Kategorie: Religion

„Hilf uns, Gott, kein Mensch bringt es jetzt.“

Schaffe uns doch Hilfe aus Bedrängnis,
Da Rettung durch den Erdenmenschen wertlos ist.
Durch Gott werden wir leistungsfähige Kraft gewinnen,
Und er selbst wird unsere Widersacher niedertreten.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Ps 108,12–13

Wir haben grad totale Probleme, o weh! Hilf uns, Gott, kein Mensch bringt es jetzt.
Aber mit Gott werden unsere Gegner zerfetzt. Wir werden dann noch krassere Sachen machen und mit Gott zusammen darüber lachen.
VolxBibel – Ps 108,13–14

Schaffe uns Hilfe aus der Bedrängnis! (O. vom Bedränger) Menschenrettung ist ja eitel. Mit Gott werden wir mächtige Taten (Eig Mächtiges) tun; und er, er wird unsere Bedränger zertreten.
Elberfelder 1871 – Ps 108,13–14

„Menschenhilfe ist ja nichtig!“ Hilfe von Menschen ist wertlos. „Das ist wirklich so, deshalb sind wir verloren, wenn du uns nicht hilfst. Wir wissen, dass es so ist, deshalb sind wir von deiner Hilfe abhängig und haben noch mehr Grund dazu, sie zu erwarten.“ Wir müssen unseren Teil tun, doch wir können nichts aus uns selbst heraus tun. Nur „mit Gott werden wir Gewaltiges vollbringen“ (Vers 14), den Sieg erringen.

Der Neue Matthew Henry Kommenta

David war davon überzeugt, daß der Herr die Stämme der Erde Juda unterwerfen werde (V. 8-10 ; vgl. den Kommentar zu den Versen in Ps 60,8-10 ,die mit V. 8-10 identisch sind). Der Psalmist erkannte, daß es der Führung Gottes bedurfte, er betete um Hilfe im Kampf gegen seine Feinde und war vollkommen davon überzeugt, daß Gott sie vernichten werde.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Ohne den Herrn ist die Lage aussichtslos, nichts anderes könnte helfen. David hat lange genug gelebt, um zu wissen: Menschenhilfe ist wertlos. Er bittet den mächtigen Gott, sich der Sache Israels wieder anzunehmen und ihnen auf dem Schlachtfeld beizustehen.
Aussicht (108,14)
Sobald er den Platz des Beters räumt, beginnt er ein Siegeslied zu singen. »Mit Gott werden wir mächtige Taten tun!« Denn er ist es, der alle Gegnerschaft zerschlagen und seinen Geliebten den Sieg geben wird. Dies ist das aus Glauben geborene Vertrauen, das Paul Gerhardt so schön auszudrücken versteht:

MacDonald Kommentar zum Alten Testament

Wohin wenn Sorgen uns erdrücken?
Heute ist es leider üblich, dass man dann die Sozialen Medien mit seinen Sorgen überflutet, oder aber, wenn es ganz schlimm ist, auf die Straße läuft, um seine Meinung, Sorgen und Probleme „los zu werden“. Aber der einzig richtige Schritt, seine Sorgen bei Jehovah abzuladen, wird leider heute oft ganz vergessen.
ER möchte eine persönliche Beziehung mit jedem Menschen haben – ist aber auf unsere Reaktion auf SEINE Liebe angewiesen.
Wie werde ICH reagieren?

„Das Leben hat den Tod besiegt!“

»Das Leben hat den Tod überwunden!  Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo bleibt nun deine Macht?«
Die Sünde ist wie ein Stachel, der tödliches Gift in sich trägt. Durch sie hat der Tod seine Macht, und die Sünde hat ihre Kraft durch das Gesetz.  Aber Dank sei Gott! Er schenkt uns den Sieg durch Jesus Christus, unseren Herrn! Bleibt daher fest und unerschütterlich in eurem Glauben, meine lieben Brüder und Schwestern! Setzt euch mit aller Kraft für den Herrn ein, denn ihr wisst: Nichts ist vergeblich, was ihr für ihn tut.
Hoffnung für Alle – 1 Kor 15,54–58

„Das Leben hat den Tod besiegt!“ „Tod, was ist nun mit deinem Sieg? Und Tod, wie willst du uns jetzt noch Angst machen?“
Denn der Mist, den wir bauen, die Sachen, die uns von Gott fernhalten, die sorgen dafür, dass wir sterben. Und die Regeln aus dem alten Buch sorgen dafür, dass sich die Power vom Tod schon jetzt in unserem Leben breitmacht, weil wir daran merken, dass wir die Dinge tun, die für Gott nicht okay sind. Danke, Gott! Durch Jesus ist uns der Sieg über dieses Problem sicher! Darum, Leute, bleibt dabei und lebt euren Glauben radikal aus! Gebt alles für die Sache von Jesus! Eins ist sicher: Nichts von dem ist umsonst getan!
VolxBibel – 1. Kor 15,54–58

„Verschlungen ist der Tod in Sieg“. (Jes 25,8)
„Wo ist, o Tod, dein Stachel? Wo ist, o Tod, dein Sieg?“ (Hos 13,14)
Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde aber das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesum Christum! Daher, meine geliebten Brüder, seid fest, unbeweglich, allezeit überströmend in dem Werke des Herrn, da ihr wisset, daß eure Mühe nicht vergeblich ist im Herrn.
Elberfelder 1871 – 1 Kor 15,54–58

Wie die Toten (V. 42-43) werden auch die Lebenden statt ihres zeitlichen und unvollkommenen Leibes einen ewigen und vollkommenen Leib erhalten (vgl. 1Kor 13,10). Über die, die zu Christus gehören, wird der Tod keine Macht mehr haben.
Wie in der Anspielung auf Jes 25,8 im vorigen Vers bezieht sich Paulus auch hier auf eine alttestamentliche Textstelle, die das Ende des Todes prophezeit (Hos 13,14). (Beide Male modifiziert Paulus den Originaltext etwas, der so in keiner der erhaltenen griechischen oder hebräischen Fassungen zu finden ist.) Die scheinbaren Siege, die Satan im Paradies (1Mo 3,13) und auf Golgatha ( Mk 15,22-24 ) errungen hatte, wurden am Kreuz in Niederlagen verkehrt ( Kol 2,15; Hebräer 2,14-15 ) und in der Auferstehung Christi endgültig überwunden. Aus der Gewißheit heraus, daß die Heiligen auferstehen werden, kann Paulus Tod und Satan Verspotten.
Wie das Wort „Sieg“ am Schluß von Vers 54 Paulus zu seinem Jubelruf in Vers 55 veranlaßte, so verführt das Wort „Stachel“ in Vers 55 ihn zu dem kurzen Exkurs in Vers 56-57. Wie andere theologisch wichtige Gedanken in diesem Kapitel (V. 21-22) greift er auch diese Verse später im Römerbrief nochmals ausführlicher auf ( Röm 7,7-13 ). Der Tod ist die Folge der Auflehnung und des Ungehorsams der Menschen gegen die Gebote Gottes ( 1Mo 3,17-19 ).
Das Gesetz, das diese Gebote enthält, ist der Spiegel, in dem die menschliche Auflehnung und Gehorsamsverweigerung sichtbar wird. Wie der erste Adam sündigten auch alle Menschen nach ihm (vgl. 1Kor 2,14). Doch durch den Gehorsam des letzten Adam, unseres Herrn Jesus Christus ( 1Kor 15,45; vgl. Röm 5,19; Phil 2,8-11 ), kamen der „Sieg“ und das Leben (1Kor 15,22; vgl.1Kor 2,15-16 ).
Paulus verknüpft seine dogmatischen Ausführungen stets mit ganz praktischen Direktiven, und auch dasvorliegende Kapitel bildet darin keine Ausnahme. Die Korinther werden aufgefordert, in der Lehre der Apostel fest zu bleiben (V. 2) und sich nicht von falschen Lehrern beirren zu lassen (vgl. Eph 4,14). Die Gewißheit, in der sie leben dürfen, insbesondere die Gewißheit der Auferstehung, muß ihnen ein Anstoß sein, Gott treu zu dienen (vgl. 1Kor 3,8; Gal 6,9), denn ihre Arbeit in dem auferstandenen Herrn wird nicht vergeblich (kenos, „leer“; vgl. 1Kor 15,10.14.17) sein.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Auferstehung – in der Bibel ein fester Bestandteil des Glaubens. Schon bei Abraham wird mehr als deutlich, dass er glaubte, dass Jehovah den Isaak auferwecken könnte, und dieser Isaak dann zu einem großen Volk werden würde. Nun sehen wir hier Paulus, fest überzeugt von einem festen Fahrplan Gottes für eine Auferstehung!

Wie kann man aber die Stellen, dass die Menschen in den Gräbern ruhen und das für Jehovah alle leben, in Einklang bringen? Was ist, wenn die Zeit eine von Jehovah geschaffene Dimension ist, in der wir leben – ER aber außerhalb der Zeit ist? Könnte dann, wenn wir die Zeit als Dimension betrachten würden, Jehovah einen Menschen der heute stirbt, „einfach umsetzen“ in die Zeit, wo er dann „wieder lebt“?

„Lasst uns ganz nahe bei ihm sein und uns vor allen Leuten radikal zu ihm bekennen.“

Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der durch die Himmel gegangen ist, Jesum, den Sohn Gottes, so laßt uns das Bekenntnis festhalten;
Elberfelder 1871 – Hebräer 4,14

Leute, wir haben den besten Priester, den es gibt, Jesus! Er ist durch den Himmel gezogen, er ist der Sohn von Gott! Lasst uns ganz nahe bei ihm sein und uns vor allen Leuten radikal zu ihm bekennen. Dieser höchste Priester, den es gibt, versteht uns, er weiß, was es bedeutet, auf dieser Welt zu leben, er war selbst da! Er ist aber bei keiner Versuchung schwach geworden, er hat es gepackt! Wir können ohne Angst zu Gott kommen, er liebt uns! Bei ihm bekommen wir alles, was wir brauchen und wann wir es brauchen, nämlich seine Liebe und seine Zuwendung.
VolxBibel – Hebr 4,14–16

Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der durch die Himmel gegangen ist, Jesus, den Sohn Gottes, so laßt uns an [unserem] Bekenntnis [zu ihm] festhalten. Denn als Hohenpriester haben wir nicht einen, der nicht mitfühlen kann mit unseren Schwachheiten, sondern einen, der in allem auf die Probe gestellt worden ist wie wir selbst, doch ohne Sünde. Nahen wir uns daher mit Freimut der Rede dem Thron der unverdienten Güte, damit wir Barmherzigkeit erlangen und unverdiente Güte finden mögen als Hilfe zur rechten Zeit.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Hebr 4:14–16

Es besteht im Gegenteil Grund genug, festzuhalten an dem Bekenntnis, wenn man bedenkt, daß die Gläubigen einen großen Hohenpriester haben … der die Himmel durchschritten hat. Nur einmal ( Hebräer 2,1-3,6 ) war bislang von der Priesterschaft Jesu die Rede, auch wenn dieser Gedanke implizit in Hebräer 1,3 enthalten war. An dieser Stelle kündigt sich jedoch an, daß die Priesterschaft Jesu in der weiteren Folge des Briefes zum Gegenstand ausführlicher Erörterungen wird. Zunächst liegt dem Verfasser allerdings daran, seinen Lesern die praktische Relevanz dieses Gedankens klarzumachen, indem er sie ermahnt, „am Glauben festzuhalten“. Sie müssen wissen, daß die Priesterschaft ihres Herrn ihnen alles erschließt, was sie brauchen.
Ihr Hoherpriester war überall da gewesen, wo auch sie sind, und war versucht worden … in allem, wie sie selbst. Auch wenn er, anders als sie, ohne Sünde war (vgl. Hebräer 7,26; 2Kor 5,21; 1Joh 3,5) und seinen Versuchungen niemals erlag (was seiner Gottheit widersprochen hätte), so war er ihnen als Mensch doch wirklich ausgesetzt (wie ein unbeweglicher Fels die anstürmende Gewalt des Meeres spürt), und darum kann er mitleiden (sympathEsai) mit unserer Schwachheit. Man kann in der Tat argumentieren – was auch geschehen ist -, daß nur jemand, der der Versuchung widerstanden hat, ihre ganze Gewalt kennen kann. Deshalb hat der Sündlose eine stärkere Fähigkeit zum Mitgefühl, als jeder Sünder es für seinen Nächsten haben kann.
Mit einem solchen Hohenpriester können die Christen hinzutreten mit Zuversicht (parrEsias; vgl. Hebräer 3,6;10,19.35 ) zu dem Thron der Gnade. In einem Text voller schöner und ergreifender Wendungen muß der Begriff „Thron der Gnade“ nichtsdestoweniger besonders im Gedächtnis haften.
Diese Vorstellung von der Gegenwart Gottes, zu der die bedrängten Christen zu jeder Zeit ihre Zuflucht nehmen können, bringt in einzigartiger Weise die Herrschermacht dessen, dem sie sich nähern (sie treten vor einen „Thron“), und seine Güte zum Ausdruck. Bei einer solchen Begegnung mit Gott können die Christen mit Sicherheit darauf hoffen, daß sie Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn sie Hilfe nötig haben.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Nachdem wir dann einen großen Hohepriester haben, der durch den Himmel gegangen ist, Jesus, den Sohn Gottes, lassen Sie uns unser Bekenntnis festhalten. Denn wir haben keinen Hohenpriester, der nicht mit dem Gefühl unserer Gebrechen berührt werden kann; aber eine, die in allen Punkten versucht wurde wie wir, aber ohne Sünde. Lasst uns deshalb mit Kühnheit dem Gnadenthron näher kommen, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden, um uns in Zeiten der Not zu helfen. Die erste Passage betont, dass unser Hohepriester eine bessere Position darin hat, dass er im Himmel und nicht auf Erden arbeitet. Aufgrund dieser besseren Position gibt es drei Anwendungen. Zuerst in Vers 14 muss der Gläubige die Art von Hohepriester ausnutzen, die er hat. Während Aaron und die anderen menschlichen Hohepriester ein- und aus der Gegenwart Gottes kamen, ging der Messias durch und er bleibt dort in der Gegenwart Gottes. Die hier verwendete Zeitform ist die perfekte Zeitform, die von einer Handlung spricht, die in der Vergangenheit abgeschlossen wurde, aber mit gegenwärtigen Ergebnissen bis in die Gegenwart andauert. Der Punkt ist, dass der Ort des Dienstes von Jeschua (Jesus) der Himmel ist, nicht die Erde, und der Himmel ist eine bessere Position. Auf diese Weise kann er diejenigen, die er repräsentiert, in die Gegenwart Gottes bringen. Die Person des Hohepriesters ist: Jesus, der Sohn Gottes. Jesus ist sein menschlicher Name und betont seine Menschlichkeit. Der Sohn Gottes ist sein göttlicher Titel, der seine Gottheit betont. Die zweite Anwendung in Vers 15 ist, dass der Grund, warum der Gläubige an seinem Beruf festhält, darin besteht, dass er einen sympathischen Hohepriester hat. Er hat einen Priester, der weiß, wie es sich anfühlt, der mit dem Gefühl unserer Gebrechen berührt werden kann. Und die dritte Anwendung in Vers 16 lautet: Da der Gläubige einen mitfühlenden und mitfühlenden Hohepriester hat, muss er sich die Gnade aneignen, die er braucht, um eine schwierige Zeit zu überstehen.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

Da wir also einen großen Hohepriester haben, der durch den Himmel gegangen ist, Jesus, den Sohn Gottes, lassen Sie uns fest an dem Glauben festhalten, den wir bekennen. NIV Diese Verse folgen logischerweise aus 2: 17–3: 1: „Aus diesem Grund musste er in jeder Hinsicht wie seine Brüder gemacht werden, damit er ein barmherziger und treuer Hohepriester im Dienst an Gott wird und dass er könnte Sühne für die Sünden des Volkes leisten… Deshalb… richten Sie Ihre Gedanken auf Jesus, den Apostel und Hohepriester, den wir bekennen “(NIV). Der dazwischenliegende Abschnitt erklärt, wie Jesus größer ist als Mose und Josua, zwei der größten Führer Israels. Jesus ist größer als das Gesetz, das Mose gegeben hat; Er gibt eine größere Pause als Josua bei der Eroberung des Gelobten Landes. Der Schriftsteller fuhr fort, um zu zeigen, dass Jesus auch größer ist als jeder andere im jüdischen Priestertum, ein weiterer wichtiger Teil des jüdischen Erbes. Das Wort „deshalb“ knüpft an die Beschreibung von Jesus in 2: 17–3: 1 an, die im vorherigen Absatz zitiert wurde. Unser barmherziger und treuer Hohepriester Jesus wurde wie wir, um für uns zu sterben und das endgültige Opfer für die Sünde darzubringen. Da wir einen großen Hohepriester haben, hätte er den jüdisch-christlichen Lesern ein lebendiges Bild gezeigt. Der Hohepriester war ihre höchste religiöse Autorität gewesen. Das Priestertum begann mit Aaron, Moses ‚Bruder (2. Mose 28:41). Nur der Hohepriester konnte das Allerheiligste im Tempel betreten und dann nur einmal im Jahr, um die Sünden der ganzen Nation zu versöhnen (3. Mose 16). Jesus ist der „große“ Hohepriester, besser als alle Hohepriester Israels. Hier ist warum: • Die Hohepriester waren Menschen, die Opfer bringen konnten, aber nichts tun konnten, um die Sünde wegzunehmen. Jesus gab sein Leben und starb als letztes Opfer für die Sünde. • Die Hohepriester konnten nur einmal im Jahr in das Allerheiligste eintreten, um für die Sünden der Nation zu büßen. Jesus ist durch den Himmel gegangen und hat uneingeschränkten Zugang zu Gott dem Vater. „Durch den Himmel gegangen“ ist ein kritisches Konzept in Hebräer. In 7:26 wird Christus als über den Himmeln erhöht bezeichnet, und 9:24 besagt, dass Christus selbst in den Himmel eingetreten ist. „Durch den Himmel gegangen“ bezieht sich auf die transzendierende Natur Christi als unseren Hohepriester und auf sein Werk für uns im höchsten aller Heiligtümer, dem Himmel selbst. • Die Hohepriester intervenierten zwischen Gott und dem Volk, aber sie waren selbst menschlich und sündig. Jesus tritt zwischen Gott und den Menschen als der sündlose Sohn Gottes ein, menschlich und doch göttlich. Er war in jeder Hinsicht versucht worden, wie Menschen es sind, damit er gnädig für uns intervenieren und uns Gottes Vergebung versichern kann. • Die Hohepriester waren die höchsten religiösen Autoritäten für die Juden. Jesus hat mehr Autorität als die jüdischen Hohepriester, weil er sowohl Gott als auch Mensch ist. • Menschen konnten sich Gott nur durch einen Hohepriester nähern. Als Jesus starb, wurde der Schleier, der den heiligsten Ort im Tempel trennte, in zwei Teile zerrissen, was darauf hinweist, dass der Tod Jesu den Weg für sündige Menschen geöffnet hatte, einen heiligen Gott zu erreichen. Lassen Sie uns aufgrund all dessen, was Christus für uns getan hat und tut, fest an dem Glauben festhalten, den wir bekennen. Driftet nicht weg (2: 1), sondern klammert euch an diesen Glauben. „Der Glaube, den wir bekennen“ bezieht sich höchstwahrscheinlich auf eine Formulierung oder ein Glaubensbekenntnis, das sie einmal öffentlich akzeptiert hatten (siehe 3: 1). Der Schriftsteller erklärt dem jüdischen Publikum, dass sie nicht zu einem minderwertigen System zurückkehren sollten, weil sie alles haben können, was das System versprochen und sich danach gesehnt hat – Zugang zu und Akzeptanz durch Gott. „Jesus hat diese Wünsche erfüllt“, sagt der Schriftsteller, „halten Sie an diesem Glauben fest!“ Erlaube Jesus, dein Hohepriester zu sein. Nur er kann Sie vor unvermeidlichen Urteilen schützen (beschrieben in 4: 12–13). Dies sind gute Nachrichten für Menschen, die sich fragen: „Wie kann ich mich Gott nähern?“ oder „Wird Gott auf mich hören?“ Weil Jesus der Hohepriester ist, können Christen sich Gott nähern und Gott wird sie hören, wenn sie beten. Keine Sünde ist zu groß, um Gott davon abzuhalten, Sie zu hören, kein Hintergrund ist zu streng, um Ihren großen Hohepriester zu veranlassen, sich zu weigern, Sie zu vertreten. Unabhängig von Ihrem familiären Hintergrund, Ihrer beruflichen Laufbahn, Ihren ethnischen Wurzeln oder Ihrem Verhalten in der Vergangenheit ist Christus ein treuer Hohepriester, der alle repräsentiert, die auf ihn vertrauen.

Hebräer – Lebensanwendungs-Bibelkommentar

Die richtige Einstellung, wer Jesus Christus für uns ist, ist wichtig, um nicht der falschen Ansicht, dass wir eeine Kirche als den Heilsweg zum Vater benötigen, auf den Leim zu gehen. Nein – wir haben den einen Weg zum Vater!

zuviel oder zuwenig?

Eitles (O. Falschheit) und Lügenwort entferne von mir, Armut und Reichtum gib mir nicht, speise mich mit dem mir beschiedenen Brote; damit ich nicht satt werde und dich verleugne und spreche: Wer ist Jehova? und damit ich nicht verarme und stehle, und mich vergreife an dem Namen meines Gottes.
Elberfelder 1871, Spr 30,8–9

Zwei Dinge habe ich von dir erbeten. Enthalte sie mir nicht vor, ehe ich sterbe. Unwahrheit und das lügnerische Wort entferne von mir. Gib mir weder Armut noch Reichtum. Laß mich die mir beschiedene Speise verzehren, damit ich nicht satt werde und ich [dich] tatsächlich verleugne und sage: „Wer ist Jehova?“ und damit ich nicht verarme und ich tatsächlich stehle und mich am Namen meines Gottes vergreife.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Sprüche 30,7–9

Erst mal bitte ich dich, mir dabei zu helfen, immer ehrlich zu sein und nicht zu lügen. Und beschütze mich auch vor Leuten, die falsch sind und denen man nicht trauen kann. Und das Zweite ist, dass ich nicht zu viel Kohle haben will, aber auch nicht zu wenig. Ich möchte von dir das, was ich jeden Tag zum Leben brauche, und das werde ich auch genießen. Ich kenn mich ja. Wenn ich zu viel hab, dann werde ich zu schlaff, müde und satt und denke, ich bräuchte dich dann nicht mehr. Vielleicht fang ich dann plötzlich mit solchen blöden Fragen an wie: »Gott? Wer war das noch mal?«. Wenn ich aber zu wenig habe, dann könnte es passieren, dass ich kriminell werde. Ich müsste anfangen, im Supermarkt zu klauen, und wenn sie mich erwischen, dann wäre auch dein Ruf ruiniert, weil alle wissen, dass ich mit dir lebe.‘
VolxBibel – Spr 30,8–9

Gestern hörte meine Frau eine Ansprache, in der der Redner hervorhob, dass das Beten nicht von Bitten sondern von anbeten – Anbetung kommt.
Doch wie sehen unsere Bitten bei Gott aus? Mehr Gesundheit, mehr Geld, mehr …?

Die Einleitung zu seinem Gebet: „Zweierlei erbitte ich mir von dir“ (Vers 7) – das heißt, „bat ich dich, o Gott!“ Bevor wir beten, ist es gut, darüber nachzudenken, was wir brauchen, und was es ist, worum wir Gott bitten müssen.Das Gebet selbst. Die zwei Dinge, um die er bittet, sind ausreichende Gnade und die Nahrung, die er braucht:
2.1 Gnade, die für seine Seele ausreicht: „Falschheit und Lügenwort entferne von mir“ (Vers 8). Manche verstehen dies als Gebet für die Vergebung seiner Sünden, denn wenn Gott Sünden vergibt, nimmt er sie fort.
2.2 Die Nahrung, die für seinen Leib nötig ist. „Nähre mich mit dem Brot meiner Vergütung (Vers 8; Randspalte), dem Brot, das du für richtig hältst, mir zu geben.“ Darauf scheint unser Heiland zu verweisen, wenn er uns zu beten lehrt: „Gib uns heute unser tägliches Brot“ (Mt 6,11). Er betet gegen die zwei Extreme Überfluss und Mangel an: „Armut und Reichtum gib mir nicht“ (Vers 8). Er möchte damit ausdrücken, wie gute und sehr weise Menschen einen gemäßigten Lebensstil schätzen. Und er unterwirft sich Gottes Willen und wünscht sich, dass sein Leben so aussehen möge: weder große Ehre noch Verachtung. Er nennt einen gottesfürchtigen Grund für sein Gebet (Vers 9): „ ‚dass ich nicht aus Übersättigung‘ sündige oder ‚aus lauter Armut‘ sündige“. Ein guter Mensch fürchtet sich vor Sünde in jeder Lage und überall. Wohlstand macht einen Menschen stolz und lässt ihn Gott vergessen, als bräuchte er ihn nicht. Ein guter Mensch fürchtet sich auch vor den Versuchungen der Armut: „dass ich aber auch nicht aus lauter Armut stehle“ (Vers 9). Armut ist eine große Versuchung, unehrlich zu sein. Der Grund, weshalb sich Agur davor fürchtet, dass er stehlen würde, besteht darin, dass dies Gott Unehre machen würde.

Der Neue Matthew Henry Kommentar

Die Worte zwei Dinge bilden die Einleitung zu einer Reihe von sechs numerischen Sprüchen in diesem Kapitel (V. 7-9.15 b. 16.18-19.21-23.24.28.29-31 ). Dieses Gebet um „zwei Dinge“ bestätigt die Demut Agurs, die wir in den Versen 2-3 bereits kennengelernt haben. Er erkannte seine Anfälligkeit und bat den Herrn um ganz besondere Hilfe bei zwei Schwächen, bevor er starb: Um Bewahrung vor der Lüge und um Versorgung mit der täglichen Nahrung (Brot; vgl. Mt 6,11 ), ohne die er den Versuchungen des Reichtums oder der Armut ausgesetzt wäre. Der Reichtum könnte ihn dahin bringen, daß er den Herrn verleugnete und ihn vergäße (vgl. 5Mo 8,12-17 ), denn dann dächte er vielleicht, er könnte für sich selbst sorgen; und die Armut könnte ihn dazu verleiten, zu stehlen und dadurch über Gottes Namen Schande zu bringen.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

In dem Film Fiddler on the Roof spricht der Milchmann Tevye mit Gott über seine Armut: „Sie haben viele, viele arme Menschen gemacht. Mir ist natürlich klar, dass es keine Schande ist, arm zu sein. Aber es ist auch keine große Ehre! Was wäre so schrecklich gewesen, wenn ich ein kleines Vermögen gehabt hätte! Herr, der den Löwen und das Lamm gemacht hat, du hast beschlossen, dass ich sein soll, was ich bin. Hätte es einen riesigen, ewigen Plan verdorben – wenn ich ein reicher Mann wäre? “ Tevyes Ehrlichkeit gegenüber Gott hat Generationen von Zuschauern dieser Adaption einer Reihe von Sholom Aleichem-Geschichten berührt. In Mischlei (Sprüche) 30: 7–9 sehen wir ein Gebet, das schmerzlich ehrlich und gleichzeitig demütig schön ist. Agurs Gedanken zur Armut unterscheiden sich ein wenig von denen von Tevye. Agur kennt seine Grenzen und betet angesichts dieser. Er spricht offen zu Gott und weiß, dass Gott seine Gedanken bereits kennt, bevor er sie spricht. Dies ist kein selbstgerechtes oder eigennütziges Gebet, sondern ein ausgewogenes Gebet um Versorgung und Hilfe, um sich vom Bösen fernzuhalten. Zuerst bittet Agur Gott, Falschheit (shav) und Sinnlosigkeit (kazav) von ihm fernzuhalten. Diese beiden Eigenschaften haben im Allgemeinen mit Lügen und egoistischem Handeln zu tun. Agur möchte ein Leben in Integrität und Wahrheit führen. In Anbetracht des restlichen Gebets bittet er Gott, ihn daran zu hindern, ein Leben zu führen, in dem er durch Betrug und Selbstsucht immer „nach der Nummer eins Ausschau hält“. Sein Wunsch ist es, seine Bedürfnisse durch ehrliche Arbeit zu befriedigen und ohne andere durch Falschheit bei der Erlangung seiner Bedürfnisse zu verletzen. Zweitens bittet er weder um Armut noch um Wohlstand. Dies ist eine gerechte Bitte. Es schockiert uns, dass er keinen Wohlstand wünscht, was das Ziel der meisten Menschen ist. Er bittet vielmehr darum, dafür gesorgt zu werden, dass seine Bedürfnisse erfüllt werden, und nicht viel Übermaß zu haben, das ihn von Gott in die Irre führen könnte. Dies ist eine Haltung der Zufriedenheit, aus der wir alle lernen können. In Wahrheit würden wir, wenn wir uns das Muster der Versorgung Gottes in unserem Leben ansehen würden, sehen, dass er für unsere Bedürfnisse und sogar für einige der Wünsche unseres Herzens gesorgt hat. Aber es gibt einen grundlegenden menschlichen Antrieb, mehr zu wollen. Adam und Eva konnten sich nicht mit der Unsterblichkeit vom Baum des Lebens zufrieden geben. Sie wollten alles haben und die Schlange hielt das Wissen über Gut und Böse für das eine, was sie nicht hatten. Sie begehrten es und beneideten Gott, etwas zu haben, was sie nicht hatten. Agurs Gebet ist das Gegenteil von Neid. Sein Gebet entspricht dem Gebot: „Begehren Sie nicht das Haus Ihres Nachbarn, sein Feld, seinen männlichen oder weiblichen Sklaven, seinen Ochsen, seinen Esel oder irgendetwas anderes, das Ihrem Nachbarn gehört“ (5. Mose 5,21 [5,18 in jüdischen Bibeln) ]). Dies ist ein Gebot, das nicht gut bekannt und nicht weit verbreitet ist. Der moderne Kommerz ist voller Neid. Fernsehwerbung soll Begierde erzeugen. Aber eine göttliche Haltung versteht zwei Dinge. Erstens ist Gott unser einziger Versorger. Zweitens müssen wir uns mit unseren Bedürfnissen und einigen Wünschen unseres Herzens zufrieden geben, die er uns gibt. Wenn wir wie Agur hier für unser tägliches Brot beten, müssen wir das tägliche Brot, das Gott uns gibt, mit Dankbarkeit annehmen. Reichtum führt Menschen von Gott in die Irre. Jeschua selbst sagte: „Außerdem sage ich Ihnen, dass es für ein Kamel einfacher ist, durch ein Nadelöhr zu gelangen, als für einen reichen Mann, in das Reich Gottes einzutreten“ (Mt 19,24). Paulus warnt Timotheus, den Reichen auf diese Weise zu helfen: „Fordern Sie sie auf, nicht stolz zu sein und ihre Hoffnungen nicht auf den Unsicherheiten des Reichtums ruhen zu lassen, sondern ihre Hoffnungen auf Gott zu ruhen, der uns reichlich mit allem versorgt, was wir genießen können“ ( 1 Tim. 6:17). Ebenso kann Armut Menschen zu Verbrechen und Unehrlichkeit als Ausweg verleiten. Aber die Weisen sind zufrieden mit allem, was Gott zu geben bereit ist. Eine großartige Lehre aus Agurs Gebet ist, dass die Beziehung zu Gott größer ist als der Reichtum. Wenn dies unsere Haltung wäre, hätten wir einen Frieden und Zufriedenheit im Leben, die jegliches Verständnis übersteigen würden. Ihn zu kennen und auf ihn zu warten ist ein Schatz, der weit über Rubine, Komfort und Vergnügen hinausgeht. Heute werde ich … Fragen Sie sich: „Bin ich zufrieden oder begierig?“

Ein messianischer Kommentar zu Sprichwörtern: sprichwörtliche Weisheit und gesunder Menschenverstand

Ja, dass ist wirklich die Frage: „Bin ich zufrieden oder begierig?“ und wenn ich darüber nachdenke, kommt die Frage auf: Was ist eigentlich mein Ziel? Wenn wir nur das Heute und Morgen haben, dann wäre es wohl angebracht, heute mehr haben zu wollen. Aber wenn mein Ziel ist, den Schöpfer zu ehren, und ein gutes persönliches Verhältnis zu IHM zu haben, dann ist wohl die Ewigkeit mein Ziel, und das Heute und Morgen nicht ganz so wichtig.

„Er wurde zum Schlüssel, der die Tür zur Befreiung aufgeschlossen hat“

Der in den Tagen seines Fleisches, da er sowohl Bitten als Flehen dem, der ihn aus dem Tode zu erretten vermochte, mit starkem Geschrei und Tränen dargebracht hat (und um seiner Frömmigkeit (O. Ehrfurcht, Furcht) willen erhört worden ist), obwohl er Sohn (Siehe v 5) war, an dem, was er litt, den Gehorsam lernte; und, vollendet worden, (O. vollkommen gemacht) ist er allen, die ihm gehorchen, der Urheber ewigen Heils geworden, von Gott begrüßt (O. angeredet) als Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks; über diesen haben wir viel zu sagen, und was mit Worten schwer auszulegen ist, weil ihr im Hören träge geworden seid.
Elberfelder 1871, – Hebr 5,7–11

Wie Er auch an einer anderen Stelle sagt: «Du bist ein Priester in Ewigkeit-a- nach der Ordnung Melchisedeks-b-!» -a) Ps 110,4; V. 10; Hebräer 6,20; 7,17.21    b) Hebräer 7,15.
 WELCHER in den Tagen Seines Fleisches Gebet und Flehen-a- zu Dem sandte, der Ihn konnte vom Tode retten-b-, mit starkem Geschrei und Tränen-c- dargebracht, und erhört-d- wurde wegen der Gottesfurcht-e-. -a) Mt 26,39.42.44; Mk 15,35; Lk 22,41 42.44; Joh 17,1    b) Mt 26,53; Mk 14,36.   c)  Ps 22,2; Mt 27,46.50; Mk 15,37; Lk 23,46.   d) Lk 22,43; Joh 12,28.   e) Mt 26,37.38; Mk 14,32.34.
 Obgleich Sohn-a- seiend, lernte Er von dem, was Er litt, den Gehorsam-b-. -a) V. 5; Hebräer 1,2.5.8; 3,6.   b) Phil 2,7.8.
 Und nachdem Er vollendet war, wurde Er allen denen, die Ihm gehorchen, eine Ursache ewiger Errettung, -Hebräer 2,10.18; 7,25.28; 9,12.14.15; 10,14.19.20.
 der da begrüßt wurde von Gott als Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks. -V. 5.6; Hebräer 6,20; 7,15.17.21
Abraham Meister – Neues Testament – Hebr 5,6–10

Wie Er auch an einer anderen Stelle sagt: Du bist Priester in Ewigkeit, nach der Ordnung Melchisedeks. Heb 6,20; 7,17; 1Mo 14,19; Ps 110,4; Sach 6,13.
Und Er hat in den Tagen Seines Fleisches Gebet und Flehen an Den, Der Ihn vom Tode retten konnte, mit lautem Rufe und mit Tränen dargebracht und ist erhört worden wegen Seiner Frömmigkeit. Mt 26,41; 27,46; Mk 14,33; Lk 22,44; Joh 12,27; Ps 22,3-22; 18,5.6; 40,2f.
Und wiewohl Er Gottes Sohn war, hat Er doch an dem, was Er litt, Gehorsam gelernt. Heb 5,5; Phil 2,8.
Und da Er ist vollendet, ist Er allen, die Ihm gehorsam sind, Urheber ewiger Seligkeit geworden, Heb 2,10; 7,25.28; 6,20; Röm 1,5.
Erklärt von Gott zum Hohenpriester nach der Ordnung Melchisedeks. Heb 5,6
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Hebr 5,6–10

Aber auch in anderen Punkten ist Jesus für sein Priesteramt qualifiziert. So kann von ihm gesagt werden, daß er in den Tagen seines irdischen Lebens Bitten und Flehen mit lautem Schreien und mit Tränen dem dargebracht (prospherO; das Wort taucht auch in V. 1 auf) hat, der ihn vom Tod erretten konnte. Die zweite Hälfte des Satzes ist oft mit dem Gethsemane Erlebnis in Zusammenhang gebracht worden. Vom Griechischen her scheint es sich jedoch eher um eine Anspielung auf Ps 22,24 nach der Übersetzung der Septuaginta zu handeln. Da der Verfasser des Hebräerbriefes Ps 22 als messianischen Ps. auffaßt (vgl. Hebräer 2,12), scheint es plausibel anzunehmen, daß er hier an die Leiden am Kreuz denkt. Das fügt sich auch insofern in den Gedankengang ein, als die Schreie des Heilands in diesem Fall unmittelbar mit seinem Opfer verbunden wären.
Daß Gott dieses „Schreien“ und diese „Tränen“ angenommen hat, zeigt die Feststellung: Er ist auch erhört worden, weil er Gott in Ehren hielt (eulabeias). Auch hier kann Ps 22 als Belegstelle angeführt werden, denn der zweite Teil dieses Psalms gibt die Worte einer Person wieder, die im Triumph aus ihren Leiden hervorgegangen ist und Gott dafür preist (vgl. Ps 22,22-31). In Hebräer 2,12 wurde die erste Äußerung dieses Triumphes bereits zitiert (Ps 22,23). Der Dulder, der Gott „in Ehren“ hielt, wurde wirklich vom Tod errettet, und zwar durch die Auferstehung von den Toten. Die Auferstehung wird damit zu einem weiteren Beweis dafür, daß Gott das Opfer Jesu angenommen hat.

Die ganze Erfahrung, von der zuvor berichtet wurde, war für Jesus eine Art Lernprozeß, bevor er selbst seinem leidenden Volk diente. Ungeachtet seiner einzigartigen Beziehung zu Gott (obwohl er Gottes Sohn war) mußte er wirklichen Gehorsam im Sinne von Leiden lernen. Dadurch wurde er für seine Aufgabe als Herrscher und Hoherpriester seines Volkes vollendet. Es ist nicht abzuleugnen, daß in all diesem ein Mysterium verborgen ist, doch es ist kein größeres Mysterium als das, das in den Worten des Lukas zum Ausdruck kommt: „Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen“ (Lk 2,52). Auch wenn dieses ganze Geschehen nicht restlos begreifbar ist, so erfuhr der bereits vollkommene Sohn Gottes durch seine Menschwerdung in tiefstem Sinne an sich selbst, was es heißt, ein Mensch zu sein. Das Leiden wurde für ihn zu einer Realität, die er selbst erfahren hat. Von daher kann er vollkommen mit seinen Anhängern mitfühlen. (Vers 8 enthält im Griechischen ein interessantes Wortspiel mit den beiden Verbformen (er hat) gelernt (emathen) und er litt (epathen).
Auf diese Gewißheit gründet sich die Feststellung des Briefschreibers: Und als er vollendet war, ist er für alle, die ihm gehorsam sind, der Urheber (aitios) des ewigen Heils geworden. Das „Heil“, von dem hier die Rede ist, läßt sich nicht von dem „ererbten“ Heil in Hebräer 1,14 unterscheiden und kann mit dem „ewigen Erbe“ in Hebräer 9,15 gleichgesetzt werden. Es darf allerdings nicht mit der Erlangung des ewigen Lebens verwechselt werden, die nicht vom Gehorsam, sondern vom Glauben abhängt (vgl. Joh 3,16 u. a.). Einmal mehr geht es dem Briefschreiber an dieser Stelle um die Befreiung von allen Feinden und den endgültigen Sieg mit seiner anschließenden „Herrlichkeit“, an der die vielen Söhne und Töchter teilhaben. Dieses Heil ist ausdrücklich mit dem Gehorsam der Gläubigen verknüpft, einem Gehorsam, der sich ganz am Gehorsam Jesu, der ebenfalls litt, orientiert. So steht es in engem Zusammenhang mit dem Wort des Herrn: „Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird’s erhalten“ ( Mk 8,34-35 ).
Der Hohepriester ist zum „Urheber“ dieses besonderen Heils geworden, das denen zufällt, die bereit und willens sind, im Gehorsam vor Gott zu leben. Mit dieser Bezeichnung wollte der Briefschreiber in erster Linie auf die Hilfe hinweisen, die den Gläubigen aus dem priesterlichen Dienst Christi erwächst und die es ihnen überhaupt erst ermöglicht, ein Leben des Gehorsams zu führen. Welches Leiden den Christen auch quälen mag, der Hohepriester versteht ihn, fühlt mit ihm und läßt ihm jenes Erbarmen und jene Gnade zukommen, die er braucht, um ausharren zu können. Oder, wie der Briefschreiber es an einem späteren Ort sagt, „daher kann er auch für immer selig machen, die durch ihn zu Gott kommen; denn er lebt für immer und bittet für sie“ (Hebräer 7,25). Zu diesem Zweck ist Christus ggenannt von Gott ein Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

In dieser Passage weist der Verfasser darauf hin, dass alle vier Dinge für den Messias zutreffen: Erstens wurde Jesus in den Versen 5–6 gemäß Psalm 110: 4 göttlich ernannt; zweitens war Jeschua in Vers 7 ein Mensch; drittens war Jesus in Vers 8 mitfühlend; und viertens, in den Versen 9–10, wirkte er in einer priesterlichen Ordnung: der Ordnung von Melchisedek. Es ist anzumerken, dass Hebräer 5: 11–6: 20 ein Abschnitt in Klammern ist, in dem der Verfasser die bisher gelehrten Wahrheiten anwendet.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

Wer ist also Jesus Christus für dich?
Und wenn wir als Christen, Jesu Nachahmer sind – wie können wir „Gehoram lernen„?

Und eine Frage, auf die ich noch keine zufriedensstellende Antwort gefunden habe: Wer ist dieser Melchisedek?
In der letzten Woche dazu gerade ein weiteres Fragezeichen gelesen:

Wer er war. Er war „der König von Salem“ und „ein Priester Gottes, des Allerhöchsten“ (Vers 18); und es werden noch andere herrliche Dinge über ihn gesagt (Hebr 7,1–10).
1.1 Manche Kommentatoren schließen, dass Melchisedek Sem war, der Sohn Noahs. Doch warum sollte man seinen Namen ändern? Und wie kam er dazu, in Kanaan zu wohnen?
1.2 Viele christliche Kommentatoren haben gemeint, dass dies eine Erscheinung des Sohnes Gottes selbst war. Er erschien Abram als gerechter König in einer gerechten Sache und gab Frieden. Es ist schwer vorstellbar, dass es von einem bloßen Menschen heißen könne: „Er ist ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlechtsregister und hat weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens“ (Hebr 7,3).
1.3 Es ist möglich, dass Melchisedek ein kanaanitischer Herrscher war, der in Salem herrschte, und dort den wahren Glauben aufrechterhielt. Wenn dem so ist, warum sollte dann sein Name nur hier in der Geschichte von Abram auftauchen? Die arabische Katene berichtet über Melchisedek, dass er der Sohn von Heraklim war, dem Sohn von Peleg, des Sohnes Hebers, und dass seine Mutter Salathiel war, die Tochter von Gomer, dem Sohn von Japhet, des Sohnes Noahs.

Der Neue Matthew Henry Kommentar

Während Philo die Ursprünglichkeit von Melchisedeks → Priestertum betont (LA III 79; congr. 99), steht nach rabb. Ansicht Melchisedek als Nachkomme → Noahs – nach 2Hen Nachkomme von Noahs Bruder Nir – in der Nachfolge Sems, Noahs Erstgeborenem, mit dem Melchisedek gelegentlich gleichgesetzt wird (TJI zu Gen 14,18; Jub 13,25; PRE VIII und XXVII; Jalq I § 41). Als solcher verkörpert er an der Schnittstelle von Ur- und Erzvätern das urmenschliche Priestertum (bAS 8a): Abraham, der nach 1QGenAp 22,14–17 Melchisedek »den Zehnten von allem Besitz des Königs von Elam und seiner Bundesgenossen entrichtet hat«, empfängt von ihm sowohl die königliche (Tan Behaalotekha XVII) als auch die hohepriesterliche Würde (BerR XLIII, 6; LV, 6; WaR XXV, 6; bNed 32b; Jalq I §§ 74, 81).
Als Gestalt der Endzeit erscheint Melchisedek zuerst in 11QMelch. Hier werden ihm, dem einzigen namentlich genannten Priester-Engel (II 10; vgl. 4Q401 11,2f. und 22,3), sowohl richterliche als auch herrscherliche Funktionen zugeschrieben: Als der Elohim aus Ps 82,1 (11QMelch 3 II 9ff.) richtet er im letzten Jubiläum Belial und die Seinen und führt den Richtspruch selber aus. Der rabb. → Midrash deutet Melchisedek messianisch als einen der »vier Schmiede« (Sach 2,3), dem neben dem Mašiaḥ ben David, Mašiaḥ ben Josef und Elija eine wesentliche Rolle im Werk der Vollendung der Welt zukommt (bSuk 52b; PesK V, PesR XV; Jalq II §§ 569, 986).

Religion in Geschichte und Gegenwart

„Spross vom Stamme Isais“

Dann schießt ein Reis vom Stamm Isai’s, und ein Sproß aus seiner Wurzel bricht hervor. Und es ruht auf ihm der Geist Jehovas, der Geist der Weisheit und der Klugheit, der Geist des Rates und der Kraft, der Geist der Erkenntnis; und der Furcht Jehovas.
de Wette Bibel, – Jes 11,1–2

Aus Isai’s Stamme wird ein Reis entsprossen, ein Sprössling aus seiner Wurzel aufblühen. Und ruhen wird auf ihm der Geist Jehova’s, der Geist der Weisheit und der Klugheit, der Geist des Rathes und der Stärke, der Geist der Kenntniss, und der Furcht vor Jehova.
van Ess – Jes 11,1–2

Und ein Reis wird hervorgehen aus dem Stumpfe Isais, und ein Schößling aus seinen Wurzeln wird Frucht bringen. Und auf ihm wird ruhen der Geist Jehovas, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Kraft, der Geist der Erkenntnis und Furcht Jehovas;
Elberfelder 1871 – Jesaja 11,1–2

Der Herr wird die Wälder und die mächtigen Bäume niederschlagen ( Jes 10,33-34 ). Gottes Reich dagegen wird aus einem Sproß entstehen, der aus dem Stamm Isais erwächst, Davids Vater (vgl. Offb 22,16 ). Jesaja dachte dabei ohne Zweifel an Gottes Verheißung an David ( 1Sam 7,16 ), daß ein Nachkomme von ihm für immer über das Reich herrschen wird (vgl. Jes 9,6 ). Dieser Zweig , der Messias (vgl. Jer 23,5 ), wird Frucht bringen , d. h. er wird wachsen und für andere Segen bringen. Das hebräische Wort für „Zweig“ ( nEQer ) ist ein anderes als das in Jes 4,2 benutzte ( QemaH ). Der Gedanke jedoch ist der gleiche. ( Y NnEq in Jes 53,2 bedeutet „zarter Sproß“ und ist ein weiteres Wort für Zweig.) Er wird ein direkter Nachkomme Davids sein (vgl. Mt 1,1 ) und Gottes Verheißung aus dem Bund mit David erfüllen.

In diesen Versen werden Wesen und Werk des „Zweiges“ beschrieben. Der Geist des HERRN wird auf ihm ruhen , d. h. der Heilige Geist wird die Kraftquelle sein (vgl. die Taufe Jesu, Mt 3,16-17 ) für sein Tun, das sich durch Weisheit, Verständnis, Rat, Kraft, Erkenntnis und die Furcht des HERRN auszeichnet. Die Wesensmerkmale des Heiligen Geistes werden den Messias kennzeichnen. Aufgrund seiner Weisheit, seines Verständnisses und seiner Erkenntnis ist er der wunderbare Ratgeber ( Jes 9,5 ). Jesaja spricht mehr vom Heiligen Geist als jeder andere Prophet des AT ( Jes 11,2 [viermal]; Jes 30,1; 32,15; 34,16; 40,13; 42,1; 44,3; 48,16; 59,21; 61,1; 63,10-11.14 ).
Der Messias wird in der Furcht des HERRN leben und daran Wohlgefallen haben ( Jes 11,3 ), so wie auch sein Volk dies tun sollte. Gott zu fürchten bedeutet, ihm in Ehrfurcht, Vertrauen, Gehorsam und Anbetung zu dienen. (Interessant ist, daß alle drei Personen der Dreieinigkeit in V. 1 – 2 erwähnt werden.) Der Messias wird beständig zu tun suchen, was der Vater von ihm will. Dies steht im krassen Gegensatz zu den religiösen Führern zur Zeit Jesajas, die sich nicht darum kümmerten, Gottes Wort zu befolgen.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die erste Zeile des Messianismus stellt die messianische Person Immanuel vor, die eines Tages als König auf dieser Erde regieren wird. Dieser Abschnitt ist in vier Einheiten unterteilt: den Ursprung von Immanuel, Immanuel und dem Heiligen Geist, die Ergebnisse von Immanuel und die Eigenschaften von Immanuel. A. Der Ursprung von Immanuel – Jesaja 11: 1 Und es wird ein Trieb aus dem Bestand Isais hervorkommen, und ein Zweig aus seinen Wurzeln wird Früchte tragen. Jesaja macht drei Aussagen über seine Herkunft. Erstens sagt Jesaja: Es wird ein Schuss hervorkommen. Das hebräische Wort für Trieb bedeutet „ein Zweig“ oder „ein lebender Spross“. Aus einem scheinbar toten Baumstumpf schießt plötzlich ein lebender Spross oder Zweig hervor. Das Bild ist, dass es einmal ein riesiger Baum war. Der Baum war gefällt worden und alles, was jetzt noch übrig ist, ist der Baumstumpf. Für eine Weile schien es, als wäre der Baumstumpf selbst tot, aber plötzlich spross ein Trieb, ein Zweig, ein Lebewesen hervor. In der zweiten Aussage wird dieser Stumpf die Aktie von Jesse genannt. Das Wort Stock bedeutet „der Baumstumpf eines gefällten Baumes“. Jesaja benutzte nicht den Namen „David“; Stattdessen benutzte er den Namen Jesse, Davids Vater. Die Frage ist: Warum hat Jesaja Jesse benutzt? Jesse war nicht so bedeutend wie David. Wenn man an David denkt, denkt man an einen König, ein mächtiges königliches Haus, das die jüdische Herrschaft im gesamten Nahen Osten ausdehnte. Wenn man an Jesse denkt, denkt man an einen armen Hirten, der in Bethlehem lebt. Jesaja benutzte den Namen Jesse anstelle von David, um zu betonen, dass der Messias nur erscheinen wird, wenn das königliche Haus Davids auf das reduziert wird, was es zu Jesses Zeiten war. Mit anderen Worten, der Messias sollte erst kommen, wenn die große davidische Dynastie ihre Macht und Herrlichkeit verloren hatte. Deshalb ist das Bild das eines gefällten Baumstumpfes. Nur wenn das einst mächtige königliche Haus Davids auf das reduziert wird, was es zu Jesses Zeiten war, wird der Messias erscheinen. Der gleiche Punkt wird von Amos 9:11 gemacht, der von der zerbrochenen Stiftshütte Davids spricht. Dieses hebräische Wort für Tabernakel hat die Bedeutung von „eine Hütte“. Laut Amos wird der Messias nur dann erscheinen, wenn das mächtige Haus Davids zu einer zerstörten Hütte reduziert wurde. Solange das königliche Haus Davids noch in Prunk und Herrlichkeit regierte, würde der Messias nicht erscheinen. Und so war es, als Jeschua (Jesus) geboren wurde. Obwohl sowohl Joseph, der Stiefvater von Jeschua, als auch Maria, die Mutter von Jeschua, Nachkommen des Hauses David waren, waren beide Häuser in Armut geraten. Dies wird durch die Tatsache deutlich, dass sie, als es Zeit für das Opfer der Reinigung wurde, zwei Turteltauben anboten (Lk 2,22-24). Nach dem mosaischen Gesetz durfte man Turteltauben nur dann als Opfer anbieten, wenn er sich nichts Besseres leisten konnte. Als Jesus kam, war das Haus David schließlich zu einem Baumstumpf geworden, zu dem, was es zu Jesses Zeiten gewesen war. deshalb war es der Stumpf von Jesse. Aber aus diesem scheinbar toten Baumstumpf spross plötzlich das Leben. Die dritte Aussage lautet: Ein Zweig aus seinen Wurzeln soll Früchte tragen. Das hebräische Wort für Zweig ist netzer, was „ein frischer grüner Trieb“ bedeutet. Dieser frische grüne Spross wächst aus seinen Wurzeln heraus, was bedeutet, dass er tief am Boden wächst. Es wird jedoch nicht bei der Niedrigkeit seines Ursprungs aufhören, sondern Früchte hervorbringen und wieder ein Baum werden. Der Punkt ist, dass aus diesen bescheidenen Anfängen die Kraft besteht, in große Höhen zu wachsen. Der Zweig soll ein Baum werden. Bei seinem ersten Kommen war er ein Zweig; Bei seinem zweiten Kommen wird er ein Baum sein. Das Bild von Vers 1 ist, dass das Haus David auf das reduziert wird, was es zu Jesses Zeiten war. Es wäre von Armut betroffen, eine arme Familie ohne Macht oder Ruhm. Der Messias würde in einem solchen Zustand und einer solchen Umgebung aufwachsen. Das Bild von Jesaja 11: 1 wird in Jesaja 53: 2 weiterentwickelt: Denn er wuchs vor ihm als zarte Pflanze und als Wurzel aus trockenem Boden auf: Er hatte weder Form noch Anmut; und wenn wir ihn sehen, gibt es keine Schönheit, die wir ihn begehren sollten. Der Messias würde in einen Zustand der Demut kommen und in einem Zustand der Armut aufwachsen, tief am Boden. Aber irgendwann würde diesem Zustand der Demütigung ein Zustand der Erhebung und Vollkommenheit folgen, weil der Zweig ein Baum werden würde. Der Zweig ähnelte, als er zum ersten Mal kam, Jesse; aber letztendlich wird es David ähneln. B. Immanuel und der Heilige Geist – Jesaja 11: 2 und der Geist Jehovas wird auf ihm ruhen, der Geist der Weisheit und des Verstehens, der Geist des Rates und der Macht, der Geist der Erkenntnis und der Furcht vor Jehova. Die zweite Einheit befasst sich mit der Ausstattung des Messias mit dem Heiligen Geist. Das Buch der Offenbarung spricht von den sieben Geistern Gottes, und dennoch betont die Bibel, dass es nur einen Heiligen Geist gibt. Wenn das Buch der Offenbarung über die sieben Geister spricht, betont es die sieben Eigenschaften des Heiligen Geistes. Die Nummer sieben betont das Konzept der Vollendung oder Totalität. Die sieben Geister betonen die totale Fülle dieses einen Heiligen Geistes (Offb. 1: 4). Diese völlige Fülle des Heiligen Geistes gehört nur dem Messias (Offb. 3: 1; 5: 6). In Johannes 3: 34–35 wird die Aussage gemacht, dass die Fülle des Heiligen Geistes nur im Messias zu finden ist, weil ihm der Geist ohne Maß gegeben wurde. Jeder Gläubige empfängt den Heiligen Geist mit Maß. Einige brauchen ein größeres Maß als andere, nicht abhängig von ihrer Spiritualität oder davon, ob Gott diesen Gläubigen mehr liebt als andere, aber die Maßstäbe, in denen der Heilige Geist gegeben wird, werden durch ihre spezifische Berufung bestimmt. Bestimmte Berufungen erfordern ein größeres Maß an Heiligem Geist als andere. Deshalb hat Paulus in 1. Korinther 12 klar betont, dass zwar alle Gläubigen geistliche Gaben haben, aber nicht alle Gläubigen die gleiche Anzahl oder Art von geistlichen Gaben haben. Kein Gläubiger wird jemals alle Gaben erhalten, noch wird allen Gläubigen ein Geschenk gegeben. Jeder Gläubige erhält ein Maß des Heiligen Geistes, das durch seine spezifische Berufung bestimmt wird. wo Gott sie in den Leib gelegt hat und was ihre besondere Aufgabe darin besteht, den örtlichen Leib des Messias aufzubauen. Nach Johannes 3: 34–35 wurde der Geist nur Jeschua ohne Maß gegeben; Er allein hatte diese siebenfache Fülle des Heiligen Geistes. Darüber hinaus werden die sieben Geister in Offenbarung 4: 5 auch als sieben Lichter bezeichnet. Der Ursprung ist der des siebenzweigigen Leuchter, der sich im Tabernakel und später im Tempel befand. Bis heute ist der siebenarmige Leuchter das Wappen des Staates Israel und auch in vielen jüdischen Häusern zu finden. Der siebenarmige Leuchter besteht aus einem zentralen Stiel, der die Mitte der sieben Lichter bildet. Daran sind drei Halbkreise angebracht, wobei jeder Halbkreis zwei Lichter liefert, so dass die drei Halbkreise sechs Lichter liefern und der zentrale Stiel mit seinem Licht insgesamt sieben Lichter ergibt. Der siebenzweigige Leuchter symbolisiert nicht nur Israel, sondern zeigt durch die Lichtausgabe den Heiligen Geist in seinem lichtgebenden Dienst (Sach 4). Der siebenarmige Leuchter in Offenbarung 4–5 basiert auf Jesaja 11: 2. In Vers 2 werden die sieben Attribute und das Wort Geist viermal erwähnt. Erstens wird der zentrale Stamm als Geist Jehovas bezeichnet. Die nächsten drei Verwendungen des Wortes Spirit entsprechen den drei Halbkreisen, und die beiden Attribute, die auf jede Verwendung des Wortes Spirit folgen, entsprechen den beiden Lichtern. Der zentrale Stamm ist der Geist Jehovas. Der erste Halbkreis ist der Geist der Weisheit und des Verstehens. Der zweite Halbkreis ist der Geist des Rates und der Macht. Der dritte Halbkreis ist der Geist der Erkenntnis und der Angst vor Jehova. Die drei Halbkreise mit diesen sechs Lichtern und dem zentralen Stiel ergeben insgesamt sieben Lichter, was die siebenfache Fülle des Heiligen Geistes unterstreicht, mit der Immanuel ausgestattet ist. Der Geist Jehovas ist die allgemeine Bezeichnung für den Heiligen Geist, auf die dann eine detaillierte Beschreibung folgt. Dies wird durch den zentralen Stamm symbolisiert, von dem die Halbkreise ausgehen, gefolgt von den Attributen und den Wirkungen des Geistes Jehovas. Der zentrale Stamm gibt den Titel: Der Geist Jehovas. Darauf folgen die drei halbkreisförmigen Zweige: der Geist der Weisheit und des Verstehens, der das intellektuelle Leben betont; der Geist des Rates und der Macht, der das praktische Leben betont; der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn, der das spirituelle Leben betont. Diese werden durch die sechs Lichter des Leuchter symbolisiert. Erstens ist der Geist der Weisheit die Kraft, die Natur der Dinge zu erkennen, unabhängig von ihrem Aussehen. Es ist die Fähigkeit, zur richtigen Zeit die richtigen Entscheidungen zu treffen, um darauf zu reagieren. Der Geist der Weisheit bedeutet, dass der Messias die Fähigkeit zu einem umfassenden Urteil haben wird, verbunden mit der Fähigkeit, die Einsicht, die er besaß, in die Praxis umzusetzen. Jeschua hatte den Geist der Weisheit gemäß Lukas 2:52 und Matthäus 13:54. Zweitens ist der Geist des Verstehens die Kraft, die Unterschiede der Dinge in ihrer Erscheinung zu erkennen. Es ist die Fähigkeit, aus verschiedenen Möglichkeiten zu wählen und die besten zu wählen. Es ist Einsicht in die wahre Natur der Dinge. Jesus hatte den Geist des Verstehens gemäß Lukas 2:47 und Johannes 2: 5. Drittens ist Spirit of Counsel die Fähigkeit, richtige Schlussfolgerungen zu ziehen. Es ist die Fähigkeit, angemessene Pläne für jede Situation zu entwickeln, mit der man konfrontiert ist. Es ist die Fähigkeit, eine umfassende Strategie zu planen. Jeschua hatte den Geist des Rates in Matthäus 22: 15-22. Viertens ist der Geist der Macht die Fähigkeit, den Plan auszuführen, der gerade durch das vorherige Attribut entworfen wurde. Es ist die Fähigkeit, diese Pläne mit Energie auszuführen. Jesus hatte den Geist der Macht gemäß Lukas 24:19. Das fünfte Attribut ist der Geist der Erkenntnis Jehovas. Dies ist ein Wissen, das auf einer Gemeinschaft von Liebe und Erfahrung beruht. Es ist eine umfassende Art von Liebe, die die bekannte erfasst; ein Liebhaber, der sich weigert, den geliebten Menschen gehen zu lassen. Es ist Wissen, das ist eng mit der Liebe verbunden. Im Alten Testament wird dies in Hosea 2:20 ausgedrückt; 4: 1, 6; und 6: 6. Jeschua hatte den Geist der Erkenntnis Jehovas in Matthäus 11,27. Und das sechste Attribut ist der Geist der Furcht Jehovas. Hier ist das Wort Angst keine Angst im Sinne von Angst, sondern Angst im Sinne von Ehrfurcht. Es ergibt sich aus der Anerkennung der besonderen Heiligkeit Gottes. In der Tat hatte Jesus diese besondere Ehrfurcht vor Gott, wie er in Johannes 17 zu Gott sprach. Er erkannte die Heiligkeit Gottes und nannte ihn nicht nur Gottvater, sondern sprach ihn auch als Heiligen Vater an.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

Wer ist Jesus Christus für dich?

„…wer sollte nicht prophezeien?“

Denn der Herr, Jehova, tut nichts, es sei denn, daß er sein Geheimnis seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart habe. – Der Löwe hat gebrüllt, wer sollte sich nicht fürchten? Der Herr, Jehova, hat geredet, wer sollte nicht weissagen?
Elberfelder 1871, Amos 3,7–8

Denn der Herr, Jehova, tut nichts, es sei denn, daß er sein Geheimnis seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart habe. – Der Löwe hat gebrüllt, wer sollte sich nicht fürchten? Der Herr, Jehova, hat geredet, wer sollte nicht weissagen?
Paderborner Bibel – Amos 3,7–8

Fürwahr! der Herr Jehova thut nichts, er habe denn zuvor seinen Rathschluss durch seine Diener, die Propheten, kund gemacht. Der Löwe brüllet, wer sollte sich nicht fürchten? Der Herr Jehova redet, wer sollte nicht weissagen?
van Ess_1858 – Am 3,7–8

So wie ein Ereignis nicht geschieht, wenn nicht vorher ein anderes notwendiges Ereignis eingetreten ist, so tut Gott der HERR nichts im Blick auf die Geschichte Israels, ohne zuerst seinen Plan seinen Dienern, den Propheten, zu offenbaren . Aber wenn diese Offenbarung einmal geschehen ist – wenn der Löwe gebrüllt und angegriffen hat (vgl. Am 1,2; Hos 5,14; 11,10; 13,7 ), wenn Gott der HERR gesprochen hat – dann wird das Gericht Israels ohne Zweifel folgen.
Vor den größeren Ereignissen in der Geschichte Israels stehen gewöhnlich Offenbarungen Gottes. Selten handelte er, ohne zuerst durch einen Propheten eine Warnung ausgesprochen zu haben. Ahija sagte die Teilung des salomonischen Reiches voraus ( 1Kö 11,29-39 ; erfüllt in 1Kö 12,16-21 ). Ein unbekannter Prophet sprach über die Reform Josias ( 1Kö 13,1-2 ; erfüllt in 2Kö 23,15-20 ). Ahija kündigte den Tod von Abija und das Ende der Dynastie Jerobeams I. an ( 1Kö 14,1-6 ; erfüllt in 1Kö 14,17-18; 15,29 ). Elia weissagte über den Tod von Ahab und Isebel und die Auslöschung der Nachkommen Ahabs ( 1Kö 21,17-24 ; erfüllt in 1Kö 22,29-37; 2Kö 9,30-10,11 ). Elia sagte auch die Niederlage Moabs durch Joram und Joschafat voraus ( 1Kö 3 ). Elisa wiederholte die Weissagung Elias über den Untergang der Dynastie Ahabs ( 2Kö 9,7-10 ). Jerobeam II. gewann verlorenes israelisches Gebiet zurück in Erfüllung einer in der Bibel nicht festgehaltenen Weissagung Jonas ( 2Kö 14,25 ).
Jesaja sagte die Niederlage der Assyrer bei ihrem Versuch, Jerusalem zu erobern, voraus ( 2Kö 19,5-7.20.32-34 ; erfüllt in 2Kö 19,35-37 ) und die Verlängerung des Lebens von Hiskia ( 2Kö 20,1-11 ). Judas Exil in Babylon (erfüllt in 2Kö 24-25 ) wurde immer wieder angekündigt – Jesaja verkündete es gegenüber Hiskia ( 2Kö 20,16-18 ), ein unbekannter Prophet gegenüber Manasse ( 2Kö 21,10-15 ) und die Prophetin Hulda gegenüber Josia ( 2Kö 22,14-20 ). Jesaja schließlich sagte voraus, daß Kyrus den Wiederaufbau des Tempels anordnen werde ( Jes 44,28 ; erfüllt in Esr 1 ).
Immer wieder hat der Herr seine Pläne im voraus seinen Dienern, den Propheten, offenbart. Die Ankündigung konnte um Jahre oder sogar Jahrhunderte vor dem Ereignis liegen, aber die Erfüllung war gewiß. Wer könnte, da der Herr nun in seinem Gericht wie ein Löwe gebrüllt hat, das Ende nicht fürchten? Was anders könnte Amos tun, da Gott ihm sein Vorhaben offenbart hat, als Gottes Botschaft zu weissagen?

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Spannende Beispiele – wenn ein Prophet Jehovahs etwas sagt, dann trifft das zu 100% zu! Da kommen keine Sätze, wie „einige von uns haben gedacht…, aber das war leider nicht richtig“! Ein Prophet Jehovahs irrt sich nicht! – Er spricht einfach NICHT, wenn er keinen Auftrag von Jehovah hat 😉

„Geschieht in der Stadt ein Unheil, ohne dass Jahve es getan hat? Jedoch nichts tut Adonai Jahve, Er habe denn zuvor seinen Knechten, den Nabiim, seinen geheimen Ratschluss (סֹודֹֽו) enthüllt. Es brüllt der Löwe, wer fürchtet sich nicht? Adonai Jahve redet, wer sollte nicht Prophet (Nabi) sein?“ Am 3, 6-8.

An jedem Wendepunkt der Geschichte Israels stand immer der Prophet. Gott erweckte ihn mit jedem ersten Wetterleuchten am politischen Horizont des allgemeinen Weltgeschehens, damit er den Trunkenen, Sorglosen und Schlafenden innerhalb seines Volkes die nahende Gefahr deute. Dabei wuchs die innere Größe und die Kraft seines Wortes stets mit dem Widerspruch seines Volkes. Je heftiger man ihn und seine empfangene Offenbarung bekämpfte, desto stärker wurde seine Persönlichkeit, desto wuchtiger gestaltete sich seine Botschaft. Ein Jeremia ist nur denkbar in der dunkelsten und entscheidungsvollsten Nacht der Geschichte Israels. Lieber erlag der Prophet als Zeuge der Wahrheit der politischen Macht und dem blinden Fanatismus seines Volkes, als dass er von dem Leben und dem Tode schwieg, zwischen denen Israel zu entscheiden hatte. Tritt er auf, dann wird die Geschichte seines Volkes ihn nicht wieder los. In der Stellungnahme zu seinem Wort entscheidet das Volk hinfort über das Wohl und Wehe seiner nächsten oder ferneren Zukunft.

Dieses Gepräge trägt bereits in seinem Dienst der erste unserer kanonischen Schriftpropheten. Es ist Amos, der Kleinviehhirte von Thekoa. Es war eine kleine Stadt, die etwa zwei Stunden südlich von Bethlehem lag, deren Ruinen heute noch erhalten sind. Hier lebte er, nicht „als begüterter Herdenbesitzer”, sondern als Schafzüchter und Sykomorenpflanzer! Offenbar besaß Amos solch eine Maulbeerfeigenpflanzung in der Sephela, d. h. in dem vorgelagerten Hügelland, das den Übergang von der Jordanebene zu dem Gebirge Juda bildete. Hier durchzog er als Hirte (wie es noch heute überall im Gebirge Juda geschieht, mit seiner Herde die verschiedenen Gegenden und führte nach dem uralten Brauch seiner Väter ein gewöhnliches Nomadenleben.

Was seine Eltern veranlasste, ihm den Namen Amos) d. h. „Träger” oder „Last” zu geben, wird uns nirgends angedeutet. Vielleicht lässt aber auch schon sein Name darauf schließen, dass er in ärmlichen Verhältnissen geboren worden war. Dieser Mann erlebte in der Einsamkeit seines Hirtenlebens eine göttliche Berufung. Hinfort sah er sich vom Herrn nach Bethel in Nordisrael als Prophet gesandt. Er selbst war Judäer und die Zeit seiner prophetischen Mission fiel in die Regierungsjahre des Königs Ussia von Juda, und in die Jerobeams II., des Königs von Nordisrael, und zwar „zwei Jahre nach dem Erdbeben‘. Beide regierten etwa in den Jahren 782- 741 v. Christus. Nach W. Nowack fiel das Auftreten Amos wahrscheinlich in die letzte Hälfte der Regierungszeit Jerobeams II.

Was war das für ein Wetterleuchten, das Amos von seiner Steppeneinsamkeit her im Norden plötzlich auf-leuchten sah und dem er auf Grund prophetischer Schau die Deutung eines herannahenden Gerichts für Nordisrael geben musste? Stand doch gerade das Nordreich unter Jerobeams II. starker politischer Führung außer jeder Gefahr. Es erlebte in jener Zeit eine Glanzperiode, wie sie Israel seit den Tagen Davids nicht mehr erlebt hatte. Karl Friedrich Keil bemerkt daher: „Unter diesen Königen standen beide Reiche auf dem Gipfel ihrer Macht. Uzija hatte die Edomiter vollständig unterworfen, die Philister ganz unterjocht und auch die Ammoniter tributpflichtig gemacht, Jerusalem stark befestigt und ein mächtiges Heer sich gebildet, so dass sein Name bis nach Ägypten hin gelangte. Jerobeam hatte die Syrer völlig überwunden und die ursprünglichen Grenzen des Reiches von der Gegend von Hamat bis an das Tote Meer wieder hergestellt. Nachdem die Macht der Syrer gebrochen war, hatte Israel keinen Feind zu fürchten, denn Assyrien war damals noch nicht als erobernde Macht aufgetreten.”

Unsere obige Frage zwingt uns daher, etwas auf die geschichtliche Entwicklung, die sozialen Zustände und das religiöse Leben Nordisraels einzugehen. Nordisrael war als selbständiger Staat die Schöpfung einer politisch-sozialen Revolution. Nach dem Tode Salomos hatte dessen Sohn Rehabeam in Sichem eine große Dummheit begangen. Anstatt die schweren Lasten, unter die das Volk durch die kostbaren Bauten und das luxuriöse Leben seines Vaters Salomo gekommen war, zu erleichtern, ließ er dem in Sichem zu einer Reichstagung versammelten Volke sagen: „Mein Vater hat euch mit Geißeln gezüchtigt, ich will euch mit Skorpionen züchtigen.“

Das war der Auftakt zur Reichsspaltung unter der politischen Führung Jerobeams I. gewesen. Dieser war aus Ägypten, wohin er als Revolutionär in den Tagen Salomos geflohen war, zurückgekehrt und zehn Stämme des bis dahin vereinigten Königtums ernannten ihn zu ihrem königlichen Führer.

Er suchte nun zur Festigung des Zehnstämmereiches eine sehr zielbewusste Innenpolitik zu führen. Zu dem Zweck löste er den religiösen Kultus vom Zentralheiligtum in Jerusalem und erbaute Stier-Altäre in Bethel und Dan Beide Orte waren schon zu Eli’s und Samuels Zeiten uralte geheiligte Stätten des Jahvekultus gewesen. Aber ihm war es weniger um eine wirkliche Verehrung Jahves zu tun, sondern um die zielbewusste Pflege einer nordisraelitischen Nationalreligion. So trieb er Frevel am Heiligsten zur Hebung seiner politischen Macht. Sein Manifest lautete: „Ihr seid nun lange genug nach Jerusalem gepilgert! Da hast du deine Gottheit, Israel, die dich aus Mizrajim geführt hat!”

Eine solche unheilige Saat schuf eine ihrem Geist entsprechende geschichtliche Frucht. Unter seinem Sohn ging bereits seine Dynastie durch eine Militärrevolution zugrunde. Der Kriegsoberste Baesa, der Sohn Achijas aus dem Stamme Issaschar, riss den Thron über das Nordreich an sich. Aber auch dessen Dynastie war ohne Bestand. Bereits sein Sohn Eia wurde während eines Zechgelages von seinem Diener Simri erschlagen. Auch dieser fiel wiederum durch Mörderhände. Um eine festere Hand für das Land zu bekommen, das sich mehr und mehr in chaotische Zustände aufzulösen drohte, erwählte das Zehnstämmereich im Jahre 884 den Heerobersten Omri zum König.

Ihm schien es zu gelingen, dem Volke vorübergehend Ruhe und einen wirtschaftlichen Aufstieg zu geben. Er schuf die Hauptstadt Samaria und suchte ein politisches Bündnis mit Tyrus. Die politische Freundschaft ging so weit, dass er eine Tochter Etbaals, des Königs von Tyrus, seinem Sohne Ahab zum Weibe gab. Dies war Isebel, die auch den tyrischen Baalkultus mit nach Samaria brachte. Ahabs Gewissen war weit genug, solch einen religiösen Synkretismus im Lande Jahves zu stützen und zu fördern. Die Thora Israels musste zurücktreten vor den Zielen der äußeren Politik. Erst der Staat, dann der Tempel! In Ahabs Tagen begann nun ein Kampf zwischen Prophet und König, wie Israels Geschichte ihn bisher kaum gekannt hatte. Dieser Kampf ist hinfort nicht mehr zur Ruhe gekommen. So wurde es für Ahab und seinem Hause zum Verhängnis, dass ein Prophet in sein Leben trat, der stärker war als er. Dies war Elia. In dem Kampf des Königs gegen das Wort Jahves, das dieser zu bringen hatte, brach mit Ahab auch dessen Dynastie zusammen.

Durch den von Elia oder einem Prophetenschüler gesalbten Jehu, dem Feldhauptmann Jorams, einem zweiten Sohn Ahabs, wurde das ganze Haus Ahabs in fürchterlicher Weise ausgerottet. Zwar hatte Jehu zu gleicher Zeit auch mit allen Baalspriestern und heidnischen Kultusstätten aufgeräumt. Jedoch die positive Kraft, ein neues Israel zu schaffen, fehlte auch ihm. Auch eine politische Hebung des Nordreiches wollte ihm nicht recht gelingen. Erst seinem Enkel Joas, der stark unter dem Eindruck des Propheten Elisa stand, gelang es, das Nordreich mehr vom Druck der Aramäer frei zu machen. Zu Ende führen konnte es jedoch erst dessen Sohn Jerobeam II.

Diesem Herrscher gelang es, ganz Nordisrael von allen Feinden so zu befreien, dass das ganze Land einen machtpolitischen und wirtschaftlichen Aufstieg nehmen konnte wie nie zuvor. Nur in den Tagen Davids glichen die Landesgrenzen denen des jetzigen Zehnstämmereiches. So schwer die Thronwirren und Blutschanden des Zehnstämmereiches in seiner bisherigen Vergangenheit auch gewesen waren, die Davidische Macht schien in Jerobeam II. auf Nordisrael übergegangen zu sein. Die Geschichte setzte sich scheinbar über das Gesetz, dass nur die Gerechtigkeit ein Volk erhöht, einfach hinweg. J. J. Valeton bemerkt daher: „Während durch die wiederholten Feldzüge des assyrischen Königs Salmanasser III. (783-773) und Assurdanil (773-755) Syrien völlig machtlos war, konnte Jerobeam II. im Norden und Osten die Grenzen des alten Davidischen Reiches wieder herstellen. Große Reichtümer flössen dabei Israel zu.”

Dieser ungeheure Aufstieg führte zu einem nie dagewesenen Leben der Selbstsicherheit, der Genusssucht und der offiziellen Pflege der Nationalreligion. Alle drei Gebiete standen unter Jerobeam II. in höchster Blüte. So stark vieles auch nur politische Spekulation mit der israelitischen Volksfrömmigkeit war, aber „überall im Lande” sagt Valeton, „rauchten die Altäre. In Bethel und in Samaria, in Dan und Gilgal und wer weiß in wieviel anderen Orten waren Heiligtümer, die miteinander wetteiferten, den vermeintlichen nationalen Kultus anziehend zu gestalten. Man wallfahrtete sogar nach dem uralten Heiligtum von Berseba im Süden von Juda. Zu Ehren der Gottheit wurden überall lärmende, sinnliche Feste gefeiert, Lieder erschallten, Harfen und Lautenspiel erklang; die Zehnten wurden gebracht, selbst in übertriebener Weise. Man beobachtete so pünktlich die Sabbate, die „Verbotstage”, die Neumonde und man sollte nicht fromm sein! Dabei schien Israel denn auch wieder in Jahves Gunst zu sein. In der ersten Zeit nach der Aufrichtung des ausschließlichen Jahve-Dienstes war man zwar unglücklich geblieben. Mit wieviel Selbstzufriedenheit und Stolz konnte man nun aber auf die Siege sehen, die endlich doch errungen worden waren, und auf die Wendung, die die politische Lage schließlich genommen hatte. Jahve hatte freilich lange genug warten lassen, aber mit großer Gewissheit kann man nun doch erklären, dass Jahve mit Israel ist.”

Diese innere Glanzzeit und außenpolitische Ruhe machten das Volk trunken von sich selbst und hüllten es in eine nationale Selbstsicherheit, durch die es blind wurde für die verborgenen Vorgänge in der außenpolitischen Geschichte. Nachdem Syriens Herrschaft so vollständig zusammengebrochen war, und von Assur her man nichts zu befürchten hatte, schien das Leben Nordisraels auch außer jeder politischen Gefahr zu stehen. Nur völlig erloschene Vulkane ruhen. Aber weder Aram, noch weit weniger Assur waren erloschene Völker. Sie trugen in ihrem Innern Kräfte, die sich zur gegebenen Stunde in ungeahnter Stärke wieder regen und Schrecken und Verderben unter die Nachbarvölker tragen konnten.

So geschah es, als etwa 745 Tiglath-Pilesar III. den assyrischen Thron bestieg. Es war der König Phul in den Büchern der Könige. Diesem kühnen und fähigen Herrscher gelang es, die Macht Babylons bereits nach fünf Monaten so zu brechen, dass er sich den Herrschertitel aneignen konnte: „Herr von Assyrien und Babylonien”. Auch die medische Macht konnte seinem Ansturm nicht standhalten. Sie erlag ebenfalls im folgenden Jahre seinen machtpolitischen Unternehmungen.

Nun ist es nicht unwahrscheinlich, sagt sehr treffend Valeton, „dass das Auftreten dieses Tiglath-Pilesar für Amos die Erscheinung gewesen ist, in der er die rufende Stimme Gottes hörte, und die ihn dann zu seiner prophetischen Wirksamkeit veranlasste. Was der König und die Fürsten nicht sahen, das sah der Prophet; was sie nicht begriffen, dessen Bedeutung durchschaute er: der Vollstrecker des Gerichts ist da. In der Geschichte des Propheten Jeremias haben wir etwas Ähnliches. Das Jahr 605, das Jahr des Auftretens von Nebukadnezar und der Schlacht von Karchemis bildet in dem Leben und in der Predigt dieses Propheten ein entscheidendes Moment. Was ihm bisher mehr oder minder unbestimmt vor der Seele geschwebt, bekommt Leben und Gestalt. Jeremias weiß es, auch bevor Nebukadnezar noch etwas gegen Juda unternommen hat: er ist der Feind aus dem Norden, Jahve hält das Gericht bereit. Etwas Ähnliches sieht Amos in dem Auftreten des Tiglath-Pilesar. Wir werden bald in seiner Predigt die versteckten Andeutungen davon merken können. Er hat darin das Brüllen des Löwen gehört, und er hat die Stimme Jahves darin vernommen, und sein Beruf als Prophet war ihm klar.”

Das war die weltgeschichtliche Stunde, in die Amos Berufung zum Propheten fiel. Für eine große Zeit ein kleiner Mann! Aber für Gott ist nicht entscheidend die Größe der menschlichen Persönlichkeit, sondern die Hingabe an seine Sendung und Offenbarung. „Denn nicht,” sagt sehr fein W. Nowack, „durch seine politische Kombinationsgabe, sondern durch die in ihm auftauchende und von Jahve gewirkte Gewissheit kommt Amos zu seiner Predigt von Israels Untergang.”

Gott braucht für seine prophetischen Missionen nicht Träger der Geschichte, sondern von Ihm erleuchtete Dolmetscher derselben. Geschichte macht Er in seiner Souveränität und Machtfülle. Damit die Völker aber Ihn in seinem verborgenen Walten sehen, Ihn in seinen Heilsabsichten verstehen und Ihm in freier Hingabe dienen möchten, dazu beruft Er zum Heil der Völker seine Propheten. Ihr Mund soll künden, was Völker nicht sehen, und deuten, was Völker nicht verstehen. Ob der Prophet Gericht oder Gnade im Worte Jahves zu künden hatte, Ziel seiner Mission war immer das Erkennen der Wirklichkeit und der Herrschaft Gottes zum Heil der Welt. Durch die Mission des Propheten suchte die Barmherzigkeit bis zur letzten Möglichkeit zu triumphieren über die Blindheit der Völker und über das Gericht menschlicher Geschichte.

Es war daher Gnade, wenn an jedem kritischen Wendepunkt der Geschichte des berufenen Gottesvolkes ein Prophet auftrat. Diese Gnade stellte jedoch das Volk vor letzte Entscheidungen. Nach empfangenem Prophetenwort gab es nur noch Hingabe oder Auflehnung, entweder eine innerliche Erneuerung durch Gott oder eine bewusste Selbsterlösung ohne Gott. Was sich einmal endgeschichtlich vollenden wird, Christus oder Widerchristus, das vollzog sich dem Wesen nach bereits immer wieder in den großen Entscheidungszeiten der Geschichte Israels: Göttliches Prophetenwort oder machtpolitische Staatspolitik, das Königreich der Himmel oder die Herrschaft dämonischer Mächte.

Kroeker – Das lebendige Wort Band 6