Autor: CICONIA-Horst

Abnabelung der Jungschwäne

JUNGE HÖCKERSCHWÄNE ERREICHEN DIE FLUGFÄHIGKEIT MIT 18 – 20 WOCHEN. DAS IST ANFANG BIS MITTE OKTOBER DER FALL!

Dabei werden sie von ihren Elterntieren bei ihren ersten Ausflügen aus dem Revier geführt – und nicht etwa vertrieben – wie man es hier öfters zu lesen bekommt. Die Elterntiere sorgen durch ihre Revierumflüge mit ihren Jungen dafür, daß sie die nähere Umgebung kennenlernen und Kontakt zu den Schwanenestuben finden um sich später selbst etablieren zu können; der Weg zur Selbständigkeit im künftigen Schwanenleben.

Verlassen die Jungschwäne oder einer von ihnen zu Beginn der neuen Brutsaison (Januar/Februar) nicht rechtzeitig das elterliche Brutrevier so werden sie vom ELTERNPAAR – d.h. also auch von der SCHWANENMUTTER! und nicht nur vom angeblich BRUTALEN SCHWANENGANTER – aus ihrem Brutrevier VERBISSEN! Dieses VERBEISSEN aus dem Revier der Eltern ist keine letal bedrohliche Handlung der Elterntiere für ihre Jungen sondern eine ultimative Aufforderung ihr Brutrevier nunmehr zu verlassen.

Der Schwan als Symbol der Reformation

Quelle: Steilshooper Kalender » 2011 » Dezember » 28 »

Wie aus der tschechischen Gans ein deutscher Schwan wurde

Zoologische Aspekte der Reformation. – Literarische Zoologie. 2. Teil der Vorlesungsreihe

Beschreibung: Als das Konstanzer Konzil Johann Hus 1415 als Ketzer auf dem Scheiterhaufen verbrannte, soll er gesagt haben: „Sie werden jetzt eine Gans braten (Hus heißt auf tschechisch Gans), aber in hundert Jahren werden sie einen Schwan singen hören.“ Die Reformationspropaganda bezog diese Prophezeiung auf Martin Luther, dem deshalb in vielen Darstellungen ein Schwan als Attribut beigegeben wurde.

Der Schwan wurde aber auch seit der Spätantike auf Christus bezogen und allegorisch ausgelegt. Deshalb bediente sich auch der „Linke Flügel“ der Reformation schon vor Luther des Schwanes als Symbol. Am Beispiel des Signets der Nürnberger Druckereibesitzerin Kunigunde Hergot wird dargestellt, wie der Schwan zu einem Symbol der Reformation werden konnte.

Literarische Zoologie. Eine Vorlesungsreihe

Sucht man nach der ältesten erzählerischen Gattung der Literatur in der Geschichte der Menschheit, so wäre sicher die Tierdichtung einer der aussichtsreichsten Kandidaten. Man muss kein Kenner der altsteinzeitlichen Kunst mit ihren eindrucksvollen Darstellungen von Tieren sein, um sich vorstellen zu können, dass das zentrale Element des Lebens unserer Vorfahren, nämlich die Jagdbeute, auch in anthropomorpher Vorstellung in ihre Mythen und Erzählungen eingegangen ist.

Ausweislich des bildlichen Materials müssen die alten Ägypter über einen riesigen Fundus an Tiergeschichten verfügt haben, allerdings sind uns die meisten dahinterstehenden Erzählungen unbekannt.

Erst seit dem 6. vorchristlichen Jahrhundert setzt verbunden mit dem griechischen Fabeldichter Äsop eine nennenswerte literarische Überlieferung ein.

Im antiken Griechenland wird auch das Element entwickelt, das prägend für die mittelalterliche und neuzeitliche Tierdichtung werden sollte: Fuchs und Wolf, Esel und Schaf halten den Menschen einen Spiegel vor, weil auch Leser oder Zuhörer sich in ihrer satirisch überhöhten Bosheit und Dummheit erkennen können.

Tierdichtung war zu allen Zeiten auch die schärfste Gesellschafts- und Staatskritik. Vieles konnte in der Verkleidung eines Fells ausgesprochen werden, wofür ein Mensch seine Haut riskierte.

CICONIA-Horst

„Das Wessobrunner Gebet“

Allen eine Gute Nacht mit dem Wessobrunner Gebet:

Das Wessobrunner Gebet
Das erfuhr ich unter den Menschen als der Wunder größtes,
dass Erde nicht war, noch oben der Himmel,
nicht Baum …, noch Berg nicht war,
noch … irgend etwas,
noch die Sonne nicht schien,
noch der Mond nicht leuchtete,
noch das herrliche Meer.
Als da nicht war an Enden und Wenden,
da war der eine allmächtige Gott, der Wesen gnädigstes,
und da waren mit ihm auch viele herrliche Geister.
Und Gott der heilige …
Gott allmächtiger, der du Himmel und Erde wirktest
und der du den Menschen so mannigfach
Gutes gegeben,
gib mir in deiner Gnade
rechten Glauben
und guten Willen,
Weisheit und Klugheit und Kraft,
den Teufeln zu widerstehen,
und das Böse (Arge) zurückzuweisen
und deinen Willen zu tun (wirken).

Ursprung im Jahr 814 – Versform im Stabreim – Wessobrunn in Bayern.

der Abnabelungsprozeß der Jungschwäne

(Kommentar zu dem Artikel „Vertreibung aus dem Brotparadies“)

Der Prozeß der „Abnabelung“ der Jungschwäne von den Elterntieren, also die Auflösung des Familienverbandes, geschieht nicht von einem Tag auf den anderen und auch nicht in gleicher Weise.
Je mehr Jungschwäne das Elternpaar hat um so länger dauert dieser Prozeß in der Regel.

Bis spätestens Ende Februar muß das Brutrevier für die Elterntiere wieder frei sein von Artgenossen, auch den eigenen diesjährigen Abkömmlingen. Brutschwäne, die nur 1 oder 2 Nachkommen hochbrachten führen diese allerdings oft bis in den März und Anfang April der neuen Brutsaison hinein im Revier!

Außerhalb des Brutreviers, z.B. beim Feldern oder Grasen, bleiben die Jungschwäne/Kinder unbehelligt von ihren Eltern und der Familienverband lebt dort in Eintracht. So ist das Verhältnis von Eltern- und Kindern unter den Schwänen bei Nichtziehern – Überwinterern – zu denen die Malchower Schwäne gehören.

Eltern, Kinder und Geschwister scheinen sich ein Leben lang zu kennen und auch auf dem Schwanenzug bleiben Geschwister meist zusammen, wie ich an eigenen Ringablesungen bestättigen kann.

Ganz anders verläuft die Familienverbandsauflösung bei streichenden oder gar ziehenden Schwänen. Dort werden ihre Jungschwäne von den Eltern in die benachbarten Schwanenstuben gebracht, bleiben dort noch 1 – 2 Wochen bei ihren Jungen und „verabschieden“ sich dann von ihnen um in ihr Revier zurückzukehren. Alle Brutreviere sind derzeit (09.01.2012) von ihren Revierschwänen besetzt, die Jungen aber daraus „verbissen“, was zwar sanft aber beharrlich erfolgt.

Bei jungen Zugschwänen (7 – 8 Monate alt) , wie ich sie jedes Jahr aus Böhmen/Tschechien an der Niederbayerischen Isar habe, die 50 – 70 km um Pilsen beringt wurden, herrscht noch der Zugtrieb vor. Sie ziehen südwestwärts.

Das Besondere an diesen 7 – 8 Monate alten beringten Jungschwänen im Alter von 7 – 8 Monaten und auch ältere ist, daß sie futterzahm sind und mir sogar aus der Hand fressen. Sie sind also schon in Tschechien an die HAND des Menschen gewöhnt (habituiert). Das liegt an der synanthropen Lebensweise der Höckerschwäne.

Wenn sie dennoch aus ihrem „Brot-Paradies“, 50 – 70 km um Pilsen, hunderte Kilometer weit hinwegzogen, dann sicherlich
nicht um das dortige Brotparadies zu verlassen, sondern weil ihnen ihre Elterntiere und ihr Zugtrieb gebot das elterliche Revier zu verlassen und zu räumen damit es frei ist für die neue Reproduktionsfolge wo die jungen „Geister“ nur stören würden.
Das Zugverhalten spricht für sie, nämlich für einen noch gut erhaltenen Zugtrieb, nicht aber für eine Vertreibung aus dem „Brot-Paradies“. Auch die Zugschwäne schließen sich den SCHWANENSTUBEN an!

CICONIA-Horst

Wo sterben Vögel?

Wenn Schwäne auf dem Wasser ihren natürlichen oder nicht natürlichen Tod herannahen sehen oder erahnen ziehen sie sich auf das seichte Ufergebiet oder einen seichten Graben oder eine seichte Bucht zurück.

Dort liegen sie mit ihrem Körper teils im Wasser und mit dem Brustteil auf Land,den Hals weit ausgestreckt auf die Uferböschung,damit sie vor ihrem Tod nicht ertrinken müssen.

Sechs Fälle habe ich in den vergangenen drei Jahren an der Isar erlebt.Es war auch ein Jungschwan dabei.(Zulling-Benkhausen;Dingolfing-Teisbach,Isarinsel;Dingolfing-Teisbach-Sickergraben;Dingolfing-Teisbach-Südschilf;Dingolfing-Teisbach-Südschilf;alles Landkreis Dingolfing;Eching b. Landshut).

Gelegentlich stehen um den sterbenden Schwan einige Artgenossen herum,wohl Geschwister und Kinder, und begleiten ihn bei den Gang über die Regenbogenbrücke in das Tal der ewigen Gründe.

Es ist sehr beeindruckend.

Keiner der sterbenden Schwäne hat einen „SCHWANENGESANG“ angestimmt!

CICONIA-Horst