Monat: September 2011

„ach so“ – Teil 2

viel Autos in der Straße neben dem Weißensee
viel Autos in der Straße neben dem Weißensee

es gab ja auf die Frage von gestern keine Antwort 😉
also hier die Auflösung in Bildern:

auch der Weg zum See voller Fahrzeuge
auch der Weg zum See voller Fahrzeuge
ooh .. hier kann man sogar auf dem Fahrzeug lesen "Film" !!
aber WELCHER Film??? "Julia Hausman" - wer soll dass denn sein?? Wir hatten die ersten 6 Teile alle gesehen!

Die sechs verschiedenen Farb-Genotypen des Höckerschwans (Gygnus olora)

Vom Menschen und den meisten Säugetieren ist bekannt,daß sie das XX/XY-System in ihren Geschlechtschromosomen besitzen.Das heißt,daß männliche Säugetiere ein X- und ein Y-Chromosom und die weiblichen Säuger zwei X-Chromosomen in ihren Soma-/Körperzellen besitzen.Die Weibchen sind daher hinsichtlich ihres X-Chromosomensatzes diploid,die Männchen haploid plus ihrem Y-Chromosom.

Durch die Reduktionsteilung (Meiosis) der Keimzellen in der Spermio- und Oogenese entstehen die haploiden – also nur einen Chromosomensatz X besitzenden Eizellen und die haploiden Y- und X-Spermien.

Bei der Befruchtung der Eizelle verschmelzen das X-Chromosom der Eizelle mit dem Y- oder X-Chromosom der Spermienzelle und ein neues Lebewesen beginnt sich zu entwickeln.

Bei den Vögeln/Aves ist die Verteilung der Geschlechtschromosomen gerade umgekehrt.Sie besitzen das ZZ/ZW-System in ihren Geschlechtschromosomen.Die männlichen Vögel besitzen zwei Z-Chromosomen (ZZ),weibliche ein Z- und ein W-Chromosom (ZW).Demnach gibt es bei männlichen Vögeln nur Z-Spermien aber unter den weiblichen Vögeln Z-Eier und W-Eier.

Das ist auch beim Höckerschwan Cygnus olor der Fall.

Die normale Geschlechtschromosomenausstattung des Schwanenmännchens ist ZZ,die des Weibchens ZW in ihren Soma-/Körperzellen.Verpaaren sich diese Schwäne so entstehen – statistisch betrachtet bei hinreichend großer Population – 50% normal gefärbte männliche ZZ-Schwäne und 50% normal gefärbte weibliche ZW-Schwäne.

Das Gen für die Farbausprägung GRAU-BRAUN des Dunenkleides,schwarz der Paddel,Ständer,Schnabel und der Haut durch das Pigment EUMELANIN der schlüpfenden Schwanenpullis,liegt auf dem Z-Chromosom;und zwar auf dem des Schwanenganters (ZZ),nicht auf dem Z-Chromosom des Schwanenweibchens (ZW).

Wie es zu sechs verschiedenen Farb-Genotypen beim Höckerschwan kommt folgt demnächst.

CICONIA-Horst

ach so

Gestern hab ich mich gefreut, dass die „Seebrücke“ so schön gesäubert worden ist! Und heute ist die Fontäne ausgeschaltet. Was nun?

Etwa kaputt?
Ein paar Meter weiter … und wir haben die Lösung gesehen. Wer weiß warum die Fontäne aus war und warum gestern die Seebrücke „gereinigt“ worden war?

streitendes Paar

Na sowas! Heute beim Füttern musste die Schwanenmama unbedingt aus der Tüte Haferflocken nehmen – und hat dabei natürlich auch einiges verschüttet. Der Schwanenvater stellte sich anschließend auf die verschütteten Haferflocken und ließ keinen anderen Schwan diese aufnehmen. Selbst seine Frau wurde angezischt und er ließ sich sogar dazu hinreißen, ihr in den Hals zu beíßen. Hab dies heute das erste Mal gesehen, dass die beiden wirklich streiten ….also nein 😉

Sinnesorgan Auge

Die Funktion des Gesichtssinnes – Sinnesorgan Auge – ist an das Vorhandensein von Licht gebunden das uns die Sonne in Form ihres breit gefächerten Spektrums in Form von elektromagnetischen Wellen liefert.

7% des Sonnenlichtes bestehen aus ultraviolettem Licht UV,45% aus Infrarotstrahlung IR (Wärmestrahlung) und 48% aus weißem sichtbaren Licht.Wir sehen also nur 48% dieses Spektrums.

Das menschliche Auge vermag aus dem weißen Licht der Sonne ein Spektrum von Wellenlängen von 400 nm bis 700 nm wahrzunehmen.Darunter und darüber ist alles schwarz und der Mensch sieht nichts mehr.

Für die Wahrnehmung der Farben sind die Zapfen des Auges zuständig von denen es drei Arten mit jeweils unterschiedlicher Empfindlichkeit für die Farben BLAU (450 nm-480 nm),GRÜN (510 nm-540 nm) und ROT (565 nm-620 nm) gibt.Durch die Wahrnehmung der unterschiedlichen Wellenlängen des reflektierten weißen Sonnenlichtes ergeben sich zahlreiche Wahrnehmungen von Mischfarben.Da dies mit drei Zapfenarten erfolgt spricht man von TRICHROMATISCHEM Sehen.

Vögel vermögen ein wesentlich breiteres Wellenspektrum aus dem Sonnenlicht wahrzunehmen,von 320 nm bis 750 nm (Mensch 400 nm-700 nm) und vermögen daher im UV-Bereich von 320 nm – 420 nm zu sehen und teilweise im IR.Für die Farbe VIOLETT (420 nm) besteht ein extra Rezeptor und die höchste Empfindlichkeit für BLAU liegt bei ihnen bei 460 nm.
Für dieses UV-Licht – und Blaulichtsehen besitzen sie eine vierte Zapfenart,weshalb hier von TETRACHROMATISCHEM Sehen gesprochen wird.Bekannt dafür ist das von der Stockente;und auch Schwäne gehören zu den Entenvögeln!

Diese vierte Zapfenart ermöglicht den Vögeln natürlich wesentlich mehr Mischfarben zu sehen als das trichromatische Sehen des menschlichen Auges dem daher vieles verborgen bleibt was Vögel noch sehen.Das menschliche Auge sieht eben nicht alles was das Vogelauge noch wahrnimmt,da seine drei Zapfen im Vergleich zum Vogelauge nur ein eingeschränktes Lichtspektrum des reflektierten Lichtes wahrnimmt.Nicht umsonst sind Vögel als „Augentiere“ bekannt deren Gesichtssinn besonders ausgeprägt ist und ihre Augen daher im Vergleich zur Körpergröße besonder groß gestaltet sind.

Vögel vermögen noch Farben,Muster,Zeichnung und Textur auf Flächen wahrzunehmen die für das menschliche Auge völlig schwarz oder weiß erscheinen.

Höckerschwäne erscheinen in ihrem ausgefärbten Federkleid dem menschlichen Auge gleichförmig weiß,Männchen wie Weibchen.Es besteht bei ihnen kein Geschlechtsdimorphismus oder Geschlechtsdichroismus wie bei vielen anderen Vogelarten.

Dennoch erkennen sich die Geschlechter,Geschlechtspartner und anderen Höckerschwanindividuen untereinander;ein individuelles ERKENNEN auf dem für das menschliche Auge eintönig weißem Gefieder.

Das Gefieder besteht aus weißen Federn,diese aus Kiel und Federfahnen und diese wiederum aus Federästchen mit feinem Häkchen daran,die wie ein optisches Beugungsgitter wirken und somit zu einer spektralen Auftrennung des auf das weiße Gefieder fallenden Lichtes mit diversen individuellen Mustern führen.

Bekanntlich ist das Schwanengefieder deshalb Schneeweiß weil es aus reinstem Keratin besteht das sämmtliches auftreffendes weißes Sonnenlicht für das Farbspektrum des menschliche Auge wieder reflektiert und nicht absorbiert.

Was jedoch mit dem für die Vögel sichtbaren UV-Anteil des Sonnenspektrums im Schwanengefieder erfolgt,das wissen z.Z. nur die Götter.

Mondlicht besitzt keinen UV-Anteil in seinem Spektrum weshalb die Erkennung der Schwäne untereinander bei heller Nacht hiermit nicht erklärt werden kann.Aber die Natur ist erfinderisch und hat das Vogelauge mit einer weiteren Eigenschaft ausgestattet;der Erkennung von polarisiertem Licht.Davon eventuell einmal später.

CICONIA-Horst