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  1. Thomas sagt:

    1.Samuel 1

    Nur wer sich immer an Gottes Wort hält, und deshalb seinen Segen hat, geht es gut??

    Die Zeit in die wir hier versetzt werden, gleicht der heutigen sehr!
    Wir lesen von einer Frau, die in einer gottesfürchtigen Familie zurechtkommen möchte. Die Familie geht geschlossen zu allen großen Festen. Und wie es heute auch oft passiert, sind diese Tage dann die schlimmsten Tage, da innerhalb der Familie gegiftet wird. Anstatt diese Tage nur mit der Anbetung zu füllen, führt diese stressige Situation alljährlich zu Streit und Mißgunst. Kennen wir das vielleicht auch? Kurz bevor wir zur Versammlung oder Kongreß los wollen, oder auf dem Weg, sind kleinste Kleinigkeiten Auslöser für größte Streitgespräche!?
    – persönlich erlebt: an dem Tag, als ich mit dem Kreisi auf die Bühne sollte, erhielt ich den Trennungsbrief von meiner damaligen Ehefrau .. Da fühlt man sich dann ähnlich wie hier im Kapitel…-

    Zu wem nun mit den Sorgen? Wie sagt hier der Mann “warum machst dir Sorgen, du hast doch mich?” …. Der richtige Weg war, den Allmächtigen in die Sorgen miteinzubeziehen.
    Also spricht Hanna, so heißt die Frau am Anfang unseres Bibelbuches, mit Gott dem Allmächtigen in der Nähe der Bundeslade. Sie betet – und zwar so innig, dass ihre Lippen beben. Und der Priester, der ihr dabei zu sieht? Sollte er nicht erkennen, was für Menschen sich Gott nahen? Sollte er nicht Menschenkenntnis haben? Wie weit ist doch dieser Eli von seinem Schöpfer entfernt! Er glaubt, die Frau die dort mit dem Schöpfer spricht, sei betrunken. Nein – er entschuldigt sich nicht bei ihr, als sie den Irrtum aufklärt. Ja, er darf diese Frau mit Worten verletzten, aber entschuldigen, dass geht bei ihm garnicht! Was für eine traurige Gestalt die dort das Bindeglied zwischen dem Allerhöchsten und seinem Volk sein sollte.

    Wie mag Eli wohl gefühlt haben als diese Frau einige Jahre später wieder vor ihm stand?

    Und sobald sie ihn entwöhnt hatte, … brachte ihn in das Haus Jehovas nach Silo; und der Knabe war noch jung. Und sie schlachteten den Farren und brachten den Knaben zu Eli. Und sie sprach: Bitte, mein Herr! So wahr deine Seele lebt, mein Herr, ich bin das Weib, das hier bei dir stand, um zu Jehova zu flehen. Um diesen Knaben habe ich gefleht, und Jehova hat mir meine Bitte gewährt, die ich von ihm erbeten habe. 28 So habe auch ich ihn Jehova geliehen; alle die Tage, die er lebt, ist er Jehova geliehen.

    Wie sieht das bei uns aus? Haben wir ein inniges Gebetsleben, um mit dem Allmächtigen alle unsere Sorgen zu besprechen, und diese dort abzuladen? Oder nehmen wir die Geschicke immer nur selbst in die Hand?
    Und sind wir mitfühlend, und können nachfragen anstatt zu verurteilen?

    Warum gibt Hanna eigentlich das erbetene Kind in den Tempel? Ist das nicht widersinnig? Erst betet sie, dass sie unbedingt ein Kind haben möchte, und nun läßt sie dieses im Tempel groß werden? Zeigt sie dadurch nicht deutlich, wie viel Wert der Schöpfer und der Wille des Schöpfers für sie Wert war!

  2. Thomas sagt:

    1.Samuel 2

    Und Hanna betete und sprach:
    Es frohlockt mein Herz in Jehova, erhöht ist mein Horn in Jehova;
    mein Mund ist weit aufgetan über meine Feinde, denn ich freue mich in deiner Rettung.
    Keiner ist heilig wie Jehova, denn keiner ist außer dir, und kein Fels ist wie unser Gott.
    Häufet nicht Worte des Stolzes, noch gehe Freches aus eurem Munde hervor;
    denn ein Gott des Wissens ist Jehova, und von ihm werden die Handlungen gewogen.
    Die Bogen der Helden sind zerbrochen, und die Strauchelnden haben sich mit Kraft umgürtet.
    Die satt waren, haben sich um Brot verdungen, und die hungrig waren, sind es nicht mehr;
    sogar die Unfruchtbare hat sieben geboren, und die Kinderreiche ist dahingewelkt.
    Jehova tötet und macht lebendig; er führt in den Scheol hinab und führt herauf.
    Jehova macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht auch.
    Er hebt aus dem Staube empor den Geringen, aus dem Kote erhöht er den Armen, um sie sitzen zu lassen bei den Edlen;
    und den Thron der Ehre gibt er ihnen als Erbteil. Denn Jehovas sind die Säulen der Erde, und auf sie hat er den Erdkreis gestellt.
    Die Füße seiner Frommen bewahrt er, aber die Gesetzlosen verstummen in Finsternis; denn nicht durch Stärke hat der Mensch die Oberhand.
    Jehova – es werden zerschmettert werden, die mit ihm hadern; über ihnen im Himmel wird er donnern. Jehova wird richten die Enden der Erde, und Macht verleihen seinem König und erhöhen das Horn seines Gesalbten.

    Anschließend lesen wir, wie verkommen diejenigen waren, die das Volk in der wahren Anbetung anleiten sollten:

    Und es kam ein Mann Gottes zu Eli und sprach zu ihm:
    So spricht Jehova: Habe ich mich dem Hause deines Vaters nicht deutlich geoffenbart, als sie in Ägypten waren im Hause des Pharao? Und ich habe ihn aus allen Stämmen Israels mir zum Priester erwählt, um auf meinem Altar zu opfern, um Räucherwerk zu räuchern, um das Ephod vor mir zu tragen; und ich gab dem Hause deines Vaters alle Feueropfer der Kinder Israel. Warum tretet ihr mit Füßen mein Schlachtopfer und mein Speisopfer, die ich in der Wohnung geboten habe? Und du ehrest deine Söhne mehr als mich, daß ihr euch mästet von den Erstlingen aller Opfergaben Israels, meines Volkes. Darum spricht Jehova, der Gott Israels: Ich habe allerdings gesagt: Dein Haus und das Haus deines Vaters sollen vor mir wandeln ewiglich; aber nun spricht Jehova: Fern sei es von mir! Denn die Siehe, Tage kommen, da werde ich deinen Arm und den Arm des Hauses deines Vaters abhauen, daß es keinen Greis mehr in deinem Hause geben wird. Und du wirst einen Bedränger in der Wohnung sehen, in allem, was Jehova Gutes tun wird an Israel; und es wird keinen Greis mehr in deinem Hause geben alle Tage. Und der Mann, den ich dir nicht ausrotten werde von meinem Altar, wird zum Erlöschen deiner Augen und zum Verschmachten deiner Seele sein; und aller Anwuchs deines Hauses, sie sollen als Männer sterben. Und dies soll dir das Zeichen sein: das, was über deine beiden Söhne kommen wird, über Hophni und Pinehas: an einem Tage sollen sie beide sterben. Und ich werde mir einen treuen Priester erwecken: der wird tun, wie es in meinem Herzen und in meiner Seele ist; und ich werde ihm ein beständiges Haus bauen, und er wird vor meinem Gesalbten wandeln alle Tage. Und es soll geschehen, ein jeder, der in deinem Hause übrigbleibt, wird kommen, um sich vor ihm niederzuwerfen für eine kleine Silbermünze und einen Laib Brot, und wird sagen: Geselle mich doch einem der Priesterämter bei, daß ich einen Bissen Brot esse.

    In einem Nachschlagewerk heißt es zu der Situation:

    Ohne Zweifel zeigen sie sich mehr oder weniger grob und hassenwürdig, je nach Verhältnissen; aber schließlich sind es doch die Grundsätze einer jeden Klasse von Menschen, welche sich in religiösen Dingen Herrschaft oder Vorreechte der anderen Menschen anmaßt. Sie beanspuchen Rechte über die einfachen Gläubigen, lassen sich auf deren Kosten bediene und selbst ein Knecht des Priesters hat in ihren Augen eine höhere Stellung als die Anbeter selber. Sie eignen sich in gewissen Maße die Vorrechte Gottes widerrechtlich an udn machen Ihn verächtlich, um dann an Seiner Stelle sich ehren zu lassen. …
    Eli hatte das geistliche Verständnis verloren, und doch zeigte er sich noch fähig, den jungen Samuel die Gedanken und Wege Gottes zu lehren.
    … Er verurteilte wohl das Böse aber er trennte sich nicht davon! Es ist eine traurige und beschämentde Sache, feststellen zu müssen, daß das Gleiche bei der Mehrzahl der … Christen heute der Fall ist. Ihre Verbindungen, ihr Umgang, ihre Zuneigungen, allerlei Gewohnheiten, die sie höher schätzen als die Verherrlichung des Herrn, verhindern sie zu erkennen, daß man mitverantwortlich ist für Böses, welches man verurteilt, ohne sich davon zu trennen.

    Wir leben in einer Zeit, welche durch viel Tätigkeit im Dienste gekennzeichnet wird. Diese Tätigkeit täuscht leicht uns selbst und andere, weil sie den ANSCHEIN eines großen Eifers für den Herrn und Sein Werk hat. Sie kann sogar von hervorragender Begabung begleitet sein; aber beides hat wenig Wert wenn unser persönlicher Zustand und unser Verhlaten nicht damit in Übereinstimmung sind, wie es leider bei Eli in solch trauriger Weise der Fall war.

  3. Thomas sagt:

    1.Samuel 3

    Die ganze Zeit verrichtete der Knabe Samuel den Dienst für Jehova vor Eli, und das Wort von Jehova war in jenen Tagen selten geworden; es gab keine Vision, die verbreitet wurde.

    Was nun passiert, zeigt, welche Einstellung der junge Samuel hatte. Wie würden heute wohl Jugendliche reagieren? Sinngemäß “stör mich nicht, ich will schlafen!”, oder “weiß der Alte nicht mehr, ob er mich gerufen hat – er nervt!” oder???

    Nein, Samuel ist folgsam und gehorsam, und hört – und hat DESHALB die Möglichkeit mit dem Allmächtigen zu sprechen – ein Anfang, aus dem seine Aufgabe erwachsen wird.

    Wie sind wir heute eingestell?

  4. Jule sagt:

    1. Samuel 1 – 3

    1. Samuel 3:13

    Und du sollst ihm mitteilen, daß ich sein Haus richte bis auf unabsehbare Zeit wegen des Vergehens, das er gekannt hat, denn seine Söhne rufen Übles auf Gott herab, und er hat sie nicht gescholten.

    Jehova strafte Eli für das Vergehen, von dem er wusste und das er nicht verhindert hatte.

    Wird er mit einem ähnlichen Gericht über diejenigen kommen, die heute Kenntnis haben und die Übeltäter gewähren lassen?

  5. Thomas sagt:

    1.Samuel 4

    Was für ein Volk! Gott hat verwehrt, dass sie den Kampf gewinnen. Also was tun? Zu ihm beten? Ihn befragen? Fragen, was man falsch gemacht hat? Natürlich nicht! Nein, man nimmt einfach das Heiligtum mit – so nun MUSS ER JA helfen. Was für ein Trugschluß!!!!

    Ist es heut nicht ähnlich? Nur weil man den Namen des Höchsten trägt, glaubt man, er würde ja helfen MÜSSEN? Nein, wer seine Maßstäbe mit Füßen tritt, kann nicht erwarten, dass er einem hilft. Ebenso erschreckt, wie die Bundeslade in “die Hände der Feinde” fällt, werden diejenigen von Gott verurteilt werden, wenn sein Tag herangekommen sein wird. Weder eine Bibel in der Hand, noch seinen Namen auf den Lippen kann den Allmächtigen dazu bewegen, Menschen die Leben wie sie wollen, als seine Anbeter anzuerkennen!

  6. Thomas sagt:

    1.Samuel 5-7

    Die Philister waren mit der “Errungenschaft” nun aber auch nicht glücklich! So wird ihnen von Jehova klar gemacht, dass er stärker ist als ihre Götter, und er demütigt sie nicht nur mit Krankheiten, sondern läßt sogar ihre Götterstatuen umkippen – und zeigt damit seine Macht sogar in ihren Tempeln!

    Er hat auch die Macht, den Tieren, die vor dem Wagen gespannt werden, den Weg zu weisen. Überraschend ist, dass die Philister die Bundeslade wohl anfassen und bewegen können – wohingegen die Israeliten dafür zu Tode gebracht werden. Es handelt sich also nicht um reine physikalisch oder anders erklärbare Vorgänge, sondern um die Hand des Allmächtigen!

    Da sprach Samuel zu dem ganzen Hause Israel und sagte: Wenn ihr mit eurem ganzen Herzen zu Jehova umkehret, so tut die fremden Götter und die Astaroth aus eurer Mitte hinweg, und richtet euer Herz auf Jehova und dienet ihm allein; und er wird euch aus der Hand der Philister erretten. Und die Kinder Israel taten die Baalim und die Astaroth hinweg und dienten Jehova allein. Und Samuel sprach: Versammelt ganz Israel nach Mizpa, und ich will Jehova für euch bitten. Und sie versammelten sich nach Mizpa und schöpften Wasser und gossen es aus vor Jehova; und sie fasteten an selbigem Tage und sprachen daselbst: Wir haben gegen Jehova gesündigt! Und Samuel richtete die Kinder Israel zu Mizpa.
    Und die Philister hörten, daß die Kinder Israel sich nach Mizpa versammelt hatten, und die Fürsten der Philister zogen wider Israel herauf. Und die Kinder Israel hörten es und fürchteten sich vor den Philistern; und die Kinder Israel sprachen zu Samuel: Laß nicht ab, für uns zu Jehova, unserem Gott, zu schreien, daß er uns von der Hand der Philister rette! Und Samuel nahm ein Milchlamm und opferte es ganz als Brandopfer dem Jehova; und Samuel schrie zu Jehova für Israel, und Jehova erhörte ihn.

    Nun hat das Volk wieder einen aktiven Propheten, der die Worte Jehovas hört und redet! Hören wir auf die Worte seiner Propheten, oder neigen wir dazu, uns unsere eigenen Ohrenkitzler aufzustellen, weil es viel beqemer wäre?

    Wir lernen aber auch, dass selbst die Menschen, die kein Bündnis mit Jehova eingehen, seine Gebote halten müssen. So die Philister – sie wurden gerichtet nach dem, was sie taten, ja sie mussten sogar Opfer darbringen, obwohl sie kein Bündnis mit ihm geschlossen hatten!

    Können wir wohl seinem Gericht entgehen, indem wir uns hinter Geschichten oder Lügen verstecken? Auf keinen Fall. Er ist nicht zu täuschen – und er wählt unter seinen Dienern aus, durch wen er handeln möchte.

  7. Jule sagt:

    1. Samuel 4 – 7

    was war das für eine Sache mit der Bundeslade? Benutzten sie sie als Glücksbringer?

    Naja, hatte ja auch zu Anfangs funtioniert, ihre pure Anwesenheit versetzte die Philister in Angst und Schrecken.

    Jehova vernichtete diejenigen, die die Bundeslade voller Freude in Empfang genommen haben. Warum?

    Niemand ausser die Priester durfte die Bundeslade sehen und berühren.

    Sie hätten besser die Leviten gerufen, dass sie kommen und die Bundeslade abholen. Jehova hatte ja genau festgelegt, von wem und wie die Bundeslade transportiert werden sollte

  8. Thomas sagt:

    1.Samuel 8-10

    Und es geschah, sobald Samuel alt geworden war, daß er seine Söhne als Richter für Israel einsetzte. Nun war der Name seines erstgeborenen Sohnes Jọel und der Name seines zweiten Abịja; sie richteten in Beërschẹba. Und seine Söhne wandelten nicht in seinen Wegen, sondern sie waren geneigt, ungerechtem Gewinn nachzugehen, und pflegten Bestechung anzunehmen und das Recht zu beugen

    Da gibt Samuel seinen Söhnen so schöne Namen, und unterweist sie – aber sie haben kein eigenes Verhältnis zum Allmächtigen. Schade, dass uns dieser Unglaube seitens der Kinder von gottesfürchtigen Eltern so oft begegnet. Und das eigene Verhältnis mit Jehova ist weder vererbbar noch als Geschenk weiterzureichend. Darin unterscheidet sich der Allmächtige von Belial.

    Die Folge, dass Samuels Söhne nicht so waren, wie er? Da die älteren Männer Israels die Lage vom menschlichen Standpunkt aus beurteilten und deshalb Jehovas Fähigkeit, sein Volk zu beschützen, aus den Augen verloren, wandten sie sich an Samuel mit der Bitte, einen König über sie einzusetzen. Hatten sie vergessen, dass der Allmächtige ihr König war, der der die Anweisungen gab? Samuel hatte dies nicht vergessen und wendet sich deshalb immer wieder an den Allmächtigen. Er berät sich mit Jehova, und hört dem Volk zu.

    In einem Nachschlagewerk heißt es zu Saul:

    Zusammen mit seinem Bediensteten forschte Saul nach den verschwundenen Eselinnen seines Vaters. Weil sich die Suche als erfolglos erwies, beschloß er, nach Hause zurückzukehren. Sein Bediensteter schlug jedoch vor, Hilfe bei dem „Mann Gottes“ zu suchen, von dem bekannt war, daß er sich in einer nahe gelegenen Stadt aufhielt. Dies führte dazu, daß Saul mit Samuel zusammentraf. In seinem ersten Gespräch mit Samuel zeigte Saul ein bescheidenes Wesen. Nachdem Samuel mit Saul ein Opfermahl eingenommen hatte, sprach er weiter mit ihm. Am nächsten Morgen salbte Samuel Saul zum König. Zur Bestätigung dafür, daß Gott mit Saul war, gab Samuel ihm drei prophetische Zeichen, die sich alle noch am selben Tag erfüllten.

    Später, als Saul in Mizpa durch das Los als König ausgewählt wurde, verbarg er sich aus Schüchternheit beim Gepäck. Nachdem man ihn gefunden hatte, wurde er als König vorgestellt, und das Volk jauchzte zustimmend: „Es lebe der König!“ Unter dem Geleit tapferer Männer kehrte Saul nach Gibea zurück. Obwohl nichtsnutzige Männer geringschätzig von ihm redeten und ihn verachteten, blieb Saul still.

    Wir sehen also einen normalen Juden, der weder großen Glauben noch sonst irgendwie groß auffällt – außer dass er groß ist, und dass er noch gehorsam den Anweisungen Folge leisten kann.

    Ist es heute nicht oft ähnlich, dass in Gottes Organisation Personen mit Aufgaben beauftragt werden, denen wir diese gar nicht zutrauen würden? So zeigt Gott seine Allmacht, indem er unscheinbare Menschen fördert. Aber diese müssen gehorsam an ihrem Platz bleiben und “nur” ihre Aufgabe ausfüllen. Ob Saul dies gelingen konnte, sehen wir in den nächsten Kapiteln.

  9. Jule sagt:

    1. Samuel 8 – 10

    hier ein Bildchen zum Ausmalen für die Kleinen

    Saul wird gesalbt

    Saul wird gesalbt

  10. Thomas sagt:

    1.Samuel 11-12

    Ein Monat vergeht, ohne das sich Saul hervortut. Er prahlt nicht mit seiner neuen Aufgabe und er läßt sich auch keinen Thron bauen 😉
    Erst als die Provokation Nahaschs an sein Ohr gelangt, ruft er ein Heer von 330000 Kriegern zusammen. Er handelt nun, indem er sagt: “Wer nicht auszieht hinter Saul und hinter Samuel her” – sieht sich also als eine Einheit, und dass er den Befehl von Jehova über Samuel erhalten würde. Deshalb ist der Segen Jehovas auf der Schlacht, und durch den Sieg, wird Sauls Stellung im Volk gefestigt.

    Es gibt sogar Stimmen, diejenigen, die gelästert hatten, umzubringen. Aber Saul verhindert dieses Ansinnen! Dies muss in den Augen derer, die unbedingt einen menschlichen König haben wollten, ja eine Bestätigung gewesen sein! Endlich einen menschlichen König, der dazu nicht nur die Feinde besiegt, sondern auch so freizügig ist, seine inneren Feinde nicht zu bestrafen!

    Aber dies war die menschliche Sicht. Ob Saul wirklich treu auf Jehova hören würde, war durch diese Tat noch lange nicht absehbar. Auch heute sind diejenigen, die Aufgaben erhalten zuerst noch sehr ruhig und bescheiden.

    Samuel meint nun, seine Arbeit gegenüber dem Volk könne er beenden. Er hat ihnen den gewünschten König eingesetzt – und nun könne er ja Saul beraten und brauche nur noch als Prophet dienen. Sicher, er würde weiterhin für das Volk beten, aber als Anführer ist ja nun Saul vorhanden.

    Welch gutes Vorbild für tätige Christen. Sich selbst nicht so wichtig nehmend, und nicht an der einmal übertragenen Aufgabe kleben, bis das der Tod einen davon befreit – nein Samuel ist demütig, sich auf seine wahre Aufgaben gern zurückzufahren.

    Und das ganze Volk sprach zu Samuel: Bitte Jehova, deinen Gott, für deine Knechte, daß wir nicht sterben!

    Wieso zu DEINEM Gott? Zeigen diese Worte nicht deutlich, wo das Herz des Volkes war? Auch heute scheinen viele, wenn nicht die meisten, die vorgeben, zum Volk Gottes zugehören, eigentlich ganz wo anders ihr Herz zu haben. Aber vergessen wir nicht, dass als Saul von Samuel auf die Reise geschickt wurde, er in eine kleine Gruppe von Propheten geschickt wurde, die vom Berg Gottes kamen und prophezeiten – es gab also einige wenige unter dem Volk, die noch ein gutes Verhältnis zu dem Allmächtigen hatten.

    Suchst du dir heute Freunde unter denen die ein gutes Verhältnis zum Allmächtigen haben? oder eher unter denen, die sich nicht oder nur unwesentlich von der Umgebung unterscheiden?

  11. Thomas sagt:

    1.Samuel 13

    Zwei Personen, die an eine Aufgabe herangehen – und einer mit großem Glauben und Gottvertrauen, der andere mit Vertrauen in die eigene Kraft. So stellt sich wohl der Beginn des Geschehens dar – nach nur zwei Jahren Königsmacht.

    Obwohl zahlenmäßig geringer, schafft es Jonathan, der Sohn Sauls, die Philister aus Gibea zu vertreiben.
    Saul dagegen hat schon in seiner Wortwahl ein Problem. Er scheint die Israeliten nur als Institution zu verstehen, die ihm zu dienen haben. Denn er nennt sie Hebräer, so als ob er ein Aussenstehender wäre.

    Ob er wohl weiterhin anerkennt, dass er als König die Anleitung vom Allmächtigen durch Samuel erhalten wird? Oder wird er selbst handeln? Oh – er wartet ein bißchen.

    Er wartet lange genug auf ihn, um den Erfordernissen des Gewissens zu genügen. Nach diesem Grundsatz kann das Natürliche recht weit gehen, es hat aber nicht jenes Empfinden von reiner eigener Schwachheit, und dass alles von Jehova abhängt, was es dazu zwingt, auf Gott als die alleinige Hilfsquelle und den allein Wirkenden zu harren.

    Wie das Volk einst die Lade ins Lager brachte, so bringt er dann ein Brandopfer dar. Wenn er aber auf Gott vertraut hätte, hätte er verstanden, daß er, wie das Ergebnis auch sein mochte, auf Ihn harren sollte, und daß es nutzlos war, irgend etwas ohne Ihn zu tun, und daß er dabei nichts riskierte, wenn er auf Jehova harrte. Ein treuer Gott würde ihn nicht im Stich lassen. Er hatte an Samuel gedacht und auch daran, dass er ihm zu warten befohlen hatte, so daß er ohne Entschuldigung war; er erinnerte sich daran, daß die Führung und der Segen Gottes beim Propheten gefunden wurden. Er schaut aber auf die Umstände: das Volk zerstreut, und Saul versucht, Gott durch ein frommes Handeln ohne Glauben einzuschalten!…

    Der Fehler lag zwischen Saul und Jehova! Es genügt Satan, wenn es ihm gelingt, uns vom lauteren und einfachen Pfad des Glaubens wegzuscheuchen.

    Wie ist das bei uns? Beobachten wir bei uns, dass wir Lücken im Gesetz suchen, nach Auswegen, um uns aus für uns unangenehmen Situationen rauszuschleichen? Beugen wir das Gesetz, damit es uns besser geht? Oder steht das göttliche Gesetz für uns persönlich an erster Stelle?

  12. Jule sagt:

    1. Samuel 11 – 13

    Kapitel 11
    Anfangs verlacht das Volk Saul noch. Nach seinem ersten Sieg über die Ammoniter finden sich einige, die mit den damaligen Spöttern hart ins Gericht gehen wollen. Aber Saul hält sie davon ab.

    Saul? DER Saul? Der selbe, der später David mit seinem Hass verfolgt?

    Dieser Saul ist ein anderer und wir lesen hier auch zu Anfangs, warum: zu diesem Zeitpunkt ist noch der Geist Jehovas über Saul. Und wie wir wissen, ist eine Frucht des Geistes Demut

  13. Jule sagt:

    Kapitel 12
    Samuel macht das Buch „Erfahrungen mit Jehova“ auf und erinnert sie an die Machttaten, die Jehova für sein Volk Israel getan hat Das ist wichtig, um den Glauben und das Vertrauen in Jehova zu stärken.

    1. Samuel 12:20-25

    Da sprach Samuel zum Volk: „Fürchtet euch nicht. Ihr – ihr habt all dieses Üble getan. Nur weicht nicht von der Nachfolge Jehovas ab, und ihr sollt Jehova mit eurem ganzen Herzen dienen. 21 Und ihr sollt nicht abweichen, um den Unwirklichkeiten zu folgen, die nichts nützen und die nicht befreien, weil sie Unwirklichkeiten sind. 22 Denn Jehova wird sein Volk um seines großen Namens willen nicht im Stich lassen, weil Jehova sich entschlossen hat, euch zu seinem Volk zu machen. 23 Was auch mich betrifft, es ist für mich undenkbar, gegen Jehova zu sündigen, indem ich aufhöre, zu euren Gunsten zu beten; und ich will euch im guten und rechten Weg unterweisen. 24 Nur fürchtet Jehova, und ihr sollt ihm in Wahrheit mit eurem ganzen Herzen dienen; denn seht, welch große Dinge er für euch getan hat. 25 Wenn ihr aber offenkundig Böses tut, werdet ihr weggerafft werden, sowohl ihr als auch euer König.“

    Dies sollten auch wir heute uns zu Herzen nehmen. „Nobody is perfect“, wir alle machen Fehler. Wichtig ist jedoch, dass wir nicht in verkehrtem Tun verharren, sondern umkehren. Wir können die Vergangenheit nicht mehr ändern. Aber wir haben es in der Hand, wie es weiter geht, wie wir künftig handeln.

    Wenn wir uns verfahren haben, was tun wir dann, wenn wir es erkennen? Wir drehen um, bis wir auf dem richtigen Weg sind und dann fahren wir weiter in der richtigen Richtung, bis wir am Ziel angelangt sind.

    Wenn wir also falsch gehandelt haben und es erkennen, dann drehen wir um und ändern unser Tun. Wenn wir unser falsches Handeln aufrichtig bereuen, dann vergibt uns unser Gott und „schmiert es uns nicht wieder auf die Stulle“, sondern freut sich daran, dass wir NUN auf dem richtigen Weg sind.

    Dazu gibt es auch eine wunderschöne Veranschaulichung: „Das Rennen“. Ist es nicht wundervoll, wie barmherig unser liebevoller himmlischer Vater ist?

  14. Jule sagt:

    Veranschaulichung: „Das Rennen“

    Ein junger Mann ist kurz davor, an einem langen Rennen teilzunehmen und ist sehr aufgeregt, da er in einem Stadion ist und seine Eltern zuschauen. Alle Läufer strecken sich und warten gespannt auf den Startschuss, mit dem das Rennen beginnt. Nun, der Startschuss fällt und der junge Mann schnellt aus seiner Startposition hoch. Er rennt so schnell, dass er beginnt, ziemlich stolz auf sich zu sein, und als er sieht, wie weit voraus er den anderen ist, wird er sehr zuversichtlich, dass er das Rennen gewinnt. Plötzlich verliert er seinen Halt, und was immer er auch versucht, er kann es nicht verhindern und stürzt mit seinem Gesicht voller Wucht in den Kies.

    Sein Ego ist angeschlagen, er wird wütend über sich selbst und sieht zu, wie alle anderen an ihm vorbeilaufen. Aber als er aufschaut, sieht er seinen Vater auf der Tribüne, lächelnd und ihn anfeuernd … also wischt er sich den Staub ab und steht wieder auf … fest entschlossen, seine Position wiederzuerlangen. Er startet wieder durch, rennt, holt die Gruppe ein und fühlt sich wieder sehr zuversichtlich, dass er seine Position aufholen kann … dann BUMM! Er fällt wieder hin. Er fühlt sich so gedemütigt, dass er sich auf den Boden legt und sich wünscht zu sterben … er kann es nicht glauben, dass er zweimal gestürzt ist!!! Er weiß einfach, dass die Zuschauer ihn auslachen und kann die Peinlichkeit nicht ertragen. Aber dann schaut er auf, sieht wieder das Gesicht seines Vaters und sieht, wie er ihn anfeuert und dazu drängt aufzustehen.

    Also müht er sich auf seine Beine, klopft sich sauber und sprintet wieder los. Er nimmt die Geschwindigkeit wieder auf, obwohl er weiß, dass er nicht Erster, vielleicht nicht einmal Dritter werden kann, aber vielleicht unter den fünf Besten landen kann. Also gibt er alles, was er hat, und rennt wie der Wind. Dann, zu seinem Entsetzen, BUMM! Er stürzt wieder zu Boden, und dieses Mal verletzt er sich. Er wirft die Hände hoch, sagt sich selbst, dass es vorbei ist, er ist ein Verlierer … er ist so beschämt und deprimiert, dass er sich am Liebsten verkriechen würde. Er hofft, wenn er einfach verschwindet, dass ihn niemand bemerken würde. Doch dieses Mal schaut er durch seine Tränen hoch … er kann nicht nur seinen Vater sehen, er kann auch seine Stimme hören … „Komm schon … hoch mit dir! Du schaffst das! Steh auf!“

    Verletzt und mit Schmerzen richtet er sich wieder auf … er schaut zu seinem Vater, der aufgestanden ist, ihm zuwinkt und ihn anfeuert … er stolpert vorwärts … er kann hören, wie die Menge dem Gewinner zujubelt, weil er die Ziellinie erreicht hat … Erster… Zweiter… Dritter… aber er geht weiter bis zum Ziel und schafft es schließlich.

    Zu seiner Überraschung hört er die Menge jubeln … lauter und begeisterter als bei den Gewinnern. Dann kommt sein Vater auf ihn zugerannt und umarmt ihn. „Du hast es geschafft, mein Sohn! Du hast es geschafft! Du hast das Rennen gewonnen!“. Verwirrt sagt der junge Mann zu ihm: „Nein, habe ich nicht. Ich war der Allerletzte!“. Der Vater schaut ihm in die Augen und sagt zu ihm: „Nein, … du hast das Rennen gewonnen. Der Gewinner ist NICHT derjenige, der Erster wird. Der Gewinner ist der, der fällt, trotz seiner Schmerzen aufsteht und weiterläuft, bis er die Ziellinie überschreitet.“ Dann umarmt er seinen Sohn voller Liebe und Stolz.

    Vielleicht fühlen wir uns oft wie dieser Sohn … verletzt und wertlos. Doch wir müssen uns bewusst machen, dass es nicht darauf ankommt, wie schnell wir rennen oder auf welchem Platz wir landen. Unser liebevoller Vater möchte nur, dass wir die Ziellinie überschreiten, und wenn wir zu ihm aufsehen, erhalten wir die Kraft, um weiterzumachen. Er wird am Ziel auf uns warten und uns mit seiner Liebe belohnen.

    Jehova urteilt nicht wie Menschen. Selbst wenn wir fallen, jedoch wieder aufstehen, uns „säubern“, vorwärts drängen und uns nicht einfach im „Dreck“ vergraben, dann können wir ALLE Sieger sein. Auch wir befinden uns in einem „Stadion“, in dem Jehova und die Engel uns beobachten und anfeuern. Sie freuen sich über jeden, der das Ziel erreicht, jedoch freuen sie sich besonders über jene, die sich abmühen, kämpfen und ausharren, obwohl sie stolpern und Schmerzen leiden mögen.

  15. Jule sagt:

    Kapitel 13
    bereits nach zwei Jahren ist es mit Sauls richtigen Herzenseinstellung vorbei.

    Er zieht gegen die Philister in den Krieg und sein Sohn Jonathan gewinnt die Schlacht. Aber Saul lässt verkündigen, er habe die Philister besiegt.

    Naja, ist das denn nicht reine Wortklauberei? Immerhin war ja er der König und konnte den Sieg somit sich und seiner Kriegsführung zuschreiben. Das machten andere Könge ja auch.. Da ist ja nichts dabei – oder?

    Könnte man denken, ja. Aber gleich geht’s weiter damit. Er hat keine Lust zu warten, bis Samuel kommt, um zu opfern. „Wenn der alte Knacker nicht kommt, was soll’s? Da opfer ich halt selbst. Ich bin ja immerhin der König!“

    Wie denkt aber Jehova darüber?

    1. Samuel 13:13,14

    Darauf sprach Samuel zu Saul: „Du hast töricht gehandelt. Du hast das Gebot Jehovas, deines Gottes, das er dir gebot, nicht gehalten, denn wenn du es getan hättest, so hätte Jehova dein Königreich über Israel gefestigt bis auf unabsehbare Zeit. 14 Und nun wird dein Königreich keinen Bestand haben. Jehova wird bestimmt einen Mann für sich finden, der seinem Herzen angenehm ist; und Jehova wird ihn zum Führer über sein Volk bestellen, weil du nicht gehalten hast, was Jehova dir geboten hat.“

    sein übereiltes Handeln führte dazu, dass er von Jehova als König verworfen wurde. Aber das betrifft ja uns heute nicht, oder? Immerhin bin ich ja kein König, also kann ich schnell weiter lesen…

    Nein! Das betrifft auch mich! Warum?

    Saul hat „eine gute Erklärung“ zur Hand, warum er sich nicht an die Anweisung halten konnte.

    Bin ich immer schnell damit, mich für meine Fehler zu rechtfertigen?
    Gebe ich anderen die Schuld dafür, wenn ich Mist gebaut habe?
    Sehe ich die Anweisungen vom treuen und verständigen Sklaven als Anweisung, oder sind sie für mich „nur eine Empfehlung“?

  16. Thomas sagt:

    1.Samuel 14

    Jonathan vertraut auf den Allmächtigen. Er zeigt seinen Glauben, indem er handelt und die Entscheidung dem Allmächtigen obläßt. Wie tut er das? Es wird berichtet, dass er einen engen Pfad zum Feind hinauf wählt, um allein mit seinen Waffenträger, gegen die Philister zu kämpfen. Er sagt “Es ist für Jehova nicht schwer, durch wenige als auch durch viele zu retten” – und geht. Aber das WIE überläßt er dann Jehova. Er sagt, welche zwei Möglichkeiten es geben würde, und läßt den Ausgang offen. Ähnliche Proben lesen wir in der Bibel öfter – das auf den Weg machen, aber die Entscheidung nicht selber treffen, sondern beim Allmächtigen zu belassen.

    Jonathan vertraut deutlich weder auf eigene Kraft noch auf eigene Stärke sondern einzig und allein darauf, das Jehova für ihn kämpft/mit ihm kämpft.

    Dann sehen wir Saul, der nicht Glauben hat, sondern mit Taten denkt, Jehova auf seine Seite ziehen zu müssen/können. Saul macht wohl immer viel Gewese um seine Taten und seine Entscheidungen scheinen auch nicht immer logisch zu sein. Warum sollen die Leute nichts essen? Warum verflucht er – um seine Entscheidung mehr Nachdruck zu verleihen? Ja, er befragt über die Lose Jehova, aber so richtig scheint sein Verhältnis nicht zu stimmen! Er glaubt wohl als König alle Entscheidungen vertreten zu können – oder ist das schon Altersstarsinn?

    Er würde sogar seinen Sohn töten, nur weil dieser seinen Befehl, nichts zu essen, übertreten hatte. Aber das Volk tritt für Jehonathan ein.

  17. Thomas sagt:

    1.Samuel 15

    Klare Anweisungen vom Propheten direkt von Gott, weitergeleitet an den Herrscher. Und? Nun wie heute auch oft, wird der klare Auftrag als “Empfehlung” mißverstanden. Ja, ein bißchen hat sich Saul ja an den Auftrag gehalten, aber eben auch ein “bißchen nicht” 😉

    Samuel bekommt von Jehova den Auftrag, Saul zu sagen, wie er darüber denkt. Und Samuel? Wie würdest du reagieren? Würdest du einen Freudentanz aufführen? Wäre es dir egal? Oder?
    Laut Vers 11 “schrie er die ganze Nacht zu Jehova!” – es ließ ihn nicht kalt! Er trauerte um Saul und machte in seiner Zwiesprache mit dem Allmächtigen auch keinen Hehl daraus!

    Und dann – ging er zu Saul um ihn anzuhören, zu hören, was Saul dazu zu sagen hätte. Wie redet er mit Saul? wie mit einem Verworfenen? Sagt er ihm, dass er froh sei, dass Gott einen anderen König gefunden hat? Spottet er über ihn? Nein, im Gegenteil. Voller Mitgefühl zeigt er auf, das Saul doch alles hätte erreichen können! und er zeigt deutlich, dass GHEORSAM gegenüber dem Willen Gottes aller selbstgewählten Frömmigkeit vorgeordnet ist.

    Darin unterscheidet sich Israels Glaube von den Glauben der Völker um sie herum, und darum wird auch Ungehorsam und Widerstand gegen den Willen Jehovas auf gleicher Ebene wie Götzendienst gesehen werden.

    Wie die Erwählung des Saul zum König im “Geheimen” also ohne Zeugen geschah, so ist die Verwerfung auch “geheim”. Ja, Jehova enzeiht seinen Beistand und seinen Rat für alle Handlungen Sauls. Aber Äußerlich verändert sich nichts! Samuel stützt durch seine Anwesenheit sogar die Autorität des in Gottes Augen gefallen Königs. Man könnte daraus schlußfolgern, dass Erwählung und Verwerfung durch Jehova für die Öffentlichkeit weder einsichtig noch sichtbar sind. Deshalb trägt jeder die Verantwortung nicht ohne Nachzudenken Aufträgen zu folgen, sondern immer alles gemäß der heiligen Schrift zu überprüfen.

  18. Thomas sagt:

    1.Samuel 16

    Was für ein Mensch dieser Samuel war: zuerst werden seine Söhne verworfen, da sie kein gottgefälligen Lebenswandel in Angriff nehmen. Dann sieht er, wie der erwählte Saul durch Ungehorsam seinen Segen verliert. Und Samuel gibt sich “großer Traurigkeit” hin! Nicht “ich hab es doch gewußt!” sondern “Traurigkeit”.

    Nun bekommt er von Jehova den Auftrag, einen neuen König zu salben – einen Mann, der nicht wie ein König aussieht!
    “Ein Mensch sieht,was vor den Augen ist, aber Jehova sieht DAS HERZ an”

    Worauf schauen wir? Auf das Aussehen? Auf den scheinbaren Ruf? Oder wirklich auf den inneren Menschen und sein Verhältnis zum Allmächtigen?

    Saul leidet darunter, den Geist Gottes verloren zu haben. Muss auch ein grausames Gefühl sein, zu wissen, wie es sich anfühlt, wenn Gottes Geist einen anleitet, beschützt und ausfüllt, und dann auf einmal Leere, und ohne Schutz und ohne Anleitung dazustehen. Aber anstatt zu Gott zurückzukehren, versucht er seine schlechte Einstellung nur zu verscheuchen.

    Eine Sinnesänderung zu Jehova zurück und die Suche seinen Willen im eigenen Leben anzuwenden, hätte sicher mehr geholfen. Den eigenen Kopf mit “guter Musik zu füllen” war vielleicht ein guter Anfang. Aber Saul kam nie über diesen Anfang hinaus.

  19. Jule sagt:

    1. Samuel 14 – 16

    1. Samuel 14:6

    Da sprach Jonathan zu dem Bediensteten, seinem Waffenträger: „Komm, und laß uns doch zu dem Vorposten dieser Unbeschnittenen hinübergehen. Vielleicht wird Jehova für uns wirken, denn für Jehova gibt es kein Hindernis, durch viele oder durch wenige zu retten.“

    ein sehr schöner und ermnternder Gedanke, wie ich finde..

    Vers 10

    Sollten sie aber so zu uns sagen: ‚Kommt herauf gegen uns!‘, dann wollen wir hinaufgehen, weil Jehova sie bestimmt in unsere Hand geben wird, und das ist für uns das Zeichen.“

    hatten wir erst vor kurzem zum Thema Gebet: dass wir konkret beten sollten. Nicht nur allgemein, sondern ganz konkret um etwas bitten. Dann werden wir auch sehen, dass Jehova unsere Gebete erhört.

    Jonathan und sein Gefährte bringen das Lager der Philister in Aufruhr und haben Erfolg in ihrem Tun. Warum? Waren sie besonders gewitzt oder besonders geschickt?

    Nein, es war, weil sie den Willen Jehovas tun wollten. Sie beteten zu Jehova und vertrauten ihm und seiner Führung voll und ganz. Sie hatten Gottes Geist und so war ihnen das Unmögliche möglich.

    Erinnern wir uns noch an das ermmunternde Programm vom letzten Bezirskongress „Geleitet von Gottes Geist“ und an die vielen schönen Erfahrungen, die wir von der Bühne gehört haben? Auch wir können solche Erfahrungen mit Jehova machen, wenn wir uns vertrauensvoll in seine Hand begeben. Lassen wir uns jeden Tag, bei allem was wir tun, von Gottes Geist leiten.

  20. Jule sagt:

    Kapitel 15
    Saul hat scheinbar nichts dazu gelernt, denn wieder hält er sich nicht an die Anweisungen, die er von Jehova erhalten hat und wieder rechtfertigt er sein verkehrtes Handeln und „kann ja garnichts dafür“, wieder sind die anderen schuld.

    Vers 13

    Schließlich kam Samuel zu Saul, und Saul begann zu ihm zu sagen: „Gesegnet bist du von Jehova. Ich habe das Wort Jehovas ausgeführt.“

    ist das nicht eine Frechheit? Er hatte nicht getan, wie Jehova ihm gesagt hatte, aber zu Samue tut er ganz lieb. Denkt er, er könne Jehova veräppeln? Wie dumm ist das denn?

    Aber Saul ist doch echt süß, oder? Auf sein Versäumnis angesprochen, wächst er doch glatt über sich hinaus und verkauft seinen offensichtlichen Ungehorsam (er sollte alles vernichten – aber hatte ganz offensichtlich den König und das Vieh verschont = eindeutig ungehorsames Handeln) als gute Tat. Immerhin brauchte man ja Vieh, um Jehova zu opfern. „Bin ich nicht gut, dass ich auch daran gedacht hatte?“ – super, echt!

    Vers 20,21:

    Saul dagegen sprach zu Samuel: „Ich habe doch der Stimme Jehovas gehorcht, indem ich an den Auftrag heranging, mit dem Jehova mich aussandte, und ich brachte Agag, den König von Amalek, her, aber Amalek habe ich der Vernichtung geweiht. 21 Und das Volk nahm dann von der Beute Schafe und Rinder, das Auserlesenste davon als etwas der Vernichtung Geweihtes, um es Jehova, deinem Gott, in Gilgal zu opfern.“


    Freute sich Jehova über sein „umsichtiges Handeln“?

    Vers 22,23

    Darauf sagte Samuel: „Hat Jehova ebensoviel Gefallen an Brandopfern und Schlachtopfern wie daran, daß man der Stimme Jehovas gehorcht? Siehe! Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett von Widdern; 23 denn Widerspenstigkeit ist dasselbe wie die Sünde der Wahrsagerei und vermessenes Vorandrängen dasselbe wie [die Benutzung] unheimlicher Macht und [der] Teraphim. Weil du das Wort Jehovas verworfen hast, verwirft er daher dich, daß du nicht König seist.“

  21. Jule sagt:

    Bereut Saul nun sein vermessenes Handeln?

    Nicht wirklich, denn wieder weist er darauf hin, dass ja das Volk… und er konnte nichts dafür. Er will nicht wahr haben, dass er zu weit gegangen ist und Jehova nicht mehr mit sich verhandeln lässt. Immer wieder hindert er Samuel daran, zu gehen. Tut er mir nun leid, weil Jehova seine Reue nicht anerkennt?

    Welche Reue? Worum geht es ihm denn wirklich?

    Vers 30

    Darauf sagte er: „Ich habe gesündigt. Jetzt ehre mich bitte vor den älteren Männern meines Volkes und vor Israel, und kehre mit mir um, und ich werde mich gewiß vor Jehova, deinem Gott, niederwerfen.“

    Jehova ist zwar barmherig und gnädig, aber er ist kein dummer Trottel. Er lässt sich nicht von uns über’s Ohr hauen und wenn wir nicht aufrichtig und aus den richtigen Beweggründen bereuen, dann ist auch nix mit Vergebung. Wenn jemand aus Angst vor Strafe Reue heuchelt, kann er vielleicht Menschen hinters Licht führen und beeindrucken.

    Jehova nicht, denn Jehova sieht die Herzen und beurteilt (und verurteilt) uns gemäß dem, was in unserem Herzen ist…

  22. Jule sagt:

    1. Samuel 16:7

    Aber Jehova sprach zu Samuel: „Schau nicht auf sein Aussehen und auf die Höhe seines Wuchses, denn ich habe ihn verworfen. Denn nicht wie der Mensch sieht, [sieht Gott,] denn der Mensch sieht das, was vor den Augen erscheint; Jehova aber, er sieht, wie das Herz ist.“

    Das, was wirklich für Jehova zählt, ist die richtige Herzenseinstellung. Alles andere ist nebensächlich!

    Ach ja? Hatten wir nicht einige Kapitel davor, dass für Jehova nur der Gehorsam zählt? Und nu?

    Naja, das eine schließt ja das andere nicht aus: denn, wenn ich die richtige Herzenseinstellung habe – nämlich aufrichtige Liebe zu Jehova – dann werde ich ihm von Herzen gern gehorchen…

  23. Jule sagt:

    und hier wieder was für die Kleinen:

    David mit harfe

    David mit Harfe

    und noch eins

    der Hirte

    der singende Hirte

  24. Thomas sagt:

    1.Samuel 17

    Die Geschichte die in diesem Kapitel erzählt wird, ist wohl fast allen bekannt – Goliath wird vom David getötet. Er vertraut darauf, dass der Allmächtige ihn als Werkzeug gegen diesen Spötter benutzen wird.

    David geht nicht unvorbereitet – er nimmt 3 Steine in seinen Beutel. Also ist er nicht “lebensmüde” und glaubt, dass der erste Stein sofort treffen müsste. Aber da er mit dem Werkzeug/der Waffe Steinschleuder Erfahrung gesammelt hat, vertraut er darauf, dass durch diese Gott seine Hand lenken würde.

    Interessant auch, wie der eine ältere Bruder von David reagiert: er war doch dabei, als Samuel den David salbte. Aber nun äußert er sich geringschätzig “Ich kenne deine Vermessenheit wohl und deines Herzens Bosheit”. Gut das dieser Mensch nicht zum König gesalbt wurde 😉

    Was hätten wir getan? Wären wir wie die Mehrheit der Männer, und sehen eingeschüchtert diesen großen Mann, der den alleinigen Gott verhöhnt? Oder stehen wir auf, um diesen Schmäher den Mund zu schließen?
    Scheinbar ist es heute wie damals, die Mehrheit steht Zähneklappernd vor scheinbaren Feinden, anstatt den eigenen Glauben zu stärken. Warum hatte David solchen Glauben? Er hatte sich Schritt für Schritt ein sehr gutes Verhältnis zu Gott aufgebaut. Ohne sein Zwiegespräch mit dem Allmächtigen, wäre David nie dazu in der Lage gewesen.

    Einige Gelehrte meinen, der Bericht könne nicht so gewesensein, und verweisen auf einen späteren Bibelbericht. Dazu aber schon hier ein Zitat aus dem Bibellexikon “Einsichten in die heilige Schrift”

    Der Bruder Goliaths, des Gathiters. Der Bericht in 1. Chronika 20:5 lautet auszugsweise: „Elhanan, der Sohn Jairs, schlug Lachmi, den Bruder Goliaths, des Gathiters, schließlich nieder.“ Das ereignete sich während eines Kriegs mit den Philistern. Doch im Paralleltext in 2. Samuel 21:19 heißt es: „Elhanan, der Sohn Jaare-Orgims, der Bethlehemiter, schlug Goliath, den Gathiter, schließlich nieder.“ Es scheint, daß im letzteren Text ’eth-lachmí (in deutsch „Lachmi“; der hebräische Ausdruck ’eth zeigt lediglich an, daß Lachmi das Objekt eines Verbs ist) von einem Abschreiber fälschlicherweise für bēth hallachmí („Bethlehemiter“) gehalten wurde. Deshalb stand im Original wahrscheinlich „schlug Lachmi . . . schließlich nieder“, so wie der Paralleltext in 1. Chronika 20:5 lautet. Somit würden die beiden Texte in diesem Punkt übereinstimmen. Lachmi war also offensichtlich der Bruder des Goliath, den David tötete. Andererseits ist es möglich, daß es zwei Goliaths gab.

    Wir sehen, nicht nur das die Bibel eindeutig die Wahrheit sagt, sondern dass es auch Familien gibt, die sich ständig gegen den Allmächtigen auflehnen. So musste nicht nur Goliath sondern auch sein Bruder von Gott demütigen lassen. Und wo stehen wir? Gehören wir zu denen, die heute Gott verhöhnen, weil er scheinbar heute unrecht zuläßt? Sehen wir uns auch täglich mit “dummen Sprüchen” andere beleidigen und verhöhnend?

    Nur weil viele Anbeter des wahren Gottes sich nicht als solche erweisen, heißt das noch lange nicht, dass er nicht zu SEINER Zeit aufsteht, und diese Spötter bestrafen wird.

  25. Thomas sagt:

    1.Samuel 18

    Saul setzt David in seinem Heer ein – schließlich kann dieser Mann ja seinem Ruf nur zu Nutzen sein. Doch nicht nur sein Sohn Jonathan liebt diese Art von David, sondern das allgemeine Volk spricht sehr schnell gut über David.

    Ist das für Saul eine Bedrohung? Sollte er nicht froh sein, dass jemand seine Aufgabe mit ihm teilt? Ist David ein Rivale? Eigentlich ist doch jedem ersichtlich, dass David zwar den Segen Jehovas hat, aber auch, dass er sich nicht an dem vergreifen will, was Saul zusteht.

    Sogar das Angebot ein Schwiegersohn des Sauls zu werden, versucht David in gewissen Sinne abzuschwächen. Sagt er nicht:”Wer bin ich, und was ist mein Leben und das Geschlecht meines Vaters in Israel, daß ich des Königs Eidam werden sollte?” und dann später “Ist es ein Geringes in euren Augen, des Königs Eidam zu werden? bin ich doch ein armer und geringer Mann.”? Nichts hochmütiges, nichts anmaßendes, und doch kommt bei Saul immer wieder Wut und Haß empor. Haß gegen David, weil dieser den Geist Gottes hat, und Saul darauf mehr als Eifersüchtig ist. Glaubt Saul wirklich, dass er den Geist Gottes wieder bekommen würde, wenn er David beseitigt hätte? Saul versucht David direkt und indirekt (durch die Philister) zu töten, aber der Geist Gottes beschützt David.

    Und heute? Auch heute scheint der Verlust des Geistes und des Friedens Gottes zu den unmöglichsten Haßattacken zu führen. Diese Verbrecher, die sich nach Außen noch den Anschein geben, Christen zu sein, begehen Rufmord, und versuchen wahre Christen aus der Christenversammlung ausschließen zu lassen. Unbarmherzig verfolgen sie gereche Menschen mit ihrem Haß, anstatt sich um den Geist Gottes zu bemühen.

    Tut das wirklich so weh, wenn der Frieden von Gott weggenommen wird?

  26. Thomas sagt:

    1.Samuel 19-20

    Weder Sauls Sohn noch seine Tochter können den Haß auf David irgendwie schmälern. Saul verfängt sich sogar darin seine Kinder zu hassen, nur weil diese zu David stehen.

    Lassen wir unseren Blick manchmal durch falsche Gedanken trüben?
    Oder lassen wir den Allmächtigen in unser Herz und unsere Gedanken, um unser Leben zu gestalten?

    Scheinbar kann man durch Eifersucht und Egoismus zu einem Menschen werden, der nach Außen “gute Taten eines Christen” zeigt, aber in seinem Inneren zu einem “Mörder” werden.

    In einem Nachschagewerk heißt es dazu:

    Saul merkt mehr und mehr, daß Jehova mit David ist, und er fürchtet ihn noch mehr, eine traurige Entwicklung eines traurigen Seelenzustandes! Jedoch mangelte es Saul nicht an feinen Wesenszügen eines natürlichen Charakters, die sich manchmal in besseren Gefühlen zeigten. Gott war aber nicht mit ihm. Saul kann nicht ertragen, dass Gott mit David ist

    Man beachte hier, wie der von Selbstsucht und Eigenliebe erzeugte Kummer dem Einwirken des bösen Geistes auf seine Seele Raum macht.

    Anstatt sich zu widersetzten, begnügt sich David damit, jene Erweisung der Macht Gottes anzuerkennen, die Saul in seine königliche Stellung gebracht hatte und von der er selbst Zeugnis und Mitteilung der Kraft und des Willens Gottes emfangen hatte; er sucht Zuflucht bei Samuel. Er wird dorthin von Saul und seinen Boten verfolgt, die mitsamt ihrem Herrn dieser selben Macht unterworfen sind – einer Macht, die weder ihre Herzen beeinflußt noch ihr Verhalten leitet, eine Macht, deren Segen Saul verwirkt hatte.

    Welch ein Bild eines nutzlosen und ruinierten Gefäßes! Manchmal der Macht Satans erliegend, manchmal in der Macht Gottes weissagend, von dem sein Herz weit entfernt ist, von dem er verlassen ist. Sein äußeres Benehmen ist nicht unordentlich, er tut nichts Böses, außer wenn der Gesalbte Gottes seine Eifersucht und seinen Haß erweckt.

    Von Saul vertrieben, war David zum Quell des Zeugnisses Gottes zurückgekehrt, und Saul hatte es wieder gewagt, sein Leben zu nehmen, sogar als er bei Samuel war. Saul hatte völlig jeden Zwang abgeworfen und alles vergessen, was ihn an Gott hätte erinnern und seine Hand hätte zurückhalten sollen. Indem er seinen eigenen Ruhm suchte und sich seiner erworbenen Stellung bedient, übte die Anwesenheit Samuels keinen Halt mehr über sein Gewissen aus. …Saul schätzt den Propheten überhaupt nicht mehr.

    Jonathan kann kaum dem Unwillen seines Vaters Glauben schenken. Bevor er ihn aber unter Beweis stellt, wird seine Ergebenheit dem David gegenüber sehr deutlich erwiesen. ..:Jonathan liebt David auch noch, als dieser entehrt und auf der Flucht ist. Er erkennt ihn als den Erwählten Gottes an, und er verbindet die Hoffnung seines Hauses mit der Herrlichkeit seines Geliebten.

  27. Jule sagt:

    1. Samuel 17 – 20

    Kapitel 17
    Goliath verhöhnt Jehova und sein Volk, will sie demütigen und erniedrigen. Er schlägt einen Deal vor, der von vornherein unfair ist, denn nach menschlichem Ermessen ist niemand diesem gewaltigen Mann gewachsen.

    Er ist sich seiner Macht bewußt und will sie richtig auskosten, genießt sie – bis ins Kleinste!

    Auch die Israeliten sind sich der Übermacht dieses gewaltigen Mannes bewußt und machen sich vor Angst fast in die Hose. Denken sie nicht dran, dass ihr Gott Jehova ist – der Allerhöchste im Universum? Derjenige Gott, dem niemand Enhalt gebieten kann?

    Wobei: wenn ich mir vorstelle, dass Goliath 40 Tage lang jeden Morgen und jeden Abend seine Herausforderung wiederholte – das muss ganz schön zermürbend gewesen sein. Immerhin machte er ihnen damit immer wieder die (scheinbare) Ausweglosigkeit ihrer Situation bewusst

    Leider ließen sie sich von seine Getue einschüchtern und vergaßen darüber Jehova. Immerhin war er ihr Gott und hatte versprochen, mit ihnen zu sein, solange es sich erwies, dass sie mit ihm waren.

    Kennen wir persönlich dieses Gefühl der Hoffnungslosigkeit? Das Gefühl, alles verloren zu haben und dass es keine Aussicht auf Besserung in unseren Augen gibt? Haben wir diese Gefühle schon mal am eigenen Leib erlebt? Haben wir uns schon mal so gefühlt, als habe Jehova uns verlassen? Als habe er uns vergessen und als würde er unsere Gebete nicht mehr erhören?

    Bedeuten solche Gefühle, dass uns Jehova wirklich verlassen hat? So, wie es bei Saul war? Oder könnte es nicht vielmehr so sein, dass der Gegenspieler solche (eigentlich menschlichen) Gefühle nutzt, um uns zu entmutigen und somit dazu zu bringen, die wahre Anbetung aufzugeben? Uns vielleicht dazu zu bringen, unsere Hoffnung nicht mehr auf Jehova zu setzen?

    Hierbei muss ich auch an die Veranschaulichung „Satans Ausverkauf“ denken, die es mal vor vielen Jahren auf dem Pioniertisch gab. Das abgenutzteste Werkzeug – die Entmutigung – stand nicht zum Verkauf, da sie die wirkungsvollste Waffe ist, die er gegen uns und die wahre Anbetung ins Feld führen kann

  28. Jule sagt:

    Satan’s Konkurs

    Es wurde bekanntgegeben, daß der Teufel Konkurs machte und alle seine Werkzeuge an diejenigen verkauft werden, die seinen Preis bezahlen könnten.

    Am Abend des Verkaufes wurden sie alle nett aufgestellt, aber es war trotzdem ein leidiger Haufen: Haß, Neid, Eifersucht, Sinnlichkeit, Betrug und alle anderen Arbeitsgeräte des Bösen. Jedes mit seinem eigenen Preis.

    Abgesondert von den anderen war ein harmlos aussehnendes, keilförmiges Werkzeug, sehr abgenutzt und sehr viel teurer als die anderen. Jemand fragte den Teufel: „Was ist das?“ „Das ist ENTMUTIGUNG“, antwortet er. „Warum ist es so teuer?“, fragte der mögliche Käufer. „Weil“, sagte der Teufel, „es mir nützlicher ist als alle anderen Werkzeuge. Denn ich kann damit in das Gewissen eines Menschen einbrechen, wenn ich ihm mit allen meinen anderen Geräten nichts anhaben konnte. Wenn ich erstmal im innersten Denken eines Menschen bin, durch die ENTMUTIGUNG, kann ich ihn benutzen, wie es mir gefällt. Und dieses Werkzeug ist so abgenutzt, weil ich es bei fast jedem gebrauchen konnte, weil nur sehr wenige Leute wissen, daß es mir gehört.“

    Nun, es braucht kaum erwähnt werden, daß des Teufels Preis für ENTMUTIGUNG viel zu hoch war, und es nicht verkauf wurde.
    Daher besitzt Satan es noch immer und er gebraucht es auch.

  29. Jule sagt:

    Tja, David hat noch Glauben. Er läßt sich nicht von Goliaths Getue beeindrucken. Er fragt sogar, wer dieser Mann sei, der die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt. Er will gern gegen diesen Wichtigtuer kämpfen. Aber nicht, weil er selbst sich für besonders toll hält, sondern weil er Erfahrungen mit Jehova gemacht hat.

    David hat erlebt, wie Jehova ihm in verschiedenen Situationen Kraft gegeben hat, „die über das Normale hinausgeht“ und so hat er keine Angst. Er weiss, dass Jehova mit ihm sein wird (Vers 37). Dies zeigt sich auch in seiner Antwort, die er Goliath gibt, als er sich über ihn lustig macht.

    1. Samel 17:45-47

    David dagegen sprach zu dem Philister: „Du kommst zu mir mit Schwert und mit Speer und mit Wurfspieß, ich aber komme zu dir mit dem Namen Jehovas der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den du verhöhnt hast. 46 An diesem Tag wird Jehova dich in meine Hand liefern, und ich werde dich bestimmt niederschlagen und deinen Kopf von dir nehmen; und ich werde gewiß die Leichname des Lagers der Philister an diesem Tag den Vögeln der Himmel und den wilden Tieren der Erde geben; und Leute der ganzen Erde werden erkennen, daß ein Gott existiert, der zu Israel gehört. 47 Und diese ganze Versammlung wird erkennen, daß Jehova weder mit Schwert noch mit Speer rettet, denn Jehova gehört die Schlacht, und er wird euch bestimmt in unsere Hand geben.“

    Auch heute lässt sich Jehova nicht verhöhnen, auch wenn er gewisse Dinge eine Weile zulässt und sich so „neuzeitliche Goliaths“ in ihrer Selbstgefälligkeit aufplustern und immer frecher werden. Zu seiner Zeit wird Jehova ihnen geben, was sie gemäß seinem Willen verdienen. Ist ja auch nur gerecht, wenn sie die Früchte ihrer langjährigen harten Arbeit ernten. Wie Paulus schon sagte, „wir werden ernten, was wir säen…“.

    Wie reagieren wir eigentlich, wenn wir sehen, dass der Name Jehovas in den Schmutz gezogen wird? Wenn wir mitbekommen, dass jemand versucht, Jehova zu veräpppeln? Wenn wir mitbekommen, wie jemand Jehova verhöhnt?

    Gleichen wir dann Saul und den anderen aus dem Volk Israel, die den Schwanz einziehen und sich vor Angst in die Hose machen, weil wir vielleicht auch ein paar Kratzer abbekommen könnten? Oder gleichen wir David, der mutig für Jehova eintritt und dafür sorgt, dass dieser unverschämte Goliath aufhört, Jehova zu verhöhnen?

    Wem möchten wir gleichen?

  30. Jule sagt:

    Kapitel 18
    Davids mutiges Eintreten für Jehova war der Beginn und die Basis einer wunderbaren Feundschaft. Sauls Sohn, Jonathan, ist beeindruckt von Davids mutigem Handeln. Dies ist mal ein Diener Gottes nach seinem Herzen.

    David vertraut ebenso stark auf Jehova, wie es Jonathan selbst auch tut. Erinnern wir uns noch, dass Jonathan ganz allein, nur mit seinem Waffenträger, in das Lager der Philister ging und sich dort nicht reinschlich, sondern mutig zeigte? Wie er vorher Jehova befragte und dass er Jehovas Geist hatte?

    Nun endlich sieht er einen Jungen aus Gotes Volk, der ebenso denkt, fühlt und handelt wie er. Wunderbar. So jemanden muss man unbedingt zu seinem Freund haben.

    Nach welchen Kriterien suchen wir uns unsere Freunde aus?

  31. Jule sagt:

    hier noch ein schönes Gedicht vom Pioniertisch

    David gegen Goliath

    Es ist schon drei Jahrtausend‘ her,
    genaugenommen etwas mehr,
    als unter Saul die Israeliten
    mit den Philistern öfters stritten.
    Drum gab’s in beiden Königreichen
    gar oft sehr viele Kriegersleichen.
    Zu dieser Zeit war Goliath,
    ein Krieger aus dem Stamme Gath,
    im alten Reiche der Philister
    Diplomat und Kriegsminister.
    Breit war er wie ein Kleiderschrank
    und auch zwei Meter neunzig lang;
    es wuchsen ihm, wie ja bekannt,
    sechs Finger auch an jeder Hand.
    Da er sich seiner Kraft bewußt,
    schlug er sich kräftig an die Brust
    und sprach: „Ich werd‘ die Juden zwingen
    mit mir jetzt um den Sieg zu ringen!“
    Er setzt den Kupferhelm geschwind
    auf seinen haarbewachs’nen „Grind“,
    dann zieht er an, der Riesenhupfer,
    ein Schuppen-Panzerhemd aus Kupfer,
    das siebenundfünfzig Kilo wiegt
    und sich um seinen Schmerbauch schmiegt.
    Damit ihn keiner treten kann,
    zieht er sich Schienbeinschützer an,
    so groß wie kleine Badewannen
    und schreitet selbstbewußt von dannen.

    Da Goliath strotzt vor lauter Kraft,
    trägt er ’nen Kampfspeer, dessen Schaft,
    wenn ich euch sag‘, ihr glaubt es kaum,
    so dick und lang wie’n Weberbaum.
    Die Spitz‘ allein an diesem Stamm
    wiegt beinah sieben Kilogramm.
    Ein Wurfspeer, das sei noch gesagt,
    zwischen seinen Schultern ragt,
    damit er jeden gleich durchsiebt,
    der sich in seine Näh‘ begibt.
    Dem Goliath, der kampfeswild,
    trägt schwer ein Krieger seinen Schild,
    der groß und breit ist, stellt euch vor,
    so wie ein halbes Scheunentor.

    Nun steht der Goliath inmitten
    der Kampfesfront der Israeliten
    und brüllt wie’n Stier ganz fürchterlich:
    „Wer von euch kämpft jetzt gegen mich?
    Ich sag’s euch gleich, ihr Judensöhne,
    daß ich euch alle heut verhöhne!
    Kommt her zu mir, ihr Knoblauchfresser,
    ich schlacht‘ euch mit dem Taschenmesser!“
    Er hebt zum Schwure seine Rechte
    und sagt: „Wir werden eure Knechte,
    wenn einer mich im Kampf besiegt;
    jedoch, wenn er mit unterliegt,
    so gilt mein Wort, so wie ein Eid,
    daß ihr dann uns’re Sklaven seid!“

    Ganz Israel wird blaß vor Schrecken,
    und jeder fürchtet diesen Recken,
    der mindestens vier Zentner schwer
    und Kraft hat wie ein Grizzlybär.
    Der Goliath, dieser Kleiderschrank,
    verhöhnt nun vierzig Tage lang
    die Israeliten frech und laut,
    dieweil sich keiner zu ihm traut.

    Da schleicht sich David ‚ran ganz sachte,
    der seinen Brüdern Brotzeit brachte;
    er mustert Goliath, den Philister
    und kampferprobten Kriegsminister.
    Dann ruft er frech und auch ganz laut:
    „Wenn sich von euch nun keiner traut,
    den Riesen Goliath zu erschlagen,
    will ich mich also an ihn wagen!“

    Da spricht verdutzt der König Saul
    zum David: „Halt dein großes Maul,
    denn eh‘ du noch dein Speer gelupft,
    hat Goliath dich schon quergeschnupft
    und reißt dich gleich in tausend Stücke
    oder zerquetscht dich wie ’ne Mücke!“
    Der David ist kein Stubenhocker,
    drum läßt er auch so schnell nicht locker:
    „Ich bin zwar noch ein junger Spund,
    doch hab‘ ich Kraft und bin gesund.
    Ich hab‘ mit Bären schon gerungen
    und einen Löwen auch bezwungen;
    drum laß‘ ich meine Lust nicht dämpfen
    mit Goliath heute noch zu kämpfen!“
    Der König Saul sagt ganz betroffen:
    „Wir wollen beten und auch hoffen,
    daß du den Riesenkerl besiegst
    und ihm im Kampf nicht unterliegst.“
    Er geht ganz blaß vor Furcht und Jammer
    in seine große Waffenkammer,
    holt Schild und Kampfschwert von der Brüstung,
    dazu auch eine Ritterrüstung,
    und steckt den David, schlank und klein,
    gleich durch die Hosenklappe rein.

    Der David schreit: „Es ist ein Graus!
    Ich halt‘ es in dem Blech nicht aus!“
    und zwängt sich, unter lautem Jammer,
    blitzschnell aus seiner Folterkammer.
    Er greift nach seinem Hirtenstab
    und läuft zum Wildbachtal hinab.
    Dort sucht er schnell fünf nicht zu kleine
    runde, glatte Kieselsteine,
    nimmt seine Schleuder in die Rechte
    und schreitet eilends zum Gefechte.
    Der Goliath, der den Knaben sieht,
    beinah‘ vor Zorneswut verglüht:
    „Was willst denn du, du Milchgesicht?
    Kennst du den Riesen Goliath nicht?
    Willst du mich denn mit diesem Stecken
    wie einen feigen Hund erschrecken?
    Komm her, du Söhnchen einer Mutter,
    ich mach‘ dich gleich zu Vogelfutter,
    zerquetsch‘ dich mit dem kleinen Finger
    und streu‘ dich auf das Feld als Dünger!
    Du kriegst von mir gleich eine Watsch’n,
    dann kannst du wieder heimwärts latschen!“

    Der David hört des Goliaths Spott
    und sagt: „Du höhnest meinen Gott!
    Du kommst mit Speer und Schwert zu mir
    doch ich, ich komm‘, das sag‘ ich dir,
    wegen deines lauten Spottes
    im Namen meines wahren Gottes.
    Beginn dein Sterbelied zu singen,
    ich werde dich jetzt niederringen.
    Ich schlag‘ dich tot, du Satansküster,
    und mit dir auch alle Philister,
    nur daß du’s weißt, du alte Flasche!“,
    dann greift er in die Hirtentasche,
    legt in die Schleuder einen Kiesel
    und eilt zum Goliath wie ein Wiesel.
    Mit einem Wurf trifft er die Stirn;
    der Stein dringt Goliath in das Hirn,
    der Goliath fällt durch diesen Schlag
    zu Boden wie ein nasser Sack.
    Flink zückt der David Goliaths Schwert,
    das auf sein Haupt dann niederfährt.
    Er ruft: „Jetzt ist der böse Tropf
    getrennt von seinem sturen Kopf!“
    Die Philister alle schrei’n:
    „Wenn der David, der so klein,
    hat den Riesen umgefällt,
    wie um alles in der Welt
    kämpfen dann die alten Streiter?
    Kommt, wie flieh’n, das ist gescheiter!“

    Und sie fliehen, in der Tat
    über Ekron heim nach Gath.
    David und die and’ren Krieger
    jagen ihnen nach als Sieger;
    sie erschlagen diese Meute,
    machen auch noch reiche Beute.
    David hat des Goliaths Haupt,
    damit ihm auch ein jeder glaubt,
    daß er ihn im Kampfe hat erschlagen,
    nach Jerusalem getragen.

  32. Jule sagt:

    1. Samuel 18:8,9

    Und Saul geriet in heftigen Zorn, und diese Rede war schlecht von seinem Standpunkt aus, so daß er sagte: „David haben sie Zehntausende gegeben, mir aber haben sie Tausende gegeben, und man muß ihm nur noch das Königtum geben!“ 9 Und Saul blickte von jenem Tag an ständig mit Argwohn auf David.

    Eifersucht bewirkt Argwohn

    Vers 12, aber auch 28,29

    Und Saul geriet in Furcht vor David, weil es sich erwies, daß Jehova mit ihm war, von Saul aber war er gewichen.

    Und Saul konnte sehen und erkennen, daß Jehova mit David war. Was Sauls Tochter Michal betrifft, sie liebte ihn. 29 Und wieder empfand Saul noch mehr Furcht Davids wegen, und Saul befeindete David allezeit.

    interessant die Zusammenhänge

    Scheinbar ist es normal, dass Personen, die den Geist und den Segen Jehovas verloren haben, nicht nur Verachtung für diejenigen empfinden, die ganz offensichtlich Jehovas Segen haben. Nein, sie fürchten sie sogar und verfolgen sie mit all ihren Mitteln und all ihrer Kraft (Vers 29)!

    Auch dies scheint ein übliches Verhalten solcher Personen zu sein, die Gottes Segen verloren haben:

    1. Samuel 19:4,5

    Demgemäß redete Jonathan Gutes von David zu Saul, seinem Vater, und sagte zu ihm: „Möge der König sich nicht an seinem Knecht David versündigen, denn er hat nicht gegen dich gesündigt, und seine Werke sind dir gegenüber sehr gut gewesen. 5 Und er ging daran, seine Seele in seine hohle Hand zu nehmen und den Philister niederzuschlagen, so daß Jehova für ganz Israel eine große Rettung bewirkte. Du sahst es, und du gabst der Freude Raum. Warum also solltest du gegen unschuldiges Blut sündigen, indem du David für nichts zu Tode bringen läßt?“

    Aber Saul lässt nicht von seinem persönlichen Rachefeldzug ab. Immer wieder sucht er, David zu Tode zu bringen (Vers 11) , obwohl er ihm nichts getan hat – ausser dass David nun Jehovas Segen hat und Saul ihn verloren hatte. Aber das war ja nicht Davids Schuld, sondern lag daran, dass Saul Jehova wiederholt ungehorsam gewesen war.

    Kapitel 20 zeigt, wie weit Saul bereit ist zu gehen, um seinen ganz persönlichen Hass zu befriedigen.

  33. Thomas sagt:

    1.Samuel 21

    David ist auf der Flucht vor Saul. Aber wo kann er Schutz suchen? Natürlich sucht er in erster Linie Unterstützung bei den Priestern des wahren Gottes! War es richtig, hier nicht die ganze Wahrheit zu sagen, und sich außerdem vom Tisch Jehovas zu ernähren?

    Würden wir Sauls Antwort schon jetzt hören – dann würden wir hören, dass dies Verrat ist, und eine schwere Sünde. Kein “Nichtlevit” darf dieses Brot essen! Also kann Gott ja gar nicht auf Davids Seite stehen!

    Aber die Priester sehen das anders? Nein – hier sehen wir wieder einmal, dass die Gedanken und Maßstäbe Gottes von fleischlichdenkenden Menschen nicht verstanden werden können, die sich nur an die Buchstaben des Gesetzes klammern können, aber deren tieferen Sinn niemals verstehen werden.

    Dass Davids Handlungen, die er mit der Hilfe seines Gottes erreicht hatte, schon in der ganzen Gegend bekannt war, sehen wir, weil die Gathiter hier glaubten, dass David schon König sei!

    Und die Knechte Achis’ sprachen zu ihm: Ist das nicht David, der König des Landes? Haben sie nicht von diesem in den Reigen gesungen und gesprochen: “Saul hat seine Tausende erschlagen, und David seine Zehntausende”? Und David nahm sich diese Worte zu Herzen und fürchtete sich sehr vor Achis, dem König von Gath. Und er verstellte seinen Verstand vor ihren Augen und tat unsinnig unter ihren Händen, und er kritzelte an die Flügel des Tores und ließ seinen Speichel auf seinen Bart herabfließen.

    David handelt schlau, indem er sich verstellt!

    Ist diese Art der Kriegslist denn erlaubt? Schadet David mit dem Essen der Brote, mit der falschen Angabe seines Reisezieles, mit dem Verrücktspielen irgendeinem Menschen? Nein, er handelt weise, und schadet keinem anderen Menschen, greift nicht in die Rechte eines anderen ein – und handelt deswegen nicht gegen die Maßstäbe des Höchsten.

    Können auch wir sagen, dass wir niemals in die Rechte unseres Mitmenschen eingreifen?

  34. Thomas sagt:

    1.Samuel 22

    Und Gad, der Prophet, sprach zu David: Bleibe nicht auf der Bergfeste; gehe hin und begib dich in das Land Juda. Und David ging hin und kam in den Wald Hereth.

    Und als Saul hörte, daß David und die Männer, die bei ihm waren, entdeckt worden seien, – Saul aber saß zu Gibea, unter der Tamariske auf der Anhöhe, mit seinem Speer in der Hand, und alle seine Knechte standen bei ihm, – da sprach Saul zu seinen Knechten, die bei ihm standen: Höret doch, ihr Benjaminiter! Wird auch der Sohn Isais euch allen Felder und Weinberge geben, euch alle zu Obersten über tausend und zu Obersten über hundert machen, daß ihr euch alle wider mich verschworen habt, und keiner es meinem Ohr eröffnet, wenn mein Sohn einen Bund mit dem Sohne Isais gemacht hat, und keiner von euch sich kränkt meinethalben und es meinem Ohr eröffnet, daß mein Sohn meinen Knecht als Laurer wider mich aufgewiegelt hat, wie es an diesem Tage ist? Da antwortete Doeg, der Edomiter, der bei den Knechten Sauls stand, und sprach: Ich sah den Sohn Isais nach Nob kommen zu Ahimelech, dem Sohne Ahitubs. Und er befragte Jehova für ihn und gab ihm Zehrung, und das Schwert Goliaths, des Philisters, gab er ihm.

    Und der König sprach zu den Läufern, die bei ihm standen: Wendet euch und tötet die Priester Jehovas, weil auch ihre Hand mit David ist, und weil sie wußten, daß er floh und es meinem Ohre nicht eröffnet haben. Aber die Knechte des Königs wollten ihre Hand nicht ausstrecken, um über die Priester Jehovas herzufallen. Da sprach der König zu Doeg: Wende du dich und falle über die Priester her! Und Doeg, der Edomiter, wandte sich und fiel über die Priester her, und er tötete an selbigem Tage 85 Mann, die das leinene Ephod trugen. Und Nob, die Stadt der Priester, schlug er mit der Schärfe des Schwertes, vom Manne bis zum Weibe, vom Kinde bis zum Säugling, und Rind und Esel und Kleinvieh, mit der Schärfe des Schwertes.

    Was kann man sich mehr wünschen, als dass nun bei David ein Priester und nun auch noch der Prophet Jehovas anwesend sind!!!

    Doch wer ist bei Saul? Menschen die was oder wen lieben? Spricht Saul zu ihnen von Gott oder von Segen? Nein, denn Gott hat Saul verlassen. Aber im Gegenzug dafür ist Saul jetzt wohlhabend! Er hat ein großes Heer und nicht nur 600 ängstliche Krieger! Er scheint also auf den ersten Blick wirklich den Segen Gottes zu haben ;-( Aber in wirklichkeit hat er nichts mehr mit dem Allmächtigen am Hut.

    Schauen wir ihn uns genauer an: er plant sogar den Tod der gesamten Priesterfamilie! Er läßt auch die ehrliche Antwort nicht gelten! Er läßt alles töten, was ihm nicht den Bart krault.

    Genauso heuchlerisch, wie heutige einige, die nach außen vorgeben den wahren Gott anzubeten, aber seine Maßstäbe mit Füßen treten und die wahren Anbeter durch Falschanklagen und Lügen das Leben erschweren.

    Wie froh können wir heute sein, dass man heute nur noch “ausgeschlossen” oder “exkommuniziert” wird, sonst würden wohl auch heute so einige Personen mit Kind und Kegel ausgerottet werden. Zur Zeit Davids hat der Allmächtige nur über sehr sehr wenigen seine schützende Hand gehalten, da er die zu Unrecht Getöteten wieder auferwecken wird.

    In der heutigen Zeit läßt er auch sehr vieles zu, denn er wird es in nahester Zukunft ungeschehen machen.

  35. Thomas sagt:

    1.Samuel 23-24

    Hat Saul denn nichts weiter zu tun? Hat er außer David zu bekämpfen, keine anderen Hobbys? Wenn man ihm zuhört, was er in den beiden Kapiteln hier zum Besten gibt, kommt man zu dem Schluß, dass er wohl tatsächlich glaubte, das David sich von Jehova entfernt hätte!

    Ziatat aus einem Bibellexikon:

    Äußerer Fortschritt im Wohlstand in Verbindung mit tatsächlichem innerem Fortschritt im Bösen ist etwas sehr Ernstes. Es ist gleichzeitig für das Fleisch und eine Prüfung für den Glauben. Im Gegensatz hierzu wird David scheinbar – und betreffs der Umstände auch tatsächlich – aus seinem Volk ausgestoßen. Er hatte weder Heim noch Zuflucht. Das Zeugnis Gottes aber ist in der der Person des Propheten Gad, und Gemeinschaft mit Gott durch des Priesters Ephod sind sein Teil in der Verbannung. Von Menschen ausgestoßen ist er dort, wo die Hilfsquellen Gottes der Not Seines Volkes gemäß erlebt werden.

    Außer diesem geistlichen Auffassungsvermögen und diesem moralischen Passendsein stellt uns der größte Teil dieser Lebensgeschichte die Art und Weise vor Augen, wie Gott alles zur Erfüllung Seiner Vorsätze lenkt (trotz aller Beweggründe und Absichten der Menschen), um David durch Geduld und die Energie des Glaubens in die Stellung zu bringen, die Er für ihn bereitet hatte.
    Nichtdestoweniger bedarf David der Einschaltung und des Schutzes Gottes.

    David hätte seine Hand gegen Saul erheben können, aber David vertraut darauf, das der Allmächtige seinen Weg bahnen wird. Auf was vertrauen wir heute? Greifen wir zu Arglist oder zu Lügen, um unser scheinbares Recht zu erhalten? Nehmen wir uns in David ein Beispiel, der mit seinem Gott wandelte!

  36. Jule sagt:

    1. Samuel 21 – 24

    1. Samuel 22:13-19

    Und Saul sprach weiter zu ihm: „Warum habt ihr euch gegen mich verschworen, du und der Sohn Ịsaïs, indem du ihm Brot und ein Schwert gabst und indem eine Befragung Gottes für ihn stattfand, damit er als einer, der im Hinterhalt liegt, gegen mich aufstehe, wie es an diesem Tag ist?“ 14 Darauf antwortete Ahimẹlech dem König und sagte: „Und wer unter all deinen Dienern ist wie David, treu und der Schwiegersohn des Königs und Oberster über deine Leibwache und geehrt in deinem Haus? 15 Habe ich etwa heute damit angefangen, Gott für ihn zu befragen? Das ist für mich undenkbar! Der König möge seinem Knecht [und] dem ganzen Hause meines Vaters nicht irgend etwas zur Last legen, denn in all diesem wußte dein Knecht weder Kleines noch Großes.“ 16 Der König aber sprach: „Du wirst ganz bestimmt sterben, Ahimẹlech, du mit dem ganzen Hause deines Vaters.“ 17 Darauf sagte der König zu den Läufern, die um ihn standen: „Wendet euch, und bringt die Priester Jehovas zu Tode, weil ihre Hand auch mit David ist und weil sie wußten, daß er ein Entlaufener war, und sie es meinem Ohr nicht enthüllten!“ Und die Diener des Königs wollten ihre Hand nicht ausstrecken, um über die Priester Jehovas herzufallen. 18 Schließlich sprach der König zu Dọeg: „Wende du dich, und fall über die Priester her!“ Sogleich wandte sich Dọeg, der Edomịter, und fiel selbst über die Priester her und brachte an jenem Tag fünfundachtzig Männer zu Tode, die ein leinenes Ẹphod trugen. 19 Auch schlug er Nob, die Stadt der Priester, mit der Schärfe des Schwertes, Mann wie Frau, Kind wie Säugling und Stier und Esel und Schaf, mit der Schärfe des Schwertes.

    wer es wagte, David zu unterstützen, war ebenso des Todes. Hier Bringt Saul eine ganze Stadt und 85 Priester zu Tode, weil sie David mit Speise versorgt haben und für ihn Jehova befragt hatten.

    Ähm, war nicht Saul der Gesalbte Jehovas? Hätte es ihn nicht freuen müssen, dass David immer noch an Jehova und seinem Wort interessiert war?

    Nein, sein persönlicher Hass und seine persönliche Rache ging vor. Wenn da jemand kommt und diesen David unterstützt, der ganz offensichtlich Jehovas Segen hat; wenn jemand es tatsächlich wagt, diesen David mit physischer und geistiger Speise zu stärken – „ab mit dem Kopf!“

    Tja ja, so kann’s gehen. So war es damals und …. heute..?

    Schon lustig, was nunmehr Sauls Lebensziel ist. Eigentlich ist er der Gesalbte Jehovas und sein Hauptaugenmerk sollte eigentlich darauf liegen, das Volk von seinen Feinden zu befreien und die Völker auszutreiben, die Jehova aus dem Land der Verheißung ausgetrieben haben wollte.

    In den Kapiteln 23 und 24 sehen wir aber, wo Sauls eigentlicher Lebensinhalt liegt. Alles dreht sich nur noch um David und wie er ihn erledigen kann. Endlich hat er ihn gefunden und hat ihn schon fast an die Wand gedrängt, da kommt ihm doch glatt was Lästiges dazwischen.

    „Glück gehabt, David.. Ich muss mal eben unterbrechen und das Volk befreien“ Naja, nicht jeder liebt seinen Job. Aber als die lästige Pflicht erfüllt ist, macht er sich gleich wieder auf die Suche nach seinem Feind. Ja, Saul geht sogar soweit, dass er das Auffinden Davids dem Segen Jehovas zuschreibt. Was für ein Dummkopf!

    1. Samuel 24:9-16

    Und David sprach weiter zu Saul: „Warum hörst du auf die Worte von Menschen, die sagen: ‚Siehe! David sucht dein Unglück.‘? 10 Siehe, an diesem Tag haben deine Augen gesehen, wie Jehova dich heute in der Höhle in meine Hand gegeben hat; und jemand sagte, man sollte dich töten, aber du tatest mir leid, und ich sprach: ‚Ich werde meine Hand nicht gegen meinen Herrn ausstrecken, denn er ist der Gesalbte Jehovas.‘ 11 Und, mein Vater, sieh, ja sieh den Zipfel deines ärmellosen Obergewandes in meiner Hand, denn als ich den Zipfel deines ärmellosen Obergewandes abschnitt, tötete ich dich nicht. Erkenne und sieh, daß an meiner Hand weder Schlechtigkeit noch Auflehnung ist, und ich habe nicht gegen dich gesündigt, während du meiner Seele auflauerst, um sie hinwegzunehmen. 12 Möge Jehova richten zwischen mir und dir; und Jehova soll für mich Rache nehmen an dir, aber meine eigene Hand wird nicht gegen dich sein. 13 So, wie das Sprichwort der Alten sagt: ‚Von den Bösen wird Böses ausgehen‘, aber meine eigene Hand wird nicht gegen dich sein. 14 Hinter wem ist der König Israels ausgezogen? Hinter wem jagst du her? Hinter einem toten Hund? Hinter einem einzelnen Floh? 15 Und Jehova soll Richter werden, und er soll richten zwischen mir und dir, und er wird sehen, und er wird den Rechtsfall für mich führen und mir Recht verschaffen [, um mich] aus deiner Hand [zu befreien].“

    16 Und es geschah, daß in dem Augenblick, als David damit zu Ende war, diese Worte zu Saul zu reden, Saul dann sprach: „Ist das deine Stimme, mein Sohn David?“ Und Saul begann seine eigene Stimme zu erheben und zu weinen.

    ohne Kommentar

  37. Thomas sagt:

    1.Samuel 25

    Nabal – ein Mann der wohl gut und gern in unsere heutige Zeit passen würde. Wo war sein Problem? Nun, David und seine Männer hatten auf die Herden gewacht – es gab keine Überfälle in dieser Zeit auf Nabals Herden. “na das gehört sich doch auch so, dass man auf die Herden seines Nachbarn ein wachsames Auge wirft!” wirst du sagen. Ja, aber es gehörte sich auch, zum Scheren ein Fest zu begehen – dies tat ja Nabal auch gemäß dem Bericht – UND die Nachbarn und Helfer mit zu diesem Fest einzuladen. Und hier hapert es bei Nabal. “Nehmen ja, aber Geben das ist nicht meine Sache – oder wäre ich sonst so reich?”
    Außerdem erkennt er die Stellung Davids, in die Gott diesen eingesetzt hat, nicht an. Sondern er sagt:

    Wer ist David, und wer der Sohn Isais? Heutzutage sind der Knechte viele, die davonlaufen, ein jeder seinem Herrn.

    Wie würden wir reagieren, wenn wir solche Provokationen hören würden? Nun schauen wir, wie drei Personen im biblischen Bericht reagieren:
    zuerst David:

    Da sprach David zu seinen Männern: Gürtet ein jeder sein Schwert um!

    wenn du nicht geeilt hättest und mir nicht entgegengekommen wärest, so wäre dem Nabal bis zum Morgenlicht nicht übriggeblieben, was männlich ist!

    die Diener des Nabal:

    Und ein Knabe von den Knaben berichtete der Abigail, dem Weibe Nabals, und sprach: Siehe, David hat Boten aus der Wüste gesandt, um unseren Herrn zu segnen; aber er hat sie angefahren. Und doch sind die Männer sehr gut gegen uns gewesen; und es ist uns nichts zuleide geschehen, und wir haben nicht das Geringste vermißt alle die Tage, die wir mit ihnen umhergezogen sind, als wir auf dem Felde waren. Sie sind eine Mauer um uns gewesen bei Nacht wie bei Tage, alle die Tage, die wir bei ihnen waren und das Kleinvieh weideten. Und nun wisse und sieh zu, was du tun willst; denn das Unglück ist beschlossen gegen unseren Herrn und über sein ganzes Haus; und er ist ein solcher Sohn Belials, daß man nicht zu ihm reden kann.

    und zum Schluß Labans Frau Abigail:

    Da eilte Abigail und nahm zweihundert Brote und zwei Schläuche Wein und fünf zubereitete Schafe und fünf Maß geröstete Körner und hundert Rosinenkuchen und zweihundert Feigenkuchen, und lud sie auf Esel;
    ….
    und sie fiel ihm zu Füßen und sprach: Auf mir, mir, mein Herr, sei die Schuld! und laß doch deine Magd zu deinen Ohren reden, und höre die Worte deiner Magd! Mein Herr kümmere sich doch nicht um diesen Mann Belials, um Nabal; denn wie sein Name, so ist er: Nabal ist sein Name, und Torheit ist bei ihm. Und ich, deine Magd, habe die Knaben meines Herrn nicht gesehen, die du gesandt hast. Und nun, mein Herr, so wahr Jehova lebt und deine Seele lebt, Jehova hat dich verhindert in Blutschuld zu kommen, und daß deine Hand dir Hülfe schaffe! Und nun, mögen wie Nabal sein deine Feinde und die Böses suchen wider meinen Herrn! Und nun, dieses Geschenk, das deine Magd meinem Herrn gebracht hat, es werde den Knaben gegeben, die im Gefolge meines Herrn ziehen. Vergib doch das Vergehen deiner Magd! denn gewißlich wird Jehova meinem Herrn ein beständiges Haus machen, weil mein Herr die Streite Jehovas streitet, und kein Böses an dir gefunden ward, seitdem du lebst.

    Wir erkennen, dass jeder das tat, was scheinbar aus seiner Sicht das Richtigste war. Doch hätte David an Nabal Rache geübt, hätte er Blutschuld auf sich geladen. Nur durch die weise Entscheidung des Dieners und der Frau Nabals, konnte dies verhindert werden!

    Und wie sah der Allmächtige die Situation? Fand er die hochnäsige Art von Nabal gut? Schauen wir, was passierte, als Abigail dem Nabal berichtet, was geschehen war:

    Und es geschah am Morgen, als der Weinrausch von Nabal gegangen war, da berichtete ihm sein Weib diese Dinge; und sein Herz erstarb in seinem Innern, und er wurde wie ein Stein. Und es geschah ungefähr zehn Tage nachher, da schlug Jehova Nabal, und er starb.

    Möge unser Herz niemals so kaltherzig sein, wie das eines Nabal! Möge unser Herz uns immer dazu drängen, anderen zu vergeben, anstatt zornig auf andere zu werden, wie dies in diesem Fall dem David beinahe zum Verhängnis geworden wäre! Seien wir dagegen ständig so weise, wie der Diener und Abigail!

    Welchen Nutzen hatte Abigail aus ihrer Handlung? Sie wurde eine Frau Davids, und war später mit in Jerusalem. Sie blieb dem David eine treue Gefährtin.

  38. Thomas sagt:

    1.Samuel 26

    Wir erleben wieder einmal, dass Saul den David verfolgt, und scheinbar der Allmächtige dafür sorgt, dass David den Saul töten könnte. Aber David tut es wieder nicht! Er nimmt zwar den Krug und den Speer, aber er tut dem Saul nichts.

    Wie würden wir uns verhalten, wenn ein “Feind uns bedrängt”? Würden wir dazu bereit sein, ihm ebenso zu tun, wie er uns getan hat oder hätte? Wäre dies dann die Haltung eines Christen oder eines Anbeters des wahren Gottes? Oder ist es nicht so, dass Anbeter Jehovas geduldig auf ihn warten, und ihn das Gericht vollziehen lassen? Urteile selbst, wenn du das Kapitel 26 liest, und bedenke auch, wie sehr David gesündigt hätte, wenn er im Kapitel 25 nicht aufgehalten worden wäre.

    Und Jehova wird einem jeden seine Gerechtigkeit und seine Treue vergelten; denn Jehova hatte dich heute in meine Hand gegeben, und ich wollte meine Hand nicht ausstrecken gegen den Gesalbten Jehovas. Und siehe, wie deine Seele an diesem Tage hochgeachtet gewesen ist in meinen Augen, also möge meine Seele hochgeachtet sein in den Augen Jehovas, und er möge mich erretten aus aller Bedrängnis!

  39. Thomas sagt:

    1.Samuel 27-28

    David begibt sich aus Furcht vor Saul zu den Philistern.
    Doch dieser Schritt scheint nicht weise durchdacht gewesen zu sein. Nun steckt er in der Klemme. Denn auf der einen Seite lebt er bei dem Feind des Volkes, und auf der anderen Seite muß er als gesalbter König eigentlich für sein Volk kämpfen.

    Saul sucht nach Anleitung. Er findet keinen der ihm Hilfe und Richtschnur bietet. Er suchte nach Gott – aber dieser antwortet keinem, der seine Maßstäbe mit Füßen tritt und wie im Falle Sauls sogar die wahren Anbeter verfolgt. Deshalb lesen wir:

    Und Saul befragte Jehova; aber Jehova antwortete ihm nicht, weder durch Träume, noch durch die Urim, noch durch die Propheten.

    “Was tun? Sollte ich mich etwa ändern, damit Jehova wieder Wohlgefallen an mir hat? Warum sollte ich? Ich kann ja auch Gott dazu zwingen, sich mit mir zu unterhalten. So werd ich es machen: ich befrage eine Wahrsagerin, und laß mich durch diese mit einem Propheten des wahren Gottes verbinden. Dann muss er mit mir reden!” Was für ein Narr! Niemals mehr hatte Samuel zu seinen Lebzeiten mit ihm gesprochen. Und Saul glaubt tatsächlich, diesen Weg gehen zu können? Versteht er wirklich nicht, mit wem er sich da einläßt? Und das es durch den Kontakt zu den Geistern keinen Weg mehr zurück zum Allmächtigen gibt? Versteht er nicht, dass er Kontakt zu dem Teufel und seinen Dämonen aufnimmt, wenn er die Toten befragt? Glaubt er, dass diese ihm nicht sagen könnten, was der Allmächtige vor hat? Doch, sie wissen es, und teilen es ihm auch mit! Und was hat er nun gewonnen, außer das er nun das Wissen um den Tod seiner Söhne und seines Todes Gewissheit hat?
    Und wie ist das heute? Kann man in verzweifelten Situationen zu Literatur und Unterhaltung greifen, in denen Wahrsagerei gepriesen oder gar vollführt werden? Sollte man, wenn der Allmächtige nicht sofort hilft, vielleicht die Geister befragen oder sich Schutz bei diesen holen? Es ist wirklich unweise, sich so sehr vom Allmächtigen zu entfernen. Niemals wird er erlauben, das Menschen, die sich mit seinen Gegenspielern einlassen, weiterhin mit ihm Kontkat haben können. Er wird diese unweigerlich verwerfen. Saul konnte nun nicht mehr zurück. Und sein Fehlverhalten kostete seinen Söhnen und noch vielen anderen aus dem Volk, das Leben. Sei also weiser – und lerne aus dem was Saul passierte.

  40. Jule sagt:

    1. Samuel 25 – 28

    1. Samuel 28 und 29

    Verzeih bitte die Übertretung deiner Sklavin, denn Jehova wird für meinen Herrn unfehlbar ein dauerndes Haus schaffen, denn die Kriege Jehovas sind es, die mein Herr kämpft; und Schlechtigkeit, sie wird sich an dir durch deine Tage hindurch nicht finden. 29 Wenn ein Mensch sich aufmacht, um dir nachzujagen und nach deiner Seele zu trachten, wird es sich bestimmt erweisen, daß die Seele meines Herrn im Beutel des Lebens bei Jehova, deinem Gott, eingewickelt ist; was aber die Seele deiner Feinde betrifft, er wird sie fortschleudern wie mitten aus der Höhlung der Schleuder.

    das trifft auch auf meinen Mann zu *freu*

    Kapitel 26 ab Vers 18

    Und er fügte hinzu: „Warum denn jagt mein Herr hinter seinem Knecht her, denn was habe ich getan, und welche Schlechtigkeit ist an meiner Hand? 19 Und nun möge mein Herr und König bitte auf die Worte seines Knechtes hören: Wenn Jehova es ist, der dich gegen mich aufgereizt hat, so laß ihn ein Getreideopfer riechen. Wenn es aber Menschensöhne sind, sie sind verflucht vor Jehova, denn sie haben mich heute davon vertrieben, mich als dem Erbe Jehovas zugehörig zu fühlen, indem [sie] sagen: ‚Geh, diene anderen Göttern!‘ 20 Und nun laß mein Blut nicht vor dem Angesicht Jehovas zur Erde fallen; denn der König Israels ist ausgezogen, um einen einzigen Floh zu suchen, so wie man ein Rebhuhn auf den Bergen jagt.“

    21 Saul sprach darauf: „Ich habe gesündigt. Komm zurück, mein Sohn David, denn ich werde dir keinen Schaden mehr zufügen angesichts der Tatsache, daß meine Seele an diesem Tag kostbar gewesen ist in deinen Augen. Siehe! Ich habe töricht gehandelt und sehr gefehlt.“ 22 Da antwortete David und sagte: „Hier ist der Speer des Königs, und laß einen von den jungen Männern herüberkommen und ihn holen. 23 Und Jehova ist es, der jedem seine eigene Gerechtigkeit und seine eigene Treue vergelten wird, indem Jehova dich heute in meine Hand gegeben hat und ich meine Hand nicht gegen den Gesalbten Jehovas ausstrecken wollte. 24 Und siehe, so, wie deine Seele an diesem Tag groß war in meinen Augen, so möge meine Seele groß sein in den Augen Jehovas, damit er mich aus aller Bedrängnis befreie.“ 25 Darauf sprach Saul zu David: „Gesegnet seist du, mein Sohn David. Du wirst es nicht nur ganz bestimmt schaffen, sondern du wirst auch unfehlbar als Gewinner hervorgehen.“ Und David ging dann seines Weges; und was Saul betrifft, er kehrte an seinen Ort zurück.

  41. Jule sagt:

    1. Samuel 29 – 31

    Kapitel 29
    hab ich das jetzt richtig gelesen? David wollte mit den Philistern gegen Israel ausziehen? Warum wollte er die Philister unterstützen, Gottes Volk zu bekämpfen? Hatten die Achsenherren recht damit, dass er das Lager der Philister unterwandern wollte?

    1. Samuel 30:4

    Und David und das Volk, das bei ihm war, begannen ihre Stimme zu erheben und zu weinen, bis keine Kraft mehr in ihnen war, [noch mehr] zu weinen.

    also auch andere trauern mit ihrer ganzen Kraft. Da geht es nicht nur mir so…

  42. Thomas sagt:

    1.Samuel 29-31

    Zieht David tatsächlich gegen sein eigenes Volk hinauf?

    Und Achis rief David und sprach zu ihm: So wahr Jehova lebt, du bist redlich; und wohlgefällig in meinen Augen ist dein Ausgang und dein Eingang bei mir im Heerlager; denn ich habe nichts Böses an dir gefunden von dem Tage an, da du zu mir gekommen bist, bis auf diesen Tag; aber in den Augen der Fürsten bist du nicht wohlgefällig. 7 Und nun kehre zurück und gehe hin in Frieden, damit du nichts Übles tuest in den Augen der Fürsten der Philister.

    Da hat David aber “Glück” das er nach Hause geschickt wird, und sich damit das Problem gelöst hat. Aber lies: Der Philisterkönig Achis sagt, dass Jehova lebt! Was für eine Einschätzung!

    Doch wie geht es weiter? Die Stadt, in der die Frauen und die Kinder usw. zurückgelassen waren, wurde geplündert! Was für eine Schmach! Erst werden sie zurückgewiesen – eine Beleidigung! Und nun haben die Amalekiter die Stadt geplündert – und wessen Schuld? Na ganz klar: David.
    Wir lesen:

    Da erhoben David und das Volk, das bei ihm war, ihre Stimme, und sie weinten, bis keine Kraft mehr in ihnen war zu weinen. Und auch die beiden Weiber Davids waren gefangen weggeführt, Achinoam, die Jisreelitin, und Abigail, das Weib Nabals, des Karmeliters.
    Und David war in großer Bedrängnis, denn das Volk sprach davon, ihn zu steinigen; denn die Seele des ganzen Volkes war erbittert, ein jeder um seine Söhne und um seine Töchter. Aber David stärkte sich in Jehova, seinem Gott.

    Was tut David? Wehrt er sich, indem er große Reden schwingt, sich rechtfertig? Droht er? Nein – er stärkt sich in Jehova – und er befragt durch den anwesenden Priester den wahren Gott. Und dies – genau dies – führt zur Lösung!

    Und was macht David mit der Beute? Er teilt es unter allen seinen Männern auf UND verteilt es sogar an die Städte, die er während seiner Flucht besucht hatte! Was für ein großherziger Mensch!

    Und Saul? Wir lesen davon, dass er wie gelämt ist, ja er zittert – und das ganze treibt ihn in den Selbstmord:

    Und der Streit wurde heftig wider Saul, und es erreichten ihn die Schützen, Männer mit dem Bogen; und es wurde ihm sehr angst vor den Schützen.
    Da sprach Saul zu seinem Waffenträger: Ziehe dein Schwert und durchbohre mich damit, daß nicht diese Unbeschnittenen kommen und mich durchbohren und mich mißhandeln! Sein Waffenträger aber wollte nicht, denn er fürchtete sich sehr. Da nahm Saul das Schwert und stürzte sich darein. Und als sein Waffenträger sah, daß Saul tot war, da stürzte auch er sich in sein Schwert und starb mit ihm.
    So starben Saul und seine drei Söhne und sein Waffenträger, auch alle seine Männer an selbigem Tage zugleich.

    Wie unwürdig für einen Menschen, der als König vorran gehen sollte! Aber wir sehen auch, dass sein Leben nicht durch Schicksal dazu verschworen war, sondern dass Saul seinen Weg ging. Konsequent weigert er sich, die Wege seines Gottes zu gehen. Er geht seinen Weg – bis in den Tod. Doch eigentlich könnte man denken, dass er damit verworfen ist! Doch lesen wir das Kapitel zu Ende:

    da machten sich alle tapferen Männer auf und gingen die ganze Nacht; und sie nahmen den Leichnam Sauls und die Leichname seiner Söhne von der Mauer von Beth-Schan weg; und sie kamen nach Jabes zurück und verbrannten sie daselbst. Und sie nahmen ihre Gebeine und begruben sie unter der Tamariske zu Jabes, und fasteten sieben Tage

    Nicht nur Trauer, sondern ein Anständiges Begräbnis! Wären wir froh gewesen, dass dieser … endlich tot ist? Wären wir in Jubelrufen umhergelaufen? Oder hätten wir getrauert?

  43. Thomas sagt:

    1.Samuel 1-3
    Zitate von J.N.Darby


    Was die Söhne Elis anbelangt, so sind sie ein Beispiel dessen, was nur zu oft geschieht. Wie oft sehen wir leider, daß, wenn das Gericht Gottes auszubrechen im Begriff ist, das Volk sich dessen nicht bewußt ist, weil ihr Wahrnehmungsvermögen durch das Böse verfinstert ist. Die Augen Gottes sind anderswo, wie auch das geistliche Unterscheidungsvermögen, das Er den Seinigen schenkt, wie es auch hier bei Samuel der Fall war. Nichtsdestoweniger warnt Gott Eli mittels eines Mannes Gottes. Sein Urteil über die priesterliche Familie und über das Priestertum wird verkündet, bevor Jehova Sich dem Samuel offenbart.

    Zitate von H.Rossier


    Die arme Hanna war voller Herzeleid und weinte viel. Doch eine Zuflucht blieb ihr; sie konnte ihren Kummer vor Jehova bringen. Das Herz Gottes allein konnte ihr in Gnade antworten, und deshalb erschien sie vor Ihm zu Silo. Dort wartete ihrer indes eine neue Probe. Sie begegnet da dem Mangel an Verständnis bei Eli, dem geistlichen Haupte ihres Volkes, welcher das Wirken des Geistes Gottes mit der Tätigkeit des Fleisches verwechselt und sie für eine Trunkene hält, während sie doch „in Weib beschwerten Geistes“ war. Welch ein Schmerz mußte das für sie sein! In sich selbst ohne irgendwelche Hilfsquelle, ist das Herz der Welt ihr feindlich gesinnt, und diejenigen, welche den Namen Jehovas tragen, verurteilen und mißverstehen sie. Wie hätte sie essen und trinken u können, solange der einzige Wunsch ihrer Seele keine Befriedigung gefunden hatte? Hanna will den ersehnten Sohn nicht für sich behalten; sie ist völlig bereit, ihn Jehova zu geben „alle Tage seines Lebens“, einen Nasiräer für Gott aus ihm zu machen; aber was sie braucht, ist ein Zeichen der Gunst Gottes, es ist „die Gnade“. Hat Gott ihr, dem unfruchtbaren Weibe, diesen Namen umsonst gegeben? Es bleibt ihr nur die Gnade übrig, und das ist der Punkt, wohin sie kommen mußte.

    Eli ist trotz allem ein wahrer Diener Jehovas, und sein Gewissen erlaubt ihm nicht, der Stimme der Wahrheit kein Gehör zu geben. Er kommt von seiner ersten Auffassung über Hanna zurück und segnet sie im Namen Gottes: „Gehe hin in Frieden; und der Gott Israels gewähre deine Bitte, die du von ihm erbeten hast!“ (V. 17).

    In dem Verlauf dieses Kapitels wird uns der Zustand des Verfalls, in welchen das Priestertum geraten war, vor Augen gestellt. „Die Söhne Elis waren Söhne Belials.“ Schreckliche Bezeichnung! denn es handelt sich um diejenigen in Israel, welche Gott am nächsten standen. Die Sünde dieser Männer war von zweierlei Art: sie verachteten die Rechte derjenigen, welche Jehova Opfergaben darbrachten, indem sie sich deren Anteil widerrechtlich aneigneten (Vers 13. 14); und sie verachteten die Rechte Jehovas, indem sie Sein Teil mit unheiligen Händen berührten und ihr Teil vorabnahmen, und so sich selbst Gott voranstellten (V. 15. 16). Sie mästeten sich an den Opfern Jehovas und machten sie verächtlich in den Augen der Menschen.

    Finden wir nicht dieselben Grundsätze bei der Priesterschaft aller Völker, …? Ohne Zweifel zeigen sie sich mehr oder weniger grob und hassenswürdig, je nach den Verhältnissen; aber schließlich sind es doch die Grundsätze einer jeden Klasse von Menschen, welche sich in religiösen Dingen Herrschaft oder Vorrechte der andere Menschen anmaßt (Vergl. Mt 24, 48. 49). Sie beanspruchen Rechte über die einfachen Gläubigen, lassen sich auf deren Kosten bedienen, und selbst ein Knecht des Priesters hat in ihren Augen eine höhere Stellung als die Anbeter selbst. Sie eignen sich in gewissem Maße die Vorrechte Gottes widerrechtlich an und machen Ihn verächtlich, um dann an Seiner Stelle sich ehren zu lassen. So war es im höchsten Maße der Fall bei den bösen Söhnen Elis: sie kannten Jehova nicht; „die Furcht Jehovas war nicht vor ihren Augen“. Ohne diese Furcht haßt man das Böse nicht. Ist es deshalb zu verwundern, daß sich die schrecklichste Verderbtheit bei ihnen offenbarte? (V. 22).

    Was fehlte denn nun diesem Manne Gottes? wird man fragen – Dies fehlte ihm: Er verurteilte wohl das Böse aber er trennte sich nicht davon. Es ist eine traurige und beschämende Sache, feststellen zu müssen, daß das Gleiche bei der Mehrzahl der Kinder Gottes in der Christenheit heute der Fall ist. Ihre Verbindungen, ihr Umgang, ihre Zuneigungen, allerlei Gewohnheiten, die sie höher schätzen als die Verherrlichung des Herrn, verhindern sie zu erkennen, daß man mitverantwortlich ist für Böses, welches man verurteilt, ohne sich davon zu trennen….

    Möchten wir uns durch das Beispiel Elis belehren lassen! Wir leben in einer Zeit, welche durch viel Tätigkeit im Dienste gekennzeichnet wird. Diese Tätigkeit täuscht leicht uns selbst und andere, weil sie den Anschein eines großen Eifers für den Herrn und Sein Werk hat. Sie kann sogar von hervorragender Begabung begleitet sein; aber beides hat wenig Wert, wenn unser persönlicher Zustand und unser Verhalten nicht damit in Übereinstimmung sind, wie es leider bei Eli in solch trauriger Weise der Fall war. Wahrer Dienst, so wie er Gott gefällt und entspricht, kann nur ausgeübt werden, wo diese Übereinstimmung vorhanden ist.

    Bei Samuel begegnen wir einem durchaus entgegengesetzten Zustand der Dinge. Wir können bei ihm die ununterbrochene Entwicklung eines Lebens in Heiligkeit verfolgen, trotzdem mehr als eine Schwachheit sich zeigte; denn Vollkommenheit findet sich nur bei Christo.

    Als er noch ein kleiner Knabe war, wird von ihm gesagt: „Er betete daselbst Jehova an“ (Kap. 1, 28). … Als Zweites lesen wir: „Der Knabe aber diente Jehova vor Eli, dem Priester“ (Kap. 2, 11). Diese Stellung kennzeichnet das ganze Leben Samuels, aber er dient hier unter der Leitung Elis; denn, weil er noch sehr jung war, hatte er nötig zu lernen, ehe er andere belehren konnte.

  44. Thomas sagt:

    1.Samuel 4-7
    Zitate von J.N.Darby


    Verderbt in allen ihren Wegen, und verwegen in ihren Wegen mit Gott, weil sie Seine Majestät und Seine Heiligkeit vergessen hatten, sucht Israel Jehova mit sich in seinem untreuen Zustande zu verbinden, wie Er es in ihrem ursprünglichen Zustande gewesen war, anstatt vor Ihn zu treten, um zu lernen, warum Er Sein Volk verlassen hätte. Gott wird sie weder anerkennen noch ihnen beistehen. Im Gegenteil, die Bundeslade, das Zeichen und der Sitz Seiner Beziehungen mit dem Volk, ist genommen. Sein Thron steht nicht länger inmitten Seines Volkes; Seine Stiftshütte ist leer, die ganze geordnete Beziehung ist unterbrochen. Wo können sie Opfer darbringen? Jehova, ihrem Gott, nahen! Eli, der Priester, stirbt, und seine fromme Schwiegertochter, von diesen verhängnisvollen Geschehnissen überwältigt, spricht feierlich die Grabrede über das unglückselige Volk, und zwar in dem Namen, den sie dem gibt, der nicht mehr ihre Freude sein konnte. Die Frucht ihres Leibes trägt bloß dieses Gepräge des Unglücks ihres Volkes – in ihren Augen ist es nur Ikabod.

    Die Philister werden gezwungen, die Macht des Gottes Israels anzuerkennen, den Israel nicht verherrlichen konnte. Seine Gerichte stellten ihrem natürlichen Gewissen ein Mittel vor, das, während es bewies, daß die allmächtige Kraft Gottes sogar von unvernünftigen Geschöpfen gespürt wird und sie zwingt, wider ihre stärksten Instinkte zu handeln, auch offenbar machte, daß es tatsächlich Jehova, der allmächtige Gott war, der die Züchtigung, unter der sie litten, verhängt hatte.

    Gott bewahrt Seine Majestät sogar inmitten Israels. Er befindet Sich nicht länger unter ihnen, indem Er die verheißenen Segnungen sichert. Seine Lade, die durch ihre Untreue der unwürdigen Behandlung der Philister und der Neugierigen ausgesetzt ist, wird (als ein Zeichen der Gegenwart Gottes) zur Gelegenheit des Gerichts über die Vermessenheit derer, die hineinzuschauen wagten, indem sie die göttliche Majestät Dessen vergaßen, der sie zu Seinem Thron gemacht hatte und Sein Zeugnis in ihr bewahrte.

    Wie oft aber läßt Gott durch Seine Abwesenheit den Wert Dessen verspüren, dessen Anwesenheit nicht geschätzt wurde!

    Immer noch der Anwesenheit und Herrlichkeit Jehovas beraubt, wehklagt Israel ihm nach. Laßt uns hier bemerken, daß Gott nicht unter den Philistern bleiben konnte. Untreue mochte Sein Volk ihren Feinden unterjochen, obwohl Gott gegenwärtig war. Aber (sozusagen) allein gelassen, richtete Seine Anwesenheit die falschen Götter. Eine Vereinigung war unmöglich; die Philister begehren Ihn nicht. Man kann sich nicht des Sieges über Einen Solchen rühmen, der, wenn Er erbeutet wird, zum Verderber des Siegers wird. Die Philister entledigen sich Seiner. Niemals können die Kinder Satans die Anwesenheit des wahren Gottes ertragen.

    Übrigens ist das Herz Gottes Seinem Volke nicht entfremdet. Er findet den Weg zu dem Volke Seiner Wahl auf eine unumschränkte Weise zurück, was beweist, daß Er der Gott der ganzen Schöpfung ist. Wie wir gesehen haben, behauptet Er aber Seine Majestät.
    …Gott kehrt zurück, jedoch muß Er noch einen Weg für Sich gemäß Seinen Vorsätzen und Seinem Handeln öffnen, nachdem Er Seine Beziehungen mit dem Volke wieder aufnimmt. Also erscheint Samuel wieder auf dem Schauplatz, als Israel, nachdem die Lade zwanzig Jahre in Kirjath-Jearim geblieben war (Kap. 7), nach Jehova wehklagte. Die Lade ist nicht an ihren Ort zurückgebracht, noch ist die ursprüngliche Ordnung wiederhergestellt.

    Durch sein Zeugnis beginnt Samuel das Gewissen des Volkes zu beeinflussen, das abzulegen, was sie dadurch schwächte, daß sie Gott verunehrten. Er sagt ihnen, daß, wenn sie mit ganzem Herzen zu Jehova umkehren, sie die fremden Götter aus ihrer Mitte hinwegtun müssen und Jehova allein dienen. Eine gemischte Anbetung war untragbar. Dann würde Jehova sie erretten. jetzt ist der Prophet Samuel der Punkt der Begegnung zwischen dem Volke und Gott. Jetzt erkennt Gott ihn allein an.

    Die Lade wird noch nicht wieder an ihrem Platze gefunden, bis der von Gott erwählte König auf dem Throne gefestigt ist. Erst wenn der Sohn Davids in Frieden und in Macht in Jerusalem herrscht, wird sie völlig nach der Ordnung Gottes hingestellt…

    Zitate von H.Rossier


    Dieses Kapitel stellt uns nicht nur den Verfall des Priestertums, sondern auch den des ganzen Volkes vor Augen; das eine wie das andere wird von dem Gericht getroffen….Sie fragen: „Warum hat uns Jehova heute vor den Philistern geschlagen?“ Sie verstehen nicht die Ursache ihrer Niederlage, weil sie durchaus kein Bewußtsein von ihrem Zustande haben. Um sich von dem schweren Schlage, der sie getroffen hat, zu erholen, suchen sie die Bundeslade, den Thron Gottes, mit ihrem Zustande des Verfalls in Verbindung zu bringen, so wie diese im Anfang ihrer Geschichte sich mit ihnen verbunden hatte. Sie denken gar nicht daran, vor Jehova zu erscheinen, um von Ihm zu vernehmen, warum Er Sein Volk verlassen habe. Sie ziehen, sozusagen, Gott zu sich herab. Dasselbe können wir heutzutage beobachten. Christliche Völker bekriegen sich, und jedes sagt: Gott muß mit uns sein.

    Jehova, der „zwischen den Cherubim thront“, läßt Sich von Israel mitführen, aber Er ist unter ihnen als Richter, nicht als Retter. Er richtet alles: zuerst das Priestertum, dann das Volk, und schließlich die Feinde des Volkes, nachdem Seine Herrlichkeit von Israel gewichen ist….Das Volk scheint die Macht Gottes in hohem Maße anzuerkennen; bei der Ankunft der Bundeslade „jauchzt ganz Israel mit großem jauchzen, daß die Erde erdröhnte“. In gleicher Weise bedient sich auch die Christenheit des Namens Christi, um inmitten des ungerichteten Bösen sich selbst zu verherrlichen. Das äußere Zeichen der Gegenwart Gottes genügt ihr; sie sagt: Wir haben die Bundeslade. Israel denkt, Gott könne sie nicht verlassen, ohne Sich Selbst der Verachtung auszusetzen. Nun, Gott gibt Sich hier dieser Verachtung preis; Er erlaubt, daß die Welt scheinbar Sein Überwinder wird. In Wirklichkeit ist es die Erfüllung des Wortes Jehovas, das durch Samuel geredet worden war; aber Gott, der in die Hände der Feinde überliefert wird, ist der Richter. Wie mit der Bundeslade, so ist es mit Christo. Er, der verworfen und verachtet wurde, mit dem die Menschen alles taten, was sie wollten, ist von Gott zum Richter über Lebendige und Tote gesetzt.

    Was wurde nun aus dem Triumphgeschrei in Vers 5? An seine Stelle tritt der „Schall des Getümmels“. Israel wird geschlagen, das Priestertum vernichtet, Schande und Ohnmacht kommen über Israel, die Herrlichkeit Gottes wird in die Hände des Feindes überliefert!

    Die Frömmigkeit des armen, schuldigen Eli tritt bei diesem schweren Unglück hell ans Licht. Das Ende seiner Laufbahn redet zu uns noch von etwas anderem als von dem Gericht Gottes, so wirklich und schrecklich dieses auch war. Mit gerichteten Herzen hatte Eli das Urteil Gottes über sich und seine Söhne demütig entgegengenommen (Kap. 3, 18); jetzt dachte er an nichts anderes als an die Lade Gottes. „Sein Herz war bange wegen der Lade Gottes“ (V. 13). Sobald der Bote sie erwähnt, fällt er von seinem Stuhle und stirbt (V. 18). Nicht das Gericht über seine Familie tötete Eli, sondern die Unehre, welche auf Jehova gefallen war, sowie Seine Entfernung aus der Mitte Seines Volkes….

    Israel beginnt „zu wehklagen Jehova nach“ (V. 2); das ist schon ein gutes Zeichen. Es fehlte ihm also etwas; die Gegenwart Jehovas war ihm ein Bedürfnis geworden. Wir können darin das erste Anzeichen eines göttlichen Werkes in der Seele des Volkes erblicken. Samuel ist wie der Mund Jehovas (V. 3), um das Volk zur Buße zu rufen: „Samuel sprach zu dem ganzen Hause Israel.“ Das Wort Gottes bringt uns immer zu dem Bewußtsein unseres Zustandes; ohne das Wort Gottes findet kein wirkliches Werk des Geistes im Herzen statt.

    „Wenn ihr mit eurem ganzen Herzen zu Jehova umkehret, so tut die fremden Götter und die Astaroth aus eurer Mitte hinweg, und richtet euer Herz auf Jehova und dient ihm allein; und er wird euch erretten aus der Hand der Philister.“ Es ist also bei der Umkehr des Gläubigen zu Jehova wie bei seiner Bekehrung. Die Seele beginnt damit, sich von den Götzenbildern oder von dem Bösen zu trennen; „ihr habt euch von den Götzenbildern zu Gott bekehrt“, wird den Thessalonichern gesagt. Dann folgt, daß man das Herz auf Jehova richtet, um Ihm zu dienen: „um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen“. Das Ergebnis ist die Errettung oder Befreiung; Gott ist nicht mehr genötigt, den Gläubigen zu züchtigen.

    Bei diesem Werke ist die Tätigkeit Samuels, dieses treuen Knechtes Gottes, ganz besonders beachtenswert und gesegnet. Nachdem er zu dem Volke geredet hat, fügt er hinzu: „Versammelt ganz Israel nach Mizpa, und ich will Jehova für euch bitten“ (V. 5). Das Volk Gottes zu sammeln ist der Beruf eines jeden Knechtes Jehovas, der seinen Dienst versteht.

  45. Thomas sagt:

    1.Samuel 8-10
    Zitate von J.N.Darby


    Der Glaube wird aber nicht durch Erbfolge weiter gegeben. Samuel konnte seine Söhne nicht zu Propheten machen. Als Richter waren sie nicht besser, als die Söhne Elis als Priester gewesen waren, und das Volk hatte selbst keinen Glauben, um sich unmittelbar auf Gott zu stützen. Sie bitten darum, den Nationen gleichgemacht zu werden.

    „Nun setze einen König über uns ein“, sprachen sie zu Samuel. Wo war Jehova? Für Israel nirgends. Es war aber übel in den Augen Samuels, und er betete zu Jehova. Obwohl Er zur Kenntnis nahm, daß das Volk Ihn, wie gewöhnlich, verworfen hatte, gebot Gott dem Samuel, auf die Stimme des Volkes zu hören. Samuel warnt sie dem Zeugnis Gottes gemäß und stellt ihnen das Unpassende und die Folgen eines solchen Schrittes vor Augen; das Volk will aber nicht auf ihn hören. Durch von der Vorsehung herrührende Umstände bringt Gott den Mann zum Propheten, den Er dazu erwählt hatte, die fleischlichen Begierden des Volkes zu erfüllen. In alledem richtet Er das Volk und ihren König. („Ich gab dir einen König in meinem Zorn, und nahm ihn weg in meinem Grimm.“) Er gedachte aber Seines Volkes. Er verließ sie nicht. Während Er ihnen ihre Untreue zeigt, handelt Er durch Saul zu ihren Gunsten, und auch nachher, indem Er den ungehorsamen König hinwegnahm. Schönheit und hoher Wuchs kennzeichneten den Sohn Kis; in den Zeichen aber, die Samuel ihm gab, nachdem er ihn gesalbt hatte, lag eine Bedeutung, die seine Gedanken über ihn selbst hinaus hätten lenken sollen.

    Nun hatte Gott Israel nicht verlassen; Glaube war noch vorhanden; Männer gingen zu Gott hinauf. Es gab einige in Israel, die sich des Gottes von Bethel erinnerten, der Sich dem Jakob offenbarte, als er floh 1 Der Gott, der ihm am Tage seiner Drangsal, als er vor seinem Feinde her vertrieben wurde, sagte, daß Er ihn nicht verlassen würde. , und der ihn in Seiner Treue in Frieden zurückbrachte; und Gott gab dem Saul Gunst in ihren Augen. Die Knechte des Gottes von Bethel grüßen ihn und stärken ihn auf seinem Wege. Doch der Berg Gottes war von den Philistern besetzt – noch ein Umstand, der das Herz eines treuen Israeliten, der die Herrlichkeit Gottes und das Wohl Seines Volkes wünschte, hätte berühren sollen. Das begleitende Zeichen aber verlieh ihm noch mehr Nachdruck; denn an diesem Ort geriet der Geist Jehovas über Saul, und er wurde in einen anderen Mann verwandelt, deshalb lautete seine Berufung: „Tue, was deine Hand finden wird“. (Kap. 10,7) 2 Demgemäß war es der Geist der Weissagung, der Geist, der segnend wirkte, der auf die Gegenwart Gottes hinwies und darauf, wohin Saul seine Zuflucht hätte nehmen sollen, obwohl (ja, eben weil) der Berg Gottes, der öffentliche Sitz Seiner Autorität in Israel sich in den Händen der Feinde des wahren Volkes Gottes befand. Diese Szene war eine bildliche Darstellung des ganzen Zustandes Israels.

    Es geschieht oft, daß der Glaube klar darstellt, was getan werden soll, während das fett und untreu gewordene Herz das gar nicht einsieht. Und was bedeuten diese Zeichen? Es gibt solche in Israel, die des Gottes von Bethel gedenken und die Ihn suchen – das sind aufrichtige und zubereitete Herzen, die Ihn als die Hilfsquelle des Glaubens kennen. … Der Geist Jehovas gerät über Saul, weil Er dort den Lauf Seiner Beziehungen zu Israel wieder aufnimmt.

    Samuel ist aber immer noch der einzige, den Gott als das Bindeglied zwischen Sich und dem Volke anerkennt. Wenn Saul es mit Samuel zu tun gehabt hat, war er ein anderer Mensch. Er muß auf Samuel warten, um zu wissen, was er tun soll, und auf daß Segen auf ihm ruht. Somit muß er zugeben, daß der Segen mit dem Propheten zusammenhängt und er nicht ohne ihn handeln darf; er muß in vollkommener Geduld (sieben Tage) auf ihn warten, einer Geduld, die sich dem Zeugnis Gottes beugend, keinen Segen getrennt von Seinen Wegen suchen will.

    Hier sehen wir auch in den Philistern die Feinde, die den Glauben auf die Probe stellen. Wir haben oft solche Feinde, über die wir einen leichten Sieg erringen, und deretwegen man uns für geistlich hält, sie sind aber nicht solcherart (von seiten Gottes, und man darf sagen, auch ihrerseits), die den Glauben auf die Probe stellen. Mit diesen muß die Geduld ihr vollkommenes Werk tun.

    Samuel beruft das Volk nach Mizpa. Dort stellt er ihnen ihre Torheit vor Augen, wie sie den Gott ihres Heils verworfen hatten. Dem Befehl Gottes gemäß schreitet es aber zur Wahl eines Königs. Gott kommt den Wünschen des Volkes entgegen. Wenn das Fleisch Gott hätte verherrlichen können, so mangelte es an nichts, um sie dazu zu veranlassen, Ihm zu vertrauen. In äußeren Dingen paßt Sich Gott ihnen an; und wir wissen ferner, daß, wäre das Volk Jehova nachgefolgt, Jehova sie nicht verlassen hätte.

    Da Gott nun einen König eingesetzt hat, sind diejenigen, die ihn nicht anerkennen wollen, „Söhne Belials“. Das Volk sieht aber Gott kaum in alledem: sie erkennen Ihn bloß in jenen Dingen, die das Fleisch wahrnehmen kann, wie z. B. die Schönheit des Königs und der Erfolg seiner Waffen, d. h. in den Dingen, in denen Gott Sich der Natur anpaßt und in denen Er Segen gewährt, auf daß Er erkannt werde und man Ihm vertraue. Darin freuen sie sich, aber weiter gehen sie nicht. Der Glaube ist nicht aus der Natur.

    Zitate von H.Rossier


    Einen König begehren, hieß im Grunde nichts anderes als Jehova verlassen und Seine unmittelbare Regierung durch die Richter leugnen; aber die hauptsächlichste Sünde bestand darin, daß sie einen König forderten gleich den Nationen. War nicht der Ratschluß Gottes, ihnen einen König nach Seinem Herzen zu geben, einen Gesalbten, den Er Selbst für sie erwählen wollte? (1.Sam 2, 35; 13, 14 ). Einen König begehren gleich allen Nationen hieß: ihren Titel als Volk Gottes aufgeben und sich der Welt gleichstellen, zu einer Zeit, da infolge ihrer Untreue ein von Gott errichtetes System in ihren Händen in Gefahr geraten war. Die Christenheit hat auf dem Wege des Abfalls nicht anders gehandelt; anstatt sich zu demütigen und Leid zu tragen, hat sie, um sich aufrecht zu halten, die Unterstützung der Welt gesucht.

    Obwohl Gott Samuel züchtigt, macht Er ihn doch mit Sich eins, sobald Sein Volk unter dem Schein, das Böse zu verurteilen, sich mit den Nationen einsmacht. Es ist besser, ein gedemütigter Samuel zu sein, verkannt und mit einem verworfenen Gott allein, als ein Israel, ausgerüstet mit einer kraftvollen äußeren Organisation, die ihm aber die Täuschung beibringt, als könne es ohne Gott fertig werden und nach seinem Gefallen handeln, während es in Wahrheit ein Sklave der Welt und des Satans ist.

    Saul besitzt alle natürlichen Eigenschaften zu einem Führer des Volkes. Er ist stark und vermögend, schön, groß, ein auserlesener Mann. Seine sittlichen Eigenschaften sind nicht weniger bemerkenswert: er ist seinem Vater unterwürfig und liebt ihn (V. 5); er ist bereit, auf den Rat seiner Untergebenen zu hören (V. 10); er ist klein in seinen Augen, sowohl im Blick auf seinen Stamm als auch auf seine Familie (V. 21). Wenn der Versuch, den Gott machen will, mit einem solchen Manne nicht gelingt, dann ist die Frage entschieden, daß der allgemeine Zustand des Menschen hoffnungslos ist.

    Fügen wir noch hinzu, daß, ohne diese Probe mit dem König nach dem Fleische, die Wege Gottes mit David, Seinem Gesalbten, nicht vollständig gewesen wären. Wo wären die Leiden und die ganze Mühsal Davids, das notwendige Vorspiel seiner Herrlichkeit, wenn Saul nicht erweckt worden wäre.

    Da ist kein Neid bei Samuel, obwohl er sehr wohl hätte da sein können, weil Samuel von den Ältesten beiseite gesetzt worden war; der Wille Gottes genügt ihm, und er erfreut sich darin. Die Einsetzung eines Königs nach dem Fleische ist ein Übel; aber Samuel hat in der Gemeinschaft mit dem Herrn gelernt (und das ist sicher eine schwere Aufgabe), sich dem Bösen nicht zu widersetzen, wenn Gott sich ihm nicht widersetzt.

    Samuel beruft das Volk zu Jehova nach Mizpa. Aber die schönen Tage von Kapitel 7 waren schon nicht mehr da, denn seit der neuen Treulosigkeit des Volkes hatten sich seine Beziehungen zu Jehova aufs neue verschlechtert. Indem sie einen König begehrten, hatten sie ihren Gott verworfen (V. 19). Aber ach! dies scheint ihr Gewissen weniger zu beschweren, als wenn sie sich unter dem Joch der Philister befanden. Augenblicklich waren ihre Umstände äußerlich glücklich und leicht, aber Gott war verworfen. Das Volk hatte einen König verlangt. Anstatt ihm in den Weg zu treten, hatte Gott diesem Verlangen vielmehr auf jede Weise entsprochen, indem Er für das Volk eine Wahl traf, die nach den Gedanken des Menschen die möglichst beste war. Was waren nun die Folgen davon gewesen!

    Bei der Errichtung des Königtums (V. 20-27) zeigt Saul seine Demut und Bescheidenheit; er weiß eine Beleidigung zu vergessen; er besitzt liebenswürdige natürliche Eigenschaften, die man anerkennen muß, die aber in keiner Hinsicht imstande waren, das Werk Gottes auszuführen. Nachdem die Feierlichkeit beendet ist, begibt sich Saul nach Gibea. „Und mit ihm zog die Schar, deren Herz Gott gerührt hatte. Aber etliche Söhne Belials … verachteten ihn und brachten ihm kein Geschenk.“ – Das ist ein treues Bild der Welt: die Söhne Belials, welche Gott verworfen hatten, um einen König zu fordern, verachten diesen, wenn Gott ihn gibt; die wahren Gläubigen dagegen, die in Verbindung mit Samuel und später mit David sind und die Gedanken Gottes kennen, nehmen (als von Ihm kommend) die Autorität eines Menschen an, der sich als der erbittertste Feind des Gesalbten Jehovas erweisen wird. Das ist auch heute noch unser Platz in der Welt; wir erkennen die gottlosen Obrigkeiten an, um ihnen zu gehorchen (ausgenommen, wenn es sich um den Gehorsam handelt, den wir Gott schuldig sind), weil wir die Autorität Gottes annehmen, die jene eingesetzt hat.

  46. Thomas sagt:

    1.Samuel 11-13
    Zitate von J.N.Darby


    Noch geht alles gut mit Saul; er rächt sich nicht an denen, die sich ihm widersetzen. Bevor sein Glaube erprobt wird, gewinnt ihm sein natürlicher Charakter Gunst bei den Menschen. In jenen Dingen, welche die fleischliche Bewegung verursacht und dazu geführt hatte, daß das Volk einen König begehrte, gedeiht nun alles augenscheinlich ihren Wünschen gemäß. Die Ammoniter erleiden eine so gründliche Niederlage, es blieben unter ihnen nicht zwei beisammen. Hier handelt Saul auch klug und großzügig. Er läßt nicht zu, daß die Begierde des Volkes nach Rache ausgeführt werde. In der dem Volke gewährten Segnung erkennt er den Herrn an. Gott war wahrhaftig mit ihnen, indem Er dem Fleische alle nötigen Mittel und alle Hilfe gewährte, um mit Ihm zu wandeln, wenn das möglich gewesen wäre.

    Laßt uns hier bemerken, daß bei Jonathan Glauben vorhanden ist. Wenn dem Fleische die Stellung der Führung des Volkes Gottes gegeben wird, folgt es tatsächlich dem durch den Glauben gegebenen Antrieb, jedoch besitzt er ihn nicht; und das Wort Hebräer, der Name, mit dem ein Philister das Volk berufen haben würde, weist darauf hin, daß Saul sich auf das Versammeln der Nation als einer ernannten Körperschaft stützte, und daß er das Verhältnis zwischen einem auserwählten Volke und Gott nicht besser verstand als ein Philister es verstanden hätte. Dies ist nun die Lage, die uns in der Lebensgeschichte Sauls vor Augen gestellt wird. Es war nicht ein vorher überlegter Widerstand gegen Gott, sondern das Fleisch, das auf einen Platz der, Zeugnisses gestellt und zum Vollenden des Werkes Gottes gebraucht wurde. Wir sehen darin einen Menschen, der mit den Interessen des wahren Volkes Gottes verbunden ist und das Werk Gottes nach der Auffassung des Volkes von seiner Not tut – übrigens eine richtige Auffassung bezüglich ihrer tatsächlichen Not. Er ist aber einer, der seine Hilfsquellen in der Energie des Menschen sucht, einer Energie, der Gott Seine Hilfe nicht vorenthält, wenn man Seinem Willen gehorcht, denn Er liebt Sein Volk; sie kann aber grundsätzlich ihrem moralischen und inneren Beweggrund nach niemals das Fleisch übersteigen, dem sie entspringt. Inmitten alles dessen kann der Glaube handeln, und zwar aufrichtig, und das ist Jonathans Fall. Gott wird diesen Glauben segnen, und Er tut es immer, weil er Ihn anerkennt, und in diesem Falle (und es ist Seine Gabe), weil er aufrichtig um das Wohl des Volkes Gottes besorgt ist.

    Die Philister sind geschlagen. Voller Tatendrang und Energie hört es das Volk; nichts könnte natürlicher sein. Saul hat nur dieselbe Hilfsquelle – Gott wird nicht angerufen, es wird nicht zu Jehova, dem Gott Israels, geschrien; Samuel fällt seinem Glauben nicht ein, obwohl er sich daran erinnert, was Samuel ihm gesagt hat. Wenn die Philister es gehört haben, so müssen die Hebräer es auch hören. Israel fürchtet sich; Gott gibt dem Unglauben keine Antwort, wenn die Erprobung des Glaubens Sein Ziel ist. Saul beruft das Volk sich nach Gilgal nach, sie zerstreuen sich aber bald von ihm, sobald sie hören, daß sich die Philister zum Streit versammelt haben. Saul ist in Gilgal, und Samuel kommt ihm wieder in den Sinn. Es war nicht mehr so, als wo das Königtum erneuert wurde. Die Umstände wiesen natürlich auf Samuel als auf eine Hilfsquelle hin. Gemäß seinem Worte wartet Saul sieben Tage auf ihn. Er wartet lange genug auf ihn, um den Erfordernissen des Gewissens zu genügen. Nach diesem Grundsatz kann das Natürliche recht weit gehen, es hat aber nicht jenes Empfinden von reiner eigener Schwachheit, und daß alles von Gott abhängt, was es dazu zwingt, auf Gott als die alleinige Hilfsquelle und den allein Wirkenden zu harren. Wie das Volk einst die Lade ins Lager brachte, so bringt er dann ein Brandopfer dar. Wenn er aber auf Gott vertraut hätte, hätte er verstanden, daß er, wie das Ergebnis auch sein mochte, auf Ihn harren sollte, und daß es nutzlos war, irgend etwas ohne Ihn zu tun, und daß er dabei nichts riskierte, wenn er auf Ihn harrte. Ein treuer Gott würde ihn nicht im Stich lassen. Er hatte an Samuel gedacht und daran, daß er ihm zu warten befohlen hatte, so daß er ohne Entschuldigung war; er erinnerte sich daran, daß die Führung und der Segen Gottes beim Propheten gefunden wurden. Er schaut aber auf die Umstände: das Volk ist zerstreut, und Saul versucht, Gott durch ein frommes Handeln ohne Glauben einzuschalten. Es war der entscheidende Augenblick; Gott hätte sein Königtum über Israel bestätigt, Er hätte seine Dynastie festgesetzt. Nun aber hatte Er einen anderen erwählt.

    Man merke sich hier, daß Saul den Thron nicht dadurch verlor, daß die Philister ihn besiegten. Der Fehler lag zwischen ihm und Gott. Die Philister greifen ihn nicht an. Es genügt Satan, wenn es ihm gelingt, uns vom lauteren und einfachen Pfad des Glaubens wegzuscheuchen. Samuel geht weg, nachdem er Saul den Sinn Gottes kundgemacht hatte.

    Zitate von H.Rossier


    Kaum ist das Königtum errichtet, so betritt Nahas, der Ammoniter, der gefürchtete Feind Israels, den Schauplatz. Es ist nicht der große innere Feind, der Philister, dessen Aufstellung auf dem Hügel Gottes war (Kap. 10, 5), und von dem Jehova gesagt hatte: „Saul wird mein Volk retten aus der Hand der Philister.“ (Kap. 9. 16.) Um den Kampf zu vermeiden, schlagen die Leute von Jabes-Gilead dem Feinde vor, er möge einen Bund mit ihnen machen, wogegen sie ihm dienen wollten. Nahas beantwortet diesen Vorschlag nur mit Verachtung. Das ist alles, was wir von unseren feigen Zugeständnissen an die Welt und von unserem Mangel an Glauben ernten können! Die Leute von Jabes denken nicht einmal an den Retter, welchen Gott ihnen gerade gegeben hatte; denn das Volk hatte Saul nur in den Dingen anerkannt, welche das Fleisch annimmt: äußere Schönheit und natürliche Eigenschaften.

    Die Boten von Jabes teilen den Stämmen die Notlage mit, in welche ihre Stadt geraten ist. Saul kommt gerade herzu, als das Volk weinend die Trauerbotschaft vernimmt; und „der Geist Gottes geriet über ihn, als er diese Worte hörte, und sein Zorn entbrannte sehr“. (V. 6.) Es ist eine ernste, beachtenswerte Sache: der Geist Gottes, in Macht wirkend, rettet nicht den Menschen ohne eine Tätigkeit des Gewissens. Bei Saul war unter dem Einfluß des Geistes „das Herz verwandelt“ worden, er war „in einen anderen Mann verwandelt“ worden; und doch findet er sich später verworfen, wenn er das wahre Innere seines natürlichen Herzens offenbart. Alle Eigenschaften der Natur und selbst eine durch den Geist verliehene Gabe der Weissagung haben aus ihm nicht einen Mann Gottes gemacht! Bileam und Judas sind erschreckende Beispiele für dieselbe Sache; Simson gibt, obwohl sein Zustand einigermaßen zweifelhaft ist, Veranlassung zu ähnlichen Bemerkungen; ebenso der unnütze Knecht im Gleichnis…

    zu Kapitel 13
    Da die Tätigkeit Samuels als Richter beendet ist, führt der erste Vers dieses Kapitels einen neuen Gegenstand ein. Beim Beginn dieses neuen Abschnittes unseres Buches ist es wichtig zu beachten, daß Saul nicht die bewußte Gegnerschaft des Fleisches gegen das Werk Gottes darstellt, sondern vielmehr das Fleisch, welches beschäftigt ist, dieses Werk auszuführen; es ist das in eine Stellung des Zeugnisses eingeführte Fleisch. Das macht Saul weit verantwortlicher und seine Tätigkeit schuldbarer, als wenn er als ein Feind Gottes und Seines Gesalbten den Schauplatz beträte.

    Das Fleisch sucht niemals die Seelen um Christum zu sammeln; es macht sich selbst zum Mittelpunkt. So handelte auch Saul, indem er das Volk durch die Worte zu erschrecken suchte: „Israel hat sich stinkend gemacht bei den Philistern.“ In Kapitel 11, 7 hatte er durch Drohungen die Stämme gezwungen, ihm zu folgen; hier tut er es durch Erweckung von Furcht. Diese Handlungsweise bewirkt, daß Israel sich um ihn schart; aber die traurigen Folgen lassen nicht auf sich warten. Wer sich unter die Leitung des Fleisches stellt, um hier irgendwelche Sicherheit zu finden, wird sehr bald inne werden, daß es keine Sicherheit hat. Die Angst der Israeliten verminderte sich keineswegs; sie „zitterten hinter ihm her“. Um sich in Sicherheit zu bringen, überschreiten sie den Jordan und gehen in das Land Gad und Gilead (V. 7). Sie verlassen das eigentliche Gebiet Kanaans, um so eine möglichst große Entfernung zwischen sich und den Feind zu bringen. Dieser Mangel an Glauben läßt sie die einzig wichtige Sache vergessen, daß es nämlich nicht Saul war, der in der Mitte seines Volkes wohnte, und daß ihre Sache nicht in seinen Händen lag.

    Saul war endlich nach Gilgal hinabgegangen, wohin Samuel ihn im Anfang mit den Worten beschieden hatte: „Gehe vor mir hinab nach Gilgal; und siehe, ich werde zu dir hinabkommen, um Brandopfer zu opfern, um Friedensopfer zu schlachten; sieben Tage sollst du warten, bis ich zu dir komme, und ich werde dir kundtun, was du tun sollst“ (Kap. 10, 8).

    Die schwierigen Umstände, durch welche er geht, erinnern Saul an die Notwendigkeit, Anweisungen von Samuel zu empfangen. Am Ende von zwei Jahren gedenkt er des ausdrücklichen Befehls des Propheten. Saul, heißt es, „wartete sieben Tage bis zu der von Samuel bestimmten Zeit“. Das Fleisch kann bis zu einem gewissen Punkte den Glauben nachahmen, aber auch nicht weiter. Es weicht zurück vor den Folgen seiner Untätigkeit. Nichts ist ihm schwerer, ja unmöglicher, als stille zu sein und die Rettung Jehovas zu sehen. Sein Ausharren täuscht oft, selbst bei Christen; aber es hört auf in dem Augenblick, wo es sich um Glauben handelt, um den Glauben, der nicht mit Schwierigkeiten und Unmöglichkeiten rechnet, da er sich an Gott klammert, der über diesen Dingen steht. Der natürliche Mensch kann lange Zeit auf einem Wege des Ausharrens gehen und scheinbar nach jenem Grundsatz handeln, aber er hat nicht das Bewußtsein seiner Schwachheit und seines Unvermögens, und da er ohne Verbindung mit Gott ist, so kann er, wenn er wirklich auf die Probe gestellt wird, seine Hilfsquellen nur in sich selbst suchen.

    Die sieben Tage waren vergangen. Samuel kam nicht nach Gilgal, und das Volk zerstreute sich von Saul weg (V. 8). Das Volk fand in dem Manne, der es durch Furcht zusammengebracht hatte, nicht die genügende Autorität, um es aufrecht zu halten und zu verteidigen. Da verliert Saul die Geduld; er kennt nicht jenes Ausharren des Glaubens, der „gekräftigt wird mit aller Kraft nach der Macht der Herrlichkeit Gottes“ (Kol. 1, 11). Sein Ausharren hört da auf, wo der Glaube anfangen sollte. Wenn das Volk sich zerstreut, wenn die Stütze der Menschen ihm fehlt, so fehlt dem armen König alles. Sein Fleisch, zur Tätigkeit getrieben, nimmt sogleich den Platz ein, der dem Propheten gehörte, indem er die von Gott errichtete Ordnung umstößt. Saul sagt: „Bringet mir das Brandopfer und die Friedensopfer her! und er opferte das Brandopfer. Und es geschah, als er das Opfern des Brandopfers vollendet hatte, siehe, da kam Samuel.“

    Die Hilfe Gottes kommt in dem Augenblick, wo das Fleisch sich selbst helfen will. Wozu kann ihm nun diese Hilfe dienen? Saul war kein Ungläubiger und verachtete nicht offenbar den Gott Israels; er wußte, daß es eines Opfers bedurfte, um Ihm zu nahen. Weit entfernt davon, den Propheten zu verachten, „ging er hinaus, ihm entgegen, ihn zu begrüßen“. Aber als ein Mensch im Fleische war er durchaus unfähig, anders zu handeln, als er tat. Nichtsdestoweniger war er völlig verantwortlich. „Was hast du getan?“ sagt Samuel zu ihm – dasselbe Wort, welches Jehova einst an Kain gerichtet hatte! Wie immer, so hat das Fleisch auch hier ausgezeichnete Gründe zum Handeln und infolgedessen zum Ungehorsam. – „Weil ich sah“, entgegnet Saul, „daß das Volk sich von mir weg zerstreute, und du nicht kamst zur bestimmten Zeit, und die Philister versammelt waren zu Mikmas.“ Er hat sogar eine fromme Entschuldigung für seinen Ungehorsam: „jetzt werden die Philister zu mir herabkommen nach Gilgal, und ich habe Jehova nicht angefleht!“

    Und Samuel sprach zu Saul: „Du hast töricht gehandelt.“ Die Weisheit, die Überlegungen, die Pläne, die Entschließungen des Menschen sind töricht für Gott, weil sie Ungehorsam sind. „Du hast nicht beobachtet das Gebot Jehovas, deines Gottes, das er dir geboten hat.“ Der Gehorsam ist der erste, unumgänglich notwendige Charakterzug des Glaubens. Ohne ihn gibt es keinen Glauben. Er steht in Verbindung mit der Abhängigkeit. Wer konnte ein Gott wohlgefälliges Opfer darbringen außer Samuel?

    Darum beantwortet Gott das Opfer Sauls damit, daß Er ihn als König verwirft! Sein Königtum ist, obwohl von Gott eingesetzt, nach dem Fleische; es ist verantwortlich und hat nicht nur den Beweis geliefert, daß es unfähig ist, sich aufrecht zu halten, sondern auch, daß es für den Menschen keine andere Hilfsquelle gibt, als die Gnade. Das ist es, was Gott deutlich kundtun wollte. Hernach errichtet Er das Königtum nach der Gnade, nach Seinem eigenen Herzen. „Jehova hat sich einen Mann gesucht nach seinem Herzen, und Jehova hat ihn zum Fürsten über sein Volk bestellt“ (V. 14).

  47. Thomas sagt:

    1.Samuel 14-16
    Zitate von J.N.Darby


    Kapitel 14
    Jonathan faßt den Entschluß, die Philister in der Energie, die er aus dem Glauben an Gott schöpft, anzugreifen; und wenn in Saul der Unglaube offenbart wird, wird die Holdseligkeit des Glaubens in seinem Sohne entfaltet.

    Die Schwierigkeiten bleiben unvermindert. Die Philister sind in Stellung gegangen, und ihr Lager befindet sich an einem ungemein schwer zu erreichenden Orte: ein schmaler Pfad an senkrechten Felsen hinauf ist der einzig mögliche Zugang. Die Philister standen da sehr zahlreich und waren gut bewaffnet. Dem Glauben ist es aber schwer, die Unterdrückung des Volkes Gottes durch den Feind zu ertragen, wie auch die Verunehrung, die Gott Selbst dadurch angetan wird. Jonathan erträgt es nicht. Wo sucht er Kraft? Seine Gedanken sind einfältig. Die Philister sind unbeschnitten, sie haben nicht den Beistand des Gottes Israels. „Für Jehova gibt es kein Hindernis durch viele zu retten oder durch wenige“, und das ist der Gedanke des Glaubens Jonathans, dieser holdseligen Blume, die Gott in diesem traurigen Augenblick in der Wüste Israels erblühen ließ. Er denkt nicht an sich selbst. Er sagt: Jehova hat sie in die Hand Israels gegeben. Er vertraut auf Gott und auf Seine unfehlbare Treue Seinem Volke gegenüber: sein Herz ruht darin; er denkt nicht einen Augenblick, daß Gott nicht mit Seinem Volk ist, in welchem Zustande sie auch sein mögen. Das kennzeichnet den Glauben. Er erkennt nicht nur an, daß Gott groß ist, sondern er betrachtet auch das unauflösliche Band (unauflöslich, weil es aus Gott ist) zwischen Gott und Seinem Volke. Die Folge davon ist, daß der Glaube die Umstände vergißt oder sie eher null und nichtig macht. Gott ist mit Seinem Volke. Er ist nicht mit ihren Feinden. Alles übrige ist bloß eine Gelegenheit, die echte Abhängigkeit des Glaubens zu erproben. Somit war keine Wichtigtuerei bei Jonathan, seine Erwartung ist von Gott. Er zieht aus und trifft mit den Philistern zusammen. Dort ist er ein Zeuge für Gott. Wenn sie dreist genug sind, herunterzusteigen, wird er auf sie warten und nicht sich selbst Schwierigkeiten bereiten, er wird aber nicht vor denjenigen weichen, die ihm auf seinem Pfade begegnen. Die lässige und gleichzeitig törichte und unvorsichtige Zuversicht der Feinde ist für Jonathan bloß ein Zeichen, daß Jehova sie dahingegeben hat. Wären sie heruntergestiegen, hätten sie ihren Vorteil verloren; indem sie ihn aufforderten heraufzukommen, beseitigten sie die unüberwindliche Schwierigkeit, zum Lager zu gelangen. Froh, einen treuen Genossen in seinem Werk des Glaubens zu haben, sucht Jonathan keine andere Hilfe. Er redet nicht über die Hebräer, sondern er sagt: „Jehova hat sie in die Hand Israels gegeben.“ Er erklettert den Felsen mit seinem Waffenträger. Wahrhaftig war Jehova mit ihm: die Philister fallen vor Jonathan, und sein Waffenträger tötet hinter ihm her. Während Gott aber den durch den Glauben gestärkten Arm ehrt, offenbart Er Sich Selbst. Der Schrecken Gottes ergreift die Philister, und alles erbebt vor dem Manne, der durch den Glauben (der kostbaren Gabe Gottes) zum Handeln getrieben wurde.

    Der Glaube handelt von sich aus. Saul ist gezwungen, das Volk zu mustern, um zu erfahren, wer weggegangen ist. Wehe! wir kommen jetzt zur traurigen Geschichte des Unglaubens. Saul bemüht sich darum, von der Lade einige Anweisungen zu bekommen, während Gott sonstwo ohne Israel über den Feind triumphierte. Das Getümmel ihrer Niederlage nahm fort und fort zu, und der Unglaube, der ja nie weiß, was zu tun ist, befiehlt dem Priester, seine Hand zurückzuziehen. Der König und der Priester waren nicht das Bindeglied zwischen Gott und dem Volke. Da war weder der Glaube des Volkes an Gott ohne einen König, noch der von Gott Selbst gegebene König. Nun, wo der Sieg aber errungen ist, freuen sich alle, am Triumph teilzuhaben und die Philister zu verfolgen.

    Und der arme Saul, was tut er? Wie gut die Beweggründe des Unglaubens sein mögen, sich dem Werke des Glaubens anzuschließen, kann er niemals etwas anderes tun als es verderben. Saul redet darüber, sich an seinen Feinden zu rächen. Er hat Jehova nicht in seinen Gedanken; er denkt an sich selbst und hindert die Verfolgung durch seinen fleischlichen und selbstsüchtigen Eifer. Möge Gott uns vor der Führung und Hilfe des Unglaubens beim Werke des Glaubens bewahren Gott kann uns Selbst durch alle Mittel helfen; wenn der Mensch sich aber in das Werk einmischt, so verdirbt er es bloß, sogar wenn er sich darum bemüht, Kraft hervorzubringen.

    In dem Augenblick eines solchen Segens ist Saul eifrig darum bemüht, den Gedanken der Ehrung der Vorschriften Jehovas fortzusetzen, wie er auch vordem Seinen Rat bei der Lade erbat und dabei Seinen Namen sehr betonte, als ob der Sieg ihm zu verdanken gewesen wäre, und es war nur irgendeine verborgene Sünde, die ihn daran hinderte, eine Antwort von Gott zu erlangen. Jonathan, durch den Gott gewirkt hatte, hätte er beinahe umgebracht. Er wollte dadurch die Sünde entdecken, daß er Gott einschaltete, der tatsächlich auch handelt, aber nur, um die Torheit des armen Königs offenbar zu machen.

    Man merke sich, daß sich der Glaube in seiner vollen Lebenskraft dankbar an der Erquickung laben kann, die Gott ihm auf seinem mühsamen Lauf vorsetzt, während der fleischliche Eifer, der eine bloße Nachahmung des Glaubens ist und der niemals mit Gott handelt, es sich zur Pflicht macht, sie abzuweisen. Alles, was Saul tun kann, wenn er die Führung übernimmt, ist, zu verhindern, daß die volle Frucht des Sieges eingebracht wird. Sein Dazwischenfahren konnte das Werk der anderen nur verderben; er hat keinen Glauben, um ein solches Werk selbst zu vollbringen.

    Nichtsdestoweniger erbarmt Sich Gott Israels und hält ihre Feinde durch Saul in Schach; denn, obwohl ungläubig, hatte er noch nicht seinen Haß gegen den Erwählten Gottes gerichtet. Er war noch nicht von Jehova verlassen.

    Doch ist dieser schmerzliche und ernste Augenblick ganz nahe. Unterdessen stärkt er sich. Es war ein beständiger Streit mit den Philistern; Saul aber, streitbar wie er war, konnte sie nicht wie David oder sogar wie Samuel überwältigen. Er suchte unter seinen Genossen fleischliche Mittel, um sein Ziel zu erreichen.

    Man beachte hier, mit welcher furchtbaren Schnelligkeit, und sogar sofort, der Feind die Oberhand gewinnt, wenn wir nicht in den Wegen Gottes wandeln.
    Man beachte auch, daß alle Formen der Frömmigkeit und der jüdischen Religion bei Saul waren: „Der Priester Jehovas zu Silo (Kap. 14, 3), welcher das Ephod trug“, und die Lade (V. 18). Er berät sich mit dem Priester. Er hindert sie daran, Fleisch mit Blut zu essen. Er baut einen Altar. Der Priester sucht Rat bei Gott, und da Gott keine Antwort gibt, ist Saul bereit, Jonathan als schuldig zu töten, weil er trotz des Schwures gegessen hatte.

    Es ist gleichzeitig zu beachten, daß dies der erste Altar ist, den Saul gebaut hat, und daß der Priester aus der von Gott verurteilten Familie war. Er baut seinen Altar, nachdem er verworfen war, und nach dem äußeren Segen, den Gott gegeben hatte, und den er sich selbst zuschreibt, obwohl er ihn nur verdorben hatte.

    Andererseits handelt der Glaube Jonathans, ohne sich mit Fleisch und Blut zu beraten; wie das Volk sagte, handelte er mit Gott (Kap. 14, 45). Das Volk wußte nicht, daß er abwesend war. Glücklicher Jonathan! der Glaube hatte ihn so weit vorausgeführt, daß er den sinnlosen Fluch, den sein Vater über einen jeden verhängte, der Speise essen würde, nicht einmal hörte. Die Torheit des Unglaubens eines anderen erreichte ihn nicht. Indem er voranging, war er frei, mit Freude und Danksagung die Güte seines Gottes zu genießen, und er ging seinen Weg erquickt und ermutigt – glücklicher Wandel der Einfalt, die mit Gott handelt!

    Kapitel 15
    Nichtsdestoweniger wird Saul einer letzten Prüfung unterzogen. Durch den Mund Samuels sendet ihn Jehova, die Amalekiter zu schlagen und sie selbst und alles, was ihnen gehörte, völlig zu vernichten. Sie waren die grausamen und entschlossenen Feinde des Volkes Gottes (5.Mo 25, 17 – 19). Die erste der Nationen war Amalek gewesen; ihr Name und ihr Stolz waren allenthalben bekannt (4.Mo 24, 7. 20), es war aber eine von Gott verdammte Nation.

    Jetzt betraut Gott den Saul damit, 5.Mo 25, 19 zu erfüllen. In diesem Falle begleitete ihn ganz Israel ohne Furcht. Dies waren nicht die inneren Feinde, die täglich ihre Kraft und ihren Mut zermürbten. Der Sieg ist vollständig. Es bleibt nur die Frage der Treue zu Gott, und daß Seiner Herrlichkeit vor der Selbstsucht der Vorrang gegeben wird. Saul fürchtet aber das Volk. Der Geist Gottes sagt: „Saul und das Volk“; Saul sagt: „das Volk“, und daß es für Gott wäre, daß sie die Beute verschont hatten. Aber unsere Entschuldigungen, selbst wenn sie wahr sind, verurteilen uns nur. Indem er keinen Glauben hat und nicht zu Gott aufschaut, fürchtet Saul das Volk mehr als Gott. Welch ein Sklave ist der Ungläubige! Wenn er nicht der Sklave des Feindes ist, so ist er der Sklave des Volkes, das er zu regieren scheint. Inmitten des Volkes treulos Gott gegenüber, und von Segnungen von Jehova umringt, wird Saul schließlich das Königtum genommen.

    Da ist keine Demütigung, kein zerbrochenes Herz – er bekennt seine Sünde in der Hoffnung, der Strafe zu entgehen, da er sie aber nicht vermeiden kann, fleht er Samuel an, ihm trotzdem Ehre zu erweisen. Samuel tut es und verläßt ihn alsdann. Jetzt ändert sich alles, und David erscheint auf dem Schauplatz.

    Kapitel 16
    Gott setzt aber David nicht sofort auf die Höhe der Macht, wie Er es im Falle Sauls getan hatte. Er muß seinen Weg durch allerhand Schwierigkeiten durch Gnade und Glauben gehen, und obwohl er mit dem Heiligen Geist erfüllt ist, muß er vor dem Angesicht einer Macht handeln, die den Geist nicht hat, die Gott aber noch nicht beiseite gesetzt hat. Er muß unterwürfig sein und gedemütigt werden, er muß seine völlige Abhängigkeit von Gott empfinden, daß Gott in allen Umständen genügt; und sein Glaube muß durch Prüfungen entwickelt werden, in denen empfunden wird, daß Gott alles ist.

    Zitate von H.Rossier


    Soll jetzt das Fleisch diese Rolle spielen können, oder wird es seine Unfähigkeit dazu beweisen?

    Anfangs zeigte es sich scheinbar dazu fähig. Auf den Befehl Gottes macht Saul sich auf, stellt sich an die Spitze des Volkes, sondert die Keniter ab, die sich als Freunde des Volkes Gottes erwiesen hatten (Richter 4, 11), und schlägt Amalek und sein ganzes Volk. Indes führt er den Befehl Gottes nicht bis zum Ende hinaus. Das wird das Fleisch niemals tun. Es weiß nicht bis zum Ende hin untätig zu sein, wenn Gott es dazu auffordert – ein Beweis davon sind die sieben Tage von Gilgal (Kap. 13, 8); und es kann ebensowenig bis zum Ende hin tätig sein, wie unsere Erzählung dies beweist. Einen göttlichen Befehl nicht ganz ausführen, ist aber für Jehova dasselbe, als ihn gar nicht ausführen. Gott erklärt: „Es reut mich, daß ich Saul zum König gemacht habe; denn er hat sich hinter mir abgewandt und hat meine Worte nicht erfüllt“ (V. 11).

    Ein tiefer Kummer für Samuel! Obwohl er weiß, daß dieser Mann verworfen ist, bittet er doch die ganze Nacht für ihn. Samuel war, wie wir oft bemerkt haben, stets in Gebet und Fürbitte tätig, sowohl für die Ungehorsamen wie für die Bösen, ja, für einen jeden. Er trauert, er fleht, aber er gehorcht; das ist dem Glauben eigen. In welch einem völligen Gegensatz steht dies zu dem Verhalten Sauls! Es heißt: „Samuel schrie zu Jehova die ganze Nacht; und am Morgen machte er sich früh auf, Saul entgegen.“ Dieser hatte sich ein Denkmal errichtet, indem er sich selbst den Sieg zuschrieb; denn das Fleisch, selbst wenn es in dem Werke Gottes tätig ist, kann dieses Werk nicht für Ihn tun.

    Saul sagt zu dem ihm entgegenkommenden Samuel: „Gesegnet seiest du von Jehova! Ich habe das Wort Jehovas erfüllt.“ Wie eilig ist er, sich zu rühmen! In Vers 20 werden wir ihn mit derselben Schnelligkeit sich entschuldigen und in Vers 24 sich anklagen sehen. Doch Gott gibt sich nicht mit Worten zufrieden. Samuel fragt: „Was ist denn das für ein Blöken von Kleinvieh in meinen Ohren, und ein Brüllen von Rindern, das ich höre?“ Saul, der gerade gesagt hatte: „Ich habe das Wort Jehovas ausgeführt“, wälzt jetzt die Schuld von sich ab auf das Volk, obwohl er und das Volk (V. 9) im Einverständnis miteinander gehandelt hatten. „Sie haben sie von den Amalekitern gebracht, sagt er, „weil das Volk das Beste vom Klein- und Rindvieh verschont hat, um Jehova, deinem Gott zu opfern; aber das Übrige haben wir verbannt.“ In diesen wenigen Worten rühmt Saul sich selbst, klagt seine Mitschuldigen an und sucht seinem Ungehorsam einen schönen Schein zu geben, als handle es sich dabei um den Dienst Jehovas. Welch eine Verblendung! Samuel schickt sich an, ihn dessen zu überführen; aber ehe er das tut, erinnert er ihn daran, daß er im Anfang demütig, klein in seinen Augen, gewesen war. Das war sein natürlicher Charakter, und Gott hatte ihn gesegnet. Warum nun hatte er sich jetzt gegen das Gebot Jehovas aufgelehnt? Saul antwortet: „Ich habe der Stimme Jehovas gehorcht und bin auf dem Wege gezogen, den Jehova mich gesandt hat; und ich habe Agag, den König der Amalekiter, hergebracht, und die Amalekiter habe ich verbannt. Aber das Volk hat von der Beute genommen: Klein- und Rindvieh, das Vorzüglichste des Verbannten, um Jehova, deinem Gott, zu opfern in Gilgal“ (V. 20, 21).

    Opfern bedeutet für ihn mehr als Gehorchen; aber „hat Jehova Lust an Brandopfern und Schlachtopfern, wie daran, daß man der Stimme Jehovas gehorcht? Siehe, Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett der Widder. Denn wie Sünde der Wahrsagerei ist Widerspenstigkeit, und der Eigenwille wie Abgötterei und Götzendienst.“ Ernste Wahrheit! Ein Opfer ohne Gehorsam ist nicht besser, als sich vor den Götzenbildern niederzuwerfen. Die erste Eigenschaft des Glaubens ist der Gehorsam. Paulus hatte sein Apostelamt empfangen „zum Glaubensgehorsam unter allen Nationen“ (Röm 1, 5). Es gibt übrigens vieles, was Gott dem Opfer vorzieht. „An Frömmigkeit habe ich Gefallen“, lesen wir in Hosea 6, 6, „und nicht am Schlachtopfer, und an der Erkenntnis Gottes mehr als an Brandopfern“. „Gehet aber hin,“ sagt der Herr zu den Pharisäern, „und lernet, was es ist: Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer“ (Mt 9, 13). Gehorsam hat alle Männer des Glaubens gekennzeichnet, von Abraham an, dem Vater der Gläubigen, der gehorsam war und auf Gottes Gebot hin auszog, „nicht wissend, wohin er komme“.

    Und nun betrachte, mein Leser, die Folge des Ungehorsams für Saul, sie ist ernst: „Weil du das Wort Jehovas verworfen hast, so hat er dich verworfen, daß du nicht mehr König seiest.“ Einst, in Gilgal, hatte Jehova durch Samuel gesagt: „Dein Königtum wird nicht bestehen“ (Kap. 13, 14). Jetzt trifft ihn der letzte Schlag: „Gott hat dich verworfen.“

    Wie nimmt Saul diesen Urteilsspruch auf? Er bekennt seine Sünde, aber ohne Demütigung, ohne Reue, indem er noch hofft, ihren Folgen entgehen zu können. „Ich habe gesündigt“, sagt er, „daß ich den Befehl Jehovas und deine Worte übertreten habe; denn ich habe das Volk gefürchtet und auf seine Stimme gehört.“ Immer noch Entschuldigungen, aber verbunden mit einer erstaunlichen Bereitwilligkeit, das Böse zu bekennen, welches er noch wenige Augenblicke zuvor abgeleugnet hatte. Es fehlt eben an jeglicher Übung des Gewissens bei Saul. Er will lieber seine Feigheit dem Volke gegenüber als Milderungsgrund anführen, als die Sünde ganz auf sich nehmen. Welch ein Unterschied zwischen seinen Worten und jenem anderen: „Ich habe gesündigt gegen Jehova“, daß es aus dem getroffenen Gewissen Davids nach seinem Falle hervorkam! Saul hofft auf diese Weise Vergebung zu erlangen und wiederhergestellt zu werden. Aber es ist zu spät; der Urteilsspruch ist endgültig, denn Gott ist Gott, und „das Vertrauen Israels lügt nicht, und er bereut nicht“. „Ich habe gesündigt“, sagt der unglückliche König zum zweiten Male; „nun ehre mich doch vor den Ältesten meines Volkes und vor Israel.“ Bis zum Ende hin hat er nur sich selbst und seine eigene Ehre im Auge. Samuel ehrt ihn wirklich, aber dann verläßt er ihn. So lange Gott nicht Seinen Urteilsspruch über die von Ihm eingesetzten Mächte ausgeführt hat, haben wir sie anzuerkennen.

    „Saul betete an vor Jehova“, aber es war ohne Nutzen für Gott und für ihn. Von nun an ist die Ausführung des Urteilsspruches Gottes über Amalek den Händen Samuels anvertraut; er ist es, der Agag in Stücke haut zu Gilgal. Dann zieht er nach Rama, seiner Vaterstadt, aber sie ist jetzt für ihn ein Ort der Tränen und der Trauer. Saul begibt sich in sein Haus, und von da an besteht eine völlige Trennung zwischen ihm und dem Propheten.

    …, wollen wir gewisse, für uns sehr beachtenswerte Einzelheiten des Charakters Samuels betrachten.

    Wenn es sich um die menschlichen Gedanken selbst eines Richters und Propheten handelt, so finden wir, daß sie nicht besser sind, als bei jedem anderen Menschen. Das Wort bietet uns manche Beispiele dafür. Wir begegnen hier zwar nicht gerade wirklichen Fehlern bei Samuel, aber doch verrät er durch seine Denkweise einen Zustand, welcher nicht der einer wahren Gemeinschaft mit Gott ist. Nachdem Saul verworfen ist, fährt Samuel fort, um ihn zu trauern, und zwar so sehr, daß Gott es ihm mit den Worten vorhalten muß: „Bis wann willst du um Saul trauern?“ Sodann, anstatt sich darüber zu freuen, daß Gott einen König für Sich gefunden hat, antwortet er: „Wie mag ich hingehen? Wenn Saul es hört, so tötet er mich.“ – Wie mag ich hingehen? Welch eine Frage, wenn Gott ihm gebietet, zu gehen! Hatte Mose es einst nicht gerade so gemacht? (2.Mose 4). Er erhob Einwendungen gegen die Befehle Jehovas, die scheinbar auf Demut (Kap. 3, 11) und Mangel an Vertrauen auf Menschen und auf sich selbst (Kap. 4, 1 u. 10) beruhten, während sie in Wirklichkeit nur unter einem achtbaren Äußeren den Unglauben und den Mangel an Vertrauen des natürlichen Herzens verbargen.

    Schließlich, als Samuel Eliab, den Erstgeborenen Isais, sah, sprach er: „Gewiß, vor Jehova ist sein Gesalbter!“ So urteilt selbst dieser Mann Gottes nach dem äußeren Schein, so daß Gott gezwungen ist, ihn mit den Worten zurechtzuweisen: „Jehova sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das Äußere; aber Jehova sieht auf das Herz“ (V. 7). Samuel urteilt also wie ein Mensch, und sein Unterscheidungsvermögen verweilt bei jenen äußeren Eigenschaften, welche Saul besessen hatte. Gott aber läßt Sich in rührender Gnade herab, Seinen Knecht in allen diesen Punkten zurechtzuweisen und zu belehren. Auch behält schließlich der Glaube die Oberhand: „Samuel tat, was Jehova geredet hatte“, und ging hin, indem er auf das Wort Jehovas rechnete. Nachdem er gelernt hat, daß Jehova auf das Herz blickt, zeigt er sich treu, und seine Gemeinschaft mit Gott bricht sich Bahn; er urteilt sogleich, daß Jehova die älteren Söhne, welche Isai, der Vater, an dem Propheten vorübergehen ließ, nicht erwählt habe. Schließlich salbt er den Einen unter ihnen, den Jehova erwählt hatte. Einmal auf dem Wege Gottes, fürchtet sich Samuel nicht mehr. Wenn die Ältesten von Bethlehem ihm ängstlich entgegenkommen, beruhigt er sie, während er vorher selbst gezittert hatte.

  48. Thomas sagt:

    1.Samuel 17-20
    Zitate von J.N.Darby


    Der Glaube Davids hatte einen ganz anderen Charakter als der Glaube Jonathans, obwohl beide die Philister besiegten. Jonathan wird durch Schwierigkeiten nicht abgeschreckt; er sieht den Gott Israels und tut das Werk Gottes, das Saul vernachlässigt. Es ist der wahre und energische Glaube des Volkes Gottes. David aber, der König – wohl insgeheim, aber auserwählt und gesalbt -, trifft den großen Feind seines Volkes in seiner ganzen Macht von Angesicht zu Angesicht, den Feind, dessen bloßer Anblick das Volk entsetzte und das vor ihm floh.

    Was den Glauben Jonathans so rührend kennzeichnet, ist seine Anhänglichkeit einem gegenüber, der (um nach Menschenart zu urteilen, wie Saul es tut) seinen Ruhm in den Schatten stellte. Jonathan ist aber ganz von seiner Liebe zu dem, den Gott erwählt hat, in Anspruch genommen. Er sieht in ihm das wahre Haupt Israels – würdig dies zu sein -, der, wie sehr er im gegenwärtigen Augenblick verachtet sein mag, da er aus Gott ist, gedeihen und herrschen muß. Es waren auch die Eigenschaften Davids, die seine Zuneigung gewannen. Es war eine persönliche Anhänglichkeit. Er konnte David wertschätzen, und indem er an ihn dachte, vergaß er seine eigenen Interessen. Die Stimme und die Worte Davids dringen tief in sein Herz hinein, und sie verbinden ihn mit dem von Gott erwählten König, und zwar während er unbekannt ist, und trotz allem. Saul, das erklärte Haupt des Volkes, eifersüchtig auf jeden, der ihn oder seine Nachkommen verdrängen könnte, ist mit David verfeindet und von Gott verlassen; er ist das Werkzeug des Feindes gegen den Gesalbten Jehovas. Schließlich fällt er durch die direktere und offenere Macht des Feindes des Volkes Gottes. Dies ist das traurige Ende dessen, was, obwohl in einer fleischlichen Weise, ein Gefäß des Segens und ein Werkzeug im Werke Gottes gewesen war.

    Gott läßt die wahre Herrlichkeit Davids heller erstrahlen als die offizielle Bedeutung Sauls. Die Siege des ersteren werden in einer Weise besungen, die die Eifersucht des Königs hervorruft.

    Jetzt werden wir kurz die Wesenszüge des Glaubens Davids in diesen neuen Umständen verfolgen. Niemals erhebt er seine Hand wider Saul, er dient ihm gehorsam, er tut seine Pflicht und erträgt geduldig die Eifersucht und die hinterlistige Bosheit, die ihn verfolgen.

    Saul merkt mehr und mehr, daß Jehova mit David ist, und er fürchtet ihn noch mehr, eine traurige Entwicklung eines traurigen Seelenzustandes! Jedoch mangelte es Saul nicht an feinen Wesenszügen eines natürlichen Charakters, die sich manchmal in besseren Gefühlen zeigten. Gott war aber nicht in ihnen (Kap. 19).

    Die Fürsprache Jonathans gewinnt Kraft über seinen Vater, und eine Zeitlang geht alles gut. Saul aber, da er von Gott verlassen ist, kann es nicht ertragen, daß Er mit David sein sollte. Krieg bricht aus, und David, Gottes eigenes Werkzeug in dem, was Er für Sein Volk tut, bereitet den Philistern eine Niederlage und vertreibt sie.

    Es muß hier bemerkt werden, daß es die Philister sind, die hier sind, und durch die die Kraft des Glaubens in Frage gestellt wird. Sie sind es, mit denen der Streit Gottes und des Glaubens geführt wird, daß David immer erfolgreich war, und daß Saul versagte.

    Saul wird wieder geängstigt, und David, der ihn zu erquicken sucht, wird beinahe getötet, er entgeht soeben. Er entflieht und kommt zu Samuel. Man beachte hier, wie der von Selbstsucht und Eigenliebe erzeugte Kummer dem Einwirken des bösen Geistes auf seine Seele Raum macht.

    Diese Macht erscheint hier wieder, die, obwohl sie verborgen ist, immer noch das Schicksal Israels beherrscht. David erkennt sie, und wo er nicht mehr bei Saul bleiben kann, sucht er nicht sich irgendwie groß zu machen, indem er sich gegen die äußere Form erhoben hätte, die Gott innerlich gerichtet, aber nicht vernichtet hatte. Anstatt sich ihr zu widersetzen, begnügt er sich damit, jene Erweisung der Macht Gottes anzuerkennen, die Saul in seine königliche Stellung gebracht hatte und von der er selbst das Zeugnis und die Mitteilung der Kraft und des Willens Gottes empfangen hatte; er sucht Zuflucht bei Samuel. Er wird dorthin von Saul und seinen Boten verfolgt, die mitsamt ihrem Herrn dieser selben Macht unterworfen sind – einer Macht, die weder ihre Herzen beeinflußt noch ihr Verhalten leitet, eine Macht, deren Segen Saul verwirkt hatte. Welch ein Bild eines nutzlosen, ruinierten Gefäßes! Manchmal der Macht Satans erliegend, manchmal in der Macht Gottes weissagend, von dem sein Herz weit entfernt ist, von dem er verlassen ist. Sein äußeres Benehmen ist nicht unordentlich, er tut nichts Böses, außer wenn der Gesalbte Gottes seine Eifersucht und seinen Haß erweckt.

    Zitate von H.Rossier

    Der weitere Verlauf des 18. Kapitels zeigt uns die Fortschritte Davids und Sauls, bei dem einen Fortschritte im Guten, bei dem anderen im Bösen. Ein durch Satan hervorgerufenes Gefühl der Erbitterung führt notwendigerweise zu Schlimmerem. Es genügt, daß das Unkraut durch den Feind in das böse Herz des Menschen gesät wird; es wächst nachher von selbst weiter, bis es schließlich das ganze Wesen überwuchert. „Saul ergrimmte sehr …, und er sprach: Sie haben David Zehntausende gegeben, und mir haben sie die Tausende gegeben; es fehlt ihm nur noch das Königtum.“ Es ist noch nicht die Gereiztheit gegen David selbst, sondern gegen die Meinung der Menschen, welche diesen erheben, indem sie den König herabsetzen, und zwar gerade in dem Augenblick, als der Glaube Jonathans dem Geliebten alles opferte. Das ist es, was das Fleisch niemals ertragen wird: nichts zu sein in der Gegenwart Christi.

    Kapitel 19
    David verändert sich nicht. „Er war vor Saul wie früher.“ Die Gnade, die ihn bis dahin geleitet hatte, bleibt ihm und seinem Verhalten auch fernerhin aufgeprägt.

    Ein neuer Triumph Davids weckt den bösen Geist, der sich Sauls bemächtigt hatte, wieder auf. Solange der Gläubige nicht Satan durch Siege stört, die er über dessen Kreaturen davonträgt, ist seine Feindseligkeit wie eingeschlafen; doch nur zu bald wacht sein tödlicher Haß wieder auf. Man sieht dies in Betreff Davids sogar in dem Augenblick, wo der böse Geist durch die Hilfsmittel der Gnade bezwungen zu sein scheint, welche David dem Könige verschafft. Dann kommt eine Stunde, in welcher dem Gläubigen nichts anderes übrigbleibt, als zu fliehen und wie der Vogel dem Garn des Vogelstellers zu entrinnen. jetzt ist der Tod Davids unwiderruflich beschlossen. Michal, geleitet durch ihre natürliche Liebe zu David, kommt ihm auf ihre Weise zu Hülfe. Gott bedient sich hier der menschlichen Gefühle, durch welche Michal zum Handeln getrieben wurde (V. 11 – 17).

  49. Jule sagt:

    1. Samuel 21 – 24

    Kapitel 21

    Ahimelech und die Brote

    David log den Priester an. Warum? War das in Ordnung? Sind Notlügen erlaubt?

    Lud David damit nicht eine schwere Blutschuld auf sich? Immerhin wurde fast das ganze Haus Ahimelechs von Saul ausgerottet, weil der David geholfen hatte.

    Hätte der Priester David auch geholfen, wenn er gewußt hätte, wie es sich wirklich verhielt?

    Warum traf David keine Vorsorge, wo er doch bemerkt hatte, dass es einer von Sauls Leuten mitbekam?

    Warum heißt es, dieser Mann sei anwesend, weil Jehova dies so wollte? Wollte Jehova es wirklich, dass Ahimelech und fast sein ganzes Haus ausgerottet werden?

  50. Thomas sagt:

    1.Samuel 21-24
    Zitate von J.N.Darby


    Laßt uns nebenbei bemerken, daß Saul sich, äußerlich gesehen, sehr vergrößert hat. Er steht nicht mehr mit seinen sechshundert Mann da, die ihm zitternd nachfolgten; er kann von seinen Obersten über Tausende und Obersten über Hunderte reden; er kann Felder und Weinberge verleihen; er hat seinen Doeg, den Aufseher seiner Hirten. Vor Gott macht er innerlich schreckliche Fortschritte im Bösen; er ist nicht nur von Gott verlassen, sondern er durchbricht alle Schranken des Gewissens und des Zeugnisses und der Satzungen Gottes. Denn der Prophet Samuel und die Priester hätten für einen solchen eine Einschränkung bedeutet haben sollen, der sich als mit den Interessen des Volkes Gottes verbunden bekannte.

    Äußerer Fortschritt im Wohlstand in Verbindung mit tatsächlichem innerem Fortschritt im Bösen ist etwas sehr Ernstes. Es ist gleichzeitig ein Fallstrick für das Fleisch und eine Prüfung für den Glauben. Im Gegensatz hierzu wird David scheinbar – und betreffs der Umstände auch tatsächlich – aus dem Volk ausgestoßen. Er hatte weder Heim noch Zuflucht. Das Zeugnis Gottes aber in der Person des Propheten Gad, und Gemeinschaft mit Gott durch des Priesters Ephod sind sein Teil in der Verbannung. Von Menschen ausgestoßen ist er dort, wo die Hilfsquellen Gottes der Not Seines Volkes gemäß erlebt werden.

    Zitate von H.Rossier


    22
    Doch noch eine andere Klasse von Menschen flüchtete sich zu David in die Höhle Adullam. „Und es versammelten sich zu ihm jeder Bedrängte, und jeder, der einen Gläubiger hatte, und jeder, der erbitterten Gemütes war, und er wurde ihr Oberster“ (V. 2). Das waren nicht solche, die durch dieselbe Abstammung schon mit ihm in Verbindung waren; sie vereinigte kein Band mit David. Ihr gemeinsames Kennzeichen bestand darin, daß sie alles verloren hatten. Die einen waren „in Bedrängnis“ und wußten nicht, wohin sie sich wenden sollten, die anderen „in Schulden“, ohne sich freimachen zu können; wieder andere waren „erbitterten Gemütes“ und hatten Kummer und Sorgen, wofür sie kein Heilmittel besaßen. Und das alles war hervorgerufen durch den Zustand der Dinge in Israel.

    Diese Leute fanden bei David eine sichere Zuflucht, wie sie sie heute bei einem verworfenen Christus finden. Aber sie fanden noch weit mehr als das. David vermochte die Elendesten umzubilden, nach seinem Bilde zu gestalten. Er wurde ihr Oberster. Der Abglanz seiner sittlichen Schönheit fiel auf die, welche ihm nichts als ihr Elend bringen konnten. In der finsteren Höhle Adullam ergoß sich das Licht, welches von David ausstrahlte, über diese vierhundert Männer, die ihn umgaben; und was die Gnade am Tage der Trübsal aus ihnen gemacht hatte, sollte am Tage der Herrlichkeit, dessen Morgenrot schon heraufdämmerte, von jedem Auge erkannt, von jedem Munde laut verkündet werden. Alle diese außerhalb des Gesetzes stehenden Leute werden bald den Thron des Königs umgeben und „die Helden Davids“ heißen (2. Sam 23, 8).

    Doch damit ist die Reihe der Hilfsquellen, welche die Höhle Adullam für die Gefährten des Sohnes Isais einschloß, noch nicht erschöpft: auch Gad, der Prophet, der Träger des Wortes und Zeugnisses Gottes, war bei ihm. Die Offenbarung der Gedanken Gottes, die dem Hofe und dem Volke Sauls fern war, hatte sich gleichsam dorthin geflüchtet. Schließlich treibt das mörderische Tun des Königs an den Priestern zu Nob auch Abjathar, den Priester, zu David. Er kommt mit dem Ephod in seiner Hand. (Kap. 23, 6). Das Mittel, Gott zu nahen, Ihn zu jeder Zeit zu befragen und mit Ihm in Verbindung zu treten, war fortan das glückliche Vorrecht dieser heimatlosen Leute, welche die Welt schmähte und verachtete.

    Kapitel 23
    Wir begegnen hier wieder derselben Wahrheit, auf welche wir bereits in der Geschichte Jonathans hingewiesen wurden, daß nämlich der Kampf des Glaubens außerhalb des religiösen Systems der Menschen geführt wird; dieses kann dem Glauben hinderlich sein. Bei den seltenen Gelegenheiten, wo Saul Jehova befragt, empfängt er entweder gar keine Antwort, oder er erhält durchs Los eine Antwort, welche eine Verurteilung seiner ganzen Handlungsweise ausspricht (Kap. 14, 40). David unterhält sich ohne die äußere Unterstützung der göttlichen Verordnungen unmittelbar mit seinem Gott.

    Von nun an sehen wir David gejagt, verfolgt, verraten; er ist genötigt, sich in Höhlen und Wäldern zu verbergen, ist in Gefahr in den Städten, flüchtet sich auf die Bergfesten, irrt umher auf Bergen und Hügeln, hält sich auf in den Wüsten von Juda, Siph, Maon und Paran – mit einem Wort: er hat nicht, wohin er sein Haupt hätte niederlegen können.

    Als er nach Kehila kommt, kann Saul in seiner entsetzlichen Verblendung sagen: „Gott hat ihn verworfen und in meine Hand überliefert“, er, der das ernste Wort aus dem Munde Samuels gehört hatte: „Jehova hat dich verworfen, daß du nicht mehr König seiest!“ (Kap. 15, 23). Welch eine Verhärtung des Herzens! Der Verfolger des Geliebten glaubt Gott zu kennen und Ihn auf seiner Seite zu haben, während er in Wirklichkeit den Gott Israels nicht besser kennt als sich selbst. In Psalm 2, 4 heißt es: „Der im Himmel thront, lacht, der Herr spottet ihrer“; so antwortet auch hier das Wort mit einer von Saul wohlverdienten Ironie: „Gott gab ihn nicht in seine Hand“ (V. 14).

    Als das Ephod herbeigebracht war (V. 6), antwortete Gott durch dieses, und David empfängt eine genügende Leitung. Es ist schön, ihn hier den Platz eines Knechtes einnehmen zu sehen. Er, dem das Königtum gehört, nimmt vor Gott die niedrigste Stellung in Anspruch. „Jehova, Gott Israels, dein Knecht hat gehört … wird Saul herabziehen, wie dein Knecht gehört hat? Jehova, Gott Israels, tue es doch deinem Knechte kund!“ Ist er darin nicht ein schönes Vorbild von Christo, welcher gekommen ist, nicht um bedient zu werden, sondern um Gott und den Seinigen zu dienen, obwohl Er wußte, daß der Vater Ihm alles in die Hände gegeben hatte?

    Kapitel 24
    Solange Gott Selbst das über Saul ausgesprochene Urteil nicht vollzogen hat, trägt dieser noch den Namen des „Gesalbten Jehovas“. Worin auch das Böse bestehen mag, wir haben nicht das Recht, das zu zerstören, was Gott noch bestehen läßt. Ohne Zweifel soll es zwischen uns und dem Bösen eine völlige Trennung geben; aber wir sind nicht berufen, der Langmut Gottes ein Ende zu setzen. Ein geistlicher Christ erkennt die Autorität an, welche Gott errichtet hat, selbst wenn sie feindlich und abtrünnig ist, und überläßt Gott die Sorge und den Augenblick für die Ausführung des Urteils über sie. Die durch Gottes Vorsehung herbeigeführten Umstände sind nicht dazu bestimmt, unser Verhalten zu regeln oder zu beeinflussen, sondern unseren Glauben auf die Probe zu stellen.

    Indessen schneidet David einen Zipfel von dem Oberkleide Sauls ab. Das ist ein Pfand, dazu bestimmt, dem Feinde die Gnade, die ihn verschont hat, klar vor Augen zu stellen. Sein Herz (nicht das Gewissen) wirft David sogar diese Tat vor; denn äußerlich hatte er es an der dem Gesalbten Jehovas schuldigen Achtung und Ehrfurcht fehlen lassen, obwohl er im Grunde nur von Gnade gegen seinen Verfolger erfüllt war. „Und David wehrte seinen Männern mit diesen Worten und ließ ihnen nicht zu, sich wider Saul zu erheben.“ Seine Gefährten werden durch ihn und durch sein Beispiel gebildet, und so spiegelt sich die Gesinnung Davids in allen denen wider, die ihn umgeben und ihn als Anführer anerkannt haben.

    Der abgeschnittene Zipfel dient dazu, Saul die Gesinnung seines von ihm verkannten Dieners zu beweisen und ihm über seinen eigenen Zustand die Augen zu öffnen. „Denn daß ich einen Zipfel deines Oberkleides abgeschnitten und dich nicht getötet habe, daran erkenne und sieh, daß nichts Böses in meiner Hand ist, noch ein Vergehen, und daß ich nicht an dir gesündigt habe; du aber stellst meinem Leben nach, um es zu nehmen“ (V. 12). So redet Gott oft zu den Sündern durch die Umstände, in welchen Seine Gnade sie bewahrt hat, indem Er ihnen deutlich vor Augen stellt, daß ihr Zustand das Gericht verdient hätte. Doch wenn das Herz sich danach wieder verhärtet, soll der Mensch doch wissen, daß das Gericht nicht auf sich warten läßt. „Jehova richte zwischen mir und dir“, sagt David, „und Jehova räche mich an dir“ (V. 13).

    Bei dieser Gelegenheit zeigt sich ein schöner Zug bei dem Manne Gottes. In seinen Augen ist er weniger als Saul, weniger als nichts: „Hinter wem zieht der König von Israel her? wem jagst du nach? Einem toten Hunde, einem Floh!“ … Doch diese Leute, die in ihren Augen nichts sind, sind etwas in den Augen Gottes, und das erhöht und verherrlicht Ihn: „Er richte zwischen mir und dir; und er sehe darein und führe meine Streitsache und verschaffe mir Recht aus deiner Hand!“ (V. 16). „Wenn Gott für uns ist, wer wider uns?“ Die Liebe Gottes ist für uns; das ist es, was Ihn verherrlicht!
    „Saul erhob seine Stimme und weinte“ (V. 17). Als er sich auf so wunderbare Weise bewahrt sieht, erkennt er (für wie lange?) die Gnade und Gerechtigkeit in David an mit den Worten: „Du bist gerechter als ich; denn du hast mir Gutes erzeigt, ich aber habe dir Böses erzeigt.“ Er erkennt selbst an, daß das Königtum David zufallen werde: „Und nun siehe, ich weiß, daß du gewißlich König werden wirst, und daß in deiner Hand das Königtum Israels bestehen wird.“ Es ist sehr ernst zu sehen, wie ein Herz, nachdem es eine Rüge empfangen hat, angesichts der Gnade erweicht werden kann, ohne verändert zu sein. Gott fordert von uns nicht Gefühle, so richtig diese sein mögen; es handelt sich um Glauben, denn dieser allein ist imstande, das Herz umzubilden und einen Sünder zu erretten.

  51. Jule sagt:

    1. Samuel 24 – 28

    1. Samuel 25:24

    Was Saul betrifft, er hatte Michal, seine Tochter, Davids Frau, Palti, dem Sohn des Lajisch, der aus Gallim war, gegeben.

    Wie konnte Saul seine Tochter Michal einem anderen zur Frau geben – wo sie doch Davids Frau war?

  52. Jule sagt:

    Kapitel 28

    Saul und das Medium von Door

    Da wir ja wissen, dass man nach dem Tod nicht weiterlebt, auch unsere Seele nicht, kann Saul ja unmöglich mit Samuel gesprochen haben. Aus unserer Literatur wissen wir, dass sich das Medium der Hilfe der Dämonen bedient hat. Das wirft dann aber folgende Frage auf:

    Wie kommt es, dass es Saul sagt, wie Jehova über ihn denkt und ihm gewissermaßen den Willen Jehovas ihn betreffend mitteilt?

  53. Thomas sagt:

    1.Samuel 25-28
    Zitate von J.N.Darby


    Schließlich stirbt Samuel. Das bildet eine Zeitspanne, weil er, das wahre Bindeglied zwischen dem Volk und Gott, gegangen war. Israel erkannte ihn an, als er tot war, obwohl sie ihn während seines Lebens verachtet hatten.

    Und nun ändert sich die Lage Davids, und Abigail wird eingeführt. Jonathan trennte sich niemals von dem System, in dem er stand, er schloß sich David niemals an, obwohl er ihn liebte, und er teilte nie seine Leiden. Abigail aber macht sich mit ihm eins; bestehende Beziehungen hindern sie nicht daran, David anzuerkennen, und nach dem Tode ihres Mannes wird sie mit ihm vereinigt. … Jonathan leidet nicht mit David, und er regiert nicht mit ihm. Er bleibt bei Saul, und was diese Stellung anbetrifft, endet seine Laufbahn mit Saul. Abigail und sogar die Unzufriedenen, die sich David angeschlossen hatten, teilten seine Leiden. Abigail trennt sich vollständig von der Gesinnung ihres Mannes, und wegen ihres Glaubens und ihrer Weisheit verschont David das Leben Nabals. Gott richtet den letzteren, und dann wird Abigail das Weib Davids.

    David verzieht sich in eine gewisse Entfernung von der Königsstadt. Im Lande der Philister gewinnt er die Gunst ihres Königs, aber nicht durch Glauben, sondern durch eine mit der Wahrheit nicht übereinstimmende Klugheit. Es ist eine unglückselige Lage; nichtsdestoweniger verläßt ihn Gott nicht. Er züchtigt ihn, und zwar auf eine schmerzliche Weise, aber Er verschont und bewahrt ihn. Wir haben ähnliche Wege des Herrn in bezug auf den Flüchtling Jakob gesehen.

    Achis, der David kennt, will ihn in seinem Dienst gebrauchen, und David kann nicht absagen, denn wenn einer, der die Kraft besitzt, die der Geist Gottes durch den Glauben gewährt, sich durch Untreue in eine falsche Lage gebracht hat, so hat er keine Kraft gegen den, unter dessen Gewalt er sich gestellt hat; und wenn er die Kraft nicht gebraucht, mit der er durch die Gunst seines Beschützers ausgestattet ist, so ruft er natürlich seine Eifersucht hervor. Er hätte das alles vermieden, wenn er nach Ziklag gegangen wäre, er vermochte es aber nicht. In Seiner Barmherzigkeit bewahrte Gott David, aber er war jetzt in einer betrüblichen und falschen Lage.

    Saul war, wie auch Israel in diesem Zeitpunkt, in einer noch schlimmeren Lage, denn er hatte weder von Gott noch von dem Feinde Entsatz. Saul ist von Gott verlassen. Samuel ist tot, so daß Israel durch ihn nicht mehr mit Gott verbunden ist.

  54. Thomas sagt:

    1.Samuel 29-31
    Zitate von J.N.Darby


    In Kapitel 29 führt Gott in Seiner Gütigkeit David mittels der Eifersucht der Fürsten der Philister aus seiner schwierigen Lage heraus. Um sein Ansehen bei Achis zu wahren, fällt David nichtsdestoweniger noch tiefer, wie mir scheint, indem er angibt, daß er durchaus bereit sei, wider die Feinde des Königs der Philister, d. h. wider das Volk Gottes, zu kämpfen. Dieses scheint mir der erbärmlichste Teil des Lebens Davids zu sein – jedenfalls bevor er König wurde. Gott läßt ihn dessen bewußt werden, denn während er sich dort befindet, rauben ihm die Amalekiter alles und verbrennen Ziklag, und sein Gefolge ist willens, ihn zu steinigen.

    Alles dieses ist betrüblich, doch richtet ihn die Gnade Gottes wieder auf, und die Wirkung dieser Züchtigung ist, daß er zu Gott zurückgebracht wird, denn im Herzen war er Ihm immer treu. David stärkt sich in Jehova, seinem Gott, und befragt Ihn, was er tun soll. Welche Langmut, welche Güte in Gott! Wie Er für die Seinigen sorgt, sogar wenn sie sich von Ihm abwenden!

    David wird wahrhaftig zu Gott zurückgeführt und aus seiner falschen Lage befreit, und er wandelt und handelt mit Gott, Ohne sein Wissen war Gott dabei, eine ganz andere Stellung für ihn zu bereiten, und Er reinigte und bereitete ihn für sie vor. Wie schrecklich wäre es gewesen, wenn David bei den Philistern gewesen wäre und an der Niederlage des Volkes Gottes teilgenommen hätte, wie auch am Tode dessen, dessen Leben er oft so rührend verschont hatte! Wie weit das Kind Gottes abirren kann, wenn es sich dem Schutze Ungläubiger anvertraut, anstatt auf die Hilfe Gottes in allen Schwierigkeiten zu vertrauen, die den Pfad des Glaubens umgeben! Gerade durch diese Schwierigkeit geschieht es aber, daß sich jeder Wesenszug der Gnade entwickelt.

    Man merke sich die Gefahr, in der sich der Gläubige befindet, wenn sein Glaube nicht einfältig ist, sondern nur ein klein wenig versagt – er kann durch die Verfolgung bloßer Bekenner in die Arme der Feinde getrieben werden. Das Natürliche ermüdet und sucht sich Trost fern vom schmalen Wege, der durch Dornen führt. Das geschieht immer, wenn das Volk Gottes, indem sie ihrem Eigenwillen folgen, ihre Interessen denen anvertrauen, die nichts als ihren eigenen Vorteil in einer weniger schwierigen Lage suchen, die weder Gottes noch des Glaubens ist. Wenn der Glaube schwach wird, wird das Natürliche desto müder, je herrlicher das für den Glauben vorhandene Werk ist. Ziklag wird in der Abwesenheit Davids genommen, jedoch verfolgt er die Räuber und führt die ganze Beute wieder zurück.

    Aufrichtig und großzügig, fand David in der Schwierigkeit, die sich aus der Selbstsucht des Volkes ergab, eine Gelegenheit, um das einzuführen, was dem Willen Gottes entsprach, und anstatt sich durch seinen Anteil an der Beute zu bereichern, gebraucht er die Gelegenheit, um gute Beziehungen mit den Altesten des Volkes zu unterhalten und ihnen zu beweisen, daß Jehova noch mit ihm ist.

  55. Jule sagt:

    Ein sehr interessanter Artikel über Hanna in dem WT vom 01.07.2010:

    „Ihren Glauben nachahmen – Sie schüttete Gott ihr ganzes Herz aus“

    Edit am 27.03.2011 – da der Artikel nicht mehr als Hördatei auf der Seite der Gesellschaft zu finden ist:

    Ihren Glauben nachahmen

    Sie schüttete Gott ihr ganzes Herz aus

    HANNA packte alles für die Reise zusammen und versuchte, ihre düsteren Gedanken zu verscheuchen. Eigentlich lag eine schöne Zeit vor ihr. Ihr Mann Elkana nahm seine Familie jedes Jahr mit nach Silo zur Stiftshütte, dem Zeltheiligtum der Israeliten. Diese Tage sollten eine Freudenzeit sein. So hatte es Jehova gedacht (5. Mose 16:15). Und Hanna hatte sich mit Sicherheit von Kindesbeinen an immer darauf gefreut. Doch in den letzten Jahren war alles anders geworden.

    Sie hatte das große Glück, mit einem Mann verheiratet zu sein, der sie liebte. Elkana hatte jedoch noch eine Frau. Sie hieß Peninna und schien es darauf abgesehen zu haben, Hanna das Leben zur Qual zu machen. Und diese jährlichen Feste wusste sie anscheinend besonders auszunutzen. Womit drangsalierte sie Hanna? Und noch wichtiger: Wie half Hanna der Glaube an Jehova, mit einer schier ausweglosen Situation zurechtzukommen? Wer selbst mit Problemen zu kämpfen hat, die ihm jede Lebensfreude rauben, dem wird Hannas Geschichte viel geben.

    „Warum ist dir weh ums Herz?“

    Nach der Bibel gab es in Hannas Leben zwei große Probleme. Beiden war sie mehr oder weniger hilflos ausgeliefert. Zum einen war da die zweite Frau, von der sie gehasst wurde. Zum anderen konnte sie keine Kinder bekommen — etwas, was für jede Frau, die sich sehnlichst ein Kind wünscht, schwierig genug ist, geschweige denn in der damaligen Zeit und Kultur, in der einer Frau kaum etwas Schlimmeres passieren konnte. Jede Familie hoffte auf einen Sohn, der den Familiennamen erhalten würde. Kinderlosigkeit wurde deshalb als große Schande angesehen.

    Hanna hätte ihren Kummer vielleicht mit Fassung getragen, wäre da nicht Peninna gewesen. Die Vielehe hat von Anfang an Rivalität, Streit und bittere Tränen mit sich gebracht und war seit jeher alles andere als ideal für das Eheglück — ganz im Gegensatz zu dem Standard, den Gott im Garten Eden eingeführt hatte: die Ehe mit nur einem Partner (1. Mose 2:24). Die Bibel stellt die Polygamie daher in nicht gerade leuchtenden Farben dar, und die herzergreifende Beschreibung der Situation in der Familie Elkanas ist da nur ein weiterer Stein im Mosaik.

    Nach der jüdischen Tradition heiratete Elkana zuerst Hanna und einige Jahre später Peninna. Tatsache ist jedenfalls, dass Hanna ihm besonders lieb war und sich Peninna ausgesprochen eifersüchtig verhielt. Sie ließ sich alles Mögliche einfallen, um ihre Rivalin zu schikanieren. Ihr großer Trumpf war, dass sie ein Kind nach dem anderen bekam. Und mit jedem Kind wuchs ihre Überheblichkeit. Statt mit Hanna mitzufühlen und sie zu trösten, streute sie nur Salz in die Wunde. Wie die Bibel zeigt, kränkte sie Hanna mit voller Absicht, „um sie aus der Fassung zu bringen“ (1. Samuel 1:6). Sie wollte ihr wehtun und genau das gelang ihr auch.

    Anscheinend setzte Peninna ihre Gegenspielerin mit Vorliebe herab, wenn die Familie ihre jährliche Reise nach Silo unternahm. Dort gab Elkana der ganzen Kinderschar von Peninna — „allen ihren Söhnen und ihren Töchtern“ — Anteile am Opfer für Jehova. Die kinderlose Hanna bekam dagegen nur ihren eigenen Anteil. In solchen Momenten trumpfte Peninna besonders auf und traf Hanna immer wieder an ihrer wunden Stelle, sodass die Arme nur noch weinte und keinen Bissen mehr herunterbekam. Elkana merkte natürlich, dass seine geliebte Frau großen Kummer hatte und nichts aß. Er versuchte sie daher zu trösten: „Hanna, warum weinst du, und warum isst du nicht, und warum ist dir weh ums Herz? Bin ich dir nicht besser als zehn Söhne?“ (1. Samuel 1:4-8).

    Elkana durchblickte also, dass Hannas Verzweiflung mit ihrer Kinderlosigkeit zusammenhing — das spricht wirklich für ihn. Und er beteuerte seiner Hanna immer wieder seine Liebe. Das hat ihr sicher viel bedeutet. Allerdings erwähnte Elkana mit keinem Wort Peninnas Verhalten, und im Bibelbericht lässt auch nichts darauf schließen, dass Hanna ihm davon erzählte. Vielleicht dachte sie, dadurch würde alles nur noch schlimmer werden. Konnte sie denn erwarten, dass Elkana etwas an der Situation änderte? Würde Peninna nicht noch gemeiner zu ihr werden und vielleicht auch ihre Kinder und Diener gegen sie aufhetzen? Sie würde sich in ihrem eigenen Zuhause immer mehr wie eine unerwünschte Fremde vorkommen.

    Unabhängig davon, ob Elkana über Peninnas schäbiges Verhalten voll im Bilde war oder nicht — Jehova Gott sah alles. Sein Wort verrät uns, was sich hinter den Kulissen abspielte, und gibt so jedem, der sich zu Eifersüchteleien und Gehässigkeiten hinreißen lässt, einen deutlichen Wink. Andererseits können sich herzensgute und friedfertige Menschen wie Hanna damit trösten, dass der gerechte Gott zu seiner Zeit und auf seine Weise alles ins Lot bringen wird (5. Mose 32:4). Hanna war sich dessen offensichtlich bewusst, suchte sie doch bei Jehova Hilfe.

    „Ihr Angesicht sah nicht mehr besorgt aus“

    Im Haus Elkanas waren alle schon früh auf den Beinen. Die ganze Familie, Groß und Klein, machte sich reisefertig. Bis nach Silo waren es rund 30 Kilometer und die Reise führte durch das Hügelland Ephraim. Zu Fuß war man da gut ein, zwei Tage unterwegs. Hanna wusste schon, dass ihre Rivalin das wieder ausnutzen würde. Trotzdem blieb sie nicht zu Hause. Damit ist sie bis heute ein erstklassiges Beispiel für alle, die Gott dienen möchten: Man tut sich selbst nichts Gutes, wenn man zulässt, dass einen das Fehlverhalten anderer vom Dienst für Jehova abhält. Dadurch würde man sich genau von der Quelle abschneiden, die einem die Kraft zum Weitermachen gibt.

    Nach einem langen Marsch auf verschlungenen Bergstraßen war Silo endlich zu sehen. Da lag es vor ihnen auf einem Hügel, umgeben von noch höheren Hügeln. Als sie auf die Stadt zugingen, dachte Hanna bestimmt viel darüber nach, was sie Jehova im Gebet sagen würde. In Silo angekommen nahm die Familie an einem Essen teil. Bei der nächsten Gelegenheit zog sich Hanna zurück und ging Richtung Stiftshütte. Neben dem Türpfosten des Heiligtums saß der Hohe Priester Eli. Doch Hanna hatte alle ihre Gedanken auf ihren Gott gerichtet. Hier, vor der Stiftshütte, würde ihr Gebet erhört werden, da war sie ganz sicher. Wenn auch sonst niemand völlig nachfühlen konnte, was sie durchmachte, ihr Vater im Himmel verstand alles. All ihr Schmerz kam in ihr hoch und sie musste weinen.

    Am ganzen Körper zitternd und schluchzend betete Hanna lange still zu Jehova. Ihre Lippen bebten, als sie im Geist beschrieb, was sie fühlte. Sie schüttete ihrem Vater im Himmel ihr ganzes Herz aus. Doch es ging ihr um mehr als lediglich um ihren sehnlichen Kinderwunsch. Ihr lag nicht nur daran, etwas von Gott zu bekommen, sondern sie wollte ihm auch ihr Möglichstes geben. Und so machte sie Jehova das Versprechen, falls sie einen Sohn bekommen würde, ihn von klein auf ganz in seinen Dienst zu stellen (1. Samuel 1:9-11).

    Von Hannas Gebet kann sich jeder Diener Gottes etwas für seine eigenen Gebete abschauen. Jehova wünscht sich von Herzen, dass wir ihm ganz offen und ohne Scheu alles sagen, was uns bewegt — so wie sich ein Kind seinen geliebten Eltern anvertraut (Psalm 62:8; 1. Thessalonicher 5:17). Deshalb ermutigt uns Jehova durch den Apostel Petrus, alle unsere Sorgen auf ihn zu werfen, und verspricht uns, für uns zu sorgen (1. Petrus 5:7).

    Menschen sind da nicht immer so verständnisvoll und mitfühlend wie Jehova. Während Hanna weinend betete, wurde sie von einer Stimme aufgeschreckt. Der Hohe Priester Eli hatte sie beobachtet und fragte nun: „Wie lange wirst du dich wie betrunken aufführen?“ Sie solle zusehen, dass sie nüchtern werde! Er hatte ihre bebenden Lippen, ihr Weinen und Schluchzen gesehen. Anstelle jedoch erst einmal herauszufinden, was mit ihr los war, zog er voreilige Schlüsse (1. Samuel 1:12-14).

    Es muss Hanna sehr wehgetan haben, sich in ihrem großen Kummer auch noch eine solche haltlose Anschuldigung anhören zu müssen — obendrein von jemand, der so ein hohes Amt hatte! Doch selbst hier kommt wieder ihr mustergültiger Glaube zum Vorschein. Sie ließ sich von den Unvollkommenheiten eines Menschen nicht in ihrem Dienst für Jehova beirren. Respektvoll erklärte sie Eli ihre Situation. Da ging ihm sein Irrtum auf, und in einem wahrscheinlich freundlicheren Ton sagte er zu ihr: „Geh in Frieden, und möge der Gott Israels deine Bitte gewähren, die du von ihm erbeten hast“ (1. Samuel 1:15-17).

    Wie fühlte sich Hanna, nachdem sie sich Jehova vor seiner Stiftshütte anvertraut und ihn angebetet hatte? Die Bibel sagt: „Dann ging die Frau ihres Weges und aß, und ihr Angesicht sah nicht mehr besorgt aus“ (1. Samuel 1:18). In der Einheitsübersetzung liest man an dieser Stelle: „Sie . . . hatte kein trauriges Gesicht mehr.“ Ihr war jetzt also viel leichter ums Herz. Sie hatte sozusagen ihre ganze Sorgenlast bei jemand abgeladen, der erheblich breitere und stärkere Schultern hatte als sie: bei ihrem Vater im Himmel (Psalm 55:22). Ist irgendeine Last für ihn zu schwer? Nein — weder früher noch jetzt noch irgendwann!

    Sind wir einmal verzweifelt, tieftraurig oder fühlen uns hilflos, dann machen wir es doch wie Hanna und schütten dem „Hörer des Gebets“ voller Glauben und Vertrauen unser Herz aus (Psalm 65:2). Unsere Traurigkeit wird dann mit Sicherheit dem „Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft“, weichen (Philipper 4:6, 7).

    „Da ist kein Fels wie unser Gott“

    Am nächsten Morgen ging Hanna noch einmal mit ihrem Mann zur Stiftshütte. Wahrscheinlich hatte sie ihm erzählt, worum sie Gott gebeten und was sie ihm versprochen hatte. Denn nach dem Gesetz Mose konnte ein Mann ein Gelübde seiner Frau, das nicht mit ihm abgesprochen war, widerrufen (4. Mose 30:10-15). Doch nichts dergleichen geschah. Zusammen mit seiner Frau betete dieser gottesfürchtige Mann Jehova noch einmal an. Danach machte sich die Familie auf den Heimweg.

    Wann Peninna wohl bewusst wurde, dass ihre Gemeinheiten Hanna nichts mehr ausmachten? Darüber sagt die Bibel nichts, aber die Wendung „Ihr Angesicht sah nicht mehr besorgt aus“ zeigt, dass Hanna von da an eindeutig gelöster war. Auf alle Fälle stellte Peninna bald fest, dass ihre boshaften Attacken ins Leere liefen. In der Bibel wird sie mit keinem Wort mehr erwähnt.

    Im Laufe der Monate ging Hannas innere Gelassenheit in unbändige Freude über: Sie war schwanger! Über ihrer Freude vergaß sie keine Sekunde lang, wem sie das zu verdanken hatte. Als ihr kleiner Junge zur Welt kam, nannte sie ihn Samuel, was „Name Gottes“ bedeutet und sich offensichtlich darauf bezog, dass sie den Namen Gottes angerufen hatte. In den nächsten drei Jahren, in denen sie ihren Sohn stillte, ging sie nicht mit auf die anstrengende Reise nach Silo. Die Zeit verging und sie bereitete sich seelisch und moralisch darauf vor, von ihrem geliebten Kind Abschied zu nehmen.

    Das fiel ihr bestimmt nicht leicht. Natürlich wusste Hanna, dass Samuel in Silo gut aufgehoben war, weil sich wahrscheinlich einige der Frauen, die dort arbeiteten, um ihn kümmern würden. Aber er war doch noch so klein! Und welche Mutter möchte ihr Kind nicht bei sich haben?! Dennoch brachten Hanna und Elkana ihren Sohn nicht widerstrebend zur Stiftshütte, sondern mit einem Herzen voller Dankbarkeit. Sie hatten auch Verschiedenes zum Opfern dabei. Anschließend stellten sie Samuel dem Hohen Priester Eli vor und erinnerten ihn dabei an Hannas Gebet vor ein paar Jahren.

    Hanna sprach dann ein Gebet, das in Gottes Augen so wertvoll war, dass er es in seinem Wort festhalten ließ. Es steht in 1. Samuel 2:1-10. Beim Lesen spürt man, wie aus jeder Zeile ihr tiefer Glaube spricht. Sie pries Jehova dafür, wie wunderbar er seine Macht einsetzt — für seine unvergleichliche Fähigkeit, stolze Menschen von ihrem hohen Ross herunterzuholen und Niedergedrückte glücklich zu machen; er ist Herr über Leben und Tod. Sie rühmte ihn für seine beispiellose Heiligkeit, Gerechtigkeit und Treue. Mit gutem Grund konnte sie sagen: „Da ist kein Fels wie unser Gott.“ Auf Jehova ist hundertprozentig Verlass, er ändert sich nicht und ist eine Zuflucht für alle, die deprimiert und bedrückt sind oder denen übel mitgespielt wird.

    Der kleine Samuel konnte wirklich glücklich und dankbar sein, eine so glaubensstarke Mutter zu haben. Auch wenn er sie bestimmt oft vermisste, fühlte er sich von ihr nicht vergessen. Sie kam ihn Jahr für Jahr in Silo besuchen und brachte ihm für seinen Dienst an der Stiftshütte immer einen selbst gemachten ärmellosen Mantel mit. In jedem Stich steckte ihre ganze Liebe (1. Samuel 2:19). Man sieht sie direkt vor sich, wie sie ihrem Jungen das Gewand anzieht, es glatt streicht, ihn dabei zärtlich anschaut und lieb mit ihm redet. So eine Mutter zu haben war für Samuel ein wahrer Segen, und auch er wurde im Laufe der Zeit ein echter Segen für seine Eltern und für ganz Israel.

    Auch Hanna wurde nicht vergessen. Jehova hat sie sehr gesegnet: Sie hatte zusammen mit Elkana noch fünf weitere Kinder (1. Samuel 2:21). Doch ihr größter Segen war wohl ihr Vertrauensverhältnis zu ihrem Vater Jehova, das über die Jahre immer enger wurde. Das Gleiche kann jeder erleben, der Hannas Glauben nachahmt.

    [Fußnoten]

    Warum Gott eine Zeit lang unter seinen Dienern die Polygamie duldete

    erklärt der Artikel „Billigt Gott die Polygamie?“ im Wachtturm vom 1. Juli 2009, Seite 30.

    Auch wenn es im Bericht heißt, dass Jehova Hannas „Mutterschoß verschlossen“ hatte, lässt nichts darauf schließen, dass diese bescheidene, treue Frau nicht in seiner Gunst stand (1. Samuel 1:5). Manchmal wird in der Bibel ein Sachverhalt so formuliert, als ob Gott ihn bewirken würde; dabei ist aber nur gemeint, dass er ihn eine Zeit lang zulässt.

    Die Kilometerangabe beruht darauf, dass Elkanas Heimatstadt Rama und die Stadt Arimathia zu Jesu Zeit wahrscheinlich identisch sind.

     

    [Kasten auf Seite 17]
    Zwei außergewöhnliche Gebete

    Die beiden Gebete von Hanna, die in 1. Samuel 1:11 und 2:1-10 festgehalten sind, zeichnen sich durch etliche Besonderheiten aus. Zum Beispiel:

    • In ihrem ersten Gebet sprach sie Gott mit „Jehova der Heerscharen“ an. Damit verwendete sie als Erste in der Bibel diesen Ausdruck. Insgesamt kommt er 285 Mal in der Bibel vor und deutet darauf hin, dass Gott eine große Streitmacht von Engeln dirigiert.
    • Das zweite Gebet sprach Hanna nicht nach der Geburt ihres Sohnes, sondern als sie und Elkana Samuel nach Silo brachten, damit er dort Jehova diente. Hanna zog ihre tiefe Freude demnach nicht daraus, dass ihre Rivalin Peninna nicht mehr auftrumpfen konnte, sondern aus dem Gefühl, von Jehova gesegnet zu sein.
    • Als Hanna sagte: „Mein Horn ist tatsächlich erhöht in Jehova“, dachte sie wahrscheinlich an einen kräftigen Stier, dessen Kraft in den Hörnern steckt. Sie meinte sozusagen: „Jehova, du machst mich stark“ (1. Samuel 2:1).
    • Ihre Worte über Gottes „Gesalbten“ gelten als prophetischer Ausspruch. „Gesalbter“ bedeutet das Gleiche wie „Messias“, und Hanna ist die Erste in der Bibel, die diesen Begriff auf einen künftigen gesalbten König anwendet (1. Samuel 2:10).
    • Über tausend Jahre später wiederholte Maria, Jesu Mutter, in einem Gebet, mit dem sie Jehova pries, einige Formulierungen von Hanna (Lukas 1:46-55).
  56. WT 01.10.2010 sagt:

    Ihren Glauben nachahmen
    Er „wuchs heran bei Jehova“
     

    SAMUEL blickte in die Gesichter seiner Landsleute. Er, der schon jahrzehntelang Prophet und Richter der Nation war, hatte sie nach Gilgal zusammengerufen. Es war Mai oder Juni gemäß unserem Kalender. Die Trockenzeit hatte längst begonnen. Goldgelb stand der erntereife Weizen auf den Feldern. Das Gemurmel der Menschenmenge verstummte. Samuel wollte gern das Herz jedes Einzelnen erreichen. Aber wie?

    Den Versammelten war gar nicht bewusst, in welche ernste Lage sie gekommen waren, weil sie verlangt hatten, dass ein Mensch als König über sie regieren sollte. Ihnen entging, welche Verachtung sie dadurch ihrem Gott, Jehova, und seinem Propheten entgegenbrachten. Damit verwarfen sie tatsächlich Jehova als ihren König! Wie konnte Samuel sie dazu bewegen, ihr Verhalten zu bereuen?

    Samuel ergriff das Wort. „Ich bin alt und grau geworden“, sagte er zu den Versammelten. Sein ergrautes Haar verlieh den Worten Nachdruck. Weiter erklärte er: „Ich bin vor euch hergegangen von meiner Jugend an bis auf diesen Tag“ (1. Samuel 11:14, 15; 12:2). Der betagte Samuel hatte seine Kindheit und Jugend keineswegs vergessen. Seine Erinnerung daran war immer noch lebendig. Entscheidungen, die er bereits damals getroffen hatte, waren wegweisend für ein Leben im Glauben an seinen Gott, Jehova, und in Ergebenheit ihm gegenüber.

    Samuel musste seinen Glauben ständig stärken. Dies gelang ihm, obwohl es in seiner unmittelbaren Umgebung ungläubige, treulose Menschen gab. Heute ist es ebenfalls nicht leicht, einen starken Glauben zu haben, denn wir leben in einer gottlosen Welt. Was können wir denn von Samuel lernen? Beginnen wir mit seiner frühen Kindheit.

    Er „verrichtete den Dienst vor Jehova als Knabe“

    Samuel hatte eine ungewöhnliche Kindheit. Nach seiner Entwöhnung, vielleicht im Alter von vier Jahren, begann für ihn ein neues Leben — der Dienst an der heiligen Stiftshütte Jehovas. Diese stand in Silo, mehr als 30 Kilometer von seinem Heimatort Rama entfernt. Seine Eltern, Elkana und Hanna, stellten Jehova ihren Sohn für eine besondere Form des Dienstes zur Verfügung: Er sollte sein Leben lang ein Nasiräer sein. Wurde Samuel etwa von seinen Eltern verstoßen? Liebten sie ihn nicht?

    Ganz im Gegenteil! Sie wussten ja, dass man in Silo gut für ihren Sohn sorgen würde. Da Samuel in der Nähe des Hohen Priesters Eli arbeitete, achtete dieser gewiss auf ihn. Außerdem gab es bei der Stiftshütte einige Frauen, die dort offenbar einen organisierten Dienst verrichteten (2. Mose 38:8).

    Hanna und Elkana vergaßen ihren geliebten erstgeborenen Sohn niemals. Seine Geburt war die Erhörung eines Gebets, in dem Hanna versprochen hatte, Gott diesen Jungen für ein Leben im heiligen Dienst zur Verfügung zu stellen. Bei ihren alljährlichen Besuchen brachte Hanna Samuel jeweils ein neues ärmelloses Obergewand mit, das sie ihm für den Dienst an der Stiftshütte gemacht hatte. Der kleine Junge freute sich ganz bestimmt über diese Besuche. Ihm taten die liebevollen, ermunternden Worte seiner Eltern zweifellos sehr gut. Sicher führten sie ihm vor Augen, was für eine Ehre es war, Jehova an diesem einzigartigen Ort zu dienen.

    Von Hanna und Elkana können heutige Eltern manches lernen. Bei der Erziehung der Kinder stehen oft materielle Interessen im Vordergrund; der Glaube an Gott spielt kaum eine Rolle. Für Samuels Eltern dagegen war der Dienst für Gott das Wichtigste, was das gesamte Leben ihres Sohnes nachhaltig prägte (Sprüche 22:6).

    Stellen wir uns vor, wie der Junge heranwuchs und durch die Hügel rund um Silo streifte. Sah er auf die Stadt und das Tal davor hinunter, erfüllte es ihn bestimmt mit Stolz und Freude, wenn sein Blick auf die Stiftshütte Jehovas fiel — eine wirklich heilige Stätte. Man hatte sie fast 400 Jahre zuvor unter der Anleitung von Moses gebaut und sie war das einzige Zentrum der reinen Anbetung Jehovas auf der Erde.

    Für Samuel war die Stiftshütte sein Ein und Alles. In dem Bericht, den er später selbst aufzeichnete, lesen wir: „Samuel verrichtete den Dienst vor Jehova als Knabe, mit einem leinenen Ephod umgürtet“ (1. Samuel 2:18). Dieses einfache ärmellose Kleidungsstück kennzeichnete ihn offensichtlich als Gehilfen der Priester an der Stiftshütte. Er gehörte nicht zu dem Personenkreis, der Priesterdienste leisten durfte; seine Aufgabe bestand unter anderem darin, morgens die Türen zum Vorhof der Stiftshütte zu öffnen und den betagten Eli zu bedienen. Samuel machte das gern, doch im Lauf der Zeit bedrückte etwas sein unschuldiges Herz. Schlimme Dinge gingen im Haus Jehovas vor sich.

    Von Verdorbenheit nicht angesteckt

    Schon in jungen Jahren wurde Samuel Zeuge schlimmster Verkommenheit. Eli hatte zwei Söhne, Hophni und Pinehas. Samuel berichtet von ihnen: „Die Söhne Elis nun waren nichtsnutzige Männer; sie erkannten Jehova nicht an“ (1. Samuel 2:12). Die beiden Gedanken in diesem Vers gehen Hand in Hand. Hophni und Pinehas waren „nichtsnutzige Männer“ — wörtlich „Söhne der Nichtswürdigkeit“ —, weil sie keine Achtung vor Jehova hatten. Sie hielten nichts von seinen gerechten Maßstäben und Anforderungen. Dieses Versäumnis zog sämtliche weiteren Sünden nach sich.

    Gott hatte in seinem Gesetz nicht nur die Pflichten der Priester genau festgelegt, sondern auch, wie die Opfer darzubringen waren. Das war deshalb so wichtig, weil manche dieser Opfer schließlich zur Sündenvergebung dienten. Der Opfernde konnte in Gottes Augen wieder rein dastehen sowie Segen und Anleitung von ihm erhalten. Hophni und Pinehas verleiteten ihre Mitpriester jedoch dazu, die Opfer äußerst respektlos zu behandeln.

    Stellen wir uns vor, wie der kleine Samuel mit großen Augen diese schlimmen Missstände beobachtete, gegen die nichts unternommen wurde. Wie viele Menschen mag er wohl gesehen haben — darunter arme, einfache und unterdrückte Leute —, die zur heiligen Stiftshütte kamen und hofften, Trost und Kraft im Glauben zu finden, aber enttäuscht, verletzt oder gedemütigt von dort weggingen? Und wie hat es ihn wohl berührt, als er mitbekam, dass Hophni und Pinehas auch Jehovas Sittengesetz missachteten, indem sie mit Frauen schliefen, die bei der Stiftshütte dienten? (1. Samuel 2:22). Vielleicht hoffte er, dass Eli etwas dagegen unternehmen würde.

    Eli hätte das ausufernde Problem am besten ansprechen können. Als Hoher Priester war er ja für das verantwortlich, was an der Stiftshütte geschah. Und als Vater wäre es seine Pflicht gewesen, seine Söhne zurechtzuweisen. Schließlich wirkte sich ihr Tun nicht nur für sie selbst schlimm aus, sondern auch für viele ihrer Landsleute. Eli versagte jedoch nicht nur als Vater, sondern auch als Hoher Priester. Er erteilte seinen Söhnen nur einen milden Verweis (1. Samuel 2:23-25). Sie hätten aber weit strenger angefasst werden müssen. Immerhin stand auf das, was sie taten, die Todesstrafe.

    Die Dinge spitzten sich so zu, dass Jehova einen „Mann Gottes“, einen nicht namentlich genannten Propheten, mit einer strengen Strafankündigung zu Eli sandte. „Du fährst fort, deine Söhne mehr zu ehren als mich“, legte Gott ihm zur Last. Außerdem sagte er voraus, dass Elis böse Söhne an ein und demselben Tag sterben würden und dass auf seine Familie großes Leid zukäme. Seine Nachkommen würden sogar die Stellung in der Priesterschaft verlieren. Bewirkte diese nachdrückliche Warnung, dass sich in der Familie etwas änderte? Der Bibelbericht lässt jedenfalls keinen Gesinnungswandel erkennen (1. Samuel 2:27 bis 3:1).

    Färbte all diese Verdorbenheit irgendwie auf den kleinen Samuel ab? In dem düsteren Bericht finden sich hin und wieder helle Lichtstrahlen — gute Nachrichten darüber, wie Samuel heranwuchs und Fortschritte machte. Erinnern wir uns daran, was wir in 1. Samuel 2:18 gelesen haben: Treu verrichtete Samuel „den Dienst vor Jehova als Knabe“. Schon in jungen Jahren drehte sich also sein Leben um den Dienst für Gott. In Vers 21 desselben Kapitels lesen wir etwas, was sogar noch mehr zu Herzen geht: „Der Knabe Samuel wuchs heran bei Jehova.“ Die Bindung an seinen himmlischen Vater wurde in dieser Zeit immer stärker. Solch ein enges persönliches Verhältnis zu Jehova ist der beste Schutz vor Verdorbenheit.

    Samuel hätte schlussfolgern können: Wenn der Hohe Priester und seine Söhne sündigen, könne er doch auch tun und lassen, was er wolle. Doch das verkehrte Handeln anderer, selbst Höhergestellter, ist niemals eine Entschuldigung für eigene Sünden. Heute ahmen viele christliche Jugendliche das Beispiel Samuels nach; sie wachsen gewissermaßen „bei Jehova“ heran — selbst wenn einige in ihrer Umgebung kein gutes Beispiel geben.

    Was brachte es Samuel, so eingestellt zu sein? Wir lesen: „Unterdessen wurde der Knabe Samuel immer größer und beliebter, sowohl vom Standpunkt Jehovas aus als auch von dem der Menschen“ (1. Samuel 2:26). Samuel war also beliebt, zumindest bei denen, deren Ansicht zählte. Jehova schätzte diesen Jungen wegen seiner Treue. Für Samuel stand fest, dass Gott gegen all die Schlechtigkeit in Silo vorgehen würde. Die Frage war nur, wann.

    „Rede, denn dein Knecht hört“

    Die Antwort kam eines Nachts. Es war kurz vor Tagesanbruch, aber immer noch dunkel. Im Zelt flackerte das Licht des großen Leuchters. Rundherum herrschte Stille, als Samuel plötzlich eine Stimme hörte, die seinen Namen rief. Er dachte, es sei Eli, der inzwischen sehr alt und nahezu blind war. Samuel stand auf und „lief“ zu dem alten Mann. Können wir uns vorstellen, wie der Junge barfuß zu Eli eilte, um festzustellen, was er benötigte? Es geht zu Herzen, wie respektvoll und freundlich Samuel ihn behandelte. Immerhin war Eli trotz all seiner Sünden der Hohe Priester Jehovas (1. Samuel 3:2-5).

    Samuel weckte Eli mit den Worten auf: „Hier bin ich, denn du hast mich gerufen.“ Eli verneinte dies jedoch und schickte den Jungen wieder zu Bett. Das wiederholte sich noch zwei Mal. Schließlich wurde Eli klar, was vor sich ging. Jehova hatte sich in letzter Zeit kaum noch mit einer Vision oder prophetischen Botschaft an sein Volk gewandt — aus offenkundigen Gründen. Eli merkte, dass sich Jehova durch diesen Jungen jetzt wieder mitteilte. Er forderte Samuel auf, wieder zu Bett zu gehen, und wies ihn an, wie er reagieren sollte. Samuel gehorchte. Bald hörte er wieder die Stimme rufen: „Samuel, Samuel!“ Der Junge antwortete: „Rede, denn dein Knecht hört“ (1. Samuel 3:1, 5-10).

    Jehova hatte endlich wieder einen Diener in Silo, der auf ihn hörte. Das tat Samuel sein ganzes Leben lang. Hören auch wir Jehova zu? Wir brauchen nicht auf eine übernatürliche Stimme in der Nacht zu warten. Wir können Gottes Stimme eigentlich jederzeit hören, nämlich wenn wir sein Wort, die Bibel, zu uns sprechen lassen. Je mehr wir Gott zuhören und entsprechend reagieren, desto größer wird unser Glaube. So war es auch bei Samuel.

    Jene Nacht in Silo war der Wendepunkt in Samuels Leben, denn von da an lernte er Jehova in ganz besonderer Weise kennen — er wurde Gottes Prophet und Sprecher. Anfänglich fürchtete sich der Junge, Eli das mitzuteilen, was Jehova ihm übermittelt hatte: Die gegen seine Familie geäußerte Prophezeiung sollte sich sehr bald bewahrheiten. Doch Samuel brachte schließlich den nötigen Mut auf und Eli fügte sich dem göttlichen Urteilsspruch. Kurz darauf ging alles in Erfüllung, was Jehova vorausgesagt hatte. In einem Krieg, den Israel gegen die Philister führte, wurden Hophni und Pinehas am selben Tag getötet. Auch Eli starb, als er erfuhr, dass die heilige Lade Jehovas den Feinden in die Hände gefallen war (1. Samuel 3:10-18; 4:1-18).

    Samuel dagegen erwarb sich einen Ruf als treuer Prophet. „Es erwies sich, dass Jehova seinerseits mit ihm war“, heißt es in dem Bericht. Weiter heißt es, dass er jede Prophezeiung Samuels in Erfüllung gehen ließ (1. Samuel 3:19).

    „Samuel rief Jehova an“

    Folgten die Israeliten deshalb der Führung Samuels und wurden treue Glaubensmenschen? Leider nicht. Nach einiger Zeit war es ihnen nicht mehr genug, lediglich von einem Propheten gerichtet oder angeleitet zu werden. Sie wollten so sein wie andere Nationen und einen sichtbaren König haben. Auf Anweisung Jehovas entsprach Samuel ihrer Bitte. Allerdings musste er ihnen auch mitteilen, dass sie damit eine schwere Sünde begangen hatten. Immerhin verwarf Israel dadurch nicht einfach einen Menschen, sondern Jehova selbst. Deshalb rief Samuel das Volk nach Gilgal.

    Kommen wir nun wieder zu dem spannungsgeladenen Augenblick, als sich Samuel in Gilgal an Israel wandte. Dort erinnerte der betagte Mann die Nation an sein jahrzehntelanges treues Wirken. Schließlich „rief Samuel Jehova an“ und bat ihn, ein Gewitter herbeizuführen (1. Samuel 12:17, 18).

    Donner und Regen in der Trockenzeit? Das hatte es ja noch nie gegeben! Doch falls es unter den Versammelten irgendwelchen Zweifel oder Spott gab, war es damit schnell vorbei. Wolken verdunkelten plötzlich den Himmel. Der Wind drückte den Weizen auf den Feldern zu Boden. Ohrenbetäubend waren die Donnerschläge. Und es regnete in Strömen. Die Reaktion? „Alles Volk war in großer Furcht vor Jehova und Samuel.“ Jetzt hatten alle begriffen, wie groß ihre Sünde tatsächlich war (1. Samuel 12:18, 19).

    Was Samuel mit Worten nicht gelang, erreichte Jehova auf seine Weise. Die Israeliten waren in ihrem Innersten getroffen. Samuel hatte von seiner Jugend bis ins hohe Alter volles Vertrauen zu Jehova gezeigt. Und dieser belohnte ihn dafür. Jehova hat sich nicht geändert. Er unterstützt auch heute diejenigen, die den Glauben Samuels nachahmen.

    [Fußnoten]
    Nasiräer standen unter einem Gelübde, das ihnen unter anderem verbot, Alkohol zu trinken und sich die Haare zu schneiden. Die meisten nahmen dieses Gelübde nur für eine bestimmte Zeit auf sich, aber es gab auch einige wie Simson, Samuel und Johannes den Täufer, die lebenslang Nasiräer waren.

    Die Stiftshütte war ein rechteckiges Bauwerk, genau genommen ein großes Zelt, getragen von hölzernen Fachwerkrahmen. Es bestand aus erlesenen Materialien: Seehundsfellen, kunstvoll bestickten Tüchern und kostbaren Hölzern, die mit Gold oder Silber überzogen waren. Umgeben war das Heiligtum von einem rechteckigen Vorhof, wo unter anderem ein großer Opferaltar stand. Im Lauf der Zeit wurden an den Seiten der Stiftshütte offenbar weitere Räumlichkeiten für die Priester geschaffen. Dort schlief wohl auch Samuel.

    Der Bericht liefert zwei Beispiele für Respektlosigkeit: Im Gesetz war genau festgelegt, welche Teile einer Opfergabe den Priestern als Nahrung zustanden (5. Mose 18:3).

    Die gewissenlosen Priester in der Stiftshütte handhabten das jedoch ganz anders: Sie schickten ihre Diener los, die mit einer großen Gabel in die Kessel stießen, in denen das Fleisch gekocht wurde, und jedes gute Stück mitnahmen, das sie herausholten.

    Und jemand, der sein Opfertier zum Altar brachte, wurde von den Dienern der bösen Priester bedrängt, ihnen rohes Fleisch zu geben, noch bevor das Fett des Tieres Jehova geopfert worden war (3. Mose 3:3-5; 1. Samuel 2:13-17).

  57. WT 15.01.2007 sagt:

    Seine Kindheit

    Samuels Vater Elkana war ein Anbeter Jehovas und ein liebevoller Ehemann. Hanna, die Frau Elkanas, war Gott sehr ergeben. Weil sie kinderlos war, flehte sie im Haus Jehovas in Silo zu Gott und gelobte ihm: „O Jehova der Heerscharen, wenn du ganz bestimmt auf die Trübsal deiner Sklavin blickst und tatsächlich an mich denkst und deine Sklavin nicht vergessen wirst und deiner Sklavin wirklich einen männlichen Nachkommen gibst, will ich ihn Jehova geben alle Tage seines Lebens, und kein Schermesser wird auf sein Haupt kommen“ (1. Samuel 1:1-11). Das bedeutete, dass das Kind in den Dienst für Jehova gegeben werden sollte.

    Hanna betete im Stillen. „Nur ihre Lippen bebten“, heißt es in dem Bericht. Der Hohe Priester Eli missdeutete dies, hielt sie für betrunken und tadelte sie. Doch Hanna erklärte höflich ihre Lage, und Eli sagte: „Geh in Frieden, und möge der Gott Israels deine Bitte gewähren, die du von ihm erbeten hast.“ Jehova gewährte sie, denn in dem Bericht heißt es weiter: „So kam es mit dem Umlauf eines Jahres, dass Hanna schwanger wurde und einen Sohn gebar und ihm dann den Namen Samuel gab, denn — sagte sie — ,von Jehova habe ich ihn erbeten‘ “ (1. Samuel 1:12-20).

    Samuel wuchs „in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ auf (Epheser 6:4). Sobald Samuel entwöhnt war, brachte Hanna ihn zum Haus Gottes in Silo und übergab ihn dem Hohen Priester Eli. Der Knabe „wurde ein Diener Jehovas“ unter seiner Aufsicht. Hannas große Freude kam in ihren bewegenden Dankesworten zum Ausdruck, die Samuel später selbst aufschrieb (1. Samuel 2:1-11).

    Empfiehlst du als Vater oder Mutter deinem Kind eine Laufbahn im Dienst für Jehova? Die wahre Anbetung zu fördern ist das Beste, wofür man seine Kraft einsetzen kann.

    Samuel kam gut mit dem Leben an der Stiftshütte zurecht. Er „wuchs heran bei Jehova“ und wurde „immer . . . beliebter, sowohl vom Standpunkt Jehovas aus als auch von dem der Menschen“. Er zeichnete sich durch gottgefällige Eigenschaften aus und deshalb hatten andere ihn gern (1. Samuel 2:21, 26).

    Von Hophni und Pinehas, den nichtsnutzigen Söhnen Elis, konnte das nicht gesagt werden, denn sie „erkannten Jehova nicht an“. Sie trieben Unzucht und suchten für sich die besten Stücke der Opfer aus, die zur Stiftshütte gebracht wurden. Gott hatte bereits einen Propheten gesandt, um die Strafe anzukündigen, mit der Eli rechnen musste, und diese umfasste auch den Tod seiner beiden Söhne (1. Samuel 2:12, 15-17, 22-25, 27, 30-34). Jehova wollte durch Samuel eine weitere Gerichtsbotschaft übermitteln.

  58. Jule sagt:

    1. Samuel 1 – 3

    Kapitel 1: Hanna und ihr Kinderwunsch

    1. Samuel 1:1-2

    Nun war da ein gewisser Mann aus Ramathajim-Zophim von der Berggegend von Ephraim, und sein Name war Elkana, der Sohn Jerohams, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tohus, des Sohnes Zuphs, ein Ephraimiter. 2 Und er hatte zwei Frauen, der Name der einen war Hanna und der Name der anderen Peninna. Und Peninna bekam Kinder, Hanna aber hatte keine Kinder.

    Peninna hatte Kinder, aber Hanna hatte keine. Ebenso, wie Sara, Rebekka, Rahel usw. kämpft sie mit Kinderlosigkeit. Könnte man daraus schließen, dass Jehova glaubensstarke Frauen besonders prüft?

    „was Jehova betrifft, er hatte ihren Mutterschoß verschlossen“ (Vers 5), ebenso wie bei den Sara, Rebekka und Rahel und ebenso, wie ihnen die Rivalin genau deshalb Verdruß bereitete, leidet hier Hanna darunter

    1. Samuel 1:5-7

    Hanna aber gab er e i n e n Anteil. Nichtsdestoweniger war es Hanna, die er liebte, und was Jehova betrifft, er hatte ihren Mutterschoß verschlossen. 6 Und ihre Rivalin bereitete ihr auch viel Verdruß, um sie aus der Fassung zu bringen, weil Jehova ihren Mutterschoß verschlossen hatte. 7 Und so pflegte sie Jahr für Jahr zu tun, sooft sie in das Haus Jehovas hinaufging. Auf diese Weise bereitete sie ihr stets Verdruß, so daß sie jeweils weinte und nicht aß.

    Da wir ja wissen, dass die Formulierung „Jehova hatte ihren Mutterschoß verschlossen“, nicht bedeutete, dass dies von Jehova ausging, sondern nur, dass Jehova es zuließ, stellt sich für mich die Frage nach dem „was war zuerst?“.

    Waren diese Frauen von Anfang an glaubensstark gewesen, oder hatte ihr Hoffen auf ein Kind einen stärkeren Glauben bewirkt, weil sie Trost und Hoffnung bei Jehova gesucht hatten, was eine normale Frau vielleicht nicht getan hat, da sie eh Kinder bekam?

    Erinnern wir uns noch an den schönen Wt-Artikel vom letzten Jahr? Warum ihn nicht noch einmal heraussuchen und lesen – weil es so schön zum Stoff passt?

    Oder:

    Mussten sie vielleicht deshalb „leiden“, weil sie so glaubensstark waren? Weil sie mit ihrer Glaubensstärke dem Widersacher ein Dorn im Auge waren?

  59. Jule sagt:

    1. Samuel 1:21-23

    Im Laufe der Zeit ging der Mann Elkana mit all seinen Hausgenossen hinauf, um Jehova das jährliche Schlachtopfer und die Opfergabe seines Gelübdes zu opfern. 22 Was Hanna betrifft, sie ging nicht hinauf, denn sie hatte zu ihrem Mann gesagt: „Sobald der Knabe entwöhnt ist, will ich ihn bringen, und er soll vor Jehova erscheinen und bis auf unabsehbare Zeit dort wohnen.“ 23 Darauf sprach Elkana, ihr Mann, zu ihr: „Tu, was gut ist in deinen Augen. Bleib daheim, bis du ihn entwöhnt hast. Nur möge Jehova sein Wort ausführen.“ So blieb die Frau daheim und stillte ihren Sohn weiter, bis sie ihn entwöhnte.

    Warum ging sie nicht zum Tempel hinauf, während sie ihren Sohn bei sich hatte?

    War es nicht vorher ihre Gewohnheit und ging nicht Piinenna auch immer mit den Kindern mit?

    In dem o.g. Artikel heißt es auszugsweise:

    In den nächsten drei Jahren, in denen sie ihren Sohn stillte, ging sie nicht mit auf die anstrengende Reise nach Silo

    einen ähnlichen Gedanken hatte mein Mann, als ich ihn heute danach fragte. Denn mir kam es so vor, als wolle sie Samuel für sich haben, solange sie ihn noch bei sich haben konnte, mit niemanden teilen. Und das fand ich sehr merkwürdig, wenn man bedenkt, dass sie ihn ja von Jehova bekommen hatte und ihn doch nach dem Abstillen in den Tempel bringen sollte. Wäre doch sehr erschreckend für ihn, wenn er vorher niemals dort war?

    Auf der anderen Seite war Hanna eine gottesfürchtige Frau und sicherlich nahmen sie und ihr Mann die Verantwortung ernst, die sie vor Gott hatten – ihr Kind über alles gut zu belehren – besonders, da sie ja wusste, dass er später im Tempel dienen würde.

    Interessanterweise ist dies beiden Eltern wohl sehr gelungen, denn Samuel war bis zum Schluß gottesfürchtig, er ließ sich nicht einmal von dem schlechten Benehmen der Söhne Elis negativ beeinflussen.

    Aber das lag sicherlich daran, dass er bei seinen Eltern gelernt hatte, solch ein gotteslästerliches Verhalten zu verabscheuen und daher konnte es ihn auch nicht negativ beeinflussen. Knifflig wird es erst, wenn man aufhört, das zu lieben, was Jehova liebt und zu hassen was er hasst – und statt dessen damit zu liebäugeln und zu überlegen, wie weit man noch an die Grenzen des Erlaubten gehen kann…

  60. Jule sagt:

    Eli und seine Söhne

    1. Samuel 2:12-17

    Die Söhne Elis nun waren nichtsnutzige Männer; sie erkannten Jehova nicht an. 13 Was das betrifft, was den Priestern vom Volk rechtmäßig zusteht: Wann irgendein Mann ein Schlachtopfer darbot, kam ein Bediensteter des Priesters mit der Dreizackgabel in seiner Hand, gerade wenn das Fleisch am Kochen war, 14 und stieß in das Becken oder den zweihenkligen Kochtopf oder den Kessel oder den einhenkligen Kochtopf. Alles, was die Gabel heraufbrachte, nahm jeweils der Priester für sich. So tat man gewöhnlich in Silo mit allen Israeliten, die dorthin kamen. 15 Ferner kam, noch ehe man das Fett in Rauch aufgehen lassen konnte, ein Bediensteter des Priesters und sprach zu dem Mann, der opferte: „Gib doch Fleisch zum Braten für den Priester, so daß er nicht gekochtes Fleisch, sondern rohes von dir erhält.“ 16 Wenn der Mann etwa zu ihm sagte: „Man muß doch zuerst das Fett in Rauch aufgehen lassen, dann nimm dir, was immer deine Seele verlangt“, so sagte er gewiß: „Nein, sondern jetzt solltest du es geben; und wenn nicht, so werde ich es mit Gewalt nehmen müssen!“ 17 Und die Sünde der Bediensteten wurde sehr groß vor Jehova; denn die Männer behandelten die Opfergabe Jehovas respektlos.

    Diese beiden waren wirklich sehr frecht. Hatten vor nichts mehr Respekt. Sie bestohlen ja nicht nur Jehova, sondern sie vergewaltigten auch Frauen, die zur Anbetung in den Tempel kamen.

    Und Eli war sehr alt, und er hatte von allem gehört, was seine Söhne fortwährend ganz Israel antaten und wie sie jeweils bei den Frauen lagen, die am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft dienten.

    Hätte mich ihr Vorhandensein dort daran gehindert, in den Tempel zu gehen?

    Immerhin war es ein Gebot Jehovas: nur im Tempel durfte geopfert werden…

  61. Jule sagt:

    1. Samuel 2:22-25

    Und Eli war sehr alt, und er hatte von allem gehört, was seine Söhne fortwährend ganz Israel antaten und wie sie jeweils bei den Frauen lagen, die am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft dienten. 23 Und gewöhnlich sagte er zu ihnen: „Warum tut ihr fortwährend derartige Dinge? Denn die Dinge, die ich von allen Leuten über euch höre, sind schlecht. 24 Nein, meine Söhne, denn der Bericht ist nicht gut, den ich höre, den das Volk Jehovas in Umlauf setzt. 25 Wenn ein Mensch gegen einen Menschen sündigen sollte, wird Gott für ihn Schiedsrichter sein; wenn aber ein Mensch gegen Jehova sündigen sollte, wer sollte da für ihn beten?“ Sie aber hörten keineswegs auf die Stimme ihres Vaters, denn es gefiel nun Jehova, sie zu Tode zu bringen.

    Die Söhne waren unverschämt, gotteslästerlich und mißbrauchten ihre Macht. Im Gegensatz dazu war Eli zu nachgiebig. Man könnte sagen, er hätte unangebrachte Tolleranz geübt.

    Wenn man sich die Begebenheit in der Lutherbibel so anhört/liest, versteht man irgendwie nicht, was an Elis Verhalten so falsch war.

    Was hätte er denn tun sollen?

    Immerhin waren die „Jungs“ ja erwachsen, er konnte ihnen ja nicht mit Prügel drohen. Und aus dem Tempeldienst werfen? Wir haben ja gesehen, dass es mit den gottesfürchtigen Menschen zu der Zeit nicht weit her war und vielleicht wurden die beiden ja gebraucht, damit der Dienst im Tempel überhaupt weitergehen konnte?

  62. Jule sagt:

    1. Samuel 2:33-36

    Darum [lautet] der Ausspruch Jehovas, des Gottes Israels: „Ich habe allerdings gesagt: Was dein Haus und das Haus deines Vorvaters betrifft, sie werden vor mir wandeln bis auf unabsehbare Zeit.“ Jetzt aber [lautet] der Ausspruch Jehovas: „Das ist für mich undenkbar, denn die mich ehren, werde ich ehren, und die mich verachten, werden von geringer Bedeutung werden.“ 31 Siehe! Tage kommen, da ich bestimmt deinen Arm und den Arm des Hauses deines Vorvaters abhauen werde, so daß es keinen alten Mann in deinem Haus mehr geben wird. 32 Und du wirst tatsächlich auf einen Widersacher [in meiner] Wohnung blicken inmitten all des Guten, was an Israel getan wird; und nie mehr wird es in deinem Haus einen alten Mann geben. 33 Und doch gibt es einen Mann der Deinen, den ich nicht davon abschneiden werde, an meinem Altar zu sein, um deine Augen versagen und deine Seele verschmachten zu lassen; aber die meisten deines Hauses werden alle durch das Schwert von Menschen sterben. 34 Und dies ist für dich das Zeichen, das an deinen beiden Söhnen, Hophni und Pinehas, eintreffen wird: An e i n e m Tag werden sie beide sterben. 35 Und ich werde bestimmt einen treuen Priester für mich erwecken. In Übereinstimmung mit dem, was in meinem Herzen und in meiner Seele ist, wird er tun; und ich werde ihm gewiß ein dauerndes Haus bauen, und er wird wirklich vor meinem Gesalbten wandeln allezeit. 36 Und es soll geschehen, daß jeder, der in deinem Haus übrigbleibt, kommen und sich für eine Geldzahlung und einen runden Laib Brot vor ihm niederbeugen wird und bestimmt sagen wird: „Geselle mich bitte einem der Priesterämter bei, damit ich ein Stück Brot zu essen habe.“ ‘ “

    Wie wir sehen, war es für Jehova keine Kleinigkeit, dass Eli so nachgiebig war und das Verhalten seiner Söhne tolerierte. Im Gegenteil. Weiter sagt Jehova ihm über Samuel:

    2. Samuel 3:11-14

    Und Jehova sprach weiter zu Samuel: „Siehe! Ich tue etwas in Israel, wovon jedem, der davon hört, seine beiden Ohren gellen werden. 12 An jenem Tag werde ich gegenüber Eli alles ausführen, was ich über sein Haus gesagt habe, von Anfang bis Ende. 13 Und du sollst ihm mitteilen, daß ich sein Haus richte bis auf unabsehbare Zeit wegen des Vergehens, das er gekannt hat, denn seine Söhne rufen Übles auf Gott herab, und er hat sie nicht gescholten. 14 Und deshalb habe ich dem Hause Elis geschworen, daß das Vergehen des Hauses Elis durch Schlachtopfer oder durch eine Opfergabe bis auf unabsehbare Zeit nicht von Strafe befreit werden wird.“

    Wir kennen die Geschichte:

    Eli hätte das ausufernde Problem am besten ansprechen können. Als Hoher Priester war er ja für das verantwortlich, was an der Stiftshütte geschah. Und als Vater wäre es seine Pflicht gewesen, seine Söhne zurechtzuweisen. Schließlich wirkte sich ihr Tun nicht nur für sie selbst schlimm aus, sondern auch für viele ihrer Landsleute. Eli versagte jedoch nicht nur als Vater, sondern auch als Hoher Priester. Er erteilte seinen Söhnen nur einen milden Verweis (1. Samuel 2:23-25). Sie hätten aber weit strenger angefasst werden müssen. Immerhin stand auf das, was sie taten, die Todesstrafe.

    Die Dinge spitzten sich so zu, dass Jehova einen „Mann Gottes“, einen nicht namentlich genannten Propheten, mit einer strengen Strafankündigung zu Eli sandte. „Du fährst fort, deine Söhne mehr zu ehren als mich“, legte Gott ihm zur Last. Außerdem sagte er voraus, dass Elis böse Söhne an ein und demselben Tag sterben würden und dass auf seine Familie großes Leid zukäme. Seine Nachkommen würden sogar die Stellung in der Priesterschaft verlieren. Bewirkte diese nachdrückliche Warnung, dass sich in der Familie etwas änderte? Der Bibelbericht lässt jedenfalls keinen Gesinnungswandel erkennen (1. Samuel 2:27 bis 3:1).

    Sehen wir, wie ernst unsere Verantwortung als Eltern ist? Und sehen und erkennen unsere Kinder beim Lesen dieses Berichtes, dass die Eltern ihnen Grenzen setzen müssen und manchmal auch Strenge an den Tag legen müssen, wenn die Kinder unbedingt ihren Kopf durchsetzen wollen?

    Sehen wir auch, dass es ein Zeichen von Liebe ist, wenn wir unsere Kinder erziehen und ihnen helfen, den richtigen Weg zu gehen – so wie Hanna und Elkana ihrem Sohn Samuel auf dem richtigen Weg halfen?

  63. Jule sagt:

    ein sehr schöner Artikel, der uns nun hilft, diese Geschichte unseren Kids verständlich zu machen. Wir kennen doch die Rubrik: „Für Gespräche mit unseren Kindern“?

    Samuel blieb auf dem richtigen Weg

    HAST du schon einmal gesehen, wie andere etwas Schlimmes gemacht haben? — Samuel ging es so, obwohl man da, wo er wohnte, überhaupt nicht damit rechnen würde. Er lebte nämlich in der Stadt Silo bei der Stiftshütte, einem Zelt, wo man Gott anbetete. Das war vor über 3 000 Jahren. Sehen wir uns einmal an, wie Samuel überhaupt dahin kam.

    Samuels Mutter, Hanna, hatte sich schon lange ein Kind gewünscht. Als sie einmal zur Stiftshütte ging, betete sie deswegen so innig zu Gott, dass ihre Lippen zitterten. Der Hohe Priester Eli dachte schon, sie wäre betrunken. Doch dann erklärte ihm Hanna, warum sie so unglücklich war. Da segnete er sie mit den Worten: »Ich wünsche dir, dass Gott dir das gibt, worum du gebeten hast« (1. Samuel 1:17).

    Als dann Samuel zur Welt kam, war Hanna überglücklich und sagte zu ihrem Mann Elkana: »Wenn ich Samuel nicht mehr stillen muss, bringe ich ihn zur Stiftshütte, damit er Gott dort dient.« Das tat sie dann auch, als Samuel vielleicht 4 oder 5 Jahre alt war.

    Der Hohe Priester Eli war schon sehr alt. Er hatte zwei Söhne, Hophni und Pinehas, die Jehova nicht so dienten, wie es sein sollte. Sie schliefen sogar mit Frauen, die zur Stiftshütte kamen! Was hätte ihr Vater deiner Meinung nach tun sollen? — Er hätte sie bestrafen und sie daran hindern müssen, so etwas Schlimmes zu tun.

    Als Samuel größer wurde, bekam er das verkehrte Verhalten der Söhne Elis bestimmt mit. Ließ er sich von ihrem schlechten Beispiel beeinflussen? — Nein, er machte nicht mit, sondern handelte so, wie es ihm seine Eltern beigebracht hatten. Wie du dir sicher vorstellen kannst, war Jehova sehr böse auf Eli. Er schickte sogar einen Propheten zu Eli, der ihm sagte, wie Gott seine Familie und vor allem seine Söhne bestrafen würde (1. Samuel 2:22-36).

    Samuel diente weiterhin zusammen mit Eli in der Stiftshütte. Eines Nachts, als Samuel schon schlief, rief eine Stimme seinen Namen. Samuel lief zu Eli, aber der hatte ihn gar nicht gerufen. Dasselbe geschah ein zweites Mal. Beim dritten Mal wurde Samuel von Eli aufgefordert, zu sagen: „Rede, Jehova, denn dein Knecht hört.“ Als Samuel das beim nächsten Mal tat, sprach Jehova zu ihm. Weißt du, was Jehova zu Samuel sagte? —

    Er teilte ihm mit, dass er Elis Familie bestrafen würde. Am nächsten Morgen traute sich Samuel aber nicht, Eli zu sagen, was er von Jehova erfahren hatte. Doch Eli wollte es unbedingt wissen. Schließlich berichtete Samuel ihm alles. Jehova würde genau das tun, was der Prophet bereits angekündigt hatte. Darauf entgegnete Eli: „[Jehova] tue, was gut ist in seinen Augen.“ Hophni und Pinehas wurden getötet, und auch Eli starb (1. Samuel 3:1-18).

    Samuel dagegen „wuchs weiter auf, und es erwies sich, dass Jehova seinerseits mit ihm war“. Er war, als sie starben, wahrscheinlich schon ein Jugendlicher — also in einem schwierigen Alter. Was meinst du: Fiel es Samuel immer leicht, richtig zu handeln, obwohl andere das nicht taten? — Leicht war es sicher nicht für Samuel, aber er war Jehova treu, und zwar bis an sein Lebensende (1. Samuel 3:19-21).

    Möchtest du auch wie Samuel sein und immer auf dem richtigen Weg bleiben? Dazu musst du nach der Bibel leben und auf deine Eltern hören. Wenn du das tust, werden sich nicht nur deine Eltern freuen, sondern auch Jehova.

    eine Geschichte, nicht nur für unsere Kleinen, wie ich persönlich finde. Auch als Jugendliche oder Erwachsene sind diese „netten kleinen Geschichten“ sehr lesenswert, ebenso wie die Rubrik „für unsere jungen Leser“, die zum eigenen persönlichen Nachdenken über das Gelesen einladen

  64. Jule sagt:

    1. Samuel 4 – 7

    Was ist das für eine Sache mit der Bundeslade?

    1. Samuel 4:3-5

    Als das Volk ins Lager kam, begannen die älteren Männer Israels zu sagen: „Warum hat uns Jehova heute vor den Philistern eine Niederlage bereitet? Laßt uns aus Silo die Lade des Bundes Jehovas holen, damit sie in unsere Mitte kommt und uns von der Faust unserer Feinde errettet.“ 4 Da sandte das Volk nach Silo und trug von dort die Lade des Bundes Jehovas der Heerscharen fort, der seinen Sitz auf den Cheruben hat. Und dort waren die beiden Söhne Elis, bei der Lade des Bundes des [wahren] Gottes, nämlich Hophni und Pinehas.

    5 Und es geschah, sobald die Lade des Bundes Jehovas ins Lager kam, daß alle Israeliten in lautes Jauchzen ausbrachen, so daß die Erde erdröhnte.

    Die Israeliten nehmen sie mit auf den Kriegszug – damit sie ihnen Glück bringen solle. Denn Jehova weilt über der Lade und wenn sie diese mitnehmen, können sie sich sicher sein, dass ihr Gott mit ihnen ist.

    Ähnlich, wie bei den Soldaten auf der Guertelschnalle steht „mit uns ist Gott!“. Aber ist dem wirklich so?

    Auf der anderen Seite scheint ja was dran zu sein, denn im feindlichen Lager haben sie Pech, seit sie die Bundeslade als Beute mitgenommen haben. Selbst der Gott, in dessen Tempel sie sie stellen „fällt auf die Nase und verletzt sich schwer“.

    1. Samuel 5:1-6

    Was die Philister betrifft, so nahmen sie die Lade des [wahren] Gottes und brachten sie dann von Eben-Eser nach Aschdod. 2 Und die Philister gingen daran, die Lade des [wahren] Gottes zu nehmen und sie in das Haus Dagons zu bringen und sie neben Dagon zu stellen. 3 Dann standen die Aschdoditer gleich am nächsten Tag früh auf, und da war Dagon vor der Lade Jehovas auf sein Angesicht zur Erde gefallen. Da nahmen sie Dagon und stellten ihn wieder an seinen Platz. 4 Als sie gleich am Tag darauf frühmorgens aufstanden, da war Dagon vor der Lade Jehovas auf sein Angesicht zur Erde gefallen, Dagons Kopf und seine beiden flachen Hände abgehauen zur Schwelle hin. Nur der Fischteil war an ihm übriggeblieben. 5 Daher treten die Priester Dagons und alle, die in das Haus Dagons gehen, nicht auf die Schwelle Dagons in Aschdod bis auf diesen Tag.

    6 Und die Hand Jehovas legte sich schwer auf die Aschdoditer, und er begann eine Panik hervorzurufen

    Also doch: Jehova ist da, wo die Lade ist? Eine Art Maskottchen vielleicht?

  65. Jule sagt:

    Kapitel 7 zeigt, worauf es wirklich ankommt:

    1. Samuel 4:3, 7-9

    Als das Volk ins Lager kam, begannen die älteren Männer Israels zu sagen: „Warum hat uns Jehova heute vor den Philistern eine Niederlage bereitet? Laßt uns aus Silo die Lade des Bundes Jehovas holen, damit sie in unsere Mitte kommt und uns von der Faust unserer Feinde errettet.“

    Und die Philister gerieten in Furcht, denn sie sagten: „Gott ist ins Lager gekommen!“ Da sprachen sie: „Wehe uns, denn so etwas ist nie zuvor geschehen! 8 Wehe uns! Wer wird uns aus der Hand dieses majestätischen Gottes retten? Das ist der Gott, der Ägypten mit jeder Art der Schlachtung in der Wildnis schlug.

    Sie waren sich nicht sicher, ob ihr Gott mit ihnen war – und dies aus gutem Grunde: sie beteten andere Götter neben IHM an! Also wollten sie IHN zwingen, mit ihnen zu sein, indem sie ihn einfach mit schleppten. Da wo die Bundeslade war, da war auch Jehova. „Also kommt die Bundeslade mit und so muss Jehova auch mit und dann werden wir schon siegen!“

    Scheinbar denken manche Anbeter Gottes heute ähnlich:

    Jesus hatte gesagt „da, wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da werde ich in ihrer Mitte sein“. Also ist Gott mit mir, wenn ich regelmäßig zu den Zusammenkünften gehe und ab und an einige Stunden im Predigtdienst verbringe. Das ist schon ok, denn ansonsten kann ich ja machen, was ich will

    Weit gefehlt!

    Jehova macht uns hier ganz klar worauf es ihm ankommt

    1. Samuel 7:3

    Und Samuel sprach dann zum ganzen Haus Israel: „Wenn ihr mit eurem ganzen Herzen zu Jehova umkehrt, so schafft die fremdländischen Götter aus eurer Mitte hinweg und auch die Aschtoret-Bildnisse, und richtet euer Herz unerschütterlich auf Jehova, und dient ihm allein, und er wird euch aus der Hand der Philister befreien.“

    Wenn wir also möchten, dass unser Gott mit uns ist – dann setzen wir in die Tat um, was ER von uns wünscht

  66. Jule sagt:

    1. Samuel 8 – 10

    1. Samuel 8:1-5

    Und es geschah, sobald Samuel alt geworden war, daß er seine Söhne als Richter für Israel einsetzte. 2 Nun war der Name seines erstgeborenen Sohnes Joel und der Name seines zweiten Abija; sie richteten in Beërscheba. 3 Und seine Söhne wandelten nicht in seinen Wegen, sondern sie waren geneigt, ungerechtem Gewinn nachzugehen, und pflegten Bestechung anzunehmen und das Recht zu beugen.

    4 Im Laufe der Zeit taten sich alle älteren Männer Israels zusammen und kamen zu Samuel nach Rama 5 und sprachen zu ihm: „Siehe! Du selbst bist alt geworden, aber deine eigenen Söhne sind nicht in deinen Wegen gewandelt. Setze nun einen König für uns ein, der uns richten soll, wie [ihn] alle Nationen [haben].“

    Samuels Söhne waren ebenso untreu und gottlos wie die von Eli

    Wie kann das sein, dass Männer, die durch großen Glauben herausragen, Kinder haben, die in das genaue Gegenteil umschlagen – obwohl sie doch in die richtige Richtung erzogen worden sind?

  67. Jule sagt:

    1. Samuel 9:5-6

    Sie selbst kamen ins Land Zuph; und Saul seinerseits sprach zu seinem Bediensteten, der bei ihm war: „Komm doch, und laß uns umkehren, damit mein Vater nicht davon abläßt, sich um die Eselinnen zu kümmern, und sich tatsächlich um uns sorgt.“ 6 Er aber sagte zu ihm: „Sieh bitte! Da ist ein Mann Gottes in dieser Stadt, und der Mann wird in Ehren gehalten. Alles, was er sagt, trifft ganz bestimmt ein. Laß uns jetzt dorthin gehen. Vielleicht kann er uns über unseren Weg Bescheid geben, den wir gehen sollen.“

    „Es ist ein berühmter Mann Gottes in der Stadt“

    wußte Saul nicht, wer Samuel war? War er ihm niemals im Tempel/in der Stiftshûtte begegnet?

    1. Samuel 9:7

    Darauf sprach Saul zu seinem Bediensteten: „Und wenn wir gehen sollten, was werden wir dem Mann bringen? Denn das Brot in unseren Behältern ist ja ausgegangen, und da ist nichts, was wir dem Mann des [wahren] Gottes als Gabe bringen könnten. Was haben wir bei uns?“

    „Was bringen wir ihm?“

    Mußten sie unbedingt etwas mitbringen?

    Weil er ein Seher war, oder weil man einem Gastgeber etwas mitbringt?

  68. Jule sagt:

    Kapitel 9 – erste Begegnung mit Saul

    Wie erleben hier einen sympathischen jungen Mann, der mit Gott wandelt und auf den selbst Jehova große Hoffnungen setzt. ER sagt sogar von ihm, er würde einst das Volk im Zaum halten.

    1. Samuel 9:15-17

    Jehova nun hatte an dem Tag, bevor Saul kam, dem Ohr Samuels enthüllt und gesagt: 16 „Morgen um diese Zeit werde ich einen Mann aus dem Land Benjamin zu dir senden, und du sollst ihn zum Führer über mein Volk Israel salben; und er soll mein Volk aus der Hand der Philister erretten, denn ich habe [die Trübsal] meines Volkes gesehen, denn sein Geschrei ist zu mir gekommen.“ 17 Und Samuel selbst sah Saul, und Jehova seinerseits antwortete ihm: „Hier ist der Mann, von dem ich dir gesagt habe: ‚Dieser ist es, der mein Volk in Schranken halten wird.‘ “

    Für mich immer wieder erstaunlich, wie sich solche Personen später vom Glauben und ihren Gott abwenden können – zu dem sie einst ein inniges Verhältnis hatten

  69. Jule sagt:

    Kapitel 10 – Saul: demütig und bescheiden

    Danach gefragt, was der Prophet zu ihm gesagt habe, antwortete er nur die Dinge, die mit dem Verlust der Esel zu tun hatten, aber Von dem Wort über das Königreich redete er nicht“.

    1. Samuel 10:15-16

    Da sprach Sauls Onkel: „Teil mir doch bitte mit: Was hat Samuel zu euch gesagt?“ 16 Hierauf sprach Saul zu seinem Onkel: „Er hat uns unmißverständlich mitgeteilt, daß die Eselinnen gefunden worden seien.“ Und die Sache von dem Königtum, worüber Samuel gesprochen hatte, teilte er ihm nicht mit.

    Später, als er dem Volk vorgestellt werden soll als der neue König, mußte man nach ihm suchen.

    1. Samuel 10:21-23

    Schließlich wurde Saul, der Sohn Kischs, herausgegriffen. Und man suchte ihn dann, und er war nicht zu finden. 22 Folglich erkundigten sie sich weiter bei Jehova: „Ist der Mann schon hierhergekommen?“ Darauf sprach Jehova: „Er ist hier, versteckt beim Gepäck.“ 23 Da liefen sie hin und holten ihn von dort.

    Als sich Leute über ihn lustig machten, blieb er ganz ruhig und nutzte nicht seine Macht, um diese frechen Menschen zum Schweigen zu bringen.

    1. Samuel 10:26-27

    Was Saul betrifft, er ging in sein Haus nach Gibea, und die tapferen Männer, denen Gott das Herz gerührt hatte, gingen dann mit ihm. 27 Was die nichtsnutzigen Männer betrifft, sie sprachen: „Wie wird dieser uns retten?“ Somit verachteten sie ihn, und sie brachten ihm keine Gabe. Er aber war fortan wie ein Verstummter.

    Unfassbar, dass dies der gleiche Mann sein soll der hinterher anmaßend, machtgierig und intrigant war

  70. Jule sagt:

    1. Samuel 11 – 13

    Kapitel 13 – Saul und das Opfer

    Was genau war daran verkehrt? Worum ging es hier wirklich?

    Saul nennt als Grund, dass er nicht wollte, dass das Volk weg läuft. Immerhin hatte Samuel sie zum Opfern zusammen rufen lassen und er kam nicht. Das Volk wurde unruhig und Saul meinte, er müsse nun handeln.

    1. Samuel 13:11-12

    Da sprach Samuel: „Was hast du da getan?“ Darauf sagte Saul: „Ich sah, daß sich das Volk von mir weg zerstreute, und du — du kamst nicht innerhalb der bestimmten Tage, und die Philister taten sich in Michmas zusammen, 12 da sagte ich mir: ‚Jetzt werden die Philister gegen mich nach Gilgal herabkommen, und ich habe das Angesicht Jehovas nicht besänftigt.‘ So bezwang ich mich und ging daran, das Brandschlachtopfer zu opfern.“

    Könnte man diese Situation mit der vergleichen, als Moses und Aaron genervt zum Volk sagten „sollen wir euch…?“. Immerhin war Jehova darüber auch sauer.

    Trotzdem war Saul daraufhin von Jehova verworfen und ER kündigte an, nun das Königtum von ihm zu nehmen.

    1. Samuel 13:13-14

    Darauf sprach Samuel zu Saul: „Du hast töricht gehandelt. Du hast das Gebot Jehovas, deines Gottes, das er dir gebot, nicht gehalten, denn wenn du es getan hättest, so hätte Jehova dein Königreich über Israel gefestigt bis auf unabsehbare Zeit. 14 Und nun wird dein Königreich keinen Bestand haben. Jehova wird bestimmt einen Mann für sich finden, der seinem Herzen angenehm ist; und Jehova wird ihn zum Führer über sein Volk bestellen, weil du nicht gehalten hast, was Jehova dir geboten hat.“

    Moses wurde „nur“ gerügt und durfte als Strafe nicht ins verheißene Land. Aber ansonsten war Jehova weiterhin mit ihm, er war nicht verworfen.

    Wo ist hier nun der Unterschied zu Saul? Entsprach die Wegnahme der Königsmacht dem Verlust ins verheißene Land zu kommen – und der Unterschied lag lediglich in der Reaktion darauf?

    Moses bereute sein unbesonnenes Verhalten sofort und bat Jehova um Verzeihung – Saul hingegen war nicht einsichtig, sondern wollte lediglich den Schein und sein Ansehen beim Volk gewahrt wissen.

    Lag der Unterschied in der Reaktion? Nicht in dem Vergehen, sondern in dem Zustand des Herzens begründet?

  71. Jule sagt:

    In dem Kommentar zu Kapitel 13 von H. Rossier, den Thom bereits im letzten Jahr hier rein kopiert hatte, heißt es zu dieser Frage auszugsweise:

    Das Fleisch kann bis zu einem gewissen Punkte den Glauben nachahmen, aber auch nicht weiter. Es weicht zurück vor den Folgen seiner Untätigkeit. Nichts ist ihm schwerer, ja unmöglicher, als stille zu sein und die Rettung Jehovas zu sehen. Sein Ausharren täuscht oft, selbst bei Christen; aber es hört auf in dem Augenblick, wo es sich um Glauben handelt, um den Glauben, der nicht mit Schwierigkeiten und Unmöglichkeiten rechnet, da er sich an Gott klammert, der über diesen Dingen steht. Der natürliche Mensch kann lange Zeit auf einem Wege des Ausharrens gehen und scheinbar nach jenem Grundsatz handeln, aber er hat nicht das Bewußtsein seiner Schwachheit und seines Unvermögens, und da er ohne Verbindung mit Gott ist, so kann er, wenn er wirklich auf die Probe gestellt wird, seine Hilfsquellen nur in sich selbst suchen.

    Da verliert Saul die Geduld; er kennt nicht jenes Ausharren des Glaubens, der „gekräftigt wird mit aller Kraft nach der Macht der Herrlichkeit Gottes” (Kol. 1, 11). Sein Ausharren hört da auf, wo der Glaube anfangen sollte. Wenn das Volk sich zerstreut, wenn die Stütze der Menschen ihm fehlt, so fehlt dem armen König alles. Sein Fleisch, zur Tätigkeit getrieben, nimmt sogleich den Platz ein, der dem Propheten gehörte, indem er die von Gott errichtete Ordnung umstößt

    Wie immer, so hat das Fleisch auch hier ausgezeichnete Gründe zum Handeln und infolgedessen zum Ungehorsam. – „Weil ich sah”, entgegnet Saul, „daß das Volk sich von mir weg zerstreute, und du nicht kamst zur bestimmten Zeit, und die Philister versammelt waren zu Mikmas.” Er hat sogar eine fromme Entschuldigung für seinen Ungehorsam: „jetzt werden die Philister zu mir herabkommen nach Gilgal, und ich habe Jehova nicht angefleht!”

    einige sehr interessante Gedanken

  72. Jule sagt:

    1. Samuel 13:14

    Und nun wird dein Königreich keinen Bestand haben. Jehova wird bestimmt einen Mann für sich finden, der seinem Herzen angenehm ist; und Jehova wird ihn zum Führer über sein Volk bestellen, weil du nicht gehalten hast, was Jehova dir geboten hat.“

    „Jehova wird bestimmt einen Mann für sich finden (oder „suchen“, Fußnote), der seinem Herzen angenehm ist;“

    In der Lutherbibel klingt es fast so, als habe Jehova schon bereits vor dem Vorfall nach einem solchen Mann gesucht, wenn es dort heißt:

    „Der Herr hat sich einen Mann gesucht nach seinem Herzen“

    Warum dieser Unterschied in der Übersetzung?

  73. Jule sagt:

    1. Samuel 13:19-20

    Nun war im ganzen Land Israel kein Schmied zu finden, denn die Philister hatten gesagt: „Daß die Hebräer sich nicht ein Schwert oder einen Speer machen!“ 20 Und alle Israeliten zogen jeweils zu den Philistern hinab, ein jeder, um sich seine Pflugschar oder seine Hacke oder seine Axt oder seine Sichel schärfen zu lassen.

    Warum gab es beim Volk Israel keinen Schmied?

    Beim ganzen Volk nicht, oder nur bei dem Heer, das unterwegs war, nicht?

    Wieso mußten sie ins Lager der Phillister, wenn sie ein Schwert brauchten, oder eines geschärft werden mußte? Sicherlich war unter dem großen Volk Israel doch ein Schmied. Immerhin waren sie ein Volk, dass in Jehovas Namen Krieg gegen die Feinde Gottes führte. Da ist doch anzunehmen, dass sie ihre Waffen selbst fertigten. Warum gingen sie also nicht zu dem Schmied in ihrem Lager?

    Und es geschah am Tag der Schlacht, daß weder Schwert noch Speer in der Hand irgend jemandes von dem Volk gefunden wurde, das bei Saul und Jonathan war; doch konnten welche gefunden werden, die Saul und Jonathan, seinem Sohn, gehörten.

    Saul und sein Sohn Jonathan waren die einzigen mit einer Waffe.

    Waren sie vor dem Feind geflohen oder zum Feldzug gegen sie heraufgezogen? Wie auch immer – hätten sie nicht in jedem Fall eine Waffe dabei gehabt – und sei es nur zur Verteidigung?

  74. Jule sagt:

    1. Samuel 14 – 16

    1. Samuel 14:27-28, 38-40, 44

    Was Jonathan betrifft, er hatte es nicht gehört, als sein Vater das Volk unter einen Eid stellte; so streckte er die Spitze des Stabes, der in seiner Hand war, aus und tauchte sie in die Honigwabe und zog seine Hand zu seinem Mund zurück, und seine Augen begannen zu leuchten. 28 Darauf antwortete einer vom Volk und sprach: „Dein Vater hat das Volk feierlich unter Eid gestellt, indem [er] sagte: ‚Verflucht ist der Mann, der heute Brot ißt!‘ “ (Und das Volk begann müde zu werden.)

    Da sagte Saul: „Kommt hierher, all ihr Hauptleute des Volkes, und stellt fest, und seht, auf welche Weise es heute zu dieser Sünde gekommen ist. 39 Denn so wahr Jehova lebt, der der Befreier Israels ist, sei sie sogar an Jonathan, meinem Sohn, so wird er ganz bestimmt sterben.“ Aber niemand antwortete ihm aus dem ganzen Volk. 40 Und er sprach weiter zu ganz Israel: „Ihr selbst werdet auf der einen Seite sein, und ich und mein Sohn Jonathan — wir werden auf der anderen Seite sein.“ Darauf sagte das Volk zu Saul: „Tu, was gut ist in deinen Augen.“

    Darauf sprach Saul: „So möge Gott tun und so möge er hinzufügen, wenn du nicht ganz bestimmt sterben wirst, Jonathan.“

    Jonathan – Warum soll er das Gelübde gebrochen haben? Er war doch garnicht dabei.

    Wieso sollte er die Todesstrafe erhalten?

  75. Jule sagt:

    1. Samuel 14:45

    Aber das Volk sagte zu Saul: „Soll Jonathan sterben, der diese große Rettung in Israel bewirkt hat? Das ist undenkbar! So wahr Jehova lebt, auch nicht ein einziges Haar seines Hauptes wird zur Erde fallen; denn mit Gott hat er an diesem Tag gewirkt.“ Damit erlöste das Volk Jonathan, und er starb nicht.

    Wieso konnte das Volk Jonathan auslösen?

    Immerhin hatten sie ein Gelübde abgelegt, welches sie nun brachen.

    Wie konnte dies sein und trotzdem noch – oder wieder – der Segen Jehovas über dem Volk sein?

    Interessant hierzu sind da wohl die Querverweise zu diesem Vers:

    1. Samuel 11:13
    Saul sprach jedoch: „Kein Mann sollte an diesem Tag zu Tode gebracht werden, weil heute Jehova Rettung geschafft hat in Israel.“

    1. Samuel 14:14
    Und die erste Schlachtung, mit der Jonathan und sein Waffenträger sie niederschlugen, belief sich auf etwa zwanzig Mann innerhalb von ungefähr der halben Pflugbahn eines Joch Feldes.

    1. Samuel 19:5
    Und er ging daran, seine Seele in seine hohle Hand zu nehmen und den Philister niederzuschlagen, so daß Jehova für ganz Israel eine große Rettung bewirkte. Du sahst es, und du gabst der Freude Raum. Warum also solltest du gegen unschuldiges Blut sündigen, indem du David für nichts zu Tode bringen läßt?“

    Nehemia 9:27
    Deswegen gabst du sie in die Hand ihrer Widersacher, die sie fortwährend bedrängten; aber in der Zeit ihrer Bedrängnis schrien sie stets zu dir, und du, du pflegtest gar von den Himmeln her zu hören; und gemäß deiner überströmenden Barmherzigkeit gabst du ihnen jeweils Retter, die sie stets aus der Hand ihrer Widersacher retteten.

    1. Mose 44:7
    Sie aber sprachen zu ihm: „Warum redet mein Herr gemäß solchen Worten? Es ist undenkbar, daß deine Knechte so etwas tun würden.

    Josua 22:29
    Es ist für uns undenkbar, von uns aus gegen Jehova zu rebellieren und uns heute davon abzuwenden, Jehova zu folgen, indem wir einen Altar für Brandopfer, Getreideopfer und Schlachtopfer bauen außer dem Altar Jehovas, unseres Gottes, der sich vor seiner Stiftshütte befindet!“

    1. Samuel 19:6
    Da gehorchte Saul der Stimme Jonathans, und Saul schwor: „So wahr Jehova lebt, er wird nicht zu Tode gebracht werden.“

    1. Samuel 28:10
    Sofort schwor Saul ihr bei Jehova, indem [er] sagte: „So wahr Jehova lebt, es wird dich keine Schuld für Vergehen in dieser Sache treffen!“

    1. Könige 1:52
    Darauf sprach Salomo: „Wenn er ein tapferer Mann werden wird, so wird von seinem Haar nicht eines zur Erde fallen; wenn aber Schlechtes an ihm gefunden werden sollte, so wird er sterben müssen.“

    Lukas 21:18
    Und doch wird bestimmt kein Haar von eurem Haupt verlorengehen.

    Apostelgeschichte 27:34
    Darum ermuntere ich euch, etwas Speise zu euch zu nehmen, denn dies ist im Interesse eurer Sicherheit; denn keinem von euch wird ein Haar vom Haupt verlorengehen.“

    1. Samuel 14:6
    Da sprach Jonathan zu dem Bediensteten, seinem Waffenträger: „Komm, und laß uns doch zu dem Vorposten dieser Unbeschnittenen hinübergehen. Vielleicht wird Jehova für uns wirken, denn für Jehova gibt es kein Hindernis, durch viele oder durch wenige zu retten.“

    Hiob 6:23
    Und befreit mich aus der Hand eines Widersachers, Und aus der Hand von Tyrannen solltet ihr mich erlösen.‘?

    In den Höhepunkten zur Bibellesung im WT vom 15.05.2005 heißt es hierzu auszugsweise:

    Sauls tapferer Sohn Jonathan schlägt eine Garnison der Philister nieder. Die Philister ziehen mit einem großen Heer gegen Israel aus. Saul gerät in Panik und bringt ungehorsam selbst ein Schlachtopfer dar. Nur von seinem Waffenträger begleitet, greift Jonathan einen weiteren Vorposten der Philister an. Wegen eines unüberlegten Eides Sauls fällt der Sieg allerdings nicht so groß aus. Saul führt dann „ringsumher Krieg“ gegen alle seine Feinde (1. Samuel 14:47).

    also hatte dieser Eid von Saul nicht Jehovas Wohlgefallen.

    Aber konnte man ihn dann trotzdem einfach brechen? Ich kann ja auch keinen Eid brechen, weil er für mich unbequem ist. Auf der anderen Seite hat dieser Eid wohl dem Vorsatz Jehovas widersprochen…

    denn weiter heißt es dort:

    Wie es scheint, zog sich Jonathan durch diese Handlung nicht Gottes Missfallen zu.

    Einerseits wusste Jonathan gar nichts von dem Eid seines Vaters. Andererseits bereitete dieser Eid den Kriegern Schwierigkeiten. Er war entweder aus falsch verstandenem Eifer oder aus einer irrigen Ansicht über königliche Macht geleistet worden.

    Wie könnte Gott einen solchen Eid gutheißen? Jonathan war zwar bereit, die Konsequenzen dafür zu tragen, dass er den Eid gebrochen hatte, aber sein Leben wurde verschont.

  76. Jule sagt:

    Die Sache mit dem Los:

    1. Samuel 14:41-43

    Und Saul sprach dann zu Jehova: „O Gott Israels, gib doch Tummim!“ Da wurden Jonathan und Saul getroffen, und das Volk seinerseits ging [frei] aus. 42 Saul sagte nun: „Werft Lose, um zwischen mir und Jonathan, meinem Sohn, zu entscheiden.“ Und Jonathan wurde getroffen. 43 Dann sprach Saul zu Jonathan: „Teil mir doch mit: Was hast du getan?“ Da teilte Jonathan es ihm mit und sagte: „Ich habe tatsächlich auf der Spitze des Stabes, der in meiner Hand ist, ein wenig Honig gekostet. Hier bin ich! Laß mich sterben!“

    Jonathan wußte doch, dass er es war. Warum wartete er erst, bis das Los auf ihn fiel?

    Und das Volk hatte ihn ja dabei gesehen und darauf aufmerksam gemacht. Warum schwiegen sie?

    Warum wurde Achan für die gleiche Sache verurteilt – Jonathan aber nicht? Selbst in den Querverweisen wird hier auf Josua 7:19 verwiesen. Wo war hier der Unterschied?

    Zum einen sicherlich darin, dass Achan gegen Jehova gesündigt hatte und Jonathan nicht, zudem wusste Jonathan nichts von dem Eid. Außerdem schwieg Achan aus Angst vor Strafe, wohingegen Jonathan die Strafe bereitwillig auf sich nehmen will.

    Vielleicht will er ja auch sehen, was Jehova dazu sagt? Denn ein Querverweis führt uns zu dem Sinn von den Losen, wo es auszugsweise in Sprüche 16:33 heißt: „aber jede Entscheidung dadurch ist von Jehova.“

  77. Jule sagt:

    Der König von Amalek

    1. Samuel 15:3, 8-11

    Jetzt geh, und du sollst Amalek niederschlagen und ihn mit allem, was er hat, der Vernichtung weihen, und du sollst kein Mitleid mit ihm haben, und du sollst sie zu Tode bringen, Mann wie Frau, Kind wie Säugling, Stier wie Schaf, Kamel wie Esel.‘ “

    Und er konnte Agag, den König Amaleks, lebendig gefangennehmen, und alles andere Volk weihte er der Vernichtung mit der Schärfe des Schwertes. 9 Aber Saul und das Volk hatten Mitleid mit Agag und mit dem Besten des Kleinviehs und des Großviehs und mit den fetten [Tieren] und den Widdern und mit allem, was gut war, und sie wünschten sie nicht der Vernichtung zu weihen. Was all die Habe betrifft, die verachtet und verworfen war, diese weihten sie der Vernichtung.

    10 Das Wort Jehovas erging nun an Samuel und lautete: 11 „Ich bedauere wirklich, daß ich Saul als König regieren ließ, denn er hat sich davon abgewandt, mir zu folgen, und meine Worte hat er nicht ausgeführt.“

    Darauf von Samuel angesprochen, antwortet er:

    „Ich habe doch der Stimme Jehovas gehorcht, indem ich an den Auftrag heranging, mit dem Jehova mich aussandte, und ich brachte Agag, den König von Amalek, her, aber Amalek habe ich der Vernichtung geweiht. 21 Und das Volk nahm dann von der Beute Schafe und Rinder, das Auserlesenste davon als etwas der Vernichtung Geweihtes, um es Jehova, deinem Gott, in Gilgal zu opfern.“

    Interessant, dass Saul scheinbar aus der Sache mit dem Opfer nichts gelernt zu haben scheint:

    1. Er mißachtet bewußt die Anweisung Jehovas
      Samuel soll opfern
    2. Er sollte alles der Vernichtung weihen
    3. Er hatte beide Male kein Einsehen
    4. Er redete sich beide Male damit raus, dass er doch im Sinne Jehovas gehandelt habe.

    Warum hatte er aus seinem Fehler beim ersten Mal nichts gelernt?

    Was lernen wir für uns heute aus Sauls Verhalten?

    Verstecken auch wir uns manchmal dahinter, wir würden ja im Sinne Jehovas handeln, wenn wir etwas Verkehrtes tun?

    Haben wir die Gebote wirklich verstanden – oder reiten wir auf einem „Buchstaben des Gesetzes“ herum und übertreten dabei das große Ganze?

  78. Jule sagt:

    1. Samuel 15:22-23

    Darauf sagte Samuel: „Hat Jehova ebensoviel Gefallen an Brandopfern und Schlachtopfern wie daran, daß man der Stimme Jehovas gehorcht? Siehe! Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett von Widdern; 23 denn Widerspenstigkeit ist dasselbe wie die Sünde der Wahrsagerei und vermessenes Vorandrängen dasselbe wie [die Benutzung] unheimlicher Macht und [der] Teraphim. Weil du das Wort Jehovas verworfen hast, verwirft er daher dich, daß du nicht König seist.“

    ‚Deshalb hat Jehova dich jetzt verworfen‘ – hatte er das nicht bereits nach dem Opfer?

  79. Jule sagt:

    1. Samuel 16:14-17

    Und was den Geist Jehovas betrifft, er wich von Saul, und ein schlechter Geist von Jehova aus jagte ihm Schrecken ein. 15 Und die Diener Sauls begannen zu ihm zu sagen: „Hier nun jagt dir Gottes schlechter Geist Schrecken ein. 16 Unser Herr möge bitte deinen Knechten vor dir gebieten, daß sie einen Mann suchen, der des Harfenspiels kundig ist. Und es soll geschehen, wenn Gottes schlechter Geist über dich kommt, daß er mit seiner Hand spielen soll, und es wird dir bestimmt wohl werden.“ 17 Da sprach Saul zu seinen Dienern: „Seht [euch] für mich bitte nach einem Mann um, der gut spielen kann, und ihr sollt ihn zu mir bringen.“

    „Ein böser Geist von Gott aengstigte ihn“, David sollte Harfe spielen, „wenn der böse Geist Gottes über ihn kommt“

    Was war der „böse Geist Gottes‘, worin äußerte er sich, wie und warum überfiel er ihn?

    In den Querverweis zu dem schlechten Geist Gottes heißt es hierzu auszugsweise:

    Hiob 34:11
    Denn [gemäß] der Handlungsweise des Erdenmenschen wird er ihn belohnen, Und gemäß dem Pfad des Mannes wird er es auf ihn kommen lassen.

    Hiob 34:12
    Ja in der Tat, Gott selbst handelt nicht böse, Und der Allmächtige selbst verdreht das Recht nicht.

    Römer 2:6
    Und er wird einem jeden nach seinen Werken erstatten:

    Hebräer 3:12
    Nehmt euch in acht, Brüder, daß sich nicht in einem von euch jemals ein böses Herz des Unglaubens entwickelt, indem er sich von dem lebendigen Gott zurückzieht;

    Jakobus 1:13
    Keiner sage, wenn er versucht wird: „Ich werde von Gott versucht.“ Denn Gott kann nicht von üblen Dingen versucht werden, noch versucht er selbst irgend jemand.

    diese Verse lassen uns erkennen, dass es nichts war, was von Jehova ausging, so als ob Jehova ihm einfach so einen bösen Geist schickte, der ihn quälen sollte. Vielmehr war dies nur das, was er selbst gesät hat. Wenn wir viel über schlechte Dinge nachdenken, dann werden auch wir einen schlechten Geist haben. Den haben wir uns dann aber selbst zuzuschreiben, er kommt keinesfalls als eine Art Strafe von Gott über uns.

    in den Höhepunkten zum Bibelbuch 1. Samuel heißt es zu dieser Frage auszugsweise:

    Der schlechte Geist, der Saul den Herzensfrieden raubte, war die schlechte Neigung seines Sinnes und Herzens — der innere Drang, Schlechtes zu tun.

    Als Jehova Saul den heiligen Geist entzog, verlor Saul dessen Schutz, und sein eigener schlechter Geist gewann die Oberhand.

    Da Jehova zuließ, dass dieser schlechte Geist an die Stelle des heiligen Geistes trat, wird er als „ein schlechter Geist von Jehova aus“ bezeichnet.

    es ist also nichts, was er aufgedrückt bekam, sondern nur das Ergebnis seiner eigenen Schlechtigkeit

  80. Jule sagt:

    1. Samuel 16:21-23

    So kam David zu Saul und stand ihm zu Diensten; und er liebte ihn schließlich sehr, und er wurde sein Waffenträger. 22 Demzufolge sandte Saul zu Isaï und ließ sagen: „Laß bitte David mir ständig zu Diensten sein, denn er hat Gunst in meinen Augen gefunden.“ 23 Und es geschah, wenn Gottes Geist über Saul kam, daß David die Harfe nahm und mit seiner Hand spielte; und es gab Saul Erleichterung, und es wurde ihm wohl, und der schlechte Geist wich von ihm.

    David kam zu Saul und sollte ihm auf der Harfe spielen, wenn er von diesem Geist gequält wurde. „Und Saul gewann ihn sehr lieb“ heißt es in der Lutherbibel in dem Vers und so sollte David dann bleiben.

    Interessant hier, dass zuerst Liebe, ein gutes positives Gefühl da war – das dann später in Hass, einem negativen Gefühl umschlug.

    Was war da passiert? Wieso wurde aus Liebe Hass?

  81. WT 01.12.2008 sagt:

    Für Gespräche mit den Kindern 

    Warum David keine Angst hatte

     

    HAST du manchmal Angst? — Fast jeder hat ab und zu Angst. Und was machst du dann am besten? — Du könntest zu jemand gehen, der größer und stärker ist als du. Vielleicht könnten dir deine Eltern helfen. David kannte noch jemanden, der helfen kann: Gott. Von David können wir viel lernen. In einem Lied sang er: „Ich [werde] meinerseits ja auf dich vertrauen. . . . Auf Gott habe ich mein Vertrauen gesetzt; ich werde mich nicht fürchten“, das heißt keine Angst haben (Psalm 56:3, 4).

    Wer hat David wohl beigebracht, keine Angst zu haben? Ob es seine Eltern waren? — Ganz bestimmt! Davids Vater hieß Isai. Er diente Gott treu und war ein Vorfahr von Jesus, von dem Gott gesagt hatte, dass er der „Fürst des Friedens“ ist (Jesaja 9:6; 11:1-3, 10). Der Vater von Isai — also der Großvater von David — hieß Obed. Weißt du, wie die Mutter von Obed hieß (nach ihr ist sogar ein Bibelbuch benannt worden)? — Ruth. Sie war mit Boas verheiratet und diente Gott treu (Ruth 4:21, 22).

    Als David geboren wurde, waren Ruth und Boas natürlich schon lange tot. Vielleicht kennst du ja auch die Mutter von Boas, also Davids Ururoma. Sie wohnte in Jericho und half israelitischen Spionen, sich zu verstecken. Als die Stadtmauer von Jericho einstürzte, passierte ihr und ihren Verwandten nichts, weil sie eine leuchtend rote Schnur aus dem Fenster gehängt hatte. Wie hieß diese Ururoma von David? — Rahab, und sie betete später auch Jehova an. Rahab war wirklich mutig und Christen sollen sich an ihr ein Beispiel nehmen (Josua 2:1-21; 6:22-25; Hebräer 11:30, 31).

    Davids Eltern haben ihm ganz sicher alles über diese treuen Diener Jehovas erzählt, denn das gehörte zu den Aufgaben von Vater und Mutter (5. Mose 6:4-9). Irgendwann später schickte Gott den Propheten Samuel zu Isai. Er sollte David, den jüngsten Sohn, aussuchen, damit er der nächste König von Israel wird (1. Samuel 16:4-13).

    Eines Tages soll David seinen drei älteren Brüdern, die gegen Gottes Feinde, die Philister, kämpfen, Essen bringen. David läuft zum Schlachtfeld hin und hört, wie der Riese Goliath sich über „die Schlachtreihen des lebendigen Gottes“ lustig macht. Goliath fordert die Soldaten zu einem Zweikampf auf, aber keiner traut sich. Als König Saul hört, dass David mit dem Riesen kämpfen will, lässt er ihn zu sich holen. Doch als er David sieht, meint er: »Du bist ja fast noch ein Kind.«

    David erzählt Saul, dass er schon einen Löwen und einen Bären getötet hat, die sich ein Schaf aus der Herde seines Vaters holen wollten. Goliath soll es genauso gehen. David sagt, er „soll wie einer von ihnen werden“. Darauf Saul: »Dann geh, und Jehova selbst soll mit dir sein.« David sucht sich fünf Steine, die schön glatt sind, legt sie in seine Hirtentasche, nimmt seine Steinschleuder und geht dem Riesen entgegen. Als Goliath den Jungen sieht, schreit er: „Komm nur her zu mir, und ich will dein Fleisch den Vögeln . . . geben.“ David gibt ihm zur Antwort: „Ich . . . komme zu dir mit dem Namen Jehovas.“ Dann ruft er ihm zu: „Ich werde dich bestimmt niederschlagen.“

    Jetzt rennt David auf Goliath zu, nimmt sich einen Stein aus der Tasche, legt ihn in die Schleuder und trifft damit genau Goliaths Stirn. Der Riese fällt tot um. Als die Philister das sehen, bekommen sie furchtbare Angst und laufen davon. Die Israeliten jagen hinter ihnen her und gewinnen die Schlacht. Wie wärs, wenn du mit deinen Eltern und Geschwistern die ganze Geschichte in der Bibel nachliest? Sie steht in 1. Samuel 17:12-54.
    Als Kind oder Jugendlicher könntest du schon mal Angst davor haben, das zu tun, was Gott von dir möchte. Auch Jeremia hatte Angst, als er noch jung war, aber Gott sagte zu ihm: „Fürchte dich nicht . . ., denn ‚ich bin mit dir‘.“ Das machte ihn mutig und er ging predigen, genau wie Gott es ihm aufgetragen hatte. Wenn du wie David und Jeremia auf Jehova vertraust, kannst du es auch schaffen, keine Angst zu haben (Jeremia 1:6-8).

    Fragen:

    • Wie hat David reagiert, als sich Goliath über die Schlachtreihen Gottes lustig machte?
    • Wie hat David Goliath besiegt?
    • Wie können wir es heute schaffen, keine Angst zu haben?
  82. Jule sagt:

    1. Samuel 17 – 20

    Ein rasanter Wandel – David wird zum Geliebten zum Gehassten

    Worum ging es bei dieser Geschichte eigentlich?

    Was hatte David getan? Was hatte er sich zu Schulde kommen lassen, dass er sich Sauls Zorn zuzog?

    Wir wollen beim Lesen dieser vier Kapitel mal darauf achten

  83. Jule sagt:

    1. Samuel 17:22-28

    Sogleich legte David das Gepäck von sich ab in die Obhut des Gepäckhüters und lief dann zur Schlachtreihe hin. Als er hinkam, begann er nach dem Wohlergehen seiner Brüder zu fragen.

    23 Während er mit ihnen redete, siehe, da kam der Vorkämpfer, sein Name war Goliath, der Philister, von Gath, aus den Schlachtreihen der Philister herauf, und er begann dieselben Worte wie vorher zu reden, und David bekam [es] zu hören. 24 Als alle Männer Israels den Mann sahen, nun, da flohen sie seinetwegen und fürchteten sich sehr. 25 Und die Männer Israels begannen zu sprechen: „Habt ihr diesen Mann gesehen, der heraufkommt? Denn um Israel zu verhöhnen, kommt er herauf. Und es soll geschehen, daß der König den Mann, der ihn niederschlägt, mit großem Reichtum bereichern wird, und seine eigene Tochter wird er ihm geben, und das Haus seines Vaters wird er frei machen in Israel.“

    26 Und David begann zu den Männern, die dicht bei ihm standen, zu sagen: „Was wird dem Mann getan werden, der jenen Philister dort drüben niederschlägt und tatsächlich die Schmach von Israel abwendet? Denn wer ist dieser unbeschnittene Philister, daß er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnen sollte?“ 27 Dann sprach das Volk dieselben Worte zu ihm wie zuvor, indem [es] sagte: „Auf diese Weise wird dem Mann getan werden, der ihn niederschlägt.“ 28 Und Eliab, sein ältester Bruder, bekam zu hören, wie er zu den Männern redete, und Eliabs Zorn entbrannte gegen David, so daß er sprach: „Warum bist du herabgekommen? Und in wessen Obhut hast du jene wenigen Schafe in der Wildnis zurückgelassen? Ich für meinen Teil kenne deine Vermessenheit und die Schlechtigkeit deines Herzens wohl, denn du bist zu dem Zweck herabgekommen, die Schlacht zu sehen.“

    „Wir selbst kennen deine Vermessenheit“ – und dann unterstellen sie ihm niedere Beweggründe

    Was war eigentlich an David, dass er sich nicht nur Sauls Mißfallen zuzog? Warum hassten und verachteten ihn auch seine Brüder?

    Was war an seinem Verhalten falsch? Was reizte sie so?

  84. Jule sagt:

    Sehr interessant in diesem Zusammenhang sind die Querverweise

    zu: „wir kennen deine Vermessenheit“

    1. Samuel 16:7
    Aber Jehova sprach zu Samuel: „Schau nicht auf sein Aussehen und auf die Höhe seines Wuchses, denn ich habe ihn verworfen. Denn nicht wie der Mensch sieht, [sieht Gott,] denn der Mensch sieht das, was vor den Augen erscheint; Jehova aber, er sieht, wie das Herz ist.“

    2. Chronika 6:30
    dann mögest du deinerseits von den Himmeln, der Stätte deiner Wohnung, her hören, und du wollest vergeben und einem jeden gemäß all seinen Wegen geben, weil du sein Herz kennst (denn du, du allein kennst ja das Herz der Söhne der Menschen),

    sie können sie garnicht kennen, denn sie sehen ihrem Bruder ja nur vor den Kopf, können nicht sehen, was in seinem Herzen vor sich geht.

    So ist es auch bei uns: wir können lediglich vermuten, was in einem anderen vor sich geht, aber dies auch nur anhand dessen, was wir sehen und hören – seine Worte und seine Taten. Wissen tun wir es nicht. Und dies ist wichtig, weil:

    Querverweise zu „denn du bist zu dem Zweck herabgekommen, die Schlacht zu sehen.“

    Sprüche 18:13
    Wenn irgendeiner auf eine Sache eine Erwiderung gibt, ehe er [sie] angehört hat, so ist es ihm Torheit und Demütigung.

    Prediger 7:9
    Sei nicht eilig in deinem Geist, gekränkt zu werden, denn sich gekränkt zu fühlen ruht im Busen der Unvernünftigen.

    Matthäus 7:1
    Hört auf zu richten, damit ihr nicht gerichtet werdet;

    Römer 14:4
    Wer bist du, daß du den Hausknecht eines anderen richtest? Er steht oder fällt seinem eigenen Herrn. In der Tat, er wird zum Stehen veranlaßt werden, denn Jehova kann veranlassen, daß er steht.

    Jakobus 4:12
    EINER ist es, der Gesetzgeber und Richter ist, er, der retten und vernichten kann. Du aber, wer bist du, daß du [deinen] Nächsten richtest?

    hüten wir uns also vor der Einstellung, dass wir wüßten, was in einem anderen vor sich geht und warum er etwas tut – es könnte sonst beeinflussen, wie Jehova über uns denkt und wie er uns richtet. Wenn wir hart mit anderen ins Gericht gehen, können wir von Jehova keine Milde erwarten…

    in den Höhepunkten zur Bibellesung heißt es zu diesem Punkt auszugsweise:

    Wir sollten uns nicht vom Aussehen anderer beeindrucken lassen oder vorschnell über sie urteilen, sondern bemüht sein, sie so zu sehen wie Jehova.

  85. Jule sagt:

    1. Samuel 17:24

    Als alle Männer Israels den Mann sahen, nun, da flohen sie seinetwegen und fürchteten sich sehr.

    Warum hatten Saul und die Kriegsleute Israel Angst vor Goliath – und David nicht?

    Wo war der Unterschied? Was war bei David anders?

    1. Samuel 17:26, 32-37

    Und David begann zu den Männern, die dicht bei ihm standen, zu sagen: „Was wird dem Mann getan werden, der jenen Philister dort drüben niederschlägt und tatsächlich die Schmach von Israel abwendet? Denn wer ist dieser unbeschnittene Philister, daß er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnen sollte?“

    Und David sprach dann zu Saul: „Möge keines Menschen Herz in ihm zusammenbrechen. Dein Knecht selbst wird hingehen und tatsächlich mit diesem Philister kämpfen.“ 33 Saul aber sagte zu David: „Du kannst nicht gegen diesen Philister angehen, um mit ihm zu kämpfen, denn du bist nur ein Knabe, und er ist ein Kriegsmann von seinem Knabenalter an.“ 34 Und David sprach weiter zu Saul: „Dein Knecht wurde ein Schafhirt seines Vaters unter der Kleinviehherde, und da kam ein Löwe und auch ein Bär, und [jeder] trug ein Schaf von der Herde fort. 35 Und ich zog aus, hinter ihm her, und schlug ihn nieder und entriß es seinem Rachen. Wenn er sich gegen mich zu erheben begann, so packte ich ihn bei seinem Bart und schlug ihn nieder und brachte ihn zu Tode. 36 Sowohl den Löwen als auch den Bären schlug dein Knecht nieder; und dieser unbeschnittene Philister soll wie einer von ihnen werden, denn er hat die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt.“ 37 Dann fügte David hinzu: „Jehova, der mich von der Tatze des Löwen und von der Tatze des Bären befreite, er ist es, der mich aus der Hand dieses Philisters befreien wird.“ Darauf sagte Saul zu David: „Geh, und möge es sich erweisen, daß Jehova selbst mit dir ist.“

  86. Jule sagt:

    „Wer ist dieser Mann, dass er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt?“

    Später sagt David, er müsse einfach gegen Goliath ziehen, es ginge gar nicht anders, denn „er hat die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt!“

    1. Samuel 17:41-51

    Und der Philister begann zu kommen und kam immer näher an David heran, und der Mann, der den großen Schild trug, war vor ihm her. 42 Als nun der Philister hinschaute und David sah, begann er ihn zu verachten, weil es sich zeigte, daß er ein Knabe war und rötlich, von schöner Erscheinung. 43 Da sprach der Philister zu David: „Bin ich ein Hund, so daß du mit Stöcken zu mir kommst?“ Darauf rief der Philister bei seinen Göttern Übles auf David herab. 44 Und der Philister sagte weiter zu David: „Komm nur her zu mir, und ich will dein Fleisch den Vögeln der Himmel und den Tieren des Feldes geben.“

    45 David dagegen sprach zu dem Philister: „Du kommst zu mir mit Schwert und mit Speer und mit Wurfspieß, ich aber komme zu dir mit dem Namen Jehovas der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den du verhöhnt hast. 46 An diesem Tag wird Jehova dich in meine Hand liefern, und ich werde dich bestimmt niederschlagen und deinen Kopf von dir nehmen; und ich werde gewiß die Leichname des Lagers der Philister an diesem Tag den Vögeln der Himmel und den wilden Tieren der Erde geben; und Leute der ganzen Erde werden erkennen, daß ein Gott existiert, der zu Israel gehört. 47 Und diese ganze Versammlung wird erkennen, daß Jehova weder mit Schwert noch mit Speer rettet, denn Jehova gehört die Schlacht, und er wird euch bestimmt in unsere Hand geben.“

    48 Und es geschah, daß sich der Philister aufmachte und unaufhaltsam kam und näher rückte, David entgegen, und David begann zu eilen und der Schlachtreihe entgegenzulaufen, dem Philister entgegen. 49 Dann fuhr David mit seiner Hand in seine Tasche und nahm daraus einen Stein und schleuderte ihn, so daß er den Philister an der Stirn traf, und der Stein drang in seine Stirn ein, und er fiel auf sein Angesicht zur Erde. 50 So erwies sich David mit einer Schleuder und einem Stein als stärker als der Philister und schlug den Philister nieder und brachte ihn zu Tode; und da war kein Schwert in Davids Hand. 51 Und David lief weiter und stand über dem Philister. Dann nahm er dessen Schwert und zog es aus seiner Scheide und brachte ihn endgültig zu Tode, indem er ihm damit den Kopf abhieb. Und die Philister bekamen zu sehen, daß ihr Gewaltiger gestorben war, und sie ergriffen die Flucht.

    Lies bitte hierzu auch „David und Goliath“, es ist ein wunderschönes Gedicht zu dieser Geschichte, was ich mal vom Pioniertisch hatte. Außerdem passen zu dieser Geschichte einige biblische Dramen der Gesellschaft, wie z.B. die DVD über David und „Jehova belohnt seine Loyalgesinnten“ und „Jehova wird den Weg seiner Loyalgesinnten behüten“. Leider gibt es diese beiden Dramen nicht auf der Seite der Gesellschaft zum herunterladen, aber wer die Casetten noch im Keller hat…

    Ereifern wir uns auch, wenn wir sehen, wie andere den Namen unseres Gottes und seiner Organisation in den Dreck ziehen?

    Oder: sind wir dann selbstgerecht!

  87. Jule sagt:

    1. Samuel 17:55-58

    In dem Augenblick nun, als Saul David ausziehen sah, dem Philister entgegen, sprach er zu Abner, dem Heerobersten: „Wessen Sohn ist der Knabe, Abner?“ Darauf sagte Abner: „Beim Leben deiner Seele, o König, ich weiß es wirklich nicht!“ 56 Da sprach der König: „Erkundige du dich, wessen Sohn der Junge ist.“ 57 Sobald daher David vom Niederschlagen des Philisters zurückkam, holte ihn dann Abner und brachte ihn vor Saul, mit dem Kopf des Philisters in seiner Hand. 58 Saul sagte nun zu ihm: „Wessen Sohn bist du, Knabe?“, worauf David sprach: „Der Sohn deines Knechtes Isaï, des Bethlehemiters.“

    „Wessen Sohn ist der Knabe?“

    Saul ließ Erkundigungen über David einziehen. Warum?

    David hatte ihm doch bereits eine ganze Zeit mit dem Spiel auf der Harfe gedient und als er vor dem Kampf mit Goliath zu Saul kam, müßte dieser ihn doch eigentlich als seinen Harfenspieler erkannt haben.

    Also: warum fragt er nun hier nach, wer David ist?

    In den Höhepunkten zur Bibellesung heißt es hierzu auszugsweise:

    Saul wollte nicht bloß wissen, wie Davids Vater hieß, sondern sehr wahrscheinlich, was der Vater des Jungen, der gerade die Heldentat vollbracht hatte, einen Riesen zu töten, für ein Mensch war.

  88. Jule sagt:

    1. Samuel 18:1-3

    Und es geschah, sobald er damit zu Ende war, zu Saul zu reden, daß sich Jonathans Seele mit Davids Seele verband, und Jonathan begann ihn zu lieben wie seine eigene Seele. 2 Da nahm Saul ihn an jenem Tag, und er erlaubte ihm nicht, in das Haus seines Vaters zurückzukehren. 3 Und Jonathan und David schlossen dann einen Bund, weil er ihn liebte wie seine eigene Seele.

    Jonathan begann David zu lieben, nachdem er Goliath besiegt hatte. Auch Saul bewunderte immer wieder sein umsichtiges Handeln, darum machte er ihn zu seinem Heerobersten. Vers 5:

    Und David begann auszuziehen. Wo immer Saul ihn jeweils hinsandte, handelte er stets umsichtig, so daß Saul ihn über die Kriegsleute setzte; und es schien gut zu sein in den Augen alles Volkes und auch in den Augen der Diener Sauls

    Jonathan hat David bis zum Schluß geliebt, Saul nicht – er begann später, ihn zu hassen.

    Warum?

    Was hatte sich geändert?

  89. Jule sagt:

    1. Samuel 20:1-2

    Doch kam er und sprach vor Jonathan: „Was habe ich getan? Was ist mein Vergehen, und welche Sünde habe ich vor deinem Vater begangen, daß er mir nach der Seele trachtet?“ 2 Darauf sagte er zu ihm: „Das ist undenkbar! Du wirst nicht sterben. Siehe! Mein Vater wird weder Großes noch Kleines tun, ohne es meinem Ohr zu enthüllen; und aus welchem Grund sollte mein Vater diese Sache vor mir verbergen? Das geschieht nicht.“

    Wieso mußte Jonathan eigentlich noch rausfinden, ob sein Vater wirklich David töten wolle?

    Hatte er keinen Kontakt zu seiner Schwester Michal? Hätte nicht sie ihm die Geschichte berichten können, wie Saul Diener nach David geschickt hatten, um ihn zu Tode zu bringen – und wie sie ihrem Mann zur Flucht verholfen hatte?

    1. Samuel 19:11-18

    Später sandte Saul Boten zum Haus Davids, um es zu bewachen und ihn am Morgen zu Tode bringen zu lassen; doch Michal, seine Frau, teilte [es] David mit, indem [sie] sprach: „Wenn du deine Seele heute nacht nicht entrinnen läßt, wirst du morgen ein zu Tode Gebrachter sein.“ 12 Sogleich ließ Michal David durchs Fenster hinunter, damit er gehen und weglaufen und entrinnen konnte. 13 Dann nahm Michal das Teraphimbild und legte es auf das Ruhebett, und ein Netz aus Ziegenhaar tat sie an die Stelle seines Kopfes, wonach sie es mit einem Kleid zudeckte.

    14 Saul sandte nun Boten, um David zu holen, doch sagte sie: „Er ist krank.“ 15 Da sandte Saul die Boten hin, David zu sehen, und sprach: „Bringt ihn auf seinem Ruhebett zu mir herauf, um ihn zu Tode zu bringen.“ 16 Als die Boten hineinkamen, nun, da war das Teraphimbild auf dem Ruhebett und ein Netz aus Ziegenhaar an der Stelle seines Kopfes. 17 Hierauf sagte Saul zu Michal: „Warum hast du mich auf diese Weise hintergangen, daß du meinen Feind weggesandt hast, damit er entrinnen konnte?“ Michal sprach darauf zu Saul: „Er selbst sagte zu mir: ‚Sende mich weg! Warum sollte ich dich zu Tode bringen?‘ “

    18 Was David betrifft, er lief weg und entrann

    War er nicht auch mal anwesend, als Saul seinen Speer nach David warf?

    1. Samuel 18:10-12

    Und es geschah am nächsten Tag, daß Gottes schlechter Geist über Saul wirksam wurde, so daß er sich im Innern des Hauses wie ein Prophet benahm, während David dabei war, mit seiner Hand Musik zu machen wie in früheren Tagen; und der Speer war in Sauls Hand. 11 Und Saul schleuderte dann den Speer und sprach: „Ich will David ja an die Wand spießen!“, doch David wich vor ihm aus, zweimal. 12 Und Saul geriet in Furcht vor David, weil es sich erwies, daß Jehova mit ihm war, von Saul aber war er gewichen.

    1. Samuel 19:9-10

    Und Jehovas schlechter Geist kam über Saul, als er mit seinem Speer in der Hand in seinem Haus saß, während David mit seiner Hand Musik machte. 10 Demzufolge suchte Saul David mit dem Speer an die Wand zu spießen, er aber wich vor Saul aus, so daß er den Speer in die Wand stieß. Und David seinerseits floh, damit er während jener Nacht entrinnen könnte.

    und hatte Saul es nicht selbst zu ihm gesagt – bereits längere Zeit zuvor?

    1. Samuel 19:1

    Schließlich redete Saul zu Jonathan, seinem Sohn, und zu allen seinen Dienern davon, David zu Tode zu bringen.

    Wieso die Nummer mit dem Festmahl, um herauszufinden, wie Saul wirklich dachte?

    1. Samuel 20:5-9

    Darauf sagte David zu Jonathan: „Siehe! Morgen ist Neumond, und ich selbst sollte unbedingt mit dem König beim Essen sitzen; und du sollst mich wegsenden, und ich muß mich auf dem Feld verbergen bis zum Abend am dritten Tag. 6 Wenn dein Vater mich wirklich vermissen sollte, dann sollst du sagen: ‚David hat sich von mir dringend Urlaub erbeten, um nach Bethlehem, seiner Stadt, zu eilen, weil dort ein Jahresschlachtopfer für die ganze Familie stattfindet.‘ 7 Wenn er dann sagen sollte: ‚Es ist gut!‘, so bedeutet es für deinen Knecht Frieden. Wenn er aber gar zornig werden sollte, so wisse, daß Schlimmes von ihm beschlossen ist. 8 Und du sollst liebende Güte an deinem Knecht erweisen, denn in einen Bund Jehovas hast du deinen Knecht mit dir eintreten lassen. Ist aber ein Vergehen an mir, so bringe du selbst mich zu Tode, denn warum solltest du mich zu deinem Vater bringen?“

    9 Daraufhin sprach Jonathan: „Das ist im Hinblick auf dich undenkbar! Wenn ich aber doch erkennen sollte, daß von meinem Vater beschlossen worden ist, Übles über dich kommen zu lassen, werde ich es dir nicht mitteilen?“

  90. Jule sagt:

    1. Samuel 21 – 24

    1. Samuel 21:1

    Später kam David nach Nob zu Ahimelech, dem Priester; und Ahimelech begann zu zittern, als er David entgegenkam, und sagte dann zu ihm: „Wie kommt es, daß du allein bist und niemand bei dir ist?“

    Ahimelech zitterte, als er David allein kommen sah.

    Wußte er, dass etwas nicht stimmte und ihm und den anderen sehr grausames bevorstand?

  91. WT 15.11.1986 sagt:

    Fragen von Lesern

    Warum gefährdete David wissentlich den Hohenpriester Ahimelech, was zu dessen Tod führte, wie das David gemäß 1. Samuel 22:22 auch zugab?

    In 1. Samuel 22:22 wird in Wirklichkeit nicht angedeutet, daß David im voraus wußte, daß seine Handlungsweise zu Ahimelechs Tod führen würde. Es heißt dort: „Hierauf sprach David zu Abjathar [Sohn Ahimelechs]: ‚Ich wußte wohl an jenem Tag, weil Doeg, der Edomiter, dort war, daß er [Doeg] es Saul bestimmt mitteilen würde. Ich persönlich habe jeder Seele des Hauses deines Vaters [Ahimelech] Unrecht angetan.‘ “

    David, der vor dem erzürnten König Saul floh, ging nach Nob, wo der Hohepriester Ahimelech ansässig war. David gab ihm nicht den genauen Grund dafür an, warum er sich in diesem Gebiet aufhielt, vielleicht aus Sorge, der Hohepriester würde sich sonst verpflichtet fühlen, Davids Verbleib dem König mitzuteilen. Dennoch blieb sein Aufenthalt in Nob nicht unbemerkt. Der Edomiter namens Doeg sah David und berichtete danach die Sache dem zornigen Saul.

    Nichts in dem Bericht beweist jedoch, daß David bereits vorher etwas von Doegs Anwesenheit gewußt hatte. Doeg „befand sich an jenem Tag . . . dort, festgehalten vor Jehova“ (1. Samuel 21:7). David war wahrscheinlich überrascht, wenn nicht sogar schockiert, daß der grundsatzlose Doeg ihn bei Ahimelech sah. Als es jedoch geschehen war, war es geschehen. David konnte es nicht rückgängig machen, noch konnte er die schrecklichen Folgen verhindern, die sich durch Sauls Zorn für den Hohenpriester und für zahlreiche andere Priester sowie Frauen, Kinder und Tiere in Nob ergaben (1. Samuel 22:9-19).

    Mit diesem Gedanken im Sinn sollte man Davids traurige Worte an Abjathar, der dem Massaker entkommen war, erneut betrachten: „Ich wußte wohl an jenem Tag, weil Doeg, der Edomiter, dort war . . .“ Jetzt verstehen wir, daß David meinte: ‘Ich wußte es an jenem Tag, als ich merkte, daß Doeg mich bei Ahimelech gesehen hatte . . .’ Aber es war zu spät. Doeg war unerwarteterweise dort und bemerkte Davids Kontakt mit dem Hohenpriester. Daher schlußfolgerte David sofort, daß Doeg die Sache Saul berichten würde. Aus diesem Grund gestand David später gewisse Schuldgefühle gegenüber Abjathar ein, obwohl David nur indirekt zu dem darauf folgenden Massaker beigetragen hatte. Er drängte Abjathar, bei ihm zu bleiben, denn er vertraute auf Jehovas Führung und Schutz (1. Samuel 22:22, 23).

  92. Jule sagt:

    1. Samuel 21:7

    Nun befand sich an jenem Tag einer der Diener Sauls dort, festgehalten vor Jehova, und sein Name war Doeg, der Edomiter, der Oberste der Hirten, die Saul hatte.

    Der Diener Sauls, „festgehalten vor Jehova“

    Bedeutet dies, dass Jehova wollte, dass dieser „petzt“ und Unglück über das Haus Ahimelechs kommt?

    1. Samuel 22:9-19

    Darauf antwortete Doeg, der Edomiter, der nämlich über die Knechte Sauls gestellt war, und sagte: „Ich sah den Sohn Isaïs nach Nob zu Ahimelech, dem Sohn Ahitubs, kommen. 10 Und er befragte dann Jehova für ihn; und er gab ihm Proviant, und das Schwert des Philisters Goliath gab er ihm.“ 11 Sogleich sandte der König hin, um Ahimelech, den Sohn Ahitubs, den Priester, und das ganze Haus seines Vaters, die Priester, die in Nob waren, zu rufen. Da kamen sie alle zum König.

    12 Saul sprach nun: „Höre bitte, du Sohn Ahitubs!“, worauf er sagte: „Hier bin ich, mein Herr.“ 13 Und Saul sprach weiter zu ihm: „Warum habt ihr euch gegen mich verschworen, du und der Sohn Isaïs, indem du ihm Brot und ein Schwert gabst und indem eine Befragung Gottes für ihn stattfand, damit er als einer, der im Hinterhalt liegt, gegen mich aufstehe, wie es an diesem Tag ist?“ 14 Darauf antwortete Ahimelech dem König und sagte: „Und wer unter all deinen Dienern ist wie David, treu und der Schwiegersohn des Königs und Oberster über deine Leibwache und geehrt in deinem Haus? 15 Habe ich etwa heute damit angefangen, Gott für ihn zu befragen? Das ist für mich undenkbar! Der König möge seinem Knecht [und] dem ganzen Hause meines Vaters nicht irgend etwas zur Last legen, denn in all diesem wußte dein Knecht weder Kleines noch Großes.“

    16 Der König aber sprach: „Du wirst ganz bestimmt sterben, Ahimelech, du mit dem ganzen Hause deines Vaters.“ 17 Darauf sagte der König zu den Läufern, die um ihn standen: „Wendet euch, und bringt die Priester Jehovas zu Tode, weil ihre Hand auch mit David ist und weil sie wußten, daß er ein Entlaufener war, und sie es meinem Ohr nicht enthüllten!“ Und die Diener des Königs wollten ihre Hand nicht ausstrecken, um über die Priester Jehovas herzufallen. 18 Schließlich sprach der König zu Doeg: „Wende du dich, und fall über die Priester her!“ Sogleich wandte sich Doeg, der Edomiter, und fiel selbst über die Priester her und brachte an jenem Tag fünfundachtzig Männer zu Tode, die ein leinenes Ephod trugen. 19 Auch schlug er Nob, die Stadt der Priester, mit der Schärfe des Schwertes, Mann wie Frau, Kind wie Säugling und Stier und Esel und Schaf, mit der Schärfe des Schwertes.

    die Querverweise zu dem Punkt „festgehalten vor Jehova“ lassen einen anderen Schluß zu:

    3. Mose 13:2
    „Falls bei einem Menschen in der Haut seines Fleisches ein Ausschlag oder ein Grind oder ein Fleck entsteht und sich in der Haut seines Fleisches tatsächlich zur Aussatzplage entwickelt, dann soll er zu Aaron, dem Priester, oder zu einem seiner Söhne, den Priestern, gebracht werden.

    4. Mose 5:2
    „Gebiete den Söhnen Israels, daß sie jede aussätzige Person und jeden, der einen Ausfluß hat, und jeden, der wegen einer verstorbenen Seele unrein ist, aus dem Lager hinaussenden.

    Psalm 66:13
    Ich werde in dein Haus kommen mit Ganzbrandopfern; Ich werde dir meine Gelübde bezahlen,

    entweder war er garade zum Opfern im Tempel, oder er musste sich dem Priester zeigen, ob er vom Aussatz wieder rein war.

    Also nicht, weil Jehova es so wollte, dass er Ahimelech verriet!

    gut zu wissen

  93. Jule sagt:

    1. Samuel 23:7

    Im Laufe der Zeit wurde Saul Bericht erstattet: „David ist nach Keila gekommen.“ Und Saul begann zu sagen: „Gott hat ihn in meine Hand verkauft, denn er hat sich selbst eingeschlossen, indem er in eine Stadt mit Türen und Riegel kommt.“

    „Gott hat ihn in meine Hand gegeben“ – Glaubte Saul dies wirklich?

    Gemäß der Fußnote schien er zu meinen, Jehova hätte David „verworfen“, ihn in seine Hand „ausgeliefert“. Aber konnte er dies wirklich glauben?

    War er nicht gerade deshalb so voller Hass auf David, weil er gemerkt hatte! Dass er selbst nicht mehr den Segen Jehovas hatte – aber David nach SEINEM Herzen war?

  94. Jule sagt:

    1. Samuel 24:9-15

    Und David sprach weiter zu Saul: „Warum hörst du auf die Worte von Menschen, die sagen: ‚Siehe! David sucht dein Unglück.‘? 10 Siehe, an diesem Tag haben deine Augen gesehen, wie Jehova dich heute in der Höhle in meine Hand gegeben hat; und jemand sagte, man sollte dich töten, aber du tatest mir leid, und ich sprach: ‚Ich werde meine Hand nicht gegen meinen Herrn ausstrecken, denn er ist der Gesalbte Jehovas.‘ 11 Und, mein Vater, sieh, ja sieh den Zipfel deines ärmellosen Obergewandes in meiner Hand, denn als ich den Zipfel deines ärmellosen Obergewandes abschnitt, tötete ich dich nicht. Erkenne und sieh, daß an meiner Hand weder Schlechtigkeit noch Auflehnung ist, und ich habe nicht gegen dich gesündigt, während du meiner Seele auflauerst, um sie hinwegzunehmen. 12 Möge Jehova richten zwischen mir und dir; und Jehova soll für mich Rache nehmen an dir, aber meine eigene Hand wird nicht gegen dich sein. 13 So, wie das Sprichwort der Alten sagt: ‚Von den Bösen wird Böses ausgehen‘, aber meine eigene Hand wird nicht gegen dich sein. 14 Hinter wem ist der König Israels ausgezogen? Hinter wem jagst du her? Hinter einem toten Hund? Hinter einem einzelnen Floh? 15 Und Jehova soll Richter werden, und er soll richten zwischen mir und dir, und er wird sehen, und er wird den Rechtsfall für mich führen und mir Recht verschaffen [, um mich] aus deiner Hand [zu befreien].“

    „Erkenne und sieh!“

    Manche Menschen lernen es nie! Sie sind so in ihren Hass gegen einen anderen hinein gesteigert, dass sie nicht mehr merken, wie unrecht sie handeln.

    David hat mehrfach ganz klar bewiesen, dass er Saul nichts Böses will. Aber Saul ist blind vor Hass und redet immer wieder davon, dass er David verfolgen muss, weil dieser ihm nach dem Leben trachte. Er verbringt sein ganzes armseliges Leben damit, david mit seinem Hass zu verfolgen. Scheinbar kann er an nichts anderes mehr denken.

    Ob dies so war, weil er den Segen Jehovas verloren hatte und er sich wie damals Kain in sein verkehrtes Denken verstiegen hatte?

    Sah er deshalb den Wald vor lauter Bäumen nicht?

    Interessant, was ich dazu auszugsweise in einem älteren WT vom 01.06.2004 gefunden habe, unter dem Thema „Von Groll und Bitterkeit ablassen“

    In Wort und Tat bewies Joseph, dass er sich sein Leben nicht durch Bitterkeit und Groll ruinieren ließ (1. Mose 42:24, 25; 45:24).

    David handelte ähnlich, denn er ließ keinen Groll gegen König Saul aufkommen. Zweimal bot sich David die Gelegenheit, Saul zu töten. Doch als David von seinen Männern dazu aufgefordert wurde, sagte er: „Es ist im Hinblick auf Jehovas Standpunkt für mich undenkbar, dass ich meinem Herrn, dem Gesalbten Jehovas, diese Sache antun sollte, indem ich meine Hand gegen ihn ausstrecke, denn er ist der Gesalbte Jehovas.“ David überließ die Angelegenheit Jehova, denn er erklärte seinen Männern: „So wahr Jehova lebt, Jehova selbst wird ihn schlagen; oder sein Tag wird kommen, und er wird sterben müssen, oder er wird in die Schlacht hinabziehen, und er wird gewiss weggerafft werden.“ Später verfasste David sogar ein Klagelied, in dem er den Tod Sauls und seines Sohnes Jonathan betrauerte. Genauso wenig wie Joseph ließ sich David von Groll verzehren (1. Samuel 24:3-6; 26:7-13; 2. Samuel 1:17-27).

    Hegen wir Groll oder sind wir verbittert, weil uns irgendein Unrecht schmerzt? Das kann leicht geschehen. Wenn wir uns von unseren Gefühlen beherrschen lassen, kann das ernstere Folgen für uns haben als das Unrecht an sich (Epheser 4:26, 27). Auch wenn wir vielleicht nur wenig oder gar keinen Einfluss darauf haben, was andere tun, können wir zumindest unsere eigene Reaktion beherrschen. Es ist leichter, von Groll und Bitterkeit abzulassen, wenn wir überzeugt sind, dass sich Jehova zu gegebener Zeit um die Angelegenheit kümmern wird (Römer 12:17-19).

  95. Jule sagt:

    1. Samuel 24:20

    Und nun, siehe, ich weiß wohl, daß du ganz bestimmt als König regieren wirst und daß das Königreich Israel gewiß in deiner Hand Bestand haben wird.

    „Ich weiss, dass du nach mir König werden wirst…“, wie es die Luther-Bibel übersetzt.

    Warum hatte Jehova eigentlich David in jungen Jahren bereits erwählt und als König gesalbt – wenn ER ihn doch erst nach dessen Tod einsetzen würde?

    Hätte er danach nicht einfach dessen Sohn Jonathan einsetzen können?

    Immerhin hatte auch Jonathan einen herausragenden Glauben und eiferte mutig für Jehova

  96. Jule sagt:

    1. Samuel 25 – 28

    1. Samuel 25:11

    Und muß ich mein Brot und mein Wasser und mein geschlachtetes Fleisch, das ich für meine Scherer geschlachtet habe, nehmen und es Männern geben, von denen ich nicht einmal weiß, woher sie sind?“

    Er sah nicht ein, einem Fremden soviel zu geben – warum war dies schlecht?

    Würden wir einem völlig Fremden alles geben? Einfach so, weil er es einfordert?

    Im WT vom 01.07.2009 heißt es hierzu auszugsweise:

    Und Nabal?

    Er war empört! „Er aber hat ihnen Scheltworte zugeschrien.“ So hatte der junge Mann gegenüber seiner Herrin Nabals Reaktion geschildert. Der geizige Nabal beschwerte sich also lauthals, dass er etwas von seinem kostbaren Brot, seinem Wasser und seinem frisch geschlachteten Fleisch hergeben sollte. Spöttisch fragte er, wer dieser David denn eigentlich sei, und stellte ihn auf die gleiche Stufe mit einem entlaufenen Knecht. Nabal hatte von David offensichtlich die gleiche Meinung wie Saul, der David hasste. Keiner der beiden Männer sah David so wie Gott. Jehova liebte David. Für ihn war er kein rebellischer Sklave, sondern der zukünftige König von Israel (1. Samuel 25:10, 11, 14).

  97. Jule sagt:

    1. Samuel 25:17

    Und nun erkenne und sieh, was du tun wirst, denn Unglück ist gegen unseren Herrn und gegen sein ganzes Haus beschlossen, da er zu sehr ein Nichtsnutz ist, als daß man mit ihm reden könnte.“

    ‚Weil er zu sehr ein Nichtsnutz ist‘

    War es nicht respektlos, so von seinem Chef zu reden?

    Wie fand Jehova dies? Ebenso wie Davids Vorhaben, Nabal zu vernichten?

    Wird irgendwo in der Bibel gesagt, dass ER dieses Verhalten gutheißen würde??

  98. Jule sagt:

    1. Samuel 25:21-22

    Was David betrifft, so hatte er gesagt: „Es hat zu nichts als zur Enttäuschung gereicht, daß ich alles in der Wildnis bewachte, was diesem Gesellen gehört, und kein einziges Ding von allem, was ihm gehört, hat sich als vermißt erwiesen, und doch vergilt er mir Gutes mit Üblem. 22 So möge Gott den Feinden Davids tun und so möge er hinzufügen, wenn ich von allen, die sein sind, irgendeinen, der gegen eine Wand uriniert, bis zum Morgen übriglasse.“

    David beschwert sich, dass Nabal ihn nicht für seine guten Taten entlohnt. Hat er damit Recht?

    Wieso dachte er dies? Hatte er mit Nabal eine Vereinbarung getroffen, von Nabal den Auftrag? Wußte Nabal davon?

    Warum hatte David die Männer geschützt? Weil er sich eine Gegenleistung erwartet hatte? Oder aus Nächstenliebe?

    Aber habe ich dann das Recht, eine Gegenleistung einzufordern?

    Im WT vom 01.07.2009 heißt es hierzu auszugsweise:

    In der Wildnis 600 Männer satt zu bekommen war sicher keine Kleinigkeit. Eines Tages schickte David daher zehn Boten zu Nabal mit der Bitte um Unterstützung. Der Augenblick war günstig gewählt: Es fand gerade die Schafschur statt, bei der gewöhnlich großzügige Festessen veranstaltet wurden. David wählte auch seine Worte sorgfältig aus und benutzte eine höfliche Anrede. Er nannte sich selbst sogar „dein Sohn David“, womit er seine Achtung vor dem anscheinend älteren Nabal zeigte (1. Samuel 25:5-8). Und Nabal?

    War Jehova mit seinem Verhalten einverstanden?

    Hierzu heißt es im o.g. WT weiter:

    Davids Zorn war verständlich, doch wie er ihm Luft machte, das war verkehrt. In der Bibel steht: „Eines Mannes Zorn bewirkt nicht Gottes Gerechtigkeit“ (Jakobus 1:20).

  99. Jule sagt:

    1. Samuel 25:25

    Mein Herr möge bitte sein Herz nicht auf diesen nichtsnutzigen Mann Nabal richten, denn wie sein Name ist, so ist er. Nabal ist sein Name, und Unverstand ist bei ihm. Was mich, deine Sklavin, betrifft, ich habe die jungen Männer meines Herrn, die du gesandt hattest, nicht gesehen.

    Auch Abigail bezeichnet Nabal als „nichtsnutzigen Mann“.

    Kann man sagen, dass sie sich ihrem Mann als gottgefällige Frau unterordnete?

    im o.g. WT heißt es hierzu auszugsweise:

    Ganz nüchtern räumte sie ein, ihr Mann sei so, wie sein Name schon sage: ein Nichtsnutz. Vielleicht wollte sie damit ausdrücken, David habe es doch gar nicht nötig, jemand wie Nabal zu strafen.

    Durfte sie trotzdem so respektlos von ihrem Mann reden?

    Sagte Paulus nicht zu uns christlichen Frauen, wir sollten uns unserem Mann in gottgefälliger Weise unterordnen, auch wenn sie nicht – wie wir – in der Wahrheit sind?

    Und wie passt dies zu dem Grundsatz, dass ich als christliche Ehefrau die Entscheidungen respektieren soll, selbst, wenn ich selbst nicht mit ihnen einverstanden bin?

    Hatte Nabal denn gegen Gottes Maßstäbe verstoßen, so dass sie das Recht hatte, so von ihrem Mann zu reden?

  100. Jule sagt:

    1. Samuel 25:28-31

    Verzeih bitte die Übertretung deiner Sklavin, denn Jehova wird für meinen Herrn unfehlbar ein dauerndes Haus schaffen, denn die Kriege Jehovas sind es, die mein Herr kämpft; und Schlechtigkeit, sie wird sich an dir durch deine Tage hindurch nicht finden. 29 Wenn ein Mensch sich aufmacht, um dir nachzujagen und nach deiner Seele zu trachten, wird es sich bestimmt erweisen, daß die Seele meines Herrn im Beutel des Lebens bei Jehova, deinem Gott, eingewickelt ist; was aber die Seele deiner Feinde betrifft, er wird sie fortschleudern wie mitten aus der Höhlung der Schleuder. 30 Und es soll geschehen, weil Jehova meinem Herrn das Gute gegenüber dir tun wird, gemäß allem, was er geredet hat, daß er dich bestimmt zum Führer über Israel bestellen wird. 31 Und möge dies dir nicht ein Anlaß zum Stolpern noch dem Herzen meines Herrn eine Ursache zum Straucheln werden, sowohl dadurch, daß Blut ohne Ursache vergossen wird, als auch dadurch, daß [die Hand] meines Herrn sich selbst Rettung schafft. Und Jehova wird meinem Herrn bestimmt Gutes tun, und du sollst deiner Sklavin gedenken.“

    War dies vielleicht der Grund dafür, warum sie meinte, so respektlos von ihrem Mann reden zu dürfen?

    im o.g. WT heißt es hierzu auszugsweise:

    Setzte sich Abigail damit nicht über Nabals rechtmäßige Stellung als Familienoberhaupt hinweg? Nein. Schließlich hatte sich ihr Mann gegenüber einem gesalbten Diener Jehovas schäbig verhalten und jetzt drohte vielen unschuldigen Menschen der sichere Tod. Würde sich Abigail nicht sogar mitschuldig machen, wenn sie nichts unternehmen würde? In jedem Fall war es für sie wichtiger, auf Gott zu hören als auf ihren Ehemann.

    Wußte Abigail denn, dass David von Jehova zum König gesalbt war?

    weiter heißt es in dem WT:

    Abigail drückte auch ihr Vertrauen aus, dass David der verlängerte Arm Jehovas war, derjenige, der „die Kriege Jehovas“ führte. Außerdem muss sie von dem Versprechen Jehovas gewusst haben, David das Königreich zu geben. Sagte sie doch, Jehova würde David „bestimmt zum Führer über Israel bestellen“.

    War dies nicht eher im Geheimen! Wer wußte alles davon?

  101. Jule sagt:

    1. Samuel 26:2-4

    Und Saul machte sich dann auf und zog zur Wildnis Siph hinab und mit ihm dreitausend Mann, die Auserlesenen Israels, um David in der Wildnis Siph zu suchen. 3 Und Saul schlug das Lager am Hügel Hachila auf, der Jeschimon gegenüber ist, am Weg, während David in der Wildnis wohnte. Und er sah dann, daß Saul hinter ihm her in die Wildnis gekommen war. 4 Da sandte David Kundschafter aus, damit er erkennen könnte, daß Saul wirklich gekommen war.

    Wieso fühlte sich David von Saul hier verfolgt? Es wird doch gar nicht gesagt, dass er wegen David da war?

    Wieso sandte er Späher aus um zu sehen, ob Saul wirklich da war?

    Wollte er sehen, ob er wegen ihm da war?

  102. Jule sagt:

    1. Samuel 28:10

    Sofort schwor Saul ihr bei Jehova, indem [er] sagte: „So wahr Jehova lebt, es wird dich keine Schuld für Vergehen in dieser Sache treffen!“

    „So schwor Saul vor Jehova“, dass sie keine Schuld in dieser Sache treffen würde.

    Geht das überhaupt?

    Es war doch ein Vergehen vor Jehova, die Geistermedien zu befragen. Wie kann ich dann in Jehovas Namen einen Freibrief für etwas geben, was Jehova verabscheut?

  103. Jule sagt:

    1. Samuel 28:12

    Als die Frau „Samuel“ sah, begann sie mit lautester Stimme zu schreien; und die Frau sprach weiter zu Saul: „Warum hast du mich hintergangen, da du selbst Saul bist?“

    Wieso erkannte sie, dass er selbst Saul war – nur, weil sie Samuel sah?

    Wo ist da der Zusammenhang?

    Hatte es ihr der Dämon mitgeteilt, der ihr die Vision eingab?

  104. Jule sagt:

    1. Samuel 28:13

    Der König aber sagte zu ihr: „Fürchte dich nicht, doch was sahst du?“ Und die Frau sprach weiter zu Saul: „Einen Gott sah ich aus der Erde heraufkommen.“

    Sie sah einen Gott heraufkommen, in der Gestalt eines alten Mannes – warum erkannte Saul, dass es Samuel war

    In der Luther-Bibel heisst es „ich sah einen Geist heraufkommen“. Warum dieser Unterschied?

    hier die Querverweise zu dieser Textstelle:

    Psalm 82:6
    „Ich selbst habe gesagt: ‚Ihr seid Götter, Und ihr alle seid Söhne des Höchsten.

    Johannes 10:34
    Jesus antwortete ihnen: „Steht nicht in eurem GESETZ geschrieben: ‚Ich habe gesagt: „Ihr seid Götter.“ ‘?

  105. WT 01.07.2009 sagt:

    Ihren Glauben nachahmen
    Eine Frau mit Verstand

    DEM jungen Mann stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben — das konnte Abigail sehen. Er war zu Tode erschrocken, und das nicht umsonst. Eine ernste Gefahr braute sich zusammen: Etwa 400 zu allem entschlossene Krieger waren unterwegs, um jedes männliche Wesen, das zu dem Haus gehörte, umzubringen. Was war passiert?

    Schuld an allem war Nabal, Abigails Mann. Dieser rohe Mensch hatte sich — wieder einmal! — unverschämt aufgeführt. Diesmal jedoch war er an den Falschen geraten. Er hatte den Anführer einer Truppe treuer, durchtrainierter Krieger beleidigt. Nun war also einer der jungen Arbeiter Nabals (vielleicht ein Hirte) zu Abigail gekommen, voller Vertrauen, dass sie sich etwas einfallen lassen würde, um sie alle zu retten. Aber was konnte schon eine einzige Frau gegen eine Schar bewaffneter Männer ausrichten?

    Zunächst etwas mehr zu Abigail: Wer war sie? Wie war es zu der kritischen Situation gekommen? Und was kann man von dieser bemerkenswerten, gottesfürchtigen Frau lernen?

    „Gut hinsichtlich Verständigkeit und schön von Gestalt“

    Abigail und Nabal waren nicht gerade ein Traumpaar. Nabal hätte zwar kaum eine bessere Frau bekommen können, Abigail dagegen wohl kaum einen schlechteren Mann. Sicher, Nabal hatte Geld und hielt sich deshalb auch für sehr wichtig. Aber wie sahen ihn andere? In der Bibel gibt es wenige Personen, deren Charakter mit so verächtlichen Worten beschrieben wird. Schon sein Name Nabal bedeutet „unverständig“. Ob ihn seine Eltern bei der Geburt so nannten oder ob es ein Beiname war, unter dem er später bekannt wurde, weiß man nicht. Auf jeden Fall machte Nabal seinem Namen alle Ehre. Er war „hart und schlecht in seinen Handlungen“. Ein ungerechter Grobian und Trinker, bei niemand beliebt, aber allseits gefürchtet (1. Samuel 25:2, 3, 17, 21, 25).

    Wörtlich sagte er: „ein Sohn Belials (von Nichtsnutzigkeit, Nichtswürdigkeit)“. Andere Bibeln bezeichnen Nabal an dieser Stelle auch als jemand, der „nicht mit sich reden lässt“ und dem daher „niemand etwas zu sagen wagt“.

    Abigail war das totale Gegenteil. Ihr Name bedeutet „Mein Vater freut sich“. Welcher Vater ist nicht stolz auf eine schöne Tochter? Aber wenn ein Vater klug ist, dann freut es ihn noch viel mehr, wenn sein Kind innere Schönheit besitzt. Leider halten gut aussehende Menschen innere Werte wie Verständigkeit, Weisheit und Mut oder auch Glauben oft für überflüssig. Ganz anders Abigail. Sie war nicht nur „schön von Gestalt“, sondern auch „gut hinsichtlich Verständigkeit“ (1. Samuel 25:3).

    Vielleicht fragt man sich, wie eine so intelligente junge Frau einen derartigen Nichtsnutz heiraten konnte. Man darf nicht vergessen, dass Ehepartner damals meist von den Eltern ausgesucht wurden — zumindest spielte das elterliche Einverständnis eine wichtige Rolle. Hatten Abigails Eltern die Heirat befürwortet, vielleicht sogar arrangiert, weil ihnen Nabals Wohlstand und Einfluss imponierte? Sahen sie sich zum Einverständnis gezwungen, weil sie arme Leute waren? Wie auch immer: Nabal war trotz seines Reichtums keine gute Partie für Abigail.

    Eltern, die wirklich das Beste für ihr Kind wollen, machen ihm klar, dass die Ehe eine ernste Angelegenheit ist. Sie überreden ihr Kind weder zu einer Heirat aus finanziellen Gründen, noch drängen sie es zur Partnersuche, wenn es viel zu jung ist, um die Rolle und Verantwortung eines Erwachsenen zu übernehmen (1. Korinther 7:36). Für Abigail ist es allerdings zu spät, sich darüber Gedanken zu machen. Sie ist nun einmal mit Nabal verheiratet. Und sie ist entschlossen, aus ihrer schwierigen Lage das Beste zu machen.

    „Er aber hat ihnen Scheltworte zugeschrien“

    Jetzt hatte Nabal für Abigail alles nur noch verschlimmert. Der Mann, den er beleidigt hatte, war niemand anders als David: der künftige König von Israel und ein treuer Diener Gottes. Jehova hatte ihn durch den Propheten Samuel mit Öl salben lassen und damit zum Nachfolger von König Saul bestimmt (1. Samuel 16:1, 2, 11-13). Weil Saul aus lauter Eifersucht David lieber tot als lebendig sehen wollte, hielt sich David jetzt mit seinen 600 loyalen Kämpfern in der Wildnis auf.

    Nabal wohnte in Maon, arbeitete aber nicht weit entfernt in Karmel, wo er wohl auch Land besaß. Von beiden Städten aus gelangte man auf hoch gelegene, für die Schafzucht gut geeignete Weiden; und Nabal besaß 3 000 Schafe. Ansonsten war die Umgebung jedoch unwirtlich. Im Süden dehnte sich die Wildnis Paran aus und im Osten lag in Richtung Salzmeer ein ödes, karges Terrain mit zahllosen Höhlen und Schluchten. Dort kämpften David und seine Männer ums nackte Überleben. Zweifellos mussten sie mit vielen Härten fertig werden und Wild erlegen, um etwas zum Essen zu haben. Oft begegneten sie den jungen Hirten, die für den reichen Nabal arbeiteten.

    Wie behandelten die rastlosen Männer Davids die Hirten Nabals? Sie hätten sich leicht ab und an ein Schaf holen können. Taten es aber nicht. Vielmehr bildeten die Krieger eine regelrechte Schutzmauer um Nabals Herden und seine Knechte (1. Samuel 25:15, 16). Hirten und Schafe waren damals einer Menge Gefahren ausgesetzt. Es wimmelte von wilden Tieren, und da die Südgrenze Israels nicht weit weg war, fielen oft ausländische Plünderer und Diebe ein.

    In der Wildnis 600 Männer satt zu bekommen war sicher keine Kleinigkeit. Eines Tages schickte David daher zehn Boten zu Nabal mit der Bitte um Unterstützung. Der Augenblick war günstig gewählt: Es fand gerade die Schafschur statt, bei der gewöhnlich großzügige Festessen veranstaltet wurden. David wählte auch seine Worte sorgfältig aus und benutzte eine höfliche Anrede. Er nannte sich selbst sogar „dein Sohn David“, womit er seine Achtung vor dem anscheinend älteren Nabal zeigte (1. Samuel 25:5-8). Und Nabal?

    Er war empört! „Er aber hat ihnen Scheltworte zugeschrien.“ So hatte der junge Mann gegenüber seiner Herrin Nabals Reaktion geschildert. Der geizige Nabal beschwerte sich also lauthals, dass er etwas von seinem kostbaren Brot, seinem Wasser und seinem frisch geschlachteten Fleisch hergeben sollte. Spöttisch fragte er, wer dieser David denn eigentlich sei, und stellte ihn auf die gleiche Stufe mit einem entlaufenen Knecht. Nabal hatte von David offensichtlich die gleiche Meinung wie Saul, der David hasste. Keiner der beiden Männer sah David so wie Gott. Jehova liebte David. Für ihn war er kein rebellischer Sklave, sondern der zukünftige König von Israel (1. Samuel 25:10, 11, 14).

    Als die Boten David Bericht erstatteten, geriet er in Wut und befahl: „Jeder gürte sein Schwert um!“ David selbst legte auch sein Schwert an und zog mit 400 seiner Männer los. Er schwor sich, jede männliche Person in Nabals Haus zu töten (1. Samuel 25:12, 13, 21, 22). Davids Zorn war verständlich, doch wie er ihm Luft machte, das war verkehrt. In der Bibel steht: „Eines Mannes Zorn bewirkt nicht Gottes Gerechtigkeit“ (Jakobus 1:20). Kann Abigail ihre Hausgemeinschaft jetzt noch retten?

    „Gesegnet sei deine Verständigkeit“

    Den ersten Schritt, um das Schlimmste zu verhindern, hatte Abigail eigentlich schon getan. Sie hatte ein offenes Ohr für den jungen Mann gehabt. Nabal hätte sich ganz anders verhalten. Über ihn hatte der junge Mann ja gesagt, er sei „zu sehr ein Nichtsnutz . . ., als dass man mit ihm reden könnte“ (1. Samuel 25:17). Da sich Nabal fatalerweise selbst viel zu wichtig nahm, hörte er anderen einfach nicht zu. Eine Arroganz, die man auch heute noch allzu oft antrifft. Der junge Mann wusste, dass seine Herrin ihm dagegen zuhören würde, und ging sicher genau deswegen zu ihr.

    Abigail verlor keine Zeit. In dem Bericht heißt es: „Sogleich eilte Abigail.“ Viermal in dieser Begebenheit wird gesagt, dass sie eilte oder sich beeilte. Großzügig stellte sie für David und seine Männer Proviant zusammen: Brot, Wein, Schaffleisch, geröstetes Korn, Rosinenkuchen, Pressfeigenkuchen. Sie wusste genau, was sie im Haus hatte, und erfüllte ihre Haushaltspflichten gewissenhaft — wie die tüchtige Ehefrau aus dem Bibelbuch Sprüche (Sprüche 31:10-31). Abigail schickte ihre Leute mit dem Proviant vor und kam allein nach. „Ihrem Mann Nabal aber teilte sie nichts mit“ (1. Samuel 25:18, 19).

    Setzte sich Abigail damit nicht über Nabals rechtmäßige Stellung als Familienoberhaupt hinweg? Nein. Schließlich hatte sich ihr Mann gegenüber einem gesalbten Diener Jehovas schäbig verhalten und jetzt drohte vielen unschuldigen Menschen der sichere Tod. Würde sich Abigail nicht sogar mitschuldig machen, wenn sie nichts unternehmen würde? In jedem Fall war es für sie wichtiger, auf Gott zu hören als auf ihren Ehemann.

    Es dauerte nicht lange, da stieß Abigail auf David und seine Männer. Und wieder beeilte sie sich! Diesmal, um vom Esel abzusteigen und vor David auf die Knie zu gehen (1. Samuel 25:20, 23). Sie schüttete David ihr Herz aus und flehte ihn um Gnade für ihren Mann und das ganze Haus an. Was machte ihren Appell überzeugend?

    Abigail nahm die Schuld auf sich und bat David um Verzeihung. Ganz nüchtern räumte sie ein, ihr Mann sei so, wie sein Name schon sage: ein Nichtsnutz. Vielleicht wollte sie damit ausdrücken, David habe es doch gar nicht nötig, jemand wie Nabal zu strafen. Abigail drückte auch ihr Vertrauen aus, dass David der verlängerte Arm Jehovas war, derjenige, der „die Kriege Jehovas“ führte. Außerdem muss sie von dem Versprechen Jehovas gewusst haben, David das Königreich zu geben. Sagte sie doch, Jehova würde David „bestimmt zum Führer über Israel bestellen“. Sie appellierte an David, kein unschuldiges Blut zu vergießen und nichts zu tun, was für ihn „ein Anlass zum Stolpern“ werden könnte — wobei sie offensichtlich an Gewissensbisse dachte (1. Samuel 25:24-31). Freundliche, von Herzen kommende Worte!

    Wie reagierte David? Er nahm ihre Gaben an und sagte: „Gesegnet sei Jehova, der Gott Israels, der dich mir an diesem Tag entgegengesandt hat! Und gesegnet sei deine Verständigkeit, und gesegnet seist du, die du mich an diesem Tag davon zurückgehalten hast, in Blutschuld zu kommen.“ David rechnete es Abigail hoch an, dass sie ihm mutig entgegengeeilt war. Wie er dankbar anerkannte, hatte sie ihn vor Blutschuld bewahrt. Mit den Worten „Geh in Frieden in dein Haus hinauf“ entließ er sie. Und er war nicht zu stolz hinzuzufügen: „Ich habe auf deine Stimme gehört“ (1. Samuel 25:32-35).

    „Hier ist deine Sklavin“

    Die Begegnung ging Abigail danach nicht mehr aus dem Kopf. Auch konnte sie kaum übersehen haben, dass David und Nabal wie Tag und Nacht waren: Der eine Gott ergeben und sanft, der andere unbeherrscht und brutal. Aber sie hing solchen Gedanken nicht nach. Es heißt: „Später kam Abigail heim zu Nabal.“ Abigail kehrte tatsächlich zu diesem Mann zurück, nach wie vor entschlossen, ihre Rolle als Ehefrau so gut wie möglich auszufüllen. Sie musste Nabal über ihre Aktion in Kenntnis setzen. Er hatte ein Recht, das zu wissen. Außerdem musste sie ihm mitteilen, welche große Gefahr abgewendet worden war — bevor er es peinlicherweise von anderen erfuhr. Jetzt war allerdings nicht der richtige Zeitpunkt. Nabal speiste gerade wie ein König und war stockbetrunken (1. Samuel 25:36).

    Und wieder zeigte sich, dass Abigail eine mutige Frau mit Verstand war. Sie wollte bis zum nächsten Morgen warten, wenn die Wirkung des Weins nachgelassen hätte. Ihr Mann wäre dann nüchtern genug, ihre Worte zu begreifen, nur leider auch völlig unberechenbar. Dennoch ging Abigail zu ihm und erzählte alles. Bestimmt war sie darauf gefasst, dass Nabal nun explodieren, vielleicht sogar handgreiflich werden würde. Doch er saß einfach da und rührte sich nicht (1. Samuel 25:37).

    Was war mit Nabal los? „Sein Herz erstarb in seinem Innern, und er selbst wurde wie ein Stein.“ Womöglich hatte er eine Art Schlaganfall bekommen. Zehn Tage später war er tot; allerdings lag das nicht nur an einer Krankheit. „Jehova [schlug] Nabal, sodass er starb“ (1. Samuel 25:38). Gott hatte ein gerechtes Urteil gefällt und Abigails langer Ehealbtraum war zu Ende. Auch wenn Jehova heute nicht durch ein Wunder eingreift und Haustyrannen beseitigt, kann man aus dieser Begebenheit doch eines sehr gut ableiten: Gott entgeht nicht, wenn jemand zu Hause unterdrückt oder misshandelt wird. Und zur gegebenen Zeit wird er für Gerechtigkeit sorgen.

    Allein schon dass Abigail von einer furchtbaren Ehe erlöst wurde, war für sie ein Segen, aber es kam noch besser: Als David von Nabals Tod erfuhr, ließ er sie fragen, ob sie ihn heiraten wolle. Ihre Antwort: „Hier ist deine Sklavin als Magd, um den Dienern meines Herrn die Füße zu waschen.“ Die Aussicht, Davids Frau zu werden, stieg Abigail eindeutig nicht zu Kopf. Sie bot sich sogar an, eine Dienerin seiner Diener zu werden! Und wieder einmal beeilte sich diese Frau — jetzt, um sich für David bereit zu machen (1. Samuel 25:39-42).

    Ende gut, alles gut? Ja und nein. Auch das Leben mit David würde seine Schattenseiten haben. David war bereits mit Ahinoam verheiratet, und die Polygamie brachte für gottesfürchtige Frauen damals sicher spezielle Probleme mit sich. Außerdem herrschte David noch nicht als König. Bis dahin waren noch einige Härten und Hindernisse zu überwinden. Doch zumindest eins merkte Abigail, die David treu zur Seite stand und ihm auch einen Sohn schenkte, immer wieder: Nun hatte sie einen Mann, der sie schätzte und beschützte, sie einmal sogar aus der Hand von Entführern befreite (1. Samuel 30:1-19). David orientierte sich an keinem Geringeren als seinem Gott Jehova — der verständige, mutige und treue Frauen überaus schätzt.

  106. Jule sagt:

    Im WT vom 01.07.1997 heißt es hierzu auszugsweise:

    Ein Gefallen, der für selbstverständlich genommen wurde

    Es geschah im 11. Jahrhundert v. u. Z. David war zum künftigen König von Israel gesalbt worden, doch statt zu herrschen, mußte er fliehen. Saul, der regierende König, war entschlossen, ihn umzubringen. Deshalb war David gezwungen, als Flüchtling zu leben. Er und etwa 600 Gefährten fanden schließlich Zuflucht in der Wildnis Paran, die südlich von Juda und zur Wildnis Sinai hin lag (1. Samuel 23:13; 25:1).

    Dort trafen sie auf Hirten, die für einen Mann namens Nabal arbeiteten. Dieser wohlhabende Nachkomme Kalebs besaß 3 000 Schafe und 1 000 Ziegen, und er schor seine Schafe bei Karmel, einer südlich von Hebron gelegenen Stadt, die möglicherweise nur 40 Kilometer von Paran entfernt lag. David und seine Männer halfen Nabals Hirten, ihre Herden vor Dieben zu schützen, die durch die Wildnis streiften (1. Samuel 25:14-16).

    Mittlerweile hatte bei Karmel die Schafschur begonnen. Das war ein freudiger Anlaß, vergleichbar mit der Erntezeit für den Landwirt. Es war auch eine Zeit der Großzügigkeit, wenn die Schafzüchter diejenigen entlohnten, die für sie gearbeitet hatten. Daher war David nicht anmaßend, als er zehn Männer nach Karmel sandte, um von Nabal Nahrungsmittel zu erbitten als Ausgleich für den Dienst, den sie zum Nutzen seiner Herden geleistet hatten (1. Samuel 25:4-9).

    Nabals Reaktion war alles andere als großzügig. „Wer ist David?“ höhnte er. David und seine Männer waren für ihn lediglich fortgelaufene Knechte, wie er durchblicken ließ, und er fragte daher: „Muß ich mein Brot und mein Wasser und mein geschlachtetes Fleisch, das ich für meine Scherer geschlachtet habe, nehmen und es Männern geben, von denen ich nicht einmal weiß, woher sie sind?“ Als David davon erfuhr, sagte er zu seinen Männern: „Jeder gürte sein Schwert um!“ Etwa 400 Männer rüsteten sich zum Kampf (1. Samuel 25:10-13).

  107. WT 08.12.1996 sagt:

    Normalerweise ist es nicht richtig, daß ein Mann oder eine Frau die Fehler des Ehepartners publik macht. War Abigail rebellisch, weil sie so redete und handelte?

    Was sagt die Bibel?

    Was bedeutet es für eine Frau, unterwürfig zu sein?

    GOTTES WORT, die Bibel, sagt in Epheser 5:22: „Die Frauen seien ihren Männern untertan wie dem Herrn.“ Was bedeutet das genau? Muß sich eine Frau ausnahmslos allem fügen, was ihr Mann wünscht? Darf sie nichts aus eigener Initiative tun und keine andere Meinung haben als er?

    Ziehen wir einmal den biblischen Bericht über Abigail zu Rate. Sie handelte weise, aber entgegen den Wünschen ihres wohlhabenden Mannes Nabal. Obwohl die Anhänger Davids, des von Gott ausersehenen Königs über Israel, Nabal Güte erwiesen hatten, hatte dieser „ihnen Scheltworte zugeschrien“. Empört über Nabals Undankbarkeit, wollte David Rache üben. Abigail erkannte, daß der gesamten Hausgemeinschaft Gefahr drohte. Sie konnte David besänftigen. Wie? (1. Samuel 25:2-35).

    Abigail gestand David gegenüber ein, daß Nabal ein ‘nichtsnutziger Mann’ war, und gab ihm den Proviant, den Nabal ihm verweigert hatte. Normalerweise ist es nicht richtig, daß ein Mann oder eine Frau die Fehler des Ehepartners publik macht. War Abigail rebellisch, weil sie so redete und handelte? Nein. Sie versuchte, das Leben Nabals und seiner Hausgemeinschaft zu retten. Nichts deutet darauf hin, daß sie die Angewohnheit hatte, respektlos zu sein oder nach Unabhängigkeit zu streben. Auch hatte sich der schwer zufriedenzustellende Nabal nicht negativ darüber geäußert, wie sie seinen großen Besitz verwalten half. In dieser kritischen Situation allerdings gebot es die Weisheit, daß sie die Initiative ergriff. Außerdem wird ihre Handlungsweise in der Bibel gutgeheißen (1. Samuel 25:3, 25, 32, 33).

    In früheren Zeiten, lange bevor Abigail lebte, äußerten die Frauen der Patriarchen manchmal eine Meinung oder unternahmen etwas, was nicht den Wünschen ihres Mannes entsprach. Dennoch werden diese „heiligen Frauen . . ., die auf Gott hofften“, wegen ihrer Unterwürfigkeit als Vorbild für christliche Frauen hingestellt (1. Petrus 3:1-6). Als Sara zum Beispiel spürte, daß Abrahams Sohn Ismael eine Gefahr für ihren Sohn Isaak geworden war, kam sie zu dem Schluß, daß Ismael weggeschickt werden müsse. Das ‘mißfiel Abraham sehr’. Doch Gott sagte zu ihm: „Möge dir nicht etwas, was Sara dir fortgesetzt über den Knaben . . . sagt, mißfallen. Höre auf ihre Stimme“ (1. Mose 21:11, 12).

    Unterscheidungsvermögen nötig

    Demnach wäre es nicht gut, wenn sich eine Frau aus Gründen der Unterwürfigkeit gedrängt fühlen würde, etwas zu tun, wovon sie weiß, daß es sehr unklug wäre oder gegen göttliche Grundsätze verstieße. Auch darf man ihr keine Schuldgefühle vermitteln, wenn sie wie Abigail und Sara in einer äußerst wichtigen Sache die Initiative ergreift.

    Mit Unterwürfigkeit ist nicht gemeint, daß eine Frau immer und bei allem den Wünschen ihres Mannes entsprechen muß. Worauf kommt es an? Wenn es um rechte Grundsätze geht, kann es unumgänglich sein, daß sie mit ihrem Mann nicht übereinstimmt. Trotzdem sollte sie insgesamt den Geist gottgefälliger Unterwürfigkeit bekunden.

    Natürlich sollte eine Frau darauf achten, die Wünsche ihres Mannes nicht mit Absicht, aus Gehässigkeit oder aus anderen verkehrten Beweggründen zu umgehen. Sie braucht Unterscheidungsvermögen, ja sie muß wie Abigail „gut [sein] hinsichtlich Verständigkeit“ (1. Samuel 25:3).

    Wenn der Mann die Verantwortung scheut

    Eine Frau, die gottgefällige Unterwürfigkeit zeigt, hat hauptsächlich das Ziel und den Beweggrund, Jehova dadurch zu gefallen, daß sie mit ihrem Mann zusammenarbeitet und seine Entscheidungen unterstützt. Das ist ziemlich leicht, wenn der Mann in geistiger Hinsicht reif ist. Wenn nicht, ist es unter Umständen eine Herausforderung.

    Wie kann sie eine solche Lage meistern? Sie könnte ihn eindringlich um etwas bitten oder ihm Vorschläge unterbreiten, welche Entscheidungen am ehesten der Familie zugute kommen würden. Überläßt sie ihm das Steuer, wird er vielleicht seine Fähigkeiten verbessern. Ihn ständig zu kritisieren wäre mit dem Geist rechter Unterwürfigkeit unvereinbar (Sprüche 21:19). Sollte aber das Wohl der Familie durch seine Vorgehensweise eindeutig gefährdet sein, hat sie die Möglichkeit, wie Sara eine Kurskorrektur zu empfehlen.

    Falls es sich bei dem Mann um einen Ungläubigen handelt, ist die Herausforderung noch größer. Dennoch sollte die Frau unterwürfig sein, solange er nicht von ihr verlangt, biblische Gesetze zu brechen. In diesem Fall sollte eine christliche Frau wie die Jünger Jesu reagieren, als sie von einem Gericht aufgefordert wurden, Gottes Gebote zu übertreten. Sie sagten: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen“ (Apostelgeschichte 5:29).

    Es kann sogar vorkommen, daß Männer oder Frauen in wohlmeinender Absicht über ihre Befugnisse hinausgehen, weil es ihnen an Erfahrung und Weisheit mangelt. Dem Mann fehlt es vielleicht an Rücksichtnahme, während die Frau zu sehr auf ihren Vorlieben besteht. Was wäre hier eine Hilfe? Es ist für beide wichtig, nicht zu hoch von sich zu denken, denn „wir alle straucheln oft“ (Jakobus 3:2).

    Viele Männer werden die aufrichtig gemeinte Initiative ihrer Frau letzten Endes schätzen, sofern sie dabei vernünftig vorgeht. Und die Zusammenarbeit wird besser, wenn sich beide für Fehler entschuldigen. So wie uns Jehova unsere täglichen Unzulänglichkeiten vergibt, sollten auch wir anderen vergeben. „Wären Vergehungen das, worauf du achtest, o Jah, o Jehova, wer könnte bestehen? Denn bei dir ist die wahre Vergebung“ (Psalm 130:3, 4).

    „Einander untertan“

    In unserem gegenseitigen Interesse gibt die Bibel den Rat: „Seid einander untertan in der Furcht Christi.“ Wir sollten einander also liebevoll mit Respekt behandeln, uns nicht gegenseitig behindern und nicht miteinander wetteifern. In dem Text heißt es weiter: „Die Frauen seien ihren Männern untertan wie dem Herrn, denn ein Mann ist das Haupt seiner Frau, wie der Christus auch das Haupt der Versammlung ist“ (Epheser 5:21-23).

    Das von Paulus in Epheser 5:21, 22 gebrauchte griechische Wort drückt aus, daß man sich selbst unterwirft und nicht unterworfen wird. Auch wird Unterwürfigkeit um des Herrn willen bekundet, nicht nur, um eine harmonische Ehe zu führen. Christi Versammlung der Gesalbten unterwirft sich ihm freiwillig und freudig. Wenn sich eine Frau gegenüber ihrem Mann ebenso verhält, wird die Ehe sehr wahrscheinlich glücklich und erfolgreich.

    Die Bibel sagt auch: „Jeder einzelne von euch [liebe] seine Frau so wie sich selbst“ — großzügig (Epheser 5:33; 1. Petrus 3:7). Der Mann darf nicht vergessen, daß auch er seinem Haupt untertan sein sollte, denn die Bibel sagt, daß „das Haupt jedes Mannes der Christus ist“. Ja, der Mann sollte sich den Lehren Christi unterwerfen. Christus wiederum ist seinem Haupt untertan: „Das Haupt des Christus aber ist Gott.“ Somit hat jeder, außer Jehova, ein Haupt über sich. Und selbst Gott bindet sich an seine eigenen Gesetze (1. Korinther 11:3; Titus 1:2; Hebräer 6:18).

    Die christliche Unterwürfigkeit ist ausgeglichen und kommt beiden Geschlechtern zugute. Sie sorgt für eine Harmonie und Zufriedenheit in der Ehe, wie sie nur unser liebevoller Schöpfer ermöglichen kann (Philipper 4:7).

  108. WT 15.12.1991 sagt:

    Was bedeutet die Unterwerfung in der Ehe?

    DIE Heirat bringt für eine Christin viele Änderungen mit sich. Die vielleicht einschneidendste betrifft ihre Freiheit. Als ledige Erwachsene konnte sie wahrscheinlich frei entscheiden, ohne jemanden zu fragen. Doch nun muß sie bei vielen Dingen, die sie früher selbst entschieden hat, Rücksprache mit ihrem Mann nehmen und um seine Zustimmung bitten. Warum ist das so?

    Weil der Schöpfer des Menschen bei der Eheschließung der ersten Frau mit dem ersten Mann den Mann als Haupt der Frau und der künftigen gemeinsamen Kinder bestimmt hat. Das war nur vernünftig, denn in jeder organisierten Gruppe von Menschen muß jemand die Führung übernehmen und endgültige Entscheidungen treffen. Im Fall der Ehe gebot der Schöpfer, daß „ein Mann . . . das Haupt seiner Frau“ ist (Epheser 5:23).

    Eine weitere Stütze dafür ist folgende göttliche Anweisung: „Die Frauen seien ihren Männern untertan“ (Epheser 5:22). Wie sich diese Anordnung auf eine Frau auswirkt, hängt von zwei Faktoren ab: zum einen von ihrer Bereitschaft, sich der Anordnung zu fügen, und zum anderen von der Art und Weise, wie ihr Mann seine Autorität ausübt. Wenn beide Ehepartner die richtige Ansicht über diese Anordnung haben, werden sie feststellen, daß sie tatsächlich ein Segen für die Frau, den Mann und die Kinder ist.

    Kein Tyrann

    Wie sollte ein Mann seine Autorität ausüben? Indem er das vortreffliche Beispiel des Sohnes Gottes nachahmt. In der Bibel heißt es: „Ein Mann ist das Haupt seiner Frau, wie der Christus auch das Haupt der Versammlung ist, er, der Retter dieses Leibes. Ihr Männer, liebt eure Frauen weiterhin, so wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich für sie dahingegeben hat“ (Epheser 5:23, 25). Jesus Christus übte seine Autorität als Haupt zum Segen der Versammlung aus. Er war kein Tyrann. Er gab seinen Jüngern nicht das Gefühl, eingeschränkt zu sein oder unterdrückt zu werden. Statt dessen erwarb er sich den Respekt aller dadurch, daß er sie liebevoll und mitfühlend behandelte. Welch ein vortreffliches Beispiel für Männer, wie sie ihre Frau behandeln sollten!

    Leider gibt es auch Männer, die sich nicht an dieses hervorragende Beispiel halten. Statt zum Guten ihrer Frau gebrauchen sie ihre von Gott verliehene Stellung als Haupt auf selbstsüchtige Weise. Sie üben eine tyrannische Herrschaft über ihre Frau aus, verlangen völlige Unterordnung und lassen ihr oft nicht die geringste Entscheidungsfreiheit. Verständlicherweise führt eine solche Frau häufig ein unglückliches Leben. Und der Mann leidet darunter, daß es ihm nicht gelingt, die liebevolle Achtung seiner Frau zu erlangen.

    Gott verlangt von einer Frau zwar, die Stellung ihres Mannes als Haupt der Familie zu achten, aber wenn dieser wirklich von Herzen geachtet werden möchte, muß er es sich verdienen. Das wird ihm am ehesten dadurch gelingen, daß er verantwortungsbewußt handelt und als Familienoberhaupt vortreffliche, gottgefällige Eigenschaften entwickelt.

    Die Unterordnung ist relativ

    Die Autorität des Mannes gegenüber seiner Frau ist nicht absolut. In mancher Hinsicht kann man die Unterordnung der Frau mit der Unterordnung des Christen unter eine weltliche Regierung vergleichen. Gott gebietet Christen, „den obrigkeitlichen Gewalten untertan [zu sein]“ (Römer 13:1). Doch diese Unterordnung muß stets gegen das abgewogen werden, was wir Gott schulden. Jesus sagte: „Zahlt Cäsars Dinge Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott“ (Markus 12:17). Wenn Cäsar (die weltliche Regierung) fordert, daß wir ihm etwas geben, was Gott gebührt, denken wir an folgende Worte des Apostels Petrus: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen“ (Apostelgeschichte 5:29).

    In ähnlicher Weise ist eine Christin, deren Mann christliche Grundsätze nicht versteht oder achtet, trotzdem verpflichtet, sich ihm unterzuordnen. Sie wird guttun, ihm gegenüber liebevoll und rücksichtsvoll zu handeln und so zu versuchen, sein Vertrauen zu erlangen, statt sich gegen die von Gott angeordnete Einrichtung aufzulehnen. Durch ihren guten Lebenswandel kann sie ihren Mann womöglich zu einer Änderung veranlassen; er mag dadurch sogar für die Wahrheit gewonnen werden (1. Petrus 3:1, 2). Sollte der Mann allerdings von ihr etwas fordern, was Gott verbietet, muß sie daran denken, daß Gott für sie die höchste Autorität ist. Zum Beispiel darf sie dem Verlangen ihres Mannes, bei unsittlichen Sexualpraktiken wie Partnertausch mitzumachen, auf keinen Fall nachkommen (1. Korinther 6:9, 10). Ihr Gewissen und die primäre Unterordnung unter Gott bestimmen, wie weit die Unterordnung unter ihren Mann geht.

    Abigail, die zur Zeit König Davids lebte, war mit Nabal verheiratet, einem Mann, der göttliche Grundsätze nicht achtete. David hatte mit seinen Männern Nabals Herden — Tausende von Schafen und Ziegen — beschützt, doch als er ihn um Lebensmittel bat, reagierte er grob und lieblos und lehnte das Anliegen rundweg ab.

    Sobald Abigail erfuhr, daß ihr Mann durch seinen Geiz die ganze Hausgemeinschaft ins Unglück zu stürzen drohte, beschloß sie von sich aus, David mit Lebensmitteln zu versorgen. „Sogleich eilte Abigail und nahm zweihundert Brote und zwei große Krüge Wein und fünf hergerichtete Schafe und fünf Sea-Maß geröstetes Korn und hundert Rosinenkuchen und zweihundert Preßfeigenkuchen und legte sie auf die Esel. Dann sprach sie zu ihren Jünglingen: ‚Geht mir voraus. Siehe! Ich komme hinter euch her.‘ Ihrem Mann Nabal aber teilte sie nichts mit“ (1. Samuel 25:18, 19).

    War es verkehrt, daß Abigail gegen den Willen ihres Mannes handelte? In diesem Fall nicht. Abigails Unterordnung verlangte von ihr nicht, so lieblos wie ihr Mann zu sein, vor allem weil Nabal durch sein unkluges Handeln die gesamte Hausgemeinschaft in Gefahr gebracht hatte. David sagte deshalb zu ihr: „Gesegnet sei Jehova, der Gott Israels, der dich mir an diesem Tag entgegengesandt hat! Und gesegnet sei deine Verständigkeit“ (1. Samuel 25:32, 33). Eine christliche Ehefrau darf heute ebenfalls nicht die Stellung ihres Mannes als Haupt untergraben oder dagegen rebellieren. Sollte er aber einen unchristlichen Lauf einschlagen, wird sie sich ihm nicht anschließen.

    Paulus sagte allerdings in seinem Brief an die Epheser: „Wie die Versammlung dem Christus untertan ist, so seien es auch die Frauen ihren Männern in allem“ (Epheser 5:24). Daß der Apostel hier den Ausdruck „in allem“ gebraucht, bedeutet jedoch nicht, daß die Unterordnung der Frau absolut ist. Seine Aussage: „Wie die Versammlung dem Christus untertan ist“ zeigt, was er im Sinn hatte. Alles, was Christus von seiner Versammlung verlangt, ist gerecht und in Übereinstimmung mit Gottes Willen. Die Versammlung kann ihm daher leicht und freudig in allem untertan sein. Ebenso wird sich eine Frau ihrem christlichen Ehemann, der sich aufrichtig bemüht, das Beispiel Jesu nachzuahmen, gern in allem unterordnen. Sie weiß, daß ihm ihr Wohl sehr am Herzen liegt und daß er sie niemals bewußt um etwas bitten wird, was mit Gottes Willen nicht im Einklang ist.

    Ein Mann wird von seiner Frau stets geliebt und geachtet werden, sofern er die gottgefälligen Eigenschaften seines Hauptes, Jesus Christus, widerspiegelt, der seinen Nachfolgern gebot, einander zu lieben (Johannes 13:34). Obwohl ein Ehemann Fehler macht und unvollkommen ist, wird ihn seine Frau gern als ihr Haupt anerkennen, wenn er seine Autorität in Übereinstimmung mit Christi übergeordneter Stellung als Haupt ausübt (1. Korinther 11:3). Einer Frau, die sich die christlichen Eigenschaften Bescheidenheit und Güte zu eigen gemacht hat, fällt es nicht schwer, sich ihrem Mann unterzuordnen.

    Demütig und vernünftig

    Ehepartner sind in der Versammlung geistige Brüder und Schwestern, die vor Jehova gleichgestellt sind. (Vergleiche Galater 3:28.) Gott hat jedoch den Männern die Aufgabe übertragen, in der Versammlung die Aufsicht zu übernehmen. Frauen, die die richtige Einstellung dazu haben, werden sich dieser Anordnung gern in aller Unterwürfigkeit fügen. Und reife Männer in der Versammlung erkennen demütig an, daß ihnen die ernste Verpflichtung auferlegt ist, nicht über die Herde zu herrschen (1. Petrus 5:2, 3).

    Womit könnte ein christlicher Ehemann in Anbetracht der Stellung von Mann und Frau in der Versammlung es entschuldigen, seine Frau, seine geistige Schwester, zu tyrannisieren? Und wie könnte es eine Frau rechtfertigen, ihrem Mann die Stellung als Haupt streitig zu machen? Vielmehr sollten sie sich gegenseitig so behandeln, wie es aus folgenden mahnenden Worten hervorgeht, die Petrus an alle Glieder der Versammlung richtet: „Seid alle gleich gesinnt, bekundet Mitgefühl, habt brüderliche Zuneigung, zartes Erbarmen, seid demütig gesinnt“ (1. Petrus 3:8). Auch Paulus riet: „Kleidet euch . . . mit der innigen Zuneigung des Erbarmens, mit Güte, Demut, Milde und Langmut. Fahrt fort, einander zu ertragen und einander bereitwillig zu vergeben, wenn jemand Ursache zu einer Klage gegen einen anderen hat. So, wie Jehova euch bereitwillig vergeben hat, so tut auch ihr“ (Kolosser 3:12, 13).

    Auf diese Einstellung sollte außer in der Versammlung vor allem auch in der christlichen Familie im Verhältnis zwischen Mann und Frau Wert gelegt werden. Ein Mann kann seine innige Zuneigung und Milde dadurch zeigen, daß er sich die Vorschläge seiner Frau anhört. Er sollte ihren Standpunkt berücksichtigen, wenn er eine Entscheidung trifft, die die Familie berührt. Christliche Frauen sind nicht geistlos. Sie können ihrem Mann oft wertvolle Empfehlungen geben, wie es bei Sara und Abraham der Fall war (1. Mose 21:12). Andererseits wird eine christliche Ehefrau ihrem Mann gegenüber nicht unvernünftig fordernd auftreten. Sie wird freundlich und demütig bleiben, indem sie seiner Leitung folgt und seine Entscheidungen unterstützt, auch wenn diese manchmal nicht ihren Vorstellungen entsprechen mögen.

    Ein verständiger Ehemann ist — wie ein verständiger Ältester — ansprechbar und freundlich. Eine liebevolle Frau reagiert darauf mit Mitgefühl und Langmut, da sie seine Bemühungen anerkennt, trotz Unvollkommenheit und der Belastungen des Lebens seinen Verpflichtungen nachzukommen. Wenn Mann und Frau diese Einstellung haben, ist die Unterordnung in der Ehe kein Problem. Sie ist statt dessen ein Quell der Freude, der Sicherheit und fortwährender Zufriedenheit.

  109. Jule sagt:

    1. Samuel 29 – 31

    1. Samuel 29:4

    3 Und die Fürsten der Philister begannen zu sagen: „Was haben diese Hebräer zu bedeuten?“ Darauf sprach Achisch zu den Fürsten der Philister: „Ist das nicht David, der Diener Sauls, des Königs von Israel, der nun ein oder zwei Jahre hier bei mir gewesen ist? Und ich habe gar nichts an ihm gefunden von dem Tag an, da er [zu mir] übergelaufen ist, bis auf diesen Tag.“

    „Seit der Zeit, seit er abgefallen ist…“ (Luther-Bibel)

    Für die Feinde Jehovas und seines Volkes sah es so aus, als habe sich David von Jehova und seinem Volk abgewandt. Aber war dies wirklich so?

    Sah Jehova dies auch so?

    Wir lernen daraus, dass es nicht immer so ist, wie es nach Außen hin aussieht und daher sollten wir uns davor hüten, vorschnell über andere zu urteilen!

  110. Jule sagt:

    1. Samuel 30:8

    Und David begann Jehova zu befragen, indem [er] sprach: „Soll ich dieser Plündererstreifschar nachjagen? Soll ich sie einholen?“ Darauf sagte er zu ihm: „Jage [ihr] nach, denn du wirst sie ganz bestimmt einholen, und du wirst ganz gewiß Befreiung schaffen.“

    „Befragte David den HERRN und sprach: soll ich…?“ (Luther-Bibel)

    David befragte Jehova vorher und tat dann genau das, was Jehova ihm sagte.

    Schade, dass er IHN nicht nach seiner Meinung gefragt hat, bevor er Bathseba zu sich holen ließ

  111. Jule sagt:

    1. Samuel 30:21-25

    Schließlich kam David zu den zweihundert Mann, die zu müde gewesen waren, um mit David weiterzuziehen, und die sie am Wildbachtal Besor hatten bleiben lassen; und sie kamen David entgegen und dem Volk entgegen, das mit ihm war. Als David an die Leute herankam, begann er sie zu fragen, wie es ihnen gehe. 22 Indes antwortete jeder schlechte und nichtsnutzige Mann von den Männern, die mit David gezogen waren, und sprach immer wieder: „Darum, daß sie nicht mit uns gezogen sind, werden wir ihnen nichts geben von der Beute, die wir befreit haben, außer einem jeden seine Frau und seine Söhne, und sie mögen sie fortführen und gehen.“ 23 David aber sagte: „Ihr sollt nicht so tun, meine Brüder, mit dem, was Jehova uns gegeben hat, indem er uns behütete und die Plündererstreifschar, die gegen uns gekommen war, in unsere Hand gab. 24 Und wer wird auf euch hören, was diese Rede betrifft? Denn wie der Anteil dessen, der zur Schlacht hinabzog, ebenso wird der Anteil dessen sein, der beim Gepäck blieb. Alle werden miteinander einen Anteil haben.“ 25 Und es geschah von jenem Tag an und weiterhin, daß er es als eine Bestimmung und eine richterliche Entscheidung für Israel festgesetzt behielt bis auf diesen Tag.

    „David grüßte sie freundlich“ (Luther-Bibel), ganz im Gegensatz zu einigen nutzlosen Männern, die mit in die Schlacht gezogen waren.

    Dies zeigt, wie liebevoll und gütig David war, so gar nicht nachtragend!

    Hatten die nutzlosen Männer denn nicht eigentlich Recht mit ihrem Einwand? Sagte nicht auch Jesus später „wer nicht arbeiten will soll auch nicht essen“? Und hatten sie nicht genug damit bekommen, dass sie ihre Frauen und Kinder und alles, was ihnen geraubt worden war, wieder zurück bekamen?

  112. Jule sagt:

    1. Samuel 30:31

    und denen in Hebron und an all den Orten, wo David umhergewandert war, er und seine Männer.

    „Denen von … allen Orten, wo David mit seinen Männern ein und aus gegangen war“ (Luther-Bibel)

    David erwies sich als dankbar für jede Hilfe, die er in seiner schweren Zeit der Verfolgung erhalten hatte.

    Erweisen auch wir uns als dankbar – oder nehmen wir die Hilfe unserer Brüder als selbstverständlich hin, als etwas, was uns eh zusteht?

    Aber auch:

    Gehören wir gern zu Jehovas Volk, weil wir IHN lieben und gern mit Menschen zusammen sind, die Jehova ebenso lieben wie wir und mit denen wir über Jehova voller Begeisterung reden können – oder eher deswegen, weil es so schön gemütlich und geborgen innerhalb dieser Bruderschaft ist und die mir stets zur Hilfe eilen (müssen), wenn es mir schlecht geht?

    Dies würde offenbar, wenn wir in eine ähnliche Situation wie David geraten würden, letztere würden dann in ihrem Glauben Schiffbruch erleiden…

  113. Jule sagt:

    1. Samuel 31:2

    Und die Philister blieben dicht hinter Saul und seinen Söhnen; und die Philister schlugen Jonathan und Abinadab und Malkischua, Sauls Söhne, schließlich nieder.

    „Die Söhne Sauls“

    Mir war bisher gar nicht aufgefallen, dass er außer Jonathan noch weitere Söhne hatte

  114. Jule sagt:

    1. Samuel 31:13

    Da nahmen sie ihre Gebeine und begruben sie unter der Tamariske in Jabesch, und sie fasteten dann sieben Tage lang.

    Der Tamariskenbaum – Luther-Bibel

    Ich habe bei dem Wort „Tamariske“ immer eine Schnittblume vor Augen. Sollte diese etwa an Bäumen wachsen?

  115. Jule sagt:

    Warum folgte Jonathan eigentlich nicht David?

    Mußte er nicht wissen, dass sein Vater von Jehova verworfen und David als neuer König eingesetzt war?

    Warum unterstützte er dieses System weiterhin?

    „Jonathan trennte sich niemals von dem System, in dem er stand, er schloß sich David niemals an, obwohl er ihn liebte, und er teilte nie seine Leiden

    Jonathan leidet nicht mit David, und er regiert nicht mit ihm. Er bleibt bei Saul, und was diese Stellung anbetrifft, endet seine Laufbahn mit Saul.“

    War dies in Jehovas Augen richtig oder falsch?

    Es sprach einiges dagegen, David zu folgen:

    Saul war immer noch der von Jehova eingesetzte König über das Königreich und selbst David erkannte ihn weiterhin als von Jehova gesalbt und eingesetzt an – dies erkennen wir daran, dass er seine Hand nicht gegen Saul erhob und dies damit begründete, dass er seine „Hand nicht gegen den Gesalbten Jehovas“ erheben könne.

    David war verfolgt und musste um sein Leben fürchten – Jonathan nicht. Er war weiterhin der geliebte Sohn Sauls, auch wenn dieser nicht gut fand, dass sich sein Sohn mit „seinem Feind“ verbündet hatte.

    Man durfte nur im Tempel – damals in der Stiftshütte – opfern. So musste auch Jonathan dazu in die Stiftshütte kommen. David hatte einen guten Grund, warum er „auf dem freien Feld“ – also jeweils dort, wo er war – einen Altar baute und opferte, denn sein Leben war bedroht und immerhin war er der Gesalbte Jehovas, der nach Saul das Königtum innehaben sollte. Dies galt aber nicht für Jonathan und so wäre es sicherlich verkehrt gewesen, wenn er einfach mit David mitgelaufen wäre.

    Die Männer, die in den Jahren bei David waren und mit ihm „mitliefen“, waren alles Vertriebene, die wahrscheinlich aus dem einen oder anderen Grund auch von Saul verworfen und vertrieben worden waren. Diese Männer hätten nicht die Möglichkeiten gehabt, die Jonathan noch hatte, sondern sie waren in einer ähnlichen Lage wie David.

    Daher war es sicherlich in Jehovas Augen ok, dass sie nicht bei Saul und dem Volk Gottes waren, sondern mit David „umherstreiften“.

  116. Jule sagt:

    In den einleitenden Worten zum Drama „Jehova befreit seine Loyalgesinnten“ wird zu Saul gesagt:

    „Saul handelte vermessen, er gehorchte nicht den Geboten Jehovas, sondern stützte sich auf seine eigene Weisheit.

    Er tat das, was er wollte und missbrauchte seine Autorität.“

    David war da anders. Daher muss sich jeder von uns folgende Fragen gefallen lassen:

    „Wie weit wärst du unter solch schwierigen Umständen Jehova gegenüber loyal?

    Würdest du aus Treue zu Jehova auf IHN warten und darauf, dass er handelt – statt ihm vorauszueilen und selbst zu versuchen, die Angelegenheit zu korrigieren?“

    wie müssten wir persönlich darauf antworten, wenn wir die Wahrheit sagen wollten? In welche Kathegorie würden wir fallen?

    Wir können in dieser Hinsicht sicherlich noch sehr viel von David lernen

  117. Jule sagt:

    Im Drama sinniert Saul über David. Er hat Angst davor, dass Jehova ihn bald dazu veranlassen würde, das Königtum einzufordern.

    Wenn ich Angst davor habe, wozu Jehova eine bestimmte Person veranlassen könne – schaffe ich dann das Problem aus dem Weg, indem ich diese Person beseitige?

    Glaube ich wirklich, ich könne Jehova ins Handwerk pfuschen?

  118. WT 01.07.1997 sagt:

    Sie taten den Willen Jehovas

    Eine verständige Frau verhindert eine Katastrophe

    EINE verständige Frau mit einem Nichtsnutz als Mann — das war die Situation von Abigail und Nabal. Abigail „war gut hinsichtlich Verständigkeit und schön von Gestalt“. Im Gegensatz dazu war Nabal „hart und schlecht in seinen Handlungen“ (1. Samuel 25:3). Durch das Drama, das sich in Verbindung mit diesem ungleichen Ehepaar abspielte, sind ihre Namen zu einem unauslöschlichen Bestandteil der biblischen Geschichte geworden. Wir wollen sehen, wie es dazu kam.

    Ein Gefallen, der für selbstverständlich genommen wurde

    Es geschah im 11. Jahrhundert v. u. Z. David war zum künftigen König von Israel gesalbt worden, doch statt zu herrschen, mußte er fliehen. Saul, der regierende König, war entschlossen, ihn umzubringen. Deshalb war David gezwungen, als Flüchtling zu leben. Er und etwa 600 Gefährten fanden schließlich Zuflucht in der Wildnis Paran, die südlich von Juda und zur Wildnis Sinai hin lag (1. Samuel 23:13; 25:1).

    Dort trafen sie auf Hirten, die für einen Mann namens Nabal arbeiteten. Dieser wohlhabende Nachkomme Kalebs besaß 3 000 Schafe und 1 000 Ziegen, und er schor seine Schafe bei Karmel, einer südlich von Hebron gelegenen Stadt, die möglicherweise nur 40 Kilometer von Paran entfernt lag. David und seine Männer halfen Nabals Hirten, ihre Herden vor Dieben zu schützen, die durch die Wildnis streiften (1. Samuel 25:14-16).

    Mittlerweile hatte bei Karmel die Schafschur begonnen. Das war ein freudiger Anlaß, vergleichbar mit der Erntezeit für den Landwirt. Es war auch eine Zeit der Großzügigkeit, wenn die Schafzüchter diejenigen entlohnten, die für sie gearbeitet hatten. Daher war David nicht anmaßend, als er zehn Männer nach Karmel sandte, um von Nabal Nahrungsmittel zu erbitten als Ausgleich für den Dienst, den sie zum Nutzen seiner Herden geleistet hatten (1. Samuel 25:4-9).

    Nabals Reaktion war alles andere als großzügig. „Wer ist David?“ höhnte er. David und seine Männer waren für ihn lediglich fortgelaufene Knechte, wie er durchblicken ließ, und er fragte daher: „Muß ich mein Brot und mein Wasser und mein geschlachtetes Fleisch, das ich für meine Scherer geschlachtet habe, nehmen und es Männern geben, von denen ich nicht einmal weiß, woher sie sind?“ Als David davon erfuhr, sagte er zu seinen Männern: „Jeder gürte sein Schwert um!“ Etwa 400 Männer rüsteten sich zum Kampf (1. Samuel 25:10-13).

    Abigails Verständigkeit

    Nabals Frau, Abigail, erhielt Kenntnis von den beleidigenden Worten ihres Mannes. Vielleicht war es nicht das erstemal, daß sie vermittelnd eintreten und für Nabal den Friedensstifter spielen mußte. Abigail handelte jedenfalls unverzüglich. Ohne Nabal etwas zu sagen, trug sie Vorräte zusammen — unter anderem fünf Schafe und reichlich andere Nahrungsmittel — und machte sich auf den Weg, um David in der Wildnis aufzusuchen (1. Samuel 25:18-20).

    Als Abigail David erblickte, verbeugte sie sich sofort vor ihm. „Mein Herr möge bitte sein Herz nicht auf diesen nichtsnutzigen Mann Nabal richten“, bat sie ihn. „Was nun diese Segensgabe betrifft, die deine Magd meinem Herrn gebracht hat, sie soll den jungen Männern gegeben werden, die in den Fußstapfen meines Herrn einhergehen.“ Sie fügte hinzu: „Möge dies [die Situation in Verbindung mit Nabal] dir nicht ein Anlaß zum Stolpern noch dem Herzen meines Herrn eine Ursache zum Straucheln werden.“ Das hier mit „Stolpern“ übersetzte hebräische Wort ist eine Bezugnahme auf Gewissensbisse. Abigail warnte David somit vor einer übereilten Handlung, die er später bereuen würde (1. Samuel 25:23-31).

    David hörte auf Abigail. „Gesegnet sei deine Verständigkeit, und gesegnet seist du, die du mich an diesem Tag davon zurückgehalten hast, in Blutschuld zu kommen“, sagte er zu ihr. „Wenn du dich nicht beeilt hättest, mir entgegenzukommen, so wäre bestimmt dem Nabal bis zum Morgenlicht nicht einer übriggeblieben, der gegen eine Wand uriniert“ (1. Samuel 25:32-34).

    Die Lehre für uns

    Wie dieser biblische Bericht zeigt, ist es für eine gottgefällige Frau gewiß nicht verkehrt, nötigenfalls in angebrachter Weise die Initiative zu ergreifen. Abigail handelte den Wünschen ihres Mannes, Nabal, zuwider, ohne dafür in der Bibel getadelt zu werden. Im Gegenteil, sie wird als eine verständige, umsichtige Frau gepriesen. Durch ihre Initiative in dieser kritischen Situation rettete Abigail vielen das Leben.

    Eine Ehefrau sollte im allgemeinen zwar einen Geist gottgefälliger Unterordnung beweisen, doch wenn sie gerechte Grundsätze gefährdet sieht, kann sie zu Recht anderer Meinung sein als ihr Mann. Sie sollte sich natürlich bemühen, einen ‘stillen und milden Geist’ zu bewahren, und darf nicht lediglich aus Bosheit, Stolz oder Rebellion unabhängig handeln (1. Petrus 3:4). Eine gottgefällige Frau sollte sich jedoch nicht gedrängt fühlen, etwas zu tun, was äußerst unklug wäre oder wodurch biblische Grundsätze verletzt würden. Der Bericht über Abigail bietet tatsächlich ein gutes Argument, um diejenigen zu widerlegen, nach deren Auffassung Frauen in der Bibel nur als Sklavinnen dargestellt werden.

    Aus dem Bericht können wir auch etwas über Selbstbeherrschung lernen. Manchmal bewies David diese Eigenschaft in vollkommenem Maße. Er weigerte sich beispielsweise, den rachsüchtigen König Saul umzubringen, obwohl er wiederholt Gelegenheit dazu hatte und Sauls Tod ihm Frieden gebracht hätte (1. Samuel 24:2-7). Als Nabal ihn dagegen in beleidigender Weise zurückwies, war David nicht auf der Hut und schwor Rache. Das ist eine deutliche Warnung an Christen, die sich bemühen, ‘niemandem Böses mit Bösem zu vergelten’. Sie sollten unter allen Umständen den Rat des Paulus beherzigen: „Wenn möglich, haltet, soweit es von euch abhängt, mit allen Menschen Frieden. Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt dem Zorn Raum“ (Römer 12:17-19).

  119. WT 01.07.2010 sagt:

    Für junge Leser
    Wie man echte, loyale Freunde findet

    So geht es: Am besten, du suchst dir für dieses Projekt eine ruhige Ecke. Stell dir beim Lesen der Bibeltexte vor, du wärst dabei gewesen. Mal dir die Situation aus: Hörst du, wie die Leute miteinander reden? Kannst du dich in die Hauptpersonen hineinversetzen? Versuch es einmal, dann wird der Bericht für dich lebendig.

    Hauptpersonen: Jonathan, David, Saul
    Überblick: Erst tötet David den Riesen Goliath, dann wird Jonathan Davids bester Freund.

    1 FINDE HERAUS, WORUM ES GEHT (LIES 1. SAMUEL 17:57 bis 18:11; 19:1; 20:1-17, 41, 42).

    Wie hat Saul wohl ausgesehen? (Tipp: Lies 1. Samuel 10:20-23.)
    ……………………………………
    David hat Jonathan wahrscheinlich als Jugendlicher kennengelernt. Wie könnte David damals ausgesehen haben? (Tipp: Lies 1. Samuel 16:12, 13.)
    ……………………………………
    Am Ende von 1. Samuel, Kapitel 20 müssen sich David und Jonathan trennen. Was für eine Stimmung kommt denn bei dem, was sie sagen, für dich rüber?
    ……………………………………

    2 DENK DICH NOCH MEHR HINEIN.

    Im Bericht heißt es ja, dass „sich Jonathans Seele mit Davids Seele verband“, oder wie es eine andere Bibelübersetzung ausdrückt, „wurden David und Jonathan die besten Freunde“ (1. Samuel 18:1, Contemporary English Version). Was könnte Jonathan an David wohl beeindruckt haben? (Tipp: Lies 1. Samuel 17:45, 46.)
    ……………………………………

    Zwischen den beiden bestand ein Altersunterschied von ungefähr 30 Jahren. Was meinst du, warum sie trotzdem „die besten Freunde“ werden konnten?
    ……………………………………

    Der packende Bericht zeigt, dass ein paar Dinge ganz typisch für echte Freunde sind. Auf welche kommst du? (Tipp: Lies Sprüche 17:17; 18:24.)
    ……………………………………

    Wieso war Jonathan die Loyalität gegenüber David wichtiger als gegenüber seinem eigenen Vater?

    ……………………………………

    3 WAS HAST DU FÜR DICH GELERNT . . .

    über Freundschaft?
    ……………………………………

    über Loyalität?
    ……………………………………

    über die Freundschaft mit jemand, der schon älter ist?
    ……………………………………

    darüber, wie man wirklich gute Freunde für sich gewinnen kann?
    ……………………………………

    4 WAS FINDEST DU AN DIESEM BERICHT GUT? WARUM?
    ……………………………………

    HAST DU KEINE BIBEL? FRAG JEHOVAS ZEUGEN DANACH ODER LIES SIE ONLINE: http://www.watchtower.org

  120. WT 15.01.2007 sagt:

    Samuel fördert die wahre Anbetung

    EIN Prophet tadelt seine Glaubensgenossen, die einen Menschen zum König haben wollen, und fordert sie auf, Gott zu gehorchen. Um seiner Aufforderung Nachdruck zu verleihen, bittet er Jehova um ein Zeichen in Form eines Gewitters. Zu dieser Jahreszeit, zur Zeit der Weizenernte, ist heftiger Regen in Israel so gut wie unbekannt. Dennoch sendet Gott Donner und Regen. Danach fürchtet das Volk Jehova und seinen Beauftragten Samuel sehr (1. Samuel 12:11-19).

    Samuel war nicht nur ein Prophet, sondern auch ein Schreiber. Seine handlungsreichen Geschichtsberichte umfassen etwa 330 Jahre und enthalten die Großtaten der Richter Israels, zum Beispiel die Geschichte über Simson, den stärksten Mann auf der Erde. Sie hat sogar Anregungen für Drama und Oper sowie für Bühne und Leinwand geliefert (Richter, Kapitel 13—16). Samuel schrieb auch über Ruth und ihre Schwiegermutter Noomi, die beide verwitwet und verarmt waren. Diese aus dem Leben gegriffene Schilderung ist genauso ergreifend und hat einen glücklichen Ausgang (Ruth, Kapitel 1—4).

    Was können wir aus Samuels Schriften und aus seinem Leben lernen? Wie förderte er die wahre Anbetung?

    Seine Kindheit

    Samuels Vater Elkana war ein Anbeter Jehovas und ein liebevoller Ehemann. Hanna, die Frau Elkanas, war Gott sehr ergeben. Weil sie kinderlos war, flehte sie im Haus Jehovas in Silo zu Gott und gelobte ihm: „O Jehova der Heerscharen, wenn du ganz bestimmt auf die Trübsal deiner Sklavin blickst und tatsächlich an mich denkst und deine Sklavin nicht vergessen wirst und deiner Sklavin wirklich einen männlichen Nachkommen gibst, will ich ihn Jehova geben alle Tage seines Lebens, und kein Schermesser wird auf sein Haupt kommen“ (1. Samuel 1:1-11). Das bedeutete, dass das Kind in den Dienst für Jehova gegeben werden sollte.

    Hanna betete im Stillen. „Nur ihre Lippen bebten“, heißt es in dem Bericht. Der Hohe Priester Eli missdeutete dies, hielt sie für betrunken und tadelte sie. Doch Hanna erklärte höflich ihre Lage, und Eli sagte: „Geh in Frieden, und möge der Gott Israels deine Bitte gewähren, die du von ihm erbeten hast.“ Jehova gewährte sie, denn in dem Bericht heißt es weiter: „So kam es mit dem Umlauf eines Jahres, dass Hanna schwanger wurde und einen Sohn gebar und ihm dann den Namen Samuel gab, denn — sagte sie — ,von Jehova habe ich ihn erbeten‘ “ (1. Samuel 1:12-20).

    Samuel wuchs „in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ auf (Epheser 6:4). Sobald Samuel entwöhnt war, brachte Hanna ihn zum Haus Gottes in Silo und übergab ihn dem Hohen Priester Eli. Der Knabe „wurde ein Diener Jehovas“ unter seiner Aufsicht. Hannas große Freude kam in ihren bewegenden Dankesworten zum Ausdruck, die Samuel später selbst aufschrieb (1. Samuel 2:1-11).

    Empfiehlst du als Vater oder Mutter deinem Kind eine Laufbahn im Dienst für Jehova? Die wahre Anbetung zu fördern ist das Beste, wofür man seine Kraft einsetzen kann.

    Samuel kam gut mit dem Leben an der Stiftshütte zurecht. Er „wuchs heran bei Jehova“ und wurde „immer . . . beliebter, sowohl vom Standpunkt Jehovas aus als auch von dem der Menschen“. Er zeichnete sich durch gottgefällige Eigenschaften aus und deshalb hatten andere ihn gern (1. Samuel 2:21, 26).

    Von Hophni und Pinehas, den nichtsnutzigen Söhnen Elis, konnte das nicht gesagt werden, denn sie „erkannten Jehova nicht an“. Sie trieben Unzucht und suchten für sich die besten Stücke der Opfer aus, die zur Stiftshütte gebracht wurden. Gott hatte bereits einen Propheten gesandt, um die Strafe anzukündigen, mit der Eli rechnen musste, und diese umfasste auch den Tod seiner beiden Söhne (1. Samuel 2:12, 15-17, 22-25, 27, 30-34). Jehova wollte durch Samuel eine weitere Gerichtsbotschaft übermitteln.

    Samuel als Prophet

    Gott sagte zu Samuel Eli betreffend: „Du sollst ihm mitteilen, dass ich sein Haus richte bis auf unabsehbare Zeit wegen des Vergehens, das er gekannt hat, denn seine Söhne rufen Übles auf Gott herab, und er hat sie nicht gescholten.“ Es war nicht leicht, diese Botschaft auszurichten, und Eli bestand darauf, dass Samuel ihm nichts verheimlichte. Daher erzählte Samuel alles, was Jehova gesagt hatte. Das erforderte Mut (1. Samuel 3:10-18).

    Während Samuel zum Mann heranwuchs, bemerkte ganz Israel, dass er Gottes Prophet war (1. Samuel 3:19, 20). Die Bestrafung, die Samuel ankündigte, setzte ein, als Israel im Kampf gegen die Philister eine schwere Niederlage erlitt. Hophni und Pinehas fielen in der Schlacht, und die Philister erbeuteten die Bundeslade. Als Eli vom Tod seiner Söhne hörte und erfuhr, dass die Bundeslade erbeutet worden war, fiel er rücklings vom Stuhl, brach sich das Genick und starb (1. Samuel 4:1-18).

    Zwanzig Jahre danach drängte Samuel die Israeliten, die falsche Anbetung aufzugeben. Sie hörten auf ihn und trennten sich von ihren Götzen, fasteten und bekannten ihre Sünden. Samuel betete und brachte für sie ein Brandopfer dar. Das Ergebnis? Als die Philister angriffen, verwirrte Gott sie, und im Gegenangriff schlug Israel den Feind. Mit dem Segen Jehovas verbesserten sich die Verhältnisse der Israeliten beträchtlich, und sie eroberten das Gebiet zurück, das die Philister ihnen abgenommen hatten (1. Samuel 7:3-14).

    Samuel förderte eindeutig die wahre Anbetung. Beispielsweise sorgte er dafür, dass ein Teil der Kriegsbeute zum Unterhalt der Stiftshütte verwendet wurde. Er traf Vorbereitungen für die Passahfeierlichkeiten und den Dienst der levitischen Torhüter (1. Chronika 9:22; 26:27, 28; 2. Chronika 35:18). Von seinem Haus in Rama aus unternahm Samuel jährlich Reisen, um in verschiedenen Städten als Richter zu amtieren. Er erwarb sich den Ruf eines ehrlichen und unparteiischen Mannes. Weil man Samuel achtete, wandte man sich um Hilfe in geistiger Hinsicht gern an ihn (1. Samuel 7:15-17; 9:6-14; 12:2-5). Seine Ehrlichkeit und seine geistige Gesinnung veranlassten zweifellos viele, seinem Beispiel zu folgen. Hat das Leben Samuels auf uns die gleiche Wirkung?

    Israel verlangt einen König

    In hohem Alter setzte Samuel seine Söhne Joel und Abija als Richter ein. Sie „wandelten nicht in seinen Wegen, sondern sie waren geneigt, ungerechtem Gewinn nachzugehen, und pflegten Bestechung anzunehmen und das Recht zu beugen“. Ihr Verhalten bewog die älteren Männer Israels dazu, einen König zu verlangen (1. Samuel 8:1-5). Das war schlecht in Samuels Augen. Als er deswegen betete, sagte Jehova jedoch: „Nicht dich haben sie verworfen, sondern mich haben sie verworfen, damit ich nicht König über sie sei“ (1. Samuel 8:6, 7). Gott sagte zu Samuel, er solle dem Volk die Bitte gewähren und es darauf aufmerksam machen, dass es unter einem König gewisse Freiheiten einbüßen würde. Als das Volk trotzdem auf seinem Willen beharrte, leitete Jehova es in die Wege, dass Samuel Saul zum König salbte (1. Samuel 8:6-22; 9:15-17; 10:1).

    Samuel hatte zwar Bedenken, aber er unterstützte die Vorgehensweise Jehovas. Nach einem Sieg Israels über die Ammoniter rief er das Volk in Gilgal zusammen, um das Königtum Sauls zu bestätigen (1. Samuel 10:17-24; 11:11-15). Samuel gab einen Überblick über die Geschichte Israels und ermahnte den König und das Volk, Jehova zu gehorchen. Gott erhörte Samuels Gebet und bestätigte dies durch das für die Jahreszeit ungewöhnliche Gewitter, das am Anfang erwähnt wurde. Das Unwetter veranlasste die Israeliten, zuzugeben, dass es ein Fehler war, Jehova zu verwerfen. Als sie Samuel baten, für sie zu beten, erwiderte er: „Es ist für mich undenkbar, gegen Jehova zu sündigen, indem ich aufhöre, zu euren Gunsten zu beten; und ich will euch im guten und rechten Weg unterweisen.“ Welch ein gutes Beispiel für loyale Liebe Jehova und seinem Volk gegenüber! (1. Samuel 12:6-24). Sind wir ebenso bereit, theokratische Regelungen zu unterstützen und für unsere Mitbrüder zu beten?

    Die ersten beiden Könige Israels

    Saul war ein bescheidener Mann, der Gottes Wohlgefallen hatte (1. Samuel 9:21; 11:6). Mit der Zeit missachtete er jedoch die Anleitung Gottes. Zum Beispiel wies Samuel ihn zurecht, weil er aus Ungeduld ein Schlachtopfer dargebracht hatte, statt wie geboten auf Samuel zu warten (1. Samuel 13:10-14). Als Saul ungehorsamerweise das Leben des Amalekiterkönigs Agag verschonte, teilte Samuel ihm mit: „Jehova hat die Königsherrschaft Israels heute von dir abgerissen, und er wird sie bestimmt deinem Mitmenschen geben, der besser ist als du.“ Samuel brachte Agag zu Tode und trauerte Sauls wegen (1. Samuel 15:1-35).

    Jehova sagte schließlich zu Samuel: „Wie lange wirst du um Saul trauern, da ich ihn doch verworfen habe, dass er nicht als König über Israel herrsche?“ Daraufhin sandte Jehova Samuel nach Bethlehem, damit er einen Sohn Isais zum König salbe. Nacheinander sah sich Samuel die Söhne Isais an, bis Jehova seine Zustimmung gab, David, den jüngsten, zu salben. An diesem Tag lernte Samuel etwas Wichtiges: „Nicht wie der Mensch sieht, sieht Gott, denn der Mensch sieht das, was vor den Augen erscheint; Jehova aber, er sieht, wie das Herz ist“ (1. Samuel 16:1-13).

    Da schon Sauls Ungehorsam Samuel schmerzte, wie betrübt muss er erst gewesen sein, als Saul einen tödlichen Hass gegen David nährte! Trotz solch widriger Umstände blieb Samuel in seinem hohen Alter tätig und tat im Dienst für Jehova, was ihm möglich war (1. Samuel 19:18-20).

    Samuels Vermächtnis

    Als Samuel starb, trauerte Israel um diesen demütigen, mutigen Propheten, der im Leben vieler eine Rolle gespielt hatte (1. Samuel 25:1). Samuel war wie alle unvollkommen und urteilte manchmal falsch. Aber trotz seiner Grenzen war er Jehova ausschließlich ergeben und half anderen unermüdlich, es auch zu sein.

    Seit den Tagen Samuels hat sich einiges verändert, doch aus dem Bericht über sein Leben können wir viel Wertvolles lernen. Vor allem förderte Samuel als Anbeter Jehovas die wahre Anbetung. Tun wir das auch?

    [Kasten auf Seite 16]
    ÜBER DAS LEBEN SAMUELS NACHDENKEN

    • Erziehe deine Kinder „in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“, so wie Samuels Eltern ihn im Wort Gottes unterrichteten (Epheser 6:4).
    • Eltern können ihre Kinder ermuntern, wie Samuel den Dienst für Jehova zu ihrer Laufbahn zu machen.
    • Die gottgefälligen Eigenschaften Samuels machten ihn für andere liebenswert, und daher ist er für uns ein gutes Vorbild.
    • Samuel setzte alles daran, die wahre Anbetung zu fördern, und das sollten auch wir tun.
  121. WT 15.03.2005 sagt:

    Das Wort Jehovas ist lebendig
    Höhepunkte aus 1. Samuel

    WIR befinden uns im Jahr 1117 v. u. Z. Es sind etwa 300 Jahre vergangen, seit Josua seinen Eroberungsfeldzug im Land der Verheißung beendet hat. Die älteren Männer Israels kommen mit einer außergewöhnlichen Bitte zu dem Propheten Jehovas. Der Prophet legt die Angelegenheit Jehova vor und dieser gewährt den Israeliten ihren Willen. Damit zeichnet sich in Israel das Ende der Richterzeit ab und der Beginn der Ära menschlicher Könige. Das Bibelbuch 1. Samuel schildert die spannenden Ereignisse rund um diesen Wendepunkt in der Geschichte der Nation.

    Dieses Buch wurde von Samuel, Nathan und Gad geschrieben und umfasst einen Zeitraum von 102 Jahren — von 1180 bis 1078 v. u. Z. (1. Chronika 29:29). Es berichtet von vier Führern Israels. Zwei amteten als Richter und zwei als Könige; zwei gehorchten Jehova und zwei nicht. Wir begegnen darin auch zwei vorbildlichen Frauen und einem tapferen und dennoch sanftmütigen Krieger. Aus ihrem Beispiel kann man Wertvolles darüber lernen, welche Einstellung und welche Handlungen vorbildlich sind und welche nicht. Dadurch kann das erste Buch Samuel unser Denken und Handeln machtvoll beeinflussen (Hebräer 4:12).

    SAMUEL LÖST ELI ALS RICHTER AB
    (1. Samuel 1:1 bis 7:17)

    Das Fest der Einsammlung steht bevor und Hanna, die in Rama lebt, ist außer sich vor Freude. Jehova hat ihr Gebet erhört und sie hat einen Sohn bekommen. Nun bringt sie Samuel zum Dienst in „das Haus Jehovas“, um ihr Gelübde zu erfüllen. Er wird dort „ein Diener Jehovas vor Eli, dem Priester“ (1. Samuel 1:24; 2:11). Samuel ist noch ein Junge, als Jehova zu ihm spricht und ihm sein Strafurteil über das Haus Elis mitteilt. Samuel wächst heran und mit der Zeit erkennt ihn ganz Israel als Jehovas Propheten an.

    Eines Tages ziehen die Philister gegen Israel in den Krieg. Sie erbeuten die Bundeslade und töten die beiden Söhne Elis. Als der betagte Eli davon hört, stirbt er. Er „hatte Israel vierzig Jahre gerichtet“ (1. Samuel 4:18). Es wirkt sich verheerend auf die Philister aus, dass sie sich die Bundeslade angeeignet haben. Daher geben sie diese an Israel zurück. Jetzt richtet Samuel in Israel und das Land hat Frieden.

    Antworten auf biblische Fragen:

    2:10 — Warum betete Hanna, dass Jehova „Stärke gebe seinem König“, obwohl Israel gar keinen menschlichen König hatte?
    Im mosaischen Gesetz war bereits angekündigt, dass die Israeliten einen Menschen zu ihrem König machen würden (5. Mose 17:14-18). Jakob hatte auf dem Sterbebett prophezeit: „Das Zepter [ein Symbol für Königsmacht] wird nicht von Juda weichen“ (1. Mose 49:10). Außerdem sagte Jehova über Sara, die Vorfahrin der Israeliten: „Könige von Völkern werden aus ihr kommen“ (1. Mose 17:16). Hanna erwähnte im Gebet also einen künftigen König.

    3:3 — Schlief Samuel im Allerheiligsten?
    Nein. Samuel war ein Levit aus der nichtpriesterlichen Familie der Kehathiter (1. Chronika 6:33-38). Deshalb war es ihm versagt, ‘hereinzukommen, um die heiligen Dinge zu sehen’ (4. Mose 4:17-20). Samuel hatte nur zum Vorhof der Stiftshütte Zutritt. Hier muss er auch geschlafen haben. Eli schlief offenbar auch irgendwo im Vorhof. Die Worte „wo die Lade Gottes war“ bezogen sich offenbar auf den gesamten Bereich der Stiftshütte.

    7:7-9, 17 — Warum brachte Samuel in Mizpa ein Brandopfer dar und warum baute er in Rama einen Altar, wenn doch normalerweise nur an dem Ort geopfert werden sollte, den Jehova dafür erwählte? (5. Mose 12:4-7, 13, 14; Josua 22:19).
    Nachdem man die Bundeslade aus Silo weggeholt hatte, war Jehovas Gegenwart dort nicht mehr zu erkennen. Daher opferte Samuel als Gottes Beauftragter in Mizpa ein Brandopfer und errichtete überdies in Rama einen Altar. Jehova hieß diese Handlungen offensichtlich gut.

    Lehren für uns:

    1:11, 12, 21-23; 2:19. Hanna ist für gottesfürchtige Frauen ein Vorbild. Sie betete voll Vertrauen zu Jehova, war demütig, für Jehovas Güte dankbar und die Liebe zu ihrem Sohn war unerschütterlich.

    1:8. Was für ein gutes Beispiel Elkana doch gab, wie man andere mit Worten stärkt! (Hiob 16:5). Ohne Vorwürfe zu machen, fragte er die niedergeschlagene Hanna zuerst: „Warum ist dir weh ums Herz?“ Dadurch machte er es ihr leichter, über ihre Gefühle zu sprechen. Dann versicherte er ihr seine Zuneigung durch die Worte: „Bin ich dir nicht besser als zehn Söhne?“

    2:26; 3:5-8, 15, 19. Wir sind bei Gott und Menschen „beliebter“, wenn wir das Werk ausführen, das Gott uns übertragen hat, das anwenden, was wir aus der Bibel lernen, sowie höflich und respektvoll sind.

    4:3, 4, 10. Selbst etwas so Heiliges wie die Bundeslade erwies sich nicht als Glücksbringer. Wir müssen uns ‘vor Götzen hüten’ (1. Johannes 5:21).

    ISRAELS ERSTER KÖNIG — ERFOLG ODER FEHLSCHLAG?
    (1. Samuel 8:1 bis 15:35)

    Samuel ist Jehova sein Leben lang treu, doch seine Söhne sind Gott nicht ergeben. Als die älteren Männer Israels um einen König bitten, kommt Jehova ihrer Bitte nach. Samuel folgt den Anweisungen Jehovas und salbt Saul, einen stattlichen Benjaminiter, zum König. Saul besiegt die Ammoniter und stärkt dadurch seine Stellung als König.

    Sauls tapferer Sohn Jonathan schlägt eine Garnison der Philister nieder. Die Philister ziehen mit einem großen Heer gegen Israel aus. Saul gerät in Panik und bringt ungehorsam selbst ein Schlachtopfer dar. Nur von seinem Waffenträger begleitet, greift Jonathan einen weiteren Vorposten der Philister an. Wegen eines unüberlegten Eides Sauls fällt der Sieg allerdings nicht so groß aus. Saul führt dann „ringsumher Krieg“ gegen alle seine Feinde (1. Samuel 14:47). Beim Niederschlagen der Amalekiter ist er Jehova aber ungehorsam, da er einiges verschont, was „der Vernichtung geweiht“ ist (3. Mose 27:28, 29). Daraufhin verwirft Jehova ihn als König.

    Antworten auf biblische Fragen:

    9:9 — Was verrät die Anmerkung: „Den Propheten von heute nannte man in früheren Zeiten gewöhnlich Seher“?
    Vermutlich deuten diese Worte an, dass Propheten in den Tagen Samuels und in der Zeit der Könige Israels mehr Ansehen erlangten und man daher nicht mehr „Seher“, sondern „Prophet“ sagte. Samuel wird als der erste der vielen Propheten betrachtet (Apostelgeschichte 3:24).

    14:24-32, 44, 45 — Verlor Jonathan Gottes Gunst, weil er Honig aß und damit Sauls Eid brach?
    Wie es scheint, zog sich Jonathan durch diese Handlung nicht Gottes Missfallen zu. Einerseits wusste Jonathan gar nichts von dem Eid seines Vaters. Andererseits bereitete dieser Eid den Kriegern Schwierigkeiten. Er war entweder aus falsch verstandenem Eifer oder aus einer irrigen Ansicht über königliche Macht geleistet worden. Wie könnte Gott einen solchen Eid gutheißen? Jonathan war zwar bereit, die Konsequenzen dafür zu tragen, dass er den Eid gebrochen hatte, aber sein Leben wurde verschont.

    15:6 — Warum nahm Saul gerade auf die Keniter Rücksicht?
    Die Keniter waren Nachkommen des Schwiegervaters von Moses. Sie unterstützten die Israeliten, nachdem diese vom Sinai weggezogen waren (4. Mose 10:29-32). In Kanaan ließen sich die Keniter eine Zeit lang unter den Juden nieder (Richter 1:16). Später wohnten sie zwar unter den Amalekitern und verschiedenen anderen Völkern, blieben aber Freunde Israels. Daher verschonte Saul die Keniter aus gutem Grund.

    Lehren für uns:

    9:21; 10:22, 27. Saul war als König anfangs bescheiden und demütig. Das bewahrte ihn davor, unbesonnen zu handeln, als ‘nichtsnutzige Männer’ ihn nicht als König anerkannten. Wie sehr eine derartige Einstellung doch vor unvernünftigen Schritten schützt!

    12:20, 21. Lassen wir uns niemals durch „Unwirklichkeiten“ davon abbringen, Jehova zu dienen, wie zum Beispiel dadurch, dass wir auf Menschen oder die militärische Stärke von Nationen vertrauen oder Götzen dienen.

    12:24. Damit wir weiterhin Ehrfurcht vor Jehova haben und ihm mit ganzem Herzen dienen, müssen wir sehen, welch große Dinge er sowohl in alter Zeit als auch heute für sein Volk getan hat.

    13:10-14; 15:22-25, 30. Hüten wir uns vor Vermessenheit — ob durch Ungehorsam oder Stolz (Sprüche 11:2).

    EINEN HIRTENJUNGEN ZUM KÖNIG ERWÄHLT
    (1. Samuel 16:1 bis 31:13)

    Samuel salbt David aus dem Stamm Juda zum künftigen König. Kurz darauf streckt David den Philisterriesen Goliath nieder — beim ersten Wurf mit der Steinschleuder. Zwischen David und Jonathan entwickelt sich eine enge Freundschaft. Saul setzt David über das Heer und als Reaktion auf die vielen Siege Davids singen die Frauen Israels: „Saul hat seine Tausende niedergeschlagen und David seine Zehntausende“ (1. Samuel 18:7). Von Neid erfüllt, versucht Saul David zu töten. Nach Sauls drittem Versuch flieht David und bleibt auf der Flucht.

    In den Jahren seines Flüchtlingsdaseins verschont David zwei Mal Sauls Leben. Ferner begegnet er der schönen Abigail und heiratet sie später. Als die Philister zum Krieg gegen Israel ausziehen, befragt Saul Jehova. Doch Jehova ist nicht mehr mit ihm. Samuel ist gestorben. Verzweifelt wendet sich Saul an ein Geistermedium, nur um zu hören, dass er in der Schlacht gegen die Philister fallen wird. Im Kampf wird Saul schwer verwundet und seine Söhne werden getötet. Der Bericht schließt damit, dass Saul als Versager stirbt. David hält sich noch versteckt.

    Antworten auf biblische Fragen:

    16:14 — Welcher schlechte Geist jagte Saul Schrecken ein?
    Der schlechte Geist, der Saul den Herzensfrieden raubte, war die schlechte Neigung seines Sinnes und Herzens — der innere Drang, Schlechtes zu tun. Als Jehova Saul den heiligen Geist entzog, verlor Saul dessen Schutz, und sein eigener schlechter Geist gewann die Oberhand. Da Jehova zuließ, dass dieser schlechte Geist an die Stelle des heiligen Geistes trat, wird er als „ein schlechter Geist von Jehova aus“ bezeichnet.

    17:55 — Berücksichtigt man 1. Samuel 16:17-23, warum fragte Saul dann, wer Davids Vater sei?
    Saul wollte nicht bloß wissen, wie Davids Vater hieß, sondern sehr wahrscheinlich, was der Vater des Jungen, der gerade die Heldentat vollbracht hatte, einen Riesen zu töten, für ein Mensch war.

    Lehren für uns:

    16:6, 7. Wir sollten uns nicht vom Aussehen anderer beeindrucken lassen oder vorschnell über sie urteilen, sondern bemüht sein, sie so zu sehen wie Jehova.

    17:47-50. „Jehova gehört die Schlacht.“ Daher können wir Feinden, die Goliath gleichen und die uns widerstehen oder uns verfolgen, mutig entgegentreten.

    18:1, 3; 20:41, 42. Wahre Freunde sind unter denen zu finden, die Jehova lieben.

    21:12, 13. Wenn wir uns in schwierigen Lebenssituationen befinden, erwartet Jehova von uns, dass wir unser Denkvermögen und unsere Fähigkeiten gebrauchen. Er hat uns sein inspiriertes Wort gegeben, durch das wir Klugheit, Erkenntnis und Denkvermögen erlangen können (Sprüche 1:4). Auch Älteste helfen uns.

    24:6; 26:11. Wie beispielhaft doch Davids aufrichtige Achtung vor dem Gesalbten Jehovas ist!

    25:23-33. Abigails Verständigkeit ist nachahmenswert.

    28:8-19. Böse Geister geben sich manchmal als jemand aus, der schon verstorben ist. Sie wollen Menschen irreführen und ihnen schaden. Wir müssen uns vor allem hüten, was mit Spiritismus zu tun hat (5. Mose 18:10-12).

    30:23, 24. Wie die in 4. Mose 31:27 aufgezeichnete Entscheidung erkennen lässt, schätzt Jehova es, wenn man in der Versammlung Hilfsfunktionen erfüllt. Was immer wir daher tun, ‘arbeiten wir daran mit ganzer Seele als für Jehova und nicht für Menschen’ (Kolosser 3:23).

    Was ist „besser als Schlachtopfer“?

    Die Erfahrungen von Eli, Samuel, Saul und David heben folgende Grundwahrheiten hervor:

    „Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett von Widdern; denn Widerspenstigkeit ist dasselbe wie die Sünde der Wahrsagerei und vermessenes Vorandrängen dasselbe wie die Benutzung unheimlicher Macht und der Teraphim“
    (1. Samuel 15:22, 23).

    Wie sehr wir es doch schätzen, dass wir weltweit das Königreich verkündigen und Jünger machen dürfen! Wir opfern Jehova „die jungen Stiere unserer Lippen“ und müssen uns dabei nach besten Kräften bemühen, Jehovas Anweisungen zu gehorchen, die er uns durch sein Wort und den irdischen Teil seiner Organisation gibt (Hosea 14:2; Hebräer 13:15).

  122. Jule sagt:

    1. Samuel 1 – 3

    1. Samuel 1:11

    Unter Tränen betete sie und versprach dem Herrn: »Allmächtiger Gott, du siehst doch mein Elend. Wenn du Erbarmen mit mir hast und mich nicht vergisst, sondern mir einen Sohn schenkst, will ich ihn dir zurückgeben. Sein ganzes Leben soll dann dir, Herr, gehören. Als Zeichen dafür werde ich ihm nie die Haare schneiden.«

    Wir sehen, dass Hanna hier die selbe Formulierung gebraucht, wie Jephtha, als er sein Gelübde wegen der Tochter macht

  123. Jule sagt:

    1. Samuel 1:12-13

    Hanna betete sehr lange. Das fiel Eli auf, und er beobachtete sie. 13 Ihre Lippen bewegten sich, die Worte aber waren nicht zu hören, weil Hanna leise betete. Eli hielt sie für betrunken

    Wie kommt Eli hier eigentlich darauf, dass Hanna betrunken sein könnte?

    Weil sie sehr lange – oder weil sie lautlos betet?

    Vers 16

    Wirklich, ich habe nur aus lauter Verzweiflung so lange gebetet

    Ist es so verwunderlich, wenn jemand ganz im Gespräch mit Jehova versunken ist – oder war ein persönliches Gebet im Tempel nicht üblich zu der Zeit? Kam man nur zum Opfern dort hin und um belehrt zu werden? War das eine neue Erfindung von Salomo, als er Jehova bat, die Gebete dort zu erhören?

    Vers 19

    Am nächsten Morgen standen Elkana und seine Familie früh auf. Sie beteten noch einmal im Heiligtum und kehrten dann nach Rama zurück.

    Oder war es damals üblich, dass die Gebete so laut gesprochen werden, dass sie jeder hören kann? Aber sind das dann wirklich persönliche Gebete?

  124. Jule sagt:

    1. Samuel 1:21-23

    Im nächsten Jahr zog Elkana wieder mit der ganzen Familie nach Silo. Er wollte ein besonderes Opfer darbringen, das er dem Herrn versprochen hatte. 22 Nur Hanna blieb zu Hause. Sie sagte zu ihrem Mann: »Sobald ich den Jungen nicht mehr stillen muss und er etwas selbständiger geworden ist, werde ich ihn mitnehmen zum Heiligtum des Herrn und ihn für immer dort lassen.« 23 »Tu, was du für richtig hältst«, erwiderte Elkana. »Bleib ruhig zu Hause, bis der Junge etwas größer ist. Hoffen wir, dass der Herr dann auch einlöst, was er dir für unseren Sohn versprochen hat.« So blieb Hanna zu Hause und stillte ihren Sohn, bis er entwöhnt war.

    Auf meine Frage, warum Hanna nicht mit Samuel und dem Rest der Familie zur Stiftshütte ging, hatte ich im letzten Jahr die Antwort bekommen, dass das wohl damals üblich war. Immerhin war es eine sehr anstrengende Reise zu Fuß, der kleine Kinder wohl nicht gewachsen seien.

    Aber: wenn das stimmt – würde es dann hier extra erwähnt? Und wieso redet Elkana hier so mit ihr, als wäre es ihre eigene persönliche Entscheidung, die er lediglich respektieren würde?

  125. Jule sagt:

    1. Samuel 1:23

    bis der Junge etwas größer ist. Hoffen wir, dass der Herr dann auch einlöst, was er dir für unseren Sohn versprochen hat

    Von welchem Versprechen Jehovas redet Elkana hier?

    War es nicht eher umgekehrt – dass Hanna IHM ein Versprechen gegeben hatte?

    Habe ich hier irgendwas verpasst?

  126. Jule sagt:

    1. Samuel 2:18-21

    18 Der junge Samuel diente am Heiligtum des Herrn und trug bereits das leinene Priestergewand. 19 Jedes Jahr nähte ihm seine Mutter ein neues Obergewand und brachte es mit, wenn sie mit ihrem Mann zum jährlichen Opfer nach Silo kam. 20 Bevor sie wieder heimkehrten, segnete Eli die Eltern Samuels. Er sagte zu Elkana: »Möge der Herr dir und deiner Frau noch weitere Kinder schenken als Ersatz für diesen Jungen, den ihr ihm zurückgegeben habt.« 21 Und wirklich: Der Herr schenkte Hanna noch drei Söhne und zwei Töchter. Samuel aber wuchs auf als Diener des Herrn.

    Wie wir sehen, hat Jehova Hanna sehr wohl beobachtet und was er sah, gefiel ihm!

    Sie hatte ihr Gelübde gehalten und IHM den Sohn zur Stiftshütte gebracht, als es an der Zeit war. Auch wenn ihr die Trennung sicherlich nicht leicht gefallen war, so hatte sie das Kind gern gegeben und war stolz auf ihren Jungen. Scheinbar haderte sie auch nicht mit ihrem Schicksal – war nicht verbittert darüber, dass sie ihn nur so eine kurze Zeit bei sich hatte.

    Scheinbar hatte sie auch keine negativen Gefühle deshalb, obwohl sie offenbar auch nach Samuels Weggang weiterhin kinderlos blieb. Das gefiel Jehova und er segete sie.

    Nun wurde sie dafür belohnt, dass sie ihr Gelübde eingehalten und auch weiterhin ihren Glauben und ihr festes Vertrauen auf Jehova bewahrt hatte. Und endlich hatte sie Kinder, die sie auch behalten und aufwachsen sehen durfte.

    Sie war wirklich sehr gesegnet!

  127. Jule sagt:

    1. Samuel 3:18-21

    Da erzählte Samuel ihm alles, ohne etwas zu verschweigen. »Es ist der Wille des Herrn«, sagte Eli darauf, »er soll tun, was er für richtig hält.«

    19 Samuel wuchs heran. Der Herr stand ihm bei und ließ keine Ankündigung Samuels unerfüllt bleiben. 20 Ganz Israel, von Dan im Norden bis Beerscheba im Süden, erkannte, dass der Herr ihn zum Propheten erwählt hatte.

    21 In den folgenden Jahren redete Gott immer wieder in Silo zu Samuel und gab ihm Weisungen,

    Ist mir bisher noch gar nicht aufgefallen: Jehova hatte Samuel bereits zum Propheten gemacht, als Eli noch lebte.

    Bedeutet dies, dass Samuel Eli als Prophet abgelöst hatte, als er Eli ausrichten mußte, wie Jehova ihn strafen würde? Oder haben Eli und Samuel zeitgleich prophezeit?

  128. Jule sagt:

    1. Samuel 4 – 7

    1. Samuel 4:3

    Als nach der Schlacht alle Überlebenden wieder ins Lager zurückgekehrt waren, berieten sich die Ältesten Israels: »Warum haben die Philister uns geschlagen? Warum hat der Herr es nicht verhindert? Lasst uns die Bundeslade des Herrn zu uns ins Lager holen! Dann ist der Herr selbst bei uns und verhilft uns sicher zum Sieg über unsere Feinde.«

    Eine Gefahr, in die wir auch heute geraten könnten:

    Die Ältesten waren mit viel Lebenserfahrung gesegnet und kannten Jehova daher gut. Sie berieten sich – und das an sich ist sehr gut, denn in Sprüche wird gesagt, dass „bei der Menge der Ratgeber“ Gutes heraus kommt. Aber sie haben bei dem Ganzen vergessen, Jehova mit einzubeziehen!

    Denn wenn ich wissen will, wie Jehova über etwas denkt, dann muss ich in erster Linie IHN fragen. So, wie es damals die Apostel taten, als es zu Uneinigkeiten wegen der Beschneidung kam.

    Diese Möglichkeit hatten auch hier die Ältesten gehabt. Im Gegensatz zu uns heute konnten sie sogar durch Samuel Jehova direkt befragen. Dazu war der Prophet ja da.

    Wie steht es mit uns und unseren Entscheidungen?

    Verlassen wir uns auf unser Wissen, was wir bereits erworben haben, oder fragen wir unseren Gott? Nehmen wir uns die Apostel und Gideon zum Vorbild?

    Erinnern wir uns noch an das, was wir Anfang ds Jahres in einem Studienartikel dazu betrachtet hatten? Dort hieß es zu diesem Punkt auszugsweise:

    Stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand – Bei Entscheidungen

    10 Wie gehst du vor, wenn wichtige Entscheidungen in deinem Leben anstehen? Triffst du vielleicht erst eine Entscheidung und betest dann zu Jehova, er solle sie doch segnen? Interessant ist, wie König Josaphat von Juda vorging, als eine Allianz aus Moabitern und Ammonitern gegen ihn in den Krieg zog. Juda hatte dieser Streitmacht eigentlich nichts entgegenzusetzen. Was unternahm Josaphat?

    11 Die Bibel berichtet: „Darauf geriet Josaphat in Furcht und richtete sein Angesicht darauf, Jehova zu suchen.“ Er rief für ganz Juda ein Fasten aus und versammelte das Volk, „um Jehova zu Rate zu ziehen“. Dann stand Josaphat in der Versammlung Judas und Jerusalems auf und betete: „O unser Gott, wirst du nicht Gericht an ihnen üben? Denn in uns ist keine Kraft vor dieser großen Menge, die gegen uns herankommt; und wir selbst wissen nicht, was wir tun sollen, sonder auf dich sind unsere Augen gerichtet.“ Der wahre Gott erhörte Josaphats Gebet und sorgte durch ein Wunder für Rettung (2.Chronika 20:3-12,17).

    Stehen wir vor Entscheidungen, sollten dann nicht auch wir auf Jehova vertrauen, statt uns auf den eigenen Verstand zu verlassen – vor allem, wenn sie sich auf unser Verhältnis zu Jehova auswirken?

    12 Was aber, wenn wir schnell eine Lösung für ein Problem parat hätten, vielleicht weil wir damit schon Erfahrung gemacht haben? Eine Begebenheit aus dem Leben König Davids macht deutlich, wie wir vorgehen sollten.

    Als die Amalekiter die Stadt Ziklag plünderten, verschleppten sie die Frauen und Kinder Davids, sowie die seiner Männer. David fragte Jehova: „Soll ich dieser Plündererstreifschar nachjagen?“ Jehova antwortete: „Jage ihr nach, denn du wirst sie ganz bestimmt einholen, und du wirst ganz bestimmt Befreiung schaffen.“ David gehorchte und „befreite alles, was die Amalekiter genommen hatten“ (1. Samuel 30:7-9, 18-20).

    13 Einige Zeit nach diesem Überfall bereiteten die Philister einen Angriff auf Israel vor. Wieder erkundigte sich David bei Jehova und erhielt eine eindeutige Antwort: „Zieh hinauf, denn ich werde die Philister ganz bestimmt in deine Hand geben“ (2. Samuel 5:18,19).
    Kurz darauf zogen die Philister ein weiteres Mal gegen David in den Krieg. Was sollte er jetzt tun? Er hätte denken können: „In dieser Situation war ich ja schon zweimal. Ich greife Gottes Feinde am besten an, genau wie damals.“ Oder: er könnte Jehova um Anleitung bitten.

    David verließ sich nicht auf seine Erfahrung. Auch jetzt wandte er sich im Gebet an Jehova. Wie froh muss David gewesen sein, dass er so vorgegangen war! Denn diesmal erhielt er ganz andere Anweisungen (2. Samuel 5:22,23).

    Sehen wir uns mit einer Situation oder Problematik konfrontiert, die wir schon kennen, dann müssen wir aufpassen, dass wir uns nicht allein auf unsere Erfahrung verlassen. (Lies Jeremia 10:23).

    14 Jeder macht Fehler. Deshalb müssen wir alle – auch erfahrene Älteste – darauf achten, dass wir nicht versäumen, Jehova bei Entscheidungen um Anleitung zu bitten. Ein typisches Beispiel dafür ist das Vorgehen Josuas und der älteren Männer von Israel, als sich die Gibeoniter clever anstellten und vorgaben, aus einem weit entfernten Land zu kommen. Josua und die anderen schlossen kurzerhand einen Bund mit ihnen und machten Frieden – ohne vorher Jehova zu befragen. Letzten Endes unterstützte Jehova die Vereinbarung zwar. Allerdings sorgte er dafür, dass das Versäumnis, ihn um Anleitung zu bitten, zu unserem Nutzen in der Bibel festgehalten wurde (Josua 9:3-6;14-15).

  129. Jule sagt:

    1. Samuel 4:7-8

    »Ihr Gott ist zu ihnen ins Lager gekommen!«, schrien sie. 8 »So etwas hat es bisher noch nie gegeben. Jetzt sind wir verloren, denn wer kann uns noch retten vor diesem mächtigen Gott der Israeliten? Es ist derselbe, der damals in der Wüste die Ägypter mit schrecklichen Plagen vernichtete.«

    Wieso war ihr Gott ins Lager Israels gekommen? Es war doch nur die Bundeslade!

    Ja, aber die Nationen waren es ja gewohnt, mit Götzen umzugehen. Einzig und allein aus diesem Grund hatte jeder ja seinen eigenen privaten Hausaltar und Götzen – weil dieser Schutz versprach. Daher war für sie ganz logisch, dass mit der Bundeslade Jehova ins Lager der Feinde kam. Was soll man da nur tun? Welche Chance hat man da noch?

    Vers 9-11

    Doch dann spornten die Heerführer ihre Soldaten an: »Auf, ihr Philister, seid Männer! Zeigt ihnen, wer ihr seid! Kämpft wie die Löwen! Wenn wir verlieren, ist es um unsere Freiheit geschehen! Dann müssen wir den Hebräern dienen, so wie sie bisher uns dienen mussten.«

    10 In der Schlacht kämpften die Philister verbissen. Und wieder schlugen sie ihre Feinde vernichtend. 30 000 Israeliten fielen, die übrigen flohen und verkrochen sich in ihren Zelten. 11 Unter den Gefallenen waren auch Hofni und Pinhas, die beiden Söhne Elis. Die Bundeslade Gottes nahmen die Philister als Beute mit.

    Eine logische Rechnung: wo der Götze ist, ist Sicherheit. Also nimmt man dem Feind den Götzen ab. Wer kann schon damit rechnen, dass Jehova da ganz anders ist als ihre Götter?

    Wenn sie genau hingesehen hätten, müßten sie bemerken, dass sie den Feind schlugen – obwohl noch dessen Götze (die Bundeslade) vor Ort war.

    Ob dies wenigstens den Israeliten auffiel: Bundeslade ist nicht gleich Schutz Jehovas!?

  130. Jule sagt:

    1. Samuel 4:13-18

    Eli war inzwischen 98 Jahre alt und völlig erblindet. Er saß wie gewohnt draußen auf seinem Stuhl und wartete gespannt auf eine Meldung über den Ausgang der Schlacht, denn er machte sich große Sorgen um die Bundeslade.

    Als der Mann in der Stadt ankam und seine Schreckensnachricht meldete, schrien alle, die es hörten, laut auf. Eli hörte den Lärm und fragte: »Was bedeutet dieses Geschrei?« Da war der Bote auch schon bei ihm angelangt und erzählte ihm: 16 »Ich bin einer der Soldaten und konnte den Feinden entrinnen. Ich komme gerade vom Schlachtfeld.« »Und, wie steht es, mein Sohn?«, wollte Eli wissen. 17 Der Bote antwortete: »Die Israeliten sind vor den Philistern geflohen. Tausende unserer Männer sind gefallen. Auch deine Söhne, Hofni und Pinhas, sind tot. Und die Bundeslade Gottes ist als Beute weggeschleppt worden.«

    18 Als Eli hörte, dass die Bundeslade in die Hände der Philister gefallen war, stürzte er rückwärts von seinem Stuhl am Eingang des Heiligtums. Weil er schon so alt war und ein recht schwerer Mann, brach er sich bei dem Sturz das Genick und starb. Vierzig Jahre lang war er Israels Führer und Richter gewesen.

    Schon oft gelesen, aber erst jetzt wirklich bemerkt.

    Bisher hatte ich immer angenommen, dass Eli starb, weil er über den Tod seiner Söhne geschockt war. Durch das Lesen des Stoffs vom Vorjahr bin ich schon darauf gestoßen, dass es hier nicht um die Söhne, sondern um die Bundeslade ging.

    Die Frömmigkeit des armen, schuldigen Eli tritt bei diesem schweren Unglück hell ans Licht. Das Ende seiner Laufbahn redet zu uns noch von etwas anderem als von dem Gericht Gottes, so wirklich und schrecklich dieses auch war. Mit gerichteten Herzen hatte Eli das Urteil Gottes über sich und seine Söhne demütig entgegengenommen (Kap. 3, 18); jetzt dachte er an nichts anderes als an die Lade Gottes. „Sein Herz war bange wegen der Lade Gottes” (V. 13). Sobald der Bote sie erwähnt, fällt er von seinem Stuhle und stirbt (V. 18). Nicht das Gericht über seine Familie tötete Eli, sondern die Unehre, welche auf Jehova gefallen war, sowie Seine Entfernung aus der Mitte Seines Volkes….
    Zitat von H.Rossier

    Ich hatte beim Lesen angenommen, es würde vielleicht nur nebenbei am Rande bemerkt und ist mir deshalb nicht so aufgefallen. Aber hier steht es ja ganz deutlich!

    Das zeigt, wie wichtig es ist, regelmäßig und immer wieder in der Bibel zu lesen. Und dies nicht nur so als eine Art Nachschlagewerk – „was sagt die Bibel zur Ehe?“ usw – sondern auch als Geschichtsbericht.

    Jedes Jahr fallen mir andere Einzelheiten auf, die mich die Zusammenhänge noch besser verstehen lassen und jedes Jahr ist es vom Neuen spannend, obwohl ich ja den Ausgang der Geschichte kenne.

    Das erinnert mich an Thoms Reaktion bei Fine, wenn sie vom Studium mit Josi wiederkam und begeistert erzählt hat, was sie alles Neues gelernt hat. Und wie Thom dann immer irritiert sagte, dass sie das alles doch auch schon vor Jahren betrachtet haben. Sie meinte nicht, dass die Sache an sich wirklich neu für sie war, sondern dass sie es nun wirklich noch besser verstanden hatte. Sie war damals gerade dabei, für sich persönlich die Puzzlesteine zu einem Bild zusammenzusetzen.

    Ist es nicht wunderbar, wie klar das Bild mit der Zeit werden kann?

  131. Jule sagt:

    1. Samuel 4:19-21

    Elis Schwiegertochter, die Frau des Pinhas, war gerade hochschwanger. Als sie vom Raub der Bundeslade und vom Tod ihres Mannes und ihres Schwiegervaters hörte, brach sie zusammen, und der Schock löste die Wehen aus.

    20 Es wurde eine sehr schwere Geburt.
    Als sie schon im Sterben lag, versuchten die Frauen, die bei ihr waren, sie aufzumuntern: »Es wird alles gut werden! Freu dich, du hast einen Sohn geboren.« Doch sie antwortete nicht mehr und lag völlig teilnahmslos da.

    21-22 Voller Trauer dachte sie nur an den Tod ihres Mannes und ihres Schwiegervaters und an den Verlust der Bundeslade. Sie sagte: »Nennt den Jungen Ikabod, denn mit der Bundeslade Gottes sind auch Glanz und Herrlichkeit aus Israel verschwunden!«

    J.N. Darby, ein weiterer Kommentator, hatte auch hervorgehoben, dass die Schwiegertochter Elis sehr fromm war. Hier haben wir es nun gelesen.

    Wie kam denn Pinehas an so eine gottesfürchtige Frau?

    Kann es sein, dass die Söhne des Eli nicht immer so frech und unverschämt waren? Was war passiert, dass sie sich von Jehova abwandten?

  132. Jule sagt:

    1. Samuel 5:1-3

    Die Philister brachten die erbeutete Bundeslade von Eben-Eser nach Aschdod 2 in den Tempel ihres Gottes Dagon und stellten sie neben seinem Standbild auf. 3 Als die Einwohner von Aschdod am nächsten Morgen in den Tempel kamen, lag das Standbild Dagons mit dem Gesicht nach unten vor der Bundeslade des Herrn am Boden

    Das sieht ja fast so aus, als habe sich ihr Gott Dagon vor Jehova und seiner Lade verbeugt.

    Da sie ja gewohnt waren, mit Götzen umzugehen – kamen sie da nicht auf die selbe Idee? Warum stellten sie ihn dann wieder auf?

    War es ihnen unangenehm?
    Oder war es ihnen unheimlich, dass ihr Götze Jehova als höher und stärker anerkannte?

  133. Jule sagt:

    1. Samuel 6:1-18

    Die Bundeslade kommt nach Israel zurück

    1 Die Bundeslade war nun schon sieben Monate bei den Philistern. 2 Schließlich riefen die Philister alle ihre Priester und Wahrsager zusammen und fragten sie: »Was sollen wir nun mit der Bundeslade des Gottes Israels machen? Lasst uns überlegen, wie wir sie wieder in ihr Land zurückschaffen können!«

    3 »Wenn ihr sie wirklich loswerden wollt«, antworteten die Priester und Wahrsager, »dann dürft ihr sie auf keinen Fall allein zurückschicken. Ihr müsst unbedingt eine Opfergabe dazulegen, die eure Schuld wieder gutmachen soll. Wenn ihr dann wieder gesund werdet, wisst ihr, dass der Gott der Israeliten euch durch diese Plagen bestraft hat.«

    4 »Was für ein Sühnegeschenk sollen wir ihm denn geben?«, fragten sie. Da schlugen die Priester und Wahrsager vor: »Fünf Fürsten stehen an der Spitze der Philister. Stellt also fünf goldene Abbilder der Geschwülste, die euch quälen, und fünf goldene Feldmäuse her. Denn ihr alle, Fürsten und Volk, habt unter der gleichen Plage gelitten. 5 Sendet dann die Nachbildungen eurer Geschwüre und der Mäuse, die euer ganzes Land kahl fressen, dem Gott der Israeliten. Damit erweist ihr ihm die Ehre. Vielleicht wird er euch und euren Gott dann nicht mehr quälen. 6 Seid nicht so verbohrt wie damals die Ägypter und der Pharao. Es nützt ja doch nichts! Sie mussten die Israeliten schließlich ziehen lassen, weil der Herr ihnen durch schreckliche Plagen keine andere Möglichkeit ließ.

    7 Baut nun einen Wagen, und spannt zwei säugende Kühe davor, die vorher noch nie einen Wagen gezogen haben. Ihre Kälber nehmt ihnen weg, und bringt sie in den Stall zurück. 8 Stellt dann die Bundeslade des Herrn auf den Wagen. Legt die goldenen Geschenke, mit denen ihr eure Sünde wieder gutmachen wollt, in ein Kästchen daneben. Dann lasst die Kühe laufen, wohin sie wollen. 9 Laufen sie in Richtung Bet-Schemesch in Israel, dann hat wirklich der Herr so viel Unglück und Leid über uns gebracht. Laufen sie aber in eine andere Richtung, dann hat nicht der Gott der Israeliten uns bestraft, sondern alles war nur ein Zufall.«

    10 Die Philister befolgten den Rat ihrer weisen Männer. Sie spannten zwei Kühe, deren Kälber sie eingesperrt hatten, vor einen neuen Wagen 11 und luden die Bundeslade und das Kästchen mit den goldenen Geschwüren und Mäusen darauf.

    12 Die Kühe zogen geradewegs in Richtung Bet-Schemesch los. Sie wichen nie vom Weg ab, brüllten aber die ganze Zeit. Die Fürsten der Philister folgten ihnen von weitem bis zur Grenze in der Nähe von Bet-Schemesch.

    13 Die Einwohner von Bet-Schemesch waren gerade unten im Tal bei der Weizenernte. Als sie die Bundeslade kommen sahen, freuten sie sich sehr. 14 Der Wagen fuhr bis zu einem Feld, das einem Mann namens Joschua aus Bet-Schemesch gehörte. Neben einem großen Felsblock hielt er an. Dort zerhackten die Leute den Wagen und schichteten das Holz auf. Dann schlachteten sie die Kühe und verbrannten sie als Opfer für den Herrn. 15 Einige Männer aus dem Stamm Levi hatten die Bundeslade und das Kästchen mit den goldenen Gegenständen vom Wagen genommen und stellten sie nun auf den Felsblock. An diesem Tag schlachteten die Leute von Bet-Schemesch noch viele Tiere, um sie dem Herrn als Opfer darzubringen.

    16 Nachdem die Fürsten der Philister den Israeliten eine Weile zugesehen hatten, kehrten sie noch am selben Tag nach Ekron zurück. 17 Nach der Zahl ihrer Hauptstädte hatten die Philister dem Herrn zur Wiedergutmachung fünf goldene Abbilder ihrer Geschwüre geschenkt: je eines für Aschdod, Gaza, Aschkelon, Gat und Ekron. 18 Außerdem hatten sie ihm für jede Stadt und jedes Dorf in ihrem Land je eine goldene Maus als Sühnegeschenk mitgegeben. Der große Felsblock, auf den damals die Bundeslade gestellt wurde, ist noch heute auf dem Feld Joschuas von Bet-Schemesch zu sehen.

    Interessante Vorgehensweise: sie hatten ihren Fehler eingesehen und wollten es wieder gut machen. Und so überlegten, sie wie! Sie kannten Jehova nicht und so haben sie so gehandelt, wie sie ihren eigenen Gott besänftigen würden.

    Auch interessant hier, dass Jehova sie machen ließ und sie nicht dafür strafte, dass sie die Bundeslade berührten. Ganz im Gegensatz zu denen aus seinem eigenen Volk

  134. Jule sagt:

    1. Samuel 6:19-20

    Aber der Herr bestrafte die Einwohner von Bet-Schemesch, weil sie die Bundeslade ohne die nötige Ehrfurcht angeschaut hatten. Siebzig von ihnen mussten sterben. Dies löste im ganzen Volk große Trauer aus. 20 »Kann überhaupt jemand in der Nähe des Herrn, dieses heiligen Gottes, leben?«, fragten sie. »Wir können die Bundeslade nicht länger hier bei uns behalten. Doch zu wem sollen wir sie schicken?«

    Was ist denn nun los?

    Die Philister können die Lade ohne Probleme transportieren – und sein Volk wird von Jehova bestraft. Warum wird hier mit zweierlei Mass gemessen?

    Die Philister waren zwar die Feinde Jehovas und eigentlich hätten sie die Lade nicht anrühren dürfen. Durch ihren Götzendienst waren sie in Jehovas Augen sicherlich unrein. Aber er hat hier wohl wohlwollend in Betracht gezogen, dass sie ihren Fehler einsahen und wieder gutmachen wollten. Sie kannten Jehovas Anweisungen in Bezug auf die Bundeslade nicht und daher hatte das für sie auch keine Konsequenzen. Sie hatten es gut gemeint und sich wirklich sehr viele Gedanken gemacht. Sie hatten ihr Bestes gegeben und das erkannte Jehova an.

    Das Volk Israel hingegen war mit dem Gesetz gut vertraut. IHNEN hatte er genaue Anweisungen in Bezug auf die Bundeslade gegeben und nun erwartet er, dass sie diese auch einhalten.

    Zwar meinen auch sie es nur gut und handeln aus ihrer Freude heraus – trotzdem erwartet Jehova hier Gehorsam.

    Vielleicht kann man dies anhand eines anderen Beispiels verstehen:

    Wenn jemand die Bibel studiert, die Wahrheit erkennt und für sich annimmt, sich Jehova hingibt und dies durch die Taufe symbolisiert – dann erwartet Jehova auch von ihm, dass er entsprechend lebt und die Maßstäbe Gottes einhält. Wenn so jemand Ehebruch oder Hurerei begeht, ist dies eine schwere Sünde gegen Jehova. Er hat die Gebote gekannt, IHM versprochen, sie zu halten und dann bewußt das Verkehrte getan.

    Wenn jemand, der Gott gar nicht kennt oder der gerade erst anfängt, die Bibel zu studieren, das Selbe tut, wird es nicht ganz so schlimm angesehen.

    Unwissenheit schützt zwar vor Strafe nicht, aber: „wenn jemand weiss, was zu tun ist und es dennoch nicht tut – dann wird es ihm als Sünde angerechnet“!

    Die Philister konnten um die Vorgehensweise mit der Bundeslade nichts wissen – daher gingen sie straffrei aus.

    Das Volk Gottes wurde von frühester Kindheit an aus Gottes Wort belehrt und daher konnte Jehova von ihnen erwarten, dass sie die Bundeslade mit genügend Achtung behandeln würden. Wenn sie nun einfach nicht mehr daran dachten oder einfach bei dem Vorlesen des Gesetzes nicht aufgepasst hatten – wenn sie nicht aufmerksam damit umgingen – dann konnte ihnen dies als Sünde angerechnet werden.

    Leider haben sie dies nicht verstanden, sondern meinten, die Lade sei mit einem Fluch belegt. Wie schade! Wenn sie sich mehr mit Jehova und seinem Wort beschäftigt hätten, wäre es besser gewesen.

    Außerdem hätten sie Samuel fragen können, warum Jehova so zornig auf sie war. Statt dessen schickten sie die Bundeslade weg, weil sie Angst vor ihr hatten.

    Wie hätten wir reagiert, wenn wir damals dabei gewesen wären?

  135. Jule sagt:

    1. Samuel 7:8

    »Bete doch, Samuel!«, baten sie eindringlich. »Hör nicht auf, den Herrn, unseren Gott, anzuflehen und ihn zu bitten, dass er uns den Sieg über die Philister gibt!«

    Merkwürdig: wenn sie was von Jehova wollten, dann baten sie IHN.

    Wenn sie es nicht selbst taten, so ließen sie ihn doch durch ihre Richter oder später durch die Propheten bitten. Mit den Bitten waren sie also schnell dabei. Warum nicht auch damit, IHN zu fragen?

    Wie ist es mit uns? Sind auch wir schnell damit, andere zu bitten, uns zu helfen – aber ansonsten tun wir, was uns passt?

    Wollen wir uns selbst finden und uns selbst verwirklichen und wissen wir selbst immer genau, was uns gut tut und was richtig für uns ist? Handeln wir dann entsprechend – wie Einzelkämpfer? Aber wenn wir praktische Hilfe brauchen, dann „dürfen“ sich andere gern in unser Leben einmischen? Aber nur so lange und bis zu dem Punkt, wo es uns passt – ansonsten geht unser Leben andere nichts an?

  136. Jule sagt:

    1. Samuel 8 – 10

    1. Samuel 8:6

    Samuel war nicht damit einverstanden, dass sie plötzlich einen König haben wollten. Er zog sich zurück, um den Herrn um Rat zu fragen

    Hier haben wir wieder den Punkt: gottesfürchtige Menschen fragten erst mal Jehova, was sie tun sollten!

  137. Jule sagt:

    1. Samuel 8:5-19

    »Samuel«, sagten sie, »du bist zu alt geworden, um das Volk noch richtig führen zu können, und deine Söhne folgen nicht deinem Vorbild. So setz doch einen König als Herrscher über uns ein, wie auch alle unsere Nachbarvölker einen haben.«

    6 Samuel war nicht damit einverstanden, dass sie plötzlich einen König haben wollten. Er zog sich zurück, um den Herrn um Rat zu fragen. 7 Der Herr antwortete: »Gib ihnen, was sie wollen! Mit ihrer Forderung lehnen sie ja nicht dich ab, sondern mich. Sie wollen mich nicht mehr als ihren König anerkennen. 8 Das passt zu ihnen! Seit ich sie damals aus Ägypten herausführte, war es immer dasselbe: Immer wieder haben sie mich vergessen und sind anderen Göttern nachgelaufen. Genauso machen sie es nun auch mit dir. 9 Erfüll ihre Forderung! Doch warne sie vorher, und sag ihnen ausdrücklich, welche Rechte ein König besitzt und was es bedeutet, einen König zu haben.«

    Die Rechte des Königs

    10 Samuel berichtete dem Volk alles, was der Herr ihm gesagt hatte. 11 Er erklärte ihnen: »Ihr müsst bedenken, welche Rechte dieser König haben wird: Er wird eure Söhne in seinen Dienst nehmen, damit sie sich um seine Wagen kümmern, seine Pferde pflegen und als Leibwächter vor dem königlichen Wagen herlaufen. 12 Einige von euch wird er als Hauptleute oder als Truppenführer einsetzen. Andere müssen seine Felder bearbeiten und für ihn die Ernte einbringen. Handwerker werden für ihn Waffen und Wagen anfertigen. 13 Eure Töchter holt er zu sich an den Königshof. Sie werden für ihn Salben mischen, für ihn kochen und backen. 14 Eure besten Felder, Weinberge und Olivengärten wird er für sich beanspruchen und von seinen Knechten bearbeiten lassen. 15 Vom Ertrag eurer Äcker und Weinberge zieht er ein Zehntel als Steuern ein, um damit seine Hofleute und Beamten zu bezahlen. 16 Eure Knechte und Mägde wird er übernehmen, die kräftigsten und besten jungen Männer müssen ihm dienen. Auch eure Lasttiere wird er benutzen. 17 Er verlangt von euch ein Zehntel eurer Schafe und Ziegen, und ihr selbst seid alle seine Untertanen.

    18 Dann werdet ihr bereuen, dass ihr euch je einen König gewünscht habt. Doch wenn ihr dann zum Herrn um Hilfe schreit, wird er euch keine Antwort geben.«

    19 Aber das Volk ließ sich von Samuel nicht umstimmen und weigerte sich, auf ihn zu hören. »Wir wollen einen König haben!«, riefen sie.

    Ja, alles was wir tun, hat auch Konsequenzen.

    Wenn wir uns bewußt für etwas entscheiden, was nicht in Übereinstimmung mit Gottes Willen ist – z.B. aus einer in unseren Augen unglücklichen Ehe ausbrechen oder uns gegen unsere Eltern auflehnen – dann können wir das tun. Jehova hat uns einen freien Willen gegeben und zwingt uns nicht, so zu leben, wie es IHM gefällt.

    Wir dürfen leben, wie es uns gefällt und wie wir meinen, dass es uns glücklich macht. Aber wir müssen auch die Folgen unserer Entscheidung tragen und können dann nicht von Jehova erwarten, dass er uns dann in unserem Schmerz tröstet. Schließlich haben wir uns mit so einer Entscheidung von IHM abgewandt und im übertragenen Sinne gesagt, dass wir lieber ohne Jehova leben wollen. Dann müssen wir das auch dann tun, wenn es Probleme gibt. Wir können nicht erwarten, dass er die Folgen unserer eigenen verkehrten Entscheidung wegnimmt.

    „Jeder ist seines Glückes Schmied“.

    Wenn ich mich dafür entscheide, meinen Weg ohne Jehova zu gehen, dann darf ich nachher nicht jammern!

  138. Jule sagt:

    1. Samuel 9:7-8

    »Aber was sollen wir ihm denn mitbringen?«, entgegnete Saul. »Unsere ganzen Vorräte sind aufgegessen, und auch sonst haben wir nichts dabei, was wir ihm schenken könnten.«

    8 »Doch, ich habe noch ein kleines Silberstück in der Tasche«, sagte der Knecht. »Das will ich dem Propheten geben, damit er uns zeigt, welchen Weg wir nehmen sollen.«

    Die Fragee ist in den vergangenen Jahren schon mal aufgekommen: wieso mußten sie dem Propheten etwas geben, damit er Auskunft gibt?

    War es wirklich üblich, dass sich ein Prophet für seine Dienste bezahlen ließ? Das fällt mir irgendwie schwer, zu glauben, dass sich Samuel hatte bezahlen lassen

  139. Jule sagt:

    1. Samuel 9:18-21

    Noch beim Tor ging Saul auf Samuel zu und fragte ihn: »Kannst du mir sagen, wo hier der Seher wohnt?« 19 »Ich selbst bin der Seher«, antwortete Samuel. »Kommt doch mit mir zum Festplatz hinauf. Es ist mir eine Ehre, euch heute als meine Gäste zum Festessen einzuladen. Morgen früh werde ich dir alle deine Fragen beantworten, und dann könnt ihr weiterziehen. 20 Wegen der Esel, die vor drei Tagen verschwunden sind, brauchst du dir keine Sorgen mehr zu machen. Sie sind gefunden. Außerdem gehört alles Wertvolle in Israel ohnehin dir und deinen Verwandten.« 21 Erstaunt erwiderte Saul: »Wie kommst du darauf? Ich bin doch nur ein Benjaminiter, ich gehöre zum kleinsten und unbedeutendsten Stamm Israels, und meine Sippe ist eine der kleinsten von ganz Benjamin.«

    Logisch, dass Saul sehr erstaunt ist. Nicht nur darüber, dass der Prophet wußte, dass er bereits seit drei Tagen nach den verschwundenen Tieren suchte. Sondern bestimmt auch darüber, dass er so freundlich empfangen wird. Hatten sie kurz vorher noch überlegt, womit sie die Dienste des Propheten bezahlen sollten – so wird nun hier seinerseits herzlich vom Propheten eingeladen. Was für eine Ehre!

  140. Jule sagt:

    1. Samuel 10:5-6

    Gleich am Stadtrand begegnest du einer Gruppe von Propheten, sie kommen gerade vom Hügel herunter. Ihnen voran gehen Leute, die auf Harfen, Tamburinen, Flöten und Gitarren spielen. Die Propheten selbst werden in Ekstase sein und Prophezeiungen aussprechen. 6 Der Geist des Herrn wird über dich kommen. Du gerätst wie sie in Ekstase und redest prophetisch. Von da an wirst du ein ganz anderer Mensch sein.

    Wieso gab es zu der Zeit mehrere Propheten?

    Eigentlich dachte ich, dass Jehova sich immer nur eines Propheten bedienen würde. Aber dann fiel mir ein, dass ja zur Zeit des babylonischen Exils auch mehrere Propheten gedient hatten. In dem Buch „Lebe mit dem Tag Jehovas vor Augen“ gibt es extra einen Zeitstreifen, wo aufgezeigt wird, welche Propheten wann aktiv waren

  141. Jule sagt:

    Ein Mensch im Wandel der Persönlichkeit

    1. Samuel 10:9

    Saul verabschiedete sich von Samuel und ging fort. Da veränderte Gott ihn vollkommen, und alles, was Samuel vorausgesagt hatte, traf noch am selben Tag ein

    Was genau Jehova in ihm verändert, ist mir nicht ganz klar. Denn Saul ist bereits schon vor dem Zusammentreffen mit Samuel demütig, respektvoll und mitfühlend. So machte er sich Gedanken darüber, dass sich sein Vater um ihn sorgen könne. Zu Samuel sagt er erstaunt, dass er nur einer der Geringsten ist. Auch in der folgenden Zeit zeigt er sich demütig:

    Er prahlt nicht damit, dass er zum König gesalbt worden ist (Vers 14-16)

    als wir sie nirgends finden konnten, gingen wir zu Samuel, um ihn zu fragen.« 15 »Was hat er euch denn gesagt?«, wollte der Onkel wissen. 16 »Nun, er teilte uns mit, dass die Esel inzwischen gefunden sind«, antwortete Saul nur. Er erwähnte nicht, dass Samuel mit ihm über das Königtum gesprochen hatte.

    Er versteckt sich schüchtern, als der König öffentlich bekannt gegeben werden soll (Vers 21-22)

    Das Los fiel auf die Sippe Matri und unter deren Männern schließlich auf Saul, den Sohn Kischs. Doch als man ihn nach vorne rufen wollte, war er nicht zu finden.

    22 Da fragten sie den Herrn: »Ist der Mann überhaupt hierher gekommen?« Der Herr antwortete: »Ja, er ist da. Aber er hat sich im Lager versteckt.«

    Und als er später von nichtsnutzigen Männern verhöhnt wird, ignoriert er sie (Vers 27)

    Einige niederträchtige Männer aber spotteten: »Was, der soll uns helfen können?« Sie verachteten Saul und brachten ihm keine Geschenke. Doch Saul tat, als hörte er sie nicht.

    Das war der Saul vor seinem Königtum: ein freundlicher, netter und respektvoller Mann. Das war er auch schon bevor Jehova ihn ‚ganz umwandelte‘.

    Aber was war eigentlich passiert, dass er sich so zu seinem Nachteil später geändert hat?

  142. Jule sagt:

    1. Samuel 11 – 13

    Was war das für eine Sache mit dem Königtum Sauls?

    1. Samuel 11:1-3

    Kurze Zeit später zog Nahasch, der König der Ammoniter, mit seinem Heer zur israelitischen Stadt Jabesch in der Gegend von Gilead und belagerte sie. Da machten die Einwohner von Jabesch Nahasch folgendes Angebot: »Schließ einen Vertrag mit uns ab: Du lässt uns am Leben, und wir unterwerfen uns dir.« 2 »Einverstanden«, antwortete König Nahasch. »Ich will den Vertrag mit euch schließen, doch nur unter einer Bedingung: Jedem Einwohner eurer Stadt werde ich das rechte Auge ausstechen, damit ihr zu einem Schandfleck für ganz Israel werdet.« 3 »Gib uns eine Woche Bedenkzeit«, baten die führenden Männer von Jabesch König Nahasch. »Wir wollen Boten in alle Gegenden Israels schicken und unser Volk um Unterstützung bitten. Sollte uns niemand helfen, ergeben wir uns.«

    Warum ging man mit diesem Problem nicht direkt zum König? War so etwas nicht seine Aufgabe? Hätte er nicht mit dem Propheten Jehova befragen können?

    Im Kommentar von J.B. Darby heißt es hierzu auszugsweise:

    Die Leute von Jabes denken nicht einmal an den Retter, welchen Gott ihnen gerade gegeben hatte; denn das Volk hatte Saul nur in den Dingen anerkannt, welche das Fleisch annimmt: äußere Schönheit und natürliche Eigenschaften.

    1. Samuel 11:4-5

    Die Boten kamen auch nach Gibea, der Heimatstadt Sauls, und überbrachten den Einwohnern ihre Botschaft. Da brach die ganze Stadt in Tränen aus. 5 Saul kam gerade mit seinen Rindern vom Feld zurück, wo er gearbeitet hatte. Er fragte erstaunt: »Was ist denn los? Warum weinen die Leute?«

    Was hatte er noch auf dem Feld zu suchen? War er nicht der König?

    Warum „machte er nicht seinen Job“?

    Vers 5-9

    Man erzählte ihm, was die Boten aus Jabesch berichtet hatten. 6 Da kam der Geist Gottes über Saul, und er wurde vom Zorn gepackt.

    7 Er schlachtete zwei seiner Rinder und zerstückelte sie. Dann schickte er Boten mit den Fleischstücken in alle Gebiete Israels und ließ überall ausrichten: »Wer nicht mit Saul und Samuel gegen die Ammoniter in den Krieg zieht, dessen Rinder sollen genauso zerstückelt werden!«

    Als das Volk merkte, dass der Herr durch Saul sprach, erschrak es und meldete sich geschlossen zum Kampf. 8 In der Nähe von Besek musterte Saul das Heer: Es waren insgesamt 300 000 Mann aus den israelitischen Stämmen und 30 000 Männer aus dem Stamm Juda.

    9 Die Boten aus Jabesch schickte man mit der Nachricht zurück: »Noch vor morgen Mittag seid ihr befreit!« Diese Botschaft löste in der ganzen Stadt große Freude aus.

    Also nur „Anlaufschwierigkeiten“?

  143. Jule sagt:

    1. Samuel 12:10

    Dann schrien eure Vorfahren jedes Mal zum Herrn um Hilfe und bekannten: ›Wir haben gesündigt, denn wir haben dich, Herr, verlassen und die kanaanitischen Götter Baal und Astarte verehrt! Bitte befrei uns doch von unseren Feinden! Dann wollen wir dir allein dienen.‹

    Hier sehen wir sehr schön, dass ihre Einstellung eine verkehrte war: Eigentlich müßten sie zuerst zu Jehova umkehren (Vers 14-5)

    Jetzt ehrt den Herrn, und dient ihm, gehorcht ihm, und widersetzt euch nicht seinen Geboten. Wenn ihr und euer König dem Herrn treu seid, dann wird er euch beistehen. 15 Gehorcht ihr ihm aber nicht, sondern widersetzt euch seinen Geboten, so wird der Herr sich auch gegen euch stellen wie damals gegen eure Vorfahren.

    Sie selbst hatten sich ja von IHM ab- und sich anderen Göttern zugewandt. Jehova hatte ihnen gesagt, dass er nicht in ihrer Mitte sein könne, solange sie das Unreine dulden würden. Daher mußten sie zuerst die Reinheit wieder herstellen, damit Jehova sich ihnen wieder zuwenden konnte. Wenn sie es ernst gemeint und aufrichtig ihr falsches Tun bereut hätten – dann wäre ihre Aussage anders formuliert.

    Hier zeigen sie, dass sie nur umkehren, weil sie sich etwas davon erwarten. Damit bestätigen sie die Anklage des Satans: sie wollten Jehova nur dienen, weil sie seinen Schutz wollen

  144. Jule sagt:

    1. Samuel 13:7-14

    Saul verliert die Geduld

    7 Einige flohen sogar über den Jordan in die Gebiete von Gad und Gilead. Saul war immer noch in Gilgal. Die Männer, die bei ihm waren, zitterten vor Angst. 8 Samuel hatte Saul befohlen, eine Woche auf ihn zu warten. Doch als Samuel nach einer Woche immer noch nicht in Gilgal erschienen war, verlor Saul die Geduld, denn seine Leute begannen schon davonzulaufen. 9 Er ließ die Tiere für das Brand- und das Dankopfer holen und brachte selbst das Opfer dar.

    10 Kaum war er fertig, da kam Samuel. Saul ging ihm entgegen, um ihn zu begrüßen. 11 Doch Samuel stellte ihn sofort zur Rede: »Was hast du getan?« Saul versuchte sich zu rechtfertigen: »Die Soldaten begannen schon davonzulaufen, weil du nicht pünktlich zur abgemachten Zeit hier warst. Die Philister haben sich in Michmas zum Kampf aufgestellt, 12 und ich musste befürchten, dass sie uns jeden Moment in Gilgal angreifen. Ich wollte aber auf jeden Fall den Herrn um seine Hilfe bitten. Deshalb habe ich es gewagt, selbst das Brandopfer darzubringen.« 13 »Das war sehr dumm von dir!«, erwiderte Samuel. »Du hast dem Befehl des Herrn, deines Gottes, nicht gehorcht. Er wollte dir und deinen Nachkommen für alle Zeiten die Königsherrschaft über Israel geben. 14 Du aber hast sie durch dein voreiliges Handeln verspielt. Der Herr hat schon einen Nachfolger ausgesucht und ihn dazu bestimmt, das Volk zu regieren. Es ist ein Mann, der ihm Freude machen wird. Du aber hast dem Befehl des Herrn nicht gehorcht.«

  145. Jule sagt:

    1. Samuel 14 – 16

    1. Samuel 14:2-3

    Saul saß gerade unter dem großen Granatapfelbaum bei Migron nahe Gibea; 600 Mann waren bei ihm, darunter der Priester Ahija. Er war der Sohn von Ikabods Bruder Ahitub. Sein Großvater war Pinhas, sein Urgroßvater Eli, der früher in Silo als Priester des Herrn gedient hatte. Ahija war in jener Zeit der Priester und trug das Priestergewand.

    Wieviel Zeit war denn inzwischen vergangen?

    Wir erinnern uns? Sein Vater wurde geboren an dem Tag, an dem Eli tot vom Stuhl fiel. Er war die zweite Generation.

    Auf der anderen Seite haben wir gestern gelesen, dass Samuel alt war. Für das Volk schon viel zu alt. Damit begründeten sie ihren Wunsch nach einem menschlichen König.

    Interessant hierzu noch ein Gedanke aus dem Kommentar von Darby, wo es auszugsweise heisst:

    es ist gleichzeitig zu beachten, daß dies der erste Altar ist, den Saul gebaut hat, und daß der Priester aus der von Gott verurteilten Familie war.

    Das war mir ganz entfallen: hatte Jehova nicht die Familie Elis verflucht und gesagt, dass aus dieser Familie keine Priester mehr kommen würden?

    (1. Samuel 2:30-36) 30 Darum [lautet] der Ausspruch Jehovas, des Gottes Israels: „Ich habe allerdings gesagt: Was dein Haus und das Haus deines Vorvaters betrifft, sie werden vor mir wandeln bis auf unabsehbare Zeit.“ Jetzt aber [lautet] der Ausspruch Jehovas: „Das ist für mich undenkbar, denn die mich ehren, werde ich ehren, und die mich verachten, werden von geringer Bedeutung werden.“ 31 Siehe! Tage kommen, da ich bestimmt deinen Arm und den Arm des Hauses deines Vorvaters abhauen werde, so daß es keinen alten Mann in deinem Haus mehr geben wird. 32 Und du wirst tatsächlich auf einen Widersacher [in meiner] Wohnung blicken inmitten all des Guten, was an Israel getan wird; und nie mehr wird es in deinem Haus einen alten Mann geben. 33 Und doch gibt es einen Mann der Deinen, den ich nicht davon abschneiden werde, an meinem Altar zu sein, um deine Augen versagen und deine Seele verschmachten zu lassen; aber die meisten deines Hauses werden alle durch das Schwert von Menschen sterben. 34 Und dies ist für dich das Zeichen, das an deinen beiden Söhnen, Hophni und Pinehas, eintreffen wird: An e i n e m Tag werden sie beide sterben. 35 Und ich werde bestimmt einen treuen Priester für mich erwecken. In Übereinstimmung mit dem, was in meinem Herzen und in meiner Seele ist, wird er tun; und ich werde ihm gewiß ein dauerndes Haus bauen, und er wird wirklich vor meinem Gesalbten wandeln allezeit. 36 Und es soll geschehen, daß jeder, der in deinem Haus übrigbleibt, kommen und sich für eine Geldzahlung und einen runden Laib Brot vor ihm niederbeugen wird und bestimmt sagen wird: „Geselle mich bitte einem der Priesterämter bei, damit ich ein Stück Brot zu essen habe.“ ‘ “

    Wie konnte er da der amtierende Priester sein?

  146. Jule sagt:

    1. Samuel 14:16-17

    Die Späher Sauls in Gibea bemerkten, dass im Lager der Philister großer Lärm und ein wildes Durcheinander herrschten. 17 Sofort befahl Saul: »Lasst alle Leute antreten, um herauszufinden, wer von uns das Lager verlassen hat!«

    Wie kommt Saul hier auf die Idee, dass einer vom Volk das Lager verlassen haben müsse?

    Hatten sie nicht unter dem Baum gerastet, weil sie voller Angst vor den Philistern waren?

    Da es nicht aufgefallen war, dass jemand fehlte – wie konnte er da annehmen, dass einzelne den Aufruhr veranlaßt haben könnten?

  147. Jule sagt:

    1. Samuel 14:21

    Schon lange hatten die Philister Israeliten als Söldner in ihr Heer aufgenommen. Viele waren auch jetzt mit den Philistern in die Schlacht gezogen. Nun liefen sie zu ihren Landsleuten unter Sauls und Jonatans Führung über.

    Wie konnte so etwas denn passieren?

    Wie konnte sich ein Israelit für das Heer der Feinde Jehovas und des eigenen Volkes anwerben lassen? Ist dies nicht ein Widerspruch in sich?

    Wie konnte jemand auf so eine irrsinnige Idee kommen?

  148. Jule sagt:

    1. Samuel 14:31-39

    Doch am Abend waren die Soldaten erschöpft. 32 Sie fielen gierig über die Tiere her, die sie von den Philistern erbeutet hatten. Hastig schlachteten sie Schafe, Rinder und Kälber. Sie nahmen sich nicht einmal die Zeit, das Blut ganz abfließen zu lassen. Die geschlachteten Tiere ließen sie einfach am Boden in ihrem Blut liegen und aßen sie dann gleich an Ort und Stelle.

    33 Jemand lief zu Saul und berichtete ihm: »Das Volk sündigt gegen den Herrn, denn sie essen das Fleisch noch am Schlachtort, ohne es ganz ausbluten zu lassen.« Da rief Saul laut: »Ihr habt ein großes Unrecht begangen!« Er befahl den Männern in seiner Nähe: »Wälzt sofort einen großen Stein zu mir her!

    34 Verteilt euch im ganzen Lager und weist alle an, sie sollen ihre Tiere zu mir bringen, hier auf diesem Stein töten und ganz ausbluten lassen. Dann können sie das Fleisch essen. Damit will ich verhindern, dass ihr gegen den Herrn sündigt, wenn ihr die Tiere in ihrem Blut liegen lasst und das Fleisch dann an Ort und Stelle mit dem Blut verzehrt.«
    Alle gehorchten dem Befehl Sauls. Noch in derselben Nacht kam jeder mit seinen Tieren zu dem Stein und schlachtete sie dort so, wie es vorgeschrieben war. 35 Saul baute einen Altar für den Herrn. Es war der erste, den er selbst aufrichtete.

    36 Dann sagte er zu den Männern: »Kommt, wir wollen noch heute Nacht den Philistern nachjagen und sie ausplündern! Bis zum Morgengrauen soll keiner von ihnen mehr am Leben sein.« Die Soldaten antworteten: »Tu nur, was du für richtig hältst!« Doch der Priester wandte ein: »Lasst uns zuerst Gott fragen.« 37 So stellte Saul die Frage: »Soll ich den Philistern nachjagen? Wirst du uns helfen, sie vollständig zu besiegen?« Doch dieses Mal gab Gott ihm keine Antwort.

    38 Da rief Saul alle Truppenführer zu sich und sagte: »Irgendjemand muss heute Schuld auf sich geladen haben. Versucht herauszufinden, wer es war. 39 Bei dem Herrn, der Israel geholfen hat, schwöre ich: Der Schuldige muss sofort sterben, selbst wenn es mein Sohn Jonatan wäre.«

    Dabei wäre es hier doch naheliegend gewesen, dass es um das Essen der nicht ausgebluteten Tiere gegangen war. Davon hatte Saul doch bereits Kenntnis. Dass es nicht darum ging, konnte er doch unmöglich wissen.

    Auffällig ist hier auch, dass Saul schnell mit Gelübden ist. Sie escheinen mir eher einer Laune heraus zu entspringen – waren beide nicht gut durchdacht.

    Kannte er nicht das, was Moses zum Thema Gelübde gesagt hatte?:

    dass sie gut durchdacht sein sollten, weil sie sich nachher nicht wieder zurück nehmen ließen und dass man lieber selten, aber dann sinnvolle Gelübde ablegen sollte.

    Irgendwie scheint Saul generell spontan und aus Launen heraus zu handeln. Ob dies das Resultat dessen war, dass Jehova seinen Geist wieder von ihm genommen hatte?

    Zumindest trugen diese Eigenschaften dazu bei, dass er kein guter König war. Er trug nicht zum Segen des Volkes bei. Eher im Gegenteil!

  149. Jule sagt:

    1. Samuel 14:41-42

    Das Los fiel auf Saul und Jonatan, und das übrige Volk war freigesprochen. 42 Da sagte Saul: »Werft das Los jetzt auch noch zwischen mir und meinem Sohn.« Da traf es Jonatan.

    Warum fiel das Los eigentlich auf Jonathan?

    Wir hatten ja in den letzten Jahren einiges an Stoff zusammengesucht – auch dazu, wieso Jonathan dann letztendlich doch nicht zu Tode kam. Da wurde immer wieder gezeigt, dass es ein dummes Gelübde von Saul gewesen sei und dass er selbst dadurch das Volk in eine Not gebracht hatte, die unnötig war und die dann dafür sorgte, dass das Volk unausgeblutete Tiere assen.

    Warum drückte Jehova da nicht eher sein Mißfallen über Saul aus? Weil es keine Sünde war, was dieser getan hatte – Jonathan dagegen ein Gelübde gebrochen hatte?

  150. Jule sagt:

    Ist das überhaupt zulässig?

    Darf ein anderer ohne meine Zustimmung und ohne mein Wissen ein Gelübde für mich abgeben?

    Bei Jephtha lag der Fall ja etwas anders – er wollte auf etwas verzichten. Dummerweise mußte seine Tochter dadurch auch auf verzichten. Aber hier hatte Saul ein Gelübde für und im Namen seines Heers ausgesprochen,

    Ok, sie hatten ihm nicht widersprochen. Aber es konnte unmöglich für Jonathan bindend sein, der garnicht davon wußte.

    Wieso sagt Jehova dann zu Saul, ER habe ihm nicht geantwortet, weil Jonathan das Gelübde gebrochen habe?

  151. Jule sagt:

    1. Samuel 14:49-51
    Die Familie Sauls

    49 Saul hatte drei Söhne: Jonatan, Jischwi und Malkischua. Seine Töchter hießen Merab und Michal, Michal war die jüngere. 50 Sauls Ehefrau hieß Ahinoam. Sie war eine Tochter des Ahimaaz. Sauls oberster Heerführer war Abner, ein Sohn von Sauls Onkel Ner. 51 Sauls Vater Kisch und Abners Vater Ner waren Brüder. Ihr Vater hieß Abiël.

    Interessant, was wir so alles aus den „Nebenversen“ erfahren.

    Dass Saul zwei Kinder hatte, ist allgemein bekannt: Jonathan, der sich später mit David anfreundet und Michal, die später seine Frau wird.

    Die anderen Kinder gehen unter. Dass Michal eine Schwester hatte, wird später kurz erwähnt, denn sie zieht nach deren frühen Tod deren Kinder auf.

    Aber Saul hatte noch zwei weitere Söhne. Und dass sein Heerführer Abner mit ihm verwandt war, habe ich bisher auch noch nicht bewußt wahrgenommen

  152. Jule sagt:

    1. Samuel 15:4

    Saul rief seine Truppen zusammen und musterte sie in Telem. Es waren 200 000 Mann Fußvolk, dazu kamen 10 000 Mann aus Juda

    Warum werden die Männer aus Juda hier extra angeführt?

    Zu der Zeit war das Reich doch noch gar nicht getrennt – oder?

  153. Jule sagt:

    1. Samuel 15:6

    Vor dem Angriff ließ Saul den Kenitern eine Botschaft zukommen: »Trennt euch von den Amalekitern! Verlasst sofort dieses Gebiet, sonst kommt ihr mit ihnen um, wenn wir sie vernichten! Denn ihr Keniter seid damals den Israeliten freundlich begegnet und habt ihnen geholfen, als sie von Ägypten wegzogen und in der Wüste unterwegs waren.«

    Da verließen die Keniter schleunigst das Gebiet der Amalekiter.

    Hier kommt mir gleich Offenbarung in den Sinn, wo gesagt wird, dass wir aus Babylon der Großen hinausgehen sollen, ‚wenn wir nicht mit ihr teilhaben wollen an ihren Sünden‘.

    Die Keniter reagieren umgehend: sie fliehen sofort aus deren Mitte. Sie sind sich der Dringlichkeit bewußt. Wie steht es mit unserem eigenen Dringlichkeitsbewußtsein?

    Ahmen wir hier die Keniter nach, oder gleichen wir eher den Juden im Jahre 70 u.Z.? Erinnern wir uns noch an das Drama im vorletzten Jahr, dass sich um das Thema drehte?

    Jesus hatte seinen Nachfolgern ein sicheres Zeichen gegeben. Dann sollten sie aus Jerusalem fliehen, damit sie nicht mit den anderen umkämen. Dass die Juden sich davon nicht beeindrucken ließen, ist ja verständlich. Aber in dem Drama sehen wir Christen, die die Dringlichkeit aus den Augen verlieren und entweder zu spät an Flucht denken – oder aber wieder nach Jerusalem zurückkehren. Sie wollten ja nur einen kurzen Besuch abstatten, nur mal nachsehen.

    Und wir? Sind wir wirklich aus der Welt geflohen – oder zeigen unsere Taten und Vorlieben, dass wir noch mit ihr liebäugeln? Was zeigt das, womit wir uns beschäftigen und das, worüber wir reden? Was zeigt unser Umgang und die Art und Weise, wie wir mit unserer Zeit umgehen?

    Sind wir wirklich aus Babylon der Großen und der Welt geflohen?

    Denken wir vielleicht, das hier mit den Kenitern sei etwas anderes gewesen?: Das Heer stand schon bereit und da mußten sie schnell gehen – aber über den großen Tag Gottes wird schon so lange geredet!

    Wenn uns unser Dringlichkeitsbewußtsein abhanden gekommen sein solte – warum es nicht neu beleben?

    Ist es wirklich so wichtig für uns, ob Harmagedon ganz nah kommt? Selbst wenn es nicht mehr zu meinen Lebzeiten käme – so würde es nichts für mich ändern! Ich will jeden Tag meines Lebens so leben, dass ich meinem Schöpfer gefalle. Mir geht es nicht um die Belohnung, sondern darum, dass ich Jehovas Herz erfreue und ihm etwas in die Hand gebe, damit er diesen unverschämten Widersacher zum Schweigen bringen kann. Ich möchte keine Sekunde zu denen gehören, die Jehova aufgrund ihrer Persönlichkeit und ihres Wandels hasst.

    Unser Vortragsredner heute hat es sehr schön ausgedrückt:

    wir sollten jeden Tag sorgsam nach unserem Garten sehen, in dem die Frucht des Geistes wächst. Vielleicht muss ja unserer Frucht der Selbstbeherrschung etwas aufmerksamkeit geschenkt werden, damit sie sich besser entwickeln kann und wächst. Überall muss Unkraut ausgerissen werden, das die einzelnen Aspekte am Wachstum hindert.

    Auch dies gehört für mich mit dazu, aus der Welt zu fliehen!

  154. Jule sagt:

    1. Samuel 15:8-9

    Das ganze Volk wurde mit dem Schwert niedergemetzelt. Nur Agag, ihren König, nahm Saul lebend gefangen. 9 Ihn verschonten Saul und seine Soldaten. Auch die besten Schafe und Ziegen, Lämmer, Rinder und das Mastvieh ließen sie am Leben. Alle gesunden und kräftigen Tiere waren ihnen zu schade zum Schlachten. Sie töteten nur das schwächliche Vieh, von dem sie sich keinen Nutzen versprachen.

    Dass sie das Vieh verschonten, ist in gewisser Weise verständlich. Sie konnten es für sich selbst nutzen oder opfern, was sie später als Grund dafür angeben.

    Aber warum den König und die Soldaten? Was wollte Saul mit ihnen, warum ließ er sie am Leben? Hatte er Mitleid? Was sollte das?

  155. Jule sagt:

    1. Samuel 15:22-23

    »Was denkst du, worüber freut sich der Herr mehr: über viele Brand- und Schlachtopfer oder über Gehorsam gegenüber seinen Weisungen?

    Ich sage dir eines: Gehorsam ist wichtiger als das Schlachten von Opfertieren.

    Es ist besser, auf den Herrn zu hören, als ihm das beste Opfer zu bringen.

    23 Auflehnung ist ebenso schlimm wie Zauberei, und Eigensinn ist nichts anderes als Götzendienst.

    Weil du es abgelehnt hast, den Befehl des Herrn auszuführen, hat er dich als König abgesetzt: Du wirst nicht mehr lange regieren!«

  156. Jule sagt:

    1. Samuel 15:33

    Samuel traf Saul den Rest seines Lebens nicht mehr. Doch er war traurig, dass der Herr es bereute, Saul zum König über Israel gemacht zu haben.

    War er wirklich traurig darüber, dass Jehova es bereute – oder nicht eher darüber, dass ER es bereuen mußte?

  157. Jule sagt:

    1. Samuel 16:2-5

    »Nimm eine junge Kuh mit und sag, du seist zum Opfern gekommen. 3 Lade Isai zu dem Opferfest ein. Was du weiter tun sollst, lasse ich dich rechtzeitig wissen. Ich werde dir genau zeigen, welchen Sohn du zum König salben sollst.«

    4 Samuel gehorchte dem Befehl des Herrn. Seine Ankunft in Bethlehem erregte Aufsehen. Erschrocken kamen die führenden Männer ihm entgegen und fragten: »Dein Besuch bedeutet doch hoffentlich nichts Schlimmes?« 5 »Nein, nein«, beruhigte er sie, »es ist alles in Ordnung. Ich bin gekommen, um dem Herrn ein Opfer darzubringen. Macht euch bereit, und kommt dann mit mir zum Opferfest.«

    Wieso sollte dies beruhigen?

    War es damals üblich, dass der Prophet zu mir nach Hause kommt und mich und meine Familie zu einem Opferfest einlädt?

    Wieso mußten sie dazu nicht zur Stiftshütte gehen?

  158. Jule sagt:

    1. Samuel 16:2

    So ließ Isai David holen. Er war ein gut aussehender junger Mann, braun gebrannt und mit schönen Augen.

    Ttt. So kann man sich täuschen.

    Bei uns in der NW-Übersetzung steht, dass er rötlich war.

    Ich hatte bisher immer angenommen, dass damit die Haare gemeint seien. Nun lese ich hier, dass sich das Wort offensichtlich auf seine Hautfarbe bezog.

    Man lernt nie aus

  159. Jule sagt:

    1. Samuel 16:12-13

    »Das ist er«, sagte der Herr zu Samuel, »salbe ihn!« 13 Da nahm Samuel das Horn mit dem Öl und goss es vor den Augen seiner Brüder über Davids Kopf aus. Sogleich kam der Geist des Herrn über David und verließ ihn von da an nicht mehr.

    Wußte David, was dies zu bedeuten hat? War er sich dessen bewußt, dass Samuel ihn gerade zum König gesalbt hatte?

    Wenn ja: was mag er wohl gedacht haben, als er später als Saitenspieler an den Königshof gerufen wurde?

    Wußte er, dass er zum König gesalbt worden war, weil Jehova Saul verworfen hatte?

    Wenn ja: was ging ihm dann wohl dabei durch den Kopf, wenn Saul wieder von dem bösen Geist gequält wurde und er ihm Erleichterung verschaffen mußte?

  160. Jule sagt:

    1. Samuel 17 – 20

    1. Samuel 17:14-15

    David war der jüngste. 15 Hin und wieder kehrte er von Sauls Königshof nach Hause zurück, um in Bethlehem wieder die Schafe und Ziegen seines Vaters zu hüten.

    Jetzt macht es Sinn!

    Wieder eine „Nebensächlichkeit“, die ich bisher überlesen habe:

    David war zwar ständig in Sauls Diensten – aber es gab scheinbar auch geregelte Auszeiten.

    Wovon die abhingen, wird hier nicht gesagt. Aber es erklärt, wieso sein Vater ihn schickte

  161. Jule sagt:

    1. Samuel 17:20-21

    Als er das Heer erreichte, zogen die Soldaten gerade unter lautem Kriegsgeschrei zum Kampfplatz 21 und gingen in Stellung. Ihnen gegenüber standen die Philister, auch sie bereit zum Kampf.

    Ich weiss nicht, ob ich lachen oder weinen soll über dieses Bild, das hier nun vor meinen Augen entsteht:

    Goliath zermürbte mit seinen 6woechigen Auftritten das Lager der Israeliten. Sie mußten eigentlich wissen, was jetzt kommt. Ganz bestimmt würde er sie wieder herausfordern, einen Mann für einen Zweikampf zu stellen. Sie hatten alle Angst und sie wußten, dass sich niemand von ihnen darauf einlassen würde,

    Und doch gingen sie mit lautem Gebrüll in Stellung?

    Würde man da nicht eher unauffällig auf seinen Platz gehen? Wollten sie sich mit dem Kriegsgeschrei selbst Mut machen? Hofften sie auf ein Wunder – ebenso wie bei der Einnahme von Jericho?

    Warum wandten sie sich eigentlich nicht an Jehova? Weil Saul wußte, dass ER ihn sowieso verworfen hatte?

  162. Jule sagt:

    1. Samuel 17:22-30

    David ließ sein Gepäck bei der Wache des Lagers zurück und eilte den Soldaten nach, um seine Brüder zu sehen. Als er sie gefunden hatte, fragte er sie, wie es ihnen gehe.

    23 Noch während sie sich unterhielten, kam Goliat von Gat wieder aus den Schlachtreihen der Philister hervor, und David hörte, wie er die Israeliten zum Zweikampf herausforderte. 24 Kaum hatten die Israeliten Goliat erblickt, packte sie die Angst, und sie ergriffen die Flucht. 25 »Hast du gesehen? Dort kommt er wieder!«, riefen sie einander zu. »Hör nur, wie er uns wieder verspottet. Der König hat eine hohe Belohnung ausgesetzt für den, der diesen Kerl umbringt, ja, er will ihm sogar seine Tochter zur Frau geben. Dazu soll seine ganze Familie sofort von den Steuern befreit werden.«

    26 David fragte einige Soldaten in seiner Nähe: »Welche Belohnung soll der Mann erhalten, der diesen Philister da erschlägt und die Schande von unserem Volk abwendet? Wir können doch nicht dulden, dass dieser unbeschnittene Philister sich über das Heer des lebendigen Gottes lustig macht!« 27 Sie erzählten David noch einmal, welche Belohnung der König ausgesetzt hatte.

    28 Als Eliab, Davids ältester Bruder, ihn so mit den Soldaten reden hörte, wurde er zornig. »Was hast du überhaupt hier zu suchen?«, fuhr er ihn an. »Und wer hütet jetzt die paar Schafe und Ziegen in der Steppe? Ich weiß doch genau, wie hochnäsig und eingebildet du bist! Du bist nur zu uns gekommen, um dir eine Schlacht anzusehen.« 29 »Was habe ich denn getan?«, entgegnete David. »Ich habe doch nur eine Frage gestellt!« 30 Er drehte sich zu einem anderen um und fragte noch einmal nach der Belohnung. Und wieder erhielt er dieselbe Antwort.

    Warum ist David eigentlich die Belohnung so wichtig?

    Bereits beim Erscheinen von Goliath wurde es gesagt, dann fragt er noch mal nach und jetzt zum 3. Mal?

    Es ging ihm doch um Jehova und SEINEN Namen. Was interessiert da die Menschliche Ehre und Zuwendung so sehr?

    David war zu der Zeit ja bereits längere Zeit am Hof des Königs gewesen. Sicherlich hatte er da auch die Kinder von Saul – auch seine Töchter kennen gelernt. Hatte er sich da bereits in eine von ihnen verliebt?

    Aber wenn dem so gewesen wäre, warum weist er dann die Möglichkeit einer Ehe erst bescheiden von sich?

  163. Jule sagt:

    zuerst das Gedicht vom Pioniertisch lesen und dann den Text hier in der Hoffnung für alle

    1. Samuel 17:31-51 – David gegen Goliath

    Die Wahl der Waffen

    31 Als die Soldaten merkten, worauf David hinauswollte, meldete es jemand dem König. Der ließ ihn sofort zu sich rufen. 32 »Mein König«, sagte David zu Saul, »von diesem Kerl müssen wir uns doch nicht einschüchtern lassen! Ich will den Kampf mit ihm aufnehmen.« 33 »Das ist unmöglich!«, antwortete Saul. »Wie soll ein junger Mann wie du den Zweikampf mit diesem Philister gewinnen? Du bist ja fast noch ein Kind, er aber ist ein erfahrener Soldat, der von Jugend auf gelernt hat, mit Waffen umzugehen.«

    34 Doch David ließ nicht locker: »Als ich die Schafe und Ziegen meines Vaters hütete, kam es immer wieder vor, dass ein Löwe oder ein Bär die Herde überfiel, ein Schaf packte und es wegschleppen wollte. 35 Dann lief ich ihm nach, schlug auf ihn ein und riss ihm seine Beute aus dem Maul. Stürzte er sich dann wütend auf mich, packte ich ihn an der Mähne oder am Fell und schlug ihn tot. 36 So habe ich mehrere Löwen und Bären erschlagen. Und diesem Philister soll es nicht anders ergehen, denn er hat sich über das Heer des lebendigen Gottes lustig gemacht.

    37 Der Herr, der mich aus den Klauen von Löwen und Bären gerettet hat, der wird mich auch vor diesem Philister beschützen.«

    Schließlich gab Saul nach: »Gut, du sollst mit ihm kämpfen. Möge der Herr dir beistehen.« 38 Dann gab er David seine eigene Rüstung. Eigenhändig setzte er ihm den Helm aus Bronze auf und zog ihm den Brustpanzer an. 39 Zuletzt schnallte David sich den Gürtel mit dem Schwert um. Mühsam versuchte er einige Schritte zu gehen, denn er hatte noch nie zuvor eine Rüstung getragen. »Das geht nicht! Ich kann mich ja kaum darin bewegen«, sagte er und zog die Rüstung wieder aus. 40 Stattdessen nahm er seinen Hirtenstock und seine Steinschleuder, holte fünf flache Kieselsteine aus einem Bach und steckte sie in seine Hirtentasche. Mit Stock und Schleuder in der Hand schritt er dann auf den Riesen zu.

    Davids Sieg

    41 Auch Goliat rückte immer weiter vor, zusammen mit seinem Schildträger, der vorausging. 42 Plötzlich bemerkte er David. »Ach, jetzt schicken sie schon Kinder in den Krieg!«, spottete er, weil David noch sehr jung war, braun gebrannt und gut aussehend. 43 »Bin ich denn ein Hund, dass du mir nur mit einem Stock entgegenkommst?«, brüllte Goliat ihn an und verfluchte David im Namen sämtlicher Götter, die er kannte. 44 Dann schrie er: »Komm nur her! Ich werde dein Fleisch den Geiern und den wilden Tieren zu fressen geben.«

    45 Doch David rief zurück: »Du, Goliat, trittst gegen mich an mit Schwert, Lanze und Wurfspieß. Ich aber komme mit der Hilfe des Herrn. Er ist der Herr, der allmächtige Gott, und der Gott des israelitischen Heeres. Ihn hast du eben verspottet. 46 Heute noch wird der Herr dich in meine Gewalt geben, ich werde dich besiegen und dir den Kopf abschlagen. Dann werfe ich die Leichen deiner Leute, der Philister, den Geiern und Raubtieren zum Fraß vor. Die ganze Welt soll erfahren, dass wir Israeliten einen mächtigen Gott haben. 47 Und alle Soldaten hier sollen sehen, dass der Herr weder Schwert noch Speer nötig hat, um uns zu retten. Er selbst führt diesen Krieg und wird euch in unsere Gewalt geben.«

    48 Als Goliat sich in Bewegung setzte und auf David losstürzen wollte, lief auch David ihm entgegen. 49 Im Laufen nahm er einen Stein aus seiner Tasche, legte ihn in die Steinschleuder und schleuderte ihn mit aller Wucht gegen den Feind. Der Stein traf Goliat am Kopf und bohrte sich tief in seine Stirn. Sofort fiel der Riese zu Boden auf sein Gesicht.

    50-51 So überwältigte David den mächtigen Philister mit einer einfachen Steinschleuder und einem Kieselstein. Da er kein eigenes Schwert hatte, lief er schnell zu dem Riesen, zog dessen Schwert aus der Scheide und schlug ihm den Kopf ab.

    Als die Philister sahen, dass ihr stärkster Mann tot war, ergriffen sie die Flucht.

  164. Jule sagt:

    1. Samuel 18:1

    Nach diesem Gespräch traf David Jonatan, den Sohn des Königs. Vom ersten Augenblick an liebte Jonatan David sehr, ja, er liebte ihn mehr als sein eigenes Leben.

    Sind sich die beiden wirklich hier zum ersten Mal begegnet?

    Sollten sie wirklich noch nicht vorher bereits im Hause Sauls zusammen getroffen sein? Oder ging es hier um eine „wirkliche Begegnung“, ein wirkliches Kennenlernen?

    Wir sagen ja auch: „ich kenne den und den“ – und meinen damit, dass wir den schon mal gesehen haben. Vielleicht in der Schule, in der Versammlung oder auf einem Kongress. Aber in Wirklichkeit lernen wir denjenigen erst dann kennen, wenn wir uns mit ihm unterhalten.

    Sollte dies damit gemeint sein?

    Oder war es eher so, dass David zu diesem Zeitpunkt nur immer im Geheimen beim König war?

    Er wurde ja immer dann gerufen, wenn der König mal wieder Probleme mit dem bösen Geist bekam. In solchen Momenten ließ er bestimmt keine anderen Personen in seine Nähe. So, wie ich mich in den vergangenen Jahren immer allein ins Schlafzimmer zurück gezogen habe, wenn ich sauer auf meinen Mann oder eins der Kinder war. Aus Angst, sonst Dinge zu sagen, die ich eigentlich nicht so meine und die den anderen wirklich tief verletzen könnten. Da bin ich dann auch immer besser allein.

    Vielleicht hatte Saul sich auch in solchen Momenten zurück gezogen und war allein, wenn David kam, um ihn mit Psalmen zu besänftigen.

  165. Jule sagt:

    1. Samuel 18:10-11

    10-11 Schon am nächsten Tag ließ Gott wieder einen bösen Geist über Saul kommen, so dass er wie ein Wahnsinniger in seinem Haus tobte. David begann wie gewohnt, auf seiner Harfe zu spielen, um ihn zu beruhigen. Plötzlich schleuderte Saul den Speer, den er in der Hand hielt, nach David. »Jetzt spieße ich diesen Kerl an die Wand!«, dachte er in seiner Wut. Doch David sprang zur Seite und konnte dem Speer ausweichen, auch als der König es ein zweites Mal versuchte.

    Soviel zu der Annahme vom letzten Jahr, dass Jonathan doch bestimmt dabei gewesen wäre und das auch gehört hätte.

    Bei uns heißt es, „Saul sagte…“. Daher hatte ich angenommen, dass er es ausgesprochen und für alle hörbar gesagt hatte.

    Aber es gibt ja auch noch die Formulierung, dass jemand etwas „in seinem Herzen sagte“. Das war anscheinend eher hier damit gemeint.

  166. Jule sagt:

    1. Samuel 19:1

    Saul machte vor seinem Sohn Jonatan und vor allen Bediensteten kein Geheimnis daraus, dass er David ermorden wollte.

    Soviel zu der Frage, ob Jonathan nicht wußte, dass Saul David nach dem Leben trachtet

  167. Jule sagt:

    1. Samuel 20:1-42

    David und Jonatan schwören einander Treue

    1 Nun floh David aus der Siedlung der Propheten in Rama. Heimlich suchte er Jonatan auf und fragte ihn: »Was habe ich nur falsch gemacht? Was habe ich verbrochen gegen deinen Vater? Warum will er mich umbringen?«

    2 »Wie kommst du darauf?«, versuchte Jonatan seinen Freund zu beruhigen. »Niemand will dich töten! Du weißt genau, dass mein Vater nichts unternimmt, ohne es vorher mit mir zu besprechen, sei es wichtig oder unwichtig. Warum sollte er mir ausgerechnet seine Mordabsichten verheimlichen? Nein, David, das siehst du falsch.«

    3 Doch David widersprach: »Natürlich weißt du nichts davon, denn dein Vater hat längst gemerkt, dass du mein Freund bist. Darum will er dich nicht damit belasten. Doch ich sage dir: So gewiss der Herr lebt und so gewiss du selbst lebst: Mein Leben hängt an einem seidenen Faden!«

    4 Jonatan erklärte: »Ich will alles für dich tun.« 5 Darauf sagte David: »Morgen beginnt doch das Neumondfest. Da sollte ich eigentlich als Gast beim königlichen Festmahl erscheinen. Doch ich komme wohl besser nicht, sondern verstecke mich bis übermorgen Abend irgendwo in der Nähe. 6 Wenn dein Vater nach mir fragt, dann sag ihm: ›David hat mich dringend gebeten, ihn für kurze Zeit in seine Heimatstadt Bethlehem gehen zu lassen, weil seine Familie das jährliche Opferfest feiern will.‹ 7 Ist dein Vater einverstanden, dann weiß ich, dass mir keine Gefahr droht. Wird er aber zornig, so bedeutet es, dass er Böses im Schilde führt. 8 Bitte tu mir diesen Gefallen! Denk an den Freundschaftsbund, den du mit mir vor dem Herrn geschlossen hast. Doch wenn ich wirklich etwas verbrochen habe, so töte du mich, nur liefere mich nicht deinem Vater aus.«

    9 Jonatan wehrte ab: »So etwas werde ich nie tun! Sobald ich merke, dass mein Vater deine Ermordung beschlossen hat, werde ich es dir sagen.« 10 David fragte: »Aber wie erfahre ich, ob dein Vater zornig geworden ist oder nicht?«

    11 Jonatan schlug vor: »Komm, wir gehen zusammen hinaus auf das Feld!« Als sie draußen waren, 12 fuhr er fort: »Ich verspreche dir vor dem Herrn, dem Gott Israels, bis übermorgen um diese Zeit herauszufinden, wie mein Vater über dich denkt. Wenn er dir freundlich gesinnt ist und ich vergesse, es dir zu melden, 13 dann soll der Herr mich schwer und lange dafür bestrafen. Wenn ich aber merke, dass mein Vater dich töten will, so will ich dir auch das mitteilen und dich nicht zurückhalten, damit du dich in Sicherheit bringen kannst. Möge der Herr dir helfen, wie er früher meinem Vater geholfen hat! 14 Doch ich habe auch eine Bitte an dich: Sei mein Leben lang so gütig zu mir, wie der Herr es dir gegenüber ist! Bring mich nicht um, wenn du einmal König bist! 15 Mehr noch: Verschone auch meine Nachkommen, und entziehe ihnen niemals deine Gunst, selbst dann nicht, wenn der Herr alle deine Feinde restlos beseitigt hat.«

    16 So schloss Jonatan mit David einen Bund für die Zeit, wenn der Herr sich an Davids Feinden rächen würde. 17 Er bat David: »Schwör mir, dass du dich so sicher daran halten wirst, wie du mich heute als deinen Freund liebst.« Jonatan liebte David nämlich wie sein eigenes Leben.

    18 Dann erklärte Jonatan seinen Plan: »Morgen ist das Neumondfest. Natürlich wird man dich vermissen, wenn dein Platz leer bleibt. 19 Geh deshalb am Tag nach dem Fest hinunter auf das Feld, wo du dich schon einmal versteckt hast. Setz dich dort hinter den großen Stein, den man Asel nennt. 20 Ich werde dann wie zufällig herauskommen und drei Pfeile in deine Richtung schießen, als wollte ich ein bestimmtes Ziel treffen. 21 Wie gewohnt werde ich dann meinen Diener losschicken, um die Pfeile wieder zusammenzusuchen. Und nun pass auf! Sage ich zu dem Jungen: ›Die Pfeile liegen nicht weit weg von mir, bring sie her!‹, dann kannst du ruhig aus deinem Versteck hervorkommen. Du weißt dann, dass du nichts zu befürchten hast, so wahr der Herr lebt. 22 Sage ich meinem Diener aber: ›Die Pfeile liegen weiter weg‹, dann heißt das, dass du sofort fliehen musst, ja, dass der Herr selbst dich von hier wegschickt. 23 Was wir jedoch heute ausgemacht haben, das soll für immer gelten. Der Herr selbst ist Zeuge unseres gegenseitigen Versprechens.«

    David muss endgültig fliehen

    24 Wie verabredet versteckte David sich auf dem Feld. Am Tag des Neumondfestes setzte sich der König zum Festmahl an den Tisch. 25 Er saß wie gewohnt an seinem Platz an der Wand neben Abner und gegenüber von Jonatan. Davids Platz aber blieb leer.

    26 Saul sagte an diesem Tag nichts dazu, denn er dachte: »David kann sicher aus irgendeinem Grund den Reinheitsvorschriften nicht genügen.«

    27 Doch als Davids Platz auch am zweiten Feiertag leer blieb, fragte Saul seinen Sohn: »Weißt du, warum dieser Sohn Isais weder gestern noch heute zum Essen gekommen ist?« 28-29 Jonatan erwiderte: »Er hat mich dringend gebeten, ihn zu entschuldigen, damit er nach Bethlehem gehen kann. Er sagte mir: ›Wir feiern zu Hause das jährliche Opferfest unserer Familie. Mein ältester Bruder wollte mich unbedingt dabeihaben. Willst du mir einen Gefallen tun, dann befreie mich von meinen Verpflichtungen, damit ich meine Verwandten besuchen kann.‹ Ich habe es ihm erlaubt, und darum war er gestern und heute nicht hier.«

    30 Als Saul das hörte, packte ihn der Zorn, und er brüllte Jonatan an: »Du Hurensohn! Meinst du eigentlich, ich habe noch nicht gemerkt, dass du mit diesem Sohn Isais unter einer Decke steckst? Schämen solltest du dich! Und auch deine Mutter, die einen solchen Nichtsnutz zur Welt gebracht hat! 31 Solange dieser Kerl noch lebt, bist du deines Lebens nicht sicher. Und Hoffnungen auf den Königsthron brauchst du dir auch keine zu machen. Los, lass ihn sofort hierher bringen, denn er muss sterben!«

    32 »Was hat er eigentlich getan?«, fragte Jonatan. »Warum soll er hingerichtet werden?« 33 Als Antwort schleuderte Saul wütend seinen Speer nach seinem Sohn, um ihn damit zu durchbohren. Da merkte Jonatan, dass Saul fest entschlossen war, David zu töten. 34 Voller Zorn stand er vom Tisch auf und aß an diesem Tag keinen Bissen mehr. Er war tief getroffen, weil sein Vater seinen Freund David so beschimpft hatte.

    35 Am nächsten Morgen ging Jonatan wie verabredet auf das Feld hinaus. Ein junger Sklave begleitete ihn. 36 »Lauf schon mal los!«, befahl Jonatan. »Du sollst die Pfeile suchen, die ich gleich abschieße.« Der Junge rannte los, und Jonatan schoss seinen ersten Pfeil weit über ihn hinaus. 37-38 Als der Junge dort ankam, wo er den Pfeil zu finden meinte, rief Jonatan: »Lauf nur, der Pfeil muss noch weiter geflogen sein. Los, beeil dich!« Schließlich fand der Sklave den Pfeil und brachte ihn seinem Herrn zurück. 39 Natürlich verstand er nicht, was sein Herr mit diesen Worten beabsichtigt hatte, denn nur David und Jonatan wussten Bescheid.

    40 Jonatan übergab seinem Diener Bogen und Pfeile und schickte ihn damit in die Stadt zurück. 41 Sobald der Junge verschwunden war, kam David aus seinem Versteck am südlichen Ende des Feldes hervor. Er warf sich vor Jonatan zu Boden und verbeugte sich dreimal. Sie küssten sich zum Abschied, und beiden kamen die Tränen. Noch während David heftig weinte,

    42 sagte Jonatan: »Geh in Frieden, David! Vergiss nie, was wir einander im Namen des Herrn geschworen haben. Es soll für immer gelten, auch für deine und meine Nachkommen. Der Herr selbst ist unser Zeuge.«

  168. Jule sagt:

    1. Samuel 21- 24

    1. Samuel 21:8

    An diesem Tag hielt sich auch der Edomiter Doëg, der Aufseher über alle Hirten des Königs, im Heiligtum auf, weil er ein bestimmtes Gesetz erfüllen musste.

    Letztes Jahr noch mühsam herausgesucht, warum er „festgehalten vor Jehova“ war. Hier finden wir es sofort in der Übersetzung:

    Er mußte ein bestimmtes Gesetz erfüllen.

    Das passt genau zu dem, was in der NW-Übersetzung auch als Querverweise angegeben war.

    Soviel dazu, dass die NW-Übersetzung die beste Übersetzung ist: es stimmt! Allerdings „erwartet“ sie von ihrem Leser auch, dass er nicht nur schnell drüber liest, sondern auch die Fußnoten und Querverweise mit einbezieht. Sie ist halt eine Bibel für ernste Bibelforscher.

    Wer nicht so viel Zeit investieren kann und will, ist vielleicht für den Anfang mit einer Übersetzung wie die Hoffnung für alle besser bedient, da er sie wie ein Roman lesen kann. Allerdings erwartet Jehova von seinen wahren Anbetern, dass sie sich Zeit und Musse zum Lesen in seinem Wort nehmen. Man könnte ja Abstriche beim Fernsehen oder surfen im Internet machen.

    Wie der Sprücheschreiber schon sagt, „ist des Büchermachens viele“. Daher sollten wir gut auswählen, was wir lesen. Oberste Priorität ist hier eindeutig das Lesen in der Bibel. Alles andere ist zwar vielleicht gut und nützlich – wie Tagestext und andere Publikationen des treuen und verständigen Sklaven. Aber sie können und dürfen das Lesen in Gottes Wort nicht ersetzen!

    Denn was steht am ersten Bethel in Brocklyn?: „Lies Gottes Wort täglich!“

  169. Jule sagt:

    1. Samuel 22:1-2

    So floh David aus Gat und versteckte sich in der Adullamhöhle. Als seine Brüder und die ganze Verwandtschaft erfuhren, wo er sich aufhielt, kamen sie alle und schlossen sich ihm an. 2 Bald scharten sich noch andere um ihn: Menschen, die sich in einer ausweglosen Lage befanden, die Schulden hatten oder verbittert waren. Schließlich war es eine Gruppe von etwa 400 Mann, und David wurde ihr Anführer.

    Was man so alles „Neues“ entdeckt!

    Bisher hatte ich angenommen, dass David nicht nur aus seinem Volk fliehen mußte, sondern dass damit auch kein Kontakt zur Familie mehr war. Hier lesen wir, dass ihm schon ganz zu Anfang seine Familie folgte – das war ihm sicherlich ein großer Trost.

    Die Beschreibung der anderen Menschen gleicht der der Bibelkommentatoren

  170. Jule sagt:

    1. Samuel 22:3-4

    3 Von Adullam aus zog David weiter nach Mizpe im Land Moab. Er bat den moabitischen König: »Gewähre meinen Eltern Unterschlupf, bis ich weiß, was Gott mit mir vorhat.« 4 Er brachte seine Eltern an den Königshof, und sie wohnten dort, solange David sich im Bergland versteckt hielt.

    David ist ein mitfühlender und umsichtiger Sohn.

    So sehr es ihn auch beglückt, seine geliebte Familie um sich zu haben, so weiss er doch, dass sein Leben auf ständiger Flucht zu beschwerlich für die alten Leute sein wird. Und so bringt er sie an einem Ort unter, wo sie es sicher und bequem haben und wo er sie ohne Schwierigkeiten besuchen kann.

    Er stellt ihr Wohl über sein eigenes Bedürfnis, die Eltern in seiner Nähe zu haben. Was für ein liebevoller Sohn!

  171. Jule sagt:

    1. Samuel 22:7-8

    »Hört mir zu, ihr Leute vom Stamm Benjamin!«, rief er. »Glaubt ihr etwa, dieser Sohn Isais wird ausgerechnet euch Felder und Weinberge geben und euch zu Hauptleuten und Oberbefehlshabern machen? 8 Oder warum sonst habt ihr euch alle gegen mich verschworen? Keiner von euch hat mir gesagt, dass Jonatan sich mit diesem Kerl zusammengetan hat! Euch allen ist egal, was mit mir passiert. Ihr habt es nicht nötig, mir zu melden, dass mein eigener Sohn einen meiner Untergebenen gegen mich aufhetzt! Offensichtlich hatte er Erfolg: Dieser Verräter lauert mir nun heimlich auf!«

    „Alle sind ja sooo gemein zu mir! Niemand hat mich lieb, dabei bin ich so ein lieber und selbstloser Mensch. Ach, ich armer!“

  172. Jule sagt:

    1. Samuel 22:13

    »Warum habt ihr euch gegen mich verschworen, du und dieser Sohn Isais? Warum hast du ihm Brot gegeben und ein Schwert? Warum hast du Gott um Weisung für seinen weiteren Weg gebeten? Dadurch hast du ihn geradezu ermutigt, mir aufzulauern und mich umzubringen. Dass er das im Schilde führt, ist ja längst ein offenes Geheimnis!«

    So langsam wird Saul wohl paranoid!

    Wie kommt er bloß darauf, dass David ihm Böses will? Schließt er hier von sich selbst auf andere? Weil er selbst, wenn er an Davids Stelle wäre, ihn töten würde, weil er Gottes Gunst verloren hat?

    In all den Kapiteln und Versen, die ich jetzt von David gelesen habe, habe ich nichts gesehen, das Anlaß zu so einer Vermutung geben würde.

    Aber wir hatten ja auch gesehen, dass dies scheinbar ein übliches Verhalten für Personen ist, die den Segen Jehovas verloren haben und die neidisch auf andere sind, die sichtbar Gottes Segen auch heute noch haben.

    Irgendwie tut mir Saul auch leid. Aber er ist ja selbst Schuld daran…

  173. Jule sagt:

    1. Samuel 22:17

    Natürlich wussten sie, dass er auf der Flucht war. Trotzdem haben sie es mir nicht gemeldet

    Wenn sie deshalb umgebracht werden müssen – dann müßte dies doch eigentlich auch für ihren Mörder gelten, oder?

    Hatte nicht Doeg ihm gerade erst erzählt, dass er David dort angetroffen und alles gesehen hätte? Warum hat dieser „treue und loyale Diener“ seinem König dies nicht eher gemeldet?

    Es muß ja eine ganze Menge Zeit vergangen sein, denn die Kunde war zu Davids Familie gelangt und sie sind mit Sack und Pack zu ihm gekommen und er hat später seine Eltern in Moab in Sicherheit gebracht.

    Warum erstattet Doeg also erst hier Meldung? Und warum sieht Saul ihn als loyal an? Wieso ereilt ihn nicht das gleiche Gericht wie die Priester?

  174. Jule sagt:

    1. Samuel 23:8-13

    Saul setzte sogleich sein ganzes Heer in Bewegung, um David und seine Männer in Keªla einzukesseln.

    9 Als David Sauls bösen Plan bemerkte, rief er den Priester Abjatar zu sich und befahl ihm, die Tasche mit den Losen zu holen. 10 Dann betete er: »Herr, du Gott Israels, ich habe erfahren, dass Saul Keªla angreifen und vernichten will, nur weil ich hier bin. 11 Werden die Einwohner der Stadt mich an Saul ausliefern? Ist es überhaupt sicher, dass Saul kommt? Herr, du Gott Israels, sag mir, ob es stimmt, was ich gehört habe!« »Ja, er wird kommen«, lautete die Antwort. 12 David wollte noch mehr wissen: »Werden die führenden Männer der Stadt mich und meine Leute an Saul ausliefern?« Der Herr sagte: »Ja, sie werden dich ausliefern.«

    13 Da verließen David und seine Männer die Stadt Keªla, es waren etwa 600 Mann. Sie streiften durch das Land, von Versteck zu Versteck. Als Saul erfuhr, dass David aus Keªla entkommen war, brach er seinen Feldzug ab.

    Wenn wir hier genau lesen, geht es David hier nicht nur um sich und seine Männer.

    Denn Saul wollte die ganze Stadt angreifen und dabei wären auch ihre Bewohner in Gefahr gewesen. Dadurch, dass Jehova ihm sagte, er werde eh ausgeliefert werden, lohnte das Risiko nicht.

    Da zog David mit seinen Leuten lieber weiter und brachte damit wenigstens die Bewohner der Stadt in Sicherheit

  175. Jule sagt:

    1. Samuel 23:20-23

    Wenn du einverstanden bist, mit uns dorthin zu ziehen, o König, dann liefern wir dir David aus.« 21 Saul antwortete: »Der Herr belohne euch für euer Mitleid mit mir. 22 Geht nun zurück, und forscht gründlich nach, bis ihr genau wisst, wo er sich aufhält und wer ihn dort gesehen hat. Ich habe nämlich gehört, dass er sehr listig ist. 23 Spürt jeden Schlupfwinkel auf, in dem er sich verstecken könnte. Sobald ihr Genaues wisst, kommt wieder zu mir. Dann will ich mit euch gehen. Wenn er dann noch im Land ist, werde ich ihn finden, und wenn ich ganz Juda durchkämmen müsste!«

    Glaubte er wirklich, dass Jehova Personen belohnen würde, die seinem Gesalbten schaden?

    Dass Saul davon wußte, dass David der Gesalbte Jehovas war, geht aus den Worten Jonathans hervor, die er kurz zuvor zu David sagte (Vers 17):

    Eines Tages wirst du König über Israel sein, und ich bin dann dein Stellvertreter. Das weiß auch Saul, mein Vater

  176. Jule sagt:

    1. Samuel 24:1-23

    David weigert sich, Saul zu töten

    1 Auch David zog weiter und blieb in den unzugänglichen Bergen bei En-Gedi. 2 Kaum hatte Saul die Philister wieder aus dem Land vertrieben, da wurde ihm gemeldet: »David ist jetzt in der Wüste von En-Gedi!«

    3-4 Saul wählte 3 000 Elitesoldaten aus ganz Israel aus und machte sich auf die Suche nach David und seinen Leuten.
    Als sie bei den eingezäunten Schafweiden in der Nähe des Steinbockbergs vorbeikamen und eine Höhle fanden, ging der König hinein, um seine Notdurft zu verrichten. Ausgerechnet im hintersten Winkel dieser Höhle hatten David und seine Männer sich versteckt. 5 »Das ist die Gelegenheit, David!«, flüsterten einige von ihnen ihrem Anführer zu. »Der Herr hat doch versprochen, dir eines Tages deinen Feind auszuliefern, damit du dich an ihm rächen kannst. Jetzt ist es so weit!« Da schlich sich David nach vorne und schnitt unbemerkt einen Zipfel von Sauls Mantel ab. 6 Doch er hatte ein schlechtes Gewissen dabei, und sein Herz klopfte wild. 7 Als er wieder zu seinen Männern kam, sagte er: »Der Herr bewahre mich davor, meinem König etwas anzutun, denn er ist vom Herrn ernannt worden! Nein, niemals werde ich Saul töten, denn der Herr hat ihn zum König eingesetzt.«

    8 David verbot seinen Männern, sich an Saul zu vergreifen.
    Nach einer Weile verließ Saul die Höhle wieder, um seine Suche fortzusetzen. 9 David ließ ihm einen kleinen Vorsprung, trat dann zum Ausgang und rief: »Mein Herr und König!« Saul drehte sich um; David verneigte sich tief vor ihm und warf sich zu Boden.

    10 Dann begann David zu reden:
    »Warum glaubst du dem Geschwätz einiger Leute, die behaupten, ich wolle dich ins Verderben stürzen? 11 Heute kannst du mit eigenen Augen sehen, dass es nicht wahr ist! Vorhin in der Höhle hat der Herr dich mir ausgeliefert. Meine Leute wollten mich dazu verleiten, dich umzubringen. Doch ich habe dich verschont. Ich dachte: ›Niemals kann ich meinem König etwas antun, denn er ist vom Herrn selbst eingesetzt worden.‹ 12 Schau, mein Vater, was ich hier in der Hand halte: einen Zipfel deines Mantels! Den habe ich abgeschnitten, anstatt dich zu töten. Glaubst du jetzt, dass ich kein Verräter bin und nichts Böses gegen dich im Schilde führe? Ich habe dir nichts getan, und trotzdem verfolgst du mich und willst mich beseitigen. 13 Der Herr soll Richter sein und entscheiden, wer von uns beiden im Recht ist. Er soll dich für das Unrecht bestrafen, das du mir antust. Ich aber werde dir kein Haar krümmen. 14 Schon ein altes Sprichwort sagt: ›Nur ein Gottloser begeht Verbrechen.‹ Nein, ich werde dir kein Haar krümmen. 15 Wer bin ich schon, König von Israel, dass du mich verfolgst? Du jagst einen völlig unbedeutenden Mann! 16 Der Herr soll unser Richter sein. Er soll entscheiden, wer von uns im Unrecht ist. Möge er mein Fürsprecher sein und mir zu meinem Recht verhelfen.«

    17 Da begann Saul laut zu weinen und rief: »Bist du es wirklich, mein Sohn David? 18 Du bist ein besserer Mensch als ich. Du bist gut zu mir, obwohl ich dich schlecht behandelt habe. 19 Gerade heute hast du wieder bewiesen, wie großmütig du bist: Obwohl der Herr mich dir ausgeliefert hat, hast du mich nicht umgebracht. 20 Wer lässt schon seinen Feind unbehelligt laufen, wenn er ihn einmal in seiner Gewalt hat? Der Herr möge dich für deine Großzügigkeit belohnen! 21 Ich weiß genau, dass du König sein wirst und deine Familie in Israel für alle Zeiten regieren wird. 22 Darum bitte ich dich: Schwöre mir vor dem Herrn, dass du meine Familie nicht auslöschen wirst. Bitte lass nicht zu, dass mein Geschlecht ausstirbt.«

    23 David schwor es.

    Hierzu auszugsweise ein kommentar von Rosier zur von Gott eingesetzten Autorität

    Kapitel 24
    Solange Gott Selbst das über Saul ausgesprochene Urteil nicht vollzogen hat, trägt dieser noch den Namen des „Gesalbten Jehovas”. Worin auch das Böse bestehen mag, wir haben nicht das Recht, das zu zerstören, was Gott noch bestehen läßt. Ohne Zweifel soll es zwischen uns und dem Bösen eine völlige Trennung geben; aber wir sind nicht berufen, der Langmut Gottes ein Ende zu setzen.

    Ein geistlicher Christ erkennt die Autorität an, welche Gott errichtet hat, selbst wenn sie feindlich und abtrünnig ist, und überläßt Gott die Sorge und den Augenblick für die Ausführung des Urteils über sie.

    Die durch Gottes Vorsehung herbeigeführten Umstände sind nicht dazu bestimmt, unser Verhalten zu regeln oder zu beeinflussen, sondern unseren Glauben auf die Probe zu stellen.

    Auch interessant, was ich dazu letzte Woche in einem Buch gelesen hatte: „Was die Großmutter gelehrt hatte“. Es geht um ein Waisenmädchen, das bei seiner alten Großmutter aufwächst und nicht so gut mit Ungerechtigkeit fertig wird. Aber die fromme Großmutter erklärt ihr, warum Gott das Böse zuläßt

    Wenn sie auch den Zusammenhang mit der Streitfrage scheinbar nicht kennt, so weiß sie doch Gottes Willen und eine Form der Erziehung darin zu sehen. Und so erklärt sie der Enkelin:

    „Trineli“, sagte jetzt die Großmutter, „wir wollen dem Bauer seine zwei Ohren lassen, aber wir wollen auch etwas von ihm profitieren. Siehst du, man kann alles brauchen und seinen Gewinn davon haben. Und wäre es ein ungerechtes Wort, es kommt nur darauf an, von wem wir die Worte nehmen.

    Wenn einer kommt und uns ohne Grund Böses tut oder sagt, so wie dir heute der Bauer, und es tut uns recht weh, dann müssen wir ein wenig weiter denken und fragen: „Haben wir nicht doch so etwas verdient?“

    Dann kommt uns auf einmal in den Sinn, dass wir einmal einem anderen recht weh getan haben, der es leiden musste und sich nicht wehren konnte. Und nun haben wir erfahren, wie’s tut, und es wird uns leid darum sein. Wir wollen es nicht mehr tun und wieder bei den anderen gutmachen, wenn wir es können. Das ist dann genau das, was der liebe Gott mit uns gewollt hat, darum hat er den Ungerechten so böse Worte uns sagen lassen.

    Siehst du wohl, Trineli? Dann können wir aber auch nicht mehr so böse gegen den sein, der das getan hat. Denn wir wissen, der liebe Gott hat ihn gebraucht, wie ich meinen Besen brauche, wenn ich die Stube schön sauber und rein fegen will. So macht der liebe Gott uns das Herz wieder sauber und in Ordnung, und wir haben den Gewinn.

    Denn es wird uns dann wohl und leicht, wie es uns vorher nie gewesen ist. Hast du gut zugehört, Trineli, und willst du daran denken, was ich dir gesagt habe?“

    In der Folge wird die Enkelin wieder einmal falsch beschuldigt und die erste Aufregung lässt sie in Entfernung von der Anklägerin ausklingen. Sie erinnert sich an die Worte der Großmutter und tut das, von dem sie denkt, dass Gott ihr das hat sagen wollen:

    „Nein, das habe ich nicht getan,“ rief es aufgeregt. „Ich habe nie die Apfelbäume geschüttelt, nie! Aber die Bäuerin ist ja nur ein Besen, ja, sie ist nur ein Besen, das hat die Großmutter gesagt, und der liebe Gott will nur etwas herausfegen mit ihr. Aber ich habe gar nichts gemacht, ich habe nichts Böses getan.“

    Hier hielt das Trini auf einmal inne. Denn plötzlich stieg die Frage in ihm auf, was denn wohl der liebe Gott habe ausfegen wollen in seinem Herzen, wenn es doch nichts Unrechtes getan hatte. Nun wurde das Trini ganz still und nachdenklich. Nach einer Weile stand es langsam auf. Es sah gar nicht mehr aufgebracht aus.

    Halblaut sagte es noch: „Ja, es ist wahr, das war doch nicht recht.“ Dem Trini war beim Nachdenken auf einmal eingefallen, dass es heute wieder mehrmals das Maneli auf die Seite gestoßen und sich schnell über die Beeren hergemacht hatte, die das Maneli auch gern eingesammelt hätte. Es war aber immer stiller auf die Seite gewichen, das Trini war ja auch viel stärker und flinker. So leistete ihm das Maneli niemals Widerstand.

    Nun wollte das Trini sein Unrecht wieder gutmachen und dem Maneli schnell noch ein wenig von seinen Beeren abtreten…

    Am Ende hat das nicht nur im Moment positive Auswirkungen für sie (sie erlebt die unbändige Freude des Gebens), sondern Gott schafft für sie einen Ausweg aus einer unerträglichen Situation. Sie und die Großmutter betrachten es als Gottes Lohn dafür, dass das Kind die Lehre Gottes begriffen und umgesetzt hat.

    Wie reagieren wir darauf, wenn uns unserer Ansicht nach Unrecht zugefügt wird? Sind wir ein David oder ein Saul? Was lernen wir von dem kleinen Mädchen in der netten kleinen Kurzgeschichte?

    Wie mag uns unser Gott sehen?

  177. Jule sagt:

    1. Samuel 25 – 28

    1. Samuel 25:22

    Gott soll mich hart bestrafen, wenn ich bis morgen früh auch nur einen seiner Männer am Leben lasse!

    War dies ein Gelübde?

    Wenn ja: wie konnte er dann anders handeln und trotzdem Jehovas Segen haben? Weil dieses „Gelübde“ entgegen dem Willen Jehovas war? (Vers 26)

    Der Herr selbst hat dich aufgehalten. Er will nicht zulassen, dass du dich rächst und so zum Mörder wirst.

  178. Jule sagt:

    1. Samuel 25:36-37

    Er war in bester Laune und schon völlig betrunken. Darum sagte Abigajil ihm vorerst kein Wort von ihrer Begegnung mit David.

    37 Erst am nächsten Morgen, als er seinen Rausch ausgeschlafen hatte, erzählte sie ihm alles

    Wie David bereits sagte, war Abigail eine sehr kluge Frau:

    Sie ging nicht sofort erbost auf ihren Mann zu, sondern hielt sich zurück. Sie wußte, dass man mit ihm sowieso nicht vernünftig reden kann, solange er betrunken ist. Wie Salomo später sagt, ‚gibt es für alles seine Zeit, eine Zeit zum Reden und eine Zeit zum Schweigen‘.

    Wenn wir ein Problem ansprechen müssen, sollten auch wir den Zeitpunkt sorgfältig auswählen. Wenn einer von beiden gereizt und zornig ist, bringt ein Gespräch keinen positiven Erfolg. Da sollten wir lieber abwarten, bis sich die erste Erregung gelegt hat.

    Auf dem BZK im Sommer 2010 hatten wir extra einen Programmpunkt zum Thema Kommunikation. Erinnern wir uns noch? Haben die Gedanken daraus unseren Umgang mit anderen beeinflusst?

    Haben wir hier von Abigail gelernt?

  179. Jule sagt:

    1. Samuel 25:39-42

    Als David von Nabals Tod erfuhr, rief er: »Gelobt sei der Herr! Er hat mir zu meinem Recht verholfen und Nabal für seine Beleidigungen bestraft. Mich hat er vor einem schweren Vergehen bewahrt, ihm dagegen hat er seine Bosheit heimgezahlt!«Bald darauf schickte David Boten zu Abigajil und ließ sie bitten, seine Frau zu werden. 40 Die Diener Davids kamen zu Abigajil nach Karmel und sagten: »David schickt uns. Er möchte dich heiraten.« 41 Ohne zu zögern, stand sie auf, verbeugte sich tief und antwortete: »Ich stehe ihm ganz zu Diensten. Ich bin bereit, den Boten meines Herrn die Füße zu waschen.«

    42 Dann packte sie schnell ihre Sachen zusammen, setzte sich auf einen Esel und ritt mit den Boten zu David. Fünf Dienerinnen begleiteten sie. So wurde sie Davids Frau.

    Bisher hatte ich immer angenommen, David habe sich seinerzeit in die kluge Frau verliebt.

    Nun kommt mir der Gedanke, dass er es vielleicht auch aus einem Gefühl der Verantwortung ihr gegenüber tat. Immerhin war ihr Mann ihr Versorger und Ernährer und hier wird nichts davon gesagt, dass sie Kinder gehabt hätte.

    Durch eine neue Heirat war ihr Lebensunterhalt für immer gesichert. Vielleicht fühlte er sich auch verantwortlich für den Tod ihres Mannes. Immerhin hatte er mit seinem Ansinnen erst seine hartherzige Reaktion provoziert. Vielleicht auch die Rache Jehovas.

    Zwar ist jeder für sein eigenes Tun verantwortlich, auch Nabal, aber Abigal war nun unverschuldet in Not geraten.

    Dadurch, dass sie schön und sehr klug war, war es vielleicht kein so großes Opfer für ihn, aber es muss nicht unbedingt „Liebe auf dem ersten Blick“ gewesen sein.

  180. Jule sagt:

    1. Samuel 26:18-19

    »Warum verfolgst du mich eigentlich, mein Herr? Was habe ich verbrochen? Wo liegt meine Schuld? 19 Ich bitte dich, mein König, hör mich an! Irgendjemand muss dich gegen mich aufgehetzt haben. War es der Herr, so will ich ihm ein wohlriechendes Opfer darbringen, damit sein Zorn sich legt. Sind es aber Menschen gewesen, so möge der Fluch des Herrn sie treffen. Denn sie vertreiben mich aus dem Volk Gottes und wollen mich damit zwingen, anderen Göttern zu dienen.

    Wie mag Jehova wohl über diejenigen denken, die heute Gottes Diener von seinem Volk und seinem Haus fernhalten wollen?

    Vers 23-24

    Der Herr belohnt jeden, der ihm gehorcht und treu zu ihm steht. Heute hat der Herr dich in meine Gewalt gegeben. Doch ich wollte mich nicht an dem König vergreifen, den der Herr eingesetzt hat. 24 Aber eines ist sicher: So kostbar wie dein Leben in meinen Augen ist, so kostbar ist dem Herrn auch mein Leben. Eines Tages wird er mir aus allen Schwierigkeiten heraushelfen.«

  181. Jule sagt:

    1. Samuel 29 – 31

    1. Samuel 29:4-5

    Doch die Heerführer wurden zornig und befahlen Achisch: »Schick ihn gefälligst nach Hause! Er kann ja in der Stadt bleiben, die du ihm überlassen hast. Aber auf keinen Fall darf er mit uns gegen Israel in den Krieg ziehen. Stell dir vor, er würde mitten in der Schlacht nicht mehr mit, sondern gegen uns kämpfen! Könnte er sich wohl die Gunst seines Königs Saul besser zurückerobern als mit den Köpfen unserer Soldaten?

    5 Das ist doch der David, für den sie tanzten und sangen:
    ›Saul hat tausend Mann erschlagen,
    David aber zehntausend.‹«

    Ein Eingreifen von Jehova?

    Bisher konnte David immer zu einer List greifen und irgendwelche Feinde Israels angreifen und alle töten – und dann so tun, als habe er die Beute durch Ausrotten von Gottes Volk erlangt. Hier nun, wo er unter den Augen aller Philister war, wäre so eine List nicht mehr möglich.

    David muss großes Vertrauen in Jehova gehabt haben, sonst wäre er sicherlich mit einer Ausrede zu Hause geblieben. Er war sich scheinbar ganz sicher, dass Jehova es schon regeln würde!

  182. Jule sagt:

    1. Samuel 29:6-7

    Da rief Achisch David zu sich und sagte zu ihm: »Ich schwöre dir beim Herrn, dass ich dich für ehrlich halte. Ich hätte es sehr gern gesehen, wenn du mit mir in diese Schlacht gezogen wärst. Denn seit du in meinen Dienst getreten bist, habe ich nichts Schlechtes von dir gehört. Aber leider trauen die anderen Heerführer der Philister dir nicht. 7 Darum musst du wohl oder übel umkehren, damit du nicht etwas tust, was sie verärgert.«

    Wie mag sich David dabei wohl gefühlt haben?

    Hier lobt einer voller Aufrichtigkeit seine Ehrlichkeit und Treue und sagt ihm, wie leid es ihm tut, dass die anderen ihn alle völlig falsch sehen und dass das total ungerecht ist.

    Und dabei weiss David doch, dass die anderen alle Recht haben.

    Ob er sich in dem Moment wohl geschämt hat?

  183. Jule sagt:

    1. Samuel 30:6

    David befand sich in einer schwierigen Lage. Seine Leute sprachen schon davon, ihn zu steinigen, denn alle waren erbittert über den Verlust ihrer Söhne und Töchter.

    Verständlich, dass sie nicht wissen wohin mit ihrer Trauer und ihrem Schmerz. Aber was konnte denn David dafür?

    War es Davids Schuld, dass die Stadt in ihrer Abwesenheit geplündert worden war? Waren nicht auch seine Frauen und Kinder verschleppt worden?

    Also warum wollten sie ihn steinigen?

  184. Jule sagt:

    1. Samuel 31:9

    Sie schlugen Saul den Kopf ab und zogen ihm die Rüstung aus. Beides zeigten sie durch Boten im ganzen Land herum und verkündeten allen Bewohnern und den Götzen die Nachricht vom Sieg.

    Welchen Götzen?

    bei uns in der NW-Übersetzung heißt es hier: „um die Häuser ihrer Götzen und das Volk zu benachrichtigen“

  185. Jule sagt:

    1. Samuel 31:12

    Dort holten sie die Leichen Sauls und seiner Söhne von der Stadtmauer herunter, brachten sie nach Jabesch und verbrannten sie dort.

    Nanu? Ich dachte, die Juden verbrennen keine Toten?

    Vers 13

    Die Gebeine begruben sie unter der großen Tamariske in Jabesch.

    Was denn nun? Hatten sie sie verbrannt oder vergraben?

    Was könnte damit sonst gemeint sein, das sie dort verbrannten?

  186. Jule sagt:

    1. Samuel 1 – 3

    1. Samuel 1 – nachdem sie in Silo Jehova ihr Herz ausgeschüttet hat, hat sie ihre Freude wieder – warum erst dann?

    1 Und es war ein Mann aus Ramataim-Zophim , vom Bergland Ephraim, der hieß Elkana , ein Sohn Jerochams, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tohus, des Sohnes Zuphs , eines Ephratiters. 2 Er hatte aber zwei Frauen, die eine hieß Hanna , die andere Peninna . Peninna aber hatte Kinder, und Hanna hatte keine Kinder.

    3 Dieser Mann nun ging Jahr für Jahr hinauf aus seiner Stadt, um den Herrn der Heerscharen anzubeten und ihm zu opfern in Silo . Dort aber waren Hophni und Pinehas, die beiden Söhne Elis, Priester des Herrn . 4 An dem Tag nun, als Elkana opferte, gab er seiner Frau Peninna und allen ihren Söhnen und Töchtern Anteile [vom Opfermahl]. 5 Hanna aber gab er einen doppelten Anteil, denn er hatte Hanna lieb; aber der Herr hatte ihren Mutterleib verschlossen .

    6 Und ihre Widersacherin reizte sie sehr mit kränkenden Reden, um sie darüber zu erzürnen, dass der Herr ihren Mutterleib verschlossen hatte. 7 Und so ging es Jahr für Jahr; sooft sie zum Haus des Herrn hinaufzog, kränkte jene sie so, dass sie weinte und nichts aß. 8 Elkana aber, ihr Mann, sprach [dann] zu ihr: Hanna, warum weinst du? Und warum ißt du nicht? Warum ist dein Herz so traurig? Bin ich dir nicht mehr wert als zehn Söhne?

    9 Und [eines Tages] stand Hanna auf, nachdem sie in Silo gegessen und getrunken hatte. Eli, der Priester, saß eben auf seinem Stuhl beim Türpfosten des Tempels des Herrn . 10 Sie aber, betrübt , wie sie war, betete zum Herrn und weinte sehr. 11 Und sie legte ein Gelübde ab und sprach: Herr der Heerscharen, wenn du das Elend deiner Magd ansehen und an mich gedenken und deine Magd nicht vergessen wirst und deiner Magd einen Sohn geben wirst, so will ich ihn dem Herrn geben, so lange er lebt, und kein Schermesser soll auf sein Haupt kommen!

    12 Während sie nun lange vor dem Herrn betete, beobachtete Eli ihren Mund. 13 Hanna aber redete in ihrem Herzen; nur ihre Lippen bewegten sich, doch so, dass man ihre Stimme nicht hörte. Da meinte Eli, sie wäre betrunken. 14 Und Eli sprach zu ihr: Wie lange willst du betrunken sein? Gib deinen Wein von dir!

    15 Hanna aber antwortete und sprach: Nein, mein Herr, ich bin eine Frau von beschwertem Gemüt; Wein und starkes Getränk habe ich nicht getrunken, sondern ich habe mein Herz vor dem Herrn ausgeschüttet! 16 Halte doch deine Magd nicht für eine Tochter Belials , denn aus großem Kummer und Betrübnis habe ich so lange geredet! 17 Da antwortete ihr Eli und sprach: Geh hin in Frieden! Der Gott Israels gewähre dir deine Bitte, die du an ihn gerichtet hast! 18 Sie sprach: Lass deine Magd Gnade finden vor deinen Augen!

    So ging die Frau ihren Weg und aß, und ihr Angesicht war nicht mehr so wie vorher und sah nicht mehr traurig aus. 19 Und am anderen Morgen machten sie sich früh auf und beteten an vor dem Herrn ; und sie kehrten wieder um und kamen heim nach Rama . Und Elkana erkannte seine Frau Hanna, und der Herr gedachte an sie.

    20 Und es geschah, dass Hanna schwanger wurde; und als die Tage um waren, gebar sie einen Sohn; und sie gab ihm den Namen Samuel , denn [- sagte sie -] ich habe ihn von dem Herrn erbeten .

    21 Und der Mann Elkana zog mit seinem ganzen Haus hinauf, um dem Herrn das jährliche Opfer darzubringen und das, was er gelobt hatte; 22 aber Hanna ging nicht mit, sondern sprach zu ihrem Mann: Wenn der Knabe entwöhnt ist, dann will ich ihn bringen, damit er vor dem Herrn erscheine und dort bleibe für immer ! 23 Elkana, ihr Mann, sprach zu ihr: Tue , was gut ist in deinen Augen; bleibe, bis du ihn entwöhnt hast; möge der Herr nur sein Wort erfüllen ! So blieb die Frau zurück und stillte ihren Sohn, bis sie ihn entwöhnt hatte.

    24 Und sobald sie ihn entwöhnt hatte, nahm sie ihn mit sich hinauf samt drei Jungstieren, einem Epha Mehl und einem Schlauch Wein und brachte ihn in das Haus des Herrn nach Silo; aber der Knabe war noch sehr jung. 25 Und sie schlachteten einen Jungstier und brachten den Knaben zu Eli.

    26 Und sie sprach: Ach, mein Herr, so wahr deine Seele lebt – mein Herr, ich bin die Frau, die hier bei dir stand, um zu dem Herrn zu beten. 27 Ich habe um diesen Knaben gebeten, und nun hat mir der Herr meine Bitte gewährt, die ich an ihn gerichtet hatte. 28 Darum übergebe ich ihn auch dem Herrn ; alle Tage seines Lebens sei er dem Herrn übergeben! – Und er betete dort den Herrn an.

    Was für eine tapfere kleine Frau – und was für eine Demut und einen großen Glauben sie hat! Sie ist mir wirklich ein gutes Vorbild.

    Sie ist mir in so vielen Dingen so ähnlich, dass mich die Geschichte immer wieder aufs tiefste berührt: die äußeren Umstände lassen sie verzweifeln, fast rauben sie ihr die Kraft, aber ganz bestimmt ihre Freude. Sie verliert ihren Glauben nicht, weint sich bei Jehova aus und leidet dennoch. Ihr Mann will sie trösten, denn er liebt sie, doch zeitweise kommt es so rüber, als wäre er ihr nicht genug. Denn: sie führen doch eine gute Ehe, er liebt sie von Herzen und dennoch ist sie unglücklich.

    Er würde ihr ihren Schmerz so gern nehmen, aber leider liegt dies nicht in seiner Macht! Aso ruft er ihr das Gute und Positive in den Sinn. Sie sieht es, erkennt es an, aber so wirklich tröstet es nicht.

    Scheinbar kann sie die Dinge nicht wirklich koskassen, bis sie dann in Schilo betet.

    Warum? Wo ist hier der Unterschied?

    Wir wissen doch, dass Jehova unsere Gebete erhört, dass wir aufgefordert werden, all unsere Sorgen und Lasten auf IHN zu werfen. Wir wissen, dass er uns verspricht, für uns zu sorgen und dass er uns zusagt, dass „der Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft“ uns dann überkommt.

    Warum funktioniert dies nicht immer, wenn wir unser Herz bei Jehova ausschütten?

    Warum funktioniert dies nun erst, als sie in Schilo noch mal ihren Schmerz auf Jehova wirft? Liegt es daran, dass sie sich ihm hier so um vieles näher fühlt?

    In den zitierten WT-Artikeln wird immer wieder gesagt, dass sie bereits auf dem Weg zuversichtlicher ist, weil sie darüber nachdenkt, was sie IHM in Schilo sagen wird. Warum?

    Was ist der Unterschied? Es spielt doch keine Rolle, wo ich mit Jehova rede. Ich kann dies jederzeit, an jedem Ort und bei jeder Gelegenheit tun. Jehova war für Hanna eine reale Person, mit dem „sie wandelte“, so wie ich mit meinem Mann spazierengehe oder woanders hingehe und mit dem ich rede, wo ich gehe und stehe. Also: wo ist der Unterschied?

    Hat dies mit dem Gelübde zu tun? Überlegt sie sich auf dem Weg nach Schilo bei diesem Mal, dass sie Jehova ein Gelübde ablegen – einen Deal mit ihm machen – will?

    Ist dies der Punkt, der ihr dann endlich Frieden gibt? Dass sie weiss, sie hat von ihrer Seite alles getan und nun soll Jehova mal machen?

    Wir kennen diesen Gedanken bereits seit Jahren aus unseren Publikationen und aus Vorträgen und Ansprachen auf Kongressen: wir sollen unsere Sorgen auf Jehova werfen und auch dort lassen. Nehmen wir sie nicht wieder zurück!

    Fällt uns dies schwer?

    In einer Ansprache von Byless Conley – „Mut, Charakter und Hingabe“ – greift er zum Schluss diesen Gedanken auf: er fordert die Zuhörer auf, sie sollen ihre Arme ausstrecken und ihre Hände zu einer Schale formen. Dann sollen sie ihre Sorgen in diese geöffneten Hände hineinlegen, die sie bedrücken. All die Dinge, die ihnen so viel Schmerz bereiten und an denen sie nichts ändern können. Und dann zählt er bis drei und fordert sie auf, diese Dinge buchstäblich nach oben auf Gott zu werfen.

    Natürlich ändert dies nichts wirklich, aber durch diese Geste drücken sie aus, dass sie es wirklich auf Jehova werfen und daran glauben, dass es wirklich weg ist. Schon Jesus sagte; „wie du geglaubt hast, so geschehe dir“ und Paulus sagt, wir sollten im Glauben beten, denn nur diese Dinge werden uns auch gewährt werden. Natürlich nur diejenigen, die in Übereinstimmung mit Gottes Willen sind.

    Wenn wir dies getan haben – unsere Sorgen und Nöte, die wir nicht ändern können und die uns so bedrücken, dass sie uns Lebenskraft und Lebensfreude rauben, buchstäblich auf Gott zu werfen, durch diese Geste – dann haben wir einen eindeutigen Vorteil: denn wenn dann der Teufel „an unser Küchenfenster klopft“ und uns daran erinnert, dann können wir sagen; „ich weiss nicht, wovon du da sprichst! Wovon redest du? Ich habe dieses Problem nicht mehr, ich habe es Jehova gegeben. Wenn du darüber reden willst, dann musst du zu Jehova gehen und mit IHM darüber reden – denn hier ist es nicht. Ich habe es nicht mehr!“

    Was für ein wunderbarer Gedanke!

    Scheinbar ist das Gelübde, welches sie dieses mal vor Jehova in Schilo ablegt, so ein ähnlicher Katalysator für Hanna, wie diese Geste, zu der Bayless uns auffordert 😉

    Eine Geschichte, die mich immer wieder fasziniert – diese Hanna und wie sie mit ihrem Schmerz umgeht. Wir haben in demn vergangenen Jahren bereits viel dazu „gesagt“:

  187. Jule sagt:

    1. Samuel 2 – wie mag Hanna bei dem Gedanken empfunden haben, dass ihr geliebter Sohn in Shilo Menschen ausgesetzt ist, die Gott verachten und verhöhnen?

    1 Und Hanna betete und sprach: Mein Herz freut sich in dem Herrn ; mein Horn ist erhöht durch den Herrn . Mein Mund hat sich weit aufgetan über meine Feinde; denn ich freue mich in deinem Heil ! 2 Niemand ist heilig wie der Herr , ja, es ist keiner außer dir; und es ist kein Fels wie unser Gott! 3 Redet nicht viel von hohen Dingen; Vermessenes gehe nicht aus eurem Mund! Denn der Herr ist ein Gott, der alles weiß , und von ihm werden die Taten gewogen . 4 Der Bogen der Starken ist zerbrochen , aber die Schwachen haben sich mit Kraft umgürtet. 5 Die Satten haben sich um Brot verkauft, aber die Hungrigen hungern nicht mehr; ja, die Unfruchtbare hat sieben geboren , und die viele Kinder hatte, ist verwelkt !

    6 Der Herr tötet und macht lebendig; er führt ins Totenreich und führt herauf! 7 Der Herr macht arm und macht reich; er erniedrigt, aber er erhöht auch. 8 Er erhebt den Geringen aus dem Staub; aus dem Kot erhöht er den Armen, damit er sie sitzen lasse unter den Fürsten und sie den Thron der Herrlichkeit erben lasse.

    Denn die Grundfesten der Erde gehören dem Herrn , und er hat den Erdkreis auf sie gestellt. 9 Er wird die Füße seiner Getreuen behüten ; aber die Gottlosen verstummen in der Finsternis; denn der Mensch vermag nichts aus [eigener] Kraft .

    10 Die Widersacher des Herrn werden zerschmettert werden; er wird über sie donnern im Himmel. Der Herr wird die Enden der Erde richten und wird seinem König Macht verleihen und das Horn seines Gesalbten erhöhen!

    11 Und Elkana ging hin nach Rama zu seinem Haus; der Knabe aber diente dem Herrn vor Eli, dem Priester.

    12 Aber die Söhne Elis waren Söhne Belials ; sie kannten den Herrn nicht. 13 Und die Priester verfuhren so mit dem Volk:

    Wenn jemand ein Schlachtopfer darbrachte, so kam der Diener des Priesters, während das Fleisch kochte, und hatte eine Gabel mit drei Zinken in seiner Hand; 14 und er stieß damit in den Topf oder Kessel, in die Pfanne oder Schüssel: Alles, was er mit der Gabel herauszog, das nahm der Priester für sich. So machten sie es bei allen Israeliten, die dorthin nach Silo kamen.

    15 Ebenso kam der Diener des Priesters, ehe man das Fett in Rauch aufgehen ließ, und sprach zu dem, der opferte: Gib das Fleisch her, damit man es für den Priester braten kann; denn er will nicht gekochtes, sondern rohes Fleisch von dir nehmen! 16 Wenn der Betreffende dann zu ihm sagte: Man soll doch zuerst das Fett in Rauch aufgehen lassen – dann nimm, was dein Herz begehrt!, so sprach er zu ihm: Du sollst es mir jetzt geben; wenn nicht, so werde ich es mit Gewalt nehmen!

    17 So war die Sünde der jungen Männer sehr groß vor dem Herrn ; denn die Leute verachteten die Opfergabe des Herrn .

    18 Samuel aber diente vor dem Herrn , und der Knabe war mit einem leinenen Ephod umgürtet. 19 Dazu machte ihm seine Mutter ein kleines Obergewand und brachte es ihm Jahr für Jahr mit, wenn sie mit ihrem Mann hinaufging, um das jährliche Opfer darzubringen.

    20 Und Eli segnete Elkana und seine Frau und sprach: Der Herr gebe dir Nachkommen von dieser Frau anstelle des Gegebenen, den sie dem Herrn übergeben hat! Und sie kehrten nach Hause zurück. 21 Und der Herr suchte Hanna heim, und sie wurde schwanger; und sie gebar [noch] drei Söhne und zwei Töchter.

    Der Knabe Samuel aber wuchs heran bei dem Herrn .

    22 Eli aber war sehr alt; und er hörte alles, was seine Söhne an ganz Israel taten , und dass sie bei den Frauen lagen, die vor dem Eingang der Stiftshütte den Dienst verrichteten. 23 Und er sprach zu ihnen:

    Warum tut ihr dies? Denn ich höre von dem ganzen Volk euer böses Handeln! 24 Nicht doch, meine Söhne! Denn das ist kein gutes Gerücht, das ich höre; ihr bringt das Volk des Herrn dazu, dass es Sünde begeht! 25 Wenn jemand gegen einen Menschen sündigt, so wird Gott Schiedsrichter sein; wenn aber jemand gegen den Herrn sündigt, wer wird für ihn Fürsprecher sein?

    Aber sie hörten nicht auf die Stimme ihres Vaters; denn der Herr hatte beschlossen, sie zu töten.

    26 Aber der Knabe Samuel nahm immer mehr zu an Alter und an Gunst, sowohl bei dem Herrn als auch bei den Menschen.

    27 Es kam aber ein Mann Gottes zu Eli und sprach zu ihm: So spricht der Herr : Habe ich mich nicht dem Haus deines Vaters deutlich geoffenbart , als sie noch beim Haus des Pharao in Ägypten waren? 28 Ja, ihn habe ich mir dort vor allen Stämmen Israels zum Priester erwählt , damit er auf meinem Altar opfere, Räucherwerk anzünde und das Ephod vor mir trage; und ich habe dem Haus deines Vaters alle Feueropfer der Kinder Israels gegeben ! 29 Warum tretet ihr denn meine Schlachtopfer und Speisopfer, die ich für [meine] Wohnung angeordnet habe, mit Füßen? Und du ehrst deine Söhne mehr als mich, sodass ihr euch mästet von den Erstlingen aller Speisopfer meines Volkes Israel!

    30 Darum spricht der Herr , der Gott Israels: Ich habe allerdings gesagt, dein Haus und das Haus deines Vaters sollen ewiglich vor mir aus- und eingehen; aber nun spricht der Herr : Das sei ferne von mir! Sondern wer mich ehrt , den will ich wieder ehren; wer mich aber verachtet , der soll auch verachtet werden!

    31 Siehe, die Zeit wird kommen, da ich deinen Arm und den Arm des Hauses deines Vaters abhauen werde, sodass in deinem Haus niemand alt werden soll. 32 Und du wirst Not in [deiner] Wohnstätte sehen bei all dem Guten, was [Gott] Israel erweisen wird; und es wird nie mehr ein Betagter in deinem Haus sein. 33 Der Mann aber, den ich dir nicht von meinem Altar vertilge, wird dazu beitragen, dass deine Augen verlöschen und deine Seele verschmachtet; und der ganze Nachwuchs deines Hauses soll im Mannesalter sterben!

    34 Und das soll dir ein Zeichen sein, das über deine beiden Söhne Hophni und Pinehas kommen wird: an einem Tag werden sie beide sterben! 35 Ich aber will mir einen treuen Priester erwecken, der tun wird, was nach meinem Herzen und nach meiner Seele ist; und ihm werde ich ein beständiges Haus bauen, und er wird alle Tage vor meinem Gesalbten aus- und eingehen.

    36 Und es soll geschehen, dass jeder, der von deinem Haus übrig ist, kommen und sich vor ihm niederwerfen wird, um einen Groschen und ein Stück Brot [zu erbitten], und sagen wird: Lass mich doch an einem Priesterdienst teilhaben, damit ich einen Bissen Brot zu essen habe!

    Noch nie habe ich so richtig darüber nachgedacht, was dies eigentlich für Hanna bedeutet hat:

    Sicherlich ist ihr das Verhalten der Söhne Elis auch zu Ohren gekommen. Immerhin war ihr Mann Elkana selbst Levit und es hatte sich ja bereits herumgesprochen. Was mag sie wohl dabei empfunden haben, als sie es hörte?

    Sie hatte nur mit Jehovas Hilfe einen Sohn erhalten, den sie bereits in sehr jungen Jahren in den Dienst in das Haus Jehovas gibt, den sie lediglich einmal im Jahr besuchen und sehen kann. Zu diesemn Zeitpunkt hat sie keine weiteren Kinder und sie wird Samuel schmerzlich vermissen.

    Sie hat sich die ganze Zeit damit getröstet, dass er ja im Hause Jehovas dient, was eine gute Sache ist und wo er guten Umgang hat. Denn sie größte Sorge von uns Eltern ist doch die, dass unsere Kinder ein eigenes, persönliches und gutes Verhältnis zu Jehova entwickeln und sich in Gottes Liebe bewahren. Und nun das!

    Hatte sie vielleicht Sorgen um ihren Sohn, weil er dieser schlechten Gesellschaft ausgesetzt war? Oder beließ sie alles was Samuel betrifft, ganz in Jehovas Hand?

    Inzwischen sind ja weitere Kinder da und sie ist beschäftigt und abgelenkt. Aber trotzdem.

    Tröstet sie sich vielleicht damit, dass es dieses Kind ohne das Wunder Jehovas überhaupt nicht geben würde und dass ER es deshalb auch in dieser Hinsicht bewahren wird?

    Weitere Gedanken finden wir hier:

  188. Jule sagt:

    1. Samuel 3 – Jehova benutzt ein noch unreifes Kind, obwohl es Erwachsene mit mehr Erkenntnis gibt – erstaunlich

    1 Und der Knabe Samuel diente dem Herrn vor Eli. Zu jener Zeit war das Wort des Herrn selten; es brach sich keine Offenbarung Bahn. 2 Und es geschah eines Tages, dass Eli an seinem Schlafplatz lag; seine Augen hatten angefangen, schwach zu werden, sodass er nicht mehr sehen konnte. 3 Aber die Lampe Gottes war noch nicht erloschen; und Samuel schlief im Tempel des Herrn , wo die Lade Gottes war.

    4 Und der Herr rief den Samuel. Er aber antwortete: Hier bin ich! 5 Und er lief zu Eli und sprach: Hier bin ich, denn du hast mich gerufen ! Er aber sprach: Ich habe nicht gerufen; leg dich wieder schlafen! Und er ging hin und legte sich schlafen.

    6 Da rief der Herr wiederum: Samuel! Und Samuel stand auf und ging zu Eli und sprach: Hier bin ich; denn du hast mich gerufen! Er aber sprach: Ich habe nicht gerufen, mein Sohn ; leg dich wieder schlafen! 7 Samuel aber kannte den Herrn noch nicht, und das Wort des Herrn war ihm noch nicht geoffenbart.

    8 Da rief der Herr den Samuel wieder, zum dritten Mal . Und er stand auf und ging zu Eli und sprach: Hier bin ich, denn du hast mich gerufen! Da erkannte Eli, dass der Herr den Knaben rief; 9 und Eli sprach zu Samuel: Geh wieder hin und leg dich schlafen; und wenn Er dich rufen wird, so sprich: Rede, Herr , denn dein Knecht hört ! Und Samuel ging hin und legte sich an seinen Ort.

    10 Da kam der Herr und trat herzu und rief wie zuvor: Samuel! Samuel! Und Samuel sprach: Rede, denn dein Knecht hört ! 11 Und der Herr sprach zu Samuel: Siehe, ich will eine Sache in Israel tun, dass jedem, der es hören wird, beide Ohren gellen werden. 12 An jenem Tag will ich an Eli alles in Erfüllung gehen lassen, was ich gegen sein Haus geredet habe; ich will es anfangen und vollenden! 13 Denn ich habe ihm gesagt, dass ich sein Haus auf ewig richten werde wegen der Sünde, von der er wusste; weil seine Söhne sich den Fluch zugezogen haben, und er hat ihnen nicht gewehrt . 14 Und darum habe ich dem Haus Elis geschworen, dass die Schuld des Hauses Elis ewiglich nicht gesühnt werden soll, weder durch Schlachtopfer noch durch Speisopfer!

    15 Und Samuel blieb liegen bis zum Morgen; dann öffnete er die Türen am Haus des Herrn . Aber Samuel fürchtete sich, Eli die Offenbarung mitzuteilen.

    16 Da rief Eli den Samuel und sprach: Samuel, mein Sohn! Und er antwortete: Hier bin ich! 17 Und er sprach: Wie lautet das Wort, das Er zu dir geredet hat? Verbirg es doch nicht vor mir! Gott tue dir dies und füge das hinzu, wenn du mir etwas verbirgst von allem, was er zu dir geredet hat!

    18 Da sagte ihm Samuel alle Worte und verbarg nichts vor ihm. Er aber sprach: Er ist der Herr ; er tue , was ihm wohlgefällt!

    19 Samuel aber wuchs heran, und der Herr war mit ihm und ließ keines von allen seinen Worten auf die Erde fallen. 20 Und ganz Israel von Dan bis Beerscheba erkannte , dass Samuel als ein Prophet des Herrn bestätigt war.

    21 Und der Herr erschien weiterhin in Silo; denn der Herr offenbarte sich dem Samuel in Silo durch das Wort des Herrn .

    Interessante Reihenfolge: die einen, die Jehova ausgewählt hat, dass sie ihm dienen, handeln schlecht und werden von ihm verworfen. Aber ER lässt sein Volk nicht allein, sondern erwählt einen anderen.

    Auch wenn diesem noch die nötige Reife fehlt, so hat Samuel ein aufrichtiges Herz voller Liebe zu Jehova und der wahren Anbetung – und so benutzt ihn Jehova, auch wenn er mit seiner Erkenntnis weit unter Samuel oder dessen Söhnen, den Priestern steht!

    Da mir der Vers 7 nicht so ganz schlüssig war, hatte ich in der onlinleb nachgesehen, was dort dazu gesagt wird:

    Abs 5

    Heißt das, Samuel habe sehr wenig über seinen Gott gewusst? Nein. Von seinen Eltern und den Priestern hatte er sicherlich viel gelernt. Doch kann das hebräische Wort in diesem Vers auch für ein „intimes [vertrautes] Kennen“ stehen, wie ein Gelehrter erklärt. Samuel wurde erst später mit Jehova enger vertraut, wo er als sein Sprecher diente. Während Samuel heranwuchs, lernte er Jehova wirklich kennen und entwickelte ein enges persönliches Verhältnis zu ihm (1. Samuel 3:19, 20)

    da ist auch die Rede davon, dass sein persönliches Verhältnis zu Jehova noch nicht ausgereift war, er Jehova noch nicht wirklich kannte und noch viel an Erkenntnis fehlte.

    Also: Jehova hatte Eli und seine Söhne ausgewählt, ihm zu dienen, daran zweifelte niemand, es war erwiesen. Sie hatten eine genaue Erkenntnis von Jehova und seinem Wort und zumindest Eli wurde von IHM benutzt, um zu seinem Volk zu reden.

    Aber die Söhne handelten falsch und wurden verworfen und Eli gleich mit, weil er das Böse in SEINEM Haus geduldet hatte.

    Zeitgleich damit beruft ER den kleinen und noch unbeholfenen Samuel zu seinem Wortführer – obwohl dieser deutlich weniger Erfahrung mit der wahren Anbetung und Erkenntnis über Jehova hatte. Wahrscheinlich mußte er auch weiterhin noch von Eli belehrt und geschult werden, um seiner Aufgabe richtig nachkommen zu können.

    Wie sehen also: Jehova wählt aus, wen ER will, um zu seinem Volk zu reden und es in der wahren Anbetung zu leiten und einmal ausgewählt bedeutet nicht, dass man für immer von Jehova benutzt wird. Vorraussetzung ist immer, dass wir ein aufrichtiges Herz haben und Jehova „mit ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Sinn“ dienen und das Böse wirklich aus unserer Mitte entfernen. Denken wir hierbei auch an Achan. Die wahre Erkenntnis allein reicht dazu nicht aus.

    Sehr sehr interessant, denn man könnte ja „darüber stolpern“, dass Samuel noch viel zu unreif wäre und die anderen das viel besser könnten, da sie mehr wissen – die wahre Erkenntnis haben.

    In der vorhin bereits zitierten Ansprache „Mut, Charakter und Hingabe“ von Bayless wird ein ähnlicher Gedanke angeschnitten, wenn er unter dem Unterthema „Charakter“ von der Auswahl der Ältesten spricht. Er führt an, dass es 16 biblische Erfordernisse für die Ernennung von Ältesten gibt und dass davon 15 vom Charakter bestimmt sind, aber nur eine eine Gabe ist: dass der Betreffende gut lehren kann. Dennoch würden immer wieder Ältere Männer ernannt, die besonders gut reden könnten, da sie viele Leute anziehen und in die Gemeinden locken – aber deren Lebenswandel (Charakter) viel zu wünschen übrig lässt. Dabei hatte er auch über Simson geredet – wir erinnern uns noch? Wichtiger als diese eine Gabe sei es aber, dass die Betreffenden einen einwandfreien Charakter – Lebenswandel – haben. Nur dann kann Jehova sie wirklich benutzen.

    Wie wir sehen, trifft genau dies auf die Geschichte hier mit Eli und Samuel zu!

    Weitere Gedanken finden wir hier:

  189. Jule sagt:

    1. Samuel 4 – 7

    1. Samuel 4 – Eli, von Jehova zwar seines Vorrechtes entzogen, aber bis zum Schluss ein gutes Verhältnis zu IHM

    1 Und das Wort Samuels erging an ganz Israel. Und Israel zog aus in den Kampf, den Philistern entgegen, und lagerte sich bei Eben-Eser ; die Philister aber hatten sich bei Aphek gelagert. 2 Und die Philister stellten sich in Schlachtordnung auf gegen Israel. Als aber der Kampf sich ausbreitete, wurde Israel von den Philistern geschlagen ; und sie erschlugen aus den Schlachtreihen im Feld etwa 4 000 Mann. 3 Und als das Volk ins Lager zurückkam, da sprachen die Ältesten von Israel:

    Warum hat uns der Herr heute vor den Philistern geschlagen? Lasst uns die Bundeslade des Herrn von Silo zu uns herholen, so wird Er in unsere Mitte kommen und uns aus der Hand unserer Feinde retten! 4 Und das Volk sandte nach Silo und ließ die Bundeslade des Herrn der Heerscharen, der über den Cherubim thront, von dort holen. Und die beiden Söhne Elis, Hophni und Pinehas, waren dort bei der Bundeslade Gottes. 5 Und es geschah, als die Bundeslade des Herrn in das Lager kam, da jauchzte ganz Israel mit großem Jauchzen, sodass die Erde erbebte.

    6 Als aber die Philister den Schall dieses Jauchzens hörten, sprachen sie: Was bedeutet der Schall eines so großen Jauchzens im Lager der Hebräer? Und sie erfuhren, dass die Lade des Herrn in das Lager gekommen war. 7 Da fürchteten sich die Philister, denn sie sprachen: Gott ist in das Lager gekommen! Und sie sprachen: Wehe uns! Denn so etwas ist bisher noch nie geschehen! 8 Wehe uns! Wer wird uns von der Hand dieser mächtigen Götter erretten? Das sind die Götter, welche die Ägypter in der Wüste mit allerlei Plagen schlugen! 9 So seid nun tapfer und erweist euch als Männer, ihr Philister, damit ihr den Hebräern nicht dienen müsst, wie sie euch gedient haben. Seid Männer und kämpft!

    10 Da kämpften die Philister, und Israel wurde geschlagen, und jeder floh in sein Zelt; und die Niederlage war sehr groß, da aus Israel 30 000 Mann Fußvolk fielen. 11 Und die Lade Gottes wurde weggenommen, und die beiden Söhne Elis, Hophni und Pinehas, kamen um. 12 Da lief ein Benjaminiter aus den Schlachtreihen weg und kam am selben Tag nach Silo; seine Kleider waren zerrissen, und Erde war auf sein Haupt gestreut.

    13 Und als er hineinkam, siehe, da saß Eli auf dem Stuhl an der Seite des Weges und hielt Ausschau; denn sein Herz bangte um die Lade Gottes. Als nun der Mann in die Stadt kam und Bericht brachte, da schrie die ganze Stadt auf. 14 Und als Eli das laute Geschrei hörte, fragte er: Was ist das für ein Lärm? Da kam der Mann schnell und berichtete es Eli. 15 Eli aber war 98 Jahre alt, und seine Augen waren starr, sodass er nicht [mehr] sehen konnte.

    16 Aber der Mann sprach zu Eli: Ich komme vom Schlachtfeld; ich bin heute vom Schlachtfeld geflohen! Er aber sprach: Wie steht die Sache, mein Sohn? 17 Da antwortete der Bote und sprach: Israel ist vor den Philistern geflohen, und das Volk hat eine große Niederlage erlitten, und auch deine beiden Söhne, Hophni und Pinehas, sind tot; und die Lade Gottes ist weggenommen!

    18 Als er aber die Lade Gottes erwähnte, da fiel [Eli] rückwärts vom Stuhl neben dem Tor und brach das Genick und starb ; denn er war alt und ein schwerer Mann. Er hatte aber Israel 40 Jahre lang gerichtet.

    19 Aber seine Schwiegertochter, die Frau des Pinehas, stand vor der Geburt. Als sie nun das Geschrei hörte, dass die Lade Gottes weggenommen und ihr Schwiegervater und ihr Mann tot seien, da sank sie nieder und gebar ; denn es überfielen sie ihre Wehen. 20 Als sie aber im Sterben lag, sprachen die Frauen, die neben ihr standen: Fürchte dich nicht, du hast einen Sohn geboren! Aber sie antwortete nichts und beachtete es nicht. 21 Und sie nannte den Knaben Ikabod und sprach: Die Herrlichkeit ist von Israel gewichen!, weil die Lade Gottes weggenommen worden war, und wegen ihres Schwiegervaters und ihres Mannes. 22 Und sie sprach wiederum: Die Herrlichkeit ist von Israel gewichen , denn die Lade Gottes ist weggenommen!

    Wie mag sich wohl Eli in der Zeit gefühlt haben, da er von Jehova verworfen und seine Stellung an einen naiven Jungen abtreten mußte, den er zudem auch noch im Dienste Jehovas schulen sollte?

    Das Volk kämpft hier hartnäckig um seine Stellung. Mit allen Mitteln versuchen sie zu retten, was noch zu retten ist. So benutzen sie die Bundeslade als eine Art Zauberwaffe, wollen Jehova dadurch zwingen, mit ihnen zu sein. Sie wollen um jeden Preis an der Rolle festhalten, die sie in Gottes Vorsatz hatten.

    Von Eli wird dies nicht gesagt. Er erkennt demütig an, was der Mann Jehovas ihm sagt und ermuntert Samuel, als er erkennt, dass Jehova sich nun dieses Knaben bedient.

    In dem unzähligen Stoff der Vorjahre (s.u.) dazu, der von vielen verschiedenen Kommentatoren stammt – wird von jedem darauf hingewiesen, dass Eli nicht bei der Erwähnung vom Tod seiner Söhne starb, sondern als er hörte, dass die Bundeslade in der Hand des Feindes war. Wie demütig er ist und wie sehr er Jehova liebt: er nimmt das Urteil seines Gottes an, erkennt seinen eigenen Fehler und dass Jehova gerecht ist, wenn er ihn verwirft. Er hält auch weiterhin voller Liebe und Treue an Jehova und der wahren Anbetung fest!

    Jehova hatte ihn verworfen. Ja, das ist wahr. Aber wir wissen auch, dass Jehova nicht unversöhnlich ist. Wenn er ein Herz voller Reue sieht, dann ist er nur zu gern zur Vergebung bereit! Siehe auch die Ansprache von Bayless Conley: „Gnade, da kann man nur staunen!“

    Hier mit Eli ist es ähnlich wie mit Moses und Aaron: Jehova hatte sie für ihr falsches Verhalten verurteilt und als Folge dessen durften sie nicht ins Verheißene Land. Aber dies bedeutete nicht, dass ER den Rest ihres Lebens sauer auf sie war. Er handelte auch weiterhin mit ihnen, ließ sie das Volk führen und redete durch sie zu dem Volk. Er hatte sie nur in dem Sinne verworfen, dass er ihnen ihr Vorrecht entzog, ins Verheißene Land zu gelangen, ihren Fuß auf diesen Boden zu setzen.

    Sie sahen beide ihren Fehler ein und akzeptierten das Urteil ihres Gottes. Es änderte nichts an ihrem guten Verhältnis zu Jehova. Dies behielten sie bis zu ihrem Tode bei. Sie starben beide in Frieden mit ihrem Gott Jehova!

    Auch Eli erkannte, dass Jehova mit seinem Urteil gerecht war. ER nahm ihm das Vorrecht, als Prophet und Wortführer zu dienen – aber er verwarf ihn nicht ganz. Dass sie Söhne sterben mußten, war ja Blut, das auf ihr eigenes Haupt kam. Sie hatten es sich redlich verdient.

    Sicherlich hat sich Eli auch weiterhin bis zu seinem Tode sein gutes Verhältnis zu Jehova bewahrt. Denn mit seiner Erkenntnis und Reue gab er Jehova Anlaß und Grundlage, ihm zu vergeben. Im Gegensatz zu einigen Christen heute, diente Eli Jehova ja nicht wegen der Belohnung, sondern weil er IHN liebte. Daran hatte sich nichts geändert. Darum konnte er frohen Mutes und voller Freude die Zeit nutzen, um Samuel zu schulen.

    Aus eben diesem Verhältnis und der großen Liebe zu Jehova und der wahren Anbetung heraus bricht Eli zusammen, als er hört, dass die heilige Lade des Bundes nun im Lager der Philister ist – einer Nation voller Götzendienst. Wie furchtbar.

    Gern möchte ich mich mit Eli unterhalten, wenn er nach der Auferstehung mit uns im Paradies ist. Ich hätte da so einige Fragen an ihn 😉

    Weitere Gedanken aus den Vorjahren finden wir hier:

  190. Jule sagt:

    1. Samuel 5 – was genau hatten die Bewohner der 5 Städte eigentlich falsch gemacht?

    1 Die Philister aber hatten die Lade Gottes genommen und sie von Eben-Eser nach Asdod gebracht. 2 Und die Philister nahmen die Lade Gottes und brachten sie in das Haus Dagons und stellten sie neben Dagon. 3 Als aber die Asdoditer am folgenden Morgen früh aufstanden, siehe, da lag Dagon auf seinem Angesicht auf der Erde vor der Lade des Herrn .

    Da nahmen sie den Dagon und stellten ihn wieder an seinen Platz. 4 Als sie aber am folgenden Morgen früh aufstanden, siehe, da lag Dagon auf seinem Angesicht auf der Erde vor der Lade des Herrn ; aber der Kopf Dagons und seine beiden Hände [lagen] abgehauen auf der Schwelle, nur [der Rumpf] Dagons war von ihm übrig geblieben. 5 Darum treten die Priester Dagons und alle, die in den Tempel Dagons gehen, nicht auf die Schwelle Dagons in Asdod bis zu diesem Tag.

    6 Aber die Hand des Herrn lag schwer auf den Einwohnern von Asdod, und er brachte Verderben über sie und schlug Asdod und sein ganzes Gebiet mit Beulen .

    7 Als aber die Leute von Asdod sahen, dass es so zuging, sprachen sie: Lasst die Lade des Gottes Israels nicht bei uns bleiben, denn seine Hand ist zu hart über uns und unserem Gott Dagon! 8 Und sie sandten [Boten] hin und versammelten alle Fürsten der Philister zu sich und sprachen: Was sollen wir mit der Lade des Gottes Israels machen? Da antworteten sie: Die Lade des Gottes Israels soll nach Gat ziehen! Und sie brachten die Lade des Gottes Israels fort.

    9 Und es geschah, als sie [die Lade] hingebracht hatten, da kam die Hand des Herrn über die Stadt, sodass eine sehr große Bestürzung [entstand]; und er schlug die Leute in der Stadt, vom Kleinsten bis zum Größten, sodass an ihnen Beulen ausbrachen.

    10 Da brachten sie die Lade Gottes nach Ekron . Als aber die Lade Gottes nach Ekron kam, schrien die von Ekron und sprachen: Sie haben die Lade des Gottes Israels zu uns hergebracht, um uns und unser Volk zu töten!

    11 Da sandten sie [Boten] und versammelten alle Fürsten der Philister und sprachen: Sendet die Lade des Gottes Israels wieder zurück an ihren Ort, damit sie uns und unser Volk nicht tötet! Denn es war eine tödliche Bestürzung in der ganzen Stadt, und die Hand Gottes lag sehr schwer auf ihr. 12 Und die Leute, die nicht starben , wurden mit Beulen geschlagen, und das Geschrei der Stadt stieg zum Himmel empor.

    Was genau hatten die Bewohner der Städte eigentlich verkehrt gemacht?

    Ging es hier darum, dass die Lade eigentlich in die Stiftshütte – in das Allerheiligste – gehörte?

    Immerhin durfte niemand die Bundeslade sehen. Vor dem Abbau der Stiftshütte wurde sie zuerst mit Tüchern bedeckt, bevor andere von den dafür bestimmten Leviten kommen und sie holen durften.

    Wahrscheinlich war bereits der erste Fehler, dass sie sie überhaupt mit auf den Feldzug genommen hatten – denn dadurch gelangte sie ja erst in die Hände der Feinde. Aber nun, da sie wieder da war, erwartete Jehova wahrscheinlich, dass sie sie auf dem schnellsten Wege von den entsprechenden Leuten auf die richtige Weise zurückholen lassen würden. Sicherlich hat Jehova die Städte, in der die Lade sich befand, nicht sofort gestraft. Er wird ihnen Gelegenheit gegeben haben, die nötigen Schritte in die Wege zu leiten, aber als sie keinerlei Anstalten dazu machten, hat er sie gestraft.

    Dachte er, sie würden von selbst erkennen, wo der Fehler lag?

    Naja, sie kannten ja das Gesetz und wussten, wie mit der heiligen Bundeslade umzugehen war. Aber sie taten es nicht.

    Leider begriffen sie nicht, worum es ging und daher wiederholte jede Stadt den selben Fehler. Wir wissen, dass die Bundeslade erst sehr viel später auf ihren rechten Platz gelangte – als König David sie im Freudenzug nach Jerusalem holte.

    Könnte man daran, dass jede Stadt den gleichen Fehler machte, erkennen, wie tief das Niveau zu dieser Zeit bereits beim Volk gesunken war?

    Ob dies wohl auch mit dem gottlosen Verhalten von Hophni und Pinehas zusammenhing und Jehova deshalb so sauer auf diese beiden und Eli war?

    Waren vielleicht viele vom Volk wegen deren Verhalten der Stiftshütte ferngeblieben und hatten daher nicht mehr die nötige Belehrung, dass dieser Aspekt mit dem Transport der Lade nicht mehr ganz präsent bei ihnen war?

    (Wir werden beim nächsten Kapitel sehen, dass hier bei diesem Gedankengang zwar vom Prinzip her alles stimmt, aber ein kleiner Denkfehler enthalten ist)

    Weitere Gedanken finden wir hier:

  191. Jule sagt:

    1. Samuel 6 – für Jehova macht es einen Unterschied, ob wir uns bewusst gegen seine Maßstäbe auflehnen – oder aus Unwissenheit handeln:

    1 So war die Lade des Herrn sieben Monate lang im Land der Philister. 2 Und die Philister riefen ihre Priester und Wahrsager und sprachen: Was sollen wir mit der Lade des Herrn machen ? Zeigt uns, auf welche Weise wir sie an ihren Ort senden sollen! 3 Und sie sprachen: Wenn ihr die Lade des Gottes Israels fortsendet, so sollt ihr sie nicht leer fortsenden, sondern ihr müsst ihm unbedingt ein Schuldopfer entrichten; dann werdet ihr gesund werden, und ihr werdet erfahren, warum seine Hand nicht von euch lässt.

    4 Sie aber sprachen: Welches ist das Schuldopfer, das wir ihm entrichten sollen? Sie antworteten: Fünf goldene Beulen und fünf goldene Mäuse, nach der Zahl der Fürsten der Philister ; denn es ist ein und dieselbe Plage über euch alle und über eure Fürsten gekommen. 5 So sollt ihr nun Nachbildungen eurer Beulen machen und Nachbildungen eurer Mäuse, die das Land verderbt haben, und gebt dem Gott Israels die Ehre ; vielleicht wird seine Hand dann leichter werden über euch und eurem Gott und eurem Land.

    6 Und warum wollt ihr euer Herz verstocken , wie die Ägypter und der Pharao ihr Herz verstockten? Ist es nicht so: Als Er seine Macht an ihnen erwies, da ließen sie jene ziehen , und so gingen sie fort?

    7 So nehmt nun einen neuen Wagen und zwei säugende Kühe, auf die noch nie ein Joch gekommen ist, und spannt die Kühe vor den Wagen und treibt ihre Kälber von ihnen weg nach Hause zurück. 8 Und nehmt die Lade des Herrn und stellt sie auf den Wagen und legt die goldenen Kleinodien , die ihr ihm als Schuldopfer gebt, in ein Kästchen an ihre Seite, und sendet sie fort und lasst sie gehen! 9 Und gebt acht: Wenn sie den Weg hinaufzieht, der zu ihrem Gebiet führt, nach Beth-Schemesch , so hat Er uns all dies große Übel zugefügt; wenn nicht, so wissen wir dann, dass nicht seine Hand uns geschlagen hat, sondern dass es uns zufällig geschehen ist!

    10 Und die Leute machten es so und nahmen zwei säugende Kühe und spannten sie an einen Wagen und sperrten ihre Kälber zu Hause ein. 11 Und sie hoben die Lade des Herrn auf den Wagen, dazu das Kästchen mit den goldenen Mäusen und mit den Nachbildungen ihrer Beulen. 12 Da gingen die Kühe auf dem Weg geradeaus auf Beth-Schemesch zu; sie gingen nur auf ein und derselben Straße und brüllten beim Gehen; und sie wichen weder zur Rechten noch zur Linken. Und die Fürsten der Philister gingen ihnen nach bis an die Grenze von Beth-Schemesch.

    13 Die Bethschemiter aber schnitten eben den Weizen im Tal. Als sie nun aufschauten, sahen sie die Lade und freuten sich, sie zu sehen. 14 Der Wagen aber kam auf den Acker Josuas, des Bethschemiters, und stand dort still. Und es war ein großer Stein dort; da spalteten sie das Holz des Wagens und brachten die Kühe dem Herrn als Brandopfer dar.

    15 Die Leviten aber hoben die Lade des Herrn herab und das Kästchen, das dabei war, in dem sich die goldenen Kleinodien befanden, und setzten sie auf den großen Stein. An jenem Tag opferten die Leute von Beth-Schemesch dem Herrn Brandopfer und Schlachtopfer.

    16 Als aber die fünf Fürsten der Philister das gesehen hatten, kehrten sie am gleichen Tag wieder nach Ekron zurück.

    17 Und dies sind die goldenen Beulen , welche die Philister dem Herrn als Schuldopfer gaben: für Asdod eine, für Gaza eine, für Askalon eine, für Gat eine, für Ekron eine; 18 und die goldenen Mäuse nach der Zahl aller Städte der Philister unter den fünf Fürsten, von den befestigten Städten bis zu den Dörfern des flachen Landes; und [sie brachten sie] bis zu dem großen [Stein] Abel, auf dem sie die Lade des Herrn niederließen; er ist auf dem Acker Josuas, des Bethschemiters, bis zu diesem Tag.

    19 Und Er schlug [einige] der Bethschemiter, weil sie in die Lade des Herrn geschaut hatten; und er schlug von dem Volk 70 Mann [und] 50 000 Mann.

    Da trug das Volk Leid, weil der Herr das Volk mit einem so großen Schlag heimgesucht hatte. 20 Und die Leute von Beth-Schemesch sprachen: Wer kann bestehen vor dem Herrn , diesem heiligen Gott? Und zu wem soll er von uns hinaufziehen?

    21 Und sie sandten Boten zu den Bewohnern von Kirjat-Jearim und ließen ihnen sagen: Die Philister haben die Lade des Herrn wiedergebracht; kommt herab und führt sie zu euch hinauf!

    Und da ist es wieder – mein Problem: da mir die Namen der Städte im vorherigen Vers nichts gesagt hatten, bin ich irrtümlich davon ausgegangen, dass es israelitische Städte wären. Aber die Lade war die ganze Zeit noch im Land der Philister.

    Allerdings war der Gedankengang an sich nicht falsch, sondern nur verfrüht. Aber dass er in die richtige Richtung ging, sehen wir jetzt hier:

    Sie gehen sogar soweit, dass sie die Lade öffnen, um hineinzusehen. Was für ein Frevel!

    Wenn wir bedenken, dass sie sie nicht einmal von Außen ansehen sollten, sondern sie zuerst mit vielen Decken abgedeckt wurde, bevor die von Jehova bestimmten Träger sie sehen und tragen durften. Und nun öffnen sie sie sogar und entweihen sie ja im gewissen Sinne damit.

    Auch bringen sie die Lade nicht an den von Jehova bestimmten Ort, auch wenn es nun ein Levit ist, der sie bewacht – so ist dies nicht das, was Jehova bestimmt hatte.

    Wie wir bereits in den Vorjahren festgestellt hatten, macht Jehova einen Unterschied zwischen den Philistern und seinem Volk: sein Volk kennt die Bestimmungen und handelt nicht entsprechend – die Philister sündigen aus Unwissenheit.

    Hier sind wir dann wieder bei dem letzten Gedanken von Gestern: Eli und Samuel!

    Weitere Gedanken aus den Vorjahren finden wir hier:

  192. Jule sagt:

    1. Samuel 7 – Jehova muss den Philistern sehr verwirrend vorgekommen sein

    1 So kamen die Leute von Kirjat-Jearim und holten die Lade des Herrn hinauf und brachten sie in das Haus Abinadabs auf dem Hügel, und sie heiligten seinen Sohn Eleasar, damit er die Lade des Herrn hütete. 2 Und von dem Tag an, da die Lade in Kirjat-Jearim blieb, verging eine lange Zeit, bis 20 Jahre um waren; und das ganze Haus Israel rief wehklagend nach dem Herrn .

    3 Samuel aber redete zu dem ganzen Haus Israel und sprach: Wenn ihr von ganzem Herzen zu dem Herrn zurückkehren wollt, dann tut die fremden Götter und Astarten aus eurer Mitte und richtet euer Herz zu dem Herrn und dient ihm allein, so wird er euch aus der Hand der Philister erretten ! 4 Da schafften die Kinder Israels die Baale und die Astarten hinweg und dienten dem Herrn allein.

    5 Samuel aber sprach: Versammelt ganz Israel nach Mizpa , so will ich für euch zum Herrn beten ! 6 Da kamen sie zusammen nach Mizpa und schöpften Wasser und gossen es aus vor dem Herrn ; und sie fasteten an jenem Tag und sprachen dort: Wir haben gegen den Herrn gesündigt ! Und Samuel richtete die Kinder Israels in Mizpa.

    7 Als aber die Philister hörten, dass die Kinder Israels in Mizpa zusammengekommen waren, da zogen die Fürsten der Philister hinauf gegen Israel. Als die Kinder Israels dies hörten, fürchteten sie sich vor den Philistern. 8 Und die Kinder Israels sprachen zu Samuel: Lass nicht ab, für uns zu dem Herrn , unserem Gott, zu rufen, dass er uns aus der Hand der Philister errette! 9 Und Samuel nahm ein Milchlamm und opferte es vollständig als Brandopfer dem Herrn ; und Samuel schrie zum Herrn für Israel, und der Herr erhörte ihn. 10 Es geschah nämlich, während Samuel das Brandopfer darbrachte, da näherten sich die Philister zum Kampf gegen Israel.

    Aber an jenem Tag donnerte der Herr mit gewaltiger Stimme gegen die Philister und verwirrte sie, sodass sie vor Israel geschlagen wurden. 11 Da zogen die Männer Israels von Mizpa aus und jagten die Philister und schlugen sie bis unterhalb Beth-Kar. 12 Und Samuel nahm einen Stein und stellte ihn zwischen Mizpa und Schen auf, und er gab ihm den Namen Eben-Eser , und sprach: Bis hierher hat der Herr uns geholfen !

    13 So wurden die Philister gedemütigt und kamen künftig nicht mehr in das Gebiet Israels. Und die Hand des Herrn war gegen die Philister, solange Samuel lebte.

    14 So kamen die Städte, welche die Philister von Israel weggenommen hatten, wieder an Israel, von Ekron an bis nach Gat ; auch ihr [dazugehöriges] Gebiet errettete Israel aus der Hand der Philister. Und es war Friede zwischen Israel und den Amoritern. 15 Und Samuel richtete Israel sein Leben lang ; 16 und er zog Jahr für Jahr umher und machte die Runde in Bethel, Gilgal und Mizpa und richtete Israel an allen diesen Orten. 17 Doch kehrte er immer wieder nach Rama zurück; denn dort war sein Haus; und er richtete Israel dort; und er baute dort dem Herrn einen Altar .

    Wie muss Jehova doch verwirrend auf die Philister gewirkt haben:

    Sein Volk konnte sie nicht besiegen, obwohl die Bundeslade „als ein Gott“ unter ihnen war. Aber ohne die Israeliten forderte die Lade mehr Opfer, als während des Kampfes gefallen war.

    Dann entschließen sie sich, die Lade wieder an das Volk Gottes zurückzugeben und sicherlich erwarten sie eine gewisse Dankbarkeit für dieses Entgegenkommen – statt dessen werden sie vernichtend geschlagen.

    Das soll mal jemand verstehen?!

    Sie hatten doch getan, was der Gott Israels – Jehova – wollte. Aber statt Dank und Lob werden sie bestraft.

    Was ist das nur für ein Gott? Wie kamen denn die Israeliten mit dem klar? Woher wußten denn diese, was er nun von ihnen wollte?

    Für mich sieht das so aus, als würde Jehova die Sache mit der geraubten Bundeslade benutzen, um sein Volk in Zucht zu nehmen: „diese Lade ist zwar heilig, aber sie ist kein Glücksbringer und auch keine Waffe“.

    Dann benutzt ER selbst sie aber, um seine Feinde zu richten und zeigt seinem Volk dabei, dass die Lade heilig ist und mit Respekt behandelt werden muss. Leider verstehen sie die Lektion nicht ganz, denn sie maßen sich an, hineinzusehen. Also muss ER sie nochmals in Zucht nehmen.

    Leider haben sie noch nicht verstanden, dass sich die Lade immer noch nicht am richtigen Ort befindet. Warum belässt er es dann dabei?

    Habe ich die Situation vielleicht falsch eingeschätzt? Denn Samuel macht ja auch keine Anstalten, sie nach Jerusalem in die Stiftshütte zu bringen. Statt dessen baut er sich einen eigenen Altar an dem Ort, wo er sich niederlässt.

    Warum wohnt er eigentlich nicht in Jerusalem bei der Stiftshütte? Dies hatte ich eigentlich erwartet. War es egal, wo der Prophet wohnen würde?

    Weitere Gedanken finden wir hier:

  193. Jule sagt:

    1. Samuel 8 – 10

    1. Samuel 8 – warum wollen sie unbedingt einen menschlichen König haben – worum geht es ihnen hier?

    1 Und es geschah, als Samuel alt geworden war, da setzte er seine Söhne als Richter über Israel ein. 2 Sein erstgeborener Sohn hieß Joel und der andere Abija ; die waren Richter in Beerscheba . 3 Aber seine Söhne wandelten nicht in seinen Wegen, sondern gingen auf Gewinn aus und nahmen Geschenke und beugten das Recht. 4 Da versammelten sich alle Ältesten von Israel und kamen zu Samuel nach Rama; 5 und sie sprachen zu ihm: Siehe, du bist alt geworden, und deine Söhne wandeln nicht in deinen Wegen; so setze nun einen König über uns, der uns richten soll, nach der Weise aller Heidenvölker!

    6 Dieses Wort aber missfiel Samuel, weil sie sagten: Gib uns einen König, der uns richten soll! Und Samuel betete zu dem Herrn . 7 Da sprach der Herr zu Samuel: Höre auf die Stimme des Volkes in allem, was sie dir gesagt haben; denn nicht dich haben sie verworfen , sondern mich haben sie verworfen, dass ich nicht König über sie sein soll! 8 Wie sie es [immer] getan haben, von dem Tag an, als ich sie aus Ägypten heraufgeführt habe, bis zu diesem Tag, indem sie mich verlassen und anderen Göttern gedient haben, genau so tun sie [es] auch mit dir! 9 So höre nun auf ihre Stimme; doch verwarne sie ausdrücklich und verkündige ihnen das Recht des Königs, der über sie herrschen wird!

    10 Und Samuel sagte dem Volk, das einen König von ihm begehrte, alle Worte des Herrn . 11 Und er sprach: Das wird das Recht des Königs sein, der über euch herrschen wird: Eure Söhne wird er nehmen und sie für sich einsetzen, auf seinen Streitwagen und bei seiner Reiterei, und damit sie vor seinem Wagen herlaufen; 12 und um sie sich als Oberste über tausend und als Oberste über fünfzig zu bestellen; und damit sie sein Ackerland pflügen und seine Ernte einbringen und damit sie ihm seine Kriegswaffen und seine Wagengeräte anfertigen. 13 Eure Töchter aber wird er nehmen und sie zu Salbenmischerinnen, Köchinnen und Bäckerinnen machen. 14 Auch eure besten Äcker, Weinberge und Ölbäume wird er nehmen und seinen Knechten geben; 15 dazu wird er den Zehnten von eurer Saat und von euren Weinbergen nehmen und ihn seinen Hofbeamten und Knechten geben. 16 Und er wird eure besten Knechte und Mägde und Burschen und eure Esel nehmen und sie für seine Geschäfte verwenden. 17 Er wird den Zehnten eurer Schafe nehmen, und ihr müsst seine Knechte sein. 18 Wenn ihr dann zu jener Zeit schreien werdet über euren König, den ihr euch erwählt habt, so wird euch der Herr zu jener Zeit nicht erhören!

    19 Aber das Volk weigerte sich, auf die Stimme Samuels zu hören, und sprach: Das macht nichts, es soll dennoch ein König über uns sein, 20 damit auch wir seien wie alle Heidenvölker ! Unser König soll uns richten und vor uns herziehen und unsere Kriege führen!

    21 Da nun Samuel alle Worte des Volkes gehört hatte, redete er sie vor den Ohren des Herrn . 22 Der Herr aber sprach zu Samuel: Höre auf ihre Stimme und setze einen König über sie ein! Und Samuel sprach zu den Männern von Israel: Geht hin, jeder in seine Stadt!

    Worum geht es dem Volk hier eigentlich wirklich?

    Wollen sie sich anpassen, nicht unangenehm auffallen und den anderen zeigen, dass sie auch „ganz normale Menschen“ sind?

    Haben sie kein Vertrauen mehr zu Jehova? Haben sie vielleicht Angst, dass ER ihnen nicht mehr hilft, weil sie keinen Überblick mehr darüber haben, ob und welches Böse es in ihrer Mitte gibt, das sie besser entfernen sollten?

    Oder geht es ihnen darum, dass sie nur glauben können, was sie sehen? Thom hat heute eine sehr schöne kleine Geschichte dazu gefunden.

    Müssen sie etwas Handfestes vor Augen haben, um zu glauben und vertrauen? So, wie das Volk sich ein goldenes Kalb macht, das als Gott vor ihnen herziehen soll, als Moses ihnen zu lange auf dem Berg bleibt?

    In den Kommentaren von Darby und Rosier wird übereinstimmend gesagt, dass sie die Leitung und Herrschaft Gottes ablehnen und lieber selbst bestimmen wollen, wo es lang geht. Adam und Eva lassen grüßen!

    Weitere Gedanken finden wir hier:

  194. Jule sagt:

    1. Samuel 9 – Saul trifft auf Samuel – ein ganz anderer Saul, als den wir später kennen

    1 Es war aber ein Mann von Benjamin, sein Name war Kis , ein Sohn Abiels, des Sohnes Zerors, des Sohnes Bechorats, des Sohnes Aphiachs, des Sohnes eines Benjaminiters, ein angesehener Mann. 2 Der hatte einen Sohn namens Saul , stattlich und schön, sodass keiner schöner war unter den Söhnen Israels; um Haupteslänge überragte er alles Volk.

    3 Und die Eselinnen von Kis, dem Vater Sauls, gingen verloren. Und Kis sprach zu seinem Sohn Saul: Nimm doch einen der Burschen mit dir und mache dich auf, geh hin und suche die Eselinnen! 4 Und er durchzog das Bergland Ephraim und durchquerte das Gebiet von Salisa ; aber sie fanden sie nicht. Sie gingen auch durch das Gebiet von Saalim, da waren sie auch nicht. Darauf durchzog er das Gebiet von Benjamin, aber sie fanden sie auch nicht. 5 Als sie gerade in das Gebiet von Zuph kamen, da sprach Saul zu seinem Burschen, der bei ihm war: Komm, lass uns wieder umkehren, damit nicht mein Vater die Eselinnen sein lässt und sich um uns Sorgen macht!

    6 Er aber sprach zu ihm: Siehe doch, es ist ein Mann Gottes in dieser Stadt , und der ist ein ehrwürdiger Mann; alles, was er sagt, trifft sicher ein. So lass uns nun dorthin gehen; vielleicht gibt er uns Auskunft über unseren Weg , den wir gehen sollen! 7 Saul aber sprach zu seinem Burschen: Siehe, wenn wir hingehen, was bringen wir dem Mann? Denn das Brot in unseren Taschen ist aufgebraucht; auch haben wir sonst kein Geschenk, das wir dem Mann Gottes bringen könnten; was haben wir? 8 Der Bursche antwortete Saul wiederum und sprach: Siehe, ich habe einen Viertel Silberschekel bei mir, den will ich dem Mann Gottes geben, damit er uns Auskunft über unseren Weg gibt! 9 (Früher sagte man in Israel, wenn man ging, um Gott zu befragen: Kommt, lasst uns zum Seher gehen! Denn derjenige, den man heutzutage Prophet nennt, der hieß früher Seher.) 10 Da sprach Saul zu seinem Burschen: Dein Vorschlag ist gut; komm, wir wollen gehen!

    Und sie gingen zu der Stadt, in welcher der Mann Gottes war. 11 Als sie gerade die Anhöhe zur Stadt hinaufgingen, da trafen sie Mädchen, die herauskamen, um Wasser zu schöpfen ; zu diesen sprachen sie: Ist der Seher hier? 12 Sie antworteten ihnen und sprachen: Ja, siehe, er ist vor dir; beeile dich jetzt, denn er ist heute in die Stadt gekommen, weil das Volk heute auf der Höhe ein Schlachtopfer bringt. 13 Wenn ihr in die Stadt kommt, so werdet ihr ihn gerade treffen, ehe er zur Höhe hinaufgeht zum Essen; denn das Volk isst nicht, bis er kommt; denn er muss das Opfer segnen , danach essen die Geladenen. So geht nun hinauf; denn eben jetzt werdet ihr ihn treffen! 14 Da gingen sie zur Stadt hinauf. Als sie gerade in die Stadt eintraten, siehe, da kam Samuel heraus, ihnen entgegen, um zur Höhe hinaufzugehen.

    15 Aber der Herr hatte einen Tag zuvor, ehe Saul kam, Samuels Ohr geöffnet und zu ihm gesagt: 16 Morgen um diese Zeit will ich einen Mann aus dem Land Benjamin zu dir senden , den sollst du zum Fürsten über mein Volk Israel salben, damit er mein Volk aus der Hand der Philister errette; denn ich habe mein Volk angesehen, weil sein Rufen vor mich gekommen ist! 17 Sobald nun Samuel den Saul sah, ließ ihn der Herr wissen: Siehe, das ist der Mann, von dem ich dir gesagt habe, dass er über mein Volk herrschen soll!

    18 Und Saul trat zu Samuel im Stadttor und sprach: Sage mir doch, wo ist hier das Haus des Sehers? 19 Und Samuel antwortete dem Saul und sprach: Ich bin der Seher ! Geh vor mir her zur Höhe hinauf; denn ihr sollt heute mit mir essen, und morgen will ich dich ziehen lassen; und alles, was in deinem Herzen ist, will ich dir sagen ! 20 Um die Eselinnen aber, die dir vor drei Tagen verlorengegangen sind, sorge dich nicht ; denn sie sind gefunden! Und wem gehört alles Begehrenswerte in Israel ? Nicht dir und dem ganzen Haus deines Vaters? 21 Da antwortete Saul und sprach: Bin ich nicht ein Benjaminiter, von einem der kleinsten Stämme Israels, und ist mein Geschlecht nicht das geringste unter allen Geschlechtern der Stämme Benjamins? Warum sagst du mir denn solche Worte?

    22 Samuel aber nahm Saul samt seinem Burschen und führte sie in die Halle und setzte sie obenan unter die Geladenen; deren Zahl war etwa 30 Mann. 23 Und Samuel sprach zu dem Koch: Gib das Stück her, das ich dir gegeben habe, und von dem ich befahl, du solltest es beiseitelegen! 24 Da trug der Koch die Keule auf und was daran war, und setzte sie Saul vor. Und Samuel sprach: Siehe, das ist aufgehoben worden; lege es dir vor und iss; denn es ist auf die bestimmte Zeit für dich aufbewahrt worden, als ich sagte: Ich habe das Volk eingeladen! So aß Saul mit Samuel an jenem Tag.

    25 Und sie gingen von der Höhe in die Stadt hinab, und er redete mit Saul auf dem Dach . 26 Und sie standen früh auf. Und es geschah, als die Morgenröte aufging, rief Samuel den Saul auf dem Dach und sprach: Mache dich auf, so will ich dich begleiten! Da machte sich Saul auf, und die beiden gingen miteinander hinaus, er und Samuel. 27 Und als sie gerade am Ende der Stadt hinabstiegen, sprach Samuel zu Saul: »Sage dem Burschen , dass er uns vorausgehen soll!« Und er ging voraus. »Du aber stehe jetzt still, damit ich dich das Wort Gottes hören lasse!«

    einige Gedanken aus den Vorjahren finden wir hier:

  195. Jule sagt:

    1. Samuel 10 – Samuel lässt das Volk vortreten, um den König herauszugreifen, wie fühlt sich Saul wohl dabei?

    1 Da nahm Samuel die Ölflasche und goss sie auf sein Haupt und küsste ihn und sprach: »Hat dich nicht der Herr zum Fürsten über sein Erbteil gesalbt? 2 Wenn du heute von mir weggehst, wirst du zwei Männer finden beim Grab Rahels, im Gebiet von Benjamin, bei Zelzach; die werden zu dir sagen: Die Eselinnen sind gefunden, die du suchen gegangen bist; und siehe, dein Vater hat die Suche nach den Eselinnen aufgegeben und macht sich Sorgen um euch und spricht: Was soll ich wegen meines Sohnes tun?

    3 Und wenn du von dort weitergehst, wirst du zur Terebinthe Tabor kommen; dort werden dich drei Männer antreffen, die zu Gott nach Bethel hinaufgehen ; einer trägt drei Böcklein, der andere drei Laibe Brot, der dritte einen Schlauch mit Wein. 4 Und sie werden dich mit dem Friedensgruß begrüßen und dir zwei Brote geben, die sollst du aus ihrer Hand annehmen.

    5 Danach wirst du auf den Hügel Gottes kommen, wo der Posten der Philister steht; sobald du aber dort in die Stadt kommst, wird dir eine Schar Propheten begegnen, die von der Höhe herabkommen, und vor ihnen her Psalter und Handpauken und Flöten und Harfen; und sie werden weissagen. 6 Da wird der Geist des Herrn über dich kommen, sodass du mit ihnen weissagst , und du wirst in einen anderen Mann verwandelt werden.

    7 Wenn dann diese Zeichen für dich eingetroffen sind, so tue , was deine Hand vorfindet, denn Gott ist mit dir !

    8 Du sollst aber vor mir nach Gilgal hinabgehen, und siehe, dort will ich zu dir hinabkommen, um Brandopfer zu opfern und Friedensopfer zu schlachten. Sieben Tage lang sollst du warten, bis ich zu dir komme und dir zeige , was du tun sollst!«

    9 Und es geschah, als er sich umwandte, um von Samuel wegzugehen, da verwandelte Gott sein Herz, und alle diese Zeichen trafen an jenem Tag ein.

    10 Denn als sie dort an den Hügel kamen, siehe, da begegnete ihm eine Schar Propheten, und der Geist Gottes kam über ihn, sodass er in ihrer Mitte weissagte. 11 Als aber alle die, welche ihn zuvor gekannt hatten, sahen, dass er mit den Propheten weissagte, sprach das Volk untereinander: Was ist denn mit dem Sohn des Kis geschehen? Ist Saul auch unter den Propheten? 12 Da antwortete ein Mann von dort und sprach: Und wer ist ihr Vater ? Daher kommt das Sprichwort: »Ist Saul auch unter den Propheten?«

    13 Und als er aufgehört hatte zu weissagen, kam er auf die Höhe. 14 Und Sauls Onkel sprach zu ihm und seinem Burschen: Wo seid ihr hingegangen? Sie antworteten: Die Eselinnen zu suchen; und als wir sahen, dass sie nicht da waren, gingen wir zu Samuel! 15 Da sprach Sauls Onkel: Teile mir doch mit, was euch Samuel sagte! 16 Saul antwortete seinem Onkel: Er sagte uns, dass die Eselinnen gefunden seien! Was aber Samuel von dem Königtum gesagt hatte, das verriet er ihm nicht.

    17 Samuel aber berief das Volk zum Herrn nach Mizpa. 18 Und er sprach zu den Kindern Israels: So spricht der Herr , der Gott Israels: Ich habe Israel aus Ägypten geführt und euch aus der Hand der Ägypter errettet und aus der Hand aller Königreiche, die euch bedrängten. 19 Ihr aber habt heute euren Gott verworfen , der euch aus all eurem Elend und aus euren Nöten errettet hat, und habt zu ihm gesagt: Setze einen König über uns! Wohlan, so tretet nun vor den Herrn nach euren Stämmen und nach euren Tausendschaften!

    20 Und Samuel ließ alle Stämme Israels herzutreten, und der Stamm Benjamin wurde [durchs Los] getroffen. 21 Und als er den Stamm Benjamin nach seinen Familien herzutreten ließ, wurde das Geschlecht Matris [durchs Los] getroffen, und dann wurde Saul getroffen, der Sohn des Kis.

    Und sie suchten ihn, aber er wurde nicht gefunden. 22 Da fragten sie den Herrn weiter: Kommt der Mann noch hierher? Der Herr antwortete: Siehe, er hat sich bei den Geräten versteckt ! 23 Da liefen sie hin und holten ihn von dort. Und als er unter das Volk trat, da überragte er alles Volk um Haupteslänge.

    24 Und Samuel sprach zu dem ganzen Volk: Da seht ihr den, welchen der Herr erwählt hat, denn ihm ist keiner gleich unter dem ganzen Volk! Da jauchzte das ganze Volk, und sie sprachen: Es lebe der König!

    25 Samuel aber verkündigte dem Volk das Recht des Königtums und schrieb es in ein Buch und legte es vor dem Herrn nieder. Danach entließ Samuel alles Volk, jeden in sein Haus.

    26 Auch Saul ging zu seinem Haus nach Gibea , und mit ihm gingen die Tapferen, deren Herz Gott angerührt hatte. 27 Etliche Söhne Belials aber sprachen: Wie sollte der uns retten? Und sie verachteten ihn und brachten ihm keine Geschenke . Doch er tat, als hörte er’s nicht.

    Was ging wohl in Saul vor, als Samuel das Volk vortreten ließ, damit Jehova nach und nach den neuen König herausgreifen würde?

    Er wußte ja bereits, dass er selbst es sein würde, der zum Schluß übrig bleiben würde. Warum versteckt er sich?

    Ist er nervös und unsicher? Oder ist es ihm peinlich, im Rampenlicht zu stehen? Ist es ihm peinlich, dass gerade er ausgewählt wurde, wo er sich selbst doch für unfähig hält?

    weitere Gedanken finden wir hier:

  196. Jule sagt:

    1. Samuel 11 – 13

    1. Samuel 11 – wieso kann sich ein Mensch so schnell ändern?

    1 Und Nahas , der Ammoniter , zog herauf und belagerte Jabes in Gilead. Da sprachen alle Männer von Jabes zu Nahas: Schließe einen Bund mit uns, so wollen wir dir dienen ! 2 Aber Nahas, der Ammoniter, antwortete ihnen: Unter dieser Bedingung will ich mit euch einen Bund schließen, dass ich euch allen das rechte Auge aussteche und damit auf ganz Israel Schmach bringe! 3 Da sprachen die Ältesten von Jabes zu ihm: Gib uns sieben Tage Frist, dass wir Boten senden in das ganze Gebiet Israels. Wenn es dann niemand gibt, der uns rettet, so wollen wir zu dir hinausgehen

    ! 4 Da kamen die Boten nach Gibea-Saul und sprachen diese Worte vor den Ohren des Volkes. Da erhob das ganze Volk seine Stimme und weinte . 5 Und siehe, da kam gerade Saul vom Feld hinter den Rindern her und sprach: Was hat das Volk, dass es weint ? Da erzählten sie ihm die Worte der Männer von Jabes.

    6 Da kam der Geist Gottes über Saul, als er diese Worte hörte, und sein Zorn entbrannte sehr; 7 und er nahm ein Gespann Rinder und zerstückelte sie und sandte [Stücke] davon durch Boten in alle Gebiete Israels und ließ sagen: Wer nicht auszieht, Saul und Samuel nach, mit dessen Rindern wird man es genauso machen !

    Da fiel der Schrecken des Herrn auf das Volk, sodass sie auszogen wie ein Mann . 8 Und er musterte sie bei Besek ; und es waren 300 000 von den Söhnen Israels und 30 000 von den Männern Judas.

    9 Und sie sprachen zu den Boten, die gekommen waren: So sollt ihr zu den Männern von Jabes in Gilead sagen: Morgen soll euch Rettung zuteilwerden, wenn die Sonne am heißesten scheint!

    Als die Boten kamen und dies den Männern von Jabes verkündigten, da wurden sie froh. 10 Und die Männer von Jabes sprachen: Morgen wollen wir zu euch hinauskommen, dann könnt ihr mit uns tun, was euch gefällt!

    11 Und es geschah am anderen Morgen, da stellte Saul das Volk in drei Abteilungen auf, und sie drangen um die Morgenwache ins [feindliche] Lager und schlugen die Ammoniter, bis der Tag am heißesten war; die Übriggebliebenen aber wurden so versprengt, dass nicht zwei von ihnen beieinanderblieben.

    12 Da sprach das Volk zu Samuel: Wer sind die, welche sagten: Sollte Saul über uns herrschen ? Gebt diese Männer her, damit wir sie töten ! 13 Saul aber sprach: Es soll an diesem Tag niemand sterben ; denn der Herr hat heute Rettung gegeben in Israel!

    14 Und Samuel sprach zum Volk: Kommt, lasst uns nach Gilgal gehen und das Königtum dort erneuern !

    15 Da ging das ganze Volk nach Gilgal und machte dort Saul zum König vor dem Herrn in Gilgal, und sie schlachteten dort Friedensopfer vor dem Herrn . Und Saul und alle Männer Israels freuten sich dort sehr.

    Unglaublich, wie schnell sich ein Mensch ändern kann: hier ist Saul noch von Jehovas Geist und Eifer für IHN und die wahre Anbetung erfüllt – und nur zwei Jahre weiter sieht es ganz anders aus, wie wir in den nächsten Kapiteln lesen werden.

    Einige Gedanken aus den Vorjahren dazu finden wir hier:

  197. Jule sagt:

    1. Samuel 12 – warum ein persönliches Buch „meine Erfahrungen mit Jehova“ für uns so wichtig ist

    1 Samuel aber sprach zu ganz Israel: Siehe, ich habe eurer Stimme gehorcht in allem, was ihr mir gesagt habt, und habe einen König über euch gesetzt . 2 Und nun siehe, da geht euer König vor euch her; ich aber bin alt und grau geworden; und siehe, meine Söhne sind bei euch. Ich aber bin vor euch hergegangen von meiner Jugend an bis zu diesem Tag. 3 Hier bin ich! Legt Zeugnis ab gegen mich vor dem Herrn und vor seinem Gesalbten: Wessen Ochsen habe ich genommen ? Oder wessen Esel habe ich genommen? Wen habe ich übervorteilt ? Wen habe ich misshandelt? Von wessen Hand habe ich Bestechungsgeld genommen, dass ich ihm zuliebe ein Auge zudrückte? So will ich es euch erstatten ! 4 Sie sprachen: Du hast uns nie übervorteilt, noch uns unterdrückt, noch von jemandes Hand irgendetwas genommen! 5 Er sprach: Der Herr ist Zeuge gegen euch, und sein Gesalbter ist Zeuge am heutigen Tag, dass ihr gar nichts in meiner Hand gefunden habt! Und sie sprachen: Er ist Zeuge!

    6 Und Samuel sprach zum Volk: Der Herr ist es, der Mose und Aaron eingesetzt und eure Väter aus dem Land Ägypten geführt hat! 7 So tretet nun her, dass ich mit euch rechte vor dem Herrn wegen aller gerechten Taten des Herrn , die er an euch und an euren Vätern getan hat!

    8 Als Jakob nach Ägypten gekommen war, da schrien eure Väter zum Herrn . Und der Herr sandte Mose und Aaron, und sie führten eure Väter aus Ägypten und ließen sie an diesem Ort wohnen . 9 Aber sie vergaßen den Herrn , ihren Gott, und er verkaufte sie unter die Hand Siseras , des Heerführers von Hazor, und unter die Hand der Philister und unter die Hand des Königs von Moab ; die kämpften gegen sie. 10 Sie aber schrien zum Herrn und sprachen: Wir haben gesündigt , dass wir den Herrn verlassen und den Baalen und Astarten gedient haben; nun aber errette uns aus der Hand unserer Feinde, so wollen wir dir dienen! 11 Da sandte der Herr Jerub-Baal und Bedan und Jephtah und Samuel und errettete euch aus den Händen eurer Feinde ringsum und ließ euch sicher wohnen. 12 Als ihr aber saht, dass Nahas , der König der Ammoniter, gegen euch heranzog, da spracht ihr zu mir: »Nein, sondern ein König soll über uns herrschen!«, obwohl doch der Herr , euer Gott, euer König ist.

    13 Und nun, seht, da ist euer König, den ihr erwählt, den ihr begehrt habt; denn siehe, der Herr hat einen König über euch gesetzt! 14 Wenn ihr nur den Herrn fürchtet und ihm dient und seiner Stimme gehorcht und gegen den Befehl des Herrn nicht widerspenstig seid, und wenn nur ihr und euer König, der über euch herrscht, dem Herrn , eurem Gott, nachfolgt! 15 Wenn ihr aber der Stimme des Herrn nicht gehorcht, sondern gegen den Befehl des Herrn widerspenstig seid, so wird die Hand des Herrn gegen euch sein wie gegen eure Väter!

    16 Jetzt aber tretet herzu und seht, was für eine große Sache der Herr vor euren Augen tun wird! 17 Ist nicht jetzt die Weizenernte? Ich aber will den Herrn anrufen, dass er es donnern und regnen lässt, damit ihr erkennt und einseht, dass eure Bosheit groß ist, die ihr vor den Augen des Herrn begangen habt, indem ihr für euch einen König begehrt habt! 18 Da rief Samuel den Herrn an, und der Herr ließ es donnern und regnen an jenem Tag. Da fürchtete das ganze Volk den Herrn und Samuel sehr.

    19 Und das ganze Volk sprach zu Samuel: Bitte den Herrn , deinen Gott, für deine Knechte, damit wir nicht sterben; denn zu allen unseren Sünden haben wir noch die Bosheit hinzugefügt, dass wir für uns einen König begehrten! 20 Samuel aber sprach zum Volk: Fürchtet euch nicht! Ihr habt zwar all dieses Böse getan; doch weicht nicht von der Nachfolge des Herrn ab, sondern dient dem Herrn von ganzem Herzen! 21 Und weicht nicht ab zu den nichtigen Götzen ; sie nützen euch nichts und können euch nicht erretten, denn sie sind nichtig. 22 Der Herr aber wird um seines großen Namens willen sein Volk nicht verstoßen , denn es hat dem Herrn gefallen, euch zu seinem Volk zu machen.

    23 Es sei aber auch ferne von mir, mich an dem Herrn zu versündigen, dass ich aufhören sollte, für euch zu beten und euch den guten und richtigen Weg zu lehren!

    24 So fürchtet nun den Herrn und dient ihm in Wahrheit, mit eurem ganzen Herzen; denn seht , wie mächtig er sich an euch erwiesen hat! 25 Wenn ihr aber dennoch Böses tut, so werdet ihr samt eurem König weggerafft werden!

    Samuel öffnet das Buch „Erfahrungen mit Jehova“, um dem Volk Mut zu machen.

    Auch für uns ist es sehr wichtig, uns an all die guten Dinge zu erinnern, die unser Gott Jehova für uns getan hat. Leider vergessen wir dies viel zu oft im Alltagstrubel und so kann unser Glaube und unser Vertrauen schwächer werden.

    In einer für mich persönlich sehr schweren Krise hatte ich eine Ansprache von Bayless Conley gehört, in der er eine Erfahrung erzählt, die mich wieder aufgerichtet und mir wieder Mut gemacht hat. Leider weiss ich nicht mehr genau, welche der vielen Ansprachen das war, daher werde ich es aus dem Gedächtnis zitieren:

    Einmal kam ein junger Mann aus seiner Gemeinde zu ihm und bat ihn um Hilfe. Es ging ihm so schlecht, dass er vor Verzweiflung nicht mehr aus noch ein wußte. Nun sollte der Pastor ihm helfen. Bayless war noch recht jung in Glauben und Amt und wußte nicht so recht, was er ihm sagen sollte und so fragte er ihn, ob Gott jemals irgendetwas Gutes für ihn getan hätte.

    Der Junge Mann überlegte und dann fiel ihm etwas ein und er erzählte. Bayless war beeindruckt und sagte „wow“, aber der junge Mann unterbrach und sagte „das ist noch nicht alles“ und erzählte die nächste Geschichte. Und so ging das über eine Stunde, er erzählte eine Erfahrung nach der anderen und das einzige, was Bayless sagte, war „wow“.

    Als der junge Mann ging, bedankte er sich bei Bayless und sagte, er habe ihm sehr geholfen. Er ließ einen erstaunten Pastor zurück 😉

    Und während ich diese Erfahrung hörte, mußte ich an alle möglichen Erfahrungen denken, die wir hier immer wieder mit Jehova gemacht haben und ich fragte mich, warum ich eigentlich so mutlos bin. Auch fielen mir wieder all die Ansprachen und Artikel zum Thema Dankbarkeit ein und Philipper 4:6-7:

    6 Seid um nichts ängstlich besorgt, sondern laßt in allem durch Gebet und Flehen zusammen mit Danksagung eure Bitten bei Gott bekanntwerden; 7 und der Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft, wird euer Herz und eure Denkkraft durch Christus Jesus behüten.

    Wenn wir zusammen mit Danksagung unsere Bitten bei Gott bekanntwerden lassen – dann müssen wir uns ja all die guten Dinge in den Sinn rufen, die unser Gott für uns getan hat und auch weiterhin jeden Tag tut, obwohl sie uns vielleicht nicht auffallen. In einer Ansprache zu dem Thema sagt Bayless, dass jeder von uns Grund zur Dankbarkeit gegenüber Gott hat und er zählt einige Dinge auf:

    Als Erstes stellen wir uns die Frage: Warum sollten wir dankbar sein? Weil wir viel haben, wofür wir danken können. – Überlegen Sie einmal, was Sie alles Gutes in Ihrem Leben haben. Statt sich mit den Schwierigkeiten zu beschäftigen, die Ihnen begegnen, schauen Sie einmal bewusst nur das Gute an. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es das Schlechte überwiegen.

    …(dann folgt eine persönliche Erfahrung von ihm…

    Und es gibt auch viel, wofür Sie danken können, auch wenn Sie gerade Schweres durchmachen. Ich meine, Sie sitzen gerade in einem gut temperierten Raum auf einem bequemen Stuhl. Sicher haben Sie genug zu essen. Sie haben etwas anzuziehen. Und Sie wissen, dass Sie in den Himmel kommen. Wir können für so viel dankbar sein. Betrachten Sie das Gute in Ihrem Leben.

    Ich denke, dies ist sehr wichtig, denn es richtet unseren Blick wieder richtig aus und wir fokussieren uns auf die richtigen Dinge aus. Vielleicht kennt ihr die kurze Geschichte: „ich beklagte mich, dass ich keine Schuhe hatte – bis ich einen anderen sah, der nicht einmal Beine hatte“.

    Oftmals tun wir uns leid, weil wir Dinge oder Menschen vermissen, und vergessen dabei, was wir haben. Ich könnte da auch persönliche Beispiele nennen, aber wir hatten diese Tage erst so eins in der Bibel:

    Rufen wir uns die Geschichte mit Hanna und Pennina in den Sinn: Hanna sehnte sich nach einem Kind, Pennina hatte bereits einige und rieb dies Hanna auch immer wieder unter die Nase. Wissen wir noch, was Elkana zu Hanna sagt, als sie ihm den Grund für ihren Kummer nennt? Sie hatte ihn! Er hatte zwei Frauen, aber er liebte sie – Hanna – von Herzen!

    Pennina hatte wohl die Kinder, aber sie vermißte schmerzlich diese Liebe, die er Hanna gab. Wahrscheinlich war dies auch der Grund, warum diese so häßlich zu Hanna war. Sie hätte so gern gehabt, was diese im reichen Maße hatte.

    Oder denken wir an Rahel und Lea – ein ähnlicher Fall mit ähnlicher Reaktion des Ehemannes. Durch diese ausgeprägte Sehnsucht nach einem eigenen Kind waren diese Frauen – Hanna und Rahel – blind dafür, dass sie es waren, die der Ehemann aus tiefstem Herzen liebt.

    Auch wenn ich so einige Dinge so schmerzlich vermisse, dass sie mir oft Kraft und Schlaf und Freude rauben – so habe ich doch etwas, um das mich bestimmt sehr viele beneiden würden: ich habe einen wunderbaren Ehemann, wie es keinen besseren geben könnte und wir führen eine sehr harmonische und liebevolle Ehe, er ist nach Jehova mein bester Freund und ich kann mit ihm über alles reden. Ich weiss, dass er mich aufrichtig liebt und dass sich dies niemals ändern wird. Er geht bereits seit vielen Jahren mit mir durchs finsterste Tal und seine Liebe und Fürsorge hat sich nur noch mehr vertieft. Wie viele haben in der heutigen Zeit so ein Glück?

    Selbst unter Christen scheint dies langsam Seltenheitswert zu haben, denn ich habe in den Jahren viele Ehen – auch von Zeugen Jehovas – scheitern sehen. Diese Paare hatten das, wonach ich mich so schmerzlich sehne – aber wie würden sicher mit Kusshand mit mir tauschen wollen.

    Daher ist es so wichtig, uns all die guten Dinge immer wieder in den Sinn zu rufen, die unser Gott für uns getan hat und immer noch tut.

    Samuel ruft ihnen hier nicht nur all die Wunder und Taten der Befreiung und den Sinn – sondern auch Jehovas Barmherzigkeit. Er erinnert sie daran, dass es immer an ihnen selbst gelegen hat, ob ihr Gott mit ihnen war. Nicht ER hatte sich von ihnen entfernt, sondern sie sich von ihm.

    Dies ist auch ein ganz wichtiger Punkt: wir können uns auf IHN verlassen. Er wird immer für uns da sein, wenn wir ihn nur lassen!

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel finden wir hier:

  198. Jule sagt:

    1. Samuel 13 – Saul hatte von Jehova noch eine Chance erhalten – aber er nutzt sie nicht

    1 Saul war ein Jahr König gewesen, und nachdem er zwei Jahre über Israel regiert hatte, 2 da erwählte sich Saul 3 000 Mann aus Israel, davon waren 2 000 mit Saul in Michmas und auf dem Bergland von Bethel, und 1 000 mit Jonathan in Gibea-Benjamin ; das übrige Volk aber ließ er gehen, jeden in sein Zelt.

    3 Und Jonathan schlug den Wachtposten der Philister, der bei Geba war, und die Philister hörten es. Saul aber ließ im ganzen Land das Schopharhorn blasen und sagen: Die Hebräer sollen es hören! 4 Und ganz Israel hörte sagen: Saul hat den Philisterposten geschlagen; auch hat sich Israel bei den Philistern verhasst gemacht! Und das Volk wurde zusammengerufen, um Saul nach Gilgal zu folgen.

    5 Die Philister versammelten sich aber, um gegen Israel zu kämpfen: 30 000 Streitwagen, 6 000 Reiter und Kriegsvolk [so zahlreich] wie der Sand am Ufer des Meeres; die zogen herauf und lagerten sich bei Michmas, östlich von Beth-Awen .

    6 Als nun die Männer von Israel sahen, dass sie in Not waren – denn das Volk war bedrängt -, da versteckte sich das Volk in Höhlen und Dickichten, in Felsklüften, Gewölben und Zisternen. 7 Auch gingen [einige] Hebräer über den Jordan in das Land Gad und Gilead. Saul aber war noch in Gilgal; und das ganze Volk hinter ihm war verzagt. 8 Und er wartete sieben Tage lang, bis zu der von Samuel bestimmten Zeit, aber Samuel kam nicht nach Gilgal. Und das Volk verließ ihn und zerstreute sich. 9 Da sprach Saul: Bringt das Brandopfer und die Friedensopfer zu mir! Und er brachte das Brandopfer dar.

    10 Und es geschah, als er gerade damit fertig war, das Brandopfer darzubringen, siehe, da kam Samuel. Da ging Saul hinaus, ihm entgegen, um ihn zu grüßen . 11 Samuel aber sprach: Was hast du getan? Saul antwortete: Als ich sah , dass das Volk mich verließ und sich zerstreute, und dass du nicht kamst zur bestimmten Zeit, und dass die Philister bei Michmas versammelt waren, 12 da sprach ich: Nun werden die Philister zu mir nach Gilgal herabkommen , und ich habe das Angesicht des Herrn noch nicht erbeten! Da wagte ich“s und brachte das Brandopfer dar!

    13 Samuel aber sprach zu Saul: Du hast töricht gehandelt! Du hast das Gebot des Herrn , deines Gottes, das er dir geboten hat, nicht gehalten ! Denn sonst hätte er jetzt dein Königtum über Israel auf ewig bestätigt ; 14 nun aber wird dein Königtum keinen Bestand haben. Der Herr hat sich einen Mann nach seinem Herzen ausgesucht; dem hat der Herr geboten, über sein Volk Fürst zu sein, weil du nicht gehalten hast, was dir der Herr gebot!
    15 Und Samuel machte sich auf und ging von Gilgal hinauf nach Gibea-Benjamin.

    Saul aber musterte das Volk, das [noch] bei ihm war, etwa 600 Mann.
    16 Und Saul und sein Sohn Jonathan und das Volk, das noch bei ihm war, lagen in Gibea-Benjamin ; die Philister aber hatten sich bei Michmas gelagert. 17 Und der Verheerungszug zog in drei Abteilungen aus dem Lager der Philister aus; die eine Abteilung nahm den Weg nach Ophra , nach dem Gebiet von Schual hin; 18 die andere Abteilung aber nahm den Weg nach Beth-Horon , und die dritte den Weg zu dem Gebiet, das über das Tal Zeboim hinweg zur Wüste hinunterblickt.
    19 Aber im ganzen Land Israel war kein Schmied zu finden, denn die Philister hatten gesagt: Damit sich die Hebräer nicht Schwerter und Speere machen! 20 So musste ganz Israel zu den Philistern hinabgehen, wenn jemand seine Pflugschar, seinen Spaten, sein Beil oder seine Sichel zu schärfen hatte, 21 wenn die Schneiden an den Pflugscharen, an den Spaten und den Gabeln und den Beilen abgestumpft waren, und um die Ochsenstachel gerade zu richten. 22 Und so kam es, dass am Tag der Schlacht weder Schwert noch Speer zu finden war in der Hand des ganzen Volkes, das mit Saul und Jonathan war; [nur] für Saul und seinen Sohn Jonathan war etwas vorhanden.

    23 Und ein Vorposten der Philister rückte bis zum Pass von Michmas vor.

    Immer wieder beschäftigt mich beim Lesen dieses Kapitel, wie Saul auf die ängstigende Situation reagiert, wir hatten ja auch in den Vorjahren bereits einiges an Gedanken und ergänzendem Stoff dazu gesammelt:

    Was ist eigentlich verkehrt? Dass er dem Gebot Samuels nicht gehorcht hatte oder dass er nicht die Berechtigung für so ein Opfer hatte?

    Hätte ich nicht vielleicht ähnlich wie er gehandelt? Meinte er es nicht gut? Interessant, hier noch einmal auszugsweise einige Gedanken von Darby und Rosier zu lesen:

    Zitat von Darby:

    Wenn er aber auf Gott vertraut hätte, hätte er verstanden, daß er, wie das Ergebnis auch sein mochte, auf Ihn harren sollte, und daß es nutzlos war, irgend etwas ohne Ihn zu tun, und daß er dabei nichts riskierte, wenn er auf Ihn harrte.

    Ein treuer Gott würde ihn nicht im Stich lassen.
    …er erinnerte sich daran, daß die Führung und der Segen Gottes beim Propheten gefunden wurden. Er schaut aber auf die Umstände: das Volk ist zerstreut, und Saul versucht, Gott durch ein frommes Handeln ohne Glauben einzuschalten. Es war der entscheidende Augenblick;

    Zitat von Rosier:

    Das Fleisch kann bis zu einem gewissen Punkte den Glauben nachahmen, aber auch nicht weiter. Es weicht zurück vor den Folgen seiner Untätigkeit. Nichts ist ihm schwerer, ja unmöglicher, als stille zu sein und die Rettung Jehovas zu sehen.

    Sein Ausharren täuscht oft, selbst bei Christen; aber es hört auf in dem Augenblick, wo es sich um Glauben handelt, um den Glauben, der nicht mit Schwierigkeiten und Unmöglichkeiten rechnet, da er sich an Gott klammert, der über diesen Dingen steht. Der natürliche Mensch kann lange Zeit auf einem Wege des Ausharrens gehen und scheinbar nach jenem Grundsatz handeln, aber er hat nicht das Bewußtsein seiner Schwachheit und seines Unvermögens, und da er ohne Verbindung mit Gott ist, so kann er, wenn er wirklich auf die Probe gestellt wird, seine Hilfsquellen nur in sich selbst suchen.

    Die sieben Tage waren vergangen. Samuel kam nicht nach Gilgal, und das Volk zerstreute sich von Saul weg (V. 8). Das Volk fand in dem Manne, der es durch Furcht zusammengebracht hatte, nicht die genügende Autorität, um es aufrecht zu halten und zu verteidigen. Da verliert Saul die Geduld; er kennt nicht jenes Ausharren des Glaubens, der „gekräftigt wird mit aller Kraft nach der Macht der Herrlichkeit Gottes” (Kol. 1, 11). Sein Ausharren hört da auf, wo der Glaube anfangen sollte. Wenn das Volk sich zerstreut, wenn die Stütze der Menschen ihm fehlt, so fehlt dem armen König alles. Sein Fleisch, zur Tätigkeit getrieben, nimmt sogleich den Platz ein, der dem Propheten gehörte, indem er die von Gott errichtete Ordnung umstößt. Saul sagt: „Bringet mir das Brandopfer und die Friedensopfer her! und er opferte das Brandopfer. Und es geschah, als er das Opfern des Brandopfers vollendet hatte, siehe, da kam Samuel.”

    Die Hilfe Gottes kommt in dem Augenblick, wo das Fleisch sich selbst helfen will

    Bin ich Saul in diesem Punkt nicht sehr ähnlich, was meine Phobie angeht?

    Aber durch das Lesen von dem Stoff, den wir bereits in den vergangenen Jahren hierzu zusammengetragen hatten (s.o.) hat sich mir eine Frage beantwortet:

    Ich hatte mich ja gefragt, warum Saul verworfen wird – aber Moses und David nicht wirklich. Aber Rosier erklärt es in seinem ausgiebigen Kommentar sehr schön. Jehova hatte Moses und Aaron verworfen, in dem Sinne, dass er ihnen ihr Vorrecht entzog – ebenso, wie wir es gestern bei Eli festgestellt hatten.

    Zuerst hatte Jehova Saul nur als König verworfen, aber ER hasste ihn nicht, sondern gebrauchte ihn auch weiterhin. Aber dann kam die Geschichte mit dem Opfer, das er selbst darbrachte, anstatt auf Samuel zu warten und später der Punkt, wo er sich selbst für etwas lobt, was er im Widerspruch zu Jehovas Wort getan hat. Da verwirft Jehova ihn ganz!

    Gut, dass wir heute durch das Internet die Möglichkeit haben, uns mit anderen Menschen „zu treffen“ und auszutauschen, die ebenfalls Jehova und sein Wort lieben und sich nicht nur Gedanken über das Gelesen gemacht haben, sondern diese auch mit uns teilen. So hat wirklich jeder die Möglichkeit, ganz tief in Gottes Wort und Gedanken einzudringen und daraus zu lernen und so eine innige Freundschaft mit unserem Schöpfer aufzubauen.

  199. Jule sagt:

    1. Samuel 14 – 16

    1. Samuel 14 – Untergräbt Jonathan hier die Autorität seines Vaters?

    1 Und es geschah eines Tages, dass Jonathan, der Sohn Sauls, zu seinem Waffenträger sprach: Komm, lass uns hinübergehen zu dem Vorposten der Philister, der dort drüben ist! Seinem Vater aber sagte er es nicht . 2 Saul aber saß an der Grenze von Gibea unter einem Granatbaum, der bei Migron ist; und die Leute bei ihm waren etwa 600 Mann . 3 Und Achija , der Sohn Achitubs, Ikabods Bruder, der Sohn des Pinehas, des Sohnes Elis, der Priester des Herrn in Silo, trug das Ephod . Das Volk aber wusste nicht, dass Jonathan weggegangen war.

    4 Nun gab es zwischen den Pässen, wo Jonathan zum Vorposten der Philister hinüberzugehen suchte, eine Felszacke diesseits und eine Felszacke jenseits; der Name der einen war Bozez und der Name der anderen Senne. 5 Die eine Zacke erhebt sich nördlich gegenüber Michmas, die andere südlich gegenüber Geba . 6 Und Jonathan sprach zu seinem Waffenträger: Komm, lass uns zu dem Posten dieser Unbeschnittenen hinübergehen! Vielleicht wird der Herr durch uns wirken; denn es ist dem Herrn nicht schwer, durch viele oder durch wenige zu retten! 7 Da antwortete ihm sein Waffenträger : Tue alles, was in deinem Herzen ist! Geh nur hin! Siehe, ich bin mit dir, wie dein Herz es will!

    8 Da sprach Jonathan: Siehe, wir werden zu den Leuten hinüberkommen, und wollen uns ihnen zeigen. 9 Wenn sie dann zu uns sagen: »Bleibt stehen, bis wir zu euch kommen!«, so wollen wir an unserem Ort stehen bleiben und nicht zu ihnen hinaufsteigen. 10 Wenn sie aber sagen: »Kommt zu uns herauf!«, so wollen wir zu ihnen hinaufsteigen, denn der Herr hat sie in unsere Hand gegeben, und das soll uns als Zeichen dienen!

    11 Als sie sich nun beide dem Posten der Philister zeigten, sprachen die Philister: Siehe, die Hebräer kommen aus den Löchern heraus, in denen sie sich verkrochen hatten! 12 Und die Männer, die auf Posten standen, riefen Jonathan und seinem Waffenträger und sprachen: Kommt herauf zu uns, so wollen wir euch etwas lehren! Da sprach Jonathan zu seinem Waffenträger: Steige mir nach; denn der Herr hat sie in die Hand Israels gegeben! 13 Und Jonathan kletterte auf Händen und Füßen hinauf, und sein Waffenträger ihm nach. Und jene fielen vor Jonathan, und sein Waffenträger hinter ihm tötete sie; 14 sodass Jonathan und sein Waffenträger in diesem ersten Gefecht auf ungefähr einer halben Furchenlänge eines Joches Ackerland an die 20 Mann erschlugen.

    15 Und es entstand ein Schrecken im Heerlager, auf dem Feld und unter dem ganzen Volk; sogar die, welche auf Posten standen, und der Verheerungszug erschraken, und die Erde erbebte, und so entstand ein Schrecken Gottes.

    16 Und die Wächter Sauls in Gibea-Benjamin schauten aus, und siehe, das Getümmel wogte hin und her. 17 Da sprach Saul zu dem Volk, das bei ihm war: Zählt doch und seht, wer von uns weggegangen ist! Und als sie zählten, siehe, da fehlten Jonathan und sein Waffenträger. 18 Da sprach Saul zu Achija: Bringe die Lade Gottes herbei! Denn die Lade Gottes war zu der Zeit bei den Kindern Israels. 19 Und während Saul noch mit dem Priester redete, wurde das Getümmel im Heerlager der Philister immerfort größer. Da sagte Saul zum Priester: Lass es bleiben!

    20 Und Saul und das ganze Volk, das bei ihm war, wurden aufgeboten, und als sie zum Kampf hinzukamen, siehe, da war das Schwert eines jeden [Philisters] gegen den anderen; es herrschte die größte Verwirrung. 21 Auch die Hebräer, die zuvor bei den Philistern gewesen und mit ihnen von ringsumher ins Lager hinaufgezogen waren, wandten sich zu den Israeliten, die mit Saul und Jonathan waren. 22 Auch alle Männer von Israel, die sich auf dem Bergland Ephraim verkrochen hatten, hörten, dass die Philister flohen, und sie setzten jenen im Kampf nach. 23 So rettete der Herr an jenem Tag Israel; und der Kampf wogte bis Beth-Awen hinüber.

    24 Die Männer Israels waren aber sehr angestrengt an jenem Tag; und Saul beschwor das Volk und sprach: Verflucht sei der Mann, der Speise isst bis zum Abend, bis ich mich an meinen Feinden gerächt habe! Da nahm niemand im Volk eine Speise zu sich. 25 Das ganze Land aber kam gerade in die Zeit der Honigernte, und Honig befand sich auf dem freien Feld. 26 Als nun das Volk zu den Honigwaben kam, siehe, da floss der Honig; aber niemand nahm davon etwas mit der Hand zu seinem Mund; denn das Volk fürchtete sich vor dem Schwur.

    27 Jonathan aber hatte es nicht gehört, als sein Vater das Volk beschwor; und er streckte die Spitze seines Stabes aus, den er in seiner Hand hatte, und tauchte ihn in eine Honigwabe und nahm eine Handvoll in den Mund; da wurden seine Augen munter . 28 Aber einer aus dem Volk ergriff das Wort und sprach: Dein Vater hat das Volk feierlich beschworen und gesagt: Verflucht sei der Mann, der heute Speise isst! – Das Volk aber war ermattet.

    29 Da sprach Jonathan: Mein Vater hat das Land ins Unglück gebracht! Seht doch, wie munter meine Augen geworden sind, weil ich ein wenig von diesem Honig zu mir genommen habe! 30 Ach, wenn doch das Volk heute ungehindert von der Beute seiner Feinde gegessen hätte, die es gefunden hat! Wäre dann die Niederlage der Philister nicht noch größer geworden? 31 Doch schlugen sie die Philister an jenem Tag von Michmas bis nach Ajalon , obwohl das Volk sehr ermattet war.

    32 Und das Volk fiel über die Beute her, und sie nahmen Schafe und Rinder und Kälber und schlachteten sie auf der Erde, und das Volk aß [das Fleisch] mit dem Blut. 33 Und man berichtete dies dem Saul und sprach:

    Siehe, das Volk versündigt sich an dem Herrn , indem es mitsamt dem Blut isst! Er sprach: Ihr habt treulos gehandelt! Wälzt sofort einen großen Stein zu mir her! 34 Und Saul sprach weiter: Zerstreut euch unter das Volk und sagt ihnen, dass jedermann seinen Ochsen und sein Schaf zu mir bringen soll; und schlachtet sie hier und esst dann, damit ihr euch nicht an dem Herrn versündigt, indem ihr [das Fleisch] mit dem Blut esst! Da brachte das ganze Volk, jeder, was er zur Hand hatte, in [jener] Nacht herzu und schlachtete es dort. 35 Und Saul baute dem Herrn einen Altar; das war der erste Altar, den er dem Herrn baute .

    36 Und Saul sprach: Lasst uns bei Nacht hinabziehen, den Philistern nach, und sie berauben, bis es heller Morgen wird, und niemand von ihnen übrig lassen! Sie antworteten: Tue alles, was gut ist in deinen Augen! Aber der Priester sprach: Lasst uns hier zu Gott nahen ! 37 Und Saul fragte Gott: Soll ich hinabziehen, den Philistern nach? Willst du sie in die Hand Israels geben? Aber Er antwortete ihm nicht an jenem Tag.

    38 Da sprach Saul: Es sollen alle Häupter des Volkes herzutreten und erforschen und sehen, an wem heute diese Schuld liegt! 39 Denn so wahr der Herr lebt, der Israel gerettet hat, wenn sie auch an meinem Sohn Jonathan wäre, so soll er gewiss sterben! Da antwortete ihm niemand vom ganzen Volk.

    40 Und er sprach zu ganz Israel: Ihr sollt auf jene Seite treten; ich und mein Sohn Jonathan wollen auf dieser Seite sein. Das Volk sprach zu Saul: Tue , was gut ist in deinen Augen! 41 Und Saul sprach zu dem Herrn , dem Gott Israels: Gib, dass die Wahrheit offenbar wird! Da wurden Jonathan und Saul getroffen; aber das Volk ging frei aus. 42 Und Saul sprach: Werft das Los über mich und meinen Sohn Jonathan! Da wurde Jonathan getroffen . 43 Und Saul sprach zu Jonathan: Sage mir, was hast du getan?

    Und Jonathan sagte es ihm und sprach: Ich habe nur ein wenig Honig gekostet mit der Spitze des Stabes, den ich in meiner Hand hatte, und siehe, ich soll sterben! 44 Da sprach Saul: Gott tue mir dies und das; Jonathan, du musst gewisslich sterben! 45 Aber das Volk sprach zu Saul: Sollte Jonathan sterben, der Israel diese große Rettung verschafft hat? Das sei ferne! So wahr der Herr lebt, es soll kein Haar von seinem Haupt auf die Erde fallen; denn er hat an diesem Tag mit Gott gewirkt ! So erlöste das Volk den Jonathan, dass er nicht sterben musste.

    46 Und Saul ließ von der Verfolgung der Philister ab und zog hinauf, und die Philister zogen in ihr Land.

    47 Als aber Saul die Herrschaft über Israel bekommen hatte, kämpfte er gegen alle seine Feinde ringsumher, gegen die Moabiter, gegen die Ammoniter , gegen die Edomiter, gegen die Könige von Zoba und gegen die Philister; und wohin er sich wandte, da war er siegreich. 48 Und er vollbrachte tapfere Taten und schlug Amalek und errettete Israel aus der Hand derer, die sie beraubten.

    49 Und die Söhne Sauls waren: Jonathan , Jischwi und Malchischua. Und von seinen zwei Töchtern hieß die erstgeborene – Merab und die jüngere Michal . 50 Und die Frau Sauls hieß Achinoam; [sie war] eine Tochter des Ahimaaz. Und sein Heerführer hieß Abner , ein Sohn Ners, des Onkels Sauls. 51 Kis aber, der Vater Sauls, und Ner, der Vater Abners, waren Söhne Abiels.

    52 Der Krieg gegen die Philister war heftig, solange Saul lebte, und wenn Saul einen starken und tapferen Mann sah, nahm er ihn zu sich.

    Über das „unsinnige“ Gelübde des Königs haben wir ja in den vergangenen Jahren bereits ausführlich nachgedacht (s.u.). Daher heute nur zwei Fragen:

    Versucht Jonathan hier, die Autorität seines Vaters zu untergraben, wenn er in Vers 29 sagt, sein Vater habe mit diesem Gelübde Unglück über das Volk gebracht?

    Wieso glaubt Saul, es hinge mit seinem Gelübde zusammen, dass Jehova nicht mehr mit ihm spricht? Wieso sollte ein Verstoß dagegen der Grund sein? Hatte Samuel ihm nicht bereits nach dem unangebrachten Opfer gesagt, dass Jehova ihn als König verworfen habe?

    Die vielen Gedanken und den ergänzenden Stoff, den wir in den Vorjahren dazu zusammengetragen haben, findet ihr hier:

  200. Jule sagt:

    1. Samuel 15 – was Saul hier tut, gibt den Vorwüfen Recht, die Satan Jehova macht

    1 Samuel aber sprach zu Saul: Der Herr hat mich gesandt, um dich zum König über Israel zu salben; so höre nun auf die Stimme der Worte des Herrn ! 2 So spricht der Herr der Heerscharen: Ich will strafen , was Amalek an Israel tat, indem er sich ihm in den Weg stellte, als es aus Ägypten heraufzog. 3 So ziehe nun hin und schlage Amalek, und vollstrecke den Bann an allem, was er hat, und schone ihn nicht; sondern töte Männer und Frauen, Kinder und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel!

    4 Da bot Saul das Volk auf und musterte sie bei Telaim , etwa 200 000 Mann Fußvolk und 10 000 Mann aus Juda. 5 Und Saul kam zu der Stadt Amaleks und legte einen Hinterhalt im Tal. 6 Und Saul ließ den Kenitern sagen: Geht fort, weicht , zieht weg aus der Mitte der Amalekiter, damit ich euch nicht mit ihnen aufreibe; denn ihr habt Gnade an allen Kindern Israels erwiesen, als sie aus Ägypten heraufzogen! So zogen die Keniter aus der Mitte von Amalek weg.

    7 Da schlug Saul Amalek , von Hewila an bis nach Schur , das östlich von Ägypten liegt, 8 und er nahm Agag, den König von Amalek, lebendig gefangen; dagegen vollstreckte er den Bann an dem ganzen Volk mit der Schärfe des Schwertes. 9 Aber Saul und das Volk verschonten Agag und die besten Schafe und Rinder und das Vieh vom zweiten Wurf und die Mastschafe und alles, was wertvoll war, und sie wollten den Bann an ihnen nicht vollstrecken; alles Vieh aber, das wertlos und schwächlich war, an dem vollstreckten sie den Bann.

    10 Da erging das Wort des Herrn an Samuel folgendermaßen: 11 Es reut mich, dass ich Saul zum König gemacht habe; denn er hat sich von mir abgewandt und meine Worte nicht erfüllt ! Darüber entbrannte Samuel, und er schrie zum Herrn die ganze Nacht.

    12 Und Samuel machte sich früh auf, um Saul am Morgen zu begegnen. Und es wurde dem Samuel berichtet: Saul ist nach Karmel gekommen, und siehe, er hat sich ein Denkmal aufgerichtet; danach hat er eine Schwenkung gemacht, ist hinübergezogen und nach Gilgal hinabgestiegen. 13 Als nun Samuel zu Saul kam, sprach Saul zu ihm: Gesegnet seist du vom Herrn ! Ich habe das Wort des Herrn erfüllt ! 14 Samuel aber antwortete: Und was ist das für ein Blöken von Schafen in meinen Ohren, und Brüllen von Rindern, das ich da höre? 15 Und Saul sprach: Man hat sie von den Amalekitern hergebracht; denn das Volk verschonte die besten Schafe und Rinder, um sie dem Herrn , deinem Gott, zu opfern; an dem Übrigen haben wir den Bann vollstreckt!

    16 Samuel aber antwortete dem Saul: Halte still, und ich will dir sagen , was der Herr diese Nacht zu mir geredet hat! Da sprach er zu ihm: Rede! 17 Und Samuel sprach:

    Ist es nicht so, als du klein warst in deinen Augen, wurdest du das Haupt der Stämme Israels, und der Herr salbte dich zum König über Israel? 18 Und der Herr sandte dich auf den Weg und sprach: Zieh hin und vollstrecke den Bann an den Sündern, an den Amalekitern, und bekämpfe sie, bis du sie ausgerottet hast! 19 Warum hast du denn der Stimme des Herrn nicht gehorcht, sondern bist über die Beute hergefallen und hast getan, was böse ist in den Augen des Herrn ?

    20 Und Saul antwortete dem Samuel: Ich habe doch der Stimme des Herrn gehorcht und bin den Weg gezogen, den mich der Herr sandte, und habe Agag, den König von Amalek, hergebracht und an den Amalekitern den Bann vollstreckt! 21 Aber das Volk hat von der Beute genommen, Schafe und Rinder, das Beste des Gebannten, um es dem Herrn , deinem Gott, in Gilgal zu opfern!

    22 Samuel aber sprach zu Saul: Hat der Herr dasselbe Wohlgefallen an Schlachtopfern und Brandopfern wie daran, dass man der Stimme des Herrn gehorcht? Siehe, Gehorsam ist besser als Schlachtopfer und Folgsamkeit besser als das Fett von Widdern! 23 Denn Ungehorsam ist [wie] die Sünde der Wahrsagerei , und Widerspenstigkeit ist [wie] Abgötterei und Götzendienst. Weil du nun das Wort des Herrn verworfen hast, so hat er dich verworfen, dass du nicht mehr König sein sollst!

    24 Da sprach Saul zu Samuel: Ich habe gesündigt , dass ich den Befehl des Herrn und deine Worte übertreten habe; denn ich fürchtete das Volk und gehorchte seiner Stimme! 25 Nun aber vergib mir doch meine Sünde und kehre mit mir um, damit ich den Herrn anbete! 26 Samuel sprach zu Saul: Ich will nicht mit dir umkehren; denn du hast das Wort des Herrn verworfen, und der Herr hat dich verworfen, dass du nicht mehr König über Israel sein sollst!

    27 Und Samuel wandte sich ab und wollte gehen; da ergriff er ihn beim Zipfel seines Obergewandes , sodass dieser abriss . 28 Da sprach Samuel zu ihm: Der Herr hat heute das Königreich Israel von dir abgerissen und es deinem Nächsten gegeben, der besser ist als du! 29 Auch lügt der Ruhm Israels nicht, es reut ihn auch nicht; denn er ist kein Mensch, dass er etwas bereuen müsste!

    30 Er aber sprach: Ich habe gesündigt; nun aber ehre mich doch vor den Ältesten meines Volkes und vor Israel und kehre mit mir um, damit ich den Herrn , deinen Gott, anbete! 31 Da kehrte Samuel um und folgte Saul, und Saul betete den Herrn an.

    32 Samuel aber sprach: Bringt Agag, den König von Amalek, zu mir her! Und Agag kam gebunden zu ihm. Und Agag sprach: Fürwahr, die Bitterkeit des Todes ist gewichen! 33 Samuel sprach: Wie dein Schwert Frauen ihrer Kinder beraubt hat, so soll auch deine Mutter ihrer Kinder beraubt werden vor allen Frauen! Und Samuel hieb Agag in Stücke vor dem Herrn in Gilgal.

    34 Und Samuel ging nach Rama ; Saul aber zog in sein Haus hinauf, nach dem Gibea Sauls. 35 Und Samuel sah Saul nicht mehr bis zum Tag seines Todes; denn Samuel trug Leid um Saul; den Herrn aber reute es, dass er Saul zum König über Israel gemacht hatte.

    Obwohl wir in den vergangenen Jahren bereits sehr viele Gedanken zu diesem Kapitel zusammengetragen haben, drängen sich wieder einige mehr auf. Ich will mal der Reihenfolge der Verse nach anfangen:

    Wenn ich das so in Vers 3 lese, dass er auch Frauen, Kinder und sogar Säuglinge töten soll, dann hört sich dies für mich sehr grausam an.

    Wir hatten diesen Gedanken auch schon mehrfach behandelt, als es darum ging, dass sie die Völker des Landes ausrotten sollten, das sie in Besitz nehmen. Hier sind wir zu dem Schluss gekommen, dass sie es verdient haben, da sie eine götzendienerische Nation waren.

    Aber hier bei den Amalekitern ging es doch um ganz etwas anderes? Hier ging es doch um etwas, was sie dem Volk Israel angetan hatten. Aber waren dies nicht die führenden Männer des Landes und vielleicht auch noch die Krieger?

    Was hatten dann die Frauen und Kinder damit zu tun?

    Vor allen Dingen: warum lässt Saul diese „Unschuldigen“ töten, aber den wirklichen Verantwortlichen, den König, verschont er? Wo ist hier die Logik?

    Wenn Saul hier sagt, dass er das Wertvolle verschonte, dann verschandelt er doch das Bild von Jehova: Jehova ist ein liebevoller, barmherziger und gerechter Gott, der keine bevorzugte Behandlung aufgrund irgendwelcher Vorteile wünscht. Es gehört mit zum mosaischen Gesetz.

    Wenn Saul nun hier König und die besten Tiere verschont, dann widerspricht er dem ja, denn er sagt: wenn du nur wertvoll genug bist, dann bekommst du mildernde Umstände.

    Völlig im Gegensatz zu dem, wofür unser Gott steht.

    Unterstreicht er damit nicht auch das verdrehte Bild, das Satan von Jehova malen will, womit er uns dazu bringen will, uns von IHM abzuwenden? „ER enthält euch etwas vor“ – so könnten es die anderen empfunden haben und wie mögen wohl die Frauen und Kinder im eigenen Volk darüber gedacht haben?

    Die Gedanken, Kommentare und den ergänzenden Stoff aus den Vorjahren finden wir hier:

  201. Jule sagt:

    1. Samuel 15:22

    Samuel aber sprach zu Saul: Hat der Herr dasselbe Wohlgefallen an Schlachtopfern und Brandopfern wie daran, dass man der Stimme des Herrn gehorcht? Siehe, Gehorsam ist besser als Schlachtopfer und Folgsamkeit besser als das Fett von Widdern!

    diesen Vers kennen wir bestimmt schon auswendig, so oft haben wir ihn in unseren Publikationen gelesen und in Vorträgen und Ansprachen gehört. Ja, Jehova will Gehorsam. Alles andere ist nicht so wichtig.

    Aber ich finde hier den Zusammenhang sehr interessant. Denn es geht ja nicht so sehr darum, dass sich Saul das Wohlgefallen Jehovas mit diesem Opfer erkaufen wollte, weil er etwas verkehrt gemacht hatte – sondern er verstand die wahre Anbetung wohl falsch.

    Jehova hatte gesagt: „alles soll der Vernichtung geweiht werden“ und eigentlich hätte es für Saul keinen Grund gegeben, dies nicht zu tun. Denn welchen Vorteil wird er denn davon gehabt haben, dass er das Leben des Königs veschonte und die besten Tiere für ein Opfer mit ins Lager nahm? Er hatte nicht zuvor einen Fehler gemacht, den er nun mit diesem Opfer bereinigen wollte.

    Dies ist ja der Zusammenhang, in dem wir diesen Text immer wieder hören:

    jemand begeht eine Sünde und lässt sie nicht. Er versucht, diese zu verschleiern und um sich besser zu fühlen, setzt er sich vermehrt im Dienst für Jehova ein – sei es als Vollzeitdiener oder indem er finanziell mehr in den Spendenkasten wirft.

    Dies alles trifft ja hier nicht auf Saul zu.

    Meiner Ansicht nach hat er eine verkehrte Ansicht: er weiß, dass Gehorsam gut ist und er weiß aber auch, dass Jehova gern mit einem Opfer geehrt wird. Ich glaube ihm seine „Ausrede“, dass es ihm wirklich darum ging: er sah die schönen Tiere und dachte sich:

    „es ist eine Verschwendung, diese so einfach mit dem Schwert zu töten. Wäre es nicht besser, diese Tiere zu opfern? Denn Jehovoa hat ja Gefallen an makellosen Opfern und diese Tiere sehen mir gerade recht aus“.

    Daher wird er von Samuel mit den Worten zurechtgewiesen, dass Jehova nicht ebensoviel Gefallen an Opfern hat, wie an Gehorsam. Es geht um die Prioritäten.

    Hier fallen mir dann die Worte Jesu ein, die er über die Pharisäer äußert:

    „Ihr [gebt] den Zehnten . . . von der Minze und dem Dill und dem Kümmel; aber ihr habt die gewichtigeren Dinge des GESETZES außer acht gelassen, nämlich das Recht und die Barmherzigkeit und die Treue. Diese Dinge hätte man tun, die anderen Dinge jedoch nicht außer acht lassen sollen“
    (Matthäus 23:23).

    Auch er macht hier die Prioritäten deutlich. Genau das, was Samuel hier tut

  202. Jule sagt:

    1. Samuel 15:30-31:

    30 Er aber sprach: Ich habe gesündigt; nun aber ehre mich doch vor den Ältesten meines Volkes und vor Israel und kehre mit mir um, damit ich den Herrn , deinen Gott, anbete! 31 Da kehrte Samuel um und folgte Saul, und Saul betete den Herrn an.

    Warum geht Samuel nun mit Saul mit, wenn er doch weiß, dass Jehova ihn verworfen hat und sieht, dass die Reue nicht echt ist, sondern es dem König nur darum geht, vor dem Volk nicht sein Gesicht zu verlieren?

    Unterstützt er damit nicht vielmehr die falsche Einstellung von Saul?

    Hat er Mitleid mit ihm?

  203. Jule sagt:

    1. Samuel 16 – die Erwählung von David als nächster König Jehovas ist der Familie bekannt

    1 Und der Herr sprach zu Samuel: Bis wann trägst du noch Leid um Saul, da ich ihn doch verworfen habe, dass er nicht mehr König sein soll über Israel? Fülle dein Horn mit Öl und geh hin, ich will dich zu Isai , dem Bethlehemiter, senden; denn unter seinen Söhnen habe ich mir einen König ausersehen! 2 Samuel aber sprach: Wie soll ich hingehen? Wenn Saul es erfährt, so wird er mich töten! Und der Herr sprach: Nimm eine junge Kuh mit dir und sprich: Ich bin gekommen, um dem Herrn zu opfern ! 3 Und du sollst Isai zum Schlachtopfer einladen; ich aber will dir zeigen, was du tun sollst, sodass du mir den salbst, den ich dir nennen werde!

    4 Und Samuel machte es so, wie es ihm der Herr gesagt hatte, und begab sich nach Bethlehem. Da kamen die Ältesten der Stadt ihm zitternd entgegen und sprachen: Bedeutet dein Kommen Frieden? 5 Er sprach: Ja, Frieden! Ich bin gekommen, um dem Herrn zu opfern. Heiligt euch und kommt mit mir zum Schlachtopfer! Und er heiligte Isai und seine Söhne und lud sie zum Schlachtopfer ein.

    6 Und es geschah, als sie hereinkamen, da sah er Eliab an und dachte: Gewiss ist [hier] vor dem Herrn sein Gesalbter! 7 Aber der Herr sprach zu Samuel: Schaue nicht auf sein Aussehen, noch auf seinen hohen Wuchs , denn ich habe ihn verworfen! Denn [der Herr ] sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist , der Herr aber sieht das Herz an!

    8 Da rief Isai den Abinadab und ließ ihn vor Samuel vorübergehen. Und er sprach: Diesen hat der Herr auch nicht erwählt! 9 Da ließ Isai den Schamma vorübergehen. Er aber sprach: Diesen hat der Herr auch nicht erwählt! 10 So ließ Isai sieben seiner Söhne vor Samuel vorübergehen. Aber Samuel sprach zu Isai: Der Herr hat diese nicht erwählt!

    11 Und Samuel fragte den Isai: Sind das alle jungen Männer? Er aber sprach: Der Jüngste ist noch übrig, und siehe, er hütet die Schafe! Da sprach Samuel zu Isai: Sende hin und lass ihn holen, denn wir werden uns nicht zu Tisch setzen, bis er hierhergekommen ist! 12 Da sandte er hin und ließ ihn holen. Und er war rötlich, mit schönen Augen und von gutem Aussehen. Und der Herr sprach: Auf, salbe ihn, denn dieser ist“s! 13 Da nahm Samuel das Ölhorn und salbte ihn mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist des Herrn kam über David , von diesem Tag an und weiterhin. Samuel aber machte sich auf und ging nach Rama.

    14 Aber der Geist des Herrn wich von Saul, und ein böser Geist, von dem Herrn [gesandt], schreckte ihn. 15 Da sprachen Sauls Knechte zu ihm: Siehe doch, ein böser Geist von Gott pflegt dich zu schrecken! 16 Unser Herr sage doch deinen Knechten , die vor dir stehen, dass sie einen Mann suchen, der auf der Harfe zu spielen versteht, damit er, wenn der böse Geist von Gott über dich kommt, mit seiner Hand spielt, damit es dir besser geht! 17 Da sprach Saul zu seinen Knechten: Seht euch um nach einem Mann, der gut auf Saiten spielen kann, und bringt ihn zu mir!

    18 Da antwortete einer der Burschen und sprach: Siehe, ich habe einen Sohn Isais, des Bethlehemiten, gesehen, der das Saitenspiel versteht und auch ein tapferer Mann ist und tüchtig zum Kampf, verständig in seiner Rede und schön; und der Herr ist mit ihm. 19 Da sandte Saul Boten zu Isai und ließ ihm sagen: Sende deinen Sohn David, der bei den Schafen ist, zu mir! 20 Da nahm Isai einen Esel [beladen] mit Brot und einen Schlauch Wein und ein Ziegenböcklein und sandte es Saul durch seinen Sohn David. 21 So kam David zu Saul und diente ihm ; und er gewann ihn sehr lieb, und er wurde sein Waffenträger.

    22 Und Saul sandte zu Isai und ließ ihm sagen: Lass doch David vor mir bleiben, denn er hat Gnade gefunden vor meinen Augen!

    23 Wenn nun der [ böse ] Geist von Gott über Saul kam, so nahm David die Harfe und spielte mit seiner Hand; und Saul fand Erleichterung, und es wurde ihm wohl, und der böse Geist wich von ihm.

    Bisher hatte ich immer angenommen, dass Jehova den König unter Isais Söhnen auswählte, ohne dass dieser mitbekan, was eigentlich passiert.

    Hier liest sich das so, als ob Samuel über jeden Sohn dem Vater sagt, dass nicht dieser der Erwählte ist. Also muss Davids Familie gewußt haben, dass er zum neuen König ausgewählt und gesalbt wurde.

    Wie mögen sein Vater und seine Mutter wohl empfunden haben, als Saul diesen als Saitenspieler in den Palast holte. Hatten sie keine Angst um ihren Sohn?

    Auf der anderen Seite: wenn sich die Brüder darüber im Klaren waren, dass der kleine Bruder der nächste König sein wird – von Jehova dazu ausgewählt und vom Propheten bereits gesalbt – wieso spotten sie dann über ihn, als er später in das Lager der Soldaten kommt und fragen ihn, ob er sich wichtig machen will?

    Noch ein Punkt: David isr nun selbst „ein Gesalbter Jehovas“ – trotzdem betrachtet er weiterhin Saul als einen Gesalbten Jehovas und achtet und respektiert diesen als einen solchen.

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:

  204. Jule sagt:

    1. Samuel 17 – 20

    1. Samuel 17 – David war so zuversichtlich, weil Jehova mit ihm einen Plan hatte – also würde ER ihn auch schützen!

    1 Die Philister aber zogen ihre Heere zum Kampf zusammen und versammelten sich bei Socho in Juda, und sie lagerten sich zwischen Socho und Aseka , bei Ephes-Dammin . 2 Auch Saul und die Männer von Israel sammelten sich und schlugen ihr Lager im Terebinthental auf, und sie rüsteten sich zum Kampf gegen die Philister. 3 Und die Philister standen am jenseitigen Berg, die Israeliten aber am diesseitigen Berg, und das Tal lag zwischen ihnen.

    4 Da trat aus dem Lager der Philister ein Vorkämpfer hervor mit Namen Goliath, aus Gat ; der war sechs Ellen und eine Spanne groß . 5 Er hatte einen ehernen Helm auf seinem Kopf und trug einen Schuppenpanzer, und das Gewicht seines Panzers betrug 5 000 Schekel Erz . 6 Und er hatte eherne Schienen an seinen Beinen und einen ehernen Wurfspieß auf dem Rücken, 7 und der Schaft seines Speeres war wie ein Weberbaum , und die Spitze seines Speeres wog 600 Schekel Eisen ; und der Schildträger ging vor ihm her.

    8 Und er stellte sich hin und rief den Schlachtreihen Israels zu und sprach zu ihnen: Weshalb seid ihr ausgezogen, um euch für den Kampf zu rüsten? Bin ich nicht ein Philister, und ihr seid Sauls Knechte ? Erwählt euch einen Mann, der zu mir herabkommen soll! 9 Wenn er mit mir kämpfen kann und mich erschlägt, so wollen wir eure Knechte sein; wenn ich aber im Kampf mit ihm siege und ihn erschlage, so sollt ihr unsere Knechte sein und uns dienen ! 10 Und weiter sprach der Philister: Ich habe am heutigen Tag die Schlachtreihen Israels verhöhnt; gebt mir einen Mann, und lasst uns miteinander kämpfen!

    11 Als Saul und ganz Israel diese Worte des Philisters hörten, entsetzten sie sich und fürchteten sich sehr.

    12 David aber war der Sohn jenes Ephratiters aus Bethlehem-Juda , der Isai hieß und acht Söhne hatte; dieser Mann war zu Sauls Zeiten schon alt und betagt unter den Männern. 13 Und die drei ältesten Söhne Isais waren mit Saul in den Krieg gezogen; und von den drei Söhnen, die in den Krieg gezogen waren, hieß der erstgeborene Eliab, der zweite Abinadab und der dritte Schamma; 14 David aber war der jüngste .

    Als nun die drei ältesten mit Saul [in den Krieg] gezogen waren, 15 da ging David wieder von Saul weg, um in Bethlehem die Schafe seines Vaters zu hüten. 16 Der Philister aber kam morgens und abends her und stellte sich 40 Tage lang hin.

    17 Isai aber sprach zu seinem Sohn David: Nimm doch für deine Brüder dieses Epha geröstetes Korn und diese zehn Brote und bringe sie schnell zu deinen Brüdern ins Lager. 18 Und diese zehn Stück Käse bringe dem Obersten über ihre Tausendschaft; und sieh nach deinen Brüdern, ob es ihnen gut geht, und bring ein Zeichen von ihnen mit! 19 Saul und sie und alle Männer von Israel sind nämlich im Terebinthental und kämpfen gegen die Philister!

    20 Da machte sich David am Morgen früh auf und überließ die Schafe einem Hüter; und er nahm [die Geschenke] und ging hin, wie Isai ihm geboten hatte; und er kam zur Wagenburg, als das Heer gerade ausgezogen war, um sich in der Schlachtreihe aufzustellen, und sie das Kriegsgeschrei erhoben hatten.

    21 Und Israel und die Philister stellten sich auf: eine Schlachtreihe gegen die andere. 22 Da ließ David die Sachen, die er trug, unter der Hand des Gepäckhüters und lief zur Schlachtreihe, und er ging hinein und fragte seine Brüder nach ihrem Wohlergehen. 23 Während er noch mit ihnen redete, siehe, da kam der Vorkämpfer mit Namen Goliath, der Philister aus Gat, aus den Schlachtreihen der Philister herauf und redete wie zuvor , sodass David es hörte. 24 Aber alle Männer von Israel flohen vor dem Mann, sobald sie ihn sahen, und fürchteten sich sehr. 25 Und die Männer von Israel sprachen: Habt ihr diesen Mann gesehen, der da heraufkommt? Denn er ist aufgetreten, um Israel zu verhöhnen! Darum, wer ihn schlägt, den will der König sehr reich belohnen und ihm seine Tochter geben, und er will sein Vaterhaus in Israel frei machen . 26 Da redete David zu den Männern, die bei ihm standen, und sprach: Was wird dem Mann zuteilwerden, der diesen Philister schlägt und die Schande von Israel abwendet? Denn wer ist dieser Philister, dieser Unbeschnittene , dass er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes ver-höhnt ? 27 Da redete das Volk wie zuvor zu ihm und sprach: Das wird dem Mann zuteilwerden, der ihn schlägt!

    28 Aber Eliab, sein ältester Bruder, hörte ihn mit den Männern reden. Da entbrannte Eliabs Zorn gegen David, und er sprach: Warum bist du herabgekommen? Und bei wem hast du dort in der Wüste die wenigen Schafe gelassen? Ich kenne deine Vermessenheit und die Bosheit deines Herzens wohl; denn nur um den Kampf zu sehen bist du herabgekommen! 29 David antwortete: Was habe ich denn jetzt getan? Es war ja nur ein Wort!

    30 Und er wandte sich von ihm ab zu einem anderen und wiederholte seine vorige Frage. Da antwortete ihm das Volk wie zuvor. 31 Und als man die Worte hörte, die David sagte, meldete man es dem Saul; und er ließ ihn holen. 32 Und David sprach zu Saul: Niemand soll seinetwegen den Mut sinken lassen; dein Knecht wird hingehen und mit diesem Philister kämpfen! 33 Saul aber sprach zu David: Du kannst nicht hingehen, um gegen diesen Philister zu kämpfen, denn du bist noch ein Knabe; dieser aber ist ein Kriegsmann von Jugend auf!

    34 David aber sprach zu Saul: Dein Knecht hütete die Schafe seines Vaters; wenn nun ein Löwe oder ein Bär kam und ein Schaf von der Herde hinwegtrug, 35 dann lief ich ihm nach und schlug ihn und entriss es seinem Rachen. Und wenn er sich gegen mich erhob, ergriff ich ihn bei seinem Bart und schlug ihn und tötete ihn. 36 Sowohl den Löwen als auch den Bären hat dein Knecht erschlagen, und dieser Philister, dieser Unbeschnittene, soll wie einer von jenen sein; denn er hat die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt! 37 Weiter sprach David: Der Herr , der mich von dem Löwen und Bären errettet hat, Er wird mich auch von diesem Philister erretten!

    Und Saul sprach zu David: Geh hin, und der Herr sei mit dir! 38 Und Saul legte David seine Rüstung an und setzte einen ehernen Helm auf seinen Kopf und legte ihm einen Schuppenpanzer um. 39 Danach gürtete David sein Schwert über seine Kleider und bemühte sich zu gehen; denn er hatte es noch nicht versucht.

    Da sprach David zu Saul: Ich kann darin nicht gehen; denn ich bin es nicht gewohnt! Und David legte es von sich ab. 40 Und er nahm seinen Stab in die Hand und erwählte sich fünf glatte Steine aus dem Bach und legte sie in die Hirtentasche, die er hatte, und zwar in die Schleudersteintasche, und er nahm seine Schleuder zur Hand und näherte sich dem Philister.

    41 Und der Philister kam auch daher und näherte sich David, und sein Schildträger ging vor ihm her. 42 Als nun der Philister den David sah und anschaute, da verachtete er ihn; denn er war ein Knabe, rötlich und von schöner Gestalt . 43 Und der Philister sprach zu David: Bin ich denn ein Hund , dass du mit Stöcken zu mir kommst? Und der Philister fluchte David bei seinen Göttern. 44 Und der Philister sprach zu David: Komm her zu mir, ich will dein Fleisch den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes geben!

    45 David aber sprach zu dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert und mit Speer und mit Wurfspieß; ich aber komme zu dir im Namen des Herrn der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, die du verhöhnt hast! 46 An diesem heutigen Tag wird dich der Herr in meine Hand ausliefern, und ich werde dich erschlagen und deinen Kopf von dir nehmen, und ich werde die Leichname des Heeres der Philister an diesem Tag den Vögeln unter dem Himmel und den wilden Tieren der Erde geben, damit die ganze Erde erkenne , dass Israel einen Gott hat! 47 Und diese ganze Gemeinde soll erkennen, dass der Herr nicht durch Schwert oder Spieß errettet ; denn der Kampf ist die Sache des Herrn , und Er wird euch in unsere Hand geben!

    48 Und es geschah, als sich der Philister aufmachte und daherkam und sich David näherte, da eilte David und lief der Schlachtreihe entgegen, auf den Philister zu. 49 Und David streckte seine Hand in die Tasche und nahm einen Stein heraus; und er schleuderte und traf den Philister an seine Stirn, sodass der Stein in seine Stirn drang und er auf sein Angesicht zur Erde fiel.

    50 So überwand David den Philister mit der Schleuder und mit dem Stein, und er erschlug den Philister und tötete ihn. Und weil David kein Schwert in seiner Hand hatte, 51 lief er und trat auf den Philister und nahm dessen Schwert und zog es aus der Scheide und tötete ihn und schlug ihm damit den Kopf ab. Als aber die Philister sahen, dass ihr Held tot war, flohen sie.

    52 Und die Männer von Israel und Juda machten sich auf und erhoben ein Kriegsgeschrei und jagten den Philistern nach, bis man in die Ebene kommt, und bis zu den Toren Ekrons . Und die erschlagenen Philister lagen auf dem Weg von Schaaraim bis nach Gat und bis nach Ekron.

    53 Und die Söhne Israels kehrten von der Verfolgung der Philister zurück und plünderten ihr Lager. 54 David aber nahm den Kopf des Philisters und brachte ihn nach Jerusalem; seine Waffen aber legte er in sein Zelt.

    55 Als aber Saul sah, wie David gegen den Philister auszog, sprach er zu Abner , dem Heerführer: Abner, wessen Sohn ist dieser Bursche da? Abner aber sprach: So wahr deine Seele lebt, o König, ich weiß es nicht! 56 Der König sprach: So erfrage doch, wessen Sohn dieser junge Mann ist! 57 Sobald nun David nach der Erlegung des Philisters zurückkehrte, nahm ihn Abner und brachte ihn vor Saul; und der Kopf des Philisters war in seiner Hand.

    58 Und Saul sprach zu ihm: Knabe, wessen Sohn bist du? David sprach: Ich bin ein Sohn deines Knechtes Isai, des Bethlehemiten.

    Nach dem Lesen all der vielen Gedanken und ergänzendem Stoff der Vorjahre (s.u.) habe ich dann auch endlich verstanden, warum die anderen im Volk so zögerlich waren. Denn eigentlich hätten sie sich doch freuen müssen, dass da jemand ist, der den Mut hat, diesem frechen Mann entgegenzutreten, der Jehova und sein Volk verhöhnt.

    Aber es ging ja nicht nur darum, ob er bereit war, sich diesem Riesen zu stellen und dabei vielleicht sein eigenes Leben verliert. Schauen wir uns noch einmal an, was Goliath sagt: er schlägt ja eine Art Deal vor: „Wenn jemand von euch mich besiegt, dann sind wir in eurer Hand. Aber wenn ich ihn besiege, dann ist es mit euch aus.“

    Es ging nicht nur um Davids Leben. Es war nicht einfach so, dass wenn er verliert, er selbst sterben würde – sondern sein Verlieren würde das Leben des ganzen Volkes kosten.

    Wenn sie sich dann den großen starken Goliath ansehen und daneben den kleinen David, der diesem vielleicht nur bis zum Bauch reicht, dann war es nicht wirklich wahrscheinlich, dass der Knabe siegen könnte.

    Vor diesem Hintergrund geht auch der König ein Risiko ein, als er dann David ins Feld schickt und vielleicht ist auch gerade in diesem Risiko der Unmut der älteren Brüder begründet.

    Warum sollte Jehova ausgerechnet mit diesem „mickriegen Jüngelchen“ sein? Wieso hatte eigentlch dieser den Mut, diesem übergroßen Mann entgegenzutreten?

    Aber hier müßte seinen Brüdern klar gewesen sein, dass dies kein aussichtsloses Unterfangen wäre. Denn: hatte nicht Jehova diesen Knaben zum nächsten König gesalbt? Müßte man dann nicht auch davon ausgehen, dass ER diesen Jungen beschützen würde?

    Denn Jehova hatte David ja nicht einfach so gesalbt, sondern weil ER einen bestimmten Plan mit ihm hatte. So würde er ihn doch mit Sicherheit retten, denn warum sollte der allmächtige Gott sich seinen Plan von einem Philister vermasseln lassen?

    Weitere Gedanken finden wir hier:

  205. Jule sagt:

    1. Samuel 18 – was Saul so eine große Angst vor David einflößte

    1 Und es geschah, als er aufgehört hatte mit Saul zu reden, da verband sich die Seele Jonathans mit der Seele Davids, und Jonathan gewann ihn lieb wie seine eigene Seele. 2 Und Saul nahm ihn an jenem Tag zu sich und ließ ihn nicht wieder in das Haus seines Vaters zurückkehren. 3 Jonathan aber und David machten einen Bund miteinander; denn er hatte ihn lieb wie seine eigene Seele. 4 Und Jonathan zog das Obergewand aus, das er anhatte, und gab es David, dazu seinen Waffenrock, sogar sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel

    5 Und David zog [zum Kampf] aus; überall, wohin Saul ihn sandte, hatte er Gelingen, sodass Saul ihn über die Kriegsleute setzte. Und er gefiel dem ganzen Volk wohl, auch den Knechten Sauls. 6 Es geschah aber, als sie heimkamen, als David von der Schlacht der Philister zurückkehrte, dass die Frauen aus allen Städten Israels mit Gesang und Reigen dem König Saul entgegengingen, mit Tamburinen, mit Jubel und mit Triangeln. 7 Und die Frauen sangen im Reigen und riefen: »Saul hat seine Tausende geschlagen, David aber seine Zehntausende!«

    8 Da ergrimmte Saul sehr, und dieses Wort missfiel ihm , und er sprach: Sie haben dem David Zehntausende gegeben und mir Tausende; es fehlt ihm nur noch das Königreich ! 9 Und Saul blickte neidisch auf David von jenem Tag an und forthin.

    10 Und es geschah, dass am folgenden Tag der böse Geist von Gott über Saul kam, sodass er im Haus drinnen raste. David aber spielte mit seiner Hand auf den Saiten, wie er es täglich zu tun pflegte. Und Saul hatte einen Speer in der Hand. 11 Und Saul warf den Speer und dachte: Ich will David an die Wand spießen! David aber wich ihm zweimal aus.

    12 Und Saul fürchtete sich vor David, denn der Herr war mit ihm; von Saul aber war er gewichen .

    13 Darum entfernte ihn Saul aus seiner Umgebung und setzte ihn zum Obersten über tausend; und er ging vor dem Volk aus und ein. 14 Und David hatte auf allen seinen Wegen Gelingen, und der Herr war mit ihm .

    15 Als nun Saul sah, dass ihm alles gelang, scheute er sich vor ihm.

    16 Aber ganz Israel und Juda hatten David lieb; denn er zog aus und ein vor ihnen her. 17 Und Saul sprach zu David: Siehe, meine ältere Tochter Merab, die will ich dir zur Frau geben; sei mir nur ein tapferer Held und führe die Kriege des Herrn ! Denn Saul dachte: Ich selbst will nicht Hand an ihn legen, sondern die Philister sollen Hand an ihn legen!

    18 David aber antwortete Saul: Wer bin ich? Und was ist meine Herkunft, das Geschlecht meines Vaters in Israel, dass ich Schwiegersohn des Königs werden soll?

    19 Als aber die Zeit kam, dass Merab, die Tochter Sauls, dem David gegeben werden sollte, da wurde sie Adriel, dem Mecholatiter , zur Frau gegeben . 20 Aber Michal, die Tochter Sauls, hatte David lieb. Als man das Saul berichtete, war die Sache recht in seinen Augen. 21 Und Saul sprach: Ich will sie ihm geben, damit sie ihm zum Fallstrick wird und die Hand der Philister über ihn kommt! Und Saul sprach zu David: Mit der zweiten sollst du heute mein Schwiegersohn werden!

    22 Und Saul gebot seinen Knechten: Redet heimlich mit David und sprecht: Siehe, der König hat Gefallen an dir, und alle seine Knechte lieben dich; so sollst du nun Schwiegersohn des Königs werden! 23 Und die Knechte Sauls redeten diese Worte vor den Ohren Davids. David aber sprach: Ist es etwa in euren Augen etwas Geringes, Schwiegersohn des Königs zu werden? Ich bin doch nur ein armer und geringer Mann ! 24 Und die Knechte Sauls sagten es ihm wieder und sprachen: Solche Worte hat David geredet. 25 Saul sprach: So sagt zu David: Der König begehrt keine Heiratsgabe , sondern nur 100 Vorhäute von Philistern, um sich an den Feinden des Königs zu rächen ! Aber Saul trachtete danach, David durch die Hand der Philister zu Fall zu bringen.

    26 Und seine Knechte sagten dem David diese Worte, und es war recht in Davids Augen, Schwiegersohn des Königs zu werden. Und noch waren die Tage nicht vollendet, 27 da machte sich David auf und zog mit seinen Männern hin und schlug 200 Mann unter den Philistern. Und David brachte ihre Vorhäute, und man legte sie dem König vollzählig vor, damit er Schwiegersohn des Königs werde. Da gab ihm Saul seine Tochter Michal zur Frau.

    28 Und Saul sah und erkannte , dass der Herr mit David war; und Michal , Sauls Tochter, hatte ihn lieb. 29 Da fürchtete sich Saul noch mehr vor David. Und Saul wurde Davids Feind sein Leben lang.

    30 Und die Fürsten der Philister zogen in den Krieg. Und es geschah, sooft sie in den Krieg zogen, hatte David mehr Gelingen als alle Knechte Sauls, sodass sein Name hoch geachtet wurde.

    In diesem Kapitel wird also mehrfach ganz deutlich gesagt, warum Saul David hasste und immer wieder zu Tode bringen wollte:

    Er merkte selbst, dass Jehova seinen Segen von ihm selbst genommen und auf David gelegt hatte.

    Diesen offensichtlichen Segen empfand er als Bedrohung. Warum?

    Zog er daraus die richtigen Schlüsse – dass es David ist, der ihn als König ablösen würde?

    Wollte er ihn zu Tode bringen, um dies zu verhindern – oder dachte er wirklich, dass sich David dieses Amt selbst aneignen würde, indem er Saul zu Tode bringt?

    Hatte er Angst, dass Jehova ihn zu Tode kommen lassen würde, um David an seine Stelle einzusetzen und wollte dies verhindern oder zumindest verzögern?

    Warum sind wir Menschen so und können einem anderen das Gute und ganz besonders den offensichtlichen Segen Jehovas nicht gönnen?

    Interessant auch die Tatsache, dass sich Saul scheut, David selbst zu Tode zu bringen. Er schickt ihn lieber in die Arme der Feinde Jehovas und lässt diese die Drecksarbeit machen. Warum? Will er seine Hände in Unschuld waschen?

    Des weiteren ist sehr interessant, dass David später die gleiche Taktik bei Uria anwendet – aus einem ähnlichen Grund: er will etwas haben, was ihm gehört. Tttt

    Weitere Gedanken finden wir hier:

  206. Jule sagt:

    1. Samuel 18:1-3

    1 Und es geschah, als er aufgehört hatte mit Saul zu reden, da verband sich die Seele Jonathans mit der Seele Davids, und Jonathan gewann ihn lieb wie seine eigene Seele. 2 Und Saul nahm ihn an jenem Tag zu sich und ließ ihn nicht wieder in das Haus seines Vaters zurückkehren. 3 Jonathan aber und David machten einen Bund miteinander; denn er hatte ihn lieb wie seine eigene Seele.

    Diese Verse und das, was David später beim Tode Jomathans sagt, dass ihm dessen Liebe wertvoller sei als die Liebe von Frauen – dies deuten viele als Homosexualität. Haben sie damit Recht? Oder war David gar bisexuell?

    Leider ist dies heute oftmals so, dass viele Menschen nicht wissen, dass die Liebe viele verschiedene Formen haben kann. Und wenn dann jemand sehr tiefe Gefühle für eine andere Person entwickelt, dann verwechselt er sie mit romantischer Liebe und sexueller Anziehungskraft. So sind dann solche Personen stark irritiert und verunsichert, wenn sie eine Art Seelenverwandtschaft zu jemanden vom eigenen Geschlecht entwickeln und fragen sich, ob sie vielleicht homosexuell sind.

    Warum ist dies so? Liegt dies daran, dass die Sexualität in der heutigen Zeit so stark überbewertet wird?

    Was diese beiden Männer verbindet ist eine Seelenverwandschaft und dies ist etwas sehr schönes, wenn uns diese mit unserem Ehepartner verbindet.

    Aber wenn wir uns mit den verschiedenen Facetten der Liebe befassen, dann sehen wir, dass der größte Teil auf die beiden Männer zutrifft:

    • Philia – die starke Verbundenheit unter Freunden,
    • storge – natürliche Zuneigung innerhalb der Familie, denn die beiden sind später verschwägert
    • Philadelphia – die brüderliche Zuneigung derer, die im Glauben verwandt sind und
    • Agape – die grundsatztreue Liebe, die auf Werten beruht, die mit der wahren Anbetung zu tun haben

    Die Eros-Liebe, die erotische Zuneigung zwischen Mann und Frau ist nur eine Facette. Sie macht nicht wirklich die Liebe aus, sondern ist nur ein wundervolles Geschenk von Jehova an Eheleute, damit sie ihre innige Liebe auf besondere Art und Weise ausdrücken können und die die Ehebande und innige Vertrautheit noch mehr stärken.

    Vielleicht sollten wir uns nochmals den entsprechenden Stoff zum Thema Liebe und den verschiedenen Facetten dazu durchlesen und darüber nachdenken. Dann werden wir ganz bestimmt nicht mehr glauben, dass es sich hier um eine homosexuelle Neigung der beiden handelt.

    Vor allen Dingen wird uns dies dann auch dabei helfen, unsere zwischenmenschlichen Beziehungen erfolgreicher und erfreulicher zu gestalten.

    Aber genau aus dem Grund, warum den beiden solche widernatürlichen Gefühle unterstellt werden und viele verunsichert sind, wenn sie starke Gefühle für jemand vom eigenen Geschlecht entwickelt, sollten wir uns davor hüten, unangebracht viel Zeit mit jemanden vom anderen Geschlecht zu verbringen, wenn einer von uns beiden nicht frei ist. Denn; Seelenverwandschaft, uns verstanden und ernst genommen fühlen, uns sicher und geborgen fühlen – sind nicht unbedingt mit der Liebe zu verwechseln, die uns dann vielleicht veranlasst, unseren eigenen Ehepartner zu verlassen.

    Zu diesem Thema kann ich euch auch zwei sehr schöne Ansprachen empfehlen: „Die Versuchung überwinden mit Hilfe der Bibel“ von Bayless Conley und „Wahre Freiheit“ von John Goering.

  207. Jule sagt:

    1. Samuel 19 – David muss um sein Leben fliehen und dies bedeutet auch Trennung von der frisch gebackenen Ehefrau

    1 Saul aber redete zu seinem Sohn Jonathan und zu allen seinen Knechten, dass sie David töten sollten. Aber Jonathan, Sauls Sohn, hatte großes Wohlgefallen an David. 2 Darum berichtete Jonathan dies dem David und sprach: Mein Vater Saul trachtet danach, dich zu töten! So nimm dich nun morgen in Acht und bleibe verborgen und verstecke dich! 3 Ich aber will hinausgehen und neben meinem Vater auf dem Feld stehen, wo du bist; und ich will mit meinem Vater deinetwegen reden, und was ich sehe, das will ich dir berichten!

    4 Und Jonathan redete Gutes über David zu seinem Vater Saul und sprach zu ihm: Der König versündige sich nicht an seinem Knecht David; denn er hat keine Sünde gegen dich getan, und seine Taten sind dir sehr nützlich. 5 Denn er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt und den Philister erschlagen, und der Herr hat ganz Israel eine große Rettung bereitet. Das hast du gesehen und dich darüber gefreut. Warum willst du dich denn an unschuldigem Blut versündigen, indem du David ohne Ursache tötest ? 6 Da hörte Saul auf die Stimme Jonathans, und Saul schwor : So wahr der Herr lebt, er soll nicht sterben !

    7 Da rief Jonathan den David, und Jonathan berichtete ihm alle diese Worte. Und Jonathan brachte David zu Saul, und er war wieder vor ihm wie zuvor. 8 Es brach aber wieder ein Krieg aus, und David zog aus und kämpfte gegen die Philister und brachte ihnen eine schwere Niederlage bei, sodass sie vor ihm flohen.

    9 Und der böse Geist vom Herrn kam über Saul, als er in seinem Haus saß und den Speer in seiner Hand hatte; David aber spielte mit der Hand auf den Saiten. 10 Und Saul versuchte , David mit dem Speer an die Wand zu spießen, er aber wich Saul aus, und er stieß den Speer in die Wand. Und David floh und entkam in jener Nacht.

    11 Da sandte Saul Boten zu Davids Haus, um ihn zu bewachen und am Morgen zu töten. Michal aber, seine Frau, berichtete es David und sprach: Wenn du diese Nacht nicht deine Seele rettest, so wirst du morgen umgebracht! 12 Und Michal ließ David durchs Fenster hinunter, und er ging davon, floh und entkam. 13 Und Michal nahm den Teraphim und legte ihn auf das Bett und legte ein Geflecht von Ziegenhaaren an sein Kopfende und deckte ihn mit Kleidern zu.

    14 Da sandte Saul Boten , um David zu holen. Sie aber sprach: Er ist krank! 15 Saul aber sandte die Boten, nach David zu sehen, und sprach: Bringt ihn samt dem Bett zu mir herauf, damit ich ihn töte! 16 Als nun die Boten kamen, siehe, da lag der Teraphim im Bett und ein Geflecht von Ziegenhaaren an seinem Kopfende! 17 Da sprach Saul zu Michal: Warum hast du mich so betrogen und meinen Feind laufen lassen, dass er entkam? Michal sagte zu Saul: Er sprach zu mir: »Lass mich gehen oder ich töte dich!«

    18 David aber floh und entkam; und er ging zu Samuel nach Rama und teilte ihm alles mit, was Saul ihm angetan hatte. Und er ging hin mit Samuel, und sie blieben in Najot . 19 Es wurde aber dem Saul berichtet: Siehe, David ist in Najot bei Rama! 20 Da sandte Saul Boten, um David zu holen . Als sie nun die Versammlung der Propheten weissagen sahen und Samuel, der an ihrer Spitze stand, da kam auf die Boten Sauls der Geist Gottes, sodass auch sie weissagten. 21 Als dies Saul berichtet wurde, sandte er andere Boten: Die weissagten auch. Da sandte er noch ein drittes Mal Boten, und auch sie weissagten.

    22 Da ging auch er selbst nach Rama; und als er zu dem großen Brunnen kam, der in Sechu ist, fragte er und sprach: Wo sind Samuel und David? Da wurde ihm gesagt: Siehe, in Najot bei Rama! 23 Und er ging dorthin, nach Najot bei Rama. Und der Geist Gottes kam auch auf ihn; und er ging weissagend weiter, bis er nach Najot bei Rama kam. 24 Und er zog auch seine Obergewänder aus, und er weissagte sogar vor Samuel und lag ohne Obergewand da jenen ganzen Tag und die ganze Nacht. Daher spricht man: »Ist auch Saul unter den Propheten?«

    Nun ist es also an der Zeit, dass David um sein Leben flieht. Aber warum ist er erst so lange geblieben? Warum ist er nicht bereits eher geflohen?

    Lag dies vielleicht daran, dass er glaubte, dort bei Saul lernen zu können, wie man richtig regiert und richtig Kriege führt?

    Diese Fähigkeiten würde er ja benötigen, wenn er dann selbst als König eingesetzt würde.

    Und warum flieht er alleine und nimmt seine Frau nicht mit?

    Sie waren doch erst sehr kurz verheiratet, will er sie nicht in seiner Nähe haben? Oder geht es ihm darum, dass sie dann ebenfalls in Gefahr wäre?

    Wie geht es Michal dabei?

    Sie liebt doch ihren Mann. Nun muss sie ihn wegschicken, denn sein Leben ist in Gefahr.

    Wie empfindet sie wohl in der Zeit, die sie allein weiter im Hause des Vaters lebt? Wohl wissend, dass dieser ihren Mann hasst und zu Tode bringen wird.

    Ich stelle mir das alles nicht so einfach vor

    Weitere Gedanken finden wir hier:

  208. Jule sagt:

    1. Samuel 20 – der Vater hasst den Menschen, den die Kinder lieben – wie mag sich dies auf das Familienleben im Königshaus ausgewirkt haben?

    1 David aber floh von Najot bei Rama und kam und redete mit Jonathan: Was habe ich getan? Was ist meine Schuld? Und was habe ich vor deinem Vater gesündigt, dass er mir nach dem Leben trachtet? 2 Er aber sprach zu ihm: Das sei ferne , du sollst nicht sterben! Siehe, mein Vater tut nichts, weder Großes noch Kleines, das er nicht meinen Ohren offenbaren würde. Warum sollte denn mein Vater dies vor mir verbergen? Es ist nichts daran! 3 Und David fuhr fort und schwor: Dein Vater weiß genau, dass ich Gnade vor deinen Augen gefunden habe; darum wird er denken: Jonathan soll dies nicht erfahren, damit er nicht bekümmert ist! Und wahrlich, so wahr der Herr lebt und so wahr deine Seele lebt, es ist nur ein Schritt zwischen mir und dem Tod !

    4 Jonathan aber sprach zu David: Ich will für dich tun, was dein Herz begehrt! 5 Und David sprach zu Jonathan: Siehe, morgen ist Neumond , da sollte ich eigentlich mit dem König zu Tisch sitzen. Lass mich gehen, dass ich mich auf dem Feld verberge , bis zum Abend des dritten Tages! 6 Sollte mich dein Vater etwa vermissen, so sprich: David bat mich sehr, nach Bethlehem in seine Stadt eilen zu dürfen, weil dort das jährliche Opfer stattfindet für die ganze Familie. 7 Sagt er: Es ist gut !, so bedeutet das Frieden für deinen Knecht; wird er aber sehr zornig , so wisse, dass Böses bei ihm beschlossen ist.

    8 Dann aber erweise Gnade gegen deinen Knecht; denn du hast mich, deinen Knecht, in einen Bund vor dem Herrn mit dir treten lassen. Wenn aber eine Schuld an mir ist, so töte du mich; warum solltest du mich zu deinem Vater bringen? 9 Und Jonathan sprach: Das sei ferne von dir! Wenn ich sicher weiß, dass es bei meinem Vater beschlossene Sache ist, Böses über dich zu bringen, sollte ich es dir dann nicht berichten?

    10 David aber sprach zu Jonathan: Wenn mir nur jemand berichten würde, ob dein Vater dir eine harte Antwort gibt! 11 Und Jonathan sprach zu David: Komm, wir wollen aufs Feld hinausgehen! Da gingen die beiden aufs Feld hinaus.

    12 Und Jonathan sprach zu David: Bei dem Herrn , dem Gott Israels! Wenn ich morgen um diese Zeit oder übermorgen meinen Vater ausforsche, und siehe, er ist David wohlgesonnen, und ich dann nicht zu dir hinsende und es vor deinen Ohren offenbare, 13 so tue der Herr dem Jonathan dies und das! Wenn aber mein Vater Böses gegen dich im Sinn hat, so will ich es auch vor deinen Ohren offenbaren und dich wegschicken, damit du in Frieden hinziehen kannst; und der Herr sei mit dir , wie er mit meinem Vater gewesen ist!

    14 Und erzeige die Gnade des Herrn nicht nur, solange ich noch lebe, und nicht nur an mir, damit ich nicht sterbe, 15 sondern entziehe auch meinem Haus niemals deine Gnade, auch dann nicht, wenn der Herr die Feinde Davids allesamt vom Erdboden ausrotten wird! 16 So schloss Jonathan einen Bund mit dem Haus Davids [und sprach]: Der Herr fordere es von der Hand der Feinde Davids! 17 Und Jonathan ließ David nochmals bei seiner Liebe zu ihm schwören; denn er liebte ihn wie seine eigene Seele.

    18 Und Jonathan sprach zu ihm: Morgen ist Neumond ; da wird man dich vermissen, denn dein Sitz bleibt leer. 19 Am dritten Tag aber komm rasch herab und begib dich an den Ort, wo du dich am Tag der Tat verborgen hattest, und bleibe neben dem Stein Asel. 20 Ich aber will drei Pfeile daran vorbeischießen, als ob ich nach einem Ziel schießen würde. 21 Und siehe, dann werde ich den Burschen schicken: »Geh, suche die Pfeile!« Rufe ich dann dem Burschen zu: »Siehe, die Pfeile liegen diesseits von dir, hole sie!«, so komm; denn das bedeutet Frieden für dich und keine Gefahr, so wahr der Herr lebt. 22 Wenn ich aber zu dem jungen Mann sage: »Siehe, die Pfeile liegen jenseits von dir!«, so geh; denn dann sendet dich der Herr fort. 23 Von dem aber, was wir beredet haben, ich und du, siehe, davon ist der Herr [Zeuge] zwischen dir und mir ewiglich! 24 So verbarg sich David auf dem Feld.

    Als aber der Neumond kam, setzte sich der König zum Mahl, um zu essen . 25 Und zwar saß der König an seinem gewohnten Platz an der Wand; Jonathan aber stand auf, und Abner setzte sich neben Saul; und Davids Platz blieb leer. 26 Saul aber sagte an diesem Tag nichts; denn er dachte: Es ist ein Zufall; er ist nicht rein; gewiss ist er nicht rein! 27 Es geschah aber am Tag nach dem Neumond, als Davids Platz wieder leer blieb, dass Saul seinen Sohn Jonathan fragte: Warum ist der Sohn Isais weder gestern noch heute zum Essen gekommen? 28 Da antwortete Jonathan dem Saul: David hat mich dringend gebeten, nach Bethlehem gehen zu dürfen; 29 und er sagte: Lass mich doch hingehen; denn wir halten ein Familienopfer in der Stadt, und mein Bruder selbst hat es mir geboten; habe ich nun Gnade vor deinen Augen gefunden, so gib mir doch Urlaub, dass ich meine Brüder sehen kann! Darum ist er nicht an den Tisch des Königs gekommen.

    30 Da entbrannte Sauls Zorn gegen Jonathan, und er sprach zu ihm: Du missratener, widerspenstiger Sohn! Meinst du, ich wüsste nicht, dass du den Sohn Isais erwählt hast, zu deiner Schande und zur Scham und Schande deiner Mutter? 31 Denn solange der Sohn Isais auf Erden lebt, kannst weder du bestehen noch dein Königtum! So sende nun hin und lass ihn herbringen zu mir; denn er ist ein Kind des Todes! 32 Und Jonathan antwortete seinem Vater Saul und sprach zu ihm: Warum soll er sterben? Was hat er getan? 33 Da warf Saul den Speer nach ihm, um ihn zu durchbohren. Da erkannte Jonathan, dass es bei seinem Vater fest beschlossen war, David zu töten.

    34 Und Jonathan stand vom Tisch auf in glühendem Zorn und aß an jenem zweiten Tag des Neumonds keine Speise; denn es tat ihm weh um Davids willen, weil sein Vater ihn beschimpft hatte.

    35 Und es geschah am Morgen, da ging Jonathan aufs Feld hinaus, zu der mit David verabredeten Zeit , und ein junger Bursche war mit ihm. 36 Und er sprach zu seinem Burschen: Lauf, suche doch die Pfeile, die ich abschieße! Als nun der Bursche lief, schoss er einen Pfeil über ihn weg. 37 Und als der Bursche zu der Stelle lief, wohin Jonathan den Pfeil geschossen hatte, rief ihm Jonathan nach und sprach: Liegt nicht der Pfeil jenseits von dir? 38 Und Jonathan rief dem Burschen und sprach: »Schnell! Beeile dich! Steh nicht still!« Und Jonathans Bursche hob den Pfeil auf und brachte ihn zu seinem Herrn. 39 Doch wusste der Bursche von nichts; nur Jonathan und David wussten um die Sache. 40 Da gab Jonathan dem Burschen, der bei ihm war, seine Waffen und sprach zu ihm: Geh und bringe sie in die Stadt!

    41 Sobald nun der Bursche weg war, erhob sich David von der südlichen Seite her und fiel auf sein Angesicht und verneigte sich dreimal; danach küssten sie einander und weinten zusammen, David aber am allermeisten. 42 Und Jonathan sprach zu David: Geh hin in Frieden! Wie wir beide im Namen des Herrn geschworen und gesagt haben, so sei der Herr [Zeuge] zwischen mir und dir, zwischen meinem Samen und deinem Samen ewiglich!

    Wie furchtbar für Jonathan: der Vater hasst den Freund so sehr, dass er in Wut und Eifersucht fast den eigenen Sohn tötet!

    Stellen wir uns vor, wir wären an seiner Stelle gewesen und unser Vater würde so denken und handeln. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ich es nur noch eine einzige Sekunde im Elternhaus ausgehalten hätte. Wieso blieben Jonathan und Michal?

    An dem, was Saul seinem Sohn in Vers 31 ins Gesicht schleudert, können wir erkennen, dass Saul sehr wohl weiss, dass David von Jehova zum nächsten König auserwählt ist. Denn er bringt die königliche Nachfolge mit diesem in Verbindung.

    Ist dies vielleicht mit ein Grund für den Hass, mit dem er David verfolgt: weil er seinem eigenen Sohn die Nachfolge auf den Thron sichern will?

    Weitere Gedanken finden wir hier:

  209. Jule sagt:

    1. Samuel 21 – 24

    1. Samuel 21 – Achisch und Gad – gehörten sie nicht zum Volk Israel?

    1 Und David machte sich auf und ging ; Jonathan aber kam in die Stadt. 2 Und David begab sich nach Nob , zu dem Priester Achimelech. Achimelech aber kam David bestürzt entgegen und sprach zu ihm: Warum kommst du allein, und es ist kein einziger Mann bei dir? 3 David sprach zu Achimelech, dem Priester: Der König hat mir etwas befohlen und zu mir gesagt: Lass niemand wissen, warum ich dich gesandt und was ich dir befohlen habe! Die Leute aber habe ich da und dahin bestellt.

    4 Und nun, was hast du zur Hand? Gib mir fünf Brote oder was sonst vorhanden ist! 5 Der Priester antwortete David und sprach: Ich habe kein gewöhnliches Brot zur Verfügung, sondern nur heiliges Brot; wenn die Leute sich nur der Frauen enthalten haben! 6 Da antwortete David dem Priester und sprach: Die Frauen waren uns schon gestern und vorgestern versagt, als ich auszog; auch waren die Leiber der Leute rein , obwohl dies ein gewöhnlicher Auftrag ist – um wie viel mehr werden sie heute am Leib rein sein! 7 Da gab ihm der Priester heiliges [Brot]; denn es war kein anderes da außer den Schaubroten, die man von dem Angesicht des Herrn hinweggetan hatte, um warmes Brot aufzulegen an dem Tag, da man sie wegnahm.

    8 An jenem Tag war aber dort vor dem Herrn ein Mann von den Knechten Sauls eingeschlossen, der hieß Doeg, der Edomiter, der Aufseher über die Hirten Sauls.

    9 Und David fragte Achimelech: Gibt es nicht irgendeinen Speer oder ein Schwert bei dir? Denn ich habe nicht einmal mein Schwert und meine Waffen zur Hand genommen, weil die Sache des Königs solche Eile hatte. 10 Der Priester antwortete: Das Schwert Goliaths , des Philisters, den du im Terebinthental erschlagen hast, siehe, das liegt hinter dem Ephod in ein Gewand eingewickelt ; wenn du das für dich nehmen willst, so nimm es, denn es ist kein anderes hier außer diesem. David sprach: Es gibt nicht seinesgleichen; gib es mir!

    11 Und David machte sich auf und floh an jenem Tag vor Saul und kam zu Achis, dem König von Gat. 12 Da sprachen die Knechte des Achis zu ihm: Ist das nicht David, der König des Landes? Ist das nicht der, von welchem sie im Reigen sangen: » Saul hat seine Tausende geschlagen, David aber seine Zehntausende«? 13 Diese Worte nahm sich David zu Herzen und fürchtete sich sehr vor Achis, dem König von Gat. 14 Und er stellte sich wahnsinnig vor ihren Augen und gebärdete sich wie verrückt unter ihren Händen und kritzelte an die Flügel des [Stadt]tores und ließ seinen Speichel in seinen Bart fließen.

    15 Da sprach Achis zu seinen Knechten: Ihr seht doch, dass der Mann verrückt ist! Was bringt ihr ihn denn zu mir? 16 Fehlt es mir etwa an Verrückten, dass ihr diesen Mann hergebracht habt, damit er bei mir tobt? Sollte der in mein Haus kommen?

    Wohl dem, der mit den vielen „fremden“ Namen etwas anfangen kann – seien es Namen von Personen oder Städten.

    Denn zuerst denke ich beim Lesen, dass dies doch David glücklich und wenigstens etwas stolz machen muss, dass er als der künftige König erkannt wird. Aber warum würde er sich dann verrückt stellen?

    Aber nun wird es verwirrend: im Einsichtenbuch erfahren wir, dass der Stamm Gad zum eigenen Volk gehört und später David unterstützt. Wieso dann dieses Verstellen?

    Unter den Begriff Achisch heißt es sogar im Einsichtenbuch, dass er hier beim ersten Eintreffen für einen Feind gehalten wird und sich deshalb verstellt. Aber wieso halten sie ihn für einen Feind, wenn sie ihn doch gerade zuvor als David, den treuen Gefolgsmann Sauls erkannt haben?

    Zu dem zweiten Mal, wo die beiden zusammentreffen, wird gesagt, dass Achisch der Meinung ist, dass David und seine Leute in seinem Auftrag die eigenen Brüder überfallen.

    Wie wir sehen, reicht es nicht, mit dem Namen der Stämme und Städte vertraut zu sein, sondern auch, wo wir uns gerade im Strom der Zeit befinden. Scheinbar sind die Israeliten bereits ganz zu Anfang – unter dem ersten König – untereinander verfeindet.

    Denn die Stadt Gad zählt mit zu den Zufluchtsstädten. Was muss das für ein Durcheinander gewesen sein, wenn zu dieser Zeit ein Totschläger nach Gad geflüchtet ist…

    Die vielen Gedanken der Vorjahre zu der Geschichte mit Ahmelesch und den Schaubroten finden wir hier:

  210. Jule sagt:

    1. Samuel 22 – glaubt Saul eigentlich selbst, was er hier erzählt?

    1 Und David ging von dort weg und entkam in die Höhle Adullam . Als das seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters hörten, kamen sie dorthin zu ihm hinab. 2 Und es versammelten sich zu ihm allerlei Männer, die in Not und Schulden waren, und alle, die ein verbittertes Herz hatten, und er wurde ihr Oberster, und sie hielten es mit ihm, etwa 400 Mann . 3 Und David ging von dort nach Mizpe [in] Moab und sprach zum König von Moab: Lass doch meinen Vater und meine Mutter herkommen und bei euch bleiben, bis ich erfahre, was Gott mit mir tun wird! 4 Und er führte sie vor den König von Moab, und sie blieben bei ihm, solange David auf der Bergfeste war.

    5 Aber der Prophet Gad sprach zu David: Bleibe nicht auf der Bergfeste, sondern geh ins Land Juda! Und David ging weg und kam in den Wald Haret.

    6 Und als Saul hörte, dass David und die Männer, die bei ihm waren, entdeckt worden seien (Saul aber saß gerade in Gibea unter der Tamariske auf der Anhöhe, den Speer in der Hand, und alle seine Knechte standen vor ihm), 7 da sprach Saul zu seinen Knechten, die vor ihm standen: Hört doch, ihr Benjaminiter: Wird auch der Sohn Isais euch allen Äcker und Weinberge geben? Wird er euch alle zu Obersten über tausend und zu Obersten über hundert machen, 8 dass ihr euch alle gegen mich verschworen habt und niemand es meinen Ohren offenbarte, als mein Sohn einen Bund mit dem Sohn Isais gemacht hat? Und ist niemand unter euch, dem es um meinetwillen leidtat und der es meinen Ohren offenbarte, dass mein eigener Sohn meinen Knecht gegen mich aufgewiegelt hat und mir nachstellt, wie es heute [offenbar] ist?

    9 Da antwortete Doeg , der Edomiter, der neben Sauls Knechten stand, und sprach: Ich sah den Sohn Isais, als er nach Nob zu Achimelech , dem Sohn Achitubs kam. 10 Der befragte den Herrn für ihn und gab ihm Brot , und das Schwert Goliaths, des Philisters, gab er ihm auch!

    11 Da sandte der König hin und ließ Achimelech rufen, den Sohn Achitubs, den Priester, und das ganze Haus seines Vaters, die Priester, die in Nob waren; und sie kamen alle zum König. 12 Und Saul sprach: Höre doch, du Sohn Achitubs! Und er antwortete: Hier bin ich, mein Herr! 13 Und Saul sprach zu ihm: Warum habt ihr einen Bund gegen mich gemacht, du und der Sohn Isais, dass du ihm Brot und ein Schwert gegeben und Gott für ihn befragt hast, sodass er sich gegen mich auflehnt und mir nachstellt, wie es heute [offenbar] ist?

    14 Da antwortete Achimelech dem König und sprach: Und wer ist unter allen deinen Knechten so treu wie David, der dazu noch der Schwiegersohn des Königs ist, der Zutritt zu deinem geheimen Rat hat und in deinem Haus so hoch angesehen ist? 15 Habe ich denn erst heute angefangen, Gott für ihn zu befragen? Das sei ferne von mir! Der König lege dies weder seinem Knecht noch dem ganzen Haus meines Vaters zur Last; denn dein Knecht hat von alledem nichts gewusst , weder Kleines noch Großes!

    16 Aber der König sprach: Du musst gewisslich sterben, Achimelech, du und das ganze Haus deines Vaters! 17 Und der König sprach zu den Läufern, die vor ihm standen: Tretet herzu und tötet die Priester des Herrn ! Denn ihre Hand ist auch mit David; und obgleich sie wussten, dass er floh, haben sie es mir doch nicht eröffnet! Aber die Knechte des Königs wollten ihre Hand nicht an die Priester des Herrn legen, um sie zu erschlagen .

    18 Da sprach der König zu Doeg: Tritt du herzu und erschlage die Priester! Und Doeg, der Edomiter, trat herzu und fiel über die Priester her und tötete an jenem Tag 85 Männer, die das leinene Ephod trugen. 19 Und Nob , die Stadt der Priester, schlug er mit der Schärfe des Schwertes, vom Mann bis zur Frau, vom Kind bis zum Säugling, sowie Rinder, Esel und Schafe, mit der Schärfe des Schwertes.

    20 Es entkam aber ein Sohn Achimelechs, des Sohnes Achitubs, der hieß Abjatar, und er floh zu David. 21 Und Abjatar berichtete David, dass Saul die Priester des Herrn niedergemacht habe. 22 David aber sprach zu Abjatar: Ich wusste wohl an jenem Tag, als Doeg, der Edomiter, dort war, dass er es Saul gewiss sagen werde. Ich bin schuldig an allen Seelen aus dem Haus deines Vaters! 23 Bleibe bei mir und fürchte dich nicht. Denn der, welcher nach meinem Leben trachtet , der trachtet auch nach deinem Leben; doch bei mir bist du gut beschützt !

    Was für ein Wahnsinn – und dies alles nur, weil Saul unter einer Art Verfolgungswahn leidet!

    Er sagt, dass David ihn mit seinem Hass verfolge und ihm nach dem Leben trachten würde – aber im gleichen Atemzug beschwert er sich, dass niemand ihm meldet, wohin dieser geflohen sei! Er ist es doch, der die ganze Zeit dem Schwiegersohn nachjagt, im diesen zu vernichten.

    Glaubt er eigentlich selber, was er da sagt?

    Hier findet ihr einige Gedanken aus den Vorjahren zu diesem Kapitel:

  211. Jule sagt:

    1. Samuel 23 – der Hass Sauls auf ihn und wie er besser mit den negativen Gefühlen umgegangen wäre

    1 Es wurde aber dem David berichtet: Siehe, die Philister kämpfen gegen Kehila und plündern die Tennen! 2 Da fragte David den Herrn und sprach : Soll ich hingehen und diese Philister schlagen? Und der Herr sprach zu David: Geh hin und schlage die Philister und rette Kehila!

    3 Aber die Männer Davids sprachen zu ihm: Siehe, wir fürchten uns schon hier in Juda, und nun sollen wir sogar nach Kehila gegen die Schlachtreihen der Philister ziehen? 4 Da fragte David den Herrn wieder. Und der Herr antwortete ihm und sprach: Mache dich auf, zieh hinab nach Kehila; denn ich will die Philister in deine Hand geben ! 5 So zog David samt seinen Männern nach Kehila und kämpfte gegen die Philister und trieb ihr Vieh weg und fügte ihnen eine große Niederlage zu. So rettete David die Einwohner von Kehila.

    6 Es geschah aber, als Abjatar, der Sohn Achimelechs, zu David nach Kehila floh, da trug er das Ephod mit sich hinab.

    7 Da wurde Saul gesagt, dass David nach Kehila gekommen sei; und Saul sprach: Gott hat ihn in meine Hand ausgeliefert , denn er hat sich selbst eingeschlossen , indem er in eine Stadt mit Toren und Riegeln gegangen ist! 8 Und Saul ließ das ganze Volk zum Krieg zusammenrufen und nach Kehila hinabziehen, um David und seine Männer zu belagern.

    9 Weil aber David erfuhr, dass Saul Böses gegen ihn plante, sprach er zu Abjatar, dem Priester: Bring das Ephod her!

    10 Und David sprach: O Herr , du Gott Israels, dein Knecht hat die zuverlässige Nachricht gehört, dass Saul danach trachtet, nach Kehila zu kommen und die Stadt um meinetwillen zu verderben . 11 Werden die Bürger von Kehila mich in seine Hand ausliefern? Und wird Saul herabkommen, wie dein Knecht gehört hat? Das lasse doch deinen Knecht wissen, o Herr , du Gott Israels! Da sprach der Herr : Er wird herabkommen! 12 David sprach: Werden die Bürger von Kehila mich und meine Männer in Sauls Hand ausliefern? Der Herr sprach: Sie werden dich ausliefern!

    13 Da machte sich David auf, samt seinen Männern, etwa 600 ; und sie zogen aus von Kehila und gingen, wohin sie gehen konnten. Als nun Saul berichtet wurde, dass David von Kehila entkommen sei, da ließ er von dem Kriegszug ab.

    14 David aber blieb in der Wüste auf den Bergfesten und hielt sich im Bergland auf, in der Wüste Siph . Und Saul suchte ihn alle Tage, aber Gott gab ihn nicht in seine Hand. 15 Als nun David erfuhr, dass Saul ausgezogen sei, um ihm nach dem Leben zu trachten (und David befand sich gerade in der Wüste Siph, in Horescha ),

    16 da machte sich Jonathan, Sauls Sohn, auf und ging hin zu David nach Horescha und stärkte dessen Hand in Gott, 17 und er sprach zu ihm: Fürchte dich nicht; denn die Hand meines Vaters Saul wird dich nicht finden , sondern du wirst König werden über Israel, und ich will der Nächste nach dir sein! Auch mein Vater Saul weiß dies wohl. 18 Und sie machten beide einen Bund miteinander vor dem Herrn . Und David blieb in Horescha; Jonathan aber ging wieder heim.

    19 Und die Siphiter zogen hinauf zu Saul nach Gibea und sprachen: Ist nicht David bei uns verborgen auf den Bergfesten in Horescha, auf dem Hügel Hachila, der zur Rechten der Wildnis liegt? 20 Und nun, o König, wenn es dir gefällt, herabzukommen, so komm herab, und wir wollen ihn in die Hand des Königs ausliefern!

    21 Da sprach Saul: Gesegnet seid ihr von dem Herrn , dass ihr euch über mich erbarmt habt! 22 So geht nun hin und vergewissert euch noch weiter, erkundet und seht, an welchem Ort er sich aufhält und wer ihn dort gesehen hat; denn es ist mir gesagt worden, dass er sehr listig ist. 23 Beobachtet und erkundet auch alle Verstecke, wo er sich verkriecht, und kommt wieder zu mir, wenn ihr [seiner] gewiss seid, so will ich mit euch ziehen. Und es soll geschehen, wenn er im Land ist, so will ich ihn ausfindig machen unter allen Tausenden Judas ! 24 Da machten sie sich auf und gingen vor Saul hin nach Siph.

    David aber und seine Männer waren in der Wüste Maon , in der Ebene, südlich von der Wildnis. 25 Als nun Saul mit seinen Männern hinzog, um ihn zu suchen, wurde es David berichtet, und er ging zu dem Felsen hinab und blieb in der Wüste Maon. Als Saul dies hörte, jagte er David nach in die Wüste Maon.

    26 Und Saul ging auf der einen Seite des Berges, David aber mit seinen Männern auf der anderen Seite des Berges. Und es geschah, als David eilte, um Saul zu entkommen – Saul aber umringte gerade samt seinen Männern David und seine Männer, um sie zu fangen -, 27 da kam ein Bote zu Saul und sprach: Eile und komm, denn die Philister sind in das Land eingefallen! 28 Da ließ Saul von der Verfolgung Davids ab und zog den Philistern entgegen. Daher nennt man jenen Ort den »Trennungsfelsen« .

    Interessant, wie Jehova arbeitet:

    David ist in der Klemme, fast hat Saul ihn schon, da schickt Jehova die Philister gegen das Volk und erinnert Saul damit an seine eigentliche Aufgabe: schliesslich war er der König von Israel und hatte damit auch für dessen Schutz und Sicherheit zu sorgen.

    Saul zieht auch brav ab, aber bereits im nächsten Kapitel lesen wir, dass dies nur eine lästige Unterbrechung für ihn ist. Für ihn gibt es Wichtigeres: er hat sich die Verfolgung Davids zur Lebensaufgabe gemacht.

    So können wir sehr schön erkennen, wie weit er sich bereits von Jehova entfernt hat.

    Phasenweise tut mir Saul richtig leid. In den Ansprachen von Bayless Conley taucht immer wieder ein Gedanke auf, den wir uns persönlich „auf unsere Fahne geschrieben“ haben:

    wir Menschen sind mit dem Bedürfnis nach einem persönlichen Verhältnis zu unserem Schöpfer erschaffen worden. Wenn wir dies nicht mehr (oder noch nicht) haben, entsteht in uns eine sehr große und schmerzhafte Leere.

    Wir Menschen sind geneigt, diese voller Verzweiflung mit allem Möglichen zu füllen. So entstehen all diese Süchte wie Drogensucht, Alkoholismus und Medikamentenabhängigkeit, aber auch Spielsucht, der Zwang, ständig seinen Partner zu wechseln, Ehebruch usw. Manche versuchen es mit Extremsport. Aber nichts kann diese Leere füllen – nur eine persönliche Beziehung zu unserem Schöpfer!

    (frei nach Pape 😉 )

    Saul versucht es mit seiner zwanghaften Verfolgung von David. Dabei weiss er doch eigentllch, was ihm fehlt. Denn er hatte es ja bereits. Zwar hat ihn Jehova wegen seinem Verhalten verworfen, aber er versucht es zu erzwingen. Leider mit den völlig falschen Mitteln.

    Hatte er wirklich verstanden, warum Jehova sich von ihm zurückgezogen hat? Wieviel hat er von dem mitbekommen, was ihm Samuel dazu gesagt hat?

    Seine Aussage war, dass Jehova ihn verworfen habe und daher das Königtum von ihm nimmt und es einem anderen geben wird.

    Ursache und Wirkung.

    Der Segen hängt mit dem Königtum zusammen und so schlußfolgert Saul: wenn es den anderen König nicht mehr gibt, dann muss Jehova es mir wiedergeben und dann habe ich auch wieder seinen Segen.

    Ein großer Irrtum! Er zäumt das Pferd von hinten auf, wie man bei uns so schön sagt.

    Andersherum wird ein Schuh draus und ein ähnliches Problem scheinen heute auch viele Christen zu haben:

    Sie wollen gern die versprochene Belohnung. Sie wollen ins Paradies kommen und dabei ist ganz egal, ob sie glauben, in den Himmel zu kommen, oder dass sie einmal im Paradies auf Erden leben werden. Also tun sie Dinge, von denen sie annehmen, dass sie wichtig sind, um dem Schöpfer zu gefallen.

    Aber mit dieser Motivation kommen wir nicht weit. Zwar fragen wir uns auch hier, was Jehova gefällt, aber oft in der Hinsicht, was erlaubt ist. Wie weit dürfen wir gehen, um noch annehmbar zu bleiben?

    Unter den ersten Christen entsteht in dieser Hinsicht ein Zwiespalt. Einige glauben, man könne sich die Gnade Gottes verdienen und so fordern sie für die Christen, die aus den Nationen kommen, zuerst die Beschneidung. Die Apostel erklären immer wieder, dass dies eine unverdiente Güte ist und verwirren noch mehr, wenn sie an anderer Stelle sagen: „Glaube ohne Werke ist tot“.

    Die richtige Motivation ist Liebe zu Gott. Wir gehorchen nicht, damit er uns liebt – sondern weil er uns liebt. „Weil er uns zuerst geliebt hat“, „während wir noch Sünder waren“ (1. Johannes 4:9-10; Römer 5:7-8)

    Wir sind so begeistert von unserem Gott, dass wir ihm aus Dankbarkeit gefallen wollen. Nicht, weil wir uns für die Zukunft etwas erwarten – sondern weil wir dankbar sind für das, was er bereits für uns getan hat.

    Das Loskaufsopfer Jesu Christi.

    Jesus hat uns nicht von unserer Sünde losgekauft, damit wir einmal in einem Paradies leben können – sondern damit wir mit Gott versöhnt werden können.

    Auch hier geht es also nicht um einen Preis, Ansehen oder Ehre, sondern um eine persönliche Beziehung zu unserem Gott. Alles andere ist ein wunderschöner Nebeneffekt – aber nicht die Hauptsache.

    Können wir aus diesem Mißverständnis – aus dem Fehler Sauls – etwas für uns heute lernen?

    Auch zu diesen Gedanken gibt es zwei sehr schöne Ansprachen:

    Weitere Gedanken aus den Vorjahren finden wir hier:

    hier für euch noch „unsere Fahne“ 😉
    was uns eigentlich wirklich fehlt

  212. Jule sagt:

    1. Samuel 24 – David redet sehr geschickt und gibt Saul die Gelegenheit, sein Gesicht zu wahren:

    1 Und David zog von dort hinauf und blieb auf den Berghöhen von En-Gedi . 2 Und es geschah, als Saul von der Verfolgung der Philister zurückkehrte, da wurde ihm berichtet: Siehe, David ist in der Wüste von En-Gedi! 3 Und Saul nahm 3 000 auserlesene Männer aus ganz Israel und zog hin, um David samt seinen Männern zu suchen, auf den Steinbockfelsen . 4 Und als er zu den Schafhürden am Weg kam, war dort eine Höhle; und Saul ging hinein, um seine Füße zu bedecken .

    David aber und seine Männer saßen hinten in der Höhle. 5 Da sprachen die Männer Davids zu ihm: Siehe, das ist der Tag, von dem der Herr zu dir gesagt hat: Siehe, ich will deinen Feind in deine Hand geben, dass du mit ihm machst, was dir gefällt!

    Und David stand auf und schnitt heimlich einen Zipfel von Sauls Obergewand ab.

    6 Aber es geschah danach, da schlug ihm sein Herz, weil er den Zipfel von Sauls Obergewand abgeschnitten hatte; 7 und er sprach zu seinen Männern: Das lasse der Herr ferne von mir sein, dass ich so etwas tue und meine Hand an meinen Herrn, den Gesalbten des Herrn , lege; denn er ist der Gesalbte des Herrn ! 8 So hielt David seine Männer mit diesen Worten zurück und ließ ihnen nicht zu, sich gegen Saul zu erheben. Saul aber machte sich auf aus der Höhle und ging seines Weges.

    9 Danach machte sich auch David auf und verließ die Höhle und rief Saul nach und sprach: Mein Herr [und] König! Da sah Saul hinter sich. Und David neigte sein Angesicht zur Erde und verbeugte sich.

    10 Und David sprach zu Saul: Warum hörst du auf die Worte der Leute, die sagen: Siehe, David sucht dein Unglück? 11 Siehe, an diesem Tag siehst du mit eigenen Augen, dass dich der Herr heute in der Höhle in meine Hand gegeben hat; und man sagte mir, ich solle dich töten , aber es war mir leid um dich, denn ich sprach: Ich will meine Hand nicht an meinen Herrn legen; denn er ist der Gesalbte des Herrn ! 12 Nun sieh, mein Vater, sieh doch den Zipfel deines Obergewandes in meiner Hand! Da ich [nur] den Zipfel deines Obergewandes abschnitt und dich nicht umbrachte, so erkenne und sieh daraus, dass nichts Böses in meiner Hand ist, auch keine Übertretung; ich habe auch nicht an dir gesündigt; du aber stellst mir nach, um mir das Leben zu nehmen! 13 Der Herr sei Richter zwischen mir und dir; und der Herr räche mich an dir, aber meine Hand soll nicht über dir sein! 14 Wie man nach dem alten Sprichwort sagt: »Von den Gottlosen kommt Gottlosigkeit« – aber meine Hand soll nicht gegen dich sein!

    15 Wen verfolgst du, König von Israel? Wem jagst du nach? Einem toten Hund ! Einem Floh! 16 Der Herr sei Richter und entscheide zwischen mir und dir, und er sehe danach und führe meine Sache und verschaffe mir Recht von deiner Hand!

    17 Und es geschah, als David aufgehört hatte, diese Worte zu Saul zu reden, da sprach Saul: Ist das nicht deine Stimme, mein Sohn David? Und Saul erhob seine Stimme und weinte; 18 und er sprach zu David:

    Du bist gerechter als ich; denn du hast mir mit Gutem vergolten, ich aber habe dir mit Bösem vergolten! 19 Und du hast heute bewiesen, dass du Gutes an mir getan hast, weil der Herr mich in deine Hand gegeben hat, und du hast mich doch nicht umgebracht. 20 Und wie sollte jemand seinen Feind finden und ihn friedlich seines Weges ziehen lassen? Der Herr vergelte dir Gutes für das, was du heute an mir getan hast!

    21 Und nun siehe, ich weiß, dass du gewiss König werden wirst und dass das Königreich Israels in deiner Hand bestehen wird. 22 So schwöre mir nun bei dem Herrn , dass du meinen Samen nach mir nicht ausrotten und meinen Namen nicht vertilgen wirst aus dem Haus meines Vaters! 23 Und David schwor dem Saul. Da zog Saul heim; David aber und seine Männer stiegen auf die Bergfeste hinauf.

    Ob ihn das Handeln Davids wohl beschämt hat?

    Wie mag er sich wohl dabei gefühlt haben, dass alle seine Gefolgsleute dies mitbekommen? Immerhin hatte er die ganze Zeit behauptet, dass David ihn verfolgen würde und nun bekommen sie einen sichtbaren Beweis, dass dies nicht stimmt.

    Ich finde es sehr geschickt von David, seine Worte damit einzuleiten, dass der König wohl einer Lüge aufgesessen sei. So kann dieser sein Gesicht wahren, wenn der Eindruck erweckt wird, dass der Hass nicht von Saul ausgeht, sondern er Angst um sein Leben hatte, weil er von Intriganten falsch informiert worden sei.

    Hier finden wir noch einige Gedanken aus den vergangenen Jahren zu diesem Kapitel:

  213. Jule sagt:

    1. Samuel 25 – 28

    1. Samuel 25 – wieso nimmt sich David andere Frauen, während er auf der Flucht ist?

    1 Und Samuel starb , und ganz Israel versammelte sich und klagte um ihn und begrub ihn bei seinem Haus in Rama ; David aber machte sich auf und zog hinab in die Wüste Paran .

    2 Es war aber ein Mann in Maon , der hatte sein Gewerbe in Karmel ; und dieser Mann hatte ein sehr großes Vermögen, und er besaß 3 000 Schafe und 1 000 Ziegen; und er ließ gerade seine Schafe in Karmel scheren . 3 Und der Name dieses Mannes war Nabal ; der Name seiner Frau aber war Abigail . Und sie war eine Frau von gesundem Verstand und von schöner Gestalt; der Mann aber war hart und boshaft in seinem Tun und war ein Kalebiter .

    4 Als nun David in der Wüste hörte, dass Nabal seine Schafe scheren ließ, 5 da sandte er zehn Burschen aus und sprach zu ihnen: Geht hinauf nach Karmel; und wenn ihr zu Nabal kommt, so grüßt ihn freundlich in meinem Namen 6 und sagt: Mögest du lange leben! Friede sei mit dir, und Friede sei mit deinem Haus, und Friede mit allem, was du hast! 7 Ich habe eben gehört, dass du Schafscherer bei dir hast. Nun, deine Hirten sind bei uns gewesen; wir haben ihnen nichts zuleide getan, und nicht das Geringste haben sie vermisst, solange sie in Karmel waren; 8 frage deine Burschen deswegen, die werden dir“s sagen, und mögen meine Burschen vor deinen Augen Gnade finden; denn wir sind an einem guten Tag gekommen; gib doch deinen Knechten und deinem Sohn David, was deine Hand findet! 9 Und die Burschen Davids kamen hin und redeten im Namen Davids nach allen diesen Worten mit Nabal; dann warteten sie schweigend .

    10 Aber Nabal antwortete den Knechten Davids und sprach: Wer ist David? Und wer ist der Sohn Isais? Heutzutage gibt es immer mehr Knechte, die ihren Herren davonlaufen! 11 Sollte ich mein Brot und mein Wasser nehmen und mein Fleisch, das ich für meine Scherer geschlachtet habe, und es Leuten geben, von denen ich nicht weiß, woher sie sind? 12 Da kehrten die Burschen Davids wieder um auf ihren Weg, und als sie heimkamen, berichteten sie ihm alle diese Worte.

    13 Da sprach David zu seinen Männern: Jeder gürte sein Schwert um! Und jeder gürtete sein Schwert um. Und auch David gürtete sein Schwert um; und es zogen etwa 400 Mann hinauf, dem David nach, 200 aber blieben bei dem Gepäck.

    14 Aber einer der Burschen sagte es Abigail, der Frau Nabals, und sprach: Siehe, David hat Boten aus der Wüste gesandt, um unseren Herrn freundlich zu begrüßen ; er aber fuhr sie an. 15 Und doch sind die Leute sehr gut zu uns gewesen. Sie haben uns nichts zuleide getan, und wir haben nicht das Geringste vermisst, solange wir bei ihnen umhergezogen sind, als wir auf dem Feld waren; 16 sondern sie sind eine Mauer um uns gewesen bei Tag und bei Nacht, die ganze Zeit, in der wir bei ihnen die Schafe gehütet haben. 17 So bedenke nun und sieh, was du tun kannst; denn es ist gewiss ein Unglück beschlossen über unseren Herrn und über sein ganzes Haus! Und er ist ein solcher Sohn Belials , dass ihm niemand etwas sagen kann.

    18 Da eilte Abigail und nahm 200 Brote und zwei Schläuche Wein und fünf zubereitete Schafe und fünf Scheffel gedörrtes Korn und 100 Rosinenkuchen und 200 Feigenkuchen und lud sie auf Esel, 19 und sie sprach zu ihren Burschen: Geht vor mir her, siehe, ich will euch nachkommen! Sie sagte aber ihrem Mann Nabal nichts davon. 20 Und es geschah, als sie auf dem Esel ritt und im Schutz des Berges hinabzog, siehe, da kamen David und seine Männer herab, ihr entgegen, und so begegnete sie ihnen.

    21 David aber hatte gesagt: Fürwahr, ich habe alles, was diesem da in der Wüste gehört, umsonst behütet, sodass nicht das Geringste verlorengegangen ist von allem, was ihm gehört; und er vergilt mir Gutes mit Bösem! 22 Gott tue solches und füge noch mehr den Feinden Davids hinzu, wenn ich von allem, was dieser hat, bis zum hellen Morgen auch nur einen übrig lasse, der an die Wand pisst !

    23 Als nun Abigail David sah, stieg sie rasch vom Esel und fiel vor David auf ihr Angesicht und neigte sich zur Erde, 24 und sie fiel ihm zu Füßen und sprach:

    Ach, mein Herr, auf mir sei diese Schuld , und lass doch deine Magd vor deinen Ohren reden und höre die Worte deiner Magd! 25 Mein Herr, achte doch nicht auf diesen Mann Belials, den Nabal; denn er ist, wie sein Name heißt: »Narr« ist sein Name, und Narrheit ist bei ihm. Ich aber, deine Magd, habe die Burschen meines Herrn, die du gesandt hattest, nicht gesehen. 26 Nun aber, mein Herr, so wahr der Herr lebt , und so wahr deine Seele lebt, der Herr hat dich daran gehindert zu kommen, um Blut zu vergießen und dir mit eigener Hand zu helfen. So sollen nun deine Feinde und die, welche meinem Herrn übelwollen, werden wie Nabal!

    27 Hier ist nun die Gabe , die deine Magd meinem Herrn hergebracht hat; gib sie den Burschen, die meinem Herrn nachfolgen! 28 Vergib doch deiner Magd die Übertretung; denn der Herr wird gewiss meinem Herrn ein beständiges Haus bauen, weil mein Herr die Kriege des Herrn führt, und nichts Böses soll an dir gefunden werden dein Leben lang. 29 Und wenn sich ein Mensch erheben wird, um dich zu verfolgen und nach deinem Leben zu trachten, so sei das Leben meines Herrn ins Bündel der Lebendigen eingebunden bei dem Herrn , deinem Gott; aber das Leben deiner Feinde schleudere er mitten aus der Schleuderpfanne!

    30 Und es wird geschehen, wenn der Herr an meinem Herrn handeln wird nach all dem Guten, das er dir versprochen hat, und dich zum Fürsten über Israel bestellen wird, 31 so wird es dir nicht zum Anstoß sein, noch zum Herzensvorwurf für meinen Herrn, dass er ohne Ursache Blut vergossen und dass mein Herr sich selbst geholfen hat. Wenn nun der Herr meinem Herrn wohltun wird, so gedenke an deine Magd!

    32 Da sprach David zu Abigail: Gelobt sei der Herr , der Gott Israels, der dich am heutigen Tag mir entgegengesandt hat! 33 Und gesegnet sei dein Verstand, und gesegnet seist du, dass du mich heute davon zurückgehalten hast, in Blutschuld zu geraten und mir mit eigener Hand zu helfen! 34 Denn so wahr der Herr lebt, der Gott Israels, der mich daran gehindert hat, dir Böses zu tun: Wenn du mir nicht so schnell entgegengekommen wärst, so wäre dem Nabal bis zum hellen Morgen nicht einer übrig geblieben, der an die Wand pisst!

    35 So nahm David von ihrer Hand, was sie ihm gebracht hatte, und sprach zu ihr: Zieh wieder in Frieden in dein Haus hinauf! Siehe, ich habe auf deine Stimme gehört und deine Person angesehen .

    36 Als aber Abigail zu Nabal kam, siehe, da hielt er in seinem Haus ein Mahl wie das Mahl eines Königs; und das Herz Nabals war guter Dinge, und er war schwer betrunken . Sie aber sagte ihm nichts, weder Kleines noch Großes, bis zum hellen Morgen. 37 Als es aber Tag geworden und der Weinrausch von Nabal gewichen war, da berichtete ihm seine Frau diese Dinge. Da erstarb sein Herz in seinem Innern, und er wurde wie ein Stein. 38 Und es geschah nach zehn Tagen, da schlug der Herr den Nabal, dass er starb.

    39 Als nun David hörte, dass Nabal tot war, sprach er: Gelobt sei der Herr , der meine Schmach an Nabal gerächt und seinen Knecht vom Unrecht abgehalten hat! Und der Herr hat Nabals Unrecht auf seinen Kopf vergolten !

    Und David sandte hin und warb um Abigail, um sie sich zur Frau zu nehmen. 40 Und als die Knechte Davids zu Abigail nach Karmel kamen, redeten sie mit ihr und sprachen: David hat uns zu dir gesandt, um dich zu seiner Frau zu nehmen! 41 Da stand sie auf und verneigte sich mit ihrem Angesicht zur Erde und sprach: Siehe, hier ist deine Magd, dass sie diene und den Knechten meines Herrn die Füße wasche! 42 Und Abigail eilte und machte sich auf und ritt auf einem Esel, und mit ihr fünf Mägde, die ihr nachfolgten, und sie zog den Boten Davids nach und wurde seine Frau.

    43 David hatte aber auch Achinoam aus Jesreel zur Frau genommen. So wurden die beiden seine Frauen. 44 Saul aber hatte Michal , seine Tochter, die Frau Davids, dem Phalti, dem Sohn des Lais aus Gallim , gegeben.

    Da wir uns in den vergangenen Jahren wirklich sehr ausgiebig mit Nabal, David und Abigail beschäftigt haben (s.u.), heute nur eine kurze Frage:

    Warum hat sich David zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Frauen genommen? Liebte er seine Frau Michal nicht mehr oder wusste er da bereits, dass ihr Vater sie einem anderen gegeben hatte?

    Wo befinden wir uns hier im Strom der Zeit?

    Zu Anfang wird gesagt, dass Samuel nun gestorben ist und morgen beenden wir mit Sauls Tod das Buch 1. Samuel und die Regierungszeit Sauls. Welche Zeitspanne liegt dazwischen?

    Könnte es sein, dass David zu dieser Zeit bereits viele Jahre auf der Flucht war und er sich die anderen Frauen genommen hatte, um zu vermeiden, dass er Jehova kränkt, indem er Hurerei begeht? Wir wissen ja, dass ihm auf der Flucht viele Kinder geboren werden, die ihm dann mit ihren Müttern ins Königshaus folgen – oder habe ich hier etwas falsch verstanden?

    Die Gedanken aus den Vorjahren hierzu finden wir hier:

  214. Jule sagt:

    1. Samuel 26 – dies zeigt uns, warum es so gefährlich ist, Groll zu hegen und unsere Beziehungen nicht zu klären

    1 Aber die Siphiter kamen zu Saul nach Gibea und sprachen: Hält sich nicht David verborgen auf dem Hügel Hachila vor der Wildnis? 2 Da machte sich Saul auf und zog zur Wüste Siph hinab und mit ihm 3 000 auserlesene Männer aus Israel, um David in der Wüste Siph zu suchen. 3 Und Saul lagerte sich auf dem Hügel Hachila , der vor der Wildnis liegt, am Weg; David aber blieb in der Wüste. Und als er sah, dass Saul ihm nachfolgte in die Wüste, 4 da sandte David Kundschafter aus und erfuhr mit Gewissheit, dass Saul gekommen war.

    5 Und David machte sich auf und kam an den Ort, wo Saul sein Lager hatte; und David sah den Ort, wo Saul mit seinem Heerführer Abner , dem Sohn Ners, lag; denn Saul lag in der Wagenburg, und das Volk lagerte um ihn her. 6 Da redete David und sprach zu Achimelech, dem Hetiter , und zu Abisai , dem Sohn der Zeruja, dem Bruder Joabs, so: Wer will mit mir zu Saul in das Lager hinabsteigen ? Und Abisai sprach: Ich will mit dir hinabsteigen!

    7 So kamen David und Abisai zum Volk bei Nacht, und siehe, Saul lag da und schlief in der Wagenburg, und sein Speer steckte in der Erde bei seinem Kopfende. Abner aber und das Volk lagen um ihn her. 8 Da sprach Abisai zu David: Gott hat deinen Feind heute in deine Hand ausgeliefert! Und nun will ich ihn doch mit dem Speer an den Boden spießen, nur einmal, dass ich es zum zweiten Mal nicht nötig habe!

    9 David aber sprach zu Abisai: Verdirb ihn nicht! Denn wer könnte seine Hand an den Gesalbten des Herrn legen und unschuldig bleiben? 10 Weiter sprach David: So wahr der Herr lebt, sicherlich wird der Herr ihn schlagen , oder seine Zeit wird kommen, dass er stirbt oder in einen Krieg zieht und umkommt . 11 Der Herr aber lasse es fern von mir sein, dass ich meine Hand an den Gesalbten des Herrn lege! So nimm nun den Speer an seinem Kopfende und den Wasserkrug, und lass uns gehen!

    12 So nahm David den Speer und den Wasserkrug vom Kopfende Sauls, und sie gingen weg; und es war niemand, der es sah, noch merkte, noch erwachte, sondern sie schliefen alle; denn ein tiefer Schlaf von dem Herrn war auf sie gefallen. 13 Als nun David auf die andere Seite hinübergegangen war, stellte er sich von ferne auf die Spitze des Berges, sodass ein weiter Raum zwischen ihnen war.

    14 Und David rief dem Volk und Abner , dem Sohn Ners, zu und sprach: Antwortest du nicht, Abner? Und Abner antwortete und sprach: Wer bist du, dass du dem König so zurufst? 15 Und David sprach zu Abner: Bist du nicht ein Mann? Und wer ist dir gleich in Israel? Warum hast du denn deinen Herrn, den König, nicht bewacht? Denn es ist einer vom Volk hineingekommen, um deinen Herrn, den König, umzubringen! 16 Das war nicht gut, was du getan hast. So wahr der Herr lebt, ihr seid Kinder des Todes, dass ihr euren Herrn, den Gesalbten des Herrn , nicht bewacht habt! Und nun, siehe, wo ist der Speer des Königs und der Wasserkrug, der an seinem Kopfende war?

    17 Da erkannte Saul die Stimme Davids und sprach: Ist das deine Stimme, mein Sohn David? David sprach: Es ist meine Stimme, mein Herr [und] König! 18 Und weiter sprach er:

    Warum verfolgt mein Herr seinen Knecht? Denn was habe ich getan? Und was ist Böses in meiner Hand? 19 So möge doch nun mein Herr, der König, auf die Worte seines Knechtes hören: Reizt der Herr dich gegen mich, so lasse man ihn ein Speisopfer riechen ; tun es aber Menschenkinder, so seien sie verflucht vor dem Herrn , dass sie mich heute aus der Gemeinschaft am Erbteil des Herrn verstoßen , indem sie sagen: Geh hin, diene anderen Göttern ! 20 So falle nun mein Blut nicht auf die Erde fern von dem Angesicht des Herrn ; denn der König von Israel ist ausgezogen, um einen Floh zu suchen, wie man einem Rebhuhn nachjagt auf den Bergen!

    21 Da sprach Saul: Ich habe gesündigt ! Komm wieder, mein Sohn David, ich will dir künftig kein Leid antun, weil heute mein Leben in deinen Augen wertvoll gewesen ist! Siehe, ich habe töricht gehandelt und mich schwer vergangen! 22 David antwortete und sprach: Siehe, hier ist der Speer des Königs; einer der Burschen soll herüberkommen und ihn holen! 23 Der Herr aber wird jedem vergelten nach seiner Gerechtigkeit und seiner Treue; denn der Herr hat dich heute in meine Hand gegeben; ich aber wollte meine Hand nicht an den Gesalbten des Herrn legen. 24 Und siehe, wie heute dein Leben in meinen Augen wert geachtet gewesen ist, so möge mein Leben wertgeachtet werden vor den Augen des Herrn , und er möge mich aus aller Bedrängnis erretten ! 25 Saul sprach zu David: Gesegnet seist du, mein Sohn David! Du wirst es gewiss tun und vollenden !

    David aber ging seines Weges, und Saul kehrte wieder an seinen Ort zurück.

    Wieder stellt sich mir die Frage, warum David zu Saul geht, anstatt sich zu verstecken? Was will er von ihm? Er hatte ja bereits davor gesagt, dass er niemals die Hand gegen den Gesalbten Jehovas erheben wolle. Warum schleicht er sich dann zu ihm ins Lager?

    Ist er es einfach leid, ständig auf der Flucht zu sein, dass die Angst und ständige Flucht vor Saul sein Leben beherrscht?

    Will er seiner Angst mutig begegnen? Denn solange wir vor unserer Angst weglaufen, wird sie nicht fliehen, sondern uns immer mehr umklammern. Wenn wir ihr mutig entgegentreten – dann wird sie vor uns fliehen!

    Hat er von vornherein diese Aktion vor? Weil er ja schon einmal damit Saul besänftigen konnte?

    Wie lange ist dies her? Wir haben es erst gestern gelesen, aber wir wissen ja, dass dies nicht heißen muss, dass auch in Wirklichkeit nur Stunden oder Tage vergangen sind. Wie lange hatte die Demonstration bei Saul vorgehalten?

    Warum muss er Saul immer wieder daran erinnern, dass er ihm nichts Böses will? Schließlich braucht es beide Male nicht viel, Saul erkennt auch jetzt wieder sofort, dass er David Unrecht getan hat.

    Hat dies wieder mit „dem Bösen Geist“ zu tun, den Jehova nicht wegnahm und der damit zu tun hatte, dass er Jehovas Segen am falschen Ort suchte? Wir hatten ja gestern länger darüber nachgesonnen, was Saul fehlte und wie er es hätte auf die richtige Weise suchen können.

    Diese Geschichte sollte uns daran erinnern, wie gefährlich es ist, Groll gegen einen anderen zu hegen, der uns unserer Ansicht nach weh getan hat und wie gefährlich auch, wenn wir die Schuld beim anderen suchen – anstatt aufrichtig unter Gebet mit Jehova darüber zu reden.

    Thom erzählte heute von einer Ansprache, die er Nachts gehört hatte, wo der Redner sagte, dass er von Jehova dazu aufgefordert worden sei, sein Verhältnis mit seinem Vater in Ordnung zu bringen. Diesen Gedanken habe ich in den vergangenen Monaten schon öfters in Ansprachen von Bayless Conley gehört. Gerade erst zu Anfang diesen Jahres hat er eine zweiteilige Ansprache dazu gehalten: „Gesunde Beziehungen leben“. Da war dieser Gedanke wieder Gegenstand und Grundlage der Ansprache. Hier erklärt er auch, warum Jehova dies immer wieder von seinen Anbetern fordert:

    ER ist ein Gott des Friedens und der Ordnung. Er erwartet von seinen Anbetern, dass sie ihn auch in dieser Hinsicht nachahmen. Wir können nicht sagen, dass wir Jehova lieben und Christus nachfolgen und gleichzeitig Groll gegen andere hegen. Egal, was auch passiert ist, so erwartet Jehova doch von uns, dass wir „mit anderen Frieden halten, soweit dies von uns abhängt“ und dass wir Streitigkeiten im Lichte von Gottes Wort bereinigen. Jesus sagte: „wenn du deine Gabe vor den Altar bringst und dich erinnerst, dass ein anderer etwas gegen dich hat, dann gehe hin und schließe zuerst Frieden und dann komm wieder und bringe deine Gabe dar“. Auch sagte Paulus: „wer sagt, dass er Gott liebt, den er nicht gesehen hat und seinen Bruder hasst, der lügt“. Jesus hatte gesagt, dass wir sogar unsere Feinde lieben sollten, „denn wenn wir nur die lieben, die uns Gutes tun, dann tun wir nichts Besonderes. Die Menschen, die ohne Gott leben, tun dies ebenso“. Wir sollten sogar unsere Feinde lieben und von uns als seinen Anbetern erwartet Jehova, dass wir unsere Eltern lieben und achten.

    Es kann also mit uns und der wahren Anbetung nicht zusammen passen, dass wir ungeklärte Beziehungen haben. Es liegt also an uns, diese zu klären. Erst dann sind wir wirklich Diener Jehovas, auf die er auch stolz sein kann.

    Jehova ist ein Gott der Vergebung. Er sucht nach Gründen, warum er uns vergeben kann, wenn wir gegen ihn gesündigt haben. Bereits beim kleinsten Anzeichen kommt er uns mit weit geöffneten Armen entgegen. Er will uns vergeben.

    Auf der anderen Seite erwartet er auch von uns, dass wir denen vergeben, die gegen uns gesündigt haben. Dies ist sogar Teil des „Vaterunsers“, dass Christen auf der ganzen Erde beten. Jesus sagte sogar, dass wir nicht richten sollten, denn „in dem Masse, wie wir andere richten, werden wir von Jehova ebenso gerichtet werden“. Erinnern wir uns in diesem Zusammenhang bitte auch an das Gleichnis vom unbarmherzigen Sklaven. Ein solcher wollen wir ganz bestimmt nicht sein – oder?

    Sind wir nicht froh und glücklich darüber, dass unser Gott uns nicht unbarmherzig verstösst, wenn wir ihn – wieder einmal – enttäuscht haben, sondern uns voller Liebe entgegen kommt, wenn er sieht, dass es uns wirklich leid tut?

    Gerade innerhalb der eigenen Familie sollte es einen solchen Groll nicht geben. Oftmals entsteht so eine Situation auch aus Mißverständnissen heraus und wir sollten dem anderen die Gelegenheit geben, dies aufzuklären. Ich denke hier auch an die Ansprache „Frieden in Gottes Haus – Friede in unserem Haus“ von Bayless Conley, wo er sich mit Abraham beschäftigt und wie er oftmals in solche Situationen geriet.

    Außerdem haben wir ja in den vergangenen Jahren gelernt, dass uns unsere Erinnerung oftmals einen Streich spielt. Wenn ich mich mit meinen Eltern über meine Kindheit unterhalte, sehe ich oft, dass wir die gleichen Situationen unterschiedlich erlebt haben. Teilweise reichen sogar Fotos von damals, um mir zu zeigen, dass die Dinge nicht so waren, wie ich sie viele Jahre schmerzlich in meinem Herzen getragen habe.

    Geben wir einander eine Chance und lassen wir uns bitte nicht gegeneinander erbittern. Hegen wir keinen Groll und unternehmen wir von uns aus Schritte, um unsere Beziehungen zu klären!

    Wir sehen hier bei Saul, wie sehr dies alles sein ganzes Leben vergiftet. Und ganz besonders, dass er sich damit immer mehr von Jehova entfernt und seine Beziehung zu Jehova selbst zerstört. Er denkt, dass David daran Schuld trägt – dabei ist er selbst es, der sein Leben und seine Freundschaft zu Jehova zerstört.

    In einigen Ansprachen von Bayless Conley zum Thema Ehe wirft er einen weiteren Gedanken auf, der mich sehr betroffen macht. Er erwähnt, dass wir innerlich Mauern aufbauen könnten, ohne es zu bemerken und damit unsere Ehe in Gefahr bringen. Er erzählt von seiner eigenen Ehe und dass eine ungeklärte Sache seiner Frau mit ihrem Vater ein großes Problem für die Beziehung der Eheleute darstellte. Ein bestimmtes Verhalten ihres Mannes erinnerte an ein Verhalten ihres Vaters, dass sie als Kind sehr geschmerzt hatte, daher flippte sie regelrecht aus, wenn ihr Mann es tat – ohne dass es in der aktuellen Situation Sinn machte und sie sich dessen bewusst war. Dies war ganz zu Anfang der Ehe und sie war sich dessen nicht einmal bewußt. Aber als sie ihre Beziehung mit ihrem Vater klärte, war das Problem verschwunden!

    Dies hat mich persönlich sehr betroffen gemacht.

    Es zeigt wirklich, wie wichtig es für uns ist, unsere persönlichen Beziehungen zu klären! Denn ansonsten wird es uns unser ganzes Leben verfolgen und unsere Beziehungen vergiften und wir selbst begreifen nicht, was hier eigentlich passiert.

    Ja, hätte Saul nur so gedacht und gehandelt, sein Leben hätte anders verlaufen können.

    Die Gedanken und den ergänzenden Stoff aus den Vorjahren dazu finden wir hier:

  215. Jule sagt:

    1. Samuel 27 – warum lässt Saul David in Ruhe, nachdem dieser zu den Philistern „übergelaufen“ ist?

    1 David aber dachte in seinem Herzen: Ich werde doch eines Tages durch die Hand Sauls weggerafft werden! Es gibt nichts Besseres für mich, als dass ich eilends in das Land der Philister entfliehe; dann wird Saul davon ablassen, mich künftig in allen Gebieten Israels zu suchen, [und] so werde ich seiner Hand entkommen!

    2 So machte sich David auf mit den 600 Mann , die bei ihm waren, und ging hinüber zu Achis , dem Sohn Maochs, dem König von Gat. 3 Und David blieb bei Achis in Gat samt seinen Männern, jeder mit seinem Haushalt, auch David mit seinen beiden Frauen, Achinoam, der Jesreelitin, und Abigail, Nabals Frau, der Karmeliterin. 4 Und als es Saul berichtet wurde, dass David nach Gat geflohen sei, suchte er ihn nicht mehr.

    5 Und David sprach zu Achis: Wenn ich doch Gnade vor deinen Augen gefunden habe, so lass mir einen Platz in einer der Städte auf dem Land geben, damit ich darin wohne; denn warum sollte dein Knecht bei dir in der Königsstadt wohnen? 6 Da gab ihm Achis an jenem Tag Ziklag. Daher gehört Ziklag den Königen Judas bis zu diesem Tag. 7 Die Zeit aber, die David im Land der Philister wohnte, betrug ein Jahr und vier Monate.

    8 David aber und seine Männer zogen hinauf und machten einen Einfall bei den Geschuritern und Girsitern und Amalekitern ; denn diese waren von alters her die Bewohner des Landes bis nach Schur hin und bis zum Land Ägypten. 9 Als aber David das Land schlug , ließ er weder Männer noch Frauen leben und nahm Schafe, Rinder, Esel, Kamele und Kleider und kehrte zurück und kam zu Achis. 10 Wenn dann Achis sprach: Habt ihr heute keinen Einfall gemacht?, so sagte David: [Doch,] ins Südland von Juda und ins Südland der Jerachmeeliter und ins Südland der Keniter !

    11 David aber ließ weder Männer noch Frauen lebendig nach Gat kommen; denn er sprach: Sie könnten gegen uns aussagen und sprechen: So hat David gehandelt! Und so ging er vor, solange er im Land der Philister wohnte. 12 Und Achis glaubte David und dachte: Er hat sich bei seinem Volk Israel sehr verhasst gemacht, darum wird er für immer mein Knecht bleiben!

    Aus den Kommentaren von Darby und Rosier geht hervor, dass dies kein guter Schachzug war. Er ist zwar vor Saul in Sicherheit, aber er bringt sich auch in eine prekäre Lage – denn er ist laufend gezwungen zu lügen.

    Aber warum lässt Saul von David ab, als er zu den Philistern ‚übergelaufen‘ ist?

    Stellt er dort keine Bedrohung mehr für ihn dar? Denkt er, damit habe sich David bei Jehova stinkend gemacht und sei deshalb nicht mehr im Rennen, was ein Amt als König betrifft?

    Weitere Gedanken finden wir hier:

  216. Jule sagt:

    1. Samuel 28 – Wieso verkünden also Dämonen die Worte Jehovas, wenn sie doch auf der Gegenseite bei Satan stehen?

    1 Und es geschah zu jener Zeit, dass die Philister ihre Heere zum Krieg zusammenzogen , um gegen Israel zu kämpfen. Und Achis sprach zu David: Du sollst wissen, dass du mit mir ins Kriegslager ausziehen wirst, du und deine Männer! 2 Da sprach David zu Achis: Wohlan, so sollst auch du erfahren, was dein Knecht tun wird! Und Achis sprach zu David: Darum will ich dich zu meinem Leibwächter machen für die ganze Zeit. 3 ( Samuel aber war gestorben, und ganz Israel hatte um ihn Leid getragen und ihn in seiner Stadt Rama begraben. Saul aber hatte die Wahrsager und Zeichendeuter aus dem Land vertrieben .) 4 Und die Philister versammelten sich und kamen und lagerten sich bei Schunem . Und Saul versammelte ganz Israel; und sie lagerten sich auf [dem Bergland] Gilboa .

    5 Als aber Saul das Heer der Philister sah, fürchtete er sich, und sein Herz wurde ganz verzagt. 6 Und Saul befragte den Herrn ; aber der Herr antwortete ihm nicht, weder durch Träume noch durch die Urim , noch durch die Propheten . 7 Da sprach Saul zu seinen Knechten: Sucht mir eine Frau, die Tote beschwören kann , damit ich zu ihr gehe und sie befrage! Seine Knechte aber sprachen zu ihm: Siehe, in Endor ist eine Frau, die Tote beschwören kann!

    8 Da machte sich Saul unkenntlich und legte andere Kleider an und ging hin, und zwei Männer mit ihm; und sie kamen bei Nacht zu der Frau. Und er sprach: Wahrsage mir doch durch Totenbeschwörung und bringe mir den herauf, welchen ich dir nennen werde! 9 Die Frau sprach zu ihm: Siehe, du weißt doch, was Saul getan hat, wie er die Totenbeschwörer und Wahrsager aus dem Land ausgerottet hat; warum willst du denn meiner Seele eine Schlinge legen, dass ich getötet werde? 10 Saul aber schwor ihr bei dem Herrn und sprach: So wahr der Herr lebt, es soll dich deshalb keine Schuld treffen! 11 Da sprach die Frau: Wen soll ich denn heraufbringen? Er sprach: Bring mir Samuel herauf!

    12 Als nun die Frau Samuel sah, da schrie sie laut und sprach zu Saul: Warum hast du mich betrogen? Du bist ja Saul! 13 Und der König sprach zu ihr: Fürchte dich nicht! Was siehst du? Die Frau sprach zu Saul: Ich sehe ein Götterwesen aus der Erde heraufsteigen! 14 Er sprach: Wie sieht es aus? Sie sprach: Es kommt ein alter Mann herauf und ist mit einem Obergewand bekleidet! Da erkannte Saul, dass es Samuel war, und er neigte sich mit seinem Angesicht zur Erde und verbeugte sich.

    15 Samuel aber sprach zu Saul: Warum hast du mich gestört, indem du mich heraufbringen lässt? Und Saul sprach: Ich bin hart bedrängt ; denn die Philister kämpfen gegen mich, und Gott ist von mir gewichen und antwortet mir nicht, weder durch die Propheten noch durch Träume; darum habe ich dich rufen lassen, damit du mir zeigst, was ich tun soll!

    16 Samuel sprach: Warum willst du denn mich befragen, da doch der Herr von dir gewichen und dein Feind geworden ist? 17 Der Herr hat so gehandelt, wie er durch mich geredet hat, und der Herr hat das Königtum deiner Hand entrissen und es David, deinem Nächsten, gegeben. 18 Weil du der Stimme des Herrn nicht gehorcht und seinen glühenden Zorn gegen Amalek nicht vollstreckt hast, darum hat der Herr dir heute dies getan. 19 Und der Herr wird auch Israel und dich in die Hand der Philister geben; und morgen wirst du samt deinen Söhnen bei mir sein. Auch das Heer Israels wird der Herr in die Hand der Philister geben!

    20 Da fiel Saul plötzlich der Länge nach zu Boden, denn er erschrak sehr über die Worte Samuels; auch war keine Kraft mehr in ihm, denn er hatte den ganzen Tag und die ganze Nacht nichts gegessen.

    21 Und die Frau ging zu Saul hin und sah, dass er sehr erschrocken war, und sie sprach zu ihm: Siehe, deine Magd hat auf deine Stimme gehört, und ich habe mein Leben aufs Spiel gesetzt, dass ich deinen Worten gehorcht habe, die du zu mir geredet hast. 22 So höre auch du auf die Stimme deiner Magd: Ich will dir einen Bissen Brot vorlegen, dass du isst, damit du zu Kräften kommst, wenn du deinen Weg gehst! 23 Er aber weigerte sich und sprach: Ich will nicht essen! Da nötigten ihn seine Knechte und auch die Frau, und er hörte auf ihre Stimme. Und er stand auf von der Erde und setzte sich auf das Bett.

    24 Die Frau aber hatte ein gemästetes Kalb im Haus; und sie eilte und schlachtete es und nahm Mehl und knetete es und machte daraus ungesäuerte Fladen; 25 die brachte sie herzu vor Saul und vor seine Knechte. Und als sie gegessen hatten, standen sie auf und gingen hin noch in derselben Nacht .

    In den vergangenen Jahren hatten wir uns gefragt, wieso der von der Wahrsagerin „heraufgerufene Samuel“ Saul die Worte Jehovas verkündet. Denn es war ja ganz bestimmt nicht Samuel selbst, denn dieser „schlief im Tod“. Wieso verkünden also Dämonen die Worte Jehovas, wenn sie doch auf der Gegenseite bei Satan stehen?

    Aber wir kennen Ähnliches aus den Evangelien – dass Personen, die von Dämonen besessen waren, Jesus und den Jüngern nachliefen und verkündeten, dass dieser der verheißene Messias sei.

    Auch haben wir vor einigen Wochen von Bileam gelesen, der das Volk Israel verfluchen wollte – und statt dessen die Worte Jehovas redete.

    Jehova kann gebrauchen, wen er will. Hier zeigt er Saul, wie unsinnig sein Ansinnen eigentlich ist. Er kann sich auf den Kopf stellen, wenn er will, aber er kann Jehova nicht zwingen, mit ihm zu sein und ihn zu segnen.

    Also legt ER dem Wahrsagedämon die Worte in den Sinn, die er Saul bereits durch Samuel hatte mitteilen lassen. Daran hatte sich nichts geändert, schon gar nicht die Tatsache, dass er den künftigen König David mit aller Kraft verfolgt hatte.

    Er zeigt ihm auf, dass er selbst es war, der sich von Jehova abgewandt hatte und dass er nun lediglich das erntet, was er gesät hatte.

    Interessanterweise tut Jehova auch genau das, was David ihm die beiden Male gesagt hatte, als dieser ihm bewies, dass er nichts gegen Saul hat: er richtet nun zwischen Saul und David und zeigt dem König ganz deutlich, dass er dies besser gelassen hätte.

    Wie wir sehen, hatte Saul seine Energie die ganzen Jahre sinnlos mit dieser Verfolgung verpulvert, denn was er letztlich erreicht, ist nur das Gegenteil.

    Wenn wir Jehovas Segen und Freundschaft verloren haben, dann machen wir es nicht damit besser, dass wir andere mit unserem Hass verfolgen, die offensichtlich SEINE Freundschaft haben. Besser wäre es, in uns zu gehen, zu sehen, was uns eigentlich von Jehova entfernt und dann von unseren schlechten Wegen umzukehren. Nur so können wir wieder eine gute Beziehung zu Gott aufbauen!

    weitere Gedanken finden wir hier:

  217. Jule sagt:

    1. Samuel 29 – 31

    1. Samuel 29 – wieso widerspricht David hier?

    1 Und die Philister versammelten ihr ganzes Heer bei Aphek ; Israel aber lagerte sich an der Quelle in Jesreel . 2 Und die Fürsten der Philister zogen vorüber nach Hunderten und nach Tausenden; David aber und seine Männer bildeten die Nachhut mit Achis

    3 Da sprachen die Fürsten der Philister: Was sollen diese Hebräer ? Und Achis sprach zu den Fürsten der Philister: Das ist doch David, der Knecht Sauls, des Königs von Israel, der nun schon Jahr und Tag bei mir gewesen ist und an dem ich nicht das Geringste gefunden habe seit der Zeit, da er [von Saul] abgefallen ist, bis zu diesem Tag! 4 Aber die Fürsten der Philister wurden zornig auf ihn, und die Fürsten der Philister sprachen zu ihm: Lass den Mann umkehren, dass er wieder an seinen Ort kommt, wohin du ihn bestellt hast, damit er nicht mit uns zum Kampf hinabziehe und im Kampf unser Widersacher werde; denn womit könnte er seinem Herrn einen größeren Gefallen tun, als mit den Köpfen dieser Männer? 5 Ist er nicht derselbe David, von dem sie beim Reigen sangen und sprachen: »Saul hat seine Tausende erschlagen, David aber seine Zehntausende«?

    6 Da rief Achis David und sprach zu ihm: So wahr der Herr lebt, ich halte dich für aufrichtig, und dein Ausgang und Eingang mit mir im Heer gefällt mir wohl; denn ich habe nichts Böses an dir gefunden seit der Zeit, da du zu mir gekommen bist, bis zu diesem Tag; aber in den Augen der Fürsten bist du nicht wohlgefällig! 7 So kehre nun um und geh hin in Frieden , dass du nichts Böses tust in den Augen der Fürsten der Philister!

    8 David aber sprach zu Achis: Was habe ich denn getan, und was hast du an deinem Knecht gefunden seit der Zeit, da ich vor dir gewesen bin, bis zu diesem Tag, dass ich nicht kommen und gegen die Feinde meines Herrn, des Königs, kämpfen soll? 9 Und Achis antwortete und sprach zu David: Ich weiß wohl, dass du in meinen Augen wohlgefällig bist wie ein Engel Gottes; aber die Fürsten der Philister haben gesagt: Er soll nicht mit uns in den Kampf hinaufziehen! 10 So mache dich nun am Morgen früh auf samt den Knechten deines Herrn, die mit dir gekommen sind. Macht euch am Morgen früh auf und zieht weg, sobald es hell wird!

    11 So machte sich David früh auf, er und seine Männer, um am Morgen wegzugehen [und] wieder in das Land der Philister zurückzukehren. Die Philister aber zogen hinauf nach Jesreel .

    Jetzt mal ganz ehrlich: wieso widerspricht er hier dem König von Achisch?

    Muss er nicht erleichtert sein, dass er nicht gegen sein eigenes Volk in den Krieg ziehen muss – und dies ohne alle Tricks? Oder ist dies nur eine Show, um den König noch mehr in Sicherheit zu wiegen?

    Weitere Gedanken finden wir hier:

  218. Jule sagt:

    1. Samuel 30 – wer waren eigentlich die Amalekiter, dass sie gegen beide Krieg führten?

    1 Als nun David samt seinen Männern am dritten Tag nach Ziklag kam, da waren die Amalekiter in das Südland und in Ziklag eingefallen, und sie hatten Ziklag geschlagen und es mit Feuer verbrannt; 2 und sie hatten die Frauen und alles, was dort war, weggeführt, vom Kleinsten bis zum Größten. Sie hatten aber niemand getötet , sondern sie weggetrieben, und waren ihres Weges gezogen. 3 Als nun David samt seinen Männern zur Stadt kam, siehe, da war sie mit Feuer verbrannt, und ihre Frauen, ihre Söhne und Töchter waren gefangen weggeführt worden. 4 Da erhoben David und das Volk, das bei ihm war, ihre Stimme und weinten, bis sie nicht mehr weinen konnten. 5 Auch die beiden Frauen Davids, Achinoam, die Jesreelitin, und Abigail, die Frau Nabals, des Karmeliters, waren gefangen weggeführt worden.

    6 Und David war sehr bedrängt , denn das Volk wollte ihn steinigen , weil die Seele des ganzen Volks erbittert war, jeder wegen seiner Söhne und wegen seiner Töchter. David aber stärkte sich in dem Herrn , seinem Gott. 7 Und David sprach zu Abjatar, dem Priester, dem Sohn Achimelechs: Bring mir doch das Ephod her! Und als Abjatar das Ephod zu David gebracht hatte, 8 da fragte David den Herrn und sprach: Soll ich dieser Horde nachjagen? Werde ich sie einholen? Er sprach zu ihm: Jage ihnen nach; denn du wirst sie gewiss einholen und wirst gewiss Rettung schaffen!

    9 Da zog David hin samt den 600 Mann, die bei ihm waren. Und als sie an den Bach Besor kamen, blieben die Zurückgebliebenen stehen. 10 Und David jagte nach, er und 400 Mann; und 200 Mann, die zu ermattet waren, um über den Bach Besor zu gehen, blieben zurück. 11 Und sie fanden einen ägyptischen Mann auf dem Feld, den führten sie zu David und gaben ihm Brot zu essen und Wasser zu trinken; 12 und sie gaben ihm ein Stück Feigenkuchen und zwei Rosinenkuchen. Und als er gegessen hatte, kam er wieder zu sich selbst; denn er hatte während drei Tagen und drei Nächten kein Brot gegessen und kein Wasser getrunken.

    13 David sprach zu ihm: Wem gehörst du? Und woher bist du? Er sprach: Ich bin ein ägyptischer Bursche, der Knecht eines amalekitischen Mannes, und mein Herr hat mich verlassen , weil ich vor drei Tagen krank wurde. 14 Wir sind eingefallen in das Südland der Keretiter und in das Gebiet von Juda und in das Südland von Kaleb und haben Ziklag mit Feuer verbrannt. 15 David sprach zu ihm: Willst du mich zu dieser Horde hinabführen? Er antwortete: Schwöre mir bei Gott, dass du mich nicht töten noch in die Hand meines Herrn ausliefern wirst, so will ich dich zu dieser Horde hinabführen!

    16 So führte er ihn hinab, und siehe, sie lagen über das ganze Land zerstreut, aßen und tranken und feierten wegen all der großen Beute, die sie aus dem Land der Philister und aus dem Land Juda geraubt hatten. 17 Und David schlug sie von der Morgendämmerung an bis zum Abend des folgenden Tages, sodass keiner von ihnen entkam, außer 400 Burschen, die auf Kamele stiegen und entflohen.

    18 So rettete David alles, was die Amalekiter genommen hatten; und seine beiden Frauen rettete David auch. 19 Und es fehlte ihnen nichts, vom Kleinsten bis zum Größten, weder Söhne noch Töchter, noch von der Beute irgendetwas, das sie ihnen weggenommen hatten: David brachte alles zurück. 20 Und David nahm alle Schafe und Rinder, und sie trieben sie vor dem anderen Vieh her, und sie sprachen: Das ist Davids Beute!

    21 Und als David zu den 200 Männern kam, die so ermattet gewesen waren, dass sie David nicht nachfolgen konnten und am Bach Besor geblieben waren, da zogen sie David und dem Volk, das mit ihm war, entgegen. Und David trat zum Volk und grüßte sie freundlich. 22 Da ergriffen alle Männer Belials unter denen, die mit David gezogen waren, das Wort und sprachen: Weil sie nicht mit uns gezogen sind, wollen wir ihnen nichts von der Beute geben , die wir gerettet haben, außer jedem seine Frau und seine Kinder; die sollen sie wegführen und gehen! 23 Da sprach David: Ihr sollt nicht so handeln, meine Brüder, mit dem, was uns der Herr gegeben hat, der uns behütet und diese Horde, die gegen uns gekommen war, in unsere Hand gegeben hat. 24 Und wer könnte auf euren Vorschlag hören? Sondern wie der Anteil dessen ist, der in den Kampf hinabgezogen ist, so soll auch der Anteil dessen sein, der bei den Geräten geblieben ist; sie sollen miteinander teilen! 25 Und so geschah es weiterhin von jenem Tag an, und er machte es in Israel zum Brauch und Recht bis zu diesem Tag.

    26 Als aber David nach Ziklag kam, sandte er von der Beute den Ältesten in Juda, seinen Freunden, und sprach: Seht, da habt ihr ein Geschenk von der Beute der Feinde des Herrn !, 27 nämlich denen in Bethel, und denen in Ramot im Negev, und denen in Jattir , 28 und denen in Aroer , und denen in Siphmoth, und denen in Estemoa , 29 und denen in Rachal, und denen in den Städten der Jerachmeeliter, und denen in den Städten der Keniter; 30 und denen in Horma , und denen in Bor-Aschan , und denen in Athach, 31 und denen in Hebron , und an allen Orten, wo David mit seinen Männern umhergezogen war.

    Wer waren eigentlich die Amalekiter – dass sie das Volk Jehovas und seine Feinde die Philister überfielen?

    Laut Einsichtenbuch stammen sie von Esau ab und sind spätestens seit dem Auszug aus Ägypten Feinde Israels und von Jehova verworfen. Es waren die Amalekiter, an denen Saul gescheitert ist. Er hatte nicht gehorcht und den König von Amalek nicht getötet, wie es ihm Jehova gesagt hatte.

    Wenn ich das richtig verstanden habe, ist Amalek generell ein streitbares Volk, was bereits Isaak in dem „Segen“, den er Esau gab, angedeutet hat.

    Vor diesem Hintergrund macht ihr Verhalten Sinn. Wenn sie nur um des Kampfes Willen in die Schlacht zogen und sie zu niemanden richtig gehörten, dann war es ihnen ja egal, wen sie sich gerade vornahmen

    Da sehen wir, wie hilfreich es sein kann, wenn wir uns mit den damaligen Begebenheiten und Hintergründen befassen, denn dann verstehen wir besser, was eigentlich passiert und worum es geht. Und auf diese Weise wird das Lesen in der Bibel niemals langweilig – auch wenn wir sie zum zigsten Mal lesen 😉

    Weitere Gedanken finden wir hier:

  219. Jule sagt:

    1. Samuel 31 – ein unrühmliches Ende für Saul und was wir für uns daraus lernen können

    1 Die Philister aber kämpften gegen Israel, und die Männer von Israel flohen vor den Philistern und fielen erschlagen auf dem Bergland von Gilboa. 2 Und die Philister drangen auf Saul und seine Söhne ein; und die Philister erschlugen Jonathan und Abinadab und Malchischua, die Söhne Sauls. 3 Und der Kampf wurde hart gegen Saul; und die Bogenschützen erreichten ihn, und er zitterte vor den Schützen.

    4 Da sprach Saul zu seinem Waffenträger: Zieh dein Schwert und durchbohre mich damit, damit nicht diese Unbeschnittenen kommen und mich erstechen und misshandeln !

    Aber sein Waffenträger wollte nicht, denn er fürchtete sich sehr. Da nahm Saul das Schwert und stürzte sich hinein. 5 Als nun sein Waffenträger sah, dass Saul tot war, stürzte auch er sich in sein Schwert und starb mit ihm. 6 So starb Saul samt seinen drei Söhnen und seinem Waffenträger und allen seinen Männern an jenem Tag.

    7 Als aber die Männer von Israel, die jenseits der Ebene und jenseits des Jordan waren, sahen, dass die Männer Israels geflohen und dass Saul und seine Söhne tot waren, da verließen sie die Städte und flohen. Und die Philister kamen und wohnten darin.

    8 Und es geschah am folgenden Tag, da kamen die Philister, um die Erschlagenen auszuplündern, und sie fanden Saul und seine drei Söhne auf dem Bergland von Gilboa liegen. 9 Da schlugen sie ihm den Kopf ab und zogen ihm seine Waffenrüstung aus und sandten [Boten] in das Land der Philister ringsumher, um diese Freudenbotschaft im Haus ihrer Götzen und unter dem Volk zu verkündigen. 10 Und sie legten seine Waffen in das Haus der Astarte , aber seinen Leichnam hängten sie an die Mauer von Beth-Schean .

    11 Als aber die Einwohner von Jabes in Gilead hörten, was die Philister Saul getan hatten, 12 da machten sich alle tapferen Männer auf und gingen die ganze Nacht hindurch und nahmen den Leichnam Sauls und die Leichname seiner Söhne von der Mauer von Beth-Schean, und sie kamen nach Jabes und verbrannten sie dort. 13 Und sie nahmen ihre Gebeine und begruben sie unter der Tamariske von Jabes und fasteten sieben Tage

    Was für ein unrühmliches Ende für Saul, dem so viel daran gelegen war, sein Gesicht nicht zu verlieren und der seinerzeit Samuel genötigt hat, mit ihm zurückzukehren und ihn vor den Augen des Volkes zu ehren!

    Ob sein Leben anders verlaufen wäre, wenn er anders auf die Zucht Jehovas reagiert hätte?

    Aber wieso hatte Jehova David bereits so schnell als Ersatzkönig eingesetzt?

    Was hatte Saul eigentlich falsch gemacht, das wir heute besser vermeiden sollten?

    Ihm ging es nur um sich und sein Ansehen, seine Ehre und seinen Lohn. Dabei war er eigentlich nur ein Werkzeug Jehovas. Er nahm sich selbst viel zu wichtig!

    David hingegen blieb demütig und wollte sich gern von Jehova benutzen lassen, ganz egal, wie dies aussehen sollte. Geduldig hielt er sich bei der ganzen Verfolgung zurück und ging einem Streit aus dem Weg. Immer wieder zeigte er Saul, dass er keine Gefahr oder Konkurrenz wäre. Nie brüstete er sich damit, dass er bereits längst von Jehova zum nächsten König gesalbt worden war.

    Auch Saul hatte ja einst klein und demütig angefangen. Wenn er kein gutes Herz gehabt hätte, dann wäre er sicherlich nicht von Jehova zum ersten König SEINES Volkes auserkoren worden. Aber wo genau hat er den richtigen Weg verlassen?

    Es gibt ein weltliches Sprichwort: „Macht verdirbt den Charakter“ – und oftmals bestätigt sich dies.

    Aber warum gab es immer wieder Einzelne, bei denen es nicht so war? Was war bei denen anders?

    Ich denke, wir dürfen einfach nicht aus den Augen verlieren, worum es wirklich geht: es geht um unsere Beziehung zu Jehova.

    Wie wichtig ist sie uns?

    Wir dürfen IHM ganz nahe sein, er lädt uns sogar dazu ein, sein Freund zu werden, wie Abraham sein Freund war. Es liegt an uns. Ist dies auch unser wichtigstes Ziel im Leben?

    Wir hatten ja in der letzten Zeit bereits öfters über unsere Motivation gesprochen und dies scheint wirklich das Geheimnis von Jehova, seinem Wort und der wahren Anbetung zu sein.

    In seinem Vortrag „Unser Erbe – Frieden“ stellt John Goering die Frage, wie wir das Christentum mit einem Wort beschreiben könnten. Die meisten würden es mit dem Wort „Nächstenliebe“ zusammenfassen. Ich habe länger darüber nachgedacht und ich würde sagen „Vergebung“. Er nennt es eher „Gabe/Geschenk“ und geht darauf ein, dass wir uns nichts verdienen können. Es geht nicht darum, was wir tun müssen, sondern was Jehova und Jesus für uns getan haben. Dadurch ist Gott „jetzt schon mit uns zufrieden“.

    Wenn wir dafür Wertschätzung und Dankbarkeit haben, dann werden wir auch entsprechend leben!

    Saul hatte es verkehrt herum versucht, denn er wollte sich dies verdienen und hörte dabei leider nicht richtig zu, was Jehova wollte. Er war zu sehr auf sich und das, was ihn betrifft, fixiert,

    Nun könnte man ja sagen, dass durch diese Sache mit der Gnade und dass Jehova durch das Opfer Jesu jetzt schon mit uns zufrieden ist, ja wieder diejenigen angezogen werden, die nur den Lohn wollen. Warum entsprechend leben, wenn doch schon alles zwischen uns und Jehova klar ist?

    Wenn wir so denken, dann haben wir nicht die richtige Motivation und sind wie Saul und andere nur auf uns fixiert!

    Thom sagt, eigentlich müßte jeder Christ den Film „Die Passion Christi“ gesehen haben, damit ihm klar wird, was Jehova und Jesus eigentlich für uns getan haben. Dann werden wir uns schämen, wenn wir wieder mal aus einer Schwäche heraus Dinge getan haben, die die beiden enttäuschen. Aber durch diese Scham werden wir eine „gottgemäße Traurigkeit“ entwickeln. Es wird uns wirklich leid tun – und so geben wir Jehova ganz automatisch eine Grundlage dafür, uns mit weit geöffneten Armen entgegenzukommen und uns zu vergeben.

    So ganz begriffen habe ich diesen Punkt eigentlich erst in letzter Zeit.

    Wenn wir wirklich begreifen, was Jesus für uns getan und gelitten hat, wie wunderbar ist der Gedanke, dass er damit unseren Fehler vergebbar gemacht hat. Wir dürfen unser gutes Verhältnis zu Jehova behalten. ER hat uns verziehen.sicherlich werden wir künftig noch mehr darauf achten, dass wir IHN nicht kränken.

    Nicht, weil wir eine – die – Belohnung wollen, sondern weil unser Herz bei dem Gedanken aufgeht, wie gut, liebevoll und barmherzig doch unser Gott ist. Wir haben es nicht verdient, dass er uns vergibt. Aber er tut es trotzdem. Weil er uns liebt! Weil er uns liebt, hat er eine Möglichkeit gefunden, wie der Mensch weiterhin eine gute Beziehung zu ihm haben kann, obwohl ja Adam und Eva dies für sich und alle ihre Nachkommen verspielt haben. Er hätte es nicht tun müssen. Aber er hat es getan, weil er uns Menschen liebt. Und das, obwohl er sich darüber im Klaren ist, dass wir ihn aufgrund unseres unvollkommenen Fleisches immer wieder enttäuschen werden.

    Aber ER gibt nicht auf. Er gibt uns nicht auf. Er freut sich über uns und den innigen Wunsch, ihm seine Liebe und Güte in irgendeiner Form zu vergelten, unserer Liebe und Dankbarkeit ihm gegenüber Ausdruck zu verleihen.

    Was für ein Gott! Und wir dürfen seine Diener sein und uns willig als sein Werkzeug zur Verfügung stellen.

    Auch wenn damals das Loskaufsopfer noch nicht dargebracht worden war, so hatten doch auch Saul und alle anderen Menschen damals die Möglichkeit, eine so innige Beziehung zum Schöpfer zu haben. Saul nutzte sie nicht. Er war zu sehr auf sich fixiert und versuchte es dann zu erzwingen.

    Aber David nutzte diese Möglichkeit und er hatte ein sehr enges Verhältnis zu seinem Schöpfer – auch wenn er nicht immer alles richtig machte. Denken wir nur an die Sache mit Bathseba, die eine ziemlich häßliche Geschichte war – besonders mit der Art und Weise, wie er sie zu vertuschen suchte.

    Aber er reagierte in der rechten Weise auf Zucht: Saul wollte seine Fehler nicht einsehen, rechtfertigte sich und versuchte, die Schuld auf die anderen zu schieben. David bricht fast zusammen, als ihm klar wird, was er getan hatte. Zuvor hatte er rein menschlich gedacht, aber als ihn Nathan darauf hinweist, wie dies auch Jehova betrifft, da bricht er fast zusammen. Er schämt sich entsetzlich und will jede Strafe von seinem Gott annehmen, egal wie diese aussehen würde. Und dies tut er dann auch im weiteren Verlauf. Er verliert nie sein Verhältnis zu Jehova aus den Augen!

    Lernen wir aus der Geschichte und prüfen wir unsere Motivation: warum sind wir Christen, warum beten wir Jehova an? Worum geht es uns? Wollen wir etwas von IHM oder fließt unser Herz über voller Dankbarkeit für das, was ER und sein Sohn Jesus für uns getan haben?

    Weitere Gedanken finden wir hier:

  220. Jule sagt:

    zum Schluss dieses Buches und der langen Zeit der Verfolgung Davids, die ja nun beendet ist – hier eine Abhandlung die ich auf bibelkommentare.de gefunden habe. Der Autor macht deutlich, warum die ganze schwere Zeit der Verfolgung und des „auf der Flucht seins“ für Davids Entwicklung und Schulung als künftiger König wichtig war:

    Die Erziehung in der Schule Gottes – David

    Autor: James Butler Stoney

    Wenn wir die Erziehungswege Gottes verstehen wollen, die David geführt wurde, ist es nötig, daß wir Den im Auge haben, Den David vorbildlich darstellte. Die Wesenszüge jenes Einen konnten von David nur angedeutet und im Vorbild dargestellt werden auf Grund göttlicher Belehrung und unter Abtötung seiner eigenen Natur. Hinsichtlich seiner Stellung war David ständig ein Bild des Herrn Jesus Christus. Da er aber ein Mensch von gleichen Gemütsbewegungen wie wir war, so hatte er es, je höher seine Berufung war, um so mehr nötig, daß seine alte Natur beiseitegesetzt wurde, damit er in seinem Seelenzustand seiner hohen Stellung entsprechen konnte. Wir werden daher sehen, daß das große Ziel aller Zucht, durch die er gehen mußte, war, ihn für die Stellung fähig zu machen, in die Gott in Seiner Gnade ihn berufen hatte.

    Ist es nicht so auch bei uns allen? Müssen wir nicht in die Zucht genommen und zubereitet werden für jede Stellung, die Gottes Gnade uns überträgt? je höher die Gnade uns zu dem Bewußtsein ihrer selbst erhebt, je nötiger haben wir die Reinigung. Wie dies geschieht, das würde unsere persönliche Lebensgeschichte, wenn sie gewissenhaft niedergeschrieben würde, im Einzelnen ergeben. Damit wir nun lernen, Seine Zucht an uns sorgfältig und richtig zu beachten und zu beurteilen, legt uns unser treuer Gott die Geschichte Seiner Wege mit anderen niedergeschrieben vor, die den Weg vor uns gepilgert sind. Die Geschichte Davids ist eine eindrucksvolle Illustration jener wunderbaren Zucht und Ermahnung, durch die Gott erzieht, – die Unterwerfung und Beiseitesetzung unserer selbst, um alles zu unterdrücken, was Seiner Gnade und Seinen Absichten zuwiderläuft.

    1. Samuel 16. David wird zuerst erwähnt, als Samuel von Gott gesandt wird, um ihn zum König an Sauls Stelle zu salben. Hier, in dem ersten uns mitgeteilten Abschnitt seines Lebens, können wir die Spuren des Charakters und der Stellung dessen sehen, der unsere Aufmerksamkeit später in so reichem Maße auf sich lenkt. Wir finden ihn, den jüngsten Sohn Jesses, abwesend von zu Hause, bei der Hut der Schafe seines Vaters in der Wüste. Dabei zeigt uns sein Angesicht – dieser untrügliche Spiegel des innersten Wesens -, welche Art von Mensch vor uns steht: Er war „rötlich, dazu schön von Augen und von gutem Ansehen“. Und als Samuel ihn gesalbt hatte, „geriet der Geist Jehovas über David von selbigem Tage an und hinfort.“

    Vorbildlich stellt der gesalbte David unseren Herrn dar nach der Taufe des Johannes, als der Heilige Geist vom Himmel herniederkam und auf Ihm blieb. So wie der Herr, als eine Folge dieser Salbung des Heiligen Geistes, Seinen öffentlichen Dienst aufnahm, ebenso tritt auch David, das Vorbild, seinen Dienst nun an. Unser Herr, voller Gnade und Wahrheit, wurde dadurch umso mehr dem Bösen um Sich her ausgesetzt. Und bei David, sobald der Geist Gottes auf ihn gekommen war, „wich der Geist Jehovas von Saul, und ein böser Geist von Jehova ängstigte ihn-. David ahnte sicher nicht, als der Geist auf ihn kam, daß sein erster Dienst als der Mann. Gottes es sein würde, die Gewaltsamkeit, die geistliche Gewalttätigkeit zu besänftigen, die sich in dem Haupt des Königreichs zeigte. Es war Saul geraten worden, einen Mann zu suchen, der des Lautenspiels kundig war, um den bösen Geist von ihm zu vertreiben. Und gerade der, der für diesen Dienst vorgeschlagen wird, ist David. Er wird in angemessener Weise beschrieben als einer, der des Spielens kundig ist, und ein tapferer Held und ein Kriegsmann, und der Rede verständig und ein schöner Mann; und Jehova ist mit ihm.“ – „Und es geschah, wenn der Geist von Gott über Saul kam, so nahm David die Laute und spielte mit seiner Hand; und Saul fand Erleichterung, und es wurde ihm wohl, und der böse Geist wich von ihm.“ Für David, den gesalbten König Gottes, war das ein scheinbar geringer Dienst, könnten wir sagen. Aber was für ein moralisches Vorrecht! Es scheint nur etwas Geringes zu sein, auf einer Laute zu spielen. Aber geringe Dienste, die in der Kraft des Geistes Gottes verrichtet werden, haben die erstaunlichsten Ergebnisse zur Folge.

    Der Herr nahm während Seines Erdenwandels den gleichen Platz ein in bezug auf das Böse und all die Gewalttätigkeit, die Ihn hier umgaben. Für David aber bedeutete dies auch Zucht. Ob er verstanden hatte, was die Salbung in ihren vollen Auswirkungen bedeutete, wird uns nicht mitgeteilt. Wenn wir aber daran denken, daß der Geist Gottes auf ihn herniedergekommen war, so glauben wir, daß er empfunden haben muß, daß er die Befähigung für ein höheres Amt besaß. Hier aber zeigt sich die Echtheit wahrer Kraft in der Unterwerfung unter Gottes Willen. Es war Gottes Berufung, die ihn an diesen Platz stellte; der König Saul brauchte seinen Dienst, und er verrichtete ihn ohne Widerrede. Vielmehr, mit großer Geschicklichkeit! Treue im Geringsten beweist die Fähigkeit für das Größere. Und David lernt bei seinem ersten öffentlichen Auftreten, die großen Fähigkeiten, die Gott ihm gegeben hat, zur Förderung des im Augenblick am meisten benötigten Guten zu verwenden. Was hätte edler oder königlicher sein können!

    1. Samuel 17. Obwohl David von Saul sehr geliebt wurde, und er ihn zu seinem Waffenträger machte, scheint es doch, daß er nur gelegentlich in der Gegenwart Sauls weilte, und daß er das Hüten der Schafe seines Vaters in der Wüste nicht aufgegeben hatte. Denn als Saul im Terebinthental in die Schlacht gegen die Philister zieht ist David nicht bei ihm, und es wird uns ausdrücklich mitgeteilt, daß er zurückgekehrt war, um die Schafe seines Vaters zu Bethlehem zu weiden, und daß David von da aus, auf Grund der Weisung seines Vaters, zum Kriegsschauplatz kam – ich nehme an, etwa 40 Tage nach Ausbruch des Kampfes. Ich erwähne dies, weil es uns die wechselnden Wege zeigt die in der göttlichen Erziehung so wertvoll und nötig sind. David war ein Insasse des Palastes gewesen, der Waffenträger des Königs, sehr geliebt von ihm, und er hatte dem König überdies einen einzigartigen Dienst erwiesen. Aber er verläßt diesen Schauplatz, um zu dem niedrigen Dienst zurückzukehren, die Schafe seines Vaters in der Wüste zu hüten. Dort dient er in Zurückgezogenheit mit gleichem Eifer und gleichem Fleiß wie an höchster Stelle, und er beweist durch seine Willigkeit, die eine Arbeitsstätte mit der anderen zu vertauschen, die wahre Kraft der Seele und Aufrichtigkeit seiner Absicht als ein treuer Diener, was auch immer von ihm verlangt wurde. Ein bedeutenderer und hervorragender Dienst steht ihm jedoch nun bevor. Doch der Weg zu diesem Dienst ist ein sehr geringer Weg. Denn auf Anordnung seines Vaters verläßt er die Wüste und die Hut der Schafe, um einen sehr einfachen Auftrag auszuführen, nämlich, seinen Brüdern Lebensmittel zu bringen und nach ihrem Wohlergehen zu fragen. Während er diesen Auftrag ausführt zeigt sich ihm eine Möglichkeit, eine Forderung in ihm, von der Herrlichkeit Gottes Zeugnis zu geben. Einer solchen Forderung zu entsprechen, dazu ist der Mensch Gottes stets bereit. Nachdem David sich zuerst seines Auftrags entledigt hat, wird seine Aufmerksamkeit erregt, als er den Philister die Schlachtreihen des lebendigen Gottes schmähen hört. Sein Geist wird in ihm erregt, und er beschließt sofort, dem Philister entgegenzutreten. (Wie besitzergreifend und zum sofortigen Handeln drängend ist die Kraft Gottes!) Obwohl er nur mit einem geringen Auftrag betraut war, ist David doch bereit, sich augenblicklich mit großem Eifer und großer Tapferkeit in den hervorragendsten Dienst zu stellen, zugleich aber auch mit schöner Einfachheit. Indem er die Rüstung Sauls zurückweist, die er „nie versucht“ hatte, ergreift er, was für ihn am natürlichsten war, fünf glatte Steine aus dem Bach. Er zeigt dadurch, daß er nichts Höheres brauchte, als die Mittel, die zum Bereich seiner Tätigkeit gehörten. Mit der einfachen Ausrüstung eines Hirten ist er zufrieden und furchtlos, er kann dem furchtbaren Feind mit einem Stabe, einer Hirtentasche, einer Schleuder und fünf Steinen entgegenzutreten – fünf „glatte Steine“!

    Wie völlig muß er im Besitz göttlicher Kraft gewesen sein, um sie mit solcher Ruhe und Besonnenheit anzuwenden! David tritt Goliath entgegen, wie er einem Kinde hätte begegnen können, und er erwidert seine Herausforderung mit all der Würde eines Menschen, der die Macht kennt, auf die er sich als seine Waffe bedenkenlos stützt. Vertrauen auf Gott, Dessen Durchhilfe er in seinen persönlichen Wüstenkämpfen mit dem Löwen und dem Bären erfahren hatte, machte ihn furchtlos und sicher bei der Begegnung mit einem furchtbaren Feind, vor dem das ganze Heer Israels zitterte. Ein Stein genügte, und der Riese stürzte zu Boden! David, in richtiger Anwendung der Mittel, nachdem er vorher Sauls Rüstung als ein Mittel zum Sieg abgelehnt hatte, ergreift nun rechtmäßigen Besitz von dem, was er erobert hatte, Er nahm das Schwert Goliaths und „hieb ihm den Kopf damit ab‘. Jede Handlungsweise zeugt von der Angemessenheit und Weisheit göttlicher Kraft.

    1. Samuel 18. Wie es bei dem Herrn Selbst war, so bleiben auch Davids größte Verdienste ohne Anerkennung, ausgenommen durch den kleinen Überrest, der mit Seiner Person verbunden war, und der dem armen Weibe in Lukas 7 gleicht. Sie empfand, daß der Herr alles für sie bedeutete, während der Pharisäer und die Hochgestellten in sich hohl waren und dem Herrn ablehnend gegenüberstanden. Sicherlich schätzte der Herr die Liebe Seiner Jünger, und sie erfreute Ihn auf Seinem Erdenweg, auf dem Er von den Menschen so verkannt und beiseitegesetzt wurde. David wurde noch größerer Trost gewährt in der wunderbaren, ergreifenden Zuneigung und Verbindung mit Jonathan, der ihm treu blieb. Er mußte aber auch lernen, daß dies alles war, worauf er rechnen konnte. Mochte sein Dienst auch noch so erhaben sein, er durfte sich nicht auf die stützen, denen er gedient hatte, sondern nur auf den einen, dessen Zuneigung er gewonnen hatte. Es mußte eine Herzensverbindung sein, nicht die Gunst des Volkes oder des Königs – ein gesegnete Erfahrung für jeden Diener, ein schöner und heiliger Pfad, zu dein die Seele hingeleitet wird.

    Die Undankbarkeit schlägt bald in Feindschaft um. Saul beneidet jetzt David und er „sah scheel auf David von jenem Tage und hinfort“. Saul ist, wie ich empfinde, ein Bild der Welt, die ein religiöses Kleid trägt so wie das Christentum durch die Welt gestützt wird. Je treuer wir in dieser Welt sind, je stärker fordern wir ihre Feindschaft heraus. Aber wie förderlich ist diese Feindschaft für den Mann Gottes! Bleibt er treu, so treibt sie ihn schließlich dazu, jegliche Gemeinschaft mit der Welt aufzugeben. Denn so treu sein Dienst auch sein mag, er kann nie siegen. Ich möchte nicht sagen, daß David kein Recht hatte, das Haus Sauls aufzusuchen. Indem er den Herrn darstellte, befand er sich dort als der Befreier. Aber am Schluß ist er gezwungen, zu gehen, so wie jeder treue Knecht früher oder später feststellen wird, daß er entweder fällt oder alle Gemeinschaft mit der Welt aufgeben muß.

    Auf die verschiedenste Weise versucht Saul, die Vernichtung Davids herbeizuführen. So ein bitterer und unverdienter Haß mag uns in Erstaunen versetzen. Aber er zeigt uns lediglich die Bosheit des weltlichen Bekenners, der durch das größte Maß an Güte und Hilfe nicht entwaffnet werden kann. David zeigt uns hier das Bild eines Menschen, dem es ein Bedürfnis ist, inmitten seines Volkes zu dienen – ein edler Entschluß, der sich in vollkommener Weise in dem wahren David, dem größten Knecht Gottes, in Jesus, zeigte.

    Saul versucht nun, David dadurch zu fangen, daß er ihm seine älteste Tochter unter der Bedingung zusagt, daß er die Streite Jehovas streite. Denn er ist im Bösen noch nicht so verhärtet, daß er öffentlich die Hand an ihn legen würde. Er dachte aber: „Die Hand der Philister soll wider ihn sein!“ David bekommt Merab nie zum Weibe; offenbar hätte er dies als eine ganz unerwartete Ehrung angesehen. Aber es kam nicht zu dieser Ehrung. Es ist der stete Tropfen, der den Stein höhlt und dies war stets die Art der Zucht, die David nötig hatte. Wie muß er unter dem Betrug und den Intrigen gelitten haben, auf die er so wenig vorbereitet war, als er den Kreis um den König betrat! Die Edlen und Starken können schlecht die gemeine Gesinnung des Neides ertragen. David lernte aber dadurch das trügerische Wesen der Gottlosen kennen. Saul gibt Merab, allem Recht und Ehrgefühl zuwider, dem Adriel zum Weibe. Aber indem er immer noch nach der Vernichtung Davids dürstet, bietet er ihm Michal als eine Falle an, nämlich mit der Bedingung, daß er als Heiratsgabe „hundert Vorhäute der Philister“ bringen müsse. David geht willig darauf ein. Indem er sich nicht an die Begrenzung des Abkommens hält, geht er in der Großzügigkeit seines Wesens über die gestellte Bedingung hinaus (denn er will niemandes Schuldner sein), und erschlägt „unter den Philistern zweihundert Mann“. Je höher wir jedoch über dem Geiste der Welt stehen, je mehr wird sie uns hassen. Saul wurde nun „David feind alle Tage-. Dieser treue Diener muß nun eingesehen haben, daß alle seine Güte und sein Dienst am Hof nichts ausrichteten. Vermehrte Ehre brachte ihm nur tödlicheren und tiefgewurzelten Haß ein. In geringem Maße muß er die Gefühle Dessen empfunden haben, Der sagte: „Wenn ich nicht die Werke unter ihnen getan hätte, die kein anderer getan hat, so hätten sie keine Sünde … Sie haben mich ohne Ursache gehaßt“.

    1. Samuel 19. Dieser Haß verbirgt sich jetzt nicht mehr unter einem schützenden Mantel. Denn Saul redete zu seinem Sohne Jonathan und zu allen seinen Knechten, daß er David töten wolle“. David wird durch Jonathan, der großes Wohlgefallen an David hatte, wegen dieser Absicht gewarnt. Wie gnädig und barmherzig sind die Wege Gottes mit Seinem Volk! Wenn Er es für nötig befindet, Seinen Knecht durch eine bittere Erfahrung das Böse einer Gemeinschaft mit der Welt zu zeigen, von der der Knecht sich absondern muß, so sorgt Gott gleichzeitig für ein ergebenes Herz, auf das sich Sein Knecht völlig verlassen kann! David hatte einen Lichtblick, einen Ort der Geborgenheit, eine Zuflucht, die sein großes Gegenbild nur wenig auf Erden kannte. Jonathan warnt ihn, vermittelt zwischen ihm und seinem Vater, Saul läßt sich erweichen, und David „war vor ihm wie früher“. Alle diese wechselnden Erziehungswege sind nötig. Wenn wir so gering geworden sind, daß wir uns „verbergen am Bergungsorte“, so wird unsere Zuflucht in Gott als eine Wirklichkeit nicht nur bezeugt, sondern sie wird uns selbst bewiesen. Wenn dann die äußeren Umstände wieder günstig sind, und wir vergleichen die Ruhe, die wir dank der Umstände genießen mit derjenigen, die wir genossen haben, als wir – menschlich betrachtet – in aussichtsloser Lage waren, dann merken wir den großen Unterschied: Die geringere Hilfsquelle kann uns nie die Ruhe bieten, die wir in der höheren Quelle finden.

    David, dem sich die Gunst Sauls wieder zugewendet hat, dient mit Eifer, aber er wird bald wieder angegriffen, und kann nur durch eine List Michals entfliehen, – derjenigen, die Saul als Falle für David benutzen wollte. Nachdem er nun überzeugt ist, daß er nicht länger im königlichen Palast bleiben kann, flieht er, indem er seine Stellung und alles, was einem Mann wertvoll ist, aufgibt, mit Ausnahme seines Lebens. Und wohin wendet er sich? Wohin treibt ihn natürlicherweise der Bruch mit Saul? Zu Samuel in Rama. Samuel hatte sich, nach einem weiteren Erziehungswege, ebenfalls aus der Gemeinschaft mit Saul zurückgezogen. Nun war der wahre König, nach allen vergeblichen Versuchen, der herrschenden Macht zu dienen und sie für sich zu gewinnen, ebenfalls zum Rücktritt gezwungen worden. Und, indem er den göttlichen Pfad beschreitet, kann er nicht anders als dem begegnen, der ihn bereits zurückgelegt hat. David und Samuel, der Diener und der Prophet, werden durch etwas Gemeinsames verbunden, – der eine betritt gerade die Schule Gottes, der andere verläßt sie. David war noch ein jugendlicher Schüler, während Samuel betagt und in dieser Schule wohl ausgebildet war. Aber durch den verwandten Geist und durch ein gleiches Ziel begegnen sie sich und wohnen zusammen. Und dies ist der wahre, heilige und göttliche Weg, Gemeinschaft mit den Heiligen zu erlangen. Hast Du den göttlichen Weg durchschritten und ich betrete ihn, so müssen wir einander begegnen und zusammen wandern, denn wenn auch die Wege der Menschen viele sind, so ist Gottes Weg nur einer.

    Was hatte David nun durch dies alles gelernt, als er gezwungen war, um seines Lebens willen zu fliehen und Schutz und Teilnahme bei dem abgesonderten Propheten zu suchen? Er hatte durch Erfahrung gelernt, was es heißt, seinen Platz in der Welt behaupten zu wollen, die sich dem Namen nach zu Gott bekannte. Von der Nutzlosigkeit dieses Versuches, und noch mehr von der Bosheit, die ihm entgegenstand, nun überzeugt, betritt er einen neuen Pfad. Er lernt nun, was es heißt, allein unter Gottes Hand voranzugehen, getrennt von allen, denen er zu dienen bereit war. Er hatte die Gunst der Welt geschmeckt, die in ihrem Wesen so gefährlich und ungewiß ist, nun muß er sich in der Trübsal der Verwerfung üben.

    Wir müssen daran denken, daß David Gottes eigene Wahl für den Thron Israels darstellte. Außerdem war er gleich zu Anfang seiner Laufbahn für seine hohe Stellung gesalbt worden. Um diese Stellung aber nach Gottes Gedanken bekleiden zu können, mußte er in jenen Wesenszügen geübt werden, die dem König Gottes geziemen. Es ist stets Gottes Art, zuerst zu berufen, und dann zuzubereiten. Bei den Menschen ist es umgekehrt: sie bedürfen der Ausbildung vor ihrer Ernennung. Wir aber dürfen uns darauf getrost verlassen, daß Gott uns für jedes Amt, für jede Aufgabe, für die Er uns bestimmt hat, auch zubereiten wird, wenn Er uns dahin berufen hat. Der göttliche Grundsatz heißt, wie einer es ausdrückte: „Zuerst den Lorbeer tragen, dann beginnt der Kampf“. So war Gottes erste Handlung David gegenüber, ihn zum König zu berufen, und hieraus erwuchsen alle seine Erfahrungen, Taten und Schwierigkeiten. Denn ich bin der Annahme, daß er erst nach seiner Salbung „den Löwen und den Bär“ tötete. Aber welch ein langer Weg der Prüfung war nötig, ehe er geeignet war, die hohe Stellung einzunehmen, zu der er bestimmt worden war! Zu dem Zeitpunkt, den wir jetzt betrachten, hatte er zwei Pfade der Erziehung durchschritten. Der eine verlief daheim, bei der Hut der Schafe seines Vaters, in der Wüste, wobei er sich tapfer und erfolgreich erwiesen hatte. Der zweite Pfad führte ihn an die höchste Stelle in der Welt, der religiösen Welt, von einigen geliebt, vom Volke verehrt, aber geneidet vom König; abwechselnd der Gegenstand der Gunst, des Betruges und der Feindschaft, und schließlich gezwungen, seine Stellung aufzugeben und um seines Lebens willen zu fliehen. In unserer Lebensgeschichte werden wir stets finden, daß der erste Lebenskreis die Haupt-Wesenszüge umschließt und darstellt, die alle folgenden Kreise kennzeichnen. Folglich ist nichts wichtiger für einen Christen als die Art, wie und unter welcher Führung er seinen ersten Lebenskreis beginnt und durchschreitet. Bei David hatte dieser erste Kreis eine schöne Ordnung und wies all die Bestandteile sittlicher Schönheit auf, die sich in den weiteren Kreisen so vielfältig zeigt, wie wir es noch sehen werden. Er betrat nun seinen dritten Erziehungspfad, der sich bis zum Tode Sauls erstreckt, und als die Zeit seiner Verwerfung bezeichnet werden kann, in welcher der Herrscher Israels, Saul, nach seinem Leben trachtete. Es war eine Zeit besonderen Leidens, aber auch großer, vielfältiger und gesegneter Erfahrungen der Güte Gottes, wie auch der Schwäche seiner eigenen Natur.

    Wir haben gesehen, daß David floh und in Rama bei dem Propheten wohnte, der sich bekümmert in Treue von der Szene und den Verbindungen zurückgezogen hatte, von denen David nun vertrieben wurde. Sie werden gemeinsam ohne Zweifel tief und bitterlich getrauert haben über die Mißherrschaft Sauls, der ebenso unbarmherzig war, wie später ein Herodes und der David selbst bis hierher verfolgt. Als er es aber unternimmt, sie in ihrem Bergungsort aufzuspüren, bezwingt ihn der Geist Gottes, und David wird zu Anfang dieses neuen und betrüblichen Weges vor Augen geführt, wie sichtbar Gott ihn in seiner scheinbaren Schutzlosigkeit unter Seinen Schutz nehmen kann.

    1. Samuel 20. David ist aber noch nicht bereit, seine Position ohne Kampf aufzugeben. Er verläßt Najoth, um Jonathan aufzusuchen und von ihm zu erfahren, ob seine Stellung unwiederbringlich verloren ist. Sie treffen sich, ein Zeichen wird ausgemacht, das Sauls Unversöhnlichkeit bestätigt; Davids Schicksal scheint besiegelt, Er verläßt sein Versteck und läßt, mit Jonathan vereint, dem brennenden Schmerz eines vollen Herzens freien Lauf. Immer noch beherrscht, und den Anstand wahrend, als er Jonathan entgegenging, „fiel er auf sein Antlitz zur Erde und beugte sich dreimal nieder; und sie küßten einander und weinten miteinander, bis David über die Maßen weinte.“ Welche Szene war es, welch ein Losreißen! Das letzte Bindeglied, das David mit dem fruchtbaren und einst herrlichen Schauplatz seines Handelns verband, ist zerbrochen. In einem Augenblick ist er alles dessen beraubt, was er schätzte und liebte. Ehre, Stellung, Dienst schwinden vor seinen Augen dahin, ja selbst die Gemeinschaft des Herzens, das ihm immer noch treu blieb. Von nun an muß er seine öffentliche Laufbahn aufgeben, seine Verbindung zum König, seine tapferen Kämpfe für sein Volk gegen dessen Feinde, und die Liebe und Teilnahme Jonathans. Er muß sich aus der öffentlichkeit zurückziehen und sie scheinbar mit Nutzlosigkeit vertauschen.

    Wir alle wissen, was es für die menschliche Natur bedeutet, das aufzugeben, was sie erwartete oder besaß, – wie schwer ist es, mit irgendwelcher Freudigkeit zu dem früheren Zustand zurückzukehren. Aus welchem Grunde geschah dies alles? Um des ungerechten und tödlichen Hasses des Herrschers Israels willen. Wenn David nicht erkennen konnte, wie wir es heute können, daß es Gott Selbst war, Der die Wege lenkte, um David weiterzubilden und für spätere Größe passend zu machen, so hätte er wohl zu Boden geschmettert werden können. Der Kampf mit dem Löwen und dem Bären, mit Goliath und den Philistern war mit diesem Schlage nicht zu vergleichen. Groß muß die Einsamkeit seiner Seele in jenen Stunden gewesen sein. Und als der hochgelobte Herr über Jerusalem weinte, müssen sicherlich Schmerzen der gleichen Art, wenn auch unvergleichlich tiefere und heiligere, Sein zartfühlendes Herz durchfurcht haben. David und Jonathan trennen sich mit einem Eide und in ungestörter Verbundenheit; aber ihre Lebenswege gehen nun auseinander. David, der verworfene König, muß noch eine Leidenszeit durchmachen und in dieser andere Gefährten seines Leidens und seiner Verwerfung finden; während Jonathan „in die Stadt“ zurückkehren mußte, zum Hause seines Vaters, dem Bindeglied, das er nicht abstreifen kann. Diese Szene zeigt uns im Vorbild den wahren David in Seiner Verwerfung und, den jüdischen Überrest, der weder mit Ihm leidet noch mit Ihm herrscht.

    1. Samuel 21. David wurde in völliger Abhängigkeit auf Gott geworfen, und seine erste Handlung nach der von uns betrachteten Trennung ist sein Gang zu dem Hohenpriester. Die Seele, die den Platz der Abhängigkeit einnimmt, wendet sich stets (wenn auch vielleicht ohne klare Rechenschaft über den Beweggrund) zu Gottes anerkanntem Zeugnis auf Erden. Ich glaube, daß wir, wenn wir den Platz der Verbannung in der Welt um des Herrn willen (wenn es uns auch noch so wenig bewußt ist) einnehmen, stets instinktiv die Kirche (Versammlung), als Gottes aufgestelltes Zeugnis auf der Erde, aufsuchen. David tut das im Prinzip, wenn wir auch mit Recht seine Unaufrichtigkeit Ahimelech gegenüber tadeln mögen. Selten jedoch handelt der neue Mensch, ohne das der alte, in dem Versuch des Mitwirkens, Schwäche und sittlichen Tiefstand beweist. David erhält von Ahimelech sowohl Brot als auch ein Schwert (tatsächlich das Schwert Goliaths, ein Andenken an seinen ersten öffentlichen Sieg). Er nahm in diesem Augenblick bildlich den Platz des Herrn in Israel ein, als Dessen Jünger, durch den Hunger getrieben, die Ähren des stehenden Getreides, durch das sie hindurchgingen, zwischen den Händen rieben. Aber wie bricht das rein menschliche Vorbild unter zu großer Belastung zusammen, und zeigt dadurch in umso größerer Klarheit die Vollkommenheit des göttlichen und zugleich menschlichen Gegenbildes.

    Und nun verfehlt sich David noch weiter. So groß ist seine Furcht vor Saul, obwohl er die Trophäe seines Sieges über den Riesen in der Hand hält, daß er das Land verläßt, den ersten Platz des Vorrechts aufgibt und zu Achis, dem König von Gath, flieht! Trotz der ihm zuteil gewordenen Nahrung und Bewaffnung aus Gottes Heiligtum gibt er sich dem Unglauben hin und verläßt das Erbteil Jehovas. Unglaube führt uns aber stets in die Not, der wir zu entgehen trachten, und die wir, wie wir später lernen, durch den Glauben hätten überwinden können. Die Knechte des Achis erkennen ihn gar bald, und David nimmt als nächstes Zuflucht dazu, sich wahnsinnig zu stellen. Wie demütigend ist das! Nun aber beginnt seine Seele, sich allein mit Gott zu beschäftigen, und die ganze vorangegangene Zucht fängt an, Frucht zu tragen. Es ist notwendig, daß er nicht nur alles, was er in der Welt hochschätzte, vor sich dahinschwinden sieht, sondern er muß auch seine persönliche Demütigung empfinden, und dann erst erschließt sich ihm der wahre Charakter und Wert der Hilfsquellen in Gott. Zu diesem Zeitpunkt war es, daß der Geist Gottes die lieblichen, vertrauensvollen Zeilen des 34. Psalms durch Davids Seele ziehen läßt: „Jehova will ich preisen allezeit!“ Er ruft aus: Ich suchte Jehova, und er antwortete mir; und aus allen meinen Beängstigungen errettete er mich“. Durch bittere Prüfungen hindurch hatte er diese gesegneten Aussprüche erreicht. Und an demselben Ort, sozusagen, wirkt der Geist Gottes immer noch die gleichen Ausrufe bei denen, die den gleichen Weg gehen. Aus der Welt hinausgetrieben, persönlich gedemütigt vor den Menschen und in seinen eigenen Augen, seine eigene „Arglist“ verurteilend, kann er nun sagen: Jehova erlöst die Seele seiner Knechte; und alle, die auf ihn trauen, werden nicht büßen.“

    1. Samuel 22. David verläßt Achis mit dem Psalm 34 auf den Lippen und flieht nach Adullam. Er befindet sich wieder im Lande, wenn er auch nur eine Höhle zur Verfügung hat. Und dorthin versammelt sich zu ihm nicht nur sein eigenes Haus, sondern alle, die in Bedrängnis oder in Schulden usw. sind. Indem er den Platz der Abhängigkeit für sich selbst erkannt hat, kann er der Mittelpunkt und Führer für die Armen der Herde werden, deren Herzen die Herrschaft Sauls nicht anerkannten. Und diese können seinem Glauben folgen, den Ausgang seines Wandels anschauen. Während seines Aufenthalts in der Höhle dichtet er drei Psalmen (Ps 142, Ps 57, Ps 52) und den 52. Psalm, diesen, wie ich annehme, nachdem der Prophet und der Priester zu ihm gekommen waren. Er bezeugt volles Vertrauen auf Gott, bis vorübergezogen das Verderben“, obwohl er gleichzeitig die Gefahren empfindet, die ihn umgeben. Sein „Herz ist befestigt“, darum will er „singen und Psalmen singen“. Wir schrecken natürlicherweise vor Übungen und Kümmernis zurück. Wenn wir aber die Hilfsquellen in Gott genießen, zu denen unsere Übungen uns erst Zuflucht nehmen ließen, so gedenken wir nicht mehr der Mühsal des Weges, der uns dorthin führte.

    Psalm 52 ist der Ausspruch Davids, als er von Doegs Handlungsweise hört. Er erkennt die göttliche Zucht in all seiner Mühsal: „Ich werde dich preisen ewiglich, weil du es getan hast.“ Wie formte der Geist Gottes jede Übung zu einem Anlaß um, Davids Seele mit den tiefen Akkorden des geistlichen Liedes und mit dem Tag der Herrlichkeit zu beschäftigen! Wenn ein Paulus bis in den dritten Himmel entrückt wurde und unaussprechliche Worte hörte, so hörte der ausgestoßene David in der Höhle und der Einöde sicherlich in seiner Seele die erhabenen Weisen des Sieges Gottes über jeden Feind. Er hörte nicht nur die Harfenspieler auf ihren Harfen spielen, sondern sein eigenes Herz wurde von Gott zum Klingen gebracht. Und die göttliche Musik ermunterte den Geist des verworfenen Königs.

    1. Samuel 23. Kehila ist der nächste Gegenstand in diesem interessanten Bericht. Was auch der Druck oder die Übung unserer eigenen Stellung sein mag, wenn wir uns in dem Geist und Seelenzustand des Psalms 57 befinden, so können wir nicht von der Not irgendwelcher Glieder des Volkes Gottes hören, ohne zur Hilfe bereit zu sein, wenn diese in unserer Macht liegt. Als es daher David berichtet wurde: „Siehe, die Philister streiten wider Kehila, und sie plündern die Tennen“, da befragte er Jehova und sprach: „Soll ich hinziehen und diese Philister schlagen?“ Und der Herr antwortet: „Ziehe hin, und schlage die Philister und rette Kehila!“ Der Mann wahrer Macht und Erfahrung der Hilfe Gottes wendet sich stets zu Gott, ehe er irgendetwas unternimmt. Davids Männer versuchen, ihn zu entmutigen, aber, nachdem er sein eigenes Herz und seine Betrübnis bezwungen hat, muß er nun auch lernen, über dem Unglauben seiner Genossen zu stehen. Er fragt zum zweiten Male, und nachdem der Herr ihm eine weitere Zusage gegeben hat, geht er mit seinen Leuten hinab nach Kehila und ist völlig erfolgreich. Er rettet die Einwohner von Kehila. Dies sollte jedoch dazu dienen, nur eine neue Reihe von Übung und Prüfungen des Herzens für ihn herbeizuführen. Wieder einmal bleiben seine Dienste unbelohnt. Saul kommt hinab, Kehila zu belagern. David befragt Jehova, ob die Männer, die er eben von den Philistern befreit hat, ihn überliefern werden, und die göttliche Antwort sagt, daß sie es tun werden.

    Lasst uns hier den Unterschied in Davids Art Gott zu befragen in diesem und im ersten Fall beachten (Vers -1-4). Es scheint, daß er keinen Gebrauch von dem Priester machte, als er die Weisung wegen der Errettung Kehilas erbat. Hier aber, als er „erfuhr, daß Saul Böses wider ihn schmiedete“ und er den Weg seiner eigenen Handlungsweise erfahren wollte, sagt er zu dem Priester: „Bringe das Ephod her!“ und er stellt auf diese Weise seine Frage an den Herrn. Dieser Unterschied ist lehrreich. Im ersten Fall war es eine einfache Frage, ob er anderen einen Dienst erweisen sollte oder nicht. Ohne seine Beweggründe zu ergründen, braucht er sich wegen Weisung nur an den Herrn zu wenden. Wenn aber unsere eigenen Interessen auf dem Spiele stehen, besteht eine viel größere Wahrscheinlichkeit, daß wir uns vom eigenen Willen leiten lassen, und es an Einfalt des Herzens und der Absichten fehlt. Wir brauchen umso mehr, unsere volle Annahme zu verwirklichen und unsere Beweggründe zu prüfen. Und hier kommt das Priesteramt zur Geltung. In beiden Fällen war Gottes Antwort unverzüglich und unmißverständlich. Und es ist sehr lehrreich, die Art von Frage und Antwort zwischen David und dem Herrn zu beachten. Welches Vertrauen und welche Einfachheit zeigt sich in diesem Gespräch! David stellt seine klaren, einfachen Fragen, und Jehova antwortet ebenso einfach und klar. David hatte keine Zuflucht als nur beim Herrn; dies lernte er je mehr und mehr in jedem Abschnitt seines Lebens. Jede Seele, die sich in der Gegenwart des Herrn befindet und sich wahrhaft auf Ihn verläßt, wird dieselbe Erfahrung machen. Je einfältiger eine solche Seele ist, je befähigter ist sie für einen hohen, erhabenen. Dienst. Wer stark im Herrn ist, kann alle seine Kräfte nach Gottes Ratschluß einsetzen, um anderen zu helfen und zu dienen, dabei in voller Abhängigkeit vom Herrn stehend. Er beweist dabei, daß seine Hilfsquellen ihn über jede Belohnung seitens derer stellen, denen er dient. Es ist klar, daß uns nicht alle Dienstleistungen Davids berichtet werden, oder alle Erfahrungen, durch die er hindurchging. Wahrscheinlich ist uns ein Beispiel für jede besondere Führungslinie in seinem Leben niedergeschrieben. Der Bericht von Kehila zeigt uns, wie ich meine, den verworfenen König bei seinem unbelohnten Dienst den Bürgern gegenüber. Und diese Begebenheit enthält notwendige Belehrung für ihn, nein, auch für jeden einzelnen, der mit dem wahren David durch diese böse Welt zu wandeln begehrt.

    David flieht nun wohin irgend er gehen konnte“ (Vers 13) und bleibt schließlich auf einem Gebirge in der Wüste Siph. Hier sucht Jonathan ihn auf und „stärkte seine Hand in Gott‘, dadurch die Voraussage des Glaubens erfüllend, die David in Psalm 142 ausgesprochen hatte: „Die Gerechten werden mich umringen“. Wie gnädiglich ermuntert der Herr uns durch menschliches Mitgefühl, wenn wir die Einöde allein im Vertrauen auf Ihn betreten haben! Wie lieblich ist es für die Seele, diese Beweise Seines liebenden Herzens zu erkennen! Doch wird die Freude und Ermutigung, die er durch Jonathans Besuch empfangen hatte, bald durch die unverdiente Feindschaft seitens der Siphiter getrübt, die Davids Versteck verraten, um Sauls Wohlwollen zu gewinnen.

    Ob David bei dieser Gelegenheit, als ihm der Verrat der Siphiter erstmals bekannt wurde, den Psalm 54 aussprach, oder erst später, ist nicht wesentlich, Für uns ist wichtig zu wissen, in welchem inneren Zustand er sich damals befand, und dies wird uns in dem Psalm gezeigt. „Fremde sind wider mich aufgestanden, aber er kann hinzufügen: Siehe, Gott ist mein Helfer“. Wie sehr wurde dies verwirklicht! Gerade, als es Saul und seinen Männern gelungen war, ihn zu umzingeln, um ihn gefangenzunehmen, trifft ein Bote bei Saul ein und spricht zu ihm: „Eile und komm, denn die Philister sind ins Land eingefallen!“ David ist gerettet, und der Ort erhält zum Andenken den Namen „Fels der Trennung“.

    Auf diese Weise wird die Macht des Menschen zunichte gemacht. Der Mensch kann nie gegen zwei verschiedene Feinde streiten, und er muß einen entfliehen lassen, um dem anderen entgegenzutreten. David lernte in dieser Notlage, als alle Hoffnung fast verloren schien, wie es dem Herrn ein Leichtes, ein Geringes ist, ihn zu retten. Es ist sehr wichtig. für einen Knecht praktischerweise diese verschiedenen Beweise der göttlichen Fürsorge für ihn zu erfahren, so daß er, „gestärkt durch die Macht seiner Stärke“, sagen kann: „Alles vermag ich in dem, der mich kräftigt“. Dies ist eine neue wichtige Lektion für David während der Zeit seiner Verwerfung. In Adullam und im Walde Hereth findet er Gefährten und Anteilnahme. Zu Kehila darf er einen hervorragenden Dienst verrichten, wobei er Sauls Pläne dadurch durchkreuzt, daß er sich. nicht in die Hände der ihm Hörigen begibt. In der Wüste Maon, fast schon in der Hand des Feindes, wird er durch die Dazwischenkunft des Herrn gerettet. So lernte er auf verschiedene und wunderbare Weise die Wege Gottes in einer bösen und feindlichen Welt kennen. Und je mehr er in dieser Erkenntnis wuchs, je besser wurde er befähigt, das Volk Gottes auf solch einem Schauplatz zu führen und zu regieren.

    Davids Gegenbild, der hochgelobte Herr Jesus, bedurfte keiner derartigen Belehrung. Er wußte, was im Menschen war, und er allein ist der wahre Herr und König. David zeigt uns aber ein schönes Bild des menschlichen Gefäßes, mit großen Fähigkeiten und einem bereitwilligen Geist, die göttlichen Weisungen und Wege zu beherzigen. Seine Umstände verändern sich sehr häufig, aber wenn er sich an seine Lektion der Abhängigkeit von Gott hält, ist er stets auf dem rechten Pfade.

    1. Samuel 24. Nach einer kurzen Ruhepause auf den Bergfesten von Engedi wird David wieder von Saul gesucht, der diesmal mit dreitausend auserlesenen Männern aus Israel gegen ihn auszieht. Saul genügt es nicht mehr, David einzeln zu verfolgen, er verfolgt Seinen Plan mit organisierter Macht und tödlicher Absicht. David muß diese Drangsal ertragen, aber er wird am Ende erkennen, daß, je größer die Gewaltsamkeit ihm gegenübertritt, je einfacher und wirksamer Gottes Mittel sind, ihn zu befreien. Saul erfuhr bei Kehila dadurch eine Niederlage, daß David den Ort aufgab. Bei dem Fels der Trennung wurde Sauls Plan durch einen Einfall der Philister vereitelt. Und auf sehr beschämende Weise wird er bei Engedi durch Davids maßvolles und treues Verhalten geschlagen, dem er sein Leben verdankt. Wie wenig wußte Saul, in der Bosheit seines Herzens, daß er sich durch das Betreten der Höhle in die Hand seines gesuchten Opfers begab, oder wie tief er moralisch gedemütigt werden sollte durch den Kontrast zwischen ihm und David, der sich in dieser Szene zeigte. Die großzügige Erhabenheit Davids über das Böse leuchtet über die Feindschaft Sauls in so hellem Licht hervor, daß sie eine Anerkennung für David von den Lippen des Verfolgers Saul hervorbringt. Saul wird sich im Vergleich mit David seiner eigenen Erniedrigung so bewußt, daß er für den Augenblick um die Gunst des Flüchtlings bittet und ihm seine rechtmäßige Königstellung zuerkennt, obwohl er doch mit seiner ganzen Macht, mit einem auserlesenen Heer ausgezogen war, ihn zu vernichten. Was David betrifft, so hielt er dadurch, daß er statt in Absichten der Rache in Gnade handelte, die göttliche Handlungsweise der Welt gegenüber aufrecht, die heute unter der Sünde steht, ihren rechtmäßigen König verworfen zu haben.

    1. Samuel 25. Dies Kapitel zeigt uns einen anderen Pfad der Erfahrung. Hier werden wir finden, daß David für einen Augenblick die Lektion über die Macht der Gnade außer Acht läßt, die sein Handeln vorher so bedeutsam gekennzeichnet hatte. Dies ist für uns eine Warnung betreffs der Tücke unserer Natur, die uns zu einer Handlungsweise verleiten kann, die der kurz vorher noch gezeigten Weise völlig widerspricht. Überdies lernen wir hier, daß wir eher jemand gegenüber aus der Gnade fallen, auf dessen Freundschaft und Dankbarkeit wir einen Anspruch haben, als einem offenen Feinde gegenüber. David wird durch Nabals unbarmherziges Verhalten so gereizt, daß er sich zu sofortiger Rache an ihm entschließt. Er wird von seinem rachesüchtigen Pfad durch die lehrreichste Begebenheit und Verbindung zurückgehalten, die Gottes Knechte je in dieser Christus verwerfenden Welt erfahren können.

    Abigail stellt im Bilde die Kirche dar. Und wenn wir David als ein Vorbild des Herrn ansehen, so stellt Abigail den Ausgleich am Tage seiner Verwerfung dar für alles, was er in dem Königtum verloren hatte. Sie ist selbst dort bei ihm, wo ein Jonathan ihm nicht folgen konnte, und nachdem sie seine Gefährtin in den Leiden gewesen war, teilt sie mit ihm Thron und Herrlichkeit. Wir müssen aber David auch als den treuen Knecht betrachten, nicht als einen vollkommenen, wie den Herrn, sondern als unter Gottes Zucht und Erziehung stehend.

    Bei dieser Betrachtungsweise stellt Abigails Einfluß auf ihn vorbildlich den der Kirche dar, deren Stellung und Gefühle, wenn sie zum Ausdruck kommen, alle Rachevorstellungen unterdrücken. Nabal bleibt um Abigails willen verschont, die in Davids Seele die gesegnete und erhabene Stellung der Gnade wachrief und bestärkte, die ihm in seiner Verwerfung geziemte. Sie ist es, die auch freudig Mühe und Sorge mit ihm teilt. So wurde die Wüste Maon zu einem ereignisreichen Schauplatz für David, gerade so, wie es ein großer Tag in unserem Leben als Christen ist, wenn uns die Kirche in ihrer Berufung und ihrem Wesen erstmalig vor Augen gestellt wird. Denn mancher Gottesknecht, der die Anmaßung der religiösen Welt empfindet (wie David sie in der Person Sauls empfand), hat Abigail nicht gefunden, hat nicht völlig erfaßt, was die Kirche in den Gedanken Christi ist, um dann darin einen Gegenstand des Interesses, der Zuneigung und der Gemeinschaft zu finden, ja, eine Stütze auf dem Pfad der Gnade beim Durchschreiten dieser Welt. Wie Abigail für David eine Oase in der Wüste war, so ist die Kirche die einzige Oase sowohl für das Herz Christi als auch für Seine Knechte jetzt auf dieser Erde, sie ist der Mittelpunkt und Gegenstand Seiner Zuneigung.

    Bei der Betrachtung der Pfade, auf denen Gott Seinen Knecht erzieht, ist es wichtig, daran zu denken, daß die Erziehung immer im Hinblick auf die Stellung stattfindet, für die der Knecht bestimmt ist. David ist jetzt in der Vorbereitung für seinen großen Wirkungskreis. Ehe er in diesen Dienst eintritt, ist es nötig, daß er die Gnade des Herrn auf ihren verschiedenen Pfaden kennenlernt.

    Wir haben gerade gesehen, wie der Herr ihm in der Wüste half und ihn auf eine von ihm ganz unerwartete Weise ermunterte, wobei alle Umstände auf wunderbare Art die zarte und überströmende Liebe des Herrn kundmachten. Wenn Adam im Garten Eden der Gemeinschaft und Hilfe durch Eva bedurfte, wieviel mehr bedurfte David einer Abigail in der Wüste! Je größer die Not, umso größer der Segen der Durchhilfe.“ Diese Erfahrung muß Davids Seele gemacht haben.

    1. Samuel 26. Doch nach diesem lichten Punkt umringen ihn wieder die Wasser der Verfolgung. Durch die Siphiter angestachelt, verfolgt Saul ihn wieder in der Wüste. David ersah daraus, daß der schreckliche Ausgang nahe bevorstand. Dem geistlichen Menschen, der von der Welt verfolgt wird, wird immer ein sehr klares Empfinden über Art und Wesen der Macht gegeben, die ihm gegenübersteht. Dies geschah auch jetzt bei David. Er kundschaftet Saul und sein Heer aus, erkennt den Weg, den er selbst gehen muß, und betritt diesen ohne Zaudern, nachdem er sich einen Gefährten gesucht hat. Und zu welchem Zweck? Einfach dazu, zu zeigen, daß er seinem Feind kein Leid zufügen würde, selbst wenn dieser sich in seiner Macht befände. „Saul lag schlafend in der Wagenburg, und sein Speer war in die Erde gesteckt zu seinen Häupten… „, als David und Abisai herzunahten. Abisai wollte den schlafenden König töten, aber David verhinderte es, indem er sehr bestimmt und feierlich sein Vertrauen bezeugt, daß Gott sein Rächer sein würde. Die einzigen Trophäen, die er mitnimmt, sind der Speer und der Wasserkrug, ein Beweis der Art seines Unternehmens. Der Speer (das Werkzeug des Krieges) wurde zurückgegeben, aber wir hören nicht von der Rückgabe des Kruges. Saul erkennt zum zweiten Male Davids Sieg der Gnade an und sagt als Antwort auf Davids Vorhaltung: „Ich habe gesündigt; kehre zurück, mein Sohn David! denn ich will dir nichts übles mehr tun, darum, daß mein Leben an diesem Tage teuer gewesen ist in deinen Augen.“ Welch einen Beweis der mächtigen Kraft Gottes durfte David in diesem Falle schauen! So erfuhr er, was er nach seiner endgültigen Befreiung ausrufen konnte: „Er streckte seine Hand aus von der Höhe, er nahm mich, er zog mich aus großen Wassern!“

    1. Samuel 27. Aber ach, in unseren größten Rettungen sind wir uns oft der erwiesenen Gnade am wenigsten bewußt. Gerade die Undankbarkeit unserer Feinde ruft eine Reaktion in uns hervor, wenn wir nicht derartig gedemütigt und zerbrochen sind, daß wir mit dem Lobpreis des Herrn anstatt mit uns selbst beschäftigt sind. Nachdem wir so in der Hand des Herrn gelegen haben, sind wir uns unserer eigenen Kraftlosigkeit umso mehr bewußt, wenn wir nicht in Seiner Hand, im Preisen Ihm ergeben, verbleiben. Kraftlosigkeit mit Glauben verbunden bindet uns umso stärker an Gott als den sicheren Fels unserer Kraft und die Quelle, die uns versorgt.

    Kraftlosigkeit ohne Glauben aber treibt uns stets dazu, menschliche Hilfe zu suchen. Nach großen göttlichen Durchhilfen gehen wir oft einen verkehrten Schritt, teils deswegen, weil wir die Glaubensenergie aufgegeben haben, die durch die Notlage hervorgerufen wurde, teils weil unsere Natur trachtet, der durch den Glauben bedingten Einengung ihrer Triebe zu entfliehen. Das Fleisch begehrt in Umstände zu kommen, die keine Glaubensenergie notwendig machen. So wird David nach seinem großen Sieg über Saul eine Beute seiner eigenen Gefühle und Befürchtungen und spricht in seinem Herzen: „Nun werde ich eines Tages durch die Hand Sauls umkommen; mir ist nichts besser, als daß ich eilends in das Land der Philister entrinne…“ Dieser Plan steht in offenbarem Gegensatz zu den Worten, die er vor so kurzer Zeit zu Saul gesprochen hatte. Aber wie bald vergißt man die Überzeugungen des Glaubens wenn man sich an das Fleisch wendet! Eben hatte er noch gesagt: „Also möge meine Seele hochgeachtet sein in den Augen Jehovas, und er möge mich erretten aus aller Bedrängnis!“ Jetzt aber ist er so verzagt, daß er bereit ist, das Erbteil Jehovas aufzugeben. „Und David machte sich auf und ging hinüber, er und sechshundert Mann, die bei ihm waren, zu Achis, dem Sohne Maoks, dem König von Gath.“ Wir haben gesehen, daß er schon einmal Schutz bei Achis gesucht hatte und damals froh war, sich unter Demütigung wieder zu entfernen. Warum begibt er sich nun erneut dorthin? Er veranschaulicht hier praktisch die besondere und sehr notwendige Zucht, unter die eine Seele leicht kommen kann. Welches auch die Ursache unseres Versagens zu Anfang sein mag, und selbst wenn wir sie zeitweilig überwinden, sie wird uns unweigerlich wieder entgegentreten, und wenn wir nicht wirksam von ihr befreit sind, wird sie uns in noch bitterer und schlimmerer Form zu Fall zu bringen suchen. Denn wenn ein bestimmter Schößling meiner alten Natur weiter treiben will, so muß sicherlich die göttliche Zucht zu seiner Unterdrückung angewendet werden. Wird er nicht in Kürze beseitigt, so wird er sich bestimmt immer wieder zeigen, und bei jedem erneuten Aufleben (weil eine gründliche Abtötung nicht stattfand) muß als Folge eine um so strengere Zucht einsetzen. David tritt in nähere Beziehungen zu Achis, und erhält Ziklag von ihm. Es ist wunderbar, zu sehen, wie der Herr Seinen Knechten gestattet ihre eigenen Pläne auszuarbeiten. Nachdem sie aber zurechtgewiesen sind und das Ende der eigenen Planungen gesehen haben, führt Er sie hinauf zu einem größeren und erhabenerem Dienst, vorausgesetzt, daß sie Ihm im Prinzip treu geblieben sind. Ich glaube, daß dies auch bei David der Fall war, so tief sein Versagen an dieser Stelle auch sein mochte. Wir hören nichts davon, daß er Götzendienst trieb oder daß er vergaß, daß Israel das Volk Gottes war. Er betrog Achis und erniedrigte sich dadurch in moralischer Weise, aber er blieb im Prinzip Gott treu, und als seine Natur unterworfen worden war, wurde er aus seiner demütigenden Stellung heraus und zum öffentlichen und aktiven Dienst geführt. Ziklag bedeutete den letzten Strich der Meisterhand, um David für den Thron zuzubereiten, und es muß uns daher besonders interessieren. David zieht im Unglauben dorthin, bleibt dort über ein Jahr, gewinnt die Zuneigung des Achis durch falsche Vorstellungen.

    1. Samuel 28,1+2 u. 29+30. David versucht sogar, mit Achis in den Kampf gegen Israel zu ziehen. In Anbetracht seines früheren Weges müssen wir wohl annehmen, daß die Fürsten der Philister diesen Versuch Davids richtig deuteten. Denn wenn David auch betrügen konnte, so hätte er doch nie das Schwert gegen sein eigenes Volk ergriffen außer mit der Absicht, ihm schließlich eine Hilfe zu sein. Dies wird vorausgesehen, und Achis ist gegen seinen Willen gezwungen, Davids Dienste abzulehnen und ihn fortzuschicken. Und nun, durch indirektes Eingreifen des Herrn aus seiner falschen und bedrückenden Stellung befreit, muß er die nachfolgende Zucht erfahren. Während seines Doppelspiels fällt das Gericht auf Ziklag, und David und seine Gefährten finden es bei ihrer Rückkehr mit Feuer verbrannt und ihre Frauen, Söhne und Töchter gefangen weggeführt! Wir wissen heute, was David in jenem niederschmetternden Augenblick nicht wußte, nämlich, daß der gleiche Gott, der ihn so schwer züchtigte, ihm das Königtum bereitete. Denn zur gleichen Stunde wurde Saul auf dem Gebirge Gilboa getötet. David aber war nicht passend für den Thron oder für irgendwelche diesbezügliche Botschaft, bis er gezüchtigt und in wahre Abhängigkeit zu Gott gebracht worden war. Der erste und letzte Schritt zum Thron hin ist die Abhängigkeit, sie ist das einzige von Gott anerkannte Recht auf diesen hohen Platz. Infolgedessen wird David in Ziklag mehr gedemütigt und verlassen als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt seines Lebens. Nicht nur war sein eigener Schmerz im Blick auf seinen großen Verlust sehr tief, das Versagen auf dem bisherigen Weg muß (wie stets bei einem derartigen Schmerz) sein Elend noch vergrößert haben. Endlich kam noch als größter Schlag hinzu, daß seine alten, ihm so eng verbundenen Gefährten davon sprachen, ihn zu steinigen. Solch einen Augenblick hatte er noch nie durchgemacht und erlebte ihn auch nie wieder. Seine Feinde (die Amalekiter) hatten ihn überlistet, und befanden sich außer Reichweite; und was mußte dem Kriegsmann schlimmer sein, als sich hintergangen zu wissen, ohne eine Möglichkeit der Vergeltung zu haben? Er befand sich wahrlich unter den Pfeilen des Allmächtigen, er musste die züchtigende Rute fühlen um der falschen Stellung willen, die er außerhalb des Landes und der Stätte des Vorrechtes eingenommen hatte. Menschliche Hilfe oder Stütze war nicht vorhanden; im Gegenteil, Gefahr und Verschwörung umlauerten ihn. Gott züchtigte ihn, seine Freunde zürnten ihm, der Feind war unerreichbar. Was aber war die Folge? „Aber David stärkte sich in Jehova, seinem Gott.“ Es ist sehr anregend, wenn wir uns ab und zu den Psalmen zuwenden und den Atemzügen der Seele Davids unter den verschiedenen Umständen lauschen, deren Beschreibung uns in seiner Lebensgeschichte gegeben ist. Wir finden, daß der Psalm 56 der Not seiner Seele Ausdruck verlieh, verursacht durch seinen verkehrten und demütigenden Aufenthalt in Gath. Ob der Psalm in jenen Zeitraum fällt, den wir gerade betrachten, oder nicht, so drückt er doch in einer Fülle das aus, was damals auf ihn einstürmte. Alles menschlichen Vertrauens beraubt, wendet er sich zu Gott, in vollem Bewußtsein seines eigenen Versagens. „Auf Gott vertraue ich, ich werde mich nicht fürchten; was sollte der Mensch mir tun? Auf mir, o Gott, sind deine Gelübde, ich werde dir Dankopfer entrichten. Denn du hast meine Seele vom Tode errettet, ja, meine Füße vom Sturz.“ Es ist gesegnet zu irgendeiner Zeit eine richtige Erkenntnis Gottes erlangt zu haben. Denn wenn wir diese besitzen, werden wir auf der Höhe unseres eigenen Versagens am besten wissen, daß Gott unsere einzige Zuflucht ist möge auch Seine Züchtigung schmerzhaft sein und mögen wir uns auch verlassen und hilflos befinden. Jetzt gibt es für David keine Furcht mehr. Er ist „erwacht“ und wird „erleuchtet“ (vergl. Eph 5,14). „Bringe mir doch das Ephod her“ sagt er zu Abjathar, dem Priester. Denn wenn die Seele den Pfad des Glaubens von neuem betritt, so ist sie sich der Notwendigkeit ihrer Annahme bei Gott besonders bewußt. Und nun hat er seinen alten Kurs des Vertrauens eingeschlagen, zweifellos mit neuer Kraft. Wie bei Kehila, so fragt er auch hier den Herrn: „Soll ich dieser Schar nachjagen? werde ich sie erreichen?“ Und Er antwortete ihm in besonders zusichernder und ermutigender Weise: jage nach, denn du wirst sie gewißlich erreichen und wirst gewißlich erretten.“ So hat die aufrichtige Seele innerhalb eines Augenblicks ihre richtige Stellung vor Gott wieder eingenommen. „Da zog David hin, er und die sechshundert Mann, die bei ihm waren“; zweihundert aber blieben am Bache Besor zurück, weil sie zu ermattet waren. Der Pfad des Glaubens stellt stets unsere Kraft auf die Probe, und jede Verlegenheit bietet nur eine Gelegenheit für eine größere Entfaltung der Gnade, die uns aufrecht erhält. Die Begebenheit gibt Veranlassung zu einer „Satzung für Israel bis auf diesen Tag“, die charakteristisch für die Gnade ist die die Verfolger im Augenblick geleitete.

    David versagt nicht. Weise und gnädig (wie der es stets ist, der nach Gottes Ratschluß wandelt), vermag er, jedes Vorkommnis zum Nutzen zu gebrauchen. Der fast verhungerte Ägypter erregt seine Aufmerksamkeit; auf jeden Fall durfte er ihn nicht in seinem Zustand lassen, wie wir es oft in unserer Eile bereit sind, zu tun. Hätte er ihn aber unbeachtet gelassen, so wäre ihm der richtige Fingerzeig zum erwünschten Ziel verlorengegangen. Der aufgefundene Ägypter führt David zum Lager seiner Feinde, und er schlug die ganze Schar, gewann alles zurück, was sie mitgenommen hatten, rettete seine beiden Frauen und alle anderen. Und nun, zum Bache Besor zurückgekehrt, veranschaulicht er, wie eine im Genuß der Gnade stehende Seele befähigt ist, diese Gnade anderen zu bezeugen. Er setzt die Selbstsucht des natürlichen Herzens beiseite und stellt jenen göttlichen Grundsatz auf: „Wie das Teil dessen, der in den Streit hinabzieht, so soll auch das Teil dessen sein, der bei dein Geräte bleibt; gemeinsam sollen sie teilen. Und so geschah es von jenem Tage an und hinfort; und er machte es zur Satzung und zum Recht für Israel bis auf diesen Tag“. Welch ein Denkmal, welches Andenken an die letzten Stunden der Verwerfung Davids! Und welche Ankündigung der Herrschaft, die er nunmehr antreten sollte! Diese Satzung des siegreichen aber ungekrönten David (in der gleichen Stellung, die der Herr jetzt Seinem Volk gegenüber einnimmt) hat einen sehr bedeutsamen Inhalt und verkörpert den Grundsatz, der heute für die Kirche gilt, daß jedes Glied am Leibe in bezug auf Verlust oder Gewinn von den anderen Gliedern abhängig ist. Ein neuer und wunderbarer Grundsatz, würdig der Stunde, in der er eingesetzt wurde! Es ist der Heilige Geist, der die Glieder des abwesenden Herrn in einem Leibe vereinigt und sie voneinander abhängig und untrennbar voneinander einsetzt. Mögen wir unsere Herzen der Weisheit öffnen, um die tiefen Gedanken Gottes zu verstehen.

    Wir haben nun das Ende des dritten Abschnitts oder Kreises in Davids ereignisreichem Leben erreicht, und damit den Abschluß jenes wunderbaren Zubereitungsvorganges, der nötig war, um ihn für die hohe und ehrenvolle Stellung zuzubereiten, zu der er schon so früh erwählt und gesalbt worden war. Wir treten nun in ein neues Kapitel seiner Geschichte ein. Die Zeit seiner Verwerfung ist vorüber, und die neue, glorreiche Stellung, die er einnehmen soll, wird für ihn zubereitet. Der Erziehungsweg des Flüchtenden und Leidenden, des zwar rechtmäßigen Erben des Thrones, endete zu Ziklag, das für ihn der Schauplatz bitterer Trauer und Enttäuschung war, aber auch wunderbarer Errettung und Wiederherstellung. Und gerade an jenem Ort, nach seiner Rückkehr von der Vernichtung der Amalekiter, und nachdem er Geschenke aus der Beute „der Feinde Jehovas“ allen Orten gesandt hatte, an denen er und seine Männer sich aufgehalten hatten, erreicht ihn die bedeutsame Kunde vom Tode des Mannes, dessen Platz auf dem Thron er einnehmen sollte! Welch ein bemerkenswertes Zusammentreffen von Umständen! Die verkohlten Ruinen von Ziklag zeugten von der Zucht, die er so tief empfunden aber auch nötig gehabt hatte, während die Geschenke, die er hierhin und dorthin sandte, von dem Ersatz und dem Siege sprachen, die ihm geschenkt wurden. Der Kontrast zwischen diesen beiden Zeugnissen ist eindrucksvoll, das eine sein eigenes Versagen darstellend, das andere in noch weiterem und bestimmteren Sinn die Güte und Gnade des Herrn.

    In wahrhaft königlicher Weise handelte David, ehe er noch wußte, daß er bereits König war und daß der, der ihm den Weg zum Thron verwehrt hatte, auf dem Gebirge Gilboa gefallen war. Es entspricht den Wegen Gottes, daß wir die geistige Bereitschaft für unsere Stellung besitzen, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, sie einzunehmen, denn der Zustand bezeichnet die Stellung. Oder richtiger, der Zustand ist unbefriedigt, bis er die Stellung erreicht, die ihm entspricht. Die Zubereitung seines Herzens erfolgt von Gott aus, und wir können sicher sein, daß wir für eine gewünschte Stellung nur zubereitet sind, wenn wir im Geiste dieser Stellung handeln, andernfalls würden wir, in die Stellung gebracht, ungeeignet für diese erfunden werden. Es ist zwar richtig, daß wir nicht wissen und nicht zu wissen brauchen, wie wir in der verheißenen Stellung zu handeln haben, ehe wir nicht die Stellung tatsächlich eingenommen haben, denn die Tätigkeit des Glaubens wirkt sich in der Gegenwart aus. Wir können und sollten aber bereits im Geiste der besseren Stellung entsprechend handeln, und wenn wir darin keine Freude finden, so ist das göttliche Leben in uns nicht befriedigt, denn dieses sucht den ihm entsprechenden Lebensbereich auf, und die aus diesem Leben hervorgebrachten Gefühle sind ein Beweis seines Vorhandenseins.

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