„mein Leben – ?? „

 Denn meines Lebens Ziel und Inhalt ist nur Christus-vgl. Gal 2,20.-, darum ist mir Sterben auch Gewinn-vgl. Röm 14,8)-
Ludwig Albrecht – Philipper 1,21

Denn das Leben ist für mich Christus, und das Sterben Gewinn.
Elberfelder 1871 – Philipper 1,21

Denn für mich ist das Leben (ein Dienst für) Christus und das Sterben ein Gewinn. Ga 2:20
Zürcher 1931 – Phil 1,21

Denn Jesus Christus bedeutet alles für mich. Er ist der Grund, warum ich lebe, und selbst wenn ich sterbe, hab ich gewonnen, weil ich dann bei ihm bin.
VolxBibel – Philipper 1,21

Was ist der Inhalt MEINES LEBENS? Wo ist mein Zentrum? Was will ich erreichen?
Seit wir aus Berlin weg sind, beobachte ich die Menschen die wir dort kannten, leider oft nur noch über die Sozialen Medien. Da ist zum Beispiel eine junge Frau, Anfang 30 letztes Frühjahr plötzlich gestorben. Und wie geht die Familie damit um? Ist das Leben der Verwandten nun stehen geblieben oder geht es weiter. Besonders tragisch für mich, ist zu sehen, dass das Leben der Mutter wohl stehen geblieben ist: fast ausschließlich Bilder vom Friedhof, von Tränen und Schmerz gekennzeichnete Posts – dabei leben die meisten Kinder dieser Frau immer noch! Was wäre, wenn mir so etwas passieren würde? Wo wäre mein Herz, wo wäre mein Lebensmittelpunkt? Wie antwortet Paulus auf diese Frage? :

ζῆν Inf. ζάω, subst., Subj. (A280). ἀπο-θανεῖν Aor. Inf. -θνῄσκω, subst., Subj. κέρδος7 Gewinn.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Das Herz des Menschen ist so beschaffen, dass es keine Leere erträgt. Es fühlt einen Hunger, den die Welt sich bemüht zu stillen, ähnlich wie ein grosser Laden versucht, durch eine Vielfalt wünschenswerter Esswaren die Kunden zu befriedigen. Aber wir wissen aus Erfahrung, dass ein solches Schaufenster, so verlockend es uns vor dem Essen erscheinen mag, um zwei Uhr nachmittags seine Anziehungskraft verloren hat. Ein etwas alltäglicher Vergleich, der uns aber helfen kann, uns folgendes zu merken: Nichts hat noch Anziehungskraft auf ein Herz, das vom Herrn Jesus erfüllt ist.So war es beim Apostel Paulus: Christus war sein einziger Gegenstand, sein einziger Beweggrund, zu leben. Wer würde wagen, von sich zu behaupten, was Vers 21 aussagt? Und doch besteht der Fortschritt im christlichen Leben darin, dies immer besser zu verwirklichen. Christus genügte Paulus, zum Leben und zum Sterben. Vor diese Alternative gestellt, wusste er nicht, was er wählen sollte. Im Sterben gewann er Christum, im Leben diente er Christo. Aus Liebe zu den Heiligen war er geneigt, zu bleiben.

Jean Koechlin – Ährenlese im Neuen Testament Philipper}

Paulus wusste, dass der Herr sein Werk nicht vergessen und dass Er es nicht vernachlässigen und seinen Diener schon in dieser Zeit für dessen Mitarbeit reichlich belohnen würde, wozu auch die Gebete der Philipper beitrugen. Bis jetzt hatte der Herr den Apostel als Werkzeug benutzt, um sich unter den Menschen zu verherrlichen. Jetzt, da der Apostel im Gefängnis war, hätte man denken können, dass dies nun aufhören würde. Aber der Apostel war zuversichtlich, dass wie bisher, nur in anderer Form und auf andere Weise, Christus an seinem Leib hoch erhoben werde. Mit anderen Worten: Der Herr würde auch weiterhin ihn, den Apostel, gebrauchen, zur Verherrlichung seines Namens, sei es im Gefängnis oder außerhalb, oder gar durch den Tod. Das war dem Apostel einerlei.
Sein sehnlicher und einziger Wunsch war, dass der Name Jesu verherrlicht wird, denn der Zweck seines Lebens war: Christus! Sollte er aber sterben, dann war es um so besser für ihn. Das war ein klarer Standpunkt! Da spielten persönliche Wünsche keine Rolle mehr. Ihm war alles recht, welche Pläne der Herr auch mit ihm haben mochte. Wollte der Herr, dass er lebe, nun, dann sollte das Leben Ihm gehören, Ihm ganz geweiht sein, und das war der Mühe wert.
Ein dem Herrn geweihtes Leben bedeutet große Mühe und Hingabe, aber für einen so großen Herrn war nichts zu viel. Fand der Herr es aber besser, ihn wegzunehmen, dann war er ja alle Mühe los; er hing nicht am Leben mit seiner Mühe und seinen Sorgen.
„Denn das Leben ist für mich Christus, und das Sterben Gewinn“ (1,21).
Hätte der Apostel zwischen beidem wählen können, dann hätte ihm seine Liebe zum Herrn die Wahl schwer gemacht. Die Liebe zum Herrn drängte ihn, seinem Meister zu dienen. Die gleiche Liebe war der Grund, dass er so gerne zu seinem geliebten Heiland heimgegangen wäre.

Paul Höhner – Der Brief an die Philipper – Ein Brief der Freude

Die Absicht Gottes für dich und mich heute ist, daß wir inmitten der Welt Kanäle seien, durch die das ewige Leben, das in Christus ist und das wir in Ihm empfangen haben, hervorfließt. Er möchte, daß von uns ein Strom ausgeht, der von dem Gott redet, der seine Quelle ist, und von dem Christus, der ihn ausmacht.
Denn weshalb zeigt Christus, daß alles, was Er besitzt, unser ist? Nur, damit wir errettet würden? Nein! Dann hätte Er bis zur „elften Stunde“ warten können, ehe Er uns berief. Nein! Er möchte, daß das ewige Leben in einer Welt, wo Satan Herr ist, dargestellt wird, so daß Er Engel und Fürstentümer und Mächte auf die Versammlung verweisen kann, um dort, um in uns die mannigfaltigen Reichtümer der Gnade Gottes kennenzulernen. Laßt mich fragen: Haben wir als Kinder des Hauses des Vaters das Herz des Vaters erkannt, und wird in uns, die wir gleichsam die Füße des verherrlichten Hauptes im Himmel sind, der Charakter des Hauptes gesehen? Ist es unser Begehr, daß in der Wüste der Name des Herrn Jesus durch uns erklingt, daß unser Leben mit dem Charakter und Leben des Herrn Jesus Christus im Himmel übereinstimmt? Gott hat Seine Wünsche für Seine Heiligen, sollen unsere Herzen Seinen Wünschen nicht entsprechen? Manchen erscheint es seltsam, daß so der Nachdruck auf die Verwirklichung des Lebens Christi in Seinem Volke gelegt wird; aber was würdest du um eine schöne Uhr ohne Zeiger geben? Und was ist ein Christ, wenn er nicht Christus darstellt? Oder ein Weinstock, der keine Trauben trägt?
Seht, in welchem Ausmaß Paulus hier Christus darstellte! Er konnte sagen: „Das Leben ist für mich Christus und das Sterben Gewinn.“ Er fühlte, daß er ganz für Christus und für Christus allein sein mußte, sei es im Leben oder im Sterben. Er konnte sagen: „Ich habe nur einen Gegenstand – Christus; und ich habe nur ein Verlangen – daß Christus an meinem Leibe verherrlicht werde.“ Wenn sie Paulus enthaupten würden, würde er irgend etwas dabei verlieren? Nein! Christus würde nur an seinem Leibe verherrlicht werden. Wie war sein Zeugnis an dem Hofe des Kaisers? Nun, ein Römer kannte etwas davon, was es heißt, dem Tod mit Mut zu begegnen; aber daß man mit dem Gedanken in den Tod hineingehen konnte, daß er Gewinn war, weil es da einen Jesus gab, der einmal zwischen zwei Räubern gekreuzigt worden war, aber nun lebte und die Freude des Menschen ist – das würde ein Römer nie verstanden haben. Laß mich dich fragen, ist, seit du Christus, Christi Herz, Christus selbst als deinen Schatz, dein Leben, Christus als Ausdruck dessen, was Gott dir geben konnte, erkannt hast – ist dies der dich beherrschende Gedanke: „Das Leben ist für mich Christus und das Sterben Gewinn“? Es ist unser Vorrecht, so zu reden, während wir durch diese Welt gehen. Und wie adelt es das einfachste Leben, wenn Christus in ihm geoffenbart wird! Wie verändert es auch den Tod, wenn zu sterben Gewinn ist und Christus dadurch verherrlicht wird! Das ist es, was ein Leben der Gemeinschaft mit Gott einem Menschen gibt. Wie wird es von Gott geadelt! Wenn das Leben Christi durch mich ausfließt, bin ich wie die Zeiger einer Uhr, durch die sich ihr Innenleben kundtut. Ist das Knechtschaft? Ist es Gesetzlichkeit, wenn Christus sagt: „Eure Leiber sind Tempel des Heiligen Geistes, und ich erwarte, daß ihr dies offenbart“? Wenn das Knechtschaft ist, dann gebe Gott, daß wir zehntausendmal mehr davon hätten! G.V.W.

Ermunterung und Ermahnung 1984

Christus kann auch an unseren Leibern »durch Tod« verherrlicht werden – Leiber, die im Dienst für ihn aufgerieben werden, Leiber, die von den Speeren unzivilisierter Wilder durchbohrt, von Steinen zerschmettert oder auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden.
1,21 Hier finden wir eine kurze Zusammenfassung der Lebensphilosophie des Paulus. Er lebte nicht für Geld, Ruhm oder für sein Vergnügen, sondern das Ziel seines Lebens bestand darin, den Herrn Jesus zu lieben, zu ehren und ihm zu dienen. Er wollte, dass sein Leben immer christusähnlicher wurde. Er wollte, dass der Heiland sein Leben im Dasein des Paulus verwirklichte.
»Und das Sterben … ist … Gewinn.« Sterben heißt, bei Christus und für immer ihm gleich zu sein. Es bedeutet, ihm mit sündlosem Herzen und mit Füßen zu dienen, die niemals vom Weg abweichen. Wir glauben normalerweise nicht, dass der Tod für uns ein Gewinn sein könnte. Es ist traurig, das sagen zu müssen, aber heute scheint zu gelten: »Leben ist irdischer Gewinn, und Sterben würde das Ende dieses Gewinnes bedeuten.« Doch Jowett stellt fest: »Für den Apostel war der Tod kein dunkler Tunnel, in dem all unsere Schätze ganz schnell der Vernichtung preisgegeben werden, sondern der Ort eines gnädigen Übergangs, ein ›überdachter Weg, der zum Licht führt‹.«8

MacDonald – Kommentar zum Neuen Testament

Der Herr Jesus hat viele Titel, und es ist der Mühe wert, über diese nachzudenken. Wenn Er uns als Jesus vorgestellt wird, dann sehen wir den niedrigen, demütigen Menschen, wie Er in Abhängigkeit über diese Erde geht. Wenn Er uns als Herr gezeigt wird, dann sind wir aufgerufen, Ihm zu gehorchen. Aber als Christus ist Er der Inhalt unserer Herzen und unseres Lebens geworden. Mit diesem Namen ist alle Herrlichkeit seiner Person verbunden. Darum sagt der Apostel Paulus: «Das Leben ist für mich Christus» (Phil 1,21). Ist Er mein Lebensinhalt, aus dem mein Dienst hervorfliesst?
Niemals darf der Dienst für den Herrn unser Lebensinhalt werden. Es hat Menschen gegeben, bei denen dies der Fall war. Als der Herr sie dann auf die Seite nahm, so dass sie ihren Dienst nicht mehr tun konnten, brach ihr Leben zusammen. Wenn aber Christus, seine Herrlichkeit und die Vorzüge seiner Person, unser Herz und Leben füllen, dann haben wir einen Schatz, den uns niemand nehmen kann, der auch nach einem beendeten Dienst seinen Wert behält. Ein Diener, der sich in Christus freut, in Ihm ruht und dessen Herz von Ihm erfüllt ist, wird einen gesegneten Dienst tun können.

Halte fest 2000

Ferner ist Christus unser Leben (Kol 3,4). Weil dies so ist, haben wir es auch in der Praxis zum Ausdruck zu bringen. kann man an unserem Verhalten sehen, dass wir kein anderes Leben als Christus selbst besitzen? Ein berühmter Cricket-Spieler schrieb ein Buch mit dem Titel: Mein Leben – das Cricketspiel. Sein ganzes Leben drehte sich ausschliesslich um diesen Sport: trainieren, sich konzentrieren, üben, sich verbessern, erzählen, schreiben.
Das Buch des Lebens des Apostels Paulus könnte unter einem ganz anderen Titel zusammengefasst werden: Mein Leben – Christus (nach Phil 1,21). Der auferstandene und verherrlichte Christus machte das Leben des Paulus aus. Er dachte an Christus, sprach von Christus, litt für Christus. Sein einziges Ziel war Christus, die Herrlichkeit Christi. Sein einziger Lebensinhalt war Christus. Sein wirklicher Wunsch: abzuscheiden und bei Christus zu sein. Und dieser Apostel sagt uns wie den Korinthern: «Seid meine Nachahmer, wie auch ich Christi» (1 Korither 11,1).

Halte fest 1988

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