Hier findet ihr zum besseren Überblick alle Gedanken, Kommentare und zusätzlichen Stoff zu den einzelnen Kapiteln
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- Hiob 42
Sowie weiteren ergänzenden Stoff
- Höhepunkte zum Bibelbuch Hiob
- Synopsis von John Nelson Darby
- Die Erziehung in der Schule Gottes Von James Butler Stoney
- Geläutert im Schmelztiegel Gottes von Erich Bonsels
- Kommentare zum AT von Arno C. Gaebeiein PDF
- tägliches Manna von 2016 (muss käuflich erworben werden)
- Hiob – auf der Suche nach dem Sinn Glaubenskurs, bitte einmal kostenlos registrieren und für den Kurs anmelden
- Kommentar zum AT von William MacDonald PDF
Hiob 1-4
Hiob 1:1 . . .
Hiob 1:6
Interessant, dass das Geschöpf, dass hier mit Satan bezeichnet wird, sich ebenfalls in die Versammlung begab und dort Rederecht erhielt. Sollten wir heute annehmen, dass dies in der Versammlung/Kirche nicht mehr der Fall sein könnte? Laut Offenbarung ist dem Satan der Zugang zum Himmel seit einigen Jahren versperrt, aber er und seine Helfershelfer bewegen sich auf der Erde – und zwar dorthin wohin SIE WOLLEN.
Hiob 1:7-12
Was sehen wir? Der Satan ist ein notorischer Lügner und ein notorischer Mörder, der versucht Unruhe und Unfrieden zu stiften. Nutzte er die Möglichkeit, Hiob anzugreifen? aber ja, und zwar ermordete er die Diener von Hiob, die Tiere von Hiob und die Kinder von Hiob!
Bei der Ermordung der Kinder Hiobs ging er sogar soweit, sich der Naturgewalt Wind zu mißbrauche, so dass für alle umstehenden Beobachter der Eindruck entstehen musste, dass der Schöpfer selbst sich gegen Hiob gewandt hätte, ja das der Allmächtige den Tod zu verantworten hätte! Kannst du dir das vorstellen?
Aber das war dem Saten nicht genug. Es heißt gemäß Hiob 2:2-6 weiter
Ist er nicht ungemeint schrecklich? Es war ihm nicht genug! Seine Diener auf der Erde haben den selben Drang, andere zu zerstören, und tun dies leider auch zur Genüge!
Können wir uns in Hiob hineinversetzen, wie er völlig enttäuscht in der Ecke sitzt und die Welt nicht mehr versteht? Obwohl er alles verloren hat, und glaubt, dass der Allmächtige an allem Schuld wäre, sagt er
Sind wir auch so eingestellt, alle Dinge so anzunehmen und nicht zu klagen?
Aber wir sehen auch, dass Entmutigung und Depressionen eine normale Reaktion auf solche Angriffe sein können. Denn Hiob verfällt in diese. Er meint, dass es besser wäre, nicht geboren zu sein…
Nun kommt ein geschickter Schachzug: nachdem Hiobs bester Freund – seine Frau ihn verlassen hat, kommen “drei Freunde”, die ihm das Leben noch schwerer machen!
In Kapitel 4 kommt Eliphas zu Wort – ein Dämonenanbeter, der von einer Vision berichtet:
Nun hatten die bösen Engel ja sich gegen den Willen ihres Vaters aufgelehnt – und nun behaupten diese, dass der Schöpfer ihnen Mängel zur Last legt? Wenn das der Fall sein sollte, so hatte er wohl das Recht dazu!?! Nun greift er den Schöpfer an, und meint, dass dieser den Menschen nicht achten würde
Verdreht wird das böse Verhalten des Widersachers so dargestellt, als wenn der liebevolle Schöpfer daran Schuld wäre. Wie wirken solche Worte auf uns? Kennen wir den Schöpfer gut genug, um uns nicht in die Irre führen zu lassen?
aus einem Studienartikel der im November studiert worden ist:
Hiob 1 – 4
Hiob 3:11-17
endlich!
Hiob 5-7
in Kapitel 5 setzt Eliphas seine Rede fort. Er behauptet, dass hiob ja nur zu Gott oder einem Engel (Vers1) um Hilfe rufen brauche, und wenn er sich demütigen würde, würde es ihm wieder besser gehen. Er sagt, dass Gott seine Diener aus allen Notsituationen befreien würde. Ob er sich darauf bezieht, was Gott bis dahin für seine Diener getan hatte – mit seinen Diener Abraham, Isaak und Joseph? Wie gestern schon geschrieben, spricht er falsch über den Schöpfer.
So ähnlich wird auch heute agumentiert: Gottes wahre Anbeter stehen unter seinem Schutz, was für viele bedeutet, dass Gott die treuen Anbeter als einzelne vor jeglichen Schaden bewahren würde. Doch dieser Gedanke stammt nicht von Gott, sondern von seinem Widersacher, der damit uns brechen will. Hiob ging es schlecht, und wenn er nun gedacht hätte, dass Gott ihn verworfen hätte, wäre der Widersacher einen großen Schritt weiter gewesen. (Siehe Matth. 4:6).
Hiob reagiert auf die Rede Eliphas mit Enttäuschung und Verzweiflung. Hiob will einfach nur noch sterben, weil er denkt, dass Jehova gegen ihn ist “Denn die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir deren brenndendes Gift meinen Geist in sich einsaugt” 7:21
Ähnliche Vorgehensweise auch heute: zuerst werden die Familien zerstört, durch Angriffe von außen oder durch künstliche Probleme von innen heraus – und dann werden mit falschen Anschuldigungen der Glaube zerstört, wenn dann möglich. Wie sieht es heute aus? Stimmst du mit folgenden Worten überein
bzw.
so fühlen wir uns wohl auch – wie Hiob kann man an der scheinbar auswegslosen Situation verzweifeln. Am Besten man hält dann als Ehepaar, Familie und Freunde zusammen, anstatt dort seine Feinde zu vermuten und alles zu zerschlagen.
Hiob 5 – 7
Hiob 6:8-10
tja, wohl besser als garkeine Hoffnung, oder?
7:11
Hiob 8-10
“Dir geht es schlecht? Dann bist du selber Schuld, denn Gott würd es nie zulassen” ;-(
Die “Ermunterungen” bringen Hiob soweit, dass er sich fragt, warum er lebt. Aber Hiob erkennt an, dass der Schöpfer alles in seiner Hand hat, dass er Sonne und Erde befiehlt. Er fordert vom Schöpfer “Erkläre mich nicht für schuldig. Laß mich erkennen, warum es ist, dass du mit mir streitest.”
Wir wissen heute, warum es Hiob schlecht erging – dass Jehova nicht daran Schuld war. Aber wenn es uns heute schlecht geht, neigen auch wir heute dazu, mit dem Schöpfer zu hadern.
Was aber, wenn wir bei anderen Menschen sehen, wie diese leiden? Sind wir dann wie Hiobs “Freunde” davon überzeugt, dass der Leidende Schuld hätte an seiner Situation? Sind wir wirkliche Tröster, oder machen wir uns zum willigen Werkzeug des Gegners?
Hiob 8 – 10
Kapitel 8
ja, ja, Hiobs Söhne sind gestorben, weil sie gegen Jehova gesündigt habe und er sie deshalb vernichtet hat, ebenso wie die beiden ältesten Söhne von Juda.
Und Hiob muss leiden, weil er selbst auch schlecht gehandelt hat, darum straft ihn Gott und er ist nunmal selbst Schuld an dem, was ihm gerade widerfährt.
Denn, wir wissen ja: wer Jehova treu dient, der wird mit tollem Segen belohnt und wer ihm nicht dient, der wird halt vernichtet.
Also ganz eindeutig, oder? Wer ein ruhiges gutes Leben hat und in materiellen Dingen gut ausgesorgt hat, der hat Jehovas Wohlgefallen – wem es schlecht geht, wer wenig Materielles hat (halt nur das Lebensnotwendige), der wird von Jehova verflucht.
Tja, liebe Leute, wir sind Jehova echt nicht mehr wohlgefällig, das sieht man ja wohl daran, unter welchen bedrückenden Umständen wir momentan leben.
Das steht doch schon so in der Bibel, also wird es doch stimmen!
Jawohl, das steht schon in der Bibel. Aber in der Bibel steht auch „es gibt keinen Gott“. Hm, hä???
Hier erkennen wir, wie wichtig es ist, den Zusammenhang zu sehen und zu sehen, wer hier zu wem spricht und mit welchem Ziel.
Nach Aussage des Bezirksaufsehers beim einem Kreiskongress waren die drei falschen Freunde alle Dämonenanbeter…
noch Fragen?
Hiob 8:6
kommt uns das irgendwie bekannt vor?
Genau das hatte ich gehofft und geglaubt, dass Jehova für uns einschreiten würde, ja, dass er uns das sogar schuldig wäre. Nach dem Urteil bin ich nicht mehr klar gekommen, habe heftig mit Jehova gehadert, weil „das geht doch net, dass er das zulässt und die Schadenstifter damit durchkommen“
Wie der Bezirksaufseher in einem seiner Vorträge sagte, ist so eine Reaktion, so ein Empfinden völlig normal. Nur: wir dürfen in diesem Zustand nicht verharren, denn sonst werden wir entmutigt und wir werden geschwächt.
Gut, wenn man dann gute Freunde hat, die kommen um einem Trost zu spenden.
Manchmal ist dann das, was sie uns sagen, nicht wirklich tröstlich…
Bei Hiob haben die Tröster ihr Ziel erreicht. Hiob war wirklich entmutigt und fragte sich, warum Jehova ihn so straft. Er kramt in seiner Erinnerung nach Dingen, die er getan haben könnte, die seinen Gott vielleicht erzürnt hätten. Aber er findet nichts und so fängt er an, mit Gott zu hadern, denn er ist der Ansicht, dass er das ganze Elend nicht verdient hat.
Hiob ist oft als Beispiel hingestelllt worden. Nicht nur als Gutes, denn ich kann mich auch an ein Gespräch mit meinen Ältesten erinnern, die mich davor gewarnt hatten, wie Hiob mit Gott zu streiten und mich selbst als gerechter als er hinzustellen
Das habe ich meiner Ansicht nach nicht getan. Aber leider fehlt oft das Verständnis, wenn wir niemals in ähnlichen Situationen waren. In DIESER Hinsicht sind Thom und ich in den letzten Jahren reichlich gesegnet worden, denn wir können uns nun in viele Dinge hineinversetzen, die uns vorher schleierhaft waren.
Heute kann ich z. B nachempfinden, warum die Israeliten nicht auf Jehova vertrauten, als Moses nicht so schnell wieder vom Berg herunter kam.
Als ich die Geschichte mit dem goldenen Kalb vor vielen Jahren mit Nina studiert hatte, war sie ganz entsetzt über das mangelnde Vertrauen, immerhin hatte Jehova sie gerade durch ein Wunder durch das Rote Meer ziehen lassen und sie so aus einer scheinbar aussichtslosen Situation vor den Ägyptern gerettet. Damals hatte ich auch keine Erklärung für das Verhalten.
Heute sehe ich das anders. Habe selbst erlebt, wie schnell ich immer wieder in Panik geraten bin, obwohl uns Jehova kurz davor ganz deutlich gezeigt hat, dass er mit uns ist.
Und ich habe am eigenen Leib verspürt, wie leicht man in die Falle tapppen kann, was Jehovas Schutz angeht.
Als mich Fine da mit Hiob und der Streitfrage trösten wollte, bin ich total wütend geworden, denn genau in dem Moment waren das für mich nur Worte, ohne jeglichen Trost.
Wie tröstlich in dem Zusammenhang, dass Bruder Kreuzer in einem öffentlichen Vortrag sagte, dass auch dies eine völlig normale Reaktion sei – dass wir so etwas erst mal verarbeiten müssten, bis die Hoffnung wieder greift…
Hiob 11 – 13
ist es richtig, dass Hiob darauf besteht, dass er nichts böses getan hat – oder ist es Hochmut?
Darf man mit Jehova diskutieren?
Darf man den Höchsten fragen, warum er schlimme Dinge zulässt, die uns fast an die Wand drücken?
Darf man dem Höchsten sagen, dass einem sein Handeln nicht gefällt?
Verurteilt uns Jehova, wenn wir unter extrem starken Druck unsinnige Dinge zu ihm sagen oder tun, die ihn schmerzen??
Hiob 11-13
So so, der Allmächtige bestraft seine Diener. Klingt ja fast so, als ob er auch heute einigen durch Übertretung seiner unumstößlichen Gesetze, erlauben würde, anders zu handeln … Gott bestraft, weil er die Sünden sieht – so kann man jemandem den letzten Mut nehmen.
Aber Hiob hat Recht: befragen wir die Natur, und wir erkennen den Allmächtigen viel tiefer und wahrer. Das fehlt den meisten ja heute: sich in Ruhe Gedanken in der Natur zu machen – zu schauen, nach den Sternen, den Tieren, den Pflanzen…
Leider laufen heute zuviel Menschen herum, auf die es zufrifft:
Hiob 14-17
Hiob empfindet das Leben als Mensch zu kurz und mit zu vielen Problemen beladen: “Der Mensch von einer Frau geboren, ist kurzlebig und mit Erregung gesättigt”. Auch wir sind heute oft von den Sorgen des Alltags überbelastet. Hiob wünschte sich, dass der Schöpfer ihn für eine Weile “im Scheol verborgen halten würde”. Ein ähnlicher Gedanke könnte uns heute kommen “im Schlafwagen die große Drangsal überleben” zu dürfen. Doch sowohl Hiob als auch wir, werden uns freuen, wenn der Schöpfer uns am Leben erhält und der Ungerechtigkeit ein Ende bereitet, ohne uns im “Scheol zwischengeparkt zu haben”.
Hiob beklagt sich über seine “Tröster” – leider gibt es solche Menschen heute auch in großer Zahl, die nicht verstehen wollen, warum Sorgen und Probleme einen Menschen verfolgen könnten, und deshalb irrsinnige Ratschläge in Mass von sich geben. Glücklich diejenigen, die dem Schöpfer vertrauen können, und darauf vertrauen, dass ER eine Zeit festgelegt hat, wo Schmerzen und Ungerechtigkeit ein Ende haben werden.
“Der Gerechte hält STÄNDIG an seinem Weg fest ” – Hiob 17:8a
Hiob 18-20
Hiobs “Freunde” sind genauso gut drauf, wie heute viele, anstatt zu ermuntern reißen sie nieder und beschuldigen Grundlos einen Unschuldigen.
Wer in einer ähnlichen Situation ist, kann Hiobs Worte aus Kapitel 17 bestimmt gut verstehen
Hiob 19
Hiob 18 – 20
die Anschuldigungen der falschen Freunde werden immer schlimmer. Hieß es zu Anfang noch, es könne ja durchaus sein, dass Hiob und seine Kinder gesündigt hätten, so werden die Anschuldigungen immer heftiger.
Nun wird Hiob so hingestellt, als sei er ein ganz furchtbarer, grausamer Verbrecher, den man einfach aufs Heftigste strafen müsse – damit er endlich mit seinen Untaten aufhört und endlich niemandem mehr schaden kann.
Ist es DA verwunderlich, dass Hiob sich immer mehr wehrt? Mag ja sein, dass er mit der Zeit – im Laufe der Gespräche – selbstgerecht erscheint. Aber wie hätten denn wir in seiner Situation reagiert??
Seine „Freunde“ drücken ihn immer mehr in die Ecke/an die Wand – und er kann nicht mal weglaufen, um sich deren immer brutaler werdenen Worten zu entziehen, von denen er weiss, dass es freche Lügen sind. Was hätte er denn tun sollen?
Wer von uns hätte in so einer Situation die Nerven behalten und dem dreisten Trio mit milden gütigen Worten geantwortet?????
Ein für uns neuer Aspekt in dem neuen Studienartikel: Hiob hatte mit seinem Vieh und dem Verlust seiner ganzen Habe nicht nur seinen kompletten Reichtum verloren sondern auch die Möglichkeit, mit einem Opfer das Angesicht Jehovas zu besänftigen.
Noch ein schmerzhafter Punkt in Hiobs heutigen Worten, die wir am eigenen Leib erfahren haben und noch tun:
wo sind alle seine Freunde?
Vorher war er ein angesehener Mann, nicht nur wegen seines Reichtums, sondern sein freundlicher hilfsbereiter Charakter wurde über die Maßen geschätzt. NUN verachten ihn alle und niemand hält mehr zu ihm.
Er ruft nach seinen Frenden, seinen Verandten, seiner Familie und auch nach seinen Bediensteten. Aber niemand reagiert auf seinen Ruf. Man ignoriert ihn komplett und scheinbar erinnert sich niemand mehr an seine gütigen Taten, für den man ihn vorher so geschätzt hatte.
So schnell kann ein guter Ruf dahin sein und so schnell kann sich das Blatt im Leben eines Menschen wenden.
Kommt uns das irgendwie bekannt vor???
wie mein Liebster heute beim Frühstück sagte:
Hiob hat zwar seinen „Tröstern“ auf ihre Anschuldigungen geantwortet – aber immer nur in einer Verteidigungsrede!
Er hätte ja auch den Spieß umdrehen können, indem er seinerseits Vorwürfe in die Richtung der Ankläger geschickt hätte, wie „ja, fass dir mal an die eigene Nase. Du hast ja… und… und… “ Aber das hat er nicht getan.
Kommt uns auch dieser Punkt bekannt vor?
Hiob 21-24
Hiob meint, dass es dem Bösen nicht immer schlecht geht – nein, der der sich vom Schöpfer abgewandt hat, lebt oft Besser und Länger.
Hat er damit nicht Recht – ist es heute nicht auch oft so? Und verstecken sich nicht viele, hinter dem Vorhang “es geht mir doch gut, also muss ich Gottes Segen haben”?? Haben die ungerecht Handelnden nicht oft “einen Guten Ruf”?
Hiob 21 – 24
Kapitel 22
die Anschuldigungen werden immer schlimmer.
Aber Hiob lässt sich nicht einschüchtern. Er weiss, dass er die Dinge nicht getan hat und immer noch Jehovas Wohlgefallen hat. Er versteht zwar nicht genau, warum ihn dieses ganze Unglück trifft, aber er kennt Jehova ganz genau und weiss, dass es eigentlich nicht zu ihm passt, einen Gerechten ins Elend zu stürzen. Darum fragt er ja auch immer wieder nach.
Hiob 23:4-5
Er kennt Jehova viel zu gut, als dass er den „Tröstungen“ wirklich Glauben schenkt.
Trotzdem fühlt er sich in die Ecke gedrückt und würde zu gern verstehen, WARUM????
Kennen wir dieses Gefühl?
Ich kenne es nur zu gut. Genau so habe ich mich gefühlt, nachdem Thom verurteilt worden ist. Konnte einfach nicht begreifen, warum Jehova es soweit kommen lässt, warum er immer noch nicht auf den Tisch klopft und dem Ganzen ein Ende bereitet.
Obwohl Hiob ständig angegriffen ist und sich laufend wehren muss, so hat er doch genau zugehört, was ihm vor den Kopf geworfen worden ist und er erkennt auch, dass die Worte seiner Tröster einen gewissen Wahrheitsgehalt haben, aber im falschen Zusammenhang angewendet werden.
Er weiß, dass Jehova alles sieht und sich die Dinge merkt und dann ins Gericht mit den Falschen und Bösen geht. Sicher wünscht er sich, dass Jehova jetzt schon für Gerechtigkeit sorgt, aber er erkennt, dass er scheinbar einen Grund hat, warum er „zögert“ und genau das ist es, was er zu gern herausfinden möchte.
Warum???
Das ist genau der Punkt, der meiner Ansicht nach einen echten Anbeter Jehovas ausmacht. Er nimmt die Dinge hin, wie sie sind, aber er möchte sie verstehen. Denn er möchte Jehova ganz erkennen, lernen so zu denken und zu fühlen, wie Jehova es tut. Und dazu sind halt auch Fragen nötig.
Wir wissen es ja auch schon aus der Sesamstrasse „wer nicht fragt, bleibt dumm…“
Hiob 25-27
Woher wusste Hiob, dass die Erde durch Gravitation gehalten wird, und nicht durch irgendwelche sichtbaren Dinge? Hiob 26:7
Er spannt den Norden aus über dem leeren Raum,
Hängt die Erde auf an nichts;
Hiob 27:2-6
Nichts, aber auch nichts, was uns bedrückt wird uns von Gott trennen können. Wir bleiben seinen Geboten treu – egal was Heuchler und Lügner erzählen. Diese werden ihr Ziel nicht erreichen.
Hiob 25 – 27
in 26:2 wird Hiob ironisch, wenn er sagt „O wie sehr hast du doch einem Kraftlosen geholfen“!
in 27:5 und 6 zeigt er, dass sich an seiner Einstellung durch all das Leid nichts geändert hat und sagt quasi „egal, was ihr euch noch einfallen lasst und egal, wieviel Leid mich noch treffen wird, das ändert nichts an meiner Einstellung und meinen Glauben an Jehova“
(siehe auch das ganz erste Bild in unserer Gallery samt Text)
Hiob 28-31
Hiobs Freunde haben es geschafft, Hiob zu entmutigen. Er glaubt, dass der Schöpfer nichts mehr mit ihm zu tun haben will. Leider versucht man heute genau das, auch weiterhin den Dienern unseres Schöpfers einzureden. Aber wie Hiob, können wir auf reichhaltige Erfahrungen mit unserem Gott zurückgreifen – und können damit aus ehrlichem Herzen sagen ” nein, ich GLAUBE nicht, dass es Gott gibt, ich WEISS es.”
Hiob 31
Hiob hatte noch Maßstäbe, die er einhielt. Heute beobachte ich leider Mitmenschen, die sich an die Ehefrau ihres Mitmenschen heranmachen, ihnen schöne Augen machen und sich heimlich mit ihnen treffen. “nein – heiraten will ich sie nicht, aber warum nicht ab-und-zu mal treffen?!” Hiobs Worte zu solchen zügellosen Heuchlern ist klar und deutlich.
Hiob 28 – 31
nun ist Hiob an einem Punkt angelangt, der mich in den letzten Monaten viel Kraft gekostet hat:
er fühlt sich von Jehova verlassen. Das kommt besonders in Kapitel 29 immer wieder sehr gut heraus, wenn er sagt „dass ich wie in den Mondmonaten vor alters wäre, wie in den Tagen, als Gott mich behütete“ (Vers 2) und „als es trauten Umgang mit Gott in meinem Zelt gab“ (Vers 4) und „als der Allmächtige noch bei mir war“ (Vers 5).
Hier kann ich ihm gut nachfühlen, denn ich habe in den vergangenen Monaten auch änliche Sachen gesagt wie „wo ist Jehova? Ich sehe ihn nicht mehr?“, „mein Gott hat mich verlassen“ und sogar „Jehova hasst mich“.
Wie man hier sieht wohl eine normale Reaktion darauf, was zuvor passiert ist. Unter Dauerstress fühlt sich das dann genau so an.
In den Höhepunkten wird gesagt, dass ja Hiob nicht wusste, warum ihm das alles widerfährt und wir ihm Gegenüber da im Vorteil sind. Aber ehrlich gesagt, ich habe mich nicht im Vorteil gefühlt – im Gegenteil, ich habe ebenso empfunden wie er.
Wobei ich zugeben muss, dass das Wissen darum, was die Gegenseite damit bezwecken will, in mir sehr starke Wut weckt, die eine starke „jetzt erst recht“ Motivation antreibt….
traurigerweise haben die „Tröster“ ihn verunsichert und so lässt er die Vergangenheit und sein gewöhnliches Verhalten noch mal Revue passieren. Vielleicht weil er denkt „vielleicht haben die doch Recht und ICH bin es, der im Unrecht ist“.
Auch das gehört scheinbar zu der Taktik der Gegenseite, um uns zu entmutigen und um Aufgeben zu motivieren.
Oft geht es mir ebenso. Einfach weil es nicht in meinen Kopf will, dass ein Mensch wirklich so bösartig sein kann, insbesondere ein Mensch, der vorgibt Jehova zu dienen.
Aber die Tatik ist echt genial und über die Jahrtausende hinweg sehr erfolgreich: man verunsichert den Gegner. Lässt ihn sogar an sich selbst, seinen eigenen Taten und seinen eigenen Beweggründen zweifeln, mit dem Ziel…
ja, mit welchem Ziel eigentlich?
Nichts ist für uns schlimmer als wenn wir denken, wir wären für Jehova nicht mehr annehmbar und hätten seine Liebe verloren.
Und weil die Gegenseite das weiß, was wir wissen „nichts kann uns von Gottes Liebe trennen – ausser wir selbst“, da sugeriert er uns halt, dass wir ebendies mit unseren schlechten Taten getan hätten….
Hiob 32-34
Der Schöpfer hat ein Lösegeld gefunden … und er hat versprochen, dass die die seinen Namen fürchten, wieder gesund und vollkommen werden – zurück zu unser Jugendkraft 🙂 Was für eine Zeit! Wieder gesund, voller Kraft, voller Tatenkraft und OHNE Schmerzen und OHNE Sorgen, aber mit all den Erfahrungen und der Weisheit … wir sehnen uns danach
Hiob 32 – 34
Hiob 33:12,13:
jetzt mischt sich Elihu ins Geschehen ein, der sich die ganze Zeit aus Höflichkeit und Respekt zurück gehalten hatte. Aber nun kann er nicht mehr, nun muss er reden.
Aber im Gegensatz zu Hiobs drei leidigen Tröstern spricht er zum einen sehr liebevoll und respektvoll mit Hiob, und zum anderen konzentriert er sich auf das Wesentliche. Anstatt ihn wie die anderen mit allen möglichen Vorwürfen zu überhäufen hatte er zuerst sehr gut zugehört und spricht dann einen Punkt an: „Darin bist du nicht im Recht“ und erklärt ihn, indem er Hiob fragt, warum er eigentlich so wütend auf Jehova ist. Ist es, „weil er all deine Worte nicht beantwortet?“
Elihu klagt Hiob nicht an, sondern zeigt ihm mit seinen Worten, dass er ihn, seine Gefühle und seine Reaktion sehr wohl gut versteht – trotzdem macht er klar, dass Hiob damit im Unrecht ist, denn Jehova MUSS uns nicht antworten.
In Vers 24 sagt Elihu, dass wir keinen Anspruch darauf haben, dass Jehova mit uns spricht, uns antwortet – sondern dass es eine Gunst ist, der er uns in einigen Fällen erweist. Trotz dieses Fehlers hat Elihu Achtung und Respet vor Hiob, denn er sagt in Vers 32, er möge ihm doch bitte antworten, „denn ich habe Gefallen gefunden an deiner Gerechtigkeit“.
Eine Aussage hier, die ich sehr gut von mir kenne, da ich diesen Blödsinn auch in meiner Verzweiflung öfters von mir gegeben habe:
Wie oft habe ich in der Zeit nach dem Fehlurteil gesagt, „was haben wir denn davon, dass wir Jehova dienen und uns an seine Maßstäbe halten? Wir haben doch nur immer wieder die Arschkarte!“
Elihus Antwort darauf ist ja auch uns nicht unbekannt – trotzdem fühlt es sich in so einer Situation genauso an. Man darf dann wohl besser nicht darüber nachdenken, dass wir vieles nicht erdulden hätten müssen, wenn wir uns auf das Niveau der Schadenstifter herabbegeben hätten. Man darf ja nicht vergessen, dass das alles nur geglückt ist, weil wir immer und überall offen und ehrlich waren und uns nicht nur an die Maßstäbe Jehovas, sondern auch an die Gesetze des Staates gehalten haben.
Da kann es schon passieren, dass man das Gefühl hat, es lohne nicht, dem wahren Gott zu dienen, wenn man dann alles verliert, was einem wichtig ist. Aber Thom sagt dann immer, dass wir immer noch das allerwichtigste haben: unser gutes Verhältnis zu Gott!
In den Versen 21 bis 23 dann die tröstliche Zusicherung:
Hier wird ganz klar, worum es geht. Der Unterschied zwischen denen, die Gott dienen und das auch wirklich wollen – und den anderen, insbesondere den Dienern des Widersachers:
Wer Jehova wirklich liebt und wirklich aufrichtig dienen und ihm wirklich gefallen will, der braucht jede Menge Geduld und Demut. Wenn ich nicht warten will oder kann, kann ich ihm nicht auf Dauer, nicht bis zum Ende treu dienen. Wenn ich alles sofort haben will, muss ich mich zur Gegenseite wenden.
Wenn ich ein Problem mit Geduld und Demut habe – und Jehova aber wirklich von Herzen her liebe und ihm aufrichtig dienen will – dann muss ich an mir und meinen Eigenschaften arbeiten.
Und auf dem BZK im letzten Sommer haben wir ja gelernt, dass wir uns dem heiligen Geist unterstellen müssen – dann schaffen wir das auch. Denn Demut und Langmut sind nicht umsonst eine Frucht des Geistes.
Auch haben wir auf DIESEM Kongress das wunderbare Buch „Bewahrt euch in Gottes Liebe“ bekommen, was uns sehr gut dabei hilft, unsere Schwächen zu erkennen und an uns zu arbeiten!
Hiob 35-37
Zitat aus der Wachttum vom 1. März 1976
Hiob 35
Hiob 36
Wie Herzerwärmend! Endlich Gerechtigkeit – und nicht menschliche Richter, die ihre eigene Weisheit nutzen um ihre Ansicht von Recht umzusetzen. Kein Heuchler, der so tut, als würde er Gott dienen. Endloch Recht und Gerechtigkeit! Leider müssen wir noch etwas gedulden bzw “harren” – aber dann 😉
Hiob 35 – 37
gleich zu Anfang hier ein sehr interessanter Gedanke – in Hiob 35:2 und 3:
so habe ich das Ganze noch nie gesehen!
Eine Reaktion, die ich nur zu gut von mir selbst kenne, dass ich aus lauter Enttäuschung und Wut irgendwas tun möchte, was Jehova verletzt. Aber meine tiefe Liebe zu ihm hält mich dann immer wieder davon ab.
In Vers 12 bis 14 wird uns, und insbesondere mir, ein guter Rat gegeben:
Tja, leichter gesagt als getan. Klar sieht Jehova, was hier passiert und klar wird er die Dinge zu seiner Zeit richtig stellen. Tortzdem ist das unglaublich schwer, wenn man in einer solchen Sitation ruhig bleiben soll.
Thom sagt, „wenn du nicht warten willst, sondern sofort zu deinem Recht kommen willst – dann dienst du dem falschen Gott. Dann musst du zur Gegenseite überwechseln“
Bin ich denn irre? DAS will ich auch nicht!!!
Klar bin ich sauer und enttäuscht, dass unser Gott jetzt noch nicht für uns handelt, aber diesem Typen von der Gegenseite will ich niemals dienen, denn der ist für mich wirklich das allerletzte! Ich liebe Jehova und will IHM dienen, egal, was wir dafür sonst noch alles erdulden und erleiden müssten. Aber trotzdem finde ich das nicht toll, was uns hier als Familie seit mehreren Jahren widerfährt!
Auch interessant Kapitel 36 Vers 13 – hier wird gezeigt, dass wir „im Herzen“ abtrünnig sein können, vielleicht sogar, ohne dass wir uns dessen bewusst sind?
Hiob 38-42
Der Wachtturm 15. November 2005.
Der weiße See hier hat noch immer eine recht dünne Eisdecke… sieht schön aus, und schützt die Tiere im Gewässer.
Am Ende siegt die Gerechtigkeit, und Hiob erhält den Segen und Schutz unseres Schöpfers wieder. Wie schön wird es sein, wenn auch wir wieder direkt und vollständig von ihm geschützt werden, und den Heuchlern und Lügnern endlich der Mund gestopft wurde.
Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Hiob
DER Patriarch Hiob wohnte im Land Uz, einem Gebiet, das heute zu Arabien gehört. Damals lebten viele Israeliten in Ägypten. Hiob war zwar kein Israelit, doch er betete Jehova Gott an. Über Hiob heißt es in der Bibel, dass “es seinesgleichen keinen gibt auf der Erde, einen Mann, untadelig und rechtschaffen, gottesfürchtig und von Schlechtem weichend” (Hiob 1:8). Diese Worte müssen sich auf die Zeit beziehen, die zwischen dem Tod Josephs, des Sohnes Jakobs, und dem Auftreten des Propheten Moses lag – zwei außergewöhnliche Diener Jehovas.
Moses, den man für den Schreiber des Buches Hiob hält, erfuhr wahrscheinlich von Hiob, als er 40 Jahre in Midian unweit von Uz wohnte. Von Hiobs letzten Jahren könnte Moses gehört haben, als die Israeliten gegen Ende des 40‑jährigen Aufenthalts in der Wildnis in die Nähe von Uz kamen.* Was Hiob erlebte, wurde in so vollendeter Form aufgeschrieben, dass der Bericht als ein literarisches Meisterwerk angesehen wird. Darüber hinaus beantwortet er Fragen wie: Warum müssen gute Menschen leiden? Warum lässt Jehova Böses zu? Können unvollkommene Menschen Gott gegenüber die Lauterkeit bewahren? Als ein Teil des inspirierten Wortes Gottes ist die Botschaft des Buches Hiob lebendig und übt selbst heute Macht aus (Hebräer 4:12).
* Das Buch Hiob behandelt über 140 Jahre zwischen 1657 und 1473 v. u. Z.
“DER TAG ENTSCHWINDE, AN DEM ICH GEBOREN”
(Hiob 1:1 bis 3:26)
Eines Tages stellt Satan vor Jehova Hiobs Lauterkeit infrage. Jehova geht darauf ein und gestattet Satan, ein Unglück nach dem anderen über Hiob zu bringen. Doch Hiob lehnt es ab, ‘Gott zu fluchen’ (Hiob 2:9).
Drei Gefährten Hiobs kommen herbei, um “ihm ihr Mitgefühl zu bekunden” (Hiob 2:11). Sie sitzen wortlos bei ihm, bis Hiob das Schweigen bricht und sagt: “Der Tag entschwinde, an dem ich geboren wurde” (Hiob 3:3). Er wäre gern “Kindern gleich, die das Licht nicht gesehen haben” oder die tot geboren wurden (Hiob 3:11, 16).
Antworten auf biblische Fragen:
1:4 – Feierten Hiobs Kinder Geburtstag?
Nein. Im Hebräischen gibt es für die Wörter “Tag” und “Geburtstag” unterschiedliche Wörter mit jeweils unterschiedlicher Bedeutung (1. Mose 40:20). In Hiob 1:4 kommt das Wort “Tag” vor und bezeichnet den Zeitraum von Sonnenauf‑ bis Sonnenuntergang. Offenbar hielten Hiobs sieben Söhne einmal im Jahr eine siebentägige Familienfeier ab. Reihum gab jeder Sohn “an seinem Tag” in seinem Haus ein Festessen.
1:6; 2:1 – Wer durfte vor Jehova erscheinen?
Unter denen, die sich vor Jehova stellten, waren das Wort, das heißt Jehovas einziggezeugter Sohn, die treuen Engel und die ungehorsamen Engelsöhne Gottes, darunter auch Satan, der Teufel (Johannes 1:1, 18). Satan und die Dämonen wurden erst kurz nach der Aufrichtung von Gottes Königreich im Jahr 1914 aus dem Himmel geworfen (Offenbarung 12:1–12). Jehova erlaubte es den ungehorsamen Engeln, vor ihm zu erscheinen, und dadurch wurden Satans Anklage und die daraus folgenden Streitfragen im Beisein aller Geistgeschöpfe vorgetragen.
1:7; 2:2 – Redete Jehova persönlich mit Satan?
Die Bibel sagt nicht viel darüber, wie Jehova mit Geistgeschöpfen kommuniziert. Allerdings sah der Prophet Michaja in einer Vision einen Engel direkt mit Jehova sprechen (1. Könige 22:14, 19–23). Demnach sprach Jehova anscheinend ohne Vermittler mit Satan.
1:21 – Wie konnte Hiob in den ‘Leib seiner Mutter’ zurückkehren?
Da Jehova den Menschen “aus Staub vom Erdboden” bildete, wurde der Begriff “Mutter” hier bildhaft auf die Erde angewandt (1. Mose 2:7).
2:9 – In welcher Verfassung könnte Hiobs Frau gewesen sein, als sie zu ihm sagte, er solle Gott fluchen und sterben?
Hiobs Frau hatte dieselben Verluste erlitten wie ihr Mann. Es muss sie geschmerzt haben, zu sehen, wie sehr eine widerliche Krankheit ihren zuvor tatkräftigen Mann mitgenommen hatte. Sie hatte ihre geliebten Kinder verloren. Vielleicht war sie durch all das so verstört, dass sie das wirklich Wichtige aus den Augen verloren hatte – das Verhältnis zu Gott.
Lehren für uns:
1:8–11; 2:3–5. Wie Hiobs Beispiel erkennen lässt, erfordert Lauterkeit nicht nur, das Richtige zu sagen und zu tun, sondern auch, Jehova aus dem richtigen Beweggrund zu dienen.
1:21, 22. Wir können Satan zum Lügner stempeln, wenn wir sowohl unter günstigen als auch unter widrigen Umständen Jehova gegenüber loyal bleiben (Sprüche 27:11).
2:9, 10. Wir sollten wie Hiob selbst dann am Glauben festhalten, wenn Angehörige unsere geistigen Bestrebungen gering schätzen oder uns dazu drängen möchten, in Bezug auf den Glauben Zugeständnisse zu machen oder ihn aufzugeben.
2:13. Hiobs Gefährten waren nicht geistig gesinnt und wussten daher nichts Ermutigendes über Gott und seine Verheißungen zu sagen.
‘ICH WERDE MEINE UNVERSEHRTE LAUTERKEIT NICHT VON MIR WEICHEN LASSEN!’
(Hiob 4:1 bis 31:40)
Grundsätzlich sprechen Hiobs Gefährten in ihren Reden davon, dass Hiob irgendetwas Böses getan haben muss, sonst hätte Gott ihn nicht so hart bestraft. Als Erster redet Eliphas. Bildad spricht nach Eliphas und äußert sich sarkastischer als dieser. Zophars Sprache ist sogar noch beißender.
Hiob lässt die falsche Argumentation seiner Besucher nicht gelten. Er kann nicht verstehen, warum Gott zulässt, dass er leidet, und ist übermäßig darauf bedacht, sich zu rechtfertigen. Dennoch liebt Hiob Gott und ruft aus: “Bis ich verscheide, werde ich meine unversehrte Lauterkeit nicht von mir weichen lassen!” (Hiob 27:5).
Antworten auf biblische Fragen:
7:1; 14:14 – Was ist mit der “Fronarbeit” gemeint?
Hiob litt derart, dass er das Leben als anstrengende, harte Fronarbeit ansah (Hiob 10:17, Fußnote). Auch die Zeit im Scheol – vom Zeitpunkt des Todes bis zur Auferstehung – verglich Hiob mit Fronarbeit, da es sich um einen Zwangsaufenthalt handelt.
7:9, 10; 10:21; 16:22 – Deuten diese Textstellen an, Hiob habe nicht an die Auferstehung geglaubt?
Nein, hier spricht Hiob von seiner unmittelbaren Zukunft. Was wollte er dann damit sägen? Womöglich, dass ihn keiner seiner Zeitgenossen mehr sehen würde, falls er sterben müsste. Von ihrer Warte aus würde er weder zu seinem Haus zurückkommen noch vor der von Gott bestimmten Zeit wieder Anerkennung finden. Hiob könnte auch gemeint haben, dass niemand aus eigener Kraft aus dem Scheol zurückkehren kann. Aus Hiob 14:13–15 geht eindeutig hervor, dass Hiob auf eine künftige Auferstehung hoffte.
10:10 – Inwiefern ging Jehova daran, Hiob ‘wie Milch auszugießen und wie Käse gerinnen zu lassen’?
Diese Worte beschreiben poetisch, wie Hiob im Mutterleib gebildet wurde.
19:20 – Was meinte Hiob mit der Äußerung: “Ich entrinne mit der Haut meiner Zähne”?
Hiob sprach davon, mit der Haut von etwas zu entrinnen, was scheinbar keine Haut hat. Damit könnte er gemeint haben, dass er nur knapp davongekommen ist.
Lehren für uns:
4:7, 8; 8:5, 6; 11:13–15. Wenn jemand leidet, dürfen wir nicht gleich schlussfolgern, er ernte, was er gesät hat, und habe nicht Gottes Wohlgefallen.
4:18, 19; 22:2, 3. Rat sollte sich nicht auf persönliche Ansichten stützen, sondern auf Gottes Wort (2. Timotheus 3:16).
10:1. Hiob war durch Verbitterung verblendet, weshalb er nicht nachdachte, ob sein Leid andere Gründe haben könnte. Wir dürfen uns durch Leid nicht verbittern lassen, vor allem, da wir deutlich verstehen, um welche Streitfragen es eigentlich geht.
14:7,13–15; 19:25; 33:24. Die Auferstehungshoffnung kann uns in jeder Prüfung stärken, die Satan über uns bringt.
16:5; 19:2. Was wir sagen, sollte andere nicht reizen, sondern sie erbauen und stärken (Sprüche 18:21).
22:5–7. Rat, der auf unbegründeten Anschuldigungen beruht, ist wertlos und schädlich.
27:2; 30:20, 21. Die Lauterkeit zu bewahren setzt keine Vollkommenheit voraus. Hiob handelte nämlich verkehrt, als er sich kritisch über Gott äußerte.
27:5. Hiob hätte sich nur selbst um seine Lauterkeit bringen können. Lauterkeit hängt nämlich von der Liebe zu Gott ab. Wir sollten daher daran arbeiten, eine starke Liebe zu Gott zu haben.
28:1–28. Der Mensch weiß, wo die Schätze der Erde zu finden sind. Auf der Suche danach führt Einfallsreichtum ihn auf unterirdische Wege, die kein scharfsichtiger Raubvogel sehen kann. Göttliche Weisheit beruht allerdings darauf, Jehova zu fürchten.
29:12–15. Wir sollten Bedürftigen bereitwillig liebende Güte erweisen.
31:1, 9–28. Hiob flirtete nicht, beging nicht Ehebruch, behandelte andere nicht ungerecht oder gefühllos, war nicht materialistisch und kein Götzendiener und ist dadurch ein Vorbild für uns.
“ICH BEREUE WIRKLICH IN STAUB UND ASCHE”
(Hiob 32:1 bis 42:17)
Der junge Elihu hat der Debatte geduldig zugehört. Jetzt ergreift er das Wort. Er weist Hiob und seine drei Peiniger zurecht.
Sobald Elihu ausgeredet hat, antwortet Jehova Hiob aus dem Windsturm. Er erklärt nicht, warum Hiob leidet. Doch durch eine Reihe von Fragen macht der Allmächtige dem Hiob seine ehrfurchtgebietende Kraft und große Weisheit bewusst. Hiob erkennt an, dass er ohne Verständnis gesprochen hat, und sagt: ‘Ich widerrufe und bereue wirklich in Staub und Asche’ (Hiob 42:6). Hiobs Prüfung endet und seine Lauterkeit wird belohnt.
Antworten auf biblische Fragen:
32:1–3 – Wann kam Elihu?
Da Elihu alle Reden hörte, muss er in Hörweite gesessen haben, bevor Hiob das siebentägige Schweigen beendete und zu seinen drei Gefährten sprach (Hiob 3:1, 2).
34:7 – In welcher Hinsicht trank Hiob “Verspottung wie Wasser”?
Die drei Besucher Hiobs redeten zwar eigentlich gegen Gott, doch in seiner Verzweiflung neigte Hiob dazu, allen Spott auf sich zu beziehen (Hiob 42:7). Dadurch saugte Hiob das Gespött wie jemand in sich auf, der genüsslich Wasser trinkt.
Lehren für uns:
32:8, 9. Weisheit kommt nicht allein mit dem Alter. Dazu muss man Gottes Wort verstehen und sich von Gottes Geist leiten lassen.
34:36. Ob unsere Lauterkeit echt ist, zeigt sich, wenn wir auf irgendeine Weise “bis zum Äußersten geprüft werden”.
35:2. Bevor Elihu redete, hörte er genau zu und überlegte, worum es wirklich ging (Hiob 10:7; 16:7; 34:5). Älteste müssen aufmerksam zuhören, sich gut informieren und genau verstehen, worum es geht, bevor sie jemand etwas raten (Sprüche 18:13).
37:14; 38:1 bis 39:30. Über Jehovas wunderbare Werke, die ein Ausdruck seiner Kraft und Weisheit sind, nachzudenken macht uns demütig und lässt uns erkennen, dass die Rechtfertigung seiner Souveränität wichtiger ist als irgendwelche persönliche Interessen (Matthäus 6:9, 10).
40:1–4. Wir sollten ‘die Hand auf den Mund legen’, wenn wir geneigt sind gegen Gott zu murren.
40:15 bis 41:34. Wie viel Kraft doch der Behemoth (das Nilpferd) und der Leviathan (das Krokodil) besitzen! Auch wir sind darauf angewiesen, dass der Schöpfer dieser starken Tiere uns Kraft verleiht, damit wir den Dienst für ihn fortsetzen können (Philipper 4:13).
42:1–6. Jehovas Wort zu hören und an die Beweise für Gottes Macht erinnert zu werden ließ Hiob “Gott erblicken” oder die Wahrheit über ihn erkennen (Hiob 19:26). Es berichtigte sein Denken. Wir sollten gern bereit sein, unsere Fehler einzugestehen und uns zu ändern, wenn man uns anhand der Bibel zurechtbringt.
Ahme das “Ausharren Hiobs” nach
Wie aus dem Buch Hiob klar hervorgeht, ist nicht Gott für das menschliche Leid verantwortlich. Dafür ist Satan verantwortlich. Da Gott das Böse auf der Erde zulässt, hat jeder die Gelegenheit, erkennen zu lassen, wo er in den Streitfragen um die Souveränität Jehovas und um die Lauterkeit steht.
Alle, die Jehova lieben, werden wie Hiob geprüft. Der Bericht über ihn erfüllt uns mit der Zuversicht, dass wir ausharren können, und erinnert uns daran, dass Schwierigkeiten nicht für immer andauern werden. In Jakobus 5:11 heißt es: ‘ Ihr habt vom Ausharren Hiobs gehört und habt gesehen, welchen Ausgang Jehova gab.” Jehova belohnte Hiob für seine Lauterkeit (Hiob 42:10‑17). Welch eine großartige Aussicht wir doch haben – ewiges Leben auf einer paradiesischen Erde! Halten wir daher wie Hiob entschlossen an unserer Lauterkeit fest (Hebräer 11:6).
Hiob Nachtrag von 2005
Hiob 1 – 4
Hiob 1:13-19
auch uns geht es manchmal so, dass wir kaum, dass wir uns aufgerappelt haben, den nächsten Schlag bekommen. Aber wer trägt die Schuld daran? (Hiob 1:11)
Hiob 2:3
Jehova ist stolz auf uns, wenn wir in Prüfungen loyal bleiben – und vertraut uns
Hiob 2:5
Satan spricht hier absolut dreist und unverschämt – und das zu Jehova, der ja auch sein Schöpfer ist
Hiob 2:9
manchmal benutzt Satan Menschen, die wir lieben, um uns zu entmutigen – auch enge Freunde (Vers 11)
Hiob 2:13
manchmal kann schon die reine Anwesenheit von Freunden uns Trost geben – wir müssen nicht immer viele Worte verlieren
Hiob 3:13
es ist verständlich, wenn wir unter schweren Umständen mal die Lust aufs Leben verlieren – dies hat dann nichts damit zu tun, dass wir Versager wären oder nicht mehr die Gunst Jehovas hätten
Hiob 3:17
dies ist trotzdem KEINE Aufforderung zum Suizid!
Kapitel 3 zeigt die Wahrheit von Sprüche 24:10 und Prediger 7:7 – daher ist es so wichtig einander zu ermuntern
Hiob 4:4-5
es war schon damals so, dass es wohl leichter ist, anderen zu helfen, zu raten und zu ermuntern – als sich selbst. Die Hoffnung und derTrost aus den Schriften ist auch für mich!
Hiob 5 – 7
Kapitel 7 gibt genau wieder wie ich mich oftmals fühle: todmüde und voller Unrast, so dass ich nicht zur Ruhe komme. Ich sollte nicht vor diesen Gefühlen weglaufen
Hiob 7:11
Hiob 8 – 10
Hiob 8:21
(2005 zu einem Zeitpunkt, wo es mir sehr schlecht ging)
nur noch eine kleine Weile. Wenn ich auf Jehova vertraue und mich aufrichtig um sein Wohlwollen bemühe – werde ich auch wieder von Herzen lachen (was dann auch eintraf)
Hiob 11 – 13
Hiob 11:12-15
auf meine Beweggründe achten, mein Herz wirklich bereitmachen und aufrichtig zu Jehova beten
Hiob 12:7
an Rocky (meinem Hund) kann ich sehen, was Lebensfreude bedeutet
(Leider ist er nun schon fast drei Jahre tot, aber er war mir immer ein Vorbild an Lebensfreude. Selbst, wenn es mir ganz schlecht ging und ich kaum aus meiner Depression herauskam – ihm ist es immer gelungen. Schon allein ihm zuzusehen, wenn man stundenlang mit ihm im Wald unterwegs war – da schlich sich immer wieder ein Lächeln in mein Herz)
Hiob 21 -24
Hiob 22:17
Verdrehung von Tatsachen. Das, was sie selbst tun, unterstellen sie Hiob!
Hiob 23:5
er kennt Jehova gut und wie ER denkt
Hiob 25 – 27
Hiob 26:2
pure Ironie
Hiob 27:5-6
„egal, was ihr ech sonst noch so alles einfallen lasst!“
Hiob 28 – 31
Hiob 30:5
und solche Personen erheben sich jetzt gegen ihn – unfassbar!
Hiob 34:36
kann das sein, dass Jehova es deshalb bei uns bis zur absoluten Schmerzgrenze zugelassen hat – weil wir uns vor den Schadenstiftern gerechtfertigt haben?
Querverweise:
w94 15. 11. S. 17 Abs. 10 Hiobs Belohnung — eine Quelle der Hoffnung
Elihi irrt meiner Meinung nach hier, wenn er sagt:
ich denke, hier soll ausgesagt werden, dass nur durch die Prüfung er eine Antwort geben konnte – so wie jeder bei uns sehen kann, dass WIR Jehova dienen ohne das uns jemand zwingt, drängt oder Gruppenzwang uns einengt. Wir tun es einfach aus Liebe und Gehorsam IHM gegenüber.
Tja, ich hatte eigentlich über diesen Punkt rübergelesen, aber du hast es mir ja schon vor ein paar Tagen gesagt. Hm, ist schon ziemlich krass, denn es zeigt, dass Jehova wirklich völlig gerecht ist und dass diejenigen, die anderen geschadet oder sie sonstwie zum Straucheln gebracht haben, einen schweren „Gang nach Kanossa“ vor sich haben.
Wir hatten ja in den Propheten mehrfach einen ähnlichen Punkt: dass diejenigen, die anderen geschadet haben und bereuen – ihre Reue auch beweisen müssen, indem sie den durch sie entstandenen Schaden wieder gut machen müssen.
Aber dann noch zu demjenigen zu gehen, dem vielleicht jahrelang der ganze Hass galt und sich nicht nur bei ihm zu entschuldigen, sondern ihn gar zu bitten, für uns Fürbitte bei Jehova einzulegen – weil wir sonst nie wieder in Gottes Liebe gelangen können – das ist schon hart.
Das Ganze zugeben zu müssen und den Schaden wieder gut zu machen ist ja die eine Sache, da kommt die Scham garnicht so ganz so schlimm hoch – aber demjenigen dann noch in die Augen sehen zu müssen und ihn zu bitten, für uns …
Hm…
Hiob
Auf einer anderen Website heißt es dazu:
„Fürchte Gott – und weiche vom Schlechten“
ein Drama, das wir immer wieder gern hören. Lustig, dass es Thom ebenso wie mir geht:
beim Lesen des Bibelbuches Hiob haben wir immer die Stimmen aus dem Drama im Ohr, z.B.: wie Hiob immer so genervt stöhnt, als seine lieben Freunde ihn “trösten” 😉
schade, dass es dies noch nicht auf der offiziellen Seite der Gesellschaft zj.org gibt, so dass es leider nur diejenigen hören können, die noch eine veraltete Kasette davon im Keller haben.
Wir gehören zu den Glücklichen *freu*
Gut, dass mein Mann damals (noch zu DDR-Zeiten) von seinem eigenen Geld NEUE Casetten für die Versammlung gekauft hat und so nicht die ganzen alten Dramen und Vorträge überspielen musste, damit die Versammlung kosten sparen konnte. Wir profitieren immer wieder von diesen „alten Schätzchen“
Durch deine Treue erfreust du das Herz Jehovas
„Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich dem, der mich höhnt, eine Antwort geben kann“ (SPR. 27:11).
JEHOVA ließ zu, dass Satan die Treue seines Dieners Hiob auf die Probe stellte. Hiob verlor deshalb seinen Viehbestand, seine Kinder und wurde schließlich schwer krank. Aber dem Teufel ging es dabei nicht allein um Hiob. Er behauptete: „Haut um Haut, und alles, was ein Mensch hat, wird er für seine Seele geben.“ Damit wurde die aufgeworfene Streitfrage auf andere ausgeweitet und sie blieb auch nach Hiobs Tod weiter bestehen (Hiob 2:4).
2 Rund 600 Jahre nach den Erlebnissen Hiobs schrieb Salomo die inspirierten Worte auf: „Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich dem, der mich höhnt, eine Antwort geben kann“ (Spr. 27:11). Damals wurde Jehova vom Teufel also nach wie vor herausgefordert. Und der Apostel Johannes sah in einer prophetischen Vision, wie Satan Gottes Diener anklagte, noch nachdem Gottes Königreich 1914 aufgerichtet und Satan kurz darauf aus dem Himmel geworfen worden war. Demnach zieht der Teufel auch heute, wo die Zeit des Endes für sein böses System fast abgelaufen ist, die Ergebenheit der Diener Gottes immer noch in Zweifel (Offb. 12:10).
3 Deshalb wollen wir drei Lehren aus dem Bibelbuch Hiob etwas genauer unter die Lupe nehmen:
Immer daran denken, wer der eigentliche Feind ist
4 Viele glauben gar nicht, dass es einen Teufel gibt. Somit können sie nicht erkennen, dass letztlich er an den auch für sie so beängstigenden Weltverhältnissen schuld ist. Natürlich trägt auch der Mensch selbst einen großen Teil der Verantwortung für all die Missstände. Unsere Ureltern, Adam und Eva, wollten von ihrem Schöpfer unabhängig sein. Und ihre Nachkommen haben in einer Generation nach der anderen viel Unheil angerichtet. Derjenige jedoch, der Eva überhaupt erst dazu verführte, sich gegen Gott aufzulehnen, war der Teufel. Er beherrscht ein Weltsystem, das er unter der unvollkommenen, dem Tod unterworfenen Menschheit ins Dasein gerufen hat. Weil er „der Gott dieses Systems der Dinge“ ist, ist die menschliche Gesellschaft von denselben Grundzügen geprägt, die auch er aufweist: Stolz, Streitsucht, Eifersucht, Habsucht, Täuschung und Rebellion (2. Kor. 4:4; 1. Tim. 2:14; 3:6; lies Jakobus 3:14, 15). Das hat zu Hass, Korruption, politisch und religiös motivierten Auseinandersetzungen und zu allen möglichen Unruhen geführt, sehr zum Elend der Menschen!
5 Wie dankbar können wir als Diener Jehovas dafür sein, dass wir verstehen dürfen, wer wirklich hinter den immer schlimmer werdenden Weltverhältnissen steckt! Bestimmt motiviert uns das enorm, uns an der Verkündigung der guten Botschaft zu beteiligen, um den Menschen die Augen dafür zu öffnen, wer der eigentliche Unruhestifter ist. Und sind wir nicht glücklich, dass wir für den wahren Gott, Jehova, eintreten und anderen erklären dürfen, wie er Satan beseitigen und den Missständen ein Ende machen wird?
6 Nicht nur für das Leid in der Welt ist der Teufel hauptverantwortlich, sondern auch für die Verfolgung, die Gottes Diener erdulden. Er will uns unbedingt auf die Probe stellen. Jesus Christus sagte zum Apostel Petrus: „Simon, Simon, siehe, der Satan hat danach verlangt, euch wie Weizen zu sichten“ (Luk. 22:31). Genauso wird jeder von uns, der Jesu Fußstapfen folgen möchte, auf die eine oder andere Weise Prüfungen durchmachen müssen. Wie Petrus erklärte, ist der Teufel „wie ein brüllender Löwe und sucht jemand zu verschlingen“. Und Paulus sagte: „Tatsächlich werden alle, die in Gemeinschaft mit Christus Jesus in Gottergebenheit leben wollen, auch verfolgt werden“ (1. Pet. 5:8; 2. Tim. 3:12).
7 Angenommen, ein Glaubensbruder wird von einem Unglück getroffen. Woran zeigt sich dann, dass wir uns bewusst bleiben, wer unser eigentlicher Feind ist? Daran, dass wir keinen Bogen um unseren Bruder machen, sondern uns wie Elihu verhalten, der sich Hiob als echter Freund erwies. Wir stehen unserem Bruder zur Seite im Kampf gegen unseren gemeinsamen Feind, den Teufel (Spr. 3:27; 1. Thes. 5:25). Wir wollen ihm helfen, um jeden Preis treu zu bleiben und so Jehovas Herz zu erfreuen.
8 Das Erste, was der Teufel Hiob wegnahm, war sein Viehbestand. Diese Tiere waren sehr wertvoll, wahrscheinlich Hiobs Existenzgrundlage. Er nutzte sie aber auch dazu, Jehova anzubeten. Wenn Hiob zum Beispiel seine Kinder „heiligte“, stand er „früh am Morgen auf und opferte Brandschlachtopfer nach ihrer aller Zahl; denn Hiob sprach: ‚Vielleicht haben meine Söhne gesündigt und haben in ihrem Herzen Gott geflucht.‘ So pflegte Hiob allezeit zu tun“ (Hiob 1:4, 5). Demnach brachte Hiob regelmäßig Tiere als Opfer für Jehova dar. Als die Prüfung begonnen hatte, war ihm das nicht mehr möglich. Er hatte keine „wertvollen Dinge“ mehr, um damit Jehova zu ehren (Spr. 3:9). Aber mit seinen Lippen konnte er Jehova nach wie vor ehren — und das tat er auch!
Eine enge Freundschaft zu Jehova aufbauen
9 Eine enge Freundschaft zu Jehova können wir alle aufbauen, ob wir reich oder arm sind, jung oder alt, gesund oder krank. Dadurch können wir es schaffen, durch alle Prüfungen hindurch treu zu bleiben und Jehovas Herz zu erfreuen. Das ist sogar Personen gelungen, die noch gar nicht viel über die Wahrheit wussten. Trotzdem traten sie mutig für Jehova ein und blieben ihm vollständig ergeben.
10 Ein Beispiel dafür ist Schwester Walentina Garnowskaja, eine von vielen Zeuginnen Jehovas in Russland, die wie Hiob trotz schwerer Prüfungen treu blieben. Mit gut 20 Jahren erfuhr sie 1945 durch einen Bruder von der Wahrheit. Er kam noch zwei Mal zu ihr und zeigte ihr etwas aus der Bibel. Danach sah sie ihn nie wieder. Trotzdem predigte sie von da an ihren Nachbarn. Deshalb wurde sie festgenommen und zu 8 Jahren Lagerhaft verurteilt. 1953 kam sie frei und fing gleich wieder an zu predigen. Erneut wurde sie verhaftet und eingesperrt — diesmal für 10 Jahre. Nach Jahren der Haft in verschiedenen Lagern kam sie in ein Lager, in dem einige Schwestern eine Bibel besaßen. Eines Tages zeigte eine Schwester Walentina die Bibel. Das war ein aufregender Moment für sie, hatte sie bis dahin doch nur eine einzige Bibel zu Gesicht bekommen: bei dem Bruder, der sie 1945 mit der Wahrheit bekannt gemacht hatte!
11 1967 kam Walentina frei und konnte sich endlich zum Zeichen ihrer Hingabe taufen lassen. Fleißig nutzte sie ihre Freiheit, um zu predigen — allerdings nur bis 1969, denn in diesem Jahr wurde sie ein weiteres Mal verhaftet und zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt. Trotzdem predigte sie weiter. Bis zu ihrem Tod im Jahr 2001 konnte sie 44 Personen helfen, die Wahrheit kennenzulernen. Sie hatte 21 Jahre ihres Lebens in Haftanstalten und Lagern verbracht. Sie war bereit gewesen, auf alles — auch auf ihre Freiheit — zu verzichten, um Jehova treu zu bleiben. Kurz vor ihrem Tod sagte Walentina: „Ich hatte nie eine eigene feste Bleibe. Alle meine Habseligkeiten befanden sich in einem einzigen Koffer, aber ich war glücklich und zufrieden, weil ich Jehova dienen durfte.“ Was für eine deutliche Antwort Walentina doch auf die Behauptung Satans gab, unter Prüfungen würden Menschen Gott nicht treu bleiben (Hiob 1:9-11). Ganz sicher hat sich Jehova von Herzen über sie gefreut. Und zweifellos sehnt er sich danach, sie und alle anderen, die in Treue gestorben sind, aufzuerwecken (Hiob 14:15).
12 Wir sind Freunde Jehovas, weil wir ihn lieben. Wir bewundern seine Eigenschaften und tun unser Bestes, damit unsere Lebensweise zu dem passt, was er vorhat. Im Gegensatz zu dem, was der Teufel behauptet, lieben wir Jehova aus freien Stücken und stellen keine Bedingungen. Aus dieser von Herzen kommenden Liebe schöpfen wir die Kraft, in Prüfungen treu zu bleiben. Und Jehova „wird den Weg seiner Loyalgesinnten behüten“ (Spr. 2:8; Ps. 97:10).
13 Weil wir Jehova lieben, wollen wir seinen Namen ehren, auch wenn wir uns oft unzulänglich vorkommen. Jehova sieht unsere aufrichtigen Beweggründe und verurteilt uns nicht, wenn wir nicht alles schaffen, was wir gerne tun würden. Für ihn zählt nicht nur, was wir tun, sondern auch, warum wir es tun. Obwohl Hiob schwer bedrückt war und viel durchgemacht hatte, sprach er vor denen, die ihn anklagten, über seine Liebe für die Wege Jehovas. (Lies Hiob 10:12; 28:28.) Im letzten Kapitel des Bibelbuchs Hiob wird erwähnt, wie zornig Jehova auf Eliphas, Bildad und Zophar war, weil sie nicht die Wahrheit gesagt hatten. Gleichzeitig gab Jehova zu verstehen, dass Hiob seine Anerkennung hatte, denn er nannte ihn vier Mal „mein Knecht“ und machte klar, dass er nur Hiobs Fürbitte zugunsten der drei falschen Tröster annehmen würde (Hiob 42:7-9). Bestimmt wollen auch wir uns vornehmen, immer so zu handeln, dass sich Jehova über uns freuen kann.
Jehova unterstützt seine treuen Diener
14 Hiob blieb treu, obwohl er unvollkommen war. Unter dem extremen Druck, den er aushalten musste, sah er nicht immer alles richtig. Zum Beispiel sagte er zu Jehova: „Ich rufe zu dir um Hilfe, aber du antwortest mir nicht . . . Mit der Machtfülle deiner Hand feindest du mich an.“ Auch versteifte er sich zu sehr darauf, sich zu rechtfertigen, indem er betonte, er sei nicht im Unrecht, an seinen Händen klebe keine Gewalttat und sein Gebet sei aufrichtig (Hiob 10:7; 16:17; 30:20, 21). Doch Jehova half Hiob auf freundliche Weise, indem er ihm eine ganze Reihe von Fragen stellte, die ihn von sich selbst ablenkten und seinen Blick dafür schärften, wie erhaben Gott ist und wie klein und unbedeutend im Vergleich dazu der Mensch. Hiob nahm die Orientierungshilfe an und korrigierte sich. (Lies Hiob 40:8; 42:2, 6.)
15 Heute gibt Jehova seinen Dienern ebenfalls freundliche und klare Anleitung. Dazu kommen noch andere wichtige Vorteile: Zum Beispiel hat Jesus Christus das Loskaufsopfer erbracht, was die Vergebung unserer Sünden möglich macht. Auf der Grundlage dieses Opfers können wir trotz unserer Unvollkommenheit Freunde Jehovas sein (Jak. 4:8; 1. Joh. 2:1). Wir können um Unterstützung und Kraft durch Gottes heiligen Geist bitten, wenn wir in Prüfungen geraten. Wir haben die vollständige Bibel zur Verfügung, mit der wir uns auf Glaubensprüfungen vorbereiten können, wenn wir darin lesen und das Gelesene auf uns wirken lassen. Dank unseres Bibelstudiums verstehen wir die Streitfragen, die sich um die universelle Souveränität und unsere eigene sittliche Vollständigkeit drehen.
16 Sehr zugute kommt uns auch, dass wir zu einer weltweiten Bruderschaft gehören dürfen, die durch den „treuen und verständigen Sklaven“ von Jehova mit geistiger Speise versorgt wird (Mat. 24:45-47). In jeder der über 100 000 Versammlungen der Zeugen Jehovas werden Zusammenkünfte abgehalten, die uns weiterbilden und für Glaubensprüfungen ausrüsten.Das zeigt das Beispiel von Sheila, einer Jugendlichen aus Deutschland.
17 Eines Tages hatte Sheilas Klasse eine Freistunde, in der die Schüler ohne Lehrer in ihrer Klasse blieben. Ihre Mitschüler kamen auf die Idee, mit einer Alphabettafel zu experimentieren. Sheila verließ daraufhin sofort den Raum. Als sie später erfuhr, was sich zugetragen hatte, war sie froh, so reagiert zu haben. Die Mitschüler hatten nämlich tatsächlich Besuch von Dämonen, sodass es einige mit der Angst zu tun bekamen und aus dem Raum flohen. Was half Sheila aber, spontan richtig zu entscheiden? Sie berichtet: „In der Zusammenkunft vor dem besagten Ereignis hatten wir einen Programmpunkt über die Gefahren der Alphabettafel. Ich wusste deshalb, was ich zu tun hatte, denn ich wollte, wie es in Sprüche 27:11 heißt, Jehovas Herz erfreuen.“ Wie gut, dass Sheila diese Zusammenkunft besucht und aufmerksam zugehört hatte!
18 Nehmen wir uns fest vor, uns eng an die Anleitung zu halten, die uns Gottes Organisation bietet. Wenn wir
erhalten wir die Hilfe und Unterstützung, die wir brauchen. Jehova möchte, dass wir den Kampf gewinnen, und er baut darauf, dass wir treu bleiben. Wie froh können wir doch sein, dass wir Jehovas Namen in Ehren halten, ihm vollständig ergeben bleiben und sein Herz erfreuen dürfen!
Hiob 1 – 4
Hiob 1:1
Was können wir also von Hiob lernen? Welche Eigenschaften müssten wir uns aneignen, damit Jehova Satan über uns ebenso antwortet?
hier einige Querverweise zu diesem Text:
(Hesekiel 14:14)
(Hesekiel 14:20)
Würde Jehova uns mit in diese Reihe „Noah, Daniel und Hiob“ einreihen – oder müssten wir dafür noch ganz viel an uns ändern?
(Jakobus 5:11)
harren auch wir aus – oder knicken wir bei den ersten Schwierigkeiten ein und gehen lieber „den Weg des geringsten Widerstandes“?
(Hiob 2:3)
(1. Mose 6:9)
unterscheiden wir uns ebenso deutlich von unseren Zeitgenossen? Oder können andere nur daran erkennen, dass wir Jehova anbeten, das wir sagen „wir sind Zeugen Jehovas“ und dass wir die Zusammenkünfte besuchen?
(2. Könige 20:3)
ist unser Herz ebenso ungeteilt?
Wirkt sich unser Glaube an Jehova auf unser ganzes Leben aus? Sind wir 24 Stunden Zeugen Jehovas, oder nur während der offiziellen Zeiten wie Versammlung und Predigtdienst?
(Nehemia 5:15)
wie steht es mit unserer Gottesfurcht?
Was meinen wir damit, wenn wir sagen „wir sind gottesfürchtig“? Haben wir Angst vor der Strafe, die uns von Seiten Jehovas trifft, weil wir bei Fehlern erwischt werden?
Oder haben wir Angst, ihn mit unserem Verhalten zu kränken? Wirkt sich dies dann auf unser Verhalten aus?
(Sprüche 8:13)
gut zusammen gefasst!
Hassen auch wir das Böse? Halten wir uns davon fern oder liebäugeln wir doch manchmal damit?
(Sprüche 16:6)
nicht weil wir Angst vor Strafe Gottes haben – sondern weil uns das Schlechte anwidert
(1. Thessalonicher 5:22)
auch was unsere Unterhaltung und Freizeitgestaltung betrifft
(1. Petrus 3:11)
jagen wir dem Frieden aktiv nach?
Verleugenen wir auch unsere eigenen Gefühle und Bedürfnisse dafür? Oder verstehen wir diesen Text nur so, dass die anderen dem Frieden nachjagen müssen und mir entgegenkommen müssen und ich kann das gnädig annehmen – selbst bin ich aber nicht dazu bereit?
Wie wir sehen, war Hiob wirkich eine Person, die wir uns zum Vorbild nehmen können und auch sollten.
Wie empfinden wir, wenn wir von Hiob lesen?
Nur Mitleid, oder auch den dringenden Wunsch, so zu sein wie er?
Den Wunsch haben, Jehova ebenfalls so stolz auf uns zu machen, wie er?
Hiob 1:9
Schließt der Widersacher etwa hier von sich auf andere?
Wie kommt er dazu, Jehova so zu antworten?
Rufen wir uns doch bitte mal in Erinnerung, wieviele Millionen Jahre Satan bereits mit Jehova im Himmel gelebt hat. Er hat gesehen, wie liebevoll Jehova immer mit den Menschen – aber auch mit den Engeln – umgegangen ist!
Hatte er denn nicht gesehen, dass man Jehova einfach lieben muss?
Wie kann man eine Person, die so liebevoll und gerecht ist, nicht lieben?
Dachte Satan ernsthaft, dass Hiob Jehova nur diente, weil er von IHM gesegnet wurde?
Für mich hört sich das eher neidisch an. Bedenken wir doch, was sich im Garten Eden ereignete. Auch da war er bereits neidisch, wollte die Anbetung haben, die eigentlich Jehova zustand; die Lorbeeren für etwas einheimsen, was er nicht getan hatte. Denn in Offenbarung 4 steht, dass Jehova allein würdig ist angebetet zu werden, denn ER hatte alles gemacht.
Wieso wollte Satan das nicht anerkennen?
Hiob 1:9-11
Jedesmal, wenn ich diese Verse hier lese, könnte ich mich über den Ton aufregen, in dem er hier mit seinem Schöpfer redet. Unfassbar!
Wie kommt er dazu, so mit seinem himmlischen Vater zu reden?
Könnte es sein, dass wir manchmal dem Widersacher in dieser Hinsicht gleichen? Wie könnte das passieren?
Wie gehen wir mit Respekts- und Autoritätspersonen um? Wie gehen wir mit unserem Ehepartner, unserem Chef, unseren Eltern, den Ältesten der Versammlung um?
Was, wenn wir meinen, wir hätten berechtigten Grund zur Klage, da wir uns selbst und unsere Bedürfnisse nicht ernst genommen fühlen? Äußert sich dies dann in unserem Ton dem anderen gegenüber?
Würden wir genau in demselben Ton mit dem anderen reden, wenn nun Jesus Christus direkt neben uns stehen würde?
Wenn nicht – warum nicht an uns arbeiten?
Oder fragen wir uns: würden wir auch mit Jesus Christus reden? Nein? Weil er ja vollkommen ist und keine Fehler gemacht hat?
Aber wie hat Jesus mit seinen Eltern geredet? Sie waren unvollkommen, machten Fehler und er war vollkommen. Trotzdem war er seinen Eltern respektvoll untertan!
Da muss ich dann auch wieder an das biblische Drama „Suche Gottes Gerechtigkeit zum Überleben“ denken. Hier können wir – unter anderem – ein Ehepaar beobachten, das nicht einer Meinung ist und das ganze im Laufe eines Jahres zu einem Machtspielchen eskallieren lässt, ohne sich dessen überhaupt bewußt zu sein. Der Schwiegervater kommt unverhofft dazu und sagt ihnen, wie er ihren Umgang miteinander empfindet. Er sagt, dass sie sich nicht mehr wie Anbeter Jehovas benehmen.
Wie steht es mit uns?
Wie reagieren wir auf Personen, die uns gekränkt haben, die uns vielleicht nicht so ernst nehmen, wie wir uns dies wünschen?
Könnte es sein, dass unser Ton dann dem Ton gleicht, in dem Satan hier mit Jehova spricht?
Sind wir uns dessen bewußt, dass wir Jehova mit so einem Verhalten sehr kränken?
Jehova ist trotzdem liebevoll und geduldig mit ihm, nur leider wird es ihm nicht gedankt, er wird immer unverschämter. Sehr bedauerlich
Hiob 1:13-19
können wir uns den Schmerz des Mannes vorstellen?
Können wir nachempfinden, wie verzweifelt er gewesen sein muss?
Innerhalb kürztester Zeit alles zu verlieren, was einem wichtig ist – wie soll man so etwas ertragen? Wobei der schmerzlichste Verlust sicherlich seine Kinder waren.
Wie würden wir wohl reagieren, wenn wir alles verlieren würden?
Wenden wir uns dann enttäuscht von unserem Schöpfer ab, oder halten wir weiterhin an IHM und unserem Glauben und der wahren Anbetung fest?
Oder sind wir vielleicht „Schönwetter-Christen“?
Hiob 2:1-6
Der Widersacher wird immer unverschämter!
Leider ist dies immer wieder bei Personen zu beobachten, die sich von unserem liebevollen Schöpfer abgewandt haben: weil die Strafe nicht auf dem Fuß folgt, werden sie immer unverschämter
Könnte es uns ebenso gehen?
Wie reagieren wir, wenn wir nicht sofort für falsches Handeln bestraft werden?
Sind wir froh, dass der andere (Behörden, Chef, Ehemann, Eltern usw.) nachsichtig mit uns ist und bessern uns – oder fühlen wir uns ermutigt, noch unverschämter zu werden?
Werden wir vielleicht maßlos darin, respektlos zu sein?
2. Timotheus 3:13-14
Hiob 2:9-10
Bei diesen Versen muss ich immer an meine geliebte Oma mütterlicherseits denken. Da konnte passieren, was wolle – sie hielt immer an ihrem Glauben und an ihrem Gott fest. Und dies, obwohl sie nicht einmal eine genaue Erkenntnis der Wahrheit hatte.
Bei einer Familienfeier sagte eine Tante, die wusste, wie sehr ich meine verstorbene Oma bewundert hatte, zu mir: „Du kannst dir noch so viel Mühe geben, du wirst niemals werde wie deine Oma. Die Oma hat immer alles als von Gott gegeben angenommen, ohne zu fragen. Das kannst du nicht. Da bist du anders“.
Diese Aussage schmerzt mich noch heute. Nicht, weil ich mich beleidigt gefühlt hätte – sondern weil ich es mir so sehr wünschen würde, genau so zu sein!
Auch wir haben hier in den letzten Jahren als Familie sehr viel Schlimmes erlebt, haben alles verloren, was uns wichtig war. Sicherlich habe ich niemals meine Liebe und meinen Glauben an Jehova verloren, aber ich habe sehr oft mit unserem Schicksal gehardert, habe oft gesagt „jetzt müsste Jehova aber endlich was tun!“
Diesen Ausspruch hat wohl niemand jemals bei meiner Oma gehört.
Ich freue mich schon darauf, meine Oma im Paradies wieder zu sehen und ihre Freude und ihr Glück in ihren Augen zu sehen. Ihr Glaube hat sich gelohnt, sie hat trotz allem immer fest zu ihrem Gott gehalten – ohne die Belohnung so wirklich zu kennen. Ihr hatte es gereicht, dass sie so lebte, dass sie ihrem Gott gefiel.
Aber darin gleiche ich meiner Oma dann doch: selbst, wenn ich die Belohnung nicht erlangen würde, so hätte sich unser Leben doch gelohnt. Denn ich hätte die wunderbare Zuversicht, dass mein Lebenswandel meinem Gott gefallen hat.
Und diese Gewissheit kann uns niemand nehmen. Egal, was auch noch passiert (wobei: was soll noch passieren? Wir haben ja bereits alles verloren).
Nichts kann uns von Gottes Liebe trennen
Römer 8:35-39
Ist es nicht tröstlich zu wissen, dass der Widesacher und alle Feinde, die wir haben mögen, uns dies niemals nehmen können?
Hiob 2:13
Wie hätten wir uns gefühlt, wenn wir nun an Hiobs Stelle gewesen wären?
Ja, sie waren gekommen, seine Freunde. Sie hatten ihn nicht allein gelassen und wie wir den Versen davor entnehmen können, haben sie auch ihre Betroffenheit über seine Lage zum Ausdruck gebracht.
Aber nun sitzten sie bereits seit 7 Tagen ihm gegenüber, sehen ihn an und schweigen.
Was hätten wir uns an seiner Stelle gewünscht?
Und wie reagieren wir als „Freunde Hiobs“?
Sind wir für unsere Freunde und Brüder in einer ähnlichen Notlage da? Nehmen wir uns die Zeit, nach ihm zu sehen und Trost zu spenden, egal in welcher Art?
Hiob Kapitel 3 – Hiob macht seinen Gefühlen Luft
Hiob 3:11-13
wie empfinden wir diese Worte?
Ist Hiob ein Schwächling, ein Waschlappen, mit dem wir nichts zu tun haben wollten – weil er jetzt lieber tot wäre?
Oder können wir verstehen, dass diese Worte Ausdruck seines tiefen Schmerzes sind?
Legen wir vielleicht die Worte eines solchen Leidgeplagten auf die Wortwage und rügen ihn, weil er „so einen Unsinn“ redet?
Oder verstehen wir, dass es der Schmerz ist, der aus ihm spricht und nehmen diese Worte unkommentiert zur Kenntnis? Bleiben trotzdem bei ihm und versuchen, ihm Kraft zu geben?
Hiob 5 – 7
Hiob 6:14
das sind aber harte Worte. Wie sind sie gemeint?
Jemand, der so handelt, hat sich bereits von Jehova entfernt – oder wird er es tun, wie es im ersten Moment so rüberkommt?
Herausgezogene Querverweise und Bibelstellen
Was bewirken diese Verse in uns?
Denken wir, es sei eine Ansichtssache, ob wir anderen helfen?
Denken wir, wir könnten selbst entscheiden, ob wir dies tun?
Denken wir, wir könnten uns weiterhin in Gottes Liebe bewahren, wenn wir wegschauen, wenn wir unseren Bruder in Not sehen?
Besonders eindrucksvoll ist ja hier der Text aus Matthäus – dass Jesus Personen aussortiert hat, die anderen ihre Hilfe vorenthalten haben – denn er sah es so an, als hätten sie IHN achtlos in seinem Elend liegen lassen.
Bedenken wir dies, wenn wir das nächste Mal mitbekommen, dass unser Bruder in Not ist, vielleicht unter Verfolgung aus seiner nächsten Umgebung leidet?
Fühlen wir uns gedrängt, ihm zu helfen? Auch wenn dies für uns persönlich bedeuten würde, dass wir selbst Probleme mit den Verfolgern bekommen würden?
Stellen wir die Interessen anderer immer unseren eigenen voran – oder nur dann, wenn es uns gerade passt und nicht so doll weh tut?
Hiob 8 – 10
Hiob 8:5-6
Ja, bitte lesen wir die Bibel immer im Zusammenhang!
Was lehrt uns dieser Text im Zusammenhang mit der Geschichte um Hiob? Es ist nicht wahr!
Wenn wir dies nämlich glauben, dann werden wir straucheln, wenn es zu wirklicher Bedrängnis kommt.
Mein Vater hat uns Kindern bereits sehr früh folgenden Grundsatz mitgegeben: „Behandle andere immer so, wie du selbst behandelt werden möchtest“. Ihr kennt diesen Grundsatz sicherlich in ähnlicher Form als die „goldene Regel“
Leider habe ich dies falsch verstanden. Ich hatte es so verstanden, dass wenn ich andere gut behandle, mit Liebe und Respekt, so müssten sie mich ebenso behandeln.
Und bin dabei leider in den letzten Jahren fürchterlich auf die Nase gefallen. Stehe oftmals fassungslos vor den Scherben und kann nicht glauben, wie Personen, denen ich alles gegeben habe, für die ich alles verloren habe, uns nun mit Füßen treten. Sich nicht nur von uns abwenden und nichts mehr mit uns zu tun haben wollen, sondern sie reden schlecht von uns und unterstützen damit diejenigen, die so erfolgreich mit ihrem Rufmord waren.
Wenn Bildad nun zu Hiob sagt, dass Jehova ganz sicherlich dafür sorgen würde, dass es ihm wieder gut ginge und sein Leid beendet wäre – wenn er nur die Gebote Jehovas halten würde – dann malt er ein falsches Bild von Gott.
Wir heute wissen zwar darum, dass Gott Leid zulässt und auch warum, aber wenn wir auf diese Lüge hereinfallen würden, dann würden wir wohl den letzten Mut verlieren. Denn dann sind wir an dem Punkt, dass wir unserem Gott am liebsten anschreien würden „warum hilfst du mir denn nicht? Du hattest es doch versprochen!“
Dann kann man nicht ruhig bleiben, wenn Jehova die Dinge immer weiter zulässt, obwohl wir meinen, wir könnten es keine Sekunde mehr länger aushalten. Dann würden wir nämlich dem Satan in die Falle gehen und uns vielleicht von unserem Gott abwenden.
Ganz ganz wichtig, dass wir den ergänzenden Bibeltext dabei immer mit im Sinn behalten:
2. Timotheus 3:12
Am Besten erinnern wir uns nochmal an den Schluß von dem Vortrag „Die letzten Stunden im Leben Jesu“, wo der Bruder zum Abschluß sagt:
Denn wer Gott wirklich dient, der wird auch mit Drangsal zu kämpfen haben!
Also behalten wir dieses Wechselspiel immer im Hinterkopf – wenn wir unter Drangsal leiden, aber ebenso, wenn wir andere trösten
Hiob 8:11-13
wahre Worte – aber im falschen Zusammenhang!
Es stimmt, was Bildad sagt: der Böse wird auf Dauer kein Gelingen haben. Aber der Umkehrschluß ist verkehrt:
Es stimmt nämlich nicht, dass diejenigen, denen es schlecht geht und die unter Drangsal jeglicher Art zu leiden haben, den Segen Jehovas verloren haben!
Erinnern wir uns an den Studienartikel, den wir am 1. Januar zum Tagestext gelesen haben: hier wird uns gezeigt, wie wichtig es ist, zu erkennen, wer wirklich hinter der Drangsal steht.
Und wir wissen ja: der Satan kann uns als Werkzeug mißbrauchen, um andere zu entmutigen. Also achten wir bitte immer auf unser Handeln, aber auch auf unsere Worte.
Bitte geben wir niemandem Anlaß zum Straucheln – indem wir Gottes Wort aus dem Zusammenhang reißen, sondern vermitteln wir den Gedanken, wie es gemeint war von Jehova
Kapitel 9 – Hiob weiß es ansatzweise richtig
Er weiß, dass Jehova machtvoll ist, alles tun kann, was er nur möchte und er erkennt auch an, dass Jehova immer und in allem gerecht ist. Daher diskutiert er auch nicht mit IHM, sondern antwortet nur auf die falschen Anschuldigungen seiner Freunde, die eigentlich als Trost gedacht waren. Er würde sich niemals anmaßen, respektlos mit seinem Gott zu reden!
Hiob 9:12-15
Hiob 9:32-33
Aber er hat auch erkannt, dass es nicht wirklich Jehova ist, der ihn prüft, denn er wusste damals schon, dass die Erde in der Hand Satans war:
Hiob 9:24
Hiob hatte bereits einige Puzzleteile, aber noch nicht alle und daher konnte er das ganze Bild noch nicht so richtig erkennen. Er konnte nicht wissen, dass er ein Streitobjekt geworden war, dass der Widersacher seine Lauterkeit in Frage zog und versuchte, am Beispiel Hiobs Jehova zu beweisen, dass er mit seinen unverschämten Unterstellung im Recht sei.
Ob er wohl ebenso wütend geworden wäre wie ich, wenn er es gewußt hätte?
Wissen wir persönlich es eigentlich zu schätzen, dass wir heute die Bibel haben und die Dinge verstehen können?
Nutzen wir sie wirklich gut, indem wir die Zeit für die wichtigeren Dinge auskaufen – oder haben wir vielleicht keine Zeit dazu?
Gerade in den letzten Jahren ist mir erst so richtig bewußt geworden, wie wichtig es eigentlich ist, täglich in der Bibel zu lesen. Damit meine ich nicht, jeden Tag den Tagestext zu lesen. Auch wenn einige meinen, dass sie damit täglich in der Bibel lesen, immerhin ist jeden Tag ein anderer Bibeltext dran.
Ich meine „wirklich in der Bibel lesen“, damit wir alle Puzzleteile richtig zusammensetzen können. Dann wissen wir, wie Jehova denkt und fühlt und dann können wir auch die richtigen Entscheidungen treffen.
Wir machen dieses Programm „Wir lesen die Bibel in einem Jahr ganz durch – so wie die Dinge zeitlich passiert sind“ nun bereits das dritte Jahr und ich muss ganz ehrlich sagen: wenn wir es nicht getan hätten, hätte ich nicht die Kraft gehabt, weiterhin treu im Glauben auszuharren!
Hiob 11 – 13
Hiob 13:18
„Ich weiss, dass ich im Recht bin“
Damit hat er ja auch Recht!
Denn seine „Freunde“ deuten ja an, das ganze Leid würde ihm widerfahren, weil er gegen Gott gesündigt hätte. Aber das stimmt ja nicht. Das Gegenteil ist der Fall!
All dies Leid widerfährt ihm, weil er untadelig und rechtschaffen war. Erinnern wir uns noch an den allerersten Vers im Bibelbuch Hiob?
Was ist eigentlich verkehrt daran, dass er sich hier rechtfertigt?
Hätte er den Anschuldigungen lieber Glauben schenken sollen?
Hiob 14 – 17
Hiob 15:7-9
Auch hier hat der falsche Tröster in dem Punkt Recht, dass alle Anbeter Gottes eigentlich von IHM unterwiesen werden und eigentlich alle das gleiche Wissen haben sollten.
Trotzdem weiß Hiob mehr als seine Freunde zusammen. Wie kann dies sein?
Seine Freunde kannten die Worte, hatten das Wort Gottes gehört, hatten vom Leben der treuen Männer gehört und wussten, wer wann und wo. Aber sie hatten es nicht wirklich begriffen. Sie begriffen den Zusammenhang nicht wirklich. Sie hatten zwar die einzelnen Puzzlesteine, aber sie hatten es versäumt, diese zu einem ganzen Bild zusammenzusetzen. So wussten sie nicht, wie herrlich das Bild des wahren Gottes war, wussten nicht wirklich um seine wundervolle Persönlichkeit und seine Eigenschaften.
Es ist immer ein Unterschied, ob wir nur das theoretische Wissen haben, oder ob wir es anwenden können, ob wir Unterscheidungsvermögen erlangt haben. Wie können wir dies erlangen?
Durch Gebrauch!
Hiob kannte nicht nur die Geschichten, sondern er hat sich wirkliche Gedanken gemacht, die Dinge hinterfragt. Er wusste nicht nur, wie Jehova mit Jakob gehandelt hatte, sondern auch warum.
Daher hatte er eine andere – eine weitaus größere, tiefere – Erkenntnis, als seine Freunde.
Aber das konnten diese wohl kaum verstehen
Hiob 16:1-5
Oh ja, wie wahr diese Worte doch sind!
Kennen wir dies, dass wir für andere immer die richtigen Worte haben, sie für uns selbst aber niemals finden? Und mit der Anwendeung…
Ich erinnere mich immer noch sehr gut an die Geburt meiner Tochter. Ich hatte mich überfordert gefühlt und viele Ängste. Dadurch hatte ich mich verkrampft und habe es nicht geschafft, so zu atmen, wie von der Hebamme „angeordnet“. Als sie dann noch sagte „machen Sie das mal wie Ihr Mann, der macht das richtig“, bin ich fast ausgeflippt. Ja, wenn ich neben ihm gesessen hätte und nur mit ihm hätte mitatmen müssen – dann hätte ich das sicherlich auch ganz toll gemacht!
Ob diese leidigen Tröster ebenso eine „ausgeglichene und entspannte Einstellung“ gehabt hätten, wenn sie selbst an Hiobs Stelle krank und elend da gesessen hätten, alles verloren, was ihnen wichtig war? Wenn sie der Leidende wäre nund Hiob lediglich anwesend wäre, um sie zu trösten?
Auf einem Kongress habe ich mal einen sehr schönen Vergleich gehört, warum Leiden erdulden nicht immer nur schlecht ist: Es war die Veranschaulichung mit der Muschel und der Perle, die Bruder Wagemann so anschaulich erzählt hat:
Leid bewirkt auch bei uns etwas Positives. Wir haben die Möglichkeit, zu beweisen, dass wir treu zu Jehova stehen, auch wenn es nicht leicht ist und unser Glaube wird geläutert – und ist danach „viel wertvoller als Gold“.
Aber es bewirkt noch etwas: Verständnis!
Dadurch, dass wir durch ein ganz tiefes Tal gehen und dies nicht nur kurz andauert, erleben wir, was Leid und Schmerz bedeutet und wie schwer es sein kann, unter solchen Umständen den Glauben zu bewahren und nicht mit unserem Gott zu hadern. Dadurch werden wir verständnisvoller und urteilen vielleicht nicht mehr so schnell über andere, weil wir nur den äußeren Anschein wahrnehmen.
Die Indianer haben da einen sehr schönen Spruch: „Bilde dir erst dann ein Urteil über deinen Bruder, wenn du viele Meilen in seinen Schuhen gelaufen bist“.
Sicherlich wird Hiob nach seiner Leidensphase noch viel verständnisvoller, mitfühlender und liebevoller gewesen sein, als er es bereits vorher schon war
Kapitel 16 – 17
gestern hatte ich meinen Mann gefragt, warum eigentlich dieser Wortwechsel zwischen Hiob und den „Tröstern“ so ausführlich in der Bibel stehen mag, denn er ist für mich ziemlich anstrengend zu lesen. Nicht nur, dass man darauf achten muss, wer gerade redet – sondern auch zu wem! Einfacher ist es da, sich das biblische Drama dazu anzuhören, denn da wird deutlicher, wer zu wem spricht und worum es geht – „Fürchte Gott und weiche vom Schlechten“.
Die Rede Hiobs in Kapitel fängt damit an, dass er zu den „Tröstern“ spricht, aber mittendrin redet er wieder mit Jehova (ab Vers 8). Daher kann es sehr verwirrend sein und man muss gut aufpassen und aufmerksam mit verfolgen wer gerade zu wem redet.
Die Antwort war: es kann als Filter dienen!
Als Filter? Um auszufiltern, wer ehrlich und aufrichtig nach der Erkenntnis Gottes sucht und um auszufiltern, ob etwas stimmt, was andere zu uns sagen, oder auch nicht.
So werden wir ja immer wieder auf unseren echten Glauben geprüft. z.B. im Predigtdienst, wenn wir auf Personen treffen, die auch die Bibel lesen. Denken wir bitte nicht, Zeugen Jehovas seien die Einzigen, die regelmäßig in der Bibel lesen. Manche Menschen an den Türen kennen die Bibel besser als so mancher Bruder im Predigtdienst; da sie sich intensiv mit der Bibel beschäftigen, aus welchen Gründen auch immer. So lassen manche Personen uns einfach nur aus dem Grund herein, um uns anhand der Bibel zu beweisen, dass wir auf dem Holzweg sind.
Was, wenn dir nun jemand Texte aus Hiob „um die Ohren haut“, um dich zum Wanken zu bringen und dich vielleicht davon zu überzeugen, in seine Religion zu wechseln? Es gibt tatsächlich einige freievangelische Richtungen, wo die Anhänger genau dazu geschult werden. Wenn ich die Bibel nun nicht gut kenne und nicht verstehe, worum es geht, könnte mich so eine Person aus dem Gleichgewicht bringen, denn ich sehe „es steht ja wirklich in der Bibel, dann muss derjenige ja Recht haben“, aber vergesse dabei, den Kontext zu sehen.
Immerhin steht in der Bibel auch „es gibt kein Jehova!“ – stimmt das dann? Gibt es wirklich Jehova Gott nicht? Nein! Wenn wir den Zusammenhang lesen, dann sehen wir, dass der Ungläubige so denkt.
Wenn wir also den Dialog in Hiob wirklich aufmerksam lesen, dann werden wir in unserem Glauben gefestigt und werden nicht zum Straucheln gebracht.
Sollte dies nicht unser Ziel sein?
Unser Bezirkskongress im letzten Sommer hieß „Bleibt Jehova nahe!“ und genau dies sollte unser Ziel sein. Es ist nicht damit getan, die Bibel zu studieren, sich Jehova hinzugeben und sich taufen zu lasssen – und dann gewohnheitsmäßig zu den Zusammenkünften und in den Predigtdienst zu gehen. Wir müssen auch daran arbeiten, Jehova nahe zu bleiben, so wie wir ja auch daran arbeiten müssen, dass unsere Ehe zu einem Erfolg wird. Nur mit der Heirat ist es da ja auch nicht getan. Wer nicht an seiner Beziehung arbeitet, wird sehr schnell vor den Scherben seiner Ehe stehen. Wollen wir das?
Wollen wir vielleicht eines Tages vor den Scherben unserer innigen Freundschaft mit Jehova stehen?
Also lesen wir immer aufmerksam in der Bibel. Nicht nur Worte und Sätze, sondern so, dass wir sie auch verstehen!
Hiob 18 – 20
Hiob 18:4
im Drama „Fürchte Jehova und weiche vom Schlechten“ fragt Bildad: „Meinst du, nur weil du wütend bist, passiert ein Erdbeben?“
So ähnlich habe ich mal gedacht!
Ich war der Ansicht: wenn es mir ganz schlecht geht und ich überhaupt nicht mehr kann – dann MUSS Jehova endlich eingreifen!
Aber er hat dies nicht getan. Dafür hat er mir aber immer die Kraft gegeben oder die Zusicherung, dass er mich liebt und mit mir und meiner Hausgemeinschaft ist.
Es hat fast zwei Jahre gebraucht, bis ich es endlich wirklich kapiert habe und mit meinen Erwartungen zurück geschraubt habe. Denn es ist wirklich nicht einfach, in so einer Situation zu akzeptieren, dass der Gott dem ich diene und der die Macht hat, die Farce zu beenden, es nicht tut – sondern sich damit begnügt, mir „nur“ die nötige Kraft zu geben.
Es hat gedauert, damit zufrieden zu sein.
Denn es ist eine Sache, sich damit abzufinden, dass die Situation höchstwahrscheinlich erst am Tag seines Gerichts geklärt wird. Aber irgendwie bleibt doch ganz tief Innen die Hoffnung, dass man noch in dieser Zeit rehabilitiert würde.
Oftmals habe ich mir in Gedanken ausgemalt, wie dies geschehen könnte, aber das scheitert dann immer wieder daran, dass es nicht geht, ohne viele Brüder mit hinein zu ziehen, die überhaupt nichts damit zu tun haben. Und das will ich nicht! Wir hier sind jetzt hier nur zwei, die unter der Situation leiden. Würde Jehova aber in der Form eingreifen, wie es Sinn machen würde, würde es in mehreren Versammlungen erst Unruhe und dann damit vielleicht auch noch Unfrieden geben. Wo ist da dann der Sinn? Wir beide – uns ginge es besser – aber viele Brüder müßten darunter leiden, obwohl sie überhaupt nichts damit zu tun haben.
Also bin ich lieber damit zufrieden, wie es ist und damit, wie Jehova hilft.
Aber es war ein langer und sehr schmerzlicher Prozess, um bis hierhin zu kommen. Mein Schwiegervater hat mal gesagt, es habe etwas mit Demut zu tun und das stimmt auch. Man muss wirklich die Interessen der anderen in so einem Fall den eigenen voranstellen. Oder könnte man wirklich glücklich sein, wenn so viele andere darunter leiden müßten?
Sein Glück auf dem Unglück anderer aufbauen? Die Personen, die ich in den vergangenen Jahren dabei beobachtet habe, haben sich zwar genommen was sie wollten, ohne Rücksicht auf Verluste. Aber sie sind nicht nur nicht glücklich – nein, sie sind noch nicht einmal zufrieden! Und die Gunst Jehovas haben sie zudem auch noch verloren.
War es das wert?
Hiob 19:13-19
wie schmerzlich, wenn diese Worte auf uns selbst zutreffen
können wir das Leid und den Schmerz von Hiob nachempfinden?
Sicherlich gibt es nichts Schlimmeres, als wenn einem so etwas widerfährt – es ist der größte Verlust, den wir erleiden können.
All die materiellen Dinge, aller Ruhm und alles Ansehen – ist nichts im Vergleich dazu, von Menschen, die wir lieben verlassen und dann auch verfolgt zu werden!
Hiob 19:23-25
wenn Hiob wüsste, dass sich alles erfüllt hat von dem, was er sich hier wünscht!
Jehova hat ihn aus der Situation nicht nur befreit, sondern auch erhoben – ganz deutlich gemacht, dass an den falschen Vorwürfen und Anschuldigungen nichts dran ist, sondern dass er Hiob von Herzen liebt, weil dieser ihm wohlgefällig ist. Nicht nur das, er hat aufgezeigt, warum Hiob leiden musste, dass es nicht war, weil er gesündigt hätte, sondern weil er so rechtschaffen und loyal war.
Aber auch der Wunsch, dass seine Worte in ein Buch geschrieben werden sollten, hat sich erwünscht. Wir lesen sie gerade!
Hiob 20:1-3
wie wahr, dieses Verständnis, das Zophar hat, hat Hiob nun wirklich nicht!
wie gut für Hiob!!!
Hiob 21 – 24
Hiob 21:4-12
„Könnte ich doch meinen Fall Gott darlegen und IHM meine Argumente vorbringen …“
Da hat er mit seiner kompletten Argumentation Recht!
Ja! Jehova würde ihm zuhören! Und ER würde sich sicherlich nicht in falschen Anschuldigungen ergehen.
Im Gegenteil: er würde ihm liebevoll erklären, was da eigentlich läuft.
Ob ER es hinterher irgendwann tatsächlich getan hat?
Falls nicht – dann wird Hiob es spätestens nach seiner Auferstehung aus der Bibel erfahren.
Ich persönlich würde sehr gern dann mit ihm darüber reden und ihm sagen, wie sehr er mich mit seiner unversehrten Lauterkeit beeindruckt, getröstet und motiviert hat!
Hiob 25 – 27
Hiob 25:4
„Wie kann ein Mensch vor Gott stehen und behaupten, rein zu sein?“ – immerhin wissen wir ja, dass wir alle unvollkommen und daher nicht ohne Sünde sind.
Dies ist eigentlich richtig – aber wieder in einen falschen Zusammenhang gebracht:
Die falschen Trösten gehen ja davon aus, dass Hiob von Gott so bestraft wurde, weil er gesündigt habe. Hiob ist sich allerdings keiner Schuld bewußt. Trotzdem ist er sich darüber im Klaren, dass wir oftmals ohne es zu wissen und ohne es zu bemerken sündigen. Aus diesem Grund war es seine Gewohnheit für seine Kinder Schlacht-/Sündopfer darzubringen. Soweit ist das Ganze auch richtig.
Allerdings kollidiert diese Argumentation nun aber mit der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit Jehovas!
Jehova sucht immer das Gute im Menschen. Er hat den Grundsatz:
Würde es zu so einem Gott passen, dass er Hiob so hart für etwas straft, dessen er sich nicht einmal bewußt ist?
Wir wissen, dass Hiob rechtschaffen, untadelig und vom Schlechten weichend war. Auch seine Freunde hätten ihn und seine Eigenschaften gut kennen müssen. Konnten sie sich wirklich vorstellen, dass dieser gerechte Mann im geheimen ein unmoralisches zügelloses Leben führen würde?
Oder waren sie wirklich im Glauben, dass Gott ihn für eine kleine unbewußte Übertretung so hart strafen würde?
Wußten sie nicht, dass oftmals der Gerechte leiden mußte?
Alles gerechte Männer (und Frauen), die viel erleiden mußten. Personen, die das Wohlgefallen und die Gunst Jehovas hatten.
Also was war ihr Problem? Warum diese Unterstellungen und immer wieder Argumente, die nicht trösteten, sondern niederrissen?
Hiob 28 – 31
Hiob 29:2-5, 11-12
Lohnt es sich, sich für andere zu verausgaben? Oder ist es sinn- und zwecklos, denn: „Undank ist der Welten Lohn“!?
Hiob 30:1, 5-13,
Hiob 30:16-19
eine verständliche Reaktion für jemand, der für andere immer sein letztes Hemd gegeben hat. Er hat sich damit abgefunden, dass kein Dank zurückkommt, damit kann er laben. Aber dass sich nun diejenigen, denen er alles gegeben hatte, sich nun gegen ihn wenden, ihn verhöhnen und verspotten?
Dass Personen, die eigentlich innerhalb von Jehovas Volk nichts zu suchen haben, ihn nicht nur verspotten, sondern auch alles tun, um ihn aus der Gemeinschaft seiner Brüder hinaus zu drängen?
Hiob 30:25-26
und hier sind wir wieder an dem Punkt, an dem ich selbst schon so oft verzweifelt bin, da ich der selben Ansicht war wie Hiob:
Wer gut zu anderen ist – der wird von anderen auch gut behandelt!
Nix ist. Undank ist leider der Welten Lohn.
Wenn ich diese Verse lese, dann tut mir Hiob immer wieder in der Seele leid. Dann muss ich aber auch an das denken, was mein Therapeut mir mal vor Jahren sagte: „Sie sind zu gut für diese Welt. Sie glauben immer noch an das Gute im Menschen“ und auch daran, was eine liebe Freundin vor kurzem sagte „vielleicht muss ich einfach lernen, selbst auch hart und egoistisch zu werden, damit ich in diesem System überlebe.“
Dieser Verzweifelten habe ich dann gesagt, dass ich lieber an diesem System verzweifeln werde, als ebenso zu werden, wie solche Menschen!
Egal, wie hart alles ist und egal wie undankbar die anderen sein mögen und wie sehr wir oft darüber verzweifeln, so haben wir doch die Gewißheit, dass wir unserem Gott gefallen. Und dies ist doch das Einzige, was wirklich zählt – oder?
Ich glaube, dass Hiob das genauso sehen würde…
Außerdem bin ich der Überzeugung, dass wir gerade an unserer Reaktion auf solche Personen zeigen, wo wir wirklich stehen: ob wir unsere Hingabe an Jehova ernst meinen und Christen vom Herzen her sind – oder nur der Form halber!
Hiob 32 – 34
Hiob 32:2
Hiob 33:8-9, 12-13
und nun führt er auf, wie Jehova seine Fragen beantwortet hat, ohne dass er selbst es bemerkt hätte:
Hiob 33:14-18
bemerken wir es, wenn Jehova zu uns redet?
Hiob 33:27-30
Hiob 34:1-12
Au weia! Ist mir bisher noch garnicht aufgefallen, dass Elihu hier jemand, der mit Gott hardert und meint, es lohne sich nicht, Jehova wirklich zu dienen, mit Schadenstiftern und dem Bösen in einen Topf wirft!
Also ganz wichtig: immer wieder daran denken, worum es wirklich geht und daran, dass wir nicht zur Gemeinschaft der Bösen und Schadenstiftern gehören wollen!
Hiob 38 – 42
Hiob 38:41-39:6
Hiob 39:13-16
Hiob 39:26-30
was wissen wir über die Natur, über das Verhalten der Tiere?
Womit beschäftigen wir uns in der Freizeit?
Was unternehmen wir z.B. an den freien Tagen mit unserer Familie?
Wenn wir uns viel in der Natur aufhalten und die Tiere beobachten, dann kommen wir dadurch unserem Gott noch näher!
Ist es uns das wert?
Im übrigen war dies die erste Aufgabe, die unser Schöpfer dem Menschen gab: er sollte die Tiere beobachten und ihnen dann entsprechend ihrem Verhalten Namen geben
Hiob 40:7-8
auszugsweise aus dem WT 2006 unter Lehren für uns:
egal, wie stark wir an die Wand gedrückt werden und egal, wie sehr wir darüber enttäuscht sind, dass unser Gott noch nicht für uns aktiv wird – wir dürfen uns niemals dazu hinreißen lassen, unseren Gott zu beschuldigen!
Hiob 42:1-6
sind auch wir demütig genug, uns unserem Gott zu unterwerfen? Nachzugeben und zu tun, was er uns gebietet – auch wenn wir es nicht verstehen?
Erinnern wir uns an Abraham: er hatte auch nicht wirklich verstanden, warum Jehova von ihm forderte, seinen geliebten Sohn Isaak als Opfer darzubringen. Der Redner auf dem BZK im letzten Sommer sagte zum Abschluß des Programmpunktes „Männer und Frauen, die Jehova sehr nahe geblieben sind – Abraham“:
Noah sollte die Arche bauen. Auch dies konnte er nicht wirklich verstehen, denn bis dato hatte es noch nicht geregnet und seine Spötter fragten ihn zu Recht: „Woher soll denn das ganze Wasser kommen?“. Ganz verstanden hatte er es erst, als die Flut dann kam. Trotzdem war er gehorsam. Die Bibel sagt „in allem tat Noah so, wie Gott sagte“.
Wie ist es mit uns?
Gehorchen wir unserem Gott immer? Ist unsere Liebe tief genug, um auch die dunklen Stunden zu überstehen, ohne unseren Glauben und unsere innige Liebe zu Gott zu verlieren?
im WT vom 15.03.06 heißt es dazu auszugsweise unter Lehren für uns:
was fangen wir mit solcher Erkenntnis an?
Sind es nur Worte, die wir gelesen haben und die wir vielleicht sogar aus dem Stehgreif zitieren können – oder bestimmen sie unser Leben?
Könnten wir wie Hiob sagen:
Hiob 42:7-8
ganz schön krass, wie hart Jehova hier die falschen Tröster verurteilt.
Könnte man wirklich sagen, dass sie aus Versehen oder unbewußt so geredet haben, dass sie Hiob doch eigentlich wirklich trösten wollten?
Wäre Jehovas Urteil dann so hart ausgefallen?
Erinnern wir uns noch an die Gedanken aus den vorigen Jahren zu diesen Versen?
Hm, ist schon ziemlich krass, denn es zeigt, dass Jehova wirklich völlig gerecht ist und dass diejenigen, die anderen geschadet oder sie sonstwie zum Straucheln gebracht haben, einen schweren “Gang nach Kanossa” vor sich haben.
Hiob 42:9, 10
ein sehr interessanter Gedanke, der mir bisher überhaupt nicht aufgefallen war:
Jehova wandet Hiobs Zustand erst, nachdem er Fürbitte für diejenigen eingelegt hat, die ihn so an die Wand gedrückt hatten.
Also: Demut war nicht nur von Seiten der falschen Tröster notwendig, sondern auch von Hiob!
Denn wäre es nicht eine verständliche Reaktion, sich nun schadenfroh an dem Unglück derjenigen zu weiden, die uns bedrückt haben – wenn sie nun selbst bedrückt würden?
Statt dessen müssen wir auf Jehovas Geheiß hin für diese Menschen auch noch beten, damit die Strafe nicht so arg ausfällt.
Dies würde mir sicherlich sehr schwer fallen. Glücklicherweise ist es noch nicht so weit, noch haben wir Zeit, an uns zu arbeiten und diese Zeit benötige ich auch noch. Hier muss ich wieder an den Vortrag: „Wie nennst du den Stein?“ denken, wo der Redner anführt, dass wir Personen, die uns piesacken, eigentlich dankbar sein können. Denn ansonsten würden wir niemals auf unsere Schwächen aufmerksam gemacht und wären der Meinung, dass wir Jehova wohlgefällig wären. Aber in unserem Inneren würden die falschen Eigenschaften noch schlummern und da wir nicht davon wissen, könnten wir auch nicht daran arbeiten!
Hiob 42:10-17
Happy End?
Sicherlich ein guter Ausgang dieser bösen Geschichte. Hiob bekam alles wieder, was er verloren hatte – sogar neue Kinder.
Aber konnten diese neuen Kinder wirklich ein Ersatz für die verlorenen sein? Denken wir nun, Hiob habe nicht mehr um seine verstorbenen Kinder getrauert?
Das wahre Happy End wird erst nach Harmagedon in der Auferstehung kommen – dann, wenn Hiob mit allen seinen Kindern wieder vereint ist und auch dann versteht, worum es eigentlich gegangen ist.
Ob er entsetzt darüber sein wird, dass er zum Spielball wurde? Dass Satan ihn benutzen wollte, um Jehova zu brüskieren?
Hiob 1 – 4
Hiob 1:1
Eine sehr schöne Formulierung
Bei uns wird es mit „gottesfürchtig“ übersetzt – hier wird sehr schön gezeigt, was damit gemeint ist
Hiob 1:4-5
Bei uns heißt es hier, dass sie Gott geflucht haben könnten. Wie wird es woanders übersetzt?
Schlachter:
Eberfelder:
Luther:
Neue-Welt-Übersetzung:
und die Querverweise dazu:
konnte er sich so etwas wirklich von seinen Kindern vorstellen?
Satan fordert Jehova heraus und Hiob wird dabei zu einer Art Spielfigur
Hiob 1:6-12
Vers 22:
Hiob 2:1-7
Wie wir sehen, konnte all dies Hiob nicht von seiner Liebe zu Gott trennen, wie die Verse 9 bis 10 zeigen:
Ja, dem Widersacher mag es wohl hin und wieder gelingen, uns mit seinen Spielchen zu entmutigen. Aber solche Situationen stärken auch unseren Glauben – weil Jehova dann die Gelegenheit bekommt, uns zu beweisen, dass er uns nicht im Stich lässt.
Dann können wir „schmecken und sehen, dass Jehova gut ist“!
Hiob 2:11-13
Sie hatten gute Beweggründe: sie wollten nach ihrem Freund sehen und ihn trösten. Vielleicht kannten sie ja bereits die Ansprache von unserem Bezirksaufseher 😉 „Hilfe von dem Gott allen Trostes annehmen“. Sie hatten gut aufgepasst und da sie wußten, dass kein Mensch etwas an Hiobs Situation ändern könnte – da wollten sie ihm wenigstens das Gefühl geben, nicht allein zu sein.
Vielleicht kannten sie auch die Definition von „Mitleid“ und „Mitgefühl“ – denn es bedeutet, dass wir den Schmerz eines anderen in unserem eigenen Herzen fühlen!
Als sie ihren Freund sahen, erkannten sie ihn nicht wieder. Sicherlich hatte sein Leid ihn gezeichnet. Wenn wir einem Menschen nahe sind, spüren wir oftmals, dass es ihm schlecht geht – obwohl er nichts davon sagt und wir es äußerlich nicht sehen können.
Hiobs Anblick verschlägt ihnen die Sprache. Manchmal ist das Leid eines anderen so schwerwiegend, dass uns die Worte fehlen. Was sollen wir sagen? Was können wir sagen?
Als von unserem damaligen Kreisaufseher die Frau nach längerem Krebsleiden gestorben war, ging es mir ähnlich wie den Freunden von Hiob. Ich war total geschockt und wußte nicht, was ich sagen sollte. Leider hielt das ziemlich lange bei mir an. Ich hätte ihn so gern getröstet – nur wie? Schließlich konnte ich ihn – als damals ledige Schwester – ja nicht laufend in den Arm nehmen. Und was sollte ich sagen?
„Jetzt leidet sie wenigstens nicht mehr“? Das mag ja sein, trotzdem empfand er einen tiefen Schmerz, den ich buchstäblich fühlen konnte. „Sie wird ja bald wieder auferstehen“. Das mag ja sein und das glaubte er sicherlich auch – aber könnte das wirklich den Schmerz nehmen?
Ich habe mich so hilflos gefühlt und in meiner Verzweiflung noch mal die Broschüre „Wenn ein geliebter Mensch gestorben ist“ gelesen – besonders das Kapitel „Wie können andere helfen?“. Mir war klar, dass es auch keine Lösung ist, ihm aus dem Weg zu gehen. Ich wollte ihn ja schließlich nicht entmutigen – sondern irgendwie trösten.
Nach einem längeren Gespräch mit Jehova bin ich vor der nächsten Versammlung auf ihn zugegangen und habe ihm gesagt, dass mir leider die Worte fehlen und dass es mir leid tut, dass ich ihm deshalb aus dem Weg gegangen war. Dass ich Angst hätte, etwas zu sagen, was ihn entmutigen oder seinen Schmerz noch vergrößern würde. Seine Antwort war: „Behandel mich bitte ganz normal. Wenn ich nicht darüber reden möchte, dann werde ich es schon sagen“ – und das selbe sagte er allen anderen Brüdern noch am selben Abend in einem Kommentar..
Ja, hier kann ich Hiobs Freunde noch sehr gut verstehen. Es kann durchaus vorkommen, dass das Leid eines lieben Menschen uns verstummen lässt. Nicht aus mangelndem Mitgefühl – sondern weil uns einfach die Worte fehlen und alles irgendwie hohl und banal für den Leidenden klingen muss
Hiob 3 – der Schmerz und das Leid sind so groß, dass Hiob am liebsten sterben würde.
Heißt dies, dass Jehova ihn nun verwirft, weil er die Gabe des Lebens nicht mehr schätzt?
Glauben wir wirklich, dass Jehova so unbarmherzig ist? Er weiss doch, warum Hiob so denkt und fühlt – er kennt doch unser Innerstes. Sicherlich empfindet ER ein schmerzliches Bedauern, dass es Hiob jetzt so schlecht geht. Aber er hat einen guten Grund, warum er Hiob noch nicht aus dem Elend hinaus hilft.
Erinnern wir uns noch an Elia, der vor der rachsüchtigen Königin Isebel in die Wüste floh? Wie Jehova über diese Flucht dachte?
Ich denke, dass wir nicht oft genug über solche Berichte nachsinnen können. Denn sonst könnten uns solche Gefühle noch mehr entmutigen, weil der Satan uns dann weis macht, dass wir damit nicht mehr für unseren Gott annehmbar sind
Hiob 4:6-9
Da hat er ja im Prinzip Recht. Allerdings vergißt er etwas ganz Entscheidendes:
Noch ist für Jehova nicht die Zeit zum Eingreifen und wir dürfen nicht davon ausgehen, dass Jehova immer ein Wunder wirken muss, wenn wir in Bedrängnis geraten.
Wie wir heute in der Bibel lesen können, hatte Jehova einen guten Grund, jetzt noch nicht einzugreifen. Auch heute gibt es einen Grund, warum er zuläßt, dass wir leiden. Denken wir auch an den Psalmisten, der beinahe vom rechten Weg abgewichen ist – weil er diese Tatsache aus den Augen verloren hatte.
Also lassen wir uns bitte nichts einreden. Bewahren wir uns unseren Glauben und unser Vertrauen auf Jehova und lassen wir die Verbindung zwischen uns und Jehova bitte niemals abreißen!
Hiob 5 – 7
Hiob 5:12-27
Wirklich?
Was zeigt die Geschichte des Volkes Gottes? Ging es da den gottesfürchtigen Menschen immer gut? Brauchten sie keine Angst zu haben? Beschützte Jehova sie immer und überall?
Hiob 6:8-15
wie schlimm muss es Hiob gegangen sein, dass er so gequält redet…
Hiob 7:4
Und umgekehrt: tagsüber denke ich oft „hoffentlich ist der Tag bald vorbei!“
So geht es mir in den Schmerzphasen immer wieder.
Wobei ich die schlaflosen Nächte seit einigen Jahren gut zu nutzen weiss: ich habe einfach die Zeit zum Bibellesen dorthin verschoben. Da ich eh jede Nacht wach werde und wegen der chronischen Schmerzen stundenlang nicht mehr einschlafen kann, ist dies meine Zeit für mein persönliches Bibelleseprogramm. Da ich die Zeit also gut nutze, komme ich mit den schmerzhaften Nächten oftmals besser klar, als mit den Tagen, die nur aus Schmerz bestehen.
Aber an diesen Tagen höre ich dann Vorträge und Kongresse und konzentriere meinen Sinn auf die positiven Dinge – und halte so meine Hoffnung lebendig:
Bald wird es keine Schmerzen mehr geben und ich werde all die schlimmen Zeiten vergessen haben. Nur noch eine ganz kleine Weile…
Hiob 7:11-20
Wie schrecklich, wenn ein wahrer Anbeter Jehovas seinen Gott so empfindet!
Und warum das alles? Weil es dem Satan nicht gefällt, dass hier ein Mensch ist, der seine Anbetung Jehovas sehr sehr ernst nimmt. So einen muss man ja zerstören… *grummel*
Hiob 8 – 10
Hiob 8:5-7
Achtung! Fallen wir bitte nicht darauf herein!
So einfach ist das nicht. Wir wissen, dass Jehova nicht für jeden seiner Diener jetzt und sofort ein Wunder wirkt.
Sicherlich hat er dies in der Vergangenheit auch immer wieder getan. Wenn wir nut an die drei jungen Hebräer denken, die er im Feuerofen bewahrt hatte – sie rochen nicht einmal nach Rauch. Oder erinnern wir uns an Daniel: er war eine ganze Nacht mit hungrigen Löwen in einer Grube und ihm ist nichts passiert.
Aber wir wissen auch, dass es bei einigen seiner Diener sehr lange dauerte, bis er eingriff: denken wir hier an Hiob und dass seine Kinder erst in der Auferstehung nach Harmagedon wieder zum Leben kommen werden. Jakob wurde über 20 Jahre von seinem Schwiegervater mißbraucht. Denken wir an David und die vielen Jahre, die er vor Saul auf der Flucht war und an seinen so geliebten Sohn Jesus Christus, wo er zuließ, dass er einen schändlichen und qualvollen Tod starb. Denken wir auch an die treuen Christen wie Stephanus, der wegen seines Glaubens gesteinigt wurde und an die, die von den Nazis im KZ gequält und dann getötet wurden.
Richtig ist: Jehova kann jetzt und hier eingreifen, aber er muss es nicht.
Die drei Hebräer hatten dies erkannt, denn sie sagten genau dies zu Nabukadnezar:
Das Gemeine an dem, was dieser sogenannte Freund zu Hiob sagt, ist die Entmutigung, die zwangsläufig kommen muss, wenn Jehova dann doch nicht eingreift. Weil wir dann denken könnten, das mit uns etwas nicht stimmt. Dass wir vielleicht den Segen Jehovas verloren hätten.
Denn das Einzige, was mich seit Jahren noch aufrecht hält, ist der Gedanke, dass Jehova mich kennt und liebt und dass er voller Freude auf mich runter blickt, weil ich alles tue, um ihm zu gefallen.
Genau diese Zuversicht will der Satan durch Entmutigung zerstören – damit er uns doch noch zu Fall bringen kann.
Also lassen wir uns nicht entmutigen, fallen wir nicht auf seine Lügen herein!
Hiob 8:13-14
Dies erinnert mich an einen sehr guten Vergleich, den ich vor kurzem gehört hatte. Es ging um Sprüche 3:5, dass wir uns nicht auf unseren eigenen Verstand stützen sollten:
Ähnlich sind solche Gedanken wie der vorherige, dass Jehova uns sofort durch ein Wunder helfen würde, wenn wir nur so lebten, wie es IHM gefällt.
Richtig ist aber auch der Gedanke, dass derjenige, der nicht mit Jehova in Übereinstimmung lebt, nicht von Bestand ist. Da aber die Strafe nicht sofort folgt, wiegt sich der Übeltäter in falscher Sicherheit. Noch mag es ihm gut gehen, aber zu SEINER Zeit wird Jehova die Strafe verhängen.
Es gibt ein weltliches Sprichwort: „aufgeschoben ist nicht aufgehoben“.
Dieser Gedanke macht wiederum denen Mut, die mit unserem Gott Jehova wandeln
Kapitel 9 – der Widersacher scheint es geschafft zu haben:
Hiob erwiderte:
Das hört sich wirklich nicht gut an. Eigentlich weiss Hiob ja, dass dies so nicht stimmt.
Ein Gedanke aus Prediger könnte glatt von ihm sein, so als habe Hiob ihn im Nachhinein aufgeschrieben: „allein Bedrückung kann bewirken, dass ein Weiser unsinnig handelt.“ (Prediger 7:7)
Etwas ähnliches erlebten Moses und Aaron später, als sie von dem ständigen Rumgejammer der Israeliten so genervt sind, dass sie vergessen, Jehova die Ehre für das Wunder zu geben.
Trotzdem verurteilt Jehova Hiob nicht hart, denn er weiss, dass es die Situation war, die ihn so zermürbt hatte. Allerdings wird ER sicherlich nicht so milde über „den guten Freund“ denken, der Hiob mit seinem Gerede in die Ecke gedrängt hatte.
Jesus sagte, dass wir uns davor hüten sollten, andere zum Straucheln zu bringen, sonst würde uns ein hartes Gericht treffen. (Matthäus 18:6)
Warum dies eine ernste Angelegenheit ist, sehen wir hier an Hiob. Denn wenn er entmutigt aufgegeben hätte, dann hätte sein Freund Blutschuld auf sich geladen.
Vielleicht ist es deshalb auch ganz wichtig, dies immer im Sinn zu behalten und darauf zu achten was und wie wir reden.
Mein Vater sagte immer scherzhaft: „vor Inbetriebnahme des Mundes bitte immer zuerst das Gehirn einschalten“.
Hiob 10 – 13
Interessant für mich der Wandel, der sich in den letzten Kapiteln bei Hiob vollzieht:
Erst haben seine sogenannten Freunde ihn derart zermürbt und entmutig, dass Hiob Unsinn redet, aber dann kriegt er die Kurve. Er ist wieder ganz klar und weiß, dass das Gerede seiner Freunde Unsinn ist und nicht mit dem übereinstimmt, was er selbst über Jehova weiss.
Hiob weiss, dass Jehova absolut gerecht ist und da er auch weiss, dass er sich nichts gravierendes hat zuschulden kommen lassen – macht das, was ihm gerade widerfährt, irgendwie überhaupt keinen Sinn.
Was tut er?
Er fragt den Höchsten selbst, will nicht hören, was sich seine „Freunde“ so zusammen spinnen, sondern er will wissen, was Jehova dazu sagt.
Damit geht die Taktik des Satans nicht auf. Ja, sie geht sogar nach hinten los, denn der Widersacher will ja, dass sich Hiob von seinem Schöpfer abwendet. Vielleicht hatte er sich schon als Sieger gesehen, als Hiob Unsinn redet und sich ins Fäustchen gelacht.
Aber was passiert denn nun? Dieser „verrückte Hiob“ wendet sich wieder Jehova zu und sagt:
Ja, dies passt dem Widersacher natürlich nicht. Hatte er sich doch schon als Sieger gesehen. In seinen Gedanken stand er doch schon triumphierend vor Jehova, und sagte höhnisch: „ich habs der ja gesagt. Ich hatte Recht“. Vielleicht plante er schon sein Freudenfest, überlegte, mit wem er diesen großartigen Triumph feiern wollte. Was für ein Tag!
Und nun kommt dieser doofe Hiob daher und reißt ihn unsanft aus seinen Träumen. Was war nur passiert? Hatte der noch nicht genug? Was für eine Schmach, was für eine Niederlage.
Aber mal im Ernst: was mag diesen Wandel in Hiob bewirkt haben? Ob ihm hier Jehova zur Hilfe gekommen war?
Hiob 14 – 17
Hiob 14:10-12
Das hört sich zuerst mal so an, als würde Hiob nicht an die Auferstehung glauben. Aber schon der nächste Vers zeigt, dass dies so nicht stimmt:
Vers 13-17
hier können wir wieder sehen, wie wichtig es ist, die Bibel als Ganzes, im Zusammenhang zu lesen, und nicht nur einzelne Verse. Nur so können wir wirklich verstehen, was Jehova uns sagen will und wie er denkt und fühlt und was wirklich passiert ist
Hiob 18 – 20
Hiob 18:11-14
Und warum dies alles?
Seine „Freunde“ wollen ihm einreden, dies alles sei, weil er sich von Jehova abgewandt hätte. Aber in Wirklichkeit ist das Gegenteil der Fall!
Weiss jemand, wie lange das ganze Elend anhielt? Wenn ich daran denke, dass seine drei „Feunde“ scheinbar die ganze Zeit da waren und ihn entmutigten, dann scheint es sich ja nicht um eine sehr lange Zeitspanne gehandelt haben. Immerhin hätten sie ja auch nach ihren eigenen Familien und Feldern oder Herden sehen müssen. Denn Sozialhilfe oder Hartz4 gab es ja noch nicht – dass sie hätten unbeschäftigt anderen auf die Nerven gehen konnten. Selbst wenn sie arm gewesen wären, hätten sie auf den Feldern sein und Nachlese halten müssen, um sich zu ernähren. Hiob selbst hatte ja nichts mehr, was er mit ihnen teilen konnte.
Aber selbst wenn diese Zeit relativ kurz war – so kann es uns selbst in so einer Situation wie eine Ewigkeit vorkommen!
Wäre es nun ein Zeichen von Glaubensschwäche oder dass uns Jehova seinen Segen entzogen hat, wenn wir uns in so einer Situation wie ausgebrannt fühlen?
Ich habe mal in einem Vortrag gehört, dass sich Jehova sehr gern so einer Schwachheit und Kraftlosigkeit bedient, um seine eigene Kraft und Macht zu demonstrieren!
Denn wenn wir aufgrund von jahrelanger permanenter Verfolgung und vielleicht sogar aufgrund von Anfeindungen aus der eigenen Familie oder von falschen Brüdern uns wie ausgebrannt und völlig kraftlos fühlen – und trotzdem das wenige an Kraft, das uns geblieben ist, weiterhin voll und ganz für Jehova und die wahre Anbetung einsetzen – was kann man dann erkennen?
Dass dies von Jehova ist! Aus rein menschlichem Ermessen wäre dies überhaupt nicht möglich! Ohne Jehova Zutun hätte man in so einer Situation längst aufgegeben und seinen Glauben verloren. Und ganz sicher würde man seine letzte noch verbliebene Energie dann für ganz andere Dinge eingesetzt.
Selbst wenn wir schwach sind, sind wir stark – durch Jehova!
Hiob 21 – 24
Hiob 22:2-3
Hier kann nur ein eindeutiges „ja“ kommen!
Ja, es nutzt Jehova und es ist IHM von Gewinn!
„Nein“, er ist nicht auf uns angewiesen und darauf, dass wir ihm treu dienen. Aber wir wissen auch, worum es hier im Bibelbuch Hiob geht. Hier ist eine Art Streit (oder auch Wettstreit) zwischen Satan und Jehova entbrannt. Wir erinnern uns?
Der Widersacher hatte behauptet, dass die Menschen Gott nur aus Eigennutz dienen und IHN und ihren Glauben an ihn fallen lassen würden, sobald es ihnen schlecht erginge. Viele Jahre später lässt Jehova in Sprüche 27:11 aufschreiben:
Jeder Mensch, der Jehova auch selbst unter härtesten Bedingungen treu dient, ist ein Argument für Jehova. Eine Antwort, die ER seinem Widersacher geben kann.
In diesem Sinne hat Jehova sehr wohl etwas davon. Nicht nur die Freude zu sehen, wie sehr wir IHN lieben und wie loyal wir zu ihm stehen, sondern auch etwas, „womit er das Schandmaul des Satans stopfen kann“.
Dazu lassen wir uns sicherlich alle gern gebrauchen, die wir Jehova von Herzen lieben!
Hiob 23:1-17
Hiobs Freunde – wer hat sie eigentlich geschickt? Oder: wessen Geistes Kind sind die eigentlich?
Mich macht der Dialog der letzten Kapitel richtig wütend! Was sind das nur für Menschen, seine sogenannten Freunde?
Am Anfang hat man den Eindruck, dass es seine Freunde sind und dass Jehova sie geschickt hat, um seinen treuen Diener Hiob zu trösten. Um ihm das Gefühl zu geben, dass er nicht allein ist und um ihm zu zeigen, dass ER ihn liebt. Aber im Laufe des Dialogs habe ich immer mehr das Gefühl, als seien sie vom Widersacher geschickt worden, um Hiob zu entmutigen, damit dieser aufgibt und er selbst Jehova triumphierend ins Gesicht schleudern kann: „siehst du, ich hatte Recht!“
Irgendwie kommt auch die Frage auf, ob sie nicht ursprünglich von Jehova geschickt worden waren, sich aber dann von Satan haben missbrauchen lassen, um Hiob zu schwächen?
Nur: wie kann so etwas passieren?
Kann ein Mensch, der von Jehova geschickt wird, dem Einfluß des Satans erliegen? Warum sollte er das tun? Würde dies bedeuten, dass Jehova die falschen Leute ausgewählt und geschickt hätte? Oder dass etwas Gravierendes im Verlauf mit ihnen passiert ist? Wenn ja: was könnte dies sein?
Könnte es sein, dass sie zu Anfang aufrichtig waren, sich aber durch Hiobs Art in die Ecke gedrängt fühlten und dann das Bedürfnis hatten, ihn nun zu schlagen, statt zu trösten? Weil er bei ihnen einen wunden Punkt berührt hatte und somit eine Schwäche offenbar wurde?
Vielleicht waren seine Freunde nicht ganz so aufrichtig und gottesfürchtig, was die Anbetung Jehovas anging. Vielleicht nahmen sie dies nicht ganz so genau wie Hiob. Das war vielleicht unter normalen Umständen kein Problem für sie, da Hiob es sie nicht spüren ließ.
Aber nun hatten sie ihre Überlegungen geäußert, dass sein Leid auch daher kommen könne, dass er Jehova gekränkt und gesündigt hätte. Vielleicht fielen ihnen dabei einige Dinge ein, wieso Jehova über sie selbst so ein Leid bringen könnte. Als Hiob sich verteidigt und klar stellt, dass er all diese Dinge nicht getan hat, empfinden sie seine Worte vielleicht als selbstgerecht. Wieso sollte der besser sein als sie selbst? Jeder Mensch ist ja unvollkommen und vielleicht haben sie ihr eigenes Verhalten damit immer vor sich selbst gerechtfertigt. Wenn Hiob nun sagt, dass er solche Dinge nicht getan hat, weil er Jehova viel zu sehr liebt, empfinden sie dies vielleicht als Angriff. Hat er damit nicht gleichzeitig gesagt, dass sie Jehova nicht lieben, sonst würden sie so nicht handeln?
Nein! Dies hat Hiob nicht gesagt. Aber vielleicht kommt es so bei ihnen an und das macht sie wütend. Denn es fühlt sich für sie nicht gut an. Ach, dieser arrogante und selbstgerechte Hiob, was weiss der schon? Vielleicht löst dieses ungute Gefühl bei ihnen das Bedürfnis aus, dass auch er sich in geistiger Hinsicht schlecht fühlt.
Ob dies der Grund ist, warum sie ihn entmutigen, statt zu ernutigen?
Hiob 25 – 27
Hiob 26:1-4
Das erinnert mich an meine Frage von gestern – ob die „Freunde“ von Jehova zur Ermunterung, oder doch eher vom Widersacher geschickt wurden
Hiob 28 – 31
AHiob 30:1-16
Selbst, wenn Jehova Hiob tatsächlich verworfen hätte – ist ihr Verhalten dann gerechtfertigt?
Was, wenn jemanden die Gemeinschaft entzogen werden mußte: wäre dieses Verhalten ihm gegenüber dann gerechtfertigt?
Wie mag wohl Jehova über solche Personen aus seinem Volk denken, die einen Ausgeschlossenen so behandeln, wie Hiob es hier beschreibt? Würde ER es gut finden?
Hiob 32 – 34
Hiob 33:14-30
Irgendwie erinnert mich das Gesagte hier an Hiskia – der von Jehova gesagt bekam, er solle seine Angelegenheiten in Ordnung bringen, denn er habe nicht mehr lange zu leben. Dann aber erhörte ER sein Flehen und wurde nicht nur gesund, sondern bekam noch einige gute Jahre hinzugefügt,
Hiob 34:10-15
nein – Unrecht kommt niemals von Jehova – aber: er lässt es zu!
Hiob 35 – 37
Hiob 37:1-5
Das erinnert mich irgendwie an meine Angst, die ich als Kind vor einem Gewitter hatte. Leider erklären ja manche Eltern den Kindern, dass der liebe Gott nun wütend ist. Bei so einer Demonstration von Macht fühlen wir uns dann ganz klein.
Meine Eltern haben uns so einen Unsinn nicht erzählt, sondern erklärt, was wirklich bei einem Gewitter passiert, allerdings muss ich zugeben, dass bei jedem Donnerschlag immer eher das Gefühl eines zornigen Gottes in mir aufkam. Das Bild paßte meines Empfindens nach eher zu dem, was ich erlebte, als die Vorstellung, dass da gerade zwei Wolken aufeinander prallen. Die sehen doch immer so locker und flockig aus, die könnten doch unmöglich so einen gewaltigen Krach machen…
Hiob 38 – 42
Hiob 38:12-15
Was für eine wunderschöne poetische Formulierung. Ich stelle es mir gerade bildlich vor, wie sie aus einem Tuch ausgeschüttelt werden. Vielleicht ähnlich, wie wir nach dem Frühstück das Tischtuch ausschütteln und alle Krümmel zur Erde purzeln…
Hiob 38:36
Da haben wir schon oft drüber geredet: wie gut, dass der Mensch nicht entscheiden kann, wie das Wetter wird!
Wie oft sagen Menschen im Scherz: „bestell mal bei Petrus gutes Wetter“. Stellen wir uns mal vor, dies ginge. Sicherlich würde es Mord und Todschlag geben. Denn jeder hat andere Vorstellungen und Bedürfnisse. Der eine will viel Sonne und heiss soll es sein. Aber der Bauer will Regen, denn durch die ständige Hitze ist der Boden und sind die Pflanzen völlig verdorrt. Er hat Angst um seine Ernte.
Mein Liebster sagt: „Regen ist ja ok, aber bitte nicht Nachts. Denn ich will nicht nass werden, wenn ich Zeitungen austrage.“ Wann dann? Tagsüber? Da sind die Bauern auf dem Feld und die Leute wollen schönes Wetter. In der Zeit zwischen 22 und 2 Uhr? Auch da sind noch viele Menschen unterwegs. Sie haben sich für Theater, Konzert oder Disco „schön gemacht“, ein Regenguss würde alles verderben.
Sehen wir, wie weise es ist, dass wir Menschen da kein Mitspracherecht haben?
Wie gut, dass Jehova „den Plan für das Wetter macht“ und kein Mensch…
Hiob 38:39-41
Hiob 39:1-30
hier ist nur ein ganz kurzer Bericht über die Tierwelt – sicherlich fiele uns dazu noch viel mehr ein…
Hiob 42:7-12
Satans Methoden und die Streitfrage
der Satan wirft ja Jehova vor, dass ihm niemand aus selbstlosen Motiven dienen würde. Aber ist es denn bei ihm selbst anders? Wer dient schon dem Satan, weil er ihn liebt? Wer geht ihm schon freiwillig ins Netz?
Viele gehen doch nur aus Unwissenheit in seine Fallen. Weil sie von ihm und seinen Methoden überlistet worden sind. Er hat sie mit Raffinesse gefangen, hatte einen Köder ausgelegt. Sie tappen ja wegen dem Köder ins Netz, weil sie diesen haben wollen – nicht etwa, weil sie selbstlose Liebe für Satan empfinden würden. Aus den Märchen kennen wir Geschichten, wo jemand dem Teufel seine Seele verkauft. Also auch nur, weil er etwas haben will, was er sonst nicht bekommen würde. Nix mit selbstlos!
Wieviele Menschen würden auf Satans Seite Stellung beziehen, wenn es keinen Köder gäbe? Nur um seinetwillen, weil er so toll ist? Manche machen dabei mit, weil sie die Macht so fasziniert. Also auch nix selbstlos – sondern weil sie auch diese Macht wollen.
Welchen Unterschied macht es eigentlich für Satan, ob wir Jehova dienen, weil dieser uns segnet und beschützt – oder ob wir ihm dienen weil er uns Macht gibt und andere Dinge, die wir gern haben wollen?
Weiss der Widersacher eigentlich, wie unsinnig das ist, was er Jehova vorwirft?
Selbst, wenn an Jehovas Tag nur noch eine handvoll Menschen auf Jehovas Seite Stellung beziehen – so hat der Satan nicht gewonnen. Denn diese handvoll Menschen ist auf Jehovas Seite, weil sie ihn wirklich lieben. Denn der Satan hat ja mit Versuchung und Verfolgung bereits alle Register gezogen – und sie ziehen dennoch Jehova als Gott vor. Und das, obwohl sie Tag und Nacht vom Satan dafür verprügelt werden.
All die große Menge, die der Widersacher hinter sich hat, alle diese sind nur deshalb dort, weil sie Angst vor ihm haben und er sie in Ruhe lässt, wenn sie bei ihm sind. Oder weil er sie mit Bestechungsgeschenken geködert hat. Bei ihm wird sich niemand befinden, nur weil er ihn liebt. Also hat er dennoch „den Wettbewerb gegen Jehova“ verloren. Selbst dann, wenn bei Jehova nur ein einziger Mensch steht – der aus Liebe bei ihm bleibt.
Wenn es einen Wettbewerb unter den Männern der ganzen Welt gäbe – wer der stärkste Mann ist – und einer gewinnt ihn, weil er mit den Gewichten trickst und seine Gewichtssteine nicht aus Eisen sondern aus Papier anfertigt – ist er dann wirklich der stärkste Mann der Welt? Wenn ich zur schönsten Frau der Welt gewählt werde, weil ich alle anderen Bewerberinnen verstuemmel, indem ich ihnen die Haare abrasiere und sie sonstwie verunstalte – kann ich dann wirklich von mir sagen, ich sei die schönste Frau der Welt? Habe dich dann wirklich etwas von dem Sieg?
Was hat der Satan denn mit all seiner Trickserei gewonnen? Beweisen seine fiesen Touren denn nicht gerade erst, dass er sich selbst dessen bewußt ist, dass er auf ehrlichem Wege überhaupt keine Chance hat?
Wenn ich davon überzeugt bin, dass ich der stärkste Mann der Welt oder die schönste Frau der Welt bin – habe ich es dann nötig, durch unfaire Methoden die anderen auszustechen?
Wenn Satan wirklich glaubt, dass er der bessere Gott sei und viel liebenswerter als Jehova – hat er es dann wirklich nötig, mit unfairen Mitteln zu arbeiten? Muss er seine Leute dann ködern oder erpressen? Zeigt nicht gerade dies seine Unfähigkeit und dass er sich dessen bewußt ist?
Hiob 1 – 4
Hiob 1 – Hiob verliert niemals seinen Glauben an den Schöpfer
In der Fußnote heißt es hier (in der Schlachter): „er gab Gott keine Schuld“. Bei uns in der Neue-Welt-Übersetzung wird Römer 9:20 als Querverweis angeführt. In der Hoffnung für Alle wird es so übersetzt: „Kein böses Wort gegen Gott kam über seine Lippen“, in der Elberfelder ’schrieb er Gott gar nichts Ungereimtes zu‘, in der Luther ‚tat er nichts Törichtes wider Gott‘.
Warum ist dies so wichtig, wie dieser Aspekt wiedergegeben wird? Ist der Punkt an sich überhaupt wichtig?
Ich finde schon! Denn in dem Buch Hiob geht es ja um unverschuldetes Leid und darum, dass ihm andere glauben machen wollen, dass er das Leid als Strafe von Gott erhält. Daher ist es wichtig, wie er zuerst selbst darüber denkt, ob er es selbst auch so empfindet. Denn es macht einen gravierenden Unterschied.
Sich nicht ungebührlich gegen Gott verhalten bedeutet für mich etwas anderes, als ob ich IHM die Schuld für mein Elend gebe. Wenn ich mich ungebührlich gegen Gott verhalte, dann fluche ich vielleicht darüber oder tue irgendetwas, was Jehova schmerzt, um mir selbst mein Leid erträglicher zu machen.
Ich kenne das von mir: es gab eine Zeit, die über viele Jahre ging, wo ich mich mit einer bestimmten Situation nicht abfinden wollte. Sie war entstanden, weil wir uns beharrlich geweigert hatten, gegen Jehova und seine Maßstäbe zu verstoßen und wir dadurch einer mächtigen Person der Gegenseite ein Dorn im Auge waren. Immer wieder wurde uns deutlich gemacht, wir müßten ja „nur einen Akt der Anbetung“ – es wäre ja „eigentlich gar nichts Schlimmes, alle tun das heute“ – selbst für unsere Befreiung sorgen können. Immer wieder wurde uns suggeriert, dass uns unser Gott zwar zusieht, aber nichts macht und auch nichts machen wird. Also „müsst ihr nur ein wenig Eigeninitiative zeigen, was ist schon dabei?“. Wir haben uns über all die Jahre geweigert, durch irgendwelche Betrügereien oder falsche Tatsachenbeweise selbst einen Ausweg zu schaffen. Wir haben die Dinge in Jehovas Hand gelegt. Aber wenn es mal wieder „höllisch“ weh tat, dann war besonders bei mir der Druck sehr stark, zu rauchen, mich zu betrinken oder mich selbst massiv zu verletzen. Nicht weil ich Jehova die Schuld an dem Desaster gegeben hätte – sondern vielleicht eher unbewusst, um „ihm klarzumachen“, dass er aber jetzt endlich was tun müsse. Dass der Druck so stark ist und wenn er nichts tut, dann muss ich…
Wenn ich solche Dinge getan hätte, dann hätte ich mich ganz bestimmt „ungebührlich gegen Jehova“ benommen. Aber ich habe IHM nie die Schuld dafür gegeben.
Die Situation besteht nun seit über 7 Jahren und wir haben die Dinge längst in Jehovas Hand abgelegt. Eigentlich hatte ich mich bereits vor einigen Jahren damit abgefunden, dass dies so ist und Jehova es erst mit Harmagedon ändern würde. Aber immer wieder wurde uns Hoffnung gemacht, von der wir immer dachten, es käme von Jehova aus. Immer mit dem Ergebnis: „du hast keine Chance, nutze sie“ und die Enttäuschung hat dann immer wieder diesen Druck aufgebaut. Wobei es seit einem Jahr nicht mehr ganz so schlimm ist.
Und schon bin ich bei einer Ansprache von Bayless Conley – „Prüfungen, die unsere Reife fördern“. Es ist eine längere Ansprache und ich habe sie erst gestern zu Ende gelesen, da ich immer wieder pausieren und es sacken lassen mußte. Ziemlich zum Schluß spricht er über die Prüfung des Vergebens, Loslassens. Das ist sehr interessant, was er da sagt, denn er spricht hier auch wieder davon, dass Groll und Verbitterung uns unser ganzes Leben vergiften können. Und damit hat er ganz bestimmt Recht.
Wenn wir Jehova nichts Ungebührliches zuschreiben wollen, ihm nicht die Schuld geben und uns nicht gegen ihn verbittern lassen wollen, dann müssen wir loslassen. Die Dinge so hinnehmen wie sie sind und das Beste daraus machen.
Und da bin ich dann wieder bei der Ansprache eines Redners von CZW – „Gottes Stimme in der Wildnis des Lebens hören“, wo der Prediger zum Schluß sagt: „Auch wenn wir vielleicht viele Jahre das Gefühl haben, im Kreis zu laufen, so ist es ok – solange wir nur weiter unterwegs sind mit unserem Gott!“
Hiob passieren hier schlimme Dinge und manchmal frage ich mich, was wohl für ihn schlimmer ist: der Verlust an sich – oder „das dumme Gerede“ seiner Kumpels, die ihm einreden wollen, es wäre Gottes Strafe dafür, dass er ein schlechter Mensch sei. Aber egal, wie schlimm sie ihm auch zusetzen: er kommt nie an den Punkt, wo er Gott die Schuld für das alles gibt. Im Gegenteil: ich habe das Gefühl ,er klammert sich immer fester an IHN
Hier findet ihr weitere Gedanken zu diesem Kapitel:
Hiob 2 – warum sitzt Hiob hier in der Asche?
Auch zu diesem Kapitel haben wir bereits einige Gedanken zusammen getragen:
Aber warum sitzt Hiob eigentlich „in der Asche“?
Es heißt, dass sein Körper voller Geschwüre ist und er sie mit einer Scherbe aufkratzt. Das lässt vermuten, dass die Geschwüre jucken und brennen. Vielleicht so, wie ich im Sommer 2003 eine allergische Reaktion auf die unzähligen Mückenstiche hatte. Beide Füße und Waden waren damit übersät und es juckte und brannte, dass es nicht zum Aushalten war. Selbst nasskalte Wadenwickel brachten nur zeitweise Linderung und ich mußte ins Krankenhaus, um mich wegen der allergischen Reaktion behandeln zu lassen.
Vielleicht empfindet Hiob hier seine Geschwüre ebenso. Und wahrscheinlich ist die Asche, in der er sitzt, ausgekühlt und vielleicht kühlt diese?
Hiob 3 – Hiob mag nicht mehr
Hast du dich jemals so gefühlt, dass dir alles nur noch sinnlos vorkommt und du am liebsten sterben würdest? Wie denkt Jehova über dich, wenn du so empfindest? Hierzu hatten wir bereits in den vergangenen Jahren einige Gedanken gesammelt:
Besonders schlimm für mich auch die Aussage in Vers 25:
Auch mich hat genau das getroffen, was bereits in der Schwangerschaft mein schlimmster Alptraum war. Es hat mir komplett den Boden unter den Füßen weggezogen – nachdem ich mich gerade erst nach einem für mich schlimmen Schlag erholt hatte. Gut, dass ich damit nicht allein war und bin, sondern den wunderbaren Ehemann habe, den mir Jehova vorsorglich an die Seite gestellt hat – und meinen Gott, der ja bekanntlich „der Gott allen Trostes“ ist.
Aber so ist der Widersacher: besonders bei aufrichtigen Menschen, die sich hartnäckig an ihrem Gott festklammern, ist er gnadenlos. In dem Vortrag „Prüfungen, die unsere Reife fördern“, vergleicht Bayloss Conly den Widersacher und solche „Schicksalsschläge“ mit einem Boxer, der gnadenlos auf seinen Gegner einschlägt, bis dieser ko zu Boden fällt.
Besonders schlimm für Hiob hier, weil er überhaupt nicht mit solch einer Attacke gerechnet hat. Von jetzt auf gleich prasseln die Schläge auf ihn ein und so wünscht er sich nur noch seine Ruhe. Verständlich?
Hiob 4 – was für „ein Geist“ vermittelt Eliphas hier „diese Weisheit“?
Was denkt Eliphas eigentlich, wer hier zu ihm kommt und ihm „diese Weisheit“ mitteilt? Hier in dieser Übersetzung ist von einem Geist die Rede, dessen Wahrnehmung ihn – etwa vor Furcht? – erschauern lässt. Thom hatte es in den Vorjahren aus dem dämonischen Bereich gedeutet. Was sagen die anderen Übersetzungen? Sie sagen Ähnliches. In der Hoffnung für alle ist von einem Mann die Rede, den er aber nicht erkennen könnte und bei uns auch nur von einem Geist.
Dafür habe ich bei der Suche auf der Wtlib aber einen älteren Artikel dazu gefunden, den ich euch nicht vorenthalten will. Hier heißt es zu dieser Begebenheit auszugsweise:
weitere Gedanken hierzu findet ihr hier:
Hiob 5 – 7
Hiob 5 – hier werden die Tatsachen verdreht
einige Gedanken hierzu findet ihr hier:
Hiob 6 und 7 – Hiob antwortet auf die Anklagen
Zu wem spricht Hiob hier?
Bei dem was er sagt, könnte er zu seinem Schöpfer reden, aber dann passt der letzte Vers von Kapitel 6 nicht. Denn Jehova würde ihn auch im Tode finden
weitere Gedanken zu Hiobs Verzweiflung findet ihr hier:
Hiob 8 – 10
Lassen wir uns bitte niemals einreden, dass uns unser Schöpfer nicht liebt, oder dass er nach unseren Sünden Ausschau hält. Dies ist das, was uns der Widersacher einreden will, um uns zu entmutigen!
Dies ist auch der Grund dafür, warum es so wichtig ist, dass wir Gottes Wort verkünden. Es ist keine Botschaft der Rache – sondern eine Gute Botschaft: Gott liebt uns und will, dass wir alle mit ihm versöhnt werden. Falls wir gerade falsch laufen, dann kehren wir doch bitte um zu unserem Gott. Er wartet schon auf uns.
In diesem Zusammenhang ist auch die Ansprache „Erstaunliche Gnade“ von Bayless Conley sehr interessant.
Weitere Gedanken hierzu findet ihr hier:
Hiob 11 – 13
Hiob 11 – gute Freunde?
So langsam frage ich mich, ob „seine Freunde“ wirklich aufrichtig von dem überzeugt sind, was sie zu ihm sagen – oder ob sie ihn bewußt entmutigen wollen?
Waren sie nicht gekommen, um ihn zu ermutigen? Warum reicht es ihnen nicht, wenn Hiob in sich geht und sagt: „da ist nichts“. Warum trösten sie ihn nicht? Warum beten sie nicht gemeinsam mit ihm zu Jehova?
Sind sie sich dessen bewußt, dass es der Satan ist, der sich ihrer bedient, um Hiob zu entmutigen und von Jehova abzubringen? Weitere Gedanken findet ihr hier:
Hiob 12 – von seinen Freunden enttäuscht
Hiob 13 – reden sie Lügen über Gott?
Wenn Hiob hier davon spricht, dass er von Jehova Recht bekommen will, muss dies nicht unbedingt bedeuten, dass er gegen Jehova in einen Rechtsstreit geht.
Viel wahrscheinlicher ist für mich, dass ihm langsam klar wird, dass seine Freunde ihm eh nicht glauben und dass jedes weitere Argument vergebliche Liebesmühe ist. Warum weiter sich vor Menschen rechtfertigen? Jehova weiss, dass an den Vorwürfen der Freunde nichts dran ist und er wird die Dinge zu seiner Zeit richtig stellen.
Warum sollten wir unsere kostbare Energie damit verschwenden uns vor Menschen zu rechtfertigen, wenn wir die Dinge eh nicht beweisen können? Manchmal ist es in so einem Fall besser, die Dinge auf sich beruhen zu lassen und auf Jehova zu warten. Nutzen wir lieber unsere kostbare Energie für positive Dinge und wandeln wir weiterhin mit unserem Gott – zur Not auch ohne diese „Freunde“.
Wenn ich mir den Verlauf der Unterhaltung hier so ansehe, wäre es wahrscheinlich besser gewesen, sich nicht weiter mit ihnen darüber zu unterhalten, denn es führt zu nichts, sondern zermürbt nur noch mehr und lässt Hiob dann später Dinge sagen, die er besser nicht gesagt hätte.
Aber Hiob hat ja auch keine andere Wahl, denn zum Weggehen fehlt ihm die Kraft und die Freunde bleiben einfach sitzen und reden ungefragt weiter auf ihn ein.
Wie Jehova diese Freunde sieht, wissen wir: ausgerechnet Hiob muss später Fürsprache für sie einlegen, damit sie wieder mit ihrem Gott Jehova ins Reine kommen. Weitere Gedanken findet ihr hier:
Hiob 14 – 17
Hiob 14 – Hiob und die Auferstehung
einige interessante Gedanken der Vorjahre findet ihr hier:
Hiob 15 – fallen wir nicht auf die Lügen von Satan und seinen Helfeshelfern herein
Was ist das für ein Mensch, der unseren liebevollen Gott als so unfair und hartherzig darstellt? Ist es noch derselbe Freund, der zu Anfang mit Hiob redet? Zu ihm hatten wir gestern etwas aus der Wtlib herausgesucht.
Kein Wunder, dass Bruder Kreutzer sagte, diese angeblichen Freunde wären in Wirklichkeit Anbeter von Dämonen.
Einige interessante Gedanken der Vorjahre findet ihr hier:
Kennen wir unseren Gott gut genug, um auf solche Lügen nicht hereinzufallen – falls uns ein Bruder „so einen Unsinn“ erzählt?
Hiob 15 – fallen wir nicht auf die Lügen von Satan und seinen Helfeshelfern herein
Was ist das für ein Mensch, der unseren liebevollen Gott als so unfair und hartherzig darstellt? Ist es noch derselbe Freund, der zu Anfang mit Hiob redet? Zu ihm hatten wir gestern etwas aus der Wtlib herausgesucht.
Kein Wunder, dass Bruder Kreutzer sagte, diese angeblichen Freunde wären in Wirklichkeit Anbeter von Dämonen.
Kennen wir unseren Gott gut genug, um auf solche Lügen nicht hereinzufallen – falls uns ein Bruder „so einen Unsinn“ erzählt?
Einige interessante Gedanken der Vorjahre findet ihr hier:
Hiob 16 – Hiob verliert seine Freude
Hiob 17 – wenn sie ihn nur anklagen, können sie auch gehen…
hier findet ihr weitere Gedanken dazu:
Hiob 18 – 20
Hiob 18 – Bildad gibt ihm den Rest
Hiob 19 – „allein Bedrückung kann bewirken, dass ein Weiser unvernünftig redet“
Ich habe gestern eine Ansprache von Bayless Conley gelesen: „An die Wurzel der Bitterkeit gehen“ und hier geht er auf die Gefahr ein, in die sich Hiob hier begibt. Hier mal nur der Teil mit Hiob:
weitere Gedanken hierzu findet ihr hier:
Hiob 20 – Jehova bestraft die Bösen, das weiss doch jeder…
gestern bin ich endlich dazu gekommen, mir die passende Sendung mit Ruth Lapide zu Hiob anzuhören und ich muss sagen, dass ich ihr sehr oft widersprochen habe.
Für sie ist das Bibelbuch Hiob eine heidnische Geschichte, weil es kein Gespräch zwischen Gott und Satan geben könne. In ihr Verständnis passt es nicht, dass die Welt zwischen Gott und Satan geteilt sei und daher ist dies zwar eine sehr schöne Geschichte zum Durchhalten, aber im übertragenen Sinn zu sehen. Die drei Freunde sieht sie lediglich als drei verschiedene Arten von Menschen, mit denen auch wir heute so unsere Probleme haben, wenn es uns schlecht geht. Der erste sagt „du bist selbst Schuld, ich habs dir ja gesagt“, der zweite sagt „weil du so schlecht bist, ist es die verdiente Strafe“ und der dritte sagt „da kann man nichts machen“.
Da musste ich erst mal eine Nacht drüber schlafen. Gesetzt den Fall, dass wir diese Geschichte auch so sehen würden, was würde dies für uns und unser Verständnis ändern?
Im gleichen Zusammenhang sagt sie, dass es keine Erklärung dafür gibt, warum Böse Dinge geschehen, warum der Gerechte leiden muss und es dem Bösen augenscheinlich besser geht. Vielleicht muss man zu dieser Ansicht kommen, wenn man die Geschichte nur im übertragenen Sinne sieht?
Wenn wir aber die Geschichte als das nehmen, was sie ist, dann erkennen wir ganz deutlich, worum es geht und warum es sehr wohl „normal ist“, dass die Guten leiden!
Das Buch fängt ja mit dem Gespräch zwischen Satan und Jehova an, damit, dass Satan nicht begeistert darüber ist, dass dieser Hiob so treu zu seinem Gott steht und darum alles dran setzt, um dies zu ändern. Er verwickelt Jehova in eine Art Wettstreit – in der Volxbibel, die ich mir heute angesehen habe, ist sogar die Rede davon, dass Jehova zu Satan sagt „die Wette gilt“.
Auch wenn die Sprache an sich nicht meine Umgangssprache ist und ich einige Formulierungen hier „respektlos“ finde, so ist es doch keine schlechte Übersetzung des Ganzen, denn genau so empfinde ich die Geschichte: Hiob als Spielball zwischen Jehova und Satan. Jehova lässt es zu, weil er Hiob vertraut, weil er weiß, dass Hiob IHN wirklich liebt und ihm nicht nur deshalb dient, weil es ihm gut geht, wie der Widersacher es andeutet. Die Volxsbibel ist im übrigen dadurch entstanden, dass ein Religionslehrer wollte, dass sich die Schüler, die keinen Glauben hatten, trotzdem mit Gottes Wort beschäftigen und ihnen die Aufgabe gegeben hat, sie in ihre eigene Umgangssprache zu übersetzen. So haben sie lange daran „herumgebastelt“ und heute ist es ein wiki-Projekt, an dem jeder mitarbeiten kann, der Interesse daran hat. Also ein sinnvolles Projekt, auch wenn „wir Alten“ und von vielen der Formulierungen vielleicht abgestoßen fühlen 😉
Aus dem Zusammenhang wird klar, warum Hiob leiden muss: weil er Jehova absolut treu ist und dies dem Widersacher ein Dorn im Auge ist. Wie bereits in den Vorjahren mehrfach angeführt, wird in den griechischen Schriften auch immer wieder darauf Bezug genommen, dass diejenigen, die in Gemeinschaft mit Jesus leben wollen, Gegenstand von heftiger Verfolgung würden.
Daher ist es durchaus von größter Bedeutung, als was wir die Geschichte sehen. Es ist nicht nur eine Parabel. Klar, wir können und sollten sie in unser heutiges Leben umsetzen, auf uns ganz persönlich beziehen und für uns daraus lernen. In diesem Punkte hat Frau Lapide wohl Recht. Aber wir müssen uns immer wieder vor Augen halten, worum es hier geht: um einen Streit zwischen Jehova und seinem Widersacher.
Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:
Hiob 21 – 24
Hiob 21 – Hiob widerlegt ihre schlauen Beobachtungen:
hier findet ihr einige Gedanken dazu:
Hiob 22 – man muss nur das tun, was Jehova will, dann geht es einem gut
Diese Argumentation widerspricht komplett dem, was wir im Vorfeld „gehört“ haben, als wir bei der Konferenz im Himmel „Mäuschen spielen durften“. Weitere Gedanken aus den Vorjahren findet ihr hier:
Hiob 23 und 24 – es wäre besser gewesen, wenn Hiob das Gespräch bereits eher abgebrochen hätte
Schade, dass Hiob seine Kumpels nicht bereits zu dem Zeitpunkt weggeschickt hat, als er merkte, dass von ihnen eh nichts Gescheites kommt. Vielleicht ist dies auch der Grund, warum wir uns mit solchen Personen nicht auf ein Gespräch einlassen sollten. Wenn wir bemerken, dass sie uns nur mit Anschuldigungen überhäufen, ohne nach der Wahrheit Ausschau zu halten – ja halten zu wollen – dann sollten wir ihnen aus dem Wege gehen. Denn was dabei herauskommt, sehen wir hier.
Er ist so genervt davon, dass er immer weiter versucht, ihnen klarzumachen, dass er dieses Leid nicht „verdient“ hat. Dabei übersieht er ganz, dass er nun anfängt, Jehova die Schuld zu geben, Angst vor IHM zu haben und Bitterkeit gegenüber Gott zu entwickeln. Wir hatten den Gedanken ja bereits vorhin in der zitierten Ansprache von Bayless Conley.
Hier findet ihr einige weitere Gedanken dazu:
Hiob 25 – 27
Hiob 25 – geht es hier um die ganz normale menschliche Unvollkommenheit?
Redet Bildad hier wirklich von der menschlichen Unvollkommenheit und davon, dass kein Opfer wirklich bewirken kann, dass wir rein vor Gott sind – sondern dazu erst das Loskaufsopfer Jesu brauchen?
Ist es nicht merkwürdig, dass sich alle seine „Freunde“ in Gottes Wort gut auskennen und damit argumentieren? Aber dient dies wirklich zur Ermunterung Hiobs oder dazu, ihn „wieder auf den rechten Weg zu führen“?
An wen erinnert uns dies? Wen kennen wir aus der Bibel, der ebenso verschlagen argumentiert hatte? Erinnern wir uns daran, womit Satan Jesus dazu bewegen wollte, Jehova untreu zu werden?
Sind wir in der Lage zu erkennen, ob es Jehova ist, der hier zu uns redet – oder ob uns jemand aufs Glatteis führen will?
Einen weiteren Gedanken zu diesem kurzen Kapitel findet ihr hier:
Hiob 26 – „Wessen Geistes Kind bist du?“
Interessant die Frage, die Hiob hier in Vers 4 stellt:
In der Hoffnung für Alle heißt es in diesem Vers:
Er will damit fragen, wessen Geistes Kind der Sprecher eigentlich ist. Hört sich dieser eigentlich selber zu? Bemerkt er nicht, dass er „Unsinn redet“?
Wer Jehova falsch darstellt, ist ganz bestimmt nicht in Gottes Liebe. Und Jehova ist kein kleinlicher Gott, der mit der Lupe nach unseren Fehlern sucht, um uns bestrafen zu können. Im Gegenteil: unser Gott ist barmherzig und möchte uns liebend gern vergeben – wenn wir ihn nur darum bitten.
Gestern in dem Film „Ein himmlischer Plan – wenn Gott dir eine zweite Chance gibt“, wird der Prediger zu einem Sterbenden gerufen, der seinen Frieden mit Gott machen will, sich selbst aber für unwürdig hält. Er erzählt diesem das Gleichnis mit den Arbeitern im Weinberg, die alle den gleichen Lohn erhalten, auch die, die kurz vor Schluß zur Arbeit kommen. Auf den Einwand, dass er unwürdig sei, erzählt er von Judas, der den Herrn Jesus verriet. Gott und Jesus hätten auch diesem vergeben, wenn er nur darum gebeten hätte. Aber Judas hatte es nicht getan. Dann war es zu spät.
Der Prediger sagte abschließend, dass wohl niemand eine so große Sünde begehen könne wie Judas. Daher wird Jehova auch uns vergeben, wenn wir ihn demütig darum bitten.
Wenn Hiobs Freund hier so ein hartes Bild von Gott malt – dann kann er nicht den Geist Gottes haben. Wessen Geistes Kind ist er dann?
Weitere Gedanken zu diesem Kapitel finden wir hier:
Hiob 27 – Achtung: Falle!
Hiob wünscht sich so sehr, nichts Verkehrtes zu sagen und merkt leider gar nicht, dass er den falschen Tröstern bereits in die Falle tappt.
Ist er zuvor noch felsenfest davon überzeugt, dass Jehova absolut gerecht ist und das Gute der Menschen zu würdigen weiß, so haben sie ihn scheinbar nun überzeugt, dass Gott gegen ihn ist, obwohl er selbst IHM aufrichtig dient. Wie konnten sie dies nur erreichen? Einfach nur dadurch, dass sie es immer wiederholten? Er hat doch ein reines Gewissen vor Gott und trotzdem…
Auf dem TSK „Behüte dein Gewissen“ geht es in der Schlußansprache um diesen Punkt: „Höre auf dein vom Geist geleitetes Gewissen“. Wir können es schulen, indem wir uns regelmäßig mit Gottes Wort ernähren und mit IHM reden und Zeit verbringen. Dies tut Hiob unnd daher darf er davon ausgehen, dass sein gutes Gewissen, das er vor seinem Gott hat, ein von Gottes Geist geleitetes Gewissen ist. Daher hat er sich nichts vorzuwerfen.
In diesem Punkt hat er Recht. Wenn er sich nur nicht weiter in dieses unsinnige Gespräch verwickeln lassen würde. Er weiß, dass er sich nichts hat zuschulden kommen lassen und zieht leider den falschen Schluß. Sollte es vielleicht doch Gott selbst sein, der ihn hier befeindet?
Stop!
Als eine eigentlich sehr liebe Schwester mich vor Jahren in so ein Gespräch verwickelt hatte, habe ich an einem gewissen Punkt „Stop!“ gesagt und das Gespräch beendet. Aber auch ich hätte schon viel eher die Notbremse ziehen sollen.
Vielleicht bringen uns unsere Brüder und Freunde nicht immer mit Absicht an diesen Punkt – aber die Situation ist gefährlich. Für beide, wie man anschließend an Jehovas Reaktion sieht. Weitere Gedanken findet ihr hier:
Da der Text in Kapitel 28 für mich völlig überraschend ist, habe ich noch mal das vorherige Kapitel gelesen, um zu sehen, worum es eigentlich zum Schluß ging. Dabei bin ich über den Text in Hiob 27:5,6 gestolpert, der in der Schlachter 2000 so übersetzt wird:
Bei uns in der NW-Übersetzung heisst es hier: „ich werde nicht von meiner unversehrten Lauterkeit weichen“ – ist das wirklich das selbe? Wie übersetzen es die anderen?
Was ist eigentlich „unversehrte Lauterkeit“? Auf der Wtlib finden wir dazu Folgendes: unversehrte Lauterkeit – darunter auch den Artikel: „Wirst du Jehova vollständig ergeben bleiben?“
Hiob 28 – 31
Hiob 28 – Was ist Weisheit und wie bekommt man sie?
Wie kommt er hier plötzlich auf die Weisheit?
Aber er hat ja Recht: Weisheit kann man nicht kaufen, mit keinem Gold der Welt. Aber was ist denn eigentlich Weisheit und warum ist sie so kostbar?
Hiob 29 und 30 – das Blatt wendet sich für Hiob:
Kein Wunder, dass er nun das Gefühl hat, dass Jehova ihn verlassen hat. Vergessen wir hierbei bitte auch nicht den Einwand des Widersachers: „ist es etwas umsonst … Hast nicht du um ihn und um alles, was er hat, eine Mauer aufgerichtet?“.
Hiob hatte Jehovas Segen, der auf einmal weg ist und er weiss nicht, warum. Wahrscheinlich hatte er ebenso wie seine Freunde seinen Lebenswandel als Grund für diesen Segen angesehen. Also wieso ist er auf einmal weg, wo er sich doch nicht geändert hatte?
Hierzu habe ich gestern einen interessanten Gedanken in der Ansprache „Begegne dem Sturm“ von Bayless Conley gelesen. Es ist eine Abhandlung in mehreren Teilen und im 3. Abschnitt kommt er auf die Jünger im Sturm zu sprechen. Zuerst da, wo Jesus trotz Sturm schläft und später, wo sie allein unterwegs sind und Jesus später über das Wasser auf sie zukommt. Hier sagt er auszugsweise:
Ich habe in den letzten Monaten die verschiedensten Ansprachen von unterschiedlichen Christlichen Gruppierungen gehört und alle haben das selbe Thema: wer Jehova und Jesus wahrhaftig nachfolgt und aufrichtig bemüht ist, so zu leben, dass er seinen Schöpfer erfreut, der muss mit Schwierigkeiten rechnen. Einfach aus dem Grund, denn darum sind wir dem Widersacher ein Dorn im Auge.
Und weil wir genau aus diesem Grund leiden, darum lässt uns unser Gott auch nicht allein. Auch wenn er nicht die komplette schützende Mauer aufbauen kann, die er am liebsten möchte, sondern dem Widersacher eine gewisse freie Hand lassen muss, so sichert ER uns dennoch seine Hilfe, seine Kraft und seinen inneren Frieden zu.
Wie zu Anfang in dem zitierten Text von Pastor Conley gesagt: wenn Jehova uns zusichert, dass er mit uns ist und uns hilft, unsere „unversehrte Lauterkeit“ zu bewahren, dann wird er das auch tun. Dann werden wir auch an dem sicheren Ufer ankommen, ganz egal wie sehr es stürmt und ganz egal, wie aussichtlos uns die Situation auch erscheinen mag.
Und hier bin ich dann wieder an dem Punkt, warum ich Ruth Lapide bei ihrer Einschätzung vom Bibelbuch Hiob heftig widersprechen muss: denn nur dann, wenn wir die Zusammenhänge verstehen, nur dann schaffen wir es auch, ruhig zu bleiben und auf unseren Gott zu vertrauen. Denn es gibt nichts Schlimmeres, als wenn es andere schaffen, uns einzureden, dass wir unseren eigenen liebevollen Gott gegen uns hätten!
Weitere Gedanken zu diesen beiden Kapiteln findet ihr hier:
Hiob 31 – sagt Hiob hier wirklich, er sei „gerechter als Gott“?
Ich bin mir nicht sicher, ob es sich hier vielleicht um einen Übersetzungsfehler handelt. Denn Hiob führt hier ja nur die Dinge auf, von denen er weiss, dass Jehova sie verabscheut. Er geht in sich und überprüft jeden einzelnen Punkt, ob er nicht vielleicht doch dagegen verstoßen hat. Aber er sieht nicht, wo sein Fehler liegt.
Was ist daran so schlimm, dass er nicht versteht, womit er das ganze Unglück verdient hat – wenn er sich doch keiner Schuld bewußt ist?
Die ganze Zeit ging es ja seinen Freunden darum zu beweisen, dass sein Unglück Gottes Strafe für sein Unrecht sei. Und so überprüft er dies, weil er es nicht leichtfertig zurück weisen will. Er wägt alles ab, aber sieht nicht, womit er es verdient hat.
Aber dazu kommen wir ja dann morgen. Weitere Gedanken hierzu findet ihr hier:
Hiob 32 – 34
Hiob 32 – wie Elihu darüber denkt:
Wir haben bereits gestern beim Lesen von Kapitel 31 festgestellt, dass Elihu zornig auf Hiob ist, weil dieser meint, er sei Gott gegenüber im Recht. Einige übersetzen das so: „weil er sich selbst für gerechter hielt als Gott“. Wir haben festgestellt, dass Hiob dies nirgendwo gesagt hat. Daher wollen wir jetzt darauf achten, was Elihu zu Hiob sagt und ob dies damit übereinstimmt, was Hiob bisher gesagt und getan hat.
Denn für mich stellt sich jedes Mal wieder beim Lesen die Frage, ob Jehova einen ebensolchen Zorn über Hiob empfindet wie Elihu.
Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:
Hiob 33 – Hiob hat das Gefühl, als würde Jehova selbst ihn befeinden:
„Siehe, da bist du nicht im Recht“
Ja, auch wenn Hiob es so empfindet, als habe sich der Schöpfer selbst gegen ihn gewandt, so stimmt dies nicht. Dies wissen wir, denn wir durften Zeugen der beiden „Streitgespräche“ zwischen Jehova und Satan sein.
Aber Hiob hat nirgendwo gesagt, er wäre gerechter als Gott – sondern er hat nur festgestellt, dass er nichts von dem getan hatte, was Jehova verurteilt. Im Gegenteil: er opferte sogar regemäßig für seine Kinder, nur für den Fall, dass diese unabsichtlich und ohne es zu bemerken gesündigt hätten. Dasselbe wird er wohl auch für sich selbst getan haben und darum darf er hier auch ein gutes Gewissen Gott gegenüber haben.
Und wenn wir genau aufgepasst haben, dann haben wir gemerkt, dass ja nicht er selbst es ist, der „damit prahlt‘, dass er rein sei – sondern dass dies nur jedesmal eine Reaktion auf die falschen Anschuldigungen ist, die ihn immer mehr zermürben. Auch Elihu fordert hier wieder Hiob auf, sich zu rechtfertigen. Wie kann man ihm das dann als Fehler vorhalten? Alle fordern es doch von ihm.
Wie sieht Jehova das, was er sagt? Zum Schluss sagt er zu den Freunden, dass er sie – die Freunde – verurteilt, weil sie im Gegensatz zu Hiob nicht die Wahrheit von IHM gesprochen haben.
In seiner Rechtfertigungsrede sagt Hiob ja immer wieder, dass Jehova absolut gerecht ist und dass er die Bösen zur Rechenschaft ziehen wird. Gerade darum kann er es sich ja nicht vorstellen, dass dies alles eine Strafe Gottes sein soll – denn er ist sich keiner Schuld bewußt.
Wenn immer wieder von allen möglichen Kommentatoren kritisiert wird, dass Hiob in seiner Rede zu sehr auf seine eigene Gerechtigkeit bedacht ist – dann antwortet er ja nur auf die Vorwürfe, die genau diese in Frage stellen.
Aber der erste Punkt, den Elihu als Fehler herausstellt – dass Hiob sagt, dass sich Jehova selbst als sein Feind erweist – damit hat Elihu Recht. Darin ist Hiob im Irrtum: nicht Jehova ist sein Feind – sondern Satan, der Teufel, der Widersacher Gottes!
Weitere Gedanken findet ihr hier:
Hiob 34 – Stopp! Hier entspricht nicht alles der Wahrheit!:
Dann wollen wir uns die einzelnen Aussagen mal ansehen:
ja, das was Hiob hier gesagt hat stimmt: obwohl er all die schlimmen Dinge nicht getan hat, die sie ihm vorgeworfen haben, stempeln sie ihn zum Lügner und behaupten, er würde gottlos handeln.
Es stimmt nicht, dass es sich nicht lohnt, mit Gott zu wandeln – denn so bewahren wir uns wenigstens in Gottes Liebe. Damit sagt Hiob mit diesem Ausspruch nicht die Wahrheit über Gott. Aber es ist wohl auch eher sein momentanes Empfinden und nicht das, was er generell denkt.
Aber dass Jehova immer mit jedem gerade so handelt, wie er es verdient – dies stimmt nur auf lange Sicht. Denn es gibt genügend Böse, die ziemlich lange Gelingen haben, ohne dass Jehova ihnen sofort auf die Finger klopft. Denken wir nur an Esau oder Laban, die Jakob über den Tisch gezogen haben, oder an Josephs Brüder – und wie lange die Benachteiligten auf ihr Recht warten mussten. Also stimmt diese Aussage von Elihu nicht.
Jawohl! Immer und immer wieder hat es Herrscher gegeben, die das Recht gebeugt haben, ohne dass sich Jehova da eingemischt hätte. Dies ist also eine falsche Aussage.
Das Einzige, worin Hiob hier gegen Gott redet, ist sein Emfinden, dass sich Gott von seinem Freund in seinen persönlichen Feind gewandelt hatte. In den anderen Punkten hat Hiob Recht. Sicherlich auch der Grund dafür, warum Jehova später sagt, dass Hiob im Gegensatz zu den anderen die Wahrheit über IHN gesagt hatte.
Weitere Gedanken hierzu findet ihr hier:
Hiob 35 – 37
Hiob 35 – hat Hiob wirklich gesagt, er sei gerechter als Gott?
Hiob 36 – aber Elihu geht schnell zu dem Wesentlichen über: „Lerne von der Natur“
Hiob 37 – inwiefern unterscheidet sich Elihu von den anderen „Freunden“?
Wieso wird dieser „Freund“ eigentlich in unseren Publikationen immer so positiv dargestellt? Inwiefern unterscheidet er sich denn von den anderen drei?
Auch er redet Hiob ein, dass er nicht leiden müßte, wenn er so leben würde, wie es Gott gefällt. Wir wissen, dass genau das Gegenteil der Fall ist und dass es hier bereits die Beispiele von Abraham, Isaak, Jakob und Joseph gibt, also warum wird er von der Gesellschaft so lobend hervorgehoben?
weitere Gedanken hierzu findet ihr hier:
Hiob 38 – 42
Hiob 38 und 39 – Jehova lässt Hiob über den eigenen Tellerrand blicken:
Elihu hatte es schon angedeutet, dass Hiob zu sehr in seinem eigenen Leid versunken ist, so dass er das große Ganze nicht mehr sehen kann. Denn selbstverständlich hatte auch er von den Schwierigkeiten gehört, die Abraham, Isaak und Jakob erdulden mussten – obwohl Jehova mit ihnen einen Bund geschlossen hatte.
Ich lese zur Zeit die 3. Ansprache von Bayless Conley zu diesem Thema. Die erste war „Prüfungen, die unsere Reife fördern“, dann „Begegne den Sturm“ und nun „Kraft in schwierigen Zeiten“. Hier aus diesem mal einige Auszüge:
die komplette Ansprache könnt ihr hier nachlesen… Weitere Gedanken zu diesen beiden Kapiteln findet ihr hier:
Hiob 40 und 41 – wie wunderbar hat Jehova alles erschaffen und wieviel Kraft und Majestät steckt in seinen Geschöpfen:
Jehova kann alles tun, was ihm in den Sinn kommt. Die Art und Weise, wie er Mensch, Tiere und die Pflanzenwelt erschaffen hat, beweist dies. Wenn er also absolut gerecht und ebenso allmächtig ist, dann muss es einen guten Grund geben, warum er diese schlimmen Dinge zuläßt.
Schon allein Jehovas Frage, wer er denn ist, dass er den Höchsten zur Rechenschaft ziehen will, lässt Hiob zusammenzucken. So hatte er das ja nicht gemeint, er hätte nur zu gern gewußt: warum? Vielleicht hatte er ja doch unbemerkt gesündigt?
Weitere Gedanken hierzu findet ihr hier:
Hiob 42 – denkt Jehova wirklich über Elihu anders, als über die anderen 3 „Freunde“?:
Thom sagte, es könne auch an der Übersetzung liegen, dass im Urtext einfach nur Plural steht. Aber auch alle englischen Übersetzungen haben die Zahl 2 enthalten. Auf der anderen Seite werden ja auch nur die ersten drei Kumpels namentlich erwähnt. Scheinbar steht Elihu wirklich auf einem anderen Blatt für Jehova. Wobei dieser ja auch bereits den Bogen zur Schöpfung geschlagen hatte, als Jehova sich einmischt. Die zweite Hälfte von Kapitel 37 handelt davon.
Aber vielleicht geht es hierbei auch um die Beweggründe der Redenden. Im Gegensatz zu uns kann Jehova ja jedem Einzelnen ins Herz sehen und vielleicht hat Elihu im Gegensatz zu den anderen lautere Beweggründe. Vielleicht sind die anderen dabei ja „etwas“ schadenfroh, dass es „diesen selbstgerechten“ Hiob erwischt hat – und Elihu will wirklich trösten und findet nur nicht sofort die rechten Worte.
Denn Jehova sagt ja zu ihnen, dass Hiob – im Gegensatz zu ihnen selbst – die Wahrheit über Jehova geredet hatte. Und dies, obwohl dieser zeitweise sagt, dass Jehova selbst sein Feind sei – was ja nicht stimmt.
Interessant finde ich hier zum Schluss auch den Aspekt, dass die meisten seiner Bekannten und Verwandten erst jetzt kommen, „um Hiob zu trösten“, nachdem Jehova ihn wieder hergestellt hat. Dabei hätte er sie während dessen viel dringender gebraucht. Warum waren sie zu der Zeit nicht für ihn da?
Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:
Gottesdienst vom 5. November
Letztes Mal haben wir das 1. Buch Mose zu Ende gelesen. Diese Woche geht es weiter mit Hiob. Warum?
Wir erinnern uns an die Prophezeiung, die Gott Abraham gab, als er ihm das verheißene Land zusagte und dass sich Nationen wegen seines Glaubens segnen würden. In diesem Zusammenhang sprach er davon, dass das Volk Israel 400 Jahre als Fremdlinge in einem anderen Land unterdrückt würde (1. Mose 15:13-14).
Nachdem Joseph seine Familie nachgeholt hatte, befand sich also das komplette Volk Israel in Ägypten und die 400 Jahre der Fremdlingsschaft haben begonnen. Es ist also ein sehr großer Zeitsprung zwischen Josephs Tod, von dem wir in 1. Mose Kapitel 50 lesen und der Geburt von Mose, von der wir im 2. Mose Kapitel 1 lesen.
Das, was wir im Bibelbuch Hiob lesen, ist irgendwann in der Zwischenzeit passiert. Daher lesen wir dies erst, bevor es für uns mit dem 2. Buch Mose weiter geht. So ist es für uns auch nachher viel greifbarer, dass viel Zeit dazwischen ist und nicht Mose fast direkt nach Joseph geboren wird?
Wir lesen diese Woche die ersten beiden Kapitel vom Buch Hiob und sind gespannt, inwiefern hier der Gedanke weiter geführt wird, den wir bereits bei der Geschixhte mit Joseph hatten…
Es bleibt also weiterhin spannend. Wir freuen uns auf euch ?
Warum musste Hiob leiden?
Lässt Gott Leid nur zu oder stößt er es an?
Hier soll sorgfältig beachtet werden, dass der Ursprung und die Quelle aller dieser Handlungen nicht die Beschuldigungen Satans sind, sondern Gott selbst: Gott wusste, was sein Knecht Hiob brauchte, und Er selbst bringt seinen Fall zur Sprache und setzt alles in Bewegung. Wenn Er den Satan fragt, ob er auf seinen Knecht Hiob achtgehabt habe, so ist das, weil Er selbst auf ihn achtgehabt hatte. Satan ist bloß ein Werkzeug (und ein unwissendes, obwohl hinterlistiges Werkzeug), um den gnädigen Vorsatz Gottes zu vollbringen. Seine Beschuldigungen ergeben nichts gegen Hiob; das aber, was ihm zu tun erlaubt wird, beweist bloß ihre Unwahrheit. Zum Wohl Hiobs wird ihm erlaubt, bis zu einem gewissen Punkt seinen eigenen Willen zu tun, und zwar, damit er sein eigenes Herz erkennte und auf diese Weise zu einem tieferen Grund einer praktischen Beziehung mit Gott gelangte. Wie gesegnet und vollkommen sind die Wege Gottes! Wie nichtig ist das Ergebnis der Anstrengungen Satans wider die, die Ihm gehören.
(von J.N. Darby)
Es ist wichtig zu wissen, daß Hiob vor Gott wohlgefällig wandelte und Ihm als solcher angehörte, als Satan zum ersten Male seine Treue in Frage stellte und ihm einen unwürdigen Beweggrund zur Last legte, der in der Frage gipfelte: „Ist es umsonst, daß Hiob Gott fürchtet?“ Diese Frage gibt uns einen Schlüssel zum wahren Verständnis der Art der Zucht, der Hiob unterworfen wurde, denn wir sehen, daß sie nicht auf Grund persönlicher Schwäche eintrat, sondern um Satan zu beweisen, wie wahr Gottes Urteil über Seinen Knecht war. Wir werden sehen, daß Hiob viel persönliche Schwäche an den Tag legte, als er unter der göttlichen Zucht stand; denn obgleich ihm die Prüfungen von Satan auferlegt wurden, und zwar mit der Absicht, seine Verleumdung zu bestätigen, wurden sie dennoch von Gott benutzt, um in Hiob jene Selbstverleugnung und jenen Glauben zu bewirken, die Gott schließlich die Gelegenheit gaben, in vollem Segen die Wahrheit des Urteils, das Er in Seiner Güte über Seinen Knecht abgegeben hatte, zu beweisen.
(von J.N Stoney)
Wozu das Ganze?
Es ist wunderbar und höchst anziehend, die Art und Weise zu betrachten, in der Gott zu gleicher Zeit Satan beschämt, Sein Urteil rechtfertigt und Seinen Knecht zum vollen Verständnis Seiner Selbst erzieht, und, als das vollbracht ist, Satan tadelt, indem Er Hiob doppelt so viel gibt als er vorher besessen hat. Wir müssen versuchen, uns klarzumachen, was es für jemanden in den Umständen Hiobs war, plötzlich von solchen Schicksalsschlägen getroffen zu werden. Noch kurze Zeit vorher sehen wir ihn im Genuß der vollen Segnungen Gottes und zugleich in peinlicher Gewissenhaftigkeit, was seine Beziehungen zu Gott betraf
(aus dem Kommentar von J.N Stoney)
Das erinnert mich jetzt aber stark daran, was ich hier persönlich erlebe, seit ich mich auf das Buch „Alles anders, aber wie?“ Und das Thema „Charakterentwicklung“ eingelassen habe.
Seither prasselt es auch auf mich ein, immer wenn ich denke, ich wäre einen Schritt weiter, „passieren“ Dinge, die mir zeigen, dass ich noch lange nicht soweit bin.
Um uns zu formen, muss Gott uns in Situationen bringen, wo uns erst mal bewusst wird, dass mit uns etwas nicht stimmt…
Worin suchen und finden wir unsere Ruhe und Frieden?
Der Schlag für Hiob kam, als er ihn am wenigsten erwartete. Zweifellos hatte er oft seine Befürchtungen, denn er sagt: „Denn ich fürchtete einen Schrecken, und er traf mich“, und so kommt es immer, wenn die Seele keine größere Gewißheit der Liebe hat, als ihre Beweise und das Vorhandensein der Gaben. Die Gaben sind so eine Falle für uns, und Satans Anklage gegen uns ist oft in einer Hinsicht wahr; denn der Grund für unsere Ruhe vor Gott ist Seine Freundlichkeit und Gnade, und nicht einfach das Wissen um Seine Liebe. Das wird sehr deutlich an dem großen Kummer und der Verzweiflung vieler Seiner Kinder, wenn sie irgendeiner besonderen Segnung beraubt werden. Sie ruhen mehr in den Gaben als in Gott, und die Gaben waren für sie der Beweis Seiner Liebe; aber die Liebe selbst war es nicht, die ihren Herzen Ruhe gab. Satan kennt diese Neigung des Menschen und zögerte daher nicht,
(aus dem Kommentar von J.B. Stoney)
Auch ein Punkt, der bereits seit vielen Jahren bei mir Thema ist:
Spätestens nach dem verlorenenen Strafprozess Ende 2008, als ich das erste Mal in eine heftige Glaubenskrise geraten bin und mich einfach nicht trösten lassen wollte. Ich erinnere mich noch gut daran, dass Finchen mich trösten wollte, indem sie mir erklärte, warum Gott das Böse zulässt – sie hatte es gerade bei Ihrem Studium mit Josie erstmals verstanden – und mich machte das nur noch wütender, für mich waren das zu diesem Zeitpunkt nur Worte. Auch Marianne hatte versucht, mich auf der Basis zu trösten, letztendlich hat meine Reaktion darauf sie derart vor den Kopf gestoßen, dass der Kontakt ganz abgerissen ist. Das tut mir heute noch leid.
Die zweite heftige Krise kam 2010, als sich Yve und Fine von uns abgewandt hatten, Fine war im Streit ausgezogen und auch Yve verweigerte hartnäckig jeglichen Kontakt und tut es auch heute noch. Auch da war etwas in mir zerbrochen, die Phobie kam in voller Heftigkeit wieder und ich hatte nicht wirklich etwas dagegen zu setzen. Ja, ich wusste, dass es eine Prüfung war, dass Jehova es zuließ, aber es war kein echter Trost. Ich habe Jahre gebraucht, bis ich es wieder im Griff hatte.
Aber auch heute noch steht es im Raum, wenn die Phobie ihre Hände nach mir ausstreckt. Ja, ich weiss, dass unser Gott stärker ist und ja, ich weiss, dass er helfen kann. Aber seit der Zeit bin ich nicht mehr überzeugt davon, dass er gerade jetzt und in dieser Situation etwas ändern will und so bleibt ein angstvolles Schaudern, „was wird er wohl diesmal zulassen?“
Ich weiss, dass es nicht richtig ist und ich arbeite daran, aber Gefühle halt…
Irgendwie passt auch der Film dazu, den Thom und ich diese Woche geguckt hatten: „Fireproof“. Zwar geht es dabei um die Ehe und wie ein Mann versucht, seine Ehe zu retten und die von der Frau gewünschte Scheidung zu verhindern. Am Anfang tut er alles nur einzig und allein mit dem Ziel,sie wieder für sich zu gewinnen und er wird gefrustet und ungeduldig, weil sie nicht darauf eingeht. Aber dann kommt er – mit er Hilfe seines Vaters, der hier als Mentor fungiert – an den Punkt, wo es nicht mehr um die Reaktion geht. Er hat einfach Freude daran, ihr Gutes zu tun, ganz egal, wie sie reagiert und genau an dem Punkt passiert Veränderung. Eine solch gravierende Veränderung, dass sie am Schluss des Filmes sagt, dass sie erleben will, was mit ihm passiert ist, denn sie will dass es ihr ebenfalls passiert.
Das was der Stoney hier sagt, ist wirklich wahr, darüber habe ich noch nie so wirklich nachgedacht.
Wenn ich meinen Frieden und meine Ruhe darin finde, dass Gott mich segnet und dass er mir hilft, dann ist das zwar ok, aber dann bin ich noch auf der Stufe eines geistigen Kleinkindes und brauche Entwicklung, muss wachsen. Ein „erwachsener“ Christ findet seine Ruhe und seinen Frieden darin, dass Gott ihn bedingungslos liebt und Jesus für uns und unsere Sünden gestorben ist, dass wir eine Vater haben, der uns um unserer selbst Willen liebt.
Das ist ja auch das Prinzip von biblischen Seelsorge, wir haben im vergangenen Jahr bereits 3 Seminare dazu besucht. Da geht es ja auch nicht darum, die Umstände zu verändern oder darauf zu pochen, dass Gott uns hilft – sondern darum, in den Umständen ruhig zu bleiben, weil wir in unserem Charakter wachsen. Ein Seelsorger ist nicht ein seelischer Mülleimer oder jemand, der die Prkbleme der anderen löst – sondern jemand, der anderen hilft, in Jüngerschaft zu wachsen
So, wie es aussieht, ist das Bibelbuch Hiob gerade für mich persönlich dran – nicht nur, weil wir es jetzt im Gottesdienst lesen, weil es Dinge behandelt, die in der Zeit zwischen dem 1. und dem 2. Buch Mose passieren – einfach, weil Gott seit über 1,5 Jahren an mir arbeitet und mir nach und nach einiges erst mal wirklich klar wird.
@Lemmy: dies ist der Punkt, den die Schwester, mit der du studiert hattest, dir eigentlich damit sagen wollte, als sie von dem Video sprach, dass am nächsten Tag in der Liste bei ihrem Youtube auftauchte?
Aber sobald er sich wieder seiner Verbindung zur Umwelt bewußt wird, beginnt die Beschäftigung mit sich Selbst, sofern er nicht schon mit dem eigenen Ich am Ende ist. Das Ziel der Zucht ist, das Ich beiseite zu setzen und das Herz in seine wahre Beziehung zu Gott zu setzen, – ohne das Ich. Daher bewirkt die Zucht die Aufdeckung der geheimen Tätigkeiten und Gefühle des Ich, die sonst nicht entdeckt und bekannt, und folglich nicht abgelegt worden wären. Hiob fühlte sich unglücklich; um ihn herum war nichts als Elend; er hatte alle Freuden der Erde überlebt, und er verfluchte seinen Tag. Wofür hatte er gelebt, und wofür sollte er noch leben? Er wusste wenig von dem Platz, den er vor Gott einnahm, und davon, daß Gott ihn durch schreckliche Leiden zubereitete, um Sein Urteil über Hiob vor Satan zu rechtfertigen. Wir müssen nun untersuchen, wie Gott dieses Ziel erreicht, indem wir den Weg betrachten, den die Seele unter der Zucht Gottes gehen muß, um zu einfältiger Abhängigkeit und Ruhe vor Ihm zu gelangen.
(aus dem Kommentar von J.B Stoney)
Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 5. November
Diesen Sonntag haben wir uns mit Hiob beschäftigt. Eigentlich passt das Buch nicht nur chronologisch zum 1. Buch Mose, sondern auch vom Thema her. In den letzten Wochen haben wir viel von Joseph gelesen, von dem, wie sich das Negative ins Positive verwandelt hat. Auch er wird sich oftmals die Frage gestellt haben, warum ihm so schlimme Dinge passieren:
Wir erinnern uns, dass er von seinen Brüdern gehasst war und zwar so sehr, dass sie ihn überfielen, in ein dunkles Loch warfen und dann in die Sklaverei verkauft hatten. Dann kam er zu Potiphar und es sah gut für ihn aus, er bekam große Verantwortung und Vorrechte. Aber dann verknallte sich dessen Frau in ihn, versuchte ihn zu verführen und als dies nicht klappte, beschuldigte sie ihn, sie vergewaltigt zu haben. Wieder einmal fiel er in ein tiefes Loch, emotional. Er kam ins Gefängnis und musste dort viele Jahre verbringen, obwohl er sich nichts hatte zu Schulden kommen lassen. Aber dann gedachte Jehova (oder auch Jahwe) an ihn und er konnte die Träume des Pharao deuten und kam nicht nur frei, sondern wurde ein mächtiger und angesehener Mann. Später wurde er sogar mit seiner ganzen Familie vereint. Sicherlich stellte er sich oft die Frage nach dem „Warum?“. Im Nachhinein Begriff er, dass Gott immer mit ihm gewesen war und ihn auf die Aufgabe vorbereitet hatte, die er zum Schluß hatte: er konnte sein ganzes Volk in der Hungersnot bewahren und war sogar Teil der Prophezeiung, die Gott seinem Ur-Großvater Abraham, seinem Opa Isaak und seinem Vater Jakob gegeben hatte. Auch bekam er mehr als einen Erbanteil, auch wenn das Recht der Erstgeburt an Juda ging.
Nun lesen wir also gemeinsam das Buch Hiob und hier wird gleich zu Anfang eine Antwort auf die Frage nach dem „Warum?“ gegeben. Wir lesen die ersten beiden Kapitel…
Aber als erstes stellt sich für jeden von uns die Frage: „warum diene ich Gott?“, welche Motivation haben wir, worum geht es uns?
Viele von uns Christen dienen Gott, weil er uns ewiges Leben verspricht. Oder auch weil wir von ihm gesegnet werden und weil er uns hilft. Aber was bleibt davon übrig, wenn es mal nicht so aussieht?
Für Hiob stellt sich hier genau diese Frage:
⁃ Warum Dienst du Gott?
⁃ Wer ist Gott eigentlich für mich?
⁃ Wer ist Gott wirklich?
Wir lesen erst Mal gemeinsam Kapitel 1 und erfahren am Anfang in den Versen 1 bis 5, wer Hiob eigentlich ist:
Jehova selbst sagt von ihm, er sei „untadelig, gottesfürchtig und rechtschaffen, vom Bösen weichend“ (Vers 1). Außerdem ist er steinreich, in unserer heutigen Zeit hätte er wahrscheinlich einen Konzern (Vers 3). All seine Habe hatte er zum einen durch seine eigene hatte Arbeit, aber auch, weil Gott ihn gesegnet hatte (Vers 10).
Wir lesen, dass er 10 Kinder hat, 7 Söhne und 3 Töchter, ihre Namen werden allerdings nicht genannt – wahrscheinlich, weil sie starben, bevor sie selbst Kinder hatten, dadurch waren die Namen für die späteren Stämme, die Aufteilung des Landes und die Abstammungslinie nicht wichtig.
Was wissen wir sonst über seine Kinder, wie alt mögen sie gewesen sein?
Sie waren auf jeden Fall schon erwachsen, denn wir lesen, dass sie jeweils reihum in ihrem eigenen Haus ein Festessen für alle gaben (Vers 4). Ihr Haus war bereits so groß, dass sie eine große Anzahl von Leuten einladen konnten, daher schätzten wir, dass sie so Mitte 20 und älter gewesen sein werden, denn sie hatten es schon zu etwas gebracht.
Hiob hatte Angst, dass sich seine Kinder gegen Gott versündigt haben könnten, daher brachte er regelmäßig Brandopfer für sie dar. Was für eine Tätigkeit ist das, was er hier ausübt?
Wir hatten uns am Donnerstag damit beschäftigt, wieso wir „Könige und Priester Gottes sind“ und haben gelernt, dass ein Priester mehrere Aufgaben im alten Israel hatte:
⁃ Er brachte Sühnopfer dar
⁃ Er belehrte die Menschen über Gott und seine Gebote
⁃ Er betete für andere, legte Fürsprache für sie ein
Wir sehen, dass Hiob hier als Priester seines Hauses, seiner Familie, amtete?
Was ist unser Job heute als von Jesus eingesetzte Priester? Auch wir erzählen von Gott und erklären Sein Wort und wir legen Fürsprache für andere ein, indem wir für sie beten. Nicht nur, wenn wir sehen, dass sie von ihren Problemen erdrückt werden, sondern ganz besonders wenn wir sehen, dass sie vom rechten Weg abkommen und Dinge tun, die sich mit Gottes Willen für uns nicht vereinbaren lassen.
Als nächstes lesen wir die Verse 6 bis 12 und sehen in den Himmel, der jetzt hier für uns geöffnet wird, damit wir einen Blick hinein werfen können:
Wir sind Zeuge bei einem Streitgespräch zwischen Jehova und Satan. Wissen wir eigentlich, was der Name Satan bedeutet? Wir erinnern uns, dass die hebräischen Namen immer eine Bedeutung haben: Satan bedeutet „der Ankläger“. Er ist derjenige, der uns bei Gericht gegenüber sitzt. Unser Anwalt verteidigt uns und der Staatsanwalt klagt uns an. Satan ist derjenige, der uns bei Gott anklagt. Wir bekommen hier ein sehr eindeutiges und klares Bild davon.
Aber warum ist dieser Ankläger eigentlich im Himmel bei Jehova? Hatte er Langeweile? Warum hat so ein Typ kein Hausverbot im Himmel? Was will er bei Gott?
Jehova selbst hatte zu einem Treffen eingeladen und alle Geistwesen sind hier anwesend, und dadurch natürlich auch Satan. Vielleicht müssen sie sich vor Gott rechtfertigen für das was sie getan oder nicht getan haben und höchstwahrscheinlich bekommen sie hier auch ihre Aufträge.
Was sagt der Ankläger hier und gilt dies nur für Hiob oder auch für uns Heute?
„»Überrascht dich das?«, fragte der Satan. »Er tut’s doch nicht umsonst! Du hast ihn, seine Familie und seinen ganzen Besitz stets bewahrt. Seine Arbeit war erfolgreich, und seine Herden haben sich gewaltig vermehrt. Aber – versuch es doch einmal und lass ihn Hab und Gut verlieren, dann wird er dich ganz sicher vor allen Leuten verfluchen.«“
Hiob 1:9-11 HFA
Satan wirft Hiob vor, dass er Jehova nur aus Eigennutz dient – daher auch die Frage ganz zu Anfang, warum wir eigentlich Gott dienen? Denn es betrifft eigentlich auch heute noch jeden von uns.
Jehova ist stolz auf Hiob, er sagt „es gibt keinen wie ihn…“. Daher muss es die Zeit gewesen sein, als die Israeliten in Ägypten im Land Gosen wohnten, sonst hätte Jehova hier auch Abraham, Isaak, Jakob und Joseph erwähnt, wenn diese noch gelebt hätten (oder Mose und Aaron, wenn diese bereits schon gelebt hätten).
Satan macht dies wütend, denn er will selbst angebetet werden, dies war schon im Garten Eden so, deshalb verführte er auch Adam und Eva, sich von Gott loszusagen. Seinerzeit sagte er schon, dass Gott ihnen etwas Bedeutendes vorenthalten würde, er appelierte an ihre Selbstsucht und es hat ja auch funktioniert (1. Mose Kapitel 3). Von Hiib denkt er ebenso und daher wirft er es Jehova ins Gesicht: „Hiob macht das alles ja nur aus reiner Selbstsucht“. (Mich machen diese beiden Kapitel von Hiob immer wieder wütend, dass er so mit unserem liebevollen Schöpfer spricht, empört mich immer wieder).
Aber achten wir mal beim Lesen genau darauf, wer seine Hand gegen Hiob ausstrecken soll: Satan will, dass Jehova es tut, aber das wird kathegorisch abgelehnt, das muss der Ankläger schon selbst tun (Vers 11). Jehova sagt im Prinzip: „ich mache das nicht, das musst du schon selbst tun“ und Satan legt sofort los?.
Wir lesen die Verse 13 bis 19:
Bisher war Hiob also sehr von Jehova gesegnet, alles, was er tat, gelang. Nun wendet sich das Blatt und 4 Boten kommen mit einer „Hiobsbotschaft“. Was passiert?
Als erstes wird ihm fast sein ganzes Vieh „geklaut“, er verliert seinen Reichtum von jetzt auf gleich (Verse 14-15).
Als nächstes verliert er „durch Feuer vom Himmel“ alles weiteres Vieh und seine Angestellten (Vers 16). Vielleicht handelte es sich dabei um ein Feuer, das durch einen Blitz verursacht worden war.
Kaum hat er diese Nachricht vernommen, kommt schon der nächste Bote und teilt mit, dass auch alles restliche Vieh und alle anderen Hirten und Angestellten bei einem Überfall ums Leben kamen (Vers 17).
Dies ist keine leichte Sache, es geht nicht nur um das Materielle, denn er hat mit seinen Angestellten eng zusammen gearbeitet, da hatten sich bestimmt Beziehungen aufgebaut und so kommt hier auch noch die Trauer um lieb gewordene Menschen mit hinzu.
Als letztes, als der 4. Bote eintrifft, erfährt er, dass alle seine Kinder, die bei einem ihrer gewohnten Festmähler saßen, dass sie alle zu Tode gekommen sind (Verse 18-19). Das Dach war eingestürzt, wahrscheinlich durch ein Erdbeben!
Das ist ziemlich perfide, denn durch „den Blitz vom Himmel“ und durch „den starken Wind“ – vielleicht ein Tornado – dadurch dass das Leid durch Naturgewalten hervorgerufen wird, entsteht der Eindruck, als habe der Schöpfer, der Allmächtige Gott, hier seine Finger mit im Spiel. Das ist sicherlich vom Satan auch genau so beabsichtigt *grummel. Er geht hier wirklich „gut“ geplant vor…
Wie reagieren wir, wenn wir von jemanden hören, dem großes Unheil widerfährt? „Oh Gott!“
Wie reagiert Hiob?
„Da stand Hiob auf, zerriss sein Obergewand und schor sich den Kopf.“
Hiob 1:20 HFA
Hiob trauert um seine Kinder, eine völlig normale Reaktion! Aber macht er Gott Vorwürfe?
„Obwohl dieses Leid über ihn hereinbrach, versündigte Hiob sich nicht. Kein böses Wort gegen Gott kam über seine Lippen.“
Hiob 1:22 HFA
Er sagt auch „Gott hat gegeben und Gott hat genommen“ (Vers 21).
Inwiefern hatte Gott gegeben? Er hatte all seinen Reichtum nicht nur mit seiner eigenen fleißigen Arbeit erwirtschaftet, sondern Gott hatte es gesegnet. Zudem hatte er Gesundheit und Körperliche Kraft, ebenso wie die Fähigkeit, gut wirtschaften zu können, als Gabe von Gott erhalten. Insofern hatte Gott gegeben.
Aber inwiefern hatte Gott genommen? War das nicht der Teufel, der seine Hand gegen ihn ausstreckte? Was hatte denn Jehova damit zu tun?
Ausgeführt hatte es der Teufel, aber Gott hatte es zugelassen, ohne seine Zulassung wäre das nicht gegangen (Verse 21 und 12). In einem der Kommentare, die ich zur Zeit lese, wird gesagt: „der Teufel ist wie ein Hofhund an einer langen Kette. Er kommt nur soweit ihn die Kette lässt“. In gewissem Sinne ist der Satan auch bei Jehova an der Kette, er kann nur das tun, was dieser auch zulässt. Aber das erfahren wir im nächsten Kapitel etwas näher.
Wo hatte Jehova bereits schon mal etwas genommen oder gesagt „gib es mir jetzt“?
Wir denken hier an Abraham und Isaak: als Jehova ihn auffordert, den geliebten Sohn zu opfern, auf den er fast 25 Jahre gewartet hatte und den er nur durch ein Wunder von Jehova erhalten hatte. Abraham war dazu bereit, glücklicherweise hielt Gottes Engel ihn auf, Jehova reichte es aus, die Bereitschaft zu sehen (1. Mose Kapitel 22).
Auch als Joseph von seinen Brüdern überfallen und nach Ägypten in die Sklaverei verkauft wurde, ließ Jehova es zu, er Griff nicht ein, obwohl er es hätte tun können. Erst am Ende der Geschichte verstehen wir, warum er es zugelassen hatte und was er bewirkt hat dadurch.
Obwohl Hiob nicht versteht, warum Gott dies alles geschehen lässt, hält er weiterhin an Jehova fest, ebenso wie Joseph auch weiterhin Gott angebetet und gepriesen hatte…
Weiter geht es mit Kapitel 2
„Die Frau Hiobs, welche ihren Gatten sicher sehr geliebt hat, war erschüttert, als sie ihn in diesem Zustand sah. Aufs Neue wurde ihr Schmerz aufgewühlt. War er für sie nicht allein übrig geblieben? Er, ihr Halt und ihre Stütze? Und jetzt? Wie konnte Gott so grausam sein? Versetzen wir uns einmal in ihre Lage. Dann können wir ihren Ausruf der Bitterkeit, aber auch der Verzweiflung in etwa verstehen: „Hältst du noch fest an deiner Vollkommenheit? Sage dich los von Gott und stirb!“
Sicher hatte Satan dieser Frau zugesetzt. Wie schade, dass sie sich zu diesen inhaltsschweren Worten hinreißen ließ! War sie nicht die Hilfe ihres Mannes? Wie sehr versagte sie. Aber alles um sie her war dunkel, kein Ausweg war zu sehen. Satan hatte ihr den Blick nach oben getrübt.
Ihre Worte können wir gewiss nicht gutheißen, aber schweigen wir angesichts unseres eigenen Versagens!
Sie war ihrem schwergeprüften Gatten keine Hilfe. Er hätte sie gerade jetzt gebraucht durch tröstlichen Zuspruch und ermunternde Worte, vielleicht auch durch praktische Hilfeleistung. Aber auch diese Versuchung bestand der treue Mann. Sich von seinem Gott lossagen? Niemals! „Du redest wie eine der Törinnen redet. Wir sollten das Gute von Gott annehmen, und das Böse sollten wir nicht auch annehmen?“ Obwohl er das Tun Gottes nicht begreift, nimmt er dennoch das Schwerste aus Seiner Hand.“
Auszug aus: Erich, Bonsels. „Geläutert im Schmelztiegel Gottes.“ Christliche Schriftenverbreitung e.V. iBooks.
Sind Hiobs Freunde wirklich herzlos?
„Die Freunde Hiobs aber blieben bei ihm. Sie hatten es nicht eilig und sannen nicht darauf, aus dieser Lage herauszukommen. Die Liebe zu ihrem Freunde ließ sie selbst den furchtbaren Anblick der eiternden und stinkenden Wunden ertragen. Sie setzten sich selbst zu ihm sieben Tage und sieben Nächte lang. Das war echte Freundesliebe. Gibt es solche Freunde heute noch? Wo sind sie? Wer könnte sich mit ihnen vergleichen?
Wir haben diese Männer oftmals falsch beurteilt. Was sie später von ihrem Freunde redeten, und wie sie ihn beurteilten, das ist eine andere Sache. Ihre Worte entsprachen nicht den Gedanken Gottes. Aber wenn es sich um ihr Mitgefühl und ihre Empfindungen handelt, können wir nur von ihnen lernen. Sie empfanden, dass Worte hier nicht am Platze waren. „Sie redeten kein Wort zu ihm, denn sie sahen, dass der Schmerz sehr groß war.“ “
Auszug aus: Erich, Bonsels. „Geläutert im Schmelztiegel Gottes.“ Christliche Schriftenverbreitung e.V. iBooks.
Aus der Zusammenfassung Vom Gottesdienst
Wieder dürfen wir einen Blick in den Himmel werfen und haben beim Lesen ein dejavue:
In den Versen 1 bis 6 lesen wir, dass Satan mächtig unzufrieden ist. Er ist genervt, dass Hiob trotz allem noch an Jehova festhält. Er will noch einen draufsetzen und Hiobs Gesundheit angreifen. Jehova lässt ihn – wie beim ersten Mal auch.
Was können wir für uns heute daraus lernen?
Haben wir bemerkt, dass der Teufel erst noch mal fragen muss, dass er weiter machen darf? (Vers 5), und wieder wäre es ihm am liebsten, wenn Jehova Hiobs Gesundheit angreifen würde. Aber auch diesmal lässt sich Jehova nicht darauf ein. Er sagt „wenn es schon sein muss, dann mach es gefälligst selbst“ (frei nach Pape).
Ist es nicht höchst interessant, dass Satan erst um Erlaubnis fragen muss, bevor er uns angreifen darf? Er ist wie ein Hofhund an einer langen Kette – er kommt nur soweit, wie die Kette reicht und ihn lässt. Ob ihn das nicht total wütend macht??
Wir lesen weiter die Verse 7 bis 10:
Nun wird der arme Hiob also weiter geprüft. Zuerst bekommt er eine unangenehme, schmerzhafte Krankheit, die ihn demütigt und auch ausgrenzt und dann kommt noch seine Frau und sagt, er solle besser „Gott fluchen“ und sterben.
Warum jetzt? Warum kommt die Frau erst jetzt?
Zum einen ist es das letzte Mittel, das Satan noch hat, ein verzweifelter letzter Versuch. Aber am wichtigsten ist, dass er es vorher nicht durfte!
Erinnern wir uns, was Jehova ihm beim ersten Mal erlaubt hatte?:
„Aber – versuch es doch einmal und lass ihn Hab und Gut verlieren, dann wird er dich ganz sicher vor allen Leuten verfluchen.« »Gut«, sagte der Herr, »mach mit seinem Besitz, was du willst, nur ihn selbst taste nicht an!« So verließ der Satan die Gegenwart des Herrn.“
Hiob 1:11-12 HFA
Er durfte nur das wegnehmen, was Hiob gehörte. Was gehört alles dazu? Seine Habe, sein Vieh, seine Angestellten (Sklaven) und auch seine Kinder.
Was ist mit der Ehefrau – gehört sie denn nicht auch ihm?
Was sagt denn Gott, als er die erste Ehe im Garten Eden schloss?:
„Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und sie werden ein Fleisch sein.“
1. Mose 2:24 ELB
Leider übersetzen die anderen Übersetzungen wie „Hoffnung für Alle“ und „Neue Bibel Heute“ es nicht entsprechend. Umso erfreulicher finde ich die Formulierung dieses Verses in der Volxbibel: „Darum ist das jetzt so, dass ein Mann irgendwann seinen Vater und seine Mutter verlässt und mit einer Frau zusammenzieht. Die beiden werden dann ganz fest zusammenwachsen, sie werden wie ein Mensch sein.“
Also „gehörte“ die Frau Hiob oder „zu“ Hiob?
Hier wird ganz klar gesagt, dass sie „ein Fleisch“, etwa wie siamesische Zwillinge sein würden, wobei das ja auch eher zwei Persönlichkeiten in einem Körper sind. In der Volxbibel gefällt mir der Gedanke, dass sie „eine Person“ sein würden. Wenn Satan also seine Frau angreift, greift er in Wirklichkeit Hiobs Leib an. Das war dem Satan beim ersten mal noch nicht gestattet, Jehova sagte ganz deutlich „nach ihm strecke deine Hand nicht aus“. Interessant, dass Satan sich daran hält ?
Um noch mal auf die „Geschwüre“ zurück zu kommen: in Europa am bekanntesten ist Syphilis, die solche Symptome hervorruft. Dass er in der Asche sitzt und sich mit einer Scherbe kratzt: hier geht es wohl eher um eine Art „verlängertem Arm“, den man benutzt, um sich an Stellen zu kratzen, wo man sonst so nicht dran kommt.
Interessant ist auch, wie Hiob auf die Aufforderung seiner Frau reagiert (Vers 10). Er beschimpft sie nicht, sondern sagt „wie…“, („aber ich kenne dich besser“ frei nach Pape). Er sagt also nicht, dass sie dumm und unverständig ist, er greift sie nicht als ganze Person an, sondern nur diesen einen Ausspruch, der war nicht ganz so intelligent ?
Zum Schluss in den Versen 11-13 lesen wir, dass seine Freunde zu Besuch kommen.
Was sind das für Männer, wo kommen sie her? Wahrscheinlich sind das Nachkommen im weitesten Sinne von Abraham, die er mit seiner 2. Frau Ketura hatte, die aber nicht mehr den reinen Glauben haben, wie seinerzeit Abraham.
Wir lesen in Vers 12, dass sie ihn zuerst nicht erkennen.
Kennen wir Personen, die durch ihre Krankheit entstellt sind oder waren? Ich denke da auch an Helga Feddersen, von der ich gehört habe, dass sie mal sehr hübsch gewesen sein solle. Ich persönlich habe noch keine Fotos von dem vorher gesehen, durch ihre Krankheit jedoch war ihr Gesicht hinterher völlig schief.
Ich erinnere mich, als wir Jenny eine Woche bevor sie in die Klinik kam, gesehen hatten. Ihr Gesicht wirkte fremd für uns und wir hatten lange überlegt, was es war, es war nicht nur, dass sie durch ihre Diät viel Gewicht verloren hatte, es war irgendwas anderes, fremdes und bedrohliches darin. Als wir hörten, dass sie nur eine Woche später als Notfall in die Klinik gekommen und dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen ist, war uns klar, woran es gelegen hatte. Sie war schon länger krank gewesen, hatte kaum geschlafen und fühlte sich nicht gut.
Bei Hiob wird es ein Zwischending zwischen Schmerzen und Jucken gewesen sein, wahrscheinlich hatte er auch bereits länger nicht mehr geschlafen. Wenn sie ihn als gesunden und dynamischen Mann kannten, ist es verständlich, dass sie über sein Aussehen geschockt sind.
Sie kommen, um ihm ihr Mitgefühl zu bekunden und ihn zu trösten (Vers 11). Sieben Tage sind sie sprachlos, so betroffen sind sie von dem, was sie sehen. Hiob ist es dann, der in Kapitel 3 das Schweigen bricht…
Um noch einmal auf das zurück zu kommen, was seine Frau zu ihm sagte: „Fluche Gott..“. Im Urtext steht „segne Gott…“. Warum wird dies dann mit „Fluchen“ übersetzt? Es ist eine negative Form von Segen, so wie wir beim Abschied „Tschüss“ sagen. Hiob sollte Gott „Tschüss“ sagen.
Tja, soviel zu letztem Mal. Es war doch recht viel, so dass ich einige Tage an der Zusammenfassung gesessen habe, auch weil das ganze Thema die ganze Woche in mir nachgeklungen ist und nicht nur mich weiter beschäftigt hat.
Wir haben gesehen, dass der Name „Satan“ eigentlich „Ankläger“ bedeutet und dass dies „sein Job ist.“ Er klagt nicht nur Hiob bei Gott an, es betrifft auch uns. Auch uns klagt er bei Gott an, zeigt auf unsere Fehler und beharrt darauf, dass wir IHM nur aus reinem Eigennutz dienen.
Woher wissen wir dies?
„Und ich hörte eine laute Stimme in dem Himmel sagen: Nun ist das Heil und die Macht und das Reich unseres Gottes und die Gewalt seines Christus gekommen; denn hinabgeworfen ist der Verkläger unserer Brüder, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagte.“
Offenbarung 12:10 ELB
Nun ist die Woche schon fast wieder rum, wir hatten Kapitel 3 vom Buch Hiob auf unserem Leseplan – Hiob bricht das allgemeine Schweigen. Hier machen wir am Sonntag weiter. Es bleibt also auch weiterhin spannend
Gottesdienst vom 12. November
Letzten Sonntag haben wir in den ersten beiden Kapiteln von Hiob gelesen, dass Hiob mit einem Schlag alles verloren hatte und warum. Was hatte er falsch gemacht?
Zum Schluss haben wir gelesen, dass drei seiner Freunde kamen und sprachlos waren, von dem desolaten Zustand, in dem Hiob sich befand. Diesmal lesen wir weiter, wie die einzelnen ihn trösten wollen. Wir lesen die nächsten beiden Kapitel. Wer mag, kann das in dieser Woche bereits für sich persönlich in seiner eigenen Bibel nachlesen.
Wir freuen uns auf euch ?
„Bis Kapitel 27,10 fragt Hiob zehnmal: „Warum? Weshalb?“ Ist es allein Hiob, der solche Fragen stellt? Nein! Wie mancher hat in den Schwierigkeiten, Leiden und Prüfungen gefragt: „Warum? Weshalb? Aber auf solche Fragen, durch die man Gott gewissermaßen zur Rechenschaft ziehen will, gibt Er keine Antwort. Möchten wir fragen:,,Wozu, Herr?“ Sicher wird Er uns früher oder später zeigen, wozu die Prüfung dienen sollte, und was wir zu lernen hatten. Dann werden wir Ihm sogar für die schweren Wege danken können.“
Auszug aus: Erich, Bonsels. „Geläutert im Schmelztiegel Gottes.“ Christliche Schriftenverbreitung e.V. iBooks.
Wie wir in unserer bisherigen Betrachtung gesehen haben, waren die Blicke Hiobs auf sich und auf sein Leid gerichtet. In solchem Zustande ist keine Kraft und Glaubensenergie vorhanden.
Es ist eine List Satans, unsere Blicke entweder auf uns selbst, auf die Umstände oder auf Menschen zu richten. Wir blicken dann nicht mehr nach oben. Gerade das will der Feind bezwecken.
Die Drei Freunde – biblische Seelsorge
Und genau hier setzt die „biblische Seelsorge“ an – sie will den Ratsuchenden weg davon bringen, über die Umstände zu reden und nachzudenken. Er sollte prüfen, woran es liegt, dass er jetzt hier entgegen Gottes Wort und Willen denkt und fühlt.
Ist das der Grund, warum wir auf so wenig Wiederhall bei denjenigen gestoßen sind, die uns vorher über Jahre stundenlang ihr Leid geklagt haben?
Widerspricht dies dem Gedanken mit dem falschen Trost der Freunde und dass sie die Schuld bei Hiob suchten?
Ihnen wird ja in den Kommentaren vorgeworfen, dass sie Hiob einreden wollten, mit ihm würde etwas nicht stimmen, es sei von Gott. Vielleicht ist ja hier mehr der Punkt gemeint, dass sie keinen er würde von Gott für ein Fehlverhalten gestraft – und biblische Seelsorge sagt, Gott bringt uns in solche Situationen, um an uns zu schleifen – Stichpunkt Charakterentwicklung
Hm…
Danach tat Hiob seinen Mund auf und verfluchte seinen Tag. Unter dem Gewicht eines schrecklichen Schlages ist die Trennung von der Umwelt so vollständig, daß man nicht versucht, sich zu beklagen oder zu äußern. Und wenn die Seele Gott vertraut, gibt sie sich mehr dem Vertrauen hin, und der Leidende ist unfähig, hinsichtlich der irdischen Dinge und dessen, was er einst in ihrer Mitte war, auf sich selbst zu schauen.
Aber sobald er sich wieder seiner Verbindung zur Umwelt bewußt wird, beginnt die Beschäftigung mit sich Selbst, sofern er nicht schon mit dem eigenen Ich am Ende ist. Das Ziel der Zucht ist, das Ich beiseite zu setzen und das Herz in seine wahre Beziehung zu Gott zu setzen, – ohne das Ich. Daher bewirkt die Zucht die Aufdeckung der geheimen Tätigkeiten und Gefühle des Ich, die sonst nicht entdeckt und bekannt, und folglich nicht abgelegt worden wären.
Hiob fühlte sich unglücklich; um ihn herum war nichts als Elend; er hatte alle Freuden der Erde überlebt, und er verfluchte seinen Tag. Wofür hatte er gelebt, und wofür sollte er noch leben? Er wusste wenig von dem Platz, den er vor Gott einnahm, und davon, daß Gott ihn durch schreckliche Leiden zubereitete, um Sein Urteil über Hiob vor Satan zu rechtfertigen. Wir müssen nun untersuchen, wie Gott dieses Ziel erreicht, indem wir den Weg betrachten, den die Seele unter der Zucht Gottes gehen muß, um zu einfältiger Abhängigkeit und Ruhe vor Ihm zu gelangen.
(aus dem Kommentar von J.B Stoney)
Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 12. November
Bis vor zwei Wochen hatten wir das 1. Buch Mose gelesen, das war Geschichte und man konnte Gott nur ahnen. Nun im Bibelbuch Hiob dürfen wir einen Blick in den Himmel werfen und Gott direkt sehen. Wir hatten die ersten beiden Kapitel gelesen, wissen wir noch, worum es ging?
Jehova Gott (oder auch Jahwe) hatte zu einer Versammlung im Himmel eingeladen und alle Geistwesen waren dort, auch Satan. Worüber haben sie sich unterhalten? Es ging um Hiob, beide waren sich einig, dass dieser Mann gottesfürchtig ist und dass er der einzige zu diesem Zeitpunkt ist. Aber Satan macht Gott den Vorwurf, dass er dies nur ist, weil Gott ihn beschützt. Daher lässt dieser zu, dass Satan Hiob prüft. Als erstes nimmt er ihm all seine Habe (Kapitel 1) und dann darf er auch an Hiobs „Fleisch“, er schlägt ihn mit einer schlimmen Krankheit, die der heutigen in Europa bekannten Syphilis in den Symptomen ähnlich ist und dann wendet sich seine Frau gegen ihn. Zum Schluss haben wir gelesen, dass 3 seiner Freunde zu Besuch kamen, um ihn zu trösten und zu ermuntern. Aber sie waren sprachlos und saßen stumm 7 Tage mit ihm dort (Kapitel 2). Interessant, dass 7 Tage damals die übliche Trauerzeit für einen Toten war.
Nun geht’s also weiter mit Kapitel 3:
Wir lesen die Worte eines zutiefst deprimierten Mannes. Können wir ihn verstehen? Warum?
Er hat eigentlich alles verloren, bis auf sein Leben. Als erstes ist sein ganzer Reichtum, sein Vermögen weg, seine Angestellten sind alle tot, seine Kinder sind alle gestorben, seine Frau wendet sich von ihm und von Gott ab und nun auch noch diese quälende und demütigende Krankheit, die schmerzhaft ist und ihn schlaflos macht. Er hat allen Grund, gefrustet und entmutigt zu sein, denn im Gegensatz zu uns, die wir die ersten beiden Kapitel vom Bibelbuch Hiob gelesen haben, weiss er nicht einmal, warum das alles.
Was verwünscht er als erstes? Er verflucht den Tag seiner Geburt. Er wünschte, er wäre garnicht geboren worden (Verse 1-12).
Aber wo wäre er, wenn er nicht geboren worden wäre? Dann wäre er tot, im Grab. Ab Vers 13 zählt er alle auf, die im Grab liegen, auch die Fehlgeburten oder Totgeburten. Alle Toten liegen im Grab. Daher zählt für Jehova auch bereits das ungeborene Leben, das bedeutet also eindeutig, dass Abtreibungen sich nicht mit Gottes Willen vereinbaren lassen. Für ihn lebt bereits das Ungeborene (Vers 16). Hier sehen wir also auch, was mit den Kindern ist, die sterben, bevor sie geboren wurden oder bevor sie getauft wurden. Für Jehova beginnt das Leben mit der Zeugung, daher haben auch alle auch eine Hoffnung auf eine Auferstehung.
Er wusste, dass er im Grab liegen und schlafen würde, „dann hätte ich Ruhe“ (Vers 13). Im Tod sind wir alle gleich, egal ob arm oder reich.
Nun kommen wir noch mal kurz auf seine Freunde zurück, die bereits seit 7 Tagen zu Besuch sind und immer noch schweigen. Erinnern wir uns noch, was das für Männer sind, wo sie herkommen? Wir befinden uns in der Zeit zwischen Josephs Tod und der Geburt von Mose. Die Israeliten sind immer noch im Land Ägypten. Die drei Freunde werden Nachkommen von Esau, oder von Abraham mit seiner Zweiten Frau Ketura gewesen sein.
Hiob hatte sogar von den beeindruckenden Grabmalen in Ägypten gehört, er spricht von „Königen… welche sich verödete Plätze erbauten“ (Vers 14). Sein Fazit: im Tod sind wir alle gleich, egal was war.
Weiter geht es mit den Versen 20 bis 26:
Wie lesen und verstehen wir diese Verse? Wen meint Hiob mit „er“? Da es in Vers 20 heißt: „er gibt Leben“, kann es sich hier ja nur um Gott selbst handeln.
Aber wenn er all diese Fragen Gott stellt – ist dies denn gerechtfertigt?
Dürfen wir unseren Schöpfer solche Sachen fragen? Dürfen wir ihn nach dem „Warum?“ fragen? Ist das nicht respektlos? Müssen wir denn nicht alles von ihm annehmen? Ist es gerechtfertigt, solche Fragen nach dem „Warum?“ zu stellen, wenn wir so bedrängt sind? Darf man das?
„Fragen darf ich doch…“, siehe auch das Thema von einem großen Teil der Psalmen, die David geschrieben hatte, während er vor Saul auf der Flucht war oder vor seinem Sohn, der den Thron an sich reisen wollte. Da stellt David fast nur solche Fragen. Wenn es nicht angemessen wäre, würden solche Fragen nicht einen großen Teil von Gottes Wort einnehmen.
Denken wir auch an die Diskussion von Abraham und Gott wegen Sodom und Gomorrah, die wir vor einigen Wochen gelesen haben (1. Mose Kapitel 18). Da verhandelt Abraham mit Gott, ob er wirklich die ganze Stadt vernichten wolle, wenn doch einige Gerechte darin sind. Hier lesen wir nichts davon, dass Jehova sauer oder genervt ist, sondern er redet geduldig mit Abraham, bis dieser verstanden hatte…
Wahrscheinlich müssen wir zum besseren Verständnis über unser Verhältnis zum Schöpfer nachdenken. Was ist er für uns? Jemand der ganz weit weg ist und vor dem wir Angst haben? Oder ist er für uns unser himmlischer Vater, an dessen Hand wir vertrauensvoll gehen?
Ein Kind wird seinem Vater nach dem „Warum“ fragen, wenn es etwas nicht versteht, was er tut oder warum es etwas nicht darf. Ein liebevoller Vater wird es seinem Kind geduldig erklären und nicht sauer oder genervt deswegen sein.
Wenn wir uns nicht trauen, Gott nach dem „Warum?“ zu fragen, dann haben wir ein falsches Gottesbild, dann ist unsere Beziehungsebene kaputt.
Wenn wir ein Problem haben, etwas nicht verstehen, dann müssen wir darüber reden, so oder so. Besser, wir reden mit dem, mit dem wir ein Problem haben, sonst wird eher Geschwätz daraus. Wenn ich von einer Freundin oder meinem Mann enttäuscht bin, dann beschäftigt mich das so sehr, dass ich darüber reden muss. Aber wenn ich damit zu anderen gehe und mich ausheule und denen erzähle, wie schlimm die Freundin oder mein Mann… dann rede ich schlecht über denjenigen und das beeinflusst, wie derjenige, dem ich es erzähle, den Verursacher sieht. Ich rede hier aus Erfahrung – da es mir oft schwer fällt, den Mann neutral zu sehen, über den eine Freundin sich ausheult. Daher haben Thom und ich bereits vor einigen Jahren beschlossen, sowas nur im 4er Gespräch zu tun, so dass beide zu Wort kommen.
Aber der Grundgedanke hier ist ja, dass wir mit demjenigen reden sollen, mit dem wir das Problem haben. Wenn diese Person nicht reden will, dann sollten wir zu Gott gehen und unser Herz bei ihm ausschütten (siehe auch den Film „War Room – das Gebet ist eine mächtige Waffe“, den wir hier vor kurzem gemeinsam angesehen hatten). Das ist es, wie Gott will, dass wir bei Konflikten mit anderen mit dem Beteiligten selbst reden.
Und ganz selbstverständlich will er auch, dass wir zu ihm gehen und es ihm sagen, wenn wir was nicht verstehen. Er weiss es ja sowieso schon, sieht ja, was in unserem Herzen ist. Es ist daher keinesfalls respektlos, wenn wir ihn nach dem „Warum“ fragen, sondern das ist es, was er will?.
Unser Gott sitzt zwar auf dem Thron und ist ein mächtiger Herrscher, dem wir Respekt zollen sollten – aber er ist auch der Daddy, dem wir auf dem Schoß krabbeln und an den wir uns ankuscheln dürfen und den wir alles fragen dürfen.
Das ist hier wirklich ein sehr wichtiger und interessanter Punkt in Hiob Kapitel 3, der auch uns persönlich heute noch betrifft❣️
Überlegen wir mal, was Hiob zu diesem Zeitpunkt über den Schöpfer weiß: Hiob lebt nach den Geschehnissen, die wir in diesem Jahr im 1. Buch Mose gelesen haben. Er kannte die Geschichten um Adam, Abraham, Isaak und Jakob. Wie war deren Verhältnis zu Jehova? Wie war da die Kommunikation?
Das sind jetzt nur einige Beispiele. Hiob kennt die Geschichte und kann daher so freimütig mit Gott reden.
Ralf sagte, dass einige auf den Berg gingen, um mit Jehova zu reden. Das taten nicht alle Glaubensmänner, aber es geht hier um die Grundhaltung. Es ist eine andere, eine demütige Grundhaltung. Aber man darf im Gebet auch sagen : „ich habe hier ein Problem mit dir…“. Gebet ist nicht nur „ich danke…“ und „ich brauche…“.
Ist dieser Gedanke vielleicht für uns neu? Verändert dies unsere Einstellung oder unsere Beziehung zu Gott?
Tja, das war die 1. Rede von Hiob, mit der er das 7tägige Schweigen bricht. Bisher hatten seine Freunde geschwiegen, aber ab nächste Woche lesen wir die Antworten der anderen.
In den kommenden Wochen werden wir immer jeweils eine Rede von einem seiner Freunde betrachten und die Antwort von Hiob darauf. Wir wollen einfach vermeiden, dass wir mit den negativen und oftmals völlig falschen Gedanken der Freunde nach Hause gehen und sich das bei uns einprägt. Wir wollen uns lieber das einprägen, was wirklich Gottes Wort und seinem Wesen entspricht.
Hiob ist wirklich ein gutes Vorbild für uns. Wir sehen, wie Gott Hiob und auch heute noch Menschen mit Behinderungen gebraucht, um anderen Mut zu machen.
Wir denken da auch an Nick Vujicic, den Mann ohne Arme und Beine. Auch er hatte als Kind mit seinem Schicksal gehadert – heute ist er ein sehr erfolgreicher Motivationstrainer und wird immer wieder auch eingeladen, um andere durch seine Geschichte mit Gott zu Christus zu führen. Wir haben vor einigen Jahren von einer sehr lieben Freundin und Schwester sein Hörbuch geschenkt bekommen „Leben ohne Limits“ und es hat uns stark beeindruckt?.
Er sagt ebenso wie Hiob in Kapitel 1, den Versen 20 bis 22, dass wir alles von Gott annehmen sollten, „ob Gutes oder Schlechtes“. Hiob wendet sich nie wirklich von Gott ab, auch wenn er über sein Schicksal klagt. Er dachte wie Paulus, dass wir der Ton in Gottes Händen sind:
„…Wer seid ihr denn eigentlich, ihr Menschen, dass ihr meint, Gott zur Rechenschaft ziehen zu können? Glaubt ihr wirklich, dass ein Gefäß aus Ton den Töpfer fragt: »Warum hast du mich so gemacht?« Der Töpfer hat schließlich die Freiheit, aus ein und demselben Klumpen Lehm zwei verschiedene Gefäße zu machen: ein kostbares zum Schmuck und ein gewöhnliches für den Abfall.“
Römer 9:20-21 HFA
Klagen und danach zu fragen, warum uns bestimmte Dinge passieren, bedeutet noch lange nicht, dass wir Gott zur Rechenschaft ziehen ?
Da wir ab diesen Sonntag die Erwiderungen seiner Freunde lesen, wollen wir uns noch kurz ansehen, was die Namen der Freunde bedeuten, denn interessanterweise geht auch ihr Rat an Hiob in die entsprechende Richtung:
Alle drei sind sich scheinbar einig, dass Hiob leidet, weil Gott ihn für verborgene Sünden straft. Aber stimmt dies? Was hatten wir noch mal in den ersten beiden Kapiteln dazu gelesen, warum es Hiob nun so dreckig geht?
Am Sonntag lesen wir gemeinsam die Kapitel 4 bis 7, es bleibt also auch weiterhin spannend?
Gottesdienst vom 19. November
Gestern haben wir uns Hiob Kapitel 3 angesehen und waren betroffen, wie verzweifelt Hiob hier ist. Aber wir haben auch festgestellt, dass diese Gefühle völlig ok sind, auch, dass wir Gott nach dem „Warum“ fragen – denn es zeigt, dass wir wirklich eine enge innige Beziehung zu ihm haben.
In den kommenden Wochen werden wir immer jeweils eine Rede von einem seiner Freunde betrachten und die Antwort von Hiob darauf. Wir wollen einfach vermeiden, dass wir mit den negativen und oftmals völlig falschen Gedanken der Freunde nach Hause gehen und sich das bei uns einprägt. Wir wollen uns lieber das einprägen, was wirklich Gottes Wort und seinem Wesen entspricht.
Diese Woche lesen wir die Kapitel 4 bis 7. Es wäre gut, wenn wir uns bereits unter der Woche damit beschäftigen, indem wir diese 4 Kapitel lesen, am besten in einer für uns gut verständlichen Übersetzung.
Wir freuen uns auf euch ??
Der Kommentator Gaebeiein ist zusammengefasst der Meinung, dass das, was Eliphas hier sagt, im Prinzip richtig ist, dass er aber von völlig falschen Voraussetzungen ausgeht – denn er beharrt darauf, dass Hiobs Leid eine Strafe Gottes für irgendwelche verborgenen Sünden ist.
Wir wissen aber aus den Kapiteln 1 und 2, dass genau das Gegenteil der Fall ist!
„Ab Vers 12 spricht Eliphas über ein Nachtgesicht. Es ist gut möglich, dass der Geist Gottes in diesem Traum zu ihm gesprochen hat, denn die Worte in den Versen 17-21 sind durchaus wahr. Aber Eliphas macht den grossen Fehler, dass er diese Wahrheiten auf Hiob und dessen Situation anwendet. Was er sagt, ist zwar richtig, trifft aber nicht auf seinen leidtragenden Freund zu.
Wir lernen daraus, dass man die Wahrheit auch missbrauchen kann. Wer sie anmassend oder nur verstandesmässig vorstellt, erreicht die Herzen nicht. Er bewirkt vielmehr, dass sich die Menschen dem Wort Gottes verschliessen. Lasst uns bedenken: Wir können die göttliche Wahrheit nur dann richtig anwenden, wenn wir in Gemeinschaft mit Gott leben.“
„Hiob 5, 1-16
In diesem Abschnitt stellt Eliphas zuerst die Nichtigkeit des Menschen vor (Verse 1-7), dann spricht er über die Grösse Gottes (Verse 8-16). Darum empfiehlt er Hiob, nicht bei Menschen Hilfe zu suchen (Vers 1), sondern mit seinem Problem zu Gott zu gehen (Vers 8).
Weil Eliphas jedoch der Meinung ist, dass bei Hiob ein verborgenes Unrecht vorhanden sei, sind seine guten und wahren Worte für den Leidtragenden kein Trost, sondern ein Tadel. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, bedeutet seine Aufforderung in Vers 8 nichts anderes, als dass Hiob sich mit einem Bekenntnis seiner Schuld an Gott wenden soll.
Trotz der falschen Anwendung dieser wahren Worte wollen wir sie uns zu Herzen nehmen. Wie oft suchen wir in Schwierigkeiten Unterstützung bei Menschen!“
Auszug aus: Marcel Graf / Matthias Billeter. „tägliches Manna 2016.“ Beröa-Verlag. iBooks.
(dies ist:der einzige Auszug, den ich euch hiervon rein kopiere, von wegen copyright. Seht es als Appetitanreger und besorgt euch das Buch, gibt es noch auf Amazon)
„Wenn wir uns nicht auf den Knien den Trost und die Ermunterung erbitten, die wir anderen bringen möchten, sind unsere Worte hohl.“
Auszug aus: Erich, Bonsels. „Geläutert im Schmelztiegel Gottes.“ Christliche Schriftenverbreitung e.V. iBooks.
Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 19. November
Wie ihr wisst, lesen wir inzwischen gemeinsam das Bibelbuch Hiob – bisher haben wir die ersten 7 Kapitel gelesen und wissen, worum es eigentlich geht:
Es geht um einen Streit im Himmel. Jehova (oder auch Jahwe) und Satan waren sich einig, dass Hiob ein besonders gottesfürchtiger Mann war, scheinbar der einzige überhaupt zu dieser Zeit. Aber es herrschte Uneinigkeit über seine Motivation, denn Satan behauptete, dass er dies nur aus Eigennutz tun würde, weil er von Gott gesegnet war und dass es ihm nicht um Gott selbst ginge (Kapitel 1). Um dies ein für alle mal zu klären, ließ Jehova den Satan machen, er durfte Hiob alles nehmen, nur sein Leben war tabu. Und so nahm dieser ihm alles: seine Habe, seine Angestellten, seine Kinder; die Frau lehnte sich gegen ihn und Gott auf und als Krönung wurde er mit einer schlimmen Krankheit geschlagen. Satan hatte Hiob wirklich alles genommen, trotzdem hielt dieser weiterhin an Gott fest, er war der Ansicht, dass man nicht nur das Gute annehmen müsse. Als er total am Ende war, bekam er Besuch von drei seiner engeren Freunden, die so geschockt über seinen desolatent Zustand waren, dass sie 7 Tage schweigend bei ihm saßen (Kapitel 2).
Nach dieser Zeit brach Hiob sein Schweigen und alle waren betroffen, wie deprimiert er war, er wünschte sich tot zu sein, ja nicht einmal geboren worden zu sein. Er wollte keine Probleme mehr haben und ganz nah bei Gott sein. Wir hatten geklärt, dass wir Gott in so einer Situation ruhig nach dem „Warum?“ fragen dürfen. Denn zum einen weiß er es eh schon, da er uns ins Herz sehen kann und zum anderen gehört es zu einer wirklich gesunden Beziehung, dass man über alles reden kann und Probleme anspricht, wenn sie da sind. Seine Beziehung zu Gott war also wirklich in Ordnung (Kapitel 3).
Wir lesen weiter die Kapitel 4 bis 7. Nun steigen die 3 Freunde mit in die Diskussion ein und jeder von Ihnen hat eine bestimmte Meinung, die wir auch heute noch in den verschiedensten Kirchen vorfinden. Als erstes ergreift Eliphas das Wort, sein Name bedeutet „Gott ist reich“ und er ist der Ansicht, dass Gott nach dem Prinzip von „Saat und Ernte“ bestraft.
Als erstes lesen wir die Kapitel 4 und 5 und sehen uns an, wie dieser Eliphas Hiob trösten will:
Gleich in den ersten Versen von Kapitel 4 erfahren wir etwas über Hiob, was wir aus den ersten Kapiteln noch nicht kennen: er war bekannt dafür, dass er stets anderen geholfen und zur Seite gestanden hat, „nun bist du dran, dass es dir mal schlecht geht“ (Verse 3-5). Außerdem sei er selbst schuld, er habe etwas falsch gemacht (Vers 7).
Ist dies nicht eine merkwürdige Art des Tröstens? Würden wir wirklich einem Bruder, der gerade zum 3. Mal seinen Job verloren hat, sagen, er sei selbst schuld, er solle überlegen, was er falsch gemacht hätte? Würden wir wirklich nach jemanden treten, der schon auf dem Boden liegt?
Aber was, wenn es doch stimmt, wenn er immer wieder gekündigt wird, weil er nicht zuverlässig ist, wenn er laufend unpünktlich ist und seine Arbeit nicht ordentlich macht, weil er keine Lust hat? Gehört es dann nicht zu den Pflichten eines echten Freundes, ihm dies auch zu sagen?
Ja, das stimmt, aber es kommt auf den richtigen Zeitpunkt an. In dem Moment sind wir erst mal als Tröster gefragt, wir müssen ihm erst wieder auf die Beine helfen und dann, wenn er wieder richtig steht ohne Krücke, dann können wir ihn liebevoll darauf hinweisen, dass er selbst etwas ändern muss, auch hier kommt es auf das „wie“ an.
Eliphas verflechtet hier geschickt Wahrheit und Lüge. Wenn 80% von dem was er sagt stimmt und der Rest Lüge ist, dann fällt es schwer, die Wahrheit von der Lüge zu unterscheiden oder sogar, dies überhaupt zu erkennen. So sagt er:
Aber
Erkennen wir, was gemeint ist und wie gefährlich solch eine Vermischung von Wahrheit und Lüge ist? Wir merken es dann auch an Hiobs Reaktion darauf.
Sie hatten 7 Tage schweigend bei Hiob gesessen, bis er das Schweigen bricht und sagt, wie er sich fühlt – wir sind heute noch betroffen von dem, was wir die Woche davor gelesen haben, wie schlimm es für Hiob ist – und Eliphas antwortet ihm, indem er sagt, er Ernte nur, was er sät, er sei selbst Schuld daran *grummel
Wir lesen weiter die Kapitel 6 und 7 und hören uns Hiobs Antwort an: Wie fühlt er sich jetzt, wo Eliphas ihn „getröstet“ hat?
Er fühlt sich einsam und verlassen, er fühlt sich wie unter der Last vom „Sand des Meeres“ (Kapitel 6:3). Stellen wir uns vor, welch eine schwere Last es ist, wenn man uns mit dem Sand des Meeres überhäufen würde. Das hört sich nicht so an, als hätten ihn die Worte des Freundes getröstet, eher im Gegenteil. Er ist noch verzweifelter als vorher.
Was denkt er, woher seine Probleme kommen? Er denkt, das käme von Gott selbst (Vers 4). Er weiss ja nichts von dem Streit im Himmel. Wissen wir noch, warum Gott Hiob prüft?
Weil Satan Hiob prüfen lassen wollte, da dieser seiner Ansicht nach Gott nur dient, weil er etwas dafür bekommt. Jehova lässt ihn machen. Daher ist das Gefühl von Hiob, er sei „von Gott verlassen“ in gewisser Hinsicht richtig.
Aber bedeute das, dass Jehova ein launischer Gott ist, dass er gibt und nimmt, wie es ihm gerade in den Sinn kommt, um ihn zu prüfen? Wir dürfen nicht vergessen, dass das Ganze nicht Jehovas Idee war, sondern vom Satan ausging.
Hiob möchte am liebsten sterben. Aber wer sollte ihm den Tod bringen? Gott selbst (Verse 8-9). Warum war das sein „Verlangen“? Es wäre für ihn ein Trost, Gott bis zum Schluss treu gewesen zu sein (Vers 10). Können wir dies verstehen und nachvollziehen?
Nun ist Hiob so verzweifelt, dass er seine Freunde angreift (Verse 15-16). Warum? Womit vergleicht er sie?
Er sagt, sie wären wie ein Wildbach: zur Regenzeit sprudelt er über, ist ein reißendes Gewässer, aber im Sommer, wenn es heiß ist und man sich nach Abkühlung sehnt, dann ist er nur ein kleines Rinnsal, fast ausgetrocknet und daher sinnlos und unbrauchbar in dieser Hinsicht. Im übertragenen Sinne sagt er hier: „Nun, wo es mir schlecht geht und ich euch brauche, verlasst ihr mich. Ich kann euch nicht gebrauchen, ihr seid mir keine Hilfe“?.
Hier müssen wir uns die Frage stellen, was wir selbst für Freunde sind? Es muss ja nicht sein, dass Eliphas ihn hier ganz gezielt und bewusst entmutigt. Auch wir könnten einen anderen in Not unbewusst entmutigen anstatt zu trösten, wie es unsere Absicht war. Manchmal reisen wir den anderen unbewusst nieder.
Wir brauchen Freunde um uns herum, die uns aufbauen, die aber auch hinterfragen. Wie vorhin bereits angeführt, kommt es auf das wann und wie an, auf den richtigen Zeitpunkt und die Art und Weise.:
Weiter geht es mit Kapitel 7 und wir fragen uns, wie lange diese unerträgliche Situation bereits für Hiob anhält?
In Vers 3 spricht er von „Monden der Nichtigkeit“. Inwiefern sagt dies etwas über den Zeitraum aus? Was wird denn in Monden gemessen? Ein Mondzyklus macht einen Monat aus. Wenn er hier von Monden redet, dann bedeutet dies, dass die Situation bereits mehrere Monate anhält. Es war also nicht nur ein kurzes Intermezzo.
Dann beschreibt er wieder seine Krankheit und fängt an, mit Gott zu diskutieren. Wo ist sein Problem mit Gott?
„Warum vergibst du mir mein Unrecht nicht? Kannst du keine Sünde übersehen? Denn bald liege ich unter der Erde, und wenn du mich dann suchst, bin ich nicht mehr da.«“
Hiob 7:21 HFA
Wieder einmal fragt er nach dem „Warum?“. Er weiss, es gibt Missetaten in seinem Leben und fragt: „warum kannst du mir nicht einfach vergeben?“
Hier kam in der Gruppe die Frage nach dem Konzept „biblischer Seelsorge“ auf. Hier ist das Ziel, dem Betreffenden in Jüngerschaft zu helfen, ihm zu helfen, Gott ähnlicher zu werden. Dafür sind die Mentoren da. Hiobs Freunde hingegen reissen ihn nieder. Hier fand das Konzept keine Anwendung, hier kommen nur Schuldzuweisungen, die Hiob nicht weiter helfen, eher im Gegenteil.
Wenn wir den zweiten Teil von Vers 21 noch mal lesen, dann sehen wir, dass Hiob denkt, eine unheilbare Krankheit zu haben und dass er bald sterben muss – aber er hat nicht gegen Gott gesündigt in seinen Worten. Auch wenn einige das so sehen und es manchmal so aussieht, denn am Ende vom Buch Hiob greift Gott ein:
„Nachdem der Herr dies alles zu Hiob gesagt hatte, wandte er sich an Elifas aus Teman: »Ich bin voller Zorn über dich und deine beiden Freunde, ihr habt nicht die Wahrheit über mich gesagt, so wie mein Diener Hiob es tat!“
Hiob 42:7 HFA
Heute ging es also darum, wie wir andere trösten und wie es richtig wäre: Wir müssen den Hilfesuchenden erst aufbauen und dann, wenn er wieder steht, dann ehrlich aber liebevoll auf seinen eigenen Anteil auf der Situation hinweisen.
Um ganz klar zu machen, wer da nun spricht, werden wir auch künftig zwei Leser haben. Einen, der die Rede des Freundes vorliest und einen, der Hiobs Antwort vorliest, so dass es ganz klar in unserem Gedächtnis bleibt, wer was gesagt hat. Bei der Menge des Stoffes könnten wir sonst einiges durcheinander bringen und wir wir gerade im letzten Kapitel vom Buch Hiob gelesen haben, sagt Jehova selbst, dass das, was die Freunde sagen, Unsinn ist, wohingegen Hiob die Wahrheit redet?
Zum Schluss von dem Buch muss Hiob für seine drei Freunde Fürbitte leisten, da sie aus Gottes Sicht falsch lagen:
„Nachdem der Herr dies alles zu Hiob gesagt hatte, wandte er sich an Elifas aus Teman: »Ich bin voller Zorn über dich und deine beiden Freunde, ihr habt nicht die Wahrheit über mich gesagt, so wie mein Diener Hiob es tat! Bringt nun sieben junge Stiere und sieben Schafböcke, geht damit zu meinem Diener Hiob und bringt sie als Brandopfer dar! Hiob soll für euch beten, denn nur ihn will ich erhören und euch um seinetwillen nichts Böses tun. Denn ihr habt nicht wie er die Wahrheit über mich gesagt.«“
Hiob 42:7-8 HFA
Es ist ganz wichtig, dass wir diese beiden Verse im Sinn behalten, während wir die Reden der Freunde lesen, damit wir nicht in eine Falle tappen. Denn viele der Kommentatoren, die ich zur Zeit zum Bibelbuch Hiob lese, machen Hiob Vorwürfe und sehen ihn und seine Gefühle und Reden als Abfall von Gott oder ähnliches. Teilweise bekomme ich selbst solche negativen Gefühle beim Lesen. In letzter Zeit habe ich unter der Woche oft mit Thom darüber diskutiert, dass unter anderem der Eliphas doch recht hat, auch wenn es falsch angewandt ist, da wir aus den ersten beiden Kapiteln wissen, dass Hiob eben nicht leidet, weil er irgendwas falsch gemacht hat. Daher prägen wir uns bitte die eben zitierten Verse gut ein und behalten wir sie beim Lesen dieses Bibelbuches im Sinn?
Wieder einmal sehen wir, wie wichtig es ist, die Bibel im Zusammenhang zu lesen und nichts aus dem Kontext zu reißen.
Diese Woche lesen wir die Kapitel 8 bis 10, der zweite Kumpel gibt seinen Senf dazu und Hiob antwortet ihm. Warum ich das hier so respektlos formuliere? Lies doch einfach schon mal die 3 Kapitel, spätestens am Sonntag wirst du meine Worte verstehen, es bleibt spannend ?
„Bei Eliphas sahen wir, dass wir nicht alles nach unseren Gedanken und Erfahrungen beurteilen können und dürfen. Wir können uns leicht täuschen. Oft spielen Sympathie und Antipathie leider noch mit. Fragen wir doch immer: „Was sagt die Schrift?“ Nur im Lichte des Wortes Gottes erkennen wir die Dinge, wie Gott sie beurteilt. Wir lernen uns selbst kennen und haben Ursache, uns immer wieder vor dem Herrn zu beugen, um schonungslos alles zu verurteilen, was nicht zur Ehre des Herrn ist. Möchten wir hart gegen uns selbst, aber milde gegen andere sein.
Das Ich steht bei Eliphas auch im Vordergrund (Vers 3). Trotz seiner Erfahrung irrt er, indem er alles nach seinem Maßstab beurteilt. Geht es allen Gottlosen – sie werden hier Narren genannt – immer so, wie er es schildert? Denken wir nur an Psalm 73. Dadurch, dass es gerade den Gottlosen so gut ging, wäre Asaph fast abgeglitten und an der Gerechtigkeit und Liebe Gottes verzweifelt.
Ist der Mensch wirklich zur Mühsal geboren? Gott hatte den Menschen in Seinem Bilde erschaffen. Die Mühsal kam durch den Sündenfall.
Deshalb ist jeder Mensch ein Mühseliger und Beladener durch die Sünde. Welch eine Gnade, dass wir Den kennen dürfen, welcher sagt: „Kommet her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben“ (Mt 11,28).
Gewiss hat Eliphas Recht, wenn er seinen Freund darauf hinweist, Gott zu suchen, den Allmächtigen, den Gott, der Wunder tut (Ps 77,14)….“
Auszug aus: Erich, Bonsels. „Geläutert im Schmelztiegel Gottes.“ Christliche Schriftenverbreitung e.V. iBooks.
Schmerzerfüllt ist die Antwort Hiobs. Er wünschte, dass sein Gram gewogen und sein Missgeschick auf die Waagschale gelegt würde. „Denn dann würde es schwerer sein als der Sand der Meere; darum sind unbesonnen (verwegen) meine Worte.“
Fast 1600 Jahre später stand ein Mann gleichsam vor einer Waage und wog. Nicht sein Gram, sein Missgeschick oder seine Leiden für Christus hatten das Übergewicht. Nein! Das „über die Maßen überschwängliche, ewige Gewicht von Herrlichkeit“ brachte die Waagschale zum Sinken. Warum zerbrach er nicht unter den Leiden, Verfolgungen, Schlägen und den seelischen Belastungen? Er schaute nach oben! Er sah in den geöffneten Himmel! Vor seinen Blicken stand eine Person, der Herr Jesus (2. Kor 4,16–18)!
Was steht vor unseren Blicken? Was hat in unserem Leben das Übergewicht? Ist es der Herr Jesus oder sind es die Umstände?
(Aus dem Kommentar von Erich Bonsels)
Und genau hier setzt die „biblische Seelsorge“ an: nicht auf die äußeren Umstände gucken, das ist nur die Hitze. Wir können auch trotz und mit den widrigen Umständen glücklich sein.
Kurzes Beispiel:
Meine Reaktion Problemen und Stress. Gewöhnlich geht es mir schlecht, ich rege mich auf und mache mir Sorgen. Dann heule ich mich bei Thomas aus und steigere ich mich meist da rein.
Diese Woche saß ich gerade an der Wiederholung vom Sonntag, als mal wieder eine Situation die altbekannten Gefühle hochkommen ließ, ich war allein und Thom noch auf Arbeit. Ich habe ihm kurz eine Info geschrieben und dann dem Impuls widerstanden, mich darüber aufzuregen – sondern „einfach“ mit der Zusammenfassung weiter gemacht. Und ich kam richtig gut voran, meine Gedanken waren fast ganz von dem Vorfall weg.
Ziemlich ungewöhnlich bei mir, aber mein Verhalten war auch diesmal anders.
Nachdem Thom wieder zu Hause war, haben wir drüber geredet und kurz kam die Panik wieder hoch. Aber statt nich rein zu steigern, habe ich weiter an dem Stoff vom Gottesdienst gearbeitet.
Die Umstände waren dieselben wie immer – durch die es mir dann so schlecht geht, dass garnichts mehr geht, angefangen mit Schmerzen über Panik und Schlaflosigkeit. Aber dieses mal habe ich anders reagiert. Gottes Wort war in dem Moment wichtiger – Vielleicht auch, weil es gerade um Hiob ging und dass er nicht begriff, warum Gott dies zuließ?
Denn Thom sagt immer: „wenn es Gottes Willen ist, dann kann diesem Projekt hier auf dem Hof niemand schaden, egal wie mächtig er auch ist und welche machte er zur Hilfe hat. Und wenn es nicht mehr Gottes Wille ist, dann nutzt auch kein abstrampeln, dann ist das so, dann müssen wir „sehen“, was nun sein Wille für uns ist“.
Ich kann es fast auswendig daher beten, weil er es immer wieder gesagt hat in den letzten Jahren, wenn es Probleme gab. Aber diesmal konnte ich mich damit beruhigen und mich auf das konzentrieren, was wirklich wichtig ist.
Auch als heute Vormittag kurz die Panik wieder hoch kam, habe ich mit der Zusammenfassung weiter gemacht und die Panik hat sich wieder gelegt, ich bin sogar ganz fertig geworden und konnte die Zusammenfassung online stellen ?.
Das ist, was Erich Bonsels hier sagt: wer ein gutes Verhältnis zu Gott hat, kann auch in ungünstigen Umständen Freude haben und glücklich sein. Da fällt mir ein, dass ich mir noch mal die Ansprache vom Willow Creek von Samstag anhören wollte, denn da ging es darum, wie selbst jemand mit Depressionen in Gott Freude finden kann: „Fördere die Freude“
„Und ich, ich weiß, dass mein Erlöser lebt…“. Er wusste sogar um die Auferstehung und vieles andere. Dennoch ist bei ihm alles dunkel. Seine Worte sind verwegen. Er sieht Gott als einen Feind an. War dies nur bei Hiob so, oder war es nicht so ähnlich auch bei uns damals oder jetzt, als wir in besonders schweren Situationen waren?
Kein Ausweg, keine Hilfe, kein Lichtblick! Von den Menschen enttäuscht, verlassen, einsam, so dass wir am Leben verzweifelten!
War es wirklich so? Nein, Er war doch da! Auch in diesen Umständen war Er derselbe, nur wir sahen Ihn nicht. So ist es für jeden, der sich gegenwärtig in Übungen befindet.“
Auszug aus: Erich, Bonsels. „Geläutert im Schmelztiegel Gottes.“ Christliche Schriftenverbreitung e.V. iBooks.
Da es so gut passt, rüber kopiert, hatte ich vor einigen Wochen zu Joseph geschrieben…:
Die Geschichte … Thom und ich auch aus eigener Erfahrung:
Ich denke da besonders an die Jahre 2007 und 2008: ohne eigenes Verschulden drohte uns die Zwangsräumung. Fast ein Jahr hatten wir – besonders ich, Thom was da ruhiger – mit der Angst gelebt, unsere Wohnung leer und versiegelt vorzufinden, wenn wir von Unternehmungen wieder kamen. Dann bekamen wir einem Termin, es war nicht einmal mehr 4 Wochen Zeit und aus menschlicher Sicht war es unmöglich, etwas anderes zu finden. So war unsere Aussicht eigentlich, mit einem Minderjährigen Kind in die Obdachlosenunterkunft oder „unter die Brücke“ zu ziehen. Auf dem letzten Drücker bekamen wir „wie durch ein Wunder“ diese Wohnung hier. Wir selbst wären nie auf die Idee gekommen, hier in der Gegend was zu suchen.
Letztendlich hat sich das hier zum Segen erwiesen, nicht nur für uns, denn so haben wir hier Goerings und rock Berlin kennen gelernt und durch das gemeinsame Grillen wurden Unter anderem Sandra und Asteid aufmerksam, es entwickelte sich hier so was wie eine Großfamilie. Sandra sagte mal, es sei so, als hätte es sein sollen, dass wir uns hier alle treffen. Sie hat sich vor zwei Jahren im Pool im Wohnzimmer von Goerings taufen lassen.
Das, was wir hier machen, ist die gelebte Vision von Rock Berlin. Ohne unsere Zwangsräumung und dass wir hier her gekommen sind, wären wir niemals auf die Idee gekommen. Inzwischen kommen dadurch weitere Leute zu Gott, die ihn bisher noch nicht kannten
Gott hatte zwar die Zwangsräumung zugelassen, aber nicht, dass wir obdachlos werden. Er hat es für uns und auch andere zum Guten gewendet
Fakt ist, dass wir durch die Isolation unserer ersten 7 Ehejahren unsere Beziehung sehr gestärkt worden ist, denn „zu wem hätten wir gehen sollen?“ und dass wir Jehova auf eine Weise näher gekommen sind, wie es wohl anders eher unwahrscheinlich gewesen wäre.
Ja, man hatte es geschafft, dass bei den Zeugen Jehovas raus geflogen sind und dass wir keinerlei Chance auf eine Wiederaufnahme hatten, egal, was wir alles unternommen haben. Aber diese Zeit hat uns vorbereitet für das, was wir heute hier tun.
Das, was als Fluch gedacht war, hat sich zum Segen gewandelt, nicht nur für uns, sondern auch für andere und wir verspüren hier immer wieder auf besondere Weise Gottes Segen – gerade erst am letzten Donnerstag hatten wir ein sehr gravierendes Erlebnis beim Hauskreis
Soviel zu dem Thema „Der Segen Gottes – wie sieht das aus?“. Nicht nur Theorie, die wir in der Bibel gelesen und am Sonntag besprochen haben, sondern auch schon am eigenen Leib erlebt ??
„Hiob wollte von Gott zermalmt werden. Das tut Gott niemals. Selbst wenn Seine Wege hart und schwer sind, so ist es dennoch Seine Liebe (Jes 28,28–29; Heb 12,4–12). Es sind Seine Erziehungswege mit uns zur Bildung unserer Herzen.
Wie gut, wenn wir uns beugen unter Seine mächtige Hand! Sicher war Hiob untadelig im Wandel gewesen, aber es fehlte ihm die demütige Gesinnung. David betete: „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist und leite mich auf ewigem Wege!“ (Ps 139,23–24). Möge der Herr auch uns zeigen, ob bei uns ein Weg der Mühsal gefunden wird, der zum Schmerze führt, und uns auf rechtem Wege leiten!
„Dem Verzagten gebührt Milde von seinem Freunde …“ Lasst uns dies wohl bedenken! Wenn wir selbst in schwierigen Umständen waren, sollten wir gelernt haben. Oft sind wir hart gegen andere und wehleidig gegen uns selbst. Lasst uns milde sein in der Beurteilung unserer Mitgeschwister, besonders derer, die in Leid und Trübsal sind! Möge herzliches Erbarmen und tiefes Mitgefühl in unseren Herzen sein, damit wir fähig werden, den göttlichen Balsam in die Herzen Schwergeprüfter auszugießen! Der Herr wolle uns dabei helfen!“
Auszug aus: Erich, Bonsels. „Geläutert im Schmelztiegel Gottes.“ Christliche Schriftenverbreitung e.V. iBooks.
Als zweiter antwortete sein Freund Bildad, der Schuchiter. Seine Worte sind hart und scharf wie ein Messer. Er verletzte Hiob tief in der Seele, indem er unterstellt, dass Hiobs Kinder gesündigt hätten und ihr tragischer Tod die gerechte Strafe Gottes sei. Auch unterstellt er Hiob persönliche Ungerechtigkeit und Unlauterkeit. Das „wenn deine Kinder …“ und das „wenn du …“ zeugen von Misstrauen einerseits und Überhebung und pharisäischem Hochmut andererseits. Wie muss es den tiefverwundeten, aus seinem inneren Gleichgewicht geworfenen Mann geschmerzt haben! Es waren Messerstiche durch sein Herz.
Kann man so einem Schwergeprüften dienen? Nein und nochmals nein. Hätte Bildad ähnliche Prüfungen erlebt, so würde er gewiss andere Worte für seinen Freund gefunden haben. Sind wir nicht auch manchmal gefühllos und kalt Schwergeprüften gegenüber? Möge der Herr uns bewahren!
(aus dem Kommentar von Erich Bonsels)
In diese Lage kam er aber erst durch den „Trost“ seiner Freunde. Mit dem, was sie zu Seinem Trost sagten, brachten sie ihn erst in die Position, dass er dachte, sich verteidigen zu müssen. Dadurch hatte er den Blick nicht mehr auf Jehova gerichtet, denn sie griffen ja ihn an, behaupteten, er habe gesündigt und er wusste ja, dass dies nicht stimmt
Gottesdienst vom 26. November
Wie ihr wisst, lesen wir inzwischen gemeinsam das Bibelbuch Hiob – bisher haben wir die ersten 7 Kapitel gelesen und wissen, worum es eigentlich geht:
Es geht um einen Streit im Himmel. Jehova (oder auch Jahwe) und Satan waren sich einig, dass Hiob ein besonders gottesfürchtiger Mann war, scheinbar der einzige überhaupt zu dieser Zeit. Aber es herrschte Uneinigkeit über seine Motivation, denn Satan behauptete, dass er dies nur aus Eigennutz tun würde, weil er von Gott gesegnet war und dass es ihm nicht um Gott selbst ginge (Kapitel 1). Um dies ein für alle mal zu klären, ließ Jehova den Satan machen, er durfte ihm alles nehmen, nur sein Leben war tabu. Und so nahm dieser ihm alles, seine Habe, seine Angestellten, seine Kinder; die Frau lehnte sich gegen ihn und Gott auf und als Krönung wurde er mit einer schlimmen Krankheit geschlagen.
Satan hatte Hiob wirklich alles genommen, trotzdem hielt dieser weiterhin an Gott fest, er war der Ansicht, dass man nicht nur das Gute annehmen müsse. Als er total am Ende war, bekam er Besuch von drei seiner engeren Freunden, die so geschockt über seinen desolatent Zustand waren, dass sie 7 Tage schweigend bei ihm saßen (Kapitel 2).
Nach dieser Zeit brach Hiob sein Schweigen und alle waren betroffen, wie deprimiert er war, er wünschte sich tot zu sein, ja nicht einmal geboren worden zu sein. Wir hatten geklärt, dass wir Gott in so einer Situation ruhig nach dem Warum fragen dürfen. Denn zum einen weiß er es eh schon, da er uns ins Herz sehen kann und zum anderen gehört es zu einer wirklich gesunden Beziehung, dass man über alles reden kann. Seine Beziehung zu Gott war also wirklich in Ordnung (Kapitel 3).
Gestern haben wir die Erwiderung von Eliphas auf Hiobs Rede gelesen. Er vertritt die Ansicht von Saat und Ernte und genau das sagt er ihm: er sei ja selbst schuld, da er gesündigt habe. Zum einen stimmt das, was der „Freund“ sagt, zu 20% nicht, denn er reißt die Dinge aus dem Zusammenhang. Aber genau das ist die perfide Masche vom Widersacher, dass der größte Teil stimmt und man daher den Rest auch schluckt. Falls Eliphas die Absicht hatte, den Freund zu trösten, dann hat er das Gegenteil erreicht. Er entmutigt ihn eher, Hiob wehrt sich, ist sich keiner Schuld bewusst und verteidigt seine Integrität. (Kapitel 4-7)
Diese Woche lesen wir die Kapitel 8 bis 10, der zweite Kumpel gibt seinen Senf dazu und Hiob antwortet ihm. Warum ich das hier so respektlos formuliere? Lies doch einfach schon mal die 3 Kapitel, spätestens am Sonntag wirst du meine Worte verstehen, es bleibt spannend ?
Wir freuen uns auf euch?
Bildads Antwort ist eine neue Prüfung für Hiob.
Es ist gut für uns, daß wir im Worte Gottes eine Aufzählung der unbeschreiblichen Übungen haben, die notwendig sind, um uns zu lehren, daß der Mensch in sich selbst nichts ist. Selbst Menschen, die den Anspruch erheben, unsere Freunde zu sein, bringen uns nur noch mehr in Trübsal.
Bildad macht Hiob die schwersten Vorwürfe und sagt, daß die Worte seines Mundes ungestümer Wind sind, und wenn er lauter und rechtschaffen wäre, würde Gott zu seinen Gunsten aufwachen. Dadurch richtet er Hiobs Sinn noch mehr auf ihn selbst und nimmt an, daß seine Prüfungen die gerechte Vergeltung für die Sünde seien und nicht – wie es in Wahrheit war – die Zucht Gottes, die ihn dazu führen wollte, mit seinem Ich zu Ende zu kommen. Hiob ist nun nicht mehr so sehr mit seinem Elend beschäftigt als vielmehr damit, sich vor seinen Freunden zu rechtfertigen.
Es ist schmerzlich und grausam für die Seele, wenn Freunde die Anklage erheben, daß man so großes Elend verdient habe. Hiob wußte, daß er nichts getan hatte, wodurch er es verdient haben könnte: aber er mußte lernen, daß er auf nichts Anspruch erheben konnte, und das wußten seine Freunde ebenso wenig; sie bestanden auf dem Grundsatz der Rechtschaffenheit.
(aus dem Kommentar von J.B Stoney)
Als zweiter antwortete sein Freund Bildad, der Schuchiter. Seine Worte sind hart und scharf wie ein Messer. Er verletzte Hiob tief in der Seele, indem er unterstellt, dass Hiobs Kinder gesündigt hätten und ihr tragischer Tod die gerechte Strafe Gottes sei. Auch unterstellt er Hiob persönliche Ungerechtigkeit und Unlauterkeit. Das „wenn deine Kinder …“ und das „wenn du …“ zeugen von Misstrauen einerseits und Überhebung und pharisäischem Hochmut andererseits. Wie muss es den tiefverwundeten, aus seinem inneren Gleichgewicht geworfenen Mann geschmerzt haben! Es waren Messerstiche durch sein Herz.
Kann man so einem Schwergeprüften dienen? Nein und nochmals nein. Hätte Bildad ähnliche Prüfungen erlebt, so würde er gewiss andere Worte für seinen Freund gefunden haben. Sind wir nicht auch manchmal gefühllos und kalt Schwergeprüften gegenüber? Möge der Herr uns bewahren!
Auch stützt sich Bildad auf die Überlieferungen der Väter, auf die Tradition. Ganz gewiss ist das, was die Väter erforscht haben, von großem Wert. Das ist auch auf geistlichem Gebiet so. Doch hüten wir uns, ihre Aussprüche und Gedanken nur der Form nach anzunehmen oder sie als Dogma hinzustellen. Leider geschieht dies vielfach in unseren Tagen. Die Grenzen der Väter möchten wir nicht verrücken, aber bedenken wir, dass sie schwache Menschen waren wie wir. So sehr wir sie schätzen und das, was der Herr ihnen gegeben hat, das Wort Gottes selbst bleibt immer noch Richtschnur und Kompass für uns, sonst können wir eingleisig werden und ein begrenztes Blickfeld und ein einseitiges Urteilsvermögen haben. „Was du ererbt von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen.“ Das persönliche Erforschen des Wortes Gottes und die innige Gemeinschaft mit Ihm führen uns in die Wahrheit. Sein Geist will uns „in die ganze Wahrheit leiten“, wie Er es auch bei unseren Vätern getan hat. Ein Erbe zu erhalten, ist eine wertvolle, aber auch eine gefährliche Sache. Wertvoll ist sie insofern, als man sie umsonst bekommt, ohne Anstrengung. Gefährlich ist sie deshalb, weil man es meist nicht zu schätzen weiß. Dadurch steht die Tradition dem Wirken Gottes vielfach im Wege. „Das Wort … und mein Geist bestehen in eurer Mitte“ (Hag 2,5). Auch heute noch! Ihm sei Dank!
Im Grunde genommen ist ja die größte Erkenntnis Stückwerk. Sie wird vergehen. Wir wissen nichts! Wenn wir in dieser Demut dastehen, dann werden wir von oben Worte der Gnade bekommen, um Gebeugte in ihrer Drangsal zu trösten, anstatt ihnen mit Wahrheiten den Kopf zu waschen. Ein Bruder sagte auf einer Konferenz: Die Wahrheit kann so klar sein wie der Mond, aber auch so kalt!
Was Bildad sagte, waren einseitige Wahrheiten, dazu noch falsch angewandt. Wo war die Liebe? Trotz allem aber hat er noch in Vers 21 ein gutes Wort für seinen Freund. Wo jedoch so viel zerschlagen wurde, fällt schließlich auch ein gutes Wort nicht mehr ins Herz.
(aus dem Kommentar von Erich Bonsels)
Nun erkennt Hiob Gott an; er wendet sich zu Ihm; aber während er die Größe und Macht Gottes anerkennt, benutzt er sie nur, um den Abstand zwischen sich und Gott zu zeigen, und daß sie einander nicht auf gleicher Ebene begegnen können; aber wenn das möglich wäre, würde er sich nicht fürchten.
Wir sehen, daß seine Seele eine Verbindung zu Gott besitzt: aber seine Freunde haben ihm Gott als den Richter vorgestellt, indem sie andeuteten, daß der Raub der zeitlichen Güter eine Strafe für die Sünde ist, und das schließt natürlich ein, daß das Gegenteil, ihr Vorhandensein, eine Belohnung für die Rechtschaffenheit darstellt.
In dieser neuen Übung sieht Hiob Gottes Größe, nicht aber Seine Sorge für ihn, der sich in Seiner Hand befindet; und er meint, daß er nichts tun könne. Er sieht keine Logik in ihr und betrachtet sie als willkürlich. Wenn er einen Schiedsmann hätte, der sie auf gleichen Boden stellen würde, könnte er seine Sache verteidigen, aber so besteht für ihn keine Hoffnung. „Ich hätte verscheiden, und kein Auge hätte mich sehen sollen!“ so ruft er aus.
(aus dem Kommentar von J.B Stoney)
Es scheint so, als gäbe Hiob seinem Freunde Bildad recht. Obwohl dessen Worte scharf waren wie ein Messer, reagiert Hiob nicht auf die unwahren Unterstellungen seines Freundes. Hiob erkennt an, dass in Gottes Augen kein Mensch gerecht ist. Gottes Weisheit und Allmacht hebt er hervor und erkennt Ihn als den Schöpfer und Erhalter des ganzen Universums an. Aber dieser Gott ist für ihn ein Richter, einer, der ihn nicht beachtet und vorübergeht. Ein Gott, der ihm Leiden zufügt und Seinen Zorn an ihm auslässt. „Er, der mich zermalmt durch ein Sturmwetter und meine Wunden mehrt ohne Ursache; Er erlaubt mir nicht, Atem zu holen, denn er sättigt mich mit Bitterkeiten.“ Wie getrübt ist der Blick dieses Mannes, dem Gott einmal ein so wunderbares Zeugnis ausstellen konnte! Dem großen Gott unterstellt er Ungerechtigkeit, indem er sagt, dass Er den Vollkommenen und den Gesetzlosen vernichte.
Obwohl Hiob zum Ausdruck bringt: „… wie könnte ein Mensch gerecht sein vor Gott?“, hält er sich selbst für vollkommen. Indem er sein schnell dahingleitendes Leben betrachtet, möchte er gern seinen Kummer vergessen, jedoch seine Schmerzen gönnen ihm keine Ruhe.
Ein Widerspruch in ihm ist dadurch entstanden, dass er keine Gemeinschaft mit Gott mehr hat. Wie wichtig ist deshalb die ungetrübte Gemeinschaft mit Gott! Wachen wir ängstlich darüber, dass sie nicht gestört oder gar unterbrochen wird.
Viele Gotteskinder leben in inneren Widersprüchen und im Zwiespalt und sind dabei sehr unglücklich. Nur in innerer Gemeinschaft mit dem Herrn liegt das wahre Glück, der tiefe Friede und die ungetrübte Freude. „In deinem Lichte werden wir das Licht sehen“ (Ps 36,9).
(aus dem Kommentar von Erich Bonsels)
Wieder die Frage nach dem warum
Hiob war todunglücklich. Bitterkeit erfüllte seine Seele. „… lass mich wissen, worüber du mit mir rechtest“, so spricht er zu Gott. Wenn auch Hiob diese Frage aus falschen Beweggründen heraus stellte, so liegt doch für uns eine tiefe Belehrung in derselben.
In Leiden und Trübsalen dürfen wir Hiobs Frage auch anders stellen: lass mich wissen, wozu Du mir gerade diese Prüfung sendest!
Leider fragen wir oftmals: Warum, Herr? Darauf gibt Er uns dann keine Antwort. Aber fragen wir, wozu dieses und jenes dienen soll, so zeigt Er es uns. Dann wird die Trübsal zum Segen.
(aus dem Kommentar von Erich Bonsels)
Gottesdienst vom 3. Dezember
Gestern haben wir uns mit der 1. Rede von Buildad beschäftigt und Hiobs Antwort darauf. Diese Woche lesen wir weiter die Kapitel 11-14
Wir freuen uns auf euch ?
(((da ich wegen Krankheit nicht anwesend war, wird die Zusammenfassung davon später nach gereicht)))
Aus „Geläutert im Schmelztiegel Gottes“
Der die Trauer und die Tränen und die müden Herzen kennt, die sich liebend an Ihn lehnen, auch bei ihrem Namen nennt.
Der zu trösten weiß die Armen, denen Mut und Kraft gebricht, und in Güte und Erbarmen freundlich saget: Sorge nicht!
Der auch weiß um alle Dinge, weiß, was jetzt dein Herz beschwert. Dem ein Vöglein nicht geringe, Wie viel mehr bist du Ihm wert!
Der in Leiden mit dir leidet und im Kampfe Siege gibt, was Sein treues Herz bereitet, einzig zeigt, wie Er dich liebt.
Dessen Name alle Namen übertrifft mit seinem Klang, möge nie in mir erlahmen, Jesus, Dir mein Lobgesang!
Unser Leben ist mit Unruhe gesättigt. Könnte es treffender ausgedrückt werden? Wie genau Gottes Wort ist! Überall ist Unruhe, innen und außen. Der Mensch kommt einfach nicht zur Ruhe. Satan hält ihn in Trab. Immer etwas Neues, schnell noch dieses, dann noch jenes – keine Zeit! Doch der Liederdichter zeigt uns einen Ruhort:
Es ist eine Ruh‘ gefunden, für alle fern und nah,
in des Gotteslammes Wunden, am Kreuze auf Golgatha!
(aus dem Kommentar von Erich Bonsels)
Das merken wir hier auch gerade wieder. Wir werden durch den ganzen Stress so in Atem gehalten, dass ich die letzten beiden Wochen nicht zur Zusammenfassung gekommen bin. Heute finde ich endlich mal wieder Zeit, die Kommentar Reihen zu lesen
Gottesdienst vom 10. Dezember
Gestern haben wir uns mit der ersten Rede des Zophar beschäftigt und damit, was nach dem Tod eigentlich mit uns ist. In diesem Zusammenhang haben wir die Teilnehmer gebeten, zum nächsten mal in der aktuellen Idea (Ausgabe 47) die Seiten 20-21 zu diesem Thema zu lesen und sich selbst eine Meinung zu bilden und diese dann auch biblisch begründen zu können.
Diese Woche lesen wir Hiob, die Kapitel 15-17. Wir freuen uns auf euch
Auf unsere Worte achten
Im Übrigen bringt er nichts Neues, sondern das, was auch Bildad und Zophar schon ausgesprochen hatten. Die Verse 14–16 erinnern uns an Hiob 14,1–4 und Hiob 25,4. Ja, darin hat er recht: Der Mensch ist unrein durch die Sünde, und selbst die Himmel sind verunreinigt, weil der Verkläger der Brüder dort noch Zutritt hat. Deshalb wird Gott für den ewigen Zustand eine neue Erde und einen neuen Himmel schaffen, wo es keine Sünde mehr geben wird. In Vers 20–25 beschreibt er den Gesetzlosen und die Strafen, die über ihn kommen werden. Sind diese Ausführungen auf seinen Freund Hiob gemünzt? Man kann,durch die Blume‘ Kinder Gottes sehr kränken und Dolchstöße von hinten geben.
Der Herr hört alles und beurteilt unsere Herzen. Einmal wird Er alles an seinen Platz stellen und das Verborgene der Herzen offenbar machen.
Das sollte uns vorsichtig im Urteil über andere machen, gerade deshalb, weil wir selbst irrende Menschen und mit Fehlern behaftet sind. Wo kämen wir hin, wenn wir keinen treuen und großen Hohenpriester hätten, der sich immer wieder für uns verwendet? Wenn wir keinen „Sachwalter“ hätten, der für uns eintritt, wenn wir gesündigt haben? Und wie oft sündigen wir noch, auch mit der Zunge!
„Setze, Jehova, eine Wache meinem Munde; behüte die Tür meiner Lippen“ (Ps 141,3).
Es war nur ein Wort, so schnell gesprochen,
verweht im Wind – und doch –
ein Messer war’s, das dort,
wo du es nie gedacht,
ein Herz zerstochen;
es blutet, Tränen fließen;
ein Wort, welch Unheil
hat es eingebracht!
Herr, setze eine Wache meinem Munde,
die Tür der Lippen, ach, behüte Du!
Damit ich glücklich wart‘ auf jene Stunde,
wo Du mich einführst in die ew’ge Ruh‘.
Ich möchte keinem Deiner Heil’gen dort begegnen,
den ich gekränkt, verwundet durch ein Wort.
Du wollest meine Lippen salben, segnen,
bis ich bei Dir, in ew’ger Ruhe dort!
E.B.
(aus dem Kommentar von Erich Bonsels)
Warum so „sinnloses“ Leid?
Meinst du, es läge auf der Straße deines Lebens
auch nur ein einz’ger Stein, ein hindernder, vergebens?
Er mag nun hässlich, groß sein oder klein,
glaub‘ nur, da wo er liegt, da muss er sein.
gewiss nicht, um dein Weitergeh’n zu hindern!
gewiss nicht, um dir Mut und Kraft zu mindern!
Nur darum legte in den eb’nen Sand
des Weges ihn dir eine güt’ge Hand,
damit du dir den Stein recht sollst beschauen
und dann mit Gott in gläubigem Vertrauen
darüber reden sollst und Ihn dann fragen,
was Er dir mit dem Hindernis zu sagen.
Und bist du Gott an jedem Stein begegnet,
so hat dich jeder Stein genug gesegnet!
(M. Feesche)
(aus dem Kommentar von Erich Bonsels)
Gottesdienst vom 24. Dezember
Letzte Woche haben wir uns mit Hiob Kapitel 18 und 19, mit der zweiten Rede des Bildad und Hiobs Antwort darauf beschäftigt. Diese Woche geht es weiter mit den Kapiteln 20 und 21, der zweiten Rede des Zophar und dem, was Hiob ihm darauf antwortet. Damit wäre dann die zweite Runde der Reden beendet.
Im Anschluss daran werden wir eine kleine „Weihnachtsfeier“ haben, zu der auch in diesem Jahr geladene Überraschungsgäste kommen werden. (falls noch jemand außer der Reihe kommen will, dann kontaktiert uns bitte, da dieses Festessen diesmal für eine bestimmte Personenzahl gekocht wird, nicht dass dann jemand in die Röhre guckt?)
Wir freuen uns schon auf euch
Gottesdienst vom 21. Januar
Nachdem wir heute Hiobs Antwort auf Bildads 3. Rede zu Ende gelesen haben, geht es am nächsten Sonntag mit Elihu weiter, dem 4. und jüngsten der Freunde. Wir lesen die Kapitel 32 bis 34
Wir freuen uns auf euch ?