nach der griechischen Septuaginta
Das 1.Buch der Könige
thematische Verlinkung der Gedanken – sortiert nach Kapiteln
Glauben im Leben umgesetzt
nach der griechischen Septuaginta
Das 1.Buch der Könige
thematische Verlinkung der Gedanken – sortiert nach Kapiteln
1.Samuel 1
Nur wer sich immer an Gottes Wort hält, und deshalb seinen Segen hat, geht es gut??
Die Zeit in die wir hier versetzt werden, gleicht der heutigen sehr!
Wir lesen von einer Frau, die in einer gottesfürchtigen Familie zurechtkommen möchte. Die Familie geht geschlossen zu allen großen Festen. Und wie es heute auch oft passiert, sind diese Tage dann die schlimmsten Tage, da innerhalb der Familie gegiftet wird. Anstatt diese Tage nur mit der Anbetung zu füllen, führt diese stressige Situation alljährlich zu Streit und Mißgunst. Kennen wir das vielleicht auch? Kurz bevor wir zur Versammlung oder Kongreß los wollen, oder auf dem Weg, sind kleinste Kleinigkeiten Auslöser für größte Streitgespräche!?
– persönlich erlebt: an dem Tag, als ich mit dem Kreisi auf die Bühne sollte, erhielt ich den Trennungsbrief von meiner damaligen Ehefrau .. Da fühlt man sich dann ähnlich wie hier im Kapitel…-
Zu wem nun mit den Sorgen? Wie sagt hier der Mann “warum machst dir Sorgen, du hast doch mich?” …. Der richtige Weg war, den Allmächtigen in die Sorgen miteinzubeziehen.
Also spricht Hanna, so heißt die Frau am Anfang unseres Bibelbuches, mit Gott dem Allmächtigen in der Nähe der Bundeslade. Sie betet – und zwar so innig, dass ihre Lippen beben. Und der Priester, der ihr dabei zu sieht? Sollte er nicht erkennen, was für Menschen sich Gott nahen? Sollte er nicht Menschenkenntnis haben? Wie weit ist doch dieser Eli von seinem Schöpfer entfernt! Er glaubt, die Frau die dort mit dem Schöpfer spricht, sei betrunken. Nein – er entschuldigt sich nicht bei ihr, als sie den Irrtum aufklärt. Ja, er darf diese Frau mit Worten verletzten, aber entschuldigen, dass geht bei ihm garnicht! Was für eine traurige Gestalt die dort das Bindeglied zwischen dem Allerhöchsten und seinem Volk sein sollte.
Wie mag Eli wohl gefühlt haben als diese Frau einige Jahre später wieder vor ihm stand?
Wie sieht das bei uns aus? Haben wir ein inniges Gebetsleben, um mit dem Allmächtigen alle unsere Sorgen zu besprechen, und diese dort abzuladen? Oder nehmen wir die Geschicke immer nur selbst in die Hand?
Und sind wir mitfühlend, und können nachfragen anstatt zu verurteilen?
Warum gibt Hanna eigentlich das erbetene Kind in den Tempel? Ist das nicht widersinnig? Erst betet sie, dass sie unbedingt ein Kind haben möchte, und nun läßt sie dieses im Tempel groß werden? Zeigt sie dadurch nicht deutlich, wie viel Wert der Schöpfer und der Wille des Schöpfers für sie Wert war!
1.Samuel 2
Anschließend lesen wir, wie verkommen diejenigen waren, die das Volk in der wahren Anbetung anleiten sollten:
In einem Nachschlagewerk heißt es zu der Situation:
1.Samuel 3
Was nun passiert, zeigt, welche Einstellung der junge Samuel hatte. Wie würden heute wohl Jugendliche reagieren? Sinngemäß “stör mich nicht, ich will schlafen!”, oder “weiß der Alte nicht mehr, ob er mich gerufen hat – er nervt!” oder???
Nein, Samuel ist folgsam und gehorsam, und hört – und hat DESHALB die Möglichkeit mit dem Allmächtigen zu sprechen – ein Anfang, aus dem seine Aufgabe erwachsen wird.
Wie sind wir heute eingestell?
1. Samuel 1 – 3
1. Samuel 3:13
Jehova strafte Eli für das Vergehen, von dem er wusste und das er nicht verhindert hatte.
Wird er mit einem ähnlichen Gericht über diejenigen kommen, die heute Kenntnis haben und die Übeltäter gewähren lassen?
1.Samuel 4
Was für ein Volk! Gott hat verwehrt, dass sie den Kampf gewinnen. Also was tun? Zu ihm beten? Ihn befragen? Fragen, was man falsch gemacht hat? Natürlich nicht! Nein, man nimmt einfach das Heiligtum mit – so nun MUSS ER JA helfen. Was für ein Trugschluß!!!!
Ist es heut nicht ähnlich? Nur weil man den Namen des Höchsten trägt, glaubt man, er würde ja helfen MÜSSEN? Nein, wer seine Maßstäbe mit Füßen tritt, kann nicht erwarten, dass er einem hilft. Ebenso erschreckt, wie die Bundeslade in “die Hände der Feinde” fällt, werden diejenigen von Gott verurteilt werden, wenn sein Tag herangekommen sein wird. Weder eine Bibel in der Hand, noch seinen Namen auf den Lippen kann den Allmächtigen dazu bewegen, Menschen die Leben wie sie wollen, als seine Anbeter anzuerkennen!
1.Samuel 5-7
Die Philister waren mit der “Errungenschaft” nun aber auch nicht glücklich! So wird ihnen von Jehova klar gemacht, dass er stärker ist als ihre Götter, und er demütigt sie nicht nur mit Krankheiten, sondern läßt sogar ihre Götterstatuen umkippen – und zeigt damit seine Macht sogar in ihren Tempeln!
Er hat auch die Macht, den Tieren, die vor dem Wagen gespannt werden, den Weg zu weisen. Überraschend ist, dass die Philister die Bundeslade wohl anfassen und bewegen können – wohingegen die Israeliten dafür zu Tode gebracht werden. Es handelt sich also nicht um reine physikalisch oder anders erklärbare Vorgänge, sondern um die Hand des Allmächtigen!
Nun hat das Volk wieder einen aktiven Propheten, der die Worte Jehovas hört und redet! Hören wir auf die Worte seiner Propheten, oder neigen wir dazu, uns unsere eigenen Ohrenkitzler aufzustellen, weil es viel beqemer wäre?
Wir lernen aber auch, dass selbst die Menschen, die kein Bündnis mit Jehova eingehen, seine Gebote halten müssen. So die Philister – sie wurden gerichtet nach dem, was sie taten, ja sie mussten sogar Opfer darbringen, obwohl sie kein Bündnis mit ihm geschlossen hatten!
Können wir wohl seinem Gericht entgehen, indem wir uns hinter Geschichten oder Lügen verstecken? Auf keinen Fall. Er ist nicht zu täuschen – und er wählt unter seinen Dienern aus, durch wen er handeln möchte.
1. Samuel 4 – 7
was war das für eine Sache mit der Bundeslade? Benutzten sie sie als Glücksbringer?
Naja, hatte ja auch zu Anfangs funtioniert, ihre pure Anwesenheit versetzte die Philister in Angst und Schrecken.
Jehova vernichtete diejenigen, die die Bundeslade voller Freude in Empfang genommen haben. Warum?
Niemand ausser die Priester durfte die Bundeslade sehen und berühren.
Sie hätten besser die Leviten gerufen, dass sie kommen und die Bundeslade abholen. Jehova hatte ja genau festgelegt, von wem und wie die Bundeslade transportiert werden sollte
1.Samuel 8-10
Da gibt Samuel seinen Söhnen so schöne Namen, und unterweist sie – aber sie haben kein eigenes Verhältnis zum Allmächtigen. Schade, dass uns dieser Unglaube seitens der Kinder von gottesfürchtigen Eltern so oft begegnet. Und das eigene Verhältnis mit Jehova ist weder vererbbar noch als Geschenk weiterzureichend. Darin unterscheidet sich der Allmächtige von Belial.
Die Folge, dass Samuels Söhne nicht so waren, wie er? Da die älteren Männer Israels die Lage vom menschlichen Standpunkt aus beurteilten und deshalb Jehovas Fähigkeit, sein Volk zu beschützen, aus den Augen verloren, wandten sie sich an Samuel mit der Bitte, einen König über sie einzusetzen. Hatten sie vergessen, dass der Allmächtige ihr König war, der der die Anweisungen gab? Samuel hatte dies nicht vergessen und wendet sich deshalb immer wieder an den Allmächtigen. Er berät sich mit Jehova, und hört dem Volk zu.
In einem Nachschlagewerk heißt es zu Saul:
Wir sehen also einen normalen Juden, der weder großen Glauben noch sonst irgendwie groß auffällt – außer dass er groß ist, und dass er noch gehorsam den Anweisungen Folge leisten kann.
Ist es heute nicht oft ähnlich, dass in Gottes Organisation Personen mit Aufgaben beauftragt werden, denen wir diese gar nicht zutrauen würden? So zeigt Gott seine Allmacht, indem er unscheinbare Menschen fördert. Aber diese müssen gehorsam an ihrem Platz bleiben und “nur” ihre Aufgabe ausfüllen. Ob Saul dies gelingen konnte, sehen wir in den nächsten Kapiteln.
1. Samuel 8 – 10
hier ein Bildchen zum Ausmalen für die Kleinen
Saul wird gesalbt
1.Samuel 11-12
Ein Monat vergeht, ohne das sich Saul hervortut. Er prahlt nicht mit seiner neuen Aufgabe und er läßt sich auch keinen Thron bauen 😉
Erst als die Provokation Nahaschs an sein Ohr gelangt, ruft er ein Heer von 330000 Kriegern zusammen. Er handelt nun, indem er sagt: “Wer nicht auszieht hinter Saul und hinter Samuel her” – sieht sich also als eine Einheit, und dass er den Befehl von Jehova über Samuel erhalten würde. Deshalb ist der Segen Jehovas auf der Schlacht, und durch den Sieg, wird Sauls Stellung im Volk gefestigt.
Es gibt sogar Stimmen, diejenigen, die gelästert hatten, umzubringen. Aber Saul verhindert dieses Ansinnen! Dies muss in den Augen derer, die unbedingt einen menschlichen König haben wollten, ja eine Bestätigung gewesen sein! Endlich einen menschlichen König, der dazu nicht nur die Feinde besiegt, sondern auch so freizügig ist, seine inneren Feinde nicht zu bestrafen!
Aber dies war die menschliche Sicht. Ob Saul wirklich treu auf Jehova hören würde, war durch diese Tat noch lange nicht absehbar. Auch heute sind diejenigen, die Aufgaben erhalten zuerst noch sehr ruhig und bescheiden.
Samuel meint nun, seine Arbeit gegenüber dem Volk könne er beenden. Er hat ihnen den gewünschten König eingesetzt – und nun könne er ja Saul beraten und brauche nur noch als Prophet dienen. Sicher, er würde weiterhin für das Volk beten, aber als Anführer ist ja nun Saul vorhanden.
Welch gutes Vorbild für tätige Christen. Sich selbst nicht so wichtig nehmend, und nicht an der einmal übertragenen Aufgabe kleben, bis das der Tod einen davon befreit – nein Samuel ist demütig, sich auf seine wahre Aufgaben gern zurückzufahren.
Wieso zu DEINEM Gott? Zeigen diese Worte nicht deutlich, wo das Herz des Volkes war? Auch heute scheinen viele, wenn nicht die meisten, die vorgeben, zum Volk Gottes zugehören, eigentlich ganz wo anders ihr Herz zu haben. Aber vergessen wir nicht, dass als Saul von Samuel auf die Reise geschickt wurde, er in eine kleine Gruppe von Propheten geschickt wurde, die vom Berg Gottes kamen und prophezeiten – es gab also einige wenige unter dem Volk, die noch ein gutes Verhältnis zu dem Allmächtigen hatten.
Suchst du dir heute Freunde unter denen die ein gutes Verhältnis zum Allmächtigen haben? oder eher unter denen, die sich nicht oder nur unwesentlich von der Umgebung unterscheiden?
1.Samuel 13
Zwei Personen, die an eine Aufgabe herangehen – und einer mit großem Glauben und Gottvertrauen, der andere mit Vertrauen in die eigene Kraft. So stellt sich wohl der Beginn des Geschehens dar – nach nur zwei Jahren Königsmacht.
Obwohl zahlenmäßig geringer, schafft es Jonathan, der Sohn Sauls, die Philister aus Gibea zu vertreiben.
Saul dagegen hat schon in seiner Wortwahl ein Problem. Er scheint die Israeliten nur als Institution zu verstehen, die ihm zu dienen haben. Denn er nennt sie Hebräer, so als ob er ein Aussenstehender wäre.
Ob er wohl weiterhin anerkennt, dass er als König die Anleitung vom Allmächtigen durch Samuel erhalten wird? Oder wird er selbst handeln? Oh – er wartet ein bißchen.
Wie ist das bei uns? Beobachten wir bei uns, dass wir Lücken im Gesetz suchen, nach Auswegen, um uns aus für uns unangenehmen Situationen rauszuschleichen? Beugen wir das Gesetz, damit es uns besser geht? Oder steht das göttliche Gesetz für uns persönlich an erster Stelle?
1. Samuel 11 – 13
Kapitel 11
Anfangs verlacht das Volk Saul noch. Nach seinem ersten Sieg über die Ammoniter finden sich einige, die mit den damaligen Spöttern hart ins Gericht gehen wollen. Aber Saul hält sie davon ab.
Saul? DER Saul? Der selbe, der später David mit seinem Hass verfolgt?
Dieser Saul ist ein anderer und wir lesen hier auch zu Anfangs, warum: zu diesem Zeitpunkt ist noch der Geist Jehovas über Saul. Und wie wir wissen, ist eine Frucht des Geistes Demut
Kapitel 12
Samuel macht das Buch „Erfahrungen mit Jehova“ auf und erinnert sie an die Machttaten, die Jehova für sein Volk Israel getan hat Das ist wichtig, um den Glauben und das Vertrauen in Jehova zu stärken.
1. Samuel 12:20-25
Dies sollten auch wir heute uns zu Herzen nehmen. „Nobody is perfect“, wir alle machen Fehler. Wichtig ist jedoch, dass wir nicht in verkehrtem Tun verharren, sondern umkehren. Wir können die Vergangenheit nicht mehr ändern. Aber wir haben es in der Hand, wie es weiter geht, wie wir künftig handeln.
Wenn wir uns verfahren haben, was tun wir dann, wenn wir es erkennen? Wir drehen um, bis wir auf dem richtigen Weg sind und dann fahren wir weiter in der richtigen Richtung, bis wir am Ziel angelangt sind.
Wenn wir also falsch gehandelt haben und es erkennen, dann drehen wir um und ändern unser Tun. Wenn wir unser falsches Handeln aufrichtig bereuen, dann vergibt uns unser Gott und „schmiert es uns nicht wieder auf die Stulle“, sondern freut sich daran, dass wir NUN auf dem richtigen Weg sind.
Dazu gibt es auch eine wunderschöne Veranschaulichung: „Das Rennen“. Ist es nicht wundervoll, wie barmherig unser liebevoller himmlischer Vater ist?
Veranschaulichung: „Das Rennen“
Ein junger Mann ist kurz davor, an einem langen Rennen teilzunehmen und ist sehr aufgeregt, da er in einem Stadion ist und seine Eltern zuschauen. Alle Läufer strecken sich und warten gespannt auf den Startschuss, mit dem das Rennen beginnt. Nun, der Startschuss fällt und der junge Mann schnellt aus seiner Startposition hoch. Er rennt so schnell, dass er beginnt, ziemlich stolz auf sich zu sein, und als er sieht, wie weit voraus er den anderen ist, wird er sehr zuversichtlich, dass er das Rennen gewinnt. Plötzlich verliert er seinen Halt, und was immer er auch versucht, er kann es nicht verhindern und stürzt mit seinem Gesicht voller Wucht in den Kies.
Sein Ego ist angeschlagen, er wird wütend über sich selbst und sieht zu, wie alle anderen an ihm vorbeilaufen. Aber als er aufschaut, sieht er seinen Vater auf der Tribüne, lächelnd und ihn anfeuernd … also wischt er sich den Staub ab und steht wieder auf … fest entschlossen, seine Position wiederzuerlangen. Er startet wieder durch, rennt, holt die Gruppe ein und fühlt sich wieder sehr zuversichtlich, dass er seine Position aufholen kann … dann BUMM! Er fällt wieder hin. Er fühlt sich so gedemütigt, dass er sich auf den Boden legt und sich wünscht zu sterben … er kann es nicht glauben, dass er zweimal gestürzt ist!!! Er weiß einfach, dass die Zuschauer ihn auslachen und kann die Peinlichkeit nicht ertragen. Aber dann schaut er auf, sieht wieder das Gesicht seines Vaters und sieht, wie er ihn anfeuert und dazu drängt aufzustehen.
Also müht er sich auf seine Beine, klopft sich sauber und sprintet wieder los. Er nimmt die Geschwindigkeit wieder auf, obwohl er weiß, dass er nicht Erster, vielleicht nicht einmal Dritter werden kann, aber vielleicht unter den fünf Besten landen kann. Also gibt er alles, was er hat, und rennt wie der Wind. Dann, zu seinem Entsetzen, BUMM! Er stürzt wieder zu Boden, und dieses Mal verletzt er sich. Er wirft die Hände hoch, sagt sich selbst, dass es vorbei ist, er ist ein Verlierer … er ist so beschämt und deprimiert, dass er sich am Liebsten verkriechen würde. Er hofft, wenn er einfach verschwindet, dass ihn niemand bemerken würde. Doch dieses Mal schaut er durch seine Tränen hoch … er kann nicht nur seinen Vater sehen, er kann auch seine Stimme hören … „Komm schon … hoch mit dir! Du schaffst das! Steh auf!“
Verletzt und mit Schmerzen richtet er sich wieder auf … er schaut zu seinem Vater, der aufgestanden ist, ihm zuwinkt und ihn anfeuert … er stolpert vorwärts … er kann hören, wie die Menge dem Gewinner zujubelt, weil er die Ziellinie erreicht hat … Erster… Zweiter… Dritter… aber er geht weiter bis zum Ziel und schafft es schließlich.
Zu seiner Überraschung hört er die Menge jubeln … lauter und begeisterter als bei den Gewinnern. Dann kommt sein Vater auf ihn zugerannt und umarmt ihn. „Du hast es geschafft, mein Sohn! Du hast es geschafft! Du hast das Rennen gewonnen!“. Verwirrt sagt der junge Mann zu ihm: „Nein, habe ich nicht. Ich war der Allerletzte!“. Der Vater schaut ihm in die Augen und sagt zu ihm: „Nein, … du hast das Rennen gewonnen. Der Gewinner ist NICHT derjenige, der Erster wird. Der Gewinner ist der, der fällt, trotz seiner Schmerzen aufsteht und weiterläuft, bis er die Ziellinie überschreitet.“ Dann umarmt er seinen Sohn voller Liebe und Stolz.
Vielleicht fühlen wir uns oft wie dieser Sohn … verletzt und wertlos. Doch wir müssen uns bewusst machen, dass es nicht darauf ankommt, wie schnell wir rennen oder auf welchem Platz wir landen. Unser liebevoller Vater möchte nur, dass wir die Ziellinie überschreiten, und wenn wir zu ihm aufsehen, erhalten wir die Kraft, um weiterzumachen. Er wird am Ziel auf uns warten und uns mit seiner Liebe belohnen.
Jehova urteilt nicht wie Menschen. Selbst wenn wir fallen, jedoch wieder aufstehen, uns „säubern“, vorwärts drängen und uns nicht einfach im „Dreck“ vergraben, dann können wir ALLE Sieger sein. Auch wir befinden uns in einem „Stadion“, in dem Jehova und die Engel uns beobachten und anfeuern. Sie freuen sich über jeden, der das Ziel erreicht, jedoch freuen sie sich besonders über jene, die sich abmühen, kämpfen und ausharren, obwohl sie stolpern und Schmerzen leiden mögen.
Kapitel 13
bereits nach zwei Jahren ist es mit Sauls richtigen Herzenseinstellung vorbei.
Er zieht gegen die Philister in den Krieg und sein Sohn Jonathan gewinnt die Schlacht. Aber Saul lässt verkündigen, er habe die Philister besiegt.
Naja, ist das denn nicht reine Wortklauberei? Immerhin war ja er der König und konnte den Sieg somit sich und seiner Kriegsführung zuschreiben. Das machten andere Könge ja auch.. Da ist ja nichts dabei – oder?
Könnte man denken, ja. Aber gleich geht’s weiter damit. Er hat keine Lust zu warten, bis Samuel kommt, um zu opfern. „Wenn der alte Knacker nicht kommt, was soll’s? Da opfer ich halt selbst. Ich bin ja immerhin der König!“
Wie denkt aber Jehova darüber?
1. Samuel 13:13,14
sein übereiltes Handeln führte dazu, dass er von Jehova als König verworfen wurde. Aber das betrifft ja uns heute nicht, oder? Immerhin bin ich ja kein König, also kann ich schnell weiter lesen…
Nein! Das betrifft auch mich! Warum?
Saul hat „eine gute Erklärung“ zur Hand, warum er sich nicht an die Anweisung halten konnte.
Bin ich immer schnell damit, mich für meine Fehler zu rechtfertigen?
Gebe ich anderen die Schuld dafür, wenn ich Mist gebaut habe?
Sehe ich die Anweisungen vom treuen und verständigen Sklaven als Anweisung, oder sind sie für mich „nur eine Empfehlung“?
1.Samuel 14
Jonathan vertraut auf den Allmächtigen. Er zeigt seinen Glauben, indem er handelt und die Entscheidung dem Allmächtigen obläßt. Wie tut er das? Es wird berichtet, dass er einen engen Pfad zum Feind hinauf wählt, um allein mit seinen Waffenträger, gegen die Philister zu kämpfen. Er sagt “Es ist für Jehova nicht schwer, durch wenige als auch durch viele zu retten” – und geht. Aber das WIE überläßt er dann Jehova. Er sagt, welche zwei Möglichkeiten es geben würde, und läßt den Ausgang offen. Ähnliche Proben lesen wir in der Bibel öfter – das auf den Weg machen, aber die Entscheidung nicht selber treffen, sondern beim Allmächtigen zu belassen.
Jonathan vertraut deutlich weder auf eigene Kraft noch auf eigene Stärke sondern einzig und allein darauf, das Jehova für ihn kämpft/mit ihm kämpft.
Dann sehen wir Saul, der nicht Glauben hat, sondern mit Taten denkt, Jehova auf seine Seite ziehen zu müssen/können. Saul macht wohl immer viel Gewese um seine Taten und seine Entscheidungen scheinen auch nicht immer logisch zu sein. Warum sollen die Leute nichts essen? Warum verflucht er – um seine Entscheidung mehr Nachdruck zu verleihen? Ja, er befragt über die Lose Jehova, aber so richtig scheint sein Verhältnis nicht zu stimmen! Er glaubt wohl als König alle Entscheidungen vertreten zu können – oder ist das schon Altersstarsinn?
Er würde sogar seinen Sohn töten, nur weil dieser seinen Befehl, nichts zu essen, übertreten hatte. Aber das Volk tritt für Jehonathan ein.
1.Samuel 15
Klare Anweisungen vom Propheten direkt von Gott, weitergeleitet an den Herrscher. Und? Nun wie heute auch oft, wird der klare Auftrag als “Empfehlung” mißverstanden. Ja, ein bißchen hat sich Saul ja an den Auftrag gehalten, aber eben auch ein “bißchen nicht” 😉
Samuel bekommt von Jehova den Auftrag, Saul zu sagen, wie er darüber denkt. Und Samuel? Wie würdest du reagieren? Würdest du einen Freudentanz aufführen? Wäre es dir egal? Oder?
Laut Vers 11 “schrie er die ganze Nacht zu Jehova!” – es ließ ihn nicht kalt! Er trauerte um Saul und machte in seiner Zwiesprache mit dem Allmächtigen auch keinen Hehl daraus!
Und dann – ging er zu Saul um ihn anzuhören, zu hören, was Saul dazu zu sagen hätte. Wie redet er mit Saul? wie mit einem Verworfenen? Sagt er ihm, dass er froh sei, dass Gott einen anderen König gefunden hat? Spottet er über ihn? Nein, im Gegenteil. Voller Mitgefühl zeigt er auf, das Saul doch alles hätte erreichen können! und er zeigt deutlich, dass GHEORSAM gegenüber dem Willen Gottes aller selbstgewählten Frömmigkeit vorgeordnet ist.
Darin unterscheidet sich Israels Glaube von den Glauben der Völker um sie herum, und darum wird auch Ungehorsam und Widerstand gegen den Willen Jehovas auf gleicher Ebene wie Götzendienst gesehen werden.
Wie die Erwählung des Saul zum König im “Geheimen” also ohne Zeugen geschah, so ist die Verwerfung auch “geheim”. Ja, Jehova enzeiht seinen Beistand und seinen Rat für alle Handlungen Sauls. Aber Äußerlich verändert sich nichts! Samuel stützt durch seine Anwesenheit sogar die Autorität des in Gottes Augen gefallen Königs. Man könnte daraus schlußfolgern, dass Erwählung und Verwerfung durch Jehova für die Öffentlichkeit weder einsichtig noch sichtbar sind. Deshalb trägt jeder die Verantwortung nicht ohne Nachzudenken Aufträgen zu folgen, sondern immer alles gemäß der heiligen Schrift zu überprüfen.
1.Samuel 16
Was für ein Mensch dieser Samuel war: zuerst werden seine Söhne verworfen, da sie kein gottgefälligen Lebenswandel in Angriff nehmen. Dann sieht er, wie der erwählte Saul durch Ungehorsam seinen Segen verliert. Und Samuel gibt sich “großer Traurigkeit” hin! Nicht “ich hab es doch gewußt!” sondern “Traurigkeit”.
Nun bekommt er von Jehova den Auftrag, einen neuen König zu salben – einen Mann, der nicht wie ein König aussieht!
“Ein Mensch sieht,was vor den Augen ist, aber Jehova sieht DAS HERZ an”
Worauf schauen wir? Auf das Aussehen? Auf den scheinbaren Ruf? Oder wirklich auf den inneren Menschen und sein Verhältnis zum Allmächtigen?
Saul leidet darunter, den Geist Gottes verloren zu haben. Muss auch ein grausames Gefühl sein, zu wissen, wie es sich anfühlt, wenn Gottes Geist einen anleitet, beschützt und ausfüllt, und dann auf einmal Leere, und ohne Schutz und ohne Anleitung dazustehen. Aber anstatt zu Gott zurückzukehren, versucht er seine schlechte Einstellung nur zu verscheuchen.
Eine Sinnesänderung zu Jehova zurück und die Suche seinen Willen im eigenen Leben anzuwenden, hätte sicher mehr geholfen. Den eigenen Kopf mit “guter Musik zu füllen” war vielleicht ein guter Anfang. Aber Saul kam nie über diesen Anfang hinaus.
1. Samuel 14 – 16
1. Samuel 14:6
ein sehr schöner und ermnternder Gedanke, wie ich finde..
Vers 10
hatten wir erst vor kurzem zum Thema Gebet: dass wir konkret beten sollten. Nicht nur allgemein, sondern ganz konkret um etwas bitten. Dann werden wir auch sehen, dass Jehova unsere Gebete erhört.
Jonathan und sein Gefährte bringen das Lager der Philister in Aufruhr und haben Erfolg in ihrem Tun. Warum? Waren sie besonders gewitzt oder besonders geschickt?
Nein, es war, weil sie den Willen Jehovas tun wollten. Sie beteten zu Jehova und vertrauten ihm und seiner Führung voll und ganz. Sie hatten Gottes Geist und so war ihnen das Unmögliche möglich.
Erinnern wir uns noch an das ermmunternde Programm vom letzten Bezirskongress „Geleitet von Gottes Geist“ und an die vielen schönen Erfahrungen, die wir von der Bühne gehört haben? Auch wir können solche Erfahrungen mit Jehova machen, wenn wir uns vertrauensvoll in seine Hand begeben. Lassen wir uns jeden Tag, bei allem was wir tun, von Gottes Geist leiten.
Kapitel 15
Saul hat scheinbar nichts dazu gelernt, denn wieder hält er sich nicht an die Anweisungen, die er von Jehova erhalten hat und wieder rechtfertigt er sein verkehrtes Handeln und „kann ja garnichts dafür“, wieder sind die anderen schuld.
Vers 13
ist das nicht eine Frechheit? Er hatte nicht getan, wie Jehova ihm gesagt hatte, aber zu Samue tut er ganz lieb. Denkt er, er könne Jehova veräppeln? Wie dumm ist das denn?
Aber Saul ist doch echt süß, oder? Auf sein Versäumnis angesprochen, wächst er doch glatt über sich hinaus und verkauft seinen offensichtlichen Ungehorsam (er sollte alles vernichten – aber hatte ganz offensichtlich den König und das Vieh verschont = eindeutig ungehorsames Handeln) als gute Tat. Immerhin brauchte man ja Vieh, um Jehova zu opfern. „Bin ich nicht gut, dass ich auch daran gedacht hatte?“ – super, echt!
Vers 20,21:
Freute sich Jehova über sein „umsichtiges Handeln“?
Vers 22,23
Bereut Saul nun sein vermessenes Handeln?
Nicht wirklich, denn wieder weist er darauf hin, dass ja das Volk… und er konnte nichts dafür. Er will nicht wahr haben, dass er zu weit gegangen ist und Jehova nicht mehr mit sich verhandeln lässt. Immer wieder hindert er Samuel daran, zu gehen. Tut er mir nun leid, weil Jehova seine Reue nicht anerkennt?
Welche Reue? Worum geht es ihm denn wirklich?
Vers 30
Jehova ist zwar barmherig und gnädig, aber er ist kein dummer Trottel. Er lässt sich nicht von uns über’s Ohr hauen und wenn wir nicht aufrichtig und aus den richtigen Beweggründen bereuen, dann ist auch nix mit Vergebung. Wenn jemand aus Angst vor Strafe Reue heuchelt, kann er vielleicht Menschen hinters Licht führen und beeindrucken.
Jehova nicht, denn Jehova sieht die Herzen und beurteilt (und verurteilt) uns gemäß dem, was in unserem Herzen ist…
1. Samuel 16:7
Das, was wirklich für Jehova zählt, ist die richtige Herzenseinstellung. Alles andere ist nebensächlich!
Ach ja? Hatten wir nicht einige Kapitel davor, dass für Jehova nur der Gehorsam zählt? Und nu?
Naja, das eine schließt ja das andere nicht aus: denn, wenn ich die richtige Herzenseinstellung habe – nämlich aufrichtige Liebe zu Jehova – dann werde ich ihm von Herzen gern gehorchen…
und hier wieder was für die Kleinen:
David mit Harfe
und noch eins
der singende Hirte
1.Samuel 17
Die Geschichte die in diesem Kapitel erzählt wird, ist wohl fast allen bekannt – Goliath wird vom David getötet. Er vertraut darauf, dass der Allmächtige ihn als Werkzeug gegen diesen Spötter benutzen wird.
David geht nicht unvorbereitet – er nimmt 3 Steine in seinen Beutel. Also ist er nicht “lebensmüde” und glaubt, dass der erste Stein sofort treffen müsste. Aber da er mit dem Werkzeug/der Waffe Steinschleuder Erfahrung gesammelt hat, vertraut er darauf, dass durch diese Gott seine Hand lenken würde.
Interessant auch, wie der eine ältere Bruder von David reagiert: er war doch dabei, als Samuel den David salbte. Aber nun äußert er sich geringschätzig “Ich kenne deine Vermessenheit wohl und deines Herzens Bosheit”. Gut das dieser Mensch nicht zum König gesalbt wurde 😉
Was hätten wir getan? Wären wir wie die Mehrheit der Männer, und sehen eingeschüchtert diesen großen Mann, der den alleinigen Gott verhöhnt? Oder stehen wir auf, um diesen Schmäher den Mund zu schließen?
Scheinbar ist es heute wie damals, die Mehrheit steht Zähneklappernd vor scheinbaren Feinden, anstatt den eigenen Glauben zu stärken. Warum hatte David solchen Glauben? Er hatte sich Schritt für Schritt ein sehr gutes Verhältnis zu Gott aufgebaut. Ohne sein Zwiegespräch mit dem Allmächtigen, wäre David nie dazu in der Lage gewesen.
Einige Gelehrte meinen, der Bericht könne nicht so gewesensein, und verweisen auf einen späteren Bibelbericht. Dazu aber schon hier ein Zitat aus dem Bibellexikon “Einsichten in die heilige Schrift”
Wir sehen, nicht nur das die Bibel eindeutig die Wahrheit sagt, sondern dass es auch Familien gibt, die sich ständig gegen den Allmächtigen auflehnen. So musste nicht nur Goliath sondern auch sein Bruder von Gott demütigen lassen. Und wo stehen wir? Gehören wir zu denen, die heute Gott verhöhnen, weil er scheinbar heute unrecht zuläßt? Sehen wir uns auch täglich mit “dummen Sprüchen” andere beleidigen und verhöhnend?
Nur weil viele Anbeter des wahren Gottes sich nicht als solche erweisen, heißt das noch lange nicht, dass er nicht zu SEINER Zeit aufsteht, und diese Spötter bestrafen wird.
1.Samuel 18
Saul setzt David in seinem Heer ein – schließlich kann dieser Mann ja seinem Ruf nur zu Nutzen sein. Doch nicht nur sein Sohn Jonathan liebt diese Art von David, sondern das allgemeine Volk spricht sehr schnell gut über David.
Ist das für Saul eine Bedrohung? Sollte er nicht froh sein, dass jemand seine Aufgabe mit ihm teilt? Ist David ein Rivale? Eigentlich ist doch jedem ersichtlich, dass David zwar den Segen Jehovas hat, aber auch, dass er sich nicht an dem vergreifen will, was Saul zusteht.
Sogar das Angebot ein Schwiegersohn des Sauls zu werden, versucht David in gewissen Sinne abzuschwächen. Sagt er nicht:”Wer bin ich, und was ist mein Leben und das Geschlecht meines Vaters in Israel, daß ich des Königs Eidam werden sollte?” und dann später “Ist es ein Geringes in euren Augen, des Königs Eidam zu werden? bin ich doch ein armer und geringer Mann.”? Nichts hochmütiges, nichts anmaßendes, und doch kommt bei Saul immer wieder Wut und Haß empor. Haß gegen David, weil dieser den Geist Gottes hat, und Saul darauf mehr als Eifersüchtig ist. Glaubt Saul wirklich, dass er den Geist Gottes wieder bekommen würde, wenn er David beseitigt hätte? Saul versucht David direkt und indirekt (durch die Philister) zu töten, aber der Geist Gottes beschützt David.
Und heute? Auch heute scheint der Verlust des Geistes und des Friedens Gottes zu den unmöglichsten Haßattacken zu führen. Diese Verbrecher, die sich nach Außen noch den Anschein geben, Christen zu sein, begehen Rufmord, und versuchen wahre Christen aus der Christenversammlung ausschließen zu lassen. Unbarmherzig verfolgen sie gereche Menschen mit ihrem Haß, anstatt sich um den Geist Gottes zu bemühen.
Tut das wirklich so weh, wenn der Frieden von Gott weggenommen wird?
1.Samuel 19-20
Weder Sauls Sohn noch seine Tochter können den Haß auf David irgendwie schmälern. Saul verfängt sich sogar darin seine Kinder zu hassen, nur weil diese zu David stehen.
Lassen wir unseren Blick manchmal durch falsche Gedanken trüben?
Oder lassen wir den Allmächtigen in unser Herz und unsere Gedanken, um unser Leben zu gestalten?
Scheinbar kann man durch Eifersucht und Egoismus zu einem Menschen werden, der nach Außen “gute Taten eines Christen” zeigt, aber in seinem Inneren zu einem “Mörder” werden.
In einem Nachschagewerk heißt es dazu:
1. Samuel 17 – 20
Kapitel 17
Goliath verhöhnt Jehova und sein Volk, will sie demütigen und erniedrigen. Er schlägt einen Deal vor, der von vornherein unfair ist, denn nach menschlichem Ermessen ist niemand diesem gewaltigen Mann gewachsen.
Er ist sich seiner Macht bewußt und will sie richtig auskosten, genießt sie – bis ins Kleinste!
Auch die Israeliten sind sich der Übermacht dieses gewaltigen Mannes bewußt und machen sich vor Angst fast in die Hose. Denken sie nicht dran, dass ihr Gott Jehova ist – der Allerhöchste im Universum? Derjenige Gott, dem niemand Enhalt gebieten kann?
Wobei: wenn ich mir vorstelle, dass Goliath 40 Tage lang jeden Morgen und jeden Abend seine Herausforderung wiederholte – das muss ganz schön zermürbend gewesen sein. Immerhin machte er ihnen damit immer wieder die (scheinbare) Ausweglosigkeit ihrer Situation bewusst
Leider ließen sie sich von seine Getue einschüchtern und vergaßen darüber Jehova. Immerhin war er ihr Gott und hatte versprochen, mit ihnen zu sein, solange es sich erwies, dass sie mit ihm waren.
Kennen wir persönlich dieses Gefühl der Hoffnungslosigkeit? Das Gefühl, alles verloren zu haben und dass es keine Aussicht auf Besserung in unseren Augen gibt? Haben wir diese Gefühle schon mal am eigenen Leib erlebt? Haben wir uns schon mal so gefühlt, als habe Jehova uns verlassen? Als habe er uns vergessen und als würde er unsere Gebete nicht mehr erhören?
Bedeuten solche Gefühle, dass uns Jehova wirklich verlassen hat? So, wie es bei Saul war? Oder könnte es nicht vielmehr so sein, dass der Gegenspieler solche (eigentlich menschlichen) Gefühle nutzt, um uns zu entmutigen und somit dazu zu bringen, die wahre Anbetung aufzugeben? Uns vielleicht dazu zu bringen, unsere Hoffnung nicht mehr auf Jehova zu setzen?
Hierbei muss ich auch an die Veranschaulichung „Satans Ausverkauf“ denken, die es mal vor vielen Jahren auf dem Pioniertisch gab. Das abgenutzteste Werkzeug – die Entmutigung – stand nicht zum Verkauf, da sie die wirkungsvollste Waffe ist, die er gegen uns und die wahre Anbetung ins Feld führen kann
Satan’s Konkurs
Es wurde bekanntgegeben, daß der Teufel Konkurs machte und alle seine Werkzeuge an diejenigen verkauft werden, die seinen Preis bezahlen könnten.
Am Abend des Verkaufes wurden sie alle nett aufgestellt, aber es war trotzdem ein leidiger Haufen: Haß, Neid, Eifersucht, Sinnlichkeit, Betrug und alle anderen Arbeitsgeräte des Bösen. Jedes mit seinem eigenen Preis.
Abgesondert von den anderen war ein harmlos aussehnendes, keilförmiges Werkzeug, sehr abgenutzt und sehr viel teurer als die anderen. Jemand fragte den Teufel: „Was ist das?“ „Das ist ENTMUTIGUNG“, antwortet er. „Warum ist es so teuer?“, fragte der mögliche Käufer. „Weil“, sagte der Teufel, „es mir nützlicher ist als alle anderen Werkzeuge. Denn ich kann damit in das Gewissen eines Menschen einbrechen, wenn ich ihm mit allen meinen anderen Geräten nichts anhaben konnte. Wenn ich erstmal im innersten Denken eines Menschen bin, durch die ENTMUTIGUNG, kann ich ihn benutzen, wie es mir gefällt. Und dieses Werkzeug ist so abgenutzt, weil ich es bei fast jedem gebrauchen konnte, weil nur sehr wenige Leute wissen, daß es mir gehört.“
Nun, es braucht kaum erwähnt werden, daß des Teufels Preis für ENTMUTIGUNG viel zu hoch war, und es nicht verkauf wurde.
Daher besitzt Satan es noch immer und er gebraucht es auch.
Tja, David hat noch Glauben. Er läßt sich nicht von Goliaths Getue beeindrucken. Er fragt sogar, wer dieser Mann sei, der die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt. Er will gern gegen diesen Wichtigtuer kämpfen. Aber nicht, weil er selbst sich für besonders toll hält, sondern weil er Erfahrungen mit Jehova gemacht hat.
David hat erlebt, wie Jehova ihm in verschiedenen Situationen Kraft gegeben hat, „die über das Normale hinausgeht“ und so hat er keine Angst. Er weiss, dass Jehova mit ihm sein wird (Vers 37). Dies zeigt sich auch in seiner Antwort, die er Goliath gibt, als er sich über ihn lustig macht.
1. Samel 17:45-47
Auch heute lässt sich Jehova nicht verhöhnen, auch wenn er gewisse Dinge eine Weile zulässt und sich so „neuzeitliche Goliaths“ in ihrer Selbstgefälligkeit aufplustern und immer frecher werden. Zu seiner Zeit wird Jehova ihnen geben, was sie gemäß seinem Willen verdienen. Ist ja auch nur gerecht, wenn sie die Früchte ihrer langjährigen harten Arbeit ernten. Wie Paulus schon sagte, „wir werden ernten, was wir säen…“.
Wie reagieren wir eigentlich, wenn wir sehen, dass der Name Jehovas in den Schmutz gezogen wird? Wenn wir mitbekommen, dass jemand versucht, Jehova zu veräpppeln? Wenn wir mitbekommen, wie jemand Jehova verhöhnt?
Gleichen wir dann Saul und den anderen aus dem Volk Israel, die den Schwanz einziehen und sich vor Angst in die Hose machen, weil wir vielleicht auch ein paar Kratzer abbekommen könnten? Oder gleichen wir David, der mutig für Jehova eintritt und dafür sorgt, dass dieser unverschämte Goliath aufhört, Jehova zu verhöhnen?
Wem möchten wir gleichen?
Kapitel 18
Davids mutiges Eintreten für Jehova war der Beginn und die Basis einer wunderbaren Feundschaft. Sauls Sohn, Jonathan, ist beeindruckt von Davids mutigem Handeln. Dies ist mal ein Diener Gottes nach seinem Herzen.
David vertraut ebenso stark auf Jehova, wie es Jonathan selbst auch tut. Erinnern wir uns noch, dass Jonathan ganz allein, nur mit seinem Waffenträger, in das Lager der Philister ging und sich dort nicht reinschlich, sondern mutig zeigte? Wie er vorher Jehova befragte und dass er Jehovas Geist hatte?
Nun endlich sieht er einen Jungen aus Gotes Volk, der ebenso denkt, fühlt und handelt wie er. Wunderbar. So jemanden muss man unbedingt zu seinem Freund haben.
Nach welchen Kriterien suchen wir uns unsere Freunde aus?
David
David tritt Goliath mutig entgegen
ein wahrer Freund – David und Jonathan
hier noch ein schönes Gedicht vom Pioniertisch
David gegen Goliath
Es ist schon drei Jahrtausend‘ her,
genaugenommen etwas mehr,
als unter Saul die Israeliten
mit den Philistern öfters stritten.
Drum gab’s in beiden Königreichen
gar oft sehr viele Kriegersleichen.
Zu dieser Zeit war Goliath,
ein Krieger aus dem Stamme Gath,
im alten Reiche der Philister
Diplomat und Kriegsminister.
Breit war er wie ein Kleiderschrank
und auch zwei Meter neunzig lang;
es wuchsen ihm, wie ja bekannt,
sechs Finger auch an jeder Hand.
Da er sich seiner Kraft bewußt,
schlug er sich kräftig an die Brust
und sprach: „Ich werd‘ die Juden zwingen
mit mir jetzt um den Sieg zu ringen!“
Er setzt den Kupferhelm geschwind
auf seinen haarbewachs’nen „Grind“,
dann zieht er an, der Riesenhupfer,
ein Schuppen-Panzerhemd aus Kupfer,
das siebenundfünfzig Kilo wiegt
und sich um seinen Schmerbauch schmiegt.
Damit ihn keiner treten kann,
zieht er sich Schienbeinschützer an,
so groß wie kleine Badewannen
und schreitet selbstbewußt von dannen.
Da Goliath strotzt vor lauter Kraft,
trägt er ’nen Kampfspeer, dessen Schaft,
wenn ich euch sag‘, ihr glaubt es kaum,
so dick und lang wie’n Weberbaum.
Die Spitz‘ allein an diesem Stamm
wiegt beinah sieben Kilogramm.
Ein Wurfspeer, das sei noch gesagt,
zwischen seinen Schultern ragt,
damit er jeden gleich durchsiebt,
der sich in seine Näh‘ begibt.
Dem Goliath, der kampfeswild,
trägt schwer ein Krieger seinen Schild,
der groß und breit ist, stellt euch vor,
so wie ein halbes Scheunentor.
Nun steht der Goliath inmitten
der Kampfesfront der Israeliten
und brüllt wie’n Stier ganz fürchterlich:
„Wer von euch kämpft jetzt gegen mich?
Ich sag’s euch gleich, ihr Judensöhne,
daß ich euch alle heut verhöhne!
Kommt her zu mir, ihr Knoblauchfresser,
ich schlacht‘ euch mit dem Taschenmesser!“
Er hebt zum Schwure seine Rechte
und sagt: „Wir werden eure Knechte,
wenn einer mich im Kampf besiegt;
jedoch, wenn er mit unterliegt,
so gilt mein Wort, so wie ein Eid,
daß ihr dann uns’re Sklaven seid!“
Ganz Israel wird blaß vor Schrecken,
und jeder fürchtet diesen Recken,
der mindestens vier Zentner schwer
und Kraft hat wie ein Grizzlybär.
Der Goliath, dieser Kleiderschrank,
verhöhnt nun vierzig Tage lang
die Israeliten frech und laut,
dieweil sich keiner zu ihm traut.
Da schleicht sich David ‚ran ganz sachte,
der seinen Brüdern Brotzeit brachte;
er mustert Goliath, den Philister
und kampferprobten Kriegsminister.
Dann ruft er frech und auch ganz laut:
„Wenn sich von euch nun keiner traut,
den Riesen Goliath zu erschlagen,
will ich mich also an ihn wagen!“
Da spricht verdutzt der König Saul
zum David: „Halt dein großes Maul,
denn eh‘ du noch dein Speer gelupft,
hat Goliath dich schon quergeschnupft
und reißt dich gleich in tausend Stücke
oder zerquetscht dich wie ’ne Mücke!“
Der David ist kein Stubenhocker,
drum läßt er auch so schnell nicht locker:
„Ich bin zwar noch ein junger Spund,
doch hab‘ ich Kraft und bin gesund.
Ich hab‘ mit Bären schon gerungen
und einen Löwen auch bezwungen;
drum laß‘ ich meine Lust nicht dämpfen
mit Goliath heute noch zu kämpfen!“
Der König Saul sagt ganz betroffen:
„Wir wollen beten und auch hoffen,
daß du den Riesenkerl besiegst
und ihm im Kampf nicht unterliegst.“
Er geht ganz blaß vor Furcht und Jammer
in seine große Waffenkammer,
holt Schild und Kampfschwert von der Brüstung,
dazu auch eine Ritterrüstung,
und steckt den David, schlank und klein,
gleich durch die Hosenklappe rein.
Der David schreit: „Es ist ein Graus!
Ich halt‘ es in dem Blech nicht aus!“
und zwängt sich, unter lautem Jammer,
blitzschnell aus seiner Folterkammer.
Er greift nach seinem Hirtenstab
und läuft zum Wildbachtal hinab.
Dort sucht er schnell fünf nicht zu kleine
runde, glatte Kieselsteine,
nimmt seine Schleuder in die Rechte
und schreitet eilends zum Gefechte.
Der Goliath, der den Knaben sieht,
beinah‘ vor Zorneswut verglüht:
„Was willst denn du, du Milchgesicht?
Kennst du den Riesen Goliath nicht?
Willst du mich denn mit diesem Stecken
wie einen feigen Hund erschrecken?
Komm her, du Söhnchen einer Mutter,
ich mach‘ dich gleich zu Vogelfutter,
zerquetsch‘ dich mit dem kleinen Finger
und streu‘ dich auf das Feld als Dünger!
Du kriegst von mir gleich eine Watsch’n,
dann kannst du wieder heimwärts latschen!“
Der David hört des Goliaths Spott
und sagt: „Du höhnest meinen Gott!
Du kommst mit Speer und Schwert zu mir
doch ich, ich komm‘, das sag‘ ich dir,
wegen deines lauten Spottes
im Namen meines wahren Gottes.
Beginn dein Sterbelied zu singen,
ich werde dich jetzt niederringen.
Ich schlag‘ dich tot, du Satansküster,
und mit dir auch alle Philister,
nur daß du’s weißt, du alte Flasche!“,
dann greift er in die Hirtentasche,
legt in die Schleuder einen Kiesel
und eilt zum Goliath wie ein Wiesel.
Mit einem Wurf trifft er die Stirn;
der Stein dringt Goliath in das Hirn,
der Goliath fällt durch diesen Schlag
zu Boden wie ein nasser Sack.
Flink zückt der David Goliaths Schwert,
das auf sein Haupt dann niederfährt.
Er ruft: „Jetzt ist der böse Tropf
getrennt von seinem sturen Kopf!“
Die Philister alle schrei’n:
„Wenn der David, der so klein,
hat den Riesen umgefällt,
wie um alles in der Welt
kämpfen dann die alten Streiter?
Kommt, wie flieh’n, das ist gescheiter!“
Und sie fliehen, in der Tat
über Ekron heim nach Gath.
David und die and’ren Krieger
jagen ihnen nach als Sieger;
sie erschlagen diese Meute,
machen auch noch reiche Beute.
David hat des Goliaths Haupt,
damit ihm auch ein jeder glaubt,
daß er ihn im Kampfe hat erschlagen,
nach Jerusalem getragen.
1. Samuel 18:8,9
Eifersucht bewirkt Argwohn
Vers 12, aber auch 28,29
interessant die Zusammenhänge
Scheinbar ist es normal, dass Personen, die den Geist und den Segen Jehovas verloren haben, nicht nur Verachtung für diejenigen empfinden, die ganz offensichtlich Jehovas Segen haben. Nein, sie fürchten sie sogar und verfolgen sie mit all ihren Mitteln und all ihrer Kraft (Vers 29)!
Auch dies scheint ein übliches Verhalten solcher Personen zu sein, die Gottes Segen verloren haben:
1. Samuel 19:4,5
Aber Saul lässt nicht von seinem persönlichen Rachefeldzug ab. Immer wieder sucht er, David zu Tode zu bringen (Vers 11) , obwohl er ihm nichts getan hat – ausser dass David nun Jehovas Segen hat und Saul ihn verloren hatte. Aber das war ja nicht Davids Schuld, sondern lag daran, dass Saul Jehova wiederholt ungehorsam gewesen war.
Kapitel 20 zeigt, wie weit Saul bereit ist zu gehen, um seinen ganz persönlichen Hass zu befriedigen.
1.Samuel 21
David ist auf der Flucht vor Saul. Aber wo kann er Schutz suchen? Natürlich sucht er in erster Linie Unterstützung bei den Priestern des wahren Gottes! War es richtig, hier nicht die ganze Wahrheit zu sagen, und sich außerdem vom Tisch Jehovas zu ernähren?
Würden wir Sauls Antwort schon jetzt hören – dann würden wir hören, dass dies Verrat ist, und eine schwere Sünde. Kein “Nichtlevit” darf dieses Brot essen! Also kann Gott ja gar nicht auf Davids Seite stehen!
Aber die Priester sehen das anders? Nein – hier sehen wir wieder einmal, dass die Gedanken und Maßstäbe Gottes von fleischlichdenkenden Menschen nicht verstanden werden können, die sich nur an die Buchstaben des Gesetzes klammern können, aber deren tieferen Sinn niemals verstehen werden.
Dass Davids Handlungen, die er mit der Hilfe seines Gottes erreicht hatte, schon in der ganzen Gegend bekannt war, sehen wir, weil die Gathiter hier glaubten, dass David schon König sei!
David handelt schlau, indem er sich verstellt!
Ist diese Art der Kriegslist denn erlaubt? Schadet David mit dem Essen der Brote, mit der falschen Angabe seines Reisezieles, mit dem Verrücktspielen irgendeinem Menschen? Nein, er handelt weise, und schadet keinem anderen Menschen, greift nicht in die Rechte eines anderen ein – und handelt deswegen nicht gegen die Maßstäbe des Höchsten.
Können auch wir sagen, dass wir niemals in die Rechte unseres Mitmenschen eingreifen?
1.Samuel 22
Was kann man sich mehr wünschen, als dass nun bei David ein Priester und nun auch noch der Prophet Jehovas anwesend sind!!!
Doch wer ist bei Saul? Menschen die was oder wen lieben? Spricht Saul zu ihnen von Gott oder von Segen? Nein, denn Gott hat Saul verlassen. Aber im Gegenzug dafür ist Saul jetzt wohlhabend! Er hat ein großes Heer und nicht nur 600 ängstliche Krieger! Er scheint also auf den ersten Blick wirklich den Segen Gottes zu haben ;-( Aber in wirklichkeit hat er nichts mehr mit dem Allmächtigen am Hut.
Schauen wir ihn uns genauer an: er plant sogar den Tod der gesamten Priesterfamilie! Er läßt auch die ehrliche Antwort nicht gelten! Er läßt alles töten, was ihm nicht den Bart krault.
Genauso heuchlerisch, wie heutige einige, die nach außen vorgeben den wahren Gott anzubeten, aber seine Maßstäbe mit Füßen treten und die wahren Anbeter durch Falschanklagen und Lügen das Leben erschweren.
Wie froh können wir heute sein, dass man heute nur noch “ausgeschlossen” oder “exkommuniziert” wird, sonst würden wohl auch heute so einige Personen mit Kind und Kegel ausgerottet werden. Zur Zeit Davids hat der Allmächtige nur über sehr sehr wenigen seine schützende Hand gehalten, da er die zu Unrecht Getöteten wieder auferwecken wird.
In der heutigen Zeit läßt er auch sehr vieles zu, denn er wird es in nahester Zukunft ungeschehen machen.
1.Samuel 23-24
Hat Saul denn nichts weiter zu tun? Hat er außer David zu bekämpfen, keine anderen Hobbys? Wenn man ihm zuhört, was er in den beiden Kapiteln hier zum Besten gibt, kommt man zu dem Schluß, dass er wohl tatsächlich glaubte, das David sich von Jehova entfernt hätte!
Ziatat aus einem Bibellexikon:
David hätte seine Hand gegen Saul erheben können, aber David vertraut darauf, das der Allmächtige seinen Weg bahnen wird. Auf was vertrauen wir heute? Greifen wir zu Arglist oder zu Lügen, um unser scheinbares Recht zu erhalten? Nehmen wir uns in David ein Beispiel, der mit seinem Gott wandelte!
1. Samuel 21 – 24
1. Samuel 22:13-19
wer es wagte, David zu unterstützen, war ebenso des Todes. Hier Bringt Saul eine ganze Stadt und 85 Priester zu Tode, weil sie David mit Speise versorgt haben und für ihn Jehova befragt hatten.
Ähm, war nicht Saul der Gesalbte Jehovas? Hätte es ihn nicht freuen müssen, dass David immer noch an Jehova und seinem Wort interessiert war?
Nein, sein persönlicher Hass und seine persönliche Rache ging vor. Wenn da jemand kommt und diesen David unterstützt, der ganz offensichtlich Jehovas Segen hat; wenn jemand es tatsächlich wagt, diesen David mit physischer und geistiger Speise zu stärken – „ab mit dem Kopf!“
Tja ja, so kann’s gehen. So war es damals und …. heute..?
Schon lustig, was nunmehr Sauls Lebensziel ist. Eigentlich ist er der Gesalbte Jehovas und sein Hauptaugenmerk sollte eigentlich darauf liegen, das Volk von seinen Feinden zu befreien und die Völker auszutreiben, die Jehova aus dem Land der Verheißung ausgetrieben haben wollte.
In den Kapiteln 23 und 24 sehen wir aber, wo Sauls eigentlicher Lebensinhalt liegt. Alles dreht sich nur noch um David und wie er ihn erledigen kann. Endlich hat er ihn gefunden und hat ihn schon fast an die Wand gedrängt, da kommt ihm doch glatt was Lästiges dazwischen.
„Glück gehabt, David.. Ich muss mal eben unterbrechen und das Volk befreien“ Naja, nicht jeder liebt seinen Job. Aber als die lästige Pflicht erfüllt ist, macht er sich gleich wieder auf die Suche nach seinem Feind. Ja, Saul geht sogar soweit, dass er das Auffinden Davids dem Segen Jehovas zuschreibt. Was für ein Dummkopf!
1. Samuel 24:9-16
ohne Kommentar
1.Samuel 25
Nabal – ein Mann der wohl gut und gern in unsere heutige Zeit passen würde. Wo war sein Problem? Nun, David und seine Männer hatten auf die Herden gewacht – es gab keine Überfälle in dieser Zeit auf Nabals Herden. “na das gehört sich doch auch so, dass man auf die Herden seines Nachbarn ein wachsames Auge wirft!” wirst du sagen. Ja, aber es gehörte sich auch, zum Scheren ein Fest zu begehen – dies tat ja Nabal auch gemäß dem Bericht – UND die Nachbarn und Helfer mit zu diesem Fest einzuladen. Und hier hapert es bei Nabal. “Nehmen ja, aber Geben das ist nicht meine Sache – oder wäre ich sonst so reich?”
Außerdem erkennt er die Stellung Davids, in die Gott diesen eingesetzt hat, nicht an. Sondern er sagt:
Wie würden wir reagieren, wenn wir solche Provokationen hören würden? Nun schauen wir, wie drei Personen im biblischen Bericht reagieren:
zuerst David:
die Diener des Nabal:
und zum Schluß Labans Frau Abigail:
Wir erkennen, dass jeder das tat, was scheinbar aus seiner Sicht das Richtigste war. Doch hätte David an Nabal Rache geübt, hätte er Blutschuld auf sich geladen. Nur durch die weise Entscheidung des Dieners und der Frau Nabals, konnte dies verhindert werden!
Und wie sah der Allmächtige die Situation? Fand er die hochnäsige Art von Nabal gut? Schauen wir, was passierte, als Abigail dem Nabal berichtet, was geschehen war:
Möge unser Herz niemals so kaltherzig sein, wie das eines Nabal! Möge unser Herz uns immer dazu drängen, anderen zu vergeben, anstatt zornig auf andere zu werden, wie dies in diesem Fall dem David beinahe zum Verhängnis geworden wäre! Seien wir dagegen ständig so weise, wie der Diener und Abigail!
Welchen Nutzen hatte Abigail aus ihrer Handlung? Sie wurde eine Frau Davids, und war später mit in Jerusalem. Sie blieb dem David eine treue Gefährtin.
1.Samuel 26
Wir erleben wieder einmal, dass Saul den David verfolgt, und scheinbar der Allmächtige dafür sorgt, dass David den Saul töten könnte. Aber David tut es wieder nicht! Er nimmt zwar den Krug und den Speer, aber er tut dem Saul nichts.
Wie würden wir uns verhalten, wenn ein “Feind uns bedrängt”? Würden wir dazu bereit sein, ihm ebenso zu tun, wie er uns getan hat oder hätte? Wäre dies dann die Haltung eines Christen oder eines Anbeters des wahren Gottes? Oder ist es nicht so, dass Anbeter Jehovas geduldig auf ihn warten, und ihn das Gericht vollziehen lassen? Urteile selbst, wenn du das Kapitel 26 liest, und bedenke auch, wie sehr David gesündigt hätte, wenn er im Kapitel 25 nicht aufgehalten worden wäre.
1.Samuel 27-28
David begibt sich aus Furcht vor Saul zu den Philistern.
Doch dieser Schritt scheint nicht weise durchdacht gewesen zu sein. Nun steckt er in der Klemme. Denn auf der einen Seite lebt er bei dem Feind des Volkes, und auf der anderen Seite muß er als gesalbter König eigentlich für sein Volk kämpfen.
Saul sucht nach Anleitung. Er findet keinen der ihm Hilfe und Richtschnur bietet. Er suchte nach Gott – aber dieser antwortet keinem, der seine Maßstäbe mit Füßen tritt und wie im Falle Sauls sogar die wahren Anbeter verfolgt. Deshalb lesen wir:
Und Saul befragte Jehova; aber Jehova antwortete ihm nicht, weder durch Träume, noch durch die Urim, noch durch die Propheten.
“Was tun? Sollte ich mich etwa ändern, damit Jehova wieder Wohlgefallen an mir hat? Warum sollte ich? Ich kann ja auch Gott dazu zwingen, sich mit mir zu unterhalten. So werd ich es machen: ich befrage eine Wahrsagerin, und laß mich durch diese mit einem Propheten des wahren Gottes verbinden. Dann muss er mit mir reden!” Was für ein Narr! Niemals mehr hatte Samuel zu seinen Lebzeiten mit ihm gesprochen. Und Saul glaubt tatsächlich, diesen Weg gehen zu können? Versteht er wirklich nicht, mit wem er sich da einläßt? Und das es durch den Kontakt zu den Geistern keinen Weg mehr zurück zum Allmächtigen gibt? Versteht er nicht, dass er Kontakt zu dem Teufel und seinen Dämonen aufnimmt, wenn er die Toten befragt? Glaubt er, dass diese ihm nicht sagen könnten, was der Allmächtige vor hat? Doch, sie wissen es, und teilen es ihm auch mit! Und was hat er nun gewonnen, außer das er nun das Wissen um den Tod seiner Söhne und seines Todes Gewissheit hat?
Und wie ist das heute? Kann man in verzweifelten Situationen zu Literatur und Unterhaltung greifen, in denen Wahrsagerei gepriesen oder gar vollführt werden? Sollte man, wenn der Allmächtige nicht sofort hilft, vielleicht die Geister befragen oder sich Schutz bei diesen holen? Es ist wirklich unweise, sich so sehr vom Allmächtigen zu entfernen. Niemals wird er erlauben, das Menschen, die sich mit seinen Gegenspielern einlassen, weiterhin mit ihm Kontkat haben können. Er wird diese unweigerlich verwerfen. Saul konnte nun nicht mehr zurück. Und sein Fehlverhalten kostete seinen Söhnen und noch vielen anderen aus dem Volk, das Leben. Sei also weiser – und lerne aus dem was Saul passierte.
1. Samuel 25 – 28
1. Samuel 28 und 29
das trifft auch auf meinen Mann zu *freu*
Kapitel 26 ab Vers 18
1. Samuel 29 – 31
Kapitel 29
hab ich das jetzt richtig gelesen? David wollte mit den Philistern gegen Israel ausziehen? Warum wollte er die Philister unterstützen, Gottes Volk zu bekämpfen? Hatten die Achsenherren recht damit, dass er das Lager der Philister unterwandern wollte?
1. Samuel 30:4
also auch andere trauern mit ihrer ganzen Kraft. Da geht es nicht nur mir so…
1.Samuel 29-31
Zieht David tatsächlich gegen sein eigenes Volk hinauf?
Da hat David aber “Glück” das er nach Hause geschickt wird, und sich damit das Problem gelöst hat. Aber lies: Der Philisterkönig Achis sagt, dass Jehova lebt! Was für eine Einschätzung!
Doch wie geht es weiter? Die Stadt, in der die Frauen und die Kinder usw. zurückgelassen waren, wurde geplündert! Was für eine Schmach! Erst werden sie zurückgewiesen – eine Beleidigung! Und nun haben die Amalekiter die Stadt geplündert – und wessen Schuld? Na ganz klar: David.
Wir lesen:
Was tut David? Wehrt er sich, indem er große Reden schwingt, sich rechtfertig? Droht er? Nein – er stärkt sich in Jehova – und er befragt durch den anwesenden Priester den wahren Gott. Und dies – genau dies – führt zur Lösung!
Und was macht David mit der Beute? Er teilt es unter allen seinen Männern auf UND verteilt es sogar an die Städte, die er während seiner Flucht besucht hatte! Was für ein großherziger Mensch!
Und Saul? Wir lesen davon, dass er wie gelämt ist, ja er zittert – und das ganze treibt ihn in den Selbstmord:
Wie unwürdig für einen Menschen, der als König vorran gehen sollte! Aber wir sehen auch, dass sein Leben nicht durch Schicksal dazu verschworen war, sondern dass Saul seinen Weg ging. Konsequent weigert er sich, die Wege seines Gottes zu gehen. Er geht seinen Weg – bis in den Tod. Doch eigentlich könnte man denken, dass er damit verworfen ist! Doch lesen wir das Kapitel zu Ende:
Nicht nur Trauer, sondern ein Anständiges Begräbnis! Wären wir froh gewesen, dass dieser … endlich tot ist? Wären wir in Jubelrufen umhergelaufen? Oder hätten wir getrauert?
1.Samuel 1-3
Zitate von J.N.Darby
Zitate von H.Rossier
1.Samuel 4-7
Zitate von J.N.Darby
Zitate von H.Rossier
1.Samuel 8-10
Zitate von J.N.Darby
Zitate von H.Rossier
1.Samuel 11-13
Zitate von J.N.Darby
Zitate von H.Rossier
1.Samuel 14-16
Zitate von J.N.Darby
Zitate von H.Rossier
1.Samuel 17-20
Zitate von J.N.Darby
Zitate von H.Rossier
1. Samuel 21 – 24
Kapitel 21
Ahimelech und die Brote
David log den Priester an. Warum? War das in Ordnung? Sind Notlügen erlaubt?
Lud David damit nicht eine schwere Blutschuld auf sich? Immerhin wurde fast das ganze Haus Ahimelechs von Saul ausgerottet, weil der David geholfen hatte.
Hätte der Priester David auch geholfen, wenn er gewußt hätte, wie es sich wirklich verhielt?
Warum traf David keine Vorsorge, wo er doch bemerkt hatte, dass es einer von Sauls Leuten mitbekam?
Warum heißt es, dieser Mann sei anwesend, weil Jehova dies so wollte? Wollte Jehova es wirklich, dass Ahimelech und fast sein ganzes Haus ausgerottet werden?
1.Samuel 21-24
Zitate von J.N.Darby
Zitate von H.Rossier
1. Samuel 24 – 28
1. Samuel 25:24
Wie konnte Saul seine Tochter Michal einem anderen zur Frau geben – wo sie doch Davids Frau war?
Kapitel 28
Saul und das Medium von Door
Da wir ja wissen, dass man nach dem Tod nicht weiterlebt, auch unsere Seele nicht, kann Saul ja unmöglich mit Samuel gesprochen haben. Aus unserer Literatur wissen wir, dass sich das Medium der Hilfe der Dämonen bedient hat. Das wirft dann aber folgende Frage auf:
Wie kommt es, dass es Saul sagt, wie Jehova über ihn denkt und ihm gewissermaßen den Willen Jehovas ihn betreffend mitteilt?
1.Samuel 25-28
Zitate von J.N.Darby
1.Samuel 29-31
Zitate von J.N.Darby
Ein sehr interessanter Artikel über Hanna in dem WT vom 01.07.2010:
„Ihren Glauben nachahmen – Sie schüttete Gott ihr ganzes Herz aus“
Edit am 27.03.2011 – da der Artikel nicht mehr als Hördatei auf der Seite der Gesellschaft zu finden ist:
Ihren Glauben nachahmen
Sie schüttete Gott ihr ganzes Herz aus
HANNA packte alles für die Reise zusammen und versuchte, ihre düsteren Gedanken zu verscheuchen. Eigentlich lag eine schöne Zeit vor ihr. Ihr Mann Elkana nahm seine Familie jedes Jahr mit nach Silo zur Stiftshütte, dem Zeltheiligtum der Israeliten. Diese Tage sollten eine Freudenzeit sein. So hatte es Jehova gedacht (5. Mose 16:15). Und Hanna hatte sich mit Sicherheit von Kindesbeinen an immer darauf gefreut. Doch in den letzten Jahren war alles anders geworden.
Sie hatte das große Glück, mit einem Mann verheiratet zu sein, der sie liebte. Elkana hatte jedoch noch eine Frau. Sie hieß Peninna und schien es darauf abgesehen zu haben, Hanna das Leben zur Qual zu machen. Und diese jährlichen Feste wusste sie anscheinend besonders auszunutzen. Womit drangsalierte sie Hanna? Und noch wichtiger: Wie half Hanna der Glaube an Jehova, mit einer schier ausweglosen Situation zurechtzukommen? Wer selbst mit Problemen zu kämpfen hat, die ihm jede Lebensfreude rauben, dem wird Hannas Geschichte viel geben.
„Warum ist dir weh ums Herz?“
Nach der Bibel gab es in Hannas Leben zwei große Probleme. Beiden war sie mehr oder weniger hilflos ausgeliefert. Zum einen war da die zweite Frau, von der sie gehasst wurde. Zum anderen konnte sie keine Kinder bekommen — etwas, was für jede Frau, die sich sehnlichst ein Kind wünscht, schwierig genug ist, geschweige denn in der damaligen Zeit und Kultur, in der einer Frau kaum etwas Schlimmeres passieren konnte. Jede Familie hoffte auf einen Sohn, der den Familiennamen erhalten würde. Kinderlosigkeit wurde deshalb als große Schande angesehen.
Hanna hätte ihren Kummer vielleicht mit Fassung getragen, wäre da nicht Peninna gewesen. Die Vielehe hat von Anfang an Rivalität, Streit und bittere Tränen mit sich gebracht und war seit jeher alles andere als ideal für das Eheglück — ganz im Gegensatz zu dem Standard, den Gott im Garten Eden eingeführt hatte: die Ehe mit nur einem Partner (1. Mose 2:24). Die Bibel stellt die Polygamie daher in nicht gerade leuchtenden Farben dar, und die herzergreifende Beschreibung der Situation in der Familie Elkanas ist da nur ein weiterer Stein im Mosaik.
Nach der jüdischen Tradition heiratete Elkana zuerst Hanna und einige Jahre später Peninna. Tatsache ist jedenfalls, dass Hanna ihm besonders lieb war und sich Peninna ausgesprochen eifersüchtig verhielt. Sie ließ sich alles Mögliche einfallen, um ihre Rivalin zu schikanieren. Ihr großer Trumpf war, dass sie ein Kind nach dem anderen bekam. Und mit jedem Kind wuchs ihre Überheblichkeit. Statt mit Hanna mitzufühlen und sie zu trösten, streute sie nur Salz in die Wunde. Wie die Bibel zeigt, kränkte sie Hanna mit voller Absicht, „um sie aus der Fassung zu bringen“ (1. Samuel 1:6). Sie wollte ihr wehtun und genau das gelang ihr auch.
Anscheinend setzte Peninna ihre Gegenspielerin mit Vorliebe herab, wenn die Familie ihre jährliche Reise nach Silo unternahm. Dort gab Elkana der ganzen Kinderschar von Peninna — „allen ihren Söhnen und ihren Töchtern“ — Anteile am Opfer für Jehova. Die kinderlose Hanna bekam dagegen nur ihren eigenen Anteil. In solchen Momenten trumpfte Peninna besonders auf und traf Hanna immer wieder an ihrer wunden Stelle, sodass die Arme nur noch weinte und keinen Bissen mehr herunterbekam. Elkana merkte natürlich, dass seine geliebte Frau großen Kummer hatte und nichts aß. Er versuchte sie daher zu trösten: „Hanna, warum weinst du, und warum isst du nicht, und warum ist dir weh ums Herz? Bin ich dir nicht besser als zehn Söhne?“ (1. Samuel 1:4-8).
Elkana durchblickte also, dass Hannas Verzweiflung mit ihrer Kinderlosigkeit zusammenhing — das spricht wirklich für ihn. Und er beteuerte seiner Hanna immer wieder seine Liebe. Das hat ihr sicher viel bedeutet. Allerdings erwähnte Elkana mit keinem Wort Peninnas Verhalten, und im Bibelbericht lässt auch nichts darauf schließen, dass Hanna ihm davon erzählte. Vielleicht dachte sie, dadurch würde alles nur noch schlimmer werden. Konnte sie denn erwarten, dass Elkana etwas an der Situation änderte? Würde Peninna nicht noch gemeiner zu ihr werden und vielleicht auch ihre Kinder und Diener gegen sie aufhetzen? Sie würde sich in ihrem eigenen Zuhause immer mehr wie eine unerwünschte Fremde vorkommen.
Unabhängig davon, ob Elkana über Peninnas schäbiges Verhalten voll im Bilde war oder nicht — Jehova Gott sah alles. Sein Wort verrät uns, was sich hinter den Kulissen abspielte, und gibt so jedem, der sich zu Eifersüchteleien und Gehässigkeiten hinreißen lässt, einen deutlichen Wink. Andererseits können sich herzensgute und friedfertige Menschen wie Hanna damit trösten, dass der gerechte Gott zu seiner Zeit und auf seine Weise alles ins Lot bringen wird (5. Mose 32:4). Hanna war sich dessen offensichtlich bewusst, suchte sie doch bei Jehova Hilfe.
„Ihr Angesicht sah nicht mehr besorgt aus“
Im Haus Elkanas waren alle schon früh auf den Beinen. Die ganze Familie, Groß und Klein, machte sich reisefertig. Bis nach Silo waren es rund 30 Kilometer und die Reise führte durch das Hügelland Ephraim. Zu Fuß war man da gut ein, zwei Tage unterwegs. Hanna wusste schon, dass ihre Rivalin das wieder ausnutzen würde. Trotzdem blieb sie nicht zu Hause. Damit ist sie bis heute ein erstklassiges Beispiel für alle, die Gott dienen möchten: Man tut sich selbst nichts Gutes, wenn man zulässt, dass einen das Fehlverhalten anderer vom Dienst für Jehova abhält. Dadurch würde man sich genau von der Quelle abschneiden, die einem die Kraft zum Weitermachen gibt.
Nach einem langen Marsch auf verschlungenen Bergstraßen war Silo endlich zu sehen. Da lag es vor ihnen auf einem Hügel, umgeben von noch höheren Hügeln. Als sie auf die Stadt zugingen, dachte Hanna bestimmt viel darüber nach, was sie Jehova im Gebet sagen würde. In Silo angekommen nahm die Familie an einem Essen teil. Bei der nächsten Gelegenheit zog sich Hanna zurück und ging Richtung Stiftshütte. Neben dem Türpfosten des Heiligtums saß der Hohe Priester Eli. Doch Hanna hatte alle ihre Gedanken auf ihren Gott gerichtet. Hier, vor der Stiftshütte, würde ihr Gebet erhört werden, da war sie ganz sicher. Wenn auch sonst niemand völlig nachfühlen konnte, was sie durchmachte, ihr Vater im Himmel verstand alles. All ihr Schmerz kam in ihr hoch und sie musste weinen.
Am ganzen Körper zitternd und schluchzend betete Hanna lange still zu Jehova. Ihre Lippen bebten, als sie im Geist beschrieb, was sie fühlte. Sie schüttete ihrem Vater im Himmel ihr ganzes Herz aus. Doch es ging ihr um mehr als lediglich um ihren sehnlichen Kinderwunsch. Ihr lag nicht nur daran, etwas von Gott zu bekommen, sondern sie wollte ihm auch ihr Möglichstes geben. Und so machte sie Jehova das Versprechen, falls sie einen Sohn bekommen würde, ihn von klein auf ganz in seinen Dienst zu stellen (1. Samuel 1:9-11).
Von Hannas Gebet kann sich jeder Diener Gottes etwas für seine eigenen Gebete abschauen. Jehova wünscht sich von Herzen, dass wir ihm ganz offen und ohne Scheu alles sagen, was uns bewegt — so wie sich ein Kind seinen geliebten Eltern anvertraut (Psalm 62:8; 1. Thessalonicher 5:17). Deshalb ermutigt uns Jehova durch den Apostel Petrus, alle unsere Sorgen auf ihn zu werfen, und verspricht uns, für uns zu sorgen (1. Petrus 5:7).
Menschen sind da nicht immer so verständnisvoll und mitfühlend wie Jehova. Während Hanna weinend betete, wurde sie von einer Stimme aufgeschreckt. Der Hohe Priester Eli hatte sie beobachtet und fragte nun: „Wie lange wirst du dich wie betrunken aufführen?“ Sie solle zusehen, dass sie nüchtern werde! Er hatte ihre bebenden Lippen, ihr Weinen und Schluchzen gesehen. Anstelle jedoch erst einmal herauszufinden, was mit ihr los war, zog er voreilige Schlüsse (1. Samuel 1:12-14).
Es muss Hanna sehr wehgetan haben, sich in ihrem großen Kummer auch noch eine solche haltlose Anschuldigung anhören zu müssen — obendrein von jemand, der so ein hohes Amt hatte! Doch selbst hier kommt wieder ihr mustergültiger Glaube zum Vorschein. Sie ließ sich von den Unvollkommenheiten eines Menschen nicht in ihrem Dienst für Jehova beirren. Respektvoll erklärte sie Eli ihre Situation. Da ging ihm sein Irrtum auf, und in einem wahrscheinlich freundlicheren Ton sagte er zu ihr: „Geh in Frieden, und möge der Gott Israels deine Bitte gewähren, die du von ihm erbeten hast“ (1. Samuel 1:15-17).
Wie fühlte sich Hanna, nachdem sie sich Jehova vor seiner Stiftshütte anvertraut und ihn angebetet hatte? Die Bibel sagt: „Dann ging die Frau ihres Weges und aß, und ihr Angesicht sah nicht mehr besorgt aus“ (1. Samuel 1:18). In der Einheitsübersetzung liest man an dieser Stelle: „Sie . . . hatte kein trauriges Gesicht mehr.“ Ihr war jetzt also viel leichter ums Herz. Sie hatte sozusagen ihre ganze Sorgenlast bei jemand abgeladen, der erheblich breitere und stärkere Schultern hatte als sie: bei ihrem Vater im Himmel (Psalm 55:22). Ist irgendeine Last für ihn zu schwer? Nein — weder früher noch jetzt noch irgendwann!
Sind wir einmal verzweifelt, tieftraurig oder fühlen uns hilflos, dann machen wir es doch wie Hanna und schütten dem „Hörer des Gebets“ voller Glauben und Vertrauen unser Herz aus (Psalm 65:2). Unsere Traurigkeit wird dann mit Sicherheit dem „Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft“, weichen (Philipper 4:6, 7).
„Da ist kein Fels wie unser Gott“
Am nächsten Morgen ging Hanna noch einmal mit ihrem Mann zur Stiftshütte. Wahrscheinlich hatte sie ihm erzählt, worum sie Gott gebeten und was sie ihm versprochen hatte. Denn nach dem Gesetz Mose konnte ein Mann ein Gelübde seiner Frau, das nicht mit ihm abgesprochen war, widerrufen (4. Mose 30:10-15). Doch nichts dergleichen geschah. Zusammen mit seiner Frau betete dieser gottesfürchtige Mann Jehova noch einmal an. Danach machte sich die Familie auf den Heimweg.
Wann Peninna wohl bewusst wurde, dass ihre Gemeinheiten Hanna nichts mehr ausmachten? Darüber sagt die Bibel nichts, aber die Wendung „Ihr Angesicht sah nicht mehr besorgt aus“ zeigt, dass Hanna von da an eindeutig gelöster war. Auf alle Fälle stellte Peninna bald fest, dass ihre boshaften Attacken ins Leere liefen. In der Bibel wird sie mit keinem Wort mehr erwähnt.
Im Laufe der Monate ging Hannas innere Gelassenheit in unbändige Freude über: Sie war schwanger! Über ihrer Freude vergaß sie keine Sekunde lang, wem sie das zu verdanken hatte. Als ihr kleiner Junge zur Welt kam, nannte sie ihn Samuel, was „Name Gottes“ bedeutet und sich offensichtlich darauf bezog, dass sie den Namen Gottes angerufen hatte. In den nächsten drei Jahren, in denen sie ihren Sohn stillte, ging sie nicht mit auf die anstrengende Reise nach Silo. Die Zeit verging und sie bereitete sich seelisch und moralisch darauf vor, von ihrem geliebten Kind Abschied zu nehmen.
Das fiel ihr bestimmt nicht leicht. Natürlich wusste Hanna, dass Samuel in Silo gut aufgehoben war, weil sich wahrscheinlich einige der Frauen, die dort arbeiteten, um ihn kümmern würden. Aber er war doch noch so klein! Und welche Mutter möchte ihr Kind nicht bei sich haben?! Dennoch brachten Hanna und Elkana ihren Sohn nicht widerstrebend zur Stiftshütte, sondern mit einem Herzen voller Dankbarkeit. Sie hatten auch Verschiedenes zum Opfern dabei. Anschließend stellten sie Samuel dem Hohen Priester Eli vor und erinnerten ihn dabei an Hannas Gebet vor ein paar Jahren.
Hanna sprach dann ein Gebet, das in Gottes Augen so wertvoll war, dass er es in seinem Wort festhalten ließ. Es steht in 1. Samuel 2:1-10. Beim Lesen spürt man, wie aus jeder Zeile ihr tiefer Glaube spricht. Sie pries Jehova dafür, wie wunderbar er seine Macht einsetzt — für seine unvergleichliche Fähigkeit, stolze Menschen von ihrem hohen Ross herunterzuholen und Niedergedrückte glücklich zu machen; er ist Herr über Leben und Tod. Sie rühmte ihn für seine beispiellose Heiligkeit, Gerechtigkeit und Treue. Mit gutem Grund konnte sie sagen: „Da ist kein Fels wie unser Gott.“ Auf Jehova ist hundertprozentig Verlass, er ändert sich nicht und ist eine Zuflucht für alle, die deprimiert und bedrückt sind oder denen übel mitgespielt wird.
Der kleine Samuel konnte wirklich glücklich und dankbar sein, eine so glaubensstarke Mutter zu haben. Auch wenn er sie bestimmt oft vermisste, fühlte er sich von ihr nicht vergessen. Sie kam ihn Jahr für Jahr in Silo besuchen und brachte ihm für seinen Dienst an der Stiftshütte immer einen selbst gemachten ärmellosen Mantel mit. In jedem Stich steckte ihre ganze Liebe (1. Samuel 2:19). Man sieht sie direkt vor sich, wie sie ihrem Jungen das Gewand anzieht, es glatt streicht, ihn dabei zärtlich anschaut und lieb mit ihm redet. So eine Mutter zu haben war für Samuel ein wahrer Segen, und auch er wurde im Laufe der Zeit ein echter Segen für seine Eltern und für ganz Israel.
Auch Hanna wurde nicht vergessen. Jehova hat sie sehr gesegnet: Sie hatte zusammen mit Elkana noch fünf weitere Kinder (1. Samuel 2:21). Doch ihr größter Segen war wohl ihr Vertrauensverhältnis zu ihrem Vater Jehova, das über die Jahre immer enger wurde. Das Gleiche kann jeder erleben, der Hannas Glauben nachahmt.
[Fußnoten]
erklärt der Artikel „Billigt Gott die Polygamie?“ im Wachtturm vom 1. Juli 2009, Seite 30.
Auch wenn es im Bericht heißt, dass Jehova Hannas „Mutterschoß verschlossen“ hatte, lässt nichts darauf schließen, dass diese bescheidene, treue Frau nicht in seiner Gunst stand (1. Samuel 1:5). Manchmal wird in der Bibel ein Sachverhalt so formuliert, als ob Gott ihn bewirken würde; dabei ist aber nur gemeint, dass er ihn eine Zeit lang zulässt.
Die Kilometerangabe beruht darauf, dass Elkanas Heimatstadt Rama und die Stadt Arimathia zu Jesu Zeit wahrscheinlich identisch sind.
[Kasten auf Seite 17]
Zwei außergewöhnliche Gebete
Die beiden Gebete von Hanna, die in 1. Samuel 1:11 und 2:1-10 festgehalten sind, zeichnen sich durch etliche Besonderheiten aus. Zum Beispiel:
Ihren Glauben nachahmen
Er „wuchs heran bei Jehova“
SAMUEL blickte in die Gesichter seiner Landsleute. Er, der schon jahrzehntelang Prophet und Richter der Nation war, hatte sie nach Gilgal zusammengerufen. Es war Mai oder Juni gemäß unserem Kalender. Die Trockenzeit hatte längst begonnen. Goldgelb stand der erntereife Weizen auf den Feldern. Das Gemurmel der Menschenmenge verstummte. Samuel wollte gern das Herz jedes Einzelnen erreichen. Aber wie?
Den Versammelten war gar nicht bewusst, in welche ernste Lage sie gekommen waren, weil sie verlangt hatten, dass ein Mensch als König über sie regieren sollte. Ihnen entging, welche Verachtung sie dadurch ihrem Gott, Jehova, und seinem Propheten entgegenbrachten. Damit verwarfen sie tatsächlich Jehova als ihren König! Wie konnte Samuel sie dazu bewegen, ihr Verhalten zu bereuen?
Samuel ergriff das Wort. „Ich bin alt und grau geworden“, sagte er zu den Versammelten. Sein ergrautes Haar verlieh den Worten Nachdruck. Weiter erklärte er: „Ich bin vor euch hergegangen von meiner Jugend an bis auf diesen Tag“ (1. Samuel 11:14, 15; 12:2). Der betagte Samuel hatte seine Kindheit und Jugend keineswegs vergessen. Seine Erinnerung daran war immer noch lebendig. Entscheidungen, die er bereits damals getroffen hatte, waren wegweisend für ein Leben im Glauben an seinen Gott, Jehova, und in Ergebenheit ihm gegenüber.
Samuel musste seinen Glauben ständig stärken. Dies gelang ihm, obwohl es in seiner unmittelbaren Umgebung ungläubige, treulose Menschen gab. Heute ist es ebenfalls nicht leicht, einen starken Glauben zu haben, denn wir leben in einer gottlosen Welt. Was können wir denn von Samuel lernen? Beginnen wir mit seiner frühen Kindheit.
Er „verrichtete den Dienst vor Jehova als Knabe“
Samuel hatte eine ungewöhnliche Kindheit. Nach seiner Entwöhnung, vielleicht im Alter von vier Jahren, begann für ihn ein neues Leben — der Dienst an der heiligen Stiftshütte Jehovas. Diese stand in Silo, mehr als 30 Kilometer von seinem Heimatort Rama entfernt. Seine Eltern, Elkana und Hanna, stellten Jehova ihren Sohn für eine besondere Form des Dienstes zur Verfügung: Er sollte sein Leben lang ein Nasiräer sein. Wurde Samuel etwa von seinen Eltern verstoßen? Liebten sie ihn nicht?
Ganz im Gegenteil! Sie wussten ja, dass man in Silo gut für ihren Sohn sorgen würde. Da Samuel in der Nähe des Hohen Priesters Eli arbeitete, achtete dieser gewiss auf ihn. Außerdem gab es bei der Stiftshütte einige Frauen, die dort offenbar einen organisierten Dienst verrichteten (2. Mose 38:8).
Hanna und Elkana vergaßen ihren geliebten erstgeborenen Sohn niemals. Seine Geburt war die Erhörung eines Gebets, in dem Hanna versprochen hatte, Gott diesen Jungen für ein Leben im heiligen Dienst zur Verfügung zu stellen. Bei ihren alljährlichen Besuchen brachte Hanna Samuel jeweils ein neues ärmelloses Obergewand mit, das sie ihm für den Dienst an der Stiftshütte gemacht hatte. Der kleine Junge freute sich ganz bestimmt über diese Besuche. Ihm taten die liebevollen, ermunternden Worte seiner Eltern zweifellos sehr gut. Sicher führten sie ihm vor Augen, was für eine Ehre es war, Jehova an diesem einzigartigen Ort zu dienen.
Von Hanna und Elkana können heutige Eltern manches lernen. Bei der Erziehung der Kinder stehen oft materielle Interessen im Vordergrund; der Glaube an Gott spielt kaum eine Rolle. Für Samuels Eltern dagegen war der Dienst für Gott das Wichtigste, was das gesamte Leben ihres Sohnes nachhaltig prägte (Sprüche 22:6).
Stellen wir uns vor, wie der Junge heranwuchs und durch die Hügel rund um Silo streifte. Sah er auf die Stadt und das Tal davor hinunter, erfüllte es ihn bestimmt mit Stolz und Freude, wenn sein Blick auf die Stiftshütte Jehovas fiel — eine wirklich heilige Stätte. Man hatte sie fast 400 Jahre zuvor unter der Anleitung von Moses gebaut und sie war das einzige Zentrum der reinen Anbetung Jehovas auf der Erde.
Für Samuel war die Stiftshütte sein Ein und Alles. In dem Bericht, den er später selbst aufzeichnete, lesen wir: „Samuel verrichtete den Dienst vor Jehova als Knabe, mit einem leinenen Ephod umgürtet“ (1. Samuel 2:18). Dieses einfache ärmellose Kleidungsstück kennzeichnete ihn offensichtlich als Gehilfen der Priester an der Stiftshütte. Er gehörte nicht zu dem Personenkreis, der Priesterdienste leisten durfte; seine Aufgabe bestand unter anderem darin, morgens die Türen zum Vorhof der Stiftshütte zu öffnen und den betagten Eli zu bedienen. Samuel machte das gern, doch im Lauf der Zeit bedrückte etwas sein unschuldiges Herz. Schlimme Dinge gingen im Haus Jehovas vor sich.
Von Verdorbenheit nicht angesteckt
Schon in jungen Jahren wurde Samuel Zeuge schlimmster Verkommenheit. Eli hatte zwei Söhne, Hophni und Pinehas. Samuel berichtet von ihnen: „Die Söhne Elis nun waren nichtsnutzige Männer; sie erkannten Jehova nicht an“ (1. Samuel 2:12). Die beiden Gedanken in diesem Vers gehen Hand in Hand. Hophni und Pinehas waren „nichtsnutzige Männer“ — wörtlich „Söhne der Nichtswürdigkeit“ —, weil sie keine Achtung vor Jehova hatten. Sie hielten nichts von seinen gerechten Maßstäben und Anforderungen. Dieses Versäumnis zog sämtliche weiteren Sünden nach sich.
Gott hatte in seinem Gesetz nicht nur die Pflichten der Priester genau festgelegt, sondern auch, wie die Opfer darzubringen waren. Das war deshalb so wichtig, weil manche dieser Opfer schließlich zur Sündenvergebung dienten. Der Opfernde konnte in Gottes Augen wieder rein dastehen sowie Segen und Anleitung von ihm erhalten. Hophni und Pinehas verleiteten ihre Mitpriester jedoch dazu, die Opfer äußerst respektlos zu behandeln.
Stellen wir uns vor, wie der kleine Samuel mit großen Augen diese schlimmen Missstände beobachtete, gegen die nichts unternommen wurde. Wie viele Menschen mag er wohl gesehen haben — darunter arme, einfache und unterdrückte Leute —, die zur heiligen Stiftshütte kamen und hofften, Trost und Kraft im Glauben zu finden, aber enttäuscht, verletzt oder gedemütigt von dort weggingen? Und wie hat es ihn wohl berührt, als er mitbekam, dass Hophni und Pinehas auch Jehovas Sittengesetz missachteten, indem sie mit Frauen schliefen, die bei der Stiftshütte dienten? (1. Samuel 2:22). Vielleicht hoffte er, dass Eli etwas dagegen unternehmen würde.
Eli hätte das ausufernde Problem am besten ansprechen können. Als Hoher Priester war er ja für das verantwortlich, was an der Stiftshütte geschah. Und als Vater wäre es seine Pflicht gewesen, seine Söhne zurechtzuweisen. Schließlich wirkte sich ihr Tun nicht nur für sie selbst schlimm aus, sondern auch für viele ihrer Landsleute. Eli versagte jedoch nicht nur als Vater, sondern auch als Hoher Priester. Er erteilte seinen Söhnen nur einen milden Verweis (1. Samuel 2:23-25). Sie hätten aber weit strenger angefasst werden müssen. Immerhin stand auf das, was sie taten, die Todesstrafe.
Die Dinge spitzten sich so zu, dass Jehova einen „Mann Gottes“, einen nicht namentlich genannten Propheten, mit einer strengen Strafankündigung zu Eli sandte. „Du fährst fort, deine Söhne mehr zu ehren als mich“, legte Gott ihm zur Last. Außerdem sagte er voraus, dass Elis böse Söhne an ein und demselben Tag sterben würden und dass auf seine Familie großes Leid zukäme. Seine Nachkommen würden sogar die Stellung in der Priesterschaft verlieren. Bewirkte diese nachdrückliche Warnung, dass sich in der Familie etwas änderte? Der Bibelbericht lässt jedenfalls keinen Gesinnungswandel erkennen (1. Samuel 2:27 bis 3:1).
Färbte all diese Verdorbenheit irgendwie auf den kleinen Samuel ab? In dem düsteren Bericht finden sich hin und wieder helle Lichtstrahlen — gute Nachrichten darüber, wie Samuel heranwuchs und Fortschritte machte. Erinnern wir uns daran, was wir in 1. Samuel 2:18 gelesen haben: Treu verrichtete Samuel „den Dienst vor Jehova als Knabe“. Schon in jungen Jahren drehte sich also sein Leben um den Dienst für Gott. In Vers 21 desselben Kapitels lesen wir etwas, was sogar noch mehr zu Herzen geht: „Der Knabe Samuel wuchs heran bei Jehova.“ Die Bindung an seinen himmlischen Vater wurde in dieser Zeit immer stärker. Solch ein enges persönliches Verhältnis zu Jehova ist der beste Schutz vor Verdorbenheit.
Samuel hätte schlussfolgern können: Wenn der Hohe Priester und seine Söhne sündigen, könne er doch auch tun und lassen, was er wolle. Doch das verkehrte Handeln anderer, selbst Höhergestellter, ist niemals eine Entschuldigung für eigene Sünden. Heute ahmen viele christliche Jugendliche das Beispiel Samuels nach; sie wachsen gewissermaßen „bei Jehova“ heran — selbst wenn einige in ihrer Umgebung kein gutes Beispiel geben.
Was brachte es Samuel, so eingestellt zu sein? Wir lesen: „Unterdessen wurde der Knabe Samuel immer größer und beliebter, sowohl vom Standpunkt Jehovas aus als auch von dem der Menschen“ (1. Samuel 2:26). Samuel war also beliebt, zumindest bei denen, deren Ansicht zählte. Jehova schätzte diesen Jungen wegen seiner Treue. Für Samuel stand fest, dass Gott gegen all die Schlechtigkeit in Silo vorgehen würde. Die Frage war nur, wann.
„Rede, denn dein Knecht hört“
Die Antwort kam eines Nachts. Es war kurz vor Tagesanbruch, aber immer noch dunkel. Im Zelt flackerte das Licht des großen Leuchters. Rundherum herrschte Stille, als Samuel plötzlich eine Stimme hörte, die seinen Namen rief. Er dachte, es sei Eli, der inzwischen sehr alt und nahezu blind war. Samuel stand auf und „lief“ zu dem alten Mann. Können wir uns vorstellen, wie der Junge barfuß zu Eli eilte, um festzustellen, was er benötigte? Es geht zu Herzen, wie respektvoll und freundlich Samuel ihn behandelte. Immerhin war Eli trotz all seiner Sünden der Hohe Priester Jehovas (1. Samuel 3:2-5).
Samuel weckte Eli mit den Worten auf: „Hier bin ich, denn du hast mich gerufen.“ Eli verneinte dies jedoch und schickte den Jungen wieder zu Bett. Das wiederholte sich noch zwei Mal. Schließlich wurde Eli klar, was vor sich ging. Jehova hatte sich in letzter Zeit kaum noch mit einer Vision oder prophetischen Botschaft an sein Volk gewandt — aus offenkundigen Gründen. Eli merkte, dass sich Jehova durch diesen Jungen jetzt wieder mitteilte. Er forderte Samuel auf, wieder zu Bett zu gehen, und wies ihn an, wie er reagieren sollte. Samuel gehorchte. Bald hörte er wieder die Stimme rufen: „Samuel, Samuel!“ Der Junge antwortete: „Rede, denn dein Knecht hört“ (1. Samuel 3:1, 5-10).
Jehova hatte endlich wieder einen Diener in Silo, der auf ihn hörte. Das tat Samuel sein ganzes Leben lang. Hören auch wir Jehova zu? Wir brauchen nicht auf eine übernatürliche Stimme in der Nacht zu warten. Wir können Gottes Stimme eigentlich jederzeit hören, nämlich wenn wir sein Wort, die Bibel, zu uns sprechen lassen. Je mehr wir Gott zuhören und entsprechend reagieren, desto größer wird unser Glaube. So war es auch bei Samuel.
Jene Nacht in Silo war der Wendepunkt in Samuels Leben, denn von da an lernte er Jehova in ganz besonderer Weise kennen — er wurde Gottes Prophet und Sprecher. Anfänglich fürchtete sich der Junge, Eli das mitzuteilen, was Jehova ihm übermittelt hatte: Die gegen seine Familie geäußerte Prophezeiung sollte sich sehr bald bewahrheiten. Doch Samuel brachte schließlich den nötigen Mut auf und Eli fügte sich dem göttlichen Urteilsspruch. Kurz darauf ging alles in Erfüllung, was Jehova vorausgesagt hatte. In einem Krieg, den Israel gegen die Philister führte, wurden Hophni und Pinehas am selben Tag getötet. Auch Eli starb, als er erfuhr, dass die heilige Lade Jehovas den Feinden in die Hände gefallen war (1. Samuel 3:10-18; 4:1-18).
Samuel dagegen erwarb sich einen Ruf als treuer Prophet. „Es erwies sich, dass Jehova seinerseits mit ihm war“, heißt es in dem Bericht. Weiter heißt es, dass er jede Prophezeiung Samuels in Erfüllung gehen ließ (1. Samuel 3:19).
„Samuel rief Jehova an“
Folgten die Israeliten deshalb der Führung Samuels und wurden treue Glaubensmenschen? Leider nicht. Nach einiger Zeit war es ihnen nicht mehr genug, lediglich von einem Propheten gerichtet oder angeleitet zu werden. Sie wollten so sein wie andere Nationen und einen sichtbaren König haben. Auf Anweisung Jehovas entsprach Samuel ihrer Bitte. Allerdings musste er ihnen auch mitteilen, dass sie damit eine schwere Sünde begangen hatten. Immerhin verwarf Israel dadurch nicht einfach einen Menschen, sondern Jehova selbst. Deshalb rief Samuel das Volk nach Gilgal.
Kommen wir nun wieder zu dem spannungsgeladenen Augenblick, als sich Samuel in Gilgal an Israel wandte. Dort erinnerte der betagte Mann die Nation an sein jahrzehntelanges treues Wirken. Schließlich „rief Samuel Jehova an“ und bat ihn, ein Gewitter herbeizuführen (1. Samuel 12:17, 18).
Donner und Regen in der Trockenzeit? Das hatte es ja noch nie gegeben! Doch falls es unter den Versammelten irgendwelchen Zweifel oder Spott gab, war es damit schnell vorbei. Wolken verdunkelten plötzlich den Himmel. Der Wind drückte den Weizen auf den Feldern zu Boden. Ohrenbetäubend waren die Donnerschläge. Und es regnete in Strömen. Die Reaktion? „Alles Volk war in großer Furcht vor Jehova und Samuel.“ Jetzt hatten alle begriffen, wie groß ihre Sünde tatsächlich war (1. Samuel 12:18, 19).
Was Samuel mit Worten nicht gelang, erreichte Jehova auf seine Weise. Die Israeliten waren in ihrem Innersten getroffen. Samuel hatte von seiner Jugend bis ins hohe Alter volles Vertrauen zu Jehova gezeigt. Und dieser belohnte ihn dafür. Jehova hat sich nicht geändert. Er unterstützt auch heute diejenigen, die den Glauben Samuels nachahmen.
[Fußnoten]
Nasiräer standen unter einem Gelübde, das ihnen unter anderem verbot, Alkohol zu trinken und sich die Haare zu schneiden. Die meisten nahmen dieses Gelübde nur für eine bestimmte Zeit auf sich, aber es gab auch einige wie Simson, Samuel und Johannes den Täufer, die lebenslang Nasiräer waren.
Die Stiftshütte war ein rechteckiges Bauwerk, genau genommen ein großes Zelt, getragen von hölzernen Fachwerkrahmen. Es bestand aus erlesenen Materialien: Seehundsfellen, kunstvoll bestickten Tüchern und kostbaren Hölzern, die mit Gold oder Silber überzogen waren. Umgeben war das Heiligtum von einem rechteckigen Vorhof, wo unter anderem ein großer Opferaltar stand. Im Lauf der Zeit wurden an den Seiten der Stiftshütte offenbar weitere Räumlichkeiten für die Priester geschaffen. Dort schlief wohl auch Samuel.
Der Bericht liefert zwei Beispiele für Respektlosigkeit: Im Gesetz war genau festgelegt, welche Teile einer Opfergabe den Priestern als Nahrung zustanden (5. Mose 18:3).
Die gewissenlosen Priester in der Stiftshütte handhabten das jedoch ganz anders: Sie schickten ihre Diener los, die mit einer großen Gabel in die Kessel stießen, in denen das Fleisch gekocht wurde, und jedes gute Stück mitnahmen, das sie herausholten.
Und jemand, der sein Opfertier zum Altar brachte, wurde von den Dienern der bösen Priester bedrängt, ihnen rohes Fleisch zu geben, noch bevor das Fett des Tieres Jehova geopfert worden war (3. Mose 3:3-5; 1. Samuel 2:13-17).
Seine Kindheit
Samuels Vater Elkana war ein Anbeter Jehovas und ein liebevoller Ehemann. Hanna, die Frau Elkanas, war Gott sehr ergeben. Weil sie kinderlos war, flehte sie im Haus Jehovas in Silo zu Gott und gelobte ihm: „O Jehova der Heerscharen, wenn du ganz bestimmt auf die Trübsal deiner Sklavin blickst und tatsächlich an mich denkst und deine Sklavin nicht vergessen wirst und deiner Sklavin wirklich einen männlichen Nachkommen gibst, will ich ihn Jehova geben alle Tage seines Lebens, und kein Schermesser wird auf sein Haupt kommen“ (1. Samuel 1:1-11). Das bedeutete, dass das Kind in den Dienst für Jehova gegeben werden sollte.
Hanna betete im Stillen. „Nur ihre Lippen bebten“, heißt es in dem Bericht. Der Hohe Priester Eli missdeutete dies, hielt sie für betrunken und tadelte sie. Doch Hanna erklärte höflich ihre Lage, und Eli sagte: „Geh in Frieden, und möge der Gott Israels deine Bitte gewähren, die du von ihm erbeten hast.“ Jehova gewährte sie, denn in dem Bericht heißt es weiter: „So kam es mit dem Umlauf eines Jahres, dass Hanna schwanger wurde und einen Sohn gebar und ihm dann den Namen Samuel gab, denn — sagte sie — ,von Jehova habe ich ihn erbeten‘ “ (1. Samuel 1:12-20).
Samuel wuchs „in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ auf (Epheser 6:4). Sobald Samuel entwöhnt war, brachte Hanna ihn zum Haus Gottes in Silo und übergab ihn dem Hohen Priester Eli. Der Knabe „wurde ein Diener Jehovas“ unter seiner Aufsicht. Hannas große Freude kam in ihren bewegenden Dankesworten zum Ausdruck, die Samuel später selbst aufschrieb (1. Samuel 2:1-11).
Empfiehlst du als Vater oder Mutter deinem Kind eine Laufbahn im Dienst für Jehova? Die wahre Anbetung zu fördern ist das Beste, wofür man seine Kraft einsetzen kann.
Samuel kam gut mit dem Leben an der Stiftshütte zurecht. Er „wuchs heran bei Jehova“ und wurde „immer . . . beliebter, sowohl vom Standpunkt Jehovas aus als auch von dem der Menschen“. Er zeichnete sich durch gottgefällige Eigenschaften aus und deshalb hatten andere ihn gern (1. Samuel 2:21, 26).
Von Hophni und Pinehas, den nichtsnutzigen Söhnen Elis, konnte das nicht gesagt werden, denn sie „erkannten Jehova nicht an“. Sie trieben Unzucht und suchten für sich die besten Stücke der Opfer aus, die zur Stiftshütte gebracht wurden. Gott hatte bereits einen Propheten gesandt, um die Strafe anzukündigen, mit der Eli rechnen musste, und diese umfasste auch den Tod seiner beiden Söhne (1. Samuel 2:12, 15-17, 22-25, 27, 30-34). Jehova wollte durch Samuel eine weitere Gerichtsbotschaft übermitteln.
1. Samuel 1 – 3
Kapitel 1: Hanna und ihr Kinderwunsch
1. Samuel 1:1-2
Peninna hatte Kinder, aber Hanna hatte keine. Ebenso, wie Sara, Rebekka, Rahel usw. kämpft sie mit Kinderlosigkeit. Könnte man daraus schließen, dass Jehova glaubensstarke Frauen besonders prüft?
„was Jehova betrifft, er hatte ihren Mutterschoß verschlossen“ (Vers 5), ebenso wie bei den Sara, Rebekka und Rahel und ebenso, wie ihnen die Rivalin genau deshalb Verdruß bereitete, leidet hier Hanna darunter
1. Samuel 1:5-7
Da wir ja wissen, dass die Formulierung „Jehova hatte ihren Mutterschoß verschlossen“, nicht bedeutete, dass dies von Jehova ausging, sondern nur, dass Jehova es zuließ, stellt sich für mich die Frage nach dem „was war zuerst?“.
Waren diese Frauen von Anfang an glaubensstark gewesen, oder hatte ihr Hoffen auf ein Kind einen stärkeren Glauben bewirkt, weil sie Trost und Hoffnung bei Jehova gesucht hatten, was eine normale Frau vielleicht nicht getan hat, da sie eh Kinder bekam?
Erinnern wir uns noch an den schönen Wt-Artikel vom letzten Jahr? Warum ihn nicht noch einmal heraussuchen und lesen – weil es so schön zum Stoff passt?
Oder:
Mussten sie vielleicht deshalb „leiden“, weil sie so glaubensstark waren? Weil sie mit ihrer Glaubensstärke dem Widersacher ein Dorn im Auge waren?
1. Samuel 1:21-23
Warum ging sie nicht zum Tempel hinauf, während sie ihren Sohn bei sich hatte?
War es nicht vorher ihre Gewohnheit und ging nicht Piinenna auch immer mit den Kindern mit?
In dem o.g. Artikel heißt es auszugsweise:
einen ähnlichen Gedanken hatte mein Mann, als ich ihn heute danach fragte. Denn mir kam es so vor, als wolle sie Samuel für sich haben, solange sie ihn noch bei sich haben konnte, mit niemanden teilen. Und das fand ich sehr merkwürdig, wenn man bedenkt, dass sie ihn ja von Jehova bekommen hatte und ihn doch nach dem Abstillen in den Tempel bringen sollte. Wäre doch sehr erschreckend für ihn, wenn er vorher niemals dort war?
Auf der anderen Seite war Hanna eine gottesfürchtige Frau und sicherlich nahmen sie und ihr Mann die Verantwortung ernst, die sie vor Gott hatten – ihr Kind über alles gut zu belehren – besonders, da sie ja wusste, dass er später im Tempel dienen würde.
Interessanterweise ist dies beiden Eltern wohl sehr gelungen, denn Samuel war bis zum Schluß gottesfürchtig, er ließ sich nicht einmal von dem schlechten Benehmen der Söhne Elis negativ beeinflussen.
Aber das lag sicherlich daran, dass er bei seinen Eltern gelernt hatte, solch ein gotteslästerliches Verhalten zu verabscheuen und daher konnte es ihn auch nicht negativ beeinflussen. Knifflig wird es erst, wenn man aufhört, das zu lieben, was Jehova liebt und zu hassen was er hasst – und statt dessen damit zu liebäugeln und zu überlegen, wie weit man noch an die Grenzen des Erlaubten gehen kann…
Eli und seine Söhne
1. Samuel 2:12-17
Diese beiden waren wirklich sehr frecht. Hatten vor nichts mehr Respekt. Sie bestohlen ja nicht nur Jehova, sondern sie vergewaltigten auch Frauen, die zur Anbetung in den Tempel kamen.
Hätte mich ihr Vorhandensein dort daran gehindert, in den Tempel zu gehen?
Immerhin war es ein Gebot Jehovas: nur im Tempel durfte geopfert werden…
1. Samuel 2:22-25
Die Söhne waren unverschämt, gotteslästerlich und mißbrauchten ihre Macht. Im Gegensatz dazu war Eli zu nachgiebig. Man könnte sagen, er hätte unangebrachte Tolleranz geübt.
Wenn man sich die Begebenheit in der Lutherbibel so anhört/liest, versteht man irgendwie nicht, was an Elis Verhalten so falsch war.
Was hätte er denn tun sollen?
Immerhin waren die „Jungs“ ja erwachsen, er konnte ihnen ja nicht mit Prügel drohen. Und aus dem Tempeldienst werfen? Wir haben ja gesehen, dass es mit den gottesfürchtigen Menschen zu der Zeit nicht weit her war und vielleicht wurden die beiden ja gebraucht, damit der Dienst im Tempel überhaupt weitergehen konnte?
1. Samuel 2:33-36
Wie wir sehen, war es für Jehova keine Kleinigkeit, dass Eli so nachgiebig war und das Verhalten seiner Söhne tolerierte. Im Gegenteil. Weiter sagt Jehova ihm über Samuel:
2. Samuel 3:11-14
Wir kennen die Geschichte:
Sehen wir, wie ernst unsere Verantwortung als Eltern ist? Und sehen und erkennen unsere Kinder beim Lesen dieses Berichtes, dass die Eltern ihnen Grenzen setzen müssen und manchmal auch Strenge an den Tag legen müssen, wenn die Kinder unbedingt ihren Kopf durchsetzen wollen?
Sehen wir auch, dass es ein Zeichen von Liebe ist, wenn wir unsere Kinder erziehen und ihnen helfen, den richtigen Weg zu gehen – so wie Hanna und Elkana ihrem Sohn Samuel auf dem richtigen Weg halfen?
ein sehr schöner Artikel, der uns nun hilft, diese Geschichte unseren Kids verständlich zu machen. Wir kennen doch die Rubrik: „Für Gespräche mit unseren Kindern“?
eine Geschichte, nicht nur für unsere Kleinen, wie ich persönlich finde. Auch als Jugendliche oder Erwachsene sind diese „netten kleinen Geschichten“ sehr lesenswert, ebenso wie die Rubrik „für unsere jungen Leser“, die zum eigenen persönlichen Nachdenken über das Gelesen einladen
1. Samuel 4 – 7
Was ist das für eine Sache mit der Bundeslade?
1. Samuel 4:3-5
Die Israeliten nehmen sie mit auf den Kriegszug – damit sie ihnen Glück bringen solle. Denn Jehova weilt über der Lade und wenn sie diese mitnehmen, können sie sich sicher sein, dass ihr Gott mit ihnen ist.
Ähnlich, wie bei den Soldaten auf der Guertelschnalle steht „mit uns ist Gott!“. Aber ist dem wirklich so?
Auf der anderen Seite scheint ja was dran zu sein, denn im feindlichen Lager haben sie Pech, seit sie die Bundeslade als Beute mitgenommen haben. Selbst der Gott, in dessen Tempel sie sie stellen „fällt auf die Nase und verletzt sich schwer“.
1. Samuel 5:1-6
Also doch: Jehova ist da, wo die Lade ist? Eine Art Maskottchen vielleicht?
Kapitel 7 zeigt, worauf es wirklich ankommt:
1. Samuel 4:3, 7-9
Sie waren sich nicht sicher, ob ihr Gott mit ihnen war – und dies aus gutem Grunde: sie beteten andere Götter neben IHM an! Also wollten sie IHN zwingen, mit ihnen zu sein, indem sie ihn einfach mit schleppten. Da wo die Bundeslade war, da war auch Jehova. „Also kommt die Bundeslade mit und so muss Jehova auch mit und dann werden wir schon siegen!“
Scheinbar denken manche Anbeter Gottes heute ähnlich:
Weit gefehlt!
Jehova macht uns hier ganz klar worauf es ihm ankommt
1. Samuel 7:3
Wenn wir also möchten, dass unser Gott mit uns ist – dann setzen wir in die Tat um, was ER von uns wünscht
1. Samuel 8 – 10
1. Samuel 8:1-5
Samuels Söhne waren ebenso untreu und gottlos wie die von Eli
Wie kann das sein, dass Männer, die durch großen Glauben herausragen, Kinder haben, die in das genaue Gegenteil umschlagen – obwohl sie doch in die richtige Richtung erzogen worden sind?
1. Samuel 9:5-6
„Es ist ein berühmter Mann Gottes in der Stadt“
wußte Saul nicht, wer Samuel war? War er ihm niemals im Tempel/in der Stiftshûtte begegnet?
1. Samuel 9:7
„Was bringen wir ihm?“
Mußten sie unbedingt etwas mitbringen?
Weil er ein Seher war, oder weil man einem Gastgeber etwas mitbringt?
Kapitel 9 – erste Begegnung mit Saul
Wie erleben hier einen sympathischen jungen Mann, der mit Gott wandelt und auf den selbst Jehova große Hoffnungen setzt. ER sagt sogar von ihm, er würde einst das Volk im Zaum halten.
1. Samuel 9:15-17
Für mich immer wieder erstaunlich, wie sich solche Personen später vom Glauben und ihren Gott abwenden können – zu dem sie einst ein inniges Verhältnis hatten
Kapitel 10 – Saul: demütig und bescheiden
Danach gefragt, was der Prophet zu ihm gesagt habe, antwortete er nur die Dinge, die mit dem Verlust der Esel zu tun hatten, aber Von dem Wort über das Königreich redete er nicht“.
1. Samuel 10:15-16
Später, als er dem Volk vorgestellt werden soll als der neue König, mußte man nach ihm suchen.
1. Samuel 10:21-23
Als sich Leute über ihn lustig machten, blieb er ganz ruhig und nutzte nicht seine Macht, um diese frechen Menschen zum Schweigen zu bringen.
1. Samuel 10:26-27
Unfassbar, dass dies der gleiche Mann sein soll der hinterher anmaßend, machtgierig und intrigant war
1. Samuel 11 – 13
Kapitel 13 – Saul und das Opfer
Was genau war daran verkehrt? Worum ging es hier wirklich?
Saul nennt als Grund, dass er nicht wollte, dass das Volk weg läuft. Immerhin hatte Samuel sie zum Opfern zusammen rufen lassen und er kam nicht. Das Volk wurde unruhig und Saul meinte, er müsse nun handeln.
1. Samuel 13:11-12
Könnte man diese Situation mit der vergleichen, als Moses und Aaron genervt zum Volk sagten „sollen wir euch…?“. Immerhin war Jehova darüber auch sauer.
Trotzdem war Saul daraufhin von Jehova verworfen und ER kündigte an, nun das Königtum von ihm zu nehmen.
1. Samuel 13:13-14
Moses wurde „nur“ gerügt und durfte als Strafe nicht ins verheißene Land. Aber ansonsten war Jehova weiterhin mit ihm, er war nicht verworfen.
Wo ist hier nun der Unterschied zu Saul? Entsprach die Wegnahme der Königsmacht dem Verlust ins verheißene Land zu kommen – und der Unterschied lag lediglich in der Reaktion darauf?
Moses bereute sein unbesonnenes Verhalten sofort und bat Jehova um Verzeihung – Saul hingegen war nicht einsichtig, sondern wollte lediglich den Schein und sein Ansehen beim Volk gewahrt wissen.
Lag der Unterschied in der Reaktion? Nicht in dem Vergehen, sondern in dem Zustand des Herzens begründet?
In dem Kommentar zu Kapitel 13 von H. Rossier, den Thom bereits im letzten Jahr hier rein kopiert hatte, heißt es zu dieser Frage auszugsweise:
einige sehr interessante Gedanken
1. Samuel 13:14
„Jehova wird bestimmt einen Mann für sich finden (oder „suchen“, Fußnote), der seinem Herzen angenehm ist;“
In der Lutherbibel klingt es fast so, als habe Jehova schon bereits vor dem Vorfall nach einem solchen Mann gesucht, wenn es dort heißt:
Warum dieser Unterschied in der Übersetzung?
1. Samuel 13:19-20
Warum gab es beim Volk Israel keinen Schmied?
Beim ganzen Volk nicht, oder nur bei dem Heer, das unterwegs war, nicht?
Wieso mußten sie ins Lager der Phillister, wenn sie ein Schwert brauchten, oder eines geschärft werden mußte? Sicherlich war unter dem großen Volk Israel doch ein Schmied. Immerhin waren sie ein Volk, dass in Jehovas Namen Krieg gegen die Feinde Gottes führte. Da ist doch anzunehmen, dass sie ihre Waffen selbst fertigten. Warum gingen sie also nicht zu dem Schmied in ihrem Lager?
Saul und sein Sohn Jonathan waren die einzigen mit einer Waffe.
Waren sie vor dem Feind geflohen oder zum Feldzug gegen sie heraufgezogen? Wie auch immer – hätten sie nicht in jedem Fall eine Waffe dabei gehabt – und sei es nur zur Verteidigung?
1. Samuel 14 – 16
1. Samuel 14:27-28, 38-40, 44
Jonathan – Warum soll er das Gelübde gebrochen haben? Er war doch garnicht dabei.
Wieso sollte er die Todesstrafe erhalten?
1. Samuel 14:45
Wieso konnte das Volk Jonathan auslösen?
Immerhin hatten sie ein Gelübde abgelegt, welches sie nun brachen.
Wie konnte dies sein und trotzdem noch – oder wieder – der Segen Jehovas über dem Volk sein?
Interessant hierzu sind da wohl die Querverweise zu diesem Vers:
In den Höhepunkten zur Bibellesung im WT vom 15.05.2005 heißt es hierzu auszugsweise:
also hatte dieser Eid von Saul nicht Jehovas Wohlgefallen.
Aber konnte man ihn dann trotzdem einfach brechen? Ich kann ja auch keinen Eid brechen, weil er für mich unbequem ist. Auf der anderen Seite hat dieser Eid wohl dem Vorsatz Jehovas widersprochen…
denn weiter heißt es dort:
Die Sache mit dem Los:
1. Samuel 14:41-43
Jonathan wußte doch, dass er es war. Warum wartete er erst, bis das Los auf ihn fiel?
Und das Volk hatte ihn ja dabei gesehen und darauf aufmerksam gemacht. Warum schwiegen sie?
Warum wurde Achan für die gleiche Sache verurteilt – Jonathan aber nicht? Selbst in den Querverweisen wird hier auf Josua 7:19 verwiesen. Wo war hier der Unterschied?
Zum einen sicherlich darin, dass Achan gegen Jehova gesündigt hatte und Jonathan nicht, zudem wusste Jonathan nichts von dem Eid. Außerdem schwieg Achan aus Angst vor Strafe, wohingegen Jonathan die Strafe bereitwillig auf sich nehmen will.
Vielleicht will er ja auch sehen, was Jehova dazu sagt? Denn ein Querverweis führt uns zu dem Sinn von den Losen, wo es auszugsweise in Sprüche 16:33 heißt: „aber jede Entscheidung dadurch ist von Jehova.“
Der König von Amalek
1. Samuel 15:3, 8-11
Darauf von Samuel angesprochen, antwortet er:
Interessant, dass Saul scheinbar aus der Sache mit dem Opfer nichts gelernt zu haben scheint:
Samuel soll opfern
Warum hatte er aus seinem Fehler beim ersten Mal nichts gelernt?
Was lernen wir für uns heute aus Sauls Verhalten?
Verstecken auch wir uns manchmal dahinter, wir würden ja im Sinne Jehovas handeln, wenn wir etwas Verkehrtes tun?
Haben wir die Gebote wirklich verstanden – oder reiten wir auf einem „Buchstaben des Gesetzes“ herum und übertreten dabei das große Ganze?
1. Samuel 15:22-23
‚Deshalb hat Jehova dich jetzt verworfen‘ – hatte er das nicht bereits nach dem Opfer?
1. Samuel 16:14-17
„Ein böser Geist von Gott aengstigte ihn“, David sollte Harfe spielen, „wenn der böse Geist Gottes über ihn kommt“
Was war der „böse Geist Gottes‘, worin äußerte er sich, wie und warum überfiel er ihn?
In den Querverweis zu dem schlechten Geist Gottes heißt es hierzu auszugsweise:
diese Verse lassen uns erkennen, dass es nichts war, was von Jehova ausging, so als ob Jehova ihm einfach so einen bösen Geist schickte, der ihn quälen sollte. Vielmehr war dies nur das, was er selbst gesät hat. Wenn wir viel über schlechte Dinge nachdenken, dann werden auch wir einen schlechten Geist haben. Den haben wir uns dann aber selbst zuzuschreiben, er kommt keinesfalls als eine Art Strafe von Gott über uns.
in den Höhepunkten zum Bibelbuch 1. Samuel heißt es zu dieser Frage auszugsweise:
es ist also nichts, was er aufgedrückt bekam, sondern nur das Ergebnis seiner eigenen Schlechtigkeit
1. Samuel 16:21-23
David kam zu Saul und sollte ihm auf der Harfe spielen, wenn er von diesem Geist gequält wurde. „Und Saul gewann ihn sehr lieb“ heißt es in der Lutherbibel in dem Vers und so sollte David dann bleiben.
Interessant hier, dass zuerst Liebe, ein gutes positives Gefühl da war – das dann später in Hass, einem negativen Gefühl umschlug.
Was war da passiert? Wieso wurde aus Liebe Hass?
Für Gespräche mit den Kindern
Warum David keine Angst hatte
HAST du manchmal Angst? — Fast jeder hat ab und zu Angst. Und was machst du dann am besten? — Du könntest zu jemand gehen, der größer und stärker ist als du. Vielleicht könnten dir deine Eltern helfen. David kannte noch jemanden, der helfen kann: Gott. Von David können wir viel lernen. In einem Lied sang er: „Ich [werde] meinerseits ja auf dich vertrauen. . . . Auf Gott habe ich mein Vertrauen gesetzt; ich werde mich nicht fürchten“, das heißt keine Angst haben (Psalm 56:3, 4).
Wer hat David wohl beigebracht, keine Angst zu haben? Ob es seine Eltern waren? — Ganz bestimmt! Davids Vater hieß Isai. Er diente Gott treu und war ein Vorfahr von Jesus, von dem Gott gesagt hatte, dass er der „Fürst des Friedens“ ist (Jesaja 9:6; 11:1-3, 10). Der Vater von Isai — also der Großvater von David — hieß Obed. Weißt du, wie die Mutter von Obed hieß (nach ihr ist sogar ein Bibelbuch benannt worden)? — Ruth. Sie war mit Boas verheiratet und diente Gott treu (Ruth 4:21, 22).
Als David geboren wurde, waren Ruth und Boas natürlich schon lange tot. Vielleicht kennst du ja auch die Mutter von Boas, also Davids Ururoma. Sie wohnte in Jericho und half israelitischen Spionen, sich zu verstecken. Als die Stadtmauer von Jericho einstürzte, passierte ihr und ihren Verwandten nichts, weil sie eine leuchtend rote Schnur aus dem Fenster gehängt hatte. Wie hieß diese Ururoma von David? — Rahab, und sie betete später auch Jehova an. Rahab war wirklich mutig und Christen sollen sich an ihr ein Beispiel nehmen (Josua 2:1-21; 6:22-25; Hebräer 11:30, 31).
Davids Eltern haben ihm ganz sicher alles über diese treuen Diener Jehovas erzählt, denn das gehörte zu den Aufgaben von Vater und Mutter (5. Mose 6:4-9). Irgendwann später schickte Gott den Propheten Samuel zu Isai. Er sollte David, den jüngsten Sohn, aussuchen, damit er der nächste König von Israel wird (1. Samuel 16:4-13).
Eines Tages soll David seinen drei älteren Brüdern, die gegen Gottes Feinde, die Philister, kämpfen, Essen bringen. David läuft zum Schlachtfeld hin und hört, wie der Riese Goliath sich über „die Schlachtreihen des lebendigen Gottes“ lustig macht. Goliath fordert die Soldaten zu einem Zweikampf auf, aber keiner traut sich. Als König Saul hört, dass David mit dem Riesen kämpfen will, lässt er ihn zu sich holen. Doch als er David sieht, meint er: »Du bist ja fast noch ein Kind.«
David erzählt Saul, dass er schon einen Löwen und einen Bären getötet hat, die sich ein Schaf aus der Herde seines Vaters holen wollten. Goliath soll es genauso gehen. David sagt, er „soll wie einer von ihnen werden“. Darauf Saul: »Dann geh, und Jehova selbst soll mit dir sein.« David sucht sich fünf Steine, die schön glatt sind, legt sie in seine Hirtentasche, nimmt seine Steinschleuder und geht dem Riesen entgegen. Als Goliath den Jungen sieht, schreit er: „Komm nur her zu mir, und ich will dein Fleisch den Vögeln . . . geben.“ David gibt ihm zur Antwort: „Ich . . . komme zu dir mit dem Namen Jehovas.“ Dann ruft er ihm zu: „Ich werde dich bestimmt niederschlagen.“
Jetzt rennt David auf Goliath zu, nimmt sich einen Stein aus der Tasche, legt ihn in die Schleuder und trifft damit genau Goliaths Stirn. Der Riese fällt tot um. Als die Philister das sehen, bekommen sie furchtbare Angst und laufen davon. Die Israeliten jagen hinter ihnen her und gewinnen die Schlacht. Wie wärs, wenn du mit deinen Eltern und Geschwistern die ganze Geschichte in der Bibel nachliest? Sie steht in 1. Samuel 17:12-54.
Als Kind oder Jugendlicher könntest du schon mal Angst davor haben, das zu tun, was Gott von dir möchte. Auch Jeremia hatte Angst, als er noch jung war, aber Gott sagte zu ihm: „Fürchte dich nicht . . ., denn ‚ich bin mit dir‘.“ Das machte ihn mutig und er ging predigen, genau wie Gott es ihm aufgetragen hatte. Wenn du wie David und Jeremia auf Jehova vertraust, kannst du es auch schaffen, keine Angst zu haben (Jeremia 1:6-8).
Fragen:
1. Samuel 17 – 20
Ein rasanter Wandel – David wird zum Geliebten zum Gehassten
Worum ging es bei dieser Geschichte eigentlich?
Was hatte David getan? Was hatte er sich zu Schulde kommen lassen, dass er sich Sauls Zorn zuzog?
Wir wollen beim Lesen dieser vier Kapitel mal darauf achten
1. Samuel 17:22-28
„Wir selbst kennen deine Vermessenheit“ – und dann unterstellen sie ihm niedere Beweggründe
Was war eigentlich an David, dass er sich nicht nur Sauls Mißfallen zuzog? Warum hassten und verachteten ihn auch seine Brüder?
Was war an seinem Verhalten falsch? Was reizte sie so?
Sehr interessant in diesem Zusammenhang sind die Querverweise
sie können sie garnicht kennen, denn sie sehen ihrem Bruder ja nur vor den Kopf, können nicht sehen, was in seinem Herzen vor sich geht.
So ist es auch bei uns: wir können lediglich vermuten, was in einem anderen vor sich geht, aber dies auch nur anhand dessen, was wir sehen und hören – seine Worte und seine Taten. Wissen tun wir es nicht. Und dies ist wichtig, weil:
hüten wir uns also vor der Einstellung, dass wir wüßten, was in einem anderen vor sich geht und warum er etwas tut – es könnte sonst beeinflussen, wie Jehova über uns denkt und wie er uns richtet. Wenn wir hart mit anderen ins Gericht gehen, können wir von Jehova keine Milde erwarten…
in den Höhepunkten zur Bibellesung heißt es zu diesem Punkt auszugsweise:
1. Samuel 17:24
Warum hatten Saul und die Kriegsleute Israel Angst vor Goliath – und David nicht?
Wo war der Unterschied? Was war bei David anders?
1. Samuel 17:26, 32-37
„Wer ist dieser Mann, dass er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt?“
Später sagt David, er müsse einfach gegen Goliath ziehen, es ginge gar nicht anders, denn „er hat die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt!“
1. Samuel 17:41-51
Lies bitte hierzu auch „David und Goliath“, es ist ein wunderschönes Gedicht zu dieser Geschichte, was ich mal vom Pioniertisch hatte. Außerdem passen zu dieser Geschichte einige biblische Dramen der Gesellschaft, wie z.B. die DVD über David und „Jehova belohnt seine Loyalgesinnten“ und „Jehova wird den Weg seiner Loyalgesinnten behüten“. Leider gibt es diese beiden Dramen nicht auf der Seite der Gesellschaft zum herunterladen, aber wer die Casetten noch im Keller hat…
Ereifern wir uns auch, wenn wir sehen, wie andere den Namen unseres Gottes und seiner Organisation in den Dreck ziehen?
Oder: sind wir dann selbstgerecht!
1. Samuel 17:55-58
„Wessen Sohn ist der Knabe?“
Saul ließ Erkundigungen über David einziehen. Warum?
David hatte ihm doch bereits eine ganze Zeit mit dem Spiel auf der Harfe gedient und als er vor dem Kampf mit Goliath zu Saul kam, müßte dieser ihn doch eigentlich als seinen Harfenspieler erkannt haben.
Also: warum fragt er nun hier nach, wer David ist?
In den Höhepunkten zur Bibellesung heißt es hierzu auszugsweise:
1. Samuel 18:1-3
Jonathan begann David zu lieben, nachdem er Goliath besiegt hatte. Auch Saul bewunderte immer wieder sein umsichtiges Handeln, darum machte er ihn zu seinem Heerobersten. Vers 5:
Jonathan hat David bis zum Schluß geliebt, Saul nicht – er begann später, ihn zu hassen.
Warum?
Was hatte sich geändert?
1. Samuel 20:1-2
Wieso mußte Jonathan eigentlich noch rausfinden, ob sein Vater wirklich David töten wolle?
Hatte er keinen Kontakt zu seiner Schwester Michal? Hätte nicht sie ihm die Geschichte berichten können, wie Saul Diener nach David geschickt hatten, um ihn zu Tode zu bringen – und wie sie ihrem Mann zur Flucht verholfen hatte?
1. Samuel 19:11-18
War er nicht auch mal anwesend, als Saul seinen Speer nach David warf?
1. Samuel 18:10-12
1. Samuel 19:9-10
und hatte Saul es nicht selbst zu ihm gesagt – bereits längere Zeit zuvor?
1. Samuel 19:1
Wieso die Nummer mit dem Festmahl, um herauszufinden, wie Saul wirklich dachte?
1. Samuel 20:5-9
1. Samuel 21 – 24
1. Samuel 21:1
Ahimelech zitterte, als er David allein kommen sah.
Wußte er, dass etwas nicht stimmte und ihm und den anderen sehr grausames bevorstand?
Fragen von Lesern
Warum gefährdete David wissentlich den Hohenpriester Ahimelech, was zu dessen Tod führte, wie das David gemäß 1. Samuel 22:22 auch zugab?
In 1. Samuel 22:22 wird in Wirklichkeit nicht angedeutet, daß David im voraus wußte, daß seine Handlungsweise zu Ahimelechs Tod führen würde. Es heißt dort: „Hierauf sprach David zu Abjathar [Sohn Ahimelechs]: ‚Ich wußte wohl an jenem Tag, weil Doeg, der Edomiter, dort war, daß er [Doeg] es Saul bestimmt mitteilen würde. Ich persönlich habe jeder Seele des Hauses deines Vaters [Ahimelech] Unrecht angetan.‘ “
David, der vor dem erzürnten König Saul floh, ging nach Nob, wo der Hohepriester Ahimelech ansässig war. David gab ihm nicht den genauen Grund dafür an, warum er sich in diesem Gebiet aufhielt, vielleicht aus Sorge, der Hohepriester würde sich sonst verpflichtet fühlen, Davids Verbleib dem König mitzuteilen. Dennoch blieb sein Aufenthalt in Nob nicht unbemerkt. Der Edomiter namens Doeg sah David und berichtete danach die Sache dem zornigen Saul.
Nichts in dem Bericht beweist jedoch, daß David bereits vorher etwas von Doegs Anwesenheit gewußt hatte. Doeg „befand sich an jenem Tag . . . dort, festgehalten vor Jehova“ (1. Samuel 21:7). David war wahrscheinlich überrascht, wenn nicht sogar schockiert, daß der grundsatzlose Doeg ihn bei Ahimelech sah. Als es jedoch geschehen war, war es geschehen. David konnte es nicht rückgängig machen, noch konnte er die schrecklichen Folgen verhindern, die sich durch Sauls Zorn für den Hohenpriester und für zahlreiche andere Priester sowie Frauen, Kinder und Tiere in Nob ergaben (1. Samuel 22:9-19).
Mit diesem Gedanken im Sinn sollte man Davids traurige Worte an Abjathar, der dem Massaker entkommen war, erneut betrachten: „Ich wußte wohl an jenem Tag, weil Doeg, der Edomiter, dort war . . .“ Jetzt verstehen wir, daß David meinte: ‘Ich wußte es an jenem Tag, als ich merkte, daß Doeg mich bei Ahimelech gesehen hatte . . .’ Aber es war zu spät. Doeg war unerwarteterweise dort und bemerkte Davids Kontakt mit dem Hohenpriester. Daher schlußfolgerte David sofort, daß Doeg die Sache Saul berichten würde. Aus diesem Grund gestand David später gewisse Schuldgefühle gegenüber Abjathar ein, obwohl David nur indirekt zu dem darauf folgenden Massaker beigetragen hatte. Er drängte Abjathar, bei ihm zu bleiben, denn er vertraute auf Jehovas Führung und Schutz (1. Samuel 22:22, 23).
1. Samuel 21:7
Der Diener Sauls, „festgehalten vor Jehova“
Bedeutet dies, dass Jehova wollte, dass dieser „petzt“ und Unglück über das Haus Ahimelechs kommt?
1. Samuel 22:9-19
die Querverweise zu dem Punkt „festgehalten vor Jehova“ lassen einen anderen Schluß zu:
entweder war er garade zum Opfern im Tempel, oder er musste sich dem Priester zeigen, ob er vom Aussatz wieder rein war.
Also nicht, weil Jehova es so wollte, dass er Ahimelech verriet!
gut zu wissen
1. Samuel 23:7
„Gott hat ihn in meine Hand gegeben“ – Glaubte Saul dies wirklich?
Gemäß der Fußnote schien er zu meinen, Jehova hätte David „verworfen“, ihn in seine Hand „ausgeliefert“. Aber konnte er dies wirklich glauben?
War er nicht gerade deshalb so voller Hass auf David, weil er gemerkt hatte! Dass er selbst nicht mehr den Segen Jehovas hatte – aber David nach SEINEM Herzen war?
1. Samuel 24:9-15
„Erkenne und sieh!“
Manche Menschen lernen es nie! Sie sind so in ihren Hass gegen einen anderen hinein gesteigert, dass sie nicht mehr merken, wie unrecht sie handeln.
David hat mehrfach ganz klar bewiesen, dass er Saul nichts Böses will. Aber Saul ist blind vor Hass und redet immer wieder davon, dass er David verfolgen muss, weil dieser ihm nach dem Leben trachte. Er verbringt sein ganzes armseliges Leben damit, david mit seinem Hass zu verfolgen. Scheinbar kann er an nichts anderes mehr denken.
Ob dies so war, weil er den Segen Jehovas verloren hatte und er sich wie damals Kain in sein verkehrtes Denken verstiegen hatte?
Sah er deshalb den Wald vor lauter Bäumen nicht?
Interessant, was ich dazu auszugsweise in einem älteren WT vom 01.06.2004 gefunden habe, unter dem Thema „Von Groll und Bitterkeit ablassen“
1. Samuel 24:20
„Ich weiss, dass du nach mir König werden wirst…“, wie es die Luther-Bibel übersetzt.
Warum hatte Jehova eigentlich David in jungen Jahren bereits erwählt und als König gesalbt – wenn ER ihn doch erst nach dessen Tod einsetzen würde?
Hätte er danach nicht einfach dessen Sohn Jonathan einsetzen können?
Immerhin hatte auch Jonathan einen herausragenden Glauben und eiferte mutig für Jehova
1. Samuel 25 – 28
1. Samuel 25:11
Er sah nicht ein, einem Fremden soviel zu geben – warum war dies schlecht?
Würden wir einem völlig Fremden alles geben? Einfach so, weil er es einfordert?
Im WT vom 01.07.2009 heißt es hierzu auszugsweise:
1. Samuel 25:17
‚Weil er zu sehr ein Nichtsnutz ist‘
War es nicht respektlos, so von seinem Chef zu reden?
Wie fand Jehova dies? Ebenso wie Davids Vorhaben, Nabal zu vernichten?
Wird irgendwo in der Bibel gesagt, dass ER dieses Verhalten gutheißen würde??
1. Samuel 25:21-22
David beschwert sich, dass Nabal ihn nicht für seine guten Taten entlohnt. Hat er damit Recht?
Wieso dachte er dies? Hatte er mit Nabal eine Vereinbarung getroffen, von Nabal den Auftrag? Wußte Nabal davon?
Warum hatte David die Männer geschützt? Weil er sich eine Gegenleistung erwartet hatte? Oder aus Nächstenliebe?
Aber habe ich dann das Recht, eine Gegenleistung einzufordern?
Im WT vom 01.07.2009 heißt es hierzu auszugsweise:
War Jehova mit seinem Verhalten einverstanden?
Hierzu heißt es im o.g. WT weiter:
1. Samuel 25:25
Auch Abigail bezeichnet Nabal als „nichtsnutzigen Mann“.
Kann man sagen, dass sie sich ihrem Mann als gottgefällige Frau unterordnete?
im o.g. WT heißt es hierzu auszugsweise:
Durfte sie trotzdem so respektlos von ihrem Mann reden?
Sagte Paulus nicht zu uns christlichen Frauen, wir sollten uns unserem Mann in gottgefälliger Weise unterordnen, auch wenn sie nicht – wie wir – in der Wahrheit sind?
Und wie passt dies zu dem Grundsatz, dass ich als christliche Ehefrau die Entscheidungen respektieren soll, selbst, wenn ich selbst nicht mit ihnen einverstanden bin?
Hatte Nabal denn gegen Gottes Maßstäbe verstoßen, so dass sie das Recht hatte, so von ihrem Mann zu reden?
1. Samuel 25:28-31
War dies vielleicht der Grund dafür, warum sie meinte, so respektlos von ihrem Mann reden zu dürfen?
im o.g. WT heißt es hierzu auszugsweise:
Wußte Abigail denn, dass David von Jehova zum König gesalbt war?
weiter heißt es in dem WT:
War dies nicht eher im Geheimen! Wer wußte alles davon?
1. Samuel 26:2-4
Wieso fühlte sich David von Saul hier verfolgt? Es wird doch gar nicht gesagt, dass er wegen David da war?
Wieso sandte er Späher aus um zu sehen, ob Saul wirklich da war?
Wollte er sehen, ob er wegen ihm da war?
1. Samuel 28:10
„So schwor Saul vor Jehova“, dass sie keine Schuld in dieser Sache treffen würde.
Geht das überhaupt?
Es war doch ein Vergehen vor Jehova, die Geistermedien zu befragen. Wie kann ich dann in Jehovas Namen einen Freibrief für etwas geben, was Jehova verabscheut?
1. Samuel 28:12
Wieso erkannte sie, dass er selbst Saul war – nur, weil sie Samuel sah?
Wo ist da der Zusammenhang?
Hatte es ihr der Dämon mitgeteilt, der ihr die Vision eingab?
1. Samuel 28:13
Sie sah einen Gott heraufkommen, in der Gestalt eines alten Mannes – warum erkannte Saul, dass es Samuel war
In der Luther-Bibel heisst es „ich sah einen Geist heraufkommen“. Warum dieser Unterschied?
hier die Querverweise zu dieser Textstelle:
Eine Frau mit Verstand
DEM jungen Mann stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben — das konnte Abigail sehen. Er war zu Tode erschrocken, und das nicht umsonst. Eine ernste Gefahr braute sich zusammen: Etwa 400 zu allem entschlossene Krieger waren unterwegs, um jedes männliche Wesen, das zu dem Haus gehörte, umzubringen. Was war passiert?
Schuld an allem war Nabal, Abigails Mann. Dieser rohe Mensch hatte sich — wieder einmal! — unverschämt aufgeführt. Diesmal jedoch war er an den Falschen geraten. Er hatte den Anführer einer Truppe treuer, durchtrainierter Krieger beleidigt. Nun war also einer der jungen Arbeiter Nabals (vielleicht ein Hirte) zu Abigail gekommen, voller Vertrauen, dass sie sich etwas einfallen lassen würde, um sie alle zu retten. Aber was konnte schon eine einzige Frau gegen eine Schar bewaffneter Männer ausrichten?
Zunächst etwas mehr zu Abigail: Wer war sie? Wie war es zu der kritischen Situation gekommen? Und was kann man von dieser bemerkenswerten, gottesfürchtigen Frau lernen?
„Gut hinsichtlich Verständigkeit und schön von Gestalt“
Abigail und Nabal waren nicht gerade ein Traumpaar. Nabal hätte zwar kaum eine bessere Frau bekommen können, Abigail dagegen wohl kaum einen schlechteren Mann. Sicher, Nabal hatte Geld und hielt sich deshalb auch für sehr wichtig. Aber wie sahen ihn andere? In der Bibel gibt es wenige Personen, deren Charakter mit so verächtlichen Worten beschrieben wird. Schon sein Name Nabal bedeutet „unverständig“. Ob ihn seine Eltern bei der Geburt so nannten oder ob es ein Beiname war, unter dem er später bekannt wurde, weiß man nicht. Auf jeden Fall machte Nabal seinem Namen alle Ehre. Er war „hart und schlecht in seinen Handlungen“. Ein ungerechter Grobian und Trinker, bei niemand beliebt, aber allseits gefürchtet (1. Samuel 25:2, 3, 17, 21, 25).
Wörtlich sagte er: „ein Sohn Belials (von Nichtsnutzigkeit, Nichtswürdigkeit)“. Andere Bibeln bezeichnen Nabal an dieser Stelle auch als jemand, der „nicht mit sich reden lässt“ und dem daher „niemand etwas zu sagen wagt“.
Abigail war das totale Gegenteil. Ihr Name bedeutet „Mein Vater freut sich“. Welcher Vater ist nicht stolz auf eine schöne Tochter? Aber wenn ein Vater klug ist, dann freut es ihn noch viel mehr, wenn sein Kind innere Schönheit besitzt. Leider halten gut aussehende Menschen innere Werte wie Verständigkeit, Weisheit und Mut oder auch Glauben oft für überflüssig. Ganz anders Abigail. Sie war nicht nur „schön von Gestalt“, sondern auch „gut hinsichtlich Verständigkeit“ (1. Samuel 25:3).
Vielleicht fragt man sich, wie eine so intelligente junge Frau einen derartigen Nichtsnutz heiraten konnte. Man darf nicht vergessen, dass Ehepartner damals meist von den Eltern ausgesucht wurden — zumindest spielte das elterliche Einverständnis eine wichtige Rolle. Hatten Abigails Eltern die Heirat befürwortet, vielleicht sogar arrangiert, weil ihnen Nabals Wohlstand und Einfluss imponierte? Sahen sie sich zum Einverständnis gezwungen, weil sie arme Leute waren? Wie auch immer: Nabal war trotz seines Reichtums keine gute Partie für Abigail.
Eltern, die wirklich das Beste für ihr Kind wollen, machen ihm klar, dass die Ehe eine ernste Angelegenheit ist. Sie überreden ihr Kind weder zu einer Heirat aus finanziellen Gründen, noch drängen sie es zur Partnersuche, wenn es viel zu jung ist, um die Rolle und Verantwortung eines Erwachsenen zu übernehmen (1. Korinther 7:36). Für Abigail ist es allerdings zu spät, sich darüber Gedanken zu machen. Sie ist nun einmal mit Nabal verheiratet. Und sie ist entschlossen, aus ihrer schwierigen Lage das Beste zu machen.
„Er aber hat ihnen Scheltworte zugeschrien“
Jetzt hatte Nabal für Abigail alles nur noch verschlimmert. Der Mann, den er beleidigt hatte, war niemand anders als David: der künftige König von Israel und ein treuer Diener Gottes. Jehova hatte ihn durch den Propheten Samuel mit Öl salben lassen und damit zum Nachfolger von König Saul bestimmt (1. Samuel 16:1, 2, 11-13). Weil Saul aus lauter Eifersucht David lieber tot als lebendig sehen wollte, hielt sich David jetzt mit seinen 600 loyalen Kämpfern in der Wildnis auf.
Nabal wohnte in Maon, arbeitete aber nicht weit entfernt in Karmel, wo er wohl auch Land besaß. Von beiden Städten aus gelangte man auf hoch gelegene, für die Schafzucht gut geeignete Weiden; und Nabal besaß 3 000 Schafe. Ansonsten war die Umgebung jedoch unwirtlich. Im Süden dehnte sich die Wildnis Paran aus und im Osten lag in Richtung Salzmeer ein ödes, karges Terrain mit zahllosen Höhlen und Schluchten. Dort kämpften David und seine Männer ums nackte Überleben. Zweifellos mussten sie mit vielen Härten fertig werden und Wild erlegen, um etwas zum Essen zu haben. Oft begegneten sie den jungen Hirten, die für den reichen Nabal arbeiteten.
Wie behandelten die rastlosen Männer Davids die Hirten Nabals? Sie hätten sich leicht ab und an ein Schaf holen können. Taten es aber nicht. Vielmehr bildeten die Krieger eine regelrechte Schutzmauer um Nabals Herden und seine Knechte (1. Samuel 25:15, 16). Hirten und Schafe waren damals einer Menge Gefahren ausgesetzt. Es wimmelte von wilden Tieren, und da die Südgrenze Israels nicht weit weg war, fielen oft ausländische Plünderer und Diebe ein.
In der Wildnis 600 Männer satt zu bekommen war sicher keine Kleinigkeit. Eines Tages schickte David daher zehn Boten zu Nabal mit der Bitte um Unterstützung. Der Augenblick war günstig gewählt: Es fand gerade die Schafschur statt, bei der gewöhnlich großzügige Festessen veranstaltet wurden. David wählte auch seine Worte sorgfältig aus und benutzte eine höfliche Anrede. Er nannte sich selbst sogar „dein Sohn David“, womit er seine Achtung vor dem anscheinend älteren Nabal zeigte (1. Samuel 25:5-8). Und Nabal?
Er war empört! „Er aber hat ihnen Scheltworte zugeschrien.“ So hatte der junge Mann gegenüber seiner Herrin Nabals Reaktion geschildert. Der geizige Nabal beschwerte sich also lauthals, dass er etwas von seinem kostbaren Brot, seinem Wasser und seinem frisch geschlachteten Fleisch hergeben sollte. Spöttisch fragte er, wer dieser David denn eigentlich sei, und stellte ihn auf die gleiche Stufe mit einem entlaufenen Knecht. Nabal hatte von David offensichtlich die gleiche Meinung wie Saul, der David hasste. Keiner der beiden Männer sah David so wie Gott. Jehova liebte David. Für ihn war er kein rebellischer Sklave, sondern der zukünftige König von Israel (1. Samuel 25:10, 11, 14).
Als die Boten David Bericht erstatteten, geriet er in Wut und befahl: „Jeder gürte sein Schwert um!“ David selbst legte auch sein Schwert an und zog mit 400 seiner Männer los. Er schwor sich, jede männliche Person in Nabals Haus zu töten (1. Samuel 25:12, 13, 21, 22). Davids Zorn war verständlich, doch wie er ihm Luft machte, das war verkehrt. In der Bibel steht: „Eines Mannes Zorn bewirkt nicht Gottes Gerechtigkeit“ (Jakobus 1:20). Kann Abigail ihre Hausgemeinschaft jetzt noch retten?
„Gesegnet sei deine Verständigkeit“
Den ersten Schritt, um das Schlimmste zu verhindern, hatte Abigail eigentlich schon getan. Sie hatte ein offenes Ohr für den jungen Mann gehabt. Nabal hätte sich ganz anders verhalten. Über ihn hatte der junge Mann ja gesagt, er sei „zu sehr ein Nichtsnutz . . ., als dass man mit ihm reden könnte“ (1. Samuel 25:17). Da sich Nabal fatalerweise selbst viel zu wichtig nahm, hörte er anderen einfach nicht zu. Eine Arroganz, die man auch heute noch allzu oft antrifft. Der junge Mann wusste, dass seine Herrin ihm dagegen zuhören würde, und ging sicher genau deswegen zu ihr.
Abigail verlor keine Zeit. In dem Bericht heißt es: „Sogleich eilte Abigail.“ Viermal in dieser Begebenheit wird gesagt, dass sie eilte oder sich beeilte. Großzügig stellte sie für David und seine Männer Proviant zusammen: Brot, Wein, Schaffleisch, geröstetes Korn, Rosinenkuchen, Pressfeigenkuchen. Sie wusste genau, was sie im Haus hatte, und erfüllte ihre Haushaltspflichten gewissenhaft — wie die tüchtige Ehefrau aus dem Bibelbuch Sprüche (Sprüche 31:10-31). Abigail schickte ihre Leute mit dem Proviant vor und kam allein nach. „Ihrem Mann Nabal aber teilte sie nichts mit“ (1. Samuel 25:18, 19).
Setzte sich Abigail damit nicht über Nabals rechtmäßige Stellung als Familienoberhaupt hinweg? Nein. Schließlich hatte sich ihr Mann gegenüber einem gesalbten Diener Jehovas schäbig verhalten und jetzt drohte vielen unschuldigen Menschen der sichere Tod. Würde sich Abigail nicht sogar mitschuldig machen, wenn sie nichts unternehmen würde? In jedem Fall war es für sie wichtiger, auf Gott zu hören als auf ihren Ehemann.
Es dauerte nicht lange, da stieß Abigail auf David und seine Männer. Und wieder beeilte sie sich! Diesmal, um vom Esel abzusteigen und vor David auf die Knie zu gehen (1. Samuel 25:20, 23). Sie schüttete David ihr Herz aus und flehte ihn um Gnade für ihren Mann und das ganze Haus an. Was machte ihren Appell überzeugend?
Abigail nahm die Schuld auf sich und bat David um Verzeihung. Ganz nüchtern räumte sie ein, ihr Mann sei so, wie sein Name schon sage: ein Nichtsnutz. Vielleicht wollte sie damit ausdrücken, David habe es doch gar nicht nötig, jemand wie Nabal zu strafen. Abigail drückte auch ihr Vertrauen aus, dass David der verlängerte Arm Jehovas war, derjenige, der „die Kriege Jehovas“ führte. Außerdem muss sie von dem Versprechen Jehovas gewusst haben, David das Königreich zu geben. Sagte sie doch, Jehova würde David „bestimmt zum Führer über Israel bestellen“. Sie appellierte an David, kein unschuldiges Blut zu vergießen und nichts zu tun, was für ihn „ein Anlass zum Stolpern“ werden könnte — wobei sie offensichtlich an Gewissensbisse dachte (1. Samuel 25:24-31). Freundliche, von Herzen kommende Worte!
Wie reagierte David? Er nahm ihre Gaben an und sagte: „Gesegnet sei Jehova, der Gott Israels, der dich mir an diesem Tag entgegengesandt hat! Und gesegnet sei deine Verständigkeit, und gesegnet seist du, die du mich an diesem Tag davon zurückgehalten hast, in Blutschuld zu kommen.“ David rechnete es Abigail hoch an, dass sie ihm mutig entgegengeeilt war. Wie er dankbar anerkannte, hatte sie ihn vor Blutschuld bewahrt. Mit den Worten „Geh in Frieden in dein Haus hinauf“ entließ er sie. Und er war nicht zu stolz hinzuzufügen: „Ich habe auf deine Stimme gehört“ (1. Samuel 25:32-35).
„Hier ist deine Sklavin“
Die Begegnung ging Abigail danach nicht mehr aus dem Kopf. Auch konnte sie kaum übersehen haben, dass David und Nabal wie Tag und Nacht waren: Der eine Gott ergeben und sanft, der andere unbeherrscht und brutal. Aber sie hing solchen Gedanken nicht nach. Es heißt: „Später kam Abigail heim zu Nabal.“ Abigail kehrte tatsächlich zu diesem Mann zurück, nach wie vor entschlossen, ihre Rolle als Ehefrau so gut wie möglich auszufüllen. Sie musste Nabal über ihre Aktion in Kenntnis setzen. Er hatte ein Recht, das zu wissen. Außerdem musste sie ihm mitteilen, welche große Gefahr abgewendet worden war — bevor er es peinlicherweise von anderen erfuhr. Jetzt war allerdings nicht der richtige Zeitpunkt. Nabal speiste gerade wie ein König und war stockbetrunken (1. Samuel 25:36).
Und wieder zeigte sich, dass Abigail eine mutige Frau mit Verstand war. Sie wollte bis zum nächsten Morgen warten, wenn die Wirkung des Weins nachgelassen hätte. Ihr Mann wäre dann nüchtern genug, ihre Worte zu begreifen, nur leider auch völlig unberechenbar. Dennoch ging Abigail zu ihm und erzählte alles. Bestimmt war sie darauf gefasst, dass Nabal nun explodieren, vielleicht sogar handgreiflich werden würde. Doch er saß einfach da und rührte sich nicht (1. Samuel 25:37).
Was war mit Nabal los? „Sein Herz erstarb in seinem Innern, und er selbst wurde wie ein Stein.“ Womöglich hatte er eine Art Schlaganfall bekommen. Zehn Tage später war er tot; allerdings lag das nicht nur an einer Krankheit. „Jehova [schlug] Nabal, sodass er starb“ (1. Samuel 25:38). Gott hatte ein gerechtes Urteil gefällt und Abigails langer Ehealbtraum war zu Ende. Auch wenn Jehova heute nicht durch ein Wunder eingreift und Haustyrannen beseitigt, kann man aus dieser Begebenheit doch eines sehr gut ableiten: Gott entgeht nicht, wenn jemand zu Hause unterdrückt oder misshandelt wird. Und zur gegebenen Zeit wird er für Gerechtigkeit sorgen.
Allein schon dass Abigail von einer furchtbaren Ehe erlöst wurde, war für sie ein Segen, aber es kam noch besser: Als David von Nabals Tod erfuhr, ließ er sie fragen, ob sie ihn heiraten wolle. Ihre Antwort: „Hier ist deine Sklavin als Magd, um den Dienern meines Herrn die Füße zu waschen.“ Die Aussicht, Davids Frau zu werden, stieg Abigail eindeutig nicht zu Kopf. Sie bot sich sogar an, eine Dienerin seiner Diener zu werden! Und wieder einmal beeilte sich diese Frau — jetzt, um sich für David bereit zu machen (1. Samuel 25:39-42).
Ende gut, alles gut? Ja und nein. Auch das Leben mit David würde seine Schattenseiten haben. David war bereits mit Ahinoam verheiratet, und die Polygamie brachte für gottesfürchtige Frauen damals sicher spezielle Probleme mit sich. Außerdem herrschte David noch nicht als König. Bis dahin waren noch einige Härten und Hindernisse zu überwinden. Doch zumindest eins merkte Abigail, die David treu zur Seite stand und ihm auch einen Sohn schenkte, immer wieder: Nun hatte sie einen Mann, der sie schätzte und beschützte, sie einmal sogar aus der Hand von Entführern befreite (1. Samuel 30:1-19). David orientierte sich an keinem Geringeren als seinem Gott Jehova — der verständige, mutige und treue Frauen überaus schätzt.
Im WT vom 01.07.1997 heißt es hierzu auszugsweise:
Normalerweise ist es nicht richtig, daß ein Mann oder eine Frau die Fehler des Ehepartners publik macht. War Abigail rebellisch, weil sie so redete und handelte?
Was bedeutet es für eine Frau, unterwürfig zu sein?
GOTTES WORT, die Bibel, sagt in Epheser 5:22: „Die Frauen seien ihren Männern untertan wie dem Herrn.“ Was bedeutet das genau? Muß sich eine Frau ausnahmslos allem fügen, was ihr Mann wünscht? Darf sie nichts aus eigener Initiative tun und keine andere Meinung haben als er?
Ziehen wir einmal den biblischen Bericht über Abigail zu Rate. Sie handelte weise, aber entgegen den Wünschen ihres wohlhabenden Mannes Nabal. Obwohl die Anhänger Davids, des von Gott ausersehenen Königs über Israel, Nabal Güte erwiesen hatten, hatte dieser „ihnen Scheltworte zugeschrien“. Empört über Nabals Undankbarkeit, wollte David Rache üben. Abigail erkannte, daß der gesamten Hausgemeinschaft Gefahr drohte. Sie konnte David besänftigen. Wie? (1. Samuel 25:2-35).
Abigail gestand David gegenüber ein, daß Nabal ein ‘nichtsnutziger Mann’ war, und gab ihm den Proviant, den Nabal ihm verweigert hatte. Normalerweise ist es nicht richtig, daß ein Mann oder eine Frau die Fehler des Ehepartners publik macht. War Abigail rebellisch, weil sie so redete und handelte? Nein. Sie versuchte, das Leben Nabals und seiner Hausgemeinschaft zu retten. Nichts deutet darauf hin, daß sie die Angewohnheit hatte, respektlos zu sein oder nach Unabhängigkeit zu streben. Auch hatte sich der schwer zufriedenzustellende Nabal nicht negativ darüber geäußert, wie sie seinen großen Besitz verwalten half. In dieser kritischen Situation allerdings gebot es die Weisheit, daß sie die Initiative ergriff. Außerdem wird ihre Handlungsweise in der Bibel gutgeheißen (1. Samuel 25:3, 25, 32, 33).
In früheren Zeiten, lange bevor Abigail lebte, äußerten die Frauen der Patriarchen manchmal eine Meinung oder unternahmen etwas, was nicht den Wünschen ihres Mannes entsprach. Dennoch werden diese „heiligen Frauen . . ., die auf Gott hofften“, wegen ihrer Unterwürfigkeit als Vorbild für christliche Frauen hingestellt (1. Petrus 3:1-6). Als Sara zum Beispiel spürte, daß Abrahams Sohn Ismael eine Gefahr für ihren Sohn Isaak geworden war, kam sie zu dem Schluß, daß Ismael weggeschickt werden müsse. Das ‘mißfiel Abraham sehr’. Doch Gott sagte zu ihm: „Möge dir nicht etwas, was Sara dir fortgesetzt über den Knaben . . . sagt, mißfallen. Höre auf ihre Stimme“ (1. Mose 21:11, 12).
Unterscheidungsvermögen nötig
Demnach wäre es nicht gut, wenn sich eine Frau aus Gründen der Unterwürfigkeit gedrängt fühlen würde, etwas zu tun, wovon sie weiß, daß es sehr unklug wäre oder gegen göttliche Grundsätze verstieße. Auch darf man ihr keine Schuldgefühle vermitteln, wenn sie wie Abigail und Sara in einer äußerst wichtigen Sache die Initiative ergreift.
Mit Unterwürfigkeit ist nicht gemeint, daß eine Frau immer und bei allem den Wünschen ihres Mannes entsprechen muß. Worauf kommt es an? Wenn es um rechte Grundsätze geht, kann es unumgänglich sein, daß sie mit ihrem Mann nicht übereinstimmt. Trotzdem sollte sie insgesamt den Geist gottgefälliger Unterwürfigkeit bekunden.
Natürlich sollte eine Frau darauf achten, die Wünsche ihres Mannes nicht mit Absicht, aus Gehässigkeit oder aus anderen verkehrten Beweggründen zu umgehen. Sie braucht Unterscheidungsvermögen, ja sie muß wie Abigail „gut [sein] hinsichtlich Verständigkeit“ (1. Samuel 25:3).
Wenn der Mann die Verantwortung scheut
Eine Frau, die gottgefällige Unterwürfigkeit zeigt, hat hauptsächlich das Ziel und den Beweggrund, Jehova dadurch zu gefallen, daß sie mit ihrem Mann zusammenarbeitet und seine Entscheidungen unterstützt. Das ist ziemlich leicht, wenn der Mann in geistiger Hinsicht reif ist. Wenn nicht, ist es unter Umständen eine Herausforderung.
Wie kann sie eine solche Lage meistern? Sie könnte ihn eindringlich um etwas bitten oder ihm Vorschläge unterbreiten, welche Entscheidungen am ehesten der Familie zugute kommen würden. Überläßt sie ihm das Steuer, wird er vielleicht seine Fähigkeiten verbessern. Ihn ständig zu kritisieren wäre mit dem Geist rechter Unterwürfigkeit unvereinbar (Sprüche 21:19). Sollte aber das Wohl der Familie durch seine Vorgehensweise eindeutig gefährdet sein, hat sie die Möglichkeit, wie Sara eine Kurskorrektur zu empfehlen.
Falls es sich bei dem Mann um einen Ungläubigen handelt, ist die Herausforderung noch größer. Dennoch sollte die Frau unterwürfig sein, solange er nicht von ihr verlangt, biblische Gesetze zu brechen. In diesem Fall sollte eine christliche Frau wie die Jünger Jesu reagieren, als sie von einem Gericht aufgefordert wurden, Gottes Gebote zu übertreten. Sie sagten: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen“ (Apostelgeschichte 5:29).
Es kann sogar vorkommen, daß Männer oder Frauen in wohlmeinender Absicht über ihre Befugnisse hinausgehen, weil es ihnen an Erfahrung und Weisheit mangelt. Dem Mann fehlt es vielleicht an Rücksichtnahme, während die Frau zu sehr auf ihren Vorlieben besteht. Was wäre hier eine Hilfe? Es ist für beide wichtig, nicht zu hoch von sich zu denken, denn „wir alle straucheln oft“ (Jakobus 3:2).
Viele Männer werden die aufrichtig gemeinte Initiative ihrer Frau letzten Endes schätzen, sofern sie dabei vernünftig vorgeht. Und die Zusammenarbeit wird besser, wenn sich beide für Fehler entschuldigen. So wie uns Jehova unsere täglichen Unzulänglichkeiten vergibt, sollten auch wir anderen vergeben. „Wären Vergehungen das, worauf du achtest, o Jah, o Jehova, wer könnte bestehen? Denn bei dir ist die wahre Vergebung“ (Psalm 130:3, 4).
„Einander untertan“
In unserem gegenseitigen Interesse gibt die Bibel den Rat: „Seid einander untertan in der Furcht Christi.“ Wir sollten einander also liebevoll mit Respekt behandeln, uns nicht gegenseitig behindern und nicht miteinander wetteifern. In dem Text heißt es weiter: „Die Frauen seien ihren Männern untertan wie dem Herrn, denn ein Mann ist das Haupt seiner Frau, wie der Christus auch das Haupt der Versammlung ist“ (Epheser 5:21-23).
Das von Paulus in Epheser 5:21, 22 gebrauchte griechische Wort drückt aus, daß man sich selbst unterwirft und nicht unterworfen wird. Auch wird Unterwürfigkeit um des Herrn willen bekundet, nicht nur, um eine harmonische Ehe zu führen. Christi Versammlung der Gesalbten unterwirft sich ihm freiwillig und freudig. Wenn sich eine Frau gegenüber ihrem Mann ebenso verhält, wird die Ehe sehr wahrscheinlich glücklich und erfolgreich.
Die Bibel sagt auch: „Jeder einzelne von euch [liebe] seine Frau so wie sich selbst“ — großzügig (Epheser 5:33; 1. Petrus 3:7). Der Mann darf nicht vergessen, daß auch er seinem Haupt untertan sein sollte, denn die Bibel sagt, daß „das Haupt jedes Mannes der Christus ist“. Ja, der Mann sollte sich den Lehren Christi unterwerfen. Christus wiederum ist seinem Haupt untertan: „Das Haupt des Christus aber ist Gott.“ Somit hat jeder, außer Jehova, ein Haupt über sich. Und selbst Gott bindet sich an seine eigenen Gesetze (1. Korinther 11:3; Titus 1:2; Hebräer 6:18).
Die christliche Unterwürfigkeit ist ausgeglichen und kommt beiden Geschlechtern zugute. Sie sorgt für eine Harmonie und Zufriedenheit in der Ehe, wie sie nur unser liebevoller Schöpfer ermöglichen kann (Philipper 4:7).
Was bedeutet die Unterwerfung in der Ehe?
DIE Heirat bringt für eine Christin viele Änderungen mit sich. Die vielleicht einschneidendste betrifft ihre Freiheit. Als ledige Erwachsene konnte sie wahrscheinlich frei entscheiden, ohne jemanden zu fragen. Doch nun muß sie bei vielen Dingen, die sie früher selbst entschieden hat, Rücksprache mit ihrem Mann nehmen und um seine Zustimmung bitten. Warum ist das so?
Weil der Schöpfer des Menschen bei der Eheschließung der ersten Frau mit dem ersten Mann den Mann als Haupt der Frau und der künftigen gemeinsamen Kinder bestimmt hat. Das war nur vernünftig, denn in jeder organisierten Gruppe von Menschen muß jemand die Führung übernehmen und endgültige Entscheidungen treffen. Im Fall der Ehe gebot der Schöpfer, daß „ein Mann . . . das Haupt seiner Frau“ ist (Epheser 5:23).
Eine weitere Stütze dafür ist folgende göttliche Anweisung: „Die Frauen seien ihren Männern untertan“ (Epheser 5:22). Wie sich diese Anordnung auf eine Frau auswirkt, hängt von zwei Faktoren ab: zum einen von ihrer Bereitschaft, sich der Anordnung zu fügen, und zum anderen von der Art und Weise, wie ihr Mann seine Autorität ausübt. Wenn beide Ehepartner die richtige Ansicht über diese Anordnung haben, werden sie feststellen, daß sie tatsächlich ein Segen für die Frau, den Mann und die Kinder ist.
Kein Tyrann
Wie sollte ein Mann seine Autorität ausüben? Indem er das vortreffliche Beispiel des Sohnes Gottes nachahmt. In der Bibel heißt es: „Ein Mann ist das Haupt seiner Frau, wie der Christus auch das Haupt der Versammlung ist, er, der Retter dieses Leibes. Ihr Männer, liebt eure Frauen weiterhin, so wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich für sie dahingegeben hat“ (Epheser 5:23, 25). Jesus Christus übte seine Autorität als Haupt zum Segen der Versammlung aus. Er war kein Tyrann. Er gab seinen Jüngern nicht das Gefühl, eingeschränkt zu sein oder unterdrückt zu werden. Statt dessen erwarb er sich den Respekt aller dadurch, daß er sie liebevoll und mitfühlend behandelte. Welch ein vortreffliches Beispiel für Männer, wie sie ihre Frau behandeln sollten!
Leider gibt es auch Männer, die sich nicht an dieses hervorragende Beispiel halten. Statt zum Guten ihrer Frau gebrauchen sie ihre von Gott verliehene Stellung als Haupt auf selbstsüchtige Weise. Sie üben eine tyrannische Herrschaft über ihre Frau aus, verlangen völlige Unterordnung und lassen ihr oft nicht die geringste Entscheidungsfreiheit. Verständlicherweise führt eine solche Frau häufig ein unglückliches Leben. Und der Mann leidet darunter, daß es ihm nicht gelingt, die liebevolle Achtung seiner Frau zu erlangen.
Gott verlangt von einer Frau zwar, die Stellung ihres Mannes als Haupt der Familie zu achten, aber wenn dieser wirklich von Herzen geachtet werden möchte, muß er es sich verdienen. Das wird ihm am ehesten dadurch gelingen, daß er verantwortungsbewußt handelt und als Familienoberhaupt vortreffliche, gottgefällige Eigenschaften entwickelt.
Die Unterordnung ist relativ
Die Autorität des Mannes gegenüber seiner Frau ist nicht absolut. In mancher Hinsicht kann man die Unterordnung der Frau mit der Unterordnung des Christen unter eine weltliche Regierung vergleichen. Gott gebietet Christen, „den obrigkeitlichen Gewalten untertan [zu sein]“ (Römer 13:1). Doch diese Unterordnung muß stets gegen das abgewogen werden, was wir Gott schulden. Jesus sagte: „Zahlt Cäsars Dinge Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott“ (Markus 12:17). Wenn Cäsar (die weltliche Regierung) fordert, daß wir ihm etwas geben, was Gott gebührt, denken wir an folgende Worte des Apostels Petrus: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen“ (Apostelgeschichte 5:29).
In ähnlicher Weise ist eine Christin, deren Mann christliche Grundsätze nicht versteht oder achtet, trotzdem verpflichtet, sich ihm unterzuordnen. Sie wird guttun, ihm gegenüber liebevoll und rücksichtsvoll zu handeln und so zu versuchen, sein Vertrauen zu erlangen, statt sich gegen die von Gott angeordnete Einrichtung aufzulehnen. Durch ihren guten Lebenswandel kann sie ihren Mann womöglich zu einer Änderung veranlassen; er mag dadurch sogar für die Wahrheit gewonnen werden (1. Petrus 3:1, 2). Sollte der Mann allerdings von ihr etwas fordern, was Gott verbietet, muß sie daran denken, daß Gott für sie die höchste Autorität ist. Zum Beispiel darf sie dem Verlangen ihres Mannes, bei unsittlichen Sexualpraktiken wie Partnertausch mitzumachen, auf keinen Fall nachkommen (1. Korinther 6:9, 10). Ihr Gewissen und die primäre Unterordnung unter Gott bestimmen, wie weit die Unterordnung unter ihren Mann geht.
Abigail, die zur Zeit König Davids lebte, war mit Nabal verheiratet, einem Mann, der göttliche Grundsätze nicht achtete. David hatte mit seinen Männern Nabals Herden — Tausende von Schafen und Ziegen — beschützt, doch als er ihn um Lebensmittel bat, reagierte er grob und lieblos und lehnte das Anliegen rundweg ab.
Sobald Abigail erfuhr, daß ihr Mann durch seinen Geiz die ganze Hausgemeinschaft ins Unglück zu stürzen drohte, beschloß sie von sich aus, David mit Lebensmitteln zu versorgen. „Sogleich eilte Abigail und nahm zweihundert Brote und zwei große Krüge Wein und fünf hergerichtete Schafe und fünf Sea-Maß geröstetes Korn und hundert Rosinenkuchen und zweihundert Preßfeigenkuchen und legte sie auf die Esel. Dann sprach sie zu ihren Jünglingen: ‚Geht mir voraus. Siehe! Ich komme hinter euch her.‘ Ihrem Mann Nabal aber teilte sie nichts mit“ (1. Samuel 25:18, 19).
War es verkehrt, daß Abigail gegen den Willen ihres Mannes handelte? In diesem Fall nicht. Abigails Unterordnung verlangte von ihr nicht, so lieblos wie ihr Mann zu sein, vor allem weil Nabal durch sein unkluges Handeln die gesamte Hausgemeinschaft in Gefahr gebracht hatte. David sagte deshalb zu ihr: „Gesegnet sei Jehova, der Gott Israels, der dich mir an diesem Tag entgegengesandt hat! Und gesegnet sei deine Verständigkeit“ (1. Samuel 25:32, 33). Eine christliche Ehefrau darf heute ebenfalls nicht die Stellung ihres Mannes als Haupt untergraben oder dagegen rebellieren. Sollte er aber einen unchristlichen Lauf einschlagen, wird sie sich ihm nicht anschließen.
Paulus sagte allerdings in seinem Brief an die Epheser: „Wie die Versammlung dem Christus untertan ist, so seien es auch die Frauen ihren Männern in allem“ (Epheser 5:24). Daß der Apostel hier den Ausdruck „in allem“ gebraucht, bedeutet jedoch nicht, daß die Unterordnung der Frau absolut ist. Seine Aussage: „Wie die Versammlung dem Christus untertan ist“ zeigt, was er im Sinn hatte. Alles, was Christus von seiner Versammlung verlangt, ist gerecht und in Übereinstimmung mit Gottes Willen. Die Versammlung kann ihm daher leicht und freudig in allem untertan sein. Ebenso wird sich eine Frau ihrem christlichen Ehemann, der sich aufrichtig bemüht, das Beispiel Jesu nachzuahmen, gern in allem unterordnen. Sie weiß, daß ihm ihr Wohl sehr am Herzen liegt und daß er sie niemals bewußt um etwas bitten wird, was mit Gottes Willen nicht im Einklang ist.
Ein Mann wird von seiner Frau stets geliebt und geachtet werden, sofern er die gottgefälligen Eigenschaften seines Hauptes, Jesus Christus, widerspiegelt, der seinen Nachfolgern gebot, einander zu lieben (Johannes 13:34). Obwohl ein Ehemann Fehler macht und unvollkommen ist, wird ihn seine Frau gern als ihr Haupt anerkennen, wenn er seine Autorität in Übereinstimmung mit Christi übergeordneter Stellung als Haupt ausübt (1. Korinther 11:3). Einer Frau, die sich die christlichen Eigenschaften Bescheidenheit und Güte zu eigen gemacht hat, fällt es nicht schwer, sich ihrem Mann unterzuordnen.
Demütig und vernünftig
Ehepartner sind in der Versammlung geistige Brüder und Schwestern, die vor Jehova gleichgestellt sind. (Vergleiche Galater 3:28.) Gott hat jedoch den Männern die Aufgabe übertragen, in der Versammlung die Aufsicht zu übernehmen. Frauen, die die richtige Einstellung dazu haben, werden sich dieser Anordnung gern in aller Unterwürfigkeit fügen. Und reife Männer in der Versammlung erkennen demütig an, daß ihnen die ernste Verpflichtung auferlegt ist, nicht über die Herde zu herrschen (1. Petrus 5:2, 3).
Womit könnte ein christlicher Ehemann in Anbetracht der Stellung von Mann und Frau in der Versammlung es entschuldigen, seine Frau, seine geistige Schwester, zu tyrannisieren? Und wie könnte es eine Frau rechtfertigen, ihrem Mann die Stellung als Haupt streitig zu machen? Vielmehr sollten sie sich gegenseitig so behandeln, wie es aus folgenden mahnenden Worten hervorgeht, die Petrus an alle Glieder der Versammlung richtet: „Seid alle gleich gesinnt, bekundet Mitgefühl, habt brüderliche Zuneigung, zartes Erbarmen, seid demütig gesinnt“ (1. Petrus 3:8). Auch Paulus riet: „Kleidet euch . . . mit der innigen Zuneigung des Erbarmens, mit Güte, Demut, Milde und Langmut. Fahrt fort, einander zu ertragen und einander bereitwillig zu vergeben, wenn jemand Ursache zu einer Klage gegen einen anderen hat. So, wie Jehova euch bereitwillig vergeben hat, so tut auch ihr“ (Kolosser 3:12, 13).
Auf diese Einstellung sollte außer in der Versammlung vor allem auch in der christlichen Familie im Verhältnis zwischen Mann und Frau Wert gelegt werden. Ein Mann kann seine innige Zuneigung und Milde dadurch zeigen, daß er sich die Vorschläge seiner Frau anhört. Er sollte ihren Standpunkt berücksichtigen, wenn er eine Entscheidung trifft, die die Familie berührt. Christliche Frauen sind nicht geistlos. Sie können ihrem Mann oft wertvolle Empfehlungen geben, wie es bei Sara und Abraham der Fall war (1. Mose 21:12). Andererseits wird eine christliche Ehefrau ihrem Mann gegenüber nicht unvernünftig fordernd auftreten. Sie wird freundlich und demütig bleiben, indem sie seiner Leitung folgt und seine Entscheidungen unterstützt, auch wenn diese manchmal nicht ihren Vorstellungen entsprechen mögen.
Ein verständiger Ehemann ist — wie ein verständiger Ältester — ansprechbar und freundlich. Eine liebevolle Frau reagiert darauf mit Mitgefühl und Langmut, da sie seine Bemühungen anerkennt, trotz Unvollkommenheit und der Belastungen des Lebens seinen Verpflichtungen nachzukommen. Wenn Mann und Frau diese Einstellung haben, ist die Unterordnung in der Ehe kein Problem. Sie ist statt dessen ein Quell der Freude, der Sicherheit und fortwährender Zufriedenheit.
1. Samuel 29 – 31
1. Samuel 29:4
„Seit der Zeit, seit er abgefallen ist…“ (Luther-Bibel)
Für die Feinde Jehovas und seines Volkes sah es so aus, als habe sich David von Jehova und seinem Volk abgewandt. Aber war dies wirklich so?
Sah Jehova dies auch so?
Wir lernen daraus, dass es nicht immer so ist, wie es nach Außen hin aussieht und daher sollten wir uns davor hüten, vorschnell über andere zu urteilen!
1. Samuel 30:8
„Befragte David den HERRN und sprach: soll ich…?“ (Luther-Bibel)
David befragte Jehova vorher und tat dann genau das, was Jehova ihm sagte.
Schade, dass er IHN nicht nach seiner Meinung gefragt hat, bevor er Bathseba zu sich holen ließ
1. Samuel 30:21-25
„David grüßte sie freundlich“ (Luther-Bibel), ganz im Gegensatz zu einigen nutzlosen Männern, die mit in die Schlacht gezogen waren.
Dies zeigt, wie liebevoll und gütig David war, so gar nicht nachtragend!
Hatten die nutzlosen Männer denn nicht eigentlich Recht mit ihrem Einwand? Sagte nicht auch Jesus später „wer nicht arbeiten will soll auch nicht essen“? Und hatten sie nicht genug damit bekommen, dass sie ihre Frauen und Kinder und alles, was ihnen geraubt worden war, wieder zurück bekamen?
1. Samuel 30:31
„Denen von … allen Orten, wo David mit seinen Männern ein und aus gegangen war“ (Luther-Bibel)
David erwies sich als dankbar für jede Hilfe, die er in seiner schweren Zeit der Verfolgung erhalten hatte.
Erweisen auch wir uns als dankbar – oder nehmen wir die Hilfe unserer Brüder als selbstverständlich hin, als etwas, was uns eh zusteht?
Aber auch:
Gehören wir gern zu Jehovas Volk, weil wir IHN lieben und gern mit Menschen zusammen sind, die Jehova ebenso lieben wie wir und mit denen wir über Jehova voller Begeisterung reden können – oder eher deswegen, weil es so schön gemütlich und geborgen innerhalb dieser Bruderschaft ist und die mir stets zur Hilfe eilen (müssen), wenn es mir schlecht geht?
Dies würde offenbar, wenn wir in eine ähnliche Situation wie David geraten würden, letztere würden dann in ihrem Glauben Schiffbruch erleiden…
1. Samuel 31:2
„Die Söhne Sauls“
Mir war bisher gar nicht aufgefallen, dass er außer Jonathan noch weitere Söhne hatte
1. Samuel 31:13
Der Tamariskenbaum – Luther-Bibel
Ich habe bei dem Wort „Tamariske“ immer eine Schnittblume vor Augen. Sollte diese etwa an Bäumen wachsen?
Warum folgte Jonathan eigentlich nicht David?
Mußte er nicht wissen, dass sein Vater von Jehova verworfen und David als neuer König eingesetzt war?
Warum unterstützte er dieses System weiterhin?
War dies in Jehovas Augen richtig oder falsch?
Es sprach einiges dagegen, David zu folgen:
Saul war immer noch der von Jehova eingesetzte König über das Königreich und selbst David erkannte ihn weiterhin als von Jehova gesalbt und eingesetzt an – dies erkennen wir daran, dass er seine Hand nicht gegen Saul erhob und dies damit begründete, dass er seine „Hand nicht gegen den Gesalbten Jehovas“ erheben könne.
David war verfolgt und musste um sein Leben fürchten – Jonathan nicht. Er war weiterhin der geliebte Sohn Sauls, auch wenn dieser nicht gut fand, dass sich sein Sohn mit „seinem Feind“ verbündet hatte.
Man durfte nur im Tempel – damals in der Stiftshütte – opfern. So musste auch Jonathan dazu in die Stiftshütte kommen. David hatte einen guten Grund, warum er „auf dem freien Feld“ – also jeweils dort, wo er war – einen Altar baute und opferte, denn sein Leben war bedroht und immerhin war er der Gesalbte Jehovas, der nach Saul das Königtum innehaben sollte. Dies galt aber nicht für Jonathan und so wäre es sicherlich verkehrt gewesen, wenn er einfach mit David mitgelaufen wäre.
Die Männer, die in den Jahren bei David waren und mit ihm „mitliefen“, waren alles Vertriebene, die wahrscheinlich aus dem einen oder anderen Grund auch von Saul verworfen und vertrieben worden waren. Diese Männer hätten nicht die Möglichkeiten gehabt, die Jonathan noch hatte, sondern sie waren in einer ähnlichen Lage wie David.
Daher war es sicherlich in Jehovas Augen ok, dass sie nicht bei Saul und dem Volk Gottes waren, sondern mit David „umherstreiften“.
In den einleitenden Worten zum Drama „Jehova befreit seine Loyalgesinnten“ wird zu Saul gesagt:
David war da anders. Daher muss sich jeder von uns folgende Fragen gefallen lassen:
wie müssten wir persönlich darauf antworten, wenn wir die Wahrheit sagen wollten? In welche Kathegorie würden wir fallen?
Wir können in dieser Hinsicht sicherlich noch sehr viel von David lernen
Im Drama sinniert Saul über David. Er hat Angst davor, dass Jehova ihn bald dazu veranlassen würde, das Königtum einzufordern.
Wenn ich Angst davor habe, wozu Jehova eine bestimmte Person veranlassen könne – schaffe ich dann das Problem aus dem Weg, indem ich diese Person beseitige?
Glaube ich wirklich, ich könne Jehova ins Handwerk pfuschen?
Eine verständige Frau verhindert eine Katastrophe
EINE verständige Frau mit einem Nichtsnutz als Mann — das war die Situation von Abigail und Nabal. Abigail „war gut hinsichtlich Verständigkeit und schön von Gestalt“. Im Gegensatz dazu war Nabal „hart und schlecht in seinen Handlungen“ (1. Samuel 25:3). Durch das Drama, das sich in Verbindung mit diesem ungleichen Ehepaar abspielte, sind ihre Namen zu einem unauslöschlichen Bestandteil der biblischen Geschichte geworden. Wir wollen sehen, wie es dazu kam.
Ein Gefallen, der für selbstverständlich genommen wurde
Es geschah im 11. Jahrhundert v. u. Z. David war zum künftigen König von Israel gesalbt worden, doch statt zu herrschen, mußte er fliehen. Saul, der regierende König, war entschlossen, ihn umzubringen. Deshalb war David gezwungen, als Flüchtling zu leben. Er und etwa 600 Gefährten fanden schließlich Zuflucht in der Wildnis Paran, die südlich von Juda und zur Wildnis Sinai hin lag (1. Samuel 23:13; 25:1).
Dort trafen sie auf Hirten, die für einen Mann namens Nabal arbeiteten. Dieser wohlhabende Nachkomme Kalebs besaß 3 000 Schafe und 1 000 Ziegen, und er schor seine Schafe bei Karmel, einer südlich von Hebron gelegenen Stadt, die möglicherweise nur 40 Kilometer von Paran entfernt lag. David und seine Männer halfen Nabals Hirten, ihre Herden vor Dieben zu schützen, die durch die Wildnis streiften (1. Samuel 25:14-16).
Mittlerweile hatte bei Karmel die Schafschur begonnen. Das war ein freudiger Anlaß, vergleichbar mit der Erntezeit für den Landwirt. Es war auch eine Zeit der Großzügigkeit, wenn die Schafzüchter diejenigen entlohnten, die für sie gearbeitet hatten. Daher war David nicht anmaßend, als er zehn Männer nach Karmel sandte, um von Nabal Nahrungsmittel zu erbitten als Ausgleich für den Dienst, den sie zum Nutzen seiner Herden geleistet hatten (1. Samuel 25:4-9).
Nabals Reaktion war alles andere als großzügig. „Wer ist David?“ höhnte er. David und seine Männer waren für ihn lediglich fortgelaufene Knechte, wie er durchblicken ließ, und er fragte daher: „Muß ich mein Brot und mein Wasser und mein geschlachtetes Fleisch, das ich für meine Scherer geschlachtet habe, nehmen und es Männern geben, von denen ich nicht einmal weiß, woher sie sind?“ Als David davon erfuhr, sagte er zu seinen Männern: „Jeder gürte sein Schwert um!“ Etwa 400 Männer rüsteten sich zum Kampf (1. Samuel 25:10-13).
Abigails Verständigkeit
Nabals Frau, Abigail, erhielt Kenntnis von den beleidigenden Worten ihres Mannes. Vielleicht war es nicht das erstemal, daß sie vermittelnd eintreten und für Nabal den Friedensstifter spielen mußte. Abigail handelte jedenfalls unverzüglich. Ohne Nabal etwas zu sagen, trug sie Vorräte zusammen — unter anderem fünf Schafe und reichlich andere Nahrungsmittel — und machte sich auf den Weg, um David in der Wildnis aufzusuchen (1. Samuel 25:18-20).
Als Abigail David erblickte, verbeugte sie sich sofort vor ihm. „Mein Herr möge bitte sein Herz nicht auf diesen nichtsnutzigen Mann Nabal richten“, bat sie ihn. „Was nun diese Segensgabe betrifft, die deine Magd meinem Herrn gebracht hat, sie soll den jungen Männern gegeben werden, die in den Fußstapfen meines Herrn einhergehen.“ Sie fügte hinzu: „Möge dies [die Situation in Verbindung mit Nabal] dir nicht ein Anlaß zum Stolpern noch dem Herzen meines Herrn eine Ursache zum Straucheln werden.“ Das hier mit „Stolpern“ übersetzte hebräische Wort ist eine Bezugnahme auf Gewissensbisse. Abigail warnte David somit vor einer übereilten Handlung, die er später bereuen würde (1. Samuel 25:23-31).
David hörte auf Abigail. „Gesegnet sei deine Verständigkeit, und gesegnet seist du, die du mich an diesem Tag davon zurückgehalten hast, in Blutschuld zu kommen“, sagte er zu ihr. „Wenn du dich nicht beeilt hättest, mir entgegenzukommen, so wäre bestimmt dem Nabal bis zum Morgenlicht nicht einer übriggeblieben, der gegen eine Wand uriniert“ (1. Samuel 25:32-34).
Die Lehre für uns
Wie dieser biblische Bericht zeigt, ist es für eine gottgefällige Frau gewiß nicht verkehrt, nötigenfalls in angebrachter Weise die Initiative zu ergreifen. Abigail handelte den Wünschen ihres Mannes, Nabal, zuwider, ohne dafür in der Bibel getadelt zu werden. Im Gegenteil, sie wird als eine verständige, umsichtige Frau gepriesen. Durch ihre Initiative in dieser kritischen Situation rettete Abigail vielen das Leben.
Eine Ehefrau sollte im allgemeinen zwar einen Geist gottgefälliger Unterordnung beweisen, doch wenn sie gerechte Grundsätze gefährdet sieht, kann sie zu Recht anderer Meinung sein als ihr Mann. Sie sollte sich natürlich bemühen, einen ‘stillen und milden Geist’ zu bewahren, und darf nicht lediglich aus Bosheit, Stolz oder Rebellion unabhängig handeln (1. Petrus 3:4). Eine gottgefällige Frau sollte sich jedoch nicht gedrängt fühlen, etwas zu tun, was äußerst unklug wäre oder wodurch biblische Grundsätze verletzt würden. Der Bericht über Abigail bietet tatsächlich ein gutes Argument, um diejenigen zu widerlegen, nach deren Auffassung Frauen in der Bibel nur als Sklavinnen dargestellt werden.
Aus dem Bericht können wir auch etwas über Selbstbeherrschung lernen. Manchmal bewies David diese Eigenschaft in vollkommenem Maße. Er weigerte sich beispielsweise, den rachsüchtigen König Saul umzubringen, obwohl er wiederholt Gelegenheit dazu hatte und Sauls Tod ihm Frieden gebracht hätte (1. Samuel 24:2-7). Als Nabal ihn dagegen in beleidigender Weise zurückwies, war David nicht auf der Hut und schwor Rache. Das ist eine deutliche Warnung an Christen, die sich bemühen, ‘niemandem Böses mit Bösem zu vergelten’. Sie sollten unter allen Umständen den Rat des Paulus beherzigen: „Wenn möglich, haltet, soweit es von euch abhängt, mit allen Menschen Frieden. Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt dem Zorn Raum“ (Römer 12:17-19).
Für junge Leser
Wie man echte, loyale Freunde findet
So geht es: Am besten, du suchst dir für dieses Projekt eine ruhige Ecke. Stell dir beim Lesen der Bibeltexte vor, du wärst dabei gewesen. Mal dir die Situation aus: Hörst du, wie die Leute miteinander reden? Kannst du dich in die Hauptpersonen hineinversetzen? Versuch es einmal, dann wird der Bericht für dich lebendig.
Hauptpersonen: Jonathan, David, Saul
Überblick: Erst tötet David den Riesen Goliath, dann wird Jonathan Davids bester Freund.
1 FINDE HERAUS, WORUM ES GEHT (LIES 1. SAMUEL 17:57 bis 18:11; 19:1; 20:1-17, 41, 42).
Wie hat Saul wohl ausgesehen? (Tipp: Lies 1. Samuel 10:20-23.)
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David hat Jonathan wahrscheinlich als Jugendlicher kennengelernt. Wie könnte David damals ausgesehen haben? (Tipp: Lies 1. Samuel 16:12, 13.)
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Am Ende von 1. Samuel, Kapitel 20 müssen sich David und Jonathan trennen. Was für eine Stimmung kommt denn bei dem, was sie sagen, für dich rüber?
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2 DENK DICH NOCH MEHR HINEIN.
Im Bericht heißt es ja, dass „sich Jonathans Seele mit Davids Seele verband“, oder wie es eine andere Bibelübersetzung ausdrückt, „wurden David und Jonathan die besten Freunde“ (1. Samuel 18:1, Contemporary English Version). Was könnte Jonathan an David wohl beeindruckt haben? (Tipp: Lies 1. Samuel 17:45, 46.)
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Zwischen den beiden bestand ein Altersunterschied von ungefähr 30 Jahren. Was meinst du, warum sie trotzdem „die besten Freunde“ werden konnten?
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Der packende Bericht zeigt, dass ein paar Dinge ganz typisch für echte Freunde sind. Auf welche kommst du? (Tipp: Lies Sprüche 17:17; 18:24.)
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Wieso war Jonathan die Loyalität gegenüber David wichtiger als gegenüber seinem eigenen Vater?
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3 WAS HAST DU FÜR DICH GELERNT . . .
über Freundschaft?
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über Loyalität?
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über die Freundschaft mit jemand, der schon älter ist?
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darüber, wie man wirklich gute Freunde für sich gewinnen kann?
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4 WAS FINDEST DU AN DIESEM BERICHT GUT? WARUM?
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HAST DU KEINE BIBEL? FRAG JEHOVAS ZEUGEN DANACH ODER LIES SIE ONLINE: http://www.watchtower.org
Samuel fördert die wahre Anbetung
EIN Prophet tadelt seine Glaubensgenossen, die einen Menschen zum König haben wollen, und fordert sie auf, Gott zu gehorchen. Um seiner Aufforderung Nachdruck zu verleihen, bittet er Jehova um ein Zeichen in Form eines Gewitters. Zu dieser Jahreszeit, zur Zeit der Weizenernte, ist heftiger Regen in Israel so gut wie unbekannt. Dennoch sendet Gott Donner und Regen. Danach fürchtet das Volk Jehova und seinen Beauftragten Samuel sehr (1. Samuel 12:11-19).
Samuel war nicht nur ein Prophet, sondern auch ein Schreiber. Seine handlungsreichen Geschichtsberichte umfassen etwa 330 Jahre und enthalten die Großtaten der Richter Israels, zum Beispiel die Geschichte über Simson, den stärksten Mann auf der Erde. Sie hat sogar Anregungen für Drama und Oper sowie für Bühne und Leinwand geliefert (Richter, Kapitel 13—16). Samuel schrieb auch über Ruth und ihre Schwiegermutter Noomi, die beide verwitwet und verarmt waren. Diese aus dem Leben gegriffene Schilderung ist genauso ergreifend und hat einen glücklichen Ausgang (Ruth, Kapitel 1—4).
Was können wir aus Samuels Schriften und aus seinem Leben lernen? Wie förderte er die wahre Anbetung?
Seine Kindheit
Samuels Vater Elkana war ein Anbeter Jehovas und ein liebevoller Ehemann. Hanna, die Frau Elkanas, war Gott sehr ergeben. Weil sie kinderlos war, flehte sie im Haus Jehovas in Silo zu Gott und gelobte ihm: „O Jehova der Heerscharen, wenn du ganz bestimmt auf die Trübsal deiner Sklavin blickst und tatsächlich an mich denkst und deine Sklavin nicht vergessen wirst und deiner Sklavin wirklich einen männlichen Nachkommen gibst, will ich ihn Jehova geben alle Tage seines Lebens, und kein Schermesser wird auf sein Haupt kommen“ (1. Samuel 1:1-11). Das bedeutete, dass das Kind in den Dienst für Jehova gegeben werden sollte.
Hanna betete im Stillen. „Nur ihre Lippen bebten“, heißt es in dem Bericht. Der Hohe Priester Eli missdeutete dies, hielt sie für betrunken und tadelte sie. Doch Hanna erklärte höflich ihre Lage, und Eli sagte: „Geh in Frieden, und möge der Gott Israels deine Bitte gewähren, die du von ihm erbeten hast.“ Jehova gewährte sie, denn in dem Bericht heißt es weiter: „So kam es mit dem Umlauf eines Jahres, dass Hanna schwanger wurde und einen Sohn gebar und ihm dann den Namen Samuel gab, denn — sagte sie — ,von Jehova habe ich ihn erbeten‘ “ (1. Samuel 1:12-20).
Samuel wuchs „in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ auf (Epheser 6:4). Sobald Samuel entwöhnt war, brachte Hanna ihn zum Haus Gottes in Silo und übergab ihn dem Hohen Priester Eli. Der Knabe „wurde ein Diener Jehovas“ unter seiner Aufsicht. Hannas große Freude kam in ihren bewegenden Dankesworten zum Ausdruck, die Samuel später selbst aufschrieb (1. Samuel 2:1-11).
Empfiehlst du als Vater oder Mutter deinem Kind eine Laufbahn im Dienst für Jehova? Die wahre Anbetung zu fördern ist das Beste, wofür man seine Kraft einsetzen kann.
Samuel kam gut mit dem Leben an der Stiftshütte zurecht. Er „wuchs heran bei Jehova“ und wurde „immer . . . beliebter, sowohl vom Standpunkt Jehovas aus als auch von dem der Menschen“. Er zeichnete sich durch gottgefällige Eigenschaften aus und deshalb hatten andere ihn gern (1. Samuel 2:21, 26).
Von Hophni und Pinehas, den nichtsnutzigen Söhnen Elis, konnte das nicht gesagt werden, denn sie „erkannten Jehova nicht an“. Sie trieben Unzucht und suchten für sich die besten Stücke der Opfer aus, die zur Stiftshütte gebracht wurden. Gott hatte bereits einen Propheten gesandt, um die Strafe anzukündigen, mit der Eli rechnen musste, und diese umfasste auch den Tod seiner beiden Söhne (1. Samuel 2:12, 15-17, 22-25, 27, 30-34). Jehova wollte durch Samuel eine weitere Gerichtsbotschaft übermitteln.
Samuel als Prophet
Gott sagte zu Samuel Eli betreffend: „Du sollst ihm mitteilen, dass ich sein Haus richte bis auf unabsehbare Zeit wegen des Vergehens, das er gekannt hat, denn seine Söhne rufen Übles auf Gott herab, und er hat sie nicht gescholten.“ Es war nicht leicht, diese Botschaft auszurichten, und Eli bestand darauf, dass Samuel ihm nichts verheimlichte. Daher erzählte Samuel alles, was Jehova gesagt hatte. Das erforderte Mut (1. Samuel 3:10-18).
Während Samuel zum Mann heranwuchs, bemerkte ganz Israel, dass er Gottes Prophet war (1. Samuel 3:19, 20). Die Bestrafung, die Samuel ankündigte, setzte ein, als Israel im Kampf gegen die Philister eine schwere Niederlage erlitt. Hophni und Pinehas fielen in der Schlacht, und die Philister erbeuteten die Bundeslade. Als Eli vom Tod seiner Söhne hörte und erfuhr, dass die Bundeslade erbeutet worden war, fiel er rücklings vom Stuhl, brach sich das Genick und starb (1. Samuel 4:1-18).
Zwanzig Jahre danach drängte Samuel die Israeliten, die falsche Anbetung aufzugeben. Sie hörten auf ihn und trennten sich von ihren Götzen, fasteten und bekannten ihre Sünden. Samuel betete und brachte für sie ein Brandopfer dar. Das Ergebnis? Als die Philister angriffen, verwirrte Gott sie, und im Gegenangriff schlug Israel den Feind. Mit dem Segen Jehovas verbesserten sich die Verhältnisse der Israeliten beträchtlich, und sie eroberten das Gebiet zurück, das die Philister ihnen abgenommen hatten (1. Samuel 7:3-14).
Samuel förderte eindeutig die wahre Anbetung. Beispielsweise sorgte er dafür, dass ein Teil der Kriegsbeute zum Unterhalt der Stiftshütte verwendet wurde. Er traf Vorbereitungen für die Passahfeierlichkeiten und den Dienst der levitischen Torhüter (1. Chronika 9:22; 26:27, 28; 2. Chronika 35:18). Von seinem Haus in Rama aus unternahm Samuel jährlich Reisen, um in verschiedenen Städten als Richter zu amtieren. Er erwarb sich den Ruf eines ehrlichen und unparteiischen Mannes. Weil man Samuel achtete, wandte man sich um Hilfe in geistiger Hinsicht gern an ihn (1. Samuel 7:15-17; 9:6-14; 12:2-5). Seine Ehrlichkeit und seine geistige Gesinnung veranlassten zweifellos viele, seinem Beispiel zu folgen. Hat das Leben Samuels auf uns die gleiche Wirkung?
Israel verlangt einen König
In hohem Alter setzte Samuel seine Söhne Joel und Abija als Richter ein. Sie „wandelten nicht in seinen Wegen, sondern sie waren geneigt, ungerechtem Gewinn nachzugehen, und pflegten Bestechung anzunehmen und das Recht zu beugen“. Ihr Verhalten bewog die älteren Männer Israels dazu, einen König zu verlangen (1. Samuel 8:1-5). Das war schlecht in Samuels Augen. Als er deswegen betete, sagte Jehova jedoch: „Nicht dich haben sie verworfen, sondern mich haben sie verworfen, damit ich nicht König über sie sei“ (1. Samuel 8:6, 7). Gott sagte zu Samuel, er solle dem Volk die Bitte gewähren und es darauf aufmerksam machen, dass es unter einem König gewisse Freiheiten einbüßen würde. Als das Volk trotzdem auf seinem Willen beharrte, leitete Jehova es in die Wege, dass Samuel Saul zum König salbte (1. Samuel 8:6-22; 9:15-17; 10:1).
Samuel hatte zwar Bedenken, aber er unterstützte die Vorgehensweise Jehovas. Nach einem Sieg Israels über die Ammoniter rief er das Volk in Gilgal zusammen, um das Königtum Sauls zu bestätigen (1. Samuel 10:17-24; 11:11-15). Samuel gab einen Überblick über die Geschichte Israels und ermahnte den König und das Volk, Jehova zu gehorchen. Gott erhörte Samuels Gebet und bestätigte dies durch das für die Jahreszeit ungewöhnliche Gewitter, das am Anfang erwähnt wurde. Das Unwetter veranlasste die Israeliten, zuzugeben, dass es ein Fehler war, Jehova zu verwerfen. Als sie Samuel baten, für sie zu beten, erwiderte er: „Es ist für mich undenkbar, gegen Jehova zu sündigen, indem ich aufhöre, zu euren Gunsten zu beten; und ich will euch im guten und rechten Weg unterweisen.“ Welch ein gutes Beispiel für loyale Liebe Jehova und seinem Volk gegenüber! (1. Samuel 12:6-24). Sind wir ebenso bereit, theokratische Regelungen zu unterstützen und für unsere Mitbrüder zu beten?
Die ersten beiden Könige Israels
Saul war ein bescheidener Mann, der Gottes Wohlgefallen hatte (1. Samuel 9:21; 11:6). Mit der Zeit missachtete er jedoch die Anleitung Gottes. Zum Beispiel wies Samuel ihn zurecht, weil er aus Ungeduld ein Schlachtopfer dargebracht hatte, statt wie geboten auf Samuel zu warten (1. Samuel 13:10-14). Als Saul ungehorsamerweise das Leben des Amalekiterkönigs Agag verschonte, teilte Samuel ihm mit: „Jehova hat die Königsherrschaft Israels heute von dir abgerissen, und er wird sie bestimmt deinem Mitmenschen geben, der besser ist als du.“ Samuel brachte Agag zu Tode und trauerte Sauls wegen (1. Samuel 15:1-35).
Jehova sagte schließlich zu Samuel: „Wie lange wirst du um Saul trauern, da ich ihn doch verworfen habe, dass er nicht als König über Israel herrsche?“ Daraufhin sandte Jehova Samuel nach Bethlehem, damit er einen Sohn Isais zum König salbe. Nacheinander sah sich Samuel die Söhne Isais an, bis Jehova seine Zustimmung gab, David, den jüngsten, zu salben. An diesem Tag lernte Samuel etwas Wichtiges: „Nicht wie der Mensch sieht, sieht Gott, denn der Mensch sieht das, was vor den Augen erscheint; Jehova aber, er sieht, wie das Herz ist“ (1. Samuel 16:1-13).
Da schon Sauls Ungehorsam Samuel schmerzte, wie betrübt muss er erst gewesen sein, als Saul einen tödlichen Hass gegen David nährte! Trotz solch widriger Umstände blieb Samuel in seinem hohen Alter tätig und tat im Dienst für Jehova, was ihm möglich war (1. Samuel 19:18-20).
Samuels Vermächtnis
Als Samuel starb, trauerte Israel um diesen demütigen, mutigen Propheten, der im Leben vieler eine Rolle gespielt hatte (1. Samuel 25:1). Samuel war wie alle unvollkommen und urteilte manchmal falsch. Aber trotz seiner Grenzen war er Jehova ausschließlich ergeben und half anderen unermüdlich, es auch zu sein.
Seit den Tagen Samuels hat sich einiges verändert, doch aus dem Bericht über sein Leben können wir viel Wertvolles lernen. Vor allem förderte Samuel als Anbeter Jehovas die wahre Anbetung. Tun wir das auch?
[Kasten auf Seite 16]
ÜBER DAS LEBEN SAMUELS NACHDENKEN
Höhepunkte aus 1. Samuel
WIR befinden uns im Jahr 1117 v. u. Z. Es sind etwa 300 Jahre vergangen, seit Josua seinen Eroberungsfeldzug im Land der Verheißung beendet hat. Die älteren Männer Israels kommen mit einer außergewöhnlichen Bitte zu dem Propheten Jehovas. Der Prophet legt die Angelegenheit Jehova vor und dieser gewährt den Israeliten ihren Willen. Damit zeichnet sich in Israel das Ende der Richterzeit ab und der Beginn der Ära menschlicher Könige. Das Bibelbuch 1. Samuel schildert die spannenden Ereignisse rund um diesen Wendepunkt in der Geschichte der Nation.
Dieses Buch wurde von Samuel, Nathan und Gad geschrieben und umfasst einen Zeitraum von 102 Jahren — von 1180 bis 1078 v. u. Z. (1. Chronika 29:29). Es berichtet von vier Führern Israels. Zwei amteten als Richter und zwei als Könige; zwei gehorchten Jehova und zwei nicht. Wir begegnen darin auch zwei vorbildlichen Frauen und einem tapferen und dennoch sanftmütigen Krieger. Aus ihrem Beispiel kann man Wertvolles darüber lernen, welche Einstellung und welche Handlungen vorbildlich sind und welche nicht. Dadurch kann das erste Buch Samuel unser Denken und Handeln machtvoll beeinflussen (Hebräer 4:12).
(1. Samuel 1:1 bis 7:17)
Das Fest der Einsammlung steht bevor und Hanna, die in Rama lebt, ist außer sich vor Freude. Jehova hat ihr Gebet erhört und sie hat einen Sohn bekommen. Nun bringt sie Samuel zum Dienst in „das Haus Jehovas“, um ihr Gelübde zu erfüllen. Er wird dort „ein Diener Jehovas vor Eli, dem Priester“ (1. Samuel 1:24; 2:11). Samuel ist noch ein Junge, als Jehova zu ihm spricht und ihm sein Strafurteil über das Haus Elis mitteilt. Samuel wächst heran und mit der Zeit erkennt ihn ganz Israel als Jehovas Propheten an.
Eines Tages ziehen die Philister gegen Israel in den Krieg. Sie erbeuten die Bundeslade und töten die beiden Söhne Elis. Als der betagte Eli davon hört, stirbt er. Er „hatte Israel vierzig Jahre gerichtet“ (1. Samuel 4:18). Es wirkt sich verheerend auf die Philister aus, dass sie sich die Bundeslade angeeignet haben. Daher geben sie diese an Israel zurück. Jetzt richtet Samuel in Israel und das Land hat Frieden.
Antworten auf biblische Fragen:
2:10 — Warum betete Hanna, dass Jehova „Stärke gebe seinem König“, obwohl Israel gar keinen menschlichen König hatte?
Im mosaischen Gesetz war bereits angekündigt, dass die Israeliten einen Menschen zu ihrem König machen würden (5. Mose 17:14-18). Jakob hatte auf dem Sterbebett prophezeit: „Das Zepter [ein Symbol für Königsmacht] wird nicht von Juda weichen“ (1. Mose 49:10). Außerdem sagte Jehova über Sara, die Vorfahrin der Israeliten: „Könige von Völkern werden aus ihr kommen“ (1. Mose 17:16). Hanna erwähnte im Gebet also einen künftigen König.
3:3 — Schlief Samuel im Allerheiligsten?
Nein. Samuel war ein Levit aus der nichtpriesterlichen Familie der Kehathiter (1. Chronika 6:33-38). Deshalb war es ihm versagt, ‘hereinzukommen, um die heiligen Dinge zu sehen’ (4. Mose 4:17-20). Samuel hatte nur zum Vorhof der Stiftshütte Zutritt. Hier muss er auch geschlafen haben. Eli schlief offenbar auch irgendwo im Vorhof. Die Worte „wo die Lade Gottes war“ bezogen sich offenbar auf den gesamten Bereich der Stiftshütte.
7:7-9, 17 — Warum brachte Samuel in Mizpa ein Brandopfer dar und warum baute er in Rama einen Altar, wenn doch normalerweise nur an dem Ort geopfert werden sollte, den Jehova dafür erwählte? (5. Mose 12:4-7, 13, 14; Josua 22:19).
Nachdem man die Bundeslade aus Silo weggeholt hatte, war Jehovas Gegenwart dort nicht mehr zu erkennen. Daher opferte Samuel als Gottes Beauftragter in Mizpa ein Brandopfer und errichtete überdies in Rama einen Altar. Jehova hieß diese Handlungen offensichtlich gut.
Lehren für uns:
1:11, 12, 21-23; 2:19. Hanna ist für gottesfürchtige Frauen ein Vorbild. Sie betete voll Vertrauen zu Jehova, war demütig, für Jehovas Güte dankbar und die Liebe zu ihrem Sohn war unerschütterlich.
1:8. Was für ein gutes Beispiel Elkana doch gab, wie man andere mit Worten stärkt! (Hiob 16:5). Ohne Vorwürfe zu machen, fragte er die niedergeschlagene Hanna zuerst: „Warum ist dir weh ums Herz?“ Dadurch machte er es ihr leichter, über ihre Gefühle zu sprechen. Dann versicherte er ihr seine Zuneigung durch die Worte: „Bin ich dir nicht besser als zehn Söhne?“
2:26; 3:5-8, 15, 19. Wir sind bei Gott und Menschen „beliebter“, wenn wir das Werk ausführen, das Gott uns übertragen hat, das anwenden, was wir aus der Bibel lernen, sowie höflich und respektvoll sind.
4:3, 4, 10. Selbst etwas so Heiliges wie die Bundeslade erwies sich nicht als Glücksbringer. Wir müssen uns ‘vor Götzen hüten’ (1. Johannes 5:21).
(1. Samuel 8:1 bis 15:35)
Samuel ist Jehova sein Leben lang treu, doch seine Söhne sind Gott nicht ergeben. Als die älteren Männer Israels um einen König bitten, kommt Jehova ihrer Bitte nach. Samuel folgt den Anweisungen Jehovas und salbt Saul, einen stattlichen Benjaminiter, zum König. Saul besiegt die Ammoniter und stärkt dadurch seine Stellung als König.
Sauls tapferer Sohn Jonathan schlägt eine Garnison der Philister nieder. Die Philister ziehen mit einem großen Heer gegen Israel aus. Saul gerät in Panik und bringt ungehorsam selbst ein Schlachtopfer dar. Nur von seinem Waffenträger begleitet, greift Jonathan einen weiteren Vorposten der Philister an. Wegen eines unüberlegten Eides Sauls fällt der Sieg allerdings nicht so groß aus. Saul führt dann „ringsumher Krieg“ gegen alle seine Feinde (1. Samuel 14:47). Beim Niederschlagen der Amalekiter ist er Jehova aber ungehorsam, da er einiges verschont, was „der Vernichtung geweiht“ ist (3. Mose 27:28, 29). Daraufhin verwirft Jehova ihn als König.
Antworten auf biblische Fragen:
9:9 — Was verrät die Anmerkung: „Den Propheten von heute nannte man in früheren Zeiten gewöhnlich Seher“?
Vermutlich deuten diese Worte an, dass Propheten in den Tagen Samuels und in der Zeit der Könige Israels mehr Ansehen erlangten und man daher nicht mehr „Seher“, sondern „Prophet“ sagte. Samuel wird als der erste der vielen Propheten betrachtet (Apostelgeschichte 3:24).
14:24-32, 44, 45 — Verlor Jonathan Gottes Gunst, weil er Honig aß und damit Sauls Eid brach?
Wie es scheint, zog sich Jonathan durch diese Handlung nicht Gottes Missfallen zu. Einerseits wusste Jonathan gar nichts von dem Eid seines Vaters. Andererseits bereitete dieser Eid den Kriegern Schwierigkeiten. Er war entweder aus falsch verstandenem Eifer oder aus einer irrigen Ansicht über königliche Macht geleistet worden. Wie könnte Gott einen solchen Eid gutheißen? Jonathan war zwar bereit, die Konsequenzen dafür zu tragen, dass er den Eid gebrochen hatte, aber sein Leben wurde verschont.
15:6 — Warum nahm Saul gerade auf die Keniter Rücksicht?
Die Keniter waren Nachkommen des Schwiegervaters von Moses. Sie unterstützten die Israeliten, nachdem diese vom Sinai weggezogen waren (4. Mose 10:29-32). In Kanaan ließen sich die Keniter eine Zeit lang unter den Juden nieder (Richter 1:16). Später wohnten sie zwar unter den Amalekitern und verschiedenen anderen Völkern, blieben aber Freunde Israels. Daher verschonte Saul die Keniter aus gutem Grund.
Lehren für uns:
9:21; 10:22, 27. Saul war als König anfangs bescheiden und demütig. Das bewahrte ihn davor, unbesonnen zu handeln, als ‘nichtsnutzige Männer’ ihn nicht als König anerkannten. Wie sehr eine derartige Einstellung doch vor unvernünftigen Schritten schützt!
12:20, 21. Lassen wir uns niemals durch „Unwirklichkeiten“ davon abbringen, Jehova zu dienen, wie zum Beispiel dadurch, dass wir auf Menschen oder die militärische Stärke von Nationen vertrauen oder Götzen dienen.
12:24. Damit wir weiterhin Ehrfurcht vor Jehova haben und ihm mit ganzem Herzen dienen, müssen wir sehen, welch große Dinge er sowohl in alter Zeit als auch heute für sein Volk getan hat.
13:10-14; 15:22-25, 30. Hüten wir uns vor Vermessenheit — ob durch Ungehorsam oder Stolz (Sprüche 11:2).
(1. Samuel 16:1 bis 31:13)
Samuel salbt David aus dem Stamm Juda zum künftigen König. Kurz darauf streckt David den Philisterriesen Goliath nieder — beim ersten Wurf mit der Steinschleuder. Zwischen David und Jonathan entwickelt sich eine enge Freundschaft. Saul setzt David über das Heer und als Reaktion auf die vielen Siege Davids singen die Frauen Israels: „Saul hat seine Tausende niedergeschlagen und David seine Zehntausende“ (1. Samuel 18:7). Von Neid erfüllt, versucht Saul David zu töten. Nach Sauls drittem Versuch flieht David und bleibt auf der Flucht.
In den Jahren seines Flüchtlingsdaseins verschont David zwei Mal Sauls Leben. Ferner begegnet er der schönen Abigail und heiratet sie später. Als die Philister zum Krieg gegen Israel ausziehen, befragt Saul Jehova. Doch Jehova ist nicht mehr mit ihm. Samuel ist gestorben. Verzweifelt wendet sich Saul an ein Geistermedium, nur um zu hören, dass er in der Schlacht gegen die Philister fallen wird. Im Kampf wird Saul schwer verwundet und seine Söhne werden getötet. Der Bericht schließt damit, dass Saul als Versager stirbt. David hält sich noch versteckt.
Antworten auf biblische Fragen:
16:14 — Welcher schlechte Geist jagte Saul Schrecken ein?
Der schlechte Geist, der Saul den Herzensfrieden raubte, war die schlechte Neigung seines Sinnes und Herzens — der innere Drang, Schlechtes zu tun. Als Jehova Saul den heiligen Geist entzog, verlor Saul dessen Schutz, und sein eigener schlechter Geist gewann die Oberhand. Da Jehova zuließ, dass dieser schlechte Geist an die Stelle des heiligen Geistes trat, wird er als „ein schlechter Geist von Jehova aus“ bezeichnet.
17:55 — Berücksichtigt man 1. Samuel 16:17-23, warum fragte Saul dann, wer Davids Vater sei?
Saul wollte nicht bloß wissen, wie Davids Vater hieß, sondern sehr wahrscheinlich, was der Vater des Jungen, der gerade die Heldentat vollbracht hatte, einen Riesen zu töten, für ein Mensch war.
Lehren für uns:
16:6, 7. Wir sollten uns nicht vom Aussehen anderer beeindrucken lassen oder vorschnell über sie urteilen, sondern bemüht sein, sie so zu sehen wie Jehova.
17:47-50. „Jehova gehört die Schlacht.“ Daher können wir Feinden, die Goliath gleichen und die uns widerstehen oder uns verfolgen, mutig entgegentreten.
18:1, 3; 20:41, 42. Wahre Freunde sind unter denen zu finden, die Jehova lieben.
21:12, 13. Wenn wir uns in schwierigen Lebenssituationen befinden, erwartet Jehova von uns, dass wir unser Denkvermögen und unsere Fähigkeiten gebrauchen. Er hat uns sein inspiriertes Wort gegeben, durch das wir Klugheit, Erkenntnis und Denkvermögen erlangen können (Sprüche 1:4). Auch Älteste helfen uns.
24:6; 26:11. Wie beispielhaft doch Davids aufrichtige Achtung vor dem Gesalbten Jehovas ist!
25:23-33. Abigails Verständigkeit ist nachahmenswert.
28:8-19. Böse Geister geben sich manchmal als jemand aus, der schon verstorben ist. Sie wollen Menschen irreführen und ihnen schaden. Wir müssen uns vor allem hüten, was mit Spiritismus zu tun hat (5. Mose 18:10-12).
30:23, 24. Wie die in 4. Mose 31:27 aufgezeichnete Entscheidung erkennen lässt, schätzt Jehova es, wenn man in der Versammlung Hilfsfunktionen erfüllt. Was immer wir daher tun, ‘arbeiten wir daran mit ganzer Seele als für Jehova und nicht für Menschen’ (Kolosser 3:23).
Was ist „besser als Schlachtopfer“?
Die Erfahrungen von Eli, Samuel, Saul und David heben folgende Grundwahrheiten hervor:
Wie sehr wir es doch schätzen, dass wir weltweit das Königreich verkündigen und Jünger machen dürfen! Wir opfern Jehova „die jungen Stiere unserer Lippen“ und müssen uns dabei nach besten Kräften bemühen, Jehovas Anweisungen zu gehorchen, die er uns durch sein Wort und den irdischen Teil seiner Organisation gibt (Hosea 14:2; Hebräer 13:15).
1. Samuel 1 – 3
1. Samuel 1:11
Wir sehen, dass Hanna hier die selbe Formulierung gebraucht, wie Jephtha, als er sein Gelübde wegen der Tochter macht
1. Samuel 1:12-13
Wie kommt Eli hier eigentlich darauf, dass Hanna betrunken sein könnte?
Weil sie sehr lange – oder weil sie lautlos betet?
Vers 16
Ist es so verwunderlich, wenn jemand ganz im Gespräch mit Jehova versunken ist – oder war ein persönliches Gebet im Tempel nicht üblich zu der Zeit? Kam man nur zum Opfern dort hin und um belehrt zu werden? War das eine neue Erfindung von Salomo, als er Jehova bat, die Gebete dort zu erhören?
Vers 19
Oder war es damals üblich, dass die Gebete so laut gesprochen werden, dass sie jeder hören kann? Aber sind das dann wirklich persönliche Gebete?
1. Samuel 1:21-23
Auf meine Frage, warum Hanna nicht mit Samuel und dem Rest der Familie zur Stiftshütte ging, hatte ich im letzten Jahr die Antwort bekommen, dass das wohl damals üblich war. Immerhin war es eine sehr anstrengende Reise zu Fuß, der kleine Kinder wohl nicht gewachsen seien.
Aber: wenn das stimmt – würde es dann hier extra erwähnt? Und wieso redet Elkana hier so mit ihr, als wäre es ihre eigene persönliche Entscheidung, die er lediglich respektieren würde?
1. Samuel 1:23
Von welchem Versprechen Jehovas redet Elkana hier?
War es nicht eher umgekehrt – dass Hanna IHM ein Versprechen gegeben hatte?
Habe ich hier irgendwas verpasst?
1. Samuel 2:18-21
Wie wir sehen, hat Jehova Hanna sehr wohl beobachtet und was er sah, gefiel ihm!
Sie hatte ihr Gelübde gehalten und IHM den Sohn zur Stiftshütte gebracht, als es an der Zeit war. Auch wenn ihr die Trennung sicherlich nicht leicht gefallen war, so hatte sie das Kind gern gegeben und war stolz auf ihren Jungen. Scheinbar haderte sie auch nicht mit ihrem Schicksal – war nicht verbittert darüber, dass sie ihn nur so eine kurze Zeit bei sich hatte.
Scheinbar hatte sie auch keine negativen Gefühle deshalb, obwohl sie offenbar auch nach Samuels Weggang weiterhin kinderlos blieb. Das gefiel Jehova und er segete sie.
Nun wurde sie dafür belohnt, dass sie ihr Gelübde eingehalten und auch weiterhin ihren Glauben und ihr festes Vertrauen auf Jehova bewahrt hatte. Und endlich hatte sie Kinder, die sie auch behalten und aufwachsen sehen durfte.
Sie war wirklich sehr gesegnet!
1. Samuel 3:18-21
Ist mir bisher noch gar nicht aufgefallen: Jehova hatte Samuel bereits zum Propheten gemacht, als Eli noch lebte.
Bedeutet dies, dass Samuel Eli als Prophet abgelöst hatte, als er Eli ausrichten mußte, wie Jehova ihn strafen würde? Oder haben Eli und Samuel zeitgleich prophezeit?
1. Samuel 4 – 7
1. Samuel 4:3
Eine Gefahr, in die wir auch heute geraten könnten:
Die Ältesten waren mit viel Lebenserfahrung gesegnet und kannten Jehova daher gut. Sie berieten sich – und das an sich ist sehr gut, denn in Sprüche wird gesagt, dass „bei der Menge der Ratgeber“ Gutes heraus kommt. Aber sie haben bei dem Ganzen vergessen, Jehova mit einzubeziehen!
Denn wenn ich wissen will, wie Jehova über etwas denkt, dann muss ich in erster Linie IHN fragen. So, wie es damals die Apostel taten, als es zu Uneinigkeiten wegen der Beschneidung kam.
Diese Möglichkeit hatten auch hier die Ältesten gehabt. Im Gegensatz zu uns heute konnten sie sogar durch Samuel Jehova direkt befragen. Dazu war der Prophet ja da.
Wie steht es mit uns und unseren Entscheidungen?
Verlassen wir uns auf unser Wissen, was wir bereits erworben haben, oder fragen wir unseren Gott? Nehmen wir uns die Apostel und Gideon zum Vorbild?
Erinnern wir uns noch an das, was wir Anfang ds Jahres in einem Studienartikel dazu betrachtet hatten? Dort hieß es zu diesem Punkt auszugsweise:
1. Samuel 4:7-8
Wieso war ihr Gott ins Lager Israels gekommen? Es war doch nur die Bundeslade!
Ja, aber die Nationen waren es ja gewohnt, mit Götzen umzugehen. Einzig und allein aus diesem Grund hatte jeder ja seinen eigenen privaten Hausaltar und Götzen – weil dieser Schutz versprach. Daher war für sie ganz logisch, dass mit der Bundeslade Jehova ins Lager der Feinde kam. Was soll man da nur tun? Welche Chance hat man da noch?
Vers 9-11
Eine logische Rechnung: wo der Götze ist, ist Sicherheit. Also nimmt man dem Feind den Götzen ab. Wer kann schon damit rechnen, dass Jehova da ganz anders ist als ihre Götter?
Wenn sie genau hingesehen hätten, müßten sie bemerken, dass sie den Feind schlugen – obwohl noch dessen Götze (die Bundeslade) vor Ort war.
Ob dies wenigstens den Israeliten auffiel: Bundeslade ist nicht gleich Schutz Jehovas!?
1. Samuel 4:13-18
Schon oft gelesen, aber erst jetzt wirklich bemerkt.
Bisher hatte ich immer angenommen, dass Eli starb, weil er über den Tod seiner Söhne geschockt war. Durch das Lesen des Stoffs vom Vorjahr bin ich schon darauf gestoßen, dass es hier nicht um die Söhne, sondern um die Bundeslade ging.
Ich hatte beim Lesen angenommen, es würde vielleicht nur nebenbei am Rande bemerkt und ist mir deshalb nicht so aufgefallen. Aber hier steht es ja ganz deutlich!
Das zeigt, wie wichtig es ist, regelmäßig und immer wieder in der Bibel zu lesen. Und dies nicht nur so als eine Art Nachschlagewerk – „was sagt die Bibel zur Ehe?“ usw – sondern auch als Geschichtsbericht.
Jedes Jahr fallen mir andere Einzelheiten auf, die mich die Zusammenhänge noch besser verstehen lassen und jedes Jahr ist es vom Neuen spannend, obwohl ich ja den Ausgang der Geschichte kenne.
Das erinnert mich an Thoms Reaktion bei Fine, wenn sie vom Studium mit Josi wiederkam und begeistert erzählt hat, was sie alles Neues gelernt hat. Und wie Thom dann immer irritiert sagte, dass sie das alles doch auch schon vor Jahren betrachtet haben. Sie meinte nicht, dass die Sache an sich wirklich neu für sie war, sondern dass sie es nun wirklich noch besser verstanden hatte. Sie war damals gerade dabei, für sich persönlich die Puzzlesteine zu einem Bild zusammenzusetzen.
Ist es nicht wunderbar, wie klar das Bild mit der Zeit werden kann?
1. Samuel 4:19-21
J.N. Darby, ein weiterer Kommentator, hatte auch hervorgehoben, dass die Schwiegertochter Elis sehr fromm war. Hier haben wir es nun gelesen.
Wie kam denn Pinehas an so eine gottesfürchtige Frau?
Kann es sein, dass die Söhne des Eli nicht immer so frech und unverschämt waren? Was war passiert, dass sie sich von Jehova abwandten?
1. Samuel 5:1-3
Das sieht ja fast so aus, als habe sich ihr Gott Dagon vor Jehova und seiner Lade verbeugt.
Da sie ja gewohnt waren, mit Götzen umzugehen – kamen sie da nicht auf die selbe Idee? Warum stellten sie ihn dann wieder auf?
War es ihnen unangenehm?
Oder war es ihnen unheimlich, dass ihr Götze Jehova als höher und stärker anerkannte?
1. Samuel 6:1-18
Interessante Vorgehensweise: sie hatten ihren Fehler eingesehen und wollten es wieder gut machen. Und so überlegten, sie wie! Sie kannten Jehova nicht und so haben sie so gehandelt, wie sie ihren eigenen Gott besänftigen würden.
Auch interessant hier, dass Jehova sie machen ließ und sie nicht dafür strafte, dass sie die Bundeslade berührten. Ganz im Gegensatz zu denen aus seinem eigenen Volk
1. Samuel 6:19-20
Was ist denn nun los?
Die Philister können die Lade ohne Probleme transportieren – und sein Volk wird von Jehova bestraft. Warum wird hier mit zweierlei Mass gemessen?
Die Philister waren zwar die Feinde Jehovas und eigentlich hätten sie die Lade nicht anrühren dürfen. Durch ihren Götzendienst waren sie in Jehovas Augen sicherlich unrein. Aber er hat hier wohl wohlwollend in Betracht gezogen, dass sie ihren Fehler einsahen und wieder gutmachen wollten. Sie kannten Jehovas Anweisungen in Bezug auf die Bundeslade nicht und daher hatte das für sie auch keine Konsequenzen. Sie hatten es gut gemeint und sich wirklich sehr viele Gedanken gemacht. Sie hatten ihr Bestes gegeben und das erkannte Jehova an.
Das Volk Israel hingegen war mit dem Gesetz gut vertraut. IHNEN hatte er genaue Anweisungen in Bezug auf die Bundeslade gegeben und nun erwartet er, dass sie diese auch einhalten.
Zwar meinen auch sie es nur gut und handeln aus ihrer Freude heraus – trotzdem erwartet Jehova hier Gehorsam.
Vielleicht kann man dies anhand eines anderen Beispiels verstehen:
Wenn jemand die Bibel studiert, die Wahrheit erkennt und für sich annimmt, sich Jehova hingibt und dies durch die Taufe symbolisiert – dann erwartet Jehova auch von ihm, dass er entsprechend lebt und die Maßstäbe Gottes einhält. Wenn so jemand Ehebruch oder Hurerei begeht, ist dies eine schwere Sünde gegen Jehova. Er hat die Gebote gekannt, IHM versprochen, sie zu halten und dann bewußt das Verkehrte getan.
Wenn jemand, der Gott gar nicht kennt oder der gerade erst anfängt, die Bibel zu studieren, das Selbe tut, wird es nicht ganz so schlimm angesehen.
Unwissenheit schützt zwar vor Strafe nicht, aber: „wenn jemand weiss, was zu tun ist und es dennoch nicht tut – dann wird es ihm als Sünde angerechnet“!
Die Philister konnten um die Vorgehensweise mit der Bundeslade nichts wissen – daher gingen sie straffrei aus.
Das Volk Gottes wurde von frühester Kindheit an aus Gottes Wort belehrt und daher konnte Jehova von ihnen erwarten, dass sie die Bundeslade mit genügend Achtung behandeln würden. Wenn sie nun einfach nicht mehr daran dachten oder einfach bei dem Vorlesen des Gesetzes nicht aufgepasst hatten – wenn sie nicht aufmerksam damit umgingen – dann konnte ihnen dies als Sünde angerechnet werden.
Leider haben sie dies nicht verstanden, sondern meinten, die Lade sei mit einem Fluch belegt. Wie schade! Wenn sie sich mehr mit Jehova und seinem Wort beschäftigt hätten, wäre es besser gewesen.
Außerdem hätten sie Samuel fragen können, warum Jehova so zornig auf sie war. Statt dessen schickten sie die Bundeslade weg, weil sie Angst vor ihr hatten.
Wie hätten wir reagiert, wenn wir damals dabei gewesen wären?
1. Samuel 7:8
Merkwürdig: wenn sie was von Jehova wollten, dann baten sie IHN.
Wenn sie es nicht selbst taten, so ließen sie ihn doch durch ihre Richter oder später durch die Propheten bitten. Mit den Bitten waren sie also schnell dabei. Warum nicht auch damit, IHN zu fragen?
Wie ist es mit uns? Sind auch wir schnell damit, andere zu bitten, uns zu helfen – aber ansonsten tun wir, was uns passt?
Wollen wir uns selbst finden und uns selbst verwirklichen und wissen wir selbst immer genau, was uns gut tut und was richtig für uns ist? Handeln wir dann entsprechend – wie Einzelkämpfer? Aber wenn wir praktische Hilfe brauchen, dann „dürfen“ sich andere gern in unser Leben einmischen? Aber nur so lange und bis zu dem Punkt, wo es uns passt – ansonsten geht unser Leben andere nichts an?
1. Samuel 8 – 10
1. Samuel 8:6
Hier haben wir wieder den Punkt: gottesfürchtige Menschen fragten erst mal Jehova, was sie tun sollten!
1. Samuel 8:5-19
Ja, alles was wir tun, hat auch Konsequenzen.
Wenn wir uns bewußt für etwas entscheiden, was nicht in Übereinstimmung mit Gottes Willen ist – z.B. aus einer in unseren Augen unglücklichen Ehe ausbrechen oder uns gegen unsere Eltern auflehnen – dann können wir das tun. Jehova hat uns einen freien Willen gegeben und zwingt uns nicht, so zu leben, wie es IHM gefällt.
Wir dürfen leben, wie es uns gefällt und wie wir meinen, dass es uns glücklich macht. Aber wir müssen auch die Folgen unserer Entscheidung tragen und können dann nicht von Jehova erwarten, dass er uns dann in unserem Schmerz tröstet. Schließlich haben wir uns mit so einer Entscheidung von IHM abgewandt und im übertragenen Sinne gesagt, dass wir lieber ohne Jehova leben wollen. Dann müssen wir das auch dann tun, wenn es Probleme gibt. Wir können nicht erwarten, dass er die Folgen unserer eigenen verkehrten Entscheidung wegnimmt.
„Jeder ist seines Glückes Schmied“.
Wenn ich mich dafür entscheide, meinen Weg ohne Jehova zu gehen, dann darf ich nachher nicht jammern!
1. Samuel 9:7-8
Die Fragee ist in den vergangenen Jahren schon mal aufgekommen: wieso mußten sie dem Propheten etwas geben, damit er Auskunft gibt?
War es wirklich üblich, dass sich ein Prophet für seine Dienste bezahlen ließ? Das fällt mir irgendwie schwer, zu glauben, dass sich Samuel hatte bezahlen lassen
1. Samuel 9:18-21
Logisch, dass Saul sehr erstaunt ist. Nicht nur darüber, dass der Prophet wußte, dass er bereits seit drei Tagen nach den verschwundenen Tieren suchte. Sondern bestimmt auch darüber, dass er so freundlich empfangen wird. Hatten sie kurz vorher noch überlegt, womit sie die Dienste des Propheten bezahlen sollten – so wird nun hier seinerseits herzlich vom Propheten eingeladen. Was für eine Ehre!
1. Samuel 10:5-6
Wieso gab es zu der Zeit mehrere Propheten?
Eigentlich dachte ich, dass Jehova sich immer nur eines Propheten bedienen würde. Aber dann fiel mir ein, dass ja zur Zeit des babylonischen Exils auch mehrere Propheten gedient hatten. In dem Buch „Lebe mit dem Tag Jehovas vor Augen“ gibt es extra einen Zeitstreifen, wo aufgezeigt wird, welche Propheten wann aktiv waren
Ein Mensch im Wandel der Persönlichkeit
1. Samuel 10:9
Was genau Jehova in ihm verändert, ist mir nicht ganz klar. Denn Saul ist bereits schon vor dem Zusammentreffen mit Samuel demütig, respektvoll und mitfühlend. So machte er sich Gedanken darüber, dass sich sein Vater um ihn sorgen könne. Zu Samuel sagt er erstaunt, dass er nur einer der Geringsten ist. Auch in der folgenden Zeit zeigt er sich demütig:
Er prahlt nicht damit, dass er zum König gesalbt worden ist (Vers 14-16)
Er versteckt sich schüchtern, als der König öffentlich bekannt gegeben werden soll (Vers 21-22)
Und als er später von nichtsnutzigen Männern verhöhnt wird, ignoriert er sie (Vers 27)
Das war der Saul vor seinem Königtum: ein freundlicher, netter und respektvoller Mann. Das war er auch schon bevor Jehova ihn ‚ganz umwandelte‘.
Aber was war eigentlich passiert, dass er sich so zu seinem Nachteil später geändert hat?
1. Samuel 11 – 13
Was war das für eine Sache mit dem Königtum Sauls?
1. Samuel 11:1-3
Warum ging man mit diesem Problem nicht direkt zum König? War so etwas nicht seine Aufgabe? Hätte er nicht mit dem Propheten Jehova befragen können?
Im Kommentar von J.B. Darby heißt es hierzu auszugsweise:
1. Samuel 11:4-5
Was hatte er noch auf dem Feld zu suchen? War er nicht der König?
Warum „machte er nicht seinen Job“?
Vers 5-9
Also nur „Anlaufschwierigkeiten“?
1. Samuel 12:10
Hier sehen wir sehr schön, dass ihre Einstellung eine verkehrte war: Eigentlich müßten sie zuerst zu Jehova umkehren (Vers 14-5)
Sie selbst hatten sich ja von IHM ab- und sich anderen Göttern zugewandt. Jehova hatte ihnen gesagt, dass er nicht in ihrer Mitte sein könne, solange sie das Unreine dulden würden. Daher mußten sie zuerst die Reinheit wieder herstellen, damit Jehova sich ihnen wieder zuwenden konnte. Wenn sie es ernst gemeint und aufrichtig ihr falsches Tun bereut hätten – dann wäre ihre Aussage anders formuliert.
Hier zeigen sie, dass sie nur umkehren, weil sie sich etwas davon erwarten. Damit bestätigen sie die Anklage des Satans: sie wollten Jehova nur dienen, weil sie seinen Schutz wollen
1. Samuel 13:7-14
1. Samuel 14 – 16
1. Samuel 14:2-3
Wieviel Zeit war denn inzwischen vergangen?
Wir erinnern uns? Sein Vater wurde geboren an dem Tag, an dem Eli tot vom Stuhl fiel. Er war die zweite Generation.
Auf der anderen Seite haben wir gestern gelesen, dass Samuel alt war. Für das Volk schon viel zu alt. Damit begründeten sie ihren Wunsch nach einem menschlichen König.
Interessant hierzu noch ein Gedanke aus dem Kommentar von Darby, wo es auszugsweise heisst:
Das war mir ganz entfallen: hatte Jehova nicht die Familie Elis verflucht und gesagt, dass aus dieser Familie keine Priester mehr kommen würden?
Wie konnte er da der amtierende Priester sein?
1. Samuel 14:16-17
Wie kommt Saul hier auf die Idee, dass einer vom Volk das Lager verlassen haben müsse?
Hatten sie nicht unter dem Baum gerastet, weil sie voller Angst vor den Philistern waren?
Da es nicht aufgefallen war, dass jemand fehlte – wie konnte er da annehmen, dass einzelne den Aufruhr veranlaßt haben könnten?
1. Samuel 14:21
Wie konnte so etwas denn passieren?
Wie konnte sich ein Israelit für das Heer der Feinde Jehovas und des eigenen Volkes anwerben lassen? Ist dies nicht ein Widerspruch in sich?
Wie konnte jemand auf so eine irrsinnige Idee kommen?
1. Samuel 14:31-39
Dabei wäre es hier doch naheliegend gewesen, dass es um das Essen der nicht ausgebluteten Tiere gegangen war. Davon hatte Saul doch bereits Kenntnis. Dass es nicht darum ging, konnte er doch unmöglich wissen.
Auffällig ist hier auch, dass Saul schnell mit Gelübden ist. Sie escheinen mir eher einer Laune heraus zu entspringen – waren beide nicht gut durchdacht.
Kannte er nicht das, was Moses zum Thema Gelübde gesagt hatte?:
Irgendwie scheint Saul generell spontan und aus Launen heraus zu handeln. Ob dies das Resultat dessen war, dass Jehova seinen Geist wieder von ihm genommen hatte?
Zumindest trugen diese Eigenschaften dazu bei, dass er kein guter König war. Er trug nicht zum Segen des Volkes bei. Eher im Gegenteil!
1. Samuel 14:41-42
Warum fiel das Los eigentlich auf Jonathan?
Wir hatten ja in den letzten Jahren einiges an Stoff zusammengesucht – auch dazu, wieso Jonathan dann letztendlich doch nicht zu Tode kam. Da wurde immer wieder gezeigt, dass es ein dummes Gelübde von Saul gewesen sei und dass er selbst dadurch das Volk in eine Not gebracht hatte, die unnötig war und die dann dafür sorgte, dass das Volk unausgeblutete Tiere assen.
Warum drückte Jehova da nicht eher sein Mißfallen über Saul aus? Weil es keine Sünde war, was dieser getan hatte – Jonathan dagegen ein Gelübde gebrochen hatte?
Ist das überhaupt zulässig?
Darf ein anderer ohne meine Zustimmung und ohne mein Wissen ein Gelübde für mich abgeben?
Bei Jephtha lag der Fall ja etwas anders – er wollte auf etwas verzichten. Dummerweise mußte seine Tochter dadurch auch auf verzichten. Aber hier hatte Saul ein Gelübde für und im Namen seines Heers ausgesprochen,
Ok, sie hatten ihm nicht widersprochen. Aber es konnte unmöglich für Jonathan bindend sein, der garnicht davon wußte.
Wieso sagt Jehova dann zu Saul, ER habe ihm nicht geantwortet, weil Jonathan das Gelübde gebrochen habe?
1. Samuel 14:49-51
Die Familie Sauls
Interessant, was wir so alles aus den „Nebenversen“ erfahren.
Dass Saul zwei Kinder hatte, ist allgemein bekannt: Jonathan, der sich später mit David anfreundet und Michal, die später seine Frau wird.
Die anderen Kinder gehen unter. Dass Michal eine Schwester hatte, wird später kurz erwähnt, denn sie zieht nach deren frühen Tod deren Kinder auf.
Aber Saul hatte noch zwei weitere Söhne. Und dass sein Heerführer Abner mit ihm verwandt war, habe ich bisher auch noch nicht bewußt wahrgenommen
1. Samuel 15:4
Warum werden die Männer aus Juda hier extra angeführt?
Zu der Zeit war das Reich doch noch gar nicht getrennt – oder?
1. Samuel 15:6
Hier kommt mir gleich Offenbarung in den Sinn, wo gesagt wird, dass wir aus Babylon der Großen hinausgehen sollen, ‚wenn wir nicht mit ihr teilhaben wollen an ihren Sünden‘.
Die Keniter reagieren umgehend: sie fliehen sofort aus deren Mitte. Sie sind sich der Dringlichkeit bewußt. Wie steht es mit unserem eigenen Dringlichkeitsbewußtsein?
Ahmen wir hier die Keniter nach, oder gleichen wir eher den Juden im Jahre 70 u.Z.? Erinnern wir uns noch an das Drama im vorletzten Jahr, dass sich um das Thema drehte?
Jesus hatte seinen Nachfolgern ein sicheres Zeichen gegeben. Dann sollten sie aus Jerusalem fliehen, damit sie nicht mit den anderen umkämen. Dass die Juden sich davon nicht beeindrucken ließen, ist ja verständlich. Aber in dem Drama sehen wir Christen, die die Dringlichkeit aus den Augen verlieren und entweder zu spät an Flucht denken – oder aber wieder nach Jerusalem zurückkehren. Sie wollten ja nur einen kurzen Besuch abstatten, nur mal nachsehen.
Und wir? Sind wir wirklich aus der Welt geflohen – oder zeigen unsere Taten und Vorlieben, dass wir noch mit ihr liebäugeln? Was zeigt das, womit wir uns beschäftigen und das, worüber wir reden? Was zeigt unser Umgang und die Art und Weise, wie wir mit unserer Zeit umgehen?
Sind wir wirklich aus Babylon der Großen und der Welt geflohen?
Denken wir vielleicht, das hier mit den Kenitern sei etwas anderes gewesen?: Das Heer stand schon bereit und da mußten sie schnell gehen – aber über den großen Tag Gottes wird schon so lange geredet!
Wenn uns unser Dringlichkeitsbewußtsein abhanden gekommen sein solte – warum es nicht neu beleben?
Ist es wirklich so wichtig für uns, ob Harmagedon ganz nah kommt? Selbst wenn es nicht mehr zu meinen Lebzeiten käme – so würde es nichts für mich ändern! Ich will jeden Tag meines Lebens so leben, dass ich meinem Schöpfer gefalle. Mir geht es nicht um die Belohnung, sondern darum, dass ich Jehovas Herz erfreue und ihm etwas in die Hand gebe, damit er diesen unverschämten Widersacher zum Schweigen bringen kann. Ich möchte keine Sekunde zu denen gehören, die Jehova aufgrund ihrer Persönlichkeit und ihres Wandels hasst.
Unser Vortragsredner heute hat es sehr schön ausgedrückt:
Auch dies gehört für mich mit dazu, aus der Welt zu fliehen!
1. Samuel 15:8-9
Dass sie das Vieh verschonten, ist in gewisser Weise verständlich. Sie konnten es für sich selbst nutzen oder opfern, was sie später als Grund dafür angeben.
Aber warum den König und die Soldaten? Was wollte Saul mit ihnen, warum ließ er sie am Leben? Hatte er Mitleid? Was sollte das?
1. Samuel 15:22-23
1. Samuel 15:33
War er wirklich traurig darüber, dass Jehova es bereute – oder nicht eher darüber, dass ER es bereuen mußte?
1. Samuel 16:2-5
Wieso sollte dies beruhigen?
War es damals üblich, dass der Prophet zu mir nach Hause kommt und mich und meine Familie zu einem Opferfest einlädt?
Wieso mußten sie dazu nicht zur Stiftshütte gehen?
1. Samuel 16:2
Ttt. So kann man sich täuschen.
Bei uns in der NW-Übersetzung steht, dass er rötlich war.
Ich hatte bisher immer angenommen, dass damit die Haare gemeint seien. Nun lese ich hier, dass sich das Wort offensichtlich auf seine Hautfarbe bezog.
Man lernt nie aus
1. Samuel 16:12-13
Wußte David, was dies zu bedeuten hat? War er sich dessen bewußt, dass Samuel ihn gerade zum König gesalbt hatte?
Wenn ja: was mag er wohl gedacht haben, als er später als Saitenspieler an den Königshof gerufen wurde?
Wußte er, dass er zum König gesalbt worden war, weil Jehova Saul verworfen hatte?
Wenn ja: was ging ihm dann wohl dabei durch den Kopf, wenn Saul wieder von dem bösen Geist gequält wurde und er ihm Erleichterung verschaffen mußte?
1. Samuel 17 – 20
1. Samuel 17:14-15
Jetzt macht es Sinn!
Wieder eine „Nebensächlichkeit“, die ich bisher überlesen habe:
Wovon die abhingen, wird hier nicht gesagt. Aber es erklärt, wieso sein Vater ihn schickte
1. Samuel 17:20-21
Ich weiss nicht, ob ich lachen oder weinen soll über dieses Bild, das hier nun vor meinen Augen entsteht:
Und doch gingen sie mit lautem Gebrüll in Stellung?
Würde man da nicht eher unauffällig auf seinen Platz gehen? Wollten sie sich mit dem Kriegsgeschrei selbst Mut machen? Hofften sie auf ein Wunder – ebenso wie bei der Einnahme von Jericho?
Warum wandten sie sich eigentlich nicht an Jehova? Weil Saul wußte, dass ER ihn sowieso verworfen hatte?
1. Samuel 17:22-30
Warum ist David eigentlich die Belohnung so wichtig?
Bereits beim Erscheinen von Goliath wurde es gesagt, dann fragt er noch mal nach und jetzt zum 3. Mal?
Es ging ihm doch um Jehova und SEINEN Namen. Was interessiert da die Menschliche Ehre und Zuwendung so sehr?
David war zu der Zeit ja bereits längere Zeit am Hof des Königs gewesen. Sicherlich hatte er da auch die Kinder von Saul – auch seine Töchter kennen gelernt. Hatte er sich da bereits in eine von ihnen verliebt?
Aber wenn dem so gewesen wäre, warum weist er dann die Möglichkeit einer Ehe erst bescheiden von sich?
zuerst das Gedicht vom Pioniertisch lesen und dann den Text hier in der Hoffnung für alle
1. Samuel 17:31-51 – David gegen Goliath
1. Samuel 18:1
Sind sich die beiden wirklich hier zum ersten Mal begegnet?
Sollten sie wirklich noch nicht vorher bereits im Hause Sauls zusammen getroffen sein? Oder ging es hier um eine „wirkliche Begegnung“, ein wirkliches Kennenlernen?
Wir sagen ja auch: „ich kenne den und den“ – und meinen damit, dass wir den schon mal gesehen haben. Vielleicht in der Schule, in der Versammlung oder auf einem Kongress. Aber in Wirklichkeit lernen wir denjenigen erst dann kennen, wenn wir uns mit ihm unterhalten.
Sollte dies damit gemeint sein?
Oder war es eher so, dass David zu diesem Zeitpunkt nur immer im Geheimen beim König war?
Er wurde ja immer dann gerufen, wenn der König mal wieder Probleme mit dem bösen Geist bekam. In solchen Momenten ließ er bestimmt keine anderen Personen in seine Nähe. So, wie ich mich in den vergangenen Jahren immer allein ins Schlafzimmer zurück gezogen habe, wenn ich sauer auf meinen Mann oder eins der Kinder war. Aus Angst, sonst Dinge zu sagen, die ich eigentlich nicht so meine und die den anderen wirklich tief verletzen könnten. Da bin ich dann auch immer besser allein.
Vielleicht hatte Saul sich auch in solchen Momenten zurück gezogen und war allein, wenn David kam, um ihn mit Psalmen zu besänftigen.
1. Samuel 18:10-11
Soviel zu der Annahme vom letzten Jahr, dass Jonathan doch bestimmt dabei gewesen wäre und das auch gehört hätte.
Bei uns heißt es, „Saul sagte…“. Daher hatte ich angenommen, dass er es ausgesprochen und für alle hörbar gesagt hatte.
Aber es gibt ja auch noch die Formulierung, dass jemand etwas „in seinem Herzen sagte“. Das war anscheinend eher hier damit gemeint.
1. Samuel 19:1
Soviel zu der Frage, ob Jonathan nicht wußte, dass Saul David nach dem Leben trachtet
1. Samuel 20:1-42
1. Samuel 21- 24
1. Samuel 21:8
Letztes Jahr noch mühsam herausgesucht, warum er „festgehalten vor Jehova“ war. Hier finden wir es sofort in der Übersetzung:
Das passt genau zu dem, was in der NW-Übersetzung auch als Querverweise angegeben war.
Soviel dazu, dass die NW-Übersetzung die beste Übersetzung ist: es stimmt! Allerdings „erwartet“ sie von ihrem Leser auch, dass er nicht nur schnell drüber liest, sondern auch die Fußnoten und Querverweise mit einbezieht. Sie ist halt eine Bibel für ernste Bibelforscher.
Wer nicht so viel Zeit investieren kann und will, ist vielleicht für den Anfang mit einer Übersetzung wie die Hoffnung für alle besser bedient, da er sie wie ein Roman lesen kann. Allerdings erwartet Jehova von seinen wahren Anbetern, dass sie sich Zeit und Musse zum Lesen in seinem Wort nehmen. Man könnte ja Abstriche beim Fernsehen oder surfen im Internet machen.
Wie der Sprücheschreiber schon sagt, „ist des Büchermachens viele“. Daher sollten wir gut auswählen, was wir lesen. Oberste Priorität ist hier eindeutig das Lesen in der Bibel. Alles andere ist zwar vielleicht gut und nützlich – wie Tagestext und andere Publikationen des treuen und verständigen Sklaven. Aber sie können und dürfen das Lesen in Gottes Wort nicht ersetzen!
Denn was steht am ersten Bethel in Brocklyn?: „Lies Gottes Wort täglich!“
1. Samuel 22:1-2
Was man so alles „Neues“ entdeckt!
Bisher hatte ich angenommen, dass David nicht nur aus seinem Volk fliehen mußte, sondern dass damit auch kein Kontakt zur Familie mehr war. Hier lesen wir, dass ihm schon ganz zu Anfang seine Familie folgte – das war ihm sicherlich ein großer Trost.
Die Beschreibung der anderen Menschen gleicht der der Bibelkommentatoren
1. Samuel 22:3-4
David ist ein mitfühlender und umsichtiger Sohn.
So sehr es ihn auch beglückt, seine geliebte Familie um sich zu haben, so weiss er doch, dass sein Leben auf ständiger Flucht zu beschwerlich für die alten Leute sein wird. Und so bringt er sie an einem Ort unter, wo sie es sicher und bequem haben und wo er sie ohne Schwierigkeiten besuchen kann.
Er stellt ihr Wohl über sein eigenes Bedürfnis, die Eltern in seiner Nähe zu haben. Was für ein liebevoller Sohn!
1. Samuel 22:7-8
„Alle sind ja sooo gemein zu mir! Niemand hat mich lieb, dabei bin ich so ein lieber und selbstloser Mensch. Ach, ich armer!“
1. Samuel 22:13
So langsam wird Saul wohl paranoid!
Wie kommt er bloß darauf, dass David ihm Böses will? Schließt er hier von sich selbst auf andere? Weil er selbst, wenn er an Davids Stelle wäre, ihn töten würde, weil er Gottes Gunst verloren hat?
In all den Kapiteln und Versen, die ich jetzt von David gelesen habe, habe ich nichts gesehen, das Anlaß zu so einer Vermutung geben würde.
Aber wir hatten ja auch gesehen, dass dies scheinbar ein übliches Verhalten für Personen ist, die den Segen Jehovas verloren haben und die neidisch auf andere sind, die sichtbar Gottes Segen auch heute noch haben.
Irgendwie tut mir Saul auch leid. Aber er ist ja selbst Schuld daran…
1. Samuel 22:17
Wenn sie deshalb umgebracht werden müssen – dann müßte dies doch eigentlich auch für ihren Mörder gelten, oder?
Hatte nicht Doeg ihm gerade erst erzählt, dass er David dort angetroffen und alles gesehen hätte? Warum hat dieser „treue und loyale Diener“ seinem König dies nicht eher gemeldet?
Es muß ja eine ganze Menge Zeit vergangen sein, denn die Kunde war zu Davids Familie gelangt und sie sind mit Sack und Pack zu ihm gekommen und er hat später seine Eltern in Moab in Sicherheit gebracht.
Warum erstattet Doeg also erst hier Meldung? Und warum sieht Saul ihn als loyal an? Wieso ereilt ihn nicht das gleiche Gericht wie die Priester?
1. Samuel 23:8-13
Wenn wir hier genau lesen, geht es David hier nicht nur um sich und seine Männer.
Denn Saul wollte die ganze Stadt angreifen und dabei wären auch ihre Bewohner in Gefahr gewesen. Dadurch, dass Jehova ihm sagte, er werde eh ausgeliefert werden, lohnte das Risiko nicht.
Da zog David mit seinen Leuten lieber weiter und brachte damit wenigstens die Bewohner der Stadt in Sicherheit
1. Samuel 23:20-23
Glaubte er wirklich, dass Jehova Personen belohnen würde, die seinem Gesalbten schaden?
Dass Saul davon wußte, dass David der Gesalbte Jehovas war, geht aus den Worten Jonathans hervor, die er kurz zuvor zu David sagte (Vers 17):
1. Samuel 24:1-23
Hierzu auszugsweise ein kommentar von Rosier zur von Gott eingesetzten Autorität
Auch interessant, was ich dazu letzte Woche in einem Buch gelesen hatte: „Was die Großmutter gelehrt hatte“. Es geht um ein Waisenmädchen, das bei seiner alten Großmutter aufwächst und nicht so gut mit Ungerechtigkeit fertig wird. Aber die fromme Großmutter erklärt ihr, warum Gott das Böse zuläßt
Wenn sie auch den Zusammenhang mit der Streitfrage scheinbar nicht kennt, so weiß sie doch Gottes Willen und eine Form der Erziehung darin zu sehen. Und so erklärt sie der Enkelin:
In der Folge wird die Enkelin wieder einmal falsch beschuldigt und die erste Aufregung lässt sie in Entfernung von der Anklägerin ausklingen. Sie erinnert sich an die Worte der Großmutter und tut das, von dem sie denkt, dass Gott ihr das hat sagen wollen:
Am Ende hat das nicht nur im Moment positive Auswirkungen für sie (sie erlebt die unbändige Freude des Gebens), sondern Gott schafft für sie einen Ausweg aus einer unerträglichen Situation. Sie und die Großmutter betrachten es als Gottes Lohn dafür, dass das Kind die Lehre Gottes begriffen und umgesetzt hat.
Wie reagieren wir darauf, wenn uns unserer Ansicht nach Unrecht zugefügt wird? Sind wir ein David oder ein Saul? Was lernen wir von dem kleinen Mädchen in der netten kleinen Kurzgeschichte?
Wie mag uns unser Gott sehen?
1. Samuel 25 – 28
1. Samuel 25:22
War dies ein Gelübde?
Wenn ja: wie konnte er dann anders handeln und trotzdem Jehovas Segen haben? Weil dieses „Gelübde“ entgegen dem Willen Jehovas war? (Vers 26)
1. Samuel 25:36-37
Wie David bereits sagte, war Abigail eine sehr kluge Frau:
Sie ging nicht sofort erbost auf ihren Mann zu, sondern hielt sich zurück. Sie wußte, dass man mit ihm sowieso nicht vernünftig reden kann, solange er betrunken ist. Wie Salomo später sagt, ‚gibt es für alles seine Zeit, eine Zeit zum Reden und eine Zeit zum Schweigen‘.
Wenn wir ein Problem ansprechen müssen, sollten auch wir den Zeitpunkt sorgfältig auswählen. Wenn einer von beiden gereizt und zornig ist, bringt ein Gespräch keinen positiven Erfolg. Da sollten wir lieber abwarten, bis sich die erste Erregung gelegt hat.
Auf dem BZK im Sommer 2010 hatten wir extra einen Programmpunkt zum Thema Kommunikation. Erinnern wir uns noch? Haben die Gedanken daraus unseren Umgang mit anderen beeinflusst?
Haben wir hier von Abigail gelernt?
1. Samuel 25:39-42
Bisher hatte ich immer angenommen, David habe sich seinerzeit in die kluge Frau verliebt.
Nun kommt mir der Gedanke, dass er es vielleicht auch aus einem Gefühl der Verantwortung ihr gegenüber tat. Immerhin war ihr Mann ihr Versorger und Ernährer und hier wird nichts davon gesagt, dass sie Kinder gehabt hätte.
Durch eine neue Heirat war ihr Lebensunterhalt für immer gesichert. Vielleicht fühlte er sich auch verantwortlich für den Tod ihres Mannes. Immerhin hatte er mit seinem Ansinnen erst seine hartherzige Reaktion provoziert. Vielleicht auch die Rache Jehovas.
Zwar ist jeder für sein eigenes Tun verantwortlich, auch Nabal, aber Abigal war nun unverschuldet in Not geraten.
Dadurch, dass sie schön und sehr klug war, war es vielleicht kein so großes Opfer für ihn, aber es muss nicht unbedingt „Liebe auf dem ersten Blick“ gewesen sein.
1. Samuel 26:18-19
Wie mag Jehova wohl über diejenigen denken, die heute Gottes Diener von seinem Volk und seinem Haus fernhalten wollen?
Vers 23-24
1. Samuel 29 – 31
1. Samuel 29:4-5
Ein Eingreifen von Jehova?
Bisher konnte David immer zu einer List greifen und irgendwelche Feinde Israels angreifen und alle töten – und dann so tun, als habe er die Beute durch Ausrotten von Gottes Volk erlangt. Hier nun, wo er unter den Augen aller Philister war, wäre so eine List nicht mehr möglich.
David muss großes Vertrauen in Jehova gehabt haben, sonst wäre er sicherlich mit einer Ausrede zu Hause geblieben. Er war sich scheinbar ganz sicher, dass Jehova es schon regeln würde!
1. Samuel 29:6-7
Wie mag sich David dabei wohl gefühlt haben?
Hier lobt einer voller Aufrichtigkeit seine Ehrlichkeit und Treue und sagt ihm, wie leid es ihm tut, dass die anderen ihn alle völlig falsch sehen und dass das total ungerecht ist.
Und dabei weiss David doch, dass die anderen alle Recht haben.
Ob er sich in dem Moment wohl geschämt hat?
1. Samuel 30:6
Verständlich, dass sie nicht wissen wohin mit ihrer Trauer und ihrem Schmerz. Aber was konnte denn David dafür?
War es Davids Schuld, dass die Stadt in ihrer Abwesenheit geplündert worden war? Waren nicht auch seine Frauen und Kinder verschleppt worden?
Also warum wollten sie ihn steinigen?
1. Samuel 31:9
Welchen Götzen?
bei uns in der NW-Übersetzung heißt es hier: „um die Häuser ihrer Götzen und das Volk zu benachrichtigen“
1. Samuel 31:12
Nanu? Ich dachte, die Juden verbrennen keine Toten?
Vers 13
Was denn nun? Hatten sie sie verbrannt oder vergraben?
Was könnte damit sonst gemeint sein, das sie dort verbrannten?
1. Samuel 1 – 3
1. Samuel 1 – nachdem sie in Silo Jehova ihr Herz ausgeschüttet hat, hat sie ihre Freude wieder – warum erst dann?
Was für eine tapfere kleine Frau – und was für eine Demut und einen großen Glauben sie hat! Sie ist mir wirklich ein gutes Vorbild.
Sie ist mir in so vielen Dingen so ähnlich, dass mich die Geschichte immer wieder aufs tiefste berührt: die äußeren Umstände lassen sie verzweifeln, fast rauben sie ihr die Kraft, aber ganz bestimmt ihre Freude. Sie verliert ihren Glauben nicht, weint sich bei Jehova aus und leidet dennoch. Ihr Mann will sie trösten, denn er liebt sie, doch zeitweise kommt es so rüber, als wäre er ihr nicht genug. Denn: sie führen doch eine gute Ehe, er liebt sie von Herzen und dennoch ist sie unglücklich.
Er würde ihr ihren Schmerz so gern nehmen, aber leider liegt dies nicht in seiner Macht! Aso ruft er ihr das Gute und Positive in den Sinn. Sie sieht es, erkennt es an, aber so wirklich tröstet es nicht.
Scheinbar kann sie die Dinge nicht wirklich koskassen, bis sie dann in Schilo betet.
Warum? Wo ist hier der Unterschied?
Wir wissen doch, dass Jehova unsere Gebete erhört, dass wir aufgefordert werden, all unsere Sorgen und Lasten auf IHN zu werfen. Wir wissen, dass er uns verspricht, für uns zu sorgen und dass er uns zusagt, dass „der Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft“ uns dann überkommt.
Warum funktioniert dies nicht immer, wenn wir unser Herz bei Jehova ausschütten?
Warum funktioniert dies nun erst, als sie in Schilo noch mal ihren Schmerz auf Jehova wirft? Liegt es daran, dass sie sich ihm hier so um vieles näher fühlt?
In den zitierten WT-Artikeln wird immer wieder gesagt, dass sie bereits auf dem Weg zuversichtlicher ist, weil sie darüber nachdenkt, was sie IHM in Schilo sagen wird. Warum?
Was ist der Unterschied? Es spielt doch keine Rolle, wo ich mit Jehova rede. Ich kann dies jederzeit, an jedem Ort und bei jeder Gelegenheit tun. Jehova war für Hanna eine reale Person, mit dem „sie wandelte“, so wie ich mit meinem Mann spazierengehe oder woanders hingehe und mit dem ich rede, wo ich gehe und stehe. Also: wo ist der Unterschied?
Hat dies mit dem Gelübde zu tun? Überlegt sie sich auf dem Weg nach Schilo bei diesem Mal, dass sie Jehova ein Gelübde ablegen – einen Deal mit ihm machen – will?
Ist dies der Punkt, der ihr dann endlich Frieden gibt? Dass sie weiss, sie hat von ihrer Seite alles getan und nun soll Jehova mal machen?
Wir kennen diesen Gedanken bereits seit Jahren aus unseren Publikationen und aus Vorträgen und Ansprachen auf Kongressen: wir sollen unsere Sorgen auf Jehova werfen und auch dort lassen. Nehmen wir sie nicht wieder zurück!
Fällt uns dies schwer?
In einer Ansprache von Byless Conley – „Mut, Charakter und Hingabe“ – greift er zum Schluss diesen Gedanken auf: er fordert die Zuhörer auf, sie sollen ihre Arme ausstrecken und ihre Hände zu einer Schale formen. Dann sollen sie ihre Sorgen in diese geöffneten Hände hineinlegen, die sie bedrücken. All die Dinge, die ihnen so viel Schmerz bereiten und an denen sie nichts ändern können. Und dann zählt er bis drei und fordert sie auf, diese Dinge buchstäblich nach oben auf Gott zu werfen.
Natürlich ändert dies nichts wirklich, aber durch diese Geste drücken sie aus, dass sie es wirklich auf Jehova werfen und daran glauben, dass es wirklich weg ist. Schon Jesus sagte; „wie du geglaubt hast, so geschehe dir“ und Paulus sagt, wir sollten im Glauben beten, denn nur diese Dinge werden uns auch gewährt werden. Natürlich nur diejenigen, die in Übereinstimmung mit Gottes Willen sind.
Wenn wir dies getan haben – unsere Sorgen und Nöte, die wir nicht ändern können und die uns so bedrücken, dass sie uns Lebenskraft und Lebensfreude rauben, buchstäblich auf Gott zu werfen, durch diese Geste – dann haben wir einen eindeutigen Vorteil: denn wenn dann der Teufel „an unser Küchenfenster klopft“ und uns daran erinnert, dann können wir sagen; „ich weiss nicht, wovon du da sprichst! Wovon redest du? Ich habe dieses Problem nicht mehr, ich habe es Jehova gegeben. Wenn du darüber reden willst, dann musst du zu Jehova gehen und mit IHM darüber reden – denn hier ist es nicht. Ich habe es nicht mehr!“
Was für ein wunderbarer Gedanke!
Scheinbar ist das Gelübde, welches sie dieses mal vor Jehova in Schilo ablegt, so ein ähnlicher Katalysator für Hanna, wie diese Geste, zu der Bayless uns auffordert 😉
Eine Geschichte, die mich immer wieder fasziniert – diese Hanna und wie sie mit ihrem Schmerz umgeht. Wir haben in demn vergangenen Jahren bereits viel dazu „gesagt“:
1. Samuel 2 – wie mag Hanna bei dem Gedanken empfunden haben, dass ihr geliebter Sohn in Shilo Menschen ausgesetzt ist, die Gott verachten und verhöhnen?
Noch nie habe ich so richtig darüber nachgedacht, was dies eigentlich für Hanna bedeutet hat:
Sicherlich ist ihr das Verhalten der Söhne Elis auch zu Ohren gekommen. Immerhin war ihr Mann Elkana selbst Levit und es hatte sich ja bereits herumgesprochen. Was mag sie wohl dabei empfunden haben, als sie es hörte?
Sie hatte nur mit Jehovas Hilfe einen Sohn erhalten, den sie bereits in sehr jungen Jahren in den Dienst in das Haus Jehovas gibt, den sie lediglich einmal im Jahr besuchen und sehen kann. Zu diesemn Zeitpunkt hat sie keine weiteren Kinder und sie wird Samuel schmerzlich vermissen.
Sie hat sich die ganze Zeit damit getröstet, dass er ja im Hause Jehovas dient, was eine gute Sache ist und wo er guten Umgang hat. Denn sie größte Sorge von uns Eltern ist doch die, dass unsere Kinder ein eigenes, persönliches und gutes Verhältnis zu Jehova entwickeln und sich in Gottes Liebe bewahren. Und nun das!
Hatte sie vielleicht Sorgen um ihren Sohn, weil er dieser schlechten Gesellschaft ausgesetzt war? Oder beließ sie alles was Samuel betrifft, ganz in Jehovas Hand?
Inzwischen sind ja weitere Kinder da und sie ist beschäftigt und abgelenkt. Aber trotzdem.
Tröstet sie sich vielleicht damit, dass es dieses Kind ohne das Wunder Jehovas überhaupt nicht geben würde und dass ER es deshalb auch in dieser Hinsicht bewahren wird?
Weitere Gedanken finden wir hier:
1. Samuel 3 – Jehova benutzt ein noch unreifes Kind, obwohl es Erwachsene mit mehr Erkenntnis gibt – erstaunlich
Interessante Reihenfolge: die einen, die Jehova ausgewählt hat, dass sie ihm dienen, handeln schlecht und werden von ihm verworfen. Aber ER lässt sein Volk nicht allein, sondern erwählt einen anderen.
Auch wenn diesem noch die nötige Reife fehlt, so hat Samuel ein aufrichtiges Herz voller Liebe zu Jehova und der wahren Anbetung – und so benutzt ihn Jehova, auch wenn er mit seiner Erkenntnis weit unter Samuel oder dessen Söhnen, den Priestern steht!
Da mir der Vers 7 nicht so ganz schlüssig war, hatte ich in der onlinleb nachgesehen, was dort dazu gesagt wird:
da ist auch die Rede davon, dass sein persönliches Verhältnis zu Jehova noch nicht ausgereift war, er Jehova noch nicht wirklich kannte und noch viel an Erkenntnis fehlte.
Also: Jehova hatte Eli und seine Söhne ausgewählt, ihm zu dienen, daran zweifelte niemand, es war erwiesen. Sie hatten eine genaue Erkenntnis von Jehova und seinem Wort und zumindest Eli wurde von IHM benutzt, um zu seinem Volk zu reden.
Aber die Söhne handelten falsch und wurden verworfen und Eli gleich mit, weil er das Böse in SEINEM Haus geduldet hatte.
Zeitgleich damit beruft ER den kleinen und noch unbeholfenen Samuel zu seinem Wortführer – obwohl dieser deutlich weniger Erfahrung mit der wahren Anbetung und Erkenntnis über Jehova hatte. Wahrscheinlich mußte er auch weiterhin noch von Eli belehrt und geschult werden, um seiner Aufgabe richtig nachkommen zu können.
Wie sehen also: Jehova wählt aus, wen ER will, um zu seinem Volk zu reden und es in der wahren Anbetung zu leiten und einmal ausgewählt bedeutet nicht, dass man für immer von Jehova benutzt wird. Vorraussetzung ist immer, dass wir ein aufrichtiges Herz haben und Jehova „mit ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Sinn“ dienen und das Böse wirklich aus unserer Mitte entfernen. Denken wir hierbei auch an Achan. Die wahre Erkenntnis allein reicht dazu nicht aus.
Sehr sehr interessant, denn man könnte ja „darüber stolpern“, dass Samuel noch viel zu unreif wäre und die anderen das viel besser könnten, da sie mehr wissen – die wahre Erkenntnis haben.
In der vorhin bereits zitierten Ansprache „Mut, Charakter und Hingabe“ von Bayless wird ein ähnlicher Gedanke angeschnitten, wenn er unter dem Unterthema „Charakter“ von der Auswahl der Ältesten spricht. Er führt an, dass es 16 biblische Erfordernisse für die Ernennung von Ältesten gibt und dass davon 15 vom Charakter bestimmt sind, aber nur eine eine Gabe ist: dass der Betreffende gut lehren kann. Dennoch würden immer wieder Ältere Männer ernannt, die besonders gut reden könnten, da sie viele Leute anziehen und in die Gemeinden locken – aber deren Lebenswandel (Charakter) viel zu wünschen übrig lässt. Dabei hatte er auch über Simson geredet – wir erinnern uns noch? Wichtiger als diese eine Gabe sei es aber, dass die Betreffenden einen einwandfreien Charakter – Lebenswandel – haben. Nur dann kann Jehova sie wirklich benutzen.
Wie wir sehen, trifft genau dies auf die Geschichte hier mit Eli und Samuel zu!
Weitere Gedanken finden wir hier:
1. Samuel 4 – 7
1. Samuel 4 – Eli, von Jehova zwar seines Vorrechtes entzogen, aber bis zum Schluss ein gutes Verhältnis zu IHM
Wie mag sich wohl Eli in der Zeit gefühlt haben, da er von Jehova verworfen und seine Stellung an einen naiven Jungen abtreten mußte, den er zudem auch noch im Dienste Jehovas schulen sollte?
Das Volk kämpft hier hartnäckig um seine Stellung. Mit allen Mitteln versuchen sie zu retten, was noch zu retten ist. So benutzen sie die Bundeslade als eine Art Zauberwaffe, wollen Jehova dadurch zwingen, mit ihnen zu sein. Sie wollen um jeden Preis an der Rolle festhalten, die sie in Gottes Vorsatz hatten.
Von Eli wird dies nicht gesagt. Er erkennt demütig an, was der Mann Jehovas ihm sagt und ermuntert Samuel, als er erkennt, dass Jehova sich nun dieses Knaben bedient.
In dem unzähligen Stoff der Vorjahre (s.u.) dazu, der von vielen verschiedenen Kommentatoren stammt – wird von jedem darauf hingewiesen, dass Eli nicht bei der Erwähnung vom Tod seiner Söhne starb, sondern als er hörte, dass die Bundeslade in der Hand des Feindes war. Wie demütig er ist und wie sehr er Jehova liebt: er nimmt das Urteil seines Gottes an, erkennt seinen eigenen Fehler und dass Jehova gerecht ist, wenn er ihn verwirft. Er hält auch weiterhin voller Liebe und Treue an Jehova und der wahren Anbetung fest!
Jehova hatte ihn verworfen. Ja, das ist wahr. Aber wir wissen auch, dass Jehova nicht unversöhnlich ist. Wenn er ein Herz voller Reue sieht, dann ist er nur zu gern zur Vergebung bereit! Siehe auch die Ansprache von Bayless Conley: „Gnade, da kann man nur staunen!“
Hier mit Eli ist es ähnlich wie mit Moses und Aaron: Jehova hatte sie für ihr falsches Verhalten verurteilt und als Folge dessen durften sie nicht ins Verheißene Land. Aber dies bedeutete nicht, dass ER den Rest ihres Lebens sauer auf sie war. Er handelte auch weiterhin mit ihnen, ließ sie das Volk führen und redete durch sie zu dem Volk. Er hatte sie nur in dem Sinne verworfen, dass er ihnen ihr Vorrecht entzog, ins Verheißene Land zu gelangen, ihren Fuß auf diesen Boden zu setzen.
Sie sahen beide ihren Fehler ein und akzeptierten das Urteil ihres Gottes. Es änderte nichts an ihrem guten Verhältnis zu Jehova. Dies behielten sie bis zu ihrem Tode bei. Sie starben beide in Frieden mit ihrem Gott Jehova!
Auch Eli erkannte, dass Jehova mit seinem Urteil gerecht war. ER nahm ihm das Vorrecht, als Prophet und Wortführer zu dienen – aber er verwarf ihn nicht ganz. Dass sie Söhne sterben mußten, war ja Blut, das auf ihr eigenes Haupt kam. Sie hatten es sich redlich verdient.
Sicherlich hat sich Eli auch weiterhin bis zu seinem Tode sein gutes Verhältnis zu Jehova bewahrt. Denn mit seiner Erkenntnis und Reue gab er Jehova Anlaß und Grundlage, ihm zu vergeben. Im Gegensatz zu einigen Christen heute, diente Eli Jehova ja nicht wegen der Belohnung, sondern weil er IHN liebte. Daran hatte sich nichts geändert. Darum konnte er frohen Mutes und voller Freude die Zeit nutzen, um Samuel zu schulen.
Aus eben diesem Verhältnis und der großen Liebe zu Jehova und der wahren Anbetung heraus bricht Eli zusammen, als er hört, dass die heilige Lade des Bundes nun im Lager der Philister ist – einer Nation voller Götzendienst. Wie furchtbar.
Gern möchte ich mich mit Eli unterhalten, wenn er nach der Auferstehung mit uns im Paradies ist. Ich hätte da so einige Fragen an ihn 😉
Weitere Gedanken aus den Vorjahren finden wir hier:
1. Samuel 5 – was genau hatten die Bewohner der 5 Städte eigentlich falsch gemacht?
Was genau hatten die Bewohner der Städte eigentlich verkehrt gemacht?
Ging es hier darum, dass die Lade eigentlich in die Stiftshütte – in das Allerheiligste – gehörte?
Immerhin durfte niemand die Bundeslade sehen. Vor dem Abbau der Stiftshütte wurde sie zuerst mit Tüchern bedeckt, bevor andere von den dafür bestimmten Leviten kommen und sie holen durften.
Wahrscheinlich war bereits der erste Fehler, dass sie sie überhaupt mit auf den Feldzug genommen hatten – denn dadurch gelangte sie ja erst in die Hände der Feinde. Aber nun, da sie wieder da war, erwartete Jehova wahrscheinlich, dass sie sie auf dem schnellsten Wege von den entsprechenden Leuten auf die richtige Weise zurückholen lassen würden. Sicherlich hat Jehova die Städte, in der die Lade sich befand, nicht sofort gestraft. Er wird ihnen Gelegenheit gegeben haben, die nötigen Schritte in die Wege zu leiten, aber als sie keinerlei Anstalten dazu machten, hat er sie gestraft.
Dachte er, sie würden von selbst erkennen, wo der Fehler lag?
Naja, sie kannten ja das Gesetz und wussten, wie mit der heiligen Bundeslade umzugehen war. Aber sie taten es nicht.
Leider begriffen sie nicht, worum es ging und daher wiederholte jede Stadt den selben Fehler. Wir wissen, dass die Bundeslade erst sehr viel später auf ihren rechten Platz gelangte – als König David sie im Freudenzug nach Jerusalem holte.
Könnte man daran, dass jede Stadt den gleichen Fehler machte, erkennen, wie tief das Niveau zu dieser Zeit bereits beim Volk gesunken war?
Ob dies wohl auch mit dem gottlosen Verhalten von Hophni und Pinehas zusammenhing und Jehova deshalb so sauer auf diese beiden und Eli war?
Waren vielleicht viele vom Volk wegen deren Verhalten der Stiftshütte ferngeblieben und hatten daher nicht mehr die nötige Belehrung, dass dieser Aspekt mit dem Transport der Lade nicht mehr ganz präsent bei ihnen war?
(Wir werden beim nächsten Kapitel sehen, dass hier bei diesem Gedankengang zwar vom Prinzip her alles stimmt, aber ein kleiner Denkfehler enthalten ist)
Weitere Gedanken finden wir hier:
1. Samuel 6 – für Jehova macht es einen Unterschied, ob wir uns bewusst gegen seine Maßstäbe auflehnen – oder aus Unwissenheit handeln:
Und da ist es wieder – mein Problem: da mir die Namen der Städte im vorherigen Vers nichts gesagt hatten, bin ich irrtümlich davon ausgegangen, dass es israelitische Städte wären. Aber die Lade war die ganze Zeit noch im Land der Philister.
Allerdings war der Gedankengang an sich nicht falsch, sondern nur verfrüht. Aber dass er in die richtige Richtung ging, sehen wir jetzt hier:
Sie gehen sogar soweit, dass sie die Lade öffnen, um hineinzusehen. Was für ein Frevel!
Wenn wir bedenken, dass sie sie nicht einmal von Außen ansehen sollten, sondern sie zuerst mit vielen Decken abgedeckt wurde, bevor die von Jehova bestimmten Träger sie sehen und tragen durften. Und nun öffnen sie sie sogar und entweihen sie ja im gewissen Sinne damit.
Auch bringen sie die Lade nicht an den von Jehova bestimmten Ort, auch wenn es nun ein Levit ist, der sie bewacht – so ist dies nicht das, was Jehova bestimmt hatte.
Wie wir bereits in den Vorjahren festgestellt hatten, macht Jehova einen Unterschied zwischen den Philistern und seinem Volk: sein Volk kennt die Bestimmungen und handelt nicht entsprechend – die Philister sündigen aus Unwissenheit.
Hier sind wir dann wieder bei dem letzten Gedanken von Gestern: Eli und Samuel!
Weitere Gedanken aus den Vorjahren finden wir hier:
1. Samuel 7 – Jehova muss den Philistern sehr verwirrend vorgekommen sein
Wie muss Jehova doch verwirrend auf die Philister gewirkt haben:
Sein Volk konnte sie nicht besiegen, obwohl die Bundeslade „als ein Gott“ unter ihnen war. Aber ohne die Israeliten forderte die Lade mehr Opfer, als während des Kampfes gefallen war.
Dann entschließen sie sich, die Lade wieder an das Volk Gottes zurückzugeben und sicherlich erwarten sie eine gewisse Dankbarkeit für dieses Entgegenkommen – statt dessen werden sie vernichtend geschlagen.
Das soll mal jemand verstehen?!
Sie hatten doch getan, was der Gott Israels – Jehova – wollte. Aber statt Dank und Lob werden sie bestraft.
Was ist das nur für ein Gott? Wie kamen denn die Israeliten mit dem klar? Woher wußten denn diese, was er nun von ihnen wollte?
Für mich sieht das so aus, als würde Jehova die Sache mit der geraubten Bundeslade benutzen, um sein Volk in Zucht zu nehmen: „diese Lade ist zwar heilig, aber sie ist kein Glücksbringer und auch keine Waffe“.
Dann benutzt ER selbst sie aber, um seine Feinde zu richten und zeigt seinem Volk dabei, dass die Lade heilig ist und mit Respekt behandelt werden muss. Leider verstehen sie die Lektion nicht ganz, denn sie maßen sich an, hineinzusehen. Also muss ER sie nochmals in Zucht nehmen.
Leider haben sie noch nicht verstanden, dass sich die Lade immer noch nicht am richtigen Ort befindet. Warum belässt er es dann dabei?
Habe ich die Situation vielleicht falsch eingeschätzt? Denn Samuel macht ja auch keine Anstalten, sie nach Jerusalem in die Stiftshütte zu bringen. Statt dessen baut er sich einen eigenen Altar an dem Ort, wo er sich niederlässt.
Warum wohnt er eigentlich nicht in Jerusalem bei der Stiftshütte? Dies hatte ich eigentlich erwartet. War es egal, wo der Prophet wohnen würde?
Weitere Gedanken finden wir hier:
1. Samuel 8 – 10
1. Samuel 8 – warum wollen sie unbedingt einen menschlichen König haben – worum geht es ihnen hier?
Worum geht es dem Volk hier eigentlich wirklich?
Wollen sie sich anpassen, nicht unangenehm auffallen und den anderen zeigen, dass sie auch „ganz normale Menschen“ sind?
Haben sie kein Vertrauen mehr zu Jehova? Haben sie vielleicht Angst, dass ER ihnen nicht mehr hilft, weil sie keinen Überblick mehr darüber haben, ob und welches Böse es in ihrer Mitte gibt, das sie besser entfernen sollten?
Oder geht es ihnen darum, dass sie nur glauben können, was sie sehen? Thom hat heute eine sehr schöne kleine Geschichte dazu gefunden.
Müssen sie etwas Handfestes vor Augen haben, um zu glauben und vertrauen? So, wie das Volk sich ein goldenes Kalb macht, das als Gott vor ihnen herziehen soll, als Moses ihnen zu lange auf dem Berg bleibt?
In den Kommentaren von Darby und Rosier wird übereinstimmend gesagt, dass sie die Leitung und Herrschaft Gottes ablehnen und lieber selbst bestimmen wollen, wo es lang geht. Adam und Eva lassen grüßen!
Weitere Gedanken finden wir hier:
1. Samuel 9 – Saul trifft auf Samuel – ein ganz anderer Saul, als den wir später kennen
einige Gedanken aus den Vorjahren finden wir hier:
1. Samuel 10 – Samuel lässt das Volk vortreten, um den König herauszugreifen, wie fühlt sich Saul wohl dabei?
Was ging wohl in Saul vor, als Samuel das Volk vortreten ließ, damit Jehova nach und nach den neuen König herausgreifen würde?
Er wußte ja bereits, dass er selbst es sein würde, der zum Schluß übrig bleiben würde. Warum versteckt er sich?
Ist er nervös und unsicher? Oder ist es ihm peinlich, im Rampenlicht zu stehen? Ist es ihm peinlich, dass gerade er ausgewählt wurde, wo er sich selbst doch für unfähig hält?
weitere Gedanken finden wir hier:
1. Samuel 11 – 13
1. Samuel 11 – wieso kann sich ein Mensch so schnell ändern?
Unglaublich, wie schnell sich ein Mensch ändern kann: hier ist Saul noch von Jehovas Geist und Eifer für IHN und die wahre Anbetung erfüllt – und nur zwei Jahre weiter sieht es ganz anders aus, wie wir in den nächsten Kapiteln lesen werden.
Einige Gedanken aus den Vorjahren dazu finden wir hier:
1. Samuel 12 – warum ein persönliches Buch „meine Erfahrungen mit Jehova“ für uns so wichtig ist
Samuel öffnet das Buch „Erfahrungen mit Jehova“, um dem Volk Mut zu machen.
Auch für uns ist es sehr wichtig, uns an all die guten Dinge zu erinnern, die unser Gott Jehova für uns getan hat. Leider vergessen wir dies viel zu oft im Alltagstrubel und so kann unser Glaube und unser Vertrauen schwächer werden.
In einer für mich persönlich sehr schweren Krise hatte ich eine Ansprache von Bayless Conley gehört, in der er eine Erfahrung erzählt, die mich wieder aufgerichtet und mir wieder Mut gemacht hat. Leider weiss ich nicht mehr genau, welche der vielen Ansprachen das war, daher werde ich es aus dem Gedächtnis zitieren:
Und während ich diese Erfahrung hörte, mußte ich an alle möglichen Erfahrungen denken, die wir hier immer wieder mit Jehova gemacht haben und ich fragte mich, warum ich eigentlich so mutlos bin. Auch fielen mir wieder all die Ansprachen und Artikel zum Thema Dankbarkeit ein und Philipper 4:6-7:
Wenn wir zusammen mit Danksagung unsere Bitten bei Gott bekanntwerden lassen – dann müssen wir uns ja all die guten Dinge in den Sinn rufen, die unser Gott für uns getan hat und auch weiterhin jeden Tag tut, obwohl sie uns vielleicht nicht auffallen. In einer Ansprache zu dem Thema sagt Bayless, dass jeder von uns Grund zur Dankbarkeit gegenüber Gott hat und er zählt einige Dinge auf:
Ich denke, dies ist sehr wichtig, denn es richtet unseren Blick wieder richtig aus und wir fokussieren uns auf die richtigen Dinge aus. Vielleicht kennt ihr die kurze Geschichte: „ich beklagte mich, dass ich keine Schuhe hatte – bis ich einen anderen sah, der nicht einmal Beine hatte“.
Oftmals tun wir uns leid, weil wir Dinge oder Menschen vermissen, und vergessen dabei, was wir haben. Ich könnte da auch persönliche Beispiele nennen, aber wir hatten diese Tage erst so eins in der Bibel:
Rufen wir uns die Geschichte mit Hanna und Pennina in den Sinn: Hanna sehnte sich nach einem Kind, Pennina hatte bereits einige und rieb dies Hanna auch immer wieder unter die Nase. Wissen wir noch, was Elkana zu Hanna sagt, als sie ihm den Grund für ihren Kummer nennt? Sie hatte ihn! Er hatte zwei Frauen, aber er liebte sie – Hanna – von Herzen!
Pennina hatte wohl die Kinder, aber sie vermißte schmerzlich diese Liebe, die er Hanna gab. Wahrscheinlich war dies auch der Grund, warum diese so häßlich zu Hanna war. Sie hätte so gern gehabt, was diese im reichen Maße hatte.
Oder denken wir an Rahel und Lea – ein ähnlicher Fall mit ähnlicher Reaktion des Ehemannes. Durch diese ausgeprägte Sehnsucht nach einem eigenen Kind waren diese Frauen – Hanna und Rahel – blind dafür, dass sie es waren, die der Ehemann aus tiefstem Herzen liebt.
Auch wenn ich so einige Dinge so schmerzlich vermisse, dass sie mir oft Kraft und Schlaf und Freude rauben – so habe ich doch etwas, um das mich bestimmt sehr viele beneiden würden: ich habe einen wunderbaren Ehemann, wie es keinen besseren geben könnte und wir führen eine sehr harmonische und liebevolle Ehe, er ist nach Jehova mein bester Freund und ich kann mit ihm über alles reden. Ich weiss, dass er mich aufrichtig liebt und dass sich dies niemals ändern wird. Er geht bereits seit vielen Jahren mit mir durchs finsterste Tal und seine Liebe und Fürsorge hat sich nur noch mehr vertieft. Wie viele haben in der heutigen Zeit so ein Glück?
Selbst unter Christen scheint dies langsam Seltenheitswert zu haben, denn ich habe in den Jahren viele Ehen – auch von Zeugen Jehovas – scheitern sehen. Diese Paare hatten das, wonach ich mich so schmerzlich sehne – aber wie würden sicher mit Kusshand mit mir tauschen wollen.
Daher ist es so wichtig, uns all die guten Dinge immer wieder in den Sinn zu rufen, die unser Gott für uns getan hat und immer noch tut.
Samuel ruft ihnen hier nicht nur all die Wunder und Taten der Befreiung und den Sinn – sondern auch Jehovas Barmherzigkeit. Er erinnert sie daran, dass es immer an ihnen selbst gelegen hat, ob ihr Gott mit ihnen war. Nicht ER hatte sich von ihnen entfernt, sondern sie sich von ihm.
Dies ist auch ein ganz wichtiger Punkt: wir können uns auf IHN verlassen. Er wird immer für uns da sein, wenn wir ihn nur lassen!
Weitere Gedanken zu diesem Kapitel finden wir hier:
1. Samuel 13 – Saul hatte von Jehova noch eine Chance erhalten – aber er nutzt sie nicht
Immer wieder beschäftigt mich beim Lesen dieses Kapitel, wie Saul auf die ängstigende Situation reagiert, wir hatten ja auch in den Vorjahren bereits einiges an Gedanken und ergänzendem Stoff dazu gesammelt:
Was ist eigentlich verkehrt? Dass er dem Gebot Samuels nicht gehorcht hatte oder dass er nicht die Berechtigung für so ein Opfer hatte?
Hätte ich nicht vielleicht ähnlich wie er gehandelt? Meinte er es nicht gut? Interessant, hier noch einmal auszugsweise einige Gedanken von Darby und Rosier zu lesen:
Zitat von Darby:
Zitat von Rosier:
Bin ich Saul in diesem Punkt nicht sehr ähnlich, was meine Phobie angeht?
Aber durch das Lesen von dem Stoff, den wir bereits in den vergangenen Jahren hierzu zusammengetragen hatten (s.o.) hat sich mir eine Frage beantwortet:
Ich hatte mich ja gefragt, warum Saul verworfen wird – aber Moses und David nicht wirklich. Aber Rosier erklärt es in seinem ausgiebigen Kommentar sehr schön. Jehova hatte Moses und Aaron verworfen, in dem Sinne, dass er ihnen ihr Vorrecht entzog – ebenso, wie wir es gestern bei Eli festgestellt hatten.
Zuerst hatte Jehova Saul nur als König verworfen, aber ER hasste ihn nicht, sondern gebrauchte ihn auch weiterhin. Aber dann kam die Geschichte mit dem Opfer, das er selbst darbrachte, anstatt auf Samuel zu warten und später der Punkt, wo er sich selbst für etwas lobt, was er im Widerspruch zu Jehovas Wort getan hat. Da verwirft Jehova ihn ganz!
Gut, dass wir heute durch das Internet die Möglichkeit haben, uns mit anderen Menschen „zu treffen“ und auszutauschen, die ebenfalls Jehova und sein Wort lieben und sich nicht nur Gedanken über das Gelesen gemacht haben, sondern diese auch mit uns teilen. So hat wirklich jeder die Möglichkeit, ganz tief in Gottes Wort und Gedanken einzudringen und daraus zu lernen und so eine innige Freundschaft mit unserem Schöpfer aufzubauen.
1. Samuel 14 – 16
1. Samuel 14 – Untergräbt Jonathan hier die Autorität seines Vaters?
Über das „unsinnige“ Gelübde des Königs haben wir ja in den vergangenen Jahren bereits ausführlich nachgedacht (s.u.). Daher heute nur zwei Fragen:
Versucht Jonathan hier, die Autorität seines Vaters zu untergraben, wenn er in Vers 29 sagt, sein Vater habe mit diesem Gelübde Unglück über das Volk gebracht?
Wieso glaubt Saul, es hinge mit seinem Gelübde zusammen, dass Jehova nicht mehr mit ihm spricht? Wieso sollte ein Verstoß dagegen der Grund sein? Hatte Samuel ihm nicht bereits nach dem unangebrachten Opfer gesagt, dass Jehova ihn als König verworfen habe?
Die vielen Gedanken und den ergänzenden Stoff, den wir in den Vorjahren dazu zusammengetragen haben, findet ihr hier:
1. Samuel 15 – was Saul hier tut, gibt den Vorwüfen Recht, die Satan Jehova macht
Obwohl wir in den vergangenen Jahren bereits sehr viele Gedanken zu diesem Kapitel zusammengetragen haben, drängen sich wieder einige mehr auf. Ich will mal der Reihenfolge der Verse nach anfangen:
Wenn ich das so in Vers 3 lese, dass er auch Frauen, Kinder und sogar Säuglinge töten soll, dann hört sich dies für mich sehr grausam an.
Wir hatten diesen Gedanken auch schon mehrfach behandelt, als es darum ging, dass sie die Völker des Landes ausrotten sollten, das sie in Besitz nehmen. Hier sind wir zu dem Schluss gekommen, dass sie es verdient haben, da sie eine götzendienerische Nation waren.
Aber hier bei den Amalekitern ging es doch um ganz etwas anderes? Hier ging es doch um etwas, was sie dem Volk Israel angetan hatten. Aber waren dies nicht die führenden Männer des Landes und vielleicht auch noch die Krieger?
Was hatten dann die Frauen und Kinder damit zu tun?
Vor allen Dingen: warum lässt Saul diese „Unschuldigen“ töten, aber den wirklichen Verantwortlichen, den König, verschont er? Wo ist hier die Logik?
Wenn Saul hier sagt, dass er das Wertvolle verschonte, dann verschandelt er doch das Bild von Jehova: Jehova ist ein liebevoller, barmherziger und gerechter Gott, der keine bevorzugte Behandlung aufgrund irgendwelcher Vorteile wünscht. Es gehört mit zum mosaischen Gesetz.
Wenn Saul nun hier König und die besten Tiere verschont, dann widerspricht er dem ja, denn er sagt: wenn du nur wertvoll genug bist, dann bekommst du mildernde Umstände.
Völlig im Gegensatz zu dem, wofür unser Gott steht.
Unterstreicht er damit nicht auch das verdrehte Bild, das Satan von Jehova malen will, womit er uns dazu bringen will, uns von IHM abzuwenden? „ER enthält euch etwas vor“ – so könnten es die anderen empfunden haben und wie mögen wohl die Frauen und Kinder im eigenen Volk darüber gedacht haben?
Die Gedanken, Kommentare und den ergänzenden Stoff aus den Vorjahren finden wir hier:
1. Samuel 15:22
diesen Vers kennen wir bestimmt schon auswendig, so oft haben wir ihn in unseren Publikationen gelesen und in Vorträgen und Ansprachen gehört. Ja, Jehova will Gehorsam. Alles andere ist nicht so wichtig.
Aber ich finde hier den Zusammenhang sehr interessant. Denn es geht ja nicht so sehr darum, dass sich Saul das Wohlgefallen Jehovas mit diesem Opfer erkaufen wollte, weil er etwas verkehrt gemacht hatte – sondern er verstand die wahre Anbetung wohl falsch.
Jehova hatte gesagt: „alles soll der Vernichtung geweiht werden“ und eigentlich hätte es für Saul keinen Grund gegeben, dies nicht zu tun. Denn welchen Vorteil wird er denn davon gehabt haben, dass er das Leben des Königs veschonte und die besten Tiere für ein Opfer mit ins Lager nahm? Er hatte nicht zuvor einen Fehler gemacht, den er nun mit diesem Opfer bereinigen wollte.
Dies ist ja der Zusammenhang, in dem wir diesen Text immer wieder hören:
Dies alles trifft ja hier nicht auf Saul zu.
Meiner Ansicht nach hat er eine verkehrte Ansicht: er weiß, dass Gehorsam gut ist und er weiß aber auch, dass Jehova gern mit einem Opfer geehrt wird. Ich glaube ihm seine „Ausrede“, dass es ihm wirklich darum ging: er sah die schönen Tiere und dachte sich:
Daher wird er von Samuel mit den Worten zurechtgewiesen, dass Jehova nicht ebensoviel Gefallen an Opfern hat, wie an Gehorsam. Es geht um die Prioritäten.
Hier fallen mir dann die Worte Jesu ein, die er über die Pharisäer äußert:
Auch er macht hier die Prioritäten deutlich. Genau das, was Samuel hier tut
1. Samuel 15:30-31:
Warum geht Samuel nun mit Saul mit, wenn er doch weiß, dass Jehova ihn verworfen hat und sieht, dass die Reue nicht echt ist, sondern es dem König nur darum geht, vor dem Volk nicht sein Gesicht zu verlieren?
Unterstützt er damit nicht vielmehr die falsche Einstellung von Saul?
Hat er Mitleid mit ihm?
1. Samuel 16 – die Erwählung von David als nächster König Jehovas ist der Familie bekannt
Bisher hatte ich immer angenommen, dass Jehova den König unter Isais Söhnen auswählte, ohne dass dieser mitbekan, was eigentlich passiert.
Hier liest sich das so, als ob Samuel über jeden Sohn dem Vater sagt, dass nicht dieser der Erwählte ist. Also muss Davids Familie gewußt haben, dass er zum neuen König ausgewählt und gesalbt wurde.
Wie mögen sein Vater und seine Mutter wohl empfunden haben, als Saul diesen als Saitenspieler in den Palast holte. Hatten sie keine Angst um ihren Sohn?
Auf der anderen Seite: wenn sich die Brüder darüber im Klaren waren, dass der kleine Bruder der nächste König sein wird – von Jehova dazu ausgewählt und vom Propheten bereits gesalbt – wieso spotten sie dann über ihn, als er später in das Lager der Soldaten kommt und fragen ihn, ob er sich wichtig machen will?
Noch ein Punkt: David isr nun selbst „ein Gesalbter Jehovas“ – trotzdem betrachtet er weiterhin Saul als einen Gesalbten Jehovas und achtet und respektiert diesen als einen solchen.
Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:
1. Samuel 17 – 20
1. Samuel 17 – David war so zuversichtlich, weil Jehova mit ihm einen Plan hatte – also würde ER ihn auch schützen!
Nach dem Lesen all der vielen Gedanken und ergänzendem Stoff der Vorjahre (s.u.) habe ich dann auch endlich verstanden, warum die anderen im Volk so zögerlich waren. Denn eigentlich hätten sie sich doch freuen müssen, dass da jemand ist, der den Mut hat, diesem frechen Mann entgegenzutreten, der Jehova und sein Volk verhöhnt.
Aber es ging ja nicht nur darum, ob er bereit war, sich diesem Riesen zu stellen und dabei vielleicht sein eigenes Leben verliert. Schauen wir uns noch einmal an, was Goliath sagt: er schlägt ja eine Art Deal vor: „Wenn jemand von euch mich besiegt, dann sind wir in eurer Hand. Aber wenn ich ihn besiege, dann ist es mit euch aus.“
Es ging nicht nur um Davids Leben. Es war nicht einfach so, dass wenn er verliert, er selbst sterben würde – sondern sein Verlieren würde das Leben des ganzen Volkes kosten.
Wenn sie sich dann den großen starken Goliath ansehen und daneben den kleinen David, der diesem vielleicht nur bis zum Bauch reicht, dann war es nicht wirklich wahrscheinlich, dass der Knabe siegen könnte.
Vor diesem Hintergrund geht auch der König ein Risiko ein, als er dann David ins Feld schickt und vielleicht ist auch gerade in diesem Risiko der Unmut der älteren Brüder begründet.
Warum sollte Jehova ausgerechnet mit diesem „mickriegen Jüngelchen“ sein? Wieso hatte eigentlch dieser den Mut, diesem übergroßen Mann entgegenzutreten?
Aber hier müßte seinen Brüdern klar gewesen sein, dass dies kein aussichtsloses Unterfangen wäre. Denn: hatte nicht Jehova diesen Knaben zum nächsten König gesalbt? Müßte man dann nicht auch davon ausgehen, dass ER diesen Jungen beschützen würde?
Denn Jehova hatte David ja nicht einfach so gesalbt, sondern weil ER einen bestimmten Plan mit ihm hatte. So würde er ihn doch mit Sicherheit retten, denn warum sollte der allmächtige Gott sich seinen Plan von einem Philister vermasseln lassen?
Weitere Gedanken finden wir hier:
1. Samuel 18 – was Saul so eine große Angst vor David einflößte
In diesem Kapitel wird also mehrfach ganz deutlich gesagt, warum Saul David hasste und immer wieder zu Tode bringen wollte:
Er merkte selbst, dass Jehova seinen Segen von ihm selbst genommen und auf David gelegt hatte.
Diesen offensichtlichen Segen empfand er als Bedrohung. Warum?
Zog er daraus die richtigen Schlüsse – dass es David ist, der ihn als König ablösen würde?
Wollte er ihn zu Tode bringen, um dies zu verhindern – oder dachte er wirklich, dass sich David dieses Amt selbst aneignen würde, indem er Saul zu Tode bringt?
Hatte er Angst, dass Jehova ihn zu Tode kommen lassen würde, um David an seine Stelle einzusetzen und wollte dies verhindern oder zumindest verzögern?
Warum sind wir Menschen so und können einem anderen das Gute und ganz besonders den offensichtlichen Segen Jehovas nicht gönnen?
Interessant auch die Tatsache, dass sich Saul scheut, David selbst zu Tode zu bringen. Er schickt ihn lieber in die Arme der Feinde Jehovas und lässt diese die Drecksarbeit machen. Warum? Will er seine Hände in Unschuld waschen?
Des weiteren ist sehr interessant, dass David später die gleiche Taktik bei Uria anwendet – aus einem ähnlichen Grund: er will etwas haben, was ihm gehört. Tttt
Weitere Gedanken finden wir hier:
1. Samuel 18:1-3
Diese Verse und das, was David später beim Tode Jomathans sagt, dass ihm dessen Liebe wertvoller sei als die Liebe von Frauen – dies deuten viele als Homosexualität. Haben sie damit Recht? Oder war David gar bisexuell?
Leider ist dies heute oftmals so, dass viele Menschen nicht wissen, dass die Liebe viele verschiedene Formen haben kann. Und wenn dann jemand sehr tiefe Gefühle für eine andere Person entwickelt, dann verwechselt er sie mit romantischer Liebe und sexueller Anziehungskraft. So sind dann solche Personen stark irritiert und verunsichert, wenn sie eine Art Seelenverwandtschaft zu jemanden vom eigenen Geschlecht entwickeln und fragen sich, ob sie vielleicht homosexuell sind.
Warum ist dies so? Liegt dies daran, dass die Sexualität in der heutigen Zeit so stark überbewertet wird?
Was diese beiden Männer verbindet ist eine Seelenverwandschaft und dies ist etwas sehr schönes, wenn uns diese mit unserem Ehepartner verbindet.
Aber wenn wir uns mit den verschiedenen Facetten der Liebe befassen, dann sehen wir, dass der größte Teil auf die beiden Männer zutrifft:
Die Eros-Liebe, die erotische Zuneigung zwischen Mann und Frau ist nur eine Facette. Sie macht nicht wirklich die Liebe aus, sondern ist nur ein wundervolles Geschenk von Jehova an Eheleute, damit sie ihre innige Liebe auf besondere Art und Weise ausdrücken können und die die Ehebande und innige Vertrautheit noch mehr stärken.
Vielleicht sollten wir uns nochmals den entsprechenden Stoff zum Thema Liebe und den verschiedenen Facetten dazu durchlesen und darüber nachdenken. Dann werden wir ganz bestimmt nicht mehr glauben, dass es sich hier um eine homosexuelle Neigung der beiden handelt.
Vor allen Dingen wird uns dies dann auch dabei helfen, unsere zwischenmenschlichen Beziehungen erfolgreicher und erfreulicher zu gestalten.
Aber genau aus dem Grund, warum den beiden solche widernatürlichen Gefühle unterstellt werden und viele verunsichert sind, wenn sie starke Gefühle für jemand vom eigenen Geschlecht entwickelt, sollten wir uns davor hüten, unangebracht viel Zeit mit jemanden vom anderen Geschlecht zu verbringen, wenn einer von uns beiden nicht frei ist. Denn; Seelenverwandschaft, uns verstanden und ernst genommen fühlen, uns sicher und geborgen fühlen – sind nicht unbedingt mit der Liebe zu verwechseln, die uns dann vielleicht veranlasst, unseren eigenen Ehepartner zu verlassen.
Zu diesem Thema kann ich euch auch zwei sehr schöne Ansprachen empfehlen: „Die Versuchung überwinden mit Hilfe der Bibel“ von Bayless Conley und „Wahre Freiheit“ von John Goering.
1. Samuel 19 – David muss um sein Leben fliehen und dies bedeutet auch Trennung von der frisch gebackenen Ehefrau
Nun ist es also an der Zeit, dass David um sein Leben flieht. Aber warum ist er erst so lange geblieben? Warum ist er nicht bereits eher geflohen?
Lag dies vielleicht daran, dass er glaubte, dort bei Saul lernen zu können, wie man richtig regiert und richtig Kriege führt?
Diese Fähigkeiten würde er ja benötigen, wenn er dann selbst als König eingesetzt würde.
Und warum flieht er alleine und nimmt seine Frau nicht mit?
Sie waren doch erst sehr kurz verheiratet, will er sie nicht in seiner Nähe haben? Oder geht es ihm darum, dass sie dann ebenfalls in Gefahr wäre?
Wie geht es Michal dabei?
Sie liebt doch ihren Mann. Nun muss sie ihn wegschicken, denn sein Leben ist in Gefahr.
Wie empfindet sie wohl in der Zeit, die sie allein weiter im Hause des Vaters lebt? Wohl wissend, dass dieser ihren Mann hasst und zu Tode bringen wird.
Ich stelle mir das alles nicht so einfach vor
Weitere Gedanken finden wir hier:
1. Samuel 20 – der Vater hasst den Menschen, den die Kinder lieben – wie mag sich dies auf das Familienleben im Königshaus ausgewirkt haben?
Wie furchtbar für Jonathan: der Vater hasst den Freund so sehr, dass er in Wut und Eifersucht fast den eigenen Sohn tötet!
Stellen wir uns vor, wir wären an seiner Stelle gewesen und unser Vater würde so denken und handeln. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ich es nur noch eine einzige Sekunde im Elternhaus ausgehalten hätte. Wieso blieben Jonathan und Michal?
An dem, was Saul seinem Sohn in Vers 31 ins Gesicht schleudert, können wir erkennen, dass Saul sehr wohl weiss, dass David von Jehova zum nächsten König auserwählt ist. Denn er bringt die königliche Nachfolge mit diesem in Verbindung.
Ist dies vielleicht mit ein Grund für den Hass, mit dem er David verfolgt: weil er seinem eigenen Sohn die Nachfolge auf den Thron sichern will?
Weitere Gedanken finden wir hier:
1. Samuel 21 – 24
1. Samuel 21 – Achisch und Gad – gehörten sie nicht zum Volk Israel?
Wohl dem, der mit den vielen „fremden“ Namen etwas anfangen kann – seien es Namen von Personen oder Städten.
Denn zuerst denke ich beim Lesen, dass dies doch David glücklich und wenigstens etwas stolz machen muss, dass er als der künftige König erkannt wird. Aber warum würde er sich dann verrückt stellen?
Aber nun wird es verwirrend: im Einsichtenbuch erfahren wir, dass der Stamm Gad zum eigenen Volk gehört und später David unterstützt. Wieso dann dieses Verstellen?
Unter den Begriff Achisch heißt es sogar im Einsichtenbuch, dass er hier beim ersten Eintreffen für einen Feind gehalten wird und sich deshalb verstellt. Aber wieso halten sie ihn für einen Feind, wenn sie ihn doch gerade zuvor als David, den treuen Gefolgsmann Sauls erkannt haben?
Zu dem zweiten Mal, wo die beiden zusammentreffen, wird gesagt, dass Achisch der Meinung ist, dass David und seine Leute in seinem Auftrag die eigenen Brüder überfallen.
Wie wir sehen, reicht es nicht, mit dem Namen der Stämme und Städte vertraut zu sein, sondern auch, wo wir uns gerade im Strom der Zeit befinden. Scheinbar sind die Israeliten bereits ganz zu Anfang – unter dem ersten König – untereinander verfeindet.
Denn die Stadt Gad zählt mit zu den Zufluchtsstädten. Was muss das für ein Durcheinander gewesen sein, wenn zu dieser Zeit ein Totschläger nach Gad geflüchtet ist…
Die vielen Gedanken der Vorjahre zu der Geschichte mit Ahmelesch und den Schaubroten finden wir hier:
1. Samuel 22 – glaubt Saul eigentlich selbst, was er hier erzählt?
Was für ein Wahnsinn – und dies alles nur, weil Saul unter einer Art Verfolgungswahn leidet!
Er sagt, dass David ihn mit seinem Hass verfolge und ihm nach dem Leben trachten würde – aber im gleichen Atemzug beschwert er sich, dass niemand ihm meldet, wohin dieser geflohen sei! Er ist es doch, der die ganze Zeit dem Schwiegersohn nachjagt, im diesen zu vernichten.
Glaubt er eigentlich selber, was er da sagt?
Hier findet ihr einige Gedanken aus den Vorjahren zu diesem Kapitel:
1. Samuel 23 – der Hass Sauls auf ihn und wie er besser mit den negativen Gefühlen umgegangen wäre
Interessant, wie Jehova arbeitet:
David ist in der Klemme, fast hat Saul ihn schon, da schickt Jehova die Philister gegen das Volk und erinnert Saul damit an seine eigentliche Aufgabe: schliesslich war er der König von Israel und hatte damit auch für dessen Schutz und Sicherheit zu sorgen.
Saul zieht auch brav ab, aber bereits im nächsten Kapitel lesen wir, dass dies nur eine lästige Unterbrechung für ihn ist. Für ihn gibt es Wichtigeres: er hat sich die Verfolgung Davids zur Lebensaufgabe gemacht.
So können wir sehr schön erkennen, wie weit er sich bereits von Jehova entfernt hat.
Phasenweise tut mir Saul richtig leid. In den Ansprachen von Bayless Conley taucht immer wieder ein Gedanke auf, den wir uns persönlich „auf unsere Fahne geschrieben“ haben:
Saul versucht es mit seiner zwanghaften Verfolgung von David. Dabei weiss er doch eigentllch, was ihm fehlt. Denn er hatte es ja bereits. Zwar hat ihn Jehova wegen seinem Verhalten verworfen, aber er versucht es zu erzwingen. Leider mit den völlig falschen Mitteln.
Hatte er wirklich verstanden, warum Jehova sich von ihm zurückgezogen hat? Wieviel hat er von dem mitbekommen, was ihm Samuel dazu gesagt hat?
Seine Aussage war, dass Jehova ihn verworfen habe und daher das Königtum von ihm nimmt und es einem anderen geben wird.
Ursache und Wirkung.
Der Segen hängt mit dem Königtum zusammen und so schlußfolgert Saul: wenn es den anderen König nicht mehr gibt, dann muss Jehova es mir wiedergeben und dann habe ich auch wieder seinen Segen.
Ein großer Irrtum! Er zäumt das Pferd von hinten auf, wie man bei uns so schön sagt.
Andersherum wird ein Schuh draus und ein ähnliches Problem scheinen heute auch viele Christen zu haben:
Sie wollen gern die versprochene Belohnung. Sie wollen ins Paradies kommen und dabei ist ganz egal, ob sie glauben, in den Himmel zu kommen, oder dass sie einmal im Paradies auf Erden leben werden. Also tun sie Dinge, von denen sie annehmen, dass sie wichtig sind, um dem Schöpfer zu gefallen.
Aber mit dieser Motivation kommen wir nicht weit. Zwar fragen wir uns auch hier, was Jehova gefällt, aber oft in der Hinsicht, was erlaubt ist. Wie weit dürfen wir gehen, um noch annehmbar zu bleiben?
Unter den ersten Christen entsteht in dieser Hinsicht ein Zwiespalt. Einige glauben, man könne sich die Gnade Gottes verdienen und so fordern sie für die Christen, die aus den Nationen kommen, zuerst die Beschneidung. Die Apostel erklären immer wieder, dass dies eine unverdiente Güte ist und verwirren noch mehr, wenn sie an anderer Stelle sagen: „Glaube ohne Werke ist tot“.
Die richtige Motivation ist Liebe zu Gott. Wir gehorchen nicht, damit er uns liebt – sondern weil er uns liebt. „Weil er uns zuerst geliebt hat“, „während wir noch Sünder waren“ (1. Johannes 4:9-10; Römer 5:7-8)
Wir sind so begeistert von unserem Gott, dass wir ihm aus Dankbarkeit gefallen wollen. Nicht, weil wir uns für die Zukunft etwas erwarten – sondern weil wir dankbar sind für das, was er bereits für uns getan hat.
Das Loskaufsopfer Jesu Christi.
Jesus hat uns nicht von unserer Sünde losgekauft, damit wir einmal in einem Paradies leben können – sondern damit wir mit Gott versöhnt werden können.
Auch hier geht es also nicht um einen Preis, Ansehen oder Ehre, sondern um eine persönliche Beziehung zu unserem Gott. Alles andere ist ein wunderschöner Nebeneffekt – aber nicht die Hauptsache.
Können wir aus diesem Mißverständnis – aus dem Fehler Sauls – etwas für uns heute lernen?
Auch zu diesen Gedanken gibt es zwei sehr schöne Ansprachen:
Weitere Gedanken aus den Vorjahren finden wir hier:
hier für euch noch „unsere Fahne“ 😉
1. Samuel 24 – David redet sehr geschickt und gibt Saul die Gelegenheit, sein Gesicht zu wahren:
Ob ihn das Handeln Davids wohl beschämt hat?
Wie mag er sich wohl dabei gefühlt haben, dass alle seine Gefolgsleute dies mitbekommen? Immerhin hatte er die ganze Zeit behauptet, dass David ihn verfolgen würde und nun bekommen sie einen sichtbaren Beweis, dass dies nicht stimmt.
Ich finde es sehr geschickt von David, seine Worte damit einzuleiten, dass der König wohl einer Lüge aufgesessen sei. So kann dieser sein Gesicht wahren, wenn der Eindruck erweckt wird, dass der Hass nicht von Saul ausgeht, sondern er Angst um sein Leben hatte, weil er von Intriganten falsch informiert worden sei.
Hier finden wir noch einige Gedanken aus den vergangenen Jahren zu diesem Kapitel:
1. Samuel 25 – 28
1. Samuel 25 – wieso nimmt sich David andere Frauen, während er auf der Flucht ist?
Da wir uns in den vergangenen Jahren wirklich sehr ausgiebig mit Nabal, David und Abigail beschäftigt haben (s.u.), heute nur eine kurze Frage:
Warum hat sich David zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Frauen genommen? Liebte er seine Frau Michal nicht mehr oder wusste er da bereits, dass ihr Vater sie einem anderen gegeben hatte?
Wo befinden wir uns hier im Strom der Zeit?
Zu Anfang wird gesagt, dass Samuel nun gestorben ist und morgen beenden wir mit Sauls Tod das Buch 1. Samuel und die Regierungszeit Sauls. Welche Zeitspanne liegt dazwischen?
Könnte es sein, dass David zu dieser Zeit bereits viele Jahre auf der Flucht war und er sich die anderen Frauen genommen hatte, um zu vermeiden, dass er Jehova kränkt, indem er Hurerei begeht? Wir wissen ja, dass ihm auf der Flucht viele Kinder geboren werden, die ihm dann mit ihren Müttern ins Königshaus folgen – oder habe ich hier etwas falsch verstanden?
Die Gedanken aus den Vorjahren hierzu finden wir hier:
1. Samuel 26 – dies zeigt uns, warum es so gefährlich ist, Groll zu hegen und unsere Beziehungen nicht zu klären
Wieder stellt sich mir die Frage, warum David zu Saul geht, anstatt sich zu verstecken? Was will er von ihm? Er hatte ja bereits davor gesagt, dass er niemals die Hand gegen den Gesalbten Jehovas erheben wolle. Warum schleicht er sich dann zu ihm ins Lager?
Ist er es einfach leid, ständig auf der Flucht zu sein, dass die Angst und ständige Flucht vor Saul sein Leben beherrscht?
Will er seiner Angst mutig begegnen? Denn solange wir vor unserer Angst weglaufen, wird sie nicht fliehen, sondern uns immer mehr umklammern. Wenn wir ihr mutig entgegentreten – dann wird sie vor uns fliehen!
Hat er von vornherein diese Aktion vor? Weil er ja schon einmal damit Saul besänftigen konnte?
Wie lange ist dies her? Wir haben es erst gestern gelesen, aber wir wissen ja, dass dies nicht heißen muss, dass auch in Wirklichkeit nur Stunden oder Tage vergangen sind. Wie lange hatte die Demonstration bei Saul vorgehalten?
Warum muss er Saul immer wieder daran erinnern, dass er ihm nichts Böses will? Schließlich braucht es beide Male nicht viel, Saul erkennt auch jetzt wieder sofort, dass er David Unrecht getan hat.
Hat dies wieder mit „dem Bösen Geist“ zu tun, den Jehova nicht wegnahm und der damit zu tun hatte, dass er Jehovas Segen am falschen Ort suchte? Wir hatten ja gestern länger darüber nachgesonnen, was Saul fehlte und wie er es hätte auf die richtige Weise suchen können.
Diese Geschichte sollte uns daran erinnern, wie gefährlich es ist, Groll gegen einen anderen zu hegen, der uns unserer Ansicht nach weh getan hat und wie gefährlich auch, wenn wir die Schuld beim anderen suchen – anstatt aufrichtig unter Gebet mit Jehova darüber zu reden.
Thom erzählte heute von einer Ansprache, die er Nachts gehört hatte, wo der Redner sagte, dass er von Jehova dazu aufgefordert worden sei, sein Verhältnis mit seinem Vater in Ordnung zu bringen. Diesen Gedanken habe ich in den vergangenen Monaten schon öfters in Ansprachen von Bayless Conley gehört. Gerade erst zu Anfang diesen Jahres hat er eine zweiteilige Ansprache dazu gehalten: „Gesunde Beziehungen leben“. Da war dieser Gedanke wieder Gegenstand und Grundlage der Ansprache. Hier erklärt er auch, warum Jehova dies immer wieder von seinen Anbetern fordert:
ER ist ein Gott des Friedens und der Ordnung. Er erwartet von seinen Anbetern, dass sie ihn auch in dieser Hinsicht nachahmen. Wir können nicht sagen, dass wir Jehova lieben und Christus nachfolgen und gleichzeitig Groll gegen andere hegen. Egal, was auch passiert ist, so erwartet Jehova doch von uns, dass wir „mit anderen Frieden halten, soweit dies von uns abhängt“ und dass wir Streitigkeiten im Lichte von Gottes Wort bereinigen. Jesus sagte: „wenn du deine Gabe vor den Altar bringst und dich erinnerst, dass ein anderer etwas gegen dich hat, dann gehe hin und schließe zuerst Frieden und dann komm wieder und bringe deine Gabe dar“. Auch sagte Paulus: „wer sagt, dass er Gott liebt, den er nicht gesehen hat und seinen Bruder hasst, der lügt“. Jesus hatte gesagt, dass wir sogar unsere Feinde lieben sollten, „denn wenn wir nur die lieben, die uns Gutes tun, dann tun wir nichts Besonderes. Die Menschen, die ohne Gott leben, tun dies ebenso“. Wir sollten sogar unsere Feinde lieben und von uns als seinen Anbetern erwartet Jehova, dass wir unsere Eltern lieben und achten.
Es kann also mit uns und der wahren Anbetung nicht zusammen passen, dass wir ungeklärte Beziehungen haben. Es liegt also an uns, diese zu klären. Erst dann sind wir wirklich Diener Jehovas, auf die er auch stolz sein kann.
Jehova ist ein Gott der Vergebung. Er sucht nach Gründen, warum er uns vergeben kann, wenn wir gegen ihn gesündigt haben. Bereits beim kleinsten Anzeichen kommt er uns mit weit geöffneten Armen entgegen. Er will uns vergeben.
Auf der anderen Seite erwartet er auch von uns, dass wir denen vergeben, die gegen uns gesündigt haben. Dies ist sogar Teil des „Vaterunsers“, dass Christen auf der ganzen Erde beten. Jesus sagte sogar, dass wir nicht richten sollten, denn „in dem Masse, wie wir andere richten, werden wir von Jehova ebenso gerichtet werden“. Erinnern wir uns in diesem Zusammenhang bitte auch an das Gleichnis vom unbarmherzigen Sklaven. Ein solcher wollen wir ganz bestimmt nicht sein – oder?
Sind wir nicht froh und glücklich darüber, dass unser Gott uns nicht unbarmherzig verstösst, wenn wir ihn – wieder einmal – enttäuscht haben, sondern uns voller Liebe entgegen kommt, wenn er sieht, dass es uns wirklich leid tut?
Gerade innerhalb der eigenen Familie sollte es einen solchen Groll nicht geben. Oftmals entsteht so eine Situation auch aus Mißverständnissen heraus und wir sollten dem anderen die Gelegenheit geben, dies aufzuklären. Ich denke hier auch an die Ansprache „Frieden in Gottes Haus – Friede in unserem Haus“ von Bayless Conley, wo er sich mit Abraham beschäftigt und wie er oftmals in solche Situationen geriet.
Außerdem haben wir ja in den vergangenen Jahren gelernt, dass uns unsere Erinnerung oftmals einen Streich spielt. Wenn ich mich mit meinen Eltern über meine Kindheit unterhalte, sehe ich oft, dass wir die gleichen Situationen unterschiedlich erlebt haben. Teilweise reichen sogar Fotos von damals, um mir zu zeigen, dass die Dinge nicht so waren, wie ich sie viele Jahre schmerzlich in meinem Herzen getragen habe.
Geben wir einander eine Chance und lassen wir uns bitte nicht gegeneinander erbittern. Hegen wir keinen Groll und unternehmen wir von uns aus Schritte, um unsere Beziehungen zu klären!
Wir sehen hier bei Saul, wie sehr dies alles sein ganzes Leben vergiftet. Und ganz besonders, dass er sich damit immer mehr von Jehova entfernt und seine Beziehung zu Jehova selbst zerstört. Er denkt, dass David daran Schuld trägt – dabei ist er selbst es, der sein Leben und seine Freundschaft zu Jehova zerstört.
In einigen Ansprachen von Bayless Conley zum Thema Ehe wirft er einen weiteren Gedanken auf, der mich sehr betroffen macht. Er erwähnt, dass wir innerlich Mauern aufbauen könnten, ohne es zu bemerken und damit unsere Ehe in Gefahr bringen. Er erzählt von seiner eigenen Ehe und dass eine ungeklärte Sache seiner Frau mit ihrem Vater ein großes Problem für die Beziehung der Eheleute darstellte. Ein bestimmtes Verhalten ihres Mannes erinnerte an ein Verhalten ihres Vaters, dass sie als Kind sehr geschmerzt hatte, daher flippte sie regelrecht aus, wenn ihr Mann es tat – ohne dass es in der aktuellen Situation Sinn machte und sie sich dessen bewusst war. Dies war ganz zu Anfang der Ehe und sie war sich dessen nicht einmal bewußt. Aber als sie ihre Beziehung mit ihrem Vater klärte, war das Problem verschwunden!
Dies hat mich persönlich sehr betroffen gemacht.
Es zeigt wirklich, wie wichtig es für uns ist, unsere persönlichen Beziehungen zu klären! Denn ansonsten wird es uns unser ganzes Leben verfolgen und unsere Beziehungen vergiften und wir selbst begreifen nicht, was hier eigentlich passiert.
Ja, hätte Saul nur so gedacht und gehandelt, sein Leben hätte anders verlaufen können.
Die Gedanken und den ergänzenden Stoff aus den Vorjahren dazu finden wir hier:
1. Samuel 27 – warum lässt Saul David in Ruhe, nachdem dieser zu den Philistern „übergelaufen“ ist?
Aus den Kommentaren von Darby und Rosier geht hervor, dass dies kein guter Schachzug war. Er ist zwar vor Saul in Sicherheit, aber er bringt sich auch in eine prekäre Lage – denn er ist laufend gezwungen zu lügen.
Aber warum lässt Saul von David ab, als er zu den Philistern ‚übergelaufen‘ ist?
Stellt er dort keine Bedrohung mehr für ihn dar? Denkt er, damit habe sich David bei Jehova stinkend gemacht und sei deshalb nicht mehr im Rennen, was ein Amt als König betrifft?
Weitere Gedanken finden wir hier:
1. Samuel 28 – Wieso verkünden also Dämonen die Worte Jehovas, wenn sie doch auf der Gegenseite bei Satan stehen?
In den vergangenen Jahren hatten wir uns gefragt, wieso der von der Wahrsagerin „heraufgerufene Samuel“ Saul die Worte Jehovas verkündet. Denn es war ja ganz bestimmt nicht Samuel selbst, denn dieser „schlief im Tod“. Wieso verkünden also Dämonen die Worte Jehovas, wenn sie doch auf der Gegenseite bei Satan stehen?
Aber wir kennen Ähnliches aus den Evangelien – dass Personen, die von Dämonen besessen waren, Jesus und den Jüngern nachliefen und verkündeten, dass dieser der verheißene Messias sei.
Auch haben wir vor einigen Wochen von Bileam gelesen, der das Volk Israel verfluchen wollte – und statt dessen die Worte Jehovas redete.
Jehova kann gebrauchen, wen er will. Hier zeigt er Saul, wie unsinnig sein Ansinnen eigentlich ist. Er kann sich auf den Kopf stellen, wenn er will, aber er kann Jehova nicht zwingen, mit ihm zu sein und ihn zu segnen.
Also legt ER dem Wahrsagedämon die Worte in den Sinn, die er Saul bereits durch Samuel hatte mitteilen lassen. Daran hatte sich nichts geändert, schon gar nicht die Tatsache, dass er den künftigen König David mit aller Kraft verfolgt hatte.
Er zeigt ihm auf, dass er selbst es war, der sich von Jehova abgewandt hatte und dass er nun lediglich das erntet, was er gesät hatte.
Interessanterweise tut Jehova auch genau das, was David ihm die beiden Male gesagt hatte, als dieser ihm bewies, dass er nichts gegen Saul hat: er richtet nun zwischen Saul und David und zeigt dem König ganz deutlich, dass er dies besser gelassen hätte.
Wie wir sehen, hatte Saul seine Energie die ganzen Jahre sinnlos mit dieser Verfolgung verpulvert, denn was er letztlich erreicht, ist nur das Gegenteil.
Wenn wir Jehovas Segen und Freundschaft verloren haben, dann machen wir es nicht damit besser, dass wir andere mit unserem Hass verfolgen, die offensichtlich SEINE Freundschaft haben. Besser wäre es, in uns zu gehen, zu sehen, was uns eigentlich von Jehova entfernt und dann von unseren schlechten Wegen umzukehren. Nur so können wir wieder eine gute Beziehung zu Gott aufbauen!
weitere Gedanken finden wir hier:
1. Samuel 29 – 31
1. Samuel 29 – wieso widerspricht David hier?
Jetzt mal ganz ehrlich: wieso widerspricht er hier dem König von Achisch?
Muss er nicht erleichtert sein, dass er nicht gegen sein eigenes Volk in den Krieg ziehen muss – und dies ohne alle Tricks? Oder ist dies nur eine Show, um den König noch mehr in Sicherheit zu wiegen?
Weitere Gedanken finden wir hier:
1. Samuel 30 – wer waren eigentlich die Amalekiter, dass sie gegen beide Krieg führten?
Wer waren eigentlich die Amalekiter – dass sie das Volk Jehovas und seine Feinde die Philister überfielen?
Laut Einsichtenbuch stammen sie von Esau ab und sind spätestens seit dem Auszug aus Ägypten Feinde Israels und von Jehova verworfen. Es waren die Amalekiter, an denen Saul gescheitert ist. Er hatte nicht gehorcht und den König von Amalek nicht getötet, wie es ihm Jehova gesagt hatte.
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist Amalek generell ein streitbares Volk, was bereits Isaak in dem „Segen“, den er Esau gab, angedeutet hat.
Vor diesem Hintergrund macht ihr Verhalten Sinn. Wenn sie nur um des Kampfes Willen in die Schlacht zogen und sie zu niemanden richtig gehörten, dann war es ihnen ja egal, wen sie sich gerade vornahmen
Da sehen wir, wie hilfreich es sein kann, wenn wir uns mit den damaligen Begebenheiten und Hintergründen befassen, denn dann verstehen wir besser, was eigentlich passiert und worum es geht. Und auf diese Weise wird das Lesen in der Bibel niemals langweilig – auch wenn wir sie zum zigsten Mal lesen 😉
Weitere Gedanken finden wir hier:
1. Samuel 31 – ein unrühmliches Ende für Saul und was wir für uns daraus lernen können
Was für ein unrühmliches Ende für Saul, dem so viel daran gelegen war, sein Gesicht nicht zu verlieren und der seinerzeit Samuel genötigt hat, mit ihm zurückzukehren und ihn vor den Augen des Volkes zu ehren!
Ob sein Leben anders verlaufen wäre, wenn er anders auf die Zucht Jehovas reagiert hätte?
Aber wieso hatte Jehova David bereits so schnell als Ersatzkönig eingesetzt?
Was hatte Saul eigentlich falsch gemacht, das wir heute besser vermeiden sollten?
Ihm ging es nur um sich und sein Ansehen, seine Ehre und seinen Lohn. Dabei war er eigentlich nur ein Werkzeug Jehovas. Er nahm sich selbst viel zu wichtig!
David hingegen blieb demütig und wollte sich gern von Jehova benutzen lassen, ganz egal, wie dies aussehen sollte. Geduldig hielt er sich bei der ganzen Verfolgung zurück und ging einem Streit aus dem Weg. Immer wieder zeigte er Saul, dass er keine Gefahr oder Konkurrenz wäre. Nie brüstete er sich damit, dass er bereits längst von Jehova zum nächsten König gesalbt worden war.
Auch Saul hatte ja einst klein und demütig angefangen. Wenn er kein gutes Herz gehabt hätte, dann wäre er sicherlich nicht von Jehova zum ersten König SEINES Volkes auserkoren worden. Aber wo genau hat er den richtigen Weg verlassen?
Es gibt ein weltliches Sprichwort: „Macht verdirbt den Charakter“ – und oftmals bestätigt sich dies.
Aber warum gab es immer wieder Einzelne, bei denen es nicht so war? Was war bei denen anders?
Ich denke, wir dürfen einfach nicht aus den Augen verlieren, worum es wirklich geht: es geht um unsere Beziehung zu Jehova.
Wie wichtig ist sie uns?
Wir dürfen IHM ganz nahe sein, er lädt uns sogar dazu ein, sein Freund zu werden, wie Abraham sein Freund war. Es liegt an uns. Ist dies auch unser wichtigstes Ziel im Leben?
Wir hatten ja in der letzten Zeit bereits öfters über unsere Motivation gesprochen und dies scheint wirklich das Geheimnis von Jehova, seinem Wort und der wahren Anbetung zu sein.
In seinem Vortrag „Unser Erbe – Frieden“ stellt John Goering die Frage, wie wir das Christentum mit einem Wort beschreiben könnten. Die meisten würden es mit dem Wort „Nächstenliebe“ zusammenfassen. Ich habe länger darüber nachgedacht und ich würde sagen „Vergebung“. Er nennt es eher „Gabe/Geschenk“ und geht darauf ein, dass wir uns nichts verdienen können. Es geht nicht darum, was wir tun müssen, sondern was Jehova und Jesus für uns getan haben. Dadurch ist Gott „jetzt schon mit uns zufrieden“.
Wenn wir dafür Wertschätzung und Dankbarkeit haben, dann werden wir auch entsprechend leben!
Saul hatte es verkehrt herum versucht, denn er wollte sich dies verdienen und hörte dabei leider nicht richtig zu, was Jehova wollte. Er war zu sehr auf sich und das, was ihn betrifft, fixiert,
Nun könnte man ja sagen, dass durch diese Sache mit der Gnade und dass Jehova durch das Opfer Jesu jetzt schon mit uns zufrieden ist, ja wieder diejenigen angezogen werden, die nur den Lohn wollen. Warum entsprechend leben, wenn doch schon alles zwischen uns und Jehova klar ist?
Wenn wir so denken, dann haben wir nicht die richtige Motivation und sind wie Saul und andere nur auf uns fixiert!
Thom sagt, eigentlich müßte jeder Christ den Film „Die Passion Christi“ gesehen haben, damit ihm klar wird, was Jehova und Jesus eigentlich für uns getan haben. Dann werden wir uns schämen, wenn wir wieder mal aus einer Schwäche heraus Dinge getan haben, die die beiden enttäuschen. Aber durch diese Scham werden wir eine „gottgemäße Traurigkeit“ entwickeln. Es wird uns wirklich leid tun – und so geben wir Jehova ganz automatisch eine Grundlage dafür, uns mit weit geöffneten Armen entgegenzukommen und uns zu vergeben.
So ganz begriffen habe ich diesen Punkt eigentlich erst in letzter Zeit.
Wenn wir wirklich begreifen, was Jesus für uns getan und gelitten hat, wie wunderbar ist der Gedanke, dass er damit unseren Fehler vergebbar gemacht hat. Wir dürfen unser gutes Verhältnis zu Jehova behalten. ER hat uns verziehen.sicherlich werden wir künftig noch mehr darauf achten, dass wir IHN nicht kränken.
Nicht, weil wir eine – die – Belohnung wollen, sondern weil unser Herz bei dem Gedanken aufgeht, wie gut, liebevoll und barmherzig doch unser Gott ist. Wir haben es nicht verdient, dass er uns vergibt. Aber er tut es trotzdem. Weil er uns liebt! Weil er uns liebt, hat er eine Möglichkeit gefunden, wie der Mensch weiterhin eine gute Beziehung zu ihm haben kann, obwohl ja Adam und Eva dies für sich und alle ihre Nachkommen verspielt haben. Er hätte es nicht tun müssen. Aber er hat es getan, weil er uns Menschen liebt. Und das, obwohl er sich darüber im Klaren ist, dass wir ihn aufgrund unseres unvollkommenen Fleisches immer wieder enttäuschen werden.
Aber ER gibt nicht auf. Er gibt uns nicht auf. Er freut sich über uns und den innigen Wunsch, ihm seine Liebe und Güte in irgendeiner Form zu vergelten, unserer Liebe und Dankbarkeit ihm gegenüber Ausdruck zu verleihen.
Was für ein Gott! Und wir dürfen seine Diener sein und uns willig als sein Werkzeug zur Verfügung stellen.
Auch wenn damals das Loskaufsopfer noch nicht dargebracht worden war, so hatten doch auch Saul und alle anderen Menschen damals die Möglichkeit, eine so innige Beziehung zum Schöpfer zu haben. Saul nutzte sie nicht. Er war zu sehr auf sich fixiert und versuchte es dann zu erzwingen.
Aber David nutzte diese Möglichkeit und er hatte ein sehr enges Verhältnis zu seinem Schöpfer – auch wenn er nicht immer alles richtig machte. Denken wir nur an die Sache mit Bathseba, die eine ziemlich häßliche Geschichte war – besonders mit der Art und Weise, wie er sie zu vertuschen suchte.
Aber er reagierte in der rechten Weise auf Zucht: Saul wollte seine Fehler nicht einsehen, rechtfertigte sich und versuchte, die Schuld auf die anderen zu schieben. David bricht fast zusammen, als ihm klar wird, was er getan hatte. Zuvor hatte er rein menschlich gedacht, aber als ihn Nathan darauf hinweist, wie dies auch Jehova betrifft, da bricht er fast zusammen. Er schämt sich entsetzlich und will jede Strafe von seinem Gott annehmen, egal wie diese aussehen würde. Und dies tut er dann auch im weiteren Verlauf. Er verliert nie sein Verhältnis zu Jehova aus den Augen!
Lernen wir aus der Geschichte und prüfen wir unsere Motivation: warum sind wir Christen, warum beten wir Jehova an? Worum geht es uns? Wollen wir etwas von IHM oder fließt unser Herz über voller Dankbarkeit für das, was ER und sein Sohn Jesus für uns getan haben?
Weitere Gedanken finden wir hier:
zum Schluss dieses Buches und der langen Zeit der Verfolgung Davids, die ja nun beendet ist – hier eine Abhandlung die ich auf bibelkommentare.de gefunden habe. Der Autor macht deutlich, warum die ganze schwere Zeit der Verfolgung und des „auf der Flucht seins“ für Davids Entwicklung und Schulung als künftiger König wichtig war: