Kategorie: Fragen zur Bibel

Jehovahs Volk für immer beschützt

Keiner Waffe, die wider dich gebildet wird, soll es gelingen; und jede Zunge, die vor Gericht wider dich aufsteht, wirst du schuldig sprechen. (Eig als schuldig erweisen) Das ist das Erbteil der Knechte Jehovas und ihre Gerechtigkeit von mir aus, (O. mit veränderter Interpunktion: und ihre Gerechtigkeit ist aus mir) spricht Jehova.
Elberfelder 1871 – Jesaja 54,17

Aber es wird keine Waffen geben, die dich besiegen könnten. Und jede Aussage, die vor einem Gericht gegen dich gemacht wird, kann von dir ganz leicht entkräftet werden. Das ist eine Garantie von mir an meine Leute. Dass sie korrekt und gut dastehen, das hab ich organisiert.“ Das kam jetzt alles von Gott.
VolxBibel – Jes 54,17

jegliches vergängliche Gerät. Gegen dich werde ich nichta zum Erfolg führen, und jede Stimme, die aufstehen wird gegen dich zum Gerichtsverfahren – allen wirst du überlegen sein, sie aber werden dir verantwortlich sein in Trauer. Es gibt ein Erbe für die, die den Herrn verehren, und ihr werdet +mir zu Gerechten werden, spricht der Herr.
Septuaginta Deutsch – Jesaja 54,17

Oft werden diese Verse von „Christen“ mißbraucht, und auf ihre org oder auf das Leben einzelner Christen angewandt. Doch schauen wir uns den Zusammenhang in Ruhe an – und lesen, was in dem Kapitel wirklich beschrieben wird! Dann wird schnell klar – dass ist das zukünftige Volk Jehovahs, dass ER beschützen wird – sein Erbteil! Deshalb ist das selbstständige Lesen und Studieren der Bibel SO wichtig!

Der Messias als Erlöser und Wiederhersteller (Kap. 54)
Es ist kein Zufall, dass Kapitel 54 mit dem Wort »Juble!« oder »Freue dich!« beginnt. Direkt folgend auf Kapitel 53, das den Tod, das Begräbnis, die Auferstehung und Erhöhung des Messias beschreibt, könnte kein Wort passender sein.
Der erste Vers stellt dem unfruchtbaren und einsamen Israel in der Gefangenschaft die wiederhergestellte, erlöste Nation mit ihrem Kinderreichtum und ihrer Freude gegenüber. Paulus wendet in Galater 4,21–31 diesen Vers auf das himmlische Jerusalem an, das er der irdischen Stadt gegenüberstellt. Die Grenzen Israels werden beträchtlich erweitert, um der explodierenden Bevölkerungszahl Raum zu geben. Israel wird die Erste unter den Nationen werden, und Gottes Volk wird die verlassenen Städte bewohnen.
54,4–8 Alle Schande, die mit der Versklavung in Ägypten (Jugend) und der babylonischen Gefangenschaft (Witwenschaft) verbunden war, wird vergessen sein, weil der HERR das Volk wieder in die Gemeinschaft mit sich selbst bringen wird. Die Gefangenschaft entsprang dem vorübergehenden Zorn Gottes; die Wiederherstellung wird sein Erbarmen und seine ewige Gnade demonstrieren.
54,9–10 Genauso wie Gott mit Noah einen Bund machte, so verspricht er nun, dass Israel, wenn es in das Tausendjährige Reich eintritt, niemals wieder den Zorn oder Tadel Gottes erfahren wird.
54,11–12 Obwohl Jerusalem eine Sturmbewegte und Ungetröstete war, wird Gott sie doch wiederherstellen und schmücken. Ihre Steine werden in Bleiglanz (Schl 2000) gelegt (o. mit vielfarbigen Edelsteinen besetzt) und ihre Grundfesten mit Saphiren gelegt. Ihre Zinnen, Tore und Grenzmauern werden Edelsteine sein – alles sprachliche Bilder, die von außerordentlicher Schönheit reden. In einem Gedicht heißt es:
Die goldene Stadt am kristallenen Meer
Wird bald unser Ruheort sein,
Und staunend und jubelnd dann schau’n wir umher
Auf Perlen und Edelgestein.
Doch mehr noch: Wir sehn Gott in all seiner Pracht
In strahlendem Licht – und das Lamm,
Und beten ihn an, der das Weltall gemacht,
Und den, der als Retter einst kam.
Vom Thron geht der Strom aller Segnungen aus;
Wir trinken und trinken, und sind dort zu Haus.
54,13–15 Allen wird göttliche Unterweisung zuteil, dazu überfließender Wohlstand. Die Gerechtigkeit wird dann festen Bestand haben. Vor Invasoren, Verbannung und Schrecken braucht sich niemand mehr zu fürchten; jeder, der Israel angreift, wird dafür bestraft.
54,16–17 Der Gott, der die Waffenschmiede und die Eroberer (Verderber) geschaffen hat, ist sehr wohl in der Lage, seine Geschöpfe unter Kontrolle zu halten. Der HERR hat angeordnet, dass es keiner Waffe, die gegen Israel geschmiedet wird, gelingen soll; Israel selbst wird jeden Ankläger schuldig sprechen. Die Befreiung von Verurteilung und der sichere Sieg sind das Erbteil der Knechte des HERRN. Auf diese Weise wird Gott sie in jenem goldenen Zeitalter des Friedens und des Wohlstands verteidigen.

MAcDonald – Kommentar zum Alten Testament

Eine unfruchtbare Frau wurde in Israel verachtet, denn Kinder halfen bei der Hausarbeit und unterstützten ihre Eltern, wenn sie alt wurden. Fruchtbarkeit galt in jeder Hinsicht als Zeichen des Segens Gottes. Hanna z. B., die keine Kinder bekommen konnte, war darüber tief betrübt. Aber als der Herr ihr einen Sohn schenkte, sang sie ein Lied der Freude ( 1Sam 1,1-2,10 ). Israel war wie eine Frau, die keine Kinder hatte und daher betrübt und niedergeschlagen war. Aber Gott wird ihr durch seine Allmacht und Gnade viele Kinder schenken. Deshalb wird sie ein Lied singen und vor Freude jubeln . Jerusalem, das einsam und verlassen lag ( Kl 1,1-5 ), wird wieder belebt werden und voller Menschen sein. So wie ein Nomade, wenn er viele Kinder hat, sein Zelt vergrößern muß, um für alle Platz zu schaffen, werden auch Israels Kinder sich ausbreiten und selbst in den Städten fremder Völker wohnen, weil es in ihrem Heimatland nicht genügend Platz für alle gibt.

Israels Sammlung ( Jes 54,4-8 )
Der Herr wird Israel sammeln, wie ein Mann seine Frau zu sich nach Hause holt. Das Volk soll sich daher nicht vor der Schande fürchten (vgl. Jes 41,10.14; 43,5; 44,2.8 ), denn es wird nicht mehr länger verlassen und hilflos sein wie eine Witwe. Gott wird sie, seine Frau , wie ein Ehemann (vgl. Jer 3,14; 31,32; Hos 2,18 ) wieder nach Israel zurückholen . Er ist der HERR Zebaoth, der Heilige Israels, ihr Erlöser (vgl. Jes 54,8 ; siehe auch die Anmerkungen zu Jes 41,14 ). In seiner Einzigartigkeit ist er der Gott der ganzen Erde , d. h. ihr Schöpfer und Erhalter. Der Herr hat sein Volk für eine kurze Zeit ( einen kleinen Augenblick ) verlassen . Jesaja hat, obwohl es hier nicht mehr ausdrücklich gesagt wird, den Grund für dieses Verlassen schon mehrfach genannt: wegen der Sünde des Volkes (vgl. Jes 50,1 ) und weil Gott zu seinem Wort steht. Aber aufgrund seiner Barmherzigkeit ( Jes 54,7 ) und Gnade ( HeseD , „treue Liebe“; V. 8.10 ) wird er das Volk wieder zu sich ziehen. Der kurze Augenblick, während dem Gott sein Angesicht verborgen hat (d. h. Israel verlassen hat, weil er über ihre Sünde Zorn empfand), bildet einen starken Gegensatz zu der ewigen Dauer seiner Bundestreue. Israels Sicherheit ( Jes 54,9-10 )
Nach der Flut, in der Gott seinen Zorn über die Verdorbenheit der Welt ausgegossen hatte, versprach er, die Erde niemals wieder auf diese Weise zu vernichten ( 1Mo 9,11 ). Ähnlich verspricht Gott auch hier, daß der Tag kommt, an dem er Israel nicht mehr schelten wird. Aussagen wie diese zeigen, daß Jesaja von dem Tausendjährigen Reich spricht, und nicht von der Rückkehr aus dem babylonischen Exil, denn das Volk hat in der Zeit nach der babylonischen Gefangenschaft Gottes Zorn schon manches Mal erleiden müssen. Aber selbst wenn die Welt noch einmal wie bei der großen Flut bestraft werden könnte, wird doch Gottes Gnade ( HeseD ; vgl. V. 8 ) und Barmherzigkeit niemals aufhören. Der Bund des Friedens (der auch in Hes 34,25; 37,26 erwähnt wird) bezieht sich auf diese Verheißung, die Gott gerade gegeben hat. Gott wird seinem Volk ewigen Frieden schenken (vgl. Jes 9,6; 32,17-18; 54,13; 55,12; 66,12; Jer 30,10; 33,6.9; 46,27 ).
Israels friedevolle Zukunft ( 54, 11 – 17 )
Jerusalem, die elende Stadt, ist durch viel Trübsal, hier Wetter genannt, gegangen, und niemand hat sie getröstet (vgl. Kl 1,2.9.15-17.21 ). Der Herr aber wird die Stadt mit Steinen aus kostbaren Edelsteinen bauen. Dies spricht symbolisch von seiner Fürsorge und von dem Wert, den die Stadt in seinen Augen hat.
Jes 54:13-14
Die Israeliten haben der Erziehung ihrer Kinder immer einen hohen Stellenwert beigemessen. Viele wollten, daß sie dem Herrn gegenüber treu sind und sich nicht von der heidnischen Umwelt bestimmen lassen. Im Tausendjährigen Reich werden die Kinder vom HERRN selbst gelehrt werden und seinen Frieden (vgl. die Anmerkungen zu V. 10 ) erfahren. Gerechtigkeit wird herrschen (vgl. Jes 33,5; 46,13; 58,8; 62,1-2 ), und die Bewohner Jerusalems werden sich nicht länger fürchten, denn der Herr wird sie vor Unterdrückung bewahren.
Jes 54:15-17
Im Tausendjährigen Reich wird kein Volk Israel besiegen dürfen, denn der Herr hat es so bestimmt. Völker werden auf der Grundlage seines Wortes entstehen und wieder vergehen. In der Vergangenheit hat Gott dem Verderber (Babylon) erlaubt, sein Volk zu unterwerfen. Dies aber wird niemals mehr geschehen. Friede und Sicherheit sind das Erbe derer, die auf den Herrn vertrauen.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Wir müssen also vorsichtig sein, wenn wir irgendwo „religiöse Bücher“ lesen, und dort aus dem Zusammenhang gerissene Verse als Unterstützung von religiösen Strömungen finden. Lies die Bibel als Ganzes, als Buch – dann können dich solche „Versdiebe“ nicht erschrecken 😉

„Jeder Mensch muss eine Einzelsprechstunde mit Ihm haben“

Und er sah zwei Schiffe am See stehen; die Fischer aber waren aus denselben getreten und wuschen ihre Netze. Er aber stieg in eines der Schiffe, welches Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Lande hinauszufahren; und er setzte sich und lehrte die Volksmenge vom Schiffe aus. Als er aber aufhörte zu reden, sprach er zu Simon: Fahre hinaus auf die Tiefe und lasset eure Netze zu einem Fange hinab.
Und Simon antwortete und sprach zu ihm: Meister, wir haben uns die ganze Nacht hindurch bemüht und nichts gefangen, aber auf dein Wort will ich das Netz hinablassen.
Elberfelder 1871 – Lukas 5,2–5

Da bemerkte er zwei Boote am Ufer. Die Fischer waren ausgestiegen und reinigten ihre Netze. Jesus stieg in eins der Boote, das Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück auf den See hinauszufahren. So konnte er sich setzen und die Menge vom Boot aus unterweisen. Als er aufgehört hatte zu reden, sagte er zu Simon: „Fahr hinaus auf den See und wirf mit deinen Leuten die Netze zum Fang aus!“ „Aber Rabbi“, wandte Simon ein, „wir haben die ganze Nacht geschuftet und nichts gefangen. Doch weil du es sagst, will ich die Netze noch einmal auswerfen.
NeÜ bibel.heute – Lukas 5,2–5

Bevor er loslegte, sah er zwei Boote, die am Ufer festgemacht hatten. Die Fischer, denen die Boote gehörten, waren gerade am Land, um ihre Netze zu waschen. Jesus stieg in eins der Boote und fragte den Besitzer (der hieß Simon), ob er ihn mit dem Boot in eine günstige Position bringen könnte, damit man ihm vom See aus besser hören könnte. Von dort redete er dann zu den Menschen. Anschließend meinte er zu Simon: „Jetzt fahr mal auf den See raus und fisch noch mal ’ne Runde! Da geht heute noch was!“ „Meister“, antwortete Simon, „wir haben uns letzte Nacht schon die Finger wund gefischt, und da ging gar nichts. Aber okay, weil du es sagst, probieren wir es noch mal!“
VolxBibel – Lukas 5,2–5

Als Jesus sich am See Genezareth, in der Nähe eines kleinen Dorfes am Nordwestufer, aufhielt, umdrängte ihn eine große Menschenmenge so dicht, daß sie ihn vom Predigen abhielt. Daher fuhr er in Simons Boot ein Stück weit auf den See hinaus, um ihnen von dort aus das Wort zu verkündigen.
Auf Jesu Aufforderung hin warf Simon dann seine Netze aus und fing eine große Menge Fische. Obwohl Simon, ein erfahrener Fischer, sicher gewesen war, daß er zu dieser Tageszeit – am Abend, wenn die Fische sich tiefer in den See zurückziehen – nichts mehr fangen würde, hatte er Jesus gehorcht. Das zeugte für seinen großen Glauben. Der Fang drohte denn auch beinahe, seine Netze zu zerreißen, so daß sie Simons Boot und das eines seiner herbeigerufenen Kollegen mit so vielen Fischen füllten, daß sie fast sanken.
Das Fischwunder rief bei Petrus und den anderen zweierlei Reaktionen hervor. Sie waren zunächst erschrocken (wörtlich: Schrecken, thambos, erfaßte ihn und alle, die bei ihm waren, V. 9; vgl. Lk 4,36) über diesen Fang, und Petrus wurde sich vor Jesus seiner Sündhaftigkeit zutiefst bewußt (Lk 5,8). Schließlich machte Jesus diese einfachen Fischer zu Menschenfischern. Seine Lehre verbunden mit den Wundern zeigte, daß er die Vollmacht besaß, Menschen zu berufen und aufzufordern, um seinetwillen alles zu verlassen.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Es genügt nicht zu wissen, dass Jesus der verheissene Messias des Volkes ist und dass Er an anderen grosse Wunder tun kann. Jeder Mensch muss eine Einzelsprechstunde mit Ihm haben, in sein Licht kommen, Buße tun, Ihn im Glauben in sein eigenes Herz aufnehmen und seinem Wort gehorchen.
Der grosse Heiland, der mit der Seele des Menschen so behutsam umgeht, sieht jetzt den Augenblick gekommen, wo sein Zwiegespräch mit Simon stattfinden soll.
Jesus begibt sich an das Ufer des Sees, absichtlich unweit der Stelle, wo Simon und andere Fischer ihre Netze waschen. Der Heiland ist, wie fast immer, von einer grossen Volksmenge umgeben, die auf Ihn andrängt. Da Er aber das Volk lehren will, muss Er einige Meter Distanz von ihm haben. Und was tut Er? Er steigt in eines der Fischerboote, das Simon gehört, und bittet ihn, ein wenig hinauszufahren. Dann setzt Er sich und predigt vom Schiff aus.
Durch sein Tun sagt Er zu Petrus: «Simon, du meinst, allen Grund zu haben, mit aller Energie zu arbeiten und an nichts anderes zu denken. Aber lege einmal alles beiseite und komm, höre jetzt meinem Wort zu, ohne dich ablenken zu lassen. Für das andere werde Ich dann schon sorgen!» – Muss Er dies nicht auch uns immer wieder sagen?
So hört denn Simon das Wort, und dies ist überaus wichtig; denn «der Glaube ist aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort» (Röm 10,17).
Nach der Ansprache will Jesus Simon helfen, den «Zeitverlust» aufzuholen, nicht nur den dieser Stunde, sondern auch den der vergangenen Nacht. Ach, ist nicht das ganze Leben, solange es ohne Christus geführt wird, ein «Zeitverlust»? Immer wieder geht man «fischen», aber alles zerrinnt. Nichts bleibt im Netz zurück als nur Schlamm. So sagt auch der Prediger: «Was hat der Mensch von all seiner Mühe und vom Trachten seines Herzens, womit er sich abmüht unter der Sonne? Denn alle seine Tage sind Kummer, und seine Geschäftigkeit ist Verdruss; sogar bei Nacht ruht sein Herz nicht. Auch das ist Eitelkeit» (Pred 2,22.23).
Was Simon jetzt tut, ist sehr bedeutsam, und es wird ihm von heute an immer wichtiger. Er gehorcht dem Herrn. Er stützt sich in Glauben und Vertrauen auf sein Wort, auch wenn der Verstand anderer Meinung ist. Er sagt: «Meister, wir haben uns die ganze Nacht hindurch bemüht und nichts gefangen, aber auf dein Wort hin will ich die Netze hinablassen.» – Der Mensch muss lernen, seinen Verstand im Glauben dem Wort Gottes unterzuordnen.
Nur dem Glauben kann sich der Herr offenbaren, und Er tut es in einer Weise, die ganz der Seele angepasst ist, der Er sich kundtun will. Wie hätte Er diesem Fischer, der sich die ganze Nacht umsonst abgemüht hatte, seine göttliche Schöpferherrlichkeit besser zeigen können, als dadurch, dass Er gerade in seine besonderen Umstände eintrat und da, wo dieser versagt hatte, in einem wunderbaren Fischfang zur ungünstigsten Tageszeit seine unbegrenzte Macht bewies!
Der Segen, der dem Glauben geschenkt wird, ist so gross, dass der Mensch ihn nicht fassen kann; die Netze reissen. «Sie», wohl Simon und Andreas, müssen ihre Genossen Jakobus und Johannes zu Hilfe rufen, um die Beute zu bergen, die dann beide Schiffe füllte.
Simon wird, wie auch die anderen, von Entsetzen erfasst. Er sieht sich in die Gegenwart Gottes gestellt! Dass sich sogleich sein Gewissen meldet, ist der untrügliche Beweis dafür. Er fällt zu den Knien Jesu nieder und spricht: «Geh von mir hinaus, denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr!» Er hat das tiefe Empfinden dafür, dass er in seinem Zustand nicht in die Gegenwart Gottes passt.
Wenn ein Mensch bei diesem Punkt anlangt, wenn er mit keinem Fetzen eigener Gerechtigkeit mehr seine sündige Blösse zudecken will, sondern seine Schuldhaftigkeit schonungslos bekennt – dann kann ihm der Herr helfen. Er ist ja gekommen, «Sünder zu rufen» und um «zu erretten, was verloren ist».
Noch während Simon vor Ihm auf den Knien liegt, sagt der Herr zu ihm: «Fürchte dich nicht!» Mit anderen Worten: Sei getrost, Ich will hingehen, um für dich zu sterben und deine Sünden vor Gott zu sühnen!
Dieser Zuruf aus dem Mund dessen, der einst der Richter aller sein wird, hat dem Gewissen dieses Mannes völlige Ruhe gegeben und sein Herz für immer mit der Person seines Herrn verbunden: Als sie die Schiffe ans Land gebracht hatten, verliessen er und die anderen alles, und sie folgten Ihm nach. Die Verheissung Jesu: «Von nun an wirst du Menschen fangen», wird sich in seinem späteren Leben in reichem Mass erfüllen. Er wird nicht Fischer bleiben, sondern im Werk des Herrn unter den Menschen ein gesegneter Diener werden.

Halte fest 1965

ein Überrest

Reicht es, an einen Gott zu glauben? Oder wenigstens an den Gott der Bibel?

Eure Worte sind trotzig gegen mich gewesen, spricht Jehova. Und ihr sprechet: Was haben wir miteinander wider dich beredet? Ihr sprechet: Vergeblich ist es, Gott zu dienen, und was für Gewinn, daß wir seiner Hut warteten, und daß wir in Trauer einhergingen vor Jehova der Heerscharen? Und so preisen wir nun die Übermütigen glüceklich: nicht nur sind die Täter der Gesetzlosigkeit aufgebaut worden, sondern sie haben auch Gott versucht und sind entronnen. –
Da unterredeten sich die Jehova fürchten miteinander, und Jehova merkte auf und hörte; und ein Gedenkbuch ward vor ihm geschrieben für die, welche Jehova fürchten und welche seinen Namen achten. Und sie werden mir, spricht Jehova der Heerscharen, zum Eigentum (O. viell. Sondereigentum) sein an dem Tage, den ich machen werde; und ich werde ihrer schonen, wie ein Mann seines Sohnes schont, der ihm dient. Und ihr werdet wiederum den Unterschied sehen (And üb.: ihr werdet umkehren und den Unterschied machen) zwischen dem Gerechten und dem Gesetzlosen, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient.
Elberfelder 1871 – Maleachi 3,13–18

Eure Reden gegen mich sind hart, spricht Jehova; und ihr sprechet: Was reden wir miteinander gegen dich? Ihr sprechet: Eitel ist es, Gott zu dienen, und welcher Gewinn ist es, dass wir seine Gebote beobachten, und in Trauer wandeln vor Jehova, dem Weltenherrscher? Daher preisen wir die Frechen glücklich; die Uebelthäter kommen in Wohlstand, sie versuchen Gott, und werden gerettet.
 Die Verehrer Jehova’s dagegen sprechen zu einander: Jehova merket, und höret es, und es ist ein Gedächtnissbuch geschrieben vor ihm über die, welche Jehova fürchten, und an seinen Namen denken. Und diese werden, spricht Jehova, der Weltenherrscher, an dem Tage, da ich handle, mein Eigenthum seyn; und ich werde Schonung mit ihnen haben, wie ein Mann Schonung hat mit seinem Sohne, der ihm dienet. Und ihr werdet umkehren, und sehen, was für ein Unterschied sey zwischen dem Guten und dem Bösen, und zwischen dem, der Gott dienet, und dem, der ihm nicht dienet.
van Ess – Mal 3,13–18

Gott sagt: „Was ihr über mich sagt, ist echt eine Nummer zu hart. Aber ihr fragt: ‚Hä, was haben wir denn zu Hartes über dich geredet, Gott?‘
Ihr sagt: ‚Es bringt nichts, für Gott zu leben! Was bringt uns das, wenn wir tun, was er sagt? Was bringt uns das, wenn wir einen auf Depri machen und vor Gott auf dem Boden kriechen? Wir finden, dass die frechen Leute eigentlich echt Glück haben. Sie haben sogar noch ihr Leben auf die Reihe gekriegt, obwohl sie Sachen taten, die Gott nicht will. Sie haben Gott provoziert, aber sind ohne Konsequenzen davongekommen.‘“
Die Leute, die Respekt vor Gott haben, redeten miteinander, und er hat das auch mitbekommen. Er hat die Namen von solchen Menschen in eine Datei schreiben lassen, damit er sie nie vergisst. Gott, der Chef über dieses Universum, sagt: „Ich werde einen Tag organisieren, an dem ich erkläre, dass sie nur mir gehören. Und diese Leute werde ich dann verschonen, wie ein Vater einen Sohn verschont, der immer brav gewesen ist.
Ihr werdet dann wieder den Unterschied sehen, wie es ist, korrekt mit mir zu leben, oder wie es ist, ohne mich zu leben. Ihr werdet sehen, wie es ist, für mich zu leben oder gegen mich zu leben
VolxBibel – Mal 3,13–18

Die Menschen sagen: „Es ist umsonst, daß man Gott dient“ . „Umsonst“ ( SAw+? ) kann auch mit „leer“ übersetzt werden. Ironischerweise beschuldigen die Menschen sich hier gewissermaßen selbst, indem sie sagen, daß ihr eigener Gottesdienst und Dienst am Herrn leer sei, nutzlos und ohne Ergebnis. Sie haben also das Gefühl, keine Wohltaten von ihm zu verdienen. In der Frage “ Was nützt es … “ geben sie vor, Gott treu gewesen zu sein, sein Gebot gehalten zu haben. Sie geben vor, ihre Missetaten bereut zu haben, “ in Buße … vor dem HERRN Zebaoth “ einhergegangen zu sein. Sie sind der Ansicht, alles, was noch fehle, sei, daß der Herr seinen Teil des Abkommens erfülle und sie segne. In höchst subtiler Weise unterstellen sie, daß Gott seine Verheißungen nicht hält.
Das Problem liegt jedoch nicht bei Gott. Maleachi hatte ja bereits deutlich gemacht, daß Gott den Menschen durchaus gemäß des Bundes geantwortet hat. Die Antwort erfolgte allerdings nicht in Form des erhofften Segens. Dafür gibt es zwei Gründe: (1) Die Herzen der Menschen sind nicht in Einklang mit Gott; sie sind ungehorsam. (2) Manche derjenigen, die sich beklagen ( Mal 3,14 ), haben sich der falsch verstandenen Gesetzlichkeit schuldig gemacht, die vielleicht auch zur Entstehung des Pharisäertums im 1. Jahrhundert n. Chr. führte. Diese Gesetzlichkeit erschöpft sich in der rigorosen Einhaltung bestimmter Handlungen als einziges Mittel der Rechtfertigung vor Gott. Das erstickt jedoch in Wirklichkeit den echten Ausdruck innerer Gerechtigkeit, den Gott fordert ( Mt 5,20-48; Mt 23,1-36 ). Deshalb können ihre Werke nicht als wirklicher Bundesgehorsam gewertet werden. Gott fordert auch äußerlichen Gehorsam, doch er muß aus dem Herzen kommen; er darf nicht dazu dienen, die eigene Rechtschaffenheit unter Beweis zu stellen, sondern muß Gottes Gerechtigkeit spiegeln. Die Gläubigen heutzutage sind hier in einer besseren Lage als die Heiligen des Alten Testaments, weil sie durch Christus den Heiligen Geist empfangen haben, der das Fleisch überwinden und Gottes Gerechtigkeit an den Tag bringen kann ( Röm 8,1-17; Gal 5,16-26; Phil 2,12-13 ).

Vers 15 : Israel hält sich noch immer daran auf, daß die Sünder nicht bestraft werden. „Darum preisen wir die Verächter, denn die Gottlosen gedeihen, und die Gott versuchen, bleiben bewahrt.“ Doch wie Maleachi später sagt ( Mal 3,19 ), wird sie die Strafe durchaus noch ereilen. (Zum Problem des Wohlergehens der Gottlosen vgl. den Kommentar zu Mal 2,17 c.)

Mal 3,16
Das Wort “ aber “ ( ?Az ) betont, daß das, was in diesem Vers beschrieben ist, mit der vorhergehenden Konfrontation irgendwie in Zusammenhang steht. Es ist schwer zu sagen, ob der hier genannte Rest ( die Gottesfürchtigen ) sich von den vorigen Fragestellern (V. 13 – 15 ) abhebt oder ob es sich um dieselben Leute oder zumindest um einen Teil von ihnen handelt. Wenn es sich um dieselben Menschen handeln sollte, dann zielt der Satz darauf ab, daß diese Gerechten ihre harten Worte bereuen und daraufhin in ihrem Glauben gestärkt werden. Wenn die beiden Gruppen jedoch nichts miteinander zu tun haben, steht ihre Einstellung und Rede im Gegensatz zu den Menschen aus den Versen 13 – 15 . Sie trösten sich untereinander mit der Allwissenheit und Allgegenwart Gottes: „Der HERR hört und merkt es.“ Wahrscheinlich sehen sie Gottes Treue nun mit neuen Augen, wie es auch in anderen ähnlichen Auseinandersetzungen über diese Probleme der Fall war (vgl. Ps 73; Pred 12,13-14 ). Ihre Gottesfurcht macht deutlich, welche Antwort Gott sich auf seine Verkündigung hin wünscht. Das Gedenkbuch bedeutet, daß im Himmel eine ständige Erinnerung an die Gläubigen und Ehrfürchtigen bewahrt wird. Das stellt sicher, daß Gott ihren Gehorsam nicht vergessen wird.

Mal 3:17-18
Die Gottesfürchtigen (V. 16 ) werden „an dem Tage, den ich machen will, mein Eigentum sein“ . „Der Tag“ (auch in Mal 3,2 und Mal 3,19 ; vgl. „der … Tag“ in Mal 3,23 ) ist der Tag des Herrn. Er wird ein Tag des Gerichts über die Bösen und der Erlösung der Gerechten sein (Gott wird sich ihrer erbarmen ). Danach wird Israel sehen, was für ein Unterschied zwischen dem Gerechten und dem Gottlosen ist . Schon in früheren Zeiten hatte Israel Gottes Eingreifen im Gericht und in der Erlösung erlebt (z. B. im Auszug aus Ägypten, im Exil und in der Rückkehr). Diese Ereignisse zeigten den Unterschied zwischen den Gerechten und den Gottlosen. Der künftige Tag des Herrn aber wird ein viel schrecklicheres Gericht über die Gottlosen bringen, und die Gerechten werden nach der körperlichen Erlösung und der körperlichen Auferstehung im kommenden Gottesreich sein „Eigentum“ sein und Gottes ursprünglichen Plan mit Israel erfüllen ( 2Mo 19,5-6; 5Mo 7,6; 14,2; 26,18; Ps 135,4 ). Diese Hoffnung belebt die Gerechten und stärkt ihre Furcht vor Gott.

Walvoord Bibelkommentar

Nein, die Freiheit zu der wir als Christen berufen sind, befreit uns nicht, Gottes Willen zu tun – und eigentlich nur Gottes Willen zu tun. Den eigentlich haben wir unseren Willen aufgegeben – und dienen dem Jehovah nicht ein paar Stunden in der Woche sondern 24/7 !

Der siebte Hauptabschnitt kann in drei Einheiten unterteilt werden: die Antwort des Nicht-Überrestes, die Antwort des Überrestes und den Tag Jehovas. Dies ist die siebte Anwendung der sokratischen Methode.


A. Die Antwort des Nicht-Überrestes – Maleachi 3: 13-15

1. Die Erklärung – Maleachi 3: 13a

Deine Worte waren stark gegen mich, sagt Jehova.

Gott erklärt, dass die Worte des Nicht-Überrestes stark waren; Sie haben arrogant gegen Gott gesprochen.


2. Der Einwand – Maleachi 3: 13b

Doch ihr sagt: Was haben wir gegen euch gesprochen?

Ihr Einwand lautet: „Wir erinnern uns nicht daran, gegen dich gesprochen zu haben, Gott. Wie haben wir das gemacht? „


3. Die Antwort – Maleachi 3: 14-15

Ihr habt gesagt: Es ist vergeblich, Gott zu dienen. und was nützt es, dass wir seine Verantwortung behalten haben und dass wir traurig vor Jehova der Heerscharen gegangen sind? und jetzt nennen wir die Stolzen glücklich; ja, diejenigen, die Bosheit wirken, werden aufgebaut; Ja, sie versuchen Gott und fliehen.

Die Antwort auf ihren Einwand war zweifach. Zuerst sagten sie in Vers 14: Es ist vergeblich, Gott zu dienen, auch wenn sie traurig vor Jehova wandelten, schien es nichts Gutes zu tun. Der Ausdruck, der traurig wandelte, bedeutete, dass ihnen ihre Sünden vor Gott leid taten. Sie sagten, dass es keinen Gewinn habe, Gott zu dienen, seinen Auftrag oder seine Gebote zu halten oder sogar in Trauer vor ihm zu wandeln. Indem sie sagten, es sei vergeblich, Gott zu dienen, sprachen sie gegen Gott; Auf diese Weise waren ihre Worte stark gegen Gott gewesen.

Zweitens behaupteten sie in Vers 15, dass die Gottlosen gediehen, während die Gerechten dies nicht taten. Darüber hinaus behaupteten sie, dass die Stolzen diejenigen waren, die wirklich glücklich waren, und diejenigen, die Bosheit arbeiteten, waren wirklich diejenigen, die gedieh, während die Gerechten dies nicht taten. Warum sollten sie also ihren Zehnten und ihre Opfergaben geben? Diese Bösen hatten Gott bereits geprüft und fanden ihn machtlos. Tatsächlich schienen sie immer Seiner Hand entkommen zu sein. Auf diese Weise waren die Worte des Nicht-Überrestes stark gegen Gott gewesen.


B. Die Antwort des Überrestes – Maleachi 3: 16-18

Die Antwort des Überrestes wurde in Vers 16a in eine ziemlich schöne Terminologie gebracht: Dann sprachen diejenigen, die Jehova fürchteten, miteinander.

Der Ausdruck, den sie Jehova fürchteten, bezieht sich auf den gläubigen jüdischen Überrest dieses Tages. Ihre Antwort war, dass sie anfingen, miteinander über spirituelle Dinge zu sprechen. Wenn sich zwei Gläubige hinsetzen und Fragen des Glaubens und des Wortes Gottes besprechen, ist dies wahre Gemeinschaft.

Maleachi gab in diesen Versen fünf Ergebnisse ihres Gehorsams an. Die ersten beiden Ergebnisse sind in Vers 16b: und Jehova hörte und hörte, und ein Buch der Erinnerung wurde vor ihm geschrieben für diejenigen, die Jehova fürchteten und über seinen Namen nachdachten.

Erstens: Jehova hörte und hörte. Zweitens öffnete Gott im Himmel ein Buch der Erinnerung, und in dieses Buch schrieb er die Namen derer ein, die Jehova fürchteten, und dieser Gedanke an seinen Namen. Ihre Angst vor Jehova zeigte, dass sie Erlösung hatten. Die Tatsache, dass ihre Gedanken auf seinen Namen gerichtet waren, zeigte, dass sie diejenigen waren, die über den Herrn meditierten und die spirituellen Wahrheiten, die sie gelernt hatten, miteinander teilten. An anderer Stelle wird dasselbe Buch als das Buch des Lebens des Lammes bezeichnet. Es gibt zwei Schlüsselbücher, die unterschieden werden sollten: das Buch des Lebens und das Buch des Lebens des Lammes. Das Buch des Lebens enthält die Namen aller, die jemals geboren wurden (Ps. 56: 8; 139: 16). Wenn eine Person ungerettet stirbt, wird ihr Name aus dem Buch des Lebens gestrichen (Ps. 69:28), aber die Namen der Gläubigen bleiben erhalten (Offb. 3: 5). Das Lebensbuch des Lammes enthält nur die Namen derjenigen, die wiedergeboren sind. Mit anderen Worten, es ist möglich, aus dem Buch des Lebens gestrichen zu werden, weil dieses Buch Namen von Gläubigen und Ungläubigen gleichermaßen enthält. Es ist jedoch nicht möglich, aus dem Lebensbuch des Lammes gestrichen zu werden, da nur die Namen der Gläubigen in dieses Buch eingetragen sind. Da dieses Buch der Erinnerung die Namen derer enthält, die Jehova fürchteten, und die über seinen Namen nachdachten, ist es dasselbe wie das Buch des Lebens des Lammes.

Das dritte Ergebnis des Gehorsams des Überrestes ist in Vers 17a: Und sie werden mir gehören, sagt Jehova der Heerscharen, sogar meines eigenen Besitzes, an dem Tag, den ich mache.

Sie werden zu Gottes eigenartigem Besitz. Dieses Versprechen wurde Israel in Exodus 19: 5 als Ganzes gegeben; Deuteronomium 7: 6; 14: 2; 26:18; und 34: 4. Dies gilt insbesondere für den jüdischen Überrest in den letzten Tagen.

Das vierte Ergebnis des Gehorsams des Überrestes ist in Vers 17b: und ich werde sie verschonen, wenn ein Mann seinen eigenen Sohn verschont, der ihm dient.

Ihnen wird dieses endgültige Gericht erspart bleiben, weil Gott das beschützen wird, was ihm gehört. Sie werden die Große Trübsal überleben und darüber hinaus auch nicht das Große Weiße Thron-Urteil erleiden.

Und das fünfte Ergebnis des Gehorsams des Überrestes ist in Vers 18: Dann werdet ihr zurückkehren und zwischen den Gerechten und den Gottlosen unterscheiden, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient.

Gott wird zwischen Gerechten und Bösen unterscheiden, die der Überrest erkennen kann. Ihnen wird ihr früherer Ungehorsam aufgrund ihrer Glaubensreaktion vergeben. Später erhalten sie ihre Belohnung.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

Es ist eben NICHT so, dass jeder, der den Namen Christus kennt und ausruft, damit auch gerettet wird, oder ewiges Leben hat. Das kennen eines Namen hat noch nie in der biblischen Geschichte gerettet! Die Menschen mussten immer ein persönliches Verhältnis zu Jehovah haben & danach leben.

„Laß vor dich kommen das Seufzen“

Laß vor dich kommen das Seufzen des Gefangenen; nach der Größe deines Armes laß übrigbleiben die Kinder des Todes!
Elberfelder 1871 – Psalm 79,11

Vors Antlitz komme dir
des Gefesselten Ächzen!
Der Größe deines Armes gemäß
laß überbleiben die Kinder des Sterbens!
Buber & Rosenzweig – Ps 79,11

Der Gefangenen Seufzen dringe zu dir! Erlöse die Todgeweihten mit der Macht deines Armes!
Paderborner Bibel – Ps 79,11

Gerade in dieser Zeit, wo sich die Menschen die sich Christen nennen in verschiedene Parteien aufspalten, wo Christen meinen, sie müssten demonstrativ sich für ihre eigene Freiheit einsetzen, klingen diese Verse von Asaph ziemlich ungewöhnlich! Gott soll sich für mein Recht einsetzen? Das würde ja bedeuten, dass ich auf IHN vertrauen soll und nicht selber streiten soll?
Schauen wir uns die Erklärung zu diesen Vers aus verschiedenen Blickwinkel an:

Lass vor dich kommen usw. Da das Volk Gottes damals, als der Geist dieses Bittgebet erzeugte, ohne Zweifel in der Verbannung lebte, so denkt der Prophet, wenn er von den „Gefangenen“ redet, ganz allgemein an die Volksgenossen, die im Gebiete von Assyrien und Chaldäa eingeschlossen gehalten wurden und dasselbe bei Todesstrafe nicht verlassen durften. „Kinder des Todes“ nennt er sie als solche, die in Anbetracht ihrer Gefangenschaft gleichsam dem Tode geweiht waren. Doch kann man den Ausdruck auch enger fassen und auf die wenigen beziehen, die in strengere Haft übergeben worden waren. Der Prophet deutet mit diesem Worte an, dass jene unbändigen Geister, die ehedem sich gegen Gott aufgelehnt hatten, nun gebrochen und wahrhaft gedemütigt waren. Und nach dem „großen Arm“ ruft er, weil man ohne ein hervorragendes Wunder nicht mehr auf eine Wiederherstellung der Gemeinde hoffen konnte.

Jean Calvon – Aus dem Psalmenkommentar

Der Psalmist wollte den Herrn dazu bewegen, seine Bitte um Errettung zu beantworten. Er wünschte sich, daß er die Gefangenen am Leben erhalten und dem Spott über das Volk Gottes ein Ende setzen möge ( Wo ist ihr Gott? vgl. Ps 42,4.11;115,2 ), indem er ihnen siebenfach zurückgäbe (d. h. gründlich und genau; vgl. Ps 12,7 ) und dem Vorwurf des Volkes ein Ende setzen möge, der besagte, daß Gott seinem Eigentum gar nicht zu helfen vermochte.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Volksklage-ähnliche Stücke haben praktisch keinen Eingang in christliche Gottesdienst-Liturgien gefunden. Entsprechend kommt man vielfach auch in christlichen Kreisen bei Ereignissen wie Kriege, grossen Unglücksfälle oder Attentate über das Ausdrücken von Entsetzen, Ratlosigkeit oder Betroffenheit kaum hinaus. Das hat auch damit zu tun, dass an Gottes Wirken und Walten in der Geschichte im Konkreten nicht mehr festgehalten und die Möglichkeit seines Richtens weithin ausgeblendet wird.

In der eminent theologischen Krise und Anfechtung, die die Zerstörung von Jerusalem und v.a. von JHWHs Tempel auf dem Zion verursacht hat – ist JHWH nicht in der Lage gewesen, seinen eigenen Wohnsitz zu schützen? –, gibt dieser Psalm Zeugnis davon, dass die Ursache der Niederlage nicht in der Ohnmacht JHWHs, sondern in seinem Zorn angesichts der Sünde des Volkes gesehen wird (wobei eine Solidarität zwischen Väter- und eigener Schuld besteht). Zugleich ist das Bewusstsein da, dass die Völker, die Gott als Gerichtswerkzeuge dienten, selber in ihrer Hybris nicht ungestraft bleiben, denn sie haben in Wort und Tat nicht nur das Volk, sondern Gott selber verhöhnt. Gewiss, die enge Verknüpfung des eigenen Ergehens mit demjenigen von Gott, hat auch problematische Seiten. So lässt etwa 12 mit dem Wunsch der siebenfachen Rächung an den Lamech-Spruch denken. Doch da ist innerbiblisch auch an dessen Umkehrung zu erinnern, als Jesus in seiner Antwort auf die Frage von Petrus eine Bereitschaft zur Vergebung “siebzigmal siebenmal” verlangt und sie mit dem anschliessenden “Schalksknechts”-Gleichnis illustriert hat (vgl. Gen 4,24; Mt 18,21–34).

Werkbuch Psalmen: Die Psalmen 73 bis 150

Dieser Psalm ist nur im Zusammenhang mit der Bitte des treuen Überrests an den Messias zu verstehen, zurückzukehren und sie vor den einfallenden Heidenarmeen zu retten. Nachdem sie sich an die Ereignisse des Falls Jerusalems (die dritte Stufe) erinnert haben, mit der Stadt in Trümmern, dem Greuel der Verwüstung des Tempels und dem Tod so vieler Juden (Verse 1-4), werden sie Gott bitten Komm herab, um sie zu retten und seinen Zorn auf die Nationen der Heiden zu schütten (Verse 5-7). Sie werden um Vergebung der Sünden ihrer Vorfahren bitten (wie in Lev. 26:40 gefordert), die die Nation zur Ablehnung des Messias Jesu führten, sowie um Vergebung ihrer eigenen Sünden (Vers 8–). 9). Auf der Grundlage dessen, was diese nichtjüdischen Nationen Israel angetan haben, werden sie Gott bitten, sie zu rächen, wie er es versprochen hatte, und sie vor ihren Feinden zu retten (Verse 10-12). Dann werden sie danken und das Lob Gottes für immer singen (Vers 13).

Fruchtenbaum – Die Schritte des Messias: eine Untersuchung der Abfolge prophetischer Ereignisse

Fazit: wir vertrauen, dass Jehovah für uns eintritt – und aus der Perspektive Ewigkeit – für gerechte Verhältnisse sorgt. Deshalb ist unser Bemühen und unsere Anstrengung auf sein Wort und sein Handeln konzentriert und nicht auf Kriege, Seuchen und Ungerechtigkeit um uns herum. Lies täglich persönlich in der Bibel – und du wirst lernen, dass SEINE Liebe größer ist, als alle Sorgen die um uns herum sind. Und selbst in der letzten Phase der Endzeit wird Jehovah für sein wahres Volk eintreten – und ER wird sich an denen rächen, die seinen Namen mißbrauchten.

schnell zum Hören

Daher, meine geliebten Brüder, sei jeder Mensch (O. nach and. Les : Ihr wisset, (od. Wisset ihr) meine geliebten Brüder, jeder Mensch sei) schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn. Denn eines Mannes Zorn wirkt nicht die Gerechtigkeit Gottes.
Elberfelder 1871 – Jak 1,19–20

Denkt daranv, meine lieben Geschwister: Jeder sei schnell bereit zu hören, aber jeder lasse sich Zeit, ehe er redet, und ´erst recht`, ehe er zornig wird.  Denn der Zorn des Menschen bewirkt nicht, was vor Gott recht istw.
Neues Testament Psalmen: Neue Genfer Übersetzung – Jakobus 1,19–20

Ihr Lieben, ihr dürft dabei eins nicht vergessen: Jeder Mensch sollte immer bereit sein, einem anderen zuzuhören! Aber pass auf, was du sagst, und pass noch mehr auf, bevor du mal ausrastest. Wenn man ausrastet und wütend ist, tut man am Ende immer Sachen, die Gott nicht so toll findet.
VolxBibel – Jak 1,19–20

ἴστε Pf. (m. präs. Bdtg.) Imp. οἶδα wisst = denkt daran (Einh.). ἔστω Imp. 3. Sg. εἰμί. ταχύς10 εῖα ύ schnell. εἰς τό m. Inf. fin. (A282) um zu. ἀκοῦσαι Aor. Inf. ἀκούω. βραδύς10 εῖα ύ langsam. λαλῆσαι Aor. Inf. λαλέω. ὀργή Zorn. Jak 1,20 δικαιοσύνη θεοῦ gen. obi. (A158) die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, od. gen. subi. die von Gott gewollte/gesetzte Gerechtigkeit (Gemeinschaftstreue); δικαιοσύνην θεοῦ οὐκ ἐργάζεται er tut nicht, was vor Gott recht ist (B ἐργάζομαι 2a) od. er erfüllt nicht bzw. er verletzt die von Gott gewollte Gerechtigkeit.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Mit den Worten „meine lieben Brüder“ identifiziert sich Jakobus wieder mit seinen Lesern. Er weist darauf hin, daß das, was nun folgt, von entscheidender Bedeutung ist: Ihr sollt wissen. Dieser Einleitung folgt eine dreiteilige Anweisung: Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zu Reden, langsam zum Zorn. In einer Diskussion gerät derjenige, der zuhört, statt die anderen niederzureden, natürlich weniger schnell in Rage (vgl. Jak 3,1-12 ). Im Zorn tut der Mensch nicht, was vor Gott recht ist – die Menschen dahin zu bringen aber ist das Ziel dieses Briefes.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Schnell zum Hören, langsam zum Reden
Doch begegnet man recht oft Christen, die den Bibelvers: «Jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden» (Jak 1,19) nicht beachten. Sie könnten von sich sagen: Einen Mund hast du mir bereitet! Sie sind so voller guter Gedanken über alles und jedes, über unser Verhalten zur Welt, über das praktische Leben der Erlösten, über das Zusammengehen mit den Gläubigen allen, und so fort, dass ihnen das Reden über diese Dinge näherliegt, als die Frage: Was sagt Gottes Wort darüber?
Gott will unsere Selbstsicherheit und eigene Weisheit zusammenstauchen, bis wir mit Hiob sagen: «Ich lege meine Hand auf meinen Mund» (Hiob 40,4). «Ich will dich fragen und du belehre mich (Hiob 42,4).
Diesen Ausgangspunkt des christlichen Lebens, den manche erst nach vielen Jahren des Irrens erreichen, nahm der Mensch Jesus Christus von allem Anfang an ein. Als Zwölfjähriger schon blieb Er bei den Lehrern des Gesetzes Gottes zurück. Er hörte ihnen zu und befragte sie. Schon als junger Knabe war das seine Haltung dem Wort Gottes gegenüber. Was Wunder also, dass seine Lehrer ausser sich gerieten «über sein Verständnis und seine Antworten»? Sind wir auch nur «gewöhnliche» Menschen und dazu vielleicht ganz junge Gläubige, so können wir doch zu einem guten «Verständnis» der Gedanken Gottes gelangen, wenn dieselbe Bereitschaft zum Hören des Wortes bei uns gefunden wird.
Und wie könnten wir Gott wohlgefällig dienen, bevor «das Bild gesunder Worte» in uns Gestalt gewonnen hat? Scho

Halte fest 1959

Während uns im Wort Gottes größte Gabe verliehen ist, weil wir mit demselben durch Gott lebendig und ihm geheiligt werden, schätzen wir das Wort gering und verfehlen uns mannigfach an ihm. Darum gibt uns Jakobus Anleitung, wie wir dasselbe hören sollen. Das erste Übel ist, dass wir zum Hören träg und unwillig sind und statt zu hören selbst reden und mit unserm Gerede das Wort begraben, oder uns gegen dasselbe zornig erregen und es wegwerfen. Darum ermahnt er:

Jak 1,19 jeder Mensch sei rasch zum hören, langsam zum reden, langsam zum Zorn,

Dieser Spruch ist eine gute Regel für jede Lage, in die wir kommen, auch für den Umgang mit den Menschen. Doch hat Jakobus zunächst das im Auge, wie wir das göttliche Wort behandeln. Ob dem Geräusch unseres vielen Redens verlieren wir die aufmerksame Achtsamkeit auf das, was das Wort uns in unsrer besonderen Lage zu sagen hat. Es ist eine ernste Aufgabe, die unser ganzes Christenleben füllt, dass wir ermessen, was das göttliche Wort uns zeigen und geben will. Aber wir sind rasch fertig mit dem Hören, sind alsbald klug und weise, und fahren mit unserm eigenen Reden los und das göttliche Wort wird begraben unter unserm Geschwätz. Wenn Jakobus in der Synagoge Worte der Wahrheit sprach, da gab’s alsbald einen großen Lärm, und die Disputation begann mit ihrem Streit für uns wider das Wort und das Wort blieb ungehört. In derselben Gefahr steht auch jede christliche Gemeinde. Jeder sagt seine Meinung, verficht seine Überzeugung und gibt seinen Rat; damit wird zugedeckt, was das göttliche Wort bedeutet und der göttliche Wille verlangt.

Und zugleich mit dem Gerede entbrennt der Zorn. Das Wort trifft mit seiner beugenden und reinigenden Kraft den Menschen inwendig. Er hört es nur, wenn er in die Demut tritt und sich weisen lässt. Entbrennt er zum Zorn, so hat er kein Ohr mehr. Der Zornige ist voll von seinem eigenen Recht und seiner eigenen Stärke, und nimmt das Wort nicht mehr an.

Jak 1,20 Allein des Mannes Zorn vollbringt nicht Gerechtigkeit Gottes.

Als der Verteidiger und Schirmer des Rechts erhebt sicher Zornige in seinem Eifer und eilt zur Tat, die große Folgen haben kann. Aber was er anrichtet, ist nicht Gerechtigkeit. Er selber meint zwar, er habe Recht und das was er tut, sei Gerechtigkeit, aber es ist nicht Gerechtigkeit Gottes, die es in Gottes Augen wäre, wie sie Gott ordnet, hat und will. Der Mann fährt in seinem Zorn seinen eigenen Weg, nicht Gottes Weg, tut seinen eigenen Willen, nicht Gottes Willen; und wenn er aus seinem Zorn erwacht, muss er sich gestehen, dass er selber Unrecht tat. Er fühlt sich dabei als Mann und bäumt sich auf in männlichem Stolz; Jakobus aber heißt uns aufwärts blicken zur Gerechtigkeit Gottes. Nur wer ihr dient und so handelt, dass das, was vor Gott recht ist, daraus entsteht, langt nicht zuletzt bei der Scham und Reue an. Dazu führt uns aber nicht der Zorn, sondern das stille Hören des Worts.

Wie uns Jakobus hier mahnt, dass wir die Gerechtigkeit Gottes vollbringen, so hat uns Jesus gesagt, dass wir vor allem das Reich und die Gerechtigkeit Gottes suchen sollen, Matthäus 6,33.

Adolf Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

Jakobus 1:19. Christen können so tun, als würden sie Gott gehorchen, ohne wirklich auf seine Gebote zu hören. Die Leser von James ‚Brief kannten die verwandelnde Kraft von Gottes Wort, dem Evangelium. James forderte sie auf, diese Veränderung zu demonstrieren, insbesondere in ihrer Rede. Er begann damit, sie höflich als meine lieben Brüder anzusprechen, und forderte sie dann auf, schnell zuzuhören, langsam zu sprechen und langsam wütend zu werden. Die Befehle beziehen sich wahrscheinlich sowohl auf unsere Beziehungen untereinander als auch auf Gott. Wir sollen schnell hören und langsam sowohl gegenüber anderen Menschen als auch gegenüber Gott sprechen.
Der Befehl, schnell zuzuhören, erfordert die Bereitschaft, Gottes Botschaft zu hören und zu befolgen. Der Appell, langsam zu sprechen, erfordert Schweigen, bis wir die Botschaft verstanden und angewendet haben. Es ist ein Aufruf zur Zurückhaltung, damit wir nicht voreilige, unzeitgemäße Reaktionen hervorrufen. Die Herausforderung, langsam wütend zu werden, warnt vor feindlichen, bitteren Gefühlen. Wir können Gott nicht hören, wenn wir von Ressentiments, Hass oder rachsüchtigen Einstellungen abgelenkt bleiben.
Unsere Gesellschaft ermutigt uns, unsere Gefühle auszudrücken, ob sie gut oder schlecht, friedlich oder entzündlich, göttlich oder gottlos sind. Jakobus 1:19 stellt die weise Person jedoch als jemanden dar, der auf Gott und andere hört, eine Antwort sorgfältig überlegt und mit vorsichtigen Worten antwortet.
Jakobus 1:20. Dieser Vers unterstützt den Befehl, langsam zu sein, um wütend zu werden. Der Zorn des Menschen bewirkt nicht das gerechte Leben, das Gott wünscht. Der Zorn, der durch diese Passage verboten wird, ist weniger ein blitzendes, destruktives Temperament als ein schwelender Topf feindlicher, gemeiner Gefühle.
Menschliche Wut verschwendet die Energien des Volkes Gottes, erzeugt Spaltungen und kommt oft aus egoistischem Ehrgeiz. Die Gerechtigkeit, die Gott wünscht, schließt Taten ein, die rein sind; … Friedensliebend, rücksichtsvoll, unterwürfig, voller Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch und aufrichtig (Jas. 3:17). Wütende Worte und Taten können keine Reinheit und keinen Frieden hervorbringen. Die Sprüche 29:22 warnen davor, dass „ein wütender Mann Zwietracht hervorruft und ein hitziger Mann viele Sünden begeht“. Moses mörderischer Zorn in Exodus 2: 11–15 führte zu seiner Flucht aus Ägypten und trug vierzig weitere Jahre zum Elend der Juden in Ägypten bei (Apostelgeschichte 7: 27–32).
Die schelmischen Werke wütender Christen hindern die ungerettete Welt daran, zu sehen, dass der Gott der ganzen Erde das Richtige tut (Gen 18,25). Es ist unmöglich, das ungeordnete Verhalten kämpfender Gläubiger zu betrachten und den Gott anzubeten, dem sie dienen wollen. Dies sollte Christen bei der Darstellung eines wütenden Geistes vorsichtig machen.

Holman New Testament Commentary

Der erste Punkt, den Jakobus hervorhebt, ist die Wichtigkeit, in Vers 19 auf das Wort Gottes zu achten: Ihr wisst das, meine geliebten Brüder. Aber jeder soll schnell hören, langsam sprechen, langsam zornig sein.

Wieder nennt er sie meine geliebten Brüder und identifiziert sich mit seinen Lesern. Mit dem Satz, den ihr wisst, erinnert er sie an drei Dinge. Erstens müssen sie schnell sein, um zu hören; Sie müssen bereit sein, eifrig, das Wort Gottes zu hören und es zu assimilieren. Diese Aussage bezieht sich auf das öffentliche Lesen der Schrift. In jenen Tagen war es unmöglich, dass jeder seine eigene persönliche Kopie hatte. Darüber hinaus gab es mündliche Anweisungen zum Glauben an die frühe Kirche. Zweitens müssen sie langsam sprechen; Sie sollten ehrfürchtige Aufmerksamkeit schenken und Zeit lassen, um das, was sie hören, vollständig zu verstehen. Und drittens müssen sie langsam zornig sein; Sie dürfen keine Wut oder ärgerliche Gefühle gegenüber dem Wort oder dem, was es von ihnen verlangt, hegen. Diese drei Dinge haben einen alttestamentlichen Hintergrund, insbesondere im Buch der Sprüche (Spr 10,19; 13,13; 14,29; 29,11). Sie finden sich auch im Buch der Prediger (Prediger 5: 1–2; 7: 9).

Der Grund, warum sie diese drei Dinge wissen und praktizieren müssen, ist in Vers 20 angegeben: Denn der Zorn des Menschen wirkt nicht die Gerechtigkeit Gottes.

Gerechtigkeit ist sowohl das Ziel des Alten als auch des Neuen Testaments, aber Zorn ist kein geeignetes Mittel, um es zu erlangen. Tatsächlich wird der Zorn des Menschen ihn daran hindern, die Gerechtigkeit Gottes zu erreichen. Das Wort Gerechtigkeit bezieht sich auf rechtschaffenes Verhalten, das vor Gott aufrecht ist; Das ist praktische Gerechtigkeit. Die göttliche Gerechtigkeit im täglichen Leben steht im Gegensatz zum Zorn des Menschen. Solange der Zorn des Menschen gegenwärtig ist, achtet er nicht auf das Wort Gottes.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

Jacob / James entwickelt die Rolle von Gottes Wort und beginnt mit der Notwendigkeit, auf Gottes Wort zu achten. In Vers 19 macht er drei Konzepte bekannt. Wiederum spricht Jacob / James seine Leser als meine geliebten Brüder an, identifiziert sich mit ihnen und führt einen neuen Abschnitt ein. Die Aussage, die Sie kennen, dient als Erinnerung an etwas, das den Gläubigen bereits bekannt ist. Sie brauchen nur eine Erinnerung. Basierend auf ihren Vorkenntnissen müssen Gläubige drei Handlungen üben. (1) Sie müssen schnell sein, um zu hören. Dies bedeutet, dass sie bereit und begierig sein müssen, das Wort Gottes zu hören und zu assimilieren. Es ist eine Aussage in Bezug auf das öffentliche Lesen der Schrift. In den Tagen von Jakob / Jakobus war es unmöglich, dass jeder Gläubige oder sogar jede Familie von Gläubigen eine Kopie der Schrift besaß; So wurden die heiligen Schriften auswendig gelernt. Darüber hinaus wurde die Schrift mündlich gelesen. Die frühe Kirche übte das mündliche Lesen der Schrift sowie das Hören mündlicher Anweisungen bezüglich des Glaubens. Dies war besonders wichtig, als Jacob / James schrieb, da zu diesem Zeitpunkt noch kein neutestamentliches Buch geschrieben worden war. Wenn sich Gläubige versammelten, um das mündliche Lesen des Wortes und seine Ermahnungen zu hören, mussten sie schnell hören, bereit zu hören und zu hören sein, denn das Hören auf das Wort Gottes ist der erste Schritt zur Jüngerschaft. Deshalb müssen die Gläubigen zuhören, ohne hastig zu reagieren. (2) Sie müssen langsam sprechen. Dies bedeutet, dass sie ehrfürchtig aufpassen und nicht zu schnell auf das reagieren sollten, was sie hören, sondern Zeit für ein umfassendes Verständnis und Verständnis haben sollten. Sie müssen völlig und nachdenklich bewerten, was gehört wird. Jüdische Gemeinden neigten dazu, frei und unstrukturiert zu sein. Es war zu einfach, mit dem Gespräch zu beginnen, während der Leser laut vorlas. Diese Gläubigen sollten nicht so sein; Vielmehr mussten sie beim mündlichen Lesen des Wortes ehrfürchtiges Schweigen üben. (3) Sie müssen langsam vor Zorn sein. Sie dürfen keinen Zorn hegen und haben keine ärgerlichen Gefühle gegenüber dem Wort oder dem, was es von ihnen verlangt. Diese drei Konzepte sind schnell zu hören; langsam zu sprechen; und langsam zum Zorn haben alttestamentlichen Hintergrund, besonders im Buch der Sprüche (10:19; 13:13; 14:29; 29:11) und auch in Prediger (5: 1–2; 7: 9). Es gibt auch einige rabbinische Parallelen: Schweigen ist ein Zaun für Weisheit; Ein Narr wird, solange er schweigt, als weise angesehen; Sprache ist eine Sela wert, aber Stille zwei; und all meine Tage bin ich unter den Weisen aufgewachsen, und ich habe nichts Besseres für die Menschen gefunden als die Stille.
In Vers 20 gibt Jakobus / Jakobus mit dem Wort für den Grund an, warum sie diese drei Konzepte kennen und praktizieren müssen: Denn der Zorn des Menschen wirkt nicht auf die Gerechtigkeit Gottes. Gerechtigkeit war das alttestamentliche Ziel, und es ist das neutestamentliche Ziel. Aber Zorn ist kein geeignetes Mittel, um ihn zu erlangen. In der Tat ist das Gegenteil der Fall, weil der Zorn des Menschen das Erreichen der Gerechtigkeit eines Menschen behindern wird. Das Wort Mensch hat im Griechischen keinen bestimmten Artikel und ist daher qualitativ, was bedeutet, dass es menschlicher Zorn ist. Das Wort Gerechtigkeit hat auch keinen Artikel, was bedeutet, dass es nicht die Gerechtigkeit ist, die sie bei der Errettung erhalten haben; es ist keine Positionsgerechtigkeit. Es ist qualitative, praktische Gerechtigkeit. Es bezieht sich auf ein Verhalten, das vor Gott aufrecht ist. Die göttliche Gerechtigkeit im täglichen Leben ist das Gegenteil des Zorns des Menschen. Es ist eine Gerechtigkeit im Verhalten, die ein Produkt der Rechtfertigung von Gerechtigkeit ist. Im Verhalten gerecht zu sein bedeutet, langsam im Zorn zu sein.

Fruchtenbaum – Die messianisch-jüdischen Briefe

Hier haben wir einen Vers aus dem NT der deutlich zeigt, wo unser Schwerpunkt liegen sollte: wir sollten uns NICHT mit Krankheiten, Gerüchten, Gerede usw. abgeben, denn unser Auftrag ist es, unseren himmlischen Vater und seinen Sohn widerzuspiegeln!

Auferstehung – dann die Verständigen…

Und in jener Zeit wird Michael aufstehen, der große Fürst, der für die Kinder deines Volkes steht; und es wird eine Zeit der Drangsal sein, dergleichen nicht gewesen ist, seitdem eine Nation besteht bis zu jener Zeit Und in jener Zeit wird dein Volk errettet werden, ein jeder, der im Buche geschrieben gefunden wird. Und viele von denen, die im Staube der Erde schlafen, werden erwachen: diese zu ewigem Leben, und jene zur Schande (Eig zu Schanden, d. h. zur Fülle von Schande,) zu ewigem Abscheu.
Und die Verständigen werden leuchten wie der Glanz der Himmelsfeste, und die, welche die Vielen zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne, immer und ewiglich.
Elberfelder 1871 – Dan 12,1–3

Zu jener Zeit ersteht Michael, der große Fürst,
der den Söhnen deines Volkes beisteht.
Das wird eine Zeit der Drangsal,
wie sie nicht gewesen ist seit ein Stamm ist bis zu jener Zeit,
aber zu jener Zeit wird dein Volk entrinnen,
alljeder, der sich aufgeschrieben findet im Buch.
Und viele, die am Boden des Staubes schlafen, erwachen,
diese zu Leben in Weltdauer und diese zu Schmach und zu Schauder in Weltdauer.
Die Begreifenden aber strahlen, wie das Strahlen des Gewölbs,
und die viele zur Bewährung brachten, wie die Sterne in Weltdauer und Ewigkeit.
Buber & Rosenzweig – Daniel 12,1–3

Der Engel erzählte weiter: „In der Zeit wird dann der Chefengel Michael seinen großen Auftritt haben und für die Leute von Gott kämpfen. Dann wird es Jahre geben, wo das Leben echt hart sein wird. So eine fiese Zeit hat es noch nicht gegeben, seit die Erde existiert. Aber deine Leute werden sie überleben, sie werden gerettet. Alle Menschen, deren Namen in der Datei von Gott stehen, kommen durch.
Dann werden die Menschen, die schon tot in der Erde verbuddelt wurden, wieder aufwachen! Einige werden gerettet und können ab dann für immer weiterleben. Für andere wird es aber sehr schlimm und peinlich, sie werden für immer verloren haben und dumm dastehen.
Menschen, die ein bisschen was von Gott gepeilt haben, verwandeln sich zu großen Lampen, die so ein krasses Licht verbreiten, wie es tagsüber die Sonne tut. Menschen, die anderen gezeigt haben, wie man gottmäßig leben kann, werden strahlen wie die Sterne in der Nacht, die auch nie aufhören zu leuchten.“
VolxBibel – Daniel 12,1–3

Manchmal hört man ja so Geschichten, wie dass „Michael der große Fürst“ schon regieren würde, und dass die „Gerechten“ schon „im Himmel regieren“ würden – aber schau dir die Verse und die Reihenfolge in deiner Bibel genau an! Und dann denke bitte auch daran, dass zu einer Auferstehung in der Bibel IMMER gehörte, dass das Grab danach LEER war! Wenn diese Verse also in der Vergangenheit schon erfüllt wären, dann müßten so einige Gräber leer sein – nicht nur das Grab Jesu Christi!

Wenn Schläfer aufwachen

Wenn es Zweifel an der eschatologischen Bedeutung der Passage aus der Apokalypse Jesajas gibt, gibt es keine in Bezug auf eine klimatische Passage im Buch Daniel. Dem Leser wird gesagt, dass „eine Zeit der Angst“ kommen wird, wie es in der Geschichte der Nationen noch nie zuvor erlebt wurde.

Aber zu dieser Zeit soll dein Volk befreit werden, jeder, der im Buch steht. Viele von denen, die im Staub der Erde schlafen, werden erwachen, einige zum ewigen Leben und einige zur Schande und ewigen Verachtung. Diejenigen, die weise sind, werden leuchten wie die Helligkeit des Himmels, und diejenigen, die viele zur Gerechtigkeit führen, wie die Sterne für immer und ewig.

-Dan. 12: 1–4

Hier spricht der Schriftsteller nicht von einer allgemeinen Auferstehung, sondern nur vom „Erwachen“ jener Mitglieder der Glaubensgemeinschaft, deren Namen im „Buch des Lebens“ eingetragen sind (vgl. 2. Mose 32: 32–33; Ps. 69:28), anscheinend ein offizielles Register der Mitglieder der Glaubensgemeinschaft. „Viele“ werden wieder zum Leben erweckt, und „einige“ von ihnen werden „für immer leben“ und wie die Sterne des Himmels leuchten. Diese Passage ist der klarste Ausdruck des zukünftigen Lebens – tatsächlich enthält sie die einzige Erwähnung des „ewigen Lebens“ – in der hebräischen Bibel.

Auferstehung des Körpers gegen Unsterblichkeit der Seele

In dieser apokalyptischen Denkweise wird das Individuum zu neuem Leben in der Gemeinschaft erweckt, das den Sieg Gottes über die Mächte des Bösen, der Dunkelheit und des Todes feiert. Dieses Ereignis tritt nicht nach dem unmittelbaren Tod eines Menschen auf, sondern am Ende der Geschichte, der Zeit, in der Gottes Reich wie im Himmel auf die Erde kommt. Die Menschen „schlafen“ bis zur endgültigen Vollendung, dann werden sie „geweckt“, um Gottes Herrschaft mit den Lebenden zu feiern.

Die apokalyptische Sicht der Auferstehung von den Toten wurde unter jüdischen Dolmetschern zu einem kontroversen Thema. Eine jüdische Partei, die Sadduzäer, bestritt die Lehre, weil sie in der Thora nicht gefunden wurde, während die Pharisäer, die in ihrer Interpretation liberaler waren, sie akzeptierten. Einmal befragten einige Sadduzäer gemäß den Evangelien (Markus 12: 18-23) Jesus in diesem Punkt, und Jesus gab eine Interpretation, die auf der Seite der Pharisäer stand. Zur Verteidigung der Lehre durch Paulus erwies er sich als „Pharisäer, Sohn eines Pharisäers“ (Apostelgeschichte 23: 6–8).

Die Sichtweise der pharisäischen Auferstehung ist auch vielen modernen Menschen fremd, die es vorziehen, in Bezug auf die Unsterblichkeit der Seele zu denken, wenn sie überhaupt an das zukünftige Leben glauben. Heutzutage wird das Wort „Unsterblichkeit“ oft lose verwendet, um auf die Hoffnung auf ein zukünftiges Leben hinzuweisen. Streng genommen drückt der Begriff jedoch einen scharfen Dualismus einer unsterblichen Seele und eines sterblichen Körpers aus. Der Tod ist nicht real; Am Ende des Lebens wird die unsterbliche Seele lediglich vom verderblichen Körper (Gefängnis) des Fleisches befreit.

Im Neuen Testament drückt sich der Triumph Jesu über den Tod natürlich in der Auferstehung aus. Bezeichnenderweise bestätigt das früheste christliche Glaubensbekenntnis, das Apostolische Glaubensbekenntnis, nicht den Glauben an die Unsterblichkeit der Seele, sondern sagt: „Ich glaube an die Auferstehung des Körpers und das ewige Leben.“ Das Nicene-Glaubensbekenntnis, das heute in vielen Kirchen rezitiert wird, bekräftigt den Glauben an die „Auferstehung der Toten“.

Konturen der alttestamentlichen Theologie

Als die Offenbarung, die in Kapitel 11 enthalten ist, Daniel gegeben wurde, war dieser ohne Zweifel vor allem am Schicksal seines eigenen Volkes interessiert. Nun, am Ende dieser Vision, tröstet der Engel Daniel, indem er ihm zwei Dinge deutlich macht (V. 1 – 3 ). Erstens wird das Volk Israel ( dein Volk ; vgl. Dan 9,24; 10,14 ) durch das Eingreifen von Michael , dem Engelsfürsten (vgl. Dan 10,13.21 ), der Israels Beschützer ist, befreit werden . In der großen Trübsal wird Satan versuchen, jeden Nachkommen Abrahams auszulöschen (vgl. die Anmerkungen zu Offb 12,15 ). Dies wird eine Zeit von großer, bisher noch nie dagewesener Trübsal für Israel sein (vgl. Mt 24,21 ). Satans Angriff gegen das Volk Gottes wird ein Teil seines Versuches sein, die Wiederkunft und Herrschaft Christi zu verhindern.
Die Befreiung Israels, des „Volkes“ von Daniel, ist keine individuelle Erlösung, auch wenn ein Überrest gerettet werden wird, sondern eine nationale Befreiung aus der Unterwerfung unter die Heiden (vgl. die Anmerkungen zu „ganz Israel wird gerettet werden“ in Röm 11,26 ).
Die zweite Tatsache, die Daniel trösten soll, ist die Verheißung, daß jene, die schlafen, auferweckt werden. Viele Juden werden ihr Leben durch die Hand der Heiden während der in Kapitel 11 beschriebenen Ereignisse verlieren (vgl. Offb 20,4 ). Schlafen im Staub der Erde (vgl. Ps 7,6 ) meint nicht ein unbewußtes Existieren im Tod. Es spricht vielmehr einfach davon, daß ein Toter erscheint, als würde er schlafen. Der Körper „schläft“, nicht die Seele (vgl. die Anmerkungen zu 1Thes 4,13 ). Ungläubige Juden werden zur Schmach und ewigen Schande auferweckt und nicht an den Segnungen des Bundes teilhaben. Juden aber, die an den Messias glauben, werden leiblich zu ewigem Leben auferstehen und zu Ehrenstellungen in dem Tausendjährigen Reich Christi. Hier werden sie verherrlicht werden und wie der Glanz des Himmels scheinen. (Vgl. Mt 13,43 ,“Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich“.) Sie sind weise, denn sie haben auf den Messias vertraut, obwohl dies für sie Leiden bedeutete.
Diese Botschaft, daß Gott seinem Bund treu bleiben und alle seine Verheißungen, die er Israel gemacht hat, erfüllen wird (trotz dessen Leiden unter den Händen der Heiden), ist ein Trost, der letztlich andere zur Gerechtigkeit führen wird (vgl. der Weise in Dan 12,10 ). Keine Gerechtigkeit des Volkes Gottes wird je unbelohnt bleiben. Deshalb werden die, die unter der Verfolgung treu geblieben sind, wie die Sterne für immer und ewig scheinen.
Die Auferstehung der gläubigen Märtyrer aus der großen Trübsal wird geschehen, wenn Christus wiederkommt (vgl. Offb 20,4 ; sie wurden lebendig und regierten mit Christus tausend Jahre lang). Die ungläubigen Toten jedoch werden auferweckt zu „ewiger Schande“ und zum ewigen Gericht am Ende der tausendjährigen Herrschaft Christi (vgl. Offb 20,5; Joh 5,28-29 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

„Dies war ein messianisches Wunder“

Sie riefen nun zum zweiten Male den Menschen, der blind war, und sprachen zu ihm: Gib Gott die Ehre! Wir wissen, daß dieser Mensch ein Sünder ist. Da antwortete er: Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht; eines weiß ich, daß ich blind war und jetzt sehe.
Elberfelder Bibel 1905 – Johannes 9,24–25

Also riefen sie zum zweiten Mal den Mann herbei, der blind gewesen war, und forderten ihn auf: „Gib Gott Ehre! Wir für unseren Teil sind uns darüber im klaren, dass dieser Mann ein vor Gott schuldiger Mensch ist.“
Daher gab jener zur Antwort: „Ob er vor Gott schuldig ist, darüber weiß ich nicht Bescheid. Nur eins weiß ich: Ich war blind und kann jetzt sehen.“
Gottes Agenda – Das Neue Testament urtextnah ins heutige Deutsch übersetzt von Andreas Eichberger – Joh 9,24–25

ἐ-φώνησαν Aor. φωνέω. ἐκ δευτέρου zum zweiten Mal, ein zweites Mal (vgl. H-S § 184h; B δεύτερος 4). ἦν V. 8. εἶπαν V. 12. δός Aor. Imp. δίδωμι; δὸς δόξαν τῷ θεῷ gib Gott die Ehre wohl (als Beschwörung): indem du die Wahrheit sagst (B δόξα 3), daher (freier) etwa bekenne zur Ehre Gottes die Wahrheit (GN). ἡμεῖς betont (A122). Jh 9,25 ἀπ-ε-κρίθη V. 3. εἰ hier ob. ὤν Ptz. εἰμί, temp. od. konz. (ZG); τυφλὸς ὢν ἄρτι βλέπω ich bin blind gewesen, und jetzt kann ich sehen od. ich war zwar blind, doch jetzt kann ich sehen. ἄρτι jetzt. βλέπω V. 7. Jh 9,26

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Der vierte Abschnitt dieses Kapitels, Johannes 9: 23–34, dokumentiert die zweite Befragung des blind geborenen Mannes. Während dieses Verhörs verloren die Pharisäer allmählich ihren Sinn für Logik.

Sie riefen ihn zum zweiten Mal in Vers 24 an und sagten zu ihm:… Gib Gott Ehre: Wir wissen, dass dieser Mann ein Sünder ist.

Beachten Sie, wie unlogisch diese Aussage ist. „Preiset den Herrn!“ Sie sagen: „Weil wir wissen, dass dieser Mann, Jeschua, ein Sünder ist.“ Aber man geht nie herum und sagt: „Lobe den Herrn! Wir wissen, dass das und das ein Sünder ist. “ Dies ist nichts, wofür man Gott preisen kann. Es ist eine traurige Sache, wenn Menschen bestimmte Sünden begehen. Aber die Pharisäer sind so außer sich vor Jesus, dass sie nicht mehr klar oder logisch denken können.

Zu diesem Zeitpunkt war der Mann, der geheilt worden war, in der Lage, etwas ruhig zu bleiben und dennoch ein gewisses Maß an Kontrolle auszuüben. Er sagte zu ihnen in Vers 25:… Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht: Eines weiß ich: Während ich blind war, sehe ich jetzt.

Die Aussage des Mannes war nicht nur eine Tatsachenerklärung; Es war eine Herausforderung für die Pharisäer, die sie beantworten mussten. Was er zwischen den Zeilen zu ihnen sagte, war: „Ich war ein Mann, der blind geboren wurde, nicht einfach ein Mann, der blind wurde. Sie haben mich gelehrt, dass nur der Messias jemanden heilen kann, der blind geboren wurde. Ich wurde blind geboren. Ein Mann namens Jeschua konnte mich heilen. Nach der Theologie, die Sie mir beigebracht haben, würde ich denken, Sie würden ihn als Israels Messias proklamieren wollen. Stattdessen nennst du ihn einen Sünder. Ob er ein Sünder ist oder nicht, weiß ich nicht. Eines weiß ich: Während ich blind war, sehe ich jetzt. Bitte erkläre mir das. “

In den Versen 26–27 nahmen die Pharisäer die Herausforderung an und stellten die Frage: „Was hat er mit Ihnen gemacht? Wie hat er deine Augen geöffnet? “ (Vers 26). Der Mann hatte den Pharisäern bereits mehr als einmal erklärt, und so antwortete er in Vers 27 den Pharisäern. Ich sagte dir sogar jetzt: „Ich habe es dir bereits gesagt!“ und ihr habt nicht gehört; „Du hast nicht zugehört“, warum würdest du es wieder hören? Würdet ihr auch seine Jünger werden?

Natürlich war es nicht sehr klug, den Pharisäern zu sagen: „Möchtest du auch die Jünger Jesu werden?“ Das war das Letzte, woran sie interessiert waren. Zu diesem Zeitpunkt war der Mann nicht mehr taktvoll.

Sie antworteten in gleicher Weise in Johannes 9: 28-29: Und sie schmähten ihn und sprachen: Du bist sein Jünger; aber wir sind Jünger Moses. Wir wissen, dass Gott zu Mose gesprochen hat; aber was diesen Mann betrifft, wissen wir nicht, woher er ist.

Die Pharisäer begannen den Mann zu beschimpfen. Sie machten sich über ihn lustig. Sie sahen offensichtlich, dass der Mann nicht überredet werden würde, ihre Aussage zu akzeptieren, dass Jesus ein Sünder war. Sie gaben den Mann an Jeschua ab und sagten: „Nun, du kannst weitermachen und sein Jünger sein, aber wir sind Jünger Moses. Wir wissen, dass Gott zu Mose gesprochen hat, aber wir wissen nicht, woher dieser Mann kommt. “ Die Implikation war, dass Gott nicht zu Jesus sprach, also war es besser, ein Jünger Moses zu sein, als ein Jünger Jeschuas zu sein.

Aber der Mann würde nicht schweigen. In Vers 30 antwortete er ihnen weiter:… Warum, hier ist das Wunder, dass ihr nicht wisst, woher er ist, und doch öffnete er meine Augen.

„Sie sind die religiöse Führung Israels. Du hast mir beigebracht, dass nur der Messias mich jemals sehen lassen kann. Jetzt verstehe ich, und Sie können es mir nicht erklären, Sie, die die religiösen Führer des Volkes Israel sind. “

In den Versen 31–32 erinnerte er sie an ihre eigene Theologie: Wir wissen, dass Gott keine Sünder hört; aber wenn jemand ein Anbeter Gottes ist und seinen Willen tut, hört er ihn. Seit Beginn der Welt wurde nie gehört, dass jemand die Augen eines blind geborenen Mannes öffnete.

Es gibt Aufzeichnungen über die Heilungen von Menschen, die erblindet sind, aber keine Aufzeichnungen über jemanden, der blind geboren und geheilt wurde. Dies war ein messianisches Wunder, und zum ersten Mal in der gesamten Geschichte der Menschheit wurde dieses messianische Wunder vollbracht. Der Mann sagte einfach zu den Pharisäern, dass sie keine Grundlage oder Gründe hätten, das Messiasschiff Jesu abzulehnen.

Die pharisäische Antwort ist in Vers 34: Sie antworteten und sprachen zu ihm: Du wurdest ganz in Sünden geboren, und lehrst du uns?

„Du wurdest in Sünde geboren.“ Warum haben sie das gesagt? Aufgrund der pharisäischen Theologie, dass jeder, der blind geboren wurde, auf diese Weise aufgrund einer bestimmten Sünde geboren wurde, die entweder vom Einzelnen im Mutterleib oder von seinen Eltern begangen wurde. Also sagten sie: „Du wurdest in Sünde geboren. Wir waren es nicht, weil wir nicht blind geboren wurden. “

Dann sagt Vers 34: Und sie haben ihn ausgestoßen.

Das „Austreiben“ in diesem Vers ist dasselbe wie das „Austreiben“ in Vers 22, was bedeutet, „aus der Synagoge vertrieben zu werden“. Der Mann wurde exkommuniziert.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

Aus der Sicht der Fragenden sollte unbedingt bewiesen werden, dass Jeschuah ein Sünder sei – ihre Suche nach einer Sünde, die man ihn überführen konnte, kennzeichnet ihren Lebensstil.
Wenn ich da zurück denke, kenne ich auch so einige Menschen, die nur immer auf der Suche nach den Fehlern bei ihren Mitmenschen waren. Kann mich zum Beispiel an ein Gespräch erinnern, indem ich gefragt wurde, wo denn meine persönlichen Fehler liegen, damit man für mich beten könne. Oder die vielen Gespräche zwischen den Prd-türen, die sich um die Fehler anderer drehten!
Wie ganz anders der Blick Jesu auf uns! Er sieht uns als gereinigte Brüder an! Er schaut auf das, was wir können, auf unsere Liebe zu ihm und seinen Vater – und eben nicht auf unsere Macken. Laßt auch uns in der Zukunft auf die guten Seiten unser Mitmenschen achten! – Den Job des Anklägers wollen wir doch sicher nicht unterstützen – da gibt es schon einen, der darin fast „vollkommen“ ist 😉