… werden die Monatsbetrage eines Jahres zusammengezahlt und am Ende des Kalenderjahres dem Konto gutgeschrieben. Ab dann kann man über das Geld verfugen.

Du sollst deinen Nächsten nicht bedrücken (O. übervorteilen) und sollst ihn nicht berauben; der Lohn des Tagelöhners soll nicht bei dir über Nacht bleiben bis an den Morgen.
Elberfelder 1871 – Leviticus 19,13

Ihr sollt niemanden erpressen oder berauben. Ihr sollt Arbeiter, die ihr für einen Tag beschäftigt, noch am selben Abend bezahlen.
Neues Leben Bibel 2014 – 3.Mose 19,13

Leute erpressen und beklauen soll es bei euch nicht geben. Wenn ihr Angestellte habt, dann zahlt denen auch pünktlich ihre Kohle aus.
VolxBibel – 3.Mose 19:13

Der Lohn eines Arbeiters soll nicht bis zum Morgen bei dir bleiben. Hebräisch peʿullah, „Lohn“, bezeichnet eigentlich sowohl die Anstrengung als auch ihren Lohn, sowohl die Arbeit als auch den Lohn für die Arbeit. Hebräisch sakhir, „gedungener Arbeiter“, ist normalerweise jemand, der für eine bestimmte Arbeit oder für seine Zeit bezahlt wird.

Der JPS Tora-Kommentar

Bedrücke nicht, das ist, wer den Lohn des Arbeiters zurückhält (Tor. koh.). Dass nicht übernachte, ist weibliche Form und bezieht sich auf פעולה den Lohn. Bis zum Morgen, der Vers spricht vom Tagarbeiter, der nach Sonnenuntergang weggeht; darum ist die ganze Nacht hindurch die Zeit, in der er seinen Lohn erhebt; an anderer Stelle sagt er (Deut. 24, 15), die Sonne gehe nicht darüber unter, das spricht vom Nachtarbeiter, dessen Lohn nach Tagesanbruch gezahlt wird; darum ist die Zeit, in der er seinen Lohn erhebt, während des ganzen Tages; weil die Thora dem Arbeitgeber eine Ona (einen Tag oder eine Nacht) Zeit gegeben hat, Geld zu beschaffen (Bab. mez. 110b).

Raschi – Kommentar zur Tora

Die biblischen Grundlagen für dieses Gesetz sind Dt. 24,14-15 und Lev. 19,13. In Ant. 20.220 erwähnt Josephus, dass Arbeiter bei öffentlichen Bauvorhaben in Jerusalem sofort für die geleistete Arbeit bezahlt wurden. Auch Jesu Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg (Mt 20,8) deutet auf eine unverzügliche Bezahlung am Ende des Tages hin.

Außerhalb der Bibel – Antike jüd. Schriften mit Bezug zur Schrift

» Du sollst deinen Nächsten nicht bedrücken noch berauben« ist gewissermaßen die vorangestellte Grundregel dieses kleinen Abschnitts (V. 13). »Bedrücken« hat im Hebräischen einen Doppelcharakter. Es bedeutet a) die gewalttätige Durchsetzung eigener Ansprüche, b) das Übervorteilen des Nächsten. (- 3 Mo 25,17, Spr 22,22 -) In »berauben« oder »an sich reißen« wird dieses Vorgehen zur offenen Gewalt gesteigert. Diese Ausdrücke schließen auch das ein, was wir Erpressung oder rechtswidrige Ansichnahme nennen. Aus dem Zusammenhang ergibt sich ferner, daß 3 Mo 19,13 außerdem die rechtswidrige Verweigerung von Zahlungen u.ä. betrifft. Das wird jetzt konkret mit dem Satz: »Es soll der Lohn des Tagelöhners nicht bei dir bleiben bis zum Morgen.« Der »Tagelöhner« soll – wie das Wort im Deutschen sagt – seinen »Lohn« am Abend des Arbeitstages bekommen. (- Mt 20,1ff Jak 5,4 -) Wenn ihm der Grundstücksbesitzer aber diesen Lohn »bis zum« nächsten »Morgen« vorenthält, dann ist der sozial weit schwächere Tagelöhner hilflos. Es fehlt ihm das Geld, um für sich und die Seinen Nahrung zu kaufen. (- Hi 7,2 -) Deshalb befiehlt das Gesetz ausdrücklich: »du sollst ihm seinen Lohn am selben Tag geben, daß die Sonne nicht darüber untergehe – denn er ist bedürftig und verlangt danach« (5 Mo 24,14f). Propheten und Apostel haben sich für die Tagelöhner eingesetzt. (- Jer 22,13 Hes 22,29 -)
Was bedeutet 3 Mo 19,13 für die Moderne? a) Vereinbarter, zustehender Lohn muß ohne Wenn und Aber gezahlt werden. b) Schliche, die aus dem Geld des andern noch eigene Vorteile ziehen wollen, sind unstatthaft. c) Überhöhte Lohnansprüche dürfen von gläubigen Menschen nicht gestellt werden.

Wuppertaler Studienbibel

Nicht an meinen Brüdern bereichern? Nicht von Spenden leben? Den Armen durch Gaben und durch schnelle Bezahlung über den Tag helfen? In welcher Verfassung werden solche Grundsätze aufgenommen? Nur in der Verfassung von Jehovah Gott an Sein Volk!
Er wußte, dass es „immer Arme geben wird“ – und sorgte deshalb durch Gesetze!
Und wenn wir dann schauen : Jesus Christus wird in sehr ärmlichen Verhältnissen geboren – und Seine Predigten richteten sich in erster Linie an diejenigen, die sich selber zu den Armen gezählt haben werden. Aber Er grenzte niemanden aus. Seinen auch wir offenherzig! – und denken auch an die „Tagelöhner“ und „Armen“.

Schreibe einen Kommentar

Nur Personen in meinem Netzwerk können kommentieren.