Und wiederum: „Der Herr kennt die Überlegungen der Weisen, daß sie eitel sind“. (Ps 94,11)
Elberfelder 1871 – 1.Korinther 3,20
Und noch einmal: „Der HERR kennt die Gedanken der Weisen, dass sie sinnlos sind.“
Luther 2019 – 1.Korinther 3:20
Und an einer anderen Stelle heißt es:
»Der Herr kennt die Gedanken der Klugen;
er weiß, wie unnütz ihre Überlegungen sind.«
Neue Genfer Übersetzung 2013 – 1.Kor 3,20
Und an einer anderen Stelle steht: »Gott der Herr kennt die Überlegungen der Weisen. Er weiß, dass sie ins Nichts führen!«
Roland Werner – Das Buch – 1. Kor 3:20

In 2,5 warnte Paulus die Korinther davor, sich auf Menschen zu verlassen; jetzt warnt er sie davor, sich der Menschen zu rühmen (V. 18-23). Unreife Christen lieben es, sich im Licht der „großen Männer“ zu sonnen. Paulus bezieht sich in den Versen 19 und 20 auf Hiob 5,13 und Ps. 94,11. Warum müssen wir uns in Menschen rühmen, wenn wir in Christus alles haben? Wenn Paulus oder Apollos ein Segen für sie waren, sollten sie Gott verherrlichen und nicht die Menschen. Alles, was wir haben, kommt von Gott, seien es begabte Männer und Frauen, die Segnungen des Lebens oder die Dinge, die noch kommen werden. Und wenn diese Segnungen von Gott kommen, sollten wir Gott die Ehre geben und nicht den Menschen.
Warren W. Wiersbe – Wiersbes Erläuterungen zum Neuen Testament
Es ist wichtig, dass neue Christen ihre Beziehung zur Ortsgemeinde und zum Pfarrer erkennen. Als Mitglieder der Familie (V. 1-5) nehmen wir die Nahrung auf und wachsen (siehe Eph. 4,1-16).
Als „Parzellen“ in Gottes Garten (V. 6-9) nehmen wir den Samen des Wortes auf und bringen Frucht. Als lebendige Steine im Tempel (V. 10-15 und siehe 1. Petrus 2,4-8) helfen wir dem Tempel, zu wachsen und zur Ehre Gottes stark zu sein. Das Leben, das wir führen, trägt dazu bei, ob die Kirche mit Gold, Silber und Edelsteinen oder mit Holz, Heu und Stoppeln gebaut wird. Der Christ soll seinen Pastor nicht verherrlichen, sondern ihn respektieren und ihm gehorchen, wie er dem Herrn gehorcht (siehe Hebr 13,17).
In Gottes Wort ist Weisheit für die enthalten, die weise genug sind, darauf zu achten, obwohl sie dadurch in den Augen dieser alten Welt als Toren erscheinen mögen. Auch kann das unmissverständliche Zeichen von den letzten Tagen und dem Nahen der vernichtenden Winterzeit von Harmagedon jetzt unterschieden werden. Der Umstand, dass solches dieser Welt wie Torheit erscheint und sie es als unpraktisch ansieht, ist kein Grund für uns, es ebenso anzusehen und so unpraktisch zu sein, dass wir mit der Welt zusammen umkommen. Lass nicht zu, dass sich auf deiner Bibel Staub ansammle. Studiere sie. Empfange ihre Weisheit. Verstehe ihren praktischen Wert. Passe dich ihren Grundsätzen an. Gehorche ihren Geboten und erhalte den göttlichen Schutz, den sie den Gehorsamen verheisst. So wirst du die Hoffnung haben, den Winter von Harmagedon zu überleben, der unversehens über die Mehrheit der Menschen hereinbricht und sie in Grabeskälte erstarren lässt. Lass das Zeichen vom Herannahen Harmagedons nicht ausser acht, ebensowenig wie die Tiere das Kommen des Winters unbeachtet lassen. Gleichwie sie dem instinktiven Drang, sich darauf vorzubereiten, folgen, den Gott ihnen eingepflanzt hat, so handle auch du gemäss dem dir von Gott verliehenen Verstande, während du Umschau hältst, das kombinierte Zeichen vom Ende des gegenwärtigen bösen Systems der Dinge siehst und dich vorbereitest, um in Übereinstimmung mit Jehovas Vorkehrung hindurchzugelangen. Geh ein in ewiges Leben in einer neuen Welt, die frei ist von Sünde und Leiden, von Kummer und Tod. Das ist jetzt der einzig praktische Lauf inmitten dieser sterbenden alten Welt. Und da die Bibel das einzige Buch ist, das diesen Lauf deutlich zeigt, ist die Bibel d a s praktische Buch, besonders für unsere Tage.
Wachtturm August 1951
Gott »weiß der Weisen Gedanken«, und das heißt: er durchschaut sie. Mögen sie noch so faszinierend und großartig vorgetragen werden und Menschen – auch die Korinther – in ihren Bann ziehen, so sind sie doch »nichtig« (das griechische Wort bedeutet »eitel«, »ohne Wahrheit«, »ohne Nutzen«, »ohne Erfolg«, »ohne Kraft«, ja »untergehend«). Gegen alle Anschläge der Gottlosen in Psalm 94, vom Beter hilferufend vor Gott gebracht, steht die tröstende Erkenntnis, gelehrt von Gott: Sie sind nur ein Hauch, eine Nichtigkeit, ein verwehendes Nichts.
Edition C Bibelkommentar
Glauben die Korinther der Mahnung des Paulus nicht (viele berufen sich ja nur auf Apollos), dann glauben sie vielleicht dem Zeugnis der Heiligen Schrift, so mag Paulus denken.
Der Selbstbetrug, vor dem sich alle hüten sollen, besteht darin, daß sie sich selbst oder andere als weise bewundern. Es gab in Korinth solche, die von sich selber dachten, sie seien in ihrer Erkenntnis reich, und auch den anderen diese Meinung beibrachten. Aber in dieser Zeit, in der Dunkelheit und Armut unseres irdischen Lebens, sich für weise auszugeben, das hält Paulus für ein verkehrtes, törichtes Beginnen. Jetzt findet unser Auge den Weg zu Gottes herrlichen Gedanken noch nicht. Da bleibt alles, was wir denken, kindisch, schattig, unfertig. Darum ist es jetzt noch nicht die rechte Zeit, daß wir unsere Erkenntnisse bewundern und in ihnen unsere Größe sehen. Der beste Rat, der diesen Weisen gegeben werden kann, ist der, daß sie Toren werden, sowohl im Urteil der Menschen, die sie sicher für närrisch halten, wenn sie nach der Wahrheit Gottes denken und handeln, als nach ihrem eigenen Urteil, dadurch, daß sie die blendenden Worte, mit denen sie prunken, wegwerfen und sich deutlich machen, wie tief beschattet ihr ganzes Denken in dieser Zeit notwendig bleibt, so daß sie sich weder vor Gott noch vor den Menschen auf ihr Wissen stützen können. So werden wir wirklich weise, dadurch nämlich, daß wir unsere dünkelhafte Weisheit weglegen, nicht aber dadurch, daß wir unser Wissen bewundern und für dasselbe uns bewundern lassen. Diese Bekehrung aus der Weisheit in die Torheit, die erkennt, daß wir von Gottes Regierung nichts verstehen, ist deshalb für alle der einzig richtige Weg, weil das, was die Menschheit jetzt für Weisheit hält und als solche verehrt und lehrt, vor Gott Torheit ist. Denn es fehlt ihr der Blick auf Gott. Sie hat ihn mit ihrer Weisheit nicht erkannt und sieht deshalb auch nicht, wo ihr das Leben erscheint und wo ihr das Verderben droht. Auch die Schrift warnt die Weisen. Ihre List ist gerade das Mittel, durch das Gott sie fängt. Sie entgehen ihm durch ihre klugen Pläne und versteckten Absichten nicht, sondern aus diesen ergibt sich für sie der Fall. Das sagt Paulus denen, die sich in Korinth an ihren hohen Ideen und klugen Plänen freuen. Sie sollen vorsichtig sein; es könnte leicht ihre Weisheit das Mittel sein, das ihren Fall bewirkt. Der zweite Spruch sagt, daß Gott anders über die Pläne und Berechnungen der Weisen urteilt als sie. Sie halten sie für wohl erwogen, für sicher; für das rechte Mittel, durch das sie ihr Ziel erreichen. Gott aber weiß, daß ihre Gedanken zergehen. So wird es auch mit der Weisheit, die jetzt in Korinth sich groß macht, nicht vorwärts gehen; sie zerrinnt in nichts. Das sagt Paulus nicht nur zur Warnung, sondern auch zum Trost für die, die unter dem Streit und der Verwirrung litten.
Schlatters Erläuterungen zum Neuen Testament
Zu dem Wort des Hiob (5, 13) stellt Paulus Ps 94, 11: „Der Herr kennt die Gedankengänge der Weisen, daß sie nichtig sind.“ Das hier verwendete Wort „mataios“ hat den Sinn von „eitel, nichtig, ohne Wahrheit, ohne Nutzen, ohne Erfolg, ohne Kraft“. Wir werden es in Kap. 15, 17 mit „vergeblich“ übersetzen. Die „Weisen“ haben ihre Gedankengänge, ihre Überlegungen, die sie immer wieder verfolgen und zum Ausdruck bringen, und von denen sie selbst ebenso wie ihre Hörer sehr erfüllt sein können. Paulus sah das in Korinth mit Sorge. Denn Gott weiß, wie diesen Gedankengängen die letzte Wahrheit und Gültigkeit fehlt, wie nichtig alle diese Überlegungen bleiben. Darum wird auch im Laufe der Geistesgeschichte eine Weisheit von der andern immer wieder verdrängt und widerlegt, und keine führt zum Ziel wirklicher Weisheit. Dieser „Nichtigkeit“ des Denkens entgeht man nur um den Preis, daß man es wagt, ein „Tor“ zu sein, der Gottes eigenen „Gedankengängen“ folgt. Wer sich dem Wort vom Kreuz öffnet, verfällt nicht „nichtigen“ Gedanken. Sein Denken ist nicht mehr anmaßend und leer.
Wuppertaler Studienbibel
Deutlich wird diese „Weisheit“ auch in den heutigen Tagen. Da sehen wir die Nachrichten, die sich um Israel drehen – und die einen, die immer auf eine „Vorentrückung“ warten, sagen nun laut und deutlich: „keine Angst, da wir noch nicht entrückt sind, ist es noch lange nicht so weit!“. – und dann die anderen, die immer noch glauben „das Jehovah sein Volk Israel verworfen hat“, und dass deshalb nun „sie das geistige Israel“ seien, bestehen weiterhin darauf, und kommen nun zu dem Schluss, das „viele, die jetzt leben, doch nicht die Wiederkunft Jesu erleben werden“. Meinen diese Menschen wirklich, dass Jehovah sich ihrer Meinung anpassen wird? Nein, Jehovah wird keine Abstimmung durchführen, um Seinen Plan zu verwirklichen!
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