Entscheidungen in Sachen Ehe oder Ehelosigkeit wirken sich nicht nur auf das ganze Leben aus – sondern auch darauf, wie man vor Jehova dasteht. Wie kann der Rat der Bibel aus 1. Korinther, Kapitel 7 allen Christen, ob ledig oder verheiratet, in diesem wichtigen Lebensbereich weiterhelfen?
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Weiser Rat zum Thema Ehe und Ehelosigkeit
„Ich sage dies, um euch zu dem zu bewegen, was sich schickt, und zu dem, was ständige Dienstbereitschaft für den Herrn bedeutet – ohne sich ablenken zu lassen„
(1. Korinther 7:35)
KAUM etwas im Leben kann so euphorische Gefühle auslösen – aber auch so viele Enttäuschungen oder Sorgen – wie das Verhältnis zwischen Mann und Frau. Allein schon um uns in dieser Gefühlswelt zurechtzufinden, brauchen wir die Anleitung von Jehova. Und dazu kommen noch viele weitere Gründe:
- Ein Christ, der als Lediger ganz zufrieden ist, fühlt sich vielleicht von Angehörigen oder Freunden bedrängt zu heiraten.
- Jemand anders möchte gern heiraten, hat aber noch nicht den Richtigen gefunden.
- In der Zeit vor der Hochzeit stehen Paare vor der Herausforderung, sich richtig auf die Verantwortung vorzubereiten, die in der Ehe auf sie zukommt.
- Und: vor Versuchungen zu Unmoral muss sich jeder schützen, ob ledig oder verheiratet.
2 Dabei geht es nicht nur um unser persönliches Glück. Noch wichtiger ist, wie wir vor Jehova dastehen. Der Apostel Paulus gab in 1. Korinther Kapitel7 Rat in Sachen Ehelosigkeit und Ehe. Sein Ziel?
Seine Leser „zu dem zu bewegen, was sich schickt, und zu dem, was ständige Dienstbereitschaft für den Herrn bedeutet, ohne sich ablenken zu lassen“ (1. Korinther 7:35).
Schau dir doch bitte seinen Rat zu diesem wichtigen Thema etwas genauer an und überleg dabei, wie du deine Situation – ob als Lediger oder Verheirateter – nutzen kannst, dich noch besser im Dienst für Jehova einzusetzen.
Eine wichtige Entscheidung,
die einem niemand abnehmen kann
3 Verheiratet zu sein galt im Judentum des ersten Jahrhunderts als höchst erstrebenswert. In vielen Kulturen heute ist das nicht anders. Hat ein Mann oder eine Frau ein bestimmtes Ater erreicht und ist noch ledig, fühlen sich besorgte Freunde und Angehörige womöglich berufen, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen:
- Sie legen dem Betreffenden vielleicht nahe, er solle doch mehr dafür tun, einen Partner zu finden.
- Oder sie lassen durchblicken, es gebe da jemand, der ihrer Meinung nach gut zu ihm passen würde.
- Und manchmal wird sogar versucht, zwei Ledige miteinander zu verkuppeln.
All das führt mitunter zu peinlichen Situationen, zu verletzten Gefühlen, und es sind sogar schon Freundschaften daran zerbrochen.
4 Paulus versuchte nie, jemand vorzuschreiben, ob er ledig bleiben oder heiraten sollte (1. Korinther 7:7).
Ich wünsche aber, alle Menschen wären so wie ich selbst. Dennoch hat jeder seine eigene Gabe von Gott, der eine auf diese, der andere auf jene Weise.
Er selbst war glücklich und zufrieden damit, im Dienst für Jehova auf eine Ehefrau zu verzichten, gestand gleichzeitig aber jedem anderen das Recht zu, sein Glück in der Ehe zu suchen.
Heute hat ebenfalls jeder einzelne Christ das Recht, für sich selbst zu entscheiden, ob er heiraten oder lieber ledig bleiben möchte. Jemand in die eine oder die andere Richtung zu drängen steht uns nicht zu.
Als Unverheirateter glücklich
5 In seinen Worten an die Korinther rückt Paulus die Ehelosigkeit in ein auffallend positives Licht. (Lies 1. Korinther 7:8.)
Nun sage ich den Unverheirateten und den Witwen: Es ist für sie gut, daß sie bleiben, wie auch ich bin.
Ganz anders als die zur Ehelosigkeit verpflichteten Geistlichen mancher Kirchen hielt sich Paulus, obwohl unverheiratet, nicht für besser als seine verheirateten Glaubensbrüder. Ihm ging es einfach darum, einen Vorteil herauszustellen, von dem viele ledige Verkündiger der guten Botschaft profitieren. Welchen?
6 Oft kann sich ein verheirateter Christ dank seiner größeren Freiheit für Aufgaben im Dienst Jehovas zur Verfügung stellen, die ein Verheirateter nur schwer übernehmen könnte. Paulus zum Beispiel erhielt den besonderen Auftrag, „ein Apostel für die Nationen“ zu sein (Römer 11:13). Die Kapitel 13 bis 20 der Apostelgeschichte beschreiben sehr anschaulich, wie er und seine Missionargefährten neue Gebiete erschlossen und eine Versammlung nach der anderen gründeten. Die wenigsten von uns heute dürften so viel durchmachen, wie Paulus in seinem Dienst (2. Korinther 11:23-27,32,33)
(2. Korinther 11:23-27) Sind sie Diener Christi? Ich erwidere wie jemand, der von Sinnen ist: Ich bin es in noch hervorragenderer Weise: in mühevollen Arbeiten viel mehr, in Gefängnissen viel mehr, unter Schlägen bis zum Übermaß, oft dem Tod nahe. 24 Von Juden erhielt ich fünfmal vierzig Streiche weniger einen, 25 dreimal wurde ich mit Ruten geschlagen, einmal wurde ich gesteinigt, dreimal erlitt ich Schiffbruch, eine Nacht und einen Tag habe ich in der Tiefe [des Meeres] zugebracht; 26 oft auf Reisen, in Gefahren von Flüssen, in Gefahren von Wegelagerern, in Gefahren von [meiner eigenen] Rasse, in Gefahren von seiten der Nationen, in Gefahren in der Stadt, in Gefahren in der Wildnis, in Gefahren auf dem Meer, in Gefahren unter falschen Brüdern, 27 in anstrengender Arbeit und Mühsal, oft in schlaflosen Nächten, in Hunger und Durst, oftmals der Nahrung entbehrend, in Kälte und Nacktheit.
(2. Korinther 11:32-33) In Damaskus bewachte der Statthalter unter dem König Aretas die Stadt der Damaszener, um mich zu ergreifen, 33 aber ich wurde in einem Weidenkorb durch ein Fenster in der Mauer hinabgelassen und entkam seinen Händen.
Aber die Freude, Menschen helfen zu dürfen, Nachfolger Jesu zu werden, machte das mehr als wett (1. Thessalonicher 1:2-7,9; 2:19).
(1. Thessalonicher 1:2-7) Wir danken Gott allezeit, wenn wir euch alle in unseren Gebeten erwähnen, 3 denn wir erinnern uns unablässig eures Glaubenswerkes und [eurer] liebevollen anstrengenden Arbeit und [eures] Ausharrens als Folge [eurer] Hoffnung, [die ihr] auf unseren Herrn Jesus Christus vor unserem Gott und Vater [setzt]. 4 Denn wir wissen, von Gott geliebte Brüder, daß er euch auserwählt hat, 5 denn die gute Botschaft, die wir predigen, erging nicht allein mit Worten an euch, sondern auch mit Kraft und mit heiligem Geist und starker Überzeugung, wie ihr ja wißt, was für Menschen wir um euretwillen für euch wurden; 6 und ihr seid unsere und des Herrn Nachahmer geworden, da ihr das Wort unter viel Drangsal mit [der] Freude des heiligen Geistes angenommen habt, 7 so daß ihr für alle Gläubigen in Mazedonien und in Achaia ein Vorbild wurdet.
(1. Thessalonicher 1:9) Denn sie selbst berichten fortgesetzt, auf welche Weise wir zuerst bei euch Eingang fanden und wie ihr euch von [euren] Götzen hinweg zu Gott gewandt habt, um wie Sklaven einem lebendigen und wahren Gott zu dienen
(1. Thessalonicher 2:19) Denn was ist unsere Hoffnung oder Freude oder Krone des Frohlockens — nun, seid nicht tatsächlich ihr es? — vor unserem Herrn Jesus bei seiner Gegenwart?
Ob Paulus als Ehemann oder Familienvater genauso viel hätte erreichen können? Wohl kaum.
7 Viele unverheiratete Christen nutzen ihre aktuellen Umstände, um möglichst viel für das Königreich zu tun. Sara und Limbania sind als leidge Schwestern in Bolivien im Pionierdienst. Vor einiger Zeit zogen sie in ein Dorf, in dem seit Jahren nicht mehr gepredigt wurde. Dort gibt es allerdings keinen Strom. War das für sie ein Problem? Sie erzählen:
„Ohne Radio und Fernsehen gibt es nichts, was die Leute von ihrer Lieblingsbeschäftigung ablenken würde: dem Lesen.“
Manche Dorfbewohner zeigten ihnen Veröffentlichungen von Jehovas Zeugen, die schon lange nicht mehr gedruckt werden, die sie aber immer noch gern lesen. Praktisch jeder, bei dem sie anklopften, wollt gern mehr über die Bibel wissen, sodass sie ihre liebe Mühe hatten, das Gebiet durchzuarbeiten. Eine ältere Frau sagte zu ihnen: „Das Ende muss aber nahe sein, wenn Jehovas Zeugen es jetzt sogar bis zu uns geschafft haben!“ Schon bald kamen Leute aus diesem Dorf reglmäßig zu den Zusammenkünften.
8 Das soll natürlich nicht heißen, verheiratete Christen könnten beim Predigen in anspruchsvollen Gebieten keinen Erfolg haben. Doch so mancher Einsatzauftrag, den ein lediger Pionier ohne Weiteres übernehmen kann, wäre für jemand, der verheiratet ist oder Kinder hat, nicht so leicht zu schaffen.
Paulus wusste, wie viel noch zu tun war, um die gute Botschaft weit und breit bekannt zu machen. Und er wünschte allen, dass sie dabei so viel Freude erlebten wie er selbst. Das war der Grund, warum er so positiv davon sprach, Jehova als Unverheirateter zu dienen.
9 Eine ledige Pionierin in den Vereinigten Staaten schrieb: „Manche meinen, wer nicht heiratet, kann nicht glücklich werden. Meine Beobachtung aber ist: Auf Dauer glücklich wird man nur durch eine enge Freundschaft zu Jehova. Bei allem, worauf man verzichtet, ist die Ehelosigkeit doch eine großartige Gabe – wenn man sie richtig nutzt.“
Zum Thema „Glück finden“ schrieb sie: „Die Ehelosigkeit ist kein Hindernis auf dem Weg zum Glück. Im Gegenteil, sie kann ein Sprungbrett dafür sein. Für mich steht fest: Ob Jehova jemand ins Herz schließt, hat nichts damit zu tun, ob derjenige ledig oder verheiratet ist.“ Zurzeit dient diese Schwester Jehova mit viel Freude in einem Land, wo Verkündiger dringend gebraucht werden.
Falls du ledig bist, könntest du dir vorstellen, deine Freiheit verstärkt dazu zu gebrauchen, den Menschen die Wahrheit zu bringen? Bestimmt empfindest auch du dann die Ehelosigkeit als ein kostbares Geschenk von Jehova.
Wenn man gern heiraten würde
10 Viele treue Diener Jehovas, die eine Zeit lang ledig geblieben sind, kommen irgendwann an den Punkt, wo sie sich nach einem Partner umsehen. Ihnen ist bewusst:
Um jemand Passenden zu finden, brauchen sie die Anleitung Jehovas. Deshalb bitten sie ihn um Hilfe. (Lies 1. Korinther 7:36.)
Wenn aber jemand denkt, er verhalte sich gegenüber seiner Jungfräulichkeit ungehörig, wenn diese über die Blüte der Jugend hinausgeht, und es auf diese Weise geschehen sollte, so tue er, was er will; er sündigt nicht. Sie mögen heiraten.
11 Sehnst du dich nach einem Partner, der Jehova genau wie du mit ganzer Seele dient, dann trage ihm diese Bitte immer wieder im Gebet vor (Philipper 4:6,7).
Seid um nichts ängstlich besorgt, sondern laßt in allem durch Gebet und Flehen zusammen mit Danksagung eure Bitten bei Gott bekanntwerden; 7 und der Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft, wird euer Herz und eure Denkkraft durch Christus Jesus behüten.
Und egal, wie lange du warten musst: Lass dich nicht von der Hoffnungslosigkeit zermürben. Mache unseren liebevollen Gott zu deinem Helfer und vertraue fest auf ihn. Er wird dir genau die Unterstützung schenken, die du in emotioneller Hinsicht brauchst (Hebräer 13:6).
so daß wir guten Mutes sein können zu sagen: „Jehova ist mein Helfer; ich will mich nicht fürchten. Was kann mir ein Mensch antun?“
12 Einem ledigen Christen, der gern heiraten würde, kann es passieren, dass er einen Antrag von jemand bekommt, bei dem man sich fragt, inwieweit er sich vom Geist Gottes leiten lässt, oder von jemand, der kein getaufter Zeuge Jehovas ist. Wenn dir das passiert, dann denk bitte daran:
Es gibt etwas viel, viel Schlimmers als die Sehnsucht, an der man als Lediger vielleicht leidet – nämlich den Herzensschmerz, der vorprogrammiert ist, wenn man den Falschen heiratet.
Und hat man erst einmal sein Jawort gegeben, ist man auf Gedeih und Verderb an seinen Partner gebunden – sein Leben lang (1. Korinther 7:27).
Bist du an eine Frau gebunden? Höre auf, eine Loslösung zu suchen. Bist du von einer Frau gelöst? So höre auf, nach einer Frau zu suchen.
Lass dich bitte nicht aus Torschlusspanik dazu verleiten, ein Eheversprechen abzugeben, das du später bereuen wirst. (Lies 1. Korinther 7:39).
Eine Frau ist während der ganzen Zeit, da ihr Mann lebt, gebunden. Wenn ihr Mann aber [im Tod] entschlafen sollte, so ist sie frei, sich zu verheiraten, mit wem sie will, nur im Herrn.
Realistisch an die Ehe herangehen
13 Auch wenn sich Paulus dafür aussprach, Jehova als Unverheirateter zu dienen, war deshalb jemand, der sich für die Ehe entschied, in seinen Augen nicht weniger wertvoll. Im Gegenteil: Unter dem Einfluss von Gottes Geist gab er guten Rat, wie man die Herausforderungen des Ehelebens meistert und unzertrennlich wird.
14 Manche gehen vielleicht mit etwas unrealistischen Erwartungen an die Ehe heran. In der Kennenlernphase kommt ihnen ihre Liebe so groß und einzigartig vor, dass sie nicht den geringsten Zweifel haben: „Wir werden miteinander glücklich.“
In dieser Hochstimmung schweben sie regelrecht in die Ehe hinein und glauben, nichts könne ihr Glück je zerstören. Ist dieses Denken realistisch?
Nein. so wunderschön die romantische Seite der Liebe auch ist – damit allein wären Bräutigam und Braut denkbar schlecht ausgerüstet für die „Drangsal“, die zusätzlichen Belastungen, die jede Ehe einfach mit sich bringt (Lies 1. Korinther 7:28).
Aber auch wenn du heiraten würdest, begingest du keine Sünde. Und wenn ein jungfräulicher [Mensch] heiratete, so würde ein solcher keine Sünde begehen. Indes werden die, die es tun, Drangsal im Fleisch haben. Ich aber schone euch
(Siehe auch „Das Geheimnis des Familienglücks“, Kapitel 2 Absatz 16-19).
15 So mancher Frischvermählte stellt zu seiner Verblüffung – oder sogar Enttäuschung – fest, dass sein Partner in wichtigen Fragen ganz anders denkt als er:
- ob es darum geht, wie man das Geld verwaltet,
- die Freizeit gestaltet,
- wo man hinzieht oder auch
- wie oft man die Schwiegereltern besuchen sollte.
Dazu kommen die individuellen Schwächen und Eigenarten, mit denen sich beide gegenseitig auf die Palme bringen können. Die ganze Tragweite all solcher Faktoren wird in der Verlobungszeit gern unterschätzt. Aber später kann das die Ehe erheblich belasten. Jedes Paar ist gut beraten, wichtige Fragen dieser Art vor der Hochzeit zu klären.
16 Zwei Menschen können nur dann eine glückliche Ehe führen, wenn sie sich den Herausforderungen des Lebens gemeinsam stellen. Sie müssen sich einig sein, wie sie ihre Kinder erziehen und sich um ihre Eltern kümmern, wenn diese Betreuung brauchen. Setzen sie den Rat der Bibel um, werden sie eine Menge Probleme lösen, die nicht lösbaren durchstehen und miteinander glücklich bleiben (1. Korinther 7:10,11).
Den Verheirateten gebe ich Anweisung, doch nicht ich, sondern der Herr, daß eine Frau nicht von ihrem Mann weggehen sollte; 11 doch wenn sie wirklich wegginge, so bleibe sie unverheiratet, oder sonst söhne sie sich mit ihrem Mann wieder aus; und ein Mann sollte seine Frau nicht verlassen.
17 Eine weitere Herausforderung des Ehelebens nennt Paulus in 1. Korinther 7:32-34:
In der Tat, ich will, daß ihr ohne Sorge seid. Der Unverheiratete ist um die Dinge des Herrn besorgt, wie er dem Herrn wohlgefalle. 33 Der Verheiratete aber ist um die Dinge der Welt besorgt, wie er seiner Frau wohlgefalle, 34 und er ist geteilt. Ferner ist die Unverheiratete und die Jungfrau um die Dinge des Herrn besorgt, damit sie sowohl in ihrem Leib als auch in ihrem Geist heilig sei. Die Verheiratete dagegen ist um die Dinge der Welt besorgt, wie sie ihrem Mann wohlgefalle.
Eheleute sind zwangsläufig „um die Dinge der Welt besorgt“: Grundbedüfnisse wie Nahrung, Kleidung und Obdach.
Woran liegt das? Ein Bruder hat sich, solange er ledig war, vielleicht voll und ganz im Dienst verausgabt. Aber als Ehemann stellt er fest: Ihm bleibt gar nichts anderes übrig, als einen Teil dieser Zeit und Kraft jetzt für seine Frau einzusetzen, damit er ihr „wohlgefalle“, sie glücklich macht. Das Gleiche gilt umgekehrt auch für sie.
Jehova weiß: Für eine glückliche Ehe muss einiges an Zeit und Kraft investiert werden, was Mann und Frau früher als Unverheiratete vielleicht im Dienst für ihn eingesetzt haben. Und in siner Weisheit gesteht er ihnen das auch zu.
18 Aber aus dem Rat des Paulus lässt sich noch etwas ableiten: Wenn Eheleute einiges an Zeit und Kraft für ihren Dienst für Gott abzweigen müssen, um sich umeinander zu kümmern – sollten sie dann nicht auch gewisse Abstriche an dem machen, was sie früher in ihrem Singele-Dasein für Unternehmungen im Freundeskreis investiert haben?
- Wie würde sich wohl eine Ehefrau fühlen, wenn ihr Mann nach wie vor ganz im Sport mit seinen Freunden aufgeht?
- Oder: wie fühlt er sich, wenn sie genauso intensiv wie früher mit ihren Freundinnen ihren Hobbys nachgeht?
Es würde nicht lange dauern und er oder sie würde sich vernachlässigt – ja: ungeliebt – vorkommen und wäre einsam und unglücklich!
Das lässt sich vermeiden, wenn Eheleute vor allem daran arbeiten, ihre Bindung zueinander zu stärken (Epheser 5:31).
„Darum wird ein Mann [seinen] Vater und [seine] Mutter verlassen, und er wird fest zu seiner Frau halten, und die zwei werden e i n Fleisch werden.“
Jehova erwartet sittliche Reinheit
19 Diener Jehovas möchten in sittlicher Hinsicht unbedingt rein bleiben. Für manche ist das der Grund, warum sie heiraten. Sie wollen damit Problemen auf diesem Gebiet aus dem Weg gehen. Allerdings ist die Ehe nicht automatisch ein Schutz vor sexueller Unreinheit! Zum Vergleich:
In biblischer Zeit war man in einer befestigten Stadt nur dann wirklich geschützt, wenn man auch innerhalb ihrer Mauern blieb. Wer sich nach draußen vor die Tore begab, riskierte womöglich, von umherstreifenden Räubern überfallen und umgbracht zu werden. So ähnlich ist auch die Ehe nur dann ein Schutz vor Unmoral, wenn man sich innerhalb der Grenzen bewegt, die der Stifter der Ehe für die Sexualität festgelegt hat.
20 Wie diese Grenzen aussehen, beschreibt Paulus in 1. Korinther 7:2-5: Intimbeziehungen mit dem Ehemann ist das exklusive Privileg seiner Frau und umgekehrt. Von beiden erwartet Jehova, dass sie einander das „leisten“, was dem anderen „zusteht“, worauf also jeder Verheiratete ein Recht hat.
Nun gibt es Eheleute, die über längere Zeiträume hinweg voneinander getrennt leben: Sie fahren getrennt in in den Urlaub oder arbeiten weit weg von zu Hause. So kommt es, dass sie einander dieses Recht vorenthalten. Wie traurig wäre es doch, wenn einer der beiden dann aus „Mangel an Selbstbeherrschung“ dem Druck des Teufels erliegen und die Ehe brechen würde!
Jehova segnet Familienväter, die für ihre Lieben sorgen, ohne dabei ihre Ehe aufs Spiel zu setzen (Psalm 37:25).
Ein junger Mann bin ich gewesen, ich bin auch alt geworden,
Und doch habe ich keinen Gerechten gänzlich verlassen gesehen
Noch seine Nachkommen nach Brot suchen.
Warum es sich lohnt,
sich an den Rat der Bibel zu halten
21 Entscheidungen in Sachen Ehe oder Ehelosigkeit dürften zu den schwierigsten gehören, die man im Leben zu treffen hat. Die allermeisten Probleme im zwischenmenschlichen Bereich sind Folge der Unvollkommenheit, und davon sind wir ausnahmslos alle betroffen. Deshalb bleibt niemand von uns vor Enttäuschungen völlig verschont, auch wenn wir von Jehova sehr gesegnet werden.
Doch wenn du den weisen Rat aus Kapitel 7 des ersten Korintherbriefes beherzigst, kannst du solche Probleme auf ein Mindestmaß reduzieren. Dann wirst du aus der Sicht Jehovas „gut tun“, ob du ledig oder verheiratet bist. (Lies 1. Korinther 7:37,38).
Wenn jemand aber in seinem Herzen feststeht, indem er keine Notwendigkeit empfindet, sondern über seinen eigenen Willen Gewalt hat und diese Entscheidung in seinem eigenen Herzen getroffen hat, seine Jungfräulichkeit zu bewahren, wird er gut tun. 38 Folglich tut auch der gut, der seine Jungfräulichkeit in den Ehestand gibt, wer sie aber nicht in den Ehestand gibt, wird besser tun.
Jehova zu gefallen ist das lohnendste Ziel, das du dir stecken kannst!
Wenn er sich über dich freut, wird er dir helfen, in die neue Welt zu kommen, die er versprochen hat. Dann wird das Verhältnis zwischen Mann und Frau völlig frei sein von dem Druck, der heute so schwer auf uns lastet.
Quelle: „Das Geheimnis des Familienglücks“ – Kapitel 2 Absätze 16 – 19
Es im Voraus ermitteln
16 In der Christenversammlung müssen Personen, die mit Verantwortung betraut werden, „zuerst auf ihre Eignung geprüft werden“ (1. Timotheus 3:10). Man kann den gleichen Grundsatz hier anwenden.
Zum Beispiel könnte sich eine Frau fragen:
(Epheser 5:3-5)
(Sprüche 31:23)
(3. Mose 19:32)
(1. Timotheus 5:8)
(1. Timotheus 6:10)
(Titus 2:6-7)
(Sprüche 22:29)
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Ein Mann könnte sich fragen:
(Sprüche 31:10-31)
(Lukas 6:45)
(1. Petrus 4:15)
(1. Timotheus 5:13)
(Epheser 5:22-23)
18 Man bedenke, daß man es nicht mit einem Idealbild eines Helden oder mit einer Hauptfigur aus einem Liebesroman zu tun hat, sondern mit einem unvollkommenen Nachkommen Adams. Jeder hat seine Fehler, und über einige müssen beide beim anderen hinwegsehen (Römer 3:23; Jakobus 3:2). Darüber hinaus kann eine erkannte Schwäche Gelegenheit bieten, geistig zu wachsen.
Angenommen, es käme in der Zeit vor der Ehe zu einem Streit. Dann gilt es, folgendes zu berücksichtigen: Sogar Personen, die sich lieben und gegenseitig achten, sind sich gelegentlich uneins. (Vergleiche 1. Mose 30:2; Apostelgeschichte 15:39.)
Probleme lösen zu lernen kann ein Muster für ehrlichen Gedankenaustausch schaffen, was wichtig ist, wenn es schließlich zur Eheschließung kommt (Kolosser 3:13).
19 Was aber, wenn man etwas feststellt, was einen sehr beunruhigt? Derartigen Zweifeln sollte Beachtung geschenkt werden. Man darf die Augen nicht vor schweren Fehlern verschließen, ganz gleich, wie verliebt man auch ist und wie sehr man sich auch danach sehnt zu heiraten (Sprüche 22:3; Prediger 2:14).
Wenn ernste Bedenken vorliegen, ist es weise, die Beziehung zu jemandem abzubrechen und sich davon zurückzuhalten, eine dauerhafte Bindung mit ihm einzugehen.
warum Ehelosigkeit durchaus ihre Vorteile hat
wenn wir Jehova und den Dienst für IHN in den Vordergrund stellen
in diesem Unterthema bekommen wir sehr schön begründet, warum Paulus für die Ehelosigkeit plädierte: es ging nicht darum, ob es verkehrt ist, zu heiraten, ob man dann Jehova weniger gefallen würde – sondern dass wir mehr Freiheit für den Dienst haben.
Es geht einfach darum, dass wir als Ledige flexibler sind, als wenn wir verheiratet sind, denn wenn wir verheiratet sind, geht es nicht nur um uns. Wenn wir eine Zuteilung bekämen, müssten wir uns zuerst mit unserem Ehepartner absprechen, können ja nicht einfach nur für uns entscheiden. Selbst als Ehemann, der ja das Haupt ist und letztendlich die Entscheidungen trifft, können wir nicht für uns allein entscheiden, denn wir müssen auch Rücksicht auf die Bedürfnisse und Grenzen unseres Ehepartners nehmen.
Sehr schön hier das Beispiel der beiden Pionierschwestern, wo sie dann sagen:
sicherlich hätten sie diese Zuteilung auch mit einem Ehemann annehmen können. Es gibt nichts, was dagegen spricht, denn es gibt ja nichts schöneres, als mit seinem geliebten Ehegefährten gemeinsam Jehova zu dienen. Nichts verbindet uns mehr, als wenn wir gemeinsam im Predigtdienst stehen, wenn wir an einem Strang ziehen und uns selbst noch „nach Feierabend“, also wenn wir nach dem Predigtdienst nach Hause kommen, mit unserem Partner über die Erlebnisse, die Erfahrungen austauschen können.
Trotzdem haben die beiden ledigen Schwestern hier einen eindeutigen Vorteil mir gegenüber, wenn ich die gleiche Zuteilung mit meinem Ehemann gehabt hätte:
Denn die können zu Hause dann ganz einfach relaxen, ohne sich um die andere Gedanken machen zu müssen. Sie können sich ebenso wie ich und mein Mann über die Erfahrungen des Tages unterhalten – aber als Ehefrau bin ich z.B. verantwortlich dafür, dass eine schmackhafte nahrhafte Mahlzeit auf dem Tisch steht. Wenn ich mir mit einer anderen Schwester die Zuteilung teile, habe ich diese Verantwortung nicht. Außerdem kann ich mich nicht voll und ganz nur auf den Dienst konzentrieren, denn mein Ehemann hat auch ein Recht auf mich, auf Gespräche, auf emotionale Zuwendung.
Der Schwester macht es nichts aus, wenn ich nach dem Essen ins Bett falle und mich umdrehe und schlafen. Mein Ehemann könnte enttäuscht sein, auch, wenn er für meine Erschöpfung Verständnis hätte. Denn eigentlich ist es als Ehepaar sehr schön, wenn man nach einem erfüllten Tag gemeinsam den Tag ausklingen lässt, zusammen zu Bett geht, sich noch ein wenig ankuschelt und über den Tag plaudert. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass mich doch eine gewisse Enttäuschung überkommt, wenn mein Mann dann direkt einschläft, sobald er im Bett liegt. Auch wenn ich Verständnis dafür habe, da er einen harten Arbeitstag hinter sich hat und völlig erschöpft ist, so hat man als Ehepaar doch gewisse Erwartungen auch an die Partnerschaft. Es gibt nichts Schöneres für mich, wenn wir angekuschelt im Bett den Tag damit ausklingen lassen, dass wir uns die Erlebnisse des Tages erzählen, uns darüber unterhalten, wie uns bestimmte Dinge beim täglichen Bibellesen berührt haben usw.
Diese Erwartungen haben die beiden ledigen Schwestern nicht, die diese Zuteilung miteinander teilen. Sie kommen auch erschöpft nach Hause, vielleicht bereiten sie sich gemeinsam eine schmackhafte Mahlzeit zu und wünschen sich eine gute Nacht. Vielleicht gehen auch die beiden Schwestern zeitgleich ins Bett – aber keine von beiden erwartet Kucheleinheiten oder noch Gespräche vor dem Schlafengehen.
Daher können sich diese beiden Schwestern einfach besser auf die Zuteilung konzentrieren. Sie können ihre ganze Zeit und Energie einsetzen. Als Ehefrau habe ich die Verantwortung und Verpflichtung, auch noch Zeit und Energie für meinen Partner zu reservieren, wie auch umgekehrt. Einige Absätze weiter kommen wir ja noch dazu, dass man sich als Verheirateter nicht mehr so verhalten kann, wie man es als Lediger getan hatte. Man muss Abstriche machen, um dem Ehepartner gerecht zu werden:
ansonsten könnten wir uns als „schlimmer als ein Ungläubiger“ erweisen, denn:
In diesem Text geht es sicherlich nicht nur um die finanziellen Belange, sondern auch darum, dass wir emotional und in geistiger Hinsicht für unsere Angehörigen sorgen müssen – damit wir weiterhin Jehovas Wohlgefallen haben.
Wie wir sehen, hatte Paulus gute Gründe, warum er dafür plädierte, dass man besser unverheiratet bleiben solle.
Wir wissen, dass nicht jeder dafür geschaffen ist. Der eine hat ein so starkes Bedürfnis nach einer Partnerschaft, dass es die reine Quälerei wäre, wenn er ledig bliebe. Er würde emotional zu sehr darunter leiden und dann die Freude am Dienst für Jehova verlieren. Dies ist nichts, was Jehova möchte. Er will, dass wir ihm dienen, gemäß dem, was jemand hat – nicht gemäß dem, was wir nicht haben!
Auf der anderen Seite gibt es Männer und Frauen, wo der Wunsch nicht so vordringlich ist, wie z.B. bei mir. Sie sind auch ohne Partner glücklich, müssen nicht heiraten. Sie sind damit zufrieden, als Ledige ihre ganze Zeit für Jehova einzusetzen und sie verlieren nicht ihre Freude dabei. Ich habe vor Jahren eine sehr liebe ältere Schwester kennengelernt, die 2005 bereits seit 35 Jahren im Vollzeitdienst diente und davon 30 Jahre im Sonderdienst. Auf meine Frage, warum sie nicht verheiratet sei, antwortete sie mir:
„Ich bin ganz zufrieden mit meinem Leben. Ich muss nicht heiraten. Aber falls mir mal jemand über den Weg laufen würde, der mir so gut gefällt, dann kann ich mir durchaus vorstellen zu heiraten. Aber es eilt nicht“.
Solche Menschen sind wirklich sehr gesegnet, wenn sie diese Gabe voll und ganz in den Dienst für Jehova stellen und wir sollten sie keinesfalls drängen, doch zu heiraten, nur weil uns ihre Lebensweise vielleicht merkwürdig vorkommt. Andere treue Diener Jehovas, die noch nicht den richtigen Ehepartner gefunden haben, obwohl sie gern heiraten würden, können die Zeit, die sie noch ledig sind, gut dazu nutzen, sich im Dienst für Jehova zu verausgaben…
„Augen auf bei der Partnerwahl“
warum es so wichtig ist, dass wir unseren Ehepartner gut auswählen
wir wir sehen, ist es ganz wichtig, bei der Partnerwahl nicht nur nach dem Gefühl zu gehen, sondern auch den Verstand mit einzubeziehen.
Eine Freundin von mir hatte vor Jahren während einer Mutterkindkur (sie war damals alleinerziehend) direkt beim ersten Besuch der Versammlung ihren späteren Ehepartner kennengelernt. Sie sagte „es war Liebe auf dem ersten Blick“. Zugegeben, ihr Auserwählter war optisch sehr ansehnlich und machte auch einen sympatischen Eindruck. Die ganze Zeit der Kur hatten die beiden genutzt, um sich „gut kennenzulernen“ und als sie wieder nach Hause kam, war sie verlobt. Etwa ein halbes Jahr später heirateten die beiden und sie zog weit weg. Wir alle hofften, dass sie ihr Glück gefunden hätte, denn sie hatte bereits eine gescheiterte Ehe mit einem Glaubensbruder hinter sich. Aber, da sie vorher die Ältesten gebeten hatte, sich über den Mann Erkundigungen einzuholen, war eigentlich eine glückliche Ehe zu erwarten. Einige Jahre später hörte ich, dass sie wieder in die Heimatversammlung zurückgekommen war, sie hatte sich von ihrem Mann getrennt. Die Ehe war wohl gescheitert und da beide Anbeter Jehovas sind, ist nicht zu erwarten, dass sie jemals wieder biblisch frei sein würde, zu heiraten. So wird sie wohl den Rest ihres Lebens ledig bleiben müssen.
In der ersten Verliebtheit sehen wir oftmals die Fehler des anderen nicht und wenn wir dann verheiratet ist, ist es dann vielleicht zu spät. Selbst in der Welt lautet das Ehegelöbnis: „bis dass der Tod euch scheidet“.
Im Absatz wird es sehr schön auf den Punkt gebracht:
oftmals ist die Enttäuschung über den Partner so groß, dass man sich trotzdem trennt, selbst mit der Aussicht, sein restliches Leben allein bleiben zu müssen. Leider erliegen dann auch einige Brüder oder Schwestern der Versuchung, ihre Trennung zu rechtfertigen und es alles so hinzustellen, dass sie dann auch biblisch wieder frei wären, neu zu heiraten. Dann werden Lügen aufgetischt, die der andere nicht widerlegen kann – und vielleicht hat derjenige, der sich getrennt hatte, damit sogar Erfolg und konnte neu heiraten. Aber wie denkt Jehova darüber?
1. Korinther 7:27
ja, selbst dann, wenn wir von unserem Ehepartner enttäuscht sind, vielleicht so sehr, dass wir meinen, wir könnten ihn keine Sekunde mehr länger ertragen – für Jehova werden wir nicht nur an diesen Menschen gebunden bleiben, sondern er erwartet von uns auch, dass wir nach Lösungen suchen. Nicht nach einer Lösung, wie wir uns dann doch noch von diesem Menschen lösen und wieder neu auf die Suche gehen könnten – sondern nach Lösungen, wie wir unsere Eheprobleme und Meinungsverschiedenheiten in den Griff bekommen. Dies ist es, was Jehova dann von uns erwartet, selbst dann, wenn unser Ehepartner wirklich ein kompletter Mißgriff sein sollte!
Dies zeigt uns, wie wichtig es ist, bei der Suche nach einem geeigneten Ehepartner auch auf den Verstand zu hören. Jehova lässt uns ja damit nicht allein, sondern er gibt uns auch Anleitung in seinem Wort der Bibel.
Auch der treue und verständige Sklave hat das Problem erkannt und er stellt uns im Familienbuch im Kapitel 2 Stoff aus der Bibel zur Verfügung, nach dem wir überprüfen können, ob wir wirklich den richtigen Partner ins Herz geschlossen haben – sagt uns aber auch, was wir tun sollten, wenn wir merken, dass es dann doch nicht das Richtige ist.
Wenn wir also einen Ehepartner gewählt haben, dann erwartet Jehova von uns, dass wir ganz fest zusammenhalten und unsere Probleme lösen, wenn welche auftreten. Eine Trennung oder Scheidung kommt nicht in Frage – nur mit dem einen Scheidungsgrund: Hurerei.
Auch wenn wir nun versucht wären, unseren Ehepartner in eine Situation zu bringen, in der er der Versuchung der Hurerei erliegt und wir nun frohlocken, dass wir ja garnichts dafür können, „er hat mich schließlich betrogen und damit habe ich einen Scheidungsgrund“ – so sieht Jehova dies noch lange nicht so.
Jehova hat uns beobachtet. Er hat uns dabei zugesehen, als wir unseren Ehepartner ausgewählt haben und er hat uns während unserer Ehezeit beobachtet. Ja, er hat auch gesehen, wie es Probleme gab, wie wir uns vielleicht vernachlässigt fühlten und meinten, wir müssten emotional daran zerbrechen. Aber er hat auch gesehen, wie wir damit umgegangen sind: haben wir vielleicht geschmollt, mit dem Gedanken „wenn er mich liebt, dann wüsste er, dass ich mehr Aufmerksamkeit brauche? Haben wir unseren Teil getan, das Problem zu lösen?
In dem Buch „Lebe mit dem Tag Jehovas vor Augen“, das wir auf dem BZK 2006 erhalten haben, heißt es in dem Kapitel 10 „Dein Beitrag zu einem Familienleben, das Gott gefällt“ auszugsweise:
einige Absätze weiter heißt es:
Aber es kommt nicht nur darauf an, dass wir dann halt dem Gebot entsprechend „bei unserem Partner ausharren“, eben weil wir uns nicht scheiden lassen dürfen – sondern Jehova erwartet von uns, dass wir alles daran setzen, die Ehe wieder liebevoll zu gestalten, so dass beide Partner wieder Freude daran empfinden können. Selbst dann, wenn unser Partner uns wirklich verletzt hat. Vergessen wir nicht: Jehova hasst Scheidung!
In diesem Zusammhang ist das Kapitel 11 in dem Buch „Bewahrt euch in Gottes Liebe“ sehr interessant:
eine Gleichung, die nachdenklich macht!
was für ein Gedanke!!!
Wir werden also zwangsläufig Abstriche machen müssen, wenn wir eine Ehe führen wollen, die erfolgreich ist, in der beide Partner glücklich sind und die Jehova Ehre bereitet und in der keiner von beiden die Freude verliert. Unser himmlischer Vater hat Verständnis dafür – also nehmen wir dies gern für uns in Anspruch.
Auf der anderen Seite:
was würden wir denn über uns und unsere Einstellung und unser Verhältnis zu Jehova verraten – wenn wir weiterhin wie ein Lediger leben würden und weiterhin lustig all dem nachgehen würden, was uns vorher so viel Freude bereitet hat?
Wenn wir zwar bei Jehova und dem Dienst für IHN Abstriche gemacht haben – um unsere Ehe zu einem Erfolg zu machen – aber es nicht für notwendig halten, bei persönlichen Belangen auch Abstriche zu machen?
Werten wir damit nicht Jehova und unser Verhältnis zu IHM ab?
„Naja, wenn das so ist, dann mache ich garnicht erst so viel im Dienst für Jehova und suche mir einen Partner, der die Dinge auch nicht ’so verbissen sieht‘, dann wird es schon klappen und dann muss ich mir auch nicht vorwerfen, dass ich mein Verhältnis zu Jehova abwerte“.
Hm, wie denkt Jehova wohl dann über uns?
Sind nicht wir alle Zeugen Jehovas geworden, weil wir Jehova kennen und dadurch lieben gelernt haben? Ist es dann nicht ganz normal, dass wir IHM gefallen wollen und alles so tun wollen, dass wir SEIN Herz erfreuen?
Behalten wir dies auch dann im Sinn, wenn wir heiraten wollen und später unsere Ehe so führen, dass nicht nur wir selbst glücklich werden, sondern auch unser Partner und so, dass Jehova sich über uns freut?
wie wir uns auf die Ehe vorbereiten können
Auf der anderen Seite hatten wir den Gedanken, dass wir uns bereits vor der Ehe Gedanken machen sollten, dass der zukünftige Ehepartner und ich gut zusammen passen. Wir sollten uns in den wichtigsten Dingen einig sein. Wie könnten wir dies herausfinden?
Die beste Methode ist sicherlich, dass wir gemeinsam das Familienbuch studieren. Aber dazu ist absolut notwendig, dass wir in allem ehrlich sind!
Denn was wäre, wenn wir dem Partner eine Antwort geben, von der wir annehmen, dass sie ihm gefallen würde, es aber nicht mit unserer eigenen Einstellung, unseren eigenen Gedanken und Wünschen übereinstimmt? Wenn wir ihn „anlügen“ um ihm zu gefallen? Hätten wir dann nicht später in der Ehe ein Problem?
„Aber ich will ihm doch gefallen. Wenn ich nun die Wahrheit sage, wie ich denke und fühle, dann heiratet er mich vielleicht nicht und ich möchte doch so gern seine Frau werden. Außerdem möchte ich es nicht unbedingt vor der Hochzeit zu Streit und Konflikten kommen lassen“.
Warum eigentlich nicht?
Wir werden uns im Laufe unserer Ehe sowieso nicht immer einig sein. Dazu sind wir Menschen viel zu verschieden und irgendwann kommt in jeder Ehe der Punkt, wo unterschiedliche Meinungen „aufeinander prallen“. Was dann?
Hier wäre es sicherlich sinnvoll, wenn wir bereits vorher gelernt hätten, konstruktiv mit Kritik und Meinungsverschiedenheiten umzugehen. Dann haben wir die Zuversicht, dass unsere Ehe nicht letztendlich an unterschiedlichen Auffassungen zerbrechen wird.
Im Buch „Schlüssel zum Familienglück“ heißte es im Kapitel 2 auszugsweise dazu:
Hier ist auch ein Punkt, den wir bereits in unserer Kindheit und Jugend lernen können. Solange wir noch Kinder sind, klein und abhängig von den Eltern, werden wir uns sicherlich in der Regel gern den Eltern unterordnen. Aber dann kommt die Zeit der Pubertät. Im neuen Junge-Leute-Buch Band 1, das revidierte, was wir auf dem Kongress in diesem Sommer bekommen haben, steht, dass es für die Zeit der Pubertät normal ist, dass die Jugendlichen alles und jedes ausdiskutieren wollen. Das können sie ja auch – trotzdem werden sie sich letztendlich ihren Eltern unterordnen. Zumindest dann, wenn sie Jehova wirklich lieben und IHM gefallen möchten. Denn er gebietet in Epheser, dass wir unseren Eltern gehorchen sollen.
Dies ist in der Pubertät wirklich nicht einfach, denn wir sind ja gerade dabei, uns selbst zu finden, eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Aber zu dem Lernprozess gehört es auch, zu lernen, uns trotz Meinungsverschiedenheiten unterzuordnen – einfach, weil wir die Autoritäten respektieren, die Jehova vorgesehen hat. Und diese heißt: „Gehorcht euren Eltern in Gemeinschaft mit dem Herren“. Also: alles, was meine Eltern von mir „verlangen“, das nicht gegen biblische Maßstäbe verstößt, habe ich zu tun – auch wenn es mir gerade überhaupt nicht in den Kram passt. Hier bin ich als Jugendlicher dann an einem Punkt, wo ich mich entscheiden muss: ist mir wichtig, wie Jehova über mich denkt, dass ich Jehova gefalle – oder ist mir meine eigene Ansicht, meine eigenen Wünsche wichtiger?
Wenn ich nun in so einer Problemsituation mit meinen Eltern die richtige Entscheidung treffe – weil ich Jehova von ganzem Herzen dienen und ihm wirklich gefallen will – dann werde ich nach Lösungen suchen. Allerdings nicht in der Hinsicht, wie ich trotzdem meinen Willen durchsetze – sondern wie ich an mir arbeiten kann, damit ich es nicht widerwillig tue, sondern gern tue, weil ich einsehe, dass Jehova sie als Autorität über mich gestellt hat. (Siehe auch die Gedanken im Junge-Leute-Buch Teil II, Kapitel 21 und den Erwachet vom Februar 2010, S. 26-29 „Warum müssen wir immer streiten?“)
Diese problematische Situation bietet mir als Jugendlichen also die einmalige Möglichkeit, mich schon mal auf das Erwachsenenleben – auf meine spätere Ehe – vorzubereiten.
Denn ein Jugendlicher oder eine Jugendliche, die hier lieber den Weg des geringsten Widerstandes geht und auszieht, obwohl sie weder volljährig ist noch sich selbst finanziell versorgen kann – der wird auch später ein Problem mit der Unterordnung haben. Denn wie willst du dich als jugendliche Schwester später deinem Ehemann in gottgefälliger Weise unterordnen, wenn du es nicht einmal mit deinen Eltern schaffst? Oder wie willst du dich als jugendlicher Bruder später den Ältesten unterordnen um ein Dienstamt bekleiden zu können – wenn du bei Problemen mit deinen Eltern lieber wegläufst?
Sicherlich ist es eine verständliche Reaktion, dass wir Streit und Problemen lieber aus dem Weg gehen und lieber wegrennen als „uns das anzutun“. Aber es wäre nicht die Handlungsweise, die uns für Jehova annehmbar macht und so werden wir nicht zur christlichen Reife vorandrängen.
Was aber, wenn wir feststellen, dass wir ein echtes Problem mit der gottgefälligen Unterordnung haben? Wenn wir es einfach nicht schaffen, uns unseren Eltern unterzuordnen, weil uns unsere verletzten Gefühle dabei im Weg sind und wir unseren Willen um jeden Preis durchsetzen wollen? Wären wir in einem solchen Fall wirklich reif für die Ehe? Und sollten wir dann mit jemanden vom anderen Geschlecht „gehen“? Oder sollten wir nicht lieber die Zeit nutzen, um an uns, unserer Einstellung zur Unterordnung und an unserem Verhalten arbeiten?
Was, wenn ich eine getaufte christliche Jugendliche bin (noch nicht volljährig), die Streit mit ihren Eltern hat – und der Bruder, mit dem ich „fest gehe“ sagt mir, ich müsse mir von meinen Eltern nichts sagen lassen, „wir heiraten eh bald und dann bin ich dein Haupt – und meine Zustimmung hast du.“? Wäre dieser Mann ein geeigneter Ehepartner, nur weil er ein getaufter Zeuge Jehovas ist und mir bisher nichts Negatives zu Ohren gekommen ist?
Interessante Gedanken
Achtung – dies ist kein Freibrief!!!
das kann ich aber nicht einfach so stehen lassen:
hier geht es lediglich darum, dass wir unserem Ehepartner der Versuchung aussetzen, wenn wir längere Zeit getrennt sind. Es ist kein Freibrief dafür, uns dann das „Begehrte“ – die Zärtlichkeiten, nach denen wir uns so sehnen und die unser abwesende Ehepartner nicht leisten kann, da zu weit weg – woanders zu suchen. Vielleicht sogar noch mit der Begründung: „Als Verheiratete habe ich ein Anrecht darauf und mein Mann ist ja selbst schuld. Wenn er da wäre, dann würde ich selbstverständlich nur mit ihm…“
Dies sollten wir uns ganz klar machen und tief und fest einprägen – ja es buchstäblich in unser Herz brennen!
Intime Beziehungen haben nur innerhalb einer Ehe – mit dem Ehepartner – eine Berechtigung. Alles andere ist Hurerei und wird von Jehova aufs Schärfste verurteilt. Auch wenn es vielleicht verständlich wäre, aber so ist es dennoch nicht berechtigt!!!
Denn spinnen wir diesen Gedanken doch bitte einmal weiter: was, wenn unser Ehepartner im Laufe der Ehe aus irgendwelchen gesundheitlichen Gründen keine Sexualität leben kann – wäre dies dann ein Trennungs- und Scheidungsgrund? Haben wir ihm nicht versprochen „in guten wie in schlechten Zeiten?“. Hierzu finden wir im Erwachet vom 08.07.1986 auszugsweise folgendes:
Denken wir bitte auch an die Frucht des Geistes: zu ihr gehört die Selbstbeherrschung und dies erwartet Jehova von uns. Also bitte üben wir uns darin!
Hierzu habe ich noch einen sehr schönen – wenn auch älteren – Artikel in unseren Publikationen gefunden: