1.Mose

Genesis
„Entstehung der Welt und des Menschen“

Bau einer Arche

edit 2010
um eine bessere Übersicht über die Gedanken zu haben, da wir bereits das 3. Jahr die Bibel ganz durchlesen, findet ihr hier eine Linkliste nach den jeweiligen Kapiteln sortiert

Edit 2014
und hier findet ihr die Gedanken sortiert nach Kapiteln

Edit 2017

hier als mp3 zum Anhören und hier findet ihr die Gedanken, Kommentare und ergänzenden Stoff den einzelnen Kapiteln zugeordnet

weiteren ergänzenden Stoff finden wir hier:

619 Kommentare

  1. Thomas sagt:

    Kapitel 1 und 2

    „Im Bilde Gottes“
    Adam war ein vollkommener Sohn Gottes, geschaffen im ‘Bild und Gleichnis’ Gottes. Doch „Gott ist ein Geist“, weshalb die Ähnlichkeit nicht äußerlicher Natur sein konnte (1. Mose 1:26; Johannes 4:24). Sie war in den Eigenschaften begründet, durch die der Mensch weit über den Tieren stand. Ja, Gott gab dem Menschen gleich zu Anfang Eigenschaften wie Liebe, Weisheit, Macht und Gerechtigkeit mit. Er stattete ihn mit Willensfreiheit und einem Sinn für geistige Dinge aus. Ein angeborenes moralisches Empfinden oder Gewissen versetzte ihn in die Lage, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden. Der Mensch besaß intellektuelle Fähigkeiten, so daß er über den Grund für seine Existenz nachsinnen, seinen Schöpfer besser kennenlernen und mit ihm vertraut werden konnte. So ausgerüstet, hatte Adam alles, was er brauchte, um seiner Rolle als Verwalter von Gottes irdischem Werk gerecht zu werden.

    Ein Sohn Gottes oder ein Wilder?
    Eine andere Beschreibung der Erschaffung des Menschen findet sich in 1. Mose 1:26. Gemäß diesem Bericht sagte Gott: „Laßt uns Menschen machen in unserem Bilde, gemäß unserem Gleichnis; und sie sollen sich untertan halten die Fische des Meeres und die fliegenden Geschöpfe der Himmel und die Haustiere und die ganze Erde und jedes sich regende Tier, das sich auf der Erde regt.“ Da Gott nach der Bibel ein Geist ist, muß sich der Ausdruck „in unserem Bilde“ offensichtlich auf Gottes Eigenschaften beziehen.

    Dieser Text erklärt — wie es die Evolution niemals könnte —, warum sich der Mensch so sehr vom Tier unterscheidet. Nur der Mensch kann über die Tiere und die Vegetation um ihn herum herrschen. Nur er hat ein Moralempfinden und ein Gewissen. Nur er verfügt über eine weitreichende Entscheidungsfreiheit und eine solche Intelligenz. Nur er kann sich der Existenz Gottes bewußt sein, und nur er hat die Gabe der Sprache bekommen und darf sogar mit Gott sprechen. In der Zeitschrift Journal of Semitic Studies heißt es: „Die menschliche Sprache ist ein Geheimnis; sie ist eine göttliche Gabe.“

    Evolutionisten stellen die ersten Menschen als primitiv und wild dar. Zweifellos begingen einige der ersten Glieder des Menschengeschlechts Grausamkeiten. Doch auch der neuzeitliche Mensch ist brutal, wie die einhundert Millionen Kriegstoten unseres Jahrhunderts bezeugen. Bis auf den heutigen Tag gebärdet sich der Mensch wild und grausam. Ungeachtet dessen zeigt die Bibel, daß die Menschen zu Beginn ihrer Geschichte auf intellektuellem und moralischem Gebiet den neuzeitlichen Menschen nicht nachstanden. (Vergleiche 1. Mose 4:20, 21; 5:22; 6:9.) Das widerspricht nicht den beobachteten Tatsachen. Nehmen wir zum Beispiel die Wandmalereien der sogenannten prähistorischen Menschen in der Höhle von Lascaux (Frankreich). Die Feinheit und die künstlerischen Fertigkeiten, die in diesen Malereien zum Ausdruck kommen, erwecken selbst heute noch große Bewunderung.

    Die wirkliche Bedeutung des Schöpfungsberichts
    Die ersten Kapitel des 1. Buches Mose gewähren also einen flüchtigen Blick auf den Anfang der Dinge. Allerdings ist 1. Mose kein ausführliches wissenschaftliches Lehrbuch und sollte es auch nicht sein. Die Aufzeichnung der darin enthaltenen Informationen hatte einen tieferen Sinn.

    Es wird beispielsweise gezeigt, daß das Glück des Menschen davon abhing, daß er beständig in Übereinstimmung mit dem Vorsatz seines Schöpfers handelte. Doch als der Mensch sich weigerte, diese Verpflichtung anzuerkennen, und gegen Gottes Vorkehrungen rebellierte, verlor er sein ursprüngliches Glück und versank bald in Sünde, Tod und Grausamkeit, was noch heute zu sehen ist (1. Mose 3:1-18; 5. Mose 32:4, 5).

    Aus den ersten Kapiteln des 1. Buches Mose geht jedoch hervor, daß Gott nach der Rebellion des Menschen sofort den ersten Schritt bezüglich seines in die ferne Zukunft reichenden Vorsatzes unternahm, das Glück des Menschen wiederherzustellen. Ein „Same“ sollte kommen, um den tragischen Folgen der Sünde entgegenzuwirken (1. Mose 3:15). Wer dieser Same sein würde, ist ein herausragendes Thema eines Großteils der Bibel. Nachdem berichtet worden ist, wie der Same schließlich in der Gestalt Jesu, des Messias, kam, beschreibt die Bibel, wie die Vorkehrungen Gottes, durch die der Blick auf Jesus gelenkt wurde, schließlich zur Umkehrung des tragischen Laufs der Menschen führen werden. Es wird auch geschildert, wie die ganze Erde in ein von vollkommenen Menschen bewohntes Paradies umgestaltet wird — ein Paradies, in dem die Menschheitsfamilie von Krieg, Gewalt, Kriminalität, Unglück und sogar von Krankheit und Tod für immer befreit sein wird (Psalm 46:9; Offenbarung 21:4, 5).

    Ja, das erste Buch Mose ist weit mehr als nur die Geschichte der Schöpfung. Es ist die Ouvertüre zur gesamten Menschheitsgeschichte — ob Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft. Ein Großteil der Geschichte und vieles, was das Leben an sich betrifft, bleibt unbegreiflich, sofern wir den bedeutsamen Anfang außer acht lassen. Wir setzen unsere Zukunft aufs Spiel, wenn wir das ignorieren, was der Schöpfungsbericht wirklich sagt (1. Johannes 2:15-17).

    Wie du siehst, kann man der Bibel vertrauen. Die Reihenfolge der Schöpfungstage stimmt mit der Reihenfolge des Erscheinens der Tiere bzw Pflanzenwelt logisch überein.

    Leider hat sich der Maßstab für die Ehe, vom Schöpfer im Garten Eden festgelegt, grundlegend geändert. Leider ist es heute “kein Beinbruch mehr” seinen Partner zu verlassen – aber nur aus menschlicher Sicht. Der Maßstab des Schöpfers hat sich nicht und wird sich nicht verändern. Deshalb wird der Schöpfer auch Menschen, die sich beharrlich gegen seine Maßstäbe wehren, genauso vom Erdboden entfernen, wie er dies mit Adam und Eva getan hat.

    Wenn der Maßstab des Schöpfers am Ende einer langen Zeit endlich umgesetzt ist, wird er sagen können “Und es wurde Abend, und es wurde Morgen, ein siebenter Tag.Nach diesem sah Gott alles, was er gemacht hatte, und siehe, [es war] sehr gut.”
    Möchtes Du dort gern leben?

  2. Jule sagt:

    1. Mose 1 – 2

    Bilder für unsere Kleinen zum Ausmalen

    schöpfung

    die Schöpfung

    schöpfung

    die Schöpfung 2

  3. Thomas sagt:

    Kapitel 3-5

    Jetzt erschien der Frau die verbotene Frucht in einem ganz anderen Licht. Sie sah, daß „der Baum gut war zur Speise und daß er etwas war, wonach die Augen Verlangen hatten“. Gründlich betrogen, brach Eva Gottes Gesetz (1. Mose 3:1-6; 1. Timotheus 2:14).

    War Evas Sünde unvermeidbar? Keinesfalls! Versetzen wir uns einmal in ihre Lage. Durch die Behauptung der Schlange wurde das, was Gott und Adam gesagt hatten, komplett verdreht. Wie würden wir empfinden, wenn ein Fremder jemanden, den wir lieben und dem wir vertrauen, der Unehrlichkeit bezichtigen würde? Eva hätte anders reagieren sollen, und zwar mit Abscheu und Entrüstung, und hätte gar nicht erst zuhören dürfen. Wer war die Schlange überhaupt, daß sie Gottes Gerechtigkeit und die Aussage von Evas Mann in Frage ziehen wollte? Aus Achtung vor dem Prinzip der Leitung durch ein Haupt hätte die Frau um Rat fragen sollen, ehe sie eine Entscheidung traf. Das sollten auch wir tun, wenn wir mit Informationen konfrontiert werden, die den göttlichen Anweisungen widersprechen. Eva glaubte jedoch den Worten des Versuchers und wollte selbst bestimmen, was gut und was schlecht ist. Je mehr sie mit diesem Gedanken spielte, um so reizvoller erschien er ihr. Wie verhängnisvoll, daß sie einen verkehrten Wunsch nährte, statt sich ihn aus dem Kopf zu schlagen oder die Sache mit ihrem Haupt zu bereden! (1. Korinther 11:3; Jakobus 1:14, 15).

    Adam hört auf Eva
    Eva brachte Adam kurz darauf soweit, daß er sich ihr in der Sünde anschloß. Wie läßt sich seine bereitwillige Zustimmung erklären? (1. Mose 3:6, 17). Adam befand sich in einem Loyalitätskonflikt. Würde er seinem Schöpfer gehorchen, dem er alles verdankte, einschließlich seine geliebte Frau Eva? Würde er Gottes Leitung in dieser Sache suchen? Oder würde er mit seiner Frau gemeinsame Sache machen? Adam wußte nur zu gut, daß das, was sich Eva vom Essen der verbotenen Frucht erhoffte, illusorisch war. Der Apostel Paulus schrieb unter Inspiration: „Adam [wurde] nicht betrogen, aber die Frau wurde gründlich betrogen und geriet in Übertretung“ (1. Timotheus 2:14). Adam widersetzte sich Jehova somit vorsätzlich. Die Angst, von seiner Frau getrennt zu werden, war offenbar größer als sein Glaube an Gottes Fähigkeit, die Sache wieder ins Lot zu bringen.

    Adams Handlungsweise war selbstmörderisch. Sie lief außerdem auf einen Mord an der gesamten Nachkommenschaft hinaus, die Jehova ihn aus Barmherzigkeit zeugen ließ, denn alle standen von Geburt an unter dem Todesurteil der Sünde (Römer 5:12). Wie teuer sie doch der selbstsüchtige Ungehorsam zu stehen kam!

    Auch das Verhältnis zwischen Adam und Eva wurde in Mitleidenschaft gezogen. Jehova sagte warnend zu Eva: „Mit Geburtsschmerzen wirst du Kinder hervorbringen, und dein tiefes Verlangen wird nach deinem Mann sein, und er wird über dich herrschen“ (1. Mose 3:16). Statt das liebevolle Haupt seiner Frau zu sein, wie Gott es gewünscht hatte, wurde Adam jetzt ihr Herr und herrschte über sie.

    Nach dem Sündenfall versuchte Adam, die Schuld auf seine Frau zu schieben. Nach seiner Meinung wurden sie wegen Evas Tat aus dem vollkommenen Garten auf eine unfertige Erde vertrieben, dazu verflucht, sich unter keineswegs idealen Verhältnissen abzuplagen, bis sie schließlich zum Staub zurückkehren würden (1. Mose 3:17-19). Wir können uns gut vorstellen, daß dies zu Reibereien zwischen ihnen führte. Adam reagierte womöglich übertrieben und mag erklärt haben, er werde nie mehr auf Eva hören. Möglicherweise sah er es als gerechtfertigt an, ihr praktisch zu verstehen zu geben: „Von jetzt an habe ich das Sagen!“ Und Eva erkannte vielleicht, daß Adam in seiner Rolle als Familienhaupt versagt hatte, woraufhin ihr Vertrauen zu ihm schwand. Dadurch, daß die Menschen kein Vertrauen zu Gott erkennen ließen, büßten sie seine Freundschaft ein und zerstörten auch ihr Verhältnis zueinander.

    Die Erde zu bebauen und sich um die Tiere zu kümmern gehörte zu den ursprünglichen Aufgaben, die Gott Adam übertragen hatte (1. Mose 1:28; 2:15; 3:23). Sein Sohn Kain nahm den Ackerbau auf, und Abel wurde ein Schafhirt (1. Mose 4:2). Da sich die Menschen bis nach der Sintflut ausschließlich von Obst und Gemüse ernährten, entsteht die Frage, welchem Zweck die Schafzucht diente (1. Mose 1:29; 9:3, 4).

    Schafe benötigen Hege durch den Menschen, um zu gedeihen. Wie die Beschäftigung Abels bezeugt, züchtete der Mensch von Beginn seiner Geschichte an diese Haustiere. Ob die ersten Menschen die Milch von Tieren als Nahrungsmittel verwendeten, wird in der Bibel nicht gesagt; aber auch wer sich nur von Pflanzen ernährt, hat Verwendung für Schafwolle. Und nach dem Tod der Schafe lässt sich ihr Fell vielseitig verwerten. Beispielsweise gab Jehova Adam und Eva „lange Gewänder aus Fell“ als Bekleidung (1. Mose 3:21).

    Auf jeden Fall erscheint die Annahme vernünftig, dass Kain und Abel anfangs zusammenarbeiteten. Sie stellten das her, was ihre Angehörigen benötigten, um sich zu kleiden und gut zu ernähren.

    Etwa vierhundert Jahre vor Henoch wurde Adams Enkel Enosch geboren. „Zu jener Zeit fing man an, den Namen Jehovas anzurufen“, heißt es in 1. Mose 4:26. Einige Hebraisten vertreten die Auffassung, der Text sollte lauten „begannen zu entweihen“ oder „damals begann die Entweihung“. Über diese Epoche der Geschichte sagt das Targum Jeruschalmi I: „Das ist das Geschlecht, in dessen Tagen man mit Heidentum . . . und der Anfertigung von Götzen . . . anfing . . ., und sie benannten ihre Götzen mit dem Namen des wahren Gottes“ (zitiert nach B. Jacob, Genesis, 1934, S. 151).

    Zu Enoschs Zeiten war es an der Tagesordnung, den Namen Jehovas zu mißbrauchen. Möglicherweise wandte man den Namen Jehova auf sich selbst an oder auf andere Menschen, durch die man sich angeblich Jehova Gott in der Anbetung nahte; oder aber man wandte den göttlichen Namen auf Götzen an. Auf jeden Fall war es Satan, dem Teufel, gelungen, das Menschengeschlecht tief in den Götzendienst zu verstricken. Zu der Zeit, als Henoch geboren wurde, war die wahre Anbetung eine Seltenheit geworden. Lebte jemand nach der Wahrheit und verkündigte sie, wie Henoch, war er unbeliebt und wurde daher verfolgt.

    Wie wurde Henoch damit fertig? Das ist für uns heute von Interesse. Henoch war damals vielleicht der einzige Mensch auf der Erde, der Jehova anbetete, dennoch war er nicht auf sich allein gestellt. Er wandelte mit Gott (1. Mose 5:22).

    Henochs Leben drehte sich darum, Gott zu gefallen. Mit Gott zu wandeln bedeutete nicht lediglich, ein reines, sittlich einwandfreies Leben zu führen. Das wusste Henoch. Jehova erwartete von ihm auch, dass er predigte (Judas 14, 15). Die Menschen mussten darauf aufmerksam gemacht werden, dass ihre gottlosen Taten nicht unbemerkt geblieben waren. Henoch wandelte mehr als 300 Jahre lang mit Gott — viel länger als irgendjemand von uns. Ja, bis zu seinem Tod wandelte er ununterbrochen mit Gott (1. Mose 5:23, 24).

    WIR sollen lieben, nicht hassen — das rät uns der Apostel Johannes mit folgenden Worten: „Denn das ist die Botschaft, die ihr von Anfang an gehört habt, daß wir einander lieben sollen, nicht wie Kain, der aus dem stammte, welcher böse ist, und seinen Bruder hinschlachtete. Und weswegen schlachtete er ihn hin? Weil seine eigenen Werke böse waren, die seines Bruders aber gerecht.“ — 1. Joh. 3:11, 12.

    Warum sollen Christen einander lieben? Weil dies ein gerechtes Erfordernis ist. Der Apostel Johannes schreibt außerdem: „Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat“ — indem er „seinen Sohn als ein Sühnopfer für unsere Sünden gesandt hat“ —, „dann sind wir selbst verpflichtet, einander zu lieben.“ Christen handeln weise, wenn sie einander lieben, denn „Liebe . . . erbaut“; sie auferbaut den, der liebt, und den, der geliebt wird. — 1. Joh. 4:10, 11; 1. Kor. 8:1; Apg. 20:35.

    Das Gegenteil von Liebe ist Haß, das heißt Haß gegen seinen Gefährten oder christlichen Bruder. Es stimmt, wir sollten hassen, was böse ist, ja Gottes Wort gebietet uns, das zu tun. (Ps. 97:10) Dieser Haß beruht jedoch auf Grundsätzen. Selbstsüchtiger, persönlicher Haß dagegen reißt nieder. Er wird sogar mit Mord verglichen: „Jeder, der seinen Bruder haßt, ist ein Totschläger, und ihr wißt, daß kein Totschläger ewiges Leben bleibend in sich hat.“ Kain, der erste Sohn Adams, dient uns darin als warnendes Beispiel. Haß hatte ihn veranlaßt, Gottes Zurechtweisung zu mißachten und vorsätzlich seinen Bruder Abel zu töten. — 1. Joh. 3:15.

    Adam und Eva hatten sich bei der Geburt ihres ersten Sohnes bestimmt große Hoffnungen gemacht. Das scheinen Evas Worte anzudeuten: „Ich habe einen Mann erworben mit Jehova.“ (1. Mose 4:1) Es ist gut möglich, daß Kain als der Erstgeborene besonders beachtet wurde und daß ihm dies in den Kopf gestiegen war. Als Abel, sein Bruder, geboren wurde, blickte Kain zweifellos verächtlich auf ihn herab. Kain war stolz.

    Das wurde offenbar, als Kain und Abel Jehova Gott Opfer darbrachten. Kain opferte Obst und Gemüse; Abel dagegen „brachte von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Und Jehova blickte auf Abel und auf seine Opfergabe; aber auf Kain und auf seine Opfergabe blickte er nicht.“ (1. Mose 4:3-5) Warum? Weil Abel die richtige Herzenseinstellung hatte, weil er das richtige Opfer dargebracht und es glaubensvoll getan hatte; bei Kain war das nicht der Fall. — Hebr. 11:4; 1. Joh. 3:12.

    Als Kain sah, daß Abel, den er geringschätzig betrachtete, von Jehova Gott vorgezogen wurde, konnte er es nicht mehr ertragen. Tödlicher Haß stieg in ihm auf: „Kain ergrimmte sehr, und sein Antlitz senkte sich.“ Als Gott Kains Herzenseinstellung sah, bot Gott Kain Hilfe an, indem er ihn zurechtwies: „Warum bist du denn so zornig? Warum hast du denn ein solch verfinstertes Gesicht? Ist es nicht so: Wenn du Gutes vorhast“, das heißt, wenn du glaubst und die richtigen Opfer darbringst, „kannst du doch frei aufschauen; wenn du dagegen Böses vorhast, dann lauert die Sünde vor deiner Tür, und sie wird dich überfallen. Du aber werde Herr über sie!“ — 1. Mose 4:5-7, Bruns.

    Jehova Gott warnte in seiner Liebe und Langmut den stolzen, neidischen Kain wegen seiner schlechten Herzenseinstellung und sagte ihm, er könne ebenfalls Jehovas Gunst erlangen, wenn er sich demütige und Abels Beispiel nachahme. Es mußte ein Tieropfer sein, denn bei einem solchen Opfer wurde Blut vergossen, und Blut mußte vergossen werden, um Menschen mit Gott zu versöhnen. — Hebr. 9:22.

    Doch Kain hörte nicht auf Jehova Gott. Stolz, Neid und Haß hatten nicht nur sein Herz gegenüber seinem Bruder verhärtet, sondern hatten ihn auch taub gemacht gegenüber der Zurechtweisung, die Jehova Gott ihm gab. „Darauf sagte Kain zu seinem Bruder Abel: ,Komm, wir wollen zusammen aufs Feld gehen.‘ Als sie draußen waren, fiel er über Abel her und erschlug ihn.“ Abel war offensichtlich so arglos, daß er den Neid und den Haß seines Bruders überhaupt nicht bemerkte, und ging
    deshalb mit, ohne ein Verbrechen zu befürchten. — 1. Mose 4:8, Bruns.

    Kaltblütig ermordete Kain seinen Bruder. Das geschah nicht aus Leidenschaft, es war keine impulsive Handlung, sondern er tötete ihn absichtlich, mit Überlegung. Jehova Gott hatte ihn gewarnt; doch Kain mißachtete die Warnung. Er lud seinen Bruder ein, mit ihm aufs Feld zu gehen, abseits von den anderen Familiengliedern, damit er ihn umbringen konnte. Als Jehova ihn dann fragte: „Wo ist dein Bruder Abel?“, erwiderte Kain heuchlerisch und lügnerisch: „Ich weiß nicht; bin ich meines Bruders Hüter?“ (1. Mose 4:9) Wegen dieses Mordes, den Kain aus Haß verübt hatte, verlor er jede Aussicht auf ewiges Leben, wie das die Worte des Johannes anzeigen. — 1. Joh. 3:12.

    Wer hatte es also nach dem Sündenfall einfach? Nur diejenigen, die sich von ihrem Schöpfer entfernt haben! Wer seinen Willen tat, lebte gefährlich! Betrug, Hass und Mord innerhalb der Familie waren von Anfang an dabei 🙁

  4. Jule sagt:

    1. Mose 3 – 5

    1. Mose 3:22,23

    22 Und Jehova Gott sprach dann: “Siehe, der Mensch ist im Erkennen von Gut und Böse wie einer von uns geworden, und nun, daß er seine Hand nicht ausstreckt und tatsächlich auch [Frucht] vom Baum des Lebens nimmt und ißt und auf unabsehbare Zeit lebt -” 23 Darauf tat ihn Jehova Gott aus dem Garten Eden hinaus, damit [er] den Erdboden bebaue, von dem er genommen worden war.

    So was in der Art kommt in den nächsten beiden Abschnitten des Bibellesprogramms noch mal vor.

    Wenn ich das beim Letzten rauskopiert habe, schreib ich dazu, was mir dazu durch den Kopf gegangen ist.

    Aber vielleicht hatte der eine oder andere Mitleser hier einen ähnlichen Gedanken?

  5. Thomas sagt:

    Nachtrag zu 1.Mose Kapitel 3 bis 5

    Wie mag sich wohl Abel gefühlt haben? Wird er geahnt haben, was sein Bruder vor hat? Es wird jedenfalls nicht berichtet, dass er sich gewehrt hätte oder ebenfalls zur Waffe gegriffen hat. Was mag er gedacht haben, als er den ersten Schlag erhielt?

    Außerdem fällt die Scheinheiligkeit Kains auf, der nach außen so tat, als wäre er ein ganz ganz Lieber, und könnte kein Wässerchen trüben.

    Heute scheinen die Menschen wohl ähnlich zu ticken 🙁

  6. Thomas sagt:

    1.Mose 6 – 9

    * U. S. News & World Report, 22. Mai 1978, S. 35, 36
    Eine Wochenzeitschrift sprach von einer „Epidemie der Gewalt“. Sie veröffentlichte ein Interview mit Walter Laquer, „einem führenden Experten in Terrorismusfragen“, der gesagt haben soll:

    „Die heutigen Terroristen unterscheiden sich in einer Hinsicht wesentlich von denen früherer Zeiten . . . Die Terroristen des 19. Jahrhunderts waren wählerisch. . . . Heute gehen die Terroristen rücksichtslos vor — viel brutaler als in der Vergangenheit. Sie lassen eine Bombe in einem Supermarkt zurück und kümmern sich wenig darum, wer ums Leben kommt. Sehen Sie, die Zeit bis zum Ersten Weltkrieg war, insgesamt gesehen, humaner. Ich muß leider sagen, daß in unserer Zeit das Menschenleben weniger gilt — zum Teil als Folge des Massenmords im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Heutzutage haben wir außerdem die Philosophen der Gewalt, die es im 19. Jahrhundert nicht gab — Leute, die geltend machen, die Gewalt sei etwas Wunderbares, sie habe eine psychologische Wirkung und sei tatsächlich eine Notwendigkeit.“

    Laquer warnte auch vor der Möglichkeit, daß Terroristen Waffen der „Supergewalt“ in ihren Besitz bringen und so ein ganzes Land vernichten könnten — Familien, Freund und Feind, jedermann.

    Was für eine Zeit, in der wir heute leben! Das oben gennate Zitat hat sich ja nun leider mehr als erfüllt. Wünschen wir uns nicht aus dieser Zeit befreit zu werden?

    Das Bibelleseprogramm des Tages bringt uns in die Zeit von Noah. Eine schreckliche Zeit wurde durch den Schöpfer beendet.

    Wie haben sich wohl die Menschen in der Arche gefühlt. Jahrelange Arbeit, das Bauen einer Arche und dann die Ungewißheit WIE und WANN Gott eingreifen würde. Glücklicherweise hielt die Familie die Zeit der Gefahr zusammen. Heute lebt man ja eher nach dem Prinzip “nehmen sich Frauen/Männer wie sie es gerade wollten”. Aber nach der Sinflut gab es Probleme … aber dafür auch den ersten Alkohol 😉

    Schade, dass auch bei Noah die Familie zerfiel. Aber gern würd ich mit ihm tauschen – diese Zeit hier schon hinter mir zu haben. Wie war das in der Arche? Hatten die paar Menschen Angst, als es anfing zu regnen und das Holz in allen Ebenen Geräusche von sich gab? Wie groß war das Vertrauen in den Schöpfer, der ja versprochen hatte, alle Insassen zu schützen. Nunja, auch wenns nicht erwähnt wird, aber Noah hatte ja das Glück, seine Zweifler zu beweisen dass Gott existierte – schließlich ein Besuch im Garten Eden – und bei den “Beschützern des Eingangs” sollten alle Zweifel sofort gelöst haben.

    Nun ja, heute kann jeder selbst entscheiden, ob er/sie dem Schöpfer gehorchen wollen oder nicht – so wie es auch damals war. Leider waren es damals sehr sehr wenige, die eher gehorchen wollten. Aber danke für den Regenbogen – der ist immer noch schön, anzuschauen 🙂

  7. Jule sagt:

    1. Mose 6 – 9

    tja, ich muss bei diesem Bericht über die Sinnflut immer daran denken, dass ICH wohl vor Angst gestorben wäre.

    Da liest man immer so schnell drüber, aber hat mal jemand ausgerechnet, um was für eine Zeitspanne es sich gehandelt hatte? Schon allein, wie lange sie noch warten mussten, nachdem der Regen nachgelassen hatte bis sie endlich raus konnten…

    Muss immer an meine Platzangst denken und daran, dass ich immer so sitzen muss, dass ich schnell wieder flüchten kann. Das wäre in der Arche nicht möglich gewesen. Nachdem Jehova die Tür verschlossen hatte, kam niemand mehr herein – aber es konnte auch niemand mehr heraus.

    Wie hätte ich mich wohl gefühlt?

    Wäre ich froh und dankbar gewesen, dass mich Jehova aus diesem verkommenen System und von den gewalttätigen Menschen befreit hat, oder wäre ich in Panik geraten?

    Thom’s Frage war ja, wie wir uns gefühlt hätten und ob wir rückhaltlos auf Jehova vertraut hätten…

  8. Jule sagt:

    Als ich Thom grad (beim Kuscheln zum Einschlafen *grins*) meine Bedenken erzählt habe, war er der Ansicht, dass ich sehr wohl ruhig geblieben und auf Jehova vertraut hätte, denn „wenn du den Geist Jehovas hast, ist dir alles möglich und dann wärest AUCH DU ruhig geblieben“. Hm, ob er damit Recht hat???

    Thom hatte vor Kurzem irgendwo einen Artikel gelesen, dass wir uns unseren Stress zum grössten Teil selbst machen und dass das von unserer Einstellung abhängt. Hm

    „Naja, du warst doch schon mal in so einer Situation und bist ganz ruhig geblieben. Du warst in DER Situation ganz ruhig – obwohl ganz normale und gesunde Menschen in so einer Situation ausrasten Aber DU warst da ganz ruhig.“

    Hm. Naja, stimmt. „Und genauso hätte Jehova dir Ruhe und Kraft gegeben, wenn du in der Arche gewesen wärest“.

    Hm, und genauso wird Jehova uns Kraft und Ruhe geben, wenns dann mit diesem System so richtig los geht.

  9. Thomas sagt:

    Kapitel 10 und 11
    »Nimrod« – so nennt man einen leidenschaftlichen Jäger. Doch wer war eigentlich dieser »Nimrod«?

    Laut Zeugnis der Bibel (1. Mose 10, 8 ) war es ein Nachkomme Noahs, genauer gesagt des Noah-Enkels Kusch. »Kusch zeugte Nimrod; dieser wurde der erste Held auf der Erde. Er war ein tüchtiger Jäger vor dem Herrn. Deshalb pflegt man zu sagen: Ein tüchtiger Jäger vor dem Herrn wie Nimrod.« So die »Einheitsübersetzung« der Kirchen. Doch man kann die Stelle auch anders übersetzen: »Kusch erzeugte den Nimrod, der war der erste Gewaltherrscher auf Erden. Dieser war ein gewaltiger Jäger … Daher sagt man: Ein gewaltiger Jäger … wie Nimrod« (Übersetzung: Gerhard von Rad). Das klingt bereits anders. Das »vor dem Herrn« scheint ein späterer Einschub zu sein, der die scheinbare Harmlosigkeit betonen soll.

    Es gibt Historiker (Museion 2000, Nr. 3/1994), die Nimrod nicht als legendäre Gestalt, sondern tatsächlich als den ersten Gewaltherrscher der für uns überschaubaren Geschichte ansehen, der etwa 4000 v. Chr. in Mesopotamien lebte. Er eroberte in nur 17 Jahren ein gewaltiges Reich vom Kaukasus bis nach Ägypten und von Kleinasien bis zum Indus – also etwa so groß wie dasjenige Alexanders des Großen. Er eroberte und beherrschte dieses Reich mit Terror, Menschenjagd und Sklaverei – und lenkte damit, wie schon sein Vorfahr Kusch, das Erbe Noahs, der nach der Sintflut zunächst einen friedlichen Neubeginn bewirkt hatte, in eine völlig andere Richtung. Die Gewalt kommt auch in Nimrods Namen zum Ausdruck: »Nim« klingt wie »nehmen« oder »wegnehmen«; »rod« bedeutet soviel wie »Pfeil und Bogen«, es erinnert uns an »roden«, »ausrotten« oder »zusammenrotten«; englisch steht es noch heute für »Knüppel« oder »Rute«. Möglicherweise war dies der Name, den seine Opfer ihm gegeben haben. Welche Namen wohl die Tiere, wenn sie reden könnten, den Menschen geben würden, die sie jagen, quälen, schlachten und verzehren?

    ein weiteres Zitat

    Die römische Götterdreiheit (Trias,. Triade, Trinität oder Dreieinigkeit) stammt ihrerseits aus dem babylonischen Mysterienkult, der sich um drei Menschen rankt: NIMROD (Vater), ISCHTAR (Mutter) und TAMMUZ (Sohn). Sie bildeten die “heilige” Familie von Babylon.

    Nachdem Ischtar zur Inkarnation des Geistes Gottes erhoben worden war, wurde Nimrod folgerichtig zur Inkarnation des Schöpfers gemacht. Tammuz, der Sohn des Nimrod, wurde damit natürlich auch zum Sohn Gottes. Nach babylonischer Glaubensvorstellung war T ammuz jedoch der reinkarnierte Nimrod. Folglich war Tammuz nicht nur Sohn Gottes, sondern auch der inkarnierte Schöpfer. Diese unbiblische Lehre wurde -von der röm.-konstantinischen Kirche in ein “christliches” Gewand gekleidet und weitergetragen.

    In der ägyptischen Götterwelt kannte man diese Trinität bereits in den Personen OSIRIS (Vater), ISIS (Mutter) und HORUS (Sohn).Der Kult der ägyptischen Göttin Isis war ein sehr weit verbreiteter Mutterkult; ihre Verehrer nannten sie “die grosse Jungfrau”… Ist es da verwunderlich, wenn Kirchen aufgrund der heidnischen (mythischen) Herkunft des Trinitätsdogmas bis heute erklären, es handle sich um ein göttliches Mysterium – doch welchen Gottes?

    Warum sollte der Turm gebaut werden?

    Josephus schrieb: „Allmählich verkehrte er [Nimrod] sein Benehmen in Tyrannei, weil er die Menschen um so eher von Gott abzuwenden gedachte, wenn sie der eigenen Kraft hartnäckig vertrauten. Er wolle, sagte er, sich an Gott rächen, falls er mit erneuter Flut die Erde bedränge, und er wolle einen Turm bauen, so hoch, dass die Wasserflut ihn nicht übersteigen könne. So werde er für den Untergang seiner Vorfahren Vergeltung üben. Die Menge pflichtete den Absichten Nebrods [Nimrods] bereitwillig bei, da sie es für Feigheit hielt, Gott noch zu gehorchen. Und so machten sie sich an die Erbauung des Turmes, der . . . schnell in die Höhe wuchs“ (Jüdische Altertümer, übersetzt von H. Clementz, 1. Buch, Kap. 4, Abs. 2, 3, S. 31, 32).

    Nimrod war der Urenkel Noahs. Gemäß 1. Mose 10:1, 6, 8-12 wurde Nimrod als „ein gewaltiger Jäger im Widerstand gegen Jehova“ bekannt. Er war der Anführer beim Bau des religiösen Turmes von Babel, um dem Gebot Gottes, daß sich die Menschen ausbreiten und die Erde füllen sollten, zuwiderzuhandeln. Hätte man diesem Gebot gehorcht, so hätte es überall auf der Erde Bollwerke der wahren Anbetung gegeben. (1. Mose 9:1) Aber Nimrod erschien seinen Anhängern als Held. Der jüdische Geschichtsschreiber Josephus schreibt darüber folgendes: „Allmählich verkehrte er [Nimrod] sein Benehmen in Tyrannei, weil er die Menschen um so eher von Gott abzuwenden gedachte, wenn sie der eigenen Kraft hartnäckig vertrauten. Er wolle, sagte er, sich an Gott rächen, falls er mit erneuter Flut die Erde bedränge, und er wolle einen Turm bauen, so hoch, daß ihn die Wasserflut nicht übersteigen könne. . . . Die Menge pflichtete den Absichten Nebrods [Nimrods] bei, da sie es für Feigheit hielt, Gott noch zu gehorchen. Und so machten sie sich an die Erbauung des Turmes“ (Jüdische Altertümer, 1. Buch, 4. Kapitel, Abs. 2, 3).

    Die religiöse Überlieferung besagt, daß Nimrod wegen seines rebellischen Widerstandes gegen Jehova, den Gott Noahs, hingerichtet worden sei. Nimrods Anhänger betrachteten seinen gewaltsamen Tod als ein tragisches Ereignis oder ein Unglück und machten ihn zu einem Gott. Jedes Jahr feierte man die Erinnerung an seinen Tod am ersten oder zweiten Tag des Mondmonats Tammuz, an dem götzendienerische Frauen sein Götzenbild beweinten. Man glaubt, daß das der Grund dafür ist, daß ihn die Anhänger des babylonischen Kultes beweinten. Auch die Tatsache, daß Nimrod von Gelehrten als Marduk, der Hauptgott der Babylonier, identifiziert wird, läßt uns erkennen, warum die Juden, die damals Babylon tributpflichtig waren und sich in Gefahr befanden, jener damaligen Weltmacht einverleibt zu werden, veranlaßt worden sein mochten, mit der Tammuzverehrung zu beginnen.

    Tammuz wurde durch den ersten Buchstaben seines Namens dargestellt, einen alten Buchstaben, der Tau hieß und ein Kreuz war. Das „Zeichen des Kreuzes“ war das religiöse Symbol des Tammuz. Somit wurde der Versuch gemacht, die Anbetung des heidnischen Kreuzes im Tempel Jehovas in Jerusalem einzuführen.

    Was hätten WIR damas getan? So kurz nach der Sinflut, in der der Schöpfer seine Macht und Weisheit bewiesen hatte? Auf der einen Seite stand der “alte Mann Noah” mit seiner als “Hoherpriester für Jehova” stehenden Macht, auf der anderen Seite ein mächtiger “Nimrod”. Noah – der sich dem bebauen von Feldern verschrieben hatte (Siehe Bericht über das Anlegen eines Weingartens) stand ein gewaltiger Jäger gegenüber – also keine leichte Wahl, wenn man nicht selbst zu den Opfern gehören wollte. Und eigentlich war es doch schön: wir bauen eine Stadt, damit es nie wieder Tote durch eine Sinflut geben würde – bauen eine hohe Stadt, falls Jehova mal wieder gegen die Menschen wütet 😉

    Nein – anstatt die Maßstäbe des Schöpfers einzuhalten und so sein Wohlgefallen zu finden, suchten die Menschen nach Möglichkeiten, ihren eigenen Willen auszuleben und der strafenden Hand Gottes dabei entfliehen zu können.

    Ähnliche Ansichten finde ich heute ebenfalls. So liefert man in der Kirche am Ort / Ortsversammlung ein “gottgetreues Bild” ab (Zitat ” ich hab einen guten Ruf in drei Versammlungen”) – man gibt seinen Bericht ab, und bereitet sich abundzu mal auf die Versammlung vor… so entgeht man theoretisch der strafenden Hand Gottes, weil man hofft, dass die Versammlung der Arche gleichen könnte. Leider ist wohl der Schöpfer an solchen Heuchlern nicht interessiert. Damals hat er “nur” deren Sprache verwirrt. In naher Zukunft wird er sich diesen schlechten Menschen in einem Gericht nahen, in dem er die Herzen der Menschen prüft, und nur diejenigen als “Gerecht” bezeichnet, die ihm von Herzen ergeben dienen.

    Feiern wir heute noch Feiertage, die an Nimrod erinnern?

  10. Thomas sagt:

    Kapitel 12-15

    Wenn du den folgenden Text liest, wirst du vielleicht besser verstehen, welche “Scheinwelt” durch Nimrod aufgebaut wurde, und warum es so wichtig ist, seinen wirklichen Stand vor dem Allmächtigen zu überprüfen. Der Text ist einem alten Buch (gedruckt 1951/53) mit dem Titel “Was hat die Religion der Menschheit gebracht” entnommen.

    Das Interesse am heiligen Geheimnis, das im Garten Eden angekündet wurde, war universell. Noah brachte dessen Wortlaut durch die Flut hindurch und belehrte nach jener Weltkatastrophe seine Söhne und Enkel darüber. Wer sollte der Same des Weibes sein, auf dessen Ferse die grosse Schlange lauern würde, um ihn tödlich zu verwunden? Wie sollte er wiederhergestellt werden und, sich wendend, der Schlange den Kopf zermalmen? Wer sollte der Same der Schlange sein, mit dem der Same des Weibes in Feindschaft leben würde? Noahs Segen, den er über seinen zweiten Sohn Sem aussprach, deutete an, dass der Same durch den semitischen Zweig der Menschheitsfamilie komme. Aus rein selbstsüchtigen Gründen trachteten abgefallene Menschen danach, das Geheimnis zu enträtseln und sich auf menschliche Weise selbst eine Erklärung darüber zu verschaffen. Der Erzbetrüger, die grosse Schlange, ging darauf aus, das wahre Geheimnis falsch darzustellen und dessen getreue Enthüllung zu vereiteln. Er hatte viele ehrgeizige Männer und Frauen auf Erden zur Verfügung, die er in seine Verschwörung hineinziehen und zu seinen Kindern, dem sichtbaren Samen der Schlange, machen konnte. Diese würden begierig sein, die Rolle des Weibes und ihres Samens, der Mutter und des Kindes, zu spielen oder zu übernehmen. In dieser Rolle könnten sie sich selbst verherrlichen und die Macht des Aberglaubens über die getäuschte Menschheit ausüben. So könnte diese vom wahren Samen des Weibes abgelenkt werden. Da die Urschlange diesbezüglich die ganze Welt hinters Licht geführt hat, wird sie im letzten Buch der Bibel als der „Teufel und Satan” bezeichnet, „der die ganze bewohnte Erde irreführt”. — Offenbarung 12: 9, NW.

    Gemäss den Anzeichenbeweisen begann Satan, das heilige Geheimnis fälschlich auf sein erstes sichtbares Königreich und seine erste Organisation der abtrünnigen Religion in Babylon anzuwenden, auf jene Stadt also, die unter der Herrschaft des ersten menschlichen Königs, des mächtigen Jägers Nimrod, stand. Dieser war Hams Enkel, stammte somit nicht aus der Linie Sems, deren Gott Jehova war. Dies spielte jedoch für Nimrod oder seine Unterstutzer keine Rolle. Sie strebten die Verwirklichung des Geheimnisses auf ihre Weise an und warteten nicht ab, bis Gott es auf seine Weise tat. Nachdem Nimrod das Volk so weit gebracht hatte, dass es von ihm, dem „mächtigen Jäger vor Jehova” oder „im Trotz gegen Jehova”, Schutz und Rettung erwartete, kam er zu seinem Ende. Genau wie, sagt die Bibel nicht. Viele der Sagen und Überlieferungen, die von den alten heidnischen Historikern aufgezeichnet wurden, stimmen mehr oder weniger darin überein, dass er eines gewaltsamen Todes starb. Ob dies der Macht und dem Einfluss Noahs zuzuschreiben ist, der im „Bilde Gottes”, das heisst als Scharfrichter, der Jehova Gott vertrat, amtete, wissen wir nicht sicher. Er starb jedoch eines gewaltsamen Todes, und seine Anhänger beklagten ihn des Hesekiel gibt uns ein Beispiel des religiösen Abfalls der Juden in seinen Tagen, indem er uns einen Blick in den entweihten Tempel werfen lässt und sagt: „Siehe, dort sassen die Weiber, welche den Tammuz beweinten.” (Hesekiel 8: 14) Alljährlich wurde eine Wehklage um den Tammuz angestellt gleichwie um den griechischen Gott Bacchus, welcher Name „Beweinter” bedeutet und der eine andere Darstellung für Nimrod ist. Man betrachtete seinen Tod als ein grosses Unglück, als eine Ungerechtigkeit, und Noah oder die dafür Verantwortlichen hielt man für ruchlose Vertreter der grossen Schlange, für den Samen der Schlange.

    Man beachte nun die Vergötterung des falschen Samens und seiner Mutter. Nimrods Mutter wurde Semiramis genannt. Auf chaldäisch ist dies „Z’emir-amit”, eine Zusammensetzung von Ze, was „der” oder
    „jener” bedeutet, und emir, was Zweig bedeutet, und amit, was „Träger” bedeutet. Setzen wir Sinn des Namens also „der Zweigträger”. Der Vogel, den Noah zur Zeit, da die Wasser der Flut nachliessen,
    aus der Arche aussandte und der mit einem Ölzweig im Schnabel zurückkehrte, war eine Taube. So wurde denn der Name Semiramis auf eine wilde Taube angewandt. Der Mutter Nimrods, von der man sagte, sie sei in eine Taube verwandelt worden’,‘, gab man diesen Namen in mystischem Sinne. Sie galt als Mutter jenes menschlichen Zweiges, der der Weibessame und Zermalmer des Kopfes der grossen Schlange ist. Dies war nichts anderes als ein teuflischer Trick, der bezweckte, die Aufmerksamkeit vom wahren Samen abzulenken, den Gottes Prophezeiung später als den echten Zweig bezeichnete und dessen Name „Jehova ist unsere Gerechtigkeit” sein sollte. (Jesaja 11: 1; Jeremia 23: 5, 6, AS, Randbern.; Sacharja 3: 8; 6: 12, 13; Offenbarung 22: 16) Dies war ein grosser Schritt, der falschen Anbetung, der abtrünnigen Religion, dem Abfall von der Wahrheit entgegen. Zufolge solcher Ansichten über Mutter und Sohn war es einfach, aus ihr eine Göttin und aus ihm einen Gott zu machen und so den Irrtum zu verherrlichen.

    Die Anzeichenbeweise zeigen, dass die erste Frau, die nach der Flut vergöttert wurde, Semiramis in Babylon war. Der Name der babylonischen Göttin war „die Taube” oder der Zweigträger, und dieser Sinn liegt auch im Namen der römischen Göttin Juno, der „Himmelskönigin” der Römer. In den Skulpturen, welche in den Trümmern des alten Ninive gefunden wurden, stellen in einem Sinnbild von der Dreieinigkeit Flügel und Schwanz der Taube das dritte Glied der götzendienerischen assyrischen Dreieinigkeit dar. Dies stimmt mit der Tatsache überein, dass Semiramis unter dem Namen Astarte als Verkörperung des Geistes Gottes angebetet wurde, durch welchen Geist der verheissene Same geboren werden sollte. So war denn der erste Mann, der nach der Flut zu einem Gott erhoben wurde, Nimrod, der Sohn der Semiramis, und dies zweifellos unter der Inspiration seiner Mutter. Sie behauptete, er sei bei seiner Hinrichtung nicht gestorben, sondern als ein Gott in den Himmel verbracht worden. Das Sternbild Orion vertritt ihn als Gott, denn dies ist der Name, den der alte griechische Dichter Homers jenem hervorragenden, mächtigen Jäger gab. Das in der Bibel mit „Orion” übersetzte hebräische Wort ist k-fil, was „Dummkopf, Narr” bedeutet, das heisst unverschämt, trotzig, gottlos, was alles Eigenschaftswörter sind, die gut auf Nimrod, den mächtigen Jäger, passen. — Hiob 9: 9; 38: 31; Amos 5: 8.

    Mit dieser Vergötterung des toten Nimrod lehrte Semiramis, seine Mutter, die Unsterblichkeit der Menschenseele im Trotz gegen das Gesetz Gottes: „Die Seele, welche sündigt, die soll sterben.” Unter dem Namen Ninus, was „männliches Kind oder Sohn” bedeutet, wurde Nimrod als Sohn seines Weibes angebetet. Von daher kommt der Gedanke, Nimrod sei sowohl der Gatte als auch der Sohn seines Weibes, also sein eigener Vater und sein eigener Sohn gewesen. Nimrods wirklicher Vater, Kusch, wurde in den Hintergrund gedrängt, wodurch seine Mutter als jungfräuliche Mutter dargestellt wurde. Auf diese Weise nahmen drei Formen der Gottheit Gestalt an: der Vater, die Mutter und der Sohn, und sie bildeten eine Dreiheit oder Dreieinigkeit. In all den ähnlichen Formen der Dreieinigkeit, die unter den heidnischen Nationen bis heute angebetet werden, sind Mutter und Sohn fortwährend in den Vordergrund geschoben, der Vater aber stets in den Hintergrund gedrängt worden. Es war eine Verherrlichung des falschen Weibes und ihres Samens, tun den Sinn der Menschen für den wahren Samen des Weibes Gottes zu verblenden. Dies trifft auch zu auf die von der Geistlichkeit der Christenheit gelehrte Dreieinigkeit, die Jehova Gott, den Vater, in den Hintergrund drängt.

    Man verstand, dass mit dem Hinweis, es werde dem Samen des Weibes Gottes aufgelauert und seine Ferse werde zermalmt, dessen Tod gemeint war, von welchem er wiederhergestellt werden sollte. Demzufolge liess Semiramis Nimrod bei seinem Tod als den verheissenen Weibessamen verherrlichen und anbeten, und zwar als „Zero-ashta” oder, moderner ausgedrückt, „Zornaster”, was „der Same des Weibes” bedeutet. Es wurde nicht nur ein Tag festgelegt, an dem sein Tod beklagt wurde, sondern auch ein Tag zur Feier seines Geburtstages. Dies war der 25. Dezember, gerade der Tag, den die Geistlichkeit der Christenheit für ihre religiösen Zwecke übernommen hat, ohne jedoch in den inspirierten Schriften dafür die geringste Unterstützung zu haben. übrigens beweist gerade der Name Julfest, der in der Christenheit manchmal zur Bezeichnung des Weihnachtsfestes gebraucht wird, dessen heidnischen oder babylonischen Ursprung und seine Verbindung mit Nimrod, dem nachgeahmten Weibessamen. Auf chaldäisch bedeutet der Name Jul „Kind” oder „Kindlein”. Die heidnischen Angelsachsen feierten den Anlass als Jultag oder als den „Tag des Kindes” schon lange bevor sie römisch-katholisch wurden, und zwar feierten sie damals nicht die Geburt der Sonnengottheit, sondern die Geburt des Mondgottes, denn sie hielten die Sonne für weiblich, den Mond aber für männlich. Auch in Indien ist der Mond männlich, und die Mondanbeter Arabiens feierten die Geburt des Herrn Mond ebenfalls zur selben Zeit. Noch heute reden wir vom „Mann” im Monde. Es ist somit offensichtlich, dass der 25. Tag des zehnten Monats (Dezember bedeutet „zehnter Monat”) nicht wegen der Wintersonnenwende gefeiert wurde, sondern weil er von alter Zeit her als anerkanntes Geburtsdatum Nimrods, des falschen Weibessamens, galt. Die Heilige Schrift zeigt eine andere Zeit für die Geburt Jesu an.

    Der seiner Zweige völlig beraubte Julblock, welcher in der Nacht vom 24. Dezember zur Feuerstelle geschleppt und verbrannt wurde, stellte den hingerichteten, tot daliegenden Nimrod dar. Der geschmückte Baum, den man am Morgen des 25. Dezember dastehen sah, stellte den getöteten Nimrod dar, der in neuer Verkörperung wieder zum Leben gekommen war, um über seine Feinde zu triumphieren und die Menschen zu segnen. In Rom war dieser Baum ein Tannenbaum, und er wurde am 25. Dezember aufgestellt, am Tag Natalis invicti solii, „dem Geburtstag der unbesiegten Sonne”. In Ägypten galt die Palme, deren Blätter zur Darstellung des Sieges gebraucht wurden, als Symbol des wieder verkörperten Nimrod. Es ist sehr bezeichnend, dass Jehova in Jesaja 14: 4–20 von dem gefallenen König von Babylon, dem „Glanzstern, Sohn der Morgenröte”, als von einem zur Erde gefällten Baume spricht. Dies war offenbar das Schicksal Nimrods, und ebenso wurde sein späterer Nachfolger Belsazar gefällt, als das mächtige Babylon zu Jehovas bestimmter Zeit gestürzt wurde. — Daniel 5: 22-30.

    Während der grosse Betrüger, die Schlange, auf diese Weise hinsichtlich des Samens des Weibes falsche Ideen entwickelte und die falsche Anbetung förderte, machte der grosse Vater des wahren Samens nach seiner eigenen Weise über das heilige Geheimnis weitere Enthüllungen. In der Stadt Ur in Chaldäa, in den Ebenen von Sinear oder Mesopotamien, also nahe der Stätte, wo das Muttersystem religiöser Falschheit aufgebaut wurde, erschloss Gott einem gläubigen Manne, Abram, weitere Wahrheiten. Obwohl Abram, später Abraham genannt, in der chaldäischen Stadt Ur wohnte, die etwa dreihundert Kilometer von Babylon entfernt lag, war er kein Hamit wie Nimrod. Er war ein Nachkomme Sems, den Noah gesegnet hatte, und stammte aus der Linie Hebers. Deshalb bezeichnete man Abraham als einen „Hebräer”, einen Nachkommen Hebers, und in Obereinstimmung mit dem Segen, den Noah über Sem ausgesprochen hatte, war sein Gott Jehova.

  11. Thomas sagt:

    Kapitel 12-15

    Zwei Geschäftsleute kommen indirekt zum Streit, der ältere der Beiden löst die Situation. Wie? Heute ist es üblich, seine Muskeln spielen zu lassen. Nicht so unser älterer Geschäftsmann. Er lässt den jüngeren Geschäftsmann wählen, wohin sein Weg führen soll. Dieser wählt frech den scheinbar besseren Weg.

    Wiedererkannt. Abrams und Lots Hirten streiten. Als Geschäftsführer der jeweiligen Gruppe hätte Abram schnell und einfach ein Machtwort sprechen können. Doch er löst es friedlich, und wie es zuerst aussieht sogar zum eignen Nachteil!

    Wenn wir den Bericht lesen, und zählen, wie oft Gott mit Abram gesprochen hat, so war das nicht allzuhäufig, und es waren auch “nur Versprechungen” – Versprechungen die ihn – den Abram – eigentlich gar nicht direkt betrafen – “deinem Samen” “deinen Nachkommen” – na toll! Abram sollte hin und her ziehen, in Zelten leben, und dass nur, damit Generationen nach ihm mal…

    HÄTTEN WIR DAS auch getan? Heute, wo man seine Ziele nur direkt und gleich in der Hand haben will, und für ein paar Minuten “Freiheit” die Zukunft seiner Kinder zerstört

  12. Jule sagt:

    1. Mose 12 – 15

    hier ist von der ersten List eines wahren Anbeters Jehovas die Rede. Aber wir sollen doch nicht lügen…

    Abram (hier noch nicht Abraham) hat nicht wirklich gelogen, denn Sarai war seine Halbschwester. Er hat hier nur eine Tatsache verschwiegen (dass sie auch seine Frau war) um sich und sein Leben zu schützen.

    Heisst das, dass ich mir einfach mit Halbwahrheiten Vorteile erscheichen kann (indem ich wichtige Details verschweige), ohne Jehovas Wohlgefallen zu verwirken?

    Gibt es so etwas wie eine Notlüge, die dann ihre Berechtigung hat?
    Ein Punkt, den ich gern noch etwas näher nachforschen will – weil das auch eine Frage ist, die ich schon öfters mit Fine besprochen habe.

    Ein anderer Punkt: Abram war voller Vertrauen in Jehova, denn er gab ohne zu zögern sein bequemes Leben in Ur auf, ohne zu wissen, wohin es eigentlich geht. Hätte ICH das auch getan?

  13. Jule sagt:

    so, hier der Artikel, von dem ich vorhin beim Kaffetrinken gesprochen habe. Am besten, ihr lest ihn direkt auf der Seite der Gesellschaft.

    Hier nur ganz kurz ein kleines Zitat, zum Neugierigmachen *grins*:

    ALS 18-Jähriger war Manfred Auszubildender in einem kaufmännischen Beruf.* An zwei Tagen in der Woche besuchte er mit mehreren anderen Auszubildenden aus seiner Firma die Berufsschule. Eines Tages endete der Unterricht für die Klasse schon vorzeitig. Laut innerbetrieblichen Anweisungen mussten die Auszubildenden in diesem Fall den Rest des Tages am Arbeitsplatz verbringen. Doch stattdessen machten sie sich alle einen schönen Tag — außer Manfred, der zur Arbeit ging. Zufällig kam der leitende Angestellte der Firma vorbei, der für die Auszubildenden zuständig war. Als er Manfred sah, fragte er: „Warum sind Sie heute nicht im Unterricht? Und wo sind die anderen?“ Was sollte Manfred antworten?

    Manfred befand sich in einer Zwickmühle: Sollte er die Wahrheit sagen oder sollte er seine Mitschüler decken? Durch eine wahrheitsgemäße Antwort würde er die anderen in Schwierigkeiten bringen und sich selbst unbeliebt machen. Wäre es unter den gegebenen Umständen in Ordnung gewesen, zu lügen? Was hätten wir getan? Wir werden später noch einmal auf Manfred zurückkommen, doch zunächst soll geklärt werden, worum es eigentlich geht, wenn man entscheiden muss, ob man die Wahrheit sagt oder nicht.

  14. Thomas sagt:

    Zum Thema Lüge hab ich dir mal aus dem Buch „Einsichten in die Heilige Schrift“ wenige Sätze rauskopiert:
    it-2 S. 236-237 Lüge ***

    LÜGE.
    Das Gegenteil von Wahrheit. Das Lügen schließt im allgemeinen eine Falschaussage gegenüber einer Person ein, die berechtigt ist, die Wahrheit zu wissen, mit der Absicht, sie oder jemand anders zu täuschen oder ihr bzw. dem anderen zu schaden.

    …..

    Bösartiges Lügen wird zwar in der Bibel deutlich verurteilt, aber das bedeutet nicht, daß man verpflichtet ist, jemandem wahrheitsgemäß irgendwelche Informationen zu geben, die zu erhalten er kein Recht hat. Jesus Christus gab den Rat: „Gebt das Heilige nicht Hunden, noch werft eure Perlen Schweinen vor, damit sie sie nicht etwa mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen“ (Mat 7:6).

    Deshalb hielt sich Jesus bei gewissen Gelegenheiten zurück, eine vollständige Auskunft zu geben oder gewisse Fragen direkt zu beantworten, wenn er dadurch unnötigen Schaden angerichtet hätte (Mat 15:1-6; 21:23-27; Joh 7:3-10).

    Zweifellos muß die Art und Weise, wie Abraham, Isaak, Rahab und Elisa handelten, als sie Personen, die keine Anbeter Jehovas waren, irreführten oder ihnen gewisse Tatsachen verschwiegen, ebenso beurteilt werden (1Mo 12:10-19; Kap. 20; 26:1-10; Jos 2:1-6; Jak 2:25; 2Kö 6:11-23)……

  15. Thomas sagt:

    1.Mose 16-19
    Während du den Text des tages liest, achte auf die Zeitangaben! Wir lesen den Stoff innerhalb weniger Minuten. Doch hier vergehen Jahre! Es ist ein Zeichen eines GUTEN Glaubens, dass Abram und Sarai aktiv werden, und nicht die Hände in den Schoß legen – aber sie bewegen sich innerhalb des Willens des Schöpfers, der ihnen die Prophezeiung gegeben hatte. Nach rund 10 Jahren des Wartens gibt Sara ihre Magd als “Leihmutter”. Weitere 14Jahre später kommt Jehova wieder zu Abraham um seinen Namen zu ändern und den Vorsatz zu bekräftigen! Fast nach einem Vierteljahrhundert der Wanderung und Entbehrungen wird endlich der Same – Isaak geboren! Was für ein Zeichen des Glaubens und der Hoffnung von Abram und seiner Frau!
    Wenn man an den Namen Isaak denkt, denkt man vermutlich oftmals daran das Sara gelacht hat – aber in 17:17 wird gesagt, das Abraham vorhher auch gelacht als, als ihm versprochen wurde, noch ein Kind mit Sara zu erhalten.

    zum Schluß noch ein Zitat aus dem Wachttum vom 1.Juni 1981

    Wie werden wir entrinnen?

    Betrachten wir nun, wie es Lot gelang, aus Sodom zu entrinnen. Erinnern wir uns an die Vorgeschichte. Weil das Weideland nicht für alle Tiere Abrahams und Lots ausreichte, ließ Abraham seinen Neffen wählen, welchen Weg er einschlagen wollte. „Dann wählte sich Lot den ganzen ,Bezirk des Jordan‘, und Lot verlegte sein Lager noch Osten. . . . Schließlich schlug er das Zelt in der Nähe von Sodom auf. Und die Männer von Sodom waren schlecht und waren arge Sünder gegen Jehova.“ Lot muß von dem schlechten Ruf der Bewohner Sodoms gewußt haben. Doch dieser Bezirk bot die Möglichkeit, materiellen Wohlstand zu erlangen, da es „eine wohlbewässerte Gegend war . . . wie der Garten Jehovas“ (1. Mose 13:5-13).

    14 Schließlich kamen zwei Engel, die die Gestalt von Männern angenommen hatten, nach Sodom und unterrichteten Lot von der Entscheidung Jehovas, „Verderben über die Stadt zu bringen“. Sogleich warnte Lot seine voraussichtlichen Schwiegersöhne. Erkannten sie aber die bedrohliche Situation und die Dringlichkeit der Flucht — eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Entrinnen? Nein, denn „in den Augen seiner Schwiegersöhne schien er [Lot] wie einer zu sein, der Scherz treibt“ (1. Mose 19:12 bis 14). In der Morgendämmerung „drängten die Engel Lot“, sofort zu handeln. Wie reagierte er darauf? „Noch zauderte“ er. Doch „weil Jehova Mitleid mit ihm hatte“, führten die Engel Lot, seine Frau und seine beiden Töchter eilends aus der Stadt hinaus. Dann wurde Lot eindringlich mit den Worten ermahnt: „Entrinne um deiner Seele willen! Schau nicht hinter dich . . . Entrinne in die Berggegend, damit du nicht weggerafft werdest!“ Was tat er nun? „Dann sprach Lot zu ihnen: ,Bitte, nicht so, Jehova! . . . Nun, bitte, diese Stadt ist nahe, um dahin zu fliehen, und sie ist klein. Laß mich, bitte, dorthin entrinnen — ist sie nicht klein? —, und meine Seele wird am Leben bleiben.‘ “ Jehova erfüllte in seiner Güte und Barmherzigkeit diese Bitte, und Lot entrann in die Stadt Zoar. Was geschah jedoch mit Lots Frau? Sie setzte sich willentlich über deutliche Anweisungen hinweg. „Seine Frau begann sich hinter ihm umzuschauen, und sie wurde zu einer Salzsäule“ (1. Mose 19:15-26).

    15 Was lernen wir aus alldem? War es allein Lot zuzuschreiben, daß er entrinnen konnte? Nein, denn Abrahams inbrünstiges Bitten um Barmherzigkeit spielte ebenfalls eine Rolle (1. Mose 18:20-33). Deshalb geschah es, „als Gott über die Städte des ,Bezirks‘ Verderben brachte, daß Gott Abrahams gedachte, indem er Schritte unternahm, um Lot aus der Mitte der Umkehrung hinauszusenden“ (1. Mose 19:29). Außerdem befreite Gott Lot, weil dieser als ein „gerechter“ Mann mit dem schlechten Lebenswandel der Menschen, unter denen er wohnte — „Personen, die dem Gesetz trotzten“ —, ganz und gar nicht einverstanden war (2. Petr. 2:7). Doch Lot hatte es keineswegs eilig, Sodom zu verlassen, wo gewisse seiner Interessen lagen. Er mußte dazu gedrängt und sogar an die Hand genommen werden (1. Mose 19:16). Wenn wir daran denken, auf welche Weise Lot entrann, können wir uns fragen: Sind auch wir mit den gottlosen Personen, die dem Gesetz trotzen, nicht einverstanden? Sind wir bereit, größeren Nachdruck auf geistige Interessen als auf vermeintliche materielle Vorteile zu legen, um entrinnen zu können? (Matth. 6:33).

    16 Lot zauderte, die Flucht zu ergreifen. Beachten wir im Gegensatz dazu, was Abraham tat, als ‘Gott ihn auf die Probe stellte’ und ihm sagte, er solle seinen geliebten Sohn Isaak als Brandopfer darbringen. Es stimmt wohl, daß es hier nicht darum ging zu entrinnen. Doch wie reagierte Abraham? Zögerte er? Oder bat er darum, ein anderes Opfer darbringen zu dürfen? Nein, „Abraham [stand] früh am Morgen auf“ und begab sich sogleich in Begleitung Isaaks auf die dreitägige Reise. Ja, Abraham nahm schließlich sogar „das Schlachtmesser, um seinen Sohn zu töten“. Da griff Gott ein, damit Isaak am Leben blieb (1. Mose 22:1-14).

    17 Daraus können wir etwas lernen, was wir uns zu Herzen nehmen sollten. Gerecht zu handeln heißt nicht, sich passiv zu verhalten und sich damit zufriedenzugeben, Bösestun zu meiden. Wir sollten nicht unschlüssig sein und herausfinden wollen, wie nahe wir uns am Rand des gegenwärtigen bösen Systems der Dinge aufhalten können, um auf gutem Fuß mit ihm zu stehen und soviel wie möglich von dem, was dieses System an materiellen Vorteilen und Vergnügungen zu bieten hat, „mitzunehmen“. Jesus zeigte deutlich, daß seine Nachfolger keine weltliche Gesinnung pflegen sollten, indem er im Gebet zu Gott sagte: „Ich habe ihnen dein Wort gegeben, doch die Welt hat sie gehaßt, weil sie kein Teil der Welt sind, so, wie ich kein Teil der Welt bin“ (Joh. 17:14).

  16. Jule sagt:

    1. Mose 16 – 19

    super, nun kann ich hier das anbringen, was mir vor einigen Wochen beim Lesen der neuen Publikationen aufgefallen ist *freu*

    Im WT vom 1. Januar 2009 gab es unter der Rubrik „Wie man Gott näher kommt“ einen Artikel, der sich um die Diskussion zwischen Abraham und dem Engel Jehovas dreht „Ein Richter, der immer das Richtige tut„.

    Eine Frage, die in letzter Zeit häufiger bei mir aufkommt, wenn ich die Verlogenheit einiger Brüder und Schwestern sehe, ist, wie Jehova eigentlich die Menschen beurteilt. Immer wieder wurde ja gesagt, dass man schon ein Diener Jehovas sein muss, um nachher das Gericht Jehovas zu überleben. Es reicht nicht, dass man ein guter Mensch ist. Auf der anderern Seite gibt es viele Diener Jehovas, die gar keine guten Menschen sind. Wäre es vorstellbar, dass Jehova Menschen wie meine Eltern zum Beispiel mit dem gleichen Gericht richten wird, wie er Menschen die „Fake-Zeugen-Jehovas“ sind zum Beispiel richten wird?

    Sie sind Diener Jehovas, aber nur dem Namen nach. Ok, sie gehen in die Zusammenkünfte und vielleicht auch in den Predigtdienst, so wie es sich für einen wahren Anbeter Jehovas gehört. Aber sie leben nicht danach. Ihr ganzes Sinnen und Trachten geht dahin, anderen zu schaden. Der einzige Mensch, dem sie gutes tun, sind sie selbst und vielleicht noch der Mensch, den sie lieben.

    Auf der anderen Seite sind meine Eltern keine Diener Jehovas. Mein Vater sagt immer, er könne nicht an einen Gott glauben, denn er hat zu viel erlebt. Er kann sich nicht vorstellen dass es einen Gott gibt, denn sonst hätte er viele Dinge nicht zugelassen. Und so sind meine Eltern nach eigenen Angaben Atheisten. Sie lesen weder die Bibel, noch gehen sie zu den Zusammenkünften, geschweige denn in den Predigtdienst. Aber sie leben so, wie Jehova es möchte, mal abgesehen von den Feiertagen. Wenn ich an all die Dinge denke, die meinen Eltern wichtig waren und die sie uns Kindern auch beigebracht haben, dann sind das alles Maßstäbe Jehovas.

    Wenn die Bibel sagt, dass Jehova an denen Gericht üben wird, die der göttlichen Botschaft nicht gehorchen – und dazu gehört nun mal auch Versammlung und vor allen Dingen das Zeugnisgeben – dann würden sie zu denen gehören, die das Gericht trifft. Trotzdem würde ich sie vom Verhalten her zu den Gerechten zählen. Eigentlich war es schon eine ganze Weile für mich unvorstellbar, dass Jehova FakeZJ und meine Eltern in einen Topf werfen würde, beide mit dem gleichen Maß messen würde, denn „das passt einfach nicht zu Jehova“.

    Beim Lesen von dem Artikel nun, kam von Abraham die gleiche Frage „es ist für mich unvorstellbar, dass du den Gerechten zusammen mit dem Ungerechten vernichten wirst“. Es passte auch für Abraham nicht in das Bild, dass er von Jehova hatte. Und so diskutiert er eine ganze Weile mit Jehova darüber rum, dass er es sich nicht vorstellen kann und Jehova bestätigt ihn immer wieder. Zwar vernichtet Jehova letztendlich doch Sodam und Gomorra, aber er holt zuvor die Gerechten heraus und interessanterweise sollen auch die Verlobten der Mädels mit fliehen, obwohl sie ja garkeine Diener Jehovas sind.

    Dass sie nicht mit fliehen, ist ja nun nicht Jehovas Schuld!

    Thom sagt, dass auf dem TSK, der sich nur um den Dienst dreht, gesagt wurde, dass wir bis zum Schluss predigen werden und dass die Menschen bis zum Schluß die Gelegenheit erhalten werden, sich zu entscheiden. Und so besteht für mich auch noch Hoffnung, dass meine Eltern das wundervolle Paradies, auf das wir alle hoffen, erleben werden *freu*

  17. Jule sagt:

    Hier der erwähnte Artikel – denn die Hördateien von den aktuellen Zeitschriften auf der Seite der Gesellschaft sind ja nur eine Weile online, dann kann man sie nicht mehr herunterladen

    Wie man Gott näherkommt
    Ein Richter, der immer das Richtige tut
    1. Mose 18:22-32

    GERECHTIGKEIT. Fairness. Unparteilichkeit. Sind das nicht anziehende Eigenschaften? Wir Menschen haben von Natur aus das starke Bedürfnis, fair behandelt zu werden. Allerdings kann man in der heutigen Welt kaum auf Gerechtigkeit hoffen. Es gibt jedoch einen Richter, auf den man sich voll und ganz verlassen kann: Jehova Gott. Er tut immer das Richtige. Das macht ein Gespräch zwischen ihm und Abraham deutlich. Es ist in 1. Mose 18:22-32 nachzulesen.*

    Jehova unterrichtete Abraham davon, dass er sich anschauen wollte, was in Sodom und Comorra vor sich ging. Als Abraham das hörte, machte er sich Sorgen. Was würde aus gerechten Menschen wie seinem Neffen Lot werden? Abraham flehte Jehova an: „Wirst du wirklich die Gerechten mit den Bösen wegraffen? Angenommen, es sind fünfzig Gerechte inmitten der Stadt. Wirst du … dem Ort nicht verzeihen um der fünfzig Gerechten willen, die darin sind?“ (Vers 23, 24). Gott sagte, bei fünfzig gerechten Menschen würde er die Städte verschonen. Abraham wandte sich noch fünf weitere Male an Jehova und ging jedes Mal mit der Zahl herunter, bis er bei zehn war. Und immer versicherte ihm Gott, er werde die Städte in diesem Fall nicht auslöschen.

    Hat Abraham mit Gott herumdiskutiert? Bestimmt nicht. Das wäre ja auch äußerst überheblich gewesen. Aus Abrahams Worten kann man Ehrfurcht und Demut heraushören. Er bezeichnete sich selbst als „Staub und Asche“. Vier Mal sagte er respektvoll „bitte“ (Vers 27, 30-32). Außerdem lässt seine Ausdrucksweise erkennen, dass er auf die Gerechtigkeit Jehovas vertraute. Der Gedanke, Gott könnte die Gerechten zusammen mit den Bösen vernichten, war für ihn „undenkbar“. Das betonte er sogar zwei Mal. Dieser treue Patriarch brachte seine tiefe Überzeugung zum Ausdruck, dass der „Richter der ganzen Erde“ immer das Richtige tut (Vers 25).

    Hatte Abraham mit seinen Argumenten recht? Ja und nein. Die Vermutung, es könnte in Sodom und Comorra mindestens zehn Gerechte geben, war falsch. Aber er lag auf jeden Fall richtig, als er sagte, Gott würde niemals „den Gerechten mit dem Bösen zu Tode … bringen“. Als Jehova die Städte und ihre verdorbenen Bewohner dann tatsächlich vernichtete, konnten der gerechte Lot und seine beiden Töchter mit der Hilfe von Engeln entkommen (2. Petrus 2:7-9).

    Was lernen wir aus diesem Bericht über Jehova? Als er Abraham mitteilte, er wolle sich die Städte näher anschauen, ebnete er den Weg für ein Gespräch. Er hörte geduldig zu, was seinen Freund Abraham bedrückte (Jesaja 41:8). Daran erkennt man sehr schön, was für eine Demut Jehova besitzt und dass er seine Diener auf der Erde achtet und mit Würde behandelt. Als Richter, der immer das Richtige tut, verdient Jehova unser vollstes Vertrauen.

    * Bei dieser Gelegenheit ließ sich Jehova von einem Engel vertreten, der in seinem Namen redete. Ein anderes Beispiel dafür findet man in 1. Mose 16:7-11, 13.

  18. Thomas sagt:

    1.Mose 20-22
    Zitat: “Ich kann ja nichts für meine Gefühle!” oder “ich muss meine Gefühle ausleben”
    Tja, wenn der Allmächtige diese Meinung ebenfalls vertreten würde oder gutheißen würde, dann hätte er sowohl Pharao als auch im heutigen Bibelleseprogramm demjeweiligen Mann nicht verboten, mit Sara Beziehungen zu haben. Nein – der Schöpfer der Ehe möchte, dass Mann und Frau zusammen bleiben – wie es Abraham und Sara geschafft haben! Auf Untreue kommt niemals Segen! Sara muss wohl längere Zeit “die Gastfreundschaft genutzt haben”, da von einer “Strafe Gottes” die Rede ist, die länger andauerte. Jesus zeigte ja später eindringlich in der Bergpredigt, dass der Verlassene Ehepartner das Recht hat neu zu heiraten. Also sollte man wohl dafür sorgen, dass man seine Gefühle nur dem richtigen Menschen gibt – und diese nicht an “Fremde oder Freunde” vergeuden!

    1. Mose 22:5
    Nun sprach Abraham zu seinen Bediensteten: „Haltet ihr euch hier mit dem Esel auf, ich aber und der Knabe wollen dorthinüber gehen und anbeten und zu euch zurückkehren.“
    Was für ein Glaube an die Auferstehung! Abraham war davon überzeugt, dass durch Isaak die Verheißung eines Samens sich erfüllen würde, und glaubte deshalb, dass er seinen Sohn gesund und lebendig wieder erhalten würde! Und zwar so gesund, dass Isaak auch Kinder zeugen könnte ( – im Gegensatz zu einigen Leuten, die glauben, dass die Auferstehung im Himmel stattfinden würde, bzw. auch im Gegensatz zu denen, die glauben, dass die Auferstehung auf der Erde zu “geschlechtslosen Individuen führen würde. )

  19. Jule sagt:

    1. Mose 20 – 22

    auch hier ein Artikel unter der Rubrik „Wie man Gott näher kommt“, der sich mit dem Opfer Abrahams beschäftigt. Abraham sollte seinen geliebten Sohn Isaak opfern. Wie schwer das gewesen sein muss…

    Wenn ich mir vorstelle, Jehova hätte von mir verlangt, mein Kind zu opfern, bin ich mir nicht sicher, ob ich das getan hätte. Ok,in gewisser Form trifft das ja auf uns zu, wenn es um die Blutfrage geht, dann brauchen wir einen ebenso starken Glauben wie Abraham und müssen darauf vertrauen, dass Gott uns helfen wird. Wenn man bedenkt, dass die Reise bis zum Berg drei Tagesreisen lang war und Abraham drei Tage Zeit hatte, darüber nachzudenken. Wahnsinn. Trotzdem blieb er entschlossen, den Willen Jehovas um jeden Preis zu tun.

    Er hatte vorher nichts zu Sara gesagt, was verständlich ist, denn wenn ich Sara gewesen wäre, ich hätte sicherlich versucht, meinen Mann davon abzuhalten. Abraham dachte, dass Jehova das alles schon regeln wird, er machte sich keine Gedanken über das, was danach kommt. Mein Mann ist oft ebenso, dass er sagt „denke nicht an das, was noch kommen könnte, Jehova wird schon das Seine tun“. Mir fällt es oft unglaublich schwer, dann ruhig zu bleiben. Wahrscheinlich der Grund, warum Abraham erst mal nichts zu Sara gesagt hatte

  20. Jule sagt:

    auch diesen Artikel möchte ich lieber vorsichtshalber als Textdadei einfügen, für den Fall, dass ihr ihn nicht mehr als Hördatei herunterladen könnt…

    Wie man Gott näherkommt
    Der größte Beweis für Gottes Liebe
    1. Mose 22:1-18

    DER treue Patriarch Abraham liebte Gott. Er liebte auch seinen Sohn Isaak, der ihm erst im Alter geboren wurde. Einmal sollte er etwas tun, was sich für ihn als Vater völlig absurd angehört haben muss: Gott gebot ihm, seinen Sohn zu opfern, der damals vielleicht um die 25 Jahre alt war. So weit kam es dann aber nicht, weil Gott im entscheidenden Moment durch einen Engel eingriff. Den Bericht darüber können wir in 1. Mose 22:1-18 nachlesen. Er lässt uns erahnen, wie groß Gottes Liebe zu uns sein muss.

    In Vers 1 heißt es, dass „Gott Abraham auf die Probe stellte“. Abraham hatte einen starken Glauben, doch so wie jetzt wurde sein Glaube noch nie geprüft. Gott sagte zu ihm: „Nimm bitte deinen Sohn, deinen einzigen Sohn, den du so liebst, Isaak, und … opfere ihn … als ein Brandopfer auf einem der Berge, den ich dir bezeichnen werde“ (Vers 2). Gott lässt nur das zu, was seine Diener ertragen können. Er muss Abraham also sehr vertraut haben (1. Korinther 10:13).

    Abraham gehorchte sofort. Im Bericht heißt es: „Da stand Abraham früh am Morgen auf und sattelte seinen Esel und nahm zwei seiner Bediensteten und Isaak, seinen Sohn, mit sich; und er spaltete das Holz für das Brandopfer. Dann erhob er sich und begab sich auf die Reise“ (Vers 3). Abraham erzählte offensichtlich niemandem, was Gott von ihm verlangte.

    In den drei Tagen, die Abraham unterwegs war, hatte er viel Zeit zum Nachdenken. Aber nichts konnte ihn davon abhalten, den Willen Gottes zu tun. Was er sagte, als er den Berg in der Ferne sah, verrät einen starken Glauben. Er forderte seine Bediensteten auf: „Haltet ihr euch hier … auf, ich aber und der Knabe wollen dorthinüber gehen und anbeten und zu euch zurückkehren.“ Als Isaak ihn später fragte, wo das Opferschaf sei, antwortete Abraham, Gott würde dafür sorgen (Vers 5, 8). Abraham ging davon aus, dass er mit seinem Sohn zurückkehren würde. Er rechnete damit, „dass Gott imstande sei, ihn sogar von den Toten aufzuerwecken“ (Hebräer 11:19).

    Auf dem Berg nahm Abraham „das Schlachtmesser, um seinen Sohn zu töten“. Doch ein Engel hielt ihn davon zurück. Gott sorgte dafür, dass Abraham „anstelle seines Sohnes“ einen Widder opfern konnte, der sich im Dickicht verfangen hatte (Vers 10 bis 13). Für Gott war es so, als hätte Abraham Isaak wirklich geopfert (Hebräer 11:17). Wie ein Gelehrter erklärte, war „die Bereitschaft für Gott genauso viel wert wie die Tat“.

    Jehovas Vertrauen in Abraham war gerechtfertigt. Und Abrahams Vertrauen in Jehova wurde belohnt. Gott wiederholte und erweiterte den Bund, den er mit ihm geschlossen hatte. Dieser Bund stellt Menschen aus allen Nationen Segnungen in Aussicht (Vers 15 bis 18).

    Gott verschonte Abraham davor, seinen Sohn zu opfern, doch selber brachte er ein solches Opfer. Abrahams Bereitschaft, Isaak zu opfern, war ein prophetischer Hinweis auf die Bereitschaft Gottes, seinen einziggezeugten Sohn, Jesus, für unsere Sünden zu opfern (Johannes 3:16). Dieses Opfer ist der größte Beweis dafür, dass Jehova uns liebt. Da Gott so viel für uns gegeben hat, sollten wir uns fragen: Was bin ich bereit für ihn zu opfern?

  21. Thomas sagt:

    1.Mose 23-26

    (1. Mose 26:7) . . .Denn er fürchtete sich, . . .

    Interessant finde ich, dass sowohl von Abraham als auch von Isaak gesagt wird, dass diese trotz ihres starken Glaubens, und obwohl sie die Stimme des Allmächtigen gehört haben, doch Furcht um ihr eigenes Leben hatten. Glaubsstark zu sein ist also nicht gleichbedeutend mit Selbstsicherheit.

    (1. Mose 24:63) 63 Und Isaak war um die Zeit, da es Abend wurde, ausgegangen, um auf dem Feld nachzusinnen. . .

    Jeder Mensch braucht wohl eine Zeit der Ruhe. Isaak lebte mit seiner Familie in Zelten – der Natur sehr verbunden. Trotzdem benötigte er Zeit um allein nachzusinnen. Wieviel mehr benötigen wir Zeit in der Schpfung, um von der Stadt und den Sorgen und Problemen einmal abschalten zu können 😉

    zum Schluß ein Zitat aus dem Wachttum vom 1.März 1985 – weil so gut könnt ich es nicht erklären:

    War die Tatsache, daß Abraham (und später auch Isaak) seine Frau als seine Schwester ausgab, ein Beispiel für die einst im Nahen Osten bestehende Ehefrau/Schwester-Beziehung?

    Diese Theorie wird heute zwar von Gelehrten vertreten, doch scheint dem Verhalten Abrahams und Isaaks mehr zugrunde zu liegen.
    Professor E. A. Speiser unterbreitet die Ehefrau/Schwester-Vorstellung in der Anchor Bible. Er erwähnt Entdeckungen über die alten Hurriter, die anscheinend im nördlichen Mesopotamien lebten, einschließlich Harans (Charans), wo Abraham eine Zeitlang ansässig war und wo Rebekka gelebt haben mag. Professor Speiser schreibt:

    „In der hurritischen Gesellschaft waren die Ehebande am stärksten und erhabensten, wenn die Ehefrau gleichzeitig die rechtliche Stellung einer Schwester hatte, ungeachtet der tatsächlichen Blutsverwandtschaft. Daher kam es vor, daß der Mann bei der Heirat das Mädchen gleichzeitig als Schwester adoptierte. Diese beiden getrennten Schritte wurden in voneinander unabhängigen Urkunden festgehalten. Verletzungen dieses schwesterlichen Verhältnisses wurden schwerer bestraft als Verstöße gegen Eheverträge . . . Die Ehefrau/Schwester-Beziehung wird in erster Linie den höheren Schichten in der hurritischen Gesellschaft zugeschrieben . . . Rebekka war nicht nur in dem von den Hurritern beherrschten Haran beheimatet, sondern ihr Bruder Laban gab sie durch einen Vermittler tatsächlich dem Isaak zur Frau . . . Es gibt daher ausreichende Gründe, Abrahams Ehe mit Sara und Isaaks Ehe mit Rebekka in diese Ehefrau/Schwester-Kategorie einzuordnen.“

    Dem Bericht aus 1. Mose entnehmen wir, daß Abraham seine Frau Sara (die wirklich seine Halbschwester war) zweimal als seine Schwester, nicht als seine Ehefrau ausgab. Das geschah einmal in Ägypten und später nochmals in Philistäa (1. Mose 12:10-20; 20:1-7). Isaak und Rebekka gingen ähnlich vor. Da Isaak mit Rebekka verwandt war, konnte er sie als seine „Schwester“ bezeichnen (1. Mose 26:6-11).

    Abraham und Isaak wollten in diesen Fällen, daß man ihre Frau für ihre „Schwester“ hielt, weil sie als Ehemänner offensichtlich in Gefahr geraten wären, wenn bekannt geworden wäre, daß diese schönen Frauen verheiratet waren (1. Mose 12:12; 26:9). Wie es scheint, beriefen sich die Männer zu ihrem Schutz nicht auf eine vermeintliche Ehefrau/Schwester-Stellung; ihre Absicht war es vielmehr, den Ehestand Saras und Rebekkas zu verheimlichen.

    Abraham heiratete seine Halbschwester, bevor Gott dem Volk Israel durch das Gesetz solche engen Verbindungen untersagte. Trotzdem ist seine (und Isaaks) Maßnahme, seine Frau als seine Schwester auszugeben, von vielen kritisiert worden. Wir dürfen natürlich nicht vergessen, daß die Bibel zuweilen gewisse Ereignisse erwähnt, ohne die Handlungsweise der Beteiligten gutzuheißen (1. Mose 9:20, 21; 19:30-38). Aber Abrahams und Saras wie auch Isaaks und Rebekkas Vorgehen kann man durchaus so sehen, daß es mit ihrem vorbildlichen Ruf bei Gott im Einklang ist.

    Vor diesen Ereignissen hatte Gott zu Abraham gesagt: „Ich werde aus dir eine große Nation machen, und ich werde dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen; und erweise dich als ein Segen. Und ich will die segnen, die dich segnen; und den, der Übles auf dich herabruft, werde ich verfluchen, und alle Familien des Erdbodens werden sich bestimmt durch dich segnen“ (1. Mose 12:2, 3). Jehova hatte auch erkennen lassen, daß der Segen von Abrahams Same abhing (1. Mose 12:7; vergleiche 1. Mose 15:4, 5; 17:4-8; 22:15-18). Daher mußte Abraham (und später Isaak) am Leben bleiben, um Nachkommen hervorbringen zu können.

    Das mag Abraham und Isaak durchaus bewogen haben, ihre treue Ehefrau als Schwester auszugeben. Wäre allgemein bekannt gewesen, daß Abraham der gesetzliche Ehemann der begehrenswerten Sara und Isaak der gesetzliche Ehemann der schönen Rebekka war, hätte dadurch die Linie des Samens gefährdet werden können. Daher mögen diese Glaubensmänner zu dem Schluß gekommen sein, es sei klüger, während ihres Aufenthalts in einem gefährlichen Gebiet nicht bekannt werden zu lassen, daß ein solches Eheverhältnis bestand.

    Sara wird als Vorbild des Glaubens gepriesen und als eine Frau, die ‘auf Gott hoffte’ (1. Petrus 3:5, 6; Hebräer 11:11). Sie war bereit, den von ihrem Familienhaupt vertretenen Standpunkt zu akzeptieren und ihren Ehestand eine Zeitlang zu verschweigen. Es wäre ein Ausdruck der Güte, dies als einen Akt der Selbstlosigkeit, der Unterordnung persönlicher Gefühle und Interessen zu betrachten, durch den es der ganzen Menschheit ermöglicht werden sollte, gesegnet zu werden. Angesichts der Tatsache, daß Jehova sie vor Pharao und später auch vor Abimelech, dem König von Gerar, beschützte, überrascht es nicht, daß Rebekka in Zusammenarbeit mit Isaak — ebenfalls ein Mann mit bemerkenswertem Glauben — ähnlich handelte (Hebräer 11:20).

    Folglich war die Art und Weise, wie Abraham mit Sara und Isaak mit Rebekka vorgingen, angesichts dessen, was auf dem Spiel stand, von erhabenen Grundsätzen und Absichten geprägt, unabhängig davon, ob die Menschen in Kanaan und Ägypten von der in Haran üblichen Ehefrau-Schwester-Stellung wußten oder nicht.

  22. Jule sagt:

    1. Mose 23 – 26

    1. Mose 24:38-40

    Nein, sondern du wirst in das Haus meines Vaters und zu meiner Familie gehen, und du sollst für meinen Sohn eine Frau nehmen.’ 39 Ich aber sagte zu meinem Herrn: ‘Was nun, wenn die Frau nicht mit mir kommen wird?’ 40 Dann sprach er zu mir: ‘Jehova, vor dem ich gewandelt bin, wird seinen Engel mit dir senden und wird deinem Weg gewiß Erfolg verleihen; und du sollst für meinen Sohn eine Frau aus meiner Familie und aus dem Haus meines Vaters nehmen.

    So, da haben wir den Salat: ich bin also nicht die Einzige, die ab und an zweifelt, dass Jehova uns und unsere Belange wichtig genug findet, um direkt einzugreifen.

    Wie oft frage ich meinen Liebsten „was aber, wenn Jehova nicht hilft? Dann haben wir doch garkeine Chance“. Und mein Mann antwortet mir, ich solle mir darüber keine Gedanken machen, sondern meinen Teil tun und Jehova seinen überlassen…

  23. Thomas sagt:

    1.Mose 27-29

    Jakob erhält den Segen von Isaak – durch Betrug (?) oder Trick – wie man es immer auch sehen mag. Auf jeden Fall hat Rebekka das Zepter des Handelns übernommen, damit die Verheißung wahr wird, und Jakob den Segen erhält.
    Ich finde besonders interessant in diesem Zusammenang, wie Isaak reagiert. Wie hättest du reagiert? Dem Segen einen Fluch hinterher geworfen? Den Segen widerrufen? Nein, Isaak sagt sinngemäß “ich habe ihn gesegnet, und so soll es auch bleiben!”. Und wie stehen wir heute zu unserem Wort? Es gibt nur wenige Versprechen, die wir vor dem Höchsten ablegen. Mir fallen dabei nur die Taufe und die Hochzeit ein. Wer hält sich an das vor dem Höchsten abgegebene Wort? Der Höchste wird sicher seine eigene Meinung dazu haben 🙂

    In Kapitel 27:46 sagt Rebekka, das ihr Leben sie anödet, wegen der Töchter Heths. Hatte sie keinen Glauben? Doch! Aber das was unsere Kinder tun – hat unweigerlich auch Einfluß auf unser Leben. Auch wie wir uns verhalten, ehrt, freut oder enttäuscht unsere Eltern und unseren himmlischen Vater. Sind wir uns dessen immer bewußt?

  24. Thomas sagt:

    Nun ein Gedanke hier – wie sich unser Umgang sich auf uns auswirkt.

    In 1.Mose 19:12 wird Lot gefragt, ob er nicht noch jemand in der Stadt kennen würde, der gerettet werden sollte. Lot bekommt den Auftrag zu den Schwiegersöhnen gehen und ? Er geht sofort los! Ohne zu diskutieren, ohne Zögern! Doch dort wird er in Diskussionen verwickelt! Ob es diese Diskussion ist oder die Einstellung seiner Frau – wir wissen es nicht genau. Auf jeden Fall bewirkt dieser schlechte Umgang, dass er wenige Stunden später jegliche Dringlichkeit verloren hat, den in Vers 16 heißt es “als er noch zögerte”. Kannst du dir das vorstellen, als es um sein Leben geht, zögert er !?!

    Nun welche Freunde haben wir? Wie stehen diese zu den Maßstäben des Allmächtigen? Färben ihre Gedanken auf uns ab?

    Erinnerung:
    Erst ging Regina A. von ihrem Mann weg, wegen sex.Übergriffen auf die Stievtochter, dann ging Mirjam B. weg – Grund fadenscheinig an den Haaren herbeigezogen. Katja S. ging von ihrem Mann, weil sie von einer gewissen Ramona P. aufgehetzt wurde. Später ging dann Ramona P. ebenfalls von ihrem Mann…. Schlechter Einfluß ist nicht leicht zu erkennen? Auf jeden Fall lähmt er uns und beeinflusst die Menschen.

  25. Thomas sagt:

    Nachtrag zu Kapitel 29
    im Vers 22 wird das erste Mal eine Hochzeitsfeier genannt, wie wir sie kennen – nämlich das Gäste eingeladen werden und gefeiert wird. Hier mit einem negativen Hintergedanken – eine falsche Frau dem Bräutigam unterzujubeln.


    Was bedeutete früher ein “Segen”??

    Ein Nachschalgewerk sagt dazu auszugsweise:

    Etwas heiligen oder als heilig erklären; eine an Gott gerichtete Bitte, göttliche Gunst zu gewähren; Güte erweisen; Gunst; als heilig rühmen; lobpreisen; gut von jemandem reden; vor Übel schützen oder bewahren; Glück bringen.

    Menschen segnen Mitmenschen. Wenn ein Mensch einen anderen Menschen segnet, mag er im Gegensatz zu Jehova, der seinen Segensworten immer die Tat folgen läßt, nicht imstande sein, gemäß seinen Worten zu handeln. In der Bibel kommt der Segensspruch eines Menschen oft einer Bitte um Gottes Segen gleich, auch wenn er nicht in Form eines Gebets geäußert wird. Obgleich also ein Mensch einen anderen Menschen segnen mag, ist doch Gott immer der Quell des Segens. Segnet ein Mensch andere Menschen, so geschieht das außerdem häufig aus Dankbarkeit oder um vorzügliche Eigenschaften oder eine gute Arbeit zu würdigen.

    Im Zusammenhang mit dem Erteilen eines wirksamen Segens, nämlich dem Segnen aufgrund göttlicher Autorität, d. h. der Macht, den Segen zu vollziehen, formulierte Paulus in seiner Beweisführung hinsichtlich der Überlegenheit des Priestertums Melchisedeks gegenüber dem Priestertum Levis den Grundsatz: „Nun wird unbestreitbar das Geringere vom Größeren gesegnet“ (Heb 7:7). Melchisedek war ein Priester Gottes und ein König und konnte, als er Abraham segnete, mit Autorität und prophetisch für Gott sprechen (1Mo 14:18-20; Heb 7:1-4).

    Anlässe zum Segnen. Wenn man betet, preist man Gott und dankt ihm, man segnet ihn; überdies segnet man seine Glaubensbrüder und Menschen, die Gott suchen, indem man für sie betet. Die Mahlzeit wird mit einem Tischgebet begonnen, wobei man gewöhnlich den Segen für die Speise erbittet. In solchen Gebeten dankt man Jehova und preist ihn dafür, daß er in geistiger und materieller Hinsicht so gut für uns sorgt; auch bittet man ihn, zu bewirken, daß die Nahrung den Essenden zum Nutzen gereicht und sie stärkt, damit sie ihm dienen können (1Sa 9:13; Mat 14:19; Luk 9:16). In den Gebeten, die beim Abendmahl des Herrn vor dem Austeilen des Brotes bzw. des Weines gesprochen werden, preist man Gott, dankt ihm und bittet ihn, daß alle Teilnehmer aus dem, was durch das Brot und den Wein symbolisiert wird, geistigen Nutzen ziehen und als Glieder des Leibes Christi geeint und treu bleiben mögen (Mat 26:26; 1Ko 10:16).

    In einer patriarchalischen Gesellschaft war es üblich, daß der Vater kurz vor seinem Tod seine Söhne segnete. Diese Segenserteilung galt als sehr wichtig und wurde hochgeschätzt. So segnete Isaak Jakob in dem Glauben, er sei Esau, der Erstgeborene. Ehe Jakobs Bruder Esau dazukam, wünschte Isaak Jakob, daß er Gunst erlangen und Gedeihen haben möge, und Isaak, selbst blind und alt, bat zweifellos Jehova, den Segen zu vollziehen (1Mo 27:1-4, 23-29; 28:1, 6; Heb 11:20; 12:16, 17). Später bekräftigte und erweiterte Isaak den Segen ganz bewußt (1Mo 28:1-4). Vor seinem Tod segnete Jakob zuerst die beiden Söhne Josephs und dann seine eigenen (1Mo 48:9, 20; 49:1-28; Heb 11:21). Desgleichen segnete Moses vor seinem Tod das ganze Volk Israel (5Mo 33:1). In all diesen Fällen zeigt die Erfüllung der Segensworte, daß sie prophetisch waren. Manchmal legte der Segnende, während er den Segen sprach, seine Hand auf das Haupt des zu Segnenden (1Mo 48:13, 14).

    Als Gruß beinhaltete der Segen den Wunsch, es möge dem anderen gutgehen. Jakob segnete Pharao, als er vor ihn gebracht

  26. Jule sagt:

    1. Mose 27 – 29

    Tja, hier war mein Mann schneller. Denn ich wollte eigentlich die Frage einstellen, was das mit dem Segen auf sich hat.

    Wieso segnete Abraham Isaak und warum Isaak Jakob?
    Warum konnte Jakob den Segen nicht ändern, wenn er doch dachte, dass er das auspricht, was Jehova wünscht?
    Dachten sie, sie könnten mit ihrem Segen die Zukunft beeinflussen?
    Waren sie so etwas wie Propheten?

    Danke an meinen Liebsten für die schnelle Einstellung des Zusatzstoffes

  27. Jule sagt:

    Das hier hatte ich im November 04 zu der Frage gefunden, hat mich aber nicht wirklich zufriedengestellt

    Warum haben die Partiarchen der damaligen Zeit ihre Kinder gesegnet, wenn diese fortgingen oder wenn die Väter starben?
    Bedeutet das, dass dieser Segen wichtig ist und etwas bewirkt?
    Sollten wir heute ebenso handeln?

    WT vom 15.10.73 auf den Seiten 639-640:

    Ist es richtig, wenn ein Christ seine Eltern oder seine Großeltern um einen Segen bittet, wie es in bestimmten Teilen Lateinamerikas üblich ist? — Venezuela.

    Die Bibel zeigt, daß Gottes Diener in alter Zeit andere gesegnet haben. Jakob segnete Pharao, das heißt, er wünschte ihm, daß es ihm wohl ergehe. (1. Mose 47:7) Rebekka wurde von ihrer Familie gesegnet, als sie aus Mesopotamien fortzog, um Isaak zu heiraten. (1. Mose 24:60) Und sowohl Isaak als auch Jakob sprachen über ihre Nachkommen einen besonderen Segen aus. (Hebr. 11:20, 21) Gemäß Sprüche 30:11 verdienen Eltern es, von ihren Kindern gesegnet zu werden.

    Vom biblischen Standpunkt aus ist also nichts dagegen einzuwenden, wenn Eltern oder Großeltern ihre Kinder beziehungsweise Enkel segnen. Selbst in Ländern, in denen es nicht allgemein üblich ist, um einen Segen zu bitten, ist es üblich, einen Segen auszusprechen. Unter Dienern Jehovas auf der ganzen Erde kommt es nicht selten vor, daß jemand einem Mitgläubigen Gottes Segen für eine besondere Aufgabe wünscht oder damit er dem Schöpfer an einem anderen Ort treu dienen möge. Es ist auch beachtenswert, daß der Abschiedsgruß in vielen Sprachen in Wirklichkeit ein Segen ist. Zum Beispiel bedeutet das englische „good-bye“ „Gott sei mit dir“.

    Wenn es natürlich in der Gegend, in der jemand lebt, nicht üblich ist, „um einen Segen zu bitten“ oder jemand anders zu segnen, wie es in einigen lateinamerikanischen Ländern der Fall ist, dann ist es nicht nötig, diesen Brauch dort einzuführen. Doch selbst in Gegenden, in denen dieser Brauch allgemein verstanden wird, sollte ein Christ einige Faktoren beachten, die den Brauch, andere zu segnen, betreffen. Man sollte sich fragen: „Habe ich die richtige Ansicht über einen solchen Segen? Ist es nur eine gewohnheitsmäßige Redewendung, so daß die Bezugnahme auf Gott nicht aufrichtig und echt ist und nicht von Herzen kommt? [Vergleiche Matthäus 15:4-7.] Neige ich zu der Anschauung, daß etwas nicht gelingen wird, wenn ich mich nicht an den Brauch halte?“ Man sollte sorgfältig darauf achten, daß man nicht abergläubisch wird und anfängt, den Segen als eine Zauberformel zu betrachten. Wenn die Eltern oder Großeltern keine Diener Jehovas sind, kommen auch die religiösen Anschauungen des Betreffenden ins Spiel. Kann jemand, der keine Wertschätzung für die wahre Anbetung hat, auf richtige Weise um Gottes Segen für ein Kind bitten, wenn er den wahren Gott gar nicht kennt?

    Obwohl vom Standpunkt der Bibel aus nichts dagegen einzuwenden ist, wenn ein Christ seine Eltern oder seine Großeltern um einen Segen bittet, muß er sich doch von seinem biblisch geschulten Gewissen leiten lassen, wenn er entscheidet, was er in einem bestimmten Fall tun sollte. Er wird sicher vermeiden wollen, etwas zu tun, wodurch er Anlaß zum Straucheln geben oder den wahren Gott vor anderen falsch darstellen könnte. — Phil. 1:10.

  28. Jule sagt:

    zum Thema Rebecka und ob es o.K. ist, was sie getan hat, hier noch zusätzlichen Stoff:

    Den Segen für Jakob erwirken

    Esau wird Jakob dienen müssen. Ob Isaak das weiß, sagt die Bibel nicht. Jedenfalls wissen sowohl Rebekka als auch Jakob, dass der Segen ihm gehört. Rebekka unternimmt etwas, als sie hört, dass Isaak vorhat, Esau zu segnen, sobald dieser ihm Wildbret gebracht hat. Sie ist immer noch genauso beherzt und tatkräftig wie in ihrer Jugend. Sie ‚gebietet‘ Jakob, ihr zwei Ziegenböckchen zu holen. Sie will ein Gericht zubereiten, wie ihr Mann es liebt. Dann soll Jakob sich für Esau ausgeben, um den Segen zu erlangen. Jakob ist dagegen. Sein Vater würde sicher dahinter kommen und ihn verfluchen! Rebekka bleibt jedoch beharrlich. Sie sagt: „Auf mich komme der dir zugedachte Fluch, mein Sohn.“ Dann bereitet sie das Gericht zu, verkleidet Jakob und schickt ihn zu ihrem Mann (1. Mose 27:1-17).

    Es wird nicht gesagt, warum Rebekka so handelt. Viele verurteilen ihr Handeln. Aber weder die Bibel tut das noch Isaak, als er erfährt, dass er Jakob gesegnet hat. Er äußert sich sogar noch ausführlicher über den Segen (1. Mose 27:29; 28:3, 4). Rebekka weiß, was Jehova für ihre Söhne vorhergesagt hat. Daher unternimmt sie etwas, damit Jakob den Segen bekommt, der ihm zusteht. Das stimmt eindeutig mit Gottes Willen überein (Römer 9:6-13).

  29. Thomas sagt:

    Eifersucht zwischen den Frauen

    Aus heutiger Sicht handeln die beiden Schwestern nicht gerade weise. In dem Nachschlagewerk heißt es

    Die wenigen Einzelheiten, die aufgezeichnet wurden, geben nur ein unvollständiges Bild von Rahels Persönlichkeit. Sie war eine Anbeterin Jehovas (1Mo 30:22-24), wies aber menschliche Schwächen auf, die sich beispielsweise darin zeigten, daß sie die Teraphim stahl und auf listige Weise verhinderte, entlarvt zu werden — was mindestens zum Teil durch ihre Herkunft bedingt sein konnte. Ganz gleich, welche Schwächen sie gehabt haben mag, wurde sie von Jakob innig geliebt, und sogar im hohen Alter betrachtete er sie als seine wirkliche Frau und schätzte ihre Kinder mehr als alle seine anderen Kinder (1Mo 44:20, 27-29). Seine Worte, die er kurz vor seinem Tod an Joseph richtete, lassen trotz ihrer Einfachheit erkennen, wie tief Jakobs Zuneigung zu Rahel gewesen war (1Mo 48:1-7). Von ihr und Lea wird gesagt, sie hätten „das Haus Israel [Jakob] erbaut“ (Ru 4:11).

    Rahel war und blieb die geliebte Frau von Jakob. Er betrachtete SIE als seine wirkliche Fau – und hoffte mit ihr in Zukunft zusammenzuleben. Aber wir sehen auch, wie die Herkunft einen Menschen prägt.

    Zum Schluß noch ein Auszug aus dem Wachttum von 15.November 1973 – mit der Frage
    welche Ziele strebe ich an?

    WIE DENKST DU ÜBER DAS ERBE?
    23 Nach dieser Betrachtung des Lebens Jakobs und des Lebens Esaus könnte sich jeder von uns fragen: „Was tue ich mit meinem Leben? Schätze ich das verheißene Erbe, das Leben in Gottes neuer Ordnung, tatsächlich? Bin ich bereit, im Interesse dieses Erbes Unannehmlichkeiten auf mich zu nehmen? Setze ich alles daran, um es zu empfangen?“

    24 Wie Jakob, so können auch wir etwas tun, um uns das Erbe zu sichern. Jakob richtete von Jugend auf Sinn und Herz auf die Verheißungen. Er nahm sich offensichtlich Zeit, um alles zu erfahren, was Gott in Verbindung mit seinem Vater Isaak und seinem Großvater Abraham getan hatte. Er betete zu Gott. Er arbeitete hart und machte viele Prüfungen durch, bewahrte aber stets einen milden Geist und einen starken Glauben.

    25 Jehova erweist uns große Güte, indem er für unsere geistigen Bedürfnisse sorgt. Schätzt du dies, wie Jakob es schätzte? Liest du die Bibel regelmäßig? Liest du den Wachtturm, und zwar nicht nur die Studienartikel, sondern auch die übrigen Artikel? Sie enthalten vortreffliche Belehrungen, die du sonst nirgends erhältst.

    26 Bist du so geduldig und selbstlos wie Jakob? Bist du bereit, Jehova ungeteilten Herzens zu dienen und auf seinen Segen zu warten? Jakob war nicht entrüstet, als er im Alter von siebenundsiebzig Jahren von seinem Vater den Rat erhielt, das Elternhaus zu verlassen; er ging weg, ohne etwas von seinem Erbe mitzunehmen. Er war nicht so eingestellt wie der verlorene Sohn in Jesu Gleichnis, der von zu Hause weggehen wollte und sein Erbteil verlangte, um es nach seinen Wünschen zu verwenden. Jakob war siebenundneunzig Jahre alt, als er nach Hause zurückkehrte, und zwar nicht, um Anspruch auf ein irdisches Erbe zu erheben, sondern weil Gott es ihm geboten hatte. — 1. Mose 31:3.

    27 Jesus Christus sagte: „Niemand hat Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Felder um meinetwillen und um der guten Botschaft willen verlassen, der nicht jetzt, in dieser Zeitperiode, hundertfach empfängt: Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Felder, unter Verfolgungen, und in dem kommenden System der Dinge ewiges Leben.“ (Mark. 10:29, 30) So dachte auch Jakob.

    28 Es geht somit nicht darum, Gott in dem Gedanken an eine begrenzte Zeit oder in der Hoffnung auf materielle Bequemlichkeiten oder Annehmlichkeiten zu dienen, oder darum, nur einige Prüfungen zu ertragen. Nein, es geht darum, ihm sein Leben lang zu dienen und den Blick auf das Erbe gerichtet zu halten.

    29 Wir müssen wie Jakob, der die ganze Nacht mit dem Engel rang, unsere ganze Kraft einsetzen und alles tun, was unsere Hand zu tun findet, um das Erbe zu empfangen. (Pred. 9:10) Alles, was Jakob tat, tat er richtig und mit seiner ganzen Kraft. Er stellte auch die Interessen seiner Mitmenschen seinen eigenen Interessen voran. Er arbeitete zum Beispiel hart für Laban, seinen Verwandten und Arbeitgeber. Er sagte:
    „Diese zwanzig Jahre bin ich bei dir gewesen. Deine Mutterschafe und deine Ziegen haben nicht fehlgeboren, und die Widder deiner Kleinviehherde habe ich nie gegessen. Irgendein zerrissenes Tier habe ich dir nicht gebracht. Ich selbst habe jeweils dessen Verlust getragen. Ob eines bei Tag gestohlen oder bei Nacht gestohlen worden war, du pflegtest es von meiner Hand zu fordern. Meine Erfahrung war, daß bei Tag die Hitze mich verzehrte und bei Nacht die Kälte, und mein Schlaf entfloh jeweils meinen Augen.“ — 1. Mose 31:38-40.

    30 Jakob verrichtete seine Arbeit nicht einfach, um Laban zu helfen, und auch nicht, um reich zu werden, sondern er vergrößerte seine Herde in der Absicht, eines Tages mit seiner Familie nach Hause zurückzukehren. Warum? Weil er wußte, daß Abraham und Isaak als Fremdlinge in dem Land wohnten und daß Gott es schließlich den Nachkommen Abrahams geben würde. Jakob glaubte an diese Verheißung. Sie erfüllte sein ganzes Herz. Er wollte, daß seine Familie frei sei, um Gott ungeteilten Herzens dienen zu können. Gott segnete ihn, so daß seine zwölf Söhne die Grundlage für die große Nation Israel wurden.

  30. Jule sagt:

    hier das Drama zu Jakob und Esau – direkt auf der Seite der Gesellschaft herunterladen

    Unser geistiges Erbe schätzen

     

  31. Thomas sagt:

    In dem Artikel den du hier reinkopiert hast wird die Antwort ja schon gegeben, indem gesagt wird “ Zufällig kam der leitende Angestellte der Firma vorbei, der für die Auszubildenden zuständig war.“ – er war also DIESEM Mitarbeiter gegenüber eine richtige und wahre Antwort schuldig.

  32. Thomas sagt:

    1.Mose 33 – 36
    In Kapitel 33 Vers 31 und 14 zeigt Jakob ein gutes Beispiel – für ihn ist die Herde und die Kinder wichtiger als seine eigene Wünsche. Achten auf wir an die schwächsten Glieder unserer Familie?

    In Kapitel 34 wenden sich zwei Brüder von Dina gegen die von ihrem Vater gemachten Verträge mit den Bewohnern Sichems. Ihr Handeln wird nicht nur sofort von Jakob verurteilt sondern auch später sich gegen sie wenden. Wie sehen wir Versprechen, die abgelegt wurden? Halten wir diese auch ein, wenn diese uns eigentlich “zum Schaden sind”?

    Die beiden meinten, dass sie berechtigt gewesen wären, aus ihrer Sicht “Unrecht” zu bereinigen. Waren Sie dazu berechtigt? Nein – sie hätten warten müssen bzw. sich den gegebenen Verträgen unterzuordnen.

  33. Thomas sagt:

    1.Mose 37 – 39

    Gottes Augen sehen anders als unsere menschlichen Augen – wir sehen

    • Josephs Träume scheinen Hochmut und Egoismus zu vertreten.
    • Joseph scheint für immer verloren zu sein – einem Tod als Sklave in Ägypten
    • Joseph scheint Glück zu haben, dass er bei Potiphar kommt
    • Potiphars Frau nimmt das Geschick Josephs in ihre Hand und bewirkt das er eigentlich sterben muss oder hat Joseph vielleicht doch? und verdient den Tod?
    • Thamar scheint ihre Männer zu töten – auf jeden Fall behandelt sie diese nicht gut?
    • Thamar scheint unsittlich gehandelt zu haben

    Und wie ist es heute?

  34. Jule sagt:

    1. Mose 37 – 39

    1. Mose 37:9-11:
    Josephs Träume scheinen Hochmut und Egoismus zu vertreten.

    9 Danach hatte er noch einen anderen Traum, und er erzählte ihn seinen Brüdern und sprach: “Seht, ich habe nochmals einen Traum gehabt, und seht, die Sonne und der Mond und elf Sterne beugten sich vor mir nieder.” 10 Dann erzählte er es seinem Vater wie auch seinen Brüdern, und sein Vater begann ihn zu schelten und zu ihm zu sagen: “Was bedeutet dieser Traum, den du gehabt hast? Werden wohl gar wir, ich und auch deine Mutter und deine Brüder, kommen und uns vor dir zur Erde niederbeugen?” 11 Und seine Brüder wurden eifersüchtig auf ihn, aber sein Vater bewahrte das Gesagte.

    Diese Formulierung kennen wir auch von Maria, die die Dinge, die Jesus getan und gesagt hatte, in ihrem Herzen bewahrte. Wir wissen, dass sie sich später nicht nur daran erinnerte, sondern auch die Bedeutung erkannte.

  35. Jule sagt:

    1. Mose 39:12-16
    Potiphars Frau nimmt das Geschick Josephs in ihre Hand und bewirkt das er eigentlich sterben muss oder hat Joseph vielleicht doch? und verdient den Tod?

    12 Da packte sie ihn bei seinem Kleid und sprach: “Leg dich zu mir!” Er aber ließ sein Kleid in ihrer Hand und ergriff die Flucht und lief hinaus. 13 Da geschah es, sobald sie sah, daß er sein Kleid in ihrer Hand gelassen hatte, um ins Freie fliehen zu können, 14 daß sie begann, die Männer ihres Hauses zu rufen und zu ihnen zu sagen: “Seht! Er hat uns einen Mann, einen Hebräer, gebracht, um uns zum Gegenstand des Gelächters zu machen. Er ist zu mir gekommen, um bei mir zu liegen, ich aber habe mit lautester Stimme zu rufen begonnen. 15 Und es geschah, sobald er hörte, daß ich meine Stimme erhob und zu schreien begann, daß er sein Kleid neben mir zurückließ und die Flucht ergriff und hinauslief.” 16 Danach ließ sie sein Kleid neben sich liegen, bis sein Herr in sein Haus kam.

    Kennen wir das vielleicht?

    Haben wir vielleicht sowas schon selbst erlebt?

  36. Jule sagt:

    Tamar scheint ihre Männer zu töten – auf jeden Fall behandelt sie diese nicht gut?

    1. Mose 38:6-11

    6 Nach einiger Zeit nahm Juda für Er, seinen Erstgeborenen, eine Frau, und ihr Name war Tamar. 7 Aber Er, Judas Erstgeborener, erwies sich als böse in den Augen Jehovas; folglich brachte Jehova ihn zu Tode. 8 Im Hinblick darauf sprach Juda zu Onan: “Habe Beziehungen mit der Frau deines Bruders, und vollzieh mit ihr die Schwagerehe, und erwecke deinem Bruder Nachkommen.” 9 Onan aber wußte, daß die Nachkommen nicht ihm gehören würden; und so geschah es, als er wirklich Beziehungen mit der Frau seines Bruders hatte, daß er seinen Samen zur Erde verschwendete, um seinem Bruder keine Nachkommen zu geben. 10 Nun war das, was er tat, böse in den Augen Jehovas; folglich brachte er auch ihn zu Tode. 11 Da sprach Juda zu Tamar, seiner Schwiegertochter: “Wohne als Witwe im Haus deines Vaters, bis mein Sohn Schela herangewachsen ist.” Denn er sagte sich: “Auch er mag sterben wie seine Brüder.” Demgemäß ging Tamar hin und wohnte weiterhin im Haus ihres eigenen Vaters.

    Ist ja der Hammer, das hatte ich garnicht so mitbekommen, bei meinen früheren Bibelleseaktionen: die ersten beiden Männer waren in Jehovas Augen böse und so brachte Jehova selbst sie zu Tode.

    Arme Wittwe, die nicht nur von ihren Männern enttäuscht worden ist, sondern auch noch darunter leiden musste, dass man ihr nachsagte, sie würde ihren Männern Pech bringen und man müsse die armen Männer vor ihr schützen.

    Dabei hatte Jehova sie vor ihren Männern geschützt

  37. Jule sagt:

    Tamar scheint unsittlich gehandelt zu haben

    1. Mose 38:12-26

    12 So vergingen viele Tage, und die Tochter Schuas, die Frau Judas, starb; und Juda beobachtete die Trauerzeit. Danach ging er zu den Scherern seiner Schafe nach Timna hinauf, er und Hira, sein Gefährte, der Adullamiter. 13 Dann wurde es Tamar mitgeteilt: “Siehe, dein Schwiegervater geht nach Timna hinauf, seine Schafe zu scheren.” 14 Da legte sie die Kleider ihrer Witwenschaft von sich und bedeckte sich mit einem Schal und verschleierte sich und setzte sich an den Eingang von Enajim, das am Weg nach Timna liegt. Denn sie sah, daß Schela herangewachsen war, und doch war sie ihm nicht zur Frau gegeben worden.

    15 Als Juda sie erblickte, hielt er sie sogleich für eine Hure, denn sie hatte ihr Angesicht bedeckt. 16 Da bog er zu ihr ab an dem Weg und sagte: “Gestatte mir bitte, Beziehungen mit dir zu haben.” Denn er wußte nicht, daß sie seine Schwiegertochter war. Sie aber sprach: “Was wirst du mir geben, damit du Beziehungen mit mir haben kannst?” 17 Darauf sagte er: “Ich selbst werde ein Ziegenböckchen von der Herde senden.” Sie aber sprach: “Wirst du ein Pfand geben, bis du es sendest?” 18 Und er fuhr fort: “Was soll ich dir als Pfand geben?”, worauf sie sagte: “Deinen Siegelring und deine Schnur und deinen Stab, den du in der Hand hast.” Da gab er sie ihr und hatte Beziehungen mit ihr, so daß sie von ihm schwanger wurde. 19 Danach stand sie auf und ging hin und legte ihren Schal von sich und bekleidete sich mit den Kleidern ihrer Witwenschaft.

    20 Und Juda ging daran, das Ziegenböckchen durch die Hand seines Gefährten, des Adullamiters, zu senden, um das Pfand aus der Hand der Frau zurückzubekommen, aber er fand sie nie. 21 Und er erkundigte sich dann bei den Männern ihres Ortes, indem [er] sprach: “Wo ist jene Tempelprostituierte, die in Enajim am Weg war?” Sie aber sagten immer wieder: “Keine Tempelprostituierte ist je an diesem Ort gewesen.” 22 Schließlich kehrte er zu Juda zurück und sprach: “Ich fand sie nie, und außerdem sagten die Männer des Ortes: ‘Keine Tempelprostituierte ist je an diesem Ort gewesen.’ ” 23 Da sprach Juda: “Sie möge es für sich nehmen, damit wir nicht zum Gespött werden. Auf jeden Fall habe ich dieses Böckchen gesandt, aber du – du hast sie ja nicht gefunden.”

    24 Etwa drei Monate später jedoch geschah es, daß dem Juda mitgeteilt wurde: “Tamar, deine Schwiegertochter, hat die Hure gespielt, und siehe, sie ist durch ihre Hurerei auch schwanger.” Darauf sprach Juda: “Bringt sie hinaus, und sie soll verbrannt werden.” 25 Als sie hinausgebracht wurde, sandte sie ihrerseits zu ihrem Schwiegervater und ließ sagen: “Von dem Mann, dem diese [Dinge] gehören, bin ich schwanger.” Und sie fügte hinzu: “Untersuche bitte, wem diese gehören, der Siegelring und die Schnur und der Stab.” 26 Da untersuchte Juda sie und sprach: “Sie ist gerechter als ich, denn ich habe sie ja meinem Sohn Schela nicht gegeben.” Und er hatte danach keinen weiteren Verkehr mit ihr.

    Tja, wie es so mit dem äußeren Schein ist: sie wird für eine Hure gehalten und verurteilt, dabei hat sie nur das ihre getan, um Jehovas Wege einzuhalten.

    Könnte uns das auch passieren?

    Die Antwort kann sich wohl jeder selbst geben…

  38. Jule sagt:

    ergänzender Stoff zu Tamar, deren Handeln Fragen aufwirft:

    War es nicht verkehrt, daß Juda Beziehungen mit einer Frau hatte, die er, wie die Bibel zeigt, für eine Hure hielt?

    *** w74 1. 9. S. 543-544 Fragen von Lesern ***

    In Wirklichkeit hatte Juda keine Beziehungen mit einer Hure, sondern nahm unwissentlich die Stelle seines Sohnes Schela ein, indem er eine Schwagerehe vollzog und einen rechtmäßigen Nachkommen zeugte. Man berücksichtige dabei den Zusammenhang:

    Nachdem Judas zweiter Sohn Onan, durch die Vollstreckung eines göttlichen Urteils gestorben war, sandte Juda seine Schwiegertochter, Tamar, in das Haus ihres Vaters zurück, wo sie so lange bleiben sollte, bis sein dritter Sohn, Schela, alt genug gewesen wäre, um mit ihr vereint zu werden. Aber selbst als Schela erwachsen war, gab Juda ihn nicht in die Ehe mit Tamar. So verkleidete sich Tamar, nachdem Juda seine Frau durch den Tod verloren hatte, als eine Prostituierte und setzte sich an den Weg, auf dem Juda vorüberziehen mußte. Juda, der seine Schwiegertochter nicht erkannte und sie für eine Prostituierte hielt, hatte Beziehungen mit ihr (1. Mose 38:11-18).

    Als Juda erfuhr, daß Tamar, die sich für die Schwagerehe mit seinem dritten Sohn, Schela, bereithalten sollte, schwanger war, sprach er das Todesurteil über sie aus, da er annahm, sie habe sich für Geld hingegeben. Als es sich herausstellte, daß Juda selbst sie unwissentlich geschwängert hatte, rief er aus: „Sie ist gerechter als ich, [wieso?] denn ich habe sie ja meinem Sohn Schela nicht gegeben.“ Juda war zu jener Zeit nicht verheiratet; er war ein Witwer, und so hatte er nicht gegen seine Ehefrau gesündigt. Und die verkleidete Tamar hielt er irrtümlicherweise für eine unverheiratete Prostituierte, für eine Frau, die nicht in einem heiligen Eheverhältnis stand. Als man die Frau, die er für eine Prostituierte gehalten hatte, nicht ausfindig machen konnte, erkannte er, daß er in Schande geraten könnte, wenn er behauptete, mit einer Tempelprostituierten Beziehungen gehabt zu haben, wenn man doch nirgendwo von einer solchen Prostituierten wußte (1. Mose 38:20-26).

    Was Tamar betrifft, so hatte sie nicht ehebrecherisch gehandelt. Ihre Zwillingssöhne wurden nicht als Söhne der Sünde, Hurensöhne, betrachtet. Denn als Boas von Bethlehem mit der Moabiterin Ruth die Schwagerehe einging, sagten die Ältesten von Bethlehem zu Boas: „Möge dein Haus wie das Haus des Perez werden, den Tamar dem Juda gebar, von der Nachkommenschaft, die Jehova dir von dieser jungen Frau geben wird“ (Ruth 4:11, 12). Und daher wird Perez auch unter den achtbaren Vorfahren Jesu Christi angeführt (Matth. 1:1-3; Luk. 3:23-33). Wie Ruth war auch Tamar, die Mutter des Perez, in sexueller Hinsicht nicht hinter einem jungen Mann her (Ruth 3:10).

    Juda seinerseits war der Meinung, er habe Beziehungen mit einer Prostituierten gehabt. In dieser Hinsicht hatte er nicht richtig gehandelt, denn Gottes ursprünglicher Vorsatz bestand darin, daß ein Mann Beziehungen mit seiner Frau habe, und nicht darin, daß die Erde durch Prostituierte gefüllt werde. Dennoch hatte Juda nicht in dem Sinne gesündigt, daß er ein ausdrückliches Gebot des Gesetzes Gottes übertreten hatte, denn das mosaische Gesetz wurde erst viel später gegeben (1. Mose 2:24; vergleiche 3. Mose 19:29).

    Der Bericht über Juda und Tamar wurde nicht zum Vergnügen in die Bibel aufgenommen. Vielmehr bildet er einen wesentlichen Teil der geschichtlichen Aufzeichnungen, aus denen hervorgeht, wie die menschliche Abstammungslinie aufrechterhalten wurde, die zu dem verheißenen Christus oder Messias, Jesus, führte.

    Wie kam es dazu, dass Juda Geschlechtsbeziehungen mit einer Frau hatte, die er für eine Hure hielt, wie es in 1. Mose 38:15, 16 heißt?

    *** w04 15. 1. S. 30 Fragen von Lesern ***

    Juda hielt die Frau, mit der er Geschlechtsbeziehungen hatte, zwar für eine Hure, doch das war sie in Wirklichkeit nicht. Gemäß 1. Mose, Kapitel 38 geschah Folgendes:

    Judas Erstgeborener „erwies sich als böse in den Augen Jehovas“, weshalb er zu Tode gebracht wurde (1. Mose 38:7). Das geschah, als er von Tamar, seiner Frau, noch keinen Sohn hatte. Damals war die so genannte Schwagerehe Brauch. Es wurde erwartet, dass beim Tod eines Mannes, der keinen Erben hinterließ, sein Bruder dafür sorgte, dass die Witwe einen Erben bekam. Aber Onan, der zweite Sohn Judas, wollte diese Pflicht nicht erfüllen; deshalb kam er durch ein göttliches Strafgericht ums Leben. Juda schickte seine Schwiegertochter daraufhin in das Haus ihres Vaters zurück, wo sie so lange bleiben sollte, bis Schela, Judas dritter Sohn, alt genug wäre, mit ihr die Schwagerehe einzugehen. Doch die Jahre gingen ins Land und Juda versäumte, sein Versprechen einzulösen. Daher dachte sich Tamar nach dem Tod der Frau Judas einen Plan aus, um durch Juda, ihren Schwiegervater, einen Erben zu erhalten. Sie verkleidete sich als Tempelprostituierte und setzte sich an den Weg, auf dem Juda ihres Wissens vorbeikommen würde.

    Juda, der Tamar nicht erkannte, hatte Verkehr mit ihr. Sie ließ sich für ihre Dienste klugerweise Pfandgegenstände von ihm geben, durch die sie später den Beweis erbrachte, dass sie durch ihn schwanger geworden war. Als die Wahrheit ans Licht kam, tadelte Juda sie nicht, sondern sagte demütig: „Sie ist gerechter als ich, denn ich habe sie ja meinem Sohn Schela nicht gegeben.“ Und richtigerweise „hatte [er] danach keinen weiteren Verkehr mit ihr“ (1. Mose 38:26).

    Es war verkehrt, dass Juda Tamar nicht seinem Sohn Schela gab, wie er es versprochen hatte. Außerdem hatte er Verkehr mit einer Frau, die er für eine Tempelprostituierte hielt. Das widersprach der Absicht Gottes, dass ein Mann nur innerhalb der Ehe Geschlechtsbeziehungen haben sollte (1. Mose 2:24). In Wirklichkeit hatte Juda jedoch nicht mit einer Hure Verkehr, sondern vollzog unwissentlich anstelle seines Sohnes Schela die Schwagerehe und zeugte auf diese Weise einen legitimen Nachkommen.

    Was Tamar betrifft, so hatte sie nicht unsittlich gehandelt. Ihre Zwillingssöhne betrachtete man nicht als Söhne der Hurerei. Als der Bethlehemiter Boas mit der Moabiterin Ruth die Schwagerehe einging, sprachen die Ältesten von Bethlehem in positivem Sinn von Tamars Sohn Perez, indem sie zu Boas sagten: „Möge dein Haus wie das Haus des Perez werden, den Tamar dem Juda gebar, von der Nachkommenschaft, die Jehova dir von dieser jungen Frau geben wird“ (Ruth 4:12). Außerdem wird Perez unter den Vorfahren Jesu Christi aufgeführt (Matthäus 1:1-3; Lukas 3:23-33).

  39. Thomas sagt:

    1.Mose 40 – 42

    Spannende Kapitel, ob Joseph seine Macht im Gefängnis ausnutzt? Ob er seine Macht als 2. Mann im Königreich ausnutzen wird? Wird er seine Brüder demütigen?

    Und wie ist es bei uns mit Rache? Und wie sehen wir unsere Träume und Phatasien? Nehmen wir die “Rache” selbst in die Hand?

  40. Jule sagt:

    1. Mose 40 – 42

    krass, oder?

    Zwischen seinem Verkauf in die Skalverei nach Ägypten und dem Moment, wo Joseph vor Pharao steht, liegen 13 Jahre. Denn er war 17 Jahre, als sein Vater ihn zu seinen Brùdern aufs Feld schickte – und als er vor Pharao stand war er 30.

    Auch wenn es ihm die erste Zeit bei Potiphar gut erging und dieser ihn ùber seine ganze Habe setzte so war er doch ein Sklave.

    Wie lange er wohl im Gefängnis gesessen hatte? und das zudem unschuldig – denn er hatte die Tat nicht begangen, für die er bestraft wurde..

    Auch wenn das eine lange Zeit war – 13 Jahre – so war doch Jehova immer mit ihm, hat ihn gestärkt und die Dinge so gelenkt, dass sie sich doch irgendwie zu seinem Gnsten erwiesen und er die Situation ertragen konnte.

    Beide Male widerfuhr ihm ohne eigenes Verschulden bitteres Unrecht, aber Jehova schwächte die Folgen dessen ab und zeigte, dass er auf seiner Seite war, indem er ihn in diesen scheinbar ausweglosen Situationen segnete.

    So kam er als Sklave in Potiphars Haus, aber schon bald setzte ihn sein Herr über seine ganze Habe. Dann die falschen Anschuldigungen von dem verlogenen Weib und der Wechsel ins Gefängnis. Auch dort wird er alsbald über das ganze Haus gesetzt so dass er seine missliche Lage in beiden Fällen besser ertragen kann.

    Später stellt sich heraus, dass Jehova ihn nach Ägypten gechickt hat, um sein Volk in der Hungersnot zu bewahren.

    Wie ein Redner auf dem internationalen Kongress in Dortmund sagte, kann Jehova all die Dinge, die unsere Gegner tun, um uns zu schaden, für uns in einen Sieg verwandeln

    ein sehr tröstlicher Gedanke…

  41. Jule sagt:

    hier das passende Drama der Gesellschaft dazu

    Leben retten in einer Zeit des Hungers

  42. Thomas sagt:

    1.Mose 43-46

    Viele Geschwister – viel Streit? Scheint fast so, wenn man liest, dass die 10 Brüder von Joseph sich wohl fast nie einig waren. In 45:24 sagt er “erregt euch nicht auf dem Weg gegeneinander”.

    Ihr Vater hatte wohl auch ein ziemlich gespaltenes Verhältnis zu der Glaubwürdigkeit seiner großen Kinder, denn als diese ihm berichten, dass Joseph noch am Leben sei, reagiert er erst überhaupt nicht, es dauert eine Weile bis sein Herz auflebte.

    Und wie sieht es bei uns aus? Sind unsere Kinder wahrheitsliebend oder gleichen diese den 10 großen Söhnen, die eher ihrer eigenen Phatasie folgten als der Wahrheit?

  43. Thomas sagt:

    1.Mose 47-50

    Hoffnung? Zuversicht? Glaube?

    Das erste Buch Mose zieht einen Kreis, vom Garten Eden bis zu Josephs Tod. Adam und Eva, die ihre Hoffnung und Glauben verrieten. Die beiden, die die ersten mit Minirock waren 😉
    Und nun sehen wir Menschen mit wirklichen Glauben. Kapitel 47:30 “Ich muss bei meinen Vätern liegen, und du sollst mich … in ihrem Grab begraben.” und 50:24,25 “Demgemäß sollt ihr meine Gebeine von hier mit hinaufnehmen”.

    So können wir uns ein Beispiel nehmen – Abraham usw. hatten Glauben und lebten ihren Glauben aus. Doch dies scheint heute ziemlich schwierig zu sein!?!
    Siehe dazu Auszüge der Rede von Herrn Obama

    Auf einer grundsätzlichen Ebene erlaubt die Religion keine Kompromisse. Das ist die Kunst des Unmöglichen. Wenn Gott gesprochen hat wurde von seinen Anbetern erwartet, dass sie seinem Erlass gehorchen, ohne Rücksicht auf Konsequenzen. Sein Leben auf solch eine kompromisslose Verpflichtung zu basieren mag erhaben sein, aber unsere Politik zu so einer Verpflcihtung zu machen wäre gefährlich. Und wenn du daran zweifelst, dann lass mich ein Beispiel nennen:
    Wir alle kennen die Geschichte von Abraham und Isaak. Abraham wurde von Gott beauftragt seinen einzigen Sohn zu opfern, und ohne widerrede nimmt er Isaak mit auf den Berg, bindet ihn an den Altar und erhebt sein Messer, bereit zu tun wie Gott ihm befohlen hat.
    Natürlich sendet Gott einen Engel, um in letzter Minute dazwischenzu gehen, und Abraham hat Gottes Gehorsamstest bestanden.
    Aber fairer Weise muss man sagen, wenn irgendwer von uns die Kirche verließe und wir würden Abraham auf dem Dach eines Gebaüdes sehen, wie er sein Messer erhebt, dann würdet wir zumindest die Polizei rufen und würden erwarten, dass das Jugendamt Isaak von Abraham wegholt.
    Wir würden so handeln, weil wir nicht hören, was Abraham hört, wir sehen nicht, was er sieht, so ehrlich er diese Erfahrung auch haben mag. So, das Beste was wir heute tun können ist, in Übereinstimmung mit dem zu handeln, was wir alle sehen können und was wir alle hören können, seien es gemeinsame Gesetzte oder gesunder Menschenverstand.

    Nunja, vielleicht sollte man doch wirklichen Glauben nachahmen? Siehst du, was in Zukunft geschehen wird, und richtest deinen Blick auf diese herrliche Zukunft??

  44. WT 01.01.2004 sagt:

    Das Wort Jehovas ist lebendig

    Höhepunkte aus 1. Mose (I)

    IN 1. Mose wird berichtet, wie das Universum entstand, wie die Erde für den Menschen vorbereitet wurde und wie der Mensch dann ins Dasein kam. Moses schrieb dieses Buch in der Wildnis Sinai. Es ist anzunehmen, dass er die Niederschrift im Jahr 1513 v. u. Z. beendete.

    Aus 1. Mose erfahren wir etwas über die Welt vor der Sintflut, wie es nach der Sintflut weiterging und wie sich Jehova Gott gegenüber Abraham, Isaak, Jakob und Joseph verhielt. Im Folgenden werden Höhepunkte aus 1. Mose 1:1 bis 11:9 behandelt — bis sich Jehova dem Patriarchen Abraham zuwandte.

    Die Welt vor der Sintflut
    (1. Mose 1:1 bis 7:24)

    Die einleitenden Worte von 1. Mose — „im Anfang“ — versetzen uns Milliarden Jahre zurück. Die sechs Schöpfungs„tage“ oder Zeitabschnitte besonderer schöpferischer Aktivität werden so beschrieben, wie sie ein Mensch von der Erde aus wahrgenommen hätte. Am Ende des sechsten Tages schuf Gott die Menschen. Leider dauerte es nicht lange und das Paradies ging durch den Ungehorsam des Menschen verloren. Doch Jehova gab Grund zur Hoffnung. Die allererste Prophezeiung der Bibel spricht von einem „Samen“, der die Folgen der Sünde aufheben und Satan den Kopf zermalmen wird.

    In den darauf folgenden sechzehn Jahrhunderten gelang es Satan, abgesehen von ein paar Treuen wie Abel, Henoch und Noah, alle Menschen Gott abspenstig zu machen. Kain ermordete zum Beispiel seinen gerechten Bruder Abel. Auch „fing man an, den Namen Jehovas anzurufen“, allem Anschein nach in einer unwürdigen Art und Weise. Lamech schrieb ein Gedicht, das die damalige Gewalttätigkeit widerspiegelte. Darin schilderte er, wie er, angeblich aus Notwehr, einen jungen Mann tötete. Die Zustände wurden noch schlimmer, als sich ungehorsame Engelsöhne Frauen nahmen und gewalttätige Riesen zeugten, die Nephilim genannt wurden. Doch der treue Noah baute die Arche, warnte mutig vor der drohenden Sintflut und entging mitsamt seiner Familie der Vernichtung.

    Antworten auf biblische Fragen:

    1:16 — Wie konnte Gott am ersten Tag Licht erzeugen, wenn die Himmelskörper doch erst am vierten Tag gemacht wurden?
    Das hebräische Wort, das in Vers 16 mit „machen“ wiedergegeben wird, ist nicht identisch mit dem Wort für „erschaffen“ in 1. Mose, Kapitel 1, Vers 1, 21 und 27. „Die Himmel“, zu denen auch die Himmelskörper gehörten, wurden schon lange vor dem „ersten Tag“ geschaffen. Doch ihr Licht erreichte nicht die Erdoberfläche. Am ersten Tag „wurde es Licht“, weil gedämpftes Licht durch die Wolkenschichten drang, sodass es auf der Erde hell wurde. Auf dem sich drehenden Erdball gab es von nun an abwechselnd Tag und Nacht (1. Mose 1:1–3, 5). Die Himmelskörper waren von der Erde aus aber noch nicht zu sehen. Das änderte sich während des vierten Schöpfungsabschnitts. Die Sonne, der Mond und die Sterne konnten jetzt „auf die Erde leuchten“ (1. Mose 1:17). Gott „machte“ sie in dem Sinne, dass sie nun von der Erde aus zu sehen waren.

    3:8 — Redete Jehova Gott direkt mit Adam?
    Wenn Gott mit den Menschen redete, geschah das, wie die Bibel zeigt, oft durch einen Engel (1. Mose 16:7–11; 18:1–3, 22–26; 19:1; Richter 2:1–4; 6:11–16, 22; 13:15–22). Gottes Hauptsprecher war sein einziggezeugter Sohn, das „Wort“ genannt (Johannes 1:1). Höchstwahrscheinlich redete Gott durch das „Wort“ mit Adam und Eva (1. Mose 1:26–28; 2:16; 3:8–13).

    3:17 — In welchem Sinne war der Erdboden verflucht, und wie lange?
    Der Fluch, der auf dem Erdboden lag, hatte zur Folge, dass es von nun an sehr schwierig war, ihn zu bebauen. Adams Nachkommen hatten unter diesem Fluch, der sich durch Dornen und Disteln bemerkbar machte, so sehr zu leiden, dass Noahs Vater Lamech von „unserer Hände Mühsal“ sprach, „die vom Erdboden herrührt, den Jehova verflucht hat“ (1. Mose 5:29). Nach der Sintflut segnete Jehova Noah und seine Söhne und beauftragte sie, die Erde zu füllen (1. Mose 9:1). Damit machte Gott den Fluch, der auf dem Erdboden lag, offensichtlich rückgängig (1. Mose 13:10).

    4:15 — Wie setzte „Jehova für Kain ein Zeichen“?
    Die Bibel sagt nicht, dass an Kains Körper direkt ein Zeichen angebracht wurde. Das Zeichen bestand wahrscheinlich aus einer feierlichen Bestimmung, die allgemein bekannt war und beachtet wurde und die verhindern sollte, dass Kain aus Rache umgebracht würde.

    4:17 — Woher nahm Kain seine Frau?
    Adam wurde „der Vater von Söhnen und Töchtern“ (1. Mose 5:4). Kain nahm sich also eine seiner Schwestern oder vielleicht eine Nichte zur Frau. Später, unter dem Gesetz, das Gott den Israeliten gegeben hatte, war die Ehe zwischen leiblichen Geschwistern nicht mehr erlaubt (3. Mose 18:9).

    5:24 — Wie wurde Henoch von Gott „hinweggenommen“?
    Allem Anschein nach befand sich Henoch in Lebensgefahr. Gott ließ aber nicht zu, dass seine Feinde ihm etwas antaten. „Henoch [wurde] entrückt, damit er den Tod nicht sehen sollte“, schrieb der Apostel Paulus (Hebräer 11:5). Das bedeutet nicht, dass Gott ihn in den Himmel holte, wo er dann weiterlebte. Der Erste, der in den Himmel hinaufstieg, war Jesus (Johannes 3:13; Hebräer 6:19, 20). Dass Henoch entrückt wurde, damit er den Tod nicht sah, bedeutet wahrscheinlich, dass Gott ihm in einer Trance eine Zukunftsvision gab und dass er währenddessen Henochs Leben beendete. In diesem Zustand brauchte Henoch nicht zu leiden und nicht den Tod durch Feindeshand zu „sehen“.

    6:6 — In welchem Sinne „bedauerte“ Jehova, dass er Menschen gemacht hatte?
    Das hebräische Wort für „bedauern“ bezeichnet hier eine Änderung der Einstellung oder Absicht. Jehova ist vollkommen und hat deshalb mit der Erschaffung des Menschen keinen Fehler gemacht. Doch er änderte seine Einstellung gegenüber der verdorbenen vorsintflutlichen Gesellschaft. Er sah sie nicht mehr mit den Augen eines Schöpfers, sondern mit denen eines Vernichters, weil die Schlechtigkeit der Menschen sein Missfallen erregte. Daran, dass er einige Menschen am Leben erhielt, wird deutlich, dass sich sein Bedauern auf diejenigen beschränkte, die sich für das Böse entschieden hatten (2. Petrus 2:5, 9).

    7:2 — Was war für die Unterscheidung in reine und unreine Tiere ausschlaggebend?
    Entscheidend war offenbar, ob es sich um Opfertiere handelte, und nicht, ob man ihr Fleisch essen durfte oder nicht. Vor der Sintflut war Fleisch nämlich kein Bestandteil der menschlichen Ernährung. Bei der Nahrung kamen die Bezeichnungen „rein“ und „unrein“ erst mit dem mosaischen Gesetz auf und verloren ihre Gültigkeit, als dieses Gesetz aufgehoben wurde (Apostelgeschichte 10:9–16; Epheser 2:15). Allem Anschein nach wusste Noah, welche Tiere in der Anbetung Jehovas als Opfertiere infrage kamen. Sobald er die Arche verließ, begann er „Jehova einen Altar zu bauen und einige von allen reinen Tieren und von allen reinen fliegenden Geschöpfen zu nehmen und auf dem Altar Brandopfer zu opfern“ (1. Mose 8:20).

    7:11 — Woher kam das Wasser für die weltweite Sintflut?
    Während des zweiten Schöpfungsabschnitts oder „Tages“, als die atmosphärische „Ausdehnung“ der Erde entstand, gab es Wasser „unterhalb der Ausdehnung“ und Wasser „oberhalb der Ausdehnung“ (1. Mose 1:6, 7). Mit dem Wasser „unterhalb“ war das Wasser auf dem Planeten Erde gemeint. Das Wasser „oberhalb“ bezog sich auf enorme Wassermengen hoch über der Erde, die eine „große Wassertiefe“ bildeten. Dieses Wasser fiel in den Tagen Noahs auf die Erde.

    Lehren für uns:

    1:26. Da wir Menschen im Bilde Gottes geschaffen sind, können wir göttliche Eigenschaften widerspiegeln. Wir sollten Eigenschaften wie Liebe, Barmherzigkeit, Freundlichkeit, Güte und Geduld weiterentwickeln, um die Persönlichkeit unseres Erschaffers widerzuspiegeln.

    2:22–24. Die Ehe ist als eine von Gott geschaffene Einrichtung auf Dauer angelegt und heilig. Dem Ehemann ist die Rolle des Familienoberhaupts zugedacht.

    3:1–5, 16–23. Unser Glück hängt davon ab, dass wir in unserem persönlichen Leben Jehova als höchsten Herrscher anerkennen.

    3:18, 19; 5:5; 6:7; 7:23. Was Jehova sagt, wird immer wahr.

    4:3–7. Jehova freute sich über Abels Opfer, weil Abel gerecht und ein Mann des Glaubens war (Hebräer 11:4). Kain dagegen ließ durch seine Handlungsweise einen Mangel an Glauben erkennen. Seine Werke waren böse; sie waren von Eifersucht, Hass und Mord geprägt (1. Johannes 3:12). Außerdem machte sich Kain wahrscheinlich nur flüchtig Gedanken über seine Opfergabe und brachte sie lediglich der Form halber dar. Sollten unsere Opfer des Lobpreises für Jehova nicht von Herzen kommen und von der richtigen Einstellung und dem richtigen Verhalten begleitet sein?

    6:22. Obwohl der Bau der Arche viele Jahre dauerte, tat Noah genau das, was Gott geboten hatte. Deswegen überlebte Noah mit seiner Familie die Sintflut. Heute spricht Jehova durch die Bibel zu uns und gibt uns durch seine Organisation Anleitung. Es ist in unserem eigenen Interesse, darauf zu hören.

    7:21–24. Wenn Jehova die Bösen vernichtet, lässt er nicht die Gerechten mit umkommen.

    Eine neue Ära beginnt
    (1. Mose 8:1 bis 11:9)

    Nachdem die vorsintflutliche Welt untergegangen ist, bricht eine neue Ära an. Die Menschen dürfen nun Fleisch essen, aber kein Blut zu sich nehmen. Jehova genehmigt die Todesstrafe für Mord und setzt den Regenbogenbund ein, mit dem er verspricht, nie wieder eine Sintflut herbeizuführen. Noahs drei Söhne werden die Vorfahren der gesamten Menschheit, sein Urenkel Nimrod allerdings wird „ein gewaltiger Jäger im Widerstand gegen Jehova“. Die Menschen beschließen, die Stadt Babel mitsamt einem Turm zu bauen und sich einen großen Namen zu machen, statt sich über die Erde zu verbreiten und sie zu bevölkern. Jehova macht ihr Vorhaben zunichte, indem er ihre Sprache verwirrt und sie über die ganze Erde zerstreut.

    Antworten auf biblische Fragen:

    8:11 — Woher nahm die Taube das Olivenblatt, wenn die Bäume durch die Sintflut kaputtgingen? Es gibt zwei Möglichkeiten. Da der Ölbaum ziemlich robust ist, hätte er während der Sintflut ein paar Monate unter Wasser überleben können. Als das Flutwasser zurückging, hätte er wieder auf trockenem Boden gestanden und Blätter treiben können. Das Olivenblatt konnte aber auch von einem noch jungen Spross stammen, der nach dem Absinken des Wassers gewachsen ist.

    9:20–25 — Warum wurde Kanaan von Noah verflucht? Sehr wahrscheinlich beging Kanaan irgendeine perverse Handlung an seinem Großvater Noah. Sein Vater Ham war zwar Zeuge, schritt aber nicht ein, sondern erzählte die Sache offenbar auch noch weiter. Die anderen beiden Söhne Noahs, Sem und Japhet, deckten ihren Vater zu. Sie wurden dafür gesegnet, dass sie etwas unternahmen. Kanaan dagegen wurde verflucht, und Ham hatte unter der Schande, die über seinen Sohn kam, zu leiden.

    10:25 — Wie wurde die Erde in den Tagen Pelegs „geteilt“? Peleg lebte von 2269 bis 2030 v. u. Z. „In seinen Tagen“ führte Jehova eine große Teilung herbei, indem er die Sprache der Erbauer Babels verwirrte und sie über die ganze Erdoberfläche zerstreute (1. Mose 11:9). Dadurch wurde in den Tagen Pelegs „die Erde [oder die Erdbevölkerung] geteilt“.

    Lehren für uns:

    9:1; 11:9. Kein menschlicher Plan kann den Vorsatz Jehovas durchkreuzen.

    10:1–32. Die beiden Abstammungsregister, die sich auf die Zeit vor und nach der Sintflut beziehen — Kapitel 5 und 10 — führen die ganze Menschheit über Noahs drei Söhne auf den ersten Menschen Adam zurück. Die Assyrer, die Chaldäer, die Hebräer, die Syrer und verschiedene arabische Stämme sind Nachkommen Sems. Die Äthiopier, die Ägypter, die Kanaaniter und mehrere afrikanische und arabische Stämme gehen auf Ham zurück. Die Indogermanen stammen von Japhet ab. Alle Menschen sind miteinander verwandt und von Geburt an vor Gott gleich (Apostelgeschichte 17:26). Diese Tatsache sollte sich unbedingt darauf auswirken, wie wir andere ansehen und behandeln.

    Gottes Wort kann Macht ausüben

    Der Anfang von 1. Mose enthält den einzigen genauen Bericht über die frühe Menschheitsgeschichte. Wir erfahren außerdem, zu welchem Zweck Gott auf der Erde Menschen schuf. Und es ist beruhigend, zu wissen, dass niemand den Vorsatz Gottes vereiteln kann, denn auch Nimrod konnte es nicht.

    Bei unserem wöchentlichen Bibellesen zur Vorbereitung auf die Theokratische Predigtdienstschule sind die „Antworten auf biblische Fragen“ eine Hilfe, schwierige Textstellen zu verstehen. Unter den „Lehren für uns“ finden wir Hinweise, wieso die jeweilige Bibelpassage für uns wertvoll ist. Sofern angebracht, kann der Stoff auch als Grundlage für die „Örtlichen Bedürfnisse“ in der Dienstzusammenkunft dienen. Jehovas Wort ist in der Tat lebendig und kann in unserem Leben Macht ausüben (Hebräer 4:12).

    Quelle: Wachtturm – 1. Januar 2004, Seite 28 – 31

  45. WT 15.01.2004 sagt:

    Das Wort Jehovas ist lebendig

    Höhepunkte aus 1. Mose (II)

    DAS erste Buch Mose berichtet über einen Zeitraum von 2 369 Jahren Menschheitsgeschichte: von der Erschaffung Adams, des ersten Menschen, bis zum Tod Josephs, eines Sohnes Jakobs. Die ersten 10 Kapitel und 9 Verse des 11. Kapitels behandeln den Zeitraum von der Schöpfung bis zum Turmbau von Babel. Dieser Zeitabschnitt wurde in der vorherigen Ausgabe dieser Zeitschrift behandelt. Der vorliegende Artikel befasst sich mit Höhepunkten aus dem restlichen Bericht in 1. Mose, in dem es darum geht, wie Gott mit Abraham, Isaak, Jakob und Joseph handelte.

    ABRAHAM WIRD GOTTES FREUND
    (1. Mose 11:10 bis 23:20)

    Etwa 350 Jahre nach der Sintflut wird ein Nachkomme Sems geboren, der ein Sohn Noahs war. Er heißt Abram und ist für Gott ein ganz besonderer Mann. Später wird sein Name auf Abraham abgeändert. Auf Gottes Gebot hin verlässt Abram die chaldäische Stadt Ur und lebt als Zeltbewohner in einem Land, das Jehova ihm und seinen Nachkommen verspricht. Aufgrund seines Glaubens und Gehorsams wird Abraham schließlich „Freund Jehovas“ genannt (Jakobus 2:23).

    Als Jehova gegen die verderbten Bewohner Sodoms und seiner Nachbarstädte vorgeht, bleiben Lot und seine Töchter am Leben. Mit der Geburt Isaaks, des Sohnes Abrahams, erfüllt sich ein Versprechen Gottes. Jahre danach erprobt Jehova Abrahams Glauben, indem er ihn anweist, seinen Sohn zu opfern. Abraham ist bereit, zu gehorchen, wird jedoch von einem Engel zurückgehalten. Abraham ist zweifellos ein Mann des Glaubens. Er erhält deshalb die Zusicherung, dass sich durch seinen Samen alle Nationen segnen werden. Als Sara, seine geliebte Frau, stirbt, ist er tief betrübt.

    Antworten auf biblische Fragen:

    12:1–3 — Wann trat der abrahamische Bund in Kraft, und wie lange bleibt er in Kraft?
    Jehovas Bund mit Abram, dass ‘sich alle Familien des Erdbodens bestimmt durch ihn segnen werden’, trat offensichtlich in Kraft, als Abram auf dem Weg nach Kanaan den Euphrat überquerte. Das muss am 14. Nisan 1943 v. u. Z. gewesen sein, 430 Jahre bevor Israel aus Ägypten befreit wurde (2. Mose 12:2, 6, 7, 40, 41). Der abrahamische Bund ist ein „Bund auf unabsehbare Zeit“. Er bleibt so lange in Kraft, bis alle Familien der Erde gesegnet und alle Feinde Gottes vernichtet worden sind (1. Mose 17:7; 1. Korinther 15:23–26).

    15:13 — In welche Zeit fielen die vorhergesagten 400 Jahre, in denen Abrams Nachkommen niedergedrückt werden sollten?
    Diese Zeitspanne begann 1913 v. u. Z., als Abrahams Sohn Isaak im Alter von etwa 5 Jahren entwöhnt wurde und sein 19-jähriger Halbbruder Ismael über ihn „spottlachte“ (1. Mose 21:8–14; Galater 4:29). Mit der Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft im Jahr 1513 v. u. Z. endete diese Zeitspanne.

    16:2 — Handelte Sarai richtig, als sie Abram ihre Magd Hagar als Nebenfrau anbot?
    Sarais Angebot entsprach dem damaligen Brauch, nach dem eine unfruchtbare Frau verpflichtet war, ihrem Mann eine Nebenfrau zur Verfügung zu stellen, damit er einen Erben zeugen konnte. Eingeführt wurde die Polygamie unter der Nachkommenschaft Kains. Sie entwickelte sich schließlich zu einem Brauch, den auch einige Anbeter Jehovas übernahmen (1. Mose 4:17–19; 16:1–3; 29:21–28). Jehova gab jedoch seinen ursprünglichen Maßstab der Monogamie niemals auf (1. Mose 2:21, 22). Noah und seine Söhne, denen ebenfalls geboten wurde, ‘fruchtbar zu sein und die Erde zu füllen’, lebten anscheinend monogam (1. Mose 7:7; 9:1; 2. Petrus 2:5). Und dieser Maßstab der Einehe wurde von Jesus Christus bekräftigt (Matthäus 19:4-8; 1. Timotheus 3:2, 12).

    19:8 — War es verkehrt, dass Lot seine Töchter den Sodomiten anbot?
    Nach orientalischer Sitte war ein Gastgeber verpflichtet, die in seinem Haus weilenden Gäste zu schützen, und das nötigenfalls unter Einsatz seines Lebens. Lot war dazu bereit. Mutig ging er zu der Menge hinaus, schloss sogar die Tür hinter sich und stand dem Pöbel allein gegenüber. Als er seine Töchter anbot, hatte er wahrscheinlich bereits erkannt, dass seine Gäste Boten Gottes waren. Vielleicht sagte er sich, Gott sei in der Lage, seine Töchter ebenso zu beschützen, wie er Sara, seine Tante, in Ägypten beschützt hatte (1. Mose 12:17–20). Tatsächlich kam es dann so, dass Lot und seine Töchter bewahrt wurden.

    19:30 – 38 — Billigte Jehova, dass sich Lot betrank und mit seinen Töchtern zwei Söhne zeugte?
    Jehova billigt weder Blutschande noch Trunkenheit (3. Mose 18:6, 7, 29; 1. Korinther 6:9, 10). Lot selbst missbilligte die „gesetzlosen Taten“ der Bewohner Sodoms (2. Petrus 2:6–8). Da ihn seine Töchter trunken machten, ist anzunehmen, dass er in nüchternem Zustand niemals bereit gewesen wäre, mit ihnen Geschlechtsbeziehungen zu haben. Doch die Töchter glaubten, dies sei für sie als Fremdlinge in dem Land die einzige Möglichkeit, zu verhindern, dass Lots Familie ausstarb. Der Bericht wurde in die Bibel aufgenommen, um zu zeigen, welche Verbindung zwischen den Moabitern (die von Moab abstammten), den Ammonitern (die von Ben-Ammi abstammten) und den Israeliten als Nachkommen Abrahams bestand.

    Lehren für uns:

    13:8, 9. Welch schönes Beispiel Abraham doch gab, wenn es darum ging, Streit beizulegen! Niemals sollten wir friedliche Beziehungen zugunsten finanzieller Vorteile opfern, wegen irgendwelcher persönlichen Vorlieben oder wegen des eigenen Stolzes.

    15:5, 6. Als Abraham älter wurde und immer noch keinen Sohn hatte, sprach er mit Gott darüber. Jehova beruhigte ihn. Wie reagierte Abraham darauf? Er „setzte Glauben in Jehova“. Wenn wir Jehova im Gebet unser Herz öffnen, auf seine Zusicherungen in der Bibel vertrauen und ihm gehorchen, werden wir im Glauben gestärkt.

    15:16. Jehova hielt sein Strafgericht an den Amoritern (oder Kanaanitern) vier Generationen lang zurück. Warum? Weil er ein geduldiger Gott ist. Er wartete so lange, bis nicht mehr die geringste Aussicht auf Besserung bestand. Wir sollten ebenfalls geduldig sein.

    18:23–33. Jehova vernichtet Menschen nicht unterschiedslos, sondern verschont die Gerechten.

    19:16. Als Lot „noch zögerte“, mussten die Engel ihn und seine Familie fast aus Sodom hinausziehen. Wir dürfen unser Dringlichkeitsbewusstsein nicht verlieren, während wir das Ende der verderbten Welt erwarten.

    19:26. Wie unvernünftig es doch wäre, wenn wir uns ablenken ließen oder uns nach dem sehnen würden, was wir in der Welt zurückgelassen haben!

    JAKOB UND SEINE 12 SÖHNE
    (1. Mose 24:1 bis 36:43)

    Abraham sorgt dafür, dass Isaak Rebekka, eine Anbeterin Jehovas, heiraten kann. Sie schenkt den Zwillingen Esau und Jakob das Leben. Esau verachtet sein Erstgeburtsrecht und verkauft es an Jakob, der später den Segen seines Vaters erhält. Jakob flieht nach Paddan-Aram, wo er Leah und Rahel heiratet und 20 Jahre die Herden ihres Vaters hütet, bevor er mit seiner Familie von dort aufbricht. Von Leah, Rahel und ihren beiden Mägden werden Jakob insgesamt 12 Söhne und eine Tochter geboren. Jakob ringt mit einem Engel, der ihn letztendlich segnet und seinen Namen auf Israel abändert.

    Antworten auf biblische Fragen:

    28:12, 13 — Was bedeutete Jakobs Traum von der „Leiter“?
    Diese „Leiter“, die wie eine Steintreppe ausgesehen haben mag, deutete an, dass es eine Verbindung zwischen der Erde und dem Himmel gibt. Engel stiegen sie hinauf und hinunter, was erkennen ließ, dass Engel als wichtige Verbindung zwischen Jehova und den Menschen dienen, die sein Wohlgefallen haben (Johannes 1:51).

    30:14, 15 — Warum verzichtete Rahel im Austausch gegen einige Mandragoren auf eine Gelegenheit, schwanger zu werden?
    In alter Zeit wurden Mandragoren in der Medizin als ein einschläferndes und krampflösendes Mittel verwandt. Man schrieb der Frucht auch die Eigenschaft zu, den Geschlechtstrieb zu erregen, die Fruchtbarkeit zu fördern oder die Empfängnis zu begünstigen (Hohes Lied 7:13). Die Bibel sagt nicht, was Rahel zu dem Tausch bewog. Vielleicht dachte sie, die Mandragoren würden dazu beitragen, dass sie schwanger würde, und würden die Schmach der Unfruchtbarkeit von ihr nehmen. Doch Jehova ‘öffnete ihren Mutterschoß’ erst einige Jahre danach (1. Mose 30:22–24).

    Lehren für uns:

    25:23. Jehova kann nicht nur die Erbanlagen eines Ungeborenen erkennen, sondern auch von seinem Vorherwissen Gebrauch machen und im Voraus bestimmen, wen er zur Verwirklichung seiner Vorsätze gebrauchen möchte. Er bestimmt allerdings nicht das endgültige Geschick des Einzelnen vorher (Hosea 12:3; Römer 9:10–12).

    25:32, 33; 32:24–29. Jakob hatte wirklich Wertschätzung für heilige Dinge, was sich darin zeigte, dass ihm daran lag, das Erstgeburtsrecht zu erhalten, und darin, dass er eine ganze Nacht mit einem Engel um einen Segen rang. Wir verdanken Jehova viele heilige Dinge, wie zum Beispiel unser Verhältnis zu ihm und zu seiner Organisation, das Lösegeld, die Bibel und unsere Königreichshoffnung. Wie Jakob sollten wir uns für solche heiligen Dinge als dankbar erweisen.

    34:1, 30. Die Probleme, durch die Jakob „in Verruf gebracht“ wurde, fingen damit an, dass sich Dina Freunde suchte, die Jehova nicht liebten. Wir sollten, was unseren Umgang betrifft, eine kluge Wahl treffen.

    JEHOVA SEGNET JOSEPH IN ÄGYPTEN
    (1. Mose 37:1 bis 50:26)

    Aus Eifersucht verkaufen Jakobs Söhne ihren Bruder Joseph als Sklaven. In Ägypten wird Joseph ins Gefängnis geworfen, weil er sich treu und mutig an Gottes Sittenmaßstab hält. Schließlich wird er freigelassen, weil er Pharaos Träume deuten soll. Durch die Träume werden sieben Jahre des Überflusses und eine siebenjährige Hungersnot vorausgesagt. Joseph wird als Ägyptens Nahrungsmittelverwalter eingesetzt. Wegen der Hungersnot kommen seine Brüder nach Ägypten, um Nahrungsmittel zu kaufen. Die Familie wird wieder vereint und lässt sich in dem fruchtbaren Land Gosen nieder. Auf dem Sterbebett segnet Jakob seine Söhne und äußert eine Prophezeiung, in der er ihnen für spätere Jahrhunderte große Segnungen zusichert. Sein Leichnam wird zum Begräbnis nach Kanaan gebracht. Als Joseph im Alter von 110 Jahren stirbt, wird sein Leichnam einbalsamiert, damit man ihn eines Tages ins Land der Verheißung mitnehmen kann (2. Mose 13:19).

    Antworten auf biblische Fragen:

    43:32 — Warum lehnten es die Ägypter ab, mit Hebräern zu essen?
    Das könnte größtenteils auf ein religiöses Vorurteil oder einen gewissen Rassenstolz zurückzuführen gewesen sein. Außerdem waren Hirten bei den Ägyptern nicht besonders angesehen (1. Mose 46:34). Weshalb? Vielleicht weil Schafhirten im ägyptischen Kastensystem anscheinend zur niedrigsten Stufe gehörten. Oder es könnte sein, dass das Ackerland knapp war und deshalb Hirten, die Weiden für ihre Herden suchten, sehr unbeliebt waren.

    44:5 — Benutzte Joseph tatsächlich einen Becher, um Omen zu lesen?
    Der Silberbecher und das, was darüber gesagt wurde, gehörte offensichtlich zu Josephs Täuschungsmanöver oder Strategie. Joseph war ein treuer Anbeter Jehovas. In Wirklichkeit benutzte Joseph den Becher nicht zum Omenlesen, auch hatte Benjamin ihn nicht gestohlen.

    49:10 — Was bedeuten „das Zepter“ und „der Befehlshaberstab“?
    Ein Zepter ist ein Stab, den ein Herrscher als Symbol königlicher Gewalt trägt. Der Befehlshaberstab ist ein langer Stab und dient als Zeichen der Macht, Befehle zu erteilen. Jakobs Hinweis auf beides lässt erkennen, dass dem Stamm Juda bedeutende Gewalt und Macht verbleiben würden, und zwar bis zum Kommen Schilos. Dieser Nachkomme Judas ist Jesus Christus, dem Jehova die himmlische Herrschaft übertragen hat. Christus besitzt sowohl königliche Gewalt als auch die Macht, Befehle zu erteilen (Psalm 2:8, 9; Jesaja 55:4; Daniel 7:13, 14).

    Lehren für uns:

    38:26. Juda verhielt sich seiner verwitweten Schwiegertochter Tamar gegenüber nicht richtig. Als man ihm aber nachwies, dass er für ihre Schwangerschaft verantwortlich war, gab er demütig seinen Fehler zu. Auch wir sollten unsere Fehler unverzüglich eingestehen.

    39:9. Wie Joseph auf das Ansinnen der Frau Potiphars reagierte, zeigt, dass er sich in puncto Moral Gottes Ansicht zu Eigen gemacht hatte und dass sich sein Gewissen an göttlichen Grundsätzen orientierte. Sollten wir nicht ebenfalls danach streben und an genauer Erkenntnis der Wahrheit zunehmen?

    41:14–16, 39, 40. Jehova kann bewirken, dass sich Lebensumstände zugunsten gottesfürchtiger Menschen verändern. Wir handeln klug, wenn wir bei irgendwelchen Widerwärtigkeiten auf Jehova vertrauen und ihm treu bleiben.

    Sie waren glaubensstark

    Abraham, Isaak, Jakob und Joseph waren wirklich Glaubensmänner, die Gott fürchteten. Der im ersten Buch Mose festgehaltene Bericht über ihr Leben ist wirklich glaubensstärkend und lehrt uns viel Wertvolles.

    Dieser Bericht kann uns viel geben, wenn wir die im wöchentlichen Bibelleseprogramm der Theokratischen Predigtdienstschule vorgesehenen Teile lesen. Er wird für uns noch lebendiger, wenn wir dabei die hier erwähnten Punkte berücksichtigen.

  46. Thomas sagt:

    Kapitel 1

    Der Mensch als Haupt der Schöpfung: Gottes Werk und Gottes Ruhe

    …Zuerst haben wir die Schöpfung, in die der Mensch als Mittelpunkt und Haupt auf Erden eingesetzt gefunden wird. Wir haben zuerst das Werk Gottes und dann die Ruhe Gottes: zum Schluss Seines Werkes Ruhe vom Wirken, ohne den Gedanken, daß irgend jemand an ihr teilnahm. Gott Selbst ruhte von Seinem Werk. Dann kommt der Mensch, um glückselig seinen Platz als Haupt desselben einzunehmen. Gottes Offenbarung betreffs der Beziehung des Menschen zu Ihm Hier verdienen aber einige kurze allgemeine Bemerkungen einen Platz. Diese Offenbarung Gottes ist nicht eine von Ihm verfasste Geschichte von allem, was Er getan hat, sondern davon, was dem Menschen zu seinem Nutzen gegeben wurde, die Wahrheit über das, was er dazu zu sagen hat. Ihr Zweck ist, dem Menschen alles das mitzuteilen, was seine Beziehung zu Gott betrifft. In Verbindung mit dem zweiten Adam wird er erkennen, wie er erkannt worden ist, und mittels des Werkes Christi hat er schon jene Salbung von dem Heiligen, durch den er alles weiß.
    Historisch aber ist diese Offenbarung nur teilweise. Sie übermittelt das, was dem Gewissen und den geistlichen Zuneigungen des Menschen dient. Deshalb wird die erschaffene Welt so aufgenommen, wie sie vor den Augen des Menschen besteht, indem er mitten drin steht, und bei solch einer Schilderung gibt das erste Buch Mose das Werk Gottes als ihren Ursprung an. Das hier Gesagte trifft auf die ganze Bibel zu. Hier ist das daraus ersichtlich, daß über die Schöpfung nichts gesagt wird, außer dem, was den Menschen in die Lage versetzt, die Gott für ihn in der Schöpfung selbst gemacht hat, oder was ihm dieses Gebiet seines Daseins als das Werk Gottes darstellt. So werden himmlische Wesen gar nicht erwähnt. Es wird über ihre Erschaffung nichts gesagt. Wir finden sie, sobald sie zu dem Menschen in Beziehung stehen, obwohl späterhin selbstverständlich als Wahrheit völlig anerkannt wird, daß sie also erschaffen worden sind.

    Gott als Schöpfer des materiellen Weltalls

    Betreffs dieser Erde wird also auch über ihre Erschaffung nichts weiter gesagt, als das, was sich auf ihre gegenwärtige Gestalt bezieht. Die Tatsache wird festgestellt, daß Gott alle Dinge erschaffen hat, alles was der Mensch sieht, das ganze materielle Weltall. „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.“ Was sich zwischen jener Zeit und dem Augenblick ereignet haben mag, als die Erde wüst und leer war (denn sie wird erst dann erwähnt), wird in völliger Dunkelheit belassen. Damals war Finsternis über der Tiefe, von der Finsternis wird aber nur gesagt, daß sie auf der Fläche der Tiefe ruhte.

    Aus Chaos und Finsternis wurde die Erde zubereitet und ausgestattet

    Aus diesem Zustande des Chaos und der Finsternis, in dem die Erde damals lag, brachte Gott sie hervor, indem Er zuerst durch Sein Wort Licht auf ihr einführte, dann Meere und trockenes Land bildete und sie mit Pflanzen und Lebewesen ausstattete. Auf diese also zubereitete und ausgestattete Erde wurde der im Bilde Gottes gemachte Mensch als Herr von allem, was sich auf ihr befand, hingestellt. Ihre Frucht wurde ihm zur Speise gegeben, und Gott ruht von Seinem Werk, und Er zeichnet den Tag, an dem Er Sein Werk beendet sah, durch Seinen Segen aus. Der Mensch genoss eher die Frucht des Werkes Gottes, als daß er in Seine Ruhe einging, denn er hatte an dem Werke überhaupt nicht teilgenommen.

    Licht und Ordnung aus Finsternis und Verwirrung

    In den ersten vier Tagen bringt Gott Licht und Ordnung aus Finsternis und Verwirrung: Licht am ersten Tage; die Ausdehnung als ein Schauplatz der himmlischen Macht über die Erde, am zweiten Tage; dann schied Er einerseits das, was gestaltet und geordnet war, von der sich regenden, mächtigen, aber unförmigen Masse der Wasser andererseits, und am dritten Tage schmückte und ordnete er dann den bewohnten Schauplatz mit Schönheit und Fruchtbarkeit. Am vierten Tage wurden die Zeichen der beherrschenden Macht sichtbar an ihre Stellen gesetzt.

    Die Schöpfung, als Beweis der Leben spendenden Kraft Gottes

    Der Schauplatz der Entfaltung und Herrschaft des Menschen war gestaltet, der Mensch war aber noch nicht da. Bevor Er aber den Menschen bildete, schuf Gott in den Meeren und auf der Erde und in der Luft lebendige Kräfte, welche, voller Leben, sich fortpflanzen und sich mehren sollten – der Beweis der Leben spendenden Kraft Gottes, daß Er der Materie (dem Stofflichen) Lebenskraft verleihen konnte; auf diese Weise wurde nicht nur ein Schauplatz gestaltet, wo Seine Vorsätze im Menschen entfaltet werden sollten, sondern dieses Dasein sollte der Mensch so beherrschen, um seine Lebenskraft und seine Rechte dem Willen Gottes gemäß zu entfalten, und um seine Stellung als Statthalter über die Erde innezuhalten, gesondert und unterschiedlich von allem, der Mittelpunkt von allem, der Herrscher über allem, an allem als ihm gehörend interessiert; in seiner eigenen Sphäre der Glückseligkeit sollte er seiner Natur gemäß leben, was aber das andere anbetrifft, sollte er alles in Segnung und in Unterwürfigkeit ordnen. Mit einem Wort – der Mensch wird in die Mitte der bereiteten Schöpfung hineingestellt.

    In unmittelbarer Verbindung zu Gott, hat der Mensch eine lebendige Seele

    Das war aber nicht alles. Er sollte nicht, wie das Vieh, der Materie entspringen durch jene Macht, welche die nichtseienden Dinge ruft, als seien sie, und sie sind. Gott bildete den Menschen aus dem Staube, und als Er ihn gebildet hatte, hauchte Er von Sich in seine Nase den Odem des Lebens, und so wurde der Mensch in unmittelbarer Verbindung mit Gott Selbst eine lebendige Seele. An anderer Stelle stellte der Apostel fest: Wir sind auch Sein Geschlecht. Es ist nicht gesagt: „Die Erde bringe hervor“, sondern: „Lasset uns … machen“. Und Er machte den Menschen in Seinem Gleichnis, fürwahr Er schuf ihn, um sich zu mehren wie die anderen Lebewesen, Er gab ihm aber die Herrschaft über sie und machte ihn zum Mittelpunkt und Haupt der Schöpfung Gottes auf Erden. Alles samenbringende Kraut wurde ihm gegeben, dem Getier aber alles grüne Kraut und ihr Gewächs. Tod und Gewalttat waren noch nicht.

  47. Thomas sagt:


    Kapitel 2

    Beziehung des Menschen mit Gott: die besondere Art und Weise seiner Erschaffung

    In Kapitel 2 haben wir die Beziehungen des Menschen mit Gott und sein eigenes Teil als solcher. Deshalb wird Jehova Gott eingeführt: nicht nur Gott als ein Schöpfer, sondern Gott in Beziehung zu denen, die Er erschaffen hat. Deshalb haben wir hier die besondere Art und Weise der Erschaffung des Menschen.

    Der Garten Eden
    Betreffs des Gartens sind nur ein paar Worte erforderlich. Es war ein Ort der Wonne (Lieblichkeiten). Eden bedeutet Wohlgefallen. Er ist völlig verschwunden, und das war so beabsichtigt; durch wenigstens zwei der Flüsse finden wir aber, daß er wirklich auf dieser jetzigen Erde gewesen ist. Jehova Elohim hatte den Menschen gebildet, Jehova Elohim hatte den Garten gepflanzt. Der Fluss Gottes, um die Erde zu bewässern, hatte hier seine Quelle. Die frischen Quellen Gottes befinden sich am Orte Seiner Wonne. Der Mensch wurde dort hineingesetzt, um den Garten zu bebauen und zu bewahren. Der Mensch und die Erde befinden sich jetzt beide im Verfall.

    Die zwei Bäume: Verantwortung im Gehorsam des Menschen und eine unumschränkte Quelle des Lebens

    In diesem Kapitel haben wir aber insbesondere die besonderen Beziehungen des Menschen mit Gott, mit seinem Weibe und mit der Schöpfung; und die beiden großen Grundsätze, die dem allem betreffs des Menschen entspringen, sind in dem Garten, wohin der Mensch in Segnung gesetzt wurde, festgesetzt worden, nämlich Verantwortlichkeit im Gehorsam und eine unumschränkte Quelle des Lebens – der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen und der Baum des Lebens. …
    Im Garten war die Erkenntnis des Guten und Bösen noch nicht vorhanden; die Prüfung bestand darin, sich im Gehorsam einer Handlung zu enthalten, die, wenn sie nicht verboten wäre, keine Sünde war. Es war nicht ein Verbot der Sünde wie am Sinai, noch ein Anspruch auf Gutes, als Gutes und Böses bekannt waren.

    Der Mensch im Gegensatz zu jedem anderen Geschöpf 

    Im Gegensatz zu jedem anderen Geschöpf hienieden fand der Zustand des Menschen seinen Ursprung darin, daß der Mensch, anstatt durch das bloße Wort Gottes dem Erdboden oder dem Wasser als ein lebendiges Wesen entsprungen zu sein, aus dem Staube gebildet und gestaltet wurde, und Gott stellt ihn als ein lebendiges Wesen in eine unmittelbare Beziehung zu Sich Selbst, um so mehr als er dadurch zu einem lebendigen Wesen wird, daß Gott den Odem des Lebens in seine Nase haucht.

    Der Mensch steht durch seine Herkunft in unmittelbarer Beziehung zu Gott

    Alle Lebewesen werden lebendige Seelen genannt, und es wird gesagt, daß sie den Odem des Lebens haben; Gott hauchte aber nicht in die Nase von einem von ihnen, auf daß sie zu lebendigen Seelen würden. Der Mensch aber war durch sein Dasein in unmittelbarer Beziehung zu Gott, da er sein Leben unmittelbar von Ihm Selbst empfing; deshalb wird er in Apostelgeschichte 17 (Apg 17, 28) das Geschlecht Gottes genannt, und bei Lukas heißt es: „(der Sohn) des Adam, (der Sohn) des Gottes“ (Lk 3, 38). 
    Adams Beziehung zu Gott, seiner Frau und der niederen Schöpfung

    Es ist wichtig, dieses Kapitel zu betrachten, weil es in einer besonderen Weise alle Grundsätze der Beziehungen des Menschen festsetzt, sei es zu Gott, zu seinem Weibe oder zur niederen Schöpfung. Hier waren alle Dinge in ihrer eigenen Ordnung als Geschöpfe Gottes in Verbindung mit der Erde; jedoch war des Menschen Arbeit nicht das Mittel zu ihrem Wachstum und ihrer Fruchtbarkeit, noch verlieh Regen vom Himmel Fruchtbarkeit von oben. Der Dunst, der sie befeuchtete, stieg von der Erde auf, indem er durch Macht und Segen heraufgezogen wurde, er kam aber nicht hernieder. Der Mensch nahm jedoch in seiner Stellung in bezug auf Gott eine besondere ein. Der Mensch wohnte nicht im Himmel; Gott wohnte nicht auf der Erde. Gott hatte aber einen Ort besonderer Segnung und Wonne zum Wohnort des Menschen gebildet, und dort besuchte Er ihn. Aus diesem Garten, wohin er durch die Hand Gottes als Herrscher der Welt gesetzt wurde, strömten Flüsse, die die Außenwelt bewässerten und ihr das Gepräge verliehen. Auf Adam lastete die Pflicht des Gehorsams. Als das Bild Gottes auf Erden – in Abwesenheit des Bösen von seiner Natur – und als der Mittelpunkt eines weiten Systems um ihn her und dessen Verbindung mit ihm lag seine eigentliche Segnung in seiner unmittelbaren Verbindung mit Gott und in seinem Umgang mit Ihm, und zwar nach der Stellung, in die er hingestellt war.
    … 

    Die Stellung des ersten und unschuldigen Adams


    Die Stellung des unschuldigen und ersten Adam war nun: Die irdische Natur beim Menschen war in ihrer Vollkommenheit so, er stand in Beziehung zu Gott durch die Schöpfung und durch den Odem des Lebens, der in ihm als ihrem Mittelpunkt war; Genuss; eine Quelle beständigen Lebens, und eines Mittels, die Verantwortung auf die Probe zu stellen; die Quellen weltweiter Erfrischung für die Welt ringsum; und wenn er in seinem erschaffenen Zustand bleibt, in glückseligem Umgang mit Gott auf dieser Grundlage – solcherart war seine Stellung. Auf daß er hienieden nicht allein sei, sondern daß er eine Gefährtin, Gemeinschaft und den Genuss der Zuneigung haben sollte, bildete Gott – nicht noch einen Mann, denn dann wäre der eine nicht ein Mittelpunkt gewesen, sondern aus dem einen Manne selbst – sein Weib, damit die Vereinigung eine absolute und Adam das Haupt und der Mittelpunkt von allem sei. Übrigens empfängt er sie aus der Hand Gottes Selbst. Solcherart war die Natur rings um den Menschen: das, was Gott immer anerkennt und wogegen der Mensch niemals ungestraft sündigt, obwohl die Sünde alles verdorben hat; das Bild dessen, was Christus, die Kirche und das Weltall am Ende in der Kraft des gehorsamen Menschen sein werden. Bisher war alles Unschuld, es bestand kein Bewusstsein des Bösen.

  48. Thomas sagt:


    Kapitel 3

    Der Fall des Menschen: Ungehorsam und Versagen


    In Kapitel 3 finden wir das, was sich leider immer ereignet hat und was sich sofort ereignete, nachdem Gott alles in den Händen des verantwortlichen Menschen aufgerichtet hatte, nämlich – Ungehorsam und Versagen. …. Das war immer das erste, wenn das, was aufgerichtet war, dem Menschen anvertraut wurde. Alles wurde in Christo, dem Menschen des Vorsatzes Gottes, wiederaufgerichtet. Die Hinterlist des verborgenen Feindes unserer Seelen ist jetzt am Werk. Die erste Wirkung ist das Misstrauen gegen Gott, das er einem einflößt, dann kommen Gelüste und Ungehorsam, völlige Verunehrung Gottes, ob betreffs Seiner Wahrheit oder Seiner Liebe, die Macht der natürlichen Zuneigungen über den Menschen, das Bewusstsein, nackt und kraftlos zu sein, die Bemühung, dies vor sich selbst zu verbergen [Er bedeckte seine Nacktheit wegen des menschlichen Schamgefühls mit Feigenblättern; als aber Gott kam, war er so nackt wie je. „Ich hörte deine Stimme im Garten, und ich fürchtete mich, denn ich bin nackt, und ich versteckte mich.“ Die Feigenblätter waren die Bedeckung des Menschen. Gott kleidete sie in Felle, die durch den Tod erworben wurden.]; die Angst vor Gott – der Versuch, sich vor Ihm zu verstecken, Selbstrechtfertigung, die versucht,das, worin man schuldig geworden ist, auf einen anderen, sogar auf Gott zu schieben. Nach diesem haben wir nicht die Segnung oder die Wiederherstellung des Menschen, oder daß ihm Verheißungen gegeben werden, sondern es wird das Gericht über die Schlange verkündigt, und dabei wird dem zweiten Adam die Verheißung gegeben – dem siegreichen Menschen, der aber in Gnade an dem Orte der Schwachheit und des Falles Seine Geburtsstätte hatte. Es ist der Same des Weibes, der den Kopf der Schlange zermalmt.

    Der Mensch vertraut Satan mehr als Gott

    Man beachte auch, wie völlig der Fall und die Trennung von Gott waren. Gott hatte völlig gesegnet; Satan deutet an, daß Gott aus Neid die beste Gabe vorenthält, auf daß der Mensch Ihm nicht gleich sei. Der Mensch vertraut darauf, daß Satan eher gütig sei als Gott, den er gemäß der Lüge Satans beurteilt. Er glaubt Satan anstatt Gott, als er ihm sagt, daß er nicht sterben würde, wie Gott es gesagt hatte, und er verwirft Gott, der ihn gesegnet hatte, um seine Gelüste zu befriedigen. Indem er Gott nicht traut, gebraucht er seinen Eigenwillen, um sein Glück in einer sicheren Weise zu suchen, wie es die Menschen auch jetzt tun.

    Tod, Leben durch ein vollbrachtes Werk 

    Darauf folgt das gegenwärtige Ergebnis in bezug auf die Regierung Gottes: es ist das über Adam und sein Weib ausgesprochene zeitweilige Urteil, bis der Tod, unter dessen Gewalt er gefallen war, ihn ergriff. Es war aber auch ein Zeichen tieferer Erbarmung da. Obwohl der Tod hereingebrochen war, wurde Leben als noch bestehend anerkannt: Eva ist die Mutter aller Lebendigen; dieser Glaube scheint echt, aber dunkel zu sein, jedenfalls ist er unser. Es gibt aber noch mehr. Bevor sie vertrieben und von jeder Rückkehr zum Baum des Lebens der Natur nach ausgeschlossen werden, kleidet sie Gott mit einer Bekleidung, die ihre Nacktheit bedeckt, mit einer Bekleidung, deren Ursprung in dem eingetretenen Tode (dem Tode eines anderen) lag, die aber die Wirkung der Sünde, die ihn eingeführt hatte, verbarg. Der Mensch war nicht mehr nackt.
    Obwohl er also der Natur nach aus Gottes Gegenwart vertrieben war, ist das Haupt der Schlange noch nicht zermalmt, obwohl es sicher ist, daß dies vollbracht werden wird, der Fürst dieser Welt ist gerichtet worden (obwohl er noch da ist), und wir wissen dies durch den vom Himmel gekommenen Heiligen Geist, seitdem Christus, den die von Satan angeführte Welt umbrachte, Sich zur Rechten Gottes gesetzt hat; wenn das aber noch nicht vollendet ist, so stehen wir doch vor Gott mit der Kleidung bekleidet, welche Er uns angezogen hat – mit jenem besten Kleide. Jetzt ist es nicht mehr eine Verheißung oder ein Sinnbild, sondern ein vollbrachtes Werk – ein Werk Gottes, Gott hat unser Kleid bereitet; die Welt mag über solch einen Gedanken spotten, wir wissen aber, was er bedeutet. Er ist aber gerechterweise aus dem Garten vertrieben worden, ein Verbannter aus dem Paradiese und von Gottes Angesicht, und ist gehindert, am Baume des Lebens teilzuhaben, damit er hienieden nicht ein Leben in Unheil und Elend verewigen muß. Der Natur nach und als einem erschaffenen Wesen war dem Menschen der Weg zum Baume des Lebens fortan unerreichbar. Für den Menschen gibt es keine Rückkehr in Unschuld in das Paradies.

    Kapitel 4

    Schon sündig und fern von Gott, ist Adam der Vater eines Geschlechts, das in demselben Zustande ist wie er selbst. 

    Die Trennung der Familien Gottes und des Feindes: Kain und Abel


    Die Gnade konnte aber wirken. Es ist die Gnade eines über die Bosheit des Menschen erhabenen Gottes, und Abel nähert sich Ihm im Glauben. Darauf folgt die Trennung der Familien Gottes und des Feindes, der Welt und des Glaubens. Abel kommt als schuldig, als unfähig, sich Gott zu nähern, und indem er den Tod eines anderen zwischen sich und Gott setzt, erkennt er das Gericht über die Sünde an – er glaubt an die Sühnung. Kain arbeitete äußerlich ehrlich dort, wo Gott ihn dazu gesetzt hatte, und äußerlich war er ein Anbeter des wahren Gottes, er ist sich aber der Sünde nicht bewusst; als Opfergabe bringt er die Zeichen des Fluches – ein Beweis der völligen Verblendung des Herzens und einer Verhärtung des Gewissens eines sündigen, von Gott vertriebenen Geschlechts. Er setzt voraus, daß alles gut geht; warum sollte Gott ihn nicht annehmen? Es ist gar kein Bewusstsein von der Sünde und dem Verfall vorhanden. Auf diese Weise wird die Sünde herbeigeführt, und zwar nicht nur wider Gott, was Adam völlig gewirkt hatte, sondern wider seinen Nächsten, ….

    Die Sünde und ihre gegenwärtigen Folgen


    In diesen zwei Kapiteln wird uns die Sünde in allen ihren Formen als ein Bild vorgestellt, und zwar im Verhalten Adams und Kains – die Sünde in ihrem eigentlichen ursprünglichen Charakter wider Gott, und dann … im Verhalten Kains, mit ihren gegenwärtigen Folgen betreffs der Erde. Wir können uns sowohl in Adams als auch in Kains Fall merken, wie die Regierung Gottes auf Erden in bezug auf die Auswirkungen der Sünde hervorgehoben wird. Da ist die Trennung von Gott eines des Umgangs mit Gott fähigen und der Natur nach dazu erschaffenen Wesens, dies wird aber sittlich ausschlaggebend für die Seele. Das öffentlich geoffenbarte Gericht bezieht sich auf die Folgen auf Erden. Zweifellos ist es deutlich gesagt: „Er trieb den Menschen aus“, mit dem Er Umgang pflegen wollte (Kap. 3); und Kain sagt: „ich werde verborgen sein vor deinem Angesicht“ (Kap. 4). Was aber entfaltet wird, ist der irdische Zustand. Adam wird aus einem friedlichen und mühelosen Paradiese ausgeschlossen, um zu arbeiten und den Boden zu bebauen. Kain wird eben in dieser Lage vom Erdboden verflucht und wird unstet und flüchtig (engl. Übers.: „Vagabund“); er will aber dort so glücklich sein, wie er kann, und das Gericht Gottes so weit wie möglich vereiteln und sich möglichst bequem auf der Erde, als ihm gehörend, niederlassen, dort wo Gott ihn zum Vagabunden gemacht hatte, und das ist die Welt. Hier wird sie erstmalig in ihrem wahren Charakter geschildert.

    Zustand und Sünde des Menschen trennen von Gott


    Man beachte auch die zwei ernsten Fragen Gottes: „Wo bist du?“ – das deutet auf den Zustand des Menschen getrennt von Gott hin – der Umgang mit Ihm ist verloren; und: „Was hast du da getan?“ – die in diesem Zustande begangene Sünde, deren Vollendung und volles Zeugnis in der Verwerfung und in dem Tode des Herrn Jesu liegt.

    Lamech


    In der Lebensgeschichte Lamechs haben wir seitens des Menschen den Eigenwillen in den Gelüsten (er hatte zwei Weiber) und Rache bei der Selbstverteidigung. Ich nehme aber an, daß er das Urteil Gottes einigermaßen erfasste, daß nämlich, wie Kain der bewahrte obwohl bestrafte Jude war, seine Nachkommenschaft am Ende, bevor der Erbe erweckt wurde und die Menschen auf Erden den Namen Jehovas ausrufen würden, siebenfältig von Gott bewacht werden würde.
    Lamech gibt zu, daß er für seine Wunde getötet hatte, daß dies aber gerächt werden würde.

    Im zweiten Kapitel haben wir dann den Menschen in der Ordnung der erschaffenen Segnung, den Zustand, in dem er sich befindet; im dritten Kapitel haben wir den Abfall des Menschen von Gott, wodurch sein Umgang mit Gott auf diesem Boden abgeschlossen wird; im vierten ist es seine Bosheit in Verbindung mit der Gnade in dem bösen Zustande, der sich aus seinem Fall ergab, und das, wozu die Welt daraufhin wurde, der Mensch, der vor dem Angesicht Dessen vertrieben wurde, der durch Opfer in Gnaden annahm, richtete sich seine Bequemlichkeiten und Vergnügungen ohne Gott ein, sie wurden jedoch geduldet; ein Überrest wurde bewahrt, und auch der Erbe der Ratschlüsse Gottes – Seth – (Ersatz) und die Menschen riefen den Namen Gottes in Beziehung zu ihnen, d. h. den Namen Jehovas, an.
    Aus der Gegenwart Gottes vertrieben, sucht Kain zeitweiligen Trost in der Wichtigkeit seiner Familie, in den Künsten und in Vergnügungen des Lebens, und er versucht, die Welt, in die Gott ihn als einen Unsteten und Flüchtigen vertrieben hatte, zu einem steten und möglichst angenehmen Wohnsitz, fern von Gott, zu machen. Hier trägt die Sünde die Wesensart des Vergessens von allem, was sich in der Lebensgeschichte des Menschen ereignet hatte: des Hasses wider die Gnade und wider den, der ihr Gegenstand und Gefäß war; des Hochmuts und der Gleichgültigkeit, und dann der Verzweiflung, die Trost in Weltlichkeit sucht. Wir haben auch den Mann der Gnade (Abel – ein Vorbild Christi und derer, die Sein sind) – verworfen und ohne Erbteil hienieden; der Mensch, sein Feind, wird gerichtet und sich selbst überlassen; wir haben auch einen anderen (Seth), einen Ersatz – den Gegenstand der Ratschlüsse Gottes, der auf seiten Gottes zum Erben der Welt wird. Wir müssen dennoch im Sinn behalten, daß sie bloß Sinnbilder dieser Dinge sind und daß der Mensch, der der Erbe aller Dinge ist, im Gegenbild derselbe ist, der getötet wurde.

  49. Thomas sagt:


    Kapitel 5
    In Kapitel 5 haben wir die Familie Gottes auf Erden; sie ist dem Tode unterworfen, jedoch der Aufbewahrungsort der Ratschlüsse und des Zeugnisses Gottes. Hier können wir Henoch nennen, der sein Teil im Himmel hat und der der Welt gegenüber vom Kommen des Herrn zum Gericht Zeugnis ablegt (Jud. V. 14. 15), er selbst wird aber vorher entrückt. Andererseits ist Noah da, der selbst gewarnt ist, der Gerechtigkeit und Gericht predigt und durch die Gerichte hindurchkommt, um eine neue Welt zu beginnen ….
    Das Ergebnis des Abfalls: der Verfall des Menschen endet im Gericht
    Schließlich finden wir Kraft und Stärke hienieden, das Ergebnis des Abfalls, da die Söhne Gottes ihren ersten Zustand nicht bewahrten, und Gott vollzieht das Gericht, anstatt noch länger mit dem Menschen durch das Zeugnis Seines Geistes in Gnaden zu rechten, was seine bestimmte Zeit hat. Der Gehorsam des Glaubens ist die Sicherheit des gewarnten Überrests, aber der Grundsatz der Entartung wirkte weiter, trotz des Zeugnisses, und wirkte auf die Erfüllung des Zeugnisses, das er verachtete. Der Mensch wurde schlechter und schlechter, und die Schöpfung Gottes war total verderbt und voller Gewalttat – das sind die zwei universellen Wesenszüge des wirkenden Eigenwillens ohne Gott. Was den Menschen betrifft, so kam jetzt ans Licht, als er sich selbst überlassen wurde (denn außer dem gnädigen Zeugnis wurde er vor der Sintflut so gelassen), daß alles Gebilde der Gedanken seines Herzens nur böse war den ganzen Tag. Gott erschafft und vernichtet; Er ruft und bereut nicht. Die Schöpfung war völlig verderbt, und Gott vertilgt sie überall wo ein Hauch des Lebens ist. Das Zeugnis dieser Dinge ist überall unter die Heiden ausgegangen. Hier haben wir einen genauen, obwohl kurzen Bericht über sie, um soweit wie erforderlich zu zeigen, was der Mensch war und ist, und wie die Wege Gottes mit ihm sind.
    Der Weg des Heils durch das Gericht hindurch
    Inmitten des Verfalls und des Gerichts weist Gott auf den Weg des Heils durch das Gericht hin. Der von Gott belehrte Überrest zieht den Nutzen daraus. Die Wasserflut wird über die Welt der Gottlosen gebracht. Bis dahin waren keine besonderen Verfahren mit dem Menschen gewesen, obwohl der Same des Weibes verheißen, Opfer eingeführt und Zeugnis gegeben worden waren. Es war der Mensch, der in Bosheit vor Gott wandelte – es gab kein Herausrufen, kein Gesetz, kein Gericht. Die Welt, der Mensch (außer Noah und seiner Familie) wurden gerichtet, und ihre Taten wurden unter einer überwältigenden Flut verborgen. Das Gericht Gottes ist vollzogen worden; aber Er gedenkt Seiner Barmherzigkeit.
    Die Geschichte der neuen Erde
    In 1.Mo 9 beginnt die Geschichte der neuen Erde. Gott segnet die Erde mehr als früher; und die Antwort auf den lieblichen Geruch des Brandopfers versichert der Welt, daß sich eine weltumspannende Sintflut nie mehr ereignen wird. Gott errichtet in diesem Sinne einen Bund mit der Schöpfung. Die Regierung wird der Hand des Menschen übergeben, und der Tod beginnt ihn mit Nahrung zu versorgen. Es scheint mir nicht, daß es vordem Regierung oder Götzendienst gegeben hat. Es gab Sünde wider Gott, unbeherrschte Gewalttat widereinander und Verderbtheit, die zwei beständigen Merkmale der Sünde unter den Menschen, und sogar bis zu einem gewissen Grade bei Satan. Gott sorgte für Seine Schöpfung in Barmherzigkeit, aber bei Noah wurden neue Grundsätze an den Tag gebracht. … Das bedeutet, daß Gott Sich in Gnade bindet, so daß der Glaube eine feste Grundlage hat, auf die er rechnen kann.
    Regierung in der Hand des Menschen
    Noch ein sehr wichtiger hier eingeführter Grundsatz war der an zweiter Stelle erwähnte – Regierung in der Hand des Menschen. Der Bund war sicher, denn Gott ist treu, wenn Er Sich bindet. Regierung war den Händen des Menschen anvertraut. Doch ach! diese neue Prüfung hat bald dasselbe Ergebnis wie schon vordem. Die dem Noah anvertraute Regierung verliert sofort Ihre Ehre. Unter der Barmherzigkeit Gottes, erhält die Erde durch landwirtschaftliche Fürsorge Erleichterung (wie Lamech kundgetan hatte), durch ihre Früchte wird sie dem Noah aber zum Fallstrick, der sich betrinkt, und sein eigener Sohn entehrt ihn, auf dessen Geschlecht der Fluch demzufolge fällt. Dies wird im Hinblick auf das Israel feindliche Volk gegeben, das der Mittelpunkt der irdischen Regierung Gottes ist, und im Hinblick auf die Beziehungen Gottes mit dieser Familie.
    Ein Anfang nach neuen Grundsätzen
    In diesen Kapiteln wird mit der alten Erde Schluss gemacht, und die neue beginnt nach neuen Grundsätzen. Diese besteht bis zum Gericht durch Feuer. In Adam und Kain wird das Versagen der alten Welt und Gottes Gericht über sie dargestellt. Jetzt beginnen das besondere Gericht und der besondere Segen in Verbindung mit Israel sichtbar zu werden, denn wir sind hier immer noch auf Erden. Der historische Lauf der Familie Noahs wird in diesen zwei Punkten, dem Segen und dem Fluch, in Sem und Ham dargestellt. Dies ist Gottes Überblick über die neue Welt in ihren drei Häuptern Sem, Ham und Japhet, und zwar in einem kurzen Bericht darüber, was ihre Stellung auf Erden kennzeichnet. Ihre ganze Geschichte wird in einigen wenigen Worten dargestellt. Wie mächtig ist das Wort in allem! Der, welcher allesweiß, kann alles kurz und sicher darstellen.

  50. Jule sagt:

    Kain und Abel und was wir daraus lernen können

    Als wir vorhin den Bibelfilm „die Schöpfung“ gesehen haben, kam mir bei der Szene, wo Jehova zu Kain sagt, er solle sich ändern, der Gedanke, dass er wohl genauso zu uns sprechen würde, wenn wir mit unseren Brüdern nicht klarkommen – aus welchen Gründen auch immer. Wenn wir uns in unseren Frust und in unsere schlechten Gefühle hereinsteigern und eigentlich wissen, dass das nicht richtig ist und uns der Bibeltext in den Sinn kommt, ‚dass wir nicht die Sonne über unsere gereizte Stimmung untergehen lassen sollten’ – und dann trotzdem weiterhin vor uns hin grummeln, weil uns gerade mal nicht so nach Vergebung ist. Wir wollen, dass uns endlich Recht widerfährt und „da muss schon der andere sich entschuldigen, warum soll immer ich es sein, der auf den anderen zugeht?“

    Wenn wir in einer solchen Situation sind, dann spricht Jehova gleichsam zu uns das Gleiche, wie er damals zu Kain sagte und die Angelegenheit ist für ihn ebenso ernst, wie sie damals für Kain war. Wie werden wir reagieren?

    Hier noch einiger Stoff auszugsweise aus der Wtlib:

    Was bedeutet es, Gott zu lieben?

    Demnach stimmte offensichtlich etwas im Herzen Kains nicht. Jehova konnte in Kains Herz schauen und sagte warnend zu ihm: „Warum bist du in Zorn entbrannt, und warum hat sich dein Angesicht gesenkt? Wird es nicht Erhebung geben, wenn du darangehst, gut zu handeln? Wenn du aber nicht darangehst, gut zu handeln, so kauert die Sünde am Eingang, und nach dir steht ihr tiefes Verlangen“ (1. Mose 4:6, 7).

    Echte Liebe zu Gott erfordert mehr, als nur Opfergaben darzubringen. Aus diesem Grund forderte Jehova Kain auf, ‘daranzugehen, gut zu handeln’. Gott wünschte Gehorsam. Wäre Kain Gott gehorsam gewesen, hätte ihm das geholfen, eine gute Grundlage für ein liebevolles Verhältnis zum Schöpfer zu legen. Welchen Wert Gehorsam hat, unterstreicht die Bibel mit folgenden Worten: „Hat Jehova ebensoviel Gefallen an Brandopfern und Schlachtopfern wie daran, daß man der Stimme Jehovas gehorcht? Siehe! Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett von Widdern“ (1. Samuel 15:22).

    Dieser Grundsatz wurde später mit den Worten aus 1. Johannes 5:3 untermauert, wo es heißt: „Darin besteht die Liebe zu Gott, daß wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.“ Unsere Liebe zu Jehova läßt sich durch nichts deutlicher zeigen als dadurch, daß wir uns seiner Autorität unterordnen. Das schließt ein, sich an die Sittenmaßstäbe der Bibel zu halten (1. Korinther 6:9, 10). Es schließt ein, das Gute zu lieben und das Böse zu hassen (Psalm 97:10; 101:3; Sprüche 8:13).

    Eine wichtige Ausdrucksform unserer Liebe zu Gott besteht überdies darin, unseren Nächsten zu lieben. Die Bibel sagt: „Wenn jemand erklärt: ‚Ich liebe Gott‘ und doch seinen Bruder haßt, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er gesehen hat, kann Gott nicht lieben, den er nicht gesehen hat“ (1. Johannes 4:20).

    w96 15. 6. S. 5

    Wir sollen lieben, nicht hassen

    Selbstsüchtiger, persönlicher Haß dagegen reißt nieder. Er wird sogar mit Mord verglichen: „Jeder, der seinen Bruder haßt, ist ein Totschläger, und ihr wißt, daß kein Totschläger ewiges Leben bleibend in sich hat.“ Kain, der erste Sohn Adams, dient uns darin als warnendes Beispiel. Haß hatte ihn veranlaßt, Gottes Zurechtweisung zu mißachten und vorsätzlich seinen Bruder Abel zu töten. — 1. Joh. 3:15.

    Tödlicher Haß stieg in ihm auf: „Kain ergrimmte sehr, und sein Antlitz senkte sich.“ Als Gott Kains Herzenseinstellung sah, bot Gott Kain Hilfe an, indem er ihn zurechtwies: „Warum bist du denn so zornig? Warum hast du denn ein solch verfinstertes Gesicht? Ist es nicht so: Wenn du Gutes vorhast“, das heißt, wenn du glaubst und die richtigen Opfer darbringst, „kannst du doch frei aufschauen; wenn du dagegen Böses vorhast, dann lauert die Sünde vor deiner Tür, und sie wird dich überfallen. Du aber werde Herr über sie!“ — 1. Mose 4:5-7, Bruns.

    Jehova Gott warnte in seiner Liebe und Langmut den stolzen, neidischen Kain wegen seiner schlechten Herzenseinstellung und sagte ihm, er könne ebenfalls Jehovas Gunst erlangen, wenn er sich demütige und Abels Beispiel nachahme. Es mußte ein Tieropfer sein, denn bei einem solchen Opfer wurde Blut vergossen, und Blut mußte vergossen werden, um Menschen mit Gott zu versöhnen. — Hebr. 9:22.

    Doch Kain hörte nicht auf Jehova Gott. Stolz, Neid und Haß hatten nicht nur sein Herz gegenüber seinem Bruder verhärtet, sondern hatten ihn auch taub gemacht gegenüber der Zurechtweisung, die Jehova Gott ihm gab.

    g70 8. 9. S. 27

    Zwei Brüder, die sich gegensätzlich entwickelten

    Kain hatte eine schlechte Herzenseinstellung entwickelt, und Jehova hatte erkannt, dass Kains Beweggründe schlecht waren. Als Kains Opfer verworfen wurde, offenbarte seine Reaktion seine wahre Gesinnung. Kain versuchte nicht, die Angelegenheit zu bereinigen, sondern er „entbrannte in großem Zorn, und sein Angesicht begann sich zu senken“ (1. Mose 4:5). Sein Verhalten verriet seine bösen Gedanken und Absichten.

    Warnung und Reaktion darauf

    Um Kains Einstellung wissend, gab Gott ihm Rat, indem er sagte: „Warum bist du in Zorn entbrannt, und warum hat sich dein Angesicht gesenkt? Wird es nicht Erhebung geben, wenn du darangehst, gut zu handeln? Wenn du aber nicht darangehst, gut zu handeln, so kauert die Sünde am Eingang, und nach dir steht ihr tiefes Verlangen; und wirst du, ja du, die Herrschaft über sie erlangen?“ (1. Mose 4:6, 7).

    Wir können daraus eine Lehre ziehen. Die Sünde liegt gewissermaßen auf der Lauer, um uns zu verschlingen. Doch Gott hat uns Willensfreiheit geschenkt, und wir können uns dafür entscheiden, richtig zu handeln.

    w02 15. 1. S. 22

  51. Jule sagt:

    Nachtrag von Kurzgedanken aus 2005

    1. Mose 7:16
    zu seiner Zeit hatte Jehova die Rettungsvorkehrung beendet + wer jetzt an die Tür kloppfte: vergebens

    1. Mose 7:23
    gerettet wurden nur die, die sich durch Gehorsam Jehovas Rettungsvorkerungen zu nutze machten – und diese konnte man sich nicht aussuchen

    Noah und seine Familie befanden sich fast ein Jahr in der Arche. Dies bedeutet grosses Vertrauen in Jehova und Geduld. Wir müssen auf Jehova warten können

    1. Mose 9:15
    Jehova betont die Heiligkeit des Lebens

    1. Mose 9:11-16
    der Regenbogenbung. Daher kann sowas wie das Seebeben in Asien nicht von Jehova sein. Solche Naturkatastrophen sind keine göttliche Strafe für irgendwas

    1. Mose 9:21-27
    es ist nicht richtig, alles was wir wissen, auszuposaunen. Wir sollten vermeiden, andere blosszustellen. Takt und Liebe zu unseren Brüdern wird dies verhindern.

  52. Jule sagt:

    1. Mose 10 – 11

    1. Mose 11:4
    ein Grund für den Turmbau zu Babel war es also, gegen Jehovas Gebot zu rebellieren – denn sie sollten sich ja auf die Erde ausbreiten

  53. Thomas sagt:

    In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:


    Kapitel 10-11
    Die Geschichte der Welt nach der Flut
    Die Kapitel 10 und 11 geben uns die Geschichte der Welt, wie sie nach der Flut bevölkert und aufgerichtet wird, und die Wege der Menschen in dieser neuen Welt; es ist die große Bühne der ganzen Entwicklung des Menschengeschlechts, wie es diese Welt nach der Flut bevölkerte, sowie die Grundsätze und Gerichte, auf die sie gegründet ist. Kapitel 10 gibt die Tatsachen, Kapitel 11 wie die Dinge im Gericht zustande kamen, denn die Kapitel 10 und 11 dürfen nicht in zeitlicher Folge betrachtet werden; denn die Aufteilung in Nationen und Sprachen war die Folge der in Babel angestrebten Einheit in menschlichem Hochmut; und schließlich sehen wir die Familie, die Jehova anerkennt, um in ihr die Nachkommen bis zum Gefäß der Verheißung nachzuweisen, und in Verbindung damit Gottes Ordnen der Welt. Die Nachkommenschaft Noahs wird uns nach Familien und Nationen angegeben (etwas Neues auf Erden), aus denen, vom Geschlecht Hams, die erste Macht hervorkommt, die aus der eigenen Kraft herrscht und ein Reich gründet, denn das, was nach dem Fleische ist, kommt zuerst. Damit sowohl die moralische Geschichte der Welt als auch die äußere Form, die sie einnahm, bekannt würden, haben wir also die weltweite Vereinigung der Menschen, um sich wider Gott zu erhöhen und sich unabhängig von Ihm einen Namen zu machen. Dieses Streben wurde von seiten, Gottes mit dem Namen Babel (Verwirrung) gestempelt, und es endet in Gericht und in der Zerstörung des ganzen Menschengeschlechts, das sich seitdem neidisch und feindlich gegenübersteht. Schließlich haben wir das Geschlechtsregister des Geschlechts, mit dessen Namen es Gott wohlgefiel, Sich zu nennen; denn Gott ist Jehova, der Gott Sems.

    Die Welt in Familien dargestellt
    Das Ergebnis dieser Geschichte ist, daß die Welt in Familien dargestellt wird. Die Gestalt dieser Welt hat das Gedenken und die Erkenntnis dessen ausgelöscht, aber nicht dessen Kraft. Die Sache wurzelt im Gericht Gottes, und wenn die erworbene Macht dieser Welt schwach wird, wird es immer augenscheinlicher werden, wie sich das jetzt wirklich auswirkt. Der Urquellen waren drei, zuerst nach der Reihenfolge – Sem, Ham und Japhet – genannt, zuerst die Familie, in der der Bund auf Erden errichtet werden sollte und zu der Gott in Beziehung stehen sollte; dann der, der der Familie Gottes feindselig gegenüberstand; und zuletzt, obwohl er der älteste und stolzeste war, der Mann der Nationen – Japhet.

    Allgemeiner Götzendienst
    Wir haben die Bosheit und Gewalttat des Menschen gesehen, seine Empörung wider Gott, und die Hinterlist Satans, um ihn in diesen Zustand zu versetzen, hier wird aber ein riesengroßer Schritt getan, ein erstaunlicher Zustand des Bösen erscheint auf dem Schauplatz. In den Gedanken des Menschen drängt sich Satan zur Machtstellung auf und bemächtigt sich des Begriffs von Gott im Sinne des Menschen, indem er sich zwischen Gott und ihn stellt, so daß Menschen Dämonen als Gott huldigen. Die Schrift sagt nicht, wann das begann, aber die angeführte Schriftstelle zeigt, daß dies sogar die Familie Sems verunreinigt hatte, und auch in dem Teil, den die Schrift selbst zu dem Geschlechtsregister Gottes auf Erden zählt zu der Zeit, bei der wir angekommen sind. Einzelne Personen mochten fromm sein, aber in jedem Sinne war das Band der Welt mit Gott verloren. Sogar in der Familie, die als Rasse mit Gott in Beziehung stand, hatten sie sich selbst aufgegeben und der Anbetung und der Macht Satans hingegeben. Was redet das alles über den Menschen! Was redet das über die Langmut Gottes! [Von dem Gedanken an einen Bau, der hoch genug wäre, der Flut zu entrinnen, ist in dieser Schriftstelle keine Spur zu finden. Es war der Hochmut des Menschen, der einen Mittelpunkt und einen Namen ohne Gott anstrebte und sich zusammenrottete. Das Emporkommen beherrschender Gewalt und Herrschaft, in der der individuelle Wille und die Energie die Oberhand gewannen, kam nach diesem. Dies sind zwei Phasen des menschlichen Strebens ohne Gott.]

    Kapitel 12-14
    Ein neues System: Abraham, berufen und auserwählt durch Gnade
    Hier verändern wir also das ganze System und die ganze Ordnung des Denkens völlig, und ein Grundsatz, der zweifellos in bezug auf die Errettung des einzelnen von Anfang an gewirkt haben mag, jedoch in der damaligen Ordnung der Dinge nicht offenbar war, offenbart sich nun und tritt in der Geschichte der Erde an den Tag. Abraham wird berufen, auserwählt und persönlich zum Verwahrer der Verheißungen gemacht. Man beachte aber, daß die hier gegebene Gelegenheit in der Tatsache, auf die wir uns bezogen haben, nicht erwähnt wird, damit dieser große Grundsatz in seiner eigenen Reinheit als eine Handlung Gottes bewahrt werde. Wir finden sie in Jos 24. Nach dem Gericht neigt Sich Gott in unumschränkter Gnade hernieder, um durch die Berufung der Gnade eine eigene Familie zu haben – ein sehr großer Grundsatz.

    Abraham der Vater der Glaubenden, das Haupt des angenommenen Geschlechts Gottes auf der Erde
    … Doch war Abraham in den Wegen Gottes auf Erden das Haupt des angenommenen Geschlechts. Wie wir gesehen haben, hatte der Götzendienst zu der Zeit in der Familie Sems selbst Fuß gefasst. Josua sagt: „Eure Väter wohnten vor alters jenseits des Stromes, Tarah, der Vater Abrahams und der Vater Nahors, und sie dienten anderen Göttern“ Jos 24, 2. Nun waren diese Götter Dämonen 1.Kor 10, 20 : dies ist angeführt aus 5.Mose 32, 17. Als Gott nun in Gericht und Macht eingegriffen hatte, hatten diese Dämonen von dieser Stellung im Geiste des Menschen Besitz ergriffen und in seinen Gedanken den Platz des Ursprungs der entfalteten Autorität und der immer noch gewährten Segnung eingenommen. Sie stellten sich ihm als die Urheber dieser Gerichte und auch alles dessen dar, was die Anbetung, die Dankbarkeit und die Furcht des natürlichen Herzens des verderbten Menschen hervorrief, die er in seiner Anbetung zum Ausdruck brachte, und zwar nach den Grundsätzen, auf denen er in Beziehung zu jenen höheren Wesen stand und einzig und allein stehen konnte, denen er die Macht zuschrieb, seine Wünsche zu befriedigen oder die von ihm gefürchteten Dinge abzuwenden. Es ging nicht bloß um den verderbten und sich wider Gott empörenden Menschen, es war seine Religion selbst, die ihn verderbte; und aus seiner Verderbtheit machte er eine Religion. Die Dämonen hatten in seinen Gedanken den Platz Gottes eingenommen, und sich seines Gewissens bemächtigend (falls der Mensch es nicht vergaß) verhärteten oder verführten sie es. Religiös war er schlecht; es gibt keine Erniedrigung wie diese. Welch ein Zustand! Welche Torheit! Wie lange, o Herr?
    Gottes Einführung in seine eigenen Gedanken
    Während sich aber das Menschengeschlecht so in die Finsternis hinabstürzt, indem es Dämonen als seinen Gott nimmt, und, unfähig zur Selbsterhaltung, an die Stelle ihrer eigenen Empörung wider Gott die Knechtschaft demgegenüber setzt, was in der Empörung höher steht, und sich dabei in eine elende Abhängigkeit davon bringt, erweckt und hebt uns Gott über all dieses Böse und führt uns durch Seine Berufung in Seine eigenen Gedanken ein – Gedanken, die weit kostbarer sind, als die Wiederherstellung des Gefallenen. Er sondert ein Volk zu Hoffnungen ab, die der Majestät und Liebe Dessen, der sie beruft, angemessen sind, und Er gibt ihnen eine Stellung in Seiner Nähe, die ihnen die Segnung dieser Welt unter Seiner Regierung niemals gegeben hätte. Er ist ihr Gott. Er pflegt Umgang mit ihnen auf eine Weise, die dieser trauten Nähe entspricht, und zum ersten Male hören wir vom Glauben reden (1.Mo 15, 6), der sich auf diese Mitteilungen und auf diese direkten Zeugnisse Gottes gründet, obwohl er von Anfang an gewirkt haben mag.
    Eine Neuordnung der Ereignisse
    Von 1.Mo 12 an wird also eine völlige Neuordnung der Ereignisse entwickelt, die sich auf die Berufung Gottes beziehen, auf Seine Bündnisse, auf Seine Verheißungen, auf die Kundmachung Seines Volkes als eines sich unterscheidenden Volkes auf Erden, und auf die Ratschlüsse Gottes. Vor der Flut war es der Mensch, wie er war – vor Gott gefallen; und obwohl es von Anfang an ein Zeugnis gegeben hatte, so gab es doch noch kein zeitverwaltungsmäßiges Eingreifen Gottes in Seinen eigenen Wegen, sondern der Mensch, mit jenem Zeugnis über göttliche Verordnungen, der sich selbst überlassen war, gelangte zu solcher Gewalttat und Verderbtheit, daß es die Flut und das Gericht über die Welt brachte. Späterhin, nachdem Gott im Gericht eingegriffen und die jetzt bestehende neue Welt begonnen hatte, haben wir die Regierung jener Welt und ihr Versagen und die Folgen dieses Versagens. Indem aber die Nationen gegründet waren und sich der Macht der Dämonen hingegeben hatten, erstehen vor unseren Augen die Berufung Gottes, die Hinterlegung der Verheißung in dem Auserwählten Gottes, Seine Auserwählten (der Same des Verwahrers der Verheißungen), und schließlich Sein Volk.
    Der Ruf sich abzusondern
    Deshalb finden wir, daß sie sofort berufen werden, sich völlig von dem abzusondern, was sie mit ihrer Stellung der Natur nach auf Erden verband, um Gott aufgrund der Verheißung und des Vertrauens auf Sein Wort zu gehören. „Gehe aus deinem Lande und aus deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause, in das Land, das ich dir zeigen werde.“ Dies war ein ernstes Ereignis. Dem Grundsatze nach war es das Gericht der Welt, jedoch auf dem Wege der Gnade zu denen hin, die aus ihr herausgerufen wurden.

    Die Welt und seine Fürsten und Abram, die Wurzel der Verheißung
    Auf daß wir dies völlig verstehen können, müssen wir dessen eingedenk sein, daß die Welt durch das Gericht Gottes über das Unternehmen, den Turm zu bauen, gestaltet worden war. Länder und Nationen wurden gestaltet, wie es bis zum heutigen Tage ist. Das war die Welt. Satan hatte sie völlig in seiner Macht, und eben diese Welt, die Gott durch Seine Vorsehung gebildet hatte, musste Abram verlassen. Gott wollte eine Familie haben, ein Volk für Sich, und zwar nicht vonder Welt, obwohl aus ihr. Noch eine Tatsache erhöht die Bedeutung Abrams. Es hatte einzelne Heilige gegeben, bekannte und unbekannte, aber seit Adam war kein Haupt eines Geschlechts gewesen. Als gefallen war Adam das Haupt eines gefallenen Geschlechts. Abram wurde berufen, um die Wurzel des Baumes der Verheißung zu sein – die Wurzel des natürlichen oder geistlichen Volkes Gottes. Er war der Vater der Beschneidung und aller Glaubenden.
    Ein neuer Grundsatz zu herschen
    Am Anfang jedoch hielt Abram noch zu seiner Familie, oder jedenfalls brach er das Verhältnis nicht ab, wenn sie zu ihm hielt; und obwohl er auf den Ruf Gottes hin sein Land verließ, blieb er ebenso weit vom verheißenen Lande entfernt wohnen wie früher. Denn also berufen, muß der Mensch nach einem neuen Grundsatz Gott völlig gehören. Schließlich macht er sich auf, wie Gott ihm gesagt hatte.
    Abram, berufen durch die Offenbarung der Herrlichkeit Gottes Hier haben wir also Abram, als durch die Offenbarung der Herrlichkeit Gottes für den Weg des Glaubens berufen (vgl. Apg. 7). Ihm werden die Verheißungen gegeben, sei es die einer zahlreichen Nachkommenschaft, oder die der Segnung aller Familien auf Erden in ihm . Er macht sich auf den Weg, er kommt an. Da sind nicht viel Erfahrungen, obwohl eine tiefere Erkenntnis Gottes auf einem Pfade, der ausschließlich aus dem Glauben ist, sein wird: da ist Kraft, und der Mensch wandelt mit Gott. In der Lebensgeschichte Jakobs haben wir viele Erfahrungen. In Kanaan angekommen, fällt Abraham gar kein Besitz zu, denn sein Leben muß immer noch ein Glaubensleben sein, …Im Gehorsam des Glaubens zieht Abraham in das Land der Verheißung, und dort besitzt er nicht so viel, um seine Fußsohle daraufzustellen; im Hinblick darauf aber – da Gott, obwohl Er ihn prüfen konnte, den Glauben nicht ohne Antwort lassen konnte, noch konnte Er es unterlassen, da wo Er prüfte, den Geprüften zur Erkenntnis weiterer Segnung zu leiten, denn Er versucht niemals – hat Abraham eine Stadt, die Grundlagen hat und ein Vaterland (ein besseres Land) vor sich. Die Lebenskraft des Glaubens durch Gnade versetzte ihn in solch eine Stellung, die, da er nicht zu Besitz gelangt war, ihn notwendigerweise mit höheren und besseren Dingen verband, denn er stand unter der persönlichen Berufung Gottes zum Segen: so gelangen wir praktisch in den Leib und zu den himmlischen Dingen hienieden. Da ist nun der Pfad des Glaubens – nicht des Besitzens -, und das himmlische Teil entfaltet sich vor uns. In Ur konnte Abraham das himmlische Teil nicht sehen; als Fremdling im Lande der Verheißung war es unter Gnade sein natürliches Ziel. Das ist auch unser Fall. Nur erhebt sich Abraham über seine Berufung; wir dringen in das, wozu wir berufen sind, durch den Geist ein.

    Abram und Lot
    Nach diesem 1.Mo 13 haben wir in dem Verhalten Abrams und Lots einerseits die Uneigennützigkeit und Selbstverleugnung des wahren Glaubens, und andererseits den, der, obwohl er ein Gläubiger ist, betreffs des Glaubenswandels bloß dem Wandel eines anderen gefolgt war und jetzt durch die aufkommenden Umstände auf die Probe gestellt wird; man beachte, daß dies geschieht, nachdem sie beide ihre ungläubige Verbindung mit der Welt als einer äußeren Zuflucht verlassen hatten. Lot hatte das mit Abram getan, aber sein inneres Herz und sein Wille klammerten sich an die Annehmlichkeit der Welt. Abram war wahrhaftig in seinem Geiste zu seinem Teil als Pilger in Kanaan, vielleicht mit einer tieferen Erfahrung, zurückgekehrt. Jedoch führten die Vorteile, die er dort besaß, zu der Schwierigkeit, denn Schätze hienieden sind nicht der Himmel, selbst wenn ihre Eigentümer himmlisch gesinnt sind: eine wichtige Belehrung. Doch verhält sich Abram schön. Lot wählte die so schön aussehende Welt, nicht als Ägypten, die Welt als solche, sondern die Bequemlichkeit dessen, was äußerlich nicht von Kanaan getrennt zu sein schien, was aber bald zum Schauplatz und Gegenstand dessen, was nicht augenscheinlich war – der sicheren Gerichte Gottes, wurde. Die Entsagung Abrams in einem gegenwärtigen Teil hienieden und seine Selbstverleugnung darin bieten ihm die Gelegenheit, viel deutlicher den Umfang der Verheißungzu erkennen und noch fester von ihrer Gewissheit überzeugt zu sein. Es geschah, als er dem Lot alles zur Wahl anbot, daß der Herr zu Abram sagte, er sollte von dem Orte, wo er war, gegen Norden und gegen Süden und gegen Osten und gegen Westen schauen, und fügte hinzu, daß Er dieses Land ihm und seinem Samen auf ewig geben würde. Mit einem Wort, wir haben hier den Gläubigen, der in der Gesinnung der himmlischen Berufung handelt, also den treuen Gläubigen – und den weltlich gesinnten Gläubigen.
    Abrams eigentliches Teil und das Ergebnis der Wahl Lots
    Jetzt verfügt Abram über sein eigentliches Teil; er wohnt in Kanaan, zieht als Pilgrim mit seinem Zelt hierhin und dorthin und baut seinen Altar. Alles dieses war der Pfad des himmlischen Menschen: ein Fremdling und ein Anbeter – das war sein charakteristisches Teil auf Erden. Durch seinen Eigenwillen und seine Lust bewegt, hatte Lot seine Augen aufgehoben und gesehen, daß die ganze Ebene des Jordan ganz bewässert war: Warum sollte er sie nicht genießen? Gott läßt Abram seine Augen aufheben und zeigt ihm den ganzen Umfang der Verheißung, und bei der Verheißung heißt Er ihn das Ganze zu durchwandern, um in seiner Erfahrung und Erkenntnis des Umfangs der gegebenen Verheißung bewusst zu werden. Der Schauplatz ändert sich bald. Das, was mit der Welt verbunden ist, muß ihre Wechselhaftigkeiten erdulden. So kann sich der gottselige Mensch, obwohl ihm so manches zum Fallstrick wird, mit ihrem Übel zufrieden geben. Lot quält sich durch die Ruchlosigkeit ringsum 2.Pet 2,7.8, und er erleidet die Verwüstung der Macht der Welt, über die Abram Sieger ist und von der er nichts, um sich zu bereichern, empfangen will. Solcherart sind die gerechte Zucht und die treuen Wege Gottes. Das war aber noch nicht alles.
    Die Offenbarung Melchisedeks
    Diese letzten Umstände waren die Gelegenheit, den königlichen Priester, den König der Gerechtigkeit, den König des Friedens, d. h. Christum, den König der Welt im Tausendjährigen Reich kundzumachen, der den siegreichen Abram segnet und Abrams wegen Gott, den Höchsten, der seine Feinde in seine Hand gab, zu offenbaren.

  54. Jule sagt:

    1. Mose 12 – 15

    1. Mose 12:17-19
    für Jehova zählt schon das, was wir im Begriff zu tun sind. Wir müssen also auch auf unsere Gedanken, Wünsche und Gefühle achten

    1. Mose 13:18
    die Anbetung Jehovas stand bei Abraham immer im Vordergrund – denn egal, wo er auch Halt machte, baute er jeweils zuerst Jehova einen Altar

    1. Mose 14:23
    Demut und Genügsamkeit: er wollte nichts haben, er war glücklich mit dem, was er von Jehova erhalten hatte. Auch wir sollten zufrieden mit dem sein, was wir haben

  55. Thomas sagt:

    Auf einer anderen Website heißt es dazu:

    Warum folgte Abraham dem Befehl Gottes? War es das Versprechen ihn zu einer großen Nation zu machen oder gar seinen Namen groß zu machen? Oder war es der Segen der dem Gehorsam folgen sollte? (12:2-3) Immerhin war Abrahams Vater nach jüdischen Überlieferungen ein Götzenmacher.

    Warum also Abraham?

    Die Frage ist durchaus berechtigt, da gerade in dieser Wochenlesung Abraham im Grunde genommen nicht viel „richtig“ macht.

    Als Gott ihn aus seinem Vaterhaus ruft, war er ja schon auf dem halben Weg und befand sich an der Grenze zu Kanaan (oder schon darin, je nachdem wie damals die Grenze gezogen wurde). Als der erste Test in Vers 10-20 des 12. Kapitels kommt versagt er. Er geht nach Ägypten, das Sinnbild für die Welt und die Sünde, anstatt auf Gott zu vertrauen, ihn im Verheißenen Land zu versorgen. Doch nicht nur das, er gibt sogar seine Frau als seine Schwester aus und sieht mit an, wie sie in das Haus des Pharaos gebracht wird. Doch Gott greift nicht nur ein, sondern er segnet dazu Abraham über alle Maßen.

    Lange habe ich darüber nachgedacht, warum Abraham ohne Murren und Nachfragen Gott nachgefolgt ist.

    Am wahrscheinlichsten erscheint mir die Möglichkeit, das er die „alten Geschichten“ von Opa Noah und Sem hörte, die aus erster Hand erzählten wie Gott den Ungehorsam der Menschen strafte. Noah, der ja schon vor der Flut Gerechtigkeit predigte, wird dies sicherlich auch noch die Zeit danach getan haben, als er die Möglichkeit hatte, seinen Kindern und Kindeskindern die Wege Gottes zu lehren. Durch das Geschlechtsregister in Kapitel 11:10-32 erfahren wir, das Sem 2 Jahre nach der Flut seinen ersten Sohn zeugte und sein Nachkomme Abraham 292 Jahre nach der Flut gezeugt wurde. Noah starb, als Abraham 58 Jahre alt war. Sem erlebte sogar noch die Geburt Isaaks und Jakobs!

    Abrahams Herz war vorbereitet! Er verließ nicht einfach mal sein Haus und sein Land, sondern er folgte einem Gott, dessen glorreiche Taten er hörte und glaubte. Er war vielleicht nicht der Vollkommenste, aber er glaubte Gott, und dies wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet. (15:6)

    Wie sehr reflektiert Abraham unsere eigene Persönlichkeit! Wir haben von Gott gehört und haben Ihm geglaubt und dann… Eines Tages spricht Gott zu uns und gibt uns eine Aufgabe. Und was machen wir? Bei den ersten Anzeichen von Problemen gehen wir nach „Ägypten“. Wir greifen zu weltlichen Methoden und Halbwahrheiten und genießen damit sogar einen kurz- oder langfristigen finanziellen Segen!

  56. Jule sagt:

    1. Mose 16 – 19

    1. Mose 19:5
    sie waren schon so verdorben, dass selbst Knaben nach den Männern schrien, um Sex mit ihnen zu haben


    1. Mose 19:19-21

    Jehova ist nicht starr – sondern nimmt auf unsere Gefühle und Grenzen Rücksicht

  57. Thomas sagt:

    Auf einer anderen Website heißt es dazu:

  58. 1.Mose 18:1 – 22:24
  59. Der HERR besucht Abraham (18.:1-33)

    …fängt mit den Worten „Und er erschien“ an. Und wir lernen die ersten Lektionen über Freundschaft. Er erschien, ohne Ankündigung, ohne anzurufen, ohne Einladung und bringt auch noch Gäste mit!

    Als der HERR mit seinen beiden Engeln zu Abraham kam und vollkommen unvorbereitet vor seinem Zelteingang stand, bereitete Abraham sofort ein ordentliches Mahl zu und man setzte sich hin und unterhielt sich.

    Von Anfang an ist klar wem der Respekt gebührt. Abraham weis wie er sich zu verhalten hat, er achtet den anderen höher als sich selbst und öffnet sein Haus für seinen Freund.

    Obwohl der HERR es nicht nötig hätte Abraham von seinem Vorhaben, Sodom und Gomorra zu zerstören, zu erzählen hält er nicht zurück und eröffnet ihm seine Vorhaben. Auch hier weiß Abraham wie weit er gehen kann. Er kennt seine Grenze. Er weiß wem der Respekt gebührt.

    Er gibt nicht nur das erste Beispiel für wahre Fürbitte, sondern zeigt auch, das Freundschaft die Grenzen des anderen respektiert. Vom HERRN lernen wir hier, dass ER mit uns den Kontakt sucht, das Gespräch und die Gemeinschaft.

    Der HERR, Abraham, Hagar und Ismael (2:8-21)

    Nachdem der Sohn der Verheißung, das Geschenk Gottes, entwöhnt war, kommt es zu einem Konflikt zwischen Sarah und Hagar. Sarah sieht Ismael als den Rivalen ihres Sohnes, der ihm das Erstgeburtsrecht streitig machen könnte.

    Für Abraham stellt sich anscheint diese Frage nicht, denn es war sehr übel, was Sarah zu ihm sagte (Vers 36). Er hatte noch immer nicht erkannt, dass Gott tatsächlich mit Isaak seinen Bund aufrichten wollte. Abraham hatte noch immer seine Bitte aus 1.Mose 17:18 im Kopf „Möchte doch Ismael vor Dir leben!“ So lange hatte er auf den Sohn der Verheißung gewartet. Er hatte sich auf Ismael konzentriert und selbst nachdem Isaak geboren war, war Ismael „sein Sohn“ ( 21:11)

    Aber Abraham verläßt sich nicht auf seine Gefühle oder hört auf sein Herz, sondern er hört auf seinen „Freund“. Oder um es mit den Worten Jesu zu sagen: „Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut was ich euch gebiete.“ (Jon 15:14)

    Wie gut ist es auf einen Freund zu hören! Freunde haben oft einen besseren Einblick in eine Situation als wir. Sie übersehen oftmals die Wurzeln des Problems, das jetzt passiert und das was passieren wird.

    Dabei fällt mir eine Stelle aus einem Derek Prince Buch ein. In seinem Buch „Gott stiftet Ehen“ gibt er Zeugnis, wie er auf seine Freunde hörte, die ihm von einer Heirat mit seiner zweiten Frau Ruth abrieten. Er verstand es nicht, er war sicher von Gott gehört zu haben, sein Herz war nicht danach, aber er hörte auf seine Freunde und wurde überaus gesegnet und heiratete letztendlich mit dem Segen Gottes und seiner Freunde!

    Der HERR sieht die Gegenwart, die Vergangenheit und die Zukunft! Und er weiß, was er seinem Freund rät, er weiß was zu tun ist und Abraham ist gehorsam!

    Abrahams Opfergang nach Morija (22:1-19)

    Das Kapitel beginnt mit: „Und es geschah nach diesen Dingen, da prüfte Gott den Abraham.“ Nach vielen Begegnung, Unterhaltungen, kleineren Tests, Segnungen und Verheißungen kommt die ultimative Herausforderung Gottes an seinen Freund Abraham.

    Nimm deinem Sohn Isaak den du lieb hast und opfere ihn als Brandopfer!

    Sind wir in der Lage den Namen unseres Kindes oder unserer liebsten Person einzusetzen?

    Was für ein Vertrauen, welch eine Freundschaft!

    Die Beziehung Abrahams zu Gott ist über die Jahre gewachsen. Abraham kennt seinen „Freund“ und glaubt ihm, das er seinen Sohn sogar aus den Toten auferwecken könnte.(Hebr. 11:19).

    Er hat Gott kennengelernt, wie er wirklich ist. Langsam zum Zorn, aber schnell zur Güte, der bis in die tausendste Generation hinein segnet.

  60. Thomas sagt:

    In einem biblischen Nachschlagewerk heißt es dazu:

    Kapitel 16
    Der Bund des Gesetzes in Hagar
    Durch Sara angestiftet, sucht Abram in 1. Mose 16 dem Willen Gottes und der Erfüllung der Verheißung zur gegebenen Zeit vorzugreifen, und da haben wir in Hagar den Bund des Gesetzes, die Quelle der Unruhe und des Elends. Jedoch sorgt Gott für den Samen nach dem Fleische. In der Gesinnung Hagars sieht man den Stolz des Menschen unter dem Gesetz, doch kann ihr Sohn nicht Erbe sein. Die Hast des Menschen, der die Zeit Gottes betreffs der Mittel zur Erfüllung nicht abwarten will (so war es bei Jakob wegen des Segens), ist eine moralische Warnung an uns: es ist stets die Quelle der Unruhe und des Kummers. Und Hagar war eine Ägypterin – auch eine Erinnerung an Abrams Mangel an Glauben. Das Gesetz und das Fleisch, und auch die Sünde, gehen immer zusammen (siehe Joh 8, 34-36), und dies im Zusammenhang mit dem Unglauben der Natur, das ist Ägypten.

    Kapitel 17
    Gottes erneute Offenbarung in Seinem Namen; Die Mannigfaltigkeit Gottes Ratschlusses mit der Welt
    In 1. Mose 17 haben wir noch eine Offenbarung des Herrn an Abram, und ich denke, wir stehen da auf höherem und heiligerem Boden. Es geht hier nicht um Berufung, oder Anbetung, oder um die Welt und den Sieg über sie in Lot (1.Mo 17, 12-14), oder eine Offenbarung durch das Wort, wie Gott Seine irdischen Verheißungen erfüllen würde, und das, was Sein Volk durchmachen würde (15) – nicht das, was Gott für Abram war, sondern das, was Er Selbst war. Es ist nicht: Ich bin dir ein Schild, dein sehr großer Lohn, sondern: Ich bin Gott, der Allmächtige. Dies ist nicht alles, was Er war, es war aber das, was Er war – Sein eigener Name; und Abram wird dazu berufen, diesem Namen gemäß zu wandeln. Deshalb betet er Gott nicht an, noch bittet er Ihn um etwas, wie hoch dieses Vorrecht auch sein mag, sondern Elohim redet mit ihm. Die mannigfaltigen Teile Seiner Vorsätze werden entfaltet, und was Abram vor Dem sein sollte, an den er glaubte. Es ist der Ausgangspunkt der Geschichte der Verbindung Gottes mit der Welt und Seiner Wege in ihr; Juden und Nationen, anfangend bei Seinem ursprünglichen, allerhöchsten Titel. Vor uns ist das, was sowohl die Nationen als auch Israel einführt. Es war nicht der persönliche Same der Verheißung wie in Kapitel 1.Mo 22, dem die Verheißung von Kapitel 12 bestätigt wurde, sondern der Titel Gottes gegenüber den ersten Gefäßen der Verheißung, und zwar als die Wurzel eines für Gott abgesonderten Volkes. Im allgemeinen bestand der Bund Gottes mit ihm. Es ist nicht eine gesetzliche Bindung, sondern eine freie Verpflichtung Gottes in Gnaden Seinem eigenen Sinn gemäß, daß Abraham der Vater vieler Nationen sein sollte. Es besteht aus drei Teilen. Gott würde Abraham und seinem Samen nach ihm Gott sein; das Land, in dem er ein Fremdling war, sollte seinem Samen nach ihm gehören; Nationen und Könige sollten aus ihm hervorkommen.
    Beschneidung, Ausdruck des Todes und freie unumschränkte Verheißung der Nachkommen
    Alle diese Verheißungen sind bedingungslos; es werden aber Grundsätze dargelegt, die Abraham verpflichten und die den Charakter derer, die die Vorrechte Gottes genießen, zum Ausdruckbringen, nämlich an die Beschneidung und die freie unumschränkte Verheißung. Die Beschneidung steht im Gegensatz zum Gesetz (siehe Joh 7, 22), aber sie bringt den Tod des Fleisches zum Ausdruck (vgl. Röm 4, 10-13). In Vers 12 lese ich: „. . . und Vater der Beschneidung (d. h. der wahren Absonderung zu Gott, die Gott anerkennt), nicht allein derer, die aus der Beschneidung sind, sondern auch derer, die in den Fußstapfen des Glaubens wandeln, den unser Vater Abraham hatte, als er in der Vorhaut war“. Das bedeutet, daß Gott sie (die Gläubigen aus den Nationen) als wahrhaftig beschnitten anerkennt. Als nächstes wird die Verheißung des Samens gegeben, das aber erst, als Abraham betreffs des Leibes tot war und da das Wesen der Beschneidung verbindlich war – denn das Fleisch kann nicht vor Gott im Lichte bestehen -, so war es auch betreffs der Verheißung, sie galt dem Sohne der Verheißung. Obwohl Gott äußerlich den Samen nach dem Fleisch segnen mochte, bestand der Bund ausschließlich mit dem Erben der Verheißung. Der Tod des Fleisches (denn sie sind von Gott entfernt) und einfältige, unumschränkte Gnade müssen unbedingt sein. Das unfruchtbare Weib muß die Mutter von Tausenden sein. Abraham erfreut sich der Verheißung und handelt gehorsam nach den Anordnungen Gottes.
    Gott gibt Abram, Sarai und Isaak Namen
    Hier ist noch ein anderes Element, ein gewöhnliches in diesem Sinne der Schrift – Gott gibt Abram und auch Sarai Namen. Er bedeutet den Titel der direkten Autorität und das Eintreten in Beziehung auf dieser Grundlage. So war es bei Adam, bei Pharao und bei Nebukadnezar. Indem Gott Seinen eigenen Namen geoffenbart hatte, gibt Er hier dem Abram einen Namen in Verbindung mit Sich. Hinfort ist Er der Gott Abrahams, wodurch die Stellung Abrahams als auch das Zeichen des Bundes in Absonderung zu Ihm geoffenbart wird; Abraham ist der Vater vieler Nationen, sogar Ismael wird bewahrt und gesegnet; doch steht der verheißene Same allein da und hat auch seinen Namen (Lacher), das Kind der bloßen Verheißung derjenigen gegenüber, der Gott auch einen Namen gab, indem Er die Auferstehung andeutete aber nicht offenbarte (vgl. Röm 4, 19-22). Für diese Welt hält Israel die Stellung Saras, die so benannt wurde, jedoch als sie dem Fleische nach tot war.

    Kapitel 18
    Abrahams Besucher; Der Tadel des Unglaubens
    Abraham ist an die göttliche Gegenwart gewöhnt, und sie wird von ihm schnell gespürt; und obwohl er nichts bezüglich der göttlichen Herrlichkeit sagt, bis der Herr geruht, Sich zu offenbaren, so handelt er doch von Anfang an mit instinktiver Ehrfurcht, die von Dem, der kam, völlig angenommen wurde. In Vers 3 wendet sich Abraham an Einen, redet aber in seiner Gastfreundlichkeit zu allen, und darauf antworten sie alle und fragen nach Sarai; in Vers 10 ist es aber wieder persönlich die wirksame Verheißung des Herrn. In der Rüge, die Sarais Unglauben erteilt wird, offenbart Jehova Sich Selbst. Gott richtet das Fleisch und seinen Unglauben, indem Er Verheißungen gibt. Abraham begleitet die Drei auf dem Weg; zwei gehen weiter, und Abraham wird mit Jehova allein gelassen. In dieser Hinsicht ist es ein lieblicher Schauplatz heiligen Bewusstseins und doch des ehrerbietigen Harrens auf das Wohlgefallen Gottes. Die unmittelbare Verheißung der Ankunft des Samens wird gegeben. Abraham genießt den trautesten Umgang mit Jehova, der ihm als Seinem Freund Seine Ratschlüsse offenbart. Das Ergebnis dieser Offenbarung ist Fürbitte. Gericht trifft die Welt; und während Abraham auf dem Gipfel des Berges mit Gott über das Gericht redet, das die Welt unten, wo er nicht war, treffen sollte, wird Lot, der sich dort niedergelassen hatte, wie durchs Feuer gerettet. Gerechtigkeit, die mit der Welt geht, nimmt die Stellung des Richters ein und ist gleichzeitig unnütz und unerträglich. Abraham entrinnt jeglichem Gericht und sieht es von oben her. Lot wird vom Gericht errettet, das auf die Welt fällt, in der er sich befindet. Der Ort, wo Abraham sich Gottes erfreute, ist für Lot ein Ort der Unfruchtbarkeit und der Angst: schließlich wird er gezwungen, dort Zuflucht zu suchen, denn er fürchtet sich, anderswo zu sein.
    Umgang und Fürbitte; Die Langmut und Vollkommenheit des Gerichts bei Gott
    Im allgemeinen trägt hier Abraham den Charakter des Umgangs mit Gott, den der Glaube – nicht das Schauen – gibt; zweifellos nicht durch einen innewohnenden Heiligen Geist, wie es dem gegenwärtigen Vorrecht der Heiligen entspricht (das wurde auf die Zeit der volleren Segnung aufbewahrt, wenn das Haupt der Kirche verherrlicht sein würde), sondern nach dem allgemeinen Charakter der Segnung. Das Kommen des verheißenen Samens wird angekündigt, aber er wird nicht in die Welt eingeführt, d. h. nicht in geoffenbarter Herrlichkeit. Unterdessen erkennt Abraham dies und glaubt es. Wie wir gesehen haben, verfährt dann Gott mit Ihm wie mit einem Freund, und Er sagt ihm nicht das, was ihn selbst, sondern die Welt betrifft (mit einem Freund rede ich über das, was ich auf dem Herzen habe, nicht nur darüber, was ich mit ihm vorhabe); und dann, als er diese Mitteilungen von Gott empfangen hat, steht er fürbittend vor Gott – ein Fremdling am Ort der Verheißung, erhaben beim Umgang mit Ihm. Jetzt ist das um so mehr die Stellung der Heiligen durch den Heiligen Geist: die volle Mitteilung des Sinnes und der Wege Gottes in dem Wort, und das Kommen des Herrn, um sie aufzunehmen, so daß dies der Schauplatz ist, in dem sie durch den Glauben leben, und darauf gegründet kommt die Fürbitte. Abraham hatte schon für sich die Verheißung des Erben; hier ist er das Gefäß der göttlichen Erkenntnis dessen, was auch die Welt betrifft. Das versetzt ihn in die Stelle der vollen Gnade und somit auch der Fürbitte. Sein Glaube verbindet ihn mit dem Sinn und dem Charakter Gottes. Zu alledem bringt es die Langmut und die Vollkommenheit des Gerichts bei Gott an den Tag.

  61. Jule sagt:

    1. Mose 20 – 22

    1. Mose 20:5
    es kommt nicht nur auf unser Handeln an – sondern auch auf unser Herz, unsere Absichten und Beweggründe. Achten wir sorgfältig darauf

    1. Mose 21:2
    oft müssen wir darauf warten, dass die Zeit für Jehova gut ist. Auch Abraham bekam das Begehrte nicht sofort und Sara musste lange auf Isaak warten. Wir müssen lernen, auf Jehova zu warten

    1. Mose 22:5, 8, 12
    obwohl es Abraham sehr schwer fiel, gehorchte er Gott – voller Zuversicht, dass Jehova nichts Unmögliches von ihm verlangen würde. Somit zeigte er Jehova, was wirklich in seinem Herzen war, dass er Jehova aufrichtig und ganzherzig liebte

  62. Thomas sagt:

    In einem biblischen Nachschlagewerk heißt es dazu:


    Kapitel 19-21
    Gericht; Kraft der Vorsehung wurde Lot gerettet, aber durch die Trübsal
    Im folgenden Kapitel wird Lot, selbst unten in der Niederung dieser Welt, die er, wie auch die Juden, erwählt hatte wegen seiner Verbindung mit dem himmlischen Menschen, dem Verwahrer der Ratschlüsse und der Weisheit Gottes, der Sich auch verwendet, kraft der Vorsehung errettet, er geht aber durch die Trübsal und erleidet den Verlust von allem, um deswillen er die himmlischen Bedingungen abgelehnt und die Erde gesucht hatte, da er ebenso unwissend war in bezug auf das Gericht wie auf den himmlischen Schatz. Solcherart ist die Stellung des Volkes des Glaubens, wenn es in der Welt des Gerichts versinkt. Bald der Ungewissheit des Unglaubens vor der Tatsache des sichtbaren Gerichts preisgegeben, sucht er seine Zuflucht an dem Orte der Segnung Abrahams, wohin er vordem zu fliehen sich fürchtete und den er früher für die Annehmlichkeiten der gut bewässerten Ebene verlassen hatte; er befindet sich aber in elender Finsternis, und er ist der Vater eines beständigen Dornes für das Volk Gottes….
    Der Erbe und der Pfad des Glaubens
    In den Kapiteln 1. Mose 20 und 21 haben wir die Frage des Erben und des Pfades des Glaubens von einem anderen Blickpunkt aus. Abraham verleugnet seine Beziehung zu seinem Weibe, was selbst die Welt ihm vorwirft, die besser weiß als er, was sie sein sollte. Gott in Seiner Treue bewahrt jedoch stets Seine Verheißungen, und Er richtet dasjenige, was sich mit der abgibt, um die es geht. Der Erbe der Verheißung wird geboren, und der Erbe nach dem Fleische, der Sohn der Magd oder des Gesetzes, wird vollständig verworfen. Jetzt tadelt Abraham die Mächtigen der Erde, vor denen er vordem seine Beziehung zu seinem Weibe verleugnet hatte.
    Das Wirken des Unglaubens: Gottes Bewahrung Sarahs
    Diese zwei Kapitel müssen aber etwas mehr erläutert werden. Ähnlich wie da, als Abraham nach Ägypten hinabzog, wirkt der Unglaube in bezug auf den Pfad, auf den er durch die Gnade berufen worden war, die wie immer in bezug darauf erwiesen war, daß er in der Trautheit der Beziehung wandeln sollte, in die Gott ihn hineingestellt hatte; in den Vorbildern wird dies im Weibe zum Ausdruck gebracht. Hier ist Sara, das Weib Abrahams, die Mutter des Erben der Welt, der Verheißung gemäß, und für Abraham gemäß der Hoffnung der Kirche, wie wir ja gesehen haben (obwohl Israel das Gefäß dem Fleische nach wäre). Diese Stellung verleugnet er. Sara ist wieder seine Schwester. Dies war schlimmer als zuvor, denn für den Glauben war sie die Mutter des Erben der Welt. Abimelech war im Unrecht, er handelte aus Selbstgefälligkeit, aber er tat es unbewusst. Vor Gott war die Lage Abrahams falscher als die des anderen. Gott warnt Abimelech und bewahrt Sara, die Abrahams Mangel an Glauben mit der Welt verbunden hatte, durch Seine eigene Macht; Abimelech gibt sie zurück, aber mit dem scharfen Vorwurf. Im allgemeinen aber war Abraham am Orte des Glaubens und der Segnung, und als Prophet Gottes, dem niemand Übles tun durfte, bittet er für den fehlerhaften Abimelech, denn hier ist alles Gnade. Man sollte hier noch einen Punkt bemerken, daß dies eine Übereinkunft des Unglaubens war, als er anfangs aus dem Hause seines Vaters auszog (1.Mo 20, 13); so bald wirkte der Keim des Unglaubens bei dem Berufenen der Verheißung. Gott hält aber das göttliche Recht auf die Treue der Kirche allezeit aufrecht. Nun aber ist der Erbe geboren, der Erbe der Verheißung. Der Erbe der Verheißung wird geboren und der Erbe der Magd wird ausgestoßen …

  63. Jule sagt:

    1. Mose 23 – 26

    1. Mose 24:14
    auch Abrahamas Diener machte die Vliesprobe. Es sollte ihm bei einer schwerwiegenden Entscheidung helfen. Also ist es gut und richtig, Jehova auf diese Weise zu befragen

    1. Mose 24:15
    manche Gebete erhört Gott sofort – hier hat er bereits sehr schnell reagiert!

    1. Mose 24:19
    Jehova geht genau auf die Frage des Dieners ein – indem Rebekka genauso reagierte

    1. Mose 24:44
    hier bei der Probe hat auch der Diener eine Bedingung gestellt, auf die er keinen Einfluss hatte und die ziemlich ungewöhnlich war

    1 Mose 24:63
    es ist wichtig, für genügend Ruhe und Muße zu sorgen und über Jehova nachzusinnen. Also den Zeitplan einhalten und wieder regelmäßig mindestens 1 Kapitel täglich lesen

  64. Thomas sagt:

    Auf einer anderen Website heißt es dazu:

  65. 1.Mose 25:10 – 32:3
  66. … berichtet wie Jakob nachdem er sich das Erstgeburtsrecht von Esau erkauft hatte, von Beer Sheva flieht und nach Haran wandert. Dort heiratet er die zwei Töchter seines Onkels Labans, bekommt dort 11 Söhne und kehrt als gesegneter Mann wieder in das Land Kanaan zurück. Beidemal am Anfang seiner Reise und über vierzehn Jahre später als er nach Kanaan zurückkehrt hat er Begegnungen mit Engeln.

    Außerdem werden in dieser Parashat zwei grundlegende biblische Konzepte eingeführt die sich beide wie ein Roter Faden durch die ganze Bibel ziehen. Zum einen finden wir dort die erste Erwähnung des Begriffs “Haus Gottes” und zum anderen stellt sich Gott Jakob als der Gott Abrahams und Isaaks vor und wird im Laufe der Geschichte auch zu Gott Jakobs.

    Jakobs Traum.

    Als Jakob Beer Scheva in Flucht vor seinem Bruder Esau verläßt, macht er einen ersten Stop in der Nähe der alten Stadt Luz. Jakob wird wohl an diesem Abend recht niedergeschlagen gewesen sein. Er hatte gerade seinen eigenen Bruder, ja sogar seinen Vater betrogen und er mußte um sein Leben fürchten, weil sein Bruder sich rächen wollte. Er nimmt sich einen Stein von der Gegend als Kopfkissen und versucht zu schlafen. Jakob ist vierzig Jahre alt, als Gott an diesem Abend zum Ersten mal persönlich in sein Leben tritt.

    Bis dahin hatte er von diesem Gott wahrscheinlich nur von Berichten seines Vaters Isaak gehört, wie dieser Gott, der Allmächtige – El Shaddai genannt, seinen Großvater Abraham aus der Metropole Ur in Chaldäa herausrief und ihm versprach, dass Seine Nachkommen so zahlreich wie die Sterne des Himmels und der Sand am Meer werden würden, ja dass sogar alle Geschlechter der Erde in ihm gesegnet werden würden.

    Zu diesem Augenblick waren jedoch Jakob und sein Bruder Esau die einzigen Enkel welche sein Großvater hervorbrachte und er konnte beim besten Willen nicht erkennen wie er ein Segen für Völker sein sollte, hatte er doch soeben in seiner eigenen Familie nur für Enttäuschung und Ärger gesorgt. Er sieht in dieser Nacht im Traum ein ungewöhnliches Gesicht, nämlich wie Engel Gottes auf einer Leiter die in den Himmel ragte auf und ab steigen. Und dann sprach der Allmächtige selbst zu ihm:

    Und siehe, der HERR stand über ihr und sprach: Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks; das Land, auf dem du liegst, dir will ich es geben und deiner Nachkommenschaft. Und deine Nachkommenschaft soll wie der Staub der Erde werden, und du wirst dich ausbreiten nach Westen und nach Osten und nach Norden und nach Süden hin; und in dir und in deiner Nachkommenschaft sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde. Und siehe, ich bin mit dir, und ich will dich behüten überall, wohin du gehst, und dich in dieses Land zurückbringen; denn ich werde dich nicht verlassen, bis ich getan, was ich zu dir geredet habe.

    Jakob bekommt von Gott dieselben Verheißungen wie sein Vater und Großvater zugesprochen. Man könnte meinen jetzt beginnt für Jakob eine Zeit des Segens und Gott würde ab jetzt dafür sorgen, daß bei ihm alles glatt läuft. Aber die folgenden Kapitel berichten eine andere Geschichte. Jakob mußte feststellen, daß nachdem er sieben Jahre lang für die Hand seiner geliebten Rahel hart arbeiten mußte, sein Onkel ihn betrogen hatte.

    Er wacht am morgen nach der Hochzeitsnacht mit der falschen Frau im Bett auf und muß dann nochmals sieben Jahre für seine wahre Geliebte arbeiten. Nach diesen sieben Jahren bittet er dann Onkel Laban um ein Erbe für sich und seine Familie. Die Bibel berichtet, daß ihn Laban auch hier das Leben schwer machte und er ihm mehrmals seinen Lohn abänderte. Als er dann wieder in das Land seiner Väter zurückkehrt, hatte er alles andere als eine angenehme Zeit hinter sich. Laban verfolgt ihn und seine Familie sogar bis an die Landesgrenze und nur durch Gottes eingreifen bringt er Jakob nicht mit Gewalt wieder nach Paddam Aram zurück.

    In der selben Situation finden auch wir uns oft wieder. Gott spricht zu uns ganz konkret und verheißt uns einen Segen oder gibt und eine Berufung (Jakobs gewaltige Berufung war: “und in dir und in deiner Nachkommenschaft sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.”) jedoch von dem Augenblick scheinen die Probleme überhand zu nehmen und wir fragen uns haben wir damals tatsächlich richtig gehört. Die nächste Torahlesung berichtet uns, daß Gott ihm einen neuen Namen geben wird.

    Von Jakob (Fersenhalter, Betrüger) wird er zu Israel (Kämpfer Gottes). Aber Gott brauchte diese Jahre “in der Wüste” um ihn darauf vorzubereiten Israel zu werden. Ähnlich ging es Mose der 40 Jahre lang Schafe hüten mußte, Abraham der erst mit 100 Jahren seinen verheißenen Sohn bekam und so ging es vielen anderen. Die Bibel beschreibt diese Glaubenshelden als solche, die durch “ausharren die Verheißung erlangten.” (Hebräerbrief)

    Der Titel “der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs” taucht so oft in der Bibel auf, daß es fast ein Name Gottes geworden ist.

    Namen stehen in der Bibel für Charakter, zumindest wenn Gott einem einen Namen gibt. Wenn sich Gott als “der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs” bezeichnet heißt es, daß sich dadurch das Wesen Gottes offenbart oder umgekehrt: In der Art und Weise wie Gott mit Abraham Isaak und Jakob handelte, wird er auch an uns handeln. In dem heutigen Abschnitt wird der Gott Abrahams und Isaaks auch zum Gott Jakobs. SO wie Gott das Leben Jakobs prägte und ihn zu Israel machte so möchte er auch unser Leben prägen und formen.

  67. Thomas sagt:

    Auf einer anderen Website heißt es dazu:

    „Und Isaak grub die Wasserbrunnen wieder auf, die sie in den Tagen seines Vaters Abrahams gegraben und die die Philister nach Abrahams Tod verstopft hatten; und er gab ihnen (dieselben) Namen, wie die Namen, die ihnen sein Vater gegeben hatte.“ (1.Mose 26:18)

    Wer schon einmal in Israel gewesen ist, wird sich über die Entscheidung der Philister wundern. Einer sehr kurzen Regenzeit zwischen November/Dezember bis März, folgt ein heißer und langer Sommer. Gibt es in einem Jahr weniger Regen, kann es im folgenden Jahr zu einer Hungersnot durch Dürre kommen, wie in den Tagen Isaaks (26:1)

    Daher bedeutet der Besitz eines Brunnens Leben, der das lebenswichtige Wasser sammelt und in der Zeit der Dürre ausgeschöpft werden kann. Dennoch verstopften die Philister die Brunnen Abrahams. Warum?

    Eine einleuchtende Erklärung gibt uns ein Torah Kommentator aus dem 19. Jahrhundert, Jacob Zvi Mecklenburg.

    In der Zeit der Patriarchen war es üblich seinen Lagerplätzen, Altären oder anderen Orten Namen seiner Götter zu geben. Abraham war der Vertreter des wahren Gottes, der inmitten der Vielgötterei aufsehen erregte. Abraham kannte Gott unter vielen Namen wie z.b. Jehovah Jireh (der HERR wird ersehen) oder El Shaddai (Gott der Allmächtige) und er gab verschiedenen Plätzen diesen Namen. (siehe 1.Mose 22:14)

    Der Kommentator geht davon aus, das Abraham als quasi „Missionar“ für den Herrn unterwegs war, um die Wahrheit von dem einen und einzigen Gott zu verbreiten. Der beste Weg war es den Charakter und die Namen Gottes, also sein Wesen, mit etwas zu verbinden, was Leben spendet – Brunnen.

    Jedes Mal wenn jemand zu einem Brunnen Abrahams ging, ging er zu „Der Herr sieht mich“, oder „Gott der Allmächtige“.

    Denjenigen die tief in Götzendienst verstrickt waren, warteten auf den Augenblick wo Abraham stirbt, um dann die Brunnen und damit das Andenken Gottes auszulöschen. Zu Lebzeiten Abrahams war dies undenkbar, da Abraham eine zu große (Streit) Macht darstellte. Dennoch hatte man nach dem Tod Abrahams Erfolg die Brunnen zu verschließen.

    Isaak, der in die Fußstapfen des Vaters getreten war richtet nun das Zeugnis Gottes wieder auf, indem er die Brunnen wieder öffnet und ihnen den gleichen Namen gibt.

    Soweit der Kommentator des 19. Jahrhunderts.

  68. Thomas sagt:

    In einem biblischen Nachschlagewerk heißt es dazu:


    Kapitel 22-25
    Der Erbe der Verheißung geopfert und sinnbildlich wieder auferweckt
    Der Ruf der bestimmten Braut 1. Mose 22 beginnt mit den Worten: „Und es geschah nach diesen Dingen…“, denn tatsächlich tut sich ein neuer Schauplatz auf. Der Erbe der Verheißung wird geopfert und sinnbildlich wieder auferweckt, und die Verheißung wird dem Samen bestätigt. Sara, das ehemalige Gefäß oder die Gestalt des Bundes (sogar die der Verheißung), die Mutter des Erben, verschwindet jetzt. Abraham sendet Elieser, den Verwalter seines Hauses, ein Weib für den auferstandenen Erben für seinen einzigen Sohn Isaak, aus dem Lande zu suchen, in das lsaak nicht zurückkehren sollte – in die Welt,…

    Esau und Jakob: Ihr Wesen und Beweggrund ihres Verhaltens
    Kapitel 1.Mo 25, 19 beginnt gewissermaßen einen neuen Schauplatz. Wir sind von einem Einblick in die himmlischen Dinge in Isaak zu den irdischen und jüdischen Dingen in Jakob zurückgekehrt. Aus dem unfruchtbaren Weibe – denn alles muß Gnade und göttliche Kraft sein – kommen zwei hervor, in denen die Auswahl nicht nur in der Gnade der Berufung, sondern nach dem unumschränkten Willen Gottes im Gegensatz zu Werken ans Licht gebracht wird. Wir haben die Offenbarung des Vorsatzes Gottes an Rebekka, von der Geschichte dieser Geschehnisse aber haben wir nur so viel, daß es uns das Wesen und die Beweggründe des Verhaltens bei Esau und Jakob gibt. Bei Jakob gab es nichts Anziehendes der Natur nach; Esau aber verachtete die Gabe Gottes: sein Urteil über das, was wertvoll ist, hatte seinen Ursprung in ihm selbst. Er war gottlos, obwohl Gott in Seinen geheimen Ratschlüssen den Segen in Jakob verordnet hatte. Esau sah nichts weiteres, als nur den irdischen Gewinn aus der Gabe, er sah nichts von dem Geber noch von einer Beziehung zu Ihm. Gegenwärtiges regiert ihn, sein persönlicher augenblicklicher Genuss; und die Verheißung Gottes war nicht weiter wichtig. Jakob schätzte die Verheißung um ihrer selbst willen, wie erbärmlich sein Mittel, sie zu bekommen, auch sein mochte; um sie zu bekommen, gab er gegenwärtige Dinge auf, allerdings armselige Dinge, aber sie genügten, um das Herz Esaus zu beherrschen. Darin haben wir bloß die Darstellung des Charakters der zwei Söhne. Wie Gott mit ihnen verfuhr, kommt später, denn die Lebensgeschichte Isaaks beginnt erst jetzt. Er ist hier der bezeichnete Erbe der Welt, er sollte aber als ein solcher Erbe das eigentliche Teil Israels auf Erden haben.

    Kapitel 26
    Gottes neue Offenbarung für Isaak
    Hier (in 1. Mose 26) ersetzt Isaak den Abraham als den Erben auf Erden. Es ist eine neue Offenbarung, als Isaak selbst in einem fremden Land weilt, und sie ähnelt der, die zuerst dem Abraham gegeben wurde; nur war Isaak schon in Verbindung mit der Berufung Gottes, jedoch nicht im Genuss der Verheißung. Es war eine Hungersnot im Lande, und Isaak konnte dort nicht wohnen; nun geht er zu denjenigen, die einen Teil des Landes besaßen, aber keinen Anspruch darauf hatten, es waren die zukünftigen Feinde und Bedränger seines Volkes. Gott erscheint ihm aber dort und sagt ihm, er solle nicht in die Welt zurückkehren, sondern in dem Lande wohnen, von dem Er ihm sagen würde. Er wird in den himmlischen Örtern aufrechterhalten, aber immer noch als an einem Ort der Verheißung, doch sucht er ihn jetzt nicht als einen unbekannten, sondern immer noch als einen Gegenstand des Glaubens. Es war eine neue Berufung unter anderen Umständen (denn der Herr erschien ihm aufs neue), nicht um nach einem Lande zu reisen, sondern um dort zu wohnen, wo Er ihm zeigen würde, und nicht nach natürlichen Hilfsquellen (Ägypten) zu suchen. Er wollte nicht zurückgehen, sondern durch Glauben leben. Das Land wird aber auch gezeigt, und die Verheißungen in bezug auf Israel und auf die Nationen und auf das Land werden erneut gegeben. Für den Augenblick sollte er in dem Lande bleiben, wo er war, d. h. dort, wo die Philister waren. Auf diese Weise wurde ihm das ganze Land samt den Philistern gegeben, und er wohnte zu Gerar.
    Isaaks persönlicher Wandel in Bezug auf den Glauben
    Dies ist die Stellung Isaaks, so wie die erste Hälfte von Kapitel 1.Mo 12 die Stellung Abrahams schildert. Von Vers 7 bis zum Ende haben wir seinen persönlichen Wandel in bezug auf den Glauben, so wie wir den Wandel Abrahams im letzten Teil von Kapitel 12 haben, wie auch die Festsetzung dessen, was sein Teil in seiner Nachkommenschaft seinem Glauben gemäß sein sollte. Gleich Abraham versagt er und noch mehr in bezug auf Energie. Er verleugnet sein Weib, wie Abraham es getan hatte, und die von Abraham gegrabenen Brunnen läßt er in der Hand des Feindes: er hatte vor Abimelech im Glauben zu Gott versagt, und obwohl Gott zu ihm gesagt hatte: „Bleibe in diesem Lande“, muß er vor dem Willen Abimelechs weichen; darin wird er von Brunnen zu Brunnen gejagt, und er findet nur da Raum, wo der Philister Raum hat. In Beerseba, wo er sein Zelt aufgeschlagen hatte, dort wo Abraham bei der Geburt Isaaks seine Grenzen mit Abimelech festgelegt hatte, begegnet Isaak Gott. Abraham hatte aber keine Anweisungen wegen seines Bleibens im Lande empfangen, und er hatte Abimelech wegen eines Wasserbrunnens zur Rede gestellt, den Abimelechs Knechte genommen hatten, und Abimelech hatte ihn zurückgegeben. Als Fremdling und nach Bedarf hatte Abraham alle diese Brunnen gegraben, und sie wurden nicht weggenommen; der einzige Brunnen, um den es Streit gab, war Beerseba, und den gab Abimelech auf. In der göttlichen Vorsehung war aber Beerseba, dem Glauben Israels gemäß, die Grenze des Landes, Bis David, kam, blieben die Philister auch da. Die, welche sonst die Erben des Landes waren, besaßen es nicht völlig. Dort erschien der Herr und segnete Isaak: dort ruhte Israel und betete an. Dieses Kapitel ist die Lebensgeschichte Isaaks; es entspricht der Lebensgeschichte Abrahams (die Kap. 12 u. 20).
    Esaus Wege und Gedanken werden von gegenwärtigen Vergnügungen geleitet
    Die Wege Esaus waren ebenso liederlich, wie seine Gedanken betreffs des Erstgeburtsrechts gottlos waren. Er heiratet Weiber des Landes.

  69. Jule sagt:

    *** w04 15. 5. S. 25-29 ***

    Abraham und Sara – Wir können einen Glauben haben wie sie!

    ER WIRD „der Vater all derer“ genannt, „die Glauben haben“ (Römer 4:11). Auch seine geliebte Frau zeichnete sich durch einen starken Glauben aus (Hebräer 11:11). Die Rede ist von dem Patriarchen Abraham und seiner Frau Sara. Warum waren diese gottesfürchtigen Menschen solche leuchtenden Glaubensvorbilder? Welche Erprobungen machten sie durch? Und wieso ist ihre Geschichte für uns so wertvoll?

    Abraham bewies beispielsweise großen Glauben, als Gott ihm gebot, seine Heimat zu verlassen. Jehova sagte: „Zieh hinweg aus deinem Land und von deinen Verwandten und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde“ (1. Mose 12:1). Der treue Patriarch kam dieser Aufforderung nach, denn es heißt über ihn: „Durch Glauben gehorchte Abraham, als der Ruf an ihn erging, nach einem Ort auszuziehen, den er zum Erbe erhalten sollte; und er zog aus, ohne zu wissen, wohin er ging“ (Hebräer 11:8). Sehen wir uns einmal an, was mit diesem Umzug verbunden war.

    Abraham wohnte in Ur, das im Süden des heutigen Irak lag. Ur war eine blühende Stadt in Mesopotamien, die mit den Ländern am Persischen Golf und wahrscheinlich auch im Industal Handel trieb. Wie Sir Leonard Woolley schreibt, der die systematische Ausgrabung von Ur leitete, wurden zur Zeit Abrahams die meisten Häuser aus Ziegeln gebaut und dann verputzt und weiß getüncht. Ein Haus, das einem wohlhabenden Bürger gehörte, war zweigeschossig und hatte einen gepflasterten Innenhof. Unten wohnten das Hauspersonal und die Gäste. Eine Holzgalerie, die im ersten Stock rundherum lief, bot Zugang zu den Privaträumen der Familie. Mit ihren 10 bis 20 Räumen waren diese Häuser „relativ geräumig und ermöglichten ein angenehmes, komfortables und für orientalische Verhältnisse sogar luxuriöses Leben“, sagt Woolley. Es waren „vor allem Häuser eines zivilisierten Volks und sie genügten den Ansprüchen eines hoch entwickelten Stadtlebens“. Falls Abraham und Sara ein solches Haus verließen, um in Zelten zu wohnen, brachten sie aus Gehorsam gegenüber Jehova große Opfer.

    Abraham zog mit seiner Familie zuerst nach Haran, einer Stadt in Nordmesopotamien, und später weiter nach Kanaan. Das war eine Strecke von ungefähr 1 600 Kilometern – eine beträchtliche Entfernung für ein älteres Ehepaar! Beim Wegzug aus Haran war Abraham nämlich schon 75 Jahre alt und Sara 65 (1. Mose 12:4).

    Was ging Sara wohl durch den Kopf, als Abraham ihr eröffnete, dass sie von Ur wegziehen würden? Vielleicht war es für sie ein beunruhigender Gedanke, ihr sicheres, schönes Zuhause zu verlassen, in irgendein fremdes, möglicherweise gefährliches Land zu ziehen und einen niedrigeren Lebensstandard in Kauf zu nehmen. Doch Sara ordnete sich unter, denn sie sah Abraham als ihren „Herrn“ an (1. Petrus 3:5, 6). Einige Gelehrte betrachten das als Ausdruck von Saras „üblichem respektvollen Denken und Verhalten ihm gegenüber“, einem „eingewurzelten Denken und Empfinden“. Doch vor allem vertraute Sara auf Jehova. Ihre Unterordnung und ihr Glaube sind für christliche Ehefrauen ein nachahmenswertes Beispiel.

    Wir werden wahrscheinlich nicht unser Zuhause aufgeben müssen, um Gott unseren Gehorsam zu beweisen, obwohl auch heute nicht wenige Vollzeitprediger ihr Land verlassen haben, um die gute Botschaft woanders zu verbreiten. Doch ganz egal wo wir Gott dienen, solange wir geistige Interessen an die erste Stelle setzen, wird er unsere Bedürfnisse decken (Matthäus 6:25-33).

    Weder Sara noch Abraham bereuten ihre Entscheidung. „Wenn sie sich wirklich fortwährend an jenen Ort erinnert hätten, von dem sie ausgezogen waren, so hätten sie Gelegenheit gehabt zurückzukehren“, schreibt der Apostel Paulus. Aber sie kehrten nicht zurück. In dem Vertrauen, dass Jehova „denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird“, glaubten sie seinen Verheißungen. Diesen Glauben brauchen auch wir, um Jehova von ganzem Herzen ergeben zu bleiben (Hebräer 11:6, 15, 16).

    Geistiger und materieller Reichtum

    Als Abraham in Kanaan angekommen war, sagte Gott zu ihm: „Deinem Samen werde ich dieses Land geben.“ Daraufhin baute er Gott einen Altar und begann, „den Namen Jehovas anzurufen“ (1. Mose 12:7, 8). Jehova schenkte ihm Reichtum. Abrahams Hausgemeinschaft wuchs stark an. Einmal bot er 318 geübte Männer auf – alles in seinem Haus geborene Sklaven. Deshalb geht man davon aus, dass „die gesamte Gruppe gut tausend Personen gezählt haben muss“. Auf jeden Fall galt Abraham als ein Vorsteher, „ein Vorsteher Gottes“ (1. Mose 13:2; 14:14; 23:6).

    Abraham übernahm die Führung in der Anbetung Gottes und lehrte seine Hausgemeinschaft, „Jehovas Weg ein[zu]halten, um Gerechtigkeit und Recht zu üben“ (1. Mose 18:19). Das kann für christliche Familienväter ein ermutigendes Beispiel sein, denn Abraham konnte seine Hausgemeinschaft dazu bewegen, auf Jehova zu vertrauen und richtig zu handeln. Kein Wunder, dass Saras ägyptische Magd Hagar, der älteste Diener Abrahams und auch sein eigener Sohn Isaak auf Jehova Gott vertrauten! (1. Mose 16:5, 13; 24:10-14; 25:21).

    Abraham förderte den Frieden

    Verschiedene Vorfälle im Leben Abrahams zeigen, dass er darauf bedacht war, in allem Gott nachzuahmen. Er wollte nicht, dass sich seine Hirten ständig mit denen seines Neffen Lot stritten. Deshalb schlug er vor, das Lager zu teilen, und ließ den jüngeren Lot aussuchen, in welche Gegend er lieber gehen wollte. Abraham war ein Friedensstifter (1. Mose 13:5-13).

    Sollten wir einmal vor der Entscheidung stehen, ob wir unser Recht durchsetzen sollen oder um des Friedens willen lieber zurückstecken, könnten wir an Folgendes denken: Jehova sorgte dafür, dass es für Abraham nicht zum Nachteil war, auf Lots Vorlieben Rücksicht zu nehmen. Im Gegenteil, er versprach Abraham und seinem Samen das ganze Land, das er rundherum sehen konnte (1. Mose 13:14-17). „Glücklich sind die Friedsamen [„Friedensstifter“, Fußnote]“, sagte Jesus, „da sie ‚Söhne Gottes‘ genannt werden“ (Matthäus 5:9).

    Wer sollte Abrahams Erbe sein?

    Sara blieb unfruchtbar, obwohl den beiden ein Nachkomme verheißen worden war. Abraham sprach mit Gott darüber. Sollte sein Diener Elieser einmal alles erben? Nein. Jehova sagte: „Nicht dieser wird dir als Erbe folgen, sondern der aus deinem eigenen Innern hervorkommen wird, wird dir als Erbe folgen“ (1. Mose 15:1-4).

    Aber es war ja noch kein Kind da, und die 75-jährige Sara hatte die Hoffnung aufgegeben. Deshalb sagte sie zu Abraham: „Jehova hat mich verschlossen, sodass ich keine Kinder gebären kann. Bitte habe Beziehungen mit meiner Magd. Vielleicht kann ich durch sie Kinder bekommen.“ Abraham nahm daraufhin Hagar zur Nebenfrau und hatte Beziehungen mit ihr. Sobald Hagar merkte, dass sie schwanger war, verachtete sie ihre Herrin. Sara beklagte sich bitterlich bei Abraham und demütigte Hagar, bis sie weglief (1. Mose 16:1-6).

    Abraham und Sara handelten in guter Absicht, als sie einen damals üblichen Brauch übernahmen. Doch Jehova wollte nicht auf diese Art und Weise Abrahams Samen hervorbringen. Es kann sein, dass auch in unserer Kultur unter bestimmten Umständen ein bestimmtes Verhalten erwartet wird, aber das heißt noch lange nicht, dass es im Sinne Jehovas ist. Er sieht unsere Situation vielleicht ganz anders. Deshalb ist es wichtig, seine Leitung zu suchen und ihn zu bitten, uns zu zeigen, wie wir handeln sollen (Psalm 25:4, 5; 143:8, 10).

    Für Jehova ist nichts „zu außergewöhnlich“

    Schließlich bekam Abraham durch Hagar tatsächlich einen Sohn, der Ismael genannt wurde. Doch er war nicht der verheißene Same. Sara sollte diesen Erben trotz ihres Alters selbst gebären (1. Mose 17:15, 16).

    Gott sagte bei einer Gelegenheit ausdrücklich, dass Sara ihrem Mann einen Sohn schenken würde. Da „fiel Abraham auf sein Angesicht und begann zu lachen und in seinem Herzen zu sagen: ‚Wird einem Mann im Alter von hundert Jahren ein Kind geboren werden, und wird Sara, ja wird eine Frau im Alter von neunzig Jahren gebären?‘ “ (1. Mose 17:17). Als dann ein Engel diese Nachricht in Saras Hörweite wiederholte, fing sie an, „in ihrem Innern zu lachen“. Doch für Jehova ist nichts „zu außergewöhnlich“. Wir können darauf vertrauen, dass er alles tun kann, was er möchte (1. Mose 18:12-14).

    „Durch Glauben empfing auch selbst Sara Kraft, Samen zu empfangen, sogar als sie die Altersgrenze überschritten hatte, weil sie den für treu achtete, der die Verheißung gegeben hatte“ (Hebräer 11:11). Schließlich brachte sie Isaak zur Welt, dessen Name „Lachen“ oder „Gelächter“ bedeutet.

    Unbedingtes Vertrauen auf Gottes Verheißungen

    Jehova machte deutlich, dass Isaak der lang ersehnte Erbe war (1. Mose 21:12). Deshalb muss Abraham schockiert gewesen sein, als Gott ihn bat, seinen Sohn zu opfern. Doch Abraham hatte gute Gründe, Gott bedingungslos zu vertrauen. Wäre Gott denn nicht imstande, Isaak von den Toten aufzuerwecken? (Hebräer 11:17-19). Hatte er nicht schon seine Macht bewiesen, als er durch ein Wunder die Fortpflanzungsfähigkeit Abrahams und Saras wiederherstellte, sodass Isaak überhaupt auf die Welt kommen konnte? In der festen Überzeugung, dass Gott seine Verheißungen wahr machen kann, war Abraham bereit zu gehorchen. Er wurde zwar davon abgehalten, seinen Sohn tatsächlich zu töten, aber die Rolle, die er hier spielte, macht uns etwas Wichtiges begreiflich (1. Mose 22:1-14). Uns wird dadurch klar, wie schwer es für Jehova Gott gewesen sein muss, ’seinen einziggezeugten Sohn zu geben, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe‘ (Johannes 3:16; Matthäus 20:28).

    Wegen seines Glaubens an Gott stand für Abraham außerdem fest, dass der Erbe der Verheißungen Jehovas keine Götzenanbeterin aus dem Land Kanaan heiraten durfte. Wie hätte er es als gottesfürchtiger Vater auch billigen können, dass sein Kind jemanden heiratet, der Jehova nicht dient? Abraham ließ also unter seinen Verwandten im über 800 Kilometer entfernten Mesopotamien nach einer passenden Frau für Isaak suchen. Gott segnete dieses Bemühen, indem er deutlich zeigte, dass Rebekka die Frau war, die er als Braut für Isaak und als Vorfahrin des Messias auserwählt hatte. Ja, „Jehova hatte Abraham in allem gesegnet“ (1. Mose 24:1-67; Matthäus 1:1, 2).

    Segnungen für alle Nationen

    Vorbildlich hielten Abraham und Sara Erprobungen stand und glaubten fest an Gottes Verheißungen. Die Erfüllung dieser Verheißungen hat mit der ewigen Zukunft der Menschheit zu tun, denn Jehova sicherte Abraham zu: „Durch deinen Samen werden sich bestimmt alle Nationen der Erde zufolge der Tatsache segnen, dass du auf meine Stimme gehört hast“ (1. Mose 22:18).

    Natürlich waren Abraham und Sara unvollkommene Menschen wie wir auch. Doch wenn ihnen bewusst wurde, was Gott von ihnen erwartete, richteten sie sich immer sofort danach – egal was es sie kostete. Deshalb hat sich Abraham einen Namen als „Freund Jehovas“ gemacht und Sara als ‚heilige Frau, die auf Gott hoffte‘ (Jakobus 2:23; 1. Petrus 3:5). Wenn wir uns bemühen, den Glauben Abrahams und Saras nachzuahmen, können wir ebenfalls eng mit Gott vertraut werden. Auch werden wir dann Nutznießer der kostbaren Verheißungen, die Jehova Abraham gab (1. Mose 17:7).

  70. Thomas sagt:

    In einem biblischen Nachschlagewerk heißt es dazu:


    Kapitel 27-31
    Jakob als Erbe der Verheißungen, die er schätzt, aber er benutzt böse Mittel um sie zu bekommen
    Nun beginnt die Lebensgeschichte Jakobs. Er ist Erbe der Verheißungen und schätzt sie, gebraucht aber böse und ihrem Wesen nach niedrige Mittel, um sie zu bekommen. Gott antwortet seinem Glauben, züchtigt aber seine Bosheit und seinen Unglauben. Gott hätte auf Seine eigene Weise den Segen zustande gebracht (oder Isaak seine Hände übereinander kreuzen lassen, wie Er es Jakob tun ließ); von seiner Mutter gelenkt, folgte Jakob seinem Eigenwillen und harrte nicht auf Gott. Der Segen war aber prophetisch und konnte nicht zurückgenommen werden. Die Wege Gottes und Sein Vorsatz sollten nicht verändert werden. lsaak war schuldig, und Jakob noch mehr: alles wurde aber so gefügt, daß dem Glauben entsprochen, das Böse im Gläubigen gezüchtigt wurde. Als er die Wahl hatte, verwarf Esau sein Recht mit Bedacht: er hatte Gott nicht in seinen Gedanken: Wenn die Folgen da sind, kann er den Segen nicht empfangen, Der Mensch muß allein durch Glauben handeln, wo die Folgen nicht gesehen werden, um gesegnet zu werden, wenn die Zeit für den Segen kommt. …
    Es wurde aber eine weitere Verheißung hinzugefügt, eine kostbare und wichtige, nämlich daß Gott ihn, obwohl er ein Verbannter und ein Wanderer war, überall, wohin er ging, behüten und in dieses Land zurückbringen und alles unfehlbar vollbringen würde, ihn nicht verlassend, bis Er alles erfüllt haben würde. Gott war droben; Jakob, der Gegenstand der Verheißung und der Segnung, war von der Erde, aber die ganze Erde war unter vorsorgender Kontrolle des Himmels, und die Engel hatten für Jakob zu sorgen – sie stiegen auf und nieder, indem sie den Willen Gottes ausführten
    Als er erwacht, bindet sich Jakob an Jehova als seinen Gott – denn Jehova stand über der Leiter, und so wurde Er, prophetisch, zum Gott eines wiederhergestellten Israels, wobei, obwohl weit vom Himmel entfernt, das Haus Gottes auf Erden in Verbindung mit dem Himmel war. Es war ein gesetzliches, aber gerechtes Gelübde, und ganz und gar prophetisch. Jetzt ist er ein Fremdling, und in manchen Dingen stellt er Christum dar, in allen Bedrängnissen Seines Volkes bedrängt. …
    Der Betrüger wurde betrogen, aber nach Gottes Verheißung bewahrt
    Die persönliche Lebensgeschichte Jakobs ist ein trauriger Bericht über Betrug und ihm zugefügtes Unrecht; Gott aber bewahrte ihn durch alles hindurch, wie Er ja versprochen hatte. Welcher Unterschied zu Elieser und Abraham, wo die Kraft und das Wesen des Heiligen Geistes gesehen wird! Hier bewahrt die Vorsehung, es ist aber die Geschichte Jakobs. Er wird bitterlich betrogen, wie auch er betrogen hatte, aber der Verheißung gemäß wird er bewahrt.

  71. Jule sagt:

    (aus meinem persönlichen Archiv von Ende 2004)

    Die List Rebekkas, um den Segen für Jakob zu erlangen

    beim Bibellesen kam mir die Frage in den Sinn, ob es denn nicht Betrug war, dass Rebekka Isaak listig getäuscht hat, um den Segen für Jakob zu erlangen.
    Könnte denn so etwas für einen Anbeter Jehovas o.k sein?

    Folgenden Stoff habe ich bei meinen Nachforschungen gefunden, und er hat meine Frage zur Genüge beantwortet:
    it2 – Seite 667-668:

    Als Isaak alt geworden war und im Begriff stand, Esau, seinen Erstgeborenen, zu segnen, unternahm Rebekka unverzüglich Schritte, um Jakob den erwünschten Segen zu sichern (1Mo 25:28-34; 27:1-5). Ob Rebekka wußte, daß sich Jakob das gesetzliche Recht auf das Erstgeburtsrecht käuflich erworben hatte, wird nicht gesagt; sie wußte jedoch genau, was Jehova zu ihr gesagt hatte, nämlich daß der Ältere dem Jüngeren dienen werde. Daher unternahm sie Schritte und sorgte dafür, daß Jakob den Segen seines Vaters erlangte. Das Ergebnis stimmte mit Jehovas Vorsatz überein (1Mo 27:6-29; siehe JAKOB Nr. 1).

    Als Rebekka später erfuhr, daß Esau beabsichtigte, Jakob zu töten, bewog sie Isaak, Jakob in ihre Heimat zu senden, damit er sich dort eine Frau suche. Es hatte ihr und Isaak großen Kummer bereitet, daß sich Esau zwei Frauen von den verhaßten Kanaanitern genommen hatte (1Mo 26:34, 35; 27:41-46; 28:1-5; 29:10-12).

    und noch was dazu im WT vom 15.11.80 ab Seite 29:

    „Rebekka – von Jehova gesegnet“

    JEHOVA GOTT lenkte das Geschehen so, daß Rebekka als Frau für Abrahams Sohn Isaak ausgewählt wurde. Doch warum gerade Rebekka? In Gottes Augen muß sie hervorragende Eigenschaften gehabt haben. Sie muß die richtige Frau gewesen sein, um, seinem Vorsatz entsprechend, die Mutter einer Nation, nämlich eines Volkes für seinen Namen, zu werden.

    Abraham trifft nach dem Tod seiner geliebten Frau Sara Vorkehrungen, für seinen Sohn Isaak – jetzt ungefähr 40 Jahre alt – eine Frau auszusuchen. Da Abraham nicht wünscht, daß sein Sohn eine Frau heiratet, die keine Anbeterin Jehovas ist, bittet Abraham den Verwalter seines Haushaltes – wahrscheinlich seinen treuen Diener Elieser -, in den Norden Mesopotamiens zu reisen. Er gibt seinem Diener keine besonderen Anweisungen, nach denen er sich hätte richten können. „Das wird der Engel Jehovas tun“, sagt Abraham zuversichtlich. Er vertraut darauf, daß Jehova unter seinen Verwandten eine passende Frau für Isaak aussuchen wird (1. Mose 24:1-9).

    Abrahams Diener belädt zehn Kamele mit kostbaren Geschenken. In Begleitung seiner Bediensteten reist er mehrere Tage. Schließlich erreicht er die Stadt Nachor im Norden der Ebene Mesopotamiens. Müde und durstig kommt er abends dort an, gerade als die jungen Mädchen der Stadt zum Brunnen gehen, um dort Wasser zu schöpfen. Das war die Gelegenheit, dem Auftrag seines Herrn nachzukommen! Doch wie kann er wissen, welches Mädchen er aussuchen soll? Er betet zu Jehova, er möge ihm doch das richtige Mädchen durch ein Zeichen zeigen: Es sollte, wenn es gebeten würde, ihm etwas zu trinken zu geben, auch freiwillig seine Kamele tränken (1. Mose 24:10-14).

    Jehova beantwortet ein Gebet

    Bevor der Diener sein Gebet beendet hat, kommt ein sehr attraktives Mädchen mit einem Wasserkrug auf der Schulter daher. Er weiß nicht, daß es Rebekka, die Großnichte Abrahams, ist. Der Diener wendet sich an sie: „Gib mir, bitte, einen kleinen Schluck Wasser aus deinem Krug.“ Ist dies das junge Mädchen, das Jehova ausgesucht hat? Freundlich antwortet Rebekka: „Trinke, mein Herr.“ Sie läßt schnell ihren Krug herab und gibt ihm zu trinken. „Auch für deine Kamele werde ich Wasser schöpfen, bis sie mit Trinken fertig sind“, sagt sie. Rebekka lehrt rasch ihren Krug in die Tränkrinne und läuft immer wieder von neuem zum Brunnen, um für alle zehn Kamele Wasser zu schöpfen. Was für eine Arbeit! Ein Kamel kann bis über 30 Liter am Tag trinken (1. Mose 24:15-20).

    Der Diener erkennt, daß Jehova somit sein Gebet um Leitung beantwortet hat. Er ist auf ein junges Mädchen mit hervorragenden Eigenschaften wie Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Fleiß aufmerksam gemacht worden. Nachdem er ihr einen kostbaren goldenen Nasenring und zwei wunderschöne goldene Armbänder geschenkt hat, befragt er sie über ihre Familie und über die Möglichkeit, im Haus ihres Vaters zu übernachten. Bereitwillig gibt sie Auskunft über sich und sagt: „Es gibt bei uns sowohl Stroh als auch viel Futter, auch einen Ort zum Übernachten.“ Überwältigt und voller Dankbarkeit wirft sich der Diener vor Jehova nieder und preist den Höchsten (1. Mose 24:21-27).

    Es ist für Rebekka ganz selbstverständlich, diesem Mann Gastfreundschaft zu erweisen. Sie läuft nach Hause, um für den unerwarteten Gast alles vorzubereiten, und erzählt ihrer Familie, was geschehen ist. Als ihr Bruder Laban dies hört, läuft er zum Brunnen, um den Fremden willkommen zu heißen. Zu Hause wird ein Festmahl bereitet. Niemand aus Rebekkas Familie hat den Fremden gefragt, wer er ist und warum er gekommen ist, denn alle waren sehr damit beschäftigt, ihm und seinen Bediensteten Gastfreundschaft zu erweisen und seine Kamele zu füttern (1. Mose 24:28-32).

    Abrahams Diener hat indes nur einen Gedanken im Sinn: seinen Auftrag treu und in Übereinstimmung mit der Führung des Engels Jehovas auszuführen. Bevor er also etwas zu essen annimmt, gibt er sich zu erkennen und erklärt den Grund seines Kommens. Er erzählt, wie er um ein Zeichen von Jehova gebeten habe und wie sich Rebekka genau in Übereinstimmung mit dem Zeichen verhalten habe (1. Mose 24:33 bis 49).

    Jehova leitet das Geschehen

    Wie wird Rebekkas Familie reagieren? Welch ein spannender Augenblick für Abrahams Diener! Mit Verwunderung und Respekt erfüllt, erkennen Laban und Bethuel, der Vater, daß all dies Jehova so gelenkt hat. Sie erwidern: „Hier, Rebekka ist vor dir. Nimm sie und geh, und laß sie die Frau des Sohnes deines Herrn werden, so, wie Jehova geredet hat“ (1. Mose 24:50, 51).

    Im Haus herrscht große Aufregung. Der Diener bringt kostbare Geschenke für Rebekka, für ihre Mutter und für ihren Bruder heraus. Alle nehmen dann an dem vorbereiteten Mahl teil. Auf diese Weise wird gemäß dem herrschenden Brauch der Ehevertrag geschlossen (1. Mose 24:52-54a).

    Doch dann bitten Rebekkas Mutter und Bruder um einen Aufschub von mindestens zehn Tagen, bevor sie sie gehen lassen wollen. Der Diener dringt aber darauf, sofort abzureisen. Schließlich lassen sie Rebekka entscheiden. Sie rufen sie und fragen: „Willst du mit diesem Manne gehen?“ In diesem Moment hält der Diener seinen Atem an. Wird sie sogleich ihr Zuhause für einen Ehemann verlassen, den sie noch nie gesehen hat? Was wird sie antworten? Wird sie mitkommen und auf diese Weise zeigen, daß sie mit der Wahl Jehovas einverstanden ist? „Ich will gehen“, antwortet Rebekka. Keinen Aufschub, kein Zögern, keine Zweifel, keine Bedingungen! Was für ein bemerkenswertes Mädchen! (1. Mose 24:8, 54b-58). Rebekka ist nicht nur attraktiv, freundlich, hilfsbereit, fleißig und gastfreundlich, sondern sie ist auch entschieden, weitsichtig und hat einen tiefen Glauben. Da sie Jehovas führende Hand in dieser Sache erkennt, zögert sie nicht, in Übereinstimmung mit seinem Willen zu handeln. Sie weiß, daß ihr Großonkel Abraham Isaak in der Furcht des Allmächtigen erzogen hat; deshalb macht sie sich keine Sorgen darüber, wie sie als Ehefrau behandelt werden wird.

    Die junge Frau wird von ihrer Familie mit einem Segen verabschiedet: „O du, unsere Schwester, mögest du zu Tausenden mal zehntausend werden, und möge dein Same das Tor derer in Besitz nehmen, die ihn hassen.“ Ihre Amme und ihre Dienerinnen begleiten sie auf Kamelen (1. Mose 24:59-61).

    Inzwischen sind Tage vergangen. An einem kühlen Abend bemerkt Isaak, wie sich eine Karawane nähert. Zur gleichen Zeit erblickt Rebekka auch ihn. Sogleich gleitet sie graziös vom Kamel. Als ihr gesagt wird, wer der Mann sei, verschleiert sie sich und zeigt somit ihrem Bräutigam Unterwürfigkeit und Respekt. In der Tat, ein Mädchen, das bereitwillig Jehovas Leitung folgte und ohne Zweifel und ohne Fragen mit einem Diener in ein unbekanntes Land zu einem unbekannten Bräutigam gekommen ist, ist eine Frau, die es verdient, geliebt zu werden. Die Bibel berichtet darüber: „Er gewann sie lieb, und Isaak fand Trost, nachdem er seine Mutter verloren hatte“ (1. Mose 24:62-67).

    Rebekka erweist sich als die richtige Frau für Isaak. Ihre eifrige, lebhafte, aktive, unternehmungslustige Art macht ihn wieder glücklich, denn dadurch füllt sie die Leere aus, die der Tod seiner Mutter verursacht hat. Isaak hat auch noch viele Jahre nach seiner Hochzeit Gefallen an seiner geliebten Rebekka. Er hat Angst, sie zu verlieren. Als er durch eine Hungersnot gezwungen wird, bei den Philistern Wohnsitz zu nehmen, denkt er daran, daß er wegen Rebekkas Schönheit sein Leben verlieren könnte. Vielleicht würde ein Mann ihn töten wollen, um sie als Frau nehmen zu können. Um dem vorzubeugen, gibt er sie als seine Schwester aus (1. Mose 26:1 bis 11).

    Rebekka als Mutter

    Wie Sara bleibt Rebekka eine lange Zeit unfruchtbar. Isaak fleht ihretwegen oft zu Jehova. Schließlich, nach 20jähriger Ehe, schenkt sie ihm Zwillingssöhne, Esau und Jakob. Vor der Geburt weiß Rebekka schon, daß sie Zwillinge gebären wird. Ihre Schwangerschaft ist äußerst beschwerlich. „Wenn dem so ist, wozu bin ich denn am Leben?“ ruft sie aus, als sie fühlt, daß sich die Fetusse in ihrem Innern einander stoßen. Rebekka erhält von Gott die Verheißung, daß sich zwei Völkerschaften aus ihrem Innern trennen werden, daß die eine stärker sein wird als die andere und daß der Ältere dem Jüngeren dienen wird. Diese Verheißung verliert sie nicht aus den Augen (1. Mose 25:21-23).

    Nach der Geburt der Jungen setzt Rebekka ihre Hoffnungen auf Jakob, den sie mehr liebt als Esau. Dieser verschmäht nach einiger Zeit sogar sein Erstgeburtsrecht (1. Mose 25:28-34). Die Jahre vergehen, und es kommt der Tag, an dem Rebekka persönliche Schritte unternimmt, um im Einklang mit Jehovas prophetischer Verheißung zu handeln. Sie hört, daß ihr an Jahren fortgeschrittener und schon blinder Mann Isaak seinen erstgeborenen Sohn Esau herbeiruft. Bevor Isaak stirbt, möchte er seinen Nachfolger auswählen und segnen. In Vorbereitung für den Segen sendet Isaak Esau hinaus, um ein Stück Wild zu töten und daraus für ihn ein schmackhaftes Mahl zu bereiten (1. Mose 27:1-4).

    Da Rebekka weiß, daß Jehova nicht Esau für den Segen auserwählt hat, versucht sie, den begehrten Segen für Jakob zu sichern. Während Esau ein Stück Wild jagt, gibt sie Jakob Anweisungen, wie er den Segen, der rechtmäßigerweise ihm gehört, erlangen kann. Jakob protestiert, denn er fürchtet, daß ihn sein blinder Vater beim Berühren erkennen und ihn dann verfluchen würde. Aber Rebekka ist entschlossen wie immer. „Auf mich komme der dir zugedachte Fluch, mein Sohn“, sagt sie vertrauensvoll. „Nur höre auf meine Stimme.“ Dies tat Jakob dann auch (1. Mose 27:5-14).

    Danach gibt Rebekka Jakob Kleidung von Esau zum Anziehen, die den Geruch des Waldes, des Feldes und der Erde an sich hat. Sie legt auch weiche, seidige Felle junger Ziegenböckchen über Jakobs glatte Hände und über seinen glatten Hals, damit Isaak glaubt, er fühle Esaus Hände. Jakob kommt mit dem schmackhaften Mahl, das seine Mutter bereitet hat, zu Isaak. Rebekkas Plan gelingt. Jakob erhält den Segen seines Vaters und wird somit als rechtmäßiger Erbe Isaaks und Abrahams eingesetzt (1. Mose 27:15-29).

    Später, als Rebekka von Esaus Plan, Jakob zu töten, erfährt, unternimmt sie entschlossen wieder etwas, um Jakob zu helfen. Sie ermuntert Isaak dazu, Jakob in ihr Heimatland zu schicken, um sich eine Frau zu suchen, was Isaak dann auch tut. Rebekka weiß, wie wichtig eine gute Frau für Jakob ist. Ihr und auch Isaak hat Esau großen Schmerz bereitet, dadurch, daß er sich zwei Frauen von den verhaßten Kanaanitern genommen hat (1. Mose 26:34, 35; 27:41-46; 28:1-5).

    Rebekka muß Jakob nach seinem Weggang sehr vermißt haben. Vielleicht hat sie gehofft, daß er bald wieder zurückkehren würde. Aber Jakob blieb 20 Jahre lang fort. Die Bibel berichtet nichts davon, daß Rebekka ihren geliebten Sohn noch einmal wiedergesehen hat. Wenn nicht, welche Freude wird es für Rebekka und Jakob sein, sich nach der Auferstehung wiederzusehen! Wie begeisternd wird es für Rebekka sein, von ihrem großen Vorrecht zu erfahren, ein Bindeglied zu dem verheißenen Messias oder Christus gewesen zu sein!

    Ja, die schöne Rebekka, die rege und entschlossen war und die Jehovas Wohlgefallen erlangt hatte, ist heute ein gutes Beispiel für junge Mädchen, Ehefrauen und Mütter. Ihr Glaube war in der Tat lobenswert.

  72. Thom sagt:

    Das Ergebnis des Abfalls: der Verfall des Menschen endet im Gericht

    Schließlich finden wir Kraft und Stärke hienieden, das Ergebnis des Abfalls, da die Söhne Gottes ihren ersten Zustand nicht bewahrten, und Gott vollzieht das Gericht, anstatt noch länger mit dem Menschen durch das Zeugnis Seines Geistes in Gnaden zu rechten, was seine bestimmte Zeit hat. Der Gehorsam des Glaubens ist die Sicherheit des gewarnten Überrests, aber der Grundsatz der Entartung wirkte weiter, trotz des Zeugnisses, und wirkte auf die Erfüllung des Zeugnisses, das er verachtete. Der Mensch wurde schlechter und schlechter, und die Schöpfung Gottes war total verderbt und voller Gewalttat – das sind die zwei universellen Wesenszüge des wirkenden Eigenwillens ohne Gott. Was den Menschen betrifft, so kam jetzt ans Licht, als er sich selbst überlassen wurde (denn außer dem gnädigen Zeugnis wurde er vor der Sintflut so gelassen), daß alles Gebilde der Gedanken seines Herzens nur böse war den ganzen Tag. Gott erschafft und vernichtet; Er ruft und bereut nicht. Die Schöpfung war völlig verderbt, und Gott vertilgt sie überall wo ein Hauch des Lebens ist. Das Zeugnis dieser Dinge ist überall unter die Heiden ausgegangen. Hier haben wir einen genauen, obwohl kurzen Bericht über sie, um soweit wie erforderlich zu zeigen, was der Mensch war und ist, und wie die Wege Gottes mit ihm sind.

    Der Weg des Heils durch das Gericht hindurch

    Inmitten des Verfalls und des Gerichts weist Gott auf den Weg des Heils durch das Gericht hin. Der von Gott belehrte Überrest zieht den Nutzen daraus. Die Wasserflut wird über die Welt der Gottlosen gebracht. Bis dahin waren keine besonderen Verfahren mit dem Menschen gewesen, obwohl der Same des Weibes verheißen, Opfer eingeführt und Zeugnis gegeben worden waren. Es war der Mensch, der in Bosheit vor Gott wandelte – es gab kein Herausrufen, kein Gesetz, kein Gericht. Die Welt, der Mensch (außer Noah und seiner Familie) wurden gerichtet, und ihre Taten wurden unter einer überwältigenden Flut verborgen. Das Gericht Gottes ist vollzogen worden; aber Er gedenkt Seiner Barmherzigkeit.

    Die Geschichte der neuen Erde

    In 1.Mo 9 beginnt die Geschichte der neuen Erde. Gott segnet die Erde mehr als früher; und die Antwort auf den lieblichen Geruch des Brandopfers versichert der Welt, daß sich eine weltumspannende Sintflut nie mehr ereignen wird. Gott errichtet in diesem Sinne einen Bund mit der Schöpfung. Die Regierung wird der Hand des Menschen übergeben, und der Tod beginnt ihn mit Nahrung zu versorgen. Es scheint mir nicht, daß es vordem Regierung oder Götzendienst gegeben hat. Es gab Sünde wider Gott, unbeherrschte Gewalttat widereinander und Verderbtheit, die zwei beständigen Merkmale der Sünde unter den Menschen, und sogar bis zu einem gewissen Grade bei Satan. Gott sorgte für Seine Schöpfung in Barmherzigkeit, aber bei Noah wurden neue Grundsätze an den Tag gebracht. … Das bedeutet, daß Gott Sich in Gnade bindet, so daß der Glaube eine feste Grundlage hat, auf die er rechnen kann.

    Regierung in der Hand des Menschen

    Noch ein sehr wichtiger hier eingeführter Grundsatz war der an zweiter Stelle erwähnte – Regierung in der Hand des Menschen. Der Bund war sicher, denn Gott ist treu, wenn Er Sich bindet. Regierung war den Händen des Menschen anvertraut. Doch ach! diese neue Prüfung hat bald dasselbe Ergebnis wie schon vordem. Die dem Noah anvertraute Regierung verliert sofort Ihre Ehre. Unter der Barmherzigkeit Gottes, erhält die Erde durch landwirtschaftliche Fürsorge Erleichterung (wie Lamech kundgetan hatte), durch ihre Früchte wird sie dem Noah aber zum Fallstrick, der sich betrinkt, und sein eigener Sohn entehrt ihn, auf dessen Geschlecht der Fluch demzufolge fällt. Dies wird im Hinblick auf das Israel feindliche Volk gegeben, das der Mittelpunkt der irdischen Regierung Gottes ist, und im Hinblick auf die Beziehungen Gottes mit dieser Familie.

    Ein Anfang nach neuen Grundsätzen

    In diesen Kapiteln wird mit der alten Erde Schluss gemacht, und die neue beginnt nach neuen Grundsätzen. Diese besteht bis zum Gericht durch Feuer. In Adam und Kain wird das Versagen der alten Welt und Gottes Gericht über sie dargestellt. Jetzt beginnen das besondere Gericht und der besondere Segen in Verbindung mit Israel sichtbar zu werden, denn wir sind hier immer noch auf Erden. Der historische Lauf der Familie Noahs wird in diesen zwei Punkten, dem Segen und dem Fluch, in Sem und Ham dargestellt. Dies ist Gottes Überblick über die neue Welt in ihren drei Häuptern Sem, Ham und Japhet, und zwar in einem kurzen Bericht darüber, was ihre Stellung auf Erden kennzeichnet. Ihre ganze Geschichte wird in einigen wenigen Worten dargestellt. Wie mächtig ist das Wort in allem! Der, welcher allesweiß, kann alles kurz und sicher darstellen.

  73. Thomas sagt:

    Auf einer anderen Website heißt es dazu:

  74. 1.Mose 32:4 – 36:43
  75. „Und Jakob sandte Boten vor sich her zu seinem Bruder Esau, in das Land Seir, das Gebiet Edom“ (V. 4).

    Er hatte Angst, bei dem Gedanken an ein Zusammentreffen mit seinem Bruder, und das nicht ohne Grund. Jakob hatte, in Esau’s Augen, sehr böse mit ihm gehandelt, und sein Gewissen war unruhig. Aber anstatt sich vertraulich in die Arme Gottes zu werfen, greift er von neuem zu seinen gewöhnlichen Mitteln, um den Zorn Esaus abzuwenden: Er macht Pläne. Er versucht Esau zu beschwichtigen, anstatt sich auf Gott zu stützen und Seinen Beistand zu erbitten.

    „Und die Boten kehrten zu Jakob zurück und sprachen: Wir sind zu deinem Bruder, zu Esau, gekommen, und er zieht dir auch entgegen und vierhundert Mann mit ihm. Da fürchtete sich Jakob sehr, und ihm wart angst… “ (V. 7,8)

    Jakob beginnt sofort Pläne zu machen.

    „…Er teilt sein Volk und Vieh“, daß wenn „…Esau über das eine Lager kommt und es chlägt, dann wird das übriggebliebene Lager entkommen können“ (V. 8,9).

    Anstatt sich in die Arme Gottes zu werfen, war Jakobs erster Gedanke immer ein eigener Plan. Darin finden wir eigentlich ein genaues Bild von dem Herzen des Menschen. Zwar wendet er sich an den Herrn, nachdem er seinen Plan gemacht hat, und fleht zu ihm, dass Er ihn von der Hand Esaus retten möge; doch kaum ist sein Gebet beendet, kehrt er auch schon wieder zu seinen Anordnungen zurück.

    Man kann nicht beten und gleichzeitig Pläne machen. Wenn ich einen Plan mache so stütze ich mich darauf. Wenn ich aber bete, so sollte ich mich ausschließlich auf Gott stützen. Diese beiden Dinge sind daher völlig unvereinbar. Gott will auch nicht, dass ich ihn bitte, meine Pläne und meine Mittel gutzuheißen und zu segnen, sondern Er will, dass ich mich Seinen Händen ganz anvertraue, damit Er für mich alles tut.

    Obwohl Jakob zu Gott gebetet hatte, dass Er ihn von der Hand seines Bruders befreien möge, konnte ihn das doch offenbar nicht beruhigen, denn er versuchte Esau doch noch durch ein Geschenk zu versöhnen. Er setzte sein Vertrauen auf das Geschenk und nicht auf Gott allein.

    Hatte Jakob sein Gebet ganz vergessen? Machte er aus seinem Geschenk einen Gott? Setzte er mehr Vertrauen auf Vieh als auf Gott, dessen Hände er sich soeben noch anvertraut hat?

    Wir brauchen nur kurz in unsere Herzen blicken und feststellen, daß auch wir uns einbilden oder selbst gerne einreden möchten, dass Gott unsere Stütze ist, während wir in Wirklichkeit unser Vertrauen auf unsere eigene Weisheit oder auf irgendeine von uns selbst zusammengestellte Methode setzen.

    Wir müssen wirklich mit allem, was aus dem eigenen Ich hervorkommt, am Ende sein, ehe Gott sich offenbaren kann. Leider sind wir oft sehr zufrieden mit uns selbst, wenn wir alle erlaubten Mittel angewendet und den Segen Gottes auf sie herab gefleht haben. Wir müssen verstehen lernen, dass „alles Fleisch Gras ist, und alle seine Anmut wie die Blume des Feldes“ (Jes. 40,6).

    Nachdem Jakob alle seine klugen Maßnahmen getroffen hatte, „blieb er alleine zurück“ (V. 25).

    Hier begann ein Wendepunkt in der Geschichte Jakobs. Allein gelassen zu sein mit Gott, das ist der einzige Weg, uns selbst und unsere Wege zu erkennen. Es hängt wenig davon ab, was wir oder andere Menschen von uns halten. Die wichtige Frage ist was Gott von uns denkt, und um das zu erfahren, müssen wir mit Gott allein gelassen sein, fern von der Welt, fern vom Ich, fern von allen Gedanken, Urteilen, Einbildungen und Überlegungen der Natur, allein mit Gott. Bis wir zu dem Punkt gelangen wo wir Gott nicht mehr los lassen wollen – „Ich lasse dich nicht los“.

    Jakob empfing den neuen Namen „Israel“ nachdem seine Hüfte angerührt worden war und er so erfahren und anerkannt hatte, daß er ein schwacher Mensch war. Er geriet in einen Zustand, in dem Gott alleine genügen konnte. Es blieb ihm daher nichts übrig, als sich an den zu klammern, der allmächtig ist.

  76. Thomas sagt:

    In einem biblischen Nachschlagewerk heißt es dazu:


    Kapitel 32-36
    Bei der Rückkehr Jakobs begegnen ihm Engel Gottes. Er empfängt einen neuen und wunderbaren Beweis der mächtigen und gnädigen Fürsorge Gottes, was ihn an Bethel hätte erinnern sollen. Dies beseitigt aber nicht seine Furcht. Erneut muß er die Mittel des Unglaubens gebrauchen, und er sendet Weiber und Kinder und viele Geschenke voraus, um Esau zu beschwichtigen; seine Kraft lag aber nicht darin. Gott wollte ihn nicht in den Händen Esaus lassen, sondern Er verfährt Selbst mit ihm. Er rang mit ihm, gleichzeitig hält Er seinen Glauben in dem Kampf aufrecht; und nachdem Er ihn seine Schwachheit spüren läßt, und zwar für sein ganzes Leben, gibt Er ihm in der Schwachheit die Stellung und das Teil eines Siegers. Er ist ein Fürst bei Gott und obsiegt bei Gott und bei Menschen – es ist ein Sieg im Ringen mit einem Gott, der mit ihm handelt; es besteht aber keine Offenbarung von Ihm noch Gemeinschaft mit Ihm.
    Das Verfahren Gottes mit einer Seele, die nicht mit Ihm wandelt
    Dies ist ein wunderbarer Schauplatz: das Verfahren Gottes mit einer Seele, die nicht mit Ihm wandelt. Es ist jedoch nicht die ruhige Gemeinschaft Abrahams mit Jehova: Abraham verwendet sich führbittend für andere, anstatt für sich zu ringen. So auch, obwohl Er Jakob einen Namen gibt und insoweit seine Beziehung mit Ihm anerkennt, offenbart Er Jakob nicht Seinen Namen, wie Er es dem Abraham getan hatte. Jakob gebraucht auch weiter seine betrügerischen Wege, denn er dachte gar nicht, nach Seir zu gehen, wie er gesagt hatte. Er wird aber von Esau wie von Laban befreit, und er läßt sich schließlich in Sichem nieder, indem er dort Ländereien kauft, wo er ein Fremdling hätte bleiben sollen. Gott bringt ihn von dort weg, aber durch sonderbare und demütigende Umstände; doch bewahrt ihn der Schrecken Gottes, der auf den Nationen ist. Er ist noch nicht zu dem Punkte zurückgekehrt, wo Gott ihm Seine Verheißungen gegeben und den Segen zugesichert hatte; das war Bethel. Hier konnte er immerhin einen Altar bauen und gleichzeitig den Namen gebrauchen, der seine eigene Stellung erhöhte und der den Boden des ihm gewährten Segens einnahm; gewiss war das eine Glaubenstat, die sich aber auf den Segen beschränkte, anstatt sich zum Segensspender emporzuheben. Dies zu tun, dazu war er noch nicht recht fähig. Gott hatte es mit ihm zu tun, und in einem gewissen Maße dachte er an Gott, aber eine richtige Gemeinschaft war nicht da; so geht es auch uns in einem ähnlichen Falle. Und doch führt Gott ihn voran und heißt ihn jetzt, zu dem Orte hinaufziehen, von dem er ausgegangen war, und dort einen Altar zu bauen, wo er einen Bund mit Gott eingegangen war, mit dem treuen Gott, der auf dem Wege mit ihm gewesen war, auf dem er gewandelt war. Aber welche Entdeckung wird hier gemacht! Er muß nun Gott Selbst begegnen, und zwar nicht einfach in einem Verfahren zu seinem Wohle – dabei war Gottes Name immer noch unbekannt, es war noch keine volle Offenbarung von Ihm. Und dies ist ein großer Unterschied. Jetzt muß er Ihm begegnen.
    Es fällt ihm ein – er wusste es wohl, obwohl er es nicht beachtete, bevor er Gott begegnen musste -, daß es falsche Götter in seiner Familie gab. Das Zusammentreffen mit Gott Selbst – nicht in einem verborgenen und geheimnisvollen Ringen, sondern sozusagen von Angesicht zu Angesicht – bringt alles ans Licht. Er reinigt sich, die falschen Götter werden beseitigt, und er zieht nach Bethel hinauf. Dort offenbart Sich Gott ihm offen, ungebeten tut Er ihm Seinen Namen kund wie dem Abraham und verleiht ihm wieder den Namen Israel, als ob er ihn vordem nicht empfangen hätte. Rahel gebiert den, der der Sohn der Not seiner Mutter war, jedoch der Sohn der Rechten seines Vaters (ein bemerkenswertes Vorbild von Christo, dem Herrn), denn das ist bildlich die Festigung der Verheißung in Kraft in seiner Person, obwohl der frühere Stand Israels, den Rahel darstellte, verschwinden muß; ihr Gedächtnis aber wird im Lande bewahrt. Die abtrünnige Welt in Macht; Die Erben der Verheißung als Pilger auf der Erde Die abtrünnige Welt entfaltet sich mit Macht, während die Erben der Verheißungen immer noch arme Pilger auf Erden sind. Dieses letzte ist ein unterscheidender Punkt der Offenbarung.

  77. Thomas sagt:

    In einem biblischen Nachschlagewerk heißt es dazu:


    Kapitel 37-47
    Joseph, der Geliebte des Vaters, in Erniedrigung
    Was mit Beginn von Kapitel 37 folgt, ist die interessante Lebensgeschichte Josephs, der sogar Kinder bereitwillig zuhören, obwohl ihnen all die Schönheiten unbekannt sind, die der Gläubige, der Jesum kennt, dort findet, und der Ihn darin bildlich dargestellt, erkennt: denn in dem, was Ihn offenbart, liegt eine innere Schönheit für das Herz, das noch nicht verhärtet ist. Joseph ist, wie es in seinen Träumen geoffenbart wird (der Glaube allein konnte das so erkennen), in den Ratschlüssen Gottes der Erbe der Herrlichkeit und das Haupt der ganzen Familie. Seine Brüder sind eifersüchtig darauf, um so mehr, da er der Geliebte seines Vaters ist. Er wird von seinen Brüdern an die Nationen verkauft, und dem Bilde nach wird er, anstatt getötet zu werden, wie es die Juden mit dem wahren Joseph taten (da dies nicht möglich war), als tot ausgegeben.
    Unterdessen fällt Juda in jede Art Schande und Sünde, was ihn aber des königlichen Geschlechtsregisters nicht beraubt. Joseph wird unter den Nationen erniedrigt, durch falsche Beschuldigungen wird er ins Gefängnis geworfen. „Man presste seine Füße in den Stock.“ Das Eisen dringt in seine Seele: „Bis zur Zeit, da sein Wort eintraf; das Wort Jehovas läuterte ihn“. Alle Gewalt ist Joseph in seiner Erhöhung gegeben worden Er erhebt sich aus seiner Erniedrigung und wird nun, seinen Brüdern unbekannt, zur Rechten des Throns erhöht, und die Verwaltung der ganzen Macht über die Nationen wird ihm übergeben. In seiner Erniedrigung war er der Ausleger der Gedanken und Ratschlüsse Gottes; in seiner Erhöhung verwaltet er mit Macht derselben Weisheit gemäß, und er zwingt alles unter die unmittelbare Gewalt dessen, der auf dem Throne saß.
    Buße und Demütigung bringen Segen durch den einst Verworfenen
    Gleichzeitig bietet sich uns ein anderer Schauplatz. Durch die Hungersnot gezwungen, werden seine Brüder, die ihn verwarfen, auf dem Wege der Buße und der Demütigung dazu gebracht, endlich denjenigen in der Herrlichkeit anzuerkennen, den sie einst verworfen hatten, als er mit ihnen verbunden war. …. Das aber bringt alle Brüder in Verbindung mit Joseph.
    Schließlich werden Jakob und seine Familie als ein abgesondertes Volk in das allerbegünstigtste Land von allen gesetzt, das sich unter der Macht des Thrones des großen Königs befand. Nichts kann ergreifender sein als das Verhalten Josephs seinen Brüdern gegenüber; ich muß aber diese Betrachtungen den Herzen meiner Leser überlassen, indem ich sie so weit unter den köstlichen Einfluss des Heiligen Geistes stellen möchte, wie meine Herzenswünsche es zu tun vermögen. Der rasche Überblick, den ich gegeben habe, verleiht dem Vorbild eine deutlichere Anwendung, als es mehr Einzelheiten tun würden, und das ist es, was hier von tiefstem Interesse ist.
    Joseph offenbart sich seinen Brüdern in Herrlichkeit und Gnade
    Es sei hier nur bemerkt, daß die Reue hier unmittelbar mit der Verwerfung Josephs verbunden ist; diese wird dem Gewissen der Brüder auferlegt…..
    Ihr Gewissen wird völlig überführt, und sie gehen auf alle Umstände seiner Verwerfung zurück. Nur allmählich offenbart sich Joseph, und zwar mit vielen Herzensübungen, die sein Handeln in seinen Brüdern bewirkt. Zum Schluss wird Juda in Verbindung mit Benjamin hervorgehoben. Wenn sich Juda die Trauer Israels in Verbindung mit Benjamin und dem Verlust Josephs zu Herzen nimmt und sich selbst für ihn einsetzt, da geschieht es, daß sich Joseph in seiner Herrlichkeit ihnen als ihr Bruder offenbart; es ist eine liebliche Szene. Gottes Kinder und die Welt
    Es ist ergreifend zu bemerken, daß Jakob, als er dem Pharao vorgestellt wird (obwohl er zugibt, daß sein Leben, verglichen mit dem Leben seiner Väter, ein trauriges gewesen war) – selbst ein verachteter Hirt -, den Monarchen des ganzen Landes segnen kann, und „ohne jeden Widerspruch wird das Geringere von dem Besseren gesegnet“. Das geringste und zögerndste der Kinder Gottes hat den Vorrang und ist sich dessen vor den angesehensten Menschen der Welt bewusst. Israel ist, in Verbindung mit einem auferstandenem Heiland, in Gnade gesegnet
    Das Hinabziehen nach Ägypten war gottgewollt: so haben wir hier Israel, wie es Gottes Zeit abwartet, sogar während es bedrängt wird, nicht aber als Verbannter und Umherwandernder als Folge des Ungehorsams. Beides ist wahr. Man beachte, daß Gott ihm als der Gott Isaaks, seines Vaters (nicht Abrahams), erscheint: seine Segnung fällt unter den auferstandenen Christus. Durch die Verwerfung Christi hat Israel alles, was auf Verheißungen beruhte, verloren; Gott kann Sich aber in reiner Gnade in Verbindung mit einem auferstandenen Heiland für ihn einsetzen und die Verheißungen, Seiner eigenen Treue gemäß, erfüllen, und so ist es sinnbildlich auch hier. Deshalb wird Israel trotz allem gesegnet, obwohl es lange bedrängt und ein Fremdling war. Wenn er in Verbindung mit Joseph steht, ändert sich der Schauplatz; das bedeutet, daß er dank seiner Verbindung in der Welt mit einem verherrlichten Christus, der ihm dort geoffenbart wird, das Beste des Landes erhält, das in eine weltweite Ordnung und Unterwürfigkeit unter Pharao, dem es gehört, gebracht wird, den Joseph vertrat und dessen Gewalt er darüber ausübte. Beerseba, die Grenze Israels – von da an war er ein Fremdling – ist der Ort dieser Offenbarung Gottes. Man kann nicht umhin, in der Lebensgeschichte Josephs eines der bemerkenswertesten Vorbilder des Herrn Jesu zu sehen, und zwar in vielen Einzelheiten der Wege Gottes in bezug auf die Juden und die Nationen.

  78. Thomas sagt:

    Auf einer anderen Website heißt es dazu:

  79. 1.Mose 41:1 – 44:17
  80. … beschreibt eine dramatische Wende im Leben Josephs. In der letzten Woche sahen wir, wie Joseph von seinen Brüdern verraten wurde, seinem Vater als Tod ausgegeben wurde und zuerst als Sklave in Potifar’s Haushalt diente und dann als unschuldiger Häftling in einem Ägyptischen Gefängnis landete. In dieser Parasha werden wir sehen, wie er aus dem Gefängnis direkt an den Thron Pharao’s katapultiert wird. Pharao bekommt von Gott einen besorgniserregenden Traum geschenkt, aber keiner seiner Magier und Traumdeuter ist in der Lage dem ägyptischen Herrscher diesen Doppeltraum auszulegen.

    Der Mundschenk des Pharaos erinnert sich dann an diesen Hebräer namens Joseph welcher ihm vor über zwei Jahren im Gefängnis sein Schicksal exakt vorher gesagt hatte. Joseph wird vor Pharao gebracht und legt diesem dann nicht nur seinen Traum aus, sondern gibt ihm darüber hinaus weise Ratschlage, wie die Politik des ägyptischen Weltreiches für die nächsten 14 Jahre zu gestalten sei. Pharao erkennt, daß in diesem jungen Mann Joseph der Geist Gottes innewohnt und macht ihn zum zweiten Mann im Staat. Als dieser wird Joseph dann nicht nur die Geschicke des Ägyptischen Weltreiches lenken, sondern Errettung für das Haus Jakobs bringen.

    Dem Messias Ben Joseph ist alle Macht übergeben.

    … Joseph war wie Jesus seinem Vater völlig untertan (Joh. 8:35) und war darum gehaßt von seinen Brüdern (Joh. 15:24-25). ….

    Als Joseph aus dem Gefängnis vor den Thron des Pharao gerufen wird und dort zu ungeheurer Macht gelangt, … Auch Joseph predigte gewissermaßen seinen Mitgefangenen, indem er diesen ihre Träume auslegte. Nach seiner Traumdeutung veränderte sich seine Position jedoch dramatisch:

    Und zu Joseph sagte der Pharao: Nachdem dich Gott dies alles hat erkennen lassen, ist keiner so verständig und weise wie du. Du sollst über mein Haus sein, und deinem Mund soll mein ganzes Volk sich fügen; nur um den Thron will ich größer sein als du. Und der Pharao sagte zu Joseph: Siehe, ich habe dich über das ganze Land Ägypten gesetzt. Und der Pharao nahm seinen Siegelring von seiner Hand und steckte ihn an Josephs Hand, und er kleidete ihn in Kleider aus Byssus und legte die goldene Kette um seinen Hals. Und er ließ ihn auf dem zweiten Wagen fahren, den er hatte, und man rief vor ihm her: Werft euch nieder! So setzte er ihn über das ganze Land Ägypten. Und der Pharao sprach zu Joseph: Ich bin der Pharao, aber ohne dich soll kein Mensch im ganzen Land Ägypten seine Hand oder seinen Fuß erheben!

    In diesem obigen Abschnitt geht es um zwei Personen un ihr Verhältnis zueinander: Joseph und Pharao – oder Jesus und der Vater im Himmel. Pharao mit Gott zu vergleichen scheint zunächst etwas gewagt, jedoch sollte man bedenken, daß der Pharao in seinem damaligen Reich ein Herrscher-Gott war, welcher nicht nur Gehorsam, sondern auch göttliche Anbetung forderte.

    Dieser Herrscher-Gott Pharao erhob Joseph nun auf den zweiten Platz im Ägyptischen Weltreich. „Ich habe Dich über das ganze Land Ägypten gesetzt.“ Pharao gab ihm darüber hinaus seinen Siegelring, d.h. er gab ihm die Autorität, alle Entscheidungen in seiner „göttlichen“ Autorität zu fällen. Alle Ägypter mußten sich wie vor Pharao so auch vor Joseph niederwerfen. Alles was Joseph sagte hatte zu geschehen, sein Wort war gleich dem Wort des Pharaos. „…und deinem Mund soll mein ganzes Volk sich fügen.“ Er wurde in königlichen Schmuck und Gewändern gekleidet. Und nicht nur das, sondern ohne den Willen von Joseph konnte im Reich des Pharao nichts mehr geschehen. „…ohne dich soll kein Mensch im ganzen Land Ägypten seine Hand oder seinen Fuß erheben!“

    Nach außenhin gab es also keinen Unterschied mehr zwischen Joseph und Pharao. Wer mit Joseph konfrontiert wurde, wurde dadurch auch mit der ganzen Macht des Pharaos konfrontiert.

    ..auch Joseph einen neuen (ägyptischen) Namen erhalten. Pharao nannte ihn „Zafenat-Paneach“ was so viel bedeutet wie: „Gott spricht – er lebt“ Gott spricht – . …Pharao gab Joseph die Tochter eines Götzenpriesters, eine Heidin zur Frau – …

  81. Thomas sagt:

    In einem biblischen Nachschlagewerk heißt es dazu:


    Kapitel 48-50
    Joseph als Erbe in Kanaan
    Schließlich sehen wir in Kapitel 48 neben dem prophetischen Charakter – der so wichtig in der Geschichte Israels ist – Joseph als den Erben, indem ihm das doppelte Teil (ein Merkmal des Ältesten, des Erben des Vaters, bei den Juden) gegeben wird (siehe 1.Chr 5,1.2), und nicht nur als Erbe, sondern als Erbe in Kanaan – der Erbe Jakobs dort, wo Rahel gestorben war: das heißt dort, wo Israel als der jüdische Geliebte Gottes, versagt hatte und weggetan war. Auch hier wird alles nach dem Vorsatz und dem Ratschluß Gottes geordnet, nicht nach der Natur; in seinen Kindern besitzt Joseph als Erbe das Teil, das durch Macht der Hand des Feindes entrissen wurde, denn nach seiner Verwerfung ist Joseph allezeit Christus, wie Er verherrlicht und dann Erbe der Welt ist.
    Die Bürgschaft Israels Wiederherstellung im Lande; Gottes Langmut mit Bösem Dann haben wir das Los der Kinder Jakobs und zwei Tatsachen, das Begräbnis Jakobs und das Gebot betreffs der Gebeine Josephs, die als eine gewisse Bürgschaft für die Wiederherstellung Israels gegeben werden; und daneben, was dem Abraham in einem fremden Lande gesagt und scheinbar preisgegeben worden war, während die Geduld Gottes noch die Ungerechtigkeit der Amoriter ertrug – eine Langmut, die nur dann zuschlägt, wenn es unmöglich ist, das Böse länger zu ertragen (Kap. 49. 50).

    Die Gottesfurcht, wie in Joseph, die wahre Grundlage der Macht und des Segens
    Persönlich war Joseph gottesfürchtig von Anfang bis zum Ende: ein mächtiger Grundsatz und die wahre Grundlage der Macht. Welcherart seine Herrlichkeit auch ist, er vergisst Kanaan nicht noch die irdische Verheißung – er sendet seine Gebeine dorthin: auch Christus hat es nicht vergessen. Als Israel gegangen war, vergibt also Joseph seinen Brüdern das Böse, und er versorgt sie mit seinen Reichtümern.

  82. Jule sagt:

    ein sehr schönes biblisches Drama zu Joseph hier direkt auf der Seite der Gesellschaft zum Herunterladen:

    Leben retten in einer Zeit des Hungers

    Aber es gibt noch ein wesentlich älteres Drama, das mal auf einem BZK aufgeführt worden ist:

    „Wie barmherzig bist du?“

    Wir haben es noch auf einer sehr alten AudioCasette. Dieses Drama hat mich sehr betroffen gemacht!

    Die Tonqualität ist zwar mehr als schlecht – aber das Drama und die Umsetzung, wie es uns und unser tägliches Leben betrifft, ist wirklich toll! Ich kannte das Drama bisher nicht, muss eins von denen sein, die Thom noch zu DDR-Zeiten vor dem Überspielen gerettet hat. Gut, dass er damals die Kosten dazu nicht gescheut hat. Es lohnt sich wirklich, über die schlechte Tonqualität hinwegzusehen und es bis zum Schluss anzuhören!!!

    Nachdem Joseph seinen Brüdern verziehen und seinen Vater und die ganze Famiie nach Ägypten geholt hat, wird in eine Familie eingeblendet, die grosse familiäre Probleme hatte und nun bemüht ist, alles wieder in Ordnung zu bringen.

    Besonders interessant hier der Aspekt, dass jeder Einzelne in gewisser Form Schuld an dem Dissaster trägt – auch die Eltern und auch ganz besonders der Vater, wie er im Nachhinein erkennt.

    Die Mutter war zu barmherzig. Geht das denn überhaupt? Kann man zu barmherzig sein? Der Ehemann lässt den Bibeltext lesen, dass Jehova zwar barmherzig und gnädig ist, aber keinesfalls Straffreiheit gewährt. Dass es eine Grundlage fùr das Erweisen von Barmerzigkeit geben muss – der Sünder muss seine Sünden bereuen, bekennen und lassen. Bevor wir gottgefällige Barmherzigkeit bekunden, muss dies deutlich erkennbar sein. Ansonsten enthalten wir unseren Kindern die nötige liebevolle Zucht vor, die ihnen hilft, auf den rechten Weg umzukehren.

    Der Ehemann und Vater warf sich selbt vor, dass er sich nicht genügend um die geistigen Bedürnisse der Familie gekümmert hatte – und sich nicht die Mühe gemacht hatte, zu hinterfragen, warum sein Sohn damals so schlecht gehandelt hatte. Ausserdem erkannte er, dass es verkehrt ist, seine beiden Söhne gleich zu behandeln, von beiden das Gleiche zu erwarten – denn jeder ist halt für sich ein Individium und muss daher auch individuell behandelt werden.

    Mir hat die offene und ehrliche Art und Weise gefallen, wie der Familienvater bemüht war, das Problem im Lichte der Bibel zu analysieren und auf eine Weise zu lösen, die Jehova alle Ehre machen würde. Ausgangsbasis war das, was sie zuvor gemeinsam über Joseph in der Bibel gelesen hatten und ein Vortrag über Barmerzigkeit, den bis auf Dieter alle Famiienmitglieder vor einigen Wochen in der Versammlung gehört und über den alle (jeder für sich) nachgedacht hatten.

    Schön, dass sie alle so offen und ehrlich über alles sprechen konnten, obwohl jeder von ihnen dabei bei sich an einen Punkt kam, wo es sehr weh tat.

    Ein sehr schönes Beispiel für jeden Einzelnen von uns heute!

  83. Jule sagt:

    Hier ein sehr schönes biblisches Drama zu Noah – direkt auf der Seite der Gesellschaft zum Herunterladen:
    „Jehovas Strafgereicht an den Gesetzlosen“

    Wir persönlich haben noch ein wesentlich älteres Drama dazu auf Adiocasetten:

    „Bleibt besonnen und baut weiterhin mit dem größeren Noah“

    Ach ja, das waren noch Zeiten – als die Dramen nicht nur reine biblische Hörspiele waren – sondern noch vorher und nachher einen Bezug zu uns heute hergestellt haben.

    Das Drama ist vom Hörspiel her das gleiche, wie das auf der Seite der Gesellschaft. Leider hat das alte, was wir noch aus DDR-Zeiten auf Casette haben, wieder mal eine sehr schlechte Tonqualität. Naja, Casetten waren ja auch nicht für die Ewigkeit gemacht.

    Interessant, dass dieses Hörspiel vor 1975 gemacht und aufgeführt wurde und damit eigentliche jeder Vorwurf, die Zeugen Jehovas hätten immer propagiert, Harmagedon käme 1975, hinfällig ist.

    Das Drama fängt damit an, dass sich zwei Verkündiger mit einem Ältesten unterhalten und ihrer Besorgnis Ausdruck verleihen, dass viele ihrer Brüder scheinbar die Dringlichkeit aus den Augen verloren zu haben scheinen. Der Bruder fragt sie, ob es für sie einen Unterschied machen würde, ob Harmagedon jetzt schon kommt, oder ob Jehova es noch für viele Jahre in die Zukunft schieben würde. Die beiden Verkündiger verneinen das, „denn wir haben uns ja entschieden, Jehova für immer zu dienen – nicht nur für eine bestimmte Zeit“.

    Eigentlich eine klare Sache für alle diejenigen, die so auf das Datum fixiert waren: „wir legen uns auf kein Datum fest, es kann sein, dass es länger dauert, als wir angenommen hatten, aber es kommt bestimmt und wir werden Jehova dienen, egal wie lange es dauert“.

    Bei dem Drama, was wir auf der Seite der Gesellschaft herunterladen können fehlt zwar der persönliche Bezug, aber dafür ist die Tonqualität deutlich besser 😉 und außerdem kommt nach der Sintflut noch ein kleiner Teil mit Lot – da Jehova auch dort ein Strafgericht an den Gesetzlosen vollzogen hat.

    Ein wunderschönes Hörspiel, was so richtig die Phantasie anregt. Unfassbar, was die lieben Brüder so alles aus einigen kurzen Versen der Bibel herausholen können.

    Da ist die Nichte, die sich so gesegnet fühlt, weil „ein Sohn Gottes“ sie zur Frau haben will und die Noahs Rat entschlossen in den Wind schlägt. Immerhin bekommt sie durch diese Ehe doch die Möglichkeit, den vorhergesagten Samen hervorzubringen, immerhin ist der Vater ja ein Sohn Gottes. Auch als er sie rauswirft, um sich eine andere Frau zu nehmen, glaubt sie weiterhin, sie habe richtig gehandelt. Dass ihr Sohn einer von den Starken ist, stört sie nicht weiter, „die sind nicht gefährlich, die Leute haben nur Angst, weil sie ihnen körperlich überlegen sind“. Auch als der Sohn sie später aus dem Haus wirft und sie nicht weiß, wohin sie soll, da auch der Vater verstorben ist, will sie nicht mit in die Arche, denn ihr geliebter Sohn könnte das nicht verstehen und böse mit ihr sein.

    Der Bruder von Noah windet sich die ganze Zeit, „ich weiß ja, dass du Recht hast, aber ich kann nicht“, selbst als sie alle in die Arche gehen, kann der Arme nicht, denn „das wäre alles so endgültig“. Na wie endgültig war es denn für ihn, als die Wasser kamen und alles vernichtet haben?

    Ja, all dies steht nicht so in der Bibel – aber so hätte es gewesen sein können und ich finde es faszinierend, wie wunderbar der treue und verständige Sklave für uns sorgt. Wie er immer wieder bemüht ist, uns mit Publikationen zu versorgen, die unsere Liebe zu Jehova wecken und immer mehr vertiefen soll.

    Letztes Jahr hatten wir einen Erwachet, der uns helfen sollte, mehr Freude am Bibellesen zu finden, den Stoff der Bibel beim Lesen vor unserem inneren Auge lebendig werden zu lassen. Diese wundervollen Dramen helfen wirklich dabei – ob mit oder ohne Bezug zur heutigen Zeit.

    Wir können diesen lieben und aufrichtigen Brüdern wirklich von Herzen dankbar sein, dass sie so liebevoll für unser geistiges Wohl sorgen

    D A N K E !!!!

  84. Jule sagt:

    Hier ein sehr schönes biblisches Drama zu Jakob und Esau – direkt auf der Seite der Gesellschaft zum Herunterladen:
    unser geistiges Erbe schätzen

    Auch hier haben wir persönlich noch das alte Drama auf Audio-Cassette, wie es ursprünglich mal auf einem BZK aufgeführt worden ist:

    Abraham – wie verwendest du dein Leben?

    Ach ja, wie sehr ich doch diesen persönlichen Bezug vermisse bei den neueren Dramen! Schon allein die Situation, mit der das Drama beginnt, gefallt mir;

    Einige Brüder pflegen Gemeinschaft und nach einem leckeren Essen kommt man ganz selbstverständlich auf theokratische Belange zu sprechen. Einem der Brüder fehlt in der letzten Zeit die Energie für theokratische Aktivitäten und einer der anwesenden Brüder hilft ihm, zu erkennen, wo bei ihn das Problem liegt. Er schlägt vor, gemeinsam den Bibelbericht über Jakob und Esau zu lesen. Es werden wie selbstverständlich Bibeln verteilt und alle lesen gemeinsam in der Bibel – immer wieder unterbrochen von Gedanken und Fragen, die dabei bei den Einzelnen aufkommen.

    Dies erinnert mich an die Art und Weise, wie wir in der Familie Bibelfilme ansehen und wie mein Mann und ich es bei unserer Bibellese handhaben – nur dass jeder für sich liest und wir unsere Gedanken dabei aufschreiben und uns dann später darüber unterhalten. In diesem Jahr hat sich uns dabei unsere Älteste Yve angeschlossen, was uns wirklich von Herzen freut.

    Dieses Bibllesen im Freundeskreis ist sehr lebendig und alle sind mit Freude und Feuereifer dabei, dies gefällt mir wirklich sehr gut.

    Interessant, dass in diesem Drama Jakob seinen Bruder immer wieder darauf hinweist, warum er unbedingt das Erstgeburtsrecht haben will – dieser Aspekt fehlt leider bei dem Drama von Jakob und Esau, das wir auf der Seite der Gesellschaft herunterladen können. Jakob ist es wichtig, dass sein Bruder seine Beweggründe wirklich versteht – bevor dieser ihm das „Erbe“ verkauft. Er macht deutlich, dass es ihm dabei nicht um die Herden geht, sondern dass ihm wichtig ist, dass sich Jehovas Vorsatz erfüllt und sich der Same des Bundes nicht mit den Nationen vermischt, sondern rein erhalten bleibt!

    ‚Papa, wie war das damals? Wie hast du dich dabei gefühlt? Als Opa dich als Opfer für Jehova darbringen wollte – hast du garkeine Angst gehabt?‘

    Was für wundervolle Denkanstösse fúr uns heute!

    Auch dieses Drama war mir vorher unbekannt. Aber ich bin ja auch erst seit Ende 1990 in der Wahrheit und zudem in der BRD aufgewachsen und auf den Kassetten der Gesellschaft gab es dieses Drama nicht.

    Schade, denn es ist sehr hörenswert.

  85. Jule sagt:

    Kapitel 1 – „nach ihren Arten“

    .
    1. Mose 1:25

    Und Gott ging daran, die wildlebenden Tiere der Erde zu machen nach ihrer Art und das Haustier nach seiner Art und jedes sich regende Tier des Erdbodens nach seiner Art.

    Und Gott sah dann, daß [es] gut [war].

    Warum ist es eigentlich für die Menschen so schwer zu glauben, dass Jehova die Dinge erschaffen hat? Warum glauben sie lieber, dass sich alles durch einen tollen Zufall entwickelt hat? Wieso finden sie dies glaubwürdiger?

    Sind wir uns eigentlich im Klaren, dass unsere Einstellung zur Entstehung der Welt auch Einfluß auf unseren Glauben an Gott hat? Sollte mit der Evolutionstheorie etwa Gott ausgeschaltet, für unnötig dargestellt werden?

    Ich kann mich noch gut an meine geliebte Oma erinnern, die immer wieder Geschichten über Gott erzählte. Da unsere Eltern dies nicht taten, hatte ich immer Hunger nach solchen Geschichten. So war ich unendlich glücklich, als wir in der Grundschule dann das Fach „Religion“ hatten, denn ich war gespannt, auf die Geschichten, die sie uns dort von Gott erzählen würden.

    Ja, wir haben sogar in der Bibel gelesen, gleich den Schöpfungsbericht. Aber dann kam der Hammer: „Das darf man natürlich nicht wörtlich nehmen, das ist nur eine schöne Geschichte in der Bibel“. Klar, hat sich ja auch alles von selbst entwickelt…

    Was für eine Enttäuschung das für mich war. Nur widestrebend habe ich später in der Schule die Evoluationstheorie zur Kenntnis genommen, aber die Geschichte in der Bibel fand ich schon immer glaubwürdiger, das andere war halt nur eine Theorie. Und das, obwohl ich erst sehr viel später in die Wahrheit gekommen bin.

    Bei den meisten Menschen scheint dies umgekehrt zu sein. Sie glauben lieber an den Zufall, an die Entwicklung.

    Aber ich verstehe einfach nicht, warum?

    Warum sollte es wahrscheinlicher sein, dass all dies wunderbare Leben um uns herum einem Zufall entspringt? Aus dem kleinsten entwickelt sind dann intelligente Lebensformen entstanden. Dies glauben wir, dies finden wir wahrscheinlich.

    Dass ein intelligenter Schöpfer Freude daran hatte, alles zu erschaffen und zwar so, dass es so wundervoll funktioniert – das finden wir unwahrscheinlich. Warum?

    Das wird mir immer ein Rätsel bleiben

  86. Thomas sagt:

    Warum glauben so viele Menschen an die Evolution -war deine Frage. Vielleicht liegt es daran, dass die Bibel nicht so tief und kompliziert in die Schöpfung einsteigt. Kurz und knapp wird erklärt in welcher Reihenfolge Gott die Dinge erschaffen hat und dass er Material das er auf der Erde vorfand, dazu nutzte. Keine Einzelheiten, keine kompizierten Vorgänge… nichts, was man in Experimenten nachmachen könnte. Nur Schritt für Schritt kommen die Wissenschaftler darauf, dass auch die „einfachsten Geschöpfe“ schon so kompliziert erschaffen wurden, so kompliziert aufgebaut sind, … und nicht wie einfache Steckbausteine eines Kleinkindes aufgebaut sind. 😉

  87. Jule sagt:

    Kapitel 2 – „es ist für den Menschen nicht gut, dass er allein sei“

    1. Mose 2:18

    Und Jehova Gott sprach weiter: „Es ist für den Menschen nicht gut, daß er weiterhin allein sei. Ich werde ihm eine Gehilfin machen als sein Gegenstück.“

    Dieser Text ist mir gerade erst in den letzten Wochen mehrfach wieder in den Sinn geschossen.

    Zum Einen war da dieser Leserbrief von Hannelore in einer Frauenzeitschrift, die nicht damit klar kam, dass ihr Mann die Frau geheiratet hat, wegen der er sie verlassen hatte. Aber es gab noch etwas Interessantes:

    In der Zeitschrift „Welt der Wunder“ 1/11 gab es einen Artikel über „Bullying“ und es wurde gesagt, es gälte unter Experten als die Foltermethode unseres Zeitalters. Bullying ist eine Mischung zwischen Mobbing, Stalking und der Wassertropfenmethode. Wer gern Näheres wissen will, kann sich ja die Zeitschrift besorgen. Mir geht es hier um den wichtigen Aspekt, der mit dem Bibelvers zu tun hat, denn dort heißt es auszugsweise:

    Die Effekte von systematischem Ausgrenzen und Niedermachen auf das menschliche Gehirn sind inzwischen gut erforscht. „Wir wissen jetzt, dass es nicht nur wichtig, sondern überlebenswichtig für den Menschen ist, in einem sozialen Gefüge – etwa in der Schulclique, dem Klassenverband oder im Arbeitsteam – seine Position zu finden“, sagt Brodsky. Und: „Es gibt kaum einen Stressfaktor, der so massiv schädigend in die Strukturen des Gehirns eingreift wie Bullying“, fügt der Psychiater hinzu.

    Man muss sich die Signale aus der Umwelt eines Menschen, die ihm Anerkennung, Zwendung, Respekt, kurz: Zugehörigkeit vermitteln, vorstellen wie Wasserquellen, nach denen sich die langen Fortsätze der Nervenzellen im Gehirn ausstrecken. Wie die Wurzeln einer Pflanze verästeln sie sich, suchen Kontakt zu anderen Neuronen, wenn sie positives Feedback, schöne Berührungen, wohlwollende Worte empfangen; oder wenn sie positive Gesten und Gesichtsausdrücke wahrnehmen.

    „Von Geburt an sind diese Signale unverzichtbar. Säuglinge, die nicht angelächelt und ausreichend berührt werden, entwickeln keine gesunden geistigen Fähigkeiten. Zuwendung ist die Grundnahrung für das Gehirn„, sagt der amerikanische Entwicklungspsychologe David Feldmann.

    Wird die Zufuhr positiver Signale gekappt oder sogar ins Gegenteil verkehrt, entsteht Stress, der wie ein Nervenzellgift wirkt. „Tatsächlich verhalten sich die Neuronen in bestimmten Bereichen des Gehirns dann so, als würden sie durch ein Gift abgetötet“, sagt Jean Decety, empirischer Psychologe an der University of Chicago. „Da sehen wir keinen Unterschied. Innerhalb weniger Wochen schrumpft bei Bullying-Opfern etwa der Hippocampus“, erklärt Decety weiter. „Das ist eine Region, die zum einen für das Gedächtnis eine zentrale Rolle spielt. Zum anderen liegt hier der Jungbrunnen des Gehirns. In diesem Bereich werden laufend frische Nervenzellen produziert“. Der Forscher verweist auf Studien, denen zufolge eben dieser Zellnachschub dafür sorgt, dass wir motiviert sind, Eindrücke schnell verarbeiten können; dafür, dass wir aufnahmefähig, positiv gestimmt und konzentriert sind. Diesen Erkenntnissen zufolge stellt das Gehirn den Zellnachschub als Reaktion auf die Massiven Belastungen jedoch ein.

    Dies zeigt sehr schön, was Jehova wohl damit gemeint haben könnte, dass es für den Menschen nicht gut ist, allein zu sein.

    Aber was können wir für uns heute daraus lernen?

    Haben wir ein Auge für die Bedürfnisse unserer Brüder? Sehen wir es, wenn sich jemand einsam und allein fühlt und helfen wir ihm, indem wir ihm unsere positive Aufmerksamkeit schenken?

    Wie steht es mit unserem Ehe- und Familienleben?

    Sind wir uns dessen bewusst, dass wir selbst, jeder einzelne von uns, die Verantwortung dafür haben, wie es in der Ehe oder der Familie klappt? Nicht nur die Eltern, sondern auch die Kinder?

    Bitte lassen wir uns nicht von Satan irreführen und benutzen wir es nicht als Waffe gegen den Ehepartner oder die Eltern, mit denen wir sauer sind, indem wir sie aus unserem Leben ausgrenzen.

    Und bitte verurteilen wir niemanden, der sagt, er fühle sich einsam und allein. Denken wir nicht, „das geht ja garnicht, er ist ja Teil der Versammlung, wir sind ja alle da“, sondern überlegen wir, was wir selbst tun können, um es dieser Person leichter zu machen. Vielleicht, indem wie ihm unsere persönliche Aufmerksamkeit schenken – und wenn es nur ein freundliches liebevolles Lächeln ist.

    … die Signale aus der Umwelt eines Menschen, die ihm Anerkennung, Zwendung, Respekt, kurz: Zugehörigkeit vermitteln, …, wenn sie positives Feedback, schöne Berührungen, wohlwollende Worte empfangen; oder wenn sie positive Gesten und Gesichtsausdrücke wahrnehmen.

    Und verurteilen wir auch nicht den Bruder oder die Schwester, die jahrelang von ihrem Ehepartner betrogen wurde und letztendlich verlassen wurde. Denken wir bitte nicht „na, die kann ja froh sein, dass sie diesen untreuen Ehemann endlich los ist“, sondern bedenken wir, dass sie unter Einsamkeit leiden könnte, denn ihr Bedürfnis nach Zuwendung ist nach wie vor da.

    Ja, lassen wir diesen wichtigen Aspekt des menschlichen Wesens nicht aus den Augen. Denken wir immer daran, wie wichtig es ist – ja sogar überlebenswichtig!

  88. Jule sagt:

    Warum nach Trennung und Scheidung immer wieder zu Problemen kommt

    1. Mose 2:18-24

    18 Und Jehova Gott sprach weiter: „Es ist für den Menschen nicht gut, daß er weiterhin allein sei. Ich werde ihm eine Gehilfin machen als sein Gegenstück.“ 19 Und Jehova Gott bildete aus dem Erdboden jedes wildlebende Tier des Feldes und jedes fliegende Geschöpf der Himmel, und er begann sie zu dem Menschen zu bringen, um zu sehen, wie er jedes nennen würde; und wie immer der Mensch sie, [nämlich] jede lebende Seele, nennen würde, das sei ihr Name. 20 Da gab der Mensch allen Haustieren und den fliegenden Geschöpfen der Himmel und jedem wildlebenden Tier des Feldes Namen, aber für den Menschen fand sich keine Gehilfin als sein Gegenstück. 21 Deshalb ließ Jehova Gott einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, und während er schlief, nahm er eine von seinen Rippen und schloß dann das Fleisch an deren Stelle zu. 22 Und Jehova Gott ging daran, aus der Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, eine Frau zu bauen und sie zu dem Menschen zu bringen.

    23 Da sprach der Mensch:
    „Dies ist endlich Bein von meinem Gebein
    Und Fleisch von meinem Fleisch.
    Diese wird Männin genannt werden,
    Denn vom Mann wurde diese genommen.“

    24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen, und er soll fest zu seiner Frau halten, und sie sollen e i n Fleisch werden.

    Zum einen hat Jehova uns so erschaffen, dass wir nur dann glücklich sind, wenn wir Menschen um uns haben, die uns lieben. Wir sind nicht zum Alleinleben geschaffen.

    Zum anderen war es „im Bauplan“ Jehovas nicht vorgesehen, dass die Menschen sich wieder trennen würden. Als Jehova Adam seine Frau Eva erschuf und zur Frau gab, hatte er vorgesehen, dass sie für immer zusammenbleiben würden. Hier war nicht von Trennung die Rede, weder durch Scheidung noch durch den Tod. Denn dieser kam ja erst später durch den Sündenfall. Sie sollten fest zusammenhalten und ein Fleisch sein.

    Niemand käme auf die Idee, sich den Finger abzuhacken, weil er irgendwo einen schöneren gesehen hätte oder ein Bein, weil er mit diesem nicht mehr so gut laufen kann. Also warum von dem Ehepartner trennen, der vielleicht nicht mehr so gut funktioniert, wie zu Anfangs, oder der nicht mehr so toll aussieht, wie zur Zeit des Kennenlernens?

    Wie also sollte der Mensch in der Lage sein, mit einer Trennung zurecht zu kommen? Ruhig und besonnen bleiben, wenn die Frau geht und noch die Kinder mitnimmt? Nicht nur von der Frau verlassen, sondern auch die Kinder verloren?

    Könnte es sein, dass all die Streitigkeiten im Anschluß einer Trennung und Scheidung daher rühren, dass diese Situation garnicht vorgesehen war und Jehova uns daher nicht das mitgegeben hat, was wir benötigen würden um es gut zu meistern?

    Teilen wir Jehovas Ansicht über die Ehe?

    Ist sie für uns unauflösbar – egal, was da komme?

    Halten wir an unserer Ehe und unserem Ehepartner treu fest, so wie wir auch die Finger behalten, die nicht mehr so gut funktionieren?

    Tun wir unseren Teil dazu, dass es funktioniert – selbst, wenn unser Ehepartner nicht mitspielt (der nicht funktionierende Finger)?

    Falls wir Probleme in unserer Ehe oder mit unserem Partner haben – wo suchen wir dann Rat?

    Erinnern wir uns noch an die Demonstration vom Kreiskongress – mit der Schwester, die ihren Mann verlassen will, denn „ich habe in einem Buch von einem Psychologen gelesen…“?

    Wo suchen wir Rat?

    Beschäftigen wir uns mit Jehova und seinem Wort? Regelmäßig? Täglich?

    Wie wäre es? Schließt euch uns doch in diesem Jahr an und lest mit uns die ganze Bibel bis zum Ende des Jahres. Lasst das Gelesene auf euch wirken. Redet mit eurem Ehepartner und euren Kindern und euren Freunden darüber.

    Dann wird es uns sicherlich auch nicht schwer fallen, an unserem Ehegelöbnis festzuhalten – selbst wenn es Probleme gibt

  89. Jule sagt:

    Kapitel 3 – anderen schlechte Beweggründe unterstellen

    Der Sündenfall und was wir daraus lernen können

    1. Mose 3:1-5

    Die Schlange nun erwies sich als das vorsichtigste aller wildlebenden Tiere des Feldes, die Jehova Gott gemacht hatte. So begann sie zur Frau zu sprechen: „Sollte Gott wirklich gesagt haben: Ihr dürft nicht von jedem Baum des Gartens essen?“ 2 Darauf sprach die Frau zur Schlange: „Von der Frucht der Bäume des Gartens dürfen wir essen. 3 Aber von der Frucht des Baumes, der in der Mitte des Gartens ist, hat Gott gesagt: ‚Ihr sollt nicht davon essen, nein, ihr sollt sie nicht anrühren, damit ihr nicht sterbt.‘ “ 4 Darauf sprach die Schlange zur Frau: „Ihr werdet ganz bestimmt nicht sterben. 5 Denn Gott weiß, daß an demselben Tag, an dem ihr davon eßt, euch ganz bestimmt die Augen geöffnet werden, und ihr werdet ganz bestimmt sein wie Gott, erkennend Gut und Böse.“

    Was fällt uns hier an dem letzten Vers auf?

    Der Teufel sät Zwietracht und Unfrieden. Das ist uns klar, das kommt uns ja immer wieder in den Sinn, wenn wir diesen Text hier lesen. Aber könnte es sein, dass wir uns ebenfalls wie der Teufel verhalten – und es vielleicht nicht einmal bemerken? Wie?

    Der Teufel unterstellt Jehova hier falsche Beweggründe. Jehova hatte seine guten Gründe, warum die Menschen nicht vom dem Baum essen sollten und als der Höchste im Universum hatte er auch das Recht, diese Regel aufzustellen.

    Ebenso haben die Eltern das Recht, für ihre Kinder Regeln aufzustellen und in der Regel entspringt dies guten Beweggründen: denn sie wollen nur das Beste für ihre Kinder, wollen sie vor Schaden bewahren.

    Daher entscheiden sie oft, dass ihre Kinder zu einem bestimmten Zeitpunkt zu Hause sein müssen, obwohl die Freunde der Kinder und Jugendlichen aber weitaus länger weg bleiben können. Oftmals entscheiden die Eltern auch, dass ihre Kinder nicht die Schule abbrechen sollen, obwohl andere Kindern auch nicht weiter hin gegangen sind und der Jugendliche vielleicht auf dem ersten Blick gute Gründe haben mag, warum er nicht mehr weitermachen will. Das kann aber oftmals daran liegen, dass der Jugendliche noch nicht den richten Überblick über die Dinge hat.

    So kann es sein, dass ein Jugendlicher, der sich vielleicht nur ein Jahr zuvor gemeinsam mit den Eltern entschieden hatte, das Abitur zu machen, nun auf einmal von der Schule abgehen möchte. Bei der Entscheidung für das Abitur lagen eigentlich die gleichen Beweggründe zugrunde, wie nun für den Wunsch, die Schule abzubrechen. Der Jugendliche hatte als Ziel, den allgemeinen Pionierdienst aufzunehmen. Daher hatte er sich gemeinsam mit den Eltern erkundigt, welcher Beruf da am besten in Frage käme, mit welcher Ausbildung es ihm später möglich wäre, sich mit einem Halbtagsjob selbst zu finanzieren und trotzdem noch die nötige Kraft zu haben, vermehrt im Predigtdienst unterwegs zu sein. So hat der Jugendliche sich möglicherweise bei der Berufsberatung alles angehört und ist zu dem Schluß gekommen, dass ihm keiner der Berufe zusagt, die er ohne Abitur erlernen könnte. Daher ist man sich in der Familie einig: es wird Abitur gemacht und dannn eine entsprechende Ausbildung, die später den allgemeinen Pionierdienst ermöglicht.

    Nun ändert sich aber für den Jugendlichen die Situation. Auf einmal hat er es – aus welchen Gründen auch immer – sehr eilig mit allem. Und so äußert er den Wunsch, nun doch von der Schule abzugehen, obwohl er die härteste Strecke bereits hinter sich hat und sehr wohl in der Lage ist, sein Ziel zu erreichen. Als Grund für seinen Schulabgang äußert der Jugendliche möglicherweise, dass er ja den allgemeinen Pionierdienst als Ziel habe und daher nicht mehr seine Zeit mit der Schule verplempern wolle.

    Nun entsteht eine Diskussion mit den Eltern, in der die Eltern ihm immer wieder klar machen wollen, warum sie mit seinem Wunsch nicht einverstanden sind. Da der Jugendliche noch minderjährig ist, verbieten sie es ihm schließlich, denn er ist für ihre Argumente nicht zugänglich.

    Nun kommen wir an dem Punkt, wo sich gerade Adam und Eva im Garten Eden befinden. Der Teufel sät Zweifel, zieht die Beweggründe Jehovas in Zweifel, sagt ihnen, er würde aus egoistischen Beweggründen nicht wollen, dass sie von dieser Frucht essen würden und das Essen der Frucht sei gut für sie.

    Leider ist Adam zu dem Zeitpunkt nicht in der Nähe, als Eva diesem Druck ausgesetzt ist und da Eva sehr unerfahren ist, glaubt sie dem Verleumder und setzt sich über das Gebot ihres liebevollen und himmlischen Vaters hinweg. Sie glaubt nicht mehr, dass er nur ihr Wohl im Auge habe, sondern denkt nun, er würde es ihr nicht gönnen und schließlich muss sie ja für sich selbst sorgen und sie selbst und ihre Bedürfnisse sind ja sooo wichtig. Punkt um: sie tut, was sie selbst für richtig hält und verspielt leider damit ihr gutes Verhältnis zu Jehova.

    Wie hätte wohl Adam reagiert, wenn er in der Nähe gewesen wäre? Hätte er versucht, Eva von ihrem verkehrten Tun abzuhalten – oder hätte er mitgemacht? Ja, er hat später davon genommen, da es Eva eh schon getan hatte. Aber hätte er in dem Moment auch mitgemacht?

    Um auf unser Beispiel zurückzukommen: was, wenn du nun dem oben beschriebenen Jugendlichen begegnen würdest und er würde dir schildern, wie hässlich die Eltern zu ihm sind? Würdest du versuchen, ihn wieder zur Besinnung zu bringen? Oder würdest du ihn in dem Glauben stärken, dass die Eltern ihm etwas vorenthalten wollen, immerhin wird ja immer wieder zum Pionierdienst ermuntert?

    Was, wenn der Jugendliche erst durch dich auf die Idee gekommen ist, dass die Eltern ihm etwas vorenthalten, was eigentlich für ihn gut wäre? Wie würde Jehova uns dann sehen?

    Ja, neigen wir vielleicht dazu, anderen schlechte Beweggründe zu unterstellen, weil wir damit für uns selbst Vorteile erwirken können?

    Genau dies hat der Satan getan!

    1. Thomas sagt:

      Du fragst

      Was, wenn der Jugendliche erst durch dich auf die Idee gekommen ist, dass die Eltern ihm etwas vorenthalten, was eigentlich für ihn gut wäre? Wie würde Jehova uns dann sehen?

      Ja, neigen wir vielleicht dazu, anderen schlechte Beweggründe zu unterstellen, weil wir damit für uns selbst Vorteile erwirken können?

      Die Erfahrungen zeigen, dass die meisten Menschen mehr und mehr unseren Ureltern gleichen, und leicht auf die bösen Machenschaften von Menschen hereinfallen, die einen teuflischen Charakter haben.

      Aber noch interessanter finde ich ja wie man auf Rat reagiert. Was tue ich, wenn mich jemand auf wirkliche Fehler anspricht?
      Adam und Eva sagten ja sinngemäß:

      Wir sind doch alt genug selbst zu entscheiden? Wir wollen nun mal unsere eigenen Fehler machen! Du hast kein Recht mehr dich ständig in unser Leben einzumischen! Außerdem bist du selbst Schuld! Du hast uns die Möglichkeit gegeben! Wir wollen lieber ohne deine ständige Kontrolle leben!

      und ein paar Verse weiter sehen wir, wie sie trotzdem glaubten, Gottes Segen zu haben

      Und der Mensch erkannte Eva, sein Weib, und sie ward schwanger und gebar Kain; und sie sprach: Ich habe einen Mann erworben mit Jehova.

      Ähnlich denken viele Menschen, dass sie den Segen Jehovas genießen würden, obwohl sie Ehen zerstören oder ihre Eltern vor Gerichte zerren.

      Noch trotziger ist ja dann Kains Antwort, als er von Jehova wegen des Mordes an seinem Bruder angesprochen wird. Was sagt er sinngemäß?:
      „Nein, lieber Gott – so nicht! Du hast die Erde uns Meschen doch geschenkt, nun darf ich darauf so lange ich lebe auch machen was ich will! Du hast kein Recht mich einzuschränken! Meine Strafe wäre viel zu groß! Du hast uns doch bestimmt nur aus eigennützigen Bewegründen gemacht?“
      Nichts von Demut gegenüber seinem himmlischen Vater! Genauso wenig Demut und Liebe lassen heute viele Kinder gegenüber ihren Eltern walten.

  90. Jule sagt:

    Der Geist der Unabhängigkeit:

    Wir wissen selbst, was für uns gut ist und wir lassen uns nichts sagen.

    Wir haben ein Problem damit, uns unterzuordnen, wollen lieber selbst entscheiden.

    Wie denkt Jehova wohl darüber?

    Welche Hilfen bekommen wir hier von Jehova und seinem treuen und verständigen Sklaven an die Hand?

    Wir haben die Wtlib und können zahlreichen Stoff zu diesem Thema heraussuchen. Aber wir haben noch mehr, wir haben die Hilfe, uns plastisch vor Augen zu malen, wie Jehova denkt. Dazu haben wir von der Gesellschaft einige biblische Dramen an die Hand bekommen. Warum sie sich nicht noch einmal anhören und aus sich wirken lassen?

    Da sind z.B. folgende Dramen vorhanden:

    „Unterwerft euch Jehova“

    das von der Unterordnung der Frau handelt,

    „Hüte dich vor rebellischen Reden“
    was sich um Korah, Dathan und Abiram dreht. Sie wollen sich Mose nicht unterordnen und begehren lautstark auf. Wie Jehova darüber denkt? Hört es euch an

    „Suche Gottes Gerechtigkeit zum Überleben“
    wo eine große Familie nach der Versammlung über den Vortrag spricht, der sich um Zephanja dreht und den sie gemeinsam in der Zusammenkunft gehört haben. Das eine Ehepaar hat echte Schwierigkeiten, da sie keine Partner, sondern eher Konkurrenten sind. Die Ehefrau muss einsehen, dass sie mit ihrem Geist der Unabhängigkeit zu den Problemen beigetragen hat, auch wenn der Mann ebenfalls einen Anteil trägt

    „Warnende Beispiele für unsere Zeit“
    das ihr euch direkt auf der Seite der Gesellschaft herunterladen könnt. Es geht um Simri und Kosbi und wie mutig Pinehas gehandelt hat. Er hatte keine offene Auflehnung gegen Jehova und seine Gebote geduldet

    „Jehovas Autorität achten“
    ebenfalls auf der Seite der Gesellschaft. Auch dieses Drama beschäftigt sich mit der offenen Auflehnung Korahs, Dathans und Abirams. Es hilft uns zu erkennen, wie diese dachten und was daran verkehrt war.

    Ja, all diese biblischen Dramen helfen uns, gegen den Geist der Unabhängigkeit anzukämpfen, der ja wegen unserer Unvollkommenheit vorhanden ist.

    Nutzen wir doch bitte die zahlreichen Hilfen, die die Gesellschaft uns zur Verfügung stellt!

  91. Jule sagt:

    Die Schuld bei anderen suchen

    1. Mose 3:11-13

    Darauf sprach er: „Wer hat dir mitgeteilt, daß du nackt bist? Hast du von dem Baum gegessen, von dem nicht zu essen ich dir geboten hatte?“ 12 Und der Mensch sagte weiter: „Die Frau, die du mir beigegeben hast, sie gab mir [Frucht] von dem Baum, und so aß ich.“ 13 Jehova Gott sprach hierauf zur Frau: „Was hast du da getan?“ Darauf erwiderte die Frau: „Die Schlangesie betrog mich, und so aß ich.“

    Warum fällt es uns eigentlich so schwer, zuzugeben, wenn wir Mist gebaut haben und dann auch die Konseqenzen davon zu tragen? Ist es wirklich nur die Angst vor Strafe?

    Sind wir uns eigentlich dessen bewusst, dass wir es uns selbst damit vermasseln?

    Nehmen wir mal wieder den Fall einer Familie, die bisher harmonisch miteinander umgegangen ist, weil alle Mitglieder den wahren Gott anbeten und seine Gebote halten. Jeder ist gern bereit, seinen Teil dazu zu tun, dass es funktioniert, denn alle wollen das. So fällt es den einzelnen nicht schwer, eigene Fehler einzugestehen und liebevoll auf den anderen zuzugehen, wenn es Probleme gibt.

    Nun verändert sich auf einmal eins von den Familienmitgliedern. Es kann auf einmal nicht mehr erkennen, dass es selbst zumindest einen Teil der Schuld daran trägt, dass ein Problem innerhalb der Familiengemeinschaft entstanden ist und auf einmal kann man nicht mehr vernünftig miteinander reden.

    Statt sich Gedanken zu machen, was man selbst falsch gemacht hat und wie man selbst was ändern kann, damit es wieder harmonisch läft – fängt dieses Familienmitglied an, die Schuld bei den anderen zu suchen und dauernd aufzuzählen, was die anderen alles falsch gemacht haben und wo sie es versäumt haben, ihm sein Recht zukommen zu lassen.

    Eine Grundlage für den Frieden innerhalb der Familie?

    Eine Basis, um die bestehenden Probleme wirklich zu lösen?

    Was ist denn eigentlich so schlimm daran, einzugestehen, dass man selbst etwas falsch gemacht hat?

    Mein Mann führt dann immer die Vorkommnisse im Garten Eden an, dass ja schon Adam und Eva zu Jehova sagten, sie könnten ja garnichts dafür. Adam beklagt sich bei Jehova über die Frau. Scheinbar hat Jehova bei deren Erschaffung einen gravierenden Fehler gemacht, denn sie funktioniert scheinbar nicht so, wie sie soll. Denn dieses Biest hat ihn verführt, er konnte garnichts dafür.

    Die Frau plädiert auf mildernde Umstände, kann ja nicht dafür, dass diese gerissene Schlange ihr so zugesetzt hat, dass sie garnicht anders konnte. Sie musste ja so handeln, der Druck war ja soooo groß!!!

    Ob diese Reaktion der eigentliche Grund dafür war, dass Jehova Adam und Eva aus dem Paradies geschmissen hatte? Da sie ihre Schuld nicht einsahen, konnte er ihnen nicht mehr vertrauen?

    Wäre es vielleicht anders gewesen, wenn Adam gesagt hätte „tut mir leid Jehova, ich habe einen riesigen Fehler gemacht. Das hätte ich nicht tun dürfen. Das kommt nie wieder vor“?

    Wir wissen es nicht.

    Aber mit Sicherheit weiß ich, dass eine Beziehung, eine Ehe und eine Familie nicht funktionieren kann, wenn einer der Beteiligten nicht in der Lage ist zu sehen, dass auch er Fehler gemacht hat. Denn wenn er es nicht sieht, wird er auch nichts ändern.

    Es sind schon Familien, die zuvor glücklich und harmonisch waren, an so einem Verhalten zerbrochen

  92. Jule sagt:

    Kapitel 4 – hören wir zu, wenn Jehova uns ermahnt?

    1. Mose 4:1-16

    Adam hatte nun Verkehr mit Eva, seiner Frau, und sie wurde schwanger. Im Laufe der Zeit gebar sie Kain und sagte: „Ich habe mit der Hilfe Jehovas einen Mann hervorgebracht.“ 2 Später gebar sie wieder, [nämlich] seinen Bruder Abel.

    Und Abel wurde ein Schafhirt, Kain aber wurde ein Ackerbauer. 3 Und es geschah nach Ablauf einiger Zeit, daß Kain dann Jehova einige Früchte des Erdbodens als Opfergabe darbrachte. 4 Was aber Abel betrifft, auch er brachte einige Erstlinge seiner Kleinviehherde, ja ihre Fettstücke. Während Jehova nun wohlwollend auf Abel und seine Opfergabe blickte, 5 blickte er keineswegs wohlwollend auf Kain und seine Opfergabe. Und Kain entbrannte in großem Zorn, und sein Angesicht begann sich zu senken. 6 Hierauf sprach Jehova zu Kain: „Warum bist du in Zorn entbrannt, und warum hat sich dein Angesicht gesenkt? 7 Wird es nicht Erhebung geben, wenn du darangehst, gut zu handeln? Wenn du aber nicht darangehst, gut zu handeln, so kauert die Sünde am Eingang, und nach dir steht ihr tiefes Verlangen; und wirst du, ja du, die Herrschaft über sie erlangen?“

    8 Danach sagte Kain zu seinem Bruder Abel: [„Laß uns aufs Feld hinübergehen.“] So geschah es, als sie auf dem Feld waren, daß Kain dann über Abel, seinen Bruder, herfiel und ihn tötete. 9 Später sprach Jehova zu Kain: „Wo ist Abel, dein Bruder?“, und er sagte: „Ich weiß [es] nicht. Bin ich meines Bruders Hüter?“ 10 Hierauf sprach er: „Was hast du getan? Horch! Das Blut deines Bruders schreit vom Erdboden her zu mir. 11 Und nun bist du zur Verbannung vom Erdboden verflucht, der seinen Mund aufgetan hat, um das Blut deines Bruders aus deiner Hand zu empfangen. 12 Wenn du den Erdboden bebaust, wird er dir seine Kraft nicht wiedergeben. Ein Umherirrender und ein Flüchtling wirst du auf der Erde werden.“ 13 Darauf sagte Kain zu Jehova: „Meine Strafe für [mein] Vergehen ist zu groß, um sie zu tragen. 14 Hier vertreibst du mich tatsächlich an diesem Tag von der Oberfläche des Erdbodens, und vor deinem Angesicht werde ich verborgen sein; und ich muß ein Umherirrender und ein Flüchtling auf der Erde werden, und wer mich findet, wird mich sicherlich töten.“ 15 Hierauf sprach Jehova zu ihm: „Darum soll, wer Kain tötet, siebenmal Rache erleiden.“

    Und so setzte Jehova für Kain ein Zeichen, damit ihn keiner erschlage, der ihn fände. 16 Darauf ging Kain vom Angesicht Jehovas weg und nahm Wohnsitz im Land der Flüchtlingschaft, östlich von Eden

    Warum beschwert sich Kain hier über die Strafe, die Jehova ihm auferlegt? Hatte Jehova ihn nicht gewarnt?

    Bereits, als Kain anfing, negative Gedanken über Abel zu hegen, wurde er von Jehova ermahnt. Jehova sagte ihm, dass dies nicht richtig sei und dass ER es hart bestrafen würde. Hatte Kain ihm nicht zugehört?

    Hören wir Jehova zu?

    Lesen wir regelmäßig in der Bibel und lassen so Jehova zu uns reden?

    Wie und mit welcher Motivation lesen wir dann? Immer eifrig auf der Suche nach Bibelversen, die wir anderen um die Ohren hauen können, damit sie sehen, wass sie tun müssen, um uns unser Recht zukommen zu lassen?

    Oder lesen wir in der Bibel, um zu hören, was Jehova zu uns sagt?

    Denken wir über das Gelesene nach? Haben wir bei Problemen, wenn wir falsch handeln, das Gefühl, dass Jehova zu uns spricht? Dass er zu uns sagt: „Stop!“?

    Ich kenne das Gefühl sehr gut. Hatte es im letzten Jahr sehr oft, wenn ich mich in meine verletzten Gefühle hineingesteigert habe. Dann hat Jehova oft zu mir gesagt

    „spinnst du eigentlich? Was machst du denn da? Was soll das werden? Denkst du, ich finde das toll, was du da tust?“

    Daher hab ich mich ganz besonders angestrengt, mein Verhalten zu ändern und anstatt darüber nachzudenken, was der andere falsch gemacht hat, daran zu denken, wie ich mich verhalten sollte.

    Und so ist es mir gelungen, auf die Person, die mich so verletzt und wütend gemacht hat, immer wieder versöhnlich zuzugehen, obwohl diese ihr Verhalten nicht geändert hat.

    Wer jetzt denkt, das sei mir leicht gefallen – der irrt gewaltig!

    Noch niemals ist mir etwas so schwer gefallen, wie dieser Schritt. Es liegt mir einfach nicht, auf Menschen zuzugehen, den ersten Schritt zu machen, wo ich doch meine, ich sei im Recht.

    Aber Jehova hat mir klar gemacht, dass es hier nicht um mich geht oder darum, wer denn nun Recht hat – sondern darum, den Frieden in der Familie zu wahren. Und selbst, wenn der andere nicht darauf eingeht und in seinem verkehrten Verhalten verharrt, so habe ich doch zumindest das Gefühl, dass ich so gehandelt habe, wie Jehova das möchte.

    Aber es fühlt sich wirklich nicht sonderlich toll an, wenn der Höchste zu einem sagt „spinnst du? Was soll das?“

    (Übrigens gibt es zu dem Thema „Die Einheit in der Familie bewahren“ auch ein biblisches Drama, was mal auf einem Kongress aufgeführt worden ist)

  93. Jule sagt:

    1. Mose 6 – 9

    1. Mose 7:2

    2 Von jedem reinen Tier sollst du je sieben zu dir nehmen, das Männchen und sein Weibchen; und von jedem Tier, das nicht rein ist, nur zwei, das Männchen und sein Weibchen

    Habe ich schon so oft gelesen, ist mir aber erst dieses Mal aufgefallen:

    bereits zu Noahs Zeiten gab es einen Unterschied zwischen reinen und unreinen Tieren und dieser scheint Noah auch bekannt gewesen zu sein.

    Ich dachte, diese Unterscheidung hätte es erst sehr viel später gegeben, denn er wird ja erst bei den Gesetzten, die Jehova Mose gab, richtig erklärt.

    Also muss Jehova bereits sehr viel früher den Menschen gesagt haben, welche Tiere rein und somit geeignet sind, dass er sie als Opfer annehmen kann.

    Sollte uns dies verwundern?

    Gestern habe ich einigen Stoff zur Person „Abel“ herausgesucht, da ich mir in diesem Jahr vorgenommen hatte, mich auf Personen zu konzentrieren, die Jehova wohlgefällig waren und darauf, was IHM an ihnen gefiel. Ich war sehr überrrascht, wieviel Stoff mann schon allein zu Abel auf der Wtlib finden kann. Aber zurück zum Thema: hier wird in einem Artikel auszugsweise gesagt:

    Die Bibel berichtet nichts, was darauf schließen ließe, Gott habe jemals wieder mit Adam und Eva geredet, nachdem er sie aus dem Garten Eden vertrieben hatte. Vor ihren Söhnen hingegen verbarg sich Jehova nicht.

    Ausserdem wissen wir ja, dass Jehova Kain warnte, als er negative Gefühle gegen seinen Bruder hegte.

  94. Jule sagt:

    hier noch einige Highlights aus den beiden Dramen „Jehovas Strafgericht an Gesetzlosen“ und „Bleibt besonnen und baut weiterhin mit dem größeren Noah“, das so im Original auf dem BZK aufgeführt worden ist:

    Noah wurde nicht von dem Auftrag Jehovas überrascht, davon, dass Jehova geschockt über den Lebenswandel der Menschen war. Hier in diesem Drama sagt Noah voller Begeisterung zu seiner Familie: „Endlich hat Jehova unsere Gebete erhört!“. Ganz im Gegensatz zu Lots Frau, die am Ende des Dramas „Jehovas Strafgericht an Gesetzlosen“ zu ihrem Mann sagt „Man kann doch abseits wohnen, aber trotzdem die Annehmlichkeiten der Stadt in Anspruch nehmen“.

    Hier wird ganz deutlich die unterschiedliche Einstellung der beiden klar:

    Noah und seine Familie waren angewidert durch die Dinge, die sie um sich rum sahen. Es war für sie furchtbar zu sehen, wie immer mehr der Menschen um sie herum von der wahren Anbetung abglitten und nichts dabei fanden, bei dem unmoralischen Wandel der anderen mitzumachen. Noah war richtig erleichtert, dass nicht nur er geschockt über die Dinge um ihn herum waren, sondern dass Jehova es ebenso sah und dass er endlich etwas ändern würde.

    Voller Begeisterung macht sich die ganze Familie daran, den Auftrag Jehovas zu verwirklichen. Es ist ein Familienprojekt und sie haben überhaupt kein Problem damit, dass sie anders sind und die Menschen um sie herum sie und ihr Tun verspotten. Sie gehen darin auf, endlich etwas tun zu können und dadurch daran Anteil zu haben, dass endlich auf der Erde aufgeräumt wird.

    Der Nachbar von Noah, der sich die ganze Zeit so unsicher ist – „du hast ja Recht Noah, aber ich weiß nicht“, ist mehr darum besorgt, was die anderen von ihm denken würden, wenn er sich Noah anschließt.

    Als es dann zum Ende hin geht und Noah ihn auffordert, nun endlich in die Arche zu kommen, hat der Nachbar immer noch Zweifel: „Was würden denn die Leute denken? Was, wenn die Sintflut doch nicht kommt?“

    Na und? Die Leute verspotten Noah und seine Familie doch eh seit Jahren, was macht das nun noch für einen Unterschied?

    Einer fragt sogar: „hast du denn keine Angst? Wenn die Sintflut doch nicht kommt – du kannst doch die verlorenen Jahre nicht mehr aufholen“.

    Was für verlorene Jahre?

    Selbst, wenn die Sintflut nicht käme, so wären die Jahre der harten Arbeit doch keine vergeudeten Jahre gewesen. Immerhin hatte Noah so die Möglichkeit, sich mit positiven Dingen beschäftigt zu halten. Was sonst hätte er denn in den Jahren tun sollen? Er wollte edoch eh keinen Umgang mit den verdorbenen Menschen um sich herum, wollte doch sowieso sich getrennt halten und seine Energie auf die Anbetung des wahren Gottes richten. Was wäre denn da vergeudet gewesen?

    Wir sehen also, wie wichtig unsere Einstellung ist. Wie wir zu Jehova und seinen Maßstäben stehen. Lieben wir das was Jehova liebt und hassen, was ER hasst? Oder sind wir zweigeteilt? Auf der einen Seite lieben wir Jehova, fänden es aber schade, wenn das Ende schon käme, denn in der Welt ist es auch nicht sooo schlecht?

    Noah hatte die richtige Einstellung: ihm war Jehova wichtig. Das wichtig, was Jehova wollte. Er dachte und empfand wie Jehova und war daher erleichtert, dass Jehova diese Schlechtigkeit endlich beseitigen wollte. Er hatte kein Bedauern und machte sich voller Begeisterung an das Werk – ganz egal, wie die andern darüber dachten und er nahm den daraus resultierenden Spott gern in Kauf! Ja, er und seine Familie hatten Freude an ihrer Arbeit, klagten nicht darüber, wie schwer es war, die Materialien zu besorgen und die Arche ohne allen technischen Schnickschnack, den wir heute so haben, zu bauen. Ihnen kam garnicht in den Sinn, es sich so einfach und bequem wie möglich zu machen.

    Wie steht es mit uns?

    1. Thomas sagt:

      1.Mose 6-9
      Der Noah hat nie diskutiert! Nicht gesagt: „was denn SOO groß soll die Arche werden? Nein, ich hab nicht die Kraft und Energie… ich bau den Kasten kleiner!“ „Was denn, so viele Tiere sollen da rein?“. Er hat sich auf die Aussagen Gottes verlassen!!! Und seine Kinder und seine Frau haben auf Noah gehört! In der Bibel werden keine Diskussionen innerhalb der Familie berichtet.
      Nein – sie haben nichts verloren – auch wenn die Zeit für den Bau und die Zeit in der Arche ziemlich lang erscheinen. Dafür gab es aber einige Jahre Ruhe und Frieden. Leider nicht allzulang… Aber wenn man schaut, wie lange wer von den vier Männern noch gelebt hat, so haben sich doch wohl Sem und Abraham noch gekannt??

  95. Jule sagt:

    Noch ein Gedanke zu Bitja.

    Wir erinnern uns an das junge Mädchen, das ganz zu Anfang des Dramas so begeistert darüber war, dass ein „Sohn des wahren Gottes“ sie erwählt hatte und sie zur Frau wollte. Sie dachte sogar, sie käme dadurch vielleicht in die glückliche Lage, den verheißenen Samen hervorzubringen. Leider ist Bitja das ganze Drama lang unbelehrbar, egal wie sehr sich alles zum Unguten für sie wendet. Sie sieht ihren Fehler nicht ein. Denkt bis zum Schluß, dass sie richtig gehandelt hat und bedauert nur die Folgen.

    Könnte es sein, dass auch wir ihr manchmal gleichen? Dass wir nicht in der Lage sind, eigene Fehler einzugestehen? Selbst dann nicht, wenn Jehova uns ganz offensichtlich zeigt, dass es verkehrt ist?

    Nutzen wir rechtzeitig die Möglichkeit umzudenken und auf den richtigen Weg zurückzukehren?

  96. Jule sagt:

    Hier in diesem Drama zeigt uns Noah auch, wie wir auf Personen reagieren sollten, die nur Streit suchen:

    Wir erinnern uns an das zänkische Weib, das Noah und seine Familie die ganze Zeit verspottet. Dauernd provoziert sie Noah. Wie reagiert er?

    „Wenn du eine ehrliche Antwort willst,können wir uns gerne darüber unterhalten. Wenn du aber nur gekommen bist um uns zu verspotten, dann muss ich gehen und mich um die wichtigeren Dinge Jehovas kümmern“.

    Was lernen wir daraus?

    Wir sollten nicht darauf eingehen, wenn ein anderer uns provoziert und nur Streit sucht!

  97. Jule sagt:

    1. Mose 12 – 15

    1. Mose 11:27-12:1

    Und dies ist die Geschichte Tẹrachs.

    Tẹrach wurde der Vater Ạbrams, Nạhors und Hạrans; und Hạran wurde der Vater Lots. 28 Später starb Hạran, während er mit Tẹrach, seinem Vater, in seinem Geburtsland, in [dem] Ur der Chaldạ̈er, zusammen war. 29 Und dann nahmen sich Ạbram und Nạhor Frauen. Der Name der Frau Ạbrams war Sạrai, während der Name der Frau Nạhors Mịlka war, [sie war] die Tochter Hạrans, des Vaters Mịlkas und des Vaters Jịskas. 30 Aber Sạrai war anhaltend unfruchtbar; sie hatte kein Kind.

    31 Danach nahm Tẹrach seinen Sohn Ạbram und Lot, den Sohn Hạrans, seinen Enkel, und Sạrai, seine Schwiegertochter, die Frau seines Sohnes Ạbram, und sie gingen mit ihm aus [dem] Ur der Chaldạ̈er hinaus, um in das Land Kạnaan zu ziehen. Nach einiger Zeit kamen sie nach Hạran und schlugen dort ihren Wohnsitz auf. 32 Und die Tage Tẹrachs wurden zweihundertfünf Jahre. Dann starb Tẹrach in Hạran.

    12 Und Jehova sprach dann zu Ạbram: „Zieh hinweg aus deinem Land und von deinen Verwandten und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde;

    Wie denn nun? War es Terachs Entscheidung aus Ur wegzuziehen oder wurde Abraham von Jehova dazu aufgefordert?

    1. Thomas sagt:

      1.Mose 10,11

      Mi der Mehrheit „mitgehen“ – oder „allein in der Ecke sitzen“?? Das war wohl beim Turmbau zu Babel eine wichtige persönliche Entscheidung. Wie ist das heute? Kann ich eine eigene Entscheidung fällen und ist mein Verhältnis zum Schöpfer so gut, dass ich eine Entscheidung fälle, die ihm gefällt? Oder gehöre ich zu der Gruppe Menschen, die sich immer nach der Mehrheit ausrichten? Oder würde ich meinen persönlichen Vorteil suchen? Wohin würde mein Blick heute gehen? Würde man mich beim Bau dieses Turmes sehen?
      Scheinbar hatten die Menschen, die sich hier versammelt hatten, doch „Gottes Segen“, denn er schritt doch nicht ein! Der Bau ging vorwärts! Nur scheinbar „ruchlose Menschen“ beteiligten sich nicht am Bau!?!? Nein – jeder der Jehova mit Herz und Sinn liebte, beteiligte sich nicht an dem Bau!!! Und wie ist das heute? Habe ich die Kraft, gegen die Mehrheit, mein Verhältnis zu Jehova als das Wichtigste zu betrachen?

    2. Thomas sagt:

      1. Mose 12-15
      Abraham und Lot haben sich getrennt… und Lot scheint es in seiner Stadt, die er gewählt hat sehr gut zu gehen! Ah – da scheint er wohl Gottes Segen zu haben?
      Die Stadt wird angegriffen und Lot und alle anderen kommen in Gefangenschaft! Was geht das Abraham an? Sollte er sich „nicht einmischen“? Schließlich hatte sich ja Lot von ihm getrennt? Wie ist das heute? Ach, die betreffende Person hat sich von uns getrennt, also geht sie uns nichts mehr an? Soll doch selber sehen?? oder handeln wir wie Abraham und unterstützen und befreien wir Menschen, die unsere Hilfe benötigen?
      Abraham handelte richtig! Woher wissen wir das?? Obwohl er im Krieg nicht erfahren, besiegte sein „Heer“ das militärisch geschulte Heer! Er hatte den Segen Jehovas.

  98. Jule sagt:

    1. Mose 16 – 19

    1. Mose 16:1-6

    Sạrai nun, Ạbrams Frau, hatte ihm keine Kinder geboren; doch hatte sie eine ägyptische Magd, und ihr Name war Hạgar. 2 Daher sagte Sạrai zu Ạbram: „Siehe, bitte! Jehova hat mich verschlossen, so daß ich keine Kinder gebären kann. Bitte habe Beziehungen mit meiner Magd. Vielleicht kann ich durch sie Kinder bekommen.“ Da hörte Ạbram auf die Stimme Sạrais. 3 So nahm Sạrai, Ạbrams Frau, Hạgar, ihre ägyptische Magd, am Ende von zehn Jahren, da Ạbram im Land Kạnaan gewohnt hatte, und gab sie Ạbram, ihrem Mann, zur Frau. 4 Demzufolge hatte er Beziehungen mit Hạgar, und sie wurde schwanger. Als sie gewahr wurde, daß sie schwanger war, da wurde ihre Herrin in ihren Augen verächtlich.

    5 Hierauf sprach Sạrai zu Ạbram: „Die an mir begangene Gewalttat sei auf dir. Ich selbst übergab meine Magd an deinen Busen, und sie wurde gewahr, daß sie schwanger war, und ich wurde verächtlich in ihren Augen. Möge Jehova richten zwischen mir und dir.“ 6 Da sagte Ạbram zu Sạrai: „Siehe! Deine Magd steht dir zur Verfügung. Tu mit ihr, was gut ist in deinen Augen.“ Da begann Sạrai sie zu demütigen, so daß sie von ihr weglief.

    War es richtig, wie Sarai nun Hagar behandelte?

    Hat es nicht immer einen negativen Beigeschmack, wenn wir andere demütigen?

    Abraham hatte zu Sarai gesagt „tu mit ihr, was gut ist in deinen Augen“ und Sarai demütigte ihre Magdt. War dies in Jehovas Augen richtig und annehmbar?

    Oder ging es hier vielleicht eher darum, dass sie Hagar wieder auf den Platz zurückschickte, der eigentlich ihr angemessen war? Immerhin war Hagar nur die Magdt und Sarai die Herrin.

    Sicherlich bedeutet dieses „sie demütigte Hagar“, dass sie ihr klar machte, dass sie ihren angestammten Platz als Magdt verlassen hatte und sich nun anmaßte über ihrer Herrin zu stehen. Dies kam der Magdt mit Sicherheit nicht zu.

    Ein System kann nur solange funktionieren, solange jeder auf dem Platz bleibt, auf den er auch gehört und der ihm zusteht. Dies könnten wir auch auf die Familie beziehen:

    Jehova hatte eine ganz klare Rollenverteilung: Der Mann steht über der Frau und beide stehen über den Kindern.

    Wenn nun die Frau ihren ihr von Jehova zugewiesenen Platz verlässt und meint, sie müsse nun die Führung in der Familie übernehmen oder sich sonstwie zu emanzipieren, wie es heutzutage in der Welt so üblich ist – dann kann dies nicht das Wohlgefallen Jehovas haben. Jehova erwartet von uns Frauen die nötige Demut, uns unseren Ehemännern als dem Haupt unterzuordnen, die sie ja nunmal gemäß Gottes Willen sind.

    Somit könnte man von einem Mann, der seine Frau bittet, wieder den ihr angestammten Platz einzunehmen, sagen, er würde seine Frau demütigen. Dies hätte mit Sicherheit keinen negativen Beigeschmack – zumindest nicht bei einer Ehefrau, die so leben möchte, wie es Gott gefällt.

    Das Gleich kann man auch von der Beziehung der Kinder zu ihren Eltern sagen. Ihr Platz ist den Eltern untergeordnet und sie sollen ihren Eltern gehorsam sein, wenn sie Jehova gefallen wollen.

    Wenn nun ein Kind oder ein Jugendlicher daherkommt und sich so benimmt, als würde er über den Eltern stehen, wichtiger als diese sein, mehr wissen und müsse alles bestimmen – könnte man dann sagen, dass dieser demütig seine Rolle in der Familie anerkennt?

    Was, wenn die Eltern sich so ein Verhalten nicht gefallen lassen und den Jugendlichen immer wieder liebevoll daran erinnern, dass er sich nicht so verhalten und gleichzeitig Jehova gefallen könne? In gewissem Sinne demütigen sie ihr Kind dann. Aber hat dies dann einen negativen Beigeschmack?

    Was, wenn der Jugendliche, der noch nicht volljährig ist, dann bei diesen bösen Eltern auszieht, da er mit deren Verhalten ihm gegenüber nicht klar kommt?

    Wie würde Jehova so ein Verhalten dann sehen?

    Ist es uns persönlich eigentlich wichtig, wie Jehova uns sieht und das was wir tun?

    Oder geht es uns vielleicht eher darum, dass wir uns nicht alles gefallen lassen können?

    Wie steht es dann mit unserer Demut?

    Dieser Grundsatz betrifft jeden von uns in der Familie: der Ehemann muss sich demütig Jesus Christus unterordnen und sich so verhalten, dass Jesus stolz auf ihn wäre. Wir Frauen müssen uns demütig unseren Ehemännern unterordnen und würden nie etwas tun, was ihnen schadet. Wir würden auch nicht hässlich oder irgendwie sonst abwertend über unseren Ehemann reden – selbst dann nicht, wenn wir vielleicht unzufrieden mit unserer Stellung sind. Das Gleich gilt für Kinder und Jugendliche. Sie würden nie abwertend über ihre Eltern reden – auch dann nicht, wenn sie sich vielleicht nicht ernst genommen fühlen.

    Sind wir persönlich mit unserer Stellung zufrieden, die uns von Jehova zugewiesen worden ist?

    Zeigt sich dies auch darin, wie wir auf Probleme mit dem Ehepartner oder den Eltern reagieren?

    1. Thomas sagt:

      1. Mose 16-19

      Du fragst

      War es richtig, wie Sarai nun Hagar behandelte?

      Selbst der Engel sagt zu Hagar: „Kehre zu deiner Herrinzurück, und demütige dich unter ihrer Hand“.

      Interessant auch der Artikel in der Studienausgabe April 2011, wo es um Entscheidungen geht – eine der ersten Fragen, die man sich stellen muss, ist, ob man überhaupt die Berechtigung hat, eine Entscheidung zu fällen. Hagar war nicht in dem Recht, eine Entscheidung zu fällen, da sie „keine Freie Frau“ war….

      Abraham bittet Jehova, die Städte zu verschonen, wenn sich darin Gerechte befinden würden! Warum tut er das? Sollte es ihm nicht egal sein, was in anderen Städten passiert? Sind wir bereit, wenn wir meinen Ungerechtigkeit zu sehen, einzuschreiten? Oder schauen wir weg? Auch Lot sah nicht weg – sondern schützte die Männer aktiv! Und wie sieht es bei uns aus? Sind wir aktiv? Oder verstecken wir uns hinter Gesetz und Verboten?

  99. Jule sagt:

    zu diesem Thema noch ein interessanter WT-Artikel vom 15.10.2005 auszugsweise:

    Unser Herz vor Hochmut schützen

    15 Wahrscheinlich ist uns aufgefallen, dass es sich bei den erwähnten Beispielen für Hochmut um hoch gestellte Persönlichkeiten handelte. Neigen Durchschnittsmenschen demnach weniger dazu, hochmütig zu werden? Dem ist leider nicht so. Betrachten wir ein Geschehen, das sich in Abrahams Hausgemeinschaft zutrug. Der Patriarch hatte keinen Sohn als Erben und seine Frau Sara war über das gebärfähige Alter hinaus. Für einen Mann in Abrahams Situation war es üblich, sich eine zweite Frau zu nehmen, um Kinder zu bekommen. Gott duldete solche Ehen, weil für ihn die Zeit noch nicht gekommen war, unter wahren Anbetern seinen ursprünglichen Maßstab für die Ehe wieder einzuführen (Matthäus 19:3-9).

    16 Auf Drängen seiner Frau stimmte Abraham zu, mit Hagar, Saras ägyptischem Dienstmädchen, einen Anwärter auf das Erbe zu zeugen. Hagar wurde als Zweitfrau Abrahams schwanger. Sie hätte sehr dankbar sein sollen für ihren ehrenvollen Status. Stattdessen ließ sie in ihrem Herzen Hochmut aufkommen. Die Bibel berichtet: „Als sie gewahr wurde, dass sie schwanger war, da wurde ihre Herrin in ihren Augen verächtlich.“ Diese Haltung verursachte solchen Streit in Abrahams Hausgemeinschaft, dass Sara Hagar wegjagte. Aber es gab eine Lösung für das Problem. Gottes Engel gab Hagar den Rat: „Kehre zu deiner Herrin zurück, und demütige dich unter ihre Hand“ (1. Mose 16:4, 9). Offensichtlich befolgte Hagar diesen Rat, änderte ihre Einstellung Sara gegenüber und wurde Vorfahrin eines großen Volkes.

    17 Wie Hagars Fall deutlich macht, kann schon die Verbesserung der Lebenssituation jemand hochmütig werden lassen. Die Lektion daraus ist, dass sogar ein Christ, der Gott stets mit einem guten Herzen gedient hat, hochmütig werden kann, wenn er Reichtum oder Ansehen erlangt. Eine solche Einstellung kann er auch dann entwickeln, wenn andere ihn wegen seines Erfolgs, seiner Weisheit oder seiner Fähigkeiten bewundern. Ja, ein Christ muss darüber wachen, dass in seinem Herzen kein Hochmut aufkommt. Das trifft insbesondere dann zu, wenn er Erfolg hat oder mehr Verantwortung erhält.

    18 Der gewichtigste Grund dafür, sich vor Hochmut zu hüten, ist Gottes Ansicht über diesen Charakterzug. In seinem Wort heißt es: „Hochmütige Augen und ein anmaßendes Herz, die Leuchte der Bösen, sind Sünde“ (Sprüche 21:4). Interessanterweise werden in der Bibel besonders Christen, „die reich sind im gegenwärtigen System der Dinge“, davor gewarnt, „hochmütig“ oder „überheblich“ zu sein (1. Timotheus 6:17, Fußnote; 5. Mose 8:11-17). Christen, die nicht reich sind, müssen sich davor hüten, „ein neidisches Auge“ zu haben, und sie dürfen nie vergessen, dass jeder hochmütig werden kann — ob arm oder reich (Markus 7:21-23; Jakobus 4:5).

    19 Hochmut, gepaart mit anderen schlechten Charakterzügen, kann ein gutes Verhältnis zu Jehova zerstören.

    Ja, dies mit der Demut ist eine hinterhältige Falle von Satan, um uns von Jehova zu entfernen.

    Wir mögen uns für aufrichtig und in Jehovas Augen rein halten, weil „wir ja weder mit Hurerei, lockerer Moral oder Gewalttat zu tun haben, wir lügen und betrügen nicht. Also ist ja alles mit uns ok und wir haben mit Sicherheit das Wohlgefallen Jehovas“.

    Und bemerken garnicht, dass wir dem Widersacher in die Falle getappt sind – weil wir unsere uns angestammte Rolle innerhalb der Familie verlassen haben.

    „Immerhin müssen wir uns ja nicht alles gefallen lassen“ – oder?

  100. Jule sagt:

    ich habe in dem Studienartikel zum heutigen Tagestext (WT 15.05.2009) noch was passendes zu dem Thema „unsere Rolle ausfüllen, die wir von Jehova zugewiesen bekommen haben“ gefunden:

    7 In den Tagen Noahs verließen etliche Engel den ihnen zugewiesenen Platz. Sie materialisierten sich und nahmen menschliche Körper an, um auf der Erde rücksichtslos ihre Begierden auszuleben (Jud. 6; 1. Mo. 6:1-4). Jehova verbannte diese Engel in dichte Finsternis; sie hatten sich auf Satans Seite gestellt und waren so zu „bösen Geistermächten“ und zu erbitterten Feinden der Diener Gottes geworden (Eph. 6:11-13; 2. Pet. 2:4).

    Wenn wir dies hier so lesen, kommt uns dann nicht in den Sinn, dass wir diesen untreuen Engeln gleichen würden, wenn wir nicht mit unserer Rolle als Ehefrau oder Kind in der Familie zufrieden sind? Wenn wir dagegen aufbegehren, weil wir uns in dieser Rolle nicht wohlfühlen und denken, wir hätten besseres verdient?

    Weiter heißt es einige Absätze weiter:

    Keine Frage: Die Engel sehen es gern, wenn christliche Frauen sowie alle anderen Diener Gottes auf der Erde die theokratische Ordnung und das Leitungsprinzip respektieren. Dieser Gehorsam erinnert die himmlischen Söhne Gottes beständig daran, sich ebenfalls unterzuordnen.

    Wir wissen ja: wir sind ein Schauspiel, nicht nur für die Menschen, sondern auch die Engel.

    Es liegt bei uns, welches Stück sie bei uns sehen: loyale Unterordnung unter Jehova und die Autorität, die er eingesetz hat – oder Rebellion, weil „ich bin es mir wert“!

    Welches Stück sehen die Engel, wenn sie uns so zugucken?

  101. Jule sagt:

    1. Mose 20 – 22

    Kapitel 20 – Abimelech

    Wer war er?
    Wie sah Jehova ihn?

    Im Einsichtenbuch heißt es zu Abimelech:

    Der König der Stadt Gerar, wo Abraham und Sara um 1919 v. u. Z. vorübergehend ihren Wohnsitz nahmen. Da er glaubte, die beiden seien Bruder und Schwester, nahm er Sara und wollte sie zu seiner Frau machen. Doch durch göttliche Fügung rührte er sie nicht an. Als er in einem Traum von Gott gewarnt wurde, gab er Sara dem Abraham zurück, dazu noch als Entschädigung Vieh sowie Knechte und Mägde und als Garantie dafür, daß er Sara nicht berührt hatte, tausend Silberschekel (ca. 2 200 $). Einige Zeit später schloß dieser König in Beerscheba mit Abraham einen Bund des Friedens und des gegenseitigen Vertrauens (1Mo 20:1-18; 21:22-34).

    Wie wir sehen, kann das was wir tun, auch das Leben anderer beeinflussen – ohne dass wir uns dessen bewusst sind

  102. Jule sagt:

    Kapitel 21 – Ismael spottlachte über Isaak

    1. Mose 21:8-9

    Das Kind nun wuchs heran und wurde schließlich entwöhnt; und Abraham bereitete dann an dem Tag, an dem Isa·ak entwöhnt wurde, ein großes Festmahl. 9 Und Sara bemerkte immer wieder, wie der Sohn Hagars, der Ägypterin, den sie Abraham geboren hatte, spottlachte.

    Im Einsichtenbuch heißt es zu dieser Begebenheit:

    Ein Jahr später wurde Isaak geboren. Ismael war zu diesem Zeitpunkt 14 Jahre alt (1Mo 16:16; 21:5). Nach 5 Jahren, im Jahre 1913 v. u. Z., an dem Tag, als Isaak entwöhnt wurde, ertappte man Ismael dabei, daß er über seinen jüngeren Halbbruder „spottlachte“ (1Mo 21:8, 9). Das war nicht lediglich eine unschuldige Spielerei zwischen Kindern. Wie aus dem folgenden Vers zu erkennen ist, spielte bei der Verspottung Isaaks vielleicht auch die Erbschaft eine gewisse Rolle. Der Apostel Paulus sagte, diese Geschehnisse seien „ein symbolisches Drama“, und bezeichnete die schlechte Behandlung Isaaks durch den ägyptischen Mischling Ismael als Verfolgung. Das war also der Anfang der vorhergesagten 400jährigen Bedrückung Israels, die 1513 v. u. Z. mit der Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei endete (Gal 4:22-31; 1Mo 15:13; Apg 7:6; siehe ISAAK).

    Da Ismael gegenüber Isaak Verachtung bekundet hatte, wurden er und seine Mutter aus dem Haushalt Abrahams entlassen

    Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

    Ob sich Hagar wirklich gedemütigt hatte – oder war es nur nach außen hin, damit sie nicht wieder weggeschickt wurde?

    Denn irgendwie kommt es einem schon komisch vor, dass das Problem zwischen Sarai und Hagar damals darin bestand, dass Hagar Sarai als „verächtlich“ betrachtete und nun, viele Jahre später, ihr Sohn dies ebenfalls mit Isaak machte.

    Der Engel hatte damals Hagar geraten, sich unter die Hand ihrer Herrin zu demütigen, was sie scheinbar auch getan hatte. Aber hat sie sich wirklich gedemütigt – ihre innere Einstellung geändert?

    Wie sonst kommt es, dass ihr Sohn eine ähnliche Einstellung wie die Mutter erkennen ließ?

    Könnte es sein, dass sich Hagar nur nach Außen hin demütigte, aber in ihrem Herzen immer noch hochmütige Gefühle gegenüber Sarai hegte und mit ihrem Sohn immer wieder darüber gesprochen hat? Ihm immer wieder gesagt hat, er sei der Erstgeborene und Isaak, naja, „ist halt auch ein Sohn von Abraham, aber du bist wichtiger, du bist der Erbe“?

    Selbst, wenn sie nicht in dieser Art mit ihrem Sohn gesprochen hat, so wird er sicherlich an ihrem Verhalten gesehen haben, wie sie wirklich dachte – und somit seine Einstellung gegenüber Isaak beeinflusst haben.

    Was können wir daraus lernen?

    Immerhin wurde Hagar letztendlich doch mit ihrem Sohn in die Wüste geschickt – weil sie sich nicht geändert hatte.

    Wie ist es mit uns?

    Sind wir wahre Christen – was sich an unserer inneren Einstellung erkennen läßt – oder wahren wir nur den äußeren Schein, um unseren Platz in der Versammlung nicht zu verlieren und damit man uns „unser Ticket ins Paradies nicht wegnimmt“?

  103. Jule sagt:

    In dem Buch „Wähle den besten Lebensweg“ heißt es auszugsweise dazu:

    *** bw Kap. 6 S. 80-83 Unterordnung, die sich lohnt ***

    ‘Der stille und milde Geist’

    40 Trotz alledem liegt die wahre Schönheit einer Frau in dem, was sie im Herzen ist. Der Apostel Petrus gab Frauen daher den weisen Rat: „[Euer Schmuck] sei die verborgene Person des Herzens im unvergänglichen Gewand des stillen und milden Geistes, der in den Augen Gottes von großem Werte ist“ (1. Petrus 3:4). Dieser ‘stille und milde Geist’ ist jedoch nicht mit einer äußeren Liebenswürdigkeit zu verwechseln. Zum Beispiel mag eine Frau sehr sanft reden und so tun, als füge sie sich den Wünschen des Familienhauptes. Im Herzen aber mag sie darauf bedacht sein, über ihren Mann zu dominieren, indem sie rebellisch ist, intrigiert und ihn hintergeht.

    41 Bei einer Frau, die wirklich den ‘stillen und milden Geist’ besitzt, ist dieser demütige Geist ein Spiegelbild ihrer wahren Persönlichkeit. Wie kann eine Frau feststellen, ob dieser „Geist“ ein Bestandteil ihres ständigen Schmuckes ist? Sie könnte sich fragen: „Was tue ich, wenn mein Mann gelegentlich gedankenlos oder unvernünftig ist oder sich vor seiner Verantwortung drückt? Brause ich dann auf, gerate in Wut und mache ihm heftige Vorwürfe? Oder bemühe ich mich gewöhnlich, innerlich ruhig zu bleiben und eine offene Konfrontation zu vermeiden?“ Eine Frau, die einen ‘stillen und milden Geist’ hat, ist nicht lediglich nach außen hin friedlich, in ihrem Innern aber wie ein Vulkan, der jeden Augenblick ausbrechen kann. Nein, auch unter unangenehmen Umständen bemüht sie sich, sowohl äußerlich als auch innerlich ruhig und beherrscht zu bleiben, so daß Beobachter von ihrer inneren Stärke und ihrem Verhalten tief beeindruckt sind.

    Könnte man also sagen, dass sich Hagar wirklich unter die Hand ihrer Herrin Sarai gedemütigt hatte?

    Was bedeutet dies für uns heute? Weiter heißt es in dem Artikel:

    42 Ein solch ‘stiller und milder Geist’ zeichnete gottesfürchtige Frauen in vorchristlicher Zeit aus. Darauf machte der Apostel Petrus aufmerksam, indem er schrieb:

    „Denn so pflegten sich einst auch die heiligen Frauen zu schmücken, die auf Gott hofften, indem sie sich ihren eigenen Männern unterwarfen, wie Sara dem Abraham zu gehorchen pflegte, indem sie ihn ,Herr‘ nannte. Und ihr seid ihre Kinder geworden, vorausgesetzt, ihr tut weiterhin Gutes und fürchtet keinerlei Ursache des Schreckens“ (1. Petrus 3:5, 6).

    43 Als eine der „heiligen Frauen“ der vorchristlichen Zeit setzte Sara ihre Hoffnung und ihr Vertrauen auf Jehova. Im Gegensatz zu Lots Frau, die sich sehnsüchtig nach Sodom umblickte und deshalb umkam, gab Sara bereitwillig die Annehmlichkeiten der Stadt Ur auf und wohnte mit ihrem Mann Abraham für den Rest ihres Lebens in Zelten. Zusammen mit Abraham blickte sie einer bleibenden Wohnstätte unter Gottes Herrschaft entgegen (Hebräer 11:8-12). Bestimmt legte Sara keinen übertriebenen Wert auf materielle Besitztümer und Annehmlichkeiten. Sie verriet durch ihre Lebensweise, daß sie geistig gesinnt war. Sara wußte, daß Gott sie zur Zeit der Auferstehung reich belohnen würde. Ähnlich haben es sich christliche Frauen auch heute zu ihrem Lebensziel gemacht, Jehova Gott wohlzugefallen. (Vergleiche Sprüche 31:30.)

    44 Die schöne Sara hatte tiefen Respekt vor ihrem Mann. Als einmal unerwartet Gäste eintrafen, zögerte Abraham nicht, zu seiner treuen Gefährtin zu sagen: „Eile! Hole drei Sea-Maß [22 Liter] Feinmehl, knete den Teig und mache runde Kuchen!“ (1. Mose 18:6). Noch am gleichen Tag bezeichnete Sara Abraham als ihren „Herrn“. Da sie dies zu sich selbst sagte und nicht vor den Ohren anderer, zeigt dies deutlich, daß sie ihrem Mann von Herzen untertan war (1. Mose 18:12).

    45 Sara war jedoch keine schwache Persönlichkeit. Als sie merkte, daß Ismael, der Sohn der ägyptischen Sklavin Hagar, über ihren eigenen Sohn Isaak „spottlachte“, sagte sie sehr energisch zu Abraham: „Treibe diese Sklavin und ihren Sohn hinaus, denn der Sohn dieser Sklavin wird nicht Erbe sein mit meinem Sohn, mit Isaak!“ Daß Sara hier eine nachdrückliche Bitte an Abraham richtete, aber nicht ungehörig fordernd oder befehlend auftrat, geht daraus hervor, daß Jehova Saras Bitte guthieß. Der Allmächtige nahm die im richtigen Geist vorgetragene Bitte wahr und wies Abraham an, ihr zu entsprechen (1. Mose 21:9-12).

    wie steht es mit uns?

    Sind wir wirklich von Herzen demütig – oder wollen wir nur diesen Anschein erwecken?

    Zeigt sich dies in unserem Verhalten?

    Wir haben in den o.g. Absätzen gelesen, wie wir uns verhalten sollten, falls jemand, dem wir uns gemäß Jehovas Willen unterordnen sollten (seien es die Ältesten, unser Ehemann oder unsere Eltern), unsere Gefühle verletzt.

    Handeln wir entsprechend?

    Oder sind uns unsere verletzten Gefühle vielleicht wichtiger und wir machen den gleichen Fehler wie Hagar?

    Hegen wir weiterhin negative Gefühle und Groll gegenüber einer solchen Person und reden vielleicht ständig darüber oder beeinflussen andere dadurch, wie wir uns verhalten?

    Nähren vielleicht auch wir jahrelang Groll und verderben uns damit unser gutes Verhältnis zu Jehova?

    Könnte es sein, dass unser Verhalten vielleicht auch Jehova veranlasst, uns „in die Wüste zu schicken“?

    1. Thomas sagt:

      1. Mose 20-22

      Abraham wird geprüft – was für ein einfacher Satz für diesen schweren Gang. Erst geht sein Erstgeborener – weil er nicht der Erbe sein sollte! Und nun fordert Gott von ihm, sich mit Isaak auf den Weg zu machen. Und kommt ein „Nein“ über Abrahams Mund? Er hat keine Wahl, keine Entscheidungsmöglichkeit – er kann nur Gehorsam oder Ungehorsam sein! Wie steht es mit mir? Auch wir haben heute oft nur die Wahl, dem Schöpfer gehorsam zu sein, oder uns von Menschen beeinflussen zu lassen. Ziehen wir doch bitte den Gebote Gottes vor!

  104. Jule sagt:

    1. Mose 23 – 26

    Kapitel 26: Abimelech – gleiche Situation, gleicher König?

    Im Einsichtenbuch heißt es zu dieser Frage:

    Möglicherweise ebenfalls ein König von Gerar zu der Zeit, als Isaak sich dorthin begab, weil eine Hungersnot ausgebrochen war. Das war nach dem Tod Abrahams im Jahr 1843 v. u. Z. Wie sein Vater Abraham, so gab auch Isaak seine Frau (Rebekka) als seine Schwester aus, aber als der König zufällig entdeckte, daß Rebekka Isaaks Frau war, gab er ein Gebot heraus, das den beiden Schutz gewährte. Doch Isaak wurde wegen seines Wohlstandes, den Gott ihm schenkte, beneidet, so daß der König ihn aufforderte wegzuziehen. Einige Zeit später schloß dieser König von Gerar einen Friedensbund mit Isaak, ähnlich dem Bund, den sein Vorgänger mit Abraham geschlossen hatte (1Mo 26:1-31).

  105. Jule sagt:

    1. Mose 24:1-10

    Nun war Abraham alt, an Jahren vorgerückt; und Jehova hatte Abraham in allem gesegnet. 2 Daher sprach Abraham zu seinem Diener, dem ältesten seines Hauses, der alles, was er hatte, verwaltete: “Leg bitte deine Hand unter meine Hüfte, 3 da ich dich bei Jehova, dem Gott der Himmel und dem Gott der Erde, schwören lassen will, daß du für meinen Sohn keine Frau von den Töchtern der Kanaaniter nehmen wirst, unter denen ich wohne, 4 sondern du wirst in mein Land und zu meinen Verwandten gehen, und du wirst bestimmt für meinen Sohn, für Isa·ak, eine Frau nehmen.”

    5 Der Diener sprach jedoch zu ihm: “Was nun, wenn die Frau nicht mit mir in dieses Land zu kommen wünscht? Muß ich deinen Sohn in das Land zurückbringen, von dem du ausgezogen bist?” 6 Hierauf sagte Abraham zu ihm: “Sei auf der Hut, daß du meinen Sohn nicht dahin zurückbringst. 7 Jehova, der Gott der Himmel, der mich aus dem Haus meines Vaters und aus dem Land meiner Verwandten holte und der zu mir redete und der mir schwor, indem [er] sprach: ‘Deinem Samen werde ich dieses Land geben’, er wird seinen Engel vor dir hersenden, und du wirst gewiß von dort für meinen Sohn eine Frau nehmen. 8 Sollte aber die Frau nicht wünschen, mit dir zu kommen, so wirst du von diesem mir geleisteten Eid frei geworden sein. Nur sollst du meinen Sohn nicht dorthin zurückbringen.” 9 Darauf legte der Diener seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines Herrn, und schwor ihm hinsichtlich dieser Sache.

    Abraham war sich da ganz sicher!

    Dies erkennen wir daran, dass er mehrfach sagt, dass Eliesa gewiß mit einer Frau für Isaak zurück kommen wird!

    Wie konnte er sich da so sicher sein?

    Abraham kannte Jehova gut. Er war viele Jahre mit dem wahren Gott gewandelt und hatte bereits sehr viele Erfahrungen mit IHM gemacht.

    Jehova hatte Abraham einen Samen von Sara versprochen, einen Samen, durch den sich alle Nationen segnen würden. Auch wenn Abraham viele Jahre darauf warten musste und zuerst selbst versuchte, die Dinge in seine Hand zu nehmen – er bekam mit Sara einen Sohn: Isaak. Dieser sollte der verheißene Erbe Abrahams sein, der die Linie zum Messias fortführen würde.

    Da Abraham aber Gott auch so gut kannte, dass er sich ganz gewiß war, dass für Jehova keine Frau aus den umliegenden Nationen in Frage kam, so musste es eine Frau aus seinem Volk sein. Aus einem Volk, die auch Jehova anbeten und dies war nun mal seine Familie in Kanaan. Also musste die Frau für Isaak dort her kommen, wohin er seinen Diener schickte.

    Da Jehova also daran interessiert war, dass Isaak heiraten und Kinder haben würde und eine mögliche Ehefrau nur aus der Familie Bethuels kommen konnte – so musste der Diener eine Ehefrau für Isaak mitbringen. Das ging ja garnicht anders, denn wie sonst hätte der Erbe entstehen können?

    Abraham wollte für seinen Sohn eine Frau, die Jehova mit ganzem Herzen anbeten würde. So eine Frau würde nicht „nein“ sagen, wenn man sie bitten würde, die Mutter des verheißenen Samens zu werden.

    w04 15. 4. S. 10-11

    Als sich Rebekkas Bruder Laban und ihr Vater Bethuel anhören, was Elieser berichtet, erkennen sie darin Gottes Leitung. Rebekka ist sicher für Isaak bestimmt. Laban und Bethuel sagen: „Nimm sie und geh, und lass sie die Frau des Sohnes deines Herrn werden, so wie Jehova geredet hat.“

    Was meint Rebekka dazu? Als man sie fragt, ob sie sofort mitkommen will, antwortet sie: „Ich will gehen“ — auf Hebräisch ist das nur ein Wort. Sie ist nicht gezwungen, zuzustimmen. Wie Abraham gesagt hat, wäre Elieser von seinem Eid befreit, falls die Frau nicht mitgehen möchte. Doch auch Rebekka sieht Jehovas Hand in der Sache. Sie verlässt daher sogleich ihre Familie, um einen Mann zu heiraten, den sie noch nie gesehen hat. Diese mutige Entscheidung zeugt von außergewöhnlichem Glauben. Rebekka ist wirklich die Richtige (1. Mose 24:29-59).

    Abraham war sich schon mal so sicher. Erinnern wir uns noch daran, dass Jehova von ihm „verlangte“, dass er seinen Sohn Isaak opfern sollte?

    Auch wenn Abraham den Grund nicht ganz verstand, so war ihm doch klar, dass Isaak leben würde. Denn Jehova wollte aus ihm den Samen hervorbringen.

    Wurde sein Glaube darin enttäuscht?

    Wir wissen, dass Jehova dafür sorgte, dass alles gut ausging – und auch dieses Mal könnte sich Abraham ganz auf Jehova verlassen.

    Können wir dies nicht auch?

    Auch wir sind viele Jahre mit unserem Gott gewandelt und haben unzählige Erfahrungen mit Jehova gemacht, wie er uns immer wieder geholfen oder doch zumindest die Kraft gegeben hat. Warum sollten wir dann nun daran zweifeln, dass er sein Versprechen hält?

    Immerhin kann unser Gott nicht lügen – also warum sollten wir nicht auf IHN vertrauen?

  106. Jule sagt:

    1. Mose 24:50-51

    50 Da antworteten Lạban und Bẹthuël und sprachen: „Von Jehova ist diese Sache ausgegangen. Wir können weder böse noch gut zu dir reden. 51 Hier, Rebẹkka ist vor dir. Nimm sie und geh, und laß sie die Frau des Sohnes deines Herrn werden, so wie Jehova geredet hat.“

    Im Einsichtenbuch steht:

    Ein wenig später beteiligte sich Laban maßgeblich an den Verhandlungen über Rebekkas Heirat; die Zustimmung für die Heirat kam sowohl von ihm als auch von Bethuel, seinem Vater (1Mo 24:50-61).

    War denn nicht Bethuel der Patriarch, das Haupt der Familie und damit das alleinige Haupt von Rebekka? Wieso war Laben an der Entscheidung, ob sie Isaak heiraten sollte, beteiligt?

    Leider habe ich zu dieser Frage nichts wirklich zufriedenstellendes gefunden.

    Laban – warum mischte er sich bei der Entscheidung mit ein?

    Kann mir hier bitte jemand weiterhelfen?

    1. Thomas sagt:

      Interessante Frage…hab viele unterschiedliche und sich zum Teil widersprechende Angaben und Vermutungen gefunden:

      Bethuel lebte innen Padan-aram.
      Onkel Abraham Bethuels sendete seinen älteren Bediensteten (vielleicht Eliezer von Damaskus) zum Land seiner Geburt, zum einer Frau für seinen Sohn Isaac zu finden. Der Bedienstete traf die TOchter Rebekah außerhalb der Stadt. …
      …Einige Gelehrte theoretisieren folglich daß Erwähnung von Bethuel wäre eine späte Hinzufügung zur bereits existierenden Geschichte. Andere Gelehrte argumentieren, daß dieser Texte anzeigt, daß Bethuel irgendwie nicht zu erreichen war. Andere Gelehrte schreiben dem Hauptgewicht der Rolle der Mutter einer matralinealen Familienstruktur zu.

      Rabbinische Deutung
      In Talmud, Nannte Rabbiner Isaac Bethuel einen gemeinen Mann. Die midrash gekennzeichnetes Bethuel als König.

      Im Talmud Rab im Namen des Rabbiners Reuben B. Estrobile zitierte Labans und Bethuels Antwort zum Bediensteten Abrahams, den „die Angelegenheit wurde verordnet vom Herrn“ als Beweistext für die Angelegenheit, daß Gott eine Frau und einen Mann für einander in der Verbindung vorsieht.

      Dass am nächsten Tag, Rebekahs „der Bruder und ihre Mutter, sagten, „die junge Frau wird noch 10 Tage bei uns bleiben“, fragen die Rabbiner: „Wo war Bethuel?“ Die midrash behaußtet, daß Bethuel die Verbindung Rebekahs verhindern möchte, und er deshalb während der Nacht die Stadt verläßt.

      In seiner Jüdischen Geschichte berichtet Josephus, daß Rebekah dem Bedienstetem Abrahams erklärte, „mein Vater war Bethuel, aber er ist tot; und Laban ist mein Bruder; ….“

      In einer älteren Bibelausgabe mit Erläuterungen heißt es

      Hinter der führenden Rolle Labans steht vermutlich eine Gesellschaftsordnung, in der der ältere Bruder bestimmte (Fratriarchat). Sie ist im altorientalischen Familienrecht belegt. Laut Vers 36 hatte Abraham sein Testament gemacht und das Vermögen seinem Sohn Isaal vermacht. Bei Heirat im ALten Orient ging es in erster Lniie um den ZUsammenhalt der Sippen, die Liebe der beiden Betroffenen war diesem Zieluntergeordnet. Mit dem Ja des Bruders, war die Schwester vergeben.

  107. Jule sagt:

    Und hier hören wir die erste Folge von Radio Thyrus, die wir zu Hause haben:

    „Scheich Abraham“

    Kennt ihr diese Serie?

    Jeder, der das Bibellesen möglichst lebendig gestalten möchte, sollte diese Serie kennen. Ich weiß nicht so recht, wer die eigentlich produziert hat, aber sie ist ähnlich, wie die biblischen Dramen, die wir von unseren Kongressen kennen – nur halt als Hörspiel.

    Wir hören die Nachrichten von Radio Thyrus, die live dabei sind, bei dieser Hochzeit von Isaak und Rebekka. Die Reporter sind meist Außenstehende, die den wahren Gott nicht kennen und sich in jeder Folge über die Personen des Volkes Gottes wundern, über die sie gerade berichten.

    Glücklicherweise haben sie immer einen Sachverständigen/Experten geladen, der den Hörern mit Insiderwisssen weiterhilft.

    Diese Folge beginnt mit der Hochzeit, zu der geladen ist und im Laufe der Feierlichkeiten gibt der Reporter wie immer einen kleinen Rückblick und so erfahren wir auch von der Geschichte um Lot und seine Frau, die sich doch glatt umblickte und zur Salzsäule erstarrte. Es gibt da sogar einen Augenzeugen *zwinker*

    Ich kann nur jedem ernsthaften Bibelleser raten, sich diese Folgen zu besorgen, denn in den nächsten Tagen gibt es eine weitere zu hören über Jakob „Der gestohlene Vatersegen“.

    Ich habe eigentlich alle Folgen schon gehört – aber wie unsere biblischen Dramen oder die Filme aus der Reihe „Die Bibel“ höre ich sie immer wieder gern – ganz besonders, wenn sie zu dem passen, was wir gerade in der Bibel lesen

  108. Jule sagt:

    1. Mose 27 – 29

    1. Mose 27:1-5 – Die List Rebekkas, den Segen für Jakob zu erlangen

    Wir haben ja in den vergangenen Jahren einiges an Stoff zu diesem Thema herausgesucht, wie den „den Segen für Jakob erwirken“ und aus dem Einsichtenbuch und WT. Hier wurde uns immer wieder gezeigt, dass das Handeln von Rebekka völlig ok war, weil sie im Sinne Jehovas gehandelt hat.

    Könnten wir somit für uns heute ableiten, wir könnten ebenfalls listig oder gar verschlagen handeln, um etwas durchzusetzen, was zwar gegen biblische Maßstäbe geht, aber unserer Meinung nach Gottes Wille ist?

    Könnten wir es dann vor unserem Gewissen rechtfertigen, durch Lug und Trug das zu erwirken, was uns besser in den Kram passt? Jehova wird schon einverstanden sein?

  109. Jule sagt:

    Laban – verantwortlich für viel Leid

    War dieser Laban wirklich ein Anbeter Jehovas? Immerhin ging Jakob ja gerade deswegen zu ihm, um sich eine Frau zu suchen, die aus einem Volk kommt, das Jehova anbetet

    1. Mose 28:1-2

    Demzufolge rief Isa·ak den Jakob und segnete ihn und gebot ihm und sprach zu ihm: “Du sollst keine Frau von den Töchtern Kanaans nehmen. 2 Steh auf, geh nach Paddan-Aram zum Haus Bethuëls, des Vaters deiner Mutter, und von dort nimm dir eine Frau von den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter.

    Aber hatte er wirklich Jehova angebetet?

    Was hat er sich nur dabei gedacht, dass er Jakob mit Lea überlistete? Hatte er mal über die Konsequenzen nachgedacht?

    All dies viele Leid, dass durch seinen „Geniestreich“ entstand und was er hätte verhindern können:

    1. Mose 29:30-35

    30 Dann hatte er auch mit Rahel Beziehungen und brachte auch mehr Liebe zu Rahel zum Ausdruck als zu Lea, und er ging daran, ihm noch sieben weitere Jahre zu dienen. 31 Als Jehova nun sah, daß Lea gehaßt war, öffnete er dann ihren Mutterschoß, Rahel aber war unfruchtbar. 32 Und Lea wurde schwanger und gebar einen Sohn und gab ihm dann den Namen Ruben, denn sie sprach: “Weil Jehova mein Elend angesehen hat, indem mein Mann mich jetzt zu lieben beginnen wird.” 33 Und sie wurde wieder schwanger und gebar einen Sohn und sagte dann: “Weil Jehova gehört hat, daß ich gehaßt war, und so hat er mir auch diesen gegeben.” Demzufolge gab sie ihm den Namen Simeon. 34 Und sie wurde abermals schwanger und gebar einen Sohn und sprach dann: “Jetzt, diesmal, wird mein Mann sich mir anschließen, weil ich ihm drei Söhne geboren habe.” Es wurde ihm daher der Name Levi gegeben. 35 Und sie wurde nochmals schwanger und gebar einen Sohn und sprach dann: “Diesmal werde ich Jehova lobpreisen.” Sie gab ihm daher den Namen Juda. Danach hörte sie auf zu gebären.

    In ihrer Verzweiflung denkt Lea, sie könne sich die Liebe ihres Mannes erwerben, indem sie ihm Söhne schenkt. Leider entsteht daraus ein Wetteifer unter den Frauen, wer ihm mehr Söhne schenkt und das ist sehr sehr traurig.

    Ob sich Laban darüber im Klaren war, was er angerichtet hatte?

    Hat er gesehen, wie unglücklich er Lea mit seiner List gemacht hatte? Wie sie immer und immer wieder versuchte, die Liebe „ihres Mannes“ zu gewinnen?

    Welcher Wetteifer und welche Eifersucht zwischen den Frauen bestand? Nicht nur zwischen Lea und Rahel, sondern auch noch zwei Mägde wurde mit hinein gezogen.

    Wie steht es mit den Eifersüchteleien zwischen Jakobs Söhnen und dass die älteren Brüder Josef später in die Sklaverei verkauften – war dies nicht auch eine schmerzliche Auswirkung von Labans List? Denn warum liebte Jakob Josef so sehr? Weil er der Sohn der Frau war, die er wirklich liebte.

    Schade eigentlich, dass Jakob dann mit seiner Familie wegzog, denn es hätte sicherlich nicht geschadet, wenn Laban das ganze Ausmaß mitbekommen hätte, von dem, was er angerichtet hat.

    1. Thomas sagt:

      Du fragst:

      Aber hatte er (Laban) wirklich Jehova angebetet?

      aber nein!
      aus einem Bibellexikon:

      Laban war großzügig in seiner Gastfreundschaft.Daneben hatte er aber einige ungute Eigenschaften. Er diente fremden Göttern (1.Mose 31:19,53), obwohl er das Handeln Jehovas anerkannte. Weiterhin wurden bei Laban im Umgang mit Jakob Doppelzüngigkeit und Egoismus sichtbar.

  110. Jule sagt:

    1. Mose 29:32

    Und Lea wurde schwanger und gebar einen Sohn und gab ihm dann den Namen Ruben, denn sie sprach: “Weil Jehova mein Elend angesehen hat, indem mein Mann mich jetzt zu lieben beginnen wird.”

    Lea nennt Jakob immer wieder „mein Mann“ und hofft, irgendwie seine Liebe zu erlangen. Aber war er eigentlich je wirklich ihr Mann?

    Er wurde ja zu dieser Ehe überlistet, hatte sich ja nicht freiwillig dafür entschieden, sie zur Frau zu nehmen. Er hatte eine zärtliche Nacht voller Liebe mit seiner ihm frisch angetrauten Ehefrau Rahel – wie er dachte – und musste morgens voller Schrecken erkennen, dass er nicht mit Rahel die Ehe vollzogen hatte, sondern durch die Beziehungen, die er mit Lea hatte, sie zur Frau genommen.

    Lea betrachtete ihn somit wohl zu Recht als ihren Mann – aber als was sah Jakob sie an? Höchstens doch als Nebenfrau. Ob sie ihm je mehr gewesen ist, als die Mägde, die Rahel und Lea ihm gaben, damit er mit ihnen Kinder zeugte?

  111. Jule sagt:

    Jehova ist barmherzig und gerecht

    1. Mose 29:31

    Als Jehova nun sah, daß Lea gehaßt war, öffnete er dann ihren Mutterschoß, Rahel aber war unfruchtbar.

    ein sehr schönes Beispiel für Jehovas Barmherzigkeit und dafür, dass er uns niemals im Stich lässt.

    Oftmals lässt er zwar Prüfungen zu – bewahrt uns nicht vor Leid – aber er gibt uns den Mut und die Kraft, sie auszuhalten.

    So, wie er hier Lea zur Hilfe eilt: er gibt ihr eine Möglichkeit, ihrem Manne nah zu sein und seine Zuneigung zu erhalten. Zwar wird Jakob sie niemals so lieben wie Rahel, aber sie hat etwas, was ihn mit ihr verbindet

    Ebenso wird Jehova auch uns niemals gänzlich im Stich lassen. Er wird mit der Prüfung den Ausweg schaffen und uns die Kraft, die über das normale hinausgeht, geben, damit wir sie bewältigen können

  112. Jule sagt:

    Kapitel 29: Zwei frauen und ein Mann – viel Leid

    wenn ich die Geschichte mit Rahel und Lea lese, muss ich immer an meine ehemalige Nachbarin Saphira denken.

    Sie kam mit ihrem Mann aus der Syrien nach Deutschland, frisch verheiratet und schwanger. Sie war glücklich, freute sich auf das Kind. Sie wusste wohl, dass ihr Mann noch eine weitere Frau in der Türkei hatte, die er bereits vor ihr hatte, mit der er auch Kinder hatte, aber die war ja weit weg.

    Aber dann hat er die erste Frau mit den Kindern ebenfalls hergeholt und sie wohnten in einer gemeinsamen Wohnung. Es war kaum zum Aushalten, denn sie bekam nun hautnah mit, dass sie nicht die einzige war. Es gab bei ihnen feste Tage, wann er bei Saphira „ihr Mann“ war und wann bei der ersten Frau. Die Wohnung war klein und beengt und so war es nicht nur das Wissen darum, sondern sie konnte es fast miterleben.

    Später haben sie sich in der Nähe eine andere Wohnung gesucht. In einem Haus hatten sie zwei Wohnungen. Unten wohnte Saphira mit ihren Kindern und oben die erste Frau und je nachdem, welcher Tag war, wohnte Ali mit Saphira oder mit der anderen. Trotzdem war es für Saphira sehr belastend.

    Ich war oft dort, denn ich hatte über die Jahre mit Saphira die Bibel studiert. Ihr gefiel es, wie Jehova die Dinge geregelt hatte: ein Mann sollte eine Frau haben

    Weil ich den Schmerz von Saphira oftmals hautnah mitbekommen habe, schmerzt mich die Geschichte mit Rahel und Lea jedesmal auf Neue

  113. Jule sagt:

    1. Mose 30 – 32

    1. Mose 30:14-15

    Nun ging Ruben in den Tagen der Weizenernte aus und fand schließlich Mandragoren auf dem Feld. Da brachte er sie Lea, seiner Mutter. Dann sprach Rahel zu Lea: „Gib mir bitte einige von den Mandragoren deines Sohnes.“ 15 Darauf sagte sie zu ihr: „Ist es etwa eine Kleinigkeit, daß du meinen Mann genommen hast, und du nimmst nun auch die Mandragoren meines Sohnes?“ Da sprach Rahel: „Aus diesem Grund wird er heute nacht zum Tausch für die Mandragoren deines Sohnes bei dir liegen.“

    Das hört sich – zumindest für mich – jetzt sehr hart an: hatte Rahel die Nacht mit Jakob wirklich für Mandragoren verschachert?

    Freiwillig auf eine Liebesnacht mit ihrem Mann verzichtet, in dem vollen Bewußtsein, dass er in der Nacht zärtlich zu einer anderen Frau sein würde?

    Wie verzweifelt muss sie gewesen sein

  114. Jule sagt:

    Wie mag sich Jakob dabei gefühlt haben, wo er doch eigentlich nur Rahel von Herzen liebte?

    1. Mose 30:16

    Als Jakob am Abend vom Feld kam, ging Lea hinaus, ihm entgegen, und sagte dann: „Mit mir wirst du Beziehungen haben, denn ich habe dich um die Mandragoren meines Sohnes direkt gedungen.“

    Versetzen wir uns doch mal in seine Lage: eigentlich liebte er nur Rahel. Nun war er durch List auch noch mit Lea verheiratet und er zog sich nicht aus der Verantwortung. Auch dieses Hin und Her mit den Mägden machte er mit, weil er wollte dass es seinen Frauen gut ging.

    Aber nun kam er von der Arbeit nach Hause, in dem Bewußtsein, dass heute sein Tag mit Rahel ist. Wie muss er sich darauf gefreut haben, die geliebte Frau endlich wieder in den Armen halten und ihr nahe sein zu dürfen.

    Und nun kommt Lea raus und sagt ihm „ne, mit Rahel ist heut nix, heute bin ich dran, du musst dich heute zu mir legen, ich habe dich gewissermaßen erkauft“.

    Was für ein Schock das für ihn gewesen sein muss!

    Überhaupt muss es für ihn schlimm gewesen sein, mit drei Frauen Beziehungen haben zu müssen, die er überhaupt nicht liebte. Immer in dem Wissen, dass seine geliebte Frau nicht weit weg ist und er doch eigentlich viel lieber bei dieser sein will.

    Und dann wird er noch von Laban um den Lohn betrogen?

  115. Jule sagt:

    Zu der Geschichte um Jakob und Esau und wie es mit Jakob weiterging, passt das Hörspiel von Radio Thyrus – „der gestohlene Vatersegen“

    Die Reporter sind live dabei, wie sich Jakob und Esau nach unzähligen Jahren wieder begegnen und Rückblick wird auf die Geschichte mit der List Rebekkas, aber auch auf die List Labans und das Leid, das dadurch verursacht wurde, eingegangen

    Schön die Szene, wo Jakob wiederkommt und hinkt – „was ist denn da nur passiert?“

    auch die beiden Dramen „unser geistiges Erbe schätzen“ und „verachte heilige Dinge nicht“ passen sehr gut zu dem gelesenen Stoff

  116. Jule sagt:

    Kapitel 32: Jakob und Esau – wie man Frieden schließst

    1. Mose 32:2-5

    Dann sandte Jakob Boten vor sich her zu Esau, seinem Bruder, in das Land Seir, das Feld Edoms, 4 und er gebot ihnen, indem [er] sprach: „Dies ist, was ihr zu meinem Herrn, zu Esau, sagen werdet: ‚So hat dein Knecht Jakob gesprochen: „Bei Laban habe ich als Fremdling geweilt und mich bis jetzt so lange aufgehalten. 5 Und ich habe Stiere und Esel, Schafe und Knechte und Mägde bekommen, und ich möchte hinsenden, um meinen Herrn zu benachrichtigen, damit ich Gunst finde in deinen Augen.“ ‘ “

    Wenn wir wirklich Frieden wollen, müssen wir demütig auf den anderen zugehen – selbst dann, wenn wir meinen, wir selbst wären im Recht!

  117. Jule sagt:

    1. Mose 33 – 36

    Kapitel 33: Die zwei Lager

    1. Mose 32:7-8

    Und Jakob geriet in große Furcht, und es wurde ihm angst. So teilte er die Leute, die bei ihm waren, und die Kleinviehherden und die Rinder und die Kamele in zwei Lager, 8 und er sprach: „Wenn Esau zu dem einen Lager kommen und darüber herfallen sollte, dann bleibt bestimmt ein Lager übrig zum Entrinnen.“

    1. Mose 33:1-2

    Nach einiger Zeit erhob Jakob seine Augen und schaute, und da kam Esau und mit ihm vierhundert Mann. Demzufolge verteilte er die Kinder auf Lea und auf Rahel und auf die beiden Mägde, 2 und er stellte die Mägde und ihre Kinder zuvorderst und Lea und ihre Kinder hinter sie und Rahel und Joseph zuhinterst.

    Lea und ihre Söhne wurden vorgeschickt – damit im Fall der Fälle Rahel und ihre Kinder übrig bleiben.

    Wie mag sich Lea und wie mögen sich ihre Kinder dabei gefühlt haben?

  118. Jule sagt:

    1. Mose 37 – 39

    Kapitel 38 – Tamar und die Schwagerehe

    1. Mose 38:6-12

    Nach einiger Zeit nahm Juda für Er, seinen Erstgeborenen, eine Frau, und ihr Name war Tamar. 7 Aber Er, Judas Erstgeborener, erwies sich als böse in den Augen Jehovas; folglich brachte Jehova ihn zu Tode. 8 Im Hinblick darauf sprach Juda zu Onan: „Habe Beziehungen mit der Frau deines Bruders, und vollzieh mit ihr die Schwagerehe, und erwecke deinem Bruder Nachkommen.“ 9 Onan aber wußte, daß die Nachkommen nicht ihm gehören würden; und so geschah es, als er wirklich Beziehungen mit der Frau seines Bruders hatte, daß er seinen Samen zur Erde verschwendete, um seinem Bruder keine Nachkommen zu geben. 10 Nun war das, was er tat, böse in den Augen Jehovas; folglich brachte er auch ihn zu Tode. 11 Da sprach Juda zu Tamar, seiner Schwiegertochter: „Wohne als Witwe im Haus deines Vaters, bis mein Sohn Schela herangewachsen ist.“ Denn er sagte sich: „Auch er mag sterben wie seine Brüder.“ Demgemäß ging Tamar hin und wohnte weiterhin im Haus ihres eigenen Vaters.

    12 So vergingen viele Tage, und die Tochter Schuas, die Frau Judas, starb; und Juda beobachtete die Trauerzeit.

    Bedeutete dies eigentlich für sie, dass sie ehelos bleiben mußte, bis sie von ihrem Schwager schwanger sie?

  119. Jule sagt:

    WT vom 15. August 1983

    1. Mose flößt Glaube, Hoffnung und Mut ein

    Im August werden Jehovas Zeugen mit dem Studium des Bibelbuches 1. Mose beginnen. Der bewegende Bericht steht einige Wochen lang auf dem Programm ihrer Theokratischen Predigtdienstschule. Dieser Artikel wird jetzt als eine Hilfe zum besseren Verständnis veröffentlicht, und wir hoffen, daß er Fragen beantwortet, die bei dir über 1. Mose, ein wirklich fesselndes und glaubensstärkendes Buch der Heiligen Schrift, aufsteigen mögen.

    JEHOVA hat nur Wohlgefallen an Menschen, die vorbehaltlos an ihn glauben. Und diese haben gewiß allen Grund, auf ihn zu vertrauen, denn er ist „der Gott, der Hoffnung gibt“, und seine wunderbaren Verheißungen bleiben nie unerfüllt. Freilich kann es sein, daß Gläubige, während sie auf die Erfüllung warten, Härten und Prüfungen durchzumachen haben. Doch alle, ‘die auf Jehova harren’, können unerschütterlichen Mut haben, weil er seine treuen Diener stets beschützt (Römer 15:13; Psalm 31:23, 24; Hebräer 11:6).

    Beweise für all das sind im ersten Buch Mose zu finden. Dieser wertvolle Teil des Wortes Gottes flößt Glauben, Hoffnung und Mut ein. Moses schrieb dieses Bibelbuch 1513 v. u. Z. in der Wildnis Sinai.

    Das Buch kurz zusammengefaßt

    Das erste Buch Mose blendet mit den ersten Worten Milliarden Jahre zurück: „Am Anfang erschuf Gott die Himmel und die Erde“ — himmlische und irdische Dinge. Die Erde wird als menschliche Wohnstätte zubereitet, und schließlich stehen vollkommene Menschen vor dem Schöpfer. Obschon das Paradies aufgrund der Sünde verlorengeht, gibt Jehova Hoffnung, indem er einen „Samen“ vorhersagt, der den Kopf der Schlange zermalmen soll. Im Glauben bringt der gerechte Abel ein Opfer dar, das für Gott annehmbar ist, stirbt jedoch als erster Zeuge Jehovas den Märtyrertod, und zwar durch die Hand seines Bruders (1. Mose 1:1 bis 4:26).

    Henoch ‘wandelt mit Gott’, indem er im Einklang mit dem Willen Gottes handelt. Doch die Verhältnisse verschlechtern sich, als sich ungehorsame Engel, ‘Söhne Gottes’, Frauen nehmen und die Nephilim hervorbringen. Aber Noah baut voll Glauben, Hoffnung und Mut die Arche, warnt vor der bevorstehenden Sintflut und entrinnt letzten Endes mit seiner Familie der Vernichtung. Nachdem die vorsintflutliche Welt verschwunden ist, tritt die Menschheit in eine neue Ära ein. Schließlich versuchen die Erbauer des Turmes von Babel, sich selbst einen Namen zu machen. Ihr Versuch wird von Jehova vereitelt, der ihre Sprache verwirrt und sie über die ganze Erde zerstreut (1. Mose 5:1 bis 11:9).

    Abram verläßt im Glauben und auf das Geheiß Gottes das Ur der Chaldäer und wird ein Zeltbewohner in einem Land, das Jehova ihm und seinen Nachkommen zu geben verheißt. Gott geht gegen die verderbten Bewohner Sodoms und seiner Nachbarstädte vor. Durch die Geburt Isaaks erfüllt sich eine Verheißung Gottes. Aber Abraham wird Jahre danach einer großen Prüfung unterzogen, als Jehova ihn anweist, seinen Sohn als Opfer darzubringen. Ein Engel greift ein und erspart dem betagten Patriarchen die Ausführung dieser Tat. Doch nun gibt es keinen Zweifel mehr, daß er ein Mann des Glaubens ist, und es wird ihm zugesichert, daß sich alle Nationen durch seinen Samen segnen werden. Abraham trauert beim Tod Saras, seiner geliebten Frau, aber er kann aufgrund der gesicherten Hoffnung auf die Auferstehung vorwärtsschauen (1. Mose 11:10 bis 23:20; Hebräer 11:8-19).

    Durch seinen Diener sorgt Abraham dafür, daß Isaak heiratet, und zwar Rebekka, eine Frau, die an Jehova glaubt. Sie schenkt Zwillingen das Leben — Esau und Jakob. Esau verachtet das Erstgeburtsrecht und verkauft es an Jakob, der später den Segen seines Vaters empfängt. Jakob flieht nach Paddan-Aram, wo er Lea und Rahel heiratet und 20 Jahre lang die Herden Labans, ihres Vaters, hütet, bevor er mit seiner Familie wegzieht. Später ringt er mit einem Engel, wird gesegnet, und sein Name wird auf Israel abgeändert. Als ein Mann des Glaubens, der eine gesicherte Hoffnung hat, wohnt Israel weiterhin als Fremdling in Kanaan, dem Land der Verheißung (1. Mose 24:1 bis 37:1).

    Neid veranlaßt die Söhne Jakobs, ihren jüngeren Bruder Joseph als Sklaven zu verkaufen. In Ägypten führt Josephs treues und mutiges Festhalten an den hohen Sittenmaßstäben Gottes dazu, daß er ins Gefängnis geworfen wird. Doch schließlich wird er freigelassen und deutet mit der Hilfe Jehovas die Träume Pharaos, in denen sieben Jahre der Fülle und sieben nachfolgende Jahre des Hungers vorhergesagt werden. Er wird zum Nahrungsmittelverwalter Ägyptens ernannt. Josephs Brüder versuchen, in Ägypten Lebensmittel zu erhalten, erkennen ihn aber nicht. Er stellt sie zunächst auf die Probe, und schließlich enthüllt er ihnen, wer er wirklich ist. Jakob erhält seinen lange Zeit verschollenen Sohn wieder zurück, und die Familie des Patriarchen siedelt sich in dem fruchtbaren Land Gosen an. Auf dem Sterbebett segnet Jakob seine Söhne und wird zu der Prophezeiung inspiriert, daß das Zepter und der Befehlshaberstab nicht von Juda weichen werden, bis Schilo kommt — eine Prophezeiung, die die sichere Hoffnung auf große Segnungen in kommenden Jahrhunderten verleiht. Die Überreste Jakobs werden nach Kanaan zur Beerdigung gebracht, und als Joseph im Alter von 110 Jahren stirbt, wird sein Leichnam einbalsamiert, um eines Tages in das Verheißene Land überführt werden zu können (1. Mose 37:2 bis 50:26; 2. Mose 13:19).

    Wenn du 1. Mose sorgfältig liest, wirst du aus diesem Bericht, der von Glauben, Hoffnung und Mut zeugt, großen Nutzen ziehen. Doch vielleicht steigen dir dabei gewisse Fragen auf. Einige davon mögen beantwortet werden, wenn wir uns das erste Buch der Bibel etwas genauer ansehen.

    Die vorsintflutliche Welt

    1:26 — Inwiefern wurde der Mensch im Bilde und Gleichnis Gottes erschaffen?
    Wie Gott aussieht, wissen wir nicht (5. Mose 4:15-20). Aber der Mensch wurde insofern im Bilde und Gleichnis Gottes gemacht, als er mit Eigenschaften Gottes erschaffen wurde wie Gerechtigkeit, Weisheit, Macht und Liebe (5. Mose 32:4; Hiob 12:13; Jesaja 40:26; 1. Johannes 4:8). Da auch der Sohn Gottes, das Wort, diese Eigenschaften besitzt, sagte Jehova passenderweise zu ihm: „Lasset uns Menschen machen in unserem Bilde, gemäß unserem Gleichnis“ (Johannes 1:1-3, 14).

    4:17 — Woher nahm Kain seine Frau?
    Adam wurde „der Vater von Söhnen und Töchtern“ (1. Mose 5:4). Kain nahm also eine seiner Schwestern zur Frau. Später gestattete das Gesetz, das Gott den Israeliten gab, nicht mehr, einen leiblichen Bruder oder eine leibliche Schwester zu heiraten (3. Mose 18:9).

    6:6 — In welchem Sinne „bedauerte“ Gott, daß er Menschen gemacht hatte?
    Das hier mit „bedauerte“ wiedergegebene hebräische Wort bezieht sich auf eine Änderung der Einstellung oder Absicht. Jehova ist vollkommen und machte daher keinen Fehler, als er den Menschen erschuf. Doch änderte sich seine geistige Einstellung gegenüber der Generation vor der Sintflut. Gottes Einstellung als Schöpfer des Menschen wandelte sich zu der Einstellung eines Vernichters der Menschen, weil ihm ihre Schlechtigkeit mißfiel. Jehova tat es leid, daß die Schlechtigkeit des Menschen die Vernichtung von Leben in einem so großen Ausmaß erforderte, aber er war verpflichtet zu handeln, um seine gerechten Maßstäbe aufrechtzuerhalten. Der Umstand, daß er einige Menschen bewahrte, zeigt, daß sich sein Bedauern auf diejenigen beschränkte, die sich in Wort und Tat verderbt hatten (2. Petrus 2:5, 9).

    Die Menschheit tritt in eine neue Ära ein

    8:11 — Woher hatte die Taube das Olivenblatt, wenn die Bäume in der Sintflut vernichtet wurden?
    Durch die Wasser der Sintflut wurden viele Bäume zweifellos stark beschädigt. Doch der griechische Philosoph und Wissenschaftler Theophrastus und der römische Naturforscher Plinius der Ältere berichteten, daß der Ölbaum im Roten Meer unter Wasser wuchs und dort sogar seine Blätter behielt. Somit mag ein Ölbaum während der Sintflut einige Monate unter Wasser unversehrt geblieben sein. Als das Wasser abfloß, hätte er wieder auf trockenem Boden gestanden und Blätter treiben können, von denen die Taube mit Leichtigkeit eines abreißen konnte.

    9:24, 25 — Warum verfluchte Noah Kanaan, wenn doch Ham der Missetäter war?
    Kanaan hatte sich sehr wahrscheinlich eines gewissen Mißbrauchs oder einer Perversität an der Person seines Großvaters Noah schuldig gemacht, und Ham war davon Zeuge gewesen, ohne einzuschreiten. Ham, der Sohn Noahs, scheint die Geschichte verbreitet zu haben, während Sem und Japhet ihren Vater zudeckten. Daher wurden sie gesegnet, der wahrscheinliche Missetäter Kanaan wurde verflucht, und der Beobachter und Ausplauderer Ham mußte unter der Schande leiden, die über seine Nachkommen kam. Die Heilige Schrift enthält zwar nicht alle Einzelheiten, doch wird der wichtigste Punkt erwähnt, nämlich daß Jehova Noah die Prophezeiung äußern ließ und Gott ihre Erfüllung herbeiführte, als die Kanaaniter, die nicht von den Israeliten vernichtet worden waren, für diese Nachkommen Sems Zwangsarbeit zu leisten hatten (Josua 9:23; 1. Könige 9:21).

    10:25 — Inwiefern wurde die Erde in den Tagen Pelegs „geteilt“?
    Peleg lebte von 2269 bis 2030 v. u. Z. Sein Name bedeutet „Teilung“, und falls ihm dieser Name bei der Geburt gegeben wurde, deutete er prophetisch auf eine große Teilung hin, die zu seinen Lebzeiten eintrat. Damals „wurde die Erde [oder die Bevölkerung der Erde] geteilt“. Der Bibelbericht läßt erkennen, daß Jehova „in seinen Tagen“ eine große Teilung herbeiführte, indem er die Sprache der Erbauer Babels verwirrte und ‘sie über die ganze Erdoberfläche zerstreute’ (1. Mose 11:9; siehe auch 10:1, 6, 8-10; 11:10-17).

    Patriarchen mit festem Glauben

    15:13 — In welche Zeit fielen die vorhergesagten 400 Jahre, in denen Abrahams Nachkommen niedergedrückt werden sollten?
    Diese Zeitspanne dauerte von 1913 bis 1513 v. u. Z. Als Abrahams Sohn Isaak im Jahre 1913 v. u. Z. im Alter von etwa 5 Jahren entwöhnt wurde, sah Sara, wie sein Halbbruder Ismael (der damals etwa 19 Jahre alt war) über ihn „spottlachte“. Der Ernst dieser Verspottung des Erben Abrahams wird an der Reaktion Saras deutlich und daran, daß Jehova ihr Drängen guthieß, Hagar und ihren Sohn Ismael wegzusenden (1. Mose 21:8-14; Galater 4:29). Diese 400 Jahre der Bedrückung endeten mit der Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft im Jahre 1513 v. u. Z.

    19:30-38 — Übersah Gott Lots Trunkenheit und die Tatsache, daß er mit seinen Töchtern zwei Söhne zeugte?
    Jehova übersieht weder Blutschande noch Trunkenheit (3. Mose 18:6, 7, 29; 1. Korinther 6:9, 10). Außerdem mißbilligte Lot, der Neffe Abrahams, die „gesetzlosen Taten“ der Bewohner Sodoms und war über die unrechte Handlung, in die er verwickelt worden war, offensichtlich betrübt, denn der Herzensprüfer betrachtete ihn als einen „Gerechten“ (2. Petrus 2:8). Da ihn seine Töchter trunken machten, ist anzunehmen, daß sie sich bewußt waren, daß er in nüchternem Zustand niemals bereit gewesen wäre, mit ihnen geschlechtliche Beziehungen zu haben. Doch als Fremdlinge in dem Land glaubten sie, dies sei die einzige Möglichkeit, das Aussterben der Familie Lots zu verhindern. Dieser Bericht wurde nicht in die Bibel aufgenommen, um erotische Gedanken zu wecken, sondern um zu zeigen, welche Verbindung zwischen den Moabitern und den Ammonitern und den Israeliten, den Nachkommen Abrahams, bestand.

    28:12, 13 — Was bedeutete Jakobs Traum von der „Leiter“?
    Diese „Leiter“ (die wie eine Steintreppe ausgesehen haben mag) deutete an, daß es eine Verbindung zwischen der Erde und dem Himmel gibt. Sie zeigte, daß Engel als Verbindung zwischen Jehova und den Menschen dienen, die sein Wohlgefallen haben. (Vergleiche Johannes 1:51.)

    31:19 — Was waren die Teraphim, die Rahel Laban stahl?
    Die Teraphim waren Familiengötter oder -götzen. Archäologische Funde in Mesopotamien lassen erkennen, daß der Besitz solcher Bilder dafür ausschlaggebend war, wer das Familienerbe empfing. Rahel hatte das möglicherweise im Sinn und folgerte, es sei ihr Recht, die Teraphim wegzunehmen, weil ihr Vater, Laban, an ihrem Mann, Jakob, trügerisch gehandelt hatte (1. Mose 31:14-16). Es gibt aber keinen Hinweis darauf, daß Jakob je versuchte, aufgrund der Teraphim das Familienerbe zu erlangen. Diese Götzen wurden spätestens dann beseitigt, als Jakob alle fremden Götter vergrub, die ihm von seinen Hausgenossen übergeben wurden (1. Mose 35:1-4).

    44:5 — Benutzte Joseph tatsächlich einen Becher, um Omen zu lesen?
    Joseph war entschlossen, seine Brüder, die ihn nicht erkannten, auf die Probe zu stellen. Daher befahl er seinem Diener, ihre Säcke mit Nahrung zu füllen, das Geld eines jeden in die Öffnung seines Sackes zu legen und seinen Silberbecher in die Öffnung des Sackes Benjamins. Bei alldem gab sich Joseph als Verwalter eines heidnischen Landes aus. Der Becher und das, was darüber gesagt wurde, gehörten offensichtlich mit zu einer List. Als ein treuer Anbeter Jehovas benutzte Joseph in Wirklichkeit den Becher nicht, um Omen zu lesen, genausowenig wie Benjamin ihn tatsächlich gestohlen hatte.

    49:10 — Besteht ein Unterschied zwischen einem Zepter und einem Befehlshaberstab?
    Ja. Ein Zepter ist ein Stab, der von einem Herrscher als Symbol königlicher Gewalt getragen wird. Der Befehlshaberstab ist ein langer Stab, der als ein Zeichen der Macht, Befehle zu erteilen, dient. Jakobs Hinweis auf beide läßt offensichtlich erkennen, daß bedeutende Gewalt und Macht bei dem Stamm Juda bleiben würden, und zwar bis zum Kommen Schilos. Dieser Nachkomme Judas ist Jesus Christus, derjenige, dem Jehova die himmlische Herrschaft übertragen hat. Christus besitzt sowohl königliche Gewalt als auch die Macht, Befehle zu erteilen (Psalm 2:8, 9; Jesaja 55:4; Daniel 7:13, 14).

    Grundlage für Glauben, Hoffnung und Mut

    Das erste Buch Mose ist wirklich eine Grundlage für Glauben, Hoffnung und Mut. Es flößt uns Glauben an Jehova ein sowie die Hoffnung auf den verheißenen „Samen“, der den Menschen zum Segen gereichen soll (1. Mose 3:15; 22:18). Es hilft uns auch, wie frühe Zeugen Jehovas mutig in die Zukunft zu blicken.
    Jene Diener Gottes strebten „nach einem besseren Ort, nämlich einem, der zum Himmel gehört“ (Hebräer 11:15, 16). Mögen auch wir unsere Zuversicht auf die Königreichsvorkehrung setzen, die sie erwarteten. Und mögen wir wie jene Zeugen Jehovas wahren Glauben, echte Hoffnung und unerschütterlichen Mut haben.

  120. Jule sagt:

    1. Mose 1 – 2

    Gedanken zur Ehe

    1. Mose 2:15-24

    Gott, der Herr, setzte den Menschen in den Garten von Eden. Er gab ihm die Aufgabe, den Garten zu bearbeiten und zu schützen. 16 Dann schärfte er ihm ein: »Von allen Bäumen im Garten darfst du essen, 17 nur nicht von dem Baum, der dich Gut und Böse erkennen lässt. Sobald du davon isst, musst du sterben!«

    18 Gott, der Herr, dachte sich: »Es ist nicht gut, dass der Mensch allein lebt. Er soll eine Gefährtin bekommen, die zu ihm passt!« 19 Er formte aus dem Erdboden die Landtiere und die Vögel und brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde. Genauso sollten sie dann heißen. 20 Der Mensch betrachtete die Tiere und benannte sie. Für sich selbst aber fand er niemanden, mit dem er leben konnte und der zu ihm passte.

    21 Da ließ Gott, der Herr, einen tiefen Schlaf über ihn kommen, entnahm ihm eine Rippe und verschloss die Stelle wieder mit Fleisch. 22 Aus der Rippe formte er eine Frau und brachte sie zu dem Menschen. 23 Da rief dieser: »Endlich gibt es jemanden wie mich! Sie wurde aus einem Teil von mir gemacht – wir gehören zusammen!«

    24 Darum verlässt ein Mann seine Eltern und verbindet sich so eng mit seiner Frau, dass die beiden eins sind mit Leib und Seele.

    vor gut 2 Jahren hatte Thom dazu etwas aus einer anderen Web-Site rüberkopiert, wo es ziemlich zum Schluß von dem Kommentar auszugsweise hieß:

    Auf daß er hienieden nicht allein sei, sondern daß er eine Gefährtin, Gemeinschaft und den Genuss der Zuneigung haben sollte, bildete Gott – nicht noch einen Mann, denn dann wäre der eine nicht ein Mittelpunkt gewesen, sondern aus dem einen Manne selbst – sein Weib, damit die Vereinigung eine absolute und Adam das Haupt und der Mittelpunkt von allem sei. Übrigens empfängt er sie aus der Hand Gottes Selbst.

    Interessante Gedanken zum Thema Ehe:

    in der zitierten Quelle wird gesagt, dass der Mann schon allein deshalb das Haupt der Familie – also auch seiner Ehefrau – sein sollte, weil die Frau aus dem Mann erschaffen worden ist. Daher ist sie auch unauflösbar und so macht auch der Bibeltext, dass die beiden „ein Fleisch“ sein sollten, viel mehr Sinn

  121. Jule sagt:

    Gottgefällige Unterordnung innerhalb der Familie

    ja, ja, der Gedanke mit der Unterordnung – ein Gedanke, der uns oftmals überhaupt nicht schmeckt! Solange wir mit unserem Ehemann oder mit unseren Eltern auf einer Wellenlänge sind, ist das überhaupt nicht schwer, denn wir wollen ja das Gleiche. Aber was, wenn wir verschiedener Ansicht sind? Dann fällt es uns als Ehefrau schon mal schwer, uns selbst nicht zu wichtig zu nehmen und anzuerkennen, dass Jehova unseren Ehemann über uns gesetzt hat und dass dieser das letzte Wort hat. Ein Problem, dass auch unsere Kinder oftmals mit uns Eltern, insbesondere mit dem Vater, haben. Es liegt sicherlich in der Natur der Sache, dass uns die Unterordnung schwer fällt, wenn unser Haupt etwas anderes will und entscheidet, als wir es uns wünschen würden. Was könnten wir dann tun, damit wir uns trotzdem in einer Weise unterordnen, dass wir unserem Gott gefallen?

    Sicherlich ist der Gedanke von zuvor nicht schlecht, wenn wir uns in den Sinn rufen, dass Gott unseren Ehemann und Vater über uns gestellt hat und er daher das Recht von Jehova dazu bekommen hat, auch mal Entscheidungen zu treffen, die uns gerade nicht so sehr gefallen.

    Wie wäre es, wenn wir dies zu unserem persönlichen Studienprojekt für unseren Studierabend machen würden?

  122. Jule sagt:

    1. Mose 3 – 5

    1. Mose 3:1-19 Der Mensch zerstört die Gemeinschaft mit Gott

    1 Die Schlange war listiger als alle anderen Tiere, die Gott, der Herr, gemacht hatte. »Hat Gott wirklich gesagt, dass ihr von keinem Baum die Früchte essen dürft?«, fragte sie die Frau. 2 »Natürlich dürfen wir«, antwortete die Frau, 3 »nur von dem Baum in der Mitte des Gartens nicht. Gott hat gesagt: ›Esst nicht von seinen Früchten, ja – berührt sie nicht einmal, sonst müsst ihr sterben!‹« 4 »Unsinn! Ihr werdet nicht sterben«, widersprach die Schlange, 5 »aber Gott weiß: Wenn ihr davon esst, werden eure Augen geöffnet – ihr werdet sein wie Gott und wissen, was Gut und Böse ist.«

    6 Die Frau schaute den Baum an. Er sah schön aus! Seine Früchte wirkten verlockend, und klug würde sie davon werden! Sie pflückte eine Frucht, biss hinein und reichte sie ihrem Mann, und auch er aß davon. 7 Plötzlich gingen beiden die Augen auf, und ihnen wurde bewusst, dass sie nackt waren. Hastig flochten sie Feigenblätter zusammen und machten sich einen Lendenschurz.

    8 Am Abend, als ein frischer Wind aufkam, hörten sie, wie Gott, der Herr, im Garten umherging. Ängstlich versteckten sie sich vor ihm hinter den Bäumen. 9 Aber Gott rief: »Adam, wo bist du?« 10 Adam antwortete: »Ich hörte dich im Garten und hatte Angst, weil ich nackt bin. Darum habe ich mich versteckt.« 11 »Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist?«, fragte Gott. »Hast du etwa von den verbotenen Früchten gegessen?« 12 »Ja«, gestand Adam, »aber die Frau, die du mir gegeben hast, reichte mir eine Frucht – deswegen habe ich davon gegessen!« 13 »Warum hast du das getan?«, wandte der Herr sich an die Frau. »Die Schlange hat mich dazu verführt!«, verteidigte sie sich.

    14 Da sagte Gott, der Herr, zur Schlange: »Das ist deine Strafe: Verflucht sollst du sein – verstoßen von allen anderen Tieren! Du wirst auf dem Bauch kriechen und Staub schlucken, solange du lebst! 15 Von nun an werden du und die Frau Feinde sein, auch zwischen deinem und ihrem Nachwuchs soll Feindschaft herrschen. Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse beißen!«

    16 Dann wandte Gott sich zur Frau: »Du wirst viel Mühe haben in der Schwangerschaft. Unter Schmerzen wirst du deine Kinder zur Welt bringen. Du wirst dich nach deinem Mann sehnen, aber er wird dein Herr sein!« 17 Zu Adam sagte er: »Deiner Frau zuliebe hast du mein Verbot missachtet.

    Deshalb soll der Ackerboden verflucht sein! Dein ganzes Leben lang wirst du dich abmühen, um dich von seinem Ertrag zu ernähren. 18 Du bist auf ihn angewiesen, um etwas zu essen zu haben, aber er wird immer wieder mit Dornen und Disteln übersät sein. 19 Du wirst dir dein Brot mit Schweiß verdienen müssen, bis du stirbst. Dann wirst du zum Erdboden zurückkehren, von dem ich dich genommen habe. Denn du bist Staub von der Erde, und zu Staub musst du wieder werden!«

    Gerade habe ich mal wieder angefangen, für mich ganz persönlich das Buch „Bewahrt euch in Gottes Liebe“ zu lesen und habe gleich in Kapitel 2 noch was zum Sündenfall gefunden:

    Das griechische Wort für Gewissen in der Bibel bedeutet wörtlich „Mitwissen oder Wissen um sich selbst“. Im Gegensatz zu den Tieren haben wir Menschen von Gott die Fähigkeit erhalten, über uns nachzudenken. Wir können quasi zurücktreten, uns anschauen und beurteilen, ob etwas moralisch gut oder schlecht ist. Das Gewissen hat dabei die Funktion eines inneren Mitwissers oder Richters, der prüft, was wir tun oder denken und wie wir entscheiden. Es kann uns zu richtigen Entscheidungen hinführen und vor falschen warnen. Treffen wir die richtige Wahl, fühlen wir uns gut, wenn nicht, plagen uns Gewissensbisse.

    4 Diese Fähigkeit hat der Mensch bereits seit Adam und Eva. Schon bei ihnen zeigte sich, dass sie ein Gewissen hatten. Sonst hätte sich nach ihrer Sünde kein Gefühl der Scham eingestellt (1. Mose 3:7, 8). Doch ein schlagendes Gewissen konnte ihnen leider nicht mehr helfen. Sie hatten Gottes Gesetz mit Absicht übertreten und sich bewusst gegen ihn gestellt.

    Als vollkommene Menschen waren sie sich über ihr Tun völlig im Klaren gewesen, und es gab für sie kein Zurück mehr.

    Außerdem hatten wir im letzten Studienartikel „Stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand“ den Gedanken, wie wichtig es ist, Jehova in unsere Entscheidungen mit einzubeziehen – und zwar, bevor wir sie treffen. Dies hätten Adam und Eva auch tun können.

    Eva hätte zuerst mal Jehova fragen können, ob das stimmt, was ihr diese Schlange da sagte. Denn wir haben ja auch gelernt, wie wir Probleme mit anderen angehen sollten: uns mit der anderen Person an einen Tisch setzen und offen und ehrlich darüber reden. Sie hätte zuerst mit Jehova reden sollen, ihn fragen soll, ob das stimmt. Dann hätte sich sehr schnell herausgestellt, dass das was Satan sagte, böswilliges Gerede, ja eine Verleumdung war und damit hätte sich alles andere erübrigt. Um eine Entscheidung ging es ja nicht wirklich, denn wie wir im Gottes-Liebe-Buch in Kapitel 1 gelesen haben, besteht unsere Liebe zu Gott ja darin, dass wir seine Gebote halten – auch dann, wenn sie uns gerade nicht so in den Kram passen

    Was motiviert uns am meisten, Gottes Gebote zu halten? Warum wollen wir jeden Tag so leben, dass es mit Gottes Denkweise harmoniert? Wir tun es nicht einfach aus Angst vor Strafe oder um uns die schlimmen Folgen zu ersparen, die es mit sich bringt, wenn man Gottes Willen ignoriert (Galater 6:7). Für uns ist Gehorsam gegenüber Jehova vielmehr eine schöne Gelegenheit, ihm unsere Liebe zu beweisen. Ähnlich wie ein kleiner Junge unbedingt möchte, dass sich sein Vater über ihn freut, möchten wir, dass sich Jehova über uns freut (Psalm 5:12). Er ist unser Vater und wir lieben ihn. Es gibt nichts Schöneres und nichts macht uns größere Freude, als zu wissen, dass wir mit unserer Lebensführung Jehovas „Wohlgefallen“ finden (Sprüche 12:2).

    11 Wir gehorchen Jehova daher nicht widerwillig, nur hier und da oder unter bestimmten Bedingungen. Wir hören nicht nur auf ihn, wenn es uns gerade passt oder keine größeren Probleme macht, sondern wir sind ihm von Herzen gehorsam (Römer 6:17).

    Wir empfinden wie der Psalmenschreiber: „Ich werde eine Vorliebe bekunden für deine Gebote, die ich geliebt habe“ (Psalm 119:47). Wir hören also liebend gern auf Jehova. Für uns steht fest: Jehova erwartet in allem unseren bedingungslosen Gehorsam und er hat ihn mehr als verdient (5. Mose 12:32). Jehova soll von uns dasselbe sagen können, was in seinem Wort über Noah steht. Über diesen treuen Patriarchen, der Jehova jahrzehntelang durch Gehorsam seine Liebe bewies, sagt die Bibel: „Noah ging daran, gemäß allem zu tun, was Gott ihm geboten hatte. Geradeso tat er“ (1. Mose 6:22).

    Da sie Jehova eigentlich liebte, hätte sich ihr die Frage meiner Meinung nach gar nicht erst stellen dürfen! Jehova hatte ihnen ein klares Gebot gegeben und es stellte ja keine Härte dar – denn es gab genügend andere Früchte. Da es keine Entscheidung sein konnte, war es also wohl eine Versuchung.

    Dass auch vollkommene Menschen versucht werden können, haben wir ja bereits an Jesus gesehen: auch er wurde vom Satan versucht. Wie reagierte er? Er erwiderte ihm, was Jehova Gott gesagt hatte. Gottes Willen hatte für ihn oberste Priorität. Und das, obwohl er im Gegensatz zu Adam und Eva bereits die Härten des Lebens kennen gelernt hatte. Also hätte auch Eva der Versuchung widerstehen können.

    Wie wir im letzten Studienartikel gelernt hatten, sollten wir uns sofort um Hilfe an unseren Gott wenden – sobald die Versuchung in uns aufkommt. Hätte Eva diese Möglichkeit gehabt? Ja! Denn Jehova pflegte jeden Tag um eine bestimmte Zeit mit ihr und Adam im Garten zu wandeln. Sie waren beide ganz dicht an der Quelle, sie konnten Jehova direkt fragen und hätten ganz klare und eindeutige Antworten bekommen. Sie scheinen ein sehr vertrautes Verhältnis zu Jehova gehabt zu haben. Sicherlich hätte sie sich frei gefühlt, sich jederzeit hilfesuchend an IHN zu wenden.

    Da stellt sich wieder die Frage: warum hatte sie es nicht getan? Warum hat sie so impulsiv gehandelt? Warum hat sie die Vorwürfe, die der Widersacher hier ihrem Gott machte, nicht zuerst versucht zu klären, wollte sie die Antwort gar nicht hören?

    Ich hatte mir vor dem Lesen der drei Kapitel noch mal durchgelesen, welche Kommentare und Gedanken wir in den letzten drei Jahren dazu zusammengetragen haben – und ich muss mich den anderen Quellen, die Thom hier rein zitiert hatte, anschließen. Ihr Verhältnis zu Jehova muss schon vorher irgendwie einen Knacks gehabt haben, anders kann ich ihr Verhalten nicht wirklich nachvollziehen.

  123. Jule sagt:

    Kain und Abel

    1. Mose 4:3-16

    Zur Zeit der Ernte opferte Kain dem Herrn von dem Ertrag seines Feldes. 4 Abel schlachtete eines von den ersten Lämmern seiner Herde und brachte die besten Fleischstücke dem Herrn als Opfer dar. Abels Opfer nahm der Herr an, 5 das von Kain aber nicht. Darüber wurde Kain zornig und starrte mit finsterer Miene vor sich hin.

    6 »Warum bist du so zornig und blickst so grimmig zu Boden?«, fragte ihn der Herr. 7 »Wenn du Gutes im Sinn hast, kannst du doch jedem offen ins Gesicht sehen. Wenn du jedoch Böses planst, dann lauert die Sünde dir auf. Sie will dich zu Fall bringen, du aber beherrsche sie!«

    8 Kain schlug seinem Bruder vor: »Komm, wir gehen zusammen aufs Feld!« Als sie dort ankamen, fiel er über Abel her und schlug ihn tot.

    9 Da fragte der Herr: »Wo ist dein Bruder Abel?« »Woher soll ich das wissen?«, wich Kain aus. »Ist es etwa meine Aufgabe, ständig auf ihn aufzupassen?« 10 Aber der Herr entgegnete: »Warum hast du das getan? Das vergossene Blut deines Bruders schreit von der Erde zu mir! 11 Darum bist du von nun an verflucht: Weil du in diesem Land einen Mord begangen hast, musst du von hier fort. 12 Und wenn du ein Feld bebauen willst, wird es dir keinen Ertrag mehr bringen. Gejagt und gehetzt musst du von jetzt an umherirren!« 13 »Meine Strafe ist zu hart – ich kann sie nicht ertragen!«, erwiderte Kain. 14 »Du verstößt mich aus meiner Heimat, und auch vor dir muss ich mich verstecken! Gejagt und gehetzt werde ich umherirren, und jeder, der mich sieht, kann mich ungestraft töten!« 15 »Nein«, sagte der Herr, »wenn dich jemand tötet, wird er dafür siebenfach bestraft werden!« Er machte ein Zeichen an Kain, damit jeder, der ihm begegnete, wusste: Kain darf man nicht töten. 16 Dann verließ Kain die Nähe des Herrn und wohnte im Land Nod (»Land des ruhelosen Lebens«), östlich von Eden.

  124. Jule sagt:

    Henoch

    1. Mose 5:21-24

    Henoch war 65 Jahre alt, als er Metuschelach zeugte. 22 Danach lebte er noch 300 Jahre; ihm wurden noch weitere Söhne und Töchter geboren. 23-24 Henoch lebte in enger Gemeinschaft mit Gott. Er wurde 365 Jahre alt. Dann war er plötzlich nicht mehr da – Gott hatte ihn zu sich genommen!

    Henoch hatte eine viel kürzere Lebenszeit als alle seine Vorfahren – bis auf Abel. Auch er starb sehr früh!

    Interessante Gemeinsamkeit: beide Männer hatten ein enges Verhältnis zu ihrem Gott. Auch sind dies bisher die einzigen beiden Männer, bei denen dies lobend hervor gehoben wird. Gibt es da einen Zusammenhang?

    Erinnert uns dies nicht an das, was Jesus bereits seinen Jüngern sagte, dass sie wie er verfolgt werden würden? Oder an die Aussage des Paulus, dass „jeder der in Gottergebenheit leben will, auch verfolgt werden wird“?

  125. Jule sagt:

    1. Mose 6 – 9

    1. Mose 6:1-4

    Da bemerkten die Engel, wie schön die Töchter der Menschen waren. Sie wählten die Schönsten aus und nahmen sie zu Frauen. 3 Da sagte der Herr: »Die Menschen sollen nicht mehr so alt werden, ich werde ihnen meinen Lebensatem nicht für immer geben. Sie lassen sich immer wieder zum Bösen verleiten. Ich werde ihre Lebenszeit auf hundertzwanzig Jahre begrenzen.« 4 Aus der Verbindung der Engel mit den Menschentöchtern gingen die Riesen hervor. Sie lebten damals – und auch später noch – auf der Erde und waren als die berühmten Helden bekannt.

    Wir hatten ja bereits zu Anfang den Gedanken mit der Unterordnung: Jehova hatte den Mann als Haupt der Familie ausersehen und wenn Eva nicht allein entschieden hätte, sondern erst mit Adam über alles gesprochen hätte, wäre sicherlich auch einiges anders gekommen. Kain wollte sich nicht Jehova unterordnen und ermordete deswegen seinen Bruder – und hier sind es die Engel.

    Jehova hatte die Engel für das Leben im Himmel erschaffen, sie hatten dort ihren Platz und ihre Aufgabe. Aber sie waren mit ihrer Rolle nicht zufrieden, die Jehova ihnen zugedacht hatte, wie Judas später sagte, sie wollten mehr.

    Judas 6:

    Und die Engel, die ihre ursprüngliche Stellung nicht bewahrten, sondern ihre eigene rechte Wohnstätte verließen, hat er mit ewigwährenden Fesseln unter dichter Finsternis für das Gericht des großen Tages aufbehalten.

    Vor einen Tagen hatten wir beim Tagestext einen Studienartikel als Grundlage, wo es darum ging, ob wir mit unserem Platz in der Versammlung zufrieden sind (WT vom 15.11.2009).

    Behalte deinen Platz!

    16 Jeden einzelnen seiner Diener hat Jehova liebevoll zu sich gezogen. Jesus sagte: „Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, der Vater, der mich gesandt hat, ziehe ihn“ (Joh. 6:44). Machen wir uns bewusst: Aus all den Milliarden Menschen, die heute auf der Erde leben, hat Jehova uns ganz persönlich die Möglichkeit gegeben, zu seiner Versammlung zu gehören! Seine Einladung anzunehmen war die beste Entscheidung, die wir je treffen konnten. Unser Leben hat dadurch Sinn und Inhalt bekommen, und unser Platz in der Versammlung macht uns wirklich glücklich und zufrieden!

    17 Der Psalmenschreiber drückte seine Gefühle mit den Worten aus: „Jehova, ich habe geliebt die Wohnung deines Hauses.“ Auch sagte er: „Mein Fuß, er wird bestimmt auf ebenem Boden stehen; inmitten der versammelten Scharen werde ich Jehova segnen“ (Ps. 26:8, 12). Für jeden von uns hat der wahre Gott in seiner Organisation einen Platz.

    Lasst uns alles dafür tun, diesen kostbaren Platz behalten zu dürfen — indem wir uns weiter eng an theokratische Anleitung halten und uns voll und ganz im Dienst für Jehova einsetzen.

    Wie steht es denn mit unserem Platz in der Familie, den Jehova uns zugewiesen hat? Sind wir damit zufrieden? Ordnen wir uns als Ehefrau bereitwillig unserem Mann unter? Erweisen wir als Kind und Jugendlicher unseren Eltern den nötigen Respekt – auch dann, wenn wir nicht bekommen, was wir wollen?

    Jehova hat die ungehorsamen und undankbaren Engel hart bestraft: ihre Kinder wurden zusammen mit dsen anderen ungehorsamen und bösen Menschen vernichtet und sie mußten dabei zusehen und konnten ihnen nicht helfen. Sie selbst können sich nicht mehr materialisieren und warten voller Angst auf ihre endgültige Vernichtung

    2. Petrus 2:4

    In der Tat, wenn Gott sich nicht davon zurückhielt, die Engel, die gesündigt hatten, zu bestrafen, sondern dadurch, daß er sie in den Tartarus warf, sie Gruben dichter Finsternis überlieferte, um sie für das Gericht aufzubehalten;

    Haben wir persönlich aus dieser Geschichte etwas gelernt?

  126. Jule sagt:

    1. Mose 6:8-22 Noah soll verschont werden

    8 Nur Noah fand Gnade beim Herrn.

    9 Dies ist seine Geschichte:
    Noah lebte so, wie es Gott gefiel, und hörte auf ihn. Er tat nur, was in Gottes Augen gut war. Die Menschen, die ihn kannten, wussten, dass er ein vorbildliches Leben führte. 10 Er hatte drei Söhne: Sem, Ham und Jafet. 11-12 Die übrige Menschheit aber war vollkommen verdorben. Keiner wollte von Gott etwas wissen, niemand beachtete das Recht und die Gesetze. Es gab nur ein Gesetz: Grausamkeit.

    13 Da sprach Gott zu Noah: »Ich habe beschlossen, die gesamte Menschheit zu vernichten, denn wo man auch hinsieht, herrscht Grausamkeit. Darum werde ich alles auslöschen! 14-16 Bau dir ein Schiff aus Holz, und dichte es außen und innen mit Pech ab! Drei Stockwerke soll es haben und jedes Stockwerk mehrere Räume. Es muss 150 Meter lang, 25 Meter breit und 15 Meter hoch sein. Setz ein Dach darauf, das einen halben Meter hoch ist, und bau an einer Schiffsseite eine Tür ein! 17 Mit einer großen Wasserflut werde ich die Erde überschwemmen. Kein Lebewesen soll verschont bleiben. 18 Nur dir gebe ich ein Versprechen: Du sollst überleben. Geh mit deiner Frau, deinen Söhnen und Schwiegertöchtern ins Schiff! 19 Nimm von allen Tieren ein Männchen und ein Weibchen mit, damit keine Tierart ausstirbt. 20 Jede Art der Vögel, des Viehs und aller anderen Landtiere soll mit ins Schiff kommen, damit sie alle erhalten bleiben. 21 Leg genug Vorräte an, dass es für euch und die Tiere ausreicht!«

    22 Noah führte alles so aus, wie Gott es ihm aufgetragen hatte.

    Erinnern wir uns noch an den Gedanken, den wir vor einigen Wochen im Studienartikel hatten?

    Was hatte dieser „Arbeitsauftrag“ für ihn bedeutet? Wie hart die Arbeit gewesen sein muss…

  127. Jule sagt:

    1. Mose 8:21

    Der Herr wurde durch das Opfer gnädig gestimmt und sagte sich: »Nie mehr will ich wegen der Menschen die Erde vernichten, obwohl sie von frühester Jugend an voller Bosheit sind. Nie wieder will ich alles Leben auslöschen, wie ich es getan habe!

    Ist dies nicht ein Widerspruch? Denn das, was Jehova in Harmagedon vorhat, entspricht doch dem, was er durch die Flut getan hatte:

    Alle ungehorsamen Menschen werden vernichtet und nur die, die Jehova wirklich lieben, werden dies überleben.

    Einziger Unterschied: diesmal sind nur die Menschen und nicht die Tierwelt betroffen.

    Wie wird diesr Text bei uns in der NW Übersetzung und in andern formuliert?

    NW Übersetzung

    Und Jehova begann einen beruhigenden Wohlgeruch zu riechen, und so sprach Jehova in seinem Herzen: „Nie wieder werde ich des Menschen wegen Übles auf den Erdboden herabrufen, weil die Neigung des Menschenherzens böse ist von seiner Jugend an; und nie wieder werde ich alles Lebende schlagen, wie ich es getan habe.

    und als Querverweise

    (1. Mose 6:17)
    Und ich, siehe, ich bringe die Sintflut der Wasser über die Erde, um alles Fleisch, in dem die Lebenskraft wirksam ist, unter den Himmeln zu verderben. Alles, was sich auf der Erde befindet, wird verscheiden.

    (Jesaja 54:9)
    „Dies ist für mich so wie die Tage Noahs. So, wie ich geschworen habe, daß die Wasser Noahs nicht mehr über die Erde gehen sollen, so habe ich geschworen, daß ich dir gegenüber nicht zornig werden noch dich schelten will.

    1. Mose 9:11-17

    Das ist mein Versprechen: Nie wieder werde ich durch eine Wasserflut die Erde und was auf ihr lebt vernichten. 12-13 Das gilt für alle Zeiten. Ich schließe diesen Bund mit euch und allen Lebewesen. Der Regenbogen soll ein Zeichen für dieses Versprechen sein. 14 Wenn er in den Wolken erscheint, 15 dann werde ich an meinen Bund denken, den ich mit euch und den anderen Lebewesen geschlossen habe: Nie wieder eine Wasserflut! Nie wieder soll das Leben vernichtet werden! 16-17 Diese Zusage bleibt für alle Zeiten bestehen, der Regenbogen ist das Erinnerungszeichen. Wenn er zu sehen ist, werde ich daran denken.«

  128. Jule sagt:

    1. Mose 9:1-4

    1 Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach: »Vermehrt euch, damit die Erde wieder bevölkert wird! 2 Alle Tiere werden sich vor euch fürchten müssen, denn ich gebe sie in eure Hand. 3 Von jetzt an könnt ihr euch von ihrem Fleisch ernähren, nicht nur von Obst und Getreide. 4 Aber esst kein Fleisch, in dem noch Blut ist, denn im Blut ist das Leben.

    nur soviel zu der Ansicht, dass wir Menschen nicht „als Körnerfresser“ gemacht sind, dass unsere Verdauungsorgane dazu ausgerichtet seien, dass wir Fleisch essen müssten!

    Hier sagt Jehova ganz klar, dass bis zur Sintflut kein Fleisch gegessen wurde. Er gab ihnen diese Möglichkeit erst ab da, weil ja nicht mehr genügend Vegetation vorhanden war. So durften sie auch Fleisch essen. Aber erschaffen und ausgerichtet hat er die Menschen und ihre Verdauungsorgane als Pflanzen- und Körneresser

  129. Jule sagt:

    1. Mose 9:20-21

    Noah bebaute die Felder, legte aber auch einen Weinberg an. 21 Als er von dem Wein trank, wurde er betrunken und lag nackt in seinem Zelt.

    was – Noah war ein Trunkenbold?

    Nein, hier ging es um etwas anderes, aber vielleicht schreibt Thom mal das auf, was er mir dazu erklärt hat 😉

    1. Thomas sagt:

      was – Noah war ein Trunkenbold?
      Nein, hier ging es um etwas anderes, aber vielleicht schreibt Thom mal das auf, was er mir dazu erklärt hat

      Ich zitiere einmal was Luther dazu in seiner Übersetzung dazu anmerkt:

      Noah mochte lange nur die Trauben des von ihm gepflegten Weinstocks mit den Seinen genossen hagen, bis er zuletzt darauf verfiel, die Trauben auch auszupressen und den abgegohrenen Most als Getränk zu verwenden.
      Und da er (noch unbekannt mit der berauschenden Kraft des neuen Getränks und bei seinem vorgerückten Alter des Gefahr der Berauschung desto leichter ausgesetzt, eines Tages) des Weins trank, ward er trunken.

      Mit hoher Wahrscheinlichkeit war das Wetter bzw. das Klima auf der Erde vor der Sinnflut nicht dazu geeinget, Wein herzustellen, so dass ihm diese Wirkung bisher völlig unbekannt war. Schließlich war vor der Flut ein Wassermantel um die Erde, der zu Beginn der Sinflut „einstürzte“…

  130. Jule sagt:

    1. Mose 9:20-25

    Noah bebaute die Felder, legte aber auch einen Weinberg an. 21 Als er von dem Wein trank, wurde er betrunken und lag nackt in seinem Zelt. 22 Ham, der Stammvater der Kanaaniter, entdeckte ihn so und lief sofort nach draußen, um es seinen beiden Brüdern zu erzählen. 23 Da nahmen Sem und Jafet einen Mantel, legten ihn über ihre Schultern und gingen rückwärts ins Zelt. Sie ließen ihn mit abgewandtem Gesicht über ihren Vater fallen, um ihn nicht nackt zu sehen.

    24 Als Noah aus seinem Rausch aufwachte, erfuhr er, was sein zweiter Sohn ihm angetan hatte. 25 »Verflucht sei Kanaan!«, rief er. »Er soll für seine Brüder der niedrigste aller Knechte sein!«

    Was genau war daran eigentlich so schlimm daran, dass die Söhne ihren Vater nackt gesehen hatten?

    Ok, später gab Jehova Moses das Gebot, dass wir nicht die Blöße unserer Eltern aufdecken sollten, aber es waren hier doch Männer unter sich und niemand hatte sich etwas böses dabei gedacht. Es war noch garnicht so lange her, dass der Mensch sowieso nackt war.

    Also, was genau war daran verkehrt?

    1. Thomas sagt:

      Was genau war daran eigentlich so schlimm daran, dass die Söhne ihren Vater nackt gesehen hatten?

      Wieder Luther:

      Der den Wassern der grossen Fluth Stand gehalten, erliegt dem Wein! Die Schrift verschweigtund bemängelt das nicht…
      Da stand Ham, Kanaans Vater (Vermutlich von diesem seinem jüngsten Sohne, der den Großvater zuerst in dem trunkenen, noch nie gesehenen Zustand erblickt hatte, berbeigerufen) sahe seines Vaters Scham, sagte er seinen Brüdern draußen: „Ihr Brüder, kommt und sehet, was unserem alten Herrn widerfahren ist! Er hat sich immer als Gottes Freund und Priester geberdet und bei seinen Söhnen und Enkeln so scharf auf Zucht und Ehrbarkeit gedrungen; aber was ist für ein Priester Gottes und Zuchtmeister seiner Kinder ist mir das! Ist seiner Sinne nicht mehr mächtig, und leigt bloß und aufgedeckt in seiner Hütte.“ Das sagte er abernicht, weil es ihm sonderlich um Zucht und Ehrbarkeit zu thun gewesen wäre, sinst hätte er gethan, was hernach die Brüder an dem Vater thun; sondern er war im Gegentheil ein Mensch, der gar sehr zu unzüchtigem und lüderlichem Wesen neigte, darüber manchmal vin dem Vater gestraft worden war, und sich nun freue, daß er auch einmal etwas auf denselben bringen konnte….

  131. Jule sagt:

    1. Mose 10 – 11

    1. Mose 10:6-9

    Hams Söhne waren: Kusch, Mizrajim, Put und Kanaan. 7 Von Kusch stammen ab: Seba, Hawila, Sabta, Ragma und Sabtecha; von Ragma: Saba und Dedan.

    8 Kusch hatte noch einen Sohn mit Namen Nimrod. Er war der erste Herrscher, der sich andere Völker mit Gewalt unterwarf. 9 Vor dem Herrn galt er als ein unerschrockener Jäger. Darum gibt es noch heute das Sprichwort: »Er gilt vor dem Herrn als ein unerschrockener Jäger wie Nimrod.«

    Nimrod – Josephus schrieb:

    „Allmählich verkehrte er [Nimrod] sein Benehmen in Tyrannei, weil er die Menschen um so eher von Gott abzuwenden gedachte, wenn sie der eigenen Kraft hartnäckig vertrauten. Er wolle, sagte er, sich an Gott rächen, falls er mit erneuter Flut die Erde bedränge, und er wolle einen Turm bauen, so hoch, dass die Wasserflut ihn nicht übersteigen könne. So werde er für den Untergang seiner Vorfahren Vergeltung üben.

    Für welche Vorfahren wollte er denn Vergeltung üben? Waren denn nicht Noah und dessen Söhne seine Vorfahren? Diese waren doch wegen ihres Gehorsams gerettet worden. Außerdem hatte Jehova doch hinterher einen Bund mit ihnen geschlossen, dass es nie wieder eine Flut geben würde. Also brauchte man doch keine Rettungsvorkehrung. Man hatte doch erlebt, dass gehorsame Menschen Gottes Schutz hatten.

    Könnte man daraus schließen, dass er von vornherein gar nicht vorhatte, Jehova in irgendeiner Form zu gefallen?

  132. Jule sagt:

    1. Mose 11:1-9 – Der Wunsch nach Unabhängigkeit

    1 Damals sprachen die Menschen noch eine einzige Sprache, die allen gemeinsam war.

    2 Als sie von Osten weiterzogen, fanden sie eine Talebene im Land Schinar. Dort ließen sie sich nieder 3 und fassten einen Entschluss. »Los, wir formen und brennen Ziegelsteine!«, riefen sie einander zu. Die Ziegel wollten sie als Bausteine benutzen und Teer als Mörtel. 4 »Auf! Jetzt bauen wir uns eine Stadt mit einem Turm, dessen Spitze bis zum Himmel reicht!«, schrien sie. »Dadurch werden wir überall berühmt. Wir werden nicht über die ganze Erde zerstreut, weil der Turm unser Mittelpunkt ist und uns zusammenhält!«

    5 Da kam der Herr vom Himmel herab, um sich die Stadt und das Bauwerk anzusehen, das sich die Menschen errichteten. 6 Er sagte: »Sie sind ein einziges Volk mit einer gemeinsamen Sprache. Was sie gerade tun, ist erst der Anfang, denn durch ihren vereinten Willen wird ihnen von jetzt an jedes Vorhaben gelingen! 7 Wir werden hinuntersteigen und ihre Sprache verwirren, damit keiner mehr den anderen versteht!«

    8 So zerstreute der Herr die Menschen über die ganze Erde; den Bau der Stadt mussten sie abbrechen. 9 Darum wird die Stadt Babylon (»Verwirrung«) genannt, weil dort der Herr die Sprache der Menschheit verwirrte und alle über die ganze Erde zerstreute.

    Ich hatte den Turmbau von Babel immer im Zusammenhang mit Nimrod in Erinnerung – als sei er die treibende Kraft dahinter gewesen. In dem rüberzitierten Stoff wird es auch so dargestellt:

    Warum sollte der Turm gebaut werden?

    Josephus schrieb: „Allmählich verkehrte er [Nimrod] sein Benehmen in Tyrannei, weil er die Menschen um so eher von Gott abzuwenden gedachte, wenn sie der eigenen Kraft hartnäckig vertrauten. Er wolle, sagte er, sich an Gott rächen, falls er mit erneuter Flut die Erde bedränge, und er wolle einen Turm bauen, so hoch, dass die Wasserflut ihn nicht übersteigen könne. So werde er für den Untergang seiner Vorfahren Vergeltung üben. Die Menge pflichtete den Absichten Nebrods [Nimrods] bereitwillig bei, da sie es für Feigheit hielt, Gott noch zu gehorchen. Und so machten sie sich an die Erbauung des Turmes, der . . . schnell in die Höhe wuchs“ (Jüdische Altertümer, übersetzt von H. Clementz, 1. Buch, Kap. 4, Abs. 2, 3, S. 31, 32).

    Nimrod war der Urenkel Noahs. Gemäß 1. Mose 10:1, 6, 8-12 wurde Nimrod als „ein gewaltiger Jäger im Widerstand gegen Jehova“ bekannt. Er war der Anführer beim Bau des religiösen Turmes von Babel, um dem Gebot Gottes, daß sich die Menschen ausbreiten und die Erde füllen sollten, zuwiderzuhandeln. Hätte man diesem Gebot gehorcht, so hätte es überall auf der Erde Bollwerke der wahren Anbetung gegeben. (1. Mose 9:1) Aber Nimrod erschien seinen Anhängern als Held. Der jüdische Geschichtsschreiber Josephus schreibt darüber folgendes: „Allmählich verkehrte er [Nimrod] sein Benehmen in Tyrannei, weil er die Menschen um so eher von Gott abzuwenden gedachte, wenn sie der eigenen Kraft hartnäckig vertrauten. Er wolle, sagte er, sich an Gott rächen, falls er mit erneuter Flut die Erde bedränge, und er wolle einen Turm bauen, so hoch, daß ihn die Wasserflut nicht übersteigen könne. . . . Die Menge pflichtete den Absichten Nebrods [Nimrods] bei, da sie es für Feigheit hielt, Gott noch zu gehorchen. Und so machten sie sich an die Erbauung des Turmes“ (Jüdische Altertümer, 1. Buch, 4. Kapitel, Abs. 2, 3).

    Aber hier finde ich im Bibeltext keine Bestätigung dafür. Warum nicht? Im WT vom 15.03.1998 heißt es zu diesem Zusammehang auszugsweise:

    Nimrod — ein unverschämter Rebell
    Nimrod war zweifellos der Rädelsführer. In 1. Mose, Kapitel 10 wird er als „ein gewaltiger Jäger im Widerstand gegen Jehova“ vorgestellt (1. Mose 10:9). Die Bibel sagt auch über ihn: „Er machte den Anfang, ein Gewaltiger auf der Erde zu werden“ (1. Mose 10:8). Nimrod war ein Krieger, ein gewalttätiger Mann. Er wurde nach der Sintflut der erste menschliche Herrscher, indem er sich zu einem König aufschwang. Nimrod war außerdem ein Bauherr. Die Bibel schreibt ihm die Gründung von acht Städten zu, darunter Babel (1. Mose 10:10-12).

    Demzufolge war Nimrod — ein Widersacher Gottes, König von Babel und Städtebauer — zweifellos am Turmbau zu Babel beteiligt. Hat er sich denn nicht einen berühmten Namen gemacht? Über den Namen Nimrod schreibt der Orientalist E. F. C. Rosenmüller: „Seinen Namen erhielt Nimrod von . . . [marádh], ‚er lehnte sich auf‘, ‚er fiel ab‘, nach der hebräischen Bedeutung.“ Weiter erklärt Rosenmüller: „Bei den Orientalen ist es nicht selten Brauch, ihre Vornehmen mit Namen zu nennen, die ihnen nach dem Tod verliehen wurden, was die mitunter erstaunliche Übereinstimmung zwischen Namen und Taten erklärt.“

    zum Thema „Babel“ finden wir im Einsichtenbuch folgendes:

    (Bạbel) [Verwirrung].

    Eine der ersten Städte, die nach der Sintflut gebaut wurden. Hier verwirrte „Jehova die Sprache der ganzen Erde“ (1Mo 11:9). Der Name ist von dem Verb balál abgeleitet, das „verwirren“ bedeutet. Die Einwohner, die ihre Stadt als Gottes Regierungssitz ansahen, behaupteten, der Name setze sich aus den Wörtern Bab (Tor, Pforte) und ilu (Gott) zusammen und bedeute daher „Tor Gottes“ oder „Gottespforte“.

    Der Anfang des Königreiches des bösen Nimrods, des ‘gewaltigen Jägers im Widerstand gegen Jehova’, war hier in Babel „im Land Schinar“, in dem Schwemmland der Flüsse Euphrat und Tigris (1Mo 10:9, 10). Da es dort keine Steine zum Bauen gab, nutzten die Bauleute die großen Tonvorkommen. „Laßt uns Ziegelsteine machen und sie zu Backsteinen brennen“, sagten sie. Da kein Kalk vorhanden war, verwandten sie als Mörtel Asphalt (1Mo 11:3).

    In Babel trotzte man Gott. Das kam besonders durch den Bau eines religiösen Turms zum Ausdruck, dessen „Spitze bis in die Himmel“ reichen sollte. Er wurde nicht zur Anbetung und zum Lobpreis Jehovas gebaut, sondern war einer falschen, von Menschen erdachten Religion geweiht, und seine Erbauer hatten die Absicht, sich dadurch „einen berühmten Namen“ zu machen (1Mo 11:4).

    Wann der Turm ungefähr gebaut wurde, kann man aus folgender Information ableiten: Peleg lebte von 2269 bis 2030 v. u. Z. Sein Name bedeutet „Teilung“, denn „in seinen Tagen wurde die Erde [d. h. die Erdbevölkerung] geteilt“; Jehova „hatte sie von dort über die ganze Erdoberfläche zerstreut“ (1Mo 10:25; 11:9). In einem Text des Scharkalischarri (in patriarchalischen Zeiten ein König von Akkad) wird erwähnt, daß er in Babylon einen Tempelturm wiederherstellte, woraus man schließen kann, daß ein solches Bauwerk bereits vor seiner Herrschaft bestand.

    trotzdem ist hier noch kein biblischer Beleg dafür, dass Nimrod der Anführer war – sondern eher eine Vermutung! (?)

    *** su Kap. 11 S. 82-83 Abs. 3 „Flieht aus der Mitte Babylons“ ***

    Über hundert Jahre nach der Sintflut der Tage Noahs wurde die Stadt Babel (später Babylon genannt) um einen Turm herum gebaut — ein Projekt, das offenbar von Nimrod gefördert wurde. Dieser Nimrod weckte in seinen Genossen einen Geist der Rebellion gegen Jehova und den Wunsch, Ansehen zu erlangen (1. Mose 10:9, 10; 11:1-9). Beobachtest du heute einen ähnlichen Geist — daß die Menschen Gottes Wort mißachten, selbst solche, die sich als religiös bezeichnen, und sich der Religion bedienen, um die Aufmerksamkeit auf sich selbst zu lenken und Ansehen zu erlangen?

    … hm …

    1. Thomas sagt:

      Anmerkung zu Nimrod bei Luther:

      Hernachmals wurde er sogar vergöttert; denn in dem Sternbild Orion, dem der Hund oder Sirius auf dem Fuße folgt, in dem Bacchus, der in Bar oder Sohn des Thus, und im Ball, d. i, Herr, ist er nicht undeutlich wieder zu erkennen.

      eigene Anmerkung – wir feiern heute seinen Geburtstag und Todestag Ende Dezember – getarnt hier als alten Mann in rotem Mantel …. die Tanne, und vieles andere weisst auf Nimrod hin.
      Aber warum er nicht erwähnt wird? In der Bibel werden Böse Personen oft durch Ignorieren und Nichtnennung gestraft. Oder wo im AT lesen wir etwas von Satan dem Teufel – der ja auch nicht so heißt! – ? Nur im NT wird er öfter erwäht! So auch Nimrods erfolgreiche Taten werden „verschwiegen“ – und die Leser der Bibel dadurch daran gehindert, zu ihm aufzuschauen.

  133. Jule sagt:

    1. Mose 11:27-30

    Dies ist das Verzeichnis von Terachs Nachkommen: Terachs Söhne waren Abram, Nahor und Haran. Haran war der Vater Lots, 28 er starb noch vor seinem Vater Terach in seiner Heimat Ur in Babylonien.

    29 Abram heiratete Sarai, und Nahor heiratete Milka, die Tochter Harans und Schwester Jiskas. 30 Sarai bekam keine Kinder.

    Hier finden wir den biblischen Beweis dafür, dass Abraham nicht log, als er sagte, dass Sara seine Schwester war – obwohl seine Frau!

    Ähm – war sie nicht eher seine Nichte, wenn sie eine Tochter Harans war – der ja sein Bruder war?

    Was denn nun?

    1. Mose 20:12

    Und außerdem ist sie wirklich meine Schwester, die Tochter meines Vaters, nur nicht die Tochter meiner Mutter; und sie wurde meine Frau.

    im Einsichtenbuch finden wir noch Folgendes:

    Abrahams Vater, die achte Generation nach Sem (Luk 3:34; 1Mo 11:10-24; 1Ch 1:24-26). Terach wurde durch seine Söhne Abraham, Nahor und Haran der Ahnherr zahlreicher Stämme (1Mo 11:27; 22:20-24; 25:1-4, 13-15; 1Ch 1:28-42; 2:1, 2). Terach war 70 Jahre alt, als ihm das erste seiner Kinder geboren wurde. Anscheinend wird Abraham zuerst genannt, nicht weil er der Erstgeborene Terachs war, sondern weil er der berühmteste seiner Söhne war. Als Terach im Alter von 205 Jahren starb, war Abraham erst 75 Jahre alt. Terach muß demnach 130 gewesen sein, als Abraham geboren wurde (1Mo 11:26, 32; 12:4). Sara war Abrahams Halbschwester, vermutlich eine Tochter Terachs, aber von einer anderen Frau (1Mo 20:12). Höchstwahrscheinlich war der Erstgeborene Terachs Haran, dessen Tochter alt genug war, um die Frau Nahors, des anderen Sohnes Terachs, zu werden (1Mo 11:29).

    1. Thomas sagt:

      1. Mose 11:27-30
      Wieder Zitat Lutherbibel:

      Da nahmen Abram und Nahor (beide weit jünger als ihr eben genannter Bruder) Weiber. Abrams Weib hieß Sarai (und war seine Halbschwester) und Nahors Weib Milka, Harans TOchter, der ein Vater war (außer des schon genannten Lot, auch )der Milkja und der Jiska. Die Familie schloß sich also streng nach außen hin ab, und desto enger untereinander zusammen, um sich vor den Verführungen des immer weiter um sich greifenden Heidenthums zu bewahren; namentlich die Anbetung der Himmelsgestirne und des Feuers waren in jenen Gegenden zu Haufe. Indessen war THrah mit den Seinen schon nicht ganz frei mehr von abgöttischen Wesen, er duldete eine Art Hausgötter in seiner Familie….

  134. Jule sagt:

    1. Mose 12 – 15

    1. Mose 13:5-11

    Wie Abram war auch Lot sehr reich: Er besaß viele Schafe, Ziegen und Rinder und eine große Anzahl Diener und Mägde. 6 Darum gab es nicht genug Weideplätze für alle Viehherden. Sie konnten unmöglich zusammenbleiben, 7 zumal die Kanaaniter und die Perisiter noch im Land wohnten. Immer wieder gerieten Abrams und Lots Hirten aneinander. 8 Abram besprach das mit Lot: »Es soll kein böses Blut zwischen unseren Hirten geben! Wir sind doch Verwandte und sollten uns nicht streiten! 9 Es ist besser, wenn wir uns trennen. Das Land ist groß genug. Entscheide du, wo du dich niederlassen möchtest! Wenn du den Westen wählst, gehe ich nach Osten. Wenn du lieber nach Osten ziehst, gehe ich nach Westen.«

    10 Lot betrachtete das Land genau und sah die fruchtbare Jordanebene – überall reich bewässert, bis nach Zoar hin. Später veränderte sich die Landschaft, nachdem der Herr Sodom und Gomorra vernichtet hatte. Die Jordanebene sah aus wie der Garten des Herrn oder das Niltal in Ägypten. 11 Darum wählte Lot diese Gegend. Er verabschiedete sich von Abram und machte sich auf den Weg nach Osten.

    Ein Gedanke, den wir erst vor einiger Zeit im Studienartikel hatten, als es um ein friedliches Miteinander ging:

    Die nahe liegende Lösung? Abraham und Lot gehen getrennte Wege. Wie verhält sich Abraham in dieser heiklen Situation?

    Pocht er auf sein Alter und seine besondere Freundschaft mit Jehova und nimmt deshalb für sich in Anspruch, als erster entscheiden zu dürfen?

    Nein. Er handelt wie ein echter Friedensstifter und sagt zu seinem Neffen: “Lass bitte kein Gezänk mehr zwischen mir und dir und zwischen meinen Hirten und deinen Hirten sein, denn wir Männer sind Brüder.” Er bietet ihm an: “Steht dir nicht das ganze Land zur Verfügung? Bitte trenn dich von mir. Wenn du zur Linken gehst, dann will ich zur Rechten gehen; wenn du aber zur Rechten gehst, dann will ich zur Linken gehen.”

    Abraham stellte sich und seine eigenen Interessen zurück – weil ihm der Frieden wichtiger war, als Recht zu haben! Er ließ Lot großzügig den Vortritt.

    Wie wichtig ist uns der Frieden in der Versammlung und in der Familie?

    Wir sind zur Zeit gastgebende Versammlung und haben daher Besuch vom Kreisaufseher und vom Bezirksaufseher. Zu Beginn seiner Ansprache erwähnt er viel Lobenswertes über die Versammlung – aber besonders beeindruckt hatte ihn, dass „in der Versammlung im großen und ganzen Frieden herrscht„.

    Etwas, was Jehova von seinen Anbetern und Jesus zu Recht von seinen Nachfolgern erwartet!

  135. Jule sagt:

    1. Mose 14:1-16 – Abram setzt sich für Lot ein

    1 Im Land Kanaan brach Krieg aus: Amrafel, König von Schinar, Arjoch, König von Ellasar, Kedor-Laomer, König von Elam, und Tidal, König von Gojim, 2 kämpften gegen Bera, König von Sodom, Birscha, König von Gomorra, Schinab, König von Adma, Schemeber, König von Zebojim, und gegen den König von Bela, das später Zoar hieß.

    3 Diese zuletzt genannten fünf Könige hatten sich verbündet und zogen mit ihren Truppen zum Tal Siddim, wo später das Tote Meer entstand. 4 Zwölf Jahre lang hatte Kedor-Laomer die Oberherrschaft über sie ausgeübt, aber im dreizehnten Jahr lehnten sie sich gegen ihn auf.

    5 Jetzt, ein Jahr später, marschierten Kedor-Laomer und seine Verbündeten auf, und der Krieg begann. Zuerst schlugen sie folgende Völkerstämme: die Refaªter bei Aschterot-Karnajim, die Susiter bei Ham, die Emiter in der Ebene von Kirjatajim 6 und die Horiter im Gebirge Seªr bis nach El-Paran am Rande der Wüste. 7 Danach kehrten sie zurück nach En-Mischpat, dem späteren Kadesch. Sie verwüsteten das ganze Gebiet der Amalekiter und auch die Gegend um Hazezon-Tamar, die von den Amoritern bewohnt wurde. 8 Doch dann stellten sich ihnen im Tal Siddim die Heere der abtrünnigen Könige entgegen: der Könige von Sodom, von Gomorra, von Adma, von Zebojim und von Bela, dem späteren Zoar. 9 Diese kämpften nun gegen Kedor-Laomer und seine Verbündeten, vier Könige gegen fünf. 10 Das Tal war voller Asphaltgruben. Als die Könige von Sodom und Gomorra in die Flucht geschlagen wurden, stürzten sie hinein, die anderen entkamen ins Gebirge. 11 Die Sieger plünderten Sodom und Gomorra, sie raubten wertvolle Gegenstände und die Lebensmittelvorräte. 12 Auch Lot, den Neffen Abrams, der in Sodom wohnte, verschleppten sie, dazu seinen gesamten Besitz.

    13 Ein Flüchtling aber konnte sich zu Abram durchschlagen, der zu der Zeit bei den Terebinthen des Amoriters Mamre wohnte. Mamre und seine Brüder Eschkol und Aner waren mit Abram verbündet. 14 Als Abram erfuhr, dass Lot verschleppt worden war, bewaffnete er alle kampferprobten Leute, die in seinem Lager geboren waren – 318 Männer -, und jagte den vier Königen hinterher. Bei Dan im Norden holte er sie ein, 15 teilte seine Leute in zwei Gruppen auf und überfiel die Feinde bei Nacht. Er schlug sie in die Flucht und verfolgte sie bis nach Hoba, nördlich von Damaskus. 16 Das Erbeutete nahm er ihnen wieder ab; er befreite Lot, die Frauen und alle anderen Gefangenen.

    Was für ein liebevoller und gültiger Mensch Abraham doch war! Lot war doch durch eigene Schuld in diese missliche Lage geraten: er hatte sich diese Gegend doch selbst ausgewählt, hatte sich vom bloßen Schein blenden lassen und wohnte in der Stadt, obwohl er dort unter ausschliesslich gottlosen Menschen weilte. Diesem Umgang hatte er sich freiwillig ausgesetzt, weil er sich guten Gewinn davon versprach.

    Ja, er hatte bei dem Streit mit seinen und den Hirten seines Onkels die Demut und den noetigen Respekt vermissen lassen – er hatte nicht demütig gesagt: „du bist der Patriarch, du bist das Oberhaupt, bitte teile du mir das Land zu“, sondern hatte ganz bewußt das größte Stück vom Kuchen ausgewählt. Er wurde verschleppt, weil der König, unter dessen Obhut er sich freiwillig begeben hatte – den er bewußt gegen die Obhut seines gottesfuerchtigen Onkels eingetauscht hatte – weil dieser gottlose König einen Krieg angezettelt hatte.

    Aber Abraham war nicht sauer oder nachtragend wegen Lots dummer und undankbaren Entscheidung, sondern er eilte sofort los, als er die Nachricht davon erhielt, dass sein Neffe in Not war.

    Was für ein Charakter – bewundernswert!

    Dieser Mann ist wirklich demütig, friedfertig und weise und auch gottesfüchtig. Kein Wunder, dass Jehova ihn seinen Freund nannte

  136. Jule sagt:

    1. Mose 16 – 19

    1. Mose 16:1-4 – Abram und Sarai werden ungeduldig

    1-2 Abram und Sarai bekamen keine Kinder. Da schlug Sarai ihrem Mann vor: »Der Herr hat mir keine Kinder geschenkt. Aber nach den geltenden Gesetzen kannst du mir durch eine Sklavin Kinder schenken. Ich habe doch eine ägyptische Sklavin, die heißt Hagar. Ich überlasse sie dir, vielleicht wird mir durch sie ein Kind geboren!«
    Abram war einverstanden, 3 und Sarai gab ihm Hagar zur Nebenfrau. Sie lebten zu der Zeit schon zehn Jahre im Land Kanaan. 4 Er schlief mit Hagar, und sie wurde schwanger

    Ungeduldig? Ist das wirklich ungeduldig?

    Wir wissen, dass bereits 10 Jahre vergangen waren, seit Jehova die Prophezeiung geäußert hatte:

    1. Mose 15:1-6 – Gottes Bund mit Abram

    1 Danach redete der Herr zu Abram in einer Vision: »Hab keine Angst, Abram, ich selbst beschütze dich, ich werde dich auch reich belohnen!«

    2-3 Aber Abram entgegnete: »Ach Herr, mein Gott, was willst du mir denn schon geben? Ich habe keinen Sohn, und ohne einen Nachkommen sind alle Geschenke wertlos. Ein Diener meines Hauses – Eliëser von Damaskus – wird meinen ganzen Besitz erben.« 4 »Nein«, erwiderte der Herr, »nicht dein Diener, sondern dein eigener Sohn wird den ganzen Besitz übernehmen!« 5 Er führte Abram aus dem Zelt nach draußen und sagte zu ihm: »Schau dir den Himmel an, und versuche, die Sterne zu zählen! Genauso werden deine Nachkommen sein – unzählbar!«

    6 Abram nahm dieses Versprechen ernst. Er setzte sein ganzes Vertrauen auf den Herrn, und so fand er Gottes Anerkennung.

    Im Einsichtenbuch heißt es hierzu auszugsweise:

    Da Sara weiterhin unfruchtbar war, sah es so aus, als ob Abrahams Erbe seinem treuen Hausverwalter, Elieser von Damaskus, zufallen würde. Doch Jehova versicherte Abraham erneut, daß seine Nachkommenschaft unzählbar werden würde wie die Sterne des Himmels. Abraham „setzte Glauben in Jehova; und er rechnete es ihm dann als Gerechtigkeit an“, obwohl dies etliche Jahre vor seiner Beschneidung war (1Mo 15:1-6; Rö 4:9, 10). Darauf schloß Jehova über einigen Tieropfern offiziell einen Bund mit Abraham und offenbarte gleichzeitig, daß Abrahams Nachkommen 400 Jahre lang bedrückt und sogar in die Sklaverei kommen würden (1Mo 15:7-21; siehe BUND).

    Die Zeit verging. Sie waren nun schon zehn Jahre in Kanaan, aber Sara war immer noch unfruchtbar. Sie machte daher Abraham den Vorschlag, ihre ägyptische Magd Hagar an ihrer Stelle zu nehmen, damit sie durch Hagar ein Kind bekäme. Abraham war einverstanden, und so wurde 1932 v. u. Z., als Abraham 86 Jahre alt war, Ismael geboren (1Mo 16:3, 15, 16).

    Seit der ersten Äußerung der Prophezeiung waren sogar fast 25 Jahre vergangen, wie wir im Apostelbuch gesehen haben:

    Der Bund der Beschneidung war kein Teil des abrahamischen Bundes, der ja heute noch in Kraft ist. Den Bund mit Abraham ging Jehova im Jahr 1943 v. u. Z. ein, als Abraham (damals Abram) im Alter von 75 Jahren auf dem Weg nach Kanaan den Euphrat überquerte. Der Bund der Beschneidung wurde einige Zeit später im Jahr 1919 v. u. Z. geschlossen. Damals war Abraham 99 Jahre alt (1. Mo. 12:1-8; 17:1, 9-14; Gal. 3:17).

    War das wirklich Ungeduld?

    Sie nahmen die Sache selbst in die Hand, vielleicht, weil sie dachten, dass Jehova dies von ihnen erwarten würde, immerhin war es damals „gängige Praxis“, dass man solche Probleme mit einer Art Leihmutterschaft regelte.

    Denken wir dabei bitte auch daran, dass Jehova lediglich von Abrahams Samen gesprochen hatte und dass der Vorschlag von Sara ausging. Denken wir vielleicht, dies sei für sie eine leichte Entscheidung gewesen? Immerhin gab es damals noch keine künstliche Befruchtung, sie wußte, dass ihr geliebter Mann eine zärtliche Nacht mit einer anderen Frau verbringen würde! Das ist ihr sicherlich sehr schwer gefallen…

  137. Jule sagt:

    1. Mose 16:5-6

    Da beklagte Sarai sich bei Abram: »Jetzt, wo Hagar weiß, dass sie ein Kind bekommt, verachtet sie mich – dabei war ich es, die sie dir überlassen hat! Du bist schuld, dass ich jetzt so gedemütigt werde! Der Herr soll darüber urteilen!«

    6 »Sie ist dein Eigentum«, erwiderte Abram, »ich lasse dir freie Hand – mach mit ihr, was du willst!«
    In der folgenden Zeit behandelte Sarai Hagar so schlecht, dass sie davonlief.

    Bei uns steht, dass Sara Hagar „demütigte“ und wir haben bei den Nachforschungen in letzten Jahr zu diesem Punkt festgestellt, dass damit nicht gemeint war, dass sie sie schlecht behandelt hätte – sondern dass sie Sara in ihre Schranken verwies. Es ging hier darum, dass Hagar sich über ihre Herrin erhob und dass sie auf ihre ihr angestammte Stellung zurück mußte. Dies zeigt uns der Vers 8 und 6

    »Ich bin meiner Herrin Sarai davongelaufen«, antwortete sie. 9 Da sagte der Engel zu ihr: »Geh zu ihr zurück. Bleib ihre Sklavin!

    Wie übersetzen andere diesen Text?

  138. Jule sagt:

    1. Mose 17:9-14

    Doch auch du, Abraham, musst dich bei unserem Bund zu etwas verpflichten, und deine Nachkommen sollen sich ebenfalls daran halten: 10-11 Alle Männer unter euch sollen an der Vorhaut ihres Gliedes beschnitten werden – als Zeichen dafür, dass ich mit euch einen Bund geschlossen habe. 12-13 Bei allen männlichen Neugeborenen soll die Beschneidung am achten Tag durchgeführt werden. Das gilt auch für Sklaven, die ihr von den Ausländern gekauft habt, und für Sklaven, die bei euch geboren wurden. So tragt ihr an eurem Körper das Zeichen des Bundes, der nie aufhören wird. 14 Wer sich nicht beschneiden lassen will, der muss aus dem Volk ausgeschlossen werden und sterben, denn er hat den Bund mit mir gebrochen.«

    Wir hatten ja erst vor kurzem wieder im Versammlungsbuchstudium das Problem mit der Beschneidung behandelt: einige der Christen, die zuvor Juden waren, bestanden auf der Beschneidung. Könnte dies hier von Jehova Gesagte der Grund für ihr Beharren darauf sein?

    Immerhin galt die Beschneidung ja für alle, selbst die Sklaven, die ja keine geborenen Nachkommen Abrahams wären, sollten sich beschneiden lassen! Ansonsten müßten sie aus dem Volk ausgestoßen werden.

    Beim ersten Lesen des Textes bin ich sogar über die Formulierung, dass es „nie aufhören wird“ gestolpert. Da zu Anfang der Aussage das Zeichen des Bundes, die Beschneidung, erwähnt wird, könnte man den Text auch so verstehen, dass es immer und ewig das Zeichen dieses Bundes bleiben sollte. Wenn wir aber genau hinsehen, wird schnell klar, dass es der Bund war, der für alle Zeiten bestehen sollte – nicht das Zeichen.

    Auch wenn wir heute wissen, dass dies so ist und wir verstanden haben, was der Apostel Paulus damals erklärt hatte und auch wenn wir begriffen haben, dass die Beschneidung heute nicht mehr nötig ist – so verstehen wir durch diese Textstelle die Judenchristen etwas besser

  139. Jule sagt:

    1. Mose 18:1-8

    1 Abraham wohnte bei den Terebinthen von Mamre, da erschien ihm der Herr wieder. Abraham saß in der heißen Mittagszeit am Eingang seines Zeltes, 2 als er plötzlich drei Männer bemerkte, die auf ihn zukamen. Sofort sprang er auf, lief ihnen entgegen, verneigte sich bis zur Erde und bat: 3-5 »Mein Herr, bitte schenk mir deine Aufmerksamkeit, und geh nicht einfach weiter! Ich lasse Wasser holen für eure Füße, ruht euch solange unter dem Baum aus; ich sorge für das Essen, damit ihr gestärkt weitergehen könnt! Ihr sollt nicht umsonst bei mir vorbeigekommen sein!« »Einverstanden«, sagten die drei, »tu, was du dir vorgenommen hast!«

    6 Abraham lief ins Zelt zurück und rief Sara zu: »Schnell! Nimm eine große Schüssel vom besten Mehl, das wir haben, und backe davon einige Brotfladen!« 7 Er lief weiter zu seiner Rinderherde, wählte ein zartes, gesundes Kalb aus und befahl seinem Knecht, es so schnell wie möglich zuzubereiten. 8 Den fertigen Braten bot er dann seinen Gästen mit Sauerrahm und Milch an. Sie saßen im Schatten des Baumes, und während sie aßen, bediente Abraham sie.

    Gastfreundschaft – im wahrsten Sinne des Wortes!

    Man hat schnell über diese 8 Verse drüber gelesen, aber sind wir uns über die lange Zeit und den Arbeitsaufwand im Klaren, den die Zubereitung des Mahls erforderte?

    Schon allein der Braten: das Kalb mußte ausgewählt, eingefangen und geschlachtet werden. Vor der Zubereitung mußte es erst mal richtig ausgeblutet werden – wir erinnern uns an das göttliche Gebot? Auch die Garzeit von Rinderbraten ist sehr lang.

    Aber Abraham und Sara scheuten keine Mühe. Und das für völlig fremde Personen!

    Wie steht es mit uns? Gehen wir auch auf andere zu, geben wir gern?

    Wer nicht einmal dazu bereit ist, ohne zu meckern seine Aufgaben auszuführen, die er in der Familie zugeteilt bekommt – wäre dies ein gastfreundlicher Mensch?

    Wir erinnern uns? Für Jehova und Jesus ist die Liebe untereinander, Nächstenliebe und Gastfreundschaft sehr wichtig. Wenn wir nicht einmal in der Lage sind, dies im engsten Familienkreis zu ueben – würden wir dann unserem Gott gefallen können?

  140. Jule sagt:

    1. Mose 18:11-12

    11-12 Sie lachte heimlich. Denn Abraham und sie waren beide sehr alt, und Sara konnte gar keine Kinder mehr bekommen. Darum dachte sie: »Ich bin verbraucht, und meinem Mann geht es genauso – er ist kraftlos geworden. Nein, die Zeit der Liebe ist längst vorbei!«

    Die Zeit der Liebe?

    Liebe und Zärtlichkeit war sicherlich noch zwischen den beiden vorhanden – hier ging es wohl eher um Fruchtbarkeit

  141. Jule sagt:

    1. Mose 18:17-19

    »Soll ich wirklich vor Abraham verbergen, was ich mit Sodom und Gomorra vorhabe?«, dachte der Herr. 18 »Wenn er durch mich zum Stammvater eines großen und mächtigen Volkes wird, dann kann ich es ihm nicht vorenthalten. Schließlich soll sogar allen Völkern der Erde durch ihn Gutes zuteil werden.

    19 Ich selbst habe ihn auserwählt; und er soll seine Nachkommen auffordern, so zu leben, wie es mir gefällt. Sie sollen das Recht achten und Gerechtigkeit üben,

    damit ich meine Zusage einlösen kann, die ich Abraham gegeben habe.«

    Hier wird uns gezeigt, dass wir nicht einfach die Hände in den Schoß legen dürfen und darauf warten, denn „Jehova wird es schon machen“!

    Auch wir müssen unseren Teil dazu tun, damit Jehovas Vorhaben gelingt. In meiner Jugend gab es dazu einen sehr passenden Witz:

    Ein Mann betet jeden Abend zu Gott: „Bitte lass mich 6 Richtige im Lotto haben“. Dies tut er eine sehr lage Zeit – immer wieder. Eines Abends reißt Gott der Geduldsfaden und er antwortet: „Dann kauf dir endlich ein Los!“

    Natürlich wissen wir, dass Jehova Glücksspiel verurteilt – trotzdem wird hier unsere Eigenverantwortung deutlich!

    Wenn wir wollen, dass unsere Kinder Jehova lieben und seine Gebote gerne einhalten – dann müssen wir unseren Teil dazu tun, diese Liebe in ihnen zu wecken und selbst mit gutem Beispiel vorangehen.

  142. Jule sagt:

    1. Mose 20 – 22

    1. Mose 20:1-17 – Abraham und der Philisterkönig Abimelech

    1 Abraham zog südwärts in die Landschaft Negev und wohnte eine Zeit lang zwischen dem Brunnengebiet Kadesch und der Wüste Schur. Danach ließ er sich in der Stadt Gerar nieder.

    2 Dort gab er seine Frau als seine Schwester aus.
    Abimelech, der König von Gerar, fand Gefallen an Sara und ließ sie in sein Haus holen. 3 In der Nacht erschien Gott Abimelech im Traum und sagte: »Du musst sterben! Die Frau, die du dir genommen hast, ist verheiratet!«

    4 Abimelech aber hatte noch nicht mit Sara geschlafen. Er entgegnete: »Herr, willst du mich wirklich töten? Ich bin unschuldig! 5 Abraham hat zu mir gesagt, sie sei seine Schwester, und sie hat es bestätigt. Also habe ich es nicht anders wissen können, ich bin unschuldig!« 6 »Ja, ich weiß«, antwortete Gott, »deshalb habe ich dich auch davor zurückgehalten, an mir schuldig zu werden. Ich habe dafür gesorgt, dass du keine Gelegenheit hattest, mit ihr zu schlafen. 7 Und nun gib sie ihrem Mann zurück! Er ist ein Prophet; er soll für dich beten, dann wirst du am Leben bleiben. Wenn du sie ihm aber nicht zurückgibst, musst du auf jeden Fall sterben, und alle, die zu dir gehören, werden umkommen.«

    8 Am nächsten Morgen stand Abimelech früh auf, rief alle seine Untergebenen zusammen und erzählte ihnen, was vorgefallen war. Die Männer bekamen große Angst. 9 Dann rief er Abraham zu sich und stellte ihn zur Rede: »Warum hast du uns das angetan? Was haben wir verbrochen, dass du mich und mein Volk in solch große Schuld hineinziehst? Ich verstehe dein hinterhältiges Verhalten nicht. 10 Was hast du dir nur dabei gedacht?«

    11 Abraham erwiderte: »Ich glaubte, die Leute in dieser Stadt hätten keine Ehrfurcht vor Gott und kümmerten sich nicht um Gut und Böse. Ich dachte: ›Sie wollen bestimmt meine Frau haben und werden mich deshalb töten!‹ 12 Außerdem ist sie wirklich meine Schwester: Wir haben nämlich beide denselben Vater, nur nicht dieselbe Mutter – darum konnte ich sie heiraten. 13 Als Gott mir befahl, meine Heimat zu verlassen, sagte ich zu ihr: ›Tu mir den Gefallen und gib dich überall als meine Schwester aus!‹«

    14 Da gab Abimelech Abraham seine Frau zurück und ließ ihm großzügige Geschenke zukommen: Knechte, Mägde, Schafe, Ziegen und Rinder. 15 »Mein Land steht dir offen – du kannst wohnen, wo es dir gefällt!«, bot er Abraham an. 16 Danach wandte er sich an Sara: »Ich gebe deinem Bruder tausend Silberstücke als Entschädigung. Daran können die Leute sehen, dass deine Ehre nicht geraubt worden ist. Niemand soll dir etwas nachsagen können!«

    17-18 Dann betete Abraham für Abimelech. Gott, der Herr, erhörte ihn und hob die Strafe wieder auf, die er über das ganze Haus Abimelechs verhängt hatte.

    Die Geschichte von Abraham und Abimelech ist lang und ich hoffe, dass es mir gelingt, all die Verse hier aufzuführen, die wichtig sind, um später etwas Wichtiges zu verstehen!

    Das erste Zusammentreffen ist also wegen seiner schönen Frau Sara. Aber Abimelech verhält sich galant und ist nicht nachtragend. Er sorgt sogar dafür, dass Saras guter Ruf nicht unter der Geschichte leidet.

    Fortsetzung folgt…

  143. Jule sagt:

    1. Mose 21:14-18

    Am nächsten Morgen stand Abraham früh auf. Er holte etwas zu essen und einen Ledersack voll Wasser, hängte Hagar alles über die Schulter und schickte sie mit ihrem Sohn weg. Hagar irrte ziellos in der Wüste von Beerscheba umher. 15 Bald ging ihnen das Wasser aus. Da ließ sie den Jungen unter einem Strauch zurück 16 und setzte sich etwa hundert Meter davon entfernt auf die Erde. »Ich kann nicht mit ansehen, wie das Kind stirbt!«, weinte sie.

    17 Aber Gott hörte den Jungen schreien. Der Engel Gottes rief Hagar vom Himmel herab zu: »Warum weinst du, Hagar? Hab keine Angst – Gott hat das Schreien des Kindes dort unter dem Strauch gehört! 18 Geh zu dem Jungen, und heb ihn auf, denn aus seinen Nachkommen will ich ein großes Volk machen!«

    Wir haben bei den Nachforschungen der letzten Jahre bereits herausgefunden, dass Ismael zu dem Zeitpunkt kein Baby mehr war, wie durch diese Übersetzung fälschlicherweise der Eindruck entsteht – sondern ein junger Mann. Selbst bei der Geburt von Isaak war er bereits 14 Jahre und damals wurden die Kinder eine lange Zeit gestillt

    Die Formulierung, dass das Kind unter dem Busch schrie und Jehova sein Schreien gehört hatte, erinnert eher an ein Baby. Absicht?

  144. Jule sagt:

    1. Mose 21:22-31 – Abraham und Abimelech schließen einen Vertrag

    22 Um diese Zeit kam Abimelech mit seinem Heerführer Pichol zu Abraham und sagte zu ihm: »Gott lässt dir alles, was du tust, gelingen. 23 Darum schwöre jetzt bei Gott, dass du weder mich noch meine Nachkommen hintergehen wirst! Ich habe dir nur Gutes getan, darum erweise mir deine Freundschaft – mir und dem ganzen Land, in dem du zu Gast bist!«

    24 »Ich schwöre«, antwortete Abraham. 25 Er beschwerte sich aber bei Abimelech darüber, dass dessen Knechte einen seiner Brunnen weggenommen hatten. 26 »Das höre ich jetzt zum ersten Mal!«, erwiderte Abimelech. »Auch du hast mir bisher nichts davon erzählt! Ich weiß nicht, wer das getan hat!«

    27 Abraham gab Abimelech Schafe, Ziegen und Rinder, und sie schlossen einen Vertrag miteinander. 28 Dann wählte Abraham noch sieben Lämmer von seiner Herde aus. 29 »Was soll das bedeuten?«, fragte Abimelech. 30 »Die sollst du von mir annehmen. Damit bestätigst du, dass der Brunnen mir gehört«, antwortete Abraham. 31 Seit dieser Zeit wurde der Ort Beerscheba (»Brunnen des Schwörens«) genannt, weil Abraham und Abimelech dort ihren Vertrag mit einem Schwur bekräftigt hatten.

    Ahraham und Abimelech II

    Mit dieser Begebenheit haben wir uns etwas näher befasst, als es darum ging, friedliebend zu sein. Erinnern wir uns noch an den entsprechenden Studienartikel und an die Lehre, die wir daraus gezogen hatten?

  145. Jule sagt:

    1. Mose 22:1

    Nach diesen Ereignissen vergingen einige Jahre. Da stellte Gott Abraham auf die Probe.

    Der biblische Beleg dafür, dass Isaak kein kleiner Junge mehr war, als Abraham ihn opfern sollte:

    Wir wissen, dass die Kinder in der damaligen Zeit sehr lange gestillt wurden, danach wurde Ismael mit seiner Mutter in die Wüste geschickt und hier heißt es, dass nach der Geschichte mit Abiemech einige weitere Jahre vergingen. So wäre Isaak zu diesen Zeitpunkt ein Jugendlicher gewesen.

    Ein junger Mensch, der bereits einen eigenen Willen hat und sich bereits nach und nach von seinen Eltern abnabelt. Trotzdem hat er sich widerstandslos von seinem Vater als ein Opfer bereiten lassen – wahrscheinlich weil er verstanden hatte warum. Er muss Jehova zu diesem Zeitpunkt bereits sehr geliebt haben, dass er ohne Wenn und Aber bereit war, sich opfern zu lassen.

    Er wäre seinem Vater sicherlich körperlich überlegen gewesen, denn dieser war ein alter Mann – schon zu seiner Geburt war er bereits 100 Jahre

  146. Jule sagt:

    1. Mose 23 – 26

    1. Mose 23:1-19

    1-2 Als Sara 127 Jahre alt war, starb sie in Hebron, das damals Kirjat-Arba hieß. Abraham trauerte um sie und weinte an ihrem Totenbett. 3 Dann ging er zu den Hetitern und bat sie: 4 »Ich bin nur ein Fremder bei euch und besitze kein eigenes Land. Überlasst mir ein kleines Grundstück für ein Familiengrab, ich will es euch bezahlen!« 5 »Natürlich«, antworteten die Hetiter, 6 »du bist ein Mann, vor dem wir Achtung haben, denn Gott ist mit dir, und er hat dich reich und mächtig gemacht. Darum ist es für uns alle eine Ehre, wenn du dir das beste unserer Gräber aussuchst und dort deine Frau beerdigst!«

    7 Abraham stand auf und verneigte sich vor ihnen. 8 »Wenn ihr also damit einverstanden seid«, sagte er, »dann legt bei Efron, dem Sohn Zohars, ein gutes Wort für mich ein, 9 dass er mir die Höhle von Machpela verkauft, die am Ende seines Grundstücks liegt. Ich bezahle, was er verlangt, damit ich in eurem Land ein Familiengrab besitze.«

    10 Efron saß nun gerade unter den Hetitern, die sich beim Stadttor versammelt hatten. Vor allen Anwesenden sagte er zu Abraham: 11 »Herr, bitte höre mich an! Ich schenke dir das Grundstück und die Höhle. Alle Anwesenden sind Zeugen: Du brauchst nichts zu bezahlen. Begrabe deine Frau in der Höhle von Machpela!«

    12 Erneut verneigte sich Abraham vor den Hetitern und sagte zu Efron: 13 »Ich bitte dich – lass mich für das Grundstück bezahlen! Nimm das Geld von mir an, dann werde ich dort meine Frau beerdigen!« 14-15 »Mein Herr, das Land ist vierhundert Silberstücke wert«, antwortete Efron, »aber für dich ist das ja nicht viel! Du kannst deine Frau dort begraben!«

    16 Abraham wog die Geldmenge ab, die Efron ihm vor allen Hetitern genannt hatte – vierhundert Silberstücke nach dem damals üblichen Gewicht. 17-18 Von da an gehörte ihm das Grundstück bei Machpela, östlich von Mamre, und die Höhle am Ende des Grundstücks sowie alle Bäume, die dort standen. Die anwesenden Männer waren Zeugen dafür, dass das Land rechtmäßig in den Besitz Abrahams überging. 19 In dieser Höhle begrub er seine Frau Sara.

    Interessant, was wir so alles von Abraham lernen können: er war ebenso wie Paulus genügsam und nicht darauf aus, sich von anderen aushalten zu lassen.

    Er hätte die Grabstelle auch kostenlos haben können, aber er bestand darauf, sie zu bezahlen. Wie wir in den angeführten Bibelversen lesen, konnte er sich dies auch leisten. Sicherlich wäre es ziemlich unverschämt gewesen, wenn er sie sich hätte schenken lassen. Immerhin war er als wohlhabender Mann bekannt, der den Segen Jehovas hatte

  147. Jule sagt:

    1. Mose 24:50-52

    Laban und Betuël antworteten: »Das hat der Herr so geführt. Wie er will, so soll es geschehen!51 Wir geben dir Rebekka, sie soll den Sohn deines Herrn heiraten, wie der Herr es bestimmt hat!«52 Als der Knecht das hörte, warf er sich zu Boden und dankte dem Herrn. 53 Dann holte er aus den Satteltaschen die mitgebrachten Geschenke hervor. Rebekka gab er Silber- und Goldschmuck und schöne Kleider, und auch ihrem Bruder und ihrer Mutter überreichte er viele wertvolle Geschenke.

    wieso beschenkte er den Bruder und die Frauen – und nichts für den Vater?

    War nicht der Vater das Haupt und hätte er ihm nicht auch Geschenke oder zumindestens einen Brautpreis mitbringen müssen?

  148. Jule sagt:

    1. Mose 24:62-63

    Isaak wohnte zu der Zeit im Süden des Landes. Er kam gerade zurück von dem Brunnen, der den Namen »Brunnen des Lebendigen, der mich sieht« trägt, 63 und machte abends noch einen Spaziergang, um nachzudenken und zu beten.

    das funktioniert eigentlich immer: wenn wir in der Natur sind, fühlen wir uns unserem Gott so nahe – und es sind nicht so viele Ablenkungen

    Das, was in der schönen Natur an unsere Augen und unser Ohr dringt, das lenkt uns nicht von unserem Schöpfer ab. Im Gegenteil, es zieht uns zu IHM hin

  149. Jule sagt:

    1. Mose 24:64-65

    Auch Rebekka hatte Isaak entdeckt. Schnell sprang sie vom Kamel herunter und fragte den Knecht: 65 »Wer ist dieser Mann, der uns da entgegenkommt?« »Er ist der Sohn meines Herrn«, antwortete er. Da verhüllte sie ihr Gesicht mit dem Schleier.

    bereits ganz zu Anfang zeigt Rebekka, dass sie bereit ist, sich demütig unterzuordnen: denn sie springt direkt vom Kamel, als sie ihren zukünftigen Mann kommen sieht.

    Dabei hätte sie sich ja auch sagen können: „ich komme von einer langen Reise, ich bin erschöpft, warum sollte ich nun schnell abspringen? Immerhin will der ja was von mir, nicht ich von ihm, da kann er sich ja um mich bemühen“.

    Rebekka hatte keine Veranlassung, „eine Show abzuziehen“, um ihren künftigen Mann zu beeindrucken, denn das mit der Heirat war ja bereits geregelt.

    Trotzdem frage ich mich: warum verhüllte sie ihr Gesicht mit einem Schleier? Sie waren doch bereits verlobt…

  150. Jule sagt:

    1. Mose 24:67

    Isaak brachte Rebekka in das Zelt, in dem seine Mutter gelebt hatte. Er nahm sie zur Frau und gewann sie sehr lieb. So wurde er über den Verlust seiner Mutter getröstet.

    gestern haben wir uns mit einem anderen Spaziergänger darüber unterhalten, dass sich heute vieles geändert hat. Früher ist man erst dann Beziehungen eingegangen, als man auch reif genug für eine Ehe war – wie es im Prinzip ja auch unter wahren Anbetern Jehovas üblich ist. Leider nimmt die Zahl der Teenagerschwangerschaften heute immer mehr zu, da die Kinder sich für so erwachsen halten und bereits mit 11 Jahren Geschlechtsbeziehungen aufnehmen und oftmals dabei direkt geschwängert werden.

    Dabei erwähnte dieser Herr, dass ja früher auch bereits Kinder verheiratet wurden. Besonders in Königshäusern war dies üblich, die Kinder wurden einander schon als Babys versprochen und recht früh verheiratet. Auch diese jungen Frauen waren ja eigentlich nicht wirklich reif für die Ehe. War das Vorgehen dann gut?

    Dabei ist mir die Sache hier mit Isaak und Rebekka in den Sinn gekommen. Er nahm sie mit in das Zelt seiner Mutter – was einer Eheschließung gleich kam. Es heißt hier, dass er sie mit der Zeit lieb gewann. So waren sie bereits eine ganze Zeit verheiratet, bis die Liebe aufkam und sicherlich wird Isaak als Anbeter des wahren Gottes Jehova die Rücksicht aufgebracht haben, sich seiner Frau erst dann zu nähern, als auf beiden Seiten genug Vertrauen und die entsprechenden Gefühle da waren.

    Vielleicht war es bei den frühen Verheiratungen in den alten Königshäusern ebenso: sie wurden bereits im jungen Alter verheiratet und hatten so eine lange Zeit Gelegenheit, sich wirklich kennen zu lernen, einander näher zu kommen und haben die Ehe erst dann vollzogen, als beide reif genug und bereit dazu waren. So konnte sich echte Nähe und echte Liebe entwickeln und die Geschlechtsbeziehungen gehören ja genau dort hin: in eine bestehende ernsthafte von Gott gesegnete Beziehung. Sie sollten Ausdruck innigster Liebe und Verbundenheit sein – kein Volkssport!

  151. Jule sagt:

    1. Mose 25:12-16

    Es folgt der Stammbaum Ismaels, des Sohnes Abrahams und der Ägypterin Hagar.13 Die Namen der Söhne sind nach der Geburtsfolge angegeben: Nebajot, Kedar, Adbeel, Mibsam,14 Mischma, Duma, Massa,15 Hadad, Tema, Jetur, Nafisch und Kedma.

    16 Diese zwölf Söhne waren die Begründer von zwölf Stämmen, die nach ihnen benannt wurden.

    auch aus Ismael gingen 12 Stämme hervor – ebenso wie aus Isaak und durch ihn über Jakob.

    Zufall?

  152. Jule sagt:

    1. Mose 25:27

    Die Jungen wuchsen heran. Esau wurde ein erfahrener Jäger, der gern im Freien herumstreifte. Jakob dagegen war ein ruhiger Mann, der lieber bei den Zelten blieb.

    Ausnahmen bestätigen die Regel!

    Auch wenn uns der Aufenthalt in der wunderschönen Schöpfung unserem Schöpfer sehr nahe bringt – so scheint dies nicht bei jedem der Fall zu sein. Hier wird von Esau gesagt, dass er gern im Freien, in der schönen Natur, herumstreifte. Da hätte er eigentlich seinem Gott ganz nahe kommen und ihn achten und lieben lernen müssen.

    Trotzdem erfahren wir später, dass es Jakob ist, der ein besonders inniges Verhältnis zu seinem und unserem Gott entwickelt und dass er es war, der die geistigen Dinge besonders schätzte. Esau verkaufte sein wunderbares Erbe – ein Vorfahre des Messias zu werden – für ein gewöhnliches Gericht

  153. Jule sagt:

    1. Mose 27 – 29

    1. Mose 27:18-21

    Jakob ging damit zu seinem Vater und begrüßte ihn. Isaak fragte: »Wer ist da, Esau oder Jakob?« 19 »Ich bin dein ältester Sohn Esau«, antwortete Jakob. »Ich habe getan, worum du mich gebeten hast. Komm, setz dich auf und iss, damit du mir nachher den Segen geben kannst!« 20 Verwundert fragte Isaak: »Wie konntest du nur so schnell ein Stück Wild erlegen, mein Sohn?« »Der Herr, dein Gott, hat es mir über den Weg laufen lassen!«, erwiderte Jakob.

    21 »Komm näher«, forderte Isaak ihn auf, »ich will mich davon überzeugen, ob du wirklich mein Sohn Esau bist oder nicht!«

    Warum war Isaak so misstrauisch? Wieso wollte er ganz sicher sein, dass er Esau vor sich hatte und nicht Jakob?

    Jakob war ein gottesfürchtiger Mensch – warum hatte Isaak Angst, getäuscht zu werden? Wußte er etwas von dem Verkauf des Erstgeburtsrechtes?

  154. Jule sagt:

    Der Segen und das Leid – gibt es da einen Zusammenhang?

    Beim Stöbern der Gedanken der Vorjahre kommt dies immer wieder vor: die Vermutung, dass das spätere Leid im Leben Jakobs eine Strafe von Jehova für die Lüge war. Immerhin hatte der Vater konkret gefragt, ob er auch ganz bestimmt nicht sein Sohn Jakob, sondern Esau sei.

    Zwar ist auch der Grundtenor der gleiche, dass ihm der Segen ja zustand und dass Jehova der Mutter sogar vor der Geburt sagte, dass es Jakob sein würde, mit dem er dann handeln wird. Aber Jehova hatte sicherlich auch schon eine Idee, wie dies zu erreichen wäre. Sicherlich wäre ER nicht auf die List von Mutter und Sohn angewiesen gewesen.

    Aus der späteren Geschichte wissen wir, dass auch über David viel Leid kam, weil er schwer gesündigt hatte. Auch er hatte große Probleme innerhalb seiner Familie – als Strafe Gottes.

    Auf der anderen Seite kann ich mir nicht vorstellen, dass die Strafe bei Jakob wirklich in dieser Form eine angemessene gewesen wäre. Jehova ist gerecht und er zieht auch immer mildernde Umstände in Betracht. Im Gegensatz zu David hatte Jakob keine egoistisch Ziele im Sinn und er hat auch nicht in die Rechte anderer eingegriffen – denn sein Bruder hatte ihm das Recht ja bereits verkauft. Er hatte niemanden wirklich geschadet.

    Und ob es wirklich mangelndes Vertrauen in Jehova war? Vielleicht eher Übereifer.

    Dieser Gedankengang, dass sein Leid, das mit der falschen Braut begann, eine Strafe Gottes sei, ist zwar gut nachvollziehbar – aber ich glaube das nicht wirklich.

    Könnte es nicht viel eher sein, dass der Widersacher diesen Eindruck vermitteln wollte, um den treuen Jakob und seine Familie zu entmutigen? Immerhin ist er außer seinem Vater der einzige, der Gottes Wohlgefallen hatte…

  155. Jule sagt:

    1. Mose 27:34-36

    Als Esau das hörte, schrie er voll Bitterkeit laut auf. »Segne mich, Vater, segne mich!«, flehte er. 35 Aber Isaak entgegnete: »Dein Bruder hat dich betrogen und um den Segen gebracht.« 36 »Ja, nicht umsonst trägt er den Namen Jakob«, sagte Esau. »Jetzt hat er mich schon zum zweiten Mal überlistet! Zuerst hat er sich meine Rechte als ältester Sohn erschlichen, und jetzt bringt er mich auch noch um den Segen, der mir zusteht! Hast du denn keinen Segen mehr für mich übrig?«

    Was war Esau nur für ein verlogener und egoistischer Mensch?

    Wieso war ihm der Segen seines Vaters auf einmal so viel Wert, dass er nun so ein Theater machte? Wen wollte er damit beeindrucken?

    Wieso hatte sich Jakob die Rechte als ältester Sohn erschlichen? War es denn nicht so, dass er selbst gar keinen Wert darauf gelegt hatte und es selbst so wollte? Für ein ganz einfaches Linsengericht?

    Er selbst hatte Mist gebaut, aber der gottesfürchtige Bruder war daran Schuld?

  156. Jule sagt:

    1. Mose 28:6-9

    Esau hörte davon; die Leute sagten ihm: »Dein Vater hat Jakob gesegnet und nach Mesopotamien geschickt, um dort eine Frau zu suchen. Jakob soll keine Kanaaniterin heiraten. Er hat auf seine Eltern gehört und ist zu seinem Onkel nach Mesopotamien gegangen.« 8 Da begriff Esau, dass sein Vater die Kanaaniterinnen als Ehefrauen ablehnte. 9 Darum ging er zu seinem Onkel Ismael und nahm sich zu seinen beiden Frauen noch eine dritte dazu. Sie hieß Mahalat und war die Tochter Ismaels, des Sohnes Abrahams, und die Schwester Nebajots.

    Warum begriff er dies erst jetzt?

    Wo war er denn gewesen, wenn der Vater seine Familie über Jehova belehrte und darüber, wie man ein gottgefälliges Leben führt?

    Wo war er gewesen, als das Familienleben stattfand? Kannte er seinen Vater und dessen Denkweise so wenig?

    Oder bedeutet diese Formulierung eher, dass er jetzt erst den Ernst der Lage erkannte? Dass er zwar wußte, dass man „nur im Herrn heiraten“ soll, aber diese Anweisung nicht so ernst nahm?

    Kannte er denn die Geschichte seiner Eltern nicht? Dachte er, sein Großvater habe seinen Diener nur so zum Spaß auf so eine lange Reise geschickt, um eine Frau für seinen Sohn zu suchen?

    In dem biblischen Drama wird dieser Gedanke sehr schön heraus gearbeitet, als sich die beiden Jungs unterhalten: Esau ist gerade unterwegs zu einem Bogenschießen und kann so leider „zum Familienstudium“ kommen. Er versteht sowieso nicht, was Jakob daran findet. Aber der ist ja eh ein Langeweiler, mit dem ist eh nix los.

    Ob Esau schon immer so gedacht hatte? War er deshalb nie anwesend – oder falls ja, dann nur körperlich?

  157. Jule sagt:

    1. Mose 28:13-15

    Oben auf der Treppe stand der Herr und sagte zu ihm: »Ich bin der Herr, der Gott Abrahams und Isaaks. Das Land, auf dem du liegst, werde ich dir und deinen Nachkommen geben! 14 Sie werden unzählbar sein wie der Staub auf der Erde, sich in diesem Land ausbreiten und alle Gebiete bevölkern. Und durch dich soll allen Völkern der Erde Gutes zuteil werden. 15 Ich stehe dir bei; ich behüte dich, wo du auch hingehst, und bringe dich heil wieder in dieses Land zurück. Niemals lasse ich dich im Stich; ich stehe zu meinem Versprechen, das ich dir gegeben habe.«

    Dieser Segen spricht meiner Meinung nach eher gegen die Vermutung, dass das spätere Leid die Strafe für den „gestohlenen Vatersegen“ sein sollte.

    Denn wenn wir noch mal auf David zurückkommen: er wurde von Gott für seine schwere Sünde gerügt und ihm wurde die Strafe angekündigt – dass sein Haus gegeneinander entzweit sein solle.

    Im Gegensatz hierzu kommt nur Gutes von Jehova. Er sichert ihm zu, dass ER ihn niemals im Stich lassen würde!

  158. Jule sagt:

    1. Mose 29:13

    Da eilte Laban Jakob entgegen. Er umarmte und küsste ihn und nahm ihn mit in sein Haus. Dort erzählte Jakob seinem Onkel, weshalb er von zu Hause weggegangen war und was er unterwegs erlebt hatte.

    Ob Laban deshalb so mit Jakob umging?

    Dachte er vielleicht bei sich: „Jakob hat es ja auch nicht so genau mit der Wahrheit genommen. Auch er hat zu einer List gegriffen.“?

    1. Mose 29:25-27

    Am nächsten Morgen entdeckte Jakob entsetzt, dass Lea neben ihm lag. Sofort stellte er Laban zur Rede: »Was hast du mir da angetan? Warum hast du mich betrogen? Ich habe doch für dich gearbeitet, um Rahel zu bekommen!« 26 »Es ist bei uns nicht Sitte, die jüngere Tochter vor der älteren zu verheiraten«, entgegnete Laban. 27 »Verbring mit Lea die Hochzeitswoche, dann bekommst du Rahel noch dazu – allerdings musst du weitere sieben Jahre für mich arbeiten!«

    Ja, auch Jakob hatte seinen eigenen Vater betrogen. Vielleicht war Laban deshalb der Ansicht: „Der Zweck heiligt die Mittel“

  159. Jule sagt:

    1. Mose 30 – 33

    1. Mose 30:15

    Aber Lea fuhr sie an: »Reicht es dir nicht, dass du mir meinen Mann weggenommen hast? Musst du mir auch noch die Liebesäpfel wegnehmen, die mein Sohn gefunden hat?«

    Meinte Lea das wirklich?

    Wusste sie nicht, dass Jakob eigentlich Rahel liebte und sie heiraten wollte?

    Hatte sie ganz vergessen, dass sie nur wegen der List ihres verschlagenen Vaters seine Frau geworden war?

    Hatte nicht vielmehr Rahel Grund sich zu beschweren, weil Lea dieses Spiel mitgemacht hatte?

  160. Jule sagt:

    1. Mose 31:11-12

    Der Engel Gottes rief meinen Namen, und als ich ihm antwortete, 12 sagte er: ›Sieh zur Herde! Alle Böcke, die die Tiere bespringen, sind gestreift, gesprenkelt oder gescheckt. Das habe ich für dich bewirkt, denn ich habe gesehen, wie Laban dich betrügen wollte

    Ach ja, es tut gut, solche Dinge immer wieder in der Bibel zu lesen: Jehova tritt direkt für seine Diener ein und lässt nicht zu, dass Gottlose ihnen schaden!

    Auf der anderen Seite kommt auch ein gewisser Neid beim Lesen auf – wenn Jehova bei uns selbst bereits seit Jahren nur zuschaut.

    Zwar stärkt das regelmäßige tägliche und intensive Bibellesen die Gewißheit, dass Jehova sieht, was passiert und es zu seiner Zeit strafen wird – aber oftmals hätten wir lieber so ein Wunder, wie es Jakob hier erlebte.

    Auf dert anderen Seite stärkt uns Jehova – nicht nur durch das Lesen in der Bibel oder der Publikationen, sondern auch durch Vorträge, Wie z.B die Ansprache von unserem Bezirksaufseher, wo es darum ging, den Trost von Jehova anzunehmen.

    Er behandelte gerade diesen schmerzlichen Punkt: dass Jehova nicht durch ein Wunder eingreift und das Leid oder Unrecht beendet – sondern „nur“ tröstet.

    Dabei brachte er einen wunderschönen Vergleich, der wie Balsam für mich war:

    Ein kleines Kind fällt beim Laufen hin und schürft sich dabei das Knie auf. Es heult, vor Schmerz und auch vor Schreck. Nun kommt die Mutter und nimmt das Kind in den Arm. Vielleicht pustet oder küsst sie auf die schmerzende Stelle. In der Regel hört das Kind sofort auf zu weinen.

    Warum? Hat es nun keine Schmerzen mehr?

    Nein! Der Schmerz ist nach wie vor da, aber das Kind fühlt sich geliebt und geborgen, es ist nicht allein mit seinem Schmerz – und das tröstet!

    Genauso nimmt uns Jehova liebevoll in den Arm und zeigt uns damit, dass ER uns liebt und wir nicht allein sind. Wir dürfen uns geborgen fühlen und dies tröstet uns.

  161. Jule sagt:

    1. Mose 32:4-6

    Jakob schickte Boten zu seinem Bruder Esau, der sich gerade in Edom im Land Seªr aufhielt. 5 Sie sollten Esau diese Nachricht überbringen: »Ich, Jakob, dein Diener, bin bis jetzt bei Laban gewesen. 6 Dort habe ich mir viele Rinder, Esel, Schafe und Ziegen sowie Sklaven und Sklavinnen erworben. Jetzt sende ich dir, meinem Herrn, diese Nachricht und hoffe, dass du uns großzügig aufnimmst!«

    Vor einigen Jahren hatte Thom hierzu interessante Gedanken von einer anderen WebSite rüberkopiert:

    Man kann nicht beten und gleichzeitig Pläne machen. Wenn ich einen Plan mache so stütze ich mich darauf. Wenn ich aber bete, so sollte ich mich ausschließlich auf Gott stützen. Diese beiden Dinge sind daher völlig unvereinbar. Gott will auch nicht, dass ich ihn bitte, meine Pläne und meine Mittel gutzuheißen und zu segnen, sondern Er will, dass ich mich Seinen Händen ganz anvertraue, damit Er für mich alles tut.

    Obwohl Jakob zu Gott gebetet hatte, dass Er ihn von der Hand seines Bruders befreien möge, konnte ihn das doch offenbar nicht beruhigen, denn er versuchte Esau doch noch durch ein Geschenk zu versöhnen. Er setzte sein Vertrauen auf das Geschenk und nicht auf Gott allein.

    Hatte Jakob sein Gebet ganz vergessen? Machte er aus seinem Geschenk einen Gott? Setzte er mehr Vertrauen auf Vieh als auf Gott, dessen Hände er sich soeben noch anvertraut hat?

    Wir brauchen nur kurz in unsere Herzen blicken und feststellen, daß auch wir uns einbilden oder selbst gerne einreden möchten, dass Gott unsere Stütze ist, während wir in Wirklichkeit unser Vertrauen auf unsere eigene Weisheit oder auf irgendeine von uns selbst zusammengestellte Methode setzen.

    Wir müssen wirklich mit allem, was aus dem eigenen Ich hervorkommt, am Ende sein, ehe Gott sich offenbaren kann. Leider sind wir oft sehr zufrieden mit uns selbst, wenn wir alle erlaubten Mittel angewendet und den Segen Gottes auf sie herab gefleht haben. Wir müssen verstehen lernen, dass „alles Fleisch Gras ist, und alle seine Anmut wie die Blume des Feldes“ (Jes. 40,6).

    In gewisser Form muss ich den Ausführungen Recht geben, besonders m Zusammenhang mit meiner Phobie. Aber ist Jakobs Vorgehensweise wirklich nur mangelndes Vertrauen – weil er nicht glaubt, dass Jehova für ihn eintritt?

    Ist es denn nicht so, dass wir auch in Übereinstimmung mit unsere Gebeten handeln müssen?

    Vor einiger Zeit hatte ich in einem anderen Zusammenhang Zusatzstoff herausgesucht, wo davon die Rede ist, dass ein Auto nur dann fahren kann, wenn der Motor auch gestartet wurde. Und bei dem Studienstoff „Jehova, der Gott der Frieden gibt“, wird genau dieses Verhalten von Jakob lobend als umsichtig hervorgehoben.

    Wie mag Jehova die Angelegenheit beurteilen?

    Denkt er, dass Jakob mehr auf IHN vertrauen und alles ihm hätte überlassen müssen – oder freut er sich, dass Jakob ebenfalls seinen Teil zum Frieden-schaffen dazu getan hat?

    Wieder ein Punkt, wo ich am Liebsten zu IHM sagen würde:

    „kannst du mal bitte runter kommen und mir dazu eine ganz klare und eindeutige Antwort geben?“.

    Er redet ja zu uns durch sein inspiriertes Wort – aber leider gibt es in manchen Punkten keine ganz klare Aussage und selbst dann, wenn wir das vorhandene Wissen gegeneinander abwägen, können wir nicht immer ganz eindeutig wissen, wie er in dem ganz konkreten Fall denkt.

    Nachdem, was ich bisher durch das direkte Lesen in der Bibel und durch Publikationen und Vorträge über Jehova gelernt habe, denke ich eher, dass Jehova sich darüber freute, dass auch Jakob seinen Teil tat.

    Aber es ist nur meine persönliche Ansicht zu dieser Frage und hier an diesem Punkt „beneide“ ich dann doch die Gesalbten, weil sie IHN im Himmel ganz persönlich fragen können. Aber vielleicht kommt ja nach Harmagedon auch wieder eine Zeit, in der Jehova mit uns – wie damals mit Adam und Eva – „im Garten zu wandeln pflegt“ und dann werde ich IHN ganz bestimmt viele solcher Fragen stellen. Ich bin „gespannt wie ein Flitzebogen“ auf seine Antworten

  162. Jule sagt:

    1. Mose 33 – 36

    1. Mose 33:12-17

    »Jetzt können wir zusammen weiterziehen«, schlug Esau vor, »ich gehe mit meinen Leuten voraus und zeige euch den Weg.« 13 Aber Jakob entgegnete: »Mein Herr, du siehst, dass ich kleine Kinder bei mir habe. Auch bei meinen Herden gibt es viele säugende Schafe, Ziegen und Rinder. Wenn ich die Tiere nur einen Tag überanstrenge, sterben sie! 14 Darum ist es besser, wenn du schon vorausziehst und wir später nachkommen. Dann kann ich mich nach dem langsamen Tempo der Kinder und der Jungtiere richten und dich in Seªr wiedertreffen!« 15 »Aber ich lasse wenigstens einige meiner Männer zum Schutz bei dir!«, erwiderte Esau. »Nein, das ist nicht nötig!«, wehrte Jakob ab. »Wichtig ist für mich nur, dass du mich wieder angenommen hast!«

    16 Dann machten sich beide auf den Weg: Esau kehrte nach Seªr zurück, 17 und Jakob zog nach Sukkot. Dort baute er ein Haus, und für seine Herden fertigte er Hütten an. Darum trägt der Ort den Namen Sukkot (»Hütten«).

    Ein interessanter Aspekt für mich: obwohl sich Jakob wieder mit Esau versöhnt – also Frieden geschlossen – hatte, hatte er später keinen engen Umgang!

    Eigentlich hatte ich das mit der Versöhnung immer so verstanden, als „müsse nun eitel Sonnenschein herrschen“ und beide so beglückt über die Versöhnung sein, dass sie nicht genug voneinander bekommen könnten.

    Auf der anderen Seite: wenn wirklich schlimme Dinge passiert sind, dann haben sie auch tiefe Wunden hinterlassen. Wenn jemand mir über Jahre schadet und nun damit aufhört und sich bei mir dafür entschuldigt, dann nehme ich die Entschuldigung an und hege keinen Groll gegen die Person und werfe es ihr auch nicht immer wieder vor. Aber so etwas hat ja auch das – vielleicht zuvor enge und vertraute – Verhältnis zerstört und es wird sicherlich sehr lange dauern, bis man der Person wieder vertrauen kann. Sie kann nicht erwarten, dass das einst innige Verhältnis auf Knopfdruck wieder hergestellt ist. Man hat sich dann in der Hinsicht versöhnt, dass man wieder friedlich und freundlich miteinander umgeht!

    Auf der anderen Seite hatten Jakob und Esau niemals ein inniges Verhältnis und warum sollte es nun auf einmal ganz eng werden?

    Und sie hatten ja auch ganz unterschiedliche Ansichten: Jakob hatte schon immer Jehova von Herzen geliebt und es sehr ernst genommen, so zu leben, wie es Gott gefällt. Für Esau hingegenar die Anbetung Jehovas nur ein Nebenschauplatz gewesen. Sie hatten eigentlich keine Gemeinsamkeiten, außer der, dass sie Geschwister waren. Wie wir aus Erfahrung wissen, suchen wir uns unsere Freunde unter denen, die ebenso denken wie wir, die die gleichen Werte haben. Dies traf auf Esau nicht zu. Wenn er nicht sein Bruder gewesen wäre, hätte Jakob sicherlich überhaupt keinen Umgang mit ihm gehabt.

    Könnten wir uns vorstellen, dass Jehova nun – nach dieser Versöhnung – von Jakob erwartet hätte, dass er in Esaus Nähe zog?

  163. Jule sagt:

    1. Mose 34:1

    Eines Tages wollte Dina, die Tochter Leas und Jakobs, die kanaanitischen Mädchen kennen lernen und verließ das Zeltlager

    Bei uns heißt es ja, dass sie mit ihnen auszugehen „pflegte“. Wie wird der Text woanders übersetzt?

    Luther:

    Dina aber, Leas Tochter, die sie Jakob geboren hatte, ging heraus, die Töchter des Landes zu sehen.

    Elberfelder:

    Und Dina, die Tochter Leas, die sie dem Jakob geboren hatte, ging aus, die Töchter des Landes zu sehen

    Schlachter:

    Dina aber, Leas Tochter, die sie dem Jakobgeboren hatte, ging aus, um die Töchter des Landes zu sehen.

  164. Jule sagt:

    1. Mose 34:1-12

    1 Eines Tages wollte Dina, die Tochter Leas und Jakobs, die kanaanitischen Mädchen kennen lernen und verließ das Zeltlager. 2 Als Sichem, der Sohn des Hiwiters Hamor, sie sah, fiel er über sie her und vergewaltigte sie. 3 Er verliebte sich in sie und redete ihr freundlich zu, um sie für sich zu gewinnen. 4 Dann ging er zu seinem Vater Hamor. »Sorg dafür, dass ich dieses Mädchen heiraten kann!«, bat er ihn.

    5 Sehr bald erfuhr auch Jakob, dass Dina vergewaltigt worden war. Er wollte sofort etwas unternehmen, aber weil seine Söhne noch auf dem Feld bei seiner Herde waren, hielt er sich zurück und wartete ab, bis sie wiederkamen.

    6 In der Zwischenzeit kam Sichems Vater Hamor zu ihm, um über die Sache zu reden. 7 Kaum war er dort, da kehrten auch schon Jakobs Söhne vom Feld zurück. Als sie hörten, was geschehen war, tobten sie vor Wut. Sie fühlten sich in ihrer Familienehre gekränkt, denn eine solche Tat galt bei den Israeliten als Schande. 8 Hamor wollte sie besänftigen: »Mein Sohn Sichem hat sich in Dina verliebt. Erlaubt doch, dass er sie heiratet! 9 Lasst uns ein Abkommen schließen: Unsere Völker sollen sich durch gegenseitige Heirat verbinden. 10 Ihr könnt euch bei uns niederlassen – unser Land steht euch offen! Ihr könnt euch ansiedeln und Besitz erwerben.« 11 Auch Sichem bat Dinas Vater und ihre Brüder: »Erfüllt mir meinen Wunsch – ich gebe euch dafür alles, was ihr verlangt! 12 Hochzeitsgeld und Brautpreis können so hoch sein, wie ihr wollt, ich werde alles bezahlen. Nur lasst mich Dina heiraten!«

    Irgendwie ganz anders, als ich es in Erinnerung hatte:

    Mir ist so, als hätte Dina sich unter den Töchtern des Landes Freunde gesucht und bei den vielen Unternehmungen hatte sie auch Sichem kennen gelernt. Er hatte sich in sie verliebt und sie war etwas zu naiv und hatte daher unbewußt mit seinen Gefühlen gespielt. Er verstand ihre Zeichen falsch und drängte sie, mit ihm zu schlafen. Vielleicht wollte sie ja auch und hatte nur nein gesagt, weil sie wußte, dass dies nicht in Ordnung wäre.

    Elberfelder:

    Und Dina, die Tochter Leas, die sie dem Jakob geboren hatte, ging aus, die Töchter des Landes zu sehen.2 Und es sah sie Sichem, der Sohn Hemors, des Hewiters, des Fürsten des Landes, und er nahm sie und lag bei ihr und schwächte sie.3 Und seine Seele hing an Dina, der Tochter Jakobs, und er liebte das Mädchen und redete zum Herzen des Mädchens.

    Fakt ist, dass der Mann sie aufrichtig liebte und nirgendwo davon die Rede ist, dass Dina selbst ihn nicht heiraten wollte. Hier ist nur die Rede davon, dass es ihren Brüdern nicht paßte, da sie die Familienehre verletzt sahen. Von Jakob wird dies nicht gesagt.

    Fakt ist auch, dass Sichem – zumindest hinterher – so handelt, wie es Jehova erwartet. Wenn wir uns an das Gesetz erinnern, dass Jehova dem Volk gab, dann gibt es genau diese Anweisung für so einen Fall: falls das Mädchen noch nicht verlobt ist, soll der Mann sie heiraten. Ich kann mich noch erinnern, wie sehr mich dieser Gedanke vor einigen Jahren beim Lesen dieses Gesetzes abgestoßen hatte!

    Was war also eigentlich genau passiert und wie dachte Jehova über diese Sache?

    Dina war nicht ganz schuldlos, sie schien nichts gegen eine Ehe gehabt zu haben und Sichem liebte sie so sehr und besaß genügend Anstand, die Sache auf eine gottgefällige Weise zu regeln.

    Von den Brüdern Dinas kann man dies leider nicht sagen – und das, obwohl sie Jehovas Diener waren…

  165. Jule sagt:

    1. Mose 34:30-31

    Als Jakob davon erfuhr, warf er Simeon und Levi vor: »Ihr stürzt mich ins Unglück! Jetzt bin ich allen Bewohnern des Landes verhasst! Die Zahl unserer Leute ist verschwindend klein gegen die Menge der Kanaaniter und der Perisiter. Wenn sie sich zusammentun, ist es aus mit uns! Dann wird keiner von uns am Leben bleiben!«

    31 Aber Simeon und Levi erwiderten nur: »Konnten wir es zulassen, dass Sichem unsere Schwester wie eine Hure behandelt hat?«

    Irgendwie scheinen solche Gefühle keine besonders guten Folgen nach sich zu ziehen. Sie führen nur zu viel Unglück.

    In einer ähnlichen Situation befand sich später auch Absalom, der die Vergewaltigung seiner Schwester durch seinen Bruder gerächt hatte. Auch er regte sich darüber auf, dass niemand die Tat sühnte – wobei Tamar im Gegensatz zu Dina unter der Schande zusammenbrach und jegliche Lebensfreude verloren hatte. Außerdem tötete Absalom nur den Vergewaltiger und brachte keine Unschuldigen um. Trotzdem brachte seine Rachetat viel Leid über seine Familie

    Hier auch ein Gegensatz zwischen Sichem und Amnon: er wollte es wieder gut machen und stand zu dem was er getan hatte – obwohl er kein Anbeter Jehovas war. Absalom hingegen stieß seine Schwester nach der Tat zurück und beschimpfte sie und löste damit erst ein Trauma in ihr aus.

    Irgendwie schon erschreckend, dass hier jemand, der nicht den wahren Gott anbetete, sich besser und gottgefälliger verhält, als diejenigen, die scheinbar Jehova dienen

  166. Jule sagt:

    1. Mose 37 – 39

    1. Mose 37:2

    Dies ist die Geschichte Jakobs: Joseph, siebzehn Jahre alt, weidete die Herde mit seinen Brüdern; und er war als Knabe bei den Söhnen Bilhas und bei den Söhnen Silpas, der Weiber seines Vaters. Und Joseph hinterbrachte ihrem Vater die üble Nachrede von ihnen.
    (Elberfelder)

    war das wirklich üble Nachrede? Was sagen andere Übersetzungen dazu?

    Luther:

    der Knabe war bei den Kinder Bilhas und Silpas, der Weiber seines Vaters, und brachte vor ihren Vater, wo ein böses Geschrei wider sie war.


    Hoffnung für Alle:

    Hinter ihrem Rücken verleumdete er sie bei seinem Vater und verriet ihm alles, was sie trieben.

    Schlachter:

    und Joseph brachte vor ihren Vater, wasman ihnen Schlimmes nachsagte

    wie heißt es in unserer NW-Übersetzung?

    Da brachte Joseph ihrem Vater einen schlechten Bericht über sie.

    war das wirklich üble Nachrede? in der HfA heißt es ja, dass er sie mehr oder weniger „verpetzte“.

    Interessant hierzu die Querverweise aus der NW:

    (3. Mose 5:1) Falls nun eine Seele sündigt, indem sie eine öffentliche Verfluchung gehört hat, und der Betreffende ist Zeuge, oder er hat es gesehen oder hat es erfahren, dann soll er sich, wenn er es nicht berichtet, für sein Vergehen verantworten.

    (1. Samuel 2:24) Nein, meine Söhne, denn der Bericht ist nicht gut, den ich höre, den das Volk Jehovas in Umlauf setzt.

    (Johannes 7:7) Die Welt hat keinen Grund, euch zu hassen, mich aber haßt sie, weil ich über sie Zeugnis ablege, daß ihre Werke böse sind.

    hier ging es also nicht um üble Nachrede oder darum, jemand um des eigenen Vorteils Willen zu verpetzen – sondern Joseph hat es getan, weil sie Dinge taten, die Jehovas Namen mit Dreck bewarfen und das konnte und durfte er nicht zulassen.

    Scheinbar hatte er ein sehr inniges Verhältnis zu Jehova gehabt, denn er war oftmals seiner Zeit voraus: diese Gebote, dass man so etwas zu melden hatte, damit Jehovas Name nicht in Verruf kommt, oder dass man vor der Hurerei fliehen solle und dass Ehebruch in Jehovas Augen verwerflich ist – all diese Gebote gab Jehova erst sehr viele Jahre später seinem Volk!

  167. Jule sagt:

    noch von 2011 übrig geblieben:

    1. Mose 40 – 42

    1. Mose 42:3,4

    Dann sprach Juda zu ihm: „Der Mann hat uns unmißverständlich bezeugt und gesagt: ‚Ihr sollt mein Angesicht nicht wiedersehen, wenn euer Bruder nicht bei euch ist.‘ 4 Wenn du unseren Bruder mit uns sendest, wollen wir hinabgehen und Nahrung für dich kaufen.

    Mußten nicht welche zum Hüten des Viehs zu Hause bleiben? Warum schickte Jakob alle zehn?

  168. Jule sagt:

    1. Mose 40 – 42

    1. Mose 41:45

    Er gab Josef den ägyptischen Namen Zafenat-Paneach (»Gott lebt, und er redet«) und verheiratete ihn mit Asenat. Sie war eine Tochter Potiferas, des Priesters von Heliopolis.

    Wieso verheiratete der Pharao Joseph? Konnte er sich nicht selbst eine Frau aussuchen?

    Und warum die Tochter eines Priesters? Dieser diente doch ganz bestimmt nicht dem wahren Gott?

  169. Jule sagt:

    1. Mose 42:20-23

    Aber bringt mir euren jüngsten Bruder herbei! Dann weiß ich, dass ihr die Wahrheit gesagt habt, und lasse euch am Leben.«

    Die Brüder willigten ein. 21 Sie sagten zueinander: »Jetzt müssen wir das ausbaden, was wir Josef angetan haben! Wir sahen seine Angst, als er uns um sein Leben anflehte, aber wir haben nicht gehört.« 22 »Habe ich euch damals nicht gesagt, ihr solltet den Jungen in Ruhe lassen?«, warf Ruben den anderen vor. »Aber ihr habt nicht gehört. Jetzt müssen wir für seinen Tod büßen!«
    23 Sie ahnten nicht, dass Josef sie verstand,

    konnte Joseph bereits zu diesem Zeitpunkt erkennen, dass seine Brüder von Herzen bereuten, was sie ihm und ihrem Vater angetan hatten?

    Sah dies hier nicht eher so aus, dass sie es bereuten, weil es heute Folgen für sie zu haben schien?

  170. Jule sagt:

    1. Mose 43 – 46

    1. Mose 43:6-7»

    Warum habt ihr dem Mann überhaupt erzählt, dass ihr noch einen Bruder habt? Musstet ihr mir das antun?«, fragte Jakob. 7 »Der Mann hat sich genau nach unserer Familie erkundigt«, entgegneten sie. »Er wollte wissen, ob unser Vater noch lebt und ob wir noch einen Bruder haben. Konnten wir denn ahnen, dass er sagen würde: Bringt euren Bruder mit!

    Tja, hier hatten sie also ein Problem, weil sie freimütig die Wahrheit gesagt hatten.

    Erinnern wir uns noch an Abraham und auch Isaak, die in Ägypten verschwiegen, dass sie mit ihrer schönen Frau verheiratet waren! Hier hatte sich uns die Frage aufgedrängt, ob eine Notlüge in Ordnung sei und waren über die Antwort überrascht. Wir hatten von Jesus gelernt, der auch nicht jedem alles sagte. So antwortete er auf die Frage, ob er jetzt nach Jerusalem geht mit nein und ging dann doch.

    Bei allen drei Vorkommnissen die gleiche Grundlage: wir müssen nicht jeden alles erzählen. Leuten, die kein Anrecht auf eine Auskunft haben, müssen wir die Wahrheit nicht „auf die Nase binden“.

    Josephs Brüder hätten hier ebenso handeln können. Taten sie es deshalb nicht, weil sie nicht bemerkten, dass sie dadurch in eine gefährliche Situation hinein schlittern würden?

  171. Jule sagt:

    1. Mose 43:9

    Ich übernehme für ihn die volle Verantwortung. Wenn ich ihn dir nicht gesund zurückbringe, will ich mein Leben lang die Schuld dafür tragen!

    Das ist ja alles schön und gut. Aber was hat der Vater davon, wenn er seinen geliebten Sohn verliert – dass Juda dafür die Schuld übernimmt?

    Würde das die Sache besser machen und die Trauer und den Schmerz geringer?

  172. Jule sagt:

    1. Mose 43:10

    Wir könnten schon zweimal wieder hier sein, wenn wir nicht so lange gezögert hätten!«

    Au weia – wie respektlos redet Juda hier mit seinem Vater?

    War er wirklich respektlos – oder liegt es an der Übersetzung?

  173. Jule sagt:

    1. Mose 43:13-14

    Macht euch mit Benjamin auf den Weg. 14 Gott besitzt Macht über alles. Ich bete zu ihm, dass der ägyptische Herrscher Mitleid mit euch hat und Simeon und Benjamin freigibt. Und wenn ich meine Kinder verliere, dann muss es wohl so sein!«

    Was für ein Vertrauen in Jehova Jakob hier offenbart!

    Ich selbst kenne Verlustängste sehr gut am eigenen Leib und das bereits, seit ich vor fast 27 Jahren Mutter geworden bin. Besonders dann, wenn man alle Menschen verloren hat, die man wirklich von Herzen liebt, ist die Angst sehr groß, auch noch den letzten innig geliebten Menschen zu verlieren. Und Benjamin war der einzige, der ihm noch geblieben war. Seine geliebte Frau Rahel war tot und von Joseph, dem ersten Sohn, den er mit ihr hatte, glaubte er dies ja auch. Nun sollte er also den so innig geliebten Sohn ziehen lassen und damit Gefahr laufen, dass auch dieser nicht wieder kommt.

    Kein Wunder, dass er die zweite Reise so lange hinaus gezoegert hatte. Sicherlich würde er lieber verhungern, als auch noch diesen Sohn zu verlieren. Aber er ist ja nicht allein, er trägt ja auch die Verantwortung für seine anderen drei Frauen und ihre Kinder. Und so muss er Benjamin schweren Herzens ziehen lassen.

    Sicherlich kann er in diesem Moment die Angst und den Schmerz seines Grossvaters Abraham nachvollziehen, als dieser seinen Sohn Isaak opfern sollte. Sicherlich erinnerte er sich aber auch an das Vertrauen, mit dem sich dieser damals auf den Weg zum Berg Moria machte.

    In gewisser Form hat dieses „den geliebten Sohn ziehen lassen“ auch eine Parallele dazu, wie Jehova seinen geliebten Sohn für uns gab – damit wir Leben haben könnten!

  174. Jule sagt:

    1. Mose 43:16

    Als Josef sah, dass Benjamin dabei war,

    Und nun sehen wir das ganze mal aus der Sicht von Joseph:

    Er hatte sehr lange warten müssen, dass die Brüder wieder kamen. Ob er daran gezweifelt hatte, dass sie überhaupt wieder kommen würden?

    Aber er war sich ja auch der Macht bewußt. Er wußte, dass sie früher oder später kommen müßten – einfach, weil es um ihr Überleben ginge. Wie mag er sich mit dieser Macht gefühlt haben?

    Wie ging es ihm hier bei den Gedanken an seinen Vater? Er wußte doch, wie sehr er an ihm und Benjamin gehangen hatte – ganz besonders seit seine Mutter tot war. Sicherlich konnte er sich vorstellen, wie sehr der Vater um ihn getrauert hatte. Hoffte er vielleicht, dass ihm die Brüder in der Zwischenzeit erzählt hatten, was wirklich passiert war und dass sein Sohn Joseph noch lebte? Warum hatten sie dies eigentlich nicht getan – es hätte doch dem Vater die Sache leichter zu machen können?

    Wie sehr mußte es Joseph geschmerzt haben, dem Vater dieses Opfer abzuverlangen! Er selbst wußte ja, dass sich alles zum Guten wenden würde, aber der Vater wußte dies ja nicht, konnte es ja gar nicht wissen. Welch ein Opfer würde er bringen müssen – und dies, weil Joseph es so verlangt hatte!

    Sicherlich war all dies auch für Joseph nicht so leicht. Nach allem, was ich bisher über Joseph erfahren habe, denke ich, dass der Schmerz sicherlich überwogen hatte. Da war sicherlich nichts von Rachegelüsten, die er befriedigen wollte. Er hatte das Große und Ganze im Sinn und nahm das Schmerzliche dafür in Kauf.

    In seiner Haut hätte ich nicht stecken wollen.

    Hier sind wir wieder bei der Frage, die mein Mann mir oft stellt, wenn ich mich darüber beklage, was wir alles erdulden müssen: „mit welchem treuen Anbeter Jehovas würdest du gern tauschen?“ – um mir zu zeigen, dass es keiner von ihnen leicht hatte.

    Nein, mit Joseph würde ich ganz sicher nicht tauschen wollen. Im Gegensatz zu ihm und seinem Leben geht es uns immer noch sehr sehr gut!

  175. Jule sagt:

    1. Mose 44:18-34

    18 Da trat Juda vor und sagte: »Herr, bitte höre mich an! Ich weiß, dass man dir nicht widersprechen darf, weil du der Stellvertreter des Pharaos bist. Bitte werde nicht zornig, wenn ich es trotzdem wage! 19 Herr, du hattest uns gefragt, ob wir noch einen Vater oder einen anderen Bruder haben. 20 Wir antworteten: ›Wir haben einen alten Vater und einen Bruder, der ihm noch im hohen Alter geboren wurde. Er ist der Jüngste von uns. Sein Bruder ist gestorben. Ihre Mutter war die Lieblingsfrau unseres Vaters und hatte nur diese zwei Söhne. Darum liebt unser Vater den Jüngsten besonders!‹ 21 Da hast du von uns verlangt, ihn herzubringen, um ihn mit eigenen Augen zu sehen. 22 Wir entgegneten: ›Herr, sein Vater würde sterben, wenn er ihn verließe!‹ 23 Du gingst nicht darauf ein und sagtest: ›Ohne ihn dürft ihr euch nicht mehr hier sehen lassen!‹ 24 Wir kehrten zu unserem Vater zurück und erzählten ihm alles. 25 Als er uns einige Zeit später aufforderte, wieder Getreide zu kaufen, 26 antworteten wir: ›Das geht nur, wenn du unseren jüngsten Bruder mitkommen lässt. Sonst können wir dem ägyptischen Herrscher nicht unter die Augen treten!‹ 27 Da sagte mein Vater zu uns: ›Ihr wisst doch, dass meine Lieblingsfrau nur zwei Söhne bekommen hat. 28 Der eine ist verschwunden – ich habe ihn nie wieder gesehen. Sicher hat ein wildes Tier ihn zerrissen! 29 Jetzt wollt ihr mir den anderen auch noch wegnehmen. Wenn ihm etwas zustößt, bringt ihr mich ins Grab!‹

    30 Darum, Herr«, fuhr Juda fort, »wenn wir jetzt zu unserem Vater kommen ohne den Jungen, an dem er so hängt, 31 dann wird er vor Kummer sterben – und wir sind schuld daran! 32 Herr, ich habe bei meinem Vater die volle Verantwortung für den Jungen übernommen und gesagt: ›Wenn ich ihn dir nicht gesund zurückbringe, will ich mein Leben lang die Schuld dafür tragen!‹ 33 Darum bitte ich dich, Herr: Lass mich an seiner Stelle als dein Sklave hier bleiben, und lass ihn mit seinen Brüdern zurückziehen!

    34 Wie soll ich ohne den Jungen meinem Vater begegnen? Ich könnte seinen Schmerz nicht mit ansehen!«

    Juda bestätigt hier „Josephs Gedanken“

  176. Jule sagt:

    1. Mose 45:4-13

    »Kommt doch näher!«, sagte Josef. Sie kamen zu ihm heran, und er wiederholte: »Ich bin euer Bruder Josef, den ihr nach Ägypten verkauft habt. 5 Aber ihr braucht euch nicht zu fürchten. Macht euch keine Vorwürfe, dass ihr mich hierher verkauft habt, denn Gott wollte es so! Er hat mich vorausgeschickt, um euch zu retten. 6 Schon seit zwei Jahren hungern die Menschen, und auch in den nächsten fünf Jahren wird man kein Feld bestellen und keine Ernte einbringen können. 7 Gott hat mich euch vorausgesandt, damit ihr mit euren Familien überlebt. Nur so kann ein großes Volk aus euren Nachkommen entstehen. 8 Nicht ihr habt mich hierher geschickt, sondern Gott! Er hat mir diese hohe Stellung gegeben: Ich bin der Berater des Pharaos, und ganz Ägypten hört auf das, was ich sage. 9 Schnell, kehrt zu meinem Vater zurück! Sagt ihm: ›Dein Sohn Josef lässt dir ausrichten: Gott hat mich zum Herrn über ganz Ägypten gemacht. Komm sofort zu mir! 10 Du kannst im Gebiet Goschen wohnen, dann bist du ganz in meiner Nähe. Bring deine Familie, deinen Besitz und dein Vieh mit! 11 Die Hungersnot wird noch fünf Jahre dauern. Ich werde für euch sorgen, und keiner wird mehr hungern müssen.‹ 12 Ihr seht doch mit eigenen Augen, dass ich wirklich euer Bruder bin«, fuhr Josef fort. »Benjamin, auch du hast mich gesehen. 13 Darum erzählt meinem Vater von meiner hohen Stellung und von allem, was ihr erlebt habt, und bringt ihn schnell hierher!«

    Erinnern wir uns noch an den Studienartikel, als wir diese Verse hier behandelt haben? Wie liebevoll und barmherzig Joseph mit seinen Brüdern war, dass er ihnen hier die Schuldgefühle nimmt?

  177. Jule sagt:

    1. Mose 45:16-20

    Bald wusste jeder am Hof des Pharaos: »Josefs Brüder sind gekommen!« Der Pharao und seine Beamten freuten sich. 17 Er sagte zu Josef: »Richte deinen Brüdern aus, sie sollen ihre Tiere beladen und nach Kanaan ziehen. Sag ihnen: 18 ›Holt euren Vater und eure Familien hierher! Ihr könnt in unserem fruchtbarsten Gebiet wohnen und das Beste essen, was es in Ägypten gibt!‹ 19 Sie sollen einige Wagen mitnehmen und damit euren Vater, die Frauen und die Kinder holen. 20 Ihrem Besitz zu Hause brauchen sie nicht nachzutrauern. Hier bekommen sie das Beste, was wir haben!«

    Hatte Joseph hier nicht dem Pharao vorgegriffen? Hätte er erst auf dessen Zustimmung warten müssen – oder hatte er als zweiter Mann im Land das Recht, solche Dinge selbst zu entscheiden?

    Waren die Worte des Pharaos nur eine Art Bestätigung?

  178. Jule sagt:

    1. Mose 45:25-27

    25 Kaum waren die Brüder bei ihrem Vater angekommen, 26 da riefen sie: »Josef lebt! Er ist sogar Herrscher über ganz Ägypten!« Jakob war wie betäubt – er glaubte ihnen kein Wort. 27 Sie bestürmten ihn und erzählten alles, was Josef ihnen aufgetragen hatte. Sie zeigten ihm die Wagen, die Josef geschickt hatte, um ihn zu holen. Da kam wieder Leben in ihn.

    Ob sie ihrem Vater in diesem Zusammenhang auch erzählt hatten, was sie damals getan hatten?

    Oder wie erklärten sie ihm nun, dass Joseph doch leben würde? Immerhin hatten sie ja ihrem Vater damals das blutgetraeänkte Gewand ihres Bruders gebracht.

    Ob Jakob wohl jemals erfahren hat, was wirklich passiert war? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Joseph seine Brüder verpetzt hatte. Aber es steht ja in der Bibel und wenn Jakob im Paradies wieder aufersteht, wird er sie sicherlich lesen. Wie mag er sich dann wohl beim Lesen fühlen?

    1. Thomas sagt:

      Vers 24 bei Luther

      Also entließ er seine Brüder und sie zogen hin, und sprach zu ihnen (gab ihnen – weil er fürchtete, sie möchten wegen ihrer größeren oder geringeren Beteiligung an dem einst gegen ihn gegangenen Unrecht, welches nun dem Vater gebeichtet werden musste, unter einader in Zwist gerathen – die Ermahung mit) : Zanket nicht auf dem Wege (setzt insbesonderheit dem Simeon nicht zu hart zu, als der der vornehmste Anstiftung dieses ganzen Handels gewesen ist und dafür schon in langer Gefangenschaft hier gebüßt hat, sondern gebtr auch einer wie der der andere schuldig.)

  179. Jule sagt:

    1. Mose 46:1

    Jakob packte seinen ganzen Besitz zusammen und machte sich auf den Weg. Als er nach Beerscheba kam, schlachtete er ein Tier und opferte es dem Gott seines Vaters Isaak.

    Warum wird so oft gesagt „dem Gott seines Vaters“ – war es denn nicht auch sein Gott?

  180. Jule sagt:

    1. Mose 46:12

    Juda und seine Söhne Er, Onan, Schela, Perez und Serach; Er und Onan waren schon in Kanaan gestorben; Perez hatte zwei Söhne: Hezron und Hamul;

    Wie geht das denn?

    Als Joseph 13 Jahre in Ägypten war, wurde er wegen des Traums des Pharao an den Hof gerufen, deutete den Traum und es kamen 7 fruchtbare Jahre. Nach 2 unfruchtbaren Jahren sind die Brüder ein zweites Mal da, um Getreide zu holen und werden mit dem Auftrag nach Hause geschickt, den Vater und die ganze Familie nachzuholen.

    Dies sind 22 Jahre, nachdem die Brüder Joseph verkauft hatten. In der Zwischenzeit, nach dem Verkauf, wird erzählt, dass Juda geheiratet hatte und dass zwei seiner Söhne gestorben waren und er sich weigerte, den jüngsten seiner Schwiegertochter zur Schwagerehe zu geben, so dass diese zu einer List griff und dadurch Zwillinge bekam. Zumindest diese Begebenheit mit Tamar müßte doch in der Zeit nach Josephs Weggang liegen. Also war es gut 22 Jahre her und wenn wir die Schwangerschaft abziehen, müßten die Jungen 21 Jahre alt sein. Und da soll einer schon wieder zwei Söhne haben?

    Wie jung ist der denn dann Vater geworden?

    1. Thomas sagt:

      gemäß Lutherbibel wurde der erste Sohn Judas mit 15 Jahren verheiratet (2.Könige 16:2), Onan war ungefähr ein Jahr jünger und die im Vers 12 ewrwähnten „vielen Tage“ wird mit der Anmerkung 1 bis 2 Jahre erklärt, bis Sela das Alter erreicht hatte, in welchem er das Alter erreicht hatte um verehelicht zu werden.

      Aber richtig interessant zu deiner Frage ist was hier im Kapitel bei Luther steht:

      Die Kinder Juda: Ger, Onan, Sela (von der Tochter des Suah), Perez und Serah (von der Tamar).Aber Ger und Onan waren gestorben im Lande Kanaan (weshalb sie bei der Schlussberechnung außer Betracht bleiben). Die Kinder aber Perez (die für die Genannten in Anschlag kommen, obwohl sie erst im Ägypten gezeugt wurden): Hezron und Hamul.

  181. Jule sagt:

    1. Mose 47 – 50

    1. Mose 47:1-4

    Zusammen mit fünf seiner Brüder ging Josef zum Pharao. »Mein Vater und meine Brüder sind von Kanaan hierher gekommen«, sagte er, »ihren Besitz und ihre Viehherden haben sie mitgebracht. Jetzt sind sie in Goschen.« Er stellte seine Brüder vor. 3 »Welchen Beruf übt ihr aus?«, fragte der Pharao. »Wir sind Hirten – wie schon unsere Vorfahren«, antworteten sie. 4 »Wir möchten uns gern vorübergehend in Ägypten niederlassen. Die Hungersnot in Kanaan wird immer unerträglicher, alle Weideplätze für unsere Herden sind vertrocknet. Bitte gib deine Zustimmung, dass wir in Goschen wohnen können!«

    Sehr vorbildlich dieser Joseph:

    Er war ein wichtiger Mann im Land und hatte die Berechtigung, die meisten Entscheidungen selbst zu treffen. Aber er holte auch noch die Zusage des Pharao für das Kommen seiner Famlie ein.

    Nun hatten sie die Zusage, die Familie ist da und Joseph stellt sie dem Pharao vor. Mußte er dies tun – oder war dies nicht eher eine Höflichkeit?

    Und da sie die Zusage schon hatten, war die Bitte der Brüder um die Erlaubnis des Pharao auch eine Höflichkeit, sie zeigten damit ihre Unterordnung und ihren Respekt.

    Ein sehr schönes Beispiel für uns: Nehmen wir Zusagen und Vorteile durch Brüder nicht für selbstverständlich, sondern erweisen wir uns als Dankbar und bringen ihnen auch die nötige Achtung und Respekt entgegen!

  182. Jule sagt:

    1. Mose 48:5-6

    Josef, ich möchte Ephraim und Manasse als meine Söhne annehmen!«, fuhr Jakob fort. »Sie wurden in Ägypten geboren, bevor ich hierher kam, und werden nun Ruben und Simeon gleichgestellt. 6 Die Söhne aber, die du nach ihnen bekommen hast, gelten als deine eigenen. Sie sollen kein Erbe bekommen, sondern zu Ephraim und Manasse gezählt werden.

    Hatte Jakob hier vorausschauend gehandelt?

    Wir wissen, dass Jakob – der auch Israel genannt wurde – 12 Söhne hatte, aus denen 12 Stämme wurden. Als Jehova schließlich das Land als Erbe unter ihnen aufteilte, fiel der Stamm Levi weg, da die Leviten für den Dienst in der Stiftshütte abgesondert wurden und Jehova damit zu ihrem Anteil wurde. Trotzdem konnte Jehova das Land auf 12 Stämme aufteilen, weil durch diesen Segen Jakobs aus Joseph 2 Stämme hervorgingen.

    Erinnern wir uns noch an den entsprechenden Studienartikel „Jehova ist mein Anteil“?

  183. Jule sagt:

    1. Mose 49:22-26

    Josef, du bist wie ein fruchtbarer Baum, der an einer Quelle wächst und dessen Zweige eine Mauer überragen. 23 Feindliche Truppen greifen dich an, verfolgen dich mit Pfeil und Bogen, 24 aber dein Bogen bleibt unzerbrechlich.

    Deine Arme und Hände sind stark, weil Jakobs mächtiger Gott dir hilft. Er sorgt für Israel wie ein Hirte, gibt dem Volk Sicherheit wie ein starker Fels.

    25 Der Gott, dem schon dein Vater gedient hat, wird dir beistehen.

    Er ist allmächtig und wird dir seinen Segen schenken: Regen bewässert dein Land von oben, und das Wasser aus den Tiefen der Erde macht deine Felder fruchtbar; Menschen und Tiere vermehren sich und breiten sich aus. 26 Stell dir die Berge vor, deren Gipfel bis in den Himmel ragen: Dein Wohlstand wird noch viel größer sein! Dies steht dir zu, denn du nimmst einen besonderen Platz unter deinen Brüdern ein.

  184. Jule sagt:

    1. Mose 50:15-21

    15 Weil ihr Vater nun tot war, bekamen Josefs Brüder Angst. »Was ist, wenn Josef sich jetzt doch noch rächen will und uns alles Böse heimzahlt, was wir ihm angetan haben?« 16 Sie schickten einen Boten zu Josef mit der Nachricht: »Bevor dein Vater starb, beauftragte er uns, dir zu sagen:

    17 ›Vergib deinen Brüdern das Unrecht von damals!‹ Darum bitten wir dich jetzt: Verzeih uns! Wir dienen doch demselben Gott wie du und unser Vater!«
    Als Josef das hörte, musste er weinen. 18 Danach kamen die Brüder selbst zu ihm, warfen sich zu Boden und sagten: »Wir sind deine Diener!« 19 Aber Josef erwiderte: »Habt keine Angst! Ich maße mir doch nicht an, euch an Gottes Stelle zu richten! Was er beschlossen hat, das steht fest! 20 Ihr wolltet mir Böses tun, aber Gott hat Gutes daraus entstehen lassen. Durch meine hohe Stellung konnte ich vielen Menschen das Leben retten.

    21 Ihr braucht also nichts zu befürchten. Ich werde für euch und eure Familien sorgen.«
    So beruhigte Josef seine Brüder, und sie vertrauten ihm.

    Ob der Vater sie wirklich beauftragt hatte, dies Joseph auszurichten? Hätte Jakob dies nicht seinem Sohn persönlich gesagt? Hatten sie wirklich so eine große Angst vor ihm?

    Aber Joseph, der hatte wahre Größe! Das muss man ihm erst mal nachmachen.

    Aber aus der Erfahrung der letzten Jahre weiss ich, dass man dies schafft, wenn man sich ganz eng an Jehova hält. Wenn Jehova wirklich der Mittelpunkt in unserem Leben ist und wenn das allerwichtigste für uns unser Verhältnis zu Jehova ist – dann können wir solche Dinge in Jehovas Hand belassen.

    Er wird es schon machen und ER ist absolut gerecht. Er kennt die Umstände eines jeden und er weiss, was jemand getan hat und warum. Dementsprechend wird er jeden richten. Dies wird auf jeden Fall immer gerecht sein.

    Und warum sollten wir dem anderen grollen, wenn doch unser Verhältnis zu unserem Gott nicht darunter gelitten hat? Wie Joseph sagt, hat Jehova ja die Dinge wieder zum Guten gewandt, auch haben sie bereut und sich wieder alle miteinander versöhnt.

    Jehova hat das Leid genutzt, um etwas Gutes zu bewirken – dadurch, dass Joseph in Ägypten war und durch die Deutung der Träume an den Hof des Pharao kam, konnte er später sein Volk vor dem Hungertod bewahren.

    Auch unser Leid hatte Gutes bewirkt. Denn durch die Isolation mußten wir uns auf unseren Gott stützen. Wir hatten niemanden mehr und waren in gewisser Form mit ihm allein. Dadurch war auch weniger Ablenkung und unser Verhältnis zu ihm ist inniger geworden, als es unter guten Umständen je hätte werden können. Wir haben am eigenen Leib erlebt, dass unser Gott uns niemals im Stich lässt und wir niemals gänzlich allein sind. Immer hat er uns Kraft gegeben und – wenn auch oft erst im allerletzten Moment – einen Ausweg aufgezeigt. Unser Glaube ist wirklich sehr sehr stark geprüft worden und wir haben Erfahrungen mit IHM gemacht, die wir sonst niemals in der Form hätten machen können. Außerdem bin ich mir besonders in den letzten 1,5 Jahren meiner eigenen Grenzen und Schwächen bewußt geworden und habe dadurch die einmalige Gelegenheit bekommen, daran zu arbeiten.

    Was die Leute betrifft, die uns geschadet haben: sie werden vor Jehova stehen und zur Verantwortung gezogen werden. Dies ist nicht unsere Angelegenheit und dafür bin ich sehr dankbar.

    Außerdem sind ja auch wir nicht vollkommen, auch wir haben den einen oder anderen Fehler gemacht und sind ja auch unsererseits froh, dass es Jehova ist, vor dem wir Rechenschaft dafür ablegen müssen, denn IHM können wir vertrauen und wir wissen, dass ER uns auf jeden Fall gerecht beurteilt.

    Joseph ist hier sehr liebevoll zu seinen Brüdern. Er ahmt Gottes Barmherzigkeit auf wunderbare Weise nach: er hat ihre Reue gesehen und ihre Entschuldigung angenommen. Er hat ja gesehen, dass sie aus ihrem Fehler gelernt hatten, als es um Benjamin ging. Also was sollte er da nachtragend sein? Ihm lag viel an einem friedlichen Miteinander und sicherlch konnte er sich auch in ihre Lage versetzen. Und so beruhigt er sie und sichert ihnen zu, das er die Dinge längst in Jehovas Hand gelegt hat und dass sie von ihm nichts zu befürchten hätten.

    Wenn man bedenkt, was sie ihm damals angetan hatten und dass er ohne Jehovas Hilfe sicherlich verloren gewesen wäre und ein Trauma davon getragen hätte – dann war seine Zusage besonders wertvoll! Er stand über den Dingen, konnte all den Schmerz und all das Leid hinter sich lassen.

    Dies konnte ihm allerdings nur mit Jehovas Hilfe gelingen und mit dem Wissen, dass es in Jehovas Hand gut aufgehoben war

  185. Jule sagt:

    1. Mose 1 – 2

    1. Mose 1 – der Mensch braucht eine Aufgabe!

    Die Urzeit: Von der Schöpfung bis Abraham
    Der Anfang der Welt: Gott erschafft Himmel und Erde

    1 Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.

    Der erste Tag

    2 Die Erde aber war wüst und leer, und es lag Finsternis auf der Tiefe ; und der Geist Gottes schwebte über den Wassern. 3 Und Gott sprach : Es werde Licht! Und es wurde Licht. 4 Und Gott sah, dass das Licht gut war; da schied Gott das Licht von der Fins-ternis . 5 Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen : der erste Tag.

    Der zweite Tag

    6 Und Gott sprach: Es werde eine Ausdehnung inmitten der Wasser, die bilde eine Scheidung zwischen den Wassern! 7 Und Gott machte die Ausdehnung und schied das Wasser unter der Ausdehnung von dem Wasser über der Ausdehnung. Und es geschah so. 8 Und Gott nannte die Ausdehnung Himmel . Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der zweite Tag.

    Der dritte Tag

    9 Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an einen Ort, damit man das Trockene sehe! Und es geschah so. 10 Und Gott nannte das Trockene Erde; aber die Sammlung der Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, dass es gut war. 11 Und Gott sprach: Die Erde lasse Gras sprießen und Gewächs, das Samen hervorbringt, fruchttragende Bäume auf der Erde, von denen jeder seine Früchte bringt nach seiner Art, in denen ihr Same ist! Und es geschah so. 12 Und die Erde brachte Gras und Gewächs hervor, das Samen trägt nach seiner Art , und Bäume, die Früchte bringen, in denen ihr Same ist nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war. 13 Und es wurde Abend, und es wurde Morgen : der dritte Tag.

    Der vierte Tag

    14 Und Gott sprach: Es sollen Lichter an der Himmelsausdehnung sein, zur Unterscheidung von Tag und Nacht, die sollen als Zeichen dienen und zur Bestimmung der Zeiten und der Tage und Jahre, 15 und als Leuchten an der Himmelsausdehnung, dass sie die Erde beleuchten! Und es geschah so. 16 Und Gott machte die zwei großen Lichter , das große Licht zur Beherrschung des Tages und das kleinere Licht zur Beherrschung der Nacht; dazu die Sterne . 17 Und Gott setzte sie an die Himmelsausdehnung, damit sie die Erde beleuchten 18 und den Tag und die Nacht beherrschen und Licht und Finsternis scheiden. Und Gott sah, dass es gut war. 19 Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der vierte Tag.

    Der fünfte Tag

    20 Und Gott sprach: Das Wasser soll wimmeln von einer Fülle lebender Wesen, und es sollen Vögel dahinfliegen über die Erde an der Himmelsausdehnung! 21 Und Gott schuf die großen Meerestiere und alle lebenden Wesen, die sich regen, von denen das Wasser wimmelt, nach ihrer Art , dazu allerlei Vögel mit Flügeln nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war. 22 Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt das Wasser in den Meeren, und die Vögel sollen sich mehren auf der Erde! 23 Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der fünfte Tag.

    Der sechste Tag

    24 Und Gott sprach: Die Erde bringe lebende Wesen hervor nach ihrer Art, Vieh, Gewürm und Tiere der Erde nach ihrer Art! Und es geschah so. 25 Und Gott machte die Tiere der Erde nach ihrer Art und das Vieh nach seiner Art und alles Gewürm des Erdbodens nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war.

    Die Erschaffung des Menschen

    26 Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen nach unserem Bild, uns ähnlich; die sollen herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde, auch über alles Gewürm, das auf der Erde kriecht! 27 Und Gott schuf den Menschen in seinem Bild , im Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie. 28 Und Gott segnete sie; und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan; und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alles Lebendige, das sich regt auf der Erde! 29 Und Gott sprach: Siehe, ich habe euch alles samentragende Gewächs gegeben, das auf der ganzen Erdoberfläche wächst, auch alle Bäume, an denen samentragende Früchte sind. Sie sollen euch zur Nahrung dienen; 30 aber allen Tieren der Erde und allen Vögeln des Himmels und allem, was sich regt auf der Erde, allem, in dem eine lebendige Seele ist, habe ich jedes grüne Kraut zur Nahrung gegeben! Und es geschah so. 31 Und Gott sah alles, was er gemacht hatte; und siehe, es war sehr gut . Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der sechste Tag.

     

    Wie wir sehen, geht Jehova hier sehr logisch vor:

    Zuerst bereitet er alles vor, er gestaltet die Erde zu einem wunderschönen Garten, der auch genügend Speise bietet. Dann kommen die Tiere dran. Sie „unterhalten“ später den Menschen und bilden auch seine Aufgabe. Erst dann kommt der Mensch, erst dann, wenn alles vorbereitet ist. Ähnlich wie werdende Eltern die Zeit bis zur Geburt des Kindes nutzen, um alles vorzubereiten.

    Interessant hierbei finde ich auch den Aspekt mit der Aufgabe: bereits bevor ER den ersten Menschen ins Dasein bringt, hat er schon eine Aufgabe für ihn. Dies zeigt, dass Jehova uns so erschaffen hat, dass wir eine Aufgabe brauchen. Wir sind nicht dazu geschaffen, ziellos einen Tag nach dem anderen hinter uns zu bringen – sondern wir brauchen eine sinnvolle Tätigkeit.

    Dies erklärt auch, warum viele Menschen bei längerer Arbeitslosigkeit oftmals zum Alkohol greifen, oder warum alte Leute unbedingt noch etwas tun wollen. Ich erinnere mich noch gut, dass meine Oma immer Socken gestopf hatte, wenn sie für einige Wochen zu Besuch aus der DDR bei uns war. Mich hatte das immer gewundert, denn wir trugen gar keine gestopften Socken, bei uns wurden immer neue gekauft, wenn der Stoff mürbe wurde. Trotzdem hat meine Mutter über das ganze Jahr die kaputten Socken gesammelt. Auf die Frage nach dem Warum erklärte sie dann, dass die Oma eine Aufgabe braucht, um sich wohl zu fühlen.

    Wir alle brauchen eine Aufgabe, weil wir so erschaffen sind. Es ist in „unserem Bauplan“ so vorgesehen. Darum fallen auch oft nichtberufstätige Mütter in ein tiefes Loch, wenn die Kinder aus dem Haus gehen und die Männer, wenn sie dann „endlich“ in Rente gehen.

    Leider leben wir heute nicht mehr natürlich. Oftmals leben ganze Familien von Hartz4, weil sie keine Arbeit finden. Dadurch entsteht eine Leere, die irgendwie gefüllt werden muss. Ist dies vielleicht auch mit ein Grund dafür, dass bereits Teenager ganz bewusst eine Schwangerschaft provozieren? Weil sie „wissen“, dass sie eh keine Arbeit finden – und sich so selbst einen Sinn im Leben zu verschaffen suchen?

    Weitere Gedanken aus den Vorjahren zu Kapitel 1 findet ihr hier:

  186. Jule sagt:

    1. Mose 2 – Warum ging Jehova bei der Erschaffung von Mann und Frau in dieser Weise vor?

    Der siebte Tag

    1 So wurden der Himmel und die Erde vollendet samt ihrem ganzen Heer. 2 Und Gott hatte am siebten Tag sein Werk vollendet, das er gemacht hatte; und er ruhte am siebten Tag von seinem ganzen Werk, das er gemacht hatte. 3 Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn, denn an ihm ruhte er von seinem ganzen Werk, das Gott schuf, als er es machte.

    Gott bildet den Menschen und setzt ihn in den Garten Eden

    4 Dies ist die Geschichte des Himmels und der Erde, als sie geschaffen wurden, zu der Zeit, als Gott der Herr Erde und Himmel machte. 5 Es war aber noch kein Strauch des Feldes gewachsen auf der Erde, noch irgendein Kraut auf dem Feld; denn Gott der Herr hatte es noch nicht regnen lassen auf der Erde, und es war kein Mensch da, um das Land zu bebauen. 6 Aber ein Dunst stieg beständig von der Erde auf und bewässerte die ganze Fläche des Erdbodens. 7 Da bildete Gott der Herr den Menschen, Staub von der Erde, und blies den Odem des Lebens in seine Nase, und so wurde der Mensch eine lebendige Seele. 8 Und Gott der Herr pflanzte einen Garten in Eden , im Osten, und setzte den Menschen dorthin, den er gemacht hatte. 9 Und Gott der Herr ließ allerlei Bäume aus der Erde hervorsprießen, lieblich anzusehen und gut zur Nahrung, und auch den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. 10 Es ging aber ein Strom aus von Eden, um den Garten zu bewässern; von dort aber teilte er sich und wurde zu vier Hauptströmen. 11 Der erste heißt Pison; das ist der, welcher das ganze Land Hawila umfließt, wo das Gold ist; 12 und das Gold dieses Landes ist gut; dort kommt auch das Bedolach-Harz vor und der Edelstein Onyx . 13 Der zweite Strom heißt Gihon; das ist der, welcher das ganze Land Kusch umfließt. 14 Der dritte Strom heißt Tigris ; das ist der, welcher östlich von Assur fließt. Der vierte Strom ist der Euphrat . 15 Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, damit er ihn bebaue und bewahre. 16 Und Gott der Herr gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du nach Belieben essen; 17 aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du gewisslich sterben !

    Die Erschaffung der Frau und die Einsetzung der Ehe

    18 Und Gott der Herr sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die ihm entspricht ! 19 Und Gott der Herr bildete aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde, und damit jedes lebendige Wesen den Namen trage, den der Mensch ihm gebe. 20 Da gab der Mensch jedem Vieh und Vogel des Himmels und allen Tieren des Feldes Namen; aber für den Menschen fand sich keine Gehilfin, die ihm entsprochen hätte. 21 Da ließ Gott der Herr einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen; und während er schlief, nahm er eine seiner Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch. 22 Und Gott der Herr bildete die Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, zu einer Frau und brachte sie zu dem Menschen. 23 Da sprach der Mensch: Das ist endlich Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch! Die soll » Männin « heißen; denn vom Mann ist sie genommen ! 24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen , und sie werden ein Fleisch sein. 25 Und sie waren beide nackt , der Mensch und seine Frau, und sie schämten sich nicht.

     

    So brachte Jehova die erste Ehe hervor. Warum? Weil der Mann ohne seine Frau sich nur halb fühlte. Er bemerkte, dass ihm etwas fehlt. Jehova gibt ihm hier eine Frau.

    Da stellt sich für mich die Frage, warum Jehova nicht gleich von Anfang an Adam und Eva zusammen erschuf. ER sagt ja selbst, es wäre für den Menschen nicht gut, wenn er allein ist. Aber auf der anderen Seite ist es unvorstellbar, dass Jehova hier „bei der Konstruktion“ einen Fehler gemacht hätte, der ihm jetzt erst hier auffällt.

    Viel wahrscheinlicher ist, dass ER von Anfang an eine Frau für Adam vorgesehen hatte. Also muss sich Jehova etwas dabei gedacht haben, dass er Adam erst eine Weile allein wirken lässt. Er ist es, der den Tieren Namen gibt und bei dieser Tätigkeit fällt ihm erst einmal auf, dass ihm selbst etwas fehlt. So ist er dann begeistert, als Jehova auch ihm eine Frau schenkt.

    So ist Adam älter und erfahrener als seine Frau, die erst später dazu kommt. Vielleicht wollte Jehova, dass Adam bemerkt, dass es ohne Frau nicht so toll ist, dass er ohne sie nur ein halber Mensch ist. Auch die Frau Eva sah wohl automatisch zu ihrem Mann als zu dem Älteren und Erfahreneren auf. So war die Unterordnung unter ihn als ihrem Haupt für sie wohl ganz natürlich.

    Beide waren aus einem Fleisch. Sie bildeten ein Ganzes. Denn mit der zusätzlichen Rippe fühlte sich der Mann, als fehle ihm etwas. Und ohne den Mann, ohne dass er ihr seine Rippe „spendete“, hätte es die Frau überhaupt nicht gegeben.

    Sicher hätte Jehova die Frau auf die gleiche Weise erschaffen können, wie ihren Mann – aber ER hat sich etwas dabei gedacht.

    Beide sollten fest zusammenhalten, ein eingeschworenes Team sein, das ganz fest zusammen hält. Das war der Plan und jeder von ihnen hatte seine besondere Aufgabe.

    In einer Sendung über „Koscheren Sex“, in der Juden zum Thema Ehe und Sexualität zu Wort kamen, sagte eine bereits erfahrene Ehefrau: „Gott hat den Mann für die wichtigen Aufgaben erschaffen. Der Mann sollte die wichtigen, die großen Dinge entscheiden – die Frau sollte alles schön machen und entscheidet daher die kleinen Dinge“. Dies passt zu der Art und Weise der Erschaffung des Menschen. Adam hatte die wichtige Aufgabe, die Tiere zu benennen, Eva sollte ihm dabei helfen und sein Leben verschönern.

    Fühlen wir uns als Frau mit dieser Rolle diskriminiert? Ist es nicht etwas wunderschönes, wenn wir nicht die ganze Verantwortung tragen müssen, sondern unsere Aufgabe es ist, den Menschen, die wir lieben, das Leben angenehmer und schöner zu machen?

    Weitere Gedanken aus den Vorjahren zu Kapitel 2 – besonders zu der Rolle von Mann und Frau – findet ihr hier:

  187. Jule sagt:

    1. Mose 3 – 5

    1. Mose 3 – behüten wir uns unser Gewissen und wiegen wir uns nicht in falscher Sicherheit

    Der Sündenfall des Menschen

    1 Aber die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes, die Gott der Herr gemacht hatte; und sie sprach zu der Frau: Sollte Gott wirklich gesagt haben, dass ihr von keinem Baum im Garten essen dürft? 2 Da sprach die Frau zur Schlange: Von der Frucht der Bäume im Garten dürfen wir essen; 3 aber von der Frucht des Baumes, der in der Mitte des Gartens ist, hat Gott gesagt: Esst nicht davon und rührt sie auch nicht an, damit ihr nicht sterbt! 4 Da sprach die Schlange zu der Frau: Keineswegs werdet ihr sterben! 5 Sondern Gott weiß: An dem Tag, da ihr davon esst, werden euch die Augen geöffnet, und ihr werdet sein wie Gott und werdet erkennen, was Gut und Böse ist! 6 Und die Frau sah , dass von dem Baum gut zu essen wäre, und dass er eine Lust für die Augen und ein begehrenswerter Baum wäre, weil er weise macht; und sie nahm von seiner Frucht und aß, und sie gab davon auch ihrem Mann, der bei ihr war, und er aß.

    Die Folgen des Sündenfalls

    7 Da wurden ihnen beiden die Augen geöffnet, und sie erkannten, dass sie nackt waren; und sie banden sich Feigenblätter um und machten sich Schurze. 8 Und sie hörten die Stimme Gottes des Herrn , der im Garten wandelte, als der Tag kühl war; und der Mensch und seine Frau versteckten sich vor dem Angesicht Gottes des Herrn hinter den Bäumen des Gartens. 9 Da rief Gott der Herr den Menschen und sprach: Wo bist du? 10 Und er antwortete: Ich hörte deine Stimme im Garten und fürchtete mich, denn ich bin nackt ; darum habe ich mich verborgen! 11 Da sprach er: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du etwa von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, du solltest nicht davon essen? 12 Da antwortete der Mensch: Die Frau, die du mir zur Seite gegeben hast, die gab mir von dem Baum, und ich aß! 13 Da sprach Gott der Herr zu der Frau: Warum hast du das getan? Die Frau antwortete: Die Schlange hat mich verführt; da habe ich gegessen! 14 Da sprach Gott der Herr zur Schlange: Weil du dies getan hast, so sollst du verflucht sein mehr als alles Vieh und mehr als alle Tiere des Feldes! Auf deinem Bauch sollst du kriechen und Staub sollst du fressen dein Leben lang! 15 Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen: Er wird dir den Kopf zertreten , und du wirst ihn in die Ferse stechen . 16 Und zur Frau sprach er: Ich will die Mühen deiner Schwangerschaft sehr groß machen; mit Schmerzen sollst du Kinder gebären; und dein Verlangen wird auf deinen Mann gerichtet sein, er aber soll über dich herrschen ! 17 Und zu Adam sprach er: Weil du der Stimme deiner Frau gehorcht und von dem Baum gegessen hast, von dem ich dir gebot und sprach: »Du sollst nicht davon essen!«, so sei der Erdboden verflucht um deinetwillen! Mit Mühe sollst du dich davon nähren dein Leben lang; 18 Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Gewächs des Feldes essen. 19 Im Schweiße deines Angesichts sollst du [dein] Brot essen, bis du wieder zurückkehrst zum Erdboden; denn von ihm bist du genommen. Denn du bist Staub, und zum Staub wirst du wieder zurückkehren! 20 Und der Mensch gab seiner Frau den Namen Eva ; denn sie wurde die Mutter aller Lebendigen . 21 Und Gott der Herr machte Adam und seiner Frau Kleider aus Fell und bekleidete sie. 22 Und Gott der Herr sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner , indem er erkennt, was Gut und Böse ist; nun aber – dass er nur nicht seine Hand ausstrecke und auch vom Baum des Lebens nehme und esse und ewig lebe! 23 So schickte ihn Gott der Herr aus dem Garten Eden, damit er den Erdboden bearbeite , von dem er genommen war. 24 Und er vertrieb den Menschen und ließ östlich vom Garten Eden die Cherubim lagern und die Flamme des blitzenden Schwertes, um den Weg zum Baum des Lebens zu bewachen.

    Hier haben wir einen wunderschönen Film aus der Reihe „the beginners bible“ mit dem Titel „die Schöpfung“. Er fängt schon mit dem Schöpfungsbericht an und geht bis zum Rauswurf aus dem Garten Eden. Hier wird die Szene mit der Versuchung sehr anschaulich dargestellt.

    Die Frau läuft voller Freude durch den Garten, nichts fehlt ihr. Aber als sie bei dem „verbotenen Baum“ ankommt, lauert schon die Schlange auf sie. Hier hat sie noch Arme und Beine und sieht wie eine größere Echse aus. Sie schwärmt von dem tollen Baum und den tollen Früchten.

    Am Anfang weicht Eva entsetzt und voller Angst zurück, sie weiss genau, was Jehova über diesen Baum gesagt hat. Wäre sie jetzt schnell weiter gegangen, wäre alles gut gewesen, aber sie lässt sich von der Schlange in ihren Bann ziehen. Die Frucht sieht gar nicht gefährlich aus und sie muss sie ja nicht essen, sie soll nur probieren, nur ein wenig daran knabbern. Das sieht Gott bestimmt nicht, „keine Angst“. Wie die böse Stiefmutter bei Schneewittchen kostet sie selbst von der Furcht und zeigt damit, dass sie nicht giftig ist. Eva ist neugierig, sie will nur ein bißchen kosten, das wird doch nicht so schlimm sein – und der Schlange ist ja auch nichts passiert.

    Die Frucht schmeckt toll und voller Begeisterung rennt sie damit zu ihrem Mann. Der ist zuerst entsetzt, aber Eva beruhigt ihn, denn „mir ist ja nichts passiert!“ Also kostet auch er.

    Im selben Moment wird beiden bewusst, was sie getan haben und sie verstecken sich,

    Natürlich ist Gott sauer und es gibt ein großes Donnerwetter. Als erstes ist die Schlange dran. Nun verliert sie Arme und Beine und wird zu dem Kriechtier, das wir heute kennen. Eine schöne Umsetzung des entsprechenden Verses, dass sie künftig im Staub kriechen solle.

    Wie der Sündenfall hier dargestellt wird, finde ich sehr passend. Oftmals probieren wir eines Tages Dinge aus,vor denen wir noch einige Zeit davor entsetzt zurückgeschreckt wären. Aber das, womit wir uns beschäftigen und die Leute, mit denen wir uns umgeben, verwischen mit der Zeit die Grenzen. Wir wollen ja nicht sündigen, wir wollen nur sehen, wie es ist, wie es sich anfühlt, wenn…, „nur ein ganz kleines bißchen…“ Wenn wir Glück haben, bemerken wir noch im selben Moment, was wir tun und bekommen damit die Chance, voller Entsetzen über uns und unsere Tat zu bereuen und umzukehren. Zwar wird unser Verhalten immer Konsequenzen haben, die wir dann tragen müssen – aber wir können so die Freundschaft Jehovas zurückgewinnen.

    Problematischer wird es, wenn wir bei anderen sehen, dass nichts passiert. Es ist alles ok, niemand hat es mitbekommen, wir bewahren unser Ansehen in der Versammlung, es ist, als wäre nichts passiert. Dann kosten wir nicht nur, sondern beißen ganz hinein, ja, wir essen die Frucht ganz auf und greifen dann zur nächsten. Wo ist das Problem? Sie ist köstlich und weder giftig, noch bekommen wir Magenschmerzen. Und so machen wir immer weiter und ziehen vielleicht andere mit hinein, die sehen, dass so ein Tun ja „nicht gefährlich“ ist und ebenfalls so die Freundschaft mit Jehova verlieren.

    Einen schönen Gedanken zu der Kleidung, die Gott ihnen nach dem Sündenfall gibt, habe ich noch bei einem älteren rüberkopierten Kommentar von den Vorjahren gefunden: Wir kennen ja aus Vorträgen den Gedanken, dass sich der Mensch einen Minirock machte, Jehova ihnen aber Gewänder gab. Hier wird betont, dass ER mit dem Gewand schon andeutet, das ein Leben gegeben werden muss, um rein vor Gott dazustehen.

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:

  188. Jule sagt:

    1. Mose 4 – wie müssen unsere „Opfer“ aussehen, um für Jehova annehmbar zu sein?

    Kain und Abel

    1 Und Adam erkannte seine Frau Eva; und sie wurde schwanger und gebar den Kain . Und sie sprach: Ich habe einen Mann erworben mit der Hilfe des Herrn ! 2 Und weiter gebar sie seinen Bruder Abel . Und Abel wurde ein Schafhirte , Kain aber ein Ackerbauer . 3 Und es geschah nach geraumer Zeit, dass Kain dem Herrn ein Opfer darbrachte von den Früchten des Erdbodens. 4 Und auch Abel brachte [ein Opfer] dar von den Erstlingen seiner Schafe und von ihrem Fett . Und der Herr sah Abel und sein Opfer an; 5 aber Kain und sein Opfer sah er nicht an. Da wurde Kain sehr wütend , und sein Angesicht senkte sich. 6 Und der Herr sprach zu Kain: Warum bist du so wütend, und warum senkt sich dein Angesicht? 7 Ist es nicht so: Wenn du Gutes tust, so darfst du dein Haupt erheben? Wenn du aber nicht Gutes tust, so lauert die Sünde vor der Tür, und ihr Verlangen ist auf dich gerichtet; du aber sollst über sie herrschen ! 8 Und Kain redete mit seinem Bruder Abel; und es geschah, als sie auf dem Feld waren, da erhob sich Kain gegen seinen Bruder Abel und schlug ihn tot. 9 Da sprach der Herr zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Er antwortete: Ich weiß es nicht! Soll ich meines Bruders Hüter sein? 10 Er aber sprach: Was hast du getan? Horch! Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von dem Erdboden! 11 Und nun sollst du verflucht sein von dem Erdboden hinweg, der seinen Mund aufgetan hat, um das Blut deines Bruders von deiner Hand zu empfangen! 12 Wenn du den Erdboden bebaust, soll er dir künftig seinen Ertrag nicht mehr geben; ruhelos und flüchtig sollst du sein auf der Erde! 13 Und Kain sprach zum Herrn : Meine Strafe ist zu groß, als dass ich sie tragen könnte! 14 Siehe, du vertreibst mich heute vom Erdboden, und ich muss mich vor deinem Angesicht verbergen und ruhelos und flüchtig sein auf der Erde. Und es wird geschehen, dass mich totschlägt, wer mich findet! 15 Da sprach der Herr zu ihm: Fürwahr, wer Kain totschlägt, der zieht sich siebenfache Rache zu! Und der Herr gab dem Kain ein Zeichen , damit ihn niemand erschlage, wenn er ihn fände. 16 Und Kain ging hinweg von dem Angesicht des Herrn und wohnte im Land Nod , östlich von Eden.

    Die Nachkommen Kains

    17 Und Kain erkannte seine Frau; die wurde schwanger und gebar den Henoch . Und er baute eine Stadt und nannte sie nach dem Namen seines Sohnes Henoch. 18 Dem Henoch aber wurde Irad geboren, und Irad zeugte Mehujael; Mehujael zeugte Methusael, und Methusael zeugte Lamech. 19 Lamech aber nahm sich zwei Frauen: die eine hieß Ada, die andere Zilla. 20 Und Ada gebar den Jabal; der wurde der Vater der Zeltbewohner und Herdenbesitzer. 21 Und sein Bruder hieß Jubal; der wurde der Vater aller Harfen- und Flötenspieler. 22 Und auch Zilla gebar, und zwar den Tubal-Kain, den Meister aller Handwerker in Erz und Eisen. Und die Schwester Tubal-Kains war Naama. 23 Und Lamech sprach zu seinen Frauen: »Ada und Zilla, hört meine Stimme! Ihr Frauen Lamechs, vernehmt meinen Spruch! Einen Mann erschlug ich, weil er mich verwundet, einen jungen Mann, weil er mich geschlagen hat! 24 Denn Kain wird siebenfach gerächt, Lamech aber siebenundsiebzigfach!«

    Seth – der Ersatz für Abel

    25 Und Adam erkannte seine Frau nochmals; die gebar einen Sohn und nannte ihn Seth : »Denn Gott hat mir für Abel einen anderen Samen gesetzt, weil Kain ihn umgebracht hat«. 26 Und auch dem Seth wurde ein Sohn geboren, den nannte er Enosch . Damals fing man an, den Namen des Herrn anzurufen .

    Auch zu Kain habe ich in dem älteren Stoff einen interessanten Gedanken gefunden, er hat mit dem Opfer Kains zu tun: Abel gab Früchte von dem, was Gott verflucht hatte – Frucht von dem Erdboden, den Jehova zuvor verflucht hatte. Daher und weil er nicht anerkannte, dass er sündig war, konnte Jehova das Opfer nicht annehmen.

    Auch wir könnten uns heute etwas vormachen, indem wir einfach von der Frucht unserer Sünde etwas spenden und meinen, wir würden Jehovas Herz damit erfreuen. Vielleicht, indem wir durch Betrug oder Übervorteilung anderer zu Geld kommen und dies für das weltweite Werk spenden. Glauben wir wirklich, Jehova könnte daran Gefallen haben? Oder an Geldern, die wir mit Prostitution oder ähnlichem erwirtschaftet haben?

    Wichtig dafür, dass wir und unser Opfer für Jehova annehmbar sind, ist das Bewusstsein, dass wir Sünder sind und die Vergebung Jehovas nötig haben und dass wir aufrichtig und voller Glauben zu Jehova kommen. Unsere Hände müssen rein sein. Zwar „opfern“ wir, weil wir gesündigt haben, aber dieses Opfer wird sicherlich ohne jeglichen Wert sein, wenn wir weiterhin sündigen. Es kann nur dann von Jehova angenommen werden, wenn wir unsere Sünden bereits lassen, von unseren verkehrten Wegen umgekehrt sind.

    Weitere Gedanken und ergänzenden Stoff zu Kapitel 2 findet ihr hier:

     

    Vergessen wir hierbei bitte auch nicht die wunderschönen Bücher der Gesellschaft für unsere Kinder: „Mein Buch mit biblischen Geschichten“ und „Lerne von dem großen Lehrer“. Auch gibt es auf der Seite der Gesellschaft Karten über bestimmte Personen der Bibel zum Runterladen, die die wichtigsten Punkte beinhalten und anschaulich helfen, den gelesenen Stoff in uns lebendig werden zu lassen:

    Diese Bibelkarte über Abel ist zum Herunterladen. Du kannst sie ausdrucken, falten und sammeln.

    Bibelkarte Abel

     
     

    Mein Buch mit biblischen Geschichten

    Downloadoptionen für digitale Veröffentlichungen EPUB PDF

    Lerne von dem großen Lehrer

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  189. Jule sagt:

    1. Mose 5 – Die Nachkommen Adams von Seth bis Noah

    1 Dies ist das Buch der Geschichte von Adam: An dem Tag, als Gott den Menschen schuf , machte er ihn Gott ähnlich; 2 als Mann und Frau schuf er sie; und er segnete sie und gab ihnen den Namen »Mensch« , an dem Tag, als er sie schuf. 3 Und Adam war 130 Jahre alt, als er einen Sohn zeugte, ihm selbst gleich, nach seinem Bild, und er nannte ihn Seth. 4 Und die Lebenszeit Adams, nachdem er den Seth gezeugt hatte, betrug 800 Jahre, und er zeugte Söhne und Töchter. 5 Und die ganze Lebenszeit Adams betrug 930 Jahre, und er starb .

    6 Und Seth lebte 105 Jahre, da zeugte er den Enosch; 7 und Seth lebte, nachdem er den Enosch gezeugt hatte, [noch] 807 Jahre und zeugte Söhne und Töchter; 8 und die ganze Lebenszeit Seths betrug 912 Jahre, und er starb.

    9 Und Enosch lebte 90 Jahre, da zeugte er den Kenan; 10 und Enosch lebte, nachdem er den Kenan gezeugt hatte, [noch] 815 Jahre und zeugte Söhne und Töchter; 11 und die ganze Lebenszeit Enoschs betrug 905 Jahre, und er starb.

    12 Und Kenan lebte 70 Jahre, da zeugte er den Mahalaleel; 13 und Kenan lebte, nachdem er den Mahalaleel gezeugt hatte, [noch] 840 Jahre und zeugte Söhne und Töchter; 14 und die ganze Lebenszeit Kenans betrug 910 Jahre, und er starb.

    15 Und Mahalaleel lebte 65 Jahre, da zeugte er den Jared; 16 und Mahalaleel lebte, nachdem er den Jared gezeugt hatte, [noch] 830 Jahre und zeugte Söhne und Töchter; 17 und die ganze Lebenszeit Mahalaleels betrug 895 Jahre, und er starb.

    18 Und Jared lebte 162 Jahre, da zeugte er den Henoch; 19 und Jared lebte, nachdem er den Henoch gezeugt hatte, [noch] 800 Jahre und zeugte Söhne und Töchter; 20 und die ganze Lebenszeit Jareds betrug 962 Jahre, und er starb.

    21 Und Henoch lebte 65 Jahre, da zeugte er den Methusalah; 22 und Henoch wandelte mit Gott 300 Jahre lang, nachdem er den Methusalah gezeugt hatte, und zeugte Söhne und Töchter; 23 und die ganze Lebenszeit Henochs betrug 365 Jahre. 24 Und Henoch wandelte mit Gott, und er war nicht mehr, denn Gott hatte ihn hinweggenommen.

    25 Und Methusalah lebte 187 Jahre, da zeugte er den Lamech; 26 und Methusalah lebte, nachdem er den Lamech gezeugt hatte, [noch] 782 Jahre und zeugte Söhne und Töchter; 27 und die ganze Lebenszeit Methusalahs betrug 969 Jahre, und er starb.

    28 Und Lamech lebte 182 Jahre, da zeugte er einen Sohn; 29 und er gab ihm den Namen Noah , indem er sprach: Der wird uns trösten über unsere Arbeit und die Mühe unserer Hände, die von dem Erdboden herrührt, den der Herr verflucht hat! 30 Und Lamech lebte, nachdem er den Noah gezeugt hatte, [noch] 595 Jahre und zeugte Söhne und Töchter; 31 und die ganze Lebenszeit Lamechs betrug 777 Jahre, und er starb.

    32 Und Noah war 500 Jahre alt, da zeugte Noah den Sem, den Ham und den Japhet.

    Hier haben wir also gleich zu Anfang die Antwort auf die Frage, wo Kain denn seine Frau her nahm: Adam zeugte Söhne und Töchter!

    Oftmals fallen uns bei den Kindern von Adam und Eva nur Kain und Abel ein. Abel wurde von seinem Bruder ermordet uns so blieb nur noch Kain – wie sollte er da heiraten und Kinder zeugen? Nun wissen wir es.

    Eine andere Frage ist: warum fängt die Geschlechtslinie hier mit Seth an – so als wäre er der einzige Sohn gewesen?

    Wenn wir uns das ganze Kapitel mit der Abstammungslinie ansehen, wird scheinbar nur der Erstgeborene aufgeführt. Vielleicht geht es hier sogar um die Linie des Samens, der zu Jesus hinführt. Zwar ist Kain der erste Sohn von Adam, aber er wird durch den Brudermord diesen Anspruch verloren haben – zumindest in den Augen Jehovas. Wer mag, kann sich ja mal die beiden Abstamnmungslinien zu Jesus hin ansehen und vergleichen.

    weitere Gedanken aus Kapitel 5 findet ihr hier:

  190. Jule sagt:

    1. Mose 6 – 9

    1. Mose 6 – die ungehorsamen Engel, die die Stellung verließen, die Gott ihnen gegeben hatte:

    Die Bosheit der Menschen und Gottes Gericht

    1 Und es geschah, als sich die Menschen zu mehren begannen auf der Erde und ihnen Töchter geboren wurden, 2 da sahen die Gottessöhne , dass die Töchter der Menschen schön waren, und sie nahmen sich von allen jene zu Frauen , die ihnen gefielen.

    3 Da sprach der Herr : Mein Geist soll nicht für immer mit dem Menschen rechten, denn er ist [ja] Fleisch ; so sollen seine Tage 120 Jahre betragen! 4 In jenen Tagen waren die Riesen auf der Erde, und auch später noch, solange die Gottessöhne zu den Töchtern der Menschen kamen und diese ihnen [Kinder] gebaren. Das sind die Helden, die von jeher berühmte Männer gewesen sind. 5 Als aber der Herr sah, dass die Bosheit des Menschen sehr groß war auf der Erde und alles Trachten der Gedanken seines Herzens allezeit nur böse, 6 da reute es den Herrn , dass er den Menschen gemacht hatte auf der Erde, und es betrübte ihn in seinem Herzen. 7 Und der Herr sprach: Ich will den Menschen, den ich erschaffen habe, vom Erdboden vertilgen, vom Menschen an bis zum Vieh und bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln des Himmels; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe!

    wir haben in den vergangenen Jahren einige Gedanken zu den Engeln gesammelt, die ihre von Gott gegebene Stellung verließen:

    ähnliche Gedanken hatten wir ja bereits im Zusammenhang mit Eva und dem Sündenfall. Auch sie war nicht zufrieden mit dem, was Jehova ihr zuwies, sie wollte mehr. Was dabei herauskam, sehen wir heute

     

  191. Jule sagt:

    1. Mose 6:8-22 Noah war anders und daher benutzt Jehova ihn:

    Gottes Gnade für Noah. Der Bau der Arche

    8 Noah aber fand Gnade in den Augen des Herrn . 9 Dies ist die Geschichte Noahs: Noah, ein gerechter Mann, war untadelig unter seinen Zeitgenossen; Noah wandelte mit Gott. 10 Und Noah hatte drei Söhne gezeugt: Sem, Ham und Japhet. 11 Aber die Erde war verderbt vor Gott, und die Erde war erfüllt mit Frevel . 12 Und Gott sah die Erde an, und siehe, sie war verderbt; denn alles Fleisch hatte seinen Weg verderbt auf der Erde.

    13 Da sprach Gott zu Noah: Das Ende alles Fleisches ist bei mir beschlossen; denn die Erde ist durch sie mit Frevel erfüllt, und siehe, ich will sie samt der Erde vertilgen! 14 Mache dir eine Arche aus Tannenholz; in Räume sollst du die Arche teilen und sie innen und außen mit Pech überziehen. 15 Und so sollst du sie machen: 300 Ellen lang soll die Arche sein, 50 Ellen breit, 30 Ellen hoch. 16 Eine Lichtöffnung sollst du für die Arche machen, eine Elle hoch ganz oben [an der Arche] sollst du sie ringsherum herstellen; und den Eingang der Arche sollst du an ihre Seite setzen. Du sollst ihr ein unterstes, zweites und drittes Stockwerk machen. 17 Denn siehe, ich will die Wasserflut über die Erde bringen, um alles Fleisch, das Lebensodem in sich hat, zu vertilgen unter dem ganzen Himmel; alles, was auf der Erde ist, soll umkommen!

    18 Aber mit dir will ich meinen Bund aufrichten, und du sollst in die Arche gehen , du und deine Söhne und deine Frau und die Frauen deiner Söhne mit dir. 19 Und von allem, was lebt, von allem Fleisch, sollst du je zwei in die Arche führen, dass sie mit dir am Leben bleiben, und zwar sollen es ein Männchen und ein Weibchen sein; 20 von jeder Art der Vögel und von jeder Art des Viehs und von allem Gewürm des Erdbodens nach seiner Art, von allen sollen je zwei von jeder Art zu dir kommen, damit sie am Leben bleiben. 21 Du aber nimm dir von jeglicher Nahrung, die gegessen werden kann, und sammle sie bei dir an, dass sie dir und ihnen zur Speise diene! 22 Und Noah machte es [so]; er machte alles genau so, wie es ihm Gott geboten hatte.

    Wir haben ja in den letzten Jahren bereits viele Gedanken zu Noah und dem Bau der Arche gesammelt:

     

    Aus der Reihe „the beginners bible“ gibt es auch einen wunderschönen Film zu Noah und der Sintflut. Auf deren Seite findet ihr übrigens auch eine Art Malbuch zum kostenlosen download, in dem einige Szenen zu der Geschichte mit Noah passen:

     

    Kennt ihr auch den Film der Gesellschaft zu Noah? Es ist ein Mix aus gezeichneter Geschichte und echten Menschen. Auch sehr empfehlenswert, ebenso wie die zahlreichen Dramen:

     

    Jehovas Strafgerichte an Gesetzlosen

    und „Bleibt besonnen und baut mit dem größeren Noah“

    nutzen wir die zusätzlichen Hilfen zum Lebendigwerden des Stoffes gut? Haben wir Wertschätzung für die liebevolle Mühe unserer Gesellschaft und anderer?

  192. Jule sagt:

    1. Mose 7 – Noah geht in die Arche

    1 Und der Herr sprach zu Noah: Geh in die Arche, du und dein ganzes Haus ! Denn dich [allein] habe ich vor mir gerecht erfunden unter diesem Geschlecht. 2 Nimm von allem reinen Vieh je sieben und sieben mit dir, das Männchen und sein Weibchen; von dem unreinen Vieh aber je ein Paar, das Männchen und sein Weibchen; 3 auch von den Vögeln des Himmels je sieben und sieben, Männchen und Weibchen, um auf dem ganzen Erdboden Nachkommen am Leben zu erhalten.4 Denn es sind nur noch sieben Tage, dann will ich es regnen lassen auf der Erde, 40 Tage und 40 Nächte lang, und ich will alles Bestehende, das ich gemacht habe, vom Erdboden vertilgen.

    5 Und Noah tat alles ganz wie der Herr es ihm geboten hatte.

    6 Und Noah war 600 Jahre alt, als die Wasser der Sintflut auf die Erde kamen. 7 Da ging Noah samt seinen Söhnen, seiner Frau und den Frauen seiner Söhne in die Arche vor dem Wasser der Sintflut. 8 Von dem reinen Vieh und von dem Vieh, das nicht rein war, und von den Vögeln und von allem, was auf dem Erdboden kriecht, 9 gingen Männchen und Weibchen paarweise zu Noah in die Arche, wie Gott es dem Noah geboten hatte. 10 Und es geschah nach den sieben Tagen, dass die Wasser der Sintflut auf die Erde kamen.

    Das Gericht der Sintflut

    11 Im sechshundertsten Lebensjahr Noahs, am siebzehnten Tag des zweiten Monats, an diesem Tag brachen alle Quellen der großen Tiefe auf, und die Fenster des Himmels öffneten sich. 12 Und es regnete auf der Erde 40 Tage und 40 Nächte lang. 13 An eben diesem Tag war Noah in die Arche gegangen mit Sem, Ham und Japhet, seinen Söhnen, und mit seiner Frau und den drei Frauen seiner Söhne; 14 sie und alle Wildtiere nach ihrer Art und alles Vieh nach seiner Art und alles Gewürm, das auf der Erde kriecht, nach seiner Art, auch alle Vögel nach ihrer Art, jeder gefiederte Vogel. 15 Und sie gingen zu Noah in die Arche, je zwei und zwei, von allem Fleisch, das Lebensodem in sich hatte. 16 Die aber hineingingen, Männchen und Weibchen von allem Fleisch, kamen herbei, wie Gott ihm geboten hatte. Und der Herr schloss hinter ihm zu.

    17 Und die Sintflut war 40 Tage auf der Erde, und die Wasser schwollen an und hoben die Arche hoch, sodass sie über der Erde schwebte. 18 Und die Wasser wurden so gewaltig und nahmen so sehr zu auf der Erde, dass die Arche auf den Wassern dahinfuhr. 19 Ja, die Wasser nahmen so sehr überhand auf der Erde, dass alle hohen Berge unter dem ganzen Himmel bedeckt wurden; 20 die Wasser stiegen noch 15 Ellen höher, nachdem die Berge schon bedeckt waren. 21 Da ging alles Fleisch zugrunde, das sich regte auf der Erde: Vögel, Vieh und wilde Tiere und alles, was wimmelte auf der Erde, samt allen Menschen; 22 und es starb alles, was Lebensodem hatte auf dem trockenen Land. 23 Er vertilgte alles Bestehende auf dem Erdboden, vom Menschen bis zum Vieh, bis zum Gewürm und zu den Vögeln des Himmels – alles wurde von der Erde vertilgt; nur Noah blieb übrig und was mit ihm in der Arche war. 24 Und die Wasser blieben hoch über der Erde, 150 Tage lang.

     

    Sehen wir uns in der Arche?

    wenn wir uns zu dem gelesenen Stoff die biblischen Dramen anhören und uns die beiden Filme ansehen – von der Gesellschaft und aus der Reihe „the beginners bible“, dann werden wir richtig „live“ dabei sein. Und dann werden wir das Geschehen auch auf uns selbst anwenden und es wird Auswirkungen auf unser Leben haben

  193. Jule sagt:

    1. Mose 8 – Das Versiegen der Wasserfluten

    1 Da gedachte Gott an Noah und an alle Tiere und an alles Vieh, das bei ihm in der Arche war; und Gott ließ einen Wind über die Erde wehen, sodass die Wasser fielen. 2 Und die Quellen der Tiefe wurden verschlossen samt den Fenstern des Himmels, und dem Regen vom Himmel wurde Einhalt geboten. 3 Und die Wasser über der Erde nahmen mehr und mehr ab, sodass sie sich vermindert hatten nach 150 Tagen. 4 Und die Arche ließ sich auf dem Gebirge Ararat nieder am siebzehnten Tag des siebten Monats.

    5 Und die Wasser nahmen immer weiter ab bis zum zehnten Monat; am ersten Tag des zehnten Monats konnte man die Spitzen der Berge sehen.

    6 Und es geschah nach Verlauf von 40 Tagen, dass Noah das Fenster an der Arche öffnete, das er gemacht hatte. 7 Und er sandte den Raben aus; der flog hin und her, bis das Wasser auf der Erde vertrocknet war. 8 Danach sandte er die Taube aus, um zu sehen, ob die Wasser sich verlaufen hätten auf der Fläche des Erdbodens. 9 Aber die Taube fand keinen Ort, wo ihr Fuß ruhen konnte. Da kehrte sie zu ihm in die Arche zurück; denn es war noch Wasser auf der ganzen Erdoberfläche. Da streckte er seine Hand aus und ergriff sie und nahm sie wieder zu sich in die Arche. 10 Und er wartete noch weitere sieben Tage; dann sandte er die Taube wieder von der Arche aus. 11 Und die Taube kam zur Abendzeit wieder zu ihm, und siehe, sie hatte ein frisches Ölbaumblatt in ihrem Schnabel! Da erkannte Noah, dass das Wasser sich verlaufen hatte auf der Erde. 12 Und nachdem er noch weitere sieben Tage gewartet hatte, sandte er die Taube wieder aus; da kam sie nicht mehr zu ihm zurück.

    13 Und es geschah im sechshundertersten Jahr, am ersten Tag des ersten Monats, da waren die Wasser von der Erde weggetrocknet. Und Noah entfernte das Dach von der Arche und schaute, und siehe, die Fläche des Erdbodens war trocken! 14 Und im zweiten Monat, am siebenundzwanzigsten Tag des Monats, war die Erde [ganz] trocken geworden.

    Noah verlässt die Arche. Noahs Opfer und Gottes Verheißung

    15 Da redete Gott zu Noah und sprach: 16 Geh aus der Arche, du und deine Frau und deine Söhne und die Frauen deiner Söhne mit dir! 17 Alle Tiere , die bei dir sind, von allem Fleisch: Vögel, Vieh und alles Gewürm, das auf der Erde kriecht, sollen mit dir hinausgehen und sich regen auf der Erde und sollen fruchtbar sein und sich mehren auf der Erde! 18 So ging Noah hinaus samt seinen Söhnen und seiner Frau und den Frauen seiner Söhne. 19 Alle Tiere, alles Gewürm und alle Vögel, alles, was sich regt auf der Erde nach seinen Gattungen, das verließ die Arche.

    20 Noah aber baute dem Herrn einen Altar und nahm von allem reinen Vieh und von allen reinen Vögeln und opferte Brandopfer auf dem Altar. 21 Und der Herr roch den lieblichen Geruch , und der Herr sprach in seinem Herzen: Ich will künftig den Erdboden nicht mehr verfluchen um des Menschen willen, obwohl das Trachten des menschlichen Herzens böse ist von seiner Jugend an; auch will ich künftig nicht mehr alles Lebendige schlagen , wie ich es getan habe. 22 Von nun an soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht, solange die Erde besteht.

     

    Haben wir bemerkt, dass sie fast ein Jahr in der Arche verbrachten? Was mag dies für sie bedeutet haben? Auf „engstem Raum zusammengepfercht“, ohne die Möglichkeit, aus der Arche zu gehen, ständig das Wiegen der Wellen unter ihnen, keine Möglichkeit, einen ausgiebigen Spaziergang zu machen usw.

    Sicherlich werden auch ihre Nerven ab und an gereizt gewesen sein. Was, wenn eine Meinungsverschiedenheit, ein Streit in ihnen aufkam? Hier gab es keine Möglichkeit, sich aus dem Weg zu gehen. Sie mussten „aufeinanderhocken“, ihren Streit austragen.

    Aber sie waren ja von Jehova behütet und wussten worum es ging. Sicherlich werden kleine Ausrutscher schnell bereinigt gewesen sein. Aber wir lesen immer so schnell über diese wenigen Verse hinweg und vergessen dabei, dass es eben nicht nur die 40 Tage und Nächte waren, an denen es regnete – sondern dass die Zeit in der Arche um vieles länger war…

    Weitere Gedanken aus den Vorjahren hierzu:

  194. Jule sagt:

    1. Mose 9 – Noah und der Wein

    Gottes Bund mit Noah

    1 Und Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und erfüllt die Erde! 2 Furcht und Schrecken vor euch soll über alle Tiere der Erde kommen und über alle Vögel des Himmels, über alles, was sich regt auf dem Erdboden, und über alle Fische im Meer; in eure Hand sind sie gegeben! 3 Alles, was sich regt und lebt, soll euch zur Nahrung dienen; wie das grüne Kraut habe ich es euch alles gegeben.

    4 Nur dürft ihr das Fleisch nicht essen, während sein Leben , sein Blut, noch in ihm ist! 5 Jedoch euer eigenes Blut will ich fordern, von der Hand aller Tiere will ich es fordern und von der Hand des Menschen , von der Hand seines Bruders will ich das Leben des Menschen fordern. 6 Wer Menschenblut vergießt , dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden; denn im Bild Gottes hat Er den Menschen gemacht.

    7 Ihr aber, seid fruchtbar und mehrt euch und breitet euch aus auf der Erde, dass ihr zahlreich werdet darauf! 8 Und Gott redete zu Noah und zu seinen Söhnen mit ihm und sprach:

    9 Siehe, ich richte meinen Bund auf mit euch und mit eurem Samen , der nach euch kommt, 10 auch mit allen lebendigen Wesen bei euch, mit Vögeln, Vieh und allen Tieren der Erde bei euch, mit allen, die aus der Arche gegangen sind, was für Tiere es seien auf der Erde. 11 Und ich will meinen Bund mit euch aufrichten, dass künftig nie mehr alles Fleisch von dem Wasser der Sintflut ausgerottet wird, und dass auch keine Sintflut mehr kommen soll, um die Erde zu verderben. 12 Und Gott sprach: Dies ist das Zeichen des Bundes, den ich festsetze auf ewige Geschlechter hin zwischen mir und euch und allen lebendigen Wesen, die bei euch sind: 13 Meinen Bogen setze ich in die Wolken, der soll ein Zeichen des Bundes sein zwischen mir und der Erde. 14 Wenn es nun geschieht, dass ich Wolken über der Erde sammle, und der Bogen in den Wolken erscheint, 15 dann will ich an meinen Bund gedenken, der zwischen mir und euch und allen lebendigen Wesen von allem Fleisch besteht, dass künftig die Wasser nicht mehr zur Sintflut werden sollen, die alles Fleisch verdirbt. 16 Darum soll der Bogen in den Wolken sein, dass ich ihn ansehe und an den ewigen Bund gedenke zwischen Gott und allen lebendigen Wesen von allem Fleisch, das auf der Erde ist! 17 Und Gott sprach zu Noah: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich aufgerichtet habe zwischen mir und allem Fleisch, das auf der Erde ist.

    Noahs Fluch und Segen über seine Söhne

    18 Die Söhne Noahs aber, welche die Arche verließen, waren Sem , Ham und Japhet ; und Ham ist der Vater Kanaans . 19 Von diesen drei Söhnen Noahs wurde die ganze Erde bevölkert. 20 Noah aber wurde nun ein Landmann und legte einen Weinberg an. 21 Als er aber von dem Wein trank, wurde er betrunken und entblößte sich in seinem Zelt. 22 Und Ham, der Vater Kanaans, sah die Blöße seines Vaters und erzählte es seinen beiden Brüdern draußen. 23 Da nahmen Sem und Japhet das Gewand und legten es auf ihre Schultern und gingen rücklings und deckten die Blöße ihres Vaters zu und wandten ihre Angesichter ab, damit sie die Blöße ihres Vaters nicht sahen.

    24 Als nun Noah von dem Wein erwachte und erfuhr, was ihm sein jüngster Sohn getan hatte, 25 da sprach er: »Verflucht sei Kanaan! Ein Knecht der Knechte sei er seinen Brüdern!« 26 Und weiter sprach er: » Gepriesen sei der Herr , der Gott Sems, und Kanaan sei sein Knecht! 27 Gott breite Japhet aus und lasse ihn wohnen in den Zelten Sems, und Kanaan sei sein Knecht!« 28 Noah aber lebte nach der Sintflut noch 350 Jahre lang; 29 und die ganze Lebenszeit Noahs betrug 950 Jahre, und er starb.

     

    Auch hierzu haben wir bereits einige Gedanken in den vergangenen 4 Jahren gesammelt:

    ein Gedanke, der auch irgendwie untergeht. Wir denken immer, alles sei von Anfang an so gewesen: der Mensch hätte von Anfang an Fleisch essen dürfen, sei dazu ausgerichtet, und auch den Wein hätte es schon immer gegeben. In dem von Thom rüberzitierten Stoff wird erklärt, dass vor der Sintflut die atmosphärischen Voraussetzungen für eine Gärung garnicht vorhanden gewesen seien.

    Interessant auch der Punkt, dass trotz der anfänglichen Schwierigkeiten hier mit Noahs „Trunkenheit“ Jehova den Wein nicht verurteilt, sondern ihn als etwas Gutes für uns Menschen ansieht und es viele Stellen in der Bibel gibt, die dies belegen

  195. Jule sagt:

    1. Mose 10 – 11

    1. Mose 10 – woher die spätere Bezeichnung „Hebräer“ rührt:

    Die Nachkommenschaft der drei Söhne Noahs

    1 Dies ist die Geschichte der Söhne Noahs: Sem, Ham und Japhet; und nach der Sintflut wurden ihnen Söhne geboren.

    2 Die Söhne Japhets waren: Gomer, Magog, Madai, Jawan, Tubal , Mesech und Tiras. 3 Die Söhne Gomers aber: Aschkenas, Riphat und Togarma. 4 Und die Söhne Jawans: Elischa, Tarsis, die Kittäer und die Dodaniter. 5 Von diesen haben sie sich auf die Gebiete der Heiden verteilt, in ihre Länder, jeder nach seiner Sprache; in ihre Völkerschaften, jeder nach seiner Sippe. 6 Und dies sind die Söhne Hams : Kusch , Mizraim , Put und Kanaan . 7 Und die Söhne Kuschs: Seba , Hawila, Sabta, Ragma, Sabtecha. Und die Söhne Ragmas: Scheba und Dedan.

    8 Auch zeugte Kusch den Nimrod ; der war der erste Gewalthaber auf Erden. 9 Er war ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn ; daher sagt man: »Ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn wie Nimrod«. 10 Und der Anfang seines Königreiches war Babel , sowie Erek, Akkad und Kalne im Land Sinear . 11 Von diesem Land zog er aus nach Assur und baute Ninive , Rechobot-Ir und Kelach, 12 dazu Resen, zwischen Ninive und Kelach; das ist die große Stadt.

    13 Mizraim aber zeugte die Luditer , die Anamiter, die Lehabiter und Naphtuchiter; 14 auch die Patrusiter und die Kasluchiter (von denen die Philister ausgegangen sind) und die Kaphtoriter . 15 Kanaan aber zeugte Zidon , seinen Erstgeborenen, und Het, 16 auch den Jebusiter, den Amoriter und den Girgasiter, 17 und den Hewiter , den Arkiter und den Siniter 18 und den Arwaditer , den Zemariter und den Hamatiter ; und danach breiteten sich die Sippen der Kanaaniter aus. 19 Und das Gebiet der Kanaaniter erstreckte sich von Zidon an bis dahin, wo man von Gerar nach Gaza kommt; nach Sodom und Gomorra, Adama und Zeboim hin, bis nach Lascha.

    20 Das sind die Söhne Hams nach ihren Sippen und Sprachen, in ihren Ländern und Völkerschaften. 21 Auch Sem wurden Kinder geboren, ihm, dem Vater aller Söhne Hebers , dem älteren Bruder Japhets. 22 Die Söhne Sems waren Elam , Assur , Arpakschad, Lud und Aram. 23 Und Arams Söhne: Uz , Hul, Geter und Masch. 24 Arpakschad aber zeugte Schelach, und Schelach zeugte Heber . 25 Und Heber wurden zwei Söhne geboren; der Name des einen war Peleg , denn in seinen Tagen wurde die Erde geteilt; und der Name seines Bruders war Joktan. 26 Und Joktan zeugte Almodad, Scheleph, Hazarmawet und Jerach, 27 Hadoram, Usal und Dikla, 28 Obal, Abimael und Scheba , 29 Ophir , Hawila und Jobab; alle diese sind Söhne Joktans. 30 Und ihre Wohnsitze erstreckten sich von Mescha an, bis man nach Sephar kommt, zum östlichen Gebirge.

    31 Das sind die Söhne Sems nach ihren Sippen und Sprachen, in ihren Ländern und Völkerschaften. 32 Das sind die Sippen der Söhne Noahs nach ihrer Abstammung in ihren Völkern; und von ihnen haben sich nach der Sintflut die Völker auf der Erde verteilt.

    In dem zu Anfang von Thom rauskopierten Stoff heißt es dazu auszugsweise:

    Obwohl Abram, später Abraham genannt, in der chaldäischen Stadt Ur wohnte, die etwa dreihundert Kilometer von Babylon entfernt lag, war er kein Hamit wie Nimrod. Er war ein Nachkomme Sems, den Noah gesegnet hatte, und stammte aus der Linie Hebers. Deshalb bezeichnete man Abraham als einen „Hebräer”, einen Nachkommen Hebers, und in Obereinstimmung mit dem Segen, den Noah über Sem ausgesprochen hatte, war sein Gott Jehova.

    irgendwie gehen solche Gedanken beim Lesen der „endlosen Geschlechtsregister“ unter, da sie in meinen Augen „trockener Stoff“ sind, den man nicht gern zu sich nimmt, es aber dennoch tut, weil sie dazu gehören. Bei den meisten Linien wird ja gesagt, dass der Sohn von dem und dem X ist und dass aus ihm die Linie der Y entstammt. Bei Heber und Hebräer war mir dies bisher noch nicht aufgefallen. Sicherlich liegt es daran, dass es in der Bibel nicht eindeutig erwähnt wird.

    Hier sehen wir, wie wichtig es ist, auch zusätzliche Gedanken und Kommentare anderer „Bibelforscher“ mit einzubeziehen. Auch wenn wir überzeugt sind, bereits die wahre Religion gefunden zu haben, bedeutet dies nicht, dass es „da draußen“ nicht auch andere aufrichtige Anbeter Jehovas gibt, die ebenfalls die Bibel lesen und sich Gedanken darüber machen, wie es uns und unser Leben betrifft. Vielleicht zählt dieser Aspekt mit zu dem Gedanken, dass wir im NT aufgefordert werden, „in der Liebe weit“ zu werden…

  196. Jule sagt:

    1. Mose 11:1-9 was Nimrod mit dem Weihnachtsfest zu tun hat, wie es seit Jahrhunderten von Christen gefeiert wird:

    Der Turmbau von Babel

    1 Und die ganze Erde hatte eine einzige Sprache und dieselben Worte. 2 Und es geschah, als sie nach Osten zogen, da fanden sie eine Ebene im Land Sinear , und sie ließen sich dort nieder. 3 Und sie sprachen zueinander: Wohlan, lasst uns Ziegel streichen und sie feuerfest brennen! Und sie verwendeten Ziegel statt Steine und Asphalt statt Mörtel.

    4 Und sie sprachen: Wohlan, lasst uns eine Stadt bauen und einen Turm, dessen Spitze bis an den Himmel reicht, dass wir uns einen Namen machen, damit wir ja nicht über die ganze Erde zerstreut werden! 5 Da stieg der Herr herab, um die Stadt und den Turm anzusehen, den die Menschenkinder bauten.

    6 Und der Herr sprach: Siehe, sie sind ein Volk, und sie sprechen alle eine Sprache, und dies ist [erst] der Anfang ihres Tuns! Und jetzt wird sie nichts davor zurückhalten, das zu tun, was sie sich vorgenommen haben. 7 Wohlan, lasst uns hinabsteigen und dort ihre Sprache verwirren, damit keiner mehr die Sprache des anderen versteht! 8 So zerstreute der Herr sie von dort über die ganze Erde, und sie hörten auf, die Stadt zu bauen. 9 Daher gab man ihr den Namen Babel , weil der Herr dort die Sprache der ganzen Erde verwirrte und sie von dort über die ganze Erde zerstreute .

    Thom hatte ja in den vergangenen Jahren einiges zu Nimrod herausgesucht:

     

    In einem der Kommentare finden wir den Grund, warum Zeugen Jehovas kein Weihnachten mehr feiern – obwohl sie dies in ihren Anfängen noch getan hatten:

    Es wurde nicht nur ein Tag festgelegt, an dem sein Tod beklagt wurde, sondern auch ein Tag zur Feier seines Geburtstages. Dies war der 25. Dezember, gerade der Tag, den die Geistlichkeit der Christenheit für ihre religiösen Zwecke übernommen hat, ohne jedoch in den inspirierten Schriften dafür die geringste Unterstützung zu haben. übrigens beweist gerade der Name Julfest, der in der Christenheit manchmal zur Bezeichnung des Weihnachtsfestes gebraucht wird, dessen heidnischen oder babylonischen Ursprung und seine Verbindung mit Nimrod, dem nachgeahmten Weibessamen. Auf chaldäisch bedeutet der Name Jul „Kind” oder „Kindlein”. Die heidnischen Angelsachsen feierten den Anlass als Jultag oder als den „Tag des Kindes” schon lange bevor sie römisch-katholisch wurden, und zwar feierten sie damals nicht die Geburt der Sonnengottheit, sondern die Geburt des Mondgottes, denn sie hielten die Sonne für weiblich, den Mond aber für männlich. Auch in Indien ist der Mond männlich, und die Mondanbeter Arabiens feierten die Geburt des Herrn Mond ebenfalls zur selben Zeit. Noch heute reden wir vom „Mann” im Monde. Es ist somit offensichtlich, dass der 25. Tag des zehnten Monats (Dezember bedeutet „zehnter Monat”) nicht wegen der Wintersonnenwende gefeiert wurde, sondern weil er von alter Zeit her als anerkanntes Geburtsdatum Nimrods, des falschen Weibessamens, galt. Die Heilige Schrift zeigt eine andere Zeit für die Geburt Jesu an.

    Der seiner Zweige völlig beraubte Julblock, welcher in der Nacht vom 24. Dezember zur Feuerstelle geschleppt und verbrannt wurde, stellte den hingerichteten, tot daliegenden Nimrod dar. Der geschmückte Baum, den man am Morgen des 25. Dezember dastehen sah, stellte den getöteten Nimrod dar, der in neuer Verkörperung wieder zum Leben gekommen war, um über seine Feinde zu triumphieren und die Menschen zu segnen. In Rom war dieser Baum ein Tannenbaum, und er wurde am 25. Dezember aufgestellt, am Tag Natalis invicti solii, „dem Geburtstag der unbesiegten Sonne”. In Ägypten galt die Palme, deren Blätter zur Darstellung des Sieges gebraucht wurden, als Symbol des wieder verkörperten Nimrod. Es ist sehr bezeichnend, dass Jehova in Jesaja 14: 4–20 von dem gefallenen König von Babylon, dem „Glanzstern, Sohn der Morgenröte”, als von einem zur Erde gefällten Baume spricht. Dies war offenbar das Schicksal Nimrods, und ebenso wurde sein späterer Nachfolger Belsazar gefällt, als das mächtige Babylon zu Jehovas bestimmter Zeit gestürzt wurde. — Daniel 5: 22-30.

     

    Weitere Gedanken zu Nimrod und dem Turmbau zu Babel findet ihr hier:

  197. Jule sagt:

    1. Mose 11 – Die Vorfahren Abrams

    10 Dies ist die Geschichte Sems: Als Sem 100 Jahre alt war, zeugte er den Arpakschad, zwei Jahre nach der Flut; 11 und nachdem Sem den Arpakschad gezeugt hatte, lebte er [noch] 500 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. 12 Arpakschad war 35 Jahre alt, als er den Schelach zeugte; 13 und nachdem Arpakschad den Schelach gezeugt hatte, lebte er [noch] 403 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. 14 Schelach war 30 Jahre alt, als er den Heber zeugte; 15 und nachdem Schelach den Heber gezeugt hatte, lebte er [noch] 403 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. 16 Heber war 34 Jahre alt, als er den Peleg zeugte; 17 und nachdem Heber den Peleg gezeugt hatte, lebte er [noch] 430 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. 18 Peleg war 30 Jahre alt, als er den Regu zeugte; 19 und nachdem Peleg den Regu gezeugt hatte, lebte er [noch] 209 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. 20 Regu war 32 Jahre alt, als er den Serug zeugte; 21 und nachdem Regu den Serug gezeugt hatte, lebte er [noch] 207 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. 22 Serug war 30 Jahre alt, als er den Nahor zeugte; 23 und nachdem Serug den Nahor gezeugt hatte, lebte er [noch] 200 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. 24 Nahor war 29 Jahre alt, als er den Terach zeugte; 25 und nachdem Nahor den Terach gezeugt hatte, lebte er [noch] 119 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. 26 Terach war 70 Jahre alt, als er den Abram, Nahor und Haran zeugte. 27 Und dies ist die Geschichte Terachs: Terach zeugte den Abram, den Nahor und den Haran; Haran aber zeugte den Lot . 28 Und Haran starb vor seinem Vater Terach im Land seiner Geburt, in Ur in Chaldäa.

    29 Abram aber und Nahor nahmen sich Frauen; Abrams Frau hieß Sarai , und Nahors Frau hieß Milka , eine Tochter Harans, des Vaters der Milka und der Jiska. 30 Sarai aber war unfruchtbar; sie hatte kein Kind. 31 Und Terach nahm seinen Sohn Abram, dazu Lot, den Sohn Harans, seinen Enkel, auch Sarai, seine Schwiegertochter, die Frau seines Sohnes Abram, und sie zogen miteinander aus von Ur in Chaldäa, um ins Land Kanaan zu gehen. Als sie aber nach Haran kamen, blieben sie dort. 32 Und die Lebenszeit Terachs betrug 205 Jahre, und Terach starb in Haran .

     

    Wie bereits bei Kapitel 10 festgestellt, haben wir hier die Erklärung, warum sich die Nachkommen Abrahams dann „Hebräer“ nannten: er stammte aus der Linie Heber.

    Auch interessant ist das Alter, in dem die meisten seiner Vorfahren erstmals Vater wurden. Bis auf seinem eigenen Vater (der war bereits 70), waren die anderen alle etwa Anfang bis Mitte 30. Das erklärt bestimmt auch die Verzweiflung, die Abraham und Sara angesichts der Kinderlosigkeit befällt!

    Weitere Gedanken zu den Familienverhältnissen des Abrahams – der hier noch Abram heißt – findet ihr hier:

  198. Jule sagt:

    1. Mose 12 – 15

    1. Mose 12 – zeigt Abraham hier Unglauben, weil er während der Hungersnot Zuflucht in Ägypten sucht?

    Die Zeit der Patriarchen: Von Abraham bis Josef

    Gott beruft Abram und sendet ihn nach Kanaan

    1 Der Herr aber hatte zu Abram gesprochen: Geh hinaus aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde! 2 Und ich will dich zu einem großen Volk machen und dich segnen und deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein. 3 Ich will segnen , die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf der Erde!

    4 Da ging Abram, wie der Herr zu ihm gesagt hatte, und Lot ging mit ihm. Abram aber war 75 Jahre alt, als er von Haran auszog. 5 Und Abram nahm seine Frau Sarai und Lot, den Sohn seines Bruders, samt all ihrer Habe , die sie erworben hatten, und den Seelen, die sie in Haran gewonnen hatten; und sie zogen aus, um ins Land Kanaan zu gehen; und sie kamen in das Land Kanaan. 6 Und Abram durchzog das Land bis zur Ortschaft Sichem , bis zur Terebinthe Mores . Damals aber waren die Kanaaniter im Land. 7 Da erschien der Herr dem Abram und sprach: Deinem Samen will ich dieses Land geben! Und er baute dort dem Herrn , der ihm erschienen war, einen Altar . 8 Von da zog er weiter auf das Bergland östlich von Bethel und schlug sein Zelt so auf, dass er Bethel im Westen und Ai im Osten hatte. Und er baute dort dem Herrn einen Altar und rief den Namen des Herrn an. 9 Danach brach Abram auf und zog immer weiter nach Süden.

    Abram in Ägypten

    10 Da aber eine Hungersnot im Land herrschte, zog Abram nach Ägypten hin-ab, um sich dort aufzuhalten; denn die Hungersnot lastete schwer auf dem Land. 11 Und es geschah, als er sich Ägypten näherte, da sprach er zu seiner Frau Sarai: Sieh doch, ich weiß, dass du eine Frau von schöner Gestalt bist. 12 Wenn dich nun die Ägypter sehen, so werden sie sagen: Das ist seine Frau! Und sie werden mich töten und dich leben lassen. 13 So sage doch, du seist meine Schwes-ter , damit es mir um deinetwillen gut geht und meine Seele am Leben bleibt um deinetwillen!

    14 Und es geschah, als Abram nach Ägypten kam, da sahen die Ägypter, dass die Frau sehr schön war. 15 Und als die Fürsten des Pharao sie sahen, priesen sie sie vor dem Pharao. Da wurde die Frau in das Haus des Pharao gebracht. 16 Und es ging Abram gut um ihretwillen; und er bekam Schafe, Rinder und Esel, Knechte und Mägde, Eselinnen und Kamele. 17 Aber der Herr schlug den Pharao und sein Haus mit großen Plagen um Sarais, der Frau Abrams, willen. 18 Da rief der Pharao den Abram und sprach: Was hast du mir da angetan! Warum hast du mir nicht mitgeteilt, dass sie deine Frau ist? 19 Warum hast du gesagt: »Sie ist meine Schwester«, sodass ich sie mir zur Frau nehmen wollte? Und nun siehe, da ist deine Frau; nimm sie und geh! 20 Und der Pharao bestimmte seinetwegen Männer, die ihm und seiner Frau und allem, was er hatte, das Geleit gaben.

     

    Man achte hier mal auf die Altersangabe: Abraham war 75, als Jehova ihn segnete und einen Bund mit ihm schloss, der seinen zahlreichen Nachkommen zugute kommen sollte. Das bedeutet, dass er 25 Jahre warten mußte, bis er endlich den hier verheißenen Samen in den Armen halten konnte.

    Hatte ich da im vergangenen Jahr etwas davon „gesagt“, dass er und Sara nicht auf Jehova gewartet hatten? 25 Jahre ist eine sehr lange Zeit. Wir selbst knabbern bereits an lächerlichen 7 Jahren und haben oft den Text aus Sprüche im Sinn, wo es heißt, dass hinausgeschobene Erwartung das Herz krank macht. Aber was ist das schon im Vergleich zu 25 Jahren? Und immerhin ging es ja bei Abraham und Sarah nicht so sehr um ihre eigenen persönlichen Befindlichkeiten, sondern um eine Verheißung Jehovas.

    In dem von Darby zitierten Kommentar wird Abraham für seinen mangelnden Glauben gerügt, den er hier in diesem Kapitel zeigt. Unter der Überschrift „Abrahams fehlender Glaube“ kritisiert er die Entscheidung, während der Hungersnot nach Ägypten zu gehen. Er hätte sich seiner Ansicht nach lieber darauf verlassen sollen, dass Jehova für ihn sorgen würde. Vielleicht war ja hier seine Überlegung, dass er selbst ja diesen Samen noch nicht hervorgebracht hätte und deshalb besonders auf sich achten müsse. Wie sah Jehova diese Entscheidung?

    Er lässt fast zu, dass ihm ein anderer die Frau nimmt und greift dann im letzten Moment ein. Will Jehova ihm hier vielleicht deutlich machen, dass er besser auf IHN vertraut hätte? Zwar wird Abraham zum Schluß gesegnet, aber er wird sicherlich beschämt gewesen sein. Könnte es sein, dass sein langes Warten auf den Samen ein Ergebnis dieser „Fehlentscheidung“ sein sollte?

    Wird eigentlich irgendwo in der Bibel ganz deutlich gesagt, wie Jehova die Sache beurteilte? Ist der nachherige Segen eine Bestätigung dafür, dass er richtig gehandelt hatte, sein Heil in Ägypten zu suchen – oder das lange Warten ein Ausdruck des Missfallens?

    Was passt eigentlich besser zu der Persönlichkeit Jehovas? Würde ER einen seiner treuen Anbeter wirklich so hart strafen, weil er einer Schwäche nachgegeben hatte? Sicherlich hatte Abraham doch gute Absichten bei seiner Entscheidung…

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:

  199. Jule sagt:

    1. Mose 13 – unsere Entscheidungen gut abwägen und dabei unser Verhältnis zu Jehova nicht außer Acht lassen

    Abrams Rückkehr nach Kanaan. Trennung von Lot

    1 Und Abram zog mit seiner Frau und mit allem, was er hatte, auch mit Lot, von Ägypten hinauf in den Negev . 2 Und Abram war sehr reich geworden an Vieh, Silber und Gold. 3 Und er zog weiter von einem Lagerplatz zum anderen, vom Negev her bis nach Bethel, bis zu dem Ort, wo sein Zelt zuerst gestanden hatte, zwischen Bethel und Ai, 4 an die Stätte des Altars , den er dort zuerst errichtet hatte; und Abram rief dort den Namen des Herrn an. 5 Aber auch Lot , der mit Abram ging, hatte Schafe, Rinder und Zelte. 6 Und das Land ertrug es nicht, dass sie beieinanderwohnten; denn ihre Habe war groß, und sie konnten nicht beieinanderbleiben.

    7 Und es entstand Streit zwischen den Hirten über Abrams Vieh und den Hirten über Lots Vieh; auch wohnten zu der Zeit die Kanaaniter und Pheresiter im Land. 8 Da sprach Abram zu Lot: Es soll doch nicht Streit sein zwischen mir und dir, zwischen meinen Hirten und deinen Hirten! Denn wir sind Brüder . 9 Steht dir nicht das ganze Land offen? Trenne dich von mir! Willst du zur Linken, so gehe ich zur Rechten; und willst du zur Rechten, so gehe ich zur Linken! 10 Da hob Lot seine Augen auf und sah die ganze Jordanaue; denn sie war überall bewässert, wie der Garten des Herrn , wie das Land Ägypten , bis nach Zoar hinab, bevor der Herr Sodom und Gomorra zerstörte. 11 Darum erwählte sich Lot die ganze Jordanaue und zog gegen Osten. So trennte sich ein Bruder von dem anderen. 12 Abram wohnte im Land Kanaan , und Lot wohnte in den Städten der Aue , und er schlug sein Zelt auf bis nach Sodom hin. 13 Aber die Leute von Sodom waren sehr böse und sündigten schlimm gegen den Herrn .

    Gott erneuert seine Verheißungen an Abram

    14 Der Herr aber sprach zu Abram, nachdem sich Lot von ihm getrennt hatte: Hebe doch deine Augen auf und schaue von dem Ort, wo du wohnst, nach Norden, Süden, Osten und Westen! 15 Denn das ganze Land, das du siehst, will ich dir und deinem Samen geben auf ewig. 16 Und ich will deinen Samen machen wie den Staub auf der Erde; wenn ein Mensch den Staub auf der Erde zählen kann, so soll man auch deinen Samen zählen können. 17 Mach dich auf, durchziehe das Land seiner Länge und Breite nach! Denn dir will ich es geben. 18 Da brach Abram auf, kam und wohnte bei den Terebinthen Mamres in Hebron und baute dort dem Herrn einen Altar .

     

    Erneuert Jehova hier seinen Bund mit Abraham, weil dieser Lot bereitwillig den Vortritt gelassen hatte? Oder weil er das bessere Los gewählt hatte?

    Wir wissen ja, dass diese Entscheidung von Lot nicht besonders weise gewesen ist, denn er wählte nach dem äußeren Anschein. Es sah verlockend aus und versprach, ein gutes und leichteres Leben, als das Gebiet, das dann Abraham nahm. Es sah nach einem 6er im Lotto aus und Lot muss überglücklich gewesen sein, dass er tatsächlich Abrahams Zustimmung bekam. Leider hatte er die Menschen nicht mit in Betracht gezogen, die nichts mit Gott gemein hatten. Später muss er mehrfach unter dieser Entscheidung leiden.

    Es zeigt uns, dass wir besser keine übereilte Entscheidungen treffen sollten und uns Zeit und Musse nehmen sollten, alle Faktoren abzuwägen. Ganz besonders sollten wir bei jeder Entscheidung darauf achten, dass uns unser Umgang unseren Gott näher bringt. Jede Entscheidung, durch die wir uns noch mehr gottlosen Menschen – und auch solchen, die Gott durch ihre Handlungen verspotten – aussetzen, kann nur verkehrt sein. Ganz egal, wie gut und richtig es uns in diesem Moment erscheinen mag. Wir werden nur verlieren können: den Segen und die Freundschaft Jehovas!

    Aber hier kommt dann noch eine andere Frage auf: was wäre denn gewesen, wenn Lot den anderen Teil gewählt hätte? Dann hätte Abraham dort wohnen müssen, denn er hatte ja Lot den Vortritt gelassen. Hätte Jehova ihm dann den Segen entzogen? Aber hätte Abraham seine Zelte wirklich so dicht bei der Stadt aufgeschlagen?

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:

  200. Jule sagt:

    1. Mose 14 – was hat es mit Melchisedek auf sich – warum ist er Hohepriester?

    Abram rettet Lot

    1 Und es geschah zur Zeit Amraphels, des Königs von Sinear , Ariochs, des Königs von Ellasar, Kedor-Laomers, des Königs von Elam , und Tideals, des Königs der Gojim , 2 dass sie Krieg führten mit Bera, dem König von Sodom, und mit Birsa, dem König von Gomorra, und mit Sinab, dem König von Adama, und mit Semeber, dem König von Zeboim , und mit dem König von Bela, das ist Zoar. 3 Diese verbündeten sich im Tal Siddim, wo [jetzt] das Salzmeer ist. 4 Sie waren zwölf Jahre lang Kedor-Laomer untertan gewesen, aber im dreizehnten Jahr fielen sie von ihm ab. 5 Darum kamen Kedor-Laomer und die Könige, die es mit ihm hielten, im vierzehnten Jahr und schlugen die Rephaiter in Astarot-Karnaim , und die Susiter in Ham und die Emiter in der Ebene Kirjataim , 6 auch die Horiter auf ihrem Bergland Seir , bis nach El-Paran , das an der Wüste liegt. 7 Danach kehrten sie um und kamen nach En-Mischpat, das ist Kadesch , und schlugen das ganze Gebiet der Amalekiter , dazu die Amoriter, die in Hazezon-Tamar wohnten. 8 Da zogen der König von Sodom, der König von Gomorra , der König von Adama, der König von Zeboim und der König von Bela, das Zoar ist, [zum Kampf] aus, und sie stellten sich gegen sie zur Schlacht auf im Tal Siddim, 9 gegen Kedor-Laomer, den König von Elam, und Tideal, den König der Gojim, und Amraphel, den König von Sinear, und Arioch, den König von Ellasar; vier Könige gegen fünf. 10 Das Tal Siddim hatte aber viele As-phaltgruben ; und die Könige von Sodom und Gomorra wurden in die Flucht geschlagen und fielen dort, und wer übrig blieb, floh ins Bergland . 11 Und jene nahmen alle Habe von Sodom und Gomorra und alle ihre Nahrung und zogen davon.

    12 Sie nahmen auch Lot mit sich, den Sohn von Abrams Bruder, und seine Habe – denn er wohnte in Sodom -, und zogen davon. 13 Es kam aber ein Entflohener und sagte es Abram, dem Hebräer , der bei den Terebinthen Mamres wohnte, des Amoriters, der ein Bruder von Eschkol und Aner war; diese waren Abrams Bundesgenossen. 14 Als nun Abram hörte, dass sein Bruder gefangen sei, bewaffnete er seine 318 erprobten Knechte, die in seinem Haus geboren waren, und jagte jenen nach bis Dan . 15 Und er teilte seine Schar nachts auf und überfiel sie mit seinen Knechten und schlug sie und verfolgte sie bis nach Hoba, das zur Linken von Damaskus liegt. 16 Und er brachte alle Habe wieder; auch Lot, seinen Bruder, und dessen Habe, die Frauen und das Volk brachte er wieder.

    Melchisedek segnet Abram

    17 Als aber [Abram] von der Schlacht gegen Kedor-Laomer und die Könige, die mit ihm waren, zurückkehrte, ging ihm der König von Sodom entgegen in das Tal Schaweh, das ist das Königstal. 18 Aber Melchisedek , der König von Salem , brachte Brot und Wein herbei. Und er war ein Priester Gottes, des Allerhöchs-ten. 19 Und er segnete ihn und sprach: Gesegnet sei Abram von Gott, dem Allerhöchs-ten , dem Besitzer des Himmels und der Erde! 20 Und gelobt sei Gott, der Allerhöchste, der deine Feinde in deine Hand gegeben hat! Und [Abram] gab ihm den Zehnten von allem. 21 Und der König von Sodom sprach zu Abram: Gib mir die Seelen, und die Habe behalte für dich! 22 Abram aber sprach zu dem König von Sodom: Ich hebe meine Hand auf zu dem Herrn , zu Gott, dem Allerhöchsten, dem Besitzer des Himmels und der Erde, 23 dass ich von allem, was dir gehört, nicht einen Faden noch Schuhriemen nehmen will, damit du nicht sagen kannst: »Ich habe Abram reich gemacht«! 24 Nichts für mich! Nur was die Knechte gegessen haben, und den Teil der Männer Aner, Eschkol und Mamre, die mit mir gezogen sind – sie sollen ihren Anteil nehmen!

     

    Warum eigentlich geht ihm Melchisedek entgegen? Hat Jehova ihn dazu aufgefordert? Er wird doch nicht selbst einem Fremden entgegen gehen, um ihm und seinem Heer zu Essen zu bringen – dazu hat er ja sicherlich bedienstete.

    Hier wird gesagt, er sei ein Hoherpriester Jehovas. Dieses Amt gab es doch damals noch gar nicht? Wurde es nicht erst mit der Stiftshütte ins Leben gerufen?

    Und: warum gibt ihm Abraham hier den Zehnten? Im Einsichtenbuch habe ich dazu folgendes gefunden:

    Das Priestertum Melchisedeks
    Der erste Priester, der in der Bibel erwähnt wird, ist Melchisedek, der sowohl „Priester Gottes, des Höchsten“, als auch König von Salem (Jerusalem) war. Abraham traf auf diesen Priesterkönig, als er von der Besiegung der drei mit dem elamitischen König Kedorlaomer verbündeten Könige zurückkehrte. Abraham erkannte den göttlichen Ursprung der Autorität Melchisedeks an, indem er ihm den Zehnten seiner Beute gab und sich von ihm segnen ließ. Die Bibel berichtet weder von Melchisedeks Vorfahren noch von seiner Geburt oder seinem Tod. Auch hatte er weder Vorgänger noch Nachfolger (1Mo 14:17-24; siehe MELCHISEDEK).

    Weitere Gedanken zu Abrahams Rettung von Lot findet ihr hier:

  201. Jule sagt:

    1. Mose 15 – Glauben bekunden wie Abraham

    Gott verheißt Abram einen Sohn und schließt einen Bund mit ihm

    1 Nach diesen Begebenheiten geschah es, dass das Wort des Herrn an Abram in einer Offenbarung erging: Fürchte dich nicht, Abram, ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn ! 2 Abram aber sprach: O Herr, Herr , was willst du mir geben, da ich doch kinderlos dahingehe? Und Erbe meines Hauses ist Elieser von Damaskus! 3 Und Abram sprach weiter: Siehe, du hast mir keinen Samen gegeben, und siehe, ein Knecht , der in meinem Haus geboren ist, soll mein Erbe sein! 4 Doch siehe, das Wort des Herrn erging an ihn: Dieser soll nicht dein Erbe sein, sondern der aus deinem Leib hervorgehen wird, der soll dein Erbe sein! 5 Und er führte ihn hinaus und sprach: Sieh doch zum Himmel und zähle die Sterne, wenn du sie zählen kannst! Und er sprach zu ihm: So soll dein Same sein! 6 Und [Abram] glaubte dem Herrn , und das rechnete Er ihm als Gerechtigkeit an. 7 Und Er sprach zu ihm: Ich bin der Herr , der dich von Ur in Chaldäa herausgeführt hat, um dir dieses Land zum Erbbesitz zu geben. 8 [Abram] aber sprach: Herr, Herr , woran soll ich erkennen, dass ich es als Erbe besitzen werde?

    9 Und Er sprach zu ihm: Bringe mir eine dreijährige Kuh und eine dreijährige Ziege und einen dreijährigen Widder und eine Turteltaube und eine junge Taube! 10 Und er brachte das alles und zerteilte es mittendurch, und legte jedes Teil dem anderen gegenüber. Aber die Vögel zerteilte er nicht. 11 Da stießen die Raubvögel auf die toten Tiere herab; aber Abram verscheuchte sie. 12 Und es geschah, als die Sonne anfing sich zu neigen, da fiel ein tiefer Schlaf auf Abram, und siehe, Schrecken und große Finsternis überfielen ihn. 13 Da sprach Er zu Abram: Du sollst mit Gewissheit wissen, dass dein Same ein Fremdling sein wird in einem Land, das ihm nicht gehört; und man wird sie dort zu Knechten machen und demütigen 400 Jahre lang. 14 Aber auch das Volk, dem sie dienen müssen, will ich richten ; und danach sollen sie mit großer Habe ausziehen. 15 Und du sollst in Frieden zu deinen Vätern eingehen und in gutem Alter begraben werden. 16 Sie aber sollen in der vierten Generation wieder hierherkommen; denn das Maß der Sünden der Amoriter ist noch nicht voll.

    17 Und es geschah, als die Sonne untergegangen und es finster geworden war – siehe, [da war] ein rauchender Glutofen und eine Feuerfackel, die zwischen den Stücken hindurchfuhr. 18 An jenem Tag machte der Herr einen Bund mit Abram und sprach: Deinem Samen habe ich dieses Land gegeben, vom Strom Ägyptens bis an den großen Strom, den Euphrat: 19 die Keniter , die Kenisiter, die Kadmoniter, 20 die Hetiter, die Pheresiter , die Rephaiter , 21 die Amoriter, die Kanaaniter, die Girgasiter und die Jebusiter .

    Zu diesen drei Kapiteln passt auch der folgende Studienartikel:

    Glauben bekunden wie Abraham
    „Die, die am Glauben festhalten, [sind] die Söhne Abrahams“ (GALATER 3:7).

    IM Gehorsam gegenüber dem Befehl Jehovas hatte Abram ein bequemes Leben in Ur hinter sich gelassen. Die Unannehmlichkeiten, denen er in den darauffolgenden Jahren begegnete, waren lediglich der Auftakt zu einer Glaubensprüfung, die in Ägypten auf ihn wartete. Der Bibelbericht sagt: „Nun entstand eine Hungersnot im Land.“ Nur allzuleicht hätte Abram über seine Lage verbittert sein können, doch er unternahm praktische Schritte, um für seine Familie zu sorgen. „Abram zog nach Ägypten hinab, um dort als Fremdling zu weilen, denn die Hungersnot war schwer im Land.“ Abrams große Hausgemeinschaft konnte in Ägypten kaum unbemerkt bleiben. Würde Jehova sein Versprechen wahr machen und Abram vor allem Schaden bewahren? (1. Mose 12:10; 2. Mose 16:2, 3).

    2 In 1. Mose 12:11-13 lesen wir: „Es geschah, als er nahe daran war, Ägypten zu betreten, daß er dann zu Sarai, seiner Frau, sagte: ‚Siehe, bitte! Ich weiß wohl, daß du eine Frau von schönem Aussehen bist. Somit wird es ganz bestimmt geschehen, daß die Ägypter dich sehen und sagen werden: „Das ist seine Frau.“ Und sie werden mich gewiß töten, dich aber werden sie am Leben erhalten. Sag bitte, du seist meine Schwester, damit es mir deinetwegen gutgeht und meine Seele um deinetwillen bestimmt lebt.‘ “ Trotz ihres Alters von mehr als 65 Jahren war Sarai auffallend schön. Dadurch war Abrams Leben in Gefahr (1. Mose 12:4, 5; 17:17).* Aber noch bedeutsamer war, daß die Interessen Jehovas auf dem Spiel standen, denn er hatte gesagt, durch Abrams Samen würden sich alle Nationen der Erde segnen (1. Mose 12:2, 3, 7). Da Abram immer noch kinderlos war, kam es darauf an, daß er am Leben blieb.

    3 Abram griff zu einer Taktik, auf die er sich mit seiner Frau bereits früher geeinigt hatte: Sie sollte sich als seine Schwester ausgeben. Beachten wir, daß er sich, obwohl er über patriarchalische Gewalt verfügte, um Sarais Zustimmung und Unterstützung bemühte und nicht etwa seine Stellung mißbrauchte (1. Mose 12:11-13; 20:13). Abram gab damit Ehemännern ein gutes Beispiel, indem er seine Autorität als Haupt liebevoll ausübte, und Sarais Unterwürfigkeit ist für Ehefrauen heute ein nachahmenswertes Beispiel (Epheser 5:23-28; Kolosser 4:6).

    4 Sarai konnte ohne weiteres sagen, sie sei Abrams Schwester, da sie seine Halbschwester war (1. Mose 20:12). Überdies war er nicht verpflichtet, Unbefugten Auskunft zu geben (Matthäus 7:6). Treue Diener Gottes der heutigen Zeit halten sich an das biblische Gebot der Ehrlichkeit (Hebräer 13:18). Sie würden beispielsweise niemals vor Gericht einen Meineid schwören. Wenn jedoch das Leben ihrer Brüder in Gefahr ist — ob in buchstäblicher oder geistiger Hinsicht —, was in Verfolgungszeiten oder bei Bürgerunruhen der Fall sein kann, befolgen sie Jesu Rat, „vorsichtig wie Schlangen und doch unschuldig wie Tauben“ zu sein (Matthäus 10:16; siehe Wachtturm, 1. November 1996, Seite 18, Absatz 19).

    5 Wie reagierte Sarai auf Abrams Bitte? Der Apostel Petrus spricht von Frauen, die wie sie „auf Gott hofften“. Sarai konnte somit verstehen, daß geistige Gesichtspunkte eine Rolle spielten. Außerdem liebte und respektierte sie ihren Mann. Daher traf sie die Wahl, ‘sich ihrem Mann zu unterwerfen’, und verschwieg, daß sie verheiratet war (1. Petrus 3:5). Natürlich ging sie damit ein gewisses Risiko ein. „Es [geschah], daß die Ägypter, sobald Abram Ägypten betrat, die Frau zu sehen bekamen und gewahrten, daß sie sehr schön war. Und die Fürsten Pharaos bekamen sie ebenfalls zu sehen, und sie begannen sie Pharao zu preisen, so daß die Frau in das Haus Pharaos geholt wurde“ (1. Mose 12:14, 15).

    Von Jehova befreit

    6 Wie belastend dies für Abram und Sarai gewesen sein mußte! Es sah so aus, als würde sich Pharao an Sarai vergehen. Denn ihm war nicht bekannt, in welchem Stand sich Sarai eigentlich befand. Zudem überhäufte er Abram mit Geschenken, so daß er „Schafe und Rinder und Esel und Knechte und Mägde und Eselinnen und Kamele“ bekam (1. Mose 12:16).* Doch wie sehr Abram diese Geschenke verachtet haben muß! So schlecht die Situation auch aussah, Jehova hatte Abram nicht im Stich gelassen.

    7 „Dann schlug Jehova Pharao und seine Hausgenossen mit großen Plagen wegen Sarai, der Frau Abrams“ (1. Mose 12:17). Auf eine nicht genannte Art und Weise wurde Pharao die wahre Ursache dieser „Plagen“ enthüllt. Er reagierte unverzüglich: „Hierauf rief Pharao Abram und sprach: ‚Was hast du mir da angetan? Warum hast du mir nicht mitgeteilt, daß sie deine Frau ist? Warum sagtest du: „Sie ist meine Schwester“, so daß ich im Begriff war, sie mir zur Frau zu nehmen? Und nun, hier ist deine Frau. Nimm sie und geh!‘ Und seinetwegen ordnete Pharao Männer ab, und sie gaben ihm und seiner Frau und allem, was er hatte, das Geleit“ (1. Mose 12:18-20; Psalm 105:14, 15).

    8 Jehova garantiert uns heute nicht, vor Tod, Verbrechen, Hunger oder Naturkatastrophen bewahrt zu werden. Wir haben aber die Zusicherung, daß Jehova immer für Schutz vor Dingen sorgt, die unser Geistiggesinntsein gefährden könnten (Psalm 91:1-4). Das tut er, indem er uns vor allem durch sein Wort und durch den „treuen und verständigen Sklaven“ zeitgemäße Warnungen zukommen läßt (Matthäus 24:45). Wie steht es mit der Todesandrohung unter Verfolgung? Gott läßt möglicherweise zu, daß einzelne den Tod finden, doch er wird niemals zulassen, daß sein ganzes Volk ausgerottet wird (Psalm 116:15). Und wenn Treue sterben, dürfen wir davon überzeugt sein, daß sie auferweckt werden (Johannes 5:28, 29).

    Opfer bringen zur Wahrung des Friedens

    9 Als die Hungersnot in Kanaan offensichtlich vorüber war, „zog Abram aus Ägypten hinauf, er und seine Frau und alles, was er hatte, und Lot mit ihm, nach dem Negeb [das semiaride Gebiet südlich der Berge Judas]. Und Abram war reich begütert an Viehherden und Silber und Gold“ (1. Mose 13:1, 2). Einheimische lernten ihn so als einen mächtigen, einflußreichen Mann, einen bedeutenden Vorsteher, kennen (1. Mose 23:6). Abram hatte nicht den Wunsch, sich niederzulassen und sich an der Politik der Kanaaniter zu beteiligen, sondern „er zog seines Weges von Lagerplatz zu Lagerplatz, vom Negeb bis nach Bethel, an den Ort, wo zuerst sein Zelt gewesen war, zwischen Bethel und Ai“. Wie immer und überall, wohin er kam, hatte für Abram die Anbetung Jehovas Priorität (1. Mose 13:3, 4).

    10 „Lot nun, der mit Abram zog, besaß ebenfalls Schafe und Rinder und Zelte. So ertrug das Land es nicht, daß sie alle beisammenwohnten, weil ihrer Habe viel geworden war, und sie vermochten nicht, alle beisammenzuwohnen. Und ein Zank entstand zwischen den Hirten des Viehbestandes Abrams und den Hirten des Viehbestandes Lots; und zu jener Zeit wohnten der Kanaaniter und der Perisiter im Land“ (1. Mose 13:5-7). Im Land gab es nicht so viel Wasser und Weideland, daß es für Abrams und Lots Herden gereicht hätte. Spannungen und Verärgerung unter den Hirten waren die Folge. Solches Gezänk schickte sich für Anbeter des wahren Gottes nicht. Falls die Streitereien anhielten, hätten sie zu einem dauerhaften Bruch führen können. Wie würde also Abram mit dieser Situation umgehen? Er hatte Lot nach dem Tod von dessen Vater adoptiert und ihn wahrscheinlich wie einen eigenen Sohn aufgezogen. Hätte es Abram als dem älteren von beiden nicht zugestanden, das Beste für sich zu nehmen?

    11 Doch „Abram [sprach] zu Lot: ‚Laß bitte kein Gezänk mehr zwischen mir und dir und zwischen meinen Hirten und deinen Hirten sein, denn wir Männer sind Brüder. Steht dir nicht das ganze Land zur Verfügung? Bitte trenn dich von mir. Wenn du zur Linken gehst, dann will ich zur Rechten gehen; wenn du aber zur Rechten gehst, dann will ich zur Linken gehen.‘ “ In der Nähe von Bethel befindet sich eine Stelle, die als „ein berühmter Aussichtspunkt Palästinas“ bezeichnet wird. Vielleicht an diesem Ort „erhob Lot seine Augen und sah den ganzen ‚Bezirk des Jordan‘, daß er überall eine gut bewässerte Gegend war, bevor Jehova Verderben über Sodom und Gomorra brachte, wie der Garten Jehovas, wie das Land Ägypten, bis nach Zoar hin“ (1. Mose 13:8-10).

    12 Die Bibel bezeichnet Lot zwar als einen „gerechten“ Mann, doch aus irgendeinem Grund ließ er Abram in dieser Angelegenheit nicht den Vortritt, noch hat es den Anschein, daß er ihn als den Älteren um Rat bat (2. Petrus 2:7). „Lot [wählte sich] den ganzen ‚Bezirk des Jordan‘, und Lot verlegte sein Lager nach Osten. So trennten sie sich einer von dem anderen. Abram wohnte im Land Kanaan, Lot aber wohnte inmitten der Städte des ‚Bezirks‘. Schließlich schlug er das Zelt in der Nähe von Sodom auf“ (1. Mose 13:11, 12). Sodom war eine wohlhabende Stadt und bot viele materielle Vorteile (Hesekiel 16:49, 50). Vom materiellen Standpunkt aus gesehen, schien es vielleicht so, als hätte Lot eine kluge Wahl getroffen, doch geistig gesehen, war dem nicht so. Wieso nicht? In 1. Mose 13:13 heißt es: „Die Männer von Sodom waren schlecht und waren arge Sünder gegen Jehova.“ Lots Entscheidung, dorthin zu ziehen, sollte seiner Familie schließlich großen Kummer bereiten.

    13 Abram hingegen bekundete Glauben an Jehovas Verheißung, daß sein Same einmal das ganze Land besitzen würde; er stritt sich nicht wegen eines schmalen Gebietsstreifens. Großzügig handelte er damals schon im Einklang mit dem Grundsatz, der heute in 1. Korinther 10:24 nachzulesen ist: „Jeder suche fortwährend nicht seinen eigenen Vorteil, sondern den des anderen.“ Wer wegen finanzieller Angelegenheiten in Streit mit einem Mitgläubigen verwickelt werden könnte, ist gut beraten, sich daran zu erinnern. Einige sind mit ihren Brüdern vor Gericht gegangen, statt den Rat aus Matthäus 18:15-17 zu befolgen (1. Korinther 6:1, 7). Doch wie das Beispiel Abrams zeigt, ist es besser, einen finanziellen Verlust hinzunehmen, als auf Jehovas Namen Schmach zu bringen oder den Frieden der Christenversammlung zu gefährden (Jakobus 3:18).

    14 Abram sollte für seine Großzügigkeit gesegnet werden. Gott erklärte: „Ich will deinen Samen gleich den Staubkörnchen der Erde machen, so daß, falls ein Mensch die Staubkörnchen der Erde zu zählen vermöchte, auch dein Same gezählt werden könnte.“ Wie ermutigend diese Offenbarung für den kinderlosen Abram doch gewesen sein mußte! Anschließend gebot Gott ihm: „Steh auf, durchwandere das Land nach seiner Länge und nach seiner Breite, denn dir werde ich es geben“ (1. Mose 13:16, 17). Nein, Abram würde nicht erlaubt werden, sich bequem in einer Stadt niederzulassen. Er sollte sich von den Kanaanitern getrennt halten. Christen heute müssen ebenfalls von der Welt getrennt bleiben. Sie halten sich nicht etwa für etwas Besseres, sondern sie möchten keinen engen Umgang mit Personen haben, durch die sie zu einem unbiblischen Lebenswandel verleitet werden könnten (1. Petrus 4:3, 4).

    15 Wer in biblischen Zeiten Land in Besitz nahm, war berechtigt, es vorher zu inspizieren. In dem Land umherzuwandern diente Abram möglicherweise als ständige Erinnerung daran, daß dieses Land eines Tages seinen Nachkommen gehören würde. Gehorsam „lebte Abram weiterhin in Zelten. Später kam er und wohnte unter den großen Bäumen von Mamre, die in Hebron sind; und dort machte er sich daran, Jehova einen Altar zu bauen“ (1. Mose 13:18). Erneut bewies Abram, daß er der Anbetung einen hohen Stellenwert beimaß. Räumen wir in unserer Familie dem Familienstudium, dem gemeinsamen Gebet und dem Zusammenkunftsbesuch hohe Priorität ein?

    Die Angriffe der Feinde

    16 „Nun geschah es in den Tagen Amraphels, des Königs von Schinar, Arjochs, des Königs von Ellasar, Kedorlaomers, des Königs von Elam*, und Tidals, des Königs von Gojim, daß diese Krieg führten.“ Im Hebräischen lassen die ersten Worte („Nun geschah es in den Tagen . . .“) Schlimmes ahnen, denn sie weisen „auf eine Zeit der Prüfung hin, die segensreich ausgeht“ (1. Mose 14:1, 2, Fußnote). Zu dieser Prüfung kam es, als die erwähnten vier Könige des Ostens und ihre Heere einen folgenschweren Einfall in Kanaan unternahmen. Welches Ziel verfolgten sie? Sie wollten die Rebellion von fünf Städten — Sodom, Gomorra, Adma, Zebojim und Bela — beenden. Sie überwanden allen Widerstand und „marschierten als Verbündete in die Tiefebene Siddim, das ist das Salzmeer“. In dieser Gegend lebte Lot mit seiner Familie (1. Mose 14:3-7).

    17 Die kanaanitischen Könige leisteten heftigen Widerstand, mußten aber eine demütigende Niederlage einstecken. „Dann nahmen die Sieger alle Habe von Sodom und Gomorra und all ihre Nahrung und gingen ihres Weges. Sie nahmen auch Lot, den Sohn des Bruders Abrams, und seine Habe mit und zogen auf ihrem Weg weiter. Er wohnte damals in Sodom.“ Schon recht bald erfuhr Abram von dem entsetzlichen Ereignis: „Nach diesem kam ein Entronnener und teilte es Abram, dem Hebräer, mit. Er zeltete damals unter den großen Bäumen des Amoriters Mamre, des Bruders von Eschkol und Bruders von Aner; und sie waren Abrams Bundesgenossen. So bekam Abram zu hören, daß sein Bruder gefangengenommen worden war“ (1. Mose 14:8-14). Welch eine Glaubensprüfung! Hegte er gegen seinen Neffen Groll, weil er den besseren Teil des Landes genommen hatte? Denken wir auch daran, daß die Eindringlinge aus Abrams Heimatland Schinar gekommen waren. Gegen sie zu kämpfen würde jede Möglichkeit zunichte machen, je wieder in die Heimat zurückzukehren. Was könnte Abram außerdem gegen ein Heer unternehmen, gegen das sich nicht einmal die vereinten Streitkräfte Kanaans hatten behaupten können?

    18 Wiederum vertraute Abram uneingeschränkt auf Jehova. „Hierauf bot er seine geübten Männer auf, dreihundertachtzehn in seinem Haus geborene Sklaven, und jagte ihnen nach bis Dan. Und bei Nacht ging er daran, gegen sie seine Streitkräfte zu teilen, er und seine Sklaven, und so besiegte er sie und jagte ihnen weiter nach bis Hoba, das nördlich von Damaskus liegt. Und er brachte dann die ganze Habe zurück, und auch Lot, seinen Bruder, und seine Habe und auch die Frauen und das Volk brachte er zurück“ (1. Mose 14:14-16). Abram bekundete starken Glauben an Jehova und führte seine zahlenmäßig weit unterlegenen Krieger zum Sieg, wobei er Lot und seine Angehörigen rettete. Jetzt begegnete Abram Melchisedek, dem König-Priester von Salem. „Melchisedek, König von Salem, brachte Brot und Wein heraus, und er war Priester Gottes, des Höchsten. Dann segnete er ihn und sprach: ‚Gesegnet sei Abram von Gott, dem Höchsten, dem, der Himmel und Erde hervorgebracht hat; und gesegnet sei Gott, der Höchste, der deine Bedrücker in deine Hand geliefert hat!‘ Darauf gab ihm Abram den Zehnten von allem“ (1. Mose 14:18-20).

    19 Ja, der Sieg gehörte Jehova. Auf Grund seines Glaubens erlebte Abram wiederum Befreiung durch Jehova. Gottes Diener heute führen nicht buchstäblich Krieg, doch sie stehen vor vielen Prüfungen und Herausforderungen. Im nächsten Artikel wird gezeigt, wie Abrams Beispiel uns helfen kann, damit erfolgreich fertig zu werden.

  202. Jule sagt:

    1. Mose 16 – 19

    1. Mose 16 – lernen wir aus den Fehlern anderer

    Hagar und Ismael

    1 Und Sarai, Abrams Frau, gebar ihm keine Kinder; aber sie hatte eine ägyptische Magd, die hieß Hagar . 2 Und Sarai sprach zu Abram: Sieh doch, der Herr hat mich verschlossen, dass ich keine Kinder gebären kann. Geh doch ein zu meiner Magd; vielleicht werde ich durch sie Nachkommen empfangen! Und Abram hörte auf die Stimme Sarais. 3 Da nahm Sarai, Abrams Frau, ihre ägyptische Magd Hagar, nachdem Abram zehn Jahre lang im Land Kanaan gewohnt hatte, und gab sie Abram, ihrem Mann, zur Frau. 4 Und er ging ein zu Hagar, und sie wurde schwanger.

    Als sie nun sah, dass sie schwanger war, wurde ihre Herrin verächtlich in ihren Augen. 5 Da sprach Sarai zu Abram: Das Unrecht, das mir zugefügt wird, treffe dich! Ich habe dir meine Magd in den Schoß gegeben. Da sie nun aber sieht, dass sie schwanger ist, bin ich verächtlich in ihren Augen. Der Herr sei Richter zwischen mir und dir! 6 Abram aber sprach zu Sarai: Siehe, deine Magd ist in deiner Hand; tue mit ihr, was gut ist in deinen Augen! Da nun Sarai sie demütigte, floh sie von ihr.

    7 Aber der Engel des Herrn fand sie bei einem Wasserbrunnen in der Wüste, beim Brunnen auf dem Weg nach Schur . 8 Er sprach zu ihr: Hagar, du Magd der Sarai, wo kommst du her, und wo willst du hin? Sie sprach: Ich bin von meiner Herrin Sarai geflohen! 9 Und der Engel des Herrn sprach zu ihr: Kehre wieder zurück zu deiner Herrin und demütige dich unter ihre Hand!

    10 Und der Engel des Herrn sprach zu ihr: Siehe, ich will deinen Samen so mehren, dass er vor großer Menge unzählbar sein soll. 11 Weiter sprach der Engel des Herrn zu ihr: Siehe, du bist schwanger und wirst einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Ismael geben, weil der Herr dein Jammern erhört hat. 12 Er wird ein wilder Mensch sein, seine Hand gegen jedermann und jedermanns Hand gegen ihn; und er wird allen seinen Brüdern trotzig gegenüberstehen. 13 Und sie nannte den Namen des Herrn , der mit ihr redete: Du bist »der Gott, der [mich] sieht« !, indem sie sprach: Habe ich hier nicht dem nachgesehen, der mich sieht? 14 Darum nannte sie den Brunnen einen »Brunnen des Lebendigen, der mich sieht«. Siehe, er ist zwischen Kadesch und Bared. 15 Und Hagar gebar Abram einen Sohn; und Abram gab seinem Sohn, den ihm Hagar geboren hatte, den Namen Ismael . 16 Und Abram war 86 Jahre alt, als Hagar ihm den Ismael gebar.

     

    in den vergangenen Jahren hatten wir bereits mehrfach darüber nachgedacht, ob es mangelnden Glauben bedeutet, dass Sarah die Sache mit dem Samen selbst in die Hand nehmen wollte:

    bei der Angelegenheit zwischen Hagar und Sarah sehen wir wieder, wie wichtig es ist, dass wir unseren angestammten Platz nicht verlassen, den uns Jehova zugewiesen hat:

    wir hatten ja die letzten Tage mehrfach diesen Gedanken behandelt: im Zusammenhang mit Eva und später auch mit den Dämonen, die ihren angestammten Platz verließen, um zu tun, was ihnen selbst besser in den Kram passt.

    Achten wir bitte sorgfältig darauf, dass wir aus ihrem Negativ-Beispiel lernen und sie nicht in irgendeiner Form nachahmen. Wie wir gesehen haben, kann dies ja auch unbewusst und unbeabsichtigt geschehen

  203. Jule sagt:

    1. Mose 17 – hatten das GESETZ und der Bund Jehovas mit Abraham das gleiche Ziel?

    Gottes Bund mit Abraham. Beschneidung und Verheißung Isaaks

    1 Als nun Abram 99 Jahre alt war, erschien ihm der Herr und sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige . Wandle vor mir und sei untadelig ! 2 Und ich will meinen Bund schließen zwischen mir und dir und will dich über alle Maßen mehren ! 3 Da fiel Abram auf sein Angesicht . Und Gott redete weiter mit ihm und sprach: 4 Siehe, ich bin der, welcher im Bund mit dir steht; und du sollst ein Vater vieler Völker werden. 5 Darum sollst du nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham soll dein Name sein; denn ich habe dich zum Vater vieler Völker gemacht. 6 Und ich will dich sehr, sehr fruchtbar machen und will dich zu Völkern machen; auch Könige sollen von dir herkommen.

    7 Und ich will meinen Bund aufrichten zwischen mir und dir und deinem Samen nach dir von Geschlecht zu Geschlecht als einen ewigen Bund, dein Gott zu sein und der deines Samens nach dir. 8 Und ich will dir und deinem Samen nach dir das Land zum ewigen Besitz geben, in dem du ein Fremdling bist, nämlich das ganze Land Kanaan, und ich will ihr Gott sein.

    9 Und Gott sprach weiter zu Abraham: So bewahre du nun meinen Bund, du und dein Same nach dir, von Geschlecht zu Geschlecht! 10 Das ist aber mein Bund, den ihr bewahren sollt, zwischen mir und euch und deinem Samen nach dir: Alles, was männlich ist unter euch, soll beschnitten werden. 11 Und ihr sollt am Fleisch eurer Vorhaut beschnitten werden. Das soll ein Zeichen des Bundes sein zwischen mir und euch. 12 Jedes Männliche von euren Nachkommen soll bei euch beschnitten werden, wenn es acht Tage alt ist, sei es im Haus geboren oder um Geld erkauft von irgendwelchen Fremden, die nicht von deinem Samen sind. 13 Was in deinem Haus geboren oder um Geld erkauft wird, soll unbedingt beschnitten werden. So soll mein Bund an eurem Fleisch sein, ein ewiger Bund. 14 Und ein unbeschnittener Mann, einer, der sich nicht beschneiden lässt am Fleisch seiner Vorhaut, dessen Seele soll ausgerottet werden aus seinem Volk, weil er meinen Bund gebrochen hat!

    15 Und Gott sprach weiter zu Abraham: Du sollst deine Frau Sarai nicht mehr Sarai nennen, sondern Sarah soll ihr Name sein; 16 denn ich will sie segnen und will dir auch von ihr einen Sohn geben. Ich will sie segnen, und sie soll zu Nationen werden, und Könige von Völkern sollen von ihr kommen! 17 Da fiel Abraham auf sein Angesicht und lachte und sprach in seinem Herzen: Sollte einem Hundertjährigen ein Kind geboren werden, und Sarah, die Neunzigjährige, sollte gebären? 18 Und Abraham sprach zu Gott: Ach, dass Ismael vor dir leben möchte!

    19 Da sprach Gott: Nein, sondern Sarah, deine Frau, soll dir einen Sohn gebären, den sollst du Isaak nennen; denn ich will mit ihm einen Bund aufrichten als einen ewigen Bund für seinen Samen nach ihm. 20 Wegen Ismael aber habe ich dich auch erhört. Siehe, ich habe ihn reichlich gesegnet und will ihn fruchtbar machen und sehr mehren . Er wird zwölf Fürsten zeugen, und ich will ihn zu einem großen Volk machen. 21 Meinen Bund aber will ich mit Isaak aufrichten, den dir Sarah um diese bestimmte Zeit im nächsten Jahr gebären soll!

    22 Und als er mit ihm ausgeredet hatte, erhob sich Gott hinweg von Abraham. 23 Da nahm Abraham seinen Sohn Ismael und alle in seinem Haus geborenen [Knechte], und alle, die um sein Geld erkauft waren, alles, was männlich war unter seinen Hausgenossen, und er beschnitt das Fleisch ihrer Vorhaut am selben Tag, wie Gott es ihm gesagt hatte. 24 Und Abraham war 99 Jahre alt, als das Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde. 25 Ismael aber, sein Sohn, war 13 Jahre alt, als das Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde. 26 Am selben Tag ließen sich Abraham und sein Sohn Ismael beschneiden; 27 und alles, was männlich war in seinem Haus, daheim geboren und von Fremdlingen um Geld erkauft, wurde mit ihm beschnitten.

     

    Hier hören wir also zum ersten Mal von der Beschneidung: sie gehörte zu einem Bund, den Jehova bereits zuvor mit Abraham geschlossen hat.

    Interessanterweise hatte der Bund mit Abraham zu diesem Zeitpunkt bereits einige Jahre Bestand: als Abraham 75 war, äußerte Jehova erstmals sein Versprechen, durch Abrahams Samen alle Nationen zu segnen. 11 Jahre später kommt Ismael zur Welt, der hier bei diesem Ereignis 13 Jahre alt ist. Also besteht der Bund mit Abraham bereits 24 Jahre, als Jehova ihn auffordert, sich als Zeichen des Bundes beschneiden zu lassen.

    In dem Stoff aus dem Einsichtenbuch dazu heißt es weiter oben dazu, dass der spätere Bund am Sinai den abrahamischen Bund nicht ungültig mache. Warum war es denn dann später mit der Beschneidung vorbei, war sie nicht mehr so wichtig?

    Im Buchstudium hatten wir gelernt, dass sie nicht von Anfang an beim Bund dabei war, sondern später erst hinzu kam. Dies haben wir ja auch die letzten Tage so in der Bibel gelesen. Aber ich denke, es geht auch um den Inhalt des Bundes: durch ihn sollten sich alle Nationen der Erde segnen. Aus ihm wurde der Same hervorgebracht.

    Ebenso wie sich das GESETZ in Jesus erfüllt hatte, weil es zu ihm hinführen sollte, hat sich auch der Bund mit Abraham erfüllt – denn der Same ist hervorgbracht: Jesus Christus. So hatten Bund und Gesetz das selbe Ziel: Jesus.

    Sehe ich das jetzt richtig, oder habe ich hier mal wieder einen Denkfehler?

    Weitere Gedanken zur Beschneidung findet ihr hier:

  204. Jule sagt:

    1. Mose 18:1-15 ist Sarahs Reaktion hier nicht normal?

    Der Herr erscheint Abraham bei Mamre

    1 Und der Herr erschien ihm bei den Terebinthen Mamres, während er am Eingang seines Zeltes saß, als der Tag am heißesten war. 2 Und er erhob seine Augen und schaute, siehe, da standen drei Männer ihm gegenüber. Und als er sie sah, eilte er ihnen entgegen vom Eingang seines Zeltes, beugte sich zur Erde nieder 3 und sprach: Mein Herr, habe ich Gnade vor deinen Augen gefunden, so geh doch nicht vorüber an deinem Knecht! 4 Man soll ein wenig Wasser bringen, und wascht eure Füße; und lasst euch nieder unter dem Baum, 5 so will ich einen Bissen Brot bringen, dass ihr euer Herz stärkt; danach mögt ihr weiterziehen, denn darum seid ihr bei eurem Knecht vorbeigekommen. Sie sprachen: Tue, wie du gesagt hast! 6 Und Abraham eilte in das Zelt zu Sarah und sprach: Nimm rasch drei Maß Feinmehl , knete sie und backe Brotfladen! 7 Abraham aber lief zu den Rindern und holte ein zartes und gutes Kalb und gab es dem Knecht; der eilte und bereitete es zu. 8 Und er trug Butter und Milch auf und von dem Kalb, das er zubereitet hatte, und setzte es ihnen vor. Und er stand bei ihnen unter dem Baum; und sie aßen.

    9 Da sprachen sie zu ihm: Wo ist deine Frau Sarah? Er antwortete: Drinnen im Zelt . 10 Da sprach er: Gewiss will ich um diese Zeit im künftigen Jahr wieder zu dir kommen, und siehe, deine Frau Sarah soll einen Sohn haben! Sarah aber horchte am Eingang des Zeltes, der hinter ihm war. 11 Und Abraham und Sarah waren alt und recht betagt, sodass es Sarah nicht mehr nach der Weise der Frauen ging. 12 Darum lachte sie in ihrem Herzen und sprach: Nachdem ich verblüht bin, soll mir noch Wonne zuteilwerden! Dazu ist mein Herr ein alter Mann! 13 Da sprach der Herr zu Abraham: Warum lacht Sarah und spricht: »Sollte ich wirklich noch gebären, so alt ich bin?« 14 Sollte denn dem Herrn etwas zu wunderbar sein? Zur bestimmten Zeit will ich wieder zu dir kommen im nächsten Jahr, und Sarah wird einen Sohn haben! 15 Da leugnete Sarah und sprach: Ich habe nicht gelacht!, denn sie fürchtete sich. Er aber sprach: Doch, du hast gelacht!

    Wenn wir bedenken, wie lange Abraham und Sarah bereits auf ein eigenes Kind warten. Nicht umsonst hatte sie ihrem Mann ihre Magd gegeben, damit er mit ihr ein Kind zeugen konnte. Inzwischen sind viele Jahre vergangen, Ismael war bereits über 13 Jahre alt und von ihr und Abraham immer noch kein Kind.

    Jehova hatte Abraham mitgeteilt, dass der Same nicht aus Ismael sein würde, sondern von Sarah empfangen und geboren. Danach führte ER die Beschneidung ein. Sicherlich werden die Eheleute in der Zeit seither öfters über diesen für sie merkwürdigen Ausspruch Jehovas gesprochen haben. Hatte nicht auch Abraham zuerst gelacht?

    Nicht immer lachen wir aus Belustigung – manchmal spielen uns unsere überreizten Nerven einen Streich. Mein Mann zum Beispiel lacht, wenn er völlig übermüdet ist, ohne die Dinge lustig zu finden. Wer weiss, was hier gerade in Sarah vorgeht. Sie wartet seit fast 25 Jahren sehnsüchtig auf ein Kind mit Abraham und trotz mehrfacher Bestätigung dessen von Jehova ist immer noch nichts passiert. Und nun fängt schon wieder einer mit dem Schmerz-Thema Kind an. Wahrscheinlich machen sich hier ihre überreizten Nerven in dem Lachen Luft.

    Sollte dieses Lachen wirklich aus einem Unglauben heraus entstanden sein? Wird hier überhaupt gesagt, dass Jehova es als Unglauben deutet?

    Weitere Gedanken zu dem Besuch „der Fremden“ findet ihr hier:

  205. Jule sagt:

    1. Mose 18:16-33 was wir von Abrahams Fürbitte für uns lernen können:

    Abrahams Fürbitte für Sodom

    16 Da brachen die Männer auf und wandten sich nach Sodom. Und Abraham ging mit ihnen, um sie zu begleiten. 17 Da sprach der Herr : Sollte ich Abraham verbergen, was ich tun will? 18 Abraham soll doch gewiss zu einem großen und starken Volk werden, und alle Völker der Erde sollen in ihm gesegnet werden. 19 Denn ich habe ihn ersehen , dass er seinen Kindern und seinem Haus nach ihm gebiete, den Weg des Herrn zu bewahren, indem sie Gerechtigkeit und Recht üben, damit der Herr auf Abraham kommen lasse, was er ihm verheißen hat.

    20 Und der Herr sprach: Das Geschrei über Sodom und Gomorra ist groß, und ihre Sünde ist sehr schwer. 21 Darum will ich hinabsteigen und sehen , ob sie es wirklich ganz nach dem Geschrei über sie getrieben haben, das vor mich gekommen ist, oder ob nicht; ich will es wissen ! 22 Und die Männer wandten ihr Angesicht von dort und gingen nach Sodom; aber Abraham blieb noch stehen vor dem Herrn .

    23 Und Abraham trat näher und sprach : Willst du auch den Gerechten mit dem Gottlosen wegraffen? 24 Vielleicht gibt es fünfzig Gerechte in der Stadt; willst du die wegraffen und den Ort nicht verschonen um der fünfzig Gerechten willen, die darin sind? 25 Das sei ferne von dir, dass du eine solche Sache tust und den Gerechten tötest mit dem Gottlosen, dass der Gerechte sei wie der Gottlose. Das sei ferne von dir! Sollte der Richter der ganzen Erde nicht gerecht richten? 26 Der Herr sprach: Wenn ich fünfzig Gerechte in Sodom finde, in der Stadt, so will ich um ihretwillen den ganzen Ort verschonen! 27 Und Abraham antwortete und sprach: Ach siehe, ich habe es gewagt, mit dem Herrn zu reden, obwohl ich nur Staub und Asche bin! 28 Vielleicht gibt es fünf weniger als fünfzig Gerechte darin; willst du denn die ganze Stadt verderben um der fünf willen? Er sprach: Wenn ich darin fünfundvierzig finde, so will ich sie nicht verderben! 29 Und er fuhr weiter fort mit ihm zu reden und sprach: Vielleicht finden sich vierzig darin. Er aber sprach: Ich will ihnen nichts tun um der vierzig willen! 30 Und Abraham sprach: Möge es [meinen] Herrn nicht erzürnen, wenn ich noch weiter rede! Vielleicht finden sich dreißig darin. Er aber sprach: Wenn ich dreißig darin finde, so will ich ihnen nichts tun! 31 Und er sprach: Ach siehe, ich habe es gewagt, mit [meinem] Herrn zu reden: Vielleicht finden sich zwanzig darin. Er antwortete: Ich will sie nicht verderben um der zwanzig willen! 32 Und er sprach: Ach, zürne nicht, [mein] Herr, dass ich nur noch diesmal rede: Vielleicht finden sich zehn darin. Er aber sprach: Ich will sie nicht verderben um der zehn willen! 33 Und der Herr ging hinweg, als er mit Abraham ausgeredet hatte; Abraham aber kehrte wieder an seinen Ort zurück.

    Hierzu gibt es eine sehr schöne Ansprache von Bayless Conley aus der Reihe „Für dich nur das Beste – bedeutende Gebete in der Bibel“

    Wusste ich doch, ging um die zehn Gerechten. Er erzählt hier: Wenn man Lot, seine Frau, die Töchter mit ihren Verloben und die verheirateten Tochter (?) zusammen nimmt, komm man auf die Zahl 10. Wenn Lot seine eigene Familie im Griff gehabt hätte, wäre die Stadt nicht vernichtet worden.Dabei erwähnt er den Punkt, dass wir in erster Linie für unsere Familie, unsere nähere Umgebung verantwortlich sind. Er bringt das Beispiel mit einem Rasensprenger: um ihn herum ist alles gut bewässert, aber in seiner direkten Nähe verdorrt alles. Es führt zu nichts, wenn wir die ganze Welt gewinnen, aber unsere eigene Familie dabei auf der Strecke bleibt. Einen ähnlichen Gedanken kennen wir auch aus Vorträgen unserer Brüder, dass die Ältesten hier Weisheit bekunden müssen.

    Aber es geht ja nicht nur um die Ältesten, oder wie hier in der Ansprache um die Pastoren – dieser Gedanke betrifft uns alle. Wenn wir als Eltern uns vermehrt im Predigtwerk einsetzen und dabei unsere Kinder vernachlässigen, dann ist auch nichts gewonnen. Das erinnert mich an meine erste Zeit in der Wahrheit und als Pionier. In meiner Begeisterung bin ich in jeder freien Minute in den Predigtdienst gegangen und habe dabei ganz vergessen, dass meine Tochter ja noch ein kleines Kind ist. Ich habe sie einfach „mitgeschleppt“, ohne mir Gedanken zu machen, was dabei herauskommt. Als ich die Bewerbung zum allgemeinen Pionier abgegeben hatte, hat mich das Dienstkommitee darauf hingewiesen und seither haben wir einiges dieser Zeit im Ansprechdienst auf Spaziergängen investiert. So konnte ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: mir Zeit und Aufmerksamkeit für meine Tochter nehmen, sie in der Natur unserem Schöpfer näher bringen – und die Leute, die uns entgegen kamen ansprechen. Meist hatten wir dafür Traktate dabei und meine Tochter hat dann mit Begeisterung den Part des Ansprechens übernommen.

    Auch aus meiner Ursprungsversammlung kenne ich diese Vorgehensweise, dass sich zuerst um die eigene Familie gekümmert wird. So hatte ein noch sehr junger Bruder sehr früh das Amt eines Ältesten übernommen und er war sehr beliebt. Eine große Bereicherung für die Versammlung. Doch eines Tages hörte ich, dass er von seinem Amt zurückgetreten ist. Auf Nachfrage erfuhr ich dann, dass er zu der Zeit gerade Probleme mit der eigenen Tochter hatte, die da gerade in der Pubertät war. Natürlich ging seine Tochter vor, auch wenn es für den Rest der Versammlung sehr schade war.

    Wenn der Redner hier sagt, Lot hätte die ganze Stadt retten können, dann stimmt das schon sehr nachdenklich. Ich wusste zwar nicht, dass Lot mehr als 2 Töchter hatte und bei meiner Zählung komme ich immer nur auf 6 Leute: Lot, seine Frau, die beiden Töchter und die beiden zukünftigen Schwiegersöhne – aber Thom sagt, er mag trotzdem Recht gehabt haben, denn bei Lot befanden sich ja eine Menge Diener und auch diese wären von ihm belehrt worden.

    Ein weiterer Gedanke von Bayless Conly war: Abraham hatte Mut und Demut, er war vertraut mit Gott und es war ein Dialog. Er hörte Gott zu, redete nicht nur selbst, sondern ließ auch Gott zu Wort kommen und dachte darüber nach und reagierte darauf.

    Und: er gab sich nicht mit weniger zufrieden, hörte nicht bei fünfzig auf, sondern fragte weiter. Seine Quintessenz ist: Wir müssen Gott fragen und nicht gleich sofort aufgeben. Wenn wir ein vertrautes Verhältnis zu IHM haben, dann trauen wir uns das auch.

    Weitere Gedanken zu dieser Begebenheit findet ihr hier:

  206. Jule sagt:

    1. Mose 19 – die Töchter Lots und ihre Sorgen um die Nachfolge

    Die Rettung Lots vor dem kommenden Gericht

    1 Und die zwei Engel kamen am Abend nach Sodom. Lot aber saß in Sodom unter dem Tor ; und als er sie sah, stand er auf, ging ihnen entgegen und verneigte sich, das Angesicht zur Erde gewandt, 2 und sprach: Siehe, meine Herren! Kehrt ein in das Haus eures Knechtes und bleibt über Nacht und wascht eure Füße; so mögt ihr am Morgen früh aufstehen und euren Weg ziehen! Sie aber sprachen: Nein, sondern wir wollen im Freien übernachten! 3 Er aber drang sehr in sie. Da kehrten sie bei ihm ein und kamen in sein Haus. Und er bereitete ihnen ein Mahl und machte ungesäuerte Brotfladen; und sie aßen. 4 Aber ehe sie sich hinlegten, umringten die Männer der Stadt das Haus, die Männer von Sodom , Jung und Alt, das ganze Volk aus allen Enden, 5 und riefen Lot und sprachen zu ihm: Wo sind die Männer, die diese Nacht zu dir gekommen sind? Bring sie heraus zu uns, damit wir uns über sie hermachen! 6 Da ging Lot zu ihnen hinaus an den Eingang und schloss die Tür hinter sich zu. 7 Und sprach: Ach, meine Brüder, versündigt euch doch nicht! 8 Siehe, ich habe zwei Töchter, die haben noch keinen Mann erkannt; die will ich zu euch hinausführen, damit ihr mit ihnen tut, wie es gut ist in euren Augen; nur diesen Männern tut nichts, denn sie sind doch unter den Schatten meines Daches gekommen! 9 Sie aber sprachen: Mach, dass du fort-kommst! Und sie sagten: Der ist der einzige Fremdling hier und will den Richter spielen! Nun wollen wir“s mit dir noch schlimmer treiben als mit ihnen! Und sie drangen heftig auf den Mann Lot ein und machten sich daran, die Tür aufzubrechen. 10 Da streckten die Männer ihre Hände hinaus und zogen Lot zu sich hinein und schlossen die Tür zu. 11 Und sie schlugen die Männer vor der Haustür mit Blindheit, Klein und Groß, sodass sie müde wurden, die Tür zu suchen. 12 Und die Männer sprachen zu Lot: Hast du noch jemand hier, einen Schwiegersohn oder Söhne oder Töchter? Wer in der Stadt zu dir gehört, den führe hinaus aus diesem Ort! 13 Denn wir werden diesen Ort verderben, weil das Geschrei über sie groß ist vor dem Herrn ; und der Herr hat uns gesandt, [den Ort] zu verderben! 14 Da ging Lot hinaus und redete mit seinen Schwiegersöhnen, die seine Töchter nehmen sollten, und sprach: Macht euch auf, geht hinaus aus diesem Ort; denn der Herr wird diese Stadt verderben! Aber er war in den Augen seiner Schwiegersöhne wie einer, der scherzt. 15 Als nun die Morgenröte aufging, drängten die Engel Lot und sprachen: Mache dich auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind, damit du nicht umkommst in der Bestrafung dieser Stadt! 16 Als er aber noch zögerte, ergriffen die Männer ihn und seine Frau und seine beiden Töchter bei der Hand, weil der Herr ihn verschonen wollte; und sie führten ihn hinaus und ließen ihn draußen vor der Stadt. 17 Und es geschah, als sie sie hinausgeführt hatten, da sprach einer: Rette deine Seele! Und schaue nicht zurück; steh auch nicht still in dieser ganzen Umgegend! Rette dich ins Bergland , damit du nicht weggerafft wirst! 18 Aber Lot sprach zu ihnen: Ach nein, mein Herr! 19 Siehe doch, dein Knecht hat vor deinen Augen Gnade gefunden, und du hast mir große Barmherzigkeit erwiesen, dass du meine Seele am Leben erhalten hast. Aber auf das Bergland kann ich mich nicht retten; das Unglück könnte mich ereilen, sodass ich sterben müsste! 20 Siehe, jene Stadt dort ist so nahe, dass ich dahin fliehen könnte; und sie ist klein. Ach, lass mich dahin fliehen! Ist sie nicht klein? Nur dass meine Seele am Leben bleibt! 21 Da sprach er zu ihm: Siehe, ich habe dich auch in dieser Sache erhört, dass ich die Stadt nicht zerstöre, von der du geredet hast. 22 Eile, rette dich dorthin; denn ich kann nichts tun, bis du hineingekommen bist! – Daher wird die Stadt Zoar genannt.

    Gottes Gericht über Sodom und Gomorra

    23 Und die Sonne ging auf über der Erde, als Lot nach Zoar kam. 24 Da ließ der Herr Schwefel und Feuer regnen auf Sodom und Gomorra, vom Herrn , vom Himmel herab, 25 und er zerstörte die Städte und die ganze Umgebung und alle Einwohner der Städte und was auf dem Erdboden gewachsen war. 26 Und [Lots] Frau schaute zurück hinter seinem Rücken; da wurde sie zu einer Salzsäule. 27 Abraham aber begab sich früh am Morgen zu dem Ort, wo er vor dem Herrn gestanden hatte. 28 Und er blickte hinab auf Sodom und Gomorra und auf das ganze Land jener Gegend und sah sich um, und siehe, ein Rauch ging auf von dem Land, wie der Rauch eines Schmelzofens. 29 Und es geschah, als Gott die Städte in jener Ebene verderbte, da gedachte Gott an Abraham, und er führte Lot mitten aus dem Verderben, als er die Städte verderbte, in denen Lot gewohnt hatte.

    Lot und seine Töchter. Die Entstehung der Moabiter und Ammoniter

    30 Und Lot ging von Zoar hinauf und blieb mit seinen beiden Töchtern auf dem Bergland ; denn er fürchtete sich, in Zoar zu bleiben; und er wohnte mit seinen Töchtern in einer Höhle. 31 Da sprach die Ältere zu der Jüngeren: Unser Vater ist alt, und es ist kein Mann mehr auf der Erde, der zu uns kommen könnte nach der Weise aller Welt. 32 So komm, wir wollen unserem Vater Wein zu trinken geben und bei ihm liegen, damit wir von unserem Vater Nachkommenschaft erhalten! 33 So gaben sie ihrem Vater Wein zu trinken in derselben Nacht. Und die Ältere ging und legte sich zu ihrem Vater, und er erkannte es nicht, weder als sie sich legte, noch als sie aufstand. 34 Und es geschah am Morgen, da sprach die Ältere zu der Jüngeren: Siehe, ich bin gestern bei meinem Vater gelegen; wir wollen ihm auch diese Nacht Wein zu trinken geben, dass du hingehst und dich zu ihm legst, damit wir von unserem Vater Nachkommenschaft erhalten! 35 So gaben sie ihrem Vater auch in jener Nacht Wein zu trinken. Und die Jüngere machte sich auf und legte sich zu ihm, und er merkte es nicht, weder als sie sich legte, noch als sie aufstand. 36 So wurden die beiden Töchter Lots schwanger von ihrem Vater. 37 Und die Ältere gebar einen Sohn, den nannte sie Moab ; der wurde der Vater der heutigen Moabiter. 38 Und die Jüngere gebar auch einen Sohn, den nannte sie Ben-Ammi ; der wurde der Vater der heutigen Ammoniter.

    Wenn Lot nichts davon mitbekommen hatte, dass seine Töchter Beziehungen mit ihm hatten und sie abgeschieden in einer Höhle wohnten – was glaubte er denn, woher die Mädchen schwanger waren? Was hat er wohl empfunden, als er es erfuhr?

    Hätte es etwas geändert, wenn sie nicht so abgeschieden gelebt hätten? Hätten sie dann nicht andere Möglichkeiten gehabt?

    Wenn auch die Diener Lots mit den anderen Einwohnern von Sodom und Gomorra umgekommen sind, so hatte doch Abraham noch jede Menge Volk bei sich. Wäre da kein Mann für sie dabei gewesen? War es Lot egal, was aus seinen Töchtern wurde? Warum sorgte er nicht für eine ordentliche Eheschließung der beiden? Könnte es sein, dass mit dem Tod seiner Frau etwas in ihm zerbrach?

  207. Jule sagt:

    1. Mose 20 – 22

    1. Mose 20 – Sarah wird hier bereits als Mutter des Samens gesehen und entsprechend geschützt

    Abraham und Sarah bei Abimelech

    1 Abraham aber zog von dort in den Negev und wohnte zwischen Kadesch und Schur , und er hielt sich als Fremdling in Gerar auf. 2 Und Abraham sagte von seiner Frau Sarah: Sie ist meine Schwester . Da ließ Abimelech , der König von Gerar, Sarah holen . 3 Aber Gott kam nachts im Traum zu Abimelech und sprach zu ihm: Siehe, du bist des Todes wegen der Frau, die du genommen hast; denn sie ist die Ehefrau eines Mannes! 4 Abimelech aber hatte sich ihr noch nicht genähert, und er sprach: Herr, willst du denn auch ein gerechtes Volk umbringen? 5 Hat er nicht zu mir gesagt: »Sie ist meine Schwester?« Und auch sie selbst hat gesagt: »Er ist mein Bruder!« Habe ich doch dies mit aufrichtigem Herzen und unschuldigen Händen getan! 6 Und Gott sprach zu ihm im Traum: Auch ich weiß, dass du dies mit aufrichtigem Herzen getan hast; darum habe ich dich auch bewahrt , dass du nicht gegen mich sündigst , und darum habe ich es dir nicht gestattet, dass du sie berührst. 7 So gib nun dem Mann seine Frau wieder, denn er ist ein Prophet ; und er soll für dich bitten , so wirst du am Leben bleiben. Wenn du sie aber nicht zu-rückgibst, so wisse, dass du gewiss sterben musst samt allem, was dir gehört! 8 Da stand Abimelech am Morgen früh auf und rief alle seine Knechte zusammen und sagte ihnen dies alles vor ihren Ohren; und die Leute fürchteten sich sehr. 9 Und Abimelech rief Abraham und sprach zu ihm: Warum hast du uns das angetan, und was habe ich an dir gesündigt, dass du eine so große Sünde auf mich und mein Reich bringen wolltest? Du hast nicht mit mir gehandelt, wie man handeln soll! 10 Und Abimelech fragte Abraham: In welcher Absicht hast du dies getan? 11 Da sprach Abraham: Weil ich dachte: Es ist gar keine Gottesfurcht an diesem Ort, darum werden sie mich wegen meiner Frau umbringen! 12 Auch ist sie wahrhaftig meine Schwester; denn sie ist die Tochter meines Vaters, aber nicht die Tochter meiner Mutter, und so ist sie meine Frau geworden. 13 Und es geschah, als mich Gott aus dem Haus meines Vaters führte , da sprach ich zu ihr: Das musst du mir zuliebe tun, dass du überall, wo wir hinkommen, von mir sagst: Er ist mein Bruder! 14 Da nahm Abimelech Schafe und Rinder, Knechte und Mägde und schenkte sie Abraham und gab ihm seine Frau Sarah zurück. 15 Und Abimelech sprach: Siehe, mein Land steht dir offen; wo es dir gefällt, da lass dich nieder! 16 Aber zu Sarah sprach er: Siehe, ich habe deinem Bruder 1 000 Silberlinge gegeben; siehe, das soll dir eine Decke der Augen sein für alle, die um dich sind, damit du in jeder Weise gerechtfertigt bist! 17 Abraham aber legte Fürbitte ein bei Gott. Da heilte Gott Abimelech und seine Frau und seine Mägde, dass sie wieder Kinder gebären konnten. 18 Denn der Herr hatte zuvor jeden Mutterleib im Haus Abimelechs fest verschlossen um Sarahs, der Frau Abrahams willen.

    In dem rauszitierten Stoff von Darby wird etwas Interessantes gesagt:

    Das Wirken des Unglaubens: Gottes Bewahrung Sarahs
    Diese zwei Kapitel müssen aber etwas mehr erläutert werden. Ähnlich wie da, als Abraham nach Ägypten hinabzog, wirkt der Unglaube in bezug auf den Pfad, auf den er durch die Gnade berufen worden war, die wie immer in bezug darauf erwiesen war, daß er in der Trautheit der Beziehung wandeln sollte, in die Gott ihn hineingestellt hatte; in den Vorbildern wird dies im Weibe zum Ausdruck gebracht. Hier ist Sara, das Weib Abrahams, die Mutter des Erben der Welt, der Verheißung gemäß, und für Abraham gemäß der Hoffnung der Kirche, wie wir ja gesehen haben (obwohl Israel das Gefäß dem Fleische nach wäre). Diese Stellung verleugnet er. Sara ist wieder seine Schwester. Dies war schlimmer als zuvor, denn für den Glauben war sie die Mutter des Erben der Welt. Abimelech war im Unrecht, er handelte aus Selbstgefälligkeit, aber er tat es unbewusst. Vor Gott war die Lage Abrahams falscher als die des anderen. Gott warnt Abimelech und bewahrt Sara, die Abrahams Mangel an Glauben mit der Welt verbunden hatte, durch Seine eigene Macht; Abimelech gibt sie zurück, aber mit dem scharfen Vorwurf. Im allgemeinen aber war Abraham am Orte des Glaubens und der Segnung, und als Prophet Gottes, dem niemand Übles tun durfte, bittet er für den fehlerhaften Abimelech, denn hier ist alles Gnade.

    es geht darum, dass dieses Verleugnen hier schlimmer ist als das erste – denn Sarah ist hier schon die Mutter des Samen.

    Was wäre denn gewesen, wenn Abimelech versucht hätte, sich Sarah wirklich zu nähern? Hätte man dann mit Sicherheit sagen können, dass das Kind der verheißene Same sei? Wie hättest Sarah auf eine solche Annäherung reagieren sollen?

    Hier findet ihr weitere Gedanken zu dieser Begebenheit mit Abraham, Sarah und Abimelech:

  208. Jule sagt:

    1. Mose 21 – Abrahams Reaktion darauf, dass er seinen bereits erwachsenen Sohn fortschicken soll

    Die Geburt Isaaks

    1 Und der Herr suchte Sarah heim, wie er verheißen hatte, und der Herr handelte an Sarah, wie er geredet hatte. 2 Und Sarah wurde schwanger und gebar dem Abraham einen Sohn in seinem Alter, zur bestimmten Zeit , wie ihm Gott verheißen hatte. 3 Und Abraham gab seinem Sohn, der ihm geboren wurde, den ihm Sarah gebar, den Namen Isaak. 4 Und Abraham beschnitt Isaak, seinen Sohn, als er acht Tage alt war, wie es ihm Gott geboten hatte. 5 Und Abraham war 100 Jahre alt, als ihm sein Sohn Isaak geboren wurde. 6 Und Sarah sprach: Gott hat mir ein Lachen bereitet; wer es hören wird, der wird mir zulachen! 7 Und sie sprach: Wer hätte das dem Abraham verkündet, dass Sarah Kinder stillt, dass ich ihm einen Sohn geboren habe in seinem Alter? 8 Und das Kind wuchs heran und wurde entwöhnt. Und Abraham machte ein großes Mahl an dem Tag, als Isaak entwöhnt wurde.

    Die Austreibung Hagars und Ismaels

    9 Und Sarah sah, dass der Sohn der Hagar, der ägyptischen Magd, den sie dem Abraham geboren hatte, Mutwillen trieb. 10 Da sprach sie zu Abraham: Treibe diese Magd hinaus mit ihrem Sohn; denn der Sohn dieser Magd soll nicht erben mit meinem Sohn Isaak! 11 Dieses Wort missfiel Abraham sehr um seines Sohnes willen. 12 Aber Gott sprach zu Abraham: Es soll dir nicht leidtun wegen des Knaben und wegen deiner Magd! Höre in allem, was Sarah dir sagt, auf ihre Stimme! Denn in Isaak soll dir ein Same berufen werden. 13 Doch ich will auch den Sohn der Magd zu einem Volk machen, weil er dein Same ist. 14 Da stand Abraham am Morgen früh auf und nahm Brot und einen Schlauch voll Wasser, gab es Hagar und legte es auf ihre Schulter; er gab ihr auch den Knaben und schickte sie fort. Und sie ging und irrte umher in der Wüste von Beerscheba. 15 Als nun das Wasser im Schlauch ausgegangen war, warf sie den Knaben unter einen Strauch, 16 und sie ging hin und setzte sich gegenüber, einen Bogenschuss weit entfernt; denn sie sprach: Ich kann das Sterben des Knaben nicht mit ansehen ! Und sie saß ihm gegenüber, erhob ihre Stimme und weinte . 17 Da erhörte Gott die Stimme des Knaben, und der Engel Gottes rief der Hagar vom Himmel her zu und sprach zu ihr: Was ist mit dir, Hagar? Fürchte dich nicht; denn Gott hat die Stimme des Knaben erhört, da, wo er liegt. 18 Steh auf, nimm den Knaben und halte ihn fest an deiner Hand, denn ich will ihn zu einem großen Volk machen! 19 Und Gott öffnete ihr die Augen, dass sie einen Wasserbrunnen sah. Da ging sie hin und füllte den Schlauch mit Wasser und gab dem Knaben zu trinken. 20 Und Gott war mit dem Knaben; der wuchs heran und wohnte in der Wüste und wurde ein Bogenschütze . 21 Und er wohnte in der Wüste Paran , und seine Mutter nahm ihm eine Frau aus dem Land Ägypten .

    Der Bund Abrahams mit Abimelech in Beerscheba

    22 Und es geschah zur selben Zeit, da redete Abimelech in Begleitung seines Heerführers Pichol mit Abraham und sprach: Gott ist mit dir in allem, was du tust. 23 So schwöre mir nun hier bei Gott, dass du weder an mir noch an meinen Kindern, noch an meinen Kindeskindern treulos handeln wirst. Dieselbe Freundschaft, die ich dir bewiesen habe, sollst du auch an mir beweisen und an dem Land , in dem du ein Fremdling bist! 24 Da sprach Abraham: Ich will schwören! 25 Und Abraham stellte Abimelech zur Rede wegen des Wasserbrunnens, den die Knechte Abimelechs mit Gewalt genommen hatten. 26 Da antwortete Abimelech: Ich weiß nichts davon; wer hat das getan? Du hast mir gar nichts erzählt, und ich habe auch nichts davon gehört bis zu diesem Tag! 27 Da nahm Abraham Schafe und Rinder und gab sie Abimelech, und sie machten beide einen Bund miteinander. 28 Und Abraham stellte sieben Lämmer beiseite. 29 Da sprach Abimelech zu Abraham: Was sollen die sieben Lämmer hier, die du beiseitegestellt hast? 30 Er antwortete: Du sollst sieben Lämmer von meiner Hand nehmen, damit sie ein Zeugnis für mich seien, dass ich diesen Brunnen gegraben habe! 31 Daher wird der Ort Beerscheba genannt, weil sie beide dort einander schworen. 32 Als sie aber den Bund in Beerscheba geschlossen hatten, machten sich Abimelech und Pichol, sein Heerführer, auf und zogen wieder in das Land der Philister . 33 [Abraham] aber pflanzte eine Tamariske in Beerscheba und rief dort den Namen des Herrn , des ewigen Gottes , an. 34 Und Abraham hielt sich lange Zeit als Fremdling im Land der Philister auf.

    Wenn wir uns Abrahams Reaktion darauf ansehen, dass er Hagar und Ismael wegschicken soll, denken wir zuerst an eine starke Vater-Kind-Bindung. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass Isaak zu diesem Zeitpunkt bereits etwa 19 Jahre alt ist und Jehova bereits zu Adam und Eva sagte, dass ein Mann seine Eltern verlassen und mit seiner Frau eine neue Einheit bilden solle. Von daher wäre Ismael wohl eh nicht lange geblieben.

    Merkwürdig, dass nach diesen Vorfall gesagt wird, Ismael wüchse heran. Er war ja bereits 14 Jahre, als Isaak geboren wurde und da die Kinder damals gut 5 Jahre gestillt wurden, dürfen wir annehmen, dass er zu dem Zeitpunkt, als er mit seiner Mutter weggeschickt wird, bereits ein erwachsener Mann ist. Warum hier immer von einem Knaben die Rede ist, verstehe ich nicht so ganz

    Weitere Gedanken aus den Vorjahren zu diesen Kapiteln findet ihr hier:

  209. Jule sagt:

    1. Mose 22 – die Opferprüfung – was Isaak und Jesus hier gemeinsam haben

    Abrahams Gehorsamsprüfung: Die Opferung Isaaks

    1 Und es geschah nach diesen Begebenheiten, da prüfte Gott den Abraham und sprach zu ihm: Abraham! Und er antwortete: Hier bin ich. 2 Und er sprach: Nimm doch deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, Isaak , und geh hin in das Land Morija und bringe ihn dort zum Brandopfer dar auf einem der Berge, den ich dir nennen werde! 3 Da stand Abraham am Morgen früh auf und sattelte seinen Esel; und er nahm zwei Knechte mit sich und seinen Sohn Isaak; und er spaltete Holz zum Brandopfer, machte sich auf und ging hin an den Ort, den ihm Gott genannt hatte. 4 Am dritten Tag erhob Abraham seine Augen und sah den Ort von ferne . 5 Da sprach Abraham zu seinen Knechten: Bleibt ihr hier mit dem Esel, ich aber und der Knabe wollen dorthin gehen und anbeten, und dann wollen wir wieder zu euch kommen.

    6 Und Abraham nahm das Holz zum Brandopfer und legte es auf seinen Sohn Isaak. Er aber nahm das Feuer und das Messer in seine Hand, und sie gingen beide miteinander. 7 Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham: Mein Vater! Und er antwortete: Hier bin ich, mein Sohn! Und er sprach: Siehe, hier ist Feuer und Holz; wo ist aber das Lamm zum Brandopfer? 8 Und Abraham antwortete: Mein Sohn, Gott wird für ein Lamm zum Brandopfer sorgen! Und sie gingen beide miteinander. 9 Und als sie an den Ort kamen, den Gott ihm genannt hatte, baute Abraham dort einen Altar und schichtete das Holz dar-auf; und er band seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar, oben auf das Holz. 10 Und Abraham streckte seine Hand aus und fasste das Messer, um seinen Sohn zu schlachten.

    11 Da rief ihm der Engel des Herrn vom Himmel her zu und sprach: Abraham! Abraham! Und er antwortete: Hier bin ich! 12 Er sprach: Lege deine Hand nicht an den Knaben und tue ihm gar nichts; denn nun weiß ich, dass du Gott fürchtest , weil du deinen einzigen Sohn nicht verschont hast um meinetwillen!

    13 Da erhob Abraham seine Augen und schaute, und siehe, da war hinter ihm ein Widder, der sich mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen hatte. Und Abraham ging hin und nahm den Widder und brachte ihn als Brandopfer dar anstelle seines Sohnes. 14 Und Abraham nannte den Ort: »Der Herr wird dafür sorgen«, sodass man noch heute sagt: Auf dem Berg wird der Herr dafür sorgen!

    15 Und der Engel des Herrn rief Abraham zum zweiten Mal vom Himmel her zu, 16 und er sprach: Ich habe bei mir selbst geschworen , spricht der Herr : Weil du dies getan und deinen Sohn, deinen einzigen, nicht verschont hast, 17 darum will ich dich reichlich segnen und deinen Samen mächtig mehren , wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meeres; und dein Same soll das Tor seiner Feinde in Besitz nehmen, 18 und in deinem Samen sollen alle Völker der Erde gesegnet werden, weil du meiner Stimme gehorsam warst! 19 Und Abraham kehrte wieder zurück zu seinen Knechten; und sie machten sich auf und zogen miteinander nach Beerscheba ; und Abraham wohnte in Beerscheba.

    Die Nachkommen Nahors

    20 Und es geschah nach diesen Begebenheiten, da wurde Abraham berichtet: Siehe, auch Milka hat deinem Bruder Nahor Söhne geboren: 21 Uz , den Erstgeborenen, und Bus , seinen Bruder, und Kemuel, den Vater des Aram, 22 und Kesed und Haso und Pildasch und Jidlaph und Bethuel . 23 Bethuel aber hatte die Rebekka gezeugt. Milka gebar diese acht dem Nahor, dem Bruder Abrahams. 24 Und seine Nebenfrau mit Namen -Rehuma gebar auch, nämlich Tebach, Gaham, Tahasch und Maacha.

    Die Sache mit der Opferbereitschaft ist uns bereits hinlänglich bekannt und auch, was dies eigentlich für Abraham bedeutet. Wir hatten bereits in den vergangenen Jahren viele Gedanken dazu „gesamnelt“:

    Aber einen neuen habe ich noch: Vor einiger Zeit habe ich angefangen, eine längere Abhandlung von Bayless Conley zu dem Thema „Prüfungen die unsere Reife fördern“ zu lesen. Er behandelt die verschiedenen Formen von Prüfungen, denen unser Glaube ausgesetzt wird und eine davon ist „die Opferprüfung“, bei der wir zeigen können, dass Jehova für uns an erster Stelle steht.

    In diesem Zusammenhang behandelt er Gemeinsamkeiten zwischen diesem Opfer und Jesus Christus. Einige waren mir bereits bewußt, aber andere hatte ich noch gar nicht in diesem Zusammenhang gesehen:

    Bedenken Sie die Gemeinsamkeiten beider Opfer:
    · Isaaks Mutter war zuvor unfruchtbar.
    · Seine Geburt war ein Wunder.
    · Christi Geburt war ein Wunder.
    · Er wurde von einer Jungfrau geboren

    Isaak war der einzige geliebte Sohn, den Abraham von Sarah hatte. Jesus war Gottes geliebter einziger Sohn.

    Isaak war etwa 33 Jahre alt, als sich diese Dinge ereigneten. Jesus war 33 Jahre alt, als Er gekreuzigt wurde.

    Isaak wurde das Holz für das Opfer auf den Rücken gelegt und er trug es den Berg hinauf. Jesus wurde das Holz auf den Rücken gelegt. Er trug das schwere Kreuz auf den Hügel Golgatha.

    Isaak wurde gebunden. Jesus wurde gebunden.

    Isaak war bereit, sich dem Willen seines Vaters zu beugen. Er ließ zu, dass er ihn band und auf den Altar legte. Jesus war bereit, sich dem Willen Seines Vaters zu beugen. Er sagte: „Nicht mein Wille, sondern Dein Wille geschehe.” Er ließ zu, dass man Ihn an den Altar des Kreuzes nagelte.

    Der Berg, auf dem Isaak geopfert werden sollte, war in derselben Gegend, die später Golgatha genannt wurde, wo Jesus Christus geopfert wurde.

    In der Bibel steht, dass Isaak am dritten Tag vor dem Tod bewahrt wurde. Am dritten Tag wurde Jesus von den Toten auferweckt.

    Als Abraham sagte: „Gott wird sich ein Opferlamm ersehen,” war das eine Prophetie, obwohl ihm das vielleicht nicht bewusst war.
    Wissen Sie, als er seinen Sohn töten wollte, raschelte es im Gebüsch und er holte den Widder aus dem Gebüsch, der den Platz seines Sohnes einnahm. Und als wir auf dem Altar lagen, auf ewig von Gott getrennt, als das Messer auf uns zeigte, das uns treffen und uns endgültig von der leuchtenden Gegenwart Gottes trennen sollte, raschelte es, Gott sei Dank, im Gebüsch und ein Stellvertreter stand da: Jesus Christus. Und Er sagte: „Ich nehme ihren Platz ein. Ich sterbe für sie, damit sie befreit und gerettet werden.” Weil Abraham bereit war, dieses Opfer zu bringen, kam Jesus, der Retter der Welt, um uns eine Beziehung zu Gott zu ermöglichen.

    Dass beide in der gleichen Gegend, am gleichen Berg, zur „Schlachtbank“, zum Opfer, geführt wurden, war mir nicht bekannt und dass beide verbindet, dass sie das Holz dazu selbst trugen und dass es einen Ausgleich von Jehova gab – diese Gedanken waren mir neu!

  210. Jule sagt:

    In der Reihe mit Ruth Lapide „Biblische Personen – Abraham“ wurden sehr viele wunderschöne Denksnstöße gegeben. Schade, dass diese noch nicht als Livestream in der Mediathek von Bibeltv zu sehen ist.

    Zum einen wies sie darauf hin, dass Ismael kein kleiner Junge mehr war, als Abraham ihn mit Hagar in der Wüste schickte. Wir hatten ja selbst eine Berechnung aufgestellt, nach der er 16-19 Jahre alt war. Sie kommt auf 13 und bezieht sich dabei darauf, dass er mit 13 beschnitten wurde. Allerdings ist ja erst noch ein Jahr später Isaak geboren und wenn er mit 2 Jahren abgestillt wurde, wäre er 16 gewesen. Aber der wichtige Punkt ist halt, dass Ismael kein hilfloses Baby mehr war, sondern seine Mutter bereits unterstützen konnte.

    Zudem war dieses „Schicken in die Wüste“ nicht das, was wir uns heute darunter vorstellen. Wir haben immer das Bild einer hilflosen Frau mit Baby vor Augen, die eigentlich in den sicheren Tod geschickt wird.

    Aber Hagar kam aus der Wüste, sie war ein Kind der Wüste und kannte sich mit den Begebenheiten aus.

    Wenn Abraham sie hier wegschickt kommt das einer Scheidung gleich. Sie war ja seine Nebenfrau. Nun kennen wir diese Situation in unseren Zeiten etwas anders: eine geschiedene Frau ist frei und kann tun, was sie will. Sie bekommt Unterstützung von allen möglichen Ämtern und viele Frauen nützen heute in unserem Land diesen Schritt, um frei zu sein und tun und lassen zu können, was sie mag.

    Hagars Situaion ist eine andere. Wenn damals eine Frau „mit einem Scheidungszeugnis entlassen wurde“, dann mußte sie zurück zu ihrem Vater und ihren Brüdern, um finanziell versorgt und geschützt zu werden. Dort hatte sie sich dann diesen unterzuordnen.

    Wenn Abraham sie hier in die Wüste schickt setzt er sie also nicht der Ungewissheit aus, sondern schickt sie zu ihrer Familie zurück.

  211. Jule sagt:

    Ein weiterer Gedanke betrifft das Opfer Isaaks:

    Auch sie kommt zu dem Schluss, dass Isaak dabei kein hilfloses Kind mehr ist, sondern ein erwachsener Mann, der sich sehr wohl gegen seinen alten und damit schwächeren Vater hätte wehren können. Somit muss er mit dem Vorhaben seines Vaters einverstanden gewesen sein. Vielleicht glaubte er ebenfalls wie sein Vater, dass dies nur eine vorübergehende Sache sei und er direkt danach von Jehova auferweckt werden würde.

    Diese Übereinstimmungen mit unserem Verständnis finde ich höchst interessant, denn es zeigt, dass die Dinge die wir in der Versammlung und aus Publikationen der Gesellschaft gelernt haben, nicht eine persönliche Sache unserer Religion ist, so als würden wir es uns so basteln, wie es uns gerade passt. In der letzten Zeit bekomme ich immer mehr den Eindruck, dass alle, die sich aufrichtig mit der Bibel und dem Schöpfer beschäftigen, zu dem selben Schluß kommen. Ein Gedanke, der mir sehr viel Trost und Hoffnung gibt.

    Ein zweiter Punkt bei Issak ist das Ansinnen an sich, den geliebten Sohn zu opfern. Ein Gedanke, der für uns heute unvorstellbar ist und den wir sehr grausam finden. Wie kann unser Gott Jehova so etwas nur verlangen?

    Aber damals zu der Zeit war es üblich, dass man dem betreffenden Gott Menschenopfer brachte. Man opferte im Tal Hinnom dem Molech seine Kinder, es war an der Tagesordnung. Ebenso vielleicht, wie es für uns heute ganz normal erscheint, dass Frauen ihre Männer verlassen, weil sie nicht genug Aufmerksamkeit erhalten, oder dass man zusammenlebt und Kinder hat, ohne verheiratet zu sein, wie Scheidung, Homosexualität und Lug und Trug an der Tagesordnung sind. Auch wenn wir das persönlich nicht so toll finden, so ist es doch nichts Ungewöhnliches für uns, wir kennen es.

    Auch Abraham und Isaak war dieses Verhalten nicht unbekannt. Sie haben es zwar bisher nicht getan und Jehova hatte es bisher nicht verlangt – aber sie wußten, dass Jehova schon einen guten Grund dafür haben müsse. Und da war ja auch noch die Verheißung: der vorausgesagte Same sollte aus Isaak kommen und dieser hatte bisher keine Kinder. Daher mußte Isaak ja hinterher wieder leben und in der Lage sein, Nachkommen zu zeugen.

    Interesant auch der Aspekt, dass nichts ohne Grund in der Bibel steht. Ein Gedanke, den auch ich in letzter Zeit öfters hatte:

    Einige Sachen werden kurz und knapp abgehandelt und bei anderen geht die Bibel ins Detail. Oftmals ist mir nicht so ganz klar, warum einige Sätze da stehen; wo ist der tiefere Sinn dahinter? Aber es muss einen geben, sonst wären sie nicht enthalten.

    Hier bezieht sie sich auf die umfangreiche Aufforderung, seinen Sohn zu opfern. Jehova sagt: „nimm deinen Sohn“, er sollte geopfert werden. Abraham mag sich gefragt haben, welchen ER meinte, denn er hatte zwei. Vielleicht hat er gehofft, es wäre Ismael. „Den du so sehr liebst“, naja er liebte ja beide Kinder. „Deinen einzigen Sohn, Isaak“. Au weia! Der Sohn, auf den er so lange gewartet hatte…

    Sie ist der Ansicht, dass genau dieser innere Konflikt damit angezeigt wird.

    Andere Sachen benötigen nicht so viele Worte, denn sie beziehen sich auf Dinge, die den Juden damals bekannt waren. Sie mußte nicht bis ins Kleinste erklärt werden. Auch später bei den Evangelien und den Predigten Jesu: er sprach von Dingen, die sie kannten.

    Aus diesem Grund sind solche Reihen wie diese hier mit Ruth Lapide, „Die Bibel aus jüdischer Sicht“ sehr hilfreich, denn sie runden das Bild ab.

    Auch Vorträge von Arnold Fruchtenbaum sind sehr interessant, denn er ist ein Judenchrist und erklärt viel Hintergrundwissen. Solcher zusätzlicher Stoff erweitert unseren Horizont und macht die Bibel noch lebendiger.

    Und das ist es doch, was wir alle wollen: dass Gottes Wort in uns lebendig wird!

  212. Jule sagt:

    1. Mose 23 – 26

    1. Mose 23 – Sarahs Tod und Bestattung in der Höhle Machpelah

    1 Und Sarah wurde 127 Jahre alt; das sind die Lebensjahre Sarahs. 2 Und Sarah starb in Kirjat-Arba, das ist Hebron , im Land Kanaan. Da ging Abraham hin, um zu klagen um Sarah und sie zu beweinen . 3 Danach stand Abraham auf von seiner Toten und redete mit den Söhnen Hets und sprach:

    4 Ich bin ein Fremdling und Einwohner ohne Bürgerrecht bei euch; gebt mir ein Erbbegräbnis bei euch, dass ich meine Tote von meinem Angesicht entfernt begraben kann! 5 Da antworteten die Hetiter dem Abraham und sprachen zu ihm: 6 Höre uns, mein Herr , du bist ein Fürst Gottes mitten unter uns! Begrabe deine Tote in dem besten unserer Gräber. Niemand von uns wird dir sein Grab verweigern, damit du deine Tote darin begraben kannst! 7 Da stand Abraham auf und verneigte sich vor dem Volk des Landes, vor den Hetitern. 8 Und er redete mit ihnen und sprach: Wenn es euer Wille ist, dass ich meine Tote von meinem Angesicht entfernt begrabe, so hört mich und bittet für mich Ephron, den Sohn Zohars, 9 dass er mir die Höhle Machpelah gebe, die ihm gehört und die am Ende seines Ackers liegt; um den vollen Betrag soll er sie mir zum Erbbegräbnis geben in eurer Mitte!

    10 Und Ephron saß mitten unter den Hetitern. Da antwortete Ephron, der Hetiter, dem Abraham vor den Söhnen Hets, vor allen, die durch das Tor seiner Stadt aus- und eingingen, und sprach: 11 Nein, mein Herr, sondern höre mir zu: Ich schenke dir den Acker, und die Höhle darin schenke ich dir dazu, und schenke sie dir vor meinem Volk; begrabe deine Tote! 12 Da verneigte sich Abraham vor dem Volk des Landes, 13 und er redete mit Ephron vor den Ohren des Volkes des Landes und sprach: Wohlan, wenn du geneigt bist, so höre mich: Nimm von mir das Geld, das ich dir für den Acker gebe, so will ich meine Tote dort begraben. 14 Ephron antwortete Abraham und sprach zu ihm: 15 Mein Herr, höre mich: Das Feld ist 400 Schekel Silber wert; was ist das schon zwischen mir und dir? Begrabe nur deine Tote!

    16 Und Abraham hörte auf Ephron, und Abraham wog für Ephron so viel Geld ab, wie er vor den Ohren der Hetiter gesagt hatte, nämlich 400 Schekel Silber, das im Kauf gangbar und gültig war. 17 So wurde der Acker Ephrons bei Machpelah, der Mamre gegenüberliegt, der Acker samt der Höhle, die darin ist, auch alle Bäume auf dem Acker und innerhalb aller seiner Grenzen, 18 dem Abraham als Eigentum bestätigt vor den Augen der Hetiter und aller, die zum Tor seiner Stadt eingingen. 19 Danach begrub Abraham seine Frau Sarah in der Höhle des Ackers Machpelah, Mamre gegenüber, in Hebron, im Land Kanaan. 20 So wurde der Acker und die Höhle darin dem Abraham von den Hetitern als Erbbegräbnis bestätigt.

    Die Szene erweckt den Eindruck, als wüsste Abraham zwar, wem die Höhle gehört – aber er kannte den Mann nicht persönlich. Denn sonst hätte er ihn sicherlich persönlich angesprochen.

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:

  213. Jule sagt:

    1. Mose 24 – Rebekka wird Isaaks Frau

    1 Und Abraham war alt und recht betagt, und der Herr hatte Abraham gesegnet in allem. 2 Und Abraham sprach zu dem ältesten Knecht seines Hauses, der Verwalter aller seiner Güter war: Lege doch deine Hand unter meine Hüfte, 3 dass ich dich schwören lasse bei dem Herrn , dem Gott des Himmels und dem Gott der Erde, dass du meinem Sohn keine Frau nimmst von den Töchtern der Kanaaniter, unter denen ich wohne, 4 sondern dass du in mein Vaterland und zu meiner Verwandtschaft ziehst und meinem Sohn Isaak dort eine Frau nimmst! 5 Da sprach der Knecht zu ihm: Vielleicht will aber die Frau mir nicht in dieses Land folgen – soll ich dann deinen Sohn wieder zurückbringen in das Land, aus dem du ausgezogen bist? 6 Abraham sprach zu ihm: Hüte dich, meinen Sohn wieder dorthin zu bringen! 7 Der Herr , der Gott des Himmels, der mich herausgenommen hat aus dem Haus meines Vaters und aus dem Land meiner Geburt, und der mit mir geredet hat und mir auch geschworen und gesagt hat: »Dieses Land will ich deinem Samen geben«, der wird seinen Engel vor dir hersenden, dass du meinem Sohn von dort eine Frau nimmst. 8 Wenn die Frau dir aber nicht folgen will, so bist du entbunden von dem Eid, den du mir geschworen hast; nur bringe meinen Sohn nicht wieder dorthin! 9 Da legte der Knecht seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines Herrn , und schwor ihm in dieser Sache.

    10 Und der Knecht nahm zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn und zog hin mit allerlei Gütern seines Herrn, und er machte sich auf und zog nach Aram-Naharajim , zu der Stadt Nahors. 11 Da ließ er die Kamele sich draußen vor der Stadt lagern bei einem Wasserbrunnen am Abend, zur Zeit, da die [ Jungfrauen ] herauszugehen pflegten, um Wasser zu schöpfen. 12 Und er sprach: O Herr , du Gott meines Herrn Abraham, lass es mir doch heute gelingen und erweise Gnade an meinem Herrn Abraham! 13 Siehe, ich stehe hier bei dem Wasserbrunnen, und die Töchter der Leute dieser Stadt werden herauskommen, um Wasser zu schöpfen. 14 Wenn nun ein Mädchen kommt, zu der ich spreche: »Neige doch deinen Krug, dass ich trinke!«, und sie spricht: »Trinke! Und auch deine Kamele will ich tränken!« – so möge sie diejenige sein, die du deinem Knecht Isaak bestimmt hast; und daran werde ich erkennen, dass du an meinem Herrn Barmherzigkeit erwiesen hast!

    15 Und es geschah, ehe er noch ausgeredet hatte, siehe, da kam Rebekka heraus, die Tochter Bethuels, der ein Sohn der Milka, der Frau Nahors, des Bruders Abrahams war; und sie trug einen Krug auf ihrer Schulter. 16 Sie war aber ein sehr schönes Mädchen, eine Jungfrau, und kein Mann hatte sie erkannt; und sie stieg zum Brunnen hinab und füllte ihren Krug und stieg wieder herauf. 17 Da lief der Knecht ihr entgegen und sprach: Lass mich doch ein wenig Wasser aus deinem Krug trinken! 18 Und sie sprach: Trinke, mein Herr! Und sie ließ den Krug sogleich auf ihre Hand nieder und gab ihm zu trinken. 19 Und als sie ihm zu trinken gegeben hatte, sprach sie: Auch deinen Kamelen will ich schöpfen, bis sie genug getrunken haben! 20 Und sie eilte und leerte den Krug aus in die Tränke und lief nochmals zum Brunnen, um zu schöpfen, und schöpfte für alle seine Kamele. 21 Und der Mann war erstaunt über sie, schwieg aber still, bis er erkannt hatte, ob der Herr seine Reise habe gelingen lassen oder nicht.

    22 Und es geschah, als die Kamele alle getrunken hatten, da nahm er einen goldenen Ring, einen halben Schekel schwer, und zwei Armbänder für ihre Hände, zehn Schekel Gold schwer, 23 und sprach: Sage mir doch, wessen Tochter bist du? Haben wir im Haus deines Vaters auch Platz zu übernachten? 24 Sie sprach zu ihm: Ich bin die Tochter Bethuels, des Sohnes der Milka, den sie dem Nahor geboren hat. 25 Und sie sagte weiter zu ihm: Es ist auch viel Stroh und Futter bei uns und Platz genug zum Übernachten! 26 Da neigte sich der Mann und betete an vor dem Herrn , 27 und er sprach: Gelobt sei der Herr , der Gott meines Herrn Abraham, der seine Gnade und Treue meinem Herrn nicht entzogen hat, denn der Herr hat mich den Weg zum Haus der Brüder meines Herrn geführt !

    28 Und die Tochter lief und berichtete dies alles im Haus ihrer Mutter. 29 Und Rebekka hatte einen Bruder, der hieß Laban. Und Laban lief rasch zu dem Mann draußen beim Brunnen. 30 Als er nämlich den Ring und die Armbänder an den Händen seiner Schwester gesehen und die Worte seiner Schwester Rebekka gehört hatte, die sprach: So hat der Mann zu mir geredet!, da ging er zu dem Mann, und siehe, der stand bei den Kamelen am Brunnen. 31 Und er sprach: Komm herein, du Gesegneter des Herrn , warum stehst du draußen? Ich habe das Haus geräumt und für die Kamele Platz gemacht! 32 So führte er den Mann ins Haus und zäumte die Kamele ab und gab ihnen Stroh und Futter, und Wasser, um seine Füße zu waschen und die Füße der Männer, die mit ihm waren, 33 und er setzte ihm zu essen vor. –

    Er aber sprach: Ich will nicht essen, bevor ich meine Sache vorgetragen habe. Er antwortete: So rede! 34 Er sprach: Ich bin ein Knecht Abrahams. 35 Und der Herr hat meinen Herrn reichlich gesegnet , dass er groß geworden ist, denn er hat ihm Schafe und Rinder, Silber und Gold, Knechte und Mägde, Kamele und Esel gegeben . 36 Dazu hat Sarah, die Frau meines Herrn, in ihrem Alter meinem Herrn einen Sohn geboren; dem hat er alles gegeben, was ihm gehört. 37 Und mein Herr hat einen Eid von mir genommen und gesagt: Du sollst meinem Sohn keine Frau nehmen von den Töchtern der Kanaaniter, in deren Land ich wohne; 38 sondern ziehe hin zum Haus meines Vaters und zu meinem Geschlecht; dort nimm meinem Sohn eine Frau ! 39 Ich sprach aber zu meinem Herrn: Aber vielleicht will mir die Frau nicht folgen? 40 Da sprach er zu mir: Der Herr , vor dem ich wandle , wird seinen Engel mit dir senden und deinen Weg gelingen lassen, dass du meinem Sohn eine Frau aus meiner Verwandtschaft und aus dem Haus meines Vaters nimmst. 41 Nur dann sollst du von dem Eid entbunden sein, wenn du zu meiner Verwandtschaft kommst und sie dir diese nicht geben; dann bist du von dem Eid entbunden, den du mir geschworen hast. 42 So kam ich heute zum Wasserbrunnen und sprach: O Herr , du Gott meines Herrn Abraham, wenn du doch Gelingen geben wolltest zu meiner Reise, auf der ich bin! 43 Siehe, ich stehe hier bei dem Wasserbrunnen. Wenn nun eine Jungfrau zum Schöpfen herauskommt und ich spreche: »Gib mir doch aus deinem Krug ein wenig Wasser zu trinken!« 44 und sie zu mir sagen wird: »Trinke, ich will deinen Kamelen auch schöpfen!«, so möge doch diese die Frau sein, die der Herr dem Sohn meines Herrn bestimmt hat! 45 Ehe ich nun diese Worte ausgeredet hatte in meinem Herzen, siehe, da kommt Rebekka mit einem Krug auf ihrer Schulter und geht zum Brunnen hinab und schöpft. Da sprach ich zu ihr: »Gib mir doch zu trinken!« 46 Und sie nahm den Krug sogleich von ihrer Schulter und sprach: »Trinke, und ich will deine Kamele auch tränken!« So trank ich, und sie tränkte auch die Kamele. 47 Und ich fragte sie und sprach: » Wessen Tochter bist du?« Sie antwortete: »Ich bin die Tochter Bethuels, des Sohnes Nahors, den ihm Milka geboren hat.« Da legte ich einen Ring an ihre Nase und Armbänder an ihre Hände, 48 und ich neigte mich und betete an vor dem Herrn und lobte den Herrn , den Gott meines Herrn Abraham, der mich den rechten Weg geführt hat, dass ich seinem Sohn die Tochter des Bruders meines Herrn nehme. 49 Wenn ihr nun meinem Herrn Liebe und Treue erweisen wollt, so sagt es mir; wenn nicht, so sagt es mir ebenfalls, dass ich mich zur Rechten oder zur Linken wende!

    50 Da antworteten Laban und Bethuel und sprachen: Diese Sache kommt von dem Herrn ; darum können wir nichts gegen dich reden , weder Böses noch Gutes! 51 Siehe, Rebekka ist vor dir! Nimm sie und ziehe hin, damit sie die Frau des Sohnes deines Herrn werde, wie der Herr geredet hat! 52 Und es geschah, als der Knecht Abrahams ihre Worte hörte, da verneigte er sich vor dem Herrn zur Erde. 53 Und der Knecht zog silberne und goldene Schmuckstücke und Kleider hervor und gab sie Rebekka; auch ihrem Bruder und ihrer Mutter gab er Kost-barkeiten. 54 Da aßen und tranken sie, er samt den Männern, die mit ihm waren, und sie blieben dort über Nacht. Aber am Morgen standen sie auf, und er sprach: Lasst mich zu meinem Herrn ziehen ! 55 Aber ihr Bruder und ihre Mutter sprachen: Lass doch das Mädchen [noch] einige Tage lang bei uns bleiben, wenigs-tens zehn, danach magst du ziehen! 56 Da sprach er zu ihnen: Haltet mich nicht auf, denn der Herr hat meinen Weg gelingen lassen; lasst mich zu meinem Herrn ziehen! 57 Da sprachen sie: Lasst uns das Mädchen rufen und fragen, was sie dazu sagt! 58 Und sie riefen Rebekka und sprachen zu ihr: Willst du mit diesem Mann ziehen? Sie antwortete: Ja, ich will mit ihm ziehen! 59 So ließen sie Rebekka, ihre Schwester, ziehen mit ihrer Amme , samt dem Knecht Abrahams und seinen Leuten. 60 Und sie segneten Rebekka und sprachen zu ihr: Du bist unsere Schwester, werde zu vieltausendmal Tausenden, und dein Same nehme das Tor seiner Feinde in Besitz!

    61 So machten sich Rebekka und ihre Mägde auf, und sie bestiegen die Kamele und folgten dem Mann nach. Und der Knecht nahm Rebekka mit und zog hin. 62 Und Isaak kam vom » Brunnen des Lebendigen, der [mich] sieht« – denn er wohnte im Negev -, 63 weil Isaak zur Abendzeit auf das Feld gegangen war, um zu beten ; und er blickte auf und sah, und siehe, Kamele kamen daher. 64 Und Rebekka blickte auf und sah Isaak. Da ließ sie sich vom Kamel herab 65 und sprach zu dem Knecht: Wer ist jener Mann, der uns auf dem Feld entgegenkommt? Der Knecht sprach: Das ist mein Herr! Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich. 66 Und der Knecht erzählte dem Isaak alles, was er ausgerichtet hatte. 67 Da führte sie Isaak in das Zelt seiner Mutter Sarah und nahm die Rebekka, und sie wurde seine Frau, und er gewann sie lieb . So wurde Isaak getröstet nach dem Tod seiner Mutter.

    Zu diesem Kapitel haben wir in den vergangenen Jahren bereits ziemlich viele Gedanken gesammelt:

    Aber einer kam mir dann doch noch zu dem Punkt, wie der Diener die Angelegenheit mit der Auswahl der Braut in Jehovas Hände legt. Vor einigen Tagen habe ich mir die Ansprache „Auf Gottes Stimme in der Wildnis des Lebens hören“ angehört und darin ging es auch darum, woran wir erkennen, dass es wirklich die Stimme Jehovas ist, die zu uns redet:

    Ein sehr interessanter Vortrag, der klar macht, worum es geht. Es geht nicht lediglich darum, das Wort Gottes zu kennen, sondern darum, Gottes Stimme zu erkennen. Sicherlich müssen wir in Gottes Wort lesen, uns damit beschäftigen, Wissen in uns aufnehmen, aber dadurch allein hören wir noch nicht Gottes Stimme. Wenn wir eine zu starke Selbstpraegung haben, dann hören wir nicht, was er sagt. Dann hören wir nur die Dinge, die uns in unserem Selbstbild bestätigen, die wir hören wollen. Oftmals ist dies dann nicht wirklich Gottes Stimme. Oftmals müssen wir nachfragen, um sicher zu sein, dass dies wirklich Jehova ist, der zu uns redet.

    Als Beispiel Israel in der Wildnis. Gott sagte ihnen, sie sollten umher laufen, sollten um den Berg herum gehen. Das machte mit der Zeit vielleicht keinen Sinn für sie – trotzdem mußten sie gehen, weil Gott es so zu ihnen gesagt hatte. Vielleicht hatten sie das Gefühl, dass sie auf der Stelle treten und nicht wirklich weiterkommen. Aber hier war der Weg das Ziel: es ging darum, dass sie gehorsam seiner Anweisung folgen und weiter genau so gehen, wie ER es sagt.

    Auch wir wollen oftmals die Situation ändern, haben das Gefühl, im Kreis zu gehen, nicht wirklich weiterzukommen und nicht wirklich etwas zu bewirken. Aber vielleicht hat uns Jehova gerade in diese Position gesetzt – weil wir genau in dieser Situation etwas bewirken, auch wenn wir selbst es vielleicht nicht bemerken.

    Ähnlich wie die Israeliten, die um Jericho ziehen. Nach dem dritten Tag sagen sie vielleicht “was soll das? Wir sollten doch die Stadt einnehmen, warum laufen wir dann herum?” Und Jehova sagt: “tu, was ich sage, lauf weiter”. Am siebten Tag sollen wir 7 Mai um die Stadt gehen.. Vielleicht sind wir müde vom Laufen und sagen: “ich kann nicht mehr, mir tun die Füße vom Laufen weh. Warum soll ich noch mal rum laufen? Wo ist der Sinn dahinter?” Aber Jehova sagt: “frag nicht, lauf weiter”.

    Am Anfang hatte er das Beispiel mit einem frischgebackenen Piloten, der auf seinem ersten Alleinflug von der Panik gepackt wird und “Maiday” an den Tower funkt. Der Lotse sagt zu ihm: “ganz ruhig, machen Sie einfach genau das, was ich Ihnen sage”. Es führt zu Nichts, wenn er ihm jetzt die Hydraulik erklären würde. Er muss sie jetzt nicht verstehen – sondern nur den Anweisungen folgen.

    Wenn wir demütig anerkennen, dass wir eigentlich keine Ahnung haben und auf die Führung Jehovas angewiesen sind, klappt das am Besten. Der neue Pilot fragt bestimmt nicht, warum er jetzt so und so handeln soll – er tut es. Er zieht die Kompetenz des Piloten nicht in Frage. Er tut, was man ihm sagt. Er ist froh über jede Anweisung. Er weiss, dass er ohne den Lotsen nicht heil landen kann. Auch wir sind auf Jehovas Hilfe angewiesen, um heil durch das Leben zu kommen. Menschen, die dies demütig anerkennen, lassen sich am Besten von Jehova leiten.

    Vielleicht sind wir gerade “auf einer Wanderung in der Wüste”. Die Situation ist beschwerlich und wir fühlen uns nicht wohl. Wir sagen zu Gott: “bitte hilf mir hier heraus”. Aber Jehova sagt: “sei still und lauf weiter.” Wir jammern: “bitte verändere die Situation, ich kann sie nicht mehr ertragen”. Und Jehova sagt: “die Situation ist da, um dich zu verändern”.

    Vielleicht wollen wir aus der für uns schlimmen Situation heraus, weil wir etwas bestimmtes bewirken wollen. Aber Jehova will, dass wir dort bleiben wo wir sind und auf diesem Weg weiterlaufen. Weil genau dadurch das erreicht wird, weswegen wir eigentlich aus der Sitution wollen. ER gebraucht uns in und durch diese Situation.

    Auch wenn wir vielleicht viele Jahe das Gefühl haben, im Kreis zu laufen, so ist das dennoch nicht schlimm. Solange wir nur weiter unterwegs sind – mit unserem Gott!

    auch Abrahams Diener war darum bemüht, dass er auf Jehovas Stimme hört. Er konnte und wollte die Frau für den verheißenen Samen nicht selbst aussuchen, denn es war eine große Verantwortung. Sie würde ja nicht nur Isaaks Frau, sondern sie würde ebenfalls dazu beitragen, den verheißenen Samen hervorzubringen. Eines ihrer Kinder würde der nächste in der Reihe des Samens sein. Also was sollte er tun?

    Der Diener legt es in Jehovas Hände und da er weiß, dass man sich auch selbst täuschen könnte – vielleicht durch das gute Aussehen einer der Frauen oder durch Sympathie – so sorgt er dafür, dass Jehova es ihm ganz deutlich zeigt, welche ER für richtig halten würde. Aus unseren Publikationen wissen wir, dass es keine leichte Aufgabe ist, so viele Kamele zu tränken, denn ein Kamel allein trinkt bereits sehr sehr viel. Diese junge Frau würde also unzählige Male Wasser aus dem Brunnen schöpfen müssen, was eine sehr anstrengende körperliche Aufgabe ist. Wer würde so etwas schon freiwillig tun?

    Vielleicht würden die Frauen, die er dort sehen würde, interessiert an dem Fremden sein. Es war ja keine Großstadt, in der dauernd etwas passiert, wie hier bei uns in Berlin. Es war eine abgeschiedene ländliche Gegend. Da war ein Fremder sicherlich etwas Besonderes und würde die Neugier erregen. Vielleicht sah ja der Diener selbst gut aus, er erschien zumindest wohlhabend, denn er hatte ja all die Geschenke für die künftige Braut dabei. Vielleicht würde eine der Frauen sich eine Verbesserung ihrer eigenen Verhältnisse erhoffen, indem sie ihn als Ehepartner in Betracht ziehen würde. So eine Frau wäre sicherlich auch bereit, für ihn Wasser aus dem Brunnen zu schöpfen. Zudem gebot es die damals übliche Gastfreudnschaft schon, einem Fremden zu helfen. Aber gleich die ganzen Kamele?

    Daher macht der Diener hier einen ganz besonderen Vliestest: er legt Jehova etwas vor, was vom rein menschlichen her nicht unbedingt normal sein würde. Es wäre etwas ganz besonderes, wenn dies genau so einträfe. So stellt er sicher, dass es Jehovas Stimme ist, die ihm sagt: „Das ist die Braut für Isaak“.

    Beziehen auch wir Jehova so direkt in unser Leben und in unsere Entscheidungen mit ein? Ruth Lapide sagte in einer Folge, dass dies ein besonderes Vertrauen erfordert, ein ganz besonders inniges persönliches Verhältnis zu unserem Schöpfer. Haben wir dies?

  214. Jule sagt:

    1. Mose 25 – Abrahams zweite Ehe. Sein Tod und Begräbnis

    1 Und Abraham nahm wieder eine Frau, die hieß Ketura. 2 Die gebar ihm den Simran und den Jokschan, den Medan und den Midian , den Jischbak und den Schuach . 3 Jokschan aber zeugte den Scheba und den Dedan . Die Söhne von Dedan aber waren die Assuriter, Letusiter und Leumiter, 4 und die Söhne Midians waren Epha, Epher, Henoch, Abida und Eldaa. Diese alle sind Söhne der Ketura. 5 Und Abraham gab seinen ganzen Besitz dem Isaak.

    6 Aber den Söhnen, die er von den Nebenfrauen hatte, gab Abraham Geschenke und schickte sie, während er noch lebte, von seinem Sohn Isaak weg nach Osten in das Morgenland . 7 Dies ist die Zahl der Lebensjahre Abrahams, die er gelebt hat: 175 Jahre. 8 Und Abraham verschied und starb in gutem Alter , alt und lebenssatt, und wurde zu seinem Volk versammelt .

    9 Und seine Söhne Isaak und Ismael begruben ihn in der Höhle Machpelah auf dem Acker des Ephron, des Sohnes Zoars, des Hetiters, Mamre gegenüber, 10 in dem Acker, den Abraham von den Hetitern gekauft hatte. Dort wurden Abraham und seine Frau Sarah begraben. 11 Und es geschah nach dem Tod Abrahams, da segnete Gott seinen Sohn Isaak. Und Isaak wohnte bei dem »Brunnen des Lebendigen , der [mich] sieht«.

    Die Nachkommen Ismaels

    12 Dies ist die Geschichte Ismaels, des Sohnes Abrahams, den Hagar, Sarahs ägyptische Magd, dem Abraham gebar. 13 Und dies sind die Namen der Söhne Ismaels, nach denen ihre Geschlechter genannt sind: Der Erstgeborene Ismaels: Nebajoth , dann Kedar und Adbeel und Mibsam, 14 Mischma, Duma , Massa, 15 Hadad, Tema, Jetur, Naphisch und Kedma. 16 Das sind die Söhne Ismaels mit ihren Namen, in ihren Höfen und Zeltlagern, zwölf Fürsten nach ihren Geschlechtern. 17 Und Ismael wurde 137 Jahre alt, und er verschied und starb und wurde zu seinem Volk versammelt. 18 Sie wohnten aber von Hawila an bis nach Schur , das vor Ägypten liegt, und bis nach Assur hin; gegenüber von allen seinen Brüdern ließ er sich nieder.

    Interessant, dass hier beide Söhne am Grab Abschied vom Vater nehmen. Warum aber sind die Söhne der Ketura nicht dabei? Oder werden sie nur nicht erwähnt, weil es um etwas ganz anderes geht?

    Wir hatten ja gestern den Gedanken, dass einige Dinge nur kurz und knapp erwähnt werden, andere hingegen ausführlicher – und dies dann mit gutem Grund.

    Ruth Lapide weist in der entsprechenden Folge mit Abraham darauf hin, dass die beiden Söhne sich am Grab ihres Vaters versöhnt hätten. Wir erinnern uns: Ismael wurde mit seiner Mutter weggeschickt, weil er versuchte, Isaak zu demütigen. Frau Lapide weist dabei darauf hin, dass der Ausdruck „versöhnen“ und „Versöhnung“ aus dem Zusammenraufen dieser beiden Brüder – Söhne Abrahams – herrührt. Kann sein 😉

    Außerdem sehen wir hier zu Anfang bei den Söhnen der Kethura, dass Abraham seine anderen Söhne keinesfalls enterbt hat. Sie hatten einen gewissen Pflichtteil bekommen. Aber Isaak war der Haupterbe.

    Wir dürfen auch nicht vergessen, dass es bei diesem Haupterbe nicht nur um die materiellen Güter geht – sondern um die Verheißung, und aus wem der Same kommen solle. Dies entscheidet Jehova immer selbst, wie wir später auch bei Jakob und Esau sehen.

  215. Jule sagt:

    1. Mose 25 – Die beiden Söhne Isaaks: Esau und Jakob

    19 Dies ist die Geschichte Isaaks, des Sohnes Abrahams. Abraham zeugte Isaak. 20 Und Isaak war 40 Jahre alt, als er Rebekka zur Frau nahm, die Tochter Bethuels, des Aramäers aus Paddan-Aram , die Schwester des Aramäers Laban. 21 Isaak aber bat den Herrn für seine Frau, denn sie war unfruchtbar ; und der Herr ließ sich von ihm erbitten , und seine Frau Rebekka wurde schwanger.

    22 Und die Kinder stießen sich in ihrem Schoß. Da sprach sie: Wenn es so gehen soll, warum bin ich denn in diesen Zustand gekommen? Und sie ging hin, um den Herrn zu fragen . 23 Und der Herr sprach zu ihr: Zwei Völker sind in deinem Leib, und zwei Stämme werden sich aus deinem Schoß scheiden; und ein Volk wird dem anderen überlegen sein, und der Ältere wird dem Jüngeren dienen.

    24 Als nun ihre Tage erfüllt waren, dass sie gebären sollte, siehe, da waren Zwillinge in ihrem Leib. 25 Der erste, der herauskam, war rötlich, am ganzen Leib wie ein haariger Mantel , und man gab ihm den Namen Esau . 26 Danach kam sein Bruder heraus, und seine Hand hielt die Ferse Esaus; da gab man ihm den Namen Jakob . Und Isaak war 60 Jahre alt, als sie geboren wurden.

    In dem älteren Drama um Abraham „Wie verwendest du dein Leben?“ unterhalten sich Brüder beim Kaffe über diese Begebenheit. Jehova hatte bereits vor der Geburt gesagt, dass der Same aus Jakob sein würde. Eine Schwester fragt, ob man daraus schließen könne, dass der Werdegang der Brüder vorherbestimmt war, von Jehova so festgelegt, so als könne Esau dann nicht für seine mangelnde Wertschätzung. Aber es wird hervorgehoben, dass Jehova den Charakter der beiden nicht festlegte – sondern dass er ihn nur bereits im Mutterleib erkennen konnte.

    Da stellt sich für mich die Frage, warum Jehova es nicht einfacher machte, indem er dafür sorgte, dass Jakob zuerst zur Welt kam. Dann hätte sich Rebekka die für mich unschöne Trickserei sparen können aber auch dies wird in dem Drama erklärt; dadurch wird darauf hingewiesen, dass Jehova das Reich gibt, wem er will. Schließlich ist es der Same, der die Verheißung Jehovas erhalten wird und so hat ER auch das Recht auszusuchen, durch wen der Same kommt.

    Ähnliches erleben wir in diesem Zusammenhang immer wieder: Ismael ist Abrahams Erstgeborener, aber der Same sollte von Anfang an aus Isaak sein. Esau ist der Erste, aber Jakob erbt die Verheißung, von dessen Söhnen wird sie dann Juda gegeben usw.

    Behalten wir dies beim Lesen der nächsten Kapitel bitte im Hinterkopf

  216. Jule sagt:

    Esau verkauft sein Erstgeburtsrecht

    27 Und als die Knaben groß wurden, da wurde Esau ein tüchtiger Jäger , ein Mann des freien Feldes; Jakob aber war ein sittsamer Mann, der bei den Zelten blieb. 28 Und Isaak hatte den Esau lieb, weil ihm das Wildbret mundete; Rebekka aber hatte den Jakob lieb.

    29 Und Jakob kochte ein Gericht. Da kam Esau vom Feld und war erschöpft . 30 Und Esau sprach zu Jakob: Lass mich von dem roten [Gericht] da hinunterschlingen, denn ich bin erschöpft! Daher gab man ihm den Namen Edom . 31 Da sprach Jakob: Verkaufe mir heute dein Erstgeburtsrecht ! 32 Und Esau sprach zu Jakob: Siehe, ich muss doch sterben; was soll mir das Erstgeburtsrecht? 33 Jakob sprach: So schwöre mir heute! Und er schwor ihm und verkaufte so dem Jakob sein Erstgeburtsrecht.

    34 Da gab Jakob dem Esau Brot und das Linsengericht. Und er aß und trank und stand auf und ging davon. So verachtete Esau das Erstgeburtsrecht.

    Ein weiterer Gedanke zu dem Erstgeburtsrecht kommt in dem selben Drama hervor: Jakob trickst seinen Bruder Esau hier nicht aus, sondern dieser entscheidet sich ganz bewußt.

    Wenn wir diesen kurzen Text hier so in der Bibel lesen, so entsteht der Eindruck, als habe Jakob seinen Bruder genötigt, dessen Notsituation ausgenutzt. Aber Thom sagt, es bestand ja gar keine Notsituation: Esau wäre ja nicht verhungert. Er wollte nur nicht warten, etwas haben, was ihm nicht zustand und hatte keine Selbstbeherrschung. In dem Bibelfilm „Die Bibel – Jakob“ wird dies noch drastischer dargestellt, denn hier kocht Jakob dieses Gericht für ein krankes Kind, damit es diesem wieder besser geht. Dies sagt er seinem Bruder auch, aber es ist Esau egal, er denkt nur an sich.

    In dem Drama der Gesellschaft erklärt Jakob Esau vorher ausführlich, warum er dieses Erstgeburtsrecht haben will: es geht um den verheißenen Samen, der nicht verunreinigt werden darf. Er muss aus dem Volke Gottes kommen, aber Esau liebt die Frauen des Landes. Für Jakob ist der Gedanke schrecklich, dass eine dieser Frauen die Mutter des Samens werden könnte.

    Nun mag man einwenden, dass ja auch Rahel und Ruth Frauen aus dem Land waren, das eigentlich vernichtet werden sollte – aber diese beiden Frauen waren zu Jehova umgekehrt. Rahel versteckte die Kundschafter, weil sie dem wahren Gott dienten und Ruth verließ ihr Land und ihre Familie, um mit Noomi den wahren Gott anzubeten.

    Wieder ein Beweis dafür, dass Jehova ganz offensichtlich selbst auswählt, durch wen der Same kommen solle – und dass wir selbst durch Nichts und Niemand diese Entscheidung beeinflussen können.

    Weitere Gedanken zu dem Erstgeburtsrecht findet ihr hier:

  217. Jule sagt:

    1. Mose 26 – Gottes Verheißung an Isaak. Isaak im Land der Philister

    1 Es kam aber eine Hungersnot in das Land, nach der vorherigen Hungersnot, die zu Abrahams Zeiten gewesen war. Und Isaak zog nach Gerar zu Abimelech, dem König der Philister. 2 Da erschien ihm der Herr und sprach: Reise nicht nach Ägypten hinab, sondern bleibe in dem Land, das ich dir nennen werde! 3 Sei ein Fremdling in diesem Land, und ich will mit dir sein und dich segnen; denn dir und deinem Samen will ich alle diese Länder geben und will den Eid bestätigen, den ich deinem Vater Abraham geschworen habe. 4 Und ich will deinen Samen mehren wie die Sterne des Himmels, und ich will deinem Samen das ganze Land geben; und in deinem Samen sollen gesegnet werden alle Völker der Erde, 5 weil Abraham meiner Stimme gehorsam gewesen ist und meine Rechte, meine Gebote, meine Satzungen und meine Gesetze gehalten hat!

    6 So wohnte Isaak in Gerar . 7 Und als die Leute des Ortes nach seiner Frau fragten, da sprach er: Sie ist meine Schwester. Denn er fürchtete sich zu sagen: Sie ist meine Frau, weil er dachte: Die Leute an diesem Ort könnten mich um Rebekkas willen töten; denn sie war sehr schön. 8 Und es geschah, als er sich längere Zeit dort aufhielt, da schaute Abimelech, der König der Philister, durchs Fenster und bemerkte, wie Isaak mit seiner Frau Rebekka vertraut scherzte. 9 Da rief Abimelech den Isaak und sprach: Siehe, sie ist deine Frau! Wie konntest du sagen: »Sie ist meine Schwester «? Isaak antwortete ihm: Ich dachte, ich müsste vielleicht sterben um ihretwillen! 10 Abimelech sprach: Warum hast du uns das angetan? Wie leicht hätte jemand vom Volk sich zu deiner Frau legen können; so hättest du eine Schuld auf uns gebracht! 11 Da gebot Abimelech dem ganzen Volk und sprach: Wer diesen Mann oder seine Frau antastet, der soll gewisslich sterben!

    Widerstand der Philister gegen Isaak

    12 Und Isaak säte in dem Land und erntete im selben Jahr hundertfältig; denn der Herr segnete ihn. 13 Und der Mann wurde reich und immer reicher, bis er überaus reich war; 14 und er hatte Schaf- und Rinderherden und eine große Dienerschaft. Darum beneideten ihn die Philister. 15 Alle Brunnen aber, die die Knechte seines Vaters zu Abrahams, seines Vaters Zeiten gegraben hatten, hatten die Philis-ter verstopft und mit loser Erde gefüllt. 16 Und Abimelech sprach zu Isaak: Geh fort von uns; denn du bist uns viel zu mächtig geworden! 17 Da zog Isaak fort und lagerte sich im Tal Gerar und wohnte dort. 18 Und Isaak ließ die Wasserbrunnen aufgraben, die sie zu Zeiten seines Vaters Abraham gegraben hatten und die die Philister nach dem Tod Abrahams verstopft hatten, und er nannte sie mit denselben Namen, mit denen sein Vater sie benannt hatte. 19 Auch gruben Isaaks Knechte im Tal und fanden dort einen Brunnen lebendigen Wassers . 20 Aber die Hirten von Gerar stritten sich mit den Hirten Isaaks und sprachen: Das Wasser gehört uns! Da nannte er den Brunnen Esek , weil sie sich dort mit ihm gestritten hatten. 21 Da gruben sie einen weiteren Brunnen, um den stritten sie auch; darum nannte er ihn Sithna . 22 Da brach er von dort auf und grub einen weiteren Brunnen; um den stritten sie sich nicht, darum nannte er ihn Rechobot und sprach: Nun hat uns der Herr einen weiten Raum gemacht, damit wir fruchtbar sein können im Land! 23 Von dort zog er hinauf nach Beer-scheba. 24 Und der Herr erschien ihm in jener Nacht und sprach: Ich bin der Gott deines Vaters Abraham. Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir , und ich will dich segnen und deinen Samen mehren um Abrahams, meines Knechtes, willen! 25 Da baute er dort einen Altar und rief den Namen des Herrn an; und er schlug dort sein Zelt auf; und Isaaks Knechte gruben dort einen Brunnen.

    Isaaks Bund mit Abimelech

    26 Und Abimelech kam zu ihm von Gerar, mit Ahussat, seinem Freund, und Pichol, seinem Heerführer. 27 Aber Isaak sprach zu ihnen: Warum kommt ihr zu mir, da ihr mich doch hasst und mich von euch weggetrieben habt? 28 Sie sprachen: Wir haben deutlich gesehen, dass der Herr mit dir ist, darum haben wir uns gesagt: Es soll ein Eid zwischen uns sein, zwischen uns und dir, und wir wollen einen Bund mit dir machen, 29 dass du uns keinen Schaden zufügst, wie wir auch dich nicht angetastet haben und dir nur Gutes taten und dich im Frieden haben ziehen lassen. Du bist nun einmal der Gesegnete des Herrn ! 30 Da bereitete er ihnen ein Mahl, und sie aßen und tranken. 31 Und am Morgen früh standen sie auf und schworen einander den Eid. Da ließ Isaak sie gehen, und sie zogen in Frieden von ihm weg. 32 Und es geschah am selben Tag, da kamen Isaaks Knechte und sagten ihm von dem Brunnen , den sie gegraben hatten, und sprachen zu ihm: Wir haben Wasser gefunden! 33 Und er nannte ihn Scheba. Daher heißt der Ort Beerscheba bis zum heutigen Tag.

    Esau nimmt zwei hetitische Frauen

    34 Als aber Esau 40 Jahre alt war, nahm er Judith zur Frau, die Tochter Beris, des Hetiters, und Basmath, die Tochter Elons, des Hetiters; 35 die bereiteten Isaak und Rebekka viel Herzenskummer.

    Bei der Geschichte mit dem Brunnen sehen wir, dass Isaak ebenso wenig nachtragend ist und ebenso friedliebend wie sein Vater. Denn eigentlich ist es ja eine Unverschämtheit, wenn Abimelech hier sagt, sie hätten ihm und seinem Volk nur Gutes getan. Sie hatten ja immer wieder die Brunnen zugeschüttet, die sie gegraben haben.

    Wir lesen über diese Geschichte einfach so drüber weg, weil ein Brunnen für uns heute keine wirkliche Bedeutung mehr hat. Wir bekommen unser Wasser bequem aus dem Wasserhahn. Aber für Menschen in der Wüste war so ein Brunnen überlebenswichtig.

    Erst einmal erforderte es sicherlich ein langes Suchen nach Stellen, wo es sich überhaupt lohnt zu graben. Wieviele Probebohrungen mag es erfordert haben, bis sie endlich auf Wasser stießen? Dann hatten sie nicht unsere tollen technischen Hilfsmittel, es war anstrengende körperliche Arbeit. Sie stießen bestimmt nicht so dicht an der Oberfläche auf Grundwasser. Wie lange mögen sie wohl gegraben haben?

    Und jedesmal, wenn sie Erfolg hatten und sich freuten, kamen die Philister und schütteten ihn wieder zu – und sie mußten weiterziehen und alles fing wieder von vorn an.

    War es von den Philistern nicht auch sehr dumm, die Brunnen zuzuschütten? Immerhin ist Wasser in der Wüste kostbar. Hätten sie die Brunnen nicht viel einfacher durch einen Kampf übernehmen und selbst nutzen können?

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:

  218. Jule sagt:

    1. Mose 27 – 29

    1. Mose 27 – warum segnet Isaak nicht gleich Jakob – da doch Jehova vor der Geburt ihn als den Erben bestimmte?

    Jakob empfängt durch Betrug den Erstgeburtssegen

    1 Und es geschah, als Isaak alt war und seine Augen dunkel wurden, sodass er nicht mehr sehen konnte, da rief er Esau, seinen älteren Sohn, und sprach zu ihm: Mein Sohn! Er aber antwortete ihm: Hier bin ich! 2 Und er sprach: Siehe, ich bin alt und weiß nicht, wann ich sterbe. 3 So nimm nun dein Jagdgerät, deinen Köcher und deinen Bogen, und geh aufs Feld und jage mir ein Wildbret, 4 und bereite mir ein schmackhaftes Essen, wie ich es gern habe, und bring es mir herein, dass ich esse, damit meine Seele dich segne, bevor ich sterbe! 5 Rebekka aber hörte zu, als Isaak diese Worte zu seinem Sohn Esau sagte. Und Esau ging aufs Feld , um ein Wildbret zu jagen und es heimzubringen.

    6 Da redete Rebekka mit ihrem Sohn Jakob und sprach: Siehe, ich habe gehört, wie dein Vater mit deinem Bruder Esau redete und sagte: 7 »Bring mir ein Wildbret und bereite mir ein schmackhaftes Gericht, dass ich esse und dich segne vor dem Angesicht des Herrn , ehe ich sterbe!« 8 So gehorche nun, mein Sohn, meiner Stimme und tue, was ich dir sage: 9 Geh hin zur Herde und hole mir von dort zwei gute Ziegenböcklein , dass ich deinem Vater ein schmackhaftes Gericht davon bereite, wie er es gern hat. 10 Das sollst du deinem Vater hinein-tragen, damit er es isst und dich vor seinem Tod segnet! 11 Jakob aber sprach zu seiner Mutter Rebekka: Siehe, mein Bruder Esau ist rau, und ich bin glatt. 12 Vielleicht könnte mein Vater mich betasten, da würde ich in seinen Augen als ein Betrüger erscheinen; so brächte ich einen Fluch über mich und nicht einen Segen! 13 Da sprach seine Mutter zu ihm: Dein Fluch sei auf mir, mein Sohn! Gehorche du nur meiner Stimme, geh hin und hole es mir!

    14 Da ging er hin und holte es und brachte es seiner Mutter. Und seine Mutter machte ein schmackhaftes Essen, wie es sein Vater gern hatte. 15 Rebekka nahm auch die guten Kleider Esaus, ihres älteren Sohnes, die sie bei sich im Haus hatte, und zog sie Jakob, ihrem jüngeren Sohn, an. 16 Aber die Felle der Ziegenböcklein legte sie ihm um die Hände, und wo er glatt war am Hals; 17 und sie gab das schmackhafte Essen und das Brot, das sie bereitet hatte, in die Hand ihres Sohnes Jakob.

    18 Und er ging hinein zu seinem Vater und sprach: Mein Vater! Er antwortete: Hier bin ich! Wer bist du, mein Sohn? 19 Jakob sprach zu seinem Vater: Ich bin Esau, dein Erstgeborener; ich habe getan, wie du mir gesagt hast. Steh doch auf, setz dich und iss von meinem Wildbret, damit mich deine Seele segne! 20 Isaak aber sprach zu seinem Sohn: Mein Sohn, wie hast du es so bald gefunden? Er antwortete: Der Herr , dein Gott, ließ es mir begegnen! 21 Da sprach Isaak zu Jakob: Tritt herzu, mein Sohn, dass ich dich betaste , ob du wirklich mein Sohn Esau bist oder nicht! 22 Und Jakob trat zu seinem Vater Isaak. Und als er ihn betastet hatte, sprach er: Die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die Hände sind Esaus Hände! 23 Aber er erkannte ihn nicht, denn seine Hände waren rau, wie die Hände seines Bruders Esau. Und so segnete er ihn. 24 Und er fragte ihn: Bist du wirklich mein Sohn Esau? Er antwortete: Ja, ich bin“s! 25 Da sprach er: So bringe es mir her, damit ich von dem Wildbret meines Sohnes esse, dass dich meine Seele segne ! Da brachte er es ihm, und er aß; er reichte ihm auch Wein, und er trank. 26 Und Isaak, sein Vater, sprach zu ihm: Komm her, mein Sohn, und küsse mich! 27 Und er trat hinzu und küsste ihn.

    Und als er den Geruch seiner Kleider roch, segnete er ihn und sprach: Siehe, der Geruch meines Sohnes ist wie ein Geruch des Feldes, das der Herr gesegnet hat. 28 Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom fettesten Boden und Korn und Most in Fülle! 29 Völker sollen dir dienen und Geschlechter sich vor dir beugen; sei ein Herr über deine Brüder, und die Söhne deiner Mutter sollen sich vor dir beugen. Verflucht sei, wer dir flucht, und gesegnet sei, wer dich segnet!

    Esaus Reue über den verlorenen Segen

    30 Und es geschah, als Isaak den Segen über Jakob vollendet hatte, und Jakob kaum von seinem Vater Isaak hinausgegangen war, ja, da geschah es, dass sein Bruder Esau von der Jagd kam. 31 Der machte auch ein schmackhaftes Essen und trug es zu seinem Vater hinein und sprach zu ihm: Steh auf, mein Vater, und iss von dem Wildbret deines Sohnes, damit mich deine Seele segne ! 32 Da antwortete ihm sein Vater Isaak: Wer bist du? Er sprach: Ich bin dein Sohn Esau, dein Erstgeborener ! 33 Da entsetzte sich Isaak über die Maßen und sprach: Wer ist denn der Jäger, der ein Wildbret gejagt und mir aufgetragen hat? Ich habe von allem gegessen, ehe du kamst, und habe ihn gesegnet ; er wird auch gesegnet bleiben! 34 Als Esau diese Worte seines Vaters hörte, schrie er laut auf und wurde über die Maßen betrübt und sprach zu seinem Vater: Segne doch auch mich, mein Vater! 35 Er aber sprach: Dein Bruder ist mit List gekommen und hat deinen Segen weggenommen!

    36 Da sprach er: Er heißt mit Recht Jakob; denn er hat mich nun zweimal überlistet! Mein Erstgeburtsrecht hat er weggenommen, und siehe, nun nimmt er auch meinen Segen! Und er sprach: Hast du mir keinen Segen zurückbehalten? 37 Da antwortete Isaak und sprach zu Esau: Siehe, ich habe ihn zum Herrn über dich gesetzt, und alle seine Brüder habe ich ihm zu Knechten gegeben; mit Korn und Most habe ich ihn versehen. Was kann ich nun für dich tun, mein Sohn? 38 Esau sprach zu seinem Vater: Hast du denn nur einen Segen, mein Vater? Segne doch auch mich, mein Vater! Und Esau erhob seine Stimme und weinte . 39 Da antwortete Isaak, sein Vater, und sprach zu ihm: Siehe, fern vom Fett der Erde wird dein Wohnsitz sein, und fern vom Tau des Himmels von oben. 40 Von deinem Schwert wirst du leben und deinem Bruder dienen . Es wird aber geschehen, wenn du dich befreien kannst, wirst du sein Joch von deinem Hals reißen .

    Jakobs Flucht zu Laban

    41 Und Esau wurde dem Jakob feind wegen des Segens, womit sein Vater ihn gesegnet hatte; und Esau sprach in seinem Herzen: Die Zeit, da man um meinen Vater trauern wird, ist nicht mehr weit; dann will ich meinen Bruder Jakob umbringen ! 42 Da wurden der Rebekka die Worte Esaus, ihres älteren Sohnes, hinterbracht. Und sie schickte hin und ließ Jakob, ihren jüngeren Sohn, rufen und sprach zu ihm: Siehe, dein Bruder Esau will an dir Rache nehmen und dich töten ! 43 Und nun gehorche meiner Stimme, mein Sohn: Mache dich auf und flieh zu meinem Bruder Laban , nach Haran , 44 und bleib eine Zeit lang bei ihm, bis sich der Grimm deines Bruders gelegt hat 45 und bis sich sein Zorn von dir wendet und er vergisst, was du ihm angetan hast; so will ich dann nach dir schicken und dich von dort holen lassen. Warum sollte ich an einem Tag euch beide verlieren? 46 Und Rebekka sprach zu Isaak: Mir ist das Leben verleidet wegen der Töchter Hets ; wenn Jakob eine Frau nimmt von den Töchtern Hets, wie diese da, von den Töchtern des Landes, was soll mir dann das Leben!

    Wir haben ja bereits eine Menge Gedanken zu der List und dem Erstgeburtsrecht gesammelt:

     

    Aber hier drängt sich mir noch eine andere Frage auf: Jehova hatte Rebekka bereits vor der Geburt der Kinder gesagt, durch wen die Verheißung kommen würde. Wußte Isaak nichts davon – oder warum will er hier Esau segnen, wenn es doch Jakob ist, der in Jehovas Augen der Same ist?

    Und Jakob hat doch bereits eine Zeit davor das Erstgeburtsrecht von Jakob erworben. Wir hatten ja erst gestern den Gedanken, dass er dafür gute Gründe hatte, die in Übereinstimmung mit Jehovas Willen sind. Hatte er seinem Vater nicht von dem Deal erzählt? Warum nicht?

    Im Stoff der Vorjahre habe ich auch noch einen Gedanken gefunden. Der Kommentator kritisiert hier das eigenmächtige Verhalten von Jakob und seiner Mutter, da Jehova die Dinge sicherlich auch beeinflusst hätte – wenn sie ihm nicht voreilig zuvor gekommen wären:

    Nun beginnt die Lebensgeschichte Jakobs. Er ist Erbe der Verheißungen und schätzt sie, gebraucht aber böse und ihrem Wesen nach niedrige Mittel, um sie zu bekommen. Gott antwortet seinem Glauben, züchtigt aber seine Bosheit und seinen Unglauben.

    Gott hätte auf Seine eigene Weise den Segen zustande gebracht (oder Isaak seine Hände übereinander kreuzen lassen, wie Er es Jakob tun ließ); von seiner Mutter gelenkt, folgte Jakob seinem Eigenwillen und harrte nicht auf Gott.

    Wie habe ich mir dies vorzustellen? So, wie wir als Kinder Zeige- und Ringfinger hinter dem Rücken gekreuzt haben, wenn wir ein Versprechen gegeben haben, das wir nicht halten wollten? Thom sagt, Jakob habe später beim Segen die Hände übereinander gekreuzt und dadurch die richtigen Gesegnet. Aber nicht hintenrum und listig, denn Joseph hatte es gesehen und ihn noch darauf hingewiesen.

    Aber warum sind „solche Spielchen“ nötig? Ist Jehova wirklich darauf angewiesen?

  219. Jule sagt:

    1. Mose 28 – die Salbung eines Steins und der Zehnte

    Jakob flieht nach Paddan-Aram

    1 Da rief Isaak den Jakob, segnete ihn und gebot ihm und sprach zu ihm: Nimm keine Frau von den Töchtern Kanaans! 2 Mache dich auf und zieh nach Paddan-Aram, in das Haus Bethuels, des Vaters deiner Mutter, und nimm dir von dort eine Frau von den Töchtern Labans , des Bruders deiner Mutter! 3 Und Gott, der Allmächtige, segne dich und mache dich fruchtbar und mehre dich, dass du zu einer Menge von Völkern werdest, 4 und er gebe dir den Segen Abrahams, dir und deinem Samen mit dir, dass du das Land in Besitz nimmst, in dem du als Fremdling lebst, das Gott dem Abraham gegeben hat! 5 So entließ Isaak den Jakob, und er zog nach Paddan-Aram zu Laban , dem Sohn Bethuels, dem Aramäer, dem Bruder der Rebekka, der Mutter Jakobs und Esaus.

    Esaus dritte Frau

    6 Als nun Esau sah, dass Isaak den Jakob gesegnet und ihn nach Paddan-Aram entlassen hatte, damit er sich von dort eine Frau hole, und dass er, als er ihn segnete, ihm gebot und sprach: »Du sollst keine Frau von den Töchtern Kanaans nehmen«, 7 und dass Jakob seinem Vater und seiner Mutter gehorsam war und nach Paddan-Aram zog, 8 als Esau auch sah, dass Isaak, sein Vater, die Töchter Kanaans nicht gerne sah, 9 da ging Esau hin zu Ismael und nahm zu seinen Frauen noch Mahalath als Frau hinzu, die Tochter Ismaels, des Sohnes Abrahams, die Schwester Nebajoths .

    Jakobs Traum von der Himmelsleiter

    10 Jakob aber zog von Beerscheba aus und wanderte nach Haran. 11 Und er kam an einen Ort, wo er über Nacht blieb; denn die Sonne war untergegangen. Und er nahm von den Steinen jenes Orts und legte sie unter sein Haupt und legte sich an dem Ort schlafen. 12 Und er hatte einen Traum ; und siehe, eine Leiter war auf die Erde gestellt, die reichte mit der Spitze bis an den Himmel. Und siehe, auf ihr stiegen die Engel Gottes auf und nieder. 13 Und siehe, der Herr stand über ihr und sprach: Ich bin der Herr , der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks; das Land, auf dem du liegst, will ich dir und deinem Samen geben . 14 Und dein Same soll werden wie der Staub der Erde, und nach Westen, Osten, Norden und Süden sollst du dich ausbreiten ; und in dir und in deinem Samen sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde! 15 Und siehe, ich bin mit dir , und ich will dich behüten überall, wo du hinziehst, und dich wieder in dieses Land bringen. Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich vollbracht habe, was ich dir zugesagt habe!

    16 Als nun Jakob von seinem Schlaf erwachte, sprach er: Wahrlich, der Herr ist an diesem Ort , und ich wusste es nicht! 17 Und er fürchtete sich und sprach: Wie furchtgebietend ist diese Stätte! Hier ist nichts anderes als das Haus Gottes, und dies ist die Pforte des Himmels! 18 Und Jakob stand am Morgen früh auf und nahm den Stein , den er unter sein Haupt gelegt hatte, und richtete ihn auf zu einem Gedenkstein und goss Öl auf seine Spitze, 19 und er gab diesem Ort den Namen Bethel ; zuvor aber hieß die Stadt Lus .

    20 Und Jakob legte ein Gelübde ab und sprach : Wenn Gott mit mir sein und mich behüten wird auf dem Weg , den ich gehe, und mir Brot zu essen geben wird und Kleider anzuziehen 21 und mich wieder mit Frieden heim zu meinem Vater bringt, so soll der Herr mein Gott sein; 22 und dieser Stein , den ich als Gedenkstein aufgerichtet habe, soll ein Haus Gottes werden; und von allem, was du mir gibst, will ich dir gewisslich den Zehnten geben!

    Wie kommt Jakob dazu einen Stein zu salben und Jehova einen Zehnten anzubieten? Waren dies vielleicht auch übliche Verhaltensweisen im Land um ihn herum?

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:

  220. Jule sagt:

    1. Mose 29 – der verschlagene Schwiegervater, eine Strafe von Jehova?

    Jakob bei Laban

    1 Da machte sich Jakob wieder auf den Weg und ging ins Land der Söhne des Ostens . 2 Und er sah sich um und siehe, da war ein Brunnen auf dem Feld, und siehe, drei Herden Schafe lagen dabei; denn von dem Brunnen mussten die Herden trinken. Und ein großer Stein lag über der Öffnung des Brunnens. 3 Und sie pflegten alle Herden dort zu versammeln und den Stein von der Öffnung des Brunnens wegzuwälzen und die Schafe zu tränken, und dann brachten sie den Stein wieder an seinen Ort, über die Öffnung des Brunnens. 4 Und Jakob sprach zu ihnen: Meine Brüder, woher seid ihr? Sie antworteten: Wir sind von Haran. 5 Er sprach zu ihnen: Kennt ihr auch Laban, den Sohn Nahors? Sie antworteten: Wir kennen ihn wohl! 6 Er sprach zu ihnen: Geht es ihm gut? Sie antworteten: Es geht ihm gut; und siehe, da kommt seine Tochter Rahel mit den Schafen! 7 Er sprach: Siehe, es ist noch heller Tag und noch nicht Zeit, das Vieh einzutreiben; tränkt die Schafe und geht hin, weidet sie! 8 Sie antworteten: Wir können es nicht, ehe alle Herden zusammengebracht sind und sie den Stein von der Öffnung des Brunnens wälzen ; dann können wir die Schafe tränken. 9 Als er noch mit ihnen redete, kam Rahel mit den Schafen ihres Vaters; denn sie war eine Hirtin.

    10 Und es geschah, als Jakob Rahel sah, die Tochter Labans, des Bruders seiner Mutter, und die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter, da trat er hinzu und wälzte den Stein von der Öffnung des Brunnens und tränkte die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter. 11 Und Jakob küsste Rahel und erhob seine Stimme und weinte . 12 Da sagte Jakob der Rahel, dass er der Bruder ihres Vaters und der Sohn der Rebekka sei. Da lief sie und sagte es ihrem Vater. 13 Und es geschah, als Laban die Nachricht von Jakob, dem Sohn seiner Schwes-ter, hörte, da lief er ihm entgegen, umarmte und küsste ihn und führte ihn in sein Haus. Da erzählte er Laban diese ganze Geschichte. 14 Da sprach Laban zu ihm: Fürwahr, du bist mein Gebein und mein Fleisch! Und er blieb bei ihm einen Monat lang.

    Lea und Rahel werden Jakob zu Frauen gegeben

    15 Danach sprach Laban zu Jakob: Solltest du mir darum umsonst dienen, weil du mein Neffe bist? Sage mir, was soll dein Lohn sein? 16 Laban aber hatte zwei Töchter; die ältere hieß Lea und die jüngere Rahel. 17 Und Lea hatte matte Augen, Rahel aber hatte eine schöne Gestalt und ein schönes Angesicht. 18 Und Jakob liebte Rahel, und so sprach er: Ich will dir sieben Jahre lang dienen um Rahel, deine jüngere Tochter! 19 Da antwortete Laban: Es ist besser, ich gebe sie dir als einem anderen Mann; bleibe bei mir! 20 So diente Jakob um Rahel sieben Jahre lang, und sie kamen ihm vor wie einzelne Tage, so lieb hatte er sie. 21 Und Jakob sprach zu Laban: Gib mir meine Frau, dass ich zu ihr eingehe, denn meine Zeit ist erfüllt! 22 Da lud Laban alle Leute des Ortes ein und machte ein Mahl.

    23 Und es geschah am Abend, da nahm er seine Tochter Lea und brachte sie zu ihm hinein; und er ging zu ihr ein. 24 Und Laban gab seine Magd Silpa seiner Tochter Lea zur Magd.

    25 Und es geschah am Morgen, siehe, da war es Lea! Und er sprach zu Laban: Warum hast du mir das getan? Habe ich dir nicht um Rahel gedient? Warum hast du mich denn betrogen? 26 Laban antwortete: Es ist nicht Sitte in unserem Ort, dass man die Jüngere vor der Älteren weggibt. 27 Vollende die [Hochzeits-]Woche mit dieser, so wollen wir dir jene auch geben, für den Dienst, den du mir noch weitere sieben Jahre lang leisten sollst! 28 Und Jakob machte es so und vollendete die [Hochzeits-]Woche mit dieser. Da gab er ihm Rahel, seine Tochter, zur Frau. 29 Und Laban gab seiner Tochter Rahel seine Magd Bilha zur Magd. 30 So ging er auch zu Rahel ein; und er hatte Rahel lieber als Lea. Und er diente ihm noch weitere sieben Jahre lang.

    Jakobs Söhne

    31 Als aber der Herr sah , dass Lea verschmäht war, da öffnete er ihren Mutterschoß; Rahel aber war unfruchtbar . 32 Und Lea wurde schwanger und gebar einen Sohn, dem gab sie den Namen Ruben . Denn sie sprach: Weil der Herr mein Elend angesehen hat, so wird mich nun mein Mann lieb gewinnen! 33 Und sie wurde wieder schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Weil der Herr gehört hat, dass ich verschmäht bin, so hat er mir auch diesen gegeben! Und sie gab ihm den Namen Simeon . 34 Und sie wurde wieder schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Nun wird mein Mann mir anhänglich sein, denn ich habe ihm drei Söhne geboren! Darum gab man ihm den Namen Levi . 35 Und sie wurde noch einmal schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Nun will ich den Herrn preisen! Darum gab sie ihm den Namen Juda ; und sie hörte auf mit Gebären.

    zu diesem Kapitel haben wir in den vergangenen Jahren bereits einige sehr interessante Gedanken gesammelt:

  221. Jule sagt:

    1. Mose 30 – 32

    1. Mose 30 :1-24 wie wir Gefangene unserer eigenen Gefühle werden können:

    Jakobs Familie wächst

    1 Als aber Rahel sah, dass sie dem Jakob keine Kinder gebar, wurde sie eifersüchtig auf ihre Schwester und sprach zu Jakob: Schaffe mir Kinder! Wenn nicht, so sterbe ich! 2 Jakob aber wurde sehr zornig auf Rahel und sprach: Bin ich denn an Gottes Stelle, der dir Leibesfrucht versagt? 3 Sie aber sprach: Siehe, da ist meine Magd Bilha, gehe zu ihr ein, dass sie in meinen Schoß gebäre und ich doch durch sie Nachkommen erhalte ! 4 Und sie gab ihm ihre Magd Bilha zur Frau, und Jakob ging zu ihr ein. 5 Bilha aber wurde schwanger und gebar dem Jakob einen Sohn. 6 Da sprach Rahel: Gott hat mir Recht verschafft und meine Stimme erhört und mir einen Sohn gegeben! Darum gab sie ihm den Namen Dan . 7 Und Bilha, die Magd Rahels, wurde nochmals schwanger und gebar dem Jakob einen zweiten Sohn. 8 Da sprach Rahel: Kämpfe Gottes habe ich mit meiner Schwester gekämpft und habe auch gewonnen! Darum gab sie ihm den Namen Naphtali .

    9 Als nun Lea sah, dass sie aufgehört hatte zu gebären, nahm sie ihre Magd Silpa und gab sie Jakob zur Frau. 10 Und Silpa, Leas Magd, gebar dem Jakob einen Sohn. 11 Da sprach Lea: Ich habe Glück! Und sie gab ihm den Namen Gad . 12 Danach gebar Silpa, Leas Magd, dem Jakob einen zweiten Sohn. 13 Da sprach Lea: Wohl mir! Die Töchter werden mich glücklich preisen! Und sie gab ihm den Namen Asser .

    14 Ruben aber ging aus zur Zeit der Weizenernte und fand Alraunenfrüchte auf dem Feld und brachte sie heim zu seiner Mutter Lea. Da sprach Rahel zu Lea: Gib mir einen Teil der Alraunenfrüchte deines Sohnes! 15 Sie antwortete ihr: Ist das nicht genug , dass du mir meinen Mann genommen hast? Und willst du auch die Alraunenfrüchte meines Sohnes nehmen? Rahel sprach: Er soll dafür diese Nacht bei dir schlafen zum Entgelt für die Alraunenfrüchte deines Sohnes! 16 Als nun Jakob am Abend vom Feld kam, ging ihm Lea entgegen und sprach: Du sollst zu mir kommen, denn ich habe dich erkauft um die Alraunenfrüchte meines Sohnes! Und er schlief in jener Nacht bei ihr. 17 Und Gott erhörte Lea, und sie wurde schwanger und gebar dem Jakob den fünften Sohn. 18 Da sprach Lea: Gott hat es mir gelohnt, dass ich meinem Mann meine Magd gegeben habe! Und sie gab ihm den Namen Issaschar . 19 Und Lea wurde noch einmal schwanger und gebar dem Jakob den sechsten Sohn. 20 Und Lea sprach: Gott hat mich mit einer guten Gabe beschenkt! Nun wird mein Mann wieder bei mir wohnen, denn ich habe ihm sechs Söhne geboren! Und sie gab ihm den Namen Sebulon . 21 Danach gebar sie eine Tochter, der sie den Namen Dina gab.

    22 Aber Gott gedachte an Rahel, und Gott erhörte sie und öffnete ihren Mutterschoß. 23 Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Gott hat meine Schmach von mir genommen! 24 Und sie gab ihm den Namen Joseph und sprach: Der Herr wolle mir noch einen Sohn dazugeben!

    Ich empfinde die Situation unter den Frauen als sehr sehr schlimm. In den vergangenen Jahren haben wir bereits einiges dazu geschrieben:

    Heute kommt mir beim Lesen der Gedanke, dass sich die beiden Frauen das Leben selbst schwer machen. Aber wahrscheinlich liegt dies in der Natur von uns Frauen, dass es uns schwer fällt, Dinge hinzunehmen und zu akzeptieren, die wir nicht ändern können und das beste aus der Situation zu machen. Mir geht es ebenso: ich kann nicht loslassen, das für mich Unerträgliche nicht akzeptieren. Irgendwie ist der Zwang da, es doch ändern zu wollen, obwohl ich weiss, dass es nicht in meiner Macht liegt. Mein Mann geht damit besser und gesünder um: er hat es in die Hand Jehovas gelegt – das habe ich auch getan – aber im Gegensatz zu mir lässt er es auch da. Etwas, was ich nicht kann. Ich weiss nicht, warum mir dies nicht gelingt, ich merke nur, dass es mich zerstört. Beim Lesen der Gedanken von den Vorjahren habe ich gesehen, dass ich bereits im vergangenen Jahr ausführlich im privaten Blog dazu geschrieben habe – im offenen Blog hier nur knapp, da es doch sehr privat ist. Trotzdem ist es mir immer noch nicht – nach über 2,5 Jahren – gelungen, die Dinge bei Jehova zu belassen und loszulassen.

    Etwas Ähnliches beobachte ich jetzt hier bei den beiden Frauen: beide versuchen zwanghaft Jakob für sich allein zu gewinnen und machen sich damit gegenseitig selbst das Leben schwer.

    Dabei sind sie doch beide unverschuldet in diese Situation geraten. Beide wurden von ihrem Vater Laban ausgetrickst, ebenso wie ihr Mann Jakob. Nun sind sie beide seine Frauen und im Gegensatz zu ihnen macht Jakob das Beste daraus. Er behandelt Lea fair und gibt ihr die Aufmerksamkeit, die ihr als seiner Frau zusteht, obwohl er sie ja nicht freiwillig geheiratet hat. Er bemüht sich, es allen recht und möglichst angenehm zu machen. Er hat die Situation akzeptiert – denn er kann sie eh nicht ändern. Das höre ich auch oft von Thom, er macht sich keine Gedanken darüber, denn „ich kann es ja eh nicht ändern und so ist es vergeudete Energie“. Energie die mir fehlt, weil ich meine unsinnigerweise vergeude. Warum eigentlich? Will ich Jehova so zwingen, doch etwas zu ändern?

    Diese beiden Frauen können auch nichts ändern. Aber anstatt sich damit abzufinden und zu erkennen, dass sie ja eher Leidensgenossinnen als Rivalinnen sind, machen sie es sich selbst schwer. Wenn sie zusammenhalten würden, könnten sie einander vielleicht sogar Kraft geben. So rauben sie sie sich gegenseitig

    Sie vergessen, dass nicht die Schwester Schuld an dem Dilemma hat: nicht Lea hat Rahel den Mann genommen, noch Rahel Lea – es war ihr Vater, der dieses Unglück verursacht hat.

    Warum „ticken“ wir Frauen so? Warum schaffen es die Männer eher, sich in das Unvermeidliche zu fügen? Liegt das in unserer Natur – weil wir gefühlsbetonter sind?

    Mein Mann hat in solchen Phasen immer viel zu tun: er betet sehr viel für mich und oftmals frage ich ihn am nächsten Tag: „was hast du eigentlich zu Jehova gesagt?“, denn es geht mir etwas besser. Jakob muss dies für zwei Frauen tun und vielleicht sogar für die beiden Nebenfrauen. Er wird aus dem Beten für sie gar nicht mehr rausgekommen sein 😉

    Es ist nachvollziehbar, dass sich die Frauen als Konkurentinnen sehen und miteinander um Jakobs Zuneigung wetteifern und dass sie nicht unbedingt engste Freundinnen sind. Aber andersherum wäre es für sie sicherlich leichter

  222. Jule sagt:

    1. Mose 30:25-43 ist Jakobs Verhalten hier betrügerisch und dachte er dabei an Magie?

    Jakobs Reichtum nimmt zu

    25 Und es geschah, als Rahel den Joseph geboren hatte, da sprach Jakob zu Laban: Entlasse mich, dass ich an meinen Ort und in mein Land ziehe! 26 Gib mir meine Frauen und Kinder, um die ich dir gedient habe, dass ich gehen kann! Denn du weißt, welche Dienste ich dir geleistet habe. 27 Laban antwortete: Ach, dass ich doch in deinen Augen Gnade fände! Ich habe ja erfahren, dass der Herr mich um deinetwillen gesegnet hat. 28 Und er sprach: Bestimme mir deinen Lohn, so will ich ihn dir geben! 29 Jakob sprach: Du weißt, wie ich dir gedient habe, und was aus deinem Vieh unter meiner Pflege geworden ist. 30 Denn es war wenig, was du vor meiner Ankunft hattest; nun aber hat es sich gewaltig vermehrt, und der Herr hat dich gesegnet, seit ich hergekommen bin; und nun, wann soll ich auch für mein Haus sorgen?

    31 Er sprach: Was soll ich dir denn geben? Jakob sprach: Du brauchst mir gar nichts zu geben! Wenn du mir nur das tun willst, so will ich deine Herden wieder weiden und hüten: 32 Ich will heute durch alle deine Herden gehen, und du sollst daraus alle gesprenkelten und gefleckten Schafe absondern, auch alle schwarzen unter den Schafen und alle gefleckten und gesprenkelten Ziegen; und das soll mein Lohn sein. 33 So wird dann meine Gerechtigkeit für mich sprechen am künftigen Tag vor deinen Augen, wenn du wegen meines Lohnes kommst; alles, was bei mir weder gesprenkelt noch gefleckt ist unter den Ziegen und was nicht schwarz ist unter den Schafen, das soll als gestohlen gelten!

    34 Da sprach Laban: Gut; es sei so, wie du gesagt hast! 35 Und er sonderte noch am gleichen Tag die gestreiften und gefleckten Böcke aus und alle gesprenkelten und gefleckten Ziegen, alles, woran etwas Weißes war, und alles, was schwarz war unter den Schafen, und er gab sie unter die Hand seiner Söhne. 36 Und er machte einen Abstand von drei Tagereisen zwischen sich und Jakob; -Jakob aber weidete die übrige Herde Labans.

    37 Da nahm Jakob frische Ruten von Pappeln, Mandel- und Platanenbäumen und schälte weiße Streifen daran, indem er das Weiße an den Ruten bloßlegte. 38 Und er legte die Ruten, die er abgeschält hatte, in die Tränkrinnen , in die Wassertränken, wohin die Herde zum Trinken kam, gerade vor die Tiere hin. Sie waren aber brünstig, als sie zur Tränke kamen. 39 So empfingen die Herden angesichts der Ruten, und sie warfen Gestreifte, Gesprenkelte und Gefleckte. 40 Die Lämmer aber sonderte Jakob ab und richtete die Tiere gegen die Gefleckten und Schwarzen in der Herde Labans aus; und er machte sich besondere Herden und tat sie nicht zu Labans Tieren. 41 Und es geschah, jedes Mal, wenn die Zeit kam, wo die kräftigen Tiere brünstig wurden, legte Jakob die Ruten in die Tränkrinnen vor die Augen der Tiere, damit sie über den Ruten empfingen; 42 wenn aber die Schwachen brünstig wurden, legte er sie nicht hinein. So erhielt Laban die Schwachen und Jakob die Starken. 43 Und der Mann wurde außerordentlich reich und bekam viele Herden, Mägde und Knechte, Kamele und Esel.

    Warum die Sache mit den Ruten? Wollte er die Dinge durch so eine Art Voodo-Zauber beeinflussen oder hatte Jehova es ihm so gesagt? Oder funktioniert „dieser Trick“ wirklich? Kann man mit so einer Rute in der Tränke wirklich beeinflussen, dass eine bestimmte Färbung der Jungtiere dabei herauskommt? Wenn wir sehen, dass Jehova ihn hier mit Reichtum segnet, kann eigentlich keine Zauberei im Spiel sein.

    Aber ist das nicht Betrug, was er hier tut? Die Schwachen Tiere dürfen sich ruhig für Laban fortpflanzen?

    Ist dieser „Betrug“ gerechtfertigt, weil Laban ihn ebenfalls betrogen hatte? Wie passt dies dann damit zusammen, dass wir „nicht Böses mit Bösem vergelten“ sollen?

  223. Jule sagt:

    1. Mose 31 – Jakob nimmt die Ehe ernst, auch wenn er jetzt die Möglichkeit hätte, eine normale Ehe daraus zu machen:

    Jakob kehrt in das verheißene Land zurück

    1 Er hörte aber die Reden der Söhne Labans, die sagten: Jakob hat alles genommen, was unserem Vater gehört; und mit dem, was unserem Vater gehört, hat er sich all diesen Reichtum verschafft! 2 Und Jakob sah, dass Labans Angesicht ihm gegenüber nicht mehr war wie früher. 3 Da sprach der Herr zu Jakob: Kehre zurück in das Land deiner Väter und zu deiner Verwandtschaft, und ich will mit dir sein!

    4 Und Jakob ließ Rahel und Lea zu seiner Herde aufs Feld hinausrufen 5 und sprach zu ihnen: Ich sehe, dass das Angesicht eures Vaters mir gegenüber nicht mehr ist wie früher; aber der Gott meines Vaters ist mit mir gewesen. 6 Und ihr wisst, wie ich eurem Vater gedient habe mit meiner ganzen Kraft. 7 Euer Vater aber hat mich betrogen und mir meinen Lohn zehnmal verändert; doch hat es Gott nicht zugelassen , dass er mir schaden durfte. 8 Wenn er sagte: Die Gesprenkelten sollen dein Lohn sein!, so warf die ganze Herde Gesprenkelte; sagte er aber: Die Gestreiften sollen dein Lohn sein!, so warf die ganze Herde Gestreifte. 9 So hat Gott eurem Vater die Herde genommen und sie mir gegeben. 10 Es geschah nämlich zu der Zeit, wo die Tiere brünstig werden, dass ich meine Augen aufhob und im Traum schaute: Und siehe, die Böcke, die die Herde besprangen, waren gestreift, gesprenkelt und scheckig. 11 Und der Engel Gottes sprach zu mir im Traum: Jakob! Und ich antwortete: Hier bin ich! 12 Er aber sprach: Hebe doch deine Augen auf und sieh: Alle Böcke, welche die Schafe bespringen, sind gestreift, gesprenkelt und scheckig; denn ich habe alles gesehen, was dir Laban antut. 13 Ich bin der Gott von Bethel , wo du den Gedenkstein gesalbt und mir ein Gelübde abgelegt hast. Nun mache dich auf, geh hinaus aus diesem Land und kehre zurück in das Land deiner Geburt!

    14 Da antworteten Rahel und Lea und sprachen zu ihm: Haben wir auch noch ein Teil oder Erbe im Haus unseres Vaters? 15 Werden wir nicht von ihm angesehen, als wären wir fremd? Er hat uns ja verkauft und sogar unser Geld ganz verzehrt! 16 Darum gehört auch all der Reichtum, den Gott unserem Vater genommen hat, uns und unseren Kindern. So tue du nun alles, was Gott dir gesagt hat!

    17 Da machte sich Jakob auf und lud seine Kinder und seine Frauen auf Kamele, 18 und er führte all sein Vieh weg und seine ganze Habe, die er erworben hatte, seine eigene Herde, die er in Paddan-Aram erworben hatte, um zu seinem Vater Isaak ins Land Kanaan zu ziehen. 19 Laban aber war weggegangen, um seine Schafe zu scheren ; und Rahel stahl die Teraphim , die ihrem Vater gehörten. 20 Jakob aber täuschte Laban, den Aramäer, indem er ihm nicht mitteilte, dass er fliehen wollte. 21 Und er machte sich auf, entfloh mit allem, was er hatte, und setzte über den Euphrat und wandte sein Angesicht dem Bergland von Gilead zu.

    Labans Streit mit Jakob

    22 Am dritten Tag aber wurde Laban gemeldet, dass Jakob geflohen sei. 23 Da nahm er seine Brüder mit sich und jagte ihm nach, sieben Tagereisen weit, und er holte ihn ein auf dem Bergland von Gilead. 24 Aber Gott kam nachts im Traum zu Laban, dem Aramäer, und sprach zu ihm: Hüte dich davor, mit Jakob anders als freundlich zu reden! 25 Als nun Laban den Jakob einholte, hatte Jakob sein Zelt auf dem Bergland aufgeschlagen; da schlug auch Laban mit seinen Brüdern sein Zelt auf dem Bergland von Gilead auf.

    26 Und Laban sprach zu Jakob: Was hast du getan, dass du mich getäuscht und meine Töchter entführt hast, als wären sie Kriegsgefangene? 27 Warum bist du heimlich geflohen und hast mich hintergangen und es mir nicht mitgeteilt? Ich hätte dich mit Freuden begleitet, mit Gesang , mit Tamburinen und Lautenspiel! 28 Du hast mich nicht einmal meine Enkel und Töchter küssen lassen; da hast du töricht gehandelt! 29 Es stünde in meiner Macht, euch Schlimmes anzutun; aber der Gott eures Vaters hat gestern zu mir gesagt: Hüte dich, dass du mit Jakob anders als freundlich redest! 30 Und nun bist du ja gegangen, weil du dich so sehr sehntest nach dem Haus deines Vaters; warum hast du aber meine Götter gestohlen?

    31 Da antwortete Jakob und sprach zu Laban: Ich fürchtete mich; denn ich sagte mir, du könntest mir deine Töchter entreißen!

    32 Was aber deine Götter betrifft – derjenige, bei dem du sie findest, soll nicht am Leben bleiben! In Gegenwart unserer Brüder sieh dir alles an, was bei mir ist, und nimm es dir! Jakob wusste nämlich nicht, dass Rahel sie gestohlen hatte.33 Da ging Laban in Jakobs Zelt und in Leas Zelt und in das Zelt der beiden Mägde, fand aber nichts. Und von Leas Zelt ging er in Rahels Zelt. 34 Rahel aber hatte die Teraphim genommen und sie in den Kamelsattel gelegt und sich daraufgesetzt. Und Laban durchsuchte das ganze Zelt, fand sie aber nicht. 35 Da sprach sie zu ihrem Vater: Mein Herr möge nicht so grimmig dreinsehen, weil ich vor dir nicht aufstehen kann; es geht mir eben nach der Weise der Frauen! Er aber suchte eifrig und fand die Teraphim nicht.

    36 Da wurde Jakob zornig und stritt mit Laban; und Jakob antwortete und sprach zu ihm: Was habe ich verbrochen, was habe ich gesündigt, dass du mir so hitzig nachgejagt bist? 37 Da du nun allen meinen Hausrat durchstöbert hast, was hast du von all deinem Hausrat gefunden? Lege es hier vor meine und deine Brüder, damit sie schlichten zwischen uns! 38 Diese 20 Jahre bin ich bei dir gewesen; deine Mutterschafe und Ziegen wurden nie ihrer Jungen beraubt, und die Widder deiner Herde habe ich nicht gegessen! 39 Was zerrissen wurde, habe ich dir nicht gebracht; ich musste es ersetzen, du hast es von meiner Hand gefordert, ob es bei Tag oder bei Nacht geraubt war. 40 Es ging mir so: Am Tag verschmachtete ich vor Hitze und in der Nacht vor Frost, und der Schlaf floh von meinen Augen. 41 Diese 20 Jahre lang habe ich dir in deinem Haus gedient, 14 Jahre um deine beiden Töchter und sechs Jahre um deine Schafe, und du hast mir meinen Lohn zehnmal verändert! 42 Wenn nicht der Gott meines Vaters für mich gewesen wäre, der Gott Abrahams und der, den Isaak fürchtet , du hättest mich gewiss jetzt leer ziehen lassen; aber Gott hat mein Elend und die Arbeit meiner Hände angesehen und hat gestern Nacht Recht gesprochen !

    43 Laban antwortete und sprach zu Jakob: Die Töchter sind meine Töchter und die Kinder sind meine Kinder und die Herden sind meine Herden, und alles, was du siehst, gehört mir! Doch was kann ich heute diesen meinen Töchtern tun oder ihren Kindern, die sie geboren haben? 44 Komm, wir wollen nun einen Bund machen, ich und du; der soll ein Zeuge sein zwischen mir und dir!

    Jakobs Bund mit Laban

    45 Da nahm Jakob einen Stein und stellte ihn als Denkmal auf. 46 Und Jakob sprach zu seinen Brüdern: Sammelt Steine ! Da nahmen sie Steine und errichteten einen Steinhaufen und aßen dort auf dem Steinhaufen. 47 Und Laban nannte ihn Jegar-Sahaduta; Jakob aber nannte ihn Gal-Ed . 48 Und Laban sprach: Dieser Steinhaufen sei heute Zeuge zwischen mir und dir! Darum wird er Gal-Ed genannt 49 und Mizpa , weil er sprach: Der Herr wache zwischen mir und dir, wenn wir einander nicht mehr sehen! 50 Wenn du meine Töchter schlecht behandelst und wenn du zu meinen Töchtern hinzu andere Frauen nimmst und kein Mensch dazwischentritt, siehe, so ist doch Gott Zeuge zwischen mir und dir!

    51 Weiter sprach Laban zu Jakob: Siehe, dieser Steinhaufen und dieses Denkmal, das ich errichtet habe zwischen mir und dir, 52 dieser Steinhaufen sei Zeuge und dieses Denkmal ein Zeugnis dafür, dass ich niemals über diesen Steinhaufen hinaus zu dir kommen will und dass auch du niemals in böser Absicht über diesen Steinhaufen oder über dieses Denkmal hinaus zu mir kommen sollst. 53 Der Gott Abrahams und der Gott Na-hors sei Richter zwischen uns, der Gott ihres Vaters! Jakob aber schwor bei dem, den sein Vater Isaak fürchtete. 54 Und Jakob brachte ein Opfer dar auf dem Berg und lud seine Brüder ein zu essen; und sie aßen und übernachteten auf dem Berg.

    Ist uns aufgefallen, dass Laban hier mehrfach sagt, dass Jakob ihm seine Töchter wegnimmt? Dies wäre nun eine gute Gelegenheit, all die „ungeliebten Frauen“ loszuwerden und mit Rahel und allen Kindern ganz neu anzufangen und seine Ehe so zu führen, wie er es ursprünglich vorgehabt hatte. Er hätte Lea und die beiden Mägde großzügig Laban überlassen können und wäre „sauber“ aus dieser für alle demütigenden Situation herausgekommen. Aber er hat es nicht getan. Warum nicht?

    Jakob nimmt die Ehebande ernst. Auch wenn sie ihm von Laban aufgezwungen worden sind. Außerdem denkt er an die Kinder und an die Folgen, die so eine Spaltung der Familie für sie hätte.

    Und wir? Nehmen wir unsere Ehe ebenso ernst? Immerhin haben wir unseren Partner mal aus Liebe selbst gewählt und geheiratet. Suchen wir vielleicht nach Möglichkeiten, aus unserer Ehe auszubrechen, weil es gerade nicht so läuft, wie wir uns dies wünschen?

    Einen weiteren Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:

  224. Jule sagt:

    1. Mose 32 – warum Jakob einen Schaden an der Hüfte zurückbehält:

    Jakob bereitet sich auf die Begegnung mit Esau vor

    1 Und Laban stand am Morgen früh auf, küsste seine Enkel und seine Töchter und segnete sie; dann ging er und kehrte wieder an seinen Ort zurück. 2 Jakob aber ging seines Weges; da begegneten ihm Engel Gottes. 3 Und als er sie sah, sprach Jakob: Das ist das Heerlager Gottes! Und er gab jenem Ort den Namen Mahanajim .

    4 Und Jakob sandte Boten vor sich her zu seinem Bruder Esau ins Land Seir , in das Gebiet von Edom. 5 Diesen gebot er und sprach: So sollt ihr zu meinem Herrn Esau sagen: So spricht dein Knecht Jakob: Ich bin bei Laban in der Fremde gewesen und habe mich bisher bei ihm aufgehalten, 6 und ich habe Rinder, Esel und Schafe, Knechte und Mägde erworben; und ich sende nun Boten, um es meinem Herrn zu berichten, damit ich Gnade finde vor deinen Augen! 7 Und die Boten kehrten wieder zu Jakob zurück und berichteten ihm: Wir sind zu deinem Bruder Esau gekommen; und er zieht dir auch schon entgegen und 400 Mann mit ihm!

    8 Da fürchtete sich Jakob sehr, und es wurde ihm angst. Und er teilte das Volk, das bei ihm war, und die Schafe, Rinder und Kamele in zwei Lager; 9 denn er sprach: Wenn Esau das eine Lager überfällt und es schlägt, so kann doch das übrig gebliebene Lager entkommen! 10 Und Jakob sprach: Du Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, Herr , der du zu mir gesagt hast: Kehre wieder in dein Land und zu deiner Verwandtschaft zurück; ich will dir wohltun! 11 Ich bin zu gering für alle Gnade und Treue , die du an deinem Knecht bewiesen hast! Denn ich hatte nur einen Stab , als ich über diesen Jordan ging, und nun bin ich zu zwei Heerlagern geworden. 12 Errette mich doch aus der Hand meines Bruders , aus der Hand Esaus; denn ich fürchte ihn; er könnte kommen und mich erschlagen, die Mutter samt den Kindern! 13 Du aber hast gesagt : Ich will dir gewisslich wohltun und deinen Samen machen wie den Sand am Meer, der vor Menge nicht zu zählen ist!

    14 Und er brachte die Nacht dort zu und nahm von dem, was er erworben hatte, als Geschenk für seinen Bruder Esau: 15 [er nahm] 200 Ziegen, 20 Böcke, 200 Mutterschafe, 20 Widder, 16 [sowie] 30 säugende Kamele mit ihren Füllen, 40 Kühe und 10 Stiere, 20 Eselinnen und 10 Eselhengste. 17 Und er gab sie in die Hand seiner Knechte, jede Herde besonders, und sprach zu seinen Knechten: Geht vor mir hinüber und lasst Raum zwischen den einzelnen Herden! 18 Und er befahl dem ersten und sprach: Wenn mein Bruder Esau dir begegnet und dich fragt: Wem gehörst du und wo willst du hin? Und wem gehört das, was du vor dir hertreibst?, 19 so sollst du antworten: Deinem Knecht Jakob! Es ist ein Geschenk, das er seinem Herrn Esau sendet, und siehe, er kommt selbst hinter uns her! 20 Ebenso befahl er auch dem zweiten und dem dritten und allen, die hinter den Herden hergingen, und sprach: So sollt ihr mit Esau reden, wenn ihr ihn antrefft; 21 und ihr sollt sagen: Siehe, dein Knecht Jakob kommt auch hinter uns her! Denn er dachte: Ich will sein Angesicht günstig stimmen mit dem Geschenk , das vor mir hergeht; danach will ich sein Angesicht sehen; vielleicht wird er mich gnädig ansehen!

    22 Und das Geschenk zog vor ihm hinüber; er aber blieb in jener Nacht im Lager. 23 Er stand aber noch in derselben Nacht auf und nahm seine beiden Frauen und seine beiden Mägde samt seinen elf Kindern und überschritt mit ihnen die Furt Jabbok ; 24 und er nahm sie und führte sie über den Fluss und ließ alles , was er hatte, hinübergehen.

    Jakobs Ringen mit Gott. Jakobs neuer Name

    25 Jakob aber blieb allein zurück. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte anbrach. 26 Und als dieser sah, dass er ihn nicht bezwingen konnte, da rührte er sein Hüftgelenk an, sodass Jakobs Hüftgelenk verrenkt wurde beim Ringen mit ihm. 27 Und der Mann sprach: Lass mich gehen; denn die Morgenröte bricht an! Jakob aber sprach: Ich lasse dich nicht, es sei denn, du segnest mich! 28 Da fragte er ihn: Was ist dein Name? Er antwortete: Jakob! 29 Da sprach er: Dein Name soll nicht mehr Jakob sein, sondern Israel ; denn du hast mit Gott und Menschen gekämpft und hast gewonnen ! 30 Jakob aber bat und sprach: Lass mich doch deinen Namen wissen! Er aber antwortete: Warum fragst du nach meinem Namen? Und er segnete ihn dort.

    31 Jakob aber nannte den Ort Pniel ; denn er sprach: Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen, und meine Seele ist gerettet worden! 32 Und die Sonne ging ihm auf, als er an Pniel vorüberzog; und er hinkte wegen seiner Hüfte. 33 Darum essen die Kinder Israels bis zum heutigen Tag die Sehne nicht, die über das Hüftgelenk läuft, weil Er Jakobs Hüftgelenk, die Hüftsehne, angerührt hat.

    In der Folge mit Abraham erwähnt Ruth Lapide auch diesen Kampf hier mit dem Engel und sagt, Jakob hätte den Hüftschaden behalten, damit er nicht überheblich wird, weil er meint, er habe einen Engel bezwungen.

    Thom sagt, er hätte den Engel garnicht bezwingen können, weil ein Engel dem Menschen immer überlegen ist. Es war eher so, wie wenn ein Vater mit seinen Kindern Armdrücken (Fingerhakeln) macht und sein Kind gewinnen lässt, weil er es lieb hat und nicht entmutigen will. Wenn dieses aber nun überheblich wird und damit prahlt, dass es stärker als der Vater sei, dann drückt dieser dessen Arm mit einem Ruck auf den Tisch – um ihm zu zeigen, dass er sehr wohl stärker ist und es hat nur gewinnen lassen.

    Fakt ist, dass dieses Hüftleiden Jakob ganz bestimmt den Rest seines Lebens daran erinnert haben wird, dass er hart um diesen Segen gerungen hat. Jesus sagt ja später: „ringt danach, in das Königreich der Himmel einzugehen“. Wer Probleme mit der Hüfte (oder Knie oder Sprunggelenk) hat, der weiss, wovon ich rede.

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:

  225. Jule sagt:

    1.Mose 33 – 36

    1. Mose 33 – wird hier bereits die Grundlage für die Eifersucht auf Joseph gelegt?

    Jakobs Aussöhnung mit Esau

    1 Und Jakob erhob seine Augen und schaute, und siehe, Esau kam heran und 400 Mann mit ihm. Da verteilte er die Kinder auf Lea und auf Rahel und auf die beiden Mägde. 2 Und er stellte die Mägde mit ihren Kindern voran und Lea mit ihren Kindern danach und Rahel mit Joseph zuletzt. 3 Er selbst aber ging ihnen voraus und verneigte sich siebenmal zur Erde, bis er nahe zu seinem Bruder kam.

    4 Da lief ihm Esau entgegen, umarmte ihn, fiel ihm um den Hals und küsste ihn; und sie weinten . 5 Als aber Esau seine Augen erhob, sah er die Frauen und die Kinder und sprach: Gehören diese dir? Er antwortete: Es sind die Kinder, mit denen Gott deinen Knecht begnadigt hat! 6 Da traten die Mägde herzu samt ihren Kindern und verneigten sich. 7 Auch Lea kam herbei mit ihren Kindern, und sie verneigten sich; danach kam Joseph mit Rahel herbei, und auch sie verneigten sich. 8 Und er fragte: Was willst du denn mit jenem ganzen Heer, dem ich begegnet bin? Jakob antwortete: Ich wollte Gnade finden in den Augen meines Herrn! 9 Esau antwortete: Ich habe genug, mein Bruder; behalte, was du hast! 10 Jakob antwortete: O nein! Habe ich Gnade vor deinen Augen gefunden, so nimm doch das Geschenk an von meiner Hand; denn deshalb habe ich dein Angesicht gesehen, als sähe ich Gottes Angesicht, und du warst so freundlich gegen mich! 11 Nimm doch den Segen, der dir überbracht worden ist, von mir an; denn Gott hat mich begnadigt, und ich bin mit allem versehen! So drang er in ihn, dass er es annehmen sollte.

    12 Und Esau sprach: Lass uns aufbrechen und gehen; ich will neben dir herziehen! 13 Er aber antwortete: Mein Herr weiß, dass die Kinder noch zart sind; dazu habe ich säugende Schafe und Kühe bei mir; wenn sie einen einzigen Tag übertrieben würden, so würde mir die ganze Herde sterben. 14 Mein Herr möge doch seinem Knecht vorausgehen, ich aber will gemächlich hintennachziehen, wie eben das Vieh vor mir her und die Kinder gehen können, bis ich zu meinem Herrn nach Seir komme! 15 Da sprach Esau: So will ich doch einige von meinen Leuten bei dir lassen! Aber er sprach: Wozu das? Wenn ich nur Gnade finde vor den Augen meines Herrn! 16 So kehrte Esau am gleichen Tag wieder nach Seir zurück.

    Die Ankunft Jakobs in Kanaan

    17 Jakob aber brach auf nach Sukkot und baute sich dort ein Haus und errichtete für seine Herden Hütten; daher wurde der Ort Sukkot genannt. 18 Und Jakob kam wohlbehalten bis zu der Stadt Sichem , die im Land Kanaan liegt, nachdem er aus Paddan-Aram gekommen war; und er lagerte sich der Stadt gegenüber. 19 Und er kaufte das Grundstück, auf dem er sein Zelt aufgeschlagen hatte, von der Hand der Söhne Hemors, des Vaters Sichems, für 100 Kesita, 20 und er errichtete dort einen Altar; den nannte er »Gott, der Gott Israels« .

    In der Folge „Biblische Gestalten – Jakob“ sagt Ruth Lapide, dass hier bereits die Eifersucht auf Joseph geschürt wird: Jakob lässt die Frauen und Kinder in Gruppen gehen, in der Reihenfolge, wie sie ihm am Herzen liegen. Erst die Mägde mit ihren Kindern, dann Lea mit ihren Kindern und ganz zum Schluß Rahel mit Joseph. Sie sagt, dass die Kinder dies ja auch mitbekommen haben. Stimmt dies?

    Wenn wir in Betracht ziehen, dass Jakob 20 Jahre bei Laban lebte, nach 7 Jahren heiratete und direkt das erste Kind folgte, so wird der Älteste gut 12 Jahre alt gewesen sein. Ein Alter, in dem man sehr wohl eine Menge mitbekommt. Es ist schon fast die Pubertät, in der die Kinder sich selbst definieren. Was für ein Selbstwertgefühl mögen wohl solche Kinder haben, die hier vorgehen müssen, dem Leben und Wohlergehen des Jüngsten geopfert werden sollen?

    Vielleicht erklärt dies auch, warum sie nur auf Joseph eifersüchtig sind und nicht so sehr auf Benjamin – denn dieser wird ja erst später geboren. Vielleicht sehen sie hier nicht ganz den Zusammenhang, dass dieser besonders geschont wird, weil er der Sohn der geliebten Frau ist, sondern denken, es läge an Joseph als Person an sich. Außerdem verliert Benjamin bei der Geburt seine Mutter und wird dann sicherlich anders aufgezogen als Joseph. Er ist den Geschwistern vielleicht näher als Joseph, da er von den Müttern der Geschwister großgezogen wird.

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:

  226. Jule sagt:

    1. Mose 34 – von wem ging die Sache mit der angeblichen Verbrüderung aus?

    Dina und der Kanaaniter Sichem

    1 Dina aber, Leas Tochter, die sie dem Jakob geboren hatte, ging aus, um die Töchter des Landes zu sehen. 2 Als nun Sichem, der Sohn des hewitischen Landesfürsten Hemor, sie sah, nahm er sie und legte sich zu ihr und tat ihr Gewalt an. 3 Und seine Seele hing an Dina, der Tochter Jakobs, und er gewann das Mädchen lieb und redete ihr zu. 4 Und Sichem sprach zu seinem Vater Hemor: Nimm mir dieses Mädchen zur Frau!

    5 Jakob aber hatte vernommen, dass man seine Tochter Dina entehrt hatte; weil aber seine Söhne beim Vieh auf dem Feld waren, schwieg er, bis sie kamen. 6 Und Hemor, der Vater Sichems, kam zu Jakob, um mit ihm zu reden. 7 Als aber die Söhne Jakobs dies hörten, kamen sie vom Feld; und die Männer waren schwer beleidigt und sehr entrüstet, dass man eine solche Schandtat an Israel begangen und bei Jakobs Tochter gelegen hatte; denn dies durfte man nicht tun.

    8 Hemor aber redete mit ihnen und sprach: Mein Sohn Sichem hängt an eurer Tochter; gebt sie ihm doch zur Frau! 9 Verschwägert euch mit uns; gebt uns eure Töchter und nehmt ihr unsere Töchter! 10 Bleibt bei uns; das Land soll euch offenstehen; siedelt euch an, treibt Handel darin und erwerbt Grundbesitz! 11 Und Sichem sprach zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern: Lasst mich Gnade finden vor euren Augen; was ihr von mir fordert, das will ich geben! 12 Ihr könnt von mir noch so viel Heiratsgaben und Geschenke verlangen, ich will es geben, sobald ihr es fordert; gebt mir nur das Mädchen zur Frau!

    Betrug und Rache der Söhne Jakobs

    13 Da antworteten die Söhne Jakobs dem Sichem und seinem Vater Hemor in trügerischer Weise, weil er ihre Schwester Dina entehrt hatte, 14 und sie sprachen zu ihnen: Wir können das nicht tun, dass wir unsere Schwester einem unbeschnittenen Mann geben; denn das wäre eine Schande für uns; 15 nur unter einer Bedingung können wir eurem Wunsch entsprechen, dass ihr nämlich werdet wie wir, indem ihr alles, was männlich ist, beschneiden lasst! 16 Dann wollen wir euch unsere Töchter geben und uns eure Töchter nehmen und mit euch zusammenwohnen und zu einem Volk werden. 17 Wollt ihr aber nicht auf uns hören, dass ihr euch beschneiden lasst, so nehmen wir unsere Tochter und gehen!

    18 Ihre Rede gefiel Hemor und seinem Sohn Sichem gut; 19 und der junge Mann zögerte nicht, dies zu tun; denn ihm gefiel die Tochter Jakobs, und er war der Angesehenste vom Haus seines Vaters. 20 Als nun Hemor und sein Sohn Sichem zum Tor ihrer Stadt kamen, redeten sie mit den Bürgern ihrer Stadt und sprachen: 21 Diese Leute meinen es gut mit uns; sie sollen im Land wohnen und darin Handel treiben! Hat doch das Land Raum genug für sie. Wir wollen uns ihre Töchter zu Frauen nehmen und ihnen unsere Töchter geben. 22 Nur das verlangen sie von uns, wenn sie unter uns wohnen und sich mit uns zu einem Volk verschmelzen sollen, dass wir alles, was unter uns männlich ist, beschneiden, gleichwie auch sie beschnitten sind. 23 Ihre Herden und ihre Habe und all ihr Vieh werden dann uns gehören; lasst uns nur ihrem Wunsch entsprechen, damit sie bei uns bleiben! 24 Da hörten alle auf Hemor und seinen Sohn Sichem, die im Tor seiner Stadt aus- und eingingen, und alles, was männlich war, wurde beschnitten, alle, die im Tor seiner Stadt aus- und eingingen.

    25 Es geschah aber am dritten Tag, als sie wundkrank waren, da nahmen die beiden Söhne Jakobs, Simeon und Levi, Dinas Brüder, jeder sein Schwert und drangen überraschend in die Stadt ein und brachten alles Männliche um. 26 Auch Hemor und dessen Sohn Sichem töteten sie mit der Schärfe des Schwertes, und sie holten Dina aus dem Haus Sichems und gingen davon. 27 Die Söhne Jakobs aber kamen über die Erschlagenen und plünderten die Stadt, weil man ihre Schwester entehrt hatte. 28 Ihre Schafe, Rinder und Esel nahmen sie, samt allem, was in der Stadt und auf dem Feld war, 29 dazu ihre ganze Habe; alle ihre Kinder und Frauen nahmen sie gefangen und raubten alles, was in den Häusern war.

    30 Jakob aber sprach zu Simeon und Levi: Ihr bringt mich ins Unglück dadurch, dass ihr mich verhasst macht bei den Einwohnern des Landes, bei den Kanaanitern und Pheresitern, da ich doch nur wenig Leute habe; sie aber werden sich gegen mich sammeln und mich schlagen, und ich werde ausgerottet werden samt meinem Haus! 31 Sie aber antworteten: Soll man denn unsere Schwester wie eine Hure behandeln?

    Diese Sache mit Sichem und Dina ist immer noch sehr verworren für mich: hatte Sichem Dina nach ihrer Entehrung gleich da behalten, oder ist sie bereits mit ihm verheiratet, als die Brüder die Stadt überfallen?

    Und dieses „Abkommen“ – ist Jakob eigentlich dabei? Eigentlich kann es ja nicht in seinem Interesse sein, dass sich die Völker vermischen. Vielleicht hätte er bei Dina eine Ausnahme gemacht, da sich Sichem die Tochter bereits zur Frau genommen hatte. Aber hätte er wirklich Interesse daran gehabt, dass sich seine Söhne Frauen aus diesem Volk nehmen? Jakob ist doch sehr gottesfuerchtig, er selbst war ja nicht nur wegen Esau geflohen, sondern auch um sich eine Frau zu suchen, ebenso wie sein Vater Isaak keine Frau aus den Völkern des Landes nahm, sondern unter Anbetern Jehovas suchte.

    Aber wenn Jakob garnichts von diesen Verhandlungen wusste, dann müssen sich doch Sichem und sein Vater gewundert haben, dass die Brüder die Verhandlungen übernahmen?

    Fakt bleibt, dass eine Vergewaltigung nichts Tolles ist, auch nicht, wenn Dinah nicht so ganz dagegen war und dass das Vorgehen der Brüder schlecht ist. Auch dann, wenn Jakob jetzt keine Angst vor der Rache der umliegenden Völker haben müßte. Wenn Jehova ihren Tod gewollt hätte, so hätte er dies bestimmt Jakob auch so gesagt.

    Warum gehen die Brüder so rabiat vor und warum nehmen sie die Dinge in ihre Hand, auch wenn es nicht ihre Aufgabe war? Es scheint wohl in der Familie zu liegen, mit Eigeninitiative die Kompetenzen zu überschreiten: Sarah beendet die Kinderlosigkeit auf ihre Weise, später besteht sie darauf, dass Hagar weggeschickt wird. Rebekka nimmt das mit dem Segen selbst in die Hand und trickst ihren Mann aus. Laban macht was er will und haut Jakob übers Ohr. Sicherlich sind diese Geschichten auch immer wieder im Familienkreis erzählt worden und nicht jeder zieht die gleichen Schlüsse daraus. Vielleicht dachten sie, ebenso entschlossen wie Sarah und Rebekka handeln zu müssen?

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:

  227. Jule sagt:

    1. Mose 35 – wieso ist Rebekkas Amme bei ihnen?

    Gott segnet Jakob in Bethel

    1 Und Gott sprach zu Jakob: Mache dich auf, zieh hinauf nach Bethel und wohne dort und baue dort einen Altar für den Gott, der dir erschienen ist, als du vor deinem Bruder Esau geflohen bist! 2 Da sprach Jakob zu seinem Haus und zu allen, die bei ihm waren: Tut die fremden Götter von euch weg, die in eurer Mitte sind, und reinigt euch und wechselt eure Kleider! 3 So wollen wir uns aufmachen und nach Bethel hinaufziehen, dass ich dort einen Altar errichte für den Gott, der mir geantwortet hat zur Zeit meiner Not und der mit mir gewesen ist auf dem Weg , den ich gezogen bin! 4 Da lieferten sie Jakob alle fremden Götter aus, die in ihren Händen waren, samt den Ringen, die sie an ihren Ohren trugen, und Jakob verbarg sie unter der Terebinthe, die bei Sichem steht.

    5 Danach brachen sie auf; und der Schrecken Gottes fiel auf die umliegenden Städte, sodass sie die Söhne Jakobs nicht verfolgten. 6 Als nun Jakob, er und das ganze Volk, das bei ihm war, nach Lus kamen – das ist Bethel -, das im Land Kanaan liegt, 7 da baute er dort einen Altar und nannte den Ort »El-Bethel« , weil sich Gott ihm dort geoffenbart hatte, als er vor seinem Bruder floh. 8 Da starb Debora, die Amme der Rebekka, und wurde unterhalb von Bethel begraben, unter der Eiche, die man Klageeiche nennt.

    9 Und Gott erschien Jakob zum zweiten Mal, seitdem er aus Paddan-Aram gekommen war, und segnete ihn. 10 Und Gott sprach zu ihm: Dein Name ist Jakob, aber du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel soll dein Name sein! Und so gab er ihm den Namen Israel. 11 Und Gott sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige, sei fruchtbar und mehre dich! Ein Volk und eine Menge von Völkern soll von dir kommen, und Könige sollen aus deinen Lenden hervorgehen; 12 das Land aber, das ich Abraham und Isaak gegeben habe, das will ich dir und deinem Samen nach dir geben! 13 Und Gott erhob sich von ihm an dem Ort, wo er mit ihm geredet hatte. 14 Da richtete Jakob eine Säule auf an dem Ort, wo er mit ihm geredet hatte, einen Gedenkstein, und goss ein Trankopfer darauf aus und schüttete Öl dar-über; 15 und Jakob gab dem Ort, wo Gott mit ihm geredet hatte, den Namen Bethel .

    Die Geburt Benjamins. Der Tod Rahels

    16 Danach brachen sie von Bethel auf; und als sie nur noch ein Stück Weg bis Ephrata zu gehen hatten, da gebar Rahel; und sie hatte eine schwere Geburt. 17 Als ihr aber die Geburt so schwer wurde, sprach die Hebamme zu ihr: Fürchte dich nicht; du hast auch diesmal einen Sohn! 18 Und es geschah, als ihr die Seele entschwand, weil sie am Sterben war, da gab sie ihm den Namen Benoni ; sein Vater aber nannte ihn Benjamin . 19 Und Rahel starb und wurde begraben am Weg nach Ephrata , das ist Bethlehem . 20 Und Jakob stellte einen Gedenkstein auf über ihrem Grab; das ist Rahels Grabmal geblieben bis zu diesem Tag.

    Jakobs Heimkehr zu seinem Vater. Tod Isaaks

    21 Und Israel zog weiter und schlug sein Zelt jenseits des Herdenturmes auf. 22 Und es geschah, als Israel in dem Land wohnte, da ging Ruben hin und lag bei Bilha, der Nebenfrau seines Vaters; und Israel erfuhr es. 23 Jakob aber hatte zwölf Söhne . Die Söhne Leas waren diese: Ruben, der erstgeborene Sohn Jakobs, und Simeon und Levi und Juda und Issaschar und Sebulon; 24 die Söhne Rahels waren Joseph und Benjamin; 25 die Söhne Bilhas, der Magd Rahels: Dan und Naphtali; 26 die Söhne Silpas , der Magd Leas: Gad und Asser. Das sind die Söhne Jakobs, die ihm in Paddan-Aram geboren wurden.

    27 Und Jakob kam zu seinem Vater Isaak nach Mamre , bei Kirjat-Arba , das ist Hebron, wo Abraham und Isaak als Fremdlinge geweilt hatten. 28 Und Isaak wurde 180 Jahre alt. 29 Und Isaak verschied und starb und wurde zu seinem Volk versammelt, alt und lebenssatt; und seine Söhne Esau und Jakob begruben ihn.

    Wieso war die Amme von Rebekka mit ihnen unterwegs gewesen? Hatte sie sie ihrem Sohn Jakob mitgegeben, als er vor Esau floh? Aber warum?

    Viel wahrscheinlicher ist, dass diese Amme damals nicht mit Rebekka mitging, als diese heiratete vielleicht hatte ihr Vater ja noch weitere Kinder als sie und ihren Bruder Laban und benötigte die Amme deshalb weiterhin. Vielleicht hat diese Amme sich später auch um Jakobs Kinder gekümmert und ist deshalb mit Jakob und seiner Familie weggezogen, als diese vor Laban flohen.

    Aber irgendwelche Frauen hatte Rebekka doch mitgenommen, als sie zu ihrem künftigen Mann zog. Was waren das für Frauen?

  228. Jule sagt:

    1. Mose 36 – Die Nachkommen Esaus

    1 Dies ist die Geschichte Esaus, das ist Edom . 2 Esau nahm seine Frauen von den Töchtern Kanaans: Ada, die Tochter Elons, des Hetiters, und Oholibama, die Tochter der Ana, der Tochter Zibeons, des Hewiters; 3 dazu Basmath, die Tochter Ismaels, Nebajoths Schwester. 4 Und Ada gebar dem Esau den Eliphas. Aber Basmath gebar den Reguel. 5 Oholibama gebar Jehusch und Jaelam und Korah. Das sind die Söhne Esaus, die ihm im Land Kanaan geboren wurden. 6 Und Esau nahm seine Frauen und seine Söhne und seine Töchter und alle Seelen seines Hauses, auch seine Habe und all sein Vieh und alle Güter, die er im Land Kanaan erworben hatte, und zog von seinem Bruder Jakob weg in ein anderes Land. 7 Denn ihre Habe war zu groß, sodass sie nicht beieinanderwohnen konnten; und das Land, in dem sie Fremdlinge waren, konnte sie wegen ihrer Herden nicht ertragen. 8 So wohnte Esau auf dem Bergland von Seir; Esau, das ist Edom. 9 Dies ist das Geschlecht Esaus , des Vaters der Edomiter, auf dem Bergland von Seir. 10 Und dies sind die Namen der Söhne Esaus: Eliphas, der Sohn Adas, der Frau Esaus; Reguel, der Sohn Basmaths, der Frau Esaus. 11 Die Söhne des Eliphas aber waren diese: Teman , Omar, Zepho, Gaetam und Kenas. 12 Und Timna war eine Nebenfrau des Eliphas, des Sohnes Esaus, die gebar dem Eliphas den Amalek . Das sind die Söhne von Ada, der Frau Esaus. 13 Aber die Söhne Reguels sind diese: Nachath, Serach, Schamma und Missa. Das sind die Söhne von Basmath, der Frau Esaus. 14 Die Söhne aber von Oholibama, der Frau Esaus, der Tochter der Ana, der Tochter Zibeons, die sie Esau gebar, sind diese: Jehusch, Jaelam und Korah. 15 Das sind die Fürsten unter den Söhnen Esaus. Die Söhne des Eliphas, des ersten Sohnes Esaus, waren diese: der Fürst Teman , der Fürst Omar, der Fürst Zepho, der Fürst Kenas, 16 der Fürst Korah, der Fürst Gaetam, der Fürst Amalek . Das sind die Fürsten von Eliphas im Land Edom; das sind die Söhne der Ada. 17 Und das sind die Söhne Reguels , des Sohnes Esaus: der Fürst Nachath, der Fürst Serach, der Fürst Schamma, der Fürst Missa. Das sind die Fürsten von Reguel im Land Edom; das sind die Söhne der Basmath, der Frau Esaus. 18 Dies sind die Söhne Oholibamas, der Frau Esaus: der Fürst Jehusch, der Fürst Jaelam, der Fürst Korah. Das sind die Fürsten von Oholibama, der Tochter der Ana, der Frau Esaus. 19 Das sind die Söhne Esaus und ihre Fürsten, das ist Edom. 20 Die Söhne Seirs aber, des Horiters, die im Land wohnten, sind diese: Lotan, Schobal, Zibeon, Ana, 21 Dischon, Ezer und Dischan. Das sind die Fürsten der Horiter, die Söhne des Seir im Land Edom. 22 Aber Lotans Söhne waren diese: Hori und Hemam; und Lotans Schwester hieß Timna . 23 Die Söhne Schobals waren diese: Alwan, Manachath, Ebal, Schepho und Onam. 24 Die Söhne Zibeons waren: Aja und Ana. Das ist jener Ana, der in der Wüste die heißen Quellen fand, als er die Esel seines Vaters Zibeon hütete. 25 Die Kinder Anas waren: Dischon und Oholibama, diese ist die Tochter Anas. 26 Die Söhne Dischons waren: Hemdan, Eschban, Jithran und Keran. 27 Die Söhne Ezers waren: Bilhan, Saawan und Akan. 28 Die Söhne Dischans waren: Uz und Aran. 29 Das sind die Fürsten der Horiter: der Fürst Lotan, der Fürst Schobal, der Fürst Zibeon, der Fürst Ana, 30 der Fürst Dischon, der Fürst Ezer, der Fürst Dischan. Das sind die Fürsten der Horiter nach ihren Fürstentümern im Land Seir. 31 Die Könige aber, die im Land Edom regiert haben, bevor ein König über die Kinder Israels regierte, sind diese: 32 Bela, der Sohn Beors, war König in Edom, und der Name seiner Stadt war Dinhaba. 33 Als Bela starb, wurde Jobab, der Sohn Serachs, aus Bozra König an seiner Stelle. 34 Als Jobab starb, wurde Huscham aus dem Land der Temaniter König an seiner Stelle. 35 Als Huscham starb, wurde an seiner Stelle Hadad, der Sohn Bedads, König, der die Midianiter im Gebiet von Moab schlug; und der Name seiner Stadt war Awith. 36 Als Hadad starb, wurde Samla von Masreka König an seiner Stelle. 37 Als Samla starb, wurde Saul von Rechobot am Strom König an seiner Stelle. 38 Als Saul starb, wurde Baal-Hanan, der Sohn Achbors, König an seiner Stelle. 39 Als Baal-Hanan, der Sohn Achbors, starb, wurde Hadar König an seiner Stelle; und der Name seiner Stadt war Pagu, und der Name seiner Frau war Mehetabeel – eine Tochter Matreds, der Tochter Me-Sahabs. 40 Und dies sind die Namen der Fürsten von Esau nach ihren Geschlechtern, Orten und Namen: der Fürst von Timna, der Fürst von Alwa, der Fürst von Jetet, 41 der Fürst von Oholibama, der Fürst von Ela, der Fürst von Pinon, 42 der Fürst von Kenas, der Fürst von Teman, der Fürst von Mibzar, 43 der Fürst von Magdiel, der Fürst von Iram. Das sind die Fürsten in Edom, wie sie im Land ihres Eigentums gewohnt haben. Und Esau ist der Vater der Edomiter .

    Warum ist es für uns heute so wichtig, die genaue Abstammungslinie zu kennen, die von Esau ausgeht?

    Auf der anderen Seite finde ich sehr interessant, dass es hier Esau ist, der aus dem Land wegzieht, als es nicht mehr für seine und Jakobs große Familie reicht. Es zeigt mir, dass er seinem Bruder wirklich nichts mehr nachträgt, denn sonst hätte er diesen aufgefordert, aus dem Land wegzuziehen.

  229. Jule sagt:

    1. Mose 37 – 39

    1. Mose 37 – waren Joseph und sein Vater selbst Schuld an dieser Eifersucht?

    Joseph, der Bevorzugte unter seinen Brüdern

    1 Jakob aber wohnte in dem Land, in dem sein Vater ein Fremdling war, im Land Kanaan. 2 Dies ist die Geschichte Jakobs: Joseph war 17 Jahre alt, als er mit seinen Brüdern das Vieh hütete, und er war als Knabe bei den Söhnen Bilhas und Silpas, den Frauen seines Vaters; und Joseph brachte vor ihren Vater, was man ihnen Schlimmes nachsagte. 3 Israel aber hatte Joseph lieber als alle seine Söhne, weil er ihn in seinem Alter bekommen hatte; und er hatte ihm einen bunten Leibrock machen lassen. 4 Als nun seine Brüder sahen, dass ihr Vater ihn lieber hatte als alle seine Brüder, hassten sie ihn und wollten ihn nicht mehr mit dem Friedensgruß grüßen .

    5 Joseph aber hatte einen Traum und verkündete ihn seinen Brüdern; da hassten sie ihn noch mehr. 6 Er sprach nämlich zu ihnen: Hört doch, was für einen Traum ich gehabt habe: 7 Siehe, wir banden Garben auf dem Feld, und siehe, da richtete sich meine Garbe auf und blieb stehen; und siehe, eure Garben stellten sich ringsumher und warfen sich vor meiner Garbe nieder! 8 Da sprachen seine Brüder zu ihm: Willst du etwa unser König werden? Willst du über uns herrschen? Darum hassten sie ihn noch mehr, wegen seiner Träume und wegen seiner Reden.

    9 Er hatte aber noch einen anderen Traum, den erzählte er seinen Brüdern auch und sprach: Seht, ich habe wieder geträumt, und siehe, die Sonne und der Mond und elf Sterne beugten sich vor mir nieder! 10 Als er aber das seinem Vater und seinen Brüdern erzählte, tadelte ihn sein Vater und sprach zu ihm: Was ist das für ein Traum, den du geträumt hast? Sollen etwa ich und deine Mutter und deine Brüder kommen und uns vor dir bis zur Erde niederbeugen?

    11 Und seine Brüder waren eifersüchtig auf ihn; sein Vater aber bewahrte das Wort [im Gedächtnis].

    Joseph wird von seinen Brüdern verkauft

    12 Als aber seine Brüder nach Sichem gegangen waren, um die Schafe ihres Vaters zu weiden, 13 da sprach Israel zu Joseph: Weiden nicht deine Brüder [die Herde] in Sichem? Komm, ich will dich zu ihnen senden ! Er aber sprach: Hier bin ich! 14 Da sprach er zu ihm: Geh doch und sieh, ob es gut steht um deine Brüder und ob es gut steht um die Herde, und bring mir Bescheid!

    So sandte er ihn aus dem Tal Hebron , und er wanderte nach Sichem. 15 Da traf ihn ein Mann, als er umherirrte auf dem Feld; der fragte ihn und sprach: Was suchst du? 16 Er antwortete: Ich suche meine Brüder ; sage mir doch, wo sie weiden! 17 Der Mann antwortete: Sie sind von hier fortgezogen; denn ich hörte sie sagen: Lasst uns nach Dotan ziehen! Da ging Joseph seinen Brüdern nach und fand sie in Dotan.

    18 Als sie ihn nun von ferne sahen, ehe er in ihre Nähe kam, beschlossen sie, ihn heimlich umzubringen. 19 Und sie sprachen zueinander: Seht, da kommt der Träumer daher! 20 Und nun kommt und lasst uns ihn töten und in eine Zisterne werfen und sagen, ein böses Tier habe ihn gefressen; dann wollen wir sehen, was aus seinen Träumen wird! 21 Als Ruben dies hörte, rettete er ihn aus ihren Händen, indem er sprach: Wir wollen ihn nicht ums Leben bringen! 22 Und weiter sprach Ruben zu ihnen: Vergießt kein Blut! Werft ihn in die Zis-terne dort in der Wüste, aber legt nicht Hand an ihn! Er wollte ihn aber aus ihrer Hand erretten und ihn wieder zu seinem Vater bringen.

    23 Und es geschah, als Joseph zu seinen Brüdern kam, da zogen sie ihm das Gewand aus, den bunten Leibrock, den er trug; 24 und sie ergriffen ihn und warfen ihn in die Zisterne; die Zisterne aber war leer, und es war kein Wasser darin. 25 Darauf setzten sie sich nieder, um zu essen . Als sie aber ihre Augen hoben und sich umsahen, siehe, da kam eine Karawane von Ismaelitern von Gilead daher, deren Kamele trugen Tragakanth, Balsam und Ladanum, und sie zogen hinab, um es nach Ägypten zu bringen.

    26 Da sprach Juda zu seinen Brüdern: Was gewinnen wir damit, dass wir unseren Bruder töten und sein Blut verbergen? 27 Kommt, wir wollen ihn den Ismaelitern verkaufen und nicht selbst Hand an ihn legen; denn er ist unser Bruder, unser Fleisch! Und seine Brüder stimmten zu. 28 Als nun die midianitischen Kaufleute vorbeikamen, zogen sie Joseph aus der Zisterne herauf und verkauften ihn den Ismaelitern für 20 Silberlinge; und diese brachten Joseph nach Ägypten.

    29 Als nun Ruben zur Zisterne zurückkam, siehe, da war Joseph nicht mehr in der Zisterne! Da zerriss er sein Gewand, 30 kehrte zu seinen Brüdern zurück und sprach: Der Knabe ist verschwunden! Und ich, wo soll ich hin? 31 Sie aber nahmen Josephs Leibrock und schlachteten einen Ziegenbock, tauchten den Leibrock in das Blut; 32 und sie schickten den bunten Leibrock ihrem Vater und ließen ihm sagen: Das haben wir gefunden; sieh doch, ob es der Leibrock deines Sohnes ist oder nicht! 33 Und er erkannte ihn und sprach: Es ist der Leibrock meines Sohnes! Ein wildes Tier hat ihn gefressen! Joseph ist gewiss zerrissen worden!

    34 Und Jakob zerriss seine Kleider und legte Sacktuch um seine Lenden und trug lange Zeit Leid um seinen Sohn. 35 Da machten sich alle seine Söhne und Töchter auf, um ihn zu trösten ; er aber wollte sich nicht trösten lassen, sondern sprach: Ich höre nicht auf zu trauern, bis ich zu meinem Sohn hinabfahre ins Totenreich! So beweinte ihn sein Vater.

    36 Aber die Midianiter verkauften ihn nach Ägypten, an Potiphar , einen Kämmerer des Pharao, den Obersten der Leibwache.

    Auch zu dieser Geschichte gibt es einen schönen Zeichentrickfilm aus der Reihe The Beginnser Bible – Joseph und seine Brüder“. Ebenso aus der Reihe „Die Bibel. – Joseph“. Von Radio Thyrus gibt es die Sendung „Joseph in Ägypten“. Ebenso wie die schönen Dramen der Gesellschaft „Wie barmherzig bist du“ und das Drama „Leben retten in einer Zeit des Hungers“ das ihr euch direkt auf der Seite der Gesellschaft runterladen könnt.

    In den Dramen, die nicht von der Gesellschaft sind, wird es so dargestellt, als wäre Joseph selbst an der Eifersucht der Brüder schuld. als sei er eingebildet und hochnäsig gewesen. Als Grundlage für diesen Gedanken dienen die beiden Begebenheiten mit den Träumen.

    Wenn ich so darüber nachdenke, dann mutet es schon sehr merkwürdig an, dass er von diesen Träumen erzählt – wo er doch wissen muss, wie die Geschwister über ihn denken. Aber vielleicht ist dies wichtig, damit sie hinterher erkennen, dass es prophetische Träume waren. Denn als er sich ihnen später in Ägypten zu erkennen gibt, werden sie sicherlich alle an diese Träume denken und was sie seinerzeit dabei empfunden haben. So wie ich Joseph durch den Bibelbericht kenne, würde er sicherlich nicht im Nachhinein damit geprahlt haben, als es sich erfüllt hatte.

    Aber wir lesen hier ja auch, dass selbst Jakob unangenehm berührt ist und seinen Sohn schilt, als er selbst in einem der Träume auftaucht. in dem Livestream mit Ruht Lapide sagt sie, dass der Vater mit seiner falschen Erziehung Schuld an der Eifersucht der anderen und an dem schlimmen Geschehen ist. Zum einen bevorzugt er Joseph ganz deutlich und dann schickt er ihn ganz allein zu den Brüdern in die Wildnis hinaus…

    Weitere Gedanken hierzu findet ihr hier:

  230. Jule sagt:

    1. Mose 38 – Juda und seine Nachkommen von der Tamar

    1 Es geschah aber um jene Zeit, dass Juda von seinen Brüdern wegzog und sich zu einem Mann aus Adullam wandte, der Hira hieß. 2 Und Juda sah dort die Tochter eines Kanaaniters, der Schua hieß, und er nahm sie zur Frau und ging zu ihr ein. 3 Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn, und er gab ihm den Namen Er. 4 Und sie wurde wieder schwanger und gebar einen Sohn, und sie gab ihm den Namen Onan. 5 Und wiederum gebar sie einen Sohn, und sie gab ihm den Namen Schela . Er befand sich aber in Kesib , als sie ihn gebar.

    6 Und Juda gab seinem erstgeborenen Sohn Er eine Frau, die hieß Tamar. 7 Aber Er , der Erstgeborene Judas, war böse in den Augen des Herrn , darum tötete ihn der Herr . 8 Da sprach Juda zu Onan: Komm zu der Frau deines Bruders und vollziehe mit ihr die Schwagerehe , damit du deinem Bruder Nachkommen erweckst! 9 Da aber Onan wusste, dass der Nachkomme nicht sein eigener sein würde, ließ er es auf die Erde fallen und verderben, wenn er zur Frau seines Bruders ging, um seinem Bruder keinen Nachkommen zu geben. 10 Was er tat, missfiel aber dem Herrn ; da tötete er auch ihn. 11 Da sprach Juda zu Tamar, der Frau seines Sohnes: Bleibe als Witwe im Haus deines Vaters, bis mein Sohn Schela erwachsen ist! – Denn er dachte: »Vielleicht könnte er auch sterben, wie seine Brüder«. So ging Tamar hin und blieb im Haus ihres Vaters.

    12 Als nun viele Tage verflossen waren, starb die Tochter Schuas, die Frau Judas. Und nachdem Juda ausgetrauert hatte, ging er hinauf zu seinen Schafherden nach Timna , er und Hira, sein Freund aus Adullam. 13 Da wurde der Tamar berichtet: Siehe, dein Schwiegervater geht hinauf nach Timna, um seine Schafe zu scheren ! 14 Da legte sie die Witwenkleider ab, bedeckte sich mit einem Schleier und verhüllte sich und setzte sich ans Tor von Enaim , am Weg nach Timna. Denn sie sah, dass Schela erwachsen war und sie ihm nicht zur Frau gegeben wurde.

    15 Als nun Juda sie sah, glaubte er, sie sei eine Hure; denn sie hatte ihr Angesicht bedeckt. 16 Und er bog ab zu ihr an den Weg und sprach: Lass mich doch zu dir kommen ! Denn er wusste nicht, dass sie die Frau seines Sohnes war. Sie antwortete: Was willst du mir geben, wenn du zu mir kommst? 17 Er sprach: Ich will dir einen Ziegenbock von der Herde schicken! Sie antwortete: So gib mir ein Pfand , bis du ihn mir schickst! 18 Er sprach: Was willst du, dass ich dir zum Pfand gebe? Sie antwortete: Deinen Siegelring und deine Schnur und deinen Stab, den du in deiner Hand hast! Da gab er es ihr und ging zu ihr ein, und sie wurde von ihm schwanger. 19 Und sie machte sich auf und ging hin und legte ihren Schleier ab und legte wieder ihre Witwenkleider an.

    20 Juda aber sandte den Ziegenbock durch seinen Freund , den Adullamiter, um das Pfand von der Frau zurückzuerhalten; aber er fand sie nicht. 21 Da fragte er die Leute an jenem Ort und sprach: Wo ist die Tempelhure , die bei Enaim am Weg saß? Sie antworteten: Es ist keine Tempelhure hier gewesen! 22 Und er kam wieder zu Juda und sprach: Ich habe sie nicht gefunden; dazu sagen die Leute an jenem Ort, es sei keine Tempelhure dort gewesen. 23 Juda sprach: So soll sie [das Pfand] für sich behalten, damit wir nicht in Verruf geraten! Siehe, ich habe den Bock geschickt, aber du hast sie nicht gefunden.

    24 Und es geschah nach etwa drei Monaten, da wurde dem Juda berichtet: Deine Schwiegertochter Tamar hat Hurerei getrieben, und siehe, sie ist von der Hurerei auch schwanger geworden! Da sprach Juda: Führt sie hinaus, damit sie verbrannt werde! 25 Und als man sie hinausführte, schickte sie zu ihrem Schwiegervater und ließ ihm sagen: Von dem Mann bin ich schwanger geworden, dem das gehört! Und sie sprach: Erkenne doch, wem gehört dieser Siegelring und die Schnur und der Stab?

    26 Da erkannte es Juda und sprach: Sie ist gerechter als ich; denn ich habe sie nicht meinem Sohn Schela gegeben! Und er hatte hinfort keinen geschlechtlichen Umgang mehr mit ihr. 27 Und es geschah, als sie gebären sollte, siehe, da waren Zwillinge in ihrem Leib. 28 Und es geschah, als sie gebar, da kam eine Hand heraus; da nahm die Hebamme einen roten Faden und band ihn darum und sprach: Der ist zuerst herausgekommen! 29 Als dieser aber seine Hand wieder hineinzog, siehe, da kam sein Bruder heraus. Und sie sprach: Warum hast du dir einen solchen Riss gemacht? Und man gab ihm den Namen Perez . 30 Danach kam sein Bruder heraus, der den roten Faden um die Hand hatte, und man gab ihm den Namen Serach .

    Wir haben ja bereits sehr viele Gedanken zu Juda und Tamar gesammelt:

    Aber einige Fragen bleiben doch noch offen: warum waren die Söhne von Juda alle so schlecht – so sehr, dass Jehova sie selbst deshalb zu Tode brachte? Liegt dies an dem schlechten Beispiel des Vaters?

    Wenn wir bedenken, dass er der Schwiegertochter den jüngsten Sohn nicht zur Schwagerehe gibt und nach dem Tode seiner Frau zu einer Prostituierten ging. Selbst wenn Tamar ja keine Prostituierte war, so hatte er ja die Absicht gehabt.

    Welche Rolle spielte Juda noch mal bei der Saache mit Joseph? Es wird nicht gesagt, von wem die Idee kam, Joseph umzubringen, aber es ist ganz eindeutig Juda, der auf die Idee kommt, aus dem Leid des Bruders auch noch Profit zu schlagen:

    26 Da sprach Juda zu seinen Brüdern: Was gewinnen wir damit, dass wir unseren Bruder töten und sein Blut verbergen? 27 Kommt, wir wollen ihn den Ismaelitern verkaufen und nicht selbst Hand an ihn legen; denn er ist unser Bruder, unser Fleisch! Und seine Brüder stimmten zu.

    Kein besonders schöner Zug von ihm.

    Trotz all diesen schlimmen Dingen ist es später Juda, aus dem der verheißene Same kommt. Warum wählt Jehova ausgerechnet ihn?

  231. Jule sagt:

    1. Mose 39 – Joseph in Ägypten als Sklave des Potiphar

    1 Joseph aber war nach Ägypten hinabgeführt worden, und Potiphar, ein Kämmerer des Pharao, der Oberste der Leibwache, ein Ägypter, hatte ihn aus der Hand der Ismaeliter erworben, die ihn dorthin gebracht hatten. 2 Und der Herr war mit Joseph, und er war ein Mann, dem alles gelang; und so durfte er im Haus seines ägyptischen Herrn bleiben.

    3 Und als sein Gebieter sah, dass der Herr mit ihm war und dass der Herr in seiner Hand alles gelingen ließ, was er unternahm, 4 da fand Joseph Gnade in seinen Augen und durfte ihn bedienen; und er setzte ihn zum Aufseher über sein Haus und gab alles , was er hatte, in seine Hand. 5 Und von der Zeit an, da er ihn über sein Haus und über alle seine Güter gesetzt hatte, segnete der Herr das Haus des Ägypters um Josephs willen, und der Segen des Herrn war auf allem, was er hatte, im Haus und auf dem Feld. 6 Da überließ er alles, was er hatte, der Hand Josephs und kümmerte sich um gar nichts mehr als um das Brot, das er aß. Joseph aber war von schöner Gestalt und gutem Aussehen.

    Joseph und die Frau des Potiphar

    7 Es geschah aber nach diesen Begebenheiten, dass die Frau seines Herrn ihre Augen auf Joseph warf und zu ihm sprach: Lege dich zu mir! 8 Er aber weigerte sich und sprach zu der Frau seines Herrn: Siehe, mein Herr verlässt sich auf mich und kümmert sich um nichts, was im Haus vorgeht, und hat alles in meine Hand gegeben, was ihm gehört; 9 es ist niemand größer in diesem Haus als ich, und es gibt nichts, das er mir vorenthalten hätte, ausgenommen dich, weil du seine Frau bist! Wie sollte ich nun eine so große Missetat begehen und gegen Gott sündigen ? 10 Und obwohl sie ihm Tag für Tag zuredete, hörte er doch nicht auf sie, dass er sich zu ihr gelegt oder sich an ihr vergangen hätte.

    11 Es geschah aber an einem solchen Tag, als er ins Haus kam, um seine Arbeit zu tun, und niemand von den Leuten des Hauses anwesend war, 12 dass sie ihn bei seinem Obergewand ergriff und zu ihm sprach: Lege dich zu mir! Er aber ließ das Obergewand in ihrer Hand und floh und lief hinaus.

    13 Als sie nun sah, dass er das Obergewand in ihrer Hand gelassen hatte und entflohen war, 14 da rief sie die Leute ihres Hauses herbei und sprach zu ihnen: Seht, er hat uns den Hebräer ins Haus gebracht, damit er Mutwillen mit uns treibt! Er kam zu mir herein, um bei mir zu liegen; ich aber habe aus Leibeskräften geschrien! 15 Als er nun hörte, dass ich meine Stimme erhob und schrie, ließ er sein Obergewand neben mir liegen und floh hinaus! 16 Und sie ließ sein Obergewand neben sich liegen, bis sein Herr nach Hause kam. 17 Dem erzählte sie die gleiche Geschichte und sprach: Der hebräische Knecht, den du uns gebracht hast, ist zu mir hereingekommen, um Mutwillen mit mir zu treiben; 18 als ich aber meine Stimme erhob und schrie, ließ er sein Obergewand neben mir liegen und entfloh nach draußen!

    19 Als nun sein Herr die Rede seiner Frau hörte, als sie sprach: So und so hat mir dein Knecht getan!, da entbrannte sein Zorn. 20 Und der Herr Josephs nahm ihn und warf ihn ins Gefängnis, dorthin, wo die Gefangenen des Königs gefangen lagen; so war er dort im Gefängnis.

    Joseph im Gefängnis

    21 Aber der Herr war mit Joseph und verschaffte ihm Gunst und schenkte ihm Gnade vor den Augen des Kerkermeisters. 22 Und der Kerkermeister gab alle Gefangenen, die im Kerker waren, in Josephs Hand; und alles, was es dort zu tun gab, geschah durch ihn. 23 Der Kerkermeister kümmerte sich nicht im Geringsten um irgendetwas, das [Joseph] in die Hand nahm; denn der Herr war mit ihm, und der Herr ließ alles gelingen, was er tat.

    In dem Bibelfilm zu Joseph ist die Reaktion des Potiphars sehr interessant. Denn er hört seiner Frau nur widerwillig zu, lässt dann Joseph allein zu sich kommen und ist danach wütend, dass er einen unschuldigen Mann dem Gefängnis ausliefern muss, damit seine Frau nicht ihr Gesicht verliert, ähnlich wird es in dem Bericht von Radio Thyrus angedeutet. Aus seinem schlechten Gewissen heraus sorgt er sich auch weiterhin um Joseph, besucht ihn dort und legt beim Obersten der Gefängniswache ein gutes Wort für ihn ein, indem er davon erzählt, wie sehr Jehova sein Haus gesegnet hatte, während Joseph bei ihm war.

    Dies steht natürlich nicht so im Text der Bibel, aber ist durchaus vorstellbar. Denn warum hätte der wahre Gott Joseph und alles, was dieser anfasste, segnen sollen – wenn dieser so ein schlechter Mensch wäre?

    Joseph war bis dahin ein unbescholtener Mann gewesen und Potiphar kannte seine Frau bestimmt sehr gut. Vielleicht ist Joeseph nicht der erste Junge Mann, mit dem sie ihr Sexualleben bereichern wollte. Vielleicht war dies sogar allgemein bekannt? Immerhin hatte sie Joseph ja bereits eine längere Zeit schamlos nachgestellt.

    Wir wissen es nicht. Aber wir wissen, dass Joseph sich nichts vorzuwerfen hatte und dass dies eine böswillige Intrige ist. Vielleicht ist es ihm ja sogar schwer gefallen, sie ständig von sich zu weisen, denn er war ja bereits ein junger Mann von 17 Jahren, als er nach Ägypten verkauft wurde. Ein Alter, wo die geschlechtliche Anziehungskraft erwacht und sehr stark ist. Joseph ist ja ein ganz normaler junger Mann, er wird ebenfalls solche Gefühle gehabt haben und er hatte da ja noch keine Frau, mit der er sie ausleben konnte.

    Aber er gab weder seinen noch ihren Gefühlen nach – denn Jehova ist in seinem Leben das Wichtigste und er weiss, dass Jehova Geschlechtsbeziehungen für die Ehe vorgesehen hat. Er weiss, dass Mann und Frau ein Fleisch sein sollten – da gehört kein Dritter hin. Also bleibt er hart.

    Vielleicht ahnt er sogar, was dabei herauskommen wird und nimmt es ganz bewusst in Kauf? Einen weiteren Gedanken dazu findet ihr hier:

  232. Jule sagt:

    1. Mose 40 – 42

    1. Mose 40 – Die Träume der beiden Hofbeamten des Pharao

    1 Nach diesen Begebenheiten geschah es, dass der Mundschenk des Königs von Ägypten und der [oberste] Bäcker sich gegen ihren Herrn, den König von Ägypten, versündigten. 2 Da wurde der Pharao zornig über seine beiden Hofbeamten, den obersten Mundschenk und den obersten Bäcker, 3 und er ließ sie in Haft setzen im Haus des Obersten der Leibwache, in den Kerker, in dem Joseph gefangen lag. 4 Und der Oberste der Leibwache übertrug Joseph die Sorge für sie, und er diente ihnen, und sie waren längere Zeit im Gefängnis.

    5 Und sie hatten beide einen Traum in derselben Nacht, jeder einen Traum von besonderer Bedeutung, der Mundschenk und der Bäcker des Königs von Ägypten, die in dem Kerker gefangen lagen. 6 Als nun Joseph am Morgen zu ihnen kam, sah er sie an, und siehe, sie waren bedrückt. 7 Da fragte er die Höflinge des Pharao, die mit ihm im Gefängnis seines Herrn waren, und sprach: Warum macht ihr heute ein so finsteres Gesicht? 8 Sie antworteten ihm: Wir haben einen Traum gehabt, und keiner ist da, der ihn deuten kann! Joseph sprach zu ihnen: Kommen die Deutungen nicht von Gott? Erzählt es mir doch!

    9 Da erzählte der oberste Mundschenk dem Joseph seinen Traum und sprach: In meinem Traum, siehe, da war ein Weinstock vor mir, 10 und an dem Weinstock waren drei Reben; und als er knospete, gingen die Blüten auf, und seine Trauben bekamen reife Beeren. 11 Ich aber hatte den Becher des Pharao in der Hand, und ich nahm die Weintrauben und presste sie aus in den Becher des Pharao und reichte den Becher dem Pharao. 12 Da sprach Joseph zu ihm: Dies ist die Deutung: Die drei Reben sind drei Tage. 13 In drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und dich wieder in dein Amt einsetzen, sodass du dem Pharao den Becher reichen wirst, wie du es früher zu tun pflegtest, als du noch sein Mundschenk warst. 14 Solltest du dann etwa an mich denken, wenn es dir gut geht, so erweise mir Barmherzigkeit und erwähne mich bei dem Pharao, und bringe mich aus diesem Haus heraus! 15 Denn ich bin aus dem Land der Hebräer geraubt worden und habe auch hier gar nichts getan, weswegen man mich einsperren müsste!

    16 Als nun der oberste Bäcker sah, dass Joseph eine gute Deutung gegeben hatte, sprach er zu ihm: Siehe, in meinem Traum trug ich drei Körbe mit Weißbrot auf meinem Kopf, 17 und im obersten Korb war allerlei Backwerk, Speise für den Pharao; aber die Vögel fraßen es mir aus dem Korb, der auf meinem Kopf war. 18 Da antwortete Joseph und sprach: Dies ist die Deutung: Die drei Körbe sind drei Tage. 19 In drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und wird dich ans Holz hängen lassen, dass die Vögel dein Fleisch fressen werden!

    20 Und es geschah am dritten Tag, dem Geburtstag des Pharao, als er für alle seine Knechte ein Mahl veranstaltete, dass er das Haupt des obersten Mundschenken und des obersten Bäckers erhob unter allen seinen Knechten. 21 Und den obersten Mundschenk setzte er wieder ein in sein Amt, sodass er dem Pharao den Becher reichen durfte; 22 aber den obersten Bäcker ließ er hängen – so wie Joseph es ihnen gedeutet hatte.

    23 Aber der oberste Mundschenk dachte nicht an Joseph, sondern vergaß ihn.

    So schnell kann sich unsere Hoffnung verflüchtigen. Wie sehr mag Joseph doch auf seine Befreiung gehofft haben. Vielleicht hat er schon überlegt, was er dann „mit seiner Freiheit“ anfangen wird. Vielleicht hatte er sogar gehofft, bald wieder nach Hause zu seiner Familie zu kommen. Aber er muss noch zwei weitere Jahre warten.

    Warum diese Verzögerung?

    Weil Jehova etwas ganz bestimmtes mit ihm vorhat. Die Befreiung des Joseph wollte ER benutzen, um sein Volk durch die Hungersnot zu bringen. Darum mußte Joseph solange bleiben, bis der Pharao seinen Traum hat und man nach Joseph schicken würde. Nun hätte Jehova diesen Traum ja auch eher schicken können, aber vielleicht will er Joseph erst darauf vorbereiten: „die Wege Gottes sind unergründlich“. Denken wir nur an Mose, der 40 Jahre als Hirte in Midian „warten“ mußte. In dieser Zeit lernte er, was einen guten Hirten ausmacht, was ihm später bei der Führung seines Volkes zugute kommt.

    Vielleicht müssen auch wir lange in einer Prüfung aushalten. Vielleicht ist es für Jehova noch nicht die Zeit, oder sie soll uns auf etwas vorbereiten – oder Jehova benutzt die Situation, um uns auf eine ganz besondere Weise zu gebrauchen. Einen ähnlichen Gedanken hatten wir erst vor einigen Tagen in einer biblischen Ansprache. Hier mal nur der Teil, den ich jetzt hier meine:

    … Als Beispiel Israel in der Wildnis. Gott sagte ihnen, sie sollten umher laufen, sollten um den Berg herum gehen. Das machte mit der Zeit vielleicht keinen Sinn für sie – trotzdem mußten sie gehen, weil Gott es so zu ihnen gesagt hatte. Vielleicht hatten sie das Gefühl, dass sie auf der Stelle treten und nicht wirklich weiterkommen. Aber hier war der Weg das Ziel: es ging darum, dass sie gehorsam seiner Anweisung folgen und weiter genau so gehen, wie ER es sagt.

    Auch wir wollen oftmals die Situation ändern, haben das Gefühl, im Kreis zu gehen, nicht wirklich weiterzukommen und nicht wirklich etwas zu bewirken. Aber vielleicht hat uns Jehova gerade in diese Position gesetzt – weil wir genau in dieser Situation etwas bewirken, auch wenn wir selbst es vielleicht nicht bemerken.

    … Vielleicht sind wir gerade “auf einer Wanderung in der Wüste”. Die Situation ist beschwerlich und wir fühlen uns nicht wohl. Wir sagen zu Gott: “bitte hilf mir hier heraus”. Aber Jehova sagt: “sei still und lauf weiter.” Wir jammern: “bitte verändere die Situation, ich kann sie nicht mehr ertragen”. Und Jehova sagt: “die Situation ist da, um dich zu verändern”.

    Vielleicht wollen wir aus der für uns schlimmen Situation heraus, weil wir etwas bestimmtes bewirken wollen. Aber Jehova will, dass wir dort bleiben wo wir sind und auf diesem Weg weiterlaufen. Weil genau dadurch das erreicht wird, weswegen wir eigentlich aus der Sitution wollen. ER gebraucht uns in und durch diese Situation.

    Auch wenn wir vielleicht viele Jahre das Gefühl haben, im Kreis zu laufen, so ist das dennoch nicht schlimm. Solange wir nur weiter unterwegs sind – mit unserem Gott!

    Eins ist auf jeden Fall sicher: egal, wie lange die Prüfung auch dauern mag – Jehova lässt uns niemals allein. Er ist immer bei uns und wird uns die Kraft geben. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass er uns gerade dann in ganz besonderer Weise seine Liebe zeigt. Erst vor einigen Tagen war ich der Verzweiflung nahe und habe Jehova im Gebet mein Herz ausgeschüttet. Um nicht zu verzweifeln und weil ich – mal wieder – dachte, es sei IHM egal und er antwortet eh nicht, habe ich mit dem Bibellesen und dem Stoff der Vorjahre zu diesen Kapiteln weitergemacht und bin buchstäblich über die Antwort gestolpert. Jehova hatte sich die Mühe gemacht, mir ganz persönlich eine ganz klare und deutliche Antwort auf meine Gebete zu geben. Dies hat er in den vergangenen Jahren immer wieder getan. Immer gerade dann, wenn mich die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit übermannen wollte. So hat er mir immer wieder gezeigt, dass er noch da ist, an meiner Seite und dass er mich liebt. ER lässt uns niemals allein!

    Ähnliches wird wohl auch Joseph in dieser Zeit immer wieder passiert sein. In dem einen Zitat aus den Vorjahren sagt der Kommentator:

    Wir müssen wirklich mit allem, was aus dem eigenen Ich hervorkommt, am Ende sein, ehe Gott sich offenbaren kann. Leider sind wir oft sehr zufrieden mit uns selbst, wenn wir alle erlaubten Mittel angewendet und den Segen Gottes auf sie herab gefleht haben.

    das ist Joseph in dieser Situation ganz bestimmt. Aus eigener Kraft kommt er aus dieser Situation nicht mehr raus…

  233. Jule sagt:

    1. Mose 41 – Die Träume des Pharao

    1 Es geschah aber nach zwei Jahren, da hatte der Pharao einen Traum , und siehe, er stand am Nil . 2 Und siehe, aus dem Nil stiegen sieben schöne und wohlgenährte Kühe herauf, die im Nilgras weideten. 3 Und siehe, nach diesen stiegen sieben andere Kühe aus dem Nil herauf, von hässlicher Gestalt und magerem Leib; die traten neben jene Kühe am Ufer des Nils. 4 Und die sieben hässlichen, mageren Kühe fraßen die sieben schönen, wohlgenährten Kühe. Da erwachte der Pharao.

    5 Er schlief aber wieder ein und träumte zum zweiten Mal, und siehe, da wuchsen sieben Ähren auf einem einzigen Halm , die waren voll und gut; 6 und siehe, nach diesen, da sprossten sieben Ähren, die waren dünn und vom Ostwind versengt. 7 Und die dünnen Ähren verschlangen die sieben schweren und vollen Ähren. Da erwachte der Pharao, und siehe, es war ein Traum!

    8 Und es geschah am Morgen, da war sein Geist beunruhigt. Und er sandte hin und ließ alle Wahrsager Ägyptens rufen und alle seine Weisen. Und der Pharao erzählte ihnen seinen Traum; aber da war keiner , der ihn dem Pharao deuten konnte.

    9 Da sprach der oberste Mundschenk zum Pharao: Ich erinnere mich heute an meine Sünden! 10 Als der Pharao zornig war über seine Knechte und mich in Haft setzte im Haus des Obersten der Leibwache, mich und den obersten Bäcker, 11 da hatten wir in ein und derselben Nacht einen Traum, er und ich; jeder hatte einen Traum von besonderer Bedeutung. 12 Und dort war ein hebräischer junger Mann bei uns, ein Knecht des Obersten der Leibwache; dem erzählten wir es, und er deutete unsere Träume; jedem deutete er seinen Traum besonders. 13 Und so, wie er es uns deutete, so ist es gekommen: Mich hat man wieder in mein Amt eingesetzt, und ihn hat man gehängt! 14 Da sandte der Pharao hin und ließ Joseph rufen. Und sie entließen ihn schnell aus dem Loch. Er aber ließ sich scheren und wechselte seine Kleider und ging zum Pharao hinein.

    Joseph deutet die Träume des Pharao

    15 Und der Pharao sprach zu Joseph: Ich habe einen Traum gehabt, aber es kann ihn niemand deuten; nun habe ich über dich vernommen, dass du einen Traum zu deuten vermagst, wenn du ihn hörst.

    16 Joseph antwortete dem Pharao und sprach: Das steht nicht bei mir. Gott wird verkündigen, was dem Pharao zum Wohl dient!

    17 Da sprach der Pharao zu Joseph: Siehe, in meinem Traum stand ich am Ufer des Nils; 18 und siehe, da stiegen aus dem Nil sieben wohlgenährte Kühe von schöner Gestalt herauf, die im Nilgras weideten. 19 Und siehe, nach ihnen stiegen sieben andere Kühe herauf, dürftig und von sehr hässlicher Gestalt und magerem Leib; im ganzen Land Ägypten habe ich keine so hässlichen gesehen. 20 Und diese mageren, hässlichen Kühe fraßen die sieben ersten, wohlgenährten Kühe. 21 Als sie aber diese verschlungen hatten, merkte man nichts davon; denn sie waren so hässlich wie zuvor. Da erwachte ich. 22 Und ich sah [weiter] in meinem Traum, und siehe, sieben volle und gute Ähren wuchsen auf an einem einzigen Halm. 23 Und siehe, nach ihnen sprossten sieben dürre Ähren hervor, mager und vom Ostwind versengt; 24 und die mageren Ähren verschlangen die sieben guten Ähren. Und ich habe es den Wahrsagern erzählt , aber keiner kann es mir erklären!

    25 Da sprach Joseph zum Pharao: Was der Pharao geträumt hat, bedeutet dasselbe: Gott hat den Pharao wissen lassen, was er tun will. 26 Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre, und die sieben schönen Ähren sind auch sieben Jahre; es ist ein und derselbe Traum. 27 Die sieben mageren und hässlichen Kühe, die nach jenen heraufkamen, sind sieben Jahre; ebenso die sieben leeren, vom Ostwind versengten Ähren; es werden sieben Hungerjahre sein. 28 Darum sagte ich zu dem Pharao: Gott hat den Pharao sehen lassen, was er tun will. 29 Siehe, es kommen sieben Jahre, da wird großer Überfluss herrschen im ganzen Land Ägypten. 30 Aber nach ihnen werden sieben Hungerjahre eintreten, und all dieser Überfluss wird vergessen sein im Land Ägypten; und die Hungersnot wird das Land aufzehren, 31 sodass man nichts mehr merken wird von dem Überfluss im Land wegen der Hungersnot, die danach kommt; denn sie wird sehr drückend sein. 32 Dass aber der Pharao den Traum zweimal hatte, das bedeutet, dass die Sache bei Gott fest beschlossen ist und dass Gott es rasch ausführen wird.

    33 Und nun möge der Pharao nach einem verständigen und weisen Mann sehen und ihn über das Land Ägypten setzen. 34 Der Pharao möge handeln und Aufseher über das Land setzen; und er lasse in den sieben Jahren des Überflusses den fünften Teil [des Ertrages] erheben vom Land Ägypten. 35 So soll man alle Nahrung dieser sieben künftigen guten Jahre sammeln und Getreide speichern zur Verfügung des Pharao, und diese Nahrung in den Städten aufbewahren. 36 Und diese Nahrung soll dem Land als Vorrat dienen für die sieben Hungerjahre, die im Land Ägypten eintreten werden, damit das Land durch die Hungersnot nicht zugrunde geht!

    Josephs Erhöhung zum Regenten über Ägypten

    37 Diese Rede gefiel dem Pharao und allen seinen Knechten gut. 38 Und der Pharao sprach zu seinen Knechten: Können wir einen Mann fin-den wie diesen, in dem der Geist Gottes ist? 39 Und der Pharao sprach zu Joseph: Nachdem Gott dir dies alles mitgeteilt hat, ist keiner so verständig und weise wie du. 40 Du sollst über mein Haus sein, und deinem Befehl soll mein ganzes Volk gehorchen; nur um den Thron will ich höher sein als du!

    41 Und der Pharao sprach zu Joseph: Siehe, ich setze dich über das ganze Land Ägypten! 42 Und der Pharao nahm den Siegelring von seiner Hand und steckte ihn an die Hand Josephs, und er bekleidete ihn mit weißer Leinwand und legte eine goldene Kette um seinen Hals; 43 und er ließ ihn auf seinem zweiten Wagen fahren; und man rief vor ihm aus: » Beugt eure Knie!« Und so wurde er über das ganze Land Ägypten gesetzt. 44 Und der Pharao sprach zu Joseph: Ich bin der Pharao, aber ohne dich soll niemand im ganzen Land Ägypten die Hand oder den Fuß erheben!

    45 Und der Pharao gab Joseph den Namen Zaphenat-Paneach und gab ihm Asnath zur Frau, die Tochter Potipheras, des Priesters von On. Und Joseph zog aus durch das ganze Land Ägypten. 46 Und Joseph war 30 Jahre alt, als er vor dem Pharao, dem König von Ägypten, stand. Und Joseph ging vom Pharao hinweg und bereiste das ganze Land Ägypten.

    47 Und das Land trug in den sieben Jahren reichen Überfluss . 48 Und er sammelte allen Ertrag der sieben Jahre, die im Land Ägypten waren, und schaffte die Nahrungsmittel in die Städte; den Ertrag der umliegenden Felder brachte er in die Städte. 49 Und Joseph speicherte Getreide auf wie Sand am Meer, über die Maßen viel, bis man es nicht mehr messen konnte; denn es war unermesslich viel. 50 Bevor aber das Jahr der Hungersnot kam, wurden dem Joseph zwei Söhne geboren; die gebar ihm Asnath, die Tochter Potipheras, des Priesters von On. 51 Und Joseph gab dem Erstgeborenen den Namen Manasse ; denn [er sprach]: Gott hat mich alle meine Mühsal vergessen lassen und das ganze Haus meines Vaters. 52 Dem zweiten aber gab er den Namen Ephraim ; denn [er sprach]: Gott hat mich fruchtbar gemacht im Land meines Elends.

    53 Als nun die sieben Jahre des Überflusses im Land Ägypten zu Ende gegangen waren, 54 da brachen die sieben Hungerjahre an, wie Joseph vorausgesagt hatte. Und es entstand eine Hungersnot in allen Ländern; aber im ganzen Land Ägypten gab es Brot. 55 Und als das ganze Land Ägypten Hunger litt und das Volk zum Pharao um Brot schrie , da sprach der Pharao zu allen Ägyptern: Geht hin zu Joseph; was er euch sagt, das tut ! 56 Und als die Hungersnot im ganzen Land herrschte, öffnete Joseph alle Speicher und verkaufte den Ägyptern [Getreide]; denn die Hungersnot nahm überhand im Land Ägypten. 57 Und alle Welt kam nach Ägypten, um bei Joseph Korn zu kaufen; denn es herrschte große Hungersnot auf der ganzen Erde.

    Aus dem Staub in höchste Höhen erhoben! So könnte die Überschrift hier lauten. Gerade war Joseph noch erniedrigt, harrte im Gefängnis auf die Dinge, die da kommen sollten – und am Abend ist er schon neben Pharao der größte Mann im Land. Was für ein Wandel der Situation!

    Wie mag sich Joseph hier gefühlt haben? Ob er vielleicht auch gerade an einem Tiefpunkt voller Verzweiflung angelangt war und Jehova ihm hier auf diese Weise antwortet? Zumindest muss er sehr überrascht gewesen sein.

    Außerdem sehen wir hier, wie demütig er ist. Bereits im Gefängnis gibt er Jehova alle Ehre. Auch hier bei Pharao stellt er im Vorfeld klar, dass nicht er selbst Träume deuten kann – sondern dass er die Deutung von Jehova erhält.

    Auch schlägt er Pharao nicht vor, dass er die Aufsicht haben solle, weil er so toll und klug ist, sondern rät ihm, irgendeinen weisen Mann als Aufseher einzusetzen. Ein stolzer Mensch hätte sich bestimmt selbst ganz eifrig angeboten.

    Aber Joseph geht es hier gar nicht um Ruhm und Ehre – er will nur frei sein, Jehova so anzubeten, dass er IHM wohlgefällig ist.

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:

  234. Jule sagt:

    1. Mose 42 – Die erste Reise der Söhne Jakobs nach Ägypten

    1 Und Jakob sah, dass es in Ägypten Korn gab. Da sprach Jakob zu seinen Söhnen: Was seht ihr einander an? 2 Siehe, ich höre, dass es in Ägypten Korn gibt; zieht hinab und kauft uns dort Getreide, damit wir leben und nicht sterben! 3 So machten sich zehn der Brüder Josephs auf den Weg, um in Ägypten Getreide zu kaufen. 4 Benjamin aber, den Bruder Josephs, sandte Jakob nicht mit den Brüdern; denn er sprach: Es könnte ihm ein Unfall begegnen!

    5 So kamen nun die Söhne Israels, um Getreide zu kaufen, mit anderen, die auch hingingen, weil im Land Kanaan Hungersnot herrschte. 6 Joseph aber war Regent über das Land; er allein verkaufte dem ganzen Volk des Landes Korn. Darum kamen die Brüder Josephs und beugten sich vor ihm nieder, das Angesicht zur Erde gewandt.

    7 Als nun Joseph seine Brüder sah, erkannte er sie; aber er verstellte sich und redete hart mit ihnen und fragte sie: Wo kommt ihr her? Sie antworteten: Aus dem Land Kanaan, um Nahrung einzukaufen! 8 Und Joseph erkannte seine Brüder, sie aber erkannten ihn nicht . 9 Und Joseph dachte an die Träume, die er von ihnen geträumt hatte, und sprach zu ihnen: Ihr seid Kundschafter; ihr seid gekommen, um zu sehen, wo das Land offen ist! 10 Sie antworteten ihm: Nein, mein Herr ! Deine Knechte sind gekommen, um Nahrung zu kaufen! 11 Wir sind alle Söhne eines Mannes; wir sind aufrichtig ; deine Knechte sind niemals Kundschafter gewesen! 12 Er aber sprach zu ihnen: Nein, sondern ihr seid gekommen, um zu sehen, wo das Land offen ist! 13 Sie antworteten: Wir, deine Knechte, sind zwölf Brüder, die Söhne eines einzigen Mannes im Land Kanaan, und siehe, der jüngste ist gegenwärtig bei unserem Vater, und der eine ist nicht mehr.

    14 Aber Joseph sprach zu ihnen: Es ist so, wie ich euch gesagt habe: Ihr seid Kundschafter! 15 Daran will ich euch prüfen: So wahr der Pharao lebt , ihr sollt von hier nicht fortgehen, es sei denn, euer jüngster Bruder kommt her! 16 Schickt einen von euch hin, damit er euren Bruder holt, ihr aber sollt in Haft behalten werden. So sollen eure Worte geprüft werden, ob ihr wahrhaftig seid; wenn aber nicht, dann seid ihr Kundschafter , so wahr der Pharao lebt! 17 Und er setzte sie alle zusammen in Gewahrsam, drei Tage lang.

    18 Am dritten Tag aber sprach Joseph zu ihnen: Wenn ihr am Leben bleiben wollt, so tut nun dies – denn ich fürchte Gott -: 19 Wenn ihr aufrichtig seid, so lasst einen von euch Brüdern hier gebunden im Gefängnis zurück; ihr anderen aber geht hin und bringt Getreide heim, um den Hunger eurer Familien zu stillen. 20 Euren jüngsten Bruder aber bringt zu mir, damit eure Worte sich als wahr erweisen, und dann sollt ihr nicht sterben!

    Und sie handelten danach. 21 Sie sagten aber zueinander: Wahrlich, wir sind schuldig wegen unseres Bruders! Denn wir sahen die Drangsal seiner Seele, als er uns [um Erbarmen] anflehte; wir aber hörten nicht auf ihn. Darum ist diese Drangsal über uns gekommen! 22 Und Ruben antwortete und sprach zu ihnen: Habe ich euch nicht zugeredet und gesagt: Versündigt euch nicht an dem Knaben? Aber ihr wolltet ja nicht hören! Und seht, nun wird sein Blut gefordert!

    23 Sie wussten aber nicht, dass Joseph sie verstand; denn er verkehrte mit ihnen durch einen Dolmetscher. 24 Und er wandte sich von ihnen ab und weinte , kehrte aber wieder zu ihnen zurück und redete mit ihnen. Darauf nahm er Simeon von ihnen weg und band ihn vor ihren Augen.

    25 Und Joseph gab Befehl, dass man ihre Gefäße mit Getreide fülle und jedem sein Geld wieder in seinen Sack lege und ihnen auch Verpflegung mit auf die Reise gebe; und so machte man es mit ihnen. 26 Da luden sie ihr Getreide auf ihre Esel und gingen davon. 27 Als aber einer seinen Sack öffnete, um in der Herberge seinem Esel Futter zu geben, da sah er sein Geld, und siehe, es lag oben im Sack! 28 Und er sprach zu seinen Brüdern: Mein Geld ist mir zurückgegeben worden; seht, es ist in meinem Sack! Da verging ihnen der Mut, und sie sprachen zitternd einer zum anderen: Was hat uns Gott da getan!

    29 Als sie aber zu ihrem Vater Jakob ins Land Kanaan kamen, erzählten sie ihm alles, was ihnen begegnet war, und sprachen: 30 Der Mann, der Herr des Landes ist, redete hart mit uns und behandelte uns als Kundschafter des Landes. 31 Wir aber sagten: Wir sind aufrichtig und sind keine Kundschafter! 32 Wir sind zwölf Brüder, Söhne unseres Vaters; einer ist nicht mehr, der jüngste aber ist gegenwärtig bei unserem Vater im Land Kanaan. 33 Da sprach der Mann, der Herr des Landes, zu uns: Daran will ich erkennen, ob ihr aufrichtig seid: Lasst einen eurer Brüder bei mir zurück und geht und nehmt mit, was ihr für eure Familien braucht; 34 und bringt euren jüngsten Bruder zu mir, damit ich erkenne, dass ihr keine Kundschafter, sondern aufrichtig seid! Dann will ich euch euren Bruder herausgeben, und ihr könnt ungehindert im Land verkehren .

    35 Und es geschah, als sie ihre Säcke ausleerten, siehe, da hatte jeder seinen Beutel mit Geld in seinem Sack! Als sie und ihr Vater ihre Beutel mit Geld sahen, erschraken sie. 3

    6 Und ihr Vater Jakob sprach zu ihnen: Ihr habt mich meiner Kinder beraubt! Joseph ist nicht mehr, Simeon ist nicht mehr, und Benjamin wollt ihr [mir] nehmen; dies alles ist über mich gekommen! 37 Da sprach Ruben zu seinem Vater: Du kannst meine beiden Söhne töten, wenn ich ihn dir nicht wiederbringe! Übergib ihn nur meiner Hand, ich will ihn dir wiederbringen! 38 Er aber sprach: Mein Sohn soll nicht mit euch hinabziehen; denn sein Bruder ist tot, und er ist allein übrig geblieben. Sollte ihm ein Unfall begegnen auf dem Weg, den ihr geht, so würdet ihr meine grauen Haare vor Kummer ins Totenreich hinunterbringen!

    Warum ist Joseph hier so hart mit ihnen? Wir hatten uns vor gut zwei Jahren Gedanken zu dem Drama „Wie barmherzig bist du?“ gemacht. Schon allein der Titel macht klar, worum es hier eigentlich geht: Barmherzigkeit und Vergebung.

    Seine Brüder hatten Joseph Schlimmes angetan: sie hatten ihn gepackt, weil sie ihn töten wollten. Einzig und allein Rubens Fürsprache bewahrte ihn vor dem sicheren Tod. Aber sie warfen ihn in einen alten Brunnen und verkauften ihn dann sogar in die Sklaverei. Sie selbst hatten also keine Barmherzigkeit für ihn übrig.

    In Ägypten wurde er dann zu Unrecht beschuldigt und saß lange Zeit unschuldig im Gefängnis – weil sie ihn hassten und los werden wollten. Nun stehen sie also vor ihm und wollen seine Hilfe. Sicherlich keine leichte Situation für Joseph. Vielleicht würde er sie am liebsten ohne Nahrung wegschicken, aber er denkt auch an den Vater und den Bruder. Also was tun? Es sind ja viele Jahre ins Land gegangen: er war 17 als sie ihn in die Sklaverei verkauften, mit 30 kam er zu Pharao, dann die 7 fetten Jahre und nun die Hungersnot. Es sind mindestens 21 Jahre seither vergangen. Vielleicht haben sie sich ja geändert?

    Joseph weiß, dass der Gott Jehova, den er anbetet, ein barmherziger Gott ist, immer zum Vergeben bereit – wir behandeln es ja gerade diese Woche auch im Studienartikel. Er weiss aber auch, dass man bereuen und von den schlechten Taten umkehren muss, bevor Jehova einem vergibt. Vielleicht war er hin und her gerissen. Wenn sie ihr Tun bereuten, dann würde Jehova bestimmt von ihm erwarten, dass er seinen Brüdern verzeiht. Er weiß, dass er auf jeden Fall das tun wird, was Jehova von ihm erwartet – egal, wie schwer es ihm fallen würde, Aber so weit ist es ja noch nicht.

    Erst mal muß er ergründen, ob sie sich geändert haben, oder immer noch so hart und unbarmherzig sind. Deshalb gibt er sich erst mal hart. Dies ist ja auch ein gewisser Selstschutz. Wenn er nun hart mit ihnen redet, ist dies nicht unfair – sie waren noch viel härter als er. So lässt er sie erst mal für drei Tage in Haft nehmen. Aber was ist dies schon gegen die vielen Jahre, die er selbst im Gefängnis war? Und was ist dies schon gegen den großen Schmerz und die große Trauer, die sie seinerzeit dem Vater und Benjamin dem Bruder bereitet haben?

    Nun sollen sie Benjamin holen. Vielleicht sind sie auf diesen ebenso eifersüchtig wie auf ihn? Immerhin ist er „das Nesthäkchen“ und der letzte Sohn von der so sehr geliebten Frau. Nach dem Verlust von Joseph wird der Vater noch vorsichtiger mit Benjamin sein. Also sollen sie diesen holen. Ob Joseph zu diesem Zeitpunkt bereits den ganzen Ablauf geplant hat? Oder hat ihn Jehova vielleicht sogar selbst auf die Idee gebracht?

    Hatte er eigentlich auch damit gerechnet, dass sie überhaupt nicht wiederkommen? Vielleicht ließen sie Simeon ja für immer in seiner Hand? Aber sie müssen ja kommen, denn die Hungersnot ist noch lang und sie werden wieder Getreide brauchen.

    Eigentlich ist er doch zur Versöhnung bereit, denn er gibt ihnen ihr Geld wieder mit – so schenkt er ihnen die Lebensmittel. In gewissem Sinne sorgt er so aus Ägypten selbst für seine Familie.

    Warum erschrecken sie beim Anblick des Geldes? Haben sie Angst, dass ihnen dies als Diebstahl ausgelegt wird – oder beschämt es sie eher?

  235. Jule sagt:

    1. Mose 43 – 46

    1. Mose 43 – Die zweite Reise der Söhne Jakobs nach Ägypten

    1 Aber die Hungersnot lastete auf dem Land. 2 Und es geschah, als sie alles Korn aufgezehrt hatten, das sie aus Ägypten hergebracht hatten, da sprach ihr Vater zu ihnen: Geht und kauft uns wieder ein wenig Speise! 3 Aber Juda antwortete und sprach zu ihm: Der Mann hat uns ernstlich bezeugt und gesagt: Ihr sollt mein Angesicht nicht sehen, wenn euer Bruder nicht bei euch ist! 4 Wenn du nun unseren Bruder mit uns sendest, so wollen wir hinabziehen und dir Speise kaufen. 5 Wenn du ihn aber nicht gehen lässt, so ziehen wir nicht hinab; denn der Mann hat zu uns gesagt: Ihr sollt mein Angesicht nicht sehen, wenn euer Bruder nicht bei euch ist!

    6 Da sprach Israel: Warum habt ihr mir das zuleide getan, dem Mann zu verraten, dass ihr noch einen Bruder habt? 7 Sie sprachen: Der Mann forschte so genau nach uns und unserer Verwandtschaft und sprach: Lebt euer Vater noch? Habt ihr noch einen Bruder? Da gaben wir ihm Auskunft, wie es sich verhielt. Konnten wir denn wissen, dass er sagen würde: Bringt euren Bruder herab?

    8 Und Juda sprach zu seinem Vater Israel: Gib mir den Knaben mit, so wollen wir uns auf den Weg machen, damit wir leben und nicht sterben, wir und du und unsere Kinder! 9 Ich will für ihn bürgen, von meiner Hand sollst du ihn fordern; wenn ich ihn dir nicht wiederbringe und ihn vor dein Angesicht stelle, so will ich die Schuld tragen vor dir mein ganzes Leben lang. 10 Wenn wir nicht gezögert hätten, so wären wir gewiss jetzt schon zweimal zurückgekehrt!

    11 Da sprach ihr Vater Israel zu ihnen: Wenn es denn doch sein muss, dann macht es so: Nehmt in eure Säcke von den berühmtesten Erzeugnissen des Landes und bringt sie dem Mann als Geschenk : ein wenig Balsam , ein wenig Honig , Tragakanth und Ladanum, Pis-tazien und Mandeln. 12 Nehmt auch den doppelten Betrag Geld mit euch und erstattet das zurückerhaltene Geld, das oben in euren Säcken war, eigenhändig wieder; vielleicht war es ein Versehen. 13 Und nehmt euren Bruder mit, macht euch auf und kehrt zu dem Mann zurück! 14 Und Gott , der Allmächtige, gebe euch Barmherzigkeit vor dem Mann, dass er euch euren anderen Bruder wieder mitgibt und Benjamin! Ich aber, wenn ich doch der Kinder beraubt sein soll, so sei ich ihrer beraubt!

    15 Da nahmen die Männer dieses Geschenk und doppelt so viel Geld mit sich, und auch Benjamin; und sie machten sich auf und reisten hinab nach Ägypten und traten vor Joseph.

    Hier sehen wir, wie reich Jakob zu dieser Zeit eigentlich ist: er kann es sich leisten, das Geld vom letztem Mal noch mal mitzuschicken und viele andere gute Dinge – darunter auch Lebensmittel wie Honig und Pistazien. Wenn wir bedenken, dass viele in Ägypten alles verkaufen mussten.

    Aber wenn Jakob weiterhin noch so wohlhabend ist, warum müssen sie dann nach Ägypten? Sie mußten doch nicht hungern.

    Aber es fällt auf, dass er kein Vieh mitschickt. Wahrscheinlich wird das Getreide in erster Linie als Futter für das Vieh benötigt. Außerdem kann man sich ja nicht auf Dauer gesund ernähren, wenn man nur Honig und Pistazien ißt. Um Milch produzieren zu können, benötigt das Vieh Futter.

    In der Folge mit Joseph hebt Ruth Lapide hervor, dass Jakob nicht ganz aus dem Land wegzieht, wie seinerzeit Abraham und später Isaak. Auch dass sie nach Ägypten ziehen um Getreide zu kaufen – und nicht mit ihrer großen Streitmacht die fruchtbaren Gebiete einfach erobern. Allerdings geht sie auch davon aus, dass nicht alle Gebiete unter der Hungersnot und Dürre leiden, sondern nur einige.

    Tatsache ist, dass sie wegen dem Getreide nach Ägypten ziehen, obwohl sie einige Lebensmittel besitzen. So viele sogar, dass sie einiges davon als Geschenk neben der Bezahlung mitnehmen.

    Aber vielleicht kam die Motivation dazu ja von Jehova?

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:

  236. Jule sagt:

    1. Mose 43:16-34

    16 Als nun Joseph den Benjamin bei ihnen sah, sprach er zu seinem Verwalter : Führe die Männer ins Haus hinein, schlachte und bereite [ein Essen] zu; denn sie sollen mit mir zu Mittag essen! 17 Der Mann tat, wie ihm Joseph gesagt hatte, und führte die Männer in das Haus Josephs.

    18 Da fürchteten sich die Männer , weil sie in das Haus Josephs geführt wurden, und sprachen: Man führt uns hinein wegen des Geldes, welches das erste Mal wieder in unsere Säcke gekommen ist, um über uns herzufallen und uns zu überwältigen und uns zu Sklaven zu machen samt unseren Eseln! 19 Darum wandten sie sich an den Mann, der über das Haus Josephs [gesetzt] war, und redeten vor der Haustür mit ihm, 20 und sie sprachen: Bitte, mein Herr, wir sind schon einmal hier gewesen, um Speise zu kaufen; 21 und es geschah, als wir in die Herberge kamen und unsere Säcke öffneten, siehe, da lag das Geld von jedem oben in seinem Sack, unser Geld nach seinem vollen Gewicht. 22 Nun haben wir es wieder mit uns gebracht und anderes Geld dazu, um Speise zu kaufen; wir wissen nicht, wer unser Geld in unsere Säcke gelegt hat! 23 Er sprach zu ihnen: Friede sei mit euch! Fürchtet euch nicht! Euer Gott und der Gott eures Vaters hat euch einen Schatz in eure Säcke gegeben. Euer Geld ist mir zugekommen! Und er brachte Simeon zu ihnen hinaus.

    24 Und der Mann führte die Männer in das Haus Josephs und gab ihnen Wasser, dass sie ihre Füße waschen konnten, und gab ihren Eseln Futter. 25 Sie aber machten das Geschenk bereit, bis Joseph zur Mittagszeit kam; denn sie hatten gehört, dass sie dort essen sollten. 26 Als nun Joseph nach Hause kam, brachten sie ihm das Geschenk, das in ihren Händen war, ins Haus und beugten sich vor ihm zur Erde nieder.

    27 Und er fragte nach ihrem Wohlergehen und sprach: Geht es auch eurem alten Vater gut, von dem ihr mir erzähltet? Lebt er noch? 28 Sie antworteten: Es geht deinem Knecht, unserem Vater, gut; er lebt noch! Und sie verneigten sich und beugten sich vor ihm nieder. 29 Als er aber seine Augen erhob und seinen Bruder Benjamin sah, den Sohn seiner Mutter, fragte er: Ist das euer jüngster Bruder, von dem ihr mir gesprochen habt? Und er sprach: Gott sei dir gnädig , mein Sohn ! 30 Danach aber zog sich Joseph zurück, denn sein Innerstes war aufgewühlt wegen seines Bruders; und er suchte einen Ort auf, wo er weinen konnte, und ging in sein Gemach und weinte dort. 31 Dann aber wusch er sein Angesicht, ging hinaus, überwand sich und sprach: Tragt das Essen auf!

    32 Und man trug ihm besonders auf und ihnen besonders und ebenso den Ägyptern, die mit ihm aßen, besonders; denn die Ägypter dürfen nicht mit den Hebräern zusammen essen, denn das ist für die Ägypter ein Gräuel . 33 Und sie saßen vor ihm, der Erst-geborene zuoberst und der Jüngste zuunterst, und die Männer schauten einander verwundert an. 34 Und man trug ihnen besondere Gerichte von dem auf, was vor seinem Angesicht gestanden hatte; das besondere Gericht für Benjamin aber war fünfmal größer als die besonderen Gerichte von ihnen allen. Und sie tranken und wurden fröhlich mit ihm.

    In den beiden biblischen Dramen wird erst mal so richtig klar, was Joseph hier eigentlich tut: er will ja herausbekommen, ob sich seine Brüder geändert haben. Ihr Motiv dafür, was sie ihm angetan hatten, war Eifersucht. Also schürt er hier ganz bewußt die Eifersucht auf Benjamin.

    Das Drama „Wie barmherzig bist du?“ beginnt damit, dass die Brüder in der Wüste Rast machen und sich gegenseitig fragen, „hast du gesehen, dass er Benjamin immer eine deutlich größere Portion vorlegen ließ?“ Wenn sie sich nicht geändert hätten, wäre der Ton hier eher ungehalten und wütend gewesen. Aber sie klingen nur erstaunt. Vielleicht halten sie den Großvisier für einen merkwürdigen Kauz.

    Joseph wäre sicher glücklich gewesen, wenn er dies hätte sehen können. Vielleicht hätte er dann alles abgekürzt? Auf der anderen Seite gleicht seine Prüfung nachher dem, was Salomo mit den beiden Müttern macht.

    Noch ein Gedanke zu dem Livestream mit Ruht Lapide: sie erwähnt immer wieder, wie toll sie das Wort „Wie geht es eurem Vater?“ findet. Sie kommt immer wieder darauf zurück und erklärt dann auch, warum: in der heutigen Zeit interessieren sich die Kinder immer weniger für die Eltern – daher ist es für sie hier so schön, dass Joseph immer wieder nach seinem Vater fragt.

  237. Jule sagt:

    1. Mose 44 – Joseph stellt seine Brüder auf die Probe

    1 Und [Joseph] befahl seinem Verwalter und sprach: Fülle den Männern die Säcke mit Speise, so viel sie tragen können, und lege das Geld eines jeden oben in seinen Sack! 2 Meinen Becher aber, den silbernen Becher, lege oben in den Sack des Jüngsten samt dem Geld für das Korn! Und er handelte nach dem Wort Josephs, das er gesprochen hatte. 3 Und als der Morgen anbrach, ließ man die Männer ziehen samt ihren Eseln. 4 Als sie aber zur Stadt hinausgekommen und noch nicht weit entfernt waren, sprach Joseph zu seinem Verwalter: Mache dich auf, jage den Männern nach, und wenn du sie eingeholt hast, sprich zu ihnen: Warum habt ihr Gutes mit Bösem vergolten? 5 Ist das nicht derjenige, aus dem mein Herr trinkt und aus dem er wahrzusagen pflegt? Da habt ihr Böses getan!

    6 Als er sie nun eingeholt hatte, redete er mit ihnen diese Worte. 7 Sie aber sprachen: Warum redet mein Herr solche Worte? Das sei ferne von deinen Knechten, so etwas zu tun! 8 Siehe, wir haben dir das Geld , das wir oben in unseren Säcken fanden, aus dem Land Kanaan wieder zurückgebracht; wie sollten wir denn aus dem Haus deines Herrn Silber oder Gold gestohlen haben? 9 Bei welchem von deinen Knechten aber etwas gefunden wird, der soll sterben, und wir anderen wollen die Knechte deines Herrn sein! 10 Er aber sprach: Nach eurem Wort, so soll es sein! Bei wem er gefunden wird, der sei mein Knecht; ihr anderen aber sollt ungestraft bleiben! 11 Da ließ sogleich jeder seinen Sack zur Erde gleiten, und jeder öffnete seinen Sack. 12 Er aber fing an zu suchen beim Ältesten und kam bis zum Jüngsten. Da fand sich der Becher in Benjamins Sack.

    13 Da zerrissen sie ihre Kleider, und jeder legte seine Last auf seinen Esel, und sie kehrten wieder in die Stadt zurück. 14 Und Juda ging mit seinen Brüdern in das Haus Josephs – denn er war noch dort -, und sie fielen vor ihm auf die Erde nieder. 15 Joseph aber sprach zu ihnen: Was ist das für eine Tat, die ihr begangen habt? Wusstet ihr nicht, dass ein solcher Mann, wie ich es bin, wahrsagen kann?

    16 Juda antwortete: Was sollen wir meinem Herrn sagen ? Was sollen wir reden, und wie sollen wir uns rechtfertigen? Gott hat die Schuld deiner Knechte gefunden ! Siehe, wir sind die Knechte unseres Herrn, wir und der, in dessen Hand der Becher gefunden worden ist! 17 Er aber sprach: Das sei ferne von mir, so etwas zu tun! Der Mann, in dessen Hand der Becher gefunden worden ist, soll mein Knecht sein; ihr aber zieht in Frieden zu eurem Vater hinauf!

    18 Da trat Juda näher zu ihm hinzu und sprach: Bitte, mein Herr, lass deinen Knecht ein Wort reden vor den Ohren meines Herrn, und dein Zorn entbrenne nicht über deine Knechte; denn du bist wie der Pharao! 19 Mein Herr fragte seine Knechte und sprach: Habt ihr noch einen Vater oder Bruder? 20 Da antworteten wir meinem Herrn: Wir haben einen alten Vater und einen jungen Knaben, der ihm in seinem Alter geboren wurde, und dessen Bruder ist tot, und er ist allein übrig geblieben von seiner Mutter, und sein Vater hat ihn lieb. 21 Da sprachst du zu deinen Knechten: Bringt ihn zu mir herab, damit ich ihn sehen kann! 22 Da sprachen wir zu meinem Herrn: Der Knabe kann seinen Vater nicht verlassen; wenn er seinen Vater verließe, so würde dieser sterben! 23 Du aber sprachst zu deinen Knechten: Wenn euer jüngster Bruder nicht mit euch herabkommt, so sollt ihr mein Angesicht nicht mehr sehen! 24 Als wir nun zu deinem Knecht, unserem Vater, kamen, da verkündeten wir ihm die Worte unseres Herrn; 25 und als unser Vater sprach: Geht hin und kauft uns wieder etwas zu essen!, 26 da antworteten wir: Wir können nicht hinabziehen! Wenn unser jüngster Bruder bei uns ist, dann wollen wir hinabziehen; denn wir dürfen das Angesicht des Mannes nicht sehen, wenn unser jüngster Bruder nicht bei uns ist! 27 Da sprach dein Knecht, unser Vater, zu uns: Ihr wisst, dass mir meine Frau zwei [Söhne] geboren hat; 28 der eine ist von mir weggegangen, und ich musste mir sagen: Gewiss ist er zerrissen worden!, und ich habe ihn bis heute nicht wiedergesehen. 29 Wenn ihr nun diesen auch von mir nehmt und es stößt ihm ein Unglück zu, so werdet ihr meine grauen Haare durch ein solches Unglück ins Totenreich hinunterbringen!

    30 Wenn ich nun zu deinem Knecht, meinem Vater, käme, und der Knabe wäre nicht bei mir, an dessen Seele doch seine Seele gebunden ist, 31 so würde es geschehen, dass er stirbt, wenn er sieht, dass der Knabe nicht da ist; und so würden wir, deine Knechte, die grauen Haare deines Knechtes, unseres Vaters, vor Kummer ins Totenreich hin-unterbringen. 32 Denn dein Knecht hat sich bei meinem Vater für den Knaben verbürgt und versprochen: Wenn ich ihn dir nicht wiederbringe, so will ich vor meinem Vater die Schuld tragen mein ganzes Leben lang!

    33 Darum will nun dein Knecht als Sklave meines Herrn hierbleiben anstatt des Knaben; der Knabe aber soll mit seinen Brüdern hinaufziehen. 34 Denn wie könnte ich zu meinem Vater hinaufziehen, ohne dass der Knabe bei mir wäre? Ich möchte das Leid nicht sehen, das meinen Vater träfe!

    Warum ist dies ähnlich wie die Situation der beiden Mütter vor Salomo? Weil sich durch diesen Verzicht erst zeigt, dass sie es ernst meinen.

    Als sie friedlich auf die Provokation reagieren ist dies ähnlich wie die falsche Mutter, die das Kind vertauscht hatte. Sie wollte ein Kind und so nahm sie es sich. Es war nicht wirklich ein Opfer. Die Scham um das, was sie Joseph angetan hatten, bewirkte, dass sie von ihrer Eifersucht geheilt waren. Aber passiv etwas nicht zu tun ist leichter, als aktiv auf etwas zu verzichten, was uns eigentlich zusteht.

    Das Kind stand der richtigen Mutter zu. Aber aus Liebe, damit dieses keinen Schaden erleidet, ließ sie los. Auch Juda hätte Anspruch auf seine Freiheit gehabt. Aber aus Liebe zu Benjamin und dem Vater verzichtet er hier freiwillig darauf. Dies ist ein echtes Opfer, denn er wäre lebenslang in einem fremden Land eingesperrt und würde auch seine Familie nicht mehr sehen.

    Dies beweist, dass ein echter Wandel stattgefunden hat.

    Vielleicht wird ja Juda später deshalb als Same ausgewählt, weil er sofort zu diesem Opfer bereit ist?

  238. Jule sagt:

    1. Mose 45 – Joseph gibt sich seinen Brüdern zu erkennen

    1 Da konnte sich Joseph nicht länger bezwingen vor allen, die um ihn herstanden, und er rief: Lasst jedermann von mir hinausgehen! Und es stand kein Mensch bei ihm, als Joseph sich seinen Brüdern zu erkennen gab. 2 Und er weinte laut, sodass die Ägypter und das Haus des Pharao es hörten.

    3 Und Joseph sprach zu seinen Brüdern: Ich bin Joseph! Lebt mein Vater noch?

    Aber seine Brüder konnten ihm nicht antworten, so bestürzt waren sie vor ihm.

    4 Da sprach Joseph zu seinen Brüdern: Tretet doch her zu mir! Als sie nun näher kamen, sprach er zu ihnen: Ich bin Joseph, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt! 5 Und nun bekümmert euch nicht und macht euch keine Vorwürfe darüber, dass ihr mich hierher verkauft habt; denn zur Lebensrettung hat mich Gott vor euch hergesandt! 6 Denn dies ist das zweite Jahr, dass die Hungersnot im Land herrscht, und es werden noch fünf Jahre ohne Pflügen und Ernten sein. 7 Aber Gott hat mich vor euch hergesandt, um euch einen Überrest zu sichern auf Erden, und um euch am Leben zu erhalten zu einer großen Errettung.

    8 Und nun, nicht ihr habt mich hierher gesandt, sondern Gott : Er hat mich dem Pharao zum Vater gesetzt und zum Herrn über sein ganzes Haus und zum Herrscher über das ganze Land Ägypten.

    9 Zieht nun schnell zu meinem Vater hinauf und sagt ihm: So spricht dein Sohn Joseph: Gott hat mich zum Herrn über ganz Ägypten gesetzt; komm zu mir her-ab, zögere nicht! 10 Und du sollst im Land Gosen wohnen und nahe bei mir sein, du und deine Kinder und deine Kindeskinder, deine Schafe und deine Rinder und alles, was dir gehört! 11 Ich will dich dort mit Nahrung versorgen – denn es sind noch fünf Jahre Hungersnot -, damit du nicht verarmst, du und dein Haus und alles, was dir gehört! 12 Und siehe, eure Augen sehen es und die Augen meines Bruders Benjamin, dass mein Mund es ist, der zu euch redet. 13 Darum verkündet meinem Vater all meine Herrlichkeit in Ägypten und alles, was ihr gesehen habt, und bringt meinen Vater schnell hierher!

    14 Und er fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte, und Benjamin weinte auch an seinem Hals. 15 Und er küsste alle seine Brüder und umarmte sie unter Tränen, und danach redeten seine Brüder mit ihm.

    16 Als man nun im Haus des Pharao die Nachricht vernahm: Josephs Brüder sind gekommen!, da gefiel dies dem Pharao und seinen Knechten gut. 17 Und der Pharao sprach zu Joseph: Sage deinen Brüdern: Tut das: Beladet eure Tiere und macht euch auf den Weg, zieht in das Land Kanaan; 18 und nehmt euren Vater und eure Familien und kommt zu mir, so will ich euch das Beste des Landes Ägypten geben, und ihr sollt das Fett des Landes essen! 19 Und du, ordne dies an: Ihr sollt so handeln: Nehmt euch Wagen mit aus dem Land Ägypten für eure Kinder und Frauen und bringt euren Vater mit und kommt; 20 und euer Hausrat darf euch nicht reuen; denn das Beste des ganzen Landes Ägypten soll euch gehören!

    21 Da machten es die Söhne Israels so; und Joseph gab ihnen Wagen nach dem Befehl des Pharao, auch gab er ihnen Verpflegung auf den Weg. 22 Und er schenkte ihnen allen Fest-gewänder, jedem Einzelnen; Benjamin aber schenkte er 300 Silberlinge und fünf Festgewänder. 23 Und seinem Vater sandte er Folgendes: zehn Esel , beladen mit dem Besten Ägyptens, und zehn Eselinnen, die Korn, Brot und Speise trugen für seinen Vater auf den Weg. 24 Damit entließ er seine Brüder, und sie gingen, und er sprach zu ihnen: Streitet nicht auf dem Weg!

    25 So reisten sie von Ägypten hinauf und kamen in das Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob; 26 und sie berichteten ihm und sprachen: Joseph lebt noch und ist Herrscher über das ganze Land Ägypten! Aber sein Herz blieb kalt, denn er glaubte ihnen nicht .

    27 Da sagten sie ihm alle Worte, die Joseph zu ihnen geredet hatte. Und als er die Wagen sah, die Joseph gesandt hatte, um ihn abzuholen, da wurde der Geist ihres Vaters Jakob lebendig, 28 und Israel sprach: Für mich ist es genug, dass mein Sohn Joseph noch lebt! Ich will hingehen und ihn sehen, bevor ich sterbe !

    Was für ein Freudentag für alle:

    • Joseph, der sieht, dass die Brüder sich geändert haben und dass es ihnen leid tut, was sie ihm angetan haben,
    • die Brüder, denen so bereitwillig vergeben wird und denen die Ungewissheit genommen wird, was aus Joseph geworden ist
    • und der Vater, der seinen totgeglaubten Sohn nicht nur wieder erhält, sondern das Wissen, dass es ihm gut ergangen ist

    In der Reihe „Für Gespräche mit den Kindern“ gibt es einen passenden Artikel dazu: „Die Brüder von Joseph waren eifersüchtig – und du?“

    Weitere Gedanken hierzu findet ihr hier:

  239. Jule sagt:

    1. Mose 46 – Jakob und seine Familie ziehen nach Ägypten

    1 Und Israel brach auf mit allem, was er hatte; und als er nach Beerscheba kam, brachte er dort dem Gott seines Vaters Isaak ein Opfer dar. 2 Und Gott sprach zu Israel in einem Nachtgesicht: Jakob, Jakob! Er sprach: Hier bin ich! 3 Da sprach er: Ich bin der starke Gott , der Gott deines Vaters; fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen; denn dort will ich dich zu einem großen Volk machen! 4 Ich will mit dir hinab nach Ägypten ziehen, und ich führe dich gewiss auch wieder hinauf ; und Joseph soll dir die Augen zudrücken! 5 Da machte sich Jakob von Beerscheba auf, und die Söhne Israels führten ihren Vater Jakob samt ihren Kindern und Frauen auf den Wagen, die der Pharao gesandt hatte, um ihn hinzuführen. 6 Sie nahmen auch ihr Vieh und ihre Habe, die sie im Land Kanaan erworben hatten, und kamen nach Ägypten, Jakob und all sein Same mit ihm: 7 seine Söhne und Enkel, seine Töchter und Enkelinnen, allen seinen Samen brachte er mit sich nach Ägypten.

    Die Nachkommen Israels

    8 Dies aber sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen, Jakob und seine Söhne: der erstgeborene Sohn Jakobs: Ruben .

    9 Die Söhne Rubens: Henoch, Pallu, Hezron und Karmi. 10 Die Söhne Simeons: Jemuel, Jamin, Ohad, Jachin, Zohar und Saul, der Sohn von der kanaanäischen Frau. 11 Die Söhne Levis: Gerson, Kahat und Merari.

    12 Die Söhne Judas: Er, Onan, Schela, Perez und Serach. Aber Er und Onan waren im Land Kanaan gestorben. Die Söhne des Perez aber waren Hezron und Hamul.

    13 Die Söhne Issaschars: Tola, Puwa, Job und Schimron. 14 Die Söhne Sebulons: Sered, Elon und Jahleel. 15 Das sind die Söhne von Lea, die sie dem Jakob in Paddan-Aram geboren hatte, und Dina , seine Tochter. Alle seine Söhne und Töchter sind 33 Seelen.

    16 Die Söhne Gads: Ziphion, Haggi, Schuni, Ezbon, Eri, Arodi und Areli.

    17 Die Söhne Assers: Jimna, Jischwa, Jischwi, Beria, und Serach, ihre Schwester. Und die Söhne Berias: Heber und Malkiel. 18 Das sind die Söhne von Silpa, die Laban seiner Tochter Lea gab; sie gebar diese dem Jakob, [insgesamt] 16 Seelen. 19 Die Söhne Rahels, der Frau Jakobs: Joseph und Benjamin.

    20 Und dem Joseph wurden im Land Ägypten Manasse und Ephraim geboren, die ihm Asnath gebar, die Tochter Potipheras, des Priesters von On.

    21 Die Söhne Benjamins: Bela, Becher, Aschbel, Gera, Naaman, Ehi, Rosch, Muppim, Huppim und Ard. 22 Das sind die Söhne von Rahel, die dem Jakob geboren wurden, alle zusammen 14 Seelen.

    23 Die Söhne Dans: Husim. 24 Die Söhne Naphtalis: Jahzeel, Guni, Jezer und Schillem. 25 Das sind die Söhne von Bilha, die Laban seiner Tochter Rahel gab; sie gebar diese dem Jakob, insgesamt sieben Seelen.

    26 Alle Seelen, die mit Jakob nach Ägypten kamen, die aus seinen Lenden hervorgegangen waren, ausgenommen die Frauen der Söhne Jakobs, sind zusammen 66 Seelen. 27 Und die Söhne Josephs, die ihm in Ägypten geboren sind, waren zwei Seelen, sodass alle Seelen des Hauses Jakobs, die nach Ägypten kamen, 70 waren.

    Jakobs Wiedersehen mit Joseph

    28 Er hatte aber den Juda vor sich her zu Joseph gesandt, damit er ihn zur Begegnung nach Gosen weise. Und sie kamen in das Land Gosen. 29 Da spannte Joseph seinen Wagen an und fuhr seinem Vater Israel nach Gosen entgegen. Und als er ihn sah, fiel er ihm um den Hals und weinte lange an seinem Hals. 30 Und Israel sprach zu Joseph: Nun will ich gerne sterben, nachdem ich dein Angesicht geschaut habe und sehe, dass du noch lebst!

    31 Joseph aber sprach zu seinen Brüdern und zu dem Haus seines Vaters: Ich will hinaufgehen und es dem Pharao berichten und ihm sagen: Meine Brüder und das Haus meines Vaters, die in Kanaan waren, sind zu mir gekommen; 32 und die Männer sind Schafhirten , sie sind Viehzüchter und haben ihre Schafe und Rinder und alles, was ihnen gehört, mitgebracht. 33 Wenn euch dann der Pharao rufen lässt und euch fragt: Was treibt ihr?, 34 so sollt ihr sagen: Deine Knechte sind Viehzüchter gewesen von ihrer Jugend an bis jetzt, wir und unsere Väter! – Dann werdet ihr im Land Gosen wohnen dürfen, weil alle Schafhirten den Ägyptern ein Gräuel sind.

    Interessant, dass die einzigen Nachkommen von Juda die Söhne sind, die durch „den Trick“ von Tamar gezeugt wurden. Auch der seinerzeit Jüngste, den er ihr entgegen seines Versprechens nicht zur Schwagerehe gegeben hatte, scheint keine Nachkommen zu haben. Zufall?

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:

  240. Jule sagt:

    1. Mose 47 – 50

    1. Mose 47 – Jakob vor dem Pharao

    1 Und Joseph kam und berichtete es dem Pharao und sprach: Mein Vater und meine Brüder sind aus dem Land Kanaan gekommen samt ihren Schafen und Rindern und aller ihrer Habe; und siehe, sie sind im Land Gosen ! 2 Er hatte aber aus der Zahl seiner Brüder fünf mitgenommen und stellte sie dem Pharao vor. 3 Und der Pharao fragte seine Brüder: Was treibt ihr? Sie antworteten dem Pharao: Deine Knechte sind Schafhirten , wir und unsere Väter. 4 Und sie sprachen zum Pharao: Wir sind gekommen, um uns im Land aufzuhalten; denn deine Knechte haben keine Weide für ihr Vieh, so hart beschwert die Hungersnot das Land Kanaan; und nun möchten deine Knechte gerne im Land Gosen wohnen.

    5 Da sprach der Pharao zu Joseph: Dein Vater und deine Brüder sind zu dir gekommen; 6 das Land Ägypten steht dir offen; lass deinen Vater und deine Brüder am besten Ort des Landes wohnen! Im Land Gosen sollen sie wohnen; und wenn du weißt, dass unter ihnen tüchtige Leute sind, so setze sie zu Aufsehern über meine Herden! 7 Und Joseph brachte seinen Vater Jakob herein und stellte ihn dem Pharao vor; und Jakob segnete den Pharao.

    8 Und der Pharao fragte Jakob: Wie alt bist du? 9 Jakob sprach zum Pharao: Die ganze Zeit meiner Fremdlingschaft beträgt 130 Jahre; wenig und böse sind meine Lebensjahre gewesen, und sie erreichen nicht die Zahl der Lebensjahre meiner Väter in den Tagen ihrer Fremdlingschaft.

    10 Und Jakob segnete den Pharao und ging hinweg vom Angesicht des Pharao.

    11 Und Joseph wies seinem Vater und seinen Brüdern Wohnsitze an und gab ihnen Grundbesitz im Land Ägypten, im besten Teil des Landes, im Gebiet von Ramses , wie der Pharao befohlen hatte. 12 Und Joseph versorgte seinen Vater und seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters mit Brot nach der Zahl der Kinder.

    Joseph erwirbt ganz Ägypten für den Pharao

    13 Es gab aber im ganzen Land kein Brot; denn die Hungersnot war sehr schwer, und das Land Ägypten war erschöpft wegen der Hungersnot, ebenso das Land Kanaan. 14 Und Joseph brachte alles Geld zusammen, das im Land Ägypten und im Land Kanaan gefunden wurde, für das Getreide, das man kaufen musste; und Joseph brachte das Geld in das Haus des Pharao. 15 Da nun das Geld im Land Ägypten und in Kanaan ausgegangen war, kamen alle Ägypter zu Joseph und sprachen: Gib uns Brot! Warum sollen wir vor deinen Augen sterben, weil kein Geld mehr da ist? 16 Joseph sprach: Bringt euer Vieh her, so will ich euch [Brot] geben als Entgelt für euer Vieh, wenn es kein Geld mehr gibt! 17 Da brachten sie ihr Vieh zu Joseph; und Joseph gab ihnen Brot um Pferde, Schafe, Rinder und Esel und versorgte sie so in jenem Jahr mit Brot um den Preis ihres ganzen Viehs.

    18 Als nun jenes Jahr verflossen war, kamen sie zu ihm im nächsten Jahr und sprachen: Wir wollen unserem Herrn nicht verhehlen, dass, weil das Geld ausgegangen ist und das Vieh unserem Herrn gehört, nunmehr nichts mehr übrig bleibt vor unserem Herrn als unser Leib und unser Feld! 19 Warum sollen wir umkommen vor deinen Augen, wir und unser Feld? Kaufe uns um Brot samt unserem Feld, dass wir und unser Feld dem Pharao dienstbar seien! Gib uns Samen, dass wir leben und nicht sterben, und dass das Land nicht zur Wüste wird!

    20 So kaufte Joseph alles Ackerland der Ägypter für den Pharao auf, denn die Ägypter verkauften jeder sein Feld, weil die Hungersnot schwer auf ihnen lastete; und so wurde das Land zum Eigentum des Pharao. 21 Das Volk aber ließ er in die verschiedenen Städte bringen, von einem Ende Ägyptens bis zum anderen. 22 Nur die Äcker der Priester kaufte er nicht; denn die Priester bezogen ein festes Einkommen vom Pharao und ernährten sich von ihrem festen Einkommen, das ihnen der Pharao gab; darum brauchten sie ihre Äcker nicht zu verkaufen.

    23 Und Joseph sprach zum Volk: Ich habe euch heute samt eurem Land für den Pharao gekauft; hier ist Samen für euch, besät das Land! 24 Aber vom Ertrag habt ihr dem Pharao den Fünften zu geben, und vier Teile sollen euch zur Verfügung stehen zum Besäen der Felder und zum Unterhalt für euch selbst und euer Gesinde und zur Nahrung für eure Kinder. 25 Da sprachen sie: Du hast uns das Leben erhalten! Wenn wir Gnade finden vor den Augen unseres Herrn, so wollen wir Knechte des Pharao sein!

    26 Da machte Joseph dies zum Gesetz für das Ackerland Ägyptens bis zum heutigen Tag, dass dem Pharao der Fünfte gehört; nur die Äcker der Priester wurden nicht Eigentum des Pharao.

    27 Und Israel wohnte im Land Ägypten, im Land Gosen, und sie nahmen es in Besitz, waren fruchtbar und mehrten sich sehr. 28 Und Jakob lebte noch 17 Jahre im Land Ägypten, und die Tage Jakobs, die Jahre seines Lebens, betrugen 147 Jahre.

    29 Als nun die Zeit kam, dass Israel sterben sollte, rief er seinen Sohn Joseph und sprach zu ihm: Wenn ich Gnade gefunden habe vor deinen Augen, so lege doch deine Hand unter meine Hüfte und erweise mir Liebe und Treue: Begrabe mich doch ja nicht in Ägypten! 30 Sondern ich will bei meinen Vätern liegen; darum sollst du mich aus Ägypten wegführen und mich in ihrem Grab begraben! Er sprach: Ich will es machen, wie du gesagt hast! 31 Er aber sprach: So schwöre mir! Da schwor er ihm. Und Israel betete an am Kopfende des Bettes.

    Irgendwie mutet es für mich merkwürdig an, dass Jakob den Pharao segnet. Denn dieser sagt ja von sich selbst, dass er ein Gott ist. Wie kann ein sterblicher Mensch einen Gott segnen?

    Und was mag der Pharao dabei empfunden haben, dass ihn ein normal sterblicher Mensch segnet, ihn, den Göttlichen? War er pikiert oder belustigt?

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:

  241. Jule sagt:

    1. Mose 48 – Jakobs letzte Verfügung

    1 Und es geschah nach diesen Begebenheiten, da wurde dem Joseph gesagt: Siehe, dein Vater ist krank ! Und er nahm seine zwei Söhne Manasse und Ephraim mit sich. 2 Und man berichtete dem Jakob und sagte: Siehe, dein Sohn Joseph kommt zu dir! Und Israel machte sich stark und setzte sich auf im Bett.

    3 Und Jakob sprach zu Joseph: Gott, der Allmächtige, erschien mir in Lus im Land Kanaan und segnete mich 4 und sprach zu mir: Siehe, ich will dich fruchtbar machen und dich mehren und dich zu einer Menge von Völkern machen, und ich will deinem Samen nach dir dieses Land zum ewigen Besitz geben! 5 So sollen nun deine beiden Söhne, die dir im Land Ägypten geboren wurden, ehe ich zu dir nach Ägypten gekommen bin, mir angehören; Ephraim und Manasse sollen mir angehören wie Ruben und Simeon! 6 Die Kinder aber, die du nach ihnen zeugst, sollen dir angehören und sollen in ihrem Erbteil nach dem Namen ihrer Brüder genannt werden. 7 Und als ich aus Paddan kam, starb Rahel bei mir im Land Kanaan, auf dem Weg, als wir nur ein Stück Weges von Ephrata entfernt waren, und ich begrub sie dort am Weg nach Ephrata, das ist Bethlehem.

    Jakob segnet Ephraim und Manasse

    8 Als aber Israel die Söhne Josephs sah, fragte er: Wer sind diese? 9 Joseph antwortete: Es sind meine Söhne , die mir Gott hier geschenkt hat! Er sprach: Bringe sie doch her zu mir, dass ich sie segne ! 10 Denn Israels Augen waren vom Alter kurzsichtig geworden, dass er nicht mehr [gut] sehen konnte. Als er sie nun zu ihm brachte, küsste und umarmte er sie. 11 Und Israel sprach zu Joseph: Dass ich dein Angesicht noch sehen darf, darum hätte ich nicht zu bitten gewagt; und nun, siehe, hat mich Gott sogar deine Nachkommen sehen lassen! 12 Und Joseph nahm sie von seinen Knien und warf sich auf sein Angesicht zur Erde nieder.

    13 Danach nahm Joseph sie beide, Ephraim in seine Rechte, zur Linken Israels, und Manasse in seine Linke, zur Rechten Israels, und brachte sie zu ihm. 14 Da streckte Israel seine Rechte aus und legte sie auf Ephraims Haupt, obwohl er der Jüngere war, seine Linke aber auf Manasses Haupt, indem er so seine Hände kreuzte, obwohl Manasse der Erst-geborene war. 15 Und er segnete Joseph und sprach: Der Gott, vor dessen Angesicht meine Väter Abraham und Isaak gewandelt haben; der Gott, der mich behütet hat , seitdem ich bin, bis zu diesem Tag; 16 der Engel , der mich erlöst hat aus allem Bösen, der segne die Knaben, und durch sie werde mein Name genannt und der Name meiner Väter Abraham und Isaak, und sie sollen zu einer großen Menge werden auf Erden!

    17 Als aber Joseph sah, dass sein Vater die rechte Hand auf Ephraims Haupt legte, missfiel es ihm; darum ergriff er die Hand seines Vaters, um sie von Ephraims Haupt auf Manasses Haupt zu wenden. 18 Dabei sprach Joseph zu seinem Vater: Nicht so, mein Vater; denn dieser ist der Erstgeborene; lege deine Rechte auf sein Haupt!

    19 Aber sein Vater weigerte sich und sprach: Ich weiß es, mein Sohn, ich weiß es wohl! Auch er soll zu einem Volk werden, und auch er soll groß sein; aber doch soll sein jüngerer Bruder größer werden, und sein Same wird eine Menge von Völkern sein! 20 So segnete er sie an jenem Tag und sprach: Mit dir wird man sich in Israel segnen und sagen: Gott mache dich wie Ephraim und Manasse! So setzte er Ephraim dem Manasse voran. 21 Und Israel sprach zu Joseph: Siehe, ich sterbe ; aber Gott wird mit euch sein und wird euch zurückbringen in das Land eurer Väter. 22 Und ich schenke dir einen Bergrücken , den du vor deinen Brüdern voraushaben sollst; ich habe ihn den Amoritern mit meinem Schwert und meinem Bogen aus der Hand genommen.

    Die Sache mit dem überkreuzten Segen. Wir hatten es bereits kurz angesprochen. Warum handelt Jakob so? Warum zieht er den einen dem anderen vor?

    Ist dies was er will, oder hat Jehova es ihm eingegeben? Hat er am Ende gar prophetisch geredet?

    Weitere Gedanken findet ihr hier:

  242. Jule sagt:

    1. Mose 49 – Prophetische Segensworte für Jakobs Söhne

    1 Und Jakob rief seine Söhne zu sich und sprach: Kommt zusammen, damit ich euch verkünde, was euch in künftigen Tagen begegnen wird! 2 Versammelt euch und horcht auf, ihr Söhne Jakobs, hört auf Israel, euren Vater!

    3 Ruben: Du bist mein erstgeborener Sohn, meine Kraft und der Erstling meiner Stärke, von hervorragender Würde und vorzüglicher Kraft. 4 Du warst wie brodelndes Wasser, du sollst nicht den Vorzug haben! Denn du bist auf das Bett deines Vaters gestiegen, du hast es dort entweiht; er stieg auf mein Lager!

    5 Simeon und Levi sind Brüder , Waffen der Gewalt sind ihre Schwerter ! 6 Meine Seele komme nicht in ihren geheimen Rat, und meine Ehre vereine sich nicht mit ihrer Versammlung! Denn sie haben Männer gemordet in ihrem Zorn und Stiere verstümmelt in ihrer Willkür. 7 Verflucht sei ihr Zorn , weil er so heftig, und ihr Grimm, weil er so hart ist! Ich will sie verteilen unter Jakob und zerstreuen unter Israel. 8

    Dich, Juda, werden deine Brüder preisen ! Deine Hand wird auf dem Nacken deiner Feinde sein; vor dir werden sich die Söhne deines Vaters beugen . 9 Juda ist ein junger Löwe; mit Beute beladen steigst du, mein Sohn, empor! Er hat sich gekauert und gelagert wie ein Löwe, wie eine Löwin; wer darf ihn aufwecken? 10 Es wird das Zepter nicht von Juda weichen, noch der Herrscherstab von seinen Füßen, bis der Schilo kommt, und ihm werden die Völker gehorsam sein. 11 Er wird sein Füllen an den Weinstock binden und das Junge seiner Eselin an die Edelrebe; er wird sein Kleid im Wein waschen und seinen Mantel in Traubenblut; 12 seine Augen sind dunkler als Wein und seine Zähne weißer als Milch.

    13 Sebulon wird an der Küste des Meeres wohnen, am Anlegeplatz der Schiffe, und er lehnt sich an Zidon an.

    14 Issaschar ist ein knochiger Esel, der zwischen den Hürden liegt; 15 und weil er sieht, dass die Ruhe gut und das Land lieblich ist, so neigt er seine Schultern zum Tragen und wird ein fronpflichtiger Knecht.

    16 Dan wird sein Volk richten als einer der Stämme Israels. 17 Dan wird eine Schlange am Weg sein, eine Otter auf dem Pfad, die das Ross in die Fersen beißt, sodass der Reiter rückwärts stürzt. 18 – O Herr , ich warte auf dein Heil! 19 Den Gad drängt eine Schar; aber er drängt sie zurück.

    20 Von Asser: Fettes ist sein Brot; und er gibt königliche Leckerbissen.

    21 Naphtali ist eine losgelassene Hirschkuh ; er kann schöne Worte machen.

    22 Joseph ist ein junger Fruchtbaum , ein junger Fruchtbaum an der Quelle; seine Zweige klettern über die Mauer hinaus. 23 Zwar reizen ihn die Bogenschützen und beschießen und bekämpfen ihn; 24 aber sein Bogen bleibt unerschütterlich, und gelenkig sind die Arme seiner Hände, von den Händen des Mächtigen Jakobs, von dorther, wo der Hirte , der Fels Israels, ist; 25 von dem Gott deines Vaters – er wird dir beistehen ; von dem Allmächtigen – er wird dich segnen mit Segnungen vom Himmel herab, mit Segnungen der Tiefe, die unten liegt, mit Segnungen der Brüste und des Mutterschoßes! 26 Die Segnungen deines Vaters übertreffen die Segnungen meiner Voreltern, sie reichen bis an die Köstlichkeit der ewigen Hügel. Sie sollen auf das Haupt Josephs kommen, auf den Scheitel des Geweih-ten unter seinen Brüdern!

    27 Benjamin ist ein reißender Wolf; am Morgen verzehrt er Raub, und bis zum Abend verteilt er Beute.

    28 Diese alle sind die zwölf Stämme Israels (davor hatte er bereits Ephraim und Manasse, die Söhne Josephs als seine angenommen und gesegnet); und das ist es, was ihr Vater zu ihnen geredet und womit er sie gesegnet hat; und zwar segnete er jeden mit einem besonderen Segen.

    Jakobs Tod

    29 Und er gebot ihnen und sprach zu ihnen: Ich werde zu meinem Volk versammelt werden; begrabt mich bei meinen Vätern in der Höhle auf dem Acker Ephrons, des Hetiters, 30 in der Höhle auf dem Acker Machpelah, Mamre gegenüber, im Land Kanaan, wo Abraham den Acker als Erbbegräbnis gekauft hat von Ephron, dem Hetiter. 31 Dort hat man Abraham und seine Frau Sarah begraben; dort hat man Isaak begraben und seine Frau Rebekka, und dort habe ich auch Lea begraben; 32 der Acker und seine Höhle wurde den Hetitern abgekauft.

    33 Als aber Jakob seine Befehle an seine Söhne vollendet hatte, zog er seine Füße aufs Bett zurück, verschied und wurde zu seinem Volk versammelt .

    Irgendwie fällt es mir schwer, hier das Wort Segen zu benutzen – denn zu den meisten seiner Söhne redet er negative Dinge. Es hört sich eher wie eine Verurteilung an.

    Auch hier wieder die Frage: warum soll der Same aus Juda kommen und nicht aus Joseph? Dass dies so ist, wissen wir, denn die Abstammungslinie Jesu kommt aus Juda. Aber warum wird dieser von Jehova bevorzugt?

    Wie mögen sich wohl Joseph und seine Brüder dabei gefühlt haben? Ob Joseph nun hier versteht, was seinerzeit in seinen Brüdern vorgegangen ist? Ob er darauf gehofft hatte, dass der verheißene Same aus ihm selbst kommt? Immerhin hätten sie ohne ihn die Hungersnot überhaupt nicht überlebt.

    Ob Jehova Juda vorzieht, weil die Mutter der Kinder eine gottesfürchtige Frau ist – Josephs Ehefrau aber die Tochter eines ägyptischen Priesters?

    Ob bei den Brüdern ein gewisser Triumpf kurz aufgeflackert ist, als sie hören, dass der Vater nicht seinem Lieblingskind den Segen gibt?

  243. Jule sagt:

    1. Mose 50 – Jakobs Beerdigung im Land Kanaan

    1 Da fiel Joseph auf das Angesicht seines Vaters und weinte über ihm und küsste ihn. 2 Danach befahl Joseph seinen Dienern, den Ärzten, dass sie seinen Vater einbalsamierten; und die Ärzte balsamierten Israel ein. 3 Und sie verwendeten darauf volle 40 Tage; denn so lange dauert die Einbalsamierung; aber beweint haben ihn die Ägypter 70 Tage lang.

    4 Als aber die Tage der Trauer um ihn vorüber waren, redete Joseph mit dem Haus des Pharao und sprach: Wenn ich Gnade gefunden habe in euren Augen, so redet doch vor den Ohren des Pharao und sprecht: 5 Mein Vater hat einen Eid von mir genommen und zu mir gesagt: Siehe, ich sterbe; begrabe mich in meinem Grab , das ich mir im Land Kanaan angelegt habe! So lass mich nun hinaufziehen, dass ich meinen Vater begrabe und danach wiederkomme! 6 Und der Pharao sprach: Zieh hinauf und begrabe deinen Vater, wie er dich hat schwören lassen!

    7 Da zog Joseph hinauf, um seinen Vater zu begraben; und mit ihm zogen alle Knechte des Pharao hinauf, alle Ältesten seines Hauses und alle Ältesten des Landes Ägypten; 8 dazu das ganze Haus Josephs und seine Brüder und das Haus seines Vaters; nur ihre Kinder, Schafe und Rinder ließen sie im Land Gosen zurück. 9 Es begleiteten ihn auch Wagen und Reiter, und es war ein großer Heerzug.

    10 Als sie nun zur Tenne Atad kamen, die jenseits des Jordan liegt, hielten sie dort eine große und feierliche Totenklage; denn [Joseph] veranstaltete für seinen Vater eine siebentägige Trauer . 11 Als aber die Bewohner des Landes, die Kanaaniter , die Trauer bei der Tenne Atad sahen, sprachen sie: Die Ägypter halten da eine große Klage ! Daher wurde der Ort, der jenseits des Jordan liegt, »Die Klage der Ägypter« genannt.

    12 Seine Söhne aber handelten so, wie er ihnen befohlen hatte: 13 sie führten ihn ins Land Kanaan und begruben ihn in der Höhle des Ackers Machpelah, die Abraham samt dem Acker als Erbbegräbnis gekauft hatte von Ephron, dem Hetiter, gegenüber von Mamre. 14 Joseph aber kehrte nach dem Begräbnis seines Vaters wieder nach Ägypten zurück, er und seine Brüder und alle, die mit ihm hinaufgezogen waren, um seinen Vater zu begraben.

    Das hört sich ja fast wie ein Staatsbegräbnis an, wie bei einem wichtigen und einflußreichen Mann!

    Ich kann mich nicht erinnern, dass bisher schon einmal die Rede davon war, dass die Toten vor dem Begräbnis einbalsamiert wurden. Aber vielleicht kannte man dies nicht und lernte diesen Brauch erst in Ägypten kennen.

    Warum wird Jakob hier einbalsamiert? Ist es sinnvoll solche Bräuche von heidnischen götzendienerischen Nationen zu übernehmen?

    Bisher hatten sie ihre Toten an Ort und Stelle begraben. Wir dürfen nicht vergessen, dass sie in einer heißen Gegend leben. Martha sagt später zu Jesus, dass ihr Bruder schon riechen wird, denn er ist bereits 4 Tage tot. In der Hitze schreitet der Verwesungsprozeß deutlich schneller voran.

    Jakob will in der Heimat begraben werden, in dem Familiengrab, wo schon seine Vorväter liegen – in dem verheissenen Land. Damals gibt es noch keine schnellen Autos, Flugzeuge oder Hubschrauber. Sie werden lange zu Fuß unterwegs sein. Was wäre da noch von Jakob übrig, wenn sie ankommen? Da bietet es sich an, die Methoden der Ägypter zu nutzen.

    Auch wir nutzen ja heute die modernen Errungenschaften zur Verbreitung der Guten Botschaft über Gottes Königreich und die Versöhnung mit Gott durch das Loskaufsopfer Jesu Christi.

  244. Jule sagt:

    Josephs Bruderliebe. Gottes Plan

    15 Als nun Josephs Brüder sahen, dass ihr Vater gestorben war, sprachen sie: Joseph könnte gegen uns feindselig werden und uns all die Bosheit vergelten, die wir an ihm verübt haben! 16 Darum ließen sie Joseph sagen: Dein Vater befahl vor seinem Tod und sprach: 17 So sollt ihr zu Joseph sagen: Bitte, vergib doch deinen Brüdern die Schuld und ihre Sünde, dass sie so Böses an dir getan haben! So vergib nun den Knechten des Gottes deines Vaters ihre Schuld!

    Da weinte Joseph, als sie ihm das sagen ließen. 18 Dann gingen seine Brüder selbst hin und fielen vor ihm nieder und sprachen: Siehe, wir sind deine Knechte! 19 Aber Joseph sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Bin ich denn an Gottes Stelle? 20 Ihr gedachtet mir zwar Böses zu tun; aber Gott gedachte es gut zu machen, um es so hinauszuführen, wie es jetzt zutage liegt, um ein zahlreiches Volk am Leben zu erhalten. 21 So fürchtet euch nun nicht; ich will euch und eure Kinder versorgen ! Und er tröstete sie und redete freundlich mit ihnen.

    Josephs letzte Tage. Sein Tod

    22 Und Joseph blieb in Ägypten, er und das Haus seines Vaters; und Joseph lebte 110 Jahre. 23 Und Joseph sah die Kinder Ephraims bis in das dritte Glied; auch die Kinder Machirs , des Sohnes Manasses, saßen noch auf Josephs Knien.

    24 Und Joseph sprach zu seinen Brüdern: Ich sterbe; aber Gott wird euch gewiss heimsuchen und euch aus diesem Land hinaufführen in das Land, das er Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen hat. 25 Und Joseph nahm einen Eid von den Söhnen Israels und sprach: Gewisslich wird Gott euch heimsuchen, und ihr sollt dann meine Gebeine von hier hinaufbringen!

    26 Und Joseph starb, 110 Jahre alt; und man balsamierte ihn ein und legte ihn in einen Sarg in Ägypten.

    Redet Joseph hier wirklich prophetisch? War es nicht Gottes Plan, dass sie im Land der Verheißung leben sollten? Da ist es doch ganz natürlich, dass sie eines Tages aus Ägypten weg ziehen.

    Warum sind sie eigentlich noch da? Hält die Hungersnot wirklich so lange an, oder haben sie sich einfach nur bequem eingerichtet und vergessen, dass sie ja nur „zeitweilig Ansässige“ sind? Dies ist im Übrigen die Jahreslosung der evangelischen Kirche. Im Newsletter von Bibeltv war eine sehr schöne Erklärung zu diesem Text:

    Ich fand keinen positiven, Hochzeitsspruch-tauglichen Bibelvers zum Begriff Heimat. Aber was ich fand, das war die große Heimatlosigkeit: Wenn etwas über Heimat in der Bibel steht, dann geht es meist um den Verlust von Heimat oder um die Suche nach Heimat:

    • Im ersten Buch der Bibel werden Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben.
    • Abraham wurde weggeschickt: „Geh fort aus deinem Land, verlass deine Heimat …“ (1. Mo 21,1)
    • König David war sein halbes Leben auf der Flucht.
    • Das Hauptthema im Alten Testament ist die Reise des Volkes Israel in seine Heimat.
    • Jeremia klagt (Kl. 3,19): „Meine Not ist groß, ich habe keine Heimat mehr. Schon der Gedanke daran macht mich krank.“
    • Jesus musste bereits als Kind mit seinen Eltern vor Herodes in die Fremde fliehen.

    Das geht hin bis zur Jahreslosung im neuen Testament, in der die Bibel diese Heimatlosigkeit grundsätzlich für gläubige Menschen zusammenfasst: „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ Wir Christen haben auf der Erde offensichtlich einen Auftrag, aber keine letztendliche Heimat.

    Ich selbst musste neulich durch eine persönliche Krise. Wir alle durchleben immer wieder schwierige Zeiten. Gerade in diesen Krisen wird uns die Wahrheit der Jahreslosung besonders bewusst:

    Wir merken, dass hier auf der Erde eben nicht alles gut ist. Statt Heimat erleben wir hier auch immer wieder Leid, Tod, Krankheit, Einsamkeit, Trennung, Trauer und Schmerz. Hier ist nicht alles gut, aber hier ist – wie uns die Bibel erinnert – auch nicht unsere Heimat. Es ist nicht unser letztendliches Ziel, es uns hier schön einzurichten.

    Dennoch lässt uns Gott nicht allein in dieser Fremde. Dass Gott uns hilft, das habe ich genauso wie viele Zuschauer von Bibel TV erfahren, wie ich in Briefen aus unserer Zuschauer-Post lese.

    Psalm 91 hat recht: „Ja, bei Gott, dem Höchsten, hast du Heimat gefunden.“ Schon jetzt auf der Erde können wir unsere zukünftige Heimat bei Gott finden. Die Bibel ist voll davon. Und weil die Bibel davon berichtet, berichtet auch Bibel TV von unserer Heimat bei Gott und in der christlichen Gemeinschaft. Bibel TV ist Heimatfernsehen.

    Übrigens werden wir diese Heimat nicht erst im Jenseits kennenlernen. Wer mit Gott unterwegs ist, erlebt schon hier, wie der Himmel immer wieder diese Erde berührt. Und von ganz vielen solcher Momente möchten wir bei Bibel TV berichten.

    Weitere Gedanken hierzu findet ihr hier:

  245. Jule sagt:

    1. Mose 1:26-27
    Wir sind im Bilde Gottes erschaffen – als Mann und Frau

    „Wir wollen Menschen schaffen nach unserem Bilde, die uns ähnlich sind. So schuf Gott die Menschen nach seinem Bilde, als Mann und Frau schuf er sie“.

    Mann und Frau bilden eine Einheit. Nur dann sind sie im Bilde Gottes,

    Das bedeutet nicht, dass ein Single nicht im Bilde Gottes erschaffen ist, erklärt aber z.B, warum wir eine so große Sehnsucht nach einem Menschen haben, mit dem wir unser Leben teilen können. Später erfahren wir noch, dass Gott die Ehe ins Leben gerufen hat und was eine Ehe überhaupt ist: eine sehr enge Gemeinschaft zwischen einem Mann und einer Frau. Das ist es, was natürlich ist, so hat Gott uns geschaffen.

    Diese Aussage, dass Mann und Frau zusammen Gott ähnlich sind, zeigt auch, dass es hier keine Konkurrenz gibt. Hier ist keiner mehr wert und keiner weniger. Sie sind eine Einheit vor Gott und nur dann, wenn sie eine echte Einheit bilden, spiegeln sie ihn wieder.

    Es lehrt uns viel über Beziehungen und darüber, wie eine Ehe aussieht, die Gott gefällt: wir sind keine Konkurrenten – um was auch immer -sondern nur als Einheit funktioniert es.

    Behalten wir dies im Hinterkopf, wenn wir weiterlesen. Thom hatte vor einigen Wochen mit einem befreundeten Ehepaar die ersten 3 Kapitel besprochen und ich war echt überrascht, was er da alles „heraus geholt“ hat. Dinge, zigmal gelesen und doch waren sie mir bisher noch nicht aufgefallen 😉

    weitere Gedanken zu 1. Mose 1 finden wir hier

  246. Jule sagt:

    1. Mose 2:8

    „Dann pflanzte Gott einen Garten in Eden. Dorthin brachte er den Menschen“

    Bei den Gesprächen mit dem Ehepaar hatte Thom viel Wert darauf gelegt, wohin Gott den Menschen gesetzt hatte: es war ein großer Park. Warum war das so wichtig?

    Weil ein Park eine bestimmte Bedeutung hat, zu einem bestimmten Zweck angelegt wird.

    Ein Park ist etwas Schönes. Er sieht gut aus, bereitet Freude. Er ist ein Ort, an dem wir uns wohl fühlen und entspannen. Aber ganz besonders ist er ein Ort der Begegnung, um Gemeinschaft miteinander zu haben.

    Hier geht es um die liebevolle Gemeinschaft, die das erste Ehepaar miteinander haben sollte und konnte. Sie sollten miteinander reden und im Gespräch bleiben. Später erfahren wir auch noch, dass es auch ein Ort der Gemeinschaft mit Gott war.

    Der Anfang von uns Menschen war also, dass wir als Mann und Frau erschaffen wurden, um so gemeinsam Gott widerzuspiegeln und wir sollten eine liebevolle und erbauliche Beziehung haben – miteinander und mit Gott.

    Er hatte den Menschen auch eine Aufgabe gegeben: sie sollten den Tieren Namen geben und sie und den Garten pflegen. Aber er hatte sie auch mit dem Beduerfnis nach Gemeinschaft miteinander erschaffen. Sie sollten sich miteinander an der Natur und an der gemeinsamen Aufgabe erfreuen, aber auch an einander, an Gesprächen, die sie miteinander und mit Gott führen.

    Ein großer wichtiger Punkt für unsere Beziehungen und Ehe ist also, dass wir miteinander Zeit verbringen und im Gespräch bleiben. Das ist aber oft genau das, was in den meisten Beziehungen und Ehen fehlt -und auch genau der Grund, warum es nicht funktioniert.

  247. Jule sagt:

    1. Mose 2:9, 15-17

    „In der Mitte des Gartens wuchsen der Baum des Lebens und der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse“. Der Mensch durfte von allen Früchten essen, außer vom Baum der Erkenntnis, „wenn du die Früchte von diesem Baum ißt, mußt du auf jeden Fall sterben“

    Auch ein Punkt, den Thom hervorgehoben hatte, besonders im Zusammenhang mit dem Sündenfall und der Reaktion der Menschen.

    Thom ist der Ansicht, dass sie nicht unbedingt hätten sterben müssen -denn Gott hatte ja auch dem Baum des Lebens gepflanzt. Sie hätten also zu diesem Baum gehen und von ihm nehmen können,oder bei richtiger Reaktion auf ihren Fehler hätte sie Gott vielleicht dorthin geführt.

    Fakt ist: der Baum des Lebens stand von Anfang an dort und Gott hatte nicht verboten, von diesem zu essen. Das Verbot galt lediglich für den Baum der Erkenntnis

    weitere Gedanken zu 1. Mose 2 finden wir hier

  248. Jule sagt:

    1. Mose 3 – der Sündenfall und was alles damit zusammen hängt:

    Wie kommt Eva darauf, dass sie die Frucht nicht einmal berühren dürften? In Vers 3 sagt sie: „Nur über die Früchte vom Baum in der Mitte vom Garten hat Gott gesagt: ‚Esst sie nicht, ja berührt sie nicht einmal, sonst werdet ihr sterben‘.“

    Wie kommt sie darauf, dass Gott selbst das Berühren der Frucht verboten hatte? Hatte Adam es ihr so gesagt? War Adam wirklich nicht nur der erste Mensch überhaupt, sondern auch bereits der erste, der einen weiteren Zaun um die Gebote Gottes gezogen hat – wie wir es von den Pharisäern und Schriftgelehrten kennen? Wenn ja, warum hatte er das getan?

    Oder sagte Eva dies, weil bereits die erste Frau dazu neigte, die Dinge zu übertreiben und zu dramatisieren?

  249. Jule sagt:

    1. Mose 3:3
    „Die Früchte vom Baum in der Mitte des Gartens“

    Ist hier wirklich nicht ganz speziell vom Baum der Erkenntnis die Rede – oder ist dies hier nur in der Übersetzung „Neues Leben“ so, die ich nun in diesem Jahr lese?

    In der Schlachter 2000 lesen wir von „der Frucht des Baumes, der in der Mitte des Gartens ist“, in der Elberfelder ebenfalls. Auch in der Hoffnung für Alle und in der Luther steht es so ähnlich, ebenso wie in der Neuen Übersetzung bibel.heute. Was sagt denn die Neue Welt Übersetzung dazu?: da steht es ebenso.

    Warum habe ich das so in Erinnerung, dass sie sich darüber im Klaren war, um welchen der beiden Bäume es ging? Immerhin stand in der Mitte des Gartens auch der Baum des Lebens.

    Gott hatte es Adam ganz deutlich gesagt, von welchem Baum sie nicht essen durften: vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Vom Baum des Lebens hatte er dies nicht gesagt.

  250. Jule sagt:

    Warum mir das jetzt auf einmal so wichtig erscheint?

    Nachdem wir die erste Beziehung und Ehe ausführlich mit dem bereits erwähnten jungen Ehepaar ausführlich besprochen haben, achte ich beim Lesen auf bestimmte Dinge besonders. Denn es ging nicht nur darum, wie Gott uns Menschen, unsere Beziehungen und unsere Ehen geplant und vorgesehen hatte – sondern auch um die einzelnen Charaktere der beiden Menschen. Wer hat wie gedacht, gefühlt und reagiert?

    Entweder hatte Adam seine Frau falsch informiert, oder sie hatte ihm nicht richtig zugehört, ihn nicht wirklich verstanden – sollte es tatsächlich bereits im Paradies die ersten Kommunikationsschwierigkeiten gegeben haben? – oder hatte sie sich eigene Gedanken über das gemacht, was Gott gesagt hatte und diese eigene Sicht der Dinge als Realität „abgespeichert“?

    Aber waren sie denn nicht vollkommen und all die Schwierigkeiten, die wir Heute haben sind Auswirkungen der darauf folgenden Unvollkommenheit?

    Aber es ist noch aus einem anderen Grund wichtig, ob sie genau wußte, von welcher Frucht sie nicht essen durften, dass dieses Verbot nicht den Baum des Lebens mit einschloss:

    Thom ist der Ansicht, dass Adam und Eva anders mit ihrer Schuld hätten umgehen können: sie hätten sie vor Gott reuevoll eingestehen können,denn dann wäre vielleicht der Baum des Lebens das erste Mal zum Einsatz gekommen.

    Wenn sie allerdings der Überzeugung gewesen wäre, dass dieser Baum ebenfalls absolut tabu wäre – dann wäre das vielleicht keine Option gewesen, denn dann wäre ja eh alles für sie verloren gewesen

  251. Jule sagt:

    1. Mose 3:6
    Ist wirklich die Frau an allem Schuld?

    In diesem Vers heißt es, dass sie von der Frucht nah, aß und dann ihrem Mann davon gab, so dass dieser auch aß.

    Manche Männer leiten davon ab, dass es die Frau ist, die an dem heutigen Dilemma der Unvollkommenheit Schuld ist, daher müsse man sie unbedingt klein halten und könne sie nicht respektieren. Immerhin sagt ja auch Adam einige Verse weiter zu Gott, dass die Frau Schuld Sie, dass er von der Frucht genommen hatte und einige Verse weiter sagt Gott zu der Frau, dass sie ein starkes Verlangen nach ihrem Mann haben würde, aber er werde über sie herrschen. Also alles biblisch belegt?

    Wir hatten in den Vorjahren bereits darüber nachgedacht, dass Adam ja nicht mitmachen musste.

    Ok, seine Frau hatte „es vermasselt“, sie hatte das Gebot Gottes übertreten und von der Frucht genommen. Aber musste er es deshalb auch tun? Warum?

    Weil ihr auch nichts passiert war? Oder weil er sie nicht verlieren wollte – so nach dem Motto: „wenn sie stirbt, dann will ich auch nicht mehr, ich will nicht allein sein“?

    Auf jeden Fall hatte er selbst sich ganz bewußt dazu entschieden, sich in ihrer Auflehnung anzuschließen. Später sagt Paulus: „die Frau wurde betrogen, doch Adam wurde nicht betrogen“ (1. Timotheus 2:14).

    Bei Adam war es also eine ganz bewußte Entscheidung – daher kann es nicht die Frau sein, die die Hauptursache der Unvollkommenheit und somit unseres heutigen Dilemmas ist.

  252. Jule sagt:

    Jetzt sind wir wieder bei Thoms Theorie: hätte sie denn wirklich unweigerlich sterben müssen?

    Immerhin gab es den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens ebenfalls und er hatte sicherlich einen Sinn gehabt, Jehova hatte sich bestimmt etwas dabei gedacht, als er ihn pflanzte.

    Adam hätte also abwarten koennen, bis Jehova – wie immer – zu der Tageszeit der Briese in den Garten kommt. Er hätte wie immer mit Jehova im Garten spazierengehen können und dabei reden. Diesmal nicht nur „über dies und das“, sondern über das, was passiert war.

    Er hätte Jehova fragen können,wieso Eva nicht gestorben war – denn genau dies hatte ER ja fur den Fall vorausgesagt.

    Er hätte für Eva Fürsprache einlegen, für sie eintreten können. Falls er es gewesen war, der die Frau nicht richtig informiert hatte, hätte er Jehova für sie bitten können,ihr diesen Fehler zu verzeihen, vielleicht fragen, ob in so einem Fall nicht der Baum des Lebens genutzt werden konnte.

    Gott hatte zwar gesagt, dass sie sterben müßten, wenn sie von dessen Frucht essen, aber er hatte ja auch einen Zweck. Vielleicht hätten sie von den Früchten essen sollen, wenn sie einen schweren Unfall gehabt hätten, der sonst zum Tode führt, oder fall sie aus Versehen von giftigen Früchten gegessen hätten. An solchen Dingen wären sie sonst auch unzweifelhaft gestorben, aber vielleicht hätte die Frucht vom Baum des Lebens so etwas verhindert?

  253. Jule sagt:

    Nachdem ich länger über Thoms Argumente nachgedacht habe, kam mir die kupferne Schlange in den Sinn, die die Israeliten vor dem sicheren Tod bewahrten, die von giftigen Schlangen gebissen worden waren.

    Diese kupferne Schlange symbolisierte das, was später der Messias für uns war und heute noch ist.

    Da fiel mir noch ein weiterer Vers ein, der mir in den vergangenen Jahren viel Schwierigkeiten bereitet hatte: „Jesus war bereits vom Anbeginn der Schöpfung an vorgesehen“ (1. Petrus 1:19-20). Ich konnte diesen Vers nie begreifen, denn Gott hatte den Menschen doch vollkommen erschaffen und Jesus war gekommen, um unsere Unvollkommenheit auszugleichen. Wie sollte dies passen?

    Was, wenn hier genau dieser Baum des Lebens gemeint war? Dass dieser Baum Jesus ebenso symbolisieren und vorschatten sollte, wie ebendiese Schlange aus Kupfer in der Wüste?

    Irgendwie würde das in diesem Zusammenhang sogar Sinn machen .., – oder?

  254. Jule sagt:

    1. Mose 3:8-11
    Wie geht Gott mit dem Ungehorsam des Menschen um?

    Interessant, dass er den Beiden die Gelegenheit gibt, ihm selbst zu erzählen, dass sie Unsinn gemacht haben.

    Gott ruft nach dem Mensch und fragt: „wo bist du?“ – und das, wo er es doch bereits weiss, denn Gott sieht alles. Niemand kann sich vor ihm verstecken. Er hätte auch direkt auf den Menschen zugehen und ihm seine Schuld auf denn Kopf zusagen können.

    Als sich Adam zu Wort meldet, fragt er ihn, woher er wisse, dass er nackt sei. Auch dies weiss Jehova bereits, denn er hatte ja alles gesehen.

  255. Jule sagt:

    1. Mose 3:11-22
    Die Art und Weise wie Adam und Eva mit ihrer Schuld umgehen – erst sie vermasselt alles

    Wir hatten bereits gesehen, dass Jehova ihnen die Möglichkeit gab, selbst reuevoll von ihrem Fehltritt zu erzählen, aber sie haben diese Chance nicht ergriffen.

    Statt dessen reden sie sich hier heraus. Keiner will Schuld gewesen sein, jeder war nur das arme Opfer eines anderen. Sie übernehmen keine Verantwortung für das, was sie getan hatten – „ich konnte ja nichts dafür …“. Kennen wir das nicht auch von uns selbst? Auch wir neigen dazu.

    Jetzt erst wird Jehova wirklich sauer. Es muss Konsequenzen haben, was sie getan haben und er verkündet jedem seine.

    Jetzt erst wirft er sie aus dem Paradies, das hätte er auch sofort tun können und „draußen“ mit ihnen darüber reden können,was schief gelaufen ist.

    Aber er will sie eigentlich nicht strafen. Vielleicht hat Thom ja Recht, dass er ihnen die Gnade der Vergebung geschenkt hätte, wenn sie einsichtig gewesen wären. Vielleicht hätte er sie von der Frucht vom Baum des Lebens essen lassen und sie hätten nicht sterben müssen.

    In Vers 22 und 23 heißt es, dass Gott aufgrund der Reaktion des Menschen sagt, dass er sie aus dem Paradies schicken muss, damit sie nicht doch von der Frucht des Baumes des Lebens essen, denn „dann würde er ja für immer leben!“

  256. Jule sagt:

    1. Mose 3:16-20
    Das Verhältnis zwischen Mann und Frau ändert sich – von Gott so vorgesehen?

    Als Konsequenz für ihre Sünde sagt Gott zur Frau: „Du wirst dich nach deinem Mann sehnen, doch er wird über dich herrschen“.

    Bedeutet dies, dass Gott es so wollte, dass der Mann nun auf seine Frau herab blickt und sie buchstäblich beherrscht?

    Thom meint, dass der Punkt – sie würde sich nach ihrem Mann sehnen – eher damit zu tun hat, dass sie nun nicht mehr den ganzen Tag zusammen sein können,wie das im Paradies der Fall gewesen war und mit welchem Bedürfnis Gott die Frau erschaffen hatte.

    Nun konnten sie kein angenehmes und bequemes Leben mehr im Paradies führen und sich, wenn sie Hunger haben, einfach irgendwelche Früchte pflücken und essen, auf die sie gerade Appetit haben. Nun muss der Mann hart arbeiten. Wer mal längere Zeit auf dem Land war und einen Bauern bei der Arbeit zugesehen hat, der weiss, wie zeitaufwendig so etwas ist. Auch die Frau eines Bauern sieht ihren Mann nicht viel – außer beim Essen und vielleicht einige Stunden am Abend. Denn er arbeitet auf dem Feld und im Stall, während sie den Haushalt führt.

    Wie gesagt: wir müssen dabei berücksichtigen, wie Gott die Menschen erschaffen hat und wir das Leben war, das er eigentlich für sie vorgesehen hatte. Sie sollten viel Zeit miteinander in einem Paradies verbringen. Sie sollten ein angenehmes Leben haben und die Aufgabe, die er ihnen gegeben hatte, sollten sie gemeinsam erfüllen.

    Wir wissen nicht, wie lange sie bereits im Paradies gelebt hatten, bis es zum Sündenfall kam. Aber die Veränderung war sicherlich für die Frau gravierend und sehr schmerzlich.

    Ich denke da an die Veränderung, die ich selbst in meiner Ehe erlebt habe und wie schmerzlich es für mich war:

    Am Anfang hatte Thom „nur“ Nachts gearbeitet, als Zeitungszusteller. So war er Nachts weg, während ich ja eh geschlafen habe. Nach dem Frühstück legte er sich für einige Stunden hin und ab Mittag bis Abend hatten wir Zeit. Wir haben viel miteinander unternommen und es war eine tolle Zeit, die ich absolut genossen habe. Es war so schön, viel Zeit zusammen in der Natur zu verbringen und dabei tolle Gespräche zu führen.

    Das ging bis vor 2 Jahren so – also gute 7 Jahre und ich war echt verwöhnt 😉

    Dann hat sich seine Arbeit verändert und er hatte mehrere Tage die Woche zusätzlich tagsüber Fahrten zu erledigen und so wurde die gemeinsame Zeit weniger. Entweder fuhr er nach einer langen Nacht und einigen wenigen Stunden Schlaf viele Stunden, oder – an den Tagen, wo er nicht fahren musste – war er todmüde und musste den Schlaf nachholen, so dass ich ihn schlafen ließ. Auf einmal ging es mir nicht anders, als der Bauersfrau. Wenn ich meinem Frust Luft machte, wies er mich liebevoll darauf hin, dass das anderen Frauen täglich und seit Jahren so geht: der Mann geht Morgens aus dem Haus, fährt zur Arbeit, kommt spät am Abend wieder, ißt etwas, fällt aufs Sofa und schläft meist noch vor dem Spielfilm ein.

    Er hat Recht, ich war einfach nur verwöhnt, weil es am Anfang der Ehe anders war. Wenn er wach war, nahm er sich natürlich Zeit für mich und wir haben auch was zusammen unternommen – aber halt seltener – und wir haben weiterhin intensive Gespräche, aber diese oftmals per Mail oder Whatsapp, weil er viel unterwegs ist.

    Inzwischen ist es mit dem Tagesfahrten weniger geworden und ab nächsten Monat wird es wieder geregeltere Arbeitszeiten geben. Ich freue mich schon darauf, meinen Mann dann wieder mehr für mich zu haben.

    Aber durch diese Erfahrung kann ich den Schock gut nachvollziehen, den Eva hier nun bekommt 😉

  257. Jule sagt:

    1. Mose 3:20
    Adam gibt seiner Frau einen anderen Namen

    Vorher hießen sie Adam und Adama – oder Isch und Ischa – was anzeigte, dass sie gleich, ebenbürtig waren. Sie bildeten eine Einheit: männlich und weiblich. Paulus sagt später, dass dieser Zustand durch Jesu Opfer wieder hergestellt ist, dass wir als Christen alle gleich sind und es unwichtig ist, ob wir Mann oder Frau sind$ind (Galater 3:28). Vor Gott und Jesus sind wir eins.

    Adam ändert hier den Namen seiner Frau und wenn wir dabei im Sinn behalten, dass die Namen seinerzeit nich bedeutungsvoll waren und etwas über die Person aussagte, die ihn trug – dann veränderte sich hier auch seine Einstellung zu ihr.

    Nun sagte ihr Name nicht mehr aus, dass sie eins sind vor Gott, sondern nun ist von ihr als die Mutter der Kinder die Rede.

    Viele Männer haben eine ähnliche Einstellung zu ihrer Frau. Sie ist ja ganz hübsch und sie macht ihm den Haushalt und erzieht seine Kinder – aber so richtig ernst nimmt er sie nicht. Er ist der Große, der Schlaue, der Ernährer der Familie und sie ist nettes Beiwerk.

    Genau diese Einstellung vieler Männer war der Anfang der Emanzipation. Interessant, dass dies erst nach dem letzten großen Krieg passierte. Es wurde anders gelebt, denn morgen konnte schon alles vorbei sein, die Menschen lasen nicht mehr so viel in der Bibel und die Frauen hatten durch die Abwesenheit des Mannes – der als Soldat an der Front war – „gelernt“, dass sie durchaus seinen Part übernehmen können.

    Sehr schade diese Entwicklung!

    Viele Männer, die Christen sind, begründen ihre Haltung mit dem, was sie hier in der Bibel über Adam lesen.

    Es ist richtig: in der Bibel steht, dass Adam so reagiert hatte und dass sich offensichtlich seine Einstellung zu seiner Frau verändert hatte. Aber nirgends steht, dass Gott das gut fand 😉

    Wir sollten uns besser daran erinnern, wie Gott uns erschaffen hatte und was sein Plan für uns war. Nur, weil Adam und Eva es „vermasselt“ hatten, heißt das nicht, dass sich Gottes Plan für uns geändert hat

    weitere Gedanken zu 1. Mose 3 finden wir hier

  258. Jule sagt:

    1. Mose 4:9
    Wieder gibt Gott Gelegenheit, es selbst einzugestehen

    Nachdem Jehova Kain bereits im Vorfeld vor seinen grimmigen Gefühlen gewarnt hätte, hätte er ihm jetzt auch einfach an den Kopf werfen können: „siehst du? Ich habs dir doch gesagt. Was hast du da nur getan?“

    Statt dessen das gleiche Vorgehen, wie auch schon bei Adam und Eva: „wo ist dein Bruder?“

    Wir wissen, dass er hätte nicht fragen brauchen, denn er hatte ja gesehen, was Kain getan hatte.

    Auch Kain reagiert wie seine Eltern: statt einsichtig zu sein und voller Scham zu sagen: „ich weiss, du hattest mich gewarnt und ich habe nicht gehört. Nun haben mich meine Gefühle überwältigt und ich habe meinen Bruder umgebracht. Hätte ich nur auf dich gehört. Es tut mir so leid!“ – statt dessen kommt er Gott dumm.

    Zwar schiebt er nicht direkt die Schuld auf andere – auf wen auch? – aber er stellt sich dumm und ahnungslos und sagt zu Gott, er wisse nicht, wo der Bruder sei und wieso er ihn überhaupt fragt, er habe schließlich Besseres zu tun, als auf den Bruder aufzupassen. Er reagiert trotzig!

    Warum eigentlich?

    Ich verstehe ja noch in gewisser Form Adam und Eva, die sich vor Gott rechtfertigen. Aber Kain lügt ihm frech ins Gesicht. Zum einem muss er doch wissen, dass Gott alles weiss und sieht und dass er daher auch weiss, wo der Bruder ist und was mit ihm passiert ist. Warum also so eine Reaktion?

    Eigentlich ist es nicht nur trotzig, sondern ziemlich frech. Im Prinzip fragt er: „warum fragst du mich das, wenn du es eh schon weißt? Glaub ja nicht, dass ich vor dir zu Kreuze krieche“

  259. Jule sagt:

    1. Mose 4:11-15
    Zum ersten Mal lässt Jehova das ganze Ausmaß seiner Liebe und Gnade erkennen

    Unfaßbar! Eigentlich bekommt er noch eine recht milde Strafe. Immerhin hatte er sich nicht nur ungehorsam gegen Gott aufgelehnt, er war nicht nur reuelos, sondern auch unverschämt Gott gegenüber. Eigentlich würde man eine härtere Strafe erwarten.

    Statt dessen wird er nur des Landes verwiesen. Zwar hart, aber dennoch sehr milde, gemessen an dem, was er sich da geliefert hat.

    Aber dem ist das viel zu hart und er beschwert sich bei Gott darüber. Immer noch ist keinerlei Anzeichen von Reue zu erkennen. Er erinnert uns hier etwas an König Saul, als er das unerlaubte Opfer dargebracht hatte und Samuel ihm sagte, dass er dafür von Gott verworfen wäre. Kein Anzeichen von Reue, nur das Volk sollte nichts davon mitbekommen.

    Und auch hier reagiert Jehova voller Milde und Gnade und macht dem Kain ein Mal auf die Stirn, damit ihm nichts passiert.

    Unfaßbar! Hätte er das mit mir gemacht, ich hätte ihm zumindest eine runtergehauen!

    Aber nicht Jehova. Er ist immer noch voller Milde und Güte und geht liebevoll auf ihn ein. Er mildert seine Strafe ab – anstatt sie zu verschärfen, weil er immer noch nicht einsieht, dass er falsch gehandelt hat.

    Wir erkennen also bereits sehr früh den Gedanken der „unverdienten Güte“ und bedingungslosen Liebe Gottes. Wir müssen nur richtig hinsehen 😉

  260. Jule sagt:

    1. Mose 4:14, 16
    War die Strafe wirklich „Trennung von Gott“?

    In Vers 14 sagt Kain, dass die Strafe zu hart sei, da er sich vor ihm verstecken müsse und in Vers 16 heißt es: „dann verließ Kain die Gegenwart des Herrn“

    Einen ähnlichen Gedanken hatte ja Thom bereits vor einigen Jahren dazu, welche Folgen der Rausschmiss aus dem Paradies für Adam und Eva hatte – denn er stellte die Vermutung in den Raum, dass Gott seitdem nicht mehr mit ihnen sprach.

    Alle 3 Personen waren uneinsichtig gewesen, hatten sich entweder gerechtfertigt oder sind Gott frech gekommen. Dennoch geht er recht milde mit allen um. Aber scheinbar entzieht er ihnen die Nähe zu ihm. Hätten sie die wohl zurück erlangen können,wenn sie ihre Einstellung zu den Dingen verändert Hätten?

    Ohne Gottes Nähe zu sein, nachdem wir ihn bereits schon mal sehr nahe gewesen waren – das ist schon sehr hart. Auf der anderen Seite bekommen sie nur das, was sie wollen, wie Toby so schön zu sagen pflegt: sie selbst sagen ja in gewissem Sinne zu Gott: „lass mich in Ruhe, ich kann und will alleine“ – und genau das bekommen sie ja.

    Wobei: hier sieht es so aus, als ob Jehova die Drei nicht nur lässt, sondern ganz aktiv die Trennung herbeiführt. Adam und Eva fliegen aus dem Paradies und Kain muss das Land, den Bereich der Gegenwart Gottes verlassen.

    Dennoch zeugt alles von einer tiefen Liebe Jehovas, denn Gott lässt Adam und Eva erst noch Kinder haben und das Leben „ausprobieren“, dass sie sich „gewünscht“ hatten. Kain bekommt auch noch mildernde Umstände,obwohl völlig unverdient: niemand darf ihn umbringen

    weitere Gedanken zu 1. Mose 4 finden wir hier

  261. Jule sagt:

    1. Mose 5
    Interessant, wie sich das mit Vaterwerden und Alter entwickelte:

    Adam wurde mit 130 Jahren Vater und insgesamt 930 Jahre
    Seth mit 105 Jahren, er wurde 912
    Enosch war 90 und wurde 905
    Kenan mit 70 und wurde 910
    Mahalalel mit 65 und wurde 895
    Jered mit 162 und wurde 962
    Henoch mit 65 – er wurde nur 365 Jahre, da Gott ihn hinweg genommen hatte
    Metuschelach mit 187, er wurde 969
    Lamech mit 182, er wurde 777 Jahre

    Noah hingegen wurde erst mit 500 (!) Jahren Vater. Er wurde 950 Jahre.

    Eine interessante Kurve, wenn wir sie malen würden 😉

    Die Männer werden immer eher Vater, zeitgleich nimmt die Lebenszeit ab. Man könnte das damit begründen, dass mit dem Sündenfall der Stecker gezogen wurde und der Akku immer mehr nachließ, entsprechend eher wurden sie auch Vater.

    Aber mitten in dieser Reihe taucht Jered auf, sein Vater wurde mit 65 Vater, er selbst erst mit 162, sein Vater wurde nur 895, er selbst wurde 962. Was war hier passiert?

    Wieso schlagt die Kurve auf einmal nach oben hin aus? Bis auf Enosch, der hier aus der Reihe tanzt, werden die Männer erst wieder später Vater und deutlich älter.

    Warum?

    Thom erklärt den Wandel damit, dass zum Einen ab hier scheinbar die Riesen aufgetaucht sind und die Männer durch den Streß, den diese verursachten, nicht eher für die Familien sorgen konnten und zum anderen, dass sich Jered scheinbar eine Frau von weiter weg geholt hatte und so frisches Blut in die Linie kam.

    Wir wissen: umso enger die Eltern miteinander verwandt sind, desto niedriger ist die Lebenserwartung der Nachkommen. Er führte hier Abraham und Sara an, sowie Isaak und Rebekka. Es gab einen Grund, warum ausgerechnet diese Frauen unfruchtbar waren: die Eheleute waren eng miteinander verwandt. Sarah war die Halbschwester von Abraham.

    Ob dies wirklich die Gründe sind, warum die bis dahin stetig sinkende Kurve mit einem Mal so stark nach oben ausschlägt?

    weitere Gedanken zu 1. Mose 5 finden wir hier

  262. Jule sagt:

    1. Mose 6:2
    Wer waren diese „Gottes-Söhne“?

    Laut den Erklärungen der Neuen Evangelistischen Übersetzung gibt es 2 Varianten:

    Der Begriff kann in der Bibel sowohl Engelwesen als auch Menschen bezeichnen.

    Vielleicht bezieht er sich hier auf damalige despotische Herrscher, die sich Städte bauen ließen und den Lebensstil und die Grausamkeit Lamechs nachahmten. Sie fingen an, sich Göttersöhne zu nennen und hatten Umgang mit dämonischen Mächten (vergleiche Hesekiel 28,11-15; Daniel 10,13).

    Gegen die Deutung, dass es sich bei ihnen um Engel handeln würde, spricht Matthäus 22,30 und Judas 6-7. Außerdem wären dann Menschen für das bestraft worden, was Engel verschuldet haben.

    Gegen die Deutung Menschen der Linie Set spricht, dass sie sich eben nicht Töchter Kains, sondern Töchter der Menschen nahmen.

    Im Text ist allerdings von den Söhnen Gottes und den Töchtern der Menschen die Rede. In der Erklärung heißt es, dass es um verschiedene Abstammungen ginge.

    Aber wie passt dann der Vers 4 dazu?:

    „in jenen Tagen lebten die Riesen auf der Erde. Denn aus der Verbindung der Gottessöhne mit den Menschentöchtern gingen die Riesen hervor.“

    Warum sollten besonders große Kinder geboren werden, weil ein hochrangiger Mann ein Mädchen aus dem Volk heiratet? Und wieso sollten diese besonders gewalttätig sein?

    In der Neuen Evangelistischen Übersetzung wird Judas 6-7 als Argument angeführt, warum es sich hier nicht um Engel handeln könne. Ich sehe diese Verse eher als Argument dafür an.

    Denn in Judas 6 ist die Rede von Engeln, die den Platz verließen, den Gott ihnen zugewiesen hatte. In der NW-Übersetzung heißt es, dass sie „ihre angestammte Wohnstätte verließen“ und deshalb wurden sie auch mit ewiger Finsternis bestraft. In der Elberfelder ist die Rede von Engeln, „die ihren Herrschaftsbereich nicht bewahrt, sondern ihre eigene Behausung verlassen haben“.

    Ein Argument für die Engel ist Hiob. In Hiob 1 und 2 lesen wir auch von den „Gottessöhnen“, die im Himmel bei Jehova waren und die auch dabei waren, als Satan Streit mit seinem und unserem Schöpfer anfing.

    Ist es eigentlich wichtig, ob es wirklich „gefallene Engel“ waren, oder „nur“ hochrangige Männer?

    Ändert sich dann irgendetwas am Sinn oder an unserem Verständnis der Geschichte?

    Bisher war ich immer davon ausgegangen, dass es Engel waren, die – wie ihr Vorbild Satan – nicht mehr mit dem zufrieden waren, was Gott für sie vorgesehen hatte. Also wollten sie mal „etwas Spaß“ mit den Frauen auf der Erde haben. Die Kinder dieser Beziehung waren Nephilim oder Riesen, die besonders durch Gewalttätigkeit hervorstachen.

    Ist es wirklich ein Unterschied? Aber was sollte sonst Judas 6 bedeuten?

    weitere Gedanken zu 1. Mose 6 finden wir hier

  263. Jule sagt:

    1. Mose 7
    Wie lange waren sie in der Arche?

    Sie waren bereits eine Woche in der Arche, als es losging (Vers 10). Dann regnete es 40 Tage lang (Vers 12) und dann heißt es im letzten Vers, dass das Wasser 150 Tage lang anstieg.

    Wir haben also 7 Tage + 40 + 150 – das sind also fast 200 Tage und somit etwa 5 Monate.

    Eine lange Zeit, die sie da eingepfercht auf engstem Raum waren, mit jeder Menge Tiere.

    Wie hätten wir uns wohl dabei gefühlt?

    weitere Gedanken zu 1. Mose 7 finden wir hier

  264. Jule sagt:

    1. Mose 8
    Wie lange waren sie in der Arche?

    Weiter geht es. Wir sind in Kapitel 7 auf ca 200 Tage oder ungefähr 5 Monate gekommen.

    Wenn wir die Fußnoten nehmen, dann wird in 1. Mose 7:11 der Monat Mai (nach hebr. Kalender) genannt. Gemäß der Fußnote von 1. Mose 8:4 liefen sie im Oktober auf den Berg Ararat auf. Zweieinhalb Monate später (Gemäß Fußnote von Vers 5 im Dezember) waren weitere Berggipfel zu sehen.

    40 Tage später erst öffnete Noah die Fenster, um zu sehen, wie weit das Wasser schon weg war und ließ den ersten Vogel fliegen (Vers 6). Dann ließ er die Taube fliegen und dies wieder, jeweils mit 1 Woche Abstand – also kommen weitere 2 Wochen hinzu.

    In Vers 13 lesen wir dann, dass Noah 10,5 Monate, nachdem die Flut begonnen hatte, das Dach des Schiffes öffnete, um Ausschau zu halten und dann dauerte es weitere 2 Monate, bis die Erde trocken war und sie das Schiff verlassen konnten. Gemäß der Fußnote zu Vers 14 befinden sie sich im Mai des neuen Jahres. Sie sind also über ein Jahr in der Arche „eingesperrt“ gewesen.

    Womit mögen sie ihre Zeit dort verbracht haben? Hatten sie sich wohl eingeengt gefühlt? Hatten sie Angst? Langweilten sie sich?

    Sicherlich werden sie viel über Gott nachgedacht und geredet haben und sie mußten sich ja auch um die vielen Tiere kümmern, sie sauber halten, füttern usw.

  265. Jule sagt:

    1. Mose 8:20
    Wie konnten sich die reinen Tiere vermehren, wenn er jeweils eins davon als Opfer brachte?

    Von den Reinen Tieren sollte er jeweils nur ein Paar mit in die Arche nehmen, nur von den Vögeln sollten es mehr sein.

    Aber wir dürfen nicht vergessen, was wir vorhin ausgerechnet haben: sie befanden sich über einem Jahr in der Arche, fast alle Tiere hatten bereits Nachwuchs bekommen, einige Arten sogar mehrmals.

    So konnte er unbesorgt auch von den reinen Tieren eins opfern, ohne dass die Art gefährdet war.

    weitere Gedanken zu 1. Mose 8 finden wir hier

  266. Jule sagt:

    1. Mose 9
    Die anderen beiden Söhne wollten ihren Vater nicht nackt sehen

    aus der Volxbibel

    21 Als der Wein fertig war, gönnte er sich erst mal einen Schluck. Irgendwann war Noah total besoffen. Er zog sich im breiten Zustand die Klamotten aus und legte sich nackt in seine Bude. 22 Ham kam zufällig ins Zimmer rein, als sein Vater dort lag, und sah seinen Vater so peinlich nackt da rumliegen. Er ging sofort zu seinen Brüdern und verpetzte das.

    23 Sem und Japhet schnappten sich einen Mantel und legten den auf ihre Schultern. Dann gingen sie rückwärts in die Bude vom Noah und deckten den Vater mit dem Mantel zu. Das machten sie, damit sie den Penis von ihrem Vater nicht sahen.

    24 Als Noah am nächsten Morgen mit einem fetten Kater aufwachte, erfuhr er von dem Ding, was am Abend davor passiert war. 25 Er war stocksauer. Er schrie: „Ich wünsch dir die Krätze an den Hals, Kanaan! Ich verfluche dich! Du sollst der letzte Bauer sein, der unterste Schwachmat, du musst deinen ganzen Brüdern ab sofort dienen.“

    Weitere Gedanken zu 1. Mose 9 finden wir hier

  267. Jule sagt:

    1. Mose 10:6-20
    Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm?

    Wir haben in den vergangenen Jahren viel Stoff dazu gesammelt, wer Nimrod eigentlich war, dass er jemand war, der sich total gegen Gott auflehnte und scheinbar auch mit Dämonen zu tun hatte, denn er beweinte seine Vorfahren, die von Jehova schlecht behandelt worden seien. Da seine Urfamilie durch Noah von Jehova auf besondere Weise bewahrtt worden war, scheint er hier an die Riesen oder Nephilim zu denken, an diejenigen, die bei der Flut umkamen, da sie Söhne der gefallenen Engel waren.

    Wie dem auch sei – ob er hier diese Nephilim meinte und seine Verbindung zu den Dämonen erkennen lässt, oder nicht – er stammt zumindest von Ham ab. Wir erinnern uns noch an das, was wir gerade im Kapitel zuvor gelesen haben?

    Weiter fällt auf, dass hier einige Städte auftauchen, die wir als erfahrene Bibelleser mit besonderer Bosheit und Gewalt und Gottlosigkeit in Verbindung bringen: Ninive, die Philister und Sodom und Gomorra

    Sie alle stammen von Ham ab

    Zufall?

    weitere Gedanken zu 1. Mose 10 finden wir hier

  268. Jule sagt:

    1. Mose 11:5-7
    Ist das wirklich wörtlich gemeint?

    Hat Jehova das wirklich so gemeint – dass der Mensch nicht mehr aufzuhalten wäre, wenn er den Turm zu Ende baut?

    Auf der anderen Seite sieht es ja heute fast so aus, als wäre uns alles möglich: wer hätte damals schon gedacht, dass der Mensch eines Tages fliegen könnte, die Gene manipulieren, künstlich im Reagenzglas Kinder zeugen, Krankheiten besiegen, Menschen wiederbeleben, Haut und Knorpel züchten, künstliche Arme und Beine herstellen könnte usw ?

    Wären sie vielleicht schon zu dem Zeitpunkt zu so großen Dingen fähig gewesen? Auf der anderen Seite: was hat die Verwirrung der Sprachen daran geändert? „Nur“, weil sie sich nicht mehr austauschen konnten?

  269. Jule sagt:

    1. Mose 11 ab Vers 11
    Wie viele Generationen sind es von Noah bis zu Abraham?

    Sem, Arpaschad, Schelach, Eber, Peleg, Regu, Serug, Nahor, Terach -Abram

    Abraham ist die 10. Generation nach Noah

    Man könnte auch ausrechnen, ob Noah noch lebte und wenn ja, wie alt er war, als Abram geboren wurde:

    „Als Noah 500 Jahre alt war, bekam er 3 Söhne“ (1. Mose 5:32). „Noah war 600 Jahre, als die Flut begann“ (1. Mose 7:6) Die Flut dauerte 1 Jahr, wie wir in Kapitel 8 festgestellt hatten. Die Söhne Noahs hatten bereits Frauen, als sie in die Arche gingen (1. Mose 7:13) „Noah starb im Alter von 950 Jahren“ (1. Mose 9:29) „Nach der Flut wurden Sem, Ham und Japhet viele Söhne geboren“ (1. Mose 10:1). Hier ist Noah also mindestens 602, denn die Schwangerschaft dauert ja auch. Also hat er noch 348 Jahre gelebt, als seine Enkel geboren waren 😉

    „Als Sem 100 Jahre war, wurde sein Sohn Arpaschad geboren“ (11:10). „Als Arpaschad 35 Jahre alt war, wurde sein Sohn Schelach geboren“ (Vers 12) „Als Schelach 30 war, wurde sein Sohn Eber geboren“ (Vers 14) „Als Eber 34 Jahre alt war, wurde sein Sohn Peleg geboren“ (Vers 16) „Als Peleg 30 war, wurde sein Sohn Regu geboren“ (Vers 18) „Als Regu 32 war, wurde sein Sohn Serug geboren“ (Vers 20) „Als Serug 30 war, wurde sein Sohn Nahor geboren“ (Vers 22) „Als Nahor 29 war, wurde sein Sohn Terach geboren“ (Vers 24) „Als Terach 70 war, wurde er der Vater von Abram“ (Vers 26)

    Auf wieviele Jahre kommen wir insgesamt ab Noahs 1. Sohn mit 500 Jahren? Ich komme auf 380 + die 500 Jahre, die Noah bei der Geburt von Sem war.

    Also war Noah 880 Jahre, als Abram geboren wurde. Das bedeutet, dass Noah noch 70 Jahre mit Abram verbrachte und so dieser sehr viel von seinem Urvater aus erster Hand über Jehova lernen konnte 😉

  270. Jule sagt:

    1. Mose 6:3
    Sie sollten nach der Flut nur noch 120 Jahre leben, aber in Kapitel 11 lese ich deutlich längere Lebenszeiten?

    Die Söhne von Noah wurden ja sowieso älter,da sie „der Fluch“ der Flut nicht traf. Aber auch deren Söhne wurden deutlich älter als 120:

    Sem wurde 600 Jahre (100 + 500) Arpaschad wurde 438 Jahre (35 – 403) Schelach wurde 433 Jahre (30 + 403) Eber wurde 464 Jahre (34 – 430)

    Hier kommt jetzt ein deutlicher Knick: Peleg wurde 239 Jahre (30 + 209) Regu wurde ebenfalls 239 Jahre (32 – 207) Serug wurde 230 Jahre (30 + 200)

    hier kommt wieder ein Knick: Nahor wurde 148 Jahre (29 + 119)

    Ist das jetzt ein Widerspruch zu Gottes Aussage vor der Flut, dass die Menschen nur noch 120 Jahre alt werden sollten?

  271. Jule sagt:

    1. Mose 11:10
    Ein Widerspruch?

    „Als Noah 500 Jahre alt war, wurden ihm Söhne geboren“, der erste war Sem. Wir lesen hier in Vers 10: „Als Sem 100 Jahre war, wurde sein Sohn Arpaschad geboren“.

    Hier muss Noah 600 alt gewesen sein, also müsste es die Zeit in der Arche gewesen sein, denn „als Noah 600 Jahre alt war, ging er in die Arche“.

    Aber wenn wir weiter lesen, steht in Vers 10, „das war 2 Jahre nach der Sintflut“.

    Ist dies nicht ein Widerspruch?

  272. Jule sagt:

    1. Mose 11:29-30
    Wieso war Sarai Abrams Halbschwester?

    Hier in Vers 30 wird gesagt, dass sie die Tochter seines Bruders Haran war.

    Somit war sie doch seine Nichte und nicht seine Schwester?

    Oder bezieht sich die Aussage auf Milka?

    weitere Gedanken zu 1. Mose 11 finden wir hier

  273. Jule sagt:

    1. Mose 11:31-32
    Was hatte Abrams Vater Terach mit dem Auszug aus Ur zu tun?

    Wir hatten uns bereits in den vergangenen jahren mehrfach gefragt, wem Gott eigentlich gesagt hatte, dass sie aus Ur fort ziehen sollten. Denn hier wird gesagt, dass Terach seine Familie nahm, um aus Ur nach Kanaan zu ziehen.

    Dann wiederum hört es sich so an, als habe es eine Planänderung gegeben, denn es heißt „als sie jedoch nach Haran kamen, ließen sie sich dort nieder“. Das Wort „jedoch“ lässt vermuten, dass sie nun nicht mehr das tun, was sie eigentlich vorgehabt hatten und dann stirbt Terach dort.

    Hatten sie sich vielleicht dort nieder gelassen, weil es Terach nicht gut ging?

    Nun heißt es in 1. Mose 12:1, dass Gott „dann“ oder danach zu Abram sagte, er solle die Heimat seiner Väter und seine Familie dort verlassen und in das Land gehen „das ich dir zeigen werde“.

    Befindet sich Haran vielleicht noch im Gebiet von Ur und sie waren noch nicht weit gekommen und noch nicht aus dem Land weg gezogen?

    In der Fußnote der Neuen Bibel Heute heißt es, dass in Haran ebenso wie in Ur der Mondgott verehrt wurde und dass es noch 800 km von Kanaan entfernt war. Scheinbar waren sie noch nicht weit gekommen.

    Aber wer sagte ihnen eigentlich, dass sie nach Kanaan ziehen sollten? Hier in Kapitel 11 wird gesagt, dass Terach mit seiner Familie dorthin ziehen wollte. In Kapitel 12 spricht Jehova nur von dem Land, „das ich dir zeigen werde“. Später erfahren wir, dass dies das verheißene Land sei.

    Hatte Jehova vielleicht doch zuerst mit Terach geredet und später nur den Auftrag an Abram wiederholt?

    Im WT vom 15.08.2001 wird gesagt, dass sie bereits eine Strecke von 1000 km hinter sich hatten, als sie sich dort wahrscheinlich aus Rücksicht auf den alten und gebrechlichen Vater niederließen

    In dem selben Artikel heisst es auch, dass Terach bereit war, mit Abram und seiner Familie die Heimat zu verlassen und dass er als Haupt der Familie die Ehre für diese Entscheidung bekommen hatte. Daher wird es scheinbar in Kapitel 11 so formuliert, als habe sich Terach entschieden, aus Ur aufzubrechen und in ein anderes Land zu ziehen. Das macht Sinn

  274. Jule sagt:

    1. Mose 12:10-20
    Abraham vertraut nicht voll auf Gott und legt den ersten Grundstein für Eheprobleme

    Diese Verse haben wir ebenfalls mit dem befreundeten Ehepaar besprochen und es war mir bisher überhaupt nicht bewußt gewesen, dass hier ein Grundstein für Eheprobleme gelegt wird.

    Dass die Entscheidung, während der Hungersnot nach Ägypten zu gehen, mangelndes Vertrauen in Gott erkennen lässt, hatten wir ja bereits in den vergangenen Jahren schon besprochen.

    Gott hatte ihm nicht gesagt, dass sie dorthin gehen sollten und so war es die eigene Entscheidung von Abram. Vielleicht wollte er ja Eigenverantwortung übernehmen.

    Nicht nur, dass Jehova sie hätte in Kanaan vor Hunger bewahren können, auch hätte er Abrams Leben doch auf jeden Fall bewahrt, denn er hatte ihm einen Segen gegeben und ihm gesagt, dass sich durch seinen Samen alle Völker der Erde segnen würden. Dachte er vielleicht, Sarai könne bereits schwanger sein und der verheißene Same sei bereits unterwegs?

    Wie dem auch sei: er wollte Problemen aus dem Weg gehen, aber jetzt fangen die Probleme erst richtig an.

    Er weiss, dass die Ägypter seine schöne Frau begehren würden und damit, dass ere sie als seine Schwester „ausgibt“, erweckt er den Eindruck, sie sei frei und setzt sie dem Ehebruch aus. Wie mag sie dies gefunden haben?

    Es geht ja nicht nur darum, dass ein anderer Mann sie begehrt und in sein Haus holt. Auf jeden Fall wäre ein solcher Mann kein Anbeter Jehovas und sie käme mit Götzen und Götzendienst in Berührung. Zudem wird ein solcher Mann sie nicht nur zur Dekoration in sein Haus holen, sondern er will sie als Frau – also Sex mit ihr.

    Abraham provoziert dies alles und mutet das seiner Frau ganz bewußt zu. Auch in dem Wissen, dass sie einen solchen Mann und seine sexuellen Avancen nicht abwehren kann, denn sie ist ja dann seine Frau.

    Wie hätte ich mich gefühlt, wenn ich Sarai gewesen wäre? Und wäre Abram nicht eifersüchtig gewesen, wenn er sich seine Frau in den Armen eines anderen Mannes vorstellte?

    Wie dem auch sei, Jehova regelt es, indem er den Pharao davon abhält, Sarai sexuell zu belästigen. Falls Abram das mit einkalkuliert haben sollte in seine Überlegungen, dann hätte er auch in anderer Hinsicht auf Jehova vertrauen können.

  275. Jule sagt:

    In Vers 16 ist die Rede von Sklavinnen, die der König Abram schenkte und in Vers 20 wird gesagt, dass er Abram und Sarai mit ihrem gesamten Besitz weg schickt.

    Es ist zu vermuten, dass sich unter diesen Sklavinnen Hagar befindet, mit der und wegen der es später so viele Probleme in der Ehe und Familie von Abram gibt.

    Ob Sarah Abraham später dies zum Vorwurf macht: dass sie diese Sklavin ja nur haben, weil er damals eine falsche Entscheidung getroffen hatte und wie schlecht sie sich am Hof des Königs gefühlt hatte und welche Angst sie hatte, dass er aufdringlich werden würde?

    weitere Gedanken zu 1. Mose 12 finden wir hier

  276. Jule sagt:

    1. Mose 3:13-15
    wusste Satan wirklich nicht, dass Jesus siegen würde?

    Als ich vor einigen Tagen die Ansprache „Der wunderbare Sohn Gottes“ von Bayless Conley gehört habe, war ich etwas irritiert. Denn er sprach von dem, was Satan mit Jesus versucht hat und dass dieser ganz irritiert von der Auferstehung Jesu war:

    Im Römerbrief wird Jesus der „Erstgeborene von vielen Brüdern“ genannt. Wussten Sie eigentlich, dass der Teufel das nicht geahnt hat? Er versuchte die Menschenmenge gegen Jesus aufzubringen, damit sie Ihn packen und umbringen. Warum? In der Bibel steht, weil Jesus umherzog und Gutes tat und alle heilte, die der Teufel bedrängte, denn Gott war mit Ihm.
    .
    In 1. Johannes heißt es: „Hierzu ist der Sohn Gottes offenbart worden, damit er die Werke“ – Mehrzahl!
    – „des Teufels vernichte.“ In Seinem irdischen Leben heilte Jesus Kranke, wohin Er auch kam; Er weckte Tote auf, reinigte Aussätzige, rettete Menschen aus den Fängen der Sünde und gab den Hoffnungslosen Hoffnung. Und Satan versuchte immer wieder, Ihn zu stoppen, aber die Bibel sagt, Jesus ging einfach durch die Menschenmenge hindurch und weg. Satan sagte: „Das verstehe ich nicht. Ich bekomme ihn einfach nicht zu fassen!“ Doch eines Tages wurde Jesus gefangen genommen und der Teufel dachte sich: „Seltsam, dieses Mal ist er nicht weggegangen.“ Jesus wurde ein Scheinprozess gemacht und gefoltert. Satan dachte: „Jetzt läuft alles so, wie ich es will.“ Jesus wird nach Golgatha gebracht, wird gekreuzigt und stirbt. Und Satan denkt sich: „Ich habe gewonnen!“ Wenn die Herrscher dieser Welt das gewusst hätten, hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nie ans Kreuz geschlagen. Die Erlösung war ein Geheimnis Gottes. Satan hatte keine Ahnung, was passieren würde. Und er dachte: „Endlich bin ich ihn los. Ich habe gewonnen.“ Doch drei Tage später geschah etwas. O ja! Jesus wurde von den Toten auferweckt. Er hat den Teufel unter Seine Füße getreten und nahm die Schlüssel des Todes und der Hölle an sich. Jesus sagte: „Ich lebe in Ewigkeit und ich habe die Schlüssel. Alle Macht im Himmel und auf Erden gehört mir. Deswegen geht in meinem Namen in die Welt. Treibt böse Geister aus. Ordnet euch Gott unter, widersteht dem Teufel und er wird von euch fliehen“, heißt es in der Bibel. Als Satan Jesu Fuß im Nacken spürte, dachte er sicher: „Ich glaube, ich habe einen Fehler gemacht.“

    Wusste Satan denn nicht mehr, was Jehova im Garten Eden zu ihm gesagt hatte, oder hat er es nur nicht verstanden?

    Thom sagt, dass es in der Bibel ja auch heißt, dass selbst die Engel begehrten, in die Dinge hineinzusehen und sie nicht verstanden. So wird gerade er es wohl kaum verstanden haben, denn wenn ich bockig wegen irgendwas bin, dann höre ich auch nur das, was ich hören will.

  277. Jule sagt:

    1. Mose 13
    Wird der Besitz hier geteilt?

    Gott hatte Abram das Land verheißen. Nachdem sie eine Weile darin gewohnt hatten und sich die Herden von Abrams und Lots Hirten vermehrt haben, kommt es zum Streit. Scheinbar treten sich Hirten und Vieh gegenseitig auf die Zehen 😉

    Abram gewährt dem Jüngeren großzügig den Vortritt bei der Wahl, wohin er ziehen will und dieser wählt den Teil, der augenscheinlich der Bessere ist – vom Zustand des Landes her. Die Menschen, mit denen er sich hier freiwillig umgibt, haben keine Moral und irgendwo in seinen Briefen sagt Paulus, dass ‚Lot seine gerechte Seele wegen ihrer Verderbtheit quälte‘.

    Danach nimmt Jehova Abram auf einen guten Aussichtspunkt und zeigt ihm das ganze Land und sagt, dass er es ihm und seinen Nachkommen gegeben habe.

    Gehörte der Teil, den Lot gewählt hatte, mit dazu?

    Ich denke schon. Alles war „das verheißene Land“ und Lot war ja in gewisser Hinsicht Abrams Nachkomme

    weitere Gedanken zu 1. Mose 13 finden wir hier

  278. Jule sagt:

    1. Mose 14
    Warum fehlen dieses und das vorherige Kapitel bei der Hörbibel?

    Thom hat vor einigen Tagen eine Hörbibel bei ebay ersteigert – die Neue Evangelistische Übersetzung. Gleich hat er mir die CDs in mp3-Dateien umgewandelt, damit ich passend zur Bibellese auch hören konnte und gleich beim Umwandeln fiel auf, dass zwischendurch ganze Kapitel fehlen. Gestern hab ich festgestellt, dass auch die Kapitel 13 und 14 bei diesem Hörbuch fehlen.

    Warum eigentlich? Warum werden einige Kapitel ausgelassen? Wird der Stoff nicht für wichtig erachtet?

    In Kapitel 13 haben wir davon gelesen, dass es Streit zwischen den Hirten Lots und Abrams gab und sie deshalb das Land unter sich aufteilten und Lot in die Nähe von Sodom zog. Hier lesen wir nun, dass er deshalb mit in den Krieg fremder Könige mit hinein gezogen wurde – denn nur aus diesem Grund wird er jetzt mit entführt: weil er dort wohnt (Vers 12).

    Warum ist dies nicht erwähnenswert? Weil es unwichtig ist? Weil es nichts mit dem Volk Israel und Gottes Plan für uns zu tun hat?

    Warum steht es dann in der Bibel? Paulus sagt im Korintherbrief, dass alles zu unserer Unterweisung aufgeschrieben wurde, damit wir Gott verstehen und erkennen, wie wir leben sollten.

    Dabei finde ich gerade den Zusammenhang dieser beiden Kapitel so bezeichnend: Lot lehnt sich ja in gewisser Form gegen seinen Ziehvater auf, ist undankbar und respektlos und auch noch egoistisch, da er sich den besseren Teil des Landes auswählt. Dennoch grollt ihm der Onkel nicht, sondern lässt alles stehen und liegen, um ihm zur Hilfe zu eilen und ihn zu befreien.

    Das erinnert mich gerade wieder an die bedingungslose Liebe, mit der wir von unserem Gott geliebt werden.

    Schade, dass diese beiden Kapitel bei der Hörbibel fehlen und es statt dessen irgendwelches Zusatzmaterial gibt. Aber dafür konnten wir uns diese beiden wunderschönen Kapitel in der Hörbibel von http://www.er-wartet.de anhören, denn dort wird die ganze Bibel in einem Jahr vorgelesen 🙂 . Für meine Zwecke nicht so sehr geeignet, da sie jeden Tag in 4 verschiedenen Bibelbüchern lesen, aber dafür wundervoll gemacht und zum Einschlafen mache ich den Podcast dann doch ab und an an 😉

    weitere Gedanken zu 1. Mose 14 finden wir hier

  279. Jule sagt:

    1. Mose 15:8
    Abram will Sicherheit für ein Versprechen, das Jehova ihm persönlich gibt

    Gott selbst begegnet Abram und verspricht ihm, dass er einen eigenen, einen leiblichen Sohn haben wird, er zeigt ihm die Sterne, die man nicht zählen kann und verspricht ihm, dass seine Nachkommen ebenso zahlreich sein werden.

    Doch Abram entgegnete „O allmächtiger Herr, wie kann ich sicher sein, dass ich es wirklich bekommen werde?“

    Wie kann in ihm Zweifel und Unsicherheit aufkommen, wenn der mächtige Schöpfer aller Dinge persönlich mit ihm spricht?

    Ja, mir geht es oft ebenso. Ich kenne sein Wort die Bibel und alles, was er uns darin verspricht. Aber dies verspricht er ja allgemein allen. Ja, ich persönlich bin unter anderem auch gemeint, aber so nah – fast face by face – war ich noch nicht mit Gott.

    Ok, ich hatte schon öfters den Eindruck, dass Jehova mir bestimmte Dinge sagt, wie zB was ich tun soll, woran ich arbeiten soll usw. Zeitweise hat er mir auf diese Weise bestimmte Dinge erklärt und vor fast zwei Jahren hat er mir auch „mitgeteilt“, wo unser Platz in seinem Plan ist und wo er uns haben will. Ich kann mich noch erinnern, dass ich beim Lesen von Davids Leben darüber nachgedacht habe, dass ich eigentlich überhaupt keine Angst haben muss, denn wenn Gott einen bestimmten Plan mit uns hat, wird er auch dafür sorgen, dass wir ihn ausführen können. Trotzdem hat mich meine Phobie bis zum Herbst letzten Jahres hin noch mächtig im Griff gehabt. Warum eigentlich?

    Weil ich mir nicht sicher war. Vielleicht hatte ich mir das alles nur eingebildet? Vielleicht war alles nur Wunschdenken?

    Könnte es Abram hier ähnlich gegangen sein?

    Hier steht zwar, „Gott sprach zu ihm“ – aber wie hatte dies ausgesehen? War es eine laute Stimme vom Himmel, eine Vision? Kamen Engel in menschlichen Körpern vorbei, die ihm mitteilten, was Gott sagte?

    In den Bibel-Filmen wird es meist so dargestellt, als habe Abram Jehova vorher nicht gekannt. Er war im gottlosen Ur aufgewachsen und sein Vater Terach lebte (im Film) von der Herstellung von Götzen.

    Im Verlauf der Geschichte wird nicht oft davon erzählt, dass sich Gott ihm offenbart und mit ihm gesprochen hatte. Ob daher diese Unsicherheit kam?

    Fakt ist: Jehova nimmt ihm seine Zweifel nicht übel. Meckert nicht mit ihm – sondern gibt ihm ein klares Zeichen.

    Sollten wir vielleicht auch öfters solche ganz konkrete Fragen an Gott richten?

    (((Ups – gleich in Vers 1 hatten wir es ja gelesen: Jehova erschien Abram in einer Vision.
    Aber hier konnte er auch gedacht haben, dass es nur ein Traum sei)))

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  280. Jule sagt:

    1. Mose 16
    Sarai und Hagar

    In den vergangenen Jahren hatten wir uns mehrfach damit beschäftigt, dass Sarai Hagar „demütigte“ und sind zu dem Schluß gekommen, dass sie sie lediglich auf ihren Platz verwiesen hatte – der als Sklavin eben unter der Herrin war.

    Hier in der Neues Leben heißt es in Vers 8, dass Sarai „hart mit ihr umsprang“. Ist das nicht ein anderer Gedanke?

    Das andere hatten wir darauf gestützt, dass der Engel ebenfalls zu Hagar sagt, sie solle sich wieder unter die Hand ihrer Herrin demütigen. Wie wird diese Aussage hier formuliert?

    Hier wird in Vers 9 gesagt, sie solle zurück zu ihrer Herrin gehen und sich ihr wieder unterordnen. Also ging es scheinbar doch um die Unterordnung.

    Wie übersetzen andere Versionen das?

    In der Volxbibel wird es so formuliert, dass Sarai Hagar regelrecht schikanierte. In Vers 9 sagt der Engel zu Hagar:

    „Geh wieder zurück zu ihr, Hagar! Auch wenn das für dich voll die Demütigung ist! Tu ab sofort genau das, was sie dir sagt!”

    In der Hoffnung für Alle heißt es hier:

    »Sie ist dein Eigentum«, erwiderte Abram, »ich lasse dir freie Hand — mach mit ihr, was du willst!« In der folgenden Zeit behandelte Sarai Hagar so schlecht, dass sie davonlief.

    Da sagte der Engel zu ihr: »Geh zu ihr zurück. Bleib ihre Sklavin!”

    in der Neuen Evangelistischen Übersetzung lesen wir die beiden Verse wie folgt:

    Abram erwiderte: Da behandelte Sarai sie so hart, dass sie ihr davonlief.

    Da sagte der Engel Jahwes zu ihr: “Geh zu deiner Herrin zurück und ertrage ihre harte Behandlung!

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  281. Jule sagt:

    1. Mose 17:9-14
    Der Bund der Beschneidung

    Gemäß Vers 9 ging es um Abraham und seine Nachkommen und um die, die zu seiner Hausgemeinschaft gehörten. Daher waren alle Juden und die, die zu dem Volk gehörten, beschnitten und dies ist auch Heute noch so.

    Aber wir gehören nicht zu den direkten Nachkommen von Abraham und gehören auch nicht zum Volk der Israeliten. Wir wollen auch nicht dazu gehören, sondern alle Christen, die nicht aus den natürlichen Juden kommen, gehören zu den Nationen, die sich durch Abrahams Gehorsam segnen würden.

    Daher gilt der Bund der Beschneidung nicht für uns Christen heute 😉

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  282. Jule sagt:

    Hier bei der bereits erwähnten Hoerbibel fehlen die Kapitel 16-18. Warum?

    Hier fehlt der komplette Teil mit Hagar und wie Abraham und Sarah versuchen, das Problem selbst zu lösen – dabei ist es wichtig, um später Paulus Vergleich mit „der Freien“ zu verstehen. Ebenso wie der Bund der Beschneidung nachher ein zentrales Thema in mehreren Briefen von Paulus wird.

    Sehr sehr schade

  283. Jule sagt:

    1. Mose 18:9-15
    Wieso reagiert Sara so emotional – musste sie nicht bereits wissen, dass Gott ihnen einen gemeinsamen Sohn vor Ablauf eines Jahres versprochen hatte?

    Im Zusammenhang mit Kapitel 21 und warum nur die Nachkommen Isaaks zu Abrahams Nachkommen/Same gezählt werden würden, sind wir auf einige interessante Verse gestoßen, die uns beim Lesen der letzten Tage gar nicht so ins Auge gesprungen waren:

    „Wir hatten in Kapitel 17 vom Bund der Beschneidung gelesen und im Anschluss ändert Gott die Namen der beiden von Abram und Sarai in Abraham und Sara. In diesem Zusammenhang spricht Jehova von dem Sohn, den Abraham mit deiner Frau Sara haben würde (Vers 16). In Vers 19 sagt er dann zu ihm: „Sara, deine Frau, wird einen Sohn bekommen, den sollst du Isaak nennen. Und ich will meinen ewigen Bund mit ihm und seinen Nachkommen bestätigen.“ In Vers 21 heißt es dann weiter: „Meinen Bund aber schließe ich mit Isaak, der dir und Sara nächstes Jahr um diese Zeit geboren wird“.“

    Also ist diese Verheißung Abraham bereits bekannt, als die drei Männer hier auftauchen und Jehova von dem gemeinsamen Kind der beiden spricht.

    Wieso dann immer noch diese Reaktion von Sara? Hatte Abraham nicht mit ihr über diese begeisternde Neuigkeit gesprochen gehabt?

    Oder spricht sie hier nur das aus, was ihr seitdem durch den Kopf geht, seit Abraham es ihr erzählt hatte?

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  284. Jule sagt:

    1. Mose 19:29
    War dies der Hintergrund für das dauernde Nachharken von Abraham?

    Eigentlich hatte ich immer gedacht, bei den zähen Verhandlungen, ob Jehova die Stadt zerstören würde, wenn nur 10 Gerechte sich darin befänden, habe mit Abrahams generellen Sicht von Gerechtigkeit zu tun.

    Ich weiss nicht, ob es nur hier in der Neues Leben so formuliert wird, oder ob es all die Jahre nur bei mir untergegangen ist?:

    Doch Gott hatte Abrahams Bitte erhört, er hatte zwar die Städte zerstört, in denen Lot gewohnt hatte, Lot selbst aber in Sicherheit gebracht.

    Wenn ich dies hier so lese, drängt sich mir der Eindruck auf, dass es Abraham bei seinen Verhandlungen eigentlich um Lots Familie ging – dass er nur besorgt war, diese könnten ebenfalls umkommen, weil sie auch Bewohner der Stadt waren

  285. Jule sagt:

    1. Mose 19:30
    Wieso hatte Lot „Angst in Zoar zu bleiben?“

    ich finde keine Antwort dazu, auch nicht auf der Wtlib und habe daher eine entsprechende Anfrage an bibelkommentare.de geschickt. Wir dürfen auf die Antwort gespannt sein.

    Wer selbst eigene Ideen hat, warum Lot Angst in Zoar hatte, darf sich gern hier dazu äußern

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  286. Jule sagt:

    1. Mose 20
    Inwiefern betrügt Abraham Abimelech?

    Wieso lautet die Überschrift hier in der Neues Leben: „Abraham betrügt Abimelech?

    Ach so, es steht über dem Teil, wo er erzählt, dass Sarah seine Schwester ist und damit Abimelech in eine schlechte Lage vor Gott bringt …

  287. Jule sagt:

    1. Mose 20:2-3
    Auch Notlügen sind gefährlich!

    Hier sehen wir, warum die Überschrift von Betrug spricht: dadurch, dass Abraham in Hinsicht seiner Beziehung zu Sara lügt, bringt er andere in Gefahr. Das ist sehr unfair!

    Abimelech denkt, diese Frau sei frei und lässt sie in sein Haus holen, um sie zu seiner Frau zu machen. Hier reagiert Jehova – und wie ich finde – sehr hart, denn er kündigt dem König an, dass er sterben müsse, weil er sich diese Frau ins Haus geholt habe.

    Was genau hatte Abimelech denn falsch gemacht? Er war sich keiner Schuld bewußt, denn ihm war ja nicht bekannt, dass die schöne Frau verheiratet ist. Er wurde gründlich von Abraham betrogen!

    Wieso will Jehova hier eigentlich Abimelech bestrafen und nicht Abraham?

    Ja, er straft ihn zwar dann doch nicht, da er sich Sara bisher nicht genähert hatte, aber Abimelech handelte doch im guten Glauben, er hatte keine Ahnung, dass sie die Frau eines anderen war.

    Wie passt dies mit Jehovas Gerechtigkeit zusammen?

  288. Jule sagt:

    1. Mose 20:1-18
    Wieso wird Abraham eigentlich noch für seinen Betrug belohnt?

    Eigentlich ist das, was hier passiert, ziemlich schwer zu verstehen:

    Ok, Abraham hat Angst um sein Leben, daher die Notlüge. Das kann ich ja irgendwo noch verstehen. Aber dann bekommt Abimelech und auch seine Frauen, Streß mit Jehova – für etwas, wofür sie nichts können.

    Und als ob das nicht schon genug wäre, profitiert Abraham – schon wieder einmal – davon, dass er weder auf Jehova vertraut und dass er andere unschuldig in Schwierigkeiten bringt. Klingt für mich ziemlich unfair, auch wenn ich Abraham mag.

  289. Jule sagt:

    Was mag wohl in Sara vorgegangen sein?

    Wieder einmal hat der Mann sie einer unmöglichen Situation ausgesetzt. Diesmal ist sie sogar schwanger.

    Ob sie ihm Vorwürfe gemacht hat? Ob ihre Beziehung, ihre Gefühle für Abraham darunter gelitten haben?

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  290. Jule sagt:

    1. Mose 21:8-13
    Besteht hier ein Zusammenhang oder ist das eher Zufall?

    In Vers 12 sagt Jehova zu Abraham: „Nur die Nachkommen Isaaks sollen als deine Nachkommen bezeichnet werden“. Ist dies eine Reaktion Gottes auf das, was gerade passiert war – oder ist das eher ein Zufall?

    Die Geschichte fängt damit an, dass Abraham ein Fest für seinen Sohn Isaak gibt und Sara in dessen Verlauf beobachtet, wie sich Ismael über den kleinen Bruder Isaak lustig macht. Das gefällt ihr nicht und sie fordert ihren Mann auf, diesen Jungen und seine Mutter fortzuschicken. Abraham wiederum liebt auch seinen ältesten Sohn – wie Väter das tun, auch wenn die Kinder Unsinn machen – und möchte ihrem Wunsch nicht nachkommen.

    Nun schaltet sich Jehova ein und fordert ihn auf, Ismael und seine Mutter wegzuschicken, denn ’nur die Nachkommen Isaaks sollen zu seinem Samen zählen‘.

    Geht es hierbei darum, dass sich Ismael ebenso wie seine Mutter respektlos verhält und den Familienfrieden gefährdet?

    Oder bezieht sich diese Aussage Gottes auf das Argument von Sara?

    Wir erinnern uns: sie sagte, er solle den Sohn wegschicken, denn „ich will nicht, dass mein Sohn Isaak sich mit ihm unser Erbe teilen muss“. Ein Erbe wird an die Nachkommen aufgeteilt und dieses sollte bereits von Anfang an hier Isaak erben.

    Wir hatten in Kapitel 17 vom Bund der Beschneidung gelesen und im Anschluss ändert Gott die Namen der beiden von Abram und Sarai in Abraham und Sara. In diesem Zusammenhang spricht Jehova von dem Sohn, den Abraham mit deiner Frau Sara haben würde (Vers 16). In Vers 19 sagt er dann zu ihm: „Sara, deine Frau, wird einen Sohn bekommen, den sollst du Isaak nennen. Und ich will meinen ewigen Bund mit ihm und seinen Nachkommen bestätigen.“ In Vers 21 heißt es dann weiter: „Meinen Bund aber schließe ich mit Isaak, der dir und Sara nächstes Jahr um diese Zeit geboren wird“,

    Wenn wir dies beim Lesen von Kapitel 21 im Hinterkopf haben, dann ist es wahrscheinlicher, dass es hier darum geht, mit wem Jehova den Bund geschlossen hat. Vielleicht geht es darum, dass die beiden Völker getrennt leben, so dass ganz klar ist, wer zu welchem Stamm gehört – und vielleicht auch, dass es keine Mischehen aus beiden Seiten gibt

  291. Jule sagt:

    Kapitel 21 fehlt in der Hörbibel – warum?

    Worum ging es noch mal? Isaak, der verheißene Same wird geboren, Ismael wird in die Wüste geschickt Abraham hat Probleme mit Abimelch, die die beiden lösen.

    Wird dieses Kapitel vielleicht weg gelassen, weil es sich brutal anhört, dass Ismael und Hagar „in die Wüste geschickt werden“?

    Nanu? Beim Hören von Kapitel 20 stelle ich fest, dass Kapitel 20 und 21 eine Datei sind, nur dass hier der Teil mit Abimelch weg gelassen wird

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  292. Jule sagt:

    1. Mose 22
    warum es für uns heute so wichtig ist, dass Abraham diesen Schmerz um seinen Sohn durchmacht

    Abraham soll seinen geliebten Sohn opfern – immer wieder ein schmerzhaftes Thema, besonders, wenn wir Kinder haben. Was, wenn Gott so etwas auch von uns verlangen würde?

    Am Anfang unserer Minigruppe im Spätsommer letzten Jahres hatte Sandra sich mal dazu geäußert, wie grausam das ist, was Jehova hier von Abraham verlangt.

    Ja, das ist es wirklich, es ist so unglaublich grausam, dass es uns eigentlich abstösst. Aber vielleicht ist ja genau dieses Gefühl von Gott gewollt. Denn das, was Abraham hier versucht, macht ja Jehova später – er opfert seinen einziggeliebten Sohn – für uns!

    Wenn wir diese Geschichte mit Abraham und Isaak im Hinterkopf behalten, dann berührt uns das noch viel mehr, was Jehova und Jesus hier getan haben.

    Als Sandra während einer Ansprache begriffen hatte, dass Jesus für das, was wir falsch gemacht haben, so elendig sterben musste, rief sie spontan dazwischen: „das ist aber ungerecht!“ Ja, es ist ungerecht, dass er unsere Fehler ausbaden muss, für die eigentlich wir bestraft werden müßten. Aber er hat es gern getan, auch wenn auch ihm das nicht so leicht fiel – denken wir nur daran, dass er im Garten Gethzemane Jehova drei Mal bat „wenn es geht, lass diesen Becher an mir vorübergehen. Aber nicht mein, sondern dein Wille geschehe“.

    Heute hat Sandra das erste Mal wirklich begriffen, dass Jesus auch für ihre Fehler gestorben ist. Dass aufgrund dessen, dass Jesus diesen qualvollen Tod aus Liebe für uns auf sich genommen hat, ihre alten Fehler keine Rolle mehr spielen, die sie so bedrücken. Dass das alles „Schnee von Gestern“ ist, dass wir mit Jesus jeden Tag neu anfangen können und wie tief die Liebe Gottes und Jesu eigentlich ist.

    Hier schliesst sich der Kreis für Sandra – denn als sie das wirklich begriffen hat, hat sie sich Gott ganz hingegeben und Jesus in ihr Leben eingeladen. Sie wurde quasi neugeboren – was auch das Thema für den Hauskreis heute ist ;-). Nun wird nach einem Termin gesucht, an dem sie diesen Schritt öffentlich durch die Taufe symbolisieren kann.

    Ja, es ist Wahnsinn, was Gott hier von Abraham „verlangt“ und dass dieser – scheinbar ohne zu zögern – bereit ist, es auch zu tun. Wie glücklich er gewesen sein muss, dass er den geliebten Sohn doch nicht töten musste.

    Haben wir echte Wertschätzung für das, was Gott und Jesus Christus für uns getan haben? Oder ist diese vielleicht im Laufe der Jahre mit Gott und Jesus einer Selbstverständlichkeit gewichen, die wir nicht mehr wirklich in ihrer ganzen Bedeutung wahrnehmen?

    Gut, wenn wir durch diese Geschichte mit Abraham wieder daran erinnert werden…

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  293. Jule sagt:

    1. Mose 16:1-4
    Die Sache mit der Leihmutterschaft – doch anders als heute

    Bisher hatte ich Hagar immer als Leihmutter für Abraham und Sarah angesehen. Eine heutige Leihmutter trägt das Kind aber nur aus und übergibt es nach der Geburt den Eltern, für die sie es ausgetragen hat.

    Selbst wenn wir hier berücksichtigen, dass es damals keine Babynahrung gab und man die „Leihmutter“ noch weiter als Amme benötigte, dann wäre Ismael doch der Sohn von Abraham und Sarah gewesen.

    Dies war aber nicht so, denn scheinbar lebte Ismael als legitimer Sohn von Abraham und Hagar im Lager. Also nix mit Leihmutterschaft – sie war eindeutig die zweite Frau von Abraham – wie wir das heute auch von moslemischen Familien kennen.

    Drauf gekommen bin ich, weil im Hintergrund die Hörbibel mit Jakob und seinen Frauen läuft und Rahel zu ihrem Mann sagt:

    „nimm meine Sklavin Bilha und schlafe mit ihr. Wenn sie das Kind dann auf meinem Schoß zur Welt bringt, ist es wie mein eigenes“
    (1. Mose 30:3)

    Das hört sich doch eher wie eine Leihmutter an. Wußten die Kinder der Sklavinnen eigentlich, dass diese ihre Mütter waren, oder war das nur bei Ismael und Hagar so?

  294. Jule sagt:

    1. Mose 23:5
    Abraham hat sich in seiner Umgebung einen guten Namen gemacht – durch seine Beziehung zu Gott

    Hier wird zu ihm gesagt: „du bist ein Fürst Gottes … Jeder von uns stellt dir gern ein Grab zur Verfügung“ und er darf sich das schönste und beste aussuchen. Ich denke, dass er bei den Menschen, unter denen er wohnte, sehr angesehen war.

    Interessant, womit der gute Name in Verbindung steht: hier ist nicht die Rede davon, wie reich er ist – und er war von Jehova mit großen Herden gesegnet worden. Hier wird auch nicht von seinem guten Charakter, seiner Intelligenz oder seiner Weisheit gesprochen – obwohl er auch diese ohne Zweifel haben wird.

    Man ehrt ihn als „Fürst Gottes“. Er ist in ihren Augen ein wichtiger Mann bei und für den Schöpfer. Später wird er in der Bibel auch „Freund Gottes“ genannt.

    Ich finde es sehr interessant, dass auch seine heidnischen Nachbarn dies anerkennen

  295. Jule sagt:

    1. Mose 23
    Abraham erweist sich wirklich als ein Mann Gottes

    Es ist sehr schön, sich die Vorgehensweise bei dem Kauf der Grabstätte auf der Zunge zergehen zu lassen:

    Wenn er schon als ein wichtiger Mann Gottes angesehen wurde, hätte er sich ja auch einfach eine Grabstätte aussuchen und nehmen können. Aber er geht zu den Bewohnern hin und bittet darum.

    Er darf sich die schönste aussuchen, die Besitzer lassen ihn wissen, dass sie sich geehrt fühlen – dennoch bittet er den Besitzer demütig, seine Höhle kaufen zu dürfen.

    Dieser will ihm das Land und alles, was darauf ist schenken – aber Abraham nimmt das Geschenk nicht an. Er will den vollen Preis zahlen und das tut er auch. Immerhin ist er ja auch kein armer Mann.

    Ich finde es sehr interessant, mit welcher Achtung und welchem Respekt er mit den Bewohnern des Landes umgeht.

    Immerhin befindet er sich in dem Land, was Gott ihm und seinen Nachkommen verheißen hat und zudem sind sie ja Götzenanbeter, sie sind diejenigen, die Gott vor seinem Volk her austreiben will. Er hätte sich auch leicht als der zukünftige Herr dort aufspielen können.

    Aber all dies hat er nicht nötig. Warum eigentlich nicht?

    Ob das vielleicht daran liegt, dass er sich und anderen nichts beweisen muss, weil er seine Identität in seinem engen Verhältnis zu Gott findet? Hier dürfen wir gern auch noch mal die Predigtreihe „Endlich Daheim“ von Johannes Hartl zu anhören 😉

    weitere Gedanken zu 1. Mose 23 finden wir hier

  296. Jule sagt:

    1. Mose 24
    Warum hat es Abraham jetzt so eilig?

    Wir haben in den vergangenen Jahren ja bereits viel zum Thema dieser Brautwerbung geschrieben (s.o.)

    Aber warum hat es Abraham jetzt nach dem Tod seiner geliebten Frau so eilig, den Sohn zu verheiraten?

    Wir wissen, dass er noch eine sehr lange Zeit lebt, selbst noch mal heiratet und Kinder bekommt und diese Frau und deren Kinder auszahlt und weg schickt, bevor er stirbt. Wir wissen, dass er seine Enkel noch aufwachsen sieht.

    Warum also die Eile?

    Und warum zieht er nicht selbst los, es wäre doch eine gute Möglichkeit gewesen, die Verwandten noch mal wiederzusehen …

    Im nächsten Kapitel heisst es in Vers 7: „Abraham wurde 175 Jahre alt. Er war zehn Jahre älter als seine Frau, die mit 127 Jahren starb.

    Er lebte also noch gute 38 Jahre, nach Sarahs Tod – also warum die Eile?

    weitere Gedanken zu 1. Mose 24 finden wir hier

  297. Jule sagt:

    1. Mose 25:9
    Warum werden hier nur Ismael und Isaak als seine Söhne erwähnt?

    Wir lesen im Anfang des Kapitels, dass Abraham nach Sarahs Tod noch mal geheiratet hat und mit Ketura 6 weitere Söhne hatte: Simran, Joschkan, Medan, Midean, Jischbak und Schuach (Vers 2). Wieso werden die hier nicht am Grab des Vaters erwähnt?

    Richtig ist, dass er sie vor seinem Tod auszahlte und wegschickte (Vers 5-6). Aber das hatte er mit Hagar und Ismael doch auch getan?

    Ebenso zählte Ismael doch auch zu den „Söhnen seiner Nebenfrauen“ – also warum ist er anwesend und die anderen nicht?

    Oder werden diese nicht am Grab des Vaters erwähnt, weil sie auch sonst keine großartige Rolle in der Geschichte von Gottes Volk spielen?

  298. Jule sagt:

    1. Mose 25:17
    Was bedeutet die Formulierung „er wurde im Tod mit seinen Vorfahren vereint“?

    In Vers 27 erfahren wir, dass Ismael 137 Jahre „und im Tod mit seinen Vorfahren vereint wurde“?

    Das Familiengrab kann nicht gemeint sein, denn Abraham wird wohl kaum die Kinder seiner Nebenfrauen weit weg geschickt haben, damit sie später mit ihm und Sarah zusammen in der selben Höhle begraben werden.

    Was also soll das eigentlich bedeuten?

    Dass sie wie die Vorfahren starben? Oder dass sie eine Hoffnung bei Gott hatten, weil sie ihm gedient haben? Aber hatten das denn die Kinder der Nebenfrauen wirklich?

  299. Jule sagt:

    1. Mose 25:20
    Hat die Brautschau tatsächlich 3 Jahre gedauert?

    Sara wurde 127 Jahre. Da war ihr Sohn bereits 37 Jahre alt. Wenn es hier heißt, dass er und Rebekka geheiratet haben, als er 40 Jahre alt war, dann liegen ja 3 Jahre dazwischen.

    Im letzten Vers vom vorigen Kapitel hatten wir gelesen, dass er Rebekka sah, mit in das Zelt seiner Mutter und sie sich zur Frau nahm (24:67). Also haben sie direkt nach ihrer Ankunft „geheiratet“.

    Wie schnell nach dem Tod der geliebten Frau hat denn Abraham den Diener losgeschickt?

    Ok, es war ein weiter Weg, den dieser erst mal bis zur Familie Labans zurücklegen musste, aber er hielt sich dort ja nicht lange auf, denn wir lesen ja in Vers 54, dass sie direkt am nächsten Morgen aufgebrochen sind (24:54-61)…

  300. Jule sagt:

    1. Mose 25:21
    Auch Rebekka kann keine Kinder bekommen – Zufall?

    Ebenso wie ihre Tante Sara kann Rebekka keine Kinder bekommen. Hängt dies vielleicht damit zusammen, dass sie so eng mit ihrem Mann verwandt ist? Immerhin ist ihr Vater der Bruder von Abraham – also ist sie so eine Art Großcousine von Isaak.

    Oder ist es Jehova, der „den Mutterschoß verschloß“ bei den Frauen, die er auf besondere Weise benutzen will?

    Ich denke hier ja nicht nur an Sara und Rebekka, sondern auch an Rahel, die geliebte Frau von Jakob später. Sie ist zwar auch eng mit ihrem Mann verwandt, aber ihre Schwester, die er vorher per List aufgedrückt bekommt, ist sehr fruchtbar und ebenso eng mit ihn verwandt.

    Was ist z.B mit den Eltern von Simson, mit den Eltern von Johannes dem Täufer usw? Waren die Eheleute da auch alle so eng verwandt?

  301. Jule sagt:

    1. Mose 25:26
    Wieder einmal viele Jahre Warten auf den ersehnten Nachwuchs

    Abraham und Sara mußten viele Jahre auf ein Kind warten. Wir erfahren aus der Bibel, dass es sogar noch einmal 25 (!) Jahre sind, nachdem Jehova ihnen persönlich einen Sohn zugesichert hatte. Wir wissen nicht, wie lange sie insgesamt gewartet hatten, denn Abraham ist 100 und seine Frau 90, als sie endlich ein gemeinsames Kind bekommen. Da man zu der Zeit früh geheiratet hat, sind es mindestens 70 Jahre gewesen. Was für eine lange Zeit – wenn uns etwas so wichtig ist.

    Wir lesen in der Bibel, das „hinausgeschobene Erwartung“ das Herz Krank macht (Sprüche 13:12). Wie sehr muss sich Sara nach den Kind gesehnt haben.

    Auch Rebekka und Isaak müssen noch 20 Jahre auf das ersehnte Kind warten, aber dann bekommen sie gleich zwei.

    Wenn wir nun daran denken, was in Sprüche gesagt wird, welche Auswirkungen so ein schier endloses Warten haben kann, dann sind wir echt beeindruckt, dass die beiden Ehepaare hier nicht ihre Hoffnung aufgegeben haben und auch nicht mit Gott darüber gehadert haben. Ohne ihr enges Verhältnis zu ihrem Gott, hätten sie vielleicht aufgegeben und sich von Gott abgewandt.

  302. Jule sagt:

    Interessanterweise habe ich vor einigen Tagen auf bibelTV ein „echtes“ Ehepaar der heutigen Zeit gesehen, die ebenso lange wie Isaak und Rebekka auf ihren Sohn gewartet hatten. In der Reihe „Club 700“ kam ein Ehepaar zu Wort, die sich ebenfalls verzweifelt ein Kind wünschten und lange warten mußten. Die Frau hatte sogar eine Fehlgeburt. Aber sie gaben die Hoffnung nicht auf, denn der Mann hatte nach eigener Aussage von Gott die Zusicherung erhalten, dass sie ein Kind haben würden und so warteten sie geduldig, während sie auch die medizinischen Möglichkeiten in Anspruch nahmen. Auch der Arzt der beiden kam zu Wort, der sagte, dass es ein Wunder sei, dass die beiden dieses Kind – nach 20 Jahren – bekommen hatten.

    Wir können uns so etwas vielleicht nicht vorstellen, denn bei mir ging es damals recht schnell und auch Thom und seine erste Frau hatten keinerlei Probleme damit. Zwei seiner Töchter sind bereits kurz vor dem Ende der Schulzeit oder direkt danach ungeplant schwanger geworden. Nach dem ersten Schock freute sich jede der Beiden auf das Kind, das eine ist gerade unterwegs und wird zur Osterzeit freudig begrüßt werden. Sie hatten keinerlei Probleme, mußten nicht lange warten usw. Sara wartete über 70 Jahre, Rebekka 20 und das Ehepaar bei Club 700 auch 20 Jahre.

    Wir, unsere Töchter und all diese Ehepaare die jahrelang auf ein Kind warten, können sicherlich schwer nachvollziehen, dass es Menschen gibt, die ein Kind erwarten und es dann „abtreiben“ – was für ein Wort, das den Vorgang beschönigt, denn in Wirklichkeit töten sie ihr Kind 🙁

  303. Jule sagt:

    1. Mose 25:26
    Wie viel Zeit hatte Abraham noch mit seinen Enkeln?

    Abraham war 100 Jahre, als Isaak geboren wurde, die Kinder kamen, als dieser 60 Jahre alt war – also ist Abraham hier 160. Laut 1. Mose 25:7 wird Abraham 175 Jahre alt – er hat also noch 15 Jahre, die er seine Enkel aufwachsen sieht und ihnen ein guter Einfluß sein kann 😉

  304. Jule sagt:

    1. Mose 25:30
    Wieso heißt es hier, dass er so den Beinamen „rot“ erhielt?

    Wir sind nun an dem Punkt angekommen, wo Esau sein Erstgeburtsrecht für ein Gericht mit roten Linsen verkauft und dann heißt es in der Neues Leben: „so erhielt er den Beinamen Edom, was ‚rot‘ bedeutet“.

    Wieso muss er einen Beinamen bekommen, der „rot“ bedeutet, wenn doch sein Name „Esau“ die selbe Bedeutung hat? (Vers 25)

    Ok, in der Fußnote von Vers 25 heißt es hier, dass Esau wahrscheinlich „der Haarige“ bedeutet…

    In der Neues Leben wird der Vers wie folgt übersetzt:

    „der Erste war am ganzen Körper mit rötlichen Haaren bedeckt. Deshalb nannte sie ihn Esau“

    Also ein Mißverständnis meinerseits beim Lesen

    weitere Gedanken zu 1. Mose 25 finden wir hier

  305. Jule sagt:

    1. Mose 26:3
    Wieso täuscht Isaak Abimelech, wenn Jehova ihm doch gerade zuvor seine Hilfe zugesichert hat?

    Wieder einmal gibt es eine Hungersnot im Land und Isaak will fliehen. Aber Jehova stoppt ihn und sagt, er solle im gelobten Land bleiben „und ich werde dir beistehen und dich segnen“.

    Warum dann also wieder das Täuschungsmanöver, wie es bereits sein Vater mehrfach veranstaltet hatte – immer sehr zum Mißfallen Gottes? Warum fühlt sich auch Isaak dazu gedrängt und das, wo ihm Jehova gerade gesagt hat, ER würde sich um alles kümmern?

    Hatte Abraham nicht mit seinem Sohn darüber gesprochen, wie Jehova darauf reagiert hatte: dass er Unschuldige für seine – Abrahams – Fehler leiden ließ?

    Oder hat er ihm nur erzählt, dass der Trick geklappt hatte, Jehova immer dafür gesorgt hatte, dass der entsprechende König seine Frau nicht angerührt hatte – und er zudem mit reichen Gaben fort gesandt wurde?

    Hatte Abraham nicht darüber gesprochen, oder es sogar selbst nicht kapiert, dass es ein Fehler war – oder warum hatte er ihn wiederholt?

    Schade, dass sein Sohn den selben Fehler macht und seine Ehe auch in Gefahr bringt oder zumindest Anlaß zur Misstimmung

  306. Jule sagt:

    1. Mose 26
    Wo sind hier eigentlich die beiden Söhne Jakob und Esau?

    Nachdem wir im vorigen Kapitel gelesen haben, dass Esau sein Erstgeburtsrecht für ein Linsengericht verkauft hatte, dürfen wir annehmen, dass die „Kinder“ bereits erwachsen sind. Warum tauchen sie in der Geschichte nicht auf?

    Was mögen sie dabei empfunden haben, als sie „den Betrug“ der Eltern beobachteten?

    Ist dies vielleicht die Grundlage für den späteren Betrug Jakobs am Vater?

    Und ist dies vielleicht der Grund, warum Rebekka dann auch nichts dabei findet, den Ehemann auszutricksen?

  307. Jule sagt:

    Gerade habe ich in einer Ansprache von Bayless Conley einen interessanten Gedanken dazu gehört:

    Er ist der Ansicht, dass Isaak mit dieser Täuschung den Grundstein für die Probleme legt, die er später wegen den Brunnen hat.

    Interessanterweise hatte sein Vater Abraham ähnliche Probleme – nach ähnlichen Aktionen.

  308. Jule sagt:

    1. Mose 26:8-9
    Der Austausch von Zärtlichkeiten ein Indiz für die Ehe?

    Als Abimelech aus dem Fenster beobachtet, wie sich Isaak und Rebekka küssen, „weiss“ er, dass die beiden verheiratet sind.

    Das stützt die These von Thom, dass wir in Jehovas Augen die Ehe schließen, wenn wir mit jemanden schlafen.

    Ist es vor diesem Hintergrund sinnvoll, ein unverheiratetes Paar auseinander bringen zu wollen, das gemeinsam ein Kind erwartet – nur, weil der eine Partner kein Christ ist? Wie denkt Jehova über solche Versuche, wenn der Nichtchrist gerne gemeinsam mit dem Christen das Kind groß ziehen und heiraten würde?

    Welche Grundsätze greifen dann hier?

    Wäre es dann wichtiger, „nur im Herrn zu heiraten“ – auch auf Kosten des Kindes, dem so der eine Elternteil weggenommen werden würde?

    Oder gilt dann nicht eher der Grundsatz, dass Jehova Scheidung hasst (Maleachi 3) und das, was Paulus sagte: „wenn der Ungläubige bleiben will, so bleibe er – vielleicht ist er durch dich geheiligt“ (1. Korinther 7)?

  309. Jule sagt:

    1. Mose 26:1-11
    Der Betrug lohnt sich nicht

    Hatte Abraham die beiden Male noch immer reichlich an Vieh, Knechte und Mägden und anderen Reichtümern mit auf dem Weg bekommen – Isaak geht hier leer aus.

    Irgendwie beruhigt mich dies, denn alles andere hört sich für mich unfair an.

    Dennoch lesen wir gleich im nächsten Vers, dass Isaak eine viel größere Ernte hat, als in all den Jahren zuvor. Wird er also von Jehova nun für den Betrug gesegnet?

    Sehr schön, dass nicht wieder Unschuldige leiden müssen, wie zur Zeit Abrahams, sondern Abimelech von selbst drauf kommt. Vielleicht hatte Jehova es ja so gefügt, dass er das Ehepaar beim Turteln sieht …

  310. Jule sagt:

    Weiss man eigentlich, wo wir uns gerade im Strom der Zeit befinden?

    Gerade waren Isaak und seine Familie noch wegen der Hungersnot bei Abimelech, dann hat er eine Rekordernte, wird weggeschickt, weil sein Reichtum scheinbar eine Bedrohung ist – und als nächstes erfahren wir, dass Esau heiratet, als er 40 Jahre ist.

    Wie alt mögen die Söhne gewesen sein, als Isaak seine Frau als seine Schwester ausgab?

    weitere Gedanken zu 1. Mose 26 finden wir hier

  311. Jule sagt:

    1. Mose 27
    Der große Betrug

    Zu diesem Kapitel haben wir in den vergangenen Jahren wirklich sehr viel geschrieben.

    Was mir jetzt ins Auge sticht, ist wie ausdauernd Jakob gelogen hat. Auch lesen wir nirgends, dass es ihm unangenehm wäre, weil er es falsch findet, zwar sagt er zu Anfang, dass er Angst hat, der Vater könnte ihn für einen Betrüger halten – aber nur, weil er Angst vor den Konsequenzen hat. Er will einen Segen und keinen Fluch. (Verse 11 und 12).

    In den Publikationen der WT-Gesellschaft wird immer so getan, als wäre der Betrug in Ordnung (siehe den Stoff der Vorjahre), da ja Jehova bereits zu Anfang sagte, dass der Ältere dem Jüngeren dienen würde (1. Mose 25:22-23). Ich persönlich konnte mich all die Jahre nicht wirklich damit anfreunden, denn ebenso wie Abraham und Isaak ihre Frauen nicht als ihre Schwestern hätten ausgeben müssen – ebenso hätte Jehova die Dinge hier gelenkt. Dies sehen wir z.B am Ende der Geschichte, als er es nicht schafft, den Segen zu negieren, aber auch bei Bileam, der das Volk mehrfach verfluchen will, aber immer kommt nur Segen raus (4. Mose 22-24).

    Das, was Jakob hier tut, ist in meinen Augen nicht lediglich eine Täuschung, sondern eine anhaltende freche Lüge: Er antwortet auf die Frage des Vaters, dass er Esau sei (Vers 19) und lügt, wo er das „Wild“ her hat. Auf die Frage, ob er wirklich Esau sei, antwortet er „ja, ich bin Esau“ (Vers 24) Isaak merkt scheinbar, dass irgendwas nicht stimmt, er versucht immer wieder herauszubekommen, wieso Esau sich wie Jakob anhört und so „muss“ Jakob immer wieder lügen.

    Ich bin überzeugt davon, dass Jehova das auch anders hätte regeln können, wenn sich Rebekka und Jakob auf ihn verlassen hätten.

    Einige Redner und Kommentatoren sind der Ansicht, dass der Betrug, den er später bei und von Laban erlebt, die Strafe für diese Lügen sind. Ein interessanter Gedanke – denn hätte er es nicht getan, vielleicht hätte er dann gleich die geliebte Rahel zur Frau bekommen?

    weitere Gedanken zu 1. Mose 27 finden wir hier

  312. Jule sagt:

    1. Mose 28:17-22
    Das Haus Gottes

    Jakob hat im Schlaf eine Vission, er sieht eine Leiter zum Himmel und als er aufwacht, ist er so davon berührt, dass er den Ort für heilig erklärt. Er meint, dass dies ein besonderer Ort ist, dass es hier an diesem Ort eine Verbindung zum Himmel gibt – darum nennt er den Ort „Bethel“, was auch „Haus Gottes bedeutet“.

    Sicherlich ist dieser Ort im Geschehen und auch ganz besonders für Jakob etwas ganz Besonderes – allerdings eher in Erinnerung und Bedeutung. Aber dieser Traum, diese Vision ist nicht unbedingt Ortsgebunden, sondern an die Beziehung zu Jehova.

    In Vers 22 sagt er, dass ‚an dieser Stelle das Haus Gottes sein soll‘. Ist der Tempel später hier gebaut worden?

    Eigentlich wäre es ein geeigneter Ort gewesen, aber Salomo baut ihn später in Jerusalem.

    Dies bestätigt, dass er eher einen emotionalen Wert hat.

    Leider neigen wir Menschen ja dazu, alles zu verehren, was uns wirklich heilig erscheint – wie z.B. das Grabtuch Jesu. Ganz abgesehen davon, ob dies wirklich das Tuch war, in das Jesus eingewickelt war, so ist ja nicht das Tuch heilig – sondern Jesus selbst und dass er für uns gestorben ist und wieder auferweckt wurde. Leider wird diesen Reliquien meist mehr Beachtung und Ehre geschenkt, als Gott und Jesus. Sie lenken vom Wesentlichen ab…

    Trotzdem ist es sicherlich sehr interessant, mal nach Israel zu fahren und auf den Spuren Jesu zu wandeln. Nicht, weil dieser Boden und bestimmte Orte heilig wären, sondern weil der Bericht der Bibel so viel lebendiger wird und wir vielleicht einige Dinge, die wir lesen, beim nächsten Mal besser verstehen werden

    weitere Gedanken zu 1. Mose 28 finden wir hier

  313. Jule sagt:

    1. Mose 29:13
    Die Grundlage für den späteren Betrug Labans?

    Einige Redner sind der Ansicht, dass Jakob später deshalb von Laban betrogen wird, weil er selbst ein Betrüger war. Wir erinnern uns noch daran, wie er seinen Vater ausgetrickst hatte, um den Segen des Erstgeborenen zu erhalten?

    Ich hatte mich immer gefragt, woher Laban das hätte wissen sollen, denn es war ja nicht direkt um die Ecke oder im Nachbarort passiert, es war ja eine längere Reise dahin und es gab weder whatsapp, eMails oder Telefon 😉

    Hier in Vers 13 lesen wir, woher er das weiss: „Jakob erzählte ihm seine Geschichte“. Sicherlich wird er ihm dabei auch gesagt haben, warum er fliehen mußte und auch wenn er einen guten Grund für den Betrug gehabt hatte – den hat Laban ja später auch

  314. Jule sagt:

    1. Mose 29:23-25
    Durch was eine Ehe entsteht

    Bei uns ist es heute so, dass wir erst dann als „verheiratet“ gelten, wenn wir uns vor dem Standesamt oder in der Kirche das Ja-Wort geben. Wir sind der Ansicht, dass dies auch bei Gott so ist.

    Wenn wir diesen Bericht hier genau lesen, sehen wir wieder einen Beweis für Thoms These: wir schließen mit dem Geschlechtsakt die Ehe – zumindestens vor Gott.

    Ausgemacht war, dass Jakob Rahel heiraten würde und bei der Hochzeitsfeier, zu der das ganze Dorf eingeladen wurde, war scheinbar auch alles ok – er wird bei der Zeremonie Rahel an seiner Seite gehabt haben, hatte also auf dem Standesamt Rahel geheiratet.

    Aber in Vers 22 kommt die Wende, denn wir lesen: „doch am Abend brachte Laban Lea zu Jakob (was anzeigt, dass bei der Zeremonie noch die richtige Frau an seiner Seite war) und Jakob schlief mit ihr“.

    Wäre ja alles eigentlich kein Problem, es war ja nicht seine Schuld, er hatte ja gedacht, dass es die geliebte Rahel war, der er zuvor vor dem ganzen Dorf ewige Treue geschworen hatte. Also war er doch mit Rahel verheiratet und das andere war ein Ausrutscher, ein One-night-stand – oder?

    Aber Jakob regt sich auf, fühlt sich betrogen. Warum? Hätte er nicht einfach nun Rahel zu sich nehmen können? War denn nicht sie die rechtmäßige Ehefrau?

    Nein, er muss noch einmal einen Brautpreis zahlen – Lea gilt als seine Frau: allein durch die Tatsache, dass sie miteinander geschlafen hatten.

    Rahel selbst muss er später nochmals mit Zeremonie und so heiraten und erst nach dem vollzogenen Geschlechtsakt ist sie auch seine Frau (Verse 28 bis 30)

    weitere Gedanken zu 1. Mose 29 finden wir hier

  315. Jule sagt:

    1. Mose 30:1-24
    Der Wettstreit der Frauen

    Eine wirklich schlimme Situation für alle Beteiligten. Ob Laban wohl erkannt hat, wieviel Leid und Unglück er über seine Töchter gebracht hatte?

    Sie fangen einen regelrechten Wettstreit um die Gunst des Ehemannes an und ziehen auch noch ihre Sklavinnen mit hinein. Wie kommen sie bloß darauf, dass sie sich die Liebe des Mannes durch eine größere Anzahl von Söhnen gewinnen könnten?

    Besonders schlimm finde ich die Szene, wo Jakob von der Arbeit nach Hause kommt – voller Vorfreude auf seine geliebte Frau Rahel und auf eine gemeinsame zärtliche Nacht – und ihm kommt Lea entgegen und teilt ihm mit, dass sie nun dran sei, weil Rahel ihr diese Nacht „verkauft hat“ (Vers 15-16).

    Wie mag sich Jakob dabei wohl gefüllt haben? Er weiss um den Wettstreit der Frauen, wer ihm die meisten Söhne schenkt und erkennt, wie verzweifelt Rahel sein muss, dass sie für ein paar Alraunen die Liebesnacht an die Schwester abtritt. Alraunen werden auch Liebesäpfel genannt, weil man ihnen nachsagte, dass sie die Fruchtbarkeit fördern.

  316. Jule sagt:

    1. Mose 30:32-37
    Gleich zu Anfang der Vereinbarung betrogen?

    Lese ich das jetzt hier richtig? Laban fragt Jakob, welchen Lohn er will, wenn er weiter für ihn arbeitet und dieser sagt ihm in Vers 32, dass er heute durch die Herden Labans gehen will und alle Schafe, die gescheckt, fleckig oder dunkel sind, aussortieren will, damit diese sein Lohn sind.

    Als Reaktion geht Laban durch seine Herden und sortiert diese aus – und schickt seine Söhne mit ihnen weit von Jakob weg.

    Wieso? War nicht vereinbart, dass diese Jakobs Lohn sein sollten? Oder wird das hier nur so blöde formuliert?

    Sollte dies nur für den Nachwuchs gelten und er sortierte die Tiere aus, damit sie die Fellzeichnung nicht weitergeben?

    Nein. Ich denke, dass Laban den Schwiegersohn bereits hier betrügt, denn Vers 35 fängt an mit „doch Laban …“. Also bricht er die soeben getroffene Absprache schon sofort wieder…

  317. Jule sagt:

    1. Mose 30:35-42
    Was hatte es mit den Stäben auf sich?

    Jakob schnitzt sich Stäbe zurecht, so dass sie ein Muster aus Streifen haben und stellt sie in die Tränke, damit die paarungsbereiten Tiere sie bei der Paarung vor Augen haben und gestreifte oder gefleckte Junge bekommen.

    Was hat es damit auf sich? Wieso beeinflusst das Sehen dieser Stäbe die Fellzeichnung der dann gezeugten Jungen?

    Soll das eine Art Zauber sein?

    Oder eine Art Bittgebet an Gott?

    weitere Gedanken zu 1. Mose 30 finden wir hier

  318. Jule sagt:

    1. Mose 31:22
    Wieso „floh“ Jakob?

    Diese Formulierung hört sich ja so an, als sei er Labans Sklave oder Gefangener gewesen – und nicht der Schwiegersohn

  319. Jule sagt:

    1. Mose 31:26
    Wieso sagt Laban, Jakob habe ihm seine Töchter weggenommen?

    Er hatte sie weder gestohlen, noch entführt.

    Rahel und Lea waren seine Ehefrauen, die Laban ihm selbst zur Frau gegeben hatte und er hatte den Brautpreis für sie gezahlt.

    Wie kann Laban dann hier von „weg nehmen“ reden?

  320. Jule sagt:

    1. Mose 31:43-44
    Welchen Wert soll ein solcher Friedensvertrag haben?

    Zum einen hatte Laban Jakob die ganzen 20 Jahre belogen und betrogen – warum sollte er nun einen „Friedensvertrag“ ernst nehmen?

    „Nur“ weil Jehova ihm gesagt hatte, er solle Jakob in Ruhe lassen?

    Hier in diesen Versen, die dem Friedensvertrag vorhergehen, sehen wir, wie widerwillig er ist und wie wenig er sein Unrecht einsieht: trotz allem sagt er, dass die Töchter, Enkel und das Vieh eigentlich ihm gehören, aber er überlässt sie gnädig Jakob – um des lieben Friedens Willen. Dabei weiss er genau, dass dies nicht stimmt. Gerade hatte Jakob ihn noch daran erinnert, dass er dafür 20 Jahre ohne Bezahlung für ihn gearbeitet hatte.

    Für mich hört es sich hier ziemlich grotesk an, wenn ausgerechnet Laban davon spricht, dass sie hier einen Friedensvertrag schließen wollen. Denn was sein Wort wert ist, das zeigt er ja bereits mit den ersten Worten

  321. Jule sagt:

    1. Mose 31:50
    Was will er denn damit sagen?

    Laban sagt hier: „ich werde nie erfahren, ob du meine Töchter gut behandelst oder dir weitere Frauen nimmst“, aber Gott würde ja aufpassen.

    Soll das ein Witz sein?

    Wie kommt er darauf, dass sich Jakob weitere Frauen nehmen würde? Dass er so viele hat, ist doch das Verschulden von Laban – denn Jakob wollte nur Rahel!

    Auch dass er die Frauen schlecht behandeln könnte – woher kommt die plötzliche Sorge? Ist nicht er selbst, der Vater, Schuld an all dem Unglück, dem Streit und der Eifersucht unter den Töchtern?

    Wie kommt ausgerechnet er dazu, Jakob davor zu warnen, seine „geliebten“ Kinder schlecht zu behandeln?

    weitere Gedanken zu 1. Mose 31 finden wir hier

  322. Jule sagt:

    1. Mose 32:7-9
    Hat Jakob kein Vertrauen in Jehova?

    Hier wird uns gesagt, dass Jakob große Angst bekommt, als er hört, dass ihm sein Bruder mit 400 Mann entgegen zieht. Aber war es nicht Jehova gewesen, der ihm gesagt hatte, er solle wieder in seine Heimat zurück ziehen?

    In 1. Mose 31:3 lesen wir:

    Da sprach der Herr zu Jakob: „Geh wieder zurück in das Land deiner Väter und zu deinen Verwandten! Ich bin bei dir, ich werde dich beschützen!“

    Reichte ihm diese Zusicherung nicht aus? Hatte er kein Vertrauen in Jehova?

    Gleich zu Beginn des heutigen Kapitels lesen wir, dass er auch noch einen „Plan B“ hat: er teilt sein Lager in zwei Hälften auf, damit ihm wenigstens eins erhalten bleibt, falls der Bruder angreift (Vers 8). Später erfahren wir noch, dass er seine „Lieblingsfamilie“ ganz zum Schluß gehen lässt – damit Rahel und dem gemeinsamen Sohn Joseph nichts geschieht.

    Er bittet Gott um Hilfe und Schutz und erinnert ihn an die Verheißung und das Versprechen, das ER ihm gegeben hat.

    Ist all dies ein Beweis dafür, dass Jakob Jehova nicht wirklich vertraut?

    Ich persönlich kenne die Gefühle, die Jakob hier hat, nur zu gut. Nach fast 10 Jahren hatte ich 2011 wieder einen Rückfall in meine Phobie, von der ich mich nur sehr langsam wieder erholt habe und mich gerade so langsam erst wieder frei schwimme.

    Nachdem wir seit 2009 jedes Jahr die Bibel einmal durchgelesen haben (das letzte Mal hatte ich 2 Jahre gebraucht), kenne ich all die Bibelstellen, wo uns Jehova seine Hilfe zusichert und ich kenne auch all die Geschichten, wo er sein Volk oder Einzelne bewahrt hat – dennoch kam ich nicht gegen meine Angst an. Es war so schlimm, dass ich oftmals nicht einmal beten konnte. Gut, dass Jehova uns vor 2 Jahren zu einer Gemeinde geschickt hat, die uns sehr liebevoll aufgenommen hat und in der sehr viel Wert auf das Gebet gelegt wird. Hier gibt es regelmäßige Gebetstreffen, Minigruppen, wo man sich austauscht und gemeinsam betet usw. Irgendwann war ich an dem Punkt angekommen, wo ich die anderen gebeten habe, für mich zu beten, ganz besonders wenn Termine anstanden, die mir Angst machten. Inzwischen fahre ich wieder Auto, fahre einkaufen und war im Oktober mit meinem Mann und der Gemeinde auf einer 3tägigen Freizeit am Koeritzer See 😉

    Warum hatte ich es nötig, dass andere für mich beten, konnte ich das nicht allein tun? Sollte ein Gebet nicht in persönliches Gespräch zwischen mir und Gott sein? Stimmte etwas mit meinem Verhältnis zu Gott nicht?

    Im Nachhinein fällt auf, dass ich absolut schwach und hilflos war und so sehr auf die Hilfe Gottes angewiesen war, dass ich – wie Königin Esther – andere bitten mußte, mit mir und für mich zu beten.

    Es hat mir sehr geholfen. Oftmals war ganz besonders der Gedanke beruhigend, dass jetzt gerade auch meine lieben Brüder und Schwestern und sogar einige der Nachbarinnen für mich beten. Dass nicht ich nur allein bitte, sondern dass das auch andere für mich tun.

    Wir hatten vor einiger Zeit in 2. Korinther 12 den Gedanken, dass Paulus „einen Dorn im Fleisch“ hatte und Gott drei Mal gebeten hatte, diesen zu entfernen. Aber Gott antwortete ihm: „meine Gnade genügt dir“ und dass Gott ihn gerade so gut gebrauchen könne. John, der die Ansprache gehalten hatte, sagte, dass uns dies zeige, dass wir nicht aufhören sollten, zu beten. Thom ist da anderer Ansicht: für uns selbst sollten wir dies nicht sooo oft tun, aber für andere. In solchen Situationen sei es wirkungsvoller, wenn andere für uns beten und wenn wir dies ebenfalls für andere tun.

    Ob er damit Recht hat? Ich weiss es nicht, ich weiss nur, dass sehr viele für mich gebetet haben und ich mich beim Gebet nicht so sehr auf mich und meine Bedürfnisse konzentriert habe, sondern mehr für die anderen Gebetet habe. Und es geht mir soweit wieder gut. Nach und nach werde ich wieder frei

    Also ist es wirklich so, dass Jakob hier mangelndes Vertrauen auf Jehova verrät, wenn er Vorsorge trifft?

  323. Jule sagt:

    1. Mose 32:12-13
    Will er sich hier vielleicht nur die Zusage Gottes in den Sinn rufen?

    Seine Angst war ja, dass Esau kommt und ihn und seine Frauen und seine Kinder tötet (Vers 12). Doch dann sagt er „Doch du hast versprochen: ‚ich will dir Gutes tun und deine Nachkommen mehren wie den Sand am Meer‘.“

    Er hat Angst, aber ruft sich Gottes Wort in den Sinn, dass die Angst niederschlägt. Denn von der Logik her muss Jehova ihn hier beschützen, denn wenn er und die Kinder umkommen, wo sollen dann die zahlreichen Nachkommen herkommen?

    Eine Vorgehensweise, über die wir gerade erst beim Esther-Studium betrachtet haben. Es war für mich sehr kräftezehrend, mich mit meinen Ängsten auseinanderzusetzen. Es gab einen Teil, der sich komplett damit beschäftigte und Stephi war echt „hart“, indem sie so lange „darauf rumgeritten ist“, bis ich es getan habe. Der Punkt war immer „wenn dies und jenes passiert, damm …“. Hier sollte ich nicht so sehr allgemein eingeben „dann gibt mir Gott die Kraft“ oder so – sondern ganz konkrete Aussagen in der Bibel.

    Jakob tut dies hier. Mir ist so, als hätten wir in der Reihe von Bayless Conley „Für dich nur das Beste – große Gebete in der Bibel“ auch ein Unterthema gehabt „Gott an seine Verheißungen erinnern“. Welche biblische Figur wurde noch mal in diesem Zusammenhang behandelt? Es sind sogar 2 Teile:

    • Teil 3 mit Moses, der Gott an seine Versprechen erinnert und
    • Teil 4, wo David Gottes Verheißungen für sich in Anspruch nimmt

    Sicherlich lohnt es sich, wenn wir uns diese Ansprachen noch mal anhören 😉

  324. Jule sagt:

    1. Mose 32:23-33
    „Jakob ringt mit Gott“

    Wenn dem so ist, warum wird Gott hier als ein Mann beschrieben, der aus dem Nichts kommt und mit Jakob kämpft und der ihn nicht besiegen kann und daher seine Hüfte beschädigt?

    Wie kann Gott in einem Kampf mit einem Menschen unterlegen sein?

    Und warum hat er es auf einmal eilig, weil der Morgen langsam graut? Das erinnert mich doch stark an Geister- oder Vampirfilme, wo die Bösewichter vor dem Sonnenlicht nicht bestehen können 😉

    Wo genau steht eigentlich hier in der Bibel, dass es Gott oder ein Engel ist, mit dem er ringt? Ist dies vielleicht nur eine Auslegungssache?

    29»Du sollst nicht länger Jakob heißen«, sagte der Mann. »Von jetzt an heißt du Israel. Denn du hast sowohl mit Gott als auch mit Menschen gekämpft und gesiegt.«
    31Jakob nannte die Stätte Pnuël – ›Angesicht Gottes‹ –, denn er sagte: »Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen und trotzdem bin ich noch am Leben!«

    weitere Gedanken zu 1. Mose 32 finden wir hier

  325. Jule sagt:

    1. Mose 33:14
    Trickst er hier schon wieder den Bruder aus?

    Jakob und Esau treffen sich nach über 20 Jahren wieder und entgegen seinen Befürchtungen, ist sein Bruder freundlich und entgegenkommend.

    Esau freut sich über das Treffen und er möchte Zeit mit seinem Bruder verbringen. Er drängt zum Aufbruch nach Seir (Vers 13), warum? Ist das die Gegend, wo er sich selbst niedergelassen hat?

    Ach ne, es war Jakob, der den Ort als Treffpunkt vorgeschlagen hat.

    Er will partout nicht zusammen mit dem Bruder losziehen, auch lehnt er es ab, dass ihn einige der Männer Esaus begleiten. Warum? Wovor hat er Angst?

    Und warum schlägt er selbst vor, sich in Seir zu treffen, wenn er dann doch ganz woanders hin zieht? Oder ist Sichem auf dem Weg nach Seir?

    Aber wenn dem so ist und er weiss, dass der Bruder wartet – warum lässt er sich dann erst in Sukkot nieder und baut Häuser für sich und die Familie? (Vers 17)

    Betrügt er schon wieder den Bruder und das mit voller Absicht? Weiss er das schon, als er Seir als Treffpunkt vorschlägt?

    weitere Gedanken zu 1. Mose 33 finden wir hier

  326. Jule sagt:

    1. Mose 34:2-3
    Was ist das für eine Sache?

    Zuerst vergewaltigt Sichem Dina und dann verliebt er sich und „bemüht sich, ihre Zuneigung zu gewinnen“ (Vers 3)

    Wie soll ich mir das vorstellen? Eben noch tut er ihr Gewalt an, aber nachdem oder dabei verliebt er sich?

    In der Neue-Welt-Übersetzung wird das so formuliert, als habe er Dina bereits gekannt, da sie sich regelmäßig mit den Frauen der Stadt traf und habe da bereits Gefühle für sie entwickelt. Aus diesem Gefühl heraus habe er sie mehr oder weniger bedrängt …

    Das sind eigentlich zwei grundlegend unterschiedliche Gedanken. Welche stimmt und ist es überhaupt wichtig, wie es nun genau war?

  327. Jule sagt:

    1. Mose 34:5
    Warum wartet Jakob erst mal ab, bis die Söhne nach Hause kommen?

    Es wird hier so betont, als habe er eine bestimmte Absicht gehabt. Wollte er sich erst einmal mit ihnen besprechen, was zu tun sei?

  328. Jule sagt:

    Und wo ist Dina eigentlich zu diesem Zeitpunkt?

    In Vers 26 heißt es, dass sie Dina aus Sichems Haus holten, nachdem sie alle Männer getötet hatten.

    Befand sie sich freiwillig dort? Das würde ja für die These sprechen, die die Formulierung der NW-Übersetzung nahe legt.

    Oder hatte er sie als Gefangene gehalten? Aber das vereinbart sich nicht damit, dass er zu ihrem Vater geht und ihn um die Hand der Tochter bittet.

    Hm ….

    weitere Gedanken zu 1. Mose 34 finden wir hier

  329. Jule sagt:

    1. Mose 35:2
    Wieso haben sie „Götterfiguren“ bei sich?

    Wir wissen, dass Rahel ihrem Vater die Hausgötter entwendet und mitgenommen hatte, als sie von dort fortzogen. Laban hatte sie gesucht, aber nicht gefunden, weil Rahel auf dem Sattel saß, in dessen Taschen sie sie versteckt hatte und sich rausredete, dass sie ihre Periode habe.

    In den vergangenen Jahren hatten wir uns gefragt, wieso sie diese Götzen mitgenommen habe und eine Erklärung war gewesen, dass sie ihrem Vater damit eins auswischen wolle. Aber inzwischen ist viel Zeit vergangen, sie sind weit durchs Land gezogen, haben sich Häuser gebaut, sich niedergelassen und bereits Kontakte geknüpft. Andernfalls wäre Dina wohl kaum allein ohne Begleitung in die Stadt gegangen.

    Wieso haben sie die Götzen immer noch und wieso bedarf es der Aufforderung Jehovas, um die Götzen zu entfernen?

    Scheinbar weiss Jakob die ganze Zeit, dass sie solche Figuren bei sich haben. Als Laban ins Lager kam und danach suchte, wußte er es noch nicht – denn er sagte, er solle denjenigen töten, bei dem er die Götzen findet. Das hätte er sicherlich nicht gesagt, wenn er gewußt hätte, dass seine geliebte Rahel diese bei sich hatte.

    Wann hat er davon erfahren und wie?

    Hatte es ihm Rahel erzählt, als der Vater wieder weg war?

    Und wie hat er darauf reagiert? Wieso erst jetzt?

    Fragen über Fragen …

  330. Jule sagt:

    1. Mose 35:3
    Hatte er ihnen zuvor von „seinem Gott“ erzählt?

    Eigentlich waren sie ja alle Anbeter Jehovas. Aus diesem Grund hatte Abraham ja seinen Diener zu Laban geschickt, um eine Frau für Isaak zu suchen und aus eben diesem Grund schickten Isaak und Rebekka Jakob nach Laban, um sich eine Frau „von seinen Töchtern“ zu nehmen.

    Es stellt sich die Frage, wieso Laban überhaupt „Hausgötter“ besitzt und wieso Rahel sie mitgenommen hat.

    Aber hier erzählt Jakob ihnen, dass er Jehova einen Altar bauen will, „der Gott, der meine Gebete erhörte“. Es hört sich fast so an, als erzähle er ihnen hier das erste Mal von „diesem Gott“.

    Aber wir wissen, dass er ihnen zumindest vor seinem Weggang von Laban davon und von der Verheißung erzählte und auch als er die Nacht mit ihm gerungen hatte und er danach einen Schaden an der Hüfte hatte – da wird er ihnen auch erzählt haben, was passiert war.

    Warum diese Formulierungen hier? Sollen sie uns zum Nachdenken anregen?

  331. Jule sagt:

    1. Mose 35:8
    Warum ist das mit der Amme wichtig?

    Wir wissen, dass alles, was in der Bibel steht, einen tieferen Sinn hat und zu unserer Unterweisung aufgeschrieben wurde.

    Warum erfahren wir hier, dass die Amme von Rebekka gestorben ist? Warum ist dies wichtig?

    Und warum geht sie hier mit Rahel und Leah mit – warum war sie damals nicht bereits Rebekka in ihr neues Leben gefolgt?

    Ist es deshalb wichtig, weil der Ort, der Baum benannt wurde? Taucht dieser Begriff „Allon-Bakut“ später noch mal im Bibelbericht auf?

    Übersetzt bedeutet er lediglich „Trauereiche“.

    Vielleicht sollten wir beim weiteren Lesen einmal darauf achten, ob und wann wir diesem Baum, diesem Ort wieder begegnen und ob es einen Bezug zu dieser Reise Jakobs hat

  332. Jule sagt:

    1. Mose 35:16-19
    Hat Rahels Tod wirklich etwas damit zu tun, dass sie aus Sichem „geflohen“ sind?

    In den vergangenen Jahren habe ich immer wieder gehört und gelesen, dass Rahel wahrscheinlich deshalb bei der Geburt starb, weil der Streß zu viel für sie war.

    Zum einen war Dina vergewaltigt worden – allerdings war diese nicht ihre leibliche Tochter, wenn auch die ihres geliebten Mannes Jakob.

    Zum anderen machte sich die Familie eilig aus dem Staub, nachdem die Brüder Sichem und alle Männer des Stammes aus Rache getötet hatten. Wir erinnern uns, dass Jakob besorgt gewesen war, weil er durch diese Tat bei den Bewohnern des Landes in Verruf geraten waren.

    Allerdings erinnern wir uns auch, dass Jehova Jakob aufgefordert hatte, ihm einen Altar zu bauen und zu opfern und dass ER ihm seinen Schutz zugesagt hatte.

    Hier in Vers 17 ist die Rede von einer „schweren Geburt“.

    Dass vermehrter Streß eine vorzeitige Geburt auslösen kann, ist mir bekannt – aber erschwert es auch die Geburt?

    weitere Gedanken zu 1. Mose 35 finden wir hier

  333. Jule sagt:

    1. Mose 36:1-3
    Gehorsam ohne Herz und Verstand

    Hier wird der Stammbaum ab Esau aufgeführt und noch mal seine 3 Frauen aufgezählt.

    Die ersten beiden hatte er geheiratet, weil er das so wollte. Entweder, weil er sie liebte, oder weil er es politisch für sinnvoll hielt. Die Dritte heiratete er nur, weil er mitbekommen hatte, dass die Eltern Jakob zu Laban schicken, sich eine Frau zu suchen – weil sie die Frauen des Landes hassen.

    Natürlich lässt er sich nicht lumpen und heiratet auch eine Frau aus der Verwandtschaft – allerdings aus der Geschlechtslinie Ismaels.

    War diese Wahl gut und sinnvoll? War es das, was sich die Eltern vorstellten?

    Wenn ja – warum schicken sie Jakob nicht auch zu Ismael, der wohnte doch nicht so weit weg, wie Laban…

    Ob Esau verstanden hatte, worum es den Eltern geht?

  334. Jule sagt:

    1. Mose 36:16
    Der Anfang der Amalekiter

    Waren die Amalekiter nicht diejenigen gewesen, die später dem Volk Israel verweigerten, durch ihr Land zu ziehen, so dass diese einen riesigen Umweg machen mußten? (2. Mose 17:8-16)

    Hier lesen wir, dass das Volk von Esaus ältestem Sohn Elifas abstammen – also eigentlich von Esaus Enkel Amalek

    Nun verstehen wir auch den späteren Zorn darüber, dass das Volk nicht bereit ist, das Volk Israel durch ihr Land ziehen zu lassen. Eigentlich hätte schon die ganz normale Gastfreundschaft dies geboten – wo das Volk ja nichts geschenkt haben wollte, sondern zusagte, alles zu bezahlen, was es verbrauchen würde.

    Aber hier ging es dann nicht nur um die ganz normale Gastfreundschaft, sondern um Verwandtschaft. Es waren ihre Brüder, ihre Verwandten, die sich nicht breitmachen wollten, sondern lediglich die Wege nutzen wollten

  335. Jule sagt:

    1. Mose 36:20-30
    Die ursprünglichen Einwohner Edoms – warum für uns interessant?

    Hier bekommen wir eine ganz detaillierte Auflistung der ursprünglichen Einwohner des Landes, in das Esau aus Platzmangel zieht. Warum sollte dies für uns so interessant sein?

    Warum hat Jehova das für uns heute ausschreiben lassen? Warum ist das für uns heute wichtig?

    Begegnen wir diesen Namen und Stämmen später noch?

    Was passiert eigentlich mit ihnen? Rottet Esau sie aus, so wie das Volk Israel später diejenigen ausrottet, die das Land bewohnen, das Jehova ihnen gegeben hatte?

    Falls ja: mit welcher Berechtigung? Das Volk Israel hatte ja von Jehova den Auftrag bekommen, aber Esau …

    weitere Gedanken zu 1. Mose 36 finden wir hier

  336. Jule sagt:

    1. Mose 37:9-11
    Wieso wird hier die Mutter erwähnt?

    Hatten wir nicht einige Kapitel zuvor gelesen, dass Rahel bei der Geburt von Benjamin gestorben ist?

    Dies ist sicherlich bereits einige Jahre her, denn es ist viel passiert: sie haben sich in Sichem angesiedelt und Kontakte geknüpft, dann wurde Dina vergewaltigt, der Stamm Sichem ausgerottet und sie mußten fliehen ….

    Moment mal, war das nicht die „Flucht“ auf der Rahel gestorben ist? Stimmt, wir hatten es in 1. Mose 35:16-19 gelesen und uns gefragt, ob diese Flucht wirklich der Anlaß für Rahels Tod war.

    Dennoch bleibt die Tatsache bestehen, dass Rahel zum Zeitpunkt von Josefs Traum bereits tot ist. Wieso fragt Jakob ihn dann, ob sich seine Mutter mit den anderen vor ihm verneigen solle?

    Auch wenn Jakob entrüstet ist, denkt er über den Traum des Sohnes nach.

    Irgendwie erinnert dies mich an die Formulierung, die wir bei Maria -der Mutter Jesu – immer wieder lesen: “sie bewahrte es in ihrem Herzen”, oder ähnlich

  337. Jule sagt:

    1. Mose 37:21-22, 29-30
    Wo ist Ruben, als Josef verkauft wird?

    In den ersten beiden Versen lesen wir, dass Ruben plant, den Kleinen Bruder später heimlich zu befreien.

    Dann lesen wir, dass sie sich Josef schnappen, fesseln und in den trockenen Brunnen werfen. Als sei dies die normalste Sache der Welt, machen sie dann erst mal ein Picknick, bei dem sie von der Karawane gestört werden, die sie auf eine Idee bringt.

    Sicherlich dauert es eine ganze Weile, bis die Karawane zu ihnen heran kommt. Oder, falls sie selbst zu den Reisenden gehen, benötigen sie doch die Zeit, den Bruder aus dem Brunnen zu holen und hinzubringen. Dies sind sicherlich mehrere Minuten und dauert bestimmt länger, als Ruben benötigt hätte, um mal eben austreten zu gehen.

    Also wo ist Ruben, als die Karawane ins Blickfeld gerät, die Brüder beschließen, Josef zu Geld zu machen und ihn verkaufen?

    Scheinbar ist die Karawane bereits den Blicken entschwunden, als Ruben nun dazu kommt und sich wundert, wo Josef ist.

    Warum ist er so verzweifelt, als er merkt, dass Josef weg ist?

    Ist dies nicht ein Beweis dafür, dass er noch lebt? Andernfalls hätte sich ja nun seine Leiche im Brunnen befunden.

    Kann es wirklich sein, dass Ruben all die Jahre wie sein Vater glaubt, Josef sei tot?

  338. Jule sagt:

    1. Mose 37:20
    War dies nicht eine Gefahr auch für sie selbst?

    Sie wollen Josef ergreifen, töten und seine Leiche in die Zisterne oder den Brunnen werfen. Hätten sie denn damit nicht auch das Trinkwasser verunreinigt und sich selbst gefährdet?

  339. Jule sagt:

    1. Mose 37:31-35
    Wie mögen sie sich gefühlt haben, als sie die Trauer des Vaters sehen?

    Ja, sie hassten Josef, weil sie eifersüchtig auf ihn waren. Er hatte die ganze Liebe des Vaters, die sie selbst gern gehabt hätten. Dies zeigt ja eigentlich an, dass sie den Vater sehr lieben und es ihnen wichtig ist, wie er über sie denkt.

    Keine Ahnung, was sie dachten, wie der Vater auf den Tod Josefs reagieren würde. Haben sie gehofft, dass er schnell wieder zur Tagesordnung übergeht und nun all seine Liebe über sie selbst ausschüttet – die vorher von Josef wie durch einen Damm von ihnen ferngehalten wurde?

    Nun sehen sie, wie der Vater leidet. Der Tod des geliebten Sohnes schmerzt ihn so sehr, dass er keine Freude mehr am Leben hat, dass er am Liebsten sterben will. Wie geht es ihnen nun dabei? Was empfinden sie wohl, als sie dies sehen und erleben?

    Ob sie Josef nun noch mehr hassen? Sind sie vielleicht wütend auf sich selbst – denn sie haben ja eher das Gegenteil erreicht? Haben sie Mitgefühl mit dem trauernden Vater? Steigt vielleicht so etwas wie Scham und Reue in ihnen auf – oder kommt dies wirklich erst in Ägypten in ihnen auf?

  340. Jule sagt:

    1. Mose 37:36
    Badet Jakob hier in Selbstmitleid?

    In der Neues Leben heißt es: „er wollte sich nicht trösten lassen“. Was bedeutet das?

    Weigert er, den Tod Josefs hinzunehmen oder will er ihn „nur“ nicht wahrhaben?

    Ist sein Leben wirklich so sinnlos? Er hat doch noch 11 andere Söhne.

    Schiebt er die anderen vielleicht zornig weg, wenn sie kommen, um ihn zu trösten? Ob er eine Ahnung hat, dass die Jungs was damit zu tun haben?

    Denkt er vielleicht: „Hätte ich ihn nur nicht den anderen nachgeschickt, mein dummes Mißtrauen aber auch…“?

    Weigert er sich, wieder Freude und Glück zu empfinden, da Rahel und Josef relativ dicht hintereinander den Tod gefunden haben?

    weitere Gedanken zu 1. Mose 37 finden wir hier

  341. Jule sagt:

    1. Mode 38
    Wieso schickt er sie solange weg, bis der jüngste Sohn im heiratsfaehigem Alter ist?

    Hatte denn die Schwagerehe nicht such was mit Versorgung zu tun?

    Wenn sie sie jetzt nicht gebrauchen können, warum kann sie dann nicht einfach einen anderen Mann heiraten?

    weitere Gedanken zu 1. Mose 38 finden wir hier

  342. Jule sagt:

    1. Mose 39:3
    Wusste er, wer Jehova ist?

    Hier wird gesagt, dass Potifar „erkannte, dass der HERR (Jehova) mit Josef war und ihm in allem, was er tat, Erfolg schenkte“

    Wird dies jetzt aus der Sicht von Josef so erzählt – oder hatte Potifas wirklich bereits von Jehova gehört?

    Und wenn ja – woher weiss er, dass der Segen von Jehova kommt und nicht von irgendeinem Gott der Ägypter?

  343. Jule sagt:

    1. Mose 39:5
    Wir können Segen übertragen oder teilen

    Weil Josef in Potifars Haus arbeitet, segnet Jehova Potifar – „um Josefs Willen“. Eine Formulierung, die uns bekannt vorkommt, denn ER segnete auch Laban und dessen Herden – weil Jakob für ihn arbeitete.

    Geht es hier nur darum, dass jemand, der ein gutes Verhältnis zu Gott hat, im Haus anwesend ist?

    Geht es darum, dass Jemand einem Diener Gottes, der in Schwierigkeiten ist, Zuflucht gewährt? Josef ist ja hier in Schwierigkeiten, ebenso wie es sein Vater Jakob war, der vor dem wütenden Bruder auf der Flucht war

    Oder hat es damit zu tun, dass Potifar Josef hier eine höhere Stellung gibt – also eine Sonderbehandlung? Aber Jehova segnete Laban und sein Haus und seine Herden ja auch dann noch, als er Jakob betrogen hatte und weiter betrog. Wobei er dann nur den Teil segnete, der direkt mit Jakob zu tun hatte.

    Hier fällt mir dann die Stelle aus 1. Korinther 7:12-14 ein. Wo es darum geht, dass sich ein Christ nicht von seinem ungläubigen Ehepartner trennen sollte, auch wenn dieser ihm das Leben schwer macht – „denn der ungläubige Mann ist geheiligt durchs Weib“ (Luther).

    Scheinbar ist Potifar hier allein durch die Tatsache gesegnet, dass Josef in seinem Haus anwesend ist, ebenso wie es Laban war. Auch die Pharaonen von Ägypten waren geheiligt durch die Anwesenheit von Abraham und später von Isaak …

    Hm … Bedeutet das, dass auch wir die Menschen in unserer unmittelbaren Umgebung allein durch unsere Anwesenheit „heiligen“ können? Also dass sie von Gott gesegnet werden, weil sie in unserem Umfeld leben oder wir Kontakt zu ihnen haben?

    Wir können für andere um Gottes Segen beten – aber hatten dies Abraham, Isaak, Jakob und Josef getan – und wurden die anderen deswegen gesegnet?

  344. Jule sagt:

    1. Mose 39:2 und 21
    Gott aber …

    Hier kommt mir wieder die Ansprache von Bayless Conley in den Sinn: „Gott aber“.

    Josef kommt immer wieder in Bedrängnis, meist durch Manipulation von Menschen, die entweder eifersüchtig oder in ihrem Stolz gekränkt sind. Gott lässt dies zu – aber er lässt ihn nicht dabei allein.

    Erst die eifersüchtigen neidischen Brüder, die ihn los werden wollen. Zuerst wollen sie ihn töten, aber Ruben setzt sich für ihn ein und er kommt „nur“ in einen trockenen Brunnen. Dann kommt eine Karawane vorbei und er wird als Sklave verkauft. Aber Gott sorgt dafür, dass er in das Haus eines Mannes kommt, der ihn gut behandelt und Jehova segnet ihn und den Arbeitgeber so sehr, dass Josef bald „Karriere macht“ und einen besseren Job bekommt, der ihm Achtung und Ansehen einbringt.

    Nun verliebt sich die Frau des Arbeitgebers in ihn, will ihn verführen. Als ihr dies nicht gelingt, spinnt sie aus verletztem Stolz eine Intrige, so dass er ins Gefängnis kommt. Aber auch hier lässt Gott ihn nicht allein. In Vers 21 lesen wir, dass Jehova auch hier mit ihm ist und schnell dafür sorgt, dass er es besser hat. Er bekommt eine Sonderbehandlung und macht auch hier schnell Karriere. Er ist der Oberste der Aufseher und es geht ihm daher den Umständen entsprechend gut.

    Ähnliches lesen wir später im Buch Daniel. Er und seine Kumpels werden als Jugendliche ins Exil geführt, weg aus der Heimat und weg von Familie und Freunden. Angst und Unsicherheit begleitet sie auf dem Weg dorthin, es ist ein wochenlanger oder vielleicht auch monatelanger beschwerlicher Marsch, der ihre Unsicherheit bestimmt steigert. Aber bald gewinnen sie Gunst in den Augen von verantwortlichen Personen bei Hof und auch sie machen Karriere. So „schlimm“, dass die anderen Beamten neidisch werden und eine Intrige anzetteln. Wir wissen, dass Gott zwar auch hier viel Schlimmes zulässt – sie werden in den brennenden Feuerofen und in eine Löwengrube geworfen, aber ihnen geschieht nichts.

    Auch der Apostel Paulus wird verfolgt, gesteinigt und kommt sogar ins Gefängnis. Aber auch er bekommt bald eine Sonderbehandlung – er darf in einem eigenen Haus wohnen – wenn auch in Ketten und unter strengster Überwachung – aber er darf sich dort frei bewegen und Besuch empfangen.

    „Aber Gott … „

  345. Jule sagt:

    Dies sollte eigentlich unsere Zuversicht stärken und uns helfen, unsere Sorgen und Probleme bei Gott abzugeben – in dem vollen Bewußtsein, dass er auch uns nicht alleine lassen wird. Vielleicht lässt er viele schlimme Dinge zu, wendet sie nicht ab, auch wenn wir anhaltend darum beten – aber er wird uns nicht alleine lassen, sondern uns stärken und helfen, das Schlimme abzufedern.

    Auch bei uns persönlich hat ER unglaublich Schlimme Dinge zugelassen – ausgelöst durch Intrigen von mißgünstigen Personen – aber er hat dafür gesorgt, dass man uns nicht wirklich schaden konnte, sondern dass sich das Schlimme zum Guten gewendet hat und heute dafür sorgt, dass es zu seinem Segen gereicht.

    In der schlimmen Zeit habe ich viel mit Gott gehadert, konnte nicht begreifen, dass er dies überhaupt zugelassen hatte. Als ich wieder in meine Phobie zurück gefallen bin, fiel es mir schwer, mich auf die Dinge einzulassen, die mir Angst machten – denn mir kam immer wieder in den Sinn, was ER bereits Schreckliches bei uns zugelassen hatte. Im Laufe der Jahre konnte ich besser mit der Phobie und auch mit den schmerzlichen Erinnerungen umgehen und geholfen haben mir dabei Freunde, die Gott ebenfalls sehr lieben. Einfach, indem sie für mich gebetet hatten, denn mir fiel es schwer, voller Glauben zu beten, „so, als hätte ich es bereits empfangen“, denn die Erinnerung stand mir im Weg. Die anderen können voller Glauben beten und es hat geholfen.

    Inzwischen geht es mir wieder besser, ich kann mich wieder auf Dinge einlassen, die mir Angst machen und inzwischen sehe ich ja auch ganz aktuell die positiven Auswirkungen dessen, was uns so viel Leid bereitet hat.

  346. Jule sagt:

    Es ist gut, dass solche Berichte in der Bibel für uns aufgezeichnet sind, denn sie helfen uns zu erkennen, wie Gott ist. Auch wenn wir persönlich in so einer Situation vielleicht blind sind für den Aspekt der Hoffnung, so hilft er doch anderen, für uns zu beten – und hilft auch uns, für andere zu beten, die sich in einer schlimmen Situation befinden.

    Gerade das, was Josef im Laufe der Jahre erlebt, macht Mut und Hoffnung, denn auch er muss mit Enttäuschung und enttäuschten Erwartungen umgehen, auch bei ihm zieht es sich über viele Jahre hin …

    weitere Gedanken zu 1. Mose 39 finden wir hier

  347. Jule sagt:

    1. Mose 40
    Das Treffen von Gott so geplant?

    Als ich mir vorhin die mp3-Aufnahmen von diesem Kapitel angehört habe, kam mir spontan die Frage in den Sinn:

    Ist hier alles von Gott so geplant?

    Nicht nur, dass sie hier im Gefängnis aufeinander treffen und „rein zufällig“ solche Träume haben, die sie unbedingt gedeutet haben wollen – sondern hat Gott auch bei der Tat nachgeholfen?

    Kann es wirklich sein, dass Gott selbst die beiden veranlaßt hat, Dinge zu tun, wegen denen Pharao sie ins Gefängnis werfen lässt? Oder ist die Tat selbst Zufall, aber Gott sorgt dafür, dass sie auffliegen und bestraft werden?

    Könnte es wirklich sein, dass Jehova bestimmte Menschen zum Sündigen veranlaßt – weil er dadurch Größeres bewirken will?

    weitere Gedanken zu 1. Mose 40 finden wir hier

  348. Jule sagt:

    1. Mose 41:46
    Hier erfahren wir, wie lange Josef unschuldig Leid erdulden mußte

    Wir wissen, dass Josef 17 Jahre alt war, als Jakob ihn zu seinen Brüdern schickte, um nach dem Rechten zu sehen. Diese überfielen ihn und lieferten ihn den Sklavenhändlern aus. Er kommt nach Potifar, wird fälschlich der Vergewaltigung beschuldigt und kommt in den Knast. Hier bleibt er eine ganze Weile. Wir wissen nicht, wieviel Zeit vergangen war, bis Josef endlich bei Potifar ankam und wie lange er dort eine bevorrechtigte Stellung hatte. Wir haben gelesen, dass er sich zu einem schönen und kräftigen Mann entwickelte und damit die Augen und. Das Begehren der Herrin auf sich zog.

    Im Knast war er auf jeden Fall länger als 2 Jahre, denn wir haben gerade gelesen, dass der Pharao 2 Jahre, nachdem der Mundschenk wieder im Amt war, diese Träume hatten, weswegen dann Joseph geholt wird. Vorher hatte es noch eine Weile gedauert, bis der Gefängnisaufseher bemerkte, dass Josef Gottes Segen auf sich hat und ihn über die anderen setzte.

    Fakt ist: er verließ mit 17 Jahren den Vater und die Familie und nun ist er 30 Jahre alt – seine Odyssee dauert also schon gute 13 Jahre!

    Vielleicht sollten wir uns diese Tatsache beim nächsten Mal mal in den Sinn rufen, wenn wir meinen, Gott ließe sich zu viel Zeit, um uns aus unserer Bedrängnis zu befreien 😉

  349. Jule sagt:

    Gerade sind wir auf 13 Jahre gekommen, die vergangen sind, seit er den Vater verließ, um nach den Brüdern zu sehen, bis zu dem Zeitpunkt, wo er ein hohes Amt einnimmt und heiratet.

    In der Zwischenzeit bekommen er und seine Frau 2 Söhne, von denen später 2 eigene Stämme abstammen – ein Vorrecht, das ihm als Einzigem zukommt.

    Dann vergehen weitere 7 Jahre – Jahre des Überflusses und der Vorbereitung auf die Hungersnot. Nun hat er bereits seit 20 Jahren seine Familie nicht mehr gesehen.

    Wieviele Jahre haben sich die Ägypter wohl noch selbst versorgen können, bevor sie zum staatlichen Kornspeicher gehen? Sie werden doch sicherlich auch in der Zeit des Überflusses Getreide zur Seite gelegt haben, oder waren sie nicht über die kommende Hungersnot informiert? Oder waren sie wegen dem Überfluß einfach sorglos gewesen und hatten nicht vorgesorgt?

  350. Jule sagt:

    1. Mose 41:56-57
    Staatliche Versorgung in Ägypten – völlig anders, als unser heutiges Sozialsystem

    Da wir selbst viele Jahre unser geringes Einkommen mit Hartz4 aufgestockt haben – es gab damals leider noch keinen Mindestlohn – erkennen wir hier ganz deutlich den Unterschied zu unserem heutigen Sozialsystem:

    Wir müssen uns zwar vor dem Staat „nackig machen“, um Leistungen zu erhalten, was sehr demütigend sein kann, aber wir müssen uns nicht in Form von Bezahlung oder Rückzahlung beteiligen.

    Hier in Ägypten sieht es anders aus: sie sind auch in Not, aber sie bekommen das Getreide nicht einfach geschenkt – obwohl die Vorräte ja aus den Steuern und Abgaben angelegt wurden, die sie in der Zeit des Überflusses zahlen mußten – sie müssen das Getreide, das sie nun vom Staat erhalten, bezahlen. Später lesen wir sogar, dass sie ihr Vieh und ihr Land und später auch sich und ihre Familie in die Sklaverei verkaufen mußten, um zu Essen zu haben.

  351. Jule sagt:

    Fühlen wir uns zur Zeit vom Staat gegängelt und übervorteilt? Haben wir das Gefühl, dass wir zu wenig bekommen, und dass wir nicht das erhalten, von dem wir meinen, wir hätten Anspruch darauf?

    Zählen wir vielleicht zu denjenigen, die immer wissen, wo sie sich durchschnorren können und tun uns dennoch selbst mächtig leid, weil wir ja ach so arm dran sind?

    Hätten wir gern mit denen getauscht, die zu der Zeit leben, von der wir jetzt hier lesen?

    Vielleicht sollten wir uns ja angewöhnen, öfters mal über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Achten wir doch lieber mal darauf, was wir alles haben und nicht so sehr auf das, von dem wir meinen, dass wir es unbedingt brauchen. Vergleichen wir uns nicht mit denen, die besser gestellt sind als wir und die sich mehr leisten können – sondern rufen wir uns lieber in den Sinn, dass auch heute noch Menschen verhungern, dass manche Menschen nicht einmal jeden Tag wenigstens eine Hand voll Reis zur Verfügung haben.

    Erkennen wir, wie gut es uns eigentlich heute geht? Zumindest hier in Deutschland mit all seinen Sozialleistungen 😉

    weitere Gedanken zu 1. Mose 41 finden wir hier

  352. Jule sagt:

    1. Mose 42:6-7
    Wie mag sich Josef hier fühlen?

    Seine Brüder, die ihn erst töten wollten und dann in die Sklaverei verkauft hatten – sie stehen jetzt vor ihm und verneigen sich? Was fühlt er wohl dabei? Selbst, wenn es ihm mit Gottes Geist gelungen war, keine Verbitterung zu hegen, so muss ihn diese Begegnung dennoch aufwühlen.

    Welches Gefühl herrscht wohl gerade vor?

    Ist es Erschrecken, die Peiniger zu sehen – oder eher Freude, die Brüder wohl behalten zu sehen? Er merkt ja, dass bis auf Benjamin alle gekommen sind. Ob er sich Sorgen um den kleinen Bruder macht?

    Empfindet er vielleicht einen Triumph? Sie hatten ihn in die Sklaverei verkauft, weil sie ihn hassten und auf seinen Erfolg und die Liebe des Vaters eifersüchtig waren. Nun steht er als Herr über ganz Ägypten vor ihnen, er hat es in der Hand, ob sie Nahrung kaufen können und zu welchem Preis. Ob er wohl – wenigstens für einen kurzen Moment – mit dem Gedanken spielt, sie einfach wegzuschicken, oder ihnen zumindest einen höheren Preis abzunehmen?

    Ob er sich an seine Träume erinnert, wegen denen sie ihn noch mehr hassten? Immerhin waren sie in dem einen Traum Garben, die ihn umkreisten und sich vor ihm verneigten und in dem anderen Sterne, die ihn ebenfalls erhöhten. Nun trifft genau dies ein. Sie sind von ihm und seiner Gunst abhängig.

    Was überwiegt wohl gerade mehr: der Wunsch nach Genugtuung oder die Freude, der ganzen Familie aus der Patsche zu helfen?

  353. Jule sagt:

    1. Mose 42:6-26
    Was ist der Beweggrund für das, was er hier mit den Brüdern abzieht?

    Er spricht „ungnädig“ mit ihnen und aufgrund dessen, dass er sich an die zuvor erwähnten Träume erinnert, unterstellt er ihnen, Spione zu sein.

    Im Verlauf erkennen wir, dass er nicht wirklich glaubt, dass sie schlechte Beweggründe haben, sondern dass er sie prüfen will, ob sie sich geändert haben. Gehört die „ungnädige“ Begrüßung bereits zu diesem Plan – oder entspringt sie eher dem ersten Schmerz, den die Erinnerung weckt an das, was sie mit ihm getan haben? Immerhin war das letzte, was er von ihnen gesehen hatte, ihr hasserfülltes Gesicht, als sie ihn den Händlern übergaben.

    Wie hätte wohl ich reagiert, wenn ich in derselben Situation gewesen wäre?

  354. Jule sagt:

    1. Mose 42:21
    Nun fallen ihnen ihre Sünden ein

    Für mich stellt sich hier immer wieder die Frage, ob sie erst jetzt – nach über 20 Jahren – darüber nachdenken, was sie getan haben und ob es falsch sein könnte?

    Sind sie nicht durch die maßlose Trauer des Vaters zum Nachdenken gekommen? Oder hat dies eher in ihnen die Überzeugung gestärkt, dass ihre Taktik richtig war?

    Oder hat sich im Laufe der Jahre bereits ihr Gewissen gemeldet und sie hatten sich auch bereits darüber unterhalten?

  355. Jule sagt:

    1. Mose 42:22
    Armer Ruben

    Wir lesen hier, dass Ruben all die Jahre – ebenso wie der Vater – geglaubt hatte, dass sie den Bruder umgebracht hatten.

    Auch wenn er den Mund gehalten und es nicht dem Vater “gepetzt” hatte, so muss es sehr schwer für ihn gewesen sein. Er sah die grenzenlose Trauer des Vaters, er tat ihm leid. Aber er selbst hat dann ja auch getrauert, als einziger der Brüder!

    Er hatte vorgehabt, den Bruder zu befreien, sein Leben zu schützen. Egal, wohin er kurzfristig verschwunden war, er wird im Nachhinein bereut haben, überhaupt weggegangen zu sein. Wahrscheinlich fühlte er sich all die Jahre mitschuldig am Tod von Josef – vielleicht sogar um ein vielfaches mehr, als die Brüder, die wirklich Dreck am Stecken hatten 🙁

    Haben sie es nicht bemerkt, oder war es ihnen egal?

  356. Jule sagt:

    Wie war es wohl Daheim weiter gegangen, nachdem sie Josef verkauft und die unglaubliche Trauer des Vaters miterlebt haben? Als sie gesehen haben, dass das Problem damit nicht aus der Welt war, eher im Gegenteil.

    Ging wirklich alles seinen gewohnten Gang weiter? Waren sie wirklich gemeinsam in der Lage, diese Lüge vom Tod Josef’s zu leben?

    Oder sind danach vielleicht alle eigene Wege gegangen, so wie Juda? Im heiratsfähigen Alter werden sie ja alle bereits gewesen sein, denn selbst Josef war ja schon 17 …

  357. Jule sagt:

    1. Mose 42:21
    Warum ausgerechnet Simeon?

    Wonach suchte er den Bruder aus, der als Gefangener in Ägypten zurück bleiben sollte? Ist es Zufall, dass die Wahl auf Simeon fällt?

  358. Jule sagt:

    1. Mose 42:38
    Ein harter Schlag ins Gesicht!

    Immerhin sind ihm von seinen 12 Söhnen noch 11 geblieben. Selbst, wenn wir Simeon abziehen, der sich in Ägypten in Gefangenschaft befindet, so sind sie immer noch 10!

    Jakob – der Vater, um dessen Aufmerksamkeit, Anerkennung und Liebe sie alle buhlen – dieser Mann sagt ihnen hier ins Gesicht, dass ihm einzig und allein Benjamin übrig geblieben ist. Was für ein Schlag ins Gesicht!

    Was ist denn mit ihnen? Zählen sie alle gar nicht für ihn? Zählen für Jakob wirklich nur die Söhne, die ihm seine geliebte Rahel leiblich geschenkt hat? Zählen nicht einmal diejenigen, die ihre Magd für sie geboren hatte?

  359. Jule sagt:

    Wie mögen sie sich fühlen, als sie diese Worte hören?

    Sie waren wochenlang nach Ägypten gereist, wahrscheinlich zu Fuss, um in der Hungersnot das Futter für die Kamele oder Esel zu sparen. Es war eine beschwerliche Reise, die einige Tage, wenn nicht sogar Wochen gedauert hatte.

    Sie waren von dem Machthaber schlecht behandelt worden, sie wurden unschuldig ins Gefängnis geworfen, haben die lange Heimreise auf sich genommen und stehen jetzt unter Schock, weil sie gerade entdeckt haben, dass sie das Getreide eigentlich nicht bezahlt haben und haben Angst davor, was passiert, wenn sie Nachschub holen.

    Eigentlich erzählen sie vor Entsetzen dem Vater davon, was passiert ist. Sie erhoffen sicherlich Trost, aber doch zumindestens Dankbarkeit.

    Und was passiert?

    Der Vater gibt ihnen zu verstehen, dass sie eigentlich überhaupt nicht für ihn zählen, dass nur einzig und allein Benjamin von seinen Söhnen übrig geblieben ist.

    Ein wahrhaft harter Schlag!

    weitere Gedanken zu 1. Mose 42 finden wir hier

  360. Jule sagt:

    1. Mose 43:8-9
    Warum Juda?

    Am Ende des letzten Kapitels hatten wir gelesen, dass sich Ruben dafür verbürgen wollte, dass Benjamin wieder heil mit nach Hause kommt. Warum er sich anbietet, hatte ich verstanden – denn er hatte gewiß Schuldgefühle, da er Josef nicht vor dem vermeintlichen Tod hatte retten können. Wahrscheinlich hatte er es bereut, ihn mit den Brüdern allein gelassen zu haben.

    Jetzt lesen wir hier, dass Juda sich anbietet, die Verantwortung zu übernehmen. Warum tut er das? Das Angebot von Ruben steht doch noch im Raum – warum bietet er sich selbst auch noch an?

    Ist er vielleicht der Sprecher der Brüder, oder warum?

  361. Jule sagt:

    1. Mose 43:14
    Was sagt uns dies über Jakobs Einstellung zu seinen Kindern?

    Irgendwie verwundert es mich nach allem, dass ihm nun scheinbar einfällt, dass ja Simeon dort noch als Geisel ist. Denn er hatte die erneute Reise ja bis zum Letzten hinaus gezögert.

    Nun, wo es unvermeidlich ist, dass sie wieder hin ziehen, denkt er an den Sohn, der sich bereits seit Monaten oder länger in einem fremden Land im Knast befindet.

    Interessant, dass er zuerst die Freilassung Simeons erwähnt und dann erst, dass Benjamin wieder nach Hause kommen solle. Begreift er hier, wie sehr er mit seinem Verhalten die Gefühle der anderen Söhne verletzt hat?

    Was bedeutet der wehmütige Satz am Ende, dass er vielleicht auch die anderen alle verlieren könne und dass er sich dann damit schweren Herzens abfinden müsse? Will er ihnen damit zeigen, dass sie ihm alle wichtig sind?

    weitere Gedanken zu 1. Mose 43 finden wir hier

  362. Jule sagt:

    1. Mose 44:2, 9
    Hatte Josef mit dieser Aussage gerechnet?

    Er war ja kein Baby mehr, als die Familie vor Laban floh und er wird den Satz des Vaters gehört haben, was die Hausgötter betrifft: auch er wies die Vorwürfe weit von sich und forderte den Schwiegervater auf, denjenigen zu töten, bei dem er das Gesuchte findet.

    Vielleicht ist es zu der Zeit und in der damaligen Kultur auch üblich, mit dieser Aufforderung zu reagieren, wenn man sich sicher ist, dass man nichts getan hat?

    Aber damit, dass sie nicht wissen, dass sie den Becher überhaupt haben und damit, dass Josef den Becher gezielt in Benjamins Sack legen lässt, provoziert er, dass sie ihm nun den Bruder ans Messer liefern.

    Wie sollten sie aus der Nummer wieder raus kommen?

  363. Jule sagt:

    1. Mose 44:12
    Geschickte Taktik

    Natürlich weiss der Verwalter, wo sich der Becher befindet. Was will er also damit bewirken, dass er es hinaus zögert?

    Will er damit vertuschen, dass er bereits weiss, in wessen Sack das Gesuchte ist?

    Will er die Brüder in Sicherheit wiegen – so nach dem Motto: „wir haben doch gesagt, dass wir den Becher nicht genommen haben.“?

    Will er Spannung aufbauen? Sie sich in ihren gerechten Zorn reinsteigern lassen?

  364. Jule sagt:

    Auf alle Fälle erhöht dies Vorgehen die Dramatik:

    Sie sind sich ganz sicher, dass sie unschuldig sind. Mit jedem Sack, in dem nichts gefunden wird, erhalten sie die Bestätigung. Vielleicht steigt immer mehr Zorn und Wut über diese ungerechte Behandlung in ihnen hoch. Nun ist Benjamin dran, aber was soll man darin schon finden, er hat ebenso wie sie niemanden bestohlen, da sind sie ganz sicher.

    Aber was ist das? Der Becher wird gefunden. Wie kommt der bloß da rein?

    Nun haben sie ein echtes Problem: gerade waren sie sich noch so sicher, hatten großspurig angeboten, den Dieb zu töten – und nun gibt es Indizien, dass es ausgerechnet Benjamin sein soll.

    Natürlich wissen sie, dass Benjamin unmöglich diesen Becher gestohlen hat und man hatte es ja bereits im Vorfeld relativiert, der Dieb sollte nur gefangen genommen werden. Aber sie hatten dem Vater versprochen, nicht ohne Benjamin wiederzukommen und nun scheint dies unmöglich.

    Was wird hier in ihnen vorgegangen sein? In welches Wechselbad der Gefühle werden sie hier getaucht?

    Und Josef hat alles ganz bewußt inziniert, aber das wissen sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht…

  365. Jule sagt:

    1. Mose 44:18-34
    Juda hält sein Versprechen und tritt für Benjamin ein

    Juda ist – zumindest zu diesem Zeitpunkt – ein verantwortungsvoller Mann, dem man vertrauen kann. Er steht zu seinem Wort, denn er tut hier genau das, was er dem Vater versprochen hat.

    Was geht hier eigentlich den anderen durch den Kopf?

    Benjamin wird wohl Angst haben und die anderen betroffen sein. Bei Ruben wird es wohl etwas heftiger aussehen: wieder einmal eine solche aussichtslose Situation.

    Er hatte sich zuerst angeboten gehabt, sich für das Leben von Benjamin zu verbürgen. Er hatte sogar angeboten, dass der Vater seine eigenen Söhne töten könne, falls Benjamin etwas zustößt.

    Ob er wohl erleichtert ist, dass der Vater sein Angebot nicht angenommen hatte?

    Ob er gerade überlegt, was er wohl getan hätte, um Benjamin aus der brenzligen Situation zu befreien?

    weitere Gedanken zu 1. Mose 44 finden wir hier

  366. Jule sagt:

    1. Mose 45:2
    Tränen und Autorität

    Hatte ich mir noch vor 2 Tagen Sorgen darum gemacht, dass eins meiner „Kinder“ mich in einer stressigen Situation hatte schimpfen und weinen sehen? Ich hatte gedacht, ich könnte nie wieder das Babysitten übernehmen, weil jetzt erst mal meine Autorität untergraben ist und sie nicht mehr hören werden, wenn ich was sage.

    Josef macht sich über sowas keine Gedanken. In Gefühlschaos weint er laut – so laut, „dass es die Ägypter hörten und bald wußten alle am Hof des Pharao davon“,

    Ein Mann, der ganz oben steht, ein Mann mit so viel Macht, ein Mann, an dem das ganze Reich hängt – und er weint so laut, dass es sich wie ein Lauffeuer rumspricht und alle es wissen. Es ist ihm egal!

    Ob es wirklich seine Autorität untergraben hat? Wir lesen nirgendwo davon, dass die Bewohner des Landes oder die Bediensteten vom Palast danach anders mit ihm umgehen …

  367. Jule sagt:

    1. Mose 45:2-8
    Verzeihen können – ein anderer Blickwinkel hilft

    Hier lesen wir eine Szene, die uns zutiefst berührt. Er verzeiht seinen Brüdern nicht nur, sondern sagt ihnen sinngemäß auch, dass nicht sie falsch gehandelt hatten, sondern dass Gott wollte, dass er nach Ägypten geht. Gott hatte es so gelenkt, sie müssen kein schlechtes Gewissen mehr haben.

    All die Jahre hatte ich immer darüber gestaunt. Wie kann er nur so lieb mit ihnen umgehen, was ist denn mit all den schlimmen Jahren, die er wegen ihnen hatte?

    Heute verstehe ich ihn sehr sehr gut 🙂

    Auch mein Mann und ich sind viele Jahre durch eine schlimme Zeit gegangen, weil sich einige unserer Brüder gegen uns gewand und mit Intrigen und Rufmord das Leben schwer gemacht hatten. Thom hat nicht so sehr die Probleme mit Vergebung, aber ich neige dazu, Groll zu hegen und nachtragend zu sein.

    Es hat eine Weile und unzählige Gebete gebraucht, bis ich die Situation hinnehmen konnte, noch längere Zeit und unendliche Gebete mehr, um meinen inneren Frieden wiederzufinden. Ich hatte mich damit getröstet, dass Gott sie schon eines Tages zur Rechenschaft ziehen würde, denn es war keine einmalige Sache, sondern zog sich über viele Jahre hin.

    Irgendwann brachte Gott selbst bei mir das Thema Vergebung auf und ich bekan ein riesiges Problem. Warum sollte ich jemanden vergeben, der sein Unrecht nicht einsieht, sich nicht bei uns entschuldigt hatte? Wer hier regelmäßig mitliest, hat diese schwere Phase in den Kommentaren mitbekommen ;-). Ich war überzeugt davon, dass ich erst dann vergeben müsse, wenn der andere aufrichtig bereut und diese Reue könne man ja daran ablesen, dass derjenige die Dinge richtigstellen würde und dann wären wir ja rehabilitiert. Dann würde es mir auch nicht mehr so schwer fallen mit der Vergebung.

    Aber Jehova wollte, dass ich ohne all das vergebe und ich habe mich sehr schwer damit getan. Wie würde ich damit umgehen, wenn ich den Schadenstiftern wieder persönlich begegnen würde? Könnte ich dann ruhig bleiben? Wie weit wäre es dann mit meiner Vergebung? War es nicht nur lediglich ein Wort? Ich wollte doch gar nicht wirklich vergeben, zu tief saß der Schmerz.

    Nach gut 7 (!) Jahren war für Jehova der Zeitpunkt gekommen, dass wir loslassen sollten, völlig loslassen und ganz neu anfangen. Das paßte überhaupt nicht in unsere Pläne und unser Verständnis dessen, was Jehovas Plan für uns war und so wurde er immer deutlicher: “du kannst jetzt vergeben, du hast vergeben und den Groll auf die Seite geschoben – hier ist nun der nächste Schritt”. Es dauerte sehr lange, bis wir glauben konnten, dass dies wirklich von Gott ist, denn auch wenn man uns bei den alten Brüdern nicht haben wollte, so dachten wir dennoch, genau dort sei unser Platz. Aber Gott schickte uns mit Nachdruck zu einer anderen Gemeinde in unserer Nähe und wollte, dass wir sie unterstützen.

    Ich habe mich damit sehr schwer getan, kam mir am Anfang immer noch so vor, als würde ich “fremdgehen”, aber ich fügte mich. Dachte, es sei von Jehova so gewollt, damit wir das Beste aus der Situation machen und nicht mehr Brüdern nachlaufen, die uns eh nicht wollen.

    Dann zeigte er uns, was unser Platz dort sein könnte und wir dachten: “super, genau das, was wir ja in der Versammlung vorgehabt hatten“. Mit “Outreach”, wie sie das hier in der kleinen Hausgemeinde nennen, kannten Thom und ich uns als Allgemeine Pioniere ja aus und die Brüder hier brauchten wirklich Unterstützung. Also wandte Gott die Dinge für uns scheinbar zum Guten und andere hatten auch noch Nutzen davon.

    Aber dann gab es im Sommer hier in der Nachbarschaft und der Gemeinde eine Entwicklung, mit der keiner gerechnet hatte: von 4 alleinerziehenden Müttern, die zu Anfang auch zum Gottesdienst und Hauskreis kamen, blieben 2, die echtes Interesse haben, Frauen, die ich sonst wohl nie angesprochen hätte und die sich niemals mit uns darüber unterhalten hätten, wenn wir noch in unserer Rolle als ZJ gewesen wäre. Die eine hatte persönlich schlechte Erfahrungen damit gemacht.

    Eigentlich hatten wir selbst überhaupt nichts gemacht, als zu Gott zu beten, immer wieder – auch für die Leute in der Nachbarschaft. Durch die Mehrarbeit von Thom war ich viel allein im letzten Sommer und daher erstmals wirklich präsent auf dem Hof. Nach dem Grillen, zu dem der Hauskreis die Nachbarn eingeladen hatte, bildete sich eine enge Hofgemeinschaft, von der alle profitieren, ähnlich einer Großfamilie der alten Zeit. Man kam sich näher, unterhielt sich intensiver und siehe da: es waren zwei Mütter da, die sich auch für Gott und sein Wort interessierten. Immer wieder hörten wir Aussprüche wie: “wir mußten wohl hier auf den Hof alle zusammen gebracht werden” und “erstaunlich, wie Gott alles lenkt”.

    Eine von diesen Frauen hat sich Anfang Februar hier in der Hausgemeinde in einem kleinen Pool taufen lassen und sie ist sehr dankbar darüber, wie Gott die Dinge gelenkt hatte.

    Im Nachhinein können wir erkennen, dass Gott nicht nur die Dinge zugelassen und so gelenkt hatte, dass was Positives dabei herauskommt. “In Wirklichkeit hat er uns hier her geschickt, damit wir alle aufeinander treffen und diese Frauen Jesus kennenlernen und sich Gott hingeben”.

    Ohne all dies wären wir heute nicht hier – denn dass Thom und ich nun hier wohnen, ist einzig und allein dadurch gekommen, dass wir in einer so ausweglosen Situation waren, wo echt gar nichts mehr ging. Eine Sache, wegen der ich auch lange mit Gott gehadert hatte – warum hatte er nicht eher eingegriffen?

    Wenn ich heute auf die Personen treffen würde, wegen denen wir viele Jahre unendliches Leid erlebt hatten, könnte ich wohl ähnliche Worte verwenden, wie Josef sie hier an seine Brüder richtet: “ohne dem, was du getan hast, hätte Gott uns nicht in dieser Weise gebrauchen können. Gräme dich nicht. Wir sind dir dankbar, denn nur wegen deinem Verhalten uns gegenüber kommen hier Menschen zu Gott”.

    Thom und ich hatten seinerzeit den Allgemeinen Pionierdienst geplant. Mit Menschen über Gott und sein Wort zu reden und ihnen zu helfen, zu Gott zu finden – das war unser großes Ziel gewesen. Dafür wollten wir leben!

    In all den Jahren als aktive Zeugin Jehovas hatte ich mir immer gewünscht, wenigstens einen Menschen (der nicht als minderjähriges Kind in meinem Haushalt lebte) zur Taufe zu führen – und es war mir niemals gelungen. Ab einem bestimmten Zeitpunkt wurde immer das Bibelstudium abgebrochen und sie gingen wieder ihre alten Wege weiter. Und nun passiert das hier ganz von selbst, ohne dass wir groß was machen mußten. Es war ein erhebendes Gefühl, als Sandra sich taufen ließ und dass ich jetzt selbst “die geistige Mama” von jemanden bin 😉

    All dies wurde erst dadurch ermöglicht, dass einige unserer geistigen Brüder “uns in die Sklaverei verkauft hatten”.

    Nun – aus diesem Blickwinkel, warum dies alles so kommen mußte – fällt mir das mit der Vergebung überhaupt nicht mehr schwer. Ich bin so dankbar, dass ich dies hier heute so erleben darf und wenn man es genau nimmt, müssen wir alle hier den damaligen Schadenstiftern von Herzen dankbar sein 🙂

  368. Jule sagt:

    1. Mose 45:9-13
    Was mögen sie hier wohl fühlen und denken?

    Alles ist ja ganz supi: Josef lebt und sie alle können zu ihm kommen, bei ihm wohnen und würden nicht mehr von der Hungersnot bedroht.

    Aber es bedeutet auch, zu beichten. Denn sie haben dem Vater ja erzählt, dass Josef von einem wilden Tier getötet worden sei. Ok, sie hatten „nur“ die Vermutung in den Raum gestellt, nicht behauptet, es gesehen zu haben.

    Aber wenn Josef jetzt lebt und er und der Vater sich treffen – was dann? Wird Josef „petzen“?

    Ok, er hatte ihnen vergeben und gesagt, dass in Wirklichkeit Gott ihn auf diese Weise vorgeschickt hatte. Aber selbst wenn Josef nicht von sich aus erzählt, was passiert ist – der Vater wird Fragen haben.

    Was wird Josef wohl antworten, wenn der Vater fragt, wo er gewesen ist, was passiert war?

    Wenn ihm kein Tier was angetan hatte, warum war er nicht nach Hause gekommen?
    Wie konnte er nach Ägypten kommen?
    Was war passiert, dass er dort als Sklave verkauft wurde? Wie war er in die Hände der Händler gelangt?

    Würde Josef es erklären können und wollen, ohne dass der Vater erfährt, welche Rolle sie selbst dabei gespielt hatten?

    Wie wird er reagieren, wenn er davon erfährt? Wenn er merkt, dass sie seine unendliche Trauer gesehen hatten, in dem Wissen, dass Josef gar nicht tot ist?

    Sicherlich fühlen sie sich hier alle grad sehr unwohl

  369. Jule sagt:

    1. Mose 45:24
    Warum ermahnt er seine Brüder hier, sich nicht zu streiten?

    Er hegt keinen Groll mehr, er hatte ihnen vergeben. Dennoch bevorzugt er seinen Bruder Benjamin, indem er ihm mehr gibt, als den anderen.

    Ist dies vielleicht der Grund, warum er sie jetzt mit den Worten „streitet euch nicht unterwegs“ ermahnt?

    Aber warum bevorzugt er seinen Bruder in ihrer Gegenwart so offensichtlich?

    weitere Gedanken zu 1. Mose 45 finden wir hier

  370. Jule sagt:

    1. Mose 46:1-15
    Die Nachkommen durch Lea – Schwerstarbeit für die Frauen?

    Hier werden die Nachkommen Jakobs aufgezählt, aber irgendwie kann etwas nicht stimmen: Lea soll ihm 33 Kinder geschenkt haben? Wahrscheinlicher ist eher, dass hier auch schon die Kindeskinder mit drin sind.

    Ruben + 4 Söhne
    Simeon + 6 Söhne
    Levi + 3 Söhne
    Juda + 5 Söhne – 2, die verstorben waren, dafür – 2 namentlich aufgeführten Enkeln
    Issachar + 4 Söhne
    Sebulon + 3 Söhne
    und Dina

    Lea hat ihm also von den insgesamt 12 Söhnen 6 (!) geboren und mindestens noch eine Tochter. Wow – sie trägt den größten Anteil am Stamm Israel, auch ohne die Söhne, die ihre Magd ihm für sie schenkte.

    Ok, es sind also in der Zahl 33 bereits auch die Enkel mit drin. Es hätte mich auch sehr gewundert, denn eine Schwangerschaft schwächt ja auch erst mal den Körper der Frau 😉

  371. Jule sagt:

    1. Mose 46:16-18
    Von Silpa, der Dienerin Leas hatte Jakob 16 Nachkommen:

    Gad + 7 Söhne
    Asser + 4 Söhne, 1 namentlich erwähnte Tochter + 2 Enkel

    Silpa schenkte ihm als 3 Kinder und 13 Enkel

  372. Jule sagt:

    1. Mose 46:17
    Warum wird auch hier die Tochter namentlich erwähnt?

    Eigentlich werden nur Söhne aufgeführt, auch bei den Enkeln. Wir wissen, dass es bei den Juden üblich war, bei Zählungen jeweils nur die Männer zu erwähnen, mit dem Zusatz „und Frauen und Kinder“.

    Warum Dina erwähnt wird, wissen wir – denn sie taucht in der biblischen Geschichte auf und hat mit dem Volk Israel und dessen Geschichte zu tun: sie wurde von Sichem vergewaltigt, weshalb ihre Brüder diesen ganzen Stamm ausrotten und Israel bei den Nachbarvölkern in Verruf gerät.

    Warum wird Serach hier namentlich erwähnt? Wann begegnen wir ihr und ihrem Namen wieder?

  373. Jule sagt:

    1. Mose 46:19-22
    Die Nachkommen durch Rahel

    Rahel hatte nur 2 Söhne
    Josef + 2 Söhne (Manasse und Ephraim, die auch zu eigenen Stämmen werden, darum ist es wichtig, sich diese Namen zu merken und von wem sie abstammen)
    Benjamin + 10 Söhne (!)

    Insgesamt hat Jakob durch Rahel 14 Nachkommen „und Töchter und Enkelinnen“ 😉

  374. Jule sagt:

    1. Mose 46:23-25
    Nachkommen durch Bilha, die Magd von Rahel:

    Dan + 1 Sohn
    Naftali und 4 Söhne

    “Diese sieben (?) Waren die Nachkommen Jakobs durch Bilha”

    Wo ist hier der 7.? Ich sehe insgesamt nur 6 Namen. Kann das ein Schreibfehler sein?

    Ähm … Tja, wer lesen kann, ist hier eindeutig im Vorteil: 2 Söhne und 5 Enkel macht durchaus 7 😉

    weitere Gedanken zu 1. Mose 46 finden wir hier

  375. Jule sagt:

    1. Mose 47:8-9

    „8»Wie alt bist du?«, fragte ihn der Pharao. 9Jakob antwortete: »Ich lebe seit 130 Jahren als Gast auf dieser Erde – und es „harte Jahre. Doch ich habe noch nicht annähernd das Alter meiner Vorfahren erreicht.«“

    Interessante Formulierung

    weitere Gedanken zu 1. Mose 47 finden wir hier

  376. Jule sagt:

    1. Mose 48:5
    Warum nimmt er die beiden als seine Söhne an?

    Welchen Grund hat Jakob, um diese beiden Söhne von Josef als seine eigenen anzunehmen?

    Ist das eher prophetisch, weil Jehova nachher einer aus den 12 Stämmen für Tempeldienste aussondert?

    Auf der anderen Seite: wenn Jakob praktisch 2 “adoptiert”, müsste ja noch ein weiterer Sohn von Josef später als Stamm Israels sein und dann wären es mehr als 12?
    Es gibt 12 eigene von Jakob minus 1 (den Stamm Levi), macht 11 Stämme plus die beiden von Josef – da wären wir auf 13?

    Hm, diese Richtung macht irgendwie keinen Sinn.

    Eine andere Frage bleibt dennoch: warum bekommt Josef so viele Anteile?

    Erst dachte ich: ach, Josef bekommt 2 Anteile von Jakob – also einen mehr als die anderen.

    Aber wenn Jakob Manasse und Ephraim Adoptiert, dann würde es noch einen 3. Sohn von Josef geben, der einen eigenen Stamm bildet und Josef hätte sogar 3 (!) Anteile. Wer hat dann darauf verzichten müssen?

    1. Mose 48:6

    „6Die Kinder aber, die dir nach ihnen geboren wurden, sind deine eigenen. Das Land, das sie erben werden, wird innerhalb der Gebiete von Ephraim und Manasse liegen.“

    OK, damit sind beide vorherigen Gedanken relativiert – denn damit hat Josef nur zwei Anteile und der zweite ist dann praktisch der Anteil vom Land, den sonst der Stamm Leviten bekommen hätte, richtig?

  377. Jule sagt:

    1. Mose 48:8-9, und Vers 1
    Wieder eine Frage geklärt 😉

    Beim Lesen kam mir zu Anfang die Frage in den Sinn, warum Josef seine beiden Söhne mit zum Vater nimmt. Ist es wirklich nur ein Krankenbesuch oder wollte er diesen doppelten Segen provozieren?

    Aber hier lesen wir, dass Jakob die beiden erst bemerkt, nachdem er Josef von seinem Vorhaben mit den zwei Anteilen erzählt hat. Also hängt beides scheinbar nicht zusammen.

    Wieder einmal merken wir hier, wie wichtig es ist, die Bibel im Zusammenhang zu lesen und auch warum. Ansonsten erhalten wir möglicherweise ein völlig verzerrtes Bild dessen, was passiert ist und davon, wie Jehova die Dinge sieht

  378. Jule sagt:

    1. Mose 48:7
    Wieso hier der Einschub mit Rahel?

    Jakob nimmt die beiden erstgeborenen Söhne von Josef als seine eigenen an und gibt ihm somit 2 Anteile vom verheißenen Land, kurz drauf lesen wir, dass er die beiden jetzt erst bemerkt und dann mit was anderem fortfährt.

    Also warum wird dazwischen Rahels Tod erwähnt und wo sie begraben ist? Das weiss Josef doch, er war ja seinerzeit dabei gewesen.

    Warum wird das also hier eingeschoben?

    Warum ist es Jakob so wichtig, dies noch mal zu sagen, nachdem die Erbsache geklärt ist?

    „3Jakob sagte zu Josef: »Gott der Allmächtige ist mir in Lus in Kanaan erschienen und hat mich „segnet. 4Er sagte zu mir: ›Ich werde dir viele Nachkommen schenken. Von dir sollen viele Völker abstammen. Ich werde deinen Nachkommen dieses Land für immer zum Besitz geben.‹ 5Heute nehme ich deine beiden Söhne, Ephraim und Manasse, die dir vor meiner Ankunft hier in Ägypten geboren wurden, als meine eigenen Söhne an. Sie sollen Ruben und Simeon gleichgestellt sein. 6Die Kinder aber, die dir nach ihnen geboren wurden, sind deine eigenen. Das Land, das sie erben werden, wird innerhalb der Gebiete von Ephraim und Manasse liegen. 7Als ich aus Mesopotamien zurückkehrte, starb Rahel in Kanaan in der Nähe von Efrata. Ich habe sie dort an der Straße nach Efrata, dem„heutigen Bethlehem, begraben.«
    8Dann bemerkte Jakob die beiden Söhne Josefs. »Wer sind sie?«, fragte er.
    9»Das sind meine Söhne, die Gott mir hier in Ägypten geschenkt hat«, antwortete Josef. Und Jakob sagte: »Bring sie zu mir, ich will sie segnen.«“

    Im Zusammenhang betrachtet sieht es eher so aus, als sei das doppelte Erbe von Josef nur ein Einschub gewesen“

  379. Jule sagt:

    1. Mose 48:21-22
    Der Bergrücken der Amoriter?

    Ist dieses Gebiet der zweite, der zusätzliche Anteil. Den Josef hier erbt?

    Wir wollen darauf mal besonders achten, wenn wir später über die Verteilung des Landes lesen …

    weitere Gedanken zu 1. Mose 48 finden wir hier

  380. Jule sagt:

    1. Mose 49:3-7
    Statt Segen heftige Ablehnung

    Au weia! Hatten sie zuvor als junge Männer Hass und Neid, da sie die Liebe und Anerkennung des Vaters ersehnten – wie fühlen sie sich jetzt hier?

    Sie kommen, um den Segen des Vaters zu erhalten und ernten Schimpf und Schande – wobei es sich Ruben ja auch selbst eingebrockt hatte – und Ablehnung. Er sagt, er wolle sich von Simeon und Levi distanziern, nichts mit ihnen zu tun haben. Harte Worte.

    Allerdings scheint Jehova das nicht ganz so zu sehen, denn der Stamm Levi erhält später das Vorrecht, die Priesterschaft zu stellen

  381. Jule sagt:

    1. Mose 49:29-31
    Nicht mit der Lieblingsfrau begraben

    Nun – im Tod – wird Lea etwas zuteil, was sie zu Lebzeiten nicht erreicht hatte: sie wird für immer im Grab mit dem geliebten Mann vereint sein.

    Jakob bittet nicht darum, dort begraben zu werden, wo er die geliebte Rahel hatte unter der Trauerweide begraben lassen – sondern er bittet darum, im Familiengrab beigesetzt zu werden.

    Liegt hier vielleicht auch der Grund dafür, warum wir vorhin kurz den Einschub mit Rahels Tod hatten? Sollten wir daran erinnert werden, dass sie nicht mit in dem Familiengrab liegt?

    Wir hatten bei der Aufzählung von Jakobs Söhnen und der Abstammung bereits festgestellt gehabt, dass der Same nicht aus Rahel, sondern aus Lea hervorging.

    Ist dies vielleicht auch der Grund, warum Jakob dort mit Lea im Familiengrab liegen will – weil dort alle liegen, aus denen der Same hervorging?

    weitere Gedanken zu 1. Mose 49 finden wir hier

  382. Jule sagt:

    1. Mose 50:3 und 7
    Welchen Status hatte Jakob in Ägypten?

    In Vers 3 wird gesagt „das ägyptische Volk trauerte 70 Tage um Jakob“ und in Vers 7 erfahren wir, dass „alle Sklaven des Pharaos, alle königlichen Würdenträger und alle führenden Männer des Landes“ ihn begleiteten, um Jakob zu beerdigen bzw ins Familiengrab zu legen.

    Dass eine Trauerzeit angesagt wurde aus Sympathie mit Josef, kann ich noch verstehen und dass vielleicht einige mitgehen auch noch. Aber scheinbar gehen alle wichtigen Männer mit. Warum?

    Es war da ja nicht so, wie hier heute bei uns, dass man sich „mal eben“ auf dem Friedhof trifft, eine kurze Ansprache, man geht gemeinsam zum Grab und kurzes Gebet und das war es – eine Sache von 2 Stunden und vielleicht noch etwas mehr, wenn man mit zum „Leichenschmaus“ geht.

    Sie befinden sich in Ägypten, das Grab in Kanaan. Das ist eine mehrtägige oder mehrwöchige beschwerliche Reise, die Zeit und Kraft in Anspruch nimmt und dies eigentlich für einen Fremden.

    Also welchen Status hat Jakob hier eigentlich, dass so viel Aufhebens um seine Person selbst noch nach dem Tod gemacht wird?

    Mir fällt hier die Queen-Mom ein, die Mutter der englischen Queen Elisabeth, die ebenfalls einen wichtigen Status zu haben schien und beim Volk sehr beliebt war. Hatte Jakob vielleicht einen ähnlichen Status?

  383. Jule sagt:

    1. Mose 50:8
    „Auch seine Familie“

    Das mutet jetzt wirklich sehr merkwürdig an: alle möglichen hohen Leute Ägyptens begleiten Josef, als er seinen Vater in die Heimat überführt, um ihn im Familiengrab zu bestatten. Für mich sind das alles Leute, die eigentlich gar nichts mit Jakob zu tun haben.

    Durch das Wort „auch“ hört es sich aber so an, als wären genau diese „hohen Tiere“ dabei wichtig und die Familie nur Nebensache.

    Warum so eine Formulierung? Was sagen andere Übersetzungen hier?

  384. Jule sagt:

    1. Mose 50:10-12
    Warum in Coren-Atad?

    Das Familiengrab befindet sich bei Mambre – die Trauergesellschaft macht aber in einem Ort namens Coren-Atad halt und dort gibt es eine Trauerfeier über mehrere Tage, die die Aufmerksamkeit und das Interesse der Kanaaniter auf sich zieht.

    Warum hier?

    Wenn wir weiter lesen, erfahren wir, dass sie hier die ägyptischen Begleiter zurück lassen und dass nur die Familie selbst mit Jakob bis nach Mambre zieht und dort im Familienkreis noch mal allein Abschied nimmt.

    Wie weit ist der Ort von Mambre entfernt? Warum wird er ausgewählt für die Feier?

  385. Jule sagt:

    1. Mose 50:15
    Wie kommen sie darauf?

    Warum sollte sich Josef nun – nach dem Tod des Vaters – für die alte Geschichte rächen wollen?

    Was sollte sich jetzt für ihn geändert haben?

    Glauben sie wirklich, er habe nur Rücksicht auf den alten Vater genommen? Warum hatte er ihnen dann nicht als erstes in Ägypten den Kopf gewaschen und dann gesagt „Schwamm drüber“?

    Er hatte ihnen ja klar gemacht, dass „in Wirklichkeit Gott“ ihn vor ihnen her gesandt hatte. Denken sie, er habe das nicht so gemeint, nicht wirklich geglaubt?

    Wenn Josef im Nachhinein überzeugt gewesen war, dass es Gottes Plan und Wille war – warum sollte sich daran etwas ändern, nur weil nun der Vater tot ist?

    weitere Gedanken zu 1. Mose 50 finden wir hier

  386. Jule sagt:

    Nackt und bloss – schämen wir uns vor unserem Gott?

    Ein weiterer Gedanke in der Ansprache – der auch zu dieser Aussage Jesu sehr gut passt – ist, dass Jehova Adam und Eva nackt erschaffen hatte.

    Es war für die beiden völlig normal, es gab im Paradies kein Schamgefühl. Gott wandelte jeden Tag „zur Zeit der Brise“ mit ihnen im Garten und sie unterhielten sich und es war kein Problem.

    Erst als sie gesündigt hatten, wurde es zu einem Problem!

    Plötzlich „gewahrten sie, dass sie nackt waren“ und suchten, ihre Blösse zu bedecken. Sie suchten sich große Blätter und bedeckten sich.

    Zusätzlich versteckten sie sich vor ihrem Gott, denn nun auf einmal war es ihnen unangenehm, so nackt und bloss vor Gott zu stehen.

    Es war eine Auswirkung des Sündenfalls und damit dann auch der Unvollkommenheit.

    Nicht Gott selbst oder wie er sie sah, veränderte sich und machte es ihnen unangenehm, sich weiterhin voller Vertrauen an ihn zu wenden und sich ihm auszuliefern (sie versteckten sich vor ihm), sondern ihre eigene Einstellung. Auf einmal waren sie sich ihrer Fehler bewußt und glaubten scheinbar, dass ER sie so nicht mehr lieben konnte.

    Aber das stimmte nicht, er war nur enttäuscht von ihnen.

  387. Jule sagt:

    So, hier schieben ich dann mal nach und nach den Stoff hoch, den wir 2017 heraus gearbeitet haben:

    Elizur – Hauskreis Weissensee

    Das ist ja süß? und passt zu der Frage von Heute. Wir haben ja heute die Schöpfumg in der Bibel gelesen (1. Mose 1:1-2:3) und hatten uns dabei auch die Frage gestellt, was es bedeutet, dass wir im Ebenbild Gottes erschaffen sind.
    Es beantwortet übrigens auch die Frage, was es nach der Bibel bedeutet, dass der Mensch über die Erde herrschen sollte

    Themenvideo – das Ebenbild Gottes
    Schaut es euch einfach mal an, ist nur einige Minuten und ganz interessant und leicht verständlich erklärt, auch für diejenigen, die nicht unbedingt über Vorwissen verfügen ?

  388. Jule sagt:

    Thom und ich lesen zur Zeit ein Buch von Arnold Fruchtenbaum, „Das 1. Buch Mose Kapitel 1 – 11“, da wir beim Bibelgrundkurs ebenso wie beim Gottesdienst in diesem Bibelbuch sind.
    Wie immer tauchen auch hier für mich immer wieder Fragen auf, wie z.B. Diese hier:

    Wieso bringt ER sein Werk nicht zu Ende?

  389. Jule sagt:

    Zelt-Gottesdienst am 15. Januar

    und weiter geht es :
    1. Mose Kapitel 2:4 bis 2:25

    Wir lesen, wie Gott die Erde für die Menschen vorbereitet, dann beide erschafft und in diesen Garten setzt.

    Wie war ihr Leben zu dieser Zeit? Was hatten sie den ganzen Tag getan und wie war ihre Beziehung zu diesem Zeitpunkt zu Gott?
    Warum das wichtig ist?
    Lasst euch überraschen.

    Wir freuen uns auf euch ?

  390. Jule sagt:

    Bibelgrundkurs am 12. Januar

    Wir sind weiterhin bei dem Sündenfall
    Behandelt haben wir schon die Taktik der Schlange und warum und wie wir heute in ähnliche Fallen tappen können. Ebenfalls behandelt ist die Frage, wo Adam war, als Eva aß, ob er live mit dabei gewesen war und warum auch er gegessen hat

    Interessant ist jetzt, wie Gott mit dem ganzen umgeht, wann und warum die beiden aus dem Paradies müssen und was der Baum des Lebens damit zu tun hat

    Wir freuen uns auf euch

  391. Jule sagt:

    Bibelgrundkurs am 19. Januar

    Weiter geht es in 1. Mose 3 mit Gottes Verheißung und Gottes Fluch. Wir lesen die Verse 9-20

    Wir haben uns damit beschäftigt, wie und warum Adam und Eva gesündigt hatten und wie sie darauf reagiert haben. Sie schämten sich, trauten sich nicht mehr in die Gegenwart Gottes und versuchten sich vor ihm zu verstecken.

    Was hatte sich verändert? Hatte sich Gott geändert? Nein – sie selbst haben sich verändert. Sie sahen sich selbst in einem anderen Licht, „sie erkannten, dass sie nackt waren“ und sie selbst gingen Gott aus dem Weg, nicht er ihnen

    Diese Woche werden wir uns ansehen, wie nun seinerseits Gott mit der Situation umging. Welche Konsequenzen zog er daraus und hätte es auch anders laufen können? Wenn ja: wie?

    Es bleibt spannend

  392. Jule sagt:

    Gottesdienst am 22. Januar

    Auch bei, Gottesdienst sind wir zur Zeit beim Sündenfall in 1. Mose 3. Allerdings wird hier am Sonntag bereits Grundwissen vorausgesetzt und wir gehen tiefer, als am Donnerstag

    Wir freuen uns auf euch

  393. Jule sagt:

    Gestern haben wir ausführlich über den Sündenfall gesprochen:

    Um welche Frucht ging es – war es wirklich ein Apfel?
    Wer war die Schlange und wo begegnen wir „ihr“ noch in der Bibel? Wo sehen wir Jesus? Inwiefern hat der Fluch aus 1. Mose 3:15 mit ihm zu tun?
    Was wäre eigentlich passiert, wenn nur Eva von der Frucht genommen hätte?
    Wie hätten Eva und hinterher Adam auf das Ansinnen der Schlange reagieren sollen und wie hätten sie besser auf die Fragen Gottes reagiert?
    Wann genau warf Gott die beiden aus dem Garten Eden und was hat das mit dem Baum des Lebens zu tun und den Möglichkeiten, die sie auch nach dem Sündenfall noch gehabt hätten?

    Wir sehen: es ist ziemlich spannend, wo uns Jesus und das Thema „Versöhnung“ bereits auch hier schon begegnet

    Es bleibt spannend ?

  394. Jule sagt:

    Wieso die Felle, die Jehova ihnen machte, bereits die Notwendigkeit von Tieropfern andeutete

    Um ihre Nacktheit zu bedecken, musste Jehova ein Tier schlachten, um an die benötigten Felle zu kommen. Wahrscheinlich mussten Adam und Eva seinerzeit dabei zusehen. Es muss sie geschockt haben, dass ein Lebewesen sein Leben verlor, um sie angemessen zu bekleiden

    Das bedecken ihrer Blöße war ja nur aufgrund ihrer Übertretung notwendig geworden…

    Eigentlich war es eine lieb gewordene Gewohnheit, dass sie „zur Zeit der Brise“ mit Gott Gemeinschaft hatten. Sie genossen es.

    Aber nachdem sie die verbotene Frucht gegessen hatten, erkannten sie, dass sie nackt waren und versteckten sich vor Gott. Sie wagten sich nicht mehr unter seine Augen – obwohl sie ihre Blöße notdürftig mit Blättern bedeckt hatten

    Gott selbst änderte dies dann, indem er ein Tier tötete und sie mit dessen Fellen bekleidete. So fühlten sie sich nicht mehr sooo nackt – weshalb sie zuerst meinten, sich verstecken zu müssen. Nun hatte ja Gott selbst ihre Blöße bedeckt …

    Dazu war es notwendig gewesen, dass ein Leben geopfert worden war – in diesem Fall das Leben des Tieres, aus dessen Fell Gott Ihnen Kleidung machte und sie damit bedeckte

    Sicherlich werden sie ihren Kindern davon erzählt haben, denn die Cherubim und das flammende Schwert vor dem Eingang zum Garten Eden hatte sicherlich Fragen aufgeworfen

  395. Jule sagt:

    Letzte Woche haben wir Lektion 12 begonnen, in der wir „Gottes Fürsorge und Gericht“ kennengelernt haben. Dazu haben wir in der Bibel 1. Mose 3:21-24 gelesen.

    Wir erinnern uns, dass sich Adam und Eva aus Scham „bekleidet“ hatten. Nun sehen wir, dass sie Jehova (du darfst hier für dich auch gerne Jahwe oder Gott einsetzen) damit nicht beeindrucken können. Warum ist das so?

    Es geht darum, dass sie durch das Essen der Frucht zu Sündern wurden, so wie wir heute alle durch Geburt Sünder sind. Wir können uns nicht selbst retten. Die Kleidung steht dafür, dass sie wieder für Gott annehmbar wären. Aber sie könnten nichts tun, um sich für Gott annehmbar zu machen, Jehova akzeptiert nur, was durch ihn gemacht ist (Vers 21, ebenso Römer 5). Gott selbst sorgt für geeignete Kleidung. Dazu tötet er ein Tier, um die Felle zu nehmen und sie zu bekleiden. Der 1. Tod – der des Tieres – wurde also durch die Sünde hervorgerufen.

    Wir hatten bereits im Gottesdienst bei diesem Thema herausgearbeitet, dass diese Art der Bekleidung darauf hinweist, dass jemand geopfert werden muss für die Sünden. Hier zuerst das Tier, dessen Fell genommen wird, später die Tiere, die geopfert werden und letztendlich Jesus Christus, der an unserer statt für unsere Sünden gestorben ist – damit wir in einem annehmbaren Verhältnis zu Gott kommen können.

    Ein wichtiger Lehrpunkt für uns ist hier, dass wir uns die Freundschaft Gottes nicht verdienen können. Er selbst schenkt sie uns. Er reicht uns täglich seine Hand, wir müssen sie nur ergreifen. Nichts kann uns von ihm trennen, solange wir diese Hand nicht selbst loslassen ?

    Interessant bei dem ganzen ist, dass Gott selbst Adam und Eva anzog! Er machte nicht nur die Kleidung aus den Fellen und gab sie ihnen – sondern er selbst zog sie an❣️

    Adam und Eva schämten sich, deshalb hätten sie sich mit Feigenblättern bedeckt. Aber Gott akzeptierte ihre Scham nicht, in dem Sinne, dass er sich nicht vor ihnen ekelte. Er kleidete sie liebevoll an. Wieder der Bezug zu uns heute, dass wir keine Furcht haben sollten, Gott zu begegnen, egal, was wir getan haben. Nichts kann so schlimm sein, dass ER sich vor uns ekeln würde. Erst nachdem er sie liebevoll bekleidet hatte, vertrieb er sie aus dem Garten Eden. In den Versen 24 und 24 lesen wir den Grund.

    „Dass sie nicht werden wie wir“. Wer redet hier mit wem?

    GOTT – (Vater, Sohn und Geist) auch bekannt unter dem Namen Jehova oder Jahwe – unterhalten sich untereinander über Adam und Eva.

    Wenn wir in Vers 22 lesen: „Und Jehova Gott sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unser einer, zu erkennen Gutes und Böses; und nun, daß er seine Hand nicht ausstrecke und nehme auch von dem Baume des Lebens und esse und lebe ewiglich!“ was ist dann gemeint? Könnten sie wirklich wie Gott werden? Musste er ihre Konkurrenz fürchten und sie deshalb aus dem Garten vertreiben?

    Wieder sehen wir, wie wichtig es ist, die Sache im Kontext zu lesen. Es geht eigentlich um „das Erkennen von Gut und Böse“. Was bedeutet dies?

    Vorher, bevor sie von der Frucht gegessen hatten, wussten sie nicht nur nicht, was schlecht ist. Das Schlechte war erst jetzt in ihr Leben getreten. Zuvor gab es nur Gutes in ihrem Leben.

    Was bedeutet das mit dem „essen vom Baum des Lebens“?

    Interessant, dass dieser Baum bereits ganz zum Anfang im Garten stand, ebenso der „verbotene“ Baum. Vermutlich hatte Jehova diesen Baum der Erkenntnis für sich reserviert, weil er selbst davon gegessen hatte, wenn er „um die Zeit der Brise“ mit ihnen Gemeinschaft im Garten hatte. Man könnte auch vermuten, dass er ihnen vom Baum des Lebens gegeben hätte, wenn sie anders reagiert hätten. Da sie nur sich Gegenseitig und anderen die Schuld für ihr Fehlverhalten zuschoben, war für ihn das Thema erledigt. Wenn sie zerknirscht und reuevoll gewesen wären, vielleicht hätte er ihnen von der Frucht des Baumes des Lebens zu essen gegeben und sie hätten nicht sterben müssen. Aber dies sind nur persönliche Vermutungen – frei nach Pape?.

    Nun, weil sie ungehorsam und uneinsichtig waren, gestattete ER ihnen nicht, von diesem Baum des Lebens zu essen. Gott wollte den Menschen nicht als Sünder ewig leben lassen. Gott ermöglichte dadurch „den Lohn der Sünde“ – den Tod (Römer 6:23).

    Erst mal hört sich dies ziemlich hart an, aber könnte es nicht sein, dass genau dies sehr liebevoll von ihm war? Denn was bedeutet dieser sündige Zustand für uns? Krankheit und leid, Gewalt, Kriminalität usw. Das war ja nicht das, was Gott für uns wollte. Er wollte, dass wir ewig in einem Paradies der Freude leben. Durch den Tod und mit der Auferstehung ist dieser Zustand endlich und nach Tod und Auferstehung bekommen wir ja dann das, was ER ursprünglich für uns vorgesehen hatte.

    Vorher war alles, was er ihnen gegeben hatte, war GUT. Solange sich der Mensch an Gottes Hand gehalten hatte, hatte er nur Gutes bekommen.

    Was ist schlecht und woher wissen wir, dass es schlecht ist?

    Viele Dinge, die wir als schlecht einstufen, fühlt sich für uns nur schlecht an. Wenn ich es eilig habe, nach Hause zu kommen und die Geschwindigkeitsbegrenzung überschreite, werde ich angehalten und muss eine Strafe zahlen und komme zudem noch später nach Hause. Das fühlt sich für mich schlecht an. Auf der anderen Seite gefährde ich mit meinem rasanten Fahrstil andere. Was ist hier also schlecht?

    Anderes Beispiel: wenn ich mich als Mutter in meiner Ehe unwohl fühle und mich daher in einen anderen Mann verliebe, dann empfinde ich es als schlecht, dass die Ehe für Gott heilig ist. Ich will meine Liebe leben und ausbrechen, denn ich will glücklich sein. Wenn ich dies aber tue, dann fühlt sich dies für meinen Mann und meine Kinder nicht so toll an. Was ist also schlecht? Ok, hier gibt es eine klare Linie: „Gott hasst Scheidung“ und „was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht trennen“.

    Im Gegensatz zu uns und anderen Menschen und Göttern ist Jehova nur gut! Wieder einmal wird klar, warum es so wichtig ist, den Namen Gottes zu benutzen, egal ob in der Form Jehova oder Jahwe.

    Wie gesagt, Jehova, der Schöpfer, ist NUR gut. Das Schlechte ist dem Gegenspieler eingefallen – nicht Jehova!

    Zum Schluss haben wir uns in Vers 23 damit beschäftigt, dass die Menschen „nun selbst entscheiden werden“. Vorher hatte Gott alles Schlechte von ihnen fern gehalten.

    In Vers 24 lesen wir, dass Adam und Eva aus dem Garten fliegen. Warum?

    Es gab nichts, was sie hätten tun können, um zurück zu finden. Dazu bedarf es erst Jesus Christus und das Lösegeld, was er für sie und für uns alle gezahlt hatte.

    Heute Abend geht es weiter mit 1. Mose 4:1-2, mit,der Geburt von Kain und Abel. Wir dürfen weiterhin gespannt sein…

    Gedanken vom Hauskreis

  396. Jule sagt:

    1. Advent 4

    Diesen eigenwilligen Gottesdienst konnte Gott nicht annehmen (1. Sam 15, 22.23), denn er kam aus einem Herzen, das nicht zur Buße bereit war. Er machte auch nicht glücklich. Kains Antlitz war gesenkt, und er begann seinen Bruder zu hassen.

    Weil das Verhältnis zu Gott nicht in Ordnung war, konnte auch das zum eigenen Bruder nicht in Ordnung sein.

  397. Thom sagt:

    Bei der Vorbereitung für Sonntag lese ich, wie schon geschrieben, ein Buch von Fruchtenbaum. Besonders interessant, dass er die verschiedenen Facetten aufgreift, die Gottes Wort enthält. Es gibt nie nur eine einzige klare „Übersetzung“ oder „Auslegung“ sondern die Sätze können verschiedene Bedeutungen annehmen.
    So ein Beispiel:
    als Kain geboren wurde, sagte Eva

    ich habe einen Mann Menschen/Mann bekommen: Jehova

    Mit diesem Ausspruch wurde deutlich, dass Eva dachte, durch diesen Sohn würde die Edenprophezeiung Wirklichkeit werden …einige jüdische Ausleger schwächen dann diesen Satz ab „“Ich habe für einen Menschen bekommen den Engel des Herrn“ …und in der Setuaginta wird dann noch weiter abgeschwächt „..mit der Hilfe Jehovas“. Was Eva nun wirklich meinte – es deutet doch in erster Linie darauf hin, dass ER auf die Erde kommen würde und der „Erlöser“ und Problemlöser sein würde.
    Spannend, jemanden zu lesen, der der Ursprache der Bibel fähig ist, und nicht nur eine Meinung aufzählt!

  398. Jule sagt:

    1. Mose 4
    Jehova bleibt sich treu, ER verändert sich nicht

    „Und Jehova sprach zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Und er sprach: Ich weiß nicht; bin ich meines Bruders Hüter?“
    ‭‭1. Mose‬ ‭4:9‬ ‭ELB‬‬

    Fällt uns was auf? ?️

    wie im Kapitel zuvor macht Jehova keine Vorwürfe, sondern er gibt durch seine Fragen Gelegenheit, die eigene Schuld, das eigene Versagen, einzugestehen und zu bereuen:

    „Und Jehova Gott rief den Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du?
    .
    Und er sprach: Wer hat dir kundgetan, daß du nackt bist? Hast du gegessen von dem Baume, von dem ich dir geboten habe, nicht davon zu essen?“
    ‭‭1. Mose‬ ‭3:9, 11‬ ‭ELB‬‬

    Kain reagiert ähnlich wie schon seine Eltern zuvor:

    „Und der Mensch sprach: Das Weib, das du mir beigegeben hast, sie gab mir von dem Baume, und ich aß.“
    ‭‭1. Mose‬ ‭3:12‬ ‭ELB‬‬

    Warum reagieren sie nur so?

    Warum können sie nicht einfach ihre Schuld eingestehen und sich entschuldigen?

    Warum beißen sie nach Gott, anstatt auf ihn zuzugehen?

    Wie reagiere ich, wenn ich etwas falsch gemacht habe?

  399. Jule sagt:

    Woher hätte Kain wissen können, dass er Gott mit einem Speiseopfer nicht zufriedenstellen kann, dass ein Leben geopfert werden musste?

    So wie es die Felle schon angedeutet hatten, mit denen Jehova die Blöße von Adam und Eva bedeckt hatte

    Um ihre Nacktheit zu bedecken, musste Jehova ein Tier schlachten, um an die benötigten Felle zu kommen. Wahrscheinlich mussten Adam und Eva seinerzeit dabei zusehen. Es muss sie geschockt haben, dass ein Lebewesen sein Leben verlor, um sie angemessen zu bekleiden

    Das bedecken ihrer Blöße war ja nur aufgrund ihrer Übertretung notwendig geworden…

    Eigentlich war es eine lieb gewordene Gewohnheit, dass sie „zur Zeit der Brise“ mit Gott Gemeinschaft hatten. Sie genossen es.

    Aber nachdem sie die verbotene Frucht gegessen hatten, erkannten sie, dass sie nackt waren und versteckten sich vor Gott. Sie wagten sich nicht mehr unter seine Augen – obwohl sie ihre Blöße notdürftig mit Blättern bedeckt hatten

    Gott selbst änderte dies dann, indem er ein Tier tötete und sie mit dessen Fellen bekleidete. So fühlten sie sich nicht mehr sooo nackt – weshalb sie zuerst meinten, sich verstecken zu müssen. Nun hatte ja Gott selbst ihre Blöße bedeckt …

    Dazu war es notwendig gewesen, dass ein Leben geopfert worden war – in diesem Fall das Leben des Tieres, aus dessen Fell Gott Ihnen Kleidung machte und sie damit bedeckte

    Sicherlich werden sie ihren Kindern davon erzählt haben, denn die Cherubim und das flammende Schwert vor dem Eingang zum Garten Eden hatte sicherlich Fragen aufgeworfen

  400. Jule sagt:

    1. Mose 4:8
    Was sagte Kain zu seinem Bruder?

    „Und Kain sprach zu seinem Bruder Abel; und es geschah, als sie auf dem Felde waren, da erhob sich Kain wider seinen Bruder Abel und erschlug ihn.“
    ‭‭1. Mose‬ ‭4:8‬ ‭ELB‬‬

    Ja, so kenne ich den Vers, bisher hatte ich immer angenommen, dass es darum ging, dass Kain Abel aufs Feld raus lockte, um ihn dort zu erschlagen

    In seinem Buch zu 1. Mose von Arnold Feuchtenbaum lautet der Text anders. Hier wird gesagt: „und Kain erzählte es seinem Bruder Abel“ und das direkt nach dem, dass Jehova Kain auf seine unguten Gefühle angesprochen hatte.

    Sollte Kain wirklich mit Abel darüber gesprochen haben, was Jehova zu ihm gesagt hatte? ?️

  401. Jule sagt:

    1. Mose 4:1-2
    Was haben die Namen der Söhne mit den Problemen zwischen den Jungs zu tun?

    An fing es mit dem Namen, den Eva ihrem Erstgeborenen gab:
    In der Fußnote heißt es: „die meisten ergänzen „mit der Hilfe“ Jehovas, doch vielleicht gibt Eva ihrem Erstgeborenen den Gottesnamen Jehova, weil sie hofft, dass er der verheißene Mann sein würde, der der Schlange den Kopf zertreten würde“

    Daraus könnte man schließen, dass sie ihren Erstgeborenen Kain auf einem Podest setzte, der eigentlich nur Gott zukommt. Diese Ansicht wird verstärkt, wenn wir bedenken, dass der Name Abel „Nichtigkeit“ oder „Hauch“ bedeutet. Was wird das wohl mit den Söhnen gemacht haben?

    Kain war etwas besonderes, er war wichtig und Abel stand weit unter ihm. Und dennoch nimmt Gott sein Opfer nicht an, aber das von dem „unwichtigem“ Abel schon. Hm…

    Woher er das weiß? Weil Jehova meist Feuer vom Himmel kommen ließ, das das Opfer der jeweiligen Person verzehrte. Wir haben uns dazu Parallelstellen in der Bibel angesehen.

  402. Jule sagt:

    Ein weiterer Gedanke war, dass Kain falsch reagierte. Anstatt auf Gott zuzugehen und zu fragen, warum er sein Opfer nicht angenommen hat, grollt er seinem Bruder. Nicht er geht auf Gott zu, sondern Gott geht auf ihn zu und fragt, was mit ihm los ist

  403. Jule sagt:

    Kommen wir zu den Gemeinsamkeiten:

    Gott gibt demjenigen Gelegenheit, richtig zu handeln, Fehler zuzugeben.
    Bei Adam und Eva fragt ER „wo bist du?“ Und Kain fragt ER „wo ist dein Bruder?“, obwohl er die Antwort bereits weiß.

    Anstatt auf Gott zu hören, wird er wütend und tötet den Bruder. Der ist schuld, dass Gott sein Opfer nicht angenommen hat. Und das, obwohl er von Gott selbst zuvor gewarnt wurde.

    Seine Eltern waren Diebe – sie nahmen etwas, was ausdrücklich nur Gott gehörte -, der Sohn ist ein Mörder.

    Adam und Eva weichen aus und schieben sich gegenseitig die Schuld zu – Kain geht noch weiter und kommt dem Schöpfer doof. Man beachte, wie und in welchem Ton er mit Gott spricht, unglaublich

    Und – um das ganze noch zu toppen, ist er der Ansicht, dass seine Strafe zu hoch ist. Unfassbar!!!

    Eine weitere Gemeinsamkeit ist die Strafe, die sie erhalten. Beide werden aus der Anwesenheit Gottes verbannt

  404. Jule sagt:

    1. Mose 5:24
    Und Henoch wandelte mit Gott

    Hier noch drei interessante Punkte aus dem Kommentar von Arnold Fruchtenbaum:

    Wir lesen „und Enoch wandelte mit Gott“ – hier liegt das selbe Wort und daher wahrscheinlich auch derselbe Gedanke zugrunde wie bei Adam und Eva, wo es heißt, dass Gott zur Zeit der Briese mit dem Menschen im Garten wandelte

    Scheinbar hatte Henoch das selbe Vorrecht, wie seinerzeit seine Vorfahren, er hatte direkten Kontakt mit Gott

  405. Jule sagt:

    1. Mose 5:25
    Metusallah – der Name Prophetie?

    Interessanter Gedanke auch hier von Arnold Fruchtenbaum, er beschäftigt sich unter anderem auch mit den Namen und deren Bedeutung, was darauf schließen ließe, dass die erste Sprache Hebräiach war, denn nur so machen die ganzen Wortspiele Sinn ?

    Es gibt zwei Bedeutungen des Namens „metuschellah“ – wahrscheinlich bedeutet der Name hier „wenn er stirbt, wird es gesandt werden“

    Wie wir gelesen haben, war Henoch der Vater von Metusallah und nach Judas 14-15 war er ein Prophet.

    Nach der Chronologie von 1. Mose war das Todesjahr von Metusallah der Beginn der Sintflut.

    Daher nimmt Fruchtenbaum an, dass Henoch von Gott Kenntnis über die Sintflut hatte und seinem Sohn den Namen prophetisch gab

  406. Jule sagt:

    Wir wissen, dass Metussallah der älteste Mensch war, der je gelebt hatte. Fruchtenbaum schreibt, dass dieses Alter – aufgrund der prophetischen Bedeutumg des Namens – ein Zeichen von Gottes Gnade war.

    Denn solange dieser lebte, hatten die Menschen Zeit zur Umkehr und Buße (2. Petrus 3:8-9)

  407. Jule sagt:

    1. Mose 6:2
    Wer waren „die Söhne Gottes“?

    bereits vor Jahren kam diese Frage bei Rock Berlin auf, denn unser Pastor John, der auch von dem Kinofilm „Noah“ so begeistert war, vertritt die Ansicht, die auch im Film dargestellt wurde, dass es die Söhne Kains waren.

    Wir als ehemalige Zeugen Jehovas „hatten gelernt“, dass es gefallene Engel waren, die vom Himmel kamen und mit den Menschenfrauen Kinder zeugten

    Was sagen die Kommentatoren dazu (die nicht von den ZJ sind)?

  408. Jule sagt:

    Da also der Same von der Frau auf übernatürliche Weise kommen sollte, war Satan natürlich daran interessiert, diesen Samen zu sabotieren und daher machte es Sinn, Engel auf die Erde zu schicken, die mit den Frauen Kinder zeugten.

    Es erklärt auch, warum sich die Frauen überhaupt auf so etwas einließen.

    Dass sich Eva ihrer Rolle beim Hervorbringen dieses Samens aus 1. Mose 3:15 bewusst war, erkennen wir an dem Namen, den sie zum einen ihrem Erstgeborenen gab – Kain („ich habe Jehova hervorgebracht“) – und ebenso dem späteren Sohn Seth, was bedeutet „Ersatz“

  409. Jule sagt:

    Argumente, warum Fruchtenbaum davon überzeugt ist, dass es sich bei den Gottessöhnen um Engel handelt

    • Wenn es so wäre, dass die Gottessöhne und Menschentöchter aus unterschiedlichen Geschlechtslinien stammen würden, warum gibt es diese Art der Heirat nicht auch in umgekehrter Form? Warum haben keine Gottestöchter Menschensöhne geheiratet?
      Das Gebot, seine Kinder nicht mit Nichtisraeliten oder bestimmten Stämmen zu verheiraten, ging immer in beide Richtungen
    • Wenn die Gottessöhne besonders treue und gottgefällige Männer gewesen wären, warum sollten solche Frauen heiraten, die kein gottgefälliges Leben lebten und warum haben diese dann nicht in der Sintflut überlebt?
    • Ein anderer wichtiger Punkt ist der, dass überall in der Bibel, wo dieses Wort benutzt wird im Urtext, immer von Engeln die Rede ist. Warum sollte es dann hier anders sein?
      Wenn es im NT auf Körperschaften bezogen wird, dann auf solche, die wie die Engel direkt von Gott erschaffen wurden
    • Wenn man sich die ältesten Kommentare und jüdischen Ansichten ansieht, dann hätte man unter diesem Begriff immer Engel verstanden.
      Das ändert sich erst in der Neuzeit – warum?

    Er hat das alles natürlich viel ausführlicher beschrieben, aber ich kann es wegen dem Copyright nicht alles hier einstellen. Dieses hier waren für mich die vier Hauptargumente, die ich nachvollziehen konnte ?

  410. Jule sagt:

    Die Bosheit der Menschen

    Die Vermengung des Göttlichen mit dem, was vom Menschen ist, ist eine besondere Form des Bösen und ein sehr wirksamer Kunstgriff Satans, um das Zeugnis von Christus auf der Erde zu verderben. Diese Vermengung mag häufig wünschenswert erscheinen. Oft mag scheinbar dadurch die göttliche Botschaft schneller verbreitet werden und der göttliche Einfluss stärker zur Wirkung kommen. Sie mag scheinbar mehr Erfreuliches als Nachteiliges mit sich bringen, aber unser Urteil in dieser Sache hängt ganz von dem Gesichtspunkt ab, unter dem wir sie betrachten. Wenn wir sie im Licht der Gegenwart Gottes betrachten, können wir keinen Vorteil darin sehen, wenn sich das Volk Gottes mit den Kindern dieser Welt verbindet, oder wenn die Wahrheit Gottes durch menschliche Beimischungen verdorben wird. Es ist nicht nach den Gedanken Gottes, auf diese Weise die Wahrheit zu verbreiten, oder die Interessen von denen zu fördern, die den Platz des Zeugnisses für ihn auf der Erde einnehmen sollen. Gottes Grundsatz ist: Trennung von allem Bösen. Und dieser Grundsatz kann niemals ohne Schaden für die Wahrheit verlassen werden.

    In dem Bericht in 1. Mose 6 sehen wir, dass die Verbindung der „Söhne Gottes“ mit den „Töchtern der Menschen“ traurige Folgen hatte. Zwar hatte die Frucht dieser Vereinigung nach dem Urteil des Menschen ein außerordentlich schönes Aussehen, denn wir lesen von den Kindern aus diesen Ehen: „Das sind die Helden, die vor alters waren, die Männer von Ruhm gewesen sind“ (Kap. 6,4). Aber das Urteil Gottes lautete ganz anders. „Und der HERR sah, dass die Bosheit des Menschen groß war auf der Erde, und alles Gebilde der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag“ (V. 5). „Nur böse“, „böse den ganzen Tag“, das war aufgrund der Verbindung des Heiligen mit dem Unheiligen der Zustand des Menschen vor Gott. Wenn der heilige Nachkomme seine Reinheit nicht bewahrt, wird das Zeugnis auf der Erde verhindert. Die erste Anstrengung Satans bestand darin, durch Töten des heiligen Nachkommens den Vorsatz Gottes zu vereiteln, und als das misslang, versuchte er seinen Zweck dadurch zu erreichen, dass er ihn verderbte.

    Es ist wichtig, Absicht, Charakter und Ergebnis dieser Vereinigung der „Söhne Gottes“ mit den „Töchtern der Menschen“ klar zu verstehen. Zeigt sich doch in unseren Tagen die gefährliche Sucht, zur Erreichung einer Vereinigung die Wahrheit aufs Spiel zu setzen. Wir sollten vor dieser Gefahr auf der Hut sein. Wahre Vereinigung kann niemals auf Kosten der Wahrheit erreicht werden. Der Wahlspruch des treuen Christen sollte stets lauten: „Wahrheit um jeden Preis! Kann auf diesem Weg die Vereinigung gefördert werden, umso besser, aber Wahrheit um jeden Preis!“ Eine falsche Nachgiebigkeit hingegen sagt: „Vereinigung um jeden Preis! Kann auf diesem Weg die Wahrheit festgehalten werden, so viel besser, aber Vereinigung um jeden Preis!“1. Wo man die Wahrheit aufgegeben hat, kann kein wahres Zeugnis sein, und deshalb sehen wir in der Zeit vor der Flut, dass die traurige Vereinigung zwischen dem Heiligen und dem Unheiligen nur die Wirkung hatte, das Böse seinem Gipfel zuzuführen und dann die Gerichte Gottes heraufzubeschwören.

    (aus dem Kommentar von Macintosh)

  411. Jule sagt:

    Wir sehen: auch er ist davon überzeugt, dass „die Söhne Gottes“ aus Vers 2 keine normalen Männer waren, sondern aus dem übernatürlichen geistigen Bereich kamen. Die Grundlage für diese Überzeugung ist die selbe wie bei Fruchtenbaum

  412. Jule sagt:

    Das Ergebnis des Abfalls: der Verfall des Menschen endet im Gericht

    Schließlich finden wir Kraft und Stärke hienieden, das Ergebnis des Abfalls, da die Söhne Gottes ihren ersten Zustand nicht bewahrten, und Gott vollzieht das Gericht, anstatt noch länger mit dem Menschen durch das Zeugnis Seines Geistes in Gnaden zu rechten, was seine bestimmte Zeit hat. Der Gehorsam des Glaubens ist die Sicherheit des gewarnten Überrests, aber der Grundsatz der Entartung wirkte weiter, trotz des Zeugnisses, und wirkte auf die Erfüllung des Zeugnisses, das er verachtete. Der Mensch wurde schlechter und schlechter, und die Schöpfung Gottes war total verderbt und voller Gewalttat – das sind die zwei universellen Wesenszüge des wirkenden Eigenwillens ohne Gott. Was den Menschen betrifft, so kam jetzt ans Licht, als er sich selbst überlassen wurde (denn außer dem gnädigen Zeugnis wurde er vor der Sintflut so gelassen), daß alles Gebilde der Gedanken seines Herzens nur böse war den ganzen Tag. Gott erschafft und vernichtet; Er ruft und bereut nicht. Die Schöpfung war völlig verderbt, und Gott vertilgt sie überall wo ein Hauch des Lebens ist. Das Zeugnis dieser Dinge ist überall unter die Heiden ausgegangen. Hier haben wir einen genauen, obwohl kurzen Bericht über sie, um soweit wie erforderlich zu zeigen, was der Mensch war und ist, und wie die Wege Gottes mit ihm sind.

    (aus dem Kommentar von Darby)

  413. Jule sagt:

    Wie wir sehen, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Auslegung.

    Wir persönlich tendieren eher zu der von Fruchtenbaum und Co. nicht, weil wir dies bei den Zeugen Jehovas so gelernt haben – sondern weil das für uns eher Sinn macht

    Im Übrigen haben wir in den letzten Jahren viele Dinge überdacht und unseren Horizont erweitert. Das passiert halt, wenn man nicht nur aus einer Quelle die Kommentare zieht. Wir sind zu der Ansicht gelangt, dass man manche Dinge in der Bibel so oder so verstehen kann, die absolute Wahrheit scheint es nicht zu geben. Daher müssen wir uns auch nicht mit anderen darüber streiten, ob nun sie oder wir Recht haben mit unserer Sichtweise

    Denn beim Bibellesen geht es nicht darum, sich selbst bestätigt zu sehen oder als Einziger die Bibel wirklich verstanden zu haben. Es geht darum, Gott und sein Wort immer besser kennen zu lernen, zu verstehen, wie Gott „tickt“ und warum

    Daher ist es ganz sinnvoll, sich mit den unterschiedlichen Sichtweisen auseinander zu setzen und sich dann selbst eine Meinung zu bilden – diese dann aber genau so zu behandeln und zu vertreten: als persönliche Meinung und nicht als Lehrmeinung oder Dogma

    Natürlich trifft dies nicht auf eindeutige Aussagen zu, wie dass man nicht töten, stehlen, ehebrechen usw soll ?. Dies ist eine klare Sache und keine Ansichtssache

  414. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 5. Februar

    Wir haben 1. Mose 6:1-7:9 gelesen und es ging darum, warum Gott eine Flut herbeiführen wollte – um alles zu vernichten. Über die Gottessöhne und die 120 Jahre haben wir ja hier bereits ausführlich gesprochen:

    die Gottessöhne waren sehr wahrscheinlich die gefallenen Engel, die ihre Stellung im Himmel verließen und mit den Frauen Nachkommen zeugten und somit den Samen verderben sollten, von dem Jehova in 1. Mose 3:15 spricht. In seinem bereits mehrfach angeführten Kommentar vermutet Fruchtenbaum, dass alle Frauen sich auf diese Beziehungen einließen – lediglich Noahs Frau und seine Schwiegertöchter hätten dort nicht mit gemacht. Das zieht er aus der Formulierung „alles Fleisch war verderbt“ (Vers 11).

    Die 120 Jahre des Menschen aus Vers 3 waren die Frist, die Gott gesetzt hatte bis zur Flut, die Zeit, in der Noah und seine Söhne die Arche bauten und die Menschen Gelegenheit zur Umkehr bekamen.

    Interessant waren die Formulierungen, „dass Noah mit Gott wandelte“ – wir kennen sie bereits aus dem Garten Eden, wo Jehova mit den Menschen um die Zeit der Brise wandelte (1. Mose 3:8) und von Henoch, von dem dies ebenso gesagt wird in 1. Mose 5:22. hier lesen wir es vom Noah. Alle drei haben scheinbar die selbe Bedeutung: sie hatten direkten Kontakt mit Gott, er redete mit ihnen Face to Face ?

    Alle diese Punkte sind auch bereits in den vergangenen Jahren oder bei der Vorbereitung ins Auge gefallen. Was war also für mich persönlich neu?

    Die Sache mit dem Kasten

    Gott gibt Noah genaue Anweisungen, wie er die Arche bauen soll, gibt die genauen Maße, gibt alles genau vor. Interessanterweise unterscheidet sich die Arche in einer Hinsicht komplett von allen anderen Schiffen und dafür gibt es einen guten Grund:

    Egal, welche Art von Boot oder Schiff wir kennen, keins von ihnen ist wirklich kastenförmig. Der Rumpf ist immer mehr oder weniger angeschrägt. Ich hatte bisher immer angenommen, dass es so einfacher durchs Wasser und die Wellen gleitet. Jörg, der viele Jahre zur See gefahren ist, kennt den genauen Grund: man benötigt dies, um zu navigieren.

    Warum ist die Arche also anders gebaut?

    Sie sollte nicht navigieren. Man müsste sie nicht lenken, sie sollte die Menschen am kein bestimmtes Ziel bringen. Sie diente lediglich dazu, dass die Menschen überleben und nicht in der Flut ertrinken.

    Ein anderer Grund für den abgeschrägten Rumpf ist, dass das Boot oder Schiff so nicht kippt. Dies war ebenfalls bei der Arche nicht notwendig, das Jehova selbst die Arche nutzen wollte, um den Menschen überleben zu lassen. ER hielt sie alle in der Arche in Sicherheit.

    Es gibt einen weiteren „Kasten“, der gebaut wurde um jemanden überleben zu lassen. Das war der „Korb“, in den die Mutter Mose packte und auf dem Nil aussetzte, um ihn vor dem drohenden Tod zu bewahren ?

    Es ist schon toll, dass auch für uns immer nich Neues aus Licht kommt, die wir die Bibel schon länger und zum wiederholten Mal als Ganzes lesen. Es ist also für jedem etwas dabei – egal, was wir schon wissen oder nicht wissen.

    Es bleibt spannend.

    Wir haben bis dahin gelesen, wo Noah, seine Familie und die Tiere in die Arche gehen.

    Diesen Sonntag geht es weiter. Wir lesen Kapitel 7:10 bis Kapitel 8:19. es geht um die Zeit, die sie in der Arche verbringen.

    Wir dürfen gespannt sein, wie es weitergeht ….

  415. Jule sagt:

    Wie passten die vielen Tiere in die relativ kleine Arche?

    Hier gibt es verschiedene Punkte, die Thom angeführt hatte (bin noch nicht soweit mit dem Lesen beim Fruchtenbaum, daher weiß ich nicht, aus welchem der unterschiedlichen Kommentaren er es hat?):

    Zum einen sollte Noah zwei Tiere jeder Art in die Arche bringen. Hier könnte es sein, dass er lediglich pro Oberart ein Paar in die Arche gebracht hat.

    Jede Art hat ja viele Unterarten, wie z.B. Hunde. Sie alle stammen ursprünglich vom Wolf ab und wahrscheinlich hatte Noah nur einen männlichen Wolf und eine Wölfin mit in die Arche genommen und alle Unterarten haben sich dann erst wieder nach der Flut entwickelt. So kam es erst danach (wieder) zu den unzähligen Unterarten, die wir heute kennen, wie Spitz, Dackel, Spaniel, Pudel oder Steffortterrier usw. Auch Katzen ist eine Oberart, zu der Löwen, Tieger, Puma und co zählen, ähnliches bei Affen, Elefanten und co….

    So würde sich die Anzahl der Tiere schon deutlich verringern

    Zum anderen waren sie gut ein Jahr in der Arche. Wenn wir die Zeit zusammenrechnen vom Reingehen in die Arche: nach sieben Tagen begann der Regen, der 40 Tage dauerte. Aber damit war es ja nicht getan, denn sie mussten noch lange in der Arche bleiben, bis das Wasser ablief, Noah erst den Raben und dann mehrfach eine Taube aussandte. Irgendwann in den Vorjahren hatte ich das mal ausgerechnet und es war gut ein Jahr.

    Wenn wir diese Tatsache berücksichtigen, ist es möglich, dass Noah keine ausgewachsenen, sondern Jungtiere mit in die Arche nahm. So nimmt ein Babyelefant (der entwöhnt ist) deutlich weniger Platz weg, als ein ausgewachsener. Das wäre auch deshalb sinnvoll, da sich viele Tiere im Jahresrhytmus fortpflanzen und so verhindert wurde, dass sie sich innerhalb der Arche vermehren.

  416. Jule sagt:

    Eine weitere Frage beim Ansehen des ausgedruckten Schaubildes war, ob der Platz, der für Futter vorgesehen war, eigentlich ausreichte bei der Menge Tieren an Bord

    Hier könnte wichtig sein, zu welchem Zeitpunkt die Flut einsetzte. Wenn man nach den Angaben in 1. Mose und dem jüdischen Kalender geht, fällt dies in den Herbst. Das Fest „Halloween“ wird mit der Sintflut in Verbindung gebracht. Da betrauern die Dämonen den Tod ihrer Kinder (die Nefilim kamen ja in der Flut um).

    Ein großer Teil der Tiere fällt gewöhnlich noch heute um diese Zeit in einen tiefen und langen Winterschlaf. Somit würden sie keine oder kaum Nahrung benötigt haben und zudem hätte Gott generell bei allen Tieren den Stoffwechsel für diese Zeit runterfahren können, so dass alle weniger Nahrung benötigt hätten

    Wir sehen, dass sich beim Lesen und Eintauchen in der Bibel einige scheinbare Widersprüche von selbst in Luft auflösen

  417. Jule sagt:

    Thema für den Gottesdienst am 19. Februar

    Weiter geht es mit Noah und seiner Familie. Diese Woche lesen wir 1. Mose 8:20 bis 9:29. Die Flut ist vorbei, Noah, seine Familie und alle Tiere verlassen die Arche. Wie geht es nun weiter? Was tun sie als erstes? Es bleibt spannend ?

  418. Jule sagt:

    1. Mose 8:20
    Wem baute Noah einen Altar?

    Interessanter Gedanke in dem Kommentar von Mackintosh:

    „Sie hatte ihn aus einer alten in eine neue Welt geführt, wo er jetzt seinen Platz als Anbeter[4]einnimmt. Und beachten wir, dass der HERR es war, dem er den Altar errichtete. Der Aberglaube hätte die Arche angebetet, weil sie als Werkzeug der Errettung gedient hatte“
    .
    Auszug aus: Mackintosh, Charles Henry. „Betrachtungen über das erste Buch Mose.“ Christliche Schriftenverbreitung e.V. iBooks.

    Auf diesen Gedanken war ich bisher noch garnicht gekommen, dass man ja auch die Arche als Mittel der Rettung hätte ehren und anbeten können.

    Aber vielleicht tun wir ja im übertragenen Sinne eben dies in unserem täglichen Leben?

    Wo und wie könnte dies sein?

    (((Darauf möchte ich diese Woche einmal ganz bewusst achten, ob und wo ich ebenso handel, ohne mir dessen bewusst zu sein)))

  419. Jule sagt:

    „Die Arche hatte Noah und seine Familie wohlbehalten über die Wasser des Gerichts getragen. Sie hatte ihn aus einer alten in eine neue Welt geführt, wo er jetzt seinen Platz als Anbeter einnimmt.

    Und beachten wir, dass der HERR es war, dem er den Altar errichtete. Der Aberglaube hätte die Arche angebetet, weil sie als Werkzeug der Errettung gedient hatte. Es besteht immer die Neigung des menschlichen Herzens, an die Stelle Gottes seine Anordnungen zu setzen. Nun war zwar die Arche auf die ausdrückliche Anordnung Gottes hin gebaut worden, aber der Glaube Noahs erhob sich über die Arche hinaus zu Gott, der die Arche gab, und als er sie verlassen hatte, baute er einen Altar und betete ihn an, anstatt die Arche als einen Gegenstand der Anbetung und Verehrung zu betrachten. Von der Arche ist ferner keine Rede mehr.

    Das alles enthält eine zwar einfache, aber heilsame Lehre. In dem Augenblick, da das Herz die Wirklichkeit Gottes selbst aus dem Auge verliert, gibt es für seine Abirrungen keine Grenzen mehr.

    Es ist auf dem Weg zur schlimmsten Form der Abgötterei. Für das Urteil des Glaubens ist eine Anordnung nur dann wertvoll, wenn Gott sich darin in lebendiger Kraft der Seele offenbart, d. h. solange der Glaube gemäß der Bestimmung Gottes Christus darin genießen kann. Darüber hinaus hat eine Anordnung keinen Wert, und sobald sie sich auch nur im Geringsten zwischen das Herz und das Werk oder die Person Christi drängt, hört sie auf, eine Anordnung Gottes zu sein, und wird zu einem Werkzeug des Teufels.

    Nach dem Urteil des Aberglaubens allerdings ist die Anordnung alles, und Gott wird ausgeschlossen. Man benutzt den Namen Gottes nur noch, um die Anordnung noch wichtiger erscheinen zu lassen und ihr eine große Gewalt über das Herz und einen mächtigen Einfluss auf den Geist des Menschen zu verleihen.

    So kam es z. B., dass die Kinder Israel die kupferne Schlange anbeteten. Das, was in der Hand Gottes ein Segensmittel für sie gewesen war, wurde ein Gegenstand abergläubischer Verehrung, sobald ihre Herzen sich vom Herrn entfernten, so dass Hiskia sie vernichten musste. Man nannte sie „Nechustan“ (Kupfernes). An sich war sie ja auch nichts anderes als ein „Nechustan“, ein Stück Kupfer. Aber indem Gott sie gebrauchte, war sie ein Mittel reicher Segnung. Der Glaube erkannte sie als das an, was Gott von ihr gesagt hatte. Der Aberglaube aber warf wie immer die Offenbarung Gottes über Bord, vergaß die wirkliche Absicht Gottes bezüglich des Gegenstandes und machte sich einen Gott daraus.“

    Auszug aus: Mackintosh, Charles Henry. „Betrachtungen über das erste Buch Mose.“ Christliche Schriftenverbreitung e.V. iBooks.

  420. Jule sagt:

    Er sagt hier vieles, was mir seit Tagen im Kopf herumspukt und was ich nicht so richtig in Worte kleiden kann.

    Mich verwirrt es, wenn Christen sagen, dass sie nicht so sehr an der Bibel als Ganzes intersssiert sind, vieles als nur Hinzugefügt betrachten. Wenn sie sagen, sie müssen nicht die Bibel kennen, sich kein Wissen aufhäufen, sie wären eher Gefühlsmenschen und was sie angesprochen und zu Jesus gezogen habe, seien keine Predigten gewesen, sondern dass Menschen unter heiligem Geist umfielen und in Sprachen redeten

    Ich will mich jetzt nicht darüber auslassen, ob es diese Gaben heute noch gibt. Darum geht es nicht. Sie mögen auch heute noch ihre Berechtigung haben – aber meiner Ansicht nach eher bei Völkern, die noch nie von Jehova und seinem Wort gehört haben.

    Leider wird auch hierzulande heute sehr viel Wert auf dieses Zungenreden und auf Heilungen gelegt, die Gaben des Geistes Gottes sind. Was mich daran stört, ist, dass es viele scheinbar dabei belassen. Es reicht ihnen, sie müssen sich nicht mehr mit Gottes Wort befassen, sie wissen genug, es reicht ihnen, sie seien eben Gefühlsmenschen

    Gerade heute haben Thom und ich uns wieder darüber unterhalten. Diese Einstellung lässt mich nicht los, verursacht ein ziemlich ungutes Gefühl bei mir.

    Bitte nicht lachen – aber mir kommt dies so vor, wie eine rein körperliche Beziehung zwischen Mann und Frau. Sie fühlen sich voneinander angezogen und wenn sie sich treffen, Knutschen sie oder fallen übereinander her. Sie nennen es Liebe, denn Sexualität gehört für sie dazu

    Ja, es „gehört dazu“. Aber wenn es das einzige ist, was ein Paar verbindet, dann denke ich eher, dass man verknallt bis über beide Ohren ist, dass man verliebt ist. Aber echte Liebe kann es nur geben, wenn man sich austauscht. Wenn man über seine Gedanken, Gefühle, Ansichten und Ziele redet. DAS ist meiner Ansicht nach Beziehung

    Viele Christen kommen mir wie Verliebte vor, die auch nach Jahren aus dieser Phase nicht herauskommen

    Ja, auch als Ehepaar sollten wir uns unsere Verliebtheit bewahren, unsere erste Liebe immer wieder entfachen – aber wir dürfen nicht dort stehen bleiben. Denn die Tiefe der Beziehung, diese unglaubliche Vwrteautheit, entsteht eben nicht durch das körperliche …

    Bin ich nun zu weit vom Thema weg? Mir ist so, als ob dies genau der Punkt ist, den Mackintosh hier anspricht – oder?

  421. Jule sagt:

    „Es kann nicht oft genug wiederholt werden, dass der Aberglaube aus den Anordnungen das Wesen der Sache macht, während der Unglaube die Anordnungen verwirft, dass aber der Glaube sie gebraucht gemäß ihrer Einsetzung durch Gott.“

    Auszug aus: Mackintosh, Charles Henry. „Betrachtungen über das erste Buch Mose.“ Christliche Schriftenverbreitung e.V. iBooks.

  422. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 19. Februar

    Letzte Woche ging es mit Noah und seiner Familie weiter. Wir haben 1. Mose 8:20 bis 9:29 gelesen. Die Flut ist vorbei, Noah, seine Familie und alle Tiere verlassen die Arche. Wie geht es nun weiter? Was tun sie als erstes?

    Hier einige Highlights, die wir gemeinsam heraus gearbeitet haben:

    Das Opfer

    Das erste, was Noah tut, als sie aus der Arche kommen, ist es, Jehova (oder auch Jahewh, dem Schöpfer) einen Altar zu bauen und ein Opfer zu bringen. Wichtig ist, dass er dem Gott selbst opferte und nicht das Mittel zur Rettung angebetet hat (wozu wir heute leider oftmals neigen. Mehr dazu im Blog). Es ist der erste Altar, der gebaut wurde, denn bisher hatten sie scheinbar direkt am Eingang vom Paradies vor der Scheschina Gottes, geopfert. Nun wird also der erste Altar gebaut und aus Dankbarkeit ein Opfer gebracht.

    Wir halten fest, dass die Opfer immer eine freiwillige Gabe waren und nicht von Gott eingefordert worden waren. Dies kam erst mit dem mosaischen Gesetz.

    Welche Tiere haben sie geopfert und später gegessen?

    Wenn wir genau hinsehen, hatte Noah den Auftrag gehabt, sieben Paare von den reinen Tieren in die Arche zu führen und ein Paar von den unreinen. Es waren also genug Tiere zum Opfern und zum Essen da. Zudem werden einige der Tiere während der Zeit in der Arche und kurz danach Nachwuchs gehabt haben. Wir erinnern uns, dass sie über ein Jahr in der Arche zugebracht hatten ?

    Der Auftrag

    Der Mensch bekommt den Auftrag, sich zu vermehren und die Erde zu bevölkern. Warum das so wichtig ist, das jetzt hier zu erwähnen, werden wir in der kommenden Woche sehen, wenn wir uns mit Nimrod und dem Turmbau zu Babel beschäftigen.

    Das Essen von Fleisch

    Erstmals ist es dem Menschen erlaubt, auch Fleisch zu essen, weshalb Gott nun den Tieren Furcht vor dem Menschen gibt. Dies war vorher nicht so, denn sie mussten den Menschen nicht fürchten. Nun werden sie gejagt.

    Warum nun die Erlaubnis, Fleisch zu essen? Weil ja alles überflutet war. Mit Sicherheit gab es noch nicht viel an Obst und Getreide, denn es war ja alles durch die lange Überflutung beschädigt. Zudem gab es nach der Flut andere Klimabedingungen. Scheinbar fehlten nun dadurch bestimmte Stoffe und Mineralien in den Pflanzen. Menschen, die heute vegetarisch oder vegan leben, müssen Nahrungsergänzungsmittel nehmen, damit sie keine Mangelerscheinungen bekommen

    Einzige Einschränkung beim Essen von Fleisch ist das Blut. Es gehört Gott. Das Leben ist darin.

    Hier erfahren wir auch, dass für Gott Leben heilig ist und dass auf Mord die Todesstrafe steht. Warum? Der Mensch ist im Bilde Gottes erschaffen und daher ist sein Leben unantastbar.

    Der Bund

    Nun schließt Gott einen Bund – nicht nur mit Noah. Auch die Tiere und alle Menschen auf der Erde sind da mit eingeschlossen. Er setzt nichts voraus, wir müssen nichts dafür tun. Es ist ein Geschenk Gottes.

    Niemals wieder wird alles Leben vernichtet. Zum einen nie wieder durch eine Flut. Später in der Offenbarung wird noch mal von einer Vernichtung durch Feuer berichtet – aber dann betrifft es nur die bösen Menschen und nicht mehr Tiere und Flora und Fauna.

    Als Siegel setzt Jehova Gott den Regenbogen in die Wolken. Ihn gab es vorher nicht und er wurde extra als Zeichen dieses Bundes erschaffen.

  423. Jule sagt:

    1. Mose 9:3
    Es gibt noch keine Unreinen Tiere

    Damit zerschlägt sich auch die Vermutung, Gott habe Ihnen später den Verzerr von unreinen Tieren verboten, da ihr Verzerr in der heißen Gegend ohne ausreichende Hygiene und Kühlung Krankheiten verursachen würde

    Dieses Argument meine ich bei den Zeugen Jehovas gehört zu haben (vielleicht habe ich es seinerzeit ja auch falsch verstanden?), es hatte für mich Sinn gemacht

  424. Jule sagt:

    Die Geschichte der neuen Erde

    In 1.Mo 9 beginnt die Geschichte der neuen Erde. Gott segnet die Erde mehr als früher; und die Antwort auf den lieblichen Geruch des Brandopfers versichert der Welt, daß sich eine weltumspannende Sintflut nie mehr ereignen wird. Gott errichtet in diesem Sinne einen Bund mit der Schöpfung 1. Die Regierung wird der Hand des Menschen übergeben, und der Tod beginnt ihn mit Nahrung zu versorgen. Es scheint mir nicht, daß es vordem Regierung oder Götzendienst gegeben hat. Es gab Sünde wider Gott, unbeherrschte Gewalttat widereinander und Verderbtheit, die zwei beständigen Merkmale der Sünde unter den Menschen, und sogar bis zu einem gewissen Grade bei Satan 2. Gott sorgte für Seine Schöpfung in Barmherzigkeit, aber bei Noah wurden neue Grundsätze an den Tag gebracht. Das Opfer Christi (im Vorbild) wird zu einer Grundlage, um mit der Erde zu verfahren, nicht nur, um den Menschen anzunehmen wie in Abel, und darauf wird ein Bund errichtet. Das bedeutet, daß Gott Sich in Gnade bindet, so daß der Glaube eine feste Grundlage hat, auf die er rechnen kann.

    Regierung in der Hand des Menschen

    Noch ein sehr wichtiger hier eingeführter Grundsatz war der an zweiter Stelle erwähnte – Regierung in der Hand des Menschen. Der Bund war sicher, denn Gott ist treu, wenn Er Sich bindet. Regierung war den Händen des Menschen anvertraut. Doch ach! diese neue Prüfung hat bald dasselbe Ergebnis wie schon vordem. Die dem Noah anvertraute Regierung verliert sofort Ihre Ehre. Unter der Barmherzigkeit Gottes, erhält die Erde durch landwirtschaftliche Fürsorge Erleichterung (wie Lamech kundgetan hatte), durch ihre Früchte wird sie dem Noah aber zum Fallstrick, der sich betrinkt, und sein eigener Sohn entehrt ihn, auf dessen Geschlecht der Fluch demzufolge fällt. Dies wird im Hinblick auf das Israel feindliche Volk gegeben, das der Mittelpunkt der irdischen Regierung Gottes ist, und im Hinblick auf die Beziehungen Gottes mit dieser Familie.

    (aus dem Kommentar von Darby)

  425. Jule sagt:

    Widerspricht dies nicht dem Gedanken von fruchtenbaum, dass seit der Flut der Satan die Gewalt über die Erde hat und nicht mehr der Mensch?

  426. Jule sagt:

    1. Mose 8:20-29
    Wieso war es so schlimm, den Vater nackt zu sehen?

    Adam und Eva waren ursprünglich nackt im Garten Eden, die Scham kam erst mit dem Sündenfall auf. Das Gebot, dass man die Blöße eines Verwandten nicht aufdecken solle, kam erst mit dem mosaischen Gesetz und hatte eher mit sexuellen Beziehungen und Inzucht zu tun

    Was war also so schlimm daran, dass Ham die Blöße seines Vaters gesehen hatte und wieso gehen die beiden Brüder rückwärts, mit abgewandten Augen, um den Vater zu bedecken. Wieso wird Ham wegen seines Vergehens verflucht?

    In der NBH wird der Schlüsselvers so übersetzt:

    „Als Noah seinen Rausch ausgeschlafen hatte, erfuhr er von dem beschämenden Verhalten seines jüngsten Sohnes“
    ‭‭1. Mose‬ ‭9:24‬ ‭NBH‬‬

    Also fanden es alle bis auf Ham beschämend.

    Was?

    Die Situation an sich – dass Noah nackt da lag – oder das Verhalten des Sohnes?

    Und warum?

  427. Thom sagt:

    Noah trinkt „Traubensaft“ und wird durch die veränderte Klimabedingungen vom Wein betrunken.

    Ham macht sich über „das Familienoberhaupt und religiösen Führer“ lustig und redet darüber.

    Seine beiden Brüder legen „die Decke“ des Schweigens über den Fehler Noahs. Wir sollten ebenfalls nicht über die Fehler anderer reden!

    Hier wird deutlich, dass alle Menschen bewusst oder unbewusst Fehler machen – aber trotzdem in Gottes Liebe bleiben

  428. Jule sagt:

    Der Fehler von Ham war es also nicht, dass er den Vater nackt gesehen hatte, sondern dass er sich darüber lustig gemacht hatte.

    Thom sagte, dass Noah ja ein großes Vorbild gewesen war, eine Autoritäts- und Respektperson. Er war herausragend durch seinen festen Glauben gewesen. Im Bericht wurde mehrfach gesagt, dass er „gerade so tat, wie Gott ihm gesagt hatte“.

    Oftmals haben wir auch heute Probleme mit solchen Personen, die schon fast perfekt erscheinen. Wir fühlen und neben ihnen klein und beschämt.

    Scheinbar kam bei Ham eine Art Schadenfreude auf. Vielleicht hat er sogar zu seinen Brüdern gesagt: „guckt euch mal den Vater an, das sooo große Vorbild. Alles macht er richtig, aber nun liegt er nackt und bloß da! Er hat auch Fehler, er ist überhaupt nicht so toll!“

    Vielleicht sind die Brüder aus eben diesem Grund rückwärts gelaufen? Um Ham zu demonstrieren, wie doof sein Verhalten war und dass es ihnen egal ist, dass auch der Vater Fehler hat?

    Wie dem auch sei: Ham hat mit seinem Verhalten mangelndem Respekt vor dem Vater gezeigt, wollte ihn „bloßstellen“, wie man heute so schön sagt (vielleicht kommt das Wort sogar gerade daher?)

    Wie Thom schon sagte, sollten wir nicht groß über die Fehler und Schwächen anderer reden. Es zeugt weder von Respekt noch von Liebe und auch Jesus verurteilte diejenigen, die von ihrem Bruder sagen: „du verächtlicher Tor“

  429. Jule sagt:

    Hier gibt es eine kurze Zusammenfassung von der Geschichte von Noah – was wir in den letzten beiden Wochen Sonntags behandelt haben
    Besonders schön das Frage-Antwortspiel „Richtig oder Falsch“ ?
    Wer mag, kann sich die Ansprache zur Wiederholung ansehen (deutsche Untertitel). Und? Alles richtig gehabt?

    Morgen geht es weiter mit Nimrod und Dem Turmbau zu Babel

    Wir freuen uns schon ??

  430. Jule sagt:

    Gottesdienst am 26. Februar

    Weiter geht es mit 1. Mose Kapitel 10:1 bis 11 Vers 26.

    Wir erfahren etwas über die Nachkommen Noahs und woher die ganzen Völker dieser Erde abstammen. Wie sehen Nimrodl und das, was er tut. Wahrscheinlich kennt jeder von uns die Geschichte mit dem Turmbau zu Babel und wie Gott die Sprache der Menschen verwirrte.

    Was hat das alles mit uns heute zu tun? Wo begegnet uns Jesus hier?

    Es bleibt spannend ?️??

  431. Jule sagt:

    1. Mose 10:5, 20 und 31
    Was hat es mit den hier erwähnten „eigenen Sprachen“ auf sich?

    „Die Nachkommen … wuchsen zu Völkern mit eigenen Sprachen heran und lebten in ihren Gebieten in Sippen zusammen.“
    .
    ‭‭1. Mose‬ ‭10:20‬ ‭NBH‬‬

    Der Turmbau zu Babel und die Verwirrung der Sprachen wird erst in Kapitel darauf, also in Kapitel 11 erwähnt.

    Wieso haben hier die einzelnen Völker bereits eigene Sprachen?

    Und widerspricht dies nicht dem Gedanken, dass sie eine Familie sind, wie in Vers 32 gesagt?

  432. Jule sagt:

    Die Kapitel 10 und 11 geben uns die Geschichte der Welt, wie sie nach der Flut bevölkert und aufgerichtet wird, und die Wege der Menschen in dieser neuen Welt; es ist die große Bühne der ganzen Entwicklung des Menschengeschlechts, wie es diese Welt nach der Flut bevölkerte, sowie die Grundsätze und Gerichte, auf die sie gegründet ist.

    Kapitel 10 gibt die Tatsachen, Kapitel 11 wie die Dinge im Gericht zustande kamen, denn die Kapitel 10 und 11 dürfen nicht in zeitlicher Folge betrachtet werden; denn die Aufteilung in Nationen und Sprachen war die Folge der in Babel angestrebten Einheit in menschlichem Hochmut; und schließlich sehen wir die Familie, die Jehova anerkennt, um in ihr die Nachkommen bis zum Gefäß der Verheißung nachzuweisen, und in Verbindung damit Gottes Ordnen der Welt. Die Nachkommenschaft Noahs wird uns nach Familien und Nationen angegeben

    (aus dem Kommentar von Darby)

  433. Jule sagt:

    „Je nach ihrer Sprache“

    Dieser Satz zeigt, dass kapitel 10 nach der Zerstreuung in Kapitel 11 geschrieben wurde, weil sich ja dort die Sprachverwirrung zutrug

    (aus dem Kommentar von Fruchtenbaum)

  434. Jule sagt:

    warum sollten auch wir heute uns noch für die Geschlechtsregister interessieren?

    Diesmal hatten wir uns im Zusammenhang mit Nimrod und dem Turmbau zu Babel die Geschlechtslinien angesehen – die wichtig sind,

    • weil sie zeigen, dass der Bericht authentisch ist, von realen Personen handelt
    • uns zeigt, wo wir uns im Strom der Zeit befinden und
    • zeigt, wer noch mit wem gemeinsam gelebt hatte, also wer von wessen Erfahrungen und Erinnerungen mit Jehova profitieren konnte.

    Dann haben wir uns die spezielle Linie von Sem angesehen, da diese nicht nur später zum Messias hin führt, sondern wir auch so bei Abraham ankommen, der jetzt noch Abram genannt wird.

  435. Jule sagt:

    der eigenwillige Erzählstil

    Wir haben zum wiederholten Mal fasziniert die Eigenheit des Erzählstils wahrgenommen: immer wieder wird in der Erzählung zurückgesprungen. Wir hatten es bereits in den ersten Kapiteln des Schöpfungsberichts beobachtet, dass eine Geschichte scheinbar zu Ende erzählt wird und wir im nächsten Kapitel noch mal darüber lesen. Charakteristisch dabei ist, dass erst etwas als Ganzes erzählt wird und dann später auf eine bestimmte Einzelheit Bezug genommen wird. Gott erschafft die Erde mit allem, was darauf ist, den Tieren und den Menschen. Im zweiten Kapitel sind wir nochmals bei der Erschaffung dabei. Hier kommt mit einem Mal Eva dazu und es wird auch erklärt, warum.

    Hier in Kapitel 10 lesen wir erst die Geschlechtslinien und einiges über Nimrod, wie dass er gegen den Schöpfer rebellierte und dem göttlichen Gebot, sich auszubreiten, widersteht, indem er eifrig Städte baut. Wir lesen von Babel und sind erstaunt, denn wir wissen ja, dass die Stadt den Namen „Verwirrung“ bekam, weil Gott die Sprache der Menschen verwirrt hat – was ja erst in Kapitel 11 steht. Wie kann dies sein?

    Eben aus dem Erzählstil heraus. Erst wird über Nimrod und seine Städte erzählt und dann erfahren wir im nächsten Kapitel, warum einzig von Nimrod mehr erzählt wird. Er ist der Erbauer der Stadt. Eigentlich sollten sich die Menschen über die ganze Erde ausbreiten, aber er sorgte dafür, dass sie sich in einer Stadt sammelten. Also kein Camp mit Zelten, wie wir es von den Nomaden kennen, sondern richtige Häuser aus Stein, „für die Ewigkeit gebaut“.

    Aber damit nicht genug, er lässt einen riesigen Turm bauen, der bis an den Himmel reichen soll. Interessant dabei, dass sich das hebräische Wort für „Tor zu Gott“ mit dem späteren Namen der Stadt „Babel“ ähnelt ?

  436. Jule sagt:

    Gottesdienst am 26. Februar

    Weiter geht es mit 1. Mose Kapitel 10:1 bis 11 Vers 26.

    Wir erfahren etwas über die Nachkommen Noahs und woher die ganzen Völker dieser Erde abstammen. Wie sehen jNimrodl und das, was er tut. Wahrscheinlich kennt jeder von uns die Geschichte mit dem Turmbau zu Babel und wie Gott die Sprache der Menschen verwirrte.

    Was hat das alles mit uns heute zu tun? Wo begegnet uns Jesus hier?

    Es bleibt spannend ?️??

  437. Jule sagt:

    Warum dieser extra hohe Turm?

    Haben sie den Turm deshalb so hoch gebaut, damit sie einer möglichen erneuten Flut entkommen könnten? Oder um sich über Jehova zu erheben? Oder aus welchem Grund?

    Die Kommentatoren sagen alle was anderes. Ich bin gespannt, auf wieviele Meinungen ich noch stoße und was der Fruchtenbaum dazu sagt ?️

  438. Jule sagt:

    Von dem Gedanken an einen Bau, der hoch genug wäre, der Flut zu entrinnen, ist in dieser Schriftstelle keine Spur zu finden.

    Es war der Hochmut des Menschen, der einen Mittelpunkt und einen Namen ohne Gott anstrebte und sich zusammenrottete. Das Emporkommen beherrschender Gewalt und Herrschaft, in der der individuelle Wille und die Energie die Oberhand gewannen, kam nach diesem. Dies sind zwei Phasen des menschlichen Strebens ohne Gott.

    (aus dem Kommentar von Darby)

  439. Jule sagt:

    In der Szene, die sich hier vor uns auftut, suchen wir vergeblich nach einer Anerkennung Gottes, da ist kein Aufschauen zu ihm oder ein Warten auf ihn. Auch kam der Mensch nicht auf den Gedanken, ein Haus zu bauen, in dem Gott wohnen konnte, oder zu diesem Zweck Material zu sammeln. Der Name Gottes wird nicht einmal erwähnt.

    Sich selbst einen Namen zu machen, das war die Absicht des Menschen in der Ebene von Sinear.

    Und seitdem haben sich die Ziele des Menschen nicht geändert. Ob wir ihn in der Ebene von Sinear oder an den Ufern des Tibers sehen, stets finden wir ihn als ein selbstsüchtiges Geschöpf, das sich selbst erheben und Gott ausschließen möchte. In allen seinen Absichten, Grundsätzen und Wegen zeigt sich eine traurige Übereinstimmung: Er will sein wie Gott

    (aus dem Kommentar von Macintosh)

  440. Jule sagt:

    Warum sollte der Turm gebaut werden?
    .
    Josephus schrieb: „Allmählich verkehrte er [Nimrod] sein Benehmen in Tyrannei, weil er die Menschen um so eher von Gott abzuwenden gedachte, wenn sie der eigenen Kraft hartnäckig vertrauten. Er wolle, sagte er, sich an Gott rächen, falls er mit erneuter Flut die Erde bedränge, und er wolle einen Turm bauen, so hoch, dass die Wasserflut ihn nicht übersteigen könne. So werde er für den Untergang seiner Vorfahren Vergeltung üben. Die Menge pflichtete den Absichten Nebrods [Nimrods] bereitwillig bei, da sie es für Feigheit hielt, Gott noch zu gehorchen. Und so machten sie sich an die Erbauung des Turmes, der . . . schnell in die Höhe wuchs“ (Jüdische Altertümer, übersetzt von H. Clementz, 1. Buch, Kap. 4, Abs. 2, 3, S. 31, 32).

    … Er wolle, sagte er, sich an Gott rächen, falls er mit erneuter Flut die Erde bedränge, und er wolle einen Turm bauen, so hoch, daß ihn die Wasserflut nicht übersteigen könne. . .

    Quelle: Jüdische Altertümer, 1. Buch, 4. Kapitel, Abs. 2, 3

  441. Jule sagt:

    Resümee vom Gottesdienst

    Hier in Kapitel 10 lesen wir erst die Geschlechtslinien und einiges über Nimrod, wie dass er gegen den Schöpfer rebellierte und dem göttlichen Gebot, sich auszubreiten, widersteht, indem er eifrig Städte baut. Wir lesen von Babel und sind erstaunt, denn wir wissen ja, dass die Stadt den Namen „Verwirrung“ bekam, weil Gott die Sprache der Menschen verwirrt hat – was ja erst in Kapitel 11 steht. Wie kann dies sein?

    Eben aus dem Erzählstil heraus. Erst wird über Nimrod und seine Städte erzählt und dann erfahren wir im nächsten Kapitel, warum einzig von Nimrod mehr erzählt wird. Er ist der Erbauer der Stadt. Eigentlich sollten sich die Menschen über die ganze Erde ausbreiten, aber er sorgte dafür, dass sie sich in einer Stadt sammelten. Also kein Camp mit Zelten, wie wir es von den Nomaden kennen, sondern richtige Häuser aus Stein, „für die Ewigkeit gebaut“.

    Aber damit nicht genug, er lässt einen riesigen Turm bauen, der bis an den Himmel reichen soll. Interessant dabei, dass sich das hebräische Wort für „Tor zu Gott“ mit dem späteren Namen der Stadt „Babel“ ähnelt ?

    Warum wollten sie den Turm so hoch bauen?

    Wollten sie bei Gott sein? Näher an ihn heranrücken? Oder wollten sie sich über Gott erheben, sein wie Gott? So wie seinerzeit Adam und Eva aus diesem Grund vom der verbotenen Frucht gegessen hatten?

    Oder hatte es tatsächlich etwas mit der Flut zu tun? Auch hier würde es Ähnlichkeiten mit dem Vorfall im Garten Eden geben

    Seinerzeit hatte Satan Zweifel gesät: „sollte Gott wirklich gesagt haben?“. Erinnern wir uns an den Regenbogenbund, über den wir die Woche zuvor gesprochen hatten. Gott hatte dem Menschen versprochen, nie wieder alles Leben durch eine Flut zu vernichten. Aber kann man ihm wirklich trauen? Was wenn nicht? Was, wenn er nochmal so derbe aufräumt? Da wäre so ein hoher Turm echt sinnvoll, denn man könnte sich dann auf diesen retten. Denn wir erinnern uns auch, dass es Gott selbst war, der die Tür der Arche verschloss, alle die draußen blieben, mussten sterben. Das würde durch den Turm nicht mehr passieren…

  442. Jule sagt:

    Interessant auch der Gedanke, dass Gott runter zu den Menschen stieg, um zu gucken, was sie da machen.

    Dies stütz den Gedanken, dass sie diesen Turm gebaut haben, um groß zu erscheinen, sich hoch zu erheben. Wenn sie es wirklich Tor zu Gott nannten, dann ist es sehr ironisch, dass dieser erst mal vom Himmel runter kommen muss, um dieses architektonische Meisterwerk in Augenschein zu nehmen ?

    Wenn wir bedenken, wie wenige Einzelheiten man aus dem Weltall sehen kann – zB die chinesische Mauer. Was wird wohl von dem Turm zu sehen gewesen sein?

  443. Jule sagt:

    Die Sache mit „den Sprachen“

    Wir haben uns mehrere Karten angesehen, die zeigten, wohin sich die Menschen dann zerstreut haben. Auch hier wieder das Zurückspringen in der Erzählung. Denn wir hatten bereits in Kapitel 10 gelesen, in welche Gebiete sich die einzelnen Stämme ausgebreitet haben.

    Es ist anzunehmen, dass Gott die Sprache nicht komplett verwirrt hat, sondern dass man sich innerhalb der Familien verstehen konnten. Dafür spricht sie Liebe und Barmherzigkeit Gottes, denn es wäre sehr hart, wenn sich die Eheleute nicht mehr hätten verständigen können und wenn die Kinder nicht mehr verstanden hätten, was die Eltern sagten. Zudem hatten wir in Kapitel bei der Aufzählung der Geschlechtslinien am Ende der jeweiligen Linie immer gelesen, dass sie nach ihren Sprachen Orte besiedelten.

    Diese „Sprachen“ hier sind die „Sprachen und Zungen“, von denen wir in Apostelgeschichte 2 zu Pfingsten lesen und wovon wir auch in der Offenbarung lesen, dass sie „aus allen Nationen und Sprachen kamen“

    Immer wieder erkennen wir, dass es einen engen Zusammenhang von 1. Mose und der Offenbarung gibt. Um die Offenbarung zu verstehen, müssen wir begreifen, was in Mose passiert ist und warum. Dann erklärt sich die Offenbarung an vielen Punkten selbst.

  444. Jule sagt:

    Gottesdienst am 6. März

    Gestern hatten wir uns im Zusammenhang mit Nimrod und dem Turmbau zu Babel die Geschlechtslinien angesehen – die wichtig sind, weil sie zeigen, dass der Bericht authentisch ist, von realen Personen handelt; uns zeigt, wo wir uns im Strom der Zeit befinden und wer noch mit wem gemeinsam gelebt hatte, also wer von wessen Erfahrungen und Erinnerungen mit Jehova profitieren konnte. Dann haben wir uns die spezielle Linie von Sem angesehen, da diese nicht nur später zum Messias hin führt, sondern wir auch so bei Abraham ankommen, der jetzt noch Abram genannt wird

    Diese Woche lesen wir wir lesen weiter – in 1. Mose 11:27 bis 13 Vers 4 – von dem Auszug aus Ur, einer wohlhabenden Stadt, dass sein Vater auch noch bis zu einem gewissen Punkt mitzog bis er dort starb und von der Geschichte, wo Abraham log …

    Was? Der Freund Gottes soll gelogen haben? Wie, wann und warum?

    All dies erfahren wir in dieser Woche beim Bibellesen und am Sonntag im Gottesdienst. Es bleibt also spannend ?️?

  445. Jule sagt:

    Die Sache mit Terach, dem Vater

    Wenn wir Kapitel 12,1 und 11,31 mit Apostelgeschichte 7,2–4 vergleichen, so lernen wir eine Wahrheit von großem praktischen Wert für die Seele. „Und der HERR hatte zu Abram gesprochen: Geh aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde“ (V. 1). Diese eindeutige Aufforderung Gottes war dazu bestimmt, auf das Herz und Gewissen Abrahams zu wirken. In Apostelgeschichte 7,2–4 lesen wir: „Der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vater Abraham, als er in Mesopotamien war, ehe er in Haran wohnte, und sprach zu ihm: ‚Geh aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und komm in das Land, das ich dir zeigen werde.‘ Da ging er aus dem Land der Chaldäer und wohnte in Haran; und von dort siedelte er ihn um, nachdem sein Vater gestorben war, in dieses Land, in dem ihr jetzt wohnt“. Das Ergebnis dieser Aufforderung finden wir in 1. Mose 11,31.32: „Und Tarah nahm seinen Sohn Abram … und Sarai, seine Schwiegertochter, die Frau seines Sohnes Abram; und sie zogen miteinander aus Ur in Chaldäa, um in das Land Kanaan zu gehen; und sie kamen bis Haran und wohnten dort … und Tarah starb in Haran“. Nehmen wir diese Stellen zusammen, so sehen wir daraus, dass die natürlichen Bande das Herz Abrahams hinderten, dem Ruf Gottes voll zu entsprechen. Obwohl er nach Kanaan gerufen worden war, zögerte er dennoch in Haran, bis jenes Band durch den Tod zerrissen wurde. Dann erst machte er sich auf den Weg nach dem Ort, wohin der „Gott der Herrlichkeit“ ihn gerufen hatte.

    Das hat eine tiefe Bedeutung. Die Einflüsse der Natur stehen der Verwirklichung und praktischen Kraft der „Berufung Gottes“ stets feindlich gegenüber. Leider sind wir so sehr geneigt, einen niedrigeren Boden einzunehmen, als den, der unserer Berufung entspricht. Es ist daher große Einfalt und Lauterkeit des Glaubens nötig, um die Seele bis zur Höhe der Gedanken Gottes zu erheben und um uns die Dinge anzueignen, die Er uns offenbart.

    Das Gebet des Paulus in Epheser 1,15–22 zeigt uns, wie klar er durch den Heiligen Geist die Schwierigkeiten erkannte, mit denen die Versammlung beim Ergreifen der „Hoffnung der Berufung Gottes und des Reichtums der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen“ zu kämpfen haben würde. Es ist klar, dass wir nicht fähig sind, „dieser Berufung würdig zu wandeln“ (Eph 4,1), wenn wir sie nicht kennen. Wir müssen wissen, wohin wir berufen sind, bevor wir hingehen können. Wäre Abraham sich ganz bewusst gewesen, dass Gott ihn nach Kanaan berufen hatte, und dass dort sein Erbe lag, so wäre es ihm nicht möglich gewesen, in Haran zu bleiben. So ist es auch mit uns. Wenn uns der Heilige Geist Verständnis darüber gegeben hat, dass wir eine himmlische Berufung haben, und dass unsere Heimat, unser Teil, unsere Hoffnung und unser Erbe droben sind, wo „Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes“ (Kol 3,1), so werden wir niemals danach jagen, eine angesehene Stellung in der Welt zu bekommen oder Schätze auf der Erde zu sammeln.

    Die himmlische Berufung ist kein leeres Dogma oder eine kraftlose Theorie. Sie ist entweder eine absolute Wirklichkeit oder gar nichts. War etwa die Berufung Abrahams nach Kanaan reine Theorie, die er erörtern konnte, während er gleichzeitig in Haran blieb? Nun, sie war eine göttliche Wahrheit. Abraham war nach Kanaan berufen, und Gott konnte seine Unterbrechung auf dem Weg dahin nicht billigen. Wenn wir die Anerkennung und Gegenwart Gottes wünschen, müssen wir im Glauben Gottes Ruf folgen, mit anderen Worten, wir müssen in Erfahrung, Handlungsweise und Charakter den Punkt zu erreichen suchen, zu dem Gott uns berufen hat. Und dieser Punkt ist die völlige Gemeinschaft mit seinem Sohn, Gemeinschaft mit ihm in seiner Verwerfung auf der Erde, und Gemeinschaft mit ihm in seiner Annahme im Himmel. Wie nun beiAbraham der Tod das Band zerriss, durch das die Natur ihn in Haran zurückhielt so bricht auch bei uns der Tod die Kette, die uns an die gegenwärtige Welt fesselt. Wir müssen die Wahrheit verwirklichen, dass wir mit Christus, unserem Haupt und Stellvertreter, gestorben sind, dass unser Platz in der Welt der Vergangenheit angehört, dass das Kreuz Christi für uns dasselbe ist, was einst das Rote Meer für Israel war, nämlich eine ewige Trennung zwischen uns und dem Land des Todes und des Gerichts. Nur so werden wir fähig sein, „würdig zu wandeln der Berufung, mit der wir berufen worden sind“ (Eph 4,1), würdig der hohen und himmlischen Berufung, der „Berufung Gottes in Christus Jesus“ (Phil 3,14).

    (aus dem Kommentar von Macintosh)

  446. Jule sagt:

    Es wird uns nicht mitgeteilt, wie lange Abraham in Haran blieb. Gott wartete jedoch gnädig auf seinen Diener, bis er frei von allen Fesseln seinem Befehl völlig gehorchte. Eine Anpassung des Befehls an die natürlichen Umstände, in denen Abraham sich befand, war unmöglich. Gott liebt seine Diener viel zu sehr, als dass Er sie um den vollen Segen eines bedingungslosen Gehorsams bringen könnte. Abraham empfing keine neue Offenbarung während seines Aufenthaltes in Haran. Es ist gut, das zu beachten. Wir müssen nach dem uns gegebenen Licht handeln, dann wird Gott uns mehr geben. „Wer irgend hat, wird gegeben werden“ (Lk 8,18). Das ist Gottes Grundsatz. Jedoch wird Gott uns auf dem Weg aufrichtiger Nachfolge niemals wie etwas Lebloses im Schlepptau führen. Nein, Er zieht uns den Pfad entlang, um uns zu unaussprechlichem Segen in ihm selbst zu führen. Und wenn wir nicht verstehen, dass es zu unserem Vorteil ist, wenn wir alle Schranken der Natur durchbrechen, um Gottes Ruf zu folgen, so vernachlässigen wir die Gnade, die uns geschenkt ist. Unsere Herzen begreifen oft wenig von diesen Dingen. Wir beginnen damit, die Opfer, Schwierigkeiten und Hindernisse zu erwägen, anstatt mit Eifer den Pfad des Gehorsams zu laufen, weil wir Den kennen und lieben, dessen Ruf unser Herz erreicht hat.

    Jeder Schritt auf dem Weg des Gehorsams bringt wahren Segen, weil der Gehorsam die Frucht des Glaubens ist und der Glaube uns in lebendige Verbindung und Gemeinschaft mit Gott versetzt. Wenn wir den Gehorsam von diesem Gesichtspunkt aus betrachten, so werden wir leicht erkennen, wie stark er sich von der Gesetzlichkeit unterscheidet, die den mit der ganzen Last seiner Sünden beladenen Menschen dahin bringt, Gott durch Beobachtung des Gesetzes dienen zu wollen, was zur Folge hat, dass die Seele dauernd mit Furcht erfüllt ist, und anstatt den Weg des Gehorsams zu gehen, nicht einmal den ersten Schritt auf diesem Weg getan hat. Wahrer Gehorsam dagegen ist die Offenbarung einer neuen, durch die Gnade geschenkten Natur. Gott gibt in seiner Güte der neuen Natur Richtlinien, und diese göttliche Natur wird nie in Gesetzlichkeit ausarten. Gesetzlichkeit ist es jedoch, wenn die alte Natur sich abmüht, die Vorschriften Gottes zu halten. Ja, der Versuch, die Natur des gefallenen Menschen durch das reine und heilige Gesetz Gottes zu regeln, ist nutzlos und töricht. Wie könnte die gefallene Natur in einer so reinen Luft atmen?

    Aber Gott schenkt dem Gläubigen nicht nur eine göttliche Natur und leitet diese durch seine Vorschriften. Er stellt ihr auch die rechten Hoffnungen und Erwartungen vor. So war es auch bei Abraham: „Der Gott der Herrlichkeit erschien ihm“ (Apg 7,2). Und zu welchem Zweck? Um ihm einen Gegenstand von großer Anziehungskraft vorzustellen, nämlich: „das Land, das ich dir zeigen werde.“ Da war kein Zwang, sondern Anziehungskraft. Nach dem Urteil der neuen Natur und des Glaubens war das Land Gottes weit besser als Ur oder Haran, und obwohl Abraham dieses Land nie gesehen hatte, hielt sein Glaube es doch für wert, es zu besitzen, ja, nicht nur es zu besitzen, sondern seinetwegen auch das Vorhandene zu verlassen. Wir lesen deshalb: „Durch Glauben war Abraham, als er gerufen wurde, gehorsam, auszuziehen an den Ort, den er zum Erbteil empfangen sollte, und er zog aus, ohne zu wissen, wohin er komme“ (Heb 11,8), d. h. er ging seinen Weg durch Glauben, nicht durch Schauen. Obwohl er mit seinen Augen nichts gesehen hatte, glaubte er mit seinem Herzen, und der Glaube wurde die mächtige Triebfeder in seiner Seele. Der Glaube ruht auf einer weit festeren Grundlage als auf der Überzeugung unserer Sinne, und diese Grundlage ist das Wort Gottes. Unsere Sinne können uns täuschen, das Wort Gottes täuscht uns nie.

    (aus dem Kommentar von Macintosh)

  447. Jule sagt:

    Hierbei sollten wir die Abhandlung von Arnold G. Fruchtenbaum mit einbeziehen, denn er zeigt auf, dass es nicht unbedingt sein müsse, dass Abram mit seinem Vater in Haran blieb, bis dieser starb

    Guckst du hier

  448. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 5. März

    Diese Woche haben wir Abram kennen gelernt und den Anfang der Juden ?

    Warum hatte Gott ausgerechnet Abram ausgewählt und warum war es überhaupt nötig, jemand abzusondern? Sind denn nicht alle Menschen vor Gott gleich? Warum bevorzugt er hier mit einem Mal jemanden?

    Wir haben uns die Geschichte der Menschen auf dem Zeitstrahl angesehen (der zum Bibelgrundkurs gehört). Wir sind noch nicht weit von der Flut entfernt. Zumindest Sem lebt noch und kann als Augenzeuge von der Flut und ihren Gründen berichten. Dennoch scheinen sich die Menschen meilenweit von Gott entfernt zu haben. In der Vorwoche hatten wir ja „den Geniestreich“ von Nimrod angesehen und in diesem Zusammenhang haben wir über die Namen gestaunt.

    Der Name, den Eltern ihren Kids geben, zeigt immer, was ihnen gefällt oder wichtig ist. Besonders in biblischen Zeiten hatte man keine Modenamen gegeben, sondern die Namen hatten eine Bedeutung. Je weiter wir uns von Sem, Ham und Japhet entfernen, umso weniger haben die Namen mit dem wahren Gott, mit dem Schöpfer von Himmel und Erde zu tun. Auch die Namen von Terahs Söhnen gehen immer weiter von Jehova weg.

    Dies zeigt, wie sehr sich die Menschen wieder einmal von Gott entfernt haben.

    Als wir beim Sündenfall und dem Fluch waren, haben wir uns lange mit Vers 15 beschäftigt, wo es um den Samen der Schlange und dem Samen der Frau geht und was das für ein Same war (Kapitel 3). Wir haben bei Kain und Abel gesehen, dass Eva das mit dem Samen falsch verstanden hatte und dachte, dass Kain dieser Same sei – was sich in seinem Namen widerspiegelte, den sie ihm gab (Kapitel 4). Wir haben am Anfang von Kapitel 6 gesehen, dass der Satan alles daran setzte, um diesem Samen zu zerstören, zu verwässern – denn es geht immer weiter auf den Messias zu, der dem Satan den Kopf zertreten und ihn vernichten solle. Das gilt es zu verhindern. Daher kamen die ungehorsamen Engel (Dämonen) und zeugten mit den Frauen Kindern. Einer der Bibelkommentatoren vermutete, dass lediglich Noahs Frau und die Frauen seiner Söhne sich nicht darauf einließen, dass diese die einzigen waren, die keine der Nephilim (Halbgötter) hervorbrachten. Daher wurden auch nur diese in der Flut bewahrt.

    Wieder einmal ist die Erde völlig verderbt. Die Menschen beten andere Götter an und dies spiegelt sich auch in den Namen ihrer Kinder wieder. Daher ist es wieder einmal an der Zeit, dass Gott eingreift. Er sondert einen Mann und eine Frau aus, um diesen Samen sauber zu halten. Abram und Sarai.

    Er fordert diesen Mann auf, seine Heimat zu verlassen und gibt ihm ein Versprechen: er würde ihn groß machen, ihm viele Nachkommen geben und ihn segnen und schützen. Er würde ihm ein bestimmtes Land geben, dass ihm und seinem Nachkommen gehören solle. ER schließt einen Bund mit ihm, wonach er diejenigen segnen würde, die ihn segnen und diejenigen verfluchen würde, die ihm Schäden. Hier finden wir den Ursprung von dem Grundsatz, den Paulus in Galater anführt: „wir werden ernten, was wir säen“.

    Wir haben gesehen, dass Abram nur eine einzige Sache machen musste, um in den Genuß des Segens zu kommen: er musste seine Heimat verlassen. Indem er aus Ur auszog hatte er seinen Teil getan.

    Und Abram gehorcht und zieht mit seiner Familie aus der Heimat weg. Weg von einem luxuriösen Leben, das sie in Ur geführt hatten, hin in eine Art Ungewissheit, denn Gott hatte nicht gesagt, wohin es geht und wie lange die Reise dauern würde. Wir heute wissen, dass er sein ganzes weiteres Leben auf Reisen war und in Zelten wohnte.

    Überall, wo Abram Station machte, baute er Jehova einen Altar und „rief den Namen Jehovas an“. Wir haben gesehen, dass das ursprüngliche hebräische Wort nicht lediglich opfern und beten meinte, sondern dass Abram den Namen Jehovas bekannt machte. Jeden der Altäre, die er in seinem Leben baute, trug den Namen Jehovas und jeder, der dort vorbeikam, kam mit diesem Namen und Gott in Berührung

  449. Jule sagt:

    Abraham und sein mangelndes Vertrauen
    (Kapitel 12)

    Bevor wir uns mit diesem Kapitel beschäftigen, rufen wir uns bitte nochmals den Bund zwischen Gott und Abram in den Sinn: Jehova hatte zu ihm gesagt, er solle aus Ur ausziehen, dorthin, wo er ihn hinschicken würde – und ER würde mit ihm sein

    Nun entsteht eine Hungersnot im Lande, das Abram im Auftrag Gottes durchzieht. Wir lesen nirgendwo, dass Jehova zu Abram sagt, er solle nun nach Ägypten gehen. Abram zieht auf eigene Faust dorthin, weil er Angst hat. Vielleicht vertraut er nicht darauf, dass Gott auch während der Hungersnot für ihn und seine Familie sorgen könne.

    Wie dem auch sei: sie ziehen nach Ägypten und wieder einmal vertraut Abram nicht auf Gottes Schutz. Er bittet IHN nicht um Schutz und Segen, sondern er denkt sich eine List aus und bittet seine Frau um eine „kleine Notlüge“. Denn sie ist ja seine Halbschwester, daher ist es ja nicht ganz gelogen, wenn sie verschweigt, dass sie beide verheiratet sind. Immerhin geht es ja um sein Leben und um den versprochenen Samen

    So kommt es, wie es kommen muss, Sarai kommt an den Hof des Pharaos in seinen Harem. Aber Jehova lässt es nicht zu, dass es zu Geschlechtsbeziehungen zwischen Sarai und dem Pharao kommt. Er schlägt den Pharao und seinen Hof mit einer schlimmen Krankheit. Da es so viele trifft, zieht der Pharao Erkundigungen ein. Er fragt seine Weisen und Priester und da diese ihre Kraft von den Dämonen beziehen, wird schnell klar, woran das Unglück liegt.

    Wir halten fest: Jehova bewahrt Sarai davor, dass der Pharao sie sich richtig zur Frau nimmt. Wenn wir das, was wir im Bibelbuch Esther lesen, mit einbeziehen, dann wissen wir, dass wenn es heißt „er nahm sie in seinen Harem“ nicht zwangsläufig bedeutet, dass es bereits zu sexuellen Beziehungen kam. Der Pharao hatte zwei unterschiedliche Harem: einen für die schönen Jungfrauen, die über ein Jahr mit allen möglichen Schönheitsbehandlungen auf die Vereinigung mit dem Pharao vorbereitet wurden und dann den, in den sie nach der Vereinigung kamen.

    Sarai befand sich also noch in dem Harem zur Vorbereitung und Gott greift rechtzeitig ein. Es durfte nicht zur Vereinigung kommen, denn ER hatte vor, aus Abram und Sarai eine große Nation zu machen. Da wäre eine Schwangerschaft durch den Pharao nicht sonderlich hilfreich gewesen.

    So schickt der Pharao Sarai, Abram und die ganze Gefolgschaft weg. Man könnte es sogar als eine Art Ausweisung ansehen, ein Thema was zur Zeit ja laufend in der Öffentlichkeit behandelt wird

    Thom findet besonders die Art der Strafe für dem Pharao interessant. Er hätte ihn ja auch vernichten, töten können. Aber der Pharao wollte Sarai oder Abram ja nicht töten, er wollte „lediglich“ sexuelle Beziehungen zu ihr als mit seiner Nebenfrau haben. Daher schlägt Jehova ihn mit einer Krankheit, die wahrscheinlich eine Geschlechtskrankheit gewesen sein wird, die ihn davon abhielt, die Ehe zu vollziehen

    Dieser Punkt ist mir bisher noch garnicht so aufgefallen

    Wir haben uns also am Sonntag mit dem Ursprung der Juden beschäftigt. Nicht umsonst reden die Juden von Jehova immer als von „dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs“.

    Des Weiteren hatte Thom hervorgehoben, wo sich Abram ansiedelte. Er machte nie in einer der Städte im verheißenen Land Station, sondern immer am Rande, außerhalb. Dies wird besonders für die Geschichte wichtig sein, die wir diese Woche lesen: Abram und Lot

    Es bleibt weiterhin spannend

  450. Jule sagt:

    1. Mose 12:10-20
    Abrams fehlender Glaube

    Der Rest des Kapitels ist die Geschichte seines persönlichen Mangels an Glauben. Durch die Umstände bedrängt, zieht er Gott nicht zu Rate, hat es mit der Welt zu tun, wo er Hilfe und Geborgenheit suchte, und verleugnet seine wahre Beziehung zu seinem Weibe (genauso wie es in bezug auf die Kirche getan worden ist), er wird von der Welt gepflegt, die Gott schließlich richtet, indem Er Abram wieder aus ihr hinausschickt. Während dieser Periode und bis er zu seinem Ausgangspunkt zurückgekehrt war, hatte er keinen Altar. Als er Ägypten verließ und zu seiner Fremdlingschaft in Kanaan zurückkehrte, hatte er das, was er vordem hatte. Er muß aber zuerst an denselben Ort zurückkehren und seinen Altar wiederfinden. Welch eine Warnung an Christen betreffs der Beziehung der Kirche mit Christo 3! Wiewohl die Welt der Kirche auch eine Hilfe sein mag, kann diese Beziehung nicht aufrechterhalten werden, wenn wir diese Hilfe suchen.

    (aus dem Kommentar von Darby)

  451. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 12. März

    Nachdem wir uns letzte Woche mit Abram und dem Bund befasst haben, der auch uns heute noch angeht, geht es diese Woche mit 1. Mose 13:4 bis 14:24 weiter

    Wieder einmal kommt es zu Problemen. Wie wird Abram diesmal reagieren? Versucht er es selbst zu lösen oder wendet er sich an Jehova? Macht das überhaupt einen Unterschied?

    Es bleibt spannend?️?

  452. Jule sagt:

    Lot – lediglich ein Mitläufer?

    Interessanter Gedanke zu Lots Einstellung und wo wir sie auch heute finden. Auch bei Darby und Fruchtenbaum finden wir diesen Gedanken, dass Lot lediglich ein Mitläufer war – und scheinbar keinen eigenen Glauben hatte und Vision, die Abram lebte, nicht mitlebte

  453. Jule sagt:

    „Es gab jedoch für das Herz Abrahams noch eine schwerere Prüfung als die Hungersnot, und diese hatte ihren Ursprung in der Verbindung mit jemand, der offensichtlich weder in der Kraft eines persönlichen Glaubens, noch in dem Gefühl einer persönlichen Verantwortlichkeit seinen Weg ging.

    Es scheint, dass Lot von Anfang an mehr durch den Einfluss und das Beispiel Abrahams als durch seinen eigenen Glauben an Gott geleitet wurde.

    Dies ist kein ungewöhnlicher Fall. Ein Blick in die Geschichte des Volkes Gottes zeigt uns, dass sich jeder großen, durch den Geist Gottes hervorgerufenen Bewegung immer einige anschlossen, die persönlich nicht die Kraft besaßen, die die Bewegung hervorgerufen hatte. Solche Personen gehen eine Zeit lang mit, indem sie entweder wie totes Gewicht auf dem Zeugnis lasten, oder es sogar ganz deutlich hemmen. So war es in Abrahams Fall.“

    Auszug aus: Mackintosh, Charles Henry. „Betrachtungen über das erste Buch Mose.“ Christliche Schriftenverbreitung e.V. iBooks.

  454. Jule sagt:

    Ebenso war es in den ersten Tagen der Versammlung und auch später. Bei allen durch den Geist Gottes hervorgerufenen Erweckungen und Neubelebungen haben sich vielfach Personen der Bewegung unter den verschiedenartigsten Einflüssen angeschlossen. Weil diese Einflüsse aber nicht göttlich waren, waren sie nur vorübergehend und ließen diese Personen bald wieder zurücktreten und ihren Platz in der Welt einnehmen. Nur das, was von Gott ist, wird Bestand haben.

    Ich muss die Verbindung verwirklichen, die zwischen mir und dem lebendigen Gott besteht. Ich muss mir bewusst sein, dass Er mich in die Stellung berufen hat, die ich einnehme, denn sonst werde ich weder Standhaftigkeit noch Ausdauer in dieser Stellung beweisen.

    Wir können nicht der Spur eines anderen folgen, nur weil er diesen Weg geht. Gott zeigt in seiner Gnade jedem von uns einen Weg, den er gehen soll, einen Wirkungskreis, in dem er sich bewegen, und Pflichten, die er erfüllen soll. An uns ist es, unsere Berufung und die damit verbundenen Pflichten zu kennen, damit wir durch die Gnade, die uns täglich dargereicht wird, in dieser Berufung zur Verherrlichung Gottes wirken können.

    Es tut nichts zur Sache, wie groß oder wie klein unser Wirkungskreis ist, wenn nur Gott ihn uns zugeteilt hat. Ob wir fünf Talente oder nur ein einziges empfangen haben, wenn wir im Blick auf den Herrn das eine treu verwenden, werden wir ebenso gewiss aus seinem Mund die Worte hören: „Wohl, du guter und treuer Knecht!“ (Mt 25,21), als wenn wir „die fünf“ verwaltet hätten. Paulus, Petrus, Jakobus und Johannes hatten jeder ihr besonderes Maß, ihr besonderes Verdienst. Genauso ist es mit uns. Keiner braucht sich in die Arbeit eines anderen zu mischen. Ein Tischler hat eine Säge und einen Hobel, einen Hammer und ein Stecheisen, und er benutzt jedes Werkzeug, wie er es braucht. Nichts ist wertloser als bloße Nachahmung. In der Natur finden wir so etwas niemals. Jedes Geschöpf hat seinen Platz und seine besondere Funktion. Wenn es so in der natürlichen Welt ist, wie viel mehr in der geistlichen! Das Feld ist weit genug für alle. In jedem Haus gibt es Gefäße verschiedener Größe und Form, und der Eigentümer gebraucht sie alle.

    Wir sollten uns daher immer prüfen, ob wir unter einem göttlichen oder einem menschlichen Einfluss stehen, ob unser Glaube auf Menschenweisheit oder auf Gotteskraft beruht, ob wir etwas tun, weil andere dasselbe getan haben, oder weil der Herr uns dazu berufen hat, und endlich, ob wir uns nur auf das Beispiel und den Einfluss unserer Umgebung stützen, oder ob wir durch persönlichen Glauben aufrechtgehalten werden.

    Das sind ernste Fragen. Es ist ohne Zweifel ein Vorrecht, die Gemeinschaft unserer Brüder zu genießen. Aber wenn wir uns auf sie stützen, so werden wir bald Schiffbruch erleiden. Ebenso wird unser Tun seinen Wert verlieren, wenn wir über unser Maß hinausgehen. Es wird gezwungen und unnatürlich sein.

    Es ist nicht schwer zu erkennen, ob ein Mensch an seinem Platz ist und nach dem Maß seiner Fähigkeit arbeitet. Alles gezwungene, gezierte Wesen, alle Anmaßung und alles Nachäffen sind verächtlich. Der Herr gebe uns Gnade, stets wahr, aufrichtig und natürlich zu sein! Wer nicht schwimmen kann und sich trotzdem in tiefes Wasser wagt, wird bald mit Händen und Füßen zappeln. Und wenn ein Schiff in See geht, ohne seetüchtig und ohne ordentlich ausgerüstet zu sein, wird es bald wieder in den Hafen zurückkehren müssen oder zu Grunde gehen.

    Lot verließ zwar „Ur in Chaldäa“, aber er unterlag in den Ebenen Sodoms. Die Berufung Gottes hatte nicht sein Herz erreicht, und sein Auge blieb geschlossen für die Herrlichkeit des Erbes Gottes.

    Ernster Gedanke! Aber Gott sei Dank! Es gibt für jeden Diener Gottes einen Weg, der erleuchtet ist durch seine Anerkennung und durch das Licht seines Angesichts, und es sollte unsere Freude sein, diesen Weg zu gehen. Seine Anerkennung genügt dem Herzen, das ihn kennt.

    Wir werden allerdings nicht immer nur Beifall und Zustimmung unserer Brüder finden, sondern vielmehr häufig von ihnen missverstanden werden. Aber „der Tag“ wird alles an seinen richtigen Platz stellen, und das treu gesinnte Herz kann mit Ruhe diesem Tag entgegensehen, da es weiß, dass dann „einem jeden sein Lob werden wird von Gott“ (vgl. 1. Kor 3,13; 4,5).

    (aus dem Kommentar von Macintosh)

  455. Jule sagt:

    Wie Abram das Land in Besitz nahm

    Wir hatten schon bei der Sache mit Lot den Unterschied gesehen:

    Im Gegensatz zu seinem Neffen, war die Vision für Abram lebendig. Er lebte sie. Er sollte aus seinem eigenen Land hinausziehen in das Land, das Gott ihm zeigen würde. Das tat er

    Er lebte fortan nicht mehr in Städten, sondern nur in deren Nähe.

    Allerdings schlug er sein Lager immer in der Nähe einer Stätte für Götzendienst auf und baute dann dort einen Altar für Jehova und machte diesen dort bekannt

    Lot wird vorgeworfen, dass er mitten im der verdorbenen Stadt lebte. Inwiefern ist Abrams Verhalten hier besser, wenn er direkt am Zentrum der falschen Anbetung lebt. Hätte nicht auch Lot in Sodom Zeugnis von dem wahren Gott Jehova ablegen können?

  456. Jule sagt:

    Lot hatte sich in den Ebenen Sodoms niedergelassen, und folglich wurde er auch durch die Kriege Sodoms schwer betroffen. Es wird bitter und schmerzlich werden für ein Kind Gottes, wenn es mit den Kindern dieser Welt in Verbindung tritt. Nicht nur seine Seele, sondern auch das Zeugnis, das Gott ihm anvertraut hat, leidet ernsten Schaden.

    Welches Zeugnis konnte Lot in Sodom ablegen?

    Bestenfalls ein äußerst schwaches. Schon die Tatsache, dass er sich an diesem Ort angesiedelt hatte, gab seinem Zeugnis den Todesstoß. Jedes Wort gegen Sodom und gegen das gottlose Leben seiner Bewohner wäre ein gegen ihn selbst gerichtetes Urteil gewesen, denn warum war er dort?

    Es scheint jedoch überhaupt nicht, dass er beim Aufschlagen seiner Zelte „bis nach Sodom“ je die Absicht gehabt hat, für Gott ein Zeugnis abzulegen. Persönliche und Familien-Interessen bildeten ohne Zweifel die Triebfeder seines Handelns, und obwohl Petrus uns sagt, dass „der unter ihnen wohnende Gerechte durch das, was er sah und hörte, Tag für Tag seine gerechte Seele mit ihren gesetzlosen Werken quälte“, so ist es doch deutlich, dass er, selbst wenn er gewollt hätte, wenig Kraft besitzen konnte, um diese „gesetzlosen Werke“ zu strafen (2. Pet 2,8).

    (aus dem Kommentar von Macintosh)

  457. Jule sagt:

    Ok, aber könnte man dies nicht auch Abram vorwerfen?

    Der Punkt ist doch, dass die Bibel zwar von den beiden Männern berichtet, von dem Streit, davon, dass Abram Lot den Vortritt lies und sich außerhalb der Städte ansiedelte – aber neutral, ohne Wertung. Zumindest habe ich bis jetzt nichts in der Form in der Bibel gelesen

    Wieder etwas, worauf wir unbedingt achten müssen. Das ist mir auch gestern beim Hauskreis wieder aufgefallen:

    Wir, die wir schon lange mit Gott und seinem Wort vertraut sind und die wir mit Bibelkommentaren usw in die Tiefe gehen und bereits viele unterschiedliche Ansprachen gehört haben, müssen besonders darauf achten, was genau in der Bibel steht. Oftmals ist unser Wissen derart von dem durchsetzt, was wir nebenbei gelesen und gehört haben, dass wir in unserem Kopf diese Zusätze als Teil von Gottes Wort abgespeichert haben

    Daher werde ich jetzt mal im Verlauf mit Abram und Lot besonders darauf achten, was genau eigentlich in Gottes Wort steht und ob nicht viele der Dinge, die wir heute „wissen“, nicht bloße Auslegungen von anderen sind. Auch wenn diese Gottesfürchtige Männer waren oder sind, so sind es nur Erklärungen, Deutungen oder Vermutungen, wenn es nicht genau so in Gottes Wort steht

    Diese Gefahr war mir bisher noch nie so deutlich bewusst, wie gerade jetzt, wo wir den Bibelgrundkurs machen und im Gottesdienst durch die ganze Bibel gehen und ich die Leute beobachte, die den unterschiedlichsten Wissensstand haben. Manchmal denke ich, dass es Dieter da einfacher hat. Er hat zwar kein Wissen, auf dem er aufbauen kann – aber er ist auch noch nicht „verunreinigt“ durch zusätzliches. Er liest, was die Bibel sagt und genau das wirkt auf ihn, ohne dass er von anderen Dingen abgelenkt ist

  458. Thom sagt:

    Weil Lot in der Stadt lebte, „wurde sein Gewissen gequält“ (2. Petrus 2)

    Also wurde das Verhalten Lots doch negativ gewertet. Denn wenn er nicht in der Stadt gelebt hätte, hätte es ihm nicht schlagen müssen

  459. Jule sagt:

    Der Streit der Hirten – Ursache und Wirkung

    Das passt jetzt sehr gut zu dem, was mich seit einem Jahr beschäftigt, seit ich das Buch „Alles anders, aber wie?“ lese und was wir auf dem Seelsorgeseminar gelernt haben

  460. Jule sagt:

    Der Streit der Hirten hätte ohne geistlichen Nachteil für Abraham wie für Lot beschwichtigt werden können. Er gab Abraham allerdings Gelegenheit, die herrliche Kraft des Glaubens zu zeigen, und die moralische Erhabenheit und himmlische Überlegenheit sichtbar werden zu lassen, womit der Glaube den Glaubenden bekleidet. Lot aber bot er Gelegenheit, die totale Weltlichkeit, mit der sein Herz erfüllt war, unter Beweis zu stellen.

    Der Streit erzeugte im Herzen Lots ebenso wenig die Weltlichkeit, wie in dem Herzen Abrahams den Glauben, aber er machte bei beiden offenbar, was in ihren Herzen war.

    Streitigkeiten und Spaltungen entstehen auch in der Versammlung Gottes. Viele werden dadurch zu Fall gebracht und auf die eine oder andere Weise in die Welt zurückgetrieben. Sie schieben dann die Schuld auf die Streitigkeiten und Spaltungen, während in Wirklichkeit diese Dinge nur das Mittel waren, um den wirklichen Zustand ihrer Seele und die Neigungen ihres Herzens zu offenbaren. Ist die Welt einmal im Herzen, so ist der Weg zu ihr leicht zu finden. Auch verrät es wenig moralische Qualität, wenn man Menschen und Umstände tadelt, während die Wurzel des Bösen in uns selbst liegt. Es ist traurig und demütigend, in Gegenwart der „Kanaaniter und Perisiter“ Brüder sich streiten zu sehen. Unsere Sprache sollte stets lauten: „Lass doch kein Gezänk sein zwischen mir und dir …; denn wir sind Brüder!“ (V. 8.9). …

    Der Streit und die Trennung blieben weit davon entfernt, dem geistlichen Zustand Abrahams zu schaden, sie brachten seine himmlischen Grundsätze nur umso klarer hervor und stärkten das Leben des Glaubens in seiner Seele. Außerdem dienten sie dazu, seinen Weg zu erhellen und ihn von einem Begleiter zu befreien, der nur seinen Schritt hemmte. So wirkte also für Abraham alles zum Guten mit und brachte ihm reichen Segen ein….

    (Aus dem Kommentar von Macintosh)

  461. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 12. März

    Wie ihr bereits in der Einladung für nächsten Sonntag lesen konntet, haben wir uns diesmal damit befasst, wie sich bereits zum zweiten Mal der Segen und Fluch erfüllte und wie diesmal nicht nur Lot geerntet hat, was er gesät hat. Außerdem haben wir folgende weitere Punkte behandelt:

    Der unterschiedliche Blick
    Warum das Land es nicht ertrug
    Abraham hatte das Land nie besessen, er glaubte an die Auferstehung
    Abraham war nicht nachtragend und hat aktiv was getan
    Warum Abraham gewonnen hat
    Wer Melchisedek war
    Warum Abraham nicht von der Beute nahm
    Warum der König von Sodom die Leute haben wollte

    Erinnert ihr euch?

  462. Jule sagt:

    Wir hatten uns mit dem Streit von Abrams und Lots Hirten befasst, warum es dazu kam und welche Auswirkungen dies auf die Einzelnen hatte.

    Die Bibel sagt, dass „das Land es nicht mehr ertrug“, dass die Herden beider nebeneinander weideten und man könnte sich fragen, wie dies sein kann, da es doch ein sehr großes Land war und noch keine großen Städte vorhanden waren. Aber wir dürfen dabei nicht vergessen, dass es ja nicht ihr Land war. Zwar hatte Jehova es Abram und seinen Nachkommen versprochen, aber es war nicht unberührt, es lebten ja schon Leute dort, die selbst Häuser, Familien und Herden hatten. Ein Fremder konnte nicht einfach irgendwo sein Vieh weiden lassen, sondern es gab einige wenige Plätze, wo sie das nach Vereinbarung tun konnten, sie mussten dafür zahlen.

    Wir hatten die Woche zuvor davon gelesen, dass Abram wegen einer Hungersnot Exil in Ägypten suchte und dass er dabei zu einer Notlüge griff und nur die Halbwahrheit über seine verwandtschaftliche Beziehung mit Sarai sagte. Infolgedessen ließ der Pharao Sarai in sein Haus holen, aber er hatte zuvor mit Abram Verhandlungen über den Brautpreis geführt und ihm als eine Art Mitgift viele Herden und weitere Habe gegeben – denn als Sarais Bruder war er derjenige, mit dem man wegen einer Ehe verhandeln musste. Nachdem sich der Pharao Sarai in seinen Harem geholt hatte, war von Jehova durch eine Krankheit davon abgehalten worden, mit ihr Geschlechtsbeziehungen aufzunehmen und er sandte Abram und seine ganze Habe weg. Daher hatte Abram große Herden. Er war sehr gesegnet – aber diese Herden brauchten halt auch jede Menge Weidegrund. Zudem kann es auch mit der Jahreszeit zu tun gehabt haben, denn während der Dürreperiode braucht man mehr Weideland als zu normalen Zeiten.

    Also „mussten“ sich die Herden von Lot und von Abram aufteilen. Abram hätte als Ältester, als Patriarch und Führer der Gruppe das Recht gehabt, einfach zu bestimmen, wer welches Land nehmen solle. Aber er ließ dem Neffen den Vortritt. Nun sehen wir die unterschiedlichen Sichtweisen: Lot sah nur das, was das buchstäbliche Auge sehen konnte – das Land von Sodom war so fruchtbar, dass es wie das Paradies anmutete. Aber er übersah „die Schlange im Paradies“, denn bereits hier sagt die Bibel, dass die Bewohner ausnehmend schlecht waren. Wir werden später noch von Gottes Gericht über diese Stadt lesen. Wie dem auch sei – Lot wählte sich dieses Land (und muss es schon recht bald bedauern).

    Warum überließ Abram Lot den Vortritt und die Wahl? Weil er sich auf Jehova verließ! Dieser hatte ihm das ganze Land verheißen und dass ER ihn und seine Nachkommen segnen würde. Das könnte er als Allmächtiger Schöpfer mit jedem Fleck der Erde tun, also musste Abram nicht darum ringen.

    Interessant ist, dass Abram dieses Land zu Lebzeiten nie besessen hat, er ist Zeit seines Lebens „nur“ darin umhergewandert. Was bedeutet dies? Hatte Jehova ihn belogen? Nein! Abram könnte daraus schließen, dass es eine Auferstehung geben würde. Dass er dies wirklich glaubte, erkennen wir an dem, was er später zu seinem Diener sagte, als er mit Isaak auf den Berg ging, um ihn zu opfern, aber dazu kommen wir in einigen Wochen noch.

  463. Jule sagt:

    Zusammengefasste Bibel

    Inhalt:

    Abram kehrt ins verheißene Land zurück,
    Streit zwischen den Hirten führt zur Trennung von Lot und Abram

    Personen:
    Abram und Lot

    Fazit:
    Abram schaute erst „auf das Land“ als Gott ihm diesen Auftrag gab, Lot schaute vorher schon – und schaute aus dem „menschlichen“/materiellen Blick auf die „falschen Werte“ – wie die nächsten Kapitel zeigen werden, ist seine Wahl die Falsche.

    Schlüsselwort: „Dort rief Abram den Namen Jehova’s an“​

    wir denken oft, dass er den Namen benutzte – das ist aber nicht richtig. Dieser Teil bedeutet, dass Abram über Jehova mit den Leuten sprach!

    Starke Verse:
    4 zu der Stelle des Altars, den er zu Anfang daselbst errichtet hatte. Dort rief Abram den Namen Jehova’s an.
    14. Und Jehova sprach zu Abram, nachdem sich Lot von ihm getrennt hatte: hebe doch deine Augen auf, und siehe von dem Orte, wo du bist, gegen Mitternacht, gegen Mittag, gegen Morgen und gegen Abend.
    15. Denn das ganze Land, welches du siehest, gebe ich dir und deinem Samen für immer.
    16. Und deinen Samen mache ich wie den Staub der Erde, dass, wenn Jemand zu zählen vermag den Staub der Erde, auch dein Same mag gezählet werden.
    17. Mache dich auf und durchziehe das Land, so lang und breit es ist; denn dir gebe ich es.
    18. Da schlug Abram sein Zelt ab, und kam und wohnte unter den Terebinthen Mamre’s, die bei Hebron sind. Und er bauete dort Jehova einen Altar

    Auffallende Tatsachen:
    Abram sprach über seine Glauben und über seinen Gott.
    Da Abram sich von den Städten entfernt aufhielt, konnte er nicht das Weideland nutzen, dass zu diesen Orten gehörte – so war die Nutzfläche für die Schafe nicht groß genug für die immer größer werdenden Viehherden.
    Obwohl er der Ältere war überließ er Lot die Wahl – da er wusste, dass Jehova alles lenken würde.
    Sobald sich Lot von Abram getrennt hat, wird der Segen Gottes für Abram erneuert.
    Aber laut Vers 15 sagt Gott zu Abram „denn das ganze Land, dass du siehst, gebe ich dir“ – doch bis zu seinem Tode besaß Abram nur eine Höhle mit dem dazugehörigen Feld. Hatte Gott hier geschwindelt? Oder war das ein Versprechen, dass sich erst nach der Auferstehung erfüllen wird! Letzteres ist der Fall.

    (wenn ihr auf den Link geht, kommt ihr im Forum der Gruppe auf eine Rubrik „Zusammengefasste Bibel“, in der Thom zu jedem Kapitel der Bibel eine ähnliche Zusammenfassung gemacht hat, mit dem was ihm persönlich aufgefallen oder wichtig ist. Ich kopiere hier jetzt nicht alles mit rein, da die Formatierungen leider nicht übernommen werden. Aber wen es interessiert, der kann ja selbst gucken gehen?)

  464. Jule sagt:

    Weiter geht es mit der Zusammenfassung vom Gottesdienst

    In Kapitel 14 lesen wir dann von den Folgen der Entscheidung Lots. Er hatte sich selbstsüchtig das augenscheinlich bessere Land ausgesucht, anstatt dem älteren Onkel, der wie ein Vater für ihn gesorgt hatte, den nötigen Respekt zu zollen. Nun erntet er einen Fluch, denn er wird in einen Krieg mit hinein gezogen, den der König der Stadt Sodom mit einigen anderen führt. Er wird als Kriegsgefangener genommen und er verliert alles, was er hat.

    Wie reagiert Abram darauf? Ist er schadenfroh, da der Jüngere sich vorgedrängelt hatte? Dachte er, „das geschieht ihm Recht“?

    Nein. Abraham ist voller Erbarmen und Liebe und setzt alles daran, den Neffen aus der Hand des Feindes zu befreien. So jagt er denen mit einigen wenigen Mann nach. Zum einen waren die anderen zahlenmäßig eindeutig in der Überzahl und zum anderen hatte Abram überhaupt keine Ahnung und Erfahrungen in der Kriegsführung. Aber er vertraut auf Jehova. Denn dieser hatte ihm versprochen, diejenigen zu segnen, die ihn segnen und diejenigen zu verfluchen, die ihn verfluchen.

    Indem sie seinen Neffen und seine ganze Familie und Hausgemeinschaft als Kriegsgefangenen genommen haben, haben sie auch Abram angegriffen und somit würde sie der Fluch Gottes ereilen. Im Gegensatz zu seinem Alleingang, als es um die Hungersnot ging und seinem Alleingang nach Ägypten, war er sich jetzt sicher, dass Jehova auf seiner Seite war. Hier hatte er keine List nötig. Er vertraute ganz seinem Schöpfer.

    Die Rechnung geht auf und er befreit seinen Neffen und dessen Angehörigen. Aber er geht noch weiter: er befreit alle Kriegsgefangenen. Auch hier werden Menschen gesegnet, weil Gott Abram segnet. Er lässt sie alle gehen, wohin sie mögen und gibt ihnen ihre Habe mit.

    Dies wird besonders in dem Moment deutlich, als ihm der neue König von Sodom entgegengeht – der alte war im Krieg gefallen (Vers 10j, daher muss es sich hier um den Thronfolger handeln. Der König bedankt sich und bittet Abram um die Leute, die Habe könne er behalten. Aber Abram will nichts für sich, aber er entscheidet nicht für die anderen. Abram will sich nicht an dem König von Sodom oder an dem Krieg bereichern. Zum einen will er keinen Anteil mit denen von Sodom haben, denn er weiß, dass Jehova sie als „ausnehmend Böse“ ansieht, und zum anderen will er, dass jeder ganz klar sieht, dass es Jehova ist, der ihn segnet und reich macht.

    Warum wollte der König von Sodom unbedingt die Leute? Da alle Bewohner der Stadt mit als Gefangene weggeführt worden waren, hatte er kein Volk, über das er hätte regieren können. Wobei sich hier die Frage auftut, wie der Thronfolger überleben konnte? War er vielleicht mit entführt worden? Aber dies ist für die Geschichte an sich nicht so wichtig ?

    Abram begegnet Melchisedek, dem König von Salem. Diese Stadt benennt David später in Jerusalem um. Wir hatten den Gottesdienst mit dem Lesen von Psalm 110 begonnen, wo dieser David über Melchisedek spricht. Melchisedek segnet Abram und dieser gibt ihm einen Zehnten von der Kriegsbeute. (Kurze Anmerkung dazu, wir hatten es nicht im Gottesdienst besprochen: dieser Zehnte hat nichts mit dem Zehnten zu tun, der im mosaischen Gesetz erwähnt wird. Es ist eine einmalige Zahlung, erfolgt freiwillig, ohne Aufforderung oder Notwendigkeit und ist nicht von dem Einkommen einer Person, sondern ein Anteil von der Kriegsbeute)

  465. Jule sagt:

    Aber ich möchte hier auch nicht „das kleine Rollenspiel“ von Thom vergessen. Wir sollten uns in die Leute um Abram herum hineinversetzen, wie sie den Mann wohl gesehen haben.

    Abram – ein Mann, der aus einer luxuriösen Stadt auszieht in eine „ungewisse“ Zukunft, denn Gott sagt nicht genau, wohin es geht. Sie wissen heute nicht, wo sie morgen sein werden. Dieser Mann vertraut auf den Schöpfer und zieht mit seiner Familie und allen, die zu ihm gehören, mutig los.
    Wie haben sie ihn gesehen, was hatten sie von ihm gedacht? Was hätten wir von und über ihn gedacht, wenn wir mit zu seinen Leuten gehört hätten?

    Dann kommt die Hungersnot und er vertraut nicht auf Gott, sondern versucht das Problem auf eigene Faust zu lösen. Er lügt, was Sarai betrifft. Zwar ist sie auch seine Schwester, aber eben auch seine Frau. Wegen dieser Lüge nimmt der Pharao ihm die Frau und Abram tut nix, nimmt den Brautpreis an. Wie hätten wir nun über unseren großen Anführer gedacht?

    Gott schlägt den Pharao mit einer Krankheit, dadurch kommt dieser hinter die Lüge und jagt Abram und seine Leute aus dem Land. Hätten wir jetzt noch Achtung und Respekt vor diesem Mann gehabt?

    Der Streit zwischen seinen Hirten und denen von Lot sorgt für eine Trennung, aber Abram überlässt dem Jüngeren das scheinbar bessere Land. Was hätten wir jetzt von ihm gedacht, hätten wir ihn noch ernst genommen?

    Wahrscheinlich sinkt Abram im Verlauf immer mehr in der Achtung seiner Leute. Immerhin sollte ja aus ihm eine große Nation werden und er hat immer noch keine Kinder…

    Nun gerät dieser undankbare Neffe in einen Krieg und wird als Kriegsgefangener weggeführt. Aber Abram ist nicht schadenfroh, sondern setzt alles daran, diesen zu befreien. Und nein, er gründet nicht einfach nur einen Gebetskreis, sondern handelt aktiv, zieht in den Krieg und setzt sein eigenes Leben für ihn aufs Spiel. Alle Achtung.

    Dann befreit er nicht nur Lot, sondern alle anderen mit – und: er schlägt den Lohn aus, will keine Bezahlung, obwohl ihm die Beute zugestanden hätte. Er hätte alle Überlebenden zu seinen Sklaven machen können, oder doch wenigstens einen kleinen Anteil von der Beute nehmen können. Aber er lehnt komplett ab.

    Wobei – Komplett? Nicht ganz

    Er lehnt zwar für sich selbst ab, aber er spricht nicht für die anderen. Er hätte als Patriarch und Führer auch für seine Leute sprechen können. Wahrscheinlich blieb ihnen bei seiner Ablehnung das Herz stehen. Aber dann hören sie ihn sagen, dass er nur für sich selbst spricht und sie sich nehmen können, was sie wollen.

    Wie würden wir nun für diesen Mann empfinden? Sicherlich wird er in ihrer Achtung stark gestiegen sein

    Wie wir sehen, ist es jedesmal wieder spannend, auch wenn wir oftmals durch „endlose“ Aufzählungen von Namen, Abstammungslisten und Orten entmutigt sind. Geben wir nicht auf ?

    Nächste Woche geht es weiter mit Kapitel 15 und 16, es bleibt auch weiterhin spannend.

    Wer noch weitere Gedanken zu den Kapiteln 13 und 14 hat, oder Fragen dazu, der darf sie gerne hier los werden ?

  466. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 19. März

    Nachdem wir beim letzten Mal gesehen haben, wie sich bereits zum zweiten Mal der Segen und Fluch erfüllte und diesmal nicht nur Lot geerntet hat, was er gesät hat, geht es diese Woche mit 1. Mose 15:1 bis 16:16 weiter

  467. Jule sagt:

    1. Mose 15:4 und 16:1-2
    Woher hätte Abram wissen müssen, dass das Kind von ihm und seiner Frau sein sollte?

    Zu seiner Zeit und wo er wohnte, war es üblich, Nebenfrauen zu haben und Leihmutterschaft war auch nicht neu oder verpönt. In Vers 4 redet Jehova lediglich von Abrams Same, Sarai kommt dabei nicht vor.

    Wieviele Jahre wartet er hier bereits auf den Samen?

    Ist es nicht verständlich, dass sie versuchen, es zu lösen? War es nicht auch positiv, dass Abram im Kapitel davor den Feinden nachjagte? Da hätte er seinen Glauben ja auch durch eine Gebetsrunde beweisen können?

  468. Jule sagt:

    „Da gab Sarai ihm ihre ägyptische Sklavin zur Frau. Abram lebte damals schon zehn Jahre im Land Kanaan.“

    ‭‭1. Mose‬ ‭16:3‬ ‭NBH‬‬

  469. Jule sagt:

    1. Mose 15:1-5
    Wer soll Abraham beerben?

    Er hat bisher keine Nachkommen, obwohl er bereits 10 Jahre in Kanaan ist. Daher fragt er, wozu Gott ihn segnen will. Damals hatte man nicht für sich und seine eigene Bequemlichkeit gearbeitet, sondern alles war für die Kinder, damit es denen gut ging und man ihnen ein gutes Erbe hinterlassen konnte

    Im Zusammenhang schreibt Macintosh einige sehr interessante Dinge. Das ganze Unterthema hab ich euch mal hier heraus kopiert. Aber ganz besonders gefiel mir der Teil, wo er meiner Ansicht nach die unterschiedlichen Reifegrade von uns heute beschreibt, aber lest selbst:

  470. Jule sagt:

    Es besteht ein Unterschied zwischen dem Haus des Vaters und dem Reich des Sohnes. Das Erste spricht von Fähigkeit, das Zweite von einer angewiesenen Stellung.

    Alle meine Kinder können rund um meinen Tisch sitzen, aber ihre Freude an meiner Gesellschaft und meiner Unterhaltung hängt ganz von ihrer Fähigkeit ab. Eins mag in der vollen Freude über sein Kindes-Verhältnis auf meinem Schoß sitzen, ohne aber fähig zu sein, ein einziges meiner Worte zu verstehen, während ein anderes vielleicht ungewöhnliche Intelligenz in der Unterhaltung zeigt, ohne deshalb etwa in seinem Verhältnis zu mir glücklicher zu sein als das Kind auf meinen Knien.

    Aber sobald es sich um den Dienst meiner Kinder für mich oder um ihre öffentliche Identifizierung mit mir handelt, liegt die Sache ganz anders.

    Dieser Vergleich ist jedoch nur eine schwache Erläuterung des Gedankens von der Fähigkeit im Haus des Vaters und der angewiesenen Stellung im Reich des Sohnes.

  471. Jule sagt:

    Dies ist etwas, was sich gerade in letzter Zeit in der Gruppe hier zeigt. Jeder von uns befindet sich in einem anderen Stadium, was Glaube und Erkenntnis betrifft ?

    Da sind Peter und Jörg, die bereits schon viele Jahre Christ sind und bereits viele Jahre bei RockBerlin waren, als wir vor gut 4 Jahren dazu gestoßen sind. Sie haben lange Gemeinschaft mit Christen gehabt, unzählige Predigten gehört usw. Sie lieben den Schöpfer, aber vieles haben sie bisher nicht verstanden. Da ist Sandra, die sich vor zwei Jahren bei RockBerlin hat taufen lassen und seit zwei Jahren regelmäßig in der Bibel liest und in diesem Jahr wieder bei 1. Mose angefangen hat. Sie weiß schon viel, aber sie ist wie die anderen beiden dabei, noch die Puzzlesteine zusammenzusetzen. Da ist Jürgen, der viele Jahre bei den ZJ war und daher viele Sachen aus dem Zusammenhang gerissen im Kopf hat und den Vater lieber in der Natur sucht, als Gottes Wort als Ganzes zu lesen. In diesem Jahr hat er nun damit begonnen und vieles befremdet ihn. Da sind Thom und ich, die wir uns bereits recht gut in der Bibel auskennen und die wir Spaß daran haben, die Bibel selbst zu lesen und dabei auch Kommentarreihen mit einzubeziehen – und da ist Dieter, der gerade erst dazu gekommen ist und auf der Suche oftmals verzweifelt darüber, dass er „noch nichts weiß“ und vieles nicht versteht.

    Jeder von uns ist auf einem anderen Wissensstand und jeder von uns hat unterschiedlich viele und tiefe Erfahrungen mit Gott gemacht

    Aber jeder von uns liebt den Schöpfer und jeder von uns kann seine Freude darin finden

    Gucken wir nicht so viel nach Links und Rechts, sondern erfreuen wir uns an dem Verhältnis, das wir mit unserem Schöpfer haben und bleiben wir am Ball. Jeder von uns kann in der Erkenntnis und im Glauben wachsen – und die Liebe Gottes zu uns wird nicht an unserem Wissensstand gemessen

  472. Jule sagt:

    Zu 1. Mose 15:17
    Die Art, wie Jehova Abrams Opfer annahm

    Dieser Grundsatz ist auch nicht nur auf das Volk Gottes insgesamt anwendbar, sondern ebenso gut auf Einzelne. Alle, die je eine hervorragende Stellung als Diener erlangt haben, sind durch den rauchenden Ofen gegangen, ehe sie sich der Feuerflamme erfreuen durften. „Schrecken und dichte Finsternis“ erfüllten den Geist Abrahams. Jakob musste zwanzig Jahre lang im Haus Labans mühsame Arbeiten verrichten. Joseph fand seinen rauchenden Ofen des Elends in den Kerkern Ägyptens. Mose brachte vierzig Jahre in der Wüste zu. So muss es mit den Dienern Gottes stets sein. Sie müssen zunächst „erprobt“ werden, und erst, wenn sie „untadelig“ erfunden sind, können sie ihren Dienst antreten (vgl. 1. Tim 3,10).

    Ein Kind Gottes und ein Diener Christi zu sein, sind zwei ganz verschiedene Dinge. Ich mag mein Kind sehr lieb haben, aber wenn ich es im Garten an die Arbeit stelle, tut es vielleicht mehr Falsches als Gutes. Warum? Etwa deshalb, weil es nicht ein geliebtes Kind ist? Nein, sondern weil es nicht geübt ist. Darin besteht der Unterschied. Verhältnis und Dienst sind zwei verschiedene Dinge. Das heißt nicht, dass nicht alle Kinder Gottes etwas zu tun, zu leiden und zu lernen haben. Sie haben es ohne Zweifel, aber es bleibt stets wahr, dass der öffentliche Dienst und die geheime Zucht in den Wegen Gottes eng miteinander verbunden sind.

    Jeder, der viel an die Öffentlichkeit tritt, braucht eine demütige Gesinnung, ein gereiftes Urteil, einen unterwürfigen und der Welt abgestorbenen Geist, einen gebrochenen Willen, einen sanften Ton, kurz, all die schönen und sicheren Ergebnisse der geheimen Zucht Gottes, und wir werden sehen, dass alle, die einen hervorragenden Platz einnehmen, ohne diese Eigenschaften in irgendeinem Maß zu besitzen, früher oder später ermatten.

    (aus dem Kommentar von Macintosh)

  473. Jule sagt:

    1. Mose 15:4
    Sarai wird in der Verheißung nicht erwähnt

    Nur soviel zu dem Thema, dass Abram und Sarai Jehova vorgegriffen haben, indem sie es selbst in die Hand nahmen:

    Gott sagt hier nicht, dass der Same von ihm und Sarai sein würde, daher war es nicht so von der Hand zu weisen, eine Leihmutter zu nehmen. Immerhin war es zu der Zeit und in der Kultur, in der sie lebten, gang und gäbe …

  474. Jule sagt:

    1. Mose 15:17
    Der Bund ist ohne Bedingungen für Abram

    Deshalb hält Jehova auch daran fest, egal wie schlimm sich das Volk später auch gebärdeten.

    Abram muss nix tun, er muss diesen Bund nur annehmen.

    Ähnlich ist es mit uns Christen. Jesus ist für uns gestorben, „während wir noch Spnder waren“ und wir müssen das Opfer lediglich annehmen. Egal, was wir getan haben, er ist für uns und unsere Sünden gestorben.

    Wir brauchen keine Angst zu haben, dass Gott uns fallen lässt, wenn wir mal nicht so funktionieren. Denken wir dabei auch an Römer 8: „nichts kann uns von Gottes Liebe trennen“ – nicht einmal wir selbst

  475. Jule sagt:

    Der Irrtum der Galater bestand darin, dass sie versuchten, dem etwas von der „Natur“ beizumischen, was Christus am Kreuz bereits für sie vollbracht hatte. Das Evangelium, das ihnen von Paulus verkündigt worden war, und das sie angenommen hatten, war die einfache Darstellung der unumschränkten, bedingungslosen Gnade Gottes. Jesus Christus war ihnen, als unter ihnen gekreuzigt, vor Augen gemalt worden (Gal 3,1). Das war nicht nur eine Verheißung Gottes, sondern die göttliche und herrliche Erfüllung einer Verheißung. Ein gekreuzigter Christus ordnete alles hinsichtlich der Forderungen Gottes und der Bedürfnisse des Menschen. Aber die falschen Lehrer verdrehten dies oder versuchten es jedenfalls, indem sie sagten: „Wenn ihr nicht beschnitten werdet nach der Weise Moses, so könnt ihr nicht errettet werden“ (Apg 15,1). Sie machten auf diese Weise, wie der Apostel sagt, in Wirklichkeit „die Gnade Gottes ungültig“, aber dann wäre Christus „umsonst gestorben“ (Gal 2,21). Christus war entweder ein vollkommener, oder überhaupt kein Erretter.

    Sobald jemand sagt: „Wenn ihr nicht so oder so seid, könnt ihr nicht errettet werden“, untergräbt er das Christentum, denn das Christentum offenbart Gott, wie Er zu mir, einem schuldigen, verlorenen, durch sich selbst zu Grunde gerichteten Sünder, herabgestiegen ist und mir durch sein eigenes Werk am Kreuz eine völlige Erlösung von meinen Sünden und eine vollkommene Befreiung aus meinem verlorenen Zustand bringt.

    Wenn mir daher jemand sagt: „Du musst so oder so sein, um errettet zu werden“, dann raubt er dem Kreuz seine Herrlichkeit und mir meinen Frieden, denn wenn das Heil von unserem Sein oder Tun abhängt, sind wir verloren. Aber es ist nicht so. Der große Grundsatz des Evangeliums lautet: Gott ist alles, und der Mensch ist nichts. Es gibt keine Mischung von Gott und Mensch – alles ist von Gott. Der durch das Evangelium geschenkte Friede gründet sich nicht teilweise auf das Werk Christi und teilweise auf das des Menschen, sondern ganz auf das Werk Christi, weil dieses Werk für immer vollkommen ist und alle, die darauf vertrauen, so vollkommen macht, wie es selbst ist.

    (aus dem Kommentar von Macintosh)

  476. Jule sagt:

    Wieder mal haben wir viel Neues gehört im Gottesdienst am Sonntag. Hier mal einige Stichpunkte zu diesem Kapitel – sie werden später noch ausführlicher angeführt:

    Das Erbe:

    Warum Abram fragt „was willst du mir geben“

    Der Bund:

    was bedeutet „ich bin dein Schild“? (Vers 7)
    warum das Volk erst nach 400 Jahren das Land bekommt (Vers 13-14, 16) und
    warum Jehova durch das zerteilte Opfertier ging (Vers 17)

  477. Jule sagt:

    Resümee vom Gottesdienst vom 19. März

    Vor zwei Wochen hatten wir uns mit der Entstehung der Juden beschäftigt, an diesem Sonntag haben wir die Entstehung der Moslems in der Bibel gelesen ?. Erinnert ihr euch?

    Letzte Woche hatten wir uns mit Abram und Lot beschäftigt, dass Gott Abram das Land durchstreifen ließ und ihm als Erbe zugesagt hat – diese Woche haben wir uns die Prophezeiung um den Erbe angesehen. Gott verspricht Abram, ihn zu einer großen Nation zu machen. Damit trifft er bei Abram einen wunden Punkt…

    Der Name „Abram“ bedeutet „großer Vater“ und jedesmal wenn jemand Abram mit seinen Namen angesprochen hat, wird es ihm einem Stich gegeben haben. Er war kein Vater – immer noch nicht, obwohl die Zusage Gottes bereits gut zehn Jahre her ist. Was hatte er bloß falsch gemacht? Wieso hatten er und Sarai immer noch keine Kinder?

    Heute wissen wir, dass es Probleme gibt, wenn nahe Verwandte Kinder miteinander bekommen – mit ein Punkt, warum Inzest auch heute noch und auch in unserem sonst so freien Land immer noch verboten ist. Man hat Angst vor behinderten Kindern. Bei Sarai und Abram ist es Unfruchtbarkeit, denn sie sind Halbgeschwister. Wir werden es später auch noch bei Isaak und Rebekka sehen, die Cousin und Cousine waren und ebenso bei Jakob und Rahel (wobei Lea fruchtbar war, sie war aber auch von Jehova damit gesegnet worden, um den Schmerz zu lindern, dass Jakob Rahel mehr liebte als sie).

    Wie dem auch sei. Als Jehova Abram gegenüber nochmals erwähnt, dass er ihn groß und reich machen wolle, widerspricht dieser und fragt, was er damit solle. Ja, er war ja jetzt schon reich, aber was bedeutet ihm dies, wenn er doch keine Kinder hat? Nun bestätigt Jehova ihm nochmals, dass er ihn „zu einer großen Nation“ machen will und dass sein Erbe kein adoptierter Sklave (nicht Elieser) sein würde, sondern ein Kind, das Abram selbst gezeugt habe. Dies bestätigt er ihm mit einem Bund.

    Nun wird es merkwürdig. Dass das Volk Gottes ihm Tiere als Opfer gaben, ist uns bereits durch Kain und Abel in Kapitel 4 und Noah in Kapitel 9 bekannt. Dass Gott es annahm, indem ein Feuer vom Himmel kam und es verzehrte, kennen wir auch schon. Aber nun soll Abram die Tiere zerteilen, die Teile einander gegenüber legen und Gott geht in einer Feuer- und Wolkensäule dadurch (diese Begriffe werden in den anderen Büchern Mose mit der Führung Gottes in Verbindung gebracht). Was soll diese merkwürdige Art und Weise?

    In der Bibel gibt es verschiedene Art und Weisen für einen Bund, unter anderem gibt es den Blutbund und den Salzbund. Auch in der Gegend und Kultur gibt es besondere Arten und Zeremonien für einen Bund. Hier ist so eine besondere Art davon. Man legte wie beschrieben die Teile des geopferten Tieres einander gegenüber und beide Parteien gingen hindurch. Dies hatte zur Bedeutung, dass derjenige, der diesen Bund brach, ebenso wie diese Tiere zu Tode kommen sollte. Hier war das besondere, dass nur Jehova zwischen den Teilen hindurch ging und Abram nur zusah. Dies zeigt, dass dieser abramische Bund einseitig war, dass Abram und seine Nachkommen nichts tun mussten, außer ihm anzunehmen. Ebenso wie wir heute die unverdiente Gnade und Güte Gottes annehmen können, indem wir das Opfer Jesu für uns annehmen.

    Nochmal kurz zurück zu dem Schild aus Vers 7: Ein Schild ist dazu da, die Gefahr abzuwenden und der „Schild Davids“ ist der Davidsstern, zwei ineinander verschränkte Dreiecke. Gott sichert damit Schutz vor jeder Gefahr zu.

    Des weiteren erwähnt Jehova in der nächtlichen Vision, dass das Volk 400 Jahre vertrieben aus dem Land sein würden, erst dann würde ER das Land ganz in ihren Besitz geben, „denn die Schuld der Amoriter ist noch nicht voll“ (Vers 13 und 14). Wieso müssen sie denn noch warten, wenn doch der Schöpfer selbst ihnen das Land schenkt?

    Wir hatten bereits letzte Woche bei dem Streit der beiden Hirten gesehen, warum „das Land es nicht ertrug“: es hatte ja bisher nicht leer und brach gelegen, sondern die Amoriter lebten darin, sie hatten Städte gebaut, die sie bewohnten, sie hatten Tiere, die das Weideland benötigten und benutzten und sie haben sich Felder angelegt. Wäre es nicht unfair, diese Menschen nun auf einmal ihrer Heimat zu berauben? Was hatten sie getan, dass sie so eine Härte verdient hätten?

    Jehova ist ein liebevoller und gerechter Gott und so gibt er ihnen Zeit. Zwar sind sie schon sehr schlecht, wir hatten im Zusammenhang mit Lots Wahl des Wohnortes und dem Krieg der Könige gelesen, dass die Bewohner von Sodom „ausnehmend schlecht“ waren und wir werden in den nächsten Wochen lesen, dass Jehova Sodom und Gomorra wegen ihrer Schlechtigkeit vernichtet. Aber noch ist nicht das ganze Land so verdorben, dass alle Menschen darin die Vernichtung verdient hätten. Als allerdings das Volk Israel unter Josua nach Jericho kommt und das verheißene Land einnimmt, da ist die Schlechtigkeit der Menschen soweit fortgeschritten, dass sie es verdient haben. Dies sollten wir uns dann, wenn wir Josua lesen, im Sinn behalten, damit wir Gott nicht für hart und ungerecht halten ?

  478. Jule sagt:

    1. Mose 16:7-9
    Wieder einmal die Frage „Wo bist du?“

    „Abram erwiderte: „Hier ist deine Sklavin. Mach mit ihr, was du willst!“ Da behandelte Sarai sie so hart, dass sie ihr davonlief. Doch der Engel Jahwes fand sie an einer Wasserstelle in der Wüste, bei dem Brunnen, der am Weg nach Schur liegt, und fragte sie: „Hagar, Sklavin Sarais! Wo kommst du her, und wo willst du hin?“ – „Ich bin meiner Herrin davongelaufen“, erwiderte sie. Da sagte der Engel Jahwes zu ihr: „Geh zu deiner Herrin zurück und ertrage ihre harte Behandlung! Ich werde dir so viele Nachkommen schenken, dass man sie nicht mehr zählen kann.““
    .
    ‭‭1. Mose‬ ‭16:6-10‬ ‭NBH‬‬

    Diese Art der Frage hat Jehova bisher immer angewandt, wenn derjenige was falsch gemacht hat und es durch die Frage erkennen sollte.

    Denken wir an Adam und Eva, die sich nach dem Sündenfall versteckten. Gott fragte „wo bist du?“ und später „woher weißt du, dass du nackt bist?“, „hast du von der Frucht genommen?“

    Danach lesen wir es bei Kain. Im Vorfeld fragt ER „warum hast du dein Angesicht gesenkt?“ und warnt ihn vor seiner grollenden Einstellung. Nach dem Mord fragt er „wo ist Kain?“, obwohl er es weiß.

    Auch hier bei Hagar fragt er „woher kommst du und wohin gehst du?“, obwohl er es längst weiß

    Spricht dies jetzt gegen den Eindruck, dass Sarai ihre Magd falsch und unfair behandelte? Denn dann wäre ihr Weglaufen ja ok und verständlich gewesen…

    Wir hatten uns mit der Art, wie Sarai mit ihr umging, bereits ausgiebig in den Vorjahren beschäftigt. Ich bin gespannt, was Fruchtenbaum dazu sagt ?

  479. Jule sagt:

    Auf menschliche Mittel zurückgreifen

    Hier finden wir, wie der Unglaube seinen dunklen Schatten auf den Geist Abrahams wirft und ihn eine Zeit lang wieder von dem Weg des glücklichen und einfachen Gottvertrauens ablenkt. „Und Sarai sprach zu Abram: Siehe doch, der HERR hat mich verschlossen, dass ich nicht gebäre“ (V. 2). Diese Worte zeugen von der üblichen Ungeduld des Unglaubens, und Abraham hätte sie entsprechend behandeln und vom Herrn die Erfüllung seiner gnädigen Verheißung geduldig erwarten sollen. Unser armes Herz zieht naturgemäß alles andere einer Stellung des geduldigen Wartens vor. Es benutzt lieber eigene Hilfsmittel und Pläne, als in dieser Stellung zu bleiben. Im Anfang an eine Verheißung glauben oder ihre Erfüllung geduldig abwarten, sind zwei verschiedene Dinge. Wir können diesen Unterschied in dem Verhalten eines Kindes deutlich wahrnehmen. Wenn ich meinem Kind etwas verspreche, zweifelt es überhaupt nicht an meinem Wort, aber dennoch entdecke ich bei ihm Unruhe und Ungeduld, weil es wissen möchte, wie und wann ich mein Versprechen erfüllen werde. Das Betragen eines Kindes aber ist ein Spiegel, in dem auch der weiseste Mensch sein eigenes Bild sehen kann. Abraham zeigt Glauben in Kapitel 15, und dennoch fehlt ihm die Geduld in Kapitel 16. Wie kraftvoll und schön sind daher die Worte des Apostels in Hebräer 6: „Damit ihr nicht träge werdet, sondern Nachahmer derer, die durch Glauben und Ausharren die Verheißungen erben“ (V. 12). Gott gibt eine Verheißung. Der Glaube glaubt daran. Die Hoffnung genießt sie im Voraus, und die Geduld erwartet ruhig ihre Erfüllung.

    Die Bedeutung der an Abraham gerichteten Worte Saras ist diese: „Der Herr hat mich versäumt. Vielleicht wird meine ägyptische Magd sich als eine Hilfsquelle für mich erweisen“. Alles außer Gott sagt einem Herzen zu, das unter dem Einfluss des Unglaubens steht, und man ist oft nicht wenig erstaunt, wenn man sieht, an welchen erbärmlichen Dingen sich der Gläubige hängen kann, wenn er einmal das Gefühl der Nähe Gottes verloren und folglich vergessen hat, dass seine Treue unveränderlich ist und Er in allem genügt. Wir verlieren den friedvollen und ausgeglichenen Seelenzustand, der für das Zeugnis des Gläubigen so notwendig ist, und nehmen wie die Welt unsere Zuflucht zu jedem Hilfsmittel, das sich uns zur Erreichung des gewünschten Ziels anbietet und nennen das dann „einen guten Gebrauch von den vorhandenen Mitteln machen“.

    Doch es ist eine bittere Sache, wenn wir den Platz der unbedingten Abhängigkeit von Gott aufgeben, und die Folgen müssen traurig sein. Hätte Sara gesagt: „Die Natur hat mich im Stich gelassen, aber Gott ist meine Hilfe“, so hätte sie ihren wirklichen Platz eingenommen, denn die Natur hatte sie in der Tat im Stich gelassen. Aber nach dem Urteil Gottes und dem des Glaubens war die Natur in Hagar nicht besser als in Sara. Ob die Natur alt oder jung ist, spielt für Gott keine Rolle und deshalb auch nicht für den Glauben, aber die Kraft dieser Wahrheit ist nur dann in uns, wenn wir in Gott selbst unseren lebendigen Mittelpunkt finden. Sobald wir unsere Blicke von Gott abwenden, sind wir allen Erfindungen des Unglaubens preisgegeben. Nur dann, wenn wir uns bewusst auf den lebendigen, allein wahren und allein weisen Gott stützen, sind wir imstande, von allen menschlichen Hilfsmitteln abzusehen. Das bedeutet nicht, dass wir die Werkzeuge verachten, die Gott gebraucht, denn das wäre Sorglosigkeit und nicht Glauben. Der Glaube schätzt das Werkzeug sehr, jedoch nicht um des Werkzeugs willen, sondern weil Gott es ist, der es gebraucht, während der Unglaube nur das Werkzeug sieht und seiner scheinbaren Macht jeden Erfolg zuschreibt, anstatt es nach der allmächtigen Kraft dessen zu beurteilen, der sich seiner bedient. So sprach Saul zu David, als er ihn mit dem Philister verglich: „Du vermagst nicht gegen diesen Philister auszugehen, um mit ihm zu kämpfen; denn du bist ein Jüngling“ (1. Sam 17,33). Aber in dem Herzen Davids handelte es sich nicht um die Frage, ob er, sondern ob Gott imstande war, Goliath zu besiegen.

    Der Pfad des Glaubens ist ein sehr einfacher und schmaler Pfad. Der Glaube vergöttert weder die Mittel, noch verachtet er sie. Er schätzt sie, so weit sie die Mittel sind, die Gott gebraucht, aber nicht mehr. Es besteht ein großer Unterschied zwischen dem Gebrauch, den Gott von dem Geschöpf macht, um mir zu dienen, und dem Gebrauch, den der Mensch von ihm macht, um Gott auszuschließen. Dieser Unterschied wird leider nicht genug beachtet. Gott bediente sich der Raben, um Elia zu ernähren, aber Elia bediente sich ihrer nicht, um Gott auszuschließen. Wenn das Herz wirklich sein Vertrauen auf Gott setzt, ist es nicht um die Mittel besorgt. Es wartet auf ihn in der vollen Gewissheit, dass Er stets segnen, helfen und sorgen wird, unabhängig davon, welche Mittel Er benutzt.

    (aus dem Kommentar von Macintosh)

  480. Jule sagt:

    Wieder mal haben wir viel Neues gehört im Gottesdienst am Sonntag. Hier mal einige Stichpunkte zu diesem Kapitel – sie werden später noch ausführlicher angeführt:

    Die Leihmutter

    Das Angebot Sarais und die Gefühle, die es in uns Frauen auslöst
    Warum bietet sie das an?
    Woher Hagar kam
    „Und Abram hörte auf seine Frau“ und die Parallele
    Warum Hagar ihre Herrin verachtete

    Hagars Flucht

    Warum sie weg lief und wohin sie wollte
    Wer ist „der Engel des Herrn“?
    Wieder eine Frage – „woher kommst du?“ – Grund und Auswirkungen (Vers 8-9)
    Der Segen
    Ismael und wer von ihm abstammt (warum wichtig für uns heute)

  481. Jule sagt:

    Resümee vom Gottesdienst vom 19. März

    In Kapitel 16 lesen wir von Sarai und Hagar und davon, wie sie versuchen, aus eigener Kraft den ersehnten Erben hervorzubringen. Immerhin war im Kapitel davor ja nur von Abrams Same zu lesen. Gott hatte versprochen, dass Abram ein leibliches Kind haben würde, Sarai wird da nicht erwähnt. Allerdings war anzunehmen, dass Jehova sie beide als Eltern gemeint hatte, denn am Ende von Kapitel 2 sagt Jehova, dass beide „ein Fleisch“ sein sollten. In seinem Plan war keine Leihmutterschaft vorgesehen.

    Auf der anderen Seite kann man Sarai gut verstehen. Zur damaligen Zeit galt Kinderlosigkeit als Fluch und sicherlich wird sie viel Spott geerntet haben. Wahrscheinlich gab es auch ihr jedesmal einen Stich, wenn jemand ihren Mann beim Namen rief. Zu dieser Zeit war es ebenso „normal“, dass eine unfruchtbare Frau eine Ihrer Sklavinnen nahm und diese als Leihmutter nutzte. Es war nicht verwerflich. Im Gegenteil: ich habe gerade im Kommentar bei Fruchtenbaum gelesen, dass eine Braut eine Sklavin für eben diese Zwecke mit in die Ehe bringen musste, der Fortbestand der Sippe musste einfach gesichert sein und wenn die Ehefrau selbst keine Kinder bekommen könnte, dann war halt die Sklavin als Leihmutter dran.

    Für uns heute ein „no Go“, geht garnicht. Nicht nur Sandra bekommt bei dem Gedanken, dass sie ihrem Mann eine andere Frau ins Bett gibt, aufgebrachte schlechte Gefühle. Ich könnte mir das auch nicht vorstellen. Allerdings sollte diese andere Frau ja nicht zur sexuellen Bereicherung für den Mann gegeben werden, sondern „einfach nur“ schwanger werden. Das Kind, was diese dann bekommt, würde als Sarais leibliches Kind angerechnet werden.

    Ich habe vor einigen Jahren schon etwas dazu geloggt: wir hatten eine syrische Frau, die mit ihrem Mann in unser Haus gezogen war. Sie war schwanger und nach einiger Zeit mussten sie umziehen, da der Mann seine erste Frau mit den Kindern nachgeholt hatte. Wir blieben weiter in Kontakt, da ich mit ihr die Bibel besprochen habe und für mich war das jedesmal merkwürdig. Sie wohnten gemeinsam unter einem Dach: unten wohnte die erste Frau mit ihren Kindern und oben sie mit den Kindern. Beide Frauen waren zeitgleich schwanger. Der Mann pendelte immer zwischen den Frauen hin und her, jede Frau hatte eine festgesetzte Zeit mit ihm und es schien völlig normal zu sein, selbst die Kinder empfanden es als normal. Merkwürdig kam es Saphira erst vor, als wir in der Bibel gelesen hatten, was Gott ganz zu Anfang über die Ehe gesagt hatte, dass beide „ein Fleisch“ sein sollten. Ich könnte mir das überhaupt nicht vorstellen, meinen geliebten Mann zu teilen

    Wie dem auch sei, Sarai gibt Abram ihre Magd und diese wird sofort schwanger. Nun beachtet sie Sarai verächtlich, sieht auf diese herab, wie alle auf unfruchtbare Frauen herabsehen und es kommt zu Problemen.

    In diesem Zusammenhang gehen wir noch mal kurz einige Verse zurück: was war eigentlich mit Abram? Wie dachte er über das Ganze?

    Die Bibel sagt, dass „er auf die Stimme seiner Frau hörte“ und das Angebot annahm. Es wird in Gottes Wort nicht gewertet, was die beiden da vorhatten, um zu dem verheißenen Kind zu kommen, allerdings finden wir diese Aussage „er hörte auf seine Frau und nahm“ bereits ganz am Anfang in der Bibel, als Adam von seiner Frau die verbotene Frucht nimmt (Kapitel 3). Allerdings sind die Auswirkungen auch da schon verheerend und zeigen, dass der Mann nicht ganz auf Gott vertraut. Denn Adam hätte zuerst den Abend abwarten und mit Gott reden sollen (wir erinnern uns, dass die beiden jeden Tag um die Zeit der Brise im Garten spazieren gingen und miteinander redeten). Ebenso hätte Abram zuerst Gott befragen können, was der von dieser Idee mit der Leihmutter hält.

    Mit dazu kommt, woher sie eigentlich die Hagar hatten und was Gott seinerzeit zu dem Versuch sagte, es auf eigene Faust zu lösen. Wir hatten gelesen, dass Abram und Sarai vor einer Hungersnot in Ägypten Exil suchten (Kapitel 12). Sarai kam in den Harem des Pharao und wurde mit einer langwierigen Schönheitsbehandlung auf die Ehe mit diesem vorbereitet. Im Buch Esther haben wir gelesen, dass diesen Frauen eine Magd oder Sklavin zur Seite gestellt war und als Abram und Sarai aus Ägypten dort geschickt wurden, sollten sie all ihre Habe und ihren Hausstand mitnehmen. Hagar wird als Sarais Zofe mit dabei gewesen sein. So haben sie diese Frau eigentlich nur deshalb mit dabei, weil sie schon damals versucht haben, das Problem ohne Jehova auf eigene Faust zu lösen.

    Nun hat es mit der Leihmutter also geklappt, Hagar wird scheinbar sofort schwanger und der Erbe ist gesichert. Dass sie sich nun für etwas besseres als ihre Herrin hält, führt zu Problemen. Denn immerhin ist Sarai die Herrin und die andere „nur“ die Sklavin, auch wenn sie das Kind des Herrn austrägt. Es kommt zum Streit, Sarai verweist die Sklavin auf ihre Stellung und diese flieht. Darauf hat sie keine Lust und höchstwahrscheinlich will sie zurück zu ihrer Familie, denn sie schlägt den Weg Richtung Ägypten ein.

    Als sie an einer Quelle Rast macht, begegnet ihr „der Engel des Herrn“. Aus ihrer Reaktion auf diesen erkennen wir, dass dies hier nicht nur ein Engel war, sondern Gott selbst. Höchstwahrscheinlich der Sohn, der später als Jesus hier auf der Erde war,

    Wieder kommt etwas, das uns bereits öfters in den letzten Kapiteln begegnet ist und woran wir Gottes Liebe und Güte erkennen. Er schimpft nicht mit ihr, sondern gibt ihr durch die Frage „woher kommst du und wohin gehst du?“ Gelegenheit, über ihr Tin nachzudenken. An ihrer Antwort Kamm man erkennen, dass sie weiß, dass ihr Verhalten nicht richtig ist. Adam und Eva wollten anderen die Schuld geben, ebenso wie Kain. Aber Hagar erkennt an, dass sie die Sklavin von Sarai ist und „weg gelaufen ist“, etwas, was eine, Sklaven nicht zusteht.

    Gott freut diese Reaktion, denn er segnet sie und ihr Kind. Ismael soll er heißen und auch ihm verheißt Gott, dass er mal „eine große Nation“ sein würde. Hier entstehen die Moslems, denn die Nachkommen von Ismael sind die späteren Moslems. Daher reden auch diese von Abraham als von ihrem Stammvater.

    Das ist für uns heute interessant, denn wir sehen ihre Entstehung in der Bibel und auch dass Jehova Gott, der Schöpfer von allem, dieses Volk ebenso gesegnet hat wie die Juden und später die Christen. Auch wenn sie und ihr Glaube und ihre Bräuche uns fremd erscheinen und uns Angst machen, so sind sie dennoch von Gott ins Leben gerufen…

    Am Ende geht Hagar wieder zu ihrer Herrin zurück, um dort Abrams Erben zur Welt zu bringen. Aber davon nächsten Sonntag

    Diese Woche lesen wir 1. Mose 17 bis 18:19. Wie wir sehen werden, bekommt auch Sarai eine Verheißung und einen Segen Gottes. Es bleibt spannend ?️?

  482. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 26. März

    Vor zwei Wochen hatten wir uns mit der Entstehung der Juden beschäftigt, an diesem Sonntag haben wir die Entstehung der Moslems in der Bibel gelesen.

    Diese Woche lesen wir 1. Mose 17 bis 18:19. Wie wir sehen werden, bekommt auch Sarai eine Verheißung und einen Segen Gottes. Es bleibt spannend ?️?

  483. Jule sagt:

    1. Mose 17:19-21
    Warum Abraham glaubte, dass Ismael der Same sein würde

    „Aber Gott sagte: „Nein, deine Frau Sara wird dir einen Sohn gebären, den du Isaak, Lacher, nennen sollst. Ihm und seinen Nachkommen gilt mein Bund für alle Zeiten. Doch auch wegen Ismaël habe ich dich erhört. Ich werde ihn segnen und fruchtbar machen, und er wird sehr viele Nachkommen haben. Zwölf Fürsten wird er zeugen, und ich mache ihn zum Vater eines großen Volkes. Aber meinen Bund richte ich mit Isaak auf, den Sara dir im nächsten Jahr um diese Zeit schenken wird.““
    ‭‭1. Mose‬ ‭17:19-21‬ ‭NBH‬‬

    Sicherlich wird ihm Hagar von ihrer Begegnung am Brunnen erzählt haben, von der wir letzte Woche im Kapitel zuvor gelesen hatten. Da hatte Jehova den Sohn, den sie in sich trug, mit ähnlichen Worten gesegnet:

    „Da sagte der Engel Jahwes zu ihr: „Geh zu deiner Herrin zurück und ertrage ihre harte Behandlung! Ich werde dir so viele Nachkommen schenken, dass man sie nicht mehr zählen kann.““
    ‭‭1. Mose‬ ‭16:9-10‬ ‭NBH‬‬

    Kurz davor hatten wir von dem Segen gelesen, den Gott Abram gab, dass man seinen Damen nicht zählen könne. Daher ist es ganz natürlich, dass Abraham denkt, er habe den versprochenen Samen bereits gezeugt. Wahrscheinlich werden Sara und er nicht weiter darüber nachgedacht haben ob und wie ein weiterer Sohn kommen würde

  484. Jule sagt:

    Resümee vom Gottesdienst am 26. März

    Wir gehen mit großen Schritten weiter – es ist nach wie vor die Geschichte Abrahams und die Entstehung von Gottes Volk. Mehrfach schon hat Gott seinen Bund Abram gegenüber bestätigt. Wir lesen nichts darüber, dass Jehova Abram für seine eigenständigen Aktionen verurteilt. Im Gegenteil – immer wieder bringt er die Dinge in Ordnung, die aus den Eigenmächtigkeiten von Abram und Sarai entstehen: er verhindert, dass es zu sexuellen Beziehungen zwischen Sarai und dem Pharao kommt, er schickt die schwangere Hagar wieder zu ihrer Herrin zurück und er segnet sogar das Kind, dass die beiden haben.

    All dies haben wir in den Wochen zuvor gelesen und besprochen. Nun ist der Sohn von Abram geboren und sicherlich wird er diesen entsprechend erzogen haben. Erinnern wir uns noch, was wir dazu in Kapitel 4 gelesen haben? Eva dachte, dass Kain dieser verheißene Same sei und vergötterte ihren Sohn buchstäblich. Er wurde bevorzugt vor dem Jüngeren und er entwickelte einen schlechten Charakter. Abram und Sarai haben viele Jahre vergeblich auf den verheißenen Samen gewartet und nun war er endlich da. Wie mögen sie diesen gesehen und erzogen haben? Sicherlich war er nicht nur in ihren Augen etwas ganz besonderes. Dies können wir auch aus Abrahams Erwiderung erkennen, als Gott von einem gemeinsamen Nachkommen mit Sara spricht (Vers 18 und 19).

    Das Zeichen des Bundes

    Zwischen der letzten Woche und jetzt ist es ein Zeitsprung von 13 Jahren. Nun erscheint Jehova abermals und bestätigt zum wiederholten Male seinen Bund mit Abram. Da es ein ziemlicher Wendepunkt in Abrams Leben ist, ändert er zuerst mal den Namen von Abram in Abraham und von Sarai in Sara. Dann erklärt er dem verdutzten Mann, dass Ismael nicht der verheißene Same ist. Er wird zwar von Jehova gesegnet, aber er ist nicht der, den Jehova vorher gesagt hat. Er wird mit Sara einen eigenen leiblichen Sohn bekommen und aus diesem würde der Same hervorgehen, der Erbe des Bundes sein würde. Als Zeichen des Bundes soll Abraham sich, seinen Sohn und alle Männer und männlichen Nachkommen beschneiden lassen. So würde jeder sehen können, wer zu diesem Volk Gottes gehört (Verse 11 – 13).

    Wer sich nicht beschneiden lässt, soll das Volk entweder verlassen oder getötet werden, falls er nicht gehen will. Ist dies eine unzumutbare Härte? Immerhin wäre so eine Prozedur ja schmerzhaft.

    Das stimmt, aber es ist ein Bundeszeichen und eine einmalige Angelegenheit. Sicherlich werden Abraham und die anderen gerne auf dieses Gebot eingelassen haben, denn es stand ja ein großer Segen „als Preis“ in Aussicht. Zwar mussten auch die Sklaven beschnitten werden, die vielleicht überhaupt nicht an Jehova glaubten, aber diese waren ihrem Herrn unterstellt. Für alle weiteren Söhne, die ihnen geboren werden würden, war es keine Härte mehr, denn Gott bestimmte, dass es am achten Tag nach der Geburt geschehen solle, ein Zeitpunkt, der perfekt geeignet war, was wenige Schmerzen und schnelle Heilung bedeutet. Danach waren sie ja für ihr ganzes Leben beschnitten, es war ja eine einmalige Sache. Wir wissen, dass auch Jesus beschnitten war, denn wir lesen in der Bibel, dass er am achten Tag mit seinen Eltern im Tempel zur Namensgebung war – und diese war immer mit der Beschneidung verbunden.

    Es kam noch die Frage auf, ob die Beschneidung den Zweck hatte, um Wollust zu verhindern, aber dem ist nicht so. Es wurden ja lediglich Männer und Jungs beschnitten und keine Frauen. Von meinem Vater weiß ich, dass so ein Beschnittensein keine negativen Auswirkungen auf das Sexualleben habt, eher im Gegenteil – und er redet da aus Erfahrung.

    Der Erbe des Bundes

    Nun teilt Jehova Abraham mit, dass er mit Sara einen gemeinsamen Sohn haben wird und dass dieser der Erbe sein würde (Verse 15 und 16). Abraham lacht, denn vom rein menschlichen her ist dies unmöglich. Immerhin sind seit der Zeugung von Ismael 14 Jahre vergangen und Sara ist zudem längst in den Wechseljahren. Wie sollte sie da schwanger werden? Dieses Lachen ist Ursprung des Namens – Abraham soll diesen Sohn Isaak nennen, „er wird lachen“ (Vers 19).

    Abraham reagiert sofort, er lässt sich und alles männliche bei ihm beschneiden…

  485. Jule sagt:

    1. Mose 18:12
    Warum lacht Sara?

    Dass Abram lacht, als er davon hört, dass er und Sara einem Sohn haben werden, ist eigentlich natürlich, denn er dachte, dass Jsmael bereits der verheißene Same sei.

    Aber ihm hatte Jehova verheißen, dass er noch einen Sohn bekommen würde, der das leibliche Kind von ihm und Sara sei (1. Mose 17:21). Dies wird er dich sicherlich auch Sara erzählt haben, nachdem die Erscheinumg vorbei war. Sie werden darüber geredet haben und somit sollte ihr dies nicht so neu sein und sollte sie nicht so unvorbereitet treffen, wie zuvor ihren Mann.

    Fehlte ihr der Glaube?

  486. Jule sagt:

    Resümee vom Gottesdienst am 26. März

    Der Besuch

    Am Anfang von Kapitel 18 lesen wir, dass Jehova zu Abraham kommt, es besuchen ihn drei Männer – scheinbar rein zufällig. Abraham erkennt in einem dieser Männer den Mann, der immer wieder mit ihm über den Bund gesprochen hatte. Daher weiß er, dass es kein zufälliger Besuch ist, sondern dass Jehova zu ihm kommt.

    Er erweist ihnen die Gastfreundschaft, die auch wir anderen erweisen sollten und die sich komplett vom dem Empfang unterscheidet, der ihnen später in Sodom bereitet wird – davon am Sonntag mehr. Er lässt Wasser kommen, um Ihnen die Füße zu waschen (das erinnert uns an das, was Jesus an seinem letzten Abend seinen Jüngern tat). Er sucht sein bestes Tier aus und lässt es zubereiten und bittet Sara, Brot für die Gäste zu backen. Das Brot geht relativ schnell, da es nicht erst gehen muss, wie wir das heute von unserem Brot kennen. In Israel backt man runde Fläche Kuchen auf einem heißen Stein. Das wird nicht so lange gedauert haben. Dazu gibt es eine Soße oder Dipp aus Schmand – quasi die Vorspeise. Denn auf den Braten müssen sie lange warten, denn das Tier muss zuerst geschlachtet und ausgeblutet werden und dann dauert solches Fleisch ziemlich lange, bis es gar ist.

    Dass der Besuch länger dauerte, sehen wir daran, wann sie später in Sodom ankommen. Sie kommen um die Mittagszeit zu Abraham und in Sodom kommen sie am späten Abend an und suchen sich ein Dach für die Nacht.

    Sara lacht

    Nun wiederholt Jehova nochmals, dass Abraham und Sara in einem Jahr einen gemeinsamen Sohn haben werden. Kein Wunder, dass Sara lacht, denn sie ist weit über die Wechseljahre hinaus, auf natürliche Weise kann hier kein Kind mehr empfangen werden. Aber Jehova ist nichts unmöglich und das wird sie auch noch erleben, wenn sie das werdende Leben später in sich spürt.

    Die Männer gehen und Abraham begleitet sie noch ein Stück. Hier fängt das Gespräch an, mit dem wir uns diese Woche beschäftigen wollen: Gott will Abraham seinen Willen offenbaren, weil er Abraham für gerecht hält und weiß, dieser seinen Kindern davon erzählen wird.

  487. Jule sagt:

    Gottesdienst am 2. April

    Davon in dieser Woche mehr. Abraham wird eine wichtige Lektion über Jehova lernen und daher bleibt es auch für uns spannend. Vielleicht kennen wir die Geschichte ja schon – aber wissen wir auch, was Abraham daraus über Jehova lernte? Und was auch wir daraus über Jehova lernen können und wie weit es auch uns heute betrifft?

    Spannung pur.

    Wer mag, kann als Vorbereitung darauf bis Sonntag schon mal 1. Mose 18:19 bis 19:38 lesen. Wir freuen uns schon auf euch ?

  488. Jule sagt:

    1. Mose 18:16-33
    Worum geht es Abraham hier?

    Es ist interessant, dass Gott zuerst von Abraham sagt, dass dieser gerecht sei und dass er seine Gerechtigkeit anerkennt – und dass es dann eine Diskussion um Jehovas Gerechtigkeit gibt

    Kann es sein, dass es Lot bei der ganzen Verhandlerei um Lot geht, der ja auch mit seiner Familie in Sodom lebt?

  489. Jule sagt:

    Wie kommen ZJ eigentlich darauf, dass es mit Lot und seiner Familie mind zehn Gerechte hätte geben müssen?

    Es waren doch nur Lot und seine Frau und die beiden Töchter und evtl deren Mönner – da komme ich auf 6

    Oder wer hat das gelehrt? Ich weiß es nicht genau, weiß nur, dass ich das mehrfach gehört habe

  490. Jule sagt:

    Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Abraham bei zehn aufhörte? Warum hat er nicht noch bis eins weiterverhandelt? Er sagte: „Ich will nur noch dieses Mal reden.“ Es ist ein interessanter Umstand, dass sein Neffe Lot in Sodom lebte. Abraham wusste das. Und wenn man Lots Familie zählt – Lot, seine Frau, seine unverheirateten und verheirateten Töchter und deren Ehemänner -, wissen Sie, auf welche Zahl man dann kommt? Zehn. Abraham war sich sicher, dass Lot wenigstens seine eigene Familie nach Gottes Regeln führte und anleitete. Doch das hatte Lot nicht getan. Wenn er nur seine Familie erreicht hätte, wäre die Stadt verschont geblieben

    (aus einer Ansprache von BaylessConley)

  491. Jule sagt:

    Das ist mir noch nie aufgefallen, dass in der Bibel steht, Lot habe Söhne gehabt, denn sie werden nirgendwo erwähnt – und wenn es Söhne gab, wieso mussten die Töchter mit dem Vater schlafen, um Nachkommen zu erwecken?

    Ja, hier in Vers 12 werden sie ganz kurz und knapp erwähnt. Aber scheinbar sind sie nicht mit Lot, seiner Frau und seinen Töchtern aus Sodom geflohen – diese mußten ja auch buchstäblich von einem Engel herausgezogen werden. Daher werden die Söhne ebenso wie die Schwiegersöhne in Sodom umgekommen sein.

    Schlechte Menschen werden in der Regel nicht namentlich erwähnt, oder bekommen einen bezeichnenden abwertenden Namen wie Nimrod und Nabal

    (Gedanken zu einem Punkt im Kommentar von Fruchtenbaum)

  492. Jule sagt:

    Hier ein Querverweis

    Abrahams Fürbitte für Sodom
    Jakobus 5:16-18

    „Bekennet denn einander die Vergehungen und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet; das inbrünstige Gebet eines Gerechten vermag viel. Elias war ein Mensch von gleichen Gemütsbewegungen wie wir; und er betete ernstlich, daß es nicht regnen möge, und es regnete nicht auf der Erde drei Jahre und sechs Monate. Und wiederum betete er, und der Himmel gab Regen, und die Erde brachte ihre Frucht hervor.“
    .
    ‭‭Jakobus‬ ‭5:16-18‬ ‭ELB‬‬

  493. Jule sagt:

    Warum ist dies hier als Querverweis angegeben?

    Fürbitte eines Gerechten hat viel Kraft – das wusste wohl auch schon Abraham ?

    Hierzu gibt es eine sehr schöne Ansprache von Bayless Conley aus der Reihe „Für dich nur das Beste – bedeutende Gebete in der Bibel“, wo es um den Gedanken der Fürbitte geht

  494. Jule sagt:

    Die unmittelbare Verheißung der Ankunft des Samens wird gegeben. Abraham genießt den trautesten Umgang mit Jehova, der ihm als Seinem Freund Seine Ratschlüsse offenbart. Das Ergebnis dieser Offenbarung ist Fürbitte (vgl. Jes 6).

    Gericht trifft die Welt; und während Abraham auf dem Gipfel des Berges mit Gott über das Gericht redet, das die Welt unten, wo er nicht war, treffen sollte, wird Lot, der sich dort niedergelassen hatte, wie durchs Feuer gerettet. Gerechtigkeit, die mit der Welt geht, nimmt die Stellung des Richters ein und ist gleichzeitig unnütz und unerträglich. Abraham entrinnt jeglichem Gericht und sieht es von oben her. Lot wird vom Gericht errettet, das auf die Welt fällt, in der er sich befindet.

    Der Ort, wo Abraham sich Gottes erfreute, ist für Lot ein Ort der Unfruchtbarkeit und der Angst: schließlich wird er gezwungen, dort Zuflucht zu suchen, denn er fürchtet sich, anderswo zu sein.

    (aus dem Kommentar von Darby)

  495. Jule sagt:

    1. Mose 18:32
    Können wir tatsächlich auch die Gnade Gottes beschränken?

    Ich habe folgenden Gedanken in dem Kommentar von Mackintosh gefunden:

  496. Jule sagt:

    So gesegnet die Fürbitte Abrahams auch war, so blieb sie dennoch begrenzt, weil der Fürbittende nur ein Mensch war. Sie erreicht nicht die Höhe des Bedürfnisses.

    Abraham sagt: „Möge doch der Herr nicht zürnen, und ich will nur noch diesmal reden“ (V. 32), und dann hört er auf, als befürchte er, in der Schatzkammer der unendlichen Gnade einen Wechsel über einen zu hohen Betrag vorgezeigt zu haben. Abraham wurde nicht von Seiten Gottes beschränkt. In Gott war ein Überfluss von Gnade und Geduld vorhanden. Er hätte auf seinen geliebten Diener gehört, selbst wenn dieser in seiner Fürbitte auf drei, ja, auf einen einzigen Gerechten zurückgegangen wäre.

    Die Schuld lag auf Seiten des Dieners. Er fürchtete die Höhe seines Kredits zu überschreiten. Er hörte auf zu bitten, und Gott hörte auf zu geben.

    So ist es nicht bei unserem hochgelobten Fürsprecher. Von ihm kann gesagt werden: „Daher vermag er diejenigen auch völlig zu erretten …, indem er allezeit lebt, um sich für sie zu verwenden“ (Heb 7,25).

    (Aus dem Kommentar von Macintosh)

  497. Jule sagt:

    Kann das wirklich sein, dass Gott mir nicht alles gibt, weil ich nicht „frech“ genug alles einfordere?

    Kann es sein, dass er einer Seele in Not Heilung verweigert, weil nicht genug und die wenigen nicht intensiv und fordernd genug darum beten?

    Irgendwie passt dies nicht in mein Gottesbild

  498. Jule sagt:

    Resümee vom Gottesdienst am 2. April

    Beim letzten Mal haben wir von der Geburt Ismaels gelesen und davon, dass dieser nicht der verheißene Same sein solle. Gott selbst kündigte die Geburt eines gemeinsamen Kindes von Abraham und Sara an und als Zeichen des Bundes, dessen Erbe Isaak sein sollte, wurde die Beschneidung eingeführt. Dann bekam Abraham Besuch von drei Männern, die sich als Jehova selbst und zwei Engel herausstellten und nachdem Abraham sie ausgiebig bewirtet hatte, zogen die beiden Engel weiter Richtung Sodom.

    Abraham bleibt mit Jehova allein zurück und nun redet dieser über seine Pläne, was Sodom und Gomorra angeht. Das war das Thema vom letzten Sonntag. Wir hatten Kapitel 18 zu Ende gelesen und das ganze Kapitel 19.

    Gott offenbart Abraham, was er mit Sodom und Gomorra vorhat und Abraham ist entsetzt. Immerhin lebt sein Neffe Lot mit seiner Familie im Ort. Würden diese mit vernichtet werden? Abraham weiß, wie verdorben die Bewohner der Stadt sind, er hatte immerhin Lot und die anderen Bewohner befreit und sie daher auch kennengelernt.

    Aber zuerst mal lesen wir in 1. Mose 18:20-21, dass Jehova ein gerechter Richter ist. Er geht als erstes hin und guckt selbst, was da los ist. Von welchem Richter heute könnten wir dies sagen? Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum Abraham „sich traut“ mit Gott über sein Vorhaben zu verhandeln, denn es geht um Gottes Gerechtigkeit. Es ist für Abraham, der Gott inzwischen gut kennengelernt hat, undenkbar, dass dieser den Gerechten mit dem Bösen zu Tode bringt und so fragt er immer wieder nach, in ER die Stadt wirklich vernichten würde, wenn sich 50, 45, 40 … oder nur 10 Gerechte in der Stadt befinden.

    Warum verhandelt er nach 10 nicht weiter?

    Dabei denkt er sicherlich auch an Lot, denn wenn man bedenkt, dass diese Familie aus mind zehn Personen besteht, wären ja schon sie allein Grund, die Stadt zu verschonen: Lot, seine Frau, seine beiden Söhne (wahrscheinlich auch mit Frauen und Kindern?), seine beiden verheirateten Töchtern mit ihren Männern (und Kindern?) und die beiden Verlobten Töchter, die noch bei ihm lebten mit ihren Verlobten.

    Falls es dir neu ist, dass Lot auch noch zwei Söhne und zwei bereits verheiratete Töchter hatte, dann liegt es an der Übersetzung. In den meisten wird es so übersetzt, als sei von den zukünftigen Schwiegersöhnen die Rede. Aber die Begriffe in der hebräischen Ursprache bedeuten wörtlich „Söhne“ (19:12) und „Verheiratete Töchter“ (Vers 14)

    Da sind wir weit über zehn Personen und Abraham wird gehofft haben, dass all diese in Gottes Augen gerecht wären. Dass Gott bei einer kleineren Anzahl an Gerechten diese auch anders verschont, indem er sie aus dem Sündenpfuhl herausholt, weiß er von der Sintflut noch, denn da wurden 8 Gerechte in der Flut durch die Arche verschont.

    Gott selbst versichert ihm, dass er auf die Gerechten achten wird und dann geht auch ER.

  499. Jule sagt:

    Der Streit der Hirten und seine Auswirkungen

    Der Ort, wo Abraham sich Gottes erfreute, ist für Lot ein Ort der Unfruchtbarkeit und der Angst: schließlich wird er gezwungen, dort Zuflucht zu suchen, denn er fürchtet sich, anderswo zu sein.

    (aus dem Kommentar von Darby)

  500. Jule sagt:

    „Und es geschah, als sie sie hinausgeführt hatten ins Freie, da sprach er: Rette dich um deines Lebens willen; sieh nicht hinter dich, und bleibe nicht stehen in der ganzen Ebene; rette dich auf das Gebirge, damit du nicht weggerafft werdest! Und Lot sprach zu ihnen: Nicht doch, Herr! Siehe doch, dein Knecht hat Gnade gefunden in deinen Augen, und du hast deine Güte groß gemacht, die du an mir erwiesen hast, meine Seele am Leben zu erhalten; aber ich kann mich nicht auf das Gebirge retten, es möchte mich das Unglück erhaschen, daß ich stürbe.

    Und Lot zog hinauf von Zoar und wohnte im Gebirge, und seine beiden Töchter mit ihm; denn er fürchtete sich, in Zoar zu wohnen. Und er wohnte in einer Höhle, er und seine beiden Töchter.“

    ‭‭1. Mose‬ ‭19:17-19, 30‬ ‭ELB‬‬

  501. Jule sagt:

    Lot … erleidet den Verlust von allem, um deswillen er die himmlischen Bedingungen abgelehnt und die Erde gesucht hatte, da er ebenso unwissend war in bezug auf das Gericht wie auf den himmlischen Schatz. Solcherart ist die Stellung des Volkes des Glaubens, wenn es in der Welt des Gerichts versinkt. Bald der Ungewissheit des Unglaubens vor der Tatsache des sichtbaren Gerichts preisgegeben, sucht er seine Zuflucht an dem Orte der Segnung Abrahams, wohin er vordem zu fliehen sich fürchtete und den er früher für die Annehmlichkeiten der gut bewässerten Ebene verlassen hatte

    (aus dem Kommentar von Darby)

  502. Jule sagt:

    Wie war es um das Berhältnis von Lot zum Schöpfer bestellt?

    Wir hatten ja vor einigen Wochen beim Streit der Hirten und bei der Gefangennehame Lots bereits eine kurze Zusammenfassung von Fruchtenbaum gelesen. Mackintosh hier führt diesen Gedanken ähnlich aus:

  503. Jule sagt:

    Wenden wir uns jetzt dem nun beginnenden ernsten Teil unserer Geschichte zu. „Und Lot saß im Tor Sodoms“ (V. 1). Es war der Platz der staatlichen Gewalt. Ja, er hatte Fortschritte gemacht, er war in der Welt vorangekommen. Suein Weg war äußerlich mit Erfolg gekrönt gewesen. Im Anfang „schlug er Zelte auf bis nach Sodom“ (13,12). Später ging er zweifellos in die Stadt hinein, und jetzt sehen wir ihn im Tor sitzen, in einer einflussreichen Position. Wie verschieden ist das alles von der Szene, die sich im Anfang des vorhergehenden Kapitels vor uns auftat! Die Ursache ist klar. „Durch Glauben hielt Abraham sich in dem Land der Verheißung auf wie in einem fremden und wohnte in Zelten (Heb 11,9). Wir hören nichts Ähnliches über Lot. Es gibt eine Frage, die das Herz bis auf den tiefsten Grund erforscht, und die wir uns vor jeder Handlung stellen sollten. Sie lautet: Handle ich durch Glauben? „Was nicht aus Glauben ist, ist Sünde“ (Röm 14,23); und: „Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott wohlzugefallen“ (Heb 11,6). Man könnte nicht sagen: Durch Glauben saß Lot im Tor Sodoms. Lot fand keinen Platz in der großen Wolke von Zeugen, die in der Kraft des Glaubens lebten. Die Welt war sein Fallstrick und die gegenwärtigen Dinge wurden ihm zum Verhängnis. Er hielt nicht standhaft aus, „als sähe er den Unsichtbaren“ (Heb 11,27). Seine Blicke waren auf die sichtbaren und zeitlichen Dinge gerichtet, während Abraham die Dinge anschaute, die man nicht sieht und die ewig sind (2. Kor 4,18). Der Unterschied zwischen diesen beiden Männern ist groß. Obwohl sie ihren Lauf gemeinsam begonnen hatten, erreichten sie, wenigstens was ihr öffentliches Zeugnis betrifft, doch ein ganz verschiedenes Ziel. Lot war ohne Zweifel errettet, doch „so wie durchs Feuer“, denn, „sein Werk verbrannte“ (1. Kor 3,15). Abraham dagegen fand „Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilands Jesus Christus“ (2. Pet 1,11). Außerdem finden wir nirgends, dass Lot etwas von den hohen Vorrechten genießen durfte, deren Abraham sich erfreute. Anstatt durch den Besuch des Herrn geehrt zu werden, „quälte er Tag für Tag seine gerechte Seele“ (2. Pet 2,8). Anstatt die Gemeinschaft mit dem Herrn zu genießen, befindet er sich fern von ihm. Anstatt für andere eintreten zu können, kann er höchstens für sich selbst bitten. Der Herr blieb bei Abraham zurück, um ihm seine Gedanken mitzuteilen, während Er nur seine Engel nach Sodom sandte, und selbst diese waren nur mit großer Mühe zu bewegen, in das Haus Lots einzutreten und seine Gastfreundschaft anzunehmen. „Nein“, sagen sie, „sondern wir wollen auf dem Platz übernachten“ (V. 2). Wie verschieden ist diese Weigerung von der willigen Annahme der Einladung Abrahams, wie sie sich in den Worten ausdrückt: „Tu so, wie du geredet hast“ (Kap. 18,5).

    Die Annahme von Gastfreundschaft ist bedeutungsvoll. Sie drückt, genau genommen, die Gemeinschaft des Gastes mit dem Gastgeber aus. „Zu dem werde ich hineingehen und das Abendbrot mit ihm essen, und er mit mir“ (Off 3,20). „Wenn ihr urteilt, dass ich dem Herrn treu bin, so kehrt in mein Haus ein und bleibt“ (Apg 16,15). Die Weigerung der Engel enthält daher eine entscheidende Verurteilung der Stellung Lots in Sodom. Sie wollten lieber die ganze Nacht auf der Gasse bleiben, als unter dem Dach eines Mannes übernachten, der sich in einer falschen Stellung befand. Ihr Weg nach Sodom scheint wirklich keinen anderen Zweck gehabt zu haben, als Lot zu befreien, und dies noch um Abrahams willen, denn wir lesen: „Und es geschah, als Gott die Städte der Ebene verdarb, da gedachte Gott an Abraham und entsandte Lot mitten aus der Umkehrung, als er die Städte umkehrte, in denen Lot gewohnt hatte“ (V. 29). Wir sehen also, dass Lot um Abrahams willen dem Gericht entrann. Das ist beachtenswert. Der Herr hat keine Gemeinschaft mit einem weltlich gesinnten Herzen, und gerade die Liebe zur Welt hatte Lot verleitet, sich in dem Sumpf dieser schuldigen Stadt niederzulassen. Der Glaube hatte ihn nicht dahin gebracht, auch eine himmlische Gesinnung hatte ihn nicht dorthin gehen lassen, und auch nicht „seine gerechte Seele“. Nur seine Liebe zu dem gegenwärtigen bösen Zeitlauf leitete ihn, zuerst zu „wählen“, dann „Zelte bis nach Sodom aufzuschlagen“, und endlich „im Tor Sodoms zu sitzen“. Was für eine Wahl! Es waren in der Tat „geborstene Zisternen“, die kein Wasser halten konnten, es war ein „geknickter Rohrstab“, der ihm „die Hand durchbohrte“ (vgl. Jer 2,13 und Jes 36,6). Es ist bitter, wenn wir auf irgendeine Weise unsere Wege selbst bestimmen wollen. Wir werden dann ganz sicher die traurigsten Fehler machen. Wie viel besser ist es, uns von Gott unsere Wege vorzeichnen zu lassen und ihm in der Gesinnung eines kleinen Kindes alles anzuvertrauen, weil Er es ist, der in seiner nie irrenden Weisheit und unendlichen Liebe alles für uns ordnen kann und will!

    Ohne Zweifel hatte Lot eine Übersiedlung nach Sodom für sich und seine Familie für vorteilhaft gehalten. Aber die Folgen zeigen, wie sehr er sich getäuscht hatte, und das Ende seiner traurigen Geschichte mahnt uns ernst, auf die ersten Regungen weltlicher Gesinnung in uns zu achten. „Begnügt euch mit dem, was vorhanden ist“ (Heb 13,4.5). Warum? Etwa weil wir ein gutes Einkommen haben und alle unsere Wünsche befriedigt sind? Sollte das der Grund unserer Zufriedenheit sein? Nein, sondern weil der Herr gesagt hat: „Ich will dich nicht versäumen und dich verlassen“. Gesegnetes Teil! Hätte Lot sich damit begnügt, so hätte er die wasserreichen Ebenen Sodoms nicht aufgesucht.

    (Aus dem Kommentar von Macintosh)

  504. Jule sagt:

    Mangelndes Vertrauen – Ursprumg und Folgen

    Auch wenn ich davon überzeugt bin, dass ich ein gutes und enges Verhältnis zum Schöpfer habe, so finde ich mich doch zum großen Teil hier wieder – was meine Phobie und meinen Umgang damit betrifft

    Aber lest selbst, was Mackintosh dazu schreibt:

  505. Jule sagt:

    Lot bedauert es auch noch, den Ort seiner Wahl verlassen zu müssen. Nicht nur mussten ihn die Engel bei der Hand fassen und ihn zur Flucht drängen, sondern als sie ihn ermahnten, sich um seines Lebens willen zu retten (das Einzige, was er aus der Verwüstung retten konnte), und auf das Gebirge zu fliehen, antwortet er: „Nicht doch, Herr! Siehe doch, dein Knecht hat Gnade gefunden in deinen Augen, und du hast deine Güte groß gemacht, die du an mir erwiesen hast, um meine Seele am Leben zu erhalten; aber ich kann mich nicht auf das Gebirge retten, es könnte mich das Unglück erreichen, dass ich sterben würde. Siehe doch, diese Stadt ist nahe, um dahin zu fliehen, und sie ist klein; lass mich doch dahin mich retten (ist sie nicht klein?), damit meine Seele am Leben bleibe“ (V. 18–20). Wie ein Ertrinkender greift er nach einem Strohhalm. Obwohl der Engel ihn auffordert, sich auf das Gebirge zu retten, weigert er sich und klammert sich an eine „kleine Stadt“, an einen elenden Fetzen von der Welt. Er fürchtete, dort den Tod zu finden, wohin die Barmherzigkeit Gottes ihn sandte. Er fürchtete allerlei Unheil und sah die einzige Rettungsmöglichkeit in einer kleinen Stadt, in einem Ort seiner Wahl. „Lass mich doch dahin mich retten, damit meine Seele am Leben bleibe“.

    Wie traurig! Lot brachte es nicht fertig, sich Gott völlig anzuvertrauen. Er hatte zu lange fern von Gott gelebt, er hatte zu lange die Atmosphäre einer Stadt eingeatmet, als dass er die reine Luft der Gegenwart Gottes hätte schätzen oder auf den Arm des Allmächtigen sich hätte stützen können. Er war verwirrt. Das Nest, das er sich auf der Erde gebaut hatte, war plötzlich zerstört worden, und der unglückliche Mann hatte nicht Glauben genug, um sich in die Arme Gottes zu flüchten.

    Er hatte keine Gemeinschaft mit der unsichtbaren Welt gepflegt, und jetzt wurde die sichtbare Welt plötzlich unter seinen Füßen weggezogen. „Feuer und Schwefel“ sollten vom Himmel fallen auf all die Dinge, die er liebte, und auf die er seine Hoffnung gesetzt hatte. Der Dieb hatte ihn überrascht, und Lot scheint seine geistliche Kraft und Selbstbeherrschung völlig verloren zu haben. Er ist am Ende seiner Weisheit. Aber die Weltlichkeit, die sein Herz beherrscht, besiegt ihn, und er nimmt Zuflucht in einer „kleinen Stadt“. Aber auch dort fühlt er sich noch nicht sicher. Er verlässt die Stadt und steigt in das Gebirge und tut nun aus Furcht das, was er auf den Befehl des Gesandten Gottes nicht hatte tun wollen.

    (aus dem Kommentar von Macintosh)

  506. Jule sagt:

    Warum Lot seine Töchter anbot

    Diese Geschichte hat mich all die Jahre immer wieder schockiert, jedesmal aufs neue, wenn ich sie gelesen habe. Falls Sandra morgen beim Gottesdienst anwesend sein wird, wird sie sich mächtig aufregen (auch wenn sie sie nun im persönlichen Programm bereits zwei mal gelesen hat) und es wird interessant sein, ob und wie Thom ihre aufgebrachten Gefühle bewältigen kann

    Hier mal, was Fruchtenbaum zu dieser Geshichte sagt. Er spricht von einem Kinflikt, in dem sich Lot befindet und dass es auch eine Prüfung ist, ob er der Rettung überhaupt wert ist. Aber lest selbst:
    http://bibel.jule-pape.de/1-mose-19/#comment-5729

  507. Jule sagt:

    Das sind für mich neue und sehr interessante Gedanken. Das, was bei den Zeugen Jehovas dazu gesagt wird, kenne ich schon, bei J.N. Darby und Mackintosh wird nichts dazu gesagt und bei Stoney in der „Erziehung in der Schule Gottes“ auch nichts. Zeugen Jehovas begründen es damit, dass es die Gastfreundschaft Gebot – ein Gedanke, der mir immer widerstrebt hatte. Wenn ihr weiter hoch scrollt, könnt ihr lesen, was ich in den vergangenen Jahren aus der Literatur der WT-Gesellschaft dazu heraus kopiert habe

    Das, was Fruchtenbaum hier schreibt, ergibt für mich mehr Sinn. ja – es hatte mit der Gastfreundschaft zu tun, er hatte den Gästen Schutz in seinem Haus angeboten. Dennoch würden mir meine Kinder vor dem Wohl der Gäste gehen, das muss ich ganz ehrlich sagen.

    Stutzig hat mich gemacht, dass die Sünde der Homosexualität schwerer wiegen würde, als Vergewaltigung und dass er die Bewohner von Sodom vor dieser Sümde bewahren wollte. Ehrlich gesagt: deren Wohlergehen wäre mir in dem Moment piepegal gewesen. Ich hätte weder meine Gäste noch meine Töchter heraus gerückt

    Ja, er hat Recht: die Engel hätten schon viel eher eingreifen können. Aber es ging um eine Entscheidung. Da Lot bereits fest mit der Stadt und deren Bewohner verwachsen war – er hatte eine hohe Stellung inzwischen dort eingenommen – musste er sich entscheiden, was ihm wichtiger war: Gott oder sein Leben und Ansehen in der Stadt. Er entscheidet sich für den richtigen Weg und „verdient“ sich damit seine Rettung und die seiner Familie

    Was mir bisher auch noch nicht aufgefallen war, ist die Tatsache, dass er nun selbst in Gefahr geriet, von den aufgebrachten Männern mißbraucht zu werden

    Fakt ist, dass uns diese Geschichte und dass Lot seine Töchter der Massenvergewaltigung freigibt, ebenso aufregt wie die Geschichte, dass Abraham gehorsam seinen Sohn opfern will. Beide Male hat es mit einer bewussten Entscheidung für Gott zu tun und mit bedingungslosem Vertrauen darauf, dass dieser so etwas nicht wirklich zulassen würde

    … interessante Gedanken …

  508. Jule sagt:

    Wieviele Kinder hatte Lot eigentlich ursprünglich?

    Scheinbar hatte er nicht nur zwei Söhne, die namentlich nicht erwähnt werden (wie wir im Kapitel zuvor gelesen hatten), sondern auch zwei weitere bereits verheiratete Töchter, die in Sodom blieben. Somit hatte er 4 seiner Kinder in Sodom verloren, sowie seine Frau, die sich auf der Flucht umdrehte

    Ob er sich über seine Errettung wirklich gefreut hatte?

  509. Jule sagt:

    Resümee vom Gottesdienst am 2. April

    Am Anfang von Kapitel 19 sehen wir Lot im Tor der Stadt sitzen. Er ist durch seine Befreiungsaktion in eine gehobenere Stellung gelangt, denn nur die wichtigen Männer saßen im Tor der Stadt. Als die beiden Männer in die Stadt kommen, bittet Lot sie, sein Gast zu sein. Er weiß, wie verkommen die Bewohner Sodoms inzwischen sind und dass fast alle Männer der Stadt ihre homosexuellen Neigungen um jeden Preis ausleben. Also bietet er den beiden Männern Schutz unter seinem Dach an.

    Warum bietet Lot seine Töchter an?

    Nun kommen wir zu einem sehr verstörendem Teil der Geschichte. Selbst Männer sind entsetzt darüber, dass Lot seine jungfräulichen Töchter dem aufgebrachten Mob anbietet, um die beiden Gäste zu schützen. Wie kann das sein?

    Dazu muss man im Hinterkopf behalten, was der Mob eigentlich wollte: sie wollten ihre homosexuellen Neigungen ausleben, sie hatten kein Interesse an Frauen. Lot weiß das und deshalb kann er dieses Angebot machen. Zudem bringt er sich selbst in Gefahr, als er vor die Tür geht und diese hinter sich verschließt, denn nun dringen die Männer auf ihn ein. Glücklicherweise wird er von den Engeln schnell ins Haus gezogen. Aber das hält die sexsüchtigen Männer nicht ab, sie suchen wie wild nach der Tür und fordern immer weiter die Herausgabe der beiden Engel für Ihre perversen Spielchen.

    Nun hat Gott sich überzeugen können, ob die Bewohner von Sodom wirklich so schlimm sind, wie es ihm zu Ohren gekommen ist. Wahrscheinlich haben diese schon öfters Engel sexuell bedrängt, wenn diese unterwegs waren. Nun hat sich diese Tatsache bestätigt und so ist die Vernichtung Sodoms beschlossene Sache. So fordern die beiden Engel Lot auf, seine Familie zu informieren und mit ihnen gemeinsam die Stadt zu verlassen.

    Die Flucht

    Lot benötigt die ganze Nacht, um alle zu informieren. Wir wissen nicht, wie weit auseinander die Söhne und Töchtern mit ihren Familien lebten, dann müsste er noch zu den zukünftigen Schwiegersöhnen und scheinbar reagierten alle gleich, so wie wir es über die Schwiegersöhne lesen. Sie lachen Lot aus. So bleiben nur noch Lot, seine Frau und die beiden Töchter. Und auch hier müssen die Engel drängeln, sie nehmen sie an der Hand und rennen aus der Stadt.

    Lot diskutiert mit Ihnen, da er nicht so weit laufen kann. Immerhin wird er schon so um die 80 gewesen sein und da ist es ziemlich anstrengend, eilig in die Berge zu fliehen. Ich kenne das von mir selbst: wenn ich versuche, schnell zu laufen, werde ich nur langsamer, da jeder Schritt weh tut. Die Engel gestatten ihm, in die Stadt Zoar zu fliehen, die scheinbar ebenerdig liegt und so die Flucht erleichtert würde.

    In Vers 22 finden wir wieder Beweise für „die Mehrheit Gottes“, denn Jehova auf der Erde ließ von Jehova aus dem Himmel Feuer auf Sodom und Gomorra regnen. Dies passt zu der Aussage Jesu: „der Vater und ich sind eins“. Daher ist es uns so wichtig, während des Gottesdienstes eine Übersetzung zu verwenden, in der der Gottesname vorkommt – egal, ob man eine mit dem Namen „Jahwe“ oder „Jehova“ bevorzugt.

    Weiter geht es mit Lots Frau.

    Warum drehte sie sich um und warum erstarrte sie zur Salzsäule? Auch wenn wir wissen, dass es falsch war, da die Engel befohlen hatten, sich nicht umzudrehen – denn man kann kaum schnell weg laufen, wenn man hinter sich guckt – so ist ihr Verhalten doch verständlich. Immerhin bleiben mindestens 4 Kinder von ihr mit ihren Familien zurück (siehe weiter oben zu Kapitel 18) und sie ist eben auch eine Mutter.

    Aber dass es ihr nicht nur um die zurück gelassene Familie geht, sehen wir in Lukas 17:28-33, wo Jesus von ihr und ihren Beweggründen spricht. Er muss es ja wissen, denn er war ja mit dabei ?. Er sagte darüber sinngemäß „wenns drauf ankommt, rettet euer Leben, denkt an Lots Frau!“

    Warum kommt sie um, erstarrt zur Salzsäule? Dass es nicht um Neugier geht, sehen wir daran, dass Abraham zu der Stelle geht, wo er mit Jehova verhandelt hatte und nachsieht, was mit der Stadt passiert. Ihm geschieht nichts und es wird auch nicht negativ gewertet. Sie hatte einfach ihr Herz an die falschen Dinge gehängt und auch uns wird von Jesus gesagt, dass wir unsere Kinder und Familie nicht mehr lieben sollten, als IHN.

    In Vers 30 lesen wir, dass Lot nicht in Zoar bleiben will, obwohl er doch unbedingt dorthin fliehen wollte. Aber Zoar gehörte mit zu den Städten, die vernichtet werden sollten und wer weiß … außerdem hassten die Leute ihn und er hatte Angst um sein Leben. So flieht er mit seinen beiden Töchtern in eine Höhle auf den Berg, wo er erst nicht hin wollte. Wenn wir bedenken, dass Lot unbedingt in die Gegend von Sodom wollte, als er und seine Hirten sich von Abraham trennten, dass er dachte, das bessere Teil gewählt zu haben, dann ist sein Ende mehr als armselig. Er lebt mit den beiden Töchtern angeschnitten von allen anderen in einer Höhle. Tiefer konnte er nicht sinken

    Das letzte, was wir von ihm in der Bibel lesen, ist der Inzest der Töchter und dass diese auch noch stolz darauf waren. Sie benannten ihre Söhne so, dass jeder wusste, sie sind von ihrem Vater. Arnold Fruchtenbaum prägt in seinem Kommentar einen passenden Satz „sie waren zwar aus Sodom geflohen, aber sie hatten Sodom und Gomorra weiterhin im Herzen“. Wobei: warum sind sie dann nicht einfach bei ihren Verlobten in Sodom geblieben? Aus Gehorsam dem Vater gegenüber?

    Wie wir sehen, ist die ganze Geschichte um Lot und seine Familie ein Drama. Schade drum. Von der Frau, den Söhnen und den Töchtern lesen wir nicht einmal ihre Namen und die beiden Enkel Moab und Ben Ammi lesen wir später nur schlechtes, denn von ihnen stammen die Moabiter und die Ammoniter ab.

    Wie schade, dabei hatte Lot so einen guten Anfang. Er ging mit seinem Onkel auf Gottes Anweisung aus Ur heraus und zog umher, er hatte die Belehrung und das Beispiel von Abraham, der in der Bibel auch „Freund Gottes“ genannt wird. Aber von ihm selbst und seiner ganzen Familie wird nichts positiv erwähnt. Wie schade…

    Diese Woche geht es mit Abraham in Ägypten weiter und mit der Geburt von Isaak. Es bleibt also spannend ??️‍♀️

  510. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 9. April

    Letzte Woche haben wir gesehen, dass Gott absolut gerecht ist und dass unsere Fürbitte für andere viel Kraft hat. Diese Woche geht es weiter mit Abraham und sein Verhalten kommt mir etwas merkwürdig vor – besonders nachdem er gerade erst gesehen hat, wie der Schöpfer seine Gebete erhört. Wieso geht er schon wieder nach Ägypten wegen einer Hungersnot und wiederholt seinen Fehler? Und das ausgerechnet zu einer Zeit, wo Sara das gemeinsame Kind empfangen soll?

    Es bleibt spannend. Noch interessanter wird es für diejenigen, die den Text bereits im Vorfeld in ihrer eigenen Bibel lesen, es sind 1. Mose Kapitel 20 bis Kapitel 21 bis Vers 21.

    Wir freuen uns auf euch ?

  511. Jule sagt:

    Wieso geht Abraham noch mal nach Ägypten?

    Warum wiederholt sich hier die Geschichte? Ist er nicht schon mal nach Ägypten ins Exil gegangen und hat Sara als seine Schwester ausgegeben? Und war nicht das Ergebnis das selbe?

    Warum tut er das? Hatte er nichts gelernt aus dem letzten Mal?

    Und warum gerade jetzt, wo Sara seinen Samen empfangen sollte? Warum geht er das Risiko ein, dass ein anderer mit ihr schläft und ein Kind zeugt?

    Warum vertraute er darauf, dass Jehova dafür sorgen würde, dass es zu keiner sexuellen Vereinigung kommt – aber vertraut ihm nicht generell?

  512. Jule sagt:

    Ein ernstes Versagen

    Dieses Kapitel stellt uns zwei bedeutsame Tatsachen vor Augen: Erstens die moralische Selbsterniedrigung, der sich das Kind Gottes zuweilen vor der Welt schuldig macht, und zweitens die moralische Würde, mit der es allezeit vor Gott bekleidet ist. Abraham befällt wieder die Furcht vor den Umständen, was wir so gut verstehen können. Er hält sich in Gerar auf und fürchtet die Männer dieses Ortes. Während er meint, dass Gott nicht in ihrer Mitte ist, vergisst er, dass Gott immer bei ihm war. Er scheint mehr mit den Männern von Gerar beschäftigt zu sein, als mit ihm, der stärker war als sie alle, und da er Gott nicht die Macht zutraut, Sara beschützen zu können, greift er wieder zu derselben List, wie mehrere Jahre früher in Ägypten.

    Eine ernste Warnung! Der Vater der Gläubigen lässt sich zu verkehrtem Tun fortreißen, weil er sein Auge von Gott abgewandt hat. Er sieht für eine Zeit lang nicht seinen Mittelpunkt in Gott und gibt der Versuchung nach. Wie wahr ist es, dass wir nur dann stark sind, wenn wir uns in dem Gefühl unserer Schwachheit an Gott klammern! Nichts kann uns schaden, solange wir den Weg gehen, den Er für uns bestimmt hat.

    Wenn Abraham sich einfach auf Gott gestützt hätte, so hätten sich die Leute von Gerar nicht um ihn gekümmert. Er hätte das Vorrecht gehabt, mitten in schwierigen Umständen die Treue Gottes zu bekunden, und er hätte zugleich seine eigene Würde als Gläubiger aufrechterhalten.

    (aus dem Kommentar von Macintosh)

  513. Jule sagt:

    Wir machen hier noch eine andere Entdeckung. Wir finden, dass Abraham seit Jahren etwas Schlechtes in seinem Herzen genährt hatte. Er scheint seinen Weg mit gewissen Vorbehalten begonnen zu haben, die aus dem Mangel an bedingungslosem Vertrauen auf Gott hervorgingen. Wäre Abraham fähig gewesen, bezüglich Sara Gott völlig zu vertrauen, so hätte er keine Selbsthilfe nötig gehabt. Gott hätte Sara beschützt. Und wer könnte denen schaden, die sich unter seiner Obhut befinden?

    Jedoch wird Abraham durch die Gnade dahin geleitet, die Wurzel der ganzen Sache zu entdecken. Er bekennt und verurteilt das Böse und wird so davon befreit, denn es kann weder Segen noch Kraft vorhanden sein, solange nicht jeder Rest von Sauerteig ans Licht gebracht und beseitigt ist.

    Die Geduld Gottes ist unerschöpflich. Er kann warten und uns langmütig tragen, aber nie kann Er eine Seele auf die Höhe der Segnung und der Kraft erheben, solange noch ein Rest Sauerteig erkannt, aber nicht gerichtet ist

    (aus dem Kommentar von Macintosh)

  514. Jule sagt:

    Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 9. April

    Letzte Woche hatten wir von Abraham gelesen, der für die verdorbene Stadt Sodom Fürbitte bei Gott einlegte. Für ihn war es undenkbar, dass Gott den Gerechten zusammen mit dem Bösen vernichtet. Leider waren keine zehn Gerechte in der Stadt, was bedeutet, dass auch die Familie von Lot keine besonders enge Beziehung zu Gott hatte. Von den mindestens 10-12 Familienmitgliedern überleben im Endeffekt nur 3 – Lot und seine beiden unverheirateten Töchter. Aber Abraham sieht auch, wie Gott den Gerechten verschont und somit sein Gebet erhört.

    Vor diesem Hintergrund haben wir die Woche 1. Mose 20:1 bis 21:21 gelesen und wir sind etwas verwundert darüber, dass Abraham wieder mal nicht beim Schöpfer Zuflucht sucht, sondern in Ägypten. Wieder einmal wendet er die bereits bewährte List an und gibt Sara als seine Schwester aus. In den Versen 11-13 lesen wir, dass er dies überall sagte, wo er mit Sara hinkam, nur bei diesen beiden Vorfällen geht die Sache schief (Kapitel 12 und 20).

    Was wollen die Herrscher Ägyptens eigentlich von Sara? Zugegeben war sie eine schöne Frau und etwas anders als die Frauen, die sie sonst so haben. Aber brauchen sie bei ihrem gut gefüllten Harem auch noch diese Frau, die zudem bereits sehr alt war? Was macht sie so anziehend für die Könige?

    Wir wissen, dass Jehova Abraham auf ganz besondere Weise segnete und er dadurch großen Reichtum erworben hatte. Es war schon von Vorteil, mit Abraham (oder auch später mit Jakob) durch Heirat verwand zu sein, denn der Reichtum und Segen, den er von Gott erhielt, färbte natürlich ab. Das wird auch bei Jakob explizite so gesagt, dass Laban ihn aus diesem Grund bei sich halten wollte (1. Mose 30:25-27).

    Wie dem auch sei: auch diesmal bewahrt Jehova Sara vor den sexuellen Annäherungen des Königs. Immerhin ging es ja auch um den Samen, den Abraham mit Sara zeugen sollte. Jehova erscheint dem Abimelech im Traum und fordert ihn auf, Sara wieder ihrem Mann zurück zu geben, da dieser ein Prophet sei und für ihn und sein Wohl Fürbitte einlegen musste. Abimelech tut dies unverzüglich – nicht, ohne Abraham Vorwürfe zu machen, dass er ihn und sein Volk durch diese Lüge in Bedrängnis gebracht hatte. Warum nur hatte dieser nicht auf Jehova vertraut, besonders jetzt, nachdem ihm und Sara ein gemeinsames Kind zugesagt worden war? Meinte er, es selbst schützen zu müssen? Durch diese Lüge?

    Wieder einmal erhält Abraham Geld, Herden und Diener. Eigentlich erscheint uns dies ziemlich ungerecht, dass er für seine Lüge auch noch belohnt wird. Aber dieses Geld ist keine Belohnung, sondern dient als Zeugnis dafür, dass Sara unberührt wieder geht. Wir hatten dies beim ersten Besuch in Ägypten bereits schon mal. In der Fußnote der Schlachterbibel finden wir bei Vers 16: es ist „eine Art Entschädigung, die den guten Ruf von Sara bestätigen sollte“.

    Zusammenfassend können wir zu diesem Kapitel sagen, dass Abraham, der überall, wo er hinkam, Altäre für Jehova baute und diesen unter den Bewohnern des Landes bekannt machte – dass dieser Abraham aus Furcht immer wieder zu einer Notlüge griff. Und dies, obwohl er immer wieder erlebt hatte, dass Gott bei ihm war und für ihn eintrat. Denken wir hierbei nur daran, wie er Lot und die Bewohner Sodoms befreite, obwohl er und seine Leute zahlenmäßig total unterlegen waren (Kapitel 14), oder denken wir daran, dass ihm Jehova zusicherte „und ich werde mit dir sein“, wenn er die Stadt Ur verließe (12:1-3), denken wir an den Bund und die Beschneidung als Zeichen dafür, oder auch daran, wie vertraut sie miteinander waren, so dass er sogar mit IHM verhandelte um Lots Willen (Kapitel 18) und Jehova diesen in seinem Gericht bewahrte (Kapitel 19).

    Interessanterweise wird Abraham nirgends in der Bibel für dieses fehlende Vertrauen gerügt, im Gegenteil, er wird „Freund Gottes“ genannt. Wir erkennen auch, dass der Bund Gottes mit Abraham bedingungslos ist. Obwohl Abraham Mist baut, rückt Jehova die Dinge gerade. Thom prägte am Schluß noch den Satz: „egal, was wir tun, Gott hält an seinem Versprechen fest“, ein Gedanke, den wir ja auch bereits aus Römer 8 kennen ?.

    Weiter geht es mit Kapitel 21…

  515. Jule sagt:

    1. Mose 21:33
    Der buchstäbliche Anspruch von Israel

    Interessant. Nachdem ich all die Jahre überall nur gelesen habe, dass es um das himmlische Israel geht, lese ich hier bei Darby von einem buchstäblichen Erbe des Landes

  516. Jule sagt:

    Und weiter – hier fürchtet Abraham nicht mehr den Fürsten dieser Welt, sondern er tadelt ihn. Nun, wo der Erbe gekommen ist, hat er die Welt wie auch die himmlische Gemeinschaft, und die Welt gibt zu, daß Gott in allen Dingen mit ihm ist. Deshalb ist der Eides-Brunnen (Beerseba) das Zeugnis für das Recht Abrahams in der Welt und für die Anerkennung Abimelechs, daß Gott mit ihm ist. Dem Eide und der Anerkennung seines Anrechts durch die Welt entsprechend, pflanzt er eine Tamariske, nimmt die Erde in Besitz und betet an, er ruft den Namen des ewigen Gottes an, den Namen Dessen, der einst Israel verheißen und niemals von Seinem Vorsatz abgelassen hatte, und der jetzt das, was Sein Mund gesprochen, auf Erden vollbracht hatte: es ist wohl nicht ein so gesegnetes Teil wie der himmlische Umgang und das Besitztum des Glaubens, sondern ein Beweis der unwandelbaren Treue Gottes, der die Verheißungen gegeben hatte. Dem Vorbild nach weilt Abraham jetzt dort, wo die Macht der Welt gewesen war. Dieser Ort wird Israel buchstäblich gehören, wir aber, auf die das Ende der Zeitalter gekommen ist, haben dies in einer höheren und besseren Weise. Es war das Unterpfand dessen, was sein sollte und sein wird, unsere Hoffnung ist in den Himmel, wohin Christus gegangen ist, verlegt worden. Wir herrschen dort aber auf eine bessere Weise.

    (aus dem Kommentar von Darby)

  517. Jule sagt:

    Die Sache mit der Erziehung und ihrer Auswirkung

    Als wir bei der Geburt von Ismael angekommen waren, hatte Thom schon die Sache mit dem Status angesprochen, den Ismael höchstwahrscheinlich bei Abraham gehabt hatte und dass es da Ähnlichkeiten mit Kain geben würde

    Interessant, dass Mackintosh diesen Gedanken auch aufgreift:

  518. Jule sagt:

    Isaak und Ismael

    Aber die Geburt Isaaks führte auch ein ganz neues Element in das Haus Abrahams ein. Der Sohn der Freien brachte den wahren Charakter des Sohnes der Magd bald ans Licht. Isaak war für das Haus Abrahams grundsätzlich das, was die Einpflanzung der neuen Natur in die Seele eines Sünders bedeutet.

    Ismael wurde nicht verändert, sondern Isaak wurde geboren.

    Der Sohn der Magd konnte nie etwas anderes werden als das, was er war. Er mochte zu einem großen Volk werden, mochte in der Wüste wohnen, ein guter Bogenschütze sein und sogar der Vater von zwölf Fürsten werden, aber er blieb immer der Sohn der Magd.

    Andererseits mochte Isaak noch so schwach und verachtet sein, er war dennoch der Sohn der Freien. Seine Stellung und sein Charakter, seine Vorrechte und seine Hoffnungen, alles hatte er von dem Herrn empfangen. „Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch, und was aus dein Geist geboren ist, ist Geist“ (Joh 3,6).

    (aus dem Kommentar von Macintosh)

  519. Jule sagt:

    Die Geburt Isaaks diente nicht der Verbesserung Ismaels, sondern ließ nur den Gegensatz zwischen ihm und dem Sohn der Verheißung hervortreten. Er mochte bis zur Erscheinung Isaaks sehr friedlich und ordentlich gewesen sein, dann aber zeigte er, was er war, indem er das Kind der Auferstehung verfolgte und verspottete

    (aus dem Kommentar von Macintosh)

  520. Jule sagt:

    Ist ja auch logisch:

    Zuvor war er der Kronprinz und mit einem Mal wurde er durch die Geburt des Bruders und die Ansage Gottes, dass es Isaak sei, der der von ihm gegebene Same war und dass Isaak der Erbe sei, vom Thrin gestoßen.

    Wir kennen das ja schon von ganz normalen Geschwistern, dass das Ältere eifersüchtig auf das Jüngere reagiert, weil ihm dieses mit einem Mal die Aufmerksamkeit der Eltern nimmt.

    Isaak nimmt Ismael noch viel mehr. Er ist 14, als der Bruder geboren wird. Diese vielen Jahre hatte er nicht nur den Vater und dessen Aufmerksamkeit für sich, sondern bis dahin wurde er als der Erbe angesehen und somit bevorzugt behandelt. Eigentlich würde er als Erstgeborener diese Bevorzugung behalten, da der Erstgeborene immer der Erbe war.

    Hier ist es anders. Gott selbst wählt Isaak als Erben aus und da ist es kein Wunder, dass Ismael knatschig ist und seinen Bruder nicht mag und dies auch immer wieder zum Ausdruck bringt

  521. Jule sagt:

    1. Mose 21:6-7
    Isaak und das Wortspiel

    Das ist interessant, was Arnold Fruchtenbaum (in seinem Kommemtar zum 1. Buch Mose Teil 2) hier über Sara und den Namen Isaak sagt. Das war mir bisher noch nicht so aufgefallen

    Also ging es bei dem Namen nicht nur darum, dass Abraham und auch Sara jeweils gelacht hatten, als Gott sagte, sie würden ein gemeinsames leibliches Kind bekommen.

    Es ging auch darum, dass Sara zuvor verspottet wurde, weil sie keine Kinder bekommen konnte, selbst von der Frau, die sie ihrem Mann als Leihmutter gegeben hatte. Und hinterher ging es um ein Lachen vor Freude

    Drei unterschiedliche Gründe zum Lachen gab Isaak:
    Ungläubig, weil kaum Vorstellbar und die Mutter wird zuerst verspottet und hinterher bejubelt

    Also wirklich ein sehr aussagekräftiger Name

  522. Jule sagt:

    Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 9. April

    Weiter geht es mit Kapitel 21…

    Gleich in Vers 1 lesen wir, dass Gott sein Versprechen erfüllt. Genau um die genannte Zeit bringt Sara das gemeinsame Kind zur Welt, er bekommt den Namen Isaak, was „Lachen“ bedeutet und er wird am 8 Tag beschnitten. Übrigens ist Isaak der Erste, von dem in der Bibel gesagt wird, dass er im Alter von 8 Tagen beschnitten wurde ?.

    Wieso wird in Vers 7 von Sara gesagt, sie „säugt Söhne“, wenn wir doch in der Bibel nur von diesem einen lesen? Es zeigt, dass sie an die Verheißung glaubte, dass aus Abraham eine große Nation würde und durch Isaak und seine Söhne und dessen Söhne später passt es dann auch wieder.

    Als nächstes lesen wir, dass Isaak „entwöhnt wurde“ (also Sara stillte ihn ab) und dass es zu diesem Anlass das übliche Fest gab. Zu der Zeit wurden die Kinder mit 3-5 Jahren abgestillt. Ismael war 13, als Gott Isaak ankündigte und als er beschnitten wurde. Ein Jahr später kam der Halbbruder auf die Welt und er wurde nach mindestens 3 Jahren entwöhnt. Also ist Ismael hier mindestens 17 Jahre. Bitte behalten wir dies beim Weiterlesen im Hinterkopf.

    In Vers 9 lesen wir, dass Sara sah, wie Ismael über Isaak spottete – also, er lachte ihn aus. Hier ist wieder ein Wortspiel. Es ist interessant, wenn man die Bedeutung der Namen mit einbezieht: Isaak (Lachen) wird von Ismael (Gott sieht) ausgelacht. Der große 17jährige Ismael macht sich über den Kleinen 3jährigen (Lachen) lustig. Der Spötter heißt „Gott sieht“.

    Als Reaktion darauf fordert Sara ihren Mann auf, diesen Sohn wegzuschicken (vielleicht kommt ja hier die Redewendung „in die Wüste schicken“ her?). Wie reagiert der Vater darauf? Wie hätten wir an seiner Stelle reagiert und was dachte Jehova Gott darüber? In Vers 11 lesen wir „dies war übel in Abrahams Augen“, aber der Schöpfer gibt Sara Recht.

    Hier haben wir das erste und auch das einzige Mal in der Bibel, wo Gott selbst einem Mann auffordert, auf seine Frau zu hören. Ansonsten ist dieses eher negativ behaftet. Denken wir dabei daran, dass Adam die Frucht von seiner Frau nahm und die Folgen davon (Kapitel 3) und auch daran, dass Abraham auf Saras Bitte die Magd Hagar nahm und mit ihr Ismael zeugte (Kapitel 16). Auch dies hatte nicht unbedingt positive Folgen… Nun soll Abraham auf sie hören und seinen Erstgeborenen wegschicken.

    Zum 3. Mal segnet Jehova diesen Sohn Ismael und sagt vorher, dass auch dieser zu einer großen Nation würde. Wir erinnern uns daran, als Hagar während der Schwangerschaft weg lief, da kam ihr ein Engel zur Hilfe und sagte ihr, dass Ismael zu einer großen Nation würde (1. Mose 16:10-12). Einige Jahre später, als Gott den Bund der Beschneidung einführt, wiederholt er dies auch Abraham gegenüber (17:18-20). Wir wissen, dass Gott diese Verheißung erfüllte, denn von Ismael stammen die Moslems ab und sie sind die zweite große Weltreligion nach den Christen.

    Aber jetzt wieder zurück zu der Geschichte: eigentlich ist das Fest der Beschneidung ein Freudenfest, aber es wird Anlass für großen Schmerz – für Abraham, Hagar und Ismael. Ismael war 14 Jahre lang der einzige und geliebte Sohn seines Vaters. 13 Jahre davon dachte Abraham, dass er auch der Erbe des Bundes zwischen ihm und Jehova sein würde. Wie sehr wird es ihn geschmerzt haben, dass Gott selbst ihn auffordert, diesen geliebten Sohn wegzuschicken! Immerhin gab es damals weder Internet und Handy, nicht mal Telefon oder regelmäßige schnelle Post. Hat er den Sohn eigentlich jemals wieder gesehen?

    Obwohl das alles mehr als schmerzhaft für Abraham ist, schickt er Ismael sofort am nächsten Morgen weg – ohne große Abschiedsparty oder Diskussion mit Jehova, wie als es um Sodom und Lot ging oder Ähnliches. Er handelt sofort! Peter prägte den Satz: „Um schwierige Dinge zu erreichen, muss ich sofort loslassen, sonst wird es nix“. Von meiner Erfahrung im Umgang mit meiner Phobie weiß auch ich, dass jeglicher Aufschub es nur noch schwerer macht.

    Aber weiter in der Geschichte: gleich am nächsten Morgen schickt Abraham den geliebten Sohn und seine Mutter los. Die beiden gehen durch die Wüste Paran. Scheinbar will Hagar zu ihrer Familie in Ägypten zurück, einige Verse weiter lesen wir, dass sie am Ende auch dort ankommt und lebt, denn sie nimmt ihrem Sohn eine Ägypterin zur Frau (Vers 21).

    Wie es aussieht, kennt sie sich nicht so gut in der Wüste aus, oder sie ist durch ihre aufgewühlten Emotionen abgelenkt, zumindest verirren sie sich und das Wasser geht aus. Hagar hat Angst, dass ihr Sohn stirbt, scheinbar ist er bereits ohnmächtig, denn wir lesen in Vers 15, dass sie ihn unter die Sträucher – vermutlich in den Schatten – warf.

    Ismael – „Gott hört“

    Wieder sehen wir, wie wichtig die Namen der Leute und deren Bedeutung sind. Wie gesagt macht der Sohn zuerst schlapp, dann lesen wir, „Gott hörte die Stimme des Knaben“. Vielleicht hätte Hagar ja eher nach Gott rufen sollen, dann wäre es vielleicht nicht so weit gekommen?

    Warum sah sie den Brunnen nicht? Warum musste Gott ihr die Augen erst dafür öffnen? Vielleicht war sie durch ihre Emotionen abgelenkt. Aber wir dürfen auch nicht vergessen, wie ein Brunnen in der Wüste aussah. Er musste nicht gemauert sein, so wie wir Brunnen bei uns kennen. Vermutlich war er nur ein abgedecktes Loch im Boden und fiel daher nicht so unbedingt auf.

    Aber diese Geschichte mit Hagar und dem ohnmächtigen Jungen unter dem Strauch zeigt uns: wir können direkt an der Quelle verdursten, wenn wir nicht beten – denn erst dann zeigt uns Gott, wo wir eigentlich sind.

    Wie ihr seht, war wieder viel Spannendes dabei. Die Grundpunkte sind die Liebe und Treue Gottes, die keine Bedingungen stellt; dass wir besser sofort tun, was Gott von uns will, ohne langes Zögern und Diskutieren; dass wir zu Gott beten sollten und uns nicht nur auf uns selbst verlassen.

    Alles in allem mutet die Geschichte mit Ismael wie eine Vorbereitung auf die nächste Geschichte an, als solle Abraham hier schon mal im Kleinen üben, richtig zu reagieren, wenn Gott ihn später auffordert, seinem geliebten Sohn Isaak zu opfern..

    Nächste Woche geht es weiter mit 1. Mose 21:22 und Kapitel 22:19. Was diese Kapitel mit Ostern und Jesus Christus und mit uns heute zu tun haben, werden wir am Sonntag sehen

    Wir wünschen allen viel Freude beim Lesen und eine besinnliche und gesegnete Osterzeit ?

  523. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 16. April

    Heute haben wir uns im Gottesdienst mit Abraham und Ismael beschäftigt und damit, dass Abraham diesen Sohn schweren Herzens weg schickte ohne zu zögern, weil Gott ihm die Anweisung dazu gab.

    Fast schon scheint es so, als habe er hier geübt, denn in dieser Woche lesen wir über eine ähnliche und noch viel schwerere Sache: Abraham soll seinen geliebten Sohn Isaak opfern, um zu zeigen, dass er Gott wirklich liebt und gehorcht. Auch wenn der Schöpfer im letzten Moment eingreift, ist das etwas, was jedem von uns an die Substanz geht – egal, ob wir Mann oder Frau sind.

    Aber ist denn am Sonntag nicht der Ostersonntag? Was hat diese Geschichte mit Ostern zu tun? Warum lesen wir nicht eher etwas in einem der Evangelien? Es bleibt spannend

    Wir lesen 1. Mose 21:22-22:19, wer mag, kann diese Kapitel unter der Woche schon mal in seiner eigenen Bibel lesen. Vielleicht kommt ihr ja darauf, was diese Geschichte mit Ostern zu tun hat?

    Wir freuen uns auf euch ?

  524. Jule sagt:

    1. Mose 21:8
    „Entwöhnt“ – bildliche Bedeutung

    Entwöhnt“ (V.8) bedeutet: Gelöst von natürlichen Hilfsquellen, selbständig. Der Herr hat keine Verbindung zu natürlichen Dingen. Das hat uns auch etwas zu sagen. Das „entwöhnte Kind“ deutet eine bestimmte Stufe der Reife an (Ps 131,2). Es mutet etwas merkwürdig an, daß der Dichter sich in diesem Vers mit einem entwöhnten Kind vergleicht. Ein Säugling wird in den Armen seiner Mutter still, weil er dort Nahrung findet. So ist es auch in der „Kinderzeit“ eines Gläubigen.

    Es ist nicht selbstverständlich, daß wir den Herrn lieben und schätzen aufgrund dessen, was Er ist. Meistens geht es mehr um das, was Er gibt, all das Schöne und Liebliche, womit wir umgeben sind. Dennoch ist das nicht das Wesen der Sache. Um das zu sehen, ist es nötig, „entwöhnt“ zu sein, wenn nicht mehr die Nahrung die Hauptsache ist, sondern die Tatsache, daß Ruhe vorhanden ist, weil die Person der Mutter Anziehungskraft ausübt. So muß es auch in unserem Leben sein. Nicht Seine Gaben, sondern Seine Person soll uns anziehen.

    (aus dem Kommentar „das Leben Abrahams“)

  525. Jule sagt:

    Zusammenfassung vom Gottesdienst am 16. April

    Es steht immer noch die Frage im Raum, was die Opferung von Isaak mit Ostern und Jesus Christus zu tun hat. Bitte entschuldigt, dass ihr so lange auf die Zusammenfassung vom Ostersonntag warten musstet?.

    Die Woche davor hatten wir von Ismael gelesen, davon, dass Abraham seinen Ältesten weg schicken musste, ohne Aussicht darauf, sich so bald wiederzusehen oder zu hören. Das wird ihm sicherlich sehr schwer gefallen sein. Trotzdem schickt er ihn und seine Mutter gleich am frühen Morgen los (1. Mose 21:14). Es mutet wie eine Vorbereitung an auf das, was wir am Osterwochenende gelesen haben. Wieder wird Abraham aufgefordert, sich von seinem Sohn „zu trennen“. Aber dazu später mehr ?

    Wir hatten in der Osterwoche ja 1. Mose 21:21-22:24 gelesen. Und hier lesen wir erst mal von Abimelech. Kommt uns dieser Name bekannt vor? Ja, es ist der selbe Abimelech, der mit Jehova wegen Sara Probleme bekommen hatte. Wir erinnern uns, dass er Sara sofort weg schickt, als er erfährt, dass sie die Frau Abrahams ist und dass er durch die Entschädigung klar stellt, dass zwischen ihnen nichts gelaufen war.

    Dieser Abimelech kommt zu Abraham und sagt: „Gott ist mit dir, in allem, was du tust“ (Vers 21). Damit bestätigt er Abraham die Verheißung Gottes. Vorher war es nur ein Bund zwischen Abimelech und Abraham, der durch Sara verwirklicht wurde. Nun macht er einen eigenen Bund mit Abraham – denn er weiß, dass jeder, der mit Abraham im Bunde ist, von dem Segen was abbekommt (Vers 27-33). Danach pflanzt Abraham an dieser Stelle eine Tamariske, die ein langlebiger Baum ist.

    Wir haben also von der Erfüllung all dessen gelesen, was Gott Abraham verheißen hatte. Vor diesem Hintergrund gibt es die große Prüfung für Abraham. Er soll seinen geliebten Sohn opfern (1. Mose 22:1-2)

  526. Jule sagt:

    Ein Vater soll seinen geliebten Sohn opfern

    Eine Geschichte, die Jeden jedes Mal beim Lesen neu aufwühlt…

  527. Jule sagt:

    Auszug von James Butler Stoney in seiner Abhandlung „Erziehumg in der Schule Gottes“

    Wir kommen nun zum vierten Abschnitt auf Abrahams Pfad der Zucht: Kapitel 21. Sein Becher scheint voll zu sein: Isaak wird geboren; die Magd und ihr Sohn vertrieben; die Mächte der Nationen – vorgestellt in Abimelech – kommen, um zu bezeugen, daß Gott mit ihm ist in allem, was er tut; er pflanzt eine Tamariske und ruft den Namen des ewigen Gottes an. Aber noch mehr Zucht war nötig, um seiner Seele deutlich zu machen, daß jener volle Becher ganz allein Gottes Gabe war; daß nur Er ihn füllen, leeren und wieder füllen konnte, und daß Er allein es konnte.

    Abraham erwartete nichts mehr von der Welt; würde er nun den Gegenstand seiner Hoffnungen und Zuneigungen aufgeben können? und noch mehr, würde er selbst diese schreckliche Tat ausführen wollen? Es war „übel in seinen Augen“, Ismael zu vertreiben; was mußte es für ihn sein, nun zu hören: „Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, den Isaak, und ziehe hin in das Land Morija und opfere ihn daselbst als Brandopfer auf einem der Berge, den ich dir sagen werde.‘

    Er opferte ihn nicht wie Jephtah auf sein eigenes Versprechen, sondern auf das eindeutige Gebot Gottes hin, das nicht nur seine Zustimmung forderte, sondern auch, daß er selbst der Täter sein sollte! Abraham gehorchte. Er geht den Weg der Abhängigkeit von Gott, erhaben über jeden Einfluß von Ehrsucht oder Gefühl. Aber welche Zucht! Welche Verleugnung langgehegter Hoffnungen und Gefühle! Der Gegenstand des Verzichts war nicht wie Jonas Wunderbaum, der in einer Nacht emporwuchs und in einer Nacht verdorrte, sondern die Frucht jahrelanger Geduld, Prüfungen und Anteilnahme; und nun sollte er sich selbst den vollen Becher von der Lippe reißen.

    Wo war das Fleisch? – wo seine Forderungen? War Abraham an jenem Tage wie Jephta „tief niedergebeugt“, oder „zürnte“ er wie Jona? Nein! der Mann der, Glaubens stand an jenem für das Fleisch so schrecklichen Tage „des Morgens früh auf und sattelte seinen Esel und nahm mit sich zwei von seinen Knaben und Isaak, seinen Sohn; und er spaltete Holz zum Brandopfer und machte sich auf und zog hin an den Ort, den Gott ihm gesagt hatte“. Welch eine dauernde Ruhe und Würde verleiht der Glaube! Nichts geschah hastig oder überstürzt; die Zeit der Erwägung war lang, denn am dritten Tage war der Ort noch „ferne“.

    Wer kann im Geiste diesen Übungen einer Seele, die der Glaube treu im Gehorsam gegen das Wort Gottes bewahrte, folgen, ohne zu erstaunen über die alles übersteigende Kraft, die jener Glaube verleiht? Das Opfer ist vollständig! Abraham nimmt mit eigener Hand das Messer, um seinen Sohn zu schlachten, aber er vertraut auf Gott, „indem er urteilte, daß er auch aus den Toten zu erwecken vermöge.“ Die Abhängigkeit von Gott triumphiert über die Forderungen des Fleisches, und die Belohnung erfolgt sogleich. Der im Dickicht festgehaltene Widder, – Christus, das wahre Brandopfer, Der uns in eine herrliche Stellung vor Gott versetzt, was keines unserer Opfer je vermocht hätte, – Er ist unsere Entschädigung nach allem Verzicht und auch die wahre, vollständige Befriedigung unserer Herzen. Und so wird der Ort Jehova-jireh genannt; er ist „der Berg Jehovas“, weil hier Jehova das, was allen unseren Bedürfnissen entspricht, bereithält.

    Hier erhält Abraham auch die größte und vollste Offenbarung der Segnungen, die ihm jemals zuteil wurde. Das Fleisch war so zum Schweigen gebracht und die Abhängigkeit von Gott so wahr und echt, daß Jehova ihm die geheimsten Ratschlüsse Seiner Liebe offenbaren kann. Er war so vollkommen und „erwachsen“, daß er ein Ohr zu hören und ein Herz um die Weisheit zu verstehen hatte. Alles dieses hatte Gottes Zucht bewirkt; und dazu will Er, in der Größe Seiner Gnade, auch jeden von uns führen. Möchten wir wirklich Gnade und Weisheit haben, den Pfad des Glaubens zu erkennen und auf ihm zu wandeln, zur Ehre und Verherrlichung Dessen, der bei aller Erziehung unserer Herzen unseren Segen und unsere Freude im Auge hat.

  528. Jule sagt:

    Es ist ein Vorrecht, wenn Gott uns auf die Probe stellt

    Vergessen wir jedoch nicht, dass Gott uns eine hohe Ehre erweist wenn Er uns so auf die Probe stellt. Wir lesen nicht, dass Lot „von Gott versucht wurde“. Aber Lot wurde durch Sodom versucht. Er erreichte nie eine genügende Höhe, um von der Hand des HERRN erprobt zu werden. Sodom stellte für Abraham nicht die geringste Versuchung dar. Seine Unterredung mit dem König von Sodom in Kapitel 14 liefert den klaren Beweis davon. Gott wusste wohl, dass Abraham ihn weit mehr liebte als Sodom und seine Schätze, aber Er wollte es auch offenbar machen, indem Er seine Hand auf den Gegenstand legte, der dem Herzen Abrahams am teuersten war.

    „Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, den Isaak“.

    Der Sohn der Verheißung, der Gegenstand der so lange hingehaltenen Hoffnung, der Gegenstand der Liebe des Vaters, und derjenige, in dem alle Geschlechter der Erde gesegnet werden sollten, dieser sollte als Brandopfer geopfert werden. Das bedeutete wirklich den Glauben auf die Probe stellen, damit er – kostbarer als Gold, das vergeht – durch Feuer erprobt, erfunden werde zu Lob und Ehre und Herrlichkeit (1. Pet 1,7).

    Hätte Abraham sich nicht einfältig und mit ganzer Seele auf den Herrn gestützt, so hätte er einem Befehl, der ihn so gründlich auf die Probe stellte, nicht so bedingungslos gehorchen können. Aber Gott selbst war die lebendige und bleibende Stütze seines Herzens, und deshalb war er bereit, alles für ihn aufzugeben.

    (aus dem Kommentar von Macintosh)

  529. Jule sagt:

    „Isaak ohne Gott war nichts. Gott ohne Isaak war alles“

    Auszug aus: Mackintosh, Charles Henry. „Betrachtungen über das erste Buch Mose.“ Christliche Schriftenverbreitung e.V. iBooks.

  530. Jule sagt:

    Der Bezug zu Ostern

    Abraham war dazu befähigt, weil sein Auge auf den Gott der Auferstehung blickte, „wobei er urteilte, dass Gott auch aus den Toten zu erwecken vermag“ (Heb 11,17.19). Er hatte es mit Gott zu tun, und das war ihm genug. Gott erlaubte nicht, dass er den Todesstoß ausführte. Er war bis an die äußerste Grenze gegangen. Der Gott der Gnade konnte ihn nicht darüber hinausgehen lassen.

    Gott ersparte dem Herzen des Vaters den Schmerz, den Er sich selbst nicht erspart hat, indem Er den eigenen Sohn in den Tod gab. Er ging über diese Grenze hinaus. Gepriesen sei sein Name! „Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat“ (Röm 8,32).

    Keine Stimme kam vom Himmel, als der Vater seinen eingeborenen Sohn auf Golgatha opferte. Nein, das Opfer wurde vollbracht, und in seiner Vollendung ist unser ewiger Friede besiegelt worden.

    (aus dem Kommentar von Macintosh)

  531. Jule sagt:

    Zusammenfassung vom Gottesdienst am 16. April

    Wir haben also von der Erfüllung all dessen gelesen, was Gott Abraham verheißen hatte. Vor diesem Hintergrund gibt es die große Prüfung für Abraham. Er soll seinen geliebten Sohn opfern (1. Mose 22:1-2). Behalten wir bitte beim Lesen im Hinterkopf, dass Isaak kein kleines Baby mehr war, wie wir oftmals denken. Er war alt genug, um das Holz selbst zu tragen (Vers 6) und alt genug, um selbst eine Entscheidung zu treffen.

    Wieder macht sich Abraham unverzüglich auf, genau wie bei Ismael. Wir lesen in Vers 3, dass er gleich am nächsten Morgen alles vorbereitete, er spaltete das Holz für das Opfer, packte zusammen und belud die Esel und „machte sich auf und zog hin an den Ort, den Gott ihm gesagt hatte“. Es ist ein langer Weg. Wir lesen im nächsten Vers, dass Abraham „am dritten Tag“ den Ort von Ferne sah.

    Vater und Sohn sind also bereits mehr als zwei Tage zu Fuß unterwegs. Worüber werden sie sich unterhalten haben? Isaak stellt erst jetzt die Frage nach dem Opfertier. Dies lässt vermuten, dass er bereits weiß, was los ist (Vers 4). Für mich eine schreckliche Vorstellung. Hatte er keine Angst?

    Diese Geschichte hier mit Isaak steht ganz unter dem Thema „Auferstehung“, weshalb sie auch gut in die Osterzeit passt. Wir wissen, dass Abraham selbst felsenfest an die Auferstehung glaubte, denn in Vers 5 sagt er zu seinen Bediensteten: „Bleibet ihr hier mit dem Esel; ich aber und der Knabe wollen bis dorthin gehen und anbeten und dann zu euch zurückkehren.“ Er wußte, dass er mit dem Sohn zurück kehren würde.

    Warum konnte er sich dessen so sicher sein?

    Das lesen wir in Hebräer 11: „Durch Glauben hat Abraham, als er versucht wurde, den Isaak geopfert, und der, welcher die Verheißungen empfangen hatte, brachte den Eingeborenen dar, über welchen gesagt worden war: „In Isaak soll dein Same genannt werden“; indem er urteilte, daß Gott auch aus den Toten zu erwecken vermöge, von woher er ihn auch im Gleichnis empfing.“ (Hebräer‬ ‭11:17-19‬ ‭ELB‬‬)

    Aber wie konnte er einen solchen festen Glauben haben? Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn Gott so etwas von mir verlangen würde. Schon allein der Gedanke daran schmerzt unendlich. Abraham hingegen geht gleich am nächsten Morgen los. Es wird nicht gesagt, dass es ihm leicht fiel, aber wir lesen auch von keiner Diskussion darüber, ob er nicht lieber was anderes opfern könne. Wir erinnern uns, dass er wegen Sodom mit Jehova verhandelt hatte. Also lag es nicht daran, dass er sich sowas nicht trauen würde. Er tat es im vollen Vertrauen auf Jehova und darauf, dass er seine Verheißung verwirklichen würde.

    Die Verheißung betraf Isaak, von dem wir in Hebräer gelesen haben, dass er zu diesem Zeitpunkt noch keine Nachkommen hatte. Also musste Gott irgendetwas tun, damit er wieder zum Leben käme und die erforderlichen Nachkommen zeugen könnte.

    Außerdem hatte Abraham in seinem Leben immer wieder gute Erfahrungen mit Jehova gemacht. Wenn ER was versprochen hatte, dann traf dies auch ein. Wir hatten ja am Ende von Kapitel 21 gelesen, dass Abimelech ihm gerade erst die Verheißung, die er von Jehova erhalten hatte, bestätigt hatte. Im Anschluss daran kam die Aufforderung Gottes …

    Wie Peter so schön sagte, hatte sich Abraham mehr darauf konzentriert, was Gott tun wird, wie er das macht, dass der geopferte Isaak dennoch Nachkommen hervorbringen würde. Er wird über all das nachgedacht haben, was Gott ihm bisher gesagt hatte. Ich denke, in dieser Hinsicht haben es die Männer leichter als wir Frauen, ich könnte ab der Aufforderung nicht mehr weiter denken, wäre innerlich wie erstarrt.

    Es stellt sich die Frage, wer hier geprüft wurde? War es nur Abraham?

    Bisher haben wir dies immer angenommen. Aber wenn wir uns daran erinnern, dass Isaak kein kleines Kind mehr war, sondern ein starker junger Mann, der selbst Entscheidungen treffen konnte, dann wissen wir, dass auch der Sohn geprüft wurde. Statt sich gegen den alten und sicherlich viel schwächeren Vater zu wehren, ließ er sich Hände und Füße binden und auf den Altar legen (Vers 9).

    Dies erinnert uns wieder an Jesus, der auch ganz genau wußte, was auf ihn zukommen würde, denn er kannte all die Prophezeiungen über ihn. Nicht nur die über sein Kommen und sein Leben, sondern auch die über seinen qualvollen und demütigenden Tod am Holz. In dem Film „Die Auferstehung“ sagt Pilatus über ihn „es war, als ob er unbedingt sterben wollte, zu diesem Zeitpunkt und genau so“.

    Wie dem auch sei. Im Gegensatz zu Jesu Sterben greift Jehova hier im letzten Moment ein. Abraham soll seinen geliebten Sohn verschonen und „an seiner statt“ den Widder nehmen, der sich im Gebüsch verfangen hatte. Auch hier wieder die Parallele: ein anderer muss sterben um zu verschonen. Isaak wird durch den Widder ersetzt. Jesus ist an unserer statt gestorben.

    Abraham war bereit gewesen, seinen geliebten Sohn zu töten, er hätte es getan, wenn der Engel ihn nicht im letzten Moment davon abgehalten hätte.

    Als Reaktion darauf erneuert Jehova seinen Bund, im Beisein von Isaak, „weil du dies getan hast“. Aber Isaak ist nicht nur anwesend, sondern wird jetzt in diesen Bund mit eingeschlossen, denn „durch Isaak“ werden alle gesegnet werden (Vers 16-18).

    Wie wir sehen, ist diese Geschichte sehr passend für die Osterzeit. Bayless Conley führt in seiner Ansprache „Prüfungen, die unsere Reife fördern“ einige Gemeinsamkeiten an:
    Bedenken Sie die Gemeinsamkeiten beider Opfer:
    1. Isaaks Mutter war zuvor unfruchtbar. Seine Geburt war ein Wunder. Christi Geburt war ein Wunder. Er wurde von einer Jungfrau geboren
    2. Isaak war der einzige geliebte Sohn, den Abraham von Sarah hatte. Jesus war Gottes geliebter einziger Sohn.
    3. Isaak wurde das Holz für das Opfer auf den Rücken gelegt und er trug es den Berg hinauf. Jesus wurde das Holz auf den Rücken gelegt. Er trug das schwere Kreuz auf den Hügel Golgatha.
    4. Isaak wurde gebunden. Jesus wurde gebunden.
    5. Isaak war bereit, sich dem Willen seines Vaters zu beugen. Er ließ zu, dass er ihn band und auf den Altar legte. Jesus war bereit, sich dem Willen Seines Vaters zu beugen. Er sagte: „Nicht mein Wille, sondern Dein Wille geschehe.” Er ließ zu, dass man Ihn an den Altar des Kreuzes nagelte.
    6. Der Berg, auf dem Isaak geopfert werden sollte, war in derselben Gegend, die später Golgatha genannt wurde, wo Jesus Christus geopfert wurde.
    7. In der Bibel steht, dass Isaak am dritten Tag vor dem Tod bewahrt wurde. Am dritten Tag wurde Jesus von den Toten auferweckt.
    8. Als Abraham sagte: „Gott wird sich ein Opferlamm ersehen,” war das eine Prophetie, obwohl ihm das vielleicht nicht bewusst war. Wissen Sie, als er seinen Sohn töten wollte, raschelte es im Gebüsch und er holte den Widder aus dem Gebüsch, der den Platz seines Sohnes einnahm. Und als wir auf dem Altar lagen, auf ewig von Gott getrennt, als das Messer auf uns zeigte, das uns treffen und uns endgültig von der leuchtenden Gegenwart Gottes trennen sollte, raschelte es, Gott sei Dank, im Gebüsch und ein Stellvertreter stand da: Jesus Christus. Und Er sagte: „Ich nehme ihren Platz ein. Ich sterbe für sie, damit sie befreit und gerettet werden.” Weil Abraham bereit war, dieses Opfer zu bringen, kam Jesus, der Retter der Welt, um uns eine Beziehung zu Gott zu ermöglichen.

    Wir sehen also, dass wir sehr viel aus der Geschichte für uns heute mitnehmen können.

    In der Woche drauf haben wir 1. Mose 23 gelesen und es war sehr spannend, was wir alles aus diesem Kapitel für uns heraus holen konnten, das sich doch „nur“ um Tod und Begräbnis von Sara dreht. Es bleibt spannend ?

  532. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 23. April

    Letzte Woche haben wir von Abraham gelesen, der einen so starken Glauben hatte, dass er sogar bereit war, seinem geliebten Sohn zu opfern, auf den er 25 Jahre gewartet hatte.

    Zwischen diesem Vorfall und dem, was wir diese Woche lesen, liegen einige Jahre. Wir lesen 1. Mose 22:20-23:20 und dürfen gespannt sein, was wir aus diesem Stoff rausholen können.

    Wir freuen uns auf euch ?

  533. Jule sagt:

    Am Sonntag waren wir überrascht, wieviel wir aus dem Kapitel 23 herausholen können, wo es doch eigentlich „nur“ um Saras Tod und Begräbnis geht und wie es uns heute betrifft – wieder Thema „Auferstehung“.

    Auf jeden Fall wissen wir, dass zwischen der Opferung Isaaks und Saras Tod viele Jahre liegen. Darauf weisen auch die letzten Verse von Kapitel 22 hin. In den Versen 20 bis 24 lesen wir von weiteren Verwandten Abrahams. Hier lesen wir das erste Mal von Rebekka und inwiefern sie mit Abraham und somit mit ihrem späteren Mann Isaak verwandt ist (Vers 23). Ebenso erfahren wir hier, dass Abraham noch eine Nebenfrau hatte, mit der er auch Söhne hatte (Vers 24).

    Wie bereits erwähnt, beschäftigt sich das ganze Kapitel 23 mit dem Tod von Sara und deren Begräbnis

  534. Jule sagt:

    Resümee vom Gottesdienst vom 23. April

    Am Sonntag waren wir überrascht, wieviel wir aus dem Kapitel 23 herausholen können, wo es doch eigentlich „nur“ um Saras Tod und Begräbnis geht und wie es uns heute betrifft – wieder Thema „Auferstehung“.

    Auf jeden Fall wissen wir, dass zwischen der Opferung Isaaks und Saras Tod viele Jahre liegen. Darauf weisen auch die letzten Verse von Kapitel 22 hin. In den Versen 20 bis 24 lesen wir von weiteren Verwandten Abrahams. Hier lesen wir das erste Mal von Rebekka und inwiefern sie mit Abraham und somit mit ihrem späteren Mann Isaak verwandt ist (Vers 23). Ebenso erfahren wir hier, dass Abraham noch eine Nebenfrau hatte, mit der er auch Söhne hatte (Vers 24).

    Wie bereits erwähnt, beschäftigt sich das ganze Kapitel 23 mit dem Tod von Sara und deren Begräbnis. Als erstes stellt sich die Frage, warum sich ein ganzes Kapitel in der Bibel mit einer Toten beschäftigt. Was ist daran so interessant und besonders: warum sollte es uns heute interessieren?

    Abraham befindet sich immer noch auf Reisen. Als er Ur verließ, war er 75 Jahre alt, jetzt, beim Tod seiner Frau ist er 137 – also seit 62 Jahren unterwegs. Sein Vater starb in Haran und ist auch dort begraben. Wieso begräbt er seine Frau nicht dort, wo sein Vater liegt? Wo genau liegt Hebron (Vers 2) und warum will er sie unbedingt dort begraben?

    Hebron liegt „im Land Kanaan“ und somit in dem Land, das Jehova Abraham und seinen Nachkommen versprochen hat, im sogenannten „verheißenen Land“. Abraham vertraut auf das Versprechen Jehovas, dass ihm dieses Land eines Tages gehören würde. Heute, mit seinen 137 Jahren, gehört ihm überhaupt nichts in diesem Land. Er ist auch nach 62 Jahren nach wie vor ein „zeitweilig Ansässiger“, der in Zelten wohnt (Hebräer 11:13). Aber er wußte, dass ihm und seinen Nachkommen irgendwann dieses Land gehören würde.

    Im letzten Kapitel hatten wir gelesen, dass Abraham, bevor er mit Isaak auf den Berg ging, um diesen zu opfern, zu seinen Bediensteten sagte, dass beide wieder zurück kommen würden. Er war davon überzeugt, dass Gott ihn, nachdem er ihn getötet und verbrannt hätte, wieder zum Leben bringen würde. Da, wo er war. Daher würden sie beide auch wieder zurück kommen (1. Mose 22:5).

    Abraham glaubte an die Auferstehung. Da, wo man begraben ist, würde man auch wieder zum Leben kommen. Darum ist es ihm wichtig, Sara dort zu begraben, wo sie nach ihrer Auferstehung leben würden – im verheißenen Land.

    Warum diese endlosen Verhandlungen?

    Das war in der Kultur und zu der Zeit normal. Wer schon mal auf einem richtigen Basar war, der weiß, dass von einem erwartet wird, zu verhandeln. Der Verkäufer nennt einen völlig überzogenen Preis und der Käufer einen extrem niedrigen. Dann kommen sie sich bei langen Verhandlungen Schritt für Schritt entgegen und treffen sich meist auf der Mitte.

    Aber Abraham verhandelt nicht, er erkennt den völlig überzogenen Preis an, ebenso wie später König David, als es darum geht, eine Tenne zu erwerben, auf der später der Tempel gebaut werden sollte (2. Samuel 24).

    Abraham wie auch David war es das wert. Das Geld stand bei Ihnen nicht im Vordergrund…

    An welche Auferstehung glaubte Abraham?

    Dachte er, dass Sara und auch er nach seinem Tod in den Himmel kommen würden? Dachte er, sie würden als Engel oder Geistwesen wiederkommen oder an was für eine Auferstehung glaubte er?

    Abraham glaubte nicht an eine Auferstehung im Himmel, sondern dort, wo es ihm Gott versprochen hat („dir und deinen Nachkommen will ich das Land geben“). Um dort wieder zu kommen, war ihm kein Preis zu hoch! In Johannes 11:23-26 lesen wir, dass die Juden an die Auferstehung glauben, denn bei dem Gespräch zwischen Jesus und Maria geht es nicht um eine Auferstehung im Himmel, sondern „am letzten Tage“.

    Dass wir nicht als Geistwesen im Himmel auferstehen werden, haben wir letzte Woche gesehen: Abraham war bereit gewesen, seinem Sohn zu opfern, der zu dem Zeitpunkt noch keine Kinder hatte und durch den sich alle Nationen segnen sollten. Wenn wir mit einem geistigen oder veränderten Körper auferstehen würden – wie hätte Isaak dann noch Nachkommen hervorbringen können?

    Kennen wir den Unterschied zwischen den Gräbern auf einem jüdischen Friedhof und auf einem „normalen“? Abgesehen davon, dass es dort keinen Blumenschmuck gibt, sondern man kleine Steine auf den Grabstein legt, werden diese Gräber niemals eingeebnet. Auf unseren Friedhöfen werden die nach einer gewissen Zeit plattgemacht. Warum dieser Unterschied? Weil die Juden glauben, dass man dort auferstehen wird, wo man begraben ist.

    Aus diesem Grund wollte Abraham ein eigenes Stück Land haben. Es sollte nie eingeebnet werden und da sollte auch kein Haus drauf gebaut werden. Darum war ihm kein Preis zu hoch.

    Gab es bereits andere Auferstehungen?

    Die einzige war Jesus. Wir haben zwar in Johannes 11 von der Auferstehung Lazuarus‘ gelesen, aber der war ja nur für kurze Zeit auferweckt worden. Er musste wie alle anderen letztendlich doch sterben. Die endgültige Auferstehung kommt erst noch und wie die Juden glauben wir daran, dass dies hier auf der Erde sein wird ?

    Nun sind wir wieder bei der Frage vom Anfang: warum so viele Verse über das Begräbnis einer Toten?

    Weil es den Glauben Abrahams beweist, dass Sara irgendwann wieder auf der Erde leben wird. Er glaubte das nicht nur – er sorgte vor! Dieses Grab wird das Familiengrab werden für Abraham und seine Verwandtschaft. Jakob verfügt später in Ägypten, dass seine Gebeine im Familiengrab beigesetzt werden und auch Joseph verfügte, dass seine Gebeine mitgenommen werden, wenn sie wieder in das Verheißene Land ziehen (1. Mose 50:5, 24-25).

    Nicht durch Gewalt oder Betrug – Abraham hat diese Stelle für viel Geld gekauft.

    Heute haben wir gesehen, dass sich das Thema „Auferstehung“ durch die ganze Bibel zieht. Letzte Woche, als es darum ging, den geliebten Sohn zu opfern und diese Woche, wo es um die Vorkehrungen von Saras Begräbnis geht.

    Isaak ist 37 Jahre alt, als seine Mutter Sara stirbt. Sie war 90 bei seiner Geburt und 127 als sie stirbt. Behalten wir dies im Sinn, wenn wir am kommenden Sonntag Kapitel 24 lesen, wo Abraham für ihn eine Frau sucht

    Es bleibt auch weiterhin spannend ?

  535. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 30. April

    Gestern waren wir überrascht, wieviel wir aus dem Kapitel 23 herausholen können, wo es doch eigentlich „nur“ um Saras Tod und Begräbnis geht und wie es uns heute betrifft – Thema „Auferstehung“. Auf jeden Fall wissen wir, dass zwischen der Opferung Isaaks und Saras Tod viele Jahre liegen.

    Diese Woche lesen wir davon, dass Abraham nicht in seiner Trauer versinkt, sondern Vorkehrungen trifft, damit Isaak eine gute Ehefrau erhält, die den Schöpfer ebenso liebt, wie er selbst. Wir lesen 1. Mose Kapitel 24. lies es doch schon mal während dieser Woche in deiner eigenen Bibel?

    Wir freuen uns auf euch?

  536. Jule sagt:

    Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 30. April

    Am Sonntag haben wir uns mit 1. Mose Kapitel 24 beschäftigt und waren erst mal irritiert, dass wir ständig das selbe lesen, immer und immer wieder. Als wir das Kapitel zu Ende gelesen hatten, konnten wir den Teil mit dem Gebet des Dieners und den Geschehnissen am Brunnen fast auswendig. Warum diese ständigen Wiederholungen? Hätte es nicht gereicht, wenn dieser Teil einmal aufgeschrieben worden wäre?

    Aber gehen wir erst mal zurück zu dem, was wir in der Vorwoche und somit im Kapitel zuvor gelesen hatten. Da ging es um den Tod und das Begräbnis von Sara (Kapitel 23). Erinnern wir uns noch, warum es Abraham so wichtig war, sie in Hebron zu bestatten, anstatt sie ins Familiengrab in Haran zu legen?

    Es ging um die Verheißungen Gottes, dass „dieses Land“, also Kanaan, eines Tages Abraham und seinen Nachkommen gehören würde. Noch eine Woche davor hatten wir gesehen, dass Abraham an die Auferstehung der Toten glaubte – und zwar an dem Ort, wo sie waren. Er war überzeugt, mit Isaak wieder von dem Berg herunter zu kommen, obwohl Gott ihn angewiesen hatte, diesen dort oben zu opfern, wozu er auch bereit war (1. Mose 22, speziell Vers 5). Genau aus diesem Grund wollte er Sara unbedingt „vor Ort“ (im Verheißenen Land) bestatten. Er wollte mit ihr gemeinsam im verheißenen Land auferstehen, da es dann ihnen gehören würde und sie dann dort leben würden.

    Jetzt erinnern wir uns noch kurz an den Sinn und Zweck des Abrahamischen Bundes, bevor Abraham seinen Diener auf Brautschau schickt: es ging darum, ein Volk für Jehova auszusondern, denn der verheißene Same, durch den sich dann alle Nationen segnen würden, sollte Jesus Christus sein, der dann später für die Sünden der ganzen Menschheit starb, damit wir alle mit Gott versöhnt werden könnten. Wenn wir uns nun daran erinnern, was für „nette“ Menschen uns beim Lesen der vorangehenden 23 Kapitel in der Bibel begegnet sind, dann wissen wir, dass gottesfürchtige Menschen eher die Ausnahme waren. Rings um sie her waren die Menschen wieder weit weg von Gott und von dem, was er wollte. Aber der Same, der alle segnen sollte, der sollte aus einem Volk von Anbetern Jehovas kommen.

    So, nun sind wir bei Vers 1 von Kapitel 24?. Sorry, für die ausschweifenden Gedanken zuvor, aber sie sind wichtig, um zu verstehen, was hier passiert und warum…? (wer mag, kann sich dazu auch die Zusammenfassungen der letzten Wochen noch mal ansehen)

    Also: Sara war tot und in Hebron begraben und Abraham ist nun schon sehr alt. Isaak ist bereits 37 Jahre und daher längst im heiratsfähigen Alter. Warum er wohl bisher noch keine Frau hat? Das ist wahrscheinlich derselbe Grund, warum Abraham nun seinen Diener losschickt – um eine Frau bei seinen Verwandten zu suchen, die ebenfalls den wahren Schöpfergott anbeteten.

    Wir könnten das Kapitel 24 um Rebekka überschreiben mit:
    „Was ist, wenn ich eine Aufgabe bekomme, die mich überfordert?“

    In den Versen 1-9 lesen wir von dem Auftrag, den Abraham seinem Diener gibt. Er sollte von Hebron nach Kanaan reisen – durch den Libanon und Syrien hindurch mit Kamelen. Das war eine unglaublich lange Strecke und das ohne Auto usw. Sie müssen Wochen in der glühendem Hitze unterwegs gewesen sein. Warum dieser Aufwand?

    Warum nahm sich Isaak nicht eine Frau aus der Nachbarschaft? Wir hatten es im Vorspann bereits beantwortet: es sollte eine Frau aus dem eigenen Volk sein, eine Frau, die den Gott Jehova anbetete und nicht irgendwelche Götter wie die anderen Menschen um sich herum. Weder Kultur noch Anbetungsform sollten sich vermischen!

    Wie bewältigte der Diener diese Aufgabe?

    Es waren ja mehrere Punkte wichtig: sie sollte aus dem Land Haran sein und aus Abrahams Familie. Denn sicherlich lebten in Haran auch noch viele andere, die auch wiederum falsche Götter anbeteten (Verse 4 und 7). Woher sollte der Knecht wissen, welche die Richtige sein würde?

    In den Versen 10-14 lesen wir, dass er betet und Gott selbst um Rat fragt. Er wollte ein Zeichen und zwar ein besonderes. Wahrscheinlich würde ihm jedes Mädchen am Brunnen Wasser zu Trinken geben, denn dies gebot bereits die ganz normale Gastfreundschaft.

    Aber das mit den Kamelen war nicht so normal: ein einzelnes Kamel kann 100-200 Liter Wasser trinken. Nach dem langen Marsch durch die Wüste werden es wohl eher 200 Liter Wasser sein – pro Kamel. Der Diener hatte 10 Kamele dabei, also würde sie mindestens 1.000 Liter Wasser schöpfen müssen. Wie oft würde sie den Krug in den Brunnen herunter lassen müssen? Mit dazu kommt, dass die Initiative, Wasser auch für die Kamele zu schöpfen, von dem Mädchen ausgehen sollte. Also ein eindeutiges Zeichen.

    Hier lesen wir übrigens zum ersten Mal diesen langen Text, den wir im Laufe des Kapitels immer wieder lesen. Es geht um das Zeichen, das der Diener von Jehova einfordert.

    Wenn wir die Verse 15-28 lesen, sehen wir, dass dieses Zeichen genau so eintrifft, auch die Sache mit der Herkunft, denn auf die Frage antwortet sie, dass sie „die Tochter Bethuels, des Sohnes der Milka, die sie dem Nahor geboren hat“ sei (Vers 24). Nahor war der Vater von Abraham und auch von Sara. Sie war also eine Großcousine von Isaak.

    In den Versen 26-27 lesen wir, dass sich der Diener bei Jehova bedankt. Er hatte ihn also nicht nur um Hilfe gebeten und dann nach dem Zeichen Ausschau gehalten, sondern er ist auch dankbar und bedankt sich bei demjenigen, dem er den Erfolg zu verdanken hat. Dies lesen wir immer wieder über den Knecht.

    Nachdem er sich überzeugt hat, dass Rebekka genau diejenige ist, die er gesucht hat, legt er ihr kostbare Ringe und Armspangen an.

    Wir lesen weiter die Verse 29-31. Rebekka rennt nach Hause und erzählt ihrer Familie von dem, was passiert ist. Ihr Bruder Laban rennt gleich los zum Brunnen und zu dem fremden Mann. Warum? Das geht aus Vers 30 hervor: er sah den kostbaren Schmuck, den seine Schwester geschenkt bekommen hatte und das nur, weil sie die Kamele getränkt hatte. Dieser Fremde schien extrem reich zu sein und Laban wollte gerne von diesem Reichtum etwas abhaben. Das steht jetzt nicht wörtlich in der Bibel, aber wir lesen später von seiner Habgier, als es um Jakob geht, der viele Jahre für ihn arbeitet. Behalten wir dieses Verhalten hier einfach im Sinn, wenn wir in einigen Wochen bei Jakob und Rahel und Laban sind ?

    In den Versen 31-53 lesen wir davon, dass Laban den Diener und seine Gefolgsleute in sein Haus holt und ihnen Essen vorsetzt. Aber der Diener will noch nicht essen (Vers 33). Ihm ist die Mission, wegen der er hier war, viel zu wichtig. Erst muss er sehen, ob er wirklich in allem Erfolg hatte, auch ob das Mädchen überhaupt mitkommen würde. Wir erinnern uns, dass das seine Sorge zu Anfang war und dass Abraham ihn für diesem Fall von seinem Eid entbunden hatte (Vers 5 und 8).

    Also erzählt er zuerst seine Geschichte. Hier lesen wir wieder von dem Zeichen, um das er Jehova bittet und wie es eingetroffen ist (also lesen wir dies hier schon zum vierten Mal). Er erzählt es deshalb so ausführlich, weil diese Mission so wichtig war und er Laban und den Vater überzeugen will, dass es Gottes Hand war, die ihn geleitet hatte. Dies gelingt ihm auch (Verse 50-51).

    Als er die Zustimmung des Vaters erhält, fällt der Knecht wieder vor Jehova nieder und bedankt sich.

    In Vers 50 lesen wir, dass Vater und Sohn ihre Zustimmung gaben. Das war damals so üblich.

    In Vers 53 lesen wir von Geschenken an Rebekka, ihren Bruder und ihre Mutter. Dies sind die Brautgeschenke und zeigen, dass Isaak und Rebekka jetzt verlobt sind. So, wie heute ein Mann seiner Braut einen Ring an den Finger steckt, was die Verlobung symbolisiert.

    Wie geht es jetzt weiter?

    In den Versen 54-67 lesen wir, dass die Familie nun noch einen Aufschub erwirken will. Der Diener will sofort am nächsten Morgen los, aber Mutter und Bruder wollen Rebekka noch nicht ziehen lassen. Vielleicht wollen sie eine Abschiedsparty machen, aber wahrscheinlich geht es der Mutter eher darum, dass es schmerzt, sein Kind ziehen zu lassen, sie wohnt ja dann nicht um die Ecke, so dass man sich mal schnell auf einen Kaffee treffen könnte. Wir wissen nicht, ob Rebekka ihre Familie jemals wieder gesehen hat. In der Bibel steht zumindest nichts davon. Aber weiter in der Geschichte: Rebekka wird gefragt, in der Hoffnung, dass auch sie erst noch Zeit haben will, aber Rebekka möchte sofort los. Wie mag sie sich wohl gefühlt haben?

    Bevor Rebekka loszieht, wird sie von ihrer Familie gesegnet. Was bedeutet es, dass „ihr Same das Tor seiner Feinde besitzen solle“? Zur damaligen Zeit saßen die wichtigen Leute im Tor, diejenigen, die das Sagen haben. Wenn ihr Same in dem Tor sitzen würde, bedeutet dies, dass sie das Sagen haben, dass sie über ihre Feinde herrschen und richten würden. Thom betonte extra, dass es um „bestimmen“ und nicht um „töten“ geht (Vers 60).

    Also machen sich der Diener und seine Gefolgsleute mit Rebekka und ihren Leuten auf den Weg. Unterwegs begegnen sie Isaak, der „von dem Brunnen Lachach-Roi kommt“. (Wir erinnern uns, dass dies der Brunnen ist, den Gott Hagar gezeigt hatte, als sie in der Wüste verzweifelte, weil sie und ihr Sohn am Verdursten waren).

    In Vers 63 lesen wir, warum er dort war: „um zu Sinnen“. Wahrscheinlich hatte er sich mit Jehova unterhalten, ebenso wie Adam und Eva zu der Zeit der Brise mit Jehova im Garten wandelten und sich über alles mögliche unterhalten hatten. Vielleicht hat er auch darüber nachgedacht, wie die Mission des Dieners ausgefallen sein würde. Ob er mit einer Braut wieder kommen würde?

    Letztendlich heiraten die beiden (indem er sie mit in das Zelt seiner Mutter nahm, das nach deren Tod leer stand) und „er nahm sie zur Frau und hatte sie lieb“ (Vers 67). Nächste Woche werden wir mehr von den beiden lesen ?

    Was können wir für uns heute aus diesem Kapitel lernen?
    Der Diener geht hier los, um für Isaak eine Frau zu holen. Er betet um Hilfe und ein Zeichen und nach jeder Hilfe bedankt er sich.

    Auch wir sollten alle unsere Sorgen und Nöte bei Jehova abgeben und uns auch bei ihm bedanken. Viel zu oft probieren wir erst mal alles mögliche selbst und erst, wenn nichts davon klappt, dann gehen wir zu Jehova. Wir sollten es anders herum machen und zuerst zu Jehova rennen. Ich denke dabei auch an den Film „War Room“, den Thom und ich diese Tage gesehen haben. Da bekommt die junge frustrierte Ehefrau von der Älteren den Rat, die Dinge mit Jehova auszutragen. Also nicht mit ihrem Mann zu streiten, sondern in ein gesondertes Zimmer zu gehen, das sie zu einer Art Gebetszimmer gemacht hat, und dort mit Jehova zu ringen. Es wird dann sehr schön gezeigt. Besonders beeindruckend, welche große Wellen das schlägt und wie sehr sich das Leben der Familie zum Positiven verändert

    Tja, das war es schon wieder für heute. Diesen Sonntag geht es um 1. Mose 25:1-26 und wir lesen etwas mehr über Isaak und Rebekka und deren jungen Familie. Es bleibt spannend ??

  537. Jule sagt:

    Gottesdienst vorm 7. Mai

    Letzten Sonntag hatten wir 1. Mose Kapitel 24 gelesen, wo es um Rebekka ging – wie und warum sie aus Kanaan als Braut geholt wurde. Diese Woche lesen wir Kapitel 25:1-26, die Familiengeschichte von Isaak und Rebekka.

    Wir freuen uns auf euch

  538. Jule sagt:

    Gottesdienst vorm 7. Mai

    So, endlich komme ich dazu, die Zusammenfassung von vor zwei Wochen zu machen. Durch das einwöchige Seminar zur „Biblischen Seelsorge – in der Gemeinde“ hatte ich noch keinen Kopf und keine Zeit dazu. Sorry

    Wir hatten uns mit 1. Mose 25:1-26 beschäftigt, es ging um die Familiengeschichte von Isaak und Rebekka. In der Woche davor hatten wir ja davon gelesen, warum Abraham seinen Diener eine Braut aus Kanaan holen ließ und wie Gott diese Suche gesegnet hatte. Er kam mit einer passenden Braut für Isaak wieder. Sie stammte aus der Familie Abrahams und betete den Schöpfergott an. Zudem war sie ausgesprochen fleißig, liebevoll und gastfreundlich, sie tränkte 10 Kamele nach einer langen Wüstenwanderung und sie war auch bereit, alles sofort aufzugeben, um diesen Mann Gottes zu heiraten, den sie überhaupt nicht kannte (Kapitel 24).

    Weiter geht es mit 1. Mose 25:1-6. Sara war ja vor einigen Jahren verstorben und in der Höhle von Machpela begraben – damit sie später im verheißenen Land auferstehen und mit Abraham leben könnte (Kapitel 23). Isaak war zu dem Zeitpunkt 37 Jahre alt und drei Jahre später heiratete er Rebekka (1. Mose 25:20). Da ist seine Mutter bereits 3 Jahre tot. Nun lesen wir davon, dass sein Vater Abraham nochmals heiratet und mit dieser Frau 6 Söhne hat. Nun ist er schon alt und daher ordnet er vor seinem Tod seine Verhältnisse, denn er möchte nach seiner Auferstehung mit Sara verheiratet sein. Da Gott ihm gesagt hatte, dass Isaak der verheißene Erbe des Bundes ist, gibt er ihm sein Erbe, zahlt die anderen Söhne aus und schickt sie mit deren Mutter Ketura weg. Das Land sollte ja Isaak und dessen Nachkommen gehören.

    Abrahams Tod

    Wir haben bereits gesehen, dass es im ersten Buch Mose einen ganz besonderen Erzählstil gibt. Die eine Geschichte wird zu Ende erzählt und dann wird der Faden wieder dort aufgenommen, wo man war. Daher lesen wir in den Versen 7-11, dass Abraham im Alter von 175 Jahren stirbt und von seinen Söhnen Isaak und Ismael in der gleichen Höhle begraben wird, wie bereits Sara. Dies bedeutet aber nicht, dass Abraham seine Enkelkinder nicht mehr kennen gelernt hat. Wir werden später noch sehen, dass seine beiden Enkel zum Zeitpunkt seines Todes bereits 15 Jahre alt sein müssen ?

    Wir hatten gelesen, dass Abraham 8 (!!!) Söhne hatte: Ismael von Hagar, Isaak von Sara und sechs Söhne mit Ketura. Warum steht dann in Vers 9 nur von Isaak und Ismael, dass sie ihren Vater begruben?

    Wir hatten zuvor gelesen, dass Abraham, als er seine Verhältnisse ordnete, Ketura und die sechs gemeinsamen Söhne weg geschickt hatte. Sie waren da wahrscheinlich noch relativ jung, ebenso wie Ismael ca 15 Jahre alt war, als der Vater ihn mit seiner Mutter weg geschickt hatte. Daher waren sie noch zu jung, um extra zum Begräbnis anzureisen.

    Mit Vers 10 ist die Geschichte, die über Abraham erzählt wird, beendet. In Vers 11 lesen wir, wo Isaak seine Zelte aufgeschlagen hatte und wohnt und dass Gott nun seinen Segen und Bund auf Isaak legt. Er befindet sich am Brunnen Lachai-Roy. Wir erinnern uns, dass dies übersetzt heißt: „Gott hat gehört“ und es ist eben dieser Brunnen, den Gott der verzweifelten Hagar zeigte, als er das Weinen Ismaels erhört hatte. Ismael bedeutet „Gott hört“. Hier wohnt Isaak und wir hatten bereits im Kapitel zuvor davon gelesen, dass er von dort kam, um auf dem Feld nachzusinnen (Kapitel 24:62-63).

    Wieder einmal sehen wir, wie wichtig die Namen in der Bibel sind, auch wenn sie uns nichts sagen und wir sie oftmals nicht aussprechen können. Aber wenn wir die Bedeutung kennen, können wir die Geschehnisse viel besser zuordnen ?

    Ismael

    Die Verse 12-18 beschäftigen sich mit Ismael und seinen Nachkommen. Wir erinnern uns, dass Ismael gezeugt wurde, weil Abraham und Sara nicht auf Gott gewartet, sondern eine eigene Entscheidung getroffen hatten. Er ist zwar der Erstgeborene von Abraham, aber dennoch sagt Gott von ihm, dass dieser nicht der Erbe ist. Ismael wurde 137 Jahre alt und hatte 12 Söhne, aus denen 12 Stämme hervorgingen. Sie lebten und leben östlich vom verheißenen Land und sind die Vorfahren der heutigen Moslems und dem Islam.

    Isaak und Rebekka

    Nun kommen wir wieder zu Isaak und Rebekka und lesen in den Versen 19-26, dass auch diese Beiden Probleme mit Unfruchtbarkeit haben. Auch hier könnte es an der engen Blutsverwandschaft liegen. Sie haben fast 20 Jahre auf Nachwuchs gewartet, aber im Gegensatz zu Isaaks Eltern nehmen sie die Angelegenheit nicht selbst in die Hand – sondern sie beten und befragen Gott (Vers 21). Gott erhört dieses Gebet und Rebekka wird schwanger. Aber scheinbar stimmt hier etwas nicht:

    In Vers 22 lesen wir, dass sich die Kinder „in ihr stießen“ und Rebekka beunruhigt ist und sich ihrerseits an Jehova wendet. Was genau war da los und weshalb beunruhigt es sie?

    Heute haben wir es einfacher, heute gibt es Ultraschall und man kann recht früh erkennen, dass eine Frau Zwillinge erwartet. Das war damals nicht so und Zwillinge sind zu der Zeit nicht etwas Normales sondern eher ungewöhnlich. Rebekka spürt, wie die beiden Jungs in ihrem Leib „herum toben“, mit zwei Kindern ist es auch ziemlich eng dort, weshalb sie noch öfters treten, als normal. Rebekka weiß nichts davon, sie merkt nur, dass etwas nicht stimmt. Aber zum Glück wendet sie sich an Jehova, der als Schöpfer auf jede Frage eine Antwort weiss und dieser sagt ihr dann auch, dass sie zwei Jungs erwartet. Er sagt ihr auch, welcher von den beiden der Erbe des Bundes sein wird und wieder einmal wird es nicht der Erstgeborene sein, sondern der Jüngere. Dies wird später im folgenden Kapitel noch von Bedeutung sein.

    In Vers 26 lesen wir nämlich, dass der Erstgeborene sich dem Jüngeren unterordnen würde, das heißt: der Jüngere ist von Gott erwählt. Hier kommt ein Grundsatz, der sich durch die ganze Bibel zieht und schon ganz gravierend auf Jesus und sein Opfer hinweist: „nicht durch Leistung – hier Erstgeburt – sondern von Gott erwählt“. Dass dies auch für uns heute ganz wichtig ist, habe ich erst gestern wieder bei einer Diskussion in einer geschlossenen christlichen Gruppe auf Facebook gesehen (dort hatte ich auch ausführlich darauf geantwortet).

    In Vers 26 lesen wir dann von der Geburt der Zwillinge und davon, dass die Geburt vom Jüngeren – also Jakob – nicht ganz so einfach ist. Denn er hält die Verse des Älteren. Wir wissen, dass die Kinder gewöhnlich mit dem Kopf zuerst zur Welt kommen (die Hände nach Hinten), denn dieser ist der größte und dickste Teil vom Körper. Ist der Kopf erst draußen, geht der Rest von selbst. Jakob allerdings kommt mit Kopf und Hand hindurch.

    Auch hier wird wieder Wert auf die Namen und deren Bedeutung gelegt: der Ältere heißt Esau, was „behaart“ bedeutet, denn er hat bereits im Mutterleib eine sehr ausgeprägte Körperbehaarung. Wir lesen später beim väterlichen Segen nochmals davon. Der Jüngere wird Jakob genannt, was „Fersenhalter“ bedeutet. Auch dies sollten wir für später im Sinn behalten.

    Zusammenfassung von Abraham

    Wie wir sehen, war diese Woche in den paar Versen wieder einmal jede Menge Stoff enthalten. Weil wir hier auch von Abrahams Tod und Begräbnis gelesen haben, kam bei uns nun noch eine kurze Zusammenfassung von Abraham und was so besonders bei ihm war:

    • Er hatte immer im vollen Vertrauen auf Jehova gehandelt, ohne es zu hinterfragen
      Zwar hatte er mit Jehova vor der Vernichtung von Sodom verhandelt um der zehn Gerechten Willen – aber hier ging es nicht um ihn persönlich, sondern um den Ruf und die Persönlichkeit seines Gottes. Als Gott ihn auffordert, aus der luxuriösen Stadt Ur auszuziehen und künftig wie ein Nomade in Zelten zu leben, geht er im Vertrauen auf Jehova los. Auch als er seinen Sohn Isaak opfern soll, tut er dies ohne lange Diskussionen – im vollen Vertrauen auf seinen Gott
    • Zum anderen ist Abraham der Vater aller Glaubenden. In Hebräer 11 lesen wir von „einer großen Wolke von Zeugen“, alles Männer und Frauen, die durch ihren Glauben heraus geragt sind. In den Versen 1-7 lesen wir relativ kurz von Abel, Henoch und Noah – aber dann wird in den Versen 8-19 ausführlich von Abraham und seinem Glauben erzählt. Macht euch doch einmal die Mühe und lest dieser Verse noch mal nach. Immer wieder lesen wir im Zusammenhang mit Abraham und seinen Taten „durch Glauben“.

    Nochmal kurz zu Abraham und seinen Enkeln und die besondere Schreibweise des ersten Buchs Mose: Gott konzentriert sich auf einzelne Personen. Wir lesen immer wieder „dies ist die Geschichte von …“. Daher wird erst die Geschichte von Abraham abgeschlossen und dann die von Isaak und seiner Familie begonnen.

    Wir wir bereits am Anfang gesagt hatten, waren Jakob und Esau zu Abrahams Tod bereits 15 Jahre alt und hatten daher die Gelegenheit, sich ausführlich mit ihm zu unterhalten und von seinem Glauben und seinen Erfahrungen zu profitieren.

    Ja, wir haben vor der Geburt von Abrahams Tod gelesen, aber wir können ja kurz mal rechnen:
    Abraham war 100 Jahre als, als Isaak geboren wurde. Isaak war 60, als seine Jungs zur Welt kamen. Da war Abraham 160 Jahre alt. Da wir gelesen haben, dass Abraham im Alter von 175 Jahren starb, hatte er seine beiden Enkel eindeutig noch 15 Jahre erlebt ?

    Dieses Kapitel können wir ebenso wie das Vorherige mit „Gebet“ überschreiben. Beim letzten Mal war es der Diener, der nicht wußte, wie er die rechte Frau für Isaak finden solle, daher betete er und wartete. Dieses Mal wissen Isaak und Rebekka nicht, wie sie zu dem verheißenen Samen kommen sollen, daher beten sie und warten ab. Auch Rebekka weiß nicht, was mit ihrer Schwangerschaft nicht stimmt. Sie betet und wartet auf Gott. In allen drei Fällen hat sich Jehova nicht lange bitten lassen und die Gebete erhört.

    Diese Zuversicht dürfen auch wir heute haben: wenn wir nicht weiterwissen, dürfen wir es auf Gott werfen – und dann auch dort lassen und auf Gott warten. Er wird uns nicht im Stich lassen…

  539. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 14. Mai

    Gestern haben wir uns mit Abrahams Tod und der Geburt der Zwillinge von Isaak und Rebekka beschäftigt und waren erstaunt, dass Abraham seine beiden Enkel noch 15 Jahre erlebt hat.

    Diese Woche lesen wir 1. Mose 25:27 – 26:11. Wieder machen wir einen großen Zeitsprung, denn nun sind die Jungs erwachsen und manch einer wird erstaunt sein, was der eine alles für ein leckeres Essen aufgibt. Es bleibt spannend

    Wir freuen uns auf euch?

  540. Jule sagt:

    Vor zwei Wochen haben wir uns mit Abrahams Tod und der Geburt der Zwillinge von Isaak und Rebekka beschäftigt und waren erstaunt, dass Abraham seine beiden Enkel noch 15 Jahre erlebt hat. Nun sind wir bei 1. Mose 25:27 – 26:11. Wieder machen wir einen großen Zeitsprung, denn nun sind die Jungs erwachsen und manch einer wird erstaunt sein, was der eine alles für ein leckeres Essen aufgibt.

    Aber erst einmal erfahren wir etwas über den Charakter der beiden Jungs. In Vers 27 lesen wir, dass Esau ein „jagdkundiger Mann“ war. An was erinnert uns dieses Wort bloß??️ Gleich kommt uns Nimrod in den Sinn, von dem gesagt wurde, dass er „ein mächtiger Jäger vor dem Herrn“ war. Wir erinnern uns, dass dies nichts Positives war, sondern auf seinen negativen Charakter hinwies (Kapitel 10:8-11 und 11:1-9).

    Von Jakob wird gesagt, dass er „ein sanfter Mann“ war. Viele verbinden das mit einem Mann ohne Rückrad, es kommen uns Begriffe wie Weichei oder Warmduscher in den Sinn. Aber dies ist nicht das, was im Urtext damit gemeint ist. In der Fußnote der Elberfelder1905 wird gesagt, dass er ein ruhiger und häuslicher Mann war. Das Grundwort steht für „vollkommen“, „rechtschaffen“. Es wird auch in Verbindung mit Hiob in der Bibel gebraucht. Es bedeutet, dass er nach Gott strebte. Er hatte seinen Schöpfer in seinem Leben im Mittelpunkt.

    Die beiden Jungs hatten also einen vollkommen anderen Charakter, sie könnten gegensätzlicher nicht sein. Auch dies sollten wir beim weiteren Lesen im Sinn behalten. Wir erfahren weiterhin etwas über die Einstellung und die Gefühle der Eltern: Isaak liebte Esau besonders, was mit seiner Vorliebe für leckeres Wild zu tun hatte (Vers 28). Rebekka hingegen mochte Jakob besonders gern. Dies lag sicherlich daran, dass er sich besonders für Jehova (oder auch Jahwe) interessierte und sie wird auch die Worte Jehovas im Sinn behalten haben, dass Jakob es sein würde, der die Verheißung hatte (Vers 23).

    Die „Thronfolge“

    In Vers 29-34 lesen wir von einem „Erstgeburtsrecht“. Was ist dies und warum ist es so wichtig?

    Für uns heute macht das alles keinen Sinn und wir können uns nicht viel darunter vorstellen. In Königshäusern und bei Adeligen hat das eher noch eine Bedeutung. Dort gibt es Titel, die zu vererben sind und Ländereien usw. Im Königshaus ist es von besonderer Wichtigkeit: der Erstgeborene ist der Thronfolger. Er wird derjenige sein, der später das Amt des Vaters übernehmen und regieren wird. Im Falle von Jakob und Esau geht es um den Segen und die Verheißung, die damit verbunden ist. Wir erinnern uns, dass Jehova zu Abraham sagte, dass sich durch seinen Samen alle Nationen segnen würden. Es ist derselbe Same, der in 1. Mose 3:15 erwähnt wird und der später als Jesus Christus hier auf der Erde lebte und für uns starb. Nach Abrahams Tod bekam Isaak diese Verheißung und auch er würde es später an seinen Sohn weitergeben.

    Nachdem wir dies nun verstanden haben, können wir die angegebenen Verse mit dem Erstgeburtsrecht lesen. Esau kommt vom Jagen heim und ist erschöpft. Jakob hatte währenddessen ein einfaches Gericht aus Linsen zubereitet, was sicherlich auch sehr gut roch. Kein Wunder, dass Esau das Wasser im Mund zusammen läuft. Er möchte gerne davon essen und verlangt regelrecht danach. Er tut sogar so, als wäre er so ausgehungert, dass er ohne verhungern und sterben würde.

    Jakob hat kein Problem damit, von seinem Essen abzugeben. Scheinbar sieht er jetzt eine gute Gelegenheit, um sich das Erstgeburtsrecht (die Thronfolge) auch offiziell von Esau zu sichern. Er kennt den Bruder und weiß, dass ihm solche Dinge nicht wichtig sind – ganz im Gegensatz zu ihm selbst. Also nennt er dies als Preis für das Essen.

    Esau springt gleich darauf an. Klar, kein Problem, ihm bedeutet es nichts, soll der Bruder es ruhig haben. Bitte behalten wir hier im Sinn, dass Esau nicht wirklich verhungert wäre, er hätte nur ein Zelt weiter zu gehen brauchen. Jakob hat ihn hier also keinesfalls ausgetrickst, wie es einige annehmen. Behalten wir dies bitte auch im Sinn, wenn wir in einem späteren Kapitel davon lesen, wie Isaak seinen Erstgeborenen segnen möchte.

  541. Jule sagt:

    In Kapitel 26 begegnet uns eine Geschichte, die wir in ähnlicher Form nun hier bereits das dritte Mal lesen, man nennt sie auch „die Schwestergeschichte“

    In den Versen 1-5 lesen wir von einer erneuten Hungersnot und scheinbar erwägt Isaak – ähnlich wie seinerzeit sein Vater – ebenfalls nach Ägypten zu gehen. Aber Jehova hält ihn auf und sagt ihm, er solle in dem verheißenen Lande bleiben (Vers 2). Wahrscheinlich ist dies der Grund, warum Jakob später zögerte, zu seinem Sohn nach Ägypten zu ziehen und erst von Jehova die Erlaubnis haben wollte.

    Wie dem auch sei, Isaak hört auf Jehova. Er hatte zugesagt, ihn zu segnen, wenn er im Land bliebe und so bleibt er mit seiner Familie in Gerar, wo ihn das „Stop!“ Jeovas erreicht hat. In Vers 3 lesen wir: wenn er trotz Hungersnot im Land bleibt, würde Jehova ihn „sehr sehr segnen“.

    Hier erkennen wir einen wichtigen Grundsatz: erst gehorchen -> dann Segen!

    In Vers 6 lesen wir, dass Isaak gehorcht und im Land bleibt und in Vers 12 lesen wir von dem Lohn für seinen Gehorsam: er bringt eine 100fache Ernte ein.

    Die Dritte Schwestergeschichte

    Allerdings hat er die gleichen Ängste wie seinerzeit sein Vater, was seine schöne Frau angeht und so lesen wir hier die dritte Schwestergeschichte: auch Isaak behauptet, dass seine Frau seine Schwester sei. Im Gegensatz zu Abraham lügt er hier, denn sie ist auch nicht seine Halbschwester, sondern eher eine Art Cousine. In Vers 7 lesen wir, er fürchtete sich „weil er dachte“… Anstatt es Gott zu überlassen, handelt er selbst und gibt die als seine Schwester aus.

    Hier finden wir das wieder, was wir in der Woche zuvor auf dem Seelsorgeseminar gelernt haben. Der Lehrer hatte zwei Lieblingsaussagen, die im jedem nur erdenklichen Fall passen. Er fragte seinen Gegenüber jeweils: „Glaubst du, dass Gott gut ist?“ Und dann „aber Gott“. Es geht um Gottes Gnade und es ist auch für uns heute wichtig, dass wir dies begreifen. Gott ist gut und wenn wir das glauben, brauchen wir uns nicht zu fürchten. Isaak hätte sich auch nicht zu fürchten brauchen. Ja, oftmals lässt Gott schlimme Dinge zu – dann greifen die zwei wichtigen Worte: „Aber Gott…“. Egal, was Gott auch in unserem Leben zulässt, er lässt uns nicht allein, er ist immer mit uns, hilft und stützt und schützt uns?

    Dies hatte Isaak zu diesem Zeitpunkt scheinbar noch nicht begriffen und so lebt er mit seiner Familie in Gerar und lässt die Menschen in dem Glauben, dass seine schöne Frau Rebekka seine Schwester sei. Umso irritierter ist Abimelech, als er sieht, wie die beiden miteinander „scherzten“ (Vers 8). Da wird ihm klar, dass die beiden verheiratet sind, denn kein Bruder würde so mit seiner Schwester scherzen.

    Hier kommen wir wieder mal an den Punkt, wie wichtig die Namen und ihre Bedeutung in der Bibel sind. Denn das hier verwendete Wort „scherzte“ ist im Urtext das selbe wie Isaak. Wir erinnern uns? Isaak bedeutet lachen und im Zusammenhang mit ihm sind wir immer wieder über dieses Wort gestolpert:

    Abraham lachte, als Gott ihm sagte, er würde mit Sara einen Sohn haben. Sara lachte, als sie davon hörte. Vor der Schwangerschaft hatte man Sara ausgelacht, nach der Geburt lachte man mit ihr, freute sich mit ihr. Später lachte Ismael über Isaak, er verspottete ihn. Nun lachte/scherzte Isaak mit seiner Frau

    In Vers 10 lesen wir, dass Abimelech wegen dieser Lüge mit Isaak schimpft und dies zu Recht, wahrscheinlich erinnerte er sich an die Folgen, die diese Art von Lügen seinerzeit bei Abraham hatten. Vielleicht hatte er davon gehört, oder aber er war sogar derselbe?

    Wie dem auch sei. Wir haben heute zwei wichtige Grundsätze kennen gelernt. Zum einen müssen wir zuerst gehorchen, erst dann folgt der Segen. Und zum anderen sehen wir: „auch wenn wir schwindeln, hat uns Gott lieb. Aber es ist besser, die Wahrheit zu sagen und auf Gott zu vertrauen!“

    Nächste Woche lesen wir weiter von Isaak und Abimelech und es gibt Streitigkeiten um diverse Brunnen. Es bleibt also spannend

  542. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 21. Mai

    Heute haben wir uns mit Jakob und Esau und der Sache mit dem Erstgeburtsrecht beschäftigt – Stichwort „Thronfolge“ – und mit der 3. Geschichte, wo ein Ehemann seine Frau als seine Schwester ausgibt. Unsere Quintessenz war: „egal, welche Fehler wir auch machen, Gott hält seine Versprechen“.

    In der kommenden Woche und am Sonntag beim Gottesdienst werden wir uns mit 1. Mose 26:12-35 beschäftigen. Es geht um Streitigkeiten um einen Brunnen. Was mag das mit uns heute zu tun haben? Es bleibt spannend

    Wir freuen uns auf euch ?

  543. Jule sagt:

    Vor zwei Wochen hatten wir uns mit Jakob und Esau und der Sache mit dem Erstgeburtsrecht beschäftigt – Stichwort „Thronfolge“ (Kapitel 25:29-34), letzte Woche und am Sonntag beim Gottesdienst haben wir 1. Mose 26:11-35 gelesen. Es ging um Streitigkeiten um einen Brunnen. Was mag das mit uns heute zu tun haben?

    In den Versen 11-22 lesen wir von vielen Brunnen. In Vers 19 stolpern wir über den Begriff „lebendiges Wasser“. Wo ist da der Unterschied zu den anderen Brunnen? Ein normaler Brunnen wird durch Grundwasser gespeist, es ist stehendes Wasser. Ein Brunnen mit lebendigem Wasser wird durch eine fließende unterirdische Quelle gespeist und daher besonders klar, sauber und frisch.

    Aber Moment mal, kommt uns der Begriff „lebendiges Wasser“ nicht irgendwie bekannt vor? Mir fällt da gleich Johannes Kapitel 4 ein, die Begebenheit, wo sich Jesus mit einer Samariterin am Brunnen unterhält. Er sagt ihr, dass er ihr lebendiges Wasser geben könne, das nie versiegen würde. Ob die Frau bei diesen Worten auch an diese Stelle hier in Gottes Wort gedacht hatte?

    Isaak wechselt kurzfristig seinem Beruf

    In Vers 12 lesen wir, dass sich Isaak den Umständen der Hungersnot, von der wir letzte Woche gelesen haben, angepasst hat. Eigentlich waren er und seine Urväter ja Hirten. Wir erinnern uns: Abraham und Lot waren Hirten, Isaak war ein Hirte, Esau sprang aus der Reihe als Jäger, Jakob wiederum war auch ein Hirte. Nun aber mussten sie die Nahrung für sich und ihre Herden selbst anbauen. Daher lesen wir in Vers 12, dass Isaak „säte“. Er vertraute nicht einfach nur auf Gott und legte faul seine Hände in den Schoß – nein, er tat das, was er selbst tun konnte, wechselte für kurze Zeit seinen Beruf und überließ den Rest Jehova (oder falls es dir lieber ist: Jahwe).

    Wie reagierten die Bewohner des Landes? Wie hätten wir reagiert, wenn im ganzen Land eine Hungersnot wäre und dieser Fremde als einziger eine große Ernte hat? Wir hatten gelesen, dass er im selben Jahr das hundertfache erntet, denn Jehova segnet ihn… wahrscheinlich hätten wir einen dicken Hals bekommen vor lauter Neid ? (Vers 14).

    Wie das so ist, reagieren wir nicht sonderlich logisch oder vernünftig, wenn wir voller Neid sind und das tun die Bewohner des Landes auch nicht. Sie schütten die Brunnen, die Isaak gegraben hatte, einfach zu. Unglaublich: es ist eine Hungersnot und sie vernichten die Wasserstellen, die lebensnotwendig sind und schaden damit auch sich selbst.

    Wie reagiert nun Isaak darauf? Rächt er sich? Fängt er nun seinerseits Streit an?

    Auch Isaak reagiert unlogisch. Statt sich zu rächen oder sich zu beschweren, zieht er etwas weiter und gräbt einen neuen Brunnen. Dies muss er immer wieder tun und immer wieder geht er weiter. Wir haben es uns auf der Karte angesehen, dass er dabei große Entfernungen zurück gelegt hatte.

    Brunnen …. war da nicht was? Hatten wir so etwas nicht auch schon mit Abraham und Abimelech gelesen? Was war da noch mal?

    Erinnern wir uns an Kapitel 22:24-27, lesen wir es ruhig noch mal nach. Abraham geht nicht weg, er spricht Abimelech darauf an, allerdings auch erst, als dieser von sich aus die Brunnen erwähnt und so tut, als wären die Philister ganz lieb zu ihm gewesen.

    Isaak tut nichts dergleichen. Er geht einfach weiter und gräbt einem neuen Brunnen. Er vertraut auf Gott und legt die Dinge in seine Hände. Jörg sagte, dass er auch nicht mehr zornig wird, „denn Gott wird es schon richten“. Tja, genau dies ist die Bedeutung meines zweiten Vornamens, Jariba. Er bedeutet „Jehova hat meinen Rechtsfall geführt“ und soll eben dieses Vertrauen ausdrücken. Auch wenn ich in dieser Hinsicht immer wieder an mir arbeiten muss, macht es mich stolz, diesen Namen zu tragen. Er hat sich nicht nur bewahrheitet, sondern auch schon oft Anlass gegeben, mit anderen über eben diesen Gott zu reden, dem wir vertrauen. Aber dies nur am Rande ?

    Wir lesen die Verse 23-33 und sehen, dass Isaak die Verärgerung einfach runterschluckt und auf Gott vertraut. Selbst als Abimelech behauptet, er und seine Leute hätten ihm „nichts Übles getan“, widerspricht er nicht, wie seinerzeit sein Vater Abraham, sondern lässt es einfach so stehen (Vers 29). Weil Isaak den Segen Jehovas hatte, brauchte er sich nicht rächen! Das Verhältnis von Jehova und Isaak war so eng, dass er seine Probleme einfach bei ihm abgegeben hatte

    Hier lernen wir etwas über die Wechselwirkung des Verhältnisses, das wir zu Jehova haben: Je enger unsere Beziehung zu IHM ist, desto leichter wird es uns fallen, nicht nur gelassen zu reagieren, sondern auch keine negativen Gedanken oder Gefühle zu hegen.

    Letztendlich landet Isaak mit seiner Familie in Berscheba. Dort gibt es heute zwei Brunnen in relativ kurzer Entfernung. Den einen hatte seinerzeit Abraham gegraben, den zweiten 50 Jahre später sein Sohn Isaak.

    Thom hat die Vermutung aufgestellt, dass dies vielleicht der Grund gewesen ist, dass Abraham Esau mehr liebte als Isaak – weil er sich auch manchmal wünschte, sich so wehren zu können, wie dieser.

    Esaus Frauen

    In den Versen 34-35 lesen wir von Esaus Frauen. Wieso bringen diese Herzeleid über Isaak und Rebekka?

    Wir lesen in Vers 34, dass sie Hethiterinnen waren. Sie waren Bewohnerinnen des Landes, in dem sie lebten. Erinnern wir uns noch, warum Abraham seinen Diener nach Haran schickte, um eine Frau für Isaak zu holen? Warum war ihm das seinerzeit so wichtig gewesen? (Kapitel 24, hier besonders Vers 3). Dies ist Esau sicherlich ebenso bekannt.

    Aber warum heiratet er dann Frauen aus der Gegend und dann auch gleich noch zwei? Es zeigt, dass er wohl mit Jehova wenig am Hut hat und dass er auch nicht an der Verheißung und dem Segen Jehovas interessiert ist. Durch diese Heirat verzichtete er ein zweites Mal auf den Thron, das Erstgeburtsrecht. Behalten wir dies bitte beim Lesen vom Stoff für die nächste Woche im Sinn, wenn wir Kapitel 27 lesen.

    Interessanterweise wurde Isaak nicht bitter über die Hungersnot oder darüber, dass die Philister ihm immer wieder die Brunnen verstopften – aber er wurde bitter darüber, dass sich eins seiner Kinder gegen Gott und seine Verheißungen und Segnungen aussprach.

    Nächste Woche wird echt spannend, dem es geht darum, dass Isaak seinen Erstgeborenen segnen will und wie die einzelnen Mitglieder seiner Familie darauf reagieren. Es bleibt spannend ?

  544. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 28. Mai

    Wir haben uns bereits mit der Geburt von Jakob und Esau beschäftigt und welche Prophezeiung Gott der schwangeren Rebekka gab; wir haben gelesen, wie Esau das Erstgeburtsrecht an Jakob verkauft hat und letzte Woche haben wir gelesen, dass Esau sich zwei Frauen von den Hethitern nahm und was das eigentlich bedeutet.

    Diese Woche werden wir uns mit 1. Mose Kapitel 27 befassen, es geht um den väterlichen Segen von Isaak. Was hat das mit dem drei vorherigen Geschichten zu tun? Warum ist es wichtig, dass wir diese gut verstanden haben? Und was hat das alles mit uns heute zu tun?

    Es bleibt spannend, wir freuen uns auf euch ??

  545. Jule sagt:

    Wir finden hier den betagten Patriarchen Isaak sozusagen auf der Schwelle zur Ewigkeit. Die Erde mit allem, was der Natur angehört, entschwindet seinen Blicken, aber dennoch beschäftigt er sich mit einem „schmackhaften Gericht“ und steht im Begriff, indem er den Erstgeborenen statt den Jüngeren segnen will, unmittelbar gegen den Ratschluss Gottes zu handeln. Das ist die Natur, und zwar die Natur mit ihren „schwach gewordenen Augen“. Während Esau sein Erstgeburtsrecht für ein Linsengericht verkaufte, ist Isaak jetzt nahe daran, ihm für ein Stück Wildbret den Segen zu geben.

    (aus dem Kommentar von Macintosh)

  546. Jule sagt:

    Interessant, dass Mackintosh einer der wenigen ist, der die Situation richtig einschätzt.

    Thom meinte nämlich, dass die meisten Prediger oder Kommentatoren ein falsches Bild zeichnen und immer wieder betonen, dass Jakob ein Betrüger ist …

  547. Jule sagt:

    Aber der Vorsatz Gottes muss bestehen bleiben, und Gott wird alles nach seinem Wohlgefallen ausführen. Der Glaube weiß das, und in der Kraft dieser Erkenntnis kann er die von Gott bestimmte Zeit abwarten. Die Natur kann nicht warten und möchte ihre Ziele durch eigene Erfindungen erreichen.

    Das sind die beiden Hauptpunkte, die an der Geschichte Jakobs klar werden: Einerseits der Vorsatz Gottes in Gnade, andererseits die Natur, die durch Pläne das herbeiführen will, was ohne sie der Ratschluss Gottes auch zustande gebracht hätte.

    Dies vereinfacht die Geschichte Jakobs sehr und macht sie zugleich interessanter. Keine Gnade mangelt uns vielleicht so sehr, wie Geduld und völlige Abhängigkeit von Gott. Die Natur will stets selber handeln und hemmt dadurch das Wirken der Gnade und Macht Gottes.

    Gott brauchte zur Ausführung seines Vorsatzes weder die List Rebekkas, noch den Betrug Jakobs. Er hatte gesagt: „Der Ältere wird dem Jüngeren dienen“. Das war genug für den Glauben, aber nicht genug für die Natur, die stets zu eigenen Mitteln greifen möchte, weil sie die Abhängigkeit von Gott nicht kennt.

    Wie gesegnet ist die Seele, die mit der Einfalt eines Kindes in Abhängigkeit von Gott lebt und vollkommen zufrieden ist, seine Zeit abzuwarten.

    Allerdings bringt eine solche Stellung Prüfungen mit sich, aber die erneuerte Seele lernt die besten Lektionen, während sie so auf den Herrn vertraut, und macht wunderbare Erfahrungen, und je mächtiger die Versuchung ist, sich den Händen Gottes zu entziehen, umso reicher wird der Segen sein, wenn wir in dieser Stellung der Abhängigkeit bleiben.

    Es ist wohltuend, sich von jemand abhängig zu fühlen, dessen Freude es ist, zu segnen. Nur die, die einigermaßen die Wirklichkeit dieser wunderbaren Stellung kennen gelernt haben, wissen sie zu schätzen. Der Herr Jesus war der Einzige, der sie vollkommen und ohne Unterbrechung eingenommen hat.

    (aus dem Kommentar von Macintosh)

  548. Jule sagt:

    Wir sehen, wir müssen Jakob von beiden Seiten beleuchten!

    Er hat in guter Absicht gehandelt. Allerdings ohne Notwendigkeit und daher treffen ihn wahrscheinlich nachher all diese Prüfungen mit Laban.

    Ja, dieses völlige Loslassen und Vertrauen ist mit das schwerste, was wir Menschen lernen müssen und es beruhigt mich zu lesen, dass kein Mensch dies vollkommen geschafft hat, außer Jesus!

    Aber vielleicht müssen wir dann die Formulierungen der Prediger oder Kommentatoren dann auch ausgeglichen sehen, denn teilweise haben sie ja dann doch Recht

  549. Jule sagt:

    Die Geschichte Jakobs ist besonders lehrreich für uns, denn in ihr wird die Tätigkeit des fleischlichen Willens dargestellt, nicht so sehr im Handeln gegen den Ratschluß Gottes, als vielmehr in die dem Versuch, das durch eigene Bemühungen zu erlangen, was von Gott zuvor bestimmt ist.

    Je verständnisvoller der Wille des Menschen ist, und je tiefer er von der Absicht Gottes beeindruckt ist, soviel nötiger ist seine Unterwerfung unter Gott, denn sonst wird er versuchen, mit fleischlichen Mitteln zu erreichen, was der Weisheit Gottes überlassen werden sollte; und daraus entsteht Unruhe.

    Jakob ist ein bemerkenswertes Beispiel eines Menschen, der die Segnungen genießt, aber immer wieder die Pläne Gottes hemmt und ihnen durch seine eigenen Pläne zuvorkommt. Sein Herz stand gut, könnten wir sagen; aber sein Wille war ungebrochen, und der Wille des Fleisches kann nur nach seiner eigenen Verderbtheit handeln.

    (aus dem Kommentar von Stoney)

  550. Jule sagt:

    Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 28. Mai

    Wir haben uns bereits mit der Geburt von Jakob und Esau beschäftigt und welche Prophezeiung Gott der schwangeren Rebekka gab (Kapitel 25:23); wir haben gelesen, wie Esau das Erstgeburtsrecht an Jakob verkauft hat (25:33) und letzte Woche haben wir gelesen, dass Esau sich zwei Frauen von den Hethitern nahm (Kapitel 26:34) und was das eigentlich bedeutet.. Letzte Woche und am Sonntag im Gottesdienst haben wir 1. Mose 27:1-40 gelesen, es ging um den Väterlichen Segen und um einen Betrug. Dies ist ein sehr kontroverses Thema, hier scheiden sich oftmals die Geister der Prediger und Kommentatoren. Daher war es mehr als interessant ?

    Aber lesen wir erst mal die Verse 1 bis 4: Isaak ist hier 137 Jahre alt und seine Söhne 77, sie sind also keine kleinen Kinder mehr, wie mancher vielleicht gedacht hat. Isaak will seinen Ältesten segnen, denn er denkt, er würde bald sterben. Wir wissen, dass er nachher noch viele Jahre gelebt hat, also wie kommt er darauf? Sein Halbbruder Ismael starb mit 137 Jahren und so dachte er, dass auch er bald sterben würde; wir kennen das, wenn wir über unsere Familie und unsere eigene Lebenserwartung nachdenken. Wenn die Eltern schon früh gestorben sind, rechnen wir auch uns keine hohe Lebenserwartung aus.

    Aber wieso ruft Isaak nach Esau und nicht nach Jakob? Weiss er denn nichts von der Prophezeiung Gottes oder davon, dass Esau dieses Recht bereits an den jüngeren Bruder verkauft hatte? Und was ist mit Esau? Warum sagt er dem Vater nicht, dass ihm das Erstgeburtsrecht längst nicht mehr gehört? Wenn wir hier über einen Betrug reden – wer hat dann wen betrogen, wie und warum?

    Die List

    Wir lesen weiter die Verse 5 bis 17, von Rebekka und der List, die eigentlich nur funktioniert, weil Isaak blind ist. Sie schickt Jakob los, ein Tier von der Herde zu besorgen, das sie dann zubereitet und sich „zu verkleiden“, damit der Vater nicht misstrauisch wird. Sie plant eindeutig, ihren Ehemann hinters Licht zu führen – ein Betrug. Aber was sind ihre Beweggründe? Ist ein Betrug ok, wenn wir es gut meinen? Stimmt es, dass der Zweck die Mittel heiligt? Wie sieht Jehova (oder auch Jahwe) das Ganze?

    In den Versen 18 bis 29 führt Jakob die List seiner Mutter aus, indem er mit dem zubereiteten Essen zum Vater geht. Wie denkt Gott darüber? Verurteilt er ihn? Was sagt die Bibel an anderen Stellen dazu? In Römer 9:10-14 lesen wir etwas von Jakob und Esau und in Vers 13 heisst es, dass „Gott Jakob liebte, den Esau aber hasste er“, Paulus zitiert hier auch Maleachi 1:2-3. Auch in Hebräer 11:20 lesen wir, dass Gott hier seine Hand mit im Spiel hatte. Das erkennen wir auch daran, dass Isaak nicht merkt, dass es kein Wild ist, was er hier isst, sondern ein Tier von der Herde.

    Es wird nicht bestritten, dass Rebekka und Jakob Isaak täschten, aber es wird von Gott nicht verurteilt, ein ganz wichtiger Punkt.

    Zurück zu Jakob, der sich jetzt im Zelt bei seinem Vater befindet. Er gibt sich mehrfach als sein Bruder Esau aus, denn der Vater fragt nach. Jakob riecht wie sein Bruder und er fühlt sich durch die umgebundenen Felle auch so an, aber Isaak bleibt verunsichert. Leider fragt er nur immer wieder den Sohn, der ihn da täuscht, anstatt dass er Jehova befragen würde. Ein Punkt, an dem sie alle einen Mangel aufweisen. Denn auch Rebekka und auch Jakob hätten besser Jehova befragt, als sie merkten, dass Isaak im Begriff war, den Falschen zu segnen. Alle drei verlassen sich hier auf sich selbst und wollen das Problem aus eigener Kraft heraus lösen…

    Der Segen

    Anstatt also Jehova zu befragen, ob er hier wirklich Esau vor sich hat und nicht wie befürchtet Jakob, gibt Isaak direkt seinen Segen – und diesen komplett! Er hatte sich so sehr auf Esau als seinen Erben versteift, dass er seinen Segen einseitig gibt – alles Gute soll an Esau gehen – anstatt den Segen aufzuteilen, da er ja zwei Söhne hat. Jakob hat daraus gelernt, denn er teilt seinen Segen später auf alle seine 12 Söhne auf.

    Wie dem auch sei: Jakob bekommt den Segen, ganz so, wie es von vornherein von Jehova beabsichtigt war.

    Wir lesen weiter in den Versen 30 bis 40. Jakob geht und Esau kommt nach Hause, geht mit dem zubereiteten Essen zum Vater und wartet auf den Segen. Aber da ist kein Segen mehr, da dieser bereits Jakob gesegnet hat. Wie geht Esau jetzt damit um? Schämt er sich, dass er nicht gleich dem Vater gesagt hat, dass dieser den Falschen segnen wollte?

    Esau regt sich tierisch darüber auf, dass er von seinem Bruder übervorteilt und betrogen wurde. Dabei ist doch hier er der Betrüger – oder? Hatte er nicht dem Bruder das Erstgeburtsrecht verkauft? Es stand ihm nicht mehr zu. Er hatte es zwar dem Bruder verkauft, aber er dachte, dass er eh den Segen des Vaters bekommt. Dadurch, dass er auf den Wunsch des Vaters eingegangen war, wollte er seinen Bruder austricksen. Wer ist hier also der Betrüger?

    Die Reaktion des Vaters

    Isaak bleibt bei dem Segen, obwohl ihm nun klar ist, dass er ausgetrickst wurde. Im Vers 33 lesen wir etwas von einem „sehr großen Schrecken über die Maßen“, der Isaak erfasst. Worüber erschrickt er so? Es wird ihm klar, dass er den Falschen segnen wollte, dass Jehova den Segen an Jakob geben wollte und dass er selbst fast gegen Jehova gesündigt hätte. Der Vater fühlt sich schuldig – Jehova gegenüber. Der Sohn hingegen schreit rum, er fühlt sich überlistet (Vers 34).

    —> Halten wir fest:
    Isaak wollte Esau segnen, hat aber durch den Trick den Jüngeren gesegnet – und damit den Richtigen in Jehovas Augen!

    Jakob log, indem er sich als Esau ausgab. Mal indirekt, indem er sagte, er sei der Erdtgeborene (was er durch den Kauf des Erstgeburtsrechts ja auch war), aber auch direkt, indem er auf die Frage des Vaters antwortete, dass er Esau sei. Aber Esau log auch. Er hätte ganz zu Anfang sagen müssen, dass ihm das Erstgeburtsrecht nicht mehr zustand. Wir sehen: jeder ist hier irgendwo der Betrogene und auch der Betrüger. Was ist richtig und was ist falsch? Wie sieht Jehova das alles und jeden Einzelnen?

    —> Halten wir auch fest:
    Jakob hat den Segen durch einen Trick bekommen, weil der Vater ihn nicht sehen konnte. Dies wird später noch von Interesse sein

    Wir hatten uns ja mehrfach gefragt, was hier richtig und was falsch war, alle lügen, aber wer handelte richtig in Jehovas Augen?

    In Römer, Maleachi, Hebräer, den Psalmen und in Jesaja finden wir Stellen, die sagen, dass das Handeln von Jakob richtig war in Jehovas Augen.

    ===> Aber behalten wir Im Sinn: es war ein Betrug. Er hatte die richtige Motivation dazu, denn es ging Jakob und Rebekka darum, dass Jehovas Wille geschah, allerdings haben die beiden dabei ausser Acht gelassen, dass Jehova selbst hätte dafür sorgen können, dass sein Wille geschah. Er hatte die List der beiden nicht nötig, damit Isaak Jakob segnet. Er hätte es auch anders regeln können. Aber Jakob ist keinesfalls der große Betrüger, als der er oftmals dargestellt wird!

    In der kommenden Woche lesen wir den Rest von 1. Mose 27 lesen, ab Vers 41 und das komplette Kapitel 28. Wie reagiert Esau jetzt auf den „Betrug“? Welche Auswirkungen hat das Ganze auf Jakobs weiteres Leben? Es bleibt spannend

  551. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 4. Juni

    Wir sind nach wie vor bei Jakob und Esau. Wir hatten gelesen, dass Jehova bereits vor der Geburt der Zwillinge festgelegt hatte, dass es Jakob sein würde, der den Segen erbt. Etwas später haben wir gelesen, dass Esau seinem Bruder dieses „Erstgeburtsrecht“ sogar für ein Linsengericht verkauft hatte. Auch durch seine Heirat mit zwei Hethiterinnen zeigte Esau, dass ihm nicht wirklich etwas an dieser Verheißung liegt. Scheinbar war ihm nicht klar, dass diese und der Segen zusammen hängen. Dies zeigt seine Reaktion beim väterlichen Segen ganz klar. Er fühlt sich betrogen, obwohl er ihn ja an den Bruder abgetreten hatte.

    Wie reagiert er jetzt darauf? Was wird er nun tun? Welche Auswirkungen hat das auf Jakob und sein künftiges Leben? Hat Esau inzwischen begriffen, was bei ihm selbst schief gelaufen war?

    Es bleibt auch weiterhin spannend. Wer mag, kann bis dahin ja schon den Rest von 1. Mose 27 lesen, ab Vers 41 und das komplette Kapitel 28. Wir freuen uns auf euch ?

  552. Jule sagt:

    Wieso sprechen die meisten Kommentatoren und viele Bibel Übersetzer von einer „Flucht“, wenn Jakob doch vom Vater weg geschickt wurde?

    Ja, er würde weg geschickt, weil sein Leben durch den hasserfüllten Esau in Gefahr war. Aber es ist der Vater, der Jakob weg schickt…

  553. Jule sagt:

    1. Mose 28:8
    Wieso heiratet Esau jetzt noch eine aus dem eigenen Volk?

    Es muss ihm doch bekannt gewesen sein, wie die Eltern dachten und fühlten, was seine Wahl der Partnerinnen anging. Wieso heisst es jetzt auf einmal, dass er gwahr wurde, dass er was falsch gemacht hatte?

  554. Jule sagt:

    Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 4. Juni

    Letzte Woche hatten wir uns mit dem „gestohlenen Vatersegen“ beschäftigt und damit, wer wann wo wen wie betrogen hat und wie Jehova (oder auch Jahwe?) das beurteilt. Wir hatten festgestellt, dass Jakob zwar eine gute Motivation hatte, da es darum ging, wer die Verheißung erben würde und dass ja Jehova bereits vor der Geburt festgelegt hatte, dass es Jakob sein würde. Allerdings hatte Jakob es versäumt, in dieser Hinsicht ganz auf Gott zu vertrauen, dass ER selbst die Dinge regeln würde. Das war eine wichtige Lektion für uns.

    Dann haben wir im Laufe der Woche 1. Mose 27:41-28:22 gelesen und uns im letzten Gottesdienst damit befasst. Wie reagierte Esau auf all das und was bedeutete das für Jakobs Leben?

    Erst mal lesen wir die Verse 41-45. Esau ist stinksauer und würde den Bruder am liebsten erschlagen…. Moment, hatten wir das nicht schon mal? Ja, in Kapitel 4 ist Kain sauer auf seinen Bruder Abel und er erschlägt ihn, obwohl Gott selbst in zuvor noch gewarnt hatte.

    Die Mutter erfährt davon und sie macht sich Sorgen um Jakob. Woher sie es weiss, können wir nur raten: dass er sauer war, konnte sicherlich jeder sehen und sicherlich kennt sie ihren Sohn gut genug, um sich vorstellen zu können, dass er auf Rache sinnt. Also möchte sie ihren geliebten Sohn in Sicherheit bringen. Wobei ihre Formulierung etwas grotesk ist, denn sie wird sicherlich noch wissen, dass sie es war, die Jakob zu dem Betrug angestiftet hat (Vers 45).

    Warum spricht sie aber davon, dass sie dann beide Söhne am selben Tag verlieren würde? Sie denkt an 1. Mose 9:5. Gott hatte nach der Sintflut von der Heiligkeit des Lebens gesprochen und dass jeder, der einen Menschen tötet, ebenso getötet werden muss. Wenn Esau also Jakob töten würde, müsste Esau ebenso sterben und sie hätte beide Kinder verloren.

    Rebekka, die ihren Sohn zu der List angestiftet hatte, sieht ihren Lieblingssohn vor der Auferstehung nicht wieder, denn als dieser wieder zurück kommt, ist sie bereits gestorben. Ob das ihre Strafe war? Denn sie sieht scheinbar nicht ein, dass es ihr Fehler war, indem sie sagt „was DU ihm angetan hast“. Aber hier können wir nur spekulieren ?

    Weiter geht es mit 27:46-28:5. Isaak segnet Jakob und schickt ihn weg, um sich eine Frau zu suchen

    Rebekka scheint eine sehr starke Frau gewesen zu sein, denn auch hier sieht es so aus, als habe sie ihren Mann geschickt gelenkt (manipuliert klingt so hart), damit dieser den Sohn weg schickt. Denn Jakob ist der Sohn, der bei den Eltern bei den Zelten wohnt und sich um das Haus und um die Angelegenheiten des Hauses und der Herde kümmert. Wahrscheinlich hätte Isaak ihn nicht so einfach losgeschickt. Dadurch aber, dass sie zu ihrem Mann sagt, dass sie das Leben wegen den Frauen von Esau anwidert, gerät der Vater in Zugzwang (27:46). Natürlich will er nicht, dass sich auch Jakob eine Frau von den Hethitern nimmt, sicherlich weiss er noch genau, warum der Vater für ihn selbst eine Frau aus Haran holen liess. Durch Rebekkas Bemerkung wird er sich der Gefahr bewusst und er schickt den Sohn fort, damit sich dieser ebenfalls eine Frau aus Haran holt (28:1-2).

    Nun segnet er seinen Sohn Jakob nochmals und diesmal ganz offiziell und ohne Trick (Verse 3-4). Jakob erhält den Segen des Vater aus freien Stücken und von ganzem Herzen. Dann schickt er Jakob los – alleine!

    Moment mal – alleine?

    Wir erinnern uns an Kapitel 24, da schickt Abraham seinen Diener mit zehn weiteren Männern los. Wieso schickt Isaak seinen Sohn nun alleine und ohne Unterstützung los? Will er ihn für die List bestrafen? Aber dagegen spricht ja, dass er ihn nun aus freien Stücken nochmals segnet. Also warum dann?

    Höchstwahrscheinlich geht es um die Stellung, die Jakob in seinem Haus hat. Da er der Verantwortliche für das Haus und die Herden usw ist, kann der Vater nicht lange auf ihn verzichten. Indem er ihn allein los schickt, hofft er, dass Jakob bald wieder kommen wird. Wir wissen, dass das ein Fehlschluss war, aber das weiss Isaak nicht.

    In Kapitel 27:44-45 hatten wir gelesen, dass auch Rebekka hoffte, Jakob bald wieder zu sehen. Er sollte nur solange weg bleiben, bis Esau sich wieder beruhigt. Wir wissen, dass er das nicht tat, denn auch als Jakob nach über 20 (!!!) Jahren wieder kommt, grollt er ihm immer noch und muss vor dem gemeinsamen Zusammentreffen erst mal von Gott zurecht gebracht werden (Kapitel 32 und 33).

    Weiter geht es mit Esau und seinen Frauen in Kapitel 28, den Versen 6 bis 9.

    Nun, als der Vater den Bruder wegen der Suche nach einer Frau fortschickt, kapiert er, dass er scheinbar kein so glückliches Händchen bei der Auswahl seiner Frauen gehabt hatte, wie er dachte. Also nimmt er sich auch noch eine Frau aus der Familie und heiratet eine der Töchter seines Onkels Ismael.

    Hier bei der Brautwahl haben wir wieder mal das Thema „Gehorsam“. Esau war es bisher egal gewesen, was seine Eltern dachten, naja, er war ja auch schon 77 Jahre alt und kein Kind mehr. Jakob hingegen hört auf den Vater und zieht gleich los, um sich eine passende Frau zu suchen. Für ihn hört der Gehorsam den Eltern gegenüber nie auf, auch nicht mit 77 Jahren (1. Mose 28:7). Später hält Gott im mosaischen Gesetz fest, dass wir unseren Eltern gehorchen sollen und Jesus nimmt später darauf Bezug, genauso wie später Paulus (2. Mose 20:22; Matthäus 15:4, Epheser 6:1).

    Der Segen

    Wir lesen weiter die Verse 10 bis 22: hier wird der Segen noch mal bestätigt, diesmal direkt von Gott selbst. Dies zeigt, dass der Segen wirklich Jakob zustand. Erst hatte der Vater den Segen wiederholt, bevor er ihn weg geschickt hatte und nun ist es Jehova selbst.

    Es ist derselbe Segen, den Jehova bereits Abraham und Isaak gegeben hatte. Nun erhält ihn Jakob. Niemand anderem hatte Jehova ihn direkt zugesagt, daher nennt man ihn auch „Jehova, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs“.

    Wenn wir uns den Vers 11 näher ansehen, erkennen wir, dass Jakob nicht in den Ort die Stadt ging, sondern nur in die Nähe. Ebenso wie sein Großvater Abraham sich auch immer von den Städten fernhielt. Wie sinnvoll das war, hatten wir bei dem Bericht über Sodom erkannt.

    Ein weiterer Punkt, der Fragen aufwirft, ist der „Stein, den er zu seinen Häuptern gelegt hatte“. Viele Kommentatoren meinen, er habe ihn als eine Art Kopfkissen benutzt. Aber dies wäre zum einen viel zu hart und zum anderen hätte man so einen Stein nicht hinterher aufrichten und salben können (Vers 18). Viel wahrscheinlicher ist, dass er ihn hinter seinem Kopf als Windschutz benutzt hatte. Es ist ähnlich, wie Saul seinerzeit sein Schwert zu seinem Häuptern liegen hatte, da lag er auch nicht drauf ?.

    Natürlich sind dies nur Nebenschauplätze – wichtig ist das, was er in dieser Nacht sieht. Er sieht eine Leiter oder Treppe, die vom Himmel herabkommt bis zu ihm auf die Erde und er sieht Engel auf und ab steigen. Was bedeutet dies und warum ist er hinterher so erschrocken? (Verse 12-13)

    Jehova ist mit ihm

    Jakob begreift hier etwas ganz Entscheidendes, was nicht einmal seinem Vater und Großvater bekannt gewesen sein dürfte:

    Vorher hatte sein Großvater Abraham den Segen und nun immer noch Isaak. Daher dachte Jakob, dass Jehova sich zur Zeit um seinen Vater Isaak kümmert. Er ist erstaunt, dass Jehova nun so weit weg von Isaak hier bei ihm ist. Er dachte, Jehova würde bei seinem Vater in Berscheba bleiben.

    Damals wussten die Anbeter Gottes noch nicht, dass Gott überall gleichzeitig sein kann. Wir heute wissen es, da wir auch den Rest der Geschichte aus der Bibel kennen.

    Für Jakob war wichtig zu wissen, dass Gott nun auch auf seinem Weg bei ihm war.

    Jakobs Versprechen

    Nun kommen wir an einen Punkt, der auch für uns heute sehr wichtig ist, dass wir dies genau verstehen: Was verspricht Jakob Jehova genau in Vers 22?

    In den meisten Bibelausgaben lesen wir, dass Jakob hier sagt „wenn Jehova mir hilft, dann werde ich ihm dienen“ (frei nach Pape). Aber das Wort im Urtext bedeutet „weil“. Es ist also kein Handel, den er mit Jehova abschließt, so nach dem Motto „mal sehen, ob du Jehova dein Wort hältst. Wenn das sich nachher so herausstellen wird, dann werde ich dich als Gott annehmen und anbeten“. Nein, im Gegenteil.

    Jakob sagt hier: „weil du so ein toller Gott bist und weil du mit mir bist und weil du mich beschützt, deshalb bin ich absolut begeistert von dir, dass du so ein wundervoller gnädiger und gütiger Gott bist – darum liebe ich dich und bete dich an“ (wieder frei nach Pape?).

    Hier ist ein entscheidender Punkt, den auch wir heute begreifen müssen, denn er betrifft unser ganz persönliches Verhältnis zu Jehova: Warum beten wir ihn an? Weil wir was von ihm wollen – oder weil wir absolut begeistert von ihm sind?

    Bethel – Das Haus Gottes

    Dann richtet Jakob den Stein auf und salbt ihn und gibt ihm den Namen Bethel (Haus Gottes). Hiermit hat er das Fundament für das Haus Gottes gelegt, ein Haus, wo man Gott anbeten würde. Zwar wird hier nicht der Tempel gebaut, aber er ist hier der erste, der den Gedanken hat, Gott ein Haus zu bauen. Das erste Haus Gottes „baut“ später Moses, die Stiftshütte. Noch später lässt Salomo den Tempel bauen.

    Interessant dabei ist, dass alle, die den Himmel geöffnet sehen, das nachbauen wollen, was sie sehen. Es hat mit ihrer Begeisterung zu tun.

    Auch der Zehnte, den Jakob nun Jehova verspricht, hat was mit seiner Begeisterung und seiner Liebe zu ihm zu tun und nichts mit einer lästigen Pflicht, wie es heute einige tun und wie es oft auch die Juden empfunden haben mögen.

    Wir müssen bedenken, dass Jakob hier mit absolut nichts vor Jehova steht, er hat nicht einmal Geld für eine Mitgift, wie wir nächste Woche in Kapitel 29 sehen werden. Vielleicht ist es ihm deshalb so bewusst, dass er alles, was er danach haben wird, von Jehova erhalten hatte. Er will von allem, was er bekommen würde, einen Zehntel in das Haus Gottes investieren. Freiwillig und aus Dankbarkeit!

    Tja, soweit für heute. Interessant für mich, wie sehr wir auch hier im Alten Testament christliche Grundsätze sehen. Meine Freundin machte sich schon Sorgen, dass wir beim Studium von den ganzen alten Büchern überhaupt nicht Jesus im Sinn hätten, er würde da ja ausser vor gelassen.

    Heute haben wir wieder Punkte gefunden, die uns helfen, das zu verstehen, was wir in den Evangelien lesen. Es geht um Gnade und unverdiente Güte und darum, was unsere Motivation für unser Leben mit Gott ist. Wenn wir überlegen, was Gott und was Jesus für uns getan haben, dann ist das weit mehr, als das, was Gott für Jakob tut. Sollten wir da nicht vor Dankbarkeit und Liebe überströmen? Und würde sich dies nicht darin zeigen, wie wir leben und was wir tun?

    Nächste Woche sehen wir Jakob, wie er seine Braut kennenlernt, wir sind live dabei, bei dieser Liebe auf dem ersten Blick und auch dabei, wie er die Mitgift beschafft und wie gross seine Liebe zu Rahel ist, was er alles auf sich nimmt, damit er sie zur Frau bekommt. Wieder begegnen wir einer List und vieles daran wird uns bekannt vorkommen. Es bleibt spannend

    Wer mag, kann im Laufe der Woche schon mal 1. Mose 29:1 – 29:30 lesen. Wir freuen uns auf euch ?.

  555. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 11. Juni

    Wir haben uns in den vergangenen Wochen viel mit Jakob und Esau und damit beschäftigt, worum es bei diesem Erstgeburtsrecht und dem väterlichen Segen eigentlich geht. Diese Woche sehen wir Jakob, wie er seine Braut kennenlernt, wir sind live dabei, bei dieser Liebe auf dem ersten Blick und auch dabei, wie er die Mitgift beschafft und wie gross seine Liebe zu Rahel ist, was er alles auf sich nimmt, damit er sie zur Frau bekommt. Wieder begegnen wir einer List und vieles daran wird uns bekannt vorkommen. Es bleibt spannend

    Wer mag, kann im Laufe der Woche schon mal 1. Mose 29:1 – 29:30 lesen. Wir freuen uns auf euch ?

  556. Jule sagt:

    Die Sache mit dem Zusammenhang

    Hier finden wir nun das Thema von vorletzter Woche wieder, als es darum ging, dass Jakob und Rebekka zwar gute Beweggründe hatten, aber besser auf Jehova vertraut hatten, in diesem Zusammenhang war ich verwundert darüber, was Macintosh über Menschen schreibt, die durch ihren Eifer für Gott dennoch auf die falsche Fährte gelangen.

    Hier geht es weiter in dem Thema im Zusammenhang mit der Himmelsleiter und der Furcht, die Jakob nach diesem Traum erfasste (wobei wir persönlich ja der Ansicht sind, dass es eine tiefe Ehrfurcht vor Gott war und keine Angst oder so was):

  557. Jule sagt:

    „Jakob hatte seinen wahren Platz vor Gott noch nicht gefunden, und daher benutzt Gott die Umstände, um ihn zu züchtigen und zu demütigen.

    Das ist das wahre Geheimnis vieler Trübsale und Prüfungen in der Welt, die uns begegnen. Wir sind vor Gott nicht wirklich zusammengebrochen, wir haben uns nicht völlig verurteilt und uns selbst nicht aufgegeben, und daher kommt es, dass wir immer wieder unsere Probleme selbst meistern wollen und so mit dem Kopf gegen die Wand rennen.

    Niemand kann sich wirklich an Gott erfreuen, bevor er mit seinem Ich zu Ende gekommen ist, und zwar einfach deshalb, weil Gott erst da beginnt sich zu offenbaren, wo das Fleisch gestorben ist.

    Ich muss auf die eine oder andere Weise lernen, was die Natur wert ist, und um mich zu dieser Erkenntnis zu führen, wendet Gott verschiedene Mittel an. Wie oft geschieht es (wie in dem Fall Jakobs), dass der Herr sich uns nähert und zu uns redet, ohne dass wir seine Stimme verstehen oder unseren wahren Platz vor ihm einnehmen. „Gewiss, der HERR ist an diesem Ort, und ich wusste es nicht … Wie furchtbar ist dieser Ort!“ (28,16.17) Jakob lernte hierdurch nichts, so dass er durch die Zucht einer einundzwanzigjährigen ernsten Schule gehen musste, und selbst diese genügte noch nicht, um ihn völlig in sich zusammenbrechen zu lassen“

    Auszug aus: Mackintosh, Charles Henry. „Betrachtungen über das erste Buch Mose.“

  558. Jule sagt:

    Zusammenfassung Gottesdienst vom 11. Juni

    Letzte Woche ging es um eine Liebe auf dem ersten Blick und darum, dass Jakob in gewisser Form erntet, was er gesät hatte. Wir haben 1. Mose 29:1-30 gelesen und haben dabei im Hinterkopf behalten, was wir in den letzten Wochen gelesen und heraus gearbeitet hatten. Noch mal kurz zur Erinnerung:

    Jakob verlässt auf Geheiß seines Vaters die Heimat und auch das verheißene Land und macht sich auf den Weg nach Haran, um sich eine Braut zu suchen. Der Vater gibt ihm seinen Segen mit auf den Weg und Nachts hat er einen Traum, eine Vision von Gott. Er sieht eine Leiter aus dem Himmel kommen, an der Engel auf und ab gehen und erkennt, dass Jehova nicht abhängig von Zeit und Raum ist, sondern zugleich bei seinem Vater Isaak im verheißenen Land sein kann und auch bei ihm mit auf dem Weg. Jehova wiederholt den Segen und sichert Jakob zu, stets bei ihm zu sein. Dies begeistert Jakob so sehr, dass er den Stein, an dem er gelegen hatte, salbte und ihm den Namen Bethel gab, was Haus Gottes bedeutet. Er verspricht Jehova, das er ihm von allem, was er erwerben wird, IHM den Zehnten geben wird, als Investition für ein Haus Gottes, was er gerne bauen möchte.

    Nun begleiten wir Jakob nach Haran zu seiner Familie. Wir lesen erstmal die Verse 1-14. Jakob kommt an eine Quelle auf dem Feld und fragt nach Laban (Vers 4). Wer ist Laban und warum fragt er nach ihm?

    Da es zu der Zeit keine Ortsschilder gibt und er sich in der Wüste befindet, will er gerne wissen, wo er eigentlich ist. Hat er den richtigen Ort gefunden? Laban ist der einzige seiner Familie, der ihm mit Namen bekannt ist und zudem sind seit Rebekkas Reise zu ihrem Bräutigam 97Jahre vergangen. Ihr Bruder war damals deutlich älter als sie und es hätte ja auch sein können, dass er inzwischen verstorben ist.

    Der Brunnen wirft einige Fragen auf: wo befand er sich und war es derselbe wie der, an dem Abrahams Diener seinerzeit Rebekka begegnet ist? Das ist eher unwahrscheinlich, denn hier wird gesagt, dass es ein Brunnen auf dem Felde war, wo die Hirten ihre Herden tränken (Vers 2), wohingegen Rebekka aus der Stadt kam, um Wasser für den Haushalt zu besorgen (Kapitel 24 Vers 13).

    Nachdem Jakob bestätigt bekommt, dass er hier richtig ist und dass Rahel, eine der Töchter seines Onkels hier regelmäßig her kommt, um ihre Herden zu tränken, wartet Jakob ab. Als er Rahel sieht, ist es Liebe auf dem ersten Blick!

    Laban

    Rahel berichtet ihrem Vater von Jakob und als er hört, wer Jakob ist, rennt er sofort hin und begrüßt ihn (Vers 13). Wir erinnern uns, dass er auch sofort zu Abrahams Diener hingerannt ist, aus demselben Grund. Denn wenn Jakob der Sohn von seinem Schwager Isaak ist, wird er ebenfalls sehr reich sein und da fällt bestimmt auch was für ihn ab….?

    Den ersten Monat ist Jakob einfach zu Gast im Hause seines Onkels und sie werden die Zeit genutzt haben, um sich gegenseitig aus ihrem Leben zu erzählen. Sicherlich ist Laban brennend daran interessiert, wie es seiner Schwester inzwischen ergangen ist und auch Jakob erhält Einblick in den anderen Teil seiner Familie. Sicherlich wird Jakob ihm auch den Hintergrund seiner Abreise erzählt haben, wie er und seine Mutter „dafür gesorgt haben“, dass der Richtige in Jehovas Augen den Segen des Erstgeborenen erhalten hatte.

    Die beiden Töchter

    In den Versen 15-20 denkt Laban über Jakobs Zukunft nach. Sicherlich weiss er bereits, dass dieser gekommen ist, um sich bei ihm eine Braut zu suchen. Laban hat zwei Töchter, die eine heisst Lea, was Antilope oder Wildkuh bedeutet, die jüngere heißt Rahel, was Mutterschaf bedeutet. Wir wissen, dass die Namen in der Bibel immer eine tiefere Bedeutung haben und die Eltern keine Modenamen ausgesucht haben, wie wir das heute tun, sondern ganz gezielt die Namen ausgewählt haben. Warum also solche Namen für Labans Töchter?

    Thom vermutet, dass sie Labans ganze Einstellung ausdrücken. Wir wissen ja bereits, dass er ganz auf Geld und Reichtum erpicht ist und Thom meint, dass man eine Wildkuh oder ein Mutterschaf auch für einen günstigen Preis verkauft, ohne Rücksicht auf das Tier. Wenn wir bedenken, was Laban nun hier mit seinen Töchtern tut, dann passt dies sehr gut ins Bild.

    Da Jakob nicht faul die Hände in den Schoß gelegt hat, sondern wahrscheinlich von Anfang an mit anpackte, fragt Labans ihn, was er als Lohn dafür haben will. Wahrscheinlich hat er hier auch die Heirat seiner Töchter im Auge. Sicherlich hat er bereits bemerkt, dass Jakob völlig mittellos gekommen ist und nach einer Möglichkeit für die Zahlung eines angemessenen Brautpreises gesucht werden muss. Auch hat bestimmt schon mitbekommen, dass Jehova alles, was Jakob tut, auf ganz besondere Weise segnet. So kann Jakob den Brautpreis bei ihm erarbeiten, eine Art Ratenzahlung für sieben Jahre und danach würde Laban ihm Rahel zur Frau geben. Jakob ist einverstanden und da er Rahel von Herzen liebt, vergeht die Zeit für ihn auch wie im Flug.

    Der Betrüger und das Dejavue

    Aber dann wird Jakob betrogen und es ist interessant, beim Lesen der Verse 21-30 mal darauf zu achten, was uns hier bekannt vorkommt, wenn wir an die List denken, die zum Erhalt des Vatersegens geführt hatte:

    Jakob hatte mit Fell verkleidet seinem Vater vorgemacht, dass er der Ältere, der Erstgeborene wäre – das ging, weil der Vater fast blind war und nicht richtig sehen konnte. Laban seinerseits nützt hier aus, dass man nachts wie blind ist und er schickt Lea verschleiert in das Zelt für die Brautnacht. Jakob wie Laban nutzen eigentlich die gleiche List.

    Wie reagiert Jakob nun darauf?

    Wahrscheinlich erkennt auch er diese frappierende Ähnlichkeit im Vorgehen und daher beschwert er sich nicht. Sicherlich denkt er „jetzt krieg ich das zurück, was ich meinem Vater und Esau angetan habe“, daher wird er ganz ruhig.

    Aber bitte beachten wir, dass hier nirgendwo in Gottes Wort steht, dass Jehova dafür verantwortlich ist. Die Idee kam von Laban! Das ist ganz wichtig, dass wir dies begreifen und auch im Hinterkopf behalten! Ebenso wie bei der List dem Vater gegenüber die Idee von Rebekka kam, so kommt jetzt hier die Idee von ihrem Bruder Laban.

    Wir haben also gelesen, dass Jakob ruhig bleibt. Er dient für seine Frauen insgesamt 14 Jahre lang. Erinnern wir uns noch, wie lange er bleiben sollte? Der Vater dachte, er kommt gleich wieder und die Mutter hatte gesagt, er solle bleiben, bis sich sein Bruder Esau beruhigt hatte. Das ist auch hier nach den 14 Jahren noch nicht der Fall.

    Wir können hier sehr viel von Jakob lernen:

    Er hatte wegen dem Traum sein ganzes Leben in Jehovas Hände gelegt. Er beschwert sich nicht bei Gott über den Betrug Labans, er bleibt ruhig! Jakob war zu Hause ein Hirte gewesen und er arbeitet auch hier bei seinem Schwiegervater als Hirte.

    Das selbe gilt auch für uns: wenn wir Gott kennengelernt, dann ist egal, was in unserem Leben passiert – wir werden auf Gott vertrauen. Passend dazu waren ja auch die Lieder „Lege deine Sorgen nieder“ und „Gott zeigt Dir den Weg“, die wir zur Einstimmung gesungen hatten.

    Nun hat Jakob also zwei Frauen: Lea, die ihm mit einer List untergeschoben wurde und die geliebte Rahel. Wie geht es weiter? Was sagt Gott zu dem Ganzen? Es bleibt spannend. Wer mag darf unter der Woche schon mal 1. Mose 29:31-30:24 lesen.

    Wir freuen uns auf euch ?

  559. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 18. Juni

    Letzte Woche ging es um die Liebe auf den ersten Blick und was Jakob alles auf sich nehmen musste, bis die geliebte Rahel endlich seine Ehefrau ist. Dabei haben wir vieles wiedererkannt, womit er selbst seinen Vater getäuscht hatte.

    Nun hat Jakob zwei Frauen: Lea, die ihm mit einer List untergeschoben wurde und die geliebte Rahel. Wie geht es weiter? Was sagt Gott zu dem Ganzen? Es bleibt spannend. Wer mag darf unter der Woche schon mal 1. Mose 29:31-30:24 lesen.

    Wir freuen uns auf euch ?

  560. Jule sagt:

    Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 18. Juni

    Letzte Woche und am Sonntag haben wir 1. Mose 29:31 bis 30:24 gelesen und es ging um die ersten 7 Ehejahre von Jakob und seinen beiden Frauen Rahel und Lea. Keine leichte Zeit, da er nicht nur seine Liebe unter den beiden aufteilen musste, obwohl sein ganzes Herz Rahel gehörte, sondern es entflammte auch ein regelrechter Gebärwettstreit unter den Frauen. Aber wir haben auch viel über die Beziehung der einzelnen zu Jehova Gott (oder auch Jahwe) gelernt.

    In Kapitel 29:31-35 geht es um die Söhne, die Jakob von Lea erhält. Die Namen, die Lea ihnen gibt, drücken aus, was sie empfindet: Ruben – „seht ein Sohn“, „weil Jahwe mein Elend gesehen hat“; Simeon – „Erhöhrung“, „weil Jahwe gehört hat“; Levi – „Anhänglichkeit“, „diesmal wird sich mein Mann mir anschließen“ und Juda – „Gegenstand des Preises“, „diesmal will ich Jahwe preisen“

    In allen 4 Namen kommt der Name Jehovas (oder auch Jahwe) vor. Sie hatte sich in ihrer Not, die ungeliebte Frau zu sein, an Jehova geklammert und sieht ihre Kinder als Geschenk Gottes an. Achten wir bei den Namen der weiteren Söhne bitte mal auch auf die Bedeutung der Namen.

    Interessant auch, dass gerade aus den Söhnen der ungeliebten Frau mal besondere Volksstämmen werden, wie die Leviten, die später die Priesterdienste verrichten werden, oder Juda, aus dem nicht nur Könige stammen, sondern auch der verheißene Same hervorgeht.

    In Kapitel 30, die Verse 1 bis 8 lesen wir von den Söhnen Rahels durch ihre Magd Bilha.

    Wir lesen, dass sie ihrem Mann ihre Magd Bilha als eine Art Leihmutter gibt, „als sie merkte, dass sie nicht schwanger wird“ (Vers 1). Wann wird dies in etwa gewesen sein? Jede normale Frau merkt einmal im Monat, dass sie nicht schwanger geworden ist und so wird Rahel spätestens zu dem Zeitpunkt, als Simeon geboren wird, klar geworden sein, dass bei ihr was nicht stimmt. Wie reagiert sie darauf? Wendet sie sich an Jehova in ihrer Not, so wie es ihre Schwester tut? Nein, statt auf Jehova zu schauen, schaut sie auf ihren Mann und sagt deshalb zu ihm „gib mir Kinder“ und darum antwortet er auch so hart und sagt sinngemäß, sie solle auf Jehova sehen, denn nur ER kann etwas an ihrer Situation ändern. Aber sie sucht selbst nach einer Lösung und gibt ihrem Mann ihre Magd.

    Die Magd wird schwanger und gebiert den ersten Sohn. Rahel gibt ihm einen Namen, der wie die anderen auch zeigt, dass ihr Gott und Jehova nicht unbedingt der selbe Gott sein müssen. Wir wissen ja, dass ihr Vater andere Götter angebetet hatte als Abraham und Isaak, denn sie nimmt später die Hausgötter ihres Vaters mit. Den ersten Sohn nennt sie Dan, „denn Gott hat geholfen“ (nicht Jehova), den zweiten Naphtali, „ich habe mit meiner Schwester gekämpft und auch gesiegt“.

    Wieder sehen wir die Verzweiflung, die beide Frauen ergreift. Nur dass Lea auf Gott schaut und Rahel in anderen Dingen Zuflucht sucht. Das sehen wir einige Verse weiter auch noch, als es um die Früchte geht, die Ruben findet.

    Wenn wir uns die Namen der 6 bereits geborenen Söhne ansehen, dann fällt auf, dass bei Lea die Namen immer mit Jehova zu tun haben, bei Rahel nur mit Gott. Dies lässt den Schluss zu, dass Lea ein anderes Verhältnis zu Gott hat, sie hat eine persönliche Beziehung zu Jehova!

    Wie sieht es hier mit Rahel aus? Ob sie mit Jehova geredet hatte und ihn um Hilfe angefleht hatte? In Vers 1 sagt Jakob genervt, sie solle auf Jehova sehen und mit ihm reden. Vielleicht hatte sie sich wirklich zu sehr darauf ausgeruht, dass sie diejenige ist, die die innige Liebe ihres Mannes hat, wohingegen Lea in ihrer Verzweiflung einzig und allein zu Jehova gehen kann… „Was ist aber die Liebe meines Mannes, wenn ich Jehova nicht habe?“…

    In den Versen 9-13 lesen wir, dass nun ein regelrechter Wettbewerb zwischen den Frauen entbrennt, denn nun greift auch Lea zu einer Leihmutter, da sie zur Zeit nicht weiter schwanger wird. Jetzt ist scheinbar auch Jehova nicht mehr mit im Spiel, denn nun findet sich im Namen von Leas weiteren Söhnen auch nicht immer der Name Jehovas wieder.

    Durch ihre Magd Silpha bekommt Lea zwei weitere Söhne, die wahrscheinlich zeitgleich mit den Söhnen der Bilha zur Welt kommen. Denken wir daran, dass sich dies alles, die Geburt der ganzen 11 Söhne innerhalb des ersten 7 Ehejahre stattfand, also innerhalb von nur 6 Jahren werden alle geboren.

    Lea nennt den ersten Gad, „gekommen mit Glück“ und den zweiten Aser, „der Glückbringende“. Wir finden hier weder was von Jehova, noch von Gott. Das Blatt hat sich gewendet. Leider…

    In den Versen 14-21 lesen wir von einem Handel, der für Rahel mächtig nach hinten geht.

    Sie neidet ihrer Schwester die vielen Söhne. Immerhin hat diese inzwischen bereits 6 Kinder von Jakob – 4 eigene und 2 durch Silpha – und sie selbst nur die beiden durch ihre Magd Bilha. Sie möchte zu gern eigene Kinder und da passt es ganz gut, dass der kleine Ruben auf dem Feld Alraunen findet, die als die Libido und die Fruchtbarkeit fördernd gelten. Sie möchte diese zu gern haben und schlägt Lea einen Tausch vor: Alraunen gegen eine Nacht mit Jakob. Ironischerweise geht dies für sie selbst nach hinten los, denn in der erkauften Nacht wird Lea wieder schwanger und darauf gleich nochmals. Sie gebiert Jakob weitere zwei Söhne.

    Wir sehen, dass Rahel immer noch nicht gelernt hat, auf wen sie ihr Vertrauen wirklich setzen sollte. Anstatt Jehova um Söhne anzuflehen, setzt sie auf irgendwelche menschlichen Mittel. Zuerst auf die Leihmutter und nun auf die Alraunen. Anstatt auf Gott zu vertrauen und Geduld zu haben, will sie sich die Schwangerschaft erkaufen – die die schwanger wird ist aber Lea!

    Den ersten Sohn nennt sie Isaschar, „ER bringt Lohn“, den zweiten Sebulon, „nun wird er sich mir zuwenden“. Der erste Name hat mit Gott zu tun, der zweite mit Jehova. Sie hält also doch weiterhin an Jehova fest!

    Hier kommen wir an den Punkt zu sehen, wo Gott eingreift und wo nicht:

    Nirgendwo wird gesagt, dass Jehova für Rahels Unfruchtbarkeit zuständig ist. Wir lesen nirgendwo, dass er mit dieser unglückseligen Situation zu tun hat. Nicht ER war es, der dafür sorgte, dass Laban Jakob zuerst Lea unterschiebt und dieser nun zwei Frauen hat.

    Hier in Vers 17 haben wir erstmals von Jehovas Eingreifen gelesen: „und Gott hörte auf Lea und sie ward schwanger“.

    Das zweite mal, wo Gott eingreift, lesen wir in den Versen 22-24, als Rahel endlich schwanger wird: „und Gott gedachte an Rahel und Gott hörte auf sie und öffnete ihren Mutterleib“ (Vers 22)

    Jetzt hatte also auch Rahel ein Verhältnis zu Jehova aufgebaut, sie hatte zu ihm gerufen, so dass er auf sie hörte und an sie dachte und die Situation änderte. Rahel wird schwanger und bringt Josef zur Welt. Jetzt taucht auch bei ihrer Namensgebung der Name Jehovas auf, denn Josef bedeutet „Jehova füge mir noch einen weiteren Sohn hinzu“.

    Jetzt wendet sie sich endlich dem wahren Gott Jehova zu, im 6. Ehejahr und nun wird sie von Gott erhört, das „Mutterschaf“ bekommt jetzt endlich selbst ein Kind!

    Zu diesem Zeitpunkt ist Ruben höchstens 6 Jahre alt. Im Vers 25 lesen wir, dass Jakob nach der Geburt von Josef zu Laban geht und ihn darauf hinweist, dass die zweiten sieben Jahre nun auch rum sind und er seine Zeit für den Brautpreis abgedient hat. Daher wissen wir, dass diese ersten 11 Söhne ebenso wie Dina in diesen ersten 7 Ehejahren geboren wurden. Etwas, was für uns bisher neu war, wir hatten immer angenommen, dass das über einen langen Zeitraum ging, es sind immerhin 12 Kinder. Aber sie waren nicht alle hintereinander geboren, sondern teilweise waren die Frauen zeitgleich schwanger.

    Wir können für uns sehr viel zum Thema „Vertrauen In Jehova“ und „Geduld haben“ lernen:

    Lea vertraute von Anfang an auf Jehova, obwohl ja gerade sie Grund zur Enttäuschung haben dürfte, denn sie war unverschuldet in diese Ehe gelangt und sie hat nur ein einziges Mal erlebt, wie es ist, von einem Mann zärtlich geliebt zu werden – in ihrer Hochzeitsnacht, da Jakob meinte, seine geliebte Rahel im Arm zu halten. Jede weitere Vereinigung mit Jakob wird anders, nicht so innig, gewesen sein und sie wird das Gefühl der ersten Nacht sicherlich schmerzlich vermisst haben. Nicht umsonst leidet das Verhältnis zu ihrer Schwester, obwohl auch diese nichts für die Situation kann.

    Lea hat nichts und niemand, an den sie sich wenden kann, „nur“ Jehova. Denn sie kann sich ja schlecht bei ihrer Schwester ausheulen. So wird durch die ständigen Gespräche, das immer wieder „ihr Herz bei ihm Ausschütten“, eine starke enge Beziehung zu Jehova entstanden sein und ER erhört ihr Weinen. Zwar nicht so, wie sie es sich vielleicht gewünscht hätte, denn Jakob wird sie niemals wieder so lieben, wie in der ersten Nacht, aber sie darf ihm viele Söhne schenken und zudem ist sie diejenige, aus der der Same aus 1. Mose 3 hervorgeht und sie ist diejenige, die mit Jakob begraben wird und daher nach der Auferstehung mit ihm leben wird. Dann wird auch ihre Sehnsucht nach seiner Liebe endlich in Erfüllung gehen.

    Ihr Vertrauen in Jehova und ihre Geduld haben sich auf lange Sicht gelohnt. Zudem war es sicherlich auch diese schier aussichtslose Situation, die sie in die Arme Jehovas getrieben hatte – denn wo sonst hätte sie Hilfe finden können?

    Auch Rahel wird letztendlich von Jehova gesegnet, aber sie muss zuvor durch eine harte Schule gehen. Zwar war sie diejenige, die Jakobs innige Liebe hatte und dies wird ihr sicherlich auch viel Trost gegeben haben – aber sie liess lange Jehova ausser Acht und konzentrierte sich auf den Falschen (indem sie Jakob um Söhne anflehte) und die falschen Dinge (Alraunen). Erst in ihrer allerhöchsten Not findet sie wirklich zu Jehova. Etwas, was ich auch aus meinem eigenen Leben kenne:

    Allzuoft versuche ich die Dinge auf meine eigen Weise zu lösen, versuche selbst das zu erreichen, was eigentlich nur durch und mit Gott geht. Aber ich strampel mich immer so lange ab, bis ich buchstäblich am Boden liege und dann – leider erst dann – rufe ich zu Jehova und bitte IHN, die Dinge in die Hand zu nehmen. Ich falle immer wieder darauf rein, naja, ich befinde mich halt auch immer noch in der Schule Gottes.

    Wir haben gelernt, dass Gott gut ist und uns gern alles gibt, worum wir ihn bitten. Nicht immer zu der Zeit, wie wir es wollen und nicht immer in der Art, wie wir es denken – aber immer zu unserem Besten. Aber dazu müssen wir zum einen zu ihm rufen, ihn um Hilfe bitten und dann müssen wir Vertrauen und Geduld haben und ihm nicht ständig zuvor greifen wollen.

    Jedes eigenmächtige Eingreifen unsererseits bremst das aus, was Gott eigentlich für uns tun will. Nicht, weil er dann nicht seinen Plan umsetzen könnte – sondern weil er uns lässt: „wenn du meinst, du willst es alleine machen, dann lasse ich dich auch, ich dränge mich dir nicht auf. Aber wenn du wirklich meine Hilfe willst und mich ohne wenn und aber lässt, dann werde ich dich segnen, bis kein Bedarf mehr ist (Maleachi 3:10, frei nach Pape ?).

    Wir haben also wieder jede Menge gelernt – nicht nur an Informationen oder Kopfwissen, sondern für unser tägliches Leben und unser persönliches Verhältnis zu Jehova ?

    Diese Woche lesen wir 1. Mose 30:25-43. Da Jakob nun den Brautpreis für beide Frauen abgearbeitet hat, „muss“ Laban ihn nun entlohnen, wenn er will, dass er bleibt. Mir scheint beim Lesen, dass es wieder mal um einen Betrug geht, nur wird mir nicht so ganz klar, wer hier wen betrügt?

    Ihr seht: es bleibt auch weiterhin spannend. Wir freuen uns auf euch ?

  561. Jule sagt:

    1. Mose 30:2
    Ist es wirklich Jehova, der Rahel unfruchtbar werden liess?

    Interessant eigentlich, dass die wichtigen Frauen wie Sara, Rebekka und nun auch Rahel erst mal unfruchtbar sind. Gibt es da einen Zusammenhang?

  562. Jule sagt:

    Thom sagte gestern beim Gottesdienst, dass es um Rahels Einstellung ging:

    An den Namen, die die Frauen den Kindern gaben, könnte man erkennen, wie es um deren Beziehung zu Jehova bestellt war. Bei Leas Namenwahl war immer der Name Jehovas mit drin enthalten, bei Rahel nicht. Teilweise erscheint der Ausdruck „Gott“, aber wir wissen, dass es Rahel war, die später die Haus Götter ihres Vaters mitnimmt. Daher muss die Bezeichnung Gott nicht unbedingt auf Jehova hinweisen.

    Es scheint so, als habe Rahel Jehova völlig ausser Acht gelassen, sondern stattdessen auf sich selbst und auf irgendwelche Zaubermittel vertraut, um schwanger zu werden. So kauft sie der Schwester die Alraunen ab, um schwanger zu werden und gibt ihr für eine Nacht den geliebten Mann. Ironischerweise wird Lea genau in dieser Nacht schwanger – aber Rahel wieder nicht.

    Wenn Jakob also so unwirsch mit Rahel spricht, dann will er sie eigentlich darauf hinweisen, dass es nicht an ihm liegt (immerhin wird ja Lea schon fast vom Ansehen schwanger), sondern dass es eine Sache Gottes ist und dass sie Jehova um Hilfe anflehen solle und nicht ihn…

  563. Jule sagt:

    1. Mose 30:15
    Wessen Mann ist Jakob eigentlich?

    Lea beschwert sich, dass Rahel ihr den Mann genommen habe – dabei war doch allgemein bekannt, dass Jakob Rahel heiraten wollte und Lea nur durch die List des Vaters ohne eigenes Wissen zu seiner Frau gemacht hatte.

    Thom sagte, dass Jakob wahrscheinlich Lea als seine Frau ansah, mit der er nach der Auferstehung leben würde, denn neben ihm ist Lea begraben und nicht Rahel

    Kann das wirklich sein? Welche Frau ist in Jehovas Augen Jakobs Frau?

  564. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 25. Juni

    Gestern ging es um die ersten 7 Ehejahre von Jakob und seinen beiden Frauen Rahel und Lea. Keine leichte Zeit, da er nicht nur seine Liebe unter den beiden aufteilen musste, obwohl sein ganzes Herz Rahel gehörte, sondern es entflammte auch ein regelrechter Gebärwettstreit unter den Frauen. Aber wir haben auch viel über die Beziehung der einzelnen zu Jehova Gott (oder auch Jahwe) gelernt.

    Diese Woche lesen wir 1. Mose 30:25-43. Da Jakob nun den Brautpreis für beide Frauen abgearbeitet hat, „muss“ Laban ihn nun entlohnen, wenn er will, dass er bleibt. Mir scheint beim Lesen, dass es wieder mal um einen Betrug geht, nur wird mir nicht so ganz klar, wer hier wen betrügt?

    Ihr seht: es bleibt auch weiterhin spannend. Wir freuen uns auf euch ?

  565. Jule sagt:

    Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 25. Juni

    In der letzten Woche ging es um die ersten 7 Ehejahre von Jakob und seinen beiden Frauen Rahel und Lea. Keine leichte Zeit, da er nicht nur seine Liebe unter den beiden aufteilen musste, obwohl sein ganzes Herz Rahel gehörte, sondern es entflammte auch ein regelrechter Gebärwettstreit unter den Frauen. Aber wir haben auch viel über die Beziehung der einzelnen zu Jehova Gott (oder auch Jahwe) gelernt.

    Diese Woche haben wir 1. Mose 30:25-43 gelesen. Da Jakob nun den Brautpreis für beide Frauen abgearbeitet hat, „muss“ Laban ihn nun entlohnen, wenn er will, dass er bleibt. Mir scheint beim Lesen, dass es wieder mal um einen Betrug geht, nur wird mir nicht so ganz klar, wer hier wen betrügt? Es ist auch weiterhin spannend.

    Aber erst mal wollen wir uns in Erinnerung rufen, was wir bereits über Labans wissen:

    Wir lernen ihn kennen, als Abraham seinen Diener hinschickt, um eine Frau für Isaak zu suchen. Als er den teuren Schmuck sieht, den der Diener seiner Schwester Rebekka angelegt hatte, rennt er sofort los, da er Reichtum wittert, der auch auf ihn abfallen würde.

    Viele Jahre später kommt sein Neffe Jakob zu ihm, weil er ebenfalls eine Frau sucht und er verliebt sich in Rahel. Laban verspricht sie ihm zur Frau, wenn er 7 Jahre für Laban arbeitet, um den Brautpreis zu verdienen – schickt ihm aber dann Lea zur Hochzeitsnacht ins Zelt und so muss Jakob weitere 7 Jahre für ihn arbeiten und hat zudem eine zweite Ehefrau, die er überhaupt nicht wollte.

    So hat Jakob also 14 Jahre für seinen Schwiegervater gearbeitet und in der 2. Hälfte, also in den letzten 7 Jahren, schenken ihm seine Frauen insgesamt 11 Söhne und mindestens eine Tochter, die namentlich erwähnt wird.

    Zu Joseph’s Geburt sind die letzten 7 Jahre um und Jakob fordert seinen Lohn ein, falls er weiter bleiben soll. Er ist mit Labans quitt, hat den Brautpreis für beide Frauen abgearbeitet. Nun stehen 2 Fragen im Raum: wird Labans ihn nun nach den 14 Jahren endlich ziehen lassen? Und was ist mit Esau, hat er sich inzwischen beruhigt, so dass Jakob wieder nach Hause kann?

    Wir lesen die Verse 25-36. Jakob will weg und Laban will ihn nicht ziehen lassen – warum?

    Wenn wir daran denken, warum Jakob nach Haran gekommen ist, wird schnell klar, warum er jetzt wieder weg will. Er lebte ja mit seiner Familie im verheißenen Land und war nur „kurz“ gekommen, um sich eine Frau zu suchen. Seine Heimat war und bleibt das verheißene Land – und jetzt, wo er mit Laban quitt ist, ist es eigentlich logisch, dass er nun endlich wieder nach Hause will. Immerhin sind aus seiner kurzen Brautsuche inzwischen 14 lange Jahre geworden (Verse 25-26).

    Laban hingegen hat guten Grund, ihn nicht ziehen zu lassen, denn Jehova hatte ihn und seinen Besitz gesegnet, solange Jakob bei ihm diente (Vers 29). Natürlich ist er nicht daran interessiert, dass dieser Segen Jehovas wieder weg fällt.

    Interessant ist hier in Vers 27 das Wort „gespürt“. Er sagt zu Jakob, er habe gespürt, dass Jehova ihn wegen Jakob gesegnet hatte. In der Fußnote steht, dass das Wort, das im Urtext hier steht – „nachash“ – auch „zaubern, erraten, weissagen“ bedeutet. Es ist ein ähnliches Wort wie in 1. Mose 3, das für die Schlange benutzt wird, nur die Betonungszeichen sind etwas anders. Also steht hier eigentlich, dass der Satan den Laban darauf hingewiesen hat, dass er nur deswegen so reich geworden ist, weil Jakob bei ihm ist, „lass ihn nicht ziehen…“. Laban will den Segen nicht verlieren, darum hält er Jakob auch weiterhin fest.

    Also schlägt er Jakob einen Deal vor: „hüte meine Herden auch weiterhin und die seltenen Tiere bekommst du“ – und er bringt diese schnell weg, damit Jakob nichts bekommt und bleiben muss (Verse 29-30). Da Jakob ja den Lohn will, um nicht mit leeren Händen zu seiner Familie zurückkehren zu müssen – daher soll er nichts bekommen, damit er auch weiterhin bleiben muss.

    Wer hat jetzt hier wen betrogen?

    Es war Laban, der Jakob um seinen Lohn betrügen will, denn vom rein menschlichen ist es nun unmöglich, die entsprechenden Tiere zu bekommen.

    Bevor wir jetzt weiter lesen, lesen wir zuerst einige Verse im nächsten Kapitel: 1. Mose 31:7,9. Denn hier erfahren wir, dass es Jehova ist, er den Betrug Labans nicht zulässt. Behalten wir das jetzt bitte beim weiterlesen von Kapitel 30:37-43 im Sinn:

    Laban hatte versucht, Jakob auszutricksen und Jakob arbeitet nun seinerseits ebenfalls mit Tricks, indem er bestimmte Stöcke ins Wasser legt, um die starken Tiere bei der Paarung zu beeinflussen, so dass zwei weisse Schafe dennoch gesprenkelte und gestreifte Jungtiere hervorbringen. Es ist eigentlich unmöglich und aus den Versen, die wir bereits in Kapitel 31 gelesen haben, wissen wir, dass es ein Wunder war, das Jehova gewirkt hat.

    Wissenschaftlich gesehen ist das, was Jakob da mit den Stäben tut, Blödsinn. Nicht Der Trick hat gewirkt, sondern Jehova hat es durch ein Wunder gewirkt.

    Jakob selbst weiss das. Passenderweise gingen alle Lieder, die wir zur Einstimmung gesungen haben, um das Thema Gebet: „Größer als jede Macht der Welt“, „Gott zeigt mir den Weg“, „Gott hört dein Gebet“ und „Niemand und Nichts“. Jakob betet und überlässt es Gott. Durch die Stäbe zeigt er ihm, welche Tiere er gerne hätte und überlässt es dann Gott

    ===> Wir wollen uns merken: nur mit Gebet kann man so eine Sache ruhig angehen!

    Aus rein menschlicher und wissenschaftlicher Sicht geht das nicht, was hier passiert. Aber Gott kann die Dinge verändern und als Schöpfer von allem Leben kann er auch in das Erbgut eingreifen – und so kann er dafür sorgen, dass aus dem Genpol, den die Tiere in sich tragen, das hervorkommt, was ER will. Ebenso, wie er dafür sorgen kann, dass eine unfruchtbare Frau Kinder bekommt – wie wir bereits bei Sara, Rebekka und nun auch bei Rahel gelesen haben.

    Jakob will nur Nachwuchs von den gesunden und starken Tieren, deshalb legt er nur dann die Stäbe ins Wasser, wenn diese paarungsbereit sind – und genauso passiert es mit der Hilfe Jehovas!

    ===> Wir lernen noch etwas zum Thema Gebet: das Ganze dauert Jahre, Jakob arbeitet 20 Jahre für Laban. Der Segen trifft Tröpfchen für Tröpfchen ein. Wir müssen also Geduld haben. Aber das hatten wir ja bereits beim letzten Mal schon festgestellt ?

    Gott segnet Jakob, da dieser wieder zurück in das Verheißene Land will. Laban will ihn bei sich behalten, da er ja von dem Segen profitiert. Jehova wendet Labans Trick gegen ihn selbst an.

    Wir erleben hier, wie sich wieder einmal das Versprechen erfüllt, dass Jehova Abraham gab: „ich will die segnen, die dich segnen und die fluchen, die dich fluchen“. So hatte er Laban gesegnet, solange Jakob in seinem Dienst stand, aber als er ihn um seinen Lohn bringen will, greift Jehova ein und sorgt dafür, dass das Beste der Herde Jakobs Vieh ist.

    Wir sehen, dass wir wieder viel über Gebet und Vertrauen auf Gott gelernt haben: wir müssen auf Gott vertrauen und weniger selbst machen. Wir brauchen nicht die Kontrolle behalten, wenn wir es unserem Gott in die Hände legen. Er schafft das auch alleine.

    Nächste Woche lesen wir 1. Mose 31:1-42 und es geht weiter mit Jakob und Laban und wieder muss Jakob tief in die Trickkiste greifen, um von Laban nicht übervorteilt zu werden. Es bleibt spannend

  566. Jule sagt:

    Gottesdienstvom 2. Juli

    Nächste Woche lesen wir 1. Mose 31:1-42 und es geht weiter mit Jakob und Laban und wieder muss Jakob tief in die Trickkiste greifen, um von Laban nicht übervorteilt zu werden. Es bleibt spannend

  567. Jule sagt:

    Zusammenfassung vom Gottesdienstvom 2. Juli

    Letzte Woche haben wir 1. Mose 31:1-21 gelesen und haben viel über unseren Gott Jehova/Jahwe gelernt. Achten wir mal bitte beim Lesen darauf, was mit Laban passiert und ob Gott ihn straft oder was es ist, was ihn da trifft ?

    In der Vorwoche haben wir gelesen, dass Jakob nach den 14 Jahren, die er Laban gedient hatte – nachdem Joseph geboren wurde – gehen wollte. Laban, der in diesen 14 Jahren davon profitiert hat, dass Jehova Jakob gesegnet hatte, wollte diesen Segen nicht verlieren und wollte Jakob deshalb nicht ziehen lassen. Wie gesagt ging es dabei nicht um Jakob selbst, sondern nur darum, dass Laban den Segen Jehovas nicht verlieren wollte und dazu musste er eben Jakob behalten. So wurde eine Vereinbarung getroffen, welches Vieh Jakob gehören sollte und Laban betrügt ihn immer wieder. „Aber Gott…“ (Kapitel 30:25-43).

    Zwischen dem, was wir in der Vorwoche, gelesen hatten und jetzt sind weitere 6 Jahre vergangen. Jakob ist nun 97 Jahre alt – er war 77, als Isaak ihn gesegnet hat und er nach Haran ging, dann hat er 2 x 7 Jahre für Rahel und Lea gedient und nun, 6 Jahre weiter, ist er 97 Jahre. Er ist also bereits 20 Jahre in Haran und hat ebenso lange seine Familie nicht mehr gesehen ( Kapitel 31:38).

    Erinnern wir uns noch, warum er bisher nicht einfach nach Hause ging, ganz unabhängig davon, dass er noch keinen „eigenen Hausstand“ hatte, also sich noch nichts für sich und seine Frauen erwirtschaftet hatte?

    Seine Mutter Rebekka hatte ihn weg geschickt, weil Esau ihm nach dem Leben trachtete, da er sich um den Segen betrogen fühlte. Sie sagte ihm, er solle so lange fort bleiben, bis sich Esau beruhigt habe, sie würde dann nach ihm schicken lassen (Kapitel 27:43-45). Dies ist bisher, auch nach 20 Jahren, nicht passiert. Entweder hatte sich Esau noch nicht beruhigt, oder die Mutter ist inzwischen verstorben. Wer die Geschichte schon kennt, weiss, dass beides der Fall ist: die Mutter ist bereits tot, als Jakob kommt, denn wir lesen nirgendwo in der Bibel, dass es zu einem Wiedersehen zwischen den beiden kam, und Esau grollt ihm immer noch (Kapitel 32:4-6).

    Vor diesem Hintergrund lesen wir jetzt Kapitel 31, die Verse 1 bis 21:

    Jakob hatte also darauf gewartet, dass seine Mutter ihn zurück nach Hause ruft, was bisher nicht passiert ist. Aber nun bekommt er von Gott selbst den Auftrag „kehre zurück“, jetzt ist also die Zeit, mit seiner Familie zurückzukehren in das Verheißene Land? (Vers 3).

    In Vers 2 lesen wir, dass das Angesicht Labans „nicht gegen ihn war wie früher“, ebenso in Vers 5, wo Jakob es zu seinen beiden Frauen sagt (wir benutzen im Gottesdienst die Elberfelder Übersetzung von 1905, weil dort noch der Name Gottes vorkommt). Was bedeutet dies?

    Das erfahren wir aus dem Kontext: „Eines Tages erfuhr Jakob, dass Labans Söhne über ihn schimpften: »Der Kerl ist ein Dieb! Alles hat er sich vom Vater unter den Nagel gerissen. Auf unsere Kosten ist er reich geworden!« An Labans finsterer Miene bemerkte Jakob, dass auch sein Onkel nicht mehr so auf seiner Seite stand wie früher.“
    ‭‭1. Mose‬ ‭31:1-2‬ ‭HFA‬‬

    War Jakob wirklich ein Dieb? Hatte er Laban wirklich bestohlen? Und wie kommen sie darauf?

    Jetzt sind wir wieder bei Kapitel 30 und dem, was wir in der Woche zuvor gelesen hatten: Laban hatte mit Jakob eine Vereinbarung getroffen, dass dieser die gestreiften, gescheckten und gefleckten Tiere bekommen würde – brachte aber dann die Tiere, die dies hätten vererben können, weit weg, so dass es vom rein menschlichen unmöglich war, solche Jungtiere zu züchten. Auch hier in Kapitel 31 lesen wir, dass Laban diese Vereinbarung immer wieder verändert hat, bis zu 10 mal! (Vers 7), „aber Gott hat ihm nicht gestattet, mir übles zu tun“.

    Diese Formulierung hier ist wichtig. Wir erinnern uns an den Segen, den Gott seinerzeit Abraham gegeben und den dieser weiter vererbt hatte: „Ich werde dich segnen, die dich segnen und die fluchen, die dich fluchen“ (Kapitel 12:3). Hatte Jehova nun Laban verflucht, oder bestraft? Fakt ist: Laban hatte nicht mehr den Segen – nun nicht mehr. Gott hatte ihm seinen Segen entzogen!

    Aber ist dies wirklich eine Strafe von Gott, wurde er von IHM verflucht?

    Nein! Er bekommt nur keine Sonderration mehr. Es ist weder eine Strafe noch ein Fluch. Er erhält nun lediglich nur die normale Ernte, die seinen eigenen Anstrengungen entspricht. Er hat nicht mehr den Segen und erhält nun nicht mehr durch ein Wunder besondere Mehrung. Vorher hatte er durch den Segen Jehovas, durch ein Wunder, das Jehova gewirkt hatte, mehr Nachkommen bei der Herde, als es normal war, als er durch seine eigenen menschlichen Anstrengungen hervorbringen konnte. Das ist nun vorbei, Jehova hat seinen Segen entzogen, wirkt kein Wunder mehr für Laban, sondern segnet jetzt nur noch die Herden Jakobs.

    Alles klar? ?

    Ähnliches habe ich letzte Woche erst von einer Schwester über Gemeindezucht gehört. Wir selbst kennen das aus eigener schmerzlicher Erfahrung, wie es bei den Zeugen Jehovas ist: niemand darf mehr mit dir reden, selbst Eltern oder Kinder reden seit mehr als zehn Jahren nicht mehr mit uns. In einem anderen Fall haben wir mitbekommen, wie jemandem in einer freikirchlichen Gruppe der Ausschluss „angedroht wurde“; es wurde der Person gesagt, sie dürfe dann noch zum Gottesdienst kommen, müsse aber danach sofort gehen, da sie dann keine Gemeinschaft mehr haben könne. Das erinnerte uns sehr an das, was bei den ZJ praktiziert wird. Diese Schwester erzählte mir nun letzte Woche, dass auch ihre Tochter ausgeschlossen wurde als Ergebnis von Gemeindezucht und ich fragte sie, wie es bei ihnen gehandhabt wird. Sie haben weiterhin Kontakt zur Tochter, sie war jetzt erst einige Tage zu Besuch. Die Schwester sagte, dass diese Gemeindezucht nichts daran ändert, dass sie mit ihrer Tochter was unternimmt. Es ginge nur um den Segen, den Gott entziehen würde und was durch diese Gemeindezucht ausgedrückt würde. Ich wusste erst nicht so recht was damit anzufangen, bis Thom es jetzt am Sonntag im Zusammenhang mit Laban sehr gut erklärt hatte ?.

    Aber weiter im Text: Jakob hatte mitbekommen, dass die Stimmung gekippt war und ihm immer mehr Feindschaft von Seiten Labans und den Brüdern seiner Frauen entgegen schlug – also lässt er seine Frauen zu sich aufs Feld rufen. Warum?

    Jakob berät sich mit seinen Frauen. Es war ja ein weitreichender Schritt für die beiden, ihre Heimat, Freunde und Verwandten zu verlassen – ich weiss, wovon ich rede, denn ich habe auch vor über 11 Jahren alles zurück gelassen, um meinem Mann zu folgen. Besonders für Lea, die seit Jahren um die Liebe ihres Mannes kämpfte. Für sie wäre nun eine gute Gelegenheit gewesen, sich aus dieser unbefriedenden Ehe zu lösen und einen Mann zu heiraten, der wirklich sie liebt und nur sie. Auch für Jakob wäre es eine gute Gelegenheit gewesen, sich der ungeliebten Frau zu entledigen und nur mit seiner geliebten Rahel weg zu gehen. Wie werden sie entscheiden?

    Wir lesen weiter die Verse 9 bis 12: Jakob erhält in einem Traum eine Vision und Jehova erklärt Jakob, dass ER es war, der seinen Besitz vermehrt hatte, er hatte den Genpol der männlichen Tiere verändert, so dass die weiblichen jeweils die gewünschten Nachkommen hervorgebracht haben. Jakob selbst sah einfarbige Tiere, aber Gott zeigt ihm, dass der Genpol für Bunte vorhanden ist. Gott hat die Gene der Blöcke manipuliert, so nach dem Motto: „Laban kann machen, was er will, die Nachkommen gehören dir!“

    Wir behalten im Sinn: vom logischen her ging es nicht, aber wenn Gott will, dann geht es doch!

    Wir lesen weiter, in Vers 14 sehen wir die Reaktion der Frauen. Was sagen sie dazu, dass Jakob wegziehen will? Wer antwortet ihm?

    Wir sehen, dass Rahel ebenso wie Lea mit Jakobs Plan einverstanden ist, beide sind gefrustet von dem Verhalten ihres Vaters: „Rahel und Lea erwiderten: »Wir bekommen ja doch kein Erbe mehr von unserem Vater! Er hat uns wie Fremde behandelt, verkauft hat er uns und den Gewinn für sich selbst eingestrichen. Was haben wir denn davon gehabt? Nichts! Darum gehört der ganze Reichtum, den Gott unserem Vater weggenommen hat, rechtmäßig uns und unseren Kindern! Wir halten zu dir! Tu alles, was Gott dir gesagt hat!«“
    ‭‭1. Mose‬ ‭31:14-16‬ ‭HFA‬‬

    Zum einen würden ja die Brüder alles erben und zum anderen hatte der Vater sie verkauft. Wir erinnern uns, dass Jakob 7 Jahre für den Brautpreis für Rahel gearbeitet hatte, dann aber Lea untergeschoben bekommt, damit er noch weitere 7 Jahre für Laban arbeiten muss und dieser selbst weiteren Reichtum bekommt, da er den Segen mit Jakob in Verbindung bringt. Normalerweise gibt ein Vater seiner Tochter eine Mitgift mit, damit deren Zukunft gesichert ist, dies ist hier bei Laban nicht der Fall. Er behält alles für sich. In diesem Sinne hatte er seine Töchter verkauft. Es ging ihm nicht um das Wohl seiner Kinder, sondern um seinen eigenen Reichtum. Aber genauso haben wir Labans von Anfang an erlebt, er hat wie Dagobert Duck ständig Dollarzeichen im Auge ?.

    Wir lesen weiter die Verse 17 und 18 und achten dabei mal darauf, wen Jakob alles mitnimmt und was können wir für uns heute daraus lernen?

    Er nahm alle mit: seine beiden Frauen und die beiden Mägdte Bilha und Silpha und die Kinder und alles, was er erworben hatte. Die ganze Familie! Warum ist dies von Bedeutung?

    Jakob wollte nur eine Frau, er wollte eigentlich nur Rahel. Es war nicht auf seinem Mist gewachsen, dass er nun so viele Frauen hat, es war nicht seine Idee gewesen – und sicherlich hat sich daran nichts geändert, dass er im tiefsten Herzen eine ganz normale Ehe mit Rahel führen wollte. Trotzdem nimmt er sie alle mit… Trotzdem nutzt er jetzt nicht die günstige Gelegenheit, die ungewollten Frauen einfach da zu lassen.

    Das ist für uns heute wichtig: er nutzte nicht die Möglichkeit einer Scheidung, er suchte nicht nach einer Loslösung! Jakob sowie Lea und Rahel waren treu, sie hielten an ihrer Ehe und Beziehung fest. Wie sehen wir das heute? Wie gehen wir mit Konflikten und Problemen in unserer Beziehung um?

    Wir lesen nun die restlichen Verse 19 bis 21. Warum nimmt Rahel die Hausgötzen des Vaters mit?….

    Evtl wollte Rahel nicht, dass er ihnen mit deren Hilfe nachfolgen konnte. Aber die meisten frühchristlichen Ausleger sagen, es sei so eine Art Erbschein gewesen. Es kann also sein, dass sie sie mitgenommen hatte, damit der Vater keinen Kontakt zu seinen Göttern hatte und ihnen nicht folgen konnte, aber auch, dass es um das Erbe ging. Vielleicht war es ja auch beides?

    Hatte Jakob auch sowas? Nein, er war ohne sowas von Jehova gesegnet. Was braucht er Götzen, wenn der wahre Gott Jehova seine schützende Hand über ihn hält? Im Gegensatz dazu war Laban trotz seiner Hausgötzen nicht gesegnet. Wie denn auch? Wozu brauchte Laban diese Hausgötzen überhaupt? Kam denn nicht Abraham aus seiner Linie? Dieser diente doch dem wahren Gott Jehova!

    Wozu braucht man überhaupt solche Figuren? „Mir fällt es schwer zu glauben – wenn ich sowas stehen habe, fällt es mir leichter“ ?, aber stimmt das wirklich so? Laban hatte seine Götzen da stehen, trotzdem war kein echter Glaube vorhanden und auch kein Segen.

    Es ist leichter zu glauben, wenn ich etwas anfassen kann – aber der wahre Gott braucht keine Götzen Figuren. Jakob konnte einfach so mit ihm reden. Es war eine echte Kommunikation.

    Wo ist der Unterschied zwischen Altar und Götzen Figuren? Die Figur „ist“ ein Gott, der Altar der Ort, wo Opfer dargebracht werden. Er ist der Tisch, wo ich Jehova ein Opfer darbringe. Bei Jehova brauche ich keine Statue, mit ihm rede ich direkt

    Tja, soweit für dieses Mal. Die Woche ist schon fast wieder rum und am Sonntag lesen wir weiter den Rest vom Kapitel: 1. Mose 31:22-32:1 und sind mit dabei, wenn Laban entdeckt, dass er „bestohlen“ wurde und wie er „fast verrückt wird vor Sorge um seine Geliebten Töchter“ ?, es bleibt spannend

  568. Jule sagt:

    Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 9. Juli

    Wir hatten gelesen, dass Jakob nach zwanzig Jahren mit seiner Familie wieder zurück ins Verheißene Land ziehen will. Da er den Schwiegervater gut kennt, zieht er es vor, heimlich zu gehen und wählt einen Zeitpunkt, wo dieser mit der Schafschur abgelenkt ist, um so einen möglichst großen Vorsprung zwischen sich und Laban zu bringen. Als dieser „die Flucht“ bemerkt, rennt er hinterher, angeblich aus Sorge um seine Töchter. Aber ging es ihm wirklich um die Frauen oder hatte es nicht eher damit zu tun, dass einer seine Hausgötzen mitgenommen hat und somit Erbansprüche gelten machen könnte?

    Wir hatten unter der Woche 1. Mose 31:22-32:1 gelesen und sind gespannt, wie es weiter geht….

    In den Versen 21-31 lesen wir davon, dass Gott zu Laban spricht und ihn warnt, er solle Jakob in Ruhe lassen und ihm nichts tun: „Hüte dich, daß du mit Jakob weder Gutes noch Böses redest!“ (Vers 24). Warum sollte er auch nichts Gutes zu Jakob reden?

    Was sagen andere Übersetzungen dazu?: »Hüte dich davor, Jakob auch nur mit einem Wort zu bedrohen!« HFA‬‬; „Hüte dich, mit Jakob anders als freundlich zu reden!“ NBH‬‬, in der Volxbibel wird es so ausgedrückt: „Ich warn dich, Bürschchen! Lass meinen Jakob in Ruhe!“ – also frei nach Pape „halte dich zurück, ich bin bei Jakob, leg dich nicht mit mir an“ ?

    Hatte Laban verstanden, was Jehova/Jahwe da zu ihm gesagt hatte? Scheinbar nicht, denn anstatt wieder umzudrehen und Jakob ziehen zu lassen, rennt er ihm weiterhin nach und wird noch frech. In Vers 29 sagt Laban „es wäre in meiner Hand“ – er könnte ihn vernichten, wenn er wollte. Er macht es nur deshalb nicht, weil Jehova ihm gedroht hatte. Dann wirft er mit Vorwürfen um sich:

    Er fragt den Schwiegersohn, warum er vor ihm geflohen sei, er hätte ihm doch eine tolle Abschiedsparty gegeben ?, wer’s glaubt… Jakob hatte gute Gründe. Nachdem Laban ihn all die Jahre belogen und betrogen hatte, hat er nun Angst, dass er ihm auch noch die Frauen wegnimmt (Vers 31).

    Laban fragt Jakob, warum er seine Götter gestohlen hat (Vers 30). Aber wie kann man Götter stehen, sind die denn nicht mächtig? Jakob ist sich keiner Schuld bewusst, er weiss nicht, dass es ausgerechnet Rahel war, seine Lieblingsfrau und so bietet er dem Schwiegervater an, denjenigen zu töten, bei dem er seine Hausgötzen findet. Rahel hatte die Götter aus Holz oder Stein gestohlen, wahrscheinlich, um das Erbe zu sichern. Wir erinnern uns: Laban ist der Vater von Rahel und Lea und dadurch, dass er den Brautpreis und die Mitgift für sich selbst verwendet hatte, hatten sie auch mit ihren Brüdern Anspruch auf das Erbe Labans. Zumindest sah sie es so

    Die Götzen und andere Götter

    Bei Dieter kam die Frage auf, ob es denn eigentlich andere Götter gäbe. Er ist im Grundkurs noch nicht soweit, dass das Thema behandelt wurde. Daher hier noch mal die Kurzfassung von Lektion 3: Gott hatte Engel erschaffen, einer von ihnen hatte eine besondere Stellung – Luzifer, der Name bedeutet Licht Träger -, er wollte sein wie Gott und von den Menschen angebetet werden. Damit wurde er zum Teufel bzw Satan, was „Ankläger, Verleumder, Widersacher“ bedeutet. Ihm haben sich einige ungehorsame Engel angeschlossen, die Dämonen genannt werden. Satan und ebenso seine Dämonen haben viel Macht, sie sind auch Götter, aber nicht DER Gott. Daher legen wir so viel Wert darauf, den Namen Jehova oder Jahwe zu benutzen, um deutlich zu machen, von welchem Gott wir hier reden. So gibt es also nicht nur Götzen, wie hier bei Jakob und Laban, wo es sich um Hausgötzen, Figuren aus Holz oder Stein, handelt – sondern auch andere Götter, die wirklich Macht haben. Aber Jehova ist stärker, als alle anderen, denn er ist der Schöpfer und der Allmachtige Gott!

    Aber weiter mit Jakob und Laban. Laban beschuldigt Jakob, seine Töchter gestohlen und seine Hausgötzen geklaut zu haben. Wie geht Jakob damit um?

    Anstatt ihm zu widersprechen oder sich zu verteidigen oder Laban zu fragen, ob er noch alle Tassen im Schrank habe – immerhin hatte er für die Töchter gearbeitet, es waren seine Frauen und gehörten zu ihm – bleibt Jakob ganz ruhig und sagt, er solle doch nachsehen, ob er die Götzen irgendwo bei ihm findet. Behalten wir im Sinn, dass Jakob nicht weiss, dass Rahel die Figuren entwendet und mitgenommen hatte.

    Laban durchsucht alles, findet aber nichts. Zum Schluss kommt er in Rahels Zelt, findet aber auch nichts. Der Leser erfährt, dass sie die Götzen in ihrer Satteltasche versteckt hat und selbst drauf sitzt. Sie sagt dem Vater, sie könne leider nicht aufstehen, da es ihr „nach der Weise der Frauen ergeht“. Was bedeutet das und warum kann sie nicht aufstehen?

    Rahel hat ihre Periode und in der damaligen Zeit galt man als unrein während der Zeit und niemand durfte etwas berühren, auf dem die Frau sitzt oder gesessen hatte. Später wird dies in dem Gesetz festgehalten, das Jehova Mose und den Israeliten gibt. Scheinbar war dies zu dem Zeitpunkt hier bereits üblich. Da Rahel nicht aufsteht, kann der Vater die Götzen auch nicht finden.

    Aber was für eine Schmach für diese Hausgötzen: sie befinden sich unter einer Frau, die unrein ist und können sich nicht wehren. Soviel zu der Macht von Götzen ?

    Gerechter Zorn?

    Wir lesen weiter die Verse 36 bis 42 und erleben, dass Jakob nun wirklich sauer wird (er weiss ja nicht, dass tatsächlich jemand die Hausgötzen mitgenommen hat). So entlädt sich jetzt sein gerechter Zorn über den Schwiegervater! Ihm platzt buchstäblich der Kragen, Laban hatte den Bogen überspannt. So zählt er alle Gemeinheiten und Ungerechtigkeiten der vergangenen Jahre auf – ich an Labans Stelle wäre jetzt „ganz klein geworden mit Hut“ ?

    Wer sind denn die „Brüder“ in Vers 37, vor denen Laban alles niederlegen sollte?

    Jakob hat doch nur einen Bruder, Esau, der überhaupt nicht mit dabei ist? Es sind seine Söhne, die im späteren Verlauf auch mit in den Bund zwischen Jakob und Laban eintreten, und die Söhne von Laban, die ihm scheinbar in der Zeit geboren wurden, als Jakob bei ihm weilte. Auf jeden Fall handelt es sich hierbei um nähere Verwandte auf beiden Seiten.

    Wie reagiert Laban nun auf den Zornesausbruch von Jakob, auf alle die Anschuldigungen?

    Behalten wir im Hinterkopf, dass Jehova Laban gesagt hatte, er solle sich von Jakob fern halten und ihn in Ruhe lassen, denn er stünde unter SEINEM Schutz. Man hätte jetzt erwarten können, dass sich Laban bei Jakob entschuldigt. Aber Pustekuchen: er wird sogar noch frech und behauptet, die Töchter und das Vieh würden ihm gehören, obwohl Jakob dafür gearbeitet hatte (Vers 43). Wir sehen, der Grund, warum Jakob sich heimlich still und leise von Laban entfernt hatte, war nicht überzogen (Vers 31). Jakob kannte seinen Schwiegervater scheinbar sehr gut.

    Nachdem dieser Jakob nochmals vorwirft, ihn bestohlen zu haben, wird er gönnerhaft und schlägt dem Schwiegersohn einen Bund vor, der auf dem ersten Blick günstig für Jakob erscheint, weil er beinhaltet, dass er ihn künftig in Ruhe lassen würde, aber beim näheren Hinsehen, kommt der altbekannte Laban zum Vorschein, dem es nur ums Geld und Reichtum und Macht geht. Mit diesem Grenzwall wird verhindert, dass jemand aus Jakobs Nachfahren kommt und das Erbe einfordert. Sicherlich wird Jakob dies auch klar gewesen sein.

    Der Bund

    In Kapitel 31:44-32:1 lesen wir von diesem Bund: es wird ein Grenzstein aufgerichtet – aber Halt! Haben wir darauf geachtet, wer diesen Stein aufgerichtet hatte? In den Versen 45 und 46 lesen wir, dass es Jakob und seine Söhne sind, die diese Grenze errichten, aber in Vers 51 sagt Laban, er habe den Haufen aufgerichtet. Naja, halt Laban live ?

    Scheinbar hat Laban ein generelles Problem mit „mein“ und „dein“. Das zieht sich durch die ganze Geschichte, die wir mit ihm und Jakobs gelesen haben. Er gibt Jakob Rahel als Frau, Jakob arbeitet für sie, bekommt sie aber dann nicht. Eigentlich hatte sie ihm nach den 7 Jahren, die er für sie gearbeitet hatte, bereits gehört. Stattdessen muss er weitere 7 Jahre für sie arbeiten und hat zudem eine Frau am Hals, die er eigentlich nicht wollte: Lea. Dann ändert Laban 10 mal den versprochenen Lohn, was das Vieh angeht, das Jakob gehören sollte. Und als Krönung behauptet er jetzt hier, sie würden dennoch eigentlich ihm gehören – Vielleicht wollte er die beiden nochmal an einen anderen Mann verschachern? Auch das Vieh, für das Jakob 10 Jahre gearbeitet hatte, gehörte in seiner Vorstellung noch ihm, er würde es wohl zu gern an jemand anderes für viel Geld verkaufen? Nun hat er also scheinbar auch den Sternhaufen errichtet? Interessant, dass er sich dazu Jakobs Hände bedient hatte – grummel (ich mag solche Leute nicht, grummel).

    Jakob widerspricht ihm nicht, er ist wieder die Ruhe in Person.

    Worum geht dieser Bund, den die beiden hier eingehen und wer ist in diesem Bund mit aufgenommen?

    Dieser Haufen Steine stellt eine Grenzbefestigung dar, eine Art Schutzwall: „Du kommst nicht in mein Land und ich komme nicht in dein Land“. Wir hatten bereits gesehen, dass es hier auch um das Erbe ging. Da scheinbar jemand bei Jakob die Teraphim – die Hausgötzen – hatte, hätte Anspruch auf das Erbe angemeldet werden können. Dadurch, dass die Grenze nicht mehr überschritten werden dürfte, war diese Möglichkeit jetzt nicht mehr gegeben.

    Aber der Wall hatte auch weitere Auswirkungen, unter anderem auf Jakobs Söhne: sie konnten jetzt nicht mehr zu Laban gehen und sich Frauen aus der Familie zur Frau nehmen, wie Abraham, Isaak und Jakob. Dies ist der Grund, warum diese sich später Frauen aus dem Land nehmen, in dem sie wohnen.

    Sie nennen diesen Haufen „Warte, Wächter, Mizpa“, was soviel bedeutet wie „Gott soll richten“

    In Kapitel 32 lesen wir im ersten Vers, wie sich Laban von seiner Familie verabschiedet. Er küsst seine Töchter und Enkelkinder und geht. Ist uns aufgefallen, dass er sich jedoch nicht von Jakob verabschiedet hat? Vielleicht ist er ja nachtragend ?

    Noch mal zu den Hausgötzen: es gab vom Anfang der Menschheitsgeschichte an durch die Rebellion „Götter“ und ohne Anfang, also immer schon, „den allein wahren Gott Jehova“.

    Durch die Grenze, die aufgerichteten Steine, waren die Hausgötzen sinnlos, denn Rahel konnte sie nicht mehr einlösen.

    In Vers 54 von Kapitel 31 lesen wir, wie sie den Bund besiegelt hatten: sie haben dort geopfert und dann gemeinsam gegessen. Auch dies hatte eine Bedeutung: „wenn ich den Bund brechen sollte, dann soll man mich töten – so wie jetzt hier das Tier getötet wird“, das sie dann zusammen gegessen haben.

    Zusammen essen, weil jemand für mich gestorben ist – woran erinnert uns das? Uns kommt hier das letzte Abendmahl in den Sinn. Etwas muss sterben als Zeichen des Bundes. Also auch hier begegnet uns schon die Geschichte des Evangeliums: Jesus ist für uns gestorben, damit wir leben können und uns ohne Scheu unserem Gott nahen und ein inniges Verhältnis zu ihm haben können!

    Hier endet die Geschichte von Laban. Dadurch, dass wir sie im Zusammenhang gelesen haben, könnten wir sehr gut seinen Charakter erkennen. Man kann es in einem Satz zusammenfassen: zwischen dem, was er sagt und dem, was er tut, ist ein himmelweiter Unterschied! Hüten wir uns davor, es ihm nachzutun

    Wie gesagt, hier endet die Geschichte von Laban, wir lesen nur noch am Rande von ihm und es ist nichts Positiven, halt so wie sein Charakter.

    In dieser Woche lesen wir 1. Mose 32:2-22 und sind live dabei, wenn sich Jakob und Esau zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder begegnen. Ob sich Esau inzwischen beruhigt hat…?

    Es bleibt auch weiterhin spannend. Wir freuen uns auf euch ??

  569. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 23. Juli

    Nachdem in der vergangenen Woche der Gottesdienst wegen unserem Stand auf dem Weissenseer Blumenfest ausgefallen ist, geht es weiter mit Jakob und seiner Familie.

    Wir erinnern uns, dass wir die Woche zuvor davon gelesen haben, dass Jakob seine Frauen nahm, um heimlich in das Verheißene Land zu ziehen. Er wollte einfach Streit mit dem Schwiegervater aus dem Weg gehen. Dieser ist entsetzt und jagt ihm nach, fühlt sich übervorteilt und sorgt durch einen Bund dafür, dass weder Jakob noch einer seiner Nachkommen jemals wieder nach Haran kommt. Damit will er verhindern, dass irgendjemand Anspruch auf das Erbe erhebt. Aber dies lag ja eh nicht in Jakobs Sinn.

    Nun hat er also Laban und all die Schwierigkeiten hinter sich gelassen und diese Woche lesen wir 1. Mose 32:2-22 und sind live dabei, wenn sich Jakob und Esau zum ersten mal seit 20 Jahren wieder begegnen. Ob sich Esau inzwischen beruhigt hat…?

    Es bleibt auch weiterhin spannend. Wir freuen uns auf euch ??

  570. Jule sagt:

    Letzte Woche haben wir uns mit 1. Mose Kapitel 32 beschäftigt – Jakob zieht auf Geheiß von Gott wieder ins Verheißene Land und bereitet sich auf die Begegnung mit seinem Bruder Esau vor.

    Wir erinnern uns: Jakob und Esau sind Zwillinge, im Abstand von nur wenigen Minuten geboren. Bereits während der Schwangerschaft sagte Gott zu Rebekka, dass es der Jüngere sein würde, der den Segen erbt und die Linie des Samens fortsetzen wird. Jakob und Esau sind völlig unterschiedlich, Jakob interessiert sich mehr für Jehova/Jahwe, Esau interessiert das ganze sogar so wenig, dass er sein Erstgeburtsrecht für ein einfaches Essen verkauft (Kapitel 25). Als es soweit ist, dass der Vater die Söhne segnet, erschleicht sich Jakob mit einer List den Segen für den Erstgeboren. Zwar steht ihm der eigentlich eh zu, dennoch raucht Esau buchstäblich vor Zorn, so dass die besorgte Mutter Jakob vom Vater weg schicken lässt unter dem Vorwand, er solle sich eine Frau suchen – sie würde nach ihm schicken lassen, sobald sich Esau beruhigt habe (Kapitel 27).

    Das ist nun gute 20 Jahre her und Jakob hat immer noch nichts von der Familie gehört. Wir haben beim letzten mal gelesen, dass Jehova selbst ihn nun zurück zu seiner Familie schickt. Wie sich Jakob wohl fühlt? Ob sich Esau inzwischen beruhigt hatte? Warum hatte die Mutter immer noch nicht nach Jakob schicken lassen?

    Wir lesen 1. Mose Kapitel 32, die Verse 2 bis 13: gleich zu Anfang sieht Jakob Engel Gottes. Dies wird ihn sicherlich an seine Vision mit der Himmelsleiter erinnern, an der die Engel auf und ab stiegen (Kapitel 28:11-12). Als er die Engel sieht, gibt er dem Ort den Namen „Doppellager“ – weil er hier sein Lager sieht und das Lager des Himmels.

    Als nächstes schickt er in mehreren Abständen Boten zu seinem Bruder Esau, jedesmal sollen sie sagen „… dein Knecht Jakob…“ Er macht sich selbst klein, obwohl er gerade die Engel gesehen hat und weiss, dass Jehova mit ihm ist. Gemäß dem Segen war er der Herr, aber er kommt zu Esau als Knecht.

    Warum tut er das? Wovor hat er Angst?

    Der erste Bote, den er losgeschickt hatte, um Esau seine Ankunft anzukündigen, kam mit der Information zurück, dass Esau ihm mit 400 Mann entgegen ziehen würde, „da fürchtete sich Jakob sehr“ (Vers 7-8). Interessant, dass wir automatisch damit eine Kriegserklärung verbinden, Jakob geht es ebenso. Aber es ist eine reine Spekulation, denn es steht so nicht in der Bibel. Es könnte auch eine Siegestruppe gewesen sein oder eine Eskorte zum Schutz für Esau. Es ist einfach die Menge der Leute, die Jakob Angst macht, dies ist rein menschliches Denken

    Obwohl er weiss, dass er Gottes Engel zu seinem Schutz hat, teilt er die Gruppe und schickt Esau Geschenke (Vers 8). Dann betet er (Verse 10-13). Dies ist eine der wenigen Stellen in 1. Mose, wo ein direktes Gebet aufgezeichnet ist: „du hast zu mir gesagt, ich solle zurück nach Hause gehen, dann musst du mich auch beschützen. Ich habe alles getan, um Esau zu besanftigen, nun bist du dran…“ (Frei nach Pape)

    Hier können wir wieder viel für uns lernen
    —> wenn wir in Not geraten, dann gibt es 2 Aspekte:
    ⁃ Wir tun unseren Teil (er erniedrigte sich, schickte Geschenke und teilte die Lager auf)
    ⁃ Dann müssen wir Gott alles im Gebet hinlegen („jetzt musst du handeln“)

    Wir müssen selbst unseren Teil tun, den Rest macht Gott! Das erinnert mich an ein nettes Bild, das ich vor kurzem auf Facebook gefunden habe ?

    Wir lesen weiter die Verse 14 bis 24 – Jakob nimmt von seinem Reichtum und sendet es seinem Bruder als Geschenk. Aber warum lässt er immer wieder einen Abstand dazwischen? Er hofft, Esau mit jedem neuen Geschenk etwas mehr zu beruhigen. Wenn wir uns die Zahlen ansehen, dann schickt er dem Bruder sehr viel Vieh, das ist großer Reichtum. Die Boten sollten zu Esau sagen: „es ist ein Geschenk, das Jakob seinem Herrn Esau sendet“. Auch diese Formulierung immer wieder wird Esau besänftigt haben.

    In den Versen 25 bis 33 lesen wir von einem Kampf. Aber wer kämpft hier mit wem? Jakob kämpft mit einem Mann (Vers 25) – einem Engel Gottes oder mit Gott selbst? Was meinte wohl Jakob, mit wem er gekämpft hatte? Mit welchem der Götter?

    In Vers 29 lesen wir, dass er mit Gott gerungen hatte, in Vers 31 sagt Jakob, dass er Gott gesehen habe, „von Angesicht zu Angesicht“. Wen meint er: Gott den Vater, den Sohn oder den heiligen Geist?

    In Vers 30 fragt Jakob nach dem Namen und er erhält eine Gegenfrage: „warum fragst du nach meinem Namen?“ Wer hatte sich denn im Garten Eden mit Adam und Eva unterhalten? Mit wem sprach Abraham, als er wegen der zehn Gerechten mit Gott diskutiert? Wer hat mit Abraham gegessen?

    Wieder einmal begegnen wir Jesus bereits im ersten Buch Mose: er war als Mensch noch nicht auf der Erde geboren, aber es ist „Gott Sohn“, mit dem Jakob hier ringt. Vielen fällt es schwer zu begreifen, dass Jesus ewig ist, dass er schon war, bevor alles erschaffen wurde – und nicht erst mit seiner Geburt in Bethlehem ins Leben kam. Aber dies finden wir immer wieder in der Bibel, unter anderem in Philipper (s.u.)

    In Hosea 12:4-7 wird der Kampf Jakobs näher erklärt. Wir lesen, dass Jakob weinte und flehte (Vers 5), denn körperlich war er ja unterlegen. Daher kombiniert er den körperlichen Kampf mit einem geistigen Kampf.

    Worum geht es bei dem Kampf eigentlich?

    In 1. Mose 32:27 sagt Jakob: „ich lasse dich nicht gehen, bevor du mich nicht segnest“. Es geht also wieder einmal im den Segen, um die Linie, die zum Messias hinführt, um das Erstgeburtsrecht. Erst hatte er sich den Segen erschlichen, jetzt will er ihn sich erstreiten. Dies zeigt mal wieder, wie wichtig Jakob die Dinge sind, die Jehova betreffen ?

    Jakob geht als Sieger hervor. Er erhält nicht nur den Segen, sondern auch einen neuen Namen. Auch dies kennen wir bereits von Abraham und Sarah, die von Jehova einen neuen Namen mit einer wichtigen Bedeutung erhalten haben. Jakob heisst ab sofort Israel, der Name bedeutet: „mit Gott und den Menschen gestritten“ und „Gott streitet für sie“ – dies ist also die Geburtsstunde der Israeliten! (Vers 29)

    Aber noch mal zurück zu dem Thema GOTT (Vater, Sohn und Geist) und Jesus:

    Seit wann gibt es Jesus? Was sagt die Bibel?

    „Denn diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christo Jesu war, welcher, da er in Gestalt Gottes war, es nicht für einen Raub achtete, Gott gleich zu sein, sondern sich selbst zu nichts machte und Knechtsgestalt annahm, indem er in Gleichheit der Menschen geworden ist, und, in seiner Gestalt wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte, indem er gehorsam ward bis zum Tode, ja, zum Tode am Kreuze. Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm einen Namen gegeben, der über jeden Namen ist, auf daß in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, daß Jesus Christus Herr ist, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters.“
    ‭‭Philipper‬ ‭2:5-11‬ ‭ELB‬‬

    Wir sehen, Jesus ist ein Teil derer, die unter den Namen Jehova/Jahwe bzw GOTT fallen. Er war auch schon zu Erschaffung der Welt ein Teil davon, nicht erst, nachdem er – wieder – in den Himmel aufgefahren ist. Sein Name Jesus bedeutet „Jehova rettet“, „Jehova ist Rettung von der Sünde“.

    Wenn wir also lesen, dass Jehova im Garten Eden mit Adam und Eva zum Zeitpunkt der Brise wandelte, dann ist dort bereits von Jesus die Rede. Er war es, der da mit ihnen wandelte. Wenn Abraham mit Jehova gegessen oder von Angesicht zu Angesicht geredet hatte, dann war dies Jesus, der ihm gegenüber stand. Und wenn Jakob hier mit Gott ringt, dann ist es Jesus, von dem die Rede ist. Jesus kämpft hier mit Jakob und er lässt ihn gewinnen.

    Als Jesus später als Mensch geboren wird, kommt er, um als Mensch zu leben und als Mensch zu sterben. Nur dies konnte uns von der Sünde erlösen, die wir durch Adam und Eva geerbt haben.

    In diesem Zusammenhang war es passend, gemeinsam das Abendmahl zu feiern, um uns zu erinnern, dass er als Mensch geboren wurde und für unsere Sünden gestorben ist. Er gab seine Herrschaft im Himmel auf, wie wir in Philipper 2 gelesen hatten, und wurde als Baby geboren – um letztendlich für uns und unsere Sünden zu sterben. Wir sehen: Jesus begegnet uns immer wieder im AT?

    In dieser Woche lesen wir 1. Mose Kapitel 33 und sind live dabei, wenn sich Jakob und Esau versöhnen. Es bleibt also auch weiterhin spannend

  571. Jule sagt:

    Worauf halte ich meinen Blick gerichtet?

    „Aber Jakob war mehr mit der Gefahr beschäftigt, die ihn inmitten der Bewohner des Landes umgab, als mit seiner Sicherheit in der Hand Gottes.“

    Auszug aus: Mackintosh, Charles Henry. „Betrachtungen über das erste Buch Mose.“ Christliche Schriftenverbreitung e.V. iBooks.

  572. Jule sagt:

    Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 30. Juli

    Beim letzten Mal hatten wir gelesen, dass Gott selbst Jakob aufgefordert hatte, wieder zurück zu seiner Familie ins verheißene Land zu ziehen. Bisher hatte er darauf gewartet, dass die Mutter ihn holen ließe – dies war jedoch nicht geschehen. Aber nun, da er die Berufung dazu von Jehova bzw Jahwe selbst bekommt, zieht er mit seiner Familie los. Es gab Ärger mit dem Schwiegervater, aber auch hier steht ihm sein Gott zur Seite – er hatte es ihm ja auch zugesagt.

    Aber dann kommt ihm zu Ohren, dass ihm Esau bereits entgegenzieht und das mit einer großen Gruppe von Männern und dies macht ihm Angst, denn es könnte auch eine Kriegserklärung sein. Daher schickt er ihm in mehreren Etappen Geschenke entgegen, um den Bruder versöhnlich zu stimmen. Am Abend vor der Begegnung mit Esau hat Jakob eine Begegnung der anderen Art: er ringt mit Gott um den Segen, gewinnt und sein Name Jakob wird in „Israel“ abgeändert – was „mit Gott und den Menschen gestritten“ bedeutet und „Gott streitet für sie“. Soviel zu dem, was vorher geschah ?

    Unter der Woche haben wir dann 1. Mose Kapitel 33 gelesen und waren live dabei, als sich Jakob und Esau begegnet sind ….

    Als erstes lesen wir die Verse 1 bis 20 und erfahren, dass Jakob seine Familie in 4 Gruppen aufteilt, jede Frau mit ihren Kindern. Aber bedeutet das, dass Jakob feige ist und sich hinter Frau und Kindern versteckt? Nein, denn in Vers 3 lesen wir, dass Jakob vor ihnen her geht. Falls Esau weiterhin feindlich gesinnt ist, würde Jakob als erstes sterben.

    Wir erinnern uns, dass er Angst hatte, wegen der Menge an Männern, die Esau begleiten. Aber nun sehen wir, dass das Gegenteil passiert: Esau rennt ihm entgegen und umarmt ihn. Eine Geste der Demütigung, denn zu der Zeit und in der Kultur würde kein hoher Herr irgendjemanden entgegen rennen, ein Aspekt, den wir bereits aus dem Gleichnis vom verlorenen Sohn kennen, wo der Vater dem „treulosen“ Sohn entgegen rennt – ein Zeichen seiner innigen und bedingungslosen Liebe. Auch hier rennt der Bruder Jakob entgegen, es ist ihm egal, was die anderen von ihm denken. Das muss Jakob fast umgeworfen haben, rechnete er doch mit Feindschaft.

    Nun stellt Jakob ihm seine Familie vor. Und wieder wird er erstaunt, denn Esau will die Geschenke nicht haben, „ich habe viel“. Aber Jakob sagt, er solle es ruhig behalten, denn „ich habe alles“ (Verse 9-11). Ja, Jakob hat alles, was sein Herz begehrt und das, obwohl er kein Haus usw hat, „Gott hat für alles gesorgt“.

    Wie steht es mit uns persönlich? Haben wir „viel“ oder „alles“? Es ist eine Sache der inneren Einstellung und dessen, worauf wir unseren Blick gerichtet halten ?

    Esau möchte nun gemeinsam mit Jakob weiter ziehen, aber dieser lehnt ab. Warum?

    Zum einen geht es um das junge Vieh und die kleinen Kinder, die nicht so schnell laufen können und die ganze Truppe nur aufhalten würden (Verse 13-14). Aber es geht auch um das Land. Esau zieht nach Seir – das ist das Gebirge, das Jehova Gott Esau als Erbe versprochen hatte – „das ist ja DEIN Land, da will ich nicht hin. Ich will in das Land, das Gott MIR versprochen hat“ (frei nach Pape ?) und er zieht nach Sukkoth (Vers 16-17).

    Der Name, den er dem Ort gibt – Sukkoth – bedeutet „Hütten“. Kommt uns dies bekannt vor? Er erinnert und an das Laubhüttenfest, das die Juden jährlich feiern.

    Interessant, dass Jakob hier sesshaft wird, denn in Vers 17 lesen wir, dass er sich ein Haus baut. Eigentlich sollte es ja eine vorübergehende Sache sein. Von Sukkoth zieht er nach Sichem, er lagert vor der Stadt und kauft sich ein Feld – obwohl ihm Gott das ganze Land verheißen hatte (Vers 19).
    Woran erinnert uns das?

    Joseph wird später auf diesem Feld begraben und Jesus war „auf dem Feld Jakobs“, er spricht mit der Samaritern am „Jakobsbrunnen“ ?

    Das war es schon wieder, es war wie immer viel Neues dabei, auch nach mehreren malen die Bibel lesen ?. Eigentlich könnten wir die Geschichte mit „unser Verhältnis zu Gott“ überschreiben, denn es gab heute zwei wichtige Lehrpunkte:

    1. haben wir genug, oder haben wir viel? Worauf halten wir unseren Blick gerichtet?
      Und
    2. er wusste: Gott kämpft für ihn, ER würde für alles sorgen, was er benötigte, das war es, was ihn so ruhig machte

    Lassen wir diese Gedanken mal richtig in uns sacken. Nächste Woche geht es weiter mit 1. Mose 34 und Dina und Sichem, keine so schöne Geschichte aber mit vielen interessanten Aspekten für uns heute. Es bleibt also spannend

  573. Jule sagt:

    Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 6. August

    Beim letzten Mal waren wir bei der Begegnung von Jakob und Esau live dabei. Entgegen Jakobs Befürchtungen kommt Esau ihm freudig entgegen und es kommt zur Versöhnung. Außerdem hat er die Zusicherung, dass Gott immer bei ihm ist und für ihn und seine Familie sorgen wird. Dann zieht Esau weiter in sein Gebirge und Jakob zieht weiter in sein Land, das Land, das Jehova bzw. Jahwe ihm versprochen hatte.

    Wir lesen weiter in 1. Mose 34 und sehen Dina, die sich mit den jungen Frauen im Land befreundet. Thom fordert alle auf, beim Lesen darauf zu achten, wann und wo „Gott“ oder sein Name vorkommt und sich dann zu melden ?.

    Als erstes stellt sich die Frage, was Liebe ist. Heutzutage ist es ja meist so, dass Liebe an Bedingungen geknüpft ist, meist liebt man jemanden, „wenn…“ er etwas bestimmtes tut oder nicht tut. Was sagt die Bibel zu dem Thema? Wir lesen 1. Korinther 13:4-8 – echte Liebe ist „auch wenn…“. Da kommt mir das Lobpreislied in den Sinn: „und ich danke dir, dass du mich kennst und trotzdem liebst…“. Thom lässt Kapitel 34 von 1. Mose aus der Volxbibel vorlesen. Geht es hier um Liebe?

    Kurz zum Hintergrund: die Jungs sind jetzt Jugendliche, Halbstarke. Jakob befindet sich diesmal dicht an der Stadt – entgegen seinem anderen Vorgehen, wo er immer zwischen den Städten lagerte. Durch die Nähe zu der Stadt schließt Dina Kontakte zu den Mädchen der Stadt und bei einem dieser Besuche wird sie von Sichem, dem Kronprinzen, vergewaltigt. Allerdings verliebt er sich in sie und möchte sie gerne heiraten (Verse 2-4), ganz im Gegensatz zu Amnon, der sich in seine Halbschwester Tamar verliebt hatte, sie dann zum Sex zwang und danach hasste (2. Samuel 13).

    Die Verhandlungen

    Sichem schickt seinen Vater vor, um mit Jakob wegen Dina zu verhandeln. Nun wird es interessant. Achten wir beim Lesen mal darauf, was er zu Jakob sagt, weshalb er kommt: er will nicht nur Dina zur Frau für seinen Sohn, den Kronprinzen, sondern bietet auch an, dass sich alle untereinander verschwägern könnten. Unter anderem würde so frisches Blut und somit andere Gene dazu kommen.

    Dann spricht Sichem selbst und hier sollten wir mal gut darauf achten, was er genau sagt, was sein Beweggrund ist, denn einige Verse später sehen wir, dass die Brüder genau das Gegenteil davon verstehen: „Also, Sie können wirklich von mir fordern, was Sie wollen! Jedes Geschenk ist es mir wert, wenn ich nur diese Traumfrau heiraten kann!“ (Verse 11-12 Volxbibel).

    Sichem weiß, dass es falsch gewesen war, das junge Mädchen zu vergewaltigen und damit zu entehren. Er will es wieder gut machen. Statt eine Mitgift zu erhalten, will er zahlen. Er will alles tun, um die Frau zu bekommen. Die Brüder verstehen etwas anderes, bei ihnen kommt es so an, als würde er sie wie eine Hure behandeln (Vers 31).

    Dies zeigt uns, dass wir gut darauf achten müssen, was wir sagen und wie und wie es bei dem Gegenüber ankommt. Oftmals entstehen ungewollt Missverständnisse. Wir meinem es gut und verletzen trotzdem den anderen – vielleicht sogar, ohne es zu bemerken.

    Für Jakob hört sich das Angebot gut an, sich dort anzusiedeln. Arnold Fruchtenbaum schreibt in seinem Kommentar, dass das Bürgerrecht immer heiß begehrt war. Daher war das Angebot auf dem ersten Blick gut.

    Seine Söhne sehen es anders. Wie wir gelesen haben, sind sie empört, gehen aber zum Schein auf das Angebot an. Sie stellen eine einzige Bedingung: alle männlichen Personen müssen sich zuerst beschneiden lassen (Vers 14), so wie sie selbst beschnitten sind (wir erinnern uns: es war das Zeichen des Bundes zwischen Jehova und Abraham und dessen Nachkommen).

    Aber nicht nur die Söhne Jakobs sind hinterhältig, denn auch Hemor ist nicht ganz ehrlich. Jakob hatte er es als tolle Sache verkauft, er könne das begehrte Bürgerrecht erhalten. Zu seinen Kumpels sagt er, es sei ein tolles Geschäft (Vers 23).

    Das übergeordnete Thema heute ist also „Gespräche“:

    Wir haben viele Gespräche mitverfolgt, haben die Motivation gesehen, das, was beim Gegenüber angekommen ist und die Auswirkungen:

    1. Sichem vergewaltigt Dina, bereut es und versucht danach, es wieder gut zu machen. Er macht ein großzügiges Angebot, was den Brautpreis angeht, er meint es gut, aber es kommt ganz anders beim Gegenüber an.
    2. Die Art und Weise, wie die Söhne Jakobs und Hemor miteinander geredet haben:
      Er redet mit zwei Zungen. Er redet Jakob nach dem Mund, zu Hause sagt er, was er wirklich denkt. (Jakobus 5:12). Aber eigentlich wollen sich hier alle gegenseitig über den Tisch ziehen. Jakobs Söhne wollen Hemor und sein Volk über den Tisch ziehen und dieser sie ebenfalls.

    Gott selbst schweigt dazu, handelt aber nicht negativ. Jakob handelt richtig, indem er wartet, dass Gott die Sache richtig stellt.

    Die Kriegslist

    Drei Tage nach der Beschneidung liegen alle Männer mit über 40 Grad Fieber flach, sie haben aufgrund der Unsauberkeit eine Entzündung und sind deshalb geschwächt (Vers 25). Darauf hatten Simeon und Levi gewartet. Es gehört zu ihrer Kriegsführung, es ist eine ausgefuchste Taktik. Sie greifen den Feind an seinem schwächsten Punkt an. Sie wussten, dass die Männer nach der Beschneidung geschwächt sein und eine leichte Beute sein würden. Dies sollten wir im Sinn behalten, denn wir begegnen im Buch Josua einer ähnlichen Geschichte ? (Josua Kapitel 5)

    Die Rädelsführer bei dem Ganzen sind Simeon und Levi, die Brüder Dinas, die nicht nur einen gemeinsamen Vater, sondern auch die selbe Mutter haben. Aber warum ist in diesen Ländern und Kulturen die Ehre der Schwester so wichtig, wohingegen die eigene Frau oftmals wenig gilt? Es geht um die Blutsverwandschaft, „von meiner Frau kann ich mich scheiden lassen, von der Schwester nicht“.

    Nachdem die Schwester wieder zu Hause ist, fallen die Brüder über die Stadt her. Sie erschlagen alle Männer und plündern die Häuser, nehmen Frauen und Kinder mit. Von der Stadt bleibt nichts mehr (Verse 26-27)

    Die Konsequenzen

    Wie reagiert Jakob darauf? Er ist sauer und fühlt sich beschämt

    Worauf hatte Jakob gewartet? Er hat nichts unternommen. Zuerst wartet er auf seine Söhne, bis sie von der Arbeit kommen. Bei den Verhandlungen ist er ein stiller Beobachter. Er wartet darauf, dass Gott irgendwas sagt – aber Gott schweigt!

    Seine Söhne fangen an zu handeln, anstatt auf Gott zu warten.

    Gott schweigt zu dem allen. Wir haben in dem ganzen Kapitel nichts von Gott gelesen.

    Wenn wir in Kapitel 49 die Verse 5 bis 7 lesen, sehen wir, dass Jakob den beiden bis zum Schluß nicht verzeihen konnte. Wer die Bibel kennt, weiß, dass diese Geschichte weitreichende Folgen für das Volk Israel hatte.

    Wir selbst lernen hier nicht nur, wie wichtig es ist, auf Gott zu vertrauen und zu warten – wir lernen auch sehr viel über Gottes Liebe:

    Jakob sagte in seinen letzten Worten zu Ihnen, sie sollten über das ganze Land zerstreut werden – aber Gott sagt „ich werde euch benutzen“.

    Wir wissen, dass das verheißene Land später unter den 12 Stämmen Israels aufgeteilt wird. Nur der Stamm Levi bekommt keinen Anteil, kein eigenes Land. Statt dessen werden aus den beiden Söhnen von Joseph jeweils ein Stamm. Aber Jehova sondert den Stamm Levi für einen besonderen Dienst aus: sie sollen die ganzen Dienste verrichten, die mit der Stiftshütte und dem Tempel zu tun haben, alles was mit der wahren Anbetung zusammen hängt. In diesem Rahmen muss später jeder Stamm einige Städte mit umliegendem Land an die Leviten abgeben, damit diese sich selbst versorgen können.

    So sind sie – wie von Jakob gesagt „über das ganze Land zerstreut“, aber sie sind nicht heimatlos oder ausgeschlossen, sondern werden von Gott auf eine besondere Weise benutzt. Er macht aus der Strafe etwas Gutes. Wir sehen, wie besonders, umfangreich und bedingungslos die Liebe Gottes ist!

    Wir sehen, dass auch das so genannte alte Testament für uns heute noch aktuell und wichtig ist und dass wir viel daraus für uns selbst lernen können ?

    In der folgenden Woche lesen wir 1. Mose 35:1-20 und „begegnen“ Benjamin. Es bleibt auch weiter spannend ?

  574. Jule sagt:

    Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 13. September

    In der Vorwoche ging es um Dina und darum, wie wichtig es ist, bei unseren Gesprächen sensibel zu sein und darauf zu achten, wie das, was wir sagen, beim Gegenüber ankommt. Aber es ging auch um Gottes Liebe, dass ER aus einer Strafe etwas Gutes machte (Stichwort „Leviten“)

    Wir hatten gelesen, dass Dina’s Brüder die Vergewaltigung rächten, indem sie das Volk Sichems durch eine List schwächten und dann alle männlichen Bewohner der Stadt getötet haben, wonach sie die Stadt geplündert und Frauen und Kinder mit sich als Sklaven mitgenommen haben. Jakob war nicht begeistert davon, im Gegenteil, er war sauer und auch besorgt, denn damit hatten sie sich zu Feinden des Landes gemacht (34:30).

    Nun zieht Jakob von Sichem nach Bethel – weil Gott ihn dazu auffordert. Wir lesen 1. Mose 35:1-20

    Woran erinnert uns der Name Bethel? Nicht nur, dass es „Haus Gottes“ bedeutet, sondern Bethel war der Ort, wo Jakob, bevor er zu Laban kam, Engel auf einer Himmelsleiter auf- und absteigen sah und wo ihm Gott zugesichert hatte, dass ER bei ihm sein würde (Kapitel 28:11-22). Eigentlich hatte Jakob vorgehabt, bei seiner Rückkehr ins verheißene Land wieder genau dorthin zu kommen und Gott zu opfern, aber bisher war er scheinbar noch nicht dort gewesen. Wer sich auf der Landkarte auskennt, weiß, dass Jakob vom Norden Richtung Süden gezogen war und bisher noch nicht in Bethel angekommen ist.

    Allerdings scheint er sich in Sichem längere Zeit aufgehalten zu haben, denn beim vorletzten Mal hatten wir was von Häusern gelesen (Kapitel 33:17-19). Trotzdem macht Jehova (du darfst stattdessen für dich gern Jahwe einsetzen?) ihm hier keinen Vorwurf, sondern fordert ihn lediglich auf, „Mache dich auf, ziehe hinauf nach Bethel und wohne daselbst, und mache daselbst einen Altar dem Gott, der dir erschienen ist, als du vor deinem Bruder Esau flohest.“ (1. Mose‬ ‭35:1‬ ‭ELB‬‬). Wir sehen: es ist kein Vorwurf, sondern lediglich ein Auftrag.

    Die fremden Götter

    Dann fordert Jakob seine Leute auf: „Tut die fremden Götter hinweg, die in eurer Mitte sind, und reiniget euch und wechselt eure Kleider“ Vers 2). Von welchen fremden Göttern spricht er hier? Waren sie denn nicht alle Anbeter Jehovas?

    Zum einen hatte Rahel die Hausgötzen ihres Vaters mitgehen lassen, höchstwahrscheinlich, um das Erbe zu sichern (Kapitel 31:19) und zum anderen hatten wir beim letzten Mal gelesen, dass seine Söhne die Frauen und Kinder aus Sichem mitnahmen, nachdem sie die Stadt geplündert hatten (Kapitel 34:27-29). Zudem hatte Jakob 20 Jahre bei Laban in Haran gelebt, wo die meisten auch keine Anbeter Jehovas waren – wie sonst hätte der Schwiegervater Hausgötzen haben können, die ihm die Tochter dann entwendet hatte – und Jakob hatte in diesen Jahren nicht nur seine Habe und sein Vieh „angehäuft“, sondern er hatte ja auch Personal wie Hirten, Hausangestellte usw, die ebenfalls sicher keine Anbeter des wahren Gottes waren ?. All diese Leute hatten sicherlich einige Götzen und weitere Gegenstände bei sich, die mit dem Götzendienst verbunden waren, wie z.B. die Ringe, von denen wir in Vers 4 lesen. Von diesem wird in der Fußnote gesagt, dass sie sie als Amulette trugen.

    In gewissem Sinne sagt Jakob zu ihnen: „bevor wir zum Haus Gottes gehen – weg damit!“ (Verse 2-3, frei nach Pape).

    Was ist mit den Göttern oder Götzen unserer Vergangenheit? Haben auch wir gesagt „weg damit!“? Was könnten solche Götzen heute sein? Amulette und Götzen zeigen, worauf wir vertrauen, was wir anbeten. Was nimmt in meinem Leben zu viel Raum ein?

    Bei den Ringen, die das Volk abnimmt und sie sie mit den Götzen entsorgen, geht es nicht um den Gegenstand an sich, nicht um den Schmuck. Es geht darum, dass sie Götzendarstellungen waren, die sie als Amulett am Hals oder als Ring am Ohr oder Finger trugen. Sie vertrauten darauf, dass dieser „Gott“ ihnen hilft, solange sie ihn am Hals, am Ohr oder am Finger tragen.

    Danach sollten sie sich reinigen. Wie reinigt man sich am besten? Wir heute würden ein Bad nehmen. Die Juden reinigen sich durch „untertauchen“, sie gehen durch ein tiefes Becken, wo sie in der Mitte komplett unter Wasser sind. Dieses Untertauchen erinnert uns an die Taufe. Wohin führen wir Neue, Menschen, die sich für Gott und sein Wort interessieren?

    Deborah

    Als nächstes lesen wir, dass Deborah, die Amme von Rebekka stirbt (Vers 8). Wieso ist sie nicht bei Rebekka, sondern bei Jakob? Vermutlich ist Rebekka bereits tot. Immerhin wollte sie ja nach Jakob schicken lassen, wenn sich Esau beruhigt hätte und das hatte sie nicht getan. Wahrscheinlich war Deborah zu Jakob gekommen, um ihn von dem Tod der Mutter zu unterrichten. Jakob begräbt sie unter einer Eiche.

    Wir lesen weiter die Verse 10 bis 15. wir hatten ja gelesen, dass Jakob, als er das verheißene Land betrat, mit einem Engel rang und uns die Frage gestellt, wer dieser Engel war (Kapitel 32:25-31). Einige Kommentatoren vermuten sogar, dass dieser Engel Esau beschützen sollte. Hier in Vers 10 lesen wir, dass es Gott selbst war, denn vorher hatten wir gelesen, dass der Engel ihm den Namen Israel gab, hier lesen wir, dass Gott selbst zu ihm sagt, sein Name sei nunmehr Israel. Damit ist jeglicher Zweifel ausgeräumt.

    Nachdem Jehova die Sache mit dem neuen Namen Israel noch mal klar gestellt hat, fordert er Jakob auf: „sei fruchtbar und mehre dich; eine Nation und ein Haufe von Nationen soll aus dir werden, und Könige sollen aus deinen Lenden hervorkommen.“ (Vers 11). Wieso wird er hier dazu aufgefordert? Immerhin hat er bereits 11 Söhne, der 12. ist unterwegs und jede Menge Töchter. Wahrscheinlich meinte Gott damit „die Söhne, die du hast, diese sollen Könige und Priester werden“ (frei nach Pape). Dies ist der erste Hinweis in der Bibel, dass Gott vorhat, dass Könige über Israel herrschen sollen.

    Bethel

    Wieder einmal wiederholt Gott den Bund, den er bereits mit Abraham und Isaak hatte, dass er auch zwischen ihm und Jakob besteht (Verse 11-12).

    Abermals richtet Jakob ein Denkmal auf und salbt den Stein. Wir erinnern uns, dass Jehova Jakob bereits beim Verlassen des Landes hier in Bethel erschienen war und seinen Bund bestätigt hatte. Auch da hatte Jakob ein Denkmal errichtet und er dem Ort den Namen Bethel gegeben (Kapitel 28). Wir erinnern uns, was der Name bedeutet: „Beth“ bedeutet Haus und „El“ Gott. Diese Endung für Gott wird uns immer wieder begegnen, daher ist es von Nutzen, dies im Hinterkopf zu behalten ?

    Wir lesen weiter die Verse 16 bis 20, Benjamin wird geboren und die Lieblingsfrau stirbt

    Wieder sehen wir, wie wichtig die Namen im Hebräischen sind und deren Bedeutung. Rahel merkt, dass es mit ihr zu Ende geht und sie nennt ihren Sohn Benoni, was „Sohn meiner Not“ bedeutet, der Vater ändert den Namen in Benjamin, was „Sohn der Rechten, d.h. des Glücks“ bedeutet. „Ben“ bedeutet also Sohn, auch dies wird uns immer wieder beim Lesen begegnen.

    Alle anderen Söhne Jakobs sind in den ersten 7 Ehejahren geboren, danach lebten sie noch 6 Jahre in Haran, also ist ein deutlicher Altersunterschied vorhanden, Benjamin ist der Nachzögling.

    Das Grab

    Rahel stirbt bei der Geburt und wird dort begraben, an dem Ort auf dem Weg nach Ephrata, was Betlehem bedeutet.

    Dies ist interessant, denn als Sara starb, hatte Abraham extra eine Höhle auf einem Feld gekauft – wir erinnern uns, dass dies mit der Auferstehungshoffnung zu tun hatte, dass er mit seiner geliebten Frau dort auferstehen wollte, wo sie dann leben würden (Kapitel 23). Sie wurden später im selben Grab beigesetzt (Kapitel 25:9-10). Auch sein Sohn Isaak wird später in dieser Höhle beigesetzt (Kapitel 35:27-29). Mit großer Wahrscheinlichkeit ist auch seine Frau Rebekka dort in diesem Familiengrab beigesetzt.

    Warum nun hier dieser Unterschied?

    Später werden wir lesen, dass Jakob seine Frau Lea ebenfalls dorthin legen lässt, ebenso wie seine eigenen Gebeine. Diese sollen seine Jungs sogar extra aus Ägypten dort hin bringen (Kapitel 47:29-31). Auch Joseph ordnet an, dass sie seine Gebeine mitnehmen und dorthin bringen sollten, wenn sie wieder in das verheißene Land ziehen (Kapitel 49:29-33). Das Familiengrab scheint ihm wichtig. Also warum liegt er dann dort mit Lea und nicht mit seiner Lieblingsfrau Rahel?

    Der erste Gedanke war ja, es könnte mit der Hitze zusammenhängen, dass sie schnell bestattet werden musste, da in diesem Klima der Verwesungsprozess schnell einsetzt. Wir erinnern uns, dass Martha zu Jesus sagt, dass Lazarus „bereits riecht“ (Johannes 11:39). Aber wir wissen, dass Jakob und Joseph später aus weit größerer Entfernung dorthin überführt wurden. Von Rahel lesen wir dies nicht. Lesen wir nochmals in Kapitel 49 die Verse: „in der Höhle, die in dem Felde Machpela vor Mamre ist, im Lande Kanaan, welche Abraham samt dem Felde von Ephron, dem Hethiter, zum Erbbegräbnis gekauft hat. Dort haben sie Abraham begraben und sein Weib Sara; dort haben sie Isaak begraben und sein Weib Rebekka; und dort habe ich Lea begraben; das Feld und die Höhle, die darin ist, sind erkauft von den Kindern Heth.“ 1. Mose‬ ‭49:30-32‬ ‭ELB‬‬

    Es ist also eindeutig, dass Rahel auch später nicht in dieses Familiengrab überführt wurde. Warum nicht?

    Auch der Gedanke, dass sie auf der Flucht gewesen seien, fällt weg, denn er hätte sie später nachholen können. Zudem waren sie nicht wirklich auf der Flucht. Zwar hatte Jakob seit der Aktion vom Simeon und Levi Angst vor der Reaktion der umliegenden Völker, aber in unseren heutigen Kapitel 35, in Vers 5 lesen wir „Und sie brachen auf. Und der Schrecken Gottes kam über die Städte, die rings um sie her waren, so daß sie den Söhnen Jakobs nicht nachjagten.“
    ‭‭
    Also warum wird Rahel nicht im Familiengrab bestattet?

    Wenn wir uns die Aufzählung ansehen, dann ist jeweils der Patriarch mit seiner Ehefrau dort begraben, mit der er die Ewigkeit verbringen wird. Scheinbar war Jakob der Meinung, dass er die Ewigkeit nicht mit Rahel, sondern mit Lea verbringen wird.

    Rahel Grab befindet sich also auf dem Weg von Bethel nach Betlehem Ephrata. Wir werden diesem Grab auch später noch begegnen, unter anderem bei den zehn Kundschaftern. Aber dazu später mehr …

    Hauptpunkt für uns heute ist die Sache mit den Götzen, die entsorgt werden sollten, bevor man sich Gott naht. Nehmen wir doch mal eine ehrliche Selbstprüfung vor, wo es bei uns solche Götzen noch gibt – welche Dinge sind uns noch wichtiger, als Gott?

    Interessant auch der Schlußsatz von Thom: „Rahel war Jakobs Lieblingsfrau. Als sie stirbt (und er scheinbar nicht damit rechnet, sie in der Auferstehung wiederzusehen) zwingt ihn das dazu, noch mehr auf Gott zu vertrauen, IHN noch mehr an die erste Stelle zu setzen“. Ich persönlich habe ein sehr großes Problem damit, die Kontrolle abzugeben, es macht mir Angst – selbst wenn ich sie an Gott abgebe. Ich denke, ich tue es, ich meine, ich werfe alles auf Jehova – aber in Wirklichkeit bin ich auch weiter bemüht, selbst Kontrolle zu haben, einen Plan B zu haben…

    Wie wir sehen, war auch diesmal wieder etwas für uns heute dabei, worüber wir unter der Woche nachdenken und auch mit anderen Glaubensgeschwistern reden können ?

    In der kommenden Woche lesen wir 1. Mose 35:21-36:43. Dies erscheint uns auf dem ersten Blick nicht so spannend, da es vor lauter für uns unaussprechlichen Namen wimmelt. Aber vielleicht ist es gerade deswegen sehr spannend – zu erfahren, was dies mit uns heute zu tun hat und was wir für uns persönlich daraus ziehen können…

  575. Jule sagt:

    Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 13. August

    In der Vorwoche ging es um Dina und darum, wie wichtig es ist, bei unseren Gesprächen sensibel zu sein und darauf zu achten, wie das, was wir sagen, beim Gegenüber ankommt. Aber es ging auch um Gottes Liebe, dass ER aus einer Strafe etwas Gutes machte (Stichwort „Leviten“)

    Wir hatten gelesen, dass Dina’s Brüder die Vergewaltigung rächten, indem sie das Volk Sichems durch eine List schwächten und dann alle männlichen Bewohner der Stadt getötet haben, wonach sie die Stadt geplündert und Frauen und Kinder mit sich als Sklaven mitgenommen haben. Jakob war nicht begeistert davon, im Gegenteil, er war sauer und auch besorgt, denn damit hatten sie sich zu Feinden des Landes gemacht (34:30).

    Nun zieht Jakob von Sichem nach Bethel – weil Gott ihn dazu auffordert. Wir lesen 1. Mose 35:1-20

    Woran erinnert uns der Name Bethel? Nicht nur, dass es „Haus Gottes“ bedeutet, sondern Bethel war der Ort, wo Jakob, bevor er zu Laban kam, Engel auf einer Himmelsleiter auf- und absteigen sah und wo ihm Gott zugesichert hatte, dass ER bei ihm sein würde (Kapitel 28:11-22). Eigentlich hatte Jakob vorgehabt, bei seiner Rückkehr ins verheißene Land wieder genau dorthin zu kommen und Gott zu opfern, aber bisher war er scheinbar noch nicht dort gewesen. Wer sich auf der Landkarte auskennt, weiß, dass Jakob vom Norden Richtung Süden gezogen war und bisher noch nicht in Bethel angekommen ist.

    Allerdings scheint er sich in Sichem längere Zeit aufgehalten zu haben, denn beim vorletzten Mal hatten wir was von Häusern gelesen (Kapitel 33:17-19). Trotzdem macht Jehova (du darfst stattdessen für dich gern Jahwe einsetzen?) ihm hier keinen Vorwurf, sondern fordert ihn lediglich auf, „Mache dich auf, ziehe hinauf nach Bethel und wohne daselbst, und mache daselbst einen Altar dem Gott, der dir erschienen ist, als du vor deinem Bruder Esau flohest.“ (1. Mose‬ ‭35:1‬ ‭ELB‬‬). Wir sehen: es ist kein Vorwurf, sondern lediglich ein Auftrag.

    Die fremden Götter

    Dann fordert Jakob seine Leute auf: „Tut die fremden Götter hinweg, die in eurer Mitte sind, und reiniget euch und wechselt eure Kleider“ Vers 2). Von welchen fremden Göttern spricht er hier? Waren sie denn nicht alle Anbeter Jehovas?

    Zum einen hatte Rahel die Hausgötzen ihres Vaters mitgehen lassen, höchstwahrscheinlich, um das Erbe zu sichern (Kapitel 31:19) und zum anderen hatten wir beim letzten Mal gelesen, dass seine Söhne die Frauen und Kinder aus Sichem mitnahmen, nachdem sie die Stadt geplündert hatten (Kapitel 34:27-29). Zudem hatte Jakob 20 Jahre bei Laban in Haran gelebt, wo die meisten auch keine Anbeter Jehovas waren – wie sonst hätte der Schwiegervater Hausgötzen haben können, die ihm die Tochter dann entwendet hatte – und Jakob hatte in diesen Jahren nicht nur seine Habe und sein Vieh „angehäuft“, sondern er hatte ja auch Personal wie Hirten, Hausangestellte usw, die ebenfalls sicher keine Anbeter des wahren Gottes waren ?. All diese Leute hatten sicherlich einige Götzen und weitere Gegenstände bei sich, die mit dem Götzendienst verbunden waren, wie z.B. die Ringe, von denen wir in Vers 4 lesen. Von diesem wird in der Fußnote gesagt, dass sie sie als Amulette trugen.

    In gewissem Sinne sagt Jakob zu ihnen: „bevor wir zum Haus Gottes gehen – weg damit!“ (Verse 2-3, frei nach Pape).

    Was ist mit den Göttern oder Götzen unserer Vergangenheit? Haben auch wir gesagt „weg damit!“? Was könnten solche Götzen heute sein? Amulette und Götzen zeigen, worauf wir vertrauen, was wir anbeten. Was nimmt in meinem Leben zu viel Raum ein?

    Bei den Ringen, die das Volk abnimmt und sie sie mit den Götzen entsorgen, geht es nicht um den Gegenstand an sich, nicht um den Schmuck. Es geht darum, dass sie Götzendarstellungen waren, die sie als Amulett am Hals oder als Ring am Ohr oder Finger trugen. Sie vertrauten darauf, dass dieser „Gott“ ihnen hilft, solange sie ihn am Hals, am Ohr oder am Finger tragen.

    Danach sollten sie sich reinigen. Wie reinigt man sich am besten? Wir heute würden ein Bad nehmen. Die Juden reinigen sich durch „untertauchen“, sie gehen durch ein tiefes Becken, wo sie in der Mitte komplett unter Wasser sind. Dieses Untertauchen erinnert uns an die Taufe. Wohin führen wir Neue, Menschen, die sich für Gott und sein Wort interessieren?

    Deborah

    Als nächstes lesen wir, dass Deborah, die Amme von Rebekka stirbt (Vers 8). Wieso ist sie nicht bei Rebekka, sondern bei Jakob? Vermutlich ist Rebekka bereits tot. Immerhin wollte sie ja nach Jakob schicken lassen, wenn sich Esau beruhigt hätte und das hatte sie nicht getan. Wahrscheinlich war Deborah zu Jakob gekommen, um ihn von dem Tod der Mutter zu unterrichten. Jakob begräbt sie unter einer Eiche.

    Wir lesen weiter die Verse 10 bis 15. wir hatten ja gelesen, dass Jakob, als er das verheißene Land betrat, mit einem Engel rang und uns die Frage gestellt, wer dieser Engel war (Kapitel 32:25-31). Einige Kommentatoren vermuten sogar, dass dieser Engel Esau beschützen sollte. Hier in Vers 10 lesen wir, dass es Gott selbst war, denn vorher hatten wir gelesen, dass der Engel ihm den Namen Israel gab, hier lesen wir, dass Gott selbst zu ihm sagt, sein Name sei nunmehr Israel. Damit ist jeglicher Zweifel ausgeräumt.

    Nachdem Jehova die Sache mit dem neuen Namen Israel noch mal klar gestellt hat, fordert er Jakob auf: „sei fruchtbar und mehre dich; eine Nation und ein Haufe von Nationen soll aus dir werden, und Könige sollen aus deinen Lenden hervorkommen.“ (Vers 11). Wieso wird er hier dazu aufgefordert? Immerhin hat er bereits 11 Söhne, der 12. ist unterwegs und jede Menge Töchter. Wahrscheinlich meinte Gott damit „die Söhne, die du hast, diese sollen Könige und Priester werden“ (frei nach Pape). Dies ist der erste Hinweis in der Bibel, dass Gott vorhat, dass Könige über Israel herrschen sollen.

    Bethel

    Wieder einmal wiederholt Gott den Bund, den er bereits mit Abraham und Isaak hatte, dass er auch zwischen ihm und Jakob besteht (Verse 11-12).

    Abermals richtet Jakob ein Denkmal auf und salbt den Stein. Wir erinnern uns, dass Jehova Jakob bereits beim Verlassen des Landes hier in Bethel erschienen war und seinen Bund bestätigt hatte. Auch da hatte Jakob ein Denkmal errichtet und er dem Ort den Namen Bethel gegeben (Kapitel 28). Wir erinnern uns, was der Name bedeutet: „Beth“ bedeutet Haus und „El“ Gott. Diese Endung für Gott wird uns immer wieder begegnen, daher ist es von Nutzen, dies im Hinterkopf zu behalten ?

    Wir lesen weiter die Verse 16 bis 20, Benjamin wird geboren und die Lieblingsfrau stirbt

    Wieder sehen wir, wie wichtig die Namen im Hebräischen sind und deren Bedeutung. Rahel merkt, dass es mit ihr zu Ende geht und sie nennt ihren Sohn Benoni, was „Sohn meiner Not“ bedeutet, der Vater ändert den Namen in Benjamin, was „Sohn der Rechten, d.h. des Glücks“ bedeutet. „Ben“ bedeutet also Sohn, auch dies wird uns immer wieder beim Lesen begegnen.

    Alle anderen Söhne Jakobs sind in den ersten 7 Ehejahren geboren, danach lebten sie noch 6 Jahre in Haran, also ist ein deutlicher Altersunterschied vorhanden, Benjamin ist der Nachzögling.

    Das Grab

    Rahel stirbt bei der Geburt und wird dort begraben, an dem Ort auf dem Weg nach Ephrata, was Betlehem bedeutet.

    Dies ist interessant, denn als Sara starb, hatte Abraham extra eine Höhle auf einem Feld gekauft – wir erinnern uns, dass dies mit der Auferstehungshoffnung zu tun hatte, dass er mit seiner geliebten Frau dort auferstehen wollte, wo sie dann leben würden (Kapitel 23). Sie wurden später im selben Grab beigesetzt (Kapitel 25:9-10). Auch sein Sohn Isaak wird später in dieser Höhle beigesetzt (Kapitel 35:27-29). Mit großer Wahrscheinlichkeit ist auch seine Frau Rebekka dort in diesem Familiengrab beigesetzt.

    Warum nun hier dieser Unterschied?

    Später werden wir lesen, dass Jakob seine Frau Lea ebenfalls dorthin legen lässt, ebenso wie seine eigenen Gebeine. Diese sollen seine Jungs sogar extra aus Ägypten dort hin bringen (Kapitel 47:29-31). Auch Joseph ordnet an, dass sie seine Gebeine mitnehmen und dorthin bringen sollten, wenn sie wieder in das verheißene Land ziehen (Kapitel 49:29-33). Das Familiengrab scheint ihm wichtig. Also warum liegt er dann dort mit Lea und nicht mit seiner Lieblingsfrau Rahel?

    Der erste Gedanke war ja, es könnte mit der Hitze zusammenhängen, dass sie schnell bestattet werden musste, da in diesem Klima der Verwesungsprozess schnell einsetzt. Wir erinnern uns, dass Martha zu Jesus sagt, dass Lazarus „bereits riecht“ (Johannes 11:39). Aber wir wissen, dass Jakob und Joseph später aus weit größerer Entfernung dorthin überführt wurden. Von Rahel lesen wir dies nicht. Lesen wir nochmals in Kapitel 49 die Verse: „in der Höhle, die in dem Felde Machpela vor Mamre ist, im Lande Kanaan, welche Abraham samt dem Felde von Ephron, dem Hethiter, zum Erbbegräbnis gekauft hat. Dort haben sie Abraham begraben und sein Weib Sara; dort haben sie Isaak begraben und sein Weib Rebekka; und dort habe ich Lea begraben; das Feld und die Höhle, die darin ist, sind erkauft von den Kindern Heth.“ 1. Mose‬ ‭49:30-32‬ ‭ELB‬‬

    Es ist also eindeutig, dass Rahel auch später nicht in dieses Familiengrab überführt wurde. Warum nicht?

    Auch der Gedanke, dass sie auf der Flucht gewesen seien, fällt weg, denn er hätte sie später nachholen können. Zudem waren sie nicht wirklich auf der Flucht. Zwar hatte Jakob seit der Aktion vom Simeon und Levi Angst vor der Reaktion der umliegenden Völker, aber in unseren heutigen Kapitel 35, in Vers 5 lesen wir „Und sie brachen auf. Und der Schrecken Gottes kam über die Städte, die rings um sie her waren, so daß sie den Söhnen Jakobs nicht nachjagten.“
    ‭‭
    Also warum wird Rahel nicht im Familiengrab bestattet?

    Wenn wir uns die Aufzählung ansehen, dann ist jeweils der Patriarch mit seiner Ehefrau dort begraben, mit der er die Ewigkeit verbringen wird. Scheinbar war Jakob der Meinung, dass er die Ewigkeit nicht mit Rahel, sondern mit Lea verbringen wird.

    Rahel Grab befindet sich also auf dem Weg von Bethel nach Betlehem Ephrata. Wir werden diesem Grab auch später noch begegnen, unter anderem bei den zehn Kundschaftern. Aber dazu später mehr …

    Hauptpunkt für uns heute ist die Sache mit den Götzen, die entsorgt werden sollten, bevor man sich Gott naht. Nehmen wir doch mal eine ehrliche Selbstprüfung vor, wo es bei uns solche Götzen noch gibt – welche Dinge sind uns noch wichtiger, als Gott?

    Interessant auch der Schlußsatz von Thom: „Rahel war Jakobs Lieblingsfrau. Als sie stirbt (und er scheinbar nicht damit rechnet, sie in der Auferstehung wiederzusehen) zwingt ihn das dazu, noch mehr auf Gott zu vertrauen, IHN noch mehr an die erste Stelle zu setzen“. Ich persönlich habe ein sehr großes Problem damit, die Kontrolle abzugeben, es macht mir Angst – selbst wenn ich sie an Gott abgebe. Ich denke, ich tue es, ich meine, ich werfe alles auf Jehova – aber in Wirklichkeit bin ich auch weiter bemüht, selbst Kontrolle zu haben, einen Plan B zu haben…

    Wie wir sehen, war auch diesmal wieder etwas für uns heute dabei, worüber wir unter der Woche nachdenken und auch mit anderen Glaubensgeschwistern reden können ?

    In der kommenden Woche lesen wir 1. Mose 35:21-36:43. Dies erscheint uns auf dem ersten Blick nicht so spannend, da es vor lauter für uns unaussprechlichen Namen wimmelt. Aber vielleicht ist es gerade deswegen sehr spannend – zu erfahren, was dies mit uns heute zu tun hat und was wir für uns persönlich daraus ziehen können…

  576. Jule sagt:

    Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 20. August

    Letztes Mal ging es darum, dass sich das Volk reinigen sollte, um seinem Gott zu begegnen und wir durften uns fragen, wo wir evtl noch Dinge haben, die den Platz Gottes einnehmen und dass dies nicht unbedingt Gegenstände sein müssen oder Dinge, die an sich verkehrt sind. Außerdem hatten wir eine Antwort auf die Frage gesucht, warum Jakob seine Lieblingsfrau Rahel nicht im Familiengrab bestattet hat, sondern mit Lea dort auf die Auferstehung wartet.

    Diese Woche lesen wir 1. Mose 35:21-36:43., wo es vor lauter für uns unaussprechlichen Namen wimmelt. Aber vielleicht ist es gerade deswegen sehr spannend – zu erfahren, was dies mit uns heute zu tun hat und was wir für uns persönlich daraus ziehen können…

    Als Einstieg liest Peter Psalm 132 vor, es geht darum, dass Gott hält, was er verspricht ❣️, darauf können wir uns verlassen. Welches war denn das erste Versprechen, das Gott gab? Das bekannteste ist der Bund, den Jehova (oder auch Jahwe, ganz wie es dir besser gefällt) Abraham gegeben hat und das er später auch Isaak und dann seinem Sohn Jakob gab.

    Wie schon „vorgewarnt“, lesen wir heute viele Namen, die wir nicht kennen und die uns meist nichts sagen. Dennoch kommt auch dieses erste Versprechen von Jehova hierbei vor. Wie? Es geht heute um die Taldoth von Esau, was aus Esau wurde. Wir erinnern uns, dass Isaak ja zwei Söhne hatte, Jakob und Esau. Jakob wurde die Verheißung gegeben, aber wir erfahren heute, dass Esau auch nicht leer ausging ?

    Aber als erstes noch mal eine kurze Wiederholung, um auch diejenigen dort abzuholen, wo sie stehen, die die letzten Male nicht dabei sein konnten:

    Wissen wir noch, warum Jakob nun auf einmal Israel heißt? Der Name bedeutet „mit Gott und den Menschen gerungen“ und „Gott ringt für dich“. Er bekam diesen Namen, nachdem er erfolgreich mit dem Engel bzw. Gott gerungen hatte (Kapitel 32:25-31). Im übertragenen Sinne sagt Gott zu ihm „du hast gekämpft und ab jetzt werde ich für dich kämpfen“ (frei nach Pape). Später zieht er von Sichem nach Bethel, macht aber zuvor Rast in Betlehem – vom „Haus Gottes“ zum „Haus des Brotes“.

    Auf dem Weg stirbt bei der Geburt seine Lieblingsfrau Rahel (Kapitel 35). Hier ist interessant, dass sie – als sie noch unfruchtbar war – zu Jakob sagte „Gib mir Kinder! Und wenn nicht, so sterbe ich.“ (1. Mose‬ ‭30:1‬ ‭ELB‬‬), nun stirbt sie bei der Geburt ihres zweiten Kindes (Kapitel 35:17-19). Sie nennt ihn „Sohn der Trauer“, aber Jakob ändert den Namen in „Sohn des Glücks“ – Benjamin. Wieder ist die Bedeutung der Namen wichtig.

    Nun lesen wir weiter in Kapitel 35 die Verse 21 bis 29. Isaak stirbt und wird begraben.

    Aber zuvor lesen wir noch von Ruben, dem Erstgeborenen von Jakob, dieser nimmt sich die Nebenfrau von Jakob. In gewissem Sinne ist Bilha seine Stiefmutter (Vers 22). Warum tut er das? Scheinbar hatte er versucht, die Führung in der Familie an sich zu reißen, wir lesen ähnliches später von einem der Söhne Davids (auch der Erstgeborene?). Jakob nimmt davon Kenntnis, sagt aber erst mal nichts dazu, es scheint keinerlei Konsequenzen zu haben. Aber wir werden später noch sehen, dass es ihm das Erstgeburtsrecht gekostet hat (Kapitel 49:3-4).

    Nun folgt eine Aufzählung, welches Kind Jakob mit welcher Frau hatte und hier erfahren wir dann auch, dass Jakob noch 12 Jahre mit seinem Vater gemeinsam lebt, bevor dieser stirbt (was man daraus ziehen kann, wie alt jeder zu dem Zeitpunkt war).

    Beim letzten Mal haben wir davon gelesen, dass Deborah, die Amme von Rebekka, auf der Reise verstorben war und Jakob sie begraben hat. Daraus haben wir geschlossen, dass Rebekka bereits tot war, als Jakob wieder zu Hause ankommt. Sie wird auch in dem Bericht nicht mehr erwähnt. Auch Rahel ist bereits tot, als Jakob beim Vater eintrifft und so hat der Vater nie die Lieblingsfrau seines Sohnes kennengelernt.

    Wie ist das Verhältnis von Jakob und Esau zu diesem Zeitpunkt?

    Wir lesen in Vers 29, dass die Brüder den Vater gemeinsam begraben. Zudem waren wir bei der Begegnung von Jakob und Esau live dabei. Wir erinnern uns: Esau rennt dem Bruder entgegen und umarmt ihn – obwohl dies ein Zeichen der Demut ist (Kapitel 33:4). Dies beweist auch, dass Rebekka zu diesem Zeitpunkt bereits tot war, denn sie hatte zu Jakob gesagt, er solle solange weg bleiben, bis sich Esau beruhigt habe, sie würde dann nach ihm schicken lassen. Das war bis dato nicht geschehen, Jakob befand sich auf dem Heimweg, weil Gott selbst es ihm gesagt hatte. Zwar gehen Jakob und Esau nach dieser Begegnung getrennte Wege – aber dies liegt eher daran, dass beide große Herden haben und jeder für sich viel Land als Weidefläche benötigten. Wir erinnern uns, dass sich Abraham und Lot aus diesem Grund getrennt hatten (Kapitel 13:5-6).

    Noch mal zurück zu der Zeitspanne, die Jakob noch gemeinsam mit seinem Vater hatte: Joseph ist etwa 6 Jahre, als sie von Laban zurück ins verheißene Land gehen und er ist 17 Jahre, als ihn seine Brüder verkaufen (Kapitel 37:1). Daher bekommt Isaak noch mit, dass Joseph verschwindet. Er bleibt in dem Glauben, dass Joseph tot ist und bekommt nicht mehr die gute Nachricht mit, dass der Enkel überlebt hat.

    Nun kommen wir zu der ellenlangen Aufzählung von Namen, die wir nicht kennen und kaum aussprechen können. Wissen wir, wie unser eigener Uropa hieß? Kennen wir die Namen vom Vater und Großvater von Angela Merkel oder anderen „wichtigen“ Persönlichkeiten? Sie sind für die Geschichte eigentlich relativ unwichtig.

    Hier aber werden die ganzen Namen aufgeführt, wer Zeit und Lust hat, kann sich selbst einen Stammbaum malen ?. In Kapitel 36 können wir die „Geschlechtsliste“ von Esau bzw Edom in allen Einzelheiten lesen. Dies ist wieder mal ein Beweis dafür, dass die Bibel kein Märchenbuch ist, sondern reale Geschichte. Ein Punkt, über den Thom hinterher noch lange mit Dieter diskutiert hat, der nach wie vor Schwierigkeiten hat, die alten Verschanzungen umzuwerfen und zu glauben, dass Gott alles erschaffen hat und wir nicht durch Zufall entstanden sind bzw. uns entwickelt haben. Ja, es steht in der Bibel, aber dazu muss ich erst mal glauben, dass die Bibel Gottes Wort ist. Hier ist es dann von Vorteil, dass wir hier – fast zeitgleich mit der Lektion 4 im Bibelgrundkurs – in der Bibel diese ellenlange Aufzählung finden. Denn niemand, der ein Märchen oder irgendeine Geschichte schreibt, macht sich die Mühe, so eine lange Ahnengalerie zu erfinden ?

    Die Aufzählung über Esaus Nachkommen ist dem Volk Israel bekannt und daher kennen sie auch die Herkunft ihrer Nachbarn.

    Abraham, der Stammvater von Gottes Volk hatte 2 Söhne: Ismael und Isaak. Obwohl Isaak der verheißene Same war und somit den besonderen Segen Gottes hatte, ging Ismael nicht leer aus. Auch er vermehrte sich und wurde zu einer großen Nation. Isaak wiederum hatte ebenfalls zwei Söhne: Jakob und Esau. Und obwohl Jakob der Erbe der Verheißung war, ging Esau nicht leer aus. Wir sehen an der ellenlangen Auflistung von Namen, dass auch er zu einer großen Nation wurde.

    Obwohl Jehova von Anfang an Jakob segnen wollte, hatte er auch Esau gesegnet❣️, er wurde zu einem großen Volk.

    Der Hauptsegeln ging an Abraham, Isaak und Jakob. Aber Gott ist nicht parteiisch, er segnet auch Esau sehr – er ging nicht leer aus, ebenso wie Ismael.

    Wir sehen: wenn Gott etwas verspricht, dann hält er es 100% ein. Wissen wir, wie er das bei Abraham, Isaak und Jakob getan hat? Vielleicht ein persönliches Studienprojekt für uns? ?

    In den kommenden Wochen werden wir uns mit Joseph beschäftigen. Sicherlich kennen wir die Geschichte schon mehr oder weniger, aber wir werden sicherlich viel Neues entdecken und auch für uns heute. Diese Woche lesen wir 1. Mose Kapitel 37. Es bleibt also auch weiterhin spannend ?

  577. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 27. August

    In den kommenden Wochen werden wir uns mit Joseph beschäftigen. Sicherlich kennen wir die Geschichte schon mehr oder weniger, aber wir werden sicherlich viel Neues entdecken und auch für uns heute.

    Diese Woche lesen wir 1. Mose Kapitel 37. Es bleibt also auch weiterhin spannend ?

  578. Jule sagt:

    Die Sache mit den Träumen

    Das war mir bisher noch garnicht so aufgefallen, ich war bisher immer der Ansicht, dass sie ihn hassten, weil sie neidisch auf ihn waren und weil er sie beim Vater verpetzte. Naja, vielleicht auch, weil ihnen das mit seinen Träumen hochmütig vorkam

    Aber das, was ich jetzt bei Arnold Fruchtenbaum in seinem Kommentar zum 1. Buch Mose gelesen habe, ist sehr interessant – aber lest selbst:

  579. Jule sagt:

    Die List mit dem Kleid
    Ähnlichkeiten zu Jakobs eigener List dem Vater gegenüber

    Jakob stolpert in seinem Leben immer wieder über seine eigene List dem Vater gegenüber. Denken wir nur daran, wie er von Laban getäuscht worden war, was Rahel und Lea anging. Dieses konnte ihm nur gelingen, weil Jakob aufgrund der Dunkelheit nicht richtig sehen konnte und daher nicht erkannte, dass es Lea war, mit der er die Hochzeitsnacht verbrachte und nicht wie gewünscht und versprochen Rahel

    Hier findet sich wieder eine Ähnlichkeit. Ist mir bisher noch garnicht so aufgefallen ?

  580. Jule sagt:

    Nichts desto trotz habe ich ein Buch auf bibelkommentare.de gefunden, dass besonders in dieser Hinsicht sehr interessant ist, wo überall Ähnlichkeiten mit dem Messias sind

    Josef, der Patriarch von Adolf Helling

    Aber es gibt noch ein weiteres, ähnliches dort:
    Der Abgesonderte unter seinen Brüdern von Fritz von Kietzell

    Beide Bücher werde ich in dieser Runde neben Mackintosh und Arnold Fruchtenbaum begleitend lesen ??

  581. Jule sagt:

    Resüme vom Gottesdienst vom 27. August

    Nachdem es beim letzten Mal etwas trockener Stoff war, da wir nicht so sehr an ellenlangen Geschlechtsregistern interessiert sind, wird es die nächsten Wochen richtig spannend. Es geht bis zum Ende vom 1. Buch Mose (oder der Genesis) um Jospeh, den erstgeborenen Sohn von Jakob und seiner Lieblingsfrau Rahel. Wir werden immer wieder einem „Gott aber…“ begegnen und sehen, dass Gott uns niemals allein lässt, auch wenn es uns so erscheinen mag. In letzter Zeit habe ich öfters die Aussage gehört „Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende“. Bei dieser Aussage wird Gott leider außen vor gelassen. Wenn wir ihn aber mit einbeziehen, dann ist es wahr.

    Heute geht es also los mit Geschichte um Joseph. Wir lesen Kapitel 37. Vorher hat Thom im Kurzdurchlauf noch mal die Geschichte von Jakob und seinen Frauen zusammengefasst, auch um zu erklären, warum Joseph der Lieblingssohn von Jakob ist. Joseph ist jetzt 17 Jahre alt (Vers 1) und seine Brüder bis zu 23 Jahre alt.

     

    Nach dem Tod seiner Mutter wird Joseph wahrscheinlich von Silpha und Bilha aufgezogen, den beiden Nebenfrauen von Jakob und verbringt deshalb viel Zeit mit den 4 Brüdern, den Söhnen von den beiden Frauen. Die Brüder sind Hirten und es wird gesagt, dass Joseph den schlechten Bericht über diese Brüder dem Vater bringt, er verpetzt sie (Vers 2). Aber was könnten diese als Hirten so schlimmes angestellt haben?

    Unter anderem könnten sie welche von den Schafen verkauft und das Geld selbst eingesteckt haben, oder sie haben sich für sich selbst Schafe geschlachtet und gegessen, oder sie haben die Wolle auf eigene Kappe verkauft. Es waren ja nicht nur Jakobs Schafe, sondern sicherlich auch die Schafe vom Großvater – von Isaak – mit dabei. Sie durften sich nicht so einfach daran vergreifen.

    War es falsch, dass er die Brüder beim Vater „verpetzt“ hat? Ja und nein. Es kommt darauf an, welche Beweggründe er hatte. Wenn er es aus Neid getan hatte, dann wäre es falsch gewesen. Aber wenn es ihm um den Besitz der Familie ging, der zu schützen war, dann war es richtig. In Gottes Wort selbst wird es nicht gewertet.

    In Vers 3 lesen wir, dass Joseph der Sohn von Jakobs Alter ist. Was bedeutet das? Zum einen ist er der Erstgeborene Sohn von seiner Lieblingsfrau und außerdem sieht er sich wahrscheinlich selbst in Joseph. Er scheint der einzige zu sein, der ebenso wie Jakob Jehova (oder, falls es dir lieber ist: Jahwe) einen wichtigen Platz in seinem Leben gibt. Er spiegelt sich selbst in Joseph wieder ?

    Aus dem Bibelbericht geht hervor, dass Jakob seinen Sohn Joseph ganz klar bevorzugt, nicht nur, indem er ihm ein besonderes Kleidungsstück anfertigen lässt. Seine Brüder hassen ihn, sie können ihn nicht einmal mehr grüßen, so groß ist der Hass (Vers 4). Das hängt auch damit zusammen, dass man bei einem Gruß „Shalom“ sagt und somit seinem Gegenüber „all umfassenden Frieden“ wünscht. Wer möchte schon gerne jemanden Frieden wünschen, der einem nervt?

     

    Ein großes Problem zwischen Joseph und seinen Brüdern sind seine Träume.

    Zu der damaligen Zeit sind Träume etwas Besonderes. Sie waren ein Zeichen von Gott. Bisher hatten wir von verschiedenen Träumen gelesen:

    • der Pharao hat einen Traum von Gott, weil er sich die Frau eines anderen genommen hatte. Abraham und Sarah hatten ihn glauben gemacht, dass sie lediglich nur Geschwister wären. Jehova warnte ihn davor, sich diese zur Frau zu nehmen (Kapitel 20:3).
    • Später hat Jakob einem Traum, als er das verheißene Land verlässt, um sich bei Laban eine Frau zu suchen. Er träumt von Engeln, die auf einer Leiter zum Himmel auf und ab steigen und Gott sichert ihm seinen Schutz zu (Kapitel 28:12-15).
    • Später erscheint Jehova Jakobs Schwiegervater Laban im Traum und warnt ihn davor, Jakob zu schaden (Kapitel 31:24)

    Jedesmal ist es eine Botschaft von Jehova selbst an denjenigen, der träumt. Dies wird auch den Kindern von Jakob bekannt sein.

    Nun kommt also dieser bevorzugte Lieblingssohn des Vaters und erzählt ihnen von Träumen, die er gehabt hätte. Träume von Gott und der Inhalt reizt sie noch mehr, denn sie erkennen die Bedeutung: der erste Traum dreht sich um Garben auf dem Feld die sich vor Josephs Garbe verneigen (Verse 5-8) und der zweite ist noch schlimmer, denn Sonne, Mond und Sterne verbeugen sich vor ihm (Verse 9-11). Dies bringt sogar den liebenden Vater in Rage ?. Diesem Traum begegnen wir übrigens in der Offenbarung wieder (Offenbarung 12:1)

    Damit hat Joseph seinen Spitznamen weg, künftig heißt er bei ihnen „der Träumer“ (Vers 19). Wir werden im Verlauf dieses Kapitels noch sehen, wie wichtig diese Träume für die Brüder sind.
    Wir lesen weiter die Verse 12 bis 36: der Vater schickt Joseph los, um nach dem Wohlergehen der Brüder zu sehen, die mit den Herden unterwegs sind. Nach längerem Suchen findet er sie. Die Brüder sind wenig begeistert. Als sie ihn vom weiten kommen sehen, sagen sie „seht der Träumer“ und beraten, wie sie ihn los werden könnten. Es wird überlegt, ihn einfach zu töten, aber Ruben, der Erstgeborene und somit Älteste hält sie davon ab – besser man wirft ihn in eine Grube, anstatt sich die Finger an ihm schmutzig zu machen (Verse 20-22). Wieder erkennen wir, welch große Bedeutung Josephs Träume im Leben der Brüder einnehmen, denn sie sagen: „und wir werden sehen, was aus seinen Träumen wird“.

  582. Jule sagt:

    Der Anschlag

    Achten wir bitte mal darauf, wer nachher weiß, dass Joseph nicht tot ist: in Vers 29 lesen wir, dass Ruben (von was auch immer) zurück kam und Joseph nicht mehr in der Grube war. Er dachte, Joseph wäre tot. Alle anderen Brüder (bis auf Benjamin, der nicht mit auf dem Felde war) wissen, dass Joseph nicht tot ist! Die Brüder schicken dem Vater das besondere Kleid von Joseph, das sie zuvor in das Blut eines ihrer Tiere getaucht haben und „lassen ihn selbst zu dem Schluss kommen“, dass der Lieblingssohn tot ist. Danach lesen wir, dass alle Kinder zu Jakob kommen, um ihn über den Verlust zu trösten, alle seine Söhne und Töchter (Vers 35). Hier sind also 9 Söhne, die wissen, dass Joseph noch lebt und die dennoch kommen um dem Vater ihr Beileid auszusprechen – wohlwissend, dass dieser garnicht tot ist. Unfassbar!

    Aber erst mal zurück im Text. Die Brüder hören erst mal auf Ruben und werfen Joseph in eine Grube, anstatt ihn wie geplant umzubringen. Es kam die Frage auf, um was für eine Grube es sich dabei handelt? Es wird eines der Wasserlöcher sein, die man in der Wüste anstelle von gemauerten Brunnen gräbt. Joseph hat Glück und es ist kein Wasser drin, dennoch scheint er sich beim Sturz verletzt zu haben, denn wir finden später in Amos: „die Wein aus Schalen trinken und mit den besten Ölen sich salben, und sich nicht grämen über die Wunde Josephs.“ Amos‬ ‭6:6‬ ‭ELB‬‬

    Also was genau haben die mißgünstigen Brüder mit Joseph gemacht?

    • Sie warfen ihn in die Grube, um den Vater später mit dem blutverschmierten Kleid zu täuschen,
    • sie holten Joseph aus der Grube wieder heraus, was in ihm wahrscheinlich Hoffnungen geweckt haben wird, nur um ihn dann
    • als Sklave nach Ägypten zu verkaufen

    Wie sehr müssen sie den Bruder hassen. Das erkennen wir auch daran, was sie tun, nachdem sie ihn in die Grube geworfen haben: sie setzen sich erst mal hin und essen (Verse 24-25) – während der kleine Bruder vor Angst und Schmerz nicht weiß wohin mit sich. Ziemlich grausam.

    Die Frage beim Lesen von Vers 24 kam auf, was es bedeutet „sie hoben ihre Augen auf und sahen“. Wir haben uns noch mal das Gebiet auf der Karte angesehen, wo sich das alles abspielt und es ist offensichtlich eine bergige Gegend. Sie sitzen also da und essen und nehmen aus der Ferne eine Bewegung wahr. Klar wendet man sich diesem zu. Da sie saßen, mussten sie etwas hoch sehen, sie „erhoben den Blick“.

    Wie bereits erwähnt, verkaufen sie den Bruder in die Sklaverei und machen ihren Vater Glauben, dass er von einem wilden Tier zerrissen worden ist (Vers 33).

     
    Wer wird hier betrogen?

    Jakob wird hier betrogen und zwar durch ein Tierfell. Wir erinnern uns? Der Name Jakob bedeutet auch „der Betrüger“ und er wird durch ein Ziegenfell in die Irre geführt.

    Das erinnert uns an die Art und Weise, wie er selbst seinen Vater in die Irre geführt hatte, um den Segen des Erstgeborenen zu erhalten. Da Esau von Geburt an stark behaart war und als Jäger einen strengen Tiergeruch an sich hatte, musste der fast blinde Vater getäuscht werden und so hatte ihm die Mutter Ziegenfelle um die Arme gebunden, so dass der Vater keinen Verdacht schöpft (Kapitel 27).

    Wir wissen, dass Jakob hier nicht zum ersten Mal von seinem Betrug am Vater eingeholt wird. Bereits in der Hochzeitsnacht wird er vom Schwiegervater ausgetrickst, der ausnutzte, dass Jakob in der Dunkelheit nicht sehen konnte und ihm statt die geliebte Rahel ins Zelt zu schicken, ihre Schwester unterschob (Kapitel 29:23-25). Hier passt Jürgens Lieblingszitat: „wir werden ernten was wir säen“? (Galater 6:7)

    Hier wird Jakob also – wie sein eigener Vater – von seinen Söhnen betrogen. Sie wissen, dass Joseph noch lebt und sind trotzdem so dreist, zu kommen, um ihn über „den Tod“ des Bruders hinweg zu trösten. Dabei hätten sie es ganz einfach haben können, indem sie ihm gebeichtet hätten, dass Joseph noch lebt.

    Letztendlich lesen wir, was weiterhin mit Joseph geschieht, den die Brüder an die Sklavenhändler verkauft hatten. Er wird in Ägypten weiter verkauft (Vers 36) und gerät so in Verbindung mit anderen Göttern: sein Käufer ist Potiphar, der Name bedeutet „Geschenk von Ra“ (ein ägyptischer Gott). Potiphar arbeitet als Sicherheitsmann für Pharao, was bedeutet „Sohn von Ra“. Es ist nicht der Gott der Bibel sondern ein ägyptischer Gott.

     
    Zu Anfang hatte ich gesagt, dass wir hier immer wieder einem „Gott aber…“ begegnen würden. Wo aber war hier denn Gott? Gott wird hier nicht erwähnt in diesem Kapitel – scheinbar schaut dieser gerade „nur“ zu. Aber wir werden im Verlauf der nächsten Kapitel sehen, dass es ihm nicht egal ist und dass er bereits im Hintergrund wirkt.

    In der kommenden Woche lesen wir Kapitel 38 und unterbrechen kurz die Geschichte von Jakob. Warum, das werden wir dann erfahren. Es bleibt also auch weiterhin spannend?

  583. Jule sagt:

    Was genau war die Sünde Onan’s

    Wir wissen, dass von dem Namen Onan der Begriff Onanie abgeleitet ist, was Selbstbefriedigung bedeutet. Einige meinen, dass dies die Sünde war, für die Jehova ihn zu Tode brachte. Aber er befriedigte sich ja nicht selbst, sondern hatte Sex mit der Frau seines Bruders, nur „gab er ihr seinen Samen nicht“

  584. Jule sagt:

    Resüme vom Gottesdienst vom 3. September

    In der Vorwoche haben wir uns mit 1. Mose 38 beschäftigt, mit der Geschichte um Juda und Tamar. Aber was hat die eigentlich jetzt hier zu suchen? Ging nicht gerade die spannende Geschichte mit Joseph los? Warum dann hier dieser Einschub? Und warum wird nur die Geschichte von einem der 11 Brüder erzählt und ausgerechnet von Juda?

    Zum einen stammt die Linie zum Messias von Juda ab (Matthäus 1:1-3) und wenn wir Matthäus 22:23-33 lesen, dann merken wir, dass diese Geschichte hier um Juda und Tamar der Schlüssel zum Verständnis ist:

    „Am selben Tag kamen einige Sadduzäer zu Jesus. Diese Leute behaupten, es gebe keine Auferstehung der Toten. Sie fragten ihn: »Lehrer, Mose hat bestimmt: Wenn ein verheirateter Mann stirbt und keine Kinder hat, dann muss sein Bruder die Witwe heiraten und dafür sorgen, dass der Verstorbene doch noch einen Nachkommen erhält. Nun lebten da unter uns sieben Brüder. Der erste heiratete und starb. Weil er keine Nachkommen hatte, heiratete sein Bruder die Witwe. Auch der zweite Bruder starb kinderlos, und der nächste Bruder nahm sie zur Frau. So ging es weiter, bis die Frau mit allen sieben verheiratet gewesen war. Schließlich starb auch sie. Wessen Frau wird sie nun nach der Auferstehung sein? Schließlich waren ja alle sieben Brüder mit ihr verheiratet.« Jesus antwortete: »Ihr irrt euch, denn ihr kennt weder die Heilige Schrift noch die Macht Gottes. Wenn die Toten auferstehen, werden sie nicht mehr wie hier auf der Erde heiraten. Es wird ganz anders sein: Sie sind dann wie die Engel Gottes im Himmel. Was nun die Auferstehung der Toten überhaupt betrifft: Habt ihr nicht gelesen, was Gott euch in der Heiligen Schrift sagt: ›Ich bin der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs‹? Er ist doch nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden!« Die vielen Menschen, die Jesus zugehört hatten, waren tief beeindruckt von dem, was er lehrte.“ (Matthäus‬ ‭22:23-33‬ ‭HFA‬‬)

    Wir lesen die Geschichte in 1. Mose 38:1-11: Juda heiratet, bekommt drei Söhne und verheiratet den Ältesten mit Tamar. Als dieser stirbt, soll der Zweitälteste mit ihr den Erben zeugen – damit das Erbe des verstorbenen Bruders erhalten bleibt. Dies war zu der Zeit in der Kultur üblich. Aber dieser hat keine Lust, diesen Erben zu erwecken, denn er selbst hätte nichts davon. Also gibt er einen Orgasmus vor und zieht sich vorzeitig zurück. So hat er zwar jede Menge Spaß mit der Schwägerin, aber ohne Konsequenzen und da die Schwagerehe nur zu dem Zweck einer Schwangerschaft da war, konnte er auch weiterhin jede Menge Spaß mit ihr haben. Aber Gott gefällt das nicht und er bringt den Schwager zu Tode.

    Eigentlich wäre jetzt der jüngste Sohn von Juda dran gewesen, aber scheinbar war der noch nicht in dem entsprechenden Alter und so schickt Juda sie zu ihrer Familie zurück, bis es soweit ist. Er hat Angst, dass sein letzter Sohn auch noch stirbt. Etwas, was wohl jeder nachvollziehen kann. Scheinbar weiß er nicht, dass beide Söhne von Jehova verworfen waren und deshalb zu Tode kamen (Verse 7 und 10).

    Was hätten wir an Stelle des Vaters nun getan? Basti hätte überlegt, selbst für sie zu sorgen. Wir dachten erst, er wolle an Stelle des Sohnes für diesen Samen zu sorgen – aber er meinte eher, für die Witwe anderweitig finanziell zu versorgen.

    Wie wir weiter sehen werden, hat Juda nichts dergleichen vor und daher nimmt Tamar die Angelegenheit selbst in die Hand. Wir lesen die Verse 12 bis 25:

    Nachdem die Schwiegermutter, Judas Frau, verstorben und die Trauerzeit rum ist, hört Tamar, dass der Schwiegervater zur Schafschur unterwegs ist. Da fasst sie einen Plan, verkleidet sich als Prostituierte und bietet ihm ihre Dienste an. Er geht darauf ein, aber da er kein Geld dabei hat, fordert sie einem persönlichen Pfand. Juda geht darauf ein, schläft mit ihr und geht seines Weges. Als er den Pfand einlösen will, ist die Prostituierte nicht aufzufinden und er lässt es dabei bewenden. Tamar hingegen ist von ihm schwanger und als es herauskommt, soll sie wegen Hurerei getötet werden. Aber sie schickt dem Schwiegervater den persönlichen Pfand, den er ihr als Prostituierten gegeben hat und er erkennt, dass er derjenige ist, der sie geschwängert hat.

    Nachdem der erste Sohn von Juda gestorben war, hatte sich der Zweitgeborene „sie zur Frau genommen“. Wessen Frau war sie also jetzt? Die von dem Schwager? Nein, denn es ging lediglich um den Erben, mehr nicht. Sie war nach wie vor die Frau von Judas Erstgeborenen.

    In dieser Geschichte kommt nur zwei Mal der Name Gottes vor.

    Aber Juda hatte Gott nicht gefragt, was er tun solle und seine Söhne auch nicht, sie handelten einfach. Nirgendwo wird gesagt, dass diese Schwagerehe von Gott ins Leben gerufen worden ist oder dass ER es gut fand. Aber Gott fand es überhaupt nicht gut, dass sich der Schwager auf der einen Seite mit Tamar im Bett vergnügt hatte, aber keine Konsequenzen wollte und alles tat, damit sie nicht schwanger wird.

    Auch Juda ist hier ungerecht. Zum einen versäumt er es, ihr seinen jüngsten Sohn zu schicken, damit der Erbe endlich kommt und zum anderen soll Tamar sterben, weil sie sich wie eine Hure benommen hat – selbst hat er aber kein Problem damit, mit einer zu schlafen, schließlich hielt er Tamar ja dafür (Verse 14-16 und 24 und 26).

    Warum musste Onan, der Zweitgeborene von Juda sterben? Er war ungerecht: er wollte Sex mit Tamar, aber nicht für den geforderten Erben sorgen. Das mißfiel Gott, er sagte „Stop! So nicht!“ (frei nach Pape)

    Wir lesen weiter die Verse 27 bis 30, Tamar ist schwanger mit Zwillingen und hier wird die Geburt beschrieben:

    Warum bindet die Hebamme einen roten Faden um die Hand des Kindes, die sich zuerst raus streckt? Wer gilt als Erstgeborener? Ist das nicht das Kind, das als erstes aus dem Mutterleib kommt, das als erstes geboren wird?

    In Matthäus 1:1-3 lesen wir, wen Jehova als Erstgeborenen ansieht, der Same kommt von Perez. Er ist derjenige, der als erstes „das Licht der Welt erblickte“ (1. Mose 38:29). Der Same kam also über Abraham, Isaak, Jakob, dann von Juda und dann von Perez ?

    Wieder sehen wir, wie jemand erntet, was er gesät hat: Juda war derjenige, der seinen Brüdern geraten hatte, Joseph zu verkaufen (Kapitel 37:26). Jakob denkt, sein Lieblingssohn Joseph ist tot. Juda, der weiß, dass dies nicht so ist und dass Joseph noch lebt, kommt später zu Jakob nach Hause und zwei seiner Söhne sind tot. Er kennt nun den Schmerz eines Vaters, der um seinen Sohn trauert. Dies ist ausgleichende Gerechtigkeit.

    Aber Juda wird hier auch für etwas zubereitet. Seine Söhne sind böse und deswegen gestorben. Joseph war nicht böse. Aber der Same, der verheißene Messias, kommt später aus der Linie von Juda.

    Dies konnte Mose unmöglich zu dem Zeitpunkt wissen, als er das Buch Genesis schreibt. Trotzdem führt er lediglich die Geschichte von Juda weiter und von keinem der anderen Brüder. Dies zeigt, dass die Bibel wirklich von Gott inspiriert ist und nicht etwas ist, was Menschen einfach so aufgezeichnet haben, weil sie selbst es für wichtig hielten ?

    In der kommenden Woche geht es also weiter mit der Geschichte um Joseph und wir lesen die Kapitel 39 und 40. Es bleibt weiterhin spannend ?

  585. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 10. September

    Das Thema heute Abend beim Hauskreis war aus aktuellem Anlass: „Die Situation ist schlimm und wird nur noch schlimmer und das seit Jahren. Wo ist da eigentlich Gott?“

    Im Gottesdienst beschäftigen wir uns nun die dritte Woche mit Joseph und seiner Geschichte. Wir haben gelesen, dass die Brüder ihn in die Sklaverei nach Ägypten verkauft haben und seinen Vater in dem Glauben lassen, dass sein Lieblingssohn tot ist. Ob die beiden sich eine ähnliche Frage gestellt haben?

    Wir werden in der nächsten Zeit mmer wieder einem „Gott aber…“ begegnen und sehen, dass Gott uns niemals allein lässt, auch wenn es uns so erscheinen mag. In letzter Zeit habe ich öfters die Aussage gehört „Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, dann ist es nicht das Ende“. Bei dieser Aussage wird Gott leider außen vor gelassen. Wenn wir ihn aber mit einbeziehen, dann ist es wahr.

    Diese Woche wird es für Joseph sogar NOCH schlimmer: er kommt für etwas, was er nicht getan hat, in den Knast und muss dort jahrelang ausharren. Wie er sich wohl gefühlt hat? Aber auch hier wieder „aber Gott“, „es ist noch nicht das Ende“

    Vielleicht hat ja noch der eine oder andere Lust, am Sonntag mit dabei zu sein? Wir lesen in 1. Mose (oder Genessis) die Kapitel 39 und 40. Ihr könnt sie auch hier online in der Version der Volxbibel lesen, die für jeden gut verständlich sind:
    http://wiki.volxbibel.com/1.Mose_39 und http://wiki.volxbibel.com/1.Mose_40

    Wir wünschen euch allen noch einen ruhigen Abend und freuen uns darauf, euch am Sonntag zu sehen ??

  586. Jule sagt:

    Resüme vom Gottesdienst vom 10. September

    Nach dem Einschub mit Juda und Tamar in der vergangenen Woche (1. Mose 38), sind wir jetzt wieder bei Joseph. Vor zwei Wochen hatten wir gelesen, dass er der Lieblingssohn des Vaters war und dieser ihn bevorzugt behandelt hatte. Außerdem hatte er Träume von Gott, die er erzählte, was die Brüder nicht nur wütend gemacht hatte, sondern auch eine große Rolle für die Brüder spielte – denn Träume kamen sonst von Jehova (oder Jahwe). Die Brüder wollten ihn loswerden, darum verkauften sie ihn in die Sklaverei (Kapitel 37).

    Hier geht es nach dem Einschub also weiter. Wir lesen Kapitel 39 und 40 – und auch hier geht es wieder um Träume ?. Aber erst mal lesen wir, wie es jetzt mit Joseph weiter geht. Er wurde ja an Potiphar verkauft, der „der oberste der Leibwache vom Pharao“ war und somit ein ziemlich hohes Tier (Kapitel 37:36). Für diesen arbeitet Joseph als Sklave (Kapitel 39:1)

    Joseph ist gesegnet

    Heute geht es um Gottes Segen und was es bedeutet und was nicht. Achten wir mal bitte beim Lesen darauf! Was verstehen wir unter Segen? Ruhe, Frieden und Sicherheit, auch dass es uns materiell gut geht.

    In Kapitel 39:1-6 lesen wir, dass Jehova Joseph auf besondere Weise segnet. Ja, er ist als Sklave am Hof von Potiphar, aber ein Sklave hat kein besonders schönes Leben. Er hat harte Arbeit zu verrichten, ohne jegliche Vergünstigungen. Er bekommt lediglich Kost und Logie und beides ist kein Luxus. Er wird in einer einfachen Hütte mit vielen anderen Skalven beengt geschlafen haben (denn am Tage war er ja arbeiten und fiel wahrscheinlich abends tot ins Bett) und zu Essen gab es wahrscheinlich lediglich Wasser und Brot.

    Joseph ist also ein ganz normaler Sklave, einer von vielen und wird sicherlich nicht sonderlich gut behandelt worden sein. Dennoch macht er seine Arbeit gut, denn sein Leben dreht sich um Gott und er tut alles so, dass kein Schatten auf seinem Gott fällt. Dies segnet Gott, er hat Gelingen (Vers 2) und dies sieht wiederum sein Herr und Joseph bekommt eine bessere Behandlung (Verse 3-4). Daraufhin segnet Jehova den Potiphar (Vers 5), denn er hatte seinerzeit zu Abraham gesagt „ich werde die segnen, die dich segnen“ (Kapitel 12:3).

    Wir sehen, dass Jehova aus dem Fluch einem Segen machte: Joseph kam als Sklave, als Niedrigster am Hof, aber Gott wandelte es in Segen um. Nun ist er der zweit Höchste im Hause von Potiphar (Kapitel 39:6). Wie lange dieser Prozeß gedauert hat, wissen wir nicht, aber vor diesem Hintergrund lesen wir weiter bis Vers 18

    Die Frau

    Wir hatten ja gelesen, dass sich Joseph zu einem besonders attraktiven Mann entwickelt hatte und dies bleibt auch seiner Herrin nicht verborgen. Scheinbar verliebt die sich in ihn, zumindest fängt sie an, ihm nachzustellen. Aber Joseph lässt sich nicht darauf ein. Warum eigentlich nicht? Ist sie so hässlich?

    Sie ist nicht nur mit einem anderen Mann verheiratet, sondern er weiß, dass es Gott nicht gefallen würde (Verse 8-9), denn er sagte zu den Menschen, sie sollten „ein Fleisch sein“ (1. Mose 2:24), da passt kein Dritter dazwischen.

    Aber das alles interessiert die Frau nicht, sie stellt ihm auch weiterhin nach. Als sich die Gelegenheit ergibt und er mit ihr im Haus allein ist, wird sie handgreiflich und nötigt ihn wieder. Aber Joseph meint es ernst, er rennt weg. Dabei bleibt ein Kleidungsstück von ihm zurück, das sie als Indiz missbraucht. Sie dreht den Spieß einfach rum und schreit und behauptet, er habe versucht, sie zu vergewaltigen. Zeugen gab es ja keine, aber den Schrei werden alle gehört haben und diesen zeigt sie das Kleidungsstück als Beweis. Angeblich sei er weggerannt, als sie geschrien hat und habe dabei vergessen, sich wieder ganz anzuziehen.

    Interessant ist hier die Schuldfrage: wem gibt sie die Schuld an allem?

    In den Versen 14 und 17 lesen wir, dass ihr Mann die Schuld habe, schließlich hatte er den dreisten Mann ja ins Haus gebracht. Aber das kennt man ja auch heute: Wenn ein Partner fremd geht und es herauskommt, ist immer der Betrogene Schuld, der einen schlecht behandelt hat, einen mit seiner Eifersucht in die Arme eines anderen getrieben hat oder was auch immer. Ich habe noch keinem gesehen, der zugibt, dass er selbst Mist gebaut hat, etwas was ich extrem schlimm finde.

    Diese Frau handelt ebenso. Gerade hatten wir noch gelesen, dass sie Joseph über einem längeren Zeitraum nachgestellt hat und als es nicht klappt, behauptet sie, er habe sie vergewaltigen wollen – und schuld daran ist ihr Ehemann, der den frechen Kerl erst angeschleppt hat *grummel

    Ist uns eigentlich aufgefallen, dass wir hier das erste mal davon lesen, dass „Gott es nicht will“, dass Gott Ehebruch hasst?

    Aber wir lernen auch viel darüber, dass sich jemand, der Gott in den Mittelpunkt stellt, generell anders verhält, als andere Menschen.

    Denn wer wird immer reicher? Ist es Joseph selbst? Nein, er ist und bleibt ein Sklave, aber Potiphar, sein Herr wird immer reicher. Welchen Grund sollte Joseph also haben, weiterhin hart zu arbeiten? Er hat ja nichts davon. „Jehova ließ alles gelingen, was Joseph tat“, daher wurde sein Herr immer reicher. Das einzige, was Joseph davon hat, ist dass er noch mehr Arbeit und Verantwortung bekommt ? (Verse 2-5).

    Also noch mal die Frage zum Segen:

    Du kannst den Segen Gottes haben, auch wenn es dir eine Zeit lang nicht gut geht. Aber Joseph scheint trotzdem ruhig zu bleiben, er macht seine Arbeit gut. Er lebte nicht für sich selbst, sondern für Gott. Auch als er angeklagt wird, kommt von ihm nur eine kurze Rechtfertigung (Kapitel 40:15).

    Manchmal ist der Segen eben nicht das, was wir uns vorstellen. Wir denken, er hätte Luxus haben müssen und im Schaukelstuhl sitzen und das Leben genießen – statt dessen bekommt er mehr Arbeit und kommt dann noch durch die Intrige in den Knast.

    Eigentlich wird der Segen schon fast zum Fluch. Denn durch den Segen bekommt er mehr Verantwortung und dadurch auch die Arbeit im Haus. Hier fällt er ja erst der Herrin ins Auge ?. Und dann taucht auch die Frage nach Gerechtigkeit auf: letzte Woche haben wir von Juda gelesen. Er schläft mit Tamar, die er für eine Nutte hält und ihm passiert nichts (Kapitel 38). Joseph weigert sich, mit der Frau eines anderen zu schlafen und er kommt dafür in den Knast. Ist das gerecht?

    In den Versen 19-23 lesen wir die Auswirkungen dieser Falschanklage:

    Wie kann das sein? Er hat den Segen Gottes und kommt trotzdem in den Knast? Wie kann das sein? Aber Gott lässt ihn nicht allein und schon bald wiederholt sich das selbe wie mit Potiphar: Jehova segnet ihn und er bekommt wieder eine Sonderstellung (Verse 21-23).

    Um noch mal auf die Frau von Potiphar und ihre Intrige zurück zu kommen, wegen der Joseph nun im Knast ist: Die Frau gibt Potiphar die Schuld an dem Ganzen, denn er hat den Vergewaltiger ja erst angeschleppt. Potiphar ist sauer – aber auf wen eigentlich? (Vers 19)

    Wenn man bedenkt, dass dieser die Möglichkeit gehabt hätte „dieses Schwein“ einfach hinrichten zu lassen und es nicht tut… ich denke, jeder Mann, dessen Frau gerade einer hinterhältigen Vergewaltigung entgangen ist, hätte die Gelegenheit genutzt und kurzen Prozess mit Joseph gemacht. Aber Potiphar lässt ihn lediglich ins Gefängnis werfen. Warum? Hat er seiner Frau nicht geglaubt?

    Aber warum warf er Joseph dann ins Gefängnis? Man darf nicht vergessen, dass sie die Firstlady war und das ganze Haus die angebliche Vergewaltigung mitbekommen hatte, daher musste er was tun, wenn er sie und sich selbst nicht bloßstellen wollte. Daher warf er Joseph in den Knast…

    Nun sitzt Joseph also zu Unrecht beschuldigt im Knast, ohne dass er sich etwas hatte zu Schulden kommen lassen – obwohl er von Jehova gesegnet ist. Ist das nicht unlogisch? „Wer ist schon so bekloppt, in so einer Situation noch an Gott zu glauben?“

    Wir lesen weiter das Kapitel 40 – Joseph begegnet hier zwei weiteren Insassen, die von ihren Träumen verwirrt sind und er deutet ihre Träume. Aber konnte Joseph wirklich Träume deuten?

    Wir lesen weiter das Kapitel 40 – Joseph begegnet hier zwei weiteren Insassen, die von ihren Träumen verwirrt sind und er deutet ihre Träume. Aber konnte Joseph wirklich Träume deuten? Wie kann er das machen?

    Wenn wir Vers 8 lesen, dann sehen wir, dass es Jehova ist, der die Träume deutet – „nicht ich, sondern Gott“ (frei nach Pape). Wenn der Traum von Gott ist, dann kann und wird ER ihn auch deuten.

    „Erzählt mir doch …“, wahrscheinlich war dies auch der Grund, warum Joseph seinerzeit seinen Brüdern und der ganzen Familie seine eigenen Träume erzählt hatte. Wenn Träume von Gott sind und von ihm gedeutet werden, dann macht es ja Sinn, sie jemandem zu erzählen, der diesem Gott dient und ein Verhältnis zu ihm hat. Wohlmöglich wollte er seinerzeit, dass ihm jemand erklärt, was diese verwirrenden Träume zu bedeuten haben. Im Prinzip haben dies die Brüder und der Vater ja auch getan, denn sie hatten begriffen, dass es um eine erhöhte Stellung ging, die Joseph haben würde (Kapitel 37:5-11)

    Hier in Kapitel 40 ist es auch das erste mal, dass wir von einem Geburtstag lesen. Aber es ist kein Hebräer, keiner von den Anbetern Gottes, der ihn feiert, sondern der ägyptische Pharao. Wir lesen nirgendwo in der Bibel davon, dass irgendein Anbeter Jehovas seinen Geburtstag feiert, auch von Jesus und seinen Jüngern nicht ?

    Joseph deutet die Träume der beiden Angestellten des Pharao und wir lesen später, dass beide genau so eingetreten sind (Vers 20). Da Joseph weiß, dass der Mundschenk wieder in den Dienst des Pharao zurück geht, bittet er ihn, sich an ihn zu erinnern und so dafür zu sorgen, dass auch er aus dem Gefängnis kommt (Vers 14-15), aber leider vergisst dieser ihn und Joseph bleibt auch weiter unschuldig im Knast (Vers 23).

    Unser Thema heute war ja „der Segen Jehovas“ und wie er aussieht. Aber ist dies wirklich ein Segen, dass Joseph auch weiterhin unschuldig im Knast bleibt? Im Moment ist das völlig unlogisch, aber wir werden beim nächsten Mal ein Aha-Erlebnis haben.

    In dieser Woche lesen wir 1. Mose Kapitel 41, ihr könnt es gerne diese Woche schon mal lesen, achtet dabei bitte mal darauf, warum es wichtig ist, dass Joseph zu diesem Zeitpunkt auch weiterhin im Gefängnis ist ?️‍♀️

    Es bleibt auch weiterhin spannend?

  587. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 17. September

    Weiter geht es mit Joseph: wir haben gelesen, dass die Brüder ihn nur noch „den Träumer“ nannten und dann in die Sklaverei verkauft haben. Letztes Mal hat er die Träume von zwei Männern gedeutet und auch diesmal geht es wieder um Träume

    Wir lesen 1. Mose Kapitel 41, es bleibt spannend. Wir freuen uns auf euch

    (((die Zusammenfassung von Kapitel 41 wird nachgereicht, denn durch das Beschäftigen mit dem Kleinen könnte ich nicht mitschreiben, ich muss mir die Aufnahme also erst noch mal anhören, bitte um etwas Geduld)))

  588. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 24. September

    Wir haben uns die letzten Wochen mit Joseph beschäftigt, der auch von seinen Brüdern verächtlich „der Träumer“ genannt wurde. Letzte Woche haben wir bereits eine Ahnung davon bekommen, was seine Träume zu bedeuten hatten.

    Diese Woche lesen wir 1. Mose Kapitel 42 und wir werden sehen, wie sich der Traum, der die Brüder so wütend gemacht hatte, erfüllt. Wie Joseph wohl reagieren wird, wenn er denen wieder begegnet, die ihm viel Leid zugefügt haben? Es bleibt spannend

    Wir freuen uns auf euch ?

  589. Jule sagt:

    In der letzten Woche haben wir 1. Mose Kapitel 42 gelesen – Josephs Brüder kommen nach Ägypten.

    Wir erinnern uns, dass die Brüder ihn seinerzeit wegen seinem Träumen als „der Träumer“ verspottet haben. Wegen ihrer Eifersucht auf den Lieblingssohn des Vaters wollten sie ihn eigentlich umbringen, aber Ruben, der Älteste, legte ein Veto ein und so warfen sie ihn lediglich in eine Grube. Dann setzten sie sich gemütlich hin um zu essen. Sie verkauften die Bruder an vorbeiziehenden Sklavenhändler und täuschten den Vater, indem sie ihm das blutige Kleid des Lieblingssohnes schickten. Als der Vater trauerte, kamen alle seine Kinder, um ihn zu trösten – obwohl 9 von ihnen wussten, dass Joseph noch lebt. (Kapitel 37).

    Nach dem kurzen Einschub mit Juda und Tamar – Juda hatte selbst zwei Söhne durch den Tod verloren und weiß nun, wie schmerzhaft es ist, sein Kind zu verlieren (Kapitel 38) – geht es weiter mit Joseph. Er wird weiterverkauft und landet im Haus von Potiphar. Er bekommt eine erhöhte Stellung, landet dann aber im Knast, weil er zu Unrecht der Vergewaltigung beschuldigt wird (Kapitel 39). Auch hier wird er wieder erhöht, indem er eine bevorzugte Stellung bekommt. Im Gefängnis trifft er auf zwei Beamte des Pharao, denen er mit Gottes Hilfe ihre Träume deutet, die dann auch genau so eintreffen. Er bittet den Mundschenk, ihm zu helfen, aus dem Gefängnis frei zu kommen, aber dieser vergisst ihn und so muss Joseph weitere 2 Jahre noch im Gefängnis verbringen (Kapitel 40).

    Aber dann hat der Pharao beunruhigende Träume, die ihm keiner seiner Traumdeuter deuten konnte und da erinnert sich der Beamte an Joseph. Er wird aus dem Gefängnis geholt, passend zurecht gemacht und kommt zum Pharao, dem er die Träume so deuten kann, dass dieser Herzensfrieden hat. Joseph wird wieder einmal erhöht, er bekommt die zweite Stellung nach Pharao und soll alles für die kommende Hungersnot vorbereiten (Kapitel 41).

    Nun sind wir bei Kapitel 42:

    Joseph war 17 Jahre, als er von seinen Brüdern verkauft worden war (Kapitel 37:2) und 30 Jahre alt, als er in den Dienst des Pharao kommt (Kapitel 41:46). Die 7 Jahre des Überflusses sind vorbei und wir sind im 1. Jahr der Hungersnot (Vers 54). Er ist jetzt 38 Jahre alt und hat seine Brüder seit 21 Jahren nicht mehr gesehen.

    In Kapitel 42, den Versen 1 bis 5 lesen wir, dass die Hungersnot inzwischen auch das Land Kanaan erreicht hat und so schickt Jakob seine Söhne nach Ägypten, um Getreide zu kaufen. Von diesen 10 Söhnen wissen 9, dass Joseph nicht tot ist, sie hatten ihn in die Sklaverei verkauft. Aber welcher Sklave würde wohl 21 Jahre harte Arbeit überleben? Trotzdem haben sie ein flaues Gefühl, als sie losziehen.

    Eigentlich hatte der Pharao nur von einer Hungersnot in seinem Land geträumt. Aber nun sorgt Gott dafür, dass auch in Kanaan Hunger ist, damit sich die Geschichte erfüllt, die vor 21 Jahren losgetreten wurde ?

    Wir lesen weiter die Verse 6 bis 25. die Brüder kommen an den Hof des Pharao und verbeugen sich – vor Joseph (Vers 6)! Dies erinnert an den ersten Traum von Joseph, nur dass hier Benjamin nicht mit dabei ist (Kapitel 37:6-8).

    Im Gegensatz zu Ihnen erkennt Joseph seine Brüder sehr wohl. Er diskutiert mit Ihnen, wirft ihnen immer wieder vor, dass sie Spione seien und sie erwidern immer wieder „wir sind redlich“ (Vers 11). Wie muss sich Joseph dabei gefühlt haben? Immerhin waren doch sie es, die ihn in die Sklaverei verkauft hatten.

    Wenn Joseph sie doch erkennt, warum erkennen sie ihn dann nicht auch?

    Zum einen sind 21 Jahre vergangen, Joseph war noch ein Jugendlicher, als er als Sklave verkauft wurde. Dann hatten wir gelesen, dass man ihn schor, bevor er vor den Pharao kam (Kapitel 41:14), so wie es bei den Ägyptern zu dieser Zeit üblich ist, rasiert, mit Perücke und geschminkt. Hebräer hingegen tragen zu der Zeit einen Vollbart. Zudem bedient er sich eines Dolmetschers, um mit Ihnen zu reden (Kapitel 42:23). Hätten wir da unseren Brüder in diesem hohen Herrn erkannt?

    Joseph spielt also mit seinen Brüdern Versteck ?. Aber warum wirft er sie ins Gefängnis?

    Zum einen braucht er ein Druckmittel, damit sie Benjamin herbringen müssen und zudem sollen sie umdenken, immerhin hatten sie ihn selbst in eine Grube geworfen und in die Sklaverei verkauft. Ist dies Rache?

  590. Jule sagt:

    Aber warum hat der Vater eigentlich alle 10 erwachsenen Söhne geschickt?

    Waren sie nicht die Hirten seiner Herden und wurden auch anders bei ihm gebraucht? Zum einen werden die Herden durch die Hungersnot nicht mehr so groß gewesen sein und zum anderen ging es um die Sicherheit. Wenn wir uns vorstellen, dass es in Ägypten und den umliegenden Ländern Hunger gab und nun zieht da eine große Karawane mit Lebensmitteln daher, werden sicherlich viele versucht haben, diese zu überfallen, um den eigenen Hunger zu stillen oder um es zu verkaufen.

    Joseph lässt seine Brüder also ins Gefängnis werfen für 3 Tage, worüber mögen sie sich unterhalten haben? Ganz sicherlich haben sie Schuldgefühle wegen Joseph, wir erfahren, dass er in der Grube Angst hatte und seine Brüder um Gnade und Gunst anflehte. Es war ihnen egal gewesen (Vers 21).

    Zuerst sagte Joseph, dass alle im Gefängnis bleiben sollen und einer nach Hause gehen soll, um Benjamin zu holen. Nach den drei Tagen Gefängnis entscheidet er sich um. Nun dürfen alle gehen und nur einer soll als Pfand im Knast bleiben.

    Warum ausgerechnet Simeon?

    Zum einen war er nach Ruben der Älteste. Joseph bekommt mit, dass Ruben nichts davon weiß, dass sie ihn verkauft hatten, er denkt, der Bruder wäre tot (Vers 22). Zu der Zeit trug immer der Älteste die Verantwortung und so ist es hier Simeon.

    Aber es gibt auch andere Ausleger, die vermuten, dass dies mit der Sache in Sichem zu tun hat. Wir erinnern uns, dass ihre Schwester Dina von Sichem vergewaltigt wurde und Simeon und Levi ermordeten alle Männer der Stadt und plünderten sie (Kapitel 34). Dies hatte Jakob sehr verärgert, er fühlte sich dort nicht mehr sicher und zog mit der Familie weiter. Währenddessen bekam Rahel ihren Sohn Benjamin und starb nach der Geburt (Kapitel 35). Wahrscheinlich machte Joseph Simeon und Levi für den Tod der geliebten Mutter verantwortlich und will die beiden hier trennen. Aber das sind alles nur Vermutungen, denn in der Bibel wird kein Grund dafür genannt, warum es Simeon ist, der als Geisel bleiben muss.

    Aber den Brüdern schlägt sofort das Gewissen, sie bringen ihre Schwierigkeiten mit der Sache mit Joseph in Verbindung (Kapitel 42:21)

    Nun ist Simeon im Gefängnis und die Brüder auf dem Heimweg. Worüber werden sie nachgedacht und sich unterhalten haben?

    Vor 21 Jahren waren sie schon mal auf dem Heimweg und hatten einen ihrer Brüder nicht mehr dabei. Sie werden überlegt haben „was wird der Vater sagen und wie können wir ihn trösten?“. Diesmal mussten sie überlegen „was werden wir dem Vater sagen und wie?“. Sie können ja schlecht sagen „jetzt fordert Gott das Blut Josephs von uns zurück“ (Vers 22, Kapitel 9:5). Sie müssen sich etwas ausdenken …

    Wir lesen die Verse 25 bis 31. Joseph gibt ihnen nicht nur das gekaufte Getreide mit, sondern auch eine großzügige Wegzehrung. Als sie unterwegs Rast machen, sehen sie, dass sogar ihr Geld wieder im Beutel ist.

    Warum macht ihnen dies so große Angst?

    Basti ist der Ansicht, der Vater könnte denken, sie hätten Simeon verkauft. Vor dem Hintergrund, dass sie bereits Joseph verkauft haben, macht dies Sinn.

    Wie würden wir reagieren, wenn wir nach einem Großeinkauf nach Hause kommen und feststellen, dass wir nichts bezahlt, sondern den Kaufpreis zurück erstattet bekommen haben? Erstmal würden wir uns wahrscheinlich freuen über dieses großzügige Geschenk, aber es wird uns klar werden, dass es sich um ein Versehen handeln muss. Wann würden wir das nächste mal in diesem Laden einkaufen gehen? Wahrscheinlich würden wir uns einen anderen suchen ?

    Wahrscheinlich fühlen wir uns wie ein Dieb und es ist anzunehmen, dass es den Brüdern jetzt ebenso geht.

    „Was hat Gott uns da angetan!“ (Vers 28), wahrscheinlich werden sie sich jetzt auch daran erinnern, dass sie ihren Bruder Joseph seinerzeit „für ein paar Kröten“ verkauft haben.

    Sie kommen nach Hause und erstatten dem Vater Bericht, erzählen, dass sie für Spione gehalten und ins Gefängnis geworfen worden sind und dass der Pharao sie nur nach Hause gelassen habe mit der Bedingung, dass sie beim nächsten mal Benjamin mitbringen, zur Sicherheit müsste Simeon in Gewahrsam bleiben.

    Was glaubt der Vater?

    Er glaubt, dass er den Jüngsten auch noch verlieren wird (Vers 36). Wenn Simeon dort als Spion im Knast ist, wird er wahrscheinlich auch tot sein!?

    Nun mischt sich Ruben ein und sein Vorschlag ist schon ziemlich krass: »Wenn ich dir Benjamin nicht zurückbringe, kannst du meine beiden Söhne töten« 1. Mose‬ ‭42:37‬ ‭HFA‬‬

    Will er wirklich seine eigenen Söhne töten lassen? Nein, er übernimmt hier lediglich die Verantwortung, dass Benjamin nichts passieren wird. Behalten wir im Sinn: Ruben weiß nicht, dass Joseph noch lebt.

    Aber was ist mit Joseph? Wie sind seine Gefühle den Brüdern gegenüber, die ihn ja immerhin vor 21 Jahren in die Sklaverei verkauft hatten und denen egal war, was aus ihm geworden war?

    Nimmt er Rache?

    Wir haben gelesen, dass er die Brüder für einige Tage ins Gefängnis werfen ließ. So hatten sie die Gelegenheit, zu schmecken, wie es ihm viele Jahre ging. Er wollte sie zum Umdenken bewegen. Vielleicht machte er sich sogar Sorgen um seinen kleinen Bruder, dass sie ähnlich mit diesem umgehen würden, denn auch dieser war ja ein Lieblingssohn des Vaters. Dadurch, dass sie beim nächsten Kauf diesen Bruder mitbringen müssen, wird sich zeigen, ob sie sich geändert haben.

    Nächste Woche lesen wir Kapitel 43 und sehen, was passiert, als sie wiederkommen und er Benjamin ganz deutlich bevorzugt. Es bleibt auch weiterhin spannend ?

  591. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 1. Oktober

    Wir lesen diese Woche 1. Mose Kapitel 43 bis 44:15

    Weiter geht es mit Joseph und seinen Brüdern. Sie kommen zum zweiten Mal nach Ägypten, um Getreide für die ganze Sippe zu holen, diesmal haben sie sogar Benjamin dabei. Wie wird Joseph reagieren? Wird er sich rächen? Warum spielt er diese Spielchen mit seinen Brüdern? Ob sie auch Benjamin und Simeon wieder mitnehmen können, wenn es wieder nach Hause geht?

    Es bleibt auch weiterhin spannend ?

  592. Jule sagt:

    Beim letzten Mal hatten wir gesehen, dass Joseph Besuch von seinen Brüdern hatte und uns gefragt, warum sie ihn nicht erkannten? Zum einen hatten sie sich 21 Jahre nicht mehr gesehen und dann hatte er sein Aussehen verändert, er sah jetzt aus wie ein Ägypter. Er warf ihnen vor, Spione zu sein, warf alle für 3 Tage ins Gefängnis und dann durften sie gehen, aber Simeon musste als Geisel bleiben. Zu Hause hatten sie mit Schrecken bemerkt, dass ihr Geld in ihren Säcken war. Sie wussten nicht, woher das Geld kam. Zudem mussten sie dem Vater berichten, dass sie erst dann wieder nach Ägypten könnten, wenn sie Benjamin dabei hätten. Der Vater war absolut nicht begeistert.

    Nun geht es weiter mit 1. Mose 43:1 bis 44:15 – inzwischen ist ein Jahr vergangen:

    Wir lesen in den Versen 1-14, dass Jakob seine Söhne auffordert, ein weiteres Mal nach Ägypten zu ziehen und weitere Vorräte zu holen. Warum haben sie denn nicht gleich mehr mitgebracht? Sie konnten ja nicht wissen, dass die Hungersnot 7 ganze Jahre dauern würde, das wusste man ja nur am Hof des Pharaos.

    Nun sind also alle Vorräte aufgebraucht und man stellt sich die Frage, warum sie nicht eher losgezogen sind, sondern bis auf den letzten Drücker gewartet haben? (Vers 10)

    Jakob hat es so lange hinausgezögert, da ja die Bedingung war, dass sie Benjamin mitbringen und er hat nach wie vor Angst, den geliebten Sohn zu verlieren, der das einzige ist, was ihm von seiner geliebten Frau geblieben ist. Wir wissen, dass die anderen Söhne andere Mütter hatten, Jakob aber einzig und allein Rahel geliebt hatte.

    Wer setzt sich jetzt dafür ein, dass sie ziehen können?

    Es ist Juda, derjenige, der seinerzeit den Verkauf von Joseph angezettelt hatte (Kapitel 37:26). Aber er ist auch derjenige, der selbst zwei Söhne durch den Tod verloren hatte und daher weiß, wie der Vater sich gerade fühlt (Kapitel 38)

    Beim letzten Mal hatten wir gelesen, dass sich Ruben dafür verbürgen wollte, dass Benjamin heil wieder nach Hause kommt. Er bot sogar an, dass der Opa seine Enkel töten dürfe, falls er ohne Benjamin wieder kommt. Aber wir haben auch verstanden, dass es nicht um wirkliches töten ging, sondern dass er lediglich die Verantwortung übernehmen wollte (Kapitel 42:37).

    Was bietet jetzt Juda an? Er will Bürge dafür sein, dass Benjamin wieder nach Hause kommt, andernfalls will er „Zeit seines Lebens gegen den Vater gesündigt haben“, also Schuld ohne jegliche Vergebung (Vers 9). Arnold Fruchtenbaum sagt in seinem Kommentar, dass dies auch sein Erbe betreffen würde. Jakob ist ein sehr reicher Mann und ohne Vergebung hätte Juda keinerlei Anspruch mehr auf sein Erbe, er würde völlig mittellos bleiben.

    „Und Gott der Allmächtige gebe euch Barmherzigkeit vor dem Manne…“ (Vers 14). Jakob nimmt die Verantwortung von Judas Schultern und legt sie auf Jehova (oder auch Jahwe, ganz wie es dir lieber ist). Welches Wort steht hier im Urtext für Gott? „El Shadday“, es bedeutet „Gott der Allmächtige“. Hier ist der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs gemeint, der Schöpfer aller Dinge.

    Wir lesen weiter die Verse 15 bis 34:

    Die Brüder haben Angst, aber warum eigentlich? (Vers 18)

    Beim letzten Mal hatte der Machthaber sie beschuldigt, Spione zu sein, sie waren für drei Tage im Gefängnis gekommen und einer der Brüder musste dort zurückbleiben, bis sie mit Benjamin zurück kommen würden. Zudem hatten sie zu Hause festgestellt, dass sie das Geld, was sie für die Vorräte bezahlt hatten, wieder in ihren Säcken mitgebracht hatten. Sicherlich ist es jetzt kein gutes Zeichen, wenn sie nun in das Haus des mächtigen Mannes geführt werden. Was wird er wohl mit ihnen machen? Vielleicht wird er sie versklaven, so wie sie seinerzeit Joseph in die Sklaverei verkauft hatten … (Vers 18).

    Also treten sie die Flucht nach vorne an und sagen gleich, dass sie geschockt waren, als sie das Geld bei sich entdeckten und dass sie es gleich wieder mitgebracht haben, ebenso wie weiteres Geld für die neuen Vorräte. Aber der Bedienstete sagt ihnen, dass bei der Buchführung des Pharao alles in Ordnung ist, das Geld sei eingegangen (Vers 23).

    Aber woher kam das Geld in den Säcken dann?

    „Und er sprach: Friede euch! Fürchtet euch nicht! Euer Gott und der Gott eures Vaters hat euch einen Schatz in eure Säcke gegeben; euer Geld ist mir zugekommen.“ 1. Mose‬ ‭43:23‬ ‭ELB‬‬

    Er schwindelt hier und sagt sinngemäß: „ich habe keine Ahnung, was das für Geld in euren Säcken war, bei mir ist alles angekommen“ (frei nach Pape)

    Wenn wir uns die Fußnote zu diesem Vers ansehen, erkennen wir, dass er von Jehova, dem Schöpfer spricht, denn hier ist wieder das selbe Wort im Urtext, das auch Jakob gebrauchte „elohim“, Gott der Allmächtige. „El“ ist einfach nur ein Wort für Gott, es kann sich auch auf Götzen beziehen, aber er spricht hier tatsächlich von Jehova!

    Warum fragen sie sich nicht, warum dieser Ägypter hier von Jehova spricht, woher er ihn überhaupt kennt? Sie sind so blockiert durch ihre Angst, dass sie diese Feinheit einfach nicht kapieren.

    In Vers 26 lesen wir, dass sich nun alle vor Joseph verbeugen. Beim letzten Mal fehlte noch Benjamin. Hier und jetzt erfüllt sich also der erste Traum von Joseph, in dem sich alle Ähren vor seiner Ähre verbeugt hatten (Kapitel 37:7). Ob sie hier merkwürdig berührt sind? Sie wissen ja noch nicht, dass dies hier ihr Bruder Joseph ist, vor dem sie sich hier gerade verbeugen (Vers 26).

    Joseph fragt nach ihrem Vater und danach gibt es ein Festessen für sie. Aber warum essen sie getrennt? Zum einen wegen ihren Nationen, es war nicht üblich, dass Ägypter und Hebräer gemeinsam essen (Vers 32), denn „dies ist den Ägyptern ein Gräuel“. Warum?

    Wenn wir uns mal vor Augen führen, was die einzelnen Nationen und Kulturen essen: für die Juden ist Schweinefleisch unrein, sie essen es nicht. Dafür essen sie Kühe und Fische – Tiere, die von den Ägyptern als Götter verehrt werden. Fruchtenbaum sagt in seinem Kommentar, dass deshalb auch Joseph von den Ägyptern getrennt isst. Aber das fällt den Brüdern nicht auf, wahrscheinlich denken sie, dass dies mit seiner hohen Amtsstellung zu tun habe.

    Aber es fällt ihnen auf, dass sie nach ihrem Alter sortiert hingesetzt wurden. Das ist schon merkwürdig, denn woher weiß man, wie alt die Einzelnen sind? Bei Benjamin ist es klar, er ist ganz klar der Jüngste, aber die anderen sind alle innerhalb von 6 Jahren geboren und in diesem Alter (der jüngste von Ihnen – Joseph – ist gerade 39 Jahre alt) bemerkt man den Unterschied nicht so sehr (Vers 33).

    Beim Essen fällt auch, dass der Machthaber Benjamin eindeutig bevorzugt, er bekommt das Beste vom Besten und immer deutlich mehr als die Brüder (Vers 34). Was will Joseph damit bezwecken?

    Eine Ahnung bekommen wir, wenn wir in Kapitel 44 die Verse 1 bis 17 weiter lesen:

    Joseph wendet schon wieder einem Trick an, er lässt seinen wichtigen Kelch verstecken – warum ausgerechnet bei Benjamin?

    Er hatte die Brüder ja bereits beim Essen provoziert, indem er Benjamin bevorzugte. Nun gibt er ihnen eine gute Gelegenheit, den bevorzugten Bruder loszuwerden. Er will sehen, ob sie auf diesen ebenso eifersüchtig sind, wie seinerzeit auf ihn, oder ob sie sich geändert haben.

    Wie reagieren sie, als sie wegen Benjamin in den Knast müssen? Wie hätten wir reagiert? Sie zerreißen ihre Klamotten, was Trauer andeutet (Vers 13).

    Wie reagiert Juda, der ja die Verantwortung für Benjamin übernommen hatte? „Was sollen wir sagen…?“, die Indizien sprechen gegen den kleinen Bruder (Vers 16).

    „Und Juda sprach: Was sollen wir meinem Herrn sagen? Was sollen wir reden und wie uns rechtfertigen? Gott hat die Missetat deiner Knechte gefunden; siehe, wir sind die Knechte meines Herrn, sowohl wir als auch der, in dessen Hand der Kelch gefunden worden ist.“ 1. Mose‬ ‭44:16‬ ‭ELB‬‬

    Wer hat hier welche Missetat herausgefunden? Worum geht es hier in diesem Ausspruch? Benjamin hatte den Kelch ja überhaupt nicht gestohlen…

    Der Gott, der dies herausgefunden hat, ist wieder „elohim“, also ihr Gott, der allmächtige Schöpfer. Das erinnert uns an das, was sie sagten, als sie für drei Tage im Gefängnis waren: „Da sprachen sie einer zum anderen: Fürwahr, wir sind schuldig wegen unseres Bruders, dessen Seelenangst wir sahen, als er zu uns flehte, und wir hörten nicht; darum ist diese Drangsal über uns gekommen.“‬‬, und als sie auf dem Rückweg bemerkten, dass sie ihr Geld wieder mit nach Hause nahmen, fragten sie sich „was hat Gott und da angetan?“ (1. Mose‬ ‭42:21‬, 26 ELB)

    Wie wird es weitergehen? Ob die Brüder sich wirklich geändert haben, oder gibt es eine Diskussion darüber, ihn doch beim Pharao zu lassen, denn was geht es sie an?

    Nächste Woche lesen wir weiter die Verse 16 bis zum Ende von Kapitel 45 – es bleibt also auch weiterhin spannend ?

  593. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 8. Oktober

    Es geht weiter mit Joseph und seinen Brüdern. Sie befinden sich nun zum zweiten Mal auf dem Weg nach Hause – ins Verheißene Land. Aber man jagt ihnen nach…

    Wir lesen 1. Mose 44:17 – 45:28 – es bleibt auch weiterhin spannend. Wir freuen uns auf euch

  594. Jule sagt:

    Beim letzten Mal haben wir die Brüder auf die zweite Reise nach Ägypten begleitet. Wir haben gesehen, wie sich der erste Traum von Joseph mit den Ähren erfüllte und sich alle 11 Brüder vor ihm verbeugten. Er hieß sie willkommen, lud sie zu einem Festessen ein, bei dem er Benjamin deutlich bevorzugte. Später ließ er seinen wertvollem Becher in Benjamins Sack packen und ihnen nachjagen. Sie wurden beschuldigt, seinen wichtigen Becher geklaut zu haben und bekamen nun eine gute Chance, den zweiten Lieblingssohn des Vaters unauffällig zu entsorgen. Würden sie diese Chance nutzen oder hatten sie sich wirklich geändert?

    Wir lesen weiter in 1. Mose 44:16 bis 45:28

    Warum hatte er diese Spielchen mit ihnen gespielt? Hatte er ihnen nun vergeben oder nicht?

    Es ist garnicht so einfach, nach so einem großen Vertrauensbruch wieder zur Tagesordnung überzugehen. Immerhin hatten sie ihn hinterrücks überfallen, wollten ihn töten und hatten ihn dann in die Sklaverei verkauft (Kapitel 37), das war keine Bagatelle. Er hatte ihnen zwar vergeben, aber bevor er wieder eine enge Beziehung mit ihnen eingeht, will er erst mal sicher sein, dass sie sich geändert haben.

    Wir befinden uns also in der Wüste, sehen die Brüder auf dem Heimweg, als der Bedienstete vom Machthaber ihnen nachjagt, sie des Diebstahls beschuldigt und der Becher bei Benjamin gefunden wird. Die Indizien sprechen gegen Benjamin, obwohl sich die Brüder absolut nicht vorstellen können, dass ausgerechnet dieser etwas gestohlen haben sollte. „Wie sollen wir uns rechtfertigen?“, fragt Juda. Alles spricht gegen Benjamin.

    „Juda antwortete: »Was sollen wir jetzt noch zu unserer Verteidigung vorbringen? Es gibt nichts, womit wir uns rechtfertigen könnten. Gott hat eine Schuld von uns bestraft. Darum sind wir alle deine Sklaven – nicht nur der, bei dem dein Becher gefunden wurde!«“ 1. Mose‬ ‭44:16‬ ‭HFA‬‬

    Von welcher Schuld (oder „Missetat“ laut Elberfelder) ist hier die Rede? Spricht Juda hier von dem Kelch? Sie wussten doch garnicht, dass jemand den geklaut hatte, waren sich keiner Schuld bewusst. Auf welche Schuld bezieht er sich dann hier?

    Ihnen schlägt immer noch das Gewissen. Scheinbar bereits, seit sie nach Ägypten aufgebrochen sind, denn bereits als sie im Gefängnis saßen wegen Spionage, waren sie der Ansicht, dass Gott sie für das, was sie mit Joseph getan hatten, bestrafen würde und auf dem Heimweg zurück zum Vater, als sie das Geld in einem der Säcke sehen, fragen sie „was hat uns Gott da getan!“ (Kapitel 42:21, 26).

    Wir lesen Kapitel 44, die Verse 18 bis 34

    Juda hat hier eine sehr gute Argumentation. Er hätte ja nun auch zornig werden können, denn sie hatten ja nichts gestohlen. Aber er ist demütig und ehrlich. Luther sagte mal dazu „so will ich vor meinen Gott treten können“

    Worum bittet Juda hier den Machthaber? Um Vergebung? Nein, er selbst will für Benjamin büßen – und das, nachdem Joseph diesen ganz eindeutig bevorzugt hatte (Vers 33).

    Für wen legt er hier Fürsprache ein – für Benjamin oder für Jakob? Er konzentriert sich auf den Vater, der bereits einen Lieblingssohn verloren hatte und der sich grämen und es nicht überleben würde, wenn Benjamin nun auch nicht wieder kommt.

    Jakob hatte seine Kinder also nicht falsch erzogen. Joseph harrte viele Jahre unschuldig im Gefängnis aus und Juda will sich hier für Benjamin opfern, damit sein Vater nicht an seiner Trauer zugrunde geht.

    Wie reagiert Joseph nun darauf? Wir lesen weiter in Kapitel 45, die Verse 1 bis 15

  595. Jule sagt:

    Wie reagiert Joseph nun darauf? Wir lesen weiter in Kapitel 45 die Verse 1 bis 15

    Joseph ist so bewegt, dass er alle bis auf die Brüder raus schickt und weint – und zwar so laut, dass man es draußen hören kann (Vers 2).

    Aber warum fragt er ein weiteres Mal nach dem Vater? Und warum sind die Brüder derart bestürzt, dass sie nicht reden können?

    In der Fußnote von Vers 2 lesen wir, dass die Brüder „vor Joseph zurück schraken“. Wie würden wir denn reagieren, wenn auf einmal die Tür aufgeht und derjenige herein kommt, von dem wir gerade geredet haben? Immerhin hatten sie gerade wieder gesagt, ‚dass Gott ihre Missetat aufgedeckt hätte‘, womit sie sich darauf bezogen, was sie mit dem unschuldigen Joseph vor über 22 Jahren angestellt hatten. Und nun gibt der Machthaber sich ihnen hier als dieser Joseph zu erkennen. Würde er sich nun an ihnen für das rächen, was sie ihm angetan hatten?

    Aber wie reagiert Joseph und wie begründet er die Tatsache, dass er nun in Ägypten ist?

    „»Ich bin Josef!«, sagte er zu seinen Brüdern. »Lebt mein Vater noch?« Fassungslos standen die Brüder vor ihm. Sie brachten keinen Ton heraus. »Kommt doch näher!«, sagte Josef. Sie traten zu ihm, und er wiederholte: »Ich bin euer Bruder Josef, den ihr nach Ägypten verkauft habt. Aber ihr braucht euch nicht zu fürchten. Macht euch keine Vorwürfe, dass ihr mich hierher verkauft habt, denn Gott wollte es so! Er hat mich vorausgeschickt, um euch zu retten. Schon seit zwei Jahren hungern die Menschen, und auch in den nächsten fünf Jahren wird man kein Feld bestellen und keine Ernte einbringen können. Gott hat mich euch vorausgesandt, damit ihr mit euren Familien am Leben bleibt. Denn er will ein großes Volk aus euren Nachkommen entstehen lassen. Nicht ihr habt mich hierhergeschickt, sondern Gott! Er hat mir diese hohe Stellung gegeben: Ich bin der Berater des Pharaos und der Vorsteher seines Reiches. Ganz Ägypten hört auf das, was ich sage.“ 1. Mose‬ ‭45:3-8‬ ‭HFA‬‬

    Sie sollten nicht jammern, sondern froh sein, dass Gott ihn vor ihnen hergesandt hatte. Dies erinnert an das zweite Lied, dass wir zur Einstimmung gesungen hatten:

    Chorus
    „Doch was, wenn durch Regen erst der Segen,
    wenn erst durch Tränen Heilung kommt?
    Was, wenn erst tausend wache Nächte
    mir dann zeigen: Du bist da!
    Wenn im Leid in Wirklichkeit
    vielmehr deine Gnade wohnt?“
    (Aus „Wir beten für Segen“)

    Regen ist nicht immer schön – besonders nicht, wenn Thom die ganze Nacht im strömenden Regen Zeitungen austragen muss ? – aber Regen ist für eine gute Ernte nötig

    Joseph ist nicht sauer auf sie, er hatte erkannt, dass diese Zeit nötig war, um ihn auf seine jetzige Aufgabe und Stellung vorzubereiten, daher sagt er, dass Gott ihn in Wirklichkeit vor ihnen her geschickt hat.

    Auch wir kommen immer wieder in Situationen, wo wir denken, wir könnten nicht mehr, aus denen wir am liebsten fliehen würden. Hier können auch wir uns sagen „Gott hat irgendwas mit mir vor, worauf er mich jetzt in, mit und durch diese Situation vorbereitet“.

    Wir haben schon öfters davon erzählt, wo das bei uns der Fall war. Natürlich ist so eine Situation nicht schön, man möchte da raus und in dem Moment verstehen wir nicht, wozu es gut sein soll. Aber im Nachhinein erkennen wir dann, warum wir durch diese schlimme Zeit durch mussten.

    In solchen Situationen neigen wir dazu, darum zu beten, dass Gott die Situation verändert. Aber wir sollten besser um die Kraft und Geduld bitten, um in dieser Situation zu bestehen.

    Vor 1,5 Jahren habe ich in der Bibelschule „Word des Lebens“ ein Buch empfohlen bekommen, das genau dies zum Thema macht: „Alles anders, aber wie?“ von Timothy S. Lane und Paul D. Tripp. Hier geht es darum, dass es nicht die Situation ist, die sich ändern muss, sondern unsere eigene innere Einstellung. Die Probleme sind nicht das Schlimme, sie sind nur ein Anstoß und offenbaren unsere innere Einstellung. Wenn man das Prinzip begriffen hat, kann man in jeder Situation ausharren und die Probleme als Herausforderung ansehen, die uns im Glauben wachsen lassen.

    Genau dies ist das, was mich an meiner geliebten Oma so fasziniert hatte. Sie hat alles „als von Gott“ angenommen. Sie hat nicht gejammert, sie ist im Glauben gewachsen und dem Schöpfer nur umso näher gekommen. Ich hatte mich mal gefragt, ob sie immer so war, denn sie war schon über 50, als ich geboren wurde. Heute denke ich, dass ihre Einstellung ein Produkt dessen ist, dass sie immer wieder rückwirkend gesehen hatte, wozu das alles sein musste. Das hat ihr Vertrauen in den himmlischen Vater immer wieder gestärkt und gefestigt.

    Jeder kann für sich selbst überlegen, „wo waren und sind für mich solche Situationen?“ und uns dann dazu entschließen zu sagen „mach, wie du denkst“.

    In dieser Hinsicht haben wir ein gutes Beispiel in Jesus Christus. Er wusste bereits, bevor er auf die Erde kam, was ihm bevorstand – und er kam trotzdem, aus Liebe zu uns sündigen Menschen. Wir alle kennen die Szene im Garten Gethsemane, wo er vor seiner Verhaftung innig zum Vater betet „nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“

    Kommen wir wieder zu der Szene mit Joseph und seinen Brüdern zurück. Er macht keine Vorwürfe, er nimmt ihnen sogar in gewisser Hinsicht die Schuld und somit das schlechte Gewissen. Es sind noch 5 weitere Jahre, an denen die Hungersnot im Land wüten wird. Gut, dass er hier in Ägypten ist und helfen kann. Ohne ihren Verrat und Verkauf hätten sie jetzt ein Problem (Kapitel 44:6-8)

    Und jetzt, nachdem dies alles geklärt ist, fällt er ihnen um den Hals. Kein Vorwurf, kein Groll, kein ängstliches Zurückhalten mehr. Wie müssen sie sich da gefühlt haben?

    Wir lesen die letzten Verse: 16 bis 28

    Joseph erzählt dem Pharao von seiner Familie und dieser lädt alle ein, in Ägypten zu wohnen.

    Wie reagiert Jakob, als er hört, dass sein geliebter Sohn noch lebt? Er kann es nicht glauben, denn „das geht ja garnicht“! Hatte er nicht selbst das blutverschmierte Gewand von Joseph in den Händen gehalten? Wie konnte er da noch leben? Er wird sich ja kaum in der Wildnis ausgezogen und sein Oberkleid vergessen haben…

    Nun müssen die Brüder Farbe bekennen. Wie werden sie ihm wohl sagen, was passiert ist, welchen Anteil sie selbst daran hatten?

    Und wie mag der Vater reagiert haben? Ob er sie daran erinnert, dass sie selbst doch gekommen waren, um ihn zu trösten? Wie konnten sie dies tun in dem Wissen, dass Joseph noch lebt?

    Ob der Vater ihnen vergeben kann?

    Sie erzählen ihm alles, was Joseph gesagt hatte, dass er ihnen vergeben hatte und dass er der Meinung ist, dass alles so kommen musste: „in Wirklichkeit hat Gott …“

    Aber warum wollte Gott, dass sie nach Ägypten ziehen? Das verheißene Land lag doch ganz woanders …

    Zum einen ging es um die Linie des Samens. Wir erinnern uns an 1. Mose 3:15. Rings um das Volk herum lebten Menschen, die anderen Göttern und Götzen dienten. Sie waren die einzigen, die den Schöpfergott anbeten und das Volk sollte rein bleiben. Das war der Grund, warum Abraham seinen Diener nach Haran sandte, um eine Frau für Isaak zu besorgen (Kapitel 24), ebenso wie Jakob sich dort eine Frau suchte (Kapitel 28).

    Aber nach der Flucht vor Laban und dem Streit gab es eine Vereinbarung, dass Jakob und seine Nachkommen das Land nicht mehr betreten durften, daher nahmen sie sich Frauen aus ihrem Land (Kapitel 31:51-53). Denken wir an Juda, der für seinen Sohn eine Frau von den Kanaanitern nahm (Kapitel 38). So vermischten sie sich mit den Bewohnern des Landes und die Gefahr, dass die wahre Anbetung verwässert würde, war nicht zu unterschätzen. Denken wir nur an Salomo, der durch seine vielen heidnischen Frauen dazu verführt wurde, nebenbei ebenfalls den anderen Göttern und Götzen zu dienen.

    Zum anderen hatte es mit der Prophezeiung zu tun, die Gott Abraham gab:
    „Da sagte Gott zu ihm: »Ich vertraue dir jetzt etwas an, das in der Zukunft geschehen wird: Deine Nachkommen werden in einem fremden Land unterdrückt. Sie arbeiten dort als Sklaven – vierhundert Jahre lang. Aber ich werde das Volk bestrafen, das sie dazu gezwungen hat. Mit großen Reichtümern werden sie von dort wegziehen; nach vier Jahrhunderten kehren sie in das Land Kanaan zurück. Bis dahin leben die Amoriter in diesem Land, denn sie sind noch nicht reif für das Gericht. Du selbst wirst ein hohes Alter erreichen, in Frieden sterben und begraben werden.«“ 1. Mose‬ ‭15:13-16‬ ‭HFA‬‬

    Es ging also darum, dass die Zeit noch nicht reif war, dass die bisherigen Bewohner des Landes vertrieben werden sollten, noch gab es keinen ausreichenden Grund, der dies rechtfertigen würde. Solange duldete Jehova sie auch weiterhin im verheißenen Land.

    Hier beginnen also die 400 Jahre Fremdlingsherrschaft, die Jehova Abraham verheißen hatte.

    Wir sehen, heute drehte sich alles um das Thema „Vergebung“ und „Vertrauen auf Gott“. Wir müssen auf Gott vertrauen und warten, dass Gott endlich das tut, was er verheißen hat.

    Nächste Woche lesen wir 1. Mose 46:1-47:11 und sehen Jakob und seine Familie nach Ägypten ziehen. Wie geht es mit Joseph und seiner Familie weiter? Es bleibt auch weiterhin spannend ?

  596. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 15. Oktober

    Weiter geht es mit Joseph. Wir hatten diesen Sonntag gelesen, dass er sich seinen Brüdern zu erkennen gegeben hat und sie und den Vater eingeladen hat, bei ihm in Ägypten zu wohnen. Wie geht es nun weiter?

    Wir lesen 1. Mose 46:1-47:10. es bleibt auch weiterhin spannend. Wir freuen uns auf euch ?

  597. Jule sagt:

    Notizen vom Gottesdienst vom 15. Oktober

    In der letzten Woche haben wir die Brüder auf ihre zweite Reise nach Ägypten begleitet. Sie waren voller Angst und Sorge, immerhin hatten sie diesmal Benjamin mit dabei. Der Vater sorgte sich, dass er ihn ebenso verlieren könnte, wie seinerzeit Joseph. Als sie in die Residenz von Joseph gebeten werden, sind sie voller Panik. Bereits seit dem ersten Besuch in Ägypten schlug ihr Gewissen wegen dem, was sie Joseph angetan hatten. Immer wieder dachten sie darüber nach, dass Gott sie jetzt dafür strafen würde. Als der Becher im Sack von Benjamin entdeckt wurde, sagten sie sogar „jetzt hat Gott unsere Missetat offengelegt“ (Kapitel 44:16).

    Wir hatten gesehen, dass Joseph mit seinen Brüdern „Spielchen gespielt hat“. Warum hatte er das getan? Warum hatte er sie immer wieder geprüft – unter anderem, als er sie in Kapitel 42 als Spione bezeichnet und ins Gefängnis geworfen hatte. Hatte er ihnen nicht vergeben?

    Wann hatte er ihnen vergeben und woher wissen wir dies?

    „Am dritten Tag sagte er zu ihnen: »Ich bin ein Mann, der Ehrfurcht vor Gott hat. Darum lasse ich euch unter einer Bedingung am Leben: Um eure Ehrlichkeit zu beweisen, bleibt einer von euch hier in Haft. Ihr anderen geht mit einer Ladung an Getreide zurück, damit eure Familien nicht mehr hungern müssen. Aber bringt mir euren jüngsten Bruder herbei! Dann weiß ich, dass ihr die Wahrheit gesagt habt, und lasse euch am Leben.« Die Brüder willigten ein. Sie sagten zueinander: »Jetzt müssen wir das ausbaden, was wir Josef angetan haben! Wir sahen seine Angst, als er uns um Gnade anflehte, aber wir haben nicht gehört.« »Habe ich euch damals nicht gesagt, ihr solltet den Jungen in Ruhe lassen?«, warf Ruben den anderen vor. »Aber ihr habt nicht gehört. Jetzt müssen wir für seinen Tod büßen!« Sie ahnten nicht, dass Josef sie verstand, denn vorher hatte er durch einen Dolmetscher mit ihnen geredet. Josef verließ den Raum, damit sie nicht merkten, dass er weinen musste. Als er sich wieder gefasst hatte, kam er zurück und ließ Simeon vor den Augen der Brüder festnehmen. Dann befahl er seinen Dienern, die Säcke der anderen mit Getreide zu füllen und ihnen Verpflegung mitzugeben. Heimlich gab er die Anweisung, jedem auch sein gezahltes Geld oben in den Sack zu stecken.“
    ‭‭1. Mose‬ ‭42:18-25‬ ‭HFA‬‬

    Spätestens hier hatte er ihnen bereits vergeben, vielleicht auch, weil er mitbekam, dass sie das bereuten, was sie ihm angetan hatten.

    Aber jemanden zu vergeben, bedeutet noch lange nicht, dass wir ihm sofort wieder vertrauen und die enge Beziehung sofort wieder hergestellt ist, die mal da war. Aus diese, Grund spielte er diese Spielchen mit ihnen, um zu sehen, ob sie wirklich bereuten, oder ihre o.g. Aussage nur ein Angstmoment war.

    Woher hatte Joseph all dies Jahre diese Ruhe? Er sagt es selbst zu seinen Brüdern: „in Wirklichkeit hat mich Gott vor euch her gesandt“ (Kapitel 45:5-8).

    Nun sind also seine Brüder wieder beim Vater angekommen, haben ihm erzählt, dass Joseph noch lebt und sie alle eingeladen hat, nach Ägypten zu kommen und nach anfänglichem Unglauben ist Jakob begeistert…

    Weiter geht es mit 1. Mose Kapitel 46, Vers 1 bis 47 Vers 10:

    Wir lesen zuerst die Verse 1 bis 7 und wundern uns, warum Jakob zuerst nach Berscheba geht.

    Warum tut er dies? Was würden wir tun, wenn ein Mensch, den wir lieben und den wir sehr vermisst haben, auffordert, zu ihm zu kommen? Würden wir da erst mal einen Umweg machen und zu einem Gottesdienst in die Kirche gehen, bevor wir unser eigentliches Ziel ansteuern?

    Jakob zieht zuerst nach Berscheba, um Gott ein Schlachtopfer darzubringen. Aber warum ist dies zu diesem Zeitpunkt nötig und warum ausgerechnet in Berscheba? (Vers 1)

    Hier müssen wir uns an die Geschichte der Urväter erinnern:

    Wann und warum war sein Großvater Abraham in Ägypten und was war da passiert?
    Während der ersten Hungersnot war Abraham mit Sarah nach Ägypten geflohen – ohne, dass Gott ihn dazu aufgefordert hätte (Kapitel 12). Es war eine Entscheidung ohne Gott. Entsprechend waren die Konsequenzen. Der Pharao holte sich Sarah und als sie wieder gingen, hatten sie die Magd Hagar „im Gepäck“ (Kapitel 12:16) und wir wissen, wieviel Leid diese Geschichte in der Familie ausgelöst hatte (Kapitel 16 und 21).

    Auch seine Eltern Isaac und Rebekka planten, nach Ägypten zu gehen, um vor einer Hungersnot zu fliehen, aber sie wurden von Gott davon abgehalten und folgten seiner Anweisung (Kapitel 26:2-3).

    Daher ist ein Aufenthalt in Ägypten für Jakob negativ behaftet und zudem würde er das verheißene Land verlassen, das Gott ihm und seinen Nachkommen verheißen hatte.

    Nun ruft also sein Sohn Joseph ihn nach Ägypten und er erinnert sich, dass es dem Opa in Ägypten schlecht erging, der Papa durfte garnicht erst hin, daher „muss ich erst mal Gott befragen, was der dazu sagt“. Dies ist der Grund dafür, warum er erst mal in Berscheba opfern geht, um Gott fragen, ob es eine gute Idee ist oder nicht.

    Aber Gott findet die Idee ganz gut, er sagt zu ihm „fürchte dich nicht, nach Ägypten zu ziehen“ (Vers 3). Warum?

    Wir hatten es beim letzten Mal schon „kurz“ angeschnitten, dass es zum einen darum geht, dass die Linie des Samens abgesondert lebt (wir kommen auch heute nochmals darauf zurück) und zum anderen ging es um die Prophezeiung, die Jehova (oder auch Jahwe) Abraham gab, dass seine Nachkommen Fremdlinge in einem fremden Land sein würden, da es noch nicht die Zeit sei, die bisherigen Bewohner aus dem Land zu vertreiben. Ihre Schlechtigkeit ist noch nicht vollendet (Kapitel 15:13-16), so wie Gott erst dann die Flut über die Menschen brachte, als sie ausgesprochen schlecht waren, sie es also wirklich verdient hätten (Kapitel 6:5-7).

    Nun sagt er also, sie sollten ruhig nach Ägypten gehen und wir lesen weiter in den Versen 8-34, wer alles dabei war.

    Warum ist diese endlose Liste von Namen für uns heute noch wichtig? Kann es nicht egal sein, wer alles dabei war?

    Warum ist es wichtig, dass wir wissen, dass „Saul, der Sohn einer Kanaaniterin“ war?

    Alle anderen hatten sich Frauen aus dem verheißenen Land genommen (bis auf Joseph, der ja in Ägypten war und Juda die Tamar). Woher hatten denn die anderen ihre Frauen? Mussten dies denn nicht auch Kanaaniterinnen gewesen sein, wenn sie diese doch aus dem Land hatten?

    Wir erinnern uns, dass nicht nur Jakob und seine Sippe im dem Land leben, sondern auch die anderen Nachkommen von Abraham – wie Ismael und auch Jakobs Brüder Esau. Zudem hatte Abraham mit seiner zweiten Frau Ketura weitere Nachkommen gezeugt, die ebenfalls nachkommen hatten. Sie könnten also durchaus innerhalb der nachkommen Abrahams geheiratet haben, auch wenn sie die Grenze zu Haran nicht mehr übertreten und niemanden mehr aus Labans Sippe (der Brüder von Rebekka und der Schwiegervater Jakobs) zur Frau nehmen konnten,

    Dadurch, dass hier extra kenntlich gemacht wurde, wer eine Kanaaniterin geheiratet hatte, erkennen wir, dass die Linie durchaus noch rein erhalten war und wenn sie jetzt geballt nach Ägypten ziehen und dort abgesondert leben würden, würde das wohl auch so bleiben.

    Hier wird also eine deutliche Grenze gezogen: bis hierher bestand die Gefahr, dass ein Anbeter Jehovas (damals ein Nachkomme von Abraham) eine Frau heiratet, die nicht aus dieser Linie stammt …

    Dies ist auch der Grund, warum Joseph ihnen sagte, sie sollten sagen, dass sie Schafhirten waren, damit sie in eine Ecke kommen, wo sie unter sich sind und sich nicht vermischen könnten (Kapitel 46:33-34)

  598. Jule sagt:

    Weiter geht es mit 1. Mose 47:1-10:

    Warum bekommt die Sippe von Joseph das Land Gosen. Es wird „der Beste Teil des Landes“ genannt (Vers 6). Warum sind dann dort keine anderen Leute, warum wohnen da keine Ägypter?

    Hier müssen wir bedenken, dass es den Schafhirten angeboten wird. Was für ein Land brauchen denn Schafhirten? Würden sie wirklich auf brachliegenden Feldern weiden? Schafe brauchen Gras, Wiesen, Kräuter und Hecken, daher ist dies hier kein Land, das ein Ackerbauer als besonders gut und wertvoll sehen würde. Wir sehen, sie nehmen den Ägyptern hier nichts weg. Es ist „das beste Land“ für einen Schafhirten

    Wir lesen weiter, dass Jakob zum Pharao kommt – und diesen segnet (Vers 7). Warum? Warum segnet der einfache Mann Jakob den Pharao, der ja eigentlich denkt, dass er ein Gott ist?

    Aber wer ist denn eigentlich höher – Jakob oder Pharao? Wer ist näher an Gott? Hier sehen wir wieder, warum es so wichtig ist, dass wir eine Übersetzung lesen, die den Namen Gottes benutzt und ihn auch selbst zu gebrauchen. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir Jahwe oder Jehova sagen. Hauptsache wir benutzen den Namen des allmächtigen Gottes, des Gottes, der alles erschaffen hat und über allem steht!

    Da Jakob dem Allmächtigen Gott Jehova dient und sehr nahe ist, ist eindeutig er höher als Pharao und daher ist es völlig legitim, dass er es ist, der den Pharao segnet.

    Nun könnte man meinen, dass nur Jakob das so sieht, dass der Pharao vielleicht unangenehm berührt ist, da er ja kein Anbeter Jehovas ist und daher nicht sieht, dass Jakob über ihm steht. Aber Arnold Fruchtenbaum schreibt in seinem „Kommentar zum 1. Buch Mose Teil 3“, dass dieser „Pharao ein semitischer Herrscher aus dem Geschlecht der Hyksos war und nicht etwa ein Ägypter“ (Seite 114). Daher war es für ihn auch nicht befremdlich, wie man sonst annehmen könnte.

    Als der Pharao Jakob nach seinem Alter fragt, antwortet dieser: „Die Tage der Jahre meiner Fremdlingschaft sind hundertdreißig Jahre; wenig und böse waren die Tage meiner Lebensjahre, und sie haben nicht erreicht die Tage der Lebensjahre meiner Väter in den Tagen ihrer Fremdlingschaft.“ 1. Mose‬ ‭47:9‬ ‭ELB‬‬

    Warum sagt er, dass sie böse und trübselig waren?
    ⁃ Auch wenn er immer wieder von Gott gesegnet war, so dürfen wir dennoch nicht vergessen, dass seine Lieblingsfrau Rahel bereits seit vielen Jahren tot ist.
    ⁃ Auch, dass er vier Frauen hatte und warum. Er hatte es sich nicht ausgesucht, eigentlich wollte er nur die eine und musste dafür die anderen mit in Kauf nehmen. Es wird viele Eifersüchteleien unter den Frauen gegeben haben.
    ⁃ Warum eigentlich war zu Laban geflohen? Sein Bruder hatte ihm nach dem Leben getrachtet und er sah seine Geliebte Mutter nicht wieder.
    ⁃ Zudem war sein Schwiegervater Laban kein besonders netter Mensch, er versuchte immer wieder, Jakob übers Ohr zu hauen.
    ⁃ Denken wir auch daran, was in Sichem passiert ist: zuerst wird die Tochter vergewaltigt und dann machen seine beiden Söhne Simeon und Levi in ihrem Zorn darüber mehr kaputt als gewollt.
    ⁃ Dann ist sein Sohn Joseph verschwunden, Jakob lebte viele Jahre in dem Glauben, dass er tot sei und als Krone obendrauf hatte er große Ängste um Benjamin ausgestanden, ob er von der zweiten Reise der Söhne nach Ägypten wieder kommen würde.

    All dies ist nicht sonderlich leicht und ich denke, dass keiner von uns mit Jakobs Leben tauschen möchte. Er war also nicht besonders depressiv, sondern es ist die Realität: „alles, was ich bisher erlebt habe, war nicht besonders schön!“

    Trotzdem ging er zuerst nach Berscheba, um Gott zu befragen – und obwohl er von seinem bisherigen Leben nicht begeistert war, segnete er den König.

    Jakob ist wirklich ein sehr gutes Vorbild, was Glauben und Treue und Loyalität Jehova gegenüber angeht.

    Nächste Woche lesen wir weiter 1. Mose 47:12-48:22. Jakob und seine Familie sind nun also in Ägypten angekommen und vom Pharao begrüßt worden. Es sind erst 2 jahre der Hungersnot vergangen und so bleiben noch fünf weitere harte Jahre vor ihnen. Wie geht es wohl weiter?

    Wir sehen, es bleibt auch weiterhin spannend ?

  599. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 22. Oktober

    Jakob und seine Familie sind in Ägypten angekommen und vom Pharao begrüßt worden. Es sind erst 2 jahre der hungersnot vergangen und so bleiben noch fünf weitere harte Jahre vor ihnen. Wie geht es wohl weiter?

    Diese Woche lesen wir 1. Mose 47:12-48::22

  600. Jule sagt:

    Letzte Woche hatten wir 1. Mose 47:11 bis 48:22 gelesen.

    Als Einstieg liest Peter mit uns Psalm 63, der auch sehr gut zum Thema passt, vielleicht magst du diesen Psalm ja für dich persönlich auch lesen? Der Grundgedanke hier ist, dass wir Zuflucht bei Gott suchen sollten, denn unter seinen Flügeln sind wir wunderbar geborgen. Wir hatten beim letzten Mal festgestellt, dass genau dies Joseph geholfen hatte, sich mit seinem Schicksal zu versöhnen und seinen Brüdern nicht zu grollen?

    Jakob und seine Familie sind nun also in Ägypten angekommen und vom Pharao begrüßt worden. Es sind erst 2 Jahre der Hungersnot vergangen und so bleiben noch fünf weitere harte Jahre vor ihnen. Wie geht es mit ihnen in Ägypten weiter?

    Wie bereits festgestellt, konnte Joseph dadurch, dass er dem Pharao seine Träume gedeutet hatte, Vorsorgemaßnahmen für die Hungersnot treffen und hatte Vorräte angelegt. Bisher hatten wir überwiegend von Josephs Brüdern und ihren Umgang mit der Hungersnot gelesen. Nun geht Gottes Wort näher auf die Ägypter ein, die ja in erster Linie davon betroffen waren:

    Wir lesen im 1. Buch Mose, Kapitel 47, die Verse 11 bis 27:

    Die Ägypter kauften zuerst für ihr Geld Nahrung bei Joseph, aber als dies alle ist, verkaufen sie ihr Vieh, später ihr Land und dann sich selbst in die Sklaverei. Ist dies nicht unfair?

    Was sagen denn sie selbst dazu? „»Du hast uns das Leben gerettet«, antworteten sie, »wir sind gerne Diener des Pharaos.«“ 1. Mose‬ ‭47:25‬ ‭HFA‬‬

    Sie begreifen, dass sie ohne ihn und seine weise Voraussicht überhaupt nicht mehr am Leben wären und sie sind ihm dankbar dafür, dass er ihnen hilf, ihr Leben und das ihrer Familien zu retten. Ähnlich, wie wir dankbar sind dafür, dass Gott uns erschaffen hat und Jesus für uns und unsere Sünden gestorben ist, so dass wir vertrauensvoll unserem himmlischen Vater auf den Schoß krabbeln und uns bei ihm ankuscheln dürfen, ohne jede Scheu. Daher empfinden wir „seine Gebote“ nicht als belastend, wir fühlen uns nicht so, als ob wir nichts dürften – wie es einige scheinbar empfinden – sondern sind glücklich in Gottes Nähe sein zu dürfen. Wir wissen, dass er uns durch seine Gebote nur schützen will, so wie eine Mutter ihrem Kind im Winter besorgt nachruft, es solle sich bitte eine Jacke anziehen, wenn es nach draußen geht, um mit seinen Freunden im Schnee zu spielen.

    Die Ägypter sind Joseph sehr dankbar und daher empfinden sie es nicht als unfair, dass Joseph nun ihr Land hat und sie für ihn arbeiten müssen.

    Aber warum holt er die Leute erst von ihrem Land runter in die Stadt, um sie dann hinterher wieder dorthin als Pächter zu schicken?

    Arnold Fruchtenbaum stellt in seinem Kommentar zum 1. Buch Mose die Vermutung an, dass er damit deutlich machen will, dass das Land nicht mehr ihnen gehört. Aber es könnte auch einen anderen Grund geben, denn vielleicht hat er es erst mal vorbereiten lassen mit Drainagen um das Land zu bewässern, speziellem Dünger oder ähnlichem, so,dass es nun fruchtbarer ist. Diese Maßnahmen waren ja für die Ägypter dann zum Nutzen, wenn wie später als Pächter das Land bewirtschaften würden.

    Wir lesen weiter die Verse 28 bis 31:

  601. Jule sagt:

    Wir lesen weiter die Verse 28 bis 31: Was sollte Joseph seinem Vater Jakob versprechen?

    Er wollte in der Höhle von Machpela begraben werden, die seinerzeit Abraham gekauft hatte, um Sara zu bestatten (Vers 30) und die es auch heute noch gibt,

    In Vers 31 lesen wir, dass Jakob sich auf das „Haupt von seinem Bett“ stützte, andere übersetzen das Wort mit „Stab“. Was stimmt da nun?

    In Hebräer 11:24 lesen wir: „auf seinem Stab gestützt“. Was war das für ein Stab: es kann ein Hirtenstab gewesen sein, denn er war Viehzüchter, aber es kann sich auch um einen Herrscherstab, um eine Art Zepter, gehandelt haben.

    Weiter geht es mit Kapitel 48:

  602. Jule sagt:

    Wir lesen weiter in Kapitel 48, die Verse 1 bis 22. Worum geht es hier?

    Jakob hatte nicht gedacht, dass er Joseph jemals wieder sieht (Vers 11) und nun ruft er Joseph zu sich. Dieser kommt mit seinen beiden Söhnen Ephraim und Manasse.

    Hier wiederholt sich nochmals das, was Jakob seinem Vater antat, als er ihn mit einer List dazu brachte, ihn als Erstgeborenen zu segnen. Isaak war blind und konnte dadurch getäuscht werden. Später wurde Jakob selbst von seinem Schwiegervater getäuscht, indem er ihm in der Hochzeitsnacht die verschleierte Lea ins Zelt schickte und er so unwissentlich die Ehe mit der falschen Frau vollzog.

    Nun ist Jakob selbst blind und kann nichts mehr sehen (Vers 10). Joseph bringt seine beiden Söhne ans Bett des Vaters, damit dieser sie segne und Jakob tut es. Allerdings gibt er den Segen dem Jüngeren, sowie seinerzeit Isaak. Nur dass Isaak dies unwissentlich tat, aber Jakob hier sehr genau weiß, was er tut (Vers 19).

    Warum macht er das? Weil Gott weiß, wie es weiter geht.

    Hier bekommt Jakob vor Augen geführt, dass seine damalige List völlig unnötig war. Wenn Rebekka damals auf Gott gewartet hätte, dann hätte Isaaks auch ohne die List Jakob den Segen des Erstgeborenen gegeben.

    Beim letzten Mal hatten wir gelesen, dass Jakob sein bisheriges Leben als „böse und leer“ bezeichnete – jetzt ist er aus dem Sorgenprozess heraus (Verse 15-16). Sinngemäß sagt er: „rückblickend auf mein Leben kann ich sagen: ‚Gott hatte mein Leben in seiner Hand, es war alles richtig‘.“ So, wie es Joseph bereits schon zu seinen Brüdern sagte (Kapitel 45:7).

    Rückwirkend war Vater wie auch Sohn klar: „Gott hat schon irgendeinen Plan!“

    Dann segnet Jakob die beiden Söhne von Joseph, Ephraim und Manasse. Wie nennt man das heute, was hier durch diesen Segen passiert?

    Es ist eine Art Testament. Auch nimmt Jakob die beiden Söhne von Joseph als seine eigenen Söhne an, also er adoptiert die beiden (Vers 5).

    Aber wie passt das dann, dass wir hinterher nur 12 Stämme Israel haben?

    Müssten das dann nicht mehr sein? Er hatte ja schon 12 Söhne und nimmt an Josephs statt seine beiden Söhne als seine eigenen an. Wären das dann nicht 13 Stämme? Wieso lesen wir dann nur von 12?

    Weil bei der Aufteilung des Landes der Stamm Levi heraus genommen wird. Wir hatten bereits vor einigen Wochen kurz darüber gesprochen, als es darum ging, dass Jakob seine beiden Söhne Simeon und Levi dafür rügt, was sie mit den Bewohnern Sichems getan hatten (Kapitel 34). Da hatten wir bereits gezeigt, dass Jehova die Schärfe aus der Strafe nahm, indem er dem Stamm Levi zwar Zerstreuung über das ganze Land zusagte, aber ihnen gleichzeitig eine besondere Stellung im Volk gab, indem die Priester und Diener in Stiftshütte und Tempel nur aus dem Stamm Levi kommen durften.

    So bleibt es also bei der Aufteilung des Landes bei 12 Stammen, obwohl Jakob hier Ephraim nd Manasse adoptiert ?

    Jakob lebt noch mehrere Jahre in Ägypten, insgesamt sind es 17 Jahre, die er noch mit seinem Sohn Joseph und dessen Familie verbringen darf.

    Aber warum sind sie danach weiter in dem Land geblieben?

    Die Antwort finden wir in Kapitel 46:4, denn hier lesen wir, dass Joseph seinem Vater die Augen zudrücken soll, er sollte also beim Tod des Vaters anwesend sein und als Verwalter von Pharao konnte er ja nicht weg.

    Außerdem hatten wir in den letzten beiden Wochen mehrfach Kapitel 15:13-16 gelesen, wo Jehova dem Volk prophezeit, dass sie 400 Jahre in einem fremden Land leben würden, weil es noch nicht an der Zeit sei, die bisherigen Bewohner des Landes auszutreiben. Daher blieb Jakob mit der ganzen Familie in Ägypten.

    Wir haben hier in Kapitel 46 davon gelesen, dass Jakob Ephraim einen besonderen Segen gibt. Wo zeigt sich dieser zum ersten Mal?

    In 4. Mose 13 lesen wir von den 10 Kundschaftern, die Mose aussendet. Von jedem Stamm wurde einer ausgesandt. Vom Stamm Ephraim war es Hosea. Aber dieser Name sagt uns jetzt nicht unbedingt etwas. Wenn wir allerdings weiter lesen, dann sehen wir, dass Mose diesem jungen Mann, der als einziger mit Kaleb einen positiven Bericht gab, einen neuen Namen gab: „Und Mose nannte Hosea, den Sohn Nuns, Josua.“ 4. Mose‬ ‭13:16‬ ‭ELB‬‬

    Dieser Name sagt uns schon mehr, es ist ein ganzes Bibel Buch nach ihm benannt. Wir wissen, dass Josua der Nachfolger von Mose wurde und das Volk ins verheißene Land führte. Hier sehen wir also, wie der Segen, von dem wir vorhin gelesen haben, sich zum ersten Mal erfüllt.

    Beim nächsten mal werden wir die Kapitel 49 und 50 lesen und uns noch ansehen, wie Jakob auch seine anderen Söhne segnet und was dies alles zu bedeuten hat. Es bleibt also auch weiterhin spannend ?

  603. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 29. Oktober

    Diese Woche lesen wir die letzten beiden Kapitel vom 1. Buch Mose bzw. der Genessis

  604. Jule sagt:

    Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 29. Oktober

    Diesen Sonntag und bereits in der Woche haben wir uns mit 1. Mose Kapitel 49 und 50 beschäftigt. Jakob und seine ganze Familie sind inzwischen in Ägypten, die Hungersnot ist vorbei und das Volk bleibt dennoch – weil Gott Abraham voraussagte, dass das Volk 400 Jahre in Fremdlingsschaft leben und dass Joseph seinem Vater die Augen zudrücken würde (Kapitel 15:13-16 und 46:4).

    Beim letzten Mal haben wir gelesen, dass Jakob die beiden Söhne von Joseph adoptiert hat und es dennoch nur 12 Stämme sind, da die beiden an Josephs statt sind und der Stamm Levi keine eigene Landzuteilung bekommen wird. Dann hatte Jakob Ephraim und Manasse gesegnet, er war zuversichtlich, denn Gott hatte ihn sehen lassen, was in Zukunft geschehen würde.

    Nun geht es weiter mit Kapitel 49 – hier lesen wir davon, wie Jakob den Rest seiner Söhne segnet.

    Aber warum steht das in der Bibel? Warum ist das für uns heute noch wichtig, besonders da wir selbst keine Juden sind und nicht von einem der Stämme abstammen. Warum ist das auch für uns heute von Wert?

    Als erstes wollen wir festhalten, dass Jakob zuerst die Söhne segnet, die er von seiner Frau Lea hatte und Ruben war der Erstgeborenen von Jakob. Eigentlich hätte ihm das Erstgeburtsrecht und somit ein ganz besonderer Segen zugestanden. Wir lesen ihn in den Versen 3 bis 4. Aber kann man das überhaupt einen Segen nennen? Warum kriegt Ruben Ärger?

    In Vers 4 lesen wir, dass er „das Bett seines bestiegen“ hat. Er hatte also mit einer der Nebenfrauen seines Vaters geschlafen. Wann und wie?

    Wir erinnern uns zurück: Jakob ist mit seiner Familie mehr oder weniger auf der Flucht, weil Simeon und Levi eine ganze Stadt ausgerottet hatten. Wir kommen nachher noch mal darauf zurück. Auf dem Weg bekommt Rahel ihren zweiten Sohn, Benjamin, und stirbt dann (Kapitel 35). Der Vater ist in Trauer über die geliebte Frau – denn immerhin war sie ja seine Lieblingsfrau gewesen, diejenige, die er eigentlich heiraten wollte und diejenige, mit der er sein Leben verbringen wollte und die Ewigkeit. Die anderen Frauen waren ihm ja mehr oder weniger aufgedrückt worden.

    Rahel ist also gerade erst gestorben, da macht sich der Erstgeborenen über ihre Magd her (Kapitel 35:22). Wir lesen nicht, ob und wie Jakob darauf reagiert hatte, aber nun sagt er seine Meinung dazu und zwar recht deutlich. Wer die Bibel kennt, weiss, dass der Stamm Ruben in der Geschichte des Volkes Israel eine untergeordnete Rolle spielt.

    Nun wendet sich der Vater Simon und Levi zu. Noch hängen die Erinnerungen an Rahels Tod im Raum, da Ruben direkt danach seinen Vater gedemütigt hatte. Auch diese beiden werden abgestraft. Wissen wir, warum?

    Warum war Rahel denn eigentlich gestorben? Es ging ja darum, dass sie sich deshalb schnell von Sichem entfernten, da Jakob fürchtete, dass die umliegenden Städten sich dafür rächen würden, dass seine Söhne die Stadt Sichem platt gemacht hatten. In seinen Augen waren sie also mit verantwortlich für den frühen Tod der geliebten Frau. Aus diesem Grund erhalten auch diese Beiden keinen besonderen Segen von Jakob (Kapitel 49:5-7).

    Nun kommt Juda dran, wir lesen seinen Segen in den Versen 8-12.

    Von Juda wissen wir, dass aus ihm der verheißene Same hervorgehen wird. Aber woher wissen wir das eigentlich?

    „Nicht weichen wird das Zepter von Juda, noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen hinweg, bis Schilo kommt, und ihm werden die Völker gehorchen.“
    ‭‭1. Mose‬ ‭49:10‬ ‭ELB‬‬

    Ein Zepter gehört zu einem König. Wer war denn der 1. König aus dem Stamm Juda? Es war König David, von dem wir wissen, dass er ein Vorfahr des Messias war, die Linie ging über ihn an Salomo weiter usw… Ab David waren alle Könige Israels und vom 2-Stämme-Reich aus dem Stamm Juda.

    Hier im Segen wird gesagt, dass der Stamm Juda solange regieren sollte, „bis Schilo kommt“ (Vers 10). Aber wer oder was ist denn Schilo?

    In der Fußnote wird gesagt, es sei „der Ruhebringende, der Friedenschaffende“. In Hesekiel lesen wir dazu: „bis der kommt, dem das Recht gehört“ (Hesekiel 21:31-32). Dies ist jesus Christus❣️

    Hier wird Juda also bereits vorher gesagt, dass aus seiner Linie der Messias hervorgehen würde, von dem wir das erste mal in 1. Mose 3:15 gelesen haben, ein Gedanke, der den Israeliten nicht fremd war, denn bereits Eva dachte, sie habe diesen Samen hervor gebracht, als sie Kain geboren hatte und Abraham, Isaak und Jakob wurde von Jehova gesagt, dass der Messias aus ihrer Linie kommen würde. Nun ging diese Erbfolge, dieses Vorrecht, also auf Juda über.

    Aber das ist noch nicht alles, denn ihm wird auch materieller Wohlstand vorher gesagt, unter anderem dadurch, dass er „sein Eselfüllen an seinem Weinstock anbinden würde“. Wir können uns vorstellen, was so ein störrisches Tier mit einem nicht ganz so stabilen Weinstock anstellen könnte. Man würde es nur dann dort anbinden, wenn man mehr hätte, als man verbrauchen könnte.

    Ein Eselfüllen? Moment mal, war da nicht was? Wer ritt nochmal auf einem Eselfüllen in Jerusalem ein? Das war Jesus Christus, er ritt einen Tag bevor er getötet wurde mit einem solchen Tier in die Hauptstadt ein, er ließ es extra besorgen, damit sich Sacharja 9:9 erfüllen würde (Matthäus 21:1-5).

    Ein weiterer Anhaltspunkt für den künftigen Überfluss vom Stamm Juda finden wir in 1. Mose 49:10-12. Denn wer wäscht schon seine Klamotten im Wein?

    In Vers 11 lesen wir, dass er „im Blute der Trauben sein Gewand“ wäscht. Auch diese Formulierung erinnert uns an Jesus. Wir lesen ja im ersten Kurs am Donnerstag gemeinsam die Offenbarung und hier finden wir eine ähnliche Formulierung im Zusammenhang mit Jesus Christus: In Offenbarung lesen wir von einem Weissen Reiter:

    „Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, genannt Treu und Wahrhaftig, und er richtet und führt Krieg in Gerechtigkeit. Seine Augen aber sind eine Feuerflamme, und auf seinem Haupte sind viele Diademe, und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt, als nur er selbst; und er ist bekleidet mit einem in Blut getauchten Gewande, und sein Name heißt: Das Wort Gottes. Und die Kriegsheere, die in dem Himmel sind, folgten ihm auf weißen Pferden, angetan mit weißer, reiner Leinwand. Und aus seinem Munde geht hervor ein scharfes, zweischneidiges Schwert, auf daß er damit die Nationen schlage; und er wird sie weiden mit eiserner Rute, und er tritt die Kelter des Weines des Grimmes des Zornes Gottes, des Allmächtigen.“
    ‭‭Offenbarung‬ ‭19:11-15‬ ‭ELB

    Hier finden wir auch den Gedanken von den rotglühenden Augen wieder, von denen Jakob hier in Kapitel 49 redet.

    Hierbei wollen wir es dann belassen, wir gehen nicht näher auf die Segen für die anderen Söhne ein. Diese drei reichen für uns für den Anfang, um zu erkennen, warum es so wichtig ist, die Bibel im Zusammenhang zu lesen und das Alte und das Neue Testament zu kennen ?

    Nachdem Jakob seine Söhne gesegnet hat, stirbt Jakob. Wie? Stirbt er voller Zorn oder Schmerzen?

    Nein, Jakob stirbt in Frieden. Gott hatte ihm gezeigt, was aus seinen Kindern werden würde, er hatte sogar einiges über den kommenden Messias gesehen, der aus seiner Linie abstammen würde. Er hatte Frieden, sagte im gewissen Sinne: „Vater-jetzt in deine Hände“

    Aber bevor er die Augen für immer schließt, legt er fest, wo er bestattet werden möchte. Warum ist ihm das mit dem Familiengrab so wichtig?

    Erinnern wir uns, warum Abraham das Feld von dem Hethiter gekauft hatte? Warum hatte er seine Frau Sara dort bestattet? Warum bestattete Isaak Rebekka dort und lag später mit ihr in dieser Höhle? Warum ließ Jakob später Lea dort bestatten?

    Es geht hier immer wieder um die Auferstehung: Jehova hatte Abraham das verheißene Land zugesagt, ihm und seinen Nachkommen, aber auch, dass sie erst mal 400 Jahre in einem fremden Land bedrückt würden (siehe den Anfang dieser Zusammenfassung). Er wollte später dort auferstehen, wo er auch Leben würde, daher kaufte bereits Abraham dieses Familiengrab und die ganzen Patriarchen wurden dort mit ihren Frauen bestattet. Daher möchte Jakob ebenfalls dorthin gebracht werden.

    Weiter gecht es Kapitel 50

  605. Jule sagt:

    Nachdem Jakob seine Söhne gesegnet hatte, stieg er auf sein Bett und starb, er war zufrieden, denn er hatte ein erfülltes Leben und Gott hatte ihn sehen lassen, was aus seinen Kindern und Nachkommen werden würde.

    Nachdem Jakob gestorben ist, wird er dem Brauch nach 40 Tage einbalsamiert und 70 Tage lang betrauert. Dann geht es auf zur Höhle von Machpela ins Verheißene Land, wo sich das Familiengrab befindet.

    Warum wird 70 Tage lang um ihn getrauert, selbst von den Ägyptern? Er wurde betrauert wie ein König.

    In Vers 11 lesen wir, dass sie „jenseits des Jordan“ trauerten, das weist darauf hin, dass sie einen riesigen Umweg gemacht haben müssen – ebenso wie es später die Israeliten tun, als sie aus Ägypten ausziehen. Sie haben scheinbar genau den selben Weg genommen.

    Aber warum weint Joseph? Glaubte er denn nicht an die Auferstehung?

    Bei mir kam gleich die Erinnerung an Jesus, der ebenfalls in Tränen ausbrach, weil sein Freund Lazarus tot war – und das, obwohl er wusste, dass er ihn gleich wieder auferwecken würde. Es ist einfach sehr schmerzlich, wenn ein naher Angehöriger oder Freund stirbt, denn jetzt im Moment fehlt er uns.

    Von Joseph lesen wir sowieso öfters, dass er weint, auch wenn er ein starker und mächtiger Mann ist. Aber er hat eben auch Gefühle, deswegen ist er nicht gleich ein Weichei oder Warmduscher. Wie gesagt: selbst Jesus weinte…

    Nachdem sie den Vater bestattet haben, kommen die Brüder mit einer Bitte an ihn heran. Sie haben Angst, dass Joseph nicht vergessen hat, was sie ihm angetan hatten und sich nun an ihnen rächen will (Vers 15). Wie reagiert er darauf?

    Joseph hatte Ihnen längst vergeben. Warum konnte er das tun? Er sah alles als Gottes Plan an, wir lesen es in Vers 19. Er hatte sie während der Hungersnot mit Nahrung versorgt und würde es auch weiterhin tun.

    Trotzdem ist Joseph der 1. von den 12 Söhnen, der stirbt, obwohl er der Zweitjüngste von ihnen ist. Er wird nur 110 Jahre alt (Vers 26). Aber er sah seine Nachkommen noch bis ins 3. Glied, er sah also noch seine Urenkel (Vers 23). Auch Manasse hat später noch Nachkommen, nur hat Joseph sie nicht mehr gesehen.

    Später gibt Joseph seinen Brüdern Anweisungen, was sie nach seinem Tod tun sollten: auch er wollte in der Höhle von Machpela – im Familiengrab – begraben werden. Allerdings nicht sofort (Vers 25). Er sagt sinngemäß zu ihnen: „Ich weiss, dass Gott euch aus Ägypten herausführen wird und ihr nach Kanaan ziehen werdet. Wenn es soweit ist, dann nehmt mich mit“ (frei nach Pape).

    Wir lesen weiter, dass sie ihn „in eine Lade legen“, also müssen sie später beim Auszug aus Ägypten einen Sarkopharg mitnehmen. Leider haben wir bei keinem der bisher gesehenen Filme dazu beobachtet, dass sie einen dabei hatten?. Aber sie haben ihn trotzdem mitgenommen

    Hier endet die Geschichte von Jakob und Joseph. Wissen wir, wie viele Jahre zwischen seinem Tod und dem 2. Buch Mose liegen? Wir wissen, dass sie 400 Jahre in Fremdlingsschaft leben sollten, einige Gelehrte gehen davon aus, dass diese bereits mit der Geburt von Isaaks beginnen. Aber selbst wenn, so liegen immer noch mehr als 200 Jahre zwischen diesen beiden Büchern.

    Das, was wir im Bibelbuch Hiob lesen, ist irgendwann in der Zwischenzeit passiert. Daher lesen wir dies erst, bevor es für uns mit dem 2. Buch Mose weiter geht. So ist es für uns auch nachher viel greifbarer, dass viel Zeit dazwischen ist und nicht Mose fast direkt nach Joseph geboren wird?

    Die Israeliten befinden sich also auch weiterhin in Ägypten, abgeschieden im Land Gosen. Scheinbar ist unter ihnen keiner so gottesfürchtig, dass er Gott besonders auffällt. Hier beginnt dann in der kommenden Woche das Bibelbuch Hiob. Wir lesen die ersten beiden Kapitel und sind gespannt, inwiefern hier der Gedanke weiter geführt wird, den wir bereits bei der Geschichte mit Joseph hatten.

    Es bleibt also weiterhin spannend….

  606. Jule sagt:

    Gottesdienst vom 5. November

    Letztes Mal haben wir das 1. Buch Mose zu Ende gelesen. Diese Woche geht es weiter mit Hiob. Warum?

    Wir erinnern uns an die Prophezeiung, die Gott Abraham gab, als er ihm das verheißene Land zusagte und dass sich Nationen wegen seines Glaubens segnen würden. In diesem Zusammenhang sprach er davon, dass das Volk Israel 400 Jahre als Fremdlinge in einem anderen Land unterdrückt würde (1. Mose 15:13-14).

    Nachdem Joseph seine Familie nachgeholt hatte, befand sich also das komplette Volk Israel in Ägypten und die 400 Jahre der Fremdlingsschaft haben begonnen. Es ist also ein sehr großer Zeitsprung zwischen Josephs Tod, von dem wir in 1. Mose Kapitel 50 lesen und der Geburt von Mose, von der wir im 2. Mose Kapitel 1 lesen.

    Das, was wir im Bibelbuch Hiob lesen, ist irgendwann in der Zwischenzeit passiert. Daher lesen wir dies erst, bevor es für uns mit dem 2. Buch Mose weiter geht. So ist es für uns auch nachher viel greifbarer, dass viel Zeit dazwischen ist und nicht Mose fast direkt nach Joseph geboren wird?

    Wir lesen diese Woche die ersten beiden Kapitel vom Buch Hiob und sind gespannt, inwiefern hier der Gedanke weiter geführt wird, den wir bereits bei der Geschixhte mit Joseph hatten…

    Es bleibt also weiterhin spannend. Wir freuen uns auf euch ?

  607. Jule sagt:

    Bibelgrundkurs vom 6. Juli

    Gestern haben wir nach einer kurzen Wiederholung von Lektion 2 mit der 3. Lektion begonnen. Es ging darum, dass Gott zuerst die Engel erschaffen hat. Wir haben gesehen, wer die Geistwesen sind und wozu Gott sie erschaffen hat.

    Am nächsten Freitag geht es weiter mit der Frage, warum Gott eigentlich Satan und die Dämonen erschaffen hat. Wir sind sehr gespannt, wen Gott so zu uns schickt und was für Gedanken von euch noch mit eingebracht werden.

    Wir freuen uns schon jetzt aufs nächste mal und auf euch ? ?

  608. Jule sagt:

    Bibelgrundkurs vom 20. Juli

    Gestern hatten wir mit der Lektion 3 weiter gemacht und erfahren, wie es kommt, dass ein liebevoller und gerechter Gott – der ja bekanntlich keine Fehler macht – so etwas Böses wie Satan und seine Dämonen „erschaffen“ konnte. Er hatte sie vollkommen erschaffen, aber sie hatten wie wir auch einen freien Willen, denn sie misbraucht haben. Satan wollte sein wie Gott und wollte seine Stellung an sich reissen – wir haben die passenden Stellen in der Bibel gelesen, die dies belegen.

    Du warst nicht mit dabei, aber nun würde dich so ein Grundkurs doch interessieren? Dann schreib uns an, wir werden in den kommenden Wochen je nach Bedarf weitere Grundkurse beginnen, so dass du dort neu mit einsteigen kannst?

    Nächsten Freitag machen wir weiter mit Lektion 4 „Gott erschafft Himmel und Erde“. Wie bisher müssen wir dabei alles vergessen, was wir bisher wissen, wir sind bei 1. Mose 1:1 und das einzige, was wir bisher (für den Grundkurs) wissen, ist dass Gott ewig ist, ohne Anfang und ohne Ende und dass er Geistwesen erschaffen hat, damit sie ihn loben und ihm dienen. Ein Geistwesen mit besonderer Schönheit und Aufgabe hat allerdings gegen ihn rebelliert und einige weitere Engel mit sich mitgezogen. So entstanden aus den ursprünglich vollkommenen Engeln durch den Misbrauch ihres freien Willens Satan und seine Dämonen.

    Bis hier her wissen wir nächsten Freitag. Es gibt erst mal nur Gott und Seine Engel und unter diesen Satan und seine Dämonen. Dies ist der Stand, als Gott beginnt, die Erde zu erschaffen.

    Es bleibt weiterhin spannend und wir freuen uns schon auf euch ? ?

  609. Jule sagt:

    Bibelgrundkurs vom 3. August

    Wir haben vor zwei Wochen noch mal neu mit dem Grundkurs gestartet (der bisherige mit jetzt Lektion 3 wurde auf den Donnerstag Abend verlegt).

    Wir hatten darüber geredet, warum wir glauben können, dass die Bibel wirklich das Wort Gottes ist. Da eine der Teilnehmerinnen die noch ganz am Anfang von ihrem Weg mit Gott steht wegen Krankheit ausfiel und eine weitere neu dazu gekommen ist, haben wir letzte Woche nur wiederholt und persönliche Fragen zur Bibel beantwortet, so dass wir am Freitag alle auf dem selben Stand sind. Nachdem wir damit eine gute Grundlage gelegt haben, geht es am Freitag mit Lektion 2 weiter, wer eigentlich Gott ist.

    So ist jetzt eigentlich eine gute Gelegenheit, für all diejenigen, die neu mit einsteigen wollen. Traut euch, diese Woche wird noch ein weiterer neu mit einsteigen, ihr wärt ? also als „Neue“ nicht allein ?

    wir freuen uns auf euch

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