig sein vor des Übels Schrecken.

    Im Wachtturm erschien unter anderem folgendes im Jahre 1999

    15. 9.
    Erwirb Weisheit und nimm Zucht an
    JEHOVA GOTT ist der große Unterweiser seines Volkes. Er belehrt es nicht nur über sich selbst, sondern auch über das Leben. Der Nation Israel gab Jehova beispielsweise Propheten, Leviten — insbesondere Priester — und andere weise Männer, die als Lehrer wirkten. Die Propheten belehrten das Volk über Gottes Vorsätze und Eigenschaften, und sie wiesen auf den Weg hin, den die Israeliten einschlagen sollten. Die Priester und die Leviten waren für die Unterweisung im Gesetz Jehovas verantwortlich. Und die Weisen oder Ältesten sorgten für vernünftigen Rat in Angelegenheiten des täglichen Lebens.
    Unter den weisen Männern Israels war Salomo, der Sohn Davids, herausragend. Als die Königin von Scheba, eine seiner berühmtesten Besucherinnen, seine Herrlichkeit und seinen Reichtum zu sehen bekam, bekannte sie: „Nicht die Hälfte ist mir mitgeteilt worden. Du hast an Weisheit und Wohlfahrt die gehörten Dinge, denen ich lauschte, übertroffen“ . Worin bestand das Geheimnis der Weisheit Salomos? Als er 1037 v. u. Z. in Israel König wurde, betete er um „Weisheit und Erkenntnis“. Jehova freute sich über seine Bitte und gab ihm Erkenntnis, Weisheit und ein verständiges Herz. Kein Wunder, daß Salomo schließlich „dreitausend Sprüche reden“ konnte! Einige davon sind zusammen mit den ‘Worten Agurs’ und den ‘Worten Lemuels, des Königs’, im Bibelbuch Sprüche aufgezeichnet (Sprüche 30:1; 31:1). Die in diesen Sprüchen enthaltenen Wahrheiten strahlen die Weisheit Gottes wider und sind zeitlos. Für jeden, der sich ein glückliches und erfolgreiches Leben wünscht, sind sie heute so unentbehrlich wie damals, als sie das erstemal geäußert wurden.

    Der Zweck des Bibelbuches Sprüche wird in den einleitenden Worten erklärt: „Die Sprüche Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel, damit man Weisheit und Zucht erkennt, um die Reden des Verstandes zu erfassen, um die Zucht anzunehmen, welche Einsicht verleiht, Gerechtigkeit und Recht und Rechtschaffenheit, um den Unerfahrenen Klugheit zu geben, einem jungen Mann Erkenntnis und Denkvermögen“ (Sprüche 1:1-4).
    Welch einem erhabenen Zweck die „Sprüche Salomos“ doch dienen sollten! Sie sollten bewirken, daß „man Weisheit und Zucht erkennt“. Weisheit schließt die Fähigkeit ein, Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind, und mit diesem Wissen Probleme zu lösen, Ziele zu erreichen, Gefahren zu meiden beziehungsweise abzuwenden und anderen beizustehen, genauso vorzugehen. In einem Nachschlagewerk heißt es: „Im Buch der Sprüche bedeutet ‚Weisheit‘ die Kunst, das Leben zu meistern — die Fähigkeit, weise Entscheidungen zu treffen und erfolgreich zu leben.“ Wie wichtig es doch ist, Weisheit zu erwerben! (Sprüche 4:7).
    Die Sprüche Salomos sorgen auch für Zucht. Benötigen wir diese Schulung? In der Heiligen Schrift vermittelt Zucht den Gedanken von Richtigstellung, Zurechtweisung oder Strafe. Gemäß einem Bibelgelehrten ist damit „Schulung des Sittlichkeitsempfindens gemeint, was auch einschließt, eigensinnige Neigungen zu törichtem Handeln zu bekämpfen“. Zucht hindert uns nicht nur daran, etwas Unrechtes zu tun, sondern sie trägt auch dazu bei, daß wir uns verbessern, ganz gleich, ob wir uns selbst zurechtweisen oder ob dies durch andere geschieht. Es steht außer Frage, wir benötigen Zucht, wenn wir sittlich rein bleiben wollen.
    Die Sprüche erfüllen somit einen doppelten Zweck — sie verleihen Weisheit und sorgen für Zucht. Sowohl die Zucht auf sittlichem Gebiet als auch die intellektuellen Fähigkeiten haben zahlreiche Facetten. Recht und Gerechtigkeit sind beispielsweise sittliche Eigenschaften, die uns helfen, uns an die hohen Maßstäbe Jehovas zu halten.
    Die Weisheit vereinigt vieles in sich, unter anderem Verständnis, Einsicht, Klugheit und Denkvermögen. Verständnis ist gleichbedeutend mit der Fähigkeit, einen Tatbestand zu durchschauen und seine Bedeutung zu begreifen sowie die einzelnen Faktoren, die das Ganze ausmachen, und so den Sinn einer Sache zu erfassen. Einsicht setzt voraus, die Gründe zu kennen und zu verstehen, warum eine Handlungsweise richtig oder falsch ist. Ein Mann mit Verständnisvermögen bemerkt zum Beispiel, wenn jemand einen verkehrten Lauf einschlägt, und er weist den Betreffenden womöglich sofort auf die Gefahr hin. Doch er benötigt Einsicht, um zu erkennen, warum der Betreffende in diese Richtung tendiert und wie ihm wirkungsvoll geholfen werden kann.
    Der Kluge handelt besonnen, er ist nicht leichtgläubig oder weltfremd (Sprüche 14:15). Er sieht das Unheil kommen und stellt sich darauf ein. Weisheit ermöglicht es ihm, nützliche Gedanken und Ideen zu entwickeln, die dem Leben Sinn und Zweck geben können. Das Studium der biblischen Sprüche ist in der Tat lohnenswert, denn sie wurden aufgezeichnet, damit wir Weisheit und Zucht erkennen. Selbst der ‘Unerfahrene’, der den Sprüchen Aufmerksamkeit schenkt, erlangt Klugheit und ‘ein junger Mann’ Erkenntnis und Denkvermögen.
    Sprüche für die Weisen
    Die Sprüche sind allerdings nicht nur für die Unerfahrenen und die jungen Menschen gedacht. Sie sind für jeden, der verständig genug ist, um zuzuhören. „Ein Weiser wird zuhören und mehr Unterweisung in sich aufnehmen“, sagte König Salomo, „und ein Verständiger ist der, der sich geschickte Lenkung erwirbt, um einen Spruch und eine schwerverständliche Rede zu verstehen, die Worte von Weisen und ihre Rätsel“ (Sprüche 1:5, 6). Wer bereits Weisheit erworben hat, wird sein Wissen vermehren, indem er den Sprüchen Aufmerksamkeit schenkt, und ein Verständiger wird seine Fähigkeit, das Leben zu meistern, verbessern.
    Oft drückt ein Spruch in sehr wenigen Worten eine tiefe Wahrheit aus. Er kann aber auch eine schwerverständliche Rede enthalten (Sprüche 1:17-19). Einige Sprüche sind Rätsel — verwirrende und komplizierte Aussprüche, die einer Deutung bedürfen. Ein Spruch kann auch Gleichnisse, Metaphern und andere Redewendungen enthalten. Um all das zu verstehen, ist Zeit zum Nachsinnen erforderlich. Salomo, der Verfasser einer Unmenge von Sprüchen, verstand zweifellos alle Sinnschattierungen eines Spruches. Im Buch der Sprüche stellt er sich der Aufgabe, diese Fähigkeit seinen Lesern zu vermitteln. Darauf wird sicherlich kein Weiser mit Gleichgültigkeit reagieren.

    Wie fängt man es an, Weisheit und Zucht zu erwerben? Salomo antwortet wie folgt: „Die Furcht Jehovas ist der Anfang der Erkenntnis. Weisheit und Zucht sind das, was nur Toren verachtet haben“ (Sprüche 1:7). Erkenntnis beginnt mit der Furcht Jehovas. Ohne Erkenntnis kann es weder Weisheit noch Zucht geben. Also ist die Furcht Jehovas der Anfang der Weisheit und der Zucht (Sprüche 9:10; 15:33).
    Unter der Gottesfurcht versteht man keine krankhafte Angst vor Gott, sondern eine tiefe Ehrfurcht und Scheu. Ohne Gottesfurcht kann es keine wahre Erkenntnis geben. Das Leben stammt von Jehova Gott und ist auch die grundlegende Voraussetzung dafür, daß man Erkenntnis erwerben kann. Überdies erschuf Gott alle Dinge, und jede menschliche Erkenntnis beruht daher auf einem Studium seiner Werke. Unter seiner Inspiration entstand auch sein geschriebenes Wort, das ‘nützlich ist zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge und zur Erziehung in der Gerechtigkeit’. Von Jehova geht also alle wahre Erkenntnis aus, und wer nach dieser Erkenntnis sucht, muß mit Ehrfurcht vor Gott erfüllt sein.
    Von welchem Wert ist menschliche Erkenntnis und weltliche Weisheit ohne Gottesfurcht? Der Apostel Paulus schrieb: „Wo ist der Weise? Wo der Schriftgelehrte? Wo der Debattenredner dieses Systems der Dinge? Hat Gott nicht die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht?“. Da es einem weltlich Weisen an Gottesfurcht fehlt, zieht er aus bekannten Tatsachen falsche Schlußfolgerungen, was ihn letztendlich zu einem „Toren“ stempelt.
    Eine „Halskette deinem Hals“
    Als nächstes wendet sich der weise König an die Jugendlichen: „Höre, mein Sohn, auf die Zucht deines Vaters, und verlaß nicht das Gesetz deiner Mutter. Denn sie sind ein anmutiger Kranz deinem Haupt und eine schöne Halskette deinem Hals“ (Sprüche 1:8, 9).
    Die Verantwortung für die Kindererziehung übertrug Gott im alten Israel den Eltern. Moses forderte die Väter auf: „Es soll sich erweisen, daß diese Worte, die ich dir heute gebiete, auf deinem Herzen sind; und du sollst sie deinem Sohn einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Weg gehst und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst“. Auch Mütter übten einen beträchtlichen Einfluß aus. Unter Berücksichtigung der Autorität ihres Mannes konnte die hebräische Ehefrau Familiengesetzen Geltung verschaffen.
    Überall in der Bibel wird gezeigt, daß die Familie die Grundlage für die Erziehung bildet. Kinder, die ihren gläubigen Eltern gehorchen, tragen gleichsam als Schmuck einen anmutigen Kranz und eine Kette, die ihnen zur Ehre gereicht.

    Bevor ein Vater in Asien seinen 16jährigen Sohn wegen einer Hochschulbildung in die Vereinigten Staaten schickte, riet er ihm, sich von schlechten Menschen fernzuhalten. Dieser Rat erinnert an Salomos Warnung: „Mein Sohn, wenn Sünder dich zu verführen suchen, so willige nicht ein“ (Sprüche 1:10). Salomo weist auch auf den Köder hin, den sie verwenden: „Ständig sprechen [sie]: ‚Geh doch mit uns. Laß uns doch auf Blut lauern. Laß uns doch ohne irgendeine Ursache im Versteck auf der Lauer liegen nach den Unschuldigen. Wir wollen sie lebendig verschlingen gleichwie der Scheol, ja ganz, gleich denen, die in eine Grube hinabfahren. Laß uns allerlei kostbare Dinge von Wert finden. Laß uns unsere Häuser mit Beute füllen. Dein Los solltest du mitten unter uns werfen. Möge es bloß e i n e n Beutel geben, der uns allen gehört‘ “ (Sprüche 1:11-14).
    Als Köder dient eindeutig der Reichtum. In dem Bemühen, schnell reich zu werden, verlocken „Sünder“ andere, sich an Gewaltakten und heimtückischen Machenschaften zu beteiligen. Um des materiellen Gewinnes willen schrecken diese Banditen nicht davor zurück, Blut zu vergießen. ‘Lebendig verschlingen sie ihre Opfer gleichwie der Scheol, ja ganz.’ Sie nehmen ihnen alles weg, so wie das Grab den ganzen Körper aufnimmt. Ihre Einladung zielt auf eine Verbrecherlaufbahn ab — sie wollen ihre „Häuser mit Beute füllen“ und den Unerfahrenen dazu verleiten, ‘sein Los mitten unter ihnen zu werfen’. Welch eine zeitgemäße Warnung für uns! Handeln Jugendbanden und Drogenhändler nicht nach derselben Methode? Lassen sich nicht viele auf Grund des Versprechens, schnell reich werden zu können, auf fragwürdige Geschäfte ein?
    „Mein Sohn“, rät der weise König, „geh nicht des Weges mit ihnen. Halte deinen Fuß zurück von ihrem Pfad. Denn ihre Füße, sie laufen zu lauter Schlechtigkeit hin, und sie eilen unablässig, Blut zu vergießen.“ Ihr unheilvolles Ende voraussehend, fügt er hinzu: „Denn vergeblich wird das Netz vor den Augen von irgend etwas, was Flügel besitzt, ausgebreitet. Demzufolge lauern sie selbst direkt auf das Blut von diesen; im Versteck liegen sie auf der Lauer nach ihrer Seele. So sind die Pfade eines jeden, der ungerechten Gewinn macht. Die Seele nimmt er seinen Besitzern weg“ (Sprüche 1:15-19).
    Wer „ungerechten Gewinn macht“, wird auf seinem Pfad umkommen. Der Hinterhalt, den der Böse für andere legt, wird für ihn selbst zur Falle. Werden vorsätzliche Übeltäter ihre Handlungsweise ändern? Nein. Ein Netz mag gut sichtbar angebracht sein, doch Vögel — Geschöpfe, die ‘Flügel besitzen’ — fliegen dennoch hinein. Ähnlich ist es mit den Bösen: Ihre Habsucht macht sie blind, sie setzen ihre verbrecherischen Handlungen fort, obwohl sie früher oder später erwischt werden.
    Wer wird auf die Stimme der Weisheit hören?
    Sind sich Sünder tatsächlich ihres unheilvollen Verhaltens bewußt? Hat man sie auf das Endergebnis ihrer Handlungen aufmerksam gemacht? Unkenntnis ist keine Entschuldigung, denn eine überaus deutliche Botschaft wird in aller Öffentlichkeit verkündet.
    Salomo erklärt: „Die wahre Weisheit, sie ruft ständig sogar auf der Straße laut. Auf den öffentlichen Plätzen läßt sie fortwährend ihre Stimme erschallen. Sie ruft am oberen Ende der lärmenden Straßen. An den Eingängen der Tore in die Stadt hält sie ihre eigenen Reden“ (Sprüche 1:20, 21). Unüberhörbar und mit klarer Stimme ruft die Weisheit auf öffentlichen Plätzen, so daß alle es hören können. Im alten Israel erteilten ältere Männer im Stadttor weisen Rat und trafen richterliche Entscheidungen. Jehova hat in seinem Wort, der Bibel, für uns wahre Weisheit aufzeichnen lassen, die überall verfügbar ist. Und seine Diener sind heute eifrig damit beschäftigt, die Botschaft der Bibel in aller Welt bekanntzumachen. Gott läßt wirklich vor allen Menschen Weisheit ausrufen.
    Was sagt die wahre Weisheit? Folgendes: „Wie lange, ihr Unerfahrenen, werdet ihr weiterhin Unerfahrenheit lieben, und wie lange wollt ihr Spötter offenen Spott für euch begehren . . .?“ ‘Ich habe gerufen, aber ihr habt euch ständig geweigert, ich habe meine Hand ausgestreckt, aber keiner ist da, der achtgibt.’ Törichte achten nicht auf die Stimme der Weisheit. „Somit werden sie von der Frucht ihres Weges essen.“ Ihre eigene ‘Sorglosigkeit und Abtrünnigkeit wird sie vernichten’ (Sprüche 1:22-32).
    Wie steht es nun mit denen, die sich die Zeit nehmen und auf die Stimme der Weisheit hören? „Was den betrifft, der auf mich hört, er wird in Sicherheit weilen und nicht beunruhigt sein wegen des Unglücks Schrecken“ (Sprüche 1:33). Mögen wir zu denen gehören, die Weisheit erwerben und Zucht annehmen, indem wir den biblischen Sprüchen Beachtung schenken.

    In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:

    In Kapitel 1 wird auf die Gewalttat als die Verletzung jener Verpflichtungen hingewiesen, welche der Wille Gottes uns auferlegt hat. Doch die Weisheit schreit draußen, sie ruft laut, damit man ihre Stimme höre, wenn sie das Gericht derer ankündigt, die ihre Wege verachten.

  2. Thomas sagt:

    Kapitel 2

    Womit füttern wir unsere Ohren, unsere Augen? Womit sind wir tagtäglich bewschäftigt? Womit wir uns beschäftigen – dort wird auch unser Herz sein – und dementsprechend werden wir uns auch bewegen und dementsprechend werden unsere Ergebnisse aussehen.
    Wer also auf dem Weg der Guten wandeln möchte, muss sich auch dementsprechend geistig darauf konzentrieren.
    Erkenntnis, Denkvermögen, Unterscheidungsvermögen dann Weisheit. Leider bleiben die meisten bei der „Erkenntnis“ stehen und sind froh etwas zu wissen, ohne diese Erkenntnis in ihrem Leben anweden zu können, noch jemals das ganze im Zusammenhang sehen zu können. Wenn du also in der Bibel liest, so bemühe dich, immer näher an die Weisheit unseres Schöpfers heranzukommen, anstatt nur Erkenntnis zusammeln.
    Wusstest du, dass Salomo schon von den Frauen spricht, die ihre Reden „glatt machen“ um ihren „Freund ihrer Jugend“ zu verlassen? Es ist also keine Erfindung der Neuzeit, seine Familie zu zerstören – es ist ein Markenzeichen der Feinde Jehovas!


    Mein Sohn, wenn du meine Reden annimmst und meine Gebote bei dir verwahrst, so daß du dein Ohr auf Weisheit merken läßt, dein Herz neigst zum Verständnis; ja, wenn du dem Verstande rufst, deine Stimme erhebst zum Verständnis; wenn du ihn suchst wie Silber, und wie nach verborgenen Schätzen ihm nachspürst: dann wirst du die Furcht Jehovas verstehen und die Erkenntnis Gottes finden.
    Denn Jehova gibt Weisheit; aus seinem Munde kommen Erkenntnis und Verständnis. Er bewahrt klugen Rat auf für die Aufrichtigen, er ist ein Schild denen, die in Vollkommenheit wandeln; indem er die Pfade des Rechts behütet und den Weg seiner Frommen bewahrt. Dann wirst du Gerechtigkeit verstehen und Recht und Geradheit, jede Bahn des Guten.

    Denn Weisheit wird in dein Herz kommen, und Erkenntnis wird deiner Seele lieblich sein; Besonnenheit wird über dich wachen, Verständnis dich behüten: um dich zu erretten von dem bösen Wege, von dem Manne, der Verkehrtes redet; die da verlassen die Pfade der Geradheit, um auf den Wegen der Finsternis zu wandeln; die sich freuen, Böses zu tun, über boshafte Verkehrtheit frohlocken; deren Pfade krumm sind, und die abbiegen in ihren Bahnen: um dich zu erretten von dem fremden Weibe, von der Fremden, die ihre Worte glättet; welche den Vertrauten ihrer Jugend verläßt und den Bund ihres Gottes vergißt.
    Denn zum Tode sinkt ihr Haus hinab, und ihre Bahnen zu den Schatten; alle, die zu ihr eingehen, kehren nicht wieder und erreichen nicht die Pfade des Lebens:
    Damit du wandelst auf dem Wege der Guten und die Pfade der Gerechten einhältst. Denn die Aufrichtigen werden das Land bewohnen, und die Vollkommenen darin übrigbleiben; aber die Gesetzlosen werden aus dem Lande ausgerottet, und die Treulosen daraus weggerissen werden.

    Der Wachtturm schrieb 1999 über diesen Psalm:

    „Jehova selbst gibt Weisheit“
    WOFÜR setzen wir unsere Zeit und Kraft ein? Sind wir daran interessiert, uns einen guten Namen zu machen? Häufen wir Reichtümer an? Wie stehen wir dazu, eine bestimmte berufliche Laufbahn einzuschlagen oder uns auf einem oder mehreren Gebieten Fachwissen anzueignen? Sind gute Beziehungen zu anderen für uns von Bedeutung? Liegt uns vor allem daran, gesund zu bleiben?
    All dem zuvor Genannten kann ein gewisser Wert nicht abgesprochen werden. Doch was ist am wichtigsten? Die Antwort der Bibel lautet: „Weisheit ist das Erste. Erwirb Weisheit“ (Sprüche 4:7). Wie können wir aber Weisheit erwerben, und worin besteht der Nutzen? Diese Fragen werden uns im zweiten Kapitel des Bibelbuches Sprüche beantwortet.

    Mit den einfühlsamen Worten eines Vaters erklärt Salomo, der weise König von Israel: „Mein Sohn, wenn du meine Reden annehmen und meine eigenen Gebote bei dir verwahren wirst, indem du der Weisheit dein Ohr leihst, so daß du dein Herz dem Unterscheidungsvermögen zuneigst, wenn du überdies nach Verständnis selbst rufst und zum Unterscheidungsvermögen deine Stimme erhebst, wenn du danach fortwährend wie nach Silber suchst und du wie nach verborgenen Schätzen ständig danach forschst, dann wirst du die Furcht Jehovas verstehen, und du wirst die wahre Erkenntnis Gottes finden“ (Sprüche 2:1-5).
    Erkennen wir, auf wessen Schultern die Verantwortung ruht, wenn es um das Erlangen von Weisheit geht? Dreimal erscheinen in diesen Versen die Worte „wenn du“. Zweifellos liegt es an jedem einzelnen von uns, Weisheit zu erwerben sowie Unterscheidungsvermögen und Verständnis, die beiden verwandten Eigenschaften der Weisheit. Zunächst einmal sollten wir die in der Heiligen Schrift aufgezeichneten Worte der Weisheit „annehmen“ und in unserem Sinn „verwahren“. Daher müssen wir uns mit der Bibel befassen.
    Weisheit ist die Fähigkeit, die von Gott erhaltene Erkenntnis richtig zu gebrauchen. Und auf welch einzigartige Weise uns doch die Bibel Weisheit zugänglich macht! Ja, sie enthält Worte der Weisheit — beispielsweise in den Bibelbüchern Sprüche und Prediger —, und diesen Worten sollten wir Beachtung schenken. Außerdem finden wir in der Bibel zahllose Beispiele, die zeigen, wie nützlich es einerseits ist, göttliche Grundsätze anzuwenden, und wie gefährlich es andererseits ist, sie zu ignorieren. Untersuchen wir einmal den Bericht über Gehasi, den habgierigen Diener des Propheten Elisa. Lernen wir daraus nicht, wie weise es ist, Habsucht zu meiden? Und was ist zu den tragischen Folgen der scheinbar harmlosen Besuche Dinas, der Tochter Jakobs, bei den ‘Töchtern des Landes’ Kanaan zu sagen? Wird uns nicht schlagartig bewußt, wie töricht schlechter Umgang ist?
    Der Weisheit sein Ohr zu leihen hat zur Folge, Unterscheidungsvermögen und Verständnis zu erwerben. Unterscheidungsvermögen ist die Fähigkeit, verstandesmäßig Unterschiede festzustellen. Gottgefälliges Unterscheidungsvermögen ist die Fähigkeit, Recht von Unrecht zu unterscheiden und dann den richtigen Weg zu wählen. Wie können wir auf ‘dem Weg, der zum Leben führt’, bleiben, wenn wir ‘unser Herz’ nicht dem Unterscheidungsvermögen ‘zuneigen’ oder eifrig danach streben? Gottes Wort zu studieren und es anzuwenden verleiht Unterscheidungsvermögen.
    Wie können wir ‘nach Verständnis rufen’, das heißt nach der Fähigkeit, die uns erkennen hilft, wie die einzelnen Aspekte eines Sachverhalts miteinander und mit dem Gesamtbild in Verbindung stehen? Natürlich sind Alter und Lebenserfahrung Faktoren, die jemandem zu einem besseren Verständnis verhelfen können — doch nicht unbedingt. „Ich benehme mich mit mehr Verstand als ältere Männer“, sagte der Psalmist, „denn ich habe deine [Jehovas] eigenen Befehle beobachtet.“ Auch sang er: „Die Enthüllung deiner Worte gibt Licht, läßt die Unerfahrenen Verständnis haben“ (Psalm 119:100, 130). Jehova ist ‘der Alte an Tagen’, und sein Verständnis ist unendlich größer als das der gesamten Menschheit. Gott kann einem Unerfahrenen Verständnis vermitteln und ihn dadurch befähigen, selbst betagte Personen in dieser Eigenschaft zu übertreffen. Daher sollten wir fleißig Gottes Wort studieren und das Gelernte anwenden.
    Den Worten „wenn du“, die zu Beginn des zweiten Kapitels der Sprüche wiederholt erscheinen, folgen Ausdrücke wie „annehmen“, „verwahren“, „rufen“, „fortwährend suchen“, „ständig forschen“. Warum verwendet der Schreiber diese Worte, die zunehmende Intensität ausdrücken? In einem Nachschlagewerk heißt es: „Der Weise betont hier die Notwendigkeit, ernsthaft nach Weisheit zu streben.“ Ja, wir müssen uns ernsthaft um Weisheit bemühen sowie um die damit verwandten Eigenschaften: Unterscheidungsvermögen und Verständnis.
    Werden wir uns die Mühe machen?
    Von entscheidender Bedeutung für das Erlangen von Weisheit ist ein fleißiges Studium der Bibel. Ein solches Studium darf sich allerdings nicht darin erschöpfen, nur zu lesen, um Informationen aufzunehmen. Zielstrebiges Nachsinnen ist beim Studieren der Heiligen Schrift unerläßlich. Weisheit und Unterscheidungsvermögen zu erlangen setzt voraus, darüber nachzudenken, wie uns das Gelernte hilft, Probleme zu lösen oder Entscheidungen zu treffen. Verständnis zu erwerben bedeutet, darüber nachzusinnen, inwieweit die neuen Gedanken zu dem passen, was wir bereits wissen. Wer wollte bezweifeln, daß ein solches Studium der Bibel Zeit und echte Anstrengung erfordert? Der Aufwand an Zeit und Kraft läßt sich ohne weiteres mit dem Aufwand vergleichen, der beim ‘Suchen nach Silber und verborgenen Schätzen’ erforderlich ist. Werden wir uns die Mühe machen? Werden wir ‘die gelegene Zeit auskaufen’?
    Bedenken wir, auf welch wunderbare Schätze wir stoßen werden, wenn wir uns mit einem aufrichtigen Herzen in die Bibel vertiefen. Ja, wir werden „die wahre Erkenntnis Gottes“ finden — die vollkommene, lebengebende Erkenntnis unseres Schöpfers! „Die Furcht Jehovas“ ist ein weiterer erstrebenswerter Schatz. Von welch unschätzbarem Wert ist doch diese ehrfürchtige Scheu vor Gott! Die heilsame Furcht, ihm zu mißfallen, muß jede Phase unseres Lebens durchdringen, wodurch alles, was wir tun, eine geistige Dimension erhält.
    Wir sollten den brennenden Wunsch verspüren, nach geistigen Schätzen zu suchen und zu graben. Zu unserer Erleichterung hat Jehova für ausgezeichnete Schürfwerkzeuge gesorgt …. Außerdem sollten wir eingehend über unser Verhältnis zu Jehova nachdenken.

    Die Suche nach Edelsteinen, Gold oder Silber erweist sich häufig als vergeblich. Bei der Suche nach geistigen Schätzen muß das nicht der Fall sein. Warum nicht? „Jehova selbst gibt Weisheit“, versichert uns Salomo, „aus seinem Mund kommen Erkenntnis und Unterscheidungsvermögen“ (Sprüche 2:6).
    König Salomo war für seine Weisheit berühmt. Aus der Heiligen Schrift erfahren wir, daß er auf vielen Gebieten bewandert war. Sein Wissen beschränkte sich nicht nur auf Gottes Wort, sondern es schloß auch das Pflanzen- und das Tierreich ein. Darüber hinaus zeichnete er sich durch gute Menschenkenntnis aus. Schon als junger König bewies er Unterscheidungsvermögen, als er einen Streit zwischen zwei Frauen schlichtete, die behaupteten, die Mutter ein und desselben Kindes zu sein. Durch diesen Vorfall wurde er weltberühmt. Woher stammte sein großes Wissen? Salomo hatte zu Jehova um „Weisheit und Erkenntnis“ gebetet sowie um die Fähigkeit, ‘Gut und Böse unterscheiden’ zu können. Und Jehova gewährte ihm diese Bitten.
    Auch wir sollten zu Jehova um Hilfe beten, während wir sein Wort fleißig studieren. Der Psalmist betete wie folgt: „Unterweise mich, o Jehova, in deinem Weg. Ich werde wandeln in deiner Wahrheit. Einige mein Herz, deinen Namen zu fürchten“. Jehova anerkannte dieses Gebet, denn er ließ es in die Bibel aufnehmen. Wir können davon überzeugt sein, daß unsere häufigen und ernsthaft vorgetragenen Gebete um Beistand bei der Suche nach geistigen Schätzen nicht unbeantwortet bleiben.
    Salomo erklärt: „Für die Rechtschaffenen wird er praktische Weisheit aufbewahren; für die, die in unversehrter Lauterkeit wandeln, ist er ein Schild, dadurch, daß die Pfade des Rechts eingehalten werden, und er wird den Weg seiner Loyalgesinnten behüten. In diesem Fall wirst du Gerechtigkeit und Recht und Geradheit verstehen, die ganze Bahn des Guten“ (Sprüche 2:7-9). Welch eine Zusicherung! Jehova gibt nicht nur aufrichtig Suchenden wahre Weisheit, sondern er erweist sich auch als Schild für die Rechtschaffenen, weil sie wahre Weisheit erkennen lassen und sich loyal an seine gerechten Maßstäbe halten. Mögen wir zu denen gehören, denen Jehova hilft, „die ganze Bahn des Guten“ zu verstehen.
    Wenn „Erkenntnis selbst deiner eigenen Seele lieblich wird“

    Persönlich die Bibel zu studieren ist für viele Menschen nicht unbedingt etwas Erfreuliches; aber es ist unerläßlich, will man Weisheit erwerben. …
    Damit das persönliche Studium Freude macht, sind ständige Anstrengungen erforderlich. Doch der Nutzen ist unermeßlich groß. Salomo sagt: „Wenn Weisheit in dein Herz einkehrt und Erkenntnis selbst deiner eigenen Seele lieblich wird, so ist es Denkvermögen, das stets über dich wachen wird, ja Unterscheidungsvermögen wird dich behüten“ (Sprüche 2:10, 11).

    Inwiefern erweisen sich Weisheit, Erkenntnis, Denkvermögen und Unterscheidungsvermögen als ein Schutz? „[Sie werden] dich von dem schlechten Weg . . . befreien“, versichert Salomo, „von dem Mann, der verkehrte Dinge redet, von denen, die die Pfade der Geradheit verlassen, um auf den Wegen der Finsternis zu wandeln, von denen, die sich freuen, Schlechtes zu tun, die über die Verkehrtheiten der Schlechtigkeit frohlocken, denen, deren Pfade krumm sind und die in ihrem allgemeinen Lauf abwegig sind“ (Sprüche 2:12-15).
    Ja, wer wahre Weisheit liebt, vermeidet die Gemeinschaft mit jemandem, der „verkehrte Dinge redet“, das heißt Dinge, die dem widersprechen, was wahr und recht ist. Denkvermögen und Unterscheidungsvermögen dienen als Schutz vor denen, die die Wahrheit ablehnen, weil sie auf den Wegen der Finsternis wandeln möchten, sowie vor denen, die verschlagen sind und an bösen Taten Freude finden (Sprüche 3:32).
    Wie dankbar können wir doch sein, daß die wahre Weisheit und die anderen mit ihr verwandten Eigenschaften uns auch vor der Handlungsweise unmoralischer Männer und Frauen schützen! Salomo fügt hinzu, daß diese Eigenschaften uns „von der fremden Frau . . . befreien, von der Ausländerin, die ihre eigenen Reden glattgemacht hat, die den vertrauten Freund ihrer Jugend verläßt und die sogar den Bund ihres Gottes vergessen hat. Denn wahrlich, zum Tod hinab senkt sich ihr Haus, und hinab zu den im Tode Kraftlosen führen ihre Spuren. Keine von denen, die Beziehungen mit ihr haben, werden zurückkehren, noch werden sie wieder auf die Pfade der Lebenden gelangen“ (Sprüche 2:16-19).
    Die „fremde Frau“, die Prostituierte, wird als eine Frau beschrieben, die „den vertrauten Freund ihrer Jugend“ verläßt — wahrscheinlich ihren Mann, den sie als junge Frau geheiratet hat. (Vergleiche Maleachi 2:14.)
    (Das Wort „Fremder“ wurde auf diejenigen angewandt, die sich von dem, was in Übereinstimmung mit dem Gesetz war, abwandten und sich so Jehova entfremdeten. Daher wird die Prostituierte — nicht unbedingt eine Ausländerin — als „fremde Frau“ bezeichnet.)
    Sie hat vergessen, daß der Gesetzesbund Ehebruch verbot. Ihre Spuren führen zum Tod. Wer sich mit ihr einläßt, wird möglicherweise nie mehr „auf die Pfade der Lebenden gelangen“, denn früher oder später erreicht der Betreffende den Punkt, der eine Rückkehr unmöglich macht — den Tod. Ein Mann von Unterscheidungsvermögen und von Denkvermögen ist sich der Verlockung zur Unsittlichkeit bewußt und geht ihr klugerweise aus dem Weg.

    Zusammenfassend sagt Salomo, was er mit seinem Rat, die Weisheit betreffend, erreichen will: „Der Zweck ist, daß du auf dem Weg der Guten wandelst und die Pfade der Gerechten einhältst“ (Sprüche 2:20). Welch einem erhabenen Zweck doch die Weisheit dient! Sie verhilft uns zu einem glücklichen, befriedigenden Leben, das Gottes Anerkennung findet.
    Betrachten wir auch die einzigartigen Segnungen, die denen zuteil werden, die ‘auf dem Weg der Guten wandeln’. Salomo fährt fort: „Die Rechtschaffenen sind es, die auf der Erde weilen werden, und die Untadeligen sind es, die darauf übrigbleiben werden. Was die Bösen betrifft, von der Erde werden sie weggetilgt; und die Treulosen, sie werden davon weggerissen“ (Sprüche 2:21, 22). Mögen wir zu den Untadeligen gehören, die für immer in Gottes gerechter neuer Welt leben werden.

    In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:

    Kapitel 2 zeigt uns das Ergebnis der Unterwürfigkeit des Herzens unter die Worte der Weisheit und die Folgen eines ernsten Suchens nach ihr: man lernt die Furcht Jehovas verstehen und findet die Erkenntnis Gottes Selbst. Wer sich dieser Dinge befleißigt, wird bewahrt werden: er wird nicht nur kein Teil haben mit dem bösen Manne, sondern auch errettet werden von dem verführerischen Weibe – von dem sittlichen Verderben. Schließlich werden das Gericht über die Erde und die Wohlfahrt der Aufrichtigen und Gerechten angekündigt.

  3. Thomas sagt:

    Kapitel 3

    „Werde nicht neidisch auf den Mann der Gewaltat!“ -wie könnte es denn dazu kommen?? Warum die Ermahnung, auf den Wegen des Allerhöchsten zu bleiben? Ist es nicht ein Lebensweg, Jehova zu dienen? Und doch, sind die Schwierigkeiten die durch „den Mann der Gewaltat“ nicht unerheblich. So könnte es dazu kommen, dass man den eigenen Weg nicht mehr als lohnenswert sieht, und nun überlegt, seinen Lebensweg zu verlassen um den Weg der Mehrheit zu gehen. Aber der Rat der Bibel ist eindeutig, und auch die Worte, die diese für diese bösen Übeltäter findet.


    Mein Sohn, vergiß nicht meine Belehrung, und dein Herz bewahre meine Gebote. Denn Länge der Tage und Jahre des Lebens und Frieden werden sie dir mehren. –
    Güte und Wahrheit mögen dich nicht verlassen; binde sie um deinen Hals, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens; so wirst du Gunst finden und gute Einsicht in den Augen Gottes und der Menschen. –
    Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen Verstand. Erkenne ihn auf allen deinen Wegen, und er wird gerade machen deine Pfade. –

    Sei nicht weise in deinen Augen, fürchte Jehova und weiche vom Bösen: es wird Heilung sein für deinen Nabel und Saft für deine Gebeine. –

    Ehre Jehova von deinem Vermögen und von den Erstlingen all deines Ertrages; so werden deine Speicher sich füllen mit Überfluß, und deine Kufen von Most überfließen.
    Mein Sohn, verwirf nicht die Unterweisung Jehovas, und laß dich seine Zucht nicht verdrießen. Denn wen Jehova liebt, den züchtigt er, und zwar wie ein Vater den Sohn, an dem er Wohlgefallen hat. –

    Glückselig der Mensch, der Weisheit gefunden hat, und der Mensch, der Verständnis erlangt! Denn ihr Erwerb ist besser als der Erwerb von Silber, und ihr Gewinn besser als feines Gold; kostbarer ist sie als Korallen, und alles, was du begehren magst, kommt ihr an Wert nicht gleich. Länge des Lebens ist in ihrer Rechten, in ihrer Linken Reichtum und Ehre. Ihre Wege sind liebliche Wege, und alle ihre Pfade sind Frieden. Ein Baum des Lebens ist sie denen, die sie ergreifen, und wer sie festhält, ist glückselig.
    Jehova hat durch Weisheit die Erde gegründet, und durch Einsicht die Himmel festgestellt. Durch seine Erkenntnis sind hervorgebrochen die Tiefen, und die Wolken träufelten Tau herab. –
    Mein Sohn, laß sie nicht von deinen Augen weichen, bewahre klugen Rat und Besonnenheit; so werden sie Leben sein für deine Seele und Anmut deinem Halse. Dann wirst du in Sicherheit deinen Weg gehen, und dein Fuß wird nicht anstoßen. Wenn du dich niederlegst, wirst du nicht erschrecken; und liegst du, so wird dein Schlaf süß sein. Fürchte dich nicht vor plötzlichem Schrecken, noch vor der Verwüstung der Gesetzlosen, wenn sie kommt; denn Jehova wird deine Zuversicht sein, und wird deinen Fuß vor dem Fange bewahren. Enthalte kein Gutes dem vor, welchem es zukommt, wenn es in der Macht deiner Hand steht, es zu tun. –
    Sage nicht zu deinem Nächsten: „Geh hin und komm wieder, und morgen will ich geben,“ da es doch bei dir ist. –
    Schmiede nichts Böses wider deinen Nächsten, während er vertrauensvoll bei dir wohnt. –
    Hadere nicht mit einem Menschen ohne Ursache, wenn er dir nichts Böses angetan hat. –
    Beneide nicht den Mann der Gewalttat, und erwähle keinen von seinen Wegen. –
    Denn der Verkehrte ist Jehova ein Greuel, aber sein Geheimnis ist bei den Aufrichtigen. Der Fluch Jehovas ist im Hause des Gesetzlosen, aber er segnet die Wohnung der Gerechten.
    Fürwahr, der Spötter spottet er, den Demütigen aber gibt er Gnade.
    Die Weisen erben Ehre, aber die Toren erhöht die Schande.

    Im Wachtturm von 1999 war folgende Abhandlung zu finden:

    Mit Jehova vertraute Gemeinschaft pflegen
    „NAHT euch Gott, und er wird sich euch nahen“, schrieb der Jünger Jakobus . Und der Psalmist David sang in einem Lied: „Die vertraute Gemeinschaft mit Jehova gehört denen, die ihn fürchten“. Jehova Gott wünscht ganz offensichtlich, daß wir ein vertrautes Verhältnis zu ihm haben. Doch nicht jeder, der ihn anbetet und seine Gesetze hält, fühlt sich automatisch eng mit ihm verbunden.
    Fragen wir uns doch einmal: „Wie sieht es mit mir aus? Habe ich ein enges persönliches Verhältnis zu Gott?“ Bestimmt möchten wir ihm näherkommen. Wie können wir aber vertraute Gemeinschaft mit Gott pflegen? Was bedeutet das für uns? Das dritte Kapitel des Bibelbuches Sprüche gibt darüber Aufschluß.

    Salomo, König des alten Israel, leitet das dritte Kapitel der Sprüche mit den Worten ein: „Mein Sohn, mein Gesetz vergiß nicht, und meine Gebote möge dein Herz beobachten, denn Länge der Tage und Jahre des Lebens und Frieden werden dir hinzugefügt werden“ (Sprüche 3:1, 2). Da Salomo unter göttlicher Inspiration schrieb, stammt dieser väterliche Rat eigentlich von Jehova Gott und richtet sich an uns. Wir werden hier aufgefordert, Gottes Ermahnungen — sein Gesetz beziehungsweise seine Lehren und seine Gebote —, die in der Bibel aufgezeichnet sind, zu beachten. Wenn wir das tun, werden uns „Länge der Tage und Jahre des Lebens und Frieden“ hinzugefügt werden. Ja, schon heute können wir ein friedliches Leben führen und uns vor einem Verhalten in acht nehmen, durch das wir uns der Gefahr eines frühen Todes aussetzen würden, wie ihn Übeltäter oft erleiden. Zudem können wir uns über die Hoffnung auf ewiges Leben in einer friedlichen neuen Welt freuen (Sprüche 1:24-31; 2:21, 22).
    Salomo fährt fort: „Liebende Güte und Wahrhaftigkeit mögen dich nicht verlassen. Binde sie um deinen Hals. Schreibe sie auf die Tafel deines Herzens, und finde so Gunst und gute Einsicht in den Augen Gottes und des Erdenmenschen“ (Sprüche 3:3, 4).
    Das mit „liebende Güte“ übersetzte Wort kann auch mit „loyale Liebe“ wiedergegeben werden und drückt Treue, Zusammengehörigkeitsgefühl und Loyalität aus. Sind wir entschlossen, uns eng an Jehova zu halten, egal, was kommt? Zeichnet sich unser Verhältnis zu Mitgläubigen durch liebende Güte aus? Geben wir uns Mühe, eine enge Verbindung zu ihnen aufrechtzuerhalten? Behalten wir im tagtäglichen Umgang mit ihnen auch unter schwierigen Bedingungen ‘das Gesetz liebender Güte auf unserer Zunge’? (Sprüche 31:26).
    Da Jehova an liebender Güte überströmend ist, ist er auch „zum Vergeben bereit“. Wenn wir unsere Sünden bereut haben und jetzt den richtigen Weg einschlagen, können wir uns darauf verlassen, daß „Zeiten der Erquickung“ von Jehova kommen werden. Sollten wir unseren Gott nicht nachahmen und anderen ebenfalls ihre Verfehlungen vergeben?
    Jehova ist der „Gott der Wahrheit“, und er wünscht von denen, die vertraute Gemeinschaft mit ihm suchen, „Wahrhaftigkeit“ . Können wir wirklich mit der Freundschaft Jehovas rechnen, wenn wir ein Doppelleben führen, das heißt, wenn wir uns in Gegenwart unserer Glaubensbrüder anders verhalten als sonst, so wie „Menschen der Unwahrheit“, die ihr wahres Ich verbergen? Wie unklug das doch wäre, denn „alle Dinge sind nackt und bloßgelegt vor den Augen“ Jehovas!
    Liebende Güte und Wahrhaftigkeit sind so hoch einzuschätzen wie eine äußerst wertvolle Kette ‘um unseren Hals’, weil wir dadurch ‘Gunst in den Augen Gottes und des Erdenmenschen finden’. Diese Eigenschaften sollten wir nicht nur nach außen hin entfalten, sondern auch in ‘die Tafel unseres Herzens’ ritzen, damit sie ein fester Bestandteil unserer Persönlichkeit werden.

    Uneingeschränktes Vertrauen zu Jehova entwickeln
    Der weise König führt aus: „Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand. Beachte ihn auf all deinen Wegen, und er selbst wird deine Pfade gerademachen“ (Sprüche 3:5).
    Jehova ist bestimmt unseres völligen Vertrauens würdig. Als Schöpfer ist er ‘an Macht kraftvoll’ und die Quelle „dynamischer Kraft“. Er kann alles, was er sich vorgenommen hat, in die Tat umsetzen. Schließlich bedeutet sein Name ja „Er veranlaßt zu werden“, was unser Vertrauen in seine Fähigkeit stärkt, seine Verheißungen wahr zu machen. Er ist der Inbegriff der Wahrheit, weil es „unmöglich ist, daß Gott lügt“. Seine hervorstechendste Eigenschaft ist die Liebe. Er ist „gerecht in all seinen Wegen und loyal in all seinen Werken“. Wenn wir Gott nicht vertrauen können, wem sonst? Um Vertrauen zu ihm entwickeln zu können, müssen wir natürlich ‘schmecken und sehen, daß Jehova gut ist’, indem wir das, was wir aus der Bibel lernen, in unserem persönlichen Leben umsetzen und über die guten Auswirkungen nachdenken, die sich daraus ergeben.
    Wie können wir ‘Jehova auf all unseren Wegen beachten’? Der Psalmist sagte unter Inspiration: „Ich werde bestimmt nachsinnen über all dein Tun, und mit deinen Handlungen will ich mich befassen“. Das Nachsinnen über Gottes Großtaten und über seine Handlungsweise mit seinem Volk ist für ein vertrautes Verhältnis zu ihm entscheidend, zumal er ja unsichtbar ist.
    Auch das Gebet ist eine gute Möglichkeit, Jehova zu beachten. König David rief zu Jehova „unablässig den ganzen Tag“. David betete auch oft die ganze Nacht, zum Beispiel als er in der Wildnis auf der Flucht war. ‘Fahrt fort, bei jeder Gelegenheit im Geist zu beten’, fordert uns der Apostel Paulus auf. Wie oft beten wir? Freuen wir uns, Gott mitteilen zu können, was unser Herz bewegt? Bitten wir ihn in schwierigen Situationen um Hilfe? Suchen wir vor wichtigen Entscheidungen ernstlich seine Führung? Wenn wir aufrichtig zu Jehova beten, wird er an uns Gefallen finden. Und wir können dann darauf bauen, daß er unsere Gebete erhört und ‘unsere Pfade gerademacht’.
    Wie unvernünftig wäre es daher, ‘sich auf seinen eigenen Verstand zu stützen’ oder sich auf Menschen zu verlassen, die in der Welt etwas darstellen, wenn wir unser absolutes Vertrauen doch auf Jehova setzen können! „Werde nicht weise in deinen eigenen Augen“, sagt Salomo und schließt die Ermahnung an: „Fürchte Jehova, und weiche vom Bösen. Möge es Heilung werden für deinen Nabel und Erquickung für deine Gebeine“ (Sprüche 3:7, 8). Eine gesunde Furcht davor, Gott zu mißfallen, sollte für unsere Taten, Gedanken und Gefühle richtungweisend sein. Eine solche ehrerbietige Furcht bewahrt uns davor, etwas Schlechtes zu tun, und wirkt sich geistig heilend und erquickend aus.

    Jehova unser Bestes geben
    Wie können wir außerdem Gott näherkommen? „Ehre Jehova mit deinen wertvollen Dingen und mit den Erstlingen deines ganzen Ertrages“, fordert uns der König auf (Sprüche 3:9). Jehova zu ehren bedeutet, hohe Achtung vor ihm zu haben und ihn anderen gegenüber zu preisen, indem wir uns an der öffentlichen Verkündigung seines Namens beteiligen und dieses Werk auch anderweitig unterstützen. Die wertvollen Dinge, mit denen wir Jehova ehren, sind unsere Zeit, unsere Fähigkeiten, unsere Kraft und unsere materiellen Güter. Es müssen die Erstlinge sein, das heißt unser Bestes. Sollte nicht in der Art und Weise, wie wir unsere Kräfte und Mittel einsetzen, unser Entschluß zu sehen sein, fortgesetzt ‘zuerst das Königreich und Gottes Gerechtigkeit zu suchen’?
    Wenn wir Jehova mit unseren wertvollen Dingen ehren, wird der Lohn nicht ausbleiben. „Dann werden deine Vorratslager mit Überfluß gefüllt werden“, sichert Salomo uns zu, „und deine eigenen Kelterkufen werden von neuem Wein überfließen“ (Sprüche 3:10). Geistiger Reichtum bringt zwar nicht automatisch materiellen Reichtum mit sich, aber wer seine Mittel großzügig zur Ehre Jehovas einsetzt, wird reich gesegnet. Gottes Willen zu tun war für Jesus eine stärkende „Speise“. …
    Wenden wir uns außerdem nicht auch an Jehova, wenn es darum geht, ausreichend buchstäbliche Nahrung für den Tag zu haben, und beten wir nicht auch darum? Alles, was wir besitzen, kommt im Grunde von unserem liebevollen himmlischen Vater. Jehova wird uns in dem Maß, wie wir unsere wertvollen Dinge zu seiner Ehre verwenden, mit weiteren Segnungen überschütten.

    Die Zucht Jehovas gern annehmen
    Wie wichtig die Zucht für ein vertrautes Verhältnis zu Jehova ist, erklärt der König von Israel mit den Worten: „Die Zucht Jehovas, o mein Sohn, verwirf nicht; und seine Zurechtweisung widere dich nicht an, denn wen Jehova liebt, den weist er zurecht, ja wie ein Vater einen Sohn, an dem er Gefallen findet“ (Sprüche 3:11, 12).
    Es kann allerdings sein, daß es uns nicht leichtfällt, Zucht anzunehmen. „Jede Züchtigung [scheint] für die Gegenwart nicht erfreulich, sondern betrüblich zu sein“, schrieb der Apostel Paulus, „nachher aber trägt sie denen, die durch sie geübt sind, eine friedsame Frucht ein, nämlich Gerechtigkeit“ . Zurechtweisung und Zucht gehören einfach zu der Schulung, durch die wir Gott näherkommen. Daß Jehova uns korrigiert — sei es durch die Eltern, durch die Christenversammlung oder durch das Nachsinnen über Bibeltexte beim persönlichen Studium —, ist ein Beweis seiner Liebe zu uns. Wir sind gut beraten, positiv darauf zu reagieren.

    Weisheit und Unterscheidungsvermögen festhalten
    Als nächstes betont Salomo, wie wichtig Weisheit und Unterscheidungsvermögen für ein enges Verhältnis zu Gott sind. Er erklärt: „Glücklich ist der Mensch, der Weisheit gefunden hat, und der Mensch, der Unterscheidungsvermögen erlangt, denn sie als Gewinn zu haben ist besser, als Gewinn an Silber zu haben, und sie als Ertrag zu haben besser als selbst Gold. . . . Sie ist ein Baum des Lebens für die, die sie ergreifen, und die sie festhalten, sind glücklich zu nennen“ (Sprüche 3:13-18).
    Um uns auf die Weisheit und das Unterscheidungsvermögen in den herrlichen Schöpfungswerken Jehovas aufmerksam zu machen, schreibt der König weiter: „Jehova selbst hat in Weisheit die Erde gegründet. Er hat die Himmel mit Unterscheidungsvermögen fest erstellt. . . . Mein Sohn, mögen sie nicht von deinen Augen weichen. Bewahre praktische Weisheit und Denkvermögen, und sie werden sich als Leben für deine Seele und als Anmut für deinen Hals erweisen“ (Sprüche 3:19-22).
    Weisheit und Unterscheidungsvermögen sind göttliche Eigenschaften. Es reicht nicht, sie zu entwickeln, sondern wir müssen auch daran festhalten, indem wir in unserem intensiven Studium der Bibel und im Umsetzen des Gelernten nie nachlässig werden. „In diesem Fall wirst du auf deinem Weg in Sicherheit wandeln“, fährt Salomo fort, „und selbst dein Fuß wird nicht an irgend etwas anstoßen.“ Er fügt noch hinzu: „Wann immer du dich niederlegst, wirst du keinen Schrecken empfinden; und du wirst dich gewiß niederlegen, und dein Schlaf soll angenehm sein“ (Sprüche 3:23, 24).
    Ja, wir können in Sicherheit wandeln und nachts ruhig schlafen, während wir den Tag der ‘plötzlichen Vernichtung’ erwarten, der sich wie ein Dieb anschleicht und über Satans böse Welt hereinbrechen wird. Selbst für die bevorstehende große Drangsal wird uns zugesichert: „Du wirst dich nicht zu fürchten brauchen vor irgendeinem plötzlichen Schrecknis noch vor dem Sturm über die Bösen, weil er kommt. Denn Jehova selbst wird sich in Wirklichkeit als deine Zuversicht erweisen, und er wird deinen Fuß bestimmt vor dem Fang bewahren“ (Sprüche 3:25, 26).

    Gutes tun
    „Enthalte das Gute nicht denen vor, denen es gebührt“, mahnt Salomo, „wann immer es in der Macht deiner Hand liegt, es zu tun“ (Sprüche 3:27). Anderen Gutes zu tun schließt ein, großzügig unsere Kräfte und Mittel für sie einzusetzen, und da gibt es viele Möglichkeiten. Aber besteht das Allerbeste, was wir in der gegenwärtigen „Zeit des Endes“ für andere tun können, nicht darin, ihnen zu einer engen Freundschaft mit dem wahren Gott zu verhelfen?. …Der weise König zählt auch verschiedene Verhaltensweisen auf, die wir meiden sollten. Er sagt: „Sprich nicht zu deinem Mitmenschen: ‚Geh und komm wieder, und morgen werde ich geben‘, wenn du etwas bei dir hast. Schmiede nichts Böses gegen deinen Mitmenschen, wenn er mit einem Gefühl der Sicherheit bei dir wohnt. Zanke nicht mit einem Menschen ohne Ursache, wenn er dir nichts Böses angetan hat. Werde nicht neidisch auf den Mann der Gewalttat, noch erwähle irgendeinen seiner Wege“ (Sprüche 3:28-31).
    Diesen Rat begründet Salomo wie folgt: „Denn wer auf Abwegen geht, ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, aber SEIN trauter Umgang ist mit den Rechtschaffenen. Der Fluch Jehovas ist auf dem Haus des Bösen, aber den Aufenthaltsort der Gerechten segnet er. Wenn es sich um Spötter handelt, wird er seinerseits spotten; aber den Sanftmütigen wird er Gunst erweisen. Ehre ist das, was die Weisen besitzen werden, aber die Unvernünftigen erhöhen Unehre“ (Sprüche 3:32-35).
    Wer mit Jehova vertraute Gemeinschaft pflegen möchte, darf nicht auf Abwegen gehen oder schädliche Pläne schmieden (Sprüche 6:16-19). Nur wenn wir das tun, was in Gottes Augen richtig ist, werden wir seine Gunst und seinen Segen haben. Vielleicht werden wir sogar unverhofft Ehre erlangen, wenn andere beobachten, daß wir unser Verhalten von göttlicher Weisheit leiten lassen. Halten wir uns also von den Irrwegen der heutigen bösen und gewalttätigen Welt fern. Wir wollen einen geraden Weg verfolgen und vertraute Gemeinschaft mit Jehova pflegen.

    In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:

    Nach Feststellung des letztgenannten Grundsatzes zeigt Kapitel 3, daß nicht der Scharfsinn oder die Klugheit des Menschen die Weisheit mitteilt, von der hier die Rede ist, ebensowenig wie das heiße Verlangen nach Gedeihen und Glück, welches sich in krummen Wegen kundgibt, nein, nur die Furcht Jehovas und die Unterwerfung unter Sein Wort geben uns den Faden in die Hand, an welchem wir uns durch die verschlungenen Irrwege einer Welt der Bosheit, über der Gott lenkend steht, sicher hindurchfinden können.

  4. Jule sagt:

    Sprüche 1 – 3

    Sprüche 1:5-6

    Ein Weiser wird zuhören und mehr Unterweisung in sich aufnehmen, und ein Verständiger ist der, der sich geschickte Lenkung erwirbt, 6 um einen Spruch und eine schwerverständliche Rede zu verstehen, die Worte von Weisen und ihre Rätsel.

    ein sehr schöner Gedanke, der in Hebräer später noch mal hervorgehoben wird: wir sollten unser Warnehmungsvermögen durch Gebrauch schulen, damit wir in der Lage sind, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden.

    Machen wir uns doch die Mühe und lesen täglich in der Bibel. So lernen wir unseren wundervollen Schöpfer immer besser kennen und so fällt es uns dann auch leichter, seine Denk- und Handlungweise in unserem Leben zu übernehmen!

    Hier können wir auch sehr schön erkennen, worum es beim Bibellesen geht: es geht nicht darum, eine bestimmte Menge zu lesen oder reine Informationen zu sammmeln. Wir wollen Jehova nicht nur kennen lernen, sondern ihn, seine Gedanken, seine Gefühle und das, was er tut, verstehen.

    Stellen wir uns dabei ganz persönliche Fragen
    , wie z.B. ob es richtig war, dass Rebecka Isaak mit einer List dazu brachte, Jakob an Stelle von Esau zu segnen, oder gestern erst: „wieso segnete Jehova Salomo und fragte ihn um was er bitten wolle – wo Salomo zu dem Zetpunkt bereits (entgegen dem göttlichen Gebot) eine Ägypterin geheirtet hatte“?

    Wollen wir nur eine bestimmte Anzahl von Kapiteln lesen?
    Sammeln wir lediglich Informationen („das war dann und dann“, oder „so und so“)?
    Haben wir es uns zum Sport gemacht, möglichst viel Hintergrundwissen anzusammeln?

    Welche Motiaion haben wir persönlich, um in der Bibel zu lesen?

    Ist es tiefe Liebe zu Jehova und der bennende Wunsch, ihn näher und besser kennenzulernen? Wollen wir ihn wirklich verstehen, begreifen?

    Was für Fragen stellen wir uns beim Lesen?

    Alll diese Fragen kann nur jeder für sich selbst beantworten – aber es lohnt sich wirklich, mal darüber nachzudenken

  5. Thomas sagt:

    Kapitel 4


    Höret, Söhne, die Unterweisung des Vaters, und merket auf, um Verstand zu kennen!
    Denn gute Lehre gebe ich euch: verlasset meine Belehrung nicht. Denn ein Sohn bin ich meinem Vater gewesen, ein zarter und einziger vor meiner Mutter. Und er lehrte mich und sprach zu mir: Dein Herz halte meine Worte fest; beobachte meine Gebote und lebe. Erwirb Weisheit, erwirb Verstand; vergiß nicht und weiche nicht ab von den Reden meines Mundes. Verlaß sie nicht, und sie wird dich behüten; liebe sie, und sie wird dich bewahren. Der Weisheit Anfang ist: Erwirb Weisheit; und um alles, was du erworben hast, erwirb Verstand. Halte sie hoch, und sie wird dich erhöhen; sie wird dich zu Ehren bringen, wenn du sie umarmst. Sie wird deinem Haupte einen anmutigen Kranz verleihen, wird dir darreichen eine prächtige Krone.
    Höre, mein Sohn, und nimm meine Reden an! und des Lebens Jahre werden sich dir mehren. Ich unterweise dich in dem Wege der Weisheit, leite dich auf Bahnen der Geradheit. Wenn du gehst, wird dein Schritt nicht beengt werden, und wenn du läufst, wirst du nicht straucheln. Halte fest an der Unterweisung, laß sie nicht los; bewahre sie, denn sie ist dein Leben. –
    Komm nicht auf den Pfad der Gesetzlosen, und schreite nicht einher auf dem Wege der Bösen. Laß ihn fahren, gehe nicht darauf; wende dich von ihm ab und gehe vorbei. Denn sie schlafen nicht, wenn sie nichts Böses getan, und ihr Schlaf wird ihnen geraubt, wenn sie nicht zu Fall gebracht haben. Denn sie essen Brot der Gesetzlosigkeit, und trinken Wein der Gewalttaten. Aber der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Morgenlicht, das stets heller leuchtet bis zur Tageshöhe. Der Weg der Gesetzlosen ist dem Dunkel gleich; sie erkennen nicht, worüber sie straucheln.
    Mein Sohn, merke auf meine Worte, neige dein Ohr zu meinen Reden. Laß sie nicht von deinen Augen weichen, bewahre sie im Innern deines Herzens. Denn Leben sind sie denen, die sie finden, und Gesundheit ihrem ganzen Fleische. –
    Behüte dein Herz mehr als alles, was zu bewahren ist; denn von ihm aus sind die Ausgänge des Lebens. –
    Tue von dir die Verkehrtheit des Mundes, und die Verdrehtheit der Lippen entferne von dir. –
    Laß deine Augen geradeaus blicken, und deine Wimpern stracks vor dich hin schauen. –
    Ebne die Bahn deines Fußes, und alle deine Wege seien gerade; biege nicht aus zur Rechten noch zur Linken, wende deinen Fuß ab vom Bösen.

    Wenn wir uns um die himmlischen Weisheit bemühen, werden unsere Bahnen gerade gemacht werden. Wer sich aber der menschlichen Weisheiten anschließt, wird leider den Weg zum Allmächtigen nicht finden können.

    zu diesem Kapitel erschien im Jahre 2000 ein Artikel im Wachtturm in dem es auszugsweise hieß

    „Behüte dein Herz“

    JEHOVA sagte zu dem Propheten Samuel: „Nicht wie der Mensch sieht, sieht Gott, denn der Mensch sieht das, was vor den Augen erscheint; Jehova aber, er sieht, wie das Herz ist“ (1. Samuel 16:7). Auch der Psalmist David dachte an das sinnbildliche Herz, als er sang: „Du [Jehova] hast mein Herz geprüft, du hast bei Nacht Besichtigung vorgenommen, du hast mich geläutert; du wirst herausfinden, daß ich nichts Böses geplant habe“.
    Ja, Jehova schaut in das Herz, um herauszufinden, was für Menschen wir wirklich sind. Aus gutem Grund gab daher Salomo, der König des alten Israel, folgenden Rat: „Mehr als alles sonst, was zu behüten ist, behüte dein Herz, denn aus ihm sind die Quellen des Lebens“ (Sprüche 4:23). Wie können wir unser sinnbildliches Herz behüten? Das vierte Kapitel der Sprüche geht auf diese Frage ein.

    Kapitel 4 der Sprüche beginnt mit den Worten: „Hört, o Söhne, auf die Zucht eines Vaters, und merkt auf, um Verständnis kennenzulernen. Denn gute Unterweisung ist es, was ich euch bestimmt geben werde. Mein Gesetz verlaßt nicht“ (Sprüche 4:1, 2).
    Jugendlichen wird der Rat gegeben, sich die vernünftige Unterweisung gottergebener Eltern zu Herzen zu nehmen, besonders die des Vaters. Auf ihm ruht die biblische Verpflichtung, für die körperlichen und geistigen Bedürfnisse der Familie zu sorgen. Ohne eine solche Unterweisung wird es für einen Jugendlichen äußerst schwierig sein, zur Reife heranzuwachsen. Sollte sich ein Kind daher nicht respektvoll den Verhaltensregeln fügen, die der Vater aufstellt?

    Salomo erinnert sich an seine eigene Erziehung und fährt fort: „Ich erwies mich meinem Vater als ein wirklicher Sohn, als ein zarter und einziger vor meiner Mutter“ (Sprüche 4:3). Offenbar dachte der König gern an die Erziehung in seiner Kindheit zurück. Als „ein wirklicher Sohn“ nahm er sich den Rat seines Vaters zu Herzen; der junge Salomo muß ein inniges Verhältnis zu seinem Vater David gehabt haben. Und darüber hinaus war er der ‘einzige’ oder zärtlich geliebte Sohn. Von welcher Tragweite es doch ist, wenn ein Kind in einem Zuhause aufwächst, in dem eine herzliche Atmosphäre herrscht und wo der Gedankenaustausch mit den Eltern nicht abreißt!

    Weisheit und Verständnis erwerben
    Den liebevollen Rat seines Vaters im Sinn, sagt Salomo nun: „Und er pflegte mich zu unterweisen und zu mir zu sprechen: ‚Dein Herz halte meine Worte fest. Beobachte meine Gebote, und bleibe am Leben. Erwirb Weisheit, erwirb Verständnis. Vergiß nicht, und wende dich nicht ab von den Reden meines Mundes. Verlaß sie [die Weisheit] nicht, und sie wird dich bewahren. Liebe sie, und sie wird dich behüten. Weisheit ist das Erste. Erwirb Weisheit; und mit allem, was du erwirbst, erwirb Verständnis‘ “ (Sprüche 4:4-7).
    Warum ist Weisheit „das Erste“? Weisheit ist die Fähigkeit, Erkenntnis und Verständnis so zu gebrauchen, daß gute Ergebnisse erzielt werden. Erkenntnis bedeutet ein Vertrautsein mit Tatsachen auf Grund von Beobachtung, persönlicher Erfahrung oder durch das Lesen und das Studium der Bibel. Daher ist Erkenntnis die Voraussetzung für Weisheit. Mangelt es uns aber an der Fähigkeit, Erkenntnis nutzbringend einzusetzen, würde sie uns wenig nützen. Wir müssen nicht nur regelmäßig in der Bibel und in den bibelerklärenden Schriften lesen, für die „der treue und verständige Sklave“ sorgt, sondern auch bemüht sein, das, was wir daraus lernen, in die Tat umzusetzen.
    Verständnis zu erwerben ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung. Wären wir ohne Verständnis überhaupt in der Lage, Tatsachen in ihrer Beziehung zueinander zu sehen, um ein vollständiges Bild von einer Sachlage zu erhalten? Wie könnten wir das Warum und Weshalb eines Sachverhalts erfassen sowie Einsicht und Unterscheidungsvermögen erlangen, wenn uns das Verständnis fehlt? Ja, um Schlüsse ziehen zu können und zu der richtigen Schlußfolgerung zu gelangen, benötigen wir Verständnis.
    Salomo fährt fort, die Worte seines Vaters wiederzugeben: „Schätze sie [die Weisheit] hoch ein, und sie wird dich erhöhen. Sie wird dich verherrlichen, weil du sie umarmst. Deinem Haupt wird sie einen Kranz der Anmut geben; eine Krone der Schönheit wird sie dir verleihen“ (Sprüche 4:8, 9). Göttliche Weisheit schützt denjenigen, der sie umarmt. Darüber hinaus trägt sie dem Betreffenden Ehre ein und schmückt ihn. Laßt uns daher auf jeden Fall Weisheit erwerben.

    „Ergreife die Zucht“
    Als nächstes wiederholt der König von Israel folgende Anweisungen seines Vaters: „Höre, mein Sohn, und nimm meine Reden an. Dann werden deiner Lebensjahre viele werden. Im Weg der Weisheit will ich dich unterweisen; ich will dich in die Spuren der Geradheit treten lassen. Wenn du wandelst, wird dein Schritt nicht eingeengt sein; und wenn du läufst, wirst du nicht straucheln. Ergreife die Zucht; laß nicht ab. Behüte sie, denn sie ist dein Leben“ (Sprüche 4:10-13).
    Als ein wirklicher Sohn seines Vaters, muß Salomo den Wert liebevoller Zucht, die formt und korrigiert, geschätzt haben. Wie könnten wir ohne ausgeglichene erzieherische Maßnahmen erwarten, zu geistiger Reife zu gelangen, oder hoffen, unsere Lebensqualität zu verbessern? Wenn wir es versäumen, aus unseren Fehlern zu lernen oder falsche Ansichten zu korrigieren, werden wir auf geistigem Gebiet tatsächlich kaum Fortschritte machen. Vernünftige erzieherische Maßnahmen führen zu gottesfürchtigem Verhalten und helfen uns daher, ‘in die Spuren der Geradheit zu treten’.
    Eine andere Art Zucht bewirkt außerdem, daß unserer „Lebensjahre viele werden“. Inwiefern? Jesus Christus sagte einmal: „Wer im Geringsten treu ist, ist auch in vielem treu, und wer im Geringsten ungerecht ist, ist auch in vielem ungerecht“. Wenn wir uns in kleinen Dingen in Zucht nehmen, fiele uns das dann nicht auch bei schwerwiegenden Dingen leichter, sagen wir bei Entscheidungen, von denen möglicherweise unser Leben abhängt? Würden wir zum Beispiel unseren Augen verbieten, ‘fortwährend eine Frau anzusehen, um so in Leidenschaft zu ihr zu entbrennen’, wäre es unwahrscheinlich, der Unsittlichkeit zu erliegen. Selbstverständlich trifft dieser Grundsatz auf Personen beiderlei Geschlechts zu. Nehmen wir unseren Sinn in Zucht, indem wir ‘jeden Gedanken gefangennehmen’, dann besteht kaum die Gefahr, uns einer groben Übertretung in Wort oder Tat schuldig zu machen.
    Zugegeben, Zucht anzunehmen fällt gewöhnlich schwer und mag einschränkend erscheinen. Doch wenn wir sie ergreifen, schaffen wir auf unserem Weg günstige Voraussetzungen für Fortschritt, wie uns dies der weise König versichert. So, wie regelmäßiges Training einem Wettläufer erlaubt, sich mit optimaler Geschwindigkeit vorwärts zu bewegen, ohne zu stürzen oder sich zu verletzen, hilft auch uns die Zucht, bei gleichbleibendem Tempo auf dem Weg des Lebens zu bleiben, ohne zu stolpern. Natürlich müssen wir darauf achten, welchen Weg wir einschlagen.

    „Den Pfad der Bösen“ meiden
    In dem Bewußtsein der Dringlichkeit warnt Salomo: „Den Pfad der Bösen betritt nicht, und wandle nicht geradewegs auf dem Weg der Schlechten. Meide ihn, zieh nicht darauf einher; wende dich davon ab, und zieh weiter. Denn sie schlafen nicht, es sei denn, sie verüben Schlechtes, und ihr Schlaf ist ihnen genommen, es sei denn, sie veranlassen jemand zu straucheln. Denn sie haben sich mit dem Brot der Bosheit genährt, und den Wein der Gewalttaten trinken sie“ (Sprüche 4:14-17).
    Die Bösen, deren Pfade wir nach den Worten Salomos meiden sollten, bestreiten ihren Lebensunterhalt durch verwerfliche Taten. Bösestun ist für sie wie Essen und Trinken. Sie können nicht schlafen, es sei denn sie begehen Gewalttaten. Ihre Persönlichkeit ist durch und durch korrupt. Könnten wir unser Herz wirklich behüten, solange wir mit solchen Personen Gemeinschaft pflegen? Wie kurzsichtig wäre es doch, ‘geradewegs auf dem Weg der Schlechten zu wandeln’, indem wir uns der Gewalt aussetzten, die ein Großteil der heutigen Unterhaltung ausmacht! Sich im Fernsehen oder auf der Kinoleinwand häufig üble Szenen anzusehen, die abstumpfend wirken, verträgt sich einfach nicht mit dem Bemühen, zartes Erbarmen zu bekunden.

    Im Licht bleiben
    Salomo gebraucht weiter die Veranschaulichung des Pfades und erklärt: „Aber der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Licht, das heller und heller wird, bis es voller Tag ist“ (Sprüche 4:18). Wer sich mit dem Studium der Bibel befaßt und sich bemüht, das Gelernte anzuwenden, ist mit einem Reisenden zu vergleichen, der sich im Morgengrauen auf die Reise begibt. Während sich die Schwärze des Nachthimmels in dunkles Blau verwandelt, sieht er kaum etwas. Doch wenn der Morgen allmählich dämmert, nimmt der Reisende seine Umgebung immer deutlicher wahr. Schließlich sieht er im hellen Sonnenlicht jede Einzelheit ganz klar. Ja, die Wahrheit wird für uns immer klarer, während wir mit Beharrlichkeit und Geduld fleißig die Bibel studieren. Es ist lebenswichtig, das Herz mit geistiger Speise zu versorgen, wenn wir es vor falschen Überlegungen schützen wollen.
    Auch wird die Bedeutung biblischer Prophezeiungen fortschreitend enthüllt. Wir verstehen Prophezeiungen, wenn durch Jehovas heiligen Geist Licht darauf fällt und wenn sie sich durch das Weltgeschehen oder durch Erfahrungen des Volkes Gottes erfüllen. Statt ungeduldig Spekulationen hinsichtlich ihrer Erfüllung anzustellen, müssen wir darauf warten, bis ‘das Licht heller und heller wird’.
    Wie verhält es sich mit denen, die Gottes Führung ablehnen und sich weigern, im Licht zu wandeln? „Der Weg der Bösen ist wie das Dunkel“, führt Salomo aus, „sie haben nicht erkannt, worüber sie fortwährend straucheln“ (Sprüche 4:19). Die Bösen gleichen einem Menschen, der im Dunkeln stolpert, ohne zu wissen worüber. Selbst wenn es so scheint, als hätte der Gottlose wegen seiner Ungerechtigkeit Gelingen, ist der scheinbare Erfolg nur von kurzer Dauer. Solche Personen betreffend sang der Psalmist: „Sicherlich ist es schlüpfriger Boden, wohin du sie stellst, du [Jehova] hast sie in Trümmer fallen lassen“.

    Wachsam bleiben
    Der König von Israel fährt fort und sagt: „Mein Sohn, merke doch auf meine Worte. Zu meinen Reden neige dein Ohr. Mögen sie nicht aus deinen Augen weichen. Bewahre sie im Innern deines Herzens. Denn sie sind Leben denen, die sie finden, und Gesundheit ihrem ganzen Fleisch. Mehr als alles sonst, was zu behüten ist, behüte dein Herz, denn aus ihm sind die Quellen des Lebens“ (Sprüche 4:20-23).
    Salomos eigenes Beispiel unterstreicht den Wert des Rates, das Herz zu behüten. Es stimmt zwar, daß er sich in seiner Jugend als „ein wirklicher Sohn“ seines Vaters erwies, und er blieb Jehova bis weit in das Erwachsenenalter treu. Doch in der Bibel heißt es auch: „Und es geschah zu der Zeit, als Salomo alt wurde, daß seine eigenen [fremdländischen] Frauen sein Herz geneigt hatten, anderen Göttern zu folgen; und es erwies sich, daß sein Herz nicht ungeteilt mit Jehova, seinem Gott, war wie das Herz Davids, seines Vaters“ . Ohne ständige Wachsamkeit kann sogar das treuste Herz verführt werden, Schlechtes zu tun. Die Mahnungen in Gottes Wort müssen uns sehr am Herzen liegen — wir müssen sie ‘im Innern unseres Herzens’ bewahren. Dazu gehört auch die Belehrung, die in Sprüche, Kapitel 4 enthalten ist.

    Den Zustand unseres Herzens untersuchen
    Gelingt es uns, unser sinnbildliches Herz zu behüten? Wie können wir herausfinden, was in unserem Innern vor sich geht? „Aus der Fülle des Herzens redet der Mund“, sagte Jesus Christus. Überdies bemerkte er: „Aus dem Herzen [kommen] böse Überlegungen, Mordtaten, Ehebrüche, Hurereien, Diebstähle, falsche Zeugnisse, Lästerungen“. Ja, unsere Worte und unsere Handlungen sprechen Bände und offenbaren, wie unser Herz wirklich ist.
    Daher ist die Mahnung Salomos angebracht: „Entferne von dir die Verkehrtheit der Rede; und das Verziehen der Lippen tu weit von dir weg. Was deine Augen betrifft, geradeaus sollten sie schauen, ja deine eigenen blitzenden Augen sollten gerade vor dich hinschauen. Ebne die Bahn deines Fußes, und all deine eigenen Wege seien gefestigt. Biege weder nach rechts noch nach links ab. Entferne deinen Fuß von dem, was schlecht ist“ (Sprüche 4:24-27).
    Angesichts der mahnenden Worte Salomos, sollten wir unsere Sprache und unsere Handlungen analysieren. Wollen wir unser Herz behüten und Gott gefallen, dann müssen wir Verkehrtheit der Rede und Unaufrichtigkeit meiden (Sprüche 3:32). Deshalb sollten wir gebetsvoll darüber nachdenken, was unsere Worte und unsere Taten über uns aussagen. Dementsprechend wollen wir uns von Jehova helfen lassen und etwaige Schwächen, die wir an uns feststellen, korrigieren.
    Vor allem ‘sollten unsere Augen gerade vor uns hinschauen’. Wir wollen sie fest auf das Ziel gerichtet halten, nämlich darauf, unserem himmlischen Vater mit ganzer Seele zu dienen. Während wir uns persönlich bemühen, ein rechtschaffenes Leben zu führen, wird uns Jehova bestimmt ‘in all unseren Wegen’ Gelingen schenken und uns reichlich segnen, weil wir den inspirierten Rat, ‘das Herz zu behüten’, nicht außer acht lassen.

    In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:

    Kapitel 4 besteht auf der Notwendigkeit, um jeden Preis der Weisheit nachzujagen; sie ist ein Pfad sicherer Belohnung. Zugleich warnt es vor jeder Verbindung, die auf den entgegengesetzten Weg und ins Verderben führen würde. Es endet mit dem Hinweis darauf, daß Herz, Lippen und Füße behütet werden müssen.

  6. Thomas sagt:

    Sprüche 5

    Im Kapitel 5 finden wir die Sicht des Schöpfers über Ehe und sittliche Reinheit. Auch wenn es heute den meisten schwer fällt, so ist der Maßstab des Schöpfers unveränderlich.


    Mein Sohn, merke auf meine Weisheit, neige dein Ohr zu meiner Einsicht, um Besonnenheit zu beobachten, und damit deine Lippen Erkenntnis bewahren.
    Denn Honigseim träufeln die Lippen der Fremden, und glatter als Öl ist ihr Gaumen; aber ihr Letztes ist bitter wie Wermut, scharf wie ein zweischneidiges Schwert. Ihre Füße steigen hinab zum Tode, an dem Scheol haften ihre Schritte. Damit sie nicht den Weg des Lebens einschlage, schweifen ihre Bahnen, ohne daß sie es weiß. Nun denn, ihr Söhne, höret auf mich, und weichet nicht ab von den Worten meines Mundes! Halte fern von ihr deinen Weg, und nahe nicht zu der Tür ihres Hauses: damit du nicht anderen deine Blüte gebest, und deine Jahre dem Grausamen; damit nicht Fremde sich sättigen an deinem Vermögen, und dein mühsam Erworbenes nicht komme in eines Ausländers Haus; und du nicht stöhnest bei deinem Ende, wenn dein Fleisch und dein Leib dahinschwinden, und sagest: Wie habe ich die Unterweisung gehaßt, und mein Herz hat die Zucht verschmäht! Und ich habe nicht gehört auf die Stimme meiner Unterweiser, und mein Ohr nicht zugeneigt meinen Lehrern. Wenig fehlte, so wäre ich in allem Bösen gewesen, inmitten der Versammlung und der Gemeinde.
    Trinke Wasser aus deiner Cisterne und Fließendes aus deinem Brunnen. Mögen nach außen sich ergießen deine Quellen, deine Wasserbäche auf die Straßen. Dir allein sollen sie gehören, und nicht Fremden mit dir. Deine Quelle sei gesegnet, und erfreue dich an dem Weibe deiner Jugend; die liebliche Hindin und anmutige Gemse – ihre Brüste mögen dich berauschen zu aller Zeit, taumle stets in ihrer Liebe. Und warum solltest du, mein Sohn, an einer Fremden taumeln, und den Busen einer Fremden umarmen? –
    Denn vor den Augen Jehovas sind eines jeden Wege, und alle seine Geleise wägt er ab. Die eigenen Missetaten werden ihn, den Gesetzlosen, fangen, und in seiner Sünde Banden wird er festgehalten werden. Sterben wird er, weil ihm Zucht mangelt, und in der Größe seiner Torheit wird er dahintaumeln.

    zu diesem Kapitel erschien im Jahre 2000 ein Artikel im Wachtturm in dem es auszugsweise hieß:

    Wir können in einer unmoralischen Welt sittlich rein bleiben

    Eine gute Geschlechtsmoral gilt in der heutigen Welt nicht mehr als Tugend. Es ist offenbar an der Tagesordnung, sich hemmungslos seinem Vergnügen und der Befriedigung seiner Wünsche hinzugeben. Die New Encyclopædia Britannica sagt dazu: „Ehebruch scheint so universell und in manchen Kulturen so gang und gäbe zu sein wie die Ehe.“
    Doch Jehova Gott wünscht, daß die Ehe „ehrbar unter allen“ und das Ehebett „unbefleckt“ ist . In der Bibel heißt es: „Laßt euch nicht irreführen. Weder Hurer noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Männer, die für unnatürliche Zwecke gehalten werden, noch Männer, die bei männlichen Personen liegen, . . . werden Gottes Königreich erben“. Um in Gottes Gunst zu stehen, müssen wir somit in einer unmoralischen Welt sittlich rein bleiben.
    Wie können wir uns vor den verderblichen Einflüssen um uns herum schützen? Im fünften Kapitel des Bibelbuches Sprüche gibt uns Salomo, ein König im alten Israel, verschiedene Hinweise. Sehen wir uns einmal an, was er uns mitzuteilen hat.

    Denkvermögen schützt uns
    „Mein Sohn, o merke doch auf meine Weisheit“, beginnt der König von Israel seine Rede. „Meinem Unterscheidungsvermögen neige dein Ohr, um das Denkvermögen zu behüten, und deine Lippen mögen Erkenntnis bewahren“ (Sprüche 5:1, 2).
    Um der Versuchung zur Unmoral widerstehen zu können, brauchen wir Weisheit, das heißt die Fähigkeit, biblische Erkenntnis umzusetzen, und Unterscheidungsvermögen, sprich die Fähigkeit, Recht und Unrecht auseinanderzuhalten und den richtigen Weg zu wählen. Wir werden aufgefordert, auf Weisheit und Unterscheidungsvermögen zu achten, um unser Denkvermögen zu behüten. Wie ist das zu erreichen? Wenn wir Gottes Wort, die Bibel, studieren, sollten wir auf Jehovas Handlungsweise achten und gleichsam unser Ohr auf seinen Willen und seine Vorsätze richten. Dadurch lenken wir unsere Denkprozesse in die richtigen Bahnen. Das daraus resultierende Denkvermögen ist mit göttlicher Weisheit und Erkenntnis im Einklang. Bei richtigem Gebrauch bewahrt uns diese Fähigkeit davor, unsittlichen Verlockungen zum Opfer zu fallen.
    Uns vor einem glatten Gaumen in acht nehmen
    Der Grund, weshalb Denkvermögen unerläßlich ist, um in einer moralisch verkommenen Welt sittlich rein zu bleiben, besteht darin, daß unmoralische Menschen Verführungskünste anwenden. Salomo sagt warnend: „Wie eine Honigwabe träufeln beständig die Lippen einer Fremden, und ihr Gaumen ist glatter als Öl. Aber die Nachwirkung von ihr ist so bitter wie Wermut; sie ist so scharf wie ein zweischneidiges Schwert“ (Sprüche 5:3, 4).
    In diesem Spruch wird eine unmoralische Person als „Fremde“ dargestellt … Das Wort „Fremder“ wurde auf diejenigen angewandt, die dem Gesetz den Rücken kehrten und sich so Jehova entfremdeten.

    Die Worte, mit denen sie ihr Opfer verführt, sind so süß wie Wabenhonig und gehen runter wie Olivenöl. Laufen nicht die meisten unmoralischen Annäherungsversuche so ab? Was Amy, eine 27jährige Sekretärin erlebt, ist ganz bezeichnend. Sie erzählt: „Dieser Kollege ist äußerst zuvorkommend und macht mir andauernd Komplimente. Es ist schön, wenn man beachtet wird. Aber mir ist klar, daß er nur auf Sex aus ist. Ich werde mich nicht von ihm einwickeln lassen.“ Die Schmeicheleien eines Verführers oder einer Verführerin sind meistens ansprechend, solange man sie nicht durchschaut. Deshalb ist es so wichtig, sein Denkvermögen zu gebrauchen.
    Die Nachwirkungen der Unmoral sind so bitter wie Wermut und so scharf wie ein zweischneidiges Schwert — schmerzlich und todbringend. Ein belastetes Gewissen, eine unerwünschte Schwangerschaft oder eine sexuell übertragbare Krankheit sind oft die traurigen Folgen eines solchen Verhaltens. Hinzu kommt der enorme emotionelle Schmerz, den man dem Ehepartner durch Untreue zufügt. Ein einziger Seitensprung kann tiefe Wunden reißen, die ein Leben lang nicht verheilen. Ja, Unmoral tut weh.
    Über die Lebensweise einer unmoralischen Frau sagt der weise König weiter: „Ihre Füße steigen zum Tod hinab. Am Scheol haften ihre Schritte. Den Pfad des Lebens betrachtet sie nicht. Ihre Bahnen sind irregegangen, sie weiß nicht, wohin“ (Sprüche 5:5, 6). Die unmoralischen Wege dieser Frau enden im Tod, ihre Schritte führen in den Scheol, das allgemeine Grab der Menschheit. Heute, wo sexuell übertragbare Krankheiten, insbesondere Aids, epidemische Ausmaße angenommen haben, zeigt sich, wie wahr diese Worte sind. Wer sich auf ihre verkehrten Wege begibt, dem wird es genauso ergehen wie ihr.
    Mit aufrichtiger Sorge äußert der König die Bitte: „Nun denn, ihr Söhne, hört auf mich, und wendet euch nicht ab von den Reden meines Mundes. Halte deinen Weg fern von ihrer Seite, und komm dem Eingang ihres Hauses nicht nahe“ (Sprüche 5:7, 8).
    Es ist für uns das beste, uns, so gut es geht, gegen den Einfluß unmoralischer Menschen abzuschirmen. Warum sollten wir uns ihrem Einfluß aussetzen, indem wir uns entwürdigende Musik anhören, uns verdorbene Unterhaltung ansehen oder uns mit pornographischem Material befassen? Sehr unklug wäre es auch, sie durch Flirten oder eine aufreizende Aufmachung auf uns aufmerksam zu machen.

    Ein zu hoher Preis
    Aus welchen weiteren Gründen sollten wir uns von einer unmoralischen Person fernhalten? Salomo antwortet: „Damit du nicht anderen deine Würde gibst noch deine Jahre dem, was grausam ist; damit sich nicht Fremde mit deiner Kraft sättigen, noch die Dinge, die du mühsam erworben hast, im Haus eines Ausländers seien, noch daß du künftig stöhnen müßtest, wenn es mit deinem Fleisch und deinem Organismus zu Ende geht“ (Sprüche 5:9-11).
    Salomo weist mit Nachdruck darauf hin, was für einen hohen Preis die Unmoral fordert. Ehebruch geht mit dem Verlust der Würde oder Selbstachtung Hand in Hand. Ist es im Grunde nicht beschämend, sich dafür herzugeben, die eigenen unmoralischen Leidenschaften oder die eines anderen zu befriedigen? Zeugt es nicht von mangelnder Selbstachtung, sich mit jemandem, mit dem man nicht verheiratet ist, auf Intimitäten einzulassen?
    Was ist aber damit gemeint, unsere Jahre, unsere Kraft und die Früchte unserer Arbeit Fremden oder Ausländern zu geben? In einem Nachschlagewerk heißt es dazu: „Diese Verse enthalten eine klare Aussage: Der Preis der Untreue kann hoch sein, denn alles, wofür man arbeitet — eine angesehene Stellung, Macht, Wohlstand —, könnte entweder durch die gierigen Forderungen der Frau oder den Ruf der Allgemeinheit nach Wiedergutmachung verlorengehen.“ Unsittliche Beziehungen können einen teuer zu stehen kommen.
    Ein törichter Mensch würde, nachdem er seine Würde verloren und seine Mittel aufgebraucht hätte, stöhnen: „Wie habe ich Zucht gehaßt, und mein Herz hat ja Zurechtweisung mißachtet! Und ich habe nicht auf die Stimme meiner Unterweiser gehört, und meinen Lehrern habe ich mein Ohr nicht geneigt. Leicht bin ich inmitten der Versammlung und der Gemeinde in jede Art Schlechtigkeit geraten“ (Sprüche 5:12-14).
    Irgendwann äußert der Sünder dann, wie sich ein Gelehrter ausdrückte, „eine ganze Litanei von Selbstvorwürfen: ‚Hätte ich doch nur auf meinen Vater gehört!‘ ‚Wäre ich nur nicht so eigensinnig gewesen!‘ ‚Hätte ich nur den Rat anderer beherzigt!‘ “ Doch diese Einsicht kommt zu spät. Der Betreffende ist nicht mehr sittlich rein und hat sein Leben und seinen Ruf bereits ruiniert. Es ist für uns äußerst wichtig, uns den hohen Preis der Unmoral vor Augen zu halten, damit wir gar nicht erst in diese Falle gehen.

    „Trinke Wasser aus deiner eigenen Zisterne“
    Ist Sexualität in der Bibel ein Tabuthema? Absolut nicht. Die Gefühle der romantischen Liebe und der Leidenschaft zwischen Mann und Frau sind ein Geschenk Gottes. Doch diese Intimität ist nur für die Ehe gedacht. Deshalb ermahnt Salomo Ehemänner: „Trinke Wasser aus deiner eigenen Zisterne und Rieselndes aus der Mitte deines eigenen Brunnens. Sollten deine Quellen nach draußen zerstreut werden, auf die öffentlichen Plätze deine Wasserbäche? Möge es sich erweisen, daß sie für dich allein sind und nicht für Fremde mit dir“ (Sprüche 5:15-17).
    ‘Deine eigene Zisterne’ und ‘dein eigener Brunnen’ sind poetische Ausdrücke für eine geliebte Ehefrau. Die befriedigenden sexuellen Beziehungen mit ihr werden damit verglichen, erfrischendes Wasser zu trinken. Im Gegensatz zu der Wasserstelle auf einem öffentlichen Platz gilt eine Zisterne oder ein Brunnen als Privateigentum. Und ein Mann wird angehalten, zu Hause mit seiner Frau Kinder zu zeugen, statt seinen Samen auf öffentlichen Plätzen, das heißt an andere Frauen, zu verteilen. Ganz klar: Der Rat an einen Mann lautet, seiner Frau treu zu sein.
    Der Weise fährt fort: „Möge sich dein Wasserquell als gesegnet erweisen, und freue dich mit der Ehefrau deiner Jugend, einer liebenswerten Hindin und einer anmutigen Gemse. Ihre Brüste mögen dich zu allen Zeiten berauschen. Durch ihre Liebe mögest du fortwährend im Taumel sein“ (Sprüche 5:18, 19).
    „Wasserquell“ ist eine Anspielung auf die Quelle sexueller Befriedigung. Die Freude an sexuellen Beziehungen mit dem Ehepartner ist „gesegnet“ — sie kommt von Gott. Deshalb wird der Mann aufgefordert, sich mit der Ehefrau seiner Jugend zu freuen. Für ihn ist sie so liebenswert und schön wie ein Reh und so bezaubernd und anmutig wie eine Gemse.
    Salomo wirft als nächstes zwei rhetorische Fragen auf: „Warum also solltest du, mein Sohn, mit einer Fremden im Taumel sein oder den Busen einer Ausländerin umarmen?“ (Sprüche 5:20). Ja, warum sollte sich jemand, der verheiratet ist, durch Kontakte am Arbeitsplatz oder anderswo zu außerehelichen Intimitäten verleiten lassen?
    ….
    Der Hauptgrund, weshalb sexuelle Unmoral verkehrt ist, besteht darin, daß sie von Jehova — der uns das Leben und die Sexualität geschenkt hat — mißbilligt wird. König Salomo erklärt mit folgenden Worten, was der stärkste Anreiz für sittliche Reinheit ist: „Denn die Wege des Mannes sind vor den Augen Jehovas, und er betrachtet alle seine Bahnen“ (Sprüche 5:21). Vor den Augen Gottes, „dem wir Rechenschaft zu geben haben“, ist nichts verborgen . Jede sexuell unreine Handlung, auch wenn sie noch so geheim ist und ganz gleich, welche physischen und sozialen Folgen sie hat, beeinträchtigt letztendlich unser Verhältnis zu Jehova. Wie unklug wäre es, sich für ein flüchtiges unerlaubtes Vergnügen den Frieden mit Gott zu verscherzen!
    Manche, die sich schamlos in Unmoral verstricken, scheinen ungestraft davonzukommen. Aber nicht auf Dauer. Salomo sagt: „Seine eigenen Vergehungen werden den Bösen fangen, und in den Stricken seiner eigenen Sünde wird er gefaßt werden. Er wird es sein, der sterben wird, weil keine Zucht da ist und weil er in der Fülle seiner Torheit irregeht“ (Sprüche 5:22, 23).
    Warum sollte irgend jemand von uns auf Abwege geraten? Immerhin warnt uns das Buch der Sprüche vor den Verlockungen der Welt. Und es macht deutlich, welchen Preis sexuelle Unmoral in der Regel fordert: Sie geht auf Kosten unserer Gesundheit, unserer finanziellen Mittel, unserer Kraft und unserer Würde. Mit dem richtigen Weitblick bleiben wir davon verschont, uns immer wieder vorwerfen zu müssen: „Hätte ich nur . . .“ Dadurch, daß wir die Hinweise beachten, die Jehova in seinem inspirierten Wort gibt, können wir in einer unmoralischen Welt sittlich rein bleiben.

    In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:

    Kapitel 5 kommt im einzelnen auf die Verdorbenheit des menschlichen Herzens zurück, die einen Mann dahin bringt, das Weib seiner Jugend um einer anderen willen zu verlassen. Ein solcher Weg verdirbt den ganzen Menschen. Aber, mag es auch zuweilen anders scheinen, Jehovas Augen sind auf die Wege des Menschen gerichtet

  7. Thomas sagt:

    Sprüche 6

    Gibt es Dinge, die der Allmächtige hasst? Ist er nicht immer barmherzig? Woran erkennen wir Menschen, um die wir lieber einen großen Bogen machen sollten?


    Mein Sohn, wenn du Bürge geworden bist für deinen Mitmenschen, [wenn] du gar für den Fremden deinen Handschlag gegeben hast,  [wenn] du verstrickt worden bist durch die Reden deines Mundes, [wenn] du gefangen worden bist durch die Reden deines Mundes,  so unternimm dann dies, mein Sohn, und befreie dich, denn du bist in die Faust deines Mitmenschen gekommen: Geh, demütige dich, und bestürme deinen Mitmenschen eindringlich.  Gib deinen Augen keinen Schlaf noch deinen glänzenden Augen irgendwelchen Schlummer.  Befreie dich wie eine Gazelle aus der Hand und wie ein Vogel aus der Hand des Vogelfängers.
     Geh zur Ameise, du Fauler; sieh ihre Wege, und werde weise.  Obwohl sie keinen Befehlshaber, Beamten oder Herrscher hat,  bereitet sie doch im Sommer ihre Speise; sie hat ja in der Ernte ihre Nahrungsvorräte eingesammelt.  Wie lange wirst du liegenbleiben, du Fauler? Wann wirst du von deinem Schlaf aufstehen?  Noch ein wenig Schlaf, noch ein wenig Schlummer, noch ein wenig Händefalten beim Liegenbleiben,  und deine Armut wird gewiß so kommen wie ein Wegelagerer und dein Mangel wie ein bewaffneter Mann.
     Ein nichtsnutziger Mensch, ein schadenstiftender Mann, wandelt mit Verdrehtheit der Rede, indem er mit seinem Auge zwinkert, mit seinem Fuß Zeichen gibt, mit seinen Fingern Andeutungen macht.  Verkehrtheit ist in seinem Herzen. Er schmiedet allezeit etwas Böses. Er entfesselt fortwährend nur Streitigkeiten.  Darum wird plötzlich sein Unheil kommen; in einem Augenblick wird er zerbrochen werden, und es wird keine Heilung geben.
     Sechs Dinge gibt es, die Jehova wirklich haßt; ja sieben sind Dinge, verabscheuungswürdig für seine Seele:  hohe Augen, eine falsche Zunge und Hände, die unschuldiges Blut vergießen, ein Herz, das schädliche Pläne schmiedet, Füße, die eilends zum Schlechten hinlaufen,  ein falscher Zeuge, der Lügen vorbringt, und jeder, der Streitigkeiten unter Brüdern entfesselt.
     Beobachte, o mein Sohn, das Gebot deines Vaters, und verlaß nicht das Gesetz deiner Mutter. Binde sie beständig auf dein Herz; knüpfe sie um deinen Hals.  Wenn du umherwandelst, wird es dich leiten; wenn du dich niederlegst, wird es dich behüten; und wenn du aufgewacht bist, wird es sich mit dir befassen. Denn das Gebot ist eine Leuchte, und das Gesetz ist ein Licht, und die Zurechtweisungen der Zucht sind der Weg des Lebens,  um dich vor der schlechten Frau zu behüten, vor der Glätte der Zunge der Ausländerin. Begehre in deinem Herzen nicht ihre Schönheit, und möge sie dich mit ihren glänzenden Augen nicht einnehmen,  denn um einer Prostituierten willen [kommt man herunter] bis auf einen runden Laib Brot; was aber die Frau eines [anderen] Mannes betrifft, sie jagt sogar einer kostbaren Seele nach.  Kann ein Mann Feuer in seinem Busen zusammenscharren, ohne daß seine Kleider verbrannt werden?  Oder kann ein Mann auf Kohlen wandeln, und seine Füße selbst würden nicht versengt?  Ebenso bei irgendeinem, der Beziehungen mit der Frau seines Mitmenschen hat: Keiner, der sie berührt, wird straflos bleiben. Man verachtet einen Dieb nicht, bloß weil er Diebstahl begeht, um seine Seele zu füllen, wenn er hungrig ist. Wenn aber ertappt, wird er es siebenfach ersetzen; alle wertvollen Dinge seines Hauses wird er geben. Wer mit einer Frau Ehebruch begeht, dem mangelt es an Herz; wer es tut, bringt seine eigene Seele ins Verderben. Plage und Unehre wird er finden, und seine Schmach, sie wird nicht ausgetilgt werden. Denn die Wut eines kräftigen Mannes ist Eifersucht, und er wird nicht Mitleid bekunden am Tag der Rache.  Er wird keine Rücksicht nehmen auf irgendeine Art Lösegeld, noch wird er sich bereitwillig zeigen, ungeachtet, wie groß du das Geschenk machst.

    nun – erkennst du dir bekannte Personen wieder? Wie wirst du dich in Zukunft verhalten?

    zu diesem Kapitel erschien im Jahre 2000 ein Artikel im Wachtturm in dem es auszugsweise hieß:

    Bewahren wir unseren guten Namen

    EIN Mann, der beeindruckende Gebäude entwirft, macht sich einen Namen als meisterhafter Architekt. Eine junge Frau, die sich durch ihre schulischen Leistungen auszeichnet, wird als hochbegabte Studentin bekannt. Selbst jemand, der nichts tut, macht sich wahrscheinlich einen Namen — als Faulenzer. Der Wert, sich einen guten Namen oder Ruf zu erwerben, wird in der Bibel wie folgt hervorgehoben: „Guter Ruf ist großem Reichtum vorzuziehen, und hohe Achtung allem Gold und Silber“ (Sprüche 22:1, Pattloch-Bibel).
    Durch viele kleine Dinge, die man über einen längeren Zeitraum hinweg tut, erwirbt man sich einen guten Namen. Eine einzige törichte Handlung genügt jedoch, um ihn zu verlieren. Zum Beispiel kann schon ein einmaliges sexuelles Fehlverhalten einen guten Ruf besudeln. Im 6. Kapitel des Bibelbuches Sprüche warnt Salomo, König im alten Israel, vor Denkweisen und Handlungen, die sowohl unserem guten Ruf schaden als auch unser Verhältnis zu Jehova Gott gefährden können. Dazu gehören unbedacht eingegangene Bürgschaften, Faulheit, Betrug und Unsittlichkeit — im wesentlichen Dinge, die Jehova haßt. Salomos Rat zu beachten wird uns helfen, unseren guten Namen zu bewahren.

    Sich unvernünftiger Bürgschaften entledigen
    Das 6. Kapitel des Bibelbuches Sprüche beginnt mit den Worten: „Mein Sohn, wenn du Bürge geworden bist für deinen Mitmenschen, wenn du gar für den Fremden deinen Handschlag gegeben hast, wenn du verstrickt worden bist durch die Reden deines Mundes, wenn du gefangen worden bist durch die Reden deines Mundes, so unternimm dann dies, mein Sohn, und befreie dich, denn du bist in die Faust deines Mitmenschen gekommen: Geh, demütige dich, und bestürme deinen Mitmenschen eindringlich“ (Sprüche 6:1-3).
    Diese Worte raten davon ab, sich in die geschäftlichen Angelegenheiten anderer, vor allem Fremder, hineinziehen zu lassen. Wohl sollten die Israeliten ‘ihren Bruder unterstützen, der verarmt und somit finanziell schwach war’. Einige wagemutige Israeliten ließen sich jedoch auf spekulative Risikogeschäfte ein. Sie verschafften sich dadurch finanzielle Absicherung, daß sie andere überzeugten, für sie ‘Bürge zu werden’. Die Betreffenden mußten nötigenfalls für die Schulden aufkommen. Eine ähnliche Situation kann auch heute entstehen. …
    Was sollten wir tun, wenn wir uns in der mißlichen Lage befinden, uns auf etwas eingelassen zu haben, was zunächst klug erschien, sich aber bei näherer Prüfung als töricht erwiesen hat? Der Rat lautet, wir sollten unseren Stolz überwinden und ‘unseren Mitmenschen eindringlich bestürmen’ — mit beharrlichen Bitten. Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um die Sache wieder in Ordnung zu bringen. Ein Nachschlagewerk führt aus: „Lassen wir nichts unversucht, bis wir mit der gegnerischen Partei zu einer Übereinkunft gekommen sind und die Angelegenheit durch einen Kompromiß geregelt haben, damit unsere Bürgschaft nicht auf uns oder unsere Angehörigen zurückfällt.“ Und dies sollte unverzüglich geschehen, denn der König fügt hinzu: „Gib deinen Augen keinen Schlaf noch deinen glänzenden Augen irgendwelchen Schlummer. Befreie dich wie eine Gazelle aus der Hand und wie ein Vogel aus der Hand des Vogelfängers“ (Sprüche 6:4, 5). Besser, man tritt von einer unklugen Verpflichtung zurück, als durch sie womöglich in eine Falle zu geraten.

    Fleißig wie die Ameise
    „Geh zur Ameise, du Fauler; sieh ihre Wege, und werde weise“, sagt Salomo mahnend. Welche Weisheit können uns die Wege einer kleinen Ameise vermitteln? Der König antwortet: „Obwohl sie keinen Befehlshaber, Beamten oder Herrscher hat, bereitet sie doch im Sommer ihre Speise; sie hat ja in der Ernte ihre Nahrungsvorräte eingesammelt“ (Sprüche 6:6-8).
    Ameisen sind erstaunlich organisiert und arbeiten in bemerkenswerter Weise zusammen. Instinktiv sammeln sie Nahrungsvorräte für künftige Zeiten. Sie haben „keinen Befehlshaber, Beamten oder Herrscher“. Es stimmt zwar, daß es eine Ameisenkönigin gibt, aber diese ist nur in dem Sinn Königin, daß sie Eier legt und die Mutter der Kolonie ist. Sie gibt keine Befehle. Unermüdlich führen die Ameisen ihre Arbeit durch, selbst ohne Vorarbeiter, der sie antreibt, oder Aufseher, der sie kontrolliert.
    Sollten nicht auch wir so fleißig sein wie die Ameise? Hart zu arbeiten und bemüht zu sein, uns in unserer Tätigkeit zu verbessern, ist immer angebracht, ob wir nun dabei beobachtet werden oder nicht. Ja, in der Schule oder an unserem Arbeitsplatz und bei unseren christlichen Aktivitäten sollten wir unser Bestes tun. Gott wünscht, daß wir ‘Gutes sehen sollten für unsere harte Arbeit’ wie die Ameise, deren Fleiß ihr von Nutzen ist. Ein reines Gewissen und persönliche Befriedigung sind der Lohn für harte Arbeit.
    Durch zwei rhetorische Fragen versucht Salomo, einen Trägen aus seiner Lethargie aufzurütteln: „Wie lange wirst du liegenbleiben, du Fauler? Wann wirst du von deinem Schlaf aufstehen?“ Der König fügt hinzu, wobei er die Worte des Faulen parodiert: „Noch ein wenig Schlaf, noch ein wenig Schlummer, noch ein wenig Händefalten beim Liegenbleiben, und deine Armut wird gewiß so kommen wie ein Wegelagerer und dein Mangel wie ein bewaffneter Mann“ (Sprüche 6:9-11). Während er auf der faulen Haut liegt, überfällt ihn die Armut so schnell wie ein Straßenräuber, und die Not bricht über ihn herein wie ein bewaffneter Mann. Die Felder eines Faulenzers sind schnell voller Unkraut und Nesseln (Sprüche 24:30, 31). Innerhalb kürzester Zeit muß er in seinen geschäftlichen Unternehmungen Verluste hinnehmen. Wie lange wird ein Arbeitgeber wohl einen Müßiggänger dulden? Und kann ein Schüler, der zu faul ist zum Lernen, erwarten, in der Schule gut abzuschneiden?

    Ehrlich sein
    Salomo umreißt eine weitere Verhaltensweise, die sowohl den guten Ruf ruiniert, den jemand in der Öffentlichkeit genießt, als auch sein Verhältnis zu Gott zerstört. Er erklärt dazu: „Ein nichtsnutziger Mensch, ein schadenstiftender Mann, wandelt mit Verdrehtheit der Rede, indem er mit seinem Auge zwinkert, mit seinem Fuß Zeichen gibt, mit seinen Fingern Andeutungen macht. Verkehrtheit ist in seinem Herzen. Er schmiedet allezeit etwas Böses. Er entfesselt fortwährend nur Streitigkeiten“ (Sprüche 6:12-14).
    Das ist die Beschreibung eines Betrügers. Ein Lügner versucht normalerweise, seine Verlogenheit zu verbergen. Wie? Nicht nur „mit Verdrehtheit der Rede“, sondern auch durch seine Körpersprache. Ein Gelehrter führt aus: „Gesten, der Klang der Stimme und sogar der Gesichtsausdruck sind gezielte Mittel der Täuschung; hinter einer Fassade der Aufrichtigkeit lauert ein verdorbener Sinn und ein Geist der Zwietracht.“ Solch ein nichtsnutziger Mann schmiedet böse Pläne und verursacht allezeit nur Streit. Wie wird es mit ihm ausgehen?
    „Darum wird plötzlich sein Unheil kommen“, antwortet der König von Israel. „In einem Augenblick wird er zerbrochen werden, und es wird keine Heilung geben“ (Sprüche 6:15). Wird er als Lügner entlarvt, ist sein guter Ruf sofort dahin. Wer wird ihm jemals wieder vertrauen? Sein Ende ist tatsächlich unheilvoll, denn „alle Lügner“ werden unter denjenigen aufgeführt, die den ewigen Tod erleiden werden. Wir wollen uns somit unbedingt „in allen Dingen ehrlich . . . benehmen“.

    Das hassen, was Jehova haßt
    Haß gegen das Böse kann uns sehr wirkungsvoll vor Taten abschrecken, die unserem guten Ruf schaden würden. Sollten wir daher nicht echten Abscheu vor dem entwickeln, was schlecht oder böse ist? Doch was genau sollten wir hassen? Salomo erklärt: „Sechs Dinge gibt es, die Jehova wirklich haßt; ja sieben sind Dinge, verabscheuungswürdig für seine Seele: hohe Augen, eine falsche Zunge und Hände, die unschuldiges Blut vergießen, ein Herz, das schädliche Pläne schmiedet, Füße, die eilends zum Schlechten hinlaufen, ein falscher Zeuge, der Lügen vorbringt, und jeder, der Streitigkeiten unter Brüdern entfesselt“ (Sprüche 6:16-19).
    Die sieben grundlegenden Kategorien, die in dem Sprichwort erwähnt werden, decken praktisch alle Arten von Ungerechtigkeit ab. „Hohe Augen“ und „ein Herz, das schädliche Pläne schmiedet“, sind Sünden, die in Gedanken begangen werden. „Eine falsche Zunge“ und „ein falscher Zeuge, der Lügen vorbringt“, sind Bezugnahmen auf sündige Äußerungen. „Hände, die unschuldiges Blut vergießen“, und „Füße, die eilends zum Schlechten hinlaufen“, bezeichnen böse Taten. Und besonders verhaßt ist Jehova der Typ Mensch, der sich daran ergötzt, Streit unter Menschen zu entfachen, die sonst friedlich zusammenleben würden. Die Steigerung der Zahl von sechs auf sieben deutet an, daß die Aufzählung keine Vollständigkeit beansprucht, da die Menschen ständig weitere böse Taten hinzufügen.
    Es ist wirklich unerläßlich, daß wir Abscheu vor dem entwickeln, was Gott haßt. Zum Beispiel müssen wir uns vor „hohen Augen“ oder jedem anderen Anzeichen von Stolz hüten. Und schadenstiftendes Geschwätz ist gewiß genauso zu meiden, denn es kann leicht „Streitigkeiten unter Brüdern“ entfesseln. Wer liebloses Gerede, ungerechtfertigte Kritik oder Lügen verbreitet, vergießt nicht unbedingt „unschuldiges Blut“, aber er kann damit sehr wohl Rufmord betreiben.

    ‘Begehre nicht ihre Schönheit’
    Salomo beginnt den nächsten Teil seines Rates mit den Worten: „Beobachte, o mein Sohn, das Gebot deines Vaters, und verlaß nicht das Gesetz deiner Mutter. Binde sie beständig auf dein Herz; knüpfe sie um deinen Hals.“ Der Grund ist folgender: „Wenn du umherwandelst, wird es dich leiten; wenn du dich niederlegst, wird es dich behüten; und wenn du aufgewacht bist, wird es sich mit dir befassen“ (Sprüche 6:20-22).
    Kann uns eine biblische Erziehung tatsächlich vor dem Fallstrick der Unsittlichkeit bewahren? Ja, das kann sie. Uns wird zugesichert: „Das Gebot ist eine Leuchte, und das Gesetz ist ein Licht, und die Zurechtweisungen der Zucht sind der Weg des Lebens, um dich vor der schlechten Frau zu behüten, vor der Glätte der Zunge der Ausländerin“ (Sprüche 6:23, 24). Uns an den Rat des Wortes Gottes zu erinnern und ihn als ‘eine Leuchte unserem Fuß und ein Licht für unseren Pfad’ zu gebrauchen wird uns helfen, den glattzüngigen Verlockungen einer schlechten Frau — und natürlich auch denen eines schlechten Mannes — zu widerstehen (Psalm 119:105).
    „Begehre in deinem Herzen nicht ihre Schönheit“, mahnt der weise König, „und möge sie dich mit ihren glänzenden Augen nicht einnehmen.“ Warum nicht? „Denn um einer Prostituierten willen kommt man herunter bis auf einen runden Laib Brot; was aber die Frau eines anderen Mannes betrifft, sie jagt sogar einer kostbaren Seele nach“ (Sprüche 6:25, 26).
    Bezeichnet Salomo eine Ehebrecherin als Prostituierte? Das ist nicht auszuschließen. Es kann allerdings auch sein, daß er unterscheidet zwischen den Folgen, die sich daraus ergeben, wenn man Unsittlichkeit mit einer Prostituierten begeht, und den Folgen von Ehebruch mit der Frau eines anderen Mannes. Derjenige, der intimen Verkehr mit einer Prostituierten hat, kann „bis auf einen runden Laib Brot“ herunterkommen — in tiefste Armut geraten. Er kann sogar schmerzhaften und zerstörerischen sexuell übertragbaren Krankheiten erliegen, zum Beispiel einer tödlichen Aidsinfektion. Demjenigen dagegen, der sich auf Intimitäten mit dem Ehepartner eines anderen einließ, drohte unter dem mosaischen Gesetz unmittelbar größere Gefahr. Eine ehebrecherische Frau gefährdet die ‘kostbare Seele’ ihres illegitimen Partners. „Es geht um mehr als die Verkürzung des Lebens durch Ausschweifung“, heißt es in einem Nachschlagewerk. „Dem Sünder droht die Todesstrafe“ (3. Mose 20:10; 5. Mose 22:22). Auf jeden Fall ist solch eine Frau, ungeachtet ihrer körperlichen Schönheit, nicht begehrenswert.

    ‘Kein Feuer in unserem Busen zusammenscharren’
    Um die Gefahr des Ehebruchs noch stärker hervorzuheben, fragt Salomo: „Kann ein Mann Feuer in seinem Busen zusammenscharren, ohne daß seine Kleider verbrannt werden? Oder kann ein Mann auf Kohlen wandeln, und seine Füße selbst würden nicht versengt?“ Er erklärt die Bedeutung der Veranschaulichung wie folgt: „Ebenso bei irgendeinem, der Beziehungen mit der Frau seines Mitmenschen hat: Keiner, der sie berührt, wird straflos bleiben“ (Sprüche 6:27-29). Solch ein Sünder wird gewiß bestraft werden.
    „Man verachtet einen Dieb nicht, bloß weil er Diebstahl begeht, um seine Seele zu füllen, wenn er hungrig ist“, lautet der nächste Hinweis. „Wenn aber ertappt, wird er es siebenfach ersetzen; alle wertvollen Dinge seines Hauses wird er geben“ (Sprüche 6:30, 31). Im alten Israel mußte ein ertappter Dieb für den Schaden aufkommen, selbst wenn er dafür alles hergeben mußte, was er hatte. Wieviel mehr würde ein Ehebrecher Strafe verdienen, dessen Tat durch nichts zu entschuldigen ist.
    „Wer mit einer Frau Ehebruch begeht, dem mangelt es an Herz“, erklärt Salomo. Einem Mann, dem es an Herz mangelt, fehlt gutes Urteilsvermögen, denn er „bringt seine eigene Seele ins Verderben“ (Sprüche 6:32). Äußerlich erweckt er vielleicht den Eindruck, eine anständige Person zu sein, aber der innere Mensch weist schwerwiegende Mängel in seiner Entwicklung auf.
    Ein Ehebrecher erntet allerdings noch andere Früchte. „Plage und Unehre wird er finden, und seine Schmach, sie wird nicht ausgetilgt werden. Denn die Wut eines kräftigen Mannes ist Eifersucht, und er wird nicht Mitleid bekunden am Tag der Rache. Er wird keine Rücksicht nehmen auf irgendeine Art Lösegeld, noch wird er sich bereitwillig zeigen, ungeachtet, wie groß du das Geschenk machst“ (Sprüche 6:33-35).
    Ein Dieb kann für das, was er gestohlen hat, Ersatz leisten, ein Ehebrecher hingegen kann seine Tat durch nichts ausgleichen. Welche Entschädigung könnte er einem erzürnten Ehemann anbieten? Alles Bitten und Flehen dürfte dem Missetäter wohl kaum Mitleid eintragen. Der Ehebrecher kann seine Sünde durch nichts wiedergutmachen. Die Schande und die Unehre, die er auf seinen eigenen Namen gebracht hat, werden bleiben. Außerdem hat er keine Möglichkeit, durch irgendein Lösegeld der verdienten Strafe zu entgehen.
    Wie weise ist es doch, uns vor Ehebruch zu hüten sowie Denk- und Verhaltensweisen zu meiden, die unseren guten Namen beschmutzen und Schmach auf Gott bringen können! Hüten wir uns daher davor, unüberlegt Bürgschaften zu gewähren. Sorgen wir dafür, daß Fleiß und Wahrhaftigkeit unseren Ruf schmücken. Und wenn wir darauf bedacht sind, das zu hassen, was Jehova haßt, können wir uns einen guten Namen bei ihm und bei unseren Mitmenschen machen.

    In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:

    Kapitel 6 sagt uns, daß die Weisheit nicht für einen anderen Bürgschaft leistet. Auch ist sie weder faul, noch gewalttätig noch betrügerisch. Aber das fremde Weib, vor ihm sollte man fliehen wie vor Feuer; es gibt keine Sühne, keine Genugtuung für den Ehebruch.

  8. Thomas sagt:

    Sprüche 7

    Wie sieht Gott es, wenn eine Ehefrau ihrem Mann untreu ist? Schon in Sprüche 7 zeigt die Bibel deutlich, welche Ansicht der Schöpfer der Ehe dazu hat:


    Mein Sohn, bewahre meine Worte, und birg bei dir meine Gebote; bewahre meine Gebote und lebe, und meine Belehrung wie deinen Augapfel. Binde sie um deine Finger, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens. Sprich zur Weisheit: Du bist meine Schwester! und nenne den Verstand deinen Verwandten; damit sie dich bewahre vor dem fremden Weibe, vor der Fremden, die ihre Worte glättet. – Denn an dem Fenster meines Hauses schaute ich durch mein Gitter hinaus; und ich sah unter den Einfältigen, gewahrte unter den Söhnen einen unverständigen Jüngling, der hin und her ging auf der Straße, neben ihrer Ecke, und den Weg nach ihrem Hause schritt, in der Dämmerung, am Abend des Tages, in der Mitte der Nacht und in der Dunkelheit. Und siehe, ein Weib kam ihm entgegen im Anzug einer Hure und mit verstecktem Herzen. –
    Sie ist leidenschaftlich und unbändig, ihre Füße bleiben nicht in ihrem Hause; bald ist sie draußen, bald auf den Straßen, und neben jeder Ecke lauert sie. –
    Und sie ergriff ihn und küßte ihn, und mit unverschämtem Angesicht sprach sie zu ihm: Friedensopfer lagen mir ob, heute habe ich meine Gelübde bezahlt; darum bin ich ausgegangen, dir entgegen, um dein Antlitz zu suchen, und dich habe dich gefunden. Mit Teppichen habe ich mein Bett bereitet, mit bunten Decken von ägyptischem Garne; ich habe mein Lager benetzt mit Myrrhe, Aloe und Zimmet. Komm, wir wollen uns in Liebe berauschen bis an den Morgen, an Liebkosungen uns ergötzen. Denn der Mann ist nicht zu Hause, er ist auf eine weite Reise gegangen; er hat den Geldbeutel in seine Hand genommen, am Tage des Vollmondes wird er heimkehren. Sie verleitete ihn durch ihr vieles Bereden, riß ihn fort durch die Glätte ihrer Lippen. Auf einmal ging er ihr nach, wie ein Ochs zur Schlachtbank geht, und wie Fußfesseln zur Züchtigung des Narren dienen, bis ein Pfeil seine Leber zerspaltet; wie ein Vogel zur Schlinge eilt und nicht weiß, daß es sein Leben gilt. –
    Nun denn, ihr Söhne, höret auf mich, und horchet auf die Worte meines Mundes! Dein Herz wende sich nicht ab nach ihren Wegen, und irre nicht umher auf ihren Pfaden! Denn viele Erschlagene hat sie niedergestreckt, und zahlreich sind alle ihre Ermordeten. Ihr Haus sind Wege zum Scheol, die hinabführen zu den Kammern des Todes.

    zu diesem Kapitel erschien im Jahre 2000 ein Artikel im Wachtturm in dem es auszugsweise hieß:

    „Bewahre meine Gebote, und bleibe am Leben“

    ER WAR jung, intelligent, „schön von Gestalt und schön von Aussehen“. Die Frau seines Arbeitgebers war sinnlich und unverfroren. Sie fühlte sich unwiderstehlich zu dem jungen Mann hingezogen und versuchte Tag für Tag, ihn zu verführen. „Es geschah aber, daß er an diesem Tag wie an anderen Tagen in das Haus ging, um seine Geschäfte zu besorgen, und da war keiner von den Männern des Hauses dort im Haus. Da packte sie ihn bei seinem Kleid und sprach: ‚Leg dich zu mir!‘ “ Joseph jedoch, der Sohn des Patriarchen Jakob, ließ sein Gewand zurück und ergriff vor Potiphars Frau die Flucht (1. Mose 39:1-12).
    Natürlich läuft nicht jeder vor einer Versuchung davon. Betrachten wir den Fall eines jungen Mannes, den der israelitische König Salomo eines Abends auf der Straße sah. Von einer lasterhaften Frau betört, „folgt er ihr wie ein Ochse, den man zum Schlachten führt“ (Sprüche 7:21, 22, Einheitsübersetzung).
    Christen werden ermahnt, ‘vor der Hurerei zu fliehen’ (1. Korinther 6:18). Dem jungen christlichen Jünger Timotheus schrieb der Apostel Paulus: „Fliehe vor den Begierden, die der Jugend eigen sind“. Wenn wir in Situationen geraten, in denen sich Hurerei, Ehebruch oder andere sittliche Vergehen geradezu anbieten, müssen wir genauso entschlossen die Flucht ergreifen, wie Joseph vor Potiphars Frau weglief. Was wird uns in der Entschlossenheit bestärken, so zu handeln? Im siebten Kapitel des Bibelbuches Sprüche gibt Salomo uns außerordentlich wertvollen Rat. Er vermittelt nicht nur Lektionen, die uns vor den Schlichen unsittlicher Personen bewahren können, sondern enthüllt auch ihre Taktik, indem er anschaulich schildert, wie ein junger Mann von einer unmoralischen Frau verführt wird.

    ‘Binde meine Gebote an deine Finger’
    Der König beginnt mit dem väterlichen Rat: „Mein Sohn, behalte meine Reden, und meine Gebote mögest du bei dir verwahren. Bewahre meine Gebote, und bleibe am Leben, und mein Gesetz wie die Pupille deiner Augen“ (Sprüche 7:1, 2).

    Gott hat Eltern, insbesondere den Vätern, die Verantwortung übertragen, ihren Kindern seine Maßstäbe für Gut und Böse beizubringen. Moses ließ an Väter die Mahnung ergehen: „Es soll sich erweisen, daß diese Worte, die ich dir heute gebiete, auf deinem Herzen sind; und du sollst sie deinem Sohn einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Weg gehst und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst“ . Und der Apostel Paulus schrieb: „Ihr, Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie weiterhin auf in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ . Daher umfaßt die elterliche Anleitung, die wie ein Schatz bewahrt und hochgeschätzt werden sollte, gewiß die Mahnungen, Gebote und Gesetze aus Gottes Wort, der Bibel.
    Die Belehrung durch die Eltern kann noch weitere Vorschriften einschließen, zum Beispiel Familienregeln. Sie dienen dem Wohl aller in der Familie. Allerdings können sich diese, je nach den Bedürfnissen, von Familie zu Familie unterscheiden. Die Eltern sind jedenfalls dafür zuständig, zu entscheiden, was für ihre Familie das beste ist. Und die Regeln, die sie aufstellen, sind im allgemeinen ein Ausdruck echter Liebe und Sorge. Daher ergeht an junge Leute der Rat, sich nach diesen Regeln wie auch der biblischen Schulung, die sie von ihren Eltern erhalten, auszurichten. Es ist in der Tat nötig, diese Unterweisung „wie die Pupille deiner Augen“ zu behandeln, sie äußerst sorgfältig zu behüten. Auf diese Weise vermeidet man die tödlichen Folgen der Mißachtung göttlicher Maßstäbe und ‘bleibt am Leben’.
    Salomo fährt fort: „Binde sie [meine Gebote] an deine Finger, und schreibe sie auf die Tafel deines Herzens“ (Sprüche 7:3). Genau wie wir unsere Finger stets vor Augen haben und nicht auf sie verzichten können, um unsere Vorhaben auszuführen, müssen wir uns bei allem, was wir tun, daran erinnern, wozu wir gemäß der Bibel erzogen worden sind oder was wir beim Erlangen biblischer Erkenntnis gelernt haben, und uns davon leiten lassen. Wir müssen die Gebote Gottes auf die Tafel unseres Herzens schreiben, sie also zu einem Teil unserer Persönlichkeit machen.
    Der König vergißt auch nicht die Wichtigkeit der Weisheit und des Verständnisses, denn er mahnt: „Sprich zur Weisheit: ‚Du bist meine Schwester‘; und das Verständnis mögest du ‚Verwandte‘ nennen“ (Sprüche 7:4). Weisheit ist die Fähigkeit, die von Gott erhaltene Erkenntnis richtig zu gebrauchen. Wir sollten Zuneigung zur Weisheit haben wie zu einer innig geliebten Schwester. Was ist Verständnis? Es handelt sich um die Fähigkeit, eine Angelegenheit zu durchschauen und sie zu verstehen, indem man die Zusammenhänge zwischen ihren einzelnen Aspekten und dem Ganzen begreift. Verständnis muß uns so vertraut sein wie ein guter Freund.
    Warum sollten wir uns an die biblische Schulung halten und unser Vertrautsein mit Weisheit und Verständnis vertiefen? „Um . . . [uns] vor der fremden Frau zu behüten, vor der Ausländerin, die ihre eigenen Reden glattgemacht hat“ (Sprüche 7:5). Wenn wir das beachten, werden uns die glatten Überredungskünste eines Ausländers oder Fremden — also einer unmoralischen Person — nichts anhaben können.

    Der junge Mann begegnet einer ‘listigen Frau’
    Als nächstes beschreibt der König, was er mit eigenen Augen beobachtete: „Am Fenster meines Hauses blickte ich durch mein Gitterwerk hinab, um auf die Unerfahrenen zu spähen. Mit Interesse bemerkte ich unter den Söhnen einen jungen Mann, dem es an Herz mangelte, der auf der Straße dahinging, in der Nähe ihrer Ecke, und den Weg zu ihrem Haus beschreitet er in der Dämmerung, am Abend des Tages, beim Nahen der Nacht und des Dunkels“ (Sprüche 7:6-9).
    Das Fenster, aus dem Salomo schaut, ist vergittert — offensichtlich mit einem Gitterwerk aus möglicherweise kunstvoll geschnitzten Latten. Während die Dämmerung schwindet, wird es auch auf den Straßen dunkler. Er erblickt einen besonders schutzlosen jungen Mann. Ohne Unterscheidungsvermögen oder gesunden Sinn, mangelt es ihm an Herz. Wahrscheinlich weiß er genau, welche Gegend er aufgesucht hat und was ihm dort widerfahren kann. Der junge Mann nähert sich „ihrer Ecke“ am Weg zu ihrem Haus. Wer ist sie? Was führt sie im Schilde?
    Der aufmerksame König fährt fort: „Siehe, eine Frau kam ihm entgegen im Gewand einer Prostituierten und listigen Herzens. Sie ist ungestüm und störrisch. Ihre Füße verweilen nicht in ihrem Haus. Bald ist sie draußen, bald ist sie auf den öffentlichen Plätzen, und in der Nähe jeder Ecke liegt sie auf der Lauer“ (Sprüche 7:10-12).
    Die Art, wie diese Frau sich kleidet, spricht Bände (1. Mose 38:14, 15). Sie ist unanständig, wie eine Prostituierte, angezogen. Außerdem ist sie listigen Herzens, sie ist „verschlagenen“ Sinnes, kommt mit „verstecktem“ Plan (Schneider; Revidierte Elberfelder Bibel). Sie ist ungestüm und störrisch, geschwätzig und halsstarrig, laut und eigenwillig, unverfroren und aufsässig. Nichts hält sie im Haus, lieber sucht sie öffentliche Plätze auf und lauert an den Straßenecken auf Beute. Der junge Mann kommt ihr gerade recht.

    Die „Fülle ihrer Überredung“
    Jetzt begegnet also der junge Mann einer solch liederlichen, raffinierten Frau. Wie dies doch Salomos Aufmerksamkeit gefesselt haben muß! Er berichtet: „Sie hat ihn fest erfaßt und ihm einen Kuß gegeben. Sie hat ein dreistes Gesicht aufgesetzt, und sie beginnt zu ihm zu sagen: ‚Gemeinschaftsschlachtopfer lagen mir ob. Heute habe ich meine Gelübde bezahlt. Darum bin ich ausgegangen, dir entgegen, um dein Angesicht zu suchen, damit ich dich finde‘ “ (Sprüche 7:13-15).
    Die Frau hat glatte Lippen. Sie setzt ein dreistes Gesicht auf und wirkt selbstsicher, wenn sie redet. Alles, was sie sagt, ist darauf ausgelegt, den jungen Mann zu verführen. Sie gibt sich rechtschaffen und sehr gläubig und sagt, sie habe gerade heute ein Gemeinschaftsschlachtopfer dargebracht und ihre Gelübde bezahlt. Zu den Gemeinschaftsschlachtopfern im Tempel in Jerusalem gehörten Fleisch, Mehl, Öl und Wein. Da derjenige, der das Opfer darbrachte, einen Teil des Gemeinschaftsschlachtopfers für sich und seine Familie mitnehmen konnte, gab sie zu verstehen, daß es in ihrem Haus reichlich zu essen und zu trinken gab. Was sie damit sagen wollte, ist offensichtlich: Der junge Mann könnte es sich dort richtig gutgehen lassen. Sie sei aus dem Haus gegangen, um speziell nach ihm Ausschau zu halten. Wie rührend — und wer sollte das glauben? „Es stimmt, daß sie draußen nach jemand Ausschau hielt“, kommentierte ein Bibelgelehrter, „aber kam sie tatsächlich, um nach genau diesem besonderen Mann Ausschau zu halten? Das würde ihr nur ein Narr — vielleicht dieser — glauben.“
    Die Verführerin betört ihr Opfer mit allen Mitteln: Der junge Mann sieht ihre Kleidung, hört ihre schmeichelnde Stimme, spürt ihre Umarmung, kostet das Aroma ihrer Lippen, und jetzt appelliert sie auch noch an den Geruchssinn. Sie sagt: „Mit Decken habe ich meinen Diwan schön bedeckt, mit bunten Sachen, Leinen aus Ägypten. Ich habe mein Bett mit Myrrhe, Aloe und Zimt besprengt“ (Sprüche 7:16, 17). Mit farbenfrohen Bezügen aus Ägypten hat sie ihr Bett ästhetisch hergerichtet und es mit erlesenen Düften von Myrrhe, Aloe und Zimt parfümiert.
    Dann redet sie ihm zu: „Komm doch, wir wollen uns an Liebe satt trinken bis zum Morgen; laß uns doch einander mit Liebkosungen erfreuen.“ Bei dieser Einladung geht es um mehr als um ein nettes Abendessen zu zweit. Sie stellt sexuelle Intimitäten in Aussicht. Wie aufregend und abenteuerlich diese Einladung auf den jungen Mann wirkt! Sie verstärkt den Anreiz noch, als sie erwähnt: „Denn der Ehemann ist nicht in seinem Haus; er ist auf eine Reise in die Ferne gegangen. Einen Geldbeutel hat er in seine Hand genommen. Am Tag des Vollmonds wird er nach Hause kommen“ (Sprüche 7:18-20). Sie wären vollkommen ungestört, versichert sie ihm, denn ihr Mann sei auf Geschäftsreise und käme vorerst nicht nach Hause. Wie geschickt sie doch einen jungen Menschen betören kann! „Sie hat ihn durch die Fülle ihrer Überredung verleitet. Durch die Glätte ihrer Lippen verführt sie ihn“ (Sprüche 7:21). Nur ein Mann von Josephs Format könnte solch einer Verlockung widerstehen (1. Mose 39:9, 12). Ist dieser junge Mann ihr gewachsen?

    ‘Wie ein Stier zur Schlachtung’
    „Ganz plötzlich geht er ihr nach“, berichtet Salomo, „wie ein Stier, der sogar zur Schlachtung kommt, und gerade wie gefesselt zur Züchtigung eines Törichten, bis ein Pfeil seine Leber zerspaltet, so wie ein Vogel in die Falle eilt, und er hat nicht gewußt, daß es um seine Seele selbst geht“ (Sprüche 7:22, 23).
    Die Einladung erweist sich für den jungen Mann als etwas Unwiderstehliches. Wider jeden gesunden Menschenverstand folgt er ihr „wie ein Stier . . . zur Schlachtung“. Genau wie ein gefesselter Mann seiner Bestrafung nicht entkommen kann, kann der junge Mann der Sünde nicht mehr entkommen. Er erkennt die Gefahr erst, als „ein Pfeil seine Leber zerspaltet“, das heißt, als er lebensgefährlich verwundet wird. Es kann ihn buchstäblich das Leben kosten, weil er sich der Gefahr aussetzt, sich mit tödlichen sexuell übertragbaren Krankheiten zu infizieren. Die Wunde kann aber auch seinen geistigen Tod bewirken; ‘es geht um seine Seele selbst’. Seine ganze Person und sein gesamtes Leben sind ernstlich betroffen, und außerdem hat er schwer gegen Gott gesündigt. Er eilt den Fängen des Todes entgegen und geht wie ein Vogel in die Falle.

    „Irre nicht ab auf ihre Pfade“
    Der König zieht aus dem, was er gesehen hat, eine Lehre und rät dringend: „Und nun, o Söhne, hört auf mich, und merkt auf die Reden meines Mundes. Möge dein Herz nicht zu ihren Wegen abweichen. Irre nicht ab auf ihre Pfade. Denn viele sind der Erschlagenen, die sie fällte, und zahlreich sind alle von ihr Getöteten. Die Wege zum Scheol sind ihr Haus; sie führen hinab zu den Innenkammern des Todes“ (Sprüche 7:24-27).
    Unumwunden rät Salomo, sich von der todbringenden Handlungsweise einer unsittlichen Person abzuwenden und ‘am Leben zu bleiben’ (Sprüche 7:2). Wie zeitgemäß dieser Rat doch heutzutage ist! Auf jeden Fall ist es nötig, Orte zu meiden, an denen sich Personen aufhalten, die auf ein Opfer lauern. Warum sollte man sich dorthin begeben und sich zur Zielscheibe ihrer Taktiken machen? Warum sollten wir denn wie jemand, dem es ‘an Herz mangelt’, den Wegen einer „Ausländerin“ folgen?
    Die ‘fremde Frau’, die der König sah, verlockte den jungen Mann mit der Einladung, „einander mit Liebkosungen [zu] erfreuen“. Sind nicht schon viele Jugendliche — insbesondere Mädchen — auf ähnliche Weise ausgenutzt worden? Aber man überlege einmal: Wenn jemand dich zu sexuellem Fehlverhalten verleiten will, macht er das dann aus echter Liebe oder aus selbstsüchtiger sinnlicher Begierde? Warum sollte ein Mann, der eine Frau wirklich liebt, sie unter Druck setzen, so daß sie ihrer christlichen Schulung und ihrem Gewissen zuwiderhandelt? ‘Möge dein Herz nicht zu solchen Wegen abweichen’, ermahnt uns Salomo.
    Die Worte eines Verführers oder einer Verführerin sind normalerweise glatt und genau kalkuliert. Hält man sich eng an Weisheit und Verständnis, sind sie jedoch zu durchschauen. Die Gebote Jehovas niemals zu vergessen wird sich als Schutz erweisen. Bemühen wir uns daher stets, ‘Gottes Gebote zu bewahren und am Leben zu bleiben’, ja für immer (1. Johannes 2:17).

    und Personen aus deiner Versammlung/Gemeinde wiedererkannt, die nach außen sich als „treue Christen“ mimen, und sogar „Opfer bringen“ – und in wirklichkeit sich wie die hier geschilderte Hure benehmen?
    Gibt es nicht? Doch – solche unverschämten Menschen gab es unter Gottes Volk damals und auch heute – leider!

    In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:

    Das Haus des fremden Weibes ist der Weg zum Grabe. Sich selbst zügeln, den Verlockungen festen Widerstand leisten, auf Jehova schauen und auf die Worte der Weisen horchen – das sind Grundsätze des Lebens, die in diesem Kapitel vorgestellt werden.

  9. Jule sagt:

    Sprüche 4 – 7

    Sprüche 4:23

    Mehr als alles sonst, was zu behüten ist, behüte dein Herz, denn aus ihm sind die Quellen des Lebens.

    an was erinnert uns das hier?

    Vielleicht an die Aussage Jesu „aus der Fülle des Herzens redet der Mund“?

    Sprüche 6:12-14

    Ein nichtsnutziger Mensch, ein schadenstiftender Mann, wandelt mit Verdrehtheit der Rede, 13 indem er mit seinem Auge zwinkert, mit seinem Fuß Zeichen gibt, mit seinen Fingern Andeutungen macht. 14 Verkehrtheit ist in seinem Herzen. Er schmiedet allezeit etwas Böses. Er entfesselt fortwährend nur Streitigkeiten.

    Wodurch zeichnen sich nichtsnutzige Menschen und Schadenstifter aus?
    Sie erzählen viel Unsinn, erlogene Dinge, sie schmieden allezeit Böses und – last but not least – sie entfesseln fortwährend Streitigkeiten..

    Kann man dies auch von uns behaupten? Dann seien wir auf der Hut und ändern ganz schnell unser schlechtes Verhalten. In Vers 15 wird gesagt, dass Jehova uns für unsere Taten ins Gericht bringen wird.

    Noch krasser drücken die nächsten Verse das Verhalten aus, was Jehova hasst, das Verhalten, dass er verabscheut:

    Sprüche 6:16-19

    Sechs Dinge gibt es, die Jehova wirklich haßt; ja sieben sind Dinge, verabscheuungswürdig für seine Seele: 17 hohe Augen, eine falsche Zunge und Hände, die unschuldiges Blut vergießen, 18 ein Herz, das schädliche Pläne schmiedet, Füße, die eilends zum Schlechten hinlaufen, 19 ein falscher Zeuge, der Lügen vorbringt, und jeder, der Streitigkeiten unter Brüdern entfesselt.

    Hart?

    Ja, dieses Verhalten ist wirklich sehr zu verabscheuen. Achten wir gut darauf, dass wir niemals so handeln. Und passen wir auf, dass wir nicht unbemerkt in diese Richtung tendieren!

    Hier haben wir nun also den Grund, warum wir gut auf unseren Umgang achten sollten, denn schlechtes Verhalten färbt leider schneller ab als gutes.

    Halten wir uns bitte von Menschen, die solche Dinge tun fern!

    In den Versen 23-32 werden wir davor gewarnt, eine Ehe zu zerstören. Ich wiederhole gern immer wieder die Worte des Vortragredners auf dem letzten BZK „Ehebruch ist die schlimmste Sünde überhaupt, denn sie zerstört Familien“!

    Das ist wirklich wahr!

    Mal ganz abgesehen davon, welchen emotionalen Schmerz man dem betrogenen Ehepartner zufügt – haben wir auch mal an die Kinder gedacht?

    Sie lieben Vater und Mutter und für eine gesunde Entwicklung benötigen sie auch Vater und Mutter. Selbst, wenn es eine „großzügige Umgangsregelung“ geben sollte, so vermissen die Kinder den anderen Elternteil in der verbleibenden Zeit. Und machen wir uns bitte nichts vor: selbst wenn wir „den Scheidungsgrund“ heiraten – er kann ihnen niemals den leiblichen Elternteil ersetzen, selbst, wenn er sich noch so viel Mühe geben würde. Wir hätten unsere Kinder um ihren Vater/ihre Mutter betrogen. Und das nur, weil wir gern das Prickeln wiederhaben wollten, das wir zu Anfang unserer Ehe mit unserem Ehepartner hatten.

    Ist dies nicht ein viel zu hoher Preis für unseren „ganz persönlichen Spaß“?

    Ja, wir leben heute in einer Welt, wo sich jeder selbst der Nächste ist, jeder nur an seinen eigenen Vorteil und sein eigenes Vergnügen denkt. Aber nur, weil es die Leute um mich herum so tun, ist es noch lange nicht richtig.

    Vergessen wir bitte nicht, dass wir unseren wundervollen und liebevollen Schöpfer anbeten. Nur weil die Moral um uns herum immer mehr sinkt, ändern sich noch lange nicht seine Maßstäbe!

    Jehova hasst Ehebruch und Ehescheidung!

    Daran wird sich auch in den nächsten tausend Jahren nichts ändern!

    Und auch wenn es uns in den vergangenen Jahren gelungen sein sollte, unseren Ehebruch zu vertuschen; auch wenn wir durch Lügen und Falschanklagen vielleicht den Ruf unseres betrogenen und verlassenen Ehepartners ruiniert haben, so dass es so scheint, als habe man ihn zum Schutz der Kinder und der eigenen Sicherheit verlassen müssen – Jehova kennt die Wahrheit und verurteilt so ein Handeln aufs Schärfste!

    Haben wir uns vielleicht schon mal gefragt, warum das so ist?

    Im mosaischen Gesetz werden beim Ehebruch beide beteiligten Personen mit dem Tode bestraft. Warum eigentlich?
    Ist das nicht zu hart?

    Bitte denken wir an unsere Kinder! Wie sehr leiden sie unter der Trennung ihrer Eltern! Jehova hat mit dieser – für manche unter uns als zu hart empfundenen – Strafe das unterbunden, was heute an der Tagesordnung ist: jahrelange brutale Streits ums Sorgerecht oder nur darum, das Kind regelmässig sehen zu dürfen.

    Machen wir uns bitte nichts vor: bloss weil wir vielleicht ganz aus dem Häuschen sind vor Glück mit dem neuen, viel besseren Partner – unsere Kinder sind es nicht!

    Selbst wenn „unser Neuer“ ein ganz netter ist und sich vielleicht sogar sehr gut mit unseren Kindern verteht: sie vermissen den anderen Eternteil! Wenn man die Kinder fragt, wo sie denn leben wollen (bei Mama oder doch lieber beim Papa), antworten sie in der Regel „ich möchte bei beiden leben, ich möchte, dass wir wieder eine Familie sind, so wie früher“.

    Darum ist die Aussage des Vortragredners im letzten Jahr so richtig, so passend. Ehebruch ist wirklich die schlimmste Sünde, denn sie zerstört Familien.

    Und darum ist die Strafe im mosaischen Gesetz nicht zu hart. Und darum verurteilt Jehoa so ein Verhalten auch in seinem Wort so hart.

    Sprüche 6:23-33

    Denn das Gebot ist eine Leuchte, und das Gesetz ist ein Licht, und die Zurechtweisungen der Zucht sind der Weg des Lebens, 24 um dich vor der schlechten Frau zu behüten, vor der Glätte der Zunge der Ausländerin. 25 Begehre in deinem Herzen nicht ihre Schönheit, und möge sie dich mit ihren glänzenden Augen nicht einnehmen, 26 denn um einer Prostituierten willen [kommt man herunter] bis auf einen runden Laib Brot; was aber die Frau eines [anderen] Mannes betrifft, sie jagt sogar einer kostbaren Seele nach. 27 Kann ein Mann Feuer in seinem Busen zusammenscharren, ohne daß seine Kleider verbrannt werden? 28 Oder kann ein Mann auf Kohlen wandeln, und seine Füße selbst würden nicht versengt? 29 Ebenso bei irgendeinem, der Beziehungen mit der Frau seines Mitmenschen hat: Keiner, der sie berührt, wird straflos bleiben. 30 Man verachtet einen Dieb nicht, bloß weil er Diebstahl begeht, um seine Seele zu füllen, wenn er hungrig ist. 31 Wenn aber ertappt, wird er es siebenfach ersetzen; alle wertvollen Dinge seines Hauses wird er geben. 32 Wer mit einer Frau Ehebruch begeht, dem mangelt es an Herz; wer es tut, bringt seine eigene Seele ins Verderben. 33 Plage und Unehre wird er finden, und seine Schmach, sie wird nicht ausgetilgt werden.

    Zu hart?

    Ich finde nicht!

  10. Thomas sagt:

    Sprüche 8

    Ein Kapitel, dass die erste Schöpfung des Allmächtigen Gottes beschreibt. Hier wird der Erstgeborene Sohn des Allmächtigen in den schönsten Worten beschrieben. Ahmen wir die vortrefflichen Eigenschaften von ihm nach?


    Ruft nicht die Weisheit, und läßt nicht die Einsicht ihre Stimme erschallen? Oben auf den Erhöhungen am Wege, da wo Pfade zusammenstoßen, hat sie sich aufgestellt. Zur Seite der Tore, wo die Stadt sich auftut, am Eingang der Pforten schreit sie:
    Zu euch, ihr Männer, rufe ich, und meine Stimme ergeht an die Menschenkinder. Lernet Klugheit, ihr Einfältigen, und ihr Toren, lernet Verstand! Höret! denn Vortreffliches will ich reden, und das Auftun meiner Lippen soll Geradheit sein. Denn mein Gaumen spricht Wahrheit aus, und Gesetzlosigkeit ist meinen Lippen ein Greuel. Alle Worte meines Mundes sind in Gerechtigkeit; es ist nichts Verdrehtes und Verkehrtes in ihnen. Sie alle sind richtig dem Verständigen, und gerade denen, die Erkenntnis erlangt haben. Nehmet an meine Unterweisung, und nicht Silber, und Erkenntnis lieber als auserlesenes, feines Gold. Denn Weisheit ist besser als Korallen, und alles, was man begehren mag, kommt ihr nicht gleich. –
    Ich, Weisheit, bewohne die Klugheit, und finde die Erkenntnis der Besonnenheit. Die Furcht Jehovas ist: das Böse hassen. Hoffart und Hochmut und den Weg des Bösen und den Mund der Verkehrtheit hasse ich. Mein sind Rat und Einsicht; ich bin der Verstand, mein ist die Stärke. Durch mich regieren Könige, und Fürsten treffen gerechte Entscheidungen; durch mich herrschen Herrscher und Edle, alle Richter der Erde. Ich liebe, die mich lieben; und die mich früh suchen, werden mich finden. Reichtum und Ehre sind bei mir, bleibendes Gut und Gerechtigkeit. Meine Frucht ist besser als feines Gold und gediegenes Gold, und mein Ertrag als auserlesenes Silber. Ich wandle auf dem Pfade der Gerechtigkeit, mitten auf den Steigen des Rechts; um die, die mich lieben, beständiges Gut erben zu lassen, und um ihre Vorratskammern zu füllen.
    Jehova besaß mich im Anfang seines Weges, vor seinen Werken von jeher. Ich war eingesetzt von Ewigkeit her, von Anbeginn, vor den Uranfängen der Erde. Ich war geboren, als die Tiefen noch nicht waren, als noch keine Quellen waren, reich an Wasser. Ehe die Berge eingesenkt wurden, vor den Hügeln war ich geboren; als er die Erde und die Fluren noch nicht gemacht hatte, und den Beginn der Schollen des Erdkreises. Als er die Himmel feststellte, war ich da, als er einen Kreis abmaß über der Fläche der Tiefe; als er die Wolken droben befestigte, als er Festigkeit gab den Quellen der Tiefe; als er dem Meere seine Schranken setzte, daß die Wasser seinen Befehl nicht überschritten, als er die Grundfesten der Erde feststellte: da war ich Schoßkind bei ihm, und war Tag für Tag seine Wonne, vor ihm mich ergötzend allezeit, mich ergötzend auf dem bewohnten Teile seiner Erde; und meine Wonne war bei den Menschenkindern.
    Nun denn, ihr Söhne, höret auf mich: Glückselig sind, die meine Wege bewahren! Höret Unterweisung und werdet weise, und verwerfet sie nicht! Glückselig der Mensch, der auf mich hört, indem er an meinen Türen wacht Tag für Tag, die Pfosten meiner Tore hütet! Denn wer mich findet, hat das Leben gefunden und Wohlgefallen erlangt von Jehova. Wer aber an mir sündigt, tut seiner Seele Gewalt an; alle, die mich hassen, lieben den Tod.

    zu diesem Kapitel erschien im Jahre 2000 ein Artikel im Wachtturm in dem es auszugsweise hieß:

    „Glücklich ist der Mensch, der Weisheit gefunden hat“


    ‘Sie ruft fortgesetzt laut’
    Sprüche, Kapitel 8 beginnt mit einer rhetorischen Frage: „Ruft nicht die Weisheit unablässig, und läßt nicht das Unterscheidungsvermögen ständig seine Stimme erschallen?“ Ja, Weisheit und Unterscheidungsvermögen rufen unablässig, aber auf ganz andere Weise als die unmoralische Frau, die an dunklen Orten lauert und einem einsamen und unerfahrenen Jugendlichen verführerische Worte ins Ohr flüstert (Sprüche 7:12). „Oben auf den Höhen, am Weg, an der Kreuzung der Pfade hat sie sich aufgestellt. Zur Seite der Tore, an der Mündung der Stadt, am Eingang der Pforten ruft sie fortgesetzt laut“ (Sprüche 8:1-3). Die kräftige und mutige Stimme der Weisheit ist laut und deutlich in aller Öffentlichkeit zu hören: an den Toren, an den Kreuzungen, an den Eingängen einer Stadt. Man kann diese Stimme problemlos hören und darauf reagieren.
    Wer könnte bestreiten, daß die von Gott stammende Weisheit, aufgezeichnet in der Bibel, dem inspirierten Wort Gottes, so gut wie jedem auf der Erde zugänglich ist, der sie erlangen möchte? „Die Bibel ist das meistgelesene Buch der Geschichte“, heißt es in der World Book Encyclopedia. „Von der Bibel sind mehr Exemplare verbreitet worden als von irgendeinem anderen Buch. Sie ist auch häufiger und in mehr Sprachen übersetzt worden als irgendein anderes Buch.“ Die vollständige Bibel oder Teile davon sind in mehr als 2 100 Sprachen und Dialekte übersetzt worden, so daß für mehr als 90 Prozent der Menschen zumindest ein Teil des Wortes Gottes in ihrer Sprache zugänglich ist.

    „Meine Stimme ergeht an die Menschensöhne“
    Die personifizierte Weisheit ergreift das Wort und sagt: „Zu euch, o Männer, rufe ich, und meine Stimme ergeht an die Menschensöhne. O Unerfahrene, versteht Klugheit; und ihr Unvernünftigen, versteht das Herz“ (Sprüche 8:4, 5).
    Der Ruf der Weisheit gilt jedem. Sie richtet ihre Einladung an alle Menschen. Selbst Unerfahrene werden aufgefordert, sich Klugheit oder Umsicht zu erwerben, und Törichte, Verständnis zu erlangen. …

    „Mein Gaumen äußert die Wahrheit“
    Die Weisheit unterbreitet ihre Einladung weiter mit den Worten: „Hört zu, denn es sind Dinge von erster Wichtigkeit, über die ich rede, und zu Geradheit öffnen sich meine Lippen. Denn mein Gaumen äußert die Wahrheit mit gedämpftem Ton; und Bosheit ist etwas Verabscheuungswürdiges für meine Lippen. Alle Reden meines Mundes sind in Gerechtigkeit gesprochen. Unter ihnen ist nichts Verdrehtes oder Verkehrtes.“ Ja, die Lehren der Weisheit sind vorzüglich und rechtschaffen, wahrhaftig und gerecht. Sie enthalten nichts Hinterhältiges oder Verkehrtes. „Sie alle sind gerade für den, der Unterscheidungsvermögen hat, und recht für die, die Erkenntnis finden“ (Sprüche 8:6-9).
    Zu Recht dringt die Weisheit darauf: „Nehmt meine Zucht an und nicht Silber und Erkenntnis lieber als auserlesenes Gold.“ Diese Aufforderung macht Sinn, „denn Weisheit ist besser als Korallen, und selbst alle anderen Dinge, an denen man Lust hat, können ihr nicht gleichkommen“ (Sprüche 8:10, 11). Doch warum ist das so? Was macht Weisheit soviel wertvoller als Reichtum?
    „Mein Fruchtertrag ist besser als Gold“
    Die Gaben, mit denen Weisheit ihre Zuhörer beschenkt, sind wertvoller als Gold, Silber oder Korallen. Worum es sich bei diesen Gaben handelt, erklärt die Weisheit wie folgt: „Ich, die Weisheit, ich habe bei der Klugheit geweilt, und ich finde auch die Erkenntnis des Denkvermögens. Die Furcht Jehovas bedeutet das Böse hassen. Selbsterhöhung und Stolz und den schlechten Weg und den verkehrten Mund habe ich gehaßt“ (Sprüche 8:12, 13).
    Weisheit verleiht ihrem Besitzer Klugheit und Denkvermögen. Ein Mann, der von Gott stammende Weisheit besitzt, hat auch eine ehrfurchtsvolle Scheu vor Gott, denn „die Furcht Jehovas ist der Weisheit Anfang“ (Sprüche 9:10). Folglich haßt er das, was Jehova haßt. Hochmut, Überheblichkeit, unsittliches Verhalten und verdrehtes Reden liegen ihm fern. Das Böse zu hassen bewahrt ihn davor, sich durch Macht verderben zu lassen. Wie wichtig ist es, daß Personen, die in der Christenversammlung in verantwortlicher Stellung dienen, sowie Familienhäupter nach Weisheit streben!
    Die Weisheit fährt fort: „Bei mir ist Rat und praktische Weisheit. Ich — das Verständnis; bei mir ist Macht. Durch mich regieren fortwährend selbst Könige, und hohe Amtspersonen verordnen ständig Gerechtigkeit. Durch mich herrschen selbst Fürsten fortwährend als Fürsten, und Edle richten alle in Gerechtigkeit“ (Sprüche 8:14-16). Zu den Früchten der Weisheit gehören Einsicht, Verständnis und Macht — alles unabdingbare Voraussetzungen für Herrscher, hohe Beamte und Edle. Weisheit ist für jeden, der eine Machtstellung innehat oder der anderen Rat erteilt, unverzichtbar.
    Wahre Weisheit ist allen leicht zugänglich, aber nicht jeder findet sie. Manche lehnen sie ab oder gehen ihr aus dem Weg, selbst wenn sie unmittelbar vor ihnen steht. „Ich liebe, die mich lieben“, sagt die Weisheit, „und die nach mir suchen, finden mich“ (Sprüche 8:17). Weisheit können nur die erlangen, die ernsthaft danach suchen.
    Die Wege der Weisheit sind gerade und gerecht. Sie belohnt jeden, der nach ihr sucht. So sagt die Weisheit: „Reichtum und Herrlichkeit sind bei mir, erbliche Werte und Gerechtigkeit. Mein Fruchtertrag ist besser als Gold, ja als geläutertes Gold, und mein Ertrag als auserlesenes Silber. Auf dem Pfad der Gerechtigkeit wandle ich, mitten auf den Pfaden des Rechts, um die mich Liebenden beständiges Gut in Besitz nehmen zu lassen; und ihre Vorratshäuser halte ich gefüllt“ (Sprüche 8:18-21).
    Neben so vortrefflichen Eigenschaften und Charakterzügen wie Umsicht, Denkvermögen, Demut, Einsicht, praktischer Weisheit und Verständnis gehören auch Reichtum und Ehre zu den Gaben der Weisheit. Ein weiser Mensch kann durchaus auf gerechte Weise zu Wohlstand gelangen, und er wird auf geistigem Gebiet gedeihen (3. Johannes 2). Weisheit trägt jemand auch Ehre ein. Außerdem befriedigt ihn das, was er erwirbt, und er hat Herzensfrieden und ein reines Gewissen vor Gott. Der Mensch, der Weisheit gefunden hat, ist also wirklich glücklich. Die Früchte der Weisheit sind tatsächlich besser als geläutertes Gold und auserlesenes Silber.
    Wie zeitgemäß ist doch dieser Rat für uns, die wir in einer materialistischen Welt leben, wo so viel Wert darauf gelegt wird, mit allen Mitteln und um jeden Preis reich zu werden! Verlieren wir nie aus den Augen, wie wertvoll Weisheit ist, und greifen wir nie zu ungerechten Methoden, um Reichtum zu erwerben. Vernachlässigen wir nie die Vorkehrungen, durch die Weisheit vermittelt wird — unsere christlichen Zusammenkünfte und unser persönliches Bibelstudium sowie die Veröffentlichungen, für die der „treue und verständige Sklave“ sorgt —, nur weil wir unbedingt reich werden wollen (Matthäus 24:45-47).
    „Von unabsehbarer Zeit her war ich eingesetzt“
    Daß in Sprüche, Kapitel 8 die Weisheit personifiziert dargestellt wird, dient nicht lediglich dem Zweck, die Merkmale einer abstrakten Eigenschaft zu erklären. In Symbolsprache wird hiermit auch auf die wichtigste Schöpfung Jehovas Bezug genommen. Die Weisheit sagt weiter: „Jehova selbst brachte mich als den Anfang seines Weges hervor, als das früheste seiner Werke vor alters. Von unabsehbarer Zeit her war ich eingesetzt, von Anbeginn, von den Vorzeiten der Erde. Als es keine Wassertiefen gab, wurde ich wie mit Wehen hervorgebracht, als es keine Quellen gab, wasserschwer. Ehe die Berge selbst eingesenkt worden waren, vor den Hügeln wurde ich wie mit Wehen hervorgebracht, als er die Erde und die offenen Räume und den ersten Teil der Staubmassen des ertragfähigen Landes noch nicht gemacht hatte“ (Sprüche 8:22-26).
    Wie gut paßt die obige Beschreibung der personifizierten Weisheit zu dem, was in der Heiligen Schrift über „das WORT“ gesagt wird! „Im Anfang war das WORT“, schrieb der Apostel Johannes, „und das WORT war bei GOTT, und das WORT war ein Gott“ (Johannes 1:1). Die personifizierte Weisheit stellt sinnbildlich Jesus Christus, den Sohn Gottes, in seinem vormenschlichen Dasein dar.
    Jesus Christus ist „der Erstgeborene aller Schöpfung; denn durch ihn sind alle anderen Dinge in den Himmeln und auf der Erde, die sichtbaren und die unsichtbaren, erschaffen worden“ (Kolosser 1:15, 16). „Als er [Jehova] die Himmel bereitete, war ich da“, sagt die personifizierte Weisheit weiter, „als er einen Kreis über der Fläche der Wassertiefe festsetzte, als er die Wolkenmassen droben festigte, als er die Quellen der Wassertiefe stark werden ließ, als er dem Meer seine Verordnung festsetzte, daß die Wasser selbst seinen Befehl nicht überschreiten sollten, als er die Grundfesten der Erde verordnete, da wurde ich neben ihm zum Werkmeister, und ich wurde der, den er Tag für Tag besonders liebhatte, während ich allezeit vor ihm fröhlich war, fröhlich über das ertragfähige Land seiner Erde; und die Dinge, die mir lieb waren, waren bei den Menschensöhnen“ (Sprüche 8:27-31). Jehovas erstgeborener Sohn war an der Seite seines Vaters und arbeitete tatkräftig mit ihm, dem unvergleichlichen Schöpfer des Himmels und der Erde, zusammen. Als Jehova Gott den ersten Menschen erschuf, war sein Sohn als Werkmeister mit ihm an diesem Projekt beteiligt (1. Mose 1:26). Kein Wunder, daß sich Gottes Sohn sehr stark für die Menschheit interessiert, ja daß sie ihm lieb ist!
    „Glücklich ist der Mensch, der auf mich hört“
    Als Verkörperung der Weisheit sagt der Sohn Gottes: „Nun, o Söhne, hört auf mich; ja glücklich sind die, die meine Wege einhalten. Hört auf Zucht, und werdet weise, und bekundet keine Nachlässigkeit. Glücklich ist der Mensch, der auf mich hört, indem er Tag für Tag an meinen Türen wacht, indem er an den Pfosten meiner Eingänge Wache hält. Denn wer mich findet, wird bestimmt Leben finden und erlangt Wohlwollen von Jehova. Wer mich aber verfehlt, tut seiner Seele Gewalt an; alle, die mich aufs tiefste hassen, die sind es, die tatsächlich den Tod lieben“ (Sprüche 8:32-36).
    Jesus Christus ist der Inbegriff der Weisheit Gottes. „In ihm sind alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis sorgsam verborgen“ (Kolosser 2:3). Hören wir daher auf ihn, ohne Nachlässigkeit zu bekunden, und folgen wir seinen Fußstapfen genau nach (1. Petrus 2:21). Ihn zu verwerfen würde bedeuten, unserer eigenen Seele Gewalt anzutun und den Tod zu lieben, denn es gibt „in keinem anderen Rettung“ (Apostelgeschichte 4:12). Nehmen wir daher Jesus als den an, den Gott für unsere Rettung gegeben hat (Matthäus 20:28; Johannes 3:16). So werden wir glücklich sein, weil wir ‘Leben finden und Wohlwollen von Jehova erlangen’.

    In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:

    Die Weisheit Gottes ist tätig. Sie ruft laut, sie ladet die Menschen ein. Drei Grundsätze kennzeichnen sie: Besonnenheit oder Einsicht, das ist die richtige Erwägung der Umstände, anstatt dem Eigenwillen zu folgen; Haß gegen das Böse, der ein Beweis der Furcht Jehovas ist, und Abscheu gegen den Stolz und die Heuchelei im Menschen. Durch die Weisheit regieren Könige und Fürsten; Stärke, Rat, Einsicht und bleibende Reichtümer werden in ihr gefunden. Zudem hat Jehova Selbst nach Seiner eigenen vollkommenen Kenntnis der richtigen Beziehungen aller Dinge zueinander gehandelt, das heißt, Er hat sie nach der Vollkommenheit Seiner eigenen Gedanken erschaffen. Doch dies führt uns weiter, denn Christus ist Gottes Weisheit. Er ist der Mittelpunkt aller jener Beziehungen und Verhältnisse gemäß der Vollkommenheit Gottes; und Er ist in Sich Selbst der Gegenstand des Wohlgefallens Gottes. Die ewige, nie endende Weisheit Gottes ist in Ihm geoffenbart und entfaltet worden.
    Aber es gibt noch andere Verbindungen. Wenn Christus der Gegenstand der Wonne Gottes des Vaters war, als Mittelpunkt und Fülle aller Weisheit, so sind die Menschen und die bewohnten Teile der Erde Jehovas Christi Wonne gewesen. Wird Christus betrachtet als Der, welcher jeden Zug der Weisheit und der Ratschlüsse Gottes in Sich vereinigt und enthüllt, so wird Er in Verbindung mit den Menschen gesehen. Das Leben, das in Ihm war, war das Licht der Menschen.
    So ist denn Christus der Gegenstand der Wonne Gottes des Vaters, und wiederum fand Christus von jeher Seine Freude in Gott dem Vater, und Seine Wonne war bei den Menschenkindern und auf der von Menschen bewohnten Erde. Daher mußte hier Seine Weisheit entfaltet, hier mußte die Vollkommenheit der Wege Gottes gezeigt werden. Und hier muß die göttliche Weisheit die Führerin für das Verhalten eines ihrer Leitung unterworfenen Wesens sein. Nun, in Christo, der Weisheit Gottes, wird dies gefunden. Wer irgend auf Ihn hört, findet das Leben und erlangt Wohlgefallen von Jehova.
    Man beachte hier, daß, so überaus wichtig diese Offenbarung der Wege Gottes in Verbindung mit dem Menschen auch ist, wir hier doch nicht die neue Stellung des Menschen in Christo noch die Versammlung (Gemeinde) finden. Sie wird aus dem gegenwärtigen bösen Zeitlauf herausgerufen, um Jesu im Himmel anzugehören. Christus kann Sich gegenwärtig noch nicht an den Menschenkindern freuen, wenn wir ihren Zustand in Betracht ziehen. Hat Er aber einmal von der Erde Besitz genommen, so wird dies voll und ganz in Erfüllung gehen; mit anderen Worten, das Tausendjährige Reich wird kommen. Inzwischen fordert Er die Menschen auf, auf Seine Stimme zu hören. Der Grundsatz, daß es einen Pfad zu verfolgen gibt, den man durch das Horchen auf die Worte der Weisheit erkennen kann, ist von der größten Wichtigkeit für diese Welt und von außerordentlicher Tragweite. Das ist der Pfad Gottes, auf welchem Er gekannt wird. Es gibt nur einen. Wenn wir nicht auf ihm wandeln, so werden wir die Folgen tragen müssen, selbst wenn wir den Herrn wirklich lieben.

  11. Thomas sagt:

    Sprüche 9

    Gebe dummen und frechen Personen keinen Rat, diese könnten dich verklagen 😉


    Die Weisheit baute ihr Haus und hieb sieben Säulen, schlachtete ihr Vieh und trug ihren Wein auf und bereitete ihren Tisch und sandte ihre Dirnen aus, zu rufen oben auf den Höhen der Stadt: „Wer verständig ist, der mache sich hierher!“, und zum Narren sprach sie: „Kommet, zehret von meinem Brot und trinket den Wein, den ich schenke; verlaßt das unverständige Wesen, so werdet ihr leben, und gehet auf dem Wege der Klugheit.“
    Wer den Spötter züchtigt, der muß Schande auf sich nehmen; und wer den Gottlosen straft, der muß gehöhnt werden. Strafe den Spötter nicht, er haßt dich; strafe den Weisen, der wird dich lieben. Gib dem Weisen, so wird er noch weiser werden; lehre den Gerechten, so wird er in der Lehre zunehmen. Der Weisheit Anfang ist des HERRN Furcht, und den Heiligen erkennen ist Verstand. Denn durch mich werden deiner Tage viel werden und werden dir der Jahre des Lebens mehr werden. Bist du weise, so bist du dir weise; bist du ein Spötter, so wirst du es allein tragen.
    Es ist aber ein törichtes, wildes Weib, voll Schwätzens, und weiß nichts; die sitzt in der Tür ihres Hauses auf dem Stuhl, oben in der Stadt, zu laden alle, die vorübergehen und richtig auf ihrem Wege wandeln: „Wer unverständig ist, der mache sich hierher!“, und zum Narren spricht sie: „Die gestohlenen Wasser sind süß, und das verborgene Brot schmeckt wohl.“ Er weiß aber nicht, daß daselbst Tote sind und ihre Gäste in der tiefen Grube.

    zu diesem Kapitel erschien im Jahre 2001 ein Artikel im Wachtturm in dem es auszugsweise hieß:

    ‘Durch Weisheit werden unserer Tage viele werden’
    WER wollte leugnen, daß Weisheit unentbehrlich ist, wenn es darum geht, die Probleme des Lebens zu meistern? Wahre Weisheit ist die Fähigkeit, Wissen und Verständnis richtig in die Praxis umzusetzen. Sie ist genau das Gegenteil von Torheit, Unvernunft und Wahnsinn. Deshalb fordert uns die Bibel dringend auf, Weisheit zu erwerben (Sprüche 4:7). Tatsächlich wurde das Bibelbuch Sprüche in erster Linie geschrieben, um Weisheit und Zucht zu vermitteln. Die einleitenden Worte lauten: „Die Sprüche Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel, damit man Weisheit und Zucht erkennt“ (Sprüche 1:1, 2).
    Man braucht nur an die fundamentalen Lehren zu denken, die in den ersten Kapiteln der Sprüche zu finden sind. Wie ein liebevoller Vater, der seinem Sohn gut zuredet, bittet Salomo seine Leser, Zucht anzunehmen und auf Weisheit zu achten (Kapitel 1 und 2). Er läßt uns erkennen, wie wir mit Jehova vertraut werden und unser Herz behüten können (Kapitel 3 und 4). Wir werden ermahnt, moralisch rein zu bleiben (Kapitel 5 und 6). Von unschätzbarem Wert für uns ist die Entlarvung der Taktiken einer unmoralischen Person (Kapitel 7). Und wie anziehend doch der Aufruf der personifizierten Weisheit wirkt! (Kapitel 8). Bevor König Salomo zu den prägnanten einzelnen Sprüchen der späteren Kapitel übergeht, gibt er eine anspornende Zusammenfassung des bis dahin behandelten Stoffs (Kapitel 9).
    ‘Kommt, eßt mein Brot und trinkt meinen Wein’
    Der erste Teil des Bibelbuchs Sprüche endet nicht mit einem trockenen Resümee, das lediglich die zuvor gegebenen Hinweise umreißt. Der Schluß präsentiert sich als spannende, schöne Veranschaulichung, die dem Leser die Weisheit schmackhaft macht.
    Das 9. Kapitel der Sprüche beginnt mit den Worten: „Wahre Weisheit hat ihr Haus gebaut; sie hat ihre sieben Säulen ausgehauen“ (Sprüche 9:1). Der Ausdruck „sieben Säulen“, so vermutet ein Gelehrter, „deutet auf ein Herrenhaus hin, das um einen Hof herum erbaut wurde und zu beiden Seiten von drei Säulen gestützt wird. Die Frontseite wird von nur einer Säule getragen und liegt dem offenen Zugangsweg gegenüber.“ Wie auch immer, die wahre Weisheit hat sich ein stabiles Haus gebaut, das viele Gäste aufnehmen kann.
    Für ein Festmahl ist alles fertig. Das Fleisch ist angerichtet, und der Wein steht bereit. Die Weisheit hat sich persönlich um die Vorbereitung des Mahls und das Decken des Tisches gekümmert. „Sie hat ihre Fleischschlachtung veranstaltet; sie hat ihren Wein gemischt; mehr als das, sie hat ihren Tisch hergerichtet“ (Sprüche 9:2). Aufschlußreiche geistige Speise, die Stoff zum Nachdenken bietet, fehlt auf diesem symbolischen Tisch bestimmt nicht (Jesaja 55:1, 2).
    Wer ist zu dem Festmahl eingeladen, das die wahre Weisheit veranstaltet? „Sie hat ihre Dienerinnen ausgesandt, damit sie oben auf den Höhen der Stadt rufen lasse: ‚Wer immer unerfahren ist, er wende sich hierher.‘ Wem immer es an Herz mangelt — sie hat zu ihm gesagt: ‚Kommt, nährt euch von meinem Brot, und habt daran teil, den Wein zu trinken, den ich gemischt habe. Verlaßt die Unerfahrenen, und bleibt am Leben, und wandelt geradeaus auf dem Weg des Verständnisses‘ “ (Sprüche 9:3-6).
    Die Weisheit hat ihre Dienstmädchen ausgesandt, damit sie eine Einladung aussprechen. Sie sind zu den öffentlichen Plätzen gegangen, wo sie von möglichst vielen Menschen gehört werden. Alle sind eingeladen — die, denen „es an Herz mangelt“ oder denen es an Verständnis fehlt, und auch die Unerfahrenen (Sprüche 9:4). Ihnen wird Leben in Aussicht gestellt. Ganz gewiß steht die Weisheit, die in Gottes Wort und damit auch im Buch der Sprüche enthalten ist, so gut wie jedem offen. Als Boten der wahren Weisheit laden Jehovas Zeugen emsig überall andere ein, die Bibel zu studieren. Diese Erkenntnis in sich aufzunehmen kann tatsächlich zu ewigem Leben führen (Johannes 17:3).
    Christen müssen die Zucht der Weisheit demütig annehmen. Das gilt besonders für die Jüngeren und für alle, die gerade erst begonnen haben, Jehova kennenzulernen. Weil sie auf den Wegen Gottes noch nicht viele Erfahrungen gesammelt haben, kann es sein, daß es ihnen „an Herz mangelt“. Das soll nicht heißen, daß alle ihre Beweggründe schlecht sind, aber es erfordert nun einmal Zeit und Mühe, das Herz in einen für Jehova Gott annehmbaren Zustand zu bringen. Dazu gehört, daß man seine Gedanken, Wünsche, Vorlieben und Ziele auf das abstimmt, was Gott gutheißt. Es ist für sie lebenswichtig, „ein Verlangen nach der unverfälschten Milch [zu entwickeln], die zum Wort gehört“ (1. Petrus 2:2).
    Sollten wir aber nicht alle über die „Grundlehre“ hinausgehen? Es ist ganz sicher erforderlich, daß wir ein Interesse an den ‘tiefen Dingen Gottes’ entwickeln und uns von der festen Speise ernähren, die reifen Menschen gehört (Hebräer 5:12 bis 6:1; 1. Korinther 2:10). Der „treue und verständige Sklave“, den Jesus Christus direkt beaufsichtigt, beschafft gewissenhaft zeitgemäße geistige Speise für alle (Matthäus 24:45-47). Tun wir uns am Tisch der Weisheit gütlich, indem wir fleißig Gottes Wort und die von der Sklavenklasse bereitgestellte biblische Literatur studieren!
    „Weise einen Spötter nicht zurecht“
    Die Lehren der Weisheit beinhalten auch Zurechtweisung. Dieses Merkmal der Weisheit ist nicht jedermann willkommen. Deswegen enthält der erste Teil des Bibelbuchs Sprüche die abschließende Warnung: „Wer den Spötter rügt, holt für sich Unehre, und wer einem Bösen eine Zurechtweisung erteilt — ein Makel an ihm. Weise einen Spötter nicht zurecht, damit er dich nicht haßt“ (Sprüche 9:7, 8a).
    Ein Spötter entwickelt gegen den, der ihm den richtigen Weg zeigen möchte, Groll und Haß. Ein böser Mensch weiß den Wert einer Zurechtweisung nicht zu schätzen. Wie unklug wäre es doch, die herrliche Wahrheit aus Gottes Wort jemand lehren zu wollen, der die Wahrheit haßt oder nur darüber spotten will! Als der Apostel Paulus in Antiochia predigte, traf er auf eine Gruppe von Juden, die die Wahrheit nicht liebten. Sie versuchten, ihn in einen Streit zu verwickeln, indem sie ihm lästernd widersprachen. Doch Paulus erklärte einfach: „Da ihr es [das Wort Gottes] von euch stoßt und euch selbst des ewigen Lebens nicht für würdig erachtet, siehe, so wenden wir uns den Nationen zu“ (Apostelgeschichte 13:45, 46).
    In unserem Bemühen, aufrichtigen Menschen die gute Botschaft vom Königreich zu überbringen, sollten wir aufpassen, uns nicht auf Streitgespräche mit Spöttern einzulassen. Jesus Christus wies seine Jünger an: „Wenn ihr in das Haus eintretet, so grüßt die Hausgenossen; und wenn das Haus es verdient, so komme der Frieden darauf, den ihr ihm wünscht; wenn es ihn aber nicht verdient, so kehre euer Frieden auf euch zurück. Wo jemand euch nicht aufnimmt noch auf eure Worte hört, da schüttelt den Staub von euren Füßen, wenn ihr aus jenem Haus oder jener Stadt hinausgeht“ (Matthäus 10:12-14).
    Die Reaktion eines weisen Menschen auf Zurechtweisung ist genau umgekehrt wie die eines Spötters. Salomo sagt: „Erteile einem Weisen eine Zurechtweisung, und er wird dich lieben. Gib einem Weisen, und er wird noch weiser werden“ (Sprüche 9:8b, 9a). Ein weiser Mensch weiß, daß „jede Züchtigung für die Gegenwart nicht erfreulich, sondern betrüblich zu sein [scheint]; nachher aber trägt sie denen, die durch sie geübt sind, eine friedsame Frucht ein, nämlich Gerechtigkeit“ (Hebräer 12:11). Vielleicht fühlen wir uns durch einen Rat verletzt. Aber warum gleich kontern oder in die Defensive gehen, wenn wir durch das Befolgen dieses Rates doch nur an Weisheit gewinnen?
    „Verleihe Erkenntnis einem Gerechten, und er wird an Gelehrsamkeit zunehmen“, fährt der weise König fort (Sprüche 9:9b). Niemand ist zu weise oder zu alt, um dazuzulernen. Wie erfreulich ist es doch, wenn jemand noch auf seine alten Tage die Wahrheit annimmt und sich Jehova hingibt! Halten auch wir in uns den Wunsch wach, dazuzulernen und geistig rege zu bleiben!
    „Jahre des Lebens werden dir hinzugefügt werden“
    Salomo unterstreicht den Hauptgedanken des erörterten Themas, indem er die Grundvoraussetzung für Weisheit nennt. Er schreibt: „Die Furcht Jehovas ist der Weisheit Anfang, und den Heiligsten erkennen, das ist Verständnis“ (Sprüche 9:10). Ohne eine tiefe Ehrfurcht vor dem wahren Gott kann es keine gottgefällige Weisheit geben. Ein Mensch kann einen noch so reichen Wissensschatz haben, wenn es ihm an der Furcht Jehovas fehlt, wird er dieses Wissen nicht zur Ehre des Schöpfers einsetzen. Vielleicht wird er sogar aus bekannten Fakten falsche Schlüsse ziehen und sich lächerlich machen. Außerdem ist die Erkenntnis Jehovas, des Heiligsten, unentbehrlich, will man Verständnis erwerben — ein bedeutendes Merkmal der Weisheit.
    Welche Früchte bringt die Weisheit hervor? (Sprüche 8:12-21, 35). Der König von Israel sagt: „Durch mich werden deiner Tage viele werden, und Jahre des Lebens werden dir hinzugefügt werden“ (Sprüche 9:11). Viele Tage und Jahre des Lebens sind das Ergebnis, wenn man mit der Weisheit Umgang pflegt, weil „die Weisheit ihre Besitzer am Leben erhält“ (Prediger 7:12).
    Uns um Weisheit zu bemühen ist unsere persönliche Verantwortung. Das betont Salomo mit den Worten: „Wenn du weise geworden bist, bist du zu deinen eigenen Gunsten weise geworden; und wenn du gespottet hast, wirst du es tragen, nur du allein“ (Sprüche 9:12). Dem Weisen kommt seine Weisheit selbst zugute, und der Spötter hat es sich selbst zuzuschreiben, wenn es ihm schlecht ergeht. Wir ernten, was wir säen. Deshalb ist es gut, ‘der Weisheit sein Ohr zu leihen’ (Sprüche 2:2).
    „Eine unvernünftige Frau ist ungestüm“
    Als Kontrast dazu fährt Salomo mit folgender Beschreibung fort: „Eine unvernünftige Frau ist ungestüm. Sie ist die Einfalt selbst und hat schließlich überhaupt nichts gewußt. Und sie hat sich an den Eingang ihres Hauses gesetzt, auf einen Sitz, auf die Höhen der Stadt, um denen zuzurufen, die des Weges vorüberziehen, denen, die auf ihren Pfaden geradeaus gehen: ‚Wer immer unerfahren ist, er wende sich hierher‘ “ (Sprüche 9:13-16a).
    Die Unvernunft wird als laute, unbeherrschte und unwissende Frau geschildert. Auch sie hat ein Haus gebaut. Und sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, allen Unerfahrenen etwas zuzurufen. Die Vorüberziehenden haben also die Wahl. Werden sie die Einladung der Weisheit oder die der Unvernunft annehmen?
    „Gestohlene Wasser, sie sind süß“
    Sowohl die Weisheit als auch die Unvernunft laden die Hörenden ein, sich zu ihnen zu wenden. Von den Einladungen geht aber ein ganz unterschiedlicher Reiz aus. Die Weisheit lädt zu einem Festmahl mit Wein, Fleisch und Brot ein. Das verlockende Angebot der Unvernunft erinnert dagegen an das Verhalten einer Frau mit lockerer Moral. Salomo sagt: „Wem immer es an Herz mangelt — sie hat auch zu ihm gesprochen: ‚Gestohlene Wasser, sie sind süß, und heimlich gegessenes Brot — es ist lieblich‘ “ (Sprüche 9:16b, 17).
    Statt Mischwein bietet „Frau Torheit“ gestohlenes Wasser an (Sprüche 9:13, Die Bibel in heutigem Deutsch). Die sexuellen Freuden mit einer geliebten Ehefrau werden in der Bibel mit dem Trinken erfrischenden Wassers verglichen (Sprüche 5:15-17). Gestohlene Wasser stehen folglich für unmoralische sexuelle Beziehungen, die sich im verborgenen abspielen. Solche Wasser werden als süß angepriesen — besser als Wein —, weil sie gestohlen sind und es so scheint, als könnte man ungestraft davonkommen. Das heimlich gegessene Brot ist angeblich köstlicher als das Brot und das Fleisch der Weisheit, und zwar genau aus dem Grund, weil es mit unlauteren Mitteln beschafft wurde. Etwas Verbotenes und Heimliches reizvoll zu finden ist ein Zeichen von Unvernunft.
    Während die Einladung der Weisheit Leben verspricht, gibt die Unvernunft keinen Hinweis, was es nach sich zieht, auf ihren Wegen zu gehen. Doch Salomo spricht die Warnung aus: „Er hat nicht erkannt, daß die im Tode Kraftlosen dort sind, daß sich die von ihr Hereingerufenen an den tiefen Orten des Scheols befinden“ (Sprüche 9:18). „Das Haus von Frau Torheit ist keine Wohnung, sondern ein Mausoleum“, schreibt ein Gelehrter. „Wer es betritt, kommt nicht wieder lebend heraus.“ Einen unmoralischen Lebensstil zu pflegen ist nicht weise, sondern todbringend.
    Jesus Christus sagte: „Geht ein durch das enge Tor; denn breit und geräumig ist der Weg, der in die Vernichtung führt, und viele sind es, die auf ihm hineingehen; doch eng ist das Tor und eingeengt der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind es, die ihn finden“ (Matthäus 7:13, 14). Speisen wir immer am Tisch der Weisheit, und schließen wir uns denen an, die auf dem Weg des Lebens gehen!

    In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:

    Tatsächlich, und damit kommen wir zu Kapitel 9, hat die Weisheit jedoch mehr als das getan. Sie hat ein System gebildet, ein Haus für sich gebaut, das durch die Vollkommenheit wohlgeregelter und gleichmäßiger Festigkeit (sieben Säulen) aufrechtgehalten wird. Es ist mit Fleisch und Wein versehen; der Tisch ist gedeckt, und in breitester Öffentlichkeit ladet die Weisheit die Einfältigen ein, zu kommen und teilzunehmen, indem sie ihnen zugleich den rechten Weg bezeichnet, auf welchem das Leben gefunden wird. Die Weisheit erscheint hier unter dem Bilde eines Weibes; aber neben ihr gibt es noch ein anderes Weib. Doch bevor der Geist von ihr redet, belehrt Er uns, daß Zurechtweisung an den Spötter vergeblich verschwendet wird; er wird seinen Tadler nur hassen. Die Weisheit ist weise selbst im Blick auf ihre Feinde. Für den Weisen und den Gerechten gibt es einen Fortschritt, aber der Anfang der Weisheit und jedes Fortschreitens in ihr ist die Furcht Jehovas. Das ist gleichsam ihr Fundamentalgrundsatz.
    Indes ist der Spott nicht der einzige Charakterzug des Bösen. Da ist auch das andere Weib, „Frau Torheit“; und ihre Tätigkeit ist nicht die der Liebe, welche das Beste derer sucht, die das Gute nicht kennen. Sie ist leidenschaftlich und sitzt an hochgelegenen Stellen der Stadt, am Eingang ihres Hauses, um solche, die ihre Pfade gerade halten, davon abzulenken und Unverständige auf die Pfade des Trugs und der Sünde zu locken. Ach, sie wissen nicht, daß die Geladenen jenes bösen Weibes Opfer des Todes sind! So weit die allgemeinen Unterweisungen, die Gottes warnende Weisheit uns gibt.

  12. Thomas sagt:

    Sprüche 10

    „Der Segen Jehovas – er macht reich.
    Dem Unvernünftigen ist das Verüben von Zügellosigkeit wie ein Spiel.“
    Diese und andere Sprüche finden wir im 10.Kapitel. Halten wir diese vor uns wie einen Spiegel, können wir leicht erkennen, ob wir in den Augen Gottes annehmbar sind, oder von ihm verworfen werden. Wir sehen auch in diesem Kapitel, dass Gott für Gerechtigkeit eintreten wird, und dieZeit des Bösen nicht allzulange währen wird.


    Ein weiser Sohn erfreut den Vater, aber ein törichter Sohn ist seiner Mutter Kummer.
    Schätze der Gesetzlosigkeit nützen nichts, aber Gerechtigkeit errettet vom Tode.
    Jehova läßt die Seele des Gerechten nicht hungern, aber die Gier der Gesetzlosen stößt er hinweg.
    Wer mit lässiger Hand schafft, wird arm; aber die Hand der Fleißigen macht reich.
    Wer im Sommer einsammelt, ist ein einsichtsvoller Sohn; wer zur Erntezeit in tiefem Schlafe liegt, ist ein Sohn, der Schande bringt.
    Dem Haupte des Gerechten werden Segnungen zuteil, aber den Mund der Gesetzlosen bedeckt Gewalttat.
    Das Gedächtnis des Gerechten ist zum Segen, aber der Name der Gesetzlosen verwest.
    Wer weisen Herzens ist, nimmt Gebote an; aber ein närrischer Schwätzer kommt zu Fall.
    Wer in Vollkommenheit wandelt, wandelt sicher; wer aber seine Wege krümmt, wird bekannt werden.
    Wer mit den Augen zwinkt, verursacht Kränkung; und ein närrischer Schwätzer kommt zu Fall.
    Ein Born des Lebens ist der Mund des Gerechten, aber den Mund der Gesetzlosen bedeckt Gewalttat.
    Haß erregt Zwietracht, aber Liebe deckt alle Übertretungen zu.
    Auf den Lippen des Verständigen wird Weisheit gefunden; aber der Stock gebührt dem Rücken des Unverständigen.
    Die Weisen bewahren Erkenntnis auf, aber der Mund des Narren ist drohender Unglücksfall.
    Der Wohlstand des Reichen ist seine feste Stadt, der Unglücksfall der Geringen ihre Armut.
    Der Erwerb des Gerechten gereicht zum Leben, der Ertrag des Gesetzlosen zur Sünde.
    Es ist der Pfad zum Leben, wenn einer Unterweisung beachtet; wer aber Zucht unbeachtet läßt, geht irre.
    Wer Haß verbirgt, hat Lügenlippen; und wer Verleumdung ausbringt, ist ein Tor.
    Bei der Menge der Worte fehlt Übertretung nicht; wer aber seine Lippen zurückhält, ist einsichtsvoll.
    Die Zunge des Gerechten ist auserlesenes Silber, der Verstand der Gesetzlosen ist wenig wert.
    Die Lippen des Gerechten weiden viele, aber die Narren sterben durch Mangel an Verstand.
    Der Segen Jehovas, er macht reich, und Anstrengung fügt neben ihm nichts hinzu.
    Dem Toren ist es wie ein Spiel, Schandtat zu verüben, und Weisheit zu üben dem verständigen Manne.
    Wovor dem Gesetzlosen bangt, das wird über ihn kommen, und das Begehren der Gerechten wird gewährt.
    Wie ein Sturmwind daherfährt, so ist der Gesetzlose nicht mehr; aber der Gerechte ist ein ewig fester Grund.
    Wie der Essig den Zähnen, und wie der Rauch den Augen, so ist der Faule denen, die ihn senden.
    Die Furcht Jehovas mehrt die Tage, aber die Jahre der Gesetzlosen werden verkürzt.
    Das Harren der Gerechten wird Freude, aber die Hoffnung der Gesetzlosen wird zunichte.
    Der Weg Jehovas ist eine Feste für die Vollkommenheit, aber Untergang für die, welche Frevel tun.
    Der Gerechte wird nicht wanken in Ewigkeit, aber die Gesetzlosen werden das Land nicht bewohnen.
    Der Mund des Gerechten sproßt Weisheit, aber die Zunge der Verkehrtheit wird ausgerottet werden.
    Die Lippen des Gerechten verstehen sich auf Wohlgefälliges, aber der Mund der Gesetzlosen ist Verkehrtheit.

    zu diesem Kapitel erschien im Jahre 2001 ein Artikel im Wachtturm in dem es auszugsweise hieß:

    ‘Segnungen für die Gerechten’
    DER inzwischen an Jahren vorgerückte Psalmist David sagte: „Ein junger Mann bin ich gewesen, ich bin auch alt geworden, und doch habe ich keinen Gerechten gänzlich verlassen gesehen noch seine Nachkommen nach Brot suchen“ . Jehova Gott liebt die Gerechten und kümmert sich liebevoll um sie. In seinem Wort, der Bibel, fordert er wahre Anbeter dazu auf, Gerechtigkeit zu suchen.
    Gerecht zu sein bedeutet, sich an Gottes Maßstäbe für Gut und Böse zu halten. Das zehnte Kapitel des Bibelbuches Sprüche ermuntert dazu, sein Leben nach Gottes Willen auszurichten, und weist auf die wertvollen geistigen Segnungen hin, deren man sich folglich erfreuen kann. Zu den Segnungen gehört unter anderem ein reichlicher Vorrat an geistig nahrhaften Speisen, lohnende und befriedigende Arbeit sowie ein gutes Verhältnis zu Gott und zu unseren Mitmenschen. Wir wollen uns einmal mit Sprüche 10:1-14 näher befassen.

    Ein schöner Ansporn
    Die einleitenden Worte des Kapitels lassen keinen Zweifel daran, wer der Schreiber des nächsten Teils von Sprüche ist. Sie lauten: „Sprüche Salomos.“ Salomo, ein König des alten Israel, spornt dazu an, auf dem richtigen Weg zu bleiben, wenn er sagt: „Ein weiser Sohn ist der, der einen Vater erfreut, und ein unvernünftiger Sohn ist der Kummer seiner Mutter“ (Sprüche 10:1).
    Ja, Eltern bereitet es großen Kummer, wenn eines ihrer Kinder die Anbetung des wahren und lebendigen Gottes aufgibt. Der weise König lenkt unsere Aufmerksamkeit besonders auf den Kummer der Mutter, vielleicht um anzudeuten, daß sie sich einfach mehr Sorgen macht. …Offenbaren wir daher Weisheit und bereiten unseren Eltern Freude. Und was noch wichtiger ist: Erfreuen wir das Herz Jehovas, unseres himmlischen Vaters.

    ‘Die Seele des Gerechten wird nicht hungern’
    Der König sagt: „Die Schätze des Bösen werden von keinem Nutzen sein, Gerechtigkeit aber ist das, was vom Tod befreien wird“ (Sprüche 10:2). …
    Um Gottes Segnungen zu verspüren, brauchen Diener Jehovas nicht die verheißene neue Welt abzuwarten. „Jehova wird die Seele des Gerechten nicht hungern lassen, aber die Gier der Bösen wird er wegstoßen“ (Sprüche 10:3). …Der Gerechte hat bestimmt Grund zu „jubeln zufolge des guten Herzenszustandes“. Erkenntnis ist für seine Seele wohltuend. Es macht ihm Freude, nach geistigen Schätzen zu suchen. Der Böse kennt derlei Freuden nicht.

    ‘Fleiß macht reich’
    Der Gerechte erlebt aber auch noch andere Segnungen. „Wer mit lässiger Hand arbeitet, wird wenig Mittel haben, aber die Hand des Fleißigen wird jemand reich machen. Der einsichtig handelnde Sohn sammelt während der Sommerzeit ein; der schändlich handelnde Sohn ist während der Ernte in tiefem Schlaf“ (Sprüche 10:4, 5).
    Die Worte des Königs sind vor allem für Erntearbeiter von Bedeutung. Die Erntezeit ist keine Zeit, wo man die Hände in den Schoß legt. Es ist eine Zeit, in der fleißige Arbeiter benötigt werden, die bereit sind, viele Stunden zu arbeiten, weil die Zeit drängt.

    ‘Segnungen für sein Haupt’
    Salomo fährt fort: „Segnungen sind für das Haupt des Gerechten, aber was den Mund der Bösen betrifft, er deckt Gewalttat zu“ (Sprüche 10:6).
    Hat jemand ein reines und gerechtes Herz, wird seine Gerechtigkeit deutlich zutage treten. Er wird stets ein nettes Wort auf der Zunge haben und damit andere erbauen sowie Gutes tun und großzügig sein. Andere sind gern mit ihm zusammen. Ein solcher Mensch gewinnt die Anerkennung — die Segnungen — anderer in dem Sinne, daß sie gut von ihm sprechen.
    Ein böser Mensch ist andererseits voller Haßgefühle oder gehässig und ist mehr oder weniger darauf bedacht, anderen Schaden zuzufügen. Er redet vielleicht mit schmeichelnden Worten, um damit eventuell ‘Gewalttat zuzudecken’, die in seinem Herzen verborgen ist, aber schließlich läßt er sich doch zu Handgreiflichkeiten oder verletzenden Bemerkungen hinreißen. Eine andere Lesart ist: „Den Mund der Gesetzlosen bedeckt Gewalttat“ (Sprüche 10:6, Elberfelder Bibel [1966]). Das deutet darauf hin, daß andere dem Bösen gewöhnlich sein Verhalten mit gleicher Münze heimzahlen, indem sie genauso feindselig sind. Dadurch wird ihm der Mund gestopft oder ‘sein Mund bedeckt’. Kann ein solcher Mensch erwarten, von anderen gesegnet zu werden?
    „Die Erinnerung an den Gerechten ist zum Segen, der Name der Bösen aber wird verwesen“, schreibt der König von Israel (Sprüche 10:7). Andere, vor allem Jehova Gott, denken gern an den Gerechten. Weil Jesus bis zum Tod treu war, ‘hat er einen Namen geerbt, der vorzüglicher ist’ als der von Engeln. Noch heute erinnern sich wahre Christen gern an die treuen Männer und Frauen der vorchristlichen Zeit, deren Beispiel nachahmenswert ist. Welch ein Unterschied zu dem Ruf, den sich die Bösen erworben haben! Er hat eher etwas Widerliches, etwas Ekelhaftes an sich. Ja, „eher ist ein Name zu erwählen als Reichtum in Fülle; Gunst ist besser als selbst Silber und Gold“ (Sprüche 22:1). Machen wir uns daher bei Jehova und unseren Mitmenschen einen guten Namen.

    Ein Mann der Lauterkeit wird in Sicherheit wandeln
    Nun macht Salomo eine Gegenüberstellung von weisen und törichten Menschen und sagt: „Wer weisen Herzens ist, wird Gebote annehmen, aber wer törichter Lippen ist, wird niedergetreten werden“ (Sprüche 10:8). Ein weiser Mensch weiß nur allzugut, daß ‘es nicht bei dem Mann steht, der da wandelt, auch nur seinen Schritt zu richten’ (Jeremia 10:23). Für ihn ist es einleuchtend, daß man sich von Jehova leiten läßt, und er befolgt bereitwillig Gottes Gebote. Auf der anderen Seite leuchtet dies demjenigen, der törichter Lippen ist, nicht ein. Durch sein unsinniges Gerede stürzt er sich selbst ins Unglück.
    Ein gerechter Mensch erfreut sich auch eines Gefühls der Sicherheit, das dem Bösen vollständig abgeht. „Wer in unversehrter Lauterkeit wandelt, wird in Sicherheit wandeln, aber wer seine Wege krümmt, wird sich zu erkennen geben. Wer mit seinem Auge zwinkert, wird Schmerz verursachen, und wer törichter Lippen ist, wird niedergetreten werden“ (Sprüche 10:9, 10).
    Ein Mensch der Lauterkeit zeichnet sich durch Ehrlichkeit aus. Dadurch gewinnt er die Achtung und das Vertrauen anderer. Ein ehrlicher Mensch wird als Arbeitnehmer geschätzt und oftmals mit größerer Verantwortung betraut. Weil er für seine Ehrlichkeit bekannt ist, wird er womöglich stets Arbeit haben, selbst wenn es auf dem Arbeitsmarkt schlecht aussieht. Außerdem trägt seine Ehrlichkeit zu einer angenehmen und friedlichen Atmosphäre zu Hause bei (Psalm 34:13, 14). Daheim bei seiner Familie fühlt er sich geborgen. Ja, Geborgenheit ergibt sich aus einem lauteren Charakter.
    Anders verhält es sich bei jemandem, der sich um des persönlichen Vorteils willen zur Unehrlichkeit verleiten läßt. Um andere hinters Licht zu führen, versucht er vielleicht, seine Unaufrichtigkeit durch verdrehtes Gerede oder eine bestimmte Körpersprache zu tarnen (Sprüche 6:12-14). Eventuell zwinkert er mit seinen Augen aus niederträchtigen Motiven oder weil er andere irreführen möchte, was die Leidtragenden sehr verletzen kann. Früher oder später werden jedoch seine Täuschungsmanöver aufgedeckt. Der Apostel Paulus schrieb: „Die Sünden einiger Menschen sind öffentlich kund und führen direkt zum Gericht, bei anderen Menschen aber werden die Sünden später ebenfalls kund. Ebenso sind auch die vortrefflichen Werke öffentlich kund, und die, die anders sind, können nicht verborgen gehalten werden“. Ganz gleich, wer davon betroffen ist — ob die Eltern, ein Freund, der Ehepartner oder ein Bekannter —, die Unehrlichkeit kommt schließlich ans Licht. Und wer wird schon einem Mann vertrauen, der dafür bekannt ist, daß er unehrlich ist?

    ‘Sein Mund ist ein Quell des Lebens’
    Salomo sagt: „Der Mund des Gerechten ist ein Quell des Lebens; was aber den Mund der Bösen betrifft, er deckt Gewalttat zu“ (Sprüche 10:11). Worte können entweder eine heilende Wirkung haben oder verletzen. Sie können einen erfrischen und beleben, oder sie können einen niederreißen.
    Der König von Israel ergründete, warum manchmal etwas gesagt wird, und kommt zu dem Schluß: „Haß ist das, was Streitigkeiten erregt, aber Liebe deckt sogar alle Übertretungen zu“ (Sprüche 10:12). Haßgefühle führen zu Streitigkeiten und Zwietracht. Menschen, die Jehova lieben, müssen mit ihren Haßgefühlen vollständig aufräumen. Wie? Indem sie Haß durch Liebe ersetzen. „Liebe deckt eine Menge von Sünden zu“ (1. Petrus 4:8). Liebe „erträgt alles“, was „alle (Dinge) bedeckt sie ständig“ bedeutet (1. Korinther 13:7, Kingdom Interlinear Translation). Gottgemäße Liebe erwartet von unvollkommenen Menschen keine Vollkommenheit. Statt die Fehler anderer publik zu machen, hilft solch eine Liebe, ihre Unzulänglichkeiten zu übersehen, es sei denn, es geht um eine schwere Verfehlung. Liebe hilft uns, schlechte Behandlung im Predigtdienst, am Arbeitsplatz oder in der Schule zu ertragen.
    Der weise König fährt fort: „Auf den Lippen des Verständigen wird Weisheit gefunden, aber die Rute ist für den Rücken dessen, dem es an Herz mangelt“ (Sprüche 10:13). Ein verständiger Mensch läßt sich von Weisheit leiten. Durch ermunternde Worte hilft er anderen, auf dem Weg der Gerechtigkeit zu wandeln. Weder er noch die, die auf ihn hören, müssen gewaltsam — mit der „Rute“, das heißt durch Zurechtweisung — auf den richtigen Kurs gebracht werden.

    „Erkenntnis aufbewahren“
    Was wird uns helfen, daß wir, statt über Belanglosigkeiten zu reden, Worte der Weisheit wie aus einem ‘Wildbach hervorsprudeln’? (Sprüche 18:4). Salomo gibt die Antwort: „Die Weisen sind es, die Erkenntnis aufbewahren, aber der Mund des Törichten ist dem Verderben nahe“ (Sprüche 10:14).
    Als erste Voraussetzung sollte unser Sinn mit der Erkenntnis Gottes angefüllt sein, die erbaut. Diese Erkenntnis entspringt nur einer einzigen Quelle. Der Apostel Paulus schrieb: „Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes völlig tauglich sei, vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk“ (2. Timotheus 3:16, 17). Wir sollten Erkenntnis sorgsam hüten und in Gottes Wort graben, als würden wir nach einem verborgenen Schatz suchen. Die Suche danach lohnt sich und ist begeisternd zugleich!
    Damit Worte der Weisheit über unsere Lippen kommen, muß das, was wir aus der Bibel lernen, auch bis in unser Herz gelangen. Jesus sagte zu seinen Zuhörern: „Ein guter Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens Gutes hervor, aber ein böser Mensch bringt aus seinem bösen Schatz Böses hervor; denn aus der Fülle des Herzens redet sein Mund“ (Lukas 6:45). Wir sollten es uns also zur Gewohnheit machen, über das Gelernte nachzusinnen. Natürlich kostet es einige Mühe, zu studieren und darüber nachzusinnen. Doch wie sehr werden wir dadurch bereichert! Es gibt keinen Grund, den verderblichen Weg von jemandem einzuschlagen, der nur gedankenlos daherredet.
    Ja, ein weiser Mensch tut das, was in Gottes Augen gerecht ist und übt auf andere einen guten Einfluß aus. Er erfreut sich an dem Reichtum geistiger Speise und ist in dem lohnenden Werk des Herrn reichlich beschäftigt (1. Korinther 15:58). Weil er sich durch Lauterkeit auszeichnet, wandelt er in Sicherheit und hat Gottes Wohlgefallen. Ja, der Gerechte erlebt wirklich viele Segnungen. Suchen doch auch wir Gerechtigkeit, indem wir unser Leben nach Gottes Maßstäben für Gut und Böse ausrichten.

    Auf ‘dem Pfad der Geradheit’ wandeln
    „DEM Gerechten [wird es] gutgehen“, erklärte der Prophet Jesaja, „denn den Fruchtertrag ihrer Handlungen werden sie essen.“ Außerdem sagte Jesaja: „Der Pfad des Gerechten ist Geradheit“ (Jesaja 3:10; 26:7). Sollen unsere Handlungen gute Früchte hervorbringen, müssen wir natürlich das tun, was in Gottes Augen annehmbar ist.
    Wie können wir aber auf dem Pfad der Geradheit wandeln? Welche Segnungen erwarten uns, wenn wir es tun? Und wieso kann es anderen nützen, wenn wir uns nach den gerechten Maßstäben Gottes ausrichten? In Kapitel 10 des Bibelbuches Sprüche geht Salomo, ein König des alten Israel, auf diese Fragen ein, als er den Gerechten mit dem Bösen vergleicht. Hierbei verwendet er den Ausdruck „Gerechter“ 13mal. In den Versen 15 bis 32 kommt dieser Ausdruck 9mal vor. Daher ist es bestimmt ermunternd, Sprüche 10:15-32 zu betrachten.

    An der Zucht festhalten
    Salomo weist auf die Bedeutung der Gerechtigkeit hin und sagt: „Die wertvollen Dinge eines Reichen sind seine starke Stadt. Das Verderben der Geringen ist ihre Armut. Die Tätigkeit des Gerechten gereicht zum Leben; der Ertrag des Bösen gereicht zur Sünde“ (Sprüche 10:15, 16).
    Reichtum kann sich in unsicheren Lebenslagen als ein Schutz erweisen, so, wie eine befestigte Stadt ihren Bewohnern einen gewissen Schutz bietet. Und Armut kann sich verheerend auswirken, wenn unerwartete Umstände eintreten (Prediger 7:12). Es könnte allerdings auch sein, daß der weise König darauf hinweisen wollte, daß sowohl Reichtum als auch Armut Gefahren in sich bergen können. Ein Reicher neigt womöglich dazu, völlig auf sein Geld zu vertrauen, weil er denkt, seine wertvollen Dinge seien „wie eine Schutzmauer“ (Sprüche 18:11). Und ein Armer vertritt vielleicht die irrtümliche Ansicht, seine Zukunft sei wegen seiner Armut hoffnungslos. Beide machen sich bei Gott keinen guten Namen.
    Andererseits führt die Rechtschaffenheit des Gerechten zum Leben — ungeachtet dessen, ob er viel besitzt oder wenig. Inwiefern? Er ist mit dem zufrieden, was er hat. Und er läßt nicht zu, daß seine finanzielle Lage seinen guten Stand vor Gott beeinträchtigt. Ob arm oder reich, der Lebenswandel eines Gerechten trägt schon heute zu seinem Glück bei und vermittelt ihm die Hoffnung auf ewiges Leben. Der Böse hat keinen Nutzen, selbst wenn er Reichtum erwirbt. Statt für den Schutz, den der Reichtum ermöglicht, dankbar zu sein und Gottes Willen zu tun, verwendet er seine Mittel dazu, ein sündiges Leben zu führen.
    „Wer sich an Zucht hält, ist ein Pfad zum Leben“, fährt der König von Israel fort, „wer aber Zurechtweisung verläßt, veranlaßt zum Umherirren“ (Sprüche 10:17). Ein Bibelgelehrter meint, dieser Vers könne zwei Bedeutungen haben. Eine wäre, daß sich derjenige, der sich der Zucht unterwirft und den Pfad der Gerechtigkeit geht, auf dem Weg zum Leben befindet, während derjenige, der Zurechtweisung verschmäht, vom rechten Pfad abirrt. Der Vers könnte aber auch so zu verstehen sein: „Wer Zucht annimmt, zeigt den Weg zum Leben [andere ziehen Nutzen aus seinem guten Beispiel], aber jeder, der Zurechtweisung ignoriert, führt andere irre“ (New International Version). Wie dem auch sei, ausschlaggebend ist, daß wir an Zucht festhalten und Zurechtweisung nicht in den Wind schlagen.
    Haß durch Liebe ersetzen
    Als nächstes stellt Salomo einen zweiteiligen Spruch vor. Beide Teile vermitteln ähnliche Gedanken, wobei der zweite Teil den ersten unterstreicht. Es heißt: „Wo einer ist, der Haß zudeckt, da sind Lippen der Falschheit.“ Wer einen anderen im Herzen haßt, den Haß aber hinter liebenswürdigen, schmeichlerischen Worten verbirgt, ist hinterlistig — er hat „Lippen der Falschheit“. Dann fügt der weise König hinzu: „Wer einen schlechten Bericht vorbringt, ist unvernünftig“ (Sprüche 10:18). Einige verbergen ihren Haß nicht, sondern verleumden andere oder reden abschätzig über denjenigen, den sie nicht ausstehen können. Das ist unklug, denn verleumderisches Reden kann dem Betreffenden eigentlich nichts anhaben. Ein aufmerksamer Zuhörer erkennt die Bosheit, und der Verleumder wird in seiner Achtung sinken. Wer also Schlechtes über andere verbreitet, schadet sich selbst.
    Sich richtig zu verhalten bedeutet, weder zu täuschen noch zu verleumden. Gott gebot den Israeliten: „Du sollst deinen Bruder in deinem Herzen nicht hassen“. Und Jesus riet seinen Zuhörern: „Fahrt fort, [sogar] eure Feinde zu lieben und für die zu beten, die euch verfolgen, damit ihr euch als Söhne eures Vaters erweist, der in den Himmeln ist“. Wieviel besser ist es doch, unser Herz mit Liebe anzufüllen statt mit Haß!

    ‘Seine Lippen in Schach halten’
    Der weise König betont dann, wie notwendig es ist, die Zunge zu beherrschen: „Bei der Menge von Worten fehlt Übertretung nicht, wer aber seine Lippen in Schach hält, handelt verständig“ (Sprüche 10:19).
    „Der Törichte redet viele Worte“ (Prediger 10:14). Sein Mund „sprudelt Torheit hervor“ (Sprüche 15:2). Das heißt nicht, daß jeder gesprächige Mensch ein Tor ist. Doch wie leicht kann jemand, der zuviel redet, Geschwätz und Gerüchte verbreiten. Ein ruinierter Ruf, verletzte Gefühle, gespannte Beziehungen und sogar Körperverletzungen sind nicht selten auf unbedachtes Reden zurückzuführen. „Wo viel Worte sind, da geht’s ohne Sünde nicht ab“ (Sprüche 10:19, Lutherbibel). Außerdem ist es unangenehm, mit jemand zusammenzusein, der meint, zu jedem Thema etwas sagen zu müssen. Bemühen wir uns, nicht allzuviel zu reden.
    Wer seine Lippen in Schach hält, meidet nicht nur Falschheit, sondern handelt auch mit Verstand. Er denkt, bevor er spricht. Aus Liebe zu Jehovas Normen und weil er seinem Nächsten wirklich helfen will, berücksichtigt er, wie seine Worte auf andere wirken. Seine Erklärungen sind liebevoll und freundlich. Er möchte, daß das, was er sagt, andere anspricht und ihnen eine Hilfe ist. Seine Worte sind wie „goldene Äpfel in Silberziselierungen“ — gefällig und stets taktvoll (Sprüche 25:11).

    „Fortwährend viele weiden“
    „Die Zunge des Gerechten ist auserlesenes Silber“, und „das Herz des Bösen ist wenig wert“, fügt Salomo hinzu (Sprüche 10:20). Was die Gerechten äußern, ist rein — wie auserlesenes, geläutertes Silber, frei von Schaumschlacke. Das trifft zweifellos auf Diener Jehovas zu, wenn sie die lebengebende Erkenntnis aus Gottes Wort an andere weitergeben. Ihr Großer Unterweiser, Jehova Gott, hat sie gelehrt und ‘ihnen die Zunge der Belehrten gegeben, damit sie dem Müden mit einem Wort zu antworten wissen’ (Jesaja 30:20; 50:4). Wenn sie sich mit ihrer Zunge über die biblischen Wahrheiten äußern, gleicht die Zunge wirklich auserlesenem Silber. Wie unendlich wertvoll sind doch ihre Worte für die Aufrichtigen im Gegensatz zu den Absichten der Bösen! Seien wir eifrig darauf bedacht, über das Königreich Gottes und seine wunderbaren Werke zu sprechen.
    Der Gerechte ist ein Segen für seine Mitmenschen. „Die Lippen des Gerechten sind es, die fortwährend viele weiden“, bemerkt Salomo, „aber die Törichten sterben weiterhin aus Mangel an Herz“ (Sprüche 10:21).
    Inwiefern ‘weidet der Gerechte fortwährend viele’? Das hier verwendete hebräische Wort vermittelt den Gedanken von „hüten“ (Sprüche 10:21, Fußnote). Es bedeutet sowohl leiten als auch nähren, etwa so, wie sich ein Hirte in alter Zeit um seine Schafe kümmerte (1. Samuel 16:11; Psalm 23:1-3; Hoheslied 1:7). Ein Gerechter führt oder leitet andere auf den Weg der Gerechtigkeit; seine Worte nähren seine Zuhörer. Das macht solche Menschen glücklicher und zufriedener, und sie haben die Aussicht auf ewiges Leben.
    Wie steht es jedoch mit dem Törichten? Da es ihm an Herz mangelt, hat er keine guten Beweggründe und denkt zuwenig über die Folgen seiner Handlungsweise nach. Ein solcher Mensch tut, was ihm gefällt, ungeachtet dessen, wohin es führt. Folglich muß er die Nachteile, die sein Tun mit sich bringt, in Kauf nehmen. Während der Gerechte anderen hilft, am Leben zu bleiben, kann sich jemand, dem es an Herz mangelt, nicht einmal selbst am Leben erhalten.

    Zügellosigkeit meiden
    Häufig gibt sich ein Mensch durch seine Vorlieben und seine Abneigungen zu erkennen. Darauf hinweisend, sagt der König von Israel: „Dem Unvernünftigen ist das Verüben von Zügellosigkeit wie ein Spiel, Weisheit aber ist für den Mann von Unterscheidungsvermögen“ (Sprüche 10:23).
    Manche betrachten Zügellosigkeit als eine Art Sport oder Spiel und verüben sie einfach aus „Spaß“. Solche Personen lassen Gott, dem alle Rechenschaft ablegen müssen, unberücksichtigt, und sie wollen die Verkehrtheit ihres Tuns nicht einsehen. Sie gehen in ihren verdrehten Überlegungen so weit, daß sie meinen, Gott sehe ihre sündige Handlungsweise nicht. Durch ihr Verhalten sagen sie in Wirklichkeit: „Es gibt keinen Jehova“. Wie unvernünftig!
    Der Mann von Unterscheidungsvermögen hingegen ist sich darüber im klaren, daß Zügellosigkeit kein „Spiel“ ist. Er weiß, daß Zügellosigkeit Gott mißfällt und das Verhältnis zu ihm zerstören kann. Ein solcher Lebenswandel ist unvernünftig, denn er raubt Menschen die Selbstachtung, ruiniert Ehen, schadet sowohl dem Geist als auch dem Körper und führt zum Verlust des Geistiggesinntseins. Wir handeln klug, wenn wir Zügellosigkeit meiden und uns bemühen, der Weisheit so zugeneigt zu sein wie einer Schwester, die wir von Herzen lieben (Sprüche 7:4).

    Auf der richtigen Grundlage bauen
    Salomo weist darauf hin, daß es nützlich ist, sein Leben auf die richtige Grundlage zu stellen, und erklärt: „Das Schrecknis für den Bösen — das wird über ihn kommen; aber das Begehren der Gerechten wird gewährt werden. Wie wenn der Sturmwind vorüberzieht, so ist der Böse nicht mehr; aber der Gerechte ist ein fester Grund auf unabsehbare Zeit“ (Sprüche 10:24, 25).
    Ein Böser macht anderen vielleicht angst. Schließlich wird jedoch das über ihn kommen, was er befürchtet. Ohne gerechte Grundsätze als Grundlage gleicht der Böse einem instabilen Gebäude, das bei einem heftigen Sturm zusammenbricht. Er gibt unter Druck nach. Der Gerechte hingegen gleicht dem Mann, der nach Jesu Worten handelt. Er ist ‘ein verständiger Mann, der sein Haus auf den Felsen baute’. Jesus sagte: „Der Regen strömte hernieder, und die Fluten kamen, und die Winde wehten und schlugen gegen jenes Haus, aber es stürzte nicht ein, denn es war auf den Felsen gegründet worden“ . Ein solcher Mensch ist unerschütterlich — sein Denken und sein Handeln beruhen fest auf göttlichen Grundsätzen.
    Bevor der weise König den Gegensatz zwischen einem Bösen und einem Gerechten weiter erläutert, spricht er knapp und treffend eine wichtige Warnung aus. Er sagt: „Wie Essig für die Zähne und wie Rauch für die Augen, so ist der Faule denen, die ihn aussenden“ (Sprüche 10:26). Essig ist für die Zähne unangenehm. Die darin enthaltene Essigsäure erzeugt einen sauren Geschmack und kann die Zähne empfindlich werden lassen. Rauch brennt und beißt in den Augen. Folglich wird derjenige, der einem Faulen Arbeit gibt oder sich von ihm vertreten läßt, unweigerlich Ärger haben und Verlust erleiden.

    „Der Weg Jehovas ist eine Feste“
    Der König von Israel fährt fort: „Die Furcht Jehovas, sie wird Tage hinzufügen, aber die Jahre der Bösen, sie werden verkürzt werden. Die Erwartung der Gerechten ist Freude, aber selbst die Hoffnung der Bösen wird zugrunde gehen“ (Sprüche 10:27, 28).
    Der Gerechte läßt sich von Gottesfurcht leiten und bemüht sich, durch seine Gedanken, Worte und Taten Jehova zu gefallen. Gott sorgt für ihn und erfüllt seine gerechten Erwartungen. Doch der Böse führt ein gottloses Leben. Seine Hoffnungen scheinen sich manchmal zu erfüllen, doch nur vorübergehend; denn sein Leben nimmt oft vorzeitig ein Ende, entweder durch Gewalt oder durch ein Leiden, das sich aus seiner Lebensweise ergibt. Am Tag seines Todes sind alle seine Hoffnungen zunichte geworden (Sprüche 11:7).
    „Der Weg Jehovas ist eine Feste für den Untadeligen“, sagt Salomo, „aber das Verderben ist für diejenigen, die Schädliches treiben“ (Sprüche 10:29). „Der Weg Jehovas“ bezieht sich hier nicht auf den Lebensweg, den wir beschreiten sollten, sondern auf die Handlungsweise Gottes mit der Menschheit. „Der FELS, vollkommen ist sein Tun“, sagte Moses, „denn Gerechtigkeit sind alle seine Wege“ (5. Mose 32:4). Gottes gerechte Handlungsweise bedeutet Sicherheit für den Gerechten und Verderben für den Bösen.
    Welch eine Feste Jehova doch für sein Volk ist! „Was den Gerechten betrifft, auf unabsehbare Zeit wird er nicht zum Wanken gebracht werden; was aber die Bösen betrifft, sie werden nicht weiterhin auf der Erde weilen. Der Mund des Gerechten — er trägt die Frucht der Weisheit, aber die Zunge der Verkehrtheit wird abgeschnitten werden. Die Lippen des Gerechten — sie werden Wohlwollen kennenlernen, aber der Mund der Bösen ist Verkehrtheit“ (Sprüche 10:30-32).
    Den Gerechten geht es offensichtlich gut, und sie werden gesegnet, weil sie auf dem Weg der Rechtschaffenen wandeln. Ja, „der Segen Jehovas — er macht reich, und keinen Schmerz fügt er ihm hinzu“ (Sprüche 10:22). Seien wir daher stets entschlossen, nach göttlichen Grundsätzen zu handeln. Halten wir also auch unsere Lippen in Schach, und gebrauchen wir unsere Zunge so, daß andere die lebensrettende Wahrheit des Wortes Gottes kennenlernen und auf den Weg der Gerechtigkeit geführt werden.

  13. Thomas sagt:

    Sprüche 11

    Schon zur Zeit Salomos unter Gottes Volk vorhanden: Verleumder (V13), Abtrünnige (V9) und andere schlechte Personen. Aber Salomo wußte, dass der Höchste sich dieses ungerechte Verhalten nicht immer anschauen würde. Er vertraute darauf, dass es eine Zeit der Gerechtigkeit geben würde. Und wer möchte schon dem goldenen Ring in der Nase eines Schweines gleichen?


    Trügerische Waagschalen sind Jehova ein Greuel, aber volles Gewicht ist sein Wohlgefallen.
    Kommt Übermut, so kommt auch Schande; bei den Bescheidenen aber ist Weisheit.
    Die Unsträflichkeit der Aufrichtigen leitet sie, aber der Treulosen Verkehrtheit zerstört sie.
    Vermögen nützt nichts am Tage des Zornes, aber Gerechtigkeit errettet vom Tode.
    Des Vollkommenen Gerechtigkeit macht seinen Weg gerade, aber der Gesetzlose fällt durch seine Gesetzlosigkeit.
    Der Aufrichtigen Gerechtigkeit errettet sie, aber die Treulosen werden gefangen in ihrer Gier.
    Wenn ein gesetzloser Mensch stirbt, wird seine Hoffnung zunichte, und die Erwartung der Frevler ist zunichte geworden.
    Der Gerechte wird aus der Drangsal befreit, und der Gesetzlose tritt an seine Stelle.
    Mit dem Munde verdirbt der Ruchlose seinen Nächsten, aber durch Erkenntnis werden die Gerechten befreit.
    Die Stadt frohlockt beim Wohle der Gerechten, und beim Untergang der Gesetzlosen ist Jubel.
    Durch den Segen der Aufrichtigen kommt eine Stadt empor, aber durch den Mund der Gesetzlosen wird sie niedergerissen.
    Wer seinen Nächsten verachtet, hat keinen Verstand; aber ein verständiger Mann schweigt still.
    Wer als Verleumder umhergeht, deckt das Geheimnis auf; wer aber treuen Geistes ist, deckt die Sache zu.
    Wo keine Führung ist, verfällt ein Volk; aber Heil ist bei der Menge der Ratgeber.
    Sehr schlecht ergeht’s einem, wenn er für einen anderen Bürge geworden ist; wer aber das Handeinschlagen haßt, ist sicher.
    Ein anmutiges Weib erlangt Ehre, und Gewalttätige erlangen Reichtum.
    Sich selbst tut der Mildtätige wohl, der Unbarmherzige aber tut seinem Fleische wehe.
    Der Gesetzlose schafft sich trüglichen Gewinn, wer aber Gerechtigkeit sät, wahrhaftigen Lohn.
    Wie die Gerechtigkeit zum Leben, so gereicht es zu seinem Tode, wer Bösem nachjagt.
    Die verkehrten Herzens sind, sind Jehova ein Greuel; aber sein Wohlgefallen sind die im Wege Vollkommenen.
    Die Hand darauf! der Böse wird nicht für schuldlos gehalten werden; aber der Same der Gerechten wird entrinnen.
    Ein goldener Ring in der Nase eines Schweines, so ist ein schönes Weib ohne Anstand.
    Das Begehren der Gerechten ist nur Gutes; die Hoffnung der Gesetzlosen ist der Grimm.
    Da ist einer, der ausstreut, und er bekommt noch mehr; und einer, der mehr spart als recht ist, und es ist nur zum Mangel.
    Die segnende Seele wird reichlich gesättigt, und der Tränkende wird auch selbst getränkt.
    Wer Korn zurückhält, den verflucht das Volk; aber Segen wird dem Haupte dessen zuteil, der Getreide verkauft.
    Wer das Gute eifrig sucht, sucht Wohlgefallen; wer aber nach Bösem trachtet, über ihn wird es kommen.
    Wer auf seinen Reichtum vertraut, der wird fallen; aber die Gerechten werden sprossen wie Laub.
    Wer sein Haus verstört, wird Wind erben; und der Narr wird ein Knecht dessen, der weisen Herzens ist.
    Die Frucht des Gerechten ist ein Baum des Lebens, und der Weise gewinnt Seelen.
    Siehe, dem Gerechten wird auf Erden vergolten, wieviel mehr dem Gesetzlosen und Sünder!

    zu diesem Kapitel erschien im Jahre 2002 ein Artikel im Wachtturm in dem es auszugsweise hieß:

    Lauterkeit führt die Rechtschaffenen
    IN DER Bibel heißt es: „Der Mensch, von einer Frau geboren, ist kurzlebig und mit Erregung gesättigt“ (Hiob 14:1). Kummer und Schmerz scheint zum Leben des Menschen einfach dazuzugehören. Selbst der Alltag verläuft oft turbulent und bringt viele Sorgen mit sich. Was kann uns sicher durch schwierige Situationen leiten und uns helfen, einen gerechten Stand vor Gott zu bewahren?
    Nehmen wir das Beispiel eines wohlhabenden Mannes namens Hiob. Er lebte vor rund 3 500 Jahren in einem Gebiet, das heute zu Arabien gehört. Satan brachte unglaubliches Leid über diesen gottesfürchtigen Mann. Sein gesamter Viehbestand ging ihm verloren und er musste mit dem Verlust seiner geliebten Kinder fertig werden. Kurz darauf schlug Satan ihn von Kopf bis Fuß mit bösartigen entzündeten Beulen (Hiob, Kapitel 1, 2). Hiob wusste nicht, warum ihm so Schlimmes widerfuhr. Und doch „sündigte Hiob nicht mit seinen Lippen“ (Hiob 2:10). Er sagte: „Bis ich verscheide, werde ich meine unversehrte Lauterkeit nicht von mir weichen lassen!“ (Hiob 27:5). Hiobs Lauterkeit führte ihn während seiner Bewährungsproben.
    Lauterkeit wird als Fehlerlosigkeit oder Vollständigkeit in sittlicher Hinsicht definiert und hat damit zu tun, in Gottes Augen untadelig und makellos zu sein. Allerdings bedeutet Lauterkeit im Fall unvollkommener Menschen nicht Vollkommenheit im Reden und Handeln, denn sie können Gottes Maßstäben unmöglich vollkommen entsprechen. Stattdessen ist darunter eine völlige oder ungeteilte Herzenshingabe gegenüber Jehova, seinem Willen und seinem Vorsatz zu verstehen. Diese Gottergebenheit führt oder leitet die Rechtschaffenen unter allen Umständen und zu allen Zeiten. Im Bibelbuch Sprüche wird im ersten Teil des elften Kapitels gezeigt, wie Lauterkeit uns in verschiedenen Bereichen des Lebens leiten kann, und uns wird zugesichert, dass sich daraus stets Segnungen ergeben. Wir wollen daher jetzt mit großer Aufmerksamkeit verfolgen, was dort steht.

    Lauterkeit führt zu Ehrlichkeit im Geschäftsleben
    Salomo, ein König im alten Israel, benutzt die dichterische statt die juristische Sprache, um den Grundsatz der Ehrlichkeit zu unterstreichen. Er sagt: „Eine betrügerische Waage ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, aber ein vollständiger Gewichtsstein ist ihm wohlgefällig“ (Sprüche 11:1). Dies ist die erste von vier Stellen im Bibelbuch Sprüche, wo Waage und Gewichtsstein als Hinweis darauf erwähnt werden, dass Jehova von seinen Anbetern ein ehrliches Verhalten in ihren geschäftlichen Angelegenheiten wünscht (Sprüche 16:11; 20:10, 23).
    Der Wohlstand derer, die sich auf eine betrügerische Waage — sprich auf Unehrlichkeit — verlegt haben, kann schon eine Versuchung sein. Aber würden wir wirklich Gottes Maßstäbe für Gut und Böse verlassen wollen, indem wir uns auf unethische Geschäftspraktiken einlassen? Nicht, wenn wir uns von Lauterkeit leiten lassen. Wir meiden Unehrlichkeit, weil ein vollständiger Gewichtsstein — eine korrekt ausgerichtete Waage, die als Symbol für Ehrlichkeit steht — Jehova gefällt.

    „Weisheit ist bei den Bescheidenen“
    König Salomo fährt fort: „Ist Vermessenheit gekommen? Dann wird Unehre kommen; aber Weisheit ist bei den Bescheidenen“ (Sprüche 11:2). Vermessenheit, egal ob sie als Stolz, Ungehorsam oder Neid zum Ausdruck kommt, bereitet Schande. Demütig die eigenen Grenzen anzuerkennen ist hingegen das Weiseste, was wir tun können. Wie wahr dieser Spruch ist, wird durch biblische Beispiele wirklich gut belegt….Es ist somit äußerst wichtig, nicht vermessen zu sein.
    Einem demütigen, bescheidenen Menschen wird keine Schande bereitet, selbst wenn er einen Fehler begeht. Hiob zum Beispiel war zwar in vielem vorbildlich, aber eben doch unvollkommen, und so trat bei seiner Glaubenserprobung ein schwerwiegender Denkfehler zutage. Als Hiob sich vor seinen Anklägern verteidigte, ging er zu weit. Er deutete nämlich an, er sei sogar gerechter als Gott! (Hiob 35:2, 3). Wie korrigierte Jehova Hiobs Denken?
    Jehova verwies auf die Erde, das Meer, den Sternenhimmel, die Tiere und auf viele andere Wunder der Schöpfung und zeigte ihm dadurch, wie klein der Mensch im Vergleich zu Gott doch ist (Hiob, Kapitel 38 bis 41). Jehova erwähnte mit keiner Silbe, warum Hiob zu leiden hatte. Das war nicht nötig. Hiob war ein bescheidener Mensch. Demütig erkannte er an, dass zwischen ihm und Gott, zwischen seiner eigenen Unvollkommenheit und seinen eigenen Schwächen und Jehovas Gerechtigkeit und Macht Welten lagen. Hiob sagte: ‘Ich widerrufe, und ich bereue wirklich in Staub und Asche’ (Hiob 42:6). Hiobs Lauterkeit ließ ihn den Tadel bereitwillig annehmen. Wie steht es mit uns persönlich? Würden wir uns von Lauterkeit führen lassen und einen Tadel oder eine Zurechtweisung anstandslos als berechtigt anerkennen?
    Auch Moses war ein bescheidener, ein demütiger Mann. Als die Probleme anderer ihn bis zur Erschöpfung beanspruchten, machte sein Schwiegervater Jethro einen praktischen Vorschlag. Er solle sich doch die Verantwortung mit anderen befähigten Männern teilen. Moses, der sich seiner Grenzen bewusst war, nahm diesen Vorschlag klugerweise an. Wer bescheiden ist, zögert nicht, anderen Autorität zu übertragen. Er befürchtet auch nicht, dass ihm irgendwie die Kontrolle entgleitet, wenn er sich verantwortungsvolle Aufgaben mit anderen befähigten Männern teilt. Er bemüht sich stattdessen, ihnen zu helfen, Fortschritte zu machen. Sollte das nicht auch auf uns zutreffen?

    Der Weg des Untadeligen ist gerade
    Salomo, der weiß, dass Lauterkeit den Rechtschaffenen nicht immer vor Unglück oder Gefahr schützt, sagt nun: „Die unversehrte Lauterkeit der Rechtschaffenen ist das, was sie führt, aber Verdrehtheit bei den treulos Handelnden wird sie verheeren“ (Sprüche 11:3). Lauterkeit leitet den Rechtschaffenen tatsächlich dahin gehend, selbst unter schwierigen Umständen das zu tun, was in Gottes Augen das Richtige ist. Auf lange Sicht zahlt sich das immer aus. Hiob weigerte sich, seine Lauterkeit aufzugeben, und Jehova „segnete das Ende Hiobs danach mehr als seinen Anfang“ . Wer treulos handelt, denkt womöglich, er könne auf Kosten anderer seine eigene Situation verbessern. Und eine Weile sieht es vielleicht auch danach aus. Früher oder später wird ihm seine Betrügerei aber doch zum Verhängnis.
    „Wertvolle Dinge werden am Tag des Zornausbruchs von keinem Nutzen sein, Gerechtigkeit aber wird vom Tod befreien“, sagt der weise König (Sprüche 11:4). …
    Salomo legt großen Nachdruck darauf, wie wertvoll es ist, nach Gerechtigkeit zu streben. Er zeigt nun auf, wie es mit den Untadeligen im Vergleich zu den Bösen ausgehen wird: „Die Gerechtigkeit des Untadeligen ist das, was seinen Weg gerade machen wird, in seiner Bosheit aber wird der Böse fallen. Die Gerechtigkeit der Rechtschaffenen ist das, was sie befreien wird, aber die treulos Handelnden werden durch ihre Gier gefangen werden. Wenn ein böser Mensch stirbt, geht seine Hoffnung zugrunde; und auch auf Kraftfülle gegründete Erwartung ist zugrunde gegangen. Der Gerechte wird sogar der Bedrängnis entrissen, und der Böse kommt statt seiner hinein“ (Sprüche 11:5-8). Der Untadelige kommt weder durch seine Wege zu Fall, noch verfängt er sich in seinen Handlungen. Sein Weg ist gerade. Der Rechtschaffene wird letztlich der Bedrängnis entrissen. Auch wenn die Bösen vielleicht mächtig erscheinen, dürfen sie mit einer solchen Rettung nicht rechnen.

    ‘Eine Stadt ist in gehobener Stimmung’
    Die Lauterkeit der Rechtschaffenen sowie die Bosheit der Übeltäter wirken sich auch auf andere Menschen aus. „Durch seinen Mund bringt der Abtrünnige seinen Mitmenschen ins Verderben“, spricht der König von Israel, „aber durch Erkenntnis werden die Gerechten befreit“ (Sprüche 11:9). Wer würde bestreiten, dass sich Verleumdung, schädigender Klatsch, Lästerworte und leeres Gerede nachteilig auf andere auswirken? Die Rede des Gerechten hingegen ist rein, wohl überlegt und rücksichtsvoll. Er wird durch Erkenntnis befreit, denn seine Lauterkeit rüstet ihn mit Argumenten aus, die nötig sind, um zu beweisen, dass seine Ankläger lügen.
    Der König fährt fort: „Wegen der Güte der Gerechten ist eine Stadt in gehobener Stimmung, aber wenn die Bösen umkommen, gibt es einen Jubelruf“ (Sprüche 11:10). Gerechte werden allgemein geliebt und in ihrer Nähe ist man in gehobener Stimmung — froh und glücklich. Aus „Bösen“ macht sich niemand wirklich etwas. Wenn Böse sterben, wird um sie in der Regel nicht groß getrauert. Gewiss wird niemand trauern, wenn Jehova ‘die Bösen von der Erde wegtilgt und die Treulosen davon wegreißt’ (Sprüche 2:21, 22). Stattdessen wird die Freude groß sein, weil sie endgültig verschwunden sind. Doch wie steht es mit uns persönlich? Wir sind gut beraten zu überlegen, ob unser Verhalten zur Freude anderer beiträgt.
    ‘Eine Stadt steht erhaben da’
    Salomo verweist erneut auf den gegensätzlichen Einfluss, den die Rechtschaffenen und die Bösen auf ein Gemeinwesen haben, und sagt: „Wegen des Segens der Rechtschaffenen steht eine Stadt erhaben da, aber wegen des Mundes der Bösen wird sie niedergerissen“ (Sprüche 11:11).
    Bürger, die ein rechtschaffenes Leben führen, fördern den Frieden und die Wohlfahrt und sind für ihre Mitbürger eine Bereicherung. So steht eine Stadt erhaben da — sie gedeiht. Personen, die eine verleumderische, verletzende Sprache führen und die Unwahrheit sagen, verursachen Unzufriedenheit, Kummer und Uneinigkeit und erregen Ärger. Das trifft besonders dann zu, wenn die Betreffenden eine einflussreiche Stellung haben. In so einer Stadt hat man unter Unruhen, Korruption, einem sittlichen und womöglich sogar wirtschaftlichen Verfall zu leiden.
    …Sollten wir persönlich nicht die Ohren vor ihren Reden verschließen und uns bemühen, als geistig gesinnte Menschen den Frieden und die Einheit der Versammlung zu fördern?
    Weiter sagt Salomo: „Wem es an Herz mangelt, der hat seinen eigenen Mitmenschen verachtet, aber der Mann von umfassendem Unterscheidungsvermögen ist einer, der stillschweigt. Wer als Verleumder umhergeht, deckt vertraulich Gesprochenes auf, wer aber treuen Geistes ist, deckt eine Sache zu“ (Sprüche 11:12, 13).
    Es kann großer Schaden angerichtet werden durch jemand, dem es an gutem Urteilsvermögen fehlt oder dem „es an Herz mangelt“. Sein zügelloses Reden artet schnell in Verleumdung oder Schmähung aus. Die Ältesten müssen rasch etwas unternehmen, um solch einen unliebsamen Einfluss zu unterbinden. Im Unterschied zu jemand, dem „es an Herz mangelt“, weiß der Mann von Unterscheidungsvermögen, wann er schweigen muss. Anstatt das in ihn gesetzte Vertrauen zu missbrauchen, deckt er eine Sache zu. Ein Mensch mit Unterscheidungsvermögen weiß, dass unbedachtes Reden verletzen kann, und ist „treuen Geistes“. Er ist Glaubensbrüdern gegenüber loyal und gibt vertrauliche Dinge, durch die seine Brüder in Gefahr geraten könnten, nicht preis. Solche Bewahrer der Lauterkeit sind wirklich ein Segen für die Versammlung!

    Wer Gerechtigkeit sät, erntet Gottes liebende Güte
    „ES WIRD jemandem ganz bestimmt schlecht ergehen, wenn er für einen Fremden Bürge geworden ist, aber wer Handschlag hasst, bleibt sorgenfrei“ (Sprüche 11:15). Wie überzeugend doch durch diese wenigen Worte verantwortungsvolles Handeln hervorgehoben wird! Wer für einen risikobereiten Darlehensnehmer mit unterzeichnet, schneidet sich womöglich ins eigene Fleisch. Vermeiden wir daher Handschlag — eine Geste, die im alten Israel einer Unterschrift unter einen Vertrag entsprach — und bleiben so von finanziellen Einbußen verschont.
    Der Grundsatz, der hier zum Tragen kommt, ist offensichtlich folgender: „Was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten“ (Galater 6:7). „Sät Samen für euch in Gerechtigkeit“, sagte der Prophet Hosea, und „erntet gemäß liebender Güte“ (Hosea 10:12). Ja, säen wir in Gerechtigkeit, indem wir so handeln, wie Gott es wünscht, und ernten wir seine liebende Güte. Salomo, der König von Israel, kommt immer wieder auf diesen Grundsatz zurück und fordert mit Nachdruck zu rechtem Handeln auf, zu ehrlichem Reden und zu der richtigen Gesinnung. Eine eingehende Betrachtung seiner weisen Worte wird uns bestimmt ermuntern, Samen in Gerechtigkeit zu säen (Sprüche 11:15-31).

    Säe „Anmut“, ernte „Herrlichkeit“
    „Eine Frau von Anmut ist die, die Herrlichkeit erlangt; aber die Tyrannen ihrerseits erlangen Reichtum“, sagt der weise König (Sprüche 11:16). In diesem Vers wird die unvergängliche Herrlichkeit einer liebenswerten Frau dem vergänglichen Reichtum eines Tyrannen gegenübergestellt.
    Wie kann sich jemand Anmut erwerben, die ihm Herrlichkeit einträgt? „Bewahre praktische Weisheit und Denkvermögen“, rät Salomo, „und sie werden sich als . . . Anmut für deinen Hals erweisen“ (Sprüche 3:21, 22). Und der Psalmist erwähnte einen ‘König, über dessen Lippen Anmut ausgegossen’ ist (Psalm 45:1, 2). Ja, praktische Weisheit, Denkvermögen und der richtige Gebrauch der Zunge erhöhen den Wert eines Menschen und verleihen ihm Anmut. Das trifft zweifellos auf eine verständige Frau zu. Abigail, die Frau des unvernünftigen Nabal, ist ein Beispiel dafür. Sie war „gut hinsichtlich Verständigkeit und schön von Gestalt“; König David pries sie wegen ihrer „Verständigkeit“ (1. Samuel 25:3, 33).
    Eine gottesfürchtige Frau, die wahre Anmut besitzt, wird sicherlich Herrlichkeit erlangen. Man wird gut von ihr sprechen. Sofern sie verheiratet ist, wird sie auch in den Augen ihres Mannes Herrlichkeit erlangen. Ja sie bringt auf die ganze Familie Herrlichkeit. Und ihre eigene Herrlichkeit ist nicht vergänglich. „Eher ist ein Name zu erwählen als Reichtum in Fülle; Gunst ist besser als selbst Silber und Gold“ (Sprüche 22:1). Der gute Name, den sich eine solche Frau bei Gott erwirbt, ist von bleibendem Wert.
    Ganz anders verhält es sich mit einem Tyrannen (Sprüche 11:16). Er fällt in die Kategorie böser Menschen und solcher, die sich als Gegner der Anbeter Jehovas entpuppen. Ein Tyrann ‘setzt Gott nicht vor sich’ (Psalm 54:3). Er nutzt Unschuldige skrupellos aus und verschafft sich womöglich auf ihre Kosten Vorteile, indem er ‘Silber wie Staub aufhäuft’ (Hiob 27:16). Doch irgendwann wird er sich niederlegen und nicht mehr aufstehen, oder eines Tages öffnet er seine Augen, und es wird das letzte Mal sein (Hiob 27:19). Sein ganzer Reichtum und alles, was er erreicht hat, ist dann für ihn wertlos (Lukas 12:16-21).
    Wie bedeutsam ist doch die Lehre in Sprüche 11:16! Kurz und knapp führt uns der König von Israel vor Augen, wie es sich auswirkt, wenn jemand entweder Anmut erwirbt oder der Tyrannei zuneigt, und er fordert uns auf, Gerechtigkeit zu säen.

    „Liebende Güte“ wird belohnt
    Salomo hebt noch eine weitere Lehre hervor, die mit dem zwischenmenschlichen Bereich zu tun hat: „Ein Mann von liebender Güte handelt mit seiner eigenen Seele auf eine sich lohnende Weise, aber der Grausame bringt seinen eigenen Organismus in Verruf“ (Sprüche 11:17). „Das Wesentliche dieses Spruchs besteht darin, dass das Verhalten anderen gegenüber — positiv oder negativ — ungewollte oder unerwartete Auswirkungen auf einen selbst hat“, bemerkte ein Gelehrter.

    Auch ein Perfektionist — jemand, der sich selbst extrem viel abverlangt — verhält sich unvernünftig. Er strebt ständig nach unerreichbaren Zielen, weshalb für ihn Erschöpfung und Enttäuschung schon vorprogrammiert sind. Wir handeln also auf eine sich lohnende Weise, wenn wir uns realistische und vernünftige Ziele stecken. Vielleicht erfassen wir Zusammenhänge nicht so schnell wie andere. Es könnte auch sein, dass uns Krankheit oder vorgerücktes Alter einschränken. Lassen wir in Bezug auf unsere geistigen Fortschritte niemals Mutlosigkeit aufkommen, sondern seien wir stets vernünftig und berücksichtigen unsere Grenzen. Wir sind glücklich, wenn wir im Rahmen unserer Möglichkeiten ‘unser Äußerstes tun’ (2. Timotheus 2:15; Philipper 4:5).
    Der weise König erklärt noch eingehender, wie ein Gerechter sich selbst etwas Gutes tut, ein Grausamer hingegen sich Schaden zufügt: „Der Böse schafft sich falschen Lohn, wer aber Gerechtigkeit sät, wahre Verdienste. Wer für Gerechtigkeit feststeht, hat Aussicht auf Leben, wer aber Schlechtem nachjagt, dessen Aussicht ist sein eigener Tod. Die verkehrten Herzens sind, sind für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, aber die auf ihrem Weg Untadeligen sind sein Wohlgefallen. Obwohl Hand zu Hand sein mag, wird eine schlechte Person nicht ungestraft ausgehen; aber die Nachkommen der Gerechten werden gewiss entrinnen“ (Sprüche 11:18-21).
    Diese Verse unterstreichen auf verschiedene Weise e i n e n grundlegenden Gedanken: Wer Gerechtigkeit sät, erntet den entsprechenden Lohn. Ein böser Mensch lässt sich vielleicht auf Betrügereien ein oder versucht es mit dem Glücksspiel, um ohne Gegenleistung etwas zu bekommen. Da es sich um „falschen Lohn“ handelt, wird es wahrscheinlich zur Enttäuschung führen. Wer hingegen fleißig arbeitet, erzielt „wahre Verdienste“, was für ihn Sicherheit bedeutet. Der Untadelige genießt Gottes Wohlgefallen und hat daher die Hoffnung auf ewiges Leben. Doch wie wird es einem schlechten Menschen ergehen? „Obwohl Hand zu Hand sein mag“, wenn es um betrügerische Machenschaften geht, wird der Böse doch nicht ungestraft bleiben (Sprüche 2:21, 22). Welch ein Ansporn für uns, Gerechtigkeit zu säen!
    Wahre Schönheit für den Verständigen
    „Wie ein goldener Nasenring im Rüssel eines Schweines, so ist eine Frau, die schön ist, sich aber von Verständigkeit abwendet“ (Sprüche 11:22). Nasenringe waren in biblischen Zeiten ein beliebter Schmuck. Ein goldener Nasenring am Nasenflügel oder an der Nasenscheidewand zwischen den Nasenlöchern war ein gut sichtbares Schmuckstück bei einer Frau. Wie unpassend wäre doch eine solch auserlesene Verzierung im Rüssel eines Schweins! Ähnlich verhält es sich mit einem äußerlich schönen Menschen, dem es an „Verständigkeit“ fehlt. Bei dem Betreffenden — ob Mann oder Frau — ist eine Zierde nicht angebracht. Sie ist fehl am Platz, absolut nicht schön.
    Wie andere über unser Aussehen denken, ist uns natürlich nicht gleichgültig. Doch warum unzufrieden sein oder sich übermäßig Gedanken um das Aussehen oder um die Figur machen? Auf vieles unserer äußeren Erscheinung haben wir keinen Einfluss. Die äußere Erscheinung ist nicht alles. Haben nicht die meisten Menschen, die wir lieben und bewundern, ein durchschnittliches Äußeres? Körperliche Reize sind nicht ausschlaggebend für das Glücklichsein. Was wirklich zählt, ist die innere Schönheit, die an bleibenden göttlichen Eigenschaften zu erkennen ist. Seien wir daher vernünftig, und pflegen wir diese Eigenschaften.
    „Die freigebige Seele wird selbst fett gemacht werden“
    „Das Begehren der Gerechten ist sicherlich gut“, erklärt König Salomo, „die Hoffnung der Bösen ist Zornausbruch.“ Warum das so ist, erläutert er im Folgenden: „Da ist einer, der ausstreut und doch noch mehr bekommt, auch einer, der sich von dem, was recht ist, zurückhält, aber es gereicht nur zum Mangel“ (Sprüche 11:23, 24).
    Während wir fleißig bemüht sind, die Erkenntnis aus Gottes Wort auszustreuen, erfassen wir sicherlich besser ihre „Breite und Länge und Höhe und Tiefe“ (Epheser 3:18). Andererseits steht jemand, der die Erkenntnis nicht gebraucht, in der Gefahr, sie zu verlieren. Ja, „wer spärlich sät, wird auch spärlich ernten; und wer reichlich sät, wird auch reichlich ernten“ (2. Korinther 9:6).
    „Die freigebige Seele wird selbst fett gemacht werden [gedeihen]“, bemerkt der König weiter, „und wer andere reichlich tränkt, wird auch selbst reichlich getränkt werden“ (Sprüche 11:25). Wenn wir unsere Zeit und unsere Mittel großzügig einsetzen, um die wahre Anbetung zu fördern, bereiten wir Jehova große Freude (Hebräer 13:15, 16). Er wird ‘die Schleusen der Himmel öffnen und tatsächlich Segen über uns ausschütten, bis kein Bedarf mehr ist’ (Maleachi 3:10). Denken wir nur an die geistige Wohlfahrt seiner Diener von heute.
    Salomo erwähnt noch ein weiteres Beispiel für das gegensätzliche Begehren des Gerechten und des Bösen. „Wer Getreide zurückhält — das Volk wird ihn verwünschen, aber Segen gibt es für das Haupt dessen, der es kaufen lässt“ (Sprüche 11:26). Wer Bedarfsgüter in großer Menge aufkauft, wenn die Preise niedrig sind, und sie erst verkauft, wenn das Angebot zurückgeht und die Preise in die Höhe schnellen, kann Profit machen. Obwohl ein gewisser Nutzen damit verbunden sein kann, den Verbrauch einzuschränken und Reserven anzulegen, werden Menschen, die so vorgehen, im Allgemeinen wegen ihrer Selbstsucht verachtet. Andererseits wird jemand, der aus einer Notlage kein Kapital schlägt, von den Menschen sehr geschätzt.
    Der König von Israel ermuntert uns, weiterhin das zu begehren, was gut oder gerecht ist, wenn er sagt: „Wer nach Gutem ausschaut, wird fortwährend Wohlwollen suchen; was aber den betrifft, der nach Schlechtem forscht, über ihn wird es kommen. Wer auf seinen Reichtum vertraut — er selbst wird fallen; doch so wie Laub werden die Gerechten sprießen“ (Sprüche 11:27, 28).
    Der Gerechte gewinnt Seelen
    Wieso eine unkluge Handlungsweise negative Folgen hat, veranschaulicht Salomo folgendermaßen: „Was jemand betrifft, der sein eigenes Haus in Verruf bringt, er wird vom Wind Besitz ergreifen“ (Sprüche 11:29a). Achans Missetat ‘brachte ihn in Verruf’, und sowohl er als auch seine Familienangehörigen wurden gesteinigt (Josua, Kapitel 7). Auch heute kann es vorkommen, dass ein christliches Familienhaupt und andere in der Familie in eine Missetat verwickelt sind, die zum Ausschluss aus der Christenversammlung führen kann. Ein Mann bringt sein eigenes Haus in Verruf, wenn er sich selbst nicht nach Gottes Geboten ausrichtet oder aber eine schwere Missetat innerhalb seiner Familie toleriert. Er selbst und womöglich andere in seiner Familie werden als reuelose Missetäter aus der christlichen Gemeinschaft ausgeschlossen (1. Korinther 5:11-13). Was wird er ernten? Nur Wind — etwas, was in Wirklichkeit nicht greifbar ist, keinen echten Wert hat.
    „Ein Törichter wird ein Knecht dessen sein, der weisen Herzens ist“, heißt es in dem Vers weiter (Sprüche 11:29b). Einem unverständigen Menschen fehlt es an praktischer Weisheit und daher kann ihm keine verantwortungsvolle Aufgabe übertragen werden. Da er mit seinen Mitteln nicht richtig umgeht, kann es außerdem sein, dass er sich einem anderen gegenüber irgendwie verpflichtet. Ein solch unweiser Mensch kann ohne weiteres ‘ein Knecht dessen werden, der weisen Herzens ist’. Deshalb müssen wir unbedingt bei all unseren Handlungen gutes Urteilsvermögen und praktische Weisheit erkennen lassen.
    „Der Fruchtertrag des Gerechten ist ein Baum des Lebens“, versichert uns der weise König, „und wer Seelen gewinnt, ist weise“ (Sprüche 11:30). Wie geschieht das? Nun, der Gerechte kann durch seine Worte und seinen Lebenswandel bewirken, dass andere geistige Speise in sich aufnehmen. Sie fühlen sich angespornt, Jehova zu dienen, und empfangen schließlich das Leben, das Gott ermöglicht.
    ‘Wie viel mehr wird dem Sünder vergolten werden’
    Wie einleuchtend sind doch die zuvor erwähnten Sprüche, die uns dringend raten, Gerechtigkeit zu säen! Der Grundsatz „Was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten“ lässt sich sogar noch auf andere Weise anwenden. Salomo bemerkt: „Siehe! Der Gerechte — auf der Erde wird ihm vergolten werden, wie viel mehr so dem Bösen und dem Sünder!“ (Sprüche 11:31).
    Obwohl sich ein Gerechter anstrengt, richtig zu handeln, unterlaufen ihm doch mitunter Fehler (Prediger 7:20). Und für seine Fehler wird ihm in Form von Zucht „vergolten werden“. Was aber geschieht mit einem Bösen, der absichtlich einen schlechten Weg geht und nichts unternimmt, um den Weg der Geradheit zu betreten? Verdient er als ‘Vergeltung’ nicht eine strengere Strafe? „Wenn der Gerechte mit Mühe gerettet wird, wo wird sich der Gottlose und der Sünder zeigen?“, schrieb der Apostel Petrus (1. Petrus 4:18). Lasst uns daher entschlossen sein, stets Samen in Gerechtigkeit zu säen.

    Ist es nicht sinnvoller, sich schweigend zurückzuziehen, wenn einem Ungerechtigkeit widerfährt, anstatt schreiend und tratschend durch die Gemeinde zu laufen? Wir haben es vorgezogen, schweigend von außen zuzuschauen, bis der Gerechtigkeit wieder genüge getan wird. Wir wollen nicht den Streit in die Stadt bringen, und warten deshalb sehnsüchtig auf den Tag, wo die Bösen aus dieser Stadt entfernt werden.

  14. Jule sagt:

    Sprüche 8 – 11

    Sprüche 8:13

    Die Furcht Jehovas bedeutet das Böse hassen. Selbsterhöhung und Stolz und den schlechten Weg und den verkehrten Mund habe ich gehaßt.

    gut zusammengefasst, worauf es ankommt

    Sprüche 10:12

    Haß ist das, was Streitigkeiten erregt, aber Liebe deckt sogar alle Übertretungen zu.

    heisst das nun, dass eine Person, die ständig Streitigkeiten entfesselt voller Hass ist? So nach dem Motto „aus der Fülle des Herzens redet der Mund“?

    Das wird ja immer interessanter:

    Sprüche 10:18-19

    18 Wo einer ist, der Haß zudeckt, da sind Lippen der Falschheit, und wer einen schlechten Bericht vorbringt, ist unvernünftig.

    19 Bei der Menge von Worten fehlt Übertretung nicht, wer aber seine Lippen in Schach hält, handelt verständig.

    Mein Vater hat immer gesagt „wer schreit hat Unrecht – denn wer im Recht ist, hat es nicht nötig zu schreien!“

    Leider scheinen das viele Menchen heute nicht mehr zu wissen – denn wie sonst kann es sein, dass eine Person, die tonnenweise mit Dreck um sich wirft, überall Recht bekommt, nur weil ihr Angriffsziel sich nicht zu jeder Anschuldigung bis ins Kleinste äußert? Sich gar nicht zu jedem Punkt ässern kann, weil sie sonst zu nichts anderem mehr kommen würde…

    Aber auch, wenn sich vieles in der heutigen Zeit geändert hat: die tiefen Wahrheiten hinter diesem Bibeltext und dem weltlichen Sprichwort haben sich nicht geändert. Und auch nicht, wie Jeova die Dinge sieht!

    Sprüche 10:23

    Dem Unvernünftigen ist das Verüben von Zügellosigkeit wie ein Spiel, Weisheit aber ist für den Mann von Unterscheidungsvermögen.

    nur ein Spiel?

    Hat es dann keine Konsequenzen?

    Wirklich nicht???

    Sprüche 11:12

    Wem es an Herz mangelt, der hat seinen eigenen Mitmenschen verachtet, aber der Mann von umfassendem Unterscheidungsvermögen ist einer, der stillschweigt.

    ein wahrlich kröhnender Abschluss der Gedanken zu „wer schreit hat Unrecht“

  15. Thomas sagt:

    Sprüche 12

    „Treue Menschen sagen die Wahrheit, aber ein falscher Zeuge bringt Trug hervor.“ „Trug ist im Herzen derer, die Unheil schmieden“.
    Eigentlich scheint es doch für jeden Zuschauer ersichtlich, wer Gerechtigkeit liebt und Gewaltat haßt. Aber scheinbar neigen die meisten Menschen dazu, dem mit dem größten Mundwerk zu glauben?
    – Denke daran, dass da jemand in mein altes Bibelforscher-Forum kam, und zwar nicht um dort aktiv die anderen zu stärken, sondern um dort um Geld zu betteln. Scheinbar war das nötig – aber schließlich stellte sich heraus, dass die scheinbar benötigten Gelder von seiten des Staates bezahlt wurden. Wo blieben dann die Spendengelder? Sie wurden einem andern Zweck zugeführt. Selbige Person klaute sich dann den Inhalt des Forums um ein eigenes aufzubauen. Skrupellos! Und noch heute von einigen karakterlosen Menschen unterstützt.
    Oder an andere, die durch Falschanklagen und Lügen den Ruf des Gerechten zerstören, indem sie selbst als Zeugen aufspielen, für Dinge, die nie passiert sind. Nicht etwa, dass sich die Betreffenden dessen nicht bewußt wären.
    Aber so war es ja auch schon im alten Israel:


    Wer Unterweisung liebt, liebt Erkenntnis; und wer Zucht haßt, ist dumm.
    Der Gütige erlangt Wohlgefallen von Jehova, aber den Mann der Ränke spricht er schuldig.
    Ein Mensch wird nicht bestehen durch Gesetzlosigkeit, aber die Wurzel der Gerechten wird nicht erschüttert werden.
    Ein wackeres Weib ist ihres Mannes Krone, aber wie Fäulnis in seinen Gebeinen ist ein schändliches.
    Die Gedanken der Gerechten sind Recht, die Überlegungen der Gesetzlosen sind Betrug.
    Die Worte der Gesetzlosen sind ein Lauern auf Blut; aber der Mund der Aufrichtigen errettet sie.
    Man kehrt die Gesetzlosen um, und sie sind nicht mehr; aber das Haus der Gerechten bleibt bestehen.
    Gemäß seiner Einsicht wird ein Mann gelobt; wer aber verkehrten Herzens ist, wird zur Verachtung sein.
    Besser, wer gering ist und einen Knecht hat, als wer vornehm tut und hat Mangel an Brot.
    Der Gerechte kümmert sich um das Leben seines Viehes, aber das Herz der Gesetzlosen ist grausam.
    Wer sein Land bebaut, wird mit Brot gesättigt werden; wer aber nichtigen Dingen nachjagt, ist unverständig.
    Den Gesetzlosen gelüstete nach dem Raube der Bösen, aber die Wurzel der Gerechten trägt ein.
    In der Übertretung der Lippen ist ein böser Fallstrick, aber der Gerechte entgeht der Drangsal.
    Von der Frucht seines Mundes wird ein Mann mit Gutem gesättigt, und das Tun der Hände eines Menschen kehrt zu ihm zurück.
    Der Weg des Narren ist richtig in seinen Augen, aber der Weise hört auf Rat.
    Der Unmut des Narren tut sich am selben Tage kund, aber der Kluge verbirgt den Schimpf.
    Wer Wahrheit ausspricht, tut Gerechtigkeit kund, aber ein falscher Zeuge Trug.
    Da ist einer, der unbesonnene Worte redet gleich Schwertstichen; aber die Zunge der Weisen ist Heilung.
    Die Lippe der Wahrheit besteht ewiglich, aber nur einen Augenblick die Zunge der Lüge.
    Trug ist im Herzen derer, die Böses schmieden; bei denen aber, die Frieden planen, ist Freude.
    Dem Gerechten wird keinerlei Unheil widerfahren, aber die Gesetzlosen haben Übel die Fülle.
    Die Lippen der Lüge sind Jehova ein Greuel, die aber, welche Wahrheit üben, sein Wohlgefallen.
    Ein kluger Mensch hält die Erkenntnis verborgen, aber das Herz der Toren ruft Narrheit aus.
    Die Hand der Fleißigen wird herrschen, aber die lässige wird fronpflichtig sein.
    Kummer im Herzen des Mannes beugt es nieder, aber ein gutes Wort erfreut es.
    Der Gerechte weist seinem Nächsten den Weg, aber der Weg der Gesetzlosen führt sie irre.
    Nicht erjagt der Lässige sein Wild; aber kostbares Gut eines Menschen ist es, wenn er fleißig ist.
    Auf dem Pfade der Gerechtigkeit ist Leben, und kein Tod auf dem Wege ihres Steiges.

    zu diesem Kapitel erschien im Jahre 2003 ein Artikel im Wachtturm in dem es auszugsweise hieß:

    ‘Der Gute erlangt Gottes Wohlgefallen’

    ALLES Leben stammt von Jehova Gott (Psalm 36:9). Ja, „durch ihn haben wir Leben und bewegen uns und existieren“ (Apostelgeschichte 17:28). Ist unser Herz nicht voller Dankbarkeit, wenn wir darüber nachdenken, womit er die belohnt, die ein enges Verhältnis zu ihm haben? „Die Gabe . . ., die Gott gibt, ist ewiges Leben“ (Römer 6:23). Wie wichtig ist es daher, Jehovas Wohlgefallen zu finden!
    Der Psalmist versichert uns, dass ‘Gott Gunst gibt’ (Psalm 84:11). Aber wem gibt er sie? Menschen machen ihre Gunst oft davon abhängig, wie gebildet oder reich jemand ist, welche Hautfarbe er hat oder zu welcher Volksgruppe er gehört. Wem schenkt Gott seine Gunst? Salomo, ein König im alten Israel, antwortet: „Der Gute erlangt Wohlgefallen von Jehova, aber den Mann von bösen Ideen erklärt er für böse“ (Sprüche 12:2).
    Ohne Frage hat Jehova seine Freude an jemand, der gut ist — der Tugenden besitzt. Zu den Tugenden eines guten Menschen gehören Selbstdisziplin, Fairness, Demut, Mitgefühl und Besonnenheit. Seine Gedanken sind recht; was er sagt, baut andere auf; seine Taten sind gerecht und konstruktiv. Der erste Teil des 12. Kapitels im Bibelbuch Sprüche zeigt uns, wie Gutestun und Gutsein unser tägliches Leben beeinflussen sollte und was für Vorzüge es hat, diese Eigenschaften auszuleben. Beschäftigen wir uns mit diesem Kapitel, damit wir ‘Einsicht zum Gutestun’ erhalten (Psalm 36:3). Und wenn wir den darin enthaltenen weisen Rat umsetzen, wird dies Gott gefallen.

    Korrektur ist lebenswichtig
    „Wer Zucht liebt, der liebt Erkenntnis“, sagt Salomo, „wer aber Zurechtweisung hasst, ist vernunftlos“ (Sprüche 12:1). Einem guten Menschen ist sehr daran gelegen, sich persönlich zu verbessern, und deshalb ‘liebt er Zucht’. Er setzt Rat, den er in den christlichen Zusammenkünften oder durch persönliche Gespräche erhält, sofort um. Die Gedanken in der Bibel und in biblischen Publikationen sind wie die sprichwörtlichen „Ochsenstacheln“, die ihn dazu animieren, einen geraden Weg zu gehen. Er sucht nach Erkenntnis und handelt dann danach, um seinen Pfad gerade zu machen. Ja, wer ‘Zucht liebt, liebt auch Erkenntnis’.
    Für wahre Anbeter Gottes ist vor allem Selbstdisziplin unerlässlich! Wünschen wir uns eine tiefere Erkenntnis des Wortes Gottes? Möchten wir mehr Erfolg im christlichen Predigtdienst? Würden wir Gottes Wort gern besser lehren können? (Matthäus 24:14; 28:19, 20). Damit solche Wünsche in Erfüllung gehen, brauchen wir Selbstdisziplin. Auch in anderen Lebensbereichen ist Selbstdisziplin erforderlich. Zum Beispiel werden wir heutzutage mit Reizen überschüttet, die unerlaubte Wünsche in uns wecken sollen. Brauchen wir da nicht Selbstdisziplin, uns nichts anzusehen, was sich nicht gehört? Weil „die Neigung des Menschenherzens böse ist von seiner Jugend an“, können außerdem sogar in den verborgenen Winkeln unseres Sinnes unsittliche Gedanken entstehen (1. Mose 8:21). Es erfordert Selbstdisziplin, bei solchen Gedanken dann nicht zu verweilen.
    Wer dagegen Zurechtweisung hasst, liebt weder „Zucht“ noch „Erkenntnis“. Da er der sündigen menschlichen Neigung nachgibt, Zurechtweisung übel zu nehmen, begibt er sich auf das Niveau eines Tieres — einer vernunftlosen Kreatur —, dem es an sittlichem Urteilsvermögen fehlt. Dieser Neigung müssen wir entschlossen widerstehen.

    ‘Fest stehen wie Bäume mit starken Wurzeln’
    Ein guter Mensch darf natürlich nicht ungerecht sein oder unrecht handeln. Gerechtigkeit ist somit ebenfalls erforderlich, um Jehovas Wohlgefallen zu erlangen. König David schreibt in einem Lied: „Du selbst wirst jeden Gerechten segnen, o Jehova; wie mit einem großen Schild wirst du ihn mit Wohlgefallen umgeben“ (Psalm 5:12). Salomo stellt die Situation des Gerechten der des Bösen gegenüber und sagt: „Kein Mensch wird durch Bosheit fest stehen; was aber die Wurzelgrundlage der Gerechten betrifft, sie wird nicht zum Wanken gebracht werden“ (Sprüche 12:3).
    Vielleicht sieht es so aus, als ob es den Bösen gut ergehe. Lassen wir uns durch den Kopf gehen, was der Psalmist Asaph erlebte. „Was mich betrifft“, so sagt er, „meine Füße wären fast abgebogen, meine Schritte wären beinahe zum Ausgleiten gebracht worden.“ Warum? Asaph antwortet: „Ich wurde neidisch auf die Prahler, als ich ständig den Frieden der Bösen sah“ (Psalm 73:2, 3). Doch als er in das Tempelheiligtum Gottes kam, ging ihm auf, dass die Bösen von Jehova auf schlüpfrigen Boden gestellt werden (Psalm 73:17, 18). Jeder ihrer vermeintlichen Erfolge ist nicht von Dauer. Weshalb sollten wir da neidisch auf sie sein?
    Im Gegensatz dazu ist jemand, der Jehovas Wohlgefallen hat, gefestigt. Salomo verwendet das kräftige Wurzelsystem eines Baums als Metapher für gute Menschen und sagt, sie „stehen fest wie Bäume mit starken Wurzeln“ (Sprüche 12:3, Die Bibel in heutigem Deutsch). Das verborgene Wurzelwerk großer Bäume, beispielsweise der Mammutbäume in Kalifornien, breitet sich im Boden über eine Fläche von bis zu eineinhalb Hektar aus und sorgt dafür, dass die Bäume auch bei Überschwemmungen und Stürmen fest verankert sind. Selbst ein starkes Erdbeben kann einem hoch aufragenden Mammutbaum nichts anhaben.
    Wie diese Wurzeln, die sich in die nährstoffreiche Erde treiben, sollten sich Herz und Sinn in Gottes Wort vertiefen und lebengebendes Wasser aufnehmen. Dadurch wird unser Glaube tief verwurzelt und stark und unsere Hoffnung sicher und fest (Hebräer 6:19). Wir werden nicht „von jedem Wind der [falschen] Lehre hierhin und dorthin getrieben“ (Epheser 4:14). Natürlich lassen uns sturmähnliche Prüfungen nicht unberührt und in schwierigen Situationen erzittern wir vielleicht sogar. Aber unsere „Wurzelgrundlage . . . wird nicht zum Wanken gebracht werden“.
    „Eine tüchtige Frau ist eine Krone für ihren Besitzer“
    Viele kennen die Redensart „Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine gute Frau“. Den großen Wert einer Frau, die eine echte Stütze ist, unterstreicht Salomo mit den Worten: „Eine tüchtige Frau ist eine Krone für ihren Besitzer, aber wie Fäulnis in seinem Gebein ist die, die schändlich handelt“ (Sprüche 12:4). In dem Wort „tüchtig“ stecken viele gute Eigenschaften. Zu den Vorzügen einer guten Frau, wie sie ausführlich in Sprüche 31 geschildert werden, gehören Fleiß, Treue und Weisheit. Eine Frau, die solche Eigenschaften besitzt, ist für ihren Mann eine Krone, denn ihr gutes Verhalten macht ihm Ehre und lässt ihn in der Achtung anderer steigen. Niemals prescht sie ehrgeizig vor noch konkurriert sie mit ihm um Anerkennung. Vielmehr ergänzt sie ihren Mann und ist ihm eine Gehilfin.
    Wie könnte eine Frau schändlich handeln und mit welchen Folgen? Schändliches Verhalten umfasst die ganze Palette von Streitsucht bis hin zu Ehebruch (Sprüche 7:10-23; 19:13). Wenn sich eine Frau so verhält, wird sie ihren Mann nur herabwürdigen. Sie ist „wie Fäulnis in seinem Gebein“ in dem Sinn, dass „sie ihn ruiniert, ähnlich wie eine Krankheit den Körper schwächt“, so die Erklärung in einem Nachschlagewerk. „Eine moderne Version dieser Formulierung wäre vielleicht, sie ist wie ‚ein Krebsgeschwür‘ — eine Krankheit, die einer Person Stück für Stück die Vitalität raubt“, heißt es in einem anderen Nachschlagewerk. Ehefrauen, denen daran liegt, Gott zu gefallen, bemühen sich um die Tugenden einer tüchtigen Frau.

    Von Gedanken zu folgenschweren Handlungen
    Gedanken führen zu Handlungen und Taten haben Konsequenzen. Als Nächstes beschreibt Salomo daher, wie Gedanken zu Handlungen führen können, und vergleicht hierbei den Gerechten mit dem Bösen. „Die Gedanken der Gerechten sind das Recht; die Steuerung durch die Bösen ist Trug. Die Worte der Bösen sind ein Lauern auf Blut, aber der Mund der Rechtschaffenen wird sie befreien“ (Sprüche 12:5, 6).
    Bei guten Menschen sind sogar die Gedanken moralisch einwandfrei und auf das gerichtet, was gerecht und fair ist. Da gerechte Menschen von ihrer Liebe zu Gott und zu ihren Mitmenschen motiviert werden, haben sie gute Absichten. Die Bösen hingegen werden von Selbstsucht angetrieben. Folglich sind ihre Absichten — und die Methoden, mit denen sie ihre Ziele zu erreichen suchen — betrügerisch. Ihre Handlungen sind treulos. Sie haben keine Skrupel, einem Unschuldigen eine Falle zu stellen, beispielsweise durch falsche Anschuldigungen in einem Gerichtsfall. Ihre Worte sind „ein Lauern auf Blut“, weil sie ihrem unschuldigen Opfer schaden möchten. Die Rechtschaffenen, die über böse Intrigen dieser Art Bescheid wissen und die nötige Weisheit und Umsicht haben, können sich dieser Gefahr entziehen. Möglicherweise können sie sogar Unbedarfte warnen und von den hinterhältigen Intrigen der Bösen befreien.
    Wie wird es dem Gerechten und wie dem Bösen ergehen? „Es gibt einen Umsturz der Bösen, und sie sind nicht mehr“, gibt Salomo zur Antwort, „aber das Haus der Gerechten, es wird stehen bleiben“ (Sprüche 12:7). Das Haus, so kann man in einem Nachschlagewerk lesen, „steht für den Haushalt und alles, was dem Betreffenden lieb und teuer ist und das Leben für ihn lebenswert macht“. Das kann sogar seine Familie und seine Nachkommen einschließen. Wie auch immer, die Kernaussage des Spruchs ist klar und deutlich: Der Gerechte bleibt in Härtezeiten fest stehen.

    Ein demütiger Mensch ist besser daran
    Um den Wert eines klaren Urteilsvermögens zu unterstreichen, erklärt der König von Israel: „Wegen seines Mundes der Verständigkeit wird ein Mann gepriesen, doch einer, der verdrehten Herzens ist, wird in Verachtung geraten“ (Sprüche 12:8). Ein verständiger oder urteilsfähiger Mensch redet nicht einfach vorschnell drauflos. Er denkt, bevor er redet, und lebt mit seinen Mitmenschen in Frieden, weil er dank seines „Mundes der Verständigkeit“ seine Worte sorgfältig wählt. Bei einer Konfrontation mit lächerlichen oder spekulativen Fragen ist ein „Mann von Unterscheidungsvermögen“ in der Lage, ‘seine Reden zurückzuhalten’ (Sprüche 17:27). Ein solcher Mensch wird gepriesen und ist eine Freude für Jehova. Was für ein Gegensatz zu einem Menschen, der aus einem ‘verdrehten Herzen’ verquere Ansichten äußert!
    In diesem Spruch wird also die Verständigkeit eines Menschen gepriesen, doch der nächste Spruch lehrt uns den Wert der Demut. Er besagt: „Besser ist der, der gering geachtet wird, aber einen Knecht hat, als der, der sich selbst verherrlicht, doch des Brotes ermangelt“ (Sprüche 12:9). Salomo will damit anscheinend sagen, dass es besser ist, einfach und demütig zu sein und wenig zu besitzen — nur e i n e n Knecht —, als alles, was man zum Leben benötigt, dafür einzusetzen, sich einen hohen gesellschaftlichen Status zu erhalten. Das ist wirklich ein vernünftiger Rat für uns: sich im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten zu bewegen.
    Was man von der Landwirtschaft über Güte lernen kann
    Salomo spielt dann auf das Leben eines Landwirts an und nennt zwei Lektionen, die man in Sachen Güte lernen kann. „Der Gerechte sorgt für die Seele seines Haustiers“, sagt er, „aber die Erbarmungen der Bösen sind grausam“ (Sprüche 12:10). Der Gerechte behandelt seine Tiere liebevoll. Er kennt ihre Bedürfnisse und ist an ihrem Wohl interessiert. Ein böser Mensch behauptet vielleicht, ihm würde etwas an seinen Tieren liegen, aber er schert sich nicht viel um ihre Bedürfnisse. Sein Motiv ist Selbstsucht und sein Interesse an den Tieren geht nur so weit, wie es ihm Gewinn bringt. Was er für eine angemessene Versorgung der Tiere hält, ist in Wirklichkeit womöglich grausam.
    Der Grundsatz einer liebevollen Betreuung der Tiere gilt auch für unseren Umgang mit Haustieren. Wie grausam wäre es, sich ein Haustier zuzulegen und es dann unnötig leiden zu lassen, weil man es vernachlässigt oder schlecht behandelt! Leidet ein Tier schwer wegen einer ernsten Krankheit oder Verletzung, wäre es unter Umständen sogar liebevoll, es einschläfern zu lassen.
    Schließlich geht Salomo noch auf einen anderen Aspekt in der Landwirtschaft ein, und zwar auf das Bebauen des Landes: „Wer sein Land bebaut, wird selbst mit Brot gesättigt werden.“ Ja, sinnvolle harte Arbeit zahlt sich aus. „Wer aber wertlosen Dingen nachjagt, dem mangelt es an Herz“ (Sprüche 12:11). Wem ‘es an Herz mangelt’, weil es ihm an Urteilskraft oder Verständnis fehlt, jagt leeren, wertlosen gewagten Unternehmungen nach. Die Lehren in diesen beiden Versen sind unmissverständlich: Gefragt sind Barmherzigkeit und Fleiß.

    Der Gerechte wird „gedeihen“
    „Der Böse hat den mit dem Netz gefangenen Raub schlechter Menschen begehrt“, sagt der weise König (Sprüche 12:12a). Wie macht der Böse das? Indem er sich offensichtlich unredlich bereichert.
    Was kann über den guten Menschen gesagt werden? Er liebt Zurechtweisung und ist im Glauben fest verwurzelt. Er ist gerecht, verständig, demütig, mitfühlend und fleißig. „Was . . . die Wurzel der Gerechten betrifft, sie ist ergiebig“ oder „wird gedeihen“ (Sprüche 12:12b, Allioli). „Die Wurzel der Gerechten bleibt beständig“, heißt es in der revidierten Elberfelder Bibel. Ein gerechter Mensch steht sicher und fest. Ja, ‘der Gute erlangt Gottes Wohlgefallen’. Darum wollen wir ‘auf Jehova vertrauen und Gutes tun’ (Psalm 37:3).

    Wahrhaftige Lippen bestehen in Ewigkeit
    SIE vermag — einem kleinen Feuer gleich, das einen Wald in Brand setzen und vollständig vernichten kann — jemandes ganzes Leben zu ruinieren. Sie kann voll Gift sein oder aber „ein Baum des Lebens“ (Sprüche 15:4). Tod und Leben sind in ihrer Macht (Sprüche 18:21). Sie ist imstande, den ganzen Leib zu besudeln. So viel Kraft hat ein kleines Glied — unsere Zunge (Jakobus 3:5-9). Klug ist, wer sie zu hüten weiß.
    Salomo, König im alten Israel, gibt im 12. Kapitel des Bibelbuchs Sprüche wertvollen Rat, der uns helfen kann, auf unser Reden zu achten. Im zweiten Teil dieses Kapitels zeigt der weise König anhand prägnanter Sprüche, dass Worte Folgen haben und gleichzeitig eine Menge über die Eigenschaften dessen verraten, der sie äußert. Der inspirierte Rat Salomos ist unerlässlich für jeden, der ‘eine Wache über die Tür seiner Lippen setzen’ möchte (Psalm 141:3).

    ‘Die Übertretung, die verstrickt’
    Salomo sagt: „Durch die Übertretung der Lippen verstrickt sich der Böse, aber der Gerechte gelangt aus der Bedrängnis hinaus“ (Sprüche 12:13). Ein Mensch, der es sich zur Gewohnheit macht, zu lügen, manövriert sich durch diese „Übertretung der Lippen“ in eine todbringende Falle (Offenbarung 21:8). Mancher meint, durch Unehrlichkeit leicht ungestraft davonkommen oder sich bequem aus einer unangenehmen Lage befreien zu können. Aber zieht eine Lüge nicht häufig weitere Lügen nach sich? Schnell findet sich der Lügner in einen Teufelskreis verstrickt — ähnlich wie ein Spieler, der verleitet ist, nach anfänglich niedrigen Beträgen immer höher zu setzen, um seine Verluste wettzumachen.
    Wer andere belügt, verstrickt sich auch deshalb durch die „Übertretung der Lippen“, weil er sich am Ende womöglich selbst belügt. Beispielsweise könnte sich ein Lügner ohne weiteres vormachen, er sei hochgebildet und geistreich, obwohl er in Wirklichkeit nur sehr wenig weiß. So baut er sein Leben auf einer Lüge auf. Ja „er hat zu schmeichlerisch gegen sich gehandelt in den eigenen Augen, als dass er sein Vergehen herausfinden könnte, um es zu hassen“ (Psalm 36:2). Eine falsche Zunge erweist sich wirklich als ein Fallstrick! Der Gerechte hingegen lässt erst gar nicht zu, in so eine Lage zu geraten. Selbst in Bedrängnis würde er nie sein Heil im Lügen suchen.

    ‘Der sättigende Fruchtertrag’
    Warnend schrieb der Apostel Paulus: „Lasst euch nicht irreführen: Gott lässt sich nicht verspotten. Denn was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten“ (Galater 6:7). Dieser Grundsatz gilt unzweifelhaft genauso für das, was wir sagen, wie für unser Tun. Salomo stellt fest: „Von dem Fruchtertrag des Mundes eines Mannes wird er mit Gutem gesättigt, und das Tun der Hände eines Menschen, es wird zu ihm zurückkehren“ (Sprüche 12:14).
    Ein Mund, der „Weisheit äußert“, bringt ‘sättigende’ Frucht hervor (Psalm 37:30). Weisheit setzt Erkenntnis voraus, und da kein Mensch von sich behaupten kann, alles zu wissen, hat jeder es nötig, guten Rat anzuhören und zu befolgen. „Der Weg des Törichten ist recht in seinen eigenen Augen“, sagt der König von Israel, „aber wer auf Rat hört, ist weise“ (Sprüche 12:15).
    Jehova gibt uns durch sein Wort und seine Organisation vernünftigen Rat. Dabei bedient er sich der Veröffentlichungen des „treuen und verständigen Sklaven“ (Matthäus 24:45; 2. Timotheus 3:16). Wie töricht wären wir, würden wir guten Rat eigensinnig ablehnen! Wenn uns Jehova, „der die Menschen Erkenntnis lehrt“, durch seinen Kommunikationskanal Rat erteilt, sollten wir „schnell sein zum Hören“ (Jakobus 1:19; Psalm 94:10).
    Wie reagiert ein törichter Mensch auf Beleidigungen oder unberechtigte Kritik, und wie geht im Vergleich dazu ein weiser Mensch damit um? Salomo antwortet: „Eine törichte Person ist die, die ihren Verdruss am selben Tag bekannt gibt, aber der Kluge deckt eine Unehre zu“ (Sprüche 12:16).
    Glaubt sich eine törichte Person verunglimpft, macht sie ihrem Ärger sogleich Luft — „am selben Tag“. Ein besonnener Mensch hingegen betet um Gottes Geist, damit er sich beherrschen kann. Er nimmt sich Zeit, über den Rat aus Gottes Wort nachzusinnen, und macht sich über den Wert der Worte Jesu Gedanken: „Wenn dich jemand auf deine rechte Wange schlägt, so wende ihm auch die andere zu“ (Matthäus 5:39). Der Kluge zügelt seine Zunge, damit er nicht gedankenlos redet, denn er möchte ‘niemandem Böses mit Bösem vergelten’ (Römer 12:17). Wenn wir uns bemühen, jegliche Unehre, die uns widerfährt, auf diese Weise ‘zuzudecken’, können wir vermeiden, dass ein Konflikt eskaliert.
    ‘Die heilende Zunge’
    Die „Übertretung der Lippen“ kann in Rechtsangelegenheiten viel Schaden anrichten. Der König von Israel stellt fest: „Wer Treue zum Ausdruck bringt, wird mitteilen, was gerecht ist, ein falscher Zeuge aber Trug“ (Sprüche 12:17). Ein wahrhaftiger Zeuge ‘bringt Treue zum Ausdruck’, weil sein Zeugnis zuverlässig und vertrauenswürdig ist. Seine Worte tragen dazu bei, dem Recht Geltung zu verschaffen. Ein falscher Zeuge hingegen ist durch und durch trügerisch und leistet Justizirrtümern Vorschub.
    Weiter sagt Salomo: „Da ist einer, der gedankenlos redet wie mit Schwertstichen, aber die Zunge der Weisen ist Heilung“ (Sprüche 12:18). Worte können durchdringend sein wie ein Schwert, Freundschaften zerstören und Unruhe stiften. Sie können aber auch genauso gut angenehm und wohltuend wirken und eine Freundschaft vertiefen. Beschimpfungen hingegen, Geschrei, Nörgelei und herabsetzende Bemerkungen wirken wie ‘Stiche’, die tiefe emotionelle Wunden reißen. Sollte uns auf jenem Gebiet ein Fehler unterlaufen, ist es ganz wichtig, dass wir dies durch ‘heilende’ Worte in Form einer aufrichtigen Entschuldigung korrigieren!
    Wir leben in schwierigen Zeiten, und deshalb überrascht es nicht, dass viele „gebrochenen Herzens“ und „zerschlagenen Geistes“ sind (Psalm 34:18). Wenn wir ‘bekümmerten Seelen tröstend zureden’ und ‘den Schwachen beistehen’, dann nutzen wir die Heilkraft, die Worte haben können (1. Thessalonicher 5:14). Mitfühlende Worte können beispielsweise Teenager ermutigen, die gegen schädlichen Gruppenzwang ankämpfen müssen. Ältere Menschen können durch fürsorgliche und verständnisvolle Worte in dem Gefühl bestärkt werden, dass man sie liebt und braucht. Eine freundliche Äußerung kann Kranke aufmuntern. Sogar eine Zurechtweisung anzunehmen fällt leichter, wenn sie „im Geist der Milde“ erteilt wird (Galater 6:1). Und die Zunge derer, die ihren Mitmenschen die gute Botschaft von Gottes Königreich bringen, besitzt wirklich große Heilkraft!

    ‘Die Lippe, die für immer besteht’
    Salomo gebraucht den Ausdruck „Lippe“ synonym für „Zunge“, wenn er sagt: „Die Lippe der Wahrheit ist es, die für immer gefestigt wird, aber die Zunge der Falschheit währt nur einen Augenblick lang“ (Sprüche 12:19). Die Formulierung „die Lippe der Wahrheit“ steht im Hebräischen in der Einzahl und drückt weit mehr aus als lediglich wahrhaftiges Reden. Eigenschaften wie Beständigkeit, Dauer und Zuverlässigkeit sind impliziert. In einem Nachschlagewerk heißt es: „Rede, die sich dadurch auszeichnet, besteht in Ewigkeit . . ., weil sie als zuverlässig erfunden wird, im Gegensatz zur lügnerischen Zunge . . ., die vorübergehend wohl täuschen kann, aber einer Überprüfung nicht standhält.“
    „Trug ist im Herzen derer, die Unheil schmieden, die aber zum Frieden raten, haben Freude“, sagt der weise König weiter und fügt hinzu: „Nichts Schädliches wird dem Gerechten widerfahren, aber die Bösen sind es, die gewiss voller Unglück sein werden“ (Sprüche 12:20, 21).
    Menschen, die Unheil schmieden, können nur Leid und Kummer verursachen. Dagegen ernten diejenigen, die zum Frieden raten, die Befriedigung, richtig gehandelt zu haben, und dürfen sich über gute Ergebnisse freuen. Am wichtigsten ist, dass sie Gottes Anerkennung genießen, denn „falsche Lippen sind für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, die aber in Treue handeln, sind ihm wohlgefällig“ (Sprüche 12:22).

    Rede, die ‘Erkenntnis verhüllt’
    Worin sich Personen, die auf ihre Worte achten, noch von anderen unterscheiden, beschreibt der König von Israel mit folgenden Worten: „Ein kluger Mensch verhüllt Erkenntnis, das Herz der Unvernünftigen aber ruft Torheit aus“ (Sprüche 12:23).
    Ein kluger und besonnener Mensch weiß, wann er den Mund aufmacht und wann er lieber schweigt. Er „verhüllt Erkenntnis“, indem er darauf verzichtet, sein Wissen demonstrativ zur Schau zu stellen. Das heißt nicht, dass er es immer verbirgt, sondern dass er zurückhaltend damit umgeht. Der Unvernünftige hingegen trägt sein Herz auf der Zunge und verrät prompt seine Torheit. Achten wir daher darauf, sparsam mit unseren Worten umzugehen und nicht mit unserer Zunge zu prahlen.
    Salomo setzt die Aufzählung von Gegensätzen mit folgenden markanten Worten über Fleiß und Faulheit fort: „Die Hand der Fleißigen ist die, die herrschen wird, aber die lässige Hand wird zwangsarbeitspflichtig werden“ (Sprüche 12:24). Durch harte Arbeit kann es möglich sein, voranzukommen und finanziell unabhängig zu werden, aber wer faul ist, gerät womöglich in Knechtschaft oder Zwangsarbeit. Ein Kommentator sagt: „Im Lauf der Zeit wird der Faule irgendwann zum Sklaven des Fleißigen.“

    ‘Das Wort, das erfreut’
    König Salomo wendet sich wieder der Rede zu mit einer treffenden Feststellung über die menschliche Natur: „Angstvolle Besorgtheit im Herzen eines Mannes wird es niederbeugen, aber das gute Wort erfreut es“ (Sprüche 12:25).
    Es gibt viele Sorgen und Nöte, die das Herz beschweren oder „niederbeugen“. Gerade dann tut ein ‘gutes Wort’ der Ermunterung von einem verständnisvollen Gefährten Not, um die Last zu erleichtern und das Herz zu erfreuen. Aber woher soll jemand wissen, wie schwer uns wirklich ums Herz ist, wenn wir uns niemand anvertrauen und nicht darüber sprechen? Wir tun somit gut daran, einer mitfühlenden Person, die uns helfen kann, unser Herz auszuschütten, wenn wir in Not sind oder unter Depressionen leiden. Davon abgesehen kann uns allein dadurch, dass wir unsere Gefühle in Worte kleiden, schon ein wenig leichter ums Herz werden. Deshalb sollten wir uns unserem Ehepartner, unseren Eltern oder einem mitfühlenden und geistig reifen Freund anvertrauen.
    Sind irgendwo bessere Worte der Ermunterung zu finden als in der Bibel? Arbeiten wir daher daran, Gott näher zu kommen, indem wir über sein inspiriertes Wort nachsinnen. Das kann ein beunruhigtes Herz zweifellos erfreuen und traurige Augen zum Leuchten bringen. Der Psalmist bestätigt das mit den Worten: „Das Gesetz Jehovas ist vollkommen, bringt die Seele zurück. Die Mahnung Jehovas ist zuverlässig, macht den Unerfahrenen weise. Die Befehle Jehovas sind recht, erfreuen das Herz; das Gebot Jehovas ist rein, erleuchtet die Augen“ (Psalm 19:7, 8).

    Der Pfad der Belohnung
    Der König von Israel stellt den Weg der Rechtschaffenen dem der Bösen gegenüber, wenn er sagt: „Der Gerechte kundschaftet seine eigene Weide aus, aber der Weg der Bösen, der lässt sie umherirren“ (Sprüche 12:26). Der Gerechte ist sehr vorsichtig, welche „Weide“ — das heißt was für Gefährten und Freunde — er sich aussucht. Er handelt dabei weise und hütet sich vor gefährlichen Kontakten. Ganz anders die Bösen: Sie schlagen Rat in den Wind und beharren auf ihrem Willen. Sie lassen sich täuschen und irren demzufolge umher.
    Als Nächstes führt uns König Salomo den Gegensatz zwischen Lässigen und Fleißigen aus einem anderen Blickwinkel vor Augen. Er sagt: „Lässigkeit wird jemandes Wild nicht aufscheuchen, aber der Fleißige ist eines Menschen kostbares Vermögen“ (Sprüche 12:27). Ein lässiger Mensch scheucht kein Wild auf oder „holt sein Wild nicht ein“ (Zürcher Bibel). Er kann also nicht zu Ende bringen, was er beginnt. Fleiß hingegen wird mit Reichtum gleichgesetzt.
    Faulheit ist so schädlich, dass der Apostel Paulus es für nötig hielt, an Mitchristen in Thessalonich zu schreiben und gewisse Personen zurechtzuweisen, die ‘unordentlich wandelten’: Sie arbeiteten überhaupt nicht, sondern mischten sich in Dinge ein, die sie nichts angingen. Damit machten sie sich für die Übrigen zu einer kostspieligen Bürde. Deshalb gab Paulus ihnen offenen Rat und ermahnte sie, ‘in Ruhe zu arbeiten und ihr selbstverdientes Brot zu essen’. Würden sie auf diesen klaren Rat nicht hören, sollten sich die anderen in der Versammlung an die Ermahnung des Paulus halten und sich von ihnen zurückziehen, das heißt sie offenbar in gesellschaftlicher Hinsicht meiden (2. Thessalonicher 3:6-12).
    Nicht nur Salomos Rat, fleißig zu sein, sollten wir beherzigen, sondern auch seine Hinweise zum richtigen Gebrauch unserer Zunge. Wir wollen uns anstrengen, mit diesem kleinen Organ heilend zu wirken und unsere Mitmenschen zu erfreuen. Hüten wir uns vor der „Übertretung der Lippen“ und handeln wir fortwährend rechtschaffen. Salomo versichert uns: „Auf dem Pfad der Gerechtigkeit ist Leben, und die Reise auf ihrem gebahnten Pfad bedeutet keinen Tod“ (Sprüche 12:28).

    und wo stehst du, lieber Leser? Ist dein Verhältnis zum Allmächtigen so stark, dass du bei Ungerechtigkeit zum Allmächtigsten um Hilfe bittest, oder musst du laut rufend durch die Gemeinde rennen?

  16. Thomas sagt:

    Sprüche 13

    „ein falsches Wort ist das, was der Gerechte haßt!“
    „Wer mit Weisen wandelt, wird weise werden“
    Womit beschäftigen wir uns? Hören wir Betrügern zu und lassen uns von Ungerechtigkeit unterhalten? Oder hören wir lieber auf die Worte des Allmächtigen? Nicht wer heute oben auf ist, ist auch derjenige, der den Segen Gottes spüren wird. Wie reagieren wir auf Rat aus der Bibel? Nutzen wir die Möglichkeit, dass wir heute fast jeder ein Exemplar besitzen können und lesen wir täglich in dieser? Oder benutzen wir diese nur als Staubfänger?


    Ein weiser Sohn hört auf die Unterweisung des Vaters, aber ein Spötter hört nicht auf Schelten.
    Von der Frucht seines Mundes ißt ein Mann Gutes, aber die Seele der Treulosen ißt Gewalttat.
    Wer seinen Mund bewahrt, behütet seine Seele; wer seine Lippen aufreißt, dem wird’s zum Untergang.
    Die Seele des Faulen begehrt, und nichts ist da; aber die Seele der Fleißigen wird reichlich gesättigt.
    Der Gerechte haßt Lügenrede, aber der Gesetzlose handelt schändlich und schmählich.
    Die Gerechtigkeit behütet den im Wege Vollkommenen, und die Gesetzlosigkeit kehrt den Sünder um.
    Da ist einer, der sich reich stellt und hat gar nichts, und einer, der sich arm stellt und hat viel Vermögen.
    Lösegeld für das Leben eines Mannes ist sein Reichtum, aber der Arme hört keine Drohung.
    Das Licht der Gerechten brennt fröhlich, aber die Leuchte der Gesetzlosen erlischt.
    Durch Übermut gibt es nur Zank; bei denen aber, die sich raten lassen, Weisheit.
    Vermögen, das auf nichtige Weise erworben ist, vermindert sich; wer aber allmählich sammelt, vermehrt es.
    Lang hingezogenes Harren macht das Herz krank, aber ein eingetroffener Wunsch ist ein Baum des Lebens.
    Wer das Wort verachtet, wird von ihm gepfändet; wer aber das Gebot fürchtet, dem wird vergolten werden.
    Die Belehrung des Weisen ist ein Born des Lebens, um zu entgehen den Fallstricken des Todes.
    Gute Einsicht verschafft Gunst, aber der Treulosen Weg ist hart.
    Jeder Kluge handelt mit Bedacht; ein Tor aber breitet Narrheit aus.
    Ein gottloser Bote fällt in Unglück, aber ein treuer Gesandter ist Gesundheit.
    Armut und Schande dem, der Unterweisung verwirft; wer aber Zucht beachtet, wird geehrt.
    Ein erfülltes Begehren ist der Seele süß, und den Toren ist’s ein Greuel, vom Bösen zu weichen.
    Wer mit Weisen umgeht, wird weise; aber wer sich zu Toren gesellt, wird schlecht.
    Das Böse verfolgt die Sünder, aber den Gerechten wird man mit Gutem vergelten.
    Der Gute vererbt auf Kindeskinder, aber des Sünders Reichtum ist aufbewahrt für den Gerechten.
    Der Neubruch der Armen gibt viel Speise, aber mancher geht zu Grunde durch Unrechtlichkeit.
    Wer seine Rute spart, haßt seinen Sohn, aber wer ihn lieb hat, sucht ihn früh heim mit Züchtigung.
    Der Gerechte ißt bis zur Sättigung seiner Seele, aber der Leib der Gesetzlosen muß darben.

    zu diesem Kapitel erschien im Jahre 2003/04 ein Artikel im Wachtturm in dem es auszugsweise hieß:

    „Das Gesetz des Weisen“ — Ein Quell des Lebens

    Der Psalmist sang: „Das Gesetz Jehovas ist vollkommen, bringt die Seele zurück. Die Mahnung Jehovas ist zuverlässig, macht den Unerfahrenen weise. Die Befehle Jehovas sind recht, erfreuen das Herz; das Gebot Jehovas ist rein, erleuchtet die Augen“ (Psalm 19:7, 8). Wie genau König Salomo von Israel seinerzeit die Wahrheit dieser Worte erfasst haben muss! Er erklärte: „Das Gesetz des Weisen ist ein Quell des Lebens, um jemand von den Schlingen des Todes wegzuwenden“ (Sprüche 13:14). In den vorausgehenden 13 Versen von Sprüche, Kapitel 13 zeigte Salomo, wie der Rat aus Gottes Wort uns helfen kann, unsere Lebensqualität zu steigern und Gefahren für Leib und Leben aus dem Weg zu gehen.
    Lernfähig sein
    „Ein Sohn ist weise, wo es die Zucht eines Vaters gibt, der Spötter aber hat nicht auf Schelte gehört“, heißt es in Sprüche 13:1. Die Zucht eines Vaters kann nachsichtig oder streng sein. Sie mag zunächst in Form von Schulung und Erziehung erfolgen, und wenn diese nichts fruchten, letztlich auch Bestrafung einschließen. Ein Sohn ist weise, wenn er die Zucht seines Vaters annimmt.
    „Wen Jehova liebt, den züchtigt er; ja er geißelt jeden, den er als Sohn aufnimmt“ (Hebräer 12:6). Wie nimmt uns unser himmlischer Vater in Zucht? Unter anderem durch sein geschriebenes Wort, die Bibel, nämlich dann, wenn wir sie respektvoll lesen und das daraus Gelernte anwenden. Diese Zucht ist für uns nur von Vorteil, denn alles, was Jehova sagt, ist zu unserem Nutzen (Jesaja 48:17).
    Auch wenn wir von einem Mitchristen, der an unserem geistigen Wohl interessiert ist, korrigiert werden, ist das eine Form von Zucht. Jeder gute Rat, der mit Gottes Wort im Einklang ist, kann als von Jehova Gott, dem großen Quell der Wahrheit, kommend angesehen werden statt von der Person, die ihn uns gibt. Mit dieser Einstellung sollten wir den Rat klugerweise auch annehmen. Tun wir das, dann kann er uns zum Umdenken bewegen, dazu, unser Verständnis der Bibel zu vertiefen und unsere Gewohnheiten zu ändern. So nützt uns die Zucht wirklich. Dasselbe trifft auf den Rat zu, der uns in christlichen Zusammenkünften und in biblischen Veröffentlichungen gegeben wird. Wenn wir auf das, was uns durch diese geschriebenen oder gesprochenen Worte mitgeteilt wird, entsprechend reagieren, nehmen wir uns in vortrefflicher Weise selbst in Zucht.
    Der Spötter reagiert dagegen nicht auf Zucht. Er ist „nicht lernfähig, weil er meint, selbst zu wissen, was das Beste ist“, heißt es in einem Nachschlagewerk. Nicht einmal auf Schelte — eine strengere Form der Zucht — reagiert er. Doch könnte er jemals beweisen, dass an der Zucht vonseiten seines Vaters etwas verkehrt war? Jehova hat noch nie falsch gehandelt und das wird auch nie der Fall sein. Der Spötter macht sich dadurch, dass er Zucht zurückweist, nur selbst zum Gespött. Wie eindrucksvoll zeigt Salomo doch mit ein paar gut gewählten Worten, wie wertvoll es ist, belehrbar zu sein!

    Hüte deine Zunge!
    Der König von Israel vergleicht den Mund mit einem fruchttragenden Baum, um zu zeigen, wie wichtig es ist, uns beim Reden von Gottes Wort leiten zu lassen. Er sagt: „Von dem Fruchtertrag seines Mundes wird ein Mann Gutes essen, aber die Seele [„das Seelenbegehren“, Fußnote] derer, die treulos handeln, sie ist Gewalttat“ (Sprüche 13:2). Der Fruchtertrag des Mundes sind die gesprochenen Worte. Und ein Mann erntet das, was er mit seinen Worten gesät hat. „Sind seine Worte freundlich gemeint und zielen sie darauf ab, ein gutes Verhältnis zu seinen Mitmenschen herzustellen“, sagt ein Gelehrter, „wird er Gutes essen, also ein glückliches, friedliches Dasein genießen.“ Ganz anders ist es um den treulos Handelnden bestellt, der auf Gewalttat aus ist und darauf, anderen etwas zuleide zu tun. Er führt Gewalt im Schilde und er erntet Gewalt. Die Schlingen des Todes sind vor ihm ausgebreitet.
    „Wer seinen Mund behütet, bewahrt seine Seele“, fährt Salomo fort. „Wer seine Lippen aufsperrt — dem wird es zum Verderben“ (Sprüche 13:3). Ein geschädigter Ruf, verletzte Gefühle, gespannte Beziehungen und sogar körperlicher Schaden können die Folge von gedankenlosem, törichtem Reden sein. Aufgesperrte Lippen, das heißt unbeherrschte Äußerungen, können einem auch Gottes Missfallen eintragen, denn jeder wird sich vor Gott für seine Worte verantworten müssen (Matthäus 12:36, 37). Streng über unseren Mund zu wachen wird uns tatsächlich vor dem Verderben bewahren. Doch was können wir in der Praxis tun, um unseren Mund zu behüten?
    Die einfachste Möglichkeit wäre, nicht zu viel zu reden. „Bei der Menge von Worten fehlt Übertretung nicht“, heißt es in der Bibel (Sprüche 10:19). Vor dem Reden nachzudenken ist ebenfalls empfehlenswert. Der inspirierte Schreiber verkündete: „Da ist einer, der gedankenlos redet wie mit Schwertstichen“ (Sprüche 12:18). Aussagen, denen keine Überlegung vorausgeht, können sowohl dem, der sie äußert, als auch seinen Zuhörern schaden. Daher gibt uns die Bibel den nützlichen Hinweis: „Das Herz des Gerechten sinnt nach, um zu antworten“ (Sprüche 15:28).

    Sei fleißig
    „Der Faule zeigt sich begehrlich“, erklärt Salomo, „aber seine Seele hat nichts. Doch die Seele der Fleißigen, sie wird fett gemacht werden“ (Sprüche 13:4). „Der Gedanke [dieses Spruches] ist, dass bloßes Begehren ganz und gar nichtig ist; Fleiß ist das, was zählt“, heißt es in einem Nachschlagewerk. „Faule Menschen sind Opfer von Begierden . . ., die sie verzehren, und sie haben überhaupt nichts vorzuweisen.“ Die Seele oder das Begehren des Fleißigen ist dagegen befriedigt — fett gemacht.
    Wie verhält es sich mit Personen, die sich Jehova deshalb nicht hingeben, weil sie die Verantwortung scheuen? Sie wollen offensichtlich gern in Gottes neuer Welt leben, aber wollen sie dafür auch etwas tun? …
    Gehen wir an dieser Stelle auch einmal darauf ein, was es bedeutet, in der Versammlung nach einem Aufsichtsamt zu streben. Zu begehren, einen Anteil an dieser vortrefflichen Arbeit zu haben, ist gewiss lobenswert und vonseiten der Bibel wird dazu ermuntert (1. Timotheus 3:1). Das Begehren allein genügt allerdings nicht. Bestimmte Eigenschaften und Fähigkeiten müssen entwickelt werden, um die Voraussetzungen für solch ein Amt zu erfüllen. Das erfordert fleißiges persönliches Bemühen.

    Gerechtigkeit — ein Schutz
    Ein gerechter Mensch entwickelt gottgefällige Eigenschaften und sagt die Wahrheit. Zu lügen verstößt gegen Jehovas Gesetz, wie er sehr wohl weiß (Sprüche 6:16-19; Kolosser 3:9). In Verbindung damit erklärt Salomo: „Ein falsches Wort ist das, was der Gerechte hasst, aber die Bösen handeln schändlich und bereiten sich Schimpf“ (Sprüche 13:5). Der Gerechte vermeidet es nicht nur, zu lügen; er hasst es tatsächlich. Er weiß, wie verheerend sich Lügen auf zwischenmenschliche Beziehungen auswirken, ungeachtet dessen, wie harmlos sie zu sein scheinen. Außerdem wird die Glaubwürdigkeit desjenigen erschüttert, der zu Lügen greift. Der Böse handelt schändlich, weil er lügt oder andere Schandtaten vollbringt, wodurch er sich selbst Schimpf bereitet.
    Um zu zeigen, wie nützlich es ist, in Gottes Augen recht zu handeln, sagt der weise König: „Gerechtigkeit ihrerseits behütet den, der arglos ist auf seinem Weg, aber Bosheit ist das, was den Sünder stürzt“ (Sprüche 13:6). Gerechtigkeit schützt einen Menschen wie eine Festung, Bosheit bewirkt dagegen seinen Untergang.

    Sich keinen falschen Anschein geben
    Über welch tiefes Verständnis der menschlichen Natur der König von Israel verfügte, geht aus folgender Beobachtung hervor: „Es gibt einen, der sich als reich ausgibt, und doch hat er gar nichts; da ist einer, der sich als minderbemittelt ausgibt, und doch hat er viele wertvolle Dinge“ (Sprüche 13:7). Der äußere Schein, den sich jemand gibt, kann trügen. Einige arme Menschen behaupten womöglich, reich zu sein — vielleicht um sich aufzuspielen, um den Eindruck zu erwecken, erfolgreich zu sein, oder nur, um das Gesicht zu wahren. Ein Reicher könnte behaupten, arm zu sein, weil er seinen Reichtum gern verheimlichen möchte.
    Es ist nicht ratsam, anderen etwas vorzuspielen oder etwas zu verheimlichen. Wer materiell nur wenig hat, aber trotzdem Geld für Luxusgüter ausgibt, nur um wohlhabend zu erscheinen, enthält sich und seinen Angehörigen womöglich das vor, was eigentlich zum Lebensunterhalt nötig ist. Behauptet jemand dagegen, arm zu sein, obwohl er Reichtümer besitzt, ist er offensichtlich ein Geizhals, der sich der gebührenden Würde und der Freude beraubt, die Großzügigkeit mit sich bringt (Apostelgeschichte 20:35). Wer aufrichtig ist, lebt besser.

    Keine übertriebenen Wünsche hegen
    „Das Lösegeld für eines Mannes Seele ist sein Reichtum“, erklärt Salomo, „der Minderbemittelte aber hat kein Schelten gehört“ (Sprüche 13:8). Welche Lehre vermittelt dieser weise Spruch?
    Es hat durchaus Vorteile, reich zu sein, aber Reichtum ist nicht grundsätzlich ein Segen. In den gegenwärtigen schwierigen Zeiten stehen die Reichen und ihre Angehörigen nicht selten in der Gefahr, von Lösegelderpressern entführt zu werden. Manchmal kann jemand, der reich ist, durch eine Lösegeldzahlung sein Leben oder das Leben eines Familienangehörigen retten. Doch nicht selten werden Entführungsopfer ermordet. Mit dieser Bedrohung muss der Reiche ständig leben.
    Solche Sorgen plagen denjenigen nicht, der nur wenig hat. Zwar verfügt er wahrscheinlich nicht über so viele Annehmlichkeiten und materielle Dinge wie die Reichen, aber dafür muss er kaum damit rechnen, entführt zu werden. Und das ist gewiss nicht der einzige Nutzen, den es hat, keine übertriebenen Wünsche zu haben und seine Zeit und Kraft nicht darauf zu verwenden, nach Reichtum zu streben (2. Timotheus 2:4).

    Sich am „Licht“ freuen
    Salomo zeigt weiter, dass es zu unserem eigenen Nutzen ist, uns bei all unserem Tun nach Jehova auszurichten. „Das Licht der Gerechten ist es, das sich freuen wird“, sagt er; „aber die Leuchte der Bösen — sie wird ausgelöscht werden“ (Sprüche 13:9).
    Die Leuchte versinnbildlicht das, wovon wir unseren Lebensweg beleuchten lassen. ‘Gottes Wort ist eine Leuchte unserem Fuß und ein Licht für unseren Pfad’ (Psalm 119:105). Es enthält die unerschöpfliche Erkenntnis und Weisheit des Schöpfers. Je tiefer unser Verständnis des Willens und Vorsatzes Gottes wird, desto heller wird das geistige Licht, das uns leitet. Welch eine Quelle der Freude das doch ist! Warum sollten wir uns durch weltliche Weisheit ablenken lassen oder von der „fälschlich so genannten ‚Erkenntnis‘ “? (1. Timotheus 6:20; 1. Korinther 1:20; Kolosser 2:8).
    Die Leuchte des Bösen wird ausgelöscht werden, ungeachtet dessen, wie hell sie zu leuchten scheint. Selbst wenn er wohlhabend ist, ändert sich nichts daran. Er wird schließlich im Dunkeln tappen, wo sein Fuß unweigerlich straucheln wird. Außerdem ‘wird es sich erweisen, dass er keine Zukunft hat’ (Sprüche 24:20).
    Doch was sollten wir tun, wenn wir nicht genau wissen, wie in einer bestimmten Situation vorzugehen ist? Was wäre angebracht, wenn nicht einmal klar ist, ob wir in diesem Fall überhaupt befugt sind, etwas zu unternehmen? Warnend heißt es in Sprüche 13:10: „Durch Vermessenheit verursacht man nur Streit.“ Trotz Unkenntnis oder unbefugt zu handeln ist anmaßend und wird unweigerlich zu Reibereien führen. Wäre es nicht besser, andere um Rat zu fragen, die über das nötige Wissen und Verständnis verfügen? „Bei denen, die sich miteinander beraten, ist Weisheit“, sagt der weise König.

    Sich vor falschen Erwartungen hüten
    Geld kann durchaus nützlich sein. Über ausreichende Mittel zu verfügen ist besser, als mit jedem Cent rechnen zu müssen oder ein Leben in Armut zu führen (Prediger 7:11, 12). Der Nutzen unrechtmäßig erworbenen Reichtums kann jedoch trügerisch sein. Salomo warnt: „Wertvolle Dinge, die von Nichtigem herrühren, vermindern sich, wer aber mit der Hand sammelt, der bewirkt Mehrung“ (Sprüche 13:11).
    Nehmen wir beispielsweise die Verlockung zum Glücksspiel. In der Hoffnung auf einen hohen Gewinn setzt mancher Spieler sein schwer verdientes Geld ein. Doch wehe, wenn er verliert! Die Leidtragenden sind dann oft seine Angehörigen. Und was ist, wenn der Glücksspieler gewinnt? Da er leicht zu dem Geld gekommen ist, geht ihm womöglich der Bezug dazu verloren, was es wirklich wert ist. Es kann auch sein, dass er mit seinem frisch gewonnenen Geld gar nicht richtig umzugehen weiß. Verschwindet sein Reichtum vielleicht genauso schnell wieder, wie er gekommen ist? Durch ehrbare Arbeit nach und nach angesammelter Besitz vergrößert sich dagegen und kann nutzbringend eingesetzt werden.
    „Hinausgeschobene Erwartung macht das Herz krank“, erklärt Salomo, „aber das Begehrte ist ein Baum des Lebens, wenn es wirklich kommt“ (Sprüche 13:12). Unerfüllte Erwartungen führen unweigerlich zu Enttäuschungen, die das Herz krank machen. Das erlebt man im Alltagsleben immer wieder. Auf die Erwartungen, die in Gottes Wort verankert sind, trifft das jedoch nicht zu. Wir können völlig darauf vertrauen, dass sie sich erfüllen. Selbst wenn es anscheinend länger dauert als erwartet, werden wir keinesfalls enttäuscht sein.
    Wir wissen beispielsweise, dass Gottes neue Welt nahe ist (2. Petrus 3:13). In freudiger Erwartung blicken wir der Verwirklichung dessen entgegen, was Gott verheißen hat. Wie wirkt es sich aus, wenn wir die Wartezeit dafür nutzen, eifrig „im Werk des Herrn“ beschäftigt zu sein, Mitchristen zu ermuntern und ein noch engeres Verhältnis zu Jehova zu entwickeln? Statt am ‘Herzen krank’ sind wir voller Freude (1. Korinther 15:58; Hebräer 10:24, 25; Jakobus 4:8). Wenn ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung geht, ist er ein Baum des Lebens — wirklich stärkend und erfrischend.

    Gottes Gesetz — ein Quell des Lebens
    In Sprüche 13:13 wird das Erfordernis, Gott zu gehorchen, wie folgt veranschaulicht: „Wer das Wort verachtet hat, von ihm wird ein Schuldnerpfand genommen werden; aber wer das Gebot fürchtet, der wird belohnt werden.“ Wenn ein Schuldner das von ihm gegebene Wort verachtet, indem er ein Darlehen nicht zurückzahlt, verliert er das, was er als Pfand gegeben hat. Ebenso würden wir etwas verlieren, wenn wir Gottes Geboten nicht gehorchten. Worum handelt es sich?
    „Das Gesetz des Weisen ist ein Quell des Lebens, um jemand von den Schlingen des Todes wegzuwenden“ (Sprüche 13:14). Wer ohne das Gesetz des allweisen Gottes, Jehova, lebt, muss auf die Anleitung verzichten, die ihm helfen kann, besser und länger zu leben. Welch ein ungeheurer Verlust! Wir handeln daher weise, Gottes Wort volle Aufmerksamkeit zu schenken und unser Denken, Reden und Handeln davon beeinflussen zu lassen (2. Korinther 10:5; Kolosser 1:10).

    „Jeder Kluge wird mit Kenntnis handeln“

    Der in Sprüche 13:15-25 aufgezeichnete Rat Salomos, des Königs von Israel, soll uns helfen, mit Erkenntnis zu handeln, damit wir besser und länger leben können. In prägnanten Sprüchen zeigt er, wie Gottes Wort uns helfen kann, die Gunst anderer zu erlangen, in unserem Dienst für Gott treu zu bleiben, Zuchtmaßnahmen richtig zu sehen und unseren Umgang klug auszuwählen. Außerdem geht er darauf ein, dass man seinen Nachkommen klugerweise ein Erbe hinterlassen sowie seine Kinder liebevoll in Zucht nehmen sollte.

    Gute Einsicht trägt Gunst ein
    „Gute Einsicht, sie verleiht Gunst“, sagt Salomo, „aber der Weg derer, die treulos handeln, ist holprig“ (Sprüche 13:15). In der Originalsprache beschreibt der Ausdruck für „gute Einsicht“ oder gutes Verständnis „die Fähigkeit zur Vernunft, zu einem gesunden Urteilsvermögen und zu klugen Anschauungen“, wie es in einem Nachschlagewerk heißt. Wer solche Eigenschaften aufweist, dem fällt es nicht schwer, die Gunst anderer zu erlangen.

    Der Weg der Treulosen ist dagegen holprig oder „hart“ (Elberfelder Bibel). In welchem Sinn? Gemäß einem Gelehrten bedeutet das hier verwendete Wort „fest oder hart und bezieht sich auf das gefühllose Verhalten böser Menschen. . . . Der Mann, der in seinem bösen Treiben verharrt, ist abgestumpft und gleichgültig gegenüber der klugen Unterweisung anderer, ja er ist auf dem Weg ins Verderben.“
    Salomo fährt fort: „Jeder Kluge wird mit Kenntnis handeln, aber der Unvernünftige wird Torheit ausbreiten“ (Sprüche 13:16). Klugheit wird hier mit Kenntnis verbunden und auf einen vernünftigen Menschen bezogen, der genau überlegt, bevor er handelt. Der Kluge hält selbst bei ungerechtfertigter Kritik oder sogar bei einer Beleidigung seine Lippen in Schach. Er ist unter Gebet bemüht, die Frucht des heiligen Geistes hervorzubringen, um sich nicht zu sehr zu ärgern (Galater 5:22, 23). Wer klug ist, lässt sich weder von seinem Gegenüber noch von der Situation beherrschen. Stattdessen beherrscht er sich und geht dadurch den Streitigkeiten aus dem Weg, in die jemand schnell hineingeraten kann, der bei einer Beleidigung leicht aufbraust.
    Der Kluge handelt auch mit Kenntnis, wenn er Entscheidungen trifft. Wie er weiß, handelt jemand, der lediglich Mutmaßungen anstellt, Gefühlsregungen nachgibt oder sich einfach der Mehrheit anschließt, selten klug. Daher nimmt er sich Zeit, um seine Situation zu analysieren. Er trägt alle Fakten zusammen und ergründet, welche Möglichkeiten sich ihm bieten. Dann forscht er in der Bibel nach und stellt fest, welche biblischen Gesetze oder Grundsätze Anwendung finden. Der Pfad eines solchen Menschen bleibt gerade (Sprüche 3:5, 6).

    „Ein treuer Gesandter ist Heilung“
    … Es lautet: „Ein Bote, der böse ist, wird ins Schlechte verfallen, aber ein treuer Gesandter ist Heilung“ (Sprüche 13:17).
    Der Nachdruck liegt hier auf den Eigenschaften des Gesandten oder Boten. Was wäre, wenn der Überbringer einer Botschaft diese böswillig verdreht oder abändert? Wird er dafür nicht bestraft werden? Denken wir an Gehasi, den Diener des Propheten Elisa, der aus Habgier dem syrischen Heerführer Naaman eine falsche Botschaft mitteilte. Gehasi wurde mit dem Aussatz geschlagen, von dem Naaman geheilt worden war (2. Könige 5:20-27). Was wäre, wenn der Gesandte untreu würde und die Botschaft überhaupt nicht mehr verkündete? „[Wenn du] nicht tatsächlich freiheraus redest, um den Bösen vor seinem Weg zu warnen, wird er selbst als Böser in seiner eigenen Vergehung sterben, aber sein Blut werde ich [Jehova] von deiner eigenen Hand zurückfordern“, sagt die Bibel (Hesekiel 33:8).
    Der treue Gesandte ist dagegen Heilung für sich selbst und für diejenigen, die auf ihn hören. Paulus forderte Timotheus auf: „Gib beständig Acht auf dich selbst und auf dein Lehren. Bleibe bei diesen Dingen, denn dadurch, dass du dies tust, wirst du sowohl dich selbst als auch die retten, die auf dich hören“ (1. Timotheus 4:16). …

    ‘Wer Zurechtweisung bewahrt, wird geehrt’
    Würde ein kluger Mensch einen guten Rat zurückweisen? In Sprüche 13:18 wird erklärt: „Wer Zucht unbeachtet lässt, kommt zu Armut und Unehre, aber wer Zurechtweisung bewahrt, der wird geehrt.“ Es ist weise, selbst unerbetene Zurechtweisung dankbar anzunehmen. Vernünftiger Rat kann gerade dann sehr nützlich sein, wenn wir uns gar nicht bewusst sind, wie nötig wir ihn haben. Solchen Rat zu beachten kann uns vor Kummer und tragischem Geschehen bewahren. Ihn außer Acht zu lassen trägt uns dagegen Unehre ein.
    Verdientes Lob hebt unsere Stimmung und macht uns wirklich Mut. Wir müssen aber auch mit Zurechtweisung rechnen und sie annehmen. Ein Beispiel dafür liefern die beiden Briefe, die der Apostel Paulus an Timotheus schrieb. Darin lobt er ihn zwar auch für seine Treue, aber er erteilt ihm vor allem Rat. Freimütig gibt Paulus dem jüngeren Mann Ratschläge dazu, wie er den Glauben und ein gutes Gewissen bewahrt, wie er mit anderen in der Versammlung umgehen, Gottergebenheit und Selbstgenügsamkeit entwickeln, andere unterweisen, dem Abfall entgegenwirken und seinen Dienst für Gott durchführen sollte. Für jüngere Glieder der Versammlung empfiehlt es sich, den Rat von erfahreneren Personen zu suchen und gern anzunehmen.

    ‘Mit Weisen wandeln’
    „Ein Begehren, wenn verwirklicht, ist der Seele angenehm“, sagt der weise König, „aber für die Unvernünftigen ist es etwas Verabscheuungswürdiges, von Schlechtem zu weichen“ (Sprüche 13:19). Über die Bedeutung dieses Sprichworts heißt es in einem Nachschlagewerk: „Wenn ein Ziel erreicht wurde oder ein Wunsch in Erfüllung gegangen ist, durchströmt den ganzen Menschen ein Gefühl der Zufriedenheit . . . Da es eine höchst angenehme Erfahrung ist, ein Ziel zu erreichen, folgt daraus, dass das Abwenden von Bösem für die Toren ein Abscheu sein muss. Das, was sie wollen, können sie nur mit unlauteren Mitteln erreichen, und würden sie das Böse aufgeben, müssten sie dem Vergnügen entsagen, sich ihre Wünsche zu erfüllen.“ Wie wichtig ist es daher, geeignete Wünsche zu haben!
    Wie nachhaltig werden unsere Gedanken, unsere Vorlieben und unsere Abneigungen doch von unserem Umgang beeinflusst! Salomo äußert eine zeitlose Wahrheit, wenn er sagt: „Wer mit Weisen wandelt, wird weise werden, wer sich aber mit den Unvernünftigen einlässt, dem wird es schlecht ergehen“ (Sprüche 13:20). Unser Umgang — auch durch die Unterhaltungsmedien, das Internet und unseren Lesestoff — wirkt sich einfach darauf aus, was wir sind und was aus uns wird. Wählen wir unseren Umgang daher wirklich mit Bedacht!

    „Ein Erbe hinterlassen“
    „Die Sünder sind es, die das Unglück verfolgt“, verkündet der König von Israel, „aber die Gerechten sind es, die das Gute belohnt“ (Sprüche 13:21). Nach Gerechtigkeit zu streben wird belohnt, denn Jehova sorgt für den Gerechten (Psalm 37:25). Wir müssen uns allerdings bewusst sein, dass „Zeit und unvorhergesehenes Geschehen“ jeden trifft (Prediger 9:11). Können wir irgendetwas tun, um auf unvorhergesehene Ereignisse vorbereitet zu sein?
    „Ein Guter wird Söhnen von Söhnen ein Erbe hinterlassen“, erklärt Salomo (Sprüche 13:22a). Welch ein kostbares Erbe Eltern ihren Kindern doch hinterlassen, wenn sie ihnen helfen, Erkenntnis über Jehova aufzunehmen und ein gutes Verhältnis zu ihm aufzubauen! Doch wäre es nicht auch klug, wenn möglich für das materielle Wohl der Familie vorzusorgen, falls ein Elternteil vorzeitig sterben sollte? Vielerorts besteht für Familienoberhäupter die Möglichkeit, eine Versicherung abzuschließen, ein rechtsgültiges Testament zu machen und etwas Geld zurückzulegen.
    Wie verhält es sich mit dem Erbe der Bösen? „Das Vermögen des Sünders ist etwas für den Gerechten Aufbewahrtes“, fährt Salomo fort (Sprüche 13:22b). Schon heute können sich zwar gewisse Vorteile für uns ergeben, aber wirklich bewahrheiten wird sich das erst, wenn Jehova sein Versprechen erfüllt, „neue Himmel und eine neue Erde“ zu schaffen, in denen „Gerechtigkeit wohnen [wird]“ (2. Petrus 3:13). Die Bösen werden dann verschwunden sein, und „die Sanftmütigen . . . werden die Erde besitzen“ (Psalm 37:11).
    Ein kluger Mensch handelt mit Erkenntnis, auch wenn er nur sehr wenig besitzt. „Das gepflügte Land von Minderbemittelten trägt reichlich Nahrung“, heißt es in Sprüche 13:23, „aber da ist einer, der aus Mangel an Rechtlichkeit weggerafft wird.“ Durch harte Arbeit und mit Gottes Segen wird aus sehr wenig viel. Doch wenn es keine Gerechtigkeit gibt, kann man durch unfaire Rechtsprechung ein Vermögen verlieren.

    ‘Heimsuchen mit Züchtigung’
    Unvollkommene Menschen benötigen Zucht, und das von Kindheit an. „Wer seine Rute zurückhält, hasst seinen Sohn“, sagt der König von Israel, „wer ihn aber liebt, der sucht ihn sicherlich heim mit Züchtigung“ (Sprüche 13:24).
    Eine Rute ist ein Zeichen der Autorität. In Sprüche 13:24 steht sie für die elterliche Autorität. In diesem Zusammenhang bedeutet der Gebrauch der Rute zum Zweck der Züchtigung nicht …, ein Kind zu schlagen. Damit ist vielmehr das Mittel der Zurechtweisung gemeint, die in unterschiedlichster Form erfolgen kann. Bei dem einen Kind genügt es vielleicht schon, es freundlich zurechtzuweisen, um ein ungehöriges Benehmen abzustellen. Ein anderes Kind muss womöglich strenger getadelt werden. „Ein Scheltwort dringt tiefer ein bei einem Verständigen als hundert Schläge bei einem Unvernünftigen“, heißt es in Sprüche 17:10.
    Eltern müssen sich bei Zuchtmaßnahmen stets von Liebe und Weisheit zum Nutzen der Kinder leiten lassen. Liebevolle Eltern sehen nicht über die Fehler eines Kindes hinweg. Im Gegenteil, sie achten auf Dinge, die verbessert werden müssen, ehe sie zu fest eingewurzelt sind. Natürlich beherzigen liebevolle Eltern folgende Ermahnung des Paulus: „Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie weiterhin auf in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ (Epheser 6:4).
    Angenommen, allzu nachgiebige Eltern würden auf eigentlich nötige erzieherische Maßnahmen verzichten. Würde ihnen ihre Nachgiebigkeit später gedankt werden? Wohl kaum! (Sprüche 29:21). In der Bibel heißt es: „Ein Knabe, dem freier Lauf gelassen wird, wird seiner Mutter Schande bereiten“ (Sprüche 29:15). Die elterliche Autorität nicht auszuüben zeugt von Gleichgültigkeit oder von einem Mangel an Liebe. Die Autorität freundlich, aber bestimmt einzusetzen ist dagegen ein Zeichen liebevoller Fürsorge.
    Ein kluger und rechtschaffener Mensch, der aus wahrer Erkenntnis heraus handelt, wird gesegnet. Salomo versichert uns: „Der Gerechte isst bis zur Sättigung seiner Seele, aber der Bauch der Bösen wird leer sein“ (Sprüche 13:25). Jehova weiß, was für uns in jedem Lebensbereich gut ist — ob es um unsere Familienangelegenheiten geht, um unser Verhältnis zu anderen, um unseren Dienst für Gott oder darum, dass wir in Zucht genommen werden. Wenn wir den Rat aus seinem Wort klugerweise beherzigen, wird unsere Lebensweise zweifellos die beste sein.

  17. Thomas sagt:

    Sprüche 14

    Kommen aus deinem Mund Lügen hervor, oder sprichst du die Wahrheit? Unter dem Volk Gottes zur Zeit Salomos gab es scheinbar viele Lügner, die sich nicht zu schade waren, gegen Gerechte Menschen vorzugehen. Auch damals gab es Ehefrauen, die sich als „Fluch für ihren Ehemann“ herausstellten und die ihre Kinder zur Ungerechtigkeit erzogen haben. Aber das Haus des Bösen wird vertilgt – so das Versprechen, das wir aus dem 14.Kapitel ua. ziehen können.


    Der Weiber Weisheit baut ihr Haus, und ihre Narrheit reißt es mit eigenen Händen nieder.
    Wer in seiner Geradheit wandelt, fürchtet Jehova; wer aber in seinen Wegen verkehrt ist, verachtet ihn.
    Im Munde des Narren ist eine Gerte des Hochmuts; aber die Lippen der Weisen, sie bewahren sie.
    Wo keine Rinder sind, ist die Krippe rein; aber viel Ertrag ist durch des Stieres Kraft.
    Ein treuer Zeuge lügt nicht, aber ein falscher Zeuge spricht Lügen aus.
    Der Spötter sucht Weisheit, und sie ist nicht da; aber für den Verständigen ist Erkenntnis leicht.
    Geh hinweg von einem törichten Manne und bei wem du nicht Lippen der Erkenntnis merkst.
    Die Weisheit des Klugen ist, auf seinen Weg zu merken, und die Narrheit der Toren ist Betrug.
    Die Schuld spottet der Narren, aber unter den Aufrichtigen ist Wohlwollen.
    Das Herz kennt seine eigene Bitterkeit, und kein Fremder kann sich in seine Freude mischen.
    Das Haus der Gesetzlosen wird vertilgt werden, aber das Zelt der Aufrichtigen wird emporblühen.
    Da ist der Weg, der einem Menschen gerade erscheint, aber sein Ende sind Wege des Todes.
    Auch beim Lachen hat das Herz Kummer, und ihr, der Freude, Ende ist Traurigkeit.
    Von seinen Wegen wird gesättigt, wer abtrünnigen Herzens ist, und von dem, was in ihm ist, der gute Mann.
    Der Einfältige glaubt jedem Worte, aber der Kluge merkt auf seine Schritte.
    Der Weise fürchtet sich und meidet das Böse, aber der Tor braust auf und ist sorglos.
    Der Jähzornige begeht Narrheit, und der Mann von Ränken wird gehaßt.
    Die Einfältigen erben Narrheit, die Klugen aber werden mit Erkenntnis gekrönt.
    Die Bösen beugen sich vor den Guten, und die Gesetzlosen stehen an den Toren des Gerechten.
    Selbst von seinem Nächsten wird der Arme gehaßt; aber derer, die den Reichen lieben, sind viele.
    Wer seinen Nächsten verachtet, sündigt; wer aber der Elenden sich erbarmt, ist glückselig.
    Werden nicht irregehen, die Böses schmieden, aber Güte und Wahrheit finden, die Gutes schmieden?
    Bei jeder Mühe wird Gewinn sein, aber Lippengerede gereicht nur zum Mangel.
    Der Weisen Krone ist ihr Reichtum; die Narrheit der Toren ist Narrheit.
    Ein wahrhaftiger Zeuge errettet Seelen; wer aber Lügen ausspricht, ist lauter Trug.
    In der Furcht Jehovas ist ein starkes Vertrauen, und seine Kinder haben eine Zuflucht.
    Die Furcht Jehovas ist ein Born des Lebens, um zu entgehen den Fallstricken des Todes.
    In der Menge des Volkes ist die Herrlichkeit eines Königs, aber im Schwinden der Bevölkerung eines Fürsten Untergang.
    Ein Langmütiger hat viel Verstand, aber ein Jähzorniger erhöht die Narrheit.
    Ein gelassenes Herz ist des Leibes Leben, aber Ereiferung ist Fäulnis der Gebeine.
    Wer den Armen bedrückt, verhöhnt den, der ihn gemacht hat; wer aber des Dürftigen sich erbarmt, ehrt ihn.
    In seinem Unglück wird der Gesetzlose umgestoßen, aber der Gerechte vertraut auch in seinem Tode.
    Die Weisheit ruht im Herzen des Verständigen; aber was im Inneren der Toren ist, tut sich kund.
    Gerechtigkeit erhöht eine Nation, aber Sünde ist der Völker Schande.
    Des Königs Gunst wird dem einsichtigen Knechte zuteil; aber der Schändliche wird Gegenstand seines Grimmes sein.

    zu diesem Kapitel erschien im Jahre 2004/05 ein Artikel im Wachtturm in dem es auszugsweise hieß:

    „Das Zelt der Rechtschaffenen wird blühen“


    Bis zu der Zeit, wo ‘die Bösen von der Erde weggetilgt und die Treulosen davon weggerissen werden’, müssen die Untadeligen jedoch in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft leben (Sprüche 2:21, 22). Können die Rechtschaffenen auch unter solchen Umständen „blühen“? In den Versen 1 bis 11 von Sprüche, Kapitel 14 wird gezeigt, dass es uns selbst heute bis zu einem gewissen Grad gut gehen kann und wir inneren Halt finden können, wenn wir uns bei allem, was wir sagen und tun, von Weisheit leiten lassen.

    Wenn eine Hausgemeinschaft durch Weisheit aufgebaut wird
    Welchen Einfluss die Frau auf das Wohl der Familie hat, geht aus den Worten des israelitischen Königs Salomo hervor: „Die wahrhaft weise Frau hat ihr Haus aufgebaut, aber die törichte reißt es mit ihren eigenen Händen nieder“ (Sprüche 14:1). Wie baut eine Frau, die Weisheit besitzt, ihre Hausgemeinschaft auf? Eine weise Frau respektiert das von Gott vorgesehene Leitungsprinzip (1. Korinther 11:3). Sie wird sich nicht von dem Unabhängigkeitsstreben der Welt Satans anstecken lassen (Epheser 2:2). Vielmehr ordnet sie sich ihrem Mann unter, spricht gut von ihm und wertet ihn so in den Augen anderer auf. Eine weise Frau zeigt bei der Erziehung der Kinder Initiative, indem sie ihnen die Bibel näher bringt und ihnen auch praktische Anleitung gibt. Sie arbeitet hart, um für die Familie ein angenehmes und gemütliches Zuhause zu schaffen. Dabei geht sie umsichtig vor und achtet auf Sparsamkeit. Eine Frau, die wirklich weise ist, trägt viel zum Wohlbefinden und Zusammenhalt der Hausgemeinschaft bei.
    Einer törichten Frau dagegen fehlt es an Respekt vor Gottes Leitungsprinzip. Sie denkt sich nichts dabei, über ihren Mann herzuziehen. Von Sparsamkeit hält sie nicht viel, sondern wirft das schwer verdiente Haushaltsgeld zum Fenster hinaus. Sie vergeudet ihre Zeit und kommt deshalb nicht zum Saubermachen und Aufräumen. Dadurch wird auch das körperliche und geistige Wohl der Kinder vernachlässigt. Ja, die Törichte reißt ihre Hausgemeinschaft nieder.
    Wovon hängt es ab, ob jemand weise oder töricht ist? In Sprüche 14:2 heißt es: „Wer in seiner Geradheit wandelt, fürchtet Jehova, aber der in seinen Wegen Verkehrte verachtet IHN.“ Der Rechtschaffene fürchtet den wahren Gott und „die Furcht Jehovas ist der Weisheit Anfang“ (Psalm 111:10). Ein wirklich Weiser ist sich darüber im Klaren, wie wichtig es ist, ‘den wahren Gott zu fürchten und seine Gebote zu halten’ (Prediger 12:13). Der Törichte dagegen verfolgt einen Kurs, der von Gottes gerechten Maßstäben abweicht. Er geht verkehrte Wege. Er verachtet Gott, indem er in seinem Herzen sagt: „Es gibt keinen Jehova“ (Psalm 14:1).

    Wenn sich Lippen von Weisheit leiten lassen
    Wie redet jemand, der Jehova fürchtet, und wie redet jemand, der ihn verachtet? „Im Mund des Törichten ist die Rute des Hochmuts, aber die Lippen der Weisen behüten sie“ (Sprüche 14:3). Da es einem Törichten an Weisheit von oben fehlt, ist er weder friedsam noch vernünftig. Die Weisheit, von der er sich leiten lässt, ist irdisch, animalisch, dämonisch. Aus seinen Worten klingt Streitsucht und Überheblichkeit. Durch sein hochmütiges Gerede macht er es sich und anderen schwer (Jakobus 3:13-18).
    Im Gegensatz dazu sind die Lippen eines Weisen ein Schutz und bewirken Wohlbefinden. Wieso? Die Bibel sagt: „Da ist einer, der gedankenlos redet wie mit Schwertstichen, aber die Zunge der Weisen ist Heilung“ (Sprüche 12:18). Wer weise ist, redet nicht unüberlegt und macht keine spitzen Bemerkungen. Er sinnt in seinem Herzen nach, bevor er antwortet (Sprüche 15:28). Was er sagt, ist durchdacht und wirkt heilend. Deprimierte bekommen neuen Mut und Bedrückte leben auf. Statt andere zu verärgern, fördert er Frieden und Einheit.
    Wenn wir uns bei Entscheidungen von Weisheit leiten lassen
    Als Nächstes verrät Salomo eine interessante Lebensweisheit, die anscheinend darauf hinausläuft, Vor- und Nachteile abzuwägen, bevor man etwas unternimmt. Er sagt: „Wo keine Rinder sind, ist die Krippe rein, aber reichlich ist der Ernteertrag durch die Kraft eines Stieres“ (Sprüche 14:4).
    Ein Bibelkommentar sagt Folgendes über die Bedeutung dieses Sprichworts: „Wer keine Ochsen hält, spart sich zwar viele Arbeit im Stall, doch muss er dafür umso härter auf dem Felde arbeiten und hat bloß mageren Ertrag; kräftige Ochsen würden ihm hingegen das Dreschen und Pflügen erleichtern . . . und den Ertrag erhöhen. So geht es allen Kurzsichtigen und Bequemen.“ Ein Bauer muss also weise abwägen.
    Würde sich diese Lebensweisheit nicht auch anwenden lassen, wenn wir vorhaben, unsere Arbeitsstelle oder Wohnung zu wechseln, uns ein Auto zu kaufen, uns ein Haustier anzuschaffen oder Ähnliches? Wer weise ist, würde die Vor- und Nachteile abwägen und dann beurteilen, ob die Sache die Mühe und die Kosten wert ist.

    Wenn ein Zeuge weise ist
    Salomo sagt weiter: „Ein treuer Zeuge ist einer, der nicht lügen wird, aber ein falscher Zeuge bringt lediglich Lügen vor“ (Sprüche 14:5). Ein falscher Zeuge kann durch seine Lügen viel Schaden anrichten. Naboth, der Jesreeliter, wurde zu Tode gesteinigt, weil zwei Nichtsnutze gegen ihn falsch ausgesagt hatten (1. Könige 21:7-13). Und traten nicht auch falsche Zeugen gegen Jesus auf, was schließlich zu seinem Tod führte? (Matthäus 26:59-61). Auch gegen Stephanus sagten falsche Zeugen aus. Er war der erste Jünger Jesu, der wegen seines Glaubens getötet wurde (Apostelgeschichte 6:10, 11).
    Ein Lügner wird vielleicht nicht gleich entlarvt, aber wie steht es um seine Zukunft? Gemäß der Bibel hasst Jehova ‘einen falschen Zeugen, der Lügen vorbringt’ (Sprüche 6:16-19). Wer so handelt, dem wird es ergehen wie den Mördern, Hurern und Götzendienern. „Ihr Teil wird in dem See sein, der mit Feuer und Schwefel brennt“ — das ist der zweite Tod (Offenbarung 21:8).
    Ein treuer Zeuge wird keinen Meineid leisten. Seine Aussagen sind nicht mit Lügen gespickt. Das bedeutet aber nicht, dass er denen, die dem Volk Jehovas schaden möchten, alles, was er weiß, preisgeben muss. Die Patriarchen Abraham und Isaak enthielten Personen, die keine Anbeter Jehovas waren, bestimmte Informationen vor (1. Mose 12:10-19; 20:1-18; 26:1-10). Rahab aus Jericho schickte Gesandte des Königs in die falsche Richtung (Josua 2:1-7). Auch Jesus Christus gab keine Informationen preis, die ihn nur unnötig in Gefahr gebracht hätten (Johannes 7:1-10). Er sagte: „Gebt das Heilige nicht Hunden.“ Warum nicht? Damit sie sich nicht „umwenden und euch zerreißen“ (Matthäus 7:6).

    Wenn „Erkenntnis etwas Leichtes“ ist
    Besitzen alle Menschen Weisheit? Sprüche 14:6 sagt: „Der Spötter hat Weisheit zu finden gesucht, und da ist keine; doch für den Verständigen ist Erkenntnis etwas Leichtes.“ Ein Spötter sucht vielleicht nach Weisheit, doch wahre Weisheit wird er nicht finden. Da sich ein Spötter voller Arroganz über die Dinge Gottes lustig macht, entzieht er sich der Grundvoraussetzung für Weisheit — der genauen Erkenntnis über den wahren Gott. Stolz und Arroganz hindern ihn daran, etwas über Gott zu lernen und Weisheit zu erlangen (Sprüche 11:2). Warum hält er sich überhaupt damit auf, nach Weisheit zu suchen? Das geht aus dem Sprichwort nicht hervor, aber möglicherweise tut er es ja, damit andere ihn für weise halten.
    Für einen Verständigen „ist Erkenntnis etwas Leichtes“. Verständig zu sein bedeutet, verschiedene Aspekte einer Sache miteinander in Verbindung zu bringen und das Ganze zu sehen statt nur die einzelnen Teile. Durch das Sprichwort soll also gesagt werden, dass es Verständigen leicht fällt, Erkenntnis zu erlangen.
    Warum nicht einmal darüber nachdenken, wie es uns erging, als wir die biblische Wahrheit kennen lernten? Als wir anfingen die Bibel zu studieren, haben wir doch bestimmt zuerst grundlegende Wahrheiten über Gott, seine Verheißungen und seinen Sohn kennen gelernt. Eine Zeit lang waren das für uns einfach nur verschiedene Details. Aber mit fortschreitendem Studium passten die Teile auf einmal zusammen, und wir konnten klar erkennen, wie die verschiedenen Details zu Jehovas Gesamtvorhaben mit dem Menschen und der Erde passen. Wir verstanden nun die Logik und den Zusammenhang der biblischen Lehren besser. Weitere Details zu lernen und zu behalten wurde dann immer leichter, weil wir sie im Gesamtbild einordnen konnten.
    Der weise König weist darauf hin, wo Erkenntnis nicht zu finden ist, wenn er warnend rät: „Geh hinweg von dem unvernünftigen Mann, denn du wirst gewiss nicht die Lippen der Erkenntnis bemerken“ (Sprüche 14:7). Dem Unvernünftigen mangelt es an wahrer Erkenntnis. Deshalb kommen auch keine Worte der Erkenntnis über seine Lippen. Uns wird geraten, von einem solchen Menschen wegzugehen, und das Klügste wäre, auch von ihm wegzubleiben. „Wer sich . . . mit den Unvernünftigen einlässt, dem wird es schlecht ergehen“ (Sprüche 13:20).
    Salomo sagt weiter: „Die Weisheit des Klugen ist, seinen Weg zu verstehen, aber die Torheit der Unvernünftigen ist Trug“ (Sprüche 14:8). Ein weiser Mensch überlegt erst einmal, bevor er etwas tut. Er zieht alle Möglichkeiten in Betracht und denkt darüber nach, wie sich jede einzelne auswirken kann. Er überlegt sich gut, welchen Weg er nimmt. Wie aber geht der Unvernünftige vor? In der Meinung, er wüsste, was er tut, und seine Entscheidung wäre die beste, wählt er einen unvernünftigen Kurs. Durch seine Torheit erliegt er einem Selbstbetrug.
    Wenn man sich in zwischenmenschlichen Beziehungen von Weisheit leiten lässt
    Wer sich von Weisheit leiten lässt, lebt mit anderen in Frieden. Der König von Israel sagt dazu: „Töricht sind die, die Schuld verspotten, aber unter den Rechtschaffenen gibt es Übereinstimmung“ (Sprüche 14:9). Für einen Törichten wäre ein Schuldgeständnis oder Reue etwas Lächerliches. Sein Verhältnis zu seiner Familie und zu anderen ist gestört, denn er „ist zu stolz, um etwas wieder gutzumachen“ (New English Bible). Wer rechtschaffen ist, nimmt die Fehler anderer bereitwillig in Kauf. Es fällt ihm nicht schwer, sich zu entschuldigen und einen Fehler wieder gutzumachen. Da er dem Frieden nachjagt, kommt er mit anderen auch auf Dauer gut aus (Hebräer 12:14).
    Als Nächstes zeigt Salomo, dass den zwischenmenschlichen Beziehungen Grenzen gesetzt sind. Er sagt: „Das Herz weiß um die Bitterkeit von jemandes Seele, und in seine Freude wird sich kein Fremder einmischen“ (Sprüche 14:10). Können wir anderen immer unsere innersten Gefühle mitteilen — ob traurig oder freudig — und ihnen verständlich machen, was in uns vorgeht? Und verstehen wir selbst immer so ganz genau, wie ein anderer empfindet? Beides müssen wir wohl verneinen.
    Nehmen wir zum Beispiel Selbstmordgedanken. Wer von solchen Gedanken geplagt wird, kann oft seinen Familienangehörigen oder Freunden nicht genau erklären, wie er empfindet. Und für andere sind Anzeichen für solche Gefühle nicht unbedingt zu erkennen. Wenn uns nichts aufgefallen ist und wir es versäumt haben, Hilfe zu leisten, brauchen wir keine Schuldgefühle zu haben. Aus dem Sprichwort lernen wir auch, dass es zwar tröstend ist, sich von einer einfühlsamen Person verstanden zu fühlen, dass aber Menschen nur begrenzt Trost spenden können. Womöglich müssen wir uns einzig und allein auf Jehova stützen, wenn es gilt, schwierige Situationen durchzustehen.

    „Wertvolle Dinge und Reichtum sind in seinem Haus“
    „Das Haus der Bösen wird vertilgt werden, aber das Zelt der Rechtschaffenen wird blühen“, erklärt der König von Israel (Sprüche 14:11). Dem Bösen mag es im heutigen System der Dinge wirtschaftlich gut gehen, sodass er sich möglicherweise ein schönes Haus leisten kann. Aber was nützt ihm das, wenn er nicht mehr am Leben ist? (Psalm 37:10). Andererseits wohnt der Rechtschaffene vielleicht in sehr bescheidenen Verhältnissen. Aber „wertvolle Dinge und Reichtum sind in seinem Haus“ (Psalm 112:3). Worum geht es hier?
    Wenn wir uns bei dem, was wir sagen und tun, von Weisheit leiten lassen, dann besitzen wir das, was mit Weisheit einhergeht: „Reichtum und Herrlichkeit” (Sprüche 8:18). Dazu gehört, mit Gott und unseren Mitmenschen in Frieden zu leben, sich wohl zu fühlen und inneren Halt zu verspüren. Ja, „das Zelt der Rechtschaffenen“ kann selbst heute blühen.

    „Der Kluge achtet auf seine Schritte“
    EIN kluger Mensch ist geschickt und intelligent, hat ein gutes Urteilsvermögen und ein scharfes Wahrnehmungsvermögen, ist besonnen und umsichtig, weit blickend und vernünftig. Er ist weder verschlagen, noch manipuliert er andere. In Sprüche 13:16 heißt es: „Jeder Kluge wird mit Kenntnis handeln.“ Ja, Klugheit ist ein wünschenswerter Charakterzug.
    Wie können wir diese Eigenschaft in unserem Alltag ausleben? Wie zeigt sie sich an unseren Entscheidungen sowie an der Art, wie wir mit anderen umgehen oder wie wir in den unterschiedlichsten Situationen reagieren? Welche Vorteile hat sie für uns? Wovor schützt sie uns? Die praktischen Antworten, die König Salomo von Israel auf diese Fragen gab, sind in Sprüche 14:12-25 aufgezeichnet.

    Klug entscheiden
    Klug entscheiden und sein Leben erfolgreich gestalten kann ganz eindeutig nur jemand, der zwischen Richtig und Falsch zu unterscheiden weiß. Die Bibel sagt allerdings warnend: „Es gibt einen Weg, der vor einem Mann gerade ist, aber sein Ende sind danach die Wege des Todes“ (Sprüche 14:12). Wir müssen also unterscheiden lernen zwischen dem, was wirklich richtig ist, und dem, was nur richtig zu sein scheint. Die Formulierung „die Wege des Todes“ verrät, dass es etliche Wege gibt, die in die Irre führen und vor denen wir uns hüten müssen. Betrachten wir einige Beispiele.
    Die Reichen und Berühmten der Welt sind allgemein gut angesehen und werden bewundert. Ihr gesellschaftlicher und finanzieller Erfolg könnte zu dem Schluss verleiten, sie würden alles richtig machen. Aber mit was für Mitteln haben denn viele von ihnen Reichtum und Berühmtheit erworben? Haben sie sich immer rechtschaffen und moralisch einwandfrei verhalten? Oder wie steht es mit Personen, die mit bewundernswertem Eifer ihre religiöse Überzeugung vertreten? Beweist ihre Aufrichtigkeit allein, dass ihre Ansichten auch richtig sind? (Römer 10:2, 3).
    Ein Weg kann auch deshalb gerade erscheinen, weil man sich selbst etwas vormacht. Wer sich bei seinen Entscheidungen davon leiten lässt, was er persönlich für richtig hält, verlässt sich auf sein Herz — ein verräterischer Wegweiser (Jeremia 17:9). Ist unser Gewissen nicht geschult, halten wir einen verkehrten Weg womöglich für richtig. Was kann uns denn helfen, uns für den richtigen Weg zu entscheiden?
    Um ‘zwischen Recht und Unrecht unterscheiden’ zu lernen, müssen wir unbedingt eifrig die tiefen Wahrheiten aus Gottes Wort studieren. Außerdem müssen wir biblische Grundsätze umsetzen und so unser ‘Wahrnehmungsvermögen durch Gebrauch üben’ (Hebräer 5:14). Wir müssen sehr aufpassen, dass wir uns nicht durch einen Weg, der nur so scheint, als sei er gerade, von dem ‘eingeengten Weg, der zum Leben führt’, abbringen lassen (Matthäus 7:13, 14).

    Wenn ‘das Herz Schmerz empfindet’
    Können wir glücklich sein, wenn wir keinen inneren Frieden haben? Kann tief sitzender Schmerz durch Lachen und Übermut gelindert werden? Wäre es klug, wenn ein deprimierter Mensch versuchen würde, seine Gefühle in Alkohol zu ertränken, ihnen mithilfe von Drogen zu entfliehen oder sie durch ein ausschweifendes Leben zu verdrängen? Die Antwort ist Nein. „Auch beim Lachen kann das Herz Schmerz empfinden“, sagt der weise König (Sprüche 14:13a).
    Schmerz lässt sich wohl hinter einem Lachen verbergen, aber geheilt wird man dadurch nicht. Die Bibel sagt: „Für alles gibt es eine bestimmte Zeit.“ Ja, es gibt „eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen; eine Zeit zum Klagen und eine Zeit zum Herumhüpfen“ (Prediger 3:1, 4). Falls wir anhaltend deprimiert sind, müssen wir etwas dagegen unternehmen und nötigenfalls „geschickte Lenkung“ suchen (Sprüche 24:6). Lachen und Zerstreuung haben ihren Wert, aber der ist vergleichsweise gering. Vor unpassenden Vergnügungen und der übertriebenen Jagd danach warnt Salomo mit den Worten: „Kummer ist das, worin Freude endet“ (Sprüche 14:13b).

    Der treulose und der gute Mensch — Inwiefern „satt“?
    Weiter erklärt der König von Israel: „Wer treulosen Herzens ist, wird von den Folgen seiner eigenen Wege satt werden, der gute Mann aber von den Folgen seiner Handlungsweise“ (Sprüche 14:14). Wie werden der treulose und der gute Mensch jeweils von den Folgen ihrer Handlungsweise „satt“ oder zufrieden?
    Einen treulosen Menschen kümmert es nicht, dass er Gott Rechenschaft schuldig ist. Zu tun, was in den Augen Jehovas richtig ist, hält er deshalb für unwichtig (1. Petrus 4:3-5). Was ihm sein materialistischer Lebensstil bietet, macht ihn „satt“ oder zufrieden (Psalm 144:11-15a). Dem guten Menschen hingegen liegt viel an seinem Verhältnis zu Gott. Bei allem, was er tut, hält er sich an Gottes gerechte Maßstäbe. Ihn machen die Ergebnisse zufrieden, weil Jehova sein Gott ist und ihm der Dienst für den Höchsten mehr Freude macht als alles andere (Psalm 144:15b).

    Nicht ‘jedem Wort glauben’
    Salomo stellt die Wege der Unerfahrenen denen der Klugen gegenüber, indem er sagt: „Ein Unerfahrener glaubt jedem Wort, aber der Kluge achtet auf seine Schritte“ (Sprüche 14:15). Ein Kluger ist nicht leichtgläubig. Er glaubt nicht gleich alles, was er hört, und lässt nicht andere für sich denken, sondern er überlegt genau, was er tut. Er verschafft sich einen Überblick über alle verfügbaren Fakten und handelt dann diesem Wissen entsprechend.
    Nehmen wir als Beispiel die Frage: „Gibt es einen Gott?“ Der Unerfahrene neigt dazu, dasselbe zu glauben wie die Allgemeinheit oder wie prominente Persönlichkeiten. Der Kluge dagegen nimmt sich Zeit, die Fakten zu untersuchen. Er denkt über Bibeltexte wie Römer 1:20 und Hebräer 3:4 nach. In Glaubensfragen orientiert er sich nicht einfach an dem, was religiöse Führer sagen, sondern „prüft die inspirierten Äußerungen, um zu sehen, ob sie von Gott stammen“ (1. Johannes 4:1).
    Nicht ‘jedem Wort zu glauben’ ist wirklich klug! Wer in der Christenversammlung mit der Aufgabe betraut ist, Rat zu geben, muss sich das besonders zu Herzen nehmen. Ein Ratgeber braucht unbedingt ein vollständiges Bild von einer Sache. Er muss gut zuhören und von jeder Seite Fakten sammeln, damit sein Rat nicht unzuverlässig oder einseitig ist (Sprüche 18:13; 29:20).

    Der Mann von Denkvermögen wird gehasst“
    Auf einen weiteren Unterschied zwischen dem Klugen und dem Toren weist der König von Israel mit folgenden Worten hin: „Der Weise fürchtet sich und wendet sich von Schlechtem ab, der Unvernünftige aber gerät in heftigen Zorn und ist voller Selbstvertrauen. Wer schnell ist zum Zorn, wird Torheit begehen, aber der Mann von Denkvermögen wird gehasst“ (Sprüche 14:16, 17).
    Ein weiser Mensch fürchtet sich vor den Folgen einer falschen Handlungsweise. Deshalb ist er vorsichtig und froh über jeden Rat, der ihn vor Schlechtem bewahren kann. Der Unvernünftige kennt eine solche Furcht nicht. Selbstsicher schlägt er den Rat anderer arrogant in den Wind. Weil er schnell wütend wird, handelt er töricht. Aber warum wird ein Mann von Denkvermögen gehasst?
    In Hebräisch kann der Ausdruck „Denkvermögen“ zweierlei bedeuten. Im positiven Sinn kann damit Unterscheidungsvermögen oder Klugheit gemeint sein (Sprüche 1:4; 2:11; 3:21). Im negativen Sinn kann der Begriff für böse Ideen oder arglistige Absichten stehen (Psalm 37:7; Sprüche 12:2; 24:8).
    Falls sich die Formulierung „Mann von Denkvermögen“ auf einen Ränkeschmied bezieht, versteht sich von selbst, warum so jemand gehasst wird. Aber auch wenn sie positiv gemeint ist, kann ein Mann von Denkvermögen durchaus gehasst werden, und zwar von Menschen, denen diese Eigenschaft fehlt. Zum Beispiel werden diejenigen, die ihren Verstand gebrauchen und sich dafür entscheiden, „kein Teil der Welt“ zu sein, von der Welt gehasst (Johannes 15:19). Christliche Jugendliche, die sich mit Denkvermögen gegen schädlichen Gruppenzwang zur Wehr setzen, um nicht falsch zu handeln, werden ausgelacht. Genau genommen werden alle wahren Anbeter von der Welt, die in der Macht Satans, des Teufels, liegt, gehasst (1. Johannes 5:19).
    „Schlechte Menschen werden sich vor den Guten niederbeugen müssen“
    Es gibt noch ein Gebiet, auf dem sich die Klugen von den Unerfahrenen unterscheiden: „Die Unerfahrenen werden gewiss von Torheit Besitz ergreifen, aber die Klugen werden Erkenntnis als Kopfschmuck tragen“ (Sprüche 14:18). Aus Mangel an Unterscheidungsvermögen entscheiden sich die Unerfahrenen für Torheit. Sie wird zu ihrem Los im Leben. Erkenntnis schmückt dagegen die Klugen, wie eine Krone einen König schmückt.
    „Schlechte Menschen werden sich vor den Guten niederbeugen müssen und die bösen Menschen an den Toren des Gerechten“, sagt der weise König (Sprüche 14:19). Mit anderen Worten: Die Guten werden letztlich über die Bösen siegen. Ein Beispiel dafür sind Gottes Diener heute, die immer zahlreicher werden und einem besseren Lebensweg folgen. ….

    ‘Den Niedergedrückten Gunst erweisen’
    Salomo kommentiert die menschliche Natur mit den Worten: „Selbst für seinen Mitmenschen ist ein Minderbemittelter ein Gegenstand des Hasses, aber des Reichen Freunde sind viele“ (Sprüche 14:20). Ist das nicht sehr treffend? Unvollkommene Menschen mit ihrem Hang zur Selbstsucht neigen dazu, Reiche vor Armen zu bevorzugen. Ein reicher Mensch hat zwar viele Freunde, aber sie sind genauso vergänglich wie sein Reichtum. Sollten wir uns also nicht davor hüten, uns mit Geld oder Schmeicheleien Freunde machen zu wollen?
    Was aber, wenn wir bei einem ehrlichen Blick in den Spiegel eine Neigung erkennen, uns bei Reichen anzubiedern und jemand mit wenig Mitteln gering zu schätzen? Dann müssen wir uns bewusst machen, dass die Bibel solche Parteilichkeit verurteilt. Sie sagt: „Wer seinen eigenen Mitmenschen verachtet, sündigt, aber glücklich ist, wer den Niedergedrückten Gunst erweist“ (Sprüche 14:21).
    Menschen in schwierigen Lebenslagen sollten wir beistehen (Jakobus 1:27). Wie können wir das tun? Indem wir sie mit ‘den Mitteln dieser Welt zum Lebensunterhalt’ versorgen, was Geld, Nahrungsmittel, Obdach, Kleidung und persönliche Betreuung einschließen kann (1. Johannes 3:17). Wer solchen Personen Gunst erweist, ist glücklich, denn „beglückender ist Geben als Empfangen“ (Apostelgeschichte 20:35).
    Wie ergeht es ihnen?
    Der Grundsatz „Was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten“ gilt für den Klugen genauso wie für den Toren (Galater 6:7). Der eine tut Gutes, der andere ersinnt Unheil. „Werden nicht die, die Unheil ersinnen, irregehen?“, fragt der weise König. Die Antwort lautet Ja. „Aber liebende Güte und Wahrhaftigkeit gibt es hinsichtlich derer, die Gutes ersinnen“ (Sprüche 14:22). Wer Gutes tut, erwirbt sich das Wohlwollen seiner Mitmenschen und wird von Gott mit liebender Güte belohnt.
    Erfolg bringt Salomo mit harter Arbeit in Verbindung, Misserfolg dagegen mit viel Reden und wenig Tun, wenn er sagt: „Durch jederlei Mühe ergibt sich ein Vorteil, aber bloßes Lippenwort führt zum Mangel“ (Sprüche 14:23). Dieser Grundsatz lässt sich zweifellos auf unser Glaubensleben anwenden. Wenn wir uns im christlichen Dienst nach besten Kräften anstrengen, erleben wir, wie lohnend es ist, vielen anderen die lebensrettende Wahrheit aus Gottes Wort zu bringen. Treu jede theokratische Aufgabe zu erledigen, die uns übertragen wird, bringt uns ebenfalls Freude und Befriedigung.
    „Die Krone der Weisen ist ihr Reichtum; die Torheit der Unvernünftigen ist Torheit“, heißt es in Sprüche 14:24. Das kann bedeuten, dass Weisheit der Reichtum ist, nach dem die Weisen streben, und dass sie sie krönt oder schmückt. Die Toren hingegen erreichen nichts als Torheit. Laut einem Nachschlagewerk könnte dieser Spruch auch andeuten, dass „Reichtum die schmückt, die gut damit umzugehen wissen, . . . wohingegen Toren nur ihre Torheit haben“. Auf jeden Fall ergeht es einem Weisen besser als einem Toren.
    „Ein wahrhaftiger Zeuge befreit Seelen“, erklärt der König von Israel, „ein trügerischer aber bringt nur Lügen vor“ (Sprüche 14:25). Das trifft natürlich in einem Rechtsverfahren besonders zu, es hat aber auch eine Bedeutung für unseren Predigtdienst. Wenn wir die gute Botschaft vom Königreich verkündigen und Jünger machen, legen wir unter anderem Zeugnis ab für die Wahrhaftigkeit des Wortes Gottes. Dieses Zeugnis befreit Menschen mit der richtigen Herzenseinstellung von der falschen Religion und rettet Leben. Dadurch dass wir beständig auf uns und auf unser Lehren Acht geben, werden wir sowohl uns selbst als auch die retten, die auf uns hören (1. Timotheus 4:16). Das wollen wir bestimmt alle weiter tun und dabei in jedem Bereich unseres Lebens klug handeln.

    „Die Furcht Jehovas — das ist Weisheit“

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    Woher „starkes Vertrauen“ kommt
    Salomo schreibt: „In der Furcht Jehovas liegt ein starkes Vertrauen, und für seine Söhne wird es eine Zuflucht geben“ (Sprüche 14:26). Die Zuversicht eines gottesfürchtigen Menschen stützt sich auf niemand anderen als auf den loyalen und allmächtigen Gott, Jehova. Es verwundert daher nicht, dass ein solcher Mensch vertrauensvoll in die Zukunft schaut. Ihm steht eine endlose und gesegnete Zukunft bevor.
    Was kann man jedoch über die Zukunft derer sagen, die auf die Welt vertrauen — auf ihre Pläne, ihre Einrichtungen, ihre verschiedenen Ideologien und auf das, was sie materiell zu bieten hat? Welche Zukunft sich solche Menschen auch immer erhoffen, sie ist von kurzer Dauer, denn in der Bibel heißt es: „Die Welt vergeht und ebenso ihre Begierde, wer aber den Willen Gottes tut, bleibt immerdar“ (1. Johannes 2:17). Gibt es also irgendeinen Grund, „die Welt“ oder „die Dinge in der Welt“ zu lieben? (1. Johannes 2:15).
    Wie können gottesfürchtige Eltern dafür sorgen, dass es für ihre Kinder „eine Zuflucht geben“ wird? Der Psalmist sang: „Kommt, ihr Söhne, hört mir zu; die Furcht Jehovas ist, was ich euch lehren werde“ (Psalm 34:11). Kinder wachsen eher zu Männern und Frauen mit einem starken Vertrauen auf Jehova heran, wenn sie durch das Beispiel und die Unterweisung der Eltern lernen, Gott zu fürchten (Sprüche 22:6).
    „Die Furcht Jehovas ist ein Born des Lebens, um sich abzuwenden von den Schlingen des Todes“, schreibt Salomo weiter (Sprüche 14:27). Die Furcht Jehovas ist „ein Born des Lebens“, da der wahre Gott der „Quell lebendigen Wassers“ ist (Jeremia 2:13). Erkenntnis über Jehova und Jesus Christus in uns aufzunehmen kann für uns ewiges Leben bedeuten (Johannes 17:3). Gottesfurcht bewahrt uns auch vor den Schlingen des Todes. Wie? In Sprüche 13:14 heißt es: „Das Gesetz des Weisen ist ein Quell des Lebens, um jemand von den Schlingen des Todes wegzuwenden.“ Sind wir nicht vor gefährlichen Handlungen und Gefühlsregungen, die vorzeitig zum Tod führen können, geschützt, wenn wir Jehova fürchten, sein Gesetz beachten und unsere Schritte von seinem Wort lenken lassen?

    „Eines Königs Schmuck“
    Die meiste Zeit seiner Regentschaft war Salomo ein gottesfürchtiger König und gehorchte Jehova. Das trug zu seinem Gelingen bei. Woran kann man den Erfolg der Herrschaft eines Königs messen? Sprüche 14:28 sagt dazu: „In der Menge des Volkes besteht eines Königs Schmuck, aber der Mangel an Bevölkerung ist das Verderben einer hohen Amtsperson.“ Wie gut ein König regiert, kann man am Wohlergehen seiner Untertanen ablesen. Möchten viele Bürger gern weiterhin unter seiner Herrschaft leben, spricht das für ihn als Regenten. Salomo hatte „Untertanen . . . von [dem Roten] Meer zu [dem Mittelländischen] Meer und von dem STROM [Euphrat] bis zu den Enden der Erde“ (Psalm 72:6-8). Seine Herrschaft zeichnete sich durch beispiellosen Frieden und Wohlstand aus (1. Könige 4:24, 25). Salomo hatte Gelingen. Missfällt eine Regierung dagegen dem Volk, ist das für den Regierenden eine Schande.

    Vorteile für Körper und Geist
    Ehrerbietige Gottesfurcht kann uns innere Ruhe und Gelassenheit schenken. Zu den vielen Aspekten der Weisheit gehören nämlich gute Urteilskraft und Unterscheidungsvermögen. In Sprüche 14:29 heißt es: „Wer langsam ist zum Zorn, hat Fülle von Unterscheidungsvermögen, wer aber ungeduldig ist, erhöht Torheit.“ Unterscheidungsvermögen lässt uns erkennen, wie schädlich sich unkontrollierter Zorn auf unsere geistige Gesinnung auswirkt. „Feindschaften, Streit, Eifersucht, Wutausbrüche, Wortzänkereien“ sind unter den Werken aufgelistet, die dazu führen können, dass wir „Gottes Königreich nicht erben“ (Galater 5:19-21). Sogar berechtigten Zorn sollten wir nicht nähren (Epheser 4:26, 27). Und Ungeduld kann uns zu unsinnigem Reden und Handeln verleiten, das wir später bereuen.
    Dass sich Zorn nachteilig auf die Gesundheit auswirkt, unterstreicht der König von Israel mit den Worten: „Ein gelassenes Herz ist das Leben des fleischlichen Organismus, Eifersucht aber ist Fäulnis für das Gebein“ (Sprüche 14:30). Zu den möglichen Folgen von Zorn und Wut zählen Atembeschwerden, erhöhter Blutdruck sowie Funktionsstörungen der Leber und der Bauchspeicheldrüse. Zorn und Wut werden auch zu den Gefühlen gerechnet, die unter anderem Magengeschwüre, Nesselausschlag, Asthma, Hautkrankheiten und Verdauungsbeschwerden verschlimmern oder gar hervorrufen. Doch „ein ausgeglichener Sinn erhält den Körper gesund“ (Sprüche 14:30, Gute Nachricht Bibel). Daher ist es klug, „den Dingen nach[zu]jagen, die dem Frieden dienen, und den Dingen, die zur gegenseitigen Erbauung gereichen“ (Römer 14:19).

    Gottesfurcht trägt zur Unparteilichkeit bei
    Salomo schreibt: „Wer den Geringen übervorteilt, hat seinen Erschaffer geschmäht, wer aber dem Armen Gunst erweist, verherrlicht IHN“ (Sprüche 14:31). Wer Gott fürchtet, erkennt, dass alle Menschen denselben Schöpfer haben, Jehova Gott. Der Arme ist also ein Mensch wie du und ich, und der Schöpfer des Menschen bleibt nicht unberührt davon, wie man Arme behandelt. Damit Gott verherrlicht wird, müssen wir andere gerecht und unparteiisch behandeln. Arme Christen sollten unparteiisch geistigen Beistand erhalten. Wir müssen Arm und Reich gleicherweise mit der guten Botschaft von Gottes Königreich erreichen.
    Der weise König weist auf folgenden weiteren Vorteil der Gottesfurcht hin: „Wegen seiner Schlechtigkeit wird der Böse niedergestoßen werden, aber der Gerechte wird in seiner unversehrten Lauterkeit Zuflucht finden“ (Sprüche 14:32). Was ist damit gemeint, dass der Böse niedergestoßen wird? Nach Ansicht einiger bedeutet es, dass es für ihn keine Aussicht auf Rettung gibt, wenn ihn ein Unglück trifft. Der Gottesfürchtige hingegen sucht bei widrigen Umständen Zuflucht in seiner Lauterkeit Gott gegenüber. Mit unerschütterlichem Vertrauen auf Jehova, sogar bis in den Tod, ist er genauso entschlossen wie Hiob, der sagte: „Bis ich verscheide, werde ich meine unversehrte Lauterkeit nicht von mir weichen lassen!“ (Hiob 27:5).
    Das Bewahren der Lauterkeit erfordert Gottesfurcht und Weisheit. Wo findet man Weisheit? „Im Herzen des Verständigen ruht Weisheit“, lautet die Antwort aus Sprüche 14:33, „und inmitten der Unvernünftigen wird sie bekannt.“ Weisheit kann man also bei einem Verständigen finden. Doch auf welche Weise wird sie inmitten von Unvernünftigen bekannt? Gemäß einem Nachschlagewerk „platzt der Unvernünftige, ängstlich darauf bedacht, weise zu erscheinen, mit dem heraus, was er für weise hält, doch dabei stellt es sich als töricht heraus“.

    ‘Erhöht eine Nation’
    Als Nächstes spricht der König von Israel davon, wie sich Gottesfurcht auf eine ganze Nation auswirkt statt nur auf den Einzelnen. Er sagt: „Gerechtigkeit ist das, was eine Nation erhöht, aber Sünde ist etwas Schändliches für Völkerschaften“ (Sprüche 14:34). Wie deutlich wurde doch dieser Grundsatz an der Nation Israel sichtbar! Als Israel sich an die hohen Maßstäbe Gottes hielt, hob es sich von den umliegenden Nationen ab. Wiederholter Ungehorsam brachte jedoch Schande über das Volk und führte letztlich dazu, dass Jehova es verwarf. Der gleiche Grundsatz trifft heute auf Gottes Volk zu. Die Christenversammlung hebt sich von der Welt ab, da sie an den gerechten Grundsätzen Gottes festhält. Damit dies so bleibt, müssen wir als Einzelne ein tugendhaftes Leben führen. Sünde zu treiben bringt nur Schande über uns persönlich sowie Schmach auf die Versammlung und auf Gott.

  18. Jule sagt:

    Sprüche 12 – 14

    Sprüche 12:16

    Eine törichte Person ist die, die ihren Verdruß am [selben] Tag bekanntgibt, aber der Kluge deckt eine Unehre zu.

    ein sehr interessanter Spruch, wie ich finde…

    Vers 25

    Angstvolle Besorgtheit im Herzen eines Mannes wird es niederbeugen, aber das gute Wort erfreut es.

    Sprüche 13:12

    Hinausgeschobene Erwartung macht das Herz krank, aber das Begehrte ist ein Baum des Lebens, wenn es wirklich kommt.

  19. Thomas sagt:

    Sprüche 15

    „Der Spötter liebt den nicht, der ihn zurechtweist. zu den Weisen wird er nicht gehen.“

    Milde Antworten helfen, Probleme zu lösen. Aber wie ist das heute in der Realität – werden da nicht ein großes Mundwerk und Durchsetzungsvermögen belohnt??


    Eine gelinde Antwort wendet den Grimm ab, aber ein kränkendes Wort erregt den Zorn.
    Die Zunge der Weisen spricht tüchtiges Wissen aus, aber der Mund der Toren sprudelt Narrheit.
    Die Augen Jehovas sind an jedem Orte, schauen aus auf Böse und auf Gute.
    Lindigkeit der Zunge ist ein Baum des Lebens, aber Verkehrtheit in ihr ist eine Verwundung des Geistes.
    Ein Narr verschmäht die Unterweisung seines Vaters; wer aber die Zucht beachtet, ist klug.
    Das Haus des Gerechten ist eine große Schatzkammer; aber im Einkommen des Gesetzlosen ist Zerrüttung.
    Die Lippen der Weisen streuen Erkenntnis aus, aber nicht also das Herz der Toren.
    Das Opfer der Gesetzlosen ist Jehova ein Greuel, aber das Gebet der Aufrichtigen sein Wohlgefallen.
    Der Weg des Gesetzlosen ist Jehova ein Greuel; wer aber der Gerechtigkeit nachjagt, den liebt er.
    Schlimme Züchtigung wird dem zuteil, der den Pfad verläßt; wer Zucht haßt, wird sterben.
    Scheol und Abgrund sind vor Jehova, wieviel mehr die Herzen der Menschenkinder!
    Der Spötter liebt es nicht, daß man ihn zurechtweise; zu den Weisen geht er nicht.
    Ein frohes Herz erheitert das Antlitz; aber bei Kummer des Herzens ist der Geist zerschlagen.
    Des Verständigen Herz sucht Erkenntnis, aber der Mund der Toren weidet sich an Narrheit.
    Alle Tage des Elenden sind böse, aber ein fröhliches Herz ist ein beständiges Festmahl.
    Besser wenig mit der Furcht Jehovas, als ein großer Schatz und Unruhe dabei.
    Besser ein Gericht Gemüse und Liebe dabei, als ein gemästeter Ochs und Haß dabei.
    Ein zorniger Mann erregt Zank, aber ein Langmütiger beschwichtigt den Streit.
    Der Weg des Faulen ist wie eine Dornhecke, aber der Pfad der Aufrichtigen ist gebahnt.
    Ein weiser Sohn erfreut den Vater, aber ein törichter Mensch verachtet seine Mutter.
    Die Narrheit ist dem Unverständigen Freude, aber ein verständiger Mann wandelt geradeaus.
    Pläne scheitern, wo keine Besprechung ist; aber durch viele Ratgeber kommen sie zustande.
    Ein Mann hat Freude an der Antwort seines Mundes; und ein Wort zu seiner Zeit, wie gut!
    Der Weg des Lebens ist für den Einsichtigen aufwärts, damit er dem Scheol unten entgehe.
    Das Haus der Hoffärtigen reißt Jehova nieder, aber der Witwe Grenze stellt er fest.
    Böse Anschläge sind Jehova ein Greuel, aber huldvolle Worte sind rein.
    Wer der Habsucht frönt, verstört sein Haus; wer aber Geschenke haßt, wird leben.
    Das Herz des Gerechten überlegt, um zu antworten; aber der Mund der Gesetzlosen sprudelt Bosheiten.
    Jehova ist fern von den Gesetzlosen, aber das Gebet der Gerechten hört er.
    Das Leuchten der Augen erfreut das Herz; eine gute Nachricht labt das Gebein.
    Ein Ohr, das auf die Zucht zum Leben hört, wird inmitten der Weisen weilen.
    Wer Unterweisung verwirft, verachtet seine Seele; wer aber auf Zucht hört, erwirbt Verstand.
    Die Furcht Jehovas ist Unterweisung zur Weisheit, und der Ehre geht Demut voraus.

    zu diesem Kapitel erschien im Jahre 2006 ein Artikel im Wachtturm in dem es auszugsweise hieß:

    ‘Wer die Zurechtweisung beachtet, ist klug’

    „Bringe dein Herz doch her zur Zucht und dein Ohr zu den Reden der Erkenntnis“, heißt es in Sprüche 23:12. Mit „Zucht“ oder sittlicher Anleitung ist hier gemeint, sich selbst zurechtzuweisen oder sich von anderen zurechtweisen zu lassen. In Verbindung mit dieser Zucht muss man wissen, was zu korrigieren ist und wie man dabei vorgeht. Daher sind in Verbindung mit Zuchtmaßnahmen die „Reden der Erkenntnis“ aus einer zuverlässigen Quelle so wichtig.
    Das Bibelbuch Sprüche ist eine hervorragende Quelle solch weiser Reden oder Worte. Die Sprüche wurden aufgezeichnet, „damit man Weisheit und Zucht erkennt, . . . um die Zucht anzunehmen, welche Einsicht verleiht, Gerechtigkeit und Recht und Rechtschaffenheit“ (Sprüche 1:1-3). Wir sind weise, wenn wir ‘unser Ohr’ zu ihnen ‘bringen’. Sprüche, Kapitel 15 gibt vernünftigen Rat, wie man seinen Zorn zügeln, die Zunge gebrauchen und Erkenntnis vermitteln kann. Betrachten wir einige Verse aus diesem Kapitel.

    Was „wendet Grimm ab“?
    Der israelitische König Salomo zeigt, wie sich das gesprochene Wort auf Zorn oder Grimm auswirken kann: „Eine Antwort, wenn milde, wendet Grimm ab, aber ein Wort, das Schmerz verursacht, lässt Zorn aufkommen“ (Sprüche 15:1). Unter „Zorn“ versteht man einen heftigen oder leidenschaftlichen Unwillen. „Grimm“ wird definiert als „heftiger Zorn, der sehr schwer zu beherrschen ist“. Wie kann uns dieses Sprichwort helfen, sowohl mit dem Zorn eines anderen umzugehen als auch unseren eigenen zu beherrschen?
    Harte Worte, die Schmerz verursachen, das heißt verletzen, können eine unangenehme Situation noch verschlimmern. Eine milde Antwort wirkt dagegen oft beschwichtigend. Es ist allerdings nicht immer einfach, einer erzürnten Person so zu antworten. Versuchen wir jedoch zu verstehen, was sie erzürnt hat, fällt uns das vielleicht leichter. „Eines Menschen Einsicht verlangsamt sicherlich seinen Zorn“, heißt es in der Bibel, „und es ist für ihn etwas Schönes, Übertretung zu übergehen“ (Sprüche 19:11). Ist jemand nur deshalb erzürnt, weil er unsicher ist oder auf sich aufmerksam machen möchte? Der eigentliche Grund hat womöglich gar nichts mit dem zu tun, was wir gesagt oder getan haben. Wenn im christlichen Predigtdienst ein Hausbewohner zornig reagiert, ist das doch häufig darauf zurückzuführen, dass er über unseren Glauben falsch informiert oder durch gewisse falsche Auffassungen verblendet ist. Sollten wir das persönlich nehmen und unsererseits unfreundlich reagieren? Selbst wenn sich nicht ohne weiteres ergründen lässt, warum jemand erzürnt ist, würden wir durch eine verletzende Entgegnung einen Mangel an Selbstbeherrschung beweisen. Vermeiden wir es deshalb, so zu reagieren.
    Der Rat, eine milde Antwort zu geben, ist auch höchst wertvoll, wenn es darum geht, den eigenen Zorn zu beherrschen. Wir befolgen diesen Rat, wenn wir es lernen, unsere Gefühle so zum Ausdruck zu bringen, dass sich unser Gegenüber nicht angegriffen fühlt. Bemühen wir uns im Umgang mit unseren Familienangehörigen, ruhig zu erklären, wie wir empfinden, statt in schroffem Ton zu reden oder gar wüste Beschimpfungen von uns zu geben. Verbale Angriffe fordern im Allgemeinen den anderen dazu heraus, sich zu revanchieren. Unserem Gegenüber freundlich zu sagen, wie wir empfinden, ist weniger anklagend und kann ihn veranlassen, sich zu entschuldigen.

    „Die Zunge der Weisen tut Gutes“
    Selbstdisziplin wirkt sich nicht nur darauf aus, wie wir etwas äußern, sondern auch auf das, was wir sagen. „Die Zunge der Weisen tut Gutes mit Erkenntnis“, erklärt Salomo, „aber der Mund der Unvernünftigen sprudelt Torheit hervor“ (Sprüche 15:2). Tun wir „Gutes mit Erkenntnis“? Das ist gewiss der Fall, wenn wir mit anderen über Gottes Vorsatz und all seine wunderbaren Gaben sprechen, weil wir ihnen helfen möchten. Ein Unvernünftiger wird das dagegen unterlassen, denn er hat keine Erkenntnis.
    Bevor Salomo weitere Hinweise zum Gebrauch der Zunge gibt, hält er einen tiefgründigen Grundsatz fest. „Die Augen Jehovas sind an jedem Ort, überwachen die Schlechten und die Guten“ (Sprüche 15:3). Wir können uns darüber freuen, denn es wird zugesichert: „Was Jehova betrifft, seine Augen durchschweifen die ganze Erde, damit er sich stark erweist zugunsten derer, deren Herz ihm gegenüber ungeteilt ist“ (2. Chronika 16:9). Gott weiß es, wenn wir Gutes tun. Er achtet allerdings auch auf diejenigen, die Schlechtes treiben, und zieht sie zur Rechenschaft.
    Salomo weist nochmals auf den Wert einer zurückhaltenden Zunge hin, wenn er sagt: „Die Gelassenheit der Zunge ist ein Baum des Lebens, aber Verdrehtheit an ihr bedeutet Zusammenbruch im Geist“ (Sprüche 15:4). Der Ausdruck „Baum des Lebens“ beinhaltet den Gedanken von heilen und ernähren (Offenbarung 22:2). Die gelassenen Worte eines Weisen erfrischen den Geist der Zuhörer. Sie sprechen das Gute in ihnen an. Eine betrügerische oder falsche Zunge ist dagegen abträglich für den Geist des Zuhörenden.

    Zucht annehmen und ‘Erkenntnis ausstreuen’
    „Ein Törichter missachtet die Zucht seines Vaters“, fährt der weise König fort, „wer aber die Zurechtweisung beachtet, ist klug“ (Sprüche 15:5). Wie könnte jemand ‘Zurechtweisung beachten’, wenn sie ihm nicht zuvor erteilt worden ist? Besagt dieser Bibeltext nicht, dass korrigierende Maßnahmen dann zu ergreifen sind, wenn es nötig ist? In einer Familie fallen solche Maßnahmen in den Verantwortungsbereich der Eltern — besonders des Vaters —, und es ist an dem Kind, sich entsprechend zu verhalten. Doch eigentlich werden alle Diener Jehovas in irgendeiner Form in Zucht genommen. „Wen Jehova liebt, den züchtigt er“, heißt es in Hebräer 12:6, „ja er geißelt jeden, den er als Sohn aufnimmt.“ Unsere Reaktion beweist, ob wir klug oder töricht sind.
    Salomo formuliert als Nächstes folgende Gegenüberstellung: „Die Lippen der Weisen streuen fortwährend Erkenntnis aus, aber das Herz der Unvernünftigen ist nicht so“ (Sprüche 15:7). Erkenntnis weiterzugeben gleicht dem Ausstreuen von Samen. Im Altertum säte ein Landwirt nicht allen Samen auf einer Stelle aus, sondern verteilte ihn über das ganze Feld. Ähnlich verhält es sich mit dem Ausstreuen oder Vermitteln von Erkenntnis. Es wäre beispielsweise unklug, jemand, den wir im Predigtdienst antreffen, unverzüglich mit unserem gesamten Bibelwissen zu überschütten. Der Kluge beherrscht stattdessen seine Zunge. Er ‘streut Erkenntnis aus’, während er nach und nach immer nur eine biblische Wahrheit herausstellt und darauf aufbaut, wobei er die Reaktion seines Zuhörers berücksichtigt. So ging unser Vorbild, Jesus Christus, vor, als er mit einer Samariterin sprach.
    Erkenntnis zu vermitteln bedeutet, etwas Lehrreiches und Nützliches darzulegen. Wer informieren und ermuntern möchte, muss sich gut überlegen, was er sagen wird. „Das Herz des Gerechten sinnt nach, um zu antworten“, heißt es daher in Sprüche 15:28. Wie wichtig, dass unsere Worte einem sanften Regen gleichen, der den Erdboden tränkt und nützlich ist, und nicht einer unwillkommenen Sturzflut, die alles wegspült, was sich ihr in den Weg stellt!

    ‘Heilig im Wandel’
    Erkenntnis über Jehova und seinen Vorsatz auszustreuen sowie ihm „die Frucht der Lippen“ als „ein Schlachtopfer der Lobpreisung“ darzubringen ist gewiss das Beste, was wir tun können (Hebräer 13:15). Damit jedoch solch ein Opfer für Jehova annehmbar ist, müssen wir ‘heilig sein in unserem ganzen Wandel’ (1. Petrus 1:14-16). Anhand von zwei Sprüchen mit Gegenüberstellungen macht uns Salomo nachdrücklich auf eine wichtige Wahrheit aufmerksam. Er sagt: „Das Schlachtopfer der Bösen ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, aber das Gebet der Rechtschaffenen ist ihm wohlgefällig. Der Weg des Bösen ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, wer aber der Gerechtigkeit nachjagt, den liebt er“ (Sprüche 15:8, 9).
    Was halten diejenigen, die den Weg des Lebens verlassen, von Zurechtweisung, und was erwartet sie? (Matthäus 7:13, 14). „Zucht ist schlecht für den, der den Pfad verlässt; wer Zurechtweisung hasst, wird sterben“ (Sprüche 15:10). Einige, die falsch gehandelt haben, verlassen lieber den Weg der Gerechtigkeit, als Rat und Zurechtweisung von den Verantwortlichen in der Christenversammlung anzunehmen und aufrichtig zu bereuen. Wie töricht! Die Gute Nachricht Bibel gibt dieses Sprichwort wie folgt wieder: „Wer sich auf Abwege begibt, wird hart gestraft; wer sich nicht zurechtweisen lässt, verwirkt sein Leben.“
    Was wäre, wenn jemand so tut, als würde er Zurechtweisung annehmen, sie in Wirklichkeit aber hasst? Auch das wäre alles andere als klug. „Der Scheol und der Ort der Vernichtung sind vor Jehova, wie viel mehr so die Herzen der Menschensöhne!“, sagt der König von Israel (Sprüche 15:11). Nichts könnte von dem lebendigen Gott sinnbildlich weiter entfernt sein als der Scheol, wo sich die Toten befinden. Trotzdem liegt er offen vor ihm. Er kennt die Identität und die Persönlichkeit aller, die dort sind, und kann sie auferwecken (Psalm 139:8; Johannes 5:28, 29). Wie leicht ist es da für Jehova, zu wissen, wie es im Herzen der Menschen aussieht! „Alle Dinge sind nackt und bloßgelegt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft zu geben haben“, schrieb der Apostel Paulus (Hebräer 4:13). Mit Heuchelei kann man vielleicht Menschen täuschen, aber niemals Gott.
    Wer Zucht zurückweist, hasst nicht nur Zurechtweisung, sondern verachtet auch denjenigen, der sie erteilt. „Der Spötter liebt den nicht, der ihn zurechtweist“, sagt Salomo. Das Ganze unterstreicht er durch folgenden Parallelgedanken: „Zu den Weisen wird er nicht gehen“ (Sprüche 15:12). Es besteht kaum Hoffnung, dass solch eine Person ihren Weg gerade machen wird.

    Eine positive Einstellung
    Die Bezugnahme auf das Wort „Herz“ verbindet die nächsten drei Sprüche Salomos. Der weise König beschreibt, wie sich unsere Gefühlsregungen auf unseren Gesichtsausdruck auswirken, und sagt: „Ein frohes Herz wirkt sich gut aus auf das Angesicht, aber durch den Schmerz des Herzens gibt es einen niedergeschlagenen Geist“ (Sprüche 15:13).
    Was kann einen solchen Schmerz des Herzens verursachen? „Angstvolle Besorgtheit im Herzen eines Mannes wird es [vor Traurigkeit] niederbeugen“, erklärt die Bibel (Sprüche 12:25). Wie können wir verhindern, an ungünstigen Lebensumständen zu verzweifeln? Statt ständig über Umstände nachzugrübeln, auf die wir womöglich nur sehr wenig Einfluss haben, können wir daran denken, wie sehr uns Jehova heute schon segnet und was er in Zukunft für uns tun wird. Dadurch kommen wir ihm, dem ‘glücklichen Gott’, ganz bestimmt näher, was unser trauriges Herz zweifellos erfreuen wird (1. Timotheus 1:11).
    Außerdem ist die biblische Botschaft eine großartige Quelle des Trostes und der Freude. Der Psalmist pries den Mann glücklich, der „seine Lust hat an dem Gesetz Jehovas und mit gedämpfter Stimme in seinem Gesetz liest Tag und Nacht“ (Psalm 1:1, 2). Selbst wenn wir großen Schmerz des Herzens verspüren, wird es uns ermuntern, die Bibel zu lesen und über das, was sie sagt, nachzudenken. Zusätzlich haben wir den Dienst, den Gott uns übertragen hat. Uns wird zugesichert: „Die mit Tränen säen, mit Jubelruf werden sie ernten“ (Psalm 126:5).
    „Das verständige Herz ist es, das nach Erkenntnis forscht“, sagt Salomo, „aber der Mund Unvernünftiger ist auf Torheit aus“ (Sprüche 15:14). Dieses Sprichwort macht auf den krassen Gegensatz zwischen dem Rat eines Weisen und dem eines Unvernünftigen aufmerksam. Bevor jemand, der ein verständiges Herz hat, Rat gibt, forscht er nach Erkenntnis. Er hört gut zu und verschafft sich einen ausreichenden Einblick in die Tatsachen. Um sich zu vergewissern, welche Gesetze und Grundsätze auf die Situation anzuwenden sind, forscht er in der Bibel nach. Sein Rat stützt sich auf Gottes Wort. Ein Unvernünftiger macht sich dagegen nicht die Mühe, die Tatsachen in Verbindung mit einer Situation zu ergründen, und platzt mit dem heraus, was ihm gerade in den Sinn kommt. Wenn wir Rat suchen, ist es daher weise, zu klugen, reifen Personen zu gehen statt zu solchen, die uns womöglich nur nach dem Mund reden. Wie gut ist es doch, in der Christenversammlung „Gaben in Form von Menschen“ zu haben, die ‘nach Erkenntnis forschen’, bevor sie Rat erteilen! (Epheser 4:8).
    Aus dem nächsten Sprichwort geht hervor, wie vorteilhaft eine positive Einstellung ist. Der König von Israel sagt: „Alle Tage des Niedergedrückten sind schlecht; aber wer guten Herzens ist, hält beständig Festmahl“ (Sprüche 15:15). Im Leben gibt es Glück und Unglück, Freuden und Tränen. Wenn wir uns ständig nur mit Negativem befassen, wird Traurigkeit unsere Gedanken beherrschen und jeder Tag wird düster sein. Lassen wir in unserem Denken dagegen persönliche Segnungen und unsere von Gott stammende Hoffnung vorherrschen, werden die belastenden Lebensbereiche in den Hintergrund treten und wir werden innere Freude verspüren. Durch eine positive Einstellung können wir „beständig Festmahl“ halten.
    Zucht ist also etwas, was wir auf jeden Fall sehr schätzen sollten. Sie sollte sich nicht nur auf unsere Gefühlsregungen sowie unser Reden und Handeln auswirken, sondern auch auf unsere Einstellung.


    Wann weniger besser ist
    „Besser ist ein wenig in der Furcht Jehovas als reichlich Vorrat und Verwirrung dabei“, sagt Salomo, König im alten Israel (Sprüche 15:16). Den Schöpfer auszuklammern und vorwiegend nach Materiellem zu streben ist nicht klug. Es macht das Leben sehr ermüdend und sorgenvoll. Wie schade es wäre, im Alter festzustellen, dass alles im Leben bedeutungslos und leer war. Mit „Verwirrung“ oder Aufregung viel Besitz aufzuhäufen ist bestimmt unvernünftig. Viel besser ist es, zu lernen, wie man zufrieden sein kann, und dann entsprechend zu leben. Der Weg zu echter Zufriedenheit führt nicht über materiellen Besitz, sondern über Gottesfurcht — über ein Verhältnis zu Jehova (1. Timotheus 6:6-8).
    Wie Salomo betont, ist ein gutes Verhältnis zu anderen wertvoller als materieller Überfluss: „Besser ist ein Gericht Gemüse, wo Liebe ist, als ein an der Krippe gemästeter Stier und Hass dabei“ (Sprüche 15:17). Eine herzliche Atmosphäre ist für eine Familie bestimmt wünschenswerter als reichlich gute Speisen. Bei Alleinerziehenden können die Mittel zwar knapp sein und wie in manchen Ländern nur zu einem einfachen Essen reichen, doch in einem Umfeld der Liebe und Zuneigung ist die Familie lebensfroh und lebensbejahend eingestellt.
    Allerdings entstehen selbst in Familien, in denen allgemein eine liebevolle Atmosphäre herrscht, manchmal Spannungen. Jemand sagt oder tut etwas, womit er einen anderen in der Familie kränkt. Wie sollte man bei einer Beleidigung reagieren? In Sprüche 15:18 heißt es: „Ein wütender Mann erregt Streit, aber einer, der langsam ist zum Zorn, beschwichtigt Gezänk.“ Ruhe und Frieden werden nicht durch Unmutsäußerungen gefördert, sondern durch milde Worte. Diese Lebensweisheit gilt ebenso in anderen Bereichen…

    Wenn ‘ein Weg aufgeschüttet ist’
    Im nächsten Spruch wird jemand, der weisen Rat missachtet, jemand gegenübergestellt, der ihn beachtet. „Der Weg des Faulen ist wie eine Dornenhecke“, sagt der weise König, „aber der Pfad der Rechtschaffenen ist ein aufgeschütteter Weg“ (Sprüche 15:19).
    Eine Dornenhecke ist ein abschreckendes Hindernis. Der Faule lässt sich von jedem erdenklichen Hindernis abschrecken, damit er sich nicht zu etwas aufraffen muss. Der Rechtschaffene hingegen scheut keine Hürde. Er ist fleißig und konzentriert sich auf eine anstehende Aufgabe. Er ist nicht nachlässig und dadurch bleibt sein Weg frei von Dornen. Sein Weg ist ‘aufgeschüttet’, er endet nicht irgendwo. Der Rechtschaffene macht weiter und freut sich über den Arbeitsfortschritt.
    Nehmen wir beispielsweise den Erwerb genauer Erkenntnis des Wortes Gottes und den geistigen Reifungsprozess. Damit sind Anstrengungen verbunden. Wie leicht könnte sich jemand, der nicht fleißig die Bibel studiert, damit herausreden, seine Schulbildung sei gering, er könne nicht so gut lesen und sich nur schwer etwas merken. Wie viel besser ist es doch, all das nicht als Straßensperren auf dem Weg zur Erkenntnis aufzufassen! Trotz begrenzter Fähigkeiten kann man sich bemühen, das Lesen und das Verständnis des Lesestoffs wo nötig zu verbessern, zum Beispiel mit Hilfe eines Wörterbuchs. Mit einer positiven Einstellung fällt es leichter, Erkenntnis zu erwerben und geistige Fortschritte zu machen.
    Wann ‘ein Vater erfreut ist’
    „Ein weiser Sohn ist der, der einen Vater erfreut, aber ein unvernünftiger Mensch verachtet seine Mutter“ (Sprüche 15:20). Freuen sich Eltern nicht, wenn ihre Kinder vernünftig handeln? Natürlich kommt Erfolg nicht von ungefähr. Eltern müssen ihre Kinder gut erziehen und schulen (Sprüche 22:6). Doch wie viel Freude ein weiser Sohn seinen Eltern macht! Der törichte bereitet ihnen dagegen endlos Kummer.
    Der weise König verwendet das Wort „Freude“ in einem anderen Rahmen und sagt: „Torheit ist Freude für einen, dem es an Herz mangelt, aber der Mann von Unterscheidungsvermögen ist einer, der geradeaus geht“ (Sprüche 15:21). Manche erfreuen sich an albernem Gelächter und an einer Fröhlichkeit, die keine echte Freude und Zufriedenheit bringt. Es mangelt ihnen an Herz. Ein Mensch mit Unterscheidungsvermögen erkennt jedoch, wie töricht es ist, die ‘Vergnügungen mehr zu lieben als Gott’ (2. Timotheus 3:1, 4). Gottgefällige Grundsätze lassen ihn rechtschaffen bleiben und einen geraden Weg gehen.

    Wann ‘etwas zustande kommt’
    Nach göttlichen Grundsätzen zu leben ist in noch anderen Bereichen nützlich. In Sprüche 15:22 heißt es: „Pläne scheitern, wo es kein vertrauliches Gespräch gibt, aber bei der Menge der Ratgeber kommt etwas zustande.“
    Vertrauliche Gespräche zwischen Einzelpersonen sind privater Natur, aber offen. Das hebräische Wort, das mit „vertrauliches Gespräch“ übersetzt worden ist, wird in Psalm 89:7 mit ‘vertraute Gruppe’ wiedergegeben. Es betont Vertraulichkeit. Ein „vertrauliches Gespräch“ ist nicht oberflächlich, es ist ein echter Austausch von Gedanken und Gefühlen. Wenn Mann und Frau sowie Eltern und Kinder offen miteinander reden, herrscht unter ihnen Frieden und Einheit. Unterbleiben in einer Familie aber vertrauliche Gespräche, ist Enttäuschungen und Schwierigkeiten Tür und Tor geöffnet.
    Vor wichtigen Entscheidungen lohnt es sich, den Hinweis zu berücksichtigen: „Bei der Menge der Ratgeber kommt etwas zustande.“ Ist es etwa nicht vernünftig, bei der Wahl einer medizinischen Behandlung eine Zweit- oder Drittmeinung einzuholen, vor allem wenn Komplikationen auftreten könnten?
    Der Wert eines Gremiums von Beratern kann nicht genug betont werden, wenn es um das geistige Wohl geht. …

    Wann man „Freude an der Antwort“ hat
    Wieso ist es nützlich, mit Verständnis zu reden? „Freude an der Antwort“, sagt der König von Israel, „und ein Wort zur rechten Zeit, o wie gut!“ (Sprüche 15:23). Freuen wir uns nicht, wenn jemand unsere Antwort oder unseren Rat beherzigt und ein gutes Ergebnis zustande kommt? Damit sich unser Rat gut auswirkt, müssen jedoch zwei Voraussetzungen erfüllt sein.
    Erstens muss der Rat auf Gottes geschriebenem Wort beruhen (Psalm 119:105; 2. Timotheus 3:16, 17). Zweitens muss er zeitlich richtig abgestimmt sein. Es kann ungünstig ausgehen, wenn wahre Worte zu einer unpassenden Zeit fallen. Jemandem zum Beispiel etwas nahe zu legen, bevor er ausgeredet hat, ist weder vernünftig noch nützlich. Eines ist also unbedingt wichtig: „Schnell sein zum Hören, langsam zum Reden“ (Jakobus 1:19).

    „Der Pfad des Lebens geht aufwärts“
    In Sprüche 15:24 heißt es: „Der Pfad des Lebens geht aufwärts für den, der mit Einsicht handelt, damit er sich vom Scheol unten wegwendet.“ Wer mit Einsicht handelt, entfernt sich vom Scheol, dem allgemeinen Grab der Menschheit. Er weicht Lastern wie Geschlechtsverkehr mit wechselnden Partnern, Drogenmissbrauch und Trunkenheit bewusst aus und beugt so einem vorzeitigen Tod vor. Sein Weg führt zum Leben.
    Beachten wir im Gegensatz dazu, wie es denen ergeht, denen es an Einsicht fehlt: „Das Haus der Selbsterhöhten wird Jehova niederreißen, aber die Grenze der Witwe wird er festsetzen. Die Pläne des Schlechten sind für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, aber liebliche Reden sind rein. Wer ungerechten Gewinn macht, bringt sein eigenes Haus in Verruf, aber wer Gaben [Bestechungsgelder] hasst, der wird am Leben bleiben“ (Sprüche 15:25-27).
    Der König von Israel weist darauf hin, wie eine allgemeine Gefahr gemieden werden kann: „Das Herz des Gerechten sinnt nach, um zu antworten, aber der Mund der Bösen sprudelt Schlechtes hervor“ (Sprüche 15:28). Wie wertvoll der Rat dieses Spruches doch ist! Unüberlegte, törichte Antworten, die nur so dahingesagt werden, wirken sich selten gut aus. Wenn wir alle einschlägigen Faktoren betrachten, also auch die Umstände und Gefühle anderer, sagen wir wahrscheinlich nichts, was wir später bedauern müssten.
    Warum ist es also gut, Gott zu fürchten und Zucht anzunehmen? Der Weise antwortet: „Jehova ist fern von den Bösen, aber das Gebet der Gerechten hört er“ (Sprüche 15:29). Der wahre Gott ist den Bösen nicht nahe. „Wer sein Ohr vom Hören des Gesetzes abwendet“, sagt die Bibel, „sogar sein Gebet ist etwas Verabscheuungswürdiges“ (Sprüche 28:9). Wer Gott fürchtet und sich bemüht, das zu tun, was recht ist in Gottes Augen, kann fest davon überzeugt sein, von ihm erhört zu werden.
    Was ‘das Herz erfreut’
    Salomo verwendet einen zum Nachdenken anregenden Vergleich und sagt: „Das Leuchten der Augen erfreut das Herz; ein Bericht, der gut ist, macht das Gebein fett“ (Sprüche 15:30). Das Gebein ist „fett“, wenn es markig ist. Das stärkt den ganzen Körper und erfreut das Herz. Und die Augen leuchten vor Herzensfreude. So wirkt sich ein guter Bericht aus!
    Sind nicht Berichte über den weltweiten Fortschritt für uns eine wahre Freude? Zu erfahren, was alles im Werk des Predigens und Jüngermachens getan wird, spornt dazu an, unsere Möglichkeiten für den Predigtdienst noch besser auszuschöpfen (Matthäus 24:14; 28:19, 20). Was Menschen alles erleben, die Jehova zu ihrem Gott machen und die wahre Anbetung aufnehmen, erfüllt unser Herz mit Freude. Wie wichtig es doch ist, gewissenhafte und genaue Angaben über das zu machen, was wir im Predigtdienst tun konnten, da sich „ein guter Bericht aus fernem Land“ so gut auswirkt (Sprüche 25:25).

    „Der Herrlichkeit geht Demut voraus“
    Der weise König unterstreicht den Wert der Zucht in ihren verschiedenen Varianten und sagt: „Das Ohr, das auf die Zurechtweisung des Lebens hört, verweilt direkt inmitten weiser Menschen. Wer Zucht meidet, verwirft seine eigene Seele, wer aber auf Zurechtweisung hört, erwirbt Herz“ (Sprüche 15:31, 32). Tadel oder Zucht geht zu Herzen und bewirkt eine Umkehr, fördert den gesunden Menschenverstand. Kein Wunder, dass „die Rute der Zucht“ nötig ist, denn „Torheit ist an das Herz eines Knaben geknüpft“ (Sprüche 22:15). Wer auf Zucht hört, erwirbt auch Herz oder gute Beweggründe. Andererseits ist es eine Missachtung des eigenen Lebens, Zucht zurückzuweisen.
    Die „Zucht zur Weisheit“ zu schätzen und sie demütig anzunehmen wirkt sich gut aus. Es führt nicht nur zu Zufriedenheit, zu Fortschritten sowie zu Freude und Erfolg, sondern auch zu Herrlichkeit und Leben. In Sprüche 15:33 heißt es abschließend: „Die Furcht Jehovas ist Zucht zur Weisheit, und der Herrlichkeit geht Demut voraus.“

  20. Thomas sagt:

    Sprüche 16

    Wohin mit all der Last, die einen bedrücken kann?
    In Vers 3 heißt es, dass die Dinge die wir nicht mehr auf Jehova werfen können, einen anderen Weg gehen sollen: WÄLZE auf Jehova deine Werke…Dauert zwar länger, als WERFEN, aber die Probleme sind am richtigen Platz.


    Die Entwürfe des Herzens sind des Menschen, aber die Antwort der Zunge kommt von Jehova.
    Alle Wege eines Mannes sind rein in seinen Augen, aber Jehova wägt die Geister.
    Befiehl Jehova deine Werke, und deine Gedanken werden zustande kommen.
    Jehova hat alles zu seiner Absicht gemacht, und auch den Gesetzlosen für den Tag des Unglücks.
    Jeder Hochmütige ist Jehova ein Greuel; die Hand darauf! er wird nicht für schuldlos gehalten werden.
    Durch Güte und Wahrheit wird die Missetat gesühnt, und durch die Furcht Jehovas weicht man vom Bösen.
    Wenn eines Mannes Wege Jehova wohlgefallen, so läßt er selbst seine Feinde mit ihm in Frieden sein.
    Besser wenig mit Gerechtigkeit, als viel Einkommen mit Unrechtlichkeit.
    Das Herz des Menschen erdenkt seinen Weg, aber Jehova lenkt seine Schritte.
    Ein Orakelspruch ist auf den Lippen des Königs: sein Mund vergeht sich nicht am Recht.
    Gerechte Waage und Waagschalen sind Jehovas; sein Werk sind alle Gewichtsteine des Beutels.
    Der Könige Greuel ist, Gesetzlosigkeit zu tun; denn durch Gerechtigkeit steht ein Thron fest.
    Der Könige Wohlgefallen sind gerechte Lippen; und wer Aufrichtiges redet, den liebt er.
    Des Königs Grimm gleicht Todesboten; aber ein weiser Mann versöhnt ihn.
    Im Lichte des Angesichts des Königs ist Leben, und sein Wohlgefallen ist wie eine Wolke des Spätregens.
    Weisheit erwerben, wieviel besser ist es als feines Gold, und Verstand erwerben, wieviel vorzüglicher als Silber!
    Der Aufrichtigen Straße ist: vom Bösen weichen; wer seinen Weg bewahrt, behütet seine Seele.
    Hoffart geht dem Sturze, und Hochmut dem Falle voraus.
    Besser niedrigen Geistes sein mit den Demütigen, als Raub teilen mit den Hoffärtigen.
    Wer auf das Wort achtet, wird Gutes erlangen; und wer auf Jehova vertraut, ist glückselig.
    Wer weisen Herzens ist, wird verständig genannt; und Süßigkeit der Lippen mehrt die Lehre.
    Einsicht ist für ihre Besitzer ein Born des Lebens, aber die Züchtigung der Narren ist die Narrheit.
    Das Herz des Weisen gibt seinem Munde Einsicht und mehrt auf seinen Lippen die Lehre.
    Huldvolle Worte sind eine Honigwabe, Süßes für die Seele und Gesundheit für das Gebein.
    Da ist ein Weg, der einem Menschen gerade erscheint, aber sein Ende sind Wege des Todes.
    Des Arbeiters Hunger arbeitet für ihn, denn sein Mund spornt ihn an.
    Ein Belialsmann gräbt nach Bösem, und auf seinen Lippen ist es wie brennendes Feuer.
    Ein verkehrter Mann streut Zwietracht aus, und ein Ohrenbläser entzweit Vertraute.
    Ein Mann der Gewalttat verlockt seinen Nächsten und führt ihn auf einen Weg, der nicht gut ist.
    Wer seine Augen zudrückt, um Verkehrtes zu ersinnen, seine Lippen zusammenkneift, hat das Böse beschlossen.
    Das graue Haar ist eine prächtige Krone: auf dem Wege der Gerechtigkeit wird sie gefunden.
    Besser ein Langmütiger als ein Held, und wer seinen Geist beherrscht, als wer eine Stadt erobert.
    Das Los wird in dem Busen geworfen, aber all seine Entscheidung kommt von Jehova.

    zu diesem Kapitel erschien im Jahre 2007 ein Artikel im Wachtturm in dem es auszugsweise hieß:

    „Deine Pläne werden befestigt werden“

    Die ersten neun Verse von Sprüche, Kapitel 16 (wo Gottes Name übrigens achtmal vorkommt) zeigen uns, wie wir unser Leben dem Einfluss Gottes unterstellen können, damit unsere ‘Pläne befestigt werden’ (Sprüche 16:3). Die Verse 10 bis 15 drehen sich um die Verantwortlichkeiten eines Königs oder Herrschers.

    Wem gehören „des Herzens Zurechtlegungen“?
    „Dem Erdenmenschen gehören des Herzens Zurechtlegungen“, heißt es im ersten Teil von Sprüche 16:1. Das ist also eindeutig unsere eigene Verantwortung. Jehova bringt weder auf übernatürliche Weise unser Herz in die richtige Verfassung, noch gibt er uns einen willigen Geist. Es liegt an uns selbst, uns anzustrengen sein Wort, die Bibel, genau kennenzulernen, gründlich darüber nachzudenken und Jehovas Denkweise zu übernehmen.
    Allerdings zeigt die Bitte Davids um „ein reines Herz“ und „einen neuen Geist“, dass er sich seines Hangs zur Sünde bewusst war und erkannte, dass er sein Herz nur mit Gottes Hilfe reinigen konnte. Weil wir unvollkommen sind, können wir in die Versuchung geraten, „die Werke des Fleisches“ zu tun . Wir brauchen die Hilfe Jehovas, um ‘die Glieder unseres Leibes, die auf der Erde sind, in Bezug auf Hurerei, Unreinheit, sexuelle Gelüste, schädliche Begierde und Habsucht zu ertöten’ (Kolosser 3:5). Deshalb ist es wichtig, um diese Hilfe zu beten, damit wir Versuchungen nicht erliegen und sündige Neigungen aus unserem Herzen ausmerzen können.
    Können wir andere bei den „Zurechtlegungen“ ihres Herzens unterstützen? Die Bibel sagt: „Da ist einer, der gedankenlos redet wie mit Schwertstichen, aber die Zunge der Weisen ist Heilung“ (Sprüche 12:18). Wann wirkt unsere Zunge heilend? Nur dann, wenn ‘die Antwort der Zunge von Jehova ist’, das heißt, wenn unsere Worte richtig sind und sich auf die biblische Wahrheit stützen (Sprüche 16:1b).
    „Das Herz ist verräterischer als sonst irgendetwas und ist heillos“, heißt es in Gottes Wort (Jeremia 17:9). Unser sinnbildliches Herz neigt zu Rechtfertigungen und Selbsttäuschung. Auf diese Gefahr verwies Salomo, der König im alten Israel, mit den Worten: „Alle Wege eines Mannes sind lauter in seinen eigenen Augen, aber Jehova schätzt die Geister ab“ (Sprüche 16:2).
    Eigenliebe kann bewirken, dass wir unsere Fehler rechtfertigen, Charaktermängel kaschieren und sogar die Augen vor innerer Schlechtigkeit verschließen. Jehova lässt sich aber nicht täuschen. Er „schätzt die Geister ab“. Jemandes Geist ist seine innere Grundhaltung, er hat etwas mit dem Herzen zu tun. Wie er sich entwickelt, wird weitgehend von dem bestimmt, was im sinnbildlichen Herzen vor sich geht, also von unseren Gedanken, Gefühlen, Beweggründen und dergleichen. Diesen „Geist“ schätzt „der Prüfer der Herzen“ ab, und er richtet unparteiisch, ohne jemand zu begünstigen. Es ist klug, unseren Geist zu behüten.

    „Wälze auf Jehova deine Werke“
    Pläne setzen Gedanken voraus — unter Beteiligung unseres Herzens. Taten geht gewöhnlich Planung voraus. Werden unsere Planungen Erfolg haben? Salomo sagt: „Wälze auf Jehova deine Werke, und deine Pläne werden befestigt werden“ (Sprüche 16:3). Unsere Werke auf Jehova zu wälzen bedeutet, auf ihn zu vertrauen, uns auf ihn zu verlassen, uns ihm verpflichtet zu fühlen — unsere Bürde gewissermaßen von unseren eigenen Schultern auf seine zu wälzen. Der Psalmenschreiber sagte: „Wälze deinen Weg auf Jehova, und verlass dich auf ihn, und er selbst wird handeln“ (Psalm 37:5).
    Damit unsere Pläne befestigt werden, müssen sie allerdings mit Gottes Wort übereinstimmen und ihnen müssen gute Motive zugrunde liegen. Auch sollten wir Jehova um Hilfe und Beistand bitten und uns dann gewissenhaft an den Rat der Bibel halten. Unsere ‘Bürde auf Jehova zu werfen’ ist ganz besonders wichtig, wenn wir mit Schwierigkeiten oder Glaubensprüfungen konfrontiert werden. Jehova selbst ‘wird uns stützen’, ja er wird ‘niemals zulassen, dass der Gerechte wankt’ (Psalm 55:22).

    „Alles hat Jehova zu seinem Zweck gemacht“
    Was hat es noch für Vorteile, unsere Werke auf Jehova zu wälzen? „Alles hat Jehova zu seinem Zweck gemacht“, sagt der weise König (Sprüche 16:4a). Alles, was der Schöpfer des Universums tut, hat Sinn und Zweck. Wenn wir unsere Werke auf ihn wälzen, füllen wir unser Leben mit höchst sinnvoller Tätigkeit aus, statt es nutzlos zu vertun. Außerdem ist der Vorsatz Jehovas bezüglich der Erde und der Menschheit ein ewiger Vorsatz (Epheser 3:11). Die Erde hat er erschaffen und gebildet, „damit sie auch bewohnt werde“ (Jesaja 45:18). Und was er ursprünglich mit dem Menschen auf der Erde vorhatte, wird er garantiert verwirklichen (1. Mose 1:28). Ein Leben im Dienst für den wahren Gott wird demnach nie zu Ende gehen und in alle Ewigkeit einen Sinn haben.
    Jehova hat alles zu seinem Zweck gemacht, „ja auch den Bösen für den üblen Tag“ (Sprüche 16:4b). Erschaffen hat er die Bösen nicht, denn „vollkommen ist sein Tun“ (5. Mose 32:4). Aber er hat zugelassen, dass sie ins Dasein kamen, und lässt sie so lange gewähren, bis er es für richtig hält, sein Strafurteil an ihnen zu vollstrecken. Zu einem ägyptischen Pharao zum Beispiel sagte Jehova: „Deswegen habe ich dich bestehen lassen, um dir meine Macht zu zeigen und damit man meinen Namen verkündet auf der ganzen Erde“ (2. Mose 9:16). Tatsächlich waren die zehn Plagen und die Vernichtung Pharaos und seines Heeres im Roten Meer eine denkwürdige Demonstration der unvergleichlichen Macht Gottes.
    Jehova kann auch Umstände so lenken, dass die Bösen unwissentlich seinen Zwecken dienen. Der Psalmenschreiber sagte: „Sogar des Menschen Grimm wird dich lobpreisen; den Rest des Grimmes wirst du [Jehova] dir selbst umgürten“ (Psalm 76:10). Jehova kann zulassen, dass seine Feinde ihren Grimm an seinen Dienern auslassen, aber nur so weit, wie es dazu dient, sie zu schulen und so ihre Persönlichkeit zu verbessern.

    All das, was darüber hinausgeht, nimmt Gott auf sich.
    Seine demütigen Diener unterstützt Jehova. Wie denkt er aber über stolze und überhebliche Menschen? „Jeder, der stolzen Herzens ist, ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges“, sagt der König von Israel. „Mag sich Hand mit Hand verbinden, wird einer doch nicht straffrei sein“ (Sprüche 16:5). Personen, die „stolzen Herzens“ sind, werden nicht straffrei davonkommen, auch wenn sie sich miteinander verbünden. Wir tun daher gut daran, an Demut zu arbeiten, egal wie viel wir wissen, wie begabt wir vielleicht sind oder was für Vorrechte wir im Dienst für Jehova haben.

    „In der Furcht Jehovas“
    Von Geburt an Sünder, machen wir alle Fehler (Römer 3:23; 5:12). Wie können wir uns davor hüten, etwas zu planen, was uns auf Abwege führen würde? In Sprüche 16:6 wird gesagt: „Durch liebende Güte und Wahrhaftigkeit wird Vergehung gesühnt, und in der Furcht Jehovas weicht man von Schlechtem.“ Dank der liebenden Güte und der Wahrhaftigkeit Jehovas werden unsere Sünden zugedeckt, aber die Furcht Jehovas schreckt uns davor ab, überhaupt erst zu sündigen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir Gott nicht nur lieben und für seine liebende Güte dankbar sind, sondern uns auch davor fürchten lernen, ihm zu missfallen.
    Die Furcht Gottes entsteht in unserem Herzen, wenn wir seine überwältigende Macht respektieren lernen. Denken wir nur daran, wie sich seine Macht in der Schöpfung zeigt! Als der Patriarch Hiob an Beispiele für die Macht Gottes in den Schöpfungswerken erinnert wurde, fiel es ihm leichter, sein Denken zu korrigieren (Hiob 42:1-6). Geht es uns nicht genauso, wenn wir in der Bibel lesen, wie Gott mit seinen Dienern umgegangen ist, und darüber nachdenken? Der Psalmenschreiber sagte: „Kommt und seht die Taten Gottes. Seine Handlungsweise mit den Menschensöhnen ist furchteinflößend“ (Psalm 66:5). Jehovas liebende Güte ist nichts, was man für selbstverständlich nehmen dürfte. Als die Israeliten rebellierten und Gottes heiligen Geist verletzten, ‘verwandelte sich Jehova ihnen in einen Feind; er selbst führte Krieg gegen sie’ (Jesaja 63:10). Wenn Jehova dagegen „an den Wegen eines Mannes Gefallen hat, veranlasst er, dass auch selbst seine Feinde mit ihm in Frieden sind“ (Sprüche 16:7). Welch ein Schutz ist doch die Furcht Jehovas!
    Weiter sagt der weise König: „Besser ist wenig mit Gerechtigkeit als eine Fülle von Erzeugnissen ohne Recht“ (Sprüche 16:8). In Sprüche 15:16 heißt es: „Besser ist ein wenig in der Furcht Jehovas als reichlich Vorrat und Verwirrung dabei.“ Ehrfurcht vor Gott ist unerlässlich, will man auf dem Pfad der Gerechtigkeit bleiben.

    „Das Herz des Erdenmenschen   mag seinen Weg ausdenken“
    Der Mensch wurde mit Willensfreiheit erschaffen, der Fähigkeit, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden (5. Mose 30:19, 20). Unser Herz kann verschiedene Optionen erwägen und sich für eine oder mehrere entscheiden. Dass die Verantwortung, Entscheidungen zu treffen, bei uns liegt, deutet Salomo mit den Worten an: „Das Herz des Erdenmenschen mag seinen Weg ausdenken.“ Ist das geschehen, dann gilt: „Jehova aber lenkt seine Schritte“ (Sprüche 16:9). Da Jehova unsere Schritte lenken kann, handeln wir weise, wenn wir ihn um Hilfe bitten, ‘unsere Pläne zu befestigen’.
    Wie bereits erwähnt, ist das Herz verräterisch und kann zu falschen Überlegungen anstiften. Begeht jemand zum Beispiel eine Sünde, könnte sein Herz Rechtfertigungsgründe liefern. Statt von dem sündigen Weg umzukehren, redet sich derjenige womöglich ein, Gott sei ja liebevoll, gütig, barmherzig und zum Vergeben bereit. So jemand sagt in seinem Herzen: „Gott hat es vergessen. Er hat sein Angesicht verborgen. Er wird es bestimmt niemals sehen“ (Psalm 10:11). Gottes Barmherzigkeit auszunutzen wäre aber ungehörig und gefährlich.

    „Der genaue Zeiger und die genauen Waagschalen gehören Jehova“
    Salomo wendet die Aufmerksamkeit vom Herzen und von den Handlungen eines gewöhnlichen Erdenmenschen nun denen eines Königs zu, indem er sagt: „Inspirierte Entscheidung sollte auf eines Königs Lippen sein; im Gericht sollte sich sein Mund nicht als treulos erweisen“ (Sprüche 16:10). Auf den König Jesus Christus trifft das ganz gewiss zu. Alles, was er als Herrscher über die Erde tun wird, stimmt mit dem Willen Gottes überein.
    Worauf sich Recht und Gerechtigkeit gründen, erklärt der weise König mit den Worten: „Der genaue Zeiger und die genauen Waagschalen gehören Jehova; alle Gewichtssteine des Beutels sind sein Werk“ (Sprüche 16:11). Jehova ist es, der für genaue Zeiger und Waagschalen sorgt. Es steht keinem König zu, solche Normen nach eigenem Gutdünken aufzustellen. Als Jesus auf der Erde war, sagte er: „Ich kann gar nichts aus mir selbst tun; so, wie ich höre, richte ich; und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen eigenen Willen, sondern den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat.“ Somit können wir von dem Sohn, dem der Vater ‘das gesamte Gericht übergeben hat’, vollkommene Gerechtigkeit erwarten (Johannes 5:22, 30).
    Was kann man noch von einem König erwarten, der Jehova repräsentiert? „Bösestun ist für Könige etwas Verabscheuungswürdiges“, sagt der König von Israel, „denn durch Gerechtigkeit wird der Thron fest errichtet“ (Sprüche 16:12). Das messianische Königreich hält sich strikt an die gerechten Grundsätze Gottes. Es ist nicht im Geringsten mit dem „Thron, der Widerwärtigkeiten verursacht“, verbündet (Psalm 94:20; Johannes 18:36; 1. Johannes 5:19).

    Das Wohlwollen eines Königs erlangen
    Wie sollten sich die Untertanen eines majestätischen Königs verhalten? Salomo sagt: „Die Lippen der Gerechtigkeit sind eines großen Königs Wohlgefallen; und wer Gerades redet, den liebt er. Eines Königs Grimm bedeutet Todesboten, aber der weise Mann ist einer, der ihn abwendet“ (Sprüche 16:13, 14). …. Das Missfallen eines mächtigen menschlichen Königs abzuwenden und seine Gunst zu suchen, wäre bestimmt weise. Wie viel mehr trifft das auf den messianischen König zu!
    Weiter erklärt Salomo: „Im Licht des Angesichts des Königs ist Leben, und sein Wohlwollen ist wie die Wolke des Frühlingsregens“ (Sprüche 16:15). Das „Licht des Angesichts des Königs“ bedeutet dessen Gunst, genauso wie das ‘Licht des Angesichts Jehovas’ für seine Gunst steht (Psalm 44:3; 89:15). Das Wohlwollen eines Königs ist ein Anzeichen für gute Zeiten, so wie man bei Regenwolken sicher sein konnte, dass genügend Wasser für die Saat da sein würde, um Frucht hervorzubringen. Unter der Herrschaft des messianischen Königs wird man das Leben in vollen Zügen genießen können, wovon die Herrschaft König Salomos eine Vorschau war (Psalm 72:1-17).
    Während wir darauf warten, dass Gottes Königreich die Macht über jede Angelegenheit unter der Sonne übernimmt, wollen wir uns von Gott helfen lassen, unser Herz zu läutern. Wir wollen auch unser Vertrauen auf Jehova setzen und in der Gottesfurcht wachsen. Dann können wir rundum zuversichtlich sein, dass ‘unsere Pläne befestigt werden’ (Sprüche 16:3).

    „Weisheit dient zum Schutz“

    „Stolz geht einem Sturz voraus und ein hochmütiger Geist dem Straucheln“, heißt es warnend in Sprüche 16:18. Den größten Sturz erlebte ein vollkommener Geistsohn Gottes, der sich selbst zum Satan und Teufel machte (1. Mose 3:1-5; Offenbarung 12:9). Zeigte sich bei ihm nicht vor dem Sturz ein hochmütiger Geist? Darauf bezieht sich die Bibel, wenn sie sagt, einem Neubekehrten solle in der Christenversammlung nicht das Amt eines Aufsehers übertragen werden, „damit er nicht vor Stolz aufgeblasen werde und dem Urteil verfalle, das über den Teufel gefällt worden ist“ (1. Timotheus 3:1, 2, 6). Wie wichtig es doch ist, bei anderen keinen Stolz zu fördern und auch selbst nicht stolz zu werden!
    „Besser ist es, im Geist niedrig zu sein mit den Sanftmütigen, als Beute zu teilen mit den Selbsterhöhten“, ist in Sprüche 16:19 zu lesen. Wie treffend dieser Rat ist, sieht man bei Nebukadnezar, dem König von Babylon. In seinem Stolz errichtete er in der Ebene Dura ein riesiges Standbild, das vielleicht ihn selbst darstellte. Die Statue stand wohl auf einem sehr hohen Sockel, sodass sie eine Höhe von etwa 27 Metern erreichte (Daniel 3:1). Die Kolossalstatue war als eindrucksvolles Symbol seines Reiches gedacht. Solch hohe, grandiose Dinge wie diese Statue oder auch Obelisken, Kirchtürme und Wolkenkratzer beeindrucken vielleicht Menschen, nicht aber Gott. Der Psalmist schrieb: „Jehova ist hoch, und doch sieht er den Demütigen; aber den Überheblichen kennt er nur von fern“ (Psalm 138:6). Ja, „was bei den Menschen hoch ist, ist etwas Abscheuliches in Gottes Augen“ (Lukas 16:15). Besser ist es, uns „mit den niedrigen Dingen mitführen“ zu lassen, als ‘auf hohe Dinge zu sinnen’ (Römer 12:16).

    Mit „Einsicht“ und „Überzeugungskraft“ reden
    Wie wirkt es sich auf unser Reden aus, wenn wir Weisheit erwerben? Der weise König sagt uns: „Wer in einer Sache Einsicht bekundet, wird Gutes finden, und glücklich ist, wer auf Jehova vertraut. Wer weisen Herzens ist, wird verständig genannt werden, und jemandes Süßigkeit der Lippen fügt Überzeugungskraft hinzu. Einsicht ist ihren Besitzern ein Born des Lebens; und die Zucht der Törichten ist Torheit. Das Herz des Weisen lässt seinen Mund Einsicht bekunden, und seinen Lippen fügt es Überzeugungskraft hinzu“ (Sprüche 16:20-23).
    Weisheit hilft uns, mit Einsicht und Überzeugungskraft zu reden. Wieso? Weil jemand, der ein weises Herz hat, in einer Angelegenheit etwas „Gutes finden“ möchte und „auf Jehova vertraut“. Wenn wir darauf bedacht sind, bei anderen etwas Gutes zu finden, sprechen wir sehr wahrscheinlich gut von ihnen. Wir sind nicht unfreundlich und streiten nicht; unsere Worte sind vielmehr „süß“ und überzeugend. Durch Einsicht berücksichtigen wir die Lebensumstände anderer und verstehen, was sie gerade durchmachen mögen und inwieweit sie den Problemen gewachsen sind.
    Weisheit ist auch beim Predigen des Königreiches und beim Jüngermachen unabdingbar. Wenn wir andere das Wort Gottes lehren, wollen wir nicht nur biblischen Aufschluss vermitteln, sondern auch das Herz berühren. Das erfordert, mit Überzeugungskraft zu reden. Der Apostel Paulus forderte seinen Gefährten Timotheus auf, bei den Dingen zu bleiben, die er „zu glauben überzeugt worden“ war (2. Timotheus 3:14, 15).
    Das griechische Wort für „überzeugen“ bedeutet „eine Sinnesänderung herbeiführen durch den Einfluss der Vernunft oder moralischer Erwägungen“ (W. E. Vine, An Expository Dictionary of New Testament Words). Wenn wir durch überzeugende Argumente bei dem Zuhörer eine Sinnesänderung bewirken möchten, müssen wir seine Denkweise, seine Interessen, seine Lebensumstände und seine Herkunft kennen. Wie gelingt uns das? Der Jünger Jakobus schrieb: „[Man] soll schnell sein zum Hören, langsam zum Reden“ (Jakobus 1:19). Durch Fragen und genaues Hinhören können wir erfahren, wie der Zuhörer wirklich denkt.
    Der Apostel Paulus war außerordentlich geschickt darin, andere zu überzeugen (Apostelgeschichte 18:4). Selbst einer seiner Gegner, der Silberschmied Demetrius, musste zugeben: „Dieser Paulus [hat] nicht nur in Ephesus, sondern nahezu in dem ganzen Bezirk Asien eine beträchtliche Menge Volks überredet und zu einer anderen Meinung umgestimmt“ (Apostelgeschichte 19:26). Schrieb Paulus den Erfolg seines Wirkens sich selbst zu? Keineswegs. Er führte sein Predigen auf Gottes „Geist und Kraft“ zurück (1. Korinther 2:4, 5). Jehovas heiliger Geist unterstützt auch uns. Wir vertrauen auf Jehova und sind überzeugt, dass er uns hilft, im Predigtdienst mit Einsicht und Überzeugungskraft zu sprechen.
    Es überrascht nicht, dass jemand, der „weisen Herzens“ ist, „verständig“ genannt wird (Sprüche 16:21). Einsicht ist für diejenigen, die sie besitzen, „ein Born des Lebens“. Wie steht es aber mit den Törichten? Sie ‘verachten Weisheit und Zucht’ (Sprüche 1:7). Was ernten sie, weil sie die Zucht Jehovas ablehnen? Salomo sagte ja: „Die Zucht der Törichten ist Torheit“ (Sprüche 16:22). Oft werden sie in Form einer strengen Strafe weiter gezüchtigt. Auch mögen sie Not und Elend über sich bringen, Unehre, Krankheiten und sogar einen vorzeitigen Tod.
    Wie gut sich Weisheit auf unsere Worte auswirkt, beschrieb der König von Israel auch noch mit den Worten: „Liebliche Reden sind eine Honigwabe, süß für die Seele und Heilung für das Gebein“ (Sprüche 16:24). Honig ist süß und kann einen Hungrigen schnell kräftigen; ebenso können wir durch liebliche Reden anderen Mut machen und sie stärken. Honig hat Heilkraft und ist für das leibliche Wohl gut; liebliche Reden fördern die geistige Gesundheit (Sprüche 24:13, 14).

    Sich vor einem scheinbar geraden Weg hüten
    „Es gibt einen Weg, der vor einem Mann gerade ist“, sagt Salomo, „aber sein Ende sind danach die Wege des Todes“ (Sprüche 16:25). Das ist eine Warnung vor falschen Überlegungen und einem Verhalten, das dem Gesetz Gottes zuwiderläuft. Aus fehlerhafter menschlicher Sicht erscheint ein Weg womöglich richtig, doch in Wirklichkeit ist er vielleicht mit den gerechten Grundsätzen des Wortes Gottes nicht zu vereinbaren. Zudem kann jemand von Satan derart getäuscht werden, dass er sich zu einer Handlungsweise gedrängt fühlt, die er zwar für richtig hält, die aber in Wirklichkeit zum Tod führt.
    Gegen Selbsttäuschung gibt es keinen besseren Schutz als ein weises, verständiges Herz und ein durch Erkenntnis aus Gottes Wort sensibilisiertes Gewissen. Wenn wir uns bei Entscheidungen — in Fragen der Moral, der Anbetung oder auf anderen Gebieten — vor einer Selbsttäuschung hüten wollen, lassen wir uns am besten von Gottes Maßstab für Gut und Böse leiten.

    „Der Hunger eines Arbeiters arbeitet für ihn“
    Der weise König erklärt weiter: „Die Seele des Schwerarbeiters hat hart für ihn gearbeitet, weil sein Mund ihn angetrieben hat“ (Sprüche 16:26). Wie Salomo sagt, kann das Verlangen eines Arbeiters nach Nahrung ‘hart für ihn arbeiten’, weil sein Hunger ‘ihn antreibt’ oder motiviert. In der Guten Nachricht Bibel lautet der Text: „Der Hunger eines Arbeiters arbeitet für ihn; sein leerer Magen spornt ihn an.“ Ein normales Verlangen wie der Appetit kann uns motivieren, produktiv zu sein. Ein solches Verlangen ist etwas Förderliches. Was aber, wenn man es nicht mehr beherrscht und es zur Gier wird? Dann wären die Folgen genauso verheerend, wie wenn sich ein kleines Lagerfeuer, auf dem man Essen kocht, zu einem Waldbrand ausweitet. Gier ist ein ungezügeltes Verlangen und wirkt destruktiv. Wer klug ist und die Gefahr erkennt, zügelt also selbst ein förderliches Verlangen.

    Keinen ‘Weg gehen, der nicht gut ist’
    Ein Wort aus unserem Mund kann so zerstörerisch sein wie loderndes Feuer. Salomo beschreibt, wie verheerend es sich auswirkt, wenn jemand bei anderen Fehler sucht und geschwätzig darüber redet: „Ein nichtsnutziger Mann gräbt Schlechtes aus, und auf seinen Lippen ist gleichsam ein versengendes Feuer. Ein Mann der Intrigen entfesselt ständig Streit, und ein Verleumder trennt die miteinander Vertrauten“ (Sprüche 16:27, 28).
    Wer den Ruf seines Mitmenschen ruinieren möchte, ist ein „nichtsnutziger“ Mensch. Wir sollten bei anderen das Gute sehen und durch unsere Äußerungen die Achtung vor ihnen fördern. Und wie steht es damit, sich schädigendes Gerede anzuhören? Solche Worte können leicht zu grundlosen Verdächtigungen Anlass geben, Freunde auseinanderbringen und in der Versammlung zu Spaltungen führen. Wenn wir weise sind, leihen wir solchen Äußerungen nicht unser Ohr.
    Salomo warnt vor verführerischem Reiz, der zu einer verkehrten Handlungsweise verleiten kann, indem er sagt: „Ein Mann der Gewalttat wird seinen Mitmenschen verführen und veranlasst ihn bestimmt, einen Weg zu gehen, der nicht gut ist. Er blinzelt mit seinen Augen, um Intrigen zu planen. Kneift er seine Lippen zusammen, so vollbringt er gewiss Unheil“ (Sprüche 16:29, 30).
    Kann Gewalt auf wahre Anbeter einen verführerischen Reiz ausüben? Viele Menschen lassen sich heute dazu verleiten, „Intrigen zu planen“. Sie treten für Gewalttaten ein oder verüben sie. Uns mag es nicht schwerfallen, bei Gewalttätigkeiten nicht mitzumachen. Könnte es aber sein, dass man auf raffinierte Weise davon vereinnahmt wird? Erliegen nicht Millionen Menschen dem Reiz, sich von gewaltverherrlichenden Vergnügungen oder Sportarten unterhalten zu lassen? Die Warnung der Bibel ist deutlich: „Wer mit Weisen wandelt, wird weise werden, wer sich aber mit den Unvernünftigen einlässt, dem wird es schlecht ergehen“ (Sprüche 13:20). Die Weisheit Gottes ist wirklich ein Schutz!
    Was ist von einem Menschen zu sagen, der sein Leben mit weisen und verständigen Personen verbracht hat und keinen ‘Weg gegangen ist, der nicht gut ist’? Ein auf dem Weg der Gerechtigkeit verbrachtes Leben ist in Gottes Augen schön und verdient Respekt. „Eine Krone der Schönheit ist graues Haar, wenn sie auf dem Weg der Gerechtigkeit gefunden wird“, heißt es in Sprüche 16:31.
    Dagegen ist ungezügelter Zorn alles andere als schön. Kain, der erstgeborene Sohn Adams und Evas, „entbrannte in großem Zorn“ wegen seines Bruders Abel, ‘fiel über ihn her und tötete ihn’ (1. Mose 4:1, 2, 5, 8). Manchmal ist man vielleicht zu Recht zornig, doch der Zorn darf nicht außer Kontrolle geraten. In Sprüche 16:32 heißt es unzweideutig: „Wer langsam ist zum Zorn, ist besser als ein Starker, und wer seinen Geist beherrscht, als einer, der eine Stadt einnimmt.“ Unbeherrschter Zorn zeugt weder von Stärke noch von Tugend, sondern ist eine Schwäche, die dazu verleiten kann, „einen Weg zu gehen, der nicht gut ist“.

    Wenn ‘jede Entscheidung von Jehova ist’
    „In den Schoß hinab wird das Los geworfen“, sagt der König von Israel, „aber jede Entscheidung dadurch ist von Jehova“ (Sprüche 16:33). Im alten Israel gab Jehova seinen Willen manchmal durch Lose bekannt. Bei den Losen handelte es sich entweder um Kieselsteine oder um Holz- oder Steintäfelchen. Zuerst bat man Jehova, die Angelegenheit zu entscheiden. Dann warf man die Lose in die Falten eines Gewands und zog sie heraus. Das Ergebnis wurde als von Gott kommend angenommen.
    Jehova gebraucht keine Lose mehr, um sein Volk über das zu unterrichten, was er vorhat. Er hat seinen Willen in seinem Wort, der Bibel, offenbart. Eine genaue Erkenntnis aus der Bibel ist die Voraussetzung dafür, göttliche Weisheit zu erlangen. Deshalb sollten wir keinen Tag vergehen lassen, ohne in den inspirierten Schriften zu lesen (Psalm 1:1, 2; Matthäus 4:4).

  21. Thomas sagt:

    Sprüche 17

    „Wer den Bösen für gerecht erklärt und wer den Gerechten für böse erklärt — ja sie beide sind für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges“ – Gott läßt sich nicht verspotten, auch wenn er heute viel, manchmal aus unserer Sicht zuviel, zuläßt. Aber dadurch, dass er so vieles zuläßt, lassen die Menschen ihre Masken fallen und zeigen, was wirklich in ihnen steckt. Nicht nur, dass es kaum noch Verbote gibt, nein, der, der Böse handelt ist heute „gut angesehen“! Wie sehr hat sich die Mehrheit vom Schöpfer entfernt!


    Besser ein trockener Bissen und Friede dabei, als ein Haus voll Opferfleisch mit Zank.
    Ein einsichtiger Knecht wird über den schändlichen Sohn herrschen, und inmitten der Brüder die Erbschaft teilen.
    Der Schmelztiegel für das Silber, und der Ofen für das Gold; aber Prüfer der Herzen ist Jehova.
    Ein Übeltäter horcht auf die Lippe des Unheils, ein Lügner gibt Gehör der Zunge des Verderbens.
    Wer des Armen spottet, verhöhnt den, der ihn gemacht hat; wer über Unglück sich freut, wird nicht für schuldlos gehalten werden.
    Kindeskinder sind die Krone der Alten, und der Kinder Schmuck sind ihre Väter.
    Vortreffliche Rede schickt sich nicht für einen gemeinen Menschen; wieviel weniger Lügenrede für einen Edlen!
    Das Geschenk ist ein Edelstein in den Augen des Empfängers; wohin er sich wendet, gelingt es ihm.
    Wer Liebe sucht, deckt die Übertretung zu; wer aber eine Sache immer wieder anregt, entzweit Vertraute.
    Ein Verweis dringt bei einem Verständigen tiefer ein, als hundert Schläge bei einem Toren.
    Der Böse sucht nur Empörung; aber ein grausamer Bote wird gegen ihn gesandt werden.
    Eine Bärin, die der Jungen beraubt ist, begegne einem Manne, aber nicht ein Tor in seiner Narrheit!
    Wer Böses für Gutes vergilt, von dessen Hause wird das Böse nicht weichen.
    Der Anfang eines Zankes ist, wie wenn einer Wasser entfesselt; so laß den Streit, ehe er heftig wird.
    Wer den Gesetzlosen rechtfertigt, und wer den Gerechten verdammt, sie alle beide sind Jehova ein Greuel.
    Wozu doch Geld in der Hand eines Toren, um Weisheit zu kaufen, da ihm doch der Verstand fehlt?
    Der Freund liebt zu aller Zeit, und als Bruder für die Drangsal wird er geboren.
    Ein unverständiger Mensch ist, wer in die Hand einschlägt, wer Bürgschaft leistet gegenüber seinem Nächsten.
    Wer Zank liebt, liebt Übertretung; wer seine Tür hoch macht, sucht Einsturz.
    Wer verkehrten Herzens ist, wird das Gute nicht finden; und wer sich mit seiner Zunge windet, wird ins Unglück fallen.
    Wer einen Toren zeugt, dem wird es zum Kummer, und der Vater eines Narren hat keine Freude.
    Ein fröhliches Herz bringt gute Besserung, aber ein zerschlagener Geist vertrocknet das Gebein.
    Der Gesetzlose nimmt ein Geschenk aus dem Busen,um die Pfade des Rechts zu beugen.
    Vor dem Angesicht des Verständigen ist Weisheit, aber die Augen des Toren sind am Ende der Erde.
    Ein törichter Sohn ist ein Gram für seinen Vater, und Bitterkeit für die, welche ihn geboren.
    Auch den Gerechten zu bestrafen, ist nicht gut, Edle zu schlagen um der Geradheit willen.
    Wer seine Worte zurückhält, besitzt Erkenntnis; und wer kühlen Geistes ist, ist ein verständiger Mann.
    Auch ein Narr, der schweigt, wird für weise gehalten, für verständig, wer seine Lippen verschließt.

  22. Thomas sagt:

    Sprüche 18

    Ist es gut, wenn man den Gerechten abweist, und ihm nicht zuhört, weil man schon seinen Rechtsspruch als Richter gefällt hat? Nein! „Wer eine Antwort gibt, bevor er alles gehört hat ist UNWEISE! Parteilichkeit für den Bösen zu bekunden ist nicht gut, noch den Gerechten im Gericht abzuweisen!“


    Wer sich absondert, trachtet nach einem Gelüst; gegen alle Einsicht geht er heftig an.
    Der Tor hat keine Lust an Verständnis, sondern nur daran, daß sein Herz sich offenbare.
    Wenn ein Gesetzloser kommt, so kommt auch Verachtung; und mit der Schande kommt Schmähung.
    Die Worte aus dem Munde eines Mannes sind tiefe Wasser, ein sprudelnder Bach, ein Born der Weisheit.
    Es ist nicht gut, die Person des Gesetzlosen anzusehen, um den Gerechten zu beugen im Gericht.
    Die Lippen des Toren geraten in Streit, und sein Mund ruft nach Schlägen.
    Der Mund des Toren wird ihm zum Untergang, und seine Lippen sind der Fallstrick seiner Seele.
    Die Worte des Ohrenbläsers sind wie Leckerbissen, und sie dringen hinab in das Innerste des Leibes.
    Auch wer sich lässig zeigt in seiner Arbeit, ist ein Bruder des Verderbers.
    Der Name Jehovas ist ein starker Turm; der Gerechte läuft dahin und ist in Sicherheit.
    Das Vermögen des Reichen ist seine feste Stadt, und in seiner Einbildung gleich einer hochragenden Mauer.
    Vor dem Sturze wird hoffärtig des Mannes Herz, und der Ehre geht Demut voraus.
    Wer Antwort gibt, bevor er anhört, dem ist es Narrheit und Schande.
    Eines Mannes Geist erträgt seine Krankheit; aber ein zerschlagener Geist, wer richtet ihn auf?
    Das Herz des Verständigen erwirbt Erkenntnis, und das Ohr der Weisen sucht nach Erkenntnis.
    Das Geschenk des Menschen macht ihm Raum und verschafft ihm Zutritt zu den Großen.
    Der erste in seiner Streitsache hat recht; doch sein Nächster kommt und forscht ihn aus.
    Das Los schlichtet Zwistigkeiten und bringt Mächtige auseinander.
    Ein Bruder, an dem man treulos gehandelt hat, widersteht mehr als eine feste Stadt; und Zwistigkeiten sind wie der Riegel einer Burg.
    Von der Frucht des Mundes eines Mannes wird sein Inneres gesättigt, vom Ertrage seiner Lippen wird er gesättigt.
    Tod und Leben sind in der Gewalt der Zunge, und wer sie liebt, wird ihre Frucht essen.
    Wer ein Weib gefunden, hat Gutes gefunden und hat Wohlgefallen erlangt von Jehova.
    Flehentlich bittet der Arme, aber der Reiche antwortet Hartes.
    Ein Mann vieler Freunde wird zu Grunde gehen; doch es gibt einen, der liebt und anhänglicher ist als ein Bruder.

  23. Jule sagt:

    Sprüche 15 – 18

    Sprüche 15:1

    Eine Antwort, wenn milde, wendet Grimm ab, aber ein Wort, das Schmerz verursacht, läßt Zorn aufkommen.

    Achten wir auf unsere Worte?
    Könnte es sein, dass wir durch unbedachte Worte einem bereits Niedergedrücktem noch mehr Schmerz bereiten?

    Vers 13

    Ein frohes Herz wirkt sich gut aus auf das Angesicht, aber durch den Schmerz des Herzens gibt es einen niedergeschlagenen Geist.

    wahrlich wahre Worte

    Vers 28

    Das Herz des Gerechten sinnt nach, um zu antworten, aber der Mund der Bösen sprudelt Schlechtes hervor.

    „wer schreit hat Unrecht. Wer im Recht ist, hat es nicht nötig zu schreien“

    Sind wir vielleicht bereits so abgestumpft, dass wir nicht bemerken, dass einer „schreit“ und „schlechtes hervorbringt“, weil die Welt um uns herum generell schreit? Und übersehen wir dabei vielleicht den, der sich bescheiden und ruhig im Hintergrund hält?

    Verwechseln wir vielleicht das, was Jehova liebevoll als „Besonnenheit“ anerkennt mit einem Schuldanerkenntnis?

    Hier in Vers 28 sagt er, dass der Gerechte nachsinnt, um zu antworten. Leider gibt es auf viele Anschuldigungen keine vernünftige ausreichende Antwort. Jeder Versuch, sich zu rechtfertigen, würde nur Unruhe bringen und Unbeteiligte in Mitleidenschaft ziehen.

    So kann es sein, dass sich jemand, der ständig mit Dreck beworfen wird und einzig und allein Jehova als seinen Gefährten hat, sich einfach nur still im Hintergrund hält und darauf wartet, dass Jehova die Dinge – zu seiner Zeit – richtigstellen wird. Weil er über alles nachgedacht hat und dabei erkannt hat, das es vor Harmagedon keine vernünftige Lösung geben kann. Zumindet keine, die nicht Unbeteiligte mit hineinzieht und die keinen Unfrieden stiften würde.

    Ist dies nun ein schlechter Mensch? Hat er das Wohlgefallen Jehovas verloren?

    Wie verhalten wir persönlich uns so jemanden Gegenüber? Versuchen wir ihn zu ermuntern – oder erweisen wir uns vielleicht gar als ebenso „leidige Tröster“ wie Hiobs Gefährten?

    Denken wir nicht, es wäre leicht, in so einer Lage auszuharren. Oft ist es die Hölle. Hiob sagte sogar, sein Leben widere ihn an. Fehlte es ihm an Glauben? War er vielleicht ein „Weichei“?

    Wie dachte Jehova über Hiobs „leidige Tröster“? Er brachte sie hart dafür ins Gericht dafür, dass sie zu Hiobs Schmerz noch hinzufügten.

    Also achten wir bitte auf unsere Worte und denken daran, dass der äussere Anschein oft trügt.

    Schauen wir bitte erst genau in, bevor wir uns ein Urteil bilden – sonst könnte es sein, dass wir uns ebenso als „leidige Tröster erweisen“ und einer Person, die alles daran setzt, um sich auch weiterhin in Gottes Liebe bewahren, die letzte Kraft entziehen.

    Denken wir daran, wie Jehova darüber denkt!

  24. Jule sagt:

    Sprüche 16:5

    Jeder, der stolzen Herzens ist, ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges. [Mag sich] Hand mit Hand [verbinden], wird einer [doch] nicht straffrei sein.

    eine deutliche Warnung, auf unsere Schritte zu achten – denn Jehova sieht, was wir tun und selbst, wenn wir damit heute noch erfolgreich sind: wir werden nicht straffrei ausgehen.

    Sprüche 16:25-30

    Es gibt einen Weg, der vor einem Mann gerade ist, aber sein Ende sind danach die Wege des Todes.

    27 Ein nichtsnutziger Mann gräbt Schlechtes aus, und auf seinen Lippen ist gleichsam ein versengendes Feuer.

    28 Ein Mann der Intrigen entfesselt ständig Streit, und ein Verleumder trennt die miteinander Vertrauten.

    29 Ein Mann der Gewalttat wird seinen Mitmenschen verführen und veranlaßt ihn bestimmt, einen Weg zu gehen, der nicht gut ist. 30 Er blinzelt mit seinen Augen, um Intrigen zu planen. Kneift er seine Lippen zusammen, so vollbringt er gewiß Unheil.

    warnende Worte!

    Aber wenn wir uns so benehmen, dass wir wirklich Jehovas Herz erfreuen, dann „müssen wir uns den Schuh ja nicht anziehen“ *grins*

    Sprüche 17:4-5

    Der Übeltäter merkt auf die schadenstiftende Lippe. Ein Fälscher schenkt Gehör der Zunge, die Widerwärtigkeiten verursacht.

    5 Wer den Minderbemittelten verspottet, hat seinen Erschaffer geschmäht. Wer sich freut über [eines anderen] Unglück, bleibt nicht straffrei.

    Warum wird das so oft in der Bibel erwähnt? „Nachdruck durch Wiederholung“. Jehova hofft immer wieder, dass diese Worte endlich ins Herz dringen und bewirken, dass ‚der Böse seinen Lauf verlässt‘, bereut, umkehrt und dann so handelt, dass ER sich über ihn freuen kann!

    Ähm ja, hä?

    „Was schreibt die Jule denn da für einen Unsinn? Die sollte lieber die nächsten Verse lesen und diese nicht unter den Tisch kehren!“

    Tut sie auch nicht. Hier sind sie:

    Sprüche 17:9

    Wer Übertretung zudeckt, sucht Liebe, und wer ständig über eine Sache spricht, trennt die miteinander Vertrauten.

    „So, Jule, nu hast du es! Halt doch einfach endlich mal deinen Mund und hör auf, hier rumzumeckern. Hast du nicht gelesen? Du sollst Übertretungen zudecken!“

    Gut gebrüllt, damit hast du sicherlich Recht. Aber du musst die Worte dann im Zusammenhang lesen, sonst kannst du hier auch anführen, dass schon in der Bibel steht „es gibt keinen Jehova“!

    Hier geht es um eine Sache, die bereits vorbei ist.

    Wenn wir also Probleme mit jemanden hatten, sei es unser Ehepartner, unser Kind oder ein Glaubensbruder und wir haben uns augesprochen und das Problem gelöst – dann wäre es sehr lieblos, wenn wir immer noch laufend darüber reden würden D.h wenn wir in einem neuen Streit immer wieder „alte Kamellen aufwärmen“ und dann z.B. akkribisch jeden Fehler aufführen würden, den die Person bisher gemacht hat. DAS ist wirklich sehr lieblos und verursacht Streit.

    Wenn hingegen eine Person ständig absichtlich gegen Jehovas Maßstäbe verstößt, ist es ein Zeichen von Liebe, sie darauf hinzuweisen – damit die die Gelegenheit bekommt, von ihrem schlechten Weg umzukehren.

    Weil: ansonsten dürfte so eine Person ja nicht mehr die Zusammenkünfte besuchen. Denn dort wird immer wieder darauf hingewiesen, welches Verhalten Jehova gefällt und welches er – zu seiner Zeit – hart betrafen wird!

    Also vergessen wir nicht, wenn wir in der Bibel lesen, den Zusammenhang zu beachten und so zu lernen, wie Jehova denkt und warum er so denkt.

    Denn wir wollen uns doch in Gottes Liebe bewahren, oder?

  25. Jule sagt:

    hier noch einige Sprüche, die uns sehr nachdenklich machen sollten

    Sprüche 17:10

    Ein Scheltwort dringt tiefer ein bei einem Verständigen als hundert Schläge bei einem Unvernünftigen.

    Sprüche 17:15

    Wer den Bösen für gerecht erklärt und wer den Gerechten für böse erklärt – ja sie beide sind für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges.

    Sprüche 17:19-20

    Wer Übertretung liebt, liebt Streit. Wer seinen Eingang hoch macht, sucht einen Sturz.

    20 Wer verkehrten Herzens ist, wird das Gute nicht finden, und wer verdrehter Zunge ist, wird ins Unglück fallen.

    Sprüche 17:17

    Ein wahrer Gefährte liebt allezeit und ist ein Bruder, der für die [Zeit der] Bedrängnis geboren ist.

    erweise ich mich als solch ein Gefährte?

    Sprüche 17:22

    Ein Herz, das freudig ist, tut Gutes als Heiler, aber ein Geist, der niedergeschlagen ist, vertrocknet das Gebein.

    Ermuntere ich meine Brüder – oder reisse ich sie durch unbedachte Worte nieder?

    Merke ich überhaupt, wenn mein Bruder Hilfe braucht? Bemerke ich, wenn er entmutigt ist – oder bin ich viel zu sehr mit mir selbst und meinen Angelegenheiten beschäftigt?

    Bin ich bereit, anderen von meiner mir selbst knapp bemessenen Kraft abzugeben – oder denke ich „das geht mich nichts an“ oder „wenn er mehr Glauben hätte, wäre er nicht so entmutigt“?

    Denken wir in diesem Zusamenhang an Matthäus 25:31-46?

    Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit gekommen sein wird und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf seinen Thron der Herrlichkeit setzen. 32 Und alle Nationen werden vor ihm versammelt werden, und er wird die Menschen voneinander trennen, so wie ein Hirt die Schafe von den Ziegenböcken trennt. 33 Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zu seiner Linken.

    34 Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: ‚Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet worden seid, erbt das Königreich, das von der Grundlegung der Welt an für euch bereitet ist. 35 Denn ich wurde hungrig, und ihr gabt mir etwas zu essen; ich wurde durstig, und ihr gabt mir etwas zu trinken. Ich war ein Fremder, und ihr nahmt mich gastfreundlich auf, 36 nackt, und ihr bekleidetet mich. Ich wurde krank, und ihr saht nach mir. Ich war im Gefängnis, und ihr kamt zu mir.‘ 37 Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: ‚Herr, wann sahen wir dich hungrig und speisten dich oder durstig und gaben dir etwas zu trinken? 38 Wann sahen wir dich als einen Fremden und nahmen dich gastfreundlich auf oder nackt und bekleideten dich? 39 Wann sahen wir dich krank oder im Gefängnis und kamen zu dir?‘ 40 Und der König wird ihnen erwidern und sagen: ‚Wahrlich, ich sage euch: In dem Maße, wie ihr es einem der geringsten dieser meiner Brüder getan habt, habt ihr es mir getan.‘

    41 Dann wird er seinerseits zu denen zu seiner Linken sagen: ‚Geht weg von mir, ihr, die ihr verflucht worden seid, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bereitet ist. 42 Denn ich wurde hungrig, aber ihr gabt mir nichts zu essen, und ich wurde durstig, aber ihr gabt mir nichts zu trinken. 43 Ich war ein Fremder, aber ihr nahmt mich nicht gastfreundlich auf, nackt, aber ihr bekleidetet mich nicht, krank und im Gefängnis, aber ihr saht nicht nach mir.‘ 44 Dann werden auch sie antworten und sagen: ‚Herr, wann sahen wir dich hungrig oder durstig oder als einen Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und dienten dir nicht?‘ 45 Dann wird er ihnen antworten und sagen: ‚Wahrlich, ich sage euch: In dem Maße, wie ihr es einem dieser Geringsten nicht getan habt, habt ihr es mir nicht getan.‘ 46 Und diese werden in die ewige Abschneidung weggehen, die Gerechten aber in das ewige Leben.“

    Dieser Text hat nichts mit Sprüche 17:22 zu tun?

    Dann denken wir mal gebetsvoll darüber nach, wie Jehova darüber denkt!

    Sprüche 18:5

    Parteilichkeit für den Bösen zu bekunden ist nicht gut, noch den Gerechten im Gericht abzuweisen.

    Sprüche 18:10

    Der Name Jehovas ist ein starker Turm. Der Gerechte läuft hinein und wird beschützt.

    Sprüche 18:14

    14 Der Geist eines Mannes kann seine langwierige Krankheit ertragen; was aber einen niedergeschlagenen Geist betrifft, wer kann ihn tragen?

    hier kommt wieder unsere Verantwortung zum Tragen. Wahre Christen zeichnen sich dadurch aus, dass sie Liebe untereinander haben.

    Liebe ich wirklich meinen Bruder, wenn ich wegsehe wenn es ihm schlecht geht?

    Sprüche 18:24

    Es gibt Gefährten, die bereit sind, einander zu zerschlagen, aber da ist ein Freund, der anhänglicher ist als ein Bruder.

    als was für ein Bruder erweise ich mich?

  26. Thomas sagt:

    Sprüche 19

    Vers 9 „Der falsche Zeuge wird nicht straffrei sein, und wer Lügen virbringt, wird umkommen.“
    Vers 17 „Wer dem Geringen Gunst erweist, leiht Jehova, und ER wird ihm sein Tun vergelten.“
    Wer wird, wenn er dies in der Bibel liest, glauben, dass er straffrei lügen darf? Wie gut es diejenigen haben, die Gott wirklich fürchten und schon aus diesem Grund vor Lüge und Falschanklage zittern. Aber die Geschichte der Kirche ist ja gefüllt mit Lügen und Falschanklagen, die oft im Tod des Unschuldigen endete! Diese werden aber von dem Allmächtigen gerächt werden. Denn so, wie man Jehova leiht, wenn man den Geringen Gunst erweist, so ist es auch im Umkehrschluß: wer dem Gerechten übervorteilt, stiehlt dem Allmächtigen, und wird später von diesem bestraft werden. Ganz sicher!


    Besser ein Armer, der in seiner Vollkommenheit wandelt, als wer verkehrter Lippen und dabei ein Tor ist.
    Auch Unkenntnis der Seele ist nicht gut; und wer mit den Füßen hastig ist, tritt fehl.
    Die Narrheit des Menschen verdirbt seinen Weg, und sein Herz grollt wider Jehova.
    Reichtum verschafft viele Freunde; aber der Arme – sein Freund trennt sich von ihm.
    Ein falscher Zeuge wird nicht für schuldlos gehalten werden; und wer Lügen ausspricht, wird nicht entrinnen.
    Viele schmeicheln einem Edlen, und alle sind Freunde des Mannes, der Geschenke gibt.
    Alle Brüder des Armen hassen ihn; wieviel mehr entfernen sich von ihm seine Freunde! Er jagt Worten nach, die nichts sind.
    Wer Verstand erwirbt, liebt seine Seele; wer auf Verständnis achtet, wird Glück erlangen.
    Ein falscher Zeuge wird nicht für schuldlos gehalten werden, und wer Lügen ausspricht, wird umkommen.
    Nicht geziemt einem Toren Wohlleben; wieviel weniger einem Knechte, über Fürsten zu herrschen!
    Die Einsicht eines Menschen macht ihn langmütig, und sein Ruhm ist es, Vergehung zu übersehen.
    Des Königs Zorn ist wie das Knurren eines jungen Löwen, aber sein Wohlgefallen wie Tau auf das Gras.
    Ein törichter Sohn ist Verderben für seinen Vater; und die Zänkereien eines Weibes sind eine beständige Traufe.
    Haus und Gut sind ein Erbteil der Väter, aber eine einsichtsvolle Frau kommt von Jehova.
    Faulheit versenkt in tiefen Schlaf, und eine lässige Seele wird hungern.
    Wer das Gebot bewahrt, bewahrt seine Seele; wer seine Wege verachtet, wird sterben.
    Wer des Armen sich erbarmt, leiht Jehova; und er wird ihm seine Wohltat vergelten.
    Züchtige deinen Sohn, weil noch Hoffnung da ist; aber trachte nicht danach, ihn zu töten.
    Wer jähzornig ist, muß dafür büßen; denn greifst du auch ein, so machst du’s nur noch schlimmer.
    Höre auf Rat und nimm Unterweisung an, damit du weise seiest in der Zukunft.
    Viele Gedanken sind in dem Herzen eines Mannes; aber der Ratschluß Jehovas, er kommt zustande.
    Die Willigkeit des Menschen macht seine Mildtätigkeit aus, und besser ein Armer als ein lügnerischer Mann.
    Die Furcht Jehovas ist zum Leben; und gesättigt verbringt man die Nacht, wird nicht heimgesucht vom Übel.
    Hat der Faule seine Hand in die Schüssel gesteckt, nicht einmal zu seinem Munde bringt er sie zurück.
    Schlägst du den Spötter, so wird der Einfältige klug; und weist man den Verständigen zurecht, so wird er Erkenntnis verstehen.
    Wer den Vater zu Grunde richtet, die Mutter verjagt, ist ein Sohn, der Schande und Schmach bringt.
    Laß ab, mein Sohn, auf Unterweisung zu hören, die abirren macht von den Worten der Erkenntnis.
    Ein Belialszeuge spottet des Rechts, und der Mund der Gesetzlosen verschlingt Unheil.
    Für die Spötter sind Gerichte bereit, und Schläge für den Rücken der Toren.

  27. Thomas sagt:

    Sprüche 20

    Vers 19 „Wer als Verleumder umhergeht, deckt vertraulich Gesprochenes auf, undmit einme, der sich durch seine Lippen betören läßt sollst du KEINE UMGANG pflegen.“


    Der Wein ist ein Spötter, starkes Getränk ein Lärmer; und jeder, der davon taumelt, wird nicht weise.
    Des Königs Schrecken ist wie das Knurren eines jungen Löwen; wer ihn gegen sich aufbringt, verwirkt sein Leben.
    Ehre ist es dem Manne, vom Streite abzustehen; wer ein Narr ist, stürzt sich hinein.
    Wegen des Winters mag der Faule nicht pflügen; zur Erntezeit wird er begehren, und nichts ist da.
    Tiefes Wasser ist der Ratschluß im Herzen des Mannes, aber ein verständiger Mann schöpft ihn heraus.
    Die meisten Menschen rufen ein jeder seine Güte aus; aber einen zuverlässigen Mann, wer wird ihn finden?
    Wer in seiner Vollkommenheit gerecht wandelt, glückselig sind seine Kinder nach ihm!
    Ein König, der auf dem Throne des Gerichts sitzt, zerstreut alles Böse mit seinen Augen.
    Wer darf sagen: Ich habe mein Herz gereinigt, ich bin rein geworden von meiner Sünde?
    Zweierlei Gewichtsteine, zweierlei Epha, sie alle beide sind Jehova ein Greuel.
    Selbst ein Knabe gibt sich durch seine Handlungen zu erkennen, ob sein Tun lauter, und ob es aufrichtig ist.
    Das hörende Ohr und das sehende Auge, Jehova hat sie alle beide gemacht.
    Liebe nicht den Schlaf, damit du nicht verarmest; tue deine Augen auf, so wirst du satt Brot haben.
    Schlecht, schlecht! spricht der Käufer; und wenn er weggeht, dann rühmt er sich.
    Es gibt Gold und Korallen die Menge; aber ein kostbares Gerät sind Lippen der Erkenntnis.
    Nimm ihm das Kleid, denn er ist für einen anderen Bürge geworden; und der Fremden halber pfände ihn.
    Das Brot der Falschheit ist einem Manne süß, aber hernach wird sein Mund voll Kies.
    Pläne kommen durch Beratung zustande, und mit weiser Überlegung führe Krieg.
    Wer als Verleumder umhergeht, enthüllt das Geheimnis; und mit dem, der seine Lippen aufsperrt, laß dich nicht ein.
    Wer seinem Vater oder seiner Mutter flucht, dessen Leuchte wird erlöschen in tiefster Finsternis.
    Ein Erbe, das hastig erlangt wird im Anfang, dessen Ende wird nicht gesegnet sein.
    Sprich nicht: Ich will Böses vergelten. Harre auf Jehova, so wird er dich retten.
    Zweierlei Gewichtsteine sind Jehova ein Greuel, und trügerische Waagschalen sind nicht gut.
    Des Mannes Schritte hängen ab von Jehova; und der Mensch, wie sollte er seinen Weg verstehen?
    Ein Fallstrick des Menschen ist es, vorschnell zu sprechen: Geheiligt! und nach den Gelübden zu überlegen.
    Ein weiser König zerstreut die Gesetzlosen und führt das Dreschrad über sie hin.
    Der Geist des Menschen ist eine Leuchte Jehovas, durchforschend alle Kammern des Leibes.
    Güte und Wahrheit behüten den König, und durch Güte stützt er seinen Thron.
    Der Schmuck der Jünglinge ist ihre Kraft, und graues Haar die Zierde der Alten.
    Wundstriemen scheuern das Böse weg, und Schläge scheuern die Kammern des Leibes.

  28. Thomas sagt:

    Sprüche 21

    Vers 15 „Es ist für den Gerechten eine Freude, Recht zu üben, aber etwas Schreckliches ist es für die, die Schädliches treiben.“
    Auch wenn es heute als „Schwäche“ und „Lächerlichkeit“ betrachtet wird, Recht zu üben, auch wenn heute die Gerechten geächtet werden, so werden wir – unsere Hausgemeinschaft – weiter die Gerechten Maßstäbe Gottes einhalten. Auch wenn heute Ehebruch und ähnliches nicht mehr strafbar ist, und deshalb jeder tut was er will – Gott wird die Spötter nicht straffrei lassen.


    Gleich Wasserbächen ist eines Königs Herz in der Hand Jehovas; wohin immer er will, neigt er es.
    Jeder Weg eines Mannes ist gerade in seinen Augen, aber Jehova wägt die Herzen.
    Gerechtigkeit und Recht üben ist Jehova angenehmer als Opfer.
    Stolz der Augen und Hochmut des Herzens, die Leuchte der Gesetzlosen, sind Sünde.
    Die Gedanken des Fleißigen führen nur zum Überfluß; und jeder, der hastig ist – es ist nur zum Mangel.
    Erwerb von Schätzen durch Lügenzunge ist verwehender Dunst; solche suchen den Tod.
    Die Gewalttätigkeit der Gesetzlosen rafft sie hinweg, denn Recht zu üben weigern sie sich.
    Vielgewunden ist der Weg des schuldbeladenen Mannes; der Lautere aber, sein Tun ist gerade.
    Besser ist es, auf einer Dachecke zu wohnen, als ein zänkisches Weib und ein gemeinsames Haus.
    Die Seele des Gesetzlosen begehrt das Böse: sein Nächster findet keine Gnade in seinen Augen.
    Wenn man den Spötter bestraft, so wird der Einfältige weise; und wenn man den Weisen belehrt, so nimmt er Erkenntnis an.
    Ein Gerechter hat acht auf das Haus des Gesetzlosen, er stürzt die Gesetzlosen ins Unglück.
    Wer sein Ohr verstopft vor dem Schrei des Armen, auch er wird rufen und nicht erhört werden.
    Eine Gabe im Verborgenen wendet den Zorn ab, und ein Geschenk im Busen den heftigen Grimm.
    Dem Gerechten ist es Freude, Recht zu üben; aber denen, die Frevel tun, ein Schrecken.
    Ein Mensch, der von dem Wege der Einsicht abirrt, wird ruhen in der Versammlung der Schatten.
    Wer Freude liebt, wird ein Mann des Mangels werden; wer Wein und Öl liebt, wird nicht reich.
    Der Gesetzlose ist ein Lösegeld für den Gerechten, und der Treulose tritt an die Stelle der Aufrichtigen.
    Besser ist es, in einem wüsten Lande zu wohnen, als ein zänkisches Weib und Ärger.
    Ein kostbarer Schatz und Öl ist in der Wohnung des Weisen, aber ein törichter Mensch verschlingt es.
    Wer der Gerechtigkeit und der Güte nachjagt, wird Leben finden, Gerechtigkeit und Ehre.
    Der Weise ersteigt die Stadt der Helden und stürzt nieder die Feste ihres Vertrauens.
    Wer seinen Mund und seine Zunge bewahrt, bewahrt vor Drangsalen seine Seele.
    Der Übermütige, Stolze, Spötter ist sein Name, handelt mit vermessenem Übermut.
    Die Begierde des Faulen tötet ihn, denn seine Hände weigern sich zu arbeiten.
    Den ganzen Tag begehrt und begehrt man, aber der Gerechte gibt und hält nicht zurück.
    Das Opfer der Gesetzlosen ist ein Greuel; wieviel mehr, wenn er es in böser Absicht bringt.
    Ein Lügenzeuge wird umkommen; ein Mann aber, welcher hört, darf immerdar reden.
    Ein gesetzloser Mann zeigt ein trotziges Gesicht; aber der Aufrichtige, er merkt auf seinen Weg.
    Da ist keine Weisheit und keine Einsicht und kein Rat gegenüber Jehova.
    Das Roß wird gerüstet für den Tag des Streites, aber die Rettung ist Jehovas.

  29. Jule sagt:

    Sprüche 19 – 21

    Sprüche 19:5,9,28

    Ein falscher Zeuge wird nicht straffrei bleiben, und wer Lügen vorbringt, wird nicht entrinnen.

    Der falsche Zeuge wird nicht straffrei sein, und wer Lügen vorbringt, wird umkommen.

    Ein nichtsnutziger Zeuge spottet des Rechts, und der Mund böser Menschen, er verschlingt, was schädlich ist.

    noch mal warnene Worte an alle Schadentifter und Lügner!

    Und: weiter geht’s. Aber bitte beim Lesen bedenken: ICH habe die Sprüche nicht geschrieben – ich gebe hier nur weiter, was die Bibel sagt 😉

    Sprüche 20:19-20

    Wer als Verleumder umhergeht, deckt vertraulich Gesprochenes auf; und mit einem, der sich durch seine Lippen betören läßt, sollst du keinen Umgang haben.

    20 Was den betrifft, der Übles auf seinen Vater und seine Mutter herabruft, seine Leuchte wird beim Nahen der Finsternis ausgelöscht werden.

    Vers 26

    Ein weiser König zerstreut böse Menschen, und er dreht ein Rad über sie hin.

    Ja, ja, so ist das. Wir können Jehova nicht übers Ohr hauen. Vor Menschen können wir so tun, als ob wir ganz lieb wären, aber Jehova kann man nichts vormachen:

    Sprüche 21:2-4

    Jeder Weg eines Mannes ist gerade in seinen eigenen Augen, aber Jehova schätzt die Herzen ab. 3 Gerechtigkeit und Gericht auszuführen ist bei Jehova vorzüglicher als Schlachtopfer. 4 Hochmütige Augen und ein anmaßendes Herz, die Leuchte der Bösen, sind Sünde.

    Sprüche 21:6-7

    Das Erlangen von Schätzen durch eine falsche Zunge ist ein verwehter Dunst im Fall derer, die den Tod suchen. 7 Die von den Bösen [herbeigeführte] Ausplünderung selbst wird sie wegschleppen, denn das Recht zu üben, haben sie sich geweigert.

    Sprüche 21:10-11

    Ja die Seele des Bösen hat Schlechtes verlangt; sein Mitmensch wird in seinen Augen keine Gunst finden. 11 Indem dem Spötter eine Buße auferlegt wird, wird der Unerfahrene weise; und dadurch, daß man einem Weisen Einsicht gibt, erlangt er Erkenntnis.

    Sprüche 21:27-28

    Das Schlachtopfer der Bösen ist etwas Verabscheuungswürdiges, wieviel mehr, wenn einer es zusammen mit Zügellosigkeit [dar]bringt. 28 Ein lügenhafter Zeuge wird umkommen, aber der Mann, der zuhört, wird sogar immerdar reden.

    ….ohne Worte….

  30. Thomas sagt:

    Sprüche 22


    Ein guter Name ist vorzüglicher als großer Reichtum, Anmut besser als Silber und Gold.
    Reiche und Arme begegnen sich: Jehova hat sie alle gemacht.
    Der Kluge sieht das Unglück und verbirgt sich; die Einfältigen aber gehen weiter und leiden Strafe.
    Die Folge der Demut, der Furcht Jehovas, ist Reichtum und Ehre und Leben.
    Dornen, Schlingen sind auf dem Wege des Verkehrten; wer seine Seele bewahrt, hält sich fern von ihnen.
    Erziehe den Knaben seinem Wege gemäß; er wird nicht davon weichen, auch wenn er alt wird.
    Der Reiche herrscht über den Armen, und der Borgende ist ein Knecht des Leihenden.
    Wer Unrecht sät, wird Unheil ernten, und seines Zornes Rute wird ein Ende nehmen.
    Wer gütigen Auges ist, der wird gesegnet werden; denn er gibt von seinem Brote dem Armen.
    Treibe den Spötter fort, so geht der Zank hinaus, und Streit und Schande hören auf.
    Wer Reinheit des Herzens liebt, wessen Lippen Anmut sind, dessen Freund ist der König.
    Die Augen Jehovas behüten die Erkenntnis, und er vereitelt die Worte des Treulosen.
    Der Faule spricht: Ein Löwe ist draußen; ich möchte ermordet werden mitten auf den Straßen!
    Der Mund fremder Weiber ist eine tiefe Grube; wem Jehova zürnt, der fällt hinein.
    Narrheit ist gekettet an das Herz des Knaben; die Rute der Zucht wird sie davon entfernen.
    Wer den Armen bedrückt, ihm zur Bereicherung ist es; wer dem Reichen gibt, es ist nur zum Mangel.
    Neige dein Ohr und höre die Worte der Weisen, und richte dein Herz auf mein Wissen!
    Denn lieblich ist es, wenn du sie in deinem Innern bewahrst; möchten sie allzumal auf deinen Lippen Bestand haben!
    Damit dein Vertrauen auf Jehova sei, habe ich heute dich, ja dich, belehrt.
    Habe ich dir nicht Vortreffliches aufgeschrieben an Ratschlägen und Erkenntnis,
    um dir kundzutun die Richtschnur der Worte der Wahrheit: damit du denen, die dich senden, Worte zurückbringest, welche Wahrheit sind?
    Beraube nicht den Armen, weil er arm ist, und zertritt nicht den Elenden im Tore.
    Denn Jehova wird ihre Rechtssache führen, und ihre Berauber des Lebens berauben.
    Geselle dich nicht zu einem Zornigen, und gehe nicht um mit einem hitzigen Manne,
    damit du seine Pfade nicht lernest und einen Fallstrick davontragest für deine Seele.
    Sei nicht unter denen, die in die Hand einschlagen, unter denen, welche für Darlehn Bürgschaft leisten.
    Wenn du nicht hast, um zu bezahlen, warum soll er dein Bett unter dir wegnehmen?
    Verrücke nicht die alte Grenze, welche deine Väter gemacht haben.
    Siehst du einen Mann, der gewandt ist in seinem Geschäft – vor Königen wird er stehen, er wird nicht vor Niedrigen stehen.

    Wer möchte nicht gern einen guten Namen beim Allmächtigen haben?
    Warum musste Gottes Volk damals darauf aufmerksam gemacht werden, dass man den Geringen icht berauben dürfe? Der Allmächtige warnt, dass er sich deren Fall annehmen wird, und somit für Gerechtigkeit eintreten wird! Welche Hoffnung für all diejenigen, die heute unterdrückt werden und ungerecht behandelt werden.

  31. Thomas sagt:

    Sprüche 23


    Wenn du dich hinsetzest, um mit einem Herrscher zu speisen, so beachte wohl, wen du vor dir hast; und setze ein Messer an deine Kehle, wenn du gierig bist. Laß dich nicht gelüsten nach seinen Leckerbissen, denn sie sind eine trügliche Speise.
    Bemühe dich nicht, reich zu werden, laß ab von deiner Klugheit. Willst du deine Augen darauf hinfliegen lassen, und siehe, fort ist es? Denn sicherlich schafft es sich Flügel gleich dem Adler, der gen Himmel fliegt.
    Iß nicht das Brot des Scheelsehenden, und laß dich nicht gelüsten nach seinen Leckerbissen. Denn wie er es abmißt in seiner Seele, so ist er. „Iß und trink!“, spricht er zu dir, aber sein Herz ist nicht mit dir. Deinen Bissen, den du gegessen hast, mußt du ausspeien, und deine freundlichen Worte wirst du verlieren.
    Rede nicht zu den Ohren eines Toren, denn er wird die Einsicht deiner Worte verachten.
    Verrücke nicht die alte Grenze, und dringe nicht ein in die Felder der Waisen. Denn ihr Erlöser ist stark; er wird ihren Rechtsstreit wider dich führen.
    Bringe dein Herz her zur Unterweisung, und deine Ohren zu den Worten der Erkenntnis.
    Entziehe dem Knaben nicht die Züchtigung; wenn du ihn mit der Rute schlägst, wird er nicht sterben. Du schlägst ihn mit der Rute, und du errettest seine Seele von dem Scheol.
    Mein Sohn, wenn dein Herz weise ist, so wird auch mein Herz sich freuen; und meine Nieren werden frohlocken, wenn deine Lippen Geradheit reden.
    Dein Herz beneide nicht die Sünder, sondern beeifere sich jeden Tag um die Furcht Jehovas. Wahrlich, es gibt ein Ende, und deine Hoffnung wird nicht vernichtet werden.
    Höre du, mein Sohn, und werde weise, und leite dein Herz geradeaus auf dem Wege.
    Sei nicht unter Weinsäufern, noch unter denen, die Fleisch verprassen; denn ein Säufer und ein Schlemmer verarmen, und Schlummer kleidet in Lumpen.
    Höre auf deinen Vater, der dich gezeugt hat, und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt geworden ist. Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht, Weisheit und Unterweisung und Verstand. Hoch frohlockt der Vater eines Gerechten; und wer einen Weisen gezeugt hat, der freut sich seiner. Freuen mögen sich dein Vater und deine Mutter, und frohlocken, die dich geboren!
    Gib mir, mein Sohn, dein Herz, und laß deine Augen Gefallen haben an meinen Wegen! Denn die Hure ist eine tiefe Grube und die Fremde ein enger Brunnen; ja, sie lauert auf wie ein Räuber, und sie mehrt die Treulosen unter den Menschen.
    Wer hat Ach, wer hat Weh, wer Zänkereien, wer Klage, wer Wunden ohne Ursache? wer Trübung der Augen? Die spät beim Weine sitzen, die einkehren, um Mischtrank zu kosten. Sieh den Wein nicht an, wenn er sich rot zeigt, wenn er im Becher blinkt, leicht hinuntergleitet. Sein Ende ist, daß er beißt wie eine Schlange und sticht wie ein Basilisk. Deine Augen werden Seltsames sehen, und dein Herz wird verkehrte Dinge reden. Und du wirst sein wie einer, der im Herzen des Meeres liegt, und wie einer, der da liegt auf der Spitze eines Mastes. „Man hat mich geschlagen, es schmerzte mich nicht; man hat mich geprügelt, ich fühlte es nicht. Wann werde ich aufwachen? Ich will es wieder tun, will ihn abermals aufsuchen.“

    Wenn man sieht, dass es Ungerechten gut geht, das Übeltäter sich des Lebens erfreuen, dann könnte man neidisch werden. Aber in dem heutigen Kapitel wird gesagt (V17,18) „Möge dein Herz nicht neidisch sein auf Sünder, sondern in der Furcht Jehovas den ganzen Tag, Denn in diesem Fall wird es eine Zukunft geben.“ Deshalb auch die Wahrnung, sich von Trunkenbolden und Schlemmern fernzuhalten. Leider merkt man oft viel zu spät, wenn man sich mit Schlemmern oder Trinkern angefreundet haben mag. Doch wer seine eigenen Eßgewohnheiten nicht unter Kontrolle hat, findet auch Entschuldigungen, wenn er sich an deinen Ehepartner heranmacht oder anderweitig die Maßstäbe Gottes mit Füßen tritt.

  32. Thomas sagt:

    Sprüche 24


    Beneide nicht böse Menschen, und laß dich nicht gelüsten, mit ihnen zu sein; denn ihr Herz sinnt auf Gewalttat, und ihre Lippen reden Mühsal.
    Durch Weisheit wird ein Haus gebaut, und durch Verstand wird es befestigt; und durch Erkenntnis füllen sich die Kammern mit allerlei kostbarem und lieblichem Gut.
    Ein weiser Mann ist stark, und ein Mann von Erkenntnis befestigt seine Kraft. Denn mit weiser Überlegung wirst du glücklich Krieg führen, und bei der Ratgeber Menge ist Heil.
    Weisheit ist dem Narren zu hoch, im Tore tut er seinen Mund nicht auf.
    Wer darauf sinnt, Böses zu tun, den nennt man einen Ränkeschmied.
    Das Vorhaben der Narrheit ist die Sünde, und der Spötter ist den Menschen ein Greuel.
    Zeigst du dich schlaff am Tage der Drangsal, so ist deine Kraft gering.
    Errette, die zum Tode geschleppt werden, und die zur Würgung hinwanken, o halte sie zurück! Wenn du sprichst: Siehe, wir wußten nichts davon – wird nicht er, der die Herzen wägt, es merken? Und er, der auf deine Seele achthat, es wissen? und er wird dem Menschen vergelten nach seinem Tun.
    Iß Honig, mein Sohn, denn er ist gut, und Honigseim ist deinem Gaumen süß. Ebenso betrachte die Weisheit für deine Seele: wenn du sie gefunden hast, so gibt es eine Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht vernichtet werden.
    Laure nicht, Gesetzloser, auf die Wohnung des Gerechten, zerstöre nicht seine Lagerstätte. Denn der Gerechte fällt siebenmal und steht wieder auf, aber die Gesetzlosen stürzen nieder im Unglück.
    Freue dich nicht über den Fall deines Feindes, und dein Herz frohlocke nicht über seinen Sturz: damit Jehova es nicht sehe, und es böse sei in seinen Augen, und er seinen Zorn von ihm abwende.
    Erzürne dich nicht über die Übeltäter, beneide nicht die Gesetzlosen; denn für den Bösen wird keine Zukunft sein, die Leuchte der Gesetzlosen wird erlöschen.
    Mein Sohn, fürchte Jehova und den König; mit Aufrührern laß dich nicht ein. Denn plötzlich erhebt sich ihr Verderben; und ihrer beider Untergang, wer weiß ihn?
    Auch diese sind von den Weisen: Die Person ansehen im Gericht ist nicht gut.
    Wer zu dem Gesetzlosen spricht: Du bist gerecht, den verfluchen die Völker, den verwünschen die Völkerschaften; denen aber, welche gerecht entscheiden, geht es wohl, und über sie kommt Segnung des Guten. Die Lippen küßt, wer richtige Antwort gibt.
    Besorge draußen deine Arbeit und bestelle sie dir auf dem Felde; hernach magst du dann dein Haus bauen.
    Werde nicht ohne Ursache Zeuge wider deinen Nächsten; wolltest du dennn täuschen mit deinen Lippen Sprich nicht: Wie er mir getan hat, so will ich ihm tun, will dem Manne vergelten nach seinem Werke.
    An dem Acker eines faulen Mannes kam ich vorüber, und an dem Weinberge eines unverständigen Menschen. Und siehe, er war ganz mit Disteln überwachsen, seine Fläche war mit Brennesseln bedeckt, und seine steinerne Mauer eingerissen.
    Und ich schaute es, ich richtete mein Herz darauf; ich sah es, empfing Unterweisung: Ein wenig Schlaf, ein wenig Schlummer, ein wenig Händefalten, um auszuruhen – und deine Armut kommt herangeschritten, und deine Not wie ein gewappneter Mann.

    Was, wenn wir von Ungerechtigkeit hören? Sollten wir uns dann nicht die Verse 11 und 12 zu Herzen nehmen?
    Wir sollten uns auch nicht täuschen lassen – den der Gerechte mag, wie uns Vers 15-20 zeigen, mehrfach fallen. Doch der Allmächtige wird dafür sorgen, dass der Gerechte immer wieder aufstehen wird!
    Scheinbar gab es schon zur Zeit Salomos sehr viele „Schlitzohren“ unter dem Volk, das den Namen des Höchsten trug. Wir sehen also, dass es nicht darauf ankommt, welcher Organisation oder Gruppe man angehört, wenn man nicht dann auch die Maßstäbe des Allmächtigen einhält. Viel wichtiger ist, durch seine eigenen Taten zu zeigen, dass man freiwillig den Maßstab Gottes einhalten will, und sich von Ungerechtigkeit fern hält.

  33. Jule sagt:

    Sprüche 22 – 24

    Sprüche 22:3

    Klug ist der, der das Unglück gesehen hat und sich dann verbirgt, die Unerfahrenen aber sind weitergegangen und müssen die Strafe erleiden.

    Wenn wir wachsam bleiben und sorgfätig auf unsere Schritte achten, dann laufen wir bitte nicht sehenden Auges in unser Unglück. Wenden wir uns von dem schlechten Weg ab und erweisen wir uns dadurch als weise.

    Und auch hier wieder mahnende Worte. Sollten sie auf uns persönlich zutreffen, dann wenden wir schleunigst den Rat aus den Versen davor an:

    Sprüche 22:10

    Vertreib den Spötter, damit der Streit ausgeht und damit Rechtsstreit und Unehre aufhören.

    Aber wie sollten wir denn statt dessen handeln?

    Sprüche 22:17-21

    Neige dein Ohr, und höre die Worte der Weisen, damit du dein Herz auf meine Erkenntnis richtest. 18 Denn es ist lieblich, daß du sie in deinem Leib bewahren solltest, damit sie allesamt auf deinen Lippen befestigt sind.

    19 Damit deine Zuversicht auf Jehova selbst gesetzt wird, habe ich dir heute Erkenntnis gegeben, ja dir.

    20 Habe ich dir nicht vormals mit Ratschlägen und Erkenntnis geschrieben, 21 um dir die Wahrhaftigkeit wahrer Reden zu zeigen, damit du Reden zurückbringst, die Wahrheit sind – dem, der dich aussendet?

    Ja, der Sprücheschreiber – Salomo – war wirklich weise. Hier erklärt er uns, warum wir sorgfältig auf unseren Umgang achten sollten:

    Sprüche 22:24-25

    Hab keine Gemeinschaft mit irgendeinem dem Zorn Ergebenen; und mit einem Mann, der Wutanfälle hat, sollst du dich nicht einlassen, 25 damit du nicht mit seinen Pfaden vertraut wirst und du gewiß eine Schlinge für deine Seele holst.

    eigentlich doch ganz logisch – oder?

    Denn wenn wir es ganz genau nehmen wollen: eigentlich verabscheuen wir ja so ein Verhalten und daher würden wir doch eh keinen Umgang mit so einer Person haben wollen – oder?

  34. Jule sagt:

    Sprüche 24:1-2

    Sei nicht neidisch auf schlechte Menschen, und bekunde kein Verlangen, dich mit ihnen einzulassen. 2 Denn Ausplünderung ist es, worüber ihr Herz ständig nachsinnt, und Unheil ist das, was ihre eigenen Lippen ständig reden.

    Sind wir vielleicht neidisch auf die, die Jehovas Maßstäbe mit Füssen treten, weil sie heute – ganz im Gegensatz zu uns – Gelingen zu haben scheinen?

    Ist dieses Gefühl in uns wirklich Neid?

    Oder ist es nicht eher ein sehr starkes Gerechtigkeitsempfinden und die Frage „Warum hilft ihnen ihr Gott und mir meiner nicht – wo doch mein Gott der grössere und mächtigere ist?“

    Ist diese Gefühl Neid?

    Meiner Ansicht nach „nein!“, denn wenn ich auf jemanden neidisch bin, dann würde ich auch mit ihm tauschen wollen.

    Mit solchen Personen würde ich um keinem Preis der Welt tauschen wollen – ich würde ihren „fragwürdigen Segen“ nicht mal geschenkt haben wollen!

    Sicherlich macht mich das oft traurig, dass es solchen Personen scheinbar gut geht und sicherlich bin ich oftmals sehr entmutigt darüber, dass ich immer noch auf meinen Gott – Jehova – warten muss. Und sicherlich habe ich oft das Gefühl „ich kann nicht mehr“ und sehr oft denke ich auch „jetzt muss Jehova aber doch endlich mal auf den Tisch hauen“.

    Aber neidisch auf solche Menschen? Auch den fragwürdigen Segen ihres Gottes haben wollen? Nein danke!

    Da muss ich immer wieder daran denken, dass solche Personen ja einen ganz anderen Gott anbeten als ich – auch wenn sie behaupten, Jehova zu dienen und sich gar in der Öffentlichkeit als Zeugen Jehovas ausgeben. In Wirklichkeit dienen sie doch nur seinem Gegenspieler: Satan dem Teufel.

    Und mit diesem möchte ich auf gar keinen Fall etwas zu tun haben. Auch keinen „Segen“ von ihm bekommen. Da verrecke ich lieber elendig!

    Sprüche 24:10

    Hast du dich entmutigt gezeigt am Tag der Bedrängnis? Deine Kraft wird karg sein.

    hierzu habe ich erst vor kurzem einen wunderschönen Vortrag gehört. Ich glaub, er war im Zusammenhang mit dem Kreiskongress „Besiege das Böse stets mit dem Guten“. Aber fragt mich bitte nicht, von welchem Kreis. Ich habe mir diesen Kongress in vielen Kreisen angehört, aber mir ist so, als wäre er dort unter „Bedürfnisse des Kreises“ gelaufen. Ich muss mal noch mal in meinen Notizen gucken, wenn ich Zeit habe.

    Sprüche 24:11-12

    Befrei die, die zum Tod weggeführt werden; und die, die zur Schlachtung wanken, o mögest du [sie] zurückhalten. 12 Falls du sagen solltest: „Siehe! Wir haben dies nicht gewußt“, wird nicht er selbst, der Herzen abschätzt, es bemerken und er selbst, der deine Seele beobachtet, [es] wissen und dem Erdenmenschen bestimmt nach seinem Tun erstatten?

    Hier wieder der Gedanke: es kommt nicht darauf an, wie wir die Dinge sehen und ob wir glauben, dass wir uns schuldig gemacht haben – sondern darauf, wie Jehova die Dinge sieht und beurteilt. Er schätzt die Herzen ab und erstattet uns gemäß unserem Tun.

    Müssen wir nun Angst haben? Nein.

    Jehova hat uns in den letzten Jahren wirklich tolle Hifsmittel an die Hand gegeben, die uns hefen, ihn besser kennen zu lernen und auch zu verstehen. Wenn wir uns damit – z.B. dem Buch „Bewahrt euch in Gottes Liebe“ – eingehend beschäftigen und unter Gebet darüber nachsinnen, ja, wenn wir uns auch stets bemühen, das Gelernte in unserem Leben umzusetzen DANN brauchen wir keine Angst haben!

    Die obigen Verse sagen ja auch ganz deutlich, dass Jehova gerecht ist und uns nicht nur gemäß unserem Tun vergelten wird – sondern dass er auch unser Herz mit einbezieht, unsere innersten Beweggründe.

    Falls er aber sehen sollte, dass wir im Herzen abgrundtief schlecht sind – dann müssen wir auch die Konsequenzen dafür tragen.

    Aber noch ist ja die Zeit, wo „böse Menschen“ und „Schadenstifter“ von ihrem verdrehten Weg umkehren wönnen.

    Nutzen wir diese Chance?

    Sprüche 24::15-20

    Lieg nicht als Böser auf der Lauer nach dem Aufenthaltsort des Gerechten; verheere nicht seinen Ruheort. 16 Denn der Gerechte mag sogar siebenmal fallen, und er wird bestimmt aufstehen; aber die Bösen werden durch Unglück zum Straucheln gebracht werden.

    17 Wenn dein Feind fällt, so freu dich nicht; und wenn er zum Straucheln veranlaßt wird, möge dein Herz nicht frohlocken, 18 damit Jehova [es] nicht sieht und [es] schlecht ist in seinen Augen und er gewiß seinen Zorn von ihm abwendet.

    19 Erhitze dich nicht über die Übeltäter. Werde nicht neidisch auf böse Menschen. 20 Denn es wird sich erweisen, daß irgendein Schlechter keine Zukunft hat; ja die Leuchte der Bösen wird ausgelöscht werden.

  35. Thomas sagt:

    Sprüche 25


    Auch diese sind Sprüche Salomos, welche die Männer Hiskias, des Königs von Juda, zusammengetragen haben:
    Gottes Ehre ist es, eine Sache zu verbergen, aber der Könige Ehre, eine Sache zu erforschen.
    Der Himmel an Höhe, und die Erde an Tiefe, und das Herz der Könige sind unerforschlich.
    Man entferne die Schlacken von dem Silber, so geht für den Goldschmied ein Gerät hervor.
    Man entferne den Gesetzlosen vor dem König, so wird sein Thron feststehen durch Gerechtigkeit.
    Brüste dich nicht vor dem König, und stelle dich nicht an den Platz der Großen.
    Denn besser ist es, daß man dir sage: Komm hier herauf, als daß man dich erniedrige vor dem Edlen, den deine Augen doch gesehen haben.
    Geh nicht eilig aus zu einem Streithandel, damit am Ende davon nicht fraglich werde, was du zu tun hast, wenn dein Nächster dich beschämt. – Führe deinen Streithandel mit deinem Nächsten, aber enthülle nicht das Geheimnis eines anderen; damit dich nicht schmähe, wer es hört, und dein übler Ruf nicht mehr weiche.
    Goldene Äpfel in silbernen Prunkgeräten: so ist ein Wort, geredet zu seiner Zeit.
    Ein goldener Ohrring und ein Halsgeschmeide von feinem Golde: so ist ein weiser Tadler für ein hörendes Ohr.
    Wie Kühlung des Schnees an einem Erntetage ist ein treuer Bote denen, die ihn senden: er erquickt die Seele seines Herrn.
    Wolken und Wind, und kein Regen: so ist ein Mann, welcher mit trügerischem Geschenke prahlt.
    Ein Richter wird überredet durch Langmut, und eine gelinde Zunge zerbricht Knochen.
    Hast du Honig gefunden, so iß dein Genüge, damit du seiner nicht satt werdest und ihn ausspeiest.
    Mache deinen Fuß selten im Hause deines Nächsten, damit er deiner nicht satt werde und dich hasse.
    Hammer und Schwert und geschärfter Pfeil: so ist ein Mann, der wider seinen Nächsten falsches Zeugnis ablegt.
    Ein zerbrochener Zahn und ein wankender Fuß: so ist das Vertrauen auf einen Treulosen am Tage der Drangsal.
    Einer, der das Oberkleid ablegt am Tage der Kälte, Essig auf Natron: so, wer einem traurigen Herzen Lieder singt.
    Wenn deinen Hasser hungert, speise ihn mit Brot, und wenn ihn dürstet, tränke ihn mit Wasser;
    denn glühende Kohlen wirst du auf sein Haupt häufen, und Jehova wird dir vergelten.
    Nordwind gebiert Regen, und eine heimliche Zunge verdrießliche Gesichter.
    Besser auf einer Dachecke wohnen, als ein zänkisches Weib und ein gemeinsames Haus.
    Frisches Wasser auf eine lechzende Seele: so eine gute Nachricht aus fernem Lande.
    Getrübter Quell und verderbter Brunnen: so ist der Gerechte, der vor dem Gesetzlosen wankt.
    Viel Honig essen ist nicht gut, aber schwere Dinge erforschen ist Ehre.
    Eine erbrochene Stadt ohne Mauer: so ist ein Mann, dessen Geist Beherrschung mangelt.

    „Wenn der dich hassende hungrig ist, gib ihm Brot zu essen, und wenn er durstig ist, gib ihm Wasser zu trinken. Denn feurige Kohlen häufst du auf sein Haupt und Jehova selbst wird dier vergelten“ – nichts von Rache oder anderen Gemeinheiten. Statt dessen fordert uns die Bibel hier auf, dem jenigen Gutes zu tun, so dass er lernt, Gutes zu tun, und das Schlechte zu meiden. Wird der jenige sich vielleicht ändern, weil er darüber nachdenkt, wie man noch handeln könnte? Auf jeden Fall wird der Höchste uns vergelten.

  36. Thomas sagt:

    Sprüche 26

    „So wie ein Wahnsinner, der feurige Geschosse schießt, so ist der Mann, der seinen Mitmenschen hintergangen hat, und gesagt hat: Habe ich nicht Spaß dabei gehabt?“.
    „Die Worte des Verleumders sind wie geirig zu verschlingende Dinge, die hinunter gehen in die innersten Teile des Leibes.“
    Nein – es bleibt dem Auge des Höchsten nichts verborgen.


    Wie Schnee im Sommer und wie Regen in der Ernte, so ist Ehre dem Toren nicht geziemend.
    Wie der Sperling hin und her flattert, wie die Schwalbe wegfliegt, so ein unverdienter Fluch: er trifft nicht ein.
    Die Peitsche dem Pferde, der Zaum dem Esel, und der Stock dem Rücken der Toren.
    Antworte dem Toren nicht nach seiner Narrheit, damit nicht auch du ihm gleich werdest.
    Antworte dem Toren nach seiner Narrheit, damit er nicht weise sei in seinen Augen.
    Die Füße haut sich ab, Unbill trinkt, wer Bestellungen ausrichten läßt durch einen Toren.
    Schlaff hängen die Beine des Lahmen herab: so ein Spruch im Munde der Toren.
    Wie das Binden eines Steines in eine Schleuder: so, wer einem Toren Ehre erweist.
    Ein Dorn, der in die Hand eines Trunkenen gerät: so ein Spruch im Munde der Toren.
    Ein Schütze, der alles verwundet: so, wer den Toren dingt und die Vorübergehenden dingt.
    Wie ein Hund, der zurückkehrt zu seinem Gespei: so ist ein Tor, der seine Narrheit wiederholt.
    Siehst du einen Mann, der in seinen Augen weise ist, – für einen Toren ist mehr Hoffnung als für ihn.
    Der Faule spricht: Der Brüller ist auf dem Wege, ein Löwe inmitten der Straßen.
    Die Tür dreht sich in ihrer Angel: so der Faule auf seinem Bette.
    Hat der Faule seine Hand in die Schüssel gesteckt, beschwerlich wird es ihm, sie zu seinem Munde zurückzubringen.
    Der Faule ist weiser in seinen Augen als sieben, die verständig antworten.
    Der ergreift einen Hund bei den Ohren, wer vorbeigehend sich über einen Streit ereifert, der ihn nichts angeht.
    Wie ein Wahnsinniger, der Brandgeschosse, Pfeile und Tod schleudert:
    so ein Mann, der seinen Nächsten betrügt und spricht: Habe ich nicht Scherz getrieben?
    Wo es an Holz fehlt, erlischt das Feuer; und wo kein Ohrenbläser ist, hört der Zank auf.
    Kohle zur Glut und Holz zum Feuer, und ein zänkischer Mann zum Schüren des Streites.
    Die Worte des Ohrenbläsers sind wie Leckerbissen, und sie dringen hinab in das Innerste des Leibes.
    Ein irdenes Geschirr, mit Schlackensilber überzogen: so sind feurige Lippen und ein böses Herz.
    Der Hasser verstellt sich mit seinen Lippen, aber in seinem Innern hegt er Trug.
    Wenn er seine Stimme holdselig macht, traue ihm nicht; denn sieben Greuel sind in seinem Herzen.
    Versteckt sich der Haß in Trug, seine Bosheit wird sich in der Versammlung enthüllen.
    Wer eine Grube gräbt, fällt hinein; und wer einen Stein wälzt, auf den kehrt er zurück.
    Eine Lügenzunge haßt diejenigen, welche sie zermalmt; und ein glatter Mund bereitet Sturz.

  37. Thomas sagt:

    Sprüche 27

    Der wohl am meisten zitierte Vers aus den Psalmen: „Sei weise mein Sohn und erfreue mein Herz, damit ich dem, der mich höhnt, eine Antwort geben kann.“ – ja, wenn unser Verhalten zeigt, dass wir die Gesetze Gottes gern anwenden, und es uns Freude bereitet auf seinen Pfaden zu wandeln, dann geben wir damit dem Verleumder eine klare Antwort!


    Rühme dich nicht des morgenden Tages, denn du weißt nicht, was ein Tag gebiert.
    Es rühme dich ein anderer und nicht dein Mund, ein Fremder und nicht deine Lippen.
    Schwer ist der Stein, und der Sand eine Last; aber der Unmut des Narren ist schwerer als beide.
    Grimm ist grausam, und Zorn eine überströmende Flut; wer aber kann bestehen vor der Eifersucht!
    Besser offener Tadel als verhehlte Liebe.
    Treugemeint sind die Wunden dessen, der liebt, und überreichlich des Hassers Küsse.
    Eine satte Seele zertritt Honigseim; aber einer hungrigen Seele ist alles Bittere süß.
    Wie ein Vogel, der fern von seinem Neste schweift: so ein Mann, der fern von seinem Wohnorte schweift.
    Öl und Räucherwerk erfreuen das Herz, und die Süßigkeit eines Freundes kommt aus dem Rate der Seele.
    Verlaß nicht deinen Freund und deines Vaters Freund, und gehe nicht am Tage deiner Not in deines Bruders Haus: besser ein naher Nachbar als ein ferner Bruder.
    Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich Antwort geben könne meinem Schmäher.
    Der Kluge sieht das Unglück und verbirgt sich; die Einfältigen gehen weiter und leiden Strafe.
    Nimm ihm das Kleid, denn er ist für einen anderen Bürge geworden; und der Fremden halber pfände ihn.
    Wer frühmorgens aufsteht und seinem Nächsten mit lauter Stimme Glück wünscht, als Verwünschung wird es ihm angerechnet.
    Eine beständige Traufe am Tage des strömenden Regens und ein zänkisches Weib gleichen sich.
    Wer dieses zurückhält, hält den Wind zurück und seine Rechte greift in Öl.
    Eisen wird scharf durch Eisen, und ein Mann schärft das Angesicht des anderen.
    Wer des Feigenbaumes wartet, wird seine Frucht essen; und wer über seinen Herrn wacht, wird geehrt werden.
    Wie im Wasser das Angesicht dem Angesicht entspricht, so das Herz des Menschen dem Menschen.
    Scheol und Abgrund sind unersättlich: so sind unersättlich die Augen des Menschen.
    Der Schmelztiegel für das Silber, und der Ofen für das Gold; und ein Mann nach Maßgabe seines Lobes.
    Wenn du den Narren mit der Keule im Mörser zerstießest, mitten unter der Grütze, so würde seine Narrheit doch nicht von ihm weichen.
    Bekümmere dich wohl um das Aussehen deines Kleinviehes, richte deine Aufmerksamkeit auf die Herden. Denn Wohlstand ist nicht ewig; und währt eine Krone von Geschlecht zu Geschlecht?
    Ist geschwunden das Heu, und erscheint das junge Gras, und sind eingesammelt die Kräuter der Berge, so dienen Schafe zu deiner Kleidung, und der Kaufpreis für ein Feld sind Böcke; und genug Ziegenmilch ist da zu deiner Nahrung, zur Nahrung deines Hauses, und Lebensunterhalt für deine Mägde.

  38. Jule sagt:

    Sprüche 25 – 28

    Sprüche 25:8-10

    Geh nicht hinaus, um übereilt einen Rechtsfall zu führen, damit es nicht fraglich wird, was du auf seinem Höhepunkt tun wirst, wenn dein Mitmensch dich dann demütigt. 9 Führe deine eigene Rechtssache mit deinem Mitmenschen, und offenbare nicht das vertrauliche Gespräch eines anderen, 10 damit der Zuhörende dich nicht beschämt und der von dir [erstattete] schlechte Bericht nicht widerrufen werden kann.

    Vers 18

    Wie eine Kriegskeule und ein Schwert und ein geschärfter Pfeil ist ein Mann, der als falscher Zeuge gegen seinen Mitmenschen zeugt.

    Auch wenn die falschen Zeugen bisher unbehelligt geblieben sind und auf ihrem hohen Ross daher kommen: wie wollt ihr euch eigentlich vor Jehova rechtfertigen?

    Denkt ihr, er würde euch ungeschoren davon kommen lassen? Oder glaubt ihr etwa garnicht, dass es einen Jehova gibt und dass er einen jeden von uns für eine eigenen Taten zur Rechenschaft ziehen wird?

    Bloss weil Jehova immer noch zulässt, dass „das Böse blüht“, heisst das nicht, dass es ihn nicht gibt oder dass es ihn nicht interessiert.

    Gut, dass morgen der internationale Kongres beginnt. Ich bin schon sehr darauf gespannt, was Jehova uns zu sagen hat. Denn das Motto „Wacht bearrlich“ irritiert mich etwas.

    Seufzt nicht jeder Anbeter wahre Jehovas über all die Abscheulichkeiten, die heute geschehen? Ist es nicht eher so, dass wir es bald nicht mehr abwarten können, bis Jehova endlich mit all der Ungerechtigket und dem Leid aufräumt? Warum muss ich dann zur Wachsamkeit ermahnt werden?

    Aber vieleicht ist es auch eher so, wie eine Frau auf die Ankunft ihres geliebten Mannes wartet, den sie schmerzlich vermisst hat. Da zählt sie die Stunden und Sekunden, bis er endlich kommt. Sie ist in freudiger Erwartung.

    So ist es mit unserer Hausgemeinschaft: wir können es kaum noch erwarten, dass der Tag Jehovas kommt und endlich aufgeräumt wird..

    Ich bin wirklich auf das Programm gespannt – in welche Richtung das gehen wird

  39. Jule sagt:

    Sprüche 26:4-5

    Antworte irgendeinem Unvernünftigen nicht gemäß seiner Torheit, damit nicht auch du ihm gleich wirst.

    5 Antworte einem Unvernünftigen gemäß seiner Torheit, damit er nicht in seinen eigenen Augen zu einem Weisen wird.

    Widerpricht sich der Schreiber da nicht?

    In Vers 4 ist gemeint, dass wir uns nicht auf sein Niveau herabbegeben sollten. Wenn also jemand durch Lügen und Intrigen unseren Ruf zerstört – was haben wir davon, wenn wir nun unsererseits ebenso handeln?

    In Vers 5 – da muss ich immer an meinen Mann denken, wie er oft auf blöde Fragen antwortet 😉
    Leider fällt mir spontan kein wirkliches Beispiel ein, aber der Fragende zuckt immer erst schockiert zurück und merkt dann, wie blöd seine Frage war. Meist, wenn jemand eine Frage stellt, um uns Zeugen Jehovas als blöd dastehen zu lassen.

    Aber es ist wirklich eine wirkungvolle Methode 😉

    Sprüche 26:17

    Wie einer, der die Ohren eines Hundes packt, ist irgendein Vorbeigehender, der sich erzürnt über den Zank, der nicht sein ist.

    Uuups, was ist das denn?

    Das muss man wohl mehrmals lesen, um die tiefe Wahrheit darin zu verstehen.

    Hier noch was, um es sich auf der Zunge zergehen zu lassen:

    Sprüche 26:18-28

    So wie ein Wahnsinniger, der feurige Geschosse schießt, Pfeile und Tod, 19 so ist der Mann, der seinen Mitmenschen hintergangen und gesagt hat: „Habe ich nicht Spaß gehabt?“

    20 Wo es kein Holz gibt, geht das Feuer aus, und wo es keinen Verleumder gibt, kommt der Streit zur Ruhe.

    21 Wie Holzkohle für die Glühkohlen und Holz für das Feuer, so ist ein streitsüchtiger Mann zum Schüren eines Zankes.

    22 Die Worte eines Verleumders sind wie gierig zu verschlingende Dinge, die hinuntergehen in die innersten Teile des Leibes.

    23 Wie eine Silberglasur, mit der eine Tonscherbe überzogen ist, sind glühende Lippen zusammen mit einem schlechten Herzen.

    24 Mit seinen Lippen macht sich der Hasser unkenntlich, aber in sein Inneres legt er Trug. 25 Wenn er auch seine Stimme lieblich macht, glaub ihm nicht, denn sieben Abscheulichkeiten sind in seinem Herzen. 26 Haß wird durch Täuschung verdeckt. Seine Schlechtigkeit wird in der Versammlung aufgedeckt werden.

    27 Wer eine Grube gräbt, wird in sie hineinfallen, und wer einen Stein wegwälzt – zu ihm wird er zurückkehren.

    28 Eine falsche Zunge haßt den von ihr Zermalmten, und ein schmeichelnder Mund verursacht Sturz.

    Dies lasse ich lieber mal ohne Kommentar. Diese Worte sollten wir lieber noch mal jeder für sich in Ruhe lesen und auf sich wirken lassen.

  40. Jule sagt:

    Sprüche 27:10

    Deinen Gefährten oder den Gefährten deines Vaters verlaß nicht, und begib dich nicht in das Haus deines Bruders am Tag deines Unheils. Besser ist ein Nachbar, der nahe ist, als ein Bruder, der weit weg ist.

    Wie ist das gemeint? Ich soll mich zurückziehen und mich meinem Bruder nicht aufdrängen, wenn es mir schlecht geht? *am Kopf kratzt*

    Sprüche 27:11

    Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich dem, der mich höhnt, eine Antwort geben kann.

    Ein Text, den wohl jeder Zeuge Jehovas auswendig kennt. Aber kennen wir auch die tiefere Bedeutung davon?

    Wissen wir, wie schwer das manchmal sein kann?

    Waren wir schon mal in einer Sitation, in der wir unsere tiefe Liebe und Loyalität zu Jehova beweisen mussten? Aus der wir ganz einfach wieder hätten entkommen können, wenn wir einfach nur ein wenig geflunkert hätten? Immerhin wäre das dann ja eine Notüge!

    Wie haben wir diese Situation bewätigt?

    Haben wir nachgegeben, damit der Druck endlich wieder nachlässt?

    Oder haben wir durch unser Handeln wirklich Jehovas Herz erfreut?

    Wir sehen: es kommt nicht nur darauf an in der Bibel zu lesen und wichtige Texte zu kennen und zu wissen, wo ich sie in der Bibel finde.

    Wichtig ist es, sie zu verstehen und das was wir lesen auch in unserem täglichen Leben anzuwenden. In jeder Situation so zu leben, dass wir Jehovas Herz erfreuen.

    Nur dann sind wir wirkliche Anbeter Jehovas und tragen nicht nur den Titel „Zeugen Jehovas“!

    Sprüche 27:12

    Der Kluge, der das Unglück gesehen hat, hat sich verborgen; die Unerfahrenen, die weitergegangen sind, haben die Strafe erlitten.

    „Ja, wenn du an den Maßstäben Jehovas festhälst, dann wird der Druck nicht nachlassen. Hier steht ja, dass nur der Unerfahrene weitergeht und dafür auch die Strafe erleiden muss. Also wenn ich klug bin, dann greife ich jetzt mal kurz zu einer Notlüge. Der Druck lässt nach und hier in dem Vers steht ja, dass ich klug bin, wenn ich mich vor dem Unglück verberge!“

    Lesen wir so in der Bibel?

    Immer auf der Suche nach Aussagen, mit denen ich mein verkehrtes Verhalten rechtfertigen kann?

    Oder lesen wir in der Bibel als Ganzes, immer auf der Suche danach Jehova noch besser kennen zu lernen, um dann zu denken und zu handeln wie er?

    Passt obiger Gedanke wirklich zu dem, was wir bisher in diesem Jahr in der Bibel gelesen haben?

    Natürlich steht es jedem frei, wie er in der Bibel liest und ob überhaupt. Gar keine Frage!

  41. Jule sagt:

    Sprüche 27:15-16

    Ein undichtes Dach, das einen am Tag eines ständigen Regens vertreibt, und eine streitsüchtige Ehefrau gleichen sich. 16 Wer sie beschirmt, hat den Wind beschirmt, und Öl ist es, was seiner Rechten begegnet.

    Beschützen wir Personen, die sich gegen Jehovas Gebote auflehnen? Glückwunsch – dann unterstützen wir sie in ihrem verkehrten Tun. Damit erfreuen wir sicherlich Jehovas Herz…

    Sprüche 28:5

    Menschen, die der Schlechtigkeit ergeben sind, können das Recht nicht verstehen, die aber Jehova suchen, können alles verstehen.

    Ah so?

    Naja nun weiss ich jedenfalls, wie man auf so verrückte Gedanken kommen kann, wie den (fiktiven) zu Sprüche 27:12.

    Sprüche 28:9-10

    Wer sein Ohr vom Hören des Gesetzes abwendet – sogar sein Gebet ist etwas Verabscheuungswürdiges.

    10 Wer die Rechtschaffenen veranlaßt, auf den schlechten Weg abzuirren, wird selbst in seine eigene Grube fallen, die Untadeligen aber werden in den Besitz des Guten kommen.

    Sprüche 28:13-14

    Wer seine Übertretungen zudeckt, wird kein Gelingen haben, doch dem, der [sie] bekennt und läßt, wird Barmherzigkeit erwiesen werden.

    14 Glücklich ist der Mensch, der beständig Scheu empfindet, wer aber sein Herz verhärtet, wird ins Unglück fallen.

    Mit dem hier erwähnten „beständig Scheu empfinden“ ist nicht gemeint, dass wir vor irgendeiner Person in Angst und Schrecken leben oder panische Angst vor Jehovas Strafe haben. Damit ist gemeint, dass wir uns scheuen, Jehova bewusst zu kränken. So, wie wir ja auch nicht den Menschen kränken oder verärgern wollen, den wir von Herzen lieben!

    Wie aber könnten wir unser Herz verhärten?

    Indem wir alle Belehrungen und Bitten Jehovas an uns abperlen lassen und weiterhin lustig Jehovas Gebote übertreten. „Es passiert uns ja nichts“ und wenn das, was ich tue, Jehova mißfallen würde, dann würde er mich ja betrafen. Aber guck doch hin, mir geht es gut, ich habe also den Segen Jehovas, als handle ich doch richtig“.

    Au weia!

    Sprüche 28:23-28

    Wer einen Menschen zurechtweist, wird hinterher mehr Gunst finden, als wer mit seiner Zunge schmeichelt.

    24 Wer seinen Vater und seine Mutter beraubt und spricht: „Es ist keine Übertretung“, ist Mitgenosse eines Mannes, der Verderben verursacht.

    25 Wer anmaßender Seele ist, erregt Streit, wer sich aber auf Jehova verläßt, wird fett gemacht.

    26 Wer auf sein eigenes Herz vertraut, ist unvernünftig, wer aber in Weisheit wandelt, der wird entrinnen.

    27 Wer dem Minderbemittelten gibt, wird keinen Mangel haben, aber wer seine Augen verhüllt, wird viele Flüche auf sich laden.

    28 Wenn sich die Bösen erheben, verbirgt sich ein Mensch; aber wenn sie umkommen, werden der Gerechten viele.

  42. Thomas sagt:

    Sprüche 28

    „Menschen, die der Schlechtigkeit ergeben sind, können das Recht nicht verstehen, die aber Jehova suchen, können alles verstehen.“
    „Wer sein Ohr vom Hören des Gesetzes abwendet – sogar sein Gebet ist etwas Verabscheuungswürdiges.
    Wer die Rechtschaffenen veranlaßt, auf den schlechten Weg abzuirren, wird selbst in seine eigene Grube fallen, die Untadeligen aber werden in den Besitz des Guten kommen.“
    Auch damals schon gab es wohl einige, die sich einen Spaß daraus machten, den gerechten Menschen zu verfolgen, und diesem das Leben schwer zu machen. Auch wenn diese schadensstiftenden Menschen anscheinend ihr Ziel erreicht haben mögen, so war das Ende derer, die sich auf dem Weg Gottes aufhielten, vorzuziehen. Der Allmächtige wird den Gerechten im Paradies wieder auferwecken – etwas, was dem Bösen nicht widerfahren wird.

    Wer geschickt seinen eigenen Weg verhehlt und so tut, als ob er auf den Wegen des wahren Gottes schreiten würde, kann zwar Menschen damit beeindrucken, nicht aber den allmächtigen Schöpfer: „Wer seine Übertretungen zudeckt, wird kein Gelingen haben, doch dem, der [sie] bekennt und läßt, wird Barmherzigkeit erwiesen werden.“
    Besser ist es, seine Fehler zuzugeben und auf Barmherzigkeit des Allmächtigen zu hoffen.


    Die Gesetzlosen fliehen, obgleich kein Verfolger da ist; die Gerechten aber sind getrost gleich einem jungen Löwen.
    Durch die Frevelhaftigkeit eines Landes werden seiner Fürsten viele; aber durch einen verständigen, einsichtigen Mann wird sein Bestand verlängert.
    Ein armer Mann, der Geringe bedrückt, ist ein Regen, der hinwegschwemmt und kein Brot bringt.
    Die das Gesetz verlassen, rühmen die Gesetzlosen; die aber das Gesetz beobachten, entrüsten sich über sie.
    Böse Menschen verstehen das Recht nicht; die aber Jehova suchen, verstehen alles.
    Besser ein Armer, der in seiner Vollkommenheit wandelt, als ein Verkehrter, der auf zwei Wegen geht und dabei reich ist.
    Ein verständiger Sohn bewahrt das Gesetz; wer sich aber zu Schlemmern gesellt, macht seinem Vater Schande.
    Wer sein Vermögen durch Zins und durch Wucher mehrt, sammelt es für den, der sich der Armen erbarmt.
    Wer sein Ohr abwendet vom Hören des Gesetzes: selbst sein Gebet ist ein Greuel.
    Wer Aufrichtige irreführt auf bösen Weg, wird selbst in seine Grube fallen; aber die Vollkommenen werden Gutes erben.
    Ein reicher Mann ist weise in seinen Augen, aber ein verständiger Armer durchschaut ihn.
    Wenn die Gerechten frohlocken, ist die Pracht groß; wenn aber die Gesetzlosen emporkommen, verstecken sich die Menschen.
    Wer seine Übertretungen verbirgt, wird kein Gelingen haben; wer sie aber bekennt und läßt, wird Barmherzigkeit erlangen.
    Glückselig der Mensch, der sich beständig fürchtet; wer aber sein Herz verhärtet, wird ins Unglück fallen.
    Ein brüllender Löwe und ein gieriger Bär: so ist ein gesetzloser Herrscher über ein armes Volk.
    Du Fürst, ohne Verstand und reich an Erpressungen! Wer unrechtmäßigen Gewinn haßt, wird seine Tage verlängern.
    Ein Mensch, belastet mit dem Blute einer Seele, flieht bis zur Grube: man unterstütze ihn nicht!
    Wer vollkommen wandelt, wird gerettet werden; wer aber verkehrt auf zwei Wegen geht, wird auf einmal fallen.
    Wer sein Land bebaut, wird mit Brot gesättigt werden; wer aber nichtigen Dingen nachjagt, wird mit Armut gesättigt werden.
    Ein treuer Mann hat viel Segen; wer aber hastig ist, reich zu werden, wird nicht schuldlos sein.
    Die Person ansehen ist nicht gut, und um einen Bissen Brot kann ein Mann übertreten.
    Ein scheelsehender Mann hascht nach Reichtum, und er erkennt nicht, daß Mangel über ihn kommen wird.
    Wer einen Menschen straft, wird hernach mehr Gunst finden, als wer mit der Zunge schmeichelt.
    Wer seinen Vater und seine Mutter beraubt und spricht: Kein Frevel ist es! der ist ein Genosse des Verderbers.
    Der Habgierige erregt Zank; wer aber auf Jehova vertraut, wird reichlich gesättigt.
    Wer auf sein Herz vertraut, der ist ein Tor; wer aber in Weisheit wandelt, der wird entrinnen.
    Wer dem Armen gibt, wird keinen Mangel haben; wer aber seine Augen verhüllt, wird mit Flüchen überhäuft werden.
    Wenn die Gesetzlosen emporkommen, verbergen sich die Menschen; und wenn sie umkommen, mehren sich die Gerechten.

  43. Thomas sagt:

    Sprüche 29

    Wenn jemand willentlich gegen die Maßstäbe Gottes austritt, dann ist ihm kaum zu helfen. Nicht umsonst heißt es im Vers1 „Ein wiederholt zurechtgewiesener Mann, der aber seinen Nacken verhärtet, wird plötzlich zerbrochen werden, und das ohne Heilung.“ Wie sieht es bei uns aus? Lassen wir uns persönlich durch das Lesen der Bibel schulen, oder „verhärten wir unseren Nacken“?
    Ist es unter diesem Umständen vielleicht besser, den Bösen in seinem Lauf zu lassen, und ihn nicht zur Umkehr zu ermahnen? Sollte man den Bösen lieber schmeicheln, in der Hoffnung, mit diesen nicht in Streit zu gelangen? Welche Folgen hat es für die Gemeinde, wenn Böse geduldet werden, oder sogar „gestreichelt“? Vers 16 zeigt es deutlich „Wenn der Bösen viele werden, mehrt sich die Übertretung; die aber, die gerecht sind, werden ihrem Sturz zuschauen.“ ´- ja, das Schlechte nimmt überhand, und die Übertretungen werden mehr und verhindern, dass der Geist in der Gemeinde fließen kann. Und es kann zu Spaltungen innerhalb der Gemeinde kommen, da diejenigen, die Gottes Wege lieben, diejenigen meiden werden, die das Böse lieben – und umgekehrt – wie in Vers 27 gesagt:“Ein Mann des Unrechts ist für die Gerechten etwas Verabscheuungswürdiges, und einer, der gerade ist in seinem Weg, ist für einen Bösen etwas Verabscheuungswürdiges.“ – wenn ich also mit jemandem „befreundet bin“ der die Maßstäbe Gottes übertritt, so zeige ich durch diese Freundschaft, dass ich auf seiner Seite gegen Gott Stellung beziehen möchte und eigenlich die schlechten Taten mit ihm teilen würde.


    Ein Mann, der, oft zurechtgewiesen, den Nacken verhärtet, wird plötzlich zerschmettert werden ohne Heilung.
    Wenn die Gerechten sich mehren, freut sich das Volk; wenn aber ein Gesetzloser herrscht, seufzt ein Volk.
    Ein Mann, der Weisheit liebt, erfreut seinen Vater; wer sich aber zu Huren gesellt, richtet das Vermögen zu Grunde.
    Ein König gibt durch Recht dem Lande Bestand; aber ein Mann, der Geschenke liebt, bringt es herunter.
    Ein Mann, der seinem Nächsten schmeichelt, breitet ein Netz aus vor seine Tritte.
    In der Übertretung des bösen Mannes ist ein Fallstrick; aber der Gerechte jubelt und ist fröhlich.
    Der Gerechte erkennt das Recht der Armen; der Gesetzlose versteht keine Erkenntnis.
    Spötter versetzen eine Stadt in Aufruhr, Weise aber wenden den Zorn ab.
    Wenn ein weiser Mann mit einem närrischen Manne rechtet, – mag er sich erzürnen oder lachen, er hat keine Ruhe.
    Blutmenschen hassen den Unsträflichen, aber die Aufrichtigen bekümmern sich um seine Seele.
    Der Tor läßt seinen ganzen Unmut herausfahren, aber der Weise hält ihn beschwichtigend zurück.
    Ein Herrscher, der auf Lügenrede horcht, dessen Diener sind alle gesetzlos.
    Der Arme und der Bedrücker begegnen sich: Jehova erleuchtet ihrer beider Augen.
    Ein König, der die Geringen in Wahrheit richtet, dessen Thron wird feststehen immerdar.
    Rute und Zucht geben Weisheit; aber ein sich selbst überlassener Knabe macht seiner Mutter Schande.
    Wenn die Gesetzlosen sich mehren, mehrt sich die Übertretung; aber die Gerechten werden ihrem Falle zusehen.
    Züchtige deinen Sohn, so wird er dir Ruhe verschaffen und Wonne gewähren deiner Seele.
    Wenn kein Gesicht da ist, wird ein Volk zügellos; aber glückselig ist es, wenn es das Gesetz beobachtet.
    Durch Worte wird ein Knecht nicht zurechtgewiesen; denn er versteht, aber er folgt nicht.
    Siehst du einen Mann, der hastig ist in seinen Worten – für einen Toren ist mehr Hoffnung als für ihn.
    Wenn einer seinen Knecht von Jugend auf verhätschelt, so wird dieser am Ende zum Sohne werden.
    Ein zorniger Mann erregt Zank, und ein Hitziger ist reich an Übertretung.
    Des Menschen Hoffart wird ihn erniedrigen; wer aber niedrigen Geistes ist, wird Ehre erlangen.
    Wer mit einem Diebe teilt, haßt seine eigene Seele: er hört den Fluch und zeigt es nicht an.
    Menschenfurcht legt einen Fallstrick; wer aber auf Jehova vertraut, wird in Sicherheit gesetzt.
    Viele suchen das Angesicht eines Herrschers, doch von Jehova kommt das Recht des Mannes.
    Der ungerechte Mann ist ein Greuel für die Gerechten, und wer geraden Weges wandelt, ein Greuel für den Gottlosen.

  44. Thomas sagt:

    Sprüche 30

    Woher können wir erkennen, was der richtige Weg ist? Welche Wege sehen wir neben uns? Vers 5 sagt „Jede Rede Gottes ist geläutert. Er ist ein Schild denen, die zu ihm Zuflucht nehmen.“ Mögen auch wir persönlich zu Gott und seinem Wort Zuflucht nehmen, und uns darin stärken. Auf der anderen Seite gibt es doch nur Haß und Streit: „Da ist eine Generation, die sogar auf ihren Vater Übles herabruft und die nicht einmal ihre Mutter segnet. … So ist der Weg einer ehebrecherischen Frau: Sie hat gegessen und hat sich den Mund abgewischt, und sie hat gesagt: „Ich habe kein Unrecht begangen.““


    Worte Agurs, des Sohnes Jakes, der Ausspruch. Es spricht der Mann zu Ithiel, zu Ithiel und Ukal:
    Fürwahr, ich bin unvernünftiger als irgend einer, und Menschenverstand habe ich nicht. Und Weisheit habe ich nicht gelernt, daß ich Erkenntnis des Heiligen besäße.
    Wer ist hinaufgestiegen gen Himmel und herniedergefahren? wer hat den Wind in seine Fäuste gesammelt? wer die Wasser in ein Tuch gebunden? wer hat aufgerichtet alle Enden der Erde? Was ist sein Name, und was der Name seines Sohnes, wenn du es weißt?
    Alle Rede Gottes ist geläutert; ein Schild ist er denen, die auf ihn trauen. Tue nichts zu seinen Worten hinzu, damit er dich nicht überführe und du als Lügner erfunden werdest.
    Zweierlei erbitte ich von dir; verweigere es mit nicht, ehe ich sterbe: Eitles und Lügenwort entferne von mir, Armut und Reichtum gib mir nicht, speise mich mit dem mir beschiedenen Brote; damit ich nicht satt werde und dich verleugne und spreche: Wer ist Jehova? und damit ich nicht verarme und stehle, und mich vergreife an dem Namen meines Gottes.
    Verleumde einen Knecht nicht bei seinem Herrn, damit er dir nicht fluche, und du es büßen müssest.
    Ein Geschlecht, das seinem Vater flucht und seine Mutter nicht segnet;
    ein Geschlecht, das rein ist in seinen Augen und doch nicht gewaschen von seinem Unflat;
    ein Geschlecht – wie stolz sind seine Augen, und seine Wimpern erheben sich! –
    ein Geschlecht, dessen Zähne Schwerter sind, und Messer sein Gebiß, um wegzufressen die Elenden von der Erde und die Dürftigen aus der Menschen Mitte!
    Der Blutegel hat zwei Töchter: gib her! gib her! Drei sind es, die nicht satt werden, vier, die nicht sagen: Genug! Der Scheol und der verschlossene Mutterleib, die Erde, welche des Wassers nicht satt wird, und das Feuer, das nicht sagt: Genug!
    Ein Auge, das den Vater verspottet und den Gehorsam gegen die Mutter verachtet, das werden die Raben des Baches aushacken und die Jungen des Adlers fressen.
    Drei sind es, die zu wunderbar für mich sind, und vier, die ich nicht erkenne: der Weg des Adlers am Himmel, der Weg einer Schlange auf dem Felsen, der Weg eines Schiffes im Herzen des Meeres, und der Weg eines Mannes mit einer Jungfrau. –
    Also ist der Weg eines ehebrecherischen Weibes: sie ißt, und wischt ihren Mund und spricht: Ich habe kein Unrecht begangen.
    Unter dreien erzittert die Erde, und unter vieren kann sie es nicht aushalten: unter einem Knechte, wenn er König wird, und einem gemeinen Menschen, wenn er satt Brot hat; unter einem unleidlichen Weibe, wenn sie zur Frau genommen wird, und einer Magd, wenn sie ihre Herrin beerbt.
    Vier sind die Kleinen der Erde, und doch sind sie mit Weisheit wohl versehen: die Ameisen, ein nicht starkes Volk, und doch bereiten sie im Sommer ihre Speise; die Klippendächse, ein nicht kräftiges Volk, und doch setzen sie ihr Haus auf den Felsen; die Heuschrecken haben keinen König, und doch ziehen sie allesamt aus in geordneten Scharen; die Eidechse kannst du mit Händen fangen, und doch ist sie in den Palästen der Könige.
    Drei haben einen stattlichen Schritt, und vier einen stattlichen Gang: der Löwe, der Held unter den Tieren, und der vor nichts zurückweicht; der Lendenstraffe, oder der Bock; und ein König, bei welchem der Heerbann ist.
    Wenn du töricht gehandelt hast, indem du dich erhobst, oder wenn du Böses ersonnen: die Hand auf den Mund! Denn das Pressen der Milch ergibt Butter, und das Pressen der Nase ergibt Blut, und das Pressen des Zornes ergibt Hader.

  45. Thomas sagt:

    Sprüche 31

    „8 Öffne deinen Mund für den Stummen, in der Rechtssache aller, die dahinschwinden. 9 Öffne deinen Mund, richte gerecht, und führe die Rechtssache des Niedergedrückten und des Armen.“ WER steht heute für den Stummen und den Niedergedrückten auf? Scheinbar müssen diese Menschen auf Gerechtigkeit warten – warten, bis der vom Allmächtigen eingesetzte König aller Ungerechtigkeit ein Ende bereitet!


    Worte Lemuels, des Königs; Ausspruch, womit seine Mutter ihn unterwies:
    Was, mein Sohn, und was, Sohn meines Leibes, und was, Sohn meiner Gelübde?
    Gib nicht den Weibern deine Kraft, noch deine Wege den Verderberinnen der Könige.
    Nicht für Könige ziemt es sich, Lemuel, nicht für Könige, Wein zu trinken, noch für Fürsten, zu fragen: Wo ist starkes Getränk? damit er nicht trinke und des Vorgeschriebenen vergesse, und verdrehe die Rechtssache aller Kinder des Elends. – Gebet starkes Getränk dem Umkommenden, und Wein denen, die betrübter Seele sind: er trinke, und vergesse seine Armut und gedenke seiner Mühsal nicht mehr.
    Tue deinen Mund auf für den Stummen, für die Rechtssache aller Unglücklichen.
    Tue deinen Mund auf, richte gerecht, und schaffe Recht dem Elenden und dem Dürftigen.
    Ein wackeres Weib, wer wird es finden? denn ihr Wert steht weit über Korallen.
    Das Herz ihres Mannes vertraut auf sie, und an Ausbeute wird es ihm nicht fehlen.
    Sie erweist ihm Gutes und nichts Böses alle Tage ihres Lebens.
    Sie sucht Wolle und Flachs, und arbeitet dann mit Lust ihrer Hände.
    Sie ist Kaufmannsschiffen gleich, von fernher bringt sie ihr Brot herbei.
    Und sie steht auf, wenn es noch Nacht ist, und bestimmt die Speise für ihr Haus und das Tagewerk für ihre Mägde.
    Sie sinnt auf ein Feld und erwirbt es; von der Frucht ihrer Hände pflanzt sie einen Weinberg.
    Sie gürtet ihre Lenden mit Kraft und stärkt ihre Arme.
    Sie erfährt, daß ihr Erwerb gut ist: des Nachts geht ihr Licht nicht aus;
    sie legt ihre Hände an den Spinnrocken, und ihre Finger erfassen die Spindel.
    Sie breitet ihre Hand aus zu dem Elenden und streckt ihre Hände dem Dürftigen entgegen.
    Sie fürchtet für ihr Haus den Schnee nicht, denn ihr ganzes Haus ist in Karmesin gekleidet.
    Sie verfertigt sich Teppiche; Byssus und Purpur sind ihr Gewand.
    Ihr Mann ist bekannt in den Toren, indem er sitzt bei den Ältesten des Landes.
    Sie verfertigt Hemden und verkauft sie, und Gürtel liefert sie dem Kaufmann.
    Macht und Hoheit sind ihr Gewand, und so lacht sie des künftigen Tages.
    Sie tut ihren Mund auf mit Weisheit, und liebreiche Lehre ist auf ihrer Zunge.
    Sie überwacht die Vorgänge in ihrem Hause und ißt nicht das Brot der Faulheit.
    Ihre Söhne stehen auf und preisen sie glücklich, ihr Mann steht auf und rühmt sie:
    „Viele Töchter haben wacker gehandelt, du aber hast sie alle übertroffen!“
    Die Anmut ist Trug, und die Schönheit Eitelkeit; ein Weib, das Jehova fürchtet, sie wird gepriesen werden.
    Gebet ihr von der Frucht ihrer Hände; und in den Toren mögen ihre Werke sie preisen!

  46. Jule sagt:

    Sprüche 29 – 31

    Sprüche 29:7,11-12,16,

    Der Gerechte kennt den Rechtsanspruch der Geringen. Wer böse ist, achtet nicht auf solche Erkenntnis.

    All seinen Geist läßt ein Unvernünftiger herausfahren, aber wer weise ist, hält ihn bis zuletzt ruhig.

    12 Wo ein Herrscher auf falsche Rede merkt, werden alle, die ihn bedienen, böse sein.

    Wenn der Bösen viele werden, mehrt sich die Übertretung; die aber, die gerecht sind, werden ihrem Sturz zuschauen.

    und immer wieder die Warnung davor, Jehovas Maßstäbe in den Wind zu schlagen.

    Ich habe mir schon so oft die Frage gestellt warum Menschen so bösartig sein können. Aber hier in Vers 18 bekomme ich eine Antwort:

    Sprüche 29:18

    Wo keine Vision ist, wird das Volk zügellos, aber glücklich sind die, die das Gesetz halten.

    Es genügt also nicht, dass wir nur in der Bibel lesen, auch die Taufe ist kein Schlußpunkt, sondern erst ein Anfang

    Hier wird gezeigt, dass wir uns unsere Vision lebendig erhalten müssen. So wie Jesus Christus „für die vor ihm liegende Freude…“

    Könnte es uns sonst vielleicht passieren, dass wir trotz einem guten Start auf „den Besten Lebensweg“ plötzlich Verhaltensweisen an den Tag legen, von denen wir doch wissen, dass Jehova sie verabscheut?

    Ja, unsere Vision ist sehr wichtig. Verlieren wir niemals unser Ziel aus den Augen, halten wir unseren Blick auf Jesus Christus gerichtet und folgen wir ihm nach. Es gibt nichts Besseres, was wir tun könnten…

    Denn wir alle wollen doch unserem Schöpfer gefallen – oder?

    Sprüche 29:19-22

    Ein Knecht wird sich nicht durch bloße Worte zurechtbringen lassen, denn er versteht, aber er kehrt sich nicht daran.

    20 Hast du einen Mann erblickt, der hastig ist mit seinen Worten? Für einen Unvernünftigen gibt es mehr Hoffnung als für ihn.

    21 Wenn einer seinen Knecht von Jugend an verzärtelt, wird er in seinem späteren Leben sogar ein Undankbarer werden.

    22 Ein dem Zorn ergebener Mann erregt Streit, und wer zur Wut neigt, gerät in manche Übertretung.

    Sprüche 29:25-27

    Vor Menschen zu zittern ist das, was eine Schlinge legt, wer aber auf Jehova vertraut, wird beschützt werden.

    26 Viele sind es, die das Angesicht eines Herrschers suchen, aber das Recht eines Mannes [kommt] von Jehova.

    27 Ein Mann des Unrechts ist für die Gerechten etwas Verabscheuungswürdiges, und einer, der gerade ist in seinem Weg, ist für einen Bösen etwas Verabscheuungswürdiges.

  47. Jule sagt:

    Die nun folgenden Sprüche sind nicht von Salomo sondern von Agur:

    Sprüche 30:20

    So ist der Weg einer ehebrecherischen Frau: Sie hat gegessen und hat sich den Mund abgewischt, und sie hat gesagt: „Ich habe kein Unrecht begangen.“

    „Ähnlichkeiten mit wahren Begebenheiten und heute lebenden Personen sind natürlich rein zufällig und nicht beabsichtigt“. Wir kennen diesen Satz ja aus dem Abspann von Filmen, die uns emotional stark berührt haben 😉

    Aber zu diesem Text gibt es interessante Querverweise:

    Sprüche 7:11

    Sie ist ungestüm und störrisch. Ihre Füße verweilen nicht in ihrem Haus.

    und

    Jeremia 6:15

    Schämten sie sich, weil sie sogar etwas Verabscheuungswürdiges getan hatten? Fürs erste schämen sie sich ganz bestimmt nicht; und zum andern haben sie nicht einmal kennengelernt, was es heißt, sich gedemütigt zu fühlen. Darum werden sie unter den Fallenden fallen; zu der Zeit, da ich Abrechnung mit ihnen halten muß, werden sie straucheln“, hat Jehova gesprochen.

    … ohne Worte …

  48. Jule sagt:

    Sprüche 30:24-28

    Vier Dinge sind es, die die kleinsten der Erde sind, aber sie sind instinktiv weise: 25 Die Ameisen sind ein Volk, das nicht stark ist, und doch bereiten sie im Sommer ihre Nahrung; 26 die Klippdachse sind ein Volk, das nicht mächtig ist, und doch setzen sie ihr Haus auf einen zerklüfteten Felsen; 27 die Heuschrecken haben keinen König, und doch ziehen sie alle, in Gruppen geteilt, aus; 28 die Gecko-Eidechse greift mit ihren eigenen Händen zu, und sie ist in dem großartigen Palast eines Königs.

    Diese Verse hatten wir doch erst vor einigen Wochen beim Wachtturmstudium betrachtet – was wir von diesen Tieren lernen können.

    Erinnern wir uns noch daran, was wir persönlich von jedem einzelnen dieser Tiere lernen können?

    Sehen wir doch bitte noch mal in den Artikel rein oder hören wir ihn uns noch mal zur Erinnerung an. Hier können wiir ihn uns direkt auf der Seite der Gesellschaft herunterladen und in Ruhe anhören.

    Sprüche 30:32-33

    Wenn du unverständig gehandelt hast, indem du dich erhobst, und wenn du deinen Gedanken [darauf] gerichtet hast, [so leg] die Hand an den Mund. 33 Denn das Schlagen von Milch bringt Butter hervor, und das Pressen der Nase bringt Blut hervor, und das Herauspressen von Zorn bringt Gezänk hervor.

    Nun wechelt wieder der Sprücheschreiber. Das letzte Kapitel ist von Lemuel verfasst und befasst sich mit der Rolle der Ehefrau

    Da ich gern eine gute Ehefrau sein möchte und durch mein Verhalten nicht nur meinen Mann sondern auch noch Jehova gefallen möchte, lese ich dieses Kapitel gern immer wieder

    Sprüche 31:10-31

    Eine tüchtige Ehefrau, wer kann [sie] finden? Ihr Wert geht weit über den von Korallen.

    11 Auf sie hat das Herz ihres Besitzers vertraut, und es mangelt nicht an Gewinn.

    12 Sie hat ihn mit Gutem belohnt und nicht mit Bösem alle Tage ihres Lebens.

    13 Sie hat Wolle und Leinen gesucht, und sie arbeitet an allem, woran ihre Hände Lust haben.

    14 Sie hat sich gleich den Schiffen eines Kaufmanns erwiesen. Von fern bringt sie ihre Nahrung herbei.

    15 Auch steht sie auf, während es noch Nacht ist, und gibt ihren Hausgenossen Speise und ihren jungen Frauen den [ihnen] beschiedenen Anteil.

    16 Sie hat ein Feld in Betracht gezogen und hat es dann erworben; von dem Fruchtertrag ihrer Hände hat sie einen Weingarten gepflanzt.

    17 Sie hat ihre Hüften mit Stärke gegürtet, und sie kräftigt ihre Arme.

    18 Sie hat empfunden, daß ihr Handel gut ist; ihre Lampe geht bei Nacht nicht aus.

    19 Ihre Hände hat sie nach dem Spinnrocken ausgestreckt, und ihre eigenen Hände ergreifen die Spindel.

    20 Ihre Handfläche hat sie dem Niedergedrückten hingestreckt, und ihre Hände hat sie dem Armen gereicht.

    21 Sie hat für ihre Hausgemeinschaft keine Furcht vor dem Schnee, denn alle ihre Hausgenossen sind mit doppelten Gewändern bekleidet.

    22 Decken hat sie sich gemacht. Ihre Kleidung ist aus Leinen und purpurrötlichgefärbter Wolle.

    23 Ihr Besitzer ist jemand, der bekannt ist in den Toren, wenn er sich bei den älteren Männern des Landes niedersetzt.

    24 Sie hat auch Unterkleider gemacht und hat [sie] dann verkauft, und Gürtel hat sie den Händlern gegeben.

    25 Stärke und Pracht sind ihre Kleidung, und sie lacht eines künftigen Tages.

    26 Ihren Mund hat sie mit Weisheit aufgetan, und das Gesetz liebender Güte ist auf ihrer Zunge.

    27 Sie überwacht die Vorgänge ihres Haushalts, und das Brot der Faulheit ißt sie nicht.

    28 Ihre Söhne sind aufgestanden und haben sie glücklich gepriesen; ihr Besitzer [steht auf], und er preist sie.

    29 Viele Töchter gibt es, die sich tüchtig erzeigt haben, du aber – du bist über sie alle emporgestiegen.

    30 Anmut mag Trug sein, und Schönheit mag nichtig sein; [doch] die Frau, die Jehova fürchtet, ist es, die sich Lobpreis schafft.

    31 Gebt ihr den Fruchtertrag ihrer Hände, und mögen ihre Werke sie sogar in den Toren preisen.

    Viele sind der Ansicht, dass die Rolle der Ehefrau in der Bibel von Unterdrückung nur so strotzt.

    Die Ehefrau in der Bibel ist ein armes, einsames und unterdrücktes Wesen. So kann man heute natürich nicht mehr leben.

    Hast du so empfunden, als du die vorherigen Verse gelesen hast?

    Ich nicht!

  49. Thomas sagt:

    Sprüche 1

    Wenn du sie beachtest, wirst du lernen, dich im Leben zurechtzufinden. Sie helfen dir, dich selbst zu beherrschen, und machen dich fähig, gute Ratschläge zu erkennen und anzunehmen. Durch sie gewinnst du Einsicht; du lernst, aufrichtig und ehrlich zu sein und andere gerecht zu behandeln. Wer jung und unerfahren ist, wird urteilsfähig, er bekommt das Gespür für gute Entscheidungen. Selbst wer darin schon geübt ist, kann noch dazulernen. Neue Gedankenanstöße helfen ihm, die Sprichwörter der weisen Lehrer zu verstehen und ihre Bilder und verschlüsselten Sprüche zu enträtseln. Alle Erkenntnis beginnt damit, dass man Ehrfurcht vor dem Herrn hat. Nur ein Dummkopf lehnt Lebensweisheit und Selbstbeherrschung ab

    Nette Worte! Wo findet man sonst noch Lebensweisheiten, die über Jahrhunderte unverändert so stehen bleiben können und nicht verändert werden müssen? Glauben wir heute noch, dass wir durch „Gerüche“ krank werden? Oder das „schwarze Galle und helle Galle“ in uns in Einklang sein müsste? Nein – diesen Unsinn über Gesundheit haben wir hinter uns gelassen. Aber das, was der Schöpfer durch sein Wort weitergereicht hat, braucht nicht verändert! Statt dessen, sind diejenigen gesegnet, die sich wirklich danach ausrichten. Leider sind der Dummköpfe, die die göttlichen Lebensweisheiten ablehnen, mehr als derer, die sich danach ausrichten wollen.

    Sprüche 2

    Mein Sohn, höre auf mich, und befolge meine Ratschläge! …
    Ringe um Verstand und Urteilskraft, suche danach voller Eifer wie nach einem wertvollen Schatz! Dann wirst du Gott immer besser kennen lernen und Ehrfurcht vor ihm haben. Er allein gibt Weisheit, und nur von ihm kommen Wissen und Urteilskraft. Aufrichtigen Menschen verleiht er Glück; er hilft allen, die offen und ehrlich sind. Wer andere gerecht behandelt und Gott verehrt, steht unter seinem Schutz. Mein Sohn, wenn du auf mich hörst, wirst du vertraut mit dem, was richtig, gerecht und gut ist. So kannst du ein Leben führen, das Gott gefällt. Du erlangst Weisheit und lernst, das Leben zu meistern; darüber wirst du dich selbst am meisten freuen. Du lernst, wohlüberlegt zu handeln und dir selbst ein Urteil zu bilden. So wirst du vor Fehlern bewahrt. Du bist gewappnet gegen Menschen, die mit ihren Worten andere täuschen

    Verstand und Urteilskraft? Gott in den Mittelpunkt stellen und nicht mich selbst? Ist das nicht etwas altmodisches, etwas was man heute hinter sich gelassen hat? Wenn man sich heute umschaut, so scheinen die meisten Menschen heute einen großen Bogen um göttliches Wissen und Urteilskraft zu machen. Heute scheint nur noch wichtig zu sein, was andere erzählen, sich in Talkshows berieseln zu lassen und das man „geliebt wird“ ohne selbst liebe zu geben. Aber wer sich Tag für Tag mit Gottes Wort beschäftigt, wird lernen, ein Leben zu führen, das dem Schöpfer gefällt. Was könnte es Besseres geben, als seinem Schöpfer zu gefallen und sein Wohlgefallen zu haben?

    Sprüche 3

    Sei gütig und treu, und werde nicht nachlässig, sondern sporne dich immer wieder an!
    So wirst du Freundschaft und Ansehen bei Gott und Menschen finden. Verlass dich nicht auf deine eigene Urteilskraft, sondern vertraue voll und ganz dem Herrn! Denke bei jedem Schritt an ihn; er zeigt dir den richtigen Weg und krönt dein Handeln mit Erfolg. Halte dich nicht selbst für klug; gehorche Gott und meide das Böse….Wenn jemand deine Unterstützung braucht und du ihm helfen kannst, dann weigere dich nicht.
    Vertröste ihn nicht auf morgen, wenn du heute helfen kannst! Nutze niemals einen Menschen aus, der dir sein Vertrauen schenkt. Brich keinen Streit vom Zaun mit einem, der dir nichts getan hat. Beneide einen gewalttätigen Menschen nicht, und nimm ihn dir nicht zum Vorbild.

    Oh wie sehr haben wir uns heute doch von Gottes Maßstäben entfernt! Meide das Böse? Weigere dich nicht, zu helfen wenn du kannst? Nutze niemals deinen Nächsten aus? Ist das nicht das Gegenteil von dem, was man heute benötigt, um zu leben? Heißt es heute nicht, zuerst zuzuschlagen, andere zu verklagen, zu streiten und zu nehmen was man bekommen kann? Wie mag sich GOtt wohl fühlen, wenn er sich diesen Irrsinn heute anschauen muss? Was wird er wohl fühlen, wenn er dich oder mich betrachtet???

  50. Thomas sagt:

    Sprüche 4

    Handle nicht so wie Menschen, denen Gott gleichgültig ist, nimm sie dir nicht zum Vorbild! Folg nicht ihrem Beispiel, sondern meide das Böse – ja, flieh vor ihm, und bleib auf dem geraden Weg!
    Diese gottlosen Menschen können nicht einschlafen, bevor sie nicht Schaden angerichtet haben; sie finden keine Ruhe, bis sie jemandem Unrecht zugefügt haben. Was sie essen und trinken, haben sie durch Betrug und Gewalttat an sich gerissen. Ihr Leben ist finster wie die Nacht, im Dunkeln tappen sie umher; und wenn sie fallen, wissen sie nicht einmal, worüber sie gestolpert sind. Wer aber Gott gehorcht, dessen Leben gleicht einem Sonnenaufgang: Es wird heller und heller, bis es lichter Tag geworden ist.

    Was ich dir jetzt rate, ist wichtiger als alles andere: Achte auf deine Gedanken und Gefühle, denn sie beeinflussen dein ganzes Leben! Verbreite keine Lügen, vermeide jede Art von Falschheit! Verliere nie dein Ziel aus den Augen, sondern geh geradlinig darauf zu. Überleg sorgfältig, was du tun willst, und dann lass dich davon nicht mehr abbringen! Schau weder nach rechts noch nach links, damit du nicht auf Abwege gerätst.

    Womit wir unseren Geist füttern, so werden wohl auch irgendwann unsere Taten folgen. Deshalb geradlinig! Kennst du nicht auch Personen, die nicht schlafen könne, ohne Schaden gestiftet zu haben? Wie wichtig ist es doch, dem SChöpfer zufolgen! Lassen wir uns nicht blenden!

    Sprüche 5

    Erfreue dich an deiner Frau, die du als junger Mann geheiratet hast. Bewundere ihre Schönheit und Anmut!

    Welch weiser Rat, der natürlich in der heutigen Zeit auch für die Frauen zutrifft. Wenn jeder an der Liebe zu seinem Ehepartner basteln würde, gäbe es viele Probleme der heutigen Zeit nicht. Wer hier für sich den Grundsatz sieht, und Ehescheidung wirklich hasst, wird alles dafür tun, um bei seinem Ehepartner zu bleiben – und immer wieder neue Aspekte finden, in die man sich verlieben kann.

    Sprüche 6

    Wer dagegen die Ehe bricht, hat den Verstand verloren und richtet sich selbst zugrunde. Schimpf und Schande wird er ernten und sein Leben lang verachtet werden.

    Ach, wäre dieser Grundsatz doch auch heute an der Tagesordnung. Aber nein, heute werden Ehebrecher hoffiert, und sie erhalten staatliche Unterstützung! Aber glücklicherweise hat sich Jehovas Maßstab nicht geändert, und er wird dem Treiben ein Ende bereiten. Wie schön wird es sein, wenn keine Familien mehr zerstört werden und Kinder in der Geborgenheit einer Familie aufwachsen können!

    Sprüche 7

    Lasst euch von solch einer Frau nicht verführen, sondern geht ihr aus dem Weg! Denn sie hat schon viele Männer zu Fall gebracht, die Zahl ihrer Opfer ist groß. Ihr Haus steht am Rand des Abgrunds; wer zu ihr geht, den reißt sie mit in den Tod.

    Ach, dem nächsten Mann will sie treu sein? Und wie oft wurde das schon versprochen? Wer sich an Jehovas Maßstäbe hält wird sein erstes Versprechen halten und damit keine Mühe haben.

  51. Thomas sagt:

    Sprüche 8

    Glücklich ist, wer auf mich hört und mich immerzu erwartet! Wer mich findet, der findet das Leben und wird von Gott geliebt. Wer mich aber verachtet, der zerstört sein Leben; wer mich hasst, der liebt den Tod.“

    Können wir uns diesen Worten über die Weisheit anschließen? Handeln wir weise oder eher zerstörerisch? Wie mag der Allmächtige uns sehen? Folgen wir den Worten Jehovas aus der Bibel und den Worten seines Sohnes – oder haben wir uns Lehrer angehäuft, die uns die Ohren kizeln, damit wir uns nicht schlecht fühlen? Die obrigen Worte sind nun einmal unmißverstädnlich und unumgägnlich – wer sich nicht nach Gottes Maßstäben halten möchte, der zerstört automatisch damit sein Leben.

    Sprüche 9

    Frau Torheit gleicht einer unverschämten Hure, die sich auf nichts anderes versteht, als die Leute zu verführen. Sie sitzt vor ihrer Haustür am Marktplatz der Stadt und ruft allen, die vorbeigehen und an nichts Böses denken, zu: „Wer unerfahren ist, den lade ich ein!“ Sie beschwatzt die Unvernünftigen:“Es ist reizvoll, heimlich vom Wasser zu trinken, das anderen gehört, und gestohlenes Brot schmeckt am besten!“ Wer auf sie hereinfällt, weiß nicht, dass es seinen sicheren Tod bedeutet. Alle, die zu ihr gegangen sind, ruhen schon im Totenreich.

    Heute sitzt diese „Frau Torheit“ nicht mehr auf dem marktplatz, sondern hat die Regie über Zeitungen und das Fernsehen sowie das Internet übernommen. Es ist leider immer schwieriger, – sich in einer Zeit, wo die Bibel eigentlich für fast jeden Menschen erschwinglich ist, und wo Lesestoff in Fülle vorhanden ist, – mit geistreichen Dingen zu beschäftigen. Vielmehr wird uns tagaustagein Unwahrheiten und Geschwätz um die Ohren gehauen. Nutze ich meine Zeit weise, und Fülle mein Herz und meinen Sinn mit Worten und Bildern von „Frau Torheit“ oder ist „Frau Weisheit“ mein Lehrmeister?

    Sprüche 10

    Wer Gott missachtet, zeigt mit jedem Wort seine Hartherzigkeit.
    Ein verständiger Mensch lässt sich belehren, aber wer sich nichts sagen lässt und nur Unsinn redet, richtet sich selbst zugrunde.
    Wer Gott dient, dessen Worte sind eine Quelle des Lebens. Wer Gott missachtet, zeigt mit jedem Wort seine Hartherzigkeit. In der Stunde der Bewährung kann der Gottlose nicht bestehen, aber wer Gott gehorcht, der steht auf festem Fundament. Der Herr beschützt die Aufrichtigen; aber er stürzt den ins Verderben, der Unrecht tut.

    Die aufrichtigen und ehrlichen Menschen werden wohl immer weniger? Wer läßt sich heute noch von Gottes Wort belehren? Wie oft lese ich in der Bibel? Nein nicht nur einzelne Verse, sondern richtig in der Bibel? Wie oft nehme ich mir die Zeit, anschießend über das gelesene nachzudenken? Wie oft fühle ich mich direkt von Gott angesprochen? Wie oft schaffe ich es, mich in den gelesenen Stoff hineinzudenken? – Deine Antwort ist „jeden Tag“ – gut, so sollte es sein.
    PS: Du kannst gern deine persönlichen Gedanken hier als Antwort hinterlassen 😉

    Sprüche 11

    Gott hasst die Heuchler und freut sich über jeden Aufrichtigen. Du kannst sicher sein: Keiner, der Unheil stiftet, kommt ungeschoren davon; aber alle, die Gott gehorchen, bleiben verschont.

    Oh, wie das? Der Allmächtige hat Gefühle und freut sich über aufrichtige Menschen? Ja, wir können Gott Freund machen, wenn wir in dieser gottlosen Zeit, seine Maßstäbe wirklich in unserem Leben umsetzen. Das geht nicht? Doch, es geht. Dazu muss man nur die Grundsätze verstehen und eine aufrichtige Liebe zu unserem Schöpfer entwickeln. Dann fällt es einem um einiges leichter „gegen den Strom zu schwimmen“ – und damit Gott zu erfreunen. Versuch es auch – es lohnt sich!

  52. Thomas sagt:

    Sprüche 12

    Wer dazulernen möchte, lässt sich gern sagen, was er falsch macht. Wer es hasst, auf Fehler hingewiesen zu werden, ist dumm.
    Wer zu Gott gehört, behandelt seine Mitmenschen gerecht; wer Gott missachtet, versucht andere hereinzulegen. Die Familie des Gottlosen wird aussterben – sein Name verschwindet für immer. Die Familie des Mannes, der Gott gehorcht, bleibt bestehen. Wer Gutes sagt und tut, dem wird es gut ergehen. Denn der Mensch bekommt, was er verdient. Wer vor Gericht die Wahrheit aussagt, fördert die Gerechtigkeit; ein falscher Zeuge unterstützt den Betrug. Wer Böses ausheckt, betrügt sich selbst um das Beste; denn Freude erfährt nur, wer sich für Frieden einsetzt. Der Herr hasst Lügner, aber er freut sich über ehrliche Menschen.

    Wie wichtig ist es also, sich vom Allmächtigen belehren zu lassen und ihn in allen Wegen zu suchen. Nur dann kann unsere Familie glücklich bleiben. Was wird Gott wohl mit Bösen machen, die als falsche Zeugen auftreten? Wird er ihnen abnehmen, dass das ihre Erinnerungen seien? Oder wird er nicht vielmehr danach schauen, wie es wirklich gewesen ist und die Bösen so vernichten, wie er es in den Psalmen vorhergesagt hat? Sich und seine Umgebung auszutricksen ist eines – Gott lässt sich aber nicht austricksen : er hasst Lügner!

    Sprüche 13

    Wer klug ist, lässt sich etwas sagen
    Ein vernünftiger Sohn lässt sich von seinen Eltern zurechtweisen, der Spötter aber verachtet jede Belehrung. Wer Gott liebt, hasst die Lüge; der Gottlose aber macht andere hinter ihrem Rücken schlecht. Der Kluge überlegt, bevor er handelt. Die Taten des Dummen zeigen, wie unüberlegt er ist. Wie erfreulich ist es, wenn ein Wunsch in Erfüllung geht! Darum kann der Dummkopf von seinen bösen Wünschen nicht lassen.

    Ah -das ist die Lösung, warum es soviele Bösen gibt: unerzogen müssen sich alle Wünsche erfüllen lassen! „Von den Eltern etwas sagen lassen? Warum denn, bin ich nicht alt genug?“ Wer Gott gefallen möchte, muss wohl einen großen Bogen um diese „Dummköpfe“ machen. Klug ist, wer sich durch Gottes Wort leiten läßt. Nicht nur das Lesen von bibelerklärenden Schriften, sondern das Lesen von Gottes Wort und die Einhaltung der Gebote hilft uns, bei Gott einen guten Namen zu haben.

    Sprüche 14

    Eine tüchtige Frau hält das Haus in Ordnung und sorgt für die Familie, eine leichtfertige aber zerstört alles. Wer aufrichtig ist, nimmt Gott ernst; wer krumme Wege geht, missachtet ihn. Ein ehrlicher Zeuge sagt immer die Wahrheit aus, ein falscher Zeuge verbreitet Lügen. Gib dich nicht mit Dummköpfen ab – von ihnen hörst du nichts Vernünftiges! Wer ist klug? Jeder, der sich richtig einschätzen kann. Wer ist ein Tagträumer? Jeder, der sich selbst betrügt. Leichtfertigen Menschen ist ihre Sünde gleichgültig – ja, sie spotten darüber; aufrichtige dagegen finden Gefallen bei Gott. Nur ein gedankenloser Mensch glaubt jedes Wort! Der Vernünftige prüft alles, bevor er handelt. Ein ehrlicher Zeuge rettet unschuldige Menschen vor dem Todesurteil, ein falscher Zeuge ist ein gefährlicher Betrüger. Der Kluge ist vorsichtig, um Unrecht zu vermeiden; ein Dummkopf braust schnell auf und fühlt sich auch noch im Recht.

    Und wie ist das bei uns? Glauen wir jedes Wort, oder prüfen wir innig alles auf seinen Wahrheitsgehalt?

  53. Thomas sagt:

    Sprüche 15

    Wenn kluge Menschen sprechen, wird Wissen begehrenswert; ein Dummkopf gibt nur Geschwätz von sich. Gott durchschaut alles; er sieht, wenn Menschen Gutes oder Böses tun. Nur ein unverständiger Mensch verachtet die Erziehung seiner Eltern; wer sich ermahnen lässt, ist klug. Der Herr hasst die Opfergaben gottloser Menschen, aber er freut sich über die Gebete der Aufrichtigen. Gott verabscheut die Lebensweise der Menschen, die ihn missachten; aber er liebt den, der seine Gebote liebt. Vernünftige Menschen möchten ihr Wissen vergrößern, Dummköpfe haben nur am Unsinn ihren Spaß. Ein vernünftiger Sohn macht seinen Eltern Freude, ein Dummkopf zeigt ihnen die kalte Schulter. Wer unvernünftig ist, hat Spaß an Dummheiten; ein weiser Mensch handelt zielbewusst.
    Gott ist denen fern, die von ihm nichts wissen wollen; aber er hört auf das Gebet derer, die ihn lieben.

    Ob Gott die Gebete von Menschen erhören mag, die zwar vorgeben ihm zu dienen, aber anderen die Familie zerstören, Lügen reden und nur zum Schaden stiften etwas nützen? Sagt der Sprücheschreiber hier, dass Jehova dessen Opfer hasst? Dann wäre es wohl höchste Zeit, seine eigenen Ziele zu überdenken und sich mit Gottes Maßstäben in Einklang zu bringen!

    Sprüche 16

    Der Mensch hält sein Handeln für richtig, aber Gott prüft die Motive. Gott verabscheut die Hochmütigen. Du kannst sicher sein: Keiner entkommt seiner gerechten Strafe! Wer ehrlich ist, meidet das Böse; wer dies beachtet, wird sein Leben retten.

    Welche Motive beeinflussen unser Handeln? „Oh,ja, na klar hasse ich „das Böse“ aber ich lass mich gern im Fernsehen und im Radio mit Dingen berieseln, die in Gottes Augen Böse sind! Und meine „Freunde“ dürfen mir auch alles erzählen und andere verleumden!“ – NEIN dann hasst du das Böse nicht, sondern liebst das Böse!

    Sprüche 17

    Ein Übeltäter fühlt sich von bösen Plänen angezogen, und einem Lügner gefallen betrügerische Worte, die andere ins Unglück stürzen. Wer den Armen verspottet, verhöhnt dessen Schöpfer. Wer sich am Unglück anderer freut, bekommt seine Strafe. Alte Menschen sind stolz auf ihre Enkelkinder, und Kinder sind stolz auf ihre Eltern. Gott verabscheut es, wenn der Schuldige für unschuldig erklärt und der Unschuldige verurteilt wird. Es ist empörend, wenn ein Unschuldiger mit einer Geldstrafe belegt wird; und wenn ein anständiger Mann Prügelstrafe bekommt, wird das Recht missachtet.

    Erstaunlich, dass schon in dieser Zeit Ungerechtigkeit möglich war? Übeltäter und Lügner gab es zu jeder Zeit – aber Gottes gerechtes Gericht wird alle einholen. Können heute Eltern und Großeltern noch stolz auf ihre Kinder und Enkel sein? Nur zu oft haben sich Kinder zu einem aufsässigen Weg entschieden, und lassen ihre Eltern im Stich. Wie denke ich über meine Eltern und können diese auf meine Hilfe zählen?
    Wie denke ich über Unrecht? Decke ich es zu oder decke ich es selbst, indem ich der Wahrheit nicht ans Licht helfe? Der allmächtige verurrteilt Unrecht – und wird sicher bald für Gerechtigkeit sorgen.

    Sprüche 18

    Wer sich von Gott lossagt, wird zwangsläufig schuldig, Schuld aber bringt Schande und Hohn. Ein Richter tut Unrecht, wenn er den Schuldigen begnadigt und den Unschuldigen verurteilt. Das Geschwätz eines Verleumders ist so verlockend! Es wird begierig verschlungen wie ein Leckerbissen und bleibt für immer im Gedächtnis haften.
    Du musst mit den Folgen deiner Worte leben – seien sie nun gut oder böse. Worte haben Macht: sie können über Leben und Tod entscheiden. Darum ist jeder für die Folgen seiner Worte verantwortlich.

    Was für Worte kommen aus meinem Mund? Der Allmächtige hört ALLES und wird über unser Leben richten! Warum ist das Geschwätz eines Verleumders nur so verlockend? Hüten wir unser Ohr vor den Lügen der Reden eines Verleumders und füllen unseren Kopf lieber mit den Wahrheiten aus Gottes Wort!
    Von Gott lossagen – niemals? Wie zeigen wir denn, dass wir in Gottes Wegen wandeln wollen? Indem wir uns christlich nennen? Indem wir regelmäßig in die Kirche gehen? Indem wir die Bibel mit uns herumtragen? Nichts von alledem! Nur wenn wir uns mit seinen Geboten täglich auseinandersetzen und uns bemühen danach auszurichten!

  54. Thomas sagt:

    Sprüche 19

    Lieber arm und ehrlich als ein selbstherrlicher Dummkopf, der Lügen verbreitet! Ein eifriger Mensch, der nicht nachdenkt, richtet nur Schaden an; und was übereilt begonnen wird, misslingt. Manch einer ruiniert sich durch eigene Schuld, macht dann aber Gott dafür verantwortlich!
    Wer seine Eltern schlecht behandelt und fortjagt, ist ein gemeiner und nichtsnutziger Mensch.
    Wenn du jede Ermahnung sowieso in den Wind schlägst – dann hör doch gar nicht erst darauf!
    Ein betrügerischer Zeuge verhöhnt jedes Recht; die Worte eines gewissenlosen Menschen säen Unheil und Verderben.

    Sprüche 20

    Es ehrt einen Menschen, wenn er sich auf keinen Streit einlässt; nur ein törichter Streithahn wettert sofort los. Viele Menschen betonen, wie freundlich und zuverlässig sie sind; aber wo findet man einen, auf den man sich wirklich verlassen kann? Wer Geheimnisse ausplaudert, der lästert auch über seine Mitmenschen. Darum meide jeden, der seinen Mund nicht halten kann! Wer Vater und Mutter verflucht, dessen Leben wird verlöschen wie eine Lampe in tiefster Dunkelheit.

    Sprüche 21

    Wer von Gott nichts wissen will, ist stolz und überheblich; bei allem, was er tut, lädt er Schuld auf sich. Wer Gott verachtet, giert nach Bösem; sogar sein Nachbar kann von ihm kein Mitgefühl erwarten. Die Gerechtigkeit wird siegen: Nicht den Ehrlichen, sondern den Gottlosen trifft das Unglück. Überlege deine Worte, und dir bleibt viel Ärger erspart! Gott verabscheut die Opfergaben der Gottlosen, erst recht, wenn sie damit schlechte Ziele verfolgen. Einem falschen Zeugen wird man auf Dauer nicht glauben; wer aber bei der Wahrheit bleibt, wird immer wieder angehört.

    Betrüger haben heute Hochkonjunktur. Aber nicht mehr lange, denn dann wird Gott das Recht sprechen. Dann wird er auch seine Kirche reinigen und damit deutlich zeigen, wie widerlich ihm die „Opfergaben der Gottlosen“ sind – es ist umsonst, ihm Opfer zu bringen, wenn man nicht seine Maßstäbe einhält.

  55. Thomas sagt:

    Sprüche 22

    Der Weg hinterlistiger Menschen ist verschlungen und dornenreich; wer sein Leben liebt, hält sich fern von ihnen!
    Erziehe dein Kind schon in jungen Jahren – es wird die Erziehung nicht vergessen, auch wenn es älter wird.

    Sprüche 24

    Sei nicht neidisch auf böse Menschen, und bemühe dich nicht um ihre Freundschaft!
    Denn sie trachten nur nach Gewalt, ihre Worte verletzen und richten Schaden an.
    Rette die unschuldig zum Tode Verurteilten; befreie den, der zur Hinrichtung geschleppt wird!
    Vielleicht sagst du: „Wir wussten doch nichts davon!“ – aber du kannst sicher sein: Gott weiß Bescheid! Er sieht dir ins Herz! Jedem gibt er das, was er verdient.
    Du Gottloser, versuche nicht, mit List oder mit Gewalt einem ehrlichen Menschen Grund und Boden zu entreißen!
    Denn der Aufrichtige mag zwar vom Unglück verfolgt werden, aber er steht immer wieder auf. Der Gottlose dagegen kommt darin um.
    Bestelle erst dein Feld, und sorge für deinen Lebensunterhalt, bevor du eine Familie gründest!
    Sage nicht ohne Grund als Zeuge gegen jemand aus, betrüge nicht mit deinen Worten!
    Sprich nicht: „Wie du mir, so ich dir! Ich zahle jedem heim, was er mir angetan hat!“

    Tja, Jehova kann man nicht austricksen! Noch haben wir die Zeit uns zu ändern – aber wie lange noch?

  56. Thomas sagt:

    Sprüche 25

    Wenn dein Feind hungrig ist, dann gib ihm zu essen; ist er durstig, gib ihm zu trinken. So wirst du ihn beschämen, und der Herr wird dich belohnen.

    Wie unterschiedlich ist doch Gottes Ansicht mit der heute üblichen Handlungsweise – und wie schwer ist es damit auch, Gottes Maßstäbe hochzuhalten. Du willst wissen, wer Gott wirklich dient? Dann schau, wer seinem Feind zu essen gibt!

    Sprüche 26

    Antworte nicht auf eine dumme Frage, sonst begibst du dich auf die gleiche Ebene mit dem, der sie gestellt hat! Oder gib die passende Antwort auf eine dumme Frage! So merkt der, der sie gestellt hat, dass er nicht so klug ist, wie er denkt.
    Kennst du jemanden, der sich selbst für weise hält? Ich sage dir: Für einen Dummkopf gibt es mehr Hoffnung als für ihn!
    Wer einen anderen betrügt und dann sagt: „Ich habe doch nur Spaß gemacht!“, der ist wie ein Verrückter, der mit tödlichen Waffen um sich schießt! Ein Lügner ist voller Hass und kennt kein Mitleid; wer andere verleumdet, bringt sie zu Fall.

    Sprüche 27

    Der Kluge sieht das Unglück voraus und bringt sich in Sicherheit; ein Unerfahrener rennt mitten hinein und muss die Folgen tragen.
    Wie man Eisen durch Eisen schleift, so schleift ein Mensch den Charakter eines anderen.

    Sprüche 28

    Wer Gottes Gesetz nicht beachtet, lobt den, der Unrecht tut. Wer sich aber an das Gesetz hält, bekämpft die Gottlosen.
    Böse Menschen verstehen nicht, was richtig und gut ist; wer aber dem Herrn dient, weiß, worauf es ankommt. Wer auf Gott nicht hören will, den will auch Gott nicht hören – sein Gebet ist Gott zuwider! Wenn Menschen, die Gott gehorchen, an die Macht kommen, brechen herrliche Zeiten an; aber wenn Gottlose regieren, verstecken sich die Leute.
    Wer seine Sünden vertuscht, hat kein Glück; wer sie aber bekennt und meidet, über den erbarmt sich der Herr.
    Glücklich ist, wer Gott zu jeder Zeit gehorcht! Wer sich aber innerlich verhärtet, wird ins Unglück stürzen. Wer sich nur auf seinen Verstand verlässt, ist ein Dummkopf. Gestalte dein Leben nach der Weisheit, die Gott gibt, dann bist du in Sicherheit! Wenn gottlose Herrscher regieren, verstecken sich die Leute. Doch wenn sie umkommen, leben alle, die Gott gehorchen, wieder auf.

    Wie glücklich können wir sen, wenn wir daran denken, dass in naher Zukunft GOtt dem Bösen ein Ende bereitet. Heute verstecken sich die Gerechten und Weisen.

  57. Thomas sagt:

    Sprüche 29

    Wenn ein verständiger Mensch mit einem unverbesserlichen einen Rechtsstreit führt, dann lacht dieser nur, oder er fängt an zu toben – aber sagen lässt er sich nichts! Mörder hassen jeden Unschuldigen; ehrliche Menschen aber setzen alles ein, um das Leben der Unschuldigen zu retten. Je mehr gottlose Menschen, desto mehr Verbrechen. Wer aber Gott vertraut, wird den Untergang dieser Leute erleben.
    Wer Gott liebt, verabscheut den Übeltäter. Wer Gott missachtet, verabscheut den Aufrichtigen.

    Wen liebst du, lieber Leser – ehrlich???

    Sprüche 30

    Was Gott sagt, ist wahr und zuverlässig; er beschützt alle, die Schutz bei ihm suchen.

  58. Jule sagt:

    Erwirb Weisheit und nimm Zucht an

    JEHOVA GOTT ist der große Unterweiser seines Volkes. Er belehrt es nicht nur über sich selbst, sondern auch über das Leben. Der Nation Israel gab Jehova beispielsweise Propheten, Leviten — insbesondere Priester — und andere weise Männer, die als Lehrer wirkten. Die Propheten belehrten das Volk über Gottes Vorsätze und Eigenschaften, und sie wiesen auf den Weg hin, den die Israeliten einschlagen sollten. Die Priester und die Leviten waren für die Unterweisung im Gesetz Jehovas verantwortlich. Und die Weisen oder Ältesten sorgten für vernünftigen Rat in Angelegenheiten des täglichen Lebens.

    Unter den weisen Männern Israels war Salomo, der Sohn Davids, herausragend. Als die Königin von Scheba, eine seiner berühmtesten Besucherinnen, seine Herrlichkeit und seinen Reichtum zu sehen bekam, bekannte sie: „Nicht die Hälfte ist mir mitgeteilt worden. Du hast an Weisheit und Wohlfahrt die gehörten Dinge, denen ich lauschte, übertroffen“ . Worin bestand das Geheimnis der Weisheit Salomos? Als er 1037 v. u. Z. in Israel König wurde, betete er um „Weisheit und Erkenntnis“. Jehova freute sich über seine Bitte und gab ihm Erkenntnis, Weisheit und ein verständiges Herz. Kein Wunder, daß Salomo schließlich „dreitausend Sprüche reden“ konnte! Einige davon sind zusammen mit den ‘Worten Agurs’ und den ‘Worten Lemuels, des Königs’, im Bibelbuch Sprüche aufgezeichnet (Sprüche 30:1; 31:1). Die in diesen Sprüchen enthaltenen Wahrheiten strahlen die Weisheit Gottes wider und sind zeitlos. Für jeden, der sich ein glückliches und erfolgreiches Leben wünscht, sind sie heute so unentbehrlich wie damals, als sie das erstemal geäußert wurden.

    Der Zweck des Bibelbuches Sprüche wird in den einleitenden Worten erklärt: „Die Sprüche Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel, damit man Weisheit und Zucht erkennt, um die Reden des Verstandes zu erfassen, um die Zucht anzunehmen, welche Einsicht verleiht, Gerechtigkeit und Recht und Rechtschaffenheit, um den Unerfahrenen Klugheit zu geben, einem jungen Mann Erkenntnis und Denkvermögen“ (Sprüche 1:1-4).

    Welch einem erhabenen Zweck die „Sprüche Salomos“ doch dienen sollten! Sie sollten bewirken, daß „man Weisheit und Zucht erkennt“. Weisheit schließt die Fähigkeit ein, Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind, und mit diesem Wissen Probleme zu lösen, Ziele zu erreichen, Gefahren zu meiden beziehungsweise abzuwenden und anderen beizustehen, genauso vorzugehen. In einem Nachschlagewerk heißt es: „Im Buch der Sprüche bedeutet ‚Weisheit‘ die Kunst, das Leben zu meistern — die Fähigkeit, weise Entscheidungen zu treffen und erfolgreich zu leben.“ Wie wichtig es doch ist, Weisheit zu erwerben! (Sprüche 4:7).

    Die Sprüche Salomos sorgen auch für Zucht. Benötigen wir diese Schulung? In der Heiligen Schrift vermittelt Zucht den Gedanken von Richtigstellung, Zurechtweisung oder Strafe. Gemäß einem Bibelgelehrten ist damit „Schulung des Sittlichkeitsempfindens gemeint, was auch einschließt, eigensinnige Neigungen zu törichtem Handeln zu bekämpfen“. Zucht hindert uns nicht nur daran, etwas Unrechtes zu tun, sondern sie trägt auch dazu bei, daß wir uns verbessern, ganz gleich, ob wir uns selbst zurechtweisen oder ob dies durch andere geschieht. Es steht außer Frage, wir benötigen Zucht, wenn wir sittlich rein bleiben wollen.

    Die Sprüche erfüllen somit einen doppelten Zweck — sie verleihen Weisheit und sorgen für Zucht. Sowohl die Zucht auf sittlichem Gebiet als auch die intellektuellen Fähigkeiten haben zahlreiche Facetten. Recht und Gerechtigkeit sind beispielsweise sittliche Eigenschaften, die uns helfen, uns an die hohen Maßstäbe Jehovas zu halten.

    Die Weisheit vereinigt vieles in sich, unter anderem Verständnis, Einsicht, Klugheit und Denkvermögen. Verständnis ist gleichbedeutend mit der Fähigkeit, einen Tatbestand zu durchschauen und seine Bedeutung zu begreifen sowie die einzelnen Faktoren, die das Ganze ausmachen, und so den Sinn einer Sache zu erfassen. Einsicht setzt voraus, die Gründe zu kennen und zu verstehen, warum eine Handlungsweise richtig oder falsch ist. Ein Mann mit Verständnisvermögen bemerkt zum Beispiel, wenn jemand einen verkehrten Lauf einschlägt, und er weist den Betreffenden womöglich sofort auf die Gefahr hin. Doch er benötigt Einsicht, um zu erkennen, warum der Betreffende in diese Richtung tendiert und wie ihm wirkungsvoll geholfen werden kann.

    Der Kluge handelt besonnen, er ist nicht leichtgläubig oder weltfremd (Sprüche 14:15). Er sieht das Unheil kommen und stellt sich darauf ein. Weisheit ermöglicht es ihm, nützliche Gedanken und Ideen zu entwickeln, die dem Leben Sinn und Zweck geben können. Das Studium der biblischen Sprüche ist in der Tat lohnenswert, denn sie wurden aufgezeichnet, damit wir Weisheit und Zucht erkennen. Selbst der ‘Unerfahrene’, der den Sprüchen Aufmerksamkeit schenkt, erlangt Klugheit und ‘ein junger Mann’ Erkenntnis und Denkvermögen.

    Sprüche für die Weisen

    Die Sprüche sind allerdings nicht nur für die Unerfahrenen und die jungen Menschen gedacht. Sie sind für jeden, der verständig genug ist, um zuzuhören. „Ein Weiser wird zuhören und mehr Unterweisung in sich aufnehmen“, sagte König Salomo, „und ein Verständiger ist der, der sich geschickte Lenkung erwirbt, um einen Spruch und eine schwerverständliche Rede zu verstehen, die Worte von Weisen und ihre Rätsel“ (Sprüche 1:5, 6). Wer bereits Weisheit erworben hat, wird sein Wissen vermehren, indem er den Sprüchen Aufmerksamkeit schenkt, und ein Verständiger wird seine Fähigkeit, das Leben zu meistern, verbessern.

    Oft drückt ein Spruch in sehr wenigen Worten eine tiefe Wahrheit aus. Er kann aber auch eine schwerverständliche Rede enthalten (Sprüche 1:17-19). Einige Sprüche sind Rätsel — verwirrende und komplizierte Aussprüche, die einer Deutung bedürfen. Ein Spruch kann auch Gleichnisse, Metaphern und andere Redewendungen enthalten. Um all das zu verstehen, ist Zeit zum Nachsinnen erforderlich. Salomo, der Verfasser einer Unmenge von Sprüchen, verstand zweifellos alle Sinnschattierungen eines Spruches. Im Buch der Sprüche stellt er sich der Aufgabe, diese Fähigkeit seinen Lesern zu vermitteln. Darauf wird sicherlich kein Weiser mit Gleichgültigkeit reagieren.

    Wie fängt man es an, Weisheit und Zucht zu erwerben? Salomo antwortet wie folgt: „Die Furcht Jehovas ist der Anfang der Erkenntnis. Weisheit und Zucht sind das, was nur Toren verachtet haben“ (Sprüche 1:7). Erkenntnis beginnt mit der Furcht Jehovas. Ohne Erkenntnis kann es weder Weisheit noch Zucht geben. Also ist die Furcht Jehovas der Anfang der Weisheit und der Zucht (Sprüche 9:10; 15:33).

    Unter der Gottesfurcht versteht man keine krankhafte Angst vor Gott, sondern eine tiefe Ehrfurcht und Scheu. Ohne Gottesfurcht kann es keine wahre Erkenntnis geben. Das Leben stammt von Jehova Gott und ist auch die grundlegende Voraussetzung dafür, daß man Erkenntnis erwerben kann. Überdies erschuf Gott alle Dinge, und jede menschliche Erkenntnis beruht daher auf einem Studium seiner Werke. Unter seiner Inspiration entstand auch sein geschriebenes Wort, das ‘nützlich ist zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge und zur Erziehung in der Gerechtigkeit’. Von Jehova geht also alle wahre Erkenntnis aus, und wer nach dieser Erkenntnis sucht, muß mit Ehrfurcht vor Gott erfüllt sein.

    Von welchem Wert ist menschliche Erkenntnis und weltliche Weisheit ohne Gottesfurcht? Der Apostel Paulus schrieb: „Wo ist der Weise? Wo der Schriftgelehrte? Wo der Debattenredner dieses Systems der Dinge? Hat Gott nicht die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht?“. Da es einem weltlich Weisen an Gottesfurcht fehlt, zieht er aus bekannten Tatsachen falsche Schlußfolgerungen, was ihn letztendlich zu einem „Toren“ stempelt.

    Eine „Halskette deinem Hals“

    Als nächstes wendet sich der weise König an die Jugendlichen: „Höre, mein Sohn, auf die Zucht deines Vaters, und verlaß nicht das Gesetz deiner Mutter. Denn sie sind ein anmutiger Kranz deinem Haupt und eine schöne Halskette deinem Hals“ (Sprüche 1:8, 9).

    Die Verantwortung für die Kindererziehung übertrug Gott im alten Israel den Eltern. Moses forderte die Väter auf: „Es soll sich erweisen, daß diese Worte, die ich dir heute gebiete, auf deinem Herzen sind; und du sollst sie deinem Sohn einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Weg gehst und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst“. Auch Mütter übten einen beträchtlichen Einfluß aus. Unter Berücksichtigung der Autorität ihres Mannes konnte die hebräische Ehefrau Familiengesetzen Geltung verschaffen.

    Überall in der Bibel wird gezeigt, daß die Familie die Grundlage für die Erziehung bildet. Kinder, die ihren gläubigen Eltern gehorchen, tragen gleichsam als Schmuck einen anmutigen Kranz und eine Kette, die ihnen zur Ehre gereicht.

    Bevor ein Vater in Asien seinen 16jährigen Sohn wegen einer Hochschulbildung in die Vereinigten Staaten schickte, riet er ihm, sich von schlechten Menschen fernzuhalten. Dieser Rat erinnert an Salomos Warnung: „Mein Sohn, wenn Sünder dich zu verführen suchen, so willige nicht ein“ (Sprüche 1:10). Salomo weist auch auf den Köder hin, den sie verwenden: „Ständig sprechen [sie]: ‚Geh doch mit uns. Laß uns doch auf Blut lauern. Laß uns doch ohne irgendeine Ursache im Versteck auf der Lauer liegen nach den Unschuldigen. Wir wollen sie lebendig verschlingen gleichwie der Scheol, ja ganz, gleich denen, die in eine Grube hinabfahren. Laß uns allerlei kostbare Dinge von Wert finden. Laß uns unsere Häuser mit Beute füllen. Dein Los solltest du mitten unter uns werfen. Möge es bloß e i n e n Beutel geben, der uns allen gehört‘ “ (Sprüche 1:11-14).

    Als Köder dient eindeutig der Reichtum. In dem Bemühen, schnell reich zu werden, verlocken „Sünder“ andere, sich an Gewaltakten und heimtückischen Machenschaften zu beteiligen. Um des materiellen Gewinnes willen schrecken diese Banditen nicht davor zurück, Blut zu vergießen. ‘Lebendig verschlingen sie ihre Opfer gleichwie der Scheol, ja ganz.’ Sie nehmen ihnen alles weg, so wie das Grab den ganzen Körper aufnimmt. Ihre Einladung zielt auf eine Verbrecherlaufbahn ab — sie wollen ihre „Häuser mit Beute füllen“ und den Unerfahrenen dazu verleiten, ‘sein Los mitten unter ihnen zu werfen’. Welch eine zeitgemäße Warnung für uns! Handeln Jugendbanden und Drogenhändler nicht nach derselben Methode? Lassen sich nicht viele auf Grund des Versprechens, schnell reich werden zu können, auf fragwürdige Geschäfte ein?

    „Mein Sohn“, rät der weise König, „geh nicht des Weges mit ihnen. Halte deinen Fuß zurück von ihrem Pfad. Denn ihre Füße, sie laufen zu lauter Schlechtigkeit hin, und sie eilen unablässig, Blut zu vergießen.“ Ihr unheilvolles Ende voraussehend, fügt er hinzu: „Denn vergeblich wird das Netz vor den Augen von irgend etwas, was Flügel besitzt, ausgebreitet. Demzufolge lauern sie selbst direkt auf das Blut von diesen; im Versteck liegen sie auf der Lauer nach ihrer Seele. So sind die Pfade eines jeden, der ungerechten Gewinn macht. Die Seele nimmt er seinen Besitzern weg“ (Sprüche 1:15-19).

    Wer „ungerechten Gewinn macht“, wird auf seinem Pfad umkommen. Der Hinterhalt, den der Böse für andere legt, wird für ihn selbst zur Falle. Werden vorsätzliche Übeltäter ihre Handlungsweise ändern? Nein. Ein Netz mag gut sichtbar angebracht sein, doch Vögel — Geschöpfe, die ‘Flügel besitzen’ — fliegen dennoch hinein. Ähnlich ist es mit den Bösen: Ihre Habsucht macht sie blind, sie setzen ihre verbrecherischen Handlungen fort, obwohl sie früher oder später erwischt werden.

    Wer wird auf die Stimme der Weisheit hören?

    Sind sich Sünder tatsächlich ihres unheilvollen Verhaltens bewußt? Hat man sie auf das Endergebnis ihrer Handlungen aufmerksam gemacht? Unkenntnis ist keine Entschuldigung, denn eine überaus deutliche Botschaft wird in aller Öffentlichkeit verkündet.

    Salomo erklärt: „Die wahre Weisheit, sie ruft ständig sogar auf der Straße laut. Auf den öffentlichen Plätzen läßt sie fortwährend ihre Stimme erschallen. Sie ruft am oberen Ende der lärmenden Straßen. An den Eingängen der Tore in die Stadt hält sie ihre eigenen Reden“ (Sprüche 1:20, 21). Unüberhörbar und mit klarer Stimme ruft die Weisheit auf öffentlichen Plätzen, so daß alle es hören können. Im alten Israel erteilten ältere Männer im Stadttor weisen Rat und trafen richterliche Entscheidungen. Jehova hat in seinem Wort, der Bibel, für uns wahre Weisheit aufzeichnen lassen, die überall verfügbar ist. Und seine Diener sind heute eifrig damit beschäftigt, die Botschaft der Bibel in aller Welt bekanntzumachen. Gott läßt wirklich vor allen Menschen Weisheit ausrufen.

    Was sagt die wahre Weisheit? Folgendes: „Wie lange, ihr Unerfahrenen, werdet ihr weiterhin Unerfahrenheit lieben, und wie lange wollt ihr Spötter offenen Spott für euch begehren . . .?“ ‘Ich habe gerufen, aber ihr habt euch ständig geweigert, ich habe meine Hand ausgestreckt, aber keiner ist da, der achtgibt.’ Törichte achten nicht auf die Stimme der Weisheit. „Somit werden sie von der Frucht ihres Weges essen.“ Ihre eigene ‘Sorglosigkeit und Abtrünnigkeit wird sie vernichten’ (Sprüche 1:22-32).

    Wie steht es nun mit denen, die sich die Zeit nehmen und auf die Stimme der Weisheit hören? „Was den betrifft, der auf mich hört, er wird in Sicherheit weilen und nicht beunruhigt sein wegen des Unglücks Schrecken“ (Sprüche 1:33). Mögen wir zu denen gehören, die Weisheit erwerben und Zucht annehmen, indem wir den biblischen Sprüchen Beachtung schenken.

    Wachtturm 15. 9.1999

  59. Jule sagt:

    „Jehova selbst gibt Weisheit“

    WOFÜR setzen wir unsere Zeit und Kraft ein? Sind wir daran interessiert, uns einen guten Namen zu machen? Häufen wir Reichtümer an? Wie stehen wir dazu, eine bestimmte berufliche Laufbahn einzuschlagen oder uns auf einem oder mehreren Gebieten Fachwissen anzueignen? Sind gute Beziehungen zu anderen für uns von Bedeutung? Liegt uns vor allem daran, gesund zu bleiben?

    All dem zuvor Genannten kann ein gewisser Wert nicht abgesprochen werden. Doch was ist am wichtigsten? Die Antwort der Bibel lautet: „Weisheit ist das Erste. Erwirb Weisheit“ (Sprüche 4:7). Wie können wir aber Weisheit erwerben, und worin besteht der Nutzen? Diese Fragen werden uns im zweiten Kapitel des Bibelbuches Sprüche beantwortet.

    Mit den einfühlsamen Worten eines Vaters erklärt Salomo, der weise König von Israel: „Mein Sohn, wenn du meine Reden annehmen und meine eigenen Gebote bei dir verwahren wirst, indem du der Weisheit dein Ohr leihst, so daß du dein Herz dem Unterscheidungsvermögen zuneigst, wenn du überdies nach Verständnis selbst rufst und zum Unterscheidungsvermögen deine Stimme erhebst, wenn du danach fortwährend wie nach Silber suchst und du wie nach verborgenen Schätzen ständig danach forschst, dann wirst du die Furcht Jehovas verstehen, und du wirst die wahre Erkenntnis Gottes finden“ (Sprüche 2:1-5).

    Erkennen wir, auf wessen Schultern die Verantwortung ruht, wenn es um das Erlangen von Weisheit geht? Dreimal erscheinen in diesen Versen die Worte „wenn du“. Zweifellos liegt es an jedem einzelnen von uns, Weisheit zu erwerben sowie Unterscheidungsvermögen und Verständnis, die beiden verwandten Eigenschaften der Weisheit. Zunächst einmal sollten wir die in der Heiligen Schrift aufgezeichneten Worte der Weisheit „annehmen“ und in unserem Sinn „verwahren“. Daher müssen wir uns mit der Bibel befassen.

    Weisheit ist die Fähigkeit, die von Gott erhaltene Erkenntnis richtig zu gebrauchen. Und auf welch einzigartige Weise uns doch die Bibel Weisheit zugänglich macht! Ja, sie enthält Worte der Weisheit — beispielsweise in den Bibelbüchern Sprüche und Prediger —, und diesen Worten sollten wir Beachtung schenken. Außerdem finden wir in der Bibel zahllose Beispiele, die zeigen, wie nützlich es einerseits ist, göttliche Grundsätze anzuwenden, und wie gefährlich es andererseits ist, sie zu ignorieren. Untersuchen wir einmal den Bericht über Gehasi, den habgierigen Diener des Propheten Elisa. Lernen wir daraus nicht, wie weise es ist, Habsucht zu meiden? Und was ist zu den tragischen Folgen der scheinbar harmlosen Besuche Dinas, der Tochter Jakobs, bei den ‘Töchtern des Landes’ Kanaan zu sagen? Wird uns nicht schlagartig bewußt, wie töricht schlechter Umgang ist?

    Der Weisheit sein Ohr zu leihen hat zur Folge, Unterscheidungsvermögen und Verständnis zu erwerben. Unterscheidungsvermögen ist die Fähigkeit, verstandesmäßig Unterschiede festzustellen. Gottgefälliges Unterscheidungsvermögen ist die Fähigkeit, Recht von Unrecht zu unterscheiden und dann den richtigen Weg zu wählen. Wie können wir auf ‘dem Weg, der zum Leben führt’, bleiben, wenn wir ‘unser Herz’ nicht dem Unterscheidungsvermögen ‘zuneigen’ oder eifrig danach streben? Gottes Wort zu studieren und es anzuwenden verleiht Unterscheidungsvermögen.

    Wie können wir ‘nach Verständnis rufen’, das heißt nach der Fähigkeit, die uns erkennen hilft, wie die einzelnen Aspekte eines Sachverhalts miteinander und mit dem Gesamtbild in Verbindung stehen? Natürlich sind Alter und Lebenserfahrung Faktoren, die jemandem zu einem besseren Verständnis verhelfen können — doch nicht unbedingt. „Ich benehme mich mit mehr Verstand als ältere Männer“, sagte der Psalmist, „denn ich habe deine [Jehovas] eigenen Befehle beobachtet.“ Auch sang er: „Die Enthüllung deiner Worte gibt Licht, läßt die Unerfahrenen Verständnis haben“ (Psalm 119:100, 130). Jehova ist ‘der Alte an Tagen’, und sein Verständnis ist unendlich größer als das der gesamten Menschheit. Gott kann einem Unerfahrenen Verständnis vermitteln und ihn dadurch befähigen, selbst betagte Personen in dieser Eigenschaft zu übertreffen. Daher sollten wir fleißig Gottes Wort studieren und das Gelernte anwenden.

    Den Worten „wenn du“, die zu Beginn des zweiten Kapitels der Sprüche wiederholt erscheinen, folgen Ausdrücke wie „annehmen“, „verwahren“, „rufen“, „fortwährend suchen“, „ständig forschen“. Warum verwendet der Schreiber diese Worte, die zunehmende Intensität ausdrücken? In einem Nachschlagewerk heißt es: „Der Weise betont hier die Notwendigkeit, ernsthaft nach Weisheit zu streben.“ Ja, wir müssen uns ernsthaft um Weisheit bemühen sowie um die damit verwandten Eigenschaften: Unterscheidungsvermögen und Verständnis.

    Werden wir uns die Mühe machen?

    Von entscheidender Bedeutung für das Erlangen von Weisheit ist ein fleißiges Studium der Bibel. Ein solches Studium darf sich allerdings nicht darin erschöpfen, nur zu lesen, um Informationen aufzunehmen. Zielstrebiges Nachsinnen ist beim Studieren der Heiligen Schrift unerläßlich. Weisheit und Unterscheidungsvermögen zu erlangen setzt voraus, darüber nachzudenken, wie uns das Gelernte hilft, Probleme zu lösen oder Entscheidungen zu treffen. Verständnis zu erwerben bedeutet, darüber nachzusinnen, inwieweit die neuen Gedanken zu dem passen, was wir bereits wissen. Wer wollte bezweifeln, daß ein solches Studium der Bibel Zeit und echte Anstrengung erfordert? Der Aufwand an Zeit und Kraft läßt sich ohne weiteres mit dem Aufwand vergleichen, der beim ‘Suchen nach Silber und verborgenen Schätzen’ erforderlich ist. Werden wir uns die Mühe machen? Werden wir ‘die gelegene Zeit auskaufen’?

    Bedenken wir, auf welch wunderbare Schätze wir stoßen werden, wenn wir uns mit einem aufrichtigen Herzen in die Bibel vertiefen. Ja, wir werden „die wahre Erkenntnis Gottes“ finden — die vollkommene, lebengebende Erkenntnis unseres Schöpfers! „Die Furcht Jehovas“ ist ein weiterer erstrebenswerter Schatz. Von welch unschätzbarem Wert ist doch diese ehrfürchtige Scheu vor Gott! Die heilsame Furcht, ihm zu mißfallen, muß jede Phase unseres Lebens durchdringen, wodurch alles, was wir tun, eine geistige Dimension erhält.

    Wir sollten den brennenden Wunsch verspüren, nach geistigen Schätzen zu suchen und zu graben. Zu unserer Erleichterung hat Jehova für ausgezeichnete Schürfwerkzeuge gesorgt …. Außerdem sollten wir eingehend über unser Verhältnis zu Jehova nachdenken.

    Die Suche nach Edelsteinen, Gold oder Silber erweist sich häufig als vergeblich. Bei der Suche nach geistigen Schätzen muß das nicht der Fall sein. Warum nicht? „Jehova selbst gibt Weisheit“, versichert uns Salomo, „aus seinem Mund kommen Erkenntnis und Unterscheidungsvermögen“ (Sprüche 2:6).

    König Salomo war für seine Weisheit berühmt. Aus der Heiligen Schrift erfahren wir, daß er auf vielen Gebieten bewandert war. Sein Wissen beschränkte sich nicht nur auf Gottes Wort, sondern es schloß auch das Pflanzen- und das Tierreich ein. Darüber hinaus zeichnete er sich durch gute Menschenkenntnis aus. Schon als junger König bewies er Unterscheidungsvermögen, als er einen Streit zwischen zwei Frauen schlichtete, die behaupteten, die Mutter ein und desselben Kindes zu sein. Durch diesen Vorfall wurde er weltberühmt. Woher stammte sein großes Wissen? Salomo hatte zu Jehova um „Weisheit und Erkenntnis“ gebetet sowie um die Fähigkeit, ‘Gut und Böse unterscheiden’ zu können. Und Jehova gewährte ihm diese Bitten.

    Auch wir sollten zu Jehova um Hilfe beten, während wir sein Wort fleißig studieren. Der Psalmist betete wie folgt: „Unterweise mich, o Jehova, in deinem Weg. Ich werde wandeln in deiner Wahrheit. Einige mein Herz, deinen Namen zu fürchten“. Jehova anerkannte dieses Gebet, denn er ließ es in die Bibel aufnehmen. Wir können davon überzeugt sein, daß unsere häufigen und ernsthaft vorgetragenen Gebete um Beistand bei der Suche nach geistigen Schätzen nicht unbeantwortet bleiben.

    Salomo erklärt: „Für die Rechtschaffenen wird er praktische Weisheit aufbewahren; für die, die in unversehrter Lauterkeit wandeln, ist er ein Schild, dadurch, daß die Pfade des Rechts eingehalten werden, und er wird den Weg seiner Loyalgesinnten behüten. In diesem Fall wirst du Gerechtigkeit und Recht und Geradheit verstehen, die ganze Bahn des Guten“ (Sprüche 2:7-9). Welch eine Zusicherung! Jehova gibt nicht nur aufrichtig Suchenden wahre Weisheit, sondern er erweist sich auch als Schild für die Rechtschaffenen, weil sie wahre Weisheit erkennen lassen und sich loyal an seine gerechten Maßstäbe halten. Mögen wir zu denen gehören, denen Jehova hilft, „die ganze Bahn des Guten“ zu verstehen.

    Wenn „Erkenntnis selbst deiner eigenen Seele lieblich wird“

    Persönlich die Bibel zu studieren ist für viele Menschen nicht unbedingt etwas Erfreuliches; aber es ist unerläßlich, will man Weisheit erwerben. …

    Damit das persönliche Studium Freude macht, sind ständige Anstrengungen erforderlich. Doch der Nutzen ist unermeßlich groß. Salomo sagt: „Wenn Weisheit in dein Herz einkehrt und Erkenntnis selbst deiner eigenen Seele lieblich wird, so ist es Denkvermögen, das stets über dich wachen wird, ja Unterscheidungsvermögen wird dich behüten“ (Sprüche 2:10, 11).

    Inwiefern erweisen sich Weisheit, Erkenntnis, Denkvermögen und Unterscheidungsvermögen als ein Schutz? „[Sie werden] dich von dem schlechten Weg . . . befreien“, versichert Salomo, „von dem Mann, der verkehrte Dinge redet, von denen, die die Pfade der Geradheit verlassen, um auf den Wegen der Finsternis zu wandeln, von denen, die sich freuen, Schlechtes zu tun, die über die Verkehrtheiten der Schlechtigkeit frohlocken, denen, deren Pfade krumm sind und die in ihrem allgemeinen Lauf abwegig sind“ (Sprüche 2:12-15).

    Ja, wer wahre Weisheit liebt, vermeidet die Gemeinschaft mit jemandem, der „verkehrte Dinge redet“, das heißt Dinge, die dem widersprechen, was wahr und recht ist. Denkvermögen und Unterscheidungsvermögen dienen als Schutz vor denen, die die Wahrheit ablehnen, weil sie auf den Wegen der Finsternis wandeln möchten, sowie vor denen, die verschlagen sind und an bösen Taten Freude finden (Sprüche 3:32).

    Wie dankbar können wir doch sein, daß die wahre Weisheit und die anderen mit ihr verwandten Eigenschaften uns auch vor der Handlungsweise unmoralischer Männer und Frauen schützen! Salomo fügt hinzu, daß diese Eigenschaften uns „von der fremden Frau . . . befreien, von der Ausländerin, die ihre eigenen Reden glattgemacht hat, die den vertrauten Freund ihrer Jugend verläßt und die sogar den Bund ihres Gottes vergessen hat. Denn wahrlich, zum Tod hinab senkt sich ihr Haus, und hinab zu den im Tode Kraftlosen führen ihre Spuren. Keine von denen, die Beziehungen mit ihr haben, werden zurückkehren, noch werden sie wieder auf die Pfade der Lebenden gelangen“ (Sprüche 2:16-19).

    Die „fremde Frau“, die Prostituierte, wird als eine Frau beschrieben, die „den vertrauten Freund ihrer Jugend“ verläßt — wahrscheinlich ihren Mann, den sie als junge Frau geheiratet hat. (Vergleiche Maleachi 2:14.)

    (Das Wort „Fremder“ wurde auf diejenigen angewandt, die sich von dem, was in Übereinstimmung mit dem Gesetz war, abwandten und sich so Jehova entfremdeten. Daher wird die Prostituierte — nicht unbedingt eine Ausländerin — als „fremde Frau“ bezeichnet.)

    Sie hat vergessen, daß der Gesetzesbund Ehebruch verbot. Ihre Spuren führen zum Tod. Wer sich mit ihr einläßt, wird möglicherweise nie mehr „auf die Pfade der Lebenden gelangen“, denn früher oder später erreicht der Betreffende den Punkt, der eine Rückkehr unmöglich macht — den Tod. Ein Mann von Unterscheidungsvermögen und von Denkvermögen ist sich der Verlockung zur Unsittlichkeit bewußt und geht ihr klugerweise aus dem Weg.

    Zusammenfassend sagt Salomo, was er mit seinem Rat, die Weisheit betreffend, erreichen will: „Der Zweck ist, daß du auf dem Weg der Guten wandelst und die Pfade der Gerechten einhältst“ (Sprüche 2:20). Welch einem erhabenen Zweck doch die Weisheit dient! Sie verhilft uns zu einem glücklichen, befriedigenden Leben, das Gottes Anerkennung findet.

    Betrachten wir auch die einzigartigen Segnungen, die denen zuteil werden, die ‘auf dem Weg der Guten wandeln’. Salomo fährt fort: „Die Rechtschaffenen sind es, die auf der Erde weilen werden, und die Untadeligen sind es, die darauf übrigbleiben werden. Was die Bösen betrifft, von der Erde werden sie weggetilgt; und die Treulosen, sie werden davon weggerissen“ (Sprüche 2:21, 22). Mögen wir zu den Untadeligen gehören, die für immer in Gottes gerechter neuer Welt leben werden.

  60. Jule sagt:

    Mit Jehova vertraute Gemeinschaft pflegen

    „NAHT euch Gott, und er wird sich euch nahen“, schrieb der Jünger Jakobus . Und der Psalmist David sang in einem Lied: „Die vertraute Gemeinschaft mit Jehova gehört denen, die ihn fürchten“. Jehova Gott wünscht ganz offensichtlich, daß wir ein vertrautes Verhältnis zu ihm haben. Doch nicht jeder, der ihn anbetet und seine Gesetze hält, fühlt sich automatisch eng mit ihm verbunden.

    Fragen wir uns doch einmal: „Wie sieht es mit mir aus? Habe ich ein enges persönliches Verhältnis zu Gott?“ Bestimmt möchten wir ihm näherkommen. Wie können wir aber vertraute Gemeinschaft mit Gott pflegen? Was bedeutet das für uns? Das dritte Kapitel des Bibelbuches Sprüche gibt darüber Aufschluß.

    Salomo, König des alten Israel, leitet das dritte Kapitel der Sprüche mit den Worten ein: „Mein Sohn, mein Gesetz vergiß nicht, und meine Gebote möge dein Herz beobachten, denn Länge der Tage und Jahre des Lebens und Frieden werden dir hinzugefügt werden“ (Sprüche 3:1, 2). Da Salomo unter göttlicher Inspiration schrieb, stammt dieser väterliche Rat eigentlich von Jehova Gott und richtet sich an uns. Wir werden hier aufgefordert, Gottes Ermahnungen — sein Gesetz beziehungsweise seine Lehren und seine Gebote —, die in der Bibel aufgezeichnet sind, zu beachten. Wenn wir das tun, werden uns „Länge der Tage und Jahre des Lebens und Frieden“ hinzugefügt werden. Ja, schon heute können wir ein friedliches Leben führen und uns vor einem Verhalten in acht nehmen, durch das wir uns der Gefahr eines frühen Todes aussetzen würden, wie ihn Übeltäter oft erleiden. Zudem können wir uns über die Hoffnung auf ewiges Leben in einer friedlichen neuen Welt freuen (Sprüche 1:24-31; 2:21, 22).

    Salomo fährt fort: „Liebende Güte und Wahrhaftigkeit mögen dich nicht verlassen. Binde sie um deinen Hals. Schreibe sie auf die Tafel deines Herzens, und finde so Gunst und gute Einsicht in den Augen Gottes und des Erdenmenschen“ (Sprüche 3:3, 4).

    Das mit „liebende Güte“ übersetzte Wort kann auch mit „loyale Liebe“ wiedergegeben werden und drückt Treue, Zusammengehörigkeitsgefühl und Loyalität aus. Sind wir entschlossen, uns eng an Jehova zu halten, egal, was kommt? Zeichnet sich unser Verhältnis zu Mitgläubigen durch liebende Güte aus? Geben wir uns Mühe, eine enge Verbindung zu ihnen aufrechtzuerhalten? Behalten wir im tagtäglichen Umgang mit ihnen auch unter schwierigen Bedingungen ‘das Gesetz liebender Güte auf unserer Zunge’? (Sprüche 31:26).

    Da Jehova an liebender Güte überströmend ist, ist er auch „zum Vergeben bereit“. Wenn wir unsere Sünden bereut haben und jetzt den richtigen Weg einschlagen, können wir uns darauf verlassen, daß „Zeiten der Erquickung“ von Jehova kommen werden. Sollten wir unseren Gott nicht nachahmen und anderen ebenfalls ihre Verfehlungen vergeben?

    Jehova ist der „Gott der Wahrheit“, und er wünscht von denen, die vertraute Gemeinschaft mit ihm suchen, „Wahrhaftigkeit“ . Können wir wirklich mit der Freundschaft Jehovas rechnen, wenn wir ein Doppelleben führen, das heißt, wenn wir uns in Gegenwart unserer Glaubensbrüder anders verhalten als sonst, so wie „Menschen der Unwahrheit“, die ihr wahres Ich verbergen? Wie unklug das doch wäre, denn „alle Dinge sind nackt und bloßgelegt vor den Augen“ Jehovas!

    Liebende Güte und Wahrhaftigkeit sind so hoch einzuschätzen wie eine äußerst wertvolle Kette ‘um unseren Hals’, weil wir dadurch ‘Gunst in den Augen Gottes und des Erdenmenschen finden’. Diese Eigenschaften sollten wir nicht nur nach außen hin entfalten, sondern auch in ‘die Tafel unseres Herzens’ ritzen, damit sie ein fester Bestandteil unserer Persönlichkeit werden.

    Uneingeschränktes Vertrauen zu Jehova entwickeln

    Der weise König führt aus: „Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand. Beachte ihn auf all deinen Wegen, und er selbst wird deine Pfade gerademachen“ (Sprüche 3:5).

    Jehova ist bestimmt unseres völligen Vertrauens würdig. Als Schöpfer ist er ‘an Macht kraftvoll’ und die Quelle „dynamischer Kraft“. Er kann alles, was er sich vorgenommen hat, in die Tat umsetzen. Schließlich bedeutet sein Name ja „Er veranlaßt zu werden“, was unser Vertrauen in seine Fähigkeit stärkt, seine Verheißungen wahr zu machen. Er ist der Inbegriff der Wahrheit, weil es „unmöglich ist, daß Gott lügt“. Seine hervorstechendste Eigenschaft ist die Liebe. Er ist „gerecht in all seinen Wegen und loyal in all seinen Werken“. Wenn wir Gott nicht vertrauen können, wem sonst? Um Vertrauen zu ihm entwickeln zu können, müssen wir natürlich ‘schmecken und sehen, daß Jehova gut ist’, indem wir das, was wir aus der Bibel lernen, in unserem persönlichen Leben umsetzen und über die guten Auswirkungen nachdenken, die sich daraus ergeben.

    Wie können wir ‘Jehova auf all unseren Wegen beachten’? Der Psalmist sagte unter Inspiration: „Ich werde bestimmt nachsinnen über all dein Tun, und mit deinen Handlungen will ich mich befassen“. Das Nachsinnen über Gottes Großtaten und über seine Handlungsweise mit seinem Volk ist für ein vertrautes Verhältnis zu ihm entscheidend, zumal er ja unsichtbar ist.

    Auch das Gebet ist eine gute Möglichkeit, Jehova zu beachten. König David rief zu Jehova „unablässig den ganzen Tag“. David betete auch oft die ganze Nacht, zum Beispiel als er in der Wildnis auf der Flucht war. ‘Fahrt fort, bei jeder Gelegenheit im Geist zu beten’, fordert uns der Apostel Paulus auf. Wie oft beten wir? Freuen wir uns, Gott mitteilen zu können, was unser Herz bewegt? Bitten wir ihn in schwierigen Situationen um Hilfe? Suchen wir vor wichtigen Entscheidungen ernstlich seine Führung? Wenn wir aufrichtig zu Jehova beten, wird er an uns Gefallen finden. Und wir können dann darauf bauen, daß er unsere Gebete erhört und ‘unsere Pfade gerademacht’.

    Wie unvernünftig wäre es daher, ‘sich auf seinen eigenen Verstand zu stützen’ oder sich auf Menschen zu verlassen, die in der Welt etwas darstellen, wenn wir unser absolutes Vertrauen doch auf Jehova setzen können! „Werde nicht weise in deinen eigenen Augen“, sagt Salomo und schließt die Ermahnung an: „Fürchte Jehova, und weiche vom Bösen. Möge es Heilung werden für deinen Nabel und Erquickung für deine Gebeine“ (Sprüche 3:7, 8). Eine gesunde Furcht davor, Gott zu mißfallen, sollte für unsere Taten, Gedanken und Gefühle richtungweisend sein. Eine solche ehrerbietige Furcht bewahrt uns davor, etwas Schlechtes zu tun, und wirkt sich geistig heilend und erquickend aus.

    Jehova unser Bestes geben

    Wie können wir außerdem Gott näherkommen? „Ehre Jehova mit deinen wertvollen Dingen und mit den Erstlingen deines ganzen Ertrages“, fordert uns der König auf (Sprüche 3:9). Jehova zu ehren bedeutet, hohe Achtung vor ihm zu haben und ihn anderen gegenüber zu preisen, indem wir uns an der öffentlichen Verkündigung seines Namens beteiligen und dieses Werk auch anderweitig unterstützen. Die wertvollen Dinge, mit denen wir Jehova ehren, sind unsere Zeit, unsere Fähigkeiten, unsere Kraft und unsere materiellen Güter. Es müssen die Erstlinge sein, das heißt unser Bestes. Sollte nicht in der Art und Weise, wie wir unsere Kräfte und Mittel einsetzen, unser Entschluß zu sehen sein, fortgesetzt ‘zuerst das Königreich und Gottes Gerechtigkeit zu suchen’?

    Wenn wir Jehova mit unseren wertvollen Dingen ehren, wird der Lohn nicht ausbleiben. „Dann werden deine Vorratslager mit Überfluß gefüllt werden“, sichert Salomo uns zu, „und deine eigenen Kelterkufen werden von neuem Wein überfließen“ (Sprüche 3:10). Geistiger Reichtum bringt zwar nicht automatisch materiellen Reichtum mit sich, aber wer seine Mittel großzügig zur Ehre Jehovas einsetzt, wird reich gesegnet. Gottes Willen zu tun war für Jesus eine stärkende „Speise“. …

    Wenden wir uns außerdem nicht auch an Jehova, wenn es darum geht, ausreichend buchstäbliche Nahrung für den Tag zu haben, und beten wir nicht auch darum? Alles, was wir besitzen, kommt im Grunde von unserem liebevollen himmlischen Vater. Jehova wird uns in dem Maß, wie wir unsere wertvollen Dinge zu seiner Ehre verwenden, mit weiteren Segnungen überschütten.

    Die Zucht Jehovas gern annehmen

    Wie wichtig die Zucht für ein vertrautes Verhältnis zu Jehova ist, erklärt der König von Israel mit den Worten: „Die Zucht Jehovas, o mein Sohn, verwirf nicht; und seine Zurechtweisung widere dich nicht an, denn wen Jehova liebt, den weist er zurecht, ja wie ein Vater einen Sohn, an dem er Gefallen findet“ (Sprüche 3:11, 12).

    Es kann allerdings sein, daß es uns nicht leichtfällt, Zucht anzunehmen. „Jede Züchtigung [scheint] für die Gegenwart nicht erfreulich, sondern betrüblich zu sein“, schrieb der Apostel Paulus, „nachher aber trägt sie denen, die durch sie geübt sind, eine friedsame Frucht ein, nämlich Gerechtigkeit“ . Zurechtweisung und Zucht gehören einfach zu der Schulung, durch die wir Gott näherkommen. Daß Jehova uns korrigiert — sei es durch die Eltern, durch die Christenversammlung oder durch das Nachsinnen über Bibeltexte beim persönlichen Studium —, ist ein Beweis seiner Liebe zu uns. Wir sind gut beraten, positiv darauf zu reagieren.

    Weisheit und Unterscheidungsvermögen festhalten

    Als nächstes betont Salomo, wie wichtig Weisheit und Unterscheidungsvermögen für ein enges Verhältnis zu Gott sind. Er erklärt: „Glücklich ist der Mensch, der Weisheit gefunden hat, und der Mensch, der Unterscheidungsvermögen erlangt, denn sie als Gewinn zu haben ist besser, als Gewinn an Silber zu haben, und sie als Ertrag zu haben besser als selbst Gold. . . . Sie ist ein Baum des Lebens für die, die sie ergreifen, und die sie festhalten, sind glücklich zu nennen“ (Sprüche 3:13-18).

    Um uns auf die Weisheit und das Unterscheidungsvermögen in den herrlichen Schöpfungswerken Jehovas aufmerksam zu machen, schreibt der König weiter: „Jehova selbst hat in Weisheit die Erde gegründet. Er hat die Himmel mit Unterscheidungsvermögen fest erstellt. . . . Mein Sohn, mögen sie nicht von deinen Augen weichen. Bewahre praktische Weisheit und Denkvermögen, und sie werden sich als Leben für deine Seele und als Anmut für deinen Hals erweisen“ (Sprüche 3:19-22).

    Weisheit und Unterscheidungsvermögen sind göttliche Eigenschaften. Es reicht nicht, sie zu entwickeln, sondern wir müssen auch daran festhalten, indem wir in unserem intensiven Studium der Bibel und im Umsetzen des Gelernten nie nachlässig werden. „In diesem Fall wirst du auf deinem Weg in Sicherheit wandeln“, fährt Salomo fort, „und selbst dein Fuß wird nicht an irgend etwas anstoßen.“ Er fügt noch hinzu: „Wann immer du dich niederlegst, wirst du keinen Schrecken empfinden; und du wirst dich gewiß niederlegen, und dein Schlaf soll angenehm sein“ (Sprüche 3:23, 24).

    Ja, wir können in Sicherheit wandeln und nachts ruhig schlafen, während wir den Tag der ‘plötzlichen Vernichtung’ erwarten, der sich wie ein Dieb anschleicht und über Satans böse Welt hereinbrechen wird. Selbst für die bevorstehende große Drangsal wird uns zugesichert: „Du wirst dich nicht zu fürchten brauchen vor irgendeinem plötzlichen Schrecknis noch vor dem Sturm über die Bösen, weil er kommt. Denn Jehova selbst wird sich in Wirklichkeit als deine Zuversicht erweisen, und er wird deinen Fuß bestimmt vor dem Fang bewahren“ (Sprüche 3:25, 26).

    Gutes tun

    „Enthalte das Gute nicht denen vor, denen es gebührt“, mahnt Salomo, „wann immer es in der Macht deiner Hand liegt, es zu tun“ (Sprüche 3:27). Anderen Gutes zu tun schließt ein, großzügig unsere Kräfte und Mittel für sie einzusetzen, und da gibt es viele Möglichkeiten. Aber besteht das Allerbeste, was wir in der gegenwärtigen „Zeit des Endes“ für andere tun können, nicht darin, ihnen zu einer engen Freundschaft mit dem wahren Gott zu verhelfen?. …Der weise König zählt auch verschiedene Verhaltensweisen auf, die wir meiden sollten. Er sagt: „Sprich nicht zu deinem Mitmenschen: ‚Geh und komm wieder, und morgen werde ich geben‘, wenn du etwas bei dir hast. Schmiede nichts Böses gegen deinen Mitmenschen, wenn er mit einem Gefühl der Sicherheit bei dir wohnt. Zanke nicht mit einem Menschen ohne Ursache, wenn er dir nichts Böses angetan hat. Werde nicht neidisch auf den Mann der Gewalttat, noch erwähle irgendeinen seiner Wege“ (Sprüche 3:28-31).

    Diesen Rat begründet Salomo wie folgt: „Denn wer auf Abwegen geht, ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, aber SEIN trauter Umgang ist mit den Rechtschaffenen. Der Fluch Jehovas ist auf dem Haus des Bösen, aber den Aufenthaltsort der Gerechten segnet er. Wenn es sich um Spötter handelt, wird er seinerseits spotten; aber den Sanftmütigen wird er Gunst erweisen. Ehre ist das, was die Weisen besitzen werden, aber die Unvernünftigen erhöhen Unehre“ (Sprüche 3:32-35).

    Wer mit Jehova vertraute Gemeinschaft pflegen möchte, darf nicht auf Abwegen gehen oder schädliche Pläne schmieden (Sprüche 6:16-19). Nur wenn wir das tun, was in Gottes Augen richtig ist, werden wir seine Gunst und seinen Segen haben. Vielleicht werden wir sogar unverhofft Ehre erlangen, wenn andere beobachten, daß wir unser Verhalten von göttlicher Weisheit leiten lassen. Halten wir uns also von den Irrwegen der heutigen bösen und gewalttätigen Welt fern. Wir wollen einen geraden Weg verfolgen und vertraute Gemeinschaft mit Jehova pflegen.

  61. Jule sagt:

    „Behüte dein Herz“

    JEHOVA sagte zu dem Propheten Samuel: „Nicht wie der Mensch sieht, sieht Gott, denn der Mensch sieht das, was vor den Augen erscheint; Jehova aber, er sieht, wie das Herz ist“ (1. Samuel 16:7). Auch der Psalmist David dachte an das sinnbildliche Herz, als er sang: „Du [Jehova] hast mein Herz geprüft, du hast bei Nacht Besichtigung vorgenommen, du hast mich geläutert; du wirst herausfinden, daß ich nichts Böses geplant habe“.

    Ja, Jehova schaut in das Herz, um herauszufinden, was für Menschen wir wirklich sind. Aus gutem Grund gab daher Salomo, der König des alten Israel, folgenden Rat: „Mehr als alles sonst, was zu behüten ist, behüte dein Herz, denn aus ihm sind die Quellen des Lebens“ (Sprüche 4:23). Wie können wir unser sinnbildliches Herz behüten? Das vierte Kapitel der Sprüche geht auf diese Frage ein.

    Kapitel 4 der Sprüche beginnt mit den Worten: „Hört, o Söhne, auf die Zucht eines Vaters, und merkt auf, um Verständnis kennenzulernen. Denn gute Unterweisung ist es, was ich euch bestimmt geben werde. Mein Gesetz verlaßt nicht“ (Sprüche 4:1, 2).

    Jugendlichen wird der Rat gegeben, sich die vernünftige Unterweisung gottergebener Eltern zu Herzen zu nehmen, besonders die des Vaters. Auf ihm ruht die biblische Verpflichtung, für die körperlichen und geistigen Bedürfnisse der Familie zu sorgen. Ohne eine solche Unterweisung wird es für einen Jugendlichen äußerst schwierig sein, zur Reife heranzuwachsen. Sollte sich ein Kind daher nicht respektvoll den Verhaltensregeln fügen, die der Vater aufstellt?

    Salomo erinnert sich an seine eigene Erziehung und fährt fort: „Ich erwies mich meinem Vater als ein wirklicher Sohn, als ein zarter und einziger vor meiner Mutter“ (Sprüche 4:3). Offenbar dachte der König gern an die Erziehung in seiner Kindheit zurück. Als „ein wirklicher Sohn“ nahm er sich den Rat seines Vaters zu Herzen; der junge Salomo muß ein inniges Verhältnis zu seinem Vater David gehabt haben. Und darüber hinaus war er der ‘einzige’ oder zärtlich geliebte Sohn. Von welcher Tragweite es doch ist, wenn ein Kind in einem Zuhause aufwächst, in dem eine herzliche Atmosphäre herrscht und wo der Gedankenaustausch mit den Eltern nicht abreißt!

    Weisheit und Verständnis erwerben

    Den liebevollen Rat seines Vaters im Sinn, sagt Salomo nun: „Und er pflegte mich zu unterweisen und zu mir zu sprechen: ‚Dein Herz halte meine Worte fest. Beobachte meine Gebote, und bleibe am Leben. Erwirb Weisheit, erwirb Verständnis. Vergiß nicht, und wende dich nicht ab von den Reden meines Mundes. Verlaß sie [die Weisheit] nicht, und sie wird dich bewahren. Liebe sie, und sie wird dich behüten. Weisheit ist das Erste. Erwirb Weisheit; und mit allem, was du erwirbst, erwirb Verständnis‘ “ (Sprüche 4:4-7).

    Warum ist Weisheit „das Erste“? Weisheit ist die Fähigkeit, Erkenntnis und Verständnis so zu gebrauchen, daß gute Ergebnisse erzielt werden. Erkenntnis bedeutet ein Vertrautsein mit Tatsachen auf Grund von Beobachtung, persönlicher Erfahrung oder durch das Lesen und das Studium der Bibel. Daher ist Erkenntnis die Voraussetzung für Weisheit. Mangelt es uns aber an der Fähigkeit, Erkenntnis nutzbringend einzusetzen, würde sie uns wenig nützen. Wir müssen nicht nur regelmäßig in der Bibel und in den bibelerklärenden Schriften lesen, für die „der treue und verständige Sklave“ sorgt, sondern auch bemüht sein, das, was wir daraus lernen, in die Tat umzusetzen.

    Verständnis zu erwerben ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung. Wären wir ohne Verständnis überhaupt in der Lage, Tatsachen in ihrer Beziehung zueinander zu sehen, um ein vollständiges Bild von einer Sachlage zu erhalten? Wie könnten wir das Warum und Weshalb eines Sachverhalts erfassen sowie Einsicht und Unterscheidungsvermögen erlangen, wenn uns das Verständnis fehlt? Ja, um Schlüsse ziehen zu können und zu der richtigen Schlußfolgerung zu gelangen, benötigen wir Verständnis.

    Salomo fährt fort, die Worte seines Vaters wiederzugeben: „Schätze sie [die Weisheit] hoch ein, und sie wird dich erhöhen. Sie wird dich verherrlichen, weil du sie umarmst. Deinem Haupt wird sie einen Kranz der Anmut geben; eine Krone der Schönheit wird sie dir verleihen“ (Sprüche 4:8, 9). Göttliche Weisheit schützt denjenigen, der sie umarmt. Darüber hinaus trägt sie dem Betreffenden Ehre ein und schmückt ihn. Laßt uns daher auf jeden Fall Weisheit erwerben.

    „Ergreife die Zucht“

    Als nächstes wiederholt der König von Israel folgende Anweisungen seines Vaters: „Höre, mein Sohn, und nimm meine Reden an. Dann werden deiner Lebensjahre viele werden. Im Weg der Weisheit will ich dich unterweisen; ich will dich in die Spuren der Geradheit treten lassen. Wenn du wandelst, wird dein Schritt nicht eingeengt sein; und wenn du läufst, wirst du nicht straucheln. Ergreife die Zucht; laß nicht ab. Behüte sie, denn sie ist dein Leben“ (Sprüche 4:10-13).

    Als ein wirklicher Sohn seines Vaters, muß Salomo den Wert liebevoller Zucht, die formt und korrigiert, geschätzt haben. Wie könnten wir ohne ausgeglichene erzieherische Maßnahmen erwarten, zu geistiger Reife zu gelangen, oder hoffen, unsere Lebensqualität zu verbessern? Wenn wir es versäumen, aus unseren Fehlern zu lernen oder falsche Ansichten zu korrigieren, werden wir auf geistigem Gebiet tatsächlich kaum Fortschritte machen. Vernünftige erzieherische Maßnahmen führen zu gottesfürchtigem Verhalten und helfen uns daher, ‘in die Spuren der Geradheit zu treten’.

    Eine andere Art Zucht bewirkt außerdem, daß unserer „Lebensjahre viele werden“. Inwiefern? Jesus Christus sagte einmal: „Wer im Geringsten treu ist, ist auch in vielem treu, und wer im Geringsten ungerecht ist, ist auch in vielem ungerecht“. Wenn wir uns in kleinen Dingen in Zucht nehmen, fiele uns das dann nicht auch bei schwerwiegenden Dingen leichter, sagen wir bei Entscheidungen, von denen möglicherweise unser Leben abhängt? Würden wir zum Beispiel unseren Augen verbieten, ‘fortwährend eine Frau anzusehen, um so in Leidenschaft zu ihr zu entbrennen’, wäre es unwahrscheinlich, der Unsittlichkeit zu erliegen. Selbstverständlich trifft dieser Grundsatz auf Personen beiderlei Geschlechts zu. Nehmen wir unseren Sinn in Zucht, indem wir ‘jeden Gedanken gefangennehmen’, dann besteht kaum die Gefahr, uns einer groben Übertretung in Wort oder Tat schuldig zu machen.

    Zugegeben, Zucht anzunehmen fällt gewöhnlich schwer und mag einschränkend erscheinen. Doch wenn wir sie ergreifen, schaffen wir auf unserem Weg günstige Voraussetzungen für Fortschritt, wie uns dies der weise König versichert. So, wie regelmäßiges Training einem Wettläufer erlaubt, sich mit optimaler Geschwindigkeit vorwärts zu bewegen, ohne zu stürzen oder sich zu verletzen, hilft auch uns die Zucht, bei gleichbleibendem Tempo auf dem Weg des Lebens zu bleiben, ohne zu stolpern. Natürlich müssen wir darauf achten, welchen Weg wir einschlagen.

    „Den Pfad der Bösen“ meiden

    In dem Bewußtsein der Dringlichkeit warnt Salomo: „Den Pfad der Bösen betritt nicht, und wandle nicht geradewegs auf dem Weg der Schlechten. Meide ihn, zieh nicht darauf einher; wende dich davon ab, und zieh weiter. Denn sie schlafen nicht, es sei denn, sie verüben Schlechtes, und ihr Schlaf ist ihnen genommen, es sei denn, sie veranlassen jemand zu straucheln. Denn sie haben sich mit dem Brot der Bosheit genährt, und den Wein der Gewalttaten trinken sie“ (Sprüche 4:14-17).

    Die Bösen, deren Pfade wir nach den Worten Salomos meiden sollten, bestreiten ihren Lebensunterhalt durch verwerfliche Taten. Bösestun ist für sie wie Essen und Trinken. Sie können nicht schlafen, es sei denn sie begehen Gewalttaten. Ihre Persönlichkeit ist durch und durch korrupt. Könnten wir unser Herz wirklich behüten, solange wir mit solchen Personen Gemeinschaft pflegen? Wie kurzsichtig wäre es doch, ‘geradewegs auf dem Weg der Schlechten zu wandeln’, indem wir uns der Gewalt aussetzten, die ein Großteil der heutigen Unterhaltung ausmacht! Sich im Fernsehen oder auf der Kinoleinwand häufig üble Szenen anzusehen, die abstumpfend wirken, verträgt sich einfach nicht mit dem Bemühen, zartes Erbarmen zu bekunden.

    Im Licht bleiben

    Salomo gebraucht weiter die Veranschaulichung des Pfades und erklärt: „Aber der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Licht, das heller und heller wird, bis es voller Tag ist“ (Sprüche 4:18). Wer sich mit dem Studium der Bibel befaßt und sich bemüht, das Gelernte anzuwenden, ist mit einem Reisenden zu vergleichen, der sich im Morgengrauen auf die Reise begibt. Während sich die Schwärze des Nachthimmels in dunkles Blau verwandelt, sieht er kaum etwas. Doch wenn der Morgen allmählich dämmert, nimmt der Reisende seine Umgebung immer deutlicher wahr. Schließlich sieht er im hellen Sonnenlicht jede Einzelheit ganz klar. Ja, die Wahrheit wird für uns immer klarer, während wir mit Beharrlichkeit und Geduld fleißig die Bibel studieren. Es ist lebenswichtig, das Herz mit geistiger Speise zu versorgen, wenn wir es vor falschen Überlegungen schützen wollen.

    Auch wird die Bedeutung biblischer Prophezeiungen fortschreitend enthüllt. Wir verstehen Prophezeiungen, wenn durch Jehovas heiligen Geist Licht darauf fällt und wenn sie sich durch das Weltgeschehen oder durch Erfahrungen des Volkes Gottes erfüllen. Statt ungeduldig Spekulationen hinsichtlich ihrer Erfüllung anzustellen, müssen wir darauf warten, bis ‘das Licht heller und heller wird’.

    Wie verhält es sich mit denen, die Gottes Führung ablehnen und sich weigern, im Licht zu wandeln? „Der Weg der Bösen ist wie das Dunkel“, führt Salomo aus, „sie haben nicht erkannt, worüber sie fortwährend straucheln“ (Sprüche 4:19). Die Bösen gleichen einem Menschen, der im Dunkeln stolpert, ohne zu wissen worüber. Selbst wenn es so scheint, als hätte der Gottlose wegen seiner Ungerechtigkeit Gelingen, ist der scheinbare Erfolg nur von kurzer Dauer. Solche Personen betreffend sang der Psalmist: „Sicherlich ist es schlüpfriger Boden, wohin du sie stellst, du [Jehova] hast sie in Trümmer fallen lassen“.

    Wachsam bleiben

    Der König von Israel fährt fort und sagt: „Mein Sohn, merke doch auf meine Worte. Zu meinen Reden neige dein Ohr. Mögen sie nicht aus deinen Augen weichen. Bewahre sie im Innern deines Herzens. Denn sie sind Leben denen, die sie finden, und Gesundheit ihrem ganzen Fleisch. Mehr als alles sonst, was zu behüten ist, behüte dein Herz, denn aus ihm sind die Quellen des Lebens“ (Sprüche 4:20-23).

    Salomos eigenes Beispiel unterstreicht den Wert des Rates, das Herz zu behüten. Es stimmt zwar, daß er sich in seiner Jugend als „ein wirklicher Sohn“ seines Vaters erwies, und er blieb Jehova bis weit in das Erwachsenenalter treu. Doch in der Bibel heißt es auch: „Und es geschah zu der Zeit, als Salomo alt wurde, daß seine eigenen [fremdländischen] Frauen sein Herz geneigt hatten, anderen Göttern zu folgen; und es erwies sich, daß sein Herz nicht ungeteilt mit Jehova, seinem Gott, war wie das Herz Davids, seines Vaters“ . Ohne ständige Wachsamkeit kann sogar das treuste Herz verführt werden, Schlechtes zu tun. Die Mahnungen in Gottes Wort müssen uns sehr am Herzen liegen — wir müssen sie ‘im Innern unseres Herzens’ bewahren. Dazu gehört auch die Belehrung, die in Sprüche, Kapitel 4 enthalten ist.

    Den Zustand unseres Herzens untersuchen

    Gelingt es uns, unser sinnbildliches Herz zu behüten? Wie können wir herausfinden, was in unserem Innern vor sich geht? „Aus der Fülle des Herzens redet der Mund“, sagte Jesus Christus. Überdies bemerkte er: „Aus dem Herzen [kommen] böse Überlegungen, Mordtaten, Ehebrüche, Hurereien, Diebstähle, falsche Zeugnisse, Lästerungen“. Ja, unsere Worte und unsere Handlungen sprechen Bände und offenbaren, wie unser Herz wirklich ist.

    Daher ist die Mahnung Salomos angebracht: „Entferne von dir die Verkehrtheit der Rede; und das Verziehen der Lippen tu weit von dir weg. Was deine Augen betrifft, geradeaus sollten sie schauen, ja deine eigenen blitzenden Augen sollten gerade vor dich hinschauen. Ebne die Bahn deines Fußes, und all deine eigenen Wege seien gefestigt. Biege weder nach rechts noch nach links ab. Entferne deinen Fuß von dem, was schlecht ist“ (Sprüche 4:24-27).

    Angesichts der mahnenden Worte Salomos, sollten wir unsere Sprache und unsere Handlungen analysieren. Wollen wir unser Herz behüten und Gott gefallen, dann müssen wir Verkehrtheit der Rede und Unaufrichtigkeit meiden (Sprüche 3:32). Deshalb sollten wir gebetsvoll darüber nachdenken, was unsere Worte und unsere Taten über uns aussagen. Dementsprechend wollen wir uns von Jehova helfen lassen und etwaige Schwächen, die wir an uns feststellen, korrigieren.

    Vor allem ‘sollten unsere Augen gerade vor uns hinschauen’. Wir wollen sie fest auf das Ziel gerichtet halten, nämlich darauf, unserem himmlischen Vater mit ganzer Seele zu dienen. Während wir uns persönlich bemühen, ein rechtschaffenes Leben zu führen, wird uns Jehova bestimmt ‘in all unseren Wegen’ Gelingen schenken und uns reichlich segnen, weil wir den inspirierten Rat, ‘das Herz zu behüten’, nicht außer acht lassen.

    WT aus dem Jahr 2000

  62. Jule sagt:

    Wir können in einer unmoralischen Welt sittlich rein bleiben



    Eine gute Geschlechtsmoral gilt in der heutigen Welt nicht mehr als Tugend. Es ist offenbar an der Tagesordnung, sich hemmungslos seinem Vergnügen und der Befriedigung seiner Wünsche hinzugeben. Die New Encyclopædia Britannica sagt dazu: „Ehebruch scheint so universell und in manchen Kulturen so gang und gäbe zu sein wie die Ehe.“

    Doch Jehova Gott wünscht, daß die Ehe „ehrbar unter allen“ und das Ehebett „unbefleckt“ ist . In der Bibel heißt es: „Laßt euch nicht irreführen. Weder Hurer noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Männer, die für unnatürliche Zwecke gehalten werden, noch Männer, die bei männlichen Personen liegen, . . . werden Gottes Königreich erben“. Um in Gottes Gunst zu stehen, müssen wir somit in einer unmoralischen Welt sittlich rein bleiben.

    Wie können wir uns vor den verderblichen Einflüssen um uns herum schützen? Im fünften Kapitel des Bibelbuches Sprüche gibt uns Salomo, ein König im alten Israel, verschiedene Hinweise. Sehen wir uns einmal an, was er uns mitzuteilen hat.

    Denkvermögen schützt uns

    „Mein Sohn, o merke doch auf meine Weisheit“, beginnt der König von Israel seine Rede. „Meinem Unterscheidungsvermögen neige dein Ohr, um das Denkvermögen zu behüten, und deine Lippen mögen Erkenntnis bewahren“ (Sprüche 5:1, 2).

    Um der Versuchung zur Unmoral widerstehen zu können, brauchen wir Weisheit, das heißt die Fähigkeit, biblische Erkenntnis umzusetzen, und Unterscheidungsvermögen, sprich die Fähigkeit, Recht und Unrecht auseinanderzuhalten und den richtigen Weg zu wählen. Wir werden aufgefordert, auf Weisheit und Unterscheidungsvermögen zu achten, um unser Denkvermögen zu behüten. Wie ist das zu erreichen? Wenn wir Gottes Wort, die Bibel, studieren, sollten wir auf Jehovas Handlungsweise achten und gleichsam unser Ohr auf seinen Willen und seine Vorsätze richten. Dadurch lenken wir unsere Denkprozesse in die richtigen Bahnen. Das daraus resultierende Denkvermögen ist mit göttlicher Weisheit und Erkenntnis im Einklang. Bei richtigem Gebrauch bewahrt uns diese Fähigkeit davor, unsittlichen Verlockungen zum Opfer zu fallen.

    Uns vor einem glatten Gaumen in acht nehmen

    Der Grund, weshalb Denkvermögen unerläßlich ist, um in einer moralisch verkommenen Welt sittlich rein zu bleiben, besteht darin, daß unmoralische Menschen Verführungskünste anwenden. Salomo sagt warnend: „Wie eine Honigwabe träufeln beständig die Lippen einer Fremden, und ihr Gaumen ist glatter als Öl. Aber die Nachwirkung von ihr ist so bitter wie Wermut; sie ist so scharf wie ein zweischneidiges Schwert“ (Sprüche 5:3, 4).

    In diesem Spruch wird eine unmoralische Person als „Fremde“ dargestellt … Das Wort „Fremder“ wurde auf diejenigen angewandt, die dem Gesetz den Rücken kehrten und sich so Jehova entfremdeten.

    Die Worte, mit denen sie ihr Opfer verführt, sind so süß wie Wabenhonig und gehen runter wie Olivenöl. Laufen nicht die meisten unmoralischen Annäherungsversuche so ab? Was Amy, eine 27jährige Sekretärin erlebt, ist ganz bezeichnend. Sie erzählt: „Dieser Kollege ist äußerst zuvorkommend und macht mir andauernd Komplimente. Es ist schön, wenn man beachtet wird. Aber mir ist klar, daß er nur auf Sex aus ist. Ich werde mich nicht von ihm einwickeln lassen.“ Die Schmeicheleien eines Verführers oder einer Verführerin sind meistens ansprechend, solange man sie nicht durchschaut. Deshalb ist es so wichtig, sein Denkvermögen zu gebrauchen.

    Die Nachwirkungen der Unmoral sind so bitter wie Wermut und so scharf wie ein zweischneidiges Schwert — schmerzlich und todbringend. Ein belastetes Gewissen, eine unerwünschte Schwangerschaft oder eine sexuell übertragbare Krankheit sind oft die traurigen Folgen eines solchen Verhaltens. Hinzu kommt der enorme emotionelle Schmerz, den man dem Ehepartner durch Untreue zufügt. Ein einziger Seitensprung kann tiefe Wunden reißen, die ein Leben lang nicht verheilen. Ja, Unmoral tut weh.

    Über die Lebensweise einer unmoralischen Frau sagt der weise König weiter: „Ihre Füße steigen zum Tod hinab. Am Scheol haften ihre Schritte. Den Pfad des Lebens betrachtet sie nicht. Ihre Bahnen sind irregegangen, sie weiß nicht, wohin“ (Sprüche 5:5, 6). Die unmoralischen Wege dieser Frau enden im Tod, ihre Schritte führen in den Scheol, das allgemeine Grab der Menschheit. Heute, wo sexuell übertragbare Krankheiten, insbesondere Aids, epidemische Ausmaße angenommen haben, zeigt sich, wie wahr diese Worte sind. Wer sich auf ihre verkehrten Wege begibt, dem wird es genauso ergehen wie ihr.

    Mit aufrichtiger Sorge äußert der König die Bitte: „Nun denn, ihr Söhne, hört auf mich, und wendet euch nicht ab von den Reden meines Mundes. Halte deinen Weg fern von ihrer Seite, und komm dem Eingang ihres Hauses nicht nahe“ (Sprüche 5:7, 8).

    Es ist für uns das beste, uns, so gut es geht, gegen den Einfluß unmoralischer Menschen abzuschirmen. Warum sollten wir uns ihrem Einfluß aussetzen, indem wir uns entwürdigende Musik anhören, uns verdorbene Unterhaltung ansehen oder uns mit pornographischem Material befassen? Sehr unklug wäre es auch, sie durch Flirten oder eine aufreizende Aufmachung auf uns aufmerksam zu machen.

    Ein zu hoher Preis

    Aus welchen weiteren Gründen sollten wir uns von einer unmoralischen Person fernhalten? Salomo antwortet: „Damit du nicht anderen deine Würde gibst noch deine Jahre dem, was grausam ist; damit sich nicht Fremde mit deiner Kraft sättigen, noch die Dinge, die du mühsam erworben hast, im Haus eines Ausländers seien, noch daß du künftig stöhnen müßtest, wenn es mit deinem Fleisch und deinem Organismus zu Ende geht“ (Sprüche 5:9-11).

    Salomo weist mit Nachdruck darauf hin, was für einen hohen Preis die Unmoral fordert. Ehebruch geht mit dem Verlust der Würde oder Selbstachtung Hand in Hand. Ist es im Grunde nicht beschämend, sich dafür herzugeben, die eigenen unmoralischen Leidenschaften oder die eines anderen zu befriedigen? Zeugt es nicht von mangelnder Selbstachtung, sich mit jemandem, mit dem man nicht verheiratet ist, auf Intimitäten einzulassen?

    Was ist aber damit gemeint, unsere Jahre, unsere Kraft und die Früchte unserer Arbeit Fremden oder Ausländern zu geben? In einem Nachschlagewerk heißt es dazu: „Diese Verse enthalten eine klare Aussage: Der Preis der Untreue kann hoch sein, denn alles, wofür man arbeitet — eine angesehene Stellung, Macht, Wohlstand —, könnte entweder durch die gierigen Forderungen der Frau oder den Ruf der Allgemeinheit nach Wiedergutmachung verlorengehen.“ Unsittliche Beziehungen können einen teuer zu stehen kommen.

    Ein törichter Mensch würde, nachdem er seine Würde verloren und seine Mittel aufgebraucht hätte, stöhnen: „Wie habe ich Zucht gehaßt, und mein Herz hat ja Zurechtweisung mißachtet! Und ich habe nicht auf die Stimme meiner Unterweiser gehört, und meinen Lehrern habe ich mein Ohr nicht geneigt. Leicht bin ich inmitten der Versammlung und der Gemeinde in jede Art Schlechtigkeit geraten“ (Sprüche 5:12-14).

    Irgendwann äußert der Sünder dann, wie sich ein Gelehrter ausdrückte, „eine ganze Litanei von Selbstvorwürfen: ‚Hätte ich doch nur auf meinen Vater gehört!‘ ‚Wäre ich nur nicht so eigensinnig gewesen!‘ ‚Hätte ich nur den Rat anderer beherzigt!‘ “ Doch diese Einsicht kommt zu spät. Der Betreffende ist nicht mehr sittlich rein und hat sein Leben und seinen Ruf bereits ruiniert. Es ist für uns äußerst wichtig, uns den hohen Preis der Unmoral vor Augen zu halten, damit wir gar nicht erst in diese Falle gehen.

    „Trinke Wasser aus deiner eigenen Zisterne“

    Ist Sexualität in der Bibel ein Tabuthema? Absolut nicht. Die Gefühle der romantischen Liebe und der Leidenschaft zwischen Mann und Frau sind ein Geschenk Gottes. Doch diese Intimität ist nur für die Ehe gedacht. Deshalb ermahnt Salomo Ehemänner: „Trinke Wasser aus deiner eigenen Zisterne und Rieselndes aus der Mitte deines eigenen Brunnens. Sollten deine Quellen nach draußen zerstreut werden, auf die öffentlichen Plätze deine Wasserbäche? Möge es sich erweisen, daß sie für dich allein sind und nicht für Fremde mit dir“ (Sprüche 5:15-17).

    ‘Deine eigene Zisterne’ und ‘dein eigener Brunnen’ sind poetische Ausdrücke für eine geliebte Ehefrau. Die befriedigenden sexuellen Beziehungen mit ihr werden damit verglichen, erfrischendes Wasser zu trinken. Im Gegensatz zu der Wasserstelle auf einem öffentlichen Platz gilt eine Zisterne oder ein Brunnen als Privateigentum. Und ein Mann wird angehalten, zu Hause mit seiner Frau Kinder zu zeugen, statt seinen Samen auf öffentlichen Plätzen, das heißt an andere Frauen, zu verteilen. Ganz klar: Der Rat an einen Mann lautet, seiner Frau treu zu sein.

    Der Weise fährt fort: „Möge sich dein Wasserquell als gesegnet erweisen, und freue dich mit der Ehefrau deiner Jugend, einer liebenswerten Hindin und einer anmutigen Gemse. Ihre Brüste mögen dich zu allen Zeiten berauschen. Durch ihre Liebe mögest du fortwährend im Taumel sein“ (Sprüche 5:18, 19).

    „Wasserquell“ ist eine Anspielung auf die Quelle sexueller Befriedigung. Die Freude an sexuellen Beziehungen mit dem Ehepartner ist „gesegnet“ — sie kommt von Gott. Deshalb wird der Mann aufgefordert, sich mit der Ehefrau seiner Jugend zu freuen. Für ihn ist sie so liebenswert und schön wie ein Reh und so bezaubernd und anmutig wie eine Gemse.

    Salomo wirft als nächstes zwei rhetorische Fragen auf: „Warum also solltest du, mein Sohn, mit einer Fremden im Taumel sein oder den Busen einer Ausländerin umarmen?“ (Sprüche 5:20). Ja, warum sollte sich jemand, der verheiratet ist, durch Kontakte am Arbeitsplatz oder anderswo zu außerehelichen Intimitäten verleiten lassen?
    ….

    Der Hauptgrund, weshalb sexuelle Unmoral verkehrt ist, besteht darin, daß sie von Jehova — der uns das Leben und die Sexualität geschenkt hat — mißbilligt wird. König Salomo erklärt mit folgenden Worten, was der stärkste Anreiz für sittliche Reinheit ist: „Denn die Wege des Mannes sind vor den Augen Jehovas, und er betrachtet alle seine Bahnen“ (Sprüche 5:21). Vor den Augen Gottes, „dem wir Rechenschaft zu geben haben“, ist nichts verborgen . Jede sexuell unreine Handlung, auch wenn sie noch so geheim ist und ganz gleich, welche physischen und sozialen Folgen sie hat, beeinträchtigt letztendlich unser Verhältnis zu Jehova. Wie unklug wäre es, sich für ein flüchtiges unerlaubtes Vergnügen den Frieden mit Gott zu verscherzen!

    Manche, die sich schamlos in Unmoral verstricken, scheinen ungestraft davonzukommen. Aber nicht auf Dauer. Salomo sagt: „Seine eigenen Vergehungen werden den Bösen fangen, und in den Stricken seiner eigenen Sünde wird er gefaßt werden. Er wird es sein, der sterben wird, weil keine Zucht da ist und weil er in der Fülle seiner Torheit irregeht“ (Sprüche 5:22, 23).

    Warum sollte irgend jemand von uns auf Abwege geraten? Immerhin warnt uns das Buch der Sprüche vor den Verlockungen der Welt. Und es macht deutlich, welchen Preis sexuelle Unmoral in der Regel fordert: Sie geht auf Kosten unserer Gesundheit, unserer finanziellen Mittel, unserer Kraft und unserer Würde. Mit dem richtigen Weitblick bleiben wir davon verschont, uns immer wieder vorwerfen zu müssen: „Hätte ich nur . . .“ Dadurch, daß wir die Hinweise beachten, die Jehova in seinem inspirierten Wort gibt, können wir in einer unmoralischen Welt sittlich rein bleiben.

  63. Jule sagt:

    Bewahren wir unseren guten Namen

    EIN Mann, der beeindruckende Gebäude entwirft, macht sich einen Namen als meisterhafter Architekt. Eine junge Frau, die sich durch ihre schulischen Leistungen auszeichnet, wird als hochbegabte Studentin bekannt. Selbst jemand, der nichts tut, macht sich wahrscheinlich einen Namen — als Faulenzer. Der Wert, sich einen guten Namen oder Ruf zu erwerben, wird in der Bibel wie folgt hervorgehoben: „Guter Ruf ist großem Reichtum vorzuziehen, und hohe Achtung allem Gold und Silber“ (Sprüche 22:1, Pattloch-Bibel).

    Durch viele kleine Dinge, die man über einen längeren Zeitraum hinweg tut, erwirbt man sich einen guten Namen. Eine einzige törichte Handlung genügt jedoch, um ihn zu verlieren. Zum Beispiel kann schon ein einmaliges sexuelles Fehlverhalten einen guten Ruf besudeln. Im 6. Kapitel des Bibelbuches Sprüche warnt Salomo, König im alten Israel, vor Denkweisen und Handlungen, die sowohl unserem guten Ruf schaden als auch unser Verhältnis zu Jehova Gott gefährden können. Dazu gehören unbedacht eingegangene Bürgschaften, Faulheit, Betrug und Unsittlichkeit — im wesentlichen Dinge, die Jehova haßt. Salomos Rat zu beachten wird uns helfen, unseren guten Namen zu bewahren.

    Sich unvernünftiger Bürgschaften entledigen

    Das 6. Kapitel des Bibelbuches Sprüche beginnt mit den Worten: „Mein Sohn, wenn du Bürge geworden bist für deinen Mitmenschen, wenn du gar für den Fremden deinen Handschlag gegeben hast, wenn du verstrickt worden bist durch die Reden deines Mundes, wenn du gefangen worden bist durch die Reden deines Mundes, so unternimm dann dies, mein Sohn, und befreie dich, denn du bist in die Faust deines Mitmenschen gekommen: Geh, demütige dich, und bestürme deinen Mitmenschen eindringlich“ (Sprüche 6:1-3).

    Diese Worte raten davon ab, sich in die geschäftlichen Angelegenheiten anderer, vor allem Fremder, hineinziehen zu lassen. Wohl sollten die Israeliten ‘ihren Bruder unterstützen, der verarmt und somit finanziell schwach war’. Einige wagemutige Israeliten ließen sich jedoch auf spekulative Risikogeschäfte ein. Sie verschafften sich dadurch finanzielle Absicherung, daß sie andere überzeugten, für sie ‘Bürge zu werden’. Die Betreffenden mußten nötigenfalls für die Schulden aufkommen. Eine ähnliche Situation kann auch heute entstehen. …

    Was sollten wir tun, wenn wir uns in der mißlichen Lage befinden, uns auf etwas eingelassen zu haben, was zunächst klug erschien, sich aber bei näherer Prüfung als töricht erwiesen hat? Der Rat lautet, wir sollten unseren Stolz überwinden und ‘unseren Mitmenschen eindringlich bestürmen’ — mit beharrlichen Bitten. Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um die Sache wieder in Ordnung zu bringen. Ein Nachschlagewerk führt aus: „Lassen wir nichts unversucht, bis wir mit der gegnerischen Partei zu einer Übereinkunft gekommen sind und die Angelegenheit durch einen Kompromiß geregelt haben, damit unsere Bürgschaft nicht auf uns oder unsere Angehörigen zurückfällt.“ Und dies sollte unverzüglich geschehen, denn der König fügt hinzu: „Gib deinen Augen keinen Schlaf noch deinen glänzenden Augen irgendwelchen Schlummer. Befreie dich wie eine Gazelle aus der Hand und wie ein Vogel aus der Hand des Vogelfängers“ (Sprüche 6:4, 5). Besser, man tritt von einer unklugen Verpflichtung zurück, als durch sie womöglich in eine Falle zu geraten.

    Fleißig wie die Ameise

    „Geh zur Ameise, du Fauler; sieh ihre Wege, und werde weise“, sagt Salomo mahnend. Welche Weisheit können uns die Wege einer kleinen Ameise vermitteln? Der König antwortet: „Obwohl sie keinen Befehlshaber, Beamten oder Herrscher hat, bereitet sie doch im Sommer ihre Speise; sie hat ja in der Ernte ihre Nahrungsvorräte eingesammelt“ (Sprüche 6:6-8).

    Ameisen sind erstaunlich organisiert und arbeiten in bemerkenswerter Weise zusammen. Instinktiv sammeln sie Nahrungsvorräte für künftige Zeiten. Sie haben „keinen Befehlshaber, Beamten oder Herrscher“. Es stimmt zwar, daß es eine Ameisenkönigin gibt, aber diese ist nur in dem Sinn Königin, daß sie Eier legt und die Mutter der Kolonie ist. Sie gibt keine Befehle. Unermüdlich führen die Ameisen ihre Arbeit durch, selbst ohne Vorarbeiter, der sie antreibt, oder Aufseher, der sie kontrolliert.

    Sollten nicht auch wir so fleißig sein wie die Ameise? Hart zu arbeiten und bemüht zu sein, uns in unserer Tätigkeit zu verbessern, ist immer angebracht, ob wir nun dabei beobachtet werden oder nicht. Ja, in der Schule oder an unserem Arbeitsplatz und bei unseren christlichen Aktivitäten sollten wir unser Bestes tun. Gott wünscht, daß wir ‘Gutes sehen sollten für unsere harte Arbeit’ wie die Ameise, deren Fleiß ihr von Nutzen ist. Ein reines Gewissen und persönliche Befriedigung sind der Lohn für harte Arbeit.

    Durch zwei rhetorische Fragen versucht Salomo, einen Trägen aus seiner Lethargie aufzurütteln: „Wie lange wirst du liegenbleiben, du Fauler? Wann wirst du von deinem Schlaf aufstehen?“ Der König fügt hinzu, wobei er die Worte des Faulen parodiert: „Noch ein wenig Schlaf, noch ein wenig Schlummer, noch ein wenig Händefalten beim Liegenbleiben, und deine Armut wird gewiß so kommen wie ein Wegelagerer und dein Mangel wie ein bewaffneter Mann“ (Sprüche 6:9-11). Während er auf der faulen Haut liegt, überfällt ihn die Armut so schnell wie ein Straßenräuber, und die Not bricht über ihn herein wie ein bewaffneter Mann. Die Felder eines Faulenzers sind schnell voller Unkraut und Nesseln (Sprüche 24:30, 31). Innerhalb kürzester Zeit muß er in seinen geschäftlichen Unternehmungen Verluste hinnehmen. Wie lange wird ein Arbeitgeber wohl einen Müßiggänger dulden? Und kann ein Schüler, der zu faul ist zum Lernen, erwarten, in der Schule gut abzuschneiden?

    Ehrlich sein

    Salomo umreißt eine weitere Verhaltensweise, die sowohl den guten Ruf ruiniert, den jemand in der Öffentlichkeit genießt, als auch sein Verhältnis zu Gott zerstört. Er erklärt dazu: „Ein nichtsnutziger Mensch, ein schadenstiftender Mann, wandelt mit Verdrehtheit der Rede, indem er mit seinem Auge zwinkert, mit seinem Fuß Zeichen gibt, mit seinen Fingern Andeutungen macht. Verkehrtheit ist in seinem Herzen. Er schmiedet allezeit etwas Böses. Er entfesselt fortwährend nur Streitigkeiten“ (Sprüche 6:12-14).

    Das ist die Beschreibung eines Betrügers. Ein Lügner versucht normalerweise, seine Verlogenheit zu verbergen. Wie? Nicht nur „mit Verdrehtheit der Rede“, sondern auch durch seine Körpersprache. Ein Gelehrter führt aus: „Gesten, der Klang der Stimme und sogar der Gesichtsausdruck sind gezielte Mittel der Täuschung; hinter einer Fassade der Aufrichtigkeit lauert ein verdorbener Sinn und ein Geist der Zwietracht.“ Solch ein nichtsnutziger Mann schmiedet böse Pläne und verursacht allezeit nur Streit. Wie wird es mit ihm ausgehen?

    „Darum wird plötzlich sein Unheil kommen“, antwortet der König von Israel. „In einem Augenblick wird er zerbrochen werden, und es wird keine Heilung geben“ (Sprüche 6:15). Wird er als Lügner entlarvt, ist sein guter Ruf sofort dahin. Wer wird ihm jemals wieder vertrauen? Sein Ende ist tatsächlich unheilvoll, denn „alle Lügner“ werden unter denjenigen aufgeführt, die den ewigen Tod erleiden werden. Wir wollen uns somit unbedingt „in allen Dingen ehrlich . . . benehmen“.

    Das hassen, was Jehova haßt

    Haß gegen das Böse kann uns sehr wirkungsvoll vor Taten abschrecken, die unserem guten Ruf schaden würden. Sollten wir daher nicht echten Abscheu vor dem entwickeln, was schlecht oder böse ist? Doch was genau sollten wir hassen? Salomo erklärt: „Sechs Dinge gibt es, die Jehova wirklich haßt; ja sieben sind Dinge, verabscheuungswürdig für seine Seele: hohe Augen, eine falsche Zunge und Hände, die unschuldiges Blut vergießen, ein Herz, das schädliche Pläne schmiedet, Füße, die eilends zum Schlechten hinlaufen, ein falscher Zeuge, der Lügen vorbringt, und jeder, der Streitigkeiten unter Brüdern entfesselt“ (Sprüche 6:16-19).

    Die sieben grundlegenden Kategorien, die in dem Sprichwort erwähnt werden, decken praktisch alle Arten von Ungerechtigkeit ab. „Hohe Augen“ und „ein Herz, das schädliche Pläne schmiedet“, sind Sünden, die in Gedanken begangen werden. „Eine falsche Zunge“ und „ein falscher Zeuge, der Lügen vorbringt“, sind Bezugnahmen auf sündige Äußerungen. „Hände, die unschuldiges Blut vergießen“, und „Füße, die eilends zum Schlechten hinlaufen“, bezeichnen böse Taten. Und besonders verhaßt ist Jehova der Typ Mensch, der sich daran ergötzt, Streit unter Menschen zu entfachen, die sonst friedlich zusammenleben würden. Die Steigerung der Zahl von sechs auf sieben deutet an, daß die Aufzählung keine Vollständigkeit beansprucht, da die Menschen ständig weitere böse Taten hinzufügen.

    Es ist wirklich unerläßlich, daß wir Abscheu vor dem entwickeln, was Gott haßt. Zum Beispiel müssen wir uns vor „hohen Augen“ oder jedem anderen Anzeichen von Stolz hüten. Und schadenstiftendes Geschwätz ist gewiß genauso zu meiden, denn es kann leicht „Streitigkeiten unter Brüdern“ entfesseln. Wer liebloses Gerede, ungerechtfertigte Kritik oder Lügen verbreitet, vergießt nicht unbedingt „unschuldiges Blut“, aber er kann damit sehr wohl Rufmord betreiben.

    ‘Begehre nicht ihre Schönheit’

    Salomo beginnt den nächsten Teil seines Rates mit den Worten: „Beobachte, o mein Sohn, das Gebot deines Vaters, und verlaß nicht das Gesetz deiner Mutter. Binde sie beständig auf dein Herz; knüpfe sie um deinen Hals.“ Der Grund ist folgender: „Wenn du umherwandelst, wird es dich leiten; wenn du dich niederlegst, wird es dich behüten; und wenn du aufgewacht bist, wird es sich mit dir befassen“ (Sprüche 6:20-22).

    Kann uns eine biblische Erziehung tatsächlich vor dem Fallstrick der Unsittlichkeit bewahren? Ja, das kann sie. Uns wird zugesichert: „Das Gebot ist eine Leuchte, und das Gesetz ist ein Licht, und die Zurechtweisungen der Zucht sind der Weg des Lebens, um dich vor der schlechten Frau zu behüten, vor der Glätte der Zunge der Ausländerin“ (Sprüche 6:23, 24). Uns an den Rat des Wortes Gottes zu erinnern und ihn als ‘eine Leuchte unserem Fuß und ein Licht für unseren Pfad’ zu gebrauchen wird uns helfen, den glattzüngigen Verlockungen einer schlechten Frau — und natürlich auch denen eines schlechten Mannes — zu widerstehen (Psalm 119:105).

    „Begehre in deinem Herzen nicht ihre Schönheit“, mahnt der weise König, „und möge sie dich mit ihren glänzenden Augen nicht einnehmen.“ Warum nicht? „Denn um einer Prostituierten willen kommt man herunter bis auf einen runden Laib Brot; was aber die Frau eines anderen Mannes betrifft, sie jagt sogar einer kostbaren Seele nach“ (Sprüche 6:25, 26).

    Bezeichnet Salomo eine Ehebrecherin als Prostituierte? Das ist nicht auszuschließen. Es kann allerdings auch sein, daß er unterscheidet zwischen den Folgen, die sich daraus ergeben, wenn man Unsittlichkeit mit einer Prostituierten begeht, und den Folgen von Ehebruch mit der Frau eines anderen Mannes. Derjenige, der intimen Verkehr mit einer Prostituierten hat, kann „bis auf einen runden Laib Brot“ herunterkommen — in tiefste Armut geraten. Er kann sogar schmerzhaften und zerstörerischen sexuell übertragbaren Krankheiten erliegen, zum Beispiel einer tödlichen Aidsinfektion. Demjenigen dagegen, der sich auf Intimitäten mit dem Ehepartner eines anderen einließ, drohte unter dem mosaischen Gesetz unmittelbar größere Gefahr. Eine ehebrecherische Frau gefährdet die ‘kostbare Seele’ ihres illegitimen Partners. „Es geht um mehr als die Verkürzung des Lebens durch Ausschweifung“, heißt es in einem Nachschlagewerk. „Dem Sünder droht die Todesstrafe“ (3. Mose 20:10; 5. Mose 22:22). Auf jeden Fall ist solch eine Frau, ungeachtet ihrer körperlichen Schönheit, nicht begehrenswert.

    ‘Kein Feuer in unserem Busen zusammenscharren’

    Um die Gefahr des Ehebruchs noch stärker hervorzuheben, fragt Salomo: „Kann ein Mann Feuer in seinem Busen zusammenscharren, ohne daß seine Kleider verbrannt werden? Oder kann ein Mann auf Kohlen wandeln, und seine Füße selbst würden nicht versengt?“ Er erklärt die Bedeutung der Veranschaulichung wie folgt: „Ebenso bei irgendeinem, der Beziehungen mit der Frau seines Mitmenschen hat: Keiner, der sie berührt, wird straflos bleiben“ (Sprüche 6:27-29). Solch ein Sünder wird gewiß bestraft werden.

    „Man verachtet einen Dieb nicht, bloß weil er Diebstahl begeht, um seine Seele zu füllen, wenn er hungrig ist“, lautet der nächste Hinweis. „Wenn aber ertappt, wird er es siebenfach ersetzen; alle wertvollen Dinge seines Hauses wird er geben“ (Sprüche 6:30, 31). Im alten Israel mußte ein ertappter Dieb für den Schaden aufkommen, selbst wenn er dafür alles hergeben mußte, was er hatte. Wieviel mehr würde ein Ehebrecher Strafe verdienen, dessen Tat durch nichts zu entschuldigen ist.

    „Wer mit einer Frau Ehebruch begeht, dem mangelt es an Herz“, erklärt Salomo. Einem Mann, dem es an Herz mangelt, fehlt gutes Urteilsvermögen, denn er „bringt seine eigene Seele ins Verderben“ (Sprüche 6:32). Äußerlich erweckt er vielleicht den Eindruck, eine anständige Person zu sein, aber der innere Mensch weist schwerwiegende Mängel in seiner Entwicklung auf.

    Ein Ehebrecher erntet allerdings noch andere Früchte. „Plage und Unehre wird er finden, und seine Schmach, sie wird nicht ausgetilgt werden. Denn die Wut eines kräftigen Mannes ist Eifersucht, und er wird nicht Mitleid bekunden am Tag der Rache. Er wird keine Rücksicht nehmen auf irgendeine Art Lösegeld, noch wird er sich bereitwillig zeigen, ungeachtet, wie groß du das Geschenk machst“ (Sprüche 6:33-35).

    Ein Dieb kann für das, was er gestohlen hat, Ersatz leisten, ein Ehebrecher hingegen kann seine Tat durch nichts ausgleichen. Welche Entschädigung könnte er einem erzürnten Ehemann anbieten? Alles Bitten und Flehen dürfte dem Missetäter wohl kaum Mitleid eintragen. Der Ehebrecher kann seine Sünde durch nichts wiedergutmachen. Die Schande und die Unehre, die er auf seinen eigenen Namen gebracht hat, werden bleiben. Außerdem hat er keine Möglichkeit, durch irgendein Lösegeld der verdienten Strafe zu entgehen.

    Wie weise ist es doch, uns vor Ehebruch zu hüten sowie Denk- und Verhaltensweisen zu meiden, die unseren guten Namen beschmutzen und Schmach auf Gott bringen können! Hüten wir uns daher davor, unüberlegt Bürgschaften zu gewähren. Sorgen wir dafür, daß Fleiß und Wahrhaftigkeit unseren Ruf schmücken. Und wenn wir darauf bedacht sind, das zu hassen, was Jehova haßt, können wir uns einen guten Namen bei ihm und bei unseren Mitmenschen machen.

  64. Jule sagt:

    „Bewahre meine Gebote, und bleibe am Leben“

    ER WAR jung, intelligent, „schön von Gestalt und schön von Aussehen“. Die Frau seines Arbeitgebers war sinnlich und unverfroren. Sie fühlte sich unwiderstehlich zu dem jungen Mann hingezogen und versuchte Tag für Tag, ihn zu verführen. „Es geschah aber, daß er an diesem Tag wie an anderen Tagen in das Haus ging, um seine Geschäfte zu besorgen, und da war keiner von den Männern des Hauses dort im Haus. Da packte sie ihn bei seinem Kleid und sprach: ‚Leg dich zu mir!‘ “ Joseph jedoch, der Sohn des Patriarchen Jakob, ließ sein Gewand zurück und ergriff vor Potiphars Frau die Flucht (1. Mose 39:1-12).

    Natürlich läuft nicht jeder vor einer Versuchung davon. Betrachten wir den Fall eines jungen Mannes, den der israelitische König Salomo eines Abends auf der Straße sah. Von einer lasterhaften Frau betört, „folgt er ihr wie ein Ochse, den man zum Schlachten führt“ (Sprüche 7:21, 22, Einheitsübersetzung).

    Christen werden ermahnt, ‘vor der Hurerei zu fliehen’ (1. Korinther 6:18). Dem jungen christlichen Jünger Timotheus schrieb der Apostel Paulus: „Fliehe vor den Begierden, die der Jugend eigen sind“. Wenn wir in Situationen geraten, in denen sich Hurerei, Ehebruch oder andere sittliche Vergehen geradezu anbieten, müssen wir genauso entschlossen die Flucht ergreifen, wie Joseph vor Potiphars Frau weglief. Was wird uns in der Entschlossenheit bestärken, so zu handeln? Im siebten Kapitel des Bibelbuches Sprüche gibt Salomo uns außerordentlich wertvollen Rat. Er vermittelt nicht nur Lektionen, die uns vor den Schlichen unsittlicher Personen bewahren können, sondern enthüllt auch ihre Taktik, indem er anschaulich schildert, wie ein junger Mann von einer unmoralischen Frau verführt wird.

    ‘Binde meine Gebote an deine Finger’

    Der König beginnt mit dem väterlichen Rat: „Mein Sohn, behalte meine Reden, und meine Gebote mögest du bei dir verwahren. Bewahre meine Gebote, und bleibe am Leben, und mein Gesetz wie die Pupille deiner Augen“ (Sprüche 7:1, 2).

    Gott hat Eltern, insbesondere den Vätern, die Verantwortung übertragen, ihren Kindern seine Maßstäbe für Gut und Böse beizubringen. Moses ließ an Väter die Mahnung ergehen: „Es soll sich erweisen, daß diese Worte, die ich dir heute gebiete, auf deinem Herzen sind; und du sollst sie deinem Sohn einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Weg gehst und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst“ . Und der Apostel Paulus schrieb: „Ihr, Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie weiterhin auf in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ . Daher umfaßt die elterliche Anleitung, die wie ein Schatz bewahrt und hochgeschätzt werden sollte, gewiß die Mahnungen, Gebote und Gesetze aus Gottes Wort, der Bibel.

    Die Belehrung durch die Eltern kann noch weitere Vorschriften einschließen, zum Beispiel Familienregeln. Sie dienen dem Wohl aller in der Familie. Allerdings können sich diese, je nach den Bedürfnissen, von Familie zu Familie unterscheiden. Die Eltern sind jedenfalls dafür zuständig, zu entscheiden, was für ihre Familie das beste ist. Und die Regeln, die sie aufstellen, sind im allgemeinen ein Ausdruck echter Liebe und Sorge. Daher ergeht an junge Leute der Rat, sich nach diesen Regeln wie auch der biblischen Schulung, die sie von ihren Eltern erhalten, auszurichten. Es ist in der Tat nötig, diese Unterweisung „wie die Pupille deiner Augen“ zu behandeln, sie äußerst sorgfältig zu behüten. Auf diese Weise vermeidet man die tödlichen Folgen der Mißachtung göttlicher Maßstäbe und ‘bleibt am Leben’.

    Salomo fährt fort: „Binde sie [meine Gebote] an deine Finger, und schreibe sie auf die Tafel deines Herzens“ (Sprüche 7:3). Genau wie wir unsere Finger stets vor Augen haben und nicht auf sie verzichten können, um unsere Vorhaben auszuführen, müssen wir uns bei allem, was wir tun, daran erinnern, wozu wir gemäß der Bibel erzogen worden sind oder was wir beim Erlangen biblischer Erkenntnis gelernt haben, und uns davon leiten lassen. Wir müssen die Gebote Gottes auf die Tafel unseres Herzens schreiben, sie also zu einem Teil unserer Persönlichkeit machen.

    Der König vergißt auch nicht die Wichtigkeit der Weisheit und des Verständnisses, denn er mahnt: „Sprich zur Weisheit: ‚Du bist meine Schwester‘; und das Verständnis mögest du ‚Verwandte‘ nennen“ (Sprüche 7:4). Weisheit ist die Fähigkeit, die von Gott erhaltene Erkenntnis richtig zu gebrauchen. Wir sollten Zuneigung zur Weisheit haben wie zu einer innig geliebten Schwester. Was ist Verständnis? Es handelt sich um die Fähigkeit, eine Angelegenheit zu durchschauen und sie zu verstehen, indem man die Zusammenhänge zwischen ihren einzelnen Aspekten und dem Ganzen begreift. Verständnis muß uns so vertraut sein wie ein guter Freund.

    Warum sollten wir uns an die biblische Schulung halten und unser Vertrautsein mit Weisheit und Verständnis vertiefen? „Um . . . [uns] vor der fremden Frau zu behüten, vor der Ausländerin, die ihre eigenen Reden glattgemacht hat“ (Sprüche 7:5). Wenn wir das beachten, werden uns die glatten Überredungskünste eines Ausländers oder Fremden — also einer unmoralischen Person — nichts anhaben können.

    Der junge Mann begegnet einer ‘listigen Frau’

    Als nächstes beschreibt der König, was er mit eigenen Augen beobachtete: „Am Fenster meines Hauses blickte ich durch mein Gitterwerk hinab, um auf die Unerfahrenen zu spähen. Mit Interesse bemerkte ich unter den Söhnen einen jungen Mann, dem es an Herz mangelte, der auf der Straße dahinging, in der Nähe ihrer Ecke, und den Weg zu ihrem Haus beschreitet er in der Dämmerung, am Abend des Tages, beim Nahen der Nacht und des Dunkels“ (Sprüche 7:6-9).

    Das Fenster, aus dem Salomo schaut, ist vergittert — offensichtlich mit einem Gitterwerk aus möglicherweise kunstvoll geschnitzten Latten. Während die Dämmerung schwindet, wird es auch auf den Straßen dunkler. Er erblickt einen besonders schutzlosen jungen Mann. Ohne Unterscheidungsvermögen oder gesunden Sinn, mangelt es ihm an Herz. Wahrscheinlich weiß er genau, welche Gegend er aufgesucht hat und was ihm dort widerfahren kann. Der junge Mann nähert sich „ihrer Ecke“ am Weg zu ihrem Haus. Wer ist sie? Was führt sie im Schilde?

    Der aufmerksame König fährt fort: „Siehe, eine Frau kam ihm entgegen im Gewand einer Prostituierten und listigen Herzens. Sie ist ungestüm und störrisch. Ihre Füße verweilen nicht in ihrem Haus. Bald ist sie draußen, bald ist sie auf den öffentlichen Plätzen, und in der Nähe jeder Ecke liegt sie auf der Lauer“ (Sprüche 7:10-12).

    Die Art, wie diese Frau sich kleidet, spricht Bände (1. Mose 38:14, 15). Sie ist unanständig, wie eine Prostituierte, angezogen. Außerdem ist sie listigen Herzens, sie ist „verschlagenen“ Sinnes, kommt mit „verstecktem“ Plan (Schneider; Revidierte Elberfelder Bibel). Sie ist ungestüm und störrisch, geschwätzig und halsstarrig, laut und eigenwillig, unverfroren und aufsässig. Nichts hält sie im Haus, lieber sucht sie öffentliche Plätze auf und lauert an den Straßenecken auf Beute. Der junge Mann kommt ihr gerade recht.

    Die „Fülle ihrer Überredung“

    Jetzt begegnet also der junge Mann einer solch liederlichen, raffinierten Frau. Wie dies doch Salomos Aufmerksamkeit gefesselt haben muß! Er berichtet: „Sie hat ihn fest erfaßt und ihm einen Kuß gegeben. Sie hat ein dreistes Gesicht aufgesetzt, und sie beginnt zu ihm zu sagen: ‚Gemeinschaftsschlachtopfer lagen mir ob. Heute habe ich meine Gelübde bezahlt. Darum bin ich ausgegangen, dir entgegen, um dein Angesicht zu suchen, damit ich dich finde‘ “ (Sprüche 7:13-15).

    Die Frau hat glatte Lippen. Sie setzt ein dreistes Gesicht auf und wirkt selbstsicher, wenn sie redet. Alles, was sie sagt, ist darauf ausgelegt, den jungen Mann zu verführen. Sie gibt sich rechtschaffen und sehr gläubig und sagt, sie habe gerade heute ein Gemeinschaftsschlachtopfer dargebracht und ihre Gelübde bezahlt. Zu den Gemeinschaftsschlachtopfern im Tempel in Jerusalem gehörten Fleisch, Mehl, Öl und Wein. Da derjenige, der das Opfer darbrachte, einen Teil des Gemeinschaftsschlachtopfers für sich und seine Familie mitnehmen konnte, gab sie zu verstehen, daß es in ihrem Haus reichlich zu essen und zu trinken gab. Was sie damit sagen wollte, ist offensichtlich: Der junge Mann könnte es sich dort richtig gutgehen lassen. Sie sei aus dem Haus gegangen, um speziell nach ihm Ausschau zu halten. Wie rührend — und wer sollte das glauben? „Es stimmt, daß sie draußen nach jemand Ausschau hielt“, kommentierte ein Bibelgelehrter, „aber kam sie tatsächlich, um nach genau diesem besonderen Mann Ausschau zu halten? Das würde ihr nur ein Narr — vielleicht dieser — glauben.“

    Die Verführerin betört ihr Opfer mit allen Mitteln: Der junge Mann sieht ihre Kleidung, hört ihre schmeichelnde Stimme, spürt ihre Umarmung, kostet das Aroma ihrer Lippen, und jetzt appelliert sie auch noch an den Geruchssinn. Sie sagt: „Mit Decken habe ich meinen Diwan schön bedeckt, mit bunten Sachen, Leinen aus Ägypten. Ich habe mein Bett mit Myrrhe, Aloe und Zimt besprengt“ (Sprüche 7:16, 17). Mit farbenfrohen Bezügen aus Ägypten hat sie ihr Bett ästhetisch hergerichtet und es mit erlesenen Düften von Myrrhe, Aloe und Zimt parfümiert.

    Dann redet sie ihm zu: „Komm doch, wir wollen uns an Liebe satt trinken bis zum Morgen; laß uns doch einander mit Liebkosungen erfreuen.“ Bei dieser Einladung geht es um mehr als um ein nettes Abendessen zu zweit. Sie stellt sexuelle Intimitäten in Aussicht. Wie aufregend und abenteuerlich diese Einladung auf den jungen Mann wirkt! Sie verstärkt den Anreiz noch, als sie erwähnt: „Denn der Ehemann ist nicht in seinem Haus; er ist auf eine Reise in die Ferne gegangen. Einen Geldbeutel hat er in seine Hand genommen. Am Tag des Vollmonds wird er nach Hause kommen“ (Sprüche 7:18-20). Sie wären vollkommen ungestört, versichert sie ihm, denn ihr Mann sei auf Geschäftsreise und käme vorerst nicht nach Hause. Wie geschickt sie doch einen jungen Menschen betören kann! „Sie hat ihn durch die Fülle ihrer Überredung verleitet. Durch die Glätte ihrer Lippen verführt sie ihn“ (Sprüche 7:21). Nur ein Mann von Josephs Format könnte solch einer Verlockung widerstehen (1. Mose 39:9, 12). Ist dieser junge Mann ihr gewachsen?

    ‘Wie ein Stier zur Schlachtung’

    „Ganz plötzlich geht er ihr nach“, berichtet Salomo, „wie ein Stier, der sogar zur Schlachtung kommt, und gerade wie gefesselt zur Züchtigung eines Törichten, bis ein Pfeil seine Leber zerspaltet, so wie ein Vogel in die Falle eilt, und er hat nicht gewußt, daß es um seine Seele selbst geht“ (Sprüche 7:22, 23).

    Die Einladung erweist sich für den jungen Mann als etwas Unwiderstehliches. Wider jeden gesunden Menschenverstand folgt er ihr „wie ein Stier . . . zur Schlachtung“. Genau wie ein gefesselter Mann seiner Bestrafung nicht entkommen kann, kann der junge Mann der Sünde nicht mehr entkommen. Er erkennt die Gefahr erst, als „ein Pfeil seine Leber zerspaltet“, das heißt, als er lebensgefährlich verwundet wird. Es kann ihn buchstäblich das Leben kosten, weil er sich der Gefahr aussetzt, sich mit tödlichen sexuell übertragbaren Krankheiten zu infizieren. Die Wunde kann aber auch seinen geistigen Tod bewirken; ‘es geht um seine Seele selbst’. Seine ganze Person und sein gesamtes Leben sind ernstlich betroffen, und außerdem hat er schwer gegen Gott gesündigt. Er eilt den Fängen des Todes entgegen und geht wie ein Vogel in die Falle.

    „Irre nicht ab auf ihre Pfade“

    Der König zieht aus dem, was er gesehen hat, eine Lehre und rät dringend: „Und nun, o Söhne, hört auf mich, und merkt auf die Reden meines Mundes. Möge dein Herz nicht zu ihren Wegen abweichen. Irre nicht ab auf ihre Pfade. Denn viele sind der Erschlagenen, die sie fällte, und zahlreich sind alle von ihr Getöteten. Die Wege zum Scheol sind ihr Haus; sie führen hinab zu den Innenkammern des Todes“ (Sprüche 7:24-27).

    Unumwunden rät Salomo, sich von der todbringenden Handlungsweise einer unsittlichen Person abzuwenden und ‘am Leben zu bleiben’ (Sprüche 7:2). Wie zeitgemäß dieser Rat doch heutzutage ist! Auf jeden Fall ist es nötig, Orte zu meiden, an denen sich Personen aufhalten, die auf ein Opfer lauern. Warum sollte man sich dorthin begeben und sich zur Zielscheibe ihrer Taktiken machen? Warum sollten wir denn wie jemand, dem es ‘an Herz mangelt’, den Wegen einer „Ausländerin“ folgen?

    Die ‘fremde Frau’, die der König sah, verlockte den jungen Mann mit der Einladung, „einander mit Liebkosungen [zu] erfreuen“. Sind nicht schon viele Jugendliche — insbesondere Mädchen — auf ähnliche Weise ausgenutzt worden? Aber man überlege einmal: Wenn jemand dich zu sexuellem Fehlverhalten verleiten will, macht er das dann aus echter Liebe oder aus selbstsüchtiger sinnlicher Begierde? Warum sollte ein Mann, der eine Frau wirklich liebt, sie unter Druck setzen, so daß sie ihrer christlichen Schulung und ihrem Gewissen zuwiderhandelt? ‘Möge dein Herz nicht zu solchen Wegen abweichen’, ermahnt uns Salomo.

    Die Worte eines Verführers oder einer Verführerin sind normalerweise glatt und genau kalkuliert. Hält man sich eng an Weisheit und Verständnis, sind sie jedoch zu durchschauen. Die Gebote Jehovas niemals zu vergessen wird sich als Schutz erweisen. Bemühen wir uns daher stets, ‘Gottes Gebote zu bewahren und am Leben zu bleiben’, ja für immer (1. Johannes 2:17).

  65. Jule sagt:

    „Glücklich ist der Mensch, der Weisheit gefunden hat“

    ‘Sie ruft fortgesetzt laut’

    Sprüche, Kapitel 8 beginnt mit einer rhetorischen Frage: „Ruft nicht die Weisheit unablässig, und läßt nicht das Unterscheidungsvermögen ständig seine Stimme erschallen?“ Ja, Weisheit und Unterscheidungsvermögen rufen unablässig, aber auf ganz andere Weise als die unmoralische Frau, die an dunklen Orten lauert und einem einsamen und unerfahrenen Jugendlichen verführerische Worte ins Ohr flüstert (Sprüche 7:12). „Oben auf den Höhen, am Weg, an der Kreuzung der Pfade hat sie sich aufgestellt. Zur Seite der Tore, an der Mündung der Stadt, am Eingang der Pforten ruft sie fortgesetzt laut“ (Sprüche 8:1-3). Die kräftige und mutige Stimme der Weisheit ist laut und deutlich in aller Öffentlichkeit zu hören: an den Toren, an den Kreuzungen, an den Eingängen einer Stadt. Man kann diese Stimme problemlos hören und darauf reagieren.

    Wer könnte bestreiten, daß die von Gott stammende Weisheit, aufgezeichnet in der Bibel, dem inspirierten Wort Gottes, so gut wie jedem auf der Erde zugänglich ist, der sie erlangen möchte? „Die Bibel ist das meistgelesene Buch der Geschichte“, heißt es in der World Book Encyclopedia. „Von der Bibel sind mehr Exemplare verbreitet worden als von irgendeinem anderen Buch. Sie ist auch häufiger und in mehr Sprachen übersetzt worden als irgendein anderes Buch.“ Die vollständige Bibel oder Teile davon sind in mehr als 2 100 Sprachen und Dialekte übersetzt worden, so daß für mehr als 90 Prozent der Menschen zumindest ein Teil des Wortes Gottes in ihrer Sprache zugänglich ist.


    „Meine Stimme ergeht an die Menschensöhne“

    Die personifizierte Weisheit ergreift das Wort und sagt: „Zu euch, o Männer, rufe ich, und meine Stimme ergeht an die Menschensöhne. O Unerfahrene, versteht Klugheit; und ihr Unvernünftigen, versteht das Herz“ (Sprüche 8:4, 5).

    Der Ruf der Weisheit gilt jedem. Sie richtet ihre Einladung an alle Menschen. Selbst Unerfahrene werden aufgefordert, sich Klugheit oder Umsicht zu erwerben, und Törichte, Verständnis zu erlangen. …

    „Mein Gaumen äußert die Wahrheit“

    Die Weisheit unterbreitet ihre Einladung weiter mit den Worten: „Hört zu, denn es sind Dinge von erster Wichtigkeit, über die ich rede, und zu Geradheit öffnen sich meine Lippen. Denn mein Gaumen äußert die Wahrheit mit gedämpftem Ton; und Bosheit ist etwas Verabscheuungswürdiges für meine Lippen. Alle Reden meines Mundes sind in Gerechtigkeit gesprochen. Unter ihnen ist nichts Verdrehtes oder Verkehrtes.“ Ja, die Lehren der Weisheit sind vorzüglich und rechtschaffen, wahrhaftig und gerecht. Sie enthalten nichts Hinterhältiges oder Verkehrtes. „Sie alle sind gerade für den, der Unterscheidungsvermögen hat, und recht für die, die Erkenntnis finden“ (Sprüche 8:6-9).

    Zu Recht dringt die Weisheit darauf: „Nehmt meine Zucht an und nicht Silber und Erkenntnis lieber als auserlesenes Gold.“ Diese Aufforderung macht Sinn, „denn Weisheit ist besser als Korallen, und selbst alle anderen Dinge, an denen man Lust hat, können ihr nicht gleichkommen“ (Sprüche 8:10, 11). Doch warum ist das so? Was macht Weisheit soviel wertvoller als Reichtum?

    „Mein Fruchtertrag ist besser als Gold“

    Die Gaben, mit denen Weisheit ihre Zuhörer beschenkt, sind wertvoller als Gold, Silber oder Korallen. Worum es sich bei diesen Gaben handelt, erklärt die Weisheit wie folgt: „Ich, die Weisheit, ich habe bei der Klugheit geweilt, und ich finde auch die Erkenntnis des Denkvermögens. Die Furcht Jehovas bedeutet das Böse hassen. Selbsterhöhung und Stolz und den schlechten Weg und den verkehrten Mund habe ich gehaßt“ (Sprüche 8:12, 13).

    Weisheit verleiht ihrem Besitzer Klugheit und Denkvermögen. Ein Mann, der von Gott stammende Weisheit besitzt, hat auch eine ehrfurchtsvolle Scheu vor Gott, denn „die Furcht Jehovas ist der Weisheit Anfang“ (Sprüche 9:10). Folglich haßt er das, was Jehova haßt. Hochmut, Überheblichkeit, unsittliches Verhalten und verdrehtes Reden liegen ihm fern. Das Böse zu hassen bewahrt ihn davor, sich durch Macht verderben zu lassen. Wie wichtig ist es, daß Personen, die in der Christenversammlung in verantwortlicher Stellung dienen, sowie Familienhäupter nach Weisheit streben!

    Die Weisheit fährt fort: „Bei mir ist Rat und praktische Weisheit. Ich — das Verständnis; bei mir ist Macht. Durch mich regieren fortwährend selbst Könige, und hohe Amtspersonen verordnen ständig Gerechtigkeit. Durch mich herrschen selbst Fürsten fortwährend als Fürsten, und Edle richten alle in Gerechtigkeit“ (Sprüche 8:14-16). Zu den Früchten der Weisheit gehören Einsicht, Verständnis und Macht — alles unabdingbare Voraussetzungen für Herrscher, hohe Beamte und Edle. Weisheit ist für jeden, der eine Machtstellung innehat oder der anderen Rat erteilt, unverzichtbar.

    Wahre Weisheit ist allen leicht zugänglich, aber nicht jeder findet sie. Manche lehnen sie ab oder gehen ihr aus dem Weg, selbst wenn sie unmittelbar vor ihnen steht. „Ich liebe, die mich lieben“, sagt die Weisheit, „und die nach mir suchen, finden mich“ (Sprüche 8:17). Weisheit können nur die erlangen, die ernsthaft danach suchen.

    Die Wege der Weisheit sind gerade und gerecht. Sie belohnt jeden, der nach ihr sucht. So sagt die Weisheit: „Reichtum und Herrlichkeit sind bei mir, erbliche Werte und Gerechtigkeit. Mein Fruchtertrag ist besser als Gold, ja als geläutertes Gold, und mein Ertrag als auserlesenes Silber. Auf dem Pfad der Gerechtigkeit wandle ich, mitten auf den Pfaden des Rechts, um die mich Liebenden beständiges Gut in Besitz nehmen zu lassen; und ihre Vorratshäuser halte ich gefüllt“ (Sprüche 8:18-21).

    Neben so vortrefflichen Eigenschaften und Charakterzügen wie Umsicht, Denkvermögen, Demut, Einsicht, praktischer Weisheit und Verständnis gehören auch Reichtum und Ehre zu den Gaben der Weisheit. Ein weiser Mensch kann durchaus auf gerechte Weise zu Wohlstand gelangen, und er wird auf geistigem Gebiet gedeihen (3. Johannes 2). Weisheit trägt jemand auch Ehre ein. Außerdem befriedigt ihn das, was er erwirbt, und er hat Herzensfrieden und ein reines Gewissen vor Gott. Der Mensch, der Weisheit gefunden hat, ist also wirklich glücklich. Die Früchte der Weisheit sind tatsächlich besser als geläutertes Gold und auserlesenes Silber.

    Wie zeitgemäß ist doch dieser Rat für uns, die wir in einer materialistischen Welt leben, wo so viel Wert darauf gelegt wird, mit allen Mitteln und um jeden Preis reich zu werden! Verlieren wir nie aus den Augen, wie wertvoll Weisheit ist, und greifen wir nie zu ungerechten Methoden, um Reichtum zu erwerben. Vernachlässigen wir nie die Vorkehrungen, durch die Weisheit vermittelt wird — unsere christlichen Zusammenkünfte und unser persönliches Bibelstudium sowie die Veröffentlichungen, für die der „treue und verständige Sklave“ sorgt —, nur weil wir unbedingt reich werden wollen (Matthäus 24:45-47).

    „Von unabsehbarer Zeit her war ich eingesetzt“

    Daß in Sprüche, Kapitel 8 die Weisheit personifiziert dargestellt wird, dient nicht lediglich dem Zweck, die Merkmale einer abstrakten Eigenschaft zu erklären. In Symbolsprache wird hiermit auch auf die wichtigste Schöpfung Jehovas Bezug genommen. Die Weisheit sagt weiter: „Jehova selbst brachte mich als den Anfang seines Weges hervor, als das früheste seiner Werke vor alters. Von unabsehbarer Zeit her war ich eingesetzt, von Anbeginn, von den Vorzeiten der Erde. Als es keine Wassertiefen gab, wurde ich wie mit Wehen hervorgebracht, als es keine Quellen gab, wasserschwer. Ehe die Berge selbst eingesenkt worden waren, vor den Hügeln wurde ich wie mit Wehen hervorgebracht, als er die Erde und die offenen Räume und den ersten Teil der Staubmassen des ertragfähigen Landes noch nicht gemacht hatte“ (Sprüche 8:22-26).

    Wie gut paßt die obige Beschreibung der personifizierten Weisheit zu dem, was in der Heiligen Schrift über „das WORT“ gesagt wird! „Im Anfang war das WORT“, schrieb der Apostel Johannes, „und das WORT war bei GOTT, und das WORT war ein Gott“ (Johannes 1:1). Die personifizierte Weisheit stellt sinnbildlich Jesus Christus, den Sohn Gottes, in seinem vormenschlichen Dasein dar.

    Jesus Christus ist „der Erstgeborene aller Schöpfung; denn durch ihn sind alle anderen Dinge in den Himmeln und auf der Erde, die sichtbaren und die unsichtbaren, erschaffen worden“ (Kolosser 1:15, 16). „Als er [Jehova] die Himmel bereitete, war ich da“, sagt die personifizierte Weisheit weiter, „als er einen Kreis über der Fläche der Wassertiefe festsetzte, als er die Wolkenmassen droben festigte, als er die Quellen der Wassertiefe stark werden ließ, als er dem Meer seine Verordnung festsetzte, daß die Wasser selbst seinen Befehl nicht überschreiten sollten, als er die Grundfesten der Erde verordnete, da wurde ich neben ihm zum Werkmeister, und ich wurde der, den er Tag für Tag besonders liebhatte, während ich allezeit vor ihm fröhlich war, fröhlich über das ertragfähige Land seiner Erde; und die Dinge, die mir lieb waren, waren bei den Menschensöhnen“ (Sprüche 8:27-31). Jehovas erstgeborener Sohn war an der Seite seines Vaters und arbeitete tatkräftig mit ihm, dem unvergleichlichen Schöpfer des Himmels und der Erde, zusammen. Als Jehova Gott den ersten Menschen erschuf, war sein Sohn als Werkmeister mit ihm an diesem Projekt beteiligt (1. Mose 1:26). Kein Wunder, daß sich Gottes Sohn sehr stark für die Menschheit interessiert, ja daß sie ihm lieb ist!

    „Glücklich ist der Mensch, der auf mich hört“

    Als Verkörperung der Weisheit sagt der Sohn Gottes: „Nun, o Söhne, hört auf mich; ja glücklich sind die, die meine Wege einhalten. Hört auf Zucht, und werdet weise, und bekundet keine Nachlässigkeit. Glücklich ist der Mensch, der auf mich hört, indem er Tag für Tag an meinen Türen wacht, indem er an den Pfosten meiner Eingänge Wache hält. Denn wer mich findet, wird bestimmt Leben finden und erlangt Wohlwollen von Jehova. Wer mich aber verfehlt, tut seiner Seele Gewalt an; alle, die mich aufs tiefste hassen, die sind es, die tatsächlich den Tod lieben“ (Sprüche 8:32-36).

    Jesus Christus ist der Inbegriff der Weisheit Gottes. „In ihm sind alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis sorgsam verborgen“ (Kolosser 2:3). Hören wir daher auf ihn, ohne Nachlässigkeit zu bekunden, und folgen wir seinen Fußstapfen genau nach (1. Petrus 2:21). Ihn zu verwerfen würde bedeuten, unserer eigenen Seele Gewalt anzutun und den Tod zu lieben, denn es gibt „in keinem anderen Rettung“ (Apostelgeschichte 4:12). Nehmen wir daher Jesus als den an, den Gott für unsere Rettung gegeben hat (Matthäus 20:28; Johannes 3:16). So werden wir glücklich sein, weil wir ‘Leben finden und Wohlwollen von Jehova erlangen’.

  66. Jule sagt:

    ‘Durch Weisheit werden unserer Tage viele werden’

    WER wollte leugnen, daß Weisheit unentbehrlich ist, wenn es darum geht, die Probleme des Lebens zu meistern? Wahre Weisheit ist die Fähigkeit, Wissen und Verständnis richtig in die Praxis umzusetzen. Sie ist genau das Gegenteil von Torheit, Unvernunft und Wahnsinn. Deshalb fordert uns die Bibel dringend auf, Weisheit zu erwerben (Sprüche 4:7). Tatsächlich wurde das Bibelbuch Sprüche in erster Linie geschrieben, um Weisheit und Zucht zu vermitteln. Die einleitenden Worte lauten: „Die Sprüche Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel, damit man Weisheit und Zucht erkennt“ (Sprüche 1:1, 2).

    Man braucht nur an die fundamentalen Lehren zu denken, die in den ersten Kapiteln der Sprüche zu finden sind. Wie ein liebevoller Vater, der seinem Sohn gut zuredet, bittet Salomo seine Leser, Zucht anzunehmen und auf Weisheit zu achten (Kapitel 1 und 2). Er läßt uns erkennen, wie wir mit Jehova vertraut werden und unser Herz behüten können (Kapitel 3 und 4). Wir werden ermahnt, moralisch rein zu bleiben (Kapitel 5 und 6). Von unschätzbarem Wert für uns ist die Entlarvung der Taktiken einer unmoralischen Person (Kapitel 7). Und wie anziehend doch der Aufruf der personifizierten Weisheit wirkt! (Kapitel 8). Bevor König Salomo zu den prägnanten einzelnen Sprüchen der späteren Kapitel übergeht, gibt er eine anspornende Zusammenfassung des bis dahin behandelten Stoffs (Kapitel 9).

    ‘Kommt, eßt mein Brot und trinkt meinen Wein’

    Der erste Teil des Bibelbuchs Sprüche endet nicht mit einem trockenen Resümee, das lediglich die zuvor gegebenen Hinweise umreißt. Der Schluß präsentiert sich als spannende, schöne Veranschaulichung, die dem Leser die Weisheit schmackhaft macht.
    Das 9. Kapitel der Sprüche beginnt mit den Worten: „Wahre Weisheit hat ihr Haus gebaut; sie hat ihre sieben Säulen ausgehauen“ (Sprüche 9:1). Der Ausdruck „sieben Säulen“, so vermutet ein Gelehrter, „deutet auf ein Herrenhaus hin, das um einen Hof herum erbaut wurde und zu beiden Seiten von drei Säulen gestützt wird. Die Frontseite wird von nur einer Säule getragen und liegt dem offenen Zugangsweg gegenüber.“ Wie auch immer, die wahre Weisheit hat sich ein stabiles Haus gebaut, das viele Gäste aufnehmen kann.

    Für ein Festmahl ist alles fertig. Das Fleisch ist angerichtet, und der Wein steht bereit. Die Weisheit hat sich persönlich um die Vorbereitung des Mahls und das Decken des Tisches gekümmert. „Sie hat ihre Fleischschlachtung veranstaltet; sie hat ihren Wein gemischt; mehr als das, sie hat ihren Tisch hergerichtet“ (Sprüche 9:2). Aufschlußreiche geistige Speise, die Stoff zum Nachdenken bietet, fehlt auf diesem symbolischen Tisch bestimmt nicht (Jesaja 55:1, 2).

    Wer ist zu dem Festmahl eingeladen, das die wahre Weisheit veranstaltet? „Sie hat ihre Dienerinnen ausgesandt, damit sie oben auf den Höhen der Stadt rufen lasse: ‚Wer immer unerfahren ist, er wende sich hierher.‘ Wem immer es an Herz mangelt — sie hat zu ihm gesagt: ‚Kommt, nährt euch von meinem Brot, und habt daran teil, den Wein zu trinken, den ich gemischt habe. Verlaßt die Unerfahrenen, und bleibt am Leben, und wandelt geradeaus auf dem Weg des Verständnisses‘ “ (Sprüche 9:3-6).

    Die Weisheit hat ihre Dienstmädchen ausgesandt, damit sie eine Einladung aussprechen. Sie sind zu den öffentlichen Plätzen gegangen, wo sie von möglichst vielen Menschen gehört werden. Alle sind eingeladen — die, denen „es an Herz mangelt“ oder denen es an Verständnis fehlt, und auch die Unerfahrenen (Sprüche 9:4). Ihnen wird Leben in Aussicht gestellt. Ganz gewiß steht die Weisheit, die in Gottes Wort und damit auch im Buch der Sprüche enthalten ist, so gut wie jedem offen. Als Boten der wahren Weisheit laden Jehovas Zeugen emsig überall andere ein, die Bibel zu studieren. Diese Erkenntnis in sich aufzunehmen kann tatsächlich zu ewigem Leben führen (Johannes 17:3).

    Christen müssen die Zucht der Weisheit demütig annehmen. Das gilt besonders für die Jüngeren und für alle, die gerade erst begonnen haben, Jehova kennenzulernen. Weil sie auf den Wegen Gottes noch nicht viele Erfahrungen gesammelt haben, kann es sein, daß es ihnen „an Herz mangelt“. Das soll nicht heißen, daß alle ihre Beweggründe schlecht sind, aber es erfordert nun einmal Zeit und Mühe, das Herz in einen für Jehova Gott annehmbaren Zustand zu bringen. Dazu gehört, daß man seine Gedanken, Wünsche, Vorlieben und Ziele auf das abstimmt, was Gott gutheißt. Es ist für sie lebenswichtig, „ein Verlangen nach der unverfälschten Milch [zu entwickeln], die zum Wort gehört“ (1. Petrus 2:2).

    Sollten wir aber nicht alle über die „Grundlehre“ hinausgehen? Es ist ganz sicher erforderlich, daß wir ein Interesse an den ‘tiefen Dingen Gottes’ entwickeln und uns von der festen Speise ernähren, die reifen Menschen gehört (Hebräer 5:12 bis 6:1; 1. Korinther 2:10). Der „treue und verständige Sklave“, den Jesus Christus direkt beaufsichtigt, beschafft gewissenhaft zeitgemäße geistige Speise für alle (Matthäus 24:45-47). Tun wir uns am Tisch der Weisheit gütlich, indem wir fleißig Gottes Wort und die von der Sklavenklasse bereitgestellte biblische Literatur studieren!

    „Weise einen Spötter nicht zurecht“

    Die Lehren der Weisheit beinhalten auch Zurechtweisung. Dieses Merkmal der Weisheit ist nicht jedermann willkommen. Deswegen enthält der erste Teil des Bibelbuchs Sprüche die abschließende Warnung: „Wer den Spötter rügt, holt für sich Unehre, und wer einem Bösen eine Zurechtweisung erteilt — ein Makel an ihm. Weise einen Spötter nicht zurecht, damit er dich nicht haßt“ (Sprüche 9:7, 8a).

    Ein Spötter entwickelt gegen den, der ihm den richtigen Weg zeigen möchte, Groll und Haß. Ein böser Mensch weiß den Wert einer Zurechtweisung nicht zu schätzen. Wie unklug wäre es doch, die herrliche Wahrheit aus Gottes Wort jemand lehren zu wollen, der die Wahrheit haßt oder nur darüber spotten will! Als der Apostel Paulus in Antiochia predigte, traf er auf eine Gruppe von Juden, die die Wahrheit nicht liebten. Sie versuchten, ihn in einen Streit zu verwickeln, indem sie ihm lästernd widersprachen. Doch Paulus erklärte einfach: „Da ihr es [das Wort Gottes] von euch stoßt und euch selbst des ewigen Lebens nicht für würdig erachtet, siehe, so wenden wir uns den Nationen zu“ (Apostelgeschichte 13:45, 46).

    In unserem Bemühen, aufrichtigen Menschen die gute Botschaft vom Königreich zu überbringen, sollten wir aufpassen, uns nicht auf Streitgespräche mit Spöttern einzulassen. Jesus Christus wies seine Jünger an: „Wenn ihr in das Haus eintretet, so grüßt die Hausgenossen; und wenn das Haus es verdient, so komme der Frieden darauf, den ihr ihm wünscht; wenn es ihn aber nicht verdient, so kehre euer Frieden auf euch zurück. Wo jemand euch nicht aufnimmt noch auf eure Worte hört, da schüttelt den Staub von euren Füßen, wenn ihr aus jenem Haus oder jener Stadt hinausgeht“ (Matthäus 10:12-14).

    Die Reaktion eines weisen Menschen auf Zurechtweisung ist genau umgekehrt wie die eines Spötters. Salomo sagt: „Erteile einem Weisen eine Zurechtweisung, und er wird dich lieben. Gib einem Weisen, und er wird noch weiser werden“ (Sprüche 9:8b, 9a). Ein weiser Mensch weiß, daß „jede Züchtigung für die Gegenwart nicht erfreulich, sondern betrüblich zu sein [scheint]; nachher aber trägt sie denen, die durch sie geübt sind, eine friedsame Frucht ein, nämlich Gerechtigkeit“ (Hebräer 12:11). Vielleicht fühlen wir uns durch einen Rat verletzt. Aber warum gleich kontern oder in die Defensive gehen, wenn wir durch das Befolgen dieses Rates doch nur an Weisheit gewinnen?

    „Verleihe Erkenntnis einem Gerechten, und er wird an Gelehrsamkeit zunehmen“, fährt der weise König fort (Sprüche 9:9b). Niemand ist zu weise oder zu alt, um dazuzulernen. Wie erfreulich ist es doch, wenn jemand noch auf seine alten Tage die Wahrheit annimmt und sich Jehova hingibt! Halten auch wir in uns den Wunsch wach, dazuzulernen und geistig rege zu bleiben!

    „Jahre des Lebens werden dir hinzugefügt werden“

    Salomo unterstreicht den Hauptgedanken des erörterten Themas, indem er die Grundvoraussetzung für Weisheit nennt. Er schreibt: „Die Furcht Jehovas ist der Weisheit Anfang, und den Heiligsten erkennen, das ist Verständnis“ (Sprüche 9:10). Ohne eine tiefe Ehrfurcht vor dem wahren Gott kann es keine gottgefällige Weisheit geben. Ein Mensch kann einen noch so reichen Wissensschatz haben, wenn es ihm an der Furcht Jehovas fehlt, wird er dieses Wissen nicht zur Ehre des Schöpfers einsetzen. Vielleicht wird er sogar aus bekannten Fakten falsche Schlüsse ziehen und sich lächerlich machen. Außerdem ist die Erkenntnis Jehovas, des Heiligsten, unentbehrlich, will man Verständnis erwerben — ein bedeutendes Merkmal der Weisheit.

    Welche Früchte bringt die Weisheit hervor? (Sprüche 8:12-21, 35). Der König von Israel sagt: „Durch mich werden deiner Tage viele werden, und Jahre des Lebens werden dir hinzugefügt werden“ (Sprüche 9:11). Viele Tage und Jahre des Lebens sind das Ergebnis, wenn man mit der Weisheit Umgang pflegt, weil „die Weisheit ihre Besitzer am Leben erhält“ (Prediger 7:12).

    Uns um Weisheit zu bemühen ist unsere persönliche Verantwortung. Das betont Salomo mit den Worten: „Wenn du weise geworden bist, bist du zu deinen eigenen Gunsten weise geworden; und wenn du gespottet hast, wirst du es tragen, nur du allein“ (Sprüche 9:12). Dem Weisen kommt seine Weisheit selbst zugute, und der Spötter hat es sich selbst zuzuschreiben, wenn es ihm schlecht ergeht. Wir ernten, was wir säen. Deshalb ist es gut, ‘der Weisheit sein Ohr zu leihen’ (Sprüche 2:2).

    „Eine unvernünftige Frau ist ungestüm“

    Als Kontrast dazu fährt Salomo mit folgender Beschreibung fort: „Eine unvernünftige Frau ist ungestüm. Sie ist die Einfalt selbst und hat schließlich überhaupt nichts gewußt. Und sie hat sich an den Eingang ihres Hauses gesetzt, auf einen Sitz, auf die Höhen der Stadt, um denen zuzurufen, die des Weges vorüberziehen, denen, die auf ihren Pfaden geradeaus gehen: ‚Wer immer unerfahren ist, er wende sich hierher‘ “ (Sprüche 9:13-16a).

    Die Unvernunft wird als laute, unbeherrschte und unwissende Frau geschildert. Auch sie hat ein Haus gebaut. Und sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, allen Unerfahrenen etwas zuzurufen. Die Vorüberziehenden haben also die Wahl. Werden sie die Einladung der Weisheit oder die der Unvernunft annehmen?

    „Gestohlene Wasser, sie sind süß“

    Sowohl die Weisheit als auch die Unvernunft laden die Hörenden ein, sich zu ihnen zu wenden. Von den Einladungen geht aber ein ganz unterschiedlicher Reiz aus. Die Weisheit lädt zu einem Festmahl mit Wein, Fleisch und Brot ein. Das verlockende Angebot der Unvernunft erinnert dagegen an das Verhalten einer Frau mit lockerer Moral. Salomo sagt: „Wem immer es an Herz mangelt — sie hat auch zu ihm gesprochen: ‚Gestohlene Wasser, sie sind süß, und heimlich gegessenes Brot — es ist lieblich‘ “ (Sprüche 9:16b, 17).

    Statt Mischwein bietet „Frau Torheit“ gestohlenes Wasser an (Sprüche 9:13, Die Bibel in heutigem Deutsch). Die sexuellen Freuden mit einer geliebten Ehefrau werden in der Bibel mit dem Trinken erfrischenden Wassers verglichen (Sprüche 5:15-17). Gestohlene Wasser stehen folglich für unmoralische sexuelle Beziehungen, die sich im verborgenen abspielen. Solche Wasser werden als süß angepriesen — besser als Wein —, weil sie gestohlen sind und es so scheint, als könnte man ungestraft davonkommen. Das heimlich gegessene Brot ist angeblich köstlicher als das Brot und das Fleisch der Weisheit, und zwar genau aus dem Grund, weil es mit unlauteren Mitteln beschafft wurde. Etwas Verbotenes und Heimliches reizvoll zu finden ist ein Zeichen von Unvernunft.

    Während die Einladung der Weisheit Leben verspricht, gibt die Unvernunft keinen Hinweis, was es nach sich zieht, auf ihren Wegen zu gehen. Doch Salomo spricht die Warnung aus: „Er hat nicht erkannt, daß die im Tode Kraftlosen dort sind, daß sich die von ihr Hereingerufenen an den tiefen Orten des Scheols befinden“ (Sprüche 9:18). „Das Haus von Frau Torheit ist keine Wohnung, sondern ein Mausoleum“, schreibt ein Gelehrter. „Wer es betritt, kommt nicht wieder lebend heraus.“ Einen unmoralischen Lebensstil zu pflegen ist nicht weise, sondern todbringend.

    Jesus Christus sagte: „Geht ein durch das enge Tor; denn breit und geräumig ist der Weg, der in die Vernichtung führt, und viele sind es, die auf ihm hineingehen; doch eng ist das Tor und eingeengt der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind es, die ihn finden“ (Matthäus 7:13, 14). Speisen wir immer am Tisch der Weisheit, und schließen wir uns denen an, die auf dem Weg des Lebens gehen!

    WT aus dem Jahr 2001

  67. Jule sagt:

    ‘Segnungen für die Gerechten’

    DER inzwischen an Jahren vorgerückte Psalmist David sagte: „Ein junger Mann bin ich gewesen, ich bin auch alt geworden, und doch habe ich keinen Gerechten gänzlich verlassen gesehen noch seine Nachkommen nach Brot suchen“ . Jehova Gott liebt die Gerechten und kümmert sich liebevoll um sie. In seinem Wort, der Bibel, fordert er wahre Anbeter dazu auf, Gerechtigkeit zu suchen.

    Gerecht zu sein bedeutet, sich an Gottes Maßstäbe für Gut und Böse zu halten. Das zehnte Kapitel des Bibelbuches Sprüche ermuntert dazu, sein Leben nach Gottes Willen auszurichten, und weist auf die wertvollen geistigen Segnungen hin, deren man sich folglich erfreuen kann. Zu den Segnungen gehört unter anderem ein reichlicher Vorrat an geistig nahrhaften Speisen, lohnende und befriedigende Arbeit sowie ein gutes Verhältnis zu Gott und zu unseren Mitmenschen. Wir wollen uns einmal mit Sprüche 10:1-14 näher befassen.

    Ein schöner Ansporn

    Die einleitenden Worte des Kapitels lassen keinen Zweifel daran, wer der Schreiber des nächsten Teils von Sprüche ist. Sie lauten: „Sprüche Salomos.“ Salomo, ein König des alten Israel, spornt dazu an, auf dem richtigen Weg zu bleiben, wenn er sagt: „Ein weiser Sohn ist der, der einen Vater erfreut, und ein unvernünftiger Sohn ist der Kummer seiner Mutter“ (Sprüche 10:1).

    Ja, Eltern bereitet es großen Kummer, wenn eines ihrer Kinder die Anbetung des wahren und lebendigen Gottes aufgibt. Der weise König lenkt unsere Aufmerksamkeit besonders auf den Kummer der Mutter, vielleicht um anzudeuten, daß sie sich einfach mehr Sorgen macht. …Offenbaren wir daher Weisheit und bereiten unseren Eltern Freude. Und was noch wichtiger ist: Erfreuen wir das Herz Jehovas, unseres himmlischen Vaters.

    ‘Die Seele des Gerechten wird nicht hungern’

    Der König sagt: „Die Schätze des Bösen werden von keinem Nutzen sein, Gerechtigkeit aber ist das, was vom Tod befreien wird“ (Sprüche 10:2). …

    Um Gottes Segnungen zu verspüren, brauchen Diener Jehovas nicht die verheißene neue Welt abzuwarten. „Jehova wird die Seele des Gerechten nicht hungern lassen, aber die Gier der Bösen wird er wegstoßen“ (Sprüche 10:3). …Der Gerechte hat bestimmt Grund zu „jubeln zufolge des guten Herzenszustandes“. Erkenntnis ist für seine Seele wohltuend. Es macht ihm Freude, nach geistigen Schätzen zu suchen. Der Böse kennt derlei Freuden nicht.

    ‘Fleiß macht reich’

    Der Gerechte erlebt aber auch noch andere Segnungen. „Wer mit lässiger Hand arbeitet, wird wenig Mittel haben, aber die Hand des Fleißigen wird jemand reich machen. Der einsichtig handelnde Sohn sammelt während der Sommerzeit ein; der schändlich handelnde Sohn ist während der Ernte in tiefem Schlaf“ (Sprüche 10:4, 5).

    Die Worte des Königs sind vor allem für Erntearbeiter von Bedeutung. Die Erntezeit ist keine Zeit, wo man die Hände in den Schoß legt. Es ist eine Zeit, in der fleißige Arbeiter benötigt werden, die bereit sind, viele Stunden zu arbeiten, weil die Zeit drängt.

    ‘Segnungen für sein Haupt’

    Salomo fährt fort: „Segnungen sind für das Haupt des Gerechten, aber was den Mund der Bösen betrifft, er deckt Gewalttat zu“ (Sprüche 10:6).

    Hat jemand ein reines und gerechtes Herz, wird seine Gerechtigkeit deutlich zutage treten. Er wird stets ein nettes Wort auf der Zunge haben und damit andere erbauen sowie Gutes tun und großzügig sein. Andere sind gern mit ihm zusammen. Ein solcher Mensch gewinnt die Anerkennung — die Segnungen — anderer in dem Sinne, daß sie gut von ihm sprechen.

    Ein böser Mensch ist andererseits voller Haßgefühle oder gehässig und ist mehr oder weniger darauf bedacht, anderen Schaden zuzufügen. Er redet vielleicht mit schmeichelnden Worten, um damit eventuell ‘Gewalttat zuzudecken’, die in seinem Herzen verborgen ist, aber schließlich läßt er sich doch zu Handgreiflichkeiten oder verletzenden Bemerkungen hinreißen. Eine andere Lesart ist: „Den Mund der Gesetzlosen bedeckt Gewalttat“ (Sprüche 10:6, Elberfelder Bibel [1966]). Das deutet darauf hin, daß andere dem Bösen gewöhnlich sein Verhalten mit gleicher Münze heimzahlen, indem sie genauso feindselig sind. Dadurch wird ihm der Mund gestopft oder ‘sein Mund bedeckt’. Kann ein solcher Mensch erwarten, von anderen gesegnet zu werden?

    „Die Erinnerung an den Gerechten ist zum Segen, der Name der Bösen aber wird verwesen“, schreibt der König von Israel (Sprüche 10:7). Andere, vor allem Jehova Gott, denken gern an den Gerechten. Weil Jesus bis zum Tod treu war, ‘hat er einen Namen geerbt, der vorzüglicher ist’ als der von Engeln. Noch heute erinnern sich wahre Christen gern an die treuen Männer und Frauen der vorchristlichen Zeit, deren Beispiel nachahmenswert ist. Welch ein Unterschied zu dem Ruf, den sich die Bösen erworben haben! Er hat eher etwas Widerliches, etwas Ekelhaftes an sich. Ja, „eher ist ein Name zu erwählen als Reichtum in Fülle; Gunst ist besser als selbst Silber und Gold“ (Sprüche 22:1). Machen wir uns daher bei Jehova und unseren Mitmenschen einen guten Namen.

    Ein Mann der Lauterkeit wird in Sicherheit wandeln

    Nun macht Salomo eine Gegenüberstellung von weisen und törichten Menschen und sagt: „Wer weisen Herzens ist, wird Gebote annehmen, aber wer törichter Lippen ist, wird niedergetreten werden“ (Sprüche 10:8). Ein weiser Mensch weiß nur allzugut, daß ‘es nicht bei dem Mann steht, der da wandelt, auch nur seinen Schritt zu richten’ (Jeremia 10:23). Für ihn ist es einleuchtend, daß man sich von Jehova leiten läßt, und er befolgt bereitwillig Gottes Gebote. Auf der anderen Seite leuchtet dies demjenigen, der törichter Lippen ist, nicht ein. Durch sein unsinniges Gerede stürzt er sich selbst ins Unglück.

    Ein gerechter Mensch erfreut sich auch eines Gefühls der Sicherheit, das dem Bösen vollständig abgeht. „Wer in unversehrter Lauterkeit wandelt, wird in Sicherheit wandeln, aber wer seine Wege krümmt, wird sich zu erkennen geben. Wer mit seinem Auge zwinkert, wird Schmerz verursachen, und wer törichter Lippen ist, wird niedergetreten werden“ (Sprüche 10:9, 10).

    Ein Mensch der Lauterkeit zeichnet sich durch Ehrlichkeit aus. Dadurch gewinnt er die Achtung und das Vertrauen anderer. Ein ehrlicher Mensch wird als Arbeitnehmer geschätzt und oftmals mit größerer Verantwortung betraut. Weil er für seine Ehrlichkeit bekannt ist, wird er womöglich stets Arbeit haben, selbst wenn es auf dem Arbeitsmarkt schlecht aussieht. Außerdem trägt seine Ehrlichkeit zu einer angenehmen und friedlichen Atmosphäre zu Hause bei (Psalm 34:13, 14). Daheim bei seiner Familie fühlt er sich geborgen. Ja, Geborgenheit ergibt sich aus einem lauteren Charakter.

    Anders verhält es sich bei jemandem, der sich um des persönlichen Vorteils willen zur Unehrlichkeit verleiten läßt. Um andere hinters Licht zu führen, versucht er vielleicht, seine Unaufrichtigkeit durch verdrehtes Gerede oder eine bestimmte Körpersprache zu tarnen (Sprüche 6:12-14). Eventuell zwinkert er mit seinen Augen aus niederträchtigen Motiven oder weil er andere irreführen möchte, was die Leidtragenden sehr verletzen kann. Früher oder später werden jedoch seine Täuschungsmanöver aufgedeckt. Der Apostel Paulus schrieb: „Die Sünden einiger Menschen sind öffentlich kund und führen direkt zum Gericht, bei anderen Menschen aber werden die Sünden später ebenfalls kund. Ebenso sind auch die vortrefflichen Werke öffentlich kund, und die, die anders sind, können nicht verborgen gehalten werden“. Ganz gleich, wer davon betroffen ist — ob die Eltern, ein Freund, der Ehepartner oder ein Bekannter —, die Unehrlichkeit kommt schließlich ans Licht. Und wer wird schon einem Mann vertrauen, der dafür bekannt ist, daß er unehrlich ist?

    ‘Sein Mund ist ein Quell des Lebens’

    Salomo sagt: „Der Mund des Gerechten ist ein Quell des Lebens; was aber den Mund der Bösen betrifft, er deckt Gewalttat zu“ (Sprüche 10:11). Worte können entweder eine heilende Wirkung haben oder verletzen. Sie können einen erfrischen und beleben, oder sie können einen niederreißen.

    Der König von Israel ergründete, warum manchmal etwas gesagt wird, und kommt zu dem Schluß: „Haß ist das, was Streitigkeiten erregt, aber Liebe deckt sogar alle Übertretungen zu“ (Sprüche 10:12). Haßgefühle führen zu Streitigkeiten und Zwietracht. Menschen, die Jehova lieben, müssen mit ihren Haßgefühlen vollständig aufräumen. Wie? Indem sie Haß durch Liebe ersetzen. „Liebe deckt eine Menge von Sünden zu“ (1. Petrus 4:8). Liebe „erträgt alles“, was „alle (Dinge) bedeckt sie ständig“ bedeutet (1. Korinther 13:7, Kingdom Interlinear Translation). Gottgemäße Liebe erwartet von unvollkommenen Menschen keine Vollkommenheit. Statt die Fehler anderer publik zu machen, hilft solch eine Liebe, ihre Unzulänglichkeiten zu übersehen, es sei denn, es geht um eine schwere Verfehlung. Liebe hilft uns, schlechte Behandlung im Predigtdienst, am Arbeitsplatz oder in der Schule zu ertragen.

    Der weise König fährt fort: „Auf den Lippen des Verständigen wird Weisheit gefunden, aber die Rute ist für den Rücken dessen, dem es an Herz mangelt“ (Sprüche 10:13). Ein verständiger Mensch läßt sich von Weisheit leiten. Durch ermunternde Worte hilft er anderen, auf dem Weg der Gerechtigkeit zu wandeln. Weder er noch die, die auf ihn hören, müssen gewaltsam — mit der „Rute“, das heißt durch Zurechtweisung — auf den richtigen Kurs gebracht werden.

    „Erkenntnis aufbewahren“

    Was wird uns helfen, daß wir, statt über Belanglosigkeiten zu reden, Worte der Weisheit wie aus einem ‘Wildbach hervorsprudeln’? (Sprüche 18:4). Salomo gibt die Antwort: „Die Weisen sind es, die Erkenntnis aufbewahren, aber der Mund des Törichten ist dem Verderben nahe“ (Sprüche 10:14).

    Als erste Voraussetzung sollte unser Sinn mit der Erkenntnis Gottes angefüllt sein, die erbaut. Diese Erkenntnis entspringt nur einer einzigen Quelle. Der Apostel Paulus schrieb: „Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes völlig tauglich sei, vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk“ (2. Timotheus 3:16, 17). Wir sollten Erkenntnis sorgsam hüten und in Gottes Wort graben, als würden wir nach einem verborgenen Schatz suchen. Die Suche danach lohnt sich und ist begeisternd zugleich!

    Damit Worte der Weisheit über unsere Lippen kommen, muß das, was wir aus der Bibel lernen, auch bis in unser Herz gelangen. Jesus sagte zu seinen Zuhörern: „Ein guter Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens Gutes hervor, aber ein böser Mensch bringt aus seinem bösen Schatz Böses hervor; denn aus der Fülle des Herzens redet sein Mund“ (Lukas 6:45). Wir sollten es uns also zur Gewohnheit machen, über das Gelernte nachzusinnen. Natürlich kostet es einige Mühe, zu studieren und darüber nachzusinnen. Doch wie sehr werden wir dadurch bereichert! Es gibt keinen Grund, den verderblichen Weg von jemandem einzuschlagen, der nur gedankenlos daherredet.

    Ja, ein weiser Mensch tut das, was in Gottes Augen gerecht ist und übt auf andere einen guten Einfluß aus. Er erfreut sich an dem Reichtum geistiger Speise und ist in dem lohnenden Werk des Herrn reichlich beschäftigt (1. Korinther 15:58). Weil er sich durch Lauterkeit auszeichnet, wandelt er in Sicherheit und hat Gottes Wohlgefallen. Ja, der Gerechte erlebt wirklich viele Segnungen. Suchen doch auch wir Gerechtigkeit, indem wir unser Leben nach Gottes Maßstäben für Gut und Böse ausrichten.

  68. Jule sagt:

    Auf ‘dem Pfad der Geradheit’ wandeln

    „DEM Gerechten [wird es] gutgehen“, erklärte der Prophet Jesaja, „denn den Fruchtertrag ihrer Handlungen werden sie essen.“ Außerdem sagte Jesaja: „Der Pfad des Gerechten ist Geradheit“ (Jesaja 3:10; 26:7). Sollen unsere Handlungen gute Früchte hervorbringen, müssen wir natürlich das tun, was in Gottes Augen annehmbar ist.

    Wie können wir aber auf dem Pfad der Geradheit wandeln? Welche Segnungen erwarten uns, wenn wir es tun? Und wieso kann es anderen nützen, wenn wir uns nach den gerechten Maßstäben Gottes ausrichten? In Kapitel 10 des Bibelbuches Sprüche geht Salomo, ein König des alten Israel, auf diese Fragen ein, als er den Gerechten mit dem Bösen vergleicht. Hierbei verwendet er den Ausdruck „Gerechter“ 13mal. In den Versen 15 bis 32 kommt dieser Ausdruck 9mal vor. Daher ist es bestimmt ermunternd, Sprüche 10:15-32 zu betrachten.

    An der Zucht festhalten

    Salomo weist auf die Bedeutung der Gerechtigkeit hin und sagt: „Die wertvollen Dinge eines Reichen sind seine starke Stadt. Das Verderben der Geringen ist ihre Armut. Die Tätigkeit des Gerechten gereicht zum Leben; der Ertrag des Bösen gereicht zur Sünde“ (Sprüche 10:15, 16).

    Reichtum kann sich in unsicheren Lebenslagen als ein Schutz erweisen, so, wie eine befestigte Stadt ihren Bewohnern einen gewissen Schutz bietet. Und Armut kann sich verheerend auswirken, wenn unerwartete Umstände eintreten (Prediger 7:12). Es könnte allerdings auch sein, daß der weise König darauf hinweisen wollte, daß sowohl Reichtum als auch Armut Gefahren in sich bergen können. Ein Reicher neigt womöglich dazu, völlig auf sein Geld zu vertrauen, weil er denkt, seine wertvollen Dinge seien „wie eine Schutzmauer“ (Sprüche 18:11). Und ein Armer vertritt vielleicht die irrtümliche Ansicht, seine Zukunft sei wegen seiner Armut hoffnungslos. Beide machen sich bei Gott keinen guten Namen.

    Andererseits führt die Rechtschaffenheit des Gerechten zum Leben — ungeachtet dessen, ob er viel besitzt oder wenig. Inwiefern? Er ist mit dem zufrieden, was er hat. Und er läßt nicht zu, daß seine finanzielle Lage seinen guten Stand vor Gott beeinträchtigt. Ob arm oder reich, der Lebenswandel eines Gerechten trägt schon heute zu seinem Glück bei und vermittelt ihm die Hoffnung auf ewiges Leben. Der Böse hat keinen Nutzen, selbst wenn er Reichtum erwirbt. Statt für den Schutz, den der Reichtum ermöglicht, dankbar zu sein und Gottes Willen zu tun, verwendet er seine Mittel dazu, ein sündiges Leben zu führen.

    „Wer sich an Zucht hält, ist ein Pfad zum Leben“, fährt der König von Israel fort, „wer aber Zurechtweisung verläßt, veranlaßt zum Umherirren“ (Sprüche 10:17). Ein Bibelgelehrter meint, dieser Vers könne zwei Bedeutungen haben. Eine wäre, daß sich derjenige, der sich der Zucht unterwirft und den Pfad der Gerechtigkeit geht, auf dem Weg zum Leben befindet, während derjenige, der Zurechtweisung verschmäht, vom rechten Pfad abirrt. Der Vers könnte aber auch so zu verstehen sein: „Wer Zucht annimmt, zeigt den Weg zum Leben [andere ziehen Nutzen aus seinem guten Beispiel], aber jeder, der Zurechtweisung ignoriert, führt andere irre“ (New International Version). Wie dem auch sei, ausschlaggebend ist, daß wir an Zucht festhalten und Zurechtweisung nicht in den Wind schlagen.

    Haß durch Liebe ersetzen

    Als nächstes stellt Salomo einen zweiteiligen Spruch vor. Beide Teile vermitteln ähnliche Gedanken, wobei der zweite Teil den ersten unterstreicht. Es heißt: „Wo einer ist, der Haß zudeckt, da sind Lippen der Falschheit.“ Wer einen anderen im Herzen haßt, den Haß aber hinter liebenswürdigen, schmeichlerischen Worten verbirgt, ist hinterlistig — er hat „Lippen der Falschheit“. Dann fügt der weise König hinzu: „Wer einen schlechten Bericht vorbringt, ist unvernünftig“ (Sprüche 10:18). Einige verbergen ihren Haß nicht, sondern verleumden andere oder reden abschätzig über denjenigen, den sie nicht ausstehen können. Das ist unklug, denn verleumderisches Reden kann dem Betreffenden eigentlich nichts anhaben. Ein aufmerksamer Zuhörer erkennt die Bosheit, und der Verleumder wird in seiner Achtung sinken. Wer also Schlechtes über andere verbreitet, schadet sich selbst.

    Sich richtig zu verhalten bedeutet, weder zu täuschen noch zu verleumden. Gott gebot den Israeliten: „Du sollst deinen Bruder in deinem Herzen nicht hassen“. Und Jesus riet seinen Zuhörern: „Fahrt fort, [sogar] eure Feinde zu lieben und für die zu beten, die euch verfolgen, damit ihr euch als Söhne eures Vaters erweist, der in den Himmeln ist“. Wieviel besser ist es doch, unser Herz mit Liebe anzufüllen statt mit Haß!

    ‘Seine Lippen in Schach halten’

    Der weise König betont dann, wie notwendig es ist, die Zunge zu beherrschen: „Bei der Menge von Worten fehlt Übertretung nicht, wer aber seine Lippen in Schach hält, handelt verständig“ (Sprüche 10:19).

    „Der Törichte redet viele Worte“ (Prediger 10:14). Sein Mund „sprudelt Torheit hervor“ (Sprüche 15:2). Das heißt nicht, daß jeder gesprächige Mensch ein Tor ist. Doch wie leicht kann jemand, der zuviel redet, Geschwätz und Gerüchte verbreiten. Ein ruinierter Ruf, verletzte Gefühle, gespannte Beziehungen und sogar Körperverletzungen sind nicht selten auf unbedachtes Reden zurückzuführen. „Wo viel Worte sind, da geht’s ohne Sünde nicht ab“ (Sprüche 10:19, Lutherbibel). Außerdem ist es unangenehm, mit jemand zusammenzusein, der meint, zu jedem Thema etwas sagen zu müssen. Bemühen wir uns, nicht allzuviel zu reden.

    Wer seine Lippen in Schach hält, meidet nicht nur Falschheit, sondern handelt auch mit Verstand. Er denkt, bevor er spricht. Aus Liebe zu Jehovas Normen und weil er seinem Nächsten wirklich helfen will, berücksichtigt er, wie seine Worte auf andere wirken. Seine Erklärungen sind liebevoll und freundlich. Er möchte, daß das, was er sagt, andere anspricht und ihnen eine Hilfe ist. Seine Worte sind wie „goldene Äpfel in Silberziselierungen“ — gefällig und stets taktvoll (Sprüche 25:11).

    „Fortwährend viele weiden“

    „Die Zunge des Gerechten ist auserlesenes Silber“, und „das Herz des Bösen ist wenig wert“, fügt Salomo hinzu (Sprüche 10:20). Was die Gerechten äußern, ist rein — wie auserlesenes, geläutertes Silber, frei von Schaumschlacke. Das trifft zweifellos auf Diener Jehovas zu, wenn sie die lebengebende Erkenntnis aus Gottes Wort an andere weitergeben. Ihr Großer Unterweiser, Jehova Gott, hat sie gelehrt und ‘ihnen die Zunge der Belehrten gegeben, damit sie dem Müden mit einem Wort zu antworten wissen’ (Jesaja 30:20; 50:4). Wenn sie sich mit ihrer Zunge über die biblischen Wahrheiten äußern, gleicht die Zunge wirklich auserlesenem Silber. Wie unendlich wertvoll sind doch ihre Worte für die Aufrichtigen im Gegensatz zu den Absichten der Bösen! Seien wir eifrig darauf bedacht, über das Königreich Gottes und seine wunderbaren Werke zu sprechen.

    Der Gerechte ist ein Segen für seine Mitmenschen. „Die Lippen des Gerechten sind es, die fortwährend viele weiden“, bemerkt Salomo, „aber die Törichten sterben weiterhin aus Mangel an Herz“ (Sprüche 10:21).

    Inwiefern ‘weidet der Gerechte fortwährend viele’? Das hier verwendete hebräische Wort vermittelt den Gedanken von „hüten“ (Sprüche 10:21, Fußnote). Es bedeutet sowohl leiten als auch nähren, etwa so, wie sich ein Hirte in alter Zeit um seine Schafe kümmerte (1. Samuel 16:11; Psalm 23:1-3; Hoheslied 1:7). Ein Gerechter führt oder leitet andere auf den Weg der Gerechtigkeit; seine Worte nähren seine Zuhörer. Das macht solche Menschen glücklicher und zufriedener, und sie haben die Aussicht auf ewiges Leben.

    Wie steht es jedoch mit dem Törichten? Da es ihm an Herz mangelt, hat er keine guten Beweggründe und denkt zuwenig über die Folgen seiner Handlungsweise nach. Ein solcher Mensch tut, was ihm gefällt, ungeachtet dessen, wohin es führt. Folglich muß er die Nachteile, die sein Tun mit sich bringt, in Kauf nehmen. Während der Gerechte anderen hilft, am Leben zu bleiben, kann sich jemand, dem es an Herz mangelt, nicht einmal selbst am Leben erhalten.

    Zügellosigkeit meiden

    Häufig gibt sich ein Mensch durch seine Vorlieben und seine Abneigungen zu erkennen. Darauf hinweisend, sagt der König von Israel: „Dem Unvernünftigen ist das Verüben von Zügellosigkeit wie ein Spiel, Weisheit aber ist für den Mann von Unterscheidungsvermögen“ (Sprüche 10:23).

    Manche betrachten Zügellosigkeit als eine Art Sport oder Spiel und verüben sie einfach aus „Spaß“. Solche Personen lassen Gott, dem alle Rechenschaft ablegen müssen, unberücksichtigt, und sie wollen die Verkehrtheit ihres Tuns nicht einsehen. Sie gehen in ihren verdrehten Überlegungen so weit, daß sie meinen, Gott sehe ihre sündige Handlungsweise nicht. Durch ihr Verhalten sagen sie in Wirklichkeit: „Es gibt keinen Jehova“. Wie unvernünftig!

    Der Mann von Unterscheidungsvermögen hingegen ist sich darüber im klaren, daß Zügellosigkeit kein „Spiel“ ist. Er weiß, daß Zügellosigkeit Gott mißfällt und das Verhältnis zu ihm zerstören kann. Ein solcher Lebenswandel ist unvernünftig, denn er raubt Menschen die Selbstachtung, ruiniert Ehen, schadet sowohl dem Geist als auch dem Körper und führt zum Verlust des Geistiggesinntseins. Wir handeln klug, wenn wir Zügellosigkeit meiden und uns bemühen, der Weisheit so zugeneigt zu sein wie einer Schwester, die wir von Herzen lieben (Sprüche 7:4).

    Auf der richtigen Grundlage bauen

    Salomo weist darauf hin, daß es nützlich ist, sein Leben auf die richtige Grundlage zu stellen, und erklärt: „Das Schrecknis für den Bösen — das wird über ihn kommen; aber das Begehren der Gerechten wird gewährt werden. Wie wenn der Sturmwind vorüberzieht, so ist der Böse nicht mehr; aber der Gerechte ist ein fester Grund auf unabsehbare Zeit“ (Sprüche 10:24, 25).

    Ein Böser macht anderen vielleicht angst. Schließlich wird jedoch das über ihn kommen, was er befürchtet. Ohne gerechte Grundsätze als Grundlage gleicht der Böse einem instabilen Gebäude, das bei einem heftigen Sturm zusammenbricht. Er gibt unter Druck nach. Der Gerechte hingegen gleicht dem Mann, der nach Jesu Worten handelt. Er ist ‘ein verständiger Mann, der sein Haus auf den Felsen baute’. Jesus sagte: „Der Regen strömte hernieder, und die Fluten kamen, und die Winde wehten und schlugen gegen jenes Haus, aber es stürzte nicht ein, denn es war auf den Felsen gegründet worden“ . Ein solcher Mensch ist unerschütterlich — sein Denken und sein Handeln beruhen fest auf göttlichen Grundsätzen.

    Bevor der weise König den Gegensatz zwischen einem Bösen und einem Gerechten weiter erläutert, spricht er knapp und treffend eine wichtige Warnung aus. Er sagt: „Wie Essig für die Zähne und wie Rauch für die Augen, so ist der Faule denen, die ihn aussenden“ (Sprüche 10:26). Essig ist für die Zähne unangenehm. Die darin enthaltene Essigsäure erzeugt einen sauren Geschmack und kann die Zähne empfindlich werden lassen. Rauch brennt und beißt in den Augen. Folglich wird derjenige, der einem Faulen Arbeit gibt oder sich von ihm vertreten läßt, unweigerlich Ärger haben und Verlust erleiden.

    „Der Weg Jehovas ist eine Feste“

    Der König von Israel fährt fort: „Die Furcht Jehovas, sie wird Tage hinzufügen, aber die Jahre der Bösen, sie werden verkürzt werden. Die Erwartung der Gerechten ist Freude, aber selbst die Hoffnung der Bösen wird zugrunde gehen“ (Sprüche 10:27, 28).

    Der Gerechte läßt sich von Gottesfurcht leiten und bemüht sich, durch seine Gedanken, Worte und Taten Jehova zu gefallen. Gott sorgt für ihn und erfüllt seine gerechten Erwartungen. Doch der Böse führt ein gottloses Leben. Seine Hoffnungen scheinen sich manchmal zu erfüllen, doch nur vorübergehend; denn sein Leben nimmt oft vorzeitig ein Ende, entweder durch Gewalt oder durch ein Leiden, das sich aus seiner Lebensweise ergibt. Am Tag seines Todes sind alle seine Hoffnungen zunichte geworden (Sprüche 11:7).

    „Der Weg Jehovas ist eine Feste für den Untadeligen“, sagt Salomo, „aber das Verderben ist für diejenigen, die Schädliches treiben“ (Sprüche 10:29). „Der Weg Jehovas“ bezieht sich hier nicht auf den Lebensweg, den wir beschreiten sollten, sondern auf die Handlungsweise Gottes mit der Menschheit. „Der FELS, vollkommen ist sein Tun“, sagte Moses, „denn Gerechtigkeit sind alle seine Wege“ (5. Mose 32:4). Gottes gerechte Handlungsweise bedeutet Sicherheit für den Gerechten und Verderben für den Bösen.

    Welch eine Feste Jehova doch für sein Volk ist! „Was den Gerechten betrifft, auf unabsehbare Zeit wird er nicht zum Wanken gebracht werden; was aber die Bösen betrifft, sie werden nicht weiterhin auf der Erde weilen. Der Mund des Gerechten — er trägt die Frucht der Weisheit, aber die Zunge der Verkehrtheit wird abgeschnitten werden. Die Lippen des Gerechten — sie werden Wohlwollen kennenlernen, aber der Mund der Bösen ist Verkehrtheit“ (Sprüche 10:30-32).

    Den Gerechten geht es offensichtlich gut, und sie werden gesegnet, weil sie auf dem Weg der Rechtschaffenen wandeln. Ja, „der Segen Jehovas — er macht reich, und keinen Schmerz fügt er ihm hinzu“ (Sprüche 10:22). Seien wir daher stets entschlossen, nach göttlichen Grundsätzen zu handeln. Halten wir also auch unsere Lippen in Schach, und gebrauchen wir unsere Zunge so, daß andere die lebensrettende Wahrheit des Wortes Gottes kennenlernen und auf den Weg der Gerechtigkeit geführt werden.

  69. Jule sagt:

    Lauterkeit führt die Rechtschaffenen

    IN DER Bibel heißt es: „Der Mensch, von einer Frau geboren, ist kurzlebig und mit Erregung gesättigt“ (Hiob 14:1). Kummer und Schmerz scheint zum Leben des Menschen einfach dazuzugehören. Selbst der Alltag verläuft oft turbulent und bringt viele Sorgen mit sich. Was kann uns sicher durch schwierige Situationen leiten und uns helfen, einen gerechten Stand vor Gott zu bewahren?

    Nehmen wir das Beispiel eines wohlhabenden Mannes namens Hiob. Er lebte vor rund 3 500 Jahren in einem Gebiet, das heute zu Arabien gehört. Satan brachte unglaubliches Leid über diesen gottesfürchtigen Mann. Sein gesamter Viehbestand ging ihm verloren und er musste mit dem Verlust seiner geliebten Kinder fertig werden. Kurz darauf schlug Satan ihn von Kopf bis Fuß mit bösartigen entzündeten Beulen (Hiob, Kapitel 1, 2). Hiob wusste nicht, warum ihm so Schlimmes widerfuhr. Und doch „sündigte Hiob nicht mit seinen Lippen“ (Hiob 2:10). Er sagte: „Bis ich verscheide, werde ich meine unversehrte Lauterkeit nicht von mir weichen lassen!“ (Hiob 27:5). Hiobs Lauterkeit führte ihn während seiner Bewährungsproben.

    Lauterkeit wird als Fehlerlosigkeit oder Vollständigkeit in sittlicher Hinsicht definiert und hat damit zu tun, in Gottes Augen untadelig und makellos zu sein. Allerdings bedeutet Lauterkeit im Fall unvollkommener Menschen nicht Vollkommenheit im Reden und Handeln, denn sie können Gottes Maßstäben unmöglich vollkommen entsprechen. Stattdessen ist darunter eine völlige oder ungeteilte Herzenshingabe gegenüber Jehova, seinem Willen und seinem Vorsatz zu verstehen. Diese Gottergebenheit führt oder leitet die Rechtschaffenen unter allen Umständen und zu allen Zeiten. Im Bibelbuch Sprüche wird im ersten Teil des elften Kapitels gezeigt, wie Lauterkeit uns in verschiedenen Bereichen des Lebens leiten kann, und uns wird zugesichert, dass sich daraus stets Segnungen ergeben. Wir wollen daher jetzt mit großer Aufmerksamkeit verfolgen, was dort steht.

    Lauterkeit führt zu Ehrlichkeit im Geschäftsleben

    Salomo, ein König im alten Israel, benutzt die dichterische statt die juristische Sprache, um den Grundsatz der Ehrlichkeit zu unterstreichen. Er sagt: „Eine betrügerische Waage ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, aber ein vollständiger Gewichtsstein ist ihm wohlgefällig“ (Sprüche 11:1). Dies ist die erste von vier Stellen im Bibelbuch Sprüche, wo Waage und Gewichtsstein als Hinweis darauf erwähnt werden, dass Jehova von seinen Anbetern ein ehrliches Verhalten in ihren geschäftlichen Angelegenheiten wünscht (Sprüche 16:11; 20:10, 23).

    Der Wohlstand derer, die sich auf eine betrügerische Waage — sprich auf Unehrlichkeit — verlegt haben, kann schon eine Versuchung sein. Aber würden wir wirklich Gottes Maßstäbe für Gut und Böse verlassen wollen, indem wir uns auf unethische Geschäftspraktiken einlassen? Nicht, wenn wir uns von Lauterkeit leiten lassen. Wir meiden Unehrlichkeit, weil ein vollständiger Gewichtsstein — eine korrekt ausgerichtete Waage, die als Symbol für Ehrlichkeit steht — Jehova gefällt.

    „Weisheit ist bei den Bescheidenen“

    König Salomo fährt fort: „Ist Vermessenheit gekommen? Dann wird Unehre kommen; aber Weisheit ist bei den Bescheidenen“ (Sprüche 11:2). Vermessenheit, egal ob sie als Stolz, Ungehorsam oder Neid zum Ausdruck kommt, bereitet Schande. Demütig die eigenen Grenzen anzuerkennen ist hingegen das Weiseste, was wir tun können. Wie wahr dieser Spruch ist, wird durch biblische Beispiele wirklich gut belegt….Es ist somit äußerst wichtig, nicht vermessen zu sein.

    Einem demütigen, bescheidenen Menschen wird keine Schande bereitet, selbst wenn er einen Fehler begeht. Hiob zum Beispiel war zwar in vielem vorbildlich, aber eben doch unvollkommen, und so trat bei seiner Glaubenserprobung ein schwerwiegender Denkfehler zutage. Als Hiob sich vor seinen Anklägern verteidigte, ging er zu weit. Er deutete nämlich an, er sei sogar gerechter als Gott! (Hiob 35:2, 3). Wie korrigierte Jehova Hiobs Denken?

    Jehova verwies auf die Erde, das Meer, den Sternenhimmel, die Tiere und auf viele andere Wunder der Schöpfung und zeigte ihm dadurch, wie klein der Mensch im Vergleich zu Gott doch ist (Hiob, Kapitel 38 bis 41). Jehova erwähnte mit keiner Silbe, warum Hiob zu leiden hatte. Das war nicht nötig. Hiob war ein bescheidener Mensch. Demütig erkannte er an, dass zwischen ihm und Gott, zwischen seiner eigenen Unvollkommenheit und seinen eigenen Schwächen und Jehovas Gerechtigkeit und Macht Welten lagen. Hiob sagte: ‘Ich widerrufe, und ich bereue wirklich in Staub und Asche’ (Hiob 42:6). Hiobs Lauterkeit ließ ihn den Tadel bereitwillig annehmen. Wie steht es mit uns persönlich? Würden wir uns von Lauterkeit führen lassen und einen Tadel oder eine Zurechtweisung anstandslos als berechtigt anerkennen?

    Auch Moses war ein bescheidener, ein demütiger Mann. Als die Probleme anderer ihn bis zur Erschöpfung beanspruchten, machte sein Schwiegervater Jethro einen praktischen Vorschlag. Er solle sich doch die Verantwortung mit anderen befähigten Männern teilen. Moses, der sich seiner Grenzen bewusst war, nahm diesen Vorschlag klugerweise an. Wer bescheiden ist, zögert nicht, anderen Autorität zu übertragen. Er befürchtet auch nicht, dass ihm irgendwie die Kontrolle entgleitet, wenn er sich verantwortungsvolle Aufgaben mit anderen befähigten Männern teilt. Er bemüht sich stattdessen, ihnen zu helfen, Fortschritte zu machen. Sollte das nicht auch auf uns zutreffen?

    Der Weg des Untadeligen ist gerade

    Salomo, der weiß, dass Lauterkeit den Rechtschaffenen nicht immer vor Unglück oder Gefahr schützt, sagt nun: „Die unversehrte Lauterkeit der Rechtschaffenen ist das, was sie führt, aber Verdrehtheit bei den treulos Handelnden wird sie verheeren“ (Sprüche 11:3). Lauterkeit leitet den Rechtschaffenen tatsächlich dahin gehend, selbst unter schwierigen Umständen das zu tun, was in Gottes Augen das Richtige ist. Auf lange Sicht zahlt sich das immer aus. Hiob weigerte sich, seine Lauterkeit aufzugeben, und Jehova „segnete das Ende Hiobs danach mehr als seinen Anfang“ . Wer treulos handelt, denkt womöglich, er könne auf Kosten anderer seine eigene Situation verbessern. Und eine Weile sieht es vielleicht auch danach aus. Früher oder später wird ihm seine Betrügerei aber doch zum Verhängnis.

    „Wertvolle Dinge werden am Tag des Zornausbruchs von keinem Nutzen sein, Gerechtigkeit aber wird vom Tod befreien“, sagt der weise König (Sprüche 11:4). …

    Salomo legt großen Nachdruck darauf, wie wertvoll es ist, nach Gerechtigkeit zu streben. Er zeigt nun auf, wie es mit den Untadeligen im Vergleich zu den Bösen ausgehen wird: „Die Gerechtigkeit des Untadeligen ist das, was seinen Weg gerade machen wird, in seiner Bosheit aber wird der Böse fallen. Die Gerechtigkeit der Rechtschaffenen ist das, was sie befreien wird, aber die treulos Handelnden werden durch ihre Gier gefangen werden. Wenn ein böser Mensch stirbt, geht seine Hoffnung zugrunde; und auch auf Kraftfülle gegründete Erwartung ist zugrunde gegangen. Der Gerechte wird sogar der Bedrängnis entrissen, und der Böse kommt statt seiner hinein“ (Sprüche 11:5-8). Der Untadelige kommt weder durch seine Wege zu Fall, noch verfängt er sich in seinen Handlungen. Sein Weg ist gerade. Der Rechtschaffene wird letztlich der Bedrängnis entrissen. Auch wenn die Bösen vielleicht mächtig erscheinen, dürfen sie mit einer solchen Rettung nicht rechnen.

    ‘Eine Stadt ist in gehobener Stimmung’

    Die Lauterkeit der Rechtschaffenen sowie die Bosheit der Übeltäter wirken sich auch auf andere Menschen aus. „Durch seinen Mund bringt der Abtrünnige seinen Mitmenschen ins Verderben“, spricht der König von Israel, „aber durch Erkenntnis werden die Gerechten befreit“ (Sprüche 11:9). Wer würde bestreiten, dass sich Verleumdung, schädigender Klatsch, Lästerworte und leeres Gerede nachteilig auf andere auswirken? Die Rede des Gerechten hingegen ist rein, wohl überlegt und rücksichtsvoll. Er wird durch Erkenntnis befreit, denn seine Lauterkeit rüstet ihn mit Argumenten aus, die nötig sind, um zu beweisen, dass seine Ankläger lügen.

    Der König fährt fort: „Wegen der Güte der Gerechten ist eine Stadt in gehobener Stimmung, aber wenn die Bösen umkommen, gibt es einen Jubelruf“ (Sprüche 11:10). Gerechte werden allgemein geliebt und in ihrer Nähe ist man in gehobener Stimmung — froh und glücklich. Aus „Bösen“ macht sich niemand wirklich etwas. Wenn Böse sterben, wird um sie in der Regel nicht groß getrauert. Gewiss wird niemand trauern, wenn Jehova ‘die Bösen von der Erde wegtilgt und die Treulosen davon wegreißt’ (Sprüche 2:21, 22). Stattdessen wird die Freude groß sein, weil sie endgültig verschwunden sind. Doch wie steht es mit uns persönlich? Wir sind gut beraten zu überlegen, ob unser Verhalten zur Freude anderer beiträgt.

    ‘Eine Stadt steht erhaben da’

    Salomo verweist erneut auf den gegensätzlichen Einfluss, den die Rechtschaffenen und die Bösen auf ein Gemeinwesen haben, und sagt: „Wegen des Segens der Rechtschaffenen steht eine Stadt erhaben da, aber wegen des Mundes der Bösen wird sie niedergerissen“ (Sprüche 11:11).

    Bürger, die ein rechtschaffenes Leben führen, fördern den Frieden und die Wohlfahrt und sind für ihre Mitbürger eine Bereicherung. So steht eine Stadt erhaben da — sie gedeiht. Personen, die eine verleumderische, verletzende Sprache führen und die Unwahrheit sagen, verursachen Unzufriedenheit, Kummer und Uneinigkeit und erregen Ärger. Das trifft besonders dann zu, wenn die Betreffenden eine einflussreiche Stellung haben. In so einer Stadt hat man unter Unruhen, Korruption, einem sittlichen und womöglich sogar wirtschaftlichen Verfall zu leiden.

    …Sollten wir persönlich nicht die Ohren vor ihren Reden verschließen und uns bemühen, als geistig gesinnte Menschen den Frieden und die Einheit der Versammlung zu fördern?

    Weiter sagt Salomo: „Wem es an Herz mangelt, der hat seinen eigenen Mitmenschen verachtet, aber der Mann von umfassendem Unterscheidungsvermögen ist einer, der stillschweigt. Wer als Verleumder umhergeht, deckt vertraulich Gesprochenes auf, wer aber treuen Geistes ist, deckt eine Sache zu“ (Sprüche 11:12, 13).

    Es kann großer Schaden angerichtet werden durch jemand, dem es an gutem Urteilsvermögen fehlt oder dem „es an Herz mangelt“. Sein zügelloses Reden artet schnell in Verleumdung oder Schmähung aus. Die Ältesten müssen rasch etwas unternehmen, um solch einen unliebsamen Einfluss zu unterbinden. Im Unterschied zu jemand, dem „es an Herz mangelt“, weiß der Mann von Unterscheidungsvermögen, wann er schweigen muss. Anstatt das in ihn gesetzte Vertrauen zu missbrauchen, deckt er eine Sache zu. Ein Mensch mit Unterscheidungsvermögen weiß, dass unbedachtes Reden verletzen kann, und ist „treuen Geistes“. Er ist Glaubensbrüdern gegenüber loyal und gibt vertrauliche Dinge, durch die seine Brüder in Gefahr geraten könnten, nicht preis. Solche Bewahrer der Lauterkeit sind wirklich ein Segen für die Versammlung!

    WT aus dem Jahre 2002

  70. Jule sagt:

    Wer Gerechtigkeit sät, erntet Gottes liebende Güte

    „ES WIRD jemandem ganz bestimmt schlecht ergehen, wenn er für einen Fremden Bürge geworden ist, aber wer Handschlag hasst, bleibt sorgenfrei“ (Sprüche 11:15). Wie überzeugend doch durch diese wenigen Worte verantwortungsvolles Handeln hervorgehoben wird! Wer für einen risikobereiten Darlehensnehmer mit unterzeichnet, schneidet sich womöglich ins eigene Fleisch. Vermeiden wir daher Handschlag — eine Geste, die im alten Israel einer Unterschrift unter einen Vertrag entsprach — und bleiben so von finanziellen Einbußen verschont.

    Der Grundsatz, der hier zum Tragen kommt, ist offensichtlich folgender: „Was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten“ (Galater 6:7). „Sät Samen für euch in Gerechtigkeit“, sagte der Prophet Hosea, und „erntet gemäß liebender Güte“ (Hosea 10:12). Ja, säen wir in Gerechtigkeit, indem wir so handeln, wie Gott es wünscht, und ernten wir seine liebende Güte. Salomo, der König von Israel, kommt immer wieder auf diesen Grundsatz zurück und fordert mit Nachdruck zu rechtem Handeln auf, zu ehrlichem Reden und zu der richtigen Gesinnung. Eine eingehende Betrachtung seiner weisen Worte wird uns bestimmt ermuntern, Samen in Gerechtigkeit zu säen (Sprüche 11:15-31).

    Säe „Anmut“, ernte „Herrlichkeit“

    „Eine Frau von Anmut ist die, die Herrlichkeit erlangt; aber die Tyrannen ihrerseits erlangen Reichtum“, sagt der weise König (Sprüche 11:16). In diesem Vers wird die unvergängliche Herrlichkeit einer liebenswerten Frau dem vergänglichen Reichtum eines Tyrannen gegenübergestellt.

    Wie kann sich jemand Anmut erwerben, die ihm Herrlichkeit einträgt? „Bewahre praktische Weisheit und Denkvermögen“, rät Salomo, „und sie werden sich als . . . Anmut für deinen Hals erweisen“ (Sprüche 3:21, 22). Und der Psalmist erwähnte einen ‘König, über dessen Lippen Anmut ausgegossen’ ist (Psalm 45:1, 2). Ja, praktische Weisheit, Denkvermögen und der richtige Gebrauch der Zunge erhöhen den Wert eines Menschen und verleihen ihm Anmut. Das trifft zweifellos auf eine verständige Frau zu. Abigail, die Frau des unvernünftigen Nabal, ist ein Beispiel dafür. Sie war „gut hinsichtlich Verständigkeit und schön von Gestalt“; König David pries sie wegen ihrer „Verständigkeit“ (1. Samuel 25:3, 33).

    Eine gottesfürchtige Frau, die wahre Anmut besitzt, wird sicherlich Herrlichkeit erlangen. Man wird gut von ihr sprechen. Sofern sie verheiratet ist, wird sie auch in den Augen ihres Mannes Herrlichkeit erlangen. Ja sie bringt auf die ganze Familie Herrlichkeit. Und ihre eigene Herrlichkeit ist nicht vergänglich. „Eher ist ein Name zu erwählen als Reichtum in Fülle; Gunst ist besser als selbst Silber und Gold“ (Sprüche 22:1). Der gute Name, den sich eine solche Frau bei Gott erwirbt, ist von bleibendem Wert.

    Ganz anders verhält es sich mit einem Tyrannen (Sprüche 11:16). Er fällt in die Kategorie böser Menschen und solcher, die sich als Gegner der Anbeter Jehovas entpuppen. Ein Tyrann ‘setzt Gott nicht vor sich’ (Psalm 54:3). Er nutzt Unschuldige skrupellos aus und verschafft sich womöglich auf ihre Kosten Vorteile, indem er ‘Silber wie Staub aufhäuft’ (Hiob 27:16). Doch irgendwann wird er sich niederlegen und nicht mehr aufstehen, oder eines Tages öffnet er seine Augen, und es wird das letzte Mal sein (Hiob 27:19). Sein ganzer Reichtum und alles, was er erreicht hat, ist dann für ihn wertlos (Lukas 12:16-21).

    Wie bedeutsam ist doch die Lehre in Sprüche 11:16! Kurz und knapp führt uns der König von Israel vor Augen, wie es sich auswirkt, wenn jemand entweder Anmut erwirbt oder der Tyrannei zuneigt, und er fordert uns auf, Gerechtigkeit zu säen.

    „Liebende Güte“ wird belohnt

    Salomo hebt noch eine weitere Lehre hervor, die mit dem zwischenmenschlichen Bereich zu tun hat: „Ein Mann von liebender Güte handelt mit seiner eigenen Seele auf eine sich lohnende Weise, aber der Grausame bringt seinen eigenen Organismus in Verruf“ (Sprüche 11:17). „Das Wesentliche dieses Spruchs besteht darin, dass das Verhalten anderen gegenüber — positiv oder negativ — ungewollte oder unerwartete Auswirkungen auf einen selbst hat“, bemerkte ein Gelehrter.

    Auch ein Perfektionist — jemand, der sich selbst extrem viel abverlangt — verhält sich unvernünftig. Er strebt ständig nach unerreichbaren Zielen, weshalb für ihn Erschöpfung und Enttäuschung schon vorprogrammiert sind. Wir handeln also auf eine sich lohnende Weise, wenn wir uns realistische und vernünftige Ziele stecken. Vielleicht erfassen wir Zusammenhänge nicht so schnell wie andere. Es könnte auch sein, dass uns Krankheit oder vorgerücktes Alter einschränken. Lassen wir in Bezug auf unsere geistigen Fortschritte niemals Mutlosigkeit aufkommen, sondern seien wir stets vernünftig und berücksichtigen unsere Grenzen. Wir sind glücklich, wenn wir im Rahmen unserer Möglichkeiten ‘unser Äußerstes tun’ (2. Timotheus 2:15; Philipper 4:5).

    Der weise König erklärt noch eingehender, wie ein Gerechter sich selbst etwas Gutes tut, ein Grausamer hingegen sich Schaden zufügt: „Der Böse schafft sich falschen Lohn, wer aber Gerechtigkeit sät, wahre Verdienste. Wer für Gerechtigkeit feststeht, hat Aussicht auf Leben, wer aber Schlechtem nachjagt, dessen Aussicht ist sein eigener Tod. Die verkehrten Herzens sind, sind für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, aber die auf ihrem Weg Untadeligen sind sein Wohlgefallen. Obwohl Hand zu Hand sein mag, wird eine schlechte Person nicht ungestraft ausgehen; aber die Nachkommen der Gerechten werden gewiss entrinnen“ (Sprüche 11:18-21).

    Diese Verse unterstreichen auf verschiedene Weise e i n e n grundlegenden Gedanken: Wer Gerechtigkeit sät, erntet den entsprechenden Lohn. Ein böser Mensch lässt sich vielleicht auf Betrügereien ein oder versucht es mit dem Glücksspiel, um ohne Gegenleistung etwas zu bekommen. Da es sich um „falschen Lohn“ handelt, wird es wahrscheinlich zur Enttäuschung führen. Wer hingegen fleißig arbeitet, erzielt „wahre Verdienste“, was für ihn Sicherheit bedeutet. Der Untadelige genießt Gottes Wohlgefallen und hat daher die Hoffnung auf ewiges Leben. Doch wie wird es einem schlechten Menschen ergehen? „Obwohl Hand zu Hand sein mag“, wenn es um betrügerische Machenschaften geht, wird der Böse doch nicht ungestraft bleiben (Sprüche 2:21, 22). Welch ein Ansporn für uns, Gerechtigkeit zu säen!

    Wahre Schönheit für den Verständigen

    „Wie ein goldener Nasenring im Rüssel eines Schweines, so ist eine Frau, die schön ist, sich aber von Verständigkeit abwendet“ (Sprüche 11:22). Nasenringe waren in biblischen Zeiten ein beliebter Schmuck. Ein goldener Nasenring am Nasenflügel oder an der Nasenscheidewand zwischen den Nasenlöchern war ein gut sichtbares Schmuckstück bei einer Frau. Wie unpassend wäre doch eine solch auserlesene Verzierung im Rüssel eines Schweins! Ähnlich verhält es sich mit einem äußerlich schönen Menschen, dem es an „Verständigkeit“ fehlt. Bei dem Betreffenden — ob Mann oder Frau — ist eine Zierde nicht angebracht. Sie ist fehl am Platz, absolut nicht schön.

    Wie andere über unser Aussehen denken, ist uns natürlich nicht gleichgültig. Doch warum unzufrieden sein oder sich übermäßig Gedanken um das Aussehen oder um die Figur machen? Auf vieles unserer äußeren Erscheinung haben wir keinen Einfluss. Die äußere Erscheinung ist nicht alles. Haben nicht die meisten Menschen, die wir lieben und bewundern, ein durchschnittliches Äußeres? Körperliche Reize sind nicht ausschlaggebend für das Glücklichsein. Was wirklich zählt, ist die innere Schönheit, die an bleibenden göttlichen Eigenschaften zu erkennen ist. Seien wir daher vernünftig, und pflegen wir diese Eigenschaften.

    „Die freigebige Seele wird selbst fett gemacht werden“

    „Das Begehren der Gerechten ist sicherlich gut“, erklärt König Salomo, „die Hoffnung der Bösen ist Zornausbruch.“ Warum das so ist, erläutert er im Folgenden: „Da ist einer, der ausstreut und doch noch mehr bekommt, auch einer, der sich von dem, was recht ist, zurückhält, aber es gereicht nur zum Mangel“ (Sprüche 11:23, 24).
    Während wir fleißig bemüht sind, die Erkenntnis aus Gottes Wort auszustreuen, erfassen wir sicherlich besser ihre „Breite und Länge und Höhe und Tiefe“ (Epheser 3:18). Andererseits steht jemand, der die Erkenntnis nicht gebraucht, in der Gefahr, sie zu verlieren. Ja, „wer spärlich sät, wird auch spärlich ernten; und wer reichlich sät, wird auch reichlich ernten“ (2. Korinther 9:6).

    „Die freigebige Seele wird selbst fett gemacht werden [gedeihen]“, bemerkt der König weiter, „und wer andere reichlich tränkt, wird auch selbst reichlich getränkt werden“ (Sprüche 11:25). Wenn wir unsere Zeit und unsere Mittel großzügig einsetzen, um die wahre Anbetung zu fördern, bereiten wir Jehova große Freude (Hebräer 13:15, 16). Er wird ‘die Schleusen der Himmel öffnen und tatsächlich Segen über uns ausschütten, bis kein Bedarf mehr ist’ (Maleachi 3:10). Denken wir nur an die geistige Wohlfahrt seiner Diener von heute.

    Salomo erwähnt noch ein weiteres Beispiel für das gegensätzliche Begehren des Gerechten und des Bösen. „Wer Getreide zurückhält — das Volk wird ihn verwünschen, aber Segen gibt es für das Haupt dessen, der es kaufen lässt“ (Sprüche 11:26). Wer Bedarfsgüter in großer Menge aufkauft, wenn die Preise niedrig sind, und sie erst verkauft, wenn das Angebot zurückgeht und die Preise in die Höhe schnellen, kann Profit machen. Obwohl ein gewisser Nutzen damit verbunden sein kann, den Verbrauch einzuschränken und Reserven anzulegen, werden Menschen, die so vorgehen, im Allgemeinen wegen ihrer Selbstsucht verachtet. Andererseits wird jemand, der aus einer Notlage kein Kapital schlägt, von den Menschen sehr geschätzt.

    Der König von Israel ermuntert uns, weiterhin das zu begehren, was gut oder gerecht ist, wenn er sagt: „Wer nach Gutem ausschaut, wird fortwährend Wohlwollen suchen; was aber den betrifft, der nach Schlechtem forscht, über ihn wird es kommen. Wer auf seinen Reichtum vertraut — er selbst wird fallen; doch so wie Laub werden die Gerechten sprießen“ (Sprüche 11:27, 28).

    Der Gerechte gewinnt Seelen

    Wieso eine unkluge Handlungsweise negative Folgen hat, veranschaulicht Salomo folgendermaßen: „Was jemand betrifft, der sein eigenes Haus in Verruf bringt, er wird vom Wind Besitz ergreifen“ (Sprüche 11:29a). Achans Missetat ‘brachte ihn in Verruf’, und sowohl er als auch seine Familienangehörigen wurden gesteinigt (Josua, Kapitel 7). Auch heute kann es vorkommen, dass ein christliches Familienhaupt und andere in der Familie in eine Missetat verwickelt sind, die zum Ausschluss aus der Christenversammlung führen kann. Ein Mann bringt sein eigenes Haus in Verruf, wenn er sich selbst nicht nach Gottes Geboten ausrichtet oder aber eine schwere Missetat innerhalb seiner Familie toleriert. Er selbst und womöglich andere in seiner Familie werden als reuelose Missetäter aus der christlichen Gemeinschaft ausgeschlossen (1. Korinther 5:11-13). Was wird er ernten? Nur Wind — etwas, was in Wirklichkeit nicht greifbar ist, keinen echten Wert hat.

    „Ein Törichter wird ein Knecht dessen sein, der weisen Herzens ist“, heißt es in dem Vers weiter (Sprüche 11:29b). Einem unverständigen Menschen fehlt es an praktischer Weisheit und daher kann ihm keine verantwortungsvolle Aufgabe übertragen werden. Da er mit seinen Mitteln nicht richtig umgeht, kann es außerdem sein, dass er sich einem anderen gegenüber irgendwie verpflichtet. Ein solch unweiser Mensch kann ohne weiteres ‘ein Knecht dessen werden, der weisen Herzens ist’. Deshalb müssen wir unbedingt bei all unseren Handlungen gutes Urteilsvermögen und praktische Weisheit erkennen lassen.

    „Der Fruchtertrag des Gerechten ist ein Baum des Lebens“, versichert uns der weise König, „und wer Seelen gewinnt, ist weise“ (Sprüche 11:30). Wie geschieht das? Nun, der Gerechte kann durch seine Worte und seinen Lebenswandel bewirken, dass andere geistige Speise in sich aufnehmen. Sie fühlen sich angespornt, Jehova zu dienen, und empfangen schließlich das Leben, das Gott ermöglicht.

    ‘Wie viel mehr wird dem Sünder vergolten werden’

    Wie einleuchtend sind doch die zuvor erwähnten Sprüche, die uns dringend raten, Gerechtigkeit zu säen! Der Grundsatz „Was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten“ lässt sich sogar noch auf andere Weise anwenden. Salomo bemerkt: „Siehe! Der Gerechte — auf der Erde wird ihm vergolten werden, wie viel mehr so dem Bösen und dem Sünder!“ (Sprüche 11:31).

    Obwohl sich ein Gerechter anstrengt, richtig zu handeln, unterlaufen ihm doch mitunter Fehler (Prediger 7:20). Und für seine Fehler wird ihm in Form von Zucht „vergolten werden“. Was aber geschieht mit einem Bösen, der absichtlich einen schlechten Weg geht und nichts unternimmt, um den Weg der Geradheit zu betreten? Verdient er als ‘Vergeltung’ nicht eine strengere Strafe? „Wenn der Gerechte mit Mühe gerettet wird, wo wird sich der Gottlose und der Sünder zeigen?“, schrieb der Apostel Petrus (1. Petrus 4:18). Lasst uns daher entschlossen sein, stets Samen in Gerechtigkeit zu säen.

  71. Jule sagt:

    ‘Der Gute erlangt Gottes Wohlgefallen’

    ALLES Leben stammt von Jehova Gott (Psalm 36:9). Ja, „durch ihn haben wir Leben und bewegen uns und existieren“ (Apostelgeschichte 17:28). Ist unser Herz nicht voller Dankbarkeit, wenn wir darüber nachdenken, womit er die belohnt, die ein enges Verhältnis zu ihm haben? „Die Gabe . . ., die Gott gibt, ist ewiges Leben“ (Römer 6:23). Wie wichtig ist es daher, Jehovas Wohlgefallen zu finden!

    Der Psalmist versichert uns, dass ‘Gott Gunst gibt’ (Psalm 84:11). Aber wem gibt er sie? Menschen machen ihre Gunst oft davon abhängig, wie gebildet oder reich jemand ist, welche Hautfarbe er hat oder zu welcher Volksgruppe er gehört. Wem schenkt Gott seine Gunst? Salomo, ein König im alten Israel, antwortet: „Der Gute erlangt Wohlgefallen von Jehova, aber den Mann von bösen Ideen erklärt er für böse“ (Sprüche 12:2).

    Ohne Frage hat Jehova seine Freude an jemand, der gut ist — der Tugenden besitzt. Zu den Tugenden eines guten Menschen gehören Selbstdisziplin, Fairness, Demut, Mitgefühl und Besonnenheit. Seine Gedanken sind recht; was er sagt, baut andere auf; seine Taten sind gerecht und konstruktiv. Der erste Teil des 12. Kapitels im Bibelbuch Sprüche zeigt uns, wie Gutestun und Gutsein unser tägliches Leben beeinflussen sollte und was für Vorzüge es hat, diese Eigenschaften auszuleben. Beschäftigen wir uns mit diesem Kapitel, damit wir ‘Einsicht zum Gutestun’ erhalten (Psalm 36:3). Und wenn wir den darin enthaltenen weisen Rat umsetzen, wird dies Gott gefallen.

    Korrektur ist lebenswichtig

    „Wer Zucht liebt, der liebt Erkenntnis“, sagt Salomo, „wer aber Zurechtweisung hasst, ist vernunftlos“ (Sprüche 12:1). Einem guten Menschen ist sehr daran gelegen, sich persönlich zu verbessern, und deshalb ‘liebt er Zucht’. Er setzt Rat, den er in den christlichen Zusammenkünften oder durch persönliche Gespräche erhält, sofort um. Die Gedanken in der Bibel und in biblischen Publikationen sind wie die sprichwörtlichen „Ochsenstacheln“, die ihn dazu animieren, einen geraden Weg zu gehen. Er sucht nach Erkenntnis und handelt dann danach, um seinen Pfad gerade zu machen. Ja, wer ‘Zucht liebt, liebt auch Erkenntnis’.

    Für wahre Anbeter Gottes ist vor allem Selbstdisziplin unerlässlich! Wünschen wir uns eine tiefere Erkenntnis des Wortes Gottes? Möchten wir mehr Erfolg im christlichen Predigtdienst? Würden wir Gottes Wort gern besser lehren können? (Matthäus 24:14; 28:19, 20). Damit solche Wünsche in Erfüllung gehen, brauchen wir Selbstdisziplin. Auch in anderen Lebensbereichen ist Selbstdisziplin erforderlich. Zum Beispiel werden wir heutzutage mit Reizen überschüttet, die unerlaubte Wünsche in uns wecken sollen. Brauchen wir da nicht Selbstdisziplin, uns nichts anzusehen, was sich nicht gehört? Weil „die Neigung des Menschenherzens böse ist von seiner Jugend an“, können außerdem sogar in den verborgenen Winkeln unseres Sinnes unsittliche Gedanken entstehen (1. Mose 8:21). Es erfordert Selbstdisziplin, bei solchen Gedanken dann nicht zu verweilen.

    Wer dagegen Zurechtweisung hasst, liebt weder „Zucht“ noch „Erkenntnis“. Da er der sündigen menschlichen Neigung nachgibt, Zurechtweisung übel zu nehmen, begibt er sich auf das Niveau eines Tieres — einer vernunftlosen Kreatur —, dem es an sittlichem Urteilsvermögen fehlt. Dieser Neigung müssen wir entschlossen widerstehen.

    ‘Fest stehen wie Bäume mit starken Wurzeln’

    Ein guter Mensch darf natürlich nicht ungerecht sein oder unrecht handeln. Gerechtigkeit ist somit ebenfalls erforderlich, um Jehovas Wohlgefallen zu erlangen. König David schreibt in einem Lied: „Du selbst wirst jeden Gerechten segnen, o Jehova; wie mit einem großen Schild wirst du ihn mit Wohlgefallen umgeben“ (Psalm 5:12). Salomo stellt die Situation des Gerechten der des Bösen gegenüber und sagt: „Kein Mensch wird durch Bosheit fest stehen; was aber die Wurzelgrundlage der Gerechten betrifft, sie wird nicht zum Wanken gebracht werden“ (Sprüche 12:3).

    Vielleicht sieht es so aus, als ob es den Bösen gut ergehe. Lassen wir uns durch den Kopf gehen, was der Psalmist Asaph erlebte. „Was mich betrifft“, so sagt er, „meine Füße wären fast abgebogen, meine Schritte wären beinahe zum Ausgleiten gebracht worden.“ Warum? Asaph antwortet: „Ich wurde neidisch auf die Prahler, als ich ständig den Frieden der Bösen sah“ (Psalm 73:2, 3). Doch als er in das Tempelheiligtum Gottes kam, ging ihm auf, dass die Bösen von Jehova auf schlüpfrigen Boden gestellt werden (Psalm 73:17, 18). Jeder ihrer vermeintlichen Erfolge ist nicht von Dauer. Weshalb sollten wir da neidisch auf sie sein?

    Im Gegensatz dazu ist jemand, der Jehovas Wohlgefallen hat, gefestigt. Salomo verwendet das kräftige Wurzelsystem eines Baums als Metapher für gute Menschen und sagt, sie „stehen fest wie Bäume mit starken Wurzeln“ (Sprüche 12:3, Die Bibel in heutigem Deutsch). Das verborgene Wurzelwerk großer Bäume, beispielsweise der Mammutbäume in Kalifornien, breitet sich im Boden über eine Fläche von bis zu eineinhalb Hektar aus und sorgt dafür, dass die Bäume auch bei Überschwemmungen und Stürmen fest verankert sind. Selbst ein starkes Erdbeben kann einem hoch aufragenden Mammutbaum nichts anhaben.

    Wie diese Wurzeln, die sich in die nährstoffreiche Erde treiben, sollten sich Herz und Sinn in Gottes Wort vertiefen und lebengebendes Wasser aufnehmen. Dadurch wird unser Glaube tief verwurzelt und stark und unsere Hoffnung sicher und fest (Hebräer 6:19). Wir werden nicht „von jedem Wind der [falschen] Lehre hierhin und dorthin getrieben“ (Epheser 4:14). Natürlich lassen uns sturmähnliche Prüfungen nicht unberührt und in schwierigen Situationen erzittern wir vielleicht sogar. Aber unsere „Wurzelgrundlage . . . wird nicht zum Wanken gebracht werden“.

    „Eine tüchtige Frau ist eine Krone für ihren Besitzer“

    Viele kennen die Redensart „Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine gute Frau“. Den großen Wert einer Frau, die eine echte Stütze ist, unterstreicht Salomo mit den Worten: „Eine tüchtige Frau ist eine Krone für ihren Besitzer, aber wie Fäulnis in seinem Gebein ist die, die schändlich handelt“ (Sprüche 12:4). In dem Wort „tüchtig“ stecken viele gute Eigenschaften. Zu den Vorzügen einer guten Frau, wie sie ausführlich in Sprüche 31 geschildert werden, gehören Fleiß, Treue und Weisheit. Eine Frau, die solche Eigenschaften besitzt, ist für ihren Mann eine Krone, denn ihr gutes Verhalten macht ihm Ehre und lässt ihn in der Achtung anderer steigen. Niemals prescht sie ehrgeizig vor noch konkurriert sie mit ihm um Anerkennung. Vielmehr ergänzt sie ihren Mann und ist ihm eine Gehilfin.

    Wie könnte eine Frau schändlich handeln und mit welchen Folgen? Schändliches Verhalten umfasst die ganze Palette von Streitsucht bis hin zu Ehebruch (Sprüche 7:10-23; 19:13). Wenn sich eine Frau so verhält, wird sie ihren Mann nur herabwürdigen. Sie ist „wie Fäulnis in seinem Gebein“ in dem Sinn, dass „sie ihn ruiniert, ähnlich wie eine Krankheit den Körper schwächt“, so die Erklärung in einem Nachschlagewerk. „Eine moderne Version dieser Formulierung wäre vielleicht, sie ist wie ‚ein Krebsgeschwür‘ — eine Krankheit, die einer Person Stück für Stück die Vitalität raubt“, heißt es in einem anderen Nachschlagewerk. Ehefrauen, denen daran liegt, Gott zu gefallen, bemühen sich um die Tugenden einer tüchtigen Frau.

    Von Gedanken zu folgenschweren Handlungen

    Gedanken führen zu Handlungen und Taten haben Konsequenzen. Als Nächstes beschreibt Salomo daher, wie Gedanken zu Handlungen führen können, und vergleicht hierbei den Gerechten mit dem Bösen. „Die Gedanken der Gerechten sind das Recht; die Steuerung durch die Bösen ist Trug. Die Worte der Bösen sind ein Lauern auf Blut, aber der Mund der Rechtschaffenen wird sie befreien“ (Sprüche 12:5, 6).

    Bei guten Menschen sind sogar die Gedanken moralisch einwandfrei und auf das gerichtet, was gerecht und fair ist. Da gerechte Menschen von ihrer Liebe zu Gott und zu ihren Mitmenschen motiviert werden, haben sie gute Absichten. Die Bösen hingegen werden von Selbstsucht angetrieben. Folglich sind ihre Absichten — und die Methoden, mit denen sie ihre Ziele zu erreichen suchen — betrügerisch. Ihre Handlungen sind treulos. Sie haben keine Skrupel, einem Unschuldigen eine Falle zu stellen, beispielsweise durch falsche Anschuldigungen in einem Gerichtsfall. Ihre Worte sind „ein Lauern auf Blut“, weil sie ihrem unschuldigen Opfer schaden möchten. Die Rechtschaffenen, die über böse Intrigen dieser Art Bescheid wissen und die nötige Weisheit und Umsicht haben, können sich dieser Gefahr entziehen. Möglicherweise können sie sogar Unbedarfte warnen und von den hinterhältigen Intrigen der Bösen befreien.

    Wie wird es dem Gerechten und wie dem Bösen ergehen? „Es gibt einen Umsturz der Bösen, und sie sind nicht mehr“, gibt Salomo zur Antwort, „aber das Haus der Gerechten, es wird stehen bleiben“ (Sprüche 12:7). Das Haus, so kann man in einem Nachschlagewerk lesen, „steht für den Haushalt und alles, was dem Betreffenden lieb und teuer ist und das Leben für ihn lebenswert macht“. Das kann sogar seine Familie und seine Nachkommen einschließen. Wie auch immer, die Kernaussage des Spruchs ist klar und deutlich: Der Gerechte bleibt in Härtezeiten fest stehen.

    Ein demütiger Mensch ist besser daran

    Um den Wert eines klaren Urteilsvermögens zu unterstreichen, erklärt der König von Israel: „Wegen seines Mundes der Verständigkeit wird ein Mann gepriesen, doch einer, der verdrehten Herzens ist, wird in Verachtung geraten“ (Sprüche 12:8). Ein verständiger oder urteilsfähiger Mensch redet nicht einfach vorschnell drauflos. Er denkt, bevor er redet, und lebt mit seinen Mitmenschen in Frieden, weil er dank seines „Mundes der Verständigkeit“ seine Worte sorgfältig wählt. Bei einer Konfrontation mit lächerlichen oder spekulativen Fragen ist ein „Mann von Unterscheidungsvermögen“ in der Lage, ‘seine Reden zurückzuhalten’ (Sprüche 17:27). Ein solcher Mensch wird gepriesen und ist eine Freude für Jehova. Was für ein Gegensatz zu einem Menschen, der aus einem ‘verdrehten Herzen’ verquere Ansichten äußert!

    In diesem Spruch wird also die Verständigkeit eines Menschen gepriesen, doch der nächste Spruch lehrt uns den Wert der Demut. Er besagt: „Besser ist der, der gering geachtet wird, aber einen Knecht hat, als der, der sich selbst verherrlicht, doch des Brotes ermangelt“ (Sprüche 12:9). Salomo will damit anscheinend sagen, dass es besser ist, einfach und demütig zu sein und wenig zu besitzen — nur e i n e n Knecht —, als alles, was man zum Leben benötigt, dafür einzusetzen, sich einen hohen gesellschaftlichen Status zu erhalten. Das ist wirklich ein vernünftiger Rat für uns: sich im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten zu bewegen.

    Was man von der Landwirtschaft über Güte lernen kann

    Salomo spielt dann auf das Leben eines Landwirts an und nennt zwei Lektionen, die man in Sachen Güte lernen kann. „Der Gerechte sorgt für die Seele seines Haustiers“, sagt er, „aber die Erbarmungen der Bösen sind grausam“ (Sprüche 12:10). Der Gerechte behandelt seine Tiere liebevoll. Er kennt ihre Bedürfnisse und ist an ihrem Wohl interessiert. Ein böser Mensch behauptet vielleicht, ihm würde etwas an seinen Tieren liegen, aber er schert sich nicht viel um ihre Bedürfnisse. Sein Motiv ist Selbstsucht und sein Interesse an den Tieren geht nur so weit, wie es ihm Gewinn bringt. Was er für eine angemessene Versorgung der Tiere hält, ist in Wirklichkeit womöglich grausam.

    Der Grundsatz einer liebevollen Betreuung der Tiere gilt auch für unseren Umgang mit Haustieren. Wie grausam wäre es, sich ein Haustier zuzulegen und es dann unnötig leiden zu lassen, weil man es vernachlässigt oder schlecht behandelt! Leidet ein Tier schwer wegen einer ernsten Krankheit oder Verletzung, wäre es unter Umständen sogar liebevoll, es einschläfern zu lassen.

    Schließlich geht Salomo noch auf einen anderen Aspekt in der Landwirtschaft ein, und zwar auf das Bebauen des Landes: „Wer sein Land bebaut, wird selbst mit Brot gesättigt werden.“ Ja, sinnvolle harte Arbeit zahlt sich aus. „Wer aber wertlosen Dingen nachjagt, dem mangelt es an Herz“ (Sprüche 12:11). Wem ‘es an Herz mangelt’, weil es ihm an Urteilskraft oder Verständnis fehlt, jagt leeren, wertlosen gewagten Unternehmungen nach. Die Lehren in diesen beiden Versen sind unmissverständlich: Gefragt sind Barmherzigkeit und Fleiß.

    Der Gerechte wird „gedeihen“

    „Der Böse hat den mit dem Netz gefangenen Raub schlechter Menschen begehrt“, sagt der weise König (Sprüche 12:12a). Wie macht der Böse das? Indem er sich offensichtlich unredlich bereichert.

    Was kann über den guten Menschen gesagt werden? Er liebt Zurechtweisung und ist im Glauben fest verwurzelt. Er ist gerecht, verständig, demütig, mitfühlend und fleißig. „Was . . . die Wurzel der Gerechten betrifft, sie ist ergiebig“ oder „wird gedeihen“ (Sprüche 12:12b, Allioli). „Die Wurzel der Gerechten bleibt beständig“, heißt es in der revidierten Elberfelder Bibel. Ein gerechter Mensch steht sicher und fest. Ja, ‘der Gute erlangt Gottes Wohlgefallen’. Darum wollen wir ‘auf Jehova vertrauen und Gutes tun’ (Psalm 37:3).

  72. Jule sagt:

    Wahrhaftige Lippen bestehen in Ewigkeit

    SIE vermag — einem kleinen Feuer gleich, das einen Wald in Brand setzen und vollständig vernichten kann — jemandes ganzes Leben zu ruinieren. Sie kann voll Gift sein oder aber „ein Baum des Lebens“ (Sprüche 15:4). Tod und Leben sind in ihrer Macht (Sprüche 18:21). Sie ist imstande, den ganzen Leib zu besudeln. So viel Kraft hat ein kleines Glied — unsere Zunge (Jakobus 3:5-9). Klug ist, wer sie zu hüten weiß.

    Salomo, König im alten Israel, gibt im 12. Kapitel des Bibelbuchs Sprüche wertvollen Rat, der uns helfen kann, auf unser Reden zu achten. Im zweiten Teil dieses Kapitels zeigt der weise König anhand prägnanter Sprüche, dass Worte Folgen haben und gleichzeitig eine Menge über die Eigenschaften dessen verraten, der sie äußert. Der inspirierte Rat Salomos ist unerlässlich für jeden, der ‘eine Wache über die Tür seiner Lippen setzen’ möchte (Psalm 141:3).

    ‘Die Übertretung, die verstrickt’

    Salomo sagt: „Durch die Übertretung der Lippen verstrickt sich der Böse, aber der Gerechte gelangt aus der Bedrängnis hinaus“ (Sprüche 12:13). Ein Mensch, der es sich zur Gewohnheit macht, zu lügen, manövriert sich durch diese „Übertretung der Lippen“ in eine todbringende Falle (Offenbarung 21:8). Mancher meint, durch Unehrlichkeit leicht ungestraft davonkommen oder sich bequem aus einer unangenehmen Lage befreien zu können. Aber zieht eine Lüge nicht häufig weitere Lügen nach sich? Schnell findet sich der Lügner in einen Teufelskreis verstrickt — ähnlich wie ein Spieler, der verleitet ist, nach anfänglich niedrigen Beträgen immer höher zu setzen, um seine Verluste wettzumachen.

    Wer andere belügt, verstrickt sich auch deshalb durch die „Übertretung der Lippen“, weil er sich am Ende womöglich selbst belügt. Beispielsweise könnte sich ein Lügner ohne weiteres vormachen, er sei hochgebildet und geistreich, obwohl er in Wirklichkeit nur sehr wenig weiß. So baut er sein Leben auf einer Lüge auf. Ja „er hat zu schmeichlerisch gegen sich gehandelt in den eigenen Augen, als dass er sein Vergehen herausfinden könnte, um es zu hassen“ (Psalm 36:2). Eine falsche Zunge erweist sich wirklich als ein Fallstrick! Der Gerechte hingegen lässt erst gar nicht zu, in so eine Lage zu geraten. Selbst in Bedrängnis würde er nie sein Heil im Lügen suchen.

    ‘Der sättigende Fruchtertrag’

    Warnend schrieb der Apostel Paulus: „Lasst euch nicht irreführen: Gott lässt sich nicht verspotten. Denn was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten“ (Galater 6:7). Dieser Grundsatz gilt unzweifelhaft genauso für das, was wir sagen, wie für unser Tun. Salomo stellt fest: „Von dem Fruchtertrag des Mundes eines Mannes wird er mit Gutem gesättigt, und das Tun der Hände eines Menschen, es wird zu ihm zurückkehren“ (Sprüche 12:14).

    Ein Mund, der „Weisheit äußert“, bringt ‘sättigende’ Frucht hervor (Psalm 37:30). Weisheit setzt Erkenntnis voraus, und da kein Mensch von sich behaupten kann, alles zu wissen, hat jeder es nötig, guten Rat anzuhören und zu befolgen. „Der Weg des Törichten ist recht in seinen eigenen Augen“, sagt der König von Israel, „aber wer auf Rat hört, ist weise“ (Sprüche 12:15).

    Jehova gibt uns durch sein Wort und seine Organisation vernünftigen Rat. Dabei bedient er sich der Veröffentlichungen des „treuen und verständigen Sklaven“ (Matthäus 24:45; 2. Timotheus 3:16). Wie töricht wären wir, würden wir guten Rat eigensinnig ablehnen! Wenn uns Jehova, „der die Menschen Erkenntnis lehrt“, durch seinen Kommunikationskanal Rat erteilt, sollten wir „schnell sein zum Hören“ (Jakobus 1:19; Psalm 94:10).

    Wie reagiert ein törichter Mensch auf Beleidigungen oder unberechtigte Kritik, und wie geht im Vergleich dazu ein weiser Mensch damit um? Salomo antwortet: „Eine törichte Person ist die, die ihren Verdruss am selben Tag bekannt gibt, aber der Kluge deckt eine Unehre zu“ (Sprüche 12:16).

    Glaubt sich eine törichte Person verunglimpft, macht sie ihrem Ärger sogleich Luft — „am selben Tag“. Ein besonnener Mensch hingegen betet um Gottes Geist, damit er sich beherrschen kann. Er nimmt sich Zeit, über den Rat aus Gottes Wort nachzusinnen, und macht sich über den Wert der Worte Jesu Gedanken: „Wenn dich jemand auf deine rechte Wange schlägt, so wende ihm auch die andere zu“ (Matthäus 5:39). Der Kluge zügelt seine Zunge, damit er nicht gedankenlos redet, denn er möchte ‘niemandem Böses mit Bösem vergelten’ (Römer 12:17). Wenn wir uns bemühen, jegliche Unehre, die uns widerfährt, auf diese Weise ‘zuzudecken’, können wir vermeiden, dass ein Konflikt eskaliert.

    ‘Die heilende Zunge’

    Die „Übertretung der Lippen“ kann in Rechtsangelegenheiten viel Schaden anrichten. Der König von Israel stellt fest: „Wer Treue zum Ausdruck bringt, wird mitteilen, was gerecht ist, ein falscher Zeuge aber Trug“ (Sprüche 12:17). Ein wahrhaftiger Zeuge ‘bringt Treue zum Ausdruck’, weil sein Zeugnis zuverlässig und vertrauenswürdig ist. Seine Worte tragen dazu bei, dem Recht Geltung zu verschaffen. Ein falscher Zeuge hingegen ist durch und durch trügerisch und leistet Justizirrtümern Vorschub.

    Weiter sagt Salomo: „Da ist einer, der gedankenlos redet wie mit Schwertstichen, aber die Zunge der Weisen ist Heilung“ (Sprüche 12:18). Worte können durchdringend sein wie ein Schwert, Freundschaften zerstören und Unruhe stiften. Sie können aber auch genauso gut angenehm und wohltuend wirken und eine Freundschaft vertiefen. Beschimpfungen hingegen, Geschrei, Nörgelei und herabsetzende Bemerkungen wirken wie ‘Stiche’, die tiefe emotionelle Wunden reißen. Sollte uns auf jenem Gebiet ein Fehler unterlaufen, ist es ganz wichtig, dass wir dies durch ‘heilende’ Worte in Form einer aufrichtigen Entschuldigung korrigieren!

    Wir leben in schwierigen Zeiten, und deshalb überrascht es nicht, dass viele „gebrochenen Herzens“ und „zerschlagenen Geistes“ sind (Psalm 34:18). Wenn wir ‘bekümmerten Seelen tröstend zureden’ und ‘den Schwachen beistehen’, dann nutzen wir die Heilkraft, die Worte haben können (1. Thessalonicher 5:14). Mitfühlende Worte können beispielsweise Teenager ermutigen, die gegen schädlichen Gruppenzwang ankämpfen müssen. Ältere Menschen können durch fürsorgliche und verständnisvolle Worte in dem Gefühl bestärkt werden, dass man sie liebt und braucht. Eine freundliche Äußerung kann Kranke aufmuntern. Sogar eine Zurechtweisung anzunehmen fällt leichter, wenn sie „im Geist der Milde“ erteilt wird (Galater 6:1). Und die Zunge derer, die ihren Mitmenschen die gute Botschaft von Gottes Königreich bringen, besitzt wirklich große Heilkraft!

    ‘Die Lippe, die für immer besteht’

    Salomo gebraucht den Ausdruck „Lippe“ synonym für „Zunge“, wenn er sagt: „Die Lippe der Wahrheit ist es, die für immer gefestigt wird, aber die Zunge der Falschheit währt nur einen Augenblick lang“ (Sprüche 12:19). Die Formulierung „die Lippe der Wahrheit“ steht im Hebräischen in der Einzahl und drückt weit mehr aus als lediglich wahrhaftiges Reden. Eigenschaften wie Beständigkeit, Dauer und Zuverlässigkeit sind impliziert. In einem Nachschlagewerk heißt es: „Rede, die sich dadurch auszeichnet, besteht in Ewigkeit . . ., weil sie als zuverlässig erfunden wird, im Gegensatz zur lügnerischen Zunge . . ., die vorübergehend wohl täuschen kann, aber einer Überprüfung nicht standhält.“

    „Trug ist im Herzen derer, die Unheil schmieden, die aber zum Frieden raten, haben Freude“, sagt der weise König weiter und fügt hinzu: „Nichts Schädliches wird dem Gerechten widerfahren, aber die Bösen sind es, die gewiss voller Unglück sein werden“ (Sprüche 12:20, 21).

    Menschen, die Unheil schmieden, können nur Leid und Kummer verursachen. Dagegen ernten diejenigen, die zum Frieden raten, die Befriedigung, richtig gehandelt zu haben, und dürfen sich über gute Ergebnisse freuen. Am wichtigsten ist, dass sie Gottes Anerkennung genießen, denn „falsche Lippen sind für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, die aber in Treue handeln, sind ihm wohlgefällig“ (Sprüche 12:22).

    Rede, die ‘Erkenntnis verhüllt’

    Worin sich Personen, die auf ihre Worte achten, noch von anderen unterscheiden, beschreibt der König von Israel mit folgenden Worten: „Ein kluger Mensch verhüllt Erkenntnis, das Herz der Unvernünftigen aber ruft Torheit aus“ (Sprüche 12:23).

    Ein kluger und besonnener Mensch weiß, wann er den Mund aufmacht und wann er lieber schweigt. Er „verhüllt Erkenntnis“, indem er darauf verzichtet, sein Wissen demonstrativ zur Schau zu stellen. Das heißt nicht, dass er es immer verbirgt, sondern dass er zurückhaltend damit umgeht. Der Unvernünftige hingegen trägt sein Herz auf der Zunge und verrät prompt seine Torheit. Achten wir daher darauf, sparsam mit unseren Worten umzugehen und nicht mit unserer Zunge zu prahlen.

    Salomo setzt die Aufzählung von Gegensätzen mit folgenden markanten Worten über Fleiß und Faulheit fort: „Die Hand der Fleißigen ist die, die herrschen wird, aber die lässige Hand wird zwangsarbeitspflichtig werden“ (Sprüche 12:24). Durch harte Arbeit kann es möglich sein, voranzukommen und finanziell unabhängig zu werden, aber wer faul ist, gerät womöglich in Knechtschaft oder Zwangsarbeit. Ein Kommentator sagt: „Im Lauf der Zeit wird der Faule irgendwann zum Sklaven des Fleißigen.“

    ‘Das Wort, das erfreut’

    König Salomo wendet sich wieder der Rede zu mit einer treffenden Feststellung über die menschliche Natur: „Angstvolle Besorgtheit im Herzen eines Mannes wird es niederbeugen, aber das gute Wort erfreut es“ (Sprüche 12:25).

    Es gibt viele Sorgen und Nöte, die das Herz beschweren oder „niederbeugen“. Gerade dann tut ein ‘gutes Wort’ der Ermunterung von einem verständnisvollen Gefährten Not, um die Last zu erleichtern und das Herz zu erfreuen. Aber woher soll jemand wissen, wie schwer uns wirklich ums Herz ist, wenn wir uns niemand anvertrauen und nicht darüber sprechen? Wir tun somit gut daran, einer mitfühlenden Person, die uns helfen kann, unser Herz auszuschütten, wenn wir in Not sind oder unter Depressionen leiden. Davon abgesehen kann uns allein dadurch, dass wir unsere Gefühle in Worte kleiden, schon ein wenig leichter ums Herz werden. Deshalb sollten wir uns unserem Ehepartner, unseren Eltern oder einem mitfühlenden und geistig reifen Freund anvertrauen.

    Sind irgendwo bessere Worte der Ermunterung zu finden als in der Bibel? Arbeiten wir daher daran, Gott näher zu kommen, indem wir über sein inspiriertes Wort nachsinnen. Das kann ein beunruhigtes Herz zweifellos erfreuen und traurige Augen zum Leuchten bringen. Der Psalmist bestätigt das mit den Worten: „Das Gesetz Jehovas ist vollkommen, bringt die Seele zurück. Die Mahnung Jehovas ist zuverlässig, macht den Unerfahrenen weise. Die Befehle Jehovas sind recht, erfreuen das Herz; das Gebot Jehovas ist rein, erleuchtet die Augen“ (Psalm 19:7, 8).

    Der Pfad der Belohnung

    Der König von Israel stellt den Weg der Rechtschaffenen dem der Bösen gegenüber, wenn er sagt: „Der Gerechte kundschaftet seine eigene Weide aus, aber der Weg der Bösen, der lässt sie umherirren“ (Sprüche 12:26). Der Gerechte ist sehr vorsichtig, welche „Weide“ — das heißt was für Gefährten und Freunde — er sich aussucht. Er handelt dabei weise und hütet sich vor gefährlichen Kontakten. Ganz anders die Bösen: Sie schlagen Rat in den Wind und beharren auf ihrem Willen. Sie lassen sich täuschen und irren demzufolge umher.

    Als Nächstes führt uns König Salomo den Gegensatz zwischen Lässigen und Fleißigen aus einem anderen Blickwinkel vor Augen. Er sagt: „Lässigkeit wird jemandes Wild nicht aufscheuchen, aber der Fleißige ist eines Menschen kostbares Vermögen“ (Sprüche 12:27). Ein lässiger Mensch scheucht kein Wild auf oder „holt sein Wild nicht ein“ (Zürcher Bibel). Er kann also nicht zu Ende bringen, was er beginnt. Fleiß hingegen wird mit Reichtum gleichgesetzt.

    Faulheit ist so schädlich, dass der Apostel Paulus es für nötig hielt, an Mitchristen in Thessalonich zu schreiben und gewisse Personen zurechtzuweisen, die ‘unordentlich wandelten’: Sie arbeiteten überhaupt nicht, sondern mischten sich in Dinge ein, die sie nichts angingen. Damit machten sie sich für die Übrigen zu einer kostspieligen Bürde. Deshalb gab Paulus ihnen offenen Rat und ermahnte sie, ‘in Ruhe zu arbeiten und ihr selbstverdientes Brot zu essen’. Würden sie auf diesen klaren Rat nicht hören, sollten sich die anderen in der Versammlung an die Ermahnung des Paulus halten und sich von ihnen zurückziehen, das heißt sie offenbar in gesellschaftlicher Hinsicht meiden (2. Thessalonicher 3:6-12).

    Nicht nur Salomos Rat, fleißig zu sein, sollten wir beherzigen, sondern auch seine Hinweise zum richtigen Gebrauch unserer Zunge. Wir wollen uns anstrengen, mit diesem kleinen Organ heilend zu wirken und unsere Mitmenschen zu erfreuen. Hüten wir uns vor der „Übertretung der Lippen“ und handeln wir fortwährend rechtschaffen. Salomo versichert uns: „Auf dem Pfad der Gerechtigkeit ist Leben, und die Reise auf ihrem gebahnten Pfad bedeutet keinen Tod“ (Sprüche 12:28).

  73. Jule sagt:

    „Das Gesetz des Weisen“ — Ein Quell des Lebens



    Der Psalmist sang: „Das Gesetz Jehovas ist vollkommen, bringt die Seele zurück. Die Mahnung Jehovas ist zuverlässig, macht den Unerfahrenen weise. Die Befehle Jehovas sind recht, erfreuen das Herz; das Gebot Jehovas ist rein, erleuchtet die Augen“ (Psalm 19:7, 8). Wie genau König Salomo von Israel seinerzeit die Wahrheit dieser Worte erfasst haben muss! Er erklärte: „Das Gesetz des Weisen ist ein Quell des Lebens, um jemand von den Schlingen des Todes wegzuwenden“ (Sprüche 13:14). In den vorausgehenden 13 Versen von Sprüche, Kapitel 13 zeigte Salomo, wie der Rat aus Gottes Wort uns helfen kann, unsere Lebensqualität zu steigern und Gefahren für Leib und Leben aus dem Weg zu gehen.

    Lernfähig sein

    „Ein Sohn ist weise, wo es die Zucht eines Vaters gibt, der Spötter aber hat nicht auf Schelte gehört“, heißt es in Sprüche 13:1. Die Zucht eines Vaters kann nachsichtig oder streng sein. Sie mag zunächst in Form von Schulung und Erziehung erfolgen, und wenn diese nichts fruchten, letztlich auch Bestrafung einschließen. Ein Sohn ist weise, wenn er die Zucht seines Vaters annimmt.

    „Wen Jehova liebt, den züchtigt er; ja er geißelt jeden, den er als Sohn aufnimmt“ (Hebräer 12:6). Wie nimmt uns unser himmlischer Vater in Zucht? Unter anderem durch sein geschriebenes Wort, die Bibel, nämlich dann, wenn wir sie respektvoll lesen und das daraus Gelernte anwenden. Diese Zucht ist für uns nur von Vorteil, denn alles, was Jehova sagt, ist zu unserem Nutzen (Jesaja 48:17).

    Auch wenn wir von einem Mitchristen, der an unserem geistigen Wohl interessiert ist, korrigiert werden, ist das eine Form von Zucht. Jeder gute Rat, der mit Gottes Wort im Einklang ist, kann als von Jehova Gott, dem großen Quell der Wahrheit, kommend angesehen werden statt von der Person, die ihn uns gibt. Mit dieser Einstellung sollten wir den Rat klugerweise auch annehmen. Tun wir das, dann kann er uns zum Umdenken bewegen, dazu, unser Verständnis der Bibel zu vertiefen und unsere Gewohnheiten zu ändern. So nützt uns die Zucht wirklich. Dasselbe trifft auf den Rat zu, der uns in christlichen Zusammenkünften und in biblischen Veröffentlichungen gegeben wird. Wenn wir auf das, was uns durch diese geschriebenen oder gesprochenen Worte mitgeteilt wird, entsprechend reagieren, nehmen wir uns in vortrefflicher Weise selbst in Zucht.

    Der Spötter reagiert dagegen nicht auf Zucht. Er ist „nicht lernfähig, weil er meint, selbst zu wissen, was das Beste ist“, heißt es in einem Nachschlagewerk. Nicht einmal auf Schelte — eine strengere Form der Zucht — reagiert er. Doch könnte er jemals beweisen, dass an der Zucht vonseiten seines Vaters etwas verkehrt war? Jehova hat noch nie falsch gehandelt und das wird auch nie der Fall sein. Der Spötter macht sich dadurch, dass er Zucht zurückweist, nur selbst zum Gespött. Wie eindrucksvoll zeigt Salomo doch mit ein paar gut gewählten Worten, wie wertvoll es ist, belehrbar zu sein!

    Hüte deine Zunge!

    Der König von Israel vergleicht den Mund mit einem fruchttragenden Baum, um zu zeigen, wie wichtig es ist, uns beim Reden von Gottes Wort leiten zu lassen. Er sagt: „Von dem Fruchtertrag seines Mundes wird ein Mann Gutes essen, aber die Seele [„das Seelenbegehren“, Fußnote] derer, die treulos handeln, sie ist Gewalttat“ (Sprüche 13:2). Der Fruchtertrag des Mundes sind die gesprochenen Worte. Und ein Mann erntet das, was er mit seinen Worten gesät hat. „Sind seine Worte freundlich gemeint und zielen sie darauf ab, ein gutes Verhältnis zu seinen Mitmenschen herzustellen“, sagt ein Gelehrter, „wird er Gutes essen, also ein glückliches, friedliches Dasein genießen.“ Ganz anders ist es um den treulos Handelnden bestellt, der auf Gewalttat aus ist und darauf, anderen etwas zuleide zu tun. Er führt Gewalt im Schilde und er erntet Gewalt. Die Schlingen des Todes sind vor ihm ausgebreitet.

    „Wer seinen Mund behütet, bewahrt seine Seele“, fährt Salomo fort. „Wer seine Lippen aufsperrt — dem wird es zum Verderben“ (Sprüche 13:3). Ein geschädigter Ruf, verletzte Gefühle, gespannte Beziehungen und sogar körperlicher Schaden können die Folge von gedankenlosem, törichtem Reden sein. Aufgesperrte Lippen, das heißt unbeherrschte Äußerungen, können einem auch Gottes Missfallen eintragen, denn jeder wird sich vor Gott für seine Worte verantworten müssen (Matthäus 12:36, 37). Streng über unseren Mund zu wachen wird uns tatsächlich vor dem Verderben bewahren. Doch was können wir in der Praxis tun, um unseren Mund zu behüten?

    Die einfachste Möglichkeit wäre, nicht zu viel zu reden. „Bei der Menge von Worten fehlt Übertretung nicht“, heißt es in der Bibel (Sprüche 10:19). Vor dem Reden nachzudenken ist ebenfalls empfehlenswert. Der inspirierte Schreiber verkündete: „Da ist einer, der gedankenlos redet wie mit Schwertstichen“ (Sprüche 12:18). Aussagen, denen keine Überlegung vorausgeht, können sowohl dem, der sie äußert, als auch seinen Zuhörern schaden. Daher gibt uns die Bibel den nützlichen Hinweis: „Das Herz des Gerechten sinnt nach, um zu antworten“ (Sprüche 15:28).

    Sei fleißig

    „Der Faule zeigt sich begehrlich“, erklärt Salomo, „aber seine Seele hat nichts. Doch die Seele der Fleißigen, sie wird fett gemacht werden“ (Sprüche 13:4). „Der Gedanke [dieses Spruches] ist, dass bloßes Begehren ganz und gar nichtig ist; Fleiß ist das, was zählt“, heißt es in einem Nachschlagewerk. „Faule Menschen sind Opfer von Begierden . . ., die sie verzehren, und sie haben überhaupt nichts vorzuweisen.“ Die Seele oder das Begehren des Fleißigen ist dagegen befriedigt — fett gemacht.

    Wie verhält es sich mit Personen, die sich Jehova deshalb nicht hingeben, weil sie die Verantwortung scheuen? Sie wollen offensichtlich gern in Gottes neuer Welt leben, aber wollen sie dafür auch etwas tun? …

    Gehen wir an dieser Stelle auch einmal darauf ein, was es bedeutet, in der Versammlung nach einem Aufsichtsamt zu streben. Zu begehren, einen Anteil an dieser vortrefflichen Arbeit zu haben, ist gewiss lobenswert und vonseiten der Bibel wird dazu ermuntert (1. Timotheus 3:1). Das Begehren allein genügt allerdings nicht. Bestimmte Eigenschaften und Fähigkeiten müssen entwickelt werden, um die Voraussetzungen für solch ein Amt zu erfüllen. Das erfordert fleißiges persönliches Bemühen.

    Gerechtigkeit — ein Schutz

    Ein gerechter Mensch entwickelt gottgefällige Eigenschaften und sagt die Wahrheit. Zu lügen verstößt gegen Jehovas Gesetz, wie er sehr wohl weiß (Sprüche 6:16-19; Kolosser 3:9). In Verbindung damit erklärt Salomo: „Ein falsches Wort ist das, was der Gerechte hasst, aber die Bösen handeln schändlich und bereiten sich Schimpf“ (Sprüche 13:5). Der Gerechte vermeidet es nicht nur, zu lügen; er hasst es tatsächlich. Er weiß, wie verheerend sich Lügen auf zwischenmenschliche Beziehungen auswirken, ungeachtet dessen, wie harmlos sie zu sein scheinen. Außerdem wird die Glaubwürdigkeit desjenigen erschüttert, der zu Lügen greift. Der Böse handelt schändlich, weil er lügt oder andere Schandtaten vollbringt, wodurch er sich selbst Schimpf bereitet.

    Um zu zeigen, wie nützlich es ist, in Gottes Augen recht zu handeln, sagt der weise König: „Gerechtigkeit ihrerseits behütet den, der arglos ist auf seinem Weg, aber Bosheit ist das, was den Sünder stürzt“ (Sprüche 13:6). Gerechtigkeit schützt einen Menschen wie eine Festung, Bosheit bewirkt dagegen seinen Untergang.

    Sich keinen falschen Anschein geben

    Über welch tiefes Verständnis der menschlichen Natur der König von Israel verfügte, geht aus folgender Beobachtung hervor: „Es gibt einen, der sich als reich ausgibt, und doch hat er gar nichts; da ist einer, der sich als minderbemittelt ausgibt, und doch hat er viele wertvolle Dinge“ (Sprüche 13:7). Der äußere Schein, den sich jemand gibt, kann trügen. Einige arme Menschen behaupten womöglich, reich zu sein — vielleicht um sich aufzuspielen, um den Eindruck zu erwecken, erfolgreich zu sein, oder nur, um das Gesicht zu wahren. Ein Reicher könnte behaupten, arm zu sein, weil er seinen Reichtum gern verheimlichen möchte.

    Es ist nicht ratsam, anderen etwas vorzuspielen oder etwas zu verheimlichen. Wer materiell nur wenig hat, aber trotzdem Geld für Luxusgüter ausgibt, nur um wohlhabend zu erscheinen, enthält sich und seinen Angehörigen womöglich das vor, was eigentlich zum Lebensunterhalt nötig ist. Behauptet jemand dagegen, arm zu sein, obwohl er Reichtümer besitzt, ist er offensichtlich ein Geizhals, der sich der gebührenden Würde und der Freude beraubt, die Großzügigkeit mit sich bringt (Apostelgeschichte 20:35). Wer aufrichtig ist, lebt besser.

    Keine übertriebenen Wünsche hegen

    „Das Lösegeld für eines Mannes Seele ist sein Reichtum“, erklärt Salomo, „der Minderbemittelte aber hat kein Schelten gehört“ (Sprüche 13:8). Welche Lehre vermittelt dieser weise Spruch?

    Es hat durchaus Vorteile, reich zu sein, aber Reichtum ist nicht grundsätzlich ein Segen. In den gegenwärtigen schwierigen Zeiten stehen die Reichen und ihre Angehörigen nicht selten in der Gefahr, von Lösegelderpressern entführt zu werden. Manchmal kann jemand, der reich ist, durch eine Lösegeldzahlung sein Leben oder das Leben eines Familienangehörigen retten. Doch nicht selten werden Entführungsopfer ermordet. Mit dieser Bedrohung muss der Reiche ständig leben.

    Solche Sorgen plagen denjenigen nicht, der nur wenig hat. Zwar verfügt er wahrscheinlich nicht über so viele Annehmlichkeiten und materielle Dinge wie die Reichen, aber dafür muss er kaum damit rechnen, entführt zu werden. Und das ist gewiss nicht der einzige Nutzen, den es hat, keine übertriebenen Wünsche zu haben und seine Zeit und Kraft nicht darauf zu verwenden, nach Reichtum zu streben (2. Timotheus 2:4).

    Sich am „Licht“ freuen

    Salomo zeigt weiter, dass es zu unserem eigenen Nutzen ist, uns bei all unserem Tun nach Jehova auszurichten. „Das Licht der Gerechten ist es, das sich freuen wird“, sagt er; „aber die Leuchte der Bösen — sie wird ausgelöscht werden“ (Sprüche 13:9).

    Die Leuchte versinnbildlicht das, wovon wir unseren Lebensweg beleuchten lassen. ‘Gottes Wort ist eine Leuchte unserem Fuß und ein Licht für unseren Pfad’ (Psalm 119:105). Es enthält die unerschöpfliche Erkenntnis und Weisheit des Schöpfers. Je tiefer unser Verständnis des Willens und Vorsatzes Gottes wird, desto heller wird das geistige Licht, das uns leitet. Welch eine Quelle der Freude das doch ist! Warum sollten wir uns durch weltliche Weisheit ablenken lassen oder von der „fälschlich so genannten ‚Erkenntnis‘ “? (1. Timotheus 6:20; 1. Korinther 1:20; Kolosser 2:8).

    Die Leuchte des Bösen wird ausgelöscht werden, ungeachtet dessen, wie hell sie zu leuchten scheint. Selbst wenn er wohlhabend ist, ändert sich nichts daran. Er wird schließlich im Dunkeln tappen, wo sein Fuß unweigerlich straucheln wird. Außerdem ‘wird es sich erweisen, dass er keine Zukunft hat’ (Sprüche 24:20).

    Doch was sollten wir tun, wenn wir nicht genau wissen, wie in einer bestimmten Situation vorzugehen ist? Was wäre angebracht, wenn nicht einmal klar ist, ob wir in diesem Fall überhaupt befugt sind, etwas zu unternehmen? Warnend heißt es in Sprüche 13:10: „Durch Vermessenheit verursacht man nur Streit.“ Trotz Unkenntnis oder unbefugt zu handeln ist anmaßend und wird unweigerlich zu Reibereien führen. Wäre es nicht besser, andere um Rat zu fragen, die über das nötige Wissen und Verständnis verfügen? „Bei denen, die sich miteinander beraten, ist Weisheit“, sagt der weise König.

    Sich vor falschen Erwartungen hüten

    Geld kann durchaus nützlich sein. Über ausreichende Mittel zu verfügen ist besser, als mit jedem Cent rechnen zu müssen oder ein Leben in Armut zu führen (Prediger 7:11, 12). Der Nutzen unrechtmäßig erworbenen Reichtums kann jedoch trügerisch sein. Salomo warnt: „Wertvolle Dinge, die von Nichtigem herrühren, vermindern sich, wer aber mit der Hand sammelt, der bewirkt Mehrung“ (Sprüche 13:11).

    Nehmen wir beispielsweise die Verlockung zum Glücksspiel. In der Hoffnung auf einen hohen Gewinn setzt mancher Spieler sein schwer verdientes Geld ein. Doch wehe, wenn er verliert! Die Leidtragenden sind dann oft seine Angehörigen. Und was ist, wenn der Glücksspieler gewinnt? Da er leicht zu dem Geld gekommen ist, geht ihm womöglich der Bezug dazu verloren, was es wirklich wert ist. Es kann auch sein, dass er mit seinem frisch gewonnenen Geld gar nicht richtig umzugehen weiß. Verschwindet sein Reichtum vielleicht genauso schnell wieder, wie er gekommen ist? Durch ehrbare Arbeit nach und nach angesammelter Besitz vergrößert sich dagegen und kann nutzbringend eingesetzt werden.

    „Hinausgeschobene Erwartung macht das Herz krank“, erklärt Salomo, „aber das Begehrte ist ein Baum des Lebens, wenn es wirklich kommt“ (Sprüche 13:12). Unerfüllte Erwartungen führen unweigerlich zu Enttäuschungen, die das Herz krank machen. Das erlebt man im Alltagsleben immer wieder. Auf die Erwartungen, die in Gottes Wort verankert sind, trifft das jedoch nicht zu. Wir können völlig darauf vertrauen, dass sie sich erfüllen. Selbst wenn es anscheinend länger dauert als erwartet, werden wir keinesfalls enttäuscht sein.

    Wir wissen beispielsweise, dass Gottes neue Welt nahe ist (2. Petrus 3:13). In freudiger Erwartung blicken wir der Verwirklichung dessen entgegen, was Gott verheißen hat. Wie wirkt es sich aus, wenn wir die Wartezeit dafür nutzen, eifrig „im Werk des Herrn“ beschäftigt zu sein, Mitchristen zu ermuntern und ein noch engeres Verhältnis zu Jehova zu entwickeln? Statt am ‘Herzen krank’ sind wir voller Freude (1. Korinther 15:58; Hebräer 10:24, 25; Jakobus 4:8). Wenn ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung geht, ist er ein Baum des Lebens — wirklich stärkend und erfrischend.

    Gottes Gesetz — ein Quell des Lebens

    In Sprüche 13:13 wird das Erfordernis, Gott zu gehorchen, wie folgt veranschaulicht: „Wer das Wort verachtet hat, von ihm wird ein Schuldnerpfand genommen werden; aber wer das Gebot fürchtet, der wird belohnt werden.“ Wenn ein Schuldner das von ihm gegebene Wort verachtet, indem er ein Darlehen nicht zurückzahlt, verliert er das, was er als Pfand gegeben hat. Ebenso würden wir etwas verlieren, wenn wir Gottes Geboten nicht gehorchten. Worum handelt es sich?

    „Das Gesetz des Weisen ist ein Quell des Lebens, um jemand von den Schlingen des Todes wegzuwenden“ (Sprüche 13:14). Wer ohne das Gesetz des allweisen Gottes, Jehova, lebt, muss auf die Anleitung verzichten, die ihm helfen kann, besser und länger zu leben. Welch ein ungeheurer Verlust! Wir handeln daher weise, Gottes Wort volle Aufmerksamkeit zu schenken und unser Denken, Reden und Handeln davon beeinflussen zu lassen (2. Korinther 10:5; Kolosser 1:10).

    „Jeder Kluge wird mit Kenntnis handeln“

    Der in Sprüche 13:15-25 aufgezeichnete Rat Salomos, des Königs von Israel, soll uns helfen, mit Erkenntnis zu handeln, damit wir besser und länger leben können. In prägnanten Sprüchen zeigt er, wie Gottes Wort uns helfen kann, die Gunst anderer zu erlangen, in unserem Dienst für Gott treu zu bleiben, Zuchtmaßnahmen richtig zu sehen und unseren Umgang klug auszuwählen. Außerdem geht er darauf ein, dass man seinen Nachkommen klugerweise ein Erbe hinterlassen sowie seine Kinder liebevoll in Zucht nehmen sollte.

    Gute Einsicht trägt Gunst ein

    „Gute Einsicht, sie verleiht Gunst“, sagt Salomo, „aber der Weg derer, die treulos handeln, ist holprig“ (Sprüche 13:15). In der Originalsprache beschreibt der Ausdruck für „gute Einsicht“ oder gutes Verständnis „die Fähigkeit zur Vernunft, zu einem gesunden Urteilsvermögen und zu klugen Anschauungen“, wie es in einem Nachschlagewerk heißt. Wer solche Eigenschaften aufweist, dem fällt es nicht schwer, die Gunst anderer zu erlangen.

    Der Weg der Treulosen ist dagegen holprig oder „hart“ (Elberfelder Bibel). In welchem Sinn? Gemäß einem Gelehrten bedeutet das hier verwendete Wort „fest oder hart und bezieht sich auf das gefühllose Verhalten böser Menschen. . . . Der Mann, der in seinem bösen Treiben verharrt, ist abgestumpft und gleichgültig gegenüber der klugen Unterweisung anderer, ja er ist auf dem Weg ins Verderben.“

    Salomo fährt fort: „Jeder Kluge wird mit Kenntnis handeln, aber der Unvernünftige wird Torheit ausbreiten“ (Sprüche 13:16). Klugheit wird hier mit Kenntnis verbunden und auf einen vernünftigen Menschen bezogen, der genau überlegt, bevor er handelt. Der Kluge hält selbst bei ungerechtfertigter Kritik oder sogar bei einer Beleidigung seine Lippen in Schach. Er ist unter Gebet bemüht, die Frucht des heiligen Geistes hervorzubringen, um sich nicht zu sehr zu ärgern (Galater 5:22, 23). Wer klug ist, lässt sich weder von seinem Gegenüber noch von der Situation beherrschen. Stattdessen beherrscht er sich und geht dadurch den Streitigkeiten aus dem Weg, in die jemand schnell hineingeraten kann, der bei einer Beleidigung leicht aufbraust.

    Der Kluge handelt auch mit Kenntnis, wenn er Entscheidungen trifft. Wie er weiß, handelt jemand, der lediglich Mutmaßungen anstellt, Gefühlsregungen nachgibt oder sich einfach der Mehrheit anschließt, selten klug. Daher nimmt er sich Zeit, um seine Situation zu analysieren. Er trägt alle Fakten zusammen und ergründet, welche Möglichkeiten sich ihm bieten. Dann forscht er in der Bibel nach und stellt fest, welche biblischen Gesetze oder Grundsätze Anwendung finden. Der Pfad eines solchen Menschen bleibt gerade (Sprüche 3:5, 6).

    „Ein treuer Gesandter ist Heilung“

    … Es lautet: „Ein Bote, der böse ist, wird ins Schlechte verfallen, aber ein treuer Gesandter ist Heilung“ (Sprüche 13:17).

    Der Nachdruck liegt hier auf den Eigenschaften des Gesandten oder Boten. Was wäre, wenn der Überbringer einer Botschaft diese böswillig verdreht oder abändert? Wird er dafür nicht bestraft werden? Denken wir an Gehasi, den Diener des Propheten Elisa, der aus Habgier dem syrischen Heerführer Naaman eine falsche Botschaft mitteilte. Gehasi wurde mit dem Aussatz geschlagen, von dem Naaman geheilt worden war (2. Könige 5:20-27). Was wäre, wenn der Gesandte untreu würde und die Botschaft überhaupt nicht mehr verkündete? „[Wenn du] nicht tatsächlich freiheraus redest, um den Bösen vor seinem Weg zu warnen, wird er selbst als Böser in seiner eigenen Vergehung sterben, aber sein Blut werde ich [Jehova] von deiner eigenen Hand zurückfordern“, sagt die Bibel (Hesekiel 33:8).

    Der treue Gesandte ist dagegen Heilung für sich selbst und für diejenigen, die auf ihn hören. Paulus forderte Timotheus auf: „Gib beständig Acht auf dich selbst und auf dein Lehren. Bleibe bei diesen Dingen, denn dadurch, dass du dies tust, wirst du sowohl dich selbst als auch die retten, die auf dich hören“ (1. Timotheus 4:16). …

    ‘Wer Zurechtweisung bewahrt, wird geehrt’

    Würde ein kluger Mensch einen guten Rat zurückweisen? In Sprüche 13:18 wird erklärt: „Wer Zucht unbeachtet lässt, kommt zu Armut und Unehre, aber wer Zurechtweisung bewahrt, der wird geehrt.“ Es ist weise, selbst unerbetene Zurechtweisung dankbar anzunehmen. Vernünftiger Rat kann gerade dann sehr nützlich sein, wenn wir uns gar nicht bewusst sind, wie nötig wir ihn haben. Solchen Rat zu beachten kann uns vor Kummer und tragischem Geschehen bewahren. Ihn außer Acht zu lassen trägt uns dagegen Unehre ein.

    Verdientes Lob hebt unsere Stimmung und macht uns wirklich Mut. Wir müssen aber auch mit Zurechtweisung rechnen und sie annehmen. Ein Beispiel dafür liefern die beiden Briefe, die der Apostel Paulus an Timotheus schrieb. Darin lobt er ihn zwar auch für seine Treue, aber er erteilt ihm vor allem Rat. Freimütig gibt Paulus dem jüngeren Mann Ratschläge dazu, wie er den Glauben und ein gutes Gewissen bewahrt, wie er mit anderen in der Versammlung umgehen, Gottergebenheit und Selbstgenügsamkeit entwickeln, andere unterweisen, dem Abfall entgegenwirken und seinen Dienst für Gott durchführen sollte. Für jüngere Glieder der Versammlung empfiehlt es sich, den Rat von erfahreneren Personen zu suchen und gern anzunehmen.

    ‘Mit Weisen wandeln’

    „Ein Begehren, wenn verwirklicht, ist der Seele angenehm“, sagt der weise König, „aber für die Unvernünftigen ist es etwas Verabscheuungswürdiges, von Schlechtem zu weichen“ (Sprüche 13:19). Über die Bedeutung dieses Sprichworts heißt es in einem Nachschlagewerk: „Wenn ein Ziel erreicht wurde oder ein Wunsch in Erfüllung gegangen ist, durchströmt den ganzen Menschen ein Gefühl der Zufriedenheit . . . Da es eine höchst angenehme Erfahrung ist, ein Ziel zu erreichen, folgt daraus, dass das Abwenden von Bösem für die Toren ein Abscheu sein muss. Das, was sie wollen, können sie nur mit unlauteren Mitteln erreichen, und würden sie das Böse aufgeben, müssten sie dem Vergnügen entsagen, sich ihre Wünsche zu erfüllen.“ Wie wichtig ist es daher, geeignete Wünsche zu haben!

    Wie nachhaltig werden unsere Gedanken, unsere Vorlieben und unsere Abneigungen doch von unserem Umgang beeinflusst! Salomo äußert eine zeitlose Wahrheit, wenn er sagt: „Wer mit Weisen wandelt, wird weise werden, wer sich aber mit den Unvernünftigen einlässt, dem wird es schlecht ergehen“ (Sprüche 13:20). Unser Umgang — auch durch die Unterhaltungsmedien, das Internet und unseren Lesestoff — wirkt sich einfach darauf aus, was wir sind und was aus uns wird. Wählen wir unseren Umgang daher wirklich mit Bedacht!

    „Ein Erbe hinterlassen“

    „Die Sünder sind es, die das Unglück verfolgt“, verkündet der König von Israel, „aber die Gerechten sind es, die das Gute belohnt“ (Sprüche 13:21). Nach Gerechtigkeit zu streben wird belohnt, denn Jehova sorgt für den Gerechten (Psalm 37:25). Wir müssen uns allerdings bewusst sein, dass „Zeit und unvorhergesehenes Geschehen“ jeden trifft (Prediger 9:11). Können wir irgendetwas tun, um auf unvorhergesehene Ereignisse vorbereitet zu sein?

    „Ein Guter wird Söhnen von Söhnen ein Erbe hinterlassen“, erklärt Salomo (Sprüche 13:22a). Welch ein kostbares Erbe Eltern ihren Kindern doch hinterlassen, wenn sie ihnen helfen, Erkenntnis über Jehova aufzunehmen und ein gutes Verhältnis zu ihm aufzubauen! Doch wäre es nicht auch klug, wenn möglich für das materielle Wohl der Familie vorzusorgen, falls ein Elternteil vorzeitig sterben sollte? Vielerorts besteht für Familienoberhäupter die Möglichkeit, eine Versicherung abzuschließen, ein rechtsgültiges Testament zu machen und etwas Geld zurückzulegen.

    Wie verhält es sich mit dem Erbe der Bösen? „Das Vermögen des Sünders ist etwas für den Gerechten Aufbewahrtes“, fährt Salomo fort (Sprüche 13:22b). Schon heute können sich zwar gewisse Vorteile für uns ergeben, aber wirklich bewahrheiten wird sich das erst, wenn Jehova sein Versprechen erfüllt, „neue Himmel und eine neue Erde“ zu schaffen, in denen „Gerechtigkeit wohnen [wird]“ (2. Petrus 3:13). Die Bösen werden dann verschwunden sein, und „die Sanftmütigen . . . werden die Erde besitzen“ (Psalm 37:11).

    Ein kluger Mensch handelt mit Erkenntnis, auch wenn er nur sehr wenig besitzt. „Das gepflügte Land von Minderbemittelten trägt reichlich Nahrung“, heißt es in Sprüche 13:23, „aber da ist einer, der aus Mangel an Rechtlichkeit weggerafft wird.“ Durch harte Arbeit und mit Gottes Segen wird aus sehr wenig viel. Doch wenn es keine Gerechtigkeit gibt, kann man durch unfaire Rechtsprechung ein Vermögen verlieren.

    ‘Heimsuchen mit Züchtigung’

    Unvollkommene Menschen benötigen Zucht, und das von Kindheit an. „Wer seine Rute zurückhält, hasst seinen Sohn“, sagt der König von Israel, „wer ihn aber liebt, der sucht ihn sicherlich heim mit Züchtigung“ (Sprüche 13:24).

    Eine Rute ist ein Zeichen der Autorität. In Sprüche 13:24 steht sie für die elterliche Autorität. In diesem Zusammenhang bedeutet der Gebrauch der Rute zum Zweck der Züchtigung nicht …, ein Kind zu schlagen. Damit ist vielmehr das Mittel der Zurechtweisung gemeint, die in unterschiedlichster Form erfolgen kann. Bei dem einen Kind genügt es vielleicht schon, es freundlich zurechtzuweisen, um ein ungehöriges Benehmen abzustellen. Ein anderes Kind muss womöglich strenger getadelt werden. „Ein Scheltwort dringt tiefer ein bei einem Verständigen als hundert Schläge bei einem Unvernünftigen“, heißt es in Sprüche 17:10.

    Eltern müssen sich bei Zuchtmaßnahmen stets von Liebe und Weisheit zum Nutzen der Kinder leiten lassen. Liebevolle Eltern sehen nicht über die Fehler eines Kindes hinweg. Im Gegenteil, sie achten auf Dinge, die verbessert werden müssen, ehe sie zu fest eingewurzelt sind. Natürlich beherzigen liebevolle Eltern folgende Ermahnung des Paulus: „Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie weiterhin auf in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ (Epheser 6:4).

    Angenommen, allzu nachgiebige Eltern würden auf eigentlich nötige erzieherische Maßnahmen verzichten. Würde ihnen ihre Nachgiebigkeit später gedankt werden? Wohl kaum! (Sprüche 29:21). In der Bibel heißt es: „Ein Knabe, dem freier Lauf gelassen wird, wird seiner Mutter Schande bereiten“ (Sprüche 29:15). Die elterliche Autorität nicht auszuüben zeugt von Gleichgültigkeit oder von einem Mangel an Liebe. Die Autorität freundlich, aber bestimmt einzusetzen ist dagegen ein Zeichen liebevoller Fürsorge.

    Ein kluger und rechtschaffener Mensch, der aus wahrer Erkenntnis heraus handelt, wird gesegnet. Salomo versichert uns: „Der Gerechte isst bis zur Sättigung seiner Seele, aber der Bauch der Bösen wird leer sein“ (Sprüche 13:25). Jehova weiß, was für uns in jedem Lebensbereich gut ist — ob es um unsere Familienangelegenheiten geht, um unser Verhältnis zu anderen, um unseren Dienst für Gott oder darum, dass wir in Zucht genommen werden. Wenn wir den Rat aus seinem Wort klugerweise beherzigen, wird unsere Lebensweise zweifellos die beste sein.

  74. Jule sagt:

    „Das Zelt der Rechtschaffenen wird blühen“


    Bis zu der Zeit, wo ‘die Bösen von der Erde weggetilgt und die Treulosen davon weggerissen werden’, müssen die Untadeligen jedoch in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft leben (Sprüche 2:21, 22). Können die Rechtschaffenen auch unter solchen Umständen „blühen“? In den Versen 1 bis 11 von Sprüche, Kapitel 14 wird gezeigt, dass es uns selbst heute bis zu einem gewissen Grad gut gehen kann und wir inneren Halt finden können, wenn wir uns bei allem, was wir sagen und tun, von Weisheit leiten lassen.

    Wenn eine Hausgemeinschaft durch Weisheit aufgebaut wird

    Welchen Einfluss die Frau auf das Wohl der Familie hat, geht aus den Worten des israelitischen Königs Salomo hervor: „Die wahrhaft weise Frau hat ihr Haus aufgebaut, aber die törichte reißt es mit ihren eigenen Händen nieder“ (Sprüche 14:1). Wie baut eine Frau, die Weisheit besitzt, ihre Hausgemeinschaft auf? Eine weise Frau respektiert das von Gott vorgesehene Leitungsprinzip (1. Korinther 11:3). Sie wird sich nicht von dem Unabhängigkeitsstreben der Welt Satans anstecken lassen (Epheser 2:2). Vielmehr ordnet sie sich ihrem Mann unter, spricht gut von ihm und wertet ihn so in den Augen anderer auf. Eine weise Frau zeigt bei der Erziehung der Kinder Initiative, indem sie ihnen die Bibel näher bringt und ihnen auch praktische Anleitung gibt. Sie arbeitet hart, um für die Familie ein angenehmes und gemütliches Zuhause zu schaffen. Dabei geht sie umsichtig vor und achtet auf Sparsamkeit. Eine Frau, die wirklich weise ist, trägt viel zum Wohlbefinden und Zusammenhalt der Hausgemeinschaft bei.

    Einer törichten Frau dagegen fehlt es an Respekt vor Gottes Leitungsprinzip. Sie denkt sich nichts dabei, über ihren Mann herzuziehen. Von Sparsamkeit hält sie nicht viel, sondern wirft das schwer verdiente Haushaltsgeld zum Fenster hinaus. Sie vergeudet ihre Zeit und kommt deshalb nicht zum Saubermachen und Aufräumen. Dadurch wird auch das körperliche und geistige Wohl der Kinder vernachlässigt. Ja, die Törichte reißt ihre Hausgemeinschaft nieder.

    Wovon hängt es ab, ob jemand weise oder töricht ist? In Sprüche 14:2 heißt es: „Wer in seiner Geradheit wandelt, fürchtet Jehova, aber der in seinen Wegen Verkehrte verachtet IHN.“ Der Rechtschaffene fürchtet den wahren Gott und „die Furcht Jehovas ist der Weisheit Anfang“ (Psalm 111:10). Ein wirklich Weiser ist sich darüber im Klaren, wie wichtig es ist, ‘den wahren Gott zu fürchten und seine Gebote zu halten’ (Prediger 12:13). Der Törichte dagegen verfolgt einen Kurs, der von Gottes gerechten Maßstäben abweicht. Er geht verkehrte Wege. Er verachtet Gott, indem er in seinem Herzen sagt: „Es gibt keinen Jehova“ (Psalm 14:1).

    Wenn sich Lippen von Weisheit leiten lassen

    Wie redet jemand, der Jehova fürchtet, und wie redet jemand, der ihn verachtet? „Im Mund des Törichten ist die Rute des Hochmuts, aber die Lippen der Weisen behüten sie“ (Sprüche 14:3). Da es einem Törichten an Weisheit von oben fehlt, ist er weder friedsam noch vernünftig. Die Weisheit, von der er sich leiten lässt, ist irdisch, animalisch, dämonisch. Aus seinen Worten klingt Streitsucht und Überheblichkeit. Durch sein hochmütiges Gerede macht er es sich und anderen schwer (Jakobus 3:13-18).

    Im Gegensatz dazu sind die Lippen eines Weisen ein Schutz und bewirken Wohlbefinden. Wieso? Die Bibel sagt: „Da ist einer, der gedankenlos redet wie mit Schwertstichen, aber die Zunge der Weisen ist Heilung“ (Sprüche 12:18). Wer weise ist, redet nicht unüberlegt und macht keine spitzen Bemerkungen. Er sinnt in seinem Herzen nach, bevor er antwortet (Sprüche 15:28). Was er sagt, ist durchdacht und wirkt heilend. Deprimierte bekommen neuen Mut und Bedrückte leben auf. Statt andere zu verärgern, fördert er Frieden und Einheit.

    Wenn wir uns bei Entscheidungen von Weisheit leiten lassen
    Als Nächstes verrät Salomo eine interessante Lebensweisheit, die anscheinend darauf hinausläuft, Vor- und Nachteile abzuwägen, bevor man etwas unternimmt. Er sagt: „Wo keine Rinder sind, ist die Krippe rein, aber reichlich ist der Ernteertrag durch die Kraft eines Stieres“ (Sprüche 14:4).

    Ein Bibelkommentar sagt Folgendes über die Bedeutung dieses Sprichworts: „Wer keine Ochsen hält, spart sich zwar viele Arbeit im Stall, doch muss er dafür umso härter auf dem Felde arbeiten und hat bloß mageren Ertrag; kräftige Ochsen würden ihm hingegen das Dreschen und Pflügen erleichtern . . . und den Ertrag erhöhen. So geht es allen Kurzsichtigen und Bequemen.“ Ein Bauer muss also weise abwägen.

    Würde sich diese Lebensweisheit nicht auch anwenden lassen, wenn wir vorhaben, unsere Arbeitsstelle oder Wohnung zu wechseln, uns ein Auto zu kaufen, uns ein Haustier anzuschaffen oder Ähnliches? Wer weise ist, würde die Vor- und Nachteile abwägen und dann beurteilen, ob die Sache die Mühe und die Kosten wert ist.

    Wenn ein Zeuge weise ist

    Salomo sagt weiter: „Ein treuer Zeuge ist einer, der nicht lügen wird, aber ein falscher Zeuge bringt lediglich Lügen vor“ (Sprüche 14:5). Ein falscher Zeuge kann durch seine Lügen viel Schaden anrichten. Naboth, der Jesreeliter, wurde zu Tode gesteinigt, weil zwei Nichtsnutze gegen ihn falsch ausgesagt hatten (1. Könige 21:7-13). Und traten nicht auch falsche Zeugen gegen Jesus auf, was schließlich zu seinem Tod führte? (Matthäus 26:59-61). Auch gegen Stephanus sagten falsche Zeugen aus. Er war der erste Jünger Jesu, der wegen seines Glaubens getötet wurde (Apostelgeschichte 6:10, 11).

    Ein Lügner wird vielleicht nicht gleich entlarvt, aber wie steht es um seine Zukunft? Gemäß der Bibel hasst Jehova ‘einen falschen Zeugen, der Lügen vorbringt’ (Sprüche 6:16-19). Wer so handelt, dem wird es ergehen wie den Mördern, Hurern und Götzendienern. „Ihr Teil wird in dem See sein, der mit Feuer und Schwefel brennt“ — das ist der zweite Tod (Offenbarung 21:8).

    Ein treuer Zeuge wird keinen Meineid leisten. Seine Aussagen sind nicht mit Lügen gespickt. Das bedeutet aber nicht, dass er denen, die dem Volk Jehovas schaden möchten, alles, was er weiß, preisgeben muss. Die Patriarchen Abraham und Isaak enthielten Personen, die keine Anbeter Jehovas waren, bestimmte Informationen vor (1. Mose 12:10-19; 20:1-18; 26:1-10). Rahab aus Jericho schickte Gesandte des Königs in die falsche Richtung (Josua 2:1-7). Auch Jesus Christus gab keine Informationen preis, die ihn nur unnötig in Gefahr gebracht hätten (Johannes 7:1-10). Er sagte: „Gebt das Heilige nicht Hunden.“ Warum nicht? Damit sie sich nicht „umwenden und euch zerreißen“ (Matthäus 7:6).

    Wenn „Erkenntnis etwas Leichtes“ ist

    Besitzen alle Menschen Weisheit? Sprüche 14:6 sagt: „Der Spötter hat Weisheit zu finden gesucht, und da ist keine; doch für den Verständigen ist Erkenntnis etwas Leichtes.“ Ein Spötter sucht vielleicht nach Weisheit, doch wahre Weisheit wird er nicht finden. Da sich ein Spötter voller Arroganz über die Dinge Gottes lustig macht, entzieht er sich der Grundvoraussetzung für Weisheit — der genauen Erkenntnis über den wahren Gott. Stolz und Arroganz hindern ihn daran, etwas über Gott zu lernen und Weisheit zu erlangen (Sprüche 11:2). Warum hält er sich überhaupt damit auf, nach Weisheit zu suchen? Das geht aus dem Sprichwort nicht hervor, aber möglicherweise tut er es ja, damit andere ihn für weise halten.

    Für einen Verständigen „ist Erkenntnis etwas Leichtes“. Verständig zu sein bedeutet, verschiedene Aspekte einer Sache miteinander in Verbindung zu bringen und das Ganze zu sehen statt nur die einzelnen Teile. Durch das Sprichwort soll also gesagt werden, dass es Verständigen leicht fällt, Erkenntnis zu erlangen.

    Warum nicht einmal darüber nachdenken, wie es uns erging, als wir die biblische Wahrheit kennen lernten? Als wir anfingen die Bibel zu studieren, haben wir doch bestimmt zuerst grundlegende Wahrheiten über Gott, seine Verheißungen und seinen Sohn kennen gelernt. Eine Zeit lang waren das für uns einfach nur verschiedene Details. Aber mit fortschreitendem Studium passten die Teile auf einmal zusammen, und wir konnten klar erkennen, wie die verschiedenen Details zu Jehovas Gesamtvorhaben mit dem Menschen und der Erde passen. Wir verstanden nun die Logik und den Zusammenhang der biblischen Lehren besser. Weitere Details zu lernen und zu behalten wurde dann immer leichter, weil wir sie im Gesamtbild einordnen konnten.

    Der weise König weist darauf hin, wo Erkenntnis nicht zu finden ist, wenn er warnend rät: „Geh hinweg von dem unvernünftigen Mann, denn du wirst gewiss nicht die Lippen der Erkenntnis bemerken“ (Sprüche 14:7). Dem Unvernünftigen mangelt es an wahrer Erkenntnis. Deshalb kommen auch keine Worte der Erkenntnis über seine Lippen. Uns wird geraten, von einem solchen Menschen wegzugehen, und das Klügste wäre, auch von ihm wegzubleiben. „Wer sich . . . mit den Unvernünftigen einlässt, dem wird es schlecht ergehen“ (Sprüche 13:20).

    Salomo sagt weiter: „Die Weisheit des Klugen ist, seinen Weg zu verstehen, aber die Torheit der Unvernünftigen ist Trug“ (Sprüche 14:8). Ein weiser Mensch überlegt erst einmal, bevor er etwas tut. Er zieht alle Möglichkeiten in Betracht und denkt darüber nach, wie sich jede einzelne auswirken kann. Er überlegt sich gut, welchen Weg er nimmt. Wie aber geht der Unvernünftige vor? In der Meinung, er wüsste, was er tut, und seine Entscheidung wäre die beste, wählt er einen unvernünftigen Kurs. Durch seine Torheit erliegt er einem Selbstbetrug.

    Wenn man sich in zwischenmenschlichen Beziehungen von Weisheit leiten lässt

    Wer sich von Weisheit leiten lässt, lebt mit anderen in Frieden. Der König von Israel sagt dazu: „Töricht sind die, die Schuld verspotten, aber unter den Rechtschaffenen gibt es Übereinstimmung“ (Sprüche 14:9). Für einen Törichten wäre ein Schuldgeständnis oder Reue etwas Lächerliches. Sein Verhältnis zu seiner Familie und zu anderen ist gestört, denn er „ist zu stolz, um etwas wieder gutzumachen“ (New English Bible). Wer rechtschaffen ist, nimmt die Fehler anderer bereitwillig in Kauf. Es fällt ihm nicht schwer, sich zu entschuldigen und einen Fehler wieder gutzumachen. Da er dem Frieden nachjagt, kommt er mit anderen auch auf Dauer gut aus (Hebräer 12:14).

    Als Nächstes zeigt Salomo, dass den zwischenmenschlichen Beziehungen Grenzen gesetzt sind. Er sagt: „Das Herz weiß um die Bitterkeit von jemandes Seele, und in seine Freude wird sich kein Fremder einmischen“ (Sprüche 14:10). Können wir anderen immer unsere innersten Gefühle mitteilen — ob traurig oder freudig — und ihnen verständlich machen, was in uns vorgeht? Und verstehen wir selbst immer so ganz genau, wie ein anderer empfindet? Beides müssen wir wohl verneinen.

    Nehmen wir zum Beispiel Selbstmordgedanken. Wer von solchen Gedanken geplagt wird, kann oft seinen Familienangehörigen oder Freunden nicht genau erklären, wie er empfindet. Und für andere sind Anzeichen für solche Gefühle nicht unbedingt zu erkennen. Wenn uns nichts aufgefallen ist und wir es versäumt haben, Hilfe zu leisten, brauchen wir keine Schuldgefühle zu haben. Aus dem Sprichwort lernen wir auch, dass es zwar tröstend ist, sich von einer einfühlsamen Person verstanden zu fühlen, dass aber Menschen nur begrenzt Trost spenden können. Womöglich müssen wir uns einzig und allein auf Jehova stützen, wenn es gilt, schwierige Situationen durchzustehen.

    „Wertvolle Dinge und Reichtum sind in seinem Haus“

    „Das Haus der Bösen wird vertilgt werden, aber das Zelt der Rechtschaffenen wird blühen“, erklärt der König von Israel (Sprüche 14:11). Dem Bösen mag es im heutigen System der Dinge wirtschaftlich gut gehen, sodass er sich möglicherweise ein schönes Haus leisten kann. Aber was nützt ihm das, wenn er nicht mehr am Leben ist? (Psalm 37:10). Andererseits wohnt der Rechtschaffene vielleicht in sehr bescheidenen Verhältnissen. Aber „wertvolle Dinge und Reichtum sind in seinem Haus“ (Psalm 112:3). Worum geht es hier?

    Wenn wir uns bei dem, was wir sagen und tun, von Weisheit leiten lassen, dann besitzen wir das, was mit Weisheit einhergeht: „Reichtum und Herrlichkeit” (Sprüche 8:18). Dazu gehört, mit Gott und unseren Mitmenschen in Frieden zu leben, sich wohl zu fühlen und inneren Halt zu verspüren. Ja, „das Zelt der Rechtschaffenen“ kann selbst heute blühen.

    WT aus dem Jahr 2004

  75. Jule sagt:

    „Der Kluge achtet auf seine Schritte“

    EIN kluger Mensch ist geschickt und intelligent, hat ein gutes Urteilsvermögen und ein scharfes Wahrnehmungsvermögen, ist besonnen und umsichtig, weit blickend und vernünftig. Er ist weder verschlagen, noch manipuliert er andere. In Sprüche 13:16 heißt es: „Jeder Kluge wird mit Kenntnis handeln.“ Ja, Klugheit ist ein wünschenswerter Charakterzug.

    Wie können wir diese Eigenschaft in unserem Alltag ausleben? Wie zeigt sie sich an unseren Entscheidungen sowie an der Art, wie wir mit anderen umgehen oder wie wir in den unterschiedlichsten Situationen reagieren? Welche Vorteile hat sie für uns? Wovor schützt sie uns? Die praktischen Antworten, die König Salomo von Israel auf diese Fragen gab, sind in Sprüche 14:12-25 aufgezeichnet.

    Klug entscheiden

    Klug entscheiden und sein Leben erfolgreich gestalten kann ganz eindeutig nur jemand, der zwischen Richtig und Falsch zu unterscheiden weiß. Die Bibel sagt allerdings warnend: „Es gibt einen Weg, der vor einem Mann gerade ist, aber sein Ende sind danach die Wege des Todes“ (Sprüche 14:12). Wir müssen also unterscheiden lernen zwischen dem, was wirklich richtig ist, und dem, was nur richtig zu sein scheint. Die Formulierung „die Wege des Todes“ verrät, dass es etliche Wege gibt, die in die Irre führen und vor denen wir uns hüten müssen. Betrachten wir einige Beispiele.

    Die Reichen und Berühmten der Welt sind allgemein gut angesehen und werden bewundert. Ihr gesellschaftlicher und finanzieller Erfolg könnte zu dem Schluss verleiten, sie würden alles richtig machen. Aber mit was für Mitteln haben denn viele von ihnen Reichtum und Berühmtheit erworben? Haben sie sich immer rechtschaffen und moralisch einwandfrei verhalten? Oder wie steht es mit Personen, die mit bewundernswertem Eifer ihre religiöse Überzeugung vertreten? Beweist ihre Aufrichtigkeit allein, dass ihre Ansichten auch richtig sind? (Römer 10:2, 3).

    Ein Weg kann auch deshalb gerade erscheinen, weil man sich selbst etwas vormacht. Wer sich bei seinen Entscheidungen davon leiten lässt, was er persönlich für richtig hält, verlässt sich auf sein Herz — ein verräterischer Wegweiser (Jeremia 17:9). Ist unser Gewissen nicht geschult, halten wir einen verkehrten Weg womöglich für richtig. Was kann uns denn helfen, uns für den richtigen Weg zu entscheiden?

    Um ‘zwischen Recht und Unrecht unterscheiden’ zu lernen, müssen wir unbedingt eifrig die tiefen Wahrheiten aus Gottes Wort studieren. Außerdem müssen wir biblische Grundsätze umsetzen und so unser ‘Wahrnehmungsvermögen durch Gebrauch üben’ (Hebräer 5:14). Wir müssen sehr aufpassen, dass wir uns nicht durch einen Weg, der nur so scheint, als sei er gerade, von dem ‘eingeengten Weg, der zum Leben führt’, abbringen lassen (Matthäus 7:13, 14).

    Wenn ‘das Herz Schmerz empfindet’

    Können wir glücklich sein, wenn wir keinen inneren Frieden haben? Kann tief sitzender Schmerz durch Lachen und Übermut gelindert werden? Wäre es klug, wenn ein deprimierter Mensch versuchen würde, seine Gefühle in Alkohol zu ertränken, ihnen mithilfe von Drogen zu entfliehen oder sie durch ein ausschweifendes Leben zu verdrängen? Die Antwort ist Nein. „Auch beim Lachen kann das Herz Schmerz empfinden“, sagt der weise König (Sprüche 14:13a).

    Schmerz lässt sich wohl hinter einem Lachen verbergen, aber geheilt wird man dadurch nicht. Die Bibel sagt: „Für alles gibt es eine bestimmte Zeit.“ Ja, es gibt „eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen; eine Zeit zum Klagen und eine Zeit zum Herumhüpfen“ (Prediger 3:1, 4). Falls wir anhaltend deprimiert sind, müssen wir etwas dagegen unternehmen und nötigenfalls „geschickte Lenkung“ suchen (Sprüche 24:6). Lachen und Zerstreuung haben ihren Wert, aber der ist vergleichsweise gering. Vor unpassenden Vergnügungen und der übertriebenen Jagd danach warnt Salomo mit den Worten: „Kummer ist das, worin Freude endet“ (Sprüche 14:13b).

    Der treulose und der gute Mensch — Inwiefern „satt“?

    Weiter erklärt der König von Israel: „Wer treulosen Herzens ist, wird von den Folgen seiner eigenen Wege satt werden, der gute Mann aber von den Folgen seiner Handlungsweise“ (Sprüche 14:14). Wie werden der treulose und der gute Mensch jeweils von den Folgen ihrer Handlungsweise „satt“ oder zufrieden?

    Einen treulosen Menschen kümmert es nicht, dass er Gott Rechenschaft schuldig ist. Zu tun, was in den Augen Jehovas richtig ist, hält er deshalb für unwichtig (1. Petrus 4:3-5). Was ihm sein materialistischer Lebensstil bietet, macht ihn „satt“ oder zufrieden (Psalm 144:11-15a). Dem guten Menschen hingegen liegt viel an seinem Verhältnis zu Gott. Bei allem, was er tut, hält er sich an Gottes gerechte Maßstäbe. Ihn machen die Ergebnisse zufrieden, weil Jehova sein Gott ist und ihm der Dienst für den Höchsten mehr Freude macht als alles andere (Psalm 144:15b).

    Nicht ‘jedem Wort glauben’

    Salomo stellt die Wege der Unerfahrenen denen der Klugen gegenüber, indem er sagt: „Ein Unerfahrener glaubt jedem Wort, aber der Kluge achtet auf seine Schritte“ (Sprüche 14:15). Ein Kluger ist nicht leichtgläubig. Er glaubt nicht gleich alles, was er hört, und lässt nicht andere für sich denken, sondern er überlegt genau, was er tut. Er verschafft sich einen Überblick über alle verfügbaren Fakten und handelt dann diesem Wissen entsprechend.

    Nehmen wir als Beispiel die Frage: „Gibt es einen Gott?“ Der Unerfahrene neigt dazu, dasselbe zu glauben wie die Allgemeinheit oder wie prominente Persönlichkeiten. Der Kluge dagegen nimmt sich Zeit, die Fakten zu untersuchen. Er denkt über Bibeltexte wie Römer 1:20 und Hebräer 3:4 nach. In Glaubensfragen orientiert er sich nicht einfach an dem, was religiöse Führer sagen, sondern „prüft die inspirierten Äußerungen, um zu sehen, ob sie von Gott stammen“ (1. Johannes 4:1).

    Nicht ‘jedem Wort zu glauben’ ist wirklich klug! Wer in der Christenversammlung mit der Aufgabe betraut ist, Rat zu geben, muss sich das besonders zu Herzen nehmen. Ein Ratgeber braucht unbedingt ein vollständiges Bild von einer Sache. Er muss gut zuhören und von jeder Seite Fakten sammeln, damit sein Rat nicht unzuverlässig oder einseitig ist (Sprüche 18:13; 29:20).

    „Der Mann von Denkvermögen wird gehasst“

    Auf einen weiteren Unterschied zwischen dem Klugen und dem Toren weist der König von Israel mit folgenden Worten hin: „Der Weise fürchtet sich und wendet sich von Schlechtem ab, der Unvernünftige aber gerät in heftigen Zorn und ist voller Selbstvertrauen. Wer schnell ist zum Zorn, wird Torheit begehen, aber der Mann von Denkvermögen wird gehasst“ (Sprüche 14:16, 17).

    Ein weiser Mensch fürchtet sich vor den Folgen einer falschen Handlungsweise. Deshalb ist er vorsichtig und froh über jeden Rat, der ihn vor Schlechtem bewahren kann. Der Unvernünftige kennt eine solche Furcht nicht. Selbstsicher schlägt er den Rat anderer arrogant in den Wind. Weil er schnell wütend wird, handelt er töricht. Aber warum wird ein Mann von Denkvermögen gehasst?

    In Hebräisch kann der Ausdruck „Denkvermögen“ zweierlei bedeuten. Im positiven Sinn kann damit Unterscheidungsvermögen oder Klugheit gemeint sein (Sprüche 1:4; 2:11; 3:21). Im negativen Sinn kann der Begriff für böse Ideen oder arglistige Absichten stehen (Psalm 37:7; Sprüche 12:2; 24:8).

    Falls sich die Formulierung „Mann von Denkvermögen“ auf einen Ränkeschmied bezieht, versteht sich von selbst, warum so jemand gehasst wird. Aber auch wenn sie positiv gemeint ist, kann ein Mann von Denkvermögen durchaus gehasst werden, und zwar von Menschen, denen diese Eigenschaft fehlt. Zum Beispiel werden diejenigen, die ihren Verstand gebrauchen und sich dafür entscheiden, „kein Teil der Welt“ zu sein, von der Welt gehasst (Johannes 15:19). Christliche Jugendliche, die sich mit Denkvermögen gegen schädlichen Gruppenzwang zur Wehr setzen, um nicht falsch zu handeln, werden ausgelacht. Genau genommen werden alle wahren Anbeter von der Welt, die in der Macht Satans, des Teufels, liegt, gehasst (1. Johannes 5:19).

    „Schlechte Menschen werden sich vor den Guten niederbeugen müssen“

    Es gibt noch ein Gebiet, auf dem sich die Klugen von den Unerfahrenen unterscheiden: „Die Unerfahrenen werden gewiss von Torheit Besitz ergreifen, aber die Klugen werden Erkenntnis als Kopfschmuck tragen“ (Sprüche 14:18). Aus Mangel an Unterscheidungsvermögen entscheiden sich die Unerfahrenen für Torheit. Sie wird zu ihrem Los im Leben. Erkenntnis schmückt dagegen die Klugen, wie eine Krone einen König schmückt.

    „Schlechte Menschen werden sich vor den Guten niederbeugen müssen und die bösen Menschen an den Toren des Gerechten“, sagt der weise König (Sprüche 14:19). Mit anderen Worten: Die Guten werden letztlich über die Bösen siegen. Ein Beispiel dafür sind Gottes Diener heute, die immer zahlreicher werden und einem besseren Lebensweg folgen. ….

    ‘Den Niedergedrückten Gunst erweisen’

    Salomo kommentiert die menschliche Natur mit den Worten: „Selbst für seinen Mitmenschen ist ein Minderbemittelter ein Gegenstand des Hasses, aber des Reichen Freunde sind viele“ (Sprüche 14:20). Ist das nicht sehr treffend? Unvollkommene Menschen mit ihrem Hang zur Selbstsucht neigen dazu, Reiche vor Armen zu bevorzugen. Ein reicher Mensch hat zwar viele Freunde, aber sie sind genauso vergänglich wie sein Reichtum. Sollten wir uns also nicht davor hüten, uns mit Geld oder Schmeicheleien Freunde machen zu wollen?

    Was aber, wenn wir bei einem ehrlichen Blick in den Spiegel eine Neigung erkennen, uns bei Reichen anzubiedern und jemand mit wenig Mitteln gering zu schätzen? Dann müssen wir uns bewusst machen, dass die Bibel solche Parteilichkeit verurteilt. Sie sagt: „Wer seinen eigenen Mitmenschen verachtet, sündigt, aber glücklich ist, wer den Niedergedrückten Gunst erweist“ (Sprüche 14:21).

    Menschen in schwierigen Lebenslagen sollten wir beistehen (Jakobus 1:27). Wie können wir das tun? Indem wir sie mit ‘den Mitteln dieser Welt zum Lebensunterhalt’ versorgen, was Geld, Nahrungsmittel, Obdach, Kleidung und persönliche Betreuung einschließen kann (1. Johannes 3:17). Wer solchen Personen Gunst erweist, ist glücklich, denn „beglückender ist Geben als Empfangen“ (Apostelgeschichte 20:35).

    Wie ergeht es ihnen?

    Der Grundsatz „Was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten“ gilt für den Klugen genauso wie für den Toren (Galater 6:7). Der eine tut Gutes, der andere ersinnt Unheil. „Werden nicht die, die Unheil ersinnen, irregehen?“, fragt der weise König. Die Antwort lautet Ja. „Aber liebende Güte und Wahrhaftigkeit gibt es hinsichtlich derer, die Gutes ersinnen“ (Sprüche 14:22). Wer Gutes tut, erwirbt sich das Wohlwollen seiner Mitmenschen und wird von Gott mit liebender Güte belohnt.

    Erfolg bringt Salomo mit harter Arbeit in Verbindung, Misserfolg dagegen mit viel Reden und wenig Tun, wenn er sagt: „Durch jederlei Mühe ergibt sich ein Vorteil, aber bloßes Lippenwort führt zum Mangel“ (Sprüche 14:23). Dieser Grundsatz lässt sich zweifellos auf unser Glaubensleben anwenden. Wenn wir uns im christlichen Dienst nach besten Kräften anstrengen, erleben wir, wie lohnend es ist, vielen anderen die lebensrettende Wahrheit aus Gottes Wort zu bringen. Treu jede theokratische Aufgabe zu erledigen, die uns übertragen wird, bringt uns ebenfalls Freude und Befriedigung.

    „Die Krone der Weisen ist ihr Reichtum; die Torheit der Unvernünftigen ist Torheit“, heißt es in Sprüche 14:24. Das kann bedeuten, dass Weisheit der Reichtum ist, nach dem die Weisen streben, und dass sie sie krönt oder schmückt. Die Toren hingegen erreichen nichts als Torheit. Laut einem Nachschlagewerk könnte dieser Spruch auch andeuten, dass „Reichtum die schmückt, die gut damit umzugehen wissen, . . . wohingegen Toren nur ihre Torheit haben“. Auf jeden Fall ergeht es einem Weisen besser als einem Toren.

    „Ein wahrhaftiger Zeuge befreit Seelen“, erklärt der König von Israel, „ein trügerischer aber bringt nur Lügen vor“ (Sprüche 14:25). Das trifft natürlich in einem Rechtsverfahren besonders zu, es hat aber auch eine Bedeutung für unseren Predigtdienst. Wenn wir die gute Botschaft vom Königreich verkündigen und Jünger machen, legen wir unter anderem Zeugnis ab für die Wahrhaftigkeit des Wortes Gottes. Dieses Zeugnis befreit Menschen mit der richtigen Herzenseinstellung von der falschen Religion und rettet Leben. Dadurch dass wir beständig auf uns und auf unser Lehren Acht geben, werden wir sowohl uns selbst als auch die retten, die auf uns hören (1. Timotheus 4:16). Das wollen wir bestimmt alle weiter tun und dabei in jedem Bereich unseres Lebens klug handeln.

    „Die Furcht Jehovas — das ist Weisheit“

    .
    Woher „starkes Vertrauen“ kommt

    Salomo schreibt: „In der Furcht Jehovas liegt ein starkes Vertrauen, und für seine Söhne wird es eine Zuflucht geben“ (Sprüche 14:26). Die Zuversicht eines gottesfürchtigen Menschen stützt sich auf niemand anderen als auf den loyalen und allmächtigen Gott, Jehova. Es verwundert daher nicht, dass ein solcher Mensch vertrauensvoll in die Zukunft schaut. Ihm steht eine endlose und gesegnete Zukunft bevor.

    Was kann man jedoch über die Zukunft derer sagen, die auf die Welt vertrauen — auf ihre Pläne, ihre Einrichtungen, ihre verschiedenen Ideologien und auf das, was sie materiell zu bieten hat? Welche Zukunft sich solche Menschen auch immer erhoffen, sie ist von kurzer Dauer, denn in der Bibel heißt es: „Die Welt vergeht und ebenso ihre Begierde, wer aber den Willen Gottes tut, bleibt immerdar“ (1. Johannes 2:17). Gibt es also irgendeinen Grund, „die Welt“ oder „die Dinge in der Welt“ zu lieben? (1. Johannes 2:15).

    Wie können gottesfürchtige Eltern dafür sorgen, dass es für ihre Kinder „eine Zuflucht geben“ wird? Der Psalmist sang: „Kommt, ihr Söhne, hört mir zu; die Furcht Jehovas ist, was ich euch lehren werde“ (Psalm 34:11). Kinder wachsen eher zu Männern und Frauen mit einem starken Vertrauen auf Jehova heran, wenn sie durch das Beispiel und die Unterweisung der Eltern lernen, Gott zu fürchten (Sprüche 22:6).

    „Die Furcht Jehovas ist ein Born des Lebens, um sich abzuwenden von den Schlingen des Todes“, schreibt Salomo weiter (Sprüche 14:27). Die Furcht Jehovas ist „ein Born des Lebens“, da der wahre Gott der „Quell lebendigen Wassers“ ist (Jeremia 2:13). Erkenntnis über Jehova und Jesus Christus in uns aufzunehmen kann für uns ewiges Leben bedeuten (Johannes 17:3). Gottesfurcht bewahrt uns auch vor den Schlingen des Todes. Wie? In Sprüche 13:14 heißt es: „Das Gesetz des Weisen ist ein Quell des Lebens, um jemand von den Schlingen des Todes wegzuwenden.“ Sind wir nicht vor gefährlichen Handlungen und Gefühlsregungen, die vorzeitig zum Tod führen können, geschützt, wenn wir Jehova fürchten, sein Gesetz beachten und unsere Schritte von seinem Wort lenken lassen?

    „Eines Königs Schmuck“

    Die meiste Zeit seiner Regentschaft war Salomo ein gottesfürchtiger König und gehorchte Jehova. Das trug zu seinem Gelingen bei. Woran kann man den Erfolg der Herrschaft eines Königs messen? Sprüche 14:28 sagt dazu: „In der Menge des Volkes besteht eines Königs Schmuck, aber der Mangel an Bevölkerung ist das Verderben einer hohen Amtsperson.“ Wie gut ein König regiert, kann man am Wohlergehen seiner Untertanen ablesen. Möchten viele Bürger gern weiterhin unter seiner Herrschaft leben, spricht das für ihn als Regenten. Salomo hatte „Untertanen . . . von [dem Roten] Meer zu [dem Mittelländischen] Meer und von dem STROM [Euphrat] bis zu den Enden der Erde“ (Psalm 72:6-8). Seine Herrschaft zeichnete sich durch beispiellosen Frieden und Wohlstand aus (1. Könige 4:24, 25). Salomo hatte Gelingen. Missfällt eine Regierung dagegen dem Volk, ist das für den Regierenden eine Schande.

    Vorteile für Körper und Geist

    Ehrerbietige Gottesfurcht kann uns innere Ruhe und Gelassenheit schenken. Zu den vielen Aspekten der Weisheit gehören nämlich gute Urteilskraft und Unterscheidungsvermögen. In Sprüche 14:29 heißt es: „Wer langsam ist zum Zorn, hat Fülle von Unterscheidungsvermögen, wer aber ungeduldig ist, erhöht Torheit.“ Unterscheidungsvermögen lässt uns erkennen, wie schädlich sich unkontrollierter Zorn auf unsere geistige Gesinnung auswirkt. „Feindschaften, Streit, Eifersucht, Wutausbrüche, Wortzänkereien“ sind unter den Werken aufgelistet, die dazu führen können, dass wir „Gottes Königreich nicht erben“ (Galater 5:19-21). Sogar berechtigten Zorn sollten wir nicht nähren (Epheser 4:26, 27). Und Ungeduld kann uns zu unsinnigem Reden und Handeln verleiten, das wir später bereuen.

    Dass sich Zorn nachteilig auf die Gesundheit auswirkt, unterstreicht der König von Israel mit den Worten: „Ein gelassenes Herz ist das Leben des fleischlichen Organismus, Eifersucht aber ist Fäulnis für das Gebein“ (Sprüche 14:30). Zu den möglichen Folgen von Zorn und Wut zählen Atembeschwerden, erhöhter Blutdruck sowie Funktionsstörungen der Leber und der Bauchspeicheldrüse. Zorn und Wut werden auch zu den Gefühlen gerechnet, die unter anderem Magengeschwüre, Nesselausschlag, Asthma, Hautkrankheiten und Verdauungsbeschwerden verschlimmern oder gar hervorrufen. Doch „ein ausgeglichener Sinn erhält den Körper gesund“ (Sprüche 14:30, Gute Nachricht Bibel). Daher ist es klug, „den Dingen nach[zu]jagen, die dem Frieden dienen, und den Dingen, die zur gegenseitigen Erbauung gereichen“ (Römer 14:19).

    Gottesfurcht trägt zur Unparteilichkeit bei

    Salomo schreibt: „Wer den Geringen übervorteilt, hat seinen Erschaffer geschmäht, wer aber dem Armen Gunst erweist, verherrlicht IHN“ (Sprüche 14:31). Wer Gott fürchtet, erkennt, dass alle Menschen denselben Schöpfer haben, Jehova Gott. Der Arme ist also ein Mensch wie du und ich, und der Schöpfer des Menschen bleibt nicht unberührt davon, wie man Arme behandelt. Damit Gott verherrlicht wird, müssen wir andere gerecht und unparteiisch behandeln. Arme Christen sollten unparteiisch geistigen Beistand erhalten. Wir müssen Arm und Reich gleicherweise mit der guten Botschaft von Gottes Königreich erreichen.

    Der weise König weist auf folgenden weiteren Vorteil der Gottesfurcht hin: „Wegen seiner Schlechtigkeit wird der Böse niedergestoßen werden, aber der Gerechte wird in seiner unversehrten Lauterkeit Zuflucht finden“ (Sprüche 14:32). Was ist damit gemeint, dass der Böse niedergestoßen wird? Nach Ansicht einiger bedeutet es, dass es für ihn keine Aussicht auf Rettung gibt, wenn ihn ein Unglück trifft. Der Gottesfürchtige hingegen sucht bei widrigen Umständen Zuflucht in seiner Lauterkeit Gott gegenüber. Mit unerschütterlichem Vertrauen auf Jehova, sogar bis in den Tod, ist er genauso entschlossen wie Hiob, der sagte: „Bis ich verscheide, werde ich meine unversehrte Lauterkeit nicht von mir weichen lassen!“ (Hiob 27:5).

    Das Bewahren der Lauterkeit erfordert Gottesfurcht und Weisheit. Wo findet man Weisheit? „Im Herzen des Verständigen ruht Weisheit“, lautet die Antwort aus Sprüche 14:33, „und inmitten der Unvernünftigen wird sie bekannt.“ Weisheit kann man also bei einem Verständigen finden. Doch auf welche Weise wird sie inmitten von Unvernünftigen bekannt? Gemäß einem Nachschlagewerk „platzt der Unvernünftige, ängstlich darauf bedacht, weise zu erscheinen, mit dem heraus, was er für weise hält, doch dabei stellt es sich als töricht heraus“.

    ‘Erhöht eine Nation’

    Als Nächstes spricht der König von Israel davon, wie sich Gottesfurcht auf eine ganze Nation auswirkt statt nur auf den Einzelnen. Er sagt: „Gerechtigkeit ist das, was eine Nation erhöht, aber Sünde ist etwas Schändliches für Völkerschaften“ (Sprüche 14:34). Wie deutlich wurde doch dieser Grundsatz an der Nation Israel sichtbar! Als Israel sich an die hohen Maßstäbe Gottes hielt, hob es sich von den umliegenden Nationen ab. Wiederholter Ungehorsam brachte jedoch Schande über das Volk und führte letztlich dazu, dass Jehova es verwarf. Der gleiche Grundsatz trifft heute auf Gottes Volk zu. Die Christenversammlung hebt sich von der Welt ab, da sie an den gerechten Grundsätzen Gottes festhält. Damit dies so bleibt, müssen wir als Einzelne ein tugendhaftes Leben führen. Sünde zu treiben bringt nur Schande über uns persönlich sowie Schmach auf die Versammlung und auf Gott.

    WT aus dem Jahr 2005

  76. Jule sagt:

    ‘Wer die Zurechtweisung beachtet, ist klug’

    „Bringe dein Herz doch her zur Zucht und dein Ohr zu den Reden der Erkenntnis“, heißt es in Sprüche 23:12. Mit „Zucht“ oder sittlicher Anleitung ist hier gemeint, sich selbst zurechtzuweisen oder sich von anderen zurechtweisen zu lassen. In Verbindung mit dieser Zucht muss man wissen, was zu korrigieren ist und wie man dabei vorgeht. Daher sind in Verbindung mit Zuchtmaßnahmen die „Reden der Erkenntnis“ aus einer zuverlässigen Quelle so wichtig.

    Das Bibelbuch Sprüche ist eine hervorragende Quelle solch weiser Reden oder Worte. Die Sprüche wurden aufgezeichnet, „damit man Weisheit und Zucht erkennt, . . . um die Zucht anzunehmen, welche Einsicht verleiht, Gerechtigkeit und Recht und Rechtschaffenheit“ (Sprüche 1:1-3). Wir sind weise, wenn wir ‘unser Ohr’ zu ihnen ‘bringen’. Sprüche, Kapitel 15 gibt vernünftigen Rat, wie man seinen Zorn zügeln, die Zunge gebrauchen und Erkenntnis vermitteln kann. Betrachten wir einige Verse aus diesem Kapitel.

    Was „wendet Grimm ab“?

    Der israelitische König Salomo zeigt, wie sich das gesprochene Wort auf Zorn oder Grimm auswirken kann: „Eine Antwort, wenn milde, wendet Grimm ab, aber ein Wort, das Schmerz verursacht, lässt Zorn aufkommen“ (Sprüche 15:1). Unter „Zorn“ versteht man einen heftigen oder leidenschaftlichen Unwillen. „Grimm“ wird definiert als „heftiger Zorn, der sehr schwer zu beherrschen ist“. Wie kann uns dieses Sprichwort helfen, sowohl mit dem Zorn eines anderen umzugehen als auch unseren eigenen zu beherrschen?

    Harte Worte, die Schmerz verursachen, das heißt verletzen, können eine unangenehme Situation noch verschlimmern. Eine milde Antwort wirkt dagegen oft beschwichtigend. Es ist allerdings nicht immer einfach, einer erzürnten Person so zu antworten. Versuchen wir jedoch zu verstehen, was sie erzürnt hat, fällt uns das vielleicht leichter. „Eines Menschen Einsicht verlangsamt sicherlich seinen Zorn“, heißt es in der Bibel, „und es ist für ihn etwas Schönes, Übertretung zu übergehen“ (Sprüche 19:11). Ist jemand nur deshalb erzürnt, weil er unsicher ist oder auf sich aufmerksam machen möchte? Der eigentliche Grund hat womöglich gar nichts mit dem zu tun, was wir gesagt oder getan haben. Wenn im christlichen Predigtdienst ein Hausbewohner zornig reagiert, ist das doch häufig darauf zurückzuführen, dass er über unseren Glauben falsch informiert oder durch gewisse falsche Auffassungen verblendet ist. Sollten wir das persönlich nehmen und unsererseits unfreundlich reagieren? Selbst wenn sich nicht ohne weiteres ergründen lässt, warum jemand erzürnt ist, würden wir durch eine verletzende Entgegnung einen Mangel an Selbstbeherrschung beweisen. Vermeiden wir es deshalb, so zu reagieren.

    Der Rat, eine milde Antwort zu geben, ist auch höchst wertvoll, wenn es darum geht, den eigenen Zorn zu beherrschen. Wir befolgen diesen Rat, wenn wir es lernen, unsere Gefühle so zum Ausdruck zu bringen, dass sich unser Gegenüber nicht angegriffen fühlt. Bemühen wir uns im Umgang mit unseren Familienangehörigen, ruhig zu erklären, wie wir empfinden, statt in schroffem Ton zu reden oder gar wüste Beschimpfungen von uns zu geben. Verbale Angriffe fordern im Allgemeinen den anderen dazu heraus, sich zu revanchieren. Unserem Gegenüber freundlich zu sagen, wie wir empfinden, ist weniger anklagend und kann ihn veranlassen, sich zu entschuldigen.

    „Die Zunge der Weisen tut Gutes“

    Selbstdisziplin wirkt sich nicht nur darauf aus, wie wir etwas äußern, sondern auch auf das, was wir sagen. „Die Zunge der Weisen tut Gutes mit Erkenntnis“, erklärt Salomo, „aber der Mund der Unvernünftigen sprudelt Torheit hervor“ (Sprüche 15:2). Tun wir „Gutes mit Erkenntnis“? Das ist gewiss der Fall, wenn wir mit anderen über Gottes Vorsatz und all seine wunderbaren Gaben sprechen, weil wir ihnen helfen möchten. Ein Unvernünftiger wird das dagegen unterlassen, denn er hat keine Erkenntnis.

    Bevor Salomo weitere Hinweise zum Gebrauch der Zunge gibt, hält er einen tiefgründigen Grundsatz fest. „Die Augen Jehovas sind an jedem Ort, überwachen die Schlechten und die Guten“ (Sprüche 15:3). Wir können uns darüber freuen, denn es wird zugesichert: „Was Jehova betrifft, seine Augen durchschweifen die ganze Erde, damit er sich stark erweist zugunsten derer, deren Herz ihm gegenüber ungeteilt ist“ (2. Chronika 16:9). Gott weiß es, wenn wir Gutes tun. Er achtet allerdings auch auf diejenigen, die Schlechtes treiben, und zieht sie zur Rechenschaft.

    Salomo weist nochmals auf den Wert einer zurückhaltenden Zunge hin, wenn er sagt: „Die Gelassenheit der Zunge ist ein Baum des Lebens, aber Verdrehtheit an ihr bedeutet Zusammenbruch im Geist“ (Sprüche 15:4). Der Ausdruck „Baum des Lebens“ beinhaltet den Gedanken von heilen und ernähren (Offenbarung 22:2). Die gelassenen Worte eines Weisen erfrischen den Geist der Zuhörer. Sie sprechen das Gute in ihnen an. Eine betrügerische oder falsche Zunge ist dagegen abträglich für den Geist des Zuhörenden.

    Zucht annehmen und ‘Erkenntnis ausstreuen’

    „Ein Törichter missachtet die Zucht seines Vaters“, fährt der weise König fort, „wer aber die Zurechtweisung beachtet, ist klug“ (Sprüche 15:5). Wie könnte jemand ‘Zurechtweisung beachten’, wenn sie ihm nicht zuvor erteilt worden ist? Besagt dieser Bibeltext nicht, dass korrigierende Maßnahmen dann zu ergreifen sind, wenn es nötig ist? In einer Familie fallen solche Maßnahmen in den Verantwortungsbereich der Eltern — besonders des Vaters —, und es ist an dem Kind, sich entsprechend zu verhalten. Doch eigentlich werden alle Diener Jehovas in irgendeiner Form in Zucht genommen. „Wen Jehova liebt, den züchtigt er“, heißt es in Hebräer 12:6, „ja er geißelt jeden, den er als Sohn aufnimmt.“ Unsere Reaktion beweist, ob wir klug oder töricht sind.

    Salomo formuliert als Nächstes folgende Gegenüberstellung: „Die Lippen der Weisen streuen fortwährend Erkenntnis aus, aber das Herz der Unvernünftigen ist nicht so“ (Sprüche 15:7). Erkenntnis weiterzugeben gleicht dem Ausstreuen von Samen. Im Altertum säte ein Landwirt nicht allen Samen auf einer Stelle aus, sondern verteilte ihn über das ganze Feld. Ähnlich verhält es sich mit dem Ausstreuen oder Vermitteln von Erkenntnis. Es wäre beispielsweise unklug, jemand, den wir im Predigtdienst antreffen, unverzüglich mit unserem gesamten Bibelwissen zu überschütten. Der Kluge beherrscht stattdessen seine Zunge. Er ‘streut Erkenntnis aus’, während er nach und nach immer nur eine biblische Wahrheit herausstellt und darauf aufbaut, wobei er die Reaktion seines Zuhörers berücksichtigt. So ging unser Vorbild, Jesus Christus, vor, als er mit einer Samariterin sprach.

    Erkenntnis zu vermitteln bedeutet, etwas Lehrreiches und Nützliches darzulegen. Wer informieren und ermuntern möchte, muss sich gut überlegen, was er sagen wird. „Das Herz des Gerechten sinnt nach, um zu antworten“, heißt es daher in Sprüche 15:28. Wie wichtig, dass unsere Worte einem sanften Regen gleichen, der den Erdboden tränkt und nützlich ist, und nicht einer unwillkommenen Sturzflut, die alles wegspült, was sich ihr in den Weg stellt!

    ‘Heilig im Wandel’

    Erkenntnis über Jehova und seinen Vorsatz auszustreuen sowie ihm „die Frucht der Lippen“ als „ein Schlachtopfer der Lobpreisung“ darzubringen ist gewiss das Beste, was wir tun können (Hebräer 13:15). Damit jedoch solch ein Opfer für Jehova annehmbar ist, müssen wir ‘heilig sein in unserem ganzen Wandel’ (1. Petrus 1:14-16). Anhand von zwei Sprüchen mit Gegenüberstellungen macht uns Salomo nachdrücklich auf eine wichtige Wahrheit aufmerksam. Er sagt: „Das Schlachtopfer der Bösen ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, aber das Gebet der Rechtschaffenen ist ihm wohlgefällig. Der Weg des Bösen ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, wer aber der Gerechtigkeit nachjagt, den liebt er“ (Sprüche 15:8, 9).

    Was halten diejenigen, die den Weg des Lebens verlassen, von Zurechtweisung, und was erwartet sie? (Matthäus 7:13, 14). „Zucht ist schlecht für den, der den Pfad verlässt; wer Zurechtweisung hasst, wird sterben“ (Sprüche 15:10). Einige, die falsch gehandelt haben, verlassen lieber den Weg der Gerechtigkeit, als Rat und Zurechtweisung von den Verantwortlichen in der Christenversammlung anzunehmen und aufrichtig zu bereuen. Wie töricht! Die Gute Nachricht Bibel gibt dieses Sprichwort wie folgt wieder: „Wer sich auf Abwege begibt, wird hart gestraft; wer sich nicht zurechtweisen lässt, verwirkt sein Leben.“

    Was wäre, wenn jemand so tut, als würde er Zurechtweisung annehmen, sie in Wirklichkeit aber hasst? Auch das wäre alles andere als klug. „Der Scheol und der Ort der Vernichtung sind vor Jehova, wie viel mehr so die Herzen der Menschensöhne!“, sagt der König von Israel (Sprüche 15:11). Nichts könnte von dem lebendigen Gott sinnbildlich weiter entfernt sein als der Scheol, wo sich die Toten befinden. Trotzdem liegt er offen vor ihm. Er kennt die Identität und die Persönlichkeit aller, die dort sind, und kann sie auferwecken (Psalm 139:8; Johannes 5:28, 29). Wie leicht ist es da für Jehova, zu wissen, wie es im Herzen der Menschen aussieht! „Alle Dinge sind nackt und bloßgelegt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft zu geben haben“, schrieb der Apostel Paulus (Hebräer 4:13). Mit Heuchelei kann man vielleicht Menschen täuschen, aber niemals Gott.

    Wer Zucht zurückweist, hasst nicht nur Zurechtweisung, sondern verachtet auch denjenigen, der sie erteilt. „Der Spötter liebt den nicht, der ihn zurechtweist“, sagt Salomo. Das Ganze unterstreicht er durch folgenden Parallelgedanken: „Zu den Weisen wird er nicht gehen“ (Sprüche 15:12). Es besteht kaum Hoffnung, dass solch eine Person ihren Weg gerade machen wird.

    Eine positive Einstellung

    Die Bezugnahme auf das Wort „Herz“ verbindet die nächsten drei Sprüche Salomos. Der weise König beschreibt, wie sich unsere Gefühlsregungen auf unseren Gesichtsausdruck auswirken, und sagt: „Ein frohes Herz wirkt sich gut aus auf das Angesicht, aber durch den Schmerz des Herzens gibt es einen niedergeschlagenen Geist“ (Sprüche 15:13).

    Was kann einen solchen Schmerz des Herzens verursachen? „Angstvolle Besorgtheit im Herzen eines Mannes wird es [vor Traurigkeit] niederbeugen“, erklärt die Bibel (Sprüche 12:25). Wie können wir verhindern, an ungünstigen Lebensumständen zu verzweifeln? Statt ständig über Umstände nachzugrübeln, auf die wir womöglich nur sehr wenig Einfluss haben, können wir daran denken, wie sehr uns Jehova heute schon segnet und was er in Zukunft für uns tun wird. Dadurch kommen wir ihm, dem ‘glücklichen Gott’, ganz bestimmt näher, was unser trauriges Herz zweifellos erfreuen wird (1. Timotheus 1:11).

    Außerdem ist die biblische Botschaft eine großartige Quelle des Trostes und der Freude. Der Psalmist pries den Mann glücklich, der „seine Lust hat an dem Gesetz Jehovas und mit gedämpfter Stimme in seinem Gesetz liest Tag und Nacht“ (Psalm 1:1, 2). Selbst wenn wir großen Schmerz des Herzens verspüren, wird es uns ermuntern, die Bibel zu lesen und über das, was sie sagt, nachzudenken. Zusätzlich haben wir den Dienst, den Gott uns übertragen hat. Uns wird zugesichert: „Die mit Tränen säen, mit Jubelruf werden sie ernten“ (Psalm 126:5).

    „Das verständige Herz ist es, das nach Erkenntnis forscht“, sagt Salomo, „aber der Mund Unvernünftiger ist auf Torheit aus“ (Sprüche 15:14). Dieses Sprichwort macht auf den krassen Gegensatz zwischen dem Rat eines Weisen und dem eines Unvernünftigen aufmerksam. Bevor jemand, der ein verständiges Herz hat, Rat gibt, forscht er nach Erkenntnis. Er hört gut zu und verschafft sich einen ausreichenden Einblick in die Tatsachen. Um sich zu vergewissern, welche Gesetze und Grundsätze auf die Situation anzuwenden sind, forscht er in der Bibel nach. Sein Rat stützt sich auf Gottes Wort. Ein Unvernünftiger macht sich dagegen nicht die Mühe, die Tatsachen in Verbindung mit einer Situation zu ergründen, und platzt mit dem heraus, was ihm gerade in den Sinn kommt. Wenn wir Rat suchen, ist es daher weise, zu klugen, reifen Personen zu gehen statt zu solchen, die uns womöglich nur nach dem Mund reden. Wie gut ist es doch, in der Christenversammlung „Gaben in Form von Menschen“ zu haben, die ‘nach Erkenntnis forschen’, bevor sie Rat erteilen! (Epheser 4:8).

    Aus dem nächsten Sprichwort geht hervor, wie vorteilhaft eine positive Einstellung ist. Der König von Israel sagt: „Alle Tage des Niedergedrückten sind schlecht; aber wer guten Herzens ist, hält beständig Festmahl“ (Sprüche 15:15). Im Leben gibt es Glück und Unglück, Freuden und Tränen. Wenn wir uns ständig nur mit Negativem befassen, wird Traurigkeit unsere Gedanken beherrschen und jeder Tag wird düster sein. Lassen wir in unserem Denken dagegen persönliche Segnungen und unsere von Gott stammende Hoffnung vorherrschen, werden die belastenden Lebensbereiche in den Hintergrund treten und wir werden innere Freude verspüren. Durch eine positive Einstellung können wir „beständig Festmahl“ halten.

    Zucht ist also etwas, was wir auf jeden Fall sehr schätzen sollten. Sie sollte sich nicht nur auf unsere Gefühlsregungen sowie unser Reden und Handeln auswirken, sondern auch auf unsere Einstellung.


    Wann weniger besser ist

    „Besser ist ein wenig in der Furcht Jehovas als reichlich Vorrat und Verwirrung dabei“, sagt Salomo, König im alten Israel (Sprüche 15:16). Den Schöpfer auszuklammern und vorwiegend nach Materiellem zu streben ist nicht klug. Es macht das Leben sehr ermüdend und sorgenvoll. Wie schade es wäre, im Alter festzustellen, dass alles im Leben bedeutungslos und leer war. Mit „Verwirrung“ oder Aufregung viel Besitz aufzuhäufen ist bestimmt unvernünftig. Viel besser ist es, zu lernen, wie man zufrieden sein kann, und dann entsprechend zu leben. Der Weg zu echter Zufriedenheit führt nicht über materiellen Besitz, sondern über Gottesfurcht — über ein Verhältnis zu Jehova (1. Timotheus 6:6-8).

    Wie Salomo betont, ist ein gutes Verhältnis zu anderen wertvoller als materieller Überfluss: „Besser ist ein Gericht Gemüse, wo Liebe ist, als ein an der Krippe gemästeter Stier und Hass dabei“ (Sprüche 15:17). Eine herzliche Atmosphäre ist für eine Familie bestimmt wünschenswerter als reichlich gute Speisen. Bei Alleinerziehenden können die Mittel zwar knapp sein und wie in manchen Ländern nur zu einem einfachen Essen reichen, doch in einem Umfeld der Liebe und Zuneigung ist die Familie lebensfroh und lebensbejahend eingestellt.

    Allerdings entstehen selbst in Familien, in denen allgemein eine liebevolle Atmosphäre herrscht, manchmal Spannungen. Jemand sagt oder tut etwas, womit er einen anderen in der Familie kränkt. Wie sollte man bei einer Beleidigung reagieren? In Sprüche 15:18 heißt es: „Ein wütender Mann erregt Streit, aber einer, der langsam ist zum Zorn, beschwichtigt Gezänk.“ Ruhe und Frieden werden nicht durch Unmutsäußerungen gefördert, sondern durch milde Worte. Diese Lebensweisheit gilt ebenso in anderen Bereichen…

    Wenn ‘ein Weg aufgeschüttet ist’

    Im nächsten Spruch wird jemand, der weisen Rat missachtet, jemand gegenübergestellt, der ihn beachtet. „Der Weg des Faulen ist wie eine Dornenhecke“, sagt der weise König, „aber der Pfad der Rechtschaffenen ist ein aufgeschütteter Weg“ (Sprüche 15:19).

    Eine Dornenhecke ist ein abschreckendes Hindernis. Der Faule lässt sich von jedem erdenklichen Hindernis abschrecken, damit er sich nicht zu etwas aufraffen muss. Der Rechtschaffene hingegen scheut keine Hürde. Er ist fleißig und konzentriert sich auf eine anstehende Aufgabe. Er ist nicht nachlässig und dadurch bleibt sein Weg frei von Dornen. Sein Weg ist ‘aufgeschüttet’, er endet nicht irgendwo. Der Rechtschaffene macht weiter und freut sich über den Arbeitsfortschritt.

    Nehmen wir beispielsweise den Erwerb genauer Erkenntnis des Wortes Gottes und den geistigen Reifungsprozess. Damit sind Anstrengungen verbunden. Wie leicht könnte sich jemand, der nicht fleißig die Bibel studiert, damit herausreden, seine Schulbildung sei gering, er könne nicht so gut lesen und sich nur schwer etwas merken. Wie viel besser ist es doch, all das nicht als Straßensperren auf dem Weg zur Erkenntnis aufzufassen! Trotz begrenzter Fähigkeiten kann man sich bemühen, das Lesen und das Verständnis des Lesestoffs wo nötig zu verbessern, zum Beispiel mit Hilfe eines Wörterbuchs. Mit einer positiven Einstellung fällt es leichter, Erkenntnis zu erwerben und geistige Fortschritte zu machen.

    Wann ‘ein Vater erfreut ist’

    „Ein weiser Sohn ist der, der einen Vater erfreut, aber ein unvernünftiger Mensch verachtet seine Mutter“ (Sprüche 15:20). Freuen sich Eltern nicht, wenn ihre Kinder vernünftig handeln? Natürlich kommt Erfolg nicht von ungefähr. Eltern müssen ihre Kinder gut erziehen und schulen (Sprüche 22:6). Doch wie viel Freude ein weiser Sohn seinen Eltern macht! Der törichte bereitet ihnen dagegen endlos Kummer.

    Der weise König verwendet das Wort „Freude“ in einem anderen Rahmen und sagt: „Torheit ist Freude für einen, dem es an Herz mangelt, aber der Mann von Unterscheidungsvermögen ist einer, der geradeaus geht“ (Sprüche 15:21). Manche erfreuen sich an albernem Gelächter und an einer Fröhlichkeit, die keine echte Freude und Zufriedenheit bringt. Es mangelt ihnen an Herz. Ein Mensch mit Unterscheidungsvermögen erkennt jedoch, wie töricht es ist, die ‘Vergnügungen mehr zu lieben als Gott’ (2. Timotheus 3:1, 4). Gottgefällige Grundsätze lassen ihn rechtschaffen bleiben und einen geraden Weg gehen.

    Wann ‘etwas zustande kommt’

    Nach göttlichen Grundsätzen zu leben ist in noch anderen Bereichen nützlich. In Sprüche 15:22 heißt es: „Pläne scheitern, wo es kein vertrauliches Gespräch gibt, aber bei der Menge der Ratgeber kommt etwas zustande.“

    Vertrauliche Gespräche zwischen Einzelpersonen sind privater Natur, aber offen. Das hebräische Wort, das mit „vertrauliches Gespräch“ übersetzt worden ist, wird in Psalm 89:7 mit ‘vertraute Gruppe’ wiedergegeben. Es betont Vertraulichkeit. Ein „vertrauliches Gespräch“ ist nicht oberflächlich, es ist ein echter Austausch von Gedanken und Gefühlen. Wenn Mann und Frau sowie Eltern und Kinder offen miteinander reden, herrscht unter ihnen Frieden und Einheit. Unterbleiben in einer Familie aber vertrauliche Gespräche, ist Enttäuschungen und Schwierigkeiten Tür und Tor geöffnet.

    Vor wichtigen Entscheidungen lohnt es sich, den Hinweis zu berücksichtigen: „Bei der Menge der Ratgeber kommt etwas zustande.“ Ist es etwa nicht vernünftig, bei der Wahl einer medizinischen Behandlung eine Zweit- oder Drittmeinung einzuholen, vor allem wenn Komplikationen auftreten könnten?

    Der Wert eines Gremiums von Beratern kann nicht genug betont werden, wenn es um das geistige Wohl geht. …

    Wann man „Freude an der Antwort“ hat

    Wieso ist es nützlich, mit Verständnis zu reden? „Freude an der Antwort“, sagt der König von Israel, „und ein Wort zur rechten Zeit, o wie gut!“ (Sprüche 15:23). Freuen wir uns nicht, wenn jemand unsere Antwort oder unseren Rat beherzigt und ein gutes Ergebnis zustande kommt? Damit sich unser Rat gut auswirkt, müssen jedoch zwei Voraussetzungen erfüllt sein.

    Erstens muss der Rat auf Gottes geschriebenem Wort beruhen (Psalm 119:105; 2. Timotheus 3:16, 17). Zweitens muss er zeitlich richtig abgestimmt sein. Es kann ungünstig ausgehen, wenn wahre Worte zu einer unpassenden Zeit fallen. Jemandem zum Beispiel etwas nahe zu legen, bevor er ausgeredet hat, ist weder vernünftig noch nützlich. Eines ist also unbedingt wichtig: „Schnell sein zum Hören, langsam zum Reden“ (Jakobus 1:19).

    „Der Pfad des Lebens geht aufwärts“

    In Sprüche 15:24 heißt es: „Der Pfad des Lebens geht aufwärts für den, der mit Einsicht handelt, damit er sich vom Scheol unten wegwendet.“ Wer mit Einsicht handelt, entfernt sich vom Scheol, dem allgemeinen Grab der Menschheit. Er weicht Lastern wie Geschlechtsverkehr mit wechselnden Partnern, Drogenmissbrauch und Trunkenheit bewusst aus und beugt so einem vorzeitigen Tod vor. Sein Weg führt zum Leben.

    Beachten wir im Gegensatz dazu, wie es denen ergeht, denen es an Einsicht fehlt: „Das Haus der Selbsterhöhten wird Jehova niederreißen, aber die Grenze der Witwe wird er festsetzen. Die Pläne des Schlechten sind für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, aber liebliche Reden sind rein. Wer ungerechten Gewinn macht, bringt sein eigenes Haus in Verruf, aber wer Gaben [Bestechungsgelder] hasst, der wird am Leben bleiben“ (Sprüche 15:25-27).

    Der König von Israel weist darauf hin, wie eine allgemeine Gefahr gemieden werden kann: „Das Herz des Gerechten sinnt nach, um zu antworten, aber der Mund der Bösen sprudelt Schlechtes hervor“ (Sprüche 15:28). Wie wertvoll der Rat dieses Spruches doch ist! Unüberlegte, törichte Antworten, die nur so dahingesagt werden, wirken sich selten gut aus. Wenn wir alle einschlägigen Faktoren betrachten, also auch die Umstände und Gefühle anderer, sagen wir wahrscheinlich nichts, was wir später bedauern müssten.

    Warum ist es also gut, Gott zu fürchten und Zucht anzunehmen? Der Weise antwortet: „Jehova ist fern von den Bösen, aber das Gebet der Gerechten hört er“ (Sprüche 15:29). Der wahre Gott ist den Bösen nicht nahe. „Wer sein Ohr vom Hören des Gesetzes abwendet“, sagt die Bibel, „sogar sein Gebet ist etwas Verabscheuungswürdiges“ (Sprüche 28:9). Wer Gott fürchtet und sich bemüht, das zu tun, was recht ist in Gottes Augen, kann fest davon überzeugt sein, von ihm erhört zu werden.

    Was ‘das Herz erfreut’

    Salomo verwendet einen zum Nachdenken anregenden Vergleich und sagt: „Das Leuchten der Augen erfreut das Herz; ein Bericht, der gut ist, macht das Gebein fett“ (Sprüche 15:30). Das Gebein ist „fett“, wenn es markig ist. Das stärkt den ganzen Körper und erfreut das Herz. Und die Augen leuchten vor Herzensfreude. So wirkt sich ein guter Bericht aus!

    Sind nicht Berichte über den weltweiten Fortschritt für uns eine wahre Freude? Zu erfahren, was alles im Werk des Predigens und Jüngermachens getan wird, spornt dazu an, unsere Möglichkeiten für den Predigtdienst noch besser auszuschöpfen (Matthäus 24:14; 28:19, 20). Was Menschen alles erleben, die Jehova zu ihrem Gott machen und die wahre Anbetung aufnehmen, erfüllt unser Herz mit Freude. Wie wichtig es doch ist, gewissenhafte und genaue Angaben über das zu machen, was wir im Predigtdienst tun konnten, da sich „ein guter Bericht aus fernem Land“ so gut auswirkt (Sprüche 25:25).

    „Der Herrlichkeit geht Demut voraus“

    Der weise König unterstreicht den Wert der Zucht in ihren verschiedenen Varianten und sagt: „Das Ohr, das auf die Zurechtweisung des Lebens hört, verweilt direkt inmitten weiser Menschen. Wer Zucht meidet, verwirft seine eigene Seele, wer aber auf Zurechtweisung hört, erwirbt Herz“ (Sprüche 15:31, 32). Tadel oder Zucht geht zu Herzen und bewirkt eine Umkehr, fördert den gesunden Menschenverstand. Kein Wunder, dass „die Rute der Zucht“ nötig ist, denn „Torheit ist an das Herz eines Knaben geknüpft“ (Sprüche 22:15). Wer auf Zucht hört, erwirbt auch Herz oder gute Beweggründe. Andererseits ist es eine Missachtung des eigenen Lebens, Zucht zurückzuweisen.

    Die „Zucht zur Weisheit“ zu schätzen und sie demütig anzunehmen wirkt sich gut aus. Es führt nicht nur zu Zufriedenheit, zu Fortschritten sowie zu Freude und Erfolg, sondern auch zu Herrlichkeit und Leben. In Sprüche 15:33 heißt es abschließend: „Die Furcht Jehovas ist Zucht zur Weisheit, und der Herrlichkeit geht Demut voraus.“

    WT aus dem Jahr 2006

  77. Jule sagt:

    „Deine Pläne werden befestigt werden“



    Die ersten neun Verse von Sprüche, Kapitel 16 (wo Gottes Name übrigens achtmal vorkommt) zeigen uns, wie wir unser Leben dem Einfluss Gottes unterstellen können, damit unsere ‘Pläne befestigt werden’ (Sprüche 16:3). Die Verse 10 bis 15 drehen sich um die Verantwortlichkeiten eines Königs oder Herrschers.

    Wem gehören „des Herzens Zurechtlegungen“?

    „Dem Erdenmenschen gehören des Herzens Zurechtlegungen“, heißt es im ersten Teil von Sprüche 16:1. Das ist also eindeutig unsere eigene Verantwortung. Jehova bringt weder auf übernatürliche Weise unser Herz in die richtige Verfassung, noch gibt er uns einen willigen Geist. Es liegt an uns selbst, uns anzustrengen sein Wort, die Bibel, genau kennenzulernen, gründlich darüber nachzudenken und Jehovas Denkweise zu übernehmen.

    Allerdings zeigt die Bitte Davids um „ein reines Herz“ und „einen neuen Geist“, dass er sich seines Hangs zur Sünde bewusst war und erkannte, dass er sein Herz nur mit Gottes Hilfe reinigen konnte. Weil wir unvollkommen sind, können wir in die Versuchung geraten, „die Werke des Fleisches“ zu tun . Wir brauchen die Hilfe Jehovas, um ‘die Glieder unseres Leibes, die auf der Erde sind, in Bezug auf Hurerei, Unreinheit, sexuelle Gelüste, schädliche Begierde und Habsucht zu ertöten’ (Kolosser 3:5). Deshalb ist es wichtig, um diese Hilfe zu beten, damit wir Versuchungen nicht erliegen und sündige Neigungen aus unserem Herzen ausmerzen können.

    Können wir andere bei den „Zurechtlegungen“ ihres Herzens unterstützen? Die Bibel sagt: „Da ist einer, der gedankenlos redet wie mit Schwertstichen, aber die Zunge der Weisen ist Heilung“ (Sprüche 12:18). Wann wirkt unsere Zunge heilend? Nur dann, wenn ‘die Antwort der Zunge von Jehova ist’, das heißt, wenn unsere Worte richtig sind und sich auf die biblische Wahrheit stützen (Sprüche 16:1b).

    „Das Herz ist verräterischer als sonst irgendetwas und ist heillos“, heißt es in Gottes Wort (Jeremia 17:9). Unser sinnbildliches Herz neigt zu Rechtfertigungen und Selbsttäuschung. Auf diese Gefahr verwies Salomo, der König im alten Israel, mit den Worten: „Alle Wege eines Mannes sind lauter in seinen eigenen Augen, aber Jehova schätzt die Geister ab“ (Sprüche 16:2).

    Eigenliebe kann bewirken, dass wir unsere Fehler rechtfertigen, Charaktermängel kaschieren und sogar die Augen vor innerer Schlechtigkeit verschließen. Jehova lässt sich aber nicht täuschen. Er „schätzt die Geister ab“. Jemandes Geist ist seine innere Grundhaltung, er hat etwas mit dem Herzen zu tun. Wie er sich entwickelt, wird weitgehend von dem bestimmt, was im sinnbildlichen Herzen vor sich geht, also von unseren Gedanken, Gefühlen, Beweggründen und dergleichen. Diesen „Geist“ schätzt „der Prüfer der Herzen“ ab, und er richtet unparteiisch, ohne jemand zu begünstigen. Es ist klug, unseren Geist zu behüten.

    „Wälze auf Jehova deine Werke“

    Pläne setzen Gedanken voraus — unter Beteiligung unseres Herzens. Taten geht gewöhnlich Planung voraus. Werden unsere Planungen Erfolg haben? Salomo sagt: „Wälze auf Jehova deine Werke, und deine Pläne werden befestigt werden“ (Sprüche 16:3). Unsere Werke auf Jehova zu wälzen bedeutet, auf ihn zu vertrauen, uns auf ihn zu verlassen, uns ihm verpflichtet zu fühlen — unsere Bürde gewissermaßen von unseren eigenen Schultern auf seine zu wälzen. Der Psalmenschreiber sagte: „Wälze deinen Weg auf Jehova, und verlass dich auf ihn, und er selbst wird handeln“ (Psalm 37:5).

    Damit unsere Pläne befestigt werden, müssen sie allerdings mit Gottes Wort übereinstimmen und ihnen müssen gute Motive zugrunde liegen. Auch sollten wir Jehova um Hilfe und Beistand bitten und uns dann gewissenhaft an den Rat der Bibel halten. Unsere ‘Bürde auf Jehova zu werfen’ ist ganz besonders wichtig, wenn wir mit Schwierigkeiten oder Glaubensprüfungen konfrontiert werden. Jehova selbst ‘wird uns stützen’, ja er wird ‘niemals zulassen, dass der Gerechte wankt’ (Psalm 55:22).

    „Alles hat Jehova zu seinem Zweck gemacht“

    Was hat es noch für Vorteile, unsere Werke auf Jehova zu wälzen? „Alles hat Jehova zu seinem Zweck gemacht“, sagt der weise König (Sprüche 16:4a). Alles, was der Schöpfer des Universums tut, hat Sinn und Zweck. Wenn wir unsere Werke auf ihn wälzen, füllen wir unser Leben mit höchst sinnvoller Tätigkeit aus, statt es nutzlos zu vertun. Außerdem ist der Vorsatz Jehovas bezüglich der Erde und der Menschheit ein ewiger Vorsatz (Epheser 3:11). Die Erde hat er erschaffen und gebildet, „damit sie auch bewohnt werde“ (Jesaja 45:18). Und was er ursprünglich mit dem Menschen auf der Erde vorhatte, wird er garantiert verwirklichen (1. Mose 1:28). Ein Leben im Dienst für den wahren Gott wird demnach nie zu Ende gehen und in alle Ewigkeit einen Sinn haben.

    Jehova hat alles zu seinem Zweck gemacht, „ja auch den Bösen für den üblen Tag“ (Sprüche 16:4b). Erschaffen hat er die Bösen nicht, denn „vollkommen ist sein Tun“ (5. Mose 32:4). Aber er hat zugelassen, dass sie ins Dasein kamen, und lässt sie so lange gewähren, bis er es für richtig hält, sein Strafurteil an ihnen zu vollstrecken. Zu einem ägyptischen Pharao zum Beispiel sagte Jehova: „Deswegen habe ich dich bestehen lassen, um dir meine Macht zu zeigen und damit man meinen Namen verkündet auf der ganzen Erde“ (2. Mose 9:16). Tatsächlich waren die zehn Plagen und die Vernichtung Pharaos und seines Heeres im Roten Meer eine denkwürdige Demonstration der unvergleichlichen Macht Gottes.

    Jehova kann auch Umstände so lenken, dass die Bösen unwissentlich seinen Zwecken dienen. Der Psalmenschreiber sagte: „Sogar des Menschen Grimm wird dich lobpreisen; den Rest des Grimmes wirst du [Jehova] dir selbst umgürten“ (Psalm 76:10). Jehova kann zulassen, dass seine Feinde ihren Grimm an seinen Dienern auslassen, aber nur so weit, wie es dazu dient, sie zu schulen und so ihre Persönlichkeit zu verbessern.

    All das, was darüber hinausgeht, nimmt Gott auf sich.

    Seine demütigen Diener unterstützt Jehova. Wie denkt er aber über stolze und überhebliche Menschen? „Jeder, der stolzen Herzens ist, ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges“, sagt der König von Israel. „Mag sich Hand mit Hand verbinden, wird einer doch nicht straffrei sein“ (Sprüche 16:5). Personen, die „stolzen Herzens“ sind, werden nicht straffrei davonkommen, auch wenn sie sich miteinander verbünden. Wir tun daher gut daran, an Demut zu arbeiten, egal wie viel wir wissen, wie begabt wir vielleicht sind oder was für Vorrechte wir im Dienst für Jehova haben.

    „In der Furcht Jehovas“

    Von Geburt an Sünder, machen wir alle Fehler (Römer 3:23; 5:12). Wie können wir uns davor hüten, etwas zu planen, was uns auf Abwege führen würde? In Sprüche 16:6 wird gesagt: „Durch liebende Güte und Wahrhaftigkeit wird Vergehung gesühnt, und in der Furcht Jehovas weicht man von Schlechtem.“ Dank der liebenden Güte und der Wahrhaftigkeit Jehovas werden unsere Sünden zugedeckt, aber die Furcht Jehovas schreckt uns davor ab, überhaupt erst zu sündigen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir Gott nicht nur lieben und für seine liebende Güte dankbar sind, sondern uns auch davor fürchten lernen, ihm zu missfallen.

    Die Furcht Gottes entsteht in unserem Herzen, wenn wir seine überwältigende Macht respektieren lernen. Denken wir nur daran, wie sich seine Macht in der Schöpfung zeigt! Als der Patriarch Hiob an Beispiele für die Macht Gottes in den Schöpfungswerken erinnert wurde, fiel es ihm leichter, sein Denken zu korrigieren (Hiob 42:1-6). Geht es uns nicht genauso, wenn wir in der Bibel lesen, wie Gott mit seinen Dienern umgegangen ist, und darüber nachdenken? Der Psalmenschreiber sagte: „Kommt und seht die Taten Gottes. Seine Handlungsweise mit den Menschensöhnen ist furchteinflößend“ (Psalm 66:5). Jehovas liebende Güte ist nichts, was man für selbstverständlich nehmen dürfte. Als die Israeliten rebellierten und Gottes heiligen Geist verletzten, ‘verwandelte sich Jehova ihnen in einen Feind; er selbst führte Krieg gegen sie’ (Jesaja 63:10). Wenn Jehova dagegen „an den Wegen eines Mannes Gefallen hat, veranlasst er, dass auch selbst seine Feinde mit ihm in Frieden sind“ (Sprüche 16:7). Welch ein Schutz ist doch die Furcht Jehovas!

    Weiter sagt der weise König: „Besser ist wenig mit Gerechtigkeit als eine Fülle von Erzeugnissen ohne Recht“ (Sprüche 16:8). In Sprüche 15:16 heißt es: „Besser ist ein wenig in der Furcht Jehovas als reichlich Vorrat und Verwirrung dabei.“ Ehrfurcht vor Gott ist unerlässlich, will man auf dem Pfad der Gerechtigkeit bleiben.

    „Das Herz des Erdenmenschen mag seinen Weg ausdenken“

    Der Mensch wurde mit Willensfreiheit erschaffen, der Fähigkeit, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden (5. Mose 30:19, 20). Unser Herz kann verschiedene Optionen erwägen und sich für eine oder mehrere entscheiden. Dass die Verantwortung, Entscheidungen zu treffen, bei uns liegt, deutet Salomo mit den Worten an: „Das Herz des Erdenmenschen mag seinen Weg ausdenken.“ Ist das geschehen, dann gilt: „Jehova aber lenkt seine Schritte“ (Sprüche 16:9). Da Jehova unsere Schritte lenken kann, handeln wir weise, wenn wir ihn um Hilfe bitten, ‘unsere Pläne zu befestigen’.

    Wie bereits erwähnt, ist das Herz verräterisch und kann zu falschen Überlegungen anstiften. Begeht jemand zum Beispiel eine Sünde, könnte sein Herz Rechtfertigungsgründe liefern. Statt von dem sündigen Weg umzukehren, redet sich derjenige womöglich ein, Gott sei ja liebevoll, gütig, barmherzig und zum Vergeben bereit. So jemand sagt in seinem Herzen: „Gott hat es vergessen. Er hat sein Angesicht verborgen. Er wird es bestimmt niemals sehen“ (Psalm 10:11). Gottes Barmherzigkeit auszunutzen wäre aber ungehörig und gefährlich.

    „Der genaue Zeiger und die genauen Waagschalen gehören Jehova“

    Salomo wendet die Aufmerksamkeit vom Herzen und von den Handlungen eines gewöhnlichen Erdenmenschen nun denen eines Königs zu, indem er sagt: „Inspirierte Entscheidung sollte auf eines Königs Lippen sein; im Gericht sollte sich sein Mund nicht als treulos erweisen“ (Sprüche 16:10). Auf den König Jesus Christus trifft das ganz gewiss zu. Alles, was er als Herrscher über die Erde tun wird, stimmt mit dem Willen Gottes überein.

    Worauf sich Recht und Gerechtigkeit gründen, erklärt der weise König mit den Worten: „Der genaue Zeiger und die genauen Waagschalen gehören Jehova; alle Gewichtssteine des Beutels sind sein Werk“ (Sprüche 16:11). Jehova ist es, der für genaue Zeiger und Waagschalen sorgt. Es steht keinem König zu, solche Normen nach eigenem Gutdünken aufzustellen. Als Jesus auf der Erde war, sagte er: „Ich kann gar nichts aus mir selbst tun; so, wie ich höre, richte ich; und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen eigenen Willen, sondern den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat.“ Somit können wir von dem Sohn, dem der Vater ‘das gesamte Gericht übergeben hat’, vollkommene Gerechtigkeit erwarten (Johannes 5:22, 30).

    Was kann man noch von einem König erwarten, der Jehova repräsentiert? „Bösestun ist für Könige etwas Verabscheuungswürdiges“, sagt der König von Israel, „denn durch Gerechtigkeit wird der Thron fest errichtet“ (Sprüche 16:12). Das messianische Königreich hält sich strikt an die gerechten Grundsätze Gottes. Es ist nicht im Geringsten mit dem „Thron, der Widerwärtigkeiten verursacht“, verbündet (Psalm 94:20; Johannes 18:36; 1. Johannes 5:19).

    Das Wohlwollen eines Königs erlangen

    Wie sollten sich die Untertanen eines majestätischen Königs verhalten? Salomo sagt: „Die Lippen der Gerechtigkeit sind eines großen Königs Wohlgefallen; und wer Gerades redet, den liebt er. Eines Königs Grimm bedeutet Todesboten, aber der weise Mann ist einer, der ihn abwendet“ (Sprüche 16:13, 14). …. Das Missfallen eines mächtigen menschlichen Königs abzuwenden und seine Gunst zu suchen, wäre bestimmt weise. Wie viel mehr trifft das auf den messianischen König zu!

    Weiter erklärt Salomo: „Im Licht des Angesichts des Königs ist Leben, und sein Wohlwollen ist wie die Wolke des Frühlingsregens“ (Sprüche 16:15). Das „Licht des Angesichts des Königs“ bedeutet dessen Gunst, genauso wie das ‘Licht des Angesichts Jehovas’ für seine Gunst steht (Psalm 44:3; 89:15). Das Wohlwollen eines Königs ist ein Anzeichen für gute Zeiten, so wie man bei Regenwolken sicher sein konnte, dass genügend Wasser für die Saat da sein würde, um Frucht hervorzubringen. Unter der Herrschaft des messianischen Königs wird man das Leben in vollen Zügen genießen können, wovon die Herrschaft König Salomos eine Vorschau war (Psalm 72:1-17).

    Während wir darauf warten, dass Gottes Königreich die Macht über jede Angelegenheit unter der Sonne übernimmt, wollen wir uns von Gott helfen lassen, unser Herz zu läutern. Wir wollen auch unser Vertrauen auf Jehova setzen und in der Gottesfurcht wachsen. Dann können wir rundum zuversichtlich sein, dass ‘unsere Pläne befestigt werden’ (Sprüche 16:3).

    „Weisheit dient zum Schutz“

    „Stolz geht einem Sturz voraus und ein hochmütiger Geist dem Straucheln“, heißt es warnend in Sprüche 16:18. Den größten Sturz erlebte ein vollkommener Geistsohn Gottes, der sich selbst zum Satan und Teufel machte (1. Mose 3:1-5; Offenbarung 12:9). Zeigte sich bei ihm nicht vor dem Sturz ein hochmütiger Geist? Darauf bezieht sich die Bibel, wenn sie sagt, einem Neubekehrten solle in der Christenversammlung nicht das Amt eines Aufsehers übertragen werden, „damit er nicht vor Stolz aufgeblasen werde und dem Urteil verfalle, das über den Teufel gefällt worden ist“ (1. Timotheus 3:1, 2, 6). Wie wichtig es doch ist, bei anderen keinen Stolz zu fördern und auch selbst nicht stolz zu werden!

    „Besser ist es, im Geist niedrig zu sein mit den Sanftmütigen, als Beute zu teilen mit den Selbsterhöhten“, ist in Sprüche 16:19 zu lesen. Wie treffend dieser Rat ist, sieht man bei Nebukadnezar, dem König von Babylon. In seinem Stolz errichtete er in der Ebene Dura ein riesiges Standbild, das vielleicht ihn selbst darstellte. Die Statue stand wohl auf einem sehr hohen Sockel, sodass sie eine Höhe von etwa 27 Metern erreichte (Daniel 3:1). Die Kolossalstatue war als eindrucksvolles Symbol seines Reiches gedacht. Solch hohe, grandiose Dinge wie diese Statue oder auch Obelisken, Kirchtürme und Wolkenkratzer beeindrucken vielleicht Menschen, nicht aber Gott. Der Psalmist schrieb: „Jehova ist hoch, und doch sieht er den Demütigen; aber den Überheblichen kennt er nur von fern“ (Psalm 138:6). Ja, „was bei den Menschen hoch ist, ist etwas Abscheuliches in Gottes Augen“ (Lukas 16:15). Besser ist es, uns „mit den niedrigen Dingen mitführen“ zu lassen, als ‘auf hohe Dinge zu sinnen’ (Römer 12:16).

    Mit „Einsicht“ und „Überzeugungskraft“ reden

    Wie wirkt es sich auf unser Reden aus, wenn wir Weisheit erwerben? Der weise König sagt uns: „Wer in einer Sache Einsicht bekundet, wird Gutes finden, und glücklich ist, wer auf Jehova vertraut. Wer weisen Herzens ist, wird verständig genannt werden, und jemandes Süßigkeit der Lippen fügt Überzeugungskraft hinzu. Einsicht ist ihren Besitzern ein Born des Lebens; und die Zucht der Törichten ist Torheit. Das Herz des Weisen lässt seinen Mund Einsicht bekunden, und seinen Lippen fügt es Überzeugungskraft hinzu“ (Sprüche 16:20-23).

    Weisheit hilft uns, mit Einsicht und Überzeugungskraft zu reden. Wieso? Weil jemand, der ein weises Herz hat, in einer Angelegenheit etwas „Gutes finden“ möchte und „auf Jehova vertraut“. Wenn wir darauf bedacht sind, bei anderen etwas Gutes zu finden, sprechen wir sehr wahrscheinlich gut von ihnen. Wir sind nicht unfreundlich und streiten nicht; unsere Worte sind vielmehr „süß“ und überzeugend. Durch Einsicht berücksichtigen wir die Lebensumstände anderer und verstehen, was sie gerade durchmachen mögen und inwieweit sie den Problemen gewachsen sind.

    Weisheit ist auch beim Predigen des Königreiches und beim Jüngermachen unabdingbar. Wenn wir andere das Wort Gottes lehren, wollen wir nicht nur biblischen Aufschluss vermitteln, sondern auch das Herz berühren. Das erfordert, mit Überzeugungskraft zu reden. Der Apostel Paulus forderte seinen Gefährten Timotheus auf, bei den Dingen zu bleiben, die er „zu glauben überzeugt worden“ war (2. Timotheus 3:14, 15).

    Das griechische Wort für „überzeugen“ bedeutet „eine Sinnesänderung herbeiführen durch den Einfluss der Vernunft oder moralischer Erwägungen“ (W. E. Vine, An Expository Dictionary of New Testament Words). Wenn wir durch überzeugende Argumente bei dem Zuhörer eine Sinnesänderung bewirken möchten, müssen wir seine Denkweise, seine Interessen, seine Lebensumstände und seine Herkunft kennen. Wie gelingt uns das? Der Jünger Jakobus schrieb: „[Man] soll schnell sein zum Hören, langsam zum Reden“ (Jakobus 1:19). Durch Fragen und genaues Hinhören können wir erfahren, wie der Zuhörer wirklich denkt.

    Der Apostel Paulus war außerordentlich geschickt darin, andere zu überzeugen (Apostelgeschichte 18:4). Selbst einer seiner Gegner, der Silberschmied Demetrius, musste zugeben: „Dieser Paulus [hat] nicht nur in Ephesus, sondern nahezu in dem ganzen Bezirk Asien eine beträchtliche Menge Volks überredet und zu einer anderen Meinung umgestimmt“ (Apostelgeschichte 19:26). Schrieb Paulus den Erfolg seines Wirkens sich selbst zu? Keineswegs. Er führte sein Predigen auf Gottes „Geist und Kraft“ zurück (1. Korinther 2:4, 5). Jehovas heiliger Geist unterstützt auch uns. Wir vertrauen auf Jehova und sind überzeugt, dass er uns hilft, im Predigtdienst mit Einsicht und Überzeugungskraft zu sprechen.

    Es überrascht nicht, dass jemand, der „weisen Herzens“ ist, „verständig“ genannt wird (Sprüche 16:21). Einsicht ist für diejenigen, die sie besitzen, „ein Born des Lebens“. Wie steht es aber mit den Törichten? Sie ‘verachten Weisheit und Zucht’ (Sprüche 1:7). Was ernten sie, weil sie die Zucht Jehovas ablehnen? Salomo sagte ja: „Die Zucht der Törichten ist Torheit“ (Sprüche 16:22). Oft werden sie in Form einer strengen Strafe weiter gezüchtigt. Auch mögen sie Not und Elend über sich bringen, Unehre, Krankheiten und sogar einen vorzeitigen Tod.

    Wie gut sich Weisheit auf unsere Worte auswirkt, beschrieb der König von Israel auch noch mit den Worten: „Liebliche Reden sind eine Honigwabe, süß für die Seele und Heilung für das Gebein“ (Sprüche 16:24). Honig ist süß und kann einen Hungrigen schnell kräftigen; ebenso können wir durch liebliche Reden anderen Mut machen und sie stärken. Honig hat Heilkraft und ist für das leibliche Wohl gut; liebliche Reden fördern die geistige Gesundheit (Sprüche 24:13, 14).

    Sich vor einem scheinbar geraden Weg hüten

    „Es gibt einen Weg, der vor einem Mann gerade ist“, sagt Salomo, „aber sein Ende sind danach die Wege des Todes“ (Sprüche 16:25). Das ist eine Warnung vor falschen Überlegungen und einem Verhalten, das dem Gesetz Gottes zuwiderläuft. Aus fehlerhafter menschlicher Sicht erscheint ein Weg womöglich richtig, doch in Wirklichkeit ist er vielleicht mit den gerechten Grundsätzen des Wortes Gottes nicht zu vereinbaren. Zudem kann jemand von Satan derart getäuscht werden, dass er sich zu einer Handlungsweise gedrängt fühlt, die er zwar für richtig hält, die aber in Wirklichkeit zum Tod führt.

    Gegen Selbsttäuschung gibt es keinen besseren Schutz als ein weises, verständiges Herz und ein durch Erkenntnis aus Gottes Wort sensibilisiertes Gewissen. Wenn wir uns bei Entscheidungen — in Fragen der Moral, der Anbetung oder auf anderen Gebieten — vor einer Selbsttäuschung hüten wollen, lassen wir uns am besten von Gottes Maßstab für Gut und Böse leiten.

    „Der Hunger eines Arbeiters arbeitet für ihn“

    Der weise König erklärt weiter: „Die Seele des Schwerarbeiters hat hart für ihn gearbeitet, weil sein Mund ihn angetrieben hat“ (Sprüche 16:26). Wie Salomo sagt, kann das Verlangen eines Arbeiters nach Nahrung ‘hart für ihn arbeiten’, weil sein Hunger ‘ihn antreibt’ oder motiviert. In der Guten Nachricht Bibel lautet der Text: „Der Hunger eines Arbeiters arbeitet für ihn; sein leerer Magen spornt ihn an.“ Ein normales Verlangen wie der Appetit kann uns motivieren, produktiv zu sein. Ein solches Verlangen ist etwas Förderliches. Was aber, wenn man es nicht mehr beherrscht und es zur Gier wird? Dann wären die Folgen genauso verheerend, wie wenn sich ein kleines Lagerfeuer, auf dem man Essen kocht, zu einem Waldbrand ausweitet. Gier ist ein ungezügeltes Verlangen und wirkt destruktiv. Wer klug ist und die Gefahr erkennt, zügelt also selbst ein förderliches Verlangen.

    Keinen ‘Weg gehen, der nicht gut ist’

    Ein Wort aus unserem Mund kann so zerstörerisch sein wie loderndes Feuer. Salomo beschreibt, wie verheerend es sich auswirkt, wenn jemand bei anderen Fehler sucht und geschwätzig darüber redet: „Ein nichtsnutziger Mann gräbt Schlechtes aus, und auf seinen Lippen ist gleichsam ein versengendes Feuer. Ein Mann der Intrigen entfesselt ständig Streit, und ein Verleumder trennt die miteinander Vertrauten“ (Sprüche 16:27, 28).

    Wer den Ruf seines Mitmenschen ruinieren möchte, ist ein „nichtsnutziger“ Mensch. Wir sollten bei anderen das Gute sehen und durch unsere Äußerungen die Achtung vor ihnen fördern. Und wie steht es damit, sich schädigendes Gerede anzuhören? Solche Worte können leicht zu grundlosen Verdächtigungen Anlass geben, Freunde auseinanderbringen und in der Versammlung zu Spaltungen führen. Wenn wir weise sind, leihen wir solchen Äußerungen nicht unser Ohr.

    Salomo warnt vor verführerischem Reiz, der zu einer verkehrten Handlungsweise verleiten kann, indem er sagt: „Ein Mann der Gewalttat wird seinen Mitmenschen verführen und veranlasst ihn bestimmt, einen Weg zu gehen, der nicht gut ist. Er blinzelt mit seinen Augen, um Intrigen zu planen. Kneift er seine Lippen zusammen, so vollbringt er gewiss Unheil“ (Sprüche 16:29, 30).

    Kann Gewalt auf wahre Anbeter einen verführerischen Reiz ausüben? Viele Menschen lassen sich heute dazu verleiten, „Intrigen zu planen“. Sie treten für Gewalttaten ein oder verüben sie. Uns mag es nicht schwerfallen, bei Gewalttätigkeiten nicht mitzumachen. Könnte es aber sein, dass man auf raffinierte Weise davon vereinnahmt wird? Erliegen nicht Millionen Menschen dem Reiz, sich von gewaltverherrlichenden Vergnügungen oder Sportarten unterhalten zu lassen? Die Warnung der Bibel ist deutlich: „Wer mit Weisen wandelt, wird weise werden, wer sich aber mit den Unvernünftigen einlässt, dem wird es schlecht ergehen“ (Sprüche 13:20). Die Weisheit Gottes ist wirklich ein Schutz!

    Was ist von einem Menschen zu sagen, der sein Leben mit weisen und verständigen Personen verbracht hat und keinen ‘Weg gegangen ist, der nicht gut ist’? Ein auf dem Weg der Gerechtigkeit verbrachtes Leben ist in Gottes Augen schön und verdient Respekt. „Eine Krone der Schönheit ist graues Haar, wenn sie auf dem Weg der Gerechtigkeit gefunden wird“, heißt es in Sprüche 16:31.

    Dagegen ist ungezügelter Zorn alles andere als schön. Kain, der erstgeborene Sohn Adams und Evas, „entbrannte in großem Zorn“ wegen seines Bruders Abel, ‘fiel über ihn her und tötete ihn’ (1. Mose 4:1, 2, 5, 8). Manchmal ist man vielleicht zu Recht zornig, doch der Zorn darf nicht außer Kontrolle geraten. In Sprüche 16:32 heißt es unzweideutig: „Wer langsam ist zum Zorn, ist besser als ein Starker, und wer seinen Geist beherrscht, als einer, der eine Stadt einnimmt.“ Unbeherrschter Zorn zeugt weder von Stärke noch von Tugend, sondern ist eine Schwäche, die dazu verleiten kann, „einen Weg zu gehen, der nicht gut ist“.

    Wenn ‘jede Entscheidung von Jehova ist’

    „In den Schoß hinab wird das Los geworfen“, sagt der König von Israel, „aber jede Entscheidung dadurch ist von Jehova“ (Sprüche 16:33). Im alten Israel gab Jehova seinen Willen manchmal durch Lose bekannt. Bei den Losen handelte es sich entweder um Kieselsteine oder um Holz- oder Steintäfelchen. Zuerst bat man Jehova, die Angelegenheit zu entscheiden. Dann warf man die Lose in die Falten eines Gewands und zog sie heraus. Das Ergebnis wurde als von Gott kommend angenommen.

    Jehova gebraucht keine Lose mehr, um sein Volk über das zu unterrichten, was er vorhat. Er hat seinen Willen in seinem Wort, der Bibel, offenbart. Eine genaue Erkenntnis aus der Bibel ist die Voraussetzung dafür, göttliche Weisheit zu erlangen. Deshalb sollten wir keinen Tag vergehen lassen, ohne in den inspirierten Schriften zu lesen (Psalm 1:1, 2; Matthäus 4:4).

    WT aus dem Jahr 2007

  78. Jule sagt:

    Das Wort Jehovas ist lebendig

    Höhepunkte aus dem Buch der Sprüche

    DER israelitische König Salomo „konnte dreitausend Sprüche reden“ (1. Könige 4:32). Sind seine weisen Aussprüche erhalten geblieben? Ja, im Bibelbuch Sprüche, das um das Jahr 717 v. u. Z. fertig gestellt wurde, sind viele der Sprüche Salomos enthalten. Nur die letzten beiden Kapitel schreibt man anderen zu — Agur, dem Sohn Jakes, und König Lemuel. Manche sehen Lemuel allerdings als einen anderen Namen für Salomo an.

    Die von Gott eingegebenen Aussprüche wurden für einen zweifachen Zweck im Buch der Sprüche gesammelt, nämlich „damit man Weisheit und Zucht erkennt“ (Sprüche 1:2). Durch die Sprüche können wir Weisheit erlangen — die Eigenschaft, die uns befähigt, etwas genau zu verstehen und mit dem Verständnis schwierige Aufgaben zu lösen. Außerdem werden wir durch die Sprüche in Zucht genommen oder moralisch erzogen. Die Sprüche zu lesen und zu beachten, was sie uns raten, kann uns tief berühren, uns glücklicher machen und dazu führen, dass wir Gelingen haben (Hebräer 4:12).

    ‘ERWIRB WEISHEIT UND ERGREIFE DIE ZUCHT’
    (Sprüche 1:1 bis 9:18)

    Salomo sagt: „Die wahre Weisheit, sie ruft ständig sogar auf der Straße laut“ (Sprüche 1:20). Warum sollten wir auf ihr lautes, unmissverständliches Rufen hören? Wie aus dem 2. Kapitel deutlich hervorgeht, bringt das Erlangen von Weisheit viele Vorteile. Kapitel 3 behandelt, wie man ein enges Verhältnis zu Jehova erlangt. Etwas weiter sagt Salomo: „Weisheit ist das Erste. Erwirb Weisheit; und mit allem, was du erwirbst, erwirb Verständnis. Ergreife die Zucht; lass nicht ab“ (Sprüche 4:7, 13).

    Wie können wir dem unmoralischen Einfluss der Welt widerstehen? Das 5. Kapitel enthält die Antwort: Indem wir sorgfältig darüber nachdenken, was hinter den Verlockungen der Welt steckt. Außerdem sollten wir bedenken, wie teuer uns Unmoral zu stehen käme. Das nächste Kapitel warnt vor Handlungen und Neigungen, die unser Verhältnis zu Jehova gefährden. Im 7. Kapitel erhalten wir einen aufschlussreichen Einblick in das Vorgehen einer unmoralischen Person. Kapitel 8 schildert auf hochinteressante Weise, wie wertvoll und begehrenswert Weisheit ist. Das 9. Kapitel ist eine anspornende Schlussfolgerung aus den Sprüchen der vorangegangenen Kapitel. Es motiviert uns durch eine begeisternde Veranschaulichung, nach Weisheit zu suchen.

    Antworten auf biblische Fragen:

    1:7; 9:10 — Wieso ist die Ehrfurcht vor Jehova der Anfang der Erkenntnis und der Weisheit?
    Ohne Gottesfurcht kann es keine Erkenntnis geben, denn Jehova ist der Schöpfer aller Dinge und der Autor der Bibel (Römer 1:20; 2. Timotheus 3:16, 17). Jede wahre Erkenntnis stammt von ihm. Daher beginnt Erkenntnis mit Ehrfurcht vor Jehova. Gottesfurcht ist auch der Anfang der Weisheit, weil Weisheit auf Erkenntnis beruht. Außerdem wird jemand, der Gott nicht fürchtet, seine Erkenntnis nicht zur Ehre des Schöpfers einsetzen, ungeachtet welche Erkenntnis er besitzt.

    5:3 — Warum wird eine Prostituierte als ‘Fremde’ bezeichnet?
    Sprüche 2:16, 17 beschreibt eine ‘fremde Frau’ als eine Person, „die sogar den Bund ihres Gottes vergessen hat“. Jeder, der falsche Götter anbetete oder das mosaische Gesetz ignorierte, wie eine Prostituierte, wurde als Fremder bezeichnet (Jeremia 2:25; 3:13).

    7:1, 2 — Was fällt unter „meine Reden“ und „meine Gebote“?
    Außer dem, was die Bibel lehrt, gehören dazu Regeln oder Richtlinien, die Eltern für die Familie aufstellen. Kinder sollten sich an diese Regeln genauso halten wie an die biblischen Lehren, die ihnen die Eltern vermitteln.

    8:30 — Wer ist der „Werkmeister“?
    Die Weisheit spricht wie eine Person und bezeichnet sich selbst als Werkmeister. Die Personifizierung dient hier einerseits als Stilmittel, um die charakteristischen Merkmale der Weisheit verständlich zu machen. Andererseits steht die Weisheit hier auch für Gottes erstgeborenen Sohn, Jesus Christus, in seiner vormenschlichen Existenz. Lange bevor er als Mensch geboren wurde, ‘brachte Jehova ihn als den Anfang seines Weges hervor’ (Sprüche 8:22). Als „Werkmeister“ arbeitete er tatkräftig mit seinem Vater bei der Erschaffung aller Dinge zusammen (Kolosser 1:15-17).

    9:17 — Was ist mit den ‘gestohlenen Wassern’ gemeint und warum sind sie „süß“?
    In der Bibel werden eheliche Beziehungen mit erfrischendem Quellwasser verglichen. Gestohlene Wasser stehen daher für geheime unmoralische Beziehungen (Sprüche 5:15-17). Die Vorstellung, unentdeckt zu bleiben, lässt diese Wasser süß erscheinen.

    Lehren für uns:

    1:10-14. Wir dürfen uns nicht wegen versprochenen Reichtums auf den schlechten Weg von Sündern locken lassen.

    3:3. Wir schätzen liebende Güte und Wahrhaftigkeit sehr, und anderen sollten diese Eigenschaften an uns auffallen können, genauso wie ihnen eine wertvolle Halskette ins Auge fallen würde. Wir müssen sie auf die Tafel unseres Herzens schreiben — sie zu einem Teil unserer Persönlichkeit werden lassen.

    4:18. Die biblische Erkenntnis nimmt stetig zu. Damit wir im Licht bleiben, müssen wir weiterhin demütig und sanftmütig sein.

    5:8. Wir sollten uns keinerlei unmoralischen Einflüssen aussetzen, weder durch Musik, Unterhaltung oder das Internet noch durch Bücher oder Zeitschriften.

    5:21. Würde jemand, der Jehova liebt, sein gutes Verhältnis zu dem wahren Gott gegen einige wenige Augenblicke des Vergnügens eintauschen wollen? Natürlich nicht! Der stärkste Anreiz, moralisch rein zu bleiben, geht von dem Bewusstsein aus: Jehova sieht, was wir tun, und zieht uns zur Verantwortung.

    6:1-5. Wie sehr uns diese Verse doch davon abraten, ‘Bürge zu werden’, also zugunsten anderer unkluge finanzielle Verpflichtungen einzugehen. Stellen wir bei genauerem Hinsehen fest, dass wir wahrscheinlich unklug gehandelt haben, sollten wir unseren Mitmenschen unverzüglich beharrlich mit Bitten bestürmen und alles uns Mögliche tun, um die Angelegenheit wieder rückgängig zu machen.

    6:16-19. Beinahe jede Art von Unrecht fällt in eine der hier erwähnten sieben Hauptkategorien. Wir sollten einen Hass gegen all das entwickeln.

    6:20-24. Nach der Bibel erzogen zu werden kann jemanden davor bewahren, in die Falle der Unmoral zu tappen. Eltern dürfen die biblische Erziehung ihrer Kinder nicht vernachlässigen.

    7:4. Weisheit und Verständnis sollten uns lieb werden.

    EINZELNE LEITSPRÜCHE
    (Sprüche 10:1 bis 29:27)

    Die übrigen Sprüche Salomos bestehen aus einzelnen prägnanten Aussprüchen. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Gegensätze, Parallelen und Vergleiche, die aussagekräftige Lehren über Benehmen, Sprache und Einstellung vermitteln.

    Die Kapitel 10 bis 24 betonen, wie wertvoll die Ehrfurcht vor Jehova ist. Die Sprüche der Kapitel 25 bis 29 wurden von ‘den Männern Hiskias, des Königs von Juda’, übertragen (Sprüche 25:1). Sie enthalten viele wertvolle Lehren, unter anderem dass man auf Jehova vertrauen soll.

    Antworten auf biblische Fragen:

    10:6, Fußnote — Wie ‘deckt der Mund der Bösen Gewalttat zu’?
    Vielleicht in dem Sinne, dass der Böse seine heimtückischen Absichten hinter schmeichelnden Worten verbirgt. Es könnte aber auch sein, dass die Feindseligkeit, die den Bösen meistens entgegenschlägt, sie schweigen lässt.

    10:10 — Wie verursacht der, der „mit seinem Auge zwinkert“, Schmerz?
    „Ein nichtsnutziger Mensch“ versucht seine Beweggründe vielleicht nicht nur durch „Verdrehtheit der Rede“ zu verbergen, sondern auch durch Körpersprache wie Augenzwinkern (Sprüche 6:12, 13). Solche Täuschungsmanöver können dem, der darauf hereinfällt, viel Kummer verursachen.

    10:29 — Was ist „der Weg Jehovas“?
    Hier wird von Jehovas Handlungsweise mit den Menschen gesprochen und nicht von dem Lebensweg, den wir gehen sollen. Für den Untadeligen bedeutet Gottes Handlungsweise mit den Menschen Sicherheit, für den Bösen aber Verderben.

    11:31 — Warum sollte dem Bösen mehr vergolten werden als dem Gerechten?
    Das Maß der Vergeltung wird hier dem Strafmaß gleichgesetzt, das der Einzelne verdient. Einem Gerechten wird sein Fehler mit Zucht vergolten. Der Böse sündigt absichtlich und will sich nicht zum Guten ändern. Er verdient es daher, streng bestraft zu werden.

    12:23 — Wie wird ‘Erkenntnis verhüllt’?
    Erkenntnis zu verhüllen bedeutet nicht, sie völlig für sich zu behalten. Eigentlich ist damit gemeint, Erkenntnis nur unaufdringlich weiterzugeben und sich nicht prahlerisch damit hervorzutun.

    14:17 — Wieso wird ‘der Mann von Denkvermögen gehasst’?
    Der hebräische Ausdruck für „Denkvermögen“ kann entweder Unterscheidungsvermögen oder arglistige Absicht bedeuten. Natürlich wird jemand mit bösen Ideen gehasst. Doch genauso wird jemand mit Unterscheidungsvermögen gehasst, weil er sein Denkvermögen gebraucht und „kein Teil der Welt“ sein will (Johannes 15:19).

    18:19 — In welcher Hinsicht ist ‘ein Bruder, gegen den man sich vergangen hat, mehr als eine starke Stadt’?
    Er könnte sich hartnäckig weigern, Zugeständnisse zu machen, wie eine starke Stadt unter Belagerung. Streitigkeiten zwischen ihm und dem, der sich gegen ihn vergangen hat, können leicht genauso zu einem Hindernis werden wie „der Riegel eines Wohnturms“.

    Lehren für uns:

    10:11-14. Damit unsere Worte erbauen, müssen wir genaue Erkenntnis haben, aus Liebe reden und von Weisheit bestimmen lassen, was wir sagen.

    10:19; 12:18; 13:3; 15:28; 17:28. Reden wir lieber wenig, aber gut überlegt.

    11:1; 16:11; 20:10, 23. Jehova will, dass wir in Geschäftsangelegenheiten ehrlich sind.

    11:4. Auf Kosten des persönlichen Studiums, des Zusammenkunftsbesuchs, des Gebets und des Predigtdienstes nach materiellem Besitz zu streben ist unklug.

    13:4. Es genügt nicht, sich nach einer verantwortungsvollen Aufgabe in der Versammlung oder dem Leben in der neuen Welt nur „begehrlich“ zu zeigen. Es sind auch Fleiß und ernsthafte Anstrengungen nötig, um den Erfordernissen zu entsprechen.

    13:24; 29:15, 21. Liebevolle Eltern verhätscheln ihr Kind nicht, noch sehen sie über seine Schwächen hinweg. Stattdessen greifen Vater oder Mutter korrigierend ein, um solche Fehler abzustellen, bevor sie zur Gewohnheit werden.

    14:10. Wir können weder immer genau ausdrücken, was wir tief im Innern empfinden, noch verstehen andere uns immer. Daher können sie uns nur bis zu einem gewissen Grad trösten. Unter Umständen müssen wir Schwierigkeiten ertragen, bei denen wir nur auf Jehova zählen können.

    15:7. Wir sollten niemand mit unserem ganzen Wissen auf einmal überschütten, genau wie ein Landwirt nicht alles Saatgut an eine Stelle schüttet. Ein Weiser streut immer nur ein bisschen Erkenntnis aus, wie gerade nötig.

    15:15; 18:14. Positiv eingestellt zu bleiben trägt dazu bei, selbst unter bedrückenden Umständen Gründe zur Freude zu finden.

    17:24. Im Gegensatz zum ‘Unvernünftigen’, der seine Augen und seine Gedanken abschweifen lässt, statt sich auf Wichtiges zu konzentrieren, sollten wir nach Verständnis streben, um klug handeln zu können.

    23:6-8. Unsere Gastfreundschaft darf nicht geheuchelt sein.

    27:21. Lob kann unsere Gesinnung sichtbar werden lassen. Es zeugt von Demut, wenn Lob uns veranlasst zuzugeben, dass wir alles Jehova verdanken, und wenn es uns anspornt, ihm weiterhin zu dienen. Führt Lob jedoch zu Überlegenheitsgefühlen, deutet das auf mangelnde Demut hin.

    27:23-27. Veranschaulicht durch das Leben eines Hirten heben diese Sprüche hervor, wie wertvoll es ist, mit einem einfachen Leben zufrieden zu sein und mit dem, was man sich mit Fleiß erarbeitet hat. Vor allem führen sie uns unsere Abhängigkeit von Gott vor Augen.

    28:5. Wenn wir „Jehova suchen“, und zwar durch das Gebet und das Studium seines Wortes, „können [wir] alles verstehen“, was erforderlich ist, um ihm auf annehmbare Weise zu dienen.

    ‘GEWICHTIGE BOTSCHAFTEN’
    (Sprüche 30:1 bis 31:31)

    Das Bibelbuch Sprüche endet mit zwei ‘gewichtigen Botschaften’ (Sprüche 30:1; 31:1). Die Botschaft Agurs veranschaulicht mit nachdenklich stimmenden Vergleichen, wie unersättlich Habgier ist und wie undurchschaubar die Wege eines Mannes sind, der ein herangereiftes Mädchen verführt. Außerdem wird davor gewarnt, sich selbst zu erhöhen oder seinem Zorn Luft zu machen.

    Die gewichtige Botschaft, die Lemuel von seiner Mutter erhielt, enthält vernünftigen Rat über das Trinken von Alkohol wie beispielsweise Wein sowie über gerechtes Richten. Die Schilderung einer guten Ehefrau schließt mit der Aussage ab: „Gebt ihr den Fruchtertrag ihrer Hände, und mögen ihre Werke sie . . . preisen“ (Sprüche 31:31).

    Erwirb Weisheit, nimm Zucht an, fürchte Gott, verlass dich auf Jehova — wie viel Wertvolles uns doch die von Gott eingegebenen Sprüche lehren! Wir wollen auf jeden Fall umsetzen, was uns in den Sprüchen geraten wird, damit wir selbst erleben, wie glücklich „der Mann [ist], der Jehova fürchtet“ (Psalm 112:1).

  79. Jule sagt:

    Sprüche 17 – 21

    Sprüche 17:4

    Ein Übeltäter fühlt sich von bösen Plänen angezogen, und einem Lügner gefallen betrügerische Worte, die andere ins Unglück stürzen.
    (Hoffnung für alle)

    im Gegensatz zur NW-Übersetzung sehr deutlich:

    Der Übeltäter merkt auf die schadenstiftende Lippe. Ein Fälscher schenkt Gehör der Zunge, die Widerwärtigkeiten verursacht.

    man fühlt sich vom Schlechten angezogen – es gefällt einem! Genau dies ist der Punkt, warum Jehova solche Personen so verabscheut: weil sie das Böse lieben!

    Sprüche 17:5

    Wer den Armen verspottet, verhöhnt dessen Schöpfer. Wer sich am Unglück anderer freut, bekommt seine Strafe.
    (Hoffnung für alle)

  80. Jule sagt:

    Sprüche 17:7

    Zu einem Dummkopf passen keine vernünftigen Worte, wie viel weniger passt Lüge zu einem zuverlässigen Menschen!
    (Hoffnung für alle)

    wer lügt, kann nicht weise sein. Hier heißt es, dass Lügner Dummköpfe sind. Wollen wir einem Dummkopf gleichen?

    Matthäus 5:33

    Sag einfach ›Ja‹ oder ›Nein‹. Alle anderen Beteuerungen zeigen nur, dass du dich vom Bösen bestimmen lässt.«

    Wer ein Anbeter Jehovas sein und IHM wirklich gefallen will, der muss zuverlässig sein. Wer lügt, ist weder zuverlässig – noch ein wahrer Anbeter Gottes

  81. Jule sagt:

    Sprüche 17:9

    Wer über die Fehler anderer hinwegsieht, gewinnt ihre Liebe; wer alte Fehler immer wieder ausgräbt, zerstört jede Freundschaft.

    passt zu den beiden letzten Studienartikeln:

    wenn wir wirklich dem Frieden nachjagen wollen – dann müssen wir bereit sein, über die kleinen Macken unserer Brüder hinwegzusehen. Wenn wir immer wieder „auf den alten Fehlern rumreiten“, wird niemals wahrer Friede einkehren!

    Sprüche 19:11

    Ein vernünftiger Mensch kann seine Gefühle beherrschen; es ehrt ihn, wenn er über Fehler hinwegsehen kann.

  82. Jule sagt:

    Sprüche 17:27-28

    Ein weiser Mensch gibt Acht auf seine Worte, denn wer sich selbst beherrschen kann, ist vernünftig.

    28 Sogar einen Dummkopf könnte man für klug halten – wenn er sich nicht durch seine eigenen Worte verraten würde!

    ein Punkt, der immer wieder in der Bibel vorkommt. Wahrscheinlich, weil es einfach eine grundlegende Wahrheit ist: „aus der Fülle des Herzens redet der Mund„. Wenn unser Herz mit guten Dingen angefüllt ist, dann wird auch Gutes aus unserem Mund heraus kommen.

    Hier in Vers 28 heißt es, dass uns die Dinge, die wir so von uns geben, verraten, wessen Geistes Kind wir sind.

    Wenn wir weise sein wollen – und damit unserem liebevollen Schöpfer wirklich gefallen wollen – dann müssen wir nicht nur weise sein und auf unsere Worte Acht geben, sondern auch sehr hart an unserer Selbstbeherrschung arbeiten

  83. Jule sagt:

    Sprüche 18:1

    Wer andere Menschen meidet, denkt nur an sich und seine Wünsche; heftig wehrt er sich gegen alles, was ihn zur Einsicht bringen soll.

    auch ein Punkt, der uns daran hindert, mit anderen Personen Frieden zu schließen und uns zu vertragen!

    Wenn wir uns selbst zu wichtig nehmen, nur an uns und unsere verletzten Gefühle denken, dann werden wir niemals wirklichen Frieden schließen können. Dann werden wir immer etwas in uns gären haben, etwas, was uns daran hindert, unserem Gott wirklich zu gefallen. Etwas, was Jehova daran hindert, unsere Opfer als echte Opfer anzunehmen.

  84. Jule sagt:

    Sprüche 18:8

    Das Geschwätz eines Verleumders ist so verlockend! Es wird begierig verschlungen wie ein Leckerbissen und bleibt für immer im Gedächtnis haften.

    auch dieser Text steht im Zusammenhang mit unserer Verpflichtung, mit aller Kraft dem Frieden nachzujagen. Erinnern wir uns noch an Absatz 6 von letzter Woche?

    Aber wenn wir uns so sehr gekränkt fühlen, dass wir einfach nicht darüber hinwegsehen können?

    Unserem Herzen bei jedem, der es hören will Luft zu machen, wäre nicht gerade weise.

    Durch Geschwätz wird ja nur der Frieden in der Versammlung gestört. Was ist dann nötig, um die Sache friedlich aus der Welt zu schaffen? In Matthäus 18:15 heißt es: „Wenn dein Bruder eine Sünde begeht, so gehe hin, lege seinen Fehler zwischen dir und ihm allein offen dar. Wenn er auf dich hört, so hast du deinen Bruder gewonnen.“ Zwar geht es bei der Anweisung aus Matthäus 18:15-17 um schwerwiegendere Sünden. Aber welcher Grundsatz lsst sich denn aus der Aussage in Vers 15 ableiten? Dass man den Betreffenden am besten unter vier Augen freundlich anspricht mit dem festen Ziel, Frieden zu schließen.

    Wenn wir mit unserem Bruder ein Problem haben, dann geht dies niemanden etwas an – nur diesen Bruder/Schwester und mich! Ok, Jehova darf und sollte noch mit einbezogen werden.

    Ein wichtiger Punkt!

    Wenn uns etwas so sehr auf der Seele brennt, dass wir einfach darüber reden müssen, wir aber wissen, dass wir es besser für uns behalten sollten, um den Frieden in der Versammlung nicht zu gefährden – dann werfen wir es doch auf unseren Gott! Lassen wir es bei Jehova. Er hört uns zu, ist immer für uns da. Wir können jederzeit zu ihm kommen und alles, was wir ihm erzählen, ist gut bei ihm aufgehoben. Er erzählt es nicht weiter, es bleibt bei ihm. Er kennt die Umstände und weiß, wovon wir reden und was wirklich passiert ist. Und er gibt uns auch Rat und Anweisung, indem er uns – während wir ihm unsere Sorgen und Gefühle vortragen – die Dinge in den Sinn kommen lässt, die er in seinem Wort dazu aufzeichnen ließ.

    Hier in dem Text in Sprüche wird auch gezeigt, warum es so gefährlich ist, uns bei anderen auszuheulen, wenn wir uns verletzt und gekränkt fühlen:

    alles, was wir sagen, wird begierig aufgenommen und derjenige, der es gehört hat, wird es niemals wirklich vergessen. Selbst dann nicht, wenn der Streit beendet ist, wird es noch in ihm gären und wenn derjenige selbst mal ein Problem mit der Person hat, mit der wir gerade eins haben, dann werden unsere Worte wieder in ihm hochkommen und ihn vielleicht sogar daran hindern, seinerseits mit der Person Frieden zu schließen.

    Eine sehr schöne Geschichte dazu hatten wir vor einigen Wochen im StudienWT: die Sache mit den Federn

    “Im Wind verstreute Federn”

    Eine alte jüdische Geschichte macht sehr schön deutlich, was durch abfälliges Gerede angerichtet weden kann. Es gibt sie in unterschiedlichen Versionen, doch im Wesentlichen lautet sie wie folgt:

    Ein Mann verbreitet verleumderische Behauptungen über den weisesten Mann der Stadt. Später bedauerte er seine üble Nachrede und bat den Weisen um Vergebung. Er wolle auch alles Nötige tun, um den Schaden wiedergutzumachen. Der Weise bat ihn nur um eines: Er solle doch ein mit Federn gefülltes Kissen aufschneiden und die Federn im Wind verstreuen. Erstaunt ob dieser merkwürdigen Bitte, ging der Mann seiner Wege und tat, wie ihm geheißen wurde.

    Wieder zurück, fragte er den Weisen: “Habt Ihr mir nun vergeben?”

    Dieser antwortete: “Geht zuerst und sammelt alle Federn wieder ein.”

    “Aber das ist doch unmöglich” Der Wind hat sie doch alle längst davongetragen!”

    “Genauso unmöglich ist es, den Schaden wiedergutzumachen, den Ihr durch Eure Worte angerichtet habt.”

    Die Lehre liegt auf der Hand. Was einmal gesagt worden ist, kann nicht wieder zurückgenommen werden. Und die entstandenen Verletzungen lassen sich vielleicht nie wieder ganz heilen. Sind wir versucht, negatives Gerede weiterzuerzählen, dann halten wir uns vor Augen, dass wir gerade im Begriff stehen, Federn im Wind zu verstreuen.

  85. Jule sagt:

    Sprüche 20:27

    Gott, der Herr, gab dem Menschen den Verstand, damit er seine innersten Gedanken und Gefühle überprüfen kann.

    hierzu fällt mir spontan Hebräer 4:12 ein

    Gottes Wort ist voller Leben und Kraft. Es ist schärfer als die Klinge eines beidseitig geschliffenen Schwertes; dringt es doch bis in unser Innerstes, bis in unsere Seele und unseren Geist, und trifft uns tief in Mark und Bein. Dieses Wort ist ein unbestechlicher Richter über die Gedanken und geheimsten Wünsche unseres Herzens.

    was sagt uns dies?

    Jehova hat uns den Verstand nicht gegeben, damit wir uns unglaublich schlau und toll fühlen können. Damit wir alles mögliche in dieser Welt erreichen können, wie materiellen Reichtum und das Ansehen der Menschen.

    Er hatte einen anderen Grund: wir sollten erkennen, wo wir uns noch verbessern können, wie sein Wort auf uns zutrifft

  86. Jule sagt:

    Sprüche 22 – 26

    keine faulen Ausreden

    Sprüche 24:11-12

    Rette die unschuldig zum Tode Verurteilten; befreie den, der zur Hinrichtung geschleppt
    wird!12 Vielleicht sagst du: »Wir wussten doch nichts davon!«

    – aber du kannst sicher sein: Gott weiß Bescheid!

    Er sieht dir ins Herz! Jedem gibt er das, was er verdient.

  87. Jule sagt:

    Sprüche 24:15-16

    Du Gottloser, versuche nicht, mit List oder mit Gewalt einem ehrlichen Menschen Grund
    und Boden zu entreißen!

    16 Denn der Aufrichtige mag zwar vom Unglück verfolgt werden, aber er steht immer wieder auf. Der Gottlose dagegen kommt darin um.

    wer Freude daran hat, andere zum Straucheln zu bringen – der ist in Gottes Augen ein Gottloser!

  88. Jule sagt:

    Sprüche 24:29

    Sprich nicht: »Wie du mir, so ich dir! Ich zahle jedem heim, was er mir angetan hat!«

    Wie passt dies zusammen mit „Auge um Auge, Zahn um Zahn“?

    3. Mose 24:17-21

    Und falls ein Mann irgendeine Menschenseele totschlägt, sollte er unweigerlich zu Tode gebracht werden. 18 Und wer die Seele eines Haustiers totschlägt, sollte Ersatz dafür leisten, Seele für Seele. 19 Und falls ein Mann seinem Genossen ein Gebrechen zufügen sollte, dann sollte ihm ebenso getan werden, wie er getan hat. 20 Bruch um Bruch, Auge um Auge, Zahn um Zahn; ein Gebrechen von derselben Art, das er dem Menschen zufügen mag, das sollte ihm zugefügt werden. 21 Und wer ein Tier totschlägt, sollte es ersetzen, aber wer einen Menschen totschlägt, sollte zu Tode gebracht werden.

    Matthäus 5:38-39

    Ihr habt gehört, daß gesagt wurde: ‚Auge um Auge und Zahn um Zahn.‘ 39 Doch ich sage euch: Widersteht nicht dem, der böse ist, sondern wenn dich jemand auf deine rechte Wange schlägt, so wende ihm auch die andere zu.

    Dass die anderen Querverweise sich gegen Rache ausprechen ist ja klar, denn Jesus hatte ja die Maßstäbe Jehovas genauer erklärt und dabei klar gemacht, dass wir uns nicht rächen sollen:

    (Sprüche 20:22) Sprich nicht: „Ich will Übles zurückzahlen!“ Hoffe auf Jehova, und er wird dich retten.

    (Römer 12:17) Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Sorgt für die Dinge, die in den Augen aller Menschen vortrefflich sind.

    (1. Thessalonicher 5:15) Seht zu, daß niemand Böses mit Bösem vergelte, sondern jagt allezeit dem Guten nach gegeneinander und allen anderen gegenüber.

    (Römer 12:19) Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt dem Zorn Raum; denn es steht geschrieben: „Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht Jehova.“

    Aber die Sprüche wurde doch noch zu einer Zeit verfasst, als das mosaische Gesetz seine Gültigkeit hatte.

    Also: warum dieser Widerspruch hier?

    1. Thomas sagt:

      Aber die Sprüche wurde doch noch zu einer Zeit verfasst, als das mosaische Gesetz seine Gültigkeit hatte.

      Also: warum dieser Widerspruch hier?

      In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:

      Das Gesetz legte dieses Prinzig – „Auge um Auge“ – fest, um die Vergeltung auf das zu beschränken, was gerecht war. Dadurch sollte sichergestellt werden, dass die Vergeltug dem Vergehen entsprach. Das Gesetz wollte nicht persönliche Racheakte sanktionieren! Wiederum änderte Jesus das Gesetz nicht, sondern erklärte ihre Bedeutung und bestätigte es damit.

  89. Jule sagt:

    Sprüche 25:26

    Ein guter Mensch, der sich von einem Gottlosen beeinflussen lässt, ist so unbrauchbar wie eine trübe Quelle oder ein verschmutzter Brunnen.

    Au weia: also nicht nur „ein Wehe!“ über den, der einen anderen zum Straucheln bringt – sondern auch über den, der sich zum Straucheln bringen lässt.

  90. Jule sagt:

    Sprüche 27 – 31

    Sprüche 27:5-6

    Liebe, die offen zurechtweist, ist besser als Liebe, die sich ängstlich zurückhält.

    6 Ein Freund meint es gut, selbst wenn er dich verletzt; ein Feind aber schmeichelt dir mit übertrieben vielen Küssen.

    hier haben wir wieder den Punkt mit der Liebe der Eltern und mit falschen Umgang, wo die Freunde uns vielleicht „die Ohren kitzeln“.

    Als Jugendlicher ist es oftmals nicht leicht, zu erkennen, dass unsere Eltern uns sehr lieben und dass ihre Verbote oftmals ein Ausdruck tiefster Liebe zu uns sind. Wir denken, sie mögen uns nicht, sonst würden sie uns doch nicht immer alles verbieten, sonst würden sie uns ernst nehmen und unsere Entscheidungen respektieren.

    In dieser Wut gehen wir oftmals zu unseren Freunden und heulen uns aus. Da man sich in der Regel immer mit Leuten umgibt, die so denken, wie wir denken – ist ja ganz klar, was nun passiert: Die Freunde bestätigen uns in unserer Wut und sagen, dass unsere Eltern zu hart mit uns sind und wir uns nicht immer alles gefallen lassen müssen. Sie sagen uns vielleicht, dass es unsere Entscheidung ist, was wir mit unserem Leben machen. Dabei vergessen sie aber, dass die Eltern in der Regel weiser sind als die Kinder und dass die Eltern besser beurteilen können, was für ihre Kinder gut ist.

    In der Pubertät befinden sich die Jugendlichen ja in einen heftigen Entwicklungsprozess und oftmals kippen ihre ganzen Werte von einem Tag auf dem anderen. Auf einmal sind andere Dinge wichtiger – einfach, weil es nunmal in der Pubertät so ist. Leider bereuen die meisten ihr Verhalten später dann, wenn sie wieder zur Besinnung kommen und wieder klar denken können. Dann würden sie sich vielleicht wünschen, dass ihre Eltern mehr durchgegriffen und sie von dem unüberlegten Schritt zurück gehalten hätten. Aber nun ist es nicht mehr zu ändern und es beeinflusst ihr ganzes Leben.

    Sprüche 27:12

    Der Kluge sieht das Unglück voraus und bringt sich in Sicherheit; ein Unerfahrener rennt mitten hinein und muss die Folgen tragen.

    Eltern, die ihre Kinder wirklich lieben, nehmen es daher auch in Kauf, für eine Weile „nicht ganz so beliebt“ bei ihren Kindern zu sein, wie sie es gerne wären. Sie vermissen die Zeit, wo man sich gut mit den Kids verstanden hatte, wo man an einem Strang gezogen hatte und sich einig war. Sie haben oftmals ein Problem damit, dass sie ihr Kind nicht mehr wirklich wiedererkennen. Oftmals haben sie das Gefühl, dass dies nicht ihr Kind, sondern eine völlig fremde Person ist.

    Gern würden sie sich wieder besser mit ihren Kindern verstehen – sie wünschen sich die guten alten Zeiten wieder herbei. Das wollen die Kids eigentlich auch, aber die möchten es lieber auf der Basis, dass die Eltern ihnen nicht widersprechen und ihnen alles gestatten, was sie sich wünschen. Aber dies können und dürfen wir Eltern nicht, denn wir haben eine Verantwortung für unsere Kinder und auch Jehova gegenüber. Wir haben die Verantwortung, unsere Kinder zu Menschen zu erziehen, die Jehova lieben und sich gern seinen Wünschen unterordnen. Daher müssen sie in manchen Dingen einfach hart bleiben.

    Dies bedeutet aber nicht, dass sie wirklich hart sind, auch in ihrem Innern, dass sie ihre Liebe und ihre guten Gefühle für ihre Kinder verloren hätten. Auch wenn dies für euch Jugendliche oftmals so aussehen mag.

    Was wisst ihr schon, wie viele Tränen eure Eltern wegen euch vergossen haben? Wie oft sie Jehova ihr Herz ausgeschüttet haben? Wie sehr sie darunter leiden, dass ihr sie auf einmal nicht mehr leiden könnt und ihnen aus dem Weg geht? Welchen Schmerz sie dabei empfinden, wenn ihr den „leichteren Weg“ wählt und zu dem anderen Elternteil zieht, falls eure Eltern geschieden sind? Was wisst ihr davon, wie viele Nächte sie wach liegen und sich Sorgen über euch machen? Wie sie euch vermissen, die Kinder, die sich mal vertrauensvoll an ihre Eltern gewandt hatten, die bewundernd zu ihren Eltern aufgeblickt hatten, sie liebten und „so sein wollten“ wie sie?

    Was wisst ihr, wie es in euren Eltern aussieht, wenn sie stark bleiben müssen – weil sie euch lieben und euer ewiges Wohl im Auge haben?

    Ja, eure Freunde verstehen euch in eurer momentanen Situation vielleicht besser und sie stärken euch den Rücken, indem sie euch sagen, dass ihr im Recht seid und dass ihr über euch und eure Leben selbst bestimmen könnt. Aber eure Freunde haben leider noch nicht den Weitblick, den eure Eltern haben. Sie sehen nur, dass es euch im Moment schlecht geht, dass ihr darunter leidet, dass eure Eltern euch etwas verbieten, was für euch so wichtig zu sein scheint.

    Das sehen wir Eltern auch! Wir sehen auch, dass ihr leidet. Glaubt nicht, dass uns dies egal ist. Wir empfinden sicherlich den gleichen Schmerz wie ihr. Aber im Gegensatz zu euch und euren Freunden sehen wir das große Ganze, wir sehen, wohin das letztendlich führen wird. Darum – und nur darum – müsssen wir oftmals hart bleiben. Aber es tut uns weh, zu sehen, dass ihr euch schlecht fühlt, vielleicht sogar entmutigt seid, weil ihr denkt, wir verstehen euch auf einmal nicht mehr.

    Wir verstehen euch, glaubt uns das. Auch wir waren einmal jung. Auch wir waren einmal Kinder. Auch wir haben uns schon mal so gefühlt wie ihr, als unsere Eltern uns Dinge verboten hatten, von denen wir dachten, wir könnten ohne sie nicht glücklich sein.

    „Aber wenn ihr das doch wißt, warum verbietet ihr es mir denn dann?“ Ganz einfach, weil wir dich lieben und dein Bestes wollen.

    Darum bleiben wir oftmals hart – und weinen uns nächtelang in den Schlaf, weil ihr zur Zeit leider nicht in der Lage seid, dies zu verstehen und zu erkennen, warum wir so handeln.

    Bitte denkt einmal darüber nach und ruft es euch in den Sinn, wenn ihr euch von euren Eltern unverstanden und lieblos behandelt fühlt!

  91. Jule sagt:

    Sprüche 28:9-10

    Wer auf Gott nicht hören will, den will auch Gott nicht hören – sein Gebet ist Gott zuwider!

    10 Wer aufrichtige Menschen dazu verführt, Böses zu tun, wird in seine eigene Falle stürzen. Der Ehrliche aber wird reich belohnt.

    was für ein Spruch!

    Jehova hat an seinem Telefon ein Display. Eigentlich ist die Hotline 24 Stunden am Tag besetzt. Er hat immer für uns Zeit, hört uns immer wieder gerne zu und hilft uns, wenn wir ihn darum bitten.

    Aber er kann auf dem Display auch sehen, wer ihn anruft und nimmt bei Bedarf einfach nicht ab.

    Vielleicht ändert er sogar eine Grundeinstellung: wir haben heute die Möglichkeit, bei unserem ISDN-Telefon einzustellen, dass bestimmte Nummern bei uns garnicht ankommen. Dann können die zig mal bei uns anrufen, aber bei uns klingelt es überhaupt nicht. So werden wir von den Leuten nicht gestört, die uns Böses wollen.

    Was, wenn Jehova unsere Nummer bei sich an der Anlage einstellt als „bitte nicht durchstellen – den will ich nicht sprechen“?

    Wir haben es selbst in der Hand, denn am Anfang des Verses sagt er ja, dass er dies nur für die Menschen einstellt, die nicht auf ihn hören wollen.

    Sobald wir von unserem verkehrten Weg umkehren und wieder auf Jehova hören, wird er diese Filtereinstellung löschen und sein Telefon klingelt wieder, wenn wir ihn anrufen.

    Tröstliche Gedanken

  92. Jule sagt:

    Sprüche 31:10-31

    Ein Loblied auf die tatkräftige Frau

    10 Eine tüchtige Frau – wer findet sie schon? Sie ist wertvoller als viele Juwelen!11 Ihr Mann kann sich auf sie verlassen, sie bewahrt und vergrößert seinen Besitz.12 Ihr Leben lang tut sie ihm Gutes, niemals fügt sie ihm Leid zu.

    13 Sie besorgt sich Wolle und Flachs und verarbeitet es mit geschickten Händen.14 Von weit her schafft sie Nahrung herbei, wie ein Handelsschiff aus fernen Ländern.

    15 Noch vor Tagesanbruch steht sie auf und bereitet das Essen; den Mägden sagt sie, was zu tun ist.16 Sie hält Ausschau nach einem ertragreichen Feld und kauft es; von dem Geld, das ihre Arbeit einbringt, pflanzt sie einen Weinberg.

    17 Unermüdlich und voller Tatkraft ist sie bei der Arbeit; was getan werden muss, das packt sie an!18 Sie merkt, dass ihr Fleiß Gewinn bringt; beim Licht der Lampe arbeitet sie bis spät in die Nacht.

    19 Ihre Stoffe webt und spinnt sie selbst.20 Sie erbarmt sich über die Armen und gibt den Bedürftigen, was sie brauchen.21 Den kalten Winter fürchtet sie nicht, denn ihre ganze Familie hat Kleider aus guter und warmer Wolle.22 Sie fertigt schöne Decken an, und ihre Kleider macht sie aus feinem Leinen und purpurroter Seide.

    23 Ihr Mann ist überall bekannt, und was er sagt, hat großes Gewicht im Rat der Stadt.

    24 Sie näht Kleidung aus wertvollen Stoffen und verkauft sie, ihre selbst gemachten Gürtel bietet sie den Händlern an.

    25 Sie ist eine würdevolle und angesehene Frau, zuversichtlich blickt sie in die Zukunft.26 Sie redet nicht gedankenlos, und ihre Anweisungen gibt sie freundlich.27 Sie kennt und überwacht alles, was in ihrem Haus vor sich geht – nur Faulheit kennt sie nicht!

    28 Ihre Söhne reden voller Stolz von ihr, und ihr Mann lobt sie mit überschwänglichen Worten:29 »Es gibt wohl viele gute und tüchtige Frauen, aber du übertriffst sie alle!«

    30 Anmut kann täuschen, und Schönheit vergeht wie der Wind – doch wenn eine Frau Gott gehorcht, verdient sie Lob!

    31 Rühmt sie für ihre Arbeit und Mühe! In der ganzen Stadt soll sie für ihre Taten geehrt werden!
    (Hoffnung für Alle)

    Sprüche 31:10-11 (Luther)

    Wem ein tugendsam Weib beschert ist, die ist viel edler denn die köstlichsten Perlen. 11 Ihres Mannes Herz darf sich auf sie verlassen, und Nahrung wird ihm nicht mangeln.

    Sprüche 31:11-12 (Schlachter)

    Auf sie verlässt sich das Herz ihres Mannes, und an Gewinn mangelt es ihm nicht.12 Sie erweist ihm Gutes und nichts Böses alle Tage ihres Lebens.

    halten wir treu zu unserem Ehemann – auch dann, wenn dies für uns Schwierigkeiten bedeutet?

    Oder laufen wir weg, wenn es Schwierigkeiten gibt, weil wir denken, wir wären dem nicht gewachsen?

    Aus Erfahrung weiß ich, wie schön es ist, ganz fest zu seinem Mann zu halten, ganz besonders dann, wenn er zur Zielscheibe für Angriffe wird. Denn gerade dann braucht er uns ja an seiner Seite. Hatte Jehova die Frau nicht extra dazu geschaffen – als „Gehilfin“?

    In Prediger 4:9-12 wird es sehr schön ausgedrückt:

    Zwei sind besser als einer, weil sie eine gute Belohnung für ihre harte Arbeit haben. 10 Denn wenn einer von ihnen fallen sollte, kann der andere seinen Mitgenossen aufrichten. Wie aber wird es denn mit dem einen sein, der fällt, wenn nicht ein anderer da ist, um ihn aufzurichten?

    11 Überdies, wenn zwei beisammenliegen, so werden sie gewiß warm werden; wie aber kann sich einer allein warm halten? 12 Und wenn jemand einen allein überwältigen könnte, könnten zwei zusammen gegen ihn standhalten. Und eine dreifache Schnur kann nicht so schnell entzweigerissen werden.

    Hier in Prediger wird uns ja auch gezeigt, dass Jehova uns niemals allein lässt. Und wenn es mal schwierig wird, weil wir Probleme innerhalb der Ehe oder Probleme die von Außen kommen, haben – dann ist Jehova ja auch noch da. Er sichert uns zu, dass er der Dritte in unserem Bund sein wird und uns helfen wird, mit den Problemen und Schwierigkeiten fertig zu werden.

    Dies tut er allerdings nur dann, wenn wir unser Rolle als Ehefrau auch nachkommen, die ER uns zugedacht hat.

    Wir sollten uns immer wieder selbst fragen: „Als war für eine Ehefrau erweise ich mich?“

  93. Jule sagt:

    Sprüche 1 – 3

    Sprüche 1:1-7

    Der Wert dieses Buches

    1 Die folgenden Lebensweisheiten sind in Sprüche gefasst von Salomo, dem Sohn Davids und König von Israel.

    2 Wenn du sie beachtest, wirst du lernen, dich im Leben zurechtzufinden. Sie helfen dir, dich selbst zu beherrschen, und machen dich fähig, gute Ratschläge zu erkennen und anzunehmen. 3 Durch sie gewinnst du Einsicht; du lernst, aufrichtig und ehrlich zu sein und andere gerecht zu behandeln. 4 Wer jung und unerfahren ist, wird urteilsfähig, er bekommt das Gespür für gute Entscheidungen. 5 Selbst wer darin schon geübt ist, kann noch dazulernen. Neue Gedankenanstöße helfen ihm, 6 die Sprichwörter der weisen Lehrer zu verstehen und ihre Bilder und verschlüsselten Sprüche zu enträtseln.

    7 Alle Erkenntnis beginnt damit, dass man Ehrfurcht vor dem Herrn hat. Nur ein Dummkopf lehnt Lebensweisheit und Selbstbeherrschung ab.

    Hierzu ein interessanter Gedanke aus dem bereits von Thom zitierten WT von 1999:

    Weisheit schließt die Fähigkeit ein, Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind, und mit diesem Wissen Probleme zu lösen, Ziele zu erreichen, Gefahren zu meiden beziehungsweise abzuwenden und anderen beizustehen, genauso vorzugehen.

    Ja, wer wirklich weise ist, der hat sich die Fähigkeit erworben, einen Schritt zurückzutreten und über seinen Tellerrand hinaus das Große Ganze zu sehen.

    Oftmals sind wir zu sehr in uns selbst „versponnen“, dass wir nur uns und das Hier und Jetzt sehen. Oftmals fehlt uns der Blick, um die Zusammenhänge zu erkennen und so die Situation richtig einschätzen zu können. Dies ist sehr oft dann der Fall, wenn verletzte Gefühle im Spiel sind. Dann erkennen wir nicht mehr die Realität.

    Dies ist mir vor einigen Jahren selbst mal passiert und ich war total geschockt, als ich es bemerkt hatte: all die Jahre war ich glücklich mit meinem Mann, für mich war er immer „der beste Ehemann von allen“ (Kischon lässt grüßen). Achtung und Respekt waren kein Prtoblem und die Sache mit der christlichen Unterordnung war die einfachste Sache der Welt.

    Aber dann war ich mit einer Entscheidung nicht einverstanden, die er als Haupt getroffen hatte und ich habe einen Streit vom Zaun gebrochen, der einige Zeit währte. Einfach, weil ich so überzeugt war, dass ich im Recht sei, hatte ich dickköpfig auf meiner Meinung beharrt. Ich hatte nur das Hier und Jetzt gesehen und mein Mann hatte das Ganze im Auge, auch wenn es bedeutete, dass es jetzt hier in der Gegenwart Probleme geben würde.

    In meiner Verblendung nahm ich das Ganze persönlich, fühlte mich von ihm nicht ernst genommen und war dadurch sehr gekränkt. Leider hatte ich mich so sehr da rein gesteigert, dass ich nicht in der Lage war, den Rat Gottes zu beherzigen, „die Sonne nicht über unserer gereizten Stimmung untergehen zu lassen“. Und wie das dann so ist mit dem „sich rein steigern“, auf einmal erschien mir mein Mann wie einm Monster, mit dem man nicht reden konnte.

    Das ganze Bild wurde auf einmal verzerrt. Dabei war ja gerade in dem Moment ich diejenige, mit der man nicht reden konnte. Denn obwohl ich die ganze Zeit rumzickte, kann ja mein Mann immer wieder versöhnlich auf mich zu, obwohl er gut darauf hätte bestehen können, dass er das Haupt sei und deshalb die Entscheidung trifft. Basta! Hat er aber nicht. Erst seine Bitte, mit Jehova darüber zu reden, brachte mich zur Besinnung und ich konnte endlich einlenken.

    Im Nachhinein hatte sich seine Entscheidung als gut und richtig erwiesen. Wie hätte es auch anders sein können – denn Thom besitzt die Fähigkeit, das Große Ganze zu überblicken und dabei die persönlichen Gefühle auszublenden. Nicht er hatte sich in dem Moment des Streites verändert, sondern meine Sichtweise war es – weil ich nur das Hier und Jetzt und meine persönlichen Gefühle gesehen hatte. Gut, dass er mich daran erinnert hatte, das Ganze mit Jehovas Augen zu sehen.

    Aber ich habe auch daraus gelernt: ich habe erkannt, wie schnell sich der Blick trüben kann, wenn verletzte Gefühle im Spiel sind und dass es nicht der andere ist, der sich gerade zu einem Monster entwickelt, sondern dass meine Gefühle ihn nur so aussehen lassen.

    Auch habe ich gelernt, meinem Mann zu vertrauen und mich zurückzulehnen und ihm zuversichtlich seine Rolle als Haupt zu lassen. Ein Punkt, der mir sehr lange sehr schwer gefallen ist, denn die 20 Jahre, die ich alleinerziehend war, haben in mir den Zwang erzeugt, alles kontrollieren zu müssen.

    Durch diesen Streit damals fällt es mir um einiges leichter, mich unterzuordnen und die Verantwortung für die Familie meinem Mann zu überlassen. Nicht nur, weil das so von Jehova vorgesehen ist, sondern auch, weil ich weiss, dass mein Mann immer das Wohl der Familie im Sinn hat, die nötige Weisheit dazu besitzt und dass er – wie Salomo – ein sehr enges Verhältnis zu Jehova hat und daher alles mit IHM „abspricht“ und alle seine Entscheidungen von Jehova und seinem Wort beeinflussen lässt. Dies ist ein sehr beruhigendes Gefühl.

    Es ist ein großer Segen, wenn jemand so etwas kann. Wenn er es schafft, trotz größter Probleme ruhig und besonnen zu bleiben und den Überblick zu behalten. Ganz besonders auch für die Familie und für mich als Ehefrau.

    Wenn danach mal kurz Unstimmigkeiten aufkamen, habe ich mich ausgebremst, indem ich mich an den Vorfall und dessen Ausgang erinnert habe. Seither sage ich mir dann: „er wird schon wissen, was er tut – denn er hat es ja mit Jehova besprochen“.

    Einige Absätze weiter heißt es in dem o.g. WT weiter:

    Die Weisheit vereinigt vieles in sich, unter anderem Verständnis, Einsicht, Klugheit und Denkvermögen.

    Verständnis ist gleichbedeutend mit der Fähigkeit, einen Tatbestand zu durchschauen und seine Bedeutung zu begreifen sowie die einzelnen Faktoren, die das Ganze ausmachen, und so den Sinn einer Sache zu erfassen.

    Einsicht setzt voraus, die Gründe zu kennen und zu verstehen, warum eine Handlungsweise richtig oder falsch ist.

    Ein Mann mit Verständnisvermögen bemerkt zum Beispiel, wenn jemand einen verkehrten Lauf einschlägt, und er weist den Betreffenden womöglich sofort auf die Gefahr hin. Doch er benötigt Einsicht, um zu erkennen, warum der Betreffende in diese Richtung tendiert und wie ihm wirkungsvoll geholfen werden kann.

  94. Jule sagt:

    Sprüche 1:8-19

    Gib dich nicht mit gewissenlosen Menschen ab!

    8 Mein Sohn, denke immer an die Ermahnungen deines Vaters, und habe die Weisung deiner Mutter stets vor Augen; 9 wenn du auf ihre Worte hörst, wirst du Ehre und Anerkennung erlangen.10 Wenn gottlose Leute dich beschwatzen, dann hör nicht auf sie! 11 Sie wollen dich überreden und sagen: »Komm, wir legen uns auf die Lauer und erschlagen jeden, der vorbeikommt – am liebsten rechtschaffene Menschen! 12 Wir überraschen und beseitigen sie restlos – so schnell, als hätte der Erdboden sie verschluckt! 13 Denk an die Beute, die uns winkt, wir werden reich sein! 14 Mach mit, wir teilen gerecht!«

    15 Mein Sohn, lass dich nicht von ihren Überredungskünsten täuschen, gib dich bloß nicht mit ihnen ab! 16 Denn sie haben nur Böses im Sinn, jederzeit sind sie zum Mord bereit. 17 Es ist sinnlos, ein Fangnetz vor den Augen der Vögel auszubreiten – sie fliegen davon. 18 Ganz anders diese Verbrecher: Sie stellen sich selbst eine Falle und rennen auch noch hinein, sie verspielen ihr eigenes Leben. 19 So geht es jedem, der darauf brennt, sich an fremdem Hab und Gut zu bereichern: Er wird dabei umkommen

  95. Jule sagt:

    Sprüche 1:20-33

    Die Weisheit ruft

    20 Hört! Die Weisheit ruft laut auf den Straßen, auf den Marktplätzen erhebt sie ihre Stimme. 21 Im Lärm der Stadt macht sie sich bemerkbar und ruft allen Menschen zu: 22 »Ihr Dummköpfe! Wann kommt ihr endlich zur Vernunft? Wie lange noch wollt ihr spötteln und euch mit einem Lächeln über alles hinwegsetzen? Ist euch jede Einsicht verhasst? 23 Hört, was ich euch sagen will! Dann überschütte ich euch mit dem Reichtum meiner Weisheit und teile mit euch meine Lebenserfahrung.

    24 Schon oft rief ich euch und bot meine Hilfe an, aber niemand hat je gehört. 25 Jeden Rat verachtet ihr, über meine Weisungen rümpft ihr nur die Nase. 26 Aber eines Tages bricht das Unheil über euch herein, dann lache ich euch aus und spotte über euer Elend. 27 Wie ein Gewitter wird es euch überfallen, wie ein Sturm, der Angst und Schrecken mit sich bringt. 28 Dann werdet ihr um Hilfe schreien, ich aber antworte nicht. Ihr werdet mich überall suchen, aber ich lasse mich nicht mehr finden.

    29 Vor jeder Erkenntnis verschließt ihr die Augen, Gott wollt ihr nicht gehorchen. 30 Jeden Rat von mir weist ihr zurück – 31 dann tragt auch die Folgen eures Handelns, bis ihr genug davon habt!

    32 Schon viele Tagträumer fanden ein schlimmes Ende, weil sie mich verachteten, und viele Dummköpfe täuschten sich selbst durch ihre Sorglosigkeit.

    33 Wer aber auf mich hört, lebt ruhig und sicher, vor keinem Unglück braucht er sich zu fürchten.«

    Ähnliche Gedanken mögen Eltern haben – wobei der Teil, dass sie sich dann über das Unglück freuen, das auf den Ungehorsam der Kinder folgt, nicht zutrifft. Im Gegenteil: wir Eltern lieben unsere Kinder und wir wollen, dass es ihnen gut geht.

    Als Menschen, die Jehova lieben, wissen wir, dass man nur dann wirklich glücklich sein kann, wenn man die Freundschaft Jehovas genießen darf. Wir selbst müssen ja täglich unser Herz behüten, um diese kostbare Freundschaft nicht zu verlieren. Und so wollen wir natürlich unseren Kindern helfen, eine solche Freundschaft zu Jehova aufzubauen und zu bewahen. Dazu gehört es auch, dass wir sie liebevoll darauf hinweisen, wenn sie etwas tun, was Jehova nicht gefällt und kränkt.

    Leider kommen auch unsere Kinder irgendwann mal an den Punkt, wo sie dies nicht erkennen, weil ihnen ihre verletzten Gefühle den Blick verblenden. Dann sehen sie uns als herzlos an und fühlen sich von uns nicht geliebt und nicht ernst genommen – sonst würden wir ja begreifen, dass sie die Dinge richtig sehen und würden sie so lassen, wie sie es sich in den Kopf gesetzt haben. So werden wir Eltern manchmal für unsere Kinder zu einem Monster – dabei haben wir nur ihr Wohl im Sinn.

    Im Gegensatz zu ihnen haben wir Eltern mehr Lebenserfahrung und auch kennen wir Jehova und sein Wort sehr gut. Wir sehen nicht nur das Hier und Jetzt, sondern das Große Ganze, was letztendlich dabei herauskommen wird.

    Und so ist es für uns Eltern sehr sehr schlimm, wenn die Kinder nicht nur unseren Rat brüsk zurückweisen, weil sie denken, wir nehmen sie nicht ernst – sondern sich auch noch von uns abwenden. Wenn wir nichts dagegen tun können, weil sie sich mit Hilfe des Gesetzgebers der elterlichen Autorität entziehen, dann sehen wir voller Sorge aus der Ferne zu.

    Wir hoffen zwar, dass sie trotzdem ihren Weg machen, aber wie schon Salomo sagte, wird es mit denen, die die Weisheit zurückweisen, nicht gut ausgehen. Und so hoffen wir als Eltern, das es nicht zum Schlimmsten kommt, sondern die Kinder rechtzeitig zur Besinnung kommen. Vielleicht ja sogar, weil sie sich nun doch ernstlich mit Gottes Wort beschäftigen und dann selbst Weisheit erwerben.

    Aber als Eltern werden wir uns niemas über das Unglück unserer Kinder freuen – auch dann nicht, wenn es das Ergebnmis dessen ist, dass sie unseren gut gemeinten Rat inm den Wind geschlagen habem!

  96. Jule sagt:

    Sprüche 2 – Der Wert der Weisheit

    1 Mein Sohn, höre auf mich, und befolge meine Ratschläge! 2 Nimm dir die Lebensweisheiten zu Herzen, die ich dir weitergebe, achte auf sie, und werde klug! 3 Ringe um Verstand und Urteilskraft, 4 suche danach voller Eifer wie nach einem wertvollen Schatz! 5 Dann wirst du Gott immer besser kennen lernen und Ehrfurcht vor ihm haben. 6 Er allein gibt Weisheit, und nur von ihm kommen Wissen und Urteilskraft. 7 Aufrichtigen Menschen verleiht er Glück; er hilft allen, die offen und ehrlich sind. 8 Wer andere gerecht behandelt und Gott verehrt, steht unter seinem Schutz.

    9 Mein Sohn, wenn du auf mich hörst, wirst du vertraut mit dem, was richtig, gerecht und gut ist. So kannst du ein Leben führen, das Gott gefällt. 10 Du erlangst Weisheit und lernst, das Leben zu meistern; darüber wirst du dich selbst am meisten freuen. 11 Du lernst, wohlüberlegt zu handeln und dir selbst ein Urteil zu bilden. 12 So wirst du vor Fehlern bewahrt. Du bist gewappnet gegen Menschen, die mit ihren Worten andere täuschen 13-15 und selbst krumme Wege gehen. Vom Guten haben sie sich abgewandt, sie verdrehen die Wahrheit und haben ihre helle Freude daran. Alles, was sie sagen und tun, ist verlogen und verkommen.

    16 Besonnenheit schützt dich auch vor einer fremden Frau, die dich mit schmeichelnden Worten umgarnt und dich verführen will. 17 Dem Mann, den sie in ihrer Jugend geheiratet hat, ist sie untreu – und damit bricht sie den Bund, den sie vor Gott geschlossen hat. 18 Wer sich ihrem Haus nähert, begibt sich in tödliche Gefahr. 19 Niemand, der sich mit ihr einlässt, findet wieder auf den richtigen Weg zurück.

    20 Suche stattdessen nach guten Vorbildern, die dir zeigen, wie man ein gutes Leben führt. 21 Wer aufrichtig ist, wird dieses Land bewohnen;

    22 wer aber unehrlich ist und Gott verachtet, wird daraus vertrieben.

    Auch hier haben wir einen interessanten Gedanken in einem WT von 1999, der diesen Psalm erklärt. Auszugsweise heißt es:

    Von entscheidender Bedeutung für das Erlangen von Weisheit ist ein fleißiges Studium der Bibel. Ein solches Studium darf sich allerdings nicht darin erschöpfen, nur zu lesen, um Informationen aufzunehmen. Zielstrebiges Nachsinnen ist beim Studieren der Heiligen Schrift unerläßlich. Weisheit und Unterscheidungsvermögen zu erlangen setzt voraus, darüber nachzudenken, wie uns das Gelernte hilft, Probleme zu lösen oder Entscheidungen zu treffen. Verständnis zu erwerben bedeutet, darüber nachzusinnen, inwieweit die neuen Gedanken zu dem passen, was wir bereits wissen. Wer wollte bezweifeln, daß ein solches Studium der Bibel Zeit und echte Anstrengung erfordert? Der Aufwand an Zeit und Kraft läßt sich ohne weiteres mit dem Aufwand vergleichen, der beim ‘Suchen nach Silber und verborgenen Schätzen’ erforderlich ist. Werden wir uns die Mühe machen? Werden wir ‘die gelegene Zeit auskaufen’?

    Bedenken wir, auf welch wunderbare Schätze wir stoßen werden, wenn wir uns mit einem aufrichtigen Herzen in die Bibel vertiefen. Ja, wir werden „die wahre Erkenntnis Gottes“ finden

    Und wie wir schon gestern erkannt haben, steht am Anfang unserer wertvollen Freundschaft mit Jehova das Kennenlernen. Je mehr wir über Gott kennenlernen, umso mehr wird zuerst unsere Wertschätzung für ihn und das, was er tut, zunehmen. Wir werden ihn lieben lernen und uns wünschen, dass er auch unser Freund wird. Und wenn wir seine Freundschaft erlangt haben, dann werden wir alles tun, um sie auch zu behalten – weil wir ihn lieben.

    Darum ist die Erkenntnis auch so kostbar, dass wir nach ihr graben sollten, wie nach einem Kostbaren Schatz. Weil wir nur so Freunde Gottes werden können!

  97. Jule sagt:

    Sprüche 2:12-20

    Du bist gewappnet gegen Menschen, die mit ihren Worten andere täuschen 13-15 und selbst krumme Wege gehen. Vom Guten haben sie sich abgewandt, sie verdrehen die Wahrheit und haben ihre helle Freude daran. Alles, was sie sagen und tun, ist verlogen und verkommen.

    16 Besonnenheit schützt dich auch vor einer fremden Frau, die dich mit schmeichelnden Worten umgarnt und dich verführen will. 17 Dem Mann, den sie in ihrer Jugend geheiratet hat, ist sie untreu – und damit bricht sie den Bund, den sie vor Gott geschlossen hat. 18 Wer sich ihrem Haus nähert, begibt sich in tödliche Gefahr. 19 Niemand, der sich mit ihr einlässt, findet wieder auf den richtigen Weg zurück.

    20 Suche stattdessen nach guten Vorbildern, die dir zeigen, wie man ein gutes Leben führt.

    Wenn wir alles tun, um uns unsere kostbare Freundschaft mit Jehova zu bewahren, dann werden wir auch nichts mit Personen zu tun haben wollen, die Jehova verspotten, indem sie ein Doppeleben führen. Denn so ein Umgang kann uns die Freundschaft zu Jehova kosten.

    Solche Personen sind kein guter Umgang für uns – auch dann nicht, wenn wir mit ihnen verwandt sind! Wenn wir freiwillig den Kontakt zu ihnen suchen, dann haben wir in gewisser Hinsicht mit ihnen an ihren schlechten Wegen teil. Salomo gebraucht hier sehr harte Worte. Aber er hat Recht:

    Schon Paulus sagte, dass schlechter Umgang nützliche Gewohnheiten verdirbt und dass wir nicht am Tisch Jehovas und am Tisch der Dämonen sitzen können. Wir müssen uns für einen entscheiden. Wenn wir also freiwillig die Nähe von Menschen suchen, die Gott verspotten, dann setzen wir uns mit ihnen gemeinsam an den Tisch der Dämonen und wenden uns damit von Jehova ab. So trennen wir uns selbst von Gottes Liebe und haben es versäumt, unser Herz zu behüten!

    Leider werden wir dann auch irgendwann ernten, was wir säen. Als erstes den Verlust der Freundschaft Jehovas und damit unseren inneren Frieden und die Möglichkeit, wirklich glücklich zu werden.

    Wie gut aber, dass unser Gott barmherzig ist und überhaupt nicht nachtragend. Wenn wir es bemerken, was wir getan haben und es bereuen, dann vergibt uns unser liebevoller Schöpfer und gibt uns eine zweite Chance.

    Er wartet nur darauf, dass wir den ersten Schritt machen, dass er uns vergeben kann. Und unsere Eltern, deren warnende Worte wir seinerzeit in den Wind geschlagen haben, werden glücklich sein, weil wir uns besonnen haben und so wieder ein gutes Verhältnis zu Jehova entwickeln können. Denn sie wissen, wie wertvoll diese Freundschaft ist, denn dies war ja der Grund, warum sie uns unseren Willen nicht gelassen hatten: weil dies unsere kostbare Freundschaft mit Jehova gefährden würde!

  98. Jule sagt:

    Sprüche 3:1-12

    Vergiss nie, was du gelernt hast!

    1 Mein Sohn, vergiss nie, was ich dir beigebracht habe! Nimm dir meine Ratschläge zu Herzen, und bewahre sie! 2 Dann wird es dir gut gehen, ein langes und erfülltes Leben liegt vor dir. 3 Sei gütig und treu, und werde nicht nachlässig, sondern sporne dich immer wieder an! 4 So wirst du Freundschaft und Ansehen bei Gott und Menschen finden.

    5 Verlass dich nicht auf deine eigene Urteilskraft, sondern vertraue voll und ganz dem Herrn! 6 Denke bei jedem Schritt an ihn; er zeigt dir den richtigen Weg und krönt dein Handeln mit Erfolg. 7 Halte dich nicht selbst für klug; gehorche Gott und meide das Böse! 8 Das heilt und belebt deinen ganzen Körper, du fühlst dich wohl und gesund. 9 Ehre den Herrn mit deinen Opfergaben: Schenke ihm das Beste deiner Ernte. 10 Dann wird er deine Vorratskammern füllen und deine Weinfässer überfließen lassen.

    11 Mein Sohn, wenn der Herr dich zurechtweist, dann sei nicht entrüstet, sondern nimm es an, 12 denn darin zeigt sich seine Liebe. Wie ein Vater den Sohn erzieht, den er liebt, so erzieht dich auch der Herr.

    Interessanter Gedanke in dem WT von 1999:

    Jehova Gott wünscht ganz offensichtlich, daß wir ein vertrautes Verhältnis zu ihm haben. Doch nicht jeder, der ihn anbetet und seine Gesetze hält, fühlt sich automatisch eng mit ihm verbunden.

    Fragen wir uns doch einmal: „Wie sieht es mit mir aus? Habe ich ein enges persönliches Verhältnis zu Gott?“

    Auch hier kommen wir wieder zu der Ansprache vom Zonenaufseher zurück. Erinnern wir uns noch an die Erklärung, warum Jesus sagte, wir sollten Jehova mit ganzer Seele, ganzem Herzen und ganzen Sinn lieben?

    Auch kommt hier wieder der Gedanke heraus, dass wir nicht nur Freunde Gottes sein dürfen, sondern dass ER es sogar wünscht!

    Die Verse 5 und 6 sind bei uns in der NW-Übersetzung eindrucksvoller übersetzt.

    Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand. 6 Beachte ihn auf all deinen Wegen, und er selbst wird deine Pfade gerademachen.

    Wir erinnern uns noch an den Gedanken, dass es gefährlich ist, sich auf einen Strohhalm zu stützen?

  99. Jule sagt:

    Sprüche 3:13-26

    Wertvoller als der größte Reichtum

    13 Glücklich der Mensch, der weise und urteilsfähig geworden ist! 14 Er ist reicher als jemand, der Silber und Gold besitzt. 15 Selbst die größten Schätze und die schönsten Perlen verblassen gegenüber dem Wert der Einsicht. 16 Wer weise ist, wird lange leben und Reichtum und Ansehen erwerben. 17 Ja, die Weisheit schenkt Glück und Sicherheit; 18 sie allein gibt ein erfülltes Leben, und wer an ihr festhält, ist glücklich! 19 Durch Weisheit schuf Gott die Erde, mit seinem Verstand entwarf er das Weltall. 20 Seine Klugheit ließ die Quellen aus der Tiefe hervorsprudeln und Regen aus den Wolken fallen.

    21 Mein Sohn, achte darauf, dass du die Weisheit und Besonnenheit nie aus den Augen verlierst! 22 Sie wird dein Leben erfüllen und dir Ansehen bei den Menschen geben.23 Dann kannst du sicher deinen Weg gehen, nichts bringt dich zu Fall. 24 Dein Schlaf ist ruhig und tief; 25 vor nichts brauchst du dich zu fürchten – auch nicht vor dem Unglück, das gottlose Menschen plötzlich trifft. 26 Denn der Herr beschützt dich; er lässt dich nicht in eine Falle laufen.

    Hilf deinem Mitmenschen!

    27 Wenn jemand deine Unterstützung braucht und du ihm helfen kannst, dann weigere dich nicht. 28 Vertröste ihn nicht auf morgen, wenn du heute helfen kannst! 29 Nutze niemals einen Menschen aus, der dir sein Vertrauen schenkt. 30 Brich keinen Streit vom Zaun mit einem, der dir nichts getan hat.

    31 Beneide einen gewalttätigen Menschen nicht, und nimm ihn dir nicht zum Vorbild. 32 Denn der Herr verachtet den, der krumme Wege geht, der Aufrichtige aber ist sein Vertrauter. 33 Der Fluch des Herrn trifft alle, die ihn missachten; aber er segnet den, der ihm gehorcht. 34 Er treibt seinen Spott mit allen, die ihn verspotten; aber er hilft denen, die wissen, dass sie ihn brauchen.

    35 Wer klug und vernünftig ist, wird Anerkennung finden; aber ein Dummkopf erntet nichts als Verachtung.

    In dem o.g. WT heisst es auszugsweise:

    Anderen Gutes zu tun schließt ein, großzügig unsere Kräfte und Mittel für sie einzusetzen, und da gibt es viele Möglichkeiten. Aber besteht das Allerbeste, was wir in der gegenwärtigen „Zeit des Endes“ für andere tun können, nicht darin, ihnen zu einer engen Freundschaft mit dem wahren Gott zu verhelfen?

    Und schon sind wir wieder bei der Ansprache des Zonenaufsehers: denn ich kann ja nur dann anderen helfen, ein gutes Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, wenn ich selbst eins habe.

    Ähnlich wie der Gedanke im Studienartikel „Anderen helfen aus dem Schlaf zu erwachen“: wir können einen anderen nur dann wecken, wenn wir selbst wach bleiben. Darum ist es so wichtig, dass wir aufpassen, dass wir nicht einschlafen.

    Vielleicht auch ein Grund, warum Paulus sagte, dass Geben Beglückender ist als Empfangen? Weil dadurch, dass ich andere wecke und ihnen helfe, wach zu bleiben – muss ich es zuerst selbst. So ist der Predigtdienst für mich selbst so eine Art Motivation!

  100. Jule sagt:

    Sprüche 4 – 7

    Sprüche 4 – Es lohnt sich, nach Weisheit zu suchen

    1 Ihr jungen Männer, hört auf mich wie auf euren Vater! Achtet auf meine Lehre, damit ihr klug werdet! 2 Was ich euch zu sagen habe, ist gut – darum vergesst es nicht. 3 Ich war das einzige Kind meiner Eltern, mein Vater und meine Mutter kümmerten sich sehr um mich.

    4 Mein Vater sagte zu mir:
    »Denk allezeit über das nach, was ich dir beigebracht habe. Wenn du dich danach richtest, wirst du ein erfülltes Leben haben. 5 Erwirb Einsicht und übe dich im richtigen Urteilen. Vergiss meine Ratschläge nicht! 6 Trenne dich nie von der Weisheit, liebe sie, so wird sie dich beschützen und bewahren. 7 Nur eins im Leben ist wirklich wichtig: Werde weise! Werde verständig! Kein Preis darf dir zu hoch dafür sein. 8 Liebe die Weisheit, sie wird dir Ansehen verschaffen; ehre sie – dann erlangst du Ehre. 9 Sie wird dich schmücken wie eine wertvolle Krone.«

    10 Mein Sohn, höre auf meine Worte; dann wirst du lange leben. 11 Ich lehre dich, damit du weise wirst, und zeige dir den richtigen Weg. 12 Auf diesem Weg wird kein Hindernis dich aufhalten; selbst beim Laufen wirst du nicht stolpern. 13 Richte dich nach dem, was du gelernt hast, verwirf niemals die Lehre deiner Eltern! Nur so ist dein Leben gesichert.

    14 Handle nicht so wie Menschen, denen Gott gleichgültig ist, nimm sie dir nicht zum Vorbild! 15 Folg nicht ihrem Beispiel, sondern meide das Böse – ja, flieh vor ihm, und bleib auf dem geraden Weg! 16 Diese gottlosen Menschen können nicht einschlafen, bevor sie nicht Schaden angerichtet haben; sie finden keine Ruhe, bis sie jemandem Unrecht zugefügt haben. 17 Was sie essen und trinken, haben sie durch Betrug und Gewalttat an sich gerissen. 18-19 Ihr Leben ist finster wie die Nacht, im Dunkeln tappen sie umher; und wenn sie fallen, wissen sie nicht einmal, worüber sie gestolpert sind. Wer aber Gott gehorcht, dessen Leben gleicht einem Sonnenaufgang: Es wird heller und heller, bis es lichter Tag geworden ist.

    20 Mein Sohn, hör gut zu, und pass auf, was ich dir sage! 21 Verachte meine Worte nicht, sondern präg sie dir fest ein! 22 Sie geben dir ein erfülltes Leben und erhalten dich gesund. 23 Was ich dir jetzt rate, ist wichtiger als alles andere: Achte auf deine Gedanken und Gefühle, denn sie beeinflussen dein ganzes Leben! 24 Verbreite keine Lügen, vermeide jede Art von Falschheit! 25 Verliere nie dein Ziel aus den Augen, sondern geh geradlinig darauf zu. 26 Überleg sorgfältig, was du tun willst, und dann lass dich davon nicht mehr abbringen!

    27 Schau weder nach rechts noch nach links, damit du nicht auf Abwege gerätst.

    Dieses Ziel, das wir uns vor Augen halten sollten, ist es, uns unsere kostbare Freundschaft zu unserem Schöpfer zu bewahren. Dazu ist es nötig, auf unser Herz, unsere Gedanken und unsere Gefühle zu achten

  101. Jule sagt:

    Sprüche 5 – Warnung vor Ehebruch

    1 Mein Sohn, sei aufmerksam, und hör auf meine Lehre, denn ich weiß, wovon ich rede! 2 Dann lernst du, überlegt zu handeln, und an deinen Worten erkennt man, wie vernünftig du bist.

    3 Die Frau eines anderen Mannes kann sehr verführerisch sein, wenn sie dich mit schönen Worten betört. 4 Aber das Ende wird schmerzhaft sein und der Nachgeschmack bitter. 5 Sie bringt dich an den Rand des Abgrunds und reißt dich mit in den Tod. 6 Sie umgarnt dich, damit du nicht merkst, wie du in dein Verderben läufst.

    7 Ihr jungen Männer, hört auf mich, und vergesst nie, was ich jedem von euch sage:

    8 Geh einer solchen Frau aus dem Weg, lass dich nicht einmal in der Nähe ihres Hauses blicken! 9 Sonst verlierst du dein Ansehen, und in der Blüte deines Lebens richten grausame Menschen dich völlig zugrunde! 10 Fremde werden deinen Besitz an sich reißen; der Lohn deiner Arbeit gehört dann einem anderen. 11 Schließlich bist du völlig abgemagert, du siechst dahin und stöhnst mit letzter Kraft:

    12 »Hätte ich doch die Ratschläge ernst genommen! Warum habe ich mich nur gegen die Ermahnung gewehrt? 13 Warum habe ich meinen Lehrern keine Aufmerksamkeit geschenkt und nicht auf sie gehört? 14 Fast hätte ich mich vor aller Augen ins Unglück gestürzt!«

    15 Freu dich doch an deiner eigenen Frau! Ihre Liebe ist wie eine Quelle, aus der immer wieder frisches Wasser sprudelt. 16 Willst du sie verlieren, weil du dich mit anderen einlässt?17 Dir allein soll ihre Liebe gehören, mit keinem anderen sollst du sie teilen! 18 Erfreue dich an deiner Frau, die du als junger Mann geheiratet hast. 19 Bewundere ihre Schönheit und Anmut! Berausche dich immer wieder an ihren Brüsten und an der Liebe, die sie dir schenkt!

    20 Mein Sohn, willst du dich wirklich mit einer anderen vergnügen und mit einer fremden Frau schlafen? 21 Der Herr sieht genau, was du tust; nichts bleibt ihm verborgen. 22 Wer Gottes Gebote missachtet, dreht sich selbst einen Strick und ist gefangen in seiner Schuld.

    23 Wer sich nicht beherrschen kann, schaufelt sich sein eigenes Grab.

    hierzu später mehr…

  102. Jule sagt:

    Sprüche 6 – Vier Gefahren

    1 Mein Sohn, hast du dich mit Handschlag dazu verpflichtet, für die Schulden eines anderen aufzukommen? 2 Bist du an ein Versprechen gebunden, das du gegeben hast? 3 Dann gibt es nur einen Rat: Versuch so schnell wie möglich, davon freizukommen! Der Gläubiger hat dich in seiner Gewalt – also geh zu ihm, und bestürme ihn so lange, bis er dich freigibt. 4 Schieb es nicht auf – gönn dir keine Ruhe! 5 Versuch mit allen Mitteln, dich herauszuwinden und zu fliehen wie ein Tier vor seinem Jäger!

    6 Beobachte die Ameisen, du Faulpelz! Nimm dir ein Beispiel an ihnen: 7 Kein Vorgesetzter treibt sie an; 8 trotzdem arbeiten sie den ganzen Sommer über fleißig, und im Herbst haben sie einen Vorrat für den Winter angelegt. 9 Wie lange willst du noch im Bett bleiben, du Faulpelz? Wann stehst du endlich auf? 10 »Lass mich noch ein bisschen schlafen«, sagst du, »nur noch ein Weilchen!« – 11 und während du dich noch ausruhst, ist die Armut plötzlich da, und die Not überfällt dich wie ein Räuber.

    12 Einen nichtswürdigen und gemeinen Menschen erkennt man an seinem Verhalten: Er verbreitet Lügen 13 und will dich mit seinen Gesten und Gebärden täuschen.14 Sein Wesen ist falsch und heimtückisch, er hat ständig Böses im Sinn und legt es immer auf einen Streit an. 15 Darum wird ihn das Unglück plötzlich treffen; so unerwartet kommt sein Ende, dass er nicht mehr entrinnen kann.

    16-19 Sechs Dinge sind dem Herrn verhasst, und auch das siebte verabscheut er:
    Augen, die überheblich blicken; eine Zunge, die Lügen verbreitet; Hände, die unschuldige Menschen töten; ein Kopf, der heimtückische Pläne ausheckt; Füße, die schnell laufen, um Böses zu tun; ein Zeuge, der falsche Aussagen macht; ein Mensch, der Freunde gegeneinander aufhetzt.

    20 Mein Sohn, denke immer an die Lehren deines Vaters, und die Weisung deiner Mutter habe stets vor Augen! 21 Erinnere dich zu jeder Zeit an die Worte deiner Eltern, und bewahre sie in deinem Herzen! 22 Tag und Nacht sollen sie dich begleiten und dein Denken und Handeln bestimmen. 23 Die Erziehung deiner Eltern ist wie ein Licht, das dir den richtigen Weg weist; ihre Ermahnungen zeigen dir, wie du leben sollst. 24 Sie warnen dich vor der fremden Frau, der Frau eines anderen, die dich mit betörenden Worten lockt. 25 Lass dich nicht von ihren Reizen einfangen, fall nicht auf sie herein, wenn sie dir schöne Augen macht. 26 Für eine Hure bezahlst du nur so viel wie für ein Brot, aber wenn du mit einer verheirateten Frau die Ehe brichst, gefährdest du dich selbst.

    27 Kann man etwa Feuer in der Manteltasche tragen, ohne den Mantel in Brand zu stecken? 28 Kann man etwa barfuß über glühende Kohlen gehen, ohne sich die Füße zu verbrennen? 29 Genauso schlimm sind die Folgen, wenn man mit der Frau eines anderen schläft: Jeder, der es tut, wird bestraft. 30 Wer Brot stiehlt, weil er Hunger hat, wird nicht verachtet. 31 Wenn er ertappt wird, muss er es siebenfach ersetzen, aber das kostet ihn höchstens seinen ganzen Besitz. 32 Wer dagegen die Ehe bricht, hat den Verstand verloren und richtet sich selbst zugrunde. 33 Schimpf und Schande wird er ernten und sein Leben lang verachtet werden. 34 Ein eifersüchtiger Ehemann schnaubt vor Wut, und in seiner Rachsucht kennt er kein Erbarmen.

    35 Keine Entschädigung, die du ihm anbietest, kein noch so großes Geschenk wird ihn besänftigen.

    hier einige ausgewählte Artikel zu Sprüche 6:16-19: WT 15.09.2000

    Das hassen, was Jehova haßt
    Haß gegen das Böse kann uns sehr wirkungsvoll vor Taten abschrecken, die unserem guten Ruf schaden würden. Sollten wir daher nicht echten Abscheu vor dem entwickeln, was schlecht oder böse ist? Doch was genau sollten wir hassen? Salomo erklärt: „Sechs Dinge gibt es, die Jehova wirklich haßt; ja sieben sind Dinge, verabscheuungswürdig für seine Seele: hohe Augen, eine falsche Zunge und Hände, die unschuldiges Blut vergießen, ein Herz, das schädliche Pläne schmiedet, Füße, die eilends zum Schlechten hinlaufen, ein falscher Zeuge, der Lügen vorbringt, und jeder, der Streitigkeiten unter Brüdern entfesselt“ (Sprüche 6:16-19).

    Die sieben grundlegenden Kategorien, die in dem Sprichwort erwähnt werden, decken praktisch alle Arten von Ungerechtigkeit ab. „Hohe Augen“ und „ein Herz, das schädliche Pläne schmiedet“, sind Sünden, die in Gedanken begangen werden. „Eine falsche Zunge“ und „ein falscher Zeuge, der Lügen vorbringt“, sind Bezugnahmen auf sündige Äußerungen. „Hände, die unschuldiges Blut vergießen“, und „Füße, die eilends zum Schlechten hinlaufen“, bezeichnen böse Taten. Und besonders verhaßt ist Jehova der Typ Mensch, der sich daran ergötzt, Streit unter Menschen zu entfachen, die sonst friedlich zusammenleben würden. Die Steigerung der Zahl von sechs auf sieben deutet an, daß die Aufzählung keine Vollständigkeit beansprucht, da die Menschen ständig weitere böse Taten hinzufügen.

    Es ist wirklich unerläßlich, daß wir Abscheu vor dem entwickeln, was Gott haßt. Zum Beispiel müssen wir uns vor „hohen Augen“ oder jedem anderen Anzeichen von Stolz hüten. Und schadenstiftendes Geschwätz ist gewiß genauso zu meiden, denn es kann leicht „Streitigkeiten unter Brüdern“ entfesseln. Wer liebloses Gerede, ungerechtfertigte Kritik oder Lügen verbreitet, vergießt nicht unbedingt „unschuldiges Blut“, aber er kann damit sehr wohl Rufmord betreiben.

    WT 15.10.1998

    Gute Werke ersticken schadenstiftendes Geschwätz
    20 Paulus wußte, daß boshaftes Geschwätz häufig mit Müßiggang verbunden ist, nicht mit einer Fülle guter Werke. Es war für ihn nicht erfreulich, zu erfahren, daß einige jüngere Witwen, wie er schrieb, „müßig [sind] und lernen in den Häusern herumzulaufen; und nicht nur müßig, sondern auch geschwätzig und vorwitzig und reden, was sich nicht gehört“. Welche Lösung gab es? Nützliche Tätigkeit. Daher schrieb Paulus: „So will ich nun, daß jüngere Witwen heiraten, Kinder gebären, dem Haushalt vorstehen, dem Widersacher keinen Anlaß zur Lästerung geben“ (1. Timotheus 5:11-14, Schlachter-Bibel, 1985).

    21 Wenn Frauen einen Haushalt führen, die Kinder gemäß Gottes Maßstäben erziehen oder sich anderweitig auf lohnende Weise betätigen, wird ihnen wenig Zeit für leeres Gerede bleiben, aus dem schadenstiftendes Geschwätz entstehen kann. Auch Männer werden wenig Zeit für solches Gerede haben, wenn sie mit guten Werken beschäftigt sind. „Allezeit reichlich beschäftigt [zu sein] im Werk des Herrn“ wird uns allen helfen, schadenstiftendes Geschwätz zu vermeiden (1. Korinther 15:58). Besonders durch unsere Beteiligung am christlichen Predigtdienst und an den Versammlungszusammenkünften sowie durch andere gottgefällige Tätigkeiten wird unser Sinn bei geistigen Dingen verweilen, und aus uns werden keine unbeschäftigten Schwätzer, noch mischen wir uns in die Angelegenheiten anderer Leute ein.

    22 Wenn wir mit gottgefälligen Werken beschäftigt bleiben und bestrebt sind, anderen geistige Segnungen zu vermitteln, werden wir nicht illoyal über sie schwatzen, sondern ihnen loyale Freunde sein (Sprüche 17:17). Und wenn wir schadenstiftendes Geschwätz vermeiden, werden wir den besten aller Freunde haben — Jehova Gott. Denken wir daran, daß er sieben Dinge verabscheut, nämlich „hohe Augen, eine falsche Zunge und Hände, die unschuldiges Blut vergießen, ein Herz, das schädliche Pläne schmiedet, Füße, die eilends zum Schlechten hinlaufen, ein falscher Zeuge, der Lügen vorbringt, und jeder, der Streitigkeiten unter Brüdern entfesselt“ (Sprüche 6:16-19). „Klatschmäuler“ übertreiben und verdrehen Dinge, und Verleumder haben eine falsche Zunge. Ihre Worte setzen die Füße derer in Bewegung, die darauf erpicht sind, Neuigkeiten zu erzählen. Das führt fast unweigerlich zu Spannungen. Wenn wir aber das hassen, was Gott haßt, werden wir von Geschwätz lassen, das Rechtschaffenen Schaden zufügen kann und Satan, den Teufel, den großen Verleumder, erfreut.

    23 Erfreuen wir lieber das Herz Jehovas (Sprüche 27:11). Vermeiden wir Gerede, das er haßt, hören wir nicht auf Verleumdung, und tun wir unser Bestes, schadenstiftendes Geschwätz zu unterbinden. Gewiß sind wir mit der Hilfe unseres heiligen Gottes Jehova dazu in der Lage.

    WT 15.04.1987

    Die Notwendigkeit, das Böse zu hassen
    8 Genaue Erkenntnis hilft uns auch, uns darüber im klaren zu sein, welche Dinge Jesus und Jehova hassen (Hebräer 1:9; Jesaja 61:8). „Sechs Dinge gibt es, die Jehova wirklich haßt; ja sieben sind Dinge, verabscheuungswürdig für seine Seele: hohe Augen, eine falsche Zunge und Hände, die unschuldiges Blut vergießen, ein Herz, das schädliche Pläne schmiedet, Füße, die eilends zum Schlechten hinlaufen, ein falscher Zeuge, der Lügen vorbringt, und jeder, der Streitigkeiten unter Brüdern entfesselt“ (Sprüche 6:16-19). Diese Beweggründe und Verhaltensweisen sind „verabscheuungswürdig für seine Seele“. Das hier mit „verabscheuungswürdig“ wiedergegebene hebräische Wort stammt von einem Wort, das „nicht ausstehen können, sich ekeln“ bedeutet, ferner „eine Abneigung haben gegen das, was alle Empfindungen verletzt; etwas mit Empörung hassen“. Um Frieden mit Gott haben zu können, müssen wir eine ähnliche Abneigung entwickeln.

    9 Zum Beispiel solltest du dich vor „hohen Augen“ und vor jeglichem Stolz hüten. Manche sehen keine Notwendigkeit, sich nach der Taufe noch regelmäßig von denjenigen helfen zu lassen, die sie belehrt haben. Aber neue Christen sollten demütig Hilfe annehmen, damit sie in der Wahrheit fest gegründet werden (Galater 6:6). Meide auch Geschwätz, denn es kann leicht „Streitigkeiten unter Brüdern“ entfesseln. Durch liebloses Gerede, ungerechtfertigte Kritik oder durch Lügen „vergießen“ wir nicht unbedingt Blut, können aber dadurch Rufmord betreiben. Wir können nicht Frieden mit Gott haben, wenn wir nicht Frieden mit unseren Brüdern haben (Sprüche 17:9; Matthäus 5:23, 24). Gott sagt in seinem Wort auch, daß er ‘Ehescheidung haßt’ (Maleachi 2:14, 16). Arbeitest du, falls du verheiratet bist, daran, deine Ehe stark zu erhalten? Ist es für dich etwas Verabscheuungswürdiges, mit dem Ehepartner eines anderen zu flirten und dir unangebrachte Freiheiten herauszunehmen? Hast du wie Jehova Abscheu vor Unsittlichkeit? (5. Mose 23:17, 18). Solche Praktiken zu hassen ist nicht leicht, da sie auf unser sündiges Fleisch ansprechend wirken können und man in der Welt nur darüber schmunzelt.

    10 Es ist für dich leichter, Haß gegen das Böse zu entwickeln, wenn du es vermeidest, dir Filme oder Fernsehsendungen anzusehen, die Spiritismus, Unsittlichkeit oder Gewalttätigkeit verherrlichen, oder entsprechende Literatur zu lesen (5. Mose 18:10-12; Psalm 11:5).

  103. Jule sagt:

    Sprüche 7 – Die treulose Frau

    1 Mein Sohn, beachte, was ich dir sage, halte unter allen Umständen daran fest! 2 Lebe danach, so wirst du ein gutes Leben führen. Hüte meine Worte wie einen wertvollen Schatz, 3 denke jederzeit über sie nach, und schreibe sie dir ins Herz! 4 Kümmere dich um die Weisheit wie um deine Schwester, mach dir die Einsicht zur besten Freundin! 5 Das wird dich schützen vor jeder fremden Frau, die dir mit schmeichelnden Worten den Kopf verdrehen will.

    6 Einmal stand ich am Fenster und schaute hinaus auf die Straße. 7 Dort sah ich eine Gruppe noch unerfahrener junger Männer. Einer von ihnen fiel mir durch sein kopfloses Verhalten auf. 8 Er lief die Straße hinunter, an deren Ecke eine bestimmte Frau wohnte, und ging auf ihr Haus zu. 9 Inzwischen war es schon dunkel geworden. 10 Da kam sie ihm entgegen, herausgeputzt und zurechtgemacht wie eine Hure. Sie war sich ihres Erfolgs sicher. 11 Leidenschaftlich und hemmungslos wie sie war, hielt sie es zu Hause nie lange aus. 12 Man sah sie jeden Tag draußen auf den Straßen und Plätzen, an jeder Straßenecke stand sie und schaute sich suchend um.

    13 Jetzt ging sie auf den jungen Mann zu, umarmte und küsste ihn. Mit herausforderndem Blick sagte sie: 14 »Heute habe ich Gott ein Dankopfer gebracht, und davon ist noch Fleisch übrig. 15 Darum bin ich hinausgegangen, um dich zu suchen. Endlich habe ich dich gefunden! 16 Ich habe mein Bett mit schönen bunten Decken aus Ägypten gepolstert 17 und mit Parfüm besprengt. 18 Komm doch mit! Wir wollen uns die ganze Nacht hindurch lieben und uns bis zum Morgen vergnügen! 19-20 Mein Mann ist nicht da. Er ist auf Reisen und kommt noch lange nicht zurück!«

    21 Mit diesen Worten reizte und erregte sie den jungen Mann. 22 Er folgte ihr ins Haus wie ein Ochse, der zum Schlachten geführt wird – in sein eigenes Verderben rannte dieser Dummkopf! 23 Ohne es zu wissen, lief er in eine tödliche Falle. Sie hatte ihn gefangen wie einen Vogel im Netz.

    24 Darum hört auf meine Warnung, ihr jungen Männer, und befolgt sie! 25 Lasst euch von solch einer Frau nicht verführen, sondern geht ihr aus dem Weg! 26 Denn sie hat schon viele Männer zu Fall gebracht, die Zahl ihrer Opfer ist groß.

    27 Ihr Haus steht am Rand des Abgrunds; wer zu ihr geht, den reißt sie mit in den Tod.

    In einem älteren Studienartikel – „Stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand“ – ging es um diesen jungen Mann hier – und wo er falsch vom Weg abgebogen ist:

    Nur durch das Gebet können wir es schaffen, Versuchungen zu widerstehen. Allerdings muss uns auch klar sein, wie wichtig der richtige Zeitpunkt zum Beten dabei ist. Nehmen wir als Beispiel den jungen Mann, der in Sprüche 7:6-23 beschrieben wird.

    In der Dämmerung geht er eine Straße entlang, von der er weiß, dass dort eine unsittliche Frau wohnt. Er lässt sich durch die „Glätte ihrer Lippen“ verführen, fällt auf ihre Überredungskünste herein und geht ihr nach wie ein Stier, der zur Schlachtung geführt wird. Warum war er überhaupt dorthin gegangen? Da von ihm gesagt wird, dass es ihm „an Herz mangelte“, er unerfahren war, hatte er vermutlich mit verkehrten Wünschen zu kämpfen (Sprüche 7:7). Wann wäre das Gebet für ihn die größte Hilfe gewesen? Natürlich hätte es ihm zu irgendeinem Zeitpunkt während der Begegnung etwas gebracht, um Hilfe zu beten, der Versuchung widerstehen zu können. Aber der allerbeste Moment dafür wäre gewesen, gleich als ihm die Idee kam, diese Straße entlangzugehen.

    17 Stellen wir uns einen Mann vor, der sich sehr anstrengt, dem Drang, sich pornografische Inhalte anzuschauen, zu widerstehen. Doch dann ruft er Internetseiten auf, von denen er weiß, dass dort erotische Bilder oder Filme zu finden sind. Würde er nicht genauso handeln wie der junge Mann in Sprüche Kapitel 7? Er würde gewissermaßen einen sehr gefährlichen Pfad einschlagen. Um in dieser Versuchung stark bleiben zu können, muss man im Gebet die Hilfe Jehovas suchen, bevor man sich auf so einen Weg im Internet begeben hat.

  104. Jule sagt:

    Sprüche 8 – 11

    Sprüche 8 – Die Weisheit ruft

    1 Hört! Die Weisheit ruft, und die Einsicht lässt ihre Stimme erschallen! 2-3 Man sieht sie auf allen Straßen und Plätzen, an den Toren der Stadt – dort, wo jeder sie sehen kann – steht sie und ruft:

    4 »Hört her, ja, ich meine euch alle!

    5 Ihr Unerfahrenen, werdet reif und vernünftig! Ihr Tagträumer, wacht auf und nehmt Verstand an!

    6 Hört auf mich, denn es ist wichtig für euch. Was ich sage, ist aufrichtig und ehrlich.

    7 Meine Worte sind wahr, denn ich hasse die Lüge.

    8 Ich sage immer die Wahrheit, Hinterlist oder Betrug sind mir fremd.

    9 Meine Worte sind klar und deutlich für jeden, der sie verstehen will.

    10 Meine Ratschläge sollt ihr dankbarer annehmen als Silber oder Gold.

    11 Denn Weisheit ist wertvoller als die kostbarste Perle, unvergleichlich mehr als alles, was ihr euch erträumt.

    12 Ich bin die Weisheit, und zu mir gehört die Klugheit. Ich handle überlegt und besonnen.

    13 Wer Ehrfurcht vor Gott hat, der hasst das Böse. Ich verachte Stolz und Hochmut, ein Leben voller Bosheit und Lüge ist mir ein Gräuel!

    14 Ich stehe euch mit Rat und Tat zur Seite; so werdet ihr klug und fähig zum Handeln.

    15 Mit meiner Hilfe regieren Könige und erlassen Staatsmänner gerechte Gesetze.

    16 Alle Machthaber der Welt können nur durch mich regieren.

    17 Ich liebe den, der mich liebt; wer sich um mich bemüht, der wird mich finden.

    18 Ansehen und Reichtum biete ich an, bleibender Besitz und Erfolg sind mein Lohn.

    19 Was ihr von mir bekommt, ist wertvoller als das feinste Gold, besser als das reinste Silber.

    20 Wo Menschen gut und gerecht miteinander umgehen und nach Gottes Willen fragen, bin ich zu Hause;

    21 alle, die mich lieben, beschenke ich mit Reichtum, ja, ich vergrößere ihr Vermögen!

    22 Der Herr schuf mich vor langer Zeit, ich war sein erstes Werk, noch vor allen anderen.

    23 In grauer Vorzeit hat er mich geschaffen; und so war ich schon da, als es die Erde noch nicht gab.

    24 Lange bevor das Meer entstand, wurde ich geboren. Zu dieser Zeit gab es noch keine Quellen,

    25 und es standen weder Berge noch Hügel.

    26 Ich war schon da, bevor Gott die Erde mit ihren Feldern erschuf.

    27 Ich war dabei, als Gott den Himmel formte, als er den Horizont aufspannte über dem Ozean,

    28 als die Wolken entstanden und die Quellen aus der Tiefe hervorsprudelten,

    29 als er das Meer in die Schranken wies, die das Wasser nicht überschreiten durfte, als er das Fundament der Erde legte –

    30 da war ich als Kind an seiner Seite. Ich erfreute mich an Gott und seinen Werken,

    31 ich spielte auf seiner Erde und war glücklich über die Menschen.

    32 Darum hört auf mich, ihr jungen Männer! Richtet euch nach mir, und ihr werdet glücklich.

    33 Nehmt Belehrung an und weist sie nicht zurück, werdet vernünftig!

    34 Glücklich ist, wer auf mich hört und mich immerzu erwartet!

    35 Wer mich findet, der findet das Leben und wird von Gott geliebt.

    36 Wer mich aber verachtet, der zerstört sein Leben; wer mich hasst, der liebt den Tod.«

    Als erstes könnte man meinen, die Weisheit, die hier zu uns spricht, sei Jehova. Denn wenn wir IHN suchen, dann wird er sich von uns finden lassen. Und das kostbarste überhaupt ist ja die Freundschaft mit ihm.

    Aber wir wissen aus unserem Bibelstudium: hier spricht eigentlich Jesus als personifizierte Weisheit zu uns. Wenn wir ihn suchen, durch ein intensives Studium der Evangelien (und der restlichen Bibel mit den Prophezeiungen, die auf ihn hinweisen), dann wird auch er sich von uns finden lassen. Und wer ihn erkennt, der erkennt auch Jehova Gott, denn Jesus ist ein genaues Abbild seines Vaters. Auch hier kommen wir wieder bei Jehova und unserer kostbaren Freundschaft mit IHM an.

    Aber auch, wenn wir die Weisheit, die hier zu uns spricht, als sich selbst – die Weisheit, die wir durch das Wort Gottes erhalten – hinnehmen, wird das Ergebnis das selbe sein! Warum?

    Weisheit ist angewandte Erkenntnis. Wenn wir also durch das Studium des Wortes Gottes Erkenntnis in uns aufnehmen, dann lernen wir Jehova Gott und seinen Sohn Jesus Christus kennen. Wir erkennen, was sie lieben und auch, was sie hassen. Wir sehen, wie sie mit den Menschen umgegangen sind und welche Konsequenzen das Handeln der Einzelnen hatte.

    Wer Jehova kennenlernt, lernt ihn auch lieben. Einfach, weil er so eine liebenswerte anziehende Persönlichkeit hat. Wenn wir ihn lieben, dann wollen wir ihm nicht nur nahe sein, sondern auch so sein, wie er und wie es ihm gefällt. Dazu werden wir das anwenden, was er in seinem Wort geschrieben hat. So entwickeln wir eine enge Beziehung zu unserem Gott – und erlangen seine Freundschaft.

    Um diese kostbare Freundschaft zu bewahren, müssen wir sie pflegen und auch weiterhin in seinem Wort lesen und das anwenden.

    Angewandte Erkenntnis ist Weisheit. Also führt uns Weisheit zu Gott und zu der kostbaren Freundschaft mit IHM.

    Daher können wir auch voller Überzeugung sagen, dass Weisheit kostbarer ist, als aller Reichtum der Welt!

  105. Jule sagt:

    Sprüche 9 – Die Weisheit und die Torheit

    1 Frau Weisheit hat ein Haus gebaut und es mit sieben Säulen ausgestattet.

    2 Sie hat ein Festessen vorbereitet, guten Wein geholt und den Tisch gedeckt.

    3 Ihren Dienstmädchen befahl sie: »Geht auf den Marktplatz der Stadt, und ruft:

    4 ›Ihr Unerfahrenen – kommt zu mir! Ihr Tagträumer,

    5 euch lade ich ein. Kommt, esst euch satt, und trinkt meinen guten Wein!

    6 Bleibt nicht länger unvernünftig, fangt ein neues Leben an, werdet reif und besonnen!‹«

    7 Wer einen Spötter ermahnt, erntet nichts als Verachtung, und wer einen gottlosen Menschen tadelt, wird von ihm gemieden. 8 Darum weise nie einen Spötter zurecht, sonst hasst er dich. Ermahne lieber einen verständigen Menschen, denn er wird dich dafür lieben. 9 Unterweise den Klugen, und er wird noch klüger. Belehre den, der Gott gehorcht, und er wird immer mehr dazulernen.

    10 Alle Weisheit beginnt damit, dass man Ehrfurcht vor Gott hat. Den heiligen Gott kennen, das ist Einsicht! 11 Ich, die Weisheit, schenke dir ein langes und erfülltes Leben. 12 Du tust dir selbst etwas Gutes, wenn du weise bist; aber wenn du über alles mit Spott hinweggehst, schadest du dir selbst.

    13 Frau Torheit gleicht einer unverschämten Hure, die sich auf nichts anderes versteht, als die Leute zu verführen.

    14 Sie sitzt vor ihrer Haustür am Marktplatz der Stadt

    15 und ruft allen, die vorbeigehen und an nichts Böses denken, zu:

    16 »Wer unerfahren ist, den lade ich ein!« Sie beschwatzt die Unvernünftigen:

    17 »Es ist reizvoll, heimlich vom Wasser zu trinken, das anderen gehört, und gestohlenes Brot schmeckt am besten!«

    18 Wer auf sie hereinfällt, weiß nicht, dass es seinen sicheren Tod bedeutet. Alle, die zu ihr gegangen sind, ruhen schon im Totenreich.

    Hier kommt mir in den Sinn, was Thom vor einiger Zeit dazu sagte:

    sie sitzen heute nicht mehr auf dem Marktplatz, sondern in den Medien wie Fernsehen, Zeitungen und Romanen und im Internet.

    Passend dazu eine Aussage aus dem Studienartikel für diese Woche, wo sinngemäß gesagt wird, dass es heute in Romanen und Filmen als spannend und romantisch dargestellt wird, wenn einer dem anderen in den Rücken fällt – wie Delila ihrem Mann Simson.

    Frau Weisheit und Frau Torheit – wem hören wir zu?

    Aus Erfahrung weiss ich, dass das tägliche Lesen in der Bibel hilft, auf Frau Weisheit zu hören. Wenn wir unsere Gedanken mit Gottes Wort füllen, wird unser Herz und Sinn mit weisen Gedanken beschäftigt sein und dann werden wir überhaupt nicht geneigt sein, Frau Torheit unser Ohr zu leihen!

    Weil uns dann solche Themen abstoßen. Nur wenn wir täglich richtig („ein Stück“, wie der Zonenaufseher sagte) in der Bibel lesen, erlangen wir ein hohes sittliches Niveau. Dann werden wir keinen Gefallen an Filmen, Musik oder Lesestoff finden, die sich mit Unmoral, Götzendienst, Spiritismus oder Gewalt beschäftigen. Es wird uns anwidern und wir werden garnicht erst einschalten – oder gegebenenfalls umschalten.

    Wahrscheinlich liegt das daran, dass wir reines klares Wasser gewohnt sind. Dann kommen wir nicht auf die Idee, Wasser trinken zu wollen, was völlig verdreckt ist und übel riecht.

    Ebenso wie ein Mensch, der in einer sauberen Umgebung lebt – schöne Natur und saubere frische Luft – sich niemals in einem Industriegebiet wohl fühlen würde. Wenn er gezwungen ist, dort zu arbeiten, dann würde er dennoch direkt nach Feierabend zusehen, dass er so schnell wie möglich wieder nach Hause in seine saubere und klare Umgebung kommt. Ganz bestimmt würde er niemals freiwillig nach Feierabend noch einen gemütlichen Spaziergang auf dem Fabrikgelände zwischen den rauchen Schloten machen, bevor er nach Hause fährt – zur Entspannung.

    Ebenso wenig würde er an seinem freien Tag, am Wochenende oder im Urlaub von seinem sauberen und reinen Land herkommen, um auf dem Fabrikgelände seine Zeit zu verbringen. Er würde es niemals entspannend finden. Im Gegenteil: er wäre froh, sich dem Dreck nicht aussetzen zu müssen.

    Auch wir müssen jeden Tag zu unserem sauberen und reinen Zuhause zurück, um uns wohlfühlen zu können! Wir brauchen jeden Tag die Zeit, die wir mit Gottes Wort verbringen können – um wieder „saubere Luft“ einzuatmen!

    Wenn wir uns dessen bewusst sind und die Zeit und Gelegenheit dazu nutzen – dann werden wir keinen Gefallen an entwürdigenden Filmen oder Musik finden. Sie würden uns abstoßen!

    Leihen wir also bitte auch weiterhin Frau Weisheit unser Ohr und gehen wir Frau Torheit aus dem Weg. Das, was diese uns zu erzählen hätte, ist ebenso „gesundheitsschädlich“, als würden wir die Luft inhalieren, die direkt aus einem Fabrikschlot kommt!

  106. Jule sagt:

    Sprüche 10 – Eine Sammlung von Sprichwörtern Salomos

    1 Die folgenden Sprichwörter stammen von König Salomo: Worte, die Leben bewirken
    Ein vernünftiger Sohn macht seinen Eltern Freude, ein uneinsichtiger aber bereitet ihnen Kummer.

    2 Unrecht erworbener Besitz schadet nur, aber Ehrlichkeit rettet vor dem Verderben.

    3 Gott gibt dem, der ihn liebt, alles Nötige. Wer jedoch von ihm nichts wissen will, dessen Hunger stillt er nicht.

    4 Wer nachlässig arbeitet, wird arm; fleißige Hände aber bringen Reichtum.

    5 Klug ist, wer schon im Sommer einen Vorrat anlegt. Wer dagegen die Erntezeit verschläft, ist ein Dummkopf.

    6 Gott beschenkt jeden reich, der ihm gehorcht. Wer Gott missachtet, zeigt mit jedem Wort seine Hartherzigkeit.

    7 An einen aufrichtigen Menschen erinnert man sich auch nach seinem Tod noch gerne; Gottlose dagegen sind schnell vergessen.

    8 Ein verständiger Mensch lässt sich belehren, aber wer sich nichts sagen lässt und nur Unsinn redet, richtet sich selbst zugrunde.

    9 Wer ehrlich ist, lebt gelassen und ohne Furcht; ein Unehrlicher aber wird irgendwann ertappt.

    10 Betrug richtet Schaden an, und ein Schwätzer rennt in sein eigenes Unglück.

    11 Wer Gott dient, dessen Worte sind eine Quelle des Lebens. Wer Gott missachtet, zeigt mit jedem Wort seine Hartherzigkeit.

    12 Hass führt zu Streit, aber Liebe sieht über Fehler hinweg.

    13 Ein vernünftiger Mensch findet das richtige Wort; ein unvernünftiger sollte geschlagen werden.

    14 Wer klug ist, überlegt sich, was er sagt; aber ein Narr spricht vorschnell und richtet Schaden an.

    15 Dem Reichen gibt sein Besitz Sicherheit; den Armen aber schützt nichts vor dem Untergang.

    16 Wer Gott gehorcht, wird mit dem Leben belohnt; der Gottlose dagegen verstrickt sich in Schuld.

    17 Wenn du Ermahnungen annimmst, bist du auf dem richtigen Weg; wenn du dich gegen sie sträubst, läufst du in die Irre.

    18 Wer seinen Hass versteckt, ist ein Heuchler, und wer andere hinter ihrem Rücken verleumdet, ist ein hinterhältiger Mensch.

    19 Wer viele Worte macht, wird sicher schuldig – darum hält der Kluge sich zurück.

    20 Wer Gott gehorcht, spricht Worte so wertvoll wie reines Silber; die Gedanken des Gottlosen dagegen sind völlig wertlos.

    21 Wer Ehrfurcht vor Gott hat, hilft vielen Menschen durch das, was er sagt; ein Narr aber zerstört sich selbst durch seine Dummheit.

    22 Reich wird nur der, dem Gott Gelingen schenkt; eigene Mühe allein hilft nicht weiter!

    23 Der Unvernünftige freut sich an bösen Taten; ein Verständiger aber hat Freude an der Weisheit.

    24 Wer von Gott nichts wissen will, dem stößt das zu, was er am meisten fürchtet; wer jedoch zu Gott gehört, bekommt, was er sich wünscht.

    25 In der Stunde der Bewährung kann der Gottlose nicht bestehen, aber wer Gott gehorcht, der steht auf festem Fundament.

    26 Lass niemals einen Faulpelz für dich arbeiten, denn er wird dir schaden wie Zucker deinen Zähnen und Rauch deinen Augen!

    27 Wer Ehrfurcht vor Gott hat, wird lange leben. Wer sich von ihm lossagt, wird früh sterben.

    28 Wer Gott gehorcht, auf den wartet Freude; wer von ihm nichts wissen will, dessen Hoffnungen zerrinnen.

    29 Der Herr beschützt die Aufrichtigen; aber er stürzt den ins Verderben, der Unrecht tut.

    30 Wer Gott gehorcht, lebt ruhig und sicher; wer ihn missachtet, hat keine Heimat.

    31 Wer Gott liebt, sagt in jeder Lage das passende Wort; einem Lügner aber wird der Mund verboten.

    32 Wer Gott gehorcht, dessen Worte sind wohltuend und hilfreich; aber was der Gottlose von sich gibt, richtet nur Schaden an.

    Wahre Worte!

    Aber wieso wird der, der Gott nicht gehorcht als „hartherzig“ bezeichnet? Gibt es nicht auch in der Welt Menschen, die barmherzig sind und nach anderen sehen?

  107. Jule sagt:

    Sprüche 11 – Gott freut sich über aufrichtige Menschen

    1 Gott hasst eine falsch eingestellte Waage, aber er freut sich, wenn die Gewichte stimmen.

    2 Hochmut kommt vor dem Fall, ein weiser Mensch ist bescheiden.

    3 Der Ehrliche geht aufrichtig und sicher seinen Weg; ein Unehrlicher zerstört sich selbst durch seine Falschheit.

    4 Reichtum bewahrt nicht vor Gottes Zorn; wer aber Gott gehorcht, bleibt von dem Verderben verschont.

    5 Wer ehrlich ist und sich nach Gottes Geboten richtet, geht ungehindert seinen Weg; aber ein gottloser Betrüger wird zu Fall kommen.

    6 Den Aufrichtigen rettet seine Ehrlichkeit; doch der, dem man nicht trauen kann, ist durch seine eigene Gier gefangen.

    7 Mit dem Tod eines Gottlosen sterben auch seine Hoffnungen; alles, worauf er sich bisher verlassen hatte, hilft dann nicht mehr weiter.

    8 Wer Ehrfurcht vor Gott hat, wird aus der Not errettet; stattdessen gerät der ins Unglück, der von Gott nichts wissen will.

    9 Wer Gott missachtet, schadet anderen mit seinen Worten; wer Gott gehorcht, hilft anderen durch sein Wissen.

    10 Die ganze Stadt feiert den Erfolg eines guten Menschen und bejubelt den Untergang eines Übeltäters.

    11 Eine Stadt blüht auf durch ehrliche Menschen; aber die Worte der Gottlosen bringen ihr Unglück.

    12 Wer verächtlich über seinen Mitmenschen herzieht, hat den Verstand verloren. Ein vernünftiger Mensch hält seine Zunge im Zaum.

    13 Wer klatschsüchtig ist, wird auch anvertraute Geheimnisse ausplaudern; ein zuverlässiger Mensch schweigt.

    14 Ohne eine gute Regierung geht jedes Volk zugrunde; wo aber viele Ratgeber sind, gibt es Sicherheit.

    15 Wer sich für die Schulden eines anderen verbürgt hat, wird es eines Tages bereuen. Wer sich darauf gar nicht erst einlässt, hat seine Ruhe.

    16 Eine Frau gewinnt Ansehen durch ein liebenswürdiges Wesen; andere werden durch Gewalt reich und berühmt.

    17 Wer freundlich zu anderen ist, hilft sich selbst damit; der Unbarmherzige schneidet sich ins eigene Fleisch.

    18 Wer Gott missachtet, sammelt nur trügerischen Gewinn; wer Gott treu bleibt, erhält beständigen Lohn.

    19 Wer sich unbeirrbar für das Gute einsetzt, der wird leben; wer Unrecht plant, kommt um.

    20 Gott hasst die Heuchler und freut sich über jeden Aufrichtigen.

    21 Du kannst sicher sein: Keiner, der Unheil stiftet, kommt ungeschoren davon; aber alle, die Gott gehorchen, bleiben verschont.

    22 An einer Frau ohne Anstand wirkt Schönheit wie ein goldener Ring im Rüssel einer Sau.

    23 Wer Gott die Treue hält, hat nur Gutes zu erwarten; aber die Hoffnungen der Gottlosen werden zerschlagen – nur Zorn bleibt zurück!

    24 Manche sind freigebig und werden dabei immer reicher, andere sind geizig und werden arm dabei.

    25 Wer anderen Gutes tut, dem geht es selber gut; wer anderen hilft, dem wird geholfen.

    26 Wer in Notzeiten sein Getreide hortet, um es dann umso teurer verkaufen zu können, den verwünschen die Leute; aber sie danken dem, der für sein Getreide keine Wucherpreise verlangt.

    27 Wer auf Gutes bedacht ist, findet Zustimmung. Wer Böses ausheckt, den wird es selbst treffen.

    28 Wenn du auf dein Geld vertraust, wirst du fallen wie ein welkes Blatt im Herbst. Lebe so, wie Gott es will, dann wirst du aufblühen wie die Pflanzen im Frühling.

    29 Wer Haus und Familie vernachlässigt, wird schließlich vor dem Nichts stehen; und der Dummkopf wird zum Diener eines Klugen.

    30 Wer Gott gehorcht, verhilft anderen zum Leben; ein weiser Mensch gewinnt die Herzen.

    31 Wer Gott mit Ehrfurcht begegnet, wird hier auf Erden schon dafür belohnt; erst recht wird jeder bestraft, der von Gott nichts wissen will!

  108. Jule sagt:

    Sprüche 12 – 14

    Sprüche 12 – Lügen haben kurze Beine

    1 Wer dazulernen möchte, lässt sich gern sagen, was er falsch macht. Wer es hasst, auf Fehler hingewiesen zu werden, ist dumm.

    2 Der Herr freut sich über gute Menschen, aber er verurteilt jeden, der hinterlistige Pläne schmiedet.

    3 Wer sich von Gott lossagt, verliert jede Sicherheit; nur wer Gott vertraut, steht fest wie ein tief verwurzelter Baum.

    4 Eine tüchtige Frau verhilft ihrem Mann zu Ehre und Glück; eine faule Schlampe aber ist Gift für ihn und raubt ihm jede Lebensfreude.

    5 Wer zu Gott gehört, behandelt seine Mitmenschen gerecht; wer Gott missachtet, versucht andere hereinzulegen.

    6 Die Worte des Gottlosen bringen andere in tödliche Gefahr; aber was ein ehrlicher Mensch sagt, hilft ihnen wieder heraus.

    7 Die Familie des Gottlosen wird aussterben – sein Name verschwindet für immer. Die Familie des Mannes, der Gott gehorcht, bleibt bestehen.

    8 Jeder bewundert einen klugen Menschen, ein Dummkopf aber wird verachtet.

    9 Wer kein Ansehen genießt, sich aber einen Diener leisten kann, ist besser dran als ein Wichtigtuer, der nichts zu essen hat.

    10 Ein guter Mensch sorgt für seine Tiere, der Gottlose aber behandelt sie grausam.

    11 Wer seine Felder bestellt, hat genug zu essen; wer unsicheren Geschäften nachjagt, ist leichtsinnig.

    12 Wer Gott missachtet, schreckt selbst vor unrechtmäßigem Gewinn nicht zurück; aber wer mit Gott lebt, ist freigebig.

    13 Die Worte eines bösen Menschen sind eine Falle; doch wer Gott gehorcht, fällt nicht hinein.

    14 Wer Gutes sagt und tut, dem wird es gut ergehen. Denn der Mensch bekommt, was er verdient.

    15 Ein Dummkopf weiß immer alles besser, ein Kluger nimmt auch Ratschläge an.

    16 Wird ein Dummkopf gekränkt, macht er seinem Ärger sofort Luft; der Kluge beherrscht sich, wenn er bloßgestellt wird.

    17 Wer vor Gericht die Wahrheit aussagt, fördert die Gerechtigkeit; ein falscher Zeuge unterstützt den Betrug.

    18 Die Worte eines gedankenlosen Schwätzers verletzen wie Messerstiche; was ein weiser Mensch sagt, heilt und belebt.

    19 Lügen haben kurze Beine, die Wahrheit aber bleibt bestehen.

    20 Wer Böses ausheckt, betrügt sich selbst um das Beste; denn Freude erfährt nur, wer sich für Frieden einsetzt.

    21 Kein Unglück geschieht den Menschen, die Gott gehorchen; über den Ungehorsamen aber bricht das Unheil zusammen.

    22 Der Herr hasst Lügner, aber er freut sich über ehrliche Menschen.

    23 Der Kluge prahlt nicht mit Wissen, ein Dummkopf aber kann seine Dummheit nicht verbergen.

    24 Wer hart arbeitet, hat Erfolg und kommt nach oben; der Faule dagegen muss als Sklave dienen.

    25 Sorgen drücken einen Menschen nieder – aber freundliche Worte richten ihn wieder auf.

    26 Wer Gott gehorcht, kann anderen den richtigen Weg zeigen; wer Gott missachtet, läuft in die Irre.

    27 Der Faulpelz erlangt nicht, was er begehrt; der Fleißige dagegen schafft sich einen bleibenden Besitz.

    28 Wer Gott gehorcht, wird gut und sicher leben; auf seinem Weg lauert keine tödliche Gefahr.

    In dem bereits von Thom zitierten WT von 2003 heißt es auszugsweise:

    Salomo verwendet das kräftige Wurzelsystem eines Baums als Metapher für gute Menschen und sagt, sie „stehen fest wie Bäume mit starken Wurzeln“ (Sprüche 12:3, Die Bibel in heutigem Deutsch). Das verborgene Wurzelwerk großer Bäume, beispielsweise der Mammutbäume in Kalifornien, breitet sich im Boden über eine Fläche von bis zu eineinhalb Hektar aus und sorgt dafür, dass die Bäume auch bei Überschwemmungen und Stürmen fest verankert sind. Selbst ein starkes Erdbeben kann einem hoch aufragenden Mammutbaum nichts anhaben.

    Wie diese Wurzeln, die sich in die nährstoffreiche Erde treiben, sollten sich Herz und Sinn in Gottes Wort vertiefen und lebengebendes Wasser aufnehmen. Dadurch wird unser Glaube tief verwurzelt und stark und unsere Hoffnung sicher und fest (Hebräer 6:19). Wir werden nicht „von jedem Wind der [falschen] Lehre hierhin und dorthin getrieben“ (Epheser 4:14).

    Und dann sind wir wieder bei dem Gedanken von gestern: wenn wir uns selbst mit den Wurzeln der reinen biblischen Wahrheit durchziehen, dann hat „Frau Torheit“ keine Chance bei uns!

  109. Jule sagt:

    Sprüche 12:5-6

    Wer zu Gott gehört, behandelt seine Mitmenschen gerecht; wer Gott missachtet, versucht andere hereinzulegen.

    6 Die Worte des Gottlosen bringen andere in tödliche Gefahr; aber was ein ehrlicher Mensch sagt, hilft ihnen wieder heraus

    In dem genannten WT heisst es hierzu auszugsweise:

    Bei guten Menschen sind sogar die Gedanken moralisch einwandfrei und auf das gerichtet, was gerecht und fair ist.

    Da gerechte Menschen von ihrer Liebe zu Gott und zu ihren Mitmenschen motiviert werden, haben sie gute Absichten.

    Die Bösen hingegen werden von Selbstsucht angetrieben.

    Folglich sind ihre Absichten — und die Methoden, mit denen sie ihre Ziele zu erreichen suchen — betrügerisch. Ihre Handlungen sind treulos. Sie haben keine Skrupel, einem Unschuldigen eine Falle zu stellen, beispielsweise durch falsche Anschuldigungen in einem Gerichtsfall. Ihre Worte sind „ein Lauern auf Blut“, weil sie ihrem unschuldigen Opfer schaden möchten

  110. Jule sagt:

    In einem anderen WT-Artikel heißt es hierzu auszugsweise:

    ‘Die Übertretung, die verstrickt’
    Salomo sagt: „Durch die Übertretung der Lippen verstrickt sich der Böse, aber der Gerechte gelangt aus der Bedrängnis hinaus“ (Sprüche 12:13). Ein Mensch, der es sich zur Gewohnheit macht, zu lügen, manövriert sich durch diese „Übertretung der Lippen“ in eine todbringende Falle (Offenbarung 21:8). Mancher meint, durch Unehrlichkeit leicht ungestraft davonkommen oder sich bequem aus einer unangenehmen Lage befreien zu können. Aber zieht eine Lüge nicht häufig weitere Lügen nach sich? Schnell findet sich der Lügner in einen Teufelskreis verstrickt — ähnlich wie ein Spieler, der verleitet ist, nach anfänglich niedrigen Beträgen immer höher zu setzen, um seine Verluste wettzumachen.

    Wer andere belügt, verstrickt sich auch deshalb durch die „Übertretung der Lippen“, weil er sich am Ende womöglich selbst belügt. Beispielsweise könnte sich ein Lügner ohne weiteres vormachen, er sei hochgebildet und geistreich, obwohl er in Wirklichkeit nur sehr wenig weiß. So baut er sein Leben auf einer Lüge auf.

    Ja „er hat zu schmeichlerisch gegen sich gehandelt in den eigenen Augen, als dass er sein Vergehen herausfinden könnte, um es zu hassen“ (Psalm 36:2). Eine falsche Zunge erweist sich wirklich als ein Fallstrick!

    Der Gerechte hingegen lässt erst gar nicht zu, in so eine Lage zu geraten. Selbst in Bedrängnis würde er nie sein Heil im Lügen suchen.

    Die betrifft nicht nur unsere Bildung oder Intelligenz – sondern auch unsere Moral!

    Wir hatten einige Sprüche zuvor von der „ehebrecherischen Frau“ gelesen, die sich die Freundschaft mit Jehova verscherzt. Was, wenn man Hurerei begangen hat und es dann vertuscht – vielleicht aus Angst vor Strafe?

    Wie wir in dem Artikel gelesen haben, zieht eine Lüge schnell eine andere nach sich. Vielleicht zieht man sogar andere, unbeteiligte Personen (wie Freunde oder die eigenen Kinder) mit hinein. Irgendwann glauben wir unseren Lügen sogar selbst. Warum kann das gefährlich sein?

    Indem wir so tun, als wäre nichts gewesen, entgehen wir vielleicht der Strafe. So werden wir weder ausgeschlossen noch zurechtgewiesen. Der Ehebruch hatte für uns keine theokratischen Konsequenzen. Aber die Lüge nimmt uns auch die Chance, wieder mit Jehova ins Reine zu kommen. Denn wlr sind dann so sehr damit beschäftigt, dass unser Ruf „rein bleibt“ (den wir ja selbst besudelt haben), dass wir Jehova aus den Augen verlieren und gar nicht bereuen, was wir getan haben. Und so wird dies immer zwischen uns und Jehova stehen und wir werden seine kostbare Freundschaft verlieren.

    Zudem werden wir immer tiefer in den Strudel der Lügen gezogen, so dass es immer schwerer wird, umzukehren.

    Der Gerechte mag zwar auch fallen, vielleicht begeht auch er – aus einer Schwäche heraus – Hurerei. Aber im Gegenzug zu dem Ungerechten nimmt er keine Zuflucht zur Lüge. Er sieht sofort ein, dass sein Handeln verkehrt war und dass er damit seinen Gott Jehova gekränkt hat. Dies tut ihm sehr leid, er bereut es von Herzen und so wird er es nicht verheimlichen, sondern die nötigen Schritte unternehmen, um die Dinge zwischen sich und Jehova zu bereinigen.

    Vielleicht mag er trotzdem zurechtgewiesen oder sogar ausgeschlossen werden. Etwas, was der Ungerechte mit seiner Lüge verhindern konnte. Aber er hat sein Verhältnis mit Jehova nicht dauerhaft aufs Spiel gesetzt. Denn Jehova sieht, dass es „ein Ausrutscher war“ und ihm von Herzen leid tut – ja, dass er es am Liebsten ungeschehen machen würde. Das hat er schon allein damit gezeigt, dass er die Strafe in Kauf genommen hat. Und so schaut Jehova voller Liebe auf den reuigen Sünder hinab.

    Auch wenn dieser also auf den ersten Blich „verloren hat“ (im Gegensatz zu dem anderen, dem das aufgrund der Lüge erspart geblieben ist), so ist dies ja nur vorübergehend. Denn in den Augen Jehovas ist er in Wirklichkeit ein Sieger!

    Denken wir auch an das, was Paulus den Hebräern über die Zucht geschrieben hat, die von Jehova kommt:

    Allerdings scheint jede Züchtigung für die Gegenwart nicht erfreulich, sondern betrüblich zu sein; nachher aber trägt sie denen, die durch sie geübt sind, eine friedsame Frucht ein, nämlich Gerechtigkeit.
    (Hebräer 12:11)

    Wenn man das alles im Zusammenhang betrachtet: wer von beiden hat es besser getroffen? Ist es wirklich weise oder sinnvoll, hier zu einer Lüge Zuflucht zu suchen?

  111. Jule sagt:

    Sprüche 13 – Wer klug ist, lässt sich etwas sagen

    1 Ein vernünftiger Sohn lässt sich von seinen Eltern zurechtweisen, der Spötter aber verachtet jede Belehrung.

    2 Wer Gutes sagt und tut, wird auch Gutes erfahren; ein hinterlistiger Mensch aber sucht die Gewalt.

    3 Wer seine Zunge im Zaum halten kann, schützt sich selbst. Ein Großmaul richtet sich zugrunde.

    4 Der Faulpelz will zwar viel, erreicht aber nichts; der Fleißige bekommt, was er sich wünscht, im Überfluss.

    5 Wer Gott liebt, hasst die Lüge; der Gottlose aber macht andere hinter ihrem Rücken schlecht.

    6 Wer mit Gott lebt, lebt gut; den Gottlosen aber stürzt seine Schuld ins Verderben.

    7 Einer gibt vor, reich zu sein – ist aber bettelarm. Ein anderer stellt sich arm und besitzt ein Vermögen.

    8 Vom Reichen fordert man Lösegeld für sein Leben; der Arme braucht dies nicht zu fürchten.

    9 Wer Gott treu bleibt, gleicht einem hell brennenden Licht. Der Gottlose aber ist wie ein Licht, das erlischt.

    10 Wer überheblich ist, zettelt Streit an; der Kluge lässt sich etwas sagen.

    11 Erschwindelter Reichtum schwindet bald; was man langsam erwirbt, das vergrößert sich noch.

    12 Endloses Hoffen macht das Herz krank; ein erfüllter Wunsch schenkt neue Lebensfreude.

    13 Wer guten Rat in den Wind schlägt, muss die Folgen tragen; wer sich etwas sagen lässt, wird belohnt.

    14 Der Rat eines weisen Menschen hilft anderen zum Leben und bewahrt sie vor tödlichen Fallen.

    15 Der Vernünftige findet Anerkennung, wer aber nicht vertrauenswürdig ist, läuft in sein Unglück.

    16 Der Kluge überlegt, bevor er handelt. Die Taten des Dummen zeigen, wie unüberlegt er ist.

    17 Ein unzuverlässiger Botschafter richtet Schaden an, ein vertrauenswürdiger bringt Versöhnung.

    18 Wer sich nichts sagen lässt, erntet Armut und Verachtung. Wer auf Ermahnungen hört, wird hoch angesehen.

    19 Wie erfreulich ist es, wenn ein Wunsch in Erfüllung geht! Darum kann der Dummkopf von seinen bösen Wünschen nicht lassen.

    20 Wenn du mit vernünftigen Menschen Umgang pflegst, wirst du selbst vernünftig. Wenn du dich mit Dummköpfen einlässt, schadest du dir nur.

    21 Wer von Gott nichts wissen will, wird vom Unglück verfolgt. Wer aber Gott gehorcht, wird mit Glück belohnt.

    22 Ein guter Mensch hinterlässt ein Erbe für Kinder und Enkelkinder, aber das Vermögen des Gottlosen geht über an den, der Gott dient.

    23 Auf den steinigen Feldern der Armen wächst gerade genug zum Überleben, aber rücksichtslose Menschen nehmen ihnen auch das Letzte noch weg.

    24 Wer sein Kind nie schlägt, der liebt es nicht. Wer sein Kind liebt, der bestraft es beizeiten.

    25 Wer Gott gehorcht, hat genug zu essen. Wer sich aber von ihm lossagt, muss Hunger leiden.

  112. Jule sagt:

    Sprüche 14 – Der Kluge überlegt, bevor er handelt

    Das Zelt der Rechtschaffenen wird blühen
    1 Eine tüchtige Frau hält das Haus in Ordnung und sorgt für die Familie, eine leichtfertige aber zerstört alles.

    2 Wer aufrichtig ist, nimmt Gott ernst; wer krumme Wege geht, missachtet ihn.

    3 Ein unverbesserlicher Starrkopf verrät sich durch hochmütiges Gerede, ein verständiger Mensch überlegt, was er sagt.

    4 Ein leerer Stall bleibt zwar sauber – aber ohne Rinder gibt es keinen Ertrag!

    5 Ein ehrlicher Zeuge sagt immer die Wahrheit aus, ein falscher Zeuge verbreitet Lügen.

    6 Wer für alles nur Spott übrig hat, wird die Weisheit vergeblich suchen; wer aber vernünftig ist, findet sie schnell.

    7 Gib dich nicht mit Dummköpfen ab – von ihnen hörst du nichts Vernünftiges!

    8 Wer ist klug? Jeder, der sich richtig einschätzen kann. Wer ist ein Tagträumer? Jeder, der sich selbst betrügt.

    9 Leichtfertigen Menschen ist ihre Sünde gleichgültig – ja, sie spotten darüber; aufrichtige dagegen finden Gefallen bei Gott.

    10 Deine innersten Gefühle kannst du mit niemandem teilen – im tiefsten Leid und in der höchsten Freude ist jeder Mensch ganz allein!

    11 Das Haus des Gottlosen wird abgerissen, aber die Familie des Aufrichtigen blüht auf.

    Der Kluge achtet auf seine Schritte

    12 Manch einer wähnt sich auf dem richtigen Weg – und läuft geradewegs in den Tod.

    13 Hinter schallendem Gelächter verbirgt sich oft großer Kummer. Wenn die Freude verrauscht ist, bleibt die Trauer zurück.

    14 Wer krumme Wege geht, bekommt, was er verdient; der Gute aber wird belohnt.

    15 Nur ein gedankenloser Mensch glaubt jedes Wort! Der Vernünftige prüft alles, bevor er handelt.

    16 Der Kluge ist vorsichtig, um Unrecht zu vermeiden; ein Dummkopf braust schnell auf und fühlt sich auch noch im Recht.

    17 Wer jähzornig ist, richtet viel Schaden an. Wer heimlich Rachepläne schmiedet, macht sich verhasst.

    18 Ein unverständiger Mensch kann nur Unwissenheit vorweisen, ein Kluger gewinnt Ansehen durch sein Wissen.

    19 Der Böse wird dem Guten dienen, und der Gottlose muss sich erniedrigen vor dem, der Gott gehorcht.

    20 Der Arme gilt nichts, sogar seine Nachbarn wollen nichts mit ihm zu tun haben; der Reiche aber hat viele Freunde.

    21 Wer seinen Mitmenschen verachtet, der sündigt. Doch glücklich ist, wer den Hilflosen beisteht!

    22 Wer Böses plant, gerät auf Abwege; wer Gutes im Sinn hat, wird Liebe und Treue erfahren.

    23 Wer hart arbeitet, bekommt seinen Lohn – wer allerdings nur dumm schwätzt, wird arm!

    24 Verständige Menschen werden mit Reichtum belohnt, Dummköpfe können nur ihre Gedankenlosigkeit vorweisen.

    25 Ein ehrlicher Zeuge rettet unschuldige Menschen vor dem Todesurteil, ein falscher Zeuge ist ein gefährlicher Betrüger.

    26 Wer Gott ehrt, lebt sicher und geborgen; sogar seine Kinder leben noch in dieser Geborgenheit.

    27 Wer Gott in Ehrfurcht begegnet, hat die Quelle des Lebens gefunden und vermeidet tödliche Fehler.

    28 Stark und mächtig ist der Herrscher, der ein großes Volk regiert, aber wie kläglich steht er da, wenn seine Bevölkerung kleiner wird!

    29 Wer seine Gefühle beherrscht, hat Verstand. Der Jähzornige stellt nur seine Unvernunft zur Schau!

    30 Wer gelassen und ausgeglichen ist, lebt gesund. Der Eifersüchtige wird von seinen Gefühlen innerlich zerfressen.

    31 Wer den Armen unterdrückt, verhöhnt dessen Schöpfer. Wer dem Hilflosen beisteht, der ehrt Gott.

    32 Wer sich von Gott lossagt, kommt durch seine eigene Bosheit um. Wer Gott vertraut, ist selbst im Tod noch geborgen.

    33 Das Kennzeichen des vernünftigen Menschen ist Weisheit, sogar die Unvernünftigen können das erkennen.

    34 Wenn ein Volk Gottes Gesetz befolgt, wird es stark. Verstößt es dagegen, stürzt es sich ins Verderben.

    35 Ein kluger Diener erntet den Dank des Königs; aber den, der nur Schaden anrichtet, trifft sein Zorn.

  113. Jule sagt:

    Sprüche 15 – 18

    Sprüche 15 – Der Weise hat ein Ziel vor Augen

    1 Eine freundliche Antwort vertreibt den Zorn, aber ein kränkendes Wort lässt ihn aufflammen.

    2 Wenn kluge Menschen sprechen, wird Wissen begehrenswert; ein Dummkopf gibt nur Geschwätz von sich.

    3 Gott durchschaut alles; er sieht, wenn Menschen Gutes oder Böses tun.

    4 Ein freundliches Wort schenkt Freude am Leben, aber eine böse Zunge verletzt schwer.

    5 Nur ein unverständiger Mensch verachtet die Erziehung seiner Eltern; wer sich ermahnen lässt, ist klug.

    6 Wer Gott gehorcht, hat immer mehr als genug zum Leben; wer von ihm nichts wissen will, verliert seinen Besitz.

    7 Ein verständiger Mensch gibt sein Wissen weiter, aber ein Dummkopf versteht nichts, weiß nichts und hat nichts zu sagen.

    8 Der Herr hasst die Opfergaben gottloser Menschen, aber er freut sich über die Gebete der Aufrichtigen.

    9 Gott verabscheut die Lebensweise der Menschen, die ihn missachten; aber er liebt den, der seine Gebote liebt.

    10 Wer krumme Wege geht, wird hart bestraft; und wer jede Ermahnung verwirft, schaufelt sich sein eigenes Grab.

    11 Gott sieht hinab bis in den Abgrund des Totenreiches – erst recht durchschaut er die innersten Gedanken und Gefühle eines Menschen!

    12 Ein Hochmütiger will nicht ermahnt werden, darum meidet er den Umgang mit klugen Menschen.

    13 Einen fröhlichen Menschen erkennt man an seinem strahlenden Gesicht, aber einem verbitterten fehlt jede Lebensfreude.

    14 Vernünftige Menschen möchten ihr Wissen vergrößern, Dummköpfe haben nur am Unsinn ihren Spaß.

    15 Für den Niedergeschlagenen ist jeder Tag eine Qual, aber für den Glücklichen ist das Leben ein Fest.

    16 Lieber arm und Gott gehorsam als reich und voller Sorgen.

    17 Lieber eine einfache Mahlzeit mit guten Freunden als ein Festessen mit Feinden!

    18 Ein Hitzkopf schürt Zank und Streit, ein Geduldiger aber schafft Versöhnung.

    19 Der Weg eines Faulpelzes ist dornenreich, dem Zuverlässigen aber stehen alle Wege offen.

    20 Ein vernünftiger Sohn macht seinen Eltern Freude, ein Dummkopf zeigt ihnen die kalte Schulter.

    21 Wer unvernünftig ist, hat Spaß an Dummheiten; ein weiser Mensch handelt zielbewusst.

    22 Ohne Ratgeber sind Pläne zum Scheitern verurteilt; aber wo man gemeinsam überlegt, hat man Erfolg.

    23 Jeder freut sich, wenn er treffend zu antworten weiß – wie gut ist ein wahres Wort zur rechten Zeit!

    24 Der Kluge geht zielstrebig den Weg, der zum Leben führt; er meidet den Weg hinab ins Verderben.

    25 Der Herr zerstört das Haus der Hochmütigen, aber den Grund und Boden der Witwen verteidigt er.

    26 Böse Pläne sind dem Herrn verhasst, aber aufrichtige Worte erfreuen ihn.

    27 Wer sich auf unehrliche Weise Gewinn verschafft, stürzt seine ganze Familie ins Unglück; wer keine Bestechungsgelder annimmt, führt ein gutes Leben.

    28 Ein zuverlässiger Mensch überlegt sich, was er sagt; ein gewissenloser platzt mit giftigen Worten heraus.

    29 Gott ist denen fern, die von ihm nichts wissen wollen; aber er hört auf das Gebet derer, die ihn lieben.

    30 Ein freundlicher Blick erfreut jeden, und eine gute Nachricht gibt neue Kraft.

    31 Wer auf hilfreiche Ermahnung hört, den kann man klug nennen!

    32 Wenn du jeden Tadel in den Wind schlägst, schadest du dir selbst. Wenn du dir etwas sagen lässt, dann gewinnst du Einsicht.

    33 Wer Ehrfurcht vor Gott hat, erlangt Weisheit; bevor man zu Ehren kommt, muss man Bescheidenheit lernen.

    Hierzu fiel mir in dem von Thom zitierten WT-Artikel folgender Gedanke auf:

    ‘Heilig im Wandel’
    Erkenntnis über Jehova und seinen Vorsatz auszustreuen sowie ihm „die Frucht der Lippen“ als „ein Schlachtopfer der Lobpreisung“ darzubringen ist gewiss das Beste, was wir tun können (Hebräer 13:15). Damit jedoch solch ein Opfer für Jehova annehmbar ist, müssen wir ‘heilig sein in unserem ganzen Wandel’ (1. Petrus 1:14-16). Anhand von zwei Sprüchen mit Gegenüberstellungen macht uns Salomo nachdrücklich auf eine wichtige Wahrheit aufmerksam. Er sagt: „Das Schlachtopfer der Bösen ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, aber das Gebet der Rechtschaffenen ist ihm wohlgefällig. Der Weg des Bösen ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, wer aber der Gerechtigkeit nachjagt, den liebt er“ (Sprüche 15:8, 9).

    Was halten diejenigen, die den Weg des Lebens verlassen, von Zurechtweisung, und was erwartet sie? (Matthäus 7:13, 14). „Zucht ist schlecht für den, der den Pfad verlässt; wer Zurechtweisung hasst, wird sterben“ (Sprüche 15:10). Einige, die falsch gehandelt haben, verlassen lieber den Weg der Gerechtigkeit, als Rat und Zurechtweisung von den Verantwortlichen in der Christenversammlung anzunehmen und aufrichtig zu bereuen. Wie töricht! Die Gute Nachricht Bibel gibt dieses Sprichwort wie folgt wieder: „Wer sich auf Abwege begibt, wird hart gestraft; wer sich nicht zurechtweisen lässt, verwirkt sein Leben.“

    Was wäre, wenn jemand so tut, als würde er Zurechtweisung annehmen, sie in Wirklichkeit aber hasst? Auch das wäre alles andere als klug. „Der Scheol und der Ort der Vernichtung sind vor Jehova, wie viel mehr so die Herzen der Menschensöhne!“, sagt der König von Israel (Sprüche 15:11). Nichts könnte von dem lebendigen Gott sinnbildlich weiter entfernt sein als der Scheol, wo sich die Toten befinden. Trotzdem liegt er offen vor ihm. Er kennt die Identität und die Persönlichkeit aller, die dort sind, und kann sie auferwecken (Psalm 139:8; Johannes 5:28, 29). Wie leicht ist es da für Jehova, zu wissen, wie es im Herzen der Menschen aussieht! „Alle Dinge sind nackt und bloßgelegt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft zu geben haben“, schrieb der Apostel Paulus (Hebräer 4:13). Mit Heuchelei kann man vielleicht Menschen täuschen, aber niemals Gott.

    Wer Zucht zurückweist, hasst nicht nur Zurechtweisung, sondern verachtet auch denjenigen, der sie erteilt. „Der Spötter liebt den nicht, der ihn zurechtweist“, sagt Salomo. Das Ganze unterstreicht er durch folgenden Parallelgedanken: „Zu den Weisen wird er nicht gehen“ (Sprüche 15:12). Es besteht kaum Hoffnung, dass solch eine Person ihren Weg gerade machen wird.

    Denn er passt zu dem, was wir erst vor einigen Tagen gelesen haben: dass es nicht lohnt zu lügen, wenn wir gesündigt haben – denn wir geraten sonst nur in eine Spirale, die sich immer weiter abwärts dreht. Wie hier in den Absätzen gesagt wird: immer mehr von Jehova weg!

  114. Jule sagt:

    Sprüche 15:13-16

    Einen fröhlichen Menschen erkennt man an seinem strahlenden Gesicht, aber einem verbitterten fehlt jede Lebensfreude.

    14 Vernünftige Menschen möchten ihr Wissen vergrößern, Dummköpfe haben nur am Unsinn ihren Spaß.

    15 Für den Niedergeschlagenen ist jeder Tag eine Qual, aber für den Glücklichen ist das Leben ein Fest.

    16 Lieber arm und Gott gehorsam als reich und voller Sorgen.

    Eigentlich wollte ich nicht den ganzen Artikel zitieren, aber diese Absätze muss ich unbedingt hervorheben. Einfach, weil ich es seit Jahren am eigenen Leib erlebe und es ein langwieriger Lernprozess für mich war:

    Eine positive Einstellung
    Die Bezugnahme auf das Wort „Herz“ verbindet die nächsten drei Sprüche Salomos. Der weise König beschreibt, wie sich unsere Gefühlsregungen auf unseren Gesichtsausdruck auswirken, und sagt: „Ein frohes Herz wirkt sich gut aus auf das Angesicht, aber durch den Schmerz des Herzens gibt es einen niedergeschlagenen Geist“ (Sprüche 15:13).

    Was kann einen solchen Schmerz des Herzens verursachen? „Angstvolle Besorgtheit im Herzen eines Mannes wird es [vor Traurigkeit] niederbeugen“, erklärt die Bibel (Sprüche 12:25). Wie können wir verhindern, an ungünstigen Lebensumständen zu verzweifeln? Statt ständig über Umstände nachzugrübeln, auf die wir womöglich nur sehr wenig Einfluss haben, können wir daran denken, wie sehr uns Jehova heute schon segnet und was er in Zukunft für uns tun wird. Dadurch kommen wir ihm, dem ‘glücklichen Gott’, ganz bestimmt näher, was unser trauriges Herz zweifellos erfreuen wird (1. Timotheus 1:11).

    Außerdem ist die biblische Botschaft eine großartige Quelle des Trostes und der Freude. Der Psalmist pries den Mann glücklich, der „seine Lust hat an dem Gesetz Jehovas und mit gedämpfter Stimme in seinem Gesetz liest Tag und Nacht“ (Psalm 1:1, 2). Selbst wenn wir großen Schmerz des Herzens verspüren, wird es uns ermuntern, die Bibel zu lesen und über das, was sie sagt, nachzudenken. Zusätzlich haben wir den Dienst, den Gott uns übertragen hat. Uns wird zugesichert: „Die mit Tränen säen, mit Jubelruf werden sie ernten“ (Psalm 126:5).

    und hier kommen wir dann auch wieder bei der Ansprache vom Zonenaufseher an: viele Dinge können wir nicht ändern, weil sie nicht in unserem Einflußbereich liegen. Aber unser Herz – das können nur wir selbst behüten. Dies liegt in unserer eigenen persönlichen Verantwortung. Auch ist dies unabhängig von den äußeren Umständen – wir haben es selbst in der Hand.

    Wenn wir es tun, dann bewahren wir uns das Kostbarste, was ein Mensch je erlangen und besitzen kann: die Freundschaft Jehovas!

    Weiter heisst es in dem Artikel:

    Aus dem nächsten Sprichwort geht hervor, wie vorteilhaft eine positive Einstellung ist. Der König von Israel sagt: „Alle Tage des Niedergedrückten sind schlecht; aber wer guten Herzens ist, hält beständig Festmahl“ (Sprüche 15:15). Im Leben gibt es Glück und Unglück, Freuden und Tränen. Wenn wir uns ständig nur mit Negativem befassen, wird Traurigkeit unsere Gedanken beherrschen und jeder Tag wird düster sein. Lassen wir in unserem Denken dagegen persönliche Segnungen und unsere von Gott stammende Hoffnung vorherrschen, werden die belastenden Lebensbereiche in den Hintergrund treten und wir werden innere Freude verspüren. Durch eine positive Einstellung können wir „beständig Festmahl“ halten.

  115. Jule sagt:

    Sprüche 15:22-23

    Ohne Ratgeber sind Pläne zum Scheitern verurteilt; aber wo man gemeinsam überlegt, hat man Erfolg.

    23 Jeder freut sich, wenn er treffend zu antworten weiß – wie gut ist ein wahres Wort zur rechten Zeit!In Sprüche 15:22 heißt es: „Pläne scheitern, wo es kein vertrauliches Gespräch gibt, aber bei der Menge der Ratgeber kommt etwas zustande.“

    Vertrauliche Gespräche zwischen Einzelpersonen sind privater Natur, aber offen. Das hebräische Wort, das mit „vertrauliches Gespräch“ übersetzt worden ist, wird in Psalm 89:7 mit ‘vertraute Gruppe’ wiedergegeben. Es betont Vertraulichkeit. Ein „vertrauliches Gespräch“ ist nicht oberflächlich, es ist ein echter Austausch von Gedanken und Gefühlen. Wenn Mann und Frau sowie Eltern und Kinder offen miteinander reden, herrscht unter ihnen Frieden und Einheit. Unterbleiben in einer Familie aber vertrauliche Gespräche, ist Enttäuschungen und Schwierigkeiten Tür und Tor geöffnet.

    Das ist wohl wahr. Wir haben es hier selbst erlebt: wenn sich ein Glied der Familie immer mehr zurückzieht und nichts mehr von sich selbst preis gibt – aus welchen Gründen auch immer – dann ist der Untergang vorprogrammiert.

    Eine Familie kann nur dann funktionieren, wenn alle offen und ehrlich miteinander umgehen, wenn sie über ihre Gedanken und Gefühle reden. Dazu hatten wir ja auch auf den BZK 2010 einen sehr schönen Programmpunkt zum Thema „Kommunikation in der Familie“. Wenn wir aufhören, miteinander zu reden, verlieren wir den Draht zueinander und es entsteht ein Mißtrauen. Denn warum sonst zieht der andere sich auf einmal völlig zurück? Was hat er denn zu verbergen? Wie wir in dem neuen Studienartikel betrachten werden, ist Verrat ein Zeichen der heutigen Zeit des Endes. Um wieviel schlimmer, wenn er in der Familie stattfindet. Denken wir nur an Absalom und dem, was durch seinen Verrat mit Davids Familie passierte!

    Wie wir in den letzten Jahren durch das Studium dieses Berichtes festgestellt hatten, fing das Problem scheinbar damit an, dass David seinen Sohn verstieß, als dieser seinen Bruder tötete, um die Vergewaltigung seiner Schwestin der zu rächen. Absalom ging in dieser Situation zu einem ungläubigen Verwandten und steigerte sich scheinbar in seinen Groll und seine Verbitterung darüber hinein. Scheinbar versäumten es beide Seiten, darüber zu reden. Was dabei herauskam, wissen wir ja.

    Wie wir sehen, ist es nicht sonderlich weise, sich gekränkt zurückzuziehen, wenn wir verletzt werden, wenn wir das Gefühl haben, das der andere uns nicht ernst nimmt oder wenn wir „unseren Willen nicht bekommen“. Besser wäre es, so zu handeln, wie es Jesus seinen Nachfolgern riet: zuerst die Probleme mit dem anderen lösen. Und dies fängt nun mal mit Kommunikation an. Weglaufen und sich von dem anderen (oder dem Rest der Familie) zurückzuziehen ist keine Lösung, sondern verschlimmert das Problem nur.

    Wie wir mit dem anderen über unsere Gedanken und verletzten Gefühle reden können, ohne einen Streit vom Zaun zu brechen, wird uns immer wieder in der Bibel und den Publikationen der Gesellschaft gezeigt. Nutzen wir sie!

  116. Jule sagt:

    Sprüche 16 – Der Mensch denkt – Gott lenkt

    1 Der Mensch denkt über vieles nach und macht seine Pläne, das letzte Wort aber hat Gott.

    2 Der Mensch hält sein Handeln für richtig, aber Gott prüft die Motive.

    3 Vertraue Gott deine Pläne an, er wird dir Gelingen schenken.

    4 Alles hat Gott zu einem bestimmten Zweck geschaffen – der Gottlose ist für das Verderben gemacht.

    5 Gott verabscheut die Hochmütigen. Du kannst sicher sein: Keiner entkommt seiner gerechten Strafe!

    6 Wer Gott treu ist und Liebe übt, dem wird die Schuld vergeben; und wer Gott gehorcht, der meidet das Böse.

    7 Wenn dein Handeln Gott gefällt, bewegt er sogar deine Feinde dazu, sich mit dir zu versöhnen.

    8 Besser wenig Besitz, der ehrlich verdient ist, als großer Reichtum, durch Betrug erschlichen.

    9 Der Mensch plant seinen Weg, aber der Herr lenkt seine Schritte.

    10 Der König spricht in Gottes Auftrag, darum irrt er sich nicht, wenn er Recht spricht.

    11 Gott möchte, dass die Waage richtig eingestellt wird und dass die Gewichte stimmen, denn er selbst hat diese Ordnung aufgestellt.

    12 Könige hassen das Unrecht, denn Gerechtigkeit festigt eine Regierung.

    13 Könige möchten die Wahrheit hören, darum achten sie ehrliche Menschen.

    14 Im Zorn wird ein König töten, deshalb versucht ein kluger Mensch, ihn freundlich zu stimmen.

    15 Wer in der Gunst des Königs steht, dem geht es gut; seine Anerkennung ist wie Regen, der Leben spendet.

    16 Weisheit und Urteilsvermögen zu erlangen ist viel kostbarer als Silber oder Gold!

    17 Wer ehrlich ist, meidet das Böse; wer dies beachtet, wird sein Leben retten.

    18 Der Stolze wird gestürzt: ja, Hochmut kommt vor dem Fall!

    19 Lieber bescheiden und arm sein als Beute teilen mit den Hochmütigen!

    20 Wer auf das hört, was ihm beigebracht wird, ist erfolgreich; und wer dem Herrn vertraut, der findet Glück.

    21 Man vertraut dem Urteil eines vernünftigen Menschen; und wenn er dazu noch gut reden kann, überzeugt er jeden.

    22 Wer Verstand besitzt, hat ein erfülltes Leben; aber einen Dummkopf zu belehren, ist reine Zeitverschwendung.

    23 Der Kluge redet so, dass man ihn leicht verstehen kann; deshalb überzeugen seine Worte.

    24 Ein freundliches Wort ist wie Honig: angenehm im Geschmack und gesund für den Körper.

    25 Manch einer wähnt sich auf dem richtigen Weg – und läuft geradewegs in den Tod.

    26 Hunger treibt den Menschen an; er muss arbeiten, um satt zu werden.

    27 Ein gemeiner Mensch gräbt vergangene Fehler anderer wieder aus; seine Worte zerstören wie Feuer.

    28 Ein hinterlistiger Mensch sät Zank und Streit, und ein Lästermaul bringt Freunde auseinander.

    29 Ein verbrecherischer Mensch beschwatzt seinen Freund und bringt ihn auf krumme Wege.

    30 Wer listig mit den Augen zwinkert, führt Böses im Schilde; wer entschlossen die Lippen zusammenpresst, hat es schon getan.

    31 Graues Haar ist ein würdevoller Schmuck – angemessen für alle, die Gottes Geboten folgen.

    32 Geduld zu haben ist besser, als ein Held zu sein; und sich selbst beherrschen ist besser, als Städte zu erobern!

    33 Der Mensch wirft das Los, um Gott zu befragen; und Gott allein bestimmt die Antwort.

    Wir hatten ja bereits betrachtet, was es bedeutet, dass man „alte Kamellen nicht immer wieder aufwärmt“. Wie die Hoffnung für Alle es ausdrückt, ist es gemein.

  117. Jule sagt:

    Sprüche 16:6

    Wer Gott treu ist und Liebe übt, dem wird die Schuld vergeben; und wer Gott gehorcht, der meidet das Böse.

    In einem WT von 2007 wird auszugsweise dazu gesagt, was die Furcht Jehovas ist:

    „In der Furcht Jehovas“
    Von Geburt an Sünder, machen wir alle Fehler (Römer 3:23; 5:12). Wie können wir uns davor hüten, etwas zu planen, was uns auf Abwege führen würde? In Sprüche 16:6 wird gesagt: „Durch liebende Güte und Wahrhaftigkeit wird Vergehung gesühnt, und in der Furcht Jehovas weicht man von Schlechtem.“ Dank der liebenden Güte und der Wahrhaftigkeit Jehovas werden unsere Sünden zugedeckt, aber die Furcht Jehovas schreckt uns davor ab, überhaupt erst zu sündigen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir Gott nicht nur lieben und für seine liebende Güte dankbar sind, sondern uns auch davor fürchten lernen, ihm zu missfallen.

    Die Furcht Gottes entsteht in unserem Herzen, wenn wir seine überwältigende Macht respektieren lernen. Denken wir nur daran, wie sich seine Macht in der Schöpfung zeigt! Als der Patriarch Hiob an Beispiele für die Macht Gottes in den Schöpfungswerken erinnert wurde, fiel es ihm leichter, sein Denken zu korrigieren (Hiob 42:1-6). Geht es uns nicht genauso, wenn wir in der Bibel lesen, wie Gott mit seinen Dienern umgegangen ist, und darüber nachdenken? Der Psalmenschreiber sagte: „Kommt und seht die Taten Gottes. Seine Handlungsweise mit den Menschensöhnen ist furchteinflößend“ (Psalm 66:5). Jehovas liebende Güte ist nichts, was man für selbstverständlich nehmen dürfte. Als die Israeliten rebellierten und Gottes heiligen Geist verletzten, ‘verwandelte sich Jehova ihnen in einen Feind; er selbst führte Krieg gegen sie’ (Jesaja 63:10). Wenn Jehova dagegen „an den Wegen eines Mannes Gefallen hat, veranlasst er, dass auch selbst seine Feinde mit ihm in Frieden sind“ (Sprüche 16:7). Welch ein Schutz ist doch die Furcht Jehovas!

    Wenn wir also diese Gottesfurcht entwickeln wollen, dann müssen wir uns mit Jehova und seinem Wort beschäftigen.

    Also lesen wir bitte jeden Tag „ein Stück“ in der Bibel. Schaffen wir Raum und Zeit in unserem täglichen Alltag dafür, indem wir schauen, was nicht so wichtig ist und diese Zeit lieber mit unserem Gott verbringen. Mit der Zeit werden wir uns danach sehnen, uns in diesen Raum – den wir nur für uns und Jehova geschaffen haben – zurückziehen zu können und mit IHM Gemeinschaft zu pflegen.

    Dann werden wir IHN lieben lernen und daraus ergibt sich dann automatisch, dass wir alles daran setzen, dass wir ihn nicht kränken.

  118. Jule sagt:

    Sprüche 16:25

    Manch einer wähnt sich auf dem richtigen Weg – und läuft geradewegs in den Tod.

    Auch hierzu wird in dem bereits erwähnten Artikel folgendes gesagt – besser könnte ich es nicht ausdrücken:

    Sich vor einem scheinbar geraden Weg hüten
    „Es gibt einen Weg, der vor einem Mann gerade ist“, sagt Salomo, „aber sein Ende sind danach die Wege des Todes“ (Sprüche 16:25). Das ist eine Warnung vor falschen Überlegungen und einem Verhalten, das dem Gesetz Gottes zuwiderläuft. Aus fehlerhafter menschlicher Sicht erscheint ein Weg womöglich richtig, doch in Wirklichkeit ist er vielleicht mit den gerechten Grundsätzen des Wortes Gottes nicht zu vereinbaren. Zudem kann jemand von Satan derart getäuscht werden, dass er sich zu einer Handlungsweise gedrängt fühlt, die er zwar für richtig hält, die aber in Wirklichkeit zum Tod führt.

    Gegen Selbsttäuschung gibt es keinen besseren Schutz als ein weises, verständiges Herz und ein durch Erkenntnis aus Gottes Wort sensibilisiertes Gewissen. Wenn wir uns bei Entscheidungen — in Fragen der Moral, der Anbetung oder auf anderen Gebieten — vor einer Selbsttäuschung hüten wollen, lassen wir uns am besten von Gottes Maßstab für Gut und Böse leiten.

    und hier sind wir wieder bei dem Grund, warum es für einen Anbeter Jehovas so wichtig ist, jeden Tag in der Bibel zu lesen:

    dadurch lassen wir uns beeinflussen und uns prägen!

    Seien wir doch mal ehrlich: jeder von uns liest jeden Tag die Zeitung, hört Nachrichten, checkt seine Mails und sieht Fern – oder? Dafür nehmen wir uns die Zeit und diese Dinge beeinflussen uns auch. Vielleicht mehr, als wir uns bewußt sind.

    Wenn uns also die Zeit fehlt, um jeden Tag in der Bibel zu lesen – warum machen wir dann nicht hier bei diesen Dingen Abstriche?

    Sind wir der Ansicht, „es reicht, wenn ich jeden Tag den Tagestext lese“? – Reicht es uns dann auch, wenn wir die Schlagzeile der Titelstory der Tageszeitung lesen? „Immerhin haben wir ja etwas in der Zeitung gelesen und nun sind wir informiert“ – oder? Hören oder sehen wir uns nur einen kurzen Teil der Nachrichten an? Reicht es uns beim Checken der Mails, wenn wir nur kurz den Betreff lesen und nachsehen, von wem die Mail kommt? Oder lesen wir nicht viel mehr die ganze Mail? Was ist mit einem Spielfilm, schalten wir ihn nach ein paar Minuten ab, denn „ich habe ja nun etwas ferngesehen, das reicht mir zur Entspannung“?

    Warum machen wir bei all diesen genannten Dingen keine Abstriche – beim Lesen in der Bibel aber schon? Warum reicht uns hier der Tagestext – „denn ich habe ja so viel zu tun und so wenig Zeit“ – aber für die anderen Dinge nehmen wir uns die Zeit? Warum?

    Naja, bei den Nachrichten wollen wir ja wissen, was so in der Welt passiert und bei meinen Mails will ich auch wissen, was meine Familie und Freunde so schreiben. Aber warum will ich dann nicht ebenso wissen, was mir mein Gott in seinem Wort der Bibel so schreibt? Warum reicht mir es da schon, wenn ich nur kurz schaue, was im Betreff steht?

    Einen Spielfilm sehen wir uns doch auch an, auch wenn wir vorher schon in der Fernsehzeitung gelesen haben, worum es geht. Der Film ist ja so spannend, da wollen wir wissen, wie es ausgeht. Gut, dass da zwischendurch die Werbung kommt, sonst könnten wir nicht einmal aufs Klo gehen.

    Verständlich – aber warum empfinden wir nicht für Jehova und sein Wort ebenso?

    Die Gesellschaft gibt uns doch seit Jahren immer wieder Hilfen an die Hand. Sie sagen nicht „lies der Publikationen, das reicht schon“, sondern sie sagt „lies bitte jeden Tag in der Bibel. Wenn du irgendwas nicht verstehst, dann kannst du auf der Wtlib nachschlagen. In den Publikationen kannst du nachlesen, was uns dabei so begeistert hat“. Sie sind also kein Ersatz fürs Bibellesen.

    Dies wird spätestens an solchen Reihen, wie die Rubrik „Für unsere jungen Leser“ deutlich, wo man zuerst den Text in der Bibel lesen soll. Dann darüber nachdenken und dann wieder zu einzelnen Passagen zurück und noch mal darüber nachsinnen. Wenn du dir so einen Artikel mal als mp3 anhörst, dann vestehst du, was ich meine.

    Hör dir die biblischen Dramen an und du wirst merken, wie spannend es sein kann, in der Bibel zu lesen. Oder lade dir auf der Seite der Gesellschaft eine der dramatischen Bibellesungen runter, wie wir sie in den letzten Jahren immer auf dem BZK hören können. Höre dir den Text dort an und sieh, wie lebendig der Bericht werden kann…

    Sind Zeitungen, Nachrichten, Mails und Spielfilme wirklich spannender? Führen sie uns zu unserem Gott hin?

  119. Jule sagt:

    Sprüche 17 – Weisheit lässt sich nicht erkaufen

    1 Lieber in Ruhe und Frieden ein trockenes Stück Brot essen als ein Festmahl mit Zank und Streit!

    2 Ein fähiger Diener ist höher angesehen als ein nichtsnutziger Sohn, ja, er wird zusammen mit den anderen Söhnen zum Erben eingesetzt.

    3 Gold und Silber prüft man durch Schmelzen, aber was im Herzen des Menschen vorgeht, prüft allein der Herr.

    4 Ein Übeltäter fühlt sich von bösen Plänen angezogen, und einem Lügner gefallen betrügerische Worte, die andere ins Unglück stürzen.

    5 Wer den Armen verspottet, verhöhnt dessen Schöpfer. Wer sich am Unglück anderer freut, bekommt seine Strafe.

    6 Alte Menschen sind stolz auf ihre Enkelkinder, und Kinder sind stolz auf ihre Eltern.

    7 Zu einem Dummkopf passen keine vernünftigen Worte, wie viel weniger passt Lüge zu einem zuverlässigen Menschen!

    8 Manche glauben, Bestechung sei ein Zaubermittel, das ihnen überall Erfolg verspricht.

    9 Wer über die Fehler anderer hinwegsieht, gewinnt ihre Liebe; wer alte Fehler immer wieder ausgräbt, zerstört jede Freundschaft.

    10 Ein vernünftiger Mensch lernt durch Tadel mehr als ein Dummkopf durch hundert Schläge!

    11 Ein Unruhestifter sucht nur den Aufstand, darum wird ihn eine grausame Strafe treffen.

    12 Lieber einer Bärin begegnen, der man die Jungen geraubt hat, als einem Dummen, der nur Unsinn im Kopf hat!

    13 Wer Gutes mit Bösem vergilt, in dessen Familie ist das Unglück ein ständiger Gast.

    14 Ein angefangener Rechtsstreit ist so schwer aufzuhalten wie gestautes Wasser, das plötzlich losbricht – darum lass es gar nicht erst so weit kommen!

    15 Gott verabscheut es, wenn der Schuldige für unschuldig erklärt und der Unschuldige verurteilt wird.

    16 Ein Dummkopf kann sich Weisheit nicht erkaufen, sie würde ihm auch gar nichts nützen – er hat ja doch keinen Verstand!

    17 Auf einen Freund kannst du dich immer verlassen; wenn es dir schlecht geht, ist er für dich wie ein Bruder.

    18 Wer sich mit Handschlag für die Schulden eines anderen verbürgt, hat den Verstand verloren!

    19 Der Streitsüchtige liebt die Bosheit; und wer zu hoch hinaus will, wird tief fallen.

    20 Ein Heuchler hat nichts Gutes zu erwarten; und wer Lügen verbreitet, stürzt ins Unglück.

    21 Wer einen nichtsnutzigen und charakterlosen Sohn hat, kennt nur Sorge und Leid.

    22 Ein fröhlicher Mensch lebt gesund; wer aber ständig niedergeschlagen ist, wird krank und kraftlos.

    23 Ein gottloser Richter nimmt heimlich Bestechungsgelder an und verdreht das Recht.

    24 Ein vernünftiger Mensch bemüht sich um Weisheit, aber die Gedanken des Dummkopfes sind sprunghaft; er denkt nichts zu Ende und kommt auch zu nichts.

    25 Ein leichtsinniger Sohn bereitet seinen Eltern Ärger und Enttäuschung.

    26 Es ist empörend, wenn ein Unschuldiger mit einer Geldstrafe belegt wird; und wenn ein anständiger Mann Prügelstrafe bekommt, wird das Recht missachtet.

    27 Ein weiser Mensch gibt Acht auf seine Worte, denn wer sich selbst beherrschen kann, ist vernünftig.

    28 Sogar einen Dummkopf könnte man für klug halten – wenn er sich nicht durch seine eigenen Worte verraten würde!

  120. Jule sagt:

    Sprüche 18 – Worte haben Macht

    1 Wer andere Menschen meidet, denkt nur an sich und seine Wünsche; heftig wehrt er sich gegen alles, was ihn zur Einsicht bringen soll.

    2 Ein Dummkopf bemüht sich erst gar nicht, etwas zu begreifen. Er will nur jedem zeigen, wie klug er ist.

    3 Wer sich von Gott lossagt, wird zwangsläufig schuldig, Schuld aber bringt Schande und Hohn.

    4 Die Worte eines Menschen können eine Quelle sein, aus der immerfort Weisheit sprudelt: unerschöpflich und von tiefer Wahrheit.

    5 Ein Richter tut Unrecht, wenn er den Schuldigen begnadigt und den Unschuldigen verurteilt.

    6 Wenn ein unverständiger Mensch seinen Mund aufmacht, gibt es nur Streit und Schläge.

    7 Ein Dummkopf schwätzt sich sein eigenes Unglück herbei, kopflos rennt er in seine eigene Falle.

    8 Das Geschwätz eines Verleumders ist so verlockend! Es wird begierig verschlungen wie ein Leckerbissen und bleibt für immer im Gedächtnis haften.

    9 Wer seine Arbeit nachlässig tut, richtet genauso viel Schaden an wie einer, der alles zerstört.

    10 Gott, der Herr, ist wie eine starke Festung: Wer auf ihn vertraut, ist in Sicherheit.

    11 Der Reiche bildet sich ein, sein Besitz würde ihn schützen wie eine hohe Stadtmauer.

    12 Stolz führt zum Sturz, Bescheidenheit aber bringt zu Ehren.

    13 Wer antwortet, bevor er überhaupt zugehört hat, zeigt seine Dummheit und macht sich lächerlich.

    14 Ein Mensch kann durch festen Willen sogar körperliche Krankheit ertragen; aber wer den Mut zum Leben verloren hat, ist zu nichts mehr in der Lage.

    15 Ein kluger Mensch möchte sein Wissen vergrößern, darum läuft er mit offenen Augen und Ohren durch die Welt.

    16 Ein Geschenk eröffnet viele Möglichkeiten, sogar den Zugang zu einflussreichen Menschen.

    17 Wer als Erster vor Gericht aussagt, scheint Recht zu haben; dann aber kommt sein Gegner und zeigt die andere Seite auf.

    18 Bei einem Prozess kann das Los zwischen den Gegnern entscheiden, besonders wenn beide gleich stark und einflussreich sind.

    19 Ein Freund, den du enttäuscht hast, ist schwerer zurückzugewinnen als eine bewachte Festung; wenn man sich entzweit, ist jede Tür verschlossen.

    20 Du musst mit den Folgen deiner Worte leben – seien sie nun gut oder böse.

    21 Worte haben Macht: sie können über Leben und Tod entscheiden. Darum ist jeder für die Folgen seiner Worte verantwortlich.

    22 Wer eine Frau gefunden hat, der hat es gut; es ist ein Zeichen der Güte Gottes.

    23 Wenn ein Armer etwas braucht, muss er bescheiden fragen; ein Reicher aber antwortet hart und stolz.

    24 Viele so genannte Freunde schaden dir nur, aber ein wirklicher Freund steht mehr zu dir als ein Bruder.

    Besonders herausragend hier diese Verse:

    2Ein Dummkopf bemüht sich erst gar nicht, etwas zu begreifen. Er will nur jedem zeigen, wie klug er ist.

    13Wer antwortet, bevor er überhaupt zugehört hat, zeigt seine Dummheit und macht sich lächerlich.

    und in Gegensatz dazu

    15Ein kluger Mensch möchte sein Wissen vergrößern, darum läuft er mit offenen Augen und Ohren durch die Welt.

    zu welcher der beiden Gruppen würde man uns zählen?

  121. Jule sagt:

    ‘Ergrimme nicht gegen Jehova’

    Manch einer, dem wegen seiner eigenen törichten Handlungsweise oder wegen des Fehlers eines anderen etwas mißlingt, mag geneigt sein, Gott die Schuld zuzuschieben.

    DER Mensch ist geneigt, die Schuld an gewissen Schwierigkeiten von sich abzuwälzen. Oft schreibt er sie Gott zu. Tritt in einer bestimmten Gegend eine Lebensmittelknappheit ein, mögen die Menschen Gott beschuldigen, er lasse sie hungern. Oder einige, für die die Arbeitslosigkeit gewisse Nöte mit sich bringt, fragen vielleicht: „Warum läßt Gott uns leiden?“ Ist aber wirklich Gott daran schuld?

    In Wirklichkeit bringt Gott keine derartigen Schwierigkeiten über die Menschen, und er ist auch nicht parteiisch, „da er seine Sonne über Böse und Gute aufgehen“ läßt (Matth. 5:45). Die Nöte, unter denen die Menschen heute zu leiden haben, sind darauf zurückzuführen, daß wir alle unvollkommen sind und in einer unvollkommenen, von Menschen geschaffenen Ordnung leben, die größtenteils auf selbstsüchtigen Grundsätzen beruht. Überdies mag jemand allein schon aufgrund eigener unvernünftiger Handlungen in Schwierigkeiten kommen.

    Meistens zögern Menschen, eigene Fehler einzugestehen oder zuzugeben, daß das von Menschen geschaffene System der Dinge als Ganzes verdreht und für das Unheil in der Welt verantwortlich ist (2. Kor. 4:4; Eph. 2:2, 3). Es verhält sich so, wie die Bibel sagt: „Die Torheit eines Erdenmenschen ist es, die seinen Weg verdreht, und so ergrimmt sein Herz gegen Jehova selbst“ (Spr. 19:3). Oder wie es in einer anderen Übersetzung heißt: „Eines Menschen Unwissenheit bringt seine Angelegenheiten durcheinander, und er wird über Jehova wütend“ (Byington).

    Eine solche Handlungsweise ist gefährlich. Adam, unser Urvater, hinterließ uns ein warnendes Beispiel. Er genoß ursprünglich viele Segnungen und großen Frieden, er war körperlich vollkommen und hatte eine schöne Wohnstätte, einen prächtigen Garten (1. Mose 2:7-9). Er liebte, was Gott ihm gegeben hatte, doch er war seinem Schöpfer nicht dankbar und gab dem Quell seiner Gaben nicht die Ehre für alles, was er ihm in so reichlichem Maße bereitet hatte. Als eine Schwierigkeit auftrat, war er schnell dabei, Gott die Schuld zu geben. Er rechtfertigte seinen Ungehorsam, indem er zu Gott sagte: „Die Frau, die du mir beigegeben hast, sie gab mir Frucht von dem Baum, und da aß ich.“ Er entschuldigte sich praktisch dafür, daß er Gott gegenüber nicht loyal war und seine Stellung als Haupt nicht nutzte, indem er Gott beschuldigte, ihm eine schlechte Frau gegeben zu haben (1. Mose 3:12).

    So wurde Adams „Weg“ durch sein selbstsüchtiges Denken und Handeln „verdreht“. Er wandte sich in seinem Herzen von Jehova ab. Er begann, unabhängig zu handeln, wurde ein Feind Gottes und „zerstörte“ seinen eigenen Weg und den seiner Nachkommen (Spr. 19:3, Bruns). Ja, da Sünde und Unvollkommenheit herrschen und jeder seinen Weg der Unabhängigkeit geht, weiß keiner, was mit ihm geschehen mag, denn „Zeit und unvorhergesehenes Geschehen trifft sie alle“ (Pred. 9:11).

    Wer glaubt, Gott sei für unerwünschte Verhältnisse verantwortlich, könnte sich daher fragen: Gebe ich Gott die Ehre für das Gute, was ich habe? Habe ich meinen Wohlstand, als es mir gutging, ihm zugeschrieben, oder habe ich mir die Ehre dafür gegeben? Bin ich ihm dankbar dafür, daß ich als eines seiner Geschöpfe am Leben bin? Und verdiene ich seine Gunst und seinen Beistand, indem ich seine Grundsätze, die in der Bibel zu finden sind, beachte?

    Die vorgeben, Gott zu dienen

    Die religiösen Führer der Juden im ersten Jahrhundert sind ein Beispiel dafür, was geschieht, wenn Personen, die behaupten, Gott zu dienen, sein Wort der Wahrheit mißachten und sich auf ihren eigenen Verstand stützen (Matth. 15:8, 9). Sie verdrehten ihren Weg, und ‘ihr Herz ergrimmte tatsächlich gegen Jehova’. (Vergleiche Apostelgeschichte 5:34, 38, 39.) Weil Jesus Christus durch seine Worte ihr verkehrtes Denken bloßstellte, brachten sie ihn um. Später waren sie über Jesu Jünger äußerst erzürnt, weil die Jünger ihnen die Wahrheit aus Gottes Wort zeigten (Apg. 7:54-60).

    Traurigerweise muß gesagt werden, daß auch einige Personen in der Christenversammlung eine verkehrte Einstellung entwickeln können und Gott für die Schwierigkeiten verantwortlich machen mögen, denen sie begegnen. Wenn jemandem etwas mißlingt, weil es ihm an Weisheit mangelt oder aufgrund der Unvollkommenheit oder zufolge des Fehlers eines anderen, mag er Gott die Schuld dafür geben. Zum Beispiel mag sich jemand aufgrund dessen, was ein Bruder in der Versammlung gesagt oder getan hat, beleidigt fühlen. Der Gekränkte sagt sich vielleicht: „Solange er in der Versammlung ist, werde ich nicht mehr in die Zusammenkünfte kommen.“ Oder: „Wenn Gott solche Dinge zuläßt, möchte ich nicht in der Versammlung sein.“ Vielleicht beklagt er sich mit den Worten: „Wenn das ein Beispiel dafür ist, was die Wahrheit aus einem Menschen macht, möchte ich nichts mehr damit zu tun haben.“

    Ist das vernünftiges, nüchternes Denken? Wie widersinnig, zu sagen, die Wahrheit mache aus jemandem einen schlechten Menschen! Und warum sollte man seinen Zorn an der Versammlung und damit an Gott auslassen, wenn man sich persönlich beleidigt fühlt? Warum sollte jemand, der sich als Christ ausgibt, zulassen, daß jemand anders oder gewisse Umstände sein gutes Verhältnis zu Gott zerstören?

    Wer solche voreiligen Worte äußert, ergrimmt eigentlich „gegen Jehova“. Ist so etwas vernünftig? Nein. Wer zuläßt, daß jemand oder ein Vorfall in der Versammlung sein Mißfallen erregt oder bewirkt, daß er sich verletzt fühlt, gebraucht sein Wahrnehmungsvermögen nicht richtig und „verdreht“ in Wirklichkeit „seinen Weg“ (Hebr. 5:14). Er würde sonst keine unvernünftige, illoyale Einstellung gegenüber Jehova, dem Eigentümer der wahren Christenversammlung, einnehmen (Ps. 119:165).

    Die Gefahr für einen Christen besteht darin, daß eine solche Einstellung in seinem Innern Wurzel schlägt. Sie kann sich tief in ihm festsetzen und sein HERZ beeinflussen. Ein Christ wird Jehova kaum unmittelbar beschuldigen. Doch in seinem Herzen mag er mit Gott hadern und denken, sein Zorn sei gerechtfertigt, weshalb ihn sein Herz dazu verführt, gegen Jehova zu ergrimmen. Jeder erlebt hin und wieder etwas, worüber er sich aufregt. Er ist vielleicht mitunter auch niedergeschlagen, enttäuscht oder sogar verärgert. Doch er sollte auf die Warnungszeichen achten und schriftgemäß an das Problem herantreten (Eph. 4:26). Er sollte sich bemühen, das Problem sogleich zu lösen, nötigenfalls mit Hilfe der Ältesten in der Versammlung. Selbst wenn es nicht zu seiner Zufriedenheit gelöst wird, sollte er sich durch seine Gefühle nicht zu törichtem Handeln verleiten lassen. Er sollte darauf achten, daß sein Weg in der Wahrheit nicht „verdreht“ wird. Sonst würde sein Verhältnis zu Gott Schaden erleiden, seine Vision würde getrübt werden, und sein Herz würde ‘gegen Jehova ergrimmen’.

    Angesichts dieser Gefahr gibt die Bibel den Rat: „Mehr als alles sonst, was zu behüten ist, behüte dein Herz, denn aus ihm sind die Quellen des Lebens“ (Spr. 4:23). Wenn wir besonnen bleiben und unseren Weg nicht durch unvernünftiges Handeln oder törichtes Denken verdrehen, werden wir unser Gleichgewicht bewahren können (1. Petr. 1:13). Wir werden Jehova dann nicht beschuldigen, sondern ihn als einen liebenden Gott, der sich um uns kümmert, anrufen. Er wird uns Verständnis verleihen und uns auf einem geraden, sicheren Pfad leiten (Spr. 3:5, 6).

  122. Jule sagt:

    Sprüche 19 – 21

    Sprüche 19 – Hilf den Armen!

    1 Lieber arm und ehrlich als ein selbstherrlicher Dummkopf, der Lügen verbreitet!

    2 Ein eifriger Mensch, der nicht nachdenkt, richtet nur Schaden an; und was übereilt begonnen wird, misslingt.

    3 Manch einer ruiniert sich durch eigene Schuld, macht dann aber Gott dafür verantwortlich!

    4 Der Reiche ist immer von Freunden umgeben, aber der Arme verliert jeden Freund.

    5 Wer als Zeuge einen Meineid schwört, wird bestraft; für ihn gibt es kein Entrinnen.

    6 Einflussreiche Leute werden von vielen umschmeichelt; und wer freigebig ist, hat alle möglichen Freunde.

    7 Den Armen lassen seine Verwandten im Stich – noch mehr halten seine Bekannten sich von ihm fern. Er erinnert sich an ihre Versprechungen, aber sie sind wertlos geworden.

    8 Wer sich um Weisheit bemüht, tut sich selbst einen Gefallen; und wer Einsicht bewahrt, findet das Glück.

    9 Wer als Zeuge einen Meineid schwört, kommt nicht ungeschoren davon – er hat sein Leben verspielt.

    10 Ein Leben im Überfluss passt nicht zu einem leichtsinnigen und oberflächlichen Menschen – noch verkehrter ist es, wenn ein Sklave über Machthaber herrscht.

    11 Ein vernünftiger Mensch kann seine Gefühle beherrschen; es ehrt ihn, wenn er über Fehler hinwegsehen kann.

    12 Der Zorn eines Königs jagt Angst ein wie das Brüllen eines Löwen, aber seine Anerkennung erfrischt wie der Morgentau.

    13 Ein nichtsnutziger Sohn bringt seinen Vater ins Unglück; und eine ewig nörgelnde Frau ist so unerträglich wie ein ständig tropfendes Dach.

    14 Haus und Besitz kann man von den Eltern erben; aber eine vernünftige Frau schenkt nur Gott, der Herr.

    15 Ein Faulpelz liebt seinen Schlaf – und erntet Hunger dafür.

    16 Wer sich an Gottes Gebote hält, bewahrt sein Leben; wer sie auf die leichte Schulter nimmt, kommt um.

    17 Wer den Armen etwas gibt, gibt es Gott, und Gott wird es reich belohnen.

    18 Erzieh deine Kinder mit Strenge, solange sie noch jung sind, aber lass dich nicht dazu hinreißen, sie zu misshandeln!

    19 Wer jähzornig ist, muss seine Strafe dafür zahlen. Wenn du versuchst, ihn zu beschwichtigen, machst du alles nur noch schlimmer!

    20 Höre auf guten Rat, und nimm Ermahnung an, damit du endlich weise wirst!

    21 Der Mensch macht viele Pläne, aber es geschieht, was Gott will.

    22 Wer freigebig und gütig ist, wird von allen geschätzt; und besser ein Armer als ein Betrüger.

    23 Wer Gott achtet und ehrt, hat ein gutes Leben. Er kann ruhig schlafen, denn Angst vor Unglück kennt er nicht.

    24 Ein fauler Mensch streckt seine Hand nach dem Essen aus, aber er kriegt sie nicht zum Mund zurück!

    25 Wenn ein Lästermaul bestraft wird, werden wenigstens Unerfahrene etwas davon lernen; wenn man aber den Vernünftigen zurechtweist, lernt er selbst daraus.

    26 Wer seine Eltern schlecht behandelt und fortjagt, ist ein gemeiner und nichtsnutziger Mensch.

    27 Wenn du jede Ermahnung sowieso in den Wind schlägst – dann hör doch gar nicht erst darauf!

    28 Ein betrügerischer Zeuge verhöhnt jedes Recht; die Worte eines gewissenlosen Menschen säen Unheil und Verderben.

    29 Wer sich über alles mit Spott hinwegsetzt, wird seine gerechte Strafe bekommen; und auf den Rücken des überheblichen Besserwissers gehört der Stock!

    Kennen wir das weltliche Sprichwort „Blinder Eifer schadet nur“?

    Irgendwie erinnert mich dies an Paulus und das, was er später über andere sagte: er bescheinigte ihnen Eifer, „aber nicht gemäß genauer Erkenntnis“.

    Ob er sie deshalb davor warnte, weil er aus eigener Erfahrung wußte, wie gefährlich so ein blinder Eifer sein kann? Immerhin hatte er selbst aus einem religiösen Eifer heraus die Gesalbten Jehovas verfolgt und töten lassen. Eigentlich ging es ihm auch seinerzeit schon um Jehova und darum, für eine reine Anbetung zu eifern. Dabei hatte er unwissentlich dem Satan gestattet, sich als Werkzeug im Feldzug gegen wahre Anbeter missbrauchen zu lassen. Wie groß war später bei ihm die Scham. Wie schuldig fühlte er sich an dem unschuldigen Blut und wie furchtbar muss es gewesen sein, bei einem Bruder, mit dem er dann gut zusammen arbeitete, den Schmerz und die Trauer zu sehen – die vielleicht dadurch kam, dass er durch Paulus Schuld die Frau oder den Sohn verloren hatte.

    Paulus war mit dem Wort Gottes und somit auch mit diesen Sprüchen hier vertraut. Trotzdem handelte er später in blindem Eifer.

    Dies zeigt uns, wie wichtig es ist, unser Herz zu behüten und immer wieder jeden Tag in der Bibel zu lesen und „uns mit unserem Gott darüber zu unterhalten“!

  123. Jule sagt:

    Sprüche 19:7

    Den Armen lassen seine Verwandten im Stich – noch mehr halten seine Bekannten sich von ihm fern. Er erinnert sich an ihre Versprechungen, aber sie sind wertlos geworden.

    Wie furchtbar! Hat er nicht schon Probleme genug? Ist es nicht schon schlimm genug, dass er hart für das Lebensnotwendige arbeiten muss – oft so hart, dass er nach der Arbeit erschöpft ins Bett fällt und sofort einschläft? Ist er nicht schon allein wegen dieser Härten zu bedauern?

    Und nun das: die Freunde verlassen ihn, die Familie fällt ihm in den Rücken und die, die ihm ihre Hilfe zugesagt hatten – sie wissen auf einmal nichts mehr davon und „lassen ihn fallen wie eine heiße Kartoffel“!

    Ja, das sind wirklich Zustände, an denen der Satan seine helle Freude hat. „Nun wird er endlich aufgeben und seinen Gott verlassen. Bald habe ich ihn, dann habe ich erreicht, was ich wollte. Dann habe ich wieder einen, den ich Jehova vorhalten und sagen kann: ’siehst du? Ich hatte es dir ja gesagt!'“

    Wie schlimm, wenn der arme Mensch nun in dieser Situation ganz allein ist. Was wird er tun? Wird er sich wirklich von seinem Gott Jehova abwenden?

    Aber was ist das? Was tut er denn da? Wieso gibt der denn nicht auf und „badet im Selbstmitleid“? Was, er liest in der Bibel und rückt noch näher an seinen Gott Jehova ran? Was soll das?

    Und was passiert denn jetzt? Jehova hat jemanden gefunden, den er an seine Seite stellen kann, „der ihm wieder aufhilft“ (Prediger 4 lässt grüßen). Das ist ja Schiebung, das geht ja gar nicht. Hm, was soll der Widersacher da machen? Jehova gewinnen lassen? Och Nö!

    Naja, dem Satan fällt auch was ein, so schnell lässt er sich nicht unterkriegen. Dann wird der Gefährte halt mit an die Wand gedrückt. Das gibt bestimmt jede Menge Streit in der neuen Ehe. – Wie, es gibt keinen Streit, die halten ganz fest zusammen, lesen noch mehr in der Bibel und reden darüber und wenden das an? Das geht doch nicht, das ist aber unfair.

    Ok, ok – einen hat der Satan noch: nachdem er schon alles genommen hat: den guten Namen, Ansehen, Freunde und Familie, das Haus und die Gesundheit – dann nimmt er halt die Kinder. Aber nicht, indem er sie umbringt, wie bei Hiob. Das wäre zu einfach, denn wenn die beiden so einen starken Glauben haben, dann glauben die ganz bestimmt an die Auferstehung und können sich daran festhalten und gemeinsam trauern. Außerdem hatten wir ja schon bei Hiob gesehen, dass dieser Tod kein bleibender Schaden ist.

    Aber das kann man ja noch toppen: man weckt einfach Zweifel und Mißtrauen bei den Kindern und bringt sie so dazu, sich selbst voller Verachtung und Hass von den Eltern abzuwenden. Das ist schlimmer als der Tod, denn hier funktioniert das mit der Trauer und Hoffnung nicht so. Hier werden die Eltern verstört, fragen sich, was sie falsch gemacht haben und was mit ihnen nicht stimmt. Dabei war ihr einziger „Fehler“, dass sie sich immer noch nicht von Jehova abgewandt haben. Aber so streiten sie vielleicht miteinander und trennen sich und entfernen sich damit von Jehova!

    Auf jeden Fall hat der Widersacher erst mal erreicht, dass die Kinder nicht nur den Eltern den Rücken gewandt haben – sondern auch Jehova. Ohne es zu bemerken, haben sie sich ja gegen die Eltern und damit gegen die göttliche Autorität aufgelehnt, haben Gehorsam und Achtung und Respekt fehlen lassen. Und weil der Satan dies erreicht hat. indem er Mißtrauen und Zwietracht gesät hat, fühlen sie sich im Recht und werden darin beharren. Und nun haben die Eltern ein großes Problem: denn schlimmer noch als der Schmerz um den Verlust der Kinder ist die große Sorge um deren geistiges Wohl!

    Aber jetzt werden die beiden sich ganz bestimmt gegenseitig die Schuld zuweisen und sich trennen und „dann habe ich sie endlich in der Tasche…“

    Aber wer Jehova wirklich liebt, der lässt sich auch nicht von solchen Umständen von seinem Gott entfernen. Er wird sich auch weiterhin eifrig in Gottes Wort vertiefen und weiterhin die Nähe Jehovas suchen. Denn: was kann denn Jehova dafür?

    Wer Jehova wirklich liebt, der hat erkannt, dass nur eines wirklich zählt im Leben: die Freundschaft mit Jehova!

    Und die kann uns niemand nehmen, egal was auch passiert. Egal, wie häßlich uns andere auch behandeln, egal wie sehr sie uns „mit ihrem Verrat“ auch schmerzen – es ändert nichts an Jehovas Liebe! ER wird immer unser Freund sein – solange wir ihn lassen!

  124. Jule sagt:

    Sprüche 19:11

    Ein vernünftiger Mensch kann seine Gefühle beherrschen; es ehrt ihn, wenn er über Fehler hinwegsehen kann.

    Ich glaube, dies ist das Schwierigste, was wir im Leben lernen müssen. Vielleicht haben es Männer in dieser Hinsicht auch leichter als wir Frauen, die wir ja sowieso sehr gefühlssbetont sind.

    Es ist schon sehr schwer, bei dem was wir tun Selbstbeherrschung zu üben. Aber auch unsere Gedanken unter Kontrolle zu halten und „Stopp!“ zu sagen, wenn wir negativ denken oder uns Sorgen machen, ist sehr schwer!

    Aber wir wissen ja auch, dass auf Gedanken Gefühle folgen und daraus Taten. Daher ist es sicherlich sehr wichtig, dass wir lernen, unsere Gedanken und Gefühle in den Griff zu bekommen. Mein Mann sagt dann immer, dass es ja auch nichts an den Tatsachen ändert, wenn ich mir Sorgen mache und deshalb nicht schlafen kann. Und auch wenn ich fast umkomme vor emotionalem Schmerz, dann ändere ich dennoch nichts an den Tatsachen und an der Einstellung derjenigen, die mich ablehnen oder sogar verachten. Und damit hat er ja Recht.

    In dem Zusammenhang passt dann auch der zweite Teil des Verses: denn wenn ich mich in meinen Schmerz darüber hineinsteigere, kann auch ganz leicht Groll und Verbitterung entstehen. Und wie reagiere ich dann, wenn derjenige, dessen Handeln diesen Schmerz verursacht hat, sich besinnt und mich um Verzeihung bittet? Kann ich dann so bereitwillig vergeben wie der Vater von dem verlorenen Sohn? Ist es dann nicht eine Art Spirale, in der ich gefangen bin, ja, in die ich mich ja selbst eingeschlossen habe?

    Dieser Prozess hat mich jetzt fast 2 Jahre gekostet. Aber es ist wahr: wir müssen bei unseren Gefühlen anfangen. Ja, der andere hat mich zutiefst verletzt, aber er ist kein schlechter Mensch und sein Tun resultiert aus einer für ihn selbst äußerst schwierigen Situation. Und wenn ich mich versuche, in den anderen hineinzuversetzen und zu verstehen, warum er so handelt – dann kann kein Groll entstehen. Dann hat auch Verbitterung keinen Platz, sondern dann ist da tiefes Mitgefühl mit demjenigen – auch wenn er mir sehr sehr weh getan, ja mich sogar verraten hat. Denn er hat ja nicht bewußt so gehandelt, sondern aus einer Schwäche heraus und aus einer gewissen Unreife. Und dann bin ich an dem Punkt, wo ich mich fühle wie der Vater von dem verlorenen Sohn: der voller Hoffnung Ausschau hält nach seinem Sohn und sich darauf freut, ihm entgegenzugehen. Dies ist ein sehr gutes und befreiendes Gefühl!

    Denn nichts ist schlimmer als die angstvolle Erwartung, dass jemand, der einem sehr weh getan hat, wieder zurückkommt und man das Gefühl hat, man könne nicht über seinen Schatten springen. Man weiss, dass es von einem erwartet wird, nun zu vergeben und auch Jesus hatte uns dazu aufgefordert, es zu tun – und alles in einem selbst rebelliert dagegen. Das ist ein sehr häßliches Gefühl!

    Es hat mich unzählige stundenlange Gespräche mit Jehova gekostet, die bei mir immer anfingen mit „ja, aber“ und von seiner Seite immer mit „aber denk doch an … (ein Vers in der Bibel, den ich gerade gelesen hatte)“ weiter gingen und der Frage: „aber warum nicht?“ Die einzige Antwort darauf waren immer verletzter Stolz und verletzte Gefühle. Sehr beschämend, dass dies gut ein Jahr so hin und her ging zwischen Jehova und mir. Man stelle sich nur mal vor, immer wieder zu Gott zu sagen: „ja, du hast ja eigentlich Recht, aber das passt mir nicht“! Wie beschämend!

    Aber unser Gott Jehova ist ja sehr geduldig mit uns und sehr barmherzig. Er rechnet uns unsere Unvollkommenheiten nicht an, sucht immer wieder nach mildernden Umständen für mich – die ich mich doch so hartnäckig geweigert hatte, „endlich Vernunft anzunehmen“. Und ich habe ein Problem damit, wenn eine junge unerfahrene Person aus einer Schwäche heraus meine Gefühle mit Füßen tritt? Wie dumm ist das denn?

    Denken wir nur an Jesu Gleichnis mit dem hartherzigen Sklaven, dem sein Herr gnädigerweise eine große Schuld erlassen hat und der nichts besseres zu tun hat, als sofort im Anschluss bei einem anderen eine geringe Summe hart einzufordern.

    In dieser Hinsicht kann das tägliche Bibellesen sehr hart sein – wenn uns Jehova einen Spiegel vorhält und sagt: „das da bist du und das finde ich echt nicht toll!“

    Aber nur so lernen wir, unsere Gedanken und Gefühle zu beherrschen und so zu leben und zu handeln, dass wir unseren Gott erfreuen. Aber wenn wir Jehova wirklich von Herzen lieben, dann tun wir das gerne und dann springen wir auch über unseren eigenen Schatten. Auch, wenn das oftmals so seine Zeit braucht.

    Und da wir diese Zeit für uns selbst in Anspruch nehmen, ist es nur fair, wenn wir dies auch dem anderen zugestehen – der vielleicht nicht einmal erkannt hat, dass er „auf krummen Wegen geht“ und etwas ändern muss.

    Aber all dies zeigt auch, wie wichtig die Gedanken aus dem Vortrag „Wie nennst du den Stein?“ sind. Es ist ziemlich einfach, über die Schwester Sensibel zu lächeln, die sich so über Schwester Trampel aufregt. Dabei war diese ihr doch nur deshalb aus Versehen auf den schmerzenden Zeh getreten, weil sie gesehen hatte, dass es ihr schlecht ging und sie sie trösten wollte!

    Das ist mir schon sehr oft aufgefallen, dass einige Gedanken in der Bibel und in Ansprachen total begeisternd sind – bis sie dann auf mich selbst und mein eigenes Leben zutreffen und ich mir „die Hand abhacken“ muss, damit sie mich nicht zum Straucheln bringt.

    Paulus sagte den Hebräern, dass Jehova den züchtigt, den er liebt und dass dies im Moment ganz sicher wenig erfreulich für uns ist. Aber am Ende werden wir den Segen verspüren. So, wie voller Freude und Hoffnung auf jemanden warten zu können, der einem sehr weh getan hat. Und zu wissen, dass wir damit Jehova nachahmen, der nur auf den ersten Schritt wartet, damit er dem reuigen Sünder voller Begeisterung entgegen eilen und in die Arme schließen kann!

    Es ist wirklich nicht so leicht, unsere Gefühle zu beherrschen und anderen ihre Fehler zu vergeben, aber unser Gott lässt uns nicht allein. Er streckt uns seine Hand entgegen, um uns zu helfen. Ergreifen wir sie?

  125. Jule sagt:

    Sprüche 20 – Ein Menschenkenner durchschaut die Gedanken

    1 Ein Biertrinker wird unangenehm laut, und ein Weinsäufer redet Blödsinn; wer sich betrinkt, ist unvernünftig!

    2 Vor einem König nimmt man sich in Acht wie vor einem brüllenden Löwen; denn wer seinen Zorn herausfordert, setzt sein Leben aufs Spiel.

    3 Es ehrt einen Menschen, wenn er sich auf keinen Streit einlässt; nur ein törichter Streithahn wettert sofort los.

    4 Wer faul ist, kümmert sich nicht um seine Saat; wenn er dann ernten will, sucht er vergeblich.

    5 Die Gedanken eines Menschen sind unergründlich wie ein tiefer See, aber ein Menschenkenner durchschaut sie und bringt sie ans Licht.

    6 Viele Menschen betonen, wie freundlich und zuverlässig sie sind; aber wo findet man einen, auf den man sich wirklich verlassen kann?

    7 Wer aufrichtige Eltern hat, die Gott dienen, der kann sich glücklich schätzen!

    8 Wenn der König Gericht hält, deckt er jedes Unrecht auf.

    9 Wer kann schon behaupten: »Ich bin frei von jeder Schuld und habe ein reines Gewissen.«?

    10 Gott verabscheut das Messen mit zweierlei Maß und hasst das Wiegen mit zweierlei Gewicht.

    11 Schon im Verhalten eines Kindes zeigt sich, ob es ehrlich und zuverlässig ist.

    12 Gott hat uns Augen gegeben, um zu sehen, und Ohren, um zu hören.

    13 Liebe nicht den Schlaf, sonst bist du bald arm! Steh früh genug auf, damit du immer genug zu essen hast!

    14 »Das ist viel zu teuer!«, schimpft der Käufer beim Handeln; doch hinterher lacht er sich ins Fäustchen.

    15 Worte der Weisheit und der Erkenntnis sind viel kostbarer als Gold und Juwelen.

    16 Wenn jemand zu dir kommt, der aus Leichtsinn für die Schulden eines Fremden gebürgt hat, so leihe ihm nur etwas gegen Pfand!

    17 Was man durch Betrug erworben hat, mag zuerst zwar angenehm sein, aber früher oder später hinterlässt es einen bitteren Nachgeschmack.

    18 Pläne sind erst durch Beratung erfolgreich; darum überlege gut, bevor du in einen Kampf ziehst!

    19 Wer Geheimnisse ausplaudert, der lästert auch über seine Mitmenschen. Darum meide jeden, der seinen Mund nicht halten kann!

    20 Wer Vater und Mutter verflucht, dessen Leben wird verlöschen wie eine Lampe in tiefster Dunkelheit.

    21 Ein Erbe, das man übereilt an sich reißt, wird am Ende nicht gesegnet sein.

    22 Nimm dir nicht vor, Unrecht heimzuzahlen! Vertraue dem Herrn, denn er wird dir zum Recht verhelfen!

    23 Gott verabscheut es, wenn man beim Abwiegen mit zweierlei Gewicht und einer gefälschten Waage betrügt.

    24 Gott lenkt die Schritte des Menschen; wie kann der Mensch sein Leben überblicken?

    25 Wer Gott vorschnell ein Versprechen gibt und erst hinterher die Folgen bedenkt, bringt sich selbst in ausweglose Schwierigkeiten.

    26 Ein weiser König entdeckt die Verbrecher und gibt ihnen eine harte Strafe.

    27 Gott, der Herr, gab dem Menschen den Verstand, damit er seine innersten Gedanken und Gefühle überprüfen kann.

    28 Wenn ein König freundlich und zuverlässig ist, dann steht seine Regierung fest und sicher.

    29 Der Schmuck junger Menschen ist ihre Kraft, und die Würde der Alten ist ihr graues Haar.

    30 Schläge sind ein wirksames Mittel gegen Bosheit – sie helfen dem Menschen, sich zu bessern.

    Besonders der Vers 3

    Es ehrt einen Menschen, wenn er sich auf keinen Streit einlässt; nur ein törichter Streithahn wettert sofort los.

    Hier geht es auch wieder um den Gedanken von gerade: wir müssen unsere Gedanken und Gefühle im Zaum halten! Denn ansonsten könnte uns „im Eifer des Gefechtrs“ etwas rausrutschen, was großen Schaden anrichtet.

    Und vielleicht kränken wir damit einen anderen sehr und er hat das gleiche Problem, was ich vorhin geschildert habe. Vielleicht bekommt er dann seine Gefühle nicht in den Griff und steigert sich in seine Verbitterung hinein und hat ein Problem, aus dieser Spirale wieder herauszukommen. Dann hätten wir ihn in gewissem Sinne zum Straucheln gebracht. Das wäre sicherlich sehr lieblos und das wollen wir ganz bestimmt nicht.

    Auf der anderen Seite können wir auch nicht immer aus dem Zimmer gehen, wenn die Worte oder das Tun des anderen uns zur Weißglut reizt – denn sonst könnte die Kommunikation abreißen und wohin dies führt, wissen wir auch.

    Wichtig ist, dass wir lernen, ausgeglichen zu sein. Und wenn wir schon selbst nach vielen Jahren Lebenserfahrung und in der Wahrheit damit Schwierigkeiten haben – ist es dann nicht sehr unfair, dies von unseren Kindern zu erwarten?

    Das Beste ist wirklich, dass wir die Augen und Ohren offenhalten für unseren Gott und seine Belehrung. Eine gute Gelegenehit haben wir ja in den nächsten Wochen: in gut 2 Wochen fangen die BZK in Deutschland an. Passenderweise geht es darum, unser Herz zu behüten. Unser Zonenaufseher hatte uns in seiner Ansprache letzte Woche ja schon etwas darauf eingestimmt. Sicherlich ist es gut, wenn wir nicht nur anwesend sind, sondern auch gut zuhören und uns bemühen, alles Störende auszublenden. Sorgen wir dafür, dass wir gut ausgeschlafen sind und lassen wir uns nicht dadurch ablenken, dass wir während des Programms gucken, wer alles da ist, was er anhat, ob er mit einer Freundin da ist und wer hinter uns sitzt, wessen Kind da schreit usw. Konzentrieren wir uns ganz auf das Programm. Wir erinnern uns noch, was der Zonenaufseher zu dem Thema sagte „mit ganzer Seele, ganzem Herzen und ganzem Sinn“ in der Zusammenkunft anwesend zu sein…

  126. Jule sagt:

    Sprüche 20:19

    Wer Geheimnisse ausplaudert, der lästert auch über seine Mitmenschen. Darum meide jeden, der seinen Mund nicht halten kann!

    Ein großes Problem unserer Zeit: man darf nichts von sich preis geben, weil man sich sonst verletzbar macht. Auch in einer Beziehung ist heutzutage leider Vorsicht angebracht.

    Da du deinem Partner vertraust, erzählst du ihm, wie du denkst und fühlst. In der Regel hat man keine Geheimnisse voreinander. Aber da heutzutage kaum noch eine Beziehung von Bestand ist, hast du nach der Trennung ein Problem. Denn in der Schlammschlacht hängt eben dieser Mensch deine Fehler an die große Glocke. Wenn du Pech hast, macht das auch im Internet die Runde und viele „dürfen“ dann öffentlich die Sexfilmchen bewundern, die man damals nur für den privaten Gebrauch gedreht hatte. Wie furchtbar und demütigend!

    In dieser Hinsicht ist das Gebot der Ehrbarkeit der Ehe wirklich sehr ehrfrischend. Denn wenn beide Partner Jehova lieben und daher die Ehe als für die Ewigkeit betrachten, dann dürfen sie sich auch getrost vertrauen.

    Wenn ich diesen Verrat der „ehemals Liebenden“ so um mich rum beobachte, dann frage ich mich, was zuerst da war: scheitern die Beziehungen, weil wir nicht offen und ehrlich miteinander umgehen sondern „Spielchen spielen“ – oder ist dies so beliebt, weil man nachher den Verrat fürchtet?

  127. Jule sagt:

    Sprüche 21 – Wer auf Gott hört, ist auf dem richtigen Weg

    1 Wie man Wasser durch Kanäle in die gewünschte Richtung leitet, so lenkt Gott die Gedanken des Königs, wohin er will.

    2 Der Mensch hält das, was er tut, für richtig; aber Gott, der Herr, prüft, warum der Mensch das tut.

    3 Gott will, dass die Menschen gut und gerecht miteinander umgehen; das ist ihm viel lieber als ihre Opfergaben.

    4 Wer von Gott nichts wissen will, ist stolz und überheblich; bei allem, was er tut, lädt er Schuld auf sich.

    5 Was der Fleißige plant, bringt ihm Gewinn; wer aber allzu schnell etwas erreichen will, hat nur Verlust.

    6 Reichtum, den man durch Betrug erworben hat, zerrinnt schnell und reißt mit in den Tod.

    7 Wer Gott missachtet und sich weigert, ihm zu gehorchen, schadet sich selbst durch seine Bosheit und Gewalt.

    8 Verschlungen und undurchsichtig sind die Wege des Menschen, der Schuld auf sich geladen hat; der Ehrliche aber führt ein aufrichtiges Leben.

    9 Lieber in einer kleinen Ecke unter dem Dach wohnen als in einem prächtigen Haus mit einer ständig nörgelnden Frau!

    10 Wer Gott verachtet, giert nach Bösem; sogar sein Nachbar kann von ihm kein Mitgefühl erwarten.

    11 Wenn man dem Lästermaul eine Geldstrafe auferlegt, werden wenigstens Unerfahrene etwas davon lernen; wenn man aber einen weisen Menschen belehrt, lernt er selbst daraus.

    12 Der gerechte Gott achtet auf alle, die ihn ablehnen, und stürzt sie ins Unglück.

    13 Wer sich beim Hilferuf eines Armen taub stellt, wird selbst keine Antwort bekommen, wenn er Hilfe braucht.

    14 Wenn jemand wütend auf dich ist, kannst du ihn besänftigen, indem du ihm heimlich ein Geschenk zusteckst.

    15 Wenn das Recht beachtet wird, freut sich ein ehrlicher Mensch; aber für einen Übeltäter bedeutet es Angst und Schrecken.

    16 Wer sich weigert, Vernunft anzunehmen, auf den wartet der Tod!

    17 Wer ausgelassene Feste liebt, wird bald arm – ein aufwendiges Leben hat noch keinen reich gemacht!

    18 Die Gerechtigkeit wird siegen: Nicht den Ehrlichen, sondern den Gottlosen trifft das Unglück.

    19 Lieber in einer einsamen und trostlosen Wüste leben als mit einer schlecht gelaunten Frau, die ständig nörgelt!

    20 Ein weiser Mensch kann mit seinem Reichtum gut umgehen, ein Dummkopf aber verschleudert ihn sofort.

    21 Wer freundlich ist und andere gerecht behandelt, hat ein erfülltes Leben, er findet Anerkennung und Ehre.

    22 Der Kluge kann sogar eine gut bewachte Stadt erobern und alle Befestigungen niederreißen, auf die sich die Einwohner verlassen.

    23 Überlege deine Worte, und dir bleibt viel Ärger erspart!

    24 Wer sich über alles mit Spott hinwegsetzt, ist überheblich und eingebildet.

    25 Ein Faulpelz hat viele Wünsche, ist aber zu bequem, auch nur einen Finger krumm zu machen. Dieser Zwiespalt bringt ihn langsam um.

    26 Den ganzen Tag überlegt er, wie er für sich etwas bekommen kann; wer aber zu Gott gehört, der gibt gerne und knausert nicht.

    27 Gott verabscheut die Opfergaben der Gottlosen, erst recht, wenn sie damit schlechte Ziele verfolgen.

    28 Einem falschen Zeugen wird man auf Dauer nicht glauben; wer aber bei der Wahrheit bleibt, wird immer wieder angehört.

    29 Wer Gott missachtet, will durch ein überhebliches Gesicht Sorglosigkeit vortäuschen; aber nur ein aufrichtiger Mensch ist seiner Sache wirklich sicher.

    30 Die größte Weisheit, die tiefste Einsicht und die besten Pläne können nicht bestehen, wenn sie gegen Gott gerichtet sind.

    31 Man kann sich noch so gut auf einen Kampf vorbereiten – den Sieg schenkt Gott allein!

    Interessant hier die folgenden Verse:

    2Der Mensch hält das, was er tut, für richtig; aber Gott, der Herr, prüft, warum der Mensch das tut.

    3 Gott will, dass die Menschen gut und gerecht miteinander umgehen; das ist ihm viel lieber als ihre Opfergaben.

    27 Gott verabscheut die Opfergaben der Gottlosen, erst recht, wenn sie damit schlechte Ziele verfolgen.

    Eigentlich eine sehr gute Zusammenfassung dessen, was unser Gott von uns erwartet

  128. Jule sagt:

    Sprüche 22 – 24

    Sprüche 22:1-16 Wer andere ungerecht behandelt…

    1 Ein guter Ruf ist wertvoller als großer Reichtum; und beliebt sein ist besser, als Silber und Gold zu besitzen.

    2 Reiche und Arme haben eines gemeinsam: Gott, der Herr, schenkte ihnen das Leben.

    3 Der Kluge sieht das Unglück voraus und bringt sich in Sicherheit; ein Unerfahrener läuft hinein und muss die Folgen tragen.

    4 Wer Gott achtet und ihm gehorcht, besitzt Reichtum und Anerkennung und hat ein erfülltes Leben.

    5 Der Weg hinterlistiger Menschen ist verschlungen und dornenreich; wer sein Leben liebt, hält sich fern von ihnen!

    6 Erziehe dein Kind schon in jungen Jahren – es wird die Erziehung nicht vergessen, auch wenn es älter wird.

    7 Der Reiche hat die Armen in seiner Hand; denn wer sich Geld leiht, ist abhängig von seinem Gläubiger.

    8 Wer andere ungerecht behandelt, stürzt sich selbst ins Unglück; mit der Unterdrückung seiner Mitmenschen ist es dann vorbei!

    9 Wer Mitleid zeigt und den Armen hilft, den wird Gott segnen.

    10 Schicke den ewigen Spötter fort, dann haben Zank und Streit ein Ende!

    11 Wer ehrlich ist und treffende Worte findet, den nimmt der König zum Freund.

    12 Der Herr sorgt dafür, dass die Wahrheit siegt, denn er entlarvt die Worte der Lügner.

    13 Der Faulpelz findet immer eine Ausrede. »Ich kann nicht zur Arbeit gehen«, sagt er, »auf der Straße könnte ja ein Löwe sein, der mich anfällt und tötet!«

    14 Die verführerischen Worte einer fremden Frau sind so gefährlich wie eine tiefe Grube; wem Gott zürnt, der fällt hinein!

    15 Ein Kind, das nur Dummheiten im Kopf hat, wird durch Strenge zur Vernunft gebracht.

    16 Wer sich bei reichen Leuten mit Geschenken einschmeichelt oder wer den Armen unterdrückt, um sich Gewinn zu verschaffen, der wird schließlich im Elend enden.

    Der Vers 4 wirft Fragen auf: „wirklich?“

    4 Wer Gott achtet und ihm gehorcht, besitzt Reichtum und Anerkennung und hat ein erfülltes Leben.

    Hat man immer Ansehen, wenn man Jehova gehorcht? Und was, wenn man verleumdet wird – ist das dann ein untrügliches Zeichen dafür, dass wir Jehova nicht dienen? Wie sind die Worte hier gemeint?

    Hier geht es nicht um Ansehen bei Menschen oder materiellen Reichtum. Hier geht es um die Anerkennung Jehovas und dass wir bei Gott reich sind.

    Wir erinnern uns noch an die Ansprache des Zonenaufsehers? Wenn wir eine innige Freundschaft mit Jehova haben, sind wir reicher als jeder Millionär der Welt. Der Segen zeigt sich dann nicht darin, dass uns alle Menschen lieben, dass wir viele materielle Dinge haben oder auf der Karriereleiter ganz oben sind – sondern in dem „Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft“ und in einer durchdringenden Freude, die wir nur als Frucht des heiligen Geistes erhalten.

    Wie kommen wir in diesen Genuß? Der Anfang von diesem Spruch sagt es: wir müssen Gott achten und ihm gehorchen.

    Aber bitte aus Liebe und nicht nur, weil wir etwas von IHM wollen!

  129. Jule sagt:

    Dreißig Worte weiser Menschen

    17 Höre, ich will dir erzählen, was weise Menschen gesagt haben. Nimm dir meine Worte zu Herzen, 18 behalte sie immer im Gedächtnis und rede davon; sie werden dir helfen. 19 Ich unterrichte gerade dich, damit du es lernst, dem Herrn zu vertrauen. 20 Schon vor einiger Zeit habe ich dir meine Ratschläge aufgeschrieben, um dir Einsicht zu vermitteln.21 Sie werden dir zeigen, wie zuverlässig die Wahrheit ist. Dann wirst auch du gute Antworten geben können, wenn dich Menschen um Rat fragen.

     

    1.

    22 Beraube nicht den Armen, der sich nicht wehren kann, und hintergehe keinen Hilflosen vor Gericht! 23 Denn der Herr sorgt für ihr Recht, und denen, die sie hintergehen, raubt er das Leben.

     

    2.

    24 Lass dich nicht mit einem Jähzornigen ein, halte dich von einem Hitzkopf fern, 25 sonst übernimmst du seine Gewohnheiten und bringst dich selbst zu Fall!

     

    3.

    26 Verpflichte dich nie durch einen Handschlag, für die Schulden eines anderen zu bürgen! 27 Denn wenn du dann selbst nicht bezahlen kannst, nimmt man dir sogar dein Bett weg!

     

    4.

    28 Versetze niemals die Grenzsteine, die deine Vorfahren festgesetzt haben!

     

    5.

    29 Kennst du jemanden, der geschickt ist bei seiner Arbeit? Er wird erfolgreich sein, und du wirst ihn nur bei einflussreichen Leuten finden.

    Die ersten 5 Lektionen, die wir uns merken sollten, wenn wir wirkliche Freunde Gottes sein wollen!

     

    6.

    1 Wenn du mit einem mächtigen Herrn am Tisch sitzt, dann bedenke, wen du vor dir hast! 2 Beherrsche dich, selbst wenn du heißhungrig bist! 3 Stürze dich nicht auf seine Leckerbissen, denn wenn du meinst, sie seien dir zu Ehren aufgetischt, täuschst du dich selbst.

     

    7.

    4 Versuche nicht, mit aller Gewalt reich zu werden, denn das ist unvernünftig! 5 Schneller, als ein Adler fliegen kann, ist dein Geld plötzlich weg – wie gewonnen, so zerronnen!

     

    8.

    6 Iss nicht mit einem Geizhals, sei nicht begierig nach seinen Leckerbissen, 7 denn er ist berechnend und gönnt dir nichts. «Iss und trink nur!«, fordert er dich auf und verabscheut dich dabei. 8 Wenn du es merkst, wirst du erbrechen, was du gegessen hast; dann waren alle freundlichen Worte vergeudet!

     

    9.

    9 Versuche nicht, einem Dummkopf etwas zu erklären; er wird deine Worte ohnehin nur verachten!

     

    10.

    10 Versetze keine alten Grenzsteine, mache den Armen und Bedrängten niemals ihr Eigentum streitig! 11 Der Herr ist ihr starker Befreier, er selbst wird gegen dich auftreten und ihnen Recht verschaffen.

     

    11.

    12 Sei offen für Ermahnung, achte aufmerksam auf kluge Worte!

     

    12.

    13 Erspare deinem Kind die harte Strafe nicht! Ein paar Hiebe werden es nicht umbringen! 14 Im Gegenteil: du rettest sein Leben damit!

     

    13.

    15 Mein Sohn, wenn du weise bist, dann freue ich mich darüber. 16 Wenn das auch deine Worte zeigen, bin ich glücklich.

     

    14.

    17 Ereifere dich nicht über Menschen, die Schuld auf sich laden; sondern eifere danach, Gott zu gefallen! 18 Dann hast du eine gute Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht enttäuscht.

     

    15.

    19 Höre, mein Sohn, und werde weise! Bemühe dich, auf dem geraden Weg zu bleiben! 20 Halte dich fern von den Weinsäufern und Schlemmern! 21 Auf sie wartet die Armut; denn wer nur noch isst, trinkt und schläft, hat bald nichts als Lumpen am Leib!

     

    16.

    22 Höre auf deinen Vater – er hat dich gezeugt! Und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt geworden ist!

    23 Bemühe dich um das wirklich Wichtige: Weisheit, Selbstbeherrschung und Einsicht. Sie sind schwer zu erwerben, gib sie daher nie wieder auf!

    24 Der Vater eines zuverlässigen Sohnes hat allen Grund zur Freude. Wie glücklich macht doch ein vernünftiger Sohn! 25 Erfreue also deine Eltern!

     

    17.

    26 Mein Sohn, vertraue dich mir an, und nimm dir mein Leben zum Vorbild! 27 Huren und Ehebrecherinnen sind so gefährlich wie ein tiefer Brunnen, schon mancher hat sich durch sie in den Tod gestürzt. 28 Sie lauern dir auf wie Räuber und verführen viele zur Untreue.

     

    18.

    29 Bei wem sieht man Kummer und Klage? Bei wem Streit und Gejammer? Wer hat Wunden durch grundlose Schlägereien, wer hat trübe Augen? 30 Wer noch spät beim Wein sitzt und jede neue Sorte ausprobiert. 31 Lass dich nicht vom Wein verlocken, wenn er so rötlich schimmert, wenn er im Glas funkelt und so glatt die Kehle hinuntergleitet! 32 Denn zuletzt wirkt er wie der Biss einer giftigen Schlange. 33 Deine Augen sehen seltsame Dinge, deine Gedanken und Gefühle wirbeln durcheinander. 34 Es geht dir wie einem Seekranken auf hoher See – du fühlst dich wie im Mastkorb eines schaukelnden Schiffes.

    35 »Man muss mich geschlagen haben«, sagst du, »aber es hat mir nicht wehgetan; ich bin verprügelt worden, aber ich habe nichts davon gemerkt! Wann wache ich endlich aus meinem Rausch auf? Ich brauche wieder ein Glas Wein!«

     

    19.

    23 1 Sei nicht neidisch auf böse Menschen, und bemühe dich nicht um ihre Freundschaft! 2 Denn sie trachten nur nach Gewalt, ihre Worte verletzen und richten Schaden an.

     

    20.

    3 Wer ein Haus baut, braucht Weisheit und Verstand; 4 wer dazu noch Geschick besitzt, kann es mit wertvollen und schönen Dingen füllen.

     

    21.

    5 Ein weiser Mann setzt seine Stärke richtig ein, und ein verständiger gebraucht seine Kraft sinnvoll. 6 Denn nur durch Überlegung führt man einen Kampf, und wo viele Ratgeber sind, da stellt sich der Sieg ein.

     

    22.

    7 Für den Dummkopf ist Weisheit unerreichbar; wenn Wichtiges besprochen wird, dann bleibt ihm nur eins übrig: Schweigen!

     

    23.

    8 Wer nur darauf aus ist, Böses zu tun, der ist bald als Lump verschrien. 9 Wer Gemeines plant und sich nicht ermahnen lässt, macht sich schuldig; und wer für alles nur Spott übrig hat, zieht sich den Hass der Menschen zu.

     

    24.

    10 Wenn du in der Not schwach und mutlos bist, dann bist du es auch sonst!

     

    25.

    11 Rette die unschuldig zum Tode Verurteilten; befreie den, der zur Hinrichtung geschleppt wird! 12 Vielleicht sagst du: »Wir wussten doch nichts davon!« – aber du kannst sicher sein: Gott weiß Bescheid! Er sieht dir ins Herz! Jedem gibt er das, was er verdient.

     

    26.

    13 Mein Sohn, iss Honig, denn das ist gut! So süß wie Honig für deinen Gaumen, 14 so wertvoll ist Weisheit für dein Leben. Suche sie, dann hast du eine gute Zukunft, und deine Hoffnungen werden nicht enttäuscht!

     

    27.

    15 Du Gottloser, versuche nicht, mit List oder mit Gewalt einem ehrlichen Menschen Grund und Boden zu entreißen! 16 Denn der Aufrichtige mag zwar vom Unglück verfolgt werden, aber er steht immer wieder auf. Der Gottlose dagegen kommt darin um.

     

    28.

    17 Freue dich nicht über das Unglück deines Feindes; juble nicht über seinen Sturz! 18 Denn der Herr sieht alles, und Schadenfreude missfällt ihm – er könnte deshalb sogar deinen Feind verschonen!

     

    29.

    19 Sei nicht entrüstet über die Gottlosen, und ereifere dich nicht über sie! 20 Denn sie haben keine Zukunft – ihr Leben gleicht einem glimmenden Docht, der bald ganz erlischt.

     

    30.

    21 Mein Sohn, ehre Gott und achte den König! Lass dich nicht mit Aufrührern ein, die gegen sie rebellieren! 22 Denn plötzlich können Gott oder der König alle ins Verderben stürzen!

  130. Jule sagt:

    Sprüche 24 –Weitere Sprüche weiser Männer

    23 Auch folgende Sprüche stammen von weisen Männern:
    Ein Richter muss immer unparteiisch sein! 24 Wenn er den Schuldigen für unschuldig erklärt, wird er vom Volk verachtet und gehasst. 25 Wenn er sich aber für das Recht einsetzt, dann genießt er Ansehen und Glück.

    26 Eine aufrichtige Antwort ist ein Zeichen echter Freundschaft, so wie ein Kuss auf die Lippen!

    27 Bestelle erst dein Feld, und sorge für deinen Lebensunterhalt, bevor du eine Familie gründest!

    28 Sage nicht ohne Grund als Zeuge gegen jemand aus, betrüge nicht mit deinen Worten!

    29 Sprich nicht: »Wie du mir, so ich dir! Ich zahle jedem heim, was er mir angetan hat!«

    30 Ich ging durch die Felder und Weinberge eines faulen und dummen Mannes. 31 Das Unkraut wucherte überall und bedeckte alles. Die Schutzmauer ringsum war schon verfallen. 32 Als ich das sah, dachte ich nach und zog eine Lehre daraus:

    33 »Lass mich noch ein bisschen schlafen«, sagst du,
    »nur noch ein kleines Weilchen!« –

    34 und während du dich ausruhst,
    ist die Armut plötzlich da,
    und die Not überfällt dich wie ein Räuber.

    Welche weisen Männer reden hier? Ich dachte, es sei Salomo, der die 30 Punkte hier zusammmengefasst hat

  131. Jule sagt:

    Sprüche 25 – 28

    Sprüche 25 – Weitere Sprüche Salomos

    1 Auch die folgenden Sprüche sind von König Salomo. Männer am Hof Hiskias, des Königs von Juda, haben sie gesammelt.

    Wer sich nicht beherrschen kann…:

    2 Gott wird geehrt für das, was er verborgen hält; aber der König erlangt nur Ansehen, wenn er alles erforscht.

    3 So hoch der Himmel ist und so weit die Erde, so unergründlich sind die Gedanken des Königs.

    4 Entferne die Schlacken aus dem Silber, dann gestaltet der Schmied kunstvollen Schmuck daraus; 5 entferne die Verräter vom Hof des Königs, dann ist seine gerechte Herrschaft gesichert.

    6 Wenn du vor dem König stehst, dann spiel dich nicht auf, und halte dich nicht für die wichtigste Person!

    7 Denn es ist besser, man gibt dir eine höhere Stellung, als dass du einem, der bedeutender ist als du, deinen Platz überlassen musst!
    Wenn du etwas Verdächtiges gesehen hast, 8 geh nicht übereilt vor Gericht! Denn was machst du, wenn ein anderer Zeuge zeigt, dass du im Unrecht bist?

    9 Führst du einen Rechtsstreit mit deinem Nachbarn, dann zieh niemanden mit hinein, der dir im Vertrauen etwas mitgeteilt hat! Plaudere nicht die Geheimnisse aus, die ein anderer dir anvertraut hat; 10 denn sonst wird jeder wissen, dass du nichts für dich behalten kannst, und du kommst selbst ins Gerede!

    11 Wie goldene Äpfel auf einer silbernen Schale, so ist ein rechtes Wort zur rechten Zeit. 12 Auf die Ermahnung eines weisen Menschen zu hören ist so wertvoll wie der schönste Schmuck aus Gold!

    13 Ein zuverlässiger Bote ist für den, der ihn sendet, so erquickend wie ein kaltes Getränk in der heißen Erntezeit.

    14 Wer sich selbst anpreist mit dem, was er zu bieten hat, und dann seine Versprechungen nicht hält, der gleicht den Wolken, die den ersehnten Regen nicht bringen.

    15 Durch Geduld wird ein Herrscher umgestimmt, und Sanftmut kann den stärksten Widerstand brechen.

    16 Wenn du Honig findest, dann iss nur so viel, wie dir bekommt; sonst wirst du ihn satt und musst dich am Ende noch übergeben! 17 Besuche deinen Nachbarn nicht zu oft, sonst wirst du ihm lästig, und er beginnt dich abzulehnen!

    18 Wer gegen seinen Nachbarn falsch aussagt, der richtet so großen Schaden an wie ein Hammer, ein Schwert oder ein spitzer Pfeil.

    19 In der Not auf einen Treulosen zu vertrauen – das ist so, als wollte man mit einem kranken Zahn kauen oder mit einem verkrüppelten Fuß gehen!

    20 Für einen Traurigen Lieder zu singen ist so unsinnig, als würde man im Winter den Mantel ausziehen oder Salz in eine Wunde streuen.

    21 Wenn dein Feind hungrig ist, dann gib ihm zu essen; ist er durstig, gib ihm zu trinken. 22 So wirst du ihn beschämen, und der Herr wird dich belohnen.

    23 Nordwind bringt Regen – und heimliches Geschwätz bringt verdrießliche Gesichter!

    24 Lieber in einer kleinen Ecke unter dem Dach wohnen als in einem prächtigen Haus mit einer ständig nörgelnden Frau!

    25 Eine gute Nachricht aus der Ferne ist wie ein Schluck Wasser für eine durstige Kehle!

    26 Ein guter Mensch, der sich von einem Gottlosen beeinflussen lässt, ist so unbrauchbar wie eine trübe Quelle oder ein verschmutzter Brunnen.

    27 Zu viel Honig ist nicht gut – genauso spare mit anerkennenden Worten!

    28 Wer sich nicht beherrschen kann, ist so schutzlos wie eine Stadt ohne Mauer.

    Einige Verse kommen uns bekannt vor – da die Gedanken von Jesus und den Aposteln zitiert werden:

    6 Wenn du vor dem König stehst, dann spiel dich nicht auf, und halte dich nicht für die wichtigste Person!

    7 Denn es ist besser, man gibt dir eine höhere Stellung, als dass du einem, der bedeutender ist als du, deinen Platz überlassen musst!

    Diesen Ausspruch kennen wir von Jesus. Den nächsten von Paulus:

    15 Durch Geduld wird ein Herrscher umgestimmt, und Sanftmut kann den stärksten Widerstand brechen.

    21 Wenn dein Feind hungrig ist, dann gib ihm zu essen; ist er durstig, gib ihm zu trinken. 22 So wirst du ihn beschämen, und der Herr wird dich belohnen.

    Dies sind nur zwei kleine Beispiele, aber wir sind in den letzten Wochen immer wieder über Aussprüche „gestolpert“, die wir aus dem Mund von Jesus oder der Apostel kennen.

    Dies zeigt uns, dass sowohl Jesus als auch seine Nachfolger sich gut mit den Schriften auskannten. Sicherlich haben sie regelmäßig darin gelesen und sich damit beschäftigt, wie Gott mit seinem Volk gehandelt hat und was er sich von uns wünscht.

    Sogar Jesus kannte sich gut in den Schriften aus, was sich darin zeigte, dass er immer wieder aus Gottes Wort zitierte. Und das, obwohl er sicherlich kein eifriges Studium des Wortes benötigte – denn er kannte Jehova ja persönlich. Er hatte ja viel Zeit mit ihm im Himmel verbracht und IHN nicht nur beobachtet in dieser Zeit, sondern sich auch mit ihm unterhalten, vielleicht sogar Fragen gestellt. Warum las er dann trotzdem in den Schriften?

    Hatten er und seine Nachfolger Langeweile? Gab es damals nicht genug Zerstreuung? Oder lasen sie vielleicht deshalb immer wieder in Gottes Wort, weil sie sich nach dem reinen frischen Wort Gottes sehnten? Weil sie so dem Schmutz der Zeit entfliehen und Gott nahe sein konnten?

    Warum ahmen wir sie nicht einfach nach? Wir haben zwar heute jede Menge Zerstreuung – aber wir leben noch in einer viel schlimmeren Zeit. Für uns müßte „ein Glas frisches Wasser“ noch viel erstrebenswerter sein, als für die Menschen damals

  132. Jule sagt:

    Sprüche 25:9-10

    Führst du einen Rechtsstreit mit deinem Nachbarn, dann zieh niemanden mit hinein, der dir im Vertrauen etwas mitgeteilt hat! Plaudere nicht die Geheimnisse aus, die ein anderer dir anvertraut hat; 10 denn sonst wird jeder wissen, dass du nichts für dich behalten kannst, und du kommst selbst ins Gerede!

    Bedeutet dies, dass wir in einem Rechtsstreit keine Zeugen angeben dürfen, um niemanden mit hinein zu ziehen?

    Oder geht es eher darum, dass wir andere aus unseren Streitereien um Kleinigkeiten heraushalten sollten?

  133. Jule sagt:

    Sprüche 25:12, 26

    12 Auf die Ermahnung eines weisen Menschen zu hören ist so wertvoll wie der schönste Schmuck aus Gold!

    26 Ein guter Mensch, der sich von einem Gottlosen beeinflussen lässt, ist so unbrauchbar wie eine trübe Quelle oder ein verschmutzter Brunnen.

    In der Übersetzung, die Thom zitiert hat, wird das viel schlimmer ausgedrückt

    Wie könnte der Gerechte von einem Bösen auf den falschen Weg gelockt werden! Mit Zwietracht und Mißtrauen, das hinterrücks gesäet wird. In Sprüche 26 wird dazu gesagt:

    23 Schmeichelnde Worte, die böse Gedanken verbergen, sind wie eine Silberglasur über billigem Tongeschirr.

    24 Ein gehässiger Mensch will andere täuschen und verstellt sich mit schönen Worten. 25 Darum traue ihm nicht, auch wenn seine Stimme noch so freundlich klingt, denn seine Seele ist mit Hass durchtränkt! 26 Mag er seinen Hass auch durch Heuchelei verbergen – früher oder später kommt seine Bosheit vor aller Augen ans Licht!

  134. Jule sagt:

    Sprüche 26 – Ein Dummkopf

    1 Ehre und Anerkennung passen zu einem Übermütigen so wenig wie Schnee zum Sommer oder Regen zur Erntezeit.

    2 Ein Fluch, der unbegründet ist, wird nicht eintreffen. Er gleicht den Vögeln, die fortfliegen und nicht wiederkommen.

    3 Die Peitsche für das Pferd, das Zaumzeug für den Esel – und der Stock für den Rücken des Menschen, der keine Vernunft annimmt!

    4 Antworte nicht auf eine dumme Frage, sonst begibst du dich auf die gleiche Ebene mit dem, der sie gestellt hat! 5 Oder gib die passende Antwort auf eine dumme Frage! So merkt der, der sie gestellt hat, dass er nicht so klug ist, wie er denkt.

    6 Wer eine Botschaft durch einen Unzuverlässigen überbringen lässt, der kann sich genauso gut die Füße abhacken – es bringt ihm nichts als Unglück!

    7 Ein Tagträumer kann mit einem Weisheitsspruch genauso wenig umgehen wie ein Lahmer mit seinen Beinen.

    8 Wer einem Übermütigen Ehre und Anerkennung erweist, handelt genauso sinnlos wie jemand, der einen Stein in der Schleuder festbindet.

    9 Der Betrunkene kann sich nicht erklären, wie ein Dorn in seine Hand geriet – genauso unerklärlich ist ein Weisheitsspruch im Mund eines Dummkopfs.

    10 So unverantwortlich wie ein Schütze, der wild um sich schießt, handelt, wer einen Unverständigen oder einen Dahergelaufenen für sich arbeiten lässt.

    11 Ein Tagträumer, der auf seiner Dummheit beharrt, gleicht einem Hund, der wieder frisst, was er herausgewürgt hat.

    12 Kennst du jemanden, der sich selbst für weise hält? Ich sage dir: Für einen Dummkopf gibt es mehr Hoffnung als für ihn!

    13 Der Faulpelz hat immer eine Ausrede: »Ich kann nicht zur Arbeit gehen«, sagt er, »auf der Straße könnte ja ein Löwe auf mich warten!«

    14 Die Tür dreht sich in der Angel – und der Faule in seinem Bett!

    15 Ein fauler Mensch streckt seine Hand nach dem Essen aus, aber er ist zu bequem, sie zurück zum Mund zu führen!

    16 Ein Faulpelz meint, es mit sieben Verständigen aufnehmen zu können.

    17 Wer sich in einen fremden Streit einmischt, handelt sich unnötig Ärger ein wie jemand, der einen vorbeilaufenden Hund bei den Ohren packt.

    18 Wer einen anderen betrügt und dann sagt: »Ich habe doch nur Spaß gemacht!«, 19 der ist wie ein Verrückter, der mit tödlichen Waffen um sich schießt!

    20 Ohne Holz geht ein Feuer aus, und ohne Verleumder legt sich der Streit.

    21 Ein streitsüchtiger Mensch lässt den Zank aufflammen wie Kohle die Glut und Holz das Feuer.

    22 Das Geschwätz eines Verleumders ist so verlockend! Es wird begierig verschlungen wie ein Leckerbissen und bleibt für immer im Gedächtnis haften.

    23 Schmeichelnde Worte, die böse Gedanken verbergen, sind wie eine Silberglasur über billigem Tongeschirr.

    24 Ein gehässiger Mensch will andere täuschen und verstellt sich mit schönen Worten. 25 Darum traue ihm nicht, auch wenn seine Stimme noch so freundlich klingt, denn seine Seele ist mit Hass durchtränkt! 26 Mag er seinen Hass auch durch Heuchelei verbergen – früher oder später kommt seine Bosheit vor aller Augen ans Licht!

    27 Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein; und wer mit Steinen wirft, wird selbst getroffen!

    28 Ein Lügner ist voller Hass und kennt kein Mitleid; wer andere verleumdet, bringt sie zu Fall.

    Bedeuten die Worte in Vers 17, dass wir wegsehen sollten, wenn einem anderen Unrecht geschieht oder wenn hilflose Menschen in der U-Bahn angepoebekt oder bedroht werden?

    17 Wer sich in einen fremden Streit einmischt, handelt sich unnötig Ärger ein wie jemand, der einen vorbeilaufenden Hund bei den Ohren packt.

    Es stimmt ja, dass wir selbst nichts damit zu tun haben und es kann uns sogar passieren, dass der Angreifer dann uns ins Visier nimmt und wir Schläge erhalten. Aber spricht sich die Bibel hier wirklich gegen Zivilcourage aus?

    Dieser Gedanke würde nicht mit dem zusammenpassen, was ich bisher aus Gottes Wort gelernt habe

  135. Jule sagt:

    Sprüche 27 – Liebe, die offen zurechtweist

    1 Brüste dich nicht mit dem, was du morgen tun willst, denn du weißt nicht, was der Tag dir bringt!

    2 Überlass es anderen, dich zu loben! Es ist besser, ein Fremder rühmt dich, als du selbst!

    3 Schon ein Stein oder eine Karre Sand sind sehr schwer – aber der Ärger über einen Dummkopf wiegt mehr als beide zusammen!

    4 Heftiger Zorn und große Wut sind grausam – gegen die Eifersucht aber verblassen sie beide!

    5 Liebe, die offen zurechtweist, ist besser als Liebe, die sich ängstlich zurückhält.

    6 Ein Freund meint es gut, selbst wenn er dich verletzt; ein Feind aber schmeichelt dir mit übertrieben vielen Küssen.

    7 Wer satt ist, will auch den besten Honig nicht mehr sehen; dem Hungrigen aber schmeckt sogar das Bittere süß.

    8 Wer seine Heimat verlässt, ist wie ein Vogel, der seinem Nest entflieht.

    9 Duftendes Öl und Weihrauch erfreuen das Herz, aber noch angenehmer und wertvoller ist der gute Rat eines Freundes.

    10 Verlass niemals deinen Freund oder den Freund deines Vaters! Wenn du in Not gerätst, dann geh nicht bis zum Haus deines Bruders! Ein Nachbar in der Nähe kann dir besser helfen als der Bruder in der Ferne.

    11 Sei verständig, mein Sohn! Damit machst du mir Freude, und ich kann denen entgegentreten, die meine Arbeit verachten.

    12 Der Kluge sieht das Unglück voraus und bringt sich in Sicherheit; ein Unerfahrener rennt mitten hinein und muss die Folgen tragen.

    13 Wenn jemand so unüberlegt war, für die Schulden eines Fremden zu bürgen, dann nimm von seinem Besitz etwas als Pfand!

    14 Wenn jemand seinen Nachbarn frühmorgens mit lauter Stimme begrüßt, dann wird es ihm als Verwünschung ausgelegt.

    15 Eine Frau, die ständig nörgelt, ist so unerträglich wie ein tropfendes Dach bei Dauerregen! 16 Sie zum Schweigen zu bringen, ist so sinnlos, wie den Wind zu fangen oder Öl mit den Händen zu halten!

    17 Wie man Eisen durch Eisen schleift, so schleift ein Mensch den Charakter eines anderen.

    18 Wer seinen Feigenbaum pflegt, kann die Früchte ernten; wer sich für seinen Herrn einsetzt, der findet Anerkennung.

    19 Im Wasser spiegelt sich dein Gesicht, und in deinen Gedanken und Gefühlen erkennst du dich selbst!

    20 Der Abgrund des Totenreiches ist unersättlich – ebenso die Augen des Menschen: sie wollen immer mehr!

    21 Gold und Silber werden im Ofen und im Tiegel geprüft, der Prüfstein eines Menschen ist sein Ruf.

    22 Du kannst einen Unverständigen noch so lange schlagen – seine Dummheit wirst du doch nicht aus ihm herausprügeln!

    23 Kümmere dich um deine Viehherden, sorge für deine Schafe und Ziegen, 24 denn Reichtum bleibt nicht für immer, und selbst Königreiche vergehen! 25 Mähe die Wiesen, damit frisches Gras nachwachsen kann, und hole das Heu von den Bergen! 26 Aus der Wolle der Schafe kannst du Kleider anfertigen, und von dem Geld, das du für die Ziegenböcke bekamst, kaufst du neues Land.

    27 Die Ziegen geben Milch für dich und deine Familie und für alle deine Bediensteten.

    Die Überschrift sagt es schon, was uns in Vers 5 und 6 als Gefahr vor Augen geführt wird:

    Liebe, die offen zurechtweist, ist besser als Liebe, die sich ängstlich zurückhält.

    6 Ein Freund meint es gut, selbst wenn er dich verletzt; ein Feind aber schmeichelt dir mit übertrieben vielen Küssen.

    Aber das betrifft uns ja nicht, wir sind ja alle Christen und wenn wir uns unseren Umgang nur in der Christenversammlung suchen, dann kann ja gar nichts passieren – oder?

    Warum warnte der Apostel Paulus dann die Versammlung davor, dass es eine Zeitperiode geben würde, in der „sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich Lehrer aufhäufen werden, die ihre die Ohren kitzeln“?

    Wie könnte dies uns betreffen? In einer Zeit der Emanzipation und wo es groß geschrieben wird, dass wir uns selbst lieben müssen und aufpassen müssen, dass uns niemand übervorteilt, da ist die theokratische Unterordnung eher unbequem. Wenn ich dann als jugendlicher getaufter Zeuge Jehovas Kontakt mit einer verheirateten Schwester habe, die ich total cool finde, weil sie alles selbst managt und ihrem Mann (vielleicht für ihn unbemerkt) das Zepter aus der Hand nimmt, dann fällt mir das bald auf die Füße. Spätestens dann, wenn ich Unstimmigkeiten mit meinen Eltern habe, was früher oder später bei jedem Mal der Fall ist.

    Warum ist dieser Kontakt gerade dann so gefährlich? Weil das Verhalten der Schwester mir suggeriert, dass man sich nicht alles gefallen lassen darf, dass ich selbst für mich und mein Glück verantwortlich bin und weil ihr scheinbar fester Platz in der Versammlung mir zeigt, dass man bei der theokratischen Unterordnung ruhig Abstriche machen kann. Das ist dann schon in Ordnung.

    Und so werde ich als Jugendlicher auf meiner Ansicht bestehen und wenn meine Eltern das nicht einsehen, dann ziehe ich einfach im Streit aus, obwohl ich weder alt noch reif genug dazu bin und auch nicht selbst für mich und meinen Unterhalt sorgen kann. Und damit lehne ich mich nicht nur gegen meine Eltern, sondern auch gegen Jehova auf.

    Aber weil die Schwester so eine Liebe ist und in ihrer Versammlung einen guten Ruf hat, denke ich mir nichts Schlechtes dabei. Ebenso wie sie gute Gründe hat, warum sie das Zepter in ihrer Ehe an sich gerissen hat, ebenso gute Gründe habe ich, mich mit meinen Eltern zu überwerfen! Das ist dann für mich schon in Ordnung.

    Und so kann diese Schwester, die es ja eigentlich gut mit mir meint, mich unbemerkt zum Straucheln bringen. Logisch, dass ich als Jugendliche gerne hören will, dass ich im Recht bin. Die Phase der Pubertät ist halt eine der Selbstfindung und dazu gehört eben auch, dass ich mich immer mehr von meinen Eltern abgrenze. Aber in dieser Phase würde ich eher eine reife Schwester oder einen reifen Bruder benötigen, der mich wieder auf Spur bringt.

    Bei der Suche nach weiteren Artikeln, die die einzelnen Sprüche beleuchten, bin ich heute nachmittag zufällig über diesen Artikel hier gestolpert, der genau diesen Gedanken behandelt:

    Eine glückliche, geeinte Familie — dein Anteil als Jugendlicher
    …Die jugendliche „Kraft“ ist noch nicht durch die harten Wirklichkeiten jahrelanger Erfahrung gemäßigt worden. Deshalb kann es sein, daß du als Jugendlicher bestimmte Gefahren außer acht läßt und der Meinung bist: „Es kann ja nichts passieren.“ Doch deine Eltern wissen es aufgrund der im Laufe ihres Lebens erlangten Weisheit — oder auch aufgrund eigener bitterer Erfahrungen — besser. Sie verstehen zwar deine Empfindungen, aber vielleicht sind sie sich gewisser heimtückischer Gefahren bewußt, die du nicht erkennst (Sprüche 29:15).

    4 Zuweilen mangelt es womöglich an Gedankenaustausch, weil es dir schwerfällt, über etwas zu sprechen, was dir Kummer bereitet. Es kann sein, daß du wegen eines Streits mit anderen oder wegen eigener Fehler einen quälenden Schmerz verspürst. Möglicherweise reagierst du wie Hiob, der das Empfinden hatte, sogar seine eigenen Brüder, seine vertrauten Freunde, ja selbst seine Hausgenossen hätten sich von ihm abgewandt (Hiob 19:13-19)…

    Sind deine Eltern wirklich deine ‘vertrauten Freunde’? Könnte es sein, daß du — wenn auch unabsichtlich — etwas tust, was den Gedankenaustausch behindert? Kannst du wie Salomo sagen: „Ich erwies mich meinem Vater [und meiner Mutter] als ein wirklicher Sohn.“ (Sprüche 4:3)? Wie kannst du ein engeres Verhältnis zu ihnen herstellen?…

    „Mein Sohn . . . Liebende Güte und Wahrhaftigkeit mögen dich nicht verlassen. Binde sie um deinen Hals. Schreibe sie auf die Tafel deines Herzens“ (Sprüche 3:1-4). Liebende Güte und Wahrhaftigkeit werden dazu beitragen, daß du deinen Eltern näherkommst. Aber diese Eigenschaften müssen zu einem Bestandteil deiner Persönlichkeit, deiner Wesensart, werden, du mußt sie ‘um deinen Hals binden und auf dein Herz schreiben’. In biblischen Zeiten hängte man sich oft einen Siegelring an einer Schnur um den Hals (1. Mose 38:18). Ein solcher Ring hatte unschätzbaren Wert; denn ohne ihn konnte kein Dokument rechtskräftig gemacht werden. Wer den Ring am Hals trug, vergaß ihn nie und wurde ständig an seinen hohen Wert erinnert. Genauso sollte man stets an liebende Güte und Wahrhaftigkeit denken und ihren Wert nie vergessen. Doch wie kannst du diese Eigenschaften offenbaren?

    7 „Liebende Güte“ kann gemäß der Bedeutung des hebräischen Wortes auch mit „loyale Liebe“ wiedergegeben werden und läßt auf persönliches Engagement in dem Verhältnis zu jemandem schließen. Verhältst du dich also deinen Eltern gegenüber loyal, und bemühst du dich, ein enges Verhältnis zu ihnen aufrechtzuerhalten?… Verschwindet deine liebende Güte in der Hitze eines Streits oder wenn man dir nicht deinen Willen läßt? Behältst du ‘das Gesetz liebender Güte auf deiner Zunge’, wenn du erregt bist? Loyalität und Mitgefühl sind für den Gedankenaustausch unerläßlich (Sprüche 31:26).

    8 „Wahrhaftigkeit“ erzeugt Vertrauen, und Vertrauen ist unerläßlich für ein enges Verhältnis. Sei nicht wie die „Menschen der Unwahrheit“, die verhehlen, was für Personen sie sind (Psalm 26:4). Vielleicht bist du versucht, gewissermaßen ein Doppelleben zu führen und dich in Gegenwart deiner christlichen Eltern anders zu verhalten als dann, wenn sie dich nicht sehen. Das kann sich verheerend auswirken, besonders wenn du vor einem ernsten Problem stehst, dem du allein nicht gewachsen bist. Denke auch daran, daß man dir nicht mehr vertrauen wird, wenn man deine Unehrlichkeit aufgedeckt haben wird. …

    Sprich ruhig und respektvoll, dann können deine Eltern erkennen, was in deinem Herzen ist (Sprüche 29:11). Auch dir werden bestimmte Eigenschaften ihres Herzens bewußt. Und das offene und einfühlsame Gespräch wird dir helfen, dein eigenes Herz besser kennenzulernen. In Sprüche 27:19 wird gesagt: „Wie im Wasser Angesicht mit Angesicht übereinstimmt, so das Herz eines Menschen mit dem eines Menschen.“ So, wie du im Wasser eines stillen Teiches das Spiegelbild deines Angesichts siehst, so magst du durch das von Herz zu Herz mit deinen Eltern geführte Gespräch feststellen, daß sich ihre Gefühle und Beweggründe nicht allzusehr von deinen unterscheiden. Ein solcher Gedankenaustausch fördert das gegenseitige Verständnis und Interesse — Eigenschaften, die für eine herzliche Familiengemeinschaft unerläßlich sind.

    11 Sei also bereit, mit deinen Eltern auch über unangenehme Dinge zu reden. Sprich mit ihnen über deine Ängste und Fehlschläge ebenso wie über deine Freuden und Erfolge. Sprich über deine Ziele im Leben und über deine Gebete. Widerstehe dem Drang, ‘dich abzusondern’ (Sprüche 18:1). Bemühe dich immer wieder, etwas Zeit mit deinem Vater oder deiner Mutter zu verbringen, um über solch ganz persönliche Dinge sprechen zu können. Einige Jugendliche haben festgestellt, daß sie dazu Gelegenheit haben, wenn sie mit ihren Eltern im Predigtdienst stehen, mit ihnen einen längeren Weg zurückzulegen haben oder auch, wenn sie sich mit der ganzen Familie auf die eine oder andere Art entspannen.

    12 In der Regel werden sich deine Bemühungen um einen vernünftigen Gedankenaustausch zwar günstig auswirken, doch keiner von euch — weder du noch deine Eltern — ist vollkommen. Manchmal mögen Eltern ungerecht handeln, es an Einfühlungsvermögen fehlen lassen oder kein gutes Beispiel geben. Vielleicht sind sie ungläubig und behandeln dich nicht immer in Übereinstimmung mit biblischen Grundsätzen. Wer in einer Eineltern- oder einer Zweitfamilie lebt, ist oft außergewöhnlichem Druck ausgesetzt. Ganz gleich, wie nahe du deinen Eltern stehst, wird es manchmal vorkommen, daß du dich unverstanden fühlst. Wie kannst du in einer solchen Lage treu ausharren?

    Lerne es, ‘das Joch in deiner Jugend zu tragen’
    13 Als Jeremia von Jehova beauftragt wurde zu prophezeien, sagte er: „Ich weiß wirklich nicht zu reden, denn ich bin nur ein Knabe.“ Aber Jehova beruhigte und stärkte ihn. Wegen der Leiden, Ängste und Entmutigungen, die er durchzumachen hatte, dachte Jeremia manchmal daran aufzugeben, und einmal sagte er sogar: „Verflucht sei der Tag, an dem ich geboren wurde!“ (Jeremia 1:6, 19; 20:7-9, 11, 14). Später schrieb er jedoch: „Gut ist es für einen kräftigen Mann, daß er das Joch in seiner Jugend trage“ (Klagelieder 3:27). Inwiefern könnte man das Tragen eines Jochs der Betrübnis als nützlich betrachten? Das läßt sich am Fall Josephs veranschaulichen.

    14 Im Alter von 17 Jahren erhielt Joseph in einem Traum die göttliche Verheißung, daß er einmal eine prominente Stellung einnehmen werde. Aber seine eifersüchtigen Brüder verkauften ihn in die Sklaverei. Er wurde nach Ägypten gebracht, wo man ihn später zu Unrecht der versuchten Vergewaltigung beschuldigte und in einem Kerker in Ketten legte (1. Mose 37:2, 4-11, 28; 39:20). Dieser vorbildliche junge Mann, der der Erbe einer herrlichen Verheißung war, befand sich in einem Verlies, dessen Wände ihn angeödet haben müssen. Als Fremder im Ausland hatte er keinen Freund, der ihm gegenüber Mitgefühl hätte bekunden oder für ihn hätte eintreten können.

    15 „In Fesseln zwangen sie seine [Josephs] Füße, in Eisenbande kam seine Seele bis zu der Zeit, da sein Wort kam, die Rede Jehovas selbst läuterte ihn“ (Psalm 105:17-19). Dreizehn Jahre lang hatte Joseph als Sklave und Gefangener zu leiden, bis sich die Verheißung Jehovas erfüllte. Durch diese Erfahrung wurde er geläutert.

    Wiewohl Jehova die Schwierigkeiten nicht verursachte, ließ er sie doch zu einem bestimmten Zweck zu. Würde Joseph ständig auf die „Rede Jehovas“ hoffen, obwohl er sich im Schmelztiegel der Unbilden befand? Würde er seine vortrefflichen Eigenschaften reifen lassen und die für eine schwierige Aufgabe nötige Geduld, Demut, geistige Kraft und Entschlossenheit entwickeln?

    Nun, Joseph ging aus dem Feuer des Läuterers wie Gold hervor — reiner und auch kostbarer in den Augen Gottes, der sich seiner danach auf wunderbare Weise bediente (1. Mose 41:14, 38-41, 46; 42:6, 9).

    16 Sowohl Joseph als auch Jeremia litten unschuldigerweise. Sie hatten bereits gottgefällige Eigenschaften bekundet. Aber sie wurden noch mehr geläutert, als sie mit Schwierigkeiten fertig werden mußten. …

    Zucht zu akzeptieren mag schwerfallen, doch sie trägt dir, wenn du durch sie ‘geübt worden bist’, Gerechtigkeit ein (Hebräer 12:5-7, 11). Durch diese ‘Übung’ kannst du eine innere Kraft entwickeln, die mit durch Gluthitze gehärtetem Stahl zu vergleichen ist. Wie ‘Jehova weiterhin mit Joseph war und ihm fortwährend liebende Güte erwies’, so wird er dir die über das Normale hinausgehende Kraft geben und dein Ausharren reich belohnen (1. Mose 39:21; 2. Korinther 4:7).

    17 Eine Jugendliche, deren Stiefvater anfangs offenbar ungebührlich streng war und die Gefühle, die sie aufgrund des Todes ihres geliebten Vaters hegte, anscheinend nicht berücksichtigte, trug sich mit dem Gedanken, von zu Hause wegzulaufen. Als ihr klar wurde, daß dadurch nur noch mehr Probleme entstehen würden, blieb sie — und harrte aus. Heute, ungefähr 13 Jahre danach, sagt sie: „Durch die Zucht meines Stiefvaters wurde ich ein besserer Mensch. Solange ich mit meiner Mutter allein lebte, wurde ich verwöhnt und war rebellisch. Stets wollte ich tun, was mir gefiel. Dann lernte ich aber, auf andere Rücksicht zu nehmen. Jehova erhörte auch meine vielen Gebete um Kraft, so daß ich mit dem Tod meines Vaters fertig werden konnte und meinem Stiefvater näherkam.“ Ja, wenn du es lernst, schwierige Situationen zu ertragen, wirst du Jehova näherkommen. So kann er dein Freund werden, ‘deine Zuversicht von deiner Jugend an’ (Psalm 71:5).
    (w86 1. 11. S. 18-20)

  136. Jule sagt:

    Sprüche 28 – Glücklich ist, wer Gott gehorcht

    1 Wer sich von Gott losgesagt hat, ist auf der Flucht, auch wenn niemand ihn verfolgt; wer aber Gott gehorcht, fühlt sich sicher wie ein Löwe.

    2 Wenn ein Volk sich in Schuld verstrickt, dann spielen viele sich als Herrscher auf. Aber durch einen vernünftigen und einsichtsvollen Mann an der Spitze herrschen Recht und Ordnung.

    3 Ein Armer, der die Armen ausbeutet, ist so schrecklich wie ein Unwetter, das den Ackerboden wegschwemmt und die Ernte verdirbt.

    4 Wer Gottes Gesetz nicht beachtet, lobt den, der Unrecht tut. Wer sich aber an das Gesetz hält, bekämpft die Gottlosen.

    5 Böse Menschen verstehen nicht, was richtig und gut ist; wer aber dem Herrn dient, weiß, worauf es ankommt.

    6 Lieber arm sein und ehrlich leben, als reich sein und betrügen!

    7 Ein junger Mann, der das Gesetz Gottes beachtet, ist klug. Wer aber mit Verschwendern Umgang pflegt, macht seinen Eltern Schande.

    8 Wer seinen Reichtum durch Aufpreis und Zinsen vermehrt, muss sein Vermögen einmal dem überlassen, der den Armen hilft.

    9 Wer auf Gott nicht hören will, den will auch Gott nicht hören – sein Gebet ist Gott zuwider!

    10 Wer aufrichtige Menschen dazu verführt, Böses zu tun, wird in seine eigene Falle stürzen. Der Ehrliche aber wird reich belohnt.

    11 Der Reiche hält sich selbst für klug, aber ein Armer, der Verstand besitzt, durchschaut ihn.

    12 Wenn Menschen, die Gott gehorchen, an die Macht kommen, brechen herrliche Zeiten an; aber wenn Gottlose regieren, verstecken sich die Leute.

    13 Wer seine Sünden vertuscht, hat kein Glück; wer sie aber bekennt und meidet, über den erbarmt sich der Herr.

    14 Glücklich ist, wer Gott zu jeder Zeit gehorcht! Wer sich aber innerlich verhärtet, wird ins Unglück stürzen.

    15 Ein Herrscher, der Gott missachtet, gleicht einem brüllenden Löwen und einem gereizten Bären – ein armes Volk ist machtlos gegen ihn!

    16 Ein Machthaber ohne Verstand beutet seine Untergebenen aus; wer aber unehrlich erworbenen Gewinn hasst, der hat ein langes Leben.

    17 Ein Mörder ist bis zu seinem Tode immer auf der Flucht – niemand soll ihn dabei aufhalten!

    18 Wer ehrlich ist, dem wird immer geholfen; wer aber krumme Wege geht, wird plötzlich zu Fall kommen.

    19 Wer seine Felder bestellt, hat genug zu essen; wer unsicheren Geschäften nachjagt, auf den wartet die Armut!

    20 Ein zuverlässiger Mensch wird reich beschenkt; doch wer sich um jeden Preis bereichern will, bleibt nicht ungestraft.

    21 Es ist nicht gut, parteiisch zu sein; aber manch einer lässt sich schon für einen Bissen Brot zum Unrecht verleiten!

    22 Ein neidischer Mensch giert nach Reichtum und weiß nicht, dass Armut über ihn kommen wird!

    23 Wer einen anderen zurechtweist, wird letzten Endes mehr Dank bekommen als jemand, der den Leuten nur nach dem Munde redet.

    24 Wer Vater oder Mutter beraubt und sagt: »Das ist kein Unrecht!«, der ist nicht besser als ein Verbrecher!

    25 Habgier führt zu Streit; wer aber dem Herrn vertraut, dem fehlt nichts.

    26 Wer sich nur auf seinen Verstand verlässt, ist ein Dummkopf. Gestalte dein Leben nach der Weisheit, die Gott gibt, dann bist du in Sicherheit!

    27 Hilf dem Armen, dann wirst du selbst nie Mangel leiden! Wenn du deine Augen vor der Not verschließt, werden viele dich verfluchen.

    28 Wenn gottlose Herrscher regieren, verstecken sich die Leute. Doch wenn sie umkommen, leben alle, die Gott gehorchen, wieder auf.

    Hier wird also der Gedankenfaden von vorhin weiter gesponnen:

    4 Wer Gottes Gesetz nicht beachtet, lobt den, der Unrecht tut. Wer sich aber an das Gesetz hält, bekämpft die Gottlosen.

    Da die verheiratete Schwester es selbst nicht so genau mit den Maßstäben Jehovas nimmt, findet sie auch an meinem Verhalten nichts Schlimmes und bestärkt mich in meinem verkehrten Tun. In diesem Sinne trifft auf sie der Vers 10 zu:

    10 Wer aufrichtige Menschen dazu verführt, Böses zu tun, wird in seine eigene Falle stürzen. Der Ehrliche aber wird reich belohnt.

    Inwiefern wird der Ehrliche belohnt?

    23 Wer einen anderen zurechtweist, wird letzten Endes mehr Dank bekommen als jemand, der den Leuten nur nach dem Munde redet.

    Irgendwann wird der Jugendliche – hoffentlich – erkennen, dass es seine Eltern wirklich nur gut mit ihm gemeint haben (siehe Absatz 17 in dem zuvor zitierten WT). Dass sie gute Gründe hatten, wieso sie ihm das verwehrt haben, was er so unbedingt wollte. Und dass sich ihre Liebe zu ihm darin zeigte, dass sie nicht aus Angst, ihn zu verprellen, nachgegeben haben, wie es Sprüche 28:5 sagt:

    Liebe, die offen zurechtweist, ist besser als Liebe, die sich ängstlich zurückhält.

    Ja, als Eltern ist der Schmerz für uns oftmals unerträglich, wenn sich ein Jugendlicher aus solchen Gründen von uns abwendet. Aber könnten wir es denn mit unserem Gewissen vereinbaren, ihn „ins offene Messer laufen zu lassen“, während wir noch für sein Wohl und seine Erziehung verantwortlich sind? Wenn unsere Kinder erwachsen sind und vom Alter und von der Reife her in der Lage sind, selbst für sich zu sorgen, dann würden wir uns doch als Eltern auch nicht in ihre Belange mischen, sondern nur einen gut gemeinten Rat geben.

    Wenn die Kinder aber noch nicht so weit sind, dann müssen wir auch von unserem „Erziehungsrecht“ Gebrauch machen und sie davon abhalten, Schritte zu unternehmen, die sie nur kurze Zeit später für den Rest ihres Lebens bereuen würden. Das ist nicht nur unsere Aufgabe vor dem Gesetzgeber – sondern auch von dem großen Gesetzgeber Jehova Gott.

    ER wird unser Festhalten daran segnen. Jetzt, indem er uns den nötigen inneren Frieden und die Kraft gibt, um den emotionalen Schmerz zu ertragen und später die Einsicht bei den Kindern. Vielleicht haben sie auf „ihrem eigenen Weg so ganz ohne uns“ ihren Willen durchgesetzt und werden merken, dass es nicht so einfach und weise ist, wie sie dachten. Und sie werden erkennen, dass die Eltern es gut mit ihnen meinten und sie so sehr lieben, dass sie sie davon abhalten wollten, obwohl dies den Verlust des geliebten Kindes bedeutete. Sie werden erkennen, dass wir ihr geistiges und ewiges Wohl im Sinn hatten und dafür werden sie dann zu ihrer Zeit dankbar sein.

    Irgendwie ist dies auch eine sehr schwierige Zeit für Kinder und Jugendliche, denn die Möglichkeiten, die die Gesellschaft und der Gesetzgeber bieten, machen es nicht gerade leicht, den Eltern gehorsam und respektvoll untertan zu bleiben. Zu meiner Zeit war Ungehorsam verpönt. Wenn du Streß mit dem Eltern hattest, dann musstest du da durch. Denn: wo wolltest du denn hin? Du konntest dir ja noch keine eigene Wohnung leisten, Sozialleistungen gab es in so einem Fall nicht und das Jugendamt hat auch nur im absoluten Notfall eingegriffen. Heute holt es dich schon aus der Familie, wenn du dich nicht so gut mit den Eltern verstehst, wenn eure Wohnung zu klein ist oder wenn du zu Hause nicht genügend Ruhe zum Lernen hast. Dann kommst du nicht in ein Kinderheim, sondern in eine betreute Wohngruppe, wo du „Erwachsen-sein“ spielen kannst. Das Jugendamt bietet dir diese Möglichkeiten ja sogar schon an, während zu Hause noch Harmonie herrscht.

    So ist es heute für mich als Jugendlichen schwerer als jemals zuvor in der Geschichte, das Gebot zu befolgen, den Eltern in allem gehorsam zu bleiben. Auch für die Eltern ist es unglaublich schwer, stark zu bleiben und dem Jugendlichen die Ohren nicht zu kitzeln, nur um ihn nicht zu verlieren!

    Es sind wirklich kritische Zeiten, in denen wir heute leben, denn all diese Probleme machen auch nicht vor den Zeugen Jehovas Halt.

  137. Jule sagt:

    Sprüche 29 – 31

    Sprüche 29 – Ein Volk braucht weise Menschen

    1 Wer oft ermahnt wird und trotzdem eigensinnig bleibt, der nimmt plötzlich ein schreckliches Ende – ohne jede Hoffnung auf Rettung!

    2 Wenn Menschen, die Gott gehorchen, die Herrschaft ausüben, freut sich ein Volk. Wenn aber ein gottloser Herrscher regiert, kann es nur noch stöhnen.

    3 Wenn du Weisheit liebst, machst du deinen Eltern Freude. Wenn du dich mit Huren einlässt, verschleuderst du dein Vermögen!

    4 Wenn ein König das Recht beachtet, lebt sein Volk in Glück und Sicherheit; doch wenn er immer neue Steuern aus ihnen herauspresst, richtet er das Land zugrunde.

    5 Wer andere mit schmeichelnden Worten umgarnt, breitet ein Fangnetz vor ihren Füßen aus.

    6 Der Böse verstrickt sich immer tiefer in seine Schuld; wer aber Gott gehorcht, singt vor Freude und Glück!

    7 Wer Gott liebt, verhilft den Armen zu ihrem Recht; doch der Gottlose empfindet für sie kein Mitgefühl.

    8 Spötter bringen die ganze Stadt in Aufruhr, weise Menschen jedoch wenden den Zorn ab.

    9 Wenn ein verständiger Mensch mit einem unverbesserlichen einen Rechtsstreit führt, dann lacht dieser nur, oder er fängt an zu toben – aber sagen lässt er sich nichts!

    10 Mörder hassen jeden Unschuldigen; ehrliche Menschen aber setzen alles ein, um das Leben der Unschuldigen zu retten.

    11 Nur ein Dummkopf lässt seinem Zorn freien Lauf, ein Verständiger hält seinen Unmut zurück.

    12 Wenn ein Herrscher auf die Worte von Lügnern hört, werden alle seine Untergebenen zu Betrügern!

    13 Der Arme und sein Ausbeuter haben eins gemeinsam: Gott gab beiden das Augenlicht!

    14 Wenn ein König die Armen gerecht behandelt, dann steht seine Regierung fest und sicher.

    15 Strenge Erziehung bringt ein Kind zur Vernunft. Ein Kind, das sich selbst überlassen wird, macht seinen Eltern Schande.

    16 Je mehr gottlose Menschen, desto mehr Verbrechen. Wer aber Gott vertraut, wird den Untergang dieser Leute erleben.

    17 Erziehe dein Kind mit Strenge! Dann wird es dir viel Freude machen.

    18 Ohne die Weisung von Propheten verwildert ein Volk; doch es blüht auf, wenn es Gottes Gesetz befolgt!

    19 Einen Sklaven kannst du nicht mit Worten allein ermahnen. Er versteht sie zwar, aber er wird sie nicht beachten.

    20 Kennst du jemanden, der redet, ohne vorher überlegt zu haben? Ich sage dir: Für einen Dummkopf gibt es mehr Hoffnung als für ihn!

    21 Wenn du einen Sklaven von Anfang an verwöhnst, wird er sich schließlich über dich erheben!

    22 Wer schnell aufbraust, ruft Streit hervor; und ein Jähzorniger lädt viel Schuld auf sich!

    23 Wer hochmütig ist, wird schließlich erniedrigt werden; der Bescheidene dagegen wird geehrt.

    24 Wer mit einem Dieb die Beute teilt, der muss lebensmüde sein! Er hört den Fluch des Gerichts, aber anzeigen kann er den Räuber nicht.

    25 Wer das Urteil der Menschen fürchtet, gerät in ihre Abhängigkeit; wer dem Herrn vertraut, ist gelassen und sicher.

    26 Viele suchen die Gunst eines Herrschers, doch der Herr allein verschafft jedem Recht!

    27 Wer Gott liebt, verabscheut den Übeltäter. Wer Gott missachtet, verabscheut den Aufrichtigen.

    Auch hier sind wieder einige schöne Gedanken enthalten. Wobei ich immer wieder das Gefühl habe, sie sind hier recht durcheinander. Keine Ahnung, wonach die ursprünglich sortiert wurden. Sicherlich nicht unbedingt nach Themen. Vielleicht wurden sie auch nur in der Reihenfolge aufgeschrieben, wie Salomo (oder andere) sie geäußert haben.

    Hier einige, die auf die Kindererziehung zutreffen:

    1 Wer oft ermahnt wird und trotzdem eigensinnig bleibt, der nimmt plötzlich ein schreckliches Ende – ohne jede Hoffnung auf Rettung!

    Hier kommt es auf das Kind oder den Jugendlichen selbst an. Wird er sich belehren lassen?

    3 Wenn du Weisheit liebst, machst du deinen Eltern Freude.

    Aber auch wir als Eltern bekommen Rat – wie wir die Kinder erziehen und was wir vermeiden sollten:

    11 Nur ein Dummkopf lässt seinem Zorn freien Lauf, ein Verständiger hält seinen Unmut zurück.

    Wobei wir auch darauf achten müssen, dass wir nicht zu nachgiebig sind und unser Kind gewaehren lassen. Denn dies würde dem Kinmd nur schaden:

    15 Strenge Erziehung bringt ein Kind zur Vernunft. Ein Kind, das sich selbst überlassen wird, macht seinen Eltern Schande.

    17 Erziehe dein Kind mit Strenge! Dann wird es dir viel Freude machen.

    Siehe auch den entsprechenden Absatz in dem gestern zitierten WT-Artikel

    Der folgende Text dreht sich zwar um die Behandlung eines Knechts/Slalven, kann aber auch sehr gut auf die Kindererziehung angewandt werden:

    21 Wenn du einen Sklaven von Anfang an verwöhnst, wird er sich schließlich über dich erheben!

    Und wieder sind wir bei dem, was ein Kind und besonders unsere Jugendlichen tun sollten: Leider gibt es Phasen in der Pubertät, wo die Jugendlichen nicht mehr bereit sind, zuzuhören. Sie fallen ihren Eltern ins Wort, ohne sie ausreden zu lassen. Das mag zwar in dem Alter „nornal“ zu sein, aber wahrscheinlich eher, weil sich die Zeiten so geändert haben. Es ist einfach lieblos und respektlos, sich so zu verhalten und zudem sagt Salomo:

    20 Kennst du jemanden, der redet, ohne vorher überlegt zu haben? Ich sage dir: Für einen Dummkopf gibt es mehr Hoffnung als für ihn!

    Abgesehen davon, dass sich kein Jugendlicher „Dummkopf“ nennen lassen will, erschweren sie es ihren Eltern, sie so zu erziehen und behandeln, wie die Bibel es vorgibt:

    22 Wer schnell aufbraust, ruft Streit hervor; und ein Jähzorniger lädt viel Schuld auf sich!

    Jeder Jugendliche kennt sicherlich die Worte aus Epheser, dass die Eltern ihre Kinder „nicht zum Zorn“ reizen sollten, aber dann lesen wir bitte auch den Rest: wir sollten ihnen auch Gehorsam und Respekt erweisen. Da die Eltern das Haupt der Kinder sind, die sie nach Gottes Willen „in der ernsten Ermahnung Jehovas erziehen'“ sollen, kann man sicherlich zu Recht auch die Worte aus Hebräer 13:17 auf sie beziehen:

    Gehorcht denen, die unter euch die Führung übernehmen, und seid unterwürfig, denn sie wachen beständig über eure Seelen als solche, die Rechenschaft ablegen werden, damit sie dies mit Freude und nicht mit Seufzen tun mögen, denn das wäre euch zum Schaden.

    Wenn wir als Jugendliche unsere Eltern nicht ausreden lassen und ihnen immer ins Wort fallen, dann sind wir nicht nur respektlos, sondern erschweren ihnen auch die Aufgabe, die ihnen von Jehova übertragen wurde. Würde dies nicht unsere Freundschaft zu Jehova gefährden?

    Wie wir sehen, ist Gottes Wort sehr ausgeglichen. Jehova nimmt für keinen Partei. Jeder von uns hat von ihm eine andere Rolle zugewiesen bekommen und jeder bekommt dazu auch den passenden Rat.

    Tun wir unseren TeilN, damit wir als eine harmonische Familie unseren Schöpfer preisen?

  138. Jule sagt:

    Sprüche 30 – Worte Agurs

    1 Folgende Worte stammen von Agur, dem Sohn Jakes aus Massa. Dieser Mann sagte:
    Ich habe mich abgemüht, o Gott, ich habe mich abgemüht und bin am Ende!2 Denn ich bin dümmer als jeder andere Mensch und besitze keinen Verstand. 3 Ich habe keine Weisheit erlangt, ich weiß fast nichts über den lebendigen Gott und bin mit ihm nicht vertraut.

    4 Sag mir: Wer ist jemals zum Himmel hinauf- und wieder hinabgestiegen? Wer hat den Wind mit seinen Händen gezähmt oder die Wassermassen gebändigt? Wer setzte die Grenzen der Erde fest? Wenn du einen solchen Menschen kennst, dann nenn mir seinen Namen und den seines Sohnes!

    5 Was Gott sagt, ist wahr und zuverlässig; er beschützt alle, die Schutz bei ihm suchen.

    6 Füge seinen Worten nichts hinzu, sonst zieht er dich zur Rechenschaft, und du stehst als Lügner da!

    7 Herr, ich bitte dich um zweierlei, erfülle mir doch diese Bitten, solange ich lebe: 8 Bewahre mich davor, zu lügen und zu betrügen, und lass mich weder arm noch reich sein! Gib mir nur so viel, wie ich zum Leben brauche! 9 Denn wenn ich zu viel besitze, bestreite ich vielleicht, dass ich dich brauche, und frage: »Wer ist denn schon der Herr?« Wenn ich aber zu arm bin, werde ich vielleicht zum Dieb und bereite dir, meinem Gott, damit Schande!

    10 Mach einen Diener bei seinem Herrn nicht schlecht, sonst verflucht er dich, und du musst es büßen!

    11 Was müssen das für Leute sein, die ihren Vater verfluchen und ihre Mutter missachten!

    12 Was müssen das für Leute sein, die sich selbst für untadelig halten und doch besudelt sind mit ihrer Schuld!

    13 Was müssen das für Leute sein, die hochmütig und überheblich auf andere herabschauen!

    14 Was müssen das für Leute sein, die alle Armen und Hilflosen rücksichtslos ausbeuten und von der Erde vertilgen!

    15 Manche Leute sind wie Blutegel: »Gib her, gib her!«, fordern sie und saugen andere damit aus.
    Drei sind unersättlich, und auch das Vierte bekommt niemals genug:16 das Reich der Toten, eine unfruchtbare Frau, die gerne Kinder haben möchte, trockener Boden, der nach Regen dürstet, und das Feuer, das gierig immer weiterfrisst.

    17 Wer spöttisch auf seinen Vater herabsieht und seiner Mutter nicht gehorchen will, dem werden die Raben die Augen aushacken, und die Geier werden ihn auffressen!

    18 Drei Dinge sind mir rätselhaft, und auch das Vierte verstehe ich nicht: 19 der Flug des Adlers am Himmel, das Schleichen der Schlange über einen Felsen, die Fahrt des Schiffes über das tiefe Meer und die Liebe zwischen Mann und Frau!

    20 So benimmt sich eine untreue Frau: Sie schläft mit einem anderen Mann, wäscht sich und sagt: »Ich habe doch nichts Böses getan!«

    21 Durch drei Begebenheiten wird ein Land erschüttert, und auch das Vierte kann es nicht ertragen: 22 wenn ein Sklave König wird, wenn ein Unverständiger Reichtum erlangt, 23 wenn eine von allen verschmähte Frau geheiratet wird und wenn eine Sklavin die Herrin aus ihrer Stellung verdrängt.

    24 Vier Tiere sind sehr klein und doch überaus klug: 25 die Ameisen – sie sind ein schwaches Volk, und doch legen sie im Sommer einen Vorrat an; 26 die Klippdachse – sie sind nicht kräftig, aber sie bauen ihren Unterschlupf in den unzugänglichen Felsklüften; 27 die Heuschrecken – sie haben zwar keinen König, aber sie ziehen in geordneten Scharen aus; 28 die Eidechsen – du kannst sie mit den Händen fangen, und doch findest du sie in Palästen!

    29 Drei schreiten stolz umher, und auch der Vierte hat einen majestätischen Gang: 30 der Löwe, König der Tiere, der vor nichts Angst hat; 31 ein Hahn, der umherstolziert; ein Ziegenbock und ein König, der sein Heer anführt.

    32 Wenn du meinst, du seist besser als andere, ob zu Recht oder zu Unrecht, dann halte den Mund, und schweig lieber!

    33 Denn wenn man Milch schlägt, gibt es Butter; schlägt man die Nase, kommt Blut heraus; und reizt man den Zorn, dann gibt es Streit!

    Hier sind einige Verse, die unsere Einstellung uns und anderen gegenüber betreffen:

    12 Was müssen das für Leute sein, die sich selbst für untadelig halten und doch besudelt sind mit ihrer Schuld!

    13 Was müssen das für Leute sein, die hochmütig und überheblich auf andere herabschauen!

    17 Wer spöttisch auf seinen Vater herabsieht und seiner Mutter nicht gehorchen will, dem werden die Raben die Augen aushacken, und die Geier werden ihn auffressen!

    32 Wenn du meinst, du seist besser als andere, ob zu Recht oder zu Unrecht, dann halte den Mund, und schweig lieber!

    33 Denn wenn man Milch schlägt, gibt es Butter; schlägt man die Nase, kommt Blut heraus; und reizt man den Zorn, dann gibt es Streit!

  139. Jule sagt:

    Sprüche 31 – Worte Lemuels

    1 Folgende Worte stammen von König Lemuel; seine Mutter gab sie ihm mit auf den Weg.

    2 Sie sagte:
    »Du bist mein Sohn – ich habe Gott um einen Sohn gebeten, und du bist die Antwort! Was soll ich dir raten? 3 Lass nicht deine ganze Kraft bei den Frauen, das hat schon viele Könige zu Fall gebracht!

    4 Höre, Lemuel, ein König soll sich nicht betrinken und dem Wein nicht ergeben sein! 5 Er könnte sonst im Rausch das Recht vernachlässigen und die Not der Bedürftigen vergessen. 6 Gebt den Wein lieber denen, die dahinsiechen und verbittert sind! 7 Lasst sie trinken und im Rausch ihre Armut und Mühsal vergessen!

    8 Du aber tritt für die Leute ein, die sich selbst nicht verteidigen können! Schütze das Recht der Hilflosen! 9 Sprich für sie, und regiere gerecht! Hilf den Armen und Unterdrückten!«

    Ein Loblied auf die tatkräftige Frau

    10 Eine tüchtige Frau – wer findet sie schon? Sie ist wertvoller als viele Juwelen! 11 Ihr Mann kann sich auf sie verlassen, sie bewahrt und vergrößert seinen Besitz. 12 Ihr Leben lang tut sie ihm Gutes, niemals fügt sie ihm Leid zu.

    13 Sie besorgt sich Wolle und Flachs und verarbeitet es mit geschickten Händen. 14 Von weit her schafft sie Nahrung herbei, wie ein Handelsschiff aus fernen Ländern.

    15 Noch vor Tagesanbruch steht sie auf und bereitet das Essen; den Mägden sagt sie, was zu tun ist. 16 Sie hält Ausschau nach einem ertragreichen Feld und kauft es; von dem Geld, das ihre Arbeit einbringt, pflanzt sie einen Weinberg.

    17 Unermüdlich und voller Tatkraft ist sie bei der Arbeit; was getan werden muss, das packt sie an! 18 Sie merkt, dass ihr Fleiß Gewinn bringt; beim Licht der Lampe arbeitet sie bis spät in die Nacht.

    19 Ihre Stoffe webt und spinnt sie selbst. 20 Sie erbarmt sich über die Armen und gibt den Bedürftigen, was sie brauchen. 21 Den kalten Winter fürchtet sie nicht, denn ihre ganze Familie hat Kleider aus guter und warmer Wolle. 22 Sie fertigt schöne Decken an, und ihre Kleider macht sie aus feinem Leinen und purpurroter Seide.

    23 Ihr Mann ist überall bekannt, und was er sagt, hat großes Gewicht im Rat der Stadt.

    24 Sie näht Kleidung aus wertvollen Stoffen und verkauft sie, ihre selbst gemachten Gürtel bietet sie den Händlern an.

    25 Sie ist eine würdevolle und angesehene Frau, zuversichtlich blickt sie in die Zukunft. 26 Sie redet nicht gedankenlos, und ihre Anweisungen gibt sie freundlich. 27 Sie kennt und überwacht alles, was in ihrem Haus vor sich geht – nur Faulheit kennt sie nicht!

    28 Ihre Söhne reden voller Stolz von ihr, und ihr Mann lobt sie mit überschwänglichen Worten: 29 »Es gibt wohl viele gute und tüchtige Frauen, aber du übertriffst sie alle!«

    30 Anmut kann täuschen, und Schönheit vergeht wie der Wind – doch wenn eine Frau Gott gehorcht, verdient sie Lob!

    31 Rühmt sie für ihre Arbeit und Mühe! In der ganzen Stadt soll sie für ihre Taten geehrt werden!

  140. Jule sagt:

    Sprüche 1 – 3

    Sprüche 1 – wir dürfen uns selbst entscheiden, aber wir werden auch ernten, was wir gesät haben

    1 [Dies sind die] Sprüche Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel, 2 die dazu dienen, dass man Weisheit und Unterweisung erkenne und verständige Reden verstehe, 3 dass man Unterweisung empfange, die einsichtig macht, Gerechtigkeit, Recht und Aufrichtigkeit ; 4 damit den Unverständigen Klugheit verliehen werde, den jungen Männern Erkenntnis und Besonnenheit.

    5 Wer weise ist, der hört darauf und vermehrt seine Kenntnisse, und wer verständig ist, eignet sich weise Lebensführung an, 6 damit er den Spruch und die bildliche Rede verstehe, die Worte der Weisen und ihre Rätsel.

    7 Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis; nur Toren verachten Weisheit und Zucht! 8 Höre, mein Sohn, auf die Unterweisung deines Vaters, und verwirf nicht die Lehre deiner Mutter! 9 Denn sie sind ein schöner Kranz für dein Haupt und ein Schmuck um deinen Hals.

    10 Mein Sohn, wenn dich Sünder überreden wollen, so willige nicht ein, 11 wenn sie sagen: »Komm mit uns, wir wollen auf Blut lauern, wir wollen dem Unschuldigen ohne Ursache nachstellen! 12 Wir wollen sie verschlingen wie das Totenreich die Lebendigen, als sänken sie unversehrt ins Grab. 13 Wir wollen allerlei kostbares Gut gewinnen und unsere Häuser mit Raub füllen. 14 Schließ dich uns auf gut Glück an, Lass uns gemeinsame Kasse führen!«

    15 Mein Sohn, geh nicht mit ihnen auf dem Weg, halte deinen Fuß zurück von ihrem Pfad! 16 Denn ihre Füße laufen zum Bösen und eilen, um Blut zu vergießen. 17 Denn vergeblich wird das Netz ausgespannt vor den Augen aller Vögel; 18 sie aber lauern auf ihr eigenes Blut und stellen ihrem eigenen Leben nach. 19 So geht es allen, die nach [ungerechtem] Gewinn trachten: er kostet seinen Besitzern das Leben!

    20 Die Weisheit ruft draußen laut, öffentlich lässt sie ihre Stimme hören; 21 auf den Plätzen , im ärgsten Straßenlärm schreit sie, an den Pforten der Stadttore hält sie ihre Reden:

    22 Wie lange wollt ihr Unverständigen den Unverstand lieben und ihr Spötter Lust am Spotten haben und ihr Toren Erkenntnis hassen ? 23 Kehrt um zu meiner Zurechtweisung! Siehe, ich will euch meinen Geist hervorströmen lassen, ich will euch meine Worte verkünden! 24 Darum, weil ich rufe und ihr mich abweist, weil ich meine Hand ausstrecke und niemand darauf achtet, 25 weil ihr vielmehr allen meinen Rat verwerft und meine Zurechtweisung nicht begehrt, 26 so werde auch ich über euer Unglück lachen und über euch spotten, wenn das kommt, was ihr fürchtet, 27 wenn das, was ihr fürchtet, als Verwüstung über euch kommt und euer Unheil euch überraschen wird wie ein Sturm, wenn euch Angst und Not überfällt!

    28 Dann werden sie mich anrufen, aber ich werde nicht antworten ; sie werden mich eifrig suchen und nicht finden, 29 weil sie die Erkenntnis gehasst und die Furcht des Herrn nicht erwählt haben, 30 weil sie meinen Rat nicht begehrt und alle meine Zurechtweisung verschmäht haben. 31 Darum sollen sie von der Frucht ihres eigenen Weges essen und von ihren eigenen Ratschlägen genug bekommen! 32 Denn die Abtrünnigkeit der Unverständigen bringt sie um, und die Sorglosigkeit der Toren stürzt sie ins Verderben.

    33 Wer aber auf mich hört, der wird sicher wohnen; er kann ohne Sorge sein und muss kein Unheil fürchten.

    Ist das nun ungerecht?

    Sie haben sich selbst für den unweisen Lebensweg entschieden und nun ernten sie nur, was sie die ganze Zeit davor gesät haben!

    hier finden wir einige Gedanken aus den Vorjahren zu diesem Kapitel:

  141. Jule sagt:

    Sprüche 2 – nach Weisheit in Gottes Wort suchen – nicht in irgendwelchen weltlichen Ratgebern!

    1 Mein Sohn, wenn du meine Worte annimmst und meine Gebote bei dir bewahrst, 2 sodass du der Weisheit dein Ohr leihst und dein Herz der Einsicht zuwendest; 3 wenn du um Verständnis betest und um Einsicht flehst, 4 wenn du sie suchst wie Silber und nach ihr forschst wie nach Schätzen, 5 dann wirst du die Furcht des Herrn verstehen und die Erkenntnis Gottes erlangen. 6 Denn der Herr gibt Weisheit , aus seinem Mund kommen Erkenntnis und Einsicht . 7 Er hält für die Aufrichtigen Gelingen bereit und beschirmt , die in Lauterkeit wandeln; 8 er bewahrt die Pfade des Rechts, und er behütet den Weg seiner Getreuen .

    9 Dann wirst du Gerechtigkeit und Recht verstehen, Aufrichtigkeit und jeden guten Weg.

    10 Wenn die Weisheit in dein Herz kommen wird und die Erkenntnis deiner Seele gefällt, 11 dann wird Besonnenheit dich beschirmen, Einsicht wird dich behüten, 12 um dich zu erretten von dem Weg des Bösen, von dem Menschen, der Verkehrtes spricht; 13 von denen, welche die geraden Pfade verlassen, um auf den Wegen der Finsternis zu wandeln; 14 die sich freuen, Böses zu tun, und frohlocken über boshafte Verkehrtheit; 15 deren Pfade krumm sind, und die auf Abwege geraten; 16 – damit du auch errettet wirst von der Verführerin , von der fremden Frau , die glatte Worte gibt; 17 die den Vertrauten ihrer Jugend verlässt und den Bund ihres Gottes vergisst; 18 denn ihr Haus führt hinab zum Tod und ihre Bahn zu den Erschlafften ; 19 alle, die zu ihr eingehen, kehren nicht wieder zurück, sie erreichen die Pfade des Lebens nicht mehr.

    20 Darum wandle du auf dem Weg der Guten und bewahre die Pfade der Gerechten! 21 Denn die Redlichen werden das Land bewohnen und die Unsträflichen darin übrig bleiben; 22 aber die Gottlosen werden aus dem Land ausgerottet und die Treulosen daraus vertrieben werden.

    hier finden wir einige Gedanken aus den Vorjahren dazu:

  142. Jule sagt:

    Sprüche 3 – der Wert von Zucht und Erziehung

    1 Mein Sohn, vergiss meine Lehre nicht, und dein Herz bewahre meine Gebote! 2 Denn sie werden dir Verlängerung der Tage und Jahre des Lebens und viel Frieden bringen. 3 Gnade und Wahrheit werden dich nicht verlassen! Binde sie um deinen Hals, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens , 4 so wirst du Gunst und Wohlgefallen erlangen in den Augen Gottes und der Menschen.

    5 Vertraue auf den Herrn von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand ; 6 erkenne Ihn auf allen deinen Wegen, so wird Er deine Pfade ebnen . 7 Halte dich nicht selbst für weise ; fürchte den Herrn und weiche vom Bösen! 8 Das wird deinem Leib Heilung bringen und deine Gebeine erquicken! 9 Ehre den Herrn mit deinem Besitz und mit den Erstlingen all deines Einkommens, 10 so werden sich deine Scheunen mit Überfluss füllen und deine Keltern von Most überlaufen.

    11 Mein Sohn, verwirf nicht die Züchtigung des Herrn und sei nicht unwillig über seine Zurechtweisung ; 12 denn wen der Herr liebt, den züchtigt er, wie ein Vater den Sohn, an dem er Wohlgefallen hat.

    13 Wohl dem Menschen, der Weisheit findet, dem Menschen, der Einsicht erlangt! 14 Denn ihr Erwerb ist besser als Gelderwerb, und ihr Gewinn ist mehr wert als feines Gold. 15 Sie ist kostbarer als Perlen , und alle deine Schätze sind ihr nicht zu vergleichen. 16 In ihrer Rechten ist langes Leben, in ihrer Linken Reichtum und Ehre. 17 Ihre Wege sind liebliche Wege und alle ihre Pfade Frieden. 18 Sie ist ein Baum des Lebens denen, die sie ergreifen, und wer sie festhält, ist glücklich zu preisen.

    19 Der Herr hat die Erde durch Weisheit gegründet und die Himmel durch Einsicht befestigt. 20 Durch seine Erkenntnis brachen die Fluten hervor und träufelten die Wolken Tau herab.

    21 Mein Sohn, lass dies niemals aus den Augen; bewahre Überlegung und Besonnenheit! 22 Sie werden deiner Seele zum Leben dienen und zum Schmuck deinem Hals. 23 Dann wirst du sicher auf deinem Weg gehen, und dein Fuß stößt nicht an. 24 Ohne Furcht wirst du dich niederlegen, und liegst du, so wird dein Schlaf süß sein. 25 Du brauchst keinen plötzlichen Schrecken zu fürchten, auch nicht den Untergang der Gottlosen, wenn er kommt. 26 Denn der Herr wird deine Zuversicht sein und deinen Fuß bewahren vor dem Fallstrick.

    27 Verweigere keine Wohltat dem, welchem sie zukommt, wenn es in der Macht deiner Hände liegt, sie zu erweisen! 28 Sprich nicht zu deinem Nächsten: »Geh hin und komm wieder; morgen will ich dir geben!«, während du es doch hast.

    29 Ersinne nichts Böses gegen deinen Nächsten, der arglos bei dir wohnt. 30 Fange mit keinem Menschen ohne Ursache Streit an, wenn er dir nichts Böses zugefügt hat. 31 Sei nicht neidisch auf den Gewalttätigen und erwähle dir keinen seiner Wege! 32 Denn der Verkehrte ist dem Herrn ein Gräuel, aber mit den Aufrichtigen hat er vertrauten Umgang.

    33 Der Fluch des Herrn ist im Haus des Gottlosen, aber die Wohnung der Gerechten segnet er. 34 Wenn er auch spottet über die Spötter, so gibt er doch den Demütigen Gnade. 35 Die Weisen werden Ehre erben, die Toren aber macht die Schande berühmt.

    hier finden wir einige Gedanken zu diesem Kapitel:

  143. Jule sagt:

    Sprüche 4 – 7

    Sprüche 4 – warum Weisheit und Gottesfurcht zusammengehören und so wichtig für ein befriedigendes Leben sind

    1 Ihr Söhne, gehorcht der Unterweisung des Vaters , und gebt acht, damit ihr zu unterscheiden wisst! 2 Denn ich habe euch eine gute Lehre gegeben; verlasst meine Weisung nicht!

    3 Denn da ich noch als Sohn bei meinem Vater war, als zartes und einziges Kind unter den Augen meiner Mutter, 4 da lehrte er mich und sprach zu mir: Dein Herz halte meine Worte fest; bewahre meine Gebote, so wirst du leben ! 5 Erwirb Weisheit , erwirb Verständnis; vergiss sie nicht und weiche nicht ab von den Reden meines Mundes! 6 Verlass du sie nicht, so wird sie dich bewahren; liebe du sie, so wird sie dich behüten!

    7 Der Anfang der Weisheit ist: Erwirb Weisheit, und um allen deinen Erwerb erwirb Verstand! 8 Halte sie hoch, so wird sie dich erhöhen; sie wird dich ehren, wenn du sie umfängst. 9 Sie wird deinem Haupt einen lieblichen Kranz verleihen; eine prächtige Krone wird sie dir reichen.

    10 Höre, mein Sohn, nimm meine Worte an, sie werden dir die Lebensjahre verlängern! 11 Ich will dich den Weg der Weisheit lehren, dich leiten auf gerader Bahn. 12 Wenn du gehst, so wird dein Schritt nicht gehemmt, und wenn du läufst, so wirst du nicht straucheln. 13 Halte fest an der Unterweisung, lass sie nicht los; bewahre sie, denn sie ist dein Leben!

    14 Begib dich nicht auf den Pfad der Gottlosen und tue keinen Schritt auf dem Weg der Bösen; 15 meide ihn, überschreite ihn nicht einmal, weiche davon und gehe vorüber! 16 Denn sie schlafen nicht, wenn sie nicht Böses getan haben; der Schlummer flieht sie, wenn sie niemand zu Fall gebracht haben. 17 Denn sie essen gesetzlos erworbenes Brot und trinken gewaltsam erpressten Wein.

    18 Aber der Pfad des Gerechten ist wie der Glanz des Morgenlichts, das immer heller leuchtet bis zum vollen Tag. 19 Der Weg der Gottlosen ist dichte Finsternis; sie wissen nicht, worüber sie straucheln.

    20 Mein Sohn, achte auf meine Worte, neige dein Ohr zu meinen Reden! 21 Lass sie nie von deinen Augen weichen, bewahre sie im Innersten deines Herzens! 22 Denn sie sind das Leben denen, die sie finden, und heilsam ihrem ganzen Leib.

    23 Mehr als alles andere behüte dein Herz ; denn von ihm geht das Leben aus.

    24 Tue hinweg von dir die Falschheit des Mundes, und verdrehte Reden seien fern von dir! 25 Lass deine Augen geradeaus schauen und deine Blicke auf das gerichtet sein, was vor dir liegt! 26 Mache die Bahn für deinen Fuß gerade, und alle deine Wege seien bestimmt; 27 weiche weder zur Rechten ab noch zur Linken, halte deinen Fuß vom Bösen fern !

    hier finden wir einige Gedanken dazu:

  144. Jule sagt:

    Sprüche 5 – warum sich woanders Liebe und Zärtlichkeit suchen, wenn wir doch einen Ehepartner zu Hause haben?

    1 Mein Sohn, achte auf meine Weisheit und neige dein Ohr meiner Belehrung zu, 2 damit du Besonnenheit übst und deine Lippen Erkenntnis bewahren! 3 Denn von Honig triefen die Lippen der Verführerin , und glatter als Öl ist ihr Gaumen, 4 aber zuletzt ist sie bitter wie Wermut, scharf wie ein zweischneidiges Schwert. 5 Ihre Füße steigen hinab zum Tod, ihre Schritte streben dem Totenreich zu. 6 Den Pfad des Lebens erwägt sie nicht einmal; sie geht eine unsichere Bahn, die sie selbst nicht kennt.

    7 Und nun hört auf mich, ihr Söhne, und weicht nicht von den Worten meines Mundes! 8 Bleibe fern von dem Weg, der zu ihr führt, und nähere dich nicht der Tür ihres Hauses, 9 damit du nicht anderen deine Ehre opferst und deine Jahre dem Grausamen, 10 damit sich nicht Fremde von deinem Vermögen sättigen und du dich nicht abmühen musst für das Haus eines anderen, 11 damit du nicht seufzen musst bei deinem Ende, wenn dir dein Leib und Leben hinschwinden, 12 und sagen musst: »Warum habe ich doch die Zucht gehasst, warum hat mein Herz die Zurechtweisung verachtet? 13 Ich habe nicht gehört auf die Stimme meiner Lehrer und meinen Lehrmeistern kein Gehör geschenkt! 14 Fast wäre ich gänzlich ins Unglück geraten inmitten der Versammlung und der Gemeinde!«

    15 Trinke Wasser aus deiner eigenen Zisterne und Ströme aus deinem eigenen Brunnen! 16 Sollen sich deine Quellen auf die Straße ergießen, deine Wasserbäche auf die Plätze? 17 Sie sollen dir allein gehören und keinem Fremden neben dir! 18 Deine Quelle sei gesegnet, und freue dich an der Frau deiner Jugend! 19 Die liebliche Hindin, die anmutige Gemse, ihr Busen soll dich allezeit sättigen, von ihrer Liebe sollst du stets entzückt sein! 20 Warum aber, mein Sohn, solltest du von einer Verführerin entzückt sein und den Busen einer Fremden umarmen?

    21 Denn die Wege eines jeden liegen klar vor den Augen des Herrn , und Er achtet auf alle seine Pfade! 22 Den Gottlosen nehmen seine eigenen Missetaten gefangen, und von den Stricken seiner Sünde wird er festgehalten. 23 Er stirbt an Zuchtlosigkeit, und infolge seiner großen Torheit taumelt er dahin.

    Es ist mit deinem Ehepartner nicht mehr so, wie zu Anfang? Das Prickeln ist weg und du hast keine Schmetterlinge mehr im Bauch? Dein Ehepartner nervt nur und du fühlst dich nicht von ihm geliebt?

    Liegt das dann wirklich am Eheparnter als Person – oder vielleicht eher daran, wie du ihn siehst?

    Zur Zeit läuft auf Bibeltv eine interessante Sendung: „Der Ehekurs“ und er ist wirklich interessant und hilfreich. So ging es in der letzten Folge um die verschiedenen Arten, wie wir unsere Liebe ausdrücken können und dass sich die Art, wie ich es ausdrücke und empfinde, sich stark von der meines Ehepartners unterscheiden kann. So entstehen Mißverständnisse, man zieht sich innerhalb der Ehe zurück und sucht sich dann woanders, was einem zu Hause „fehlt“.

    Dabei wäre es viel sinnvoller, sich mit dem eigenen Ehepartner zu beschäftigen. Reden wir mit ihm, sagen wir, was wir fühlen und denken und wünschen. Wir werden überrascht sein, dass es ihm ähnlich geht und wir nur durch mangelnde Kommunikation nicht auf ein Level kommen.

    Wenn du das Gefühl der ersten Zeit verloren hast – was hast du denn unternommen, um es zu erhalten?

    Nehmen wir uns Zeit für unseren Ehepartner? Sehen wir ihn nur als denjenigen, der für uns sorgen muss – Geldverdienen, Haushalt machen, Kindererziehung, usw – oder sehen wir ihn als eigenständige Person? Sehe ich meinen Ehemann auch als Mann? Weiß ich noch, in was ich mich verliebt habe? Bin ich offen für seine guten Eigenschaften?

    Habe ich auch Dates mit meinem Ehepartner? Unternehmen wir etwas gemeinsam? Machen wir uns für den anderen schön und attracktiv und gehen wir mit ihm aus? Sagen wir ihm, wenn wir uns über etwas freuen, was er für uns tut?

    All die Dinge tun wir, wenn wir als gefrustete Ehefrau oder Ehemann auf die Pirsch gehen, um uns etwas Spannendes und Neues „aufzureissen“. Warum machen wir uns nicht die selbe Mühe für unseren Ehepartner?

    hier finden wir einige Gedanken dazu:

  145. Jule sagt:

    Sprüche 6 – warum Ehebruch immer verkehrt ist und es sich auch nicht lohnt, es zu vertuschen

    1 Mein Sohn, hast du dich für deinen Nächsten verbürgt, für einen Fremden dich durch Handschlag verpflichtet, 2 bist du durch ein mündliches Versprechen gebunden, gefangen durch die Worte deines Mundes, 3 so tu doch das, mein Sohn: Rette dich, denn du bist in die Hand deines Nächsten geraten! Darum geh hin, wirf dich vor ihm nieder und bestürme deinen Nächsten. 4 Gönne deinen Augen keinen Schlaf und deinen Lidern keinen Schlummer! 5 Rette dich aus seiner Hand wie eine Gazelle und wie ein Vogel aus der Hand des Vogelstellers!

    6 Geh hin zur Ameise, du Fauler , sieh ihre Wege an und werde weise: 7 Obwohl sie keinen Anführer hat, weder Vorsteher noch Herrscher, 8 bereitet sie dennoch im Sommer ihr Brot und sammelt in der Erntezeit ihre Speise. 9 Wie lange willst du liegen bleiben, du Fauler? Wann willst du aufstehen von deinem Schlaf? 10 »Ein wenig schlafen, ein wenig schlummern, ein wenig die Hände in den Schoß legen, um zu ruhen«: 11 so holt dich die Armut ein wie ein Läufer, und der Mangel wie ein bewaffneter Mann!

    12 Ein Taugenichts , ein nichtswürdiger Mensch ist, wer umhergeht mit trügerischen Reden 13 und dabei mit seinen Augen blinzelt , mit seinen Füßen Zeichen gibt und mit seinen Fingern deutet. 14 Verkehrtheit ist in seinem Herzen, er schmiedet Böses; allezeit streut er Zwietracht aus. 15 Darum wird sein Verderben plötzlich über ihn kommen; augenblicklich wird er zerschmettert werden, unrettbar.

    16 Diese sechs hasst der Herr , und sieben sind seiner Seele ein Gräuel: 17 stolze Augen, eine falsche Zunge, Hände , die unschuldiges Blut vergießen, 18 ein Herz, das böse Pläne schmiedet , Füße, die schnell zum Bösen laufen ,19 ein falscher Zeuge, der Lügen ausspricht, und einer, der Zwietracht sät zwischen Brüdern.

    20 Bewahre, mein Sohn, das Gebot deines Vaters, und verwirf nicht die Lehre deiner Mutter! 21 Binde sie beständig auf dein Herz, schlinge sie um deinen Hals; 22 wenn du gehst, sollen sie dich geleiten, wenn du dich niederlegst, sollen sie dich behüten , und wenn du aufstehst, so sollen sie zu dir reden !

    23 Denn das Gebot ist eine Leuchte und das Gesetz ist ein Licht; Unterweisung und Ermahnung sind ein Weg des Lebens, 24 um dich zu bewahren vor der bösen Frau , vor der glatten Zunge der Fremden. 25 Begehre nicht in deinem Herzen nach ihrer Schönheit, und lass dich nicht fangen von ihren Blicken! 26 Denn um einer hurerischen Frau willen kommt man an den Bettelstab , und die Frau eines anderen gefährdet die kostbare Seele! 27 Kann jemand Feuer in seinem Gewand tragen, ohne dass seine Kleider in Brand geraten? 28 Oder kann einer auf glühenden Kohlen schreiten, ohne sich die Füße zu verbrennen? 29 So ergeht es dem, der zu der Ehefrau seines Nächsten eingeht. Keiner wird ungestraft bleiben, der sie anrührt!

    30 Man verachtet den Dieb nicht, wenn er stiehlt , um sein Leben zu fristen, weil er Hunger hat; 31 wird er ertappt, so muss er siebenfach bezahlen und alles hergeben, was er im Haus hat; 32 wer aber mit einer Frau Ehebruch begeht, ist ein herzloser Mensch; er richtet seine eigene Seele zugrunde , wenn er so etwas tut. 33 Schläge und Schmach werden ihn treffen, und seine Schande ist nicht auszutilgen; 34 denn die Eifersucht versetzt einen Mann in glühenden Zorn, und am Tag der Rache wird er nicht schonen; 35 er wird nicht bereit sein, ein Lösegeld anzunehmen, und lässt sich auch durch das größte Geschenk nicht besänftigen.

    Daran hat sich auch heute nichts geändert: ein Ehemann, „dem Hörner aufgesetzt wurden“, kann zum rasenden Tier werden. Niemand lässt sich den Ehepartner wegnehmen.

    Es ist heute immer noch unvernünftig, so etwas zu tun, auch hat sich nichts daran geändert, wie Jehova darüber denkt. Wir erinnern uns: auf Ehebruch stand unter dem mosaischen Gesetz die Todesstrafe und auch Jesus bekräftigte später, dass sich trotz dem abgeschafften Gesetz nichts daran geändert hatte.

    Die Ehe ist ehrbar „und was Gott zusammengebracht hat, soll der Mensch nicht trennen“ (Matthäus 19:5.6). Weder durch Ehebruch, noch durch eine Scheidung aus irgendwelchen Gründen. Jehova sagt in Maleachi, dass er Scheidung hasst und Jesus sagte später, dass Moses ihnen diese Option nur „aufgrund ihrer Herzenshärte“ gewährte (Maleachi 2:15,16; Matthäus 19:8). Dann macht auch er ein Zugeständnis: wenn dein Ehepartner dich betrügt, dann – aber nur dann – sieht Jehova bei dem Unschuldigen darüber hinweg. Siehe auch den Artikel „Sollte die Ehe ein Bund fuers Leben sein?“ von 2001.

    Jemand, der seinen Ehepartner betrügt ist nicht nur sehr unweise, sondern er verliert auch die Freundschaft Jehovas. Denken wir nur an David, wie es ihm nach dem Ehebruch mit Bathseba erging.

    Jemand mag sich – wie David – für sehr schlau halten, wenn er es vertuschen kann oder durch irgendwelche Lügen für „den passenden Grund“ zur Scheidung sucht. Aber vergessen wir nicht, wie Jehova darüber dachte, dass David dies durch den Mord an Uria versuchte (2. Samuel 12:7-10).

    Denn worum geht es uns denn in Wirklichkeit?

    Wenn uns unser Verhältnis zu Jehova wichtig ist, dann orientieren wir uns daran, wie Jehova denkt und fühlt und warum.

    Wenn uns dies egal ist, dann müssen wir keine Intrigen anzetteln, um einen Ehebruch zu vertuschen oder einen Grund zu finden, uns von unserem ungeliebten Ehepartner scheiden zu lassen. Denn in der Welt ist dies völlig legal und wenn uns egal ist, wie Jehova über uns denkt, dann brauchen wir auch nicht über unseren Platz in der Versammlung besorgt sein!

    Aber Lug und Trug sind Jehova ein Gräuel. Lesen wir doch noch einmal die Verse 16-19, wie Jehova über die folgenden Punkte denkt:

    Diese sechs hasst der Herr , und sieben sind seiner Seele ein Gräuel:

    • stolze Augen,
    • eine falsche Zunge,
    • Hände , die unschuldiges Blut vergießen,
    • ein Herz, das böse Pläne schmiedet ,
    • Füße, die schnell zum Bösen laufen ,
    • ein falscher Zeuge, der Lügen ausspricht,
    • und einer, der Zwietracht sät zwischen Brüdern.

    Also sparen wir uns lieber so eine gemeine Show und verbauen uns nicht selbst den Weg zurück!

    Wir hatten in den letzten Wochen mehrfach darüber gesprochen, dass es für Jehova ein Unterschied ist, ob wir aus einer Schwäche heraus sündigen – oder ob wir sein Wort und seine Maßstäbe und damit seine Gefühle mit Füßen treten.

    weitere Gedanken finden wir hier:

  146. Jule sagt:

    Sprüche 7 – Wodurch kam der Stein ins Rollen?

    1 Mein Sohn, bewahre meine Worte und birg meine Gebote bei dir! 2 Bewahre meine Gebote, so wirst du leben , und bewahre meine Lehre wie deinen Augapfel ! 3 Binde sie um deine Finger, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens! 4 Sprich zur Weisheit: Du bist meine Schwester! und sage zur Einsicht: Du bist meine Vertraute!, 5 damit du bewahrt bleibst vor der Verführerin, vor der Fremden, die glatte Worte gibt!

    6 Denn als ich am Fenster meines Hauses durch das Gitter schaute 7 und die Unverständigen beobachtete, bemerkte ich unter den Söhnen einen jungen Mann ohne Einsicht. 8 Der strich auf der Gasse herum, nicht weit von ihrem Winkel, und betrat den Weg zu ihrem Haus, 9 in der Dämmerung, am Abend des Tages, beim Einbruch der Nacht, als es dunkelte. 10 Siehe, da lief ihm eine Frau entgegen, in Hurenkleidung und mit arglistigem Herzen. 11 Sie ist unbändig und zügellos, ihre Füße können nicht zu Hause bleiben; 12 bald ist sie auf der Straße, bald auf den Plätzen; an allen Ecken lauert sie.

    13 Da ergriff sie ihn und küsste ihn, und mit unverschämter Miene sprach sie zu ihm: 14 »Ich war Friedensopfer schuldig, heute habe ich meine Gelübde bezahlt; 15 darum bin ich ausgegangen, dir entgegen, um eifrig dein Angesicht zu suchen, und ich fand dich auch! 16 Ich habe mein Lager mit Teppichen bedeckt, mit bunten Decken aus ägyptischem Garn; 17 ich habe mein Bett besprengt mit Myrrhe, mit Aloe und Zimt. 18 Komm, wir wollen uns an Liebe berauschen bis zum Morgen, uns an Liebkosungen erfreuen! 19 Denn der Mann ist nicht zu Hause, er ist auf eine weite Reise gegangen; 20 er hat den Geldbeutel mitgenommen und kommt erst am Tag des Vollmonds wieder heim!«

    21 Durch ihr eifriges Zureden verleitete sie ihn und riss ihn fort mit ihren glatten Worten, 22 sodass er ihr plötzlich nachlief, wie ein Ochse zur Schlachtbank geht, und wie ein Gefesselter zur Bestrafung der Toren, 23 bis ihm der Pfeil die Leber spaltet; wie ein Vogel hastig ins Netz hineinfliegt und nicht weiß, dass es ihn sein Leben kostet!

    24 So hört nun auf mich, ihr Söhne, und achtet auf die Worte meines Mundes! 25 Dein Herz neige sich nicht ihren Wegen zu, und verirre dich nicht auf ihre Pfade; 26 denn sie hat viele verwundet und zu Fall gebracht, und gewaltig ist die Zahl derer, die sie getötet hat. 27 Ihr Haus ist der Eingang zum Totenreich , der hinabführt zu den Kammern des Todes!

    Wodurch kam der Stein ins Rollen?

    Der junge Mann spielte mit dem Feuer. Er war neugierig, er wusste, wo solche Frauen zu finden sind. Und wenn er vielleicht auch nicht mit der festen Absicht auf Sex hingegangen ist, so wollte er sich so eine Frau doch einmal ansehen.

    Es scheint fast so, als würde jemand immer wieder immer näher an ein Feuer herangehen, um herauszufinden, ab wann er Feuer fangen würde. Dabei hat dieser vorher Brandbeschleuniger auf seine Kleidung gebracht, vielleicht als eine Art Mutprobe oder für sich selbst als Nervenkitzel. Ist so ein Verhalten vernünftig?

    Wir hatten im Kapitel zuvor gelesen, dass „ein Mann nicht Feuer in seiner Brust zusammenscharen kann, ohne dass seine Kleidung verbrennt“ (Sprüche 6:27). In einem WT von 2010 heißt es zu dieser Bibelstelle:

    Die eben zitierte Frage soll auf die bitteren Folgen von Ehebruch aufmerksam machen (Spr. 6:29). Falls sich jemand beim Flirten oder bei unerlaubten sexuellen Wünschen ertappt, sollte diese Frage wie ein Warnsignal wirken. Im Prinzip kann man sie sich immer stellen, wenn man in der Gefahr steht, vom richtigen Weg abzukommen. Sie unterstreicht sehr deutlich den biblischen Grundsatz: „Was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten“ (Gal. 6:7)

    Wenn wir also die Ansicht unseres Gottes über Sexualität teilen (wollen), dann müssen wir auf der Hut bleiben. Denn wir haben wie jeder andere Mensch eine Sexualität, die auf gewisse Reize reagiert. Wer hier mit dem Feuer spielt, ist wirklich sehr dumm.

    Es gibt von Johannes Hartl eine mehrteilige Vortragsreihe dazu, wie Jehova über Sexualität denkt und wie wir mit ihr ungehen können: „Am sechsten Tag erschuf Gott den Sex“. Vielleicht findest du ja mal auf dem Weg zur Arbeit oder bei der Haus- oder Gartenarbeit die Zeit und Gelegenheit, dir diese anzuhören?

    weitere Gedanken finden wir hier:

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