Schlagwort: Glauben

Jehova schaut mit wachsamem Auge

Siehe, das Auge Jehovas ist gerichtet auf die, so ihn fürchten, auf die, welche auf seine Güte harren, um ihre Seele vom Tode zu erretten und sie am Leben zu erhalten in Hungersnot.
Elberfelder 1871 – Psalm 33,18–19

Da, SEIN Augenmerk ist
auf die ihn Fürchtenden,
die seiner Huld Harrenden,
ihre Seele vom Tode zu retten,
sie in Hungersnot am Leben zu halten.
Buber & Rosenzweig – Psalm 33:18–19

Siehe! Das Auge Jehovas ist auf die [gerichtet], die ihn fürchten,
Auf die, die auf seine liebende Güte harren,
Um vom Tod ihre Seele zu befreien
Und sie in Hungersnot am Leben zu erhalten.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Psalm 33:18–19

Nun gibt es ein Merkmal im Gesicht, das dabei eine ganz besondere Rolle spielt: die Augen. An über hundert Stellen spricht die Bibel von Gottes Augen. Das hebräische Wort für Auge ist ajin. Das Auge steht wesentlich für die Wahrnehmungsfähigkeit und den Blickkontakt. Gott sieht genau hin, er nimmt deutlich wahr. Seine Augen prüfen, was gut ist und was schlecht ist. Gott hat klaren Durchblick und behält stets den Überblick. Und Gott richtet seine Augen achtsam auf uns: „Siehe, des Herrn Auge achtet auf alle, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen, dass er sie errette vom Tode …“ (Psalm 33,18).

Faszination Bibel 3/2023

»Der HERR blickt vom Himmel«: Im Psalm 14 sagt David, dass Gott dann am Menschen nichts als Sünde sieht. Wir fragen uns, warum David hier nicht ebenso fortfährt. Die Ursache wird im vorangegangenen Vers gegeben: Da ist ein glückseliges Volk, das Gott sich zum Erbe erwählt hat. Da wir als seine Erwählten wissen, dass er uns mit Wohlgefallen ansieht, ist es uns ein großer Trost zu wissen, dass der Herr vom Himmel auf die Erde herabblickt. Er sieht uns, während wir ihn nicht sehen. Aus seiner Wohnung überblickt er das Tun »aller Menschenkinder«. Er lenkt ihre Schritte, er wehrt ihren Anschlägen; darum kann nichts und niemand dem Volk, das er sich zum Erbteil erwählt hat, schaden.

Benedikt Peters – Die Psalmen

Wir beten den Herrn an, weil wir uns seiner göttlichen Fürsorge sicher sind (V. 13-19). Er hat nicht nur ein Auge auf seine einzelnen Heiligen (32:8; 34:15; 1. Petrus 3:12), sondern er beobachtet „alle Menschenkinder“ und „all ihre Werke“. Er weiß, was die Heiligen tun und was die Sünder den Heiligen antun! Das Wort, das mit „schauen“ in Vers 14 bedeutet „genau hinschauen“. Wenn Gott schaut, sieht er nicht nur die Handlungen des Körpers, sondern auch die „Gedanken und Absichten des Herzens“ (Hebr 4,12). Er hat das menschliche Herz erschaffen, er versteht es besser als wir (Jer. 17:9), und er kennt unsere Beweggründe (11:4; 34:15; 2. Chron. 16:9). Das Herz eines Königs ist genauso wie das Herz eines jeden anderen Menschen, und kein Volk kann einen Krieg gewinnen, nur weil es eine große Armee und einen großen Vorrat an Waffen und Munition hat. Beim Exodus schaute Gott auf die große ägyptische Armee herab und vernichtete sie (Ex 14,24ff). Gott rettet sein Volk aus Gefahr und Tod, und er erhält es am Leben, wenn die Zeiten schwierig sind. Er sorgt für uns (1. Petrus 5,6-7).

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series

dessen Blick auf allen ruht Wenn der Herrn vom Himmel herabblickt, dann schaut er nicht nach denjenigen, die stark sind (V. 16), sondern achtet auf diejenigen, die ihn fürchten und ihre Hoffnung auf ihn setzen.

Reformations-Studien-Bibel

Auge des HERRN: Das ist ein besonders warmes Bild für Gottes Fürsorge für sein Volk. Gott wacht über alle Menschen, aber er schaut mit Freude auf die, die ihn fürchten und auf seine Barmherzigkeit hoffen

Die Nelson Studienbibel

ihn fürchten. Diese Furcht vor dem Herrn ist kein Schrecken, der die Menschen von ihm wegtreibt, sondern ein Vertrauen darauf, dass er all das ist, was er zu sein vorgibt, was zu demütiger Anbetung (V. 8) und Hoffnung auf seine Barmherzigkeit führt.

Die Reformation Heritage KJV Studienbibel

Das Auge steht in V. 18 an einer besonders wichtigen Stelle. Wörtlich heißt es „sieh das Auge“ und betont damit, dass Gott sein Volk genau beobachtet. Das ist sogar noch intensiver als die Beschreibungen in den Versen 13-15, denn der Herr hat eine Sorge um sein eigenes Volk, die im Vergleich zu den anderen Nationen einzigartig ist. Hier, wie auch in den vorherigen Versen, geht es nicht nur um sein Wissen, sondern auch um sein Handeln, um sein Volk zu retten und am Leben zu erhalten (es zu schützen).

CSB Studienbibel: Anmerkungen

Gottes Volk sollte sein Vertrauen auf den souveränen Gott setzen und nicht auf Menschen. Viele sind versucht, auf militärische Stärke und nationale Sicherheit zu vertrauen. Könige mögen Armeen aufstellen, Krieger Stärke und Geschicklichkeit entwickeln und Generäle Haudegen versammeln, aber ihre Stärke ist immer unbeständig. Gott richtet seine rettende Aufmerksamkeit auf diejenigen, die ehrfurchtsvoll auf ihn blicken und rechtschaffene Überzeugungen und Lebensstile pflegen, während sie auf seine Erlösung warten.

The NIV Grace and Truth Study Bible

In der ersten Hälfte dieses Psalms hat David uns aufgefordert, dem HErrn, unserm Gott zu singen, zu loben und zu danken, und zugleich angeführt, warum wir singen, loben und danken sollen, und das ist der Grund, daß wir Sein Volk und Erbe sind und Schafe Seiner Weide. Nun fährt er fort: Der HErr schauet vom Himmel, und stehet aller Menschen Kinder. Von Seinem festen Thron siehet Er auf Alle, die auf Erden wohnen. Er lenkt ihnen Allen das Herz, Er merket auf alle ihre Werke. Denket einmal über diese einfachen Worte nach, und dann antwortet mir: Giebt es wohl einen einzigen Menschen auf Erden, der das recht von Herzen glaubt? Ja, mit dem Munde glauben sie. Wenn sie gefragt werden: Glaubst du auch, daß Gott alle Menschenkinder sieht? so kriegt man ein „Ja“ zur Antwort. Glaubst du, daß Er von Seinem festen Thron sieht auf Alle, die auf Erden wohnen? Antwort: Ja, wie sollte ich nicht, weiß ich denn nicht, daß Gott allwissend ist? Aber während so mit dem Munde geantwortet wird, straft sie ihr ganzer Wandel Lügen; sieht man ihren Wandel an, so ist’s lauter Lüge und Maulglaube, und das ist doch gräßlich, daß allenthalben der Maulglaube regiert. Da sagt der Eine: Ich glaube, daß der HErr das Thun aller Menschenkinder sieht, und dann geht er hin und stiehlt; ein Anderer sagt dasselbe und legt sich in’s Hurenbett; der dritte sagt dasselbe, und bölkt auf der Straße, daß es scheint, als ob er Gott erst wach rufen müsse, damit Er merke, daß solch ein Schlingel auch da ist. Das vergessen alle Christen, daß Gott der Allwissende ist, und Keiner ist davon ausgenommen, auch ich nicht; immer, jeden Tag müssen wir wieder daran erinnert werden, daß Gott das Thun aller Menschenkinder sieht. Es giebt keinen Tag, wo nicht auch der wahre Christ es tausend Mal vergißt, und darum oft und viel sündigt. Welch eine Menge sündlicher Worte würden nicht gesprochen, wie viel sündliche Werke nicht geschehn, wie viel böse Gedanken mit der Wurzel aus dem Herzen ausgerottet werden, wenn der Mensch glaubte, daß Gott wirklich Alles sieht und weiß, auch das Wort, noch ehe es gesprochen wird. Aber der Maulglaube, wobei gar nicht einmal der ernste Wille ist, vor dem allmächtigen Gott allezeit zu wandeln, wird am jüngsten Tage den meisten Christen den Hals brechen. Aber welch ein köstliches Wort ist es für den wahren Christen: Der HErr weiß, was wir denken, reden und thun. Bin ich ein wahrer Christ, so will ich nicht sündigen, Gott weiß es, das Greulichste der Greuel ist mir die Sünde; und je mehr ich mir das nun vorhalte: Der HErr stehet und begleitet dich auf allen deinen Wegen, desto mehr werde ich vor der Sünde behütet und hasse sie. Dazu habe ich als wahrer Christ das sehnsüchtige Verlangen, mit meinem Gott in stetem Umgange zu leben; nun weiß ich, Er sieht allezeit aller Menschen Kinder, also jede Minute steht mir der Zugang zu Ihm offen. Ferner: Ich will Ihm gar zu gern Freude machen, da steht Er mir denn eben bei, denn Er sieht mich jeden Augenblick. Dazu habe ich mit tausend Feinden zu kämpfen, mit Satan, Welt und allen Gottlosen, und oft steht man allein, von allen verlassen, in diesem Kampf, so daß man in solchen Zeiten seinen nächsten Freund nicht trauen kann; aber das ist für den wahren Christen nichts, denn er kann sprechen: Der HErr schauet vom Himmel und stehet aller Menschen Kinder. Ist des allmächtigen Gottes Auge auf mich gerichtet, was will mir thun das Brüllen und Toben der Feinde? Ich kann mit Luther singen: Ein‘ feste Burg ist unser Gott, ein‘ gute Wehr und Waffen rc. und ob die Welt voll Teufel war und wollt uns gar verschlingen, so fürchten wir uns nicht so sehr, es muß uns doch gelingen. Denn habe ich Gott, den Allwissenden, bei mir, was will mir denn ein Heer thun, das sich wider mich legt?

Ludwig Harms – Der Psalter

Kommt zu Gott, und Gott wird euch entgegenkommen.

Nahet euch (Eig Habet euch genaht; so auch nachher: Habet gesäubert usw.) Gott, und er wird sich euch nahen. Säubert die Hände, ihr Sünder, und reiniget die Herzen, ihr Wankelmütigen. (O. Doppelherzigen)
Elberfelder 1871 – Jakobus 4,8

Sucht Gott mit allem, was ihr habt! Geht zu ihm, kommt ihm nahe! Dann wird er auch zu euch kommen. Wascht den Dreck von euren Händen! Und wascht eure Gedanken und eure Seele, haltet euer Innerstes sauber, bringt euer Leben in Ordnung! Damit meine ich vor allem die Leute, die sich nicht wirklich entscheiden können.
VolxBibel – Jakobus 4:8

Kommt ihr Gott näher, so wird Er auch euch näher kommen. Säubert eure Hände, ihr Sünder, und reinigt eure Herzen, ihr Menschen mit den zwei Seelen in einer Brust. Fühlet eure Not, trauert und wehklaget!
Johannes Greber – 1936 – Jakobus 4,8

Welche praktischen Schritte will ich heute gehen, um Gott näher zu kommen?

Wenn wir die Vorbilder aus der Vergangenheit betrachten, die uns Gott vor Augen hält, stellen wir fest, daß jene Glaubensmänner ‘mit Gott wandelten’, und sie taten es mit ganzem Herzen. Sie folgten dem Weg der Wahrheit. Sie benötigten keine schriftliche Richtschnur, die ihnen jede Bewegung vorschrieb. Wegen ihrer Liebe zu Gott genossen sie Gottes Gunst und wurden von ihm auf dem Weg, den sie gingen, geleitet, so daß sie nicht strauchelten und so fielen, daß sie sich nicht mehr erheben konnten. Wenn wir uns Jehova nahen, wird er sich uns nahen. (Jakobus 4:8) Um dies zu tun, müssen wir sein Wort studieren. Es enthält eine Fülle von Weisheit. Der Sprücheschreiber personifizierte die Weisheit sogar und ließ sie folgendes sagen: „Ich liebe, die mich lieben; und die mich früh suchen, werden mich finden. Reichtum und Ehre sind bei mir, bleibendes Gut und Gerechtigkeit. Meine Frucht ist besser als feines Gold und gediegenes Gold, und mein Ertrag als auserlesenes Silber. Ich wandle auf dem Pfade der Gerechtigkeit, mitten auf den Steigen des Rechts; um die, die mich lieben, beständiges Gut erben zu lassen, und um ihre Vorratskammern zu füllen. — Sprüche 8:17-21.

Wachtturm - 1.Oktober 1970

Die einzige Möglichkeit, dem Teufel zu widerstehen, besteht darin, sich Gott zu unterwerfen und sich ihm zu nähern (vgl. 1. Korinther 10,13). Satan wird besiegt werden und fliehen müssen, so wie er es vor Christus getan hat (Lk 4,13).

4:8b-9 Reinigen und läutern sind alttestamentliche Begriffe für rituelle Reinheit (z. B. die Priester am Bronzebecken, Ex 30:18) und ethische Reinheit. Das Schmunzeln zeigt, wie lässig die Leser von Jakobus mit ihrer Sünde umgingen. Die einzig angemessene Reaktion auf Gottes bevorstehendes Gericht ist es, jämmerlich zu sein, zu trauern und zu weinen, wie es im Alten Testament häufig vorkommt (z. B. Jes 15,2; 22,4; Jer 6,26).

Die ESV Studienbibel

Komm Gott nahe: Dies ist die Sprache der Freundschaft (2,23) und der Loyalität (1,6-8). – Wascht eure Hände … reinigt eure Herzen: Die Sprache der zeremoniellen Reinigung wird auf die innere Reinheit der eigenen Handlungen und Absichten angewandt (vgl. Markus 7,1-23).

Neue Lebendige Übersetzung Studienbibel

Nähert euch Gott. Nähert euch ihm; das bedeutet nicht, dass der Mensch den ersten Schritt zur Errettung macht, sondern beschreibt eine vom Geist gewirkte Reaktion auf Gottes Wort. Reinigt eure Hände … läutert eure Herzen. Buße über innere und äußere Sünden (Ps 24,3-4). doppelgesinnt. Siehe 1,8.

Die Reformation Heritage

„Nähert euch Gott, und er wird sich euch nähern“. Zunächst sehen wir, dass der Text nicht nur eine Einladung ist, sondern ein Befehl. Wir müssen ihm gehorchen. Wir brauchen keine Angst zu haben, dass wir ein Eindringling sind, wenn Gott in Ausübung seiner gnädigen Souveränität zu uns sagt: „Komm!“ Beachte außerdem, dass er uns nicht zu sich rufen würde, wenn es keinen Weg gäbe, auf dem wir kommen könnten. Einst war eine große Kluft zwischen uns und Gott, aber Jesus hat diese schreckliche Kluft überbrückt. Komm also näher. Der Weg zu Gott ist offen für alle, die an Jesus glauben. Beachte schließlich die ermutigende Verheißung. Es ist nicht die Rede davon, dass er uns verstößt, verschmäht oder zurückweist. Wir werden gnädig aufgenommen und frei geliebt. Die Verheißung ist nachdrücklich: „Er wird sich dir nähern.“

The Spurgeon Study Bible

Dieser Vers sagt, wie wir in unserem Kampf mit dem Teufel den Sieg davontragen können. Im vorhergehenden Vers sollten wir dem Teufel widerstehen, d.h. uns von ihm distanzieren, doch jetzt sollen wir Gott nahen. In der gesamten Schrift gibt es zahlreiche Verse, die uns ermuntern, Gott zu nahen, damit wir mit Seiner Stimme vertraut sind. Beim ersten Anlaß, bei dem wir Ihn wirklich kennenlernten, wurde uns das Heil zuteil. Dies war der erste Schritt, doch nun werden wir ermahnt, ständig herzuzutreten und festzustellen, daß wir stets freudig erwartet werden. Würde Er Sich uns sonst nahen? Dies unterscheidet sich so sehr vom Geschehen am Sinai, als das Volk Israel (Gottes irdisches Volk) Abstand wahren mußte. Was uns eingeschärft wird, ist eindeutig: „Nahet euch“. Dies ist eines der Vorrechte, die jedem Heiligen dieser Haushaltung gehören. Wir brauchen auf Erden keinen Pastor, Priester oder anderen Geistlichen, sondern haben direkten und unmittelbaren Zugang zu Gott. Dessen sollten wir uns besonders dann bewußt sein, wenn wir vom Teufel bedrängt werden. Die Tatsache, daß sich Gott uns naht, ist überaus tröstlich, wenn wir angegriffen werden. Er ist Sonne und Schild, gibt Gnade und Herrlichkeit (Ps 84). Seine Gegenwart bringt auch Anforderungen mit sich: „Säubert die Hände“, d.h. macht sie bereit und brauchbar für Gott. In Ps 24 war Reinheit ein Erfordernis für den Dienst des Hauses Gottes, und das gilt auch heute: Wir müssen Hände haben, die nicht von Sünde beschmutzt sind. Die Tatsache, daß Jakobus die Bezeichnung „Sünder“ gebraucht, könnte daran denken lassen, daß sie in Sünde verstrickt und von ihr beschmutzt waren, so daß sie das Wasser des Wortes benutzen mußten. Sie mußten zum Wasserbad im Wort kommen, damit sie in die Lage versetzt wurden, heilige Hände aufzuheben (1Tim 2,8). Der Hinweis auf unsere Hände deutet auf das hin, was von anderen gesehen werden kann. Dann wendet sich Jakobus dem inneren Menschen zu und fordert Reinheit des Herzens. Das Herz ist der Sitz unserer Regungen einschließlich unserer Liebe, die rein sein muß. Wenn unser Herz hart geworden ist oder unsere Gefühle fehlgeleitet sind, sollten wir die eindringliche Mahnung beachten. Drittens darf unser Geist, der Sitz intellektueller Fähigkeiten, nicht fleischlich ausgerichtet sein. Vielmehr gilt: „Alles, was wahr … ehrbar … gerecht … rein … liebenswert … wohllautend ist … irgendeine Tugend und … irgendein Lob, das erwägt“ ( Phil 4,8 Rev. Elberf). Daher dürfen wir nie auf beiden Seiten hinken. Wer in Gottes Gegenwart tritt, gleicht einem Priester, der vom Opferaltar zum Becken und von dort in das Haus der Gegenwart Gottes geht. Hände, Herz und Geist befinden sich ausnahmslos in einem der Gegenwart Gottes angemessenen Zustand: drinnen das reine, von Liebe erfüllte Herz – für Menschen unsichtbar, aber von Gott im Verborgenen beurteilt; die heiligen und reinen Hände, nachdem wir das Wasser des Wortes benutzt haben (das Becken im äußeren Vorhof des Zeltes der Zusammenkunft), so daß wir Heiliges anrühren und damit umgehen können; und dann der geheiligte, sich des Vorrechts und der Stellung bewußte Verstand – ausschließlich auf Gott ausgerichtet.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Die vierte Verpflichtung finden wir in Vers 8a: Naht euch Gott. Das bezieht sich auf eine ernsthafte Suche nach Gott. Weltlichkeit resultiert darin, dass man von Gott abirrt. Der Gläubige jedoch muss Gott suchen; er muss danach trachten, sich Gott zu nahen. Der Satz steht im Aorist Imperativ und nennt als Richtung eine entschiedene, vollständige Rückkehr zu Gott. Das griechische Wort für sich nahen wird in der Septuaginta für „Anbetung“ gebraucht. Es ist der levitische Begriff für Anbetung. Die Verheißung lautet: Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen. Das ist ein Versprechen der Gemeinschaft und Gemeinsamkeit, ein Versprechen des gemeinsamen (Abend)-Mahls.

Vers 8b ist die fünfte Verpflichtung: Säubert die Hände, ihr Sünder, und reinigt die Herzen, ihr Doppelherzigen (oder Doppelbeseelten) – eine Bezugnahme auf persönliche Reinigung. Die Struktur ist ein typisch hebräischer Parallelismus: eine doppelte Linie, wobei die zweite Linie in irgendeiner Weise auf die erste Bezug nimmt. Die erste Linie ist: Säubert eure Hände, ihr Sünder. Die zweite Linie: reinigt die Herzen, ihr Doppelherzigen. Die erste Linie bezieht sich auf äußere Sündentaten; die Sprache ist die der zeremoniellen Reinigung. Erst nach dieser Reinigung durfte sich der Priester Gott nahen. Der Ausdruck ihr Sünder richtet sich an Gläubige, die Reinigung nötig haben. Die zweite Linie – reinigt die Herzen – bezieht sich auf den innerlichen Aspekt der zeremoniellen Reinigung. Das Wort doppelherzig bedeutet (wie schon im vorigen Abschnitt) „mit zwei Seelen“. Man versucht, sich an Gott festzuhalten, und greift trotzdem nach der Welt; es beschreibt einen inneren Kampf zwischen dem Herzen und den Händen. Die Hände erfüllen nicht, was das Herz als richtig erkannt hat. Somit ist der Gläubige schuldig, weil er versucht, zwei Herren zu dienen; das resultiert für ihn in geistlicher Instabilität. Der Ursprung dieser Vorstellungen liegt in Psalm 24,3-4.

Arnold Fruchtenbaum – Der Jakobusbrief

Die Feme Gottes ist unsere Gottesferne. Wir haben uns von ihm entfernt; er ist uns nahe geblieben (vgl. Apg 17,27). Die Feme zu Gott verschwindet in dem Maße, wie wir umkehren und uns auf den Weg zu ihm machen. Die beste Illustration für das, was Jak hier meint, finden wir im Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lk 15,11ff). In der Ferne von Gott kehrt der verlorene Sohn um, und als er sich dem Vaterhaus nähert, läuft ihm der Vater entgegen. Er hat immer schon auf ihn gewartet und seinen Sohn nicht aufgegeben. Der Zielgedanke des Gleichnisses ist identisch mit dem, was Jak sagt: Naht euch Gott und er wird sich euch nahen! Das »Nahen zu Gott« ist kein Weg nach oben, kein Emporstreben, kein Aufschwingen der Seele zu Höherem; es meint vielmehr dasselbe wie »Umkehren«, »Buße tun«.

Wuppertaler Studienbibel

Dazu wurdet ihr ja berufen, weil auch Christus für euch gelitten hat. Er hat euch ein Beispiel hinterlassen, damit ihr seinen Fußspuren genau folgt.

Weil auch der Messias zu euren Gunsten gelitten hat, wodurch er ein Beispiel hinterließ, seid ihr nämlich dazu aufgerufen worden, Seinen Fußspuren nachzugehen.
Andreas Eichberger – Gottes Agenda – 1.Petrus 2,21

Als Christen hat euch Gott dazu berufen. Denn auch Christus hat für euch gelitten, und er hat euch ein Beispiel gegeben, dem ihr folgen sollt.
Hoffnung für alle – 1996 – 1.Petrus 2:21

Denn hierzu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel hinterlassen, damit ihr seinen Fußspuren nachfolgt:
Revidierte Elberfelder Bibel – 1985 – 1.Petrus 2,21

Diesen Vers hatten wir 2020 schon einmal – deshalb heute nur Ergänzungen.

Diese „breite Straße“ des Gottesdienstes entsteht hauptsächlich durch die Tatsache, daß die Christenheit zwar die Bibel besitzt, sie aber nicht liest. Schon durch ihren Namen erhebt die Christenheit den Anspruch, daß Christus ihr Vorbild im Leben ist, aber ihre Handlungen sind es gerade, die ihre Täuschung verraten: „Sie erklären öffentlich, Gott zu kennen, aber sie verleugnen ihn durch ihre Werke.“ (Titus 1:16, NW) Um nicht betrügerischer Anbetung schuldig zu werden, und vielmehr den Pfad wahrer Anbetung zu erleuchten, muß das Vorbild, das vorhanden ist, studiert und ihm gefolgt werden. „Christus . . . litt [für euch], euch ein Beispiel hinterlassend, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolget.“ (1 Petrus 2:21, NW) Es ist nicht genug, Christi Fußstapfen nur in einem weitläufigen Sinn nachzufolgen. Seinen Fußstapfen dicht zu folgen, ist der einzig annehmbare Weg, Gott zu dienen.

Wachtturm – 1.Februar 1954

Der Christ erfreut sich seiner heiligen Berufung aus der Dunkelheit heraus in ein wunderbares Licht (Vers 9). Er freut sich darüber, daß er berufen worden ist, Segen zu erben (3,9). Er staunt darüber, daß er zu Gottes ewiger Herrlichkeit berufen ist (5,10). Der Gedanke jedoch, daß man lernen muß, daß diese wunderbare Berufung einen Aufruf zum Leiden in stiller Unterwürfigkeit wegen Gutestuns miteinschließt, ist vielleicht ein eher ernüchternder Gedanke.
Die erste Ermutigung für solches Leiden ist subjektiv, nämlich die Gnade Gottes zu genießen. Der große Anreiz nun ist objektiver Art, nämlich das großartige Beispiel Christi selbst: „denn auch Christus hat…gelitten“. Hier steht nicht, daß Jesus gelitten hat. Den ungläubigen Juden ist ein leidender Messias ein abstoßender Gedanke, doch ist es dem gläubigen Juden eine freudige Enthüllung: „er war verwundet um unserer Übertretungen willen“.
Mehr als das, es war „für uns“ oder „für euch“ (J.N.Darby). Diese Leiden waren nicht Seine Sühneleiden, sondern Seine vorbildlichen Leiden. Nur hierin können wir Seinen Fußstapfen folgen, obgleich niemals in Seinen Fußstapfen; Sein Wandel auf der Erde war einzigartig. Wie kann denn dann der Gläubige solchem Beispiel folgen?
Es gab drei bedeutsame Aspekte hinsichtlich Seines beispielhaften Leidens auf dem Wege zum Kreuz, denen wir nachfolgen können, wenngleich auch „von weitem“.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

2,21 denn dazu hat er euch berufen … damit ein Beispiel hinterlassen Leiden gehören zur christlichen Berufung dazu (1.Thess 3,3f.; 2.Tim 3,12), denn sie waren davor schon Teil der Berufung Christi (Joh 15,18–20). Christen sind mit Christus sowohl in seinem Leiden als auch in seiner Auferstehung verbunden (2.Kor 1,5; 4,10; Phil 3,10f.), und das Beispiel Christi liefert ein Muster, durch das Christen ihr eigenes Leben besser verstehen können.

Reformations-Studien-Bibel

Denn dazu seid ihr berufen: Zum Christsein gehört das Privileg, Gott treu zu dienen, wenn wir unverdientes Gericht erleben (siehe Phil. 1:29). uns ein Beispiel zu geben: Wenn wir beobachten, wie Christus mit ungerechter Bestrafung umgegangen ist, können wir erkennen, wie auch wir solche Prüfungen ertragen können.

Wort Fokus
Beispiel
(Gk. hupogrammos) (2:21) Strong’s : Im allgemeinen griechischen Sprachgebrauch bezeichnete dieses Wort eine Tafel, die das gesamte griechische Alphabet enthielt. Die Schüler/innen konnten damit das Alphabet nachzeichnen und lernten jeden Buchstaben von Alpha bis Omega. Das Leben Jesu, ein Leben des Leidens, ist eine solche Zeichentafel. Wir, die Lernenden von Jesus, sollen dieses Leben nachzeichnen, angefangen bei Alpha bis hin zu Omega.

Die Nelson Studienbibel

Dazu wurdest du berufen. Ungerechtes Leiden aufgrund des Glaubens an Christus ist Teil der Berufung des Christen. Christus hat für dich gelitten. Der Sohn Gottes wurde der leidende Knecht (d.h. Sklave) aus Jes 52,13-53,12, um die Ziele des Vaters zu erreichen. Die Bereitschaft Christi zu leiden, anstatt Gott ungehorsam zu sein, ist das Vorbild für alle Christen. Die stellvertretende Sühne bedeutet nicht, dass Jesus gelitten hat und seine Nachfolgerinnen und Nachfolger deshalb nicht in seine Fußstapfen treten müssen. Die Fußstapfen Jesu führen durch Leiden und Tod, aber sie hören nicht am Grab auf. Sie führen uns weiter zur ewigen Herrlichkeit bei Gott.

NIV Biblical Theology Study Bible

Das Kreuz ist keine Theorie, keine Doktrin; es ist kein sentimentales Gefühl. Das Kreuz ist praktisch. Es bedeutet, dass Gott in Liebe gewalttätigen Männern und Frauen begegnet und für uns Gewalt und Leid auf sich nimmt. Dein Glaube wurde in Wirklichkeit in Gewalt geboren. Der Christ hat keine Angst, wenn die ganze Welt zittert. Dein Glaube wurde auf Kalvarienberg geboren – er kann alles aushalten…. Dein Glaube wurde in Blut und Schweiß in der Einsamkeit Kalvarienbergs geboren – er kann jede Prüfung bestehen. Deshalb kann Jesus ein gebrochenes Herz treffen und es befreien. Deshalb kann er einem jungen Mann voller Scham begegnen und ihm einen neuen Anfang schenken. Er kann einer jungen Frau auf der Straße begegnen und sie rein machen. Ein weicher, sentimentaler Gott könnte das nicht tun, aber einem solchen Gott begegnet man nicht am Kreuz von Golgatha. Der Gott des Kreuzes ist der Gott der verwundeten Hände, und deshalb kann er die Wunden der Menschheit ohne Angst berühren.

Festo Kivengere (1919-1988) – The Revival Study Bible

Christen sind zu solchem erduldenden Leiden durch Unrecht »berufen«. Das ist ein wichtiger Gedanke. Deutlicher muss dieses »Berufen« als göttlicher Auftrag wohl so wiedergegeben werden: Christen sind berufen, gute Taten zu tun, auch wenn das in ungerechtes Leiden führt. »Berufen« steht im Vollsinn von »auserwählt und ausersehen« (vgl. 1 Petrus 1,1f.), im Sinne von »berufen zum Heil«.
Nun wird das begründet: »… da auch Christus gelitten hat für euch.« In »für euch« steckt die entscheidende Begründung: Sein Leiden eröffnet uns erst die Möglichkeit, so zu leben und geduldig zu leiden wie Er. Das »für euch« ist der volle Zuspruch des Heils. Er hat uns erlöst (vgl. zu 1 Petrus 1,18) und befähigt zum neuen Leben. Christi Kreuzesleiden ist unsere Rettung, wenn wir das annehmen. Die Rettung aus unserer alten Natur, in der wir bei ungerechtem Leiden mit Empörung, Gewalt oder Verzweiflung reagieren. Der neue Mensch, durch Christi Tod geschaffen, ist befähigt, die Christusart zu leben. Gerade in unserem Leiden wegen der guten Taten sehen wir Jesus als Vorbild.
Er »hat … euch ein Vorbild hinterlassen«, sagt Petrus. »Vorbild« heißt eigentlich »vor-geschriebene Buchstabenreihe als Muster zum Nach -Schreiben«. Die ntl. Berichte sind solche vor-geschriebenen Zeilen (so ist das Wort »hinterlassen« inhaltlich zu füllen). Dort erfahren wir, wie sich Jesus Christus bei ungerechtem Leiden verhalten hat, insbesondere natürlich in den Passionsberichten. Sie sind solche »Fußstapfen«, denen wir nachfolgen können. Noch einmal: Christen können nur deshalb diese »Leidenszeilen« nachschreiben, diesen Fußspuren folgen, weil sie durch Jesus Christus Neue geworden sind.

Gerhard Maier – Edition C

werden euch an die ‚kirchlichen Behörden‘ ausliefern

Vor diesem allem aber werden sie ihre Hände an euch legen und euch verfolgen, indem sie euch an die Synagogen und Gefängnisse überliefern, um euch vor Könige und Statthalter zu führen um meines Namens willen.
Elberfelder 1871 – Lukas 21,12

„Vor allem werden sie Hand an euch legen, euch verfolgen, werden euch an die ‚kirchlichen Behörden‘ ausliefern und euch ins Gefängnis werfen, ja sie werden euch um meines Namens willen vor Könige und Fürsten schleppen.
Bruns 2013 – Lukas 21:12

Vor alle dem aber werden sie ihre Hände an euch legen, und euch verfolgen, indem sie euch an Synagogen und in Gefängnisse überantworten, und ihr vor Könige und Landpfleger geführt werdet um Meines Namens willen. Mt 10,17f; 24,9; Mk 13,9; Joh 16,2.3; Offb 2,10; Apg 4,3; 5,18.25; 12,4f.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Lukas 21,12

Die Ausdrucksweise: „Vor diesem allem“ in Vers 12a kann einen zweifachen Sinn haben. 1. Hier kann eine Rangfolge gemeint sein im Sinne unseres „vor allem“; die genannten Verfolgungen können also als das Wichtigste gelten; 2. es dürfte aber natürlicher sein, die Worte, zeitlich verstanden, auf die Zeit vor der Wiederkunft des Herrn zu beziehen. Der Herr macht Seine Jünger darauf aufmerksam, daß sie von Verfolgungen heimgesucht werden, ehe Er wiederkommt. Die Gemeinde Christi mußte schon in ihren ersten Anfängen gleich in Jerusalem solche Leiden erdulden (vgl. Apg 4, 3. 7; 5, 18. 26f; 6, 12; 8, 3; 9, 2; 12, 1ff).
Die Verfolger werden die Hände an sie legen. In die Synagogen geschleppt und dort gegeißelt werden gehört noch zu den geringsten Leiden (vgl. Mt 10, 17). Es steht ihnen ein noch härterer Kampf bevor, wenn sie vor Könige und Landpfleger geführt werden, um ein Zeugnis des Glaubens abzulegen (vgl. Mt 10, 18). Das Ärgste erwartet sie, wenn Eltern, Verwandte und Freunde sie verraten und töten. In dieser Notzeit dürfen sie sich eines dreifachen Trostes erfreuen. 1. Es geschieht alles um des Namens des Herrn willen (vgl. Apg 5, 41). 2. Es wird sich für sie als Gewinn erweisen. 3. Während der schweren Gerichtsverhandlungen erfahren sie des Herrn Beistand. — Die Worte: „Es erweist sich für sie zu einem Zeugnis“ bedeutet: „Es fällt für sie vor Gericht günstig aus“. Wenn sie um des Namens Jesu willen, oder weil sie Christum predigen, unter der Anklage des Staatsverbrechens vor heidnische Obrigkeiten gestellt werden, so werden sie als unschuldig befunden. Sie sollen sich darum auch nicht sorgen oder darüber nachdenken, wie sie sich vor Gericht verantworten sollen. Der Ausdruck „Mund und Weisheit“ bedeutet: „Der Herr gibt ihnen die Fähigkeit des Redens und den zweckmäßigen Inhalt der Rede“ (vgl. Lk 12; 11; Mt 10, 19. 20). Den Gegnern wird ein beharrlicher Widerstand schwer fallen, wie das in der Apostelgeschichte mehrfach bezeugt wird (vgl. Apg 6, 10; 7, 51; 13, 8–10).
Die Jünger werden nicht allein von den Feinden Christi verfolgt, sondern auch die nächsten leiblichen Verwandten werden sie den Gerichten überliefern und etliche von ihnen töten. Was Jesus hier sagt, gilt nicht allein für die Apostel, sondern für die Gläubigen aller Zeiten. Es sollten auch nicht alle den Märtyrertod sterben. Unter den Zuhörern des Herrn, die diese Voraussage vernahmen, sollten nur die Erstlinge einer unübersehbaren Schar von Märtyrern sein, die im Laufe der Jahrhunderte für des Herrn Sache sterben würden.
Der Hinweis, daß die Jünger von jedermann gehaßt werden um des Namens Jesu willen, wird durch manche Beweise in den apostolischen Briefen bestätigt (vgl. Rö 8, 35–37; 1 Ko 4, 9. 10; 2 Ko 11, 23–29; Hbr 10, 32–34). Die genaue Erfüllung dieses Wortes war schon in der ersten Zeit der Gemeinde wahrzunehmen. Alle drei Synoptiker und auch Johannes (Jo 15, 20f) haben sich den Gedanken an den allgemeinen Haß tief eingeprägt. Man kann hier auch an die Gefahren denken, welche die ersten Christen veranlaßte, nach Pella zu fliehen. Es darf nicht übersehen werden, wie dieser Haß immer höher steigt, je schneller die Entwicklungsgeschichte des Reiches Gottes dem Ende entgegeneilt.

Wuppertaler Studienbibel

»Vor dem allem aber werden sie ihre Hände an euch legen und euch verfolgen« (V. 12). Hier macht der Ausdruck »Vor dem allem« Probleme. Heißt das: Zeitlich »vor allem«, oder sachlich »vor allem«? Beides ist möglich. Ist der zeitliche Sinn gemeint, dann will Jesus sagen: Bevor noch die Vorzeichen des Endes gesichtet werden, also ab sofort, wird man »euch verfolgen«.

Man nennt das 20. Jahrhundert das Jahrhundert mit den meisten Christenverfolgungen. Christen sind seit ca. 1950 verfolgt worden in der Sowjetunion, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Albanien, China, Nordkorea, Vietnam, Kuba, DDR, Äthiopien, in sämtlichen islamischen Ländern, aber auch sonst in einer ganzen Reihe von Ländern. Wir wissen nicht einmal, wie viele Tausende für ihren Glauben starben. Beten wir genügend für unsere Glaubensgeschwister?

Jesus beginnt bei seiner Beschreibung ganz konkret mit seiner nächsten Umgebung: »Dabei (indem eben die Verfolgung läuft) werden sie euch an die Synagogen und Gefängnisse ausliefern« (V. 12) – das ist die Verfolgung seitens der Juden. Aber warum gerade »an die Synagogen ausliefern«? Weil die Synagogen eine eigene Gerichtsbarkeit ausübten und z. B. den Synagogenbann aussprechen oder die Geißelstrafe verhängen konnten (Mt 10,17; Joh 9,22; 12,42; 16,2; Apg 5,40; 22,19; 2 Kor 11,24). Zu der von den Juden verhängten Gefängnisstrafe vgl. Apg 4,3ff.; Apg 5,18ff.; Apg 8,3; 12,1ff »Und euch vor Könige und Stadthalter führen« – das ist die Verfolgung seitens der Heiden, vor allem seitens der römischen Behörden. Man denke hier an den Pilatusprozess gegen Jesus oder die Schicksale des Paulus (Apg 16,23ff.; Apg 18,12ff.; Apg 23,23ff.; Apg 24-28; 2 Kor 11,25ff.; Eph 6,20; Phil 1,12ff.; Kol 4,3; 2 Tim 4,16ff.) oder der ersten Christen in Kleinasien (Offb 2,10.13; 3,8). Wenn Jesus hinzusetzt: »um meines Namens willen«, dann will er verdeutlichen, dass er von Glaubens -Verfolgungen spricht und nicht von Strafen, die die Christen um ihrer eigenen Vergehen willen erleiden – solche gibt es ja auch (vgl. 1 Petrus 4,14ff.).

Gerhard Maier

Im Allgemeinen gibt die Ölbergrede eine chronologische Abfolge der Ereignisse an. Zweimal bietet der Text jedoch einen Hinweis, wenn Jeschua mit der chronologischen Reihenfolge brach, wie es in den obigen Versen der Fall ist. Lukas fügte ein Detail hinzu, das die Prophezeiungen in eine chronologische Reihenfolge bringt: Aber vor all diesen Dingen (Lukas 21:12a). Vor welchen Dingen? Bevor der erste Geburtsschmerz, der den Beginn der Endzeit signalisiert, eintritt (Lukas 21:10b-11), werden die Apostel neun spezifische Erfahrungen machen.

Zuerst würde die jüdische Gemeinde sie ablehnen (Markus 13,9a; Lukas 21,12b). Jeschua erwähnte, dass sie an Räte und Synagogen, jüdische Einrichtungen, ausgeliefert werden würden, wo sie Ablehnung erfahren würden.

Zweitens, wenn sie gezwungen würden, vor Statthaltern und Königen zu stehen, würden Heiden sie ebenfalls ablehnen (Markus 13,9b; Lukas 21,12c). In jenen Tagen waren die Statthalter und Könige allesamt Heiden, und so zeigt die Aussage, dass sie auch für eine weit verbreitete Ablehnung durch die heidnische Gemeinschaft bereit sein sollten.

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

21:12-19 eine Zeit der großen Verfolgung: Jesus beschrieb die Verfolgung, die seine Anhängerinnen und Anhänger erleben werden (siehe auch Mt 10,17-22; Mk 13,9). Auch die jüdische Literatur zur Zeit Jesu beschrieb eine Zeit großer Bedrängnis vor der Ankunft der endgültigen Erlösung durch Gott.

21:12 in die Synagogen geschleppt: Jesus und seine ersten Anhänger waren Juden, und die ersten Konflikte gab es mit jüdischen Mitbürgern, die Jesus nicht als den Messias akzeptierten. Die Anhänger Jesu wurden manchmal in der Synagoge vor ein jüdisches Gericht gestellt (vgl. 2 Kor 11,24).

Neue Lebendige Übersetzung Studienbibel

verfolgen euch . . um meines Namens willen: Jesus sagte die Verhaftungen und Leiden voraus, denen die Jüngerinnen und Jünger ausgesetzt sein würden, weil sie sich mit ihm identifizierten. Einige dieser Ereignisse werden in Apostelgeschichte 3-5; 7; 21-28 ausführlich beschrieben. Die Erwähnung von Synagogen, Königen und Herrschern weist darauf hin, dass alle Nationen für das Massaker an den Jüngern mitverantwortlich sein würden.

Die Nelson Studienbibel

Obwohl die Ereignisse in den Versen 8-11 nicht auf das nahe Ende hindeuten, ist die unmittelbare Zukunft für die Jüngerinnen und Jünger von Verfolgung geprägt (V. 12). Die Apostelgeschichte beschreibt einen Teil dieser Verfolgung, als einige der Jüngerinnen und Jünger vor die Behörden gestellt werden. Solche Verfolgungen sind Gelegenheiten, um von dem Herrn Jesus zu zeugen. Jesus möchte jedoch nicht, dass sich seine Jüngerinnen und Jünger im Voraus Gedanken darüber machen, was sie sagen werden; er möchte, dass sie sicher sind, dass er ihnen die Worte und die Weisheit geben wird, die sie in dieser Stunde brauchen. Die hasserfüllte Opposition kann von den engsten Familienmitgliedern kommen und für manche sogar den Tod bedeuten, weil sie mit Christus verbunden sind. Dennoch verspricht Jesus mit einer Redewendung, dass sie sich des geistlichen Schutzes sicher sein können. Der rettende Glaube ist ein beständiger Glaube (V. 19). Wer auf Jesus vertraut, hat selbst im Angesicht des Todes ewiges Leben.

The NIV Grace and Truth Study Bible

Nein, hier in dem Vers geht es in erster Linie um gläubige Juden, die Jeschuah als ihren Messias anerkannten! Und nein, es sind nicht die, die nicht mehr der einen oder anderen Religion angehören wollen – auch nicht diejenigen, die sich weigern Gebote eines Landes in ihrem Leben anzuwenden ….
Schau dir die Broschüre „Die Weisheit ruft“ an – um zu sehen, was mit Menschen geschieht ….

Ich werde ab jetzt dafür sorgen, dass du und die Frau, dass ihr euch nicht abkönnt. – II

Ich werde ab jetzt dafür sorgen, dass du und die Frau, dass ihr euch nicht abkönnt. Die Frau wird Kinder und Enkel haben, die werden deinen Kindern den Kopf zertreten, während du ihnen in den Fuß beißen wirst.
VolxBibel – Genesis 3,15

Und Feindschaft werde ich setzen zwischen dir und zwischen der Frau und zwischen deiner Nachkommenschaft und zwischen ihrer Nachkommenschaft. Er wird deinem Kopf auflauern und du wirst seiner Ferse auflauern.
Septuaginta Deutsch – Genesis 3:15

Feindschaft stelle ich zwischen dich und das Weib, zwischen deinen Samen und ihren Samen,
er stößt dich auf das Haupt, du stößest ihm in die Ferse.
Buber & Rosenzweig – 1.Mose 3,15

Und Feindschaft will ich bringen zwischen dich und die Frau und zwischen deinen Samen und ihren Samen: er soll dir nach dem Kopfe trachten und du sollst ihm nach der Ferse trachten.
Die Philippson-Bibel – 1.Mose 3:15

Da wir diesen Vers schon einmal hatten – heute nur Ergänzungen

Das die Frau nicht „vergeistigt“ werden darf, sieht man ja, dass der nächste Vers sich direkt an die Frau wendet, die Jehovah eben auch hier angesprochen hatte. Das Eva dies auch so verstand, sehen wir ja durch ihre Reaktion dann in Genesis 4,1 – und der Art und Weise, wie Kain meinte, mit dieser Verheißung umgehen zu müssen. Das Adam auch verstanden hatte, dass Eva diese Frau sei – sieht man daran dass Adam seiner Frau anschließend einen anderen Namen gab.
Um Nachkommen zu haben, darf man selber natürlich nicht von diesen Nachkommen angehören – sondern muß schon deren geistiger Vater sein…

ich will Feindschaft setzen Gnädigerweise wandelt Gott die verdorbene, auf Satan gerichtete Zuneigung der Frau auf sich selbst um.

deinem Samen und ihrem Samen Die Menschheit ist nun in zwei Gemeinschaften unterteilt: die Erlösten, die Gott lieben, und die Verdammten, die sich selbst lieben (Joh 8,33.44; 1.Joh 3,8). Diese Spaltung findet ihren unmittelbaren Ausdruck in der Feindseligkeit Kains gegenüber Abel (Kap. 4). Diese Prophezeiung findet im Triumph des zweiten Adams (und der mit ihm vereinten Gemeinschaft) über die Kräfte der Sünde, des Todes und des Teufels ihre letztliche Erfüllung (Dan 7,13–14; Röm 5,12–19; 16,20; 1.Kor 15,45–49; Hebr 2,14–15). Der Rest von 1.Mose verfolgt die Spuren der Nachkommen der Frau, wobei dies mit Evas Sohn Seth beginnt und mit den Söhnen von Jakob endet. Schließlich führt diese Abstammungslinie zu Jesus Christus (Lk 3,23–38).
zertreten … stechen Vor seinem glorreichen Sieg muss der Same der Frau leiden, um die neue Gemeinschaft aus dem Herrschaftsbereich der Schlange zu befreien (Jes 53,12; Lk 24,26.46; 2.Kor 1,5–7; Kol 1,24; 1.Petr 1,11).
Kopf … Ferse Der leidende Christus ist siegreich. Am Kreuz hat er bereits den Sieg erlangt, indem er für die Heiligen Sühnung geschaffen hat (Kol 2,13–15), und wird ihn bei seinem zweiten Kommen vollenden (2.Thess 1,5–10).
Gemäß der Ankündigung von der Niederlage der Schlange durch den Samen der Frau, Jesus, den Messias, haben Theologen seit Langem von 1.Mose 3,15 als dem Protoevangelium – oder „dem ersten Evangelium“ – gesprochen. Dieser Vers ist die erste Verheißung der Erlösung in der Heiligen Schrift.

Reformations-Studien-Bibel

[3,15] Der Bund mit Adam ordnet das Leben des gefallenen Menschen; Ordnungen, die bleiben müssen, bis im Zeitalter des Königreiches »auch selbst die Schöpfung von der Knechtschaft der Vergänglichkeit frei gemacht werden wird zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes« (Röm 8,21). Die wesentlichen Bestandteile des Bundes sind:
(1) Die Schlange, das Werkzeug des Satans, wird verflucht (V. 14; Röm 16,20; 2Kor 11,3.14; Offb 12,9) und wird Gottes anschauliche Warnung von den Auswirkungen der Sünde in der Natur: Aus der schönsten und klügsten Kreatur wird ein abscheuliches Reptil. Das tiefste Geheimnis des Kreuzes Christi wird treffend veranschaulicht in der Schlange aus Erz, ein Typus Christi, der »für uns zur Sünde gemacht« wurde, als er das Gericht trug, das wir verdienten (4Mo 21,5–9; Joh 3,14; 2Kor 5,21).
(2) Die erste Verheißung eines Erlösers (V. 15). Hier beginnt der »Verheißungslinie des Nachkommens«: Abel, Set, Noah (1Mo 6,8–10), Sem (1Mo 9,26–27), Abraham (1Mo 12,1–4), Isaak (1Mo 17,19–21), Jakob (1Mo 28,10–14), Juda (1Mo 49,10), David (2Sam 7,5–17), Immanuel-Christus (Jes 7,10–14; Mt 1,1.20–23; Joh 12,31–33; 1Jo 3,8).

Scofield-Bibel

[3,15] Das hebr. Wort »Feindschaft« kommt von derselben Wurzel wie »Feind«, ebenso das griech. Wort, das in der Septuaginta in diesem Vers gebraucht wird; auch das griechische Wort, das im NT gewöhnlich mit »Feind« wiedergegeben wird, kommt von derselben Wurzel. Unser Herr bezeichnet den Satan ausdrücklich als »Feind« (Mt 13,25.28, vgl. V. 39; wahrscheinlich auch Lk 10,19). Alle Menschen ohne Christus sind Feinde Gottes (Röm 5,10; Kol 1,21; Jak 4,4); die fleischliche Gesinnung ist Feindschaft gegen Gott (Röm 8,7). Diese Feindschaft, die sich vor allem in denen zeigt, die »Feinde des Kreuzes Christi« sind (Phil 3,18), wird sich mit großer Gewalt in der Endzeit zeigen (Offb 12,13–17).

[3,15] Die Kette der Angaben, die hier beginnt, schließt die Verheißungen und Prophezeiungen über Christus ein, die in seiner Geburt und in seinen Werken bei seinem ersten Kommen erfüllt wurden. Siehe auch die Linie der unerfüllten Verheißungen und Prophezeiungen – Christus (zweites Kommen): 5Mo 30,3 bis Apg 1,11; Königreich (AT): 1Mo 1,26–28 bis Sach 12,6–8; Königreich (NT): Lk 1,31–33 bis 1Kor 15,24–28; Tag des Herrn: Jes 2,10–22 bis Offb 19,11–21.

Scofield 2015

In Gottes Fluch über die Schlange ist die Feindschaft zwischen der Frau und den Nachkommen der Schlange gottgewollt, denn er richtet sie ein. Außerdem wird versprochen, dass zwar die Frau selbst den Tod erleiden wird, ihre Nachkommen aber den Kopf der Schlange zertreten (oder „schlagen“) werden. Das bedeutet, dass die Schlange, die zum Untergang des Mannes beigetragen hat, durch einen Mann selbst zertreten wird.
In diesem Fluch über die Schlange sehen wir etwas von Gottes gnädiger Versorgung und seinem Schutz für die gebrochene und sündige Menschheit. Obwohl sie dem Tod geweiht sind, werden ihnen „Nachkommen“ versprochen, durch die das Leben in die nächsten Generationen verlängert wird. Manchmal wird diese Verheißung als messianische Prophezeiung verstanden, die sich auf einen bestimmten Nachkommen bezieht, nämlich auf den Herrn Jesus Christus. 1. Kor 15,25-27 baut auf den Erwartungen der davidischen Könige auf (2 Sa 7,12-13; Ps 89,23), und in Gal 3,16 wird die Verheißung der Nachkommenschaft, die Abraham gegeben wurde, mit Jesus verbunden.
Dieser Vers weist zwar auf den Tag hin, an dem die Schlange zertreten wird, sagt uns aber auch, dass Gott seinem sündigen Volk schon jetzt in seiner Not begegnet und sein Leben bewahrt. Diese Themen von Gottes Gnade und Gottes Gericht werden in Genesis weiter erforscht, wenn wir die Verheißungen Gottes neben der Macht der Sünde selbst finden, die sich ausbreitet und die Welt verdunkelt. Genesis 3 gibt uns ein Bild von einer zweideutigen, wunderbaren, aber zerbrochenen Welt, die immer noch unter Gottes Autorität und Befehl steht.

NIV Bible Speaks Today

Während viele moderne Ausleger diesen Teil des Fluches so interpretieren, dass er lediglich die natürliche Feindschaft zwischen Menschen und Schlangen beschreibt, wird er traditionell so verstanden, dass er auf die Niederlage der Schlange durch einen zukünftigen Nachkommen der Frau hinweist, und diese Interpretation passt gut zu den Worten und dem Kontext. Diese Niederlage wird dadurch angedeutet, dass die Schlange am Kopf gequetscht wurde, was schwerwiegender ist, als wenn der Nachkomme Evas an der Ferse gequetscht wird. Aus diesem Grund wird V. 15 als „Protoevangelium“ bezeichnet, die erste Verkündigung des Evangeliums. Diese Auslegung setzt voraus, dass die Schlange mehr als nur eine Schlange ist, was die Erzählung selbst andeutet, wenn man bedenkt, dass die Schlange sprechen kann und die gemeinen Dinge sagt, die sie sagt. In diesem Kapitel wird die Schlange zwar nicht ausdrücklich mit Satan identifiziert, aber eine solche Identifizierung ist eine legitime Schlussfolgerung und entspricht eindeutig dem, was der Apostel Johannes in Offb. 12,9 und 20,2 im Blick hat. Das Motiv der Nachkommenschaft der Frau wird in 1. Mose 4,25 mit der Geburt von Seth aufgegriffen; im weiteren Verlauf der Genesis wird eine einzige Linie von Seths Nachkommenschaft nachgezeichnet und festgestellt, dass sie schließlich einen König hervorbringen wird, durch den alle Völker der Erde gesegnet werden (siehe Einleitung: Zusammenfassung der Heilsgeschichte). er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihm die Ferse zertreten. Einige Ausleger sind der Meinung, dass mit den Worten „er“ und „sein“ ein bestimmter Nachkomme gemeint ist. Innerhalb des größeren biblischen Rahmens erfüllt sich diese Hoffnung in Jesus Christus, der im Neuen Testament eindeutig als derjenige dargestellt wird, der den Satan besiegt (Hebr. 2,14; 1 Joh 3,8; vgl. Mt 12,29; Mk 1,24; Lk 10,18; Joh 12,31; 16,11; 1 Kor 15,24; Kol 2,15) und gleichzeitig zermalmt wurde.

3:15 Der Nachkomme der Frau, der der Schlange die entscheidende Niederlage zufügt, ist Christus (Hebr. 2:14). Aber schon früher, im Alten Testament, gibt es Teilniederlagen durch Menschen, die Christus vorwegnehmen und den endgültigen Konflikt vorwegnehmen. (Siehe Überblick über die Bibel.)

Die ESV Studienbibel

15 er, d.h. Christus. Das Verb in der Singularform zeigt, dass zer‛a (Same) hier in der Einzahl zu verstehen ist, mit Sept., d.h. Christus; siehe Anmerkung zu Gen 17,7; 21,12 und Gal 3,16.
Kopf … Ferse. Siehe Ap. 19. Nicht wörtlicher als 1. Korinther 11,8 oder Ps. 41:9 und Johannes 13:18. Sie bezeichnen die vorübergehenden Leiden des Samens und die vollständige Vernichtung Satans und seiner Werke (Hebr. 2,14; 1 Joh 3,8). Ferse = unterer Teil. Kopf = der entscheidende Teil. Dies ist die erste große Verheißung und Prophezeiung. Beachte ihre Position in der Mitte der obigen Struktur.

The Companion Bible: Being the Authorized Version of 1611 with the Structures and Notes

Feindseligkeit: Der Prophet Jesaja stellt sich den Tag vor, an dem das Reich des Messias die gesamte Schöpfung in einen harmonischen Zustand versetzen wird, so wie der Garten Eden, bevor die Menschen sündigten (siehe Jes 11,8). – ihre Nachkommenschaft (wörtlich: ihr Same): Dieses Sammelnomen kann sich auf einen einzelnen Nachkommen oder auf viele Nachkommen beziehen. Das altorientalische Konzept der gemeinsamen Solidarität (z. B. „du und deine Nachkommen“, 28:14) steckt auch hinter dieser Beschreibung der anhaltenden Feindschaft zwischen Menschen und Schlangen. Das Muster wird durch die Verwendung von Singularbegriffen festgelegt (Er … du). Christliche Ausleger haben diesen Vers traditionell als eine Prophezeiung auf Christus, den Samen Abrahams und die Vollendung des Samens der Frau, verstanden (Gal 3,16; 4,4).

– schlagen (oder zerschmettern, in beiden Fällen): Das Schlagen seiner Ferse ist eine Anspielung auf das Leiden des Knechtes Gottes (siehe Jes 53), während das Schlagen des Kopfes der Schlange – ein endgültigerer Schlag – sich schließlich in Christi Tod, Auferstehung und dem endgültigen Sieg über Satan erfüllt (1 Kor 15,55-57; Offb 12,7-9; 20,7-10).

Neue Lebendige Übersetzung Studienbibel

Der vorhergesagte Kampf zwischen der Schlange und der Frau würde keine buchstäbliche Konfrontation im Garten sein. Die Sprache ist bildhaft und weist auf den Kampf auf Leben und Tod zwischen dem Widersacher und der menschlichen Familie hin, die von der Frau getragen wird. Wie das Wort „sheep“ im Englischen ist das Wort „Same“ im Hebräischen sowohl Singular als auch Plural und bedeutet entweder Nachkommen ohne Zahl, als Ganzes betrachtet, oder einen bestimmten Nachkommen. Der Text enthält beide Bedeutungen, indem er sich auf den andauernden Widerstand gegen das Volk Gottes durch seine Feinde bezieht und den Aufstieg eines bestimmten Samens, Jesus Christus, vorhersagt, der die Schlange am Ende vernichten wird (Röm 16,20; Rv 12,9-10).

Die Apologetik Studienbibel: Echte Fragen, klare Antworten, festerer Glaube

IRENAEUS: Der Feind wäre nicht gerecht besiegt worden, wenn es nicht ein aus einer Frau gemachter Mann gewesen wäre, der ihn besiegt hat. Denn durch eine Frau hatte er von Anfang an Macht über den Menschen, indem er sich dem Menschen entgegenstellte. Deshalb erklärt sich der Herr auch als Menschensohn, der den ersten Menschen, von dem die Bildung des Menschen durch die Frau ausging, in sich selbst erneuert hat, damit, wie unser Geschlecht durch einen besiegten Menschen in den Tod hinabgestiegen ist, wir durch einen überwundenen Menschen wieder zum Leben aufsteigen; und wie der Tod durch einen Menschen die Siegespalme über uns gewonnen hat, so können wir durch einen Menschen die Siegespalme über den Tod empfangen. (Siehe 1. Kor. 15,20-22.)

Ancient Faith Study Bible

Sie werden … an ihrer Ferse zuschlagen: Das Antezedens für „sie“ und „ihre“ ist das Kollektivnomen „Nachkommen“, d. h. alle Nachkommen der Frau. Die christliche Tradition hat in dieser Passage jedoch mehr gesehen als die unendliche Feindschaft zwischen Schlangen und Menschen. Die Schlange wurde mit dem Teufel gleichgesetzt (Weish 2,24; Joh 8,44; Offb 12,9; 20,2), dessen letztendliche Niederlage in diesem Vers angedeutet wird. Weil „der Sohn Gottes geoffenbart worden ist, um die Werke des Teufels zu zerstören“ (1 Joh 3,8), wurde die Passage als erste Verheißung eines Erlösers für die gefallene Menschheit, das Protoevangelium, verstanden. Irenäus von Lyon (ca. 130-200 n. Chr.) interpretierte den Vers in seiner Schrift Gegen die Irrlehren 5.21.1, gefolgt von mehreren anderen Kirchenvätern, so, dass er sich auf Christus bezieht, und zitierte Gal 3,19 und 4,4, um diesen Bezug zu stützen. Eine andere Übersetzung ist ipsa, „sie“, und findet sich in Hieronymus‘ Vulgata. Mit „sie“ war Maria, die Mutter des Messias, gemeint. In der christlichen Kunst wird Maria manchmal mit ihrem Fuß auf dem Kopf der Schlange abgebildet.

The Catholic Study Bible

Ich werde Feindschaft setzen: Ein entscheidender Vers in der Genesis, von dem manche glauben, dass er den Ursprung der instinktiven Angst des Menschen vor Schlangen erklärt. Wahrscheinlicher ist, dass die sprichwörtliche Feindschaft zwischen Mensch und Schlange heraufbeschworen wurde, um den ständigen Kampf des Menschen gegen die Sünde und das Böse zu symbolisieren, das von der Schlange verkörpert wird (vgl. 4,7; Sir 21,2). Auf jeden Fall trifft keine der beiden Auslegungen die volle Bedeutung des Textes, der den letztendlichen Sieg der Frau und ihrer Nachkommen über Satan nach einer langen Zeit der Feindschaft voraussagt. dein Same: Die Komplizen des Teufels, die Böses tun, einschließlich der bösen Menschen, die seine geistliche Nachkommenschaft darstellen (Joh 8,44). In der Genesis sind Kain und seine gottlosen Nachkommen die ersten, die diese Rolle erfüllen (4:8, 17-24; 1 Joh 3:12). ihr Same: Die rechtschaffenen Nachkommen der Frau, die zunächst mit Abel (4,4) und der gottesfürchtigen Linie von Seth (4,26; 5,6-32) in Verbindung gebracht werden. er wird: Der hebräische Text kann einzeln („er soll“) oder gemeinsam („sie sollen“) gelesen werden. Die früheste bekannte jüdische Auslegung dieses Textes versteht unter dem Nachkommen der Frau einen einzelnen Mann (Gk. autos, „er“ in der griechischen LXX). zerschmettern: Oder: „zermalmen“ (wie in Hiob 9,17). Der Sieg über den satanischen Verführer ist gesichert: Die Schlange wird eine tödliche Kopfverletzung davontragen, während die Nachkommen der Frau nur einen Biss in die Ferse erleiden werden. Mindestens eine jüdische Tradition verbindet diesen Triumph mit dem Kommen eines messianischen Königs (palästinensischer Targum). – Die christliche Tradition gibt diesem Text eine messianische Interpretation (Christus ist derjenige, der den Teufel mit Füßen tritt: Hebr 2,14; 1 Joh 3,8; St. Irenäus gegen die Häresien 3, 23, 7), eine ekklesiologische Auslegung (die Kirche ist die Nachkommenschaft, die an seinem Sieg teilhat: Röm 16,20; Offb 12,17), und eine mariologische Auslegung (Maria ist die verheißene Frau, die den Erlöser gebiert: Vatikanum II, Lumen Gentium 55). Dieser Abschnitt wird seit langem als das „erste Evangelium“ (lat. protoevangelium) bezeichnet und zeichnet sich als erste Offenbarung der Barmherzigkeit Gottes in der Heiligen Schrift aus (KKK 410-11).

The Ignatius Catholic Study Bible

Es ist bezeichnend, dass Gott sich nicht auf einen Dialog mit der Schlange einlässt. Er verflucht sie einfach zu einem Leben in Demütigung, wo sie buchstäblich ins Gras beißen wird. Aber Gott verspricht, dass die Frau, die zuerst verführt wurde, das Mittel sein wird, mit dem die Schlange und ihre Strategie besiegt werden. Die Nachkommen der Frau werden mit den Nachkommen der Schlange in den Kampf ziehen und sie schließlich besiegen. Die Nachkommen der Frau werden an der Ferse gequetscht – ein nicht tödlicher Schlag – und der Kopf der Schlange wird zertreten. Dementsprechend konzentrieren sich die folgenden Kapitel der Genesis auf die menschlichen Nachkommen von Mann und Frau. Am Ende der Genesis wird eine königliche Figur aus Juda erwartet, die über die Völker herrschen und die Natur verändern wird (49,8-12). Mose 3,15 ist die Quelle der messianischen Prophezeiung.

The NIV Grace and Truth Study Bible

MESSIANISCHE PROPHEZEIUNG
Der Same
Mose 3,15 Mose 3,15 gibt einen Einblick in Gottes Plan zur Wiederherstellung der Welt. Manche sehen in dieser Prophezeiung den Keim für alle zukünftigen Prophezeiungen. Sie beschreibt auch den Kampf zwischen der Kraft des Guten (dem Messias) und der Kraft des Bösen (Satan), Gottes Widersacher.
Die „Schlange“, von der in dieser Prophezeiung die Rede ist, ist kein bloßes Reptil, denn sie wird als ein Mensch mit Intelligenz, Sprache und einem Bewusstsein für Gott beschrieben. Der Name ist wahrscheinlich ein Titel, der ihr Wesen beschreibt, und keine Aussage über ihre Gestalt. Dies ist die Schlange im endgültigen Konflikt zwischen Gott und seinem Widersacher, der von dem im Text erwähnten Samen zermalmt werden wird. Der „Nachkomme“ der Frau ist hier ein Oberbegriff für die gesamte Menschheit und der „Nachkomme“ der Schlange für alles Böse. Dennoch gibt es einen klaren Hinweis darauf, dass ein bestimmter männlicher Nachkomme der Frau letztendlich den Kopf der Schlange zertreten wird. In 1. Mose 3,15 ist die Endung des Wortes „Ferse“ ein Singular. Obwohl die Menschheit die Schlange besiegen wird, wird das Böse erst durch das Werk des einzigen „Nachkommen der Frau“, der ihr den Kopf zertreten wird, besiegt werden. Rabbinische Quellen sehen darin auch eine messianische Prophezeiung: „Auf seine Bitte hin zeigte Gott dem Satan den Messias; und als er ihn sah, zitterte er, fiel auf sein Angesicht und rief: ‚Wahrlich, das ist der Messias, der mich zermalmen wird'“ (Pesiqta Rabbati 3,6).
In Römer 16:20 wird die Schlange aus Genesis 3:15 als Satan identifiziert: „Gott, die Quelle des Shalom, wird den Widersacher bald unter deinen Füßen zermalmen.“ Im 2. Korintherbrief warnt Sha’ul: „Havah wurde von der Schlange und ihrer List getäuscht…. denn der Widersacher selbst gibt sich als Engel des Lichts aus“ (11:3, 14). Offenbarung 12:9 macht es noch deutlicher: „Es wurde der große Drache hinausgeworfen, die alte Schlange, auch bekannt als der Teufel und Satan [der Widersacher], der Verführer der ganzen Welt.“ Obwohl in 1. Mose 3,15 kein Name für den Nachkommen der Frau genannt wird, verbindet das Neue Testament diese erste messianische Prophezeiung eindeutig mit dem Messias, Jeschua.
Mehr zum Thema „Messianische Prophezeiung“ findest du unter Genesis 49,10.

The Complete Jewish Study Bible: Notes

o – Jehovah ist nicht erschrocken durch die Sünde des ersten Menschenpaares! ER ist nicht verzweifelt! ER gibt sofort die Verheißung das ER einen Plan hat, um die Menschen wieder zu IHM zurück zu bringen! Es geht um Jehovah und nicht um eine religiöse Gruppe! IHM ist das Geschehen nie aus der Kontrolle geraten! Deshalb schau auf Jehovah – und nicht auf religiöse Führer!

Gog

Und du wirst wider mein Volk Israel heraufziehen wie eine Wolke, um das Land zu bedecken. Am Ende der Tage wird es geschehen, daß ich dich heranbringen werde wider (O. über) mein Land, auf daß die Nationen mich kennen, wenn ich mich an dir, Gog, vor ihren Augen heilige (d. h. heilig erweise.)
Elberfelder 1871 – Ezekiel 38,16

 und du wirst gegen mein Volk Israel heranziehen wie eine Wetterwolke, um das Land zu bedecken. Am Ende der Tage wird es geschehen, daß ich dich gegen mein Land zu Felde ziehen lasse, damit die Heidenvölker mich kennenlernen, wenn ich mich vor ihren Augen an dir, Gog, als den Heiligen erweise.‹«
Menge 1939 – Hesekiel 38,16

Und du ziehst wie eine Wolke gegen mein Volk der Israeliten und bedeckst das Land. Am Ende der Zeit wird es geschehen, dass ich dich gegen mein Land heranführe, doch dann sollen die Völker mich erkennen, wenn ich mich vor ihren Augen an dir als der Heilige offenbare, Gog.
Neues Leben – Bibel 2006 – Hesekiel 38:16

Die Namen dieser Nationen sollen uns nicht zu bestimmten historischen Umständen oder Orten führen, egal ob in der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft; vielmehr sollten sie als Symbol für alle Feinde Gottes gesehen werden, die seine Kirche seit Anbeginn verfolgen. Der heilige Gregor der Große bemerkt, dass das, was aus dem Süden kommt, ein Symbol für die Wärme des Heiligen Geistes ist, während das, was aus dem Norden kommt, für den Teufel steht, „weil ersterer mit Hitze lockert und letzterer mit Kälte einschränkt“. Die Kirche versteht unter dem biblischen Begriff der letzten Tage (38:16) die Zeit seit Pfingsten, also das Kirchenzeitalter, obwohl es am Ende des Zeitalters eine letzte Schlacht geben wird, nach der Satan für immer in den Abgrund geworfen wird (Offb 20:10). Gog und Magog: Siehe Offb 20,8-10 und Anmerkung.

Die Orthodoxe Studienbibel

Hier wird auf die Mächte Bezug genommen, die Israel, das sich nun wieder sammelt, anfeinden und verfolgen. Der ganze Abschnitt sollte in Verbindung mit Sach 12,1–4; 14,1–9; Mt 24,14–30; Offb 14,14–20; 19,17–21 gelesen werden. Gog ist wahrscheinlich der Fürst; Magog ist sein Land. Es entspricht der göttlichen Gerechtigkeit und den Bündnissen Gottes mit Israel, dass Verderben über seine Feinde kommen muss, wenn sie versuchen, den Überrest Israels in Jerusalem auszurotten. Die ganze Prophezeiung gehört zum noch zukünftigen Tag des Herrn (siehe Fußnoten zu Joe 1,15; Offb 19,19).

Fußnoten [1,15] Der Ausdruck »Tag des HERRN (Jahwes)« bezeichnet den Zeitabschnitt, in dem der Herr öffentlich in die Angelegenheiten der Menschen eingreift, wenn also der Tag des Menschen abgeschlossen ist (vgl. »menschlicher [Gerichts-]Tag« in 1Kor 4,3). Er wird eingeleitet durch die Entrückung der Gemeinde (1Kor 15,50–58; 1Thes 4,13–18). Da die Propheten die historischen Ereignisse aus göttlicher Perspektive betrachteten, sahen sie Gottes Handeln in der Welt als Einheit und erkannten, dass die Gerichte Gottes in ihrer Zeit Vorschatten einer zukünftigen Erfüllung waren. In diesem Sinn wird der Ausdruck »Tag des HERRN« im Propheten Joel hauptsächlich gebraucht.
Der »Tag des HERRN «wird im Blick auf die vorausgesagte Zukunft den Zeitabschnitt der kommenden Bedrängnis (Offb 6–19) und die Regierung Christi auf Davids Thron (Offb 20) umfassen. Er wird mit dem Gericht vor dem großen weißen Thron (Offb 20,11–15) abschließen und die neuen Himmel und die neue Erde einführen, genannt »der Tag Gottes« (2Petr 3,10–13). Siehe Offb 19,19, Fußnote.

Scofield-Bibel

In den Kapiteln 38-39 geht Gott mit denen um, die unerbittliche Feinde Gottes und seines Volkes bleiben. Das Ergebnis des massiven Konflikts ist klar und unausweichlich: Ich werde meine Herrlichkeit unter den Völkern zeigen (39,21). In diesen beiden Kapiteln haben wir jedoch eine undatierte Sammlung von Prophezeiungen gegen Gog, einen Feind, dessen Identität absichtlich vage und geheimnisvoll ist. Wir wissen nicht, wann sie gesprochen wurden oder wer das Ziel war, aber Gog wird ausschließlich durch seine eigene Gier motiviert und es gibt keinen Hinweis darauf, dass er ein Vertreter des Gerichts ist. Vielmehr wird seine unprovozierte und ungerechtfertigte Feindschaft gegen das Volk Gottes lediglich zum Anlass für Gott, seine eigene Herrlichkeit zu zeigen, indem er ihn besiegt und vernichtet.
Gog aus dem Land Magog, der oberste Fürst von Meschek und Tubal (38:1), wird eine Allianz anderer Nationen aus dem Norden anführen, um ein ahnungsloses Israel anzugreifen, das friedlich in seinem eigenen Land lebt. Doch hinter den Kulissen steuert Gott die Ereignisse so, dass dieses feindliche Bündnis nicht wie erwartet Beute macht, sondern massiv besiegt und getötet wird, begleitet von kosmischen Phänomenen (Erdbeben, Pest, Blut, Feuer, Hagel und Schwefel; 38:19-22). Israel wird sieben Monate brauchen, um die Toten zu begraben, und in dieser Zeit werden sich die Aasfresser und Tiere an ihnen satt fressen (39:4, 12-14). Außerdem werden die erbeuteten Kriegswaffen sieben Jahre lang Brennholz liefern (39:9). Das Ergebnis wird sein, dass sowohl Israel als auch alle anderen Völker endgültig wissen werden, dass der Herr Gott ist (39:28) und dass die historischen Ereignisse des Exils und der Wiederherstellung allesamt sein Werk waren (39:21-24, 28). Auf diese Weise werden Gottes Größe, Heiligkeit und Herrlichkeit endlich vollständig offenbart und auf der Erde gerechtfertigt werden.

Welche aktuellen Erscheinungsformen von „Gog“ fallen dir ein und wie ermutigen dich diese Kapitel in Bezug auf (a) das endgültige Schicksal von Gottes Feinden und (b) Gottes Fähigkeit, diese Situationen zu nutzen, um seine Herrlichkeit zu zeigen?

NIV Bible Speaks Today

wie eine Wolke. Die Weite der Horden Gogs, die gegen Israel ziehen, ist ein Thema, das sich durch diese Kapitel zieht. Wieder einmal wird Gottes Souveränität über Gogs Handlungen bekräftigt („Ich werde dich holen“), denn Gog ist ein Werkzeug, das dazu dient, Gottes Heiligkeit zu rechtfertigen. Darin erinnert Gog an den Pharao in den Exodus-Erzählungen (siehe Ex 7,3-5; 14,4).

Die ESV Studienbibel

Hes 38:14–17
Durch sein Gericht über den letzten Feind Israels wird Gott für alle Völker (Heiden) den endgültigen Beweis führen, dass er allein der Herr ist (heilig vgl. V. 23 im Zusammenhang mit V. 21–22). Gegen ihn werden sie vergeblich anstürmen. Der Hinweis in V. 17 bezieht sich offenbar auf die Prophetie Jeremias vom »Feind aus dem Norden« (s. Jer 1:14; 4:6; 6:1, 22).

Einführungen und Erklärungen aus der Stuttgarter Erklärungsbibel

Die Kapitel 38-39 bilden eine Einheit, in der es um eine letzte Bedrohung Israels geht. Die Prophezeiung beginnt mit der üblichen Einleitung. Der Herr befiehlt Hesekiel, gegen „Gog, aus dem Land Magog“ zu prophezeien. Den Gelehrten ist es nicht gelungen, „Gog“ oder das „Land Magog“ zu identifizieren. Eine Interpretation identifiziert Gog mit Gyges, dem König von Lydien aus dem 7. Jahrhundert, aber das ist nicht überzeugend, da diese Prophezeiung aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. stammt und sich wahrscheinlich auf eine zukünftige Figur bezieht und nicht auf jemanden aus der Vergangenheit. Gog wird an zwei weiteren Stellen in der Bibel erwähnt (1. Chr. 5,4; Offb. 20,8). Hier in Hesekiel scheint Gog ein zukünftiger Anführer zu sein, der riesige Armeen befehligen wird (Hes 38,4). Er wird sich dem Volk Gottes, den Israeliten, entgegenstellen und versuchen, es zu vernichten. Doch Gott, der Allmächtige, wird siegen und Israel beschützen (V. 14-16, 22-23; Offb 20,7-10). Auch die Gelehrten haben das „Land Magog“ nicht identifizieren können. Mose 10,2 und 1. Chronik 1,5 erwähnen eine Person namens Magog unter den Söhnen Jafets (auch Tubal und Meschek werden als seine Söhne genannt). Aber das Land Magog und seine genaue Lage sind ungewiss.

38:4-23 Zu Gogs Verbündeten gehören die Völker von Persien (dem heutigen Iran), Kusch (dem heutigen Sudan), Put (Libyen), Gomer (Nordosttürkei) und Beth Togarmah (Armenien). Magog ist der einzige Ort, den die Gelehrten noch nicht mit Sicherheit identifizieren konnten. Die Aussage „nach vielen Tagen … In zukünftigen Jahren wirst du einfallen“ (V. 8) deutet darauf hin, dass sich die riesige Allianz zu einem zukünftigen Zeitpunkt gegen die „Berge Israels“ versammeln wird. Der Herr wird Gog dazu bewegen, die riesige Allianz der Nationen gegen Israel aufzubringen, damit der Herr seine souveräne Macht über alle Nationen und seinen souveränen Schutz für sein Volk demonstrieren kann. Kurz gesagt, der Herr wird Gog herbeirufen, um ihn zu besiegen. Der kosmische Charakter von Gottes Zorn gegen Gog wird die Natur selbst in Aufruhr versetzen. Gott wird seine Größe, seine Heiligkeit und seine Person gegen Gog und die Allianz der Völker demonstrieren, und jeder wird es sehen.

The NIV Grace and Truth Study Bible

Gott beschützt die Nation
Viele Bibelwissenschaftler halten diesen Abschnitt in Hesekiel für eine der schwierigsten prophetischen Passagen der Heiligen Schrift, und nicht alle sind sich in ihren Interpretationen einig. Einige haben diese Invasion mit der Schlacht von Harmagedon identifiziert, die in Offenbarung 16:13-16 und 19:11-21 beschrieben wird, aber die Kontraste zwischen diesen beiden Ereignissen sind zu offensichtlich.1 Andere sehen in Hesekiel 38-39 die Beschreibung einer „idealen Schlacht“, die den Juden im Exil Gottes Macht zum Schutz seines Volkes zusichert. Auch wenn die Zusicherung sicherlich vorhanden ist, erklärt dieser Ansatz nicht die vielen Details, die in diesen beiden Kapiteln beschrieben werden. Wir werden uns diesen Kapiteln in der Annahme nähern, dass sie die tatsächlichen Ereignisse beschreiben.

Die Erwähnung von „Gog und Magog“ in Offenbarung 20:7-9 hat einige Studenten dazu veranlasst, diese Invasion nach dem Millennium anzusiedeln, aber auch diese Auslegung hat ihre Probleme. Das Heer, das in Vers 8 beschriebene Heer wird aus den vier Ecken der Erde kommen, während Gogs Heer aus Männern aus sechs Nationen besteht und von Norden her einfällt. Und wenn das Feuer vom Himmel das Heer in Vers 8erwähnt wird, warum sollte es dann notwendig sein, die Leichen sieben Monate lang zu begraben und die Waffen sieben Jahre lang (bis in die Ewigkeit?) zu verbrennen? Die Worte „Gog und Magog“ werden wahrscheinlich verwendet, um die beiden prophetischen Ereignisse in Beziehung zu setzen, aber nicht, um sie gleichzusetzen. Sowohl Hesekiel als auch Johannes beschreiben Angriffe auf Jerusalem und die Juden, und in beiden Fällen befreit der Herr sein Volk auf wundersame Weise.

Ein vorgeschlagenes Szenario. Bevor wir uns mit Hesekiel 38-39 befassen, sollten wir die „prophetische Situation“ vor dieser Invasion des Heiligen Landes überprüfen. Das nächste Krisenereignis auf Gottes prophetischem Kalender ist die Entrückung der Gemeinde, ein Ereignis, das jederzeit eintreten kann (1. Thess. 4:13-18). Jesus Christus wird in der Luft kommen und sein Volk zu sich in den Himmel rufen. Nach Daniel 9:24-27″2 wird das Volk Israel mit dem Oberhaupt einer europäischen Zehn-Nationen-Koalition eine Vereinbarung treffen, es sieben Jahre lang zu beschützen, damit es seinen Tempel in Jerusalem wiederaufbauen kann. Wir wissen nicht, wie viel Zeit zwischen der Entrückung der Kirche und der Unterzeichnung dieses Bundes vergeht. Die Unterzeichnung des Bundes ist der Auslöser für den Beginn der siebenjährigen Trübsalszeit, die in Matthäus 24:1-28 und Offenbarung 6-19 beschrieben wird.

Hesekiel beschreibt eine Sechs-Nationen-Koalition, die von Norden her angreift (Hesek. 38:6, 1539:2), während an der Schlacht von Harmagedon alle Völker der vier Enden der Erde beteiligt sind (Offb. 20:8). Bevor Gog und seine Horden irgendetwas tun können, wird Gott sie mit Pest, Hagel und Schwefel angreifen, und die Heere werden sich gegenseitig bekämpfen (39:17-23), während das Heer von Harmagedon von unserem Herrn bei seinem Kommen vernichtet werden wird (Offb 19:11-21). Es wird sieben Monate dauern, bis die Leichen von Gogs Invasion begraben sind (Hes. 39:12), aber das Heer von Harmagedon wird vernichtet werden (Offb. 20:9). Gog wird die Armeen anführen, die in Israel einfallen, um Reichtum zu erlangen (Hes. 38:7, 12), aber das Tier wird die Heere in Harmagedon anführen (Offb. 19:19). Gogs Armee wird keine Chance haben, Schaden anzurichten, aber die Armee von Harmagedon wird Schaden anrichten, bevor der Herr herabsteigt, um sie zu besiegen (Sach 14:1-9).



Was auch immer Fürst Gog denken mag, es ist klar, dass es der Herr ist, der dieses Heer herausführt (V. 4, NASB; vv. 16-17). Fürst Gog denkt, dass er den ganzen Plan ausgearbeitet hat (V. 10-11), aber Gott ist derjenige, der das Sagen hat. Die Nordkoalition kommt siegessicher in das Land Israel, aber sie tappen in eine Falle.

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series Hesekiel

Eine Frage, die so oft in prophetischen Konferenzen gestellt wird, ist: „Leben wir in der Endzeit?“ Ausnahmslos lautet die Antwort: „Ja!“ Aber auf die Frage „Woher wissen wir das?“ sind die Antworten eher allgemein gehalten und beruhen gewöhnlich auf den Krisen dieser Tage, und diese Krisen ändern sich mit der Zeit. Oft werden sie danach bestimmt, wie sich diese Krisen auf die Vereinigten Staaten auswirken, als ob das der entscheidende Faktor dafür wäre, was die letzten Tage ausmacht. Die wahre Bestimmung, wohin sich die Geschichte prophetisch bewegt, ist jedoch nicht, wie sich die Weltereignisse auf die Vereinigten Staaten auswirken, sondern wie sie sich auf die jüdische Geschichte auswirken, da Israel Gottes Zeitmesser ist (5 Mose 32,8-9). In diesem Bereich haben viele „Zeitungsexegeten“ einen Feldtag gehabt, indem sie fast jedes größere Weltereignis als eine teilweise Erfüllung der Prophezeiung und einen weiteren Beweis dafür sehen, dass dies tatsächlich die letzten Tage sind. Es ist jedoch sehr gefährlich, so viel Zeit und Mühe darauf zu verwenden, so viele Ereignisse in Bereiche erfüllter Prophezeiungen einzupassen. Die Prophetie muss zuerst von der Schrift her bestimmt und dann auf aktuelle Ereignisse angewandt werden, anstatt dass man aktuelle Ereignisse nimmt und sie in irgendeine Schriftstelle zwängt. Erst nachdem man seine Eschatologie exegetisch aus der Schrift entwickelt hat, sollte man aktuelle Ereignisse in Betracht ziehen, um zu sehen, ob es welche gibt, die die Prophetie erfüllen. Nur wenn die aktuellen Ereignisse perfekt zu den Anforderungen der Schrift passen, sind diese Ereignisse als Erfüllung der Prophetie zu identifizieren. Aber sich zuerst aktuellen Ereignissen zuzuwenden und dann aufgrund möglicher Ähnlichkeiten zu beginnen, diese als Teilerfüllungen oder als Hinweise auf zukünftige Erfüllungen zu identifizieren, ist eher „Zeitungsexegese“ als biblische Exegese.

Nichtsdestotrotz sind dies die letzten Tage, weil bestimmte prätribulationale Ereignisse erfüllt worden sind. Das erste ist das des Ersten Weltkriegs, gefolgt vom Zweiten Weltkrieg.

Arnold Fruchtenbaum - Die Abfolge der prätribulationalen Ereignisse

Hesekiel 38,1-39,16 beschreibt eine Invasion Israels aus dem Norden und die anschließende Zerstörung der Invasionstruppen, sobald sie das Gebiet der Berge Israels erreichen. Es wird zunächst notwendig sein, die Details dieser Invasion zu betrachten und sich dann mit der umstrittenen Frage zu beschäftigen, wann diese Invasion stattfinden wird. Der Abschnitt wird mit den Fragen „wer“, „wo“, „warum“, „was“, „wie“ und „wann“ angegangen werden.

Hier sieht man, dass die Invasion begonnen hat und beantwortet weiter die Frage nach dem „Warum“, aber diesmal wird es aus Gottes Sicht gesehen: Darum, Menschensohn, weissage und sprich zu Gog: So spricht der Herr Jehova: An dem Tag, da mein Volk Israel sicher wohnt, sollst du es nicht erkennen? Und du wirst kommen von deiner Stätte aus dem äußersten Norden, du und viele Völker mit dir, die alle auf Pferden reiten, ein großer Haufe und ein gewaltiges Heer, und du wirst heraufziehen wider mein Volk Israel, wie eine Wolke, die das Land bedeckt; und es wird geschehen in den letzten Tagen, daß ich dich wider mein Land bringe, auf daß die Heiden mich erkennen, wenn ich an dir, Gog, geheiligt werde vor ihren Augen.
In den Versen 14-16a beginnt die Invasion und das konföderierte Heer überzieht das Land wie eine Gewitterwolke, in massiven Schwärmen. Es gibt also einen anfänglichen Erfolg auf Seiten der Russen. In Vers 16b wird Gottes Grund für die Invasion genannt, im Gegensatz zu den Gründen Russlands, die in den vorangegangenen Versen genannt werden. Gottes Grund ist, dass Er in den Augen der Nationen geheiligt werden soll angesichts dessen, was geschehen wird.

Arnold Fruchtenbaum – Die Abfolge der prätribulationalen Ereignisse

Glaubst du, das Jehovah SEIN VOLK ISRAEL und SEIN LAND von anderen Völkern unterscheiden kann – und dies nicht „symbolisch auf eine Kirche“ meint???

Was glaubst du?

Und er versammelte sie an den Ort, der auf hebräisch Armagedon (O. Harmagedon) heißt.
Elberfelder 1871 – Offenbarung 16,16

Jene dämonischen Geister versammelten nun die Könige an dem Ort, der auf Hebräisch Harmagedon (- Wahrscheinlich: »Berg (Hügel? Bergland?) von Megiddo«. Megiddo, eine strategisch wichtige Stadt im Norden Palästinas, war Schauplatz bedeutender Schlachten in der alttestamentlichen Geschichte Israels. -) heißt.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Offenbarung 16:16

Und jene Teufel sammelten die Könige an einem Platze, der auf Hebräisch ‚Harmagedon‘ heißt.
Johannes Greber NT – 1936 – Offb 16,16

Beim Bibellesen muß ich die Entscheidung treffen: glaube ich dem Autor der Bibel – also glaube ich, dass Jehovah weiß, was ER dort verspricht – oder aber ich vermute hinter den Aussagen eine „geheimnisvolle geistliche Bedeutung“.
Heute haben wir so ein Beispiel: die einen glauben, dass Harmagedon ein „Zustand“ ist – die anderen, dass es ein wirklicher Ort ist. Nun könnte man versuchen mit logischen Argumenten ran zu gehen: so versuchte es vor kurzem eine Website einer Religion: Sinngemäß hieß es dort, dass es so einen Ort nicht geben kann, denn in Israel gibt es keinen Ort wo alle Armeen der Welt aufmarschieren könnten.
Auf der anderen Seite kann man aber dann die „logischen Vorschläge“ genauso zerreißen – oder glaubst du, dass es eine einzige religiöse Gruppe geben könnte, die einem Verbot von Religion entgehen könnte – zumal alle Häuser „entmeidet wurden“ und nun einer großen Religion gehören….
Aber zurück zum Text der Bibel:

Harmagedon Dies ist eine griechische Transliteration (harmagedọ̄n) des hebräischen Ausdrucks für „Berg von Megiddo“ (har-megiddōn). Im alten Israel war die Stadt Megiddo ein Schlüsselort, von dem aus man die Hauptreiseroute zwischen den großen Reichen von Mesopotamien und Ägypten überblicken konnte. Gewaltige Armeen können sich in der benachbarten Ebene von Jesreel versammeln. Deshalb ist es ein passender Name für die Lokalisation der letzten Schlacht.

Reformations-Studien-Bibel

Die sogenannte Schlacht von Harmagedon wird in Kapitel 19 beschrieben (siehe 19,17, Fußnote), aber nur in diesem Vers wird der Ort der Schlacht genannt. Das Wort wird meistens mit »der Berg von Meggido« wiedergegeben. Meggido liegt an der Südseite der Ebene Jesreel und wird im AT oft als militärischer Stützpunkt erwähnt (Jos 12,21; 17,11; 2Kö 9,27; 23,29 u.a.); allerdings gibt es dort keinen eigentlichen Berg, sondern einen Bergrücken.

Scofield-Bibel

Armageddon bedeutet auf Hebräisch „Berg Megiddo“. Im alten Israel war Megiddo eine Ebene und kein Berg, aber er war auch der Schauplatz einiger wichtiger Schlachten (Judg. 5:19; 2. Könige 23:29). In der symbolischen Geografie der Visionen des Johannes stellt er daher treffend die globale Kampfzone dar (siehe Offb. 20:9), in der der letzte Konflikt zwischen Christus und Satan ausgetragen wird.

Die ESV Studienbibel

Der Name Armageddon (oder Harmagedon) leitet sich wahrscheinlich von har („Berg“, „Hügel“) und Megiddo ab, einer der drei Städte, die Salomo zusammen mit Gezer im Süden und Hazor im Norden befestigte (1. Könige 9,15). Die Festung Megiddo lag auf einem Hügel am größten Durchgang des Karmelgebirges und bewachte strategisch das Jesreel-Tal. Die Stadt lag an der Via Maris, der Hauptverkehrsstraße zwischen Ägypten und Mesopotamien. Viele Armeen nutzten diese Route, und der Ort wurde als blutiges Schlachtfeld bekannt. Hier tötete zum Beispiel Pharao Neko, der auf dem Weg war, gegen die Assyrer zu kämpfen, Josia (2. Könige 23,29). Harmagedon wurde so zu einem symbolischen Begriff, der den endgültigen Konflikt zwischen Gott und den Mächten des Bösen versinnbildlicht.

Neue Lebendige Übersetzung Studienbibel

Der Ort der Schlacht, von dem in V. 14 die Rede ist, ist Harmagedon, ein hebräisches Wort, das wörtlich „Berg von Megiddo“ bedeutet. Manche glauben, dass es sich dabei nicht um einen tatsächlichen Ort handelt, sondern eher um ein Symbol für die letzte Schlacht zwischen Gut und Böse.

Wort Fokus
Armageddon
(Gk. armageddōn) (16:16) Strong’s : Dieser griechische Begriff, der nur hier im Neuen Testament vorkommt, scheint von dem Wort har, das einen Berg bedeutet, und dem Wort Megiddo, dem Namen einer Stadt in Manasse, abgeleitet zu sein. In dieser Gegend stürzte Gott die kanaanitischen Könige, indem er Debora und Barak auf wundersame Weise half (Judg. 4). Auch Josia, der Verbündete Babylons, wurde hier besiegt und erschlagen. Der Name Megiddo kommt von einer hebräischen Wurzel, die „abschneiden“ bedeutet und somit „abschlachten“ meint (siehe Joel 3:2, 12, 14). Allein die Erwähnung des berühmten Schlachtfelds von Harmagedon lässt einen Juden an ein grausames Blutbad denken.

Die Nelson Studienbibel

Das buchstäbliche Armageddon war der Berg Megiddo, der Berg Karmel, an dem ein wichtiger Pass auf der Straße zwischen Ägypten und Mesopotamien lag. Viele große Schlachten wurden in dem Tal unterhalb dieses Passes geschlagen. Hier fand auch der Kampf zwischen Elia und den Priestern Baals statt (1. Könige 18:20-40).
Harmagedon dient hier als Symbol für den andauernden Kampf der Mächte Satans gegen das Volk Gottes, insbesondere für die intensivste Schlacht am Ende. Je näher das Ende rückt, desto intensiver wird der Kampf, und eine Zeit lang sieht es so aus, als würde das Böse gewinnen. Doch am Ende wird Gott (und wir) den Sieg davontragen. Derselbe Kampf wird in Offenbarung 11:7-13, 19:11-21 und 20:7-10 sowie in Matthäus 24:21-27, 29-31 und 36-44 beschrieben.

Das Wartburg-Projekt

Es gibt viele Erklärungen für den Ort, der Armageddon genannt wird. Im Hebräischen scheint es „Hügel oder Berg von Megiddo“ zu bedeuten. Manche meinen, dass damit der Berg Karmel gemeint ist, der etwa fünfzehn Meilen von Megiddo entfernt liegt. Als Napoleon Bonaparte Megiddo und das Jesreel-Tal sah, beschrieb er den Ort als das natürlichste Schlachtfeld der Welt. Historisch gesehen wurden hier nicht weniger als vierunddreißig Schlachten um die Kontrolle dieses strategischen Korridors geschlagen. Der ägyptische Pharao Thutmose III. (regierte 1479-1425 v. Chr.) sagte, die Einnahme von Megiddo sei wie die Einnahme von tausend Städten. Andere glauben, dass Harmagedon kein tatsächlicher Ort ist, sondern ein Symbol für die abschließende Schlacht zwischen Gut und Böse.

CSB Studienbibel: Anmerkungen

Die Erzählung von der sechsten Schale geht weiter. Die dämonischen Geister versammeln die Könige für die Schlacht, die in 19:11-21 beschrieben wird. ARMAGEDDON. Im Hebräischen bedeutet dieses Wort „die Berge von Megiddo“. In Palästina ist Megiddo jedoch eine Ebene, die sich vom See Genezareth bis zum Mittelmeer erstreckt, so dass nicht klar ist, wo genau das liegt. Die Region von Megiddo war in der Geschichte Israels Schauplatz vieler Schlachten (Jdg 5:19; 2Kg 9:27; 23:29; 2Ch 35:22).

Life Connections Studienbibel

Der Krieg von Harmagedon
„Der sechste Engel goss seine Schale aus auf den großen Strom Euphrat; und seine Wasser vertrockneten, auf dass der Weg der Kön. bereitet würde, die von Sonnenaufgang herkommen. Und ich sah aus dem Mund des Drachen und aus dem Mund des Tieres und aus dem Mund des falschen Propheten drei unreine Geister kommen, wie Frösche; denn es sind Geister von Dämonen, die Zeichen tun, welche zu den Königen des ganzen Erdkreises ausgehen, sie zu versammeln zu dem Krieg jenes großen Tages Gottes, des Allmächtigen. Siehe, ich komme wie ein Dieb. Glückselig, der da wacht und seine Kleider bewahrt, auf dass er nicht nackt wandle und man seine Schande sehe! Und er versammelte sie an dem Ort, der auf hebräisch Harmagedon heißt.“ – Offenbarung 16:12-16

Harmagedon ist ein hebräisches Wort, welches soviel bedeutet wie Hügel von Megiddo oder Berg der Zerstörung. Megiddo nahm eine sehr auffallende Lage an dem Südrand der Esdraelon-Ebene ein und beherrschte einen wichtigen Pass, der in das Hügelgelände hinein führte. Diese Gegend war das Schlachtfeld Palästinas, auf welchem viele der berühmten Schlachten der Geschichte des Alten Testamentes ausgefochten wurden. Hier war es, wo Gideon und seine kleine Schar den Midianitern Angst einjagten und sie in die Flucht schlugen, wobei letztere sich gegenseitig töteten. (Richter 7:19-23) Hier wurde der König Saul durch die Philister geschlagen. (1 Samuel 31:1-6) Hier wurde der König Josia in einer der unglücklichsten Schlachten der Geschichte Israels durch den Pharao Neko getötet. (2. Chron. 35:22-25) Hier lebten auch der König Ahab und sein Weib Jsebel in der Stadt Jisreel, wo Jsebel später eines schrecklichen Todes starb. – 2. Kön. 9:30-37

Diese Schlachten waren in einem Sinne vorbildlich. Die Niederlage der Midianiter erlöste das Volk Israel von der Knechtschaft Midians. So stellten Gideon und seine Schar unseren Herrn Jesus und die Kirche dar, welche die Menschheit von der Knechtschaft der Sünde und des Todes befreien werden. Der Tod des Königs Saul und der Umsturz seines Königreiches durch die Philister öffnete der Herrschaft Davids, der den Messias darstellte, den Weg. Der König Ahab stellte die Zivilregierung dar, die in der Offenbarung. symbolisch als Drachen bezeichnet wird. Die Königin Jsebel schattete die große Hure, Babylon, vor, und als solche wird sie mit Namen genannt. „Du duldest das Weib Jsebel, welche sich eine Prophetin nennt, und sie lehrt und verführt meine Knechte.“ – Offenbarung 2:20

In der Heiligen Schrift hat es der Herr augenscheinlich als passend angesehen, den Namen dieses großen Schlachtfeldes, Harmagedon, als Bezeichnung für den großen Kampf zwischen Wahrheit und Irrtum zu wählen, zwischen Recht und Unrecht, Gott und dem Mammon, mit dem das Evangeliums-Zeitalter zu Ende und das messianische Zeitalter eingeführt werden wird. Er hat im letzten Buch der Bibel mit Absicht hochsymbolische Sprache gewählt, augenscheinlich, um gewisse wichtige Wahrheiten bis zu der für sie fälligen Zeit der Enthüllung zu verbergen. Aber selbst zu seiner Zeit „sollen es keine der Gesetzlosen verstehen, aber die Verständigen werden es verstehen.“ Niemand, dessen Herz außer Harmonie mit Gott ist, soll es verstehen, sondern nur die Verständigen unter dem Volk, die Klasse der klugen Jungfrauen in dem Gleichnis unseres Herrn.

Charles Taze Russell im Jahr 1897 – Der Krieg von Harmagedon

Die beiden kulminierenden Ereignisse der Großen Trübsal sind der Feldzug von Harmagedon und die Wiederkunft von Jeschua (Jesus), dem Messias. Eine beträchtliche Menge an Daten über diese Zeitperiode ist in der Schrift gegeben. Eine der größten Schwierigkeiten beim Studium der Eschatologie ist es, diese Ereignisse in eine chronologische Reihenfolge zu bringen, um zu sehen, was genau im Feldzug von Harmagedon geschehen wird. Diese Studie ist ein Versuch, genau das zu tun, aber zuerst müssen einige Hintergrundinformationen berücksichtigt werden.

EINLEITUNG UND HINTERGRUNDINFORMATIONEN
Die Grundlage für die Wiederkunft des Messias ist die nationale Wiedergeburt Israels. Solange Israel als Nation nicht errettet ist, solange Israel als Nation nicht auf den schaut, den sie durchbohrt haben, solange Israel als Nation nicht nach seiner Wiederkunft schreit mit den Worten: „Gesegnet ist, der da kommt im Namen des Herrn“, wird es keine Wiederkunft geben (Lev. 26,40-42; Jeremia 3,12-18; Hosea 5,15-6,3; Sacharja 12,10; Matthäus 23,37-39). Während die Entrückung der Gemeinde keine Vorbedingungen hat – sie kann zu jedem Zeitpunkt geschehen -, hat die Wiederkunft diese eine Vorbedingung.

Wenn man die Grundlage der Wiederkunft des Messias versteht, kann man die theologischen Grundlagen des Antisemitismus verstehen. Satan weiß, dass seine Karriere zu Ende ist, sobald Jeschua wiederkommt. Aber Satan weiß auch, dass es keine Wiederkunft geben wird, bis das jüdische Volk den Messias um seine Rückkehr bittet. Wenn es Satan also jemals gelingen sollte, die Juden ein für alle Mal zu vernichten, bevor sie eine Chance haben, um die Rückkehr Jesu zu bitten, würde es keine Wiederkunft geben und Satans Karriere wäre dann auf ewig gesichert. Das ist der Grund, warum Satan durch die Jahrhunderte und durch die ganze jüdische Geschichte hindurch diesen immerwährenden Krieg gegen die Juden geführt hat und versucht hat, sie bei jeder Gelegenheit zu vernichten. Das erklärt die jüdischen Verfolgungen der Jahrhunderte; das erklärt den Holocaust unter Nazi-Deutschland; und das erklärt die einzigartigen Aktivitäten Satans während der Trübsal.

Während der zweiten Hälfte der Trübsal wird Satan auf der Erde gefangen sein (Offenbarung 12:7-12); sobald Satan auf dieser Erde gefangen ist, weiß er, dass seine Zeit kurz ist (Offenbarung 12:12); und da er weiß, dass seine Zeit kurz ist, verfolgt er die Juden (Offenbarung 12:17). Er muss versuchen, die Juden zu vernichten, bevor sie eine Chance haben, für die Rückkehr des Messias zu plädieren. Die Verfolgungen der Juden werden in der Mitte der Trübsal beginnen und bis zu den Anfangspunkten des Feldzugs von Harmagedon, gegen Ende der Trübsal, andauern. Während dieser Zeit der Verfolgungen werden etwa zwei Drittel der damaligen jüdischen Bevölkerung getötet werden, aber ein Drittel wird in den letzten Tagen, Wochen oder Monaten des Leidens übrig bleiben. Der Feldzug von Harmagedon wird von Satan speziell zu dem Zweck organisiert, das eine Drittel des jüdischen Volkes, das noch lebt, ein für alle Mal zu vernichten.

….

In den Versen 13-14 wird von der Hauptstadt Babylon, die an beiden Ufern des Euphrat liegt, ein Erlass ergehen, der den Verbündeten des Antichristen befiehlt, ihre Armeen zu sammeln. Die Versammlung für diesen letzten Feldzug gegen die Juden ist eindeutig das Werk der falschen Trinität. Alle drei Mitglieder der falschen Dreifaltigkeit sind daran beteiligt: der Drache oder Satan, der falsche Vater; das Tier oder der Antichrist, der falsche Sohn; und der falsche Prophet, der falsche Heilige Geist. Diese Beschwörung wird durch dämonische Aktivitäten verstärkt werden, um sicherzustellen, dass die Nationen tatsächlich bei der Zusammenstellung ihrer Armeen zusammenarbeiten werden.

In Vers 16 wird der Ort, an dem die Verbündeten des Antichristen versammelt sein werden, Har magedon genannt. Dies ist eine Kombination aus zwei hebräischen Wörtern und bedeutet „der Berg von Megiddo“. Von dem Berg, auf dem die Stadt Megiddo einst stand, kann man das gesamte Tal Jesreel sehen. Was in christlichen Kreisen als „Tal von Harmagedon“ bekannt ist, ist eigentlich das biblische Tal von Jesreel. Der Begriff „Armageddon“ wird nie auf das Tal selbst angewendet, sondern nur auf den Berg am westlichen Ende.

Obwohl der Begriff „Schlacht von Harmagedon“ häufig verwendet wurde, ist dies eigentlich eine falsche Bezeichnung. Aus diesem Grund haben viele prophetische Lehrer aufgehört, diesen Begriff zu verwenden und benutzen jetzt den „Feldzug von Harmagedon“, wie in dieser Studie, weil es nicht nur eine Schlacht gibt, sondern mehrere als Teil des gesamten Feldzugs. Aber auch das ist bis zu einem gewissen Grad eine falsche Bezeichnung. In Harmagedon selbst wird nicht gekämpft, denn alle Kämpfe finden anderswo statt. Das Tal Jesreel, das vom Berg Megiddo bewacht wird, wird lediglich als Sammelplatz für die Armeen des Antichristen dienen. Harmagedon wird die gleiche Rolle spielen, die England in der Schlussphase des Zweiten Weltkriegs gespielt hat. Die alliierten Streitkräfte sammelten ihre Armeen in England, aber das ist nicht der Ort, an dem die letzte Schlacht stattfand. Dieser letzte Konflikt begann an den Stränden der Normandie, Frankreich, am D-Day. Armageddon wird ebenfalls als Versammlungsort dienen, wobei die Schlacht an einem anderen Ort beginnt. Ein biblischerer Titel für diesen letzten Konflikt findet sich in den Schlussworten von Vers 14: der Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen. Dies ist eine genauere Beschreibung der Art und des Ausmaßes dieses Konflikts.

Offenbarung 16 beschreibt die Versammlung der Heere der Nationen mehr oder weniger aus der Sicht der Menschen. Aus der Sicht des Menschen ist es lediglich eine militärische Versammlung, die vom Antichristen einberufen wird.

Arnold Fruchtenbaum – Der Feldzug von Armageddon

Wie in der Einleitung geschrieben: der Leser der Bibel muß sich entscheiden: entweder glaube ich, nein: entweder vertraue ich, dass Jehovah dass tut, was ER in seinem Wort verheißen hat – oder ich mache Jehovah zu einem „kleinen Gott“, den ich verstehen kann, und deren Aussagen ich „vergeistlichen“ muss, um IHN zu verstehen. Ich traue Jehovah zu, dass ER die Bibel anders geschrieben hätte, wenn ER etwas anderes gemeint hätte 😉