140 Kommentare

  1. Thomas sagt:

    Scheinbar handelt es sich um eine Wiederholung der Dinge, die wir schon in den anderen Büchern des Mose gelesen haben. Aber dies scheint nur so. Mose gibt zwar Dinge wieder, die uns schon bekannt sind, aber er legt in seiner Rede an das Volk mehr Wert auf Gehorsam und Glauben und Gefühl zum Schöpfer. Er zeigt, welche schwere Zeit auf das Volk gekommen war, weil sie ungehorsam waren.

    5.Mose 1-3
    Wenn man sich den Vers 2 im 1.Kapitel durch den Kopf gehen läßt: für den Weg, den die Israeliten nun fast 40 Jahre gebraucht hatten, hätten sie normaler Weise 11 Tage benötigt!

    Wir lernen Mose auch als sanftmütigen Menschen kennen, der offen und ehrlich sagt, dass das Volk ihm zuviel geworden ist – und es eine praktische Lösung gab. Wichtig, welche Regeln er an die Richter im Volk weitergegeben hat. Nein, die Richter können nicht nach eigenem Gutdünken richten:”‚Bei einem Verhör zwischen euren Brüdern sollt ihr mit Gerechtigkeit zwischen einem Mann und seinem Bruder oder seinem ansässigen Fremdling richten. 17 Ihr sollt beim Rechtsprechen nicht parteiisch sein. Ihr solltet den Kleinen ebenso anhören wie den Großen. Ihr sollt nicht erschrecken wegen eines Mannes, denn das Gericht gehört Gott; und den Fall, der für euch zu schwer ist, solltet ihr vor mich bringen, und ich werde ihn bestimmt anhören.‘

    Was heißt das heute? Wer Aufgaben in seiner Gemeinde erhält muss dort den Auftrag des Höchsten umsetzen. Der Wachtturm schrieb dazu einmal (1. März 1979)

    Weise, verständige und erfahrene Männer sollen Gottes Volk leiten
    „Und ich will euch Hirten geben in Übereinstimmung mit meinem Herzen, und sie werden euch gewißlich mit Erkenntnis und Einsicht weiden“ (Jer. 3:15).

    DAS Volk Israel befand sich in den Ebenen Moabs und schickte sich an, den Jordan zu durchqueren und das Land Kanaan zu betreten. Moses erinnerte die Israeliten zu ihrem Nutzen daran, wie Gott während der vierzig Jahre, in denen sie in der Wüste Sinai gewesen waren, mit ihnen gehandelt hatte. Wegen der unter dem Volk vorherrschenden falschen Einstellung war es besonders für Moses anfangs eine stürmische Zeit gewesen. Nun erinnerte er die Israeliten daran, daß er, als er die Last der Streitsachen des Volkes nicht mehr allein hatte tragen können, aufgrund der Empfehlung Jethros zu ihnen gesagt hatte: „Holt euch weise und verständige und erfahrene Männer eurer Stämme, damit ich sie als Häupter über euch setze“ (5. Mose 1:3, 12, 13; 2. Mose 18:17-26).

    2 Bei der Auswahl dieser Männer hielt sich Moses an die anscheinend älteste Form der Leitung eines Gemeinwesens. Berichte zeigen, daß seit den Anfängen der Menschheitsgeschichte unter Völkern Ältestenschaften oder Ältestenräte tätig waren. Als Nachkommen Jakobs hatten die Israeliten selbst schon zuvor Berührung mit Ältestenschaften von Ägypten, Moab und Midian gehabt (1. Mose 50:7; 4. Mose 22:4, 7). Die Scheiche arabischer Völker waren ebenfalls Stammesälteste, denn das arabische Wort sheikh bedeutet einfach „Ältester“ oder „älterer Mann“ (1. Mose 36:15). Bevor Moses mit der Führung des Volkes Israel beauftragt wurde, hatte die Nation bereits solche Älteste, und er wurde angewiesen, diese davon zu unterrichten, daß Gott ihn eingesetzt hatte (2. Mose 3:16, 18). Somit führte Moses keine bedeutende Neuerung ein, als er sich später in der Wüste Sinai der Unterstützung von Ältesten bediente, um die Behandlung von Problemen zu dezentralisieren.

    3 Zu Gottes bestimmter Zeit wurde die Christenversammlung gegründet, die in geistigem Sinne ein Volk ist — ein Volk, das auf der ganzen Erde vertreten ist. Gottes Sohn, der größere Moses, sorgte dafür, daß die Versammlungen durch Ältestenschaften geleitet wurden. Es ist interessant, auf welche Voraussetzungen Moses achtete, als er israelitische Älteste in eine verantwortungsvolle Aufgabe einsetzte. Wenn wir diese Voraussetzungen mit denen vergleichen, die christliche Älteste aufweisen müssen, erkennen wir eine große Ähnlichkeit, wie die umseitige Tabelle zeigt.

    4 Nachdem sich die Israeliten im Verheißenen Land niedergelassen hatten und in Städten und Dörfern wohnten, wurden die verschiedenen Gemeinwesen durch Ältestenschaften geleitet und unterstützt (Josua 20:4; Ri. 8:14, 16; 1. Sam. 16:4). Diese Ältestenschaften sollten weisen Rat erteilen, bei Problemen Hilfe leisten, das Volk vor dem Abfall bewahren und so zum Frieden, zur Ordnung und zur geistigen Gesundheit ihres Gemeinwesens beitragen. Mitunter wurde von ihnen verlangt, eine richterliche Funktion zu erfüllen, indem sie Streitigkeiten schlichteten oder Maßnahmen zum Schutze des Gemeinwesens ergriffen (5. Mose 16:18-20; 19:12; 31:9; Ruth 4:1-11). In Krisenzeiten sollten sie eine Quelle des Trostes und der Stärkung sein (Jes. 32:1, 2). Doch sollten sie weder ihre Mitbürger zur Arbeit antreiben, noch waren sie befugt oder verpflichtet, anderen vorzuschreiben, wie sie zu leben hatten. Christliche Älteste verrichten bei der Erfüllung ihrer verantwortungsvollen Aufgabe einen ähnlichen Dienst. (Vergleiche Apostelgeschichte 20:28-35; 1. Korinther 3:4, 5, 21-23; 2. Korinther 1:24.) Zusätzlich hat die Christenversammlung den Auftrag, allen Menschen die gute Botschaft von Gottes Königreich bekanntzumachen.

    Heute qualifizierte Männer aussuchen
    5 Wenn wir an die Ältestenvorkehrung in der Vergangenheit denken, so kann uns das eine Hilfe sein, heute bei der Auswahl von Ältesten gutes Urteilsvermögen anzuwenden. Wir könnten eine Versammlung als ein kleines Dorf im alten Israel betrachten und uns fragen: Welche Männer in der Versammlung wären imstande, als Dorfälteste zu dienen und vernünftige und gesunde Anleitung zu bieten? Welche Männer erweisen sich als verständig, sind ausgeglichen und verfügen über ein gutes Urteilsvermögen?

    6 In 1. Timotheus 3:15 ist von der weltweiten Versammlung der Diener Gottes als von dem „Hause Gottes“ („Familie Gottes“, The Jerusalem Bible) die Rede. Folglich könnten wir eine einzelne Versammlung auch als eine große Familie betrachten. In Abwesenheit des Oberhauptes einer Familie erwarten die einzelnen Glieder oft von den älteren Söhnen, daß sie die Maßstäbe und Anweisungen des Familienoberhauptes vertreten und unterstützen. Wir könnten uns daher fragen: Welche „Hausgenossen“ des Glaubens gleichen älteren Söhnen in einer Familie, an die sich die anderen Familienglieder normalerweise wenden würden, um gesunden Rat und vernünftige Hilfe zu erhalten? (Vergleiche 1. Timotheus 5:1, 2.)

    7 Eigentlich sollte es sich bei Männern, die empfohlen werden, als Versammlungsälteste zu dienen, meistens um Personen handeln, die von den Gliedern der Versammlung schon als „ältere Brüder“ betrachtet werden, insofern als sie aufgrund ihrer Einsicht, ihrer Ausgeglichenheit und ihres Urteilsvermögens schon den Respekt und das Vertrauen ihrer Glaubensbrüder erworben haben. Niemand kann aus einem anderen einen Ältesten „machen“, sondern der Betreffende muß selbst ein Ältester werden, indem er geistig wächst, Fortschritte macht und Erfahrungen sammelt (Spr. 1:2-5; 4:7-9; Jak. 3:1, 13). Wenn ein solcher ausgewählt wird, um in dieser Stellung zu dienen, werden durch seine Ernennung eigentlich die wünschenswerten Eigenschaften eines Ältesten, die er bereits offenbart, anerkannt und bestätigt. Im alten Israel war es offensichtlich so wie in anderen Ländern, daß ein Mann, der bei dem örtlichen Ältestenrat dafür bekannt war, daß er Weisheit, Urteilsvermögen und Verständnis offenbarte, eingeladen wurde, dem Rat anzugehören und bei seinen Besprechungen und Entscheidungen mitzuwirken (1. Tim. 5:22, 25).

    und dann im Juni 1977:

    Über Angelegenheiten zu richten, die das Leben und die Beziehungen eines Menschen beeinflussen, ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Älteste in der Christenversammlung sollten daher besonders streng darauf achten, wie sie dieser Aufgabe nachkommen. Wenn sie einen Rat geben oder eine Entscheidung fällen, dürfen sie nicht ihre eigene Meinung äußern, sondern müssen gerecht urteilen oder richten. Um nach Gottes Maßstab zu richten, müssen sie das im Sinn behalten, was Moses den damaligen Richtern gebot, als er zu ihnen sagte: „Bei einem Verhör zwischen euren Brüdern sollt ihr mit Gerechtigkeit zwischen einem Mann und seinem Bruder oder seinem ansässigen Fremdling richten. Ihr sollt beim Rechtsprechen nicht parteiisch sein. Ihr solltet den Kleinen ebenso anhören wie den Großen. Ihr sollt nicht erschrecken wegen eines Mannes, denn das Gericht gehört Gott“ (5. Mose 1:16, 17). Ob es sich um einen Fall handelt, in den jemand verwickelt ist, der groß zu sein scheint, weil er begütert ist, eine gute Bildung genossen hat oder wegen seiner Leistungen geehrt wird, oder ob es um jemand geht, der in dieser Hinsicht „klein“ ist, so dürfen die Ältesten nicht parteiisch sein. Sie sollten bestrebt sein, nicht nach ihrem Ermessen zu handeln, sondern das zu tun, was in Gottes Augen richtig ist (Spr. 21:2, 3). Dann wird ‘das Gericht tatsächlich Jehova gehören’, wie es in seinem Wort und durch seinen irdischen Mitteilungskanal zum Ausdruck gebracht wird.

    2 Gestützt auf lückenhafte Kenntnisse, können Älteste eine Sache nicht richtig entscheiden. Sie müssen, wenn sie sich den Fall anhören, ein vollständiges Bild erhalten. Um Hauptpunkte herauszuschälen und um festzustellen, wie ein Problem entstanden ist oder warum etwas getan wurde, müssen sie passende, taktvolle Fragen stellen. Die an dem Fall Beteiligten sollten mit ihnen zusammenarbeiten, indem sie alles sagen, was sie wissen, nicht nur einen Teil davon. Das ermöglicht es den Ältesten, biblische Gesetze auf die erhobenen Behauptungen oder Anschuldigungen anzuwenden. Salomo betete um Weisheit, damit er seiner Verantwortung nachkommen konnte (1. Kö. 3:9, 12). Älteste benötigen ebenfalls himmlische Weisheit, um das, was Gottes Wort sagt, richtig auf die Situationen anzuwenden, mit denen sie sich befassen müssen. Das bewirkt, daß in der Versammlung die Frucht der Gerechtigkeit hervorgebracht wird (Jak. 3:17, 18).

    Interessant auch Moses Erzählung über die Kundschafter. Nur auf einige kleine Einzelheiten eingehend: sie hatten keinen Glauben, sondern ließen sich ablenken. Sie hätten einfach Glauben haben und zeigen sollen und dementsprechend sich in die Hand des Allmächtigen fallen lassen müssen. Aber leider konnte dies nur Josua und Kaleb. Ja, die beiden mussten erst Glauben beweisen um dann 40 Jahre später zu sehen, dass ihr Vertrauen in den Höchsten völlig gerechtfertigt war.

    Wir sehen aber auch, dass die Krokodilstränen des Volkes und dann das eigenmächtige Handeln, dem Volk keinen Segen einbrachte. Wir lernen, dass wir immer nur in Gemeinschaft mit Gott und im Vertrauen in den Höchsten, etwas erreichen können.

    Auch wenn es so aussieht, als ob Jehova seinen Plan vergessen hätte, so können wir aus Kapitel 2 erkennen, dass das versprochene von ihm eingehalten wird. So hatte er den Nachkommen Abrahams und Lots ein Teil des Landes versprochen – und nun durften die Israeliten deshalb dieses Land nicht einnehmen. Er wir also auch heute nicht zulassen, dass die Menschen, die er mit etwas segnen will, durch andere wirklichen und dauerhaften Schaden erleiden müssen.

    Das Mose flehte, doch ins Verheißene Land ziehen zu dürfen – und er dies offen und ehrlich dem Volk sagt, und auch, warum und welche Antwort er vom Allmächtigen erhalten hat, zeigt, dass Menschen die Macht oder Gewalt bekommen haben, unter Umständen, trotzdem demütig bleiben können. Und ist es nicht herzerwärmend zu lesen, wie Mose reagiert hat. Er war nicht wie das halsstarrige Volk, und hat einfach versucht auf eigene Faust ins Land zu ziehen.

    Wir lernen dass Gehorsam nötig ist, aber kein Gehorsam aus Zwang, kein Gehorsam, weil es nicht anders geht, sondern Gehorsam aus Liebe zum Allmächtigen. Ob er aus diesem Grunde heute so viel zu läßt? Ob er deshalb viele Gebote scheinbar aufhebt, und so viele Menschen bis an “die Grenzen des Machbaren” gehen läßt?

  2. Jule sagt:

    5. Mose 1 – 3

    5. Mose 1:22

    Indes tratet ihr alle zu mir und spracht: ‚Laß uns doch Männer vor uns hersenden, damit sie für uns das Land erforschen und uns Bericht erstatten über den Weg, auf dem wir hinaufziehen sollten, und über die Städte, zu denen wir kommen werden.‘

    hier wird deutlich, dass das Volk vorher schon zaghaft war und es ihnen an dem nötigen Gottvertrauen fehlte. Jehova sagte, sie sollten hinabziehen und das Land, dass er ihnen geben würde, in Besitz nehmen.

    Aber sie wollten erst einige vorschicken, die das Land auskundschaften sollten.

    Wozu???

  3. Jule sagt:

    5. Mose 2:7

    Denn Jehova, dein Gott, hat dich in allem Tun deiner Hand gesegnet. Er weiß wohl um deine Wanderung durch diese große Wildnis. Diese vierzig Jahre ist Jehova, dein Gott, mit dir gewesen. Es hat dir an nichts gefehlt.“ ‘

    Moses sagt dem Volk, dass Jehova immer für sie gesorgt hatte, „es hat dir an nichts gefehlt“.

    Wir wissen, dass es viele unter ihnen gab, die das anders sahen. Sicherlich gab es auch zu diesem Zeitpunkt einige, die das so sahen.

    Sind WIR immer mit dem zufrieden was Jehova uns gibt – oder sind wir enttäuscht, weil er unsere Gebete nicht SO erhört, wie wir das gerne hätten?

    Wenn Moses sagt, es habe ihnen an nichts gefehlt, dann meint er die lebensnotwendigen Dinge.

    Sind wir persönlich zufrieden, wenn wir ein Dach über dem Kopf haben, bekleidet sind und jeden Tag etwas zu Essen haben?

    Oder wollen wir mehr???

    Oder brauchen wir unbedingt dies und das um zufrieden zu sein???

  4. Thomas sagt:

    5.Mose 4-6

    Gleich in Vers 1 kommt ein Grundsatz zum tragen: wer hört und dann danach tut, der darf leben und auch besitzen 😉 Der Weg des Lebens bestand damals und besteht noch heute darin, den Geboten gehorsam zu sein. Dies ist nicht jedermanns Sache. Manche wollen einfach nur das Ergebnis, aber nicht den Gehorsam. Aber dies ist aus Gottes Sicht nicht möglich. In einem Nachschlagewerk wurde gesagt, dass dies ein ebenso großer Unterschied ist, wie es ein Kind und ein gehorsames Kind sind. Natürlich meint man hier ein Kind, das aus Liebe seinen Vater gehorcht, und nicht aus Angst!

    5. Mose 4: 3

    Eure eigenen Augen sind es, die sahen, was Jehova in dem Fall des Baal von Pẹor tat, daß Jehova, dein Gott, jeden Mann, der dem Baal von Pẹor nachging, aus deiner Mitte vertilgte.

    – Auch wenn wir uns innerhalb des Volkes befinden sollten, und uns unsere Mitbrüder als so toll ansehen sollten – am wachsamen Auge des Allmächtigen kommt keiner vorbei, der in seinem Herzen falsche Beweggründe haben sollte.

    5. Mose 4:29

    Wenn ihr wirklich Jehova, deinen Gott, von dort aus sucht, dann wirst du ihn bestimmt finden, denn du wirst mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele nach ihm fragen. 30 Wenn du in Bedrängnis bist und alle diese Worte am Ausgang der Tage bei dir eingetroffen sind, dann wirst du zu Jehova, deinem Gott, umkehren und auf seine Stimme hören müssen. 31 Denn Jehova, dein Gott, ist ein barmherziger Gott. Er wird dich nicht im Stich lassen noch dich ins Verderben bringen, noch den Bund deiner Vorväter vergessen, den er ihnen geschworen hat.

    Wer sich auf dem Holzweg befindet, hat die Chance sein Leben vor dem Allmächtigen in Ordnung zu bringen. Dies sollte man aber tun, bevor die Zeit der Bedrängnis einen drückt

    Im Kapitel 5 veruteilt der Gesetzesgeber noch einmal diejnigen, die Morden, Ehebrechen und Verräter… einen Punkt hier aus der Zeitschrift vom 22. 2. 1979

    Aus dem Kontext geht hervor, daß Moses gerade damit fertig war, „ganz Israel“ nochmals die Zehn Gebote vorzutragen (5. Mose 5:1-22). Im ersten dieser Gebote wurde von Israel verlangt, „niemals andere Götter wider mein Angesicht“ zu haben (5. Mose 5:7). Als Moses erklärte, daß der Gott Israels „e i n Jehova“ sei, wandte er sich offensichtlich gegen zwei Aspekte der von den heidnischen Völkern gepflegten falschen Anbetung. Gegen welche?

    Erstens waren diese Völker Polytheisten; sie beteten viele Götter an. Israel dagegen hatte nur einen Gott, Jehova. Der Apostel Paulus formulierte das vorzüglich, als er sagte: „Denn wenn es auch solche gibt, die ,Götter‘ genannt werden, ob im Himmel oder auf der Erde, so, wie es ja viele ,Götter‘ und viele ,Herren‘ gibt, so gibt es für uns tatsächlich e i n e n GOTT, den Vater“ (1. Kor. 8:5, 6).

    Zweitens wies eine bestimmte von den Heiden verehrte Gottheit oft mehrere Erscheinungsformen auf, die örtlich mehr oder weniger verschieden waren. Der Baal zum Beispiel war ein einziger Gott. Aber aus der Heiligen Schrift geht hervor, daß es viele lokale Ausprägungen dieses Gottes gab, zum Beispiel gab es den Baal von Peor in Moab, den Baal-Berith in Sichem und den Baal-Sebub in Ekron (4. Mose 25:3, 5; Ri. 8:33; 2. Kö. 1:2-6). Zu Beginn des 19. Jahrhunderts schrieb der Orientalist E. F. C. Rosenmüller über die Folgen, die eine solche Verehrung hatte: „Die Heiden verehrten nicht nur viele Götter, sondern aufgrund einer törichten religiösen Praktik verehrten sie ein und denselben Gott unter vielen verschiedenen Namen, als handle es sich um viele andere ganz unterschiedliche Götter“. Wenn die Bevölkerung die für ihre Gegend charakteristische Erscheinungsform des „Baals“ verehrte, wurde der Eindruck erweckt, bei Baal handle es sich um viele Götter. In einem neueren Wörterbuch wird das wie folgt veranschaulicht:

    „Man könnte die vielen ,lokalen‘ Ausprägungen des Baaldienstes mit denen des katholischen Mariendienstes vergleichen: wie man von ,der Herr von Sapān, von Sidon, von Ugarit‘ sprechen konnte, so von ,Notre Dame de Paris, de Lourdes, du Nord‘, obwohl man immer nur Varianten einer einzigen Gestalt meinte“ (Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament, Bd. I, 1972, S. 712).

    In Ablehnung solch abergläubischer Vorstellungen erklärte Moses, daß der Gott Israels „e i n Jehova“ sei. Das bedeutete, daß Jehova der alleinige, der einzige Gott sei und daß er als e i n Gott zu verehren sei, nicht wie die ‘Baale’ in vielen lokalen Ausprägungen, so daß man mehrere ‘Jehovas’ hätte (Ri. 2:11; 3:7; 8:33).

    Aus der Heiligen Schrift geht hervor, daß sich der Tag mit Riesenschritten nähert, an dem die ganze Menschheit anerkennen muß, daß Jehova e i n e r ist. Darüber läßt Gott durch den Propheten Sacharja sagen: „Jehova wird König werden über die ganze Erde. An jenem Tage wird sich Jehova als e i n e r seiend erweisen und sein Name als e i n e r“ (Sach. 14:9). Das bedeutet, daß die ganze Menschheitsfamilie die Souveränität Jehovas anerkennen wird. Außer ihm wird kein anderer Gott verehrt werden. Und die Menschen werden Jehova heiligen Dienst darbringen. Sie werden ihn nicht in vielen lokalen mehr oder weniger verschiedenen Erscheinungsformen verehren, sondern als einzigen Gott, und die Form ihrer Verehrung wird weltweit dieselbe sein. (Siehe Epheser 4:4-6.) Dann werden alle Bewohner der Erde darin übereinstimmen, daß „Jehova, unser Gott, . . . e i n Jehova“ ist.

    Im Kapitel 6 weist er auf eine gute Kindererziehung hin, die beinhalten sollte, den Allmächtigen kennenzulernen und lieben zu lernen:(5. Mose 6:5-9)

    . . .Und du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele und deiner ganzen Tatkraft. 6 Und es soll sich erweisen, daß diese Worte, die ich dir heute gebiete, auf deinem Herzen sind; 7 und du sollst sie deinem Sohn einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Weg gehst und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst. 8 Und du sollst sie als ein Zeichen auf deine Hand binden, und sie sollen als Stirnband zwischen deinen Augen dienen; 9 und du sollst sie auf die Türpfosten deines Hauses und an deine Tore schreiben.

    Das Herz, die Seele, die Hand und die Augen, also was wir in Gegenwart und Zukunft planen, alles sollte mit dem Worte Gottes in Verbindung stehen. Das Lesen des Wortes des Allmächtigen und das Halten der Gebote muss eine Herzenssache werden und bleiben. Hat Gottes Wort diesen Platz in unserem Herzen und Gewohnheiten? Merken Menschen, die mit uns in Kontakt treten, dass wir anders sind? Merken sie, dass das Wort des Allerhöchsten unsere Richtschur ist und uns anleitet? Und wenn wir eine Selbstprüfung an uns anlegen: lesen wir gern und täglich in Gottes Wort?
    Die Erziehung der Kinder bedeutet, auf Gott zu rechnen und die Kinder für und in Richtung Gott zu erziehen..

    Herrliche Gedanken dazu aus der Zeitschrift vom 15. 3.1985

    Es dürfte daher ziemlich einleuchtend sein, daß das Beispiel der Eltern beim erfolgreichen Lehren und Schulen von Kindern eine wichtige Rolle spielt. Als ein Zeitungskolumnist nach dem größten Hindernis gefragt wurde, vor dem Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder stünden, antwortete er einfach: „Sie selbst.“ Eltern, die selbst nicht tun, was sie sagen, arbeiten gegen ihre eigenen Interessen und die ihrer Kinder. (Vergleiche Römer 2:21-23.) Konsequenz ist in dieser Hinsicht unbedingt erforderlich. Daher müssen Eltern sich fragen: Was sind für mich die wichtigsten Dinge im Leben? Wie sehen meine persönlichen Ziele aus?

    In 5. Mose 6:7 werden Eltern aufgefordert: „Du sollst sie [die Worte Jehovas] deinem Sohn einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt und wenn du auf dem Wege gehst und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.“ Daher ist Gedankenaustausch erforderlich. Aber nicht jedes Gespräch ist notwendigerweise auch Gedankenaustausch. Ein 17jähriger berichtete, daß er zweimal versuchte, mit seiner Mutter über seine Probleme in Verbindung mit Drogen in der Schule zu sprechen. „Meine Mutter sagte mir, daß ich mich von den Süchtigen fernhalten solle“, erklärte er. Half ihm das? Offensichtlich nicht, denn der Junge fühlte sich weiterhin unter Druck gesetzt und wußte nicht, wie er davon loskommen sollte.

    Wenn Jugendliche Probleme haben, mit denen sie nicht fertig werden, sind ihre Eltern gewöhnlich die ersten, an die sie sich wenden, um Antworten zu erhalten, und das ist auch gut so. Solch ein Vertrauen kann allerdings leicht zerstört werden, wenn die Eltern es an Verständnis für die Situation ihrer Kinder mangeln lassen. Selbst wenn keine sofortige Lösung zu finden ist, bleibt doch, wenn Verständnis gezeigt wird, die Bereitschaft bestehen, miteinander über solche Probleme zu sprechen.

    Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Kindererziehung ist die Zurechtweisung. Ein biblischer Spruch lautet: „Die Rute und Zurechtweisung sind das, was Weisheit gibt; aber ein Knabe, dem freier Lauf gelassen wird, wird seiner Mutter Schande bereiten“ (Sprüche 29:15).

    Vor einiger Zeit verbreitete die Polizei in Houston (Texas) ein Flugblatt mit dem Titel „Zwölf Regeln, um kriminelle Kinder aufzuziehen“. Der ironische Schreibstil reizt zwar zum Lachen, fast jede der klaren „Regeln“ hat aber mit Zurechtweisung bzw. dem Fehlen von Zurechtweisung zu tun. Hier einige Beispiele:

    □ „Geben Sie dem Kind vom Babyalter an alles, was es möchte. Sie werden es so glauben machen, daß die Welt ihm seinen Lebensunterhalt schuldet.“
    □ „Lachen Sie, wenn es unanständige Worte gebraucht. Dadurch wird es den Eindruck erhalten, daß es reizend sei.“
    □ „Vermitteln Sie ihm niemals irgendwelche Schulung auf geistigem Gebiet. Warten Sie, bis es 21 ist, und lassen Sie es dann ‚selbst entscheiden‘.“
    □ „Vermeiden Sie den Gebrauch des Wortes ,falsch‘. Es könnte bei ihm einen Schuldkomplex hervorrufen.“
    Christliche Eltern sind natürlich darauf bedacht, ihre Kinder „in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ aufzuziehen (Epheser 6:4). Dabei sind allerdings Anstrengungen erforderlich, sogar sehr große Anstrengungen. Aber keine Investition an Zeit und Mühe ist zu groß, wenn das Endergebnis Leben für die Eltern und für ihre Kinder ist (5. Mose 6:2).

  5. Jule sagt:

    5. Mose 4 – 6

    (5. Mose 5:1-3) . . .

    Und Moses rief dann ganz Israel herbei und sagte zu ihnen: „Höre, o Israel, die Bestimmungen und die richterlichen Entscheidungen, die ich heute vor euren Ohren rede, und ihr sollt sie lernen und darauf achten, sie zu tun. 2 Jehova, unser Gott, hat im Họreb einen Bund mit uns geschlossen. 3 Nicht mit unseren Vorvätern hat Jehova diesen Bund geschlossen, sondern mit uns, mit uns allen, die heute hier am Leben sind.

    Wieso sagte Mose, Jehova hat den Bund „mit euch, nicht mit euren Vorvätern“ geschlossen?

    Waren nicht alle, die aus Ägypten herauszogen, in der Wildnis gestorben? Alle, die alt genug gewesen sind zu verstehen, wie Jehova mit ihnen gehandelt hatte, mussten doch in der Wildnis sterben. Nun standen sie kurz vor dem Land der Verheissung, weil alle Vorväter tot waren.

    Warum DIESE Formulierung?

  6. Jule sagt:

    5. Mose 5:29

    Wenn doch nur dies ihr Herzenstrieb würde, mich zu fürchten und alle meine Gebote stets zu halten, damit es ihnen und ihren Söhnen auf unabsehbare Zeit gutginge!

    es kommt auf unsere Herzenseinstellung an. Jehova möchten, dass wir ihm von Herzen dienen – nicht aus Angst oder weil wir eine Belohnung erwarten.

    Dies kommt auch noch mal sehr schön in den Versen 32 und 33 zum Ausdruck:

    Und ihr sollt darauf achten, so zu tun, wie es Jehova, euer Gott, euch geboten hat. Ihr sollt weder nach rechts noch nach links abweichen. 33 Auf dem ganzen Weg, den Jehova, euer Gott, euch geboten hat, solltet ihr wandeln, damit ihr lebt und es euch gutgeht und ihr wirklich eure Tage verlängert in dem Land, das ihr in Besitz nehmen werdet.

    halten wir uns daran?

    Wie denkt Jehova wohl über uns und unsere Herzenseinstellung?

  7. Thomas sagt:

    5.Mose 7-9

    Im Kapitel 7 wird klar und deutlich gezeigt, dass das Volk nicht aus eigener Kraft etwas erreichen könnte. Nur mit dem Schöpfer an ihrer Seite würde ER die Nationen vertreiben, würde ER sie segnen und würde ER sie mehren!

    Aber warum sollte er Menschen aus dem Land vertreiben, warum sollte er die Menschen die dort momentan lebten, ermorden lassen?
    Hierzu ein Zitat aus dem Wachttum vom 1.Mai 1970

    11 Eines der Beispiele, aus denen wir lernen können, ist Jehovas richterliche Entscheidung über die Vernichtung der Kanaaniter. Was wir aus diesem Beispiel lernen, kann unseren Gesichtskreis erweitern, unseren Glauben stärken und uns helfen, unsere Verpflichtungen besser zu erkennen. Wir wollen darum den Bibelbericht darüber etwas näher betrachten.

    12 Jehova hatte die Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten befreit, und nun lagerten sie an der Grenze des neuen Landes, in das sie unter seiner Leitung geführt werden sollten. Sein Prophet Moses sagte in einer Rede, die er dem Volk hielt, unter anderem: „Wenn Jehova, dein Gott, dich in das Land bringt, wohin du kommst, um es in Besitz zu nehmen, und viele Nationen vor dir hinaustreibt: . . . sieben Nationen, größer und stärker als du, und Jehova, dein Gott, sie vor dir dahingibt und du sie schlägst, so sollst du sie ganz und gar verbannen [der Vernichtung preisgeben, NW]; du sollst keinen Bund mit ihnen machen, noch Gnade gegen sie üben.“ (5. Mose 7:1, 2) Warum sollten sie aber so vorgehen?

    13 Moses führte weiter aus: „Um der Gesetzlosigkeit dieser Nationen willen treibt Jehova, dein Gott, sie vor dir aus, und damit er das Wort aufrecht halte, welches Jehova deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen hat.“ (5. Mose 9:5) Über vierhundert Jahre vorher hatte Jehova mit seinem treuen Diener Abraham offiziell einen Bund geschlossen und ihm und seinen Nachkommen dieses Land verheißen. Diese Verheißung hatte er Isaak und Jakob gegenüber erneuert. Nun war die Zeit für die Erfüllung der Verheißung gekommen. Jehova hatte sie nicht vergessen. Er änderte seine Meinung nicht, weil die Kanaaniter im Lande wohnten. Gott lügt nicht. Wenn er eine bestimmte Belohnung verheißen hat, gibt er nicht etwas anderes. Sein Wort ist zuverlässig, und dafür können wir dankbar sein.

    14 Kam durch dieses Vorgehen unverdientes Unglück über unschuldige Menschen, die Bewohner jenes Landes? Keineswegs! Es war so, wie Moses zu Israel gesagt hatte: „Um der Gesetzlosigkeit dieser Nationen willen treibt Jehova, dein Gott, sie vor dir aus.“ (5. Mose 9:5) Die Bibel und die Archäologie beweisen, daß die Kanaaniter durch und durch sittenlos waren. Ehebruch, Homosexualität und Sodomie waren unter ihnen üblich, und sie verehrten den Götzen Molech, dem sie Kinderopfer darbrachten. Professor Merrill Unger schreibt über sie: „Aus der kanaanitischen Mythologie geht hervor, daß die Götter der Kanaaniter weit grausamer, sinnlicher und lasterhafter waren als die Götter anderer Völker des Nahen Ostens zu jener Zeit. Den kanaanitischen Göttern ging jegliche Sittlichkeit ab; dieses erstaunliche Merkmal muß bei den Menschen, die diese Götter verehrten, die schlimmsten Seiten zur Entwicklung gebracht und viele der verworfensten Bräuche jener Zeit zur Folge gehabt haben wie sakrale Prostitution, Kinderopfer und Schlangenkult. . . . Das in der Literatur aus Ugarit gezeichnete Bild der kanaanitischen Religion liefert einen vorzüglichen Hintergrund für das, was . . . die Bibel über die furchtbare sittliche und religiöse Verworfenheit der Kanaaniter sagt, und bestätigt die Genauigkeit des Bibelberichts.“

    15 Was lernen wir daraus? Folgendes: Jehova liebt Gerechtigkeit und haßt Gesetzlosigkeit. Wir lernen daraus ferner, daß Jehova unvollkommene Menschen nicht gleich bei den ersten Anzeichen einer sündhaften Handlungsweise vernichtet. Wie aus 1. Mose 15:16 hervorgeht, hatte Gott schon über vierhundert Jahre zuvor die Ungerechtigkeit der Amoriter, die das Land Kanaan bewohnten, beobachtet, aber er vernichtete sie damals nicht. Er erwies sich ihnen gegenüber außerordentlich langmütig. Selbst als die Zeit für die Vollstreckung seines Urteils an den Kanaanitern gekommen war, ließ Jehova zu, daß Rahab aus Jericho und die Bewohner der Stadt Gibeon und ihre Nachbarstädte verschont wurden, weil sie bewiesen, daß sie an Jehova glaubten, und weil sie sich mit Israel verbündeten. Dies stärkt unser Vertrauen zu Gott. Es ist ein stichhaltiger Beweis dafür, daß Jehova das Böse nicht ewig dulden wird, daß er seinen Geschöpfen gegenüber aber trotzdem langmütig und barmherzig ist.

    Warum sollte ALLES zerstört werden? Warum keine Museen? Warum nicht, wie es die Christen später getan haben, einfach aus einem heidnischen Tempel einen Tempel für den wahren Gott machen? Das die völlige Zerstörung der falschen Anbetung das Vernünftigste war, zeigt der Artikel vom 1. November 1974

    Der hervorragendste der kanaanitischen Götter war Baal. Jeder Ort in Kanaan und in anderen Ländern, in denen der Baalskult vertreten war, hatte seinen eigenen Baal oder, gemäß der Bedeutung des Namens „Baal“, seinen eigenen „Herrn“ oder „Besitzer“. Dem betreffenden Baal wurde oft ein Name gegeben, der anzeigte, daß er zu einem bestimmten Ort gehörte. Ein Beispiel dafür ist der „Baal von Peor“. Der Name dieser Gottheit ist von dem Berg Peor abgeleitet. Es gab viele solche örtliche Baale, doch die Kanaaniter und die benachbarten Völker waren der Auffassung, daß alle örtlichen Baale lediglich Ausdrucksformen des einen Gottes Baal seien.

    Aus alten Aufzeichnungen, die man in Ras Schamra an der syrischen Küste entdeckt hat, geht hervor, daß der Baalskult ein Fruchtbarkeitskult war, der für die Landwirtschaft eine Rolle spielte. Die Anbeter des Baals führten die Veränderungen in der Jahreszeit auf sich bekriegende Gottheiten zurück. Sie glaubten, daß das Ende der Regenzeit und das Absterben der Vegetation den Triumph des Gottes Mot über Baal kennzeichne, wodurch Baal gezwungen werde, sich in die Tiefen der Erde zurückzuziehen. Doch der Beginn der Regenzeit bedeutete für die Baalsanbeter, daß Baal wieder lebendig war und daß seine Schwester Anath den Gott Mot besiegt hatte. Sie dachten, daß die Vermählung Baals mit Aschtoreth reiche Ernten und die Fruchtbarkeit der Kleinvieh- und Großviehherden im kommenden Jahr sicherstelle.

    Die Baalsanbeter glaubten, daß sie durch die vorgeschriebenen Riten, denen sie sich bei ihren religiösen Festen hingaben, die Götter dazu anregen würden, ihrem Beispiel zu folgen. Um daher Baals Rückkehr ins Leben und seine Vermählung mit Aschtoreth zu feiern, veranstalteten sie wilde Sexorgien. Es handelte sich dabei um eine Art Sympathiezauber, der in der Hoffnung durchgeführt wurde, die Götter würden ihre Anbeter nachahmen und ihnen ein fruchtbares, ertragreiches Jahr für die Landwirtschaft gewähren.

    In ganz Kanaan gab es dem Baal geweihte Tempel, in denen männliche und weibliche Prostituierte dienten und Priester amtierten. Neben den Altären außerhalb der Tempel waren steinerne Säulen und heilige Pfähle (die die Göttin Aschera darstellten) sowie Räucherwerkständer aufgerichtet. Sowohl die heiligen Säulen als auch die heiligen Pfähle waren Geschlechtssymbole.

    Hinweise in den Texten von Ras Schamra und archäologische Funde lassen erkennen, daß der Baalskult eine äußerst entartete Religion war. Die Göttinnen Aschtoreth, Anath und Aschera versinnbildlichten zugleich Sinnlichkeit, Grausamkeit und Krieg. Aschtoreth-Figürchen, die im Nahen Osten gefunden wurden, stellen diese Göttin nackt und mit stark betonten Geschlechtsmerkmalen dar. Nach einem in Ras Schamra gefundenen Text antwortet Anath ihrem Vater, der ihr eine Bitte verweigert: „Ich werde dir wahrhaftig den Schädel einschlagen und machen, daß dein graues Haar von Blut trieft, das graue Haar deines Bartes von geronnenem Blut.“ Über ihren Blutdurst lesen wir: „Sie kämpft viel und ergötzt sich an dem Anblick; über ihre Kämpfe denkt Anath nach: Ihre Leber schwillt vom Lachen, ihr Herz ist voller Freude; die Leber Anaths ist voll von Frohlocken; denn sie watet bis zu den Knien im Blute der Edlen, bis zu den Hüften im geronnenen Blut derselben.

    Wenn wir die Ermahnung und Anweisungen lesen, so erkennen wir, dass Mose hier nicht schön malte. Auch wir müssen unser Auge auf den Allmächtigen gerichtet halten. Es nützt nichts, wenn wir abstreiten würden, dass es Probleme und Schwierigkeiten auch bei uns in Hülle und Fülle gibt. Blosse Theorien, dass Gott nur zuläßt was wir ertragen können und die Vermutung, wir hätten nicht genug Glauben, oder ein schlechtes Verhältnis zum Allmächtigen – all das hilft nicht weiter, sondern entmutigt. Mose ist hier ganz anders herangegangen. Er sagt “Du sollst dich nicht vor ihnen entsetzen, denn Jehova, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein großer und furchteinflößender Gott.” – Gegen die Feide, die nun einmal da waren, half nur die Hilfe des großen und furchteinflößenden Gottes!

    Im Kapitel 8 wird das Volk aufgefordert, der guten Dinge zu gedenken, des ganzen Weges zu gedenken, der hinter ihnen liegt, und der beweist, dass der Allmächtig IMMER für sie gesorgt hat.
    Auch heute werden wir, wenn wir zurückschauen, erkennen, wie oft wir Zeiten nur mit Gottes Hilfe überstanden haben. Wenn ich persönlich an Zeiten mit “Ammanda” denke, oder an die sieben Jahre im Pio, wo der Kühlschrank immer mehr als gefüllt war, so gab es nie Zweifel, wer unseren Tisch reichlich gedeckt hat. Aber einige der Menschen, die mit mir diese Dinge erlebt haben, haben sich entschieden, einen eigenmächtigen Weg zu gehen – ebenso wie es dem Volk Israel immer wieder geschah. Wie schnell vergißt der fleischlich denkende Mensch, was der Allmächtige alles getan hat.

    Die Zeitschrift Wachtturm schrieb einmal (15.Juni 1985)

    In dem Bibelstudienhilfsmittel „Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich“ wird auf Seite 34 erklärt: „Das fünfte Buch Mose enthält eine dynamische Botschaft für Jehovas Volk. Nachdem die Söhne Israels vierzig Jahre lang in der Wildnis umhergewandert waren, standen sie nun an der Schwelle des Landes der Verheißung.“ Das war im Jahre 1473 v. u. Z. Wo? In den Ebenen Moabs. In seiner zweiten Rede an die versammelten Israeliten erklärte Moses: „Du sollst des ganzen Weges gedenken, den Jehova, dein Gott, dich diese vierzig Jahre in der Wildnis hat wandern lassen, um dich zu demütigen, um dich auf die Probe zu stellen, damit er erkenne, was in deinem Herzen ist, ob du nämlich seine Gebote halten würdest oder nicht. So demütigte er dich und ließ dich hungern und speiste dich mit dem Manna, das weder du gekannt hattest noch deine Väter gekannt hatten, um dich erkennen zu lassen, daß der Mensch nicht von Brot allein lebt, sondern von jeder Äußerung des Mundes Jehovas lebt der Mensch tatsächlich“ (5. Mose 8:2, 3).

    Man stelle sich das einmal vor! Mehrere Millionen Israeliten — Alt und Jung, Männer, Frauen und Kinder — wanderten vierzig Jahre lang „durch die große und furchteinflößende Wildnis . . . bei giftigen Schlangen und Skorpionen und dürrem Erdboden, wo kein Wasser ist“ (5. Mose 8:15). Sie brauchten Wasser zum Trinken und Nahrung zum Essen. Jehova ließ zeitweise zu, daß sie Hunger und Durst litten. Warum? Um ihnen klarzumachen, daß „der Mensch nicht von Brot allein lebt, sondern von jeder Äußerung des Mundes Jehovas“.

    Welcher Zusammenhang bestand zwischen den Bedürfnissen der Israeliten und den Äußerungen oder Aussprüchen, die aus dem Mund Jehovas hervorgingen? Nun, welche „greifbaren“ Dinge spielten sich im Lager der Israeliten als Ergebnis der Äußerungen Jehovas ab? Moses schrieb: „Dein Überwurf nutzte sich auf dir nicht ab, noch ist dein Fuß diese vierzig Jahre angeschwollen.“ ‘Jehova brachte dir Wasser aus dem Kieselfelsen hervor; er speiste dich in der Wildnis mit Manna’ (5. Mose 8:4, 15, 16). Der Zusammenhang war folgender: Die Israeliten hätten nichts von diesen Dingen erhalten, wenn Jehova nicht befohlen hätte, daß sie zustande kommen sollten. Demzufolge lebten die Israeliten buchstäblich „von jeder Äußerung [oder jedem Befehl] des Mundes Jehovas“.


    Durch Jehovas Äußerungen versorgt

    Wurden die Israeliten außer mit materiellen Gütern wie Nahrung, Wasser und Kleidung noch auf andere Weise durch Jehovas Äußerungen versorgt? Sie erhielten auch geistige Hilfe. Moses sagte den Israeliten, daß Jehova sie diese Erfahrungen in der Wildnis machen ließ, ‘um sie zu demütigen und um sie auf die Probe zu stellen, damit er erkenne, was in ihrem Herzen ist, ob sie nämlich seine Gebote halten würden oder nicht’. Er fügte hinzu: „Du weißt wohl in deinem eigenen Herzen, daß Jehova, dein Gott, dich zurechtgebracht hat, so, wie ein Mann seinen Sohn zurechtbringt . . ., um dir in der Folgezeit Gutes zu tun“ (5. Mose 8:2, 5, 16).

    Ja, wenn die Israeliten aus ihren Erfahrungen in der Wildnis vollen Nutzen gezogen hätten, hätten sie erfahren, wie man „von jeder Äußerung des Mundes Jehovas lebt“, nicht nur, indem sie gelernt hätten, seinen geschriebenen Geboten zu gehorchen, sondern indem sie als Nation und im persönlichen Leben wirklich die Ergebnisse der Äußerungen Jehovas erfahren hätten. Sie hatten genügend Gelegenheit, ‘zu schmecken und zu sehen, daß Jehova gut ist’ (Psalm 34:8). Diese bereichernden Erfahrungen in Verbindung mit Jehovas Worten — sowohl den geäußerten als auch den erfüllten Worten — hätten sie geistig am Leben erhalten.

    Im Kapitel 9 erinnert Mose an das goldene Kalb – und zeigt hier, dass der Zorn Gottes auch Aaron vernichtet hätte “Auch über Aaron geriet Jehova in heftigen Zorn bis zu dem Punkt, ihn zu vertilgen; aber ich legte zu jener besonderen Zeit auch Fürbitte für Aaron ein.”
    Haben wir diese Stärke und können für andere bei Gott eintreten? Wer wird für die Fehler eintreten die wir machen könnten?

    Was können wir tun, damit wir nicht vergessen, was der Allmächtige für uns tut? Ein Rat, der einmal gegeben wurde: Führe ein Buch – ein Buch, in das du persönlich alle guten Erfahrungen mit dem Schöpfer einträgst – dann kannst du es lesen, wenn es dir einmal schlecht geht, und du glaubst, ganz allein zu stehen.

  8. Jule sagt:

    5. Mose 7 – 9

    5. Mose 7:17-19

    Falls du in deinem Herzen sprichst: ‚Diese Nationen sind zu volkreich für mich. Wie werde ich sie vertreiben können?‘, 18 so sollst du dich nicht vor ihnen fürchten. Du solltest auf jeden Fall an das denken, was Jehova, dein Gott, an Pharao und an ganz Ägypten getan hat, 19 an die großen Erprobungen, die deine Augen sahen, und die Zeichen und die Wunder und die starke Hand und den ausgestreckten Arm, mit dem Jehova, dein Gott, dich herausgeführt hat. Auf diese Weise wird Jehova, dein Gott, allen Völkern tun, vor denen du dich fürchtest.

    Falls wir Angst haben und zaudern, sollten wir auf jeden Fall an das denken, was Jehova bisher für uns getan hat.

    Darum ist es so wichtig, dass wir sehen, wenn Jehova für uns handelt.

    Wie Thom schon sagte – denken wir an die Anregung von meinem ehemaligen Kreisaufseher Norbert Koch, ein eigenes Buch „Erfahrungen mit Jehova“ für uns selbst zu schreiben

    Dann können wir in Krisenzeiten darin lesen und uns an allles erinnern, was Jehova für uns getan hat. Dann können wir der Aufforderung in diesen Versen hier nachkommen. Denn es wird uns ja zugesichert, dass Jehova uns auch diesmal „auf diese Weise befreien wird“.

  9. Jule sagt:

    5. Mose 8:2

    Und du sollst des ganzen Weges gedenken, den Jehova, dein Gott, dich diese vierzig Jahre in der Wildnis hat wandern lassen, um dich zu demütigen, um dich auf die Probe zu stellen, damit er erkenne, was in deinem Herzen ist, ob du seine Gebote halten würdest oder nicht

    hier wird uns ein Grund gezeigt, warum Jehova zulässt, dass wir in schier ausweglose Situationen kommen: „damit er erkenne, was in deinem Herzen ist, ob du seine Gebote halten würdest oder nicht“.

    Sicherlich ein Grund, warum wir hier seit Jahren in einer derartigen Lage sind. Denn wie kann man seinem Schöpfer mehr beweisen, dass man ihn von Herzen liebt – als wenn man völlig abgeschirmt von der Versammlung ist und niemand uns und was wir tun sieht und es keinerlei Strafen von Seiten der Versammlung geben kann?

    Wer dann immer noch in jedem Bereich seines Lebens die biblischen Maßstäbe umsetzt, der muss Jehova schon wirklich sehr lieben.

    Und das tun wir!

  10. Thomas sagt:

    5.Mose 10-12

    Wie hat sich die Welt verändert. Einmal vom Schöpfer mit der Aufgabe betraut, die Erde zu verwalten, ist der Mensch zum Herrscher geworden. Der eigentliche Besitzer wird ignoriert, und der Pächter erhebt sich gegen den Besitzer mit Spott und Hohn. Die Verpflichtung die wir als Verwalter haben, kommen wir meist nicht nach. Und trotzdem bittet der Besitzer uns freundlich, wie wir es in unserem heutigen Leseprogramm vorfinden:

    5. Mose 10:12-14

    Und nun, o Israel, was fordert Jehova, dein Gott, von dir, als Jehova, deinen Gott, zu fürchten, um auf allen seinen Wegen zu wandeln und ihn zu lieben und Jehova, deinem Gott, mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele zu dienen, die Gebote Jehovas und seine Satzungen zu halten, die ich dir heute gebiete, dir zum Guten? Siehe, Jehova, deinem Gott, gehören die Himmel, ja die Himmel der Himmel, die Erde und alles, was darauf ist.

    Wie werden wir uns entscheiden?
    Was meint der Lebengeber, wenn er davon spricht, dass wir unsere Herzen beschnitten haben sollten?
    Ausgabe vom 15. Januar 1970 schrieb dazu:

    6 Moses schrieb: „So beschneidet denn die Vorhaut eures Herzens und verhärtet euren Nacken nicht mehr!“ Diese Voraussetzung mußte erfüllt werden, nicht um den rituellen Forderungen, dem Buchstaben des Gesetzes, zu entsprechen, sondern um die auf echter Liebe beruhenden grundlegenden Forderungen zu erfüllen. Das geht aus der Aufforderung hervor: „Und nun, Israel, was fordert Jehova, dein Gott, von dir, als nur, Jehova, deinen Gott, zu fürchten, auf allen seinen Wegen zu wandeln und ihn zu lieben, und Jehova, deinem Gott, zu dienen mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele.“ Später appellierte Moses erneut an die Israeliten und zeigte, daß es um beides geht, um Herz und Ohren. Er sagte: „Jehova, dein Gott, wird dein Herz und das Herz deiner Nachkommen beschneiden müssen, damit du Jehova, deinen Gott, liebest mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele, um deines Lebens willen.“ Er legte ihnen die Wahl vor mit den Worten: „Wenn du auf die Gebote Jehovas deines Gottes, hören wirst“, ja wenn sie ihn lieben und ihm gehorchen würden, dann würde er sie reichlich segnen. „Wenn sich aber dein Herz wegwendet und du nicht hörst und du tatsächlich verführt wirst und dich vor anderen Göttern niederbeugst und ihnen dienst, . . . [werdet] ihr bestimmt umkommen.“ Mit anderen Worten, an Herz und Ohren beschnitten zu sein bedeutet, ein völlig aufrichtiges und demütiges Herz zu haben und freudig bereit zu sein, zu hören und zu gehorchen, um so auf dem Weg der reinen Anbetung zu bleiben. Wer aber ein Herz hat, das dazu neigt, sich abzuwenden, und wer zufolge von Stolz taube Ohren hat, was durch einen verhärteten, steifen Nacken angedeutet wird, der wird sich unweigerlich in die falsche Religion verstricken und wird umkommen. — 5. Mose 10:12, 16; 30:6, 15-18, NW; siehe ferner Josua 24:14, 15, 19.

    7 Jeremia sagte hierüber treffend: „Zu wem soll ich reden und wem Zeugnis ablegen, daß sie hören? Siehe, ihr Ohr ist unbeschnitten, und sie können nicht aufmerken; siehe, das Wort Jehovas ist ihnen zum Hohn geworden.“ In einer Zeit, in der Juda und Israel in besonderem Maße untreu geworden waren, richtete Jeremia Jehovas Botschaft aus, in der die Beschneidung am Fleische der geistigen Beschneidung gegenübergestellt wurde: „Ich [will] Abrechnung halten mit jedem [am Fleische] Beschnittenen, doch noch in Unbeschnittenheit, in Hinsicht auf Ägypten und auf Juda . . .; denn alle Nationen sind unbeschnitten, und das ganze Haus Israel ist unbeschnittenen Herzens.“ — Jer. 6:10; 9:25, 26, NW.

    8 Als der christliche Märtyrer Stephanus Jahrhunderte später vor dem Sanhedrin seine Verteidigungsrede hielt, sagte er von Abraham, Gott habe „ihm einen Bund der Beschneidung“ gegeben. Dann führte er Moses an und sagte: „Unsere Vorväter wollten ihm aber nicht gehorsam werden, sondern sie stießen ihn von sich und kehrten in ihren Herzen nach Ägypten zurück, indem sie zu Aaron sagten: ,Mache uns Götter, damit sie vor uns hergehen.‘ “ Schließlich brachte er jene Vorväter mit dem Sanhedrin (seinen Zuhörern) in Jerusalem in Verbindung und sagte: „Ihr Halsstarrigen und an Herzen und Ohren Unbeschnittenen, allezeit widersteht ihr dem heiligen Geist; wie eure Vorväter taten, so tut auch ihr.“ Stephanus sprach von dem „Gerechten [Jesus] . . ., dessen Verräter und Mörder ihr jetzt geworden seid“. Wie reagierte der Sanhedrin? „Es [ging] ihnen wie ein Stich durchs Herz [„sie wurden durchgesägt an den Herzen“ (Königreichs-Interlinearübersetzung), also nicht beschnitten].“ An ihren Ohren hatten sie kein überschüssiges Fleisch, das eine buchstäbliche Beschneidung nötig gemacht hätte. Was taten sie deshalb? Sie „hielten sich mit den Händen die Ohren zu und stürmten einmütig auf ihn los“ und steinigten ihn zu Tode. — Apg. 7:8, 39-43, 51-58.

    9 Welch furchtbare Anklage gegen jene geistlichen Führer! Ein unbeschnittenes Herz und unbeschnittene Ohren kennzeichnen Personen, die gefühllos, halsstarrig und hartnäckig sind und ein trotziges Gesicht, ein verhärtetes Herz und einen verhärteten Nacken haben. (Spr. 21:29; 28:14; 29:1) Die Hauptursache hierfür ist Stolz, und Stolz zieht immer schlimmere Folgen nach sich. Das bestätigen auch die Worte Daniels, der von Nebukadnezar sagte, daß „sein Herz hochmütig wurde und sein eigener Geist sich verhärtete, so daß er vermessen handelte“. Das gleiche trifft auf Pharao zu.

    Mose hat eine hervorragende Redekunst: dadurch das er im Geiste seiner Zuhörer die Beeindruckenden Zeiten wieder auferstehen läßt, und zeigt dass Gott ständig eingegriffen hat, kann er auch den Bogen spannen, um zu zeigen, dass Gehorsam nötig ist.
    Mose zeigt auch (Vers 16) das wir unser Herz behüten müssen, denn wenn unser Herz nicht mehr an den Worten des Allmächtigen anhangen, wir unseren Weg von ihm weg bewegen.

    Im Kapitel 12 ermahnt Moses einfach die Gebote zu halten, die er vom Herrn erhalten hat. Wir sollten das Recht des Schöpfers anerkennen, ja das unumschränkte Recht Gottes, uns Gebote zu geben und auch zu sagen wie wir diese umsetzen sollen. Zitat aus einem Nachschlagewerk:

    Satan flüstern dem Menschen zu: “Du bist mit Vernunft begabt, warum solltest du sie nicht gebrauchen? Sie ist dir ja dazu gegeben. Du darfst deine Zustimmung nie zu eteas geben, was deine Vernunft nicht begreifen kann. Es ist dein gutes Recht als Mensch, alles der Prüfung durch deine Vernunft zu unterziehen; nur Toren nehmen leichtläubig alles an, was ihnen vorgestellt wird.”

    Aber das Wort Gottes steht über der Vernungt und wenn Gott redet, muss alle Vernunft schweigen” Wenn es sich um menschliche Worte und Meinungen handelt, hat die Vernunft sicher ein Recht zum Urteil; Aber auch dort bleibt dann noch der Beurteilungsmaßstab, was das Wort Gottes, die einzige vollkommene Richtschnur, sagt!

    Also auch heute wieder die Frage, welchen Glauben habe ich? Wie sehr verlasse ich mich auf meinen Schöpfer? Wie beweist mein Leben, dass ich dem Schöpfer vertraue? Wie viel von meinem Leben nehm ich selbst in die Hand, um Entscheidungen für oder gegen seinen Willen auszuführen?

  11. Jule sagt:

    5. Mose 10 – 12

    5. Mose 11:26-28

    Seht, ich lege euch heute Segen und Fluch vor: 27 den Segen, sofern ihr den Geboten Jehovas, eures Gottes, die ich euch heute gebiete, gehorchen werdet; 28 und den Fluch, wenn ihr den Geboten Jehovas, eures Gottes, nicht gehorchen werdet und ihr tatsächlich von dem Weg abweicht, den ich euch heute gebiete, so daß ihr anderen Göttern nachgeht, die ihr nicht gekannt habt.

    Wir können wählen zwischen Segen und Fluch. Jehova sagt uns genau, was wir tun müssen um seinen Segen zu erlangen und welches Verhalten er hasst und seinen Fluch nach sich zieht.

    Auch heute lässt er uns nicht über seinen Willen im Ungewissen. Haben wir doch erst im letzten Sommer zwei wunderbare Bücher auf dem Kongress bekommen, die uns helfen, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden. Beide Bücher greifen ganz viele Gedanken auf, die in den Monaten davor in den Publikationen des „treuen und verständigen Sklaven“, aber auch in den Zusammenkünften und in Vorträgen erwähnt worden sind (die mich schon da begeistert haben) und sie ergänzen einander.

    Mein Lieblingsbuch ist natürlich „Bewahrt euch in Gottes Liebe“, was ich schon unzählige Male aufmerksam gelesen und in Gesprächen immer wieder zitiert habe, weil es mich so begeistert hat (und immer noch tut) und seit Anfang des Jahres studiere ich es für mich ganz persönlich.

    Naja, meine Familie bleibt dabei nicht so ganz unbehelligt, denn ihr wisst ja: „aus der Füle des Herzens redet der Mund“ und so sprudel ich oft von den begeisternden Gedanken über. Aber das stört in diesem Haushalt weiter keinen, denn meine beiden hier sind ähnlich gestrickt.

    Ich kann mich noch an die Tage nach dem Kongress erinnern, als Fine bei jeder Gelegenheit sagte „hast du gelesen?“ und dann immer wieder Punkte anführte, die sie im neuen Junge-Leute-Buch gelesen hatte. Also hab ich mich bemüht, dass auch sofort zu lesen (natürlich mein Lieblingsbuch zuerst *ganz rot werd*), damit ich wusste, worum es geht.

    Wirklich ganz toll, wie sehr die beiden Bücher sich ergänzen, so dass oft zu hören war: „ja, in meinem Buch wird das so und so erklärt“.

    Wer also die Publikationen immer wieder regelmässig, zeitnah und aufmerksam liest, der wird nicht über Jehovas Willen im Unklaren gelassen – und so haben wir es selbst in der Hand, ob wir Jehova Wohlgefallen und seinen Segen erlangen – oder halt nicht.

    Wie es schon in Römer heisst, gibt es nichts, was uns von Gottes Liebe trennen kann – ausser uns selbst.

  12. Jule sagt:

    Ganz wichtig ist dabei nur noch unsere Motivation: warum dienen wir Jehova? Warum halten wir seine Gebote?

    Bitte prüfen wir uns in dieser Hinsicht mal selbst, denn es ist wichtig und letztendlich auch ausschlaggebend:

    * Diene ich Jehova weil ich Angst vor Strafe habe? Halte ich seine Gebote (mehr oder weniger halbherzig) ein, weil ich Angst vor Konsequenzen innerhalb der Versammlung habe? Weil ich nicht ausgeschlossen werden will – und bewege mich dabei ganz hart an der Grenze des Erlaubten?

    oder

    * Diene ich Jehova als so eine Art Lebensversicherung? Weil ich den grossen furchteinflössenden Tag Gottes überleben will – „und dazu muss ich ja gehorsam sein“?, aber eigentlich würde ich lieber so leben, wie es mir passt und das hat nicht so sehr viel mit dem zu tun, was Jehova gefällt?

    oder

    * Diene ich Jehova, weil ich ihn liebe und weil ich gern so sein möchte wie er und weil ich seine Maßstäbe bewundere und ihm von Herzen her gefallen möchte?

    Eigentlich bekommen wir die Antwort schon im ersten Kapitel von dem Buch „Bewahrt euch in Gottes Liebe“, denn dort wird gesagt

    Jehova muss man einfach lieben! Unsere Liebe zu ihm ist genau genommen eine Antwort auf seine Liebe zu uns…“

    Jawohl! Genauso ist es!

    Wer Jehova einmal kennen gelernt hat, muss ihn einfach lieben, anders geht es einfach nicht. Es sei denn, wir sind von Grund auf bösartig, dann vielleicht nicht, denn dann ist an Jehova nichts, was mich anspricht.

    Aber jeder normale Mensch (immerhin sind wir ja im Bilde Gottes erschaffen) muss ihn einfach lieben. Und wenn wir jemanden lieben, dann wollen wir ihm gefallen und eignen uns vielleicht sogar sein Hobby an. Wer Jehova liebt, der will ihm gefallen, will sein wie er, will denken und fühlen wie er…

    „Ok ok, STOP! Was wird denn das Jetzt? Ist doch das Thema von dem neuen Buch.“

    Sorry!

    Aber ihr wist ja: „aus der Fülle des Herens redet der Mund“ und mein Herz läuft immer noch über von all dem Guten Jehovas *rot werd*

  13. Thomas sagt:

    Nachtrag zu 5.Mose 12

    Wir sehen im Kapitel 12 eine kleine Änderung: während der Wanderung sollte nur bei der Anbetungsstätte geschlachtet und geopfert werden. Im verheißenen Land dürfte man nun auch zu Hause für Essenszwecke schlachten. Außerdem durfte, wer zu weit weg wohnte, die Tiere in Geld umwandeln, und dieses Geld zum Tempelgebiet mitnehmen. Diese neue Regel führte zu dem Handel und später zum Wucher, der in Jesu Tagen zu den zwei Tempelreinigungen von Jesus führte.

    Der Fall von Annanias und Saphira scheint auch hier seinen Hintergrund zu finden (Apostelgeschcihte) – schließlich sollte ja nicht ein Teil des Opfers sondern die gesamte Summe des Opfertieres im Tempel abgegeben werden. Aber dazu dann in Apg mehr.

  14. Thomas sagt:

    5.Mose 13-16

    Lebensbasis ist und bleibt die Gottesfurcht. Wer diese zu untergraben sucht, musste aus dem Volk entfernt werden. Anstatt sich mit dem Gesetz anzulegen, war es für betreffende Person leichter und sinnvoller, dass Land des Volkes Gottes zu verlassen und in den Nachbarnationen sein Leben in Ruhe weiter zu leben. Würden Heuchler und Lügner genauso konseqent aus der Christenversammlung ausgeschlossen, würden diese wohl auch besser das Weite suchen, anstatt herzensgute Mitmenschen zu zerstören. Da der Allmächtige sich nicht verspotten läßt, wird das Endergebnis aber das selbige sein, wie damals.

    Wie wäre es heute, wenn jemand durch Wissen oder durch Trick, durch Täuschung oder Magie große Zeichen/Wunder tun würde? Jesus warnte, dass es Leute geben würde, die solche Dinge tun würden, und warnte vor diesen. Was können wir persönlich tun? Jeder, der die Wahrheit von Herzen her liebt und sie in sich aufgenommen hat, wird vor solchen Irrtümern geschützt. Nicht große Gelehrsamkeit oder geistige Fähigkeiten, sondern die Liebe zur Wahrheit schützen uns.

    In Kapitel 14 haben wir wieder indirekt die Wahrnung vor den religiösen Riten, die vormals im Land herrschten: Trauerbräuche sollten nicht gepflegt werden, denn der Tote ist tot und nicht in irgendwelchen göttlichen Bereichen! Nein, unser Schicksal hängt nicht von Toten oder Geistern ab 😉

    Wir können unser Leben auch nicht verlängern oder uns verjüngen indem wir Zauberbräuche durchführen, wie zB. hier erwähnt, ein Böcklein in der Milch seiner Mutter zu kochen usw… Unser Leben hängt einzig und allein vom Schöpfer ab. Wir sollten heute in allem was wir tun, darauf achten, dass der Allmächitge dadurch geehrt wird. Fragen wir uns: wird er geehrt, wenn wir unsere Eltern lügnerisch verklagen, wenn wir unsere Kinder nicht erziehen, so dass Nichtsnutze aus ihnen werden, wenn wir unseren Ehepartner verlassen, und in den meisten Situationen uns so verhalten, wie die Menschen um uns herum?

    In Kapitel 15 haben wir eine Anleitung des Mitgefühls. Wer sieht, dass sein Bruder verarmt, sollte ihm geben und damit rechnen, dass in jedem 7.Jahr durch das “Erlaßjahr” sein gebortes Eigentum “weg wäre”! Wie, ich soll meinem Bruder etwas borgen, was schon fast wie ein Geschenk anmutet, nur weil der nicht wirtschaften kann?? Wer wäre denn so “blöd, sich daran zu halten”? Wie wir später sehen werden, verarmten viele vom Volk, und wenige oder keiner half. Denken wir auch an Jesus, der oft sagte “geb es den Armen” und wie der “Kassenwart Jesu” darüber dachte.

    Hier wird aber unsere Gebefreudigkeit gekoppelt mit unserem Verhältnis zum Allmächtigen! Es heißt: “sonst wird er wider dich zum Allmächtigen rufen und dir wird es Sünde sein. Sondern du sollst ihm geben, und dein Herz soll sich nicht verdrießen lassen, denn dafür wird dich der Allmächtige, dein Gott, segnen in allen deinen Werken und in allem, was du unternimmst.”

    In Kapitel 16 werden verschiedene feste Feste geregelt, die einzuhalten waren. Ähnliche Feste – Kongresse – gibt es auch heute. Inwieweit wir an diesen “mit Freude teilnehmen” oder nur nutzen um “Schwatzrunden zu laufen” zeigt, welchen Wert wir dem Höchsten beimessen.

    Zum Abschluß werden die Richter und Amtsleute/Beamte erwähnt, die in jeder Stadt im Tor sitzen sollten und GERECHT richten sollten. Aber man beachte, dass bei wichtigen Fragen nicht diese sondern die Priester entscheiden sollten! Hier ist also Demut und Gottesfurcht der Richter und Beamte nötig, zu erkennen, wann welche Fragen an die Priester weitergereicht werden müsste.

    Das Kapitel 16 schließt mit dem Verbot ab, bestimmte Götzenbilder, Pfähle aufzurichten um so anderen Göttern zu dienen aber auch nicht die Sterne, den Mond oder die Sonne anzubeten. Meiden auch wir alle Bräuche, die andere Gottheiten ehren würden? Oder haben wir vielleicht Menschen zu unserem persönlichen Gótt gemacht, um göttliche Maßstäbe für ihn/sie aufzubeben?

  15. Jule sagt:

    5. Mose 13 – 16

    5. Mose 13:1-4

    Falls ein Prophet oder ein Träumer eines Traumes in deiner Mitte aufsteht und dir tatsächlich ein Zeichen oder ein Wunder gibt, 2 und das Zeichen oder das Wunder trifft ein, von dem er zu dir geredet hat, indem [er] sprach: ‚Laß uns anderen Göttern nachwandeln, die du nicht gekannt hast, und laß uns ihnen dienen‘, 3 sollst du nicht auf die Worte jenes Propheten oder auf den Träumer jenes Traumes hören, denn Jehova, euer Gott, stellt euch auf die Probe, um zu erkennen, ob ihr Jehova, euren Gott, mit eurem ganzen Herzen und eurer ganzen Seele liebt. 4 Jehova, eurem Gott, solltet ihr nachwandeln, und ihn solltet ihr fürchten, und seine Gebote solltet ihr halten, und auf seine Stimme solltet ihr hören, und ihm solltet ihr dienen, und ihm solltet ihr anhangen.

    Jehova stellt uns auf die Probe

    Hier wird das mit der ganz offenen Aussage „lasst uns anderen Göttern nachwandeln“ gemacht. Heute ist es oft nicht ganz so offensichtlich.

    So ist in den letzten Jahren vieles zu einer Gewissensentscheidung geworden, wofür man früher ausgeschlossen worden ist – oder manche Sachen werden stillschweigend hingenommen, obwohl sie gegen den Rat Jehovas sind. zB. wenn Frauen ihre Männer verlassen, ohne einen trifftigen Grund dazu zu haben.

    Noch mal zur Erinnerung:
    Extremsituationen, die eine Trennung rechtfertigen, obwohl kein biblischer Scheidungsgrund (Hurerei) vorliegt:

    – vorsätzliche Verletzung der Unterhaltspflicht
    – schwere körperliche Mißhandlungen
    – tatsächliche Gefährdung der Glaubendausübung und des Verhältnisses zu Jehova

    Dann heißt es einige Absätze weiter:

    Natürlich würde eine Schwester weder Achtung vor vor Gott oder vor der Ehe zeigen, wenn sie ihre Situation dramatisert, nur um sich von ihrem Mann trennen zu können.

    (Quelle: „Bewahrt euch in Gottes Liebe“, Anhang auf S. 219 – 221)

    Es wird in einigen Versammlungen geduldet, zieht keine Konsequenzen nach sich. So kann es passieren, dass die Betreffenden meinen, ihr Verhalten sei in Ordnung, „denn sonst würde Jehova ja was tun…“

    In Vers 3 wird aber ganz deutlich gesagt: „denn Jehova, euer Gott, stellt euch auf die Probe, um zu erkennen, ob ihr Jehova, euren Gott, mit eurem ganzen Herzen und eurer ganzen Seele liebt.“

    Daher: seien wir auf der Hut. Alles, was dem Rat Jehovas widerspricht – auch wenn es scheinbar von seinen Propheten kommt – ist nicht von Jehova.

    Und es könnte durchaus sein, dass er uns in diesem Moment prüft.

    Wenn wir Jehova wirklich von ganzem Herzen her lieben, werden wir ihm auch weiterhin ganzherzig dienen und auch weiterhin seine Maßstäbe einhalten, auch wenn es keine Strafe nach sich zieht!

  16. Jule sagt:

    In den Versen 6-8 wird gezeigt, dass dies Problem sogar innerhalb der eigenen Familie entstehen könnte, indem es die Kinder (vielleicht sogar die eigenen Eltern?) sind oder sogar die „inniggeliebte Frau“ ist, die uns von den Maßstäben Jehovas wegzieht. Was dann? Was sollten wir dann tun?

    Im Vers 8 sagt Jehova, du „sollst nicht auf seinen Wunsch eingehen, noch auf ihn hören…, noch ihn schützend decken“.

    Sehr traurig, dass die Gefahr scheinbar oft aus der eigenen Familie kommt. Denn eigentlich sollte die Familie ein Ort des Friedens und der Harmonie sein; ein Ort, wo wir uns wohl, sicher und geborgen fühlen können. Schlimm, wenn wir in unserer eigenen Familie auf der Hut sein, einander vielleicht sogar mißtrauen müssen.

    Wer so lieblos ist, seine eigene Familie von der wahren Anbetung abwendig zu machen und sich dabei den Anschein gibt, ein Anbeter Jehovas zu sein. Schade um die Familienmitgieder, die vielleicht aus Unerfahrenheit mit auf den falschen Weg gehen und sich damit ebenfalls das Mißfallen Jehovas zuziehen.

    Gut zu wissen, dass Jehova mit solchen „falschen Propheten“ – Personen, die ein Doppelleben führen und damit andere vom rechten Weg abbringen – hart ins Gericht gehen wird!

    Ich bin überzeugt davon, dass Jehova wirklich gerecht ist und diesen Umstand bei dem Gericht berücksichtigen wird, mit dem er die unerfahrenen Weggezogenen beurteilen wird.

    Aber machen wir uns bitte noch mal klar, welche Verantwortung auch wir selbst – vielleicht sogar als Aussenstehende – haben: falls wir von so etwas wissen, sollten wir ein solches „götzendienerisches Verhalten“ nicht auch noch decken!

    Unternehmen wir etwas – schauen wir nicht zu, wie gewissenlose Personen Unschuldige mit sich ins Unglück stürzen!

  17. Thomas sagt:

    5.Mose 17-19

    In den heutigen Kapiteln werden Regeln für das Gericht festgelegt: dass die Beamten und Richter bei schwierigen Fällen die Priester anrufen sollten, dass es mehrer Zeugen geben muss usw. Außerdem soll jede Form von Falschanklage verfolgt werden – und dem Faschankläger soll so getan werden, wie er es seinem Opfer gewünscht hat. Außerdem soll alles was mit Okultem zu tun hat aus dem Land vernichtet werden – also auch keine Bücher über “Untote, Zauberer und Hexen” und ähnlicher Schmarrn. Da Gott sich nicht geändert hat, sollten auch wir uns mit solchen Schmarrn nicht im geringsten beschäftigen. Auch sollten wir daran denken, dass unsere Anklage vom Höchsten gehört werden und ER uns, falls wir willentlich oder versehntlich jemanden falsch anklagen, diese Anklagen auf unser Haupt zurück bringen wird!

    Und wie sieht es mit unserem Lebensweg aus? Wenn wir den ersten Vers lesen, stellen wir fest, was unser Lebensmittelpunkt sein sollte.

    Dazu Zitate aus einem Nachschlagewerk – als Mahnung an uns heute:

    Möchten wir doch daran denken, dass wir nicht uns selbst gehören, sondern um einen Preis erkauft worden sind. Wir schulden nicht nur das Beste, sondern alles, was wir sind und haben, dem, der sich selbst für uns hingegeben hat…..

    Wir sollten uns nie ein Urteil bilden und es noch viel weniger aussprechen, es sei denn auf die Aussage von zweier oder dreier Zeugen hin. So vertrauenswürdig und zuverlässig auch ein einzelner Zeuge sein mag, so bietet er doch KEINE genügende Grundlage für ein Urteil. Wir mögen innerlich von der Wahrheit einer Sache überzeugt sein, dass der einzelne Zeuge aufrichtig und wahrheitlsliebend sein mag, und um keinen Preis ein falsches Zeugnis gegen jemanden abgegeben haben möchte, dennoch müssen wir an der göttlichen Regel festhalten…

    Es wäre gut, wenn diese Regel in der Versammlung Gottes mehr Beachtung fände. Es würde hinsichtlich der Zucht sowie in allen Fällen, in den es sich um den Charakter oder den Ruf eines Menschen handelt, von unschätzbarem Wert sei. Eine Versammlung sollte immer auf der Erbringung genügender Beweise bestehen, ehe sie einen Beschluss fasst. Sind keine genügenden Beweise vorhanden, so sollten alle geduldig und vertrauensvoll auf den Herrn warten.

    Dieser wichtigeGrundsatz hat allgemeine Gültigkeit. Wir alle sind nur zu sehr geneigt, voreilige Schlüsse zu ziehen, gewissen Eindrücken Raum zu geben, uns auf Vermutungen zu stützen und durch Vorurteile einnehmen zu lassen. Wir brauchen Wachsamkeit, Ruhe, Ernst und eine gesonne Überlegung, wenn wir solche Dinge richtig beurteilen wollen. Dies gilt vor allem, wenn es sich um Personen handelt, da wir durch die Äußerung eines falschen Eindrucks oder einer unbegründeten Beschuldigung unserem Freund, Bruder oder Nachbarn leicht großes Unrecht zufügen können. Wir müssen sehr aufpassen, dass wir uns nicht zum Werkzeug einer grundlosen Anklage missbrauchen lassen und dadurch vielleicht den Ruf des anderen sehr schädigen. So etwas ist ÄUSSERST sündhaft in Gottes Augen, und wir sollten es entschieden verwerden, wo es sich auch zeigen mag. Wenn uns jemand eine Beschuldigung über einen anderen hinter dessen Rücken zuträgt, sollten wir entweder auf die Beweise oder auf die Zurücknahme seiner Aussage bestehen. Auf diese Weise würde viel übles Nachreden vermieden werden, dass nicht allein schädlich sondern auch äußerst schlecht ist.

    Anderseits liefert uns die Schrift auch mehr als ein Beispiel dafür, dass ein grechter Mensch unter dem Schein der Beobachtung des göttlichen Gebots verurteilt worden ist. So geschah es zum Beispiel bei Naboth, bei Stephanus und vor allem bei Jesus. Der Mensch versteht manchmal sehr gut, sich den Schein einer genauen Befolgung des Wortes Gottes zu geben, wenn dies seinen gottloden Zwecken entspricht. Er weiß die heiligen Aussprüche zur Verteidigung der schreiendsten Ungerechtigkeit und der gröbsten Unsittlichkeit anzuführen. Naboth, der treue Israelit , verlor seinen Erbteil und sein Leben auf das Zeugnis zweier Lügner hin, die von einer grausamen, gottlosen Frau gedungen waren und bezeugten, dass er Gott und König gelästert habe. ….

    …Eine Religion ohne Gewissen und Gottesfurcht ist das Schlechteste, was es unter dem Himmel geben kann. Nichts kann den Menschen mehr entwürdigen, verrohen lassen und verhärten, und es ist eine ihrer hässlichsten Eigenschaften, dass der Mensch unter ihrem Einfluss sich nicht schämt oder fürchtet, die Worte der heiligen Schrift als Deckmantel für die schrecklichste Bosheit zu gebrauchen. Gott sei Dank, dass sein Wort in seiner … Reinheit und …Kraft bestehen bleibt, und dass dies den Missbrauch, den der Feind mit ihm treibt, in dessen Angesicht zurückschleudert!

  18. Jule sagt:

    5. Mose 17 – 19

    5. Mose 17:13

    „und das ganze Volk wird es hören und sich fürchten, und sie werden nicht mehr vermessen handeln.“

    Im Gegenzug dazu: wenn das Böse nicht bestraft wird und keinerlei Konsequenzen hat, wird es Nachahmer geben und sie werden vom Schlechten zum Schlimmeren fortfahren.

    „Weil das Urteil über ein schlechtes Werk nicht eilends vollzogen worden ist, darum hat sich das Herz der Menschensöhne in ihnen völlig darauf gerichtet, Schlechtes zu tun“

    (Prediger 8:11).

  19. Jule sagt:

    5. Mose 17:18-20

    Und es soll geschehen, wenn er seinen Sitz auf dem Thron seines Königreiches einnimmt, daß er eine Abschrift dieses Gesetzes von dem, was sich in der Obhut der Priester, der Leviten, befindet, für sich in ein Buch schreiben soll.

    19 Und er soll es ständig bei sich haben, und er soll darin lesen alle Tage seines Lebens, damit er Jehova, seinen Gott, fürchten lernt, um alle Worte dieses Gesetzes und diese Bestimmungen zu halten, indem er sie tut, 20 damit sich sein Herz nicht über seine Brüder erhebt und damit er von dem Gebot weder nach rechts noch nach links abweicht, so daß er seine Tage über sein Königreich verlängert, er und seine Söhne in der Mitte Israels.

    er sollte es abschreiben, ständig bei sich haben und darin lesen alle Tage seines Lebens.

    Warum?

    „Damit sich sein Herz nicht über seine Brüder erhebe“ und er nicht davon abweicht.

    Hier können wir sehen, wie wichtig es ist, täglich in der Bibel zu lesen – damit wir nicht vergessen, wie Jehova denkt. Damit wir hassen, was er hasst – und lieben, was er liebt.

    Wenn wir das tun, kann uns nichts von Jehova Liebe trennen und wir werden uns sein Wohlgefallen erhalten!

  20. Jule sagt:

    5. Mose 18:9-13

    Wenn du in das Land kommst, das Jehova, dein Gott, dir gibt, sollst du nicht lernen, gemäß den Abscheulichkeiten jener Nationen zu tun. 10 Es sollte sich in dir nicht jemand finden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen läßt, jemand, der sich mit Wahrsagerei beschäftigt, der Magie treibt, oder jemand, der nach Omen ausschaut, oder ein Zauberer 11 oder einer, der andere mit einem Bannspruch bindet, oder jemand, der ein Geistermedium befragt, oder ein berufsmäßiger Vorhersager von Ereignissen oder jemand, der die Toten befragt. 12 Denn jeder, der diese Dinge tut, ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, und wegen dieser Abscheulichkeiten vertreibt Jehova, dein Gott, sie vor dir. 13 Du solltest dich gegenüber Jehova, deinem Gott, als untadelig erweisen.

    „denn jeder, der diese Dinge tut, ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges“ – und auch jeder, der Gefallen daran hat, indem er vielleicht bei solchen Dingen zuschaut.

    Wie Thom schon ausgeführt hat, sind auch Bücher, Filme oder sogar Musik, die sich damit beschäftigen, nichts für einen wahren Anbeter Gottes. Halten wir uns davon fern!

  21. Jule sagt:

    5. Mose 19:16-20

    Falls ein Zeuge, der auf Gewalttat sinnt, sich gegen einen Mann erheben sollte, um gegen ihn eine Anklage auf Auflehnung vorzubringen, 17 dann sollen die beiden Männer, die den Streit haben, vor Jehova treten, vor die Priester und die Richter, die in jenen Tagen dienen werden. 18 Und die Richter sollen gründlich nachforschen, und wenn der Zeuge ein falscher Zeuge ist und eine Falschanklage gegen seinen Bruder vorgebracht hat, 19 dann sollt ihr ihm so tun, wie er seinem Bruder zu tun gedachte, und du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen. 20 Und die übrigen werden [es] hören und sich fürchten, und sie werden in deiner Mitte nie wieder irgend etwas so Böses wie dieses tun.

    Wer andere falsch anklagt, den soll das Schicksal ereilen, das er seinem Mitmenschen zugedacht hat.

  22. Thomas sagt:

    5.Mose 20-22

    Wer führt die Kriege für das Volk Gottes? Die Anweisungen sind kriegerisch nicht zu verstehen – diese Anweisungen sind menschlich gut, und aus der Sicht des Schöpfers gut gedacht. Aber jeder Kriegsherr würde schreiend davon laufen.

    Aber etwas wird durch diese Anweisungen ganz klar: nicht Menschen führen für sich diese Kriege sondern der Allmächtige benutzt das Soldatenheer als sein Werkzeug. Heute führen seine Anbeter keinen buchstäblichen Krieg. Aber wenn wir an die geistige Kriegsführung denken, stellen wir fest, dass auch hier menschlich “unverständliche” Anweisungen kommen. Und ist es nicht herzerwärmend, das damals keiner der Neuverheiratet, der ein neues Haus hatte, und alle die keinen Mut hatten, nicht kämpfen brauchten? Stellen wir heute eigene Regeln auf? oder verlassen wir uns auf die Allmacht des Höchsten und seine gerechten Maßstäbe?

    “Ich habe was gefunden – also gehört es mir” – so ist es wohl heutige gängige Praxis. Aber auch “was geht mich das Leid meines Nachbarn an”.
    Im Gegensatz dazu die Regeln im Kapitel 22! Wenn ich etwas gefunden habe, habe ich es nur aufzubewahren, und dem rechtmäßigen Eigentümer zurückzugeben. Ich habe auch grundsätzlich dem Nachbarn Hilfe zu leisten! Und aus Barmherzigkeit ist es nicht erlaubt, ein für meinen Nächsten wichtigen Gegenstand als Pfand bei mir zu behalten! Und wie schnell können wir “Blutschuld auf uns laden”, wenn wir die eigenen Interessen in den Vordergund setzen.

    Heute geht man ja sogar soweit, dass einige das ihnen anvertraute (oder geborgte) einfach für sich behalten. Denke zum Beispiel an die Personen, denen wir das Forum anvertraut haben, und die nicht gewillt sind, ehrlich mit den ihnen anvertrauten Daten umzugehen.

    Wieder ein paar Zitate aus dem Bibellexikon:

    Wir Menschen sind fähig, uns aus niedriger und hässlicher Selbstsucht den Ansprüchen zu entziehen, die unser Bruder auf unseren Beistand hat, fähig, uns der heiligen Verpflichtung zu entledigen, seine Interessen zu wahren, und zwar unter dem Vorwand, diese nicht gekannt zu haben. So ist der Mensch!

    Wie herrlich strahlt dagegen das Wesen Gottes aus der vorliegenden Stelle hervor!

    Der Herr wollte, dass sein Volk stets an das Wohl anderer dachte. Beim Bauen ihrer Häuser sollten sie daher nicht bloß sich und ihre Beqemlichkeit denken, sondern auch die Sicherheit anderer berücksichtigen.

  23. Jule sagt:

    5. Mose 20 – 22

    5. Mose 20:1-4

    Falls du zur Schlacht gegen deine Feinde ausziehst und du tatsächlich Pferde und Kriegswagen siehst, ein Volk, zahlreicher als du, sollst du dich nicht vor ihnen fürchten; denn Jehova, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat, ist mit dir. 2 Und es soll geschehen, wenn ihr zur Schlacht angerückt seid, daß der Priester dann herzutreten und zu dem Volk reden soll. 3 Und er soll zu ihnen sagen: ‚Höre, o Israel, ihr rückt heute zur Schlacht gegen eure Feinde an. Euer Herz verzage nicht. Fürchtet euch nicht und rennt nicht in Panik davon, noch erschaudert vor ihnen, 4 denn Jehova, euer Gott, zieht mit euch, um für euch gegen eure Feinde zu kämpfen, damit er euch rette.‘

    wir brauchen keine Angst haben, wie stark unser Gegner auch sein mag – denn Jehova ist mit uns und wird für uns kämpfen.

    5. Mose 20:8

    Und die Beamten sollen ferner zum Volk reden und sagen: ‚Wer ist der Mann, der furchtsam und zaghaften Herzens ist? Er gehe und kehre zu seinem Haus zurück, damit er nicht veranlaßt, daß das Herz seiner Brüder wie sein eigenes Herz schmilzt.‘

    wer zaghaften Herzens ist„, sollte nicht mit in die Schlacht ziehen. Warum nicht? Er hätte die anderen mit seiner Panik anstecken können.

    Ebenso kann es passieren, dass ich persönlich meinen Partner oder meine Kinder mit runterziehe wenn ich nicht genügend auf Jehova vertraue und ängstlich durch die Gegend renne.

    Dies zeigt, wie wichtig es ist, dass sich jeder über seine eigene Verantwortung im Klaren ist. Ich muss an mir und mein Vertrauen zu Jehova arbeiten, damit nicht ich es bin, die mit ihrem Verhalten den Rest der Familie mit runterzieht und damit dafür sorgt, dass auch die anderen zaghaften Herzens sind.

  24. Thomas sagt:

    5.Mose 23-25

    Im Kapitel 23 finden wir heute, dass das Kriegslager rein und sauber bleiben musste, denn der Allmächtige wäre ständig mit anwesend. Was lernen wir heute daraus? Reinheit in sittlicher und körperlicher Form sind für Gott wichtig und keine Etikette. Wir sehen auch, dass der Bibelbericht seiner Zeit weit vorraus war. Dazu ein Zitat aus dem Wachtturm vom 1.Juni 1975

    Selbst nachdem die Israeliten das Gesetz erhalten hatten, herrschten in den bedeutenden Kulturen auf medizinischem Gebiet keine allzu fortschrittlichen Vorstellungen. Der französische Arzt und Gelehrte Georges Roux schreibt: „Sowohl die Diagnose als auch die Prognose mesopotamischer Ärzte war eine Mischung aus Aberglauben und genauer Beobachtung.“ Von ägyptischen Ärzten und ihren Heilmitteln heißt es: „Aus den alten medizinischen Papyri, die erhalten geblieben sind und deren umfangreichster der Papyrus Ebers ist, wissen wir, daß das medizinische Wissen dieser Ärzte rein empirisch und völlig unwissenschaftlich war und größtenteils auf Magie beruhte. Obgleich sich ihnen genügend Gelegenheiten boten, die Anatomie des Menschen kennenzulernen, wußten sie so gut wie nichts darüber“ (The International Standard Bible Encyclopaedia, Bd. IV, S. 2393).

    Die meisten im Papyrus Ebers aufgeführten Rezepte waren nicht nur wertlos, sondern viele davon waren auch ziemlich gefährlich. Das traf besonders auf Heilmittel zu, für die menschliche oder tierische Exkremente verwendet wurden. Zur Behandlung von Wunden, von denen der Schorf abgefallen war, wurde ein Breiumschlag empfohlen, der aus den Exkrementen eines Menschen, eines Schriftgelehrten, bestand, die gründlich mit frischer Milch vermischt werden sollten. Zur Entfernung von Splittern sollte folgendes Mittel dienen: „Blut von Würmern kochen und in Öl zerdrücken; Maulwurf töten, kochen und in Öl ausdrücken; Eselsmist mit frischer Milch vermischen. Auf die offene Stelle auftragen.“ Statt Erleichterung zu schaffen, konnte diese Anwendung von Mist nur zu verschiedenen gefährlichen Infektionen wie Tetanus (Wundstarrkrampf) führen.

    Die Anweisungen des mosaischen Gesetzes waren nicht von irrigen Vorstellungen, wie sie im Papyrus Ebers zu finden sind, beeinflußt. Menschliche Exkremente wurden zum Beispiel im mosaischen Gesetz als etwas Unreines bezeichnet und sollten mit Erde bedeckt werden. In den für ein Heerlager bestimmten Vorschriften hieß es ausdrücklich: „Dir soll ein Platz außerhalb des Lagers sein! Dort tritt aus! In deinem Gürtel sollst du einen Spaten tragen! Grabe damit ein Loch, wenn du draußen niederkauern mußt, und bedecke wieder deinen Kot!“ (5. Mose 23:13, 14, Rießler, Storr).

    In Kapitel 24 werden von Gott Maßstäbe gesetzt, die heute unbequem erscheinen. Damit es nicht zu Mord und Totschlag kommt, erlaubte Gott den Israeliten damals, ihre Frau durch Scheidung zu entlassen. Eine Erklärung dazu aus der Zeitschrift vom 15-August 1978

    Das durch Moses übermittelte Gesetz Gottes gestattete einem Mann, seine Frau durch Scheidung zu entlassen, „wenn sie in seinen Augen keine Gunst finden sollte, weil er etwas Anstößiges an ihr gefunden hat“ (5. Mose 24:1-4). Unter ‘etwas Anstößigem’ war offensichtlich nicht Ehebruch gemeint, denn unter dem mosaischen Gesetz stand auf dieses Vergehen, wie bereits erwähnt, die Todesstrafe. Da jedoch Gott ‘Ehescheidung haßt’, ist anzunehmen, daß nur etwas Schwerwiegendes als triftiger Grund galt, wie zum Beispiel, wenn eine Frau sich ihrem Mann gegenüber offensichtlich respektlos verhielt oder Schmach auf die Familie brachte (Mal. 2:16).

    Doch selbst bei solch schwerwiegenden Fällen wird in der Bibel die Scheidung weder geboten, noch wird dazu ermuntert. Zur Abschreckung vor einer voreiligen Auflösung der Ehe legte Gott fest, daß ein Mann, der seine Frau durch Scheidung entläßt, ihr ein „Scheidungszeugnis“ geben mußte. Dieses Schriftstück auszustellen und es rechtsgültig zu machen erforderte Zeit. Vielleicht mußte man entsprechend befugte Personen konsultieren, die zunächst versucht haben mögen, eine Versöhnung herbeizuführen.

    Aber im Laufe der Zeit handelten jüdische Ehemänner „treulos“ mit ihren Frauen, indem sie sie aus allerlei unbedeutenden Gründen durch Scheidung entließen (Mal. 2:13-16). In den Tagen Jesu konnte ein Mann nach einer vorherrschenden rabbinischen Auffassung seine Frau schon entlassen, „wenn sie seine Speise hat anbrennen lassen“. Wie im Kommentar zum Neuen Testament von Strack und Billerbeck zu lesen ist, zeigen mehrere Stellen in alten jüdischen Schriften, „daß es in der mischnischen Periode [die die Zeit Jesu einschloß] keine Ehe im jüdischen Volk gegeben hat, die nicht kurzerhand vom Manne in völlig legaler Weise durch Aushändigung eines Scheidebriefes hätte gelöst werden können“. Es sollte daher nicht überraschen, daß die Pharisäer Jesus fragten, ob eine Scheidung „aus jedem beliebigen Grund“ erlaubt sei (Matth. 19:3).

    Wie war Jesus zur Ehescheidung eingestellt? „Ich sage euch, daß jeder, der seine Frau durch Scheidung entläßt, ausgenommen wegen Hurerei, sie dem Ehebruch aussetzt, da jeder, der eine Geschiedene heiratet, Ehebruch begeht“ (Matth. 5:32). Als Messias und Sohn Gottes war Jesus befugt, darauf hinzuweisen, daß es seinem Vater selbst dann nicht gefiel, daß Männer ihre Frauen entließen, wenn der in den Schriften genannte Grund, „etwas Anstößiges“, vorlag. (Vergleiche Matthäus 19:8.) Außerdem gab ein Mann seine Frau dem Ehebruch preis, wenn er sie nicht wegen geschlechtlicher Unsittlichkeit, sondern aus anderen Gründen durch Scheidung entließ. Denn sie hätte danach mit einem anderen Mann Beziehungen haben können, während die Ehe in den Augen Jehovas noch bestand. Jesus fügte hinzu, daß „jeder, der eine Geschiedene [das heißt eine Frau, die nicht wegen geschlechtlicher Unsittlichkeit, sondern aus anderen Gründen geschieden wurde] heiratet, Ehebruch begeht“.

    Dass das in vielen Fällen heute dazu führt, dass dem unschuldigen Ehepartner einfach etwas unterstellt wird, um dann endlich “frei zu sein, um sich scheiden zu lassen” war wohl nicht im Sinne des Erfinders. Heute übliche Behauptungen: “Er hat mich geschlagen!” oder “Er hat die Kinder mißbraucht!” nur um eine Scheidung durchzusetzen – zeigen, dass die Maßstäbe die der Allmächtige durch Moses gab, wirklich vernünftig waren – wegen der Härzenshärte der Menschen. Da sich der Allmächtige nicht geändert hat und er alles sieht, wird er die Hurereien und Lügen dieser bösen Menschen bestimmt zu seiner Zeit aufdecken und belohnen.

    Anschließend zeigt der Allmächtige, warum er bestimmte Maßstäbe festgelegt hat: zum Schutz der Hilfsbedürftigen. Aus diesem Grunde hasst er auch Ehescheidung – weil dadurch die Kinder geschädigt werden – egal wie man es anstellt und egal unter welchen falschen Behauptungen! In Kapitel 24 und 25 werden nun zum Schutz der Armen bestimmte Regeln festgeschrieben:

    wer den Mühlstein des anderen nimmt, nimmt ihm die Möglichkeit, sich die tägliche Nahrung zuzubereiten – und die Nachlese erlaubt es den Armen das Notwendigste für sich und ihren Familie zu besorgen. Jede der Einzelheiten sollte uns persönlich ansprechen und uns darüber nachdenken lassen, inwieweit wir auf eigene Interessen verzichten können, wenn dies für andere von Vorteil wäre. Nein – in der heutigen Zeit, wo jeder nur an sich denkt, und an sein eigenes Glück, sind diese Verse wohl ziemlich unpassend? Aber der Allmächtige schaut auf uns – und wenn der Niedergedrückte – vielleicht unsere Kinder – zu ihm um Hilfe schreien oder sich bei ihm wegen uns beschweren, so wird zur gegebenen Zeit die Befreiung von IHM her kommen. Das hat er ausdrücklich versprochen – dem einen zum Vorteil, dem anderen zur Strafe.

  25. Jule sagt:

    5. Mose 23 – 25

    5. Mose 23:14

    „Denn Jehova schreitet inmitten deines Lagers… und dein Lager soll sich als heilig erweisen, damit er nichts Anstößiges an dir sieht und sich bestimmt davon abwendet, dich zu begleiten.“

    Wir müssen uns immer wieder ehrlich selbst überprüfen. Sind wir wirklich rein für Jehova? Oder wird er sich von UNS abwenden, weil er an uns Anstößiges sieht?

    Wie können wir da sicher sein?

    Lesen wir täglich in der Bibel und benutzen wir sie als einen Spiegel. Was sehen wir, wenn wir hinein schauen? Entsprechen wir Jehovas Anforderungen? Oder müssten wir Änderungen vornehmen?

    Der „treue und verständige Sklave“ hat uns ein wunderbares Hilfsmittel an die Hand gegeben – das Buch „Bewahrt euch in Gottes Liebe“. Haben wir es schon gelesen?

    Aber er geht in seiner Liebe sogar noch weiter: dieses wunderbare Buch behandeln wir nun in den Zusammenkünften, im Buchstudium. Bereiten wir uns gut darauf vor?

    Vielleicht noch ein guter Tip für die Vorbereitung:
    achten wir beim Studieren darauf, dass wir nicht lediglich vor dem Hintergrund studieren, was wir als Kommentar in der Zusammenkunft sagen wollen.

    Sicherlich ist es wichtig und auch sehr lobenswert, wenn wir uns mit Kommentaren an den Zusammenkünften beteiligen – aber in erster Linie sollte unser Herz erreicht werden. Bitte achten wir beim Vorbereiten und Studieren darauf, auch dieses Buch als ein Spiegel zu benutzen. Schauen wir hinein und betrachten wir uns ganz genau. Aber dann bitte im Sinne von Jakobus 1:22-27:

    Werdet indes Täter des Wortes und nicht bloß Hörer, indem ihr euch selbst durch falsche Überlegungen betrügt. 23 Denn wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter, so ist dieser wie ein Mann, der sein natürliches Gesicht in einem Spiegel beschaut. 24 Denn er beschaut sich und geht dann weg und vergißt sogleich, was für ein Mensch er ist. 25 Wer aber in das vollkommene Gesetz, das zur Freiheit gehört, hineinschaut und dabei bleibt, der wird glücklich sein, indem er [es] tut, weil er nicht ein vergeßlicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes geworden ist.

    26 Wenn es jemandem scheint, daß er die äußere Form der Anbetung beachtet, und er dennoch seine Zunge nicht zügelt, sondern sein Herz weiterhin betrügt, dessen Form der Anbetung ist nichtig. 27 Die Form der Anbetung, die vom Standpunkt unseres Gottes und Vaters aus rein und unbefleckt ist, ist diese: nach Waisen und Witwen in ihrer Drangsal zu sehen und sich selbst von der Welt ohne Flecken zu bewahren.

    nehmen wir die nötigen Änderungen vor!

    Noch ist die „gelegene Zeit“, in der Jehova uns die Möglichkeit gibt, an unserer christlichen Persönlichkeit zu arbeiten und unser ganzes Leben in Übereinstimmung mit seinen Geboten zu bringen.

    Wenn wir das tun, wird sich Jehova sicherlich nicht von uns abwenden, sondern wir werden uns in seiner Liebe bewahren.

    Und seine Liebe ist das Kostbarste, was wir haben.

  26. Thomas sagt:

    5.Mose 26-28

    Im Kapitel 26 geht es um die Darbringung der Erstlingsfrucht. Derjenige der opfern wollte, musste offen anerkennen, dass er seine Gabe vom Höchsten bekommen hatte. Und dass es eine Gnade war, dass er überhaupt etwas besaß. Können auch wir in aller Wahrheit und Überzeugung sagen, dass das was wir sind und haben vom Allmächtigen kommt, und wir deshalb ihm einen Teil zurückgeben? Und können auch wir sagen, dass wir uns von Unheiligen fern gehalten haben, dass wir geteilt haben mit den Witwen und vaterlosen Knaben usw.? Dieses Kapitel zeigt, dass ein Showopfer nicht annehmbar ist, sondern nur ein Opfer, dass aus guten und reinen Herzen dargebracht wird..

    Segen und Fluch auf dem Bergen Gerisim und Ebal – schnell gelesen und vielleicht daran gedacht, dass der Berg Gerisim später die Anbetungsstätte der Samariter wurde. Aber ist dir aufgefallen, dass die Aussprüche der Flüche fast ausschließlich Dinge waren, die man nicht “kontrollieren” konnte. “Verflucht ist, wer seinen Vater verunehrt” – “nein, dass hab ich nicht gemacht, es gab ja Gründe, warum ich dies tun musste.” “nein, er hat ja..” – oder wer würde schon zugeben dass er ein “heimlich aufgestelltes Götzenbild” besitzt? “Nein, das hab ich nicht!” “muss mir einer untergeschoben haben” – Warum dann diese Flüche? Um uns zu zeigen: es gibt NICHTS was dem Höchsten verborgen bleibt. Ja, man kann seine Mitanbeter betrügen, man kann so tun, als ob man ein guter und aufrichtiger Zeuge wäre. Ja, man kann sogar in vielen Versammlungen “einen guten Ruf haben” – aber dass heißt noch lange nicht, dass man nicht den Fluch des Allmächtigen auf sich haben könnte, weil man “heimlich” oder “in seinem Herzen” gegen göttliche Maßstäbe tritt.

    Kann man den Flüchen des Allerheiligsten entgehen? Damals schien es vielleicht so – schließlich dauerte es immer sehr sehr lange, bis das angekündigte Schlechte über das Volk kam! Heute, wo Gott scheinbar gar keine Bestrafungen mehr ausführt, scheinen die meisten zu glauben, dass er es vergessen hat. Aber gemäß seinem Wort gibt es einen Tag, an dem er seine “Versprechen” wahr machen wird – auch das Versprechen, diejenigen die in seine Mißgunst geraten sind, zu bestrafen. Wie löblich wäre es, wenn wir heute Menschen, die “schlecht handeln” auf diese Flüche aufmerksam machen würden, und ihnen dadurch helfen würden, ihr Verhältnis zum Allmächtigen in Ordnung zu bringen. Leider seh ich in den letzten Jahren aber immer mehr, dass man “den Fisch totstreichelt” – schade!

  27. Jule sagt:

    unser Gelübde

    5. Mose 26:16-19

    16 An diesem Tag gebietet dir Jehova, dein Gott, diese Bestimmungen und richterlichen Entscheidungen auszuführen; und du sollst sie beobachten und sie mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele ausführen. 17 Du hast Jehova veranlaßt, heute zu sagen, daß er dein Gott werden wird, während du auf seinen Wegen wandelst
    und seine Bestimmungen und seine Gebote und seine richterlichen Entscheidungen beobachtest und auf seine Stimme hörst. 18 Was Jehova betrifft, er hat dich veranlaßt, heute zu sagen, daß du sein Volk werden wirst, ein besonderes Eigentum, so wie er es dir verheißen hat, und daß du alle seine Gebote beobachten wirst 19 und daß er dich hoch über alle anderen Nationen, die er gemacht hat, setzen wird, was zum Lobpreis und zum guten Ruf und zur schönen Auszeichnung ausschlagen wird, während du dich als ein Volk erweist, das Jehova, deinem Gott, heilig ist, so wie er es verheißen hat.“

    5. Mose 28:7-11

    Jehova wird deine Feinde, die sich gegen dich erheben, vor dir eine Niederlage erleiden lassen. Auf e i n e m Weg werden sie gegen dich ausziehen, aber auf sieben Wegen werden sie vor dir fliehen. 8 Jehova wird für dich den Segen verordnen auf deine Vorratslager und jedes deiner Unternehmen, und er wird dich bestimmt segnen in dem Land, das Jehova, dein Gott, dir gibt. 9 Jehova wird dich als ein heiliges Volk für sich aufrichten, so wie er es dir geschworen hat, weil du fortfährst, die Gebote Jehovas, deines Gottes, zu halten, und du auf seinen Wegen gewandelt bist. 10 Und alle Völker der Erde werden sehen müssen, daß Jehovas Name über dir genannt worden ist, und sie werden sich tatsächlich vor dir fürchten.

    11 Jehova wird dir in der Tat auch Überfluß an Wohlfahrt schenken hinsichtlich der Frucht deines Leibes und der Frucht deiner Haustiere und des Fruchtertrags deines Bodens, auf dem Boden, den dir zu geben Jehova deinen Vorvätern geschworen hat.

    heisst das, dass Jehova uns nicht gesegnet hat, weil er noch Leid zulässt

    5. Mose 28:20

    Jehova wird den Fluch über dich senden, Verwirrung und Schelte zu jedem deiner Unternehmen, die du auszuführen suchst, bis du vertilgt worden bist und eilends umgekommen sein wirst wegen der Schlechtigkeit deiner Handlungen, indem du mich verlassen hast.

    was dann hoffentlich bald passieren wird

    5. Mose 28:32

    Deine Söhne und deine Töchter, einem anderen Volk gegeben, und deine Augen schauen zu und sehnen sich nach ihnen allezeit – doch deine Hände werden machtlos sein.

    hä???

  28. Thomas sagt:

    5.Mose 29-31

    Kann man die großen Wunder des Allmächtigen sehen, und spüren, und trotzdem ein kaltes Herz behalten? Ja – in den ersten Versten des Kapitels 29 zeigt Mose, dass dies geschehen kann! Die erstaunlichen Wunder, die großen Zeichen, dass Manna, die Wolkensäule – all das hatte wenig oder garnichts im Herzen der meisten erreicht. Und heute? Ist unser Herz voller Glauben, oder sind wir nur damit beschäftigt, anderen zu schaden oder wärend der Versammlung neue Leute kennenzulernen? Wo ist unser Herz? Wie wirkt es sich auf unser Verhalten aus, dass wir Zeitschriften kostenlos erhalten können, dass wir Belehrung erhalten ohne dafür bezahlten zu müssen? Sind wir deshalb vielleicht abgestumpft?

    5. Mose 29:14-15:

    “Nicht allein mit euch schließe ich nun diesen Bund und diesen Eid, sondern mit dem, der heute mit uns hier vor Jehova, unserem Gott, steht, und mit denen, die heute nicht mit uns hier sind”

    – Jehova läßt also keine Ausrede offen – egal ob man anwesend war oder nicht, egal ob man hören wollte oder nicht, ob man sich daran erinnern konnte oder nicht – er würde ALLE gemäß ihren Entscheidungen bestrafen oder belohnen. Der Allmächtige lässt auch heute keine Ausrede gelten – und er läßt auch nicht zu, dass man neben ihm andere Götter anbetet, wie immer diese genannt werden könnten, und wie mächtig oder machtlos diese sein können.
    In dem schon zitierten Nachschlagewerk heißt es:

    Jeder von uns ist persönlich verantwortlich, den Geboten des Herrn unbedingt zu gehorchen, wenn er sein Verhältnis zu ihm wirklich genießen will…
    Nichts kann wertvoller, aber auch nichts kann einfacher sein. Was wir zu tun haben, ist das Wort Gotte sin unseren Herzen zu bewahren, auf unsere Gewissen einwirken zu lassen UND im täglichen Leen zu verwirklichen…. Wenn jemand meint, dieses innige Verhältnis genießen zu können, während er die Gebote des Herrn vernachläßigt, so gibt es sich einer groben Täuschung hin.

    5. Mose 30:15-16

    Siehe, ich lege dir heute wirklich Leben und Gutes und Tod und Böses vor. Wenn du auf die Gebote Jehovas, deines Gottes, hörst, die ich dir heute gebiete, indem du Jehova, deinen Gott, liebst, auf seinen Wegen wandelst und seine Gebote und seine Satzungen und seine richterlichen Entscheidungen hältst, dann wirst du ganz bestimmt am Leben bleiben und dich mehren, und Jehova, dein Gott, wird dich bestimmt segnen in dem Land, in das du gehst, um es in Besitz zu nehmen.

    Klingt das nicht angenehm! Belohnung für alle, die von nun an sich an die Maßstäbe halten wollen und sich alle Mühe geben, die Satzungen und Gebote einzuhalten!
    Das fünfte Buch Mose ist gekennzeichnet durch die eindringliche Aufforderung zu willigem, ernstem Gehorsam!

    Mose sagt, dass er nun mit 120Jahren sterben soll – 120Jahre: aber immer noch voller Kraft und Leben! 40 Jahre davon in Ägyten, weitere 40 Jahre in Midian als Hirte und nun 40 Jahre mit dem Volk in der Wüste. Ich weiß nicht, ich will nicht mit ihm tauschen – denn das verheißene Land sollte er trotz aller Erlebnisse nicht sehen dürfen – aber er hatte den Allmächtigen kennengelernt. Diesen Teil werden wir wohl nicht in der Form erreichen, wie Mose es geschafft hatte – von Angesicht zu Angesicht mit Jehova reden zu können, die Wolkensäule zu sehen….

    5. Mose 31:7-8

    Und Moses rief dann Jọsua und sagte zu ihm vor den Augen von ganz Israel: „Sei mutig und stark, denn du — du wirst dieses Volk in das Land bringen, das ihnen zu geben Jehova ihren Vorvätern geschworen hat, und du selbst wirst es ihnen als Erbbesitz geben. 8 Und Jehova ist es, der vor dir herzieht. Er selbst wird weiterhin mit dir sein. Er wird dich weder im Stich lassen noch dich gänzlich verlassen. Fürchte dich nicht, und erschrick nicht.“

    Auch wir brauchen heute nicht erschrecken – es genügt völlig, zu wissen, dass der Allmächtige auf unsere Seite steht. Alle Ungerechtigkeit und Schlechtkeit der Anbeter des unmöglichen M. werden aufgehoben, und zunichtte gemacht werden.

    5. Mose 31:19

    Und nun, schreibt euch dieses Lied auf, und lehre es die Söhne Israels. Leg es in ihren Mund, damit mir dieses Lied als Zeuge gegen die Söhne Israels dient.

    Auch heute sollte das Wort Gottes nicht von unserem Mund und unseren Gedanken weichen!
    In dem schon zitierten Nachschlagewerk heißt es:

    Jedes Mitglied der Versammlung sollte in persönlichen Kontakt mit dem offenbarten Willen des HERRN gebracht werden, damit jeder Einzelne seine ernste Verantwortung kannte. Zweitens ist es wichtig zu sehen, wie auch die Kinder vor dem HERRN versammlt werden mussten, um sein Wort zu hören. Beide Tatsachen sind voll Belehrung für alle Glieder der Versammlung Gottes, weil sich gerade in Bezug auf diese beiden Punkte heutzutage ein bedauernswerter Mangel zeigt.
    … Alle, die das Wort Gottes persönlich schätzen und lieben und es im Familienkreis lesen und erforschen, werden sicher auch ein Interesse an dessen öffentlicher Verkündigung haben. Solche schätzen es als ein gróßes Vorrecht, sich zusammen mit anderen um die heilige Schrift zu versammeln, um aus ihr, der Quelle lebendigen Wassers, zu gemeinsamer Segnung und Erfrischung zu schöpfen.

    Nutzen wir die Gelegenheit um aus der heiligen Schrift zu zitieren oder benötigen wir weltliche Weisheiten um damit in der Versammlung zu glänzen? Nehmen wir Gottes Wort zur Hand, oder zitieren wir aus Büchern über “Hexen und Märchen”? Lesen wir die Bibel, oder versuchen wir weltliche Theorien und Gedanken “einfühlsam” in die Versammlung eindringen zu lassen? Wohin sollte Jehoschuah schauen? Nach dem Weg der Israeliten, des Volkes? Nein, er sollte auf den Schöpfer schauen und ihm folgen – ein gutes Beispiel für uns – und die einzige Chance, dem Fluch zu entgehen.

  29. Jule sagt:

    5. Mose 29:19-20

    19 Und es soll geschehen, wenn jemand die Worte dieses Eides gehört hat, und er hat sich in seinem Herzen gesegnet, indem [er] spricht: ‚Ich werde Frieden erlangen, auch wenn ich im Starrsinn meines Herzens wandle‘, mit der Absicht, den Gutbewässerten samt den Durstigen wegzuraffen, 20 daß Jehova nicht gewillt sein wird, ihm zu vergeben, sondern dann wird Jehovas Zorn und sein glühender Eifer gegen jenen Mann rauchen, und der ganze Fluch, der in diesem Buch geschrieben ist, wird sich bestimmt auf ihn niederlassen, und Jehova wird seinen Namen tatsächlich unter den Himmeln austilgen.

    hast du dich erkannt???

    5. Mose 30:7

    Und Jehova, dein Gott, wird gewiß alle diese Flüche auf deine Feinde und auf die legen, die dich hassen, die dich verfolgt haben.

    Jehova wird all diese Flüche auf die legen, die uns gehasst und verfolgt haben

    5. Mose 31:6

    Seid mutig und stark. Fürchtet euch nicht, noch entsetzt euch vor ihnen, denn Jehova, dein Gott, ist es, der mit dir zieht. Er wird dich weder im Stich lassen noch dich gänzlich verlassen.“

    seid mutig und stark

  30. Thomas sagt:

    5.Mose 32-34

    Ein erhabenes Lied zu Ehren des Allmächtigen Gottes!
    Es beginnt mit der Macht Jehovas und endet mit seiner Herrlichkeit.

    Mag kommen was will, der Name des Höchsten besteht ewiglich” Keine Macht kann die Vorsätze hintertreiben oder das Ausstrahlen der göttlichen Herrlichkeit verhindern.

    Der Fels – Vollkommen ist sein Tun. … Es kann keinen anderen Felsen geben als ihn. Sein Werk ist vollkommen. Nicht der geringste Fehler zeigt sich an dem, was von seiner Hand kommt. Alles trägt den Stempel unbedingter Vollkommenheit. Dies wird bald allen Geschöpfen offenbar werden. …Die Ungläubigen mögen darüber spöttich lächeln und in ihrer eingebildeten Klugheit die Handlungen Gottes kritisieren….Wir haben es mit einem Gott zu tun, der immer treu bleibt und sich selbst nicht verleugnen kann, dessen Wege vollkommen sind und der, wenn der Feind sein Äußerstes getan hat und den Höhepunkt seiner boshaften Pläne erreicht hat, sich selbst verherrlichen und allgemeine und ewige Segnungen einführen wird.

    Mit Vers 15 tritt ein Wendepunkt im Lied Moses ein. Bis dahin sahten wir Gott und sein Tun, seine Vorsätze, Ratschläge und Gedanken, sein liebevolles Interesse an seinem Volk und sein zärtliches Handeln mit ihm. …Aber es gibt auch eine menschliche Seite, und hier begegnen wir nur Fehlern und Enttäuschungen. …Wir sind alle in der Gefahr, den hier aufgezeigten verkehrten Weg zu betreten. Wir machen von den Gaben Gebrauch, wobei wir den Geber ausschließen. Wir werden wie Israel fett und schlagen gegen Gott aus, wir vergessen ihn. ….
    Aus dem Bericht der Wege Gottes mit seinem Volk sollten wir lernen, wie notwenig es für uns ist, demütig, wachsam und treu … zu leben.
    Die Schlußworte sind wirklich belebend. Sie sind gewissermaßen der Schlußstein des ganzen Gebäude. Alle Feinde, unter welchem Namen sie auch auf der Bildfläche erscheinen mögen, werden vernichtet werden.

    Wir sehen in diesem Buch von Anfang bis Ende, wie Mose, dieser treue Knecht Gottes, damit beschäftigt ist, dem Volk die Pflicht eines unbedingten von Herzen kommenden Gehorsams gegenüber dem Wort Gottes einzuprägen. Dieser Gehorsam war und ist der Schlüssel zu Leben, Frieden, Fortschritt und Wohlfahrt… Mäge ein solche einfältiger unbedingter Gehorsam auch uns kennzeichnen, in dieser Zeit der Verwirrung, in der der Wille des einzelenen Menschen eine so schreckliche Rolle spielt.
    Die Welt und die so genannte Christenheit handelt nach ihrem eigenen Willen, der sie bald in Finsternis stützen muss. Unser Wunsch sollte es sein, den schmalen Pfad des Gehorsams gegenüber den gesegnetet Geboten Jehovas zu gehen! Das allein wird unseren Herzen wirklichen Frieden geben.

    Es wird herzerwärmend sein, sich später einmal mit diesem so ruhigen und lebenserfahrenen Menschen zu unterhalten.

  31. Jule sagt:

    5. Mose 32:16-17a

    Sie begannen ihn zur Eifersucht zu reizen mit fremden Göttern;
    Mit Abscheulichkeiten kränkten sie ihn ständig.

    17 Sie gingen den Dämonen opfern, nicht Gott,
    reizten Jehova zur Eifersucht

    5. Mose 32:27-29

    Wäre es nicht, daß ich Verdruß vom Feind her fürchtete,
    Daß ihre Widersacher es falsch auslegten,
    Daß sie sprechen würden: „Unsere Hand hat sich als überlegen erwiesen,
    Und es war nicht Jehova, der all dies bewirkt hat.“

    28 Denn sie sind eine Nation, an der Rat verlorengeht,
    Und unter ihnen gibt es kein Verständnis.

    29 O daß sie weise wären! Dann würden sie über dies nachsinnen.
    Sie würden ihr Ende danach in Betracht ziehen.

    ihre Widersacher werden es falsch auslegen
    ihr Ende betrachten

  32. Thomas sagt:

    5.Mose 4-6
    C.H. Mackintosh schrieb darüber unter anderem:


    Und doch können wir so schnell abirren, uns von mancherlei Dingen um uns herum beeinflussen und uns von dem schmalen Weg des Gehorsams abziehen lassen. Wir brauchen uns deshalb nicht zu wundern, dass Mose diese Ermahnungen wiederholt den Herzen und Gewissen seiner Zuhörer einzuprägen sucht. Er schüttet gleichsam sein Herz vor der Gemeinde aus. „Nur hüte dich und hüte deine Seele sehr, dass du die Dinge nicht vergisst, die deine Augen gesehen haben, und dass sie nicht aus deinem Herzen weichen alle Tage deines Lebens! Und tu sie deinen Kindern und deinen Kindeskindern kund!“ (V. 9).

    Diese Worte enthalten zwei beachtenswerte Dinge, nämlich die persönliche Verantwortung und die Verantwortung für unser Haus einerseits und andererseits auch unser persönliches Zeugnis und das Zeugnis, das von unserem Haus ausgeht. Das Volk Israel sollte sich sorgfältig hüten, dass es die Worte Gottes nicht vergaß. Zugleich wurde es dafür verantwortlich gemacht, seine Kinder und seine Kindeskinder darin zu unterweisen. Sind wir nun mit dem helleren Licht und mit den größeren Vorrechten, die wir besitzen, weniger verantwortlich als Israel damals? Sicherlich nicht. Wir werden ermahnt, mit aller Sorgfalt das Wort Gottes zu lesen, zu erforschen und auf uns wirken zu lassen. Es genügt nicht, in unseren täglichen Andachten einige Verse, ein Kapitel oder einen Abschnitt zu lesen. Vielmehr sollte die Bibel der erste und wichtigste Gegenstand unseres eingehenden Studiums sein, das Buch, an dem wir uns erfreuen und durch das wir erfrischt und gestärkt werden.

    Es ist leider nur zu wahr, dass manche unter uns das Lesen der Bibel als eine Pflichtsache ansehen, während sie ihr Vergnügen und ihre Erholung in Zeitungen und anderer leichter Lektüre finden. Wundern wir uns da über die schwache und seichte Erkenntnis der Schrift, die man bei solchen Christen antrifft? Wie können wir die lebendigen Tiefen und die Herrlichkeit eines Buches erfassen, das wir nur aus Pflichtgefühl zur Hand nehmen und aus dem wir von Zeit zu Zeit einige Verse lesen, während wir die Zeitung oder einen spannenden Roman buchstäblich verschlingen?

    Was bedeuten die folgenden Worte, die an Israel gerichtet wurden: „Und ihr sollt diese meine Worte auf euer Herz und auf eure Seele legen und sie zum Zeichen auf eure Hand binden, und sie sollen zu Stirnbändern zwischen euren Augen sein“ (Kap. 11,18)? Das Herz, die Seele, die Hand und die Augen, alles sollte mit dem Wort Gottes in Verbindung stehen. Das Lesen des Wortes und das Halten der Gebote muss eine Herzenssache sein. Eine leere Form nützt gar nichts. „Und lehrt sie eure Kinder, indem ihr davon redet, wenn du in deinem Haus sitzt, und wenn du auf dem Weg gehst, und wenn du dich niederlegst, und wenn du aufstehst; und schreibe sie auf die Pfosten deines Hauses und an deine Tore“ (Kap. 11,19.20). Hat das Wort Gottes einen solchen Platz in unseren Herzen, in unseren Häusern und Gewohnheiten? Merken die, die in unseren Häusern oder in anderer Weise mit uns in Berührung, kommen, dass das Wort Gottes unsere Richtschnur ist?

    Das sind ernste, herzerforschende Fragen. DieArt und Weise, wie wir mit Gottes Wort umgehen, ist ein Barometer für unseren geistlichen Zustand. Wenn wir es nicht gern lesen, nicht danach dürsten, uns nicht daran erfreuen können, nicht nach einer ruhigen Stunde verlangen, wo wir uns in seinen Inhalt vertiefen und uns seine erhabenen Lehren einprägen können, wenn wir nicht persönlich in der Stille darüber nachdenken und uns im Familienkreis darüber unterhalten, kurz, wenn wir uns nicht in seiner heiligenden Atmosphäre bewegen, dann ist es dringend notwendig, unseren geistlichen Zustand zu überprüfen, weil er nicht gesund ist. Die neue Natur liebt das Wort Gottes, sie sehnt sich danach, wie wir in 1. Petrus 2,2 lesen: „Wie neugeborene Kinder seid begierig nach der vernünftigen, unverfälschten Milch, damit ihr durch diese wachst zur Errettung.“ Wenn wir nicht begierig sind nach der reinen Milch des Wortes Gottes und uns nicht davon nähren, so befinden wir uns in einem niedrigen und gefährlichen Zustand. Es mag vielleicht an unserem äußeren Verhalten nichts Anstößliches zu bemerken sein und auch in unseren Wegen nichts vorhanden sein, durch das der Herr verunehrt wird, aber wir betrüben sein liebendes Herz, wenn wir sein Wort vernachlässigen. Es ist Selbstbetrug, uns für lebendige Christen zu halten, wenn wir sein Wort nicht lieben, noch danach leben. Es ist Selbstbetrug, sich einzubilden, das neue Leben könne in einem gesunden Zustand sein, während wir aus Gewohnheit das Wort Gottes persönlich und in der Familie vernachlässigen.

    Kapitel 6
    Nachdem Mose der Gemeinde Israel die bedeutsame Grundwahrheit, dass Gott ein einiger HERR ist, vorgestellt hat, fährt er fort, sie an ihre Pflicht zu erinnern, die sie diesem einigen Gott gegenüber hatte. Nicht allein gab es einen Gott, sondern dieser eine Gott war auch ihr Gott. Er hatte sich in seiner herablassenden Gnade mit ihnen verbunden. Er hatte sie wie auf Adlersflügeln getragen und sie zu sich gebracht, damit sie sein Volk und Er ihr Gott sein sollte. Und jetzt sollte sich Israel in einer Weise verhalten, die einer solchen Verbindung würdig war. Doch wie war das möglich? Wie konnte ein solches Verhalten erreicht werden? Es konnte einzig und allein aus einem liebenden Herzen entspringen, und deshalb sagt Mose: „Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft“ (V. 5). Darin liegt das Geheimnis aller wahren Religion. Ohne Liebe ist alles wertlos für Gott. „Gib mir, mein Sohn, dein Herz!“ (Spr 23,26) Wo das geschehen ist, da wird alles andere richtig stehen. Man kann das Herz mit dem Regulator einer Taschenuhr vergleichen. Dieser wirkt nacheinander über die Spiralfeder auf die Hauptfeder und auf die Zeiger, die sich auf dem Zifferblatt drehen. Wenn meine Uhr zu schnell oder zu langsam geht, so sind diese Mängel nicht dadurch zu beheben, dass ich die Zeiger verrücke. Ich muss den Regulator stellen. So ist das Herz gleichsam der Regulator des Menschen. Ist unser Herz in einem guten Zustand, so wird auch unser ganzes Verhalten gut sein. All unser Tun und Lassen wird immer mit dem Zustand unseres Innern übereinstimmen. Äußerliche Änderungen und Verbesserungen sind nicht von Dauer. Es muss wirklich Herzenssache sein. Gott blickt auf das Herz. Sein Wort an uns ist: „Kinder, lasst uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit“ (1. Joh 3,18)!
    …„Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen auf deinem Herzen sein. Und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Weg gehst und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst. Und du sollst sie zum Zeichen auf deine Hand binden, und sie sollen zu Stirnbändern sein zwischen deinen Augen; und du sollst sie auf die Pfosten deines Hauses und an deine Tore schreiben“ (V. 6-9).

    Fragen wir uns mit aufrichtigem Herzen: Unterweisen wir unsere Kinder so? Ist es unser beständiges Bemühen, ihren jungen, empfänglichen Seelen das Wort Gottes in seiner ganzen Anziehungskraft vorzustellen? Bemerken sie seinen gesegneten Einfluss auf unser tägliches Leben, auf unsere Gewohnheiten, Unterhaltungen und geschäftlichen Verrichtungen? Das ist zweifellos die geistliche Bedeutung der göttlichen Vorschrift, das Wort zum Zeichen auf unsere Hand zu binden, es zu Stirnbändern „zwischen unseren Augen“ zu haben und es „auf die Pfosten unseres Hauses und an unsere Tore“ zu schreiben. Es ist nutzlos, unsere Kinder in dem Wort Gottes zu unterweisen, wenn unser Leben ihm nicht entspricht. Es ist nicht gut, das Wort lediglich zu einem Schulbuch zu machen. Dann machen wir aus einem gesegneten Vorrecht eine lästige, mühsame Arbeit. Unsere Kinder sollten sehen, dass wir in der Atmosphäre des Wortes Gottes leben und dass es der Gegenstand unserer Unterhaltungen im Kreis der Familie und in unseren Mußestunden ist.

    Ach, wie selten ist das der Fall! Müssen wir uns in der Gegenwart Gottes nicht schämen, wenn wir an den allgemeinen Charakter und den Ton unserer Unterhaltungen bei Tisch und im Familienkreis denken?…

  33. Thomas sagt:

    5.Mose 7-9
    Zitate von c.h.Mackintosh


    Kapitel 8
    Es ist ermutigend, zurückzuschauen auf den Weg, den uns unser Gott geführt hat, nachzusinnen über seine weise und gnädige Leitung, uns ins Gedächtnis zurückzurufen, wie oft Er wunderbar für uns eintrat, indem Er uns bald aus dieser, bald aus jener Schwierigkeit befreite, uns zu erinnern, wie oft Er uns half, wenn wir völlig ratlos dastanden, und uns einen Weg zeigte, wenn wir nicht mehr aus noch ein wussten, wobei Er uns wegen unserer Befürchtungen tadelte und unsere Herzen mit Lob und Dank erfüllte.

    Aber hüten wir uns, dies mit der Gewohnheit zu verwechseln, auf unsere Wege zurückzublicken, auf unsere Verdienste, unsere Fortschritte und unser Wirken, oder auf das, was wir tun konnten. Auch wenn wir dabei im Allgemeinen zugeben, dass nur die Gnade Gottes uns befähigen konnte, etwas für ihn zu tun, dient doch alles nur unserer Selbstgefälligkeit, die eine wahrhaft geistliche Gesinnung nicht aufkommen lässt. Solche selbstsüchtigen Rückblicke wirken ebenso nachteilig wie der stete Blick in das eigene Ich. Überhaupt ist die Beschäftigung mit dem eigenen Ich nur verderblich und gibt aller echten Gemeinschaft den Todesstoß. Alles das, was darauf abzielt, unser eigenes Ich uns vorzustellen, sollten wir daher verurteilen und zurückweisen, denn es führt nur zur Schwächung des inneren Lebens. …

    Aber wir sollen mit dankerfülltem Herzen nicht nur bei den Barmherzigkeiten und bei der gnädigen Durchhilfe unseres Vaters verweilen, sondern auch bei den Demütigungen und Prüfungen, die seine weise, treue und heilige Liebe über uns kommen ließ. Alle diese Dinge sind voll von Segnungen für uns. Es sind nicht, wie man manchmal sagt, „verborgene Segnungen“, sondern offenbare und unverkennbare Barmherzigkeiten, für die wir Gott in Ewigkeit loben werden.

    „Du sollst dich an den ganzen Weg erinnern“, an alle Ereignisse der Reise, an jede Szene des Wüstenlebens, an alle Führungen Gottes von Anfang bis Ende, die den einen Zweck hatten, „um dich zu demütigen, um dich zu prüfen, um zu erkennen, was in deinem Herzen ist“.

    Der letztgenannte Grund ist besonders wichtig. Wenn wir beginnen, dem Herrn nachzufolgen, kennen wir nur wenig von den Tiefen des Bösen und der Torheit unserer Herzen. Aber je mehr Fortschritte wir machen, desto mehr erfahren wir, was alles in uns und um uns her ist. Wir lernen die Tiefen des Verderbens in uns, sowie die Leere und Wertlosigkeit alles dessen, was in der Welt ist, kennen und wir erfahren, wie nötig es ist, in ständiger Abhängigkeit vom Herrn zu gehen.

    Alles das ist sehr gut. Er macht uns demütig und misstrauisch gegen uns selbst, befreit uns von Hochmut und Eigendünkel und führt uns dahin, in kindlicher Einfalt an dem zu hangen, der uns vor Straucheln bewahren kann. Je mehr wir in der Selbsterkenntnis wachsen, umso mehr verstehen wir von der Gnade und lernen die Liebe Gottes näher kennen; wir erkennen dann seine wunderbare Geduld mit unseren Schwachheiten und Fehlern, seine Barmherzigkeit, in der Er sich unser angenommen hat und die Fürsorge für alle unsere Bedürfnisse; wir bekommen ein tieferes Verständnis für die Übungen, durch die Er uns führen musste zu unserem tiefen und bleibenden Nutzen.

    Die praktischen Auswirkungen hiervon sind unschätzbar und verleihen unserem Charakter Festigkeit und Milde. Sie heilen uns von unseren törichten Meinungen, machen uns geduldig und rücksichtsvoll gegen andere, mildern unser Urteil und lassen uns die Handlungen anderer im bestmöglichen Licht sehen. In zweideutigen Fällen werden wir ihnen stets die besten Beweggründe zuschreiben. Das sind einige der Früchte der Erfahrungen in der Wüste, denen wir alle ernstlich nachstreben sollten.

    „Denn der HERR, dein Gott, bringt dich in ein gutes Land, ein Land von Wasserbächen, Quellen und Gewässern, die in der Talebene und im Gebirge entspringen; ein Land von Weizen und Gerste und Weinstöcken und Feigenbäumen und Granatbäumen; ein Land von ölreichen Olivenbäumen und Honig; ein Land, in dem du nicht in Dürftigkeit Brot essen wirst, in dem es dir an nichts mangeln wird; ein Land, dessen Steine Eisen sind, und aus dessen Bergen du Kupfer hauen wirst“ (Verse 7-9).

    Was für herrliche Aussichten waren das! Welch eine Zukunft lag vor ihnen! Wie groß war der Gegensatz zu Ägypten und zu der Wüste, die sie durchzogen hatten! Das Land des HERRN lag vor ihnen in seiner ganzen Schönheit und Pracht, mit seinen rebenbedeckten Hügeln und ertragreichen Ebenen, mit seinen sprudelnden Quellen und strömenden Flüssen. Wie belebend war der Gedanke an die Weinstöcke und Feigenbäume, an die Granat- und Ölbäume! Was für ein Unterschied gegenüber dem Lauch, dem Knoblauch und den Zwiebeln Ägyptens! Wie hätte es auch anders sein können! Es war des Herrn Land, das vor ihnen lag. Es erzeugte und barg alles in sich, was Israel nötig haben würde: Überfluss auf seiner Oberfläche, Reichtümer und Schätze in seinem Innern.

    Mit welcher Sehnsucht mochte ein treuer Israelit den Augenblick erwarten, da er dieses Land betreten und den Sand der Wüste mit diesem herrlichen Erbteil vertauschen konnte! Gewiss hatte die Wüste ihre Erfahrungen, Lehren und Erinnerungen. Israel hatte dort den HERRN in einer Weise kennen gelernt, wie es in Kanaan nicht möglich war. Aber doch war die Wüste nicht Kanaan, und jeder treue Israelit musste sich danach sehnen, seinen Fuß auf den Boden des verheißenen Landes zu setzen. Alle ihre Bedürfnisse sollten dort in göttlicher Weise befriedigt werden. Hunger und Durst sollten für immer fern sein, und Gesundheit und Überfluss, Jubel und Freude, Friede und Segnungen ihr sicheres Teil in dem schönen Land werden, an dessen Grenze sie jetzt standen. Alle Feinde sollten besiegt, alle Hindernisse beseitigt werden, und nichts sollte den Vollgenuss der Erben des herrlichen Landes einschränken. Getränkt von dem Regen des Himmels und erwärmt von den Strahlen der Sonne sollte der Boden alles in Überfluss hervorbringen, was das Herz nur wünschen konnte.

    So sah das Land aus, wenn man es vom göttlichen Standpunkt betrachtete. So war es und so wird es nach den Gedanken Gottes für Israel tatsächlich im Zeitalter des tausendjährigen Reiches sein. Wir würden nur einen schwachen Eindruck von dem Land des HERRN erhalten, wenn wir es bloß so betrachteten, wie es Israel, selbst in den herrlichsten Tagen seiner Geschichte unter der Regierung Salomos im Besitz hatte. Um eine richtige Vorstellung von dem zu haben, was das Land Kanaan für das Volk Gottes sein wird, müssen wir vorwärts schauen auf die „Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge“

    Kapitel 9
    Es gibt zwei verschiedene Arten, sich mit Schwierigkeiten zu beschäftigen. Man kann sie vom menschlichen und vom göttlichen Standpunkt aus betrachten, im Geist des Unglaubens oder mit ruhigem und stillem Vertrauen auf den lebendigen Gott. Vom einen liefern uns die ungläubigen Kundschafter (4. Mose 13), vom anderen der Anfang des vorliegenden Kapitels ein Beispiel.

    Zu leugnen, dass Schwierigkeiten vorhanden sind, ist nicht Glaube, sondern Torheit oder Anmaßung und fleischliche Schwärmerei. Nie sollte man blindlings einen Weg gehen, auf den man nicht vorbereitet ist. Der Faule spricht: „Ein Löwe ist auf dem Weg“. Der Schwärmer meint: „Für mich gibt es weder Gefahren noch Schwierigkeiten!“ Ein glaubender Mensch spricht dagegen: „Ob auch tausend Löwen auf dem Weg wären, Gott ist mächtig genug, sie in einem Augenblick zu vernichten“.

    Aber doch ist für alle, die des Herrn sind, der allgemein gültige und praktische Grundsatz sehr wichtig: ruhig und gründlich zu erwägen, was sie zu tun vorhaben, bevor sie irgendeinen Weg des Dienstes betreten oder eine Tätigkeit beginnen. Würde das mehr beachtet, so würden wir nicht so viel Schiffbruch in sittlicher und geistlicher Beziehung um uns her feststellen…

    Aber wir dürfen nicht vergessen, dass auch der Sieg große Gefahren für uns in sich birgt, Gefahren, die aus unserer beständigen Neigung zur Überheblichkeit entspringen. In der Stunde des Kampfes fühlen wir unsere Ohnmacht und Abhängigkeit; aber sobald wir gesiegt haben, vergessen unsere Herzen so leicht, woher Kraft und Sieg kamen. Diese Erfahrung lässt den treuen Dienst Gottes mit Nachdruck sagen: „Sprich nicht so in deinem Herzen“ – das ist immer der Anfang eines Fehltrittes – „wenn der HERR, dein Gott, sie vor dir hinausstößt: Um meiner Gerechtigkeit willen hat der HERR mich hierher gebracht, um dieses Land in Besitz zu nehmen; denn um der Gottlosigkeit dieser Nationen willen vertreibt der HERR sie vor dir“ (V. 4).

    Dieser Stolz, diese Unwissenheit und dieses oberflächliche Verständnis für den wirklichen Charakter unserer Wege wohnt in unseren Herzen! Kaum sollte man es für möglich halten, dass ein menschliches Herz eine solche Sprache führen könnte: „Um meiner Gerechtigkeit willen“! Aber dass die Israeliten dazu fähig waren, beweist die Tatsache, dass sie davor gewarnt wurden. Und wie sie, so sind auch wir fähig, das, was Gott zu unserem Besten tut, zu unserer eigenen Verherrlichung zu benutzen, anstatt darin einen Grund zu sehen, Gott zu loben.

  34. Jule sagt:

    5. Mose 7 – 9

    hier noch ein interessanter Artikel aus den neueren Publikationen:

    Warum führte Gott Krieg gegen die Kanaaniter?

    einfach direkt auf der Seite der Gesellschaft herunterladen und anhören.

    Wachtturm vom 1. Januar 2010

    Warum führte Gott Krieg gegen die Kanaaniter?

    „Ihr sollt die Hetiter, Amoriter, Kanaaniter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter vernichten, wie der Herr, euer Gott, euch befohlen hat“ (5. MOSE 20:17, NEUES LEBEN).

    „Haltet . . . mit allen Menschen Frieden“ (RÖMER 12:18).

    „DIESE Bibeltexte widersprechen sich doch“, könnte man meinen. Vielen fällt es schwer, Gottes Anordnung, die Kanaaniter* zu vernichten, mit der Aufforderung der Bibel, Frieden zu halten, in Übereinstimmung zu bringen (Jesaja 2:4; 2. Korinther 13:11). Man könnte denken, diese beiden Anweisungen sind ethisch unvereinbar.

    Angenommen, wir hätten die Gelegenheit, mit Gott über dieses Problem zu sprechen, was würden wir ihn fragen? Beschäftigen wir uns einmal mit fünf häufig gestellten Fragen und den Antworten aus der Bibel.

    1. Warum mussten die Kanaaniter weichen? In gewisser Hinsicht hielten sich die Kanaaniter illegal in dem Land auf — einem Land, das ihnen nicht gehörte. Warum kann man das sagen? Gott hatte dem treuen Abraham etwa 400 Jahre zuvor versprochen, dieses Land seinen Nachkommen zu geben (1. Mose 15:18). Gott hielt sich an sein Versprechen und forderte die von Abraham abstammende Nation Israel auf, das Gebiet in Besitz zu nehmen. Jetzt könnte man verständlicherweise einwenden, die Kanaaniter hätten ja schon dort gewohnt und hätten somit ein Recht auf das Land gehabt. Dem ist entgegenzuhalten, dass dem Höchsten des Universums letztendlich das Recht zusteht, darüber zu entscheiden, wer wo leben soll (Apostelgeschichte 17:26; 1. Korinther 10:26).

    2. Warum erlaubte Gott den Israeliten nicht, mit den Kanaanitern zusammenzuleben? „Sie [die Kanaaniter] sollten nicht in deinem Land wohnen“, mahnte Gott das Volk Israel, „damit sie dich nicht veranlassen, gegen mich zu sündigen. Falls du ihren Göttern dientest, würde es dir zur Schlinge werden“ (2. Mose 23:33). Der Prophet Moses erklärte später: „Es ist wegen der Bosheit dieser Nationen, dass Jehova, dein Gott, sie vor dir vertreibt“ (5. Mose 9:5). Aber waren diese Nationen denn so schlecht?

    Im Land Kanaan war es gang und gäbe, heidnische Kulte zu praktizieren, unsittlich zu leben und kleine Kinder zu opfern. Wie der Bibelgelehrte Henry H. Halley feststellte, fanden Archäologen in dem Gebiet „viele Tongefäße mit Gebeinen von Kindern, die dem Baal [einem wichtigen Gott der Kanaaniter] geopfert worden waren“. Er fügte hinzu, „dass das gesamte Gebiet ein Friedhof für Neugeborene war. . . . Die Anbetung der Kanaaniter bestand in unsittlicher Ausschweifung, die als religiöser Ritus galt, vollzogen in der Gegenwart ihrer Götter, und in der Ermordung ihrer erstgeborenen Kinder, die den gleichen Göttern als Opfer dargebracht wurden. Es scheint, dass das Land Kanaan großenteils eine Art Sodom und Gomorra auf nationaler Ebene geworden war. . . . Archäologen, die in den Ruinen kanaanitischer Städte graben, wundern sich, dass Gott diese Städte nicht schon eher vernichtet hat.“

    3. Gab es zu jener Zeit nicht auch noch andere böse Menschen auf der Erde? Warum gerade die Kanaaniter? Bei vielen Gelegenheiten hat Gott Menschen wegen ihrer Sünden gezielt gerichtet. In den Tagen Noahs, als „die Erde . . . mit Gewalttat erfüllt“ war, ließ er es in Strömen regnen, sodass alles Leben ausgelöscht wurde, mit einer Ausnahme — Noahs Familie (1. Mose 6:11; 2. Petrus 2:5). Da die Einwohner der Städte Sodom und Gomorra „sehr schwer“ sündigten, wurden diese von Gott zerstört (1. Mose 18:20; 2. Petrus 2:6). Er kündigte auch an, die assyrische Hauptstadt Ninive, die „Stadt des Blutvergießens“, zu richten, verschonte sie aber im Endeffekt, weil die Bewohner von ihren schlechten Wegen umkehrten (Nahum 3:1; Jona 1:1, 2; 3:2, 5-10). Im Fall der Kanaaniter ging es Gott darum, Israel zu schützen, da aus dieser Nation schließlich der Messias hervorgehen sollte (Psalm 132:11, 12).

    4. Ist die Vernichtung der Kanaaniter mit Gottes Liebe vereinbar? Auf den ersten Blick scheint das nicht der Fall zu sein (1. Johannes 4:8). Gehen wir der Sache jedoch auf den Grund, zeigt sich Gottes Liebe ganz deutlich.

    Lange Zeit schon war es Jehova bekannt, dass die Bewohner von Kanaan einen falschen Kurs eingeschlagen hatten. Doch statt sie sofort zu vernichten, ließ er sie 400 Jahre lang gewähren, bis das „Maß der Sünden . . . voll“ war (1. Mose 15:16, Schlachter).

    Als das Vergehen der Kanaaniter den Punkt erreicht hatte, da es keine Hoffnung auf Besserung mehr gab, machte Jehova ihnen ein Ende. Dennoch hat er nicht blindlings einfach alle hingerichtet. Warum nicht? Weil nicht alle Kanaaniter unverbesserlich waren. Es gab einige, die so wie Rahab und die Gibeoniter bereit waren, sich zu ändern. Mit ihnen verfuhr Jehova barmherzig (Josua 9:3-11, 16-27; Hebräer 11:31).

    5. Würde ein Gott der Liebe überhaupt dazu fähig sein, auch nur einen Menschen zu vernichten? Das ist eine berechtigte Frage. Allein die Vorstellung, menschliches Leben zu zerstören, berührt uns äußerst unangenehm. Tatsächlich ging Gott aber gerade aus Liebe so entschieden gegen die Bösen vor. Hier eine Veranschaulichung: Entwickelt sich bei einem Patienten Gangrän, haben Ärzte oft keine andere Wahl, als den infizierten Körperteil zu entfernen. Ein solcher Eingriff wird zwar nur sehr ungern durchgeführt, aber die Alternative — eine Ausbreitung der Infektion — ist weitaus schlimmer, wie jeder gute Arzt weiß. In seiner Sorge um das Wohl des Patienten unternimmt er diesen unangenehmen Schritt.

    Auch für Jehova war es nicht angenehm, die Kanaaniter zu vernichten. Sagt er doch selbst: „Ich habe kein Gefallen am Tod des Bösen“ (Hesekiel 33:11). Allerdings sollte aus der Nation Israel der Messias kommen — derjenige, durch den alle, die Glauben ausüben, die Möglichkeit erhalten, gerettet zu werden (Johannes 3:16). Gott konnte somit einfach nicht zulassen, dass Israel von den entsetzlichen Gewohnheiten der Kanaaniter infiziert wurde. Er befahl daher, sie zu entfernen beziehungsweise sie aus dem Land zu vertreiben. Es war somit seine unübertreffliche Liebe, die ihn dazu veranlasste, zum Wohl seiner treuen Anbeter diesen unangenehmen Schritt zu tun.

    Wie betrifft das uns?

    Hat der Bericht über die Vernichtung der Kanaaniter eine Bedeutung für uns? Ja, denn in Römer 15:4 heißt es: „Alles, was vorzeiten geschrieben wurde, ist zu unserer Unterweisung geschrieben worden, damit wir durch unser Ausharren und durch den Trost aus den Schriften Hoffnung haben können.“ Was lernen wir aus dem, was in Kanaan passierte, und inwiefern stärkt es unsere Hoffnung?

    Diese Bibelberichte vermitteln uns viel Aufschluss. Nehmen wir zum Beispiel den Umstand, dass Gott barmherzigerweise Rahab und die Gibeoniter verschonte, weil sie sich ihm glaubensvoll zuwandten. Das zeigt, dass jeder, dem ehrlich daran liegt, Gott zu gefallen, auch entsprechend handeln kann — ganz unabhängig von der Herkunft oder seinen früher begangenen Taten (Apostelgeschichte 17:30).

    Die Berichte über die Zerstörung in Kanaan machen uns auch insofern Mut, als sie uns zeigen, was Gott in naher Zukunft tun wird. Wir können ganz sicher sein, er wird nicht zulassen, dass das Böse das Gute besiegt. Vielmehr wird er, wie die Bibel belegt, bald eingreifen, um die Bösen zu vernichten. Gleichzeitig wird er aber auch alle die retten, die ihn lieben, und wird ihnen ein Leben in einer gerechten neuen Welt ermöglichen (2. Petrus 2:9; Offenbarung 21:3, 4). Dann wird sich die begeisternde Aussage erfüllen: „Hoffe auf Jehova, und halte seinen Weg ein, und er wird dich erhöhen, die Erde in Besitz zu nehmen. Wenn die Bösen weggetilgt werden, wirst du es sehen“ (Psalm 37:34).

    [Fußnote]

    Die Bezeichnung „Kanaaniter“ wird in diesem Artikel auf alle Nationen angewandt, die von den Israeliten auf Gottes Gebot hin vertrieben wurden.

    [Kasten auf Seite 14]

    Werden von Menschen geführte Kriege in der Bibel gutgeheißen?

    Ist die Anweisung Gottes an die Israeliten, die Kanaaniter zu vernichten, eine Rechtfertigung für die Kriege, die heute geführt werden? Nein. Hier nur drei Gründe:

    Keine einzige Nation dieser Erde steht heute in Gottes besonderer Gunst. Weil die Israeliten Jesus als Messias ablehnten, stand es ihnen nicht mehr zu, Gott offiziell zu vertreten und als seine Urteilsvollstrecker zu amtieren (Matthäus 21:42, 43). Damit unterschieden sich die Israeliten in Gottes Augen nicht mehr von den anderen Nationen (3. Mose 18:24-28). Seit dieser Zeit kann keine Nation der Erde berechtigterweise behaupten, in Kriegen Gottes Unterstützung zu haben.

    Jehova legt nicht mehr fest, in welchem Land oder welcher Region die Menschen leben sollen, die ihm ergeben sind. Seine Anbeter sind vielmehr unter „allen Nationen und Stämmen“ zu finden (Offenbarung 7:9; Apostelgeschichte 10:34, 35).

    Jesus machte Folgendes deutlich: Seine Nachfolger beteiligen sich nicht an Kriegen. Als er seine Nachfolger vor einem bevorstehenden Angriff auf Jerusalem warnte, forderte er sie auf, nicht dort zu bleiben und zu kämpfen. Im Gegenteil, sie sollten aus der Stadt fliehen. Und das taten sie auch (Matthäus 24:15, 16). Wahre Christen greifen nicht zur Waffe, sondern vertrauen völlig auf das Reich Gottes, das bald alles Böse beseitigen wird (Daniel 2:44; Johannes 18:36).

  35. Thomas sagt:

    5.Mose 10-12
    Zitate von c.h.Mackintosh


    Kapitel 11
    „So haltet das ganze Gebot, das ich dir heute gebiete, damit ihr stark seid und hineinkommt und das Land besitzt, … das der HERR euren Vätern geschworen hat, ihnen und ihrer Nachkommenschaft zu geben, ein Land, das von Milch und Honig fließt“ (V. 8.9).

    Der Leser sollte die schöne innere Verbindung dieser beiden Ausdrücke beachten: „haltet das ganze Gebot“, und: „damit ihr stark seid“. Ein bedingungsloser Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes verleiht große Kraft. Wir sind so leicht geneigt, unter den Geboten und Vorschriften Gottes eine Auswahl zu treffen und nur solche anzunehmen, die uns angenehm erscheinen. Aber das ist Eigenwille. Woher nehmen wir das Recht, eine Vorschrift des Wortes anzunehmen und die andere zu vernachlässigen? Tun wir es, so ist es grundsätzlich nur Eigenwille und Auflehnung gegen Gott. Kann ein Knecht bestimmen, welchen Geboten seines Herrn er gehorchen will? Jedes Gebot trägt die Autorität seines Herrn und verpflichtet ihn deshalb, es zu beachten. Je pünktlicher der Knecht gehorcht, und je ungeteilter er seine Aufmerksamkeit jedem noch so unangenehmen Auftrag seines Herrn widmet, umso mehr Vertrauen und Achtung wird er sich erwerben und seine Stellung festigen. Jeder Herr liebt und schätzt einen gehorsamen und ergebenen Knecht.

    Kapitel 12
    Wir beginnen jetzt einen neuen Abschnitt unseres Buches. Während die elf ersten Kapitel den wichtigen Grundsatz des Gehorsams behandeln, finden wir jetzt die praktische Anwendung dieses Grundsatzes auf die Gewohnheiten und Wege des Volkes, wenn es im Besitz des Landes ist. „Dies sind die Satzungen und die Rechte, die ihr halten sollt, sie zu tun in dem Land, das der HERR, der Gott deiner Väter, dir gegeben hat, es zu besitzen alle Tage, die ihr auf dem Erdboden lebt:“ (V. 1).

    Herz und Gewissen müssen in der richtigen Stellung sein, bevor Einzelheiten berührt werden. Wenn das Herz einmal gelernt hat, sich unter die Autorität des Wortes Gottes zu beugen, dann werden auch die Einzelheiten richtig behandelt. Deshalb war der Gesetzgeber so sehr bemüht, die Herzen der Israeliten dahin zu führen. Er fühlte, dass es nutzlos war, auf Einzelheiten einzugehen, so lange der große Grundsatz aller Sittlichkeit nicht genügend in der Seele verankert war. Dieser Grundsatz lautet: Es ist die Pflicht des Menschen, sich unbedingt unter die Autorität des Wortes Gottes zu beugen.

    So lange wir diese Wahrheit nicht anerkennen, sind wir unfähig, auf Einzelheiten einzugehen. Wird dem Eigenwillen Raum gelassen oder der Vernunft zu reden erlaubt, so erheben sich endlose Fragen und Zweifel.

    Aber sollen wir denn nicht unsere Vernunft gebrauchen? Zu welchem Zweck ist sie uns denn gegeben?

    Zunächst ist die Vernunft nicht mehr so, wie Gott sie ursprünglich dem Menschen gegeben hat. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Sünde eingetreten ist. Der Mensch ist ein gefallenes Geschöpf, und seine Vernunft sowie sein ganzes sittliches Wesen sind dadurch ruiniert. Ein weiterer Grund zu diesem Verfall liegt in der Vernachlässigung des Wortes Gottes.

    Wir müssen bedenken, dass die Vernunft, wenn sie in einem gesunden Zustand wäre, ihre Gesundheit gerade dadurch beweisen würde, dass sie sich unter das Wort Gottes beugte. Aber sie ist nicht gesund, sondern blind und ganz verkehrt. Man kann ihr in geistlichen und göttlichen Dingen nicht trauen.

    Würde man diese einfache Tatsache richtig verstehen, so würden sich unzählige Fragen und Schwierigkeiten von selbst lösen. Alle Ungläubigen sind durch die Vernunft erst zu solchen geworden. Satan flüstert dem Menschen zu: Du bist mit Vernunft begabt, warum sollst du sie nicht gebrauchen? Sie ist dir ja dazu gegeben. Du darfst nie deine Zustimmung zu etwas geben, was deine Vernunft nicht begreifen kann. Es ist dein gutes Recht als Mensch, alles der Prüfung durch deine Vernunft zu unterziehen; nur Toren nehmen leichtgläubig alles an, was ihnen vorgestellt wird.

    Aber das Wort Gottes steht über der Vernunft, und wenn Gott redet, muss alle Vernunft schweigen. Wenn es sich um menschliche Worte und Meinungen handelt, hat die Vernunft sicher ein Recht zum Urteil. Aber auch dann noch bleibt der Beurteilungsmaßstab, was das Wort Gottes, die einzig vollkommene Richtschnur, sagt. Will aber die Vernunft über das Wort Gottes urteilen, so wird die Seele unweigerlich in die Finsternis des Unglaubens versinken, und es ist dann nicht mehr weit bis zur völligen Leugnung des Daseins Gottes.

    Der einzig sichere Boden für die Seele ist also der göttlich gewirkte Glaube an die Autorität und Allgenugsamkeit des Wortes Gottes. Das war der Boden, auf dem Mose stand, um sie zur rückhaltlosen Unterwerfung unter die göttliche Autorität zu bewegen. Ohne das war alles nutzlos. Wenn alle göttlichen Satzungen und Rechte erst der Beurteilung der menschlichen Vernunft unterworfen werden müssten, wäre es um die göttlicheAutorität der Schrift, um Gewissheit und Frieden geschehen. Wird aber andererseits die Seele durch den Geist Gottes zu einer rückhaltlosen Unterwerfung unter das Wort Gottes geführt, nimmt sie alle die Gebote und Worte dieses teuren Buches als unmittelbar von Gott kommend an, und die einfachsten Vorschriften und Anordnungen haben dann in ihren Augen die Wichtigkeit, die seine Autorität geben kann. Wohl mögen wir nicht immer die Bedeutung jedes Gebotes verstehen, aber das ist auch nicht wichtig. Es genügt uns zu wissen, dass Gott gesprochen hat. Das allein ist entscheidend.

    Unser ganzes Kapitel behandelt diesen großen Grundsatz. Mose erinnert das Volk daran, dass in dem Augenblick, da sie das Land des HERRN betraten, der Eigenwille aufhören musste, der das Volk in den Ebenen Moabs oder in der Wüste gekennzeichnet hatte (V. 8-14). Es war in allem, – und dies gilt nicht nur für den Gegenstand, sondern auch für den Ort und dieArt seiner Anbetung – durchaus abhängig von dem Gebot des HERRN. Alles Handeln nach eigenem Gutdünken und eigener Macht musste in dem Augenblick ein Ende finden, da sie den Jordan, den Strom des Todes, durchschritten und als erlöstes Volk ihren Fuß auf das von Gott gegebene Erbteil setzten. Waren sie erst einmal im Genuss und in der Ruhe des Landes, dann war der Gehorsam gegen das Wort des HERRN ihr vernünftiger und einsichtsvoller Dienst. Dinge, die Gott in der Wüste hatte durchgehen lassen, konnten in Kanaan nicht geduldet werden. Je größer die Vorrechte sind, umso höher ist die Verantwortung und umso strenger die Richtschnur des Handelns.

    Menschen, die sich für die Freiheit des Willens und Handelns, für das Recht des freien persönlichen Denkens in religiösen Dingen einsetzen, werden dieseAuffassung sicher als engherzig und unwürdig für unsere aufgeklärte Zeit und für Menschen von Kenntnis und Bildung bezeichnen. Aber hat Gott nicht ein Recht, seinem Volk vorzuschreiben, wie es ihn anbeten soll? Hatte Er nicht ein Recht, den Ort zu bestimmen, wo Er seinem Volk Israel begegnen wollte? Ist es etwa ein Beweis von hoher Bildung, von Herzens- und Geistesgröße, wenn man Gott seine Rechte streitig zu machen sucht?

    Wenn Gott ein Recht hat, zu gebieten, ist es dann engherzig und starrköpfig, wenn sein Volk ihm gehorcht? Wahre Herzensweite und rechte Geistesgröße zeigen sich im Gehorsam gegen die Gebote Gottes. Welch ein unaussprechliches Vorrecht war es zugleich für alle, die in der Liebe zu Gott und zueinander standen, sich da zu versammeln, wo Er seinen Namen wohnen lassen wollte. Welch eine herablassende Gnade zeigte sich in seinem Verlangen, sein Volk von Zeit zu Zeit um sich versammelt zu sehen! Aber wurden nicht ihre persönlichen Rechte dadurch beschränkt? Im Gegenteil. Sie wurden nur dadurch vermehrt. Gott sorgte in seiner unendlichen Güte auch da. Er fand seine Freude daran, sein Volk im Einzelnen wie auch gemeinschaftlich mit Freude und Segnungen zu überschütten (V. 20-22). Die Güte und Barmherzigkeit Gottes ließen dem persönlichen und häuslichen Bereich einen weiten Spielraum. Nur bezüglich des Blutes bestand eine Einschränkung: „Nur halte daran fest, kein Blut zu essen, denn das Blut ist die Seele; und du sollst nicht die Seele mit dem Fleisch essen. Du sollst es nicht essen, du sollst es auf die Erde gießen wie Wasser. Du sollst es nicht essen, damit es dir und deinen Kindern nach dir wohlergehe, weil du tust, was recht ist in den Augen des HERRN “ (V. 23-25).

  36. Thomas sagt:

    5.Mose 13-16
    Zitate von c.h.Mackintosh

    Kapitel 13
    In den ersten fünf Versen wird die göttliche Vorsorge für alle Fälle von falscher Lehre und falschen religiösen Einflüssen herausgestellt. Es ist uns allen bekannt, wie leicht wir durch etwas irregeführt werden können, das in Form eines Zeichens oder Wunders erscheint, ganz besonders, wenn es mit der Religion in Verbindung steht. Das war nicht nur zur Zeit Israels so, sondern es ist überall und zu allen Zeiten festzustellen. Alles Übernatürliche, alles, was den Naturgesetzen entgegensteht, macht immer einen tiefen Eindruck auf das menschliche Gemüt. Wenn heute ein Prophet aufträte und seine Lehre durch Zeichen und Wunder bestätigte, so würde er sicher bald großen Einfluss und Ruf erlangen.

    …Das menschliche Herz kann dem Einfluss „großer Zeichen und Wunder“ einfach nicht widerstehen. Das Einzige, was die Seele befestigen und sie zu diesem Widerstand gegen die Täuschungen Satans befähigen kann, ist das Wort Gottes. Wer die Wahrheit Gottes festhält, besitzt das göttliche Geheimnis, das gegen jeden Irrtum schützt, auch wenn dieser sich auf die erstaunlichsten Wunder stützt.

    Wir sehen daher auch in der ersten der oben angeführten Stellen, dass der Betrug „des Gesetzlosen“ durch Zeichen und Wunder der Lüge deshalb gelingt, weil die Menschen „die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, damit sie errettet würden“. Nur die Liebe zur Wahrheit schützt gegen den Irrtum, so überzeugend er sein mag und so sehr er durch „Zeichen und Wunder“ unterstützt wird. Die höchsten geistigen Fähigkeiten und die größte Gelehrsamkeit erweisen sich als ohnmächtig gegenüber den Listen Satans. Der scharfsinnigste menschliche Verstand fällt dem Betrug der Schlange zum Opfer.

    Aber andererseits sind alle List und Schlauheit, alle Zeichen und Lügenwunder Satans völlig machtlos vor einem Herzen, das von der Liebe zur Wahrheit beherrscht wird. Jeder, der die Wahrheit kennt und liebt, hat einen göttlichen Schutz vor der täuschenden Macht des Bösen.

    Das war wichtig für Israel, und es ist auch für uns von entscheidender Bedeutung. Ein treuer Israelit, der den HERRN von ganzem Herzen liebte, hatte für alle falschen Propheten und Träumer immer eine schlüssige Antwort bereit: „Du sollst nicht hören“. Wenn der Feind nicht angehört wird, dann kann er das Herz nicht erreichen.

    Im zweiten Abschnitt unseres Kapitels (V. 7-11) wird das Volk Gottes vor einer anderen List des Feindes gewarnt.

    Hier ist nicht von falschen Propheten oder Träumern die Rede. Gegen deren Einfluss mögen Tausende standhaft bleiben, während sie der Macht der natürlichen Zuneigungen zum Opfer fallen. Es ist nicht leicht, diesen zu widerstehen und erfordert völlige Hingabe, ein einfältigesAuge und einen festen Herzensentschluss, um den Gegenständen unserer Liebe treu zu bleiben. Die Verwerfung eines falschen Propheten oder Träumers, mit dem man nicht durch persönliche Beziehungen verbunden ist, steht in keinem Vergleich zu der Schwere der Probe, die sich aus der Aufforderung ergibt, der eigenen Frau, dem Bruder, der Schwester oder dem vertrauten Freund gegenüber entschieden zu widerstehen. Trotzdem darf man keine Nachsicht walten lassen, sobald die Ansprüche Gottes, Christi und der Wahrheit auf dem Spiel stehen. Will jemand die natürlichen Zuneigungen benutzen, um uns von der Nachfolge Christi abzuhalten, so müssen wir mit aller Energie widerstehen….
    Selbstverständlich wollen diese Worte nicht sagen, dass wir „ohne natürliche Liebe“ sein sollen. Im Gegenteil, Gott hat Selbst natürliche Beziehungen zwischen den Menschen eingesetzt, und jede von ihnen hat ihre charakteristischen Zuneigungen, deren Ausübung in wunderbarer Übereinstimmung mit den Gedanken Gottes steht.

    Unterschied zwischen dem Zeitalter des Gesetzes und der Zeit der Gnade

    Nun, bei der Betrachtung der ersten Kapitel dieses Buches haben wir bereits auf die Wege Gottes in seiner Regierung mit Israel und den Nationen hingewiesen. Vor allem dürfen wir den wichtigen Unterschied zwischen Gesetz und Gnade nicht aus dem Auge verlieren. Sonst werden wir in Stellen wie 5. Mose 13,9.10 immer Schwierigkeiten finden. Der charakteristische Grundsatz des Judentums war Gerechtigkeit, der des Christentums ist Gnade, reine, bedingungslose Gnade. Wenn man diese Tatsache verstanden hat, verschwindet jede Schwierigkeit. Es war für Israel richtig und stand im Einklang mit den Gedanken Gottes, wenn sie ihre Feinde töteten. Gott hatte es ihnen geboten. Ebenso richtig und ihrer Stellung gemäß war es für sie, jedes Glied der Gemeinde, das sie zum Götzendienst verleiten wollte, zu töten. Dies stand in völligem Einklang mit den Grundsätzen des Gesetzes und der Regierung, unter die sie gemäß der Weisheit Gottes gestellt waren.

    Das ganze Alte Testament zeigt, dass Gott über Israel und über die Welt in Verbindung mit Israel auf dem Boden der Gerechtigkeit regierte. Und wie es in der Vergangenheit war, so wird es in der Zukunft wieder sein: „Siehe, ein König wird regieren in Gerechtigkeit, und die Fürsten, sie werden nach Recht herrschen“ (Jes 32,1).

    Im Christentum dagegen sehen wir etwas ganz anderes. Wenn wir im Neuen Testament die Belehrungen des Sohnes Gottes sehen und sein Handeln betrachten, fühlen wir, dass wir uns auf einem ganz anderen Boden befinden. Wir atmen die Luft einer reinen, bedingungslosen Gnade.

    Lesen wir z. B. die Bergpredigt, diese wunderbare Zusammenstellung der Grundsätze des Reiches der Himmel, so sehen wir schon den großen Unterschied zwischen den jüdischen und christlichen Grundsätzen. Was richtig und passend für einen Juden war, kann ganz falsch und unpassend für einen Christen sein. Unser Herr und Meister hat selbst gelehrt, dass die Seinen heute nicht handeln sollen wie sein Volk vor alters. Gerechtigkeit war der Grundsatz des alten Haushalts. Gnade ist der Grundsatz des neuen.

    Wie Christus lehrte, so handelte Er auch. Er ging nicht vor Gericht, um sein Recht zu suchen. Er übte nicht weltliche Macht aus oder verteidigte sich selbst. Er vergalt nicht Gleiches mit Gleichem. Als seine Jünger in völliger Unwissenheit über die himmlischen Grundsätze, die Er lehrte und verwirklichte, Feuer vom Himmel auf ein Dorf der Samariter fallen lassen wollten, das sich weigerte, ihn aufzunehmen, da wandte Er sich um und tadelte sie. Gleich nachher lesen wir: „Und sie gingen in ein anderes Dorf“ (Lk 9,55.56). Die Handlungsweise des Propheten Elia, der Feuer vom Himmel auf die Abgesandten eines gottlosen Königs fallen ließ, stand in völliger Übereinstimmung mit dem Geist und den Grundsätzen des Haushalts, den er vertrat. Aber der Herr war der vollkommene Zeuge und göttliche Vertreter eines ganz anderen Haushaltes. Sein Leben war von Anfang bis Ende ein Leben völliger Hingabe für andere. Nie behauptete Er seine Rechte. Er kam, um zu dienen und zu geben, um in jeder Weise das Bild Gottes und der vollkommene Ausdruck des Vaters zu sein. Der Charakter des Vaters strahlte aus allen seinen Worten und Handlungen hervor. Und Er ist unser großes Vorbild in allem. Nach seiner Lehre und seinem Leben müssen sich das Verhalten und der Charakter des Christen bilden. Wie könnten wir sonst wissen, wie wir leben sollen, wenn nicht dadurch, dass wir seinen Worten lauschen und seine Wege betrachten? Wenn die Grundsätze und Vorschriften des mosaischen Haushalts für uns maßgebend wären, dann freilich wäre es am Platz, unsere Ansprüche vor Gericht geltend zu machen oder Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Aber was würde dann aus der Lehre und dem Beispiel unseres Herrn und Heilandes? Was aus den Lehren des Neuen Testaments?

    Man könnte uns nun die alte, so oft gehörte Frage entgegenhalten: Was würde aus der Welt und ihren Einrichtungen, was aus der menschlichen Gesellschaft werden, wenn solche Grundsätze allgemein vorherrschend würden? Nun, die Welt, wie sie jetzt ist, würde dann allerdings ein Ende haben. Der „gegenwärtige böse Zeitlauf“ und himmlische Grundsätze können unmöglich zusammengehen. Aber offenbar waren diese Grundsätze nie für die Welt als solche bestimmt, weil diese sie weder hätte annehmen noch verwirklichen können, ohne dass dadurch zugleich ein Umsturz ihres gegenwärtigen Systems und eineAuflösung der menschlichen Gesellschaft in ihrer gegenwärtigen Form hervorgerufen worden wäre. Himmlische Grundsätze sind eben nicht für diese Welt, sondern für die Versammlung bestimmt, die nicht von der Welt ist, wie auch Christus nicht von dieser Welt war. „Wenn mein Reich von dieser Welt wäre“, sagt der Herr zu Pilatus, „hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht überliefert würde; jetzt aber ist mein Reich nicht von hier“ (Joh 18,36). Bald werden alle Staaten der Welt dem Herrn unterworfen sein; aber jetzt ist Er verworfen, und seine Versammlung soll seine Verwerfung mit ihm teilen, zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers und als Fremdlinge hier auf den Augenblick warten, wo Er wiederkommen wird, um sie dahin zu bringen, wo Er bereits ist.

    Die Vermischung des Christentums mit der Welt hat eine solche Verwirrung erzeugt. Durch diese Vermischung wird alles auf den Kopf gestellt. Dinge werden miteinander vermengt, die ihrem Wesen nach völlig entgegengesetzt sind, und der wahre Charakter der Versammlung, ihre Stellung, ihr Wandel und ihre Hoffnung werden verleugnet. Man hört zuweilen den Ausdruck „christliche Welt“. Was bedeutet er? Nichts anderes, als dass man zwei Dinge miteinander verbunden hat, die ihrer Natur und ihrem Charakter nach so völlig voneinander verschieden sind wie Licht und Finsternis. Es ist ein Versuch, ein altes Kleid mit einem neuen Lappen zu flicken. Aber der Herr sagt, dass dadurch der Riss nur umso ärger wird.

    Es liegt nicht in der Absicht Gottes, die Welt zu christianisieren, sondern seine Kinder aus der Welt herauszurufen, damit sie ein himmlisches Volk seien, das von himmlischen Grundsätzen geleitet, durch einen himmlischen Gegenstand gebildet und durch eine himmlische Hoffnung belebt wird. Wird das nicht verstanden und die Berufung und Hoffnung der Versammlung nicht als eine lebendige Kraft in der Seele freigesetzt, so werden traurige Fehler in unserem Leben und Dienst nicht ausbleiben. Wir wenden dann die Schriften des Alten Testaments ganz falsch an und erleiden einen großen Verlust. Der Herr gebe uns in seiner Gnade ein wirkliches Verständnis über die Verbindung und lebendige Einheit der Versammlung mit dem verworfenen, auferstandenen und verherrlichten Christus!

    Abschließend sei noch auf ein Beispiel verwiesen, das zeigt, wie der Heilige Geist die Schriften des Alten Testaments anführt und anwendet. Wir lesen in Psalm 34,17: „Das Angesicht des HERRN ist gegen die, die Böses tun, um ihr Gedächtnis von der Erde auszurotten“. Diese Stelle wird in 1. Petrus 3,12 erwähnt. Dort aber lesen wir: „Das Angesicht des Herrn aber ist gegen die, die Böses tun“. Kein Wort wird von dem Ausrotten der Bösen gesagt. Und warum nicht? Weil der Herr jetzt nicht richtend handelt. Er tat dies unter dem Gesetz und wird es tun in seinem Reich. Jetzt aber handelt Er in Gnade, Langmut und Barmherzigkeit. Sein Angesicht ist noch ebenso entschieden gegen die, die Böses tun, aber jetzt nicht, um ihr Gedächtnis von der Erde auszurotten. Den besten Beweis dieser wunderbaren Gnade und Nachsicht sowie von dem Unterschied zwischen den anstehenden beiden Grundsätzen sehen wir in der Tatsache, dass denen, die im wahrsten Sinn des Wortes „Böses taten“, indem sie den eingeborenen Sohn Gottes ans Kreuz schlugen, zu allererst die Botschaft der vollkommenen und freien Vergebung durch das Blut des Kreuzes verkündigt wurde.

    Die angeführte Stelle ist eine von vielen, die alle in derselben Weise den Gegensatz zwischen den jüdischen und christlichen Grundsätzen sowie zwischen dem Christentum und dem kommenden Reich zeigen. Gott handelt jetzt mit der Welt in Gnade, und das sollten auch die Kinder Gottes tun, wenn sie wünschen, ihm gleich zu sein. „Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist“. – „Seid nur Nachahmer Gottes, als geliebte Kinder, und wandelt in Liebe, wie auch der Christus uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat als Darbringung und Schlachtopfer, Gott zu einem duftenden Wohlgeruch – (Mt 5,48; Eph 5,1.2).

    Das ist unser Vorbild. Wir sind dazu berufen, das Beispiel unseres Vaters nachzuahmen. Er sucht jetzt nicht mit der starken Hand seiner Macht seinen Rechten Geltung zu verschaffen. Später wird Er das tun; aber in der jetzigen Zeit der Gnade schüttet Er den Reichtum seiner Segnungen und Wohltaten über die aus, deren ganzes Leben nur Feindschaft und Widerstand gegen ihn ist.

    Man könnte nun einwenden: „Wie kann ich mit solchen Grundsätzen in der Welt vorankommen und meine Geschäfte führen? Es ist doch unmöglich, sich in dieser Welt zu behaupten, ohne seine Rechte und seine Ansprüche geltend zu machen. Wozu haben wir denn auch die Obrigkeit? Sind nicht die Regierungen gerade zu diesem Zweck von Gott verordnet, um Frieden und Ordnung unter uns aufrechtzuerhalten? Was sollte werden, wenn wir keine Polizeibeamten und Richter hätten?“

    Freilich sind die Gewalten von Gott verordnet. Die Könige, Statthalter, Richter und Regierungen sind an ihrem Platz der Ausdruck der Macht Gottes. Er hat sie mit dieser Macht bekleidet und ihnen das Schwert in die Hand gegeben zur Bestrafung der Übeltäter und zum Wohl derer, die Gutes tun. Wir sollen für die Obrigkeit beten und ihr in allen Dingen unterworfen und gehorsam sein, vorausgesetzt, dass wir nicht aufgefordert werden, gegen Gott und unser Gewissen zu handeln. Aber das alles berührt keineswegs die Frage, welchen Weg der Christ durch diese Welt zu gehen hat. Das Christentum erkennt die Regierung eines Landes mit ihren Einrichtungen an, aber es ist nicht des Christen Aufgabe, sich irgendwie in sie einzumischen. Er ist verpflichtet, sich den Anordnungen der Regierung seines Landes zu fügen, welchen Charakter diese auch haben mag. Er hat für sie zu beten, Steuern zu entrichten, die Hochgestellten in ihrer amtlichen Eigenschaft zu ehren, den Frieden des Landes zu erflehen und, so viel an ihm liegt, mit allen Menschen in Frieden zu leben.

    Das vollkommene Beispiel hiervon sehen wir wieder in unserem hochgelobten Herrn. In seiner Unterredung mit den schlauen Herodianern erkennt Er den Grundsatz der Unterwerfung unter die bestehenden Gewalten völlig an, indem Er sagt: „Gebt denn dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“ (Mt 22,21). Und nicht nur das. Er bezahlte Steuern, die Er persönlich nicht schuldig und die niemand berechtigt war, von ihm zu fordern. Trotzdem berief Er sich nicht auf sein Recht, sondern sagte zu Petrus: „Damit wir ihnen aber keinen Anstoß geben, geh an den See, wirf eine Angel aus und nimm den ersten Fisch, der heraufkommt, tu sein Maul auf, und du wirst einen Stater finden; den nimm und gib ihnen für mich und dich“ (Mt 17,27).

    Das zeigt uns ganz eindeutig den Weg des Christen in der Welt. Er hat seinem Herrn zu folgen und in jeder Beziehung ihn nachzuahmen, der nie sein Recht behauptete und sich nicht in weltlicheAngelegenheiten mischte, dessen ganzes Leben bis zum Kreuz voll Selbstverleugnung war, bis Er es hingab zum Lösegeld für viele.

    Wir hoffen, dass diese Aufforderungen dazu beitragen werden, Stellen, wie die vorliegende, richtig zu erklären. Obgleich wir ebenso entschieden dem Götzendienst entgegenzutreten und uns von aller Art des Bösen fern zu halten haben, wie das Volk Israel, können wir das doch nicht in derselben Weise tun. So klar die Pflicht der Versammlung auch sein mag, den Bösen aus ihrer Mitte hinauszutun, war und ist es dennoch nicht ihre Aufgabe, einen Götzendiener oder Lästerer zu steinigen oder einen Zauberer zu verbrennen. Die katholische Kirche hat nach diesem Grundsatz gehandelt und sogar die Protestanten sind ihr darin gefolgt, wie die Kirchengeschichte zeigt. Wir erinnern nur an Michel Servet, der im Jahr 1553 wegen seiner Irrlehren in Genf lebendig verbrannt wurde. Die Versammlung hat nicht die Berufung, das weltliche Schwert zu gebrauchen. Das ist eine offenbare Verleugnung ihrer Berufung, ihres Charakters und ihrer Sendung. Als Petrus im Eifer seiner Unwissenheit und fleischlichen Überstürzung das Schwert zog, um seinen geliebten Herrn zu verteidigen, wurde er sofort von Jesus mit den Worten zurechtgewiesen: „Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort; denn alle, die das Schwert nehmen, werden durchs Schwert umkommen“. Nachdem der Herr dies gesagt hatte, machte Er den durch seinen wohlmeinenden Diener angerichteten Schaden wieder gut. „Die Waffen unseres Kampfes“, sagt der Apostel, „sind nicht fleischlich, sondern göttlich mächtig zur Zerstörung von Festungen; indem wir Vernunftschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und jeden Gedanken gefangen nehmen unter den Gehorsam des Christus“ (2. Kor 10,4.5).

    Kapitel 14

    Die Kinder dieser Welt nennen die Christen oft Pharisäer, weil die Gläubigen sich von ihnen trennen und nicht an ihren Vergnügungen und Ergötzungen teilnehmen wollen. Aber sie verstehen nicht, was sie sagen. Wenn ein Christ sich an den wertlosen Dingen und Torheiten dieser Welt beteiligen würde, so wäre das, bildlich gesprochen, nichts anderes, als wenn ein Israelit Aas gegessen hätte. Der Christ hat, Gott sei Dank! eine bessere Speise, als die Welt ihm bieten kann. Er nährt sich von dem lebendigen Brot, das aus dem Himmel ist, von dem wahren Manna, und er isst von dem „Erzeugnis des Landes Kanaan“ (Jos 5,11), dem Bild des auferstandenen und verherrlichten Menschen im Himmel. Von diesen herrlichen Dingen kennt das arme, unbekehrte Weltkind überhaupt nichts. Es muss sich daher auf das beschränken, was die Welt ihm zu bieten hat. Die Frage ist nicht, inwiefern solche Dinge an sich gut oder schlecht sind. Kein Israelit hätte wissen können, dass es unrecht sei, von einem Aas zu essen, wenn Gott es nicht gesagt hätte.

    Das ist der wichtige Punkt auch für uns. Wir können nicht erwarten, dass die Welt denkt und urteilt wie wir. Unsere Aufgabe ist es, alles vom göttlichen Standpunkt aus zu sehen. Für einen Weltmenschen mag vieles richtig und passend sein, was einem Christen nicht geziemt, aus dem einfachen Grund, weil er ein Christ ist. Für den wirklich Gläubigen gilt nur die eine Frage: „Dient dies zur Verherrlichung Gottes? Kann ich es mit dem Namen Christi verbinden?“ ….

    Wie die Grundlage, so war auch der Mittelpunkt ihrer Religion bestimmt. Sie hatten sich an dem Ort zu versammeln, wo der HERR seinen Namen hinsetzen wollte. Welch ein Vorrecht für alle, die diesen herrlichen Namen wirklich liebten! Wir sehen an dieser und vielen anderen Stellen des Wortes, welchen Wert Gott darauf legte, dass sein Volk sich immer wieder um ihn versammelte. Es war seine Freude, sein geliebtes Volk in seiner Gegenwart versammelt zu sehen, wobei es sich an ihm und an der Gemeinschaft untereinander erfreute und sich gemeinschaftlich von der Frucht des Landes des HERRN nährte. „Und du sollst essen vor dem HERRN, deinem Gott, an dem Ort, den er erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen, den Zehnten deines Getreides …, damit du den HERRN, deinen Gott, fürchten lernst alle Tage.“

    Kein anderer Ort konnte nach dem Urteil eines treuen Israeliten mit diesem verglichen werden. Jeder, der den HERRN liebte, zog mit Freuden zu diesem geheiligten Ort, wo Gott seinen Namen wohnen ließ. Nur denen, die diesen Gott nicht kannten, mochte der Weg des Volkes zum Haus Gottes, um ihren Zehnten dorthin zu bringen, merkwürdig erscheinen, und das umso mehr, je weiter der Weg war, den viele unter ihnen zurückzulegen hatten. Sie mochten denken: Warum sich so viel Mühe und Beschwerde machen? Warum kann man nicht genauso gut zu Hause essen? Aber das Wort Gottes hatte einen triftigen Grund für seine Reise zu dem von Gott bestimmten Ort, und dieser Grund lag in dem einfachen, aber inhaltsreichen Wort: „Der Herr ist da!“ Wenn ein Israelit im Eigenwillen zu Hause geblieben oder an einen selbstgewählten Ort gegangen wäre, so wäre er dort weder in Gemeinschaft mit dem HERRN noch mit seinen Brüdern gewesen. Er hätte allein essen müssen. Auch hätte er sich das Gericht Gottes zugezogen, da ein solches Verhalten für den HERRN ein Gräuel gewesen wäre. Es gab nur einen Mittelpunkt, und diesen hatte nicht der Mensch, sondern Gott erwählt. Der König Jerobeam war vermessen genug, um aus selbstsüchtigen politischen Zwecken in die göttliche Ordnung einzugreifen, indem er zwei Kälber zu Bethel und Dan aufstellte. Aber alle, die dort opferten, dienten den Dämonen und nicht Gott. Es war eine Handlung gottloser Vermessenheit, wodurch Jerobeam das gerechte Gericht Gottes über sich und sein Haus brachte. In der späteren Geschichte Israels wird „Jerobeam, der Sohn Nebats“ öfter erwähnt als ein trauriges Beispiel der Ungerechtigkeit für alle gottlosen Könige (1. Kön 12,26ff).

    Aber Gott hatte nicht nur einen Ort der Anbetung bestimmt, sondern auch dafür gesorgt, seinem anbetenden Volk den Weg dahin so leicht wie möglich zu machen. „Und wenn der Weg zu weit für dich ist, dass du es nicht hinbringen kannst, weil der Ort fern von dir ist, den der HERR, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dahin zu setzen, wenn der HERR, dein Gott, dich segnet, so sollst du es für Geld geben; und binde das Geld in deine Hand zusammen und geh an den Ort, den der HERR, dein Gott erwählen wird. … und iss dort vor dem HERRN, deinem Gott, und freue dich, du und dein Haus“ (V. 24-26).

    Der HERR hatte in seiner Fürsorge und Liebe Acht auf alles. Er räumte seinem Volk jede Schwierigkeit aus dem Weg, um es ihm möglich zu machen, in seiner Gegenwart glücklich zu sein. Mussten nicht alle, die den HERRN liebten, den Wunsch haben, seinen Herzenswunsch zu erfüllen, sein erlöstes Volk an dem von ihm bestimmten Ort versammelt zu sehen? Hätte nicht ein Israelit, der die Gelegenheit vernachlässigte, dadurch bewiesen, dass er kein Herz für Gott und sein Volk hatte, und dass er nach seinem eigenen Willen handelte, was noch schlimmer war? Hätte er eingewandt, er könne auch zu Hause oder anderswo als gerade an dem vom Herrn bestimmten Ort glücklich sein, so wäre das ein falsches Glück gewesen, weil es auf dem Weg des Ungehorsams und der eigenwilligen Vernachlässigung des göttlichen Gebots gemacht wurde.

  37. Thomas sagt:

    5.Mose 17-19
    Zitate von c.h.Mackintosh

    Kapitel 17
    Auf den großen Grundsatz in den Versen 2-7 unseres Kapitels ist bereits an anderer Stelle hingewiesen worden. Er besagt: „Fälle nie ein Urteil, bevor ein hinlängliches Zeugnis und ausreichendes Beweismaterial vorhanden ist“. Die Nichtbeachtung dieser Regel zieht immer ernste Folgen nach sich. Wir sollten uns nie ein Urteil bilden und es noch viel weniger aussprechen, es sei denn auf dieAussage zweier oder dreier Zeugen hin. So vertrauenswürdig und zuverlässig auch ein einzelner Zeuge sein mag, so bietet er doch keine genügende Grundlage für ein Urteil. Wir mögen innerlich von der Wahrheit einer Sache überzeugt sein, weil sie von jemand bestätigt wird, dem wir unser Vertrauen schenken. Es mag auch sein, dass der einzelne Zeuge aufrichtig und wahrheitsliebend ist und um keinen Preis ein falsches Zeugnis gegen jemand abgeben möchte, dennoch müssen wir an der göttlichen Regel festhalten: „Aus dem Mund von zwei oder drei Zeugen wird jede Sache bestätigt werden“ (2. Kor 13,1).

    Es wäre gut, wenn diese Regel in der Versammlung Gottes mehr Beachtung fände. Es würde hinsichtlich der Zucht sowie in allen Fällen, in denen es sich um den Charakter oder den Ruf eines Menschen handelt, von unschätzbarem Wert sein. Eine Versammlung sollte immer auf der Erbringung genügender Beweise bestehen, ehe sie einen Beschluss fasst. Sind keine genügenden Beweise vorhanden, so sollten alle geduldig und vertrauensvoll auf den Herrn warten. Er wird sicher geben, was nötig ist.

    Was hat z. B. eine Versammlung zu tun, in der sich etwas sittlich Böses oder eine Irrlehre eingeschlichen hat und dies nur einem Einzigen bekannt ist? Sie muss, selbst wenn dieser eine vollkommen gewiss und völlig überzeugt ist, warten, bis Gott weitere Zeugen gibt, denn sonst handelt sie einem klaren göttlichen Grundsatz zuwider. Sollte sich nun ein einzelner Zeuge verletzt fühlen, wenn die Versammlung nicht nach seinem Zeugnis handelt? Nein, er sollte dies gar nicht erwarten und in seinen Worten sehr vorsichtig sein, solange sein Zeugnis nicht durch einen oder zwei andere Zeugen bestätigt werden kann. Ebenso wenig darf man eine Versammlung deshalb gleichgültig oder nachlässig nennen, weil sie sich weigert, auf das Zeugnis eines Einzelnen hin zu handeln. Sie befolgt damit nur ein bestimmtes göttliches Gebot.

    Dieser wichtige Grundsatz hat allgemeine Gültigkeit. Wir alle sind nur zu sehr geneigt, voreilige Schlüsse zu ziehen, gewissen Eindrücken Raum zu geben, uns auf Vermutungen zu stützen und durch Vorurteile einnehmen zu lassen. Wir brauchen Wachsamkeit, Ruhe, Ernst und eine besonnene Überlegung, wenn wir solche Dinge richtig beurteilen wollen. Dies gilt vor allem, wenn es sich um Personen handelt, da wir durch die Äußerung eines falschen Eindrucks oder einer unbegründeten Beschuldigung unserem Freund, Bruder oder Nachbarn leicht großes Unrecht zufügen können. Wir müssen sehr aufpassen, dass wir uns nicht zum Werkzeug einer grundlosen Anklage missbrauchen lassen und dadurch vielleicht den Ruf des anderen sehr schädigen. So etwas ist äußerst sündhaft in Gottes Augen, und wir sollten es entschieden verwerfen, wo es sich auch zeigen mag. Wenn uns jemand eine Beschuldigung über einen anderen hinter dessen Rücken zuträgt, sollten wir entweder auf den Beweis oder auf die Zurücknahme seiner Aussage bestehen. Auf diese Weise würde viel übles Nachreden vermieden werden, das nicht allein schädlich, sondern auch äußerst schlecht ist.

    Andererseits liefert uns die Schrift auch mehr als ein Beispiel dafür, dass ein gerechter Mensch unter dem Schein der Beobachtung des göttlichen Gebots in 5. Mose 17,6 und 7 verurteilt worden ist. So geschah es z. B. bei Naboth (1. Kön 21), bei Stephanus (Apg 6 und 7) und vor allein bei dem einzig Vollkommenen, der je auf dieser Erde war. Der Mensch versteht manchmal sehr gut, sich den Schein einer genauen Befolgung des Wortes Gottes zu geben, wenn dies seinen gottlosen Zwecken entspricht. Er weiß die heiligen Aussprüche zur Verteidigung der schreiendsten Ungerechtigkeit und der gröbsten Unsittlichkeit anzuführen. Naboth, der treue Israelit, verlor sein Erbteil und sein Leben auf das Zeugnis zweier Lügner hin, die von einer grausamen, gottlosen Frau gedungen waren und bezeugten, dass er Gott und den König gelästert habe. Stephanus, ein Mann voll Heiligen Geistes, wurde wegen Lästerung auf die Aussage falscher Zeugen hin gesteinigt, die die obersten religiösen Führer des Volkes „heimlich vorgeschoben“ (Apg 6,11) hatten, um sich wenigstens zum Schein auf die Autorität des Wortes Gottes stützen zu können.

    Wir sehen also, was der Mensch und bloße menschliche Religiosität ohne Gewissen ist; aber die Regel unseres Kapitels bleibt trotzdem bestehen. Eine Religion ohne Gewissen und Gottesfurcht ist das Schlechteste, was es unter dem Himmel geben kann. Nichts kann den Menschen mehr entwürdigen, verrohen lassen und verhärten, und es ist eine ihrer hässlichsten Eigenschaften, dass der Mensch unter ihrem Einfluss sich nicht schämt oder fürchtet, die Worte der Heiligen Schrift als Deckmantel für die schrecklichste Bosheit zu gebrauchen.

    Kapitel 18
    Wie generell im fünften Buch Mose, so werden auch in diesem Kapitel (lies V. 1-8) die Priester mit den Leviten als eine Klasse gesehen. Wir haben bereits darauf aufmerksam gemacht, dass auch das ein besonderer Charakterzug unseres Buches ist. In den drei vorhergehenden Büchern ist es anders. Der Grund dieser Verschiedenheit mag darin liegen, dass Gott in diesem Buch die Versammlung Israels als solche mehr in den Vordergrund stellen will. Deshalb werden die Priester in ihrer amtlichen Eigenschaft seltener erwähnt. Der große Gedanke, der durch das ganze 5. Buch Mose hindurchgeht ist dass Israel in unmittelbarer Beziehung zu dem HERRN steht.

    Im 18. Kapitel sehen wir die Priester und Leviten zusammen geschildert als Diener des HERRN, ganz abhängig von ihm und völlig eins mit seinem Altar und seinem Dienst. Das ist sehr bedeutsam und eröffnet uns ein weites Feld von praktischen, für die Versammlung Gottes beachtenswerten Wahrheiten.

    Ein Blick auf die Geschichte Israels zeigt uns, dass dann, wenn alles in einem verhältnismäßig guten Zustand war, dem Altar Gottes die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt wurde und daher die Priester und Leviten gut versorgt waren. Wenn der HERR sein Teil hatte, hatten seine Diener auch das ihrige. Wurde Er vernachlässigt, wurden sie es auch. Beide waren untrennbar miteinander verbunden. Das Volk musste Gott seine Opfer darbringen, und Er teilte sie mit seinen Dienern. Die Priester und die Leviten sollten sie nicht von dem Volk fordern, dessen Vorrecht es war, seine Gaben zu demAltar Gottes zu bringen. Gott erlaubte seinen Dienern, sich von der Frucht der Hingabe seines Volkes an ihn zu nähren.

    Das war damals der göttliche Gedanke bezüglich der Diener des HERRN. Sie sollten von den freiwilligen Opfern leben, die die ganze Versammlung Gott darbrachte. Leider finden wir in den bösen Tagen der Söhne Elis eine traurige Abweichung von dieser klaren Ordnung (vgl. 1. Sam 2,13-17). Was uns in dieser Stelle berichtet wird, ist schrecklich, und das Ergebnis war das Gericht Gottes über das Haus Elis. Es konnte auch nicht anders sein. Wenn die Diener des Altars sich solcher Ungerechtigkeit und Gottlosigkeit schuldig machten, so musste das Gericht folgen.

    Aber der Normalfall, wie unser Kapitel ihn beschreibt, stand im schroffsten Gegensatz zu der Bosheit der Söhne Elis. Wie bereits bemerkt wollte der HERR die freiwilligen Opfer seines Volkes um sich haben und mit ihnen auch die Diener seines Altars unterhalten. Ihr Anteil war daher immer abhängig davon, wie der HERR und sein Altar behandelt wurden. Sie waren innig mit der Anbetung und dem Dienst für den Gott Israels verbunden.

    Aber die Priester und Leviten hatten nur auf den HERRN zu sehen. Sie konnten nicht vor Gericht gehen, wenn das Volk die Darbringung der Zehnten und Opfer versäumte. Sie mussten auf den Gott Israels warten, der sie zu seinem Werk berufen hatte. Ebenso ist es mit den Arbeitern des Herrn heute. Sie müssen auf ihn allein warten. Sie müssen vor allem überzeugt sein, dass Er sie zu seinem Werk berufen und fähig gemacht hat, ehe sie von dem Ufer der äußeren Sicherheit, wenn wir es so bezeichnen dürfen, abstoßen und sich ganz der Predigt des Wortes widmen. Ihr Blick muss von Menschen sowie von allen natürlichen Hilfsmitteln und menschlichen Stützen auf den lebendigen Gott hin gelenkt werden. Wir haben mehr als einmal traurige Folgen bei denen gesehen, die in dieser ernsten Sache aus einem falschen Antrieb handelten, ohne von Gott berufen und befähigt zu sein, ihre Beschäftigung aufgaben, um, wie sie sagten, aus Glauben zu leben und sich dem Werk des Herrn zu widmen. Kläglicher Schiffbruch war die unausbleibliche Folge.

    Kapitel 19
    In den ersten drei Versen dieses Kapitels zeigt sich eine schöne Verbindung von Güte und Strenge. Wir finden einerseits die Ausrottung der Kanaaniter wegen ihrer Gottlosigkeit, die den Gipfelpunkt erreicht hatte und geradezu unerträglich geworden war und andererseits eine rührende Entfaltung der göttlichen Güte in den Vorkehrungen, die für den Totschläger getroffen wurden, um es ihm während seiner Bedrängnis möglich zu machen, sein Leben vor dem Bluträcher in Sicherheit zu bringen. Sowohl die Regierung als auch die Güte Gottes sind vollkommen. Es gibt Fälle, wo Güte nichts anderes wäre als Duldung offenbarer Gottlosigkeit und Empörung, aber das wäre unvereinbar mit der Regierung Gottes. Alle, die sich einbilden, auf Kosten der Güte Gottes in der Sünde verharren zu können, werden früher oder später ihren Irrtum einsehen müssen.

    „Sieh nun“, sagt der Apostel, „die Güte und die Strenge Gottes.“ Gottes Gericht wird unfehlbar alle Übeltäter treffen, die seine Güte und Langmut verachten. Er ist langsam zum Zorn und groß an Güte. Hunderte von Jahren hat Er die sieben Nationen Kanaans ertragen, bis ihre Gottlosigkeit zum Himmel schrie und das Land sie nicht länger ertragen konnte. Lange Zeit ertrug Er die himmelschreiende Gottlosigkeit Sodoms und Gomorras und selbst als die Stunde des Gerichts gekommen war, hätte Er, wenn Er zehn Gerechte dort gefunden hätte, um ihretwillen die Städte verschont. Aber Er fand sie nicht, und der schreckliche Tag der Rache fegte die Städte vom Erdboden weg.

    So wird es bald mit der schuldigen Christenheit gehen. Auch sie „wird ausgeschnitten werden“ (Rö 11,22). Der Tag der Rechenschaft wird kommen, und welch ein Tag wird es sein! …

    Besonders schön ist der Ausdruck: „Du sollst dir den Weg dahin zurichten“. Wie entspricht das unserem stets gnädigen Gott, „dem Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus“! Dennoch war der Gott, der diese gnädigen Vorkehrungen für den Totschläger traf, derselbe, der durch sein gerechtes Gericht die Nationen Kanaans ausrottete. „Sieh nun die Güte und die Strenge Gottes“.

    In den folgenden vier Versen finden wir die ausführliche Beschreibung des Menschen, für den diese göttliche Vorsorge getroffen war. Entsprach er dieser Beschreibung nicht, so war die Zufluchtsstätte nicht für ihn da. Im anderen Fall aber durfte er ganz sicher sein, dass ein gnadenreicher Gott an ihn gedacht und einen Zufluchtsort für ihn bereitet hatte, so sicher, wie nur die Hand Gottes ihn machen konnte. Einmal hinter den Mauern dieser Zufluchtsstadt, konnte er frei aufatmen und sich ungestörter Ruhe erfreuen. Das Racheschwert konnte ihn dort nicht mehr erreichen. Kein Haar seines Hauptes durfte ihm gekrümmt werden. Er war völlig sicher, und er war sich seiner Rettung auch ganz gewiss. Er war in der Stadt, und das genügte. Bevor er dort ankam, konnte es in seinem Herzen schwere Kämpfe und viele Zweifel und Befürchtungen geben. Er floh ja um seines Lebens willen. Aber wenn er einmal innerhalb der schützenden Tore war, war er sicher, und er wusste es auch. Durch seine Gefühle? Durch seine Erfahrungen? Nein, allein durch das Wort Gottes. Ohne Zweifel hatte er Gefühle und Erfahrungen, und diese waren nach den durchlebten schweren Kämpfen umso wertvoller für ihn. Aber sie bildeten keineswegs die Grundlage seiner Ruhe und seines Friedens. Er wusste sich sicher, weil Gott es gesagt hatte. Die Gnade Gottes hatte ihn errettet, und das Wort Gottes gab ihm völlige Gewissheit.

    Wir können uns nicht vorstellen, dass ein Totschläger innerhalb der Mauern der Zufluchtsstadt sich ähnlich ausgedrückt hätte, wie es heute so manche Gläubige tun bezüglich ihrer Sicherheit und Gewissheit. Es wäre ihm nicht eingefallen, die Gewissheit seiner Errettung für Anmaßung zu halten. Wenn ihn jemand gefragt hätte: Bist du deiner Rettung gewiss? So hätte er verwundert gefragt: Gewiss? Wie wäre es anders möglich? Bin ich nicht in der Freistadt? Hat nicht der HERR, unser Gott, sein Wort gegeben, dass, „wer dahin flieht, am Leben bleibe?“ Ja, Gott sei Dank! Ich bin vollkommen gewiss. Ich kann mich in vollkommener Ruhe an diesem gesegneten Ort aufhalten und meinen Gott für die große Güte preisen, dass Er eine solche Zufluchtsstätte für mich bereitet hat.

    Ist sich der Leser seiner Sicherheit in Christus ebenso bewusst? Ist er errettet, und weiß er, dass er es ist? Wenn nicht, dann möge der Geist Gottes das einfache Bild des Totschlägers innerhalb der Mauern der Zufluchtsstadt in lebendiger Kraft seinem Herzen nahe bringen! Möchte er den „starken Trost“ kennen, der das sichere, göttlich bestimmte Teil all derer ist, die ihre „Zuflucht genommen haben zum Ergreifen der vor ihnen liegenden Hoffnung“ (Heb 6,18).

    Doch finden wir bei der weiteren Betrachtung unseres Kapitels, dass es bei den Zufluchtsstädten nicht allein um die Sicherheit des Totschlägers ging. Auch die Ehre Gottes, die Reinheit seines Landes und die makellose Vollkommenheit seiner Regierung spielten dabei eine Rolle. Wären diese Dinge angetastet worden, so hätte die Sicherheit von allem übrigen infrage gestanden. Dieser wichtige Grundsatz findet sich in der ganzen Geschichte der Wege Gottes mit dem Menschen wieder. Die Segnung des Menschen und die Ehre Gottes sind unauflöslich miteinander verbunden, und beide zusammen ruhen auf derselben unerschütterlichen Grundlage: auf Christus und seinem kostbaren Werk.

    In den Versen 8-13 sehen wir, dass sowohl bei der Gnade für den Totschläger als auch bei dem Gericht des Mörders die Ehre Gottes und dieAnsprüche seiner Regierung aufrechterhalten werden mussten. Wer ohne Wissen und Vorsatz einen Menschen erschlagen hatte, erfuhr rettende Barmherzigkeit. Der schuldige Mörder fiel jedoch dem strengen Urteil einer unbeugsamen Gerechtigkeit anheim. Wir dürfen nie die ernste Wirklichkeit der göttlichen Regierung aus dem Auge verlieren. Sie begegnet uns überall, und ihre Anerkennung würde uns von allen einseitigen Anschauungen über den göttlichen Charakter befreien. Betrachten wir zum Beispiel die Worte: „Dein Auge soll ihn nicht verschonen“. Wer sprach sie aus? Der HERR. Wer schrieb sie nieder? Der Heilige Geist. Was drücken sie aus? Ein ernstes Gericht über die Gottlosigkeit. Wir sollten uns hüten, mit solch ernsten Dingen zu spielen, und mögen wir bewahrt bleiben vor allen törichten Überlegungen über Dinge, die völlig außerhalb unseres Bereiches liegen. Eine falsche Gefühlsduselei geht oft Hand in Hand mit frechem Unglauben, der die ernsten Beschlüsse der Regierung Gottes infrage stellt. Dieser Gedanke ist sehr ernst. Der Übeltäter hat das Gericht eines Gottes, der die Sünde hasst, zu erwarten. Wenn ein Mörder sich die Vorsorge zunutze machen wollte, die Gott für den Totschläger getroffen hatte, wurde er aufgrund der Gerechtigkeit ohne Barmherzigkeit getötet. So war die Regierung Gottes in Israel damals, und so wird sie sich offenbaren an dem Tag, der nahe bevorsteht. Heute handelt Gott mit der Welt in langmütiger Gnade. Es ist der Tag des Heils, die Zeit der Annehmung. Aber der Tag der Rache ist nahe! Möchte jeder, anstatt über die Gerechtigkeit der Handlungen Gottes bezüglich der Übeltäter zu grübeln, seine Zuflucht zu dem Heiland nehmen, der am Kreuz starb, um uns von den ewigen Qualen der Hölle zu erretten!

    In den letzten Versen unseres Kapitels sehen wir, wie Gott falsche Zeugen hasst. Obgleich wir nicht unter Gesetz stehen, zeigt uns das doch, wie verabscheuungswürdig auch heute ein falscher Zeuge vor Gott ist. Ja, je mehr wir in die Gnade eindringen, in der wir stehen, umso mehr werden wir falsches Zeugnis, Verleumdung und übles Nachreden verabscheuen.

  38. Thomas sagt:

    5.Mose 20-22
    Zitate von c.h.Mackintosh


    Kapitel 20
    Wunderbar ist es, in diesem Kapitel den HERRN als Krieger im Kampf gegen Israels Feinde zu sehen. Manchem fällt es schwer zu verstehen, wie ein gütiges Wesen in einem solchen Charakter auftreten kann. Aber die Schwierigkeit rührt hauptsächlich daher, dass man nicht zwischen den verschiedenen Haushalten unterscheidet. Es entspricht dem Charakter des Gottes Abrahams, Isaaks und Jakobs ebenso, gegen seine Feinde zu kämpfen, wie es dem Charakter des Gottes und Vaters unseres Herrn Jesus Christus entspricht, ihnen zu vergeben. Und da der offenbarte Charakter das Muster ist, nach dem sein Volk sich bilden und nach dem es handeln soll, war es für Israel ebenso passend, seine Feinde zu erschlagen, wie es für uns passend ist, sie zu lieben, für sie zu beten und ihnen Gutes zu tun.

    Würde man diesen einfachen Grundsatz mehr beachten, so würde manches Missverständnis und manche unweise Diskussion vermieden werden. Es ist ohne Zweifel ganz verkehrt, wenn die Versammlung Gottes zum Schwert greift und Krieg führt. Wer das Neue Testament ohne Vorurteil liest, wird dem ohne Zögern zustimmen. Der Herr sagt zu Petrus: „Stecke dein Schwert an seinen Platz; denn alle, die das Schwert nehmen, werden durch das Schwert umkommen“ (Mt 26,52). In einem anderen Evangelium lesen wir: „Da sprach Jesus zu Petrus: Stecke das Schwert in die Scheide! Den Kelch, den mir der Vater gegeben hat, soll ich den nicht trinken?“ (Joh 18,11). Weiter sagt der Herr zu Pilatus: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wenn mein Reich von dieser Welt wäre, so hätten meine Diener gekämpft“ (Joh 18,36), – das wäre dann vollkommen recht gewesen – „jetzt aber ist mein Reich nicht von hier“. Daher hätten die Diener ganz verkehrt gehandelt, wenn sie versucht hätten, ihren Herrn mit Gewalt zu befreien.

    Alles das ist so klar, dass wir nur zu fragen brauchen – „Wie liest du?“. Unser geliebter Herr kämpfte nicht, sondern unterwarf sich geduldig allen Schmähungen und Misshandlungen. Dadurch hat Er uns ein Vorbild hinterlassen, damit wir seinen Fußstapfen nachfolgen. Wenn wir uns nur immer die Frage stellten: „Wie würde Jesus handeln?“ So würden wir nie um eine Antwort verlegen sein.

    Ebenso klar ist die Belehrung des Heiligen Geistes: „Rächt nicht euch selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn; denn es steht geschrieben: ‚Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr …Aber, wenn dein Feind hungrig ist, gib ihm zu essen; wenn er durstig ist, gib ihm zu trinken; denn wenn du dieses tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln. Lass dich nicht von dem Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten‘“ (Röm 12,19-21).

    Das ist die herrliche Ethik für die Versammlung Gottes, die Grundsätze des himmlischen Reiches, zu dem alle wirklichen Christen gehören. Aber würden sie auf das Volk Israel damals anwendbar gewesen sein? Ganz sicher nicht. Denken wir uns nur, Josua hätte nach den Grundsätzen von Römer 12 mit den Kanaanitern verfahren wollen! Es wäre ebenso verkehrt und widersinnig gewesen, als wenn wir heute nach den Grundsätzen von 5. Mose 20 handeln wollten. Dieser Unterschied kommt einfach daher, dass Gott zur Zeit Josuas in Gerechtigkeit Gericht ausübte, während Er jetzt in unumschränkter Gnade handelt.

    Wir dürfen selbstverständlich nicht erwarten, dass die Welt nach dem Grundsatz der Gnade handeln könnte. Der Versuch, die Grundsätze der Gnade mit den Völkerrechten oder den Geist des Neuen Testaments mit den politischen Systemen der Welt zu vermischen, würde die menschliche Gesellschaft ganz sicher in Verwirrung bringen. Gerade in diesem Punkt haben viele vortreffliche und wohlmeinende Männer geirrt, wenn sie die Nationen der Welt zur Annahme eines Grundsatzes bringen wollten, der die Zerstörung ihres nationalen Bestehens zur Folge gehabt hätte. Die Zeit ist noch nicht gekommen, wo die Völker den Krieg nicht mehr lernen, sondern ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen werden. Sie wird kommen, wenn diese seufzende Erde voll sein wird der Erkenntnis des HERRN, wie die Wasser den Meeresgrund bedecken. Aber wenn man jetzt die Völker auffordern würde, nach den Grundsätzen der Gnade zu handeln, könnte man ihnen ebenso gut sagen: „Hört auf zu bestehen!“ Zudem sind wir als Christen nicht berufen, die Welt in Ordnung zu bringen, sondern sie einfach als Fremde und Wanderer zu durchlaufen. Der Herr Jesus kam nicht in diese Welt, um sie zu verbessern, sondern um zu suchen und zu erretten, was verloren ist. Bald wird Er wiederkommen, um dann alles in Ordnung zu bringen. Er wird seine Macht und Herrschaft annehmen und sich mit der Welt beschäftigen im Gericht, indem Er alle Ärgernisse und alle, die Böses tun, aus seinem Reich entfernt. Dann werden die Reiche dieser Welt die Reiche des HERRN und seines Christus werden. Aber bis zu dieser Zeit müssen wir warten. …

    Israel jedoch sollte den Krieg des HERRN führen. Mit seinem Eintritt in das Land Kanaan begann ein Krieg ohne Schonung mit den verurteilten Bewohnern dieses Landes. „Jedoch von den Städten dieser Völker, die der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt, sollst du nichts leben lassen, was Odem hat“ (V. 16). So lautete der bestimmte und ausdrückliche Befehl des HERRN. Die Nachkommen Abrahams sollten nicht nur das Land Kanaan besitzen, sondern auch das Werkzeug Gottes in der Vollstreckung des gerechten Gerichts über seine schuldigen Bewohner bilden, deren Sünden sich aufgehäuft hatten bis zum Himmel. Es war dies eine große Ehre für Israel, deren sie sich allerdings nicht würdig erwiesen, weil sie ihren Auftrag nicht vollständig ausführten. Sie ließen viele von denen am Leben, die sie hätten umbringen sollen, und gerade die, die sie verschonten, wurden schließlich zu Werkzeugen ihres eigenen Verderbens, da sie durch sie zu den Sünden verführt wurden, die das göttliche Gericht herausgefordert hatten. …

    Israel sollte nicht rücksichtslos und unterschiedslos niedermetzeln und vernichten. War eine Stadt geneigt, den angebotenen Frieden anzunehmen, dann sollte sie das Vorrecht haben, dem Volk Gottes fronpflichtig zu werden. Nahm sie den Frieden nicht an, dann sollte alles, was irgendwie verwendet werden konnte, verschont bleiben.

  39. Jule sagt:

    5. Mose 20 – 22

    Kapitel 22

    Wie mit Frauen zu verfahren ist, die vergewaltigt wurden:

    Ok, den Teil dass die, die in der Stadt vergewaltigt wurde, auch zu Tode kommen soll, weil sie nicht um Hilfe geschrien hat, kann ich ja noch in gewisser Hinsicht nachvollziehen. Denn wenn man dort schreit wird man gehört und andere eilen zur Hilfe (was leider hier und heute nicht mehr gewährleistet ist).

    Aber was ist mit der Jungfrau, die nicht verlobt ist und vergewaltigt wird? Ist es wirklich liebevoll und fürsorglich, wenn der Vergewaltiger sie zur Frau nehmen muss und sie ihr ganzes Leben dort als seine Frau bleiben muss?

    Ich mag mir garnicht vorstellen, was in so einer Frau vorgegangen sein mag!

    Wird das göttliche Gebot, dass er sich nicht von ihr scheiden lassen darf, wirklich dazu beitragen, dass ihr Mann sie zeitlebens mit Liebe, Achtung und Respekt behandelt? Immerhin hatte er sie aufs schlimmste gedemütigt – indem er ihr Gewalt angetan hat!

    Was für einen positiven Sinn sollte dieses Gesetz haben?

  40. Thomas sagt:

    5.Mose 22
    Zitate von c.h.Mackintosh

    „Du sollst nicht das Rind deines Bruders oder sein Kleinvieh irregehen sehen und dich ihnen entziehen; du sollst sie deinem Bruder jedenfalls zurückbringen. Wenn aber dein Bruder nicht nahe bei dir ist oder du ihn nicht kennst, so sollst du sie in dein Haus aufnehmen, dass sie bei dir seien, bis dein Bruder sie sucht; dann gib sie ihm zurück. Und ebenso sollst du mit seinem Esel tun, und ebenso sollst du mit seinem Gewand tun, und ebenso sollst du mit allem Verlorenen deines Bruders tun, das ihm verloren geht und das du findest; du kannst dich nicht entziehen. Du sollst nicht den Esel deines Bruders oder sein Rind auf dem Weg fallen sehen und dich ihnen entziehen; du sollst sie jedenfalls mit ihm aufrichten“ (Kap. 22,1-4).

    Hier begegnen wir wieder den beiden Lehren, von denen wir weiter oben gesprochen haben. Welch ein demütigendes Bild des menschlichen Herzens geben uns die Worte: „Du kannst dich nicht entziehen“! Wir sind fähig, uns aus niedriger und hässlicher Selbstsucht den Ansprüchen zu entziehen, die unser Bruder auf unseren Beistand hat, fähig, uns der heiligen Verpflichtung zu entledigen, seine Interessen zu wahren, und zwar unter dem Vorwand, diese nicht gekannt zu haben. So ist der Mensch!

    Wie herrlich strahlt dagegen das Wesen Gottes aus der vorliegenden Stelle hervor! Niemand sollte seines Bruders Rind, Kleinvieh oder Esel für etwa angerichteten Schaden als Pfand zurückbehalten, sondern vielmehr in sein Haus führen, versorgen und unversehrt dem Eigentümer wieder zustellen, ohne irgendwelchen Schadenersatz zu beanspruchen. Ebenso sollte es mit der Kleidung des Bruders und mit allem geschehen, was ihm verloren gehen mochte. Wie schön ist das! Wir atmen hier die Luft der Gegenwart Gottes, die Atmosphäre göttlicher Güte und Liebe. Welch ein hohes und heiliges Vorrecht für ein Volk, so auserlesene Satzungen und Rechte zu besitzen, durch die sein Leben und Charakter beherrscht und gebildet wurden!

    Diese an alles denkende Liebe tritt uns in der folgenden Stelle entgegen: „Wenn du ein neues Haus baust, so sollst du ein Geländer um dein Dach machen, damit du nicht eine Blutschuld auf dein Haus bringst, wenn irgendjemand davon herabfällt“ (V. 8). Der HERR wollte, dass sein Volk stets an das Wohl anderer dachte. Beim Bauen ihrer Häuser sollten sie daher nicht bloß sich und ihre Bequemlichkeit, sondern auch die Sicherheit anderer berücksichtigen. Kann der Christ nicht etwas daraus lernen? Wie sind wir so geneigt, immer nur an uns, an unsere eigenen Interessen, Bequemlichkeiten und Vorteile zu denken! Wie selten geschieht es, dass wir Rücksicht auf andere nehmen! Wir tun alles nur für uns selbst, weil leider meistens das „Ich“ Ursache und Ziel unserer Unternehmungen bildet. Und es kann nicht anders sein, wenn nicht das Herz unter der leitenden Kraft der dem Christentum eigenen Motive und Ziele steht. Wir müssen in der reinen und himmlischen Luft der neuen Schöpfung leben, um von der niedrigen Selbstsucht frei zu bleiben, die die gefallene Menschheit charakterisiert. Jeder unbekehrte Mensch, wer er auch sei, wird in der einen oder anderen Form durch das „Ich“ beherrscht. Es bildet den Mittelpunkt, Zweck und Beweggrund all seiner Handlungen.

    Wohl ist es wahr, dass der eine Mensch liebenswürdiger, anspruchsloser, uneigennütziger und angenehmer ist als der andere. Aber unmöglich kann der „natürliche Mensch“ durch geistliche Motive geleitet oder durch himmlische Einflüsse belebt werden. Leider müssen wir, die wir uns rühmen, himmlische und geistliche Menschen zu sein, mit Scham und Schmerz bekennen, dass auch wir nur zu geneigt sind, uns selbst zu leben, unsere eigenen Interessen und unsere eigene Bequemlichkeit zu suchen. Wir sind tätig und lebendig, sobald es sich um das „Ich“ in irgendeiner Form handelt.

    Das ist traurig und demütigend. Es wäre anders, wenn wir einfältiger und ernster auf Christus als unser großes Vorbild in allen Dingen sähen. Die beständige Beschäftigung des Herzens mit Christus ist das Geheimnis alles wirklichen praktischen Christentums. Bloße Regeln und Vorschriften machen uns in unserer Gesinnung und unserem Verhalten nie Christus gleichförmig. Nur wenn wir seinen Geist in uns wirken lassen, in seine Fußstapfen treten und uns mit den Herrlichkeiten in seiner Menschheit beschäftigen, werden wir seinem Bild mehr und mehr gleichförmig werden. „Wir alle aber, mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauend, werden verwandelt nach demselben Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, als durch den Herrn, den Geist“ (2. Kor 3,18).

    Kommentar aus einer Bibel:

    Kapitel 22
    V1-4
    Mit dem Eigentum des anderen soll man umgehen wie mit dem eigenen. Man sollte es bewahren, schützen und für ihn erhalten. …
    V9-11
    Die Vermischung von Ungleichartigem wird verboten….Eventuell galt auch die Vermischung von zweierlei Saatgut als symöpsche Darstellung für die Vereinigung von Gottheiten.
    V6 verbietet einen heidnischen Brauch: Durch das Verzehren der Tiermutter mit ihren Jungen oder Eiern meinte man, die eigene Lebenskraft magisch vermehren oder steigern zu können….
    V13-21
    Das Gesetz schützt die Ehefrau vor einer Verleumdung durch ihren Mann, der einen Scheidungsgrund sucht. Wenn die Uberührtheit der Frau zur eit ihrer Ehrschließung ..nachgewiesen werden kann, muß der Mann den Ruf seienr Frau durch eine Bußgedzahlung und den Verlust seines Rechtes auf Scheidung überhaupt wiederherstellen. Diese Regelung dient dem Schutz der Frau und soll verhindern, dass ein Mann mit seiner Frau leichtfertig umgeht und sich der Sorgepflicht enzieht. In einer zeit der sozialen Abhängigkeit der Frau war das noch nötiger als heute.

    Fragen von Lesern 15.11.1989
    Fragen von Lesern
    Warum bestimmte Gottes Gesetz, daß ein Israelit, der Geschlechtsbeziehungen mit einer unverlobten Jungfrau hatte, diese heiraten mußte und sich nie von ihr scheiden lassen durfte?
    In 2. Mose 22:16, 17 und 5. Mose 22:28, 29 finden wir dieses Gesetz, von dem einige behaupten, es lasse kein Mitgefühl für Frauen erkennen. In Wirklichkeit spornte es Männer wie Frauen an, ein hohes sittliches Niveau zu wahren.
    Das 22. Kapitel von 5. Mose enthält Gesetze, die das Privatleben betrafen. Beispielsweise wird darin erwähnt, was zu tun war, wenn ein Mann seine Frau nicht mehr liebte und behauptete, sie sei keine Jungfrau gewesen. Auch Gottes Gesetze in bezug auf Ehebruch und Vergewaltigung werden dargelegt. Dann heißt es:
    „Falls ein Mann ein Mädchen findet, eine Jungfrau, die nicht verlobt gewesen ist, und er ergreift sie tatsächlich und liegt bei ihr, und man hat sie ertappt, dann soll der Mann, der bei ihr gelegen hat, dem Vater des Mädchens fünfzig Silberschekel geben, und sie wird aufgrund der Tatsache, daß er sie erniedrigt hat, seine Frau werden. Er wird sich nicht von ihr scheiden lassen dürfen alle seine Tage“ (5. Mose 22:28, 29).
    Hier handelte es sich um einen Fall von gewaltsamem sexuellen Mißbrauch und/oder Hurerei. Wenn sich ein gewissenloser Mann frei fühlte, mit einer Jungfrau Geschlechtsbeziehungen zu haben, war in erster Linie sie die Geschädigte. Außer daß sie möglicherweise ein uneheliches Kind bekam, war ihr Wert als Braut gesunken, denn viele Israeliten hätten sie nicht mehr heiraten wollen, da sie keine Jungfrau mehr war. Was hätte jedoch einen Mann davon abgehalten, sich gegenüber einer Jungfrau Freiheiten herauszunehmen? Das Gesetz Gottes, das „heilig und gerecht und gut“ war (Römer 7:12).
    Das mosaische Gesetz enthielt eine Bestimmung, daß sich ein Mann aus bestimmten Gründen von seiner Frau scheiden lassen konnte (5. Mose 22:13-19; 24:1; Matthäus 19:7, 8). Was wir in 2. Mose 22:16, 17 und 5. Mose 22:28, 29 lesen, zeigt jedoch, daß nach vorehelicher Hurerei die Möglichkeit einer Scheidung entfiel. Das hätte also einen Mann (oder eine jungfräuliche Israelitin) veranlassen können, der Versuchung, Hurerei zu begehen, zu widerstehen. Ein Mann konnte sich nicht sagen: „Sie ist hübsch und aufregend. Wenn sie auch nicht der Typ ist, den ich heiraten würde, kann ich mich doch mit ihr vergnügen.“ Dieses Gesetz wirkte in bezug auf Unmoral abschreckend, indem es jeden möglichen Übertreter veranlaßte, an die langfristigen Folgen zu denken — ein Leben lang mit dem anderen zusammenbleiben zu müssen.
    Das Gesetz verringerte auch das Problem der Unehelichkeit. Gott hatte entschieden: „Kein illegitimer Sohn darf in die Versammlung Jehovas kommen“ (5. Mose 23:2). Wenn also ein Mann eine Jungfrau geschändet hatte und diese heiraten mußte, führte die Hurerei der beiden nicht zu einer illegitimen oder unehelichen Geburt in Israel.
    Zugegeben, Christen leben in einem anderen sozialen Umfeld als die Israeliten der alten Zeit. Wir unterstehen nicht den Bestimmungen des mosaischen Gesetzes, das unter anderem die Heirat zweier Personen verlangte, die miteinander jene Art von Hurerei begangen hatten. Dennoch dürfen wir nicht annehmen, voreheliche Hurerei sei etwas Unbedeutendes. Christen sollten ernsthaft an die langfristigen Folgen denken, wozu auch die Israeliten durch das betreffende Gesetz veranlaßt wurden.
    Eine unverheiratete Person zu verführen bedeutet, sie des Rechts zu berauben, rein und jungfräulich eine christliche Ehe einzugehen (ob als Mann oder Frau). Voreheliche Hurerei ist außerdem ein Übergriff auf die Rechte der Person, die der Ehepartner des Betreffenden werden mag, nämlich ihr Recht, einen keuschen Christen zu heiraten. Vor allem muß man Hurerei deswegen meiden, weil Gott sie verbietet. Hurerei ist Sünde. Der Apostel schrieb treffend: „Das ist, was Gott will, eure Heiligung, daß ihr euch der Hurerei enthaltet“ (1. Thessalonicher 4:3-6; Hebräer 13:4).

  41. Thomas sagt:

    5.Mose 23-25
    Zitate von c.h.Mackintosh

    Sie zeigen uns in einer besonderen Art, wie Gott für alles sorgte, was irgendwie mit seinem Volk zusammenhing. Nichts entging ihm, nichts war zu gering für ihn. Keine Mutter könnte besorgter für ihr Kind sein, als es der allmächtige Schöpfer und Beherrscher des Weltalls in Bezug auf die geringsten Dinge im täglichen Leben seines Volkes war. Er wachte über sie Tag und Nacht, ob sie wachten oder schliefen, zu Hause oder unterwegs waren. Ihre Kleidung, ihre Nahrung, ihr Verhalten untereinander, das Bauen ihrer Häuser, das Pflügen und Besäen ihrer Felder, ihr Verhalten im intimsten Bereich ihres persönlichen Lebens, alles überwachte Er mit einer Sorgfalt, die uns mit Bewunderung, Liebe und Anbetung erfüllt. Wir sehen daraus, dass für unseren Gott nichts zu nebensächlich ist, wenn es sich um sein Volk handelt. Mit einem zärtlichen und väterlichen Interesse denkt Er an die geringfügigsten Angelegenheiten. Der Höchste, der Erhalter des ganzen Weltalls, lässt sich herab, über ein Vogelnest Bestimmungen zu treffen. Und doch, warum sollten wir uns darüber wundern, da wir ja wissen, dass es für ihn gleich ist, ob Er täglich Millionen von Menschen oder einen einzigen Sperling ernährt?

    Eine Tatsache aber musste wegen ihrer Bedeutung von jedem Mitglied der Versammlung Israels immer beachtet werden: die göttliche Gegenwart in ihrer Mitte. Das Wissen um diese Gegenwart musste ihr ganzes Verhalten bestimmen und sie in all ihrem Tun leiten. „Denn der HERR, dein Gott, wandelt inmitten deines Lagers, um dich zu erretten und deine Feinde vor dir hinzugeben; und dein Lager soll heilig sein, dass er nichts Anstößiges unter dir sehe und sich von dir abwende (Kap. 23,15).

  42. Jule sagt:

    5. Mose 23 – 25

    5. Mose 23:15-16

    Du sollst einen Sklaven nicht seinem Herrn ausliefern, wenn er von seinem Herrn weg zu dir flüchtet. 16 Bei dir wird er weiterhin in deiner Mitte an dem Ort wohnen, den er sich in einer deiner Städte erwählen mag, wo immer es ihm beliebt. Du sollst ihn nicht schlecht behandeln.

    „Du sollst einen Sklaven, der seinen Herrn weg läuft und zu dir flieht, nicht seinem Herrn ausliefern“

    Wie passt dies zu dem Grundsatz, dass wir nicht Dinge anderer behalten dürfen (wie Vieh, das uns zu gelaufen ist) und dass ein Sklave Eigentum seines Herrn ist und ihm gehorchen muss?

    Auf der anderen Seite passt es zu dem Bibelfilm „Abraham“, wo Abraham dem entlaufenden Sklaven Zuflucht ist. Allerdings kauft er diesen frei

    1. Thomas sagt:

      im Wachtturm vom 1.Januar 1981 hieß es hierzu

      Die Archäologie bestätigt die Bibel
      Während das mosaische Gesetz verbot, einen entlaufenen Sklaven seinem Herrn auszuliefern (5. Mose 23:15, 16), drohten die babylonischen Gesetze jedem, der einen flüchtigen Sklaven aufnahm, die Todesstrafe an (Gesetz 15, 16, 19).“

  43. Jule sagt:

    5. Mose 24:1-4

    Falls ein Mann eine Frau nimmt und sie sich als Ehefrau wirklich zu seinem Besitz macht, so soll es geschehen, wenn sie in seinen Augen keine Gunst finden sollte, weil er etwas Anstößiges an ihr gefunden hat, daß er dann ein Scheidungszeugnis für sie ausschreiben und es ihr in die Hand legen und sie aus seinem Haus entlassen soll. 2 Und sie soll aus seinem Haus wegziehen und hingehen und [die Frau] eines anderen Mannes werden. 3 Wenn der letztgenannte Mann sie schließlich haßt und ein Scheidungszeugnis für sie ausgeschrieben und es ihr in die Hand gelegt und sie aus seinem Haus entlassen hat oder falls der letztgenannte Mann, der sie sich zur Frau genommen hat, sterben sollte, 4 so wird ihr erster Besitzer, der sie entlassen hat, sie nicht zurücknehmen dürfen, damit sie wieder seine Frau wird, nachdem sie verunreinigt worden ist; denn das ist etwas Verabscheuungswürdiges vor Jehova, und du sollst das Land, das Jehova, dein Gott, dir als Erbe gibt, nicht in die Sünde hineinführen.

    Ein Mann soll seine geschiedene Frau nicht wieder nehmen, wenn deren neuer Mann stirbt oder sich von ihr scheiden lasst – weil er sich sonst verunreinigt.

    Warum?

    Was genau ist denn hier unrein?

    Immerhin durfte man sich scheiden lassen und wieder verheiraten und durch den Tod seines Ehepartners war man wieder frei!

    Was genau war hier der Punkt?

    „Einmal für schlecht befunden und verworfen – dieses Urteil bleibt für immer bestehen“?

    1. Thomas sagt:

      Im Einsichten in die heilige Schrift heißt es zum Thema Scheidung

      Wiederverheiratung von Geschiedenen.
      Nach 5. Mose 24:1-4 sollte die Geschiedene „aus seinem Haus wegziehen und hingehen und die Frau eines anderen Mannes werden“. Das bedeutete, daß sie wieder heiraten durfte. Eine weitere Bestimmung lautete: „Wenn der letztgenannte Mann sie schließlich haßt und ein Scheidungszeugnis für sie ausgeschrieben und es ihr in die Hand gelegt und sie aus seinem Haus entlassen hat oder falls der letztgenannte Mann, der sie sich zur Frau genommen hat, sterben sollte, so wird ihr erster Besitzer, der sie entlassen hat, sie nicht zurücknehmen dürfen, damit sie wieder seine Frau wird, nachdem sie verunreinigt worden ist; denn das ist etwas Verabscheuungswürdiges vor Jehova, und du sollst das Land, das Jehova, dein Gott, dir als Erbe gibt, nicht in die Sünde hineinführen.“ Vielleicht sollte dadurch, daß der erste Mann die Geschiedene nicht mehr zurücknehmen durfte, verhindert werden, daß er und diese wiederverheiratete Frau übereinkommen konnten, eine Scheidung von ihrem zweiten Mann zu erzwingen oder dessen Tod zu verursachen, um eine Wiederverheiratung mit dem ersten Mann zu ermöglichen. Hätte dieser sie wieder zurückgenommen, so wäre die Verbindung der beiden in Gottes Augen unrein gewesen. Außerdem hätte er sich lächerlich gemacht, wenn er sie wieder zurückgenommen hätte, nachdem er sie als eine Frau entlassen hatte, an der er „etwas Anstößiges“ gefunden hatte, und nachdem sie rechtmäßig die Frau eines anderen Mannes geworden war.
      Die Tatsache, daß der erste Mann seine geschiedene Frau nicht wieder heiraten durfte, nachdem sie die Frau eines anderen Mannes geworden war — selbst wenn sich dieser Mann wieder von ihr scheiden ließ oder starb —, sollte einen Mann, der Scheidungsabsichten hatte, veranlassen, sich die Sache gut zu überlegen, bevor er Schritte zur Auflösung seiner Ehe unternahm (Jer 3:1). Nichts sprach jedoch gegen eine Wiederverheiratung des Mannes mit seiner geschiedenen Frau, sofern sie nach der rechtmäßigen Auflösung ihrer Ehe nicht wieder geheiratet hatte.

  44. Jule sagt:

    5. Mose 25:5-10

    Falls Brüder beisammenwohnen und einer von ihnen gestorben ist, ohne einen Sohn zu haben, sollte die Frau des Verstorbenen nicht [die Frau] eines fremden Mannes auswärts werden. Ihr Schwager sollte zu ihr gehen, und er soll sie sich zur Frau nehmen und die Schwagerehe mit ihr vollziehen. 6 Und es soll geschehen, daß der Name seines verstorbenen Bruders auf den Erstgeborenen übergehen sollte, den sie gebären wird, damit sein Name aus Israel nicht ausgetilgt wird.

    7 Wenn nun der Mann kein Gefallen daran findet, die Witwe seines Bruders zu nehmen, dann soll seines Bruders Witwe zum Tor hinaufgehen zu den älteren Männern und sprechen: ‚Der Bruder meines Mannes hat sich geweigert, den Namen seines Bruders in Israel zu bewahren. Er hat nicht eingewilligt, die Schwagerehe mit mir zu vollziehen.‘ 8 Und die älteren Männer seiner Stadt sollen ihn rufen und zu ihm reden, und er soll dastehen und sagen: ‚Ich habe kein Gefallen daran gefunden, sie zu nehmen.‘ 9 Darauf soll die Witwe seines Bruders vor den Augen der älteren Männer an ihn herantreten und ihm die Sandale von seinem Fuß ziehen und ihm ins Angesicht speien und antworten und sagen: ‚So sollte dem Mann getan werden, der seines Bruders Haus nicht aufbauen wird.‘ 10 Und sein Name soll in Israel ‚Das Haus dessen, dem man die Sandale ausgezogen hat‘ genannt werden.

    Hier wird die Schwagerehe eingesetzt

    Wenn das erst jetzt eingesetzt und geregelt wird – was war das dann mit Juda und Tamar?

    Wieso konnte sie dann damals solche Forderungen stellen?

    Was war mit Ruth und Boas?

    Wurde hier nur etwas wiederholt was schon lange in Kraft war?

    1. Thomas sagt:

      Ruth und Boas waren zeitlich viel später… schließlich war Boas ein Nachkomme von Rahab und ein Vorfahre von David 😉

      bei Juda und Tamar ist eine Ähnlichkeit zu sehen – aber es war noch kein Gesetz für Gottes Volk. Ob man sich an den Bräuchen der Nachbarvölker ausrichtete??

      In dem Buch Einsichten in die Heilige Schrift wird ausgeführt:

      SCHWAGEREHE.
      Auch unter der Bezeichnung Leviratsehe bekannt; ein Brauch, der einen Mann verpflichtete, die Witwe seines Bruders, der keinen Sohn hatte, zu heiraten, um die Nachkommenschaft des Verstorbenen zu sichern. Das hebräische Verb, das „die Schwagerehe vollziehen“ bedeutet, lautet javám, das mit den hebräischen Wörtern für „Schwager“ und „Bruderwitwe“ oder „Witwe des Bruders“ verwandt ist (1Mo 38:8; 5Mo 25:5, Fn.; 25:7).
      Das Gesetz über die Schwagerehe in 5. Mose 25:5, 6 lautet: „Falls Brüder beisammenwohnen und einer von ihnen gestorben ist, ohne einen Sohn zu haben, sollte die Frau des Verstorbenen nicht die Frau eines fremden Mannes auswärts werden. Ihr Schwager sollte zu ihr gehen, und er soll sie sich zur Frau nehmen und die Schwagerehe mit ihr vollziehen. Und es soll geschehen, daß der Name seines verstorbenen Bruders auf den Erstgeborenen übergehen sollte, den sie gebären wird, damit sein Name aus Israel nicht ausgetilgt wird.“ Dieses Gesetz wurde ohne Zweifel angewandt, ganz gleich, ob der noch lebende Bruder verheiratet war oder nicht.
      Jehova ist derjenige, „dem jede Familie im Himmel und auf Erden ihren Namen verdankt“ (Eph 3:15). Er ist an der Erhaltung des Familiennamens und der Abstammungslinie interessiert. Es handelt sich hierbei um einen Grundsatz, der schon in der patriarchalischen Zeit befolgt und später in den mit Israel geschlossenen Gesetzesbund aufgenommen wurde. Die Frau sollte nicht „die Frau eines fremden Mannes auswärts werden“, mit anderen Worten, sie sollte keinen Mann heiraten, der nicht zur Familie gehörte. Nahm ihr Schwager sie, dann erhielt der Erstgeborene nicht seinen Namen, sondern den des Verstorbenen. Das heißt allerdings nicht, daß das Kind in jedem Fall den Namen des Verstorbenen trug, sondern es bedeutet, daß es die Geschlechtslinie fortsetzte und daß der Familie ihr Erbbesitz erhalten blieb.
      „Falls Brüder beisammenwohnen“ besagt wahrscheinlich nicht, daß sie im gleichen Haus wohnten, sondern daß sie in der gleichen Gegend ansässig waren. Nach der Mischna (Yevamot 2:1, 2) war mit diesem Ausdruck nicht gemeint, daß sie am selben Ort wohnten, sondern daß sie zur selben Zeit lebten. Hätte der Bruder ziemlich weit weg gewohnt, wäre es für ihn selbstverständlich schwierig gewesen, sich so lange gleichzeitig um seinen eigenen Erbbesitz und um den seines Bruders zu kümmern, bis ein Erbe selbst dazu in der Lage gewesen wäre. Doch die Erbgrundstücke der einzelnen Familien befanden sich gewöhnlich in der gleichen Gegend.
      Ein Beispiel für eine Schwagerehe aus der patriarchalischen Zeit ist uns in Verbindung mit Juda bekannt. Juda nahm für Er, seinen Erstgeborenen, eine Frau namens Tamar. Als sich Er aber in den Augen Jehovas als böse erwies, brachte Jehova ihn zu Tode. „Im Hinblick darauf sprach Juda zu Onan [Ers Bruder]: ‚Habe Beziehungen mit der Frau deines Bruders, und vollzieh mit ihr die Schwagerehe, und erwecke deinem Bruder Nachkommen.‘ Onan aber wußte, daß die Nachkommen nicht ihm gehören würden; und so geschah es, als er wirklich Beziehungen mit der Frau seines Bruders hatte, daß er seinen Samen zur Erde verschwendete, um seinem Bruder keine Nachkommen zu geben“ (1Mo 38:8, 9). Da Onan sich weigerte, seiner Verpflichtung in Verbindung mit der Schwagerehe nachzukommen, brachte Jehova ihn zu Tode. Daraufhin sagte Juda zu Tamar, sie solle warten, bis Schela, sein dritter Sohn, herangewachsen sei; doch dann verlangte er von Schela nicht, daß er seine Pflicht Tamar gegenüber erfüllte.
      Einige Zeit nachdem Judas Frau gestorben war, unternahm Tamar Schritte, um von ihrem Schwiegervater einen Erben zu bekommen. Sie verkleidete sich, indem sie einen Schal und einen Schleier umlegte, und setzte sich an den Weg, von dem sie wußte, daß Juda dort vorbeikommen würde. Juda hielt sie für eine Hure und hatte Beziehungen mit ihr. Zum Beweis hierfür bekam sie von ihm verschiedene Dinge als Pfand, und als die Wahrheit an den Tag kam, beschuldigte er sie nicht, sondern sagte, sie sei gerechter als er. Wie berichtet wird, hatte er, nachdem er erfuhr, wer sie war, keinen weiteren Verkehr mit ihr. Juda hatte also durch seine Schwiegertochter unwissentlich einen Erben für Er hervorgebracht (1Mo 38).
      Unter dem mosaischen Gesetz mußte die Witwe, wenn der Schwager nicht bereit war, seiner Verpflichtung nachzukommen, zu den älteren Männern der Stadt gehen und sie davon unterrichten. Der Schwager mußte dann vor ihnen erscheinen und erklären, daß er nicht bereit sei, sie zu heiraten. Daraufhin mußte die Witwe ihm die Sandale von seinem Fuß ziehen und ihm ins Gesicht speien. Danach sollte der Name dieses Mannes „in Israel ‚Das Haus dessen, dem man die Sandale ausgezogen hat‘ genannt werden“ — ein Schimpfname für seine ganze Familie (5Mo 25:7-10).
      Der Brauch, die Sandale auszuziehen, könnte darauf zurückgehen, daß jemand, der ein Grundstück beanspruchte, sein Recht auf dessen Besitz durch das Betreten des Bodens in den Sandalen geltend machte. Wer vor den als Zeugen eingesetzten älteren Männern am Stadttor seine Sandale auszog und sie einem anderen übergab, verzichtete auf seine Stellung und sein Besitzrecht (Ru 4:7).
      Das Buch Ruth bringt noch mehr Licht in die Angelegenheit. Ein Judäer namens Elimelech sowie seine beiden Söhne starben und hinterließen Noomi und ihre beiden verwitweten Schwiegertöchter. Die Bibel erwähnt auch einen Mann, genannt „Soundso“, der ein naher Verwandter Elimelechs war, vielleicht ein Bruder. Als nächster Verwandter war er der sogenannte go’él oder Rückkäufer. Er weigerte sich aber, seiner Verpflichtung nachzukommen, was er dadurch zum Ausdruck brachte, daß er seine Sandale auszog und sie offenbar Boas gab, wodurch er ihm, dem nächstfolgenden Verwandten, das Rückkaufsrecht überließ. Daraufhin kaufte Boas das Land Elimelechs und erhielt dadurch Noomi zur Frau; da sie aber zu alt war, um Kinder zu gebären, wurde Ruth, ihre verwitwete Schwiegertochter, Boas’ Frau, damit Elimelechs Name durch ein Kind von ihr erhalten bliebe. Als das Kind, Obed, geboren wurde, sagten die Nachbarinnen: „Ein Sohn ist der Noomi geboren worden“, denn sie betrachteten das Kind als den Sohn Elimelechs und Noomis. Boas und Ruth hatten Jehova einen Dienst geleistet, und der Name, den ihr Sohn erhielt, bedeutet „Diener (Knecht)“, „Dienender“. Jehova segnete das Ganze, denn Obed wurde ein Vorfahr Davids und dadurch ein Glied in der Abstammungslinie, die zu Jesus Christus führte (Ru 4).
      Nach dem Gesetz über den Erbbesitz fiel die Erfüllung der Leviratspflicht dem nächsten männlichen Verwandten zu, d. h. dem ältesten Bruder, dann jeweils dem nächstältesten Bruder, dann dem Onkel väterlicherseits usw. (4Mo 27:5-11). In Matthäus 22:23-28 und Lukas 20:27-33 wird auf die Schwagerehe Bezug genommen und gezeigt, daß die Verpflichtung, die Witwe des kinderlosen Mannes zu heiraten, von einem Bruder auf den nächsten überging, sofern einer nach dem anderen starb. Ein jüngerer Bruder konnte offensichtlich dem älteren nicht zuvorkommen, es sei denn, dieser weigerte sich, seiner Verpflichtung nachzukommen.

  45. Thomas sagt:

    5.Mose 26-28
    Zitate von c.h.Mackintosh

    zu Kapitel 26
    Worin besteht denn nun wirkliche Anbetung? Darin, dass man in der Gegenwart Gottes von dem redet, was Er ist und was Er getan hat. Das Herz ist beschäftigt mit ihm, erfreut sich an ihm und an allen seinen wunderbaren Handlungen und Wegen. Wie aber können wir ihn anbeten, wenn wir ihn nicht kennen und nicht an das glauben, was Er getan hat?

    zu Kapitel 28
    Die wunderbare Geschichte Israels steht vor allen Völkern der Erde als ein Zeugnis da, dass Gott den Ungehorsam bestrafen muss, und zwar zunächst an seinen Kindern. Und wenn Er sein eigenes Volk nicht verschont hat, was wird das Ende derer sein, die ihn nicht kennen? „Die Gesetzlosen werden zum Scheol umkehren, alle Nationen, die Gottes vergessen. – Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen“ (Ps 9,17; Heb 10,31). Es ist der Gipfel der Dummheit, wenn ein Mensch versucht, der Kraft solcher Stellen auszuweichen. Es wird ihm nie gelingen. Ein Vergleich des vorliegenden Kapitels mit der tatsächlichen Geschichte Israels wird ihm zeigen, dass, so sicher ein Gott auf dem Thron der Majestät in den Himmeln sitzt, so sicher auch die Übeltäter ihre Bestrafung finden werden, sowohl hier, als auch in der Ewigkeit. Es kann nicht anders sein. Eine Regierung, die das Böse ungerichtet und ungestraft hingehen lassen könnte oder wollte, wäre keine vollkommene Regierung, wäre nicht die Regierung Gottes. Gewiss ist Gott gütig, barmherzig, gnädig, von großer Langmut und Treue. Aber Er ist auch heilig, gerecht und n Erdkreis wahrhaftig. Und Er hat „einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und hat allen den Beweis davon gegeben, indem er ihn aus den Toten auferweckt hat“ (Apg 17,31).

  46. Jule sagt:

    5. Mose 26 – 28

    5. Mose 26:1-11

    Und es soll geschehen, wenn du endlich in das Land einziehst, das Jehova, dein Gott, dir als Erbe gibt, und du es in Besitz genommen und darin gewohnt hast, 2 daß du dann einige der Erstlinge vom ganzen Fruchtertrag des Bodens nehmen sollst, die du von deinem Land, das Jehova, dein Gott, dir gibt, einbringen wirst, und du sollst sie in einen Korb legen und dich an den Ort begeben, den Jehova, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort weilen zu lassen. 3 Und du sollst zum Priester kommen, der in jenen Tagen amten wird, und zu ihm sagen: ‚Ich soll heute Jehova, deinem Gott, berichten, daß ich in das Land gekommen bin, das uns zu geben Jehova unseren Vorvätern geschworen hat.‘

    4 Und der Priester soll den Korb aus deiner Hand nehmen und ihn vor den Altar Jehovas, deines Gottes, niedersetzen. 5 Und du sollst antworten und vor Jehova, deinem Gott, sagen: ‚Mein Vater war ein Syrer, der im Begriff war umzukommen; und er zog dann nach Ägypten hinab und weilte dort als Fremdling mit sehr wenigen an Zahl; aber dort wurde er zu einer großen Nation, einer mächtigen und zahlreichen. 6 Und die Ägypter behandelten uns dann schlecht und bedrückten uns und erlegten uns harten Sklavendienst auf. 7 Und wir begannen zu Jehova, dem Gott unserer Vorväter, zu schreien, und Jehova ging daran, unsere Stimme zu hören und unsere Trübsal und unser Ungemach und unsere Bedrückung anzusehen. 8 Schließlich führte uns Jehova mit starker Hand und ausgestrecktem Arm und mit großer Furchtbarkeit und mit Zeichen und Wundern aus Ägypten heraus. 9 Dann brachte er uns an diesen Ort und gab uns dieses Land, ein Land, das von Milch und Honig fließt. 10 Und nun, hier habe ich die Erstlinge vom Fruchtertrag des Bodens gebracht, den Jehova mir gegeben hat.‘

    Du sollst es auch vor Jehova, deinem Gott, niedersetzen und dich vor Jehova, deinem Gott, niederbeugen. 11 Und du sollst dich über all das Gute freuen, das Jehova, dein Gott, dir und deinen Hausgenossen gegeben hat, du und der Levit und der ansässige Fremdling, der in deiner Mitte ist.

    „Du sollst dich über all das Gute freuen“

    Fällt es uns manchmal schwer, überhaupt etwas Gutes zu sehen?

    Im WT vom 1. Mai ist ein Artikel über Leben mit chronisch Kranken Jehova nahebleiben, wenn ein Angehöriger Pflege braucht, wo gesagt wird, man müsse lernen seine Grenzen, Behinderungen und Einschränkungen zu akzeptieren und froh zu sein für selbst die kleinsten Dinge, die noch möglich sind.

    Hoffentlich kommt Harmagedon bald!

  47. Jule sagt:

    5. Mose Kapitel 27

    Und alles Volk soll sprechen „amen“!

    Was bedeutet dieser Begriff für uns? Ist es nur eine Floskel, die das Ende eines Gebetes anzeigt?

    Hier wird seine Bedeutung ganz klar – das Volk sagt damit, dass es dem Gesagten zustimmt und es damit anerkennt.

  48. Thomas sagt:

    5.Mose 29-31
    Zitate von c.h.Mackintosh


    Kapitel 29
    „Und Mose rief ganz Israel und sprach zu ihnen: Ihr habt alles gesehen, was der HERR vor euren Augen im Land Ägypten getan hat, an dem Pharao und an allen seinen Knechten und an seinem ganzen Land: die großen Prüfungen, die deine Augen gesehen haben, jene großen Zeichen und Wunder. Aber der HERR hat euch nicht ein Herz gegeben, zu erkennen, und Augen, zu sehen, und Ohren, zu hören, bis auf diesen Tag“ (V. 1-3).

    Das ist eine ernste Sprache. Die erstaunlichsten Zeichen und Wunder können vor uns geschehen und das Herz doch unberührt lassen. Vielleicht üben sie eine vorübergehende Wirkung auf unser Gemüt und unsere Gefühle aus. Aber wenn das Gewissen nicht in das Land der göttlichen Gegenwart und das Herz nicht durch die Macht des Geistes Gottes unter den Einfluss der Wahrheit gebracht wird, so werden keine bleibenden Ergebnisse erzielt werden. …
    „Und ich habe euch vierzig Jahre in der Wüste geführt: Eure Kleider sind nicht an euch zerfallen, und dein Schuh ist nicht an deinem Fuß zerfallen.“ Das waren in der Tat wunderbare Kleider und bemerkenswerte Schuhe! Gott selbst hatte sie haltbar und dauerhaft gemacht. „Brot habt ihr nicht gegessen, und Wein und starkes Getränk habt ihr nicht getrunken; damit ihr erkennt, dass ich der HERR, euer Gott, bin“ (V. 4). Die gnädige Hand Gottes selbst ernährte und bekleidete sie während dieser ganzen Zeit. „Der Mensch aß Brot der Starken“ (Ps 78,25). Sie brauchten keinen Wein, keine starken Getränke oder Reizmittel. „Denn sie tranken aus einem geistlichen Felsen, der sie begleitete. Der Fels aber war der Christus“ (1. Kor 10,4). Dieser reine Strom erfrischte sie in der dürren Wüste, und Tag für Tag nährte sie das himmlische Manna. Das Einzige, was sie benötigten, war die Fähigkeit, das zu genießen, was Gott für sie bereitet hatte.

    Aber darin haben sie in der traurigsten Weise versagt, wie auch wir es leider so oft tun. Sie wurden der himmlischen Speise überdrüssig und gelüsteten nach anderen Dingen. Wie traurig, dass wir ihnen darin gleichen, und wie demütigend, dass wir Den so wenig zu schätzen wissen, den Gott uns als unser Leben, unser Teil, ja, als unser Alles gegeben hat! Wie betrübend, dass unsere Herzen nach den Eitelkeiten und Torheiten dieser armen, vergänglichen Welt verlangen, nach ihren Schätzen, Ehren und Vergnügungen, die alle vergehen und, selbst wenn sie bleibend wären, nie mit „dem unergründlichen Reichtum des Christus“ verglichen werden könnten….

    Die folgenden Worte (V. 10-17) enthalten neben der allgemeinen auch eine ganz persönliche Anwendung. Das ist beachtenswert, weil wir nur zu leicht geneigt sind, die Wahrheit zu verallgemeinern und so ihrer Anwendung auf unser persönliches Gewissen zu entgehen. Das muss unserer Seele sehr schaden. Jeder von uns ist persönlich verantwortlich, den Geboten des Herrn unbedingt zu gehorchen, wenn er sein Verhältnis zu ihm wirklich genießen will, wie Mose zu dem Volk sagt: „damit er dich heute als sein Volk bestätige, und dein Gott sei“ (V. 12).

    Nichts kann wertvoller, aber auch nichts kann einfacher sein. Was wir zu tun haben ist, das Wort Gottes in unseren Herzen zu bewahren, auf unsere Gewissen einwirken zu lassen und im täglichen Leben zu verwirklichen. Das ist das Geheimnis, wie wir unser Verhältnis zu unserem Vater und unserem Herrn und Heiland Jesus Christus genießen können. Wenn jemand meint, dieses innige Verhältnis genießen zu können, während er die Gebote des Herrn vernachlässigt, so gibt er sich einer groben Täuschung hin…..

    Kapitel 31
    In den Versen 9-13 sind zwei Dinge besonders wichtig. Da ist zunächst die Tatsache hervorzuheben, dass der HERR größten Wert auf die öffentlichen Zusammenkünfte seines Volkes legt, die den Zweck hatten, dem Volk sein Wort zu übermitteln. Ganz Israel, Männer, Frauen und Kinder, wie auch der Fremde, der in ihrer Mitte lebte, alle wurden angewiesen, sich zu versammeln, um das Vorlesen des Gesetzbuches Gottes anzuhören, damit alle seinen heiligen Willen und ihre Pflichten kennen lernten. Jedes Glied der Versammlung sollte in persönlichen Kontakt mit dem offenbarten Willen des HERRN gebracht werden, damit jeder Einzelne seine ernste Verantwortung kannte.

    Zweitens ist es wichtig zu sehen, wie auch die Kinder vor dem HERRN versammelt werden mussten, um sein Wort zu hören. Beide Tatsachen sind voll Belehrung für alle Glieder der Versammlung Gottes, weil sich gerade in Bezug auf diese beiden Punkte heutzutage ein bedauernswerter Mangel zeigt. Es scheint oft, als fehle dem Wort Gottes an und für sich die genügende Anziehungskraft, um uns zusammenzuführen. Vielfach zeigt sich ein Verlangen nach anderen Dingen. Menschliche Redekunst, Musik und allerlei andere, auf die religiösen Gefühle einwirkenden Dinge hält man für nötig, um die Leute zusammenzubringen. Das Wort Gottes allein genügt nicht mehr.

    Vielleicht wird man einwenden, dass zwischen uns und Israel doch ein großer Unterschied bestehe, da jetzt jeder das Wort Gottes in seinem Haus habe und lesen könne, und dass deshalb ein gleiches Bedürfnis für das öffentliche Lesen und Betrachten des Wortes Gottes nicht mehr vorliege. Doch ein solcher Einwand hält einer Prüfung im Licht der Wahrheit nicht stand. Alle, die das Wort Gottes persönlich schätzen und lieben und es im Familienkreis lesen und erforschen, werden sicher auch ein Interesse an dessen öffentlicher Verkündigung haben. Solche schätzen es als ein großes Vorrecht, sich zusammen mit anderen um die Heilige Schrift zu versammeln, um aus ihr, der Quelle lebendigen Wassers, zu gemeinsamer Segnung und Erfrischung zu schöpfen.

    Aber leider wird das Wort Gottes im Allgemeinen weder im häuslichen Kreis noch in den Versammlungen so geschätzt und geliebt, wie es sein sollte. Während man zu Hause begierig Zeitschriften und dergleichen liest, verlangt man in den Versammlungen nach Musik, Gesang und feierlichen Zeremonien. Wenige lieben solche Versammlungen, in denen einfach das Wort Gottes betrachtet wird. Das Verlangen nach Erregung religiöser Gefühle steigert sich immer mehr, während der Wunsch nach einer ruhigen Betrachtung des Wortes Gottes im gleichen Maß abnimmt.

    Gott sei Dank, dass es hier und dort noch einige gibt, die das Wort Gottes wirklich lieben und deren Freude es ist, sich darum zu scharen, um seine wertvollen Wahrheiten zu erforschen! Möge der Herr ihre Zahl vermehren! Und möchten auch wir bis zum Ende zu ihrer Zahl gehören!

  49. Thomas sagt:

    5.Mose 32-34
    Zitate von c.h.Mackintosh


    Kapitel 32

    „Und Mose redete vor den Ohren der ganzen Versammlung Israels die Worte dieses Liedes bis zu ihrem Schluss.“ Wir gehen nicht zu weit, wenn wir sagen, dass wir hier einen der wichtigsten und umfassendsten Abschnitte des Wortes Gottes vor uns haben, der eingehende Betrachtung erfordert. Er enthält die Geschichte der Wege und Handlungen Gottes mit Israel von Anfang bis Ende und einen feierlichen Bericht der schrecklichen Sünden dieses Volkes und der göttlichen Gerichte über das Volk. Aber, Gott sei Dank!, er beginnt und endet mit Gott. Wäre das nicht so, dann hätten wir nur die traurige Geschichte der Wege des Menschen vor uns und müssten hiervon überwältigt werden. So aber können wir die Geschichte der Wege des Menschen in Ruhe verfolgen und sehen, wie alles unter seinen Händen zugrunde geht, welche gewaltigen Anstrengungen der Feind macht, um sich der Ausführung der Ratschlüsse und Vorsätze Gottes zu widersetzen, und endlich, wie das Geschöpf in allem versagt hat und so dem traurigsten Verderben anheim gefallen ist. Wir können das deshalb mit Ruhe tun, weil wir wissen, dass Gott trotz allem Derselbe bleibt. Er wird am Ende die Oberhand behalten, und dann wird und muss alles in Ordnung kommen. Dann wird Er „alles in allem“ sein, und kein Feind, nichts Böses wird in dem unermesslichen Bereich des Segens gefunden werden, in dem unser anbetungswürdiger Herr Jesus Christus gleichsam die Zentralsonne bilden wird.

    „Horcht, ihr Himmel, und ich will reden; und die Erde höre die Worte meines Mundes!“ Himmel und Erde werden aufgefordert, auf diese erhabenen Aussprüche zu lauschen. „Wie Regen träufle meine Lehre, wie Tau fließe meine Rede, wie Regenschauer auf das Gras und wie Regengüsse auf das Kraut! Denn den Namen des HERRN will ich ausrufen: Gebt Majestät unserem Gott!“ (V. 1-3)

    Hier sehen wir die feste, unerschütterliche Grundlage von allem. Mag kommen was will, der Name unseres Gottes wird ewiglich bestehen. Keine Macht der Erde oder der Hölle kann die göttlichen Vorsätze hintertreiben oder das Ausstrahlen der göttlichen Herrlichkeit verhindern. Der Name unseres Gottes, des Gottes und Vaters unseres Herrn Jesus Christus, ist unsere Zuflucht und Hilfe in dieser finsteren, sündigen Welt und angesichts der scheinbaren Erfolge des Feindes. Das Anrufen des Namens des HERRN tut der Seele wohl wie der erfrischende Tau und der erquickende Regen der dürstenden Flur.

    „Der Fels: Vollkommen ist sein Tun“ (V. 4). Er ist der Fels, nicht ein Fels. Es kann keinen anderen Felsen geben als ihn. Sein Werk ist vollkommen. Nicht der geringste Fehler zeigt sich an dem, was von seiner Hand kommt. Alles trägt den Stempel unbedingter Vollkommenheit. Dies wird bald allen Geschöpfen offenbar werden. Doch der Glaube erkennt es jetzt schon und findet eine Quelle göttlichen Trostes darin. „Denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott der Treue und ohne Trug, gerecht und gerade ist er!“ Die Ungläubigen mögen darüber spöttisch lächeln und in ihrer eingebildeten Klugheit die Handlungen Gottes kritisieren, aber ihre Dummheit wird bald allen offenbar werden. „Gott aber sei wahrhaftig, jeder Mensch aber Lügner, wie geschrieben steht: ‚Damit du gerechtfertigt wirst in deinen Worten und überwindest, wenn du gerichtet wirst‘“ (Röm 3,4). Wehe denen, die sich anmaßen, die Vollkommenheit der Worte und Werke des allein weisen und allmächtigen Gottes infrage zu stellen! Wir haben es mit einem Gott zu tun, der immer treu bleibt und sich selbst nicht verleugnen kann, dessen Wege vollkommen sind und der, wenn der Feind sein Äußerstes getan hat und den Höhepunkt seiner boshaften Pläne erreicht hat, sich selbst verherrlichen und allgemeine und ewige Segnungen einführen wird.

    Wohl muss Gott Gericht über die Wege des Menschen ausüben und manchmal die Zuchtrute mit furchtbarer Strenge gegen sein eigenes Volk gebrauchen. Er kann unmöglich das Böse bei denen dulden, die seinen heiligen Namen tragen. Das wird mit besonderem Ernst in dem vorliegenden Lied deutlich. Rückhaltlos werden in ihm die Wege Israels bloßgestellt und verurteilt. Nichts wird übergangen. Alles wird mit heiliger Genauigkeit und Treue behandelt. Wir lesen: „Es hat sich gegen ihn verdorben – nicht seiner Kinder, sondern ihr Schandfleck – ein verkehrtes und verdrehtes Geschlecht. Vergeltet ihr so dem HERRN, du törichtes und unweises Volk? Ist er nicht dein Vater, der dich erkauft hat? Er hat dich gemacht und dich bereitet“ (V. 5-6).

    Wir sehen in diesem Buch von Anfang bis Ende, wie Mose, dieser treue Knecht Gottes, damit beschäftigt ist, dem Volk die Pflicht eines unbedingten, von Herzen kommenden Gehorsams gegenüber dem Wort Gottes einzuprägen. Dieser Gehorsam war der Schlüssel zu Leben, Frieden, Fortschritt und Wohlfahrt für das Volk. Sie hatten nichts anderes zu tun, als zu gehorchen. Möge ein solch einfältiger, unbedingter Gehorsam auch uns kennzeichnen, in dieser Zeit der Verwirrung, in der der Wille des Menschen eine so schreckliche Rolle spielt! Die Welt und die so genannte Christenheit handeln nach ihrem eigenen Willen, der sie bald in Finsternis stürzen muss. Unser Wunsch sollte es sein, den schmalen Pfad des Gehorsams gegenüber den gesegneten Geboten unseres Herrn und Heilandes zu gehen! Das allein wird unseren Herzen wirklichen Frieden geben. Mögen wir dann auch den Menschen dieser Welt und sogar Christen engherzig und weltfremd erscheinen, dann lasst uns doch nicht um Haaresbreite von dem Weg abweichen, den uns das Wort Gottes zeigt. …Ernst und demütigend ist die Regierung Gottes. Das Herz sollte bei dem bloßen Gedanken an Ungehorsam erzittern. Wenn ein so hervorragender Knecht wie Mose gerichtet wurde, weil er unbedachtsam mit seinen Lippen geredet hatte, was wird dann das Ende derer sein, die ihr Leben in gewohnheitsmäßiger Vernachlässigung der klaren Gebote Gottes und in eigenwilliger Verwerfung seiner Autorität dahingehen!

    Kapitel 33

    Es besteht ein Unterschied zwischen diesen letzten Worten Moses und den Segnungen des Patriarchen Jakob in 1. Mose 49. Jakob berichtet uns die Taten seiner Söhne, und ihr Tun war teilweise sehr traurig und demütigend. Mose dagegen stellt uns die Handlungen der göttlichen Gnade – sei es für oder gegen das Volk – vor. Die bösen Taten Rubens, Simeons und Levis werden von Jakob erwähnt, von Mose verschwiegen. Ist das ein Widerspruch? Nein, sondern göttliche Harmonie. Jakob betrachtete seine Söhne in ihrer persönlichen Geschichte, Mose sieht sie in ihrem Bundesverhältnis mit dem HERRN. Jakob erzählt uns von menschlicher Schwachheit und Sünde, Mose berichtet uns von göttlicher Treue, Güte und Freundlichkeit. Jakob teilt uns menschliche Handlungen und das Gericht über sie mit, Mose führt uns in göttliche Pläne ein und beschreibt den Segen, der aus ihnen hervorkommt.

    Kapitel 34

    Dann entschlief er und wurde zu seinen Völkern versammelt. Er starb nicht als ein schwacher, hinfälliger Greis, sondern in der ganzen Frische und Kraft eines gereiften Mannes. „Und Mose war 120 Jahre alt, als er starb; sein Auge war nicht schwach geworden und seine Kraft nicht geschwunden“ (V. 7). Welch ein Zeugnis! Welch eine seltene Tatsache in der Geschichte der gefallenen Menschheit! Das Leben Moses war in drei wichtige und deutlich unterschiedene Abschnitte von je vierzig Jahren eingeteilt. Er brachte vierzig Jahre im Haus des Pharaos zu, hütete vierzig Jahre die Herde Jethros „hinter der Wüste“ und wanderte vierzig Jahre durch die Wüste. Welch ein wunderbares Leben: Wie reich an Ereignissen und Belehrungen! Wie interessant ist es, ein solches Leben zu betrachten, es zu verfolgen vom Ufer des Nil, wo Mose als hilfloses Baby lag, bis zu dem Gipfel des Pisga, wo er in Gemeinschaft mit seinem Herrn stand, um mit unverhülltem Auge das herrliche Erbteil des Volkes Gottes zu sehen, und ihn dann wieder zu sehen auf dem Berg der Verklärung, in Gesellschaft seines Mitknechtes Elia, „redend mit Jesu“ über das erhabenste Thema, das je die Aufmerksamkeit von Menschen und Engeln beansprucht hat (vgl. Mt 17,3)! Welch ein hochbegnadeter Mann war er, welch ein gesegneter Knecht, welch ein wunderbares Gefäß!

    Den Abschluss des Buches bildet das Zeugnis, das Gott selbst seinem geliebten Diener ausstellt: „Und es stand in Israel kein Prophet mehr auf wie Mose, den der HERR gekannt hätte von Angesicht zu Angesicht, nach allen Zeichen und Wundern, die der HERR ihn gesandt hatte zu tun im Land Ägypten, an dem Pharao und an allen seinen Knechten und an seinem ganzen Land; und nach all der starken Hand und nach all dem Großen und Furchtbaren, das Mose vor den Augen von ganz Israel getan hat“ (V. 10).

  50. WT 15.09.2004 sagt:

    Das Wort Jehovas ist lebendig

    Höhepunkte aus 5. Mose

    WIR befinden uns im Jahr 1473 v. u. Z. Vierzig Jahre sind vergangen, seit Jehova die Söhne Israels aus der ägyptischen Knechtschaft befreite. Nach all den Jahren in der Wildnis sind die Israeliten immer noch eine Nation ohne Land. Doch jetzt stehen sie endlich an der Grenze des Landes der Verheißung! Was erwartet sie, wenn sie es in Besitz nehmen? Auf welche Probleme werden sie dabei stoßen, und wie sollen sie damit umgehen?

    Bevor Israel den Jordan überquert und das Land Kanaan betritt, bereitet Moses das Volk auf die große Aufgabe vor. Wie? Indem er eine Reihe von Reden hält, in denen er die Israeliten ermuntert und ermahnt, erinnert und warnt. Er weist sie darauf hin, dass Jehova Gott Anspruch auf ausschließliche Ergebenheit hat und dass sie die Nachbarnationen nicht nachahmen dürfen. Diese Reden machen den größten Teil des Bibelbuches 5. Mose aus. Und der darin gegebene Rat ist für uns heute genauso anwendbar, denn auch wir leben in einer Welt, in der es uns nicht leicht gemacht wird, Jehova ausschließlich ergeben zu sein (Hebräer 4:12).

    Das Buch 5. Mose wurde mit Ausnahme des letzten Kapitels von Moses geschrieben und behandelt einen Zeitraum von etwas mehr als zwei Monaten (5. Mose 1:3; Josua 4:19).* Befassen wir uns einmal damit, wie das darin Gesagte uns helfen kann, Jehova Gott von ganzem Herzen zu lieben und ihm treu zu dienen.

    * Fußnote:

    Das letzte Kapitel mit dem Bericht über Moses’ Tod wurde vermutlich von Josua oder dem Hohen Priester Eleasar hinzugefügt.

    ‘VERGISS DIE DINGE NICHT, DIE DEINE AUGEN GESEHEN HABEN’
    (5. Mose 1:1 bis 4:49)

    Moses berichtet in der ersten Rede ausführlich von einigen Erlebnissen in der Wildnis, besonders von solchen, aus denen die Israeliten, die bereitstehen, das Land der Verheißung in Besitz zu nehmen, eine Lehre ziehen können. Der Bericht über die Einsetzung von Richtern führt ihnen gewiss vor Augen, wie Jehova sein Volk organisiert, nämlich stets so, dass Fürsorglichkeit gewährleistet ist. Moses erzählt auch von dem schlechten Bericht der zehn Kundschafter, der dazu geführt hat, dass die vorige Generation nicht in das Land der Verheißung einziehen durfte. Bedenken wir, welche Wirkung dieses warnende Beispiel auf Moses’ Zuhörer gehabt haben muss, da sie das Land direkt vor Augen hatten.

    Jetzt stehen die Söhne Israels bereit, das Land auf der anderen Seite des Flusses einzunehmen. Die Erinnerung an die Siege, die Jehova ihnen schon vor der Jordanüberquerung gegeben hat, flößt ihnen bestimmt Mut ein. Das Land, das sie erobern sollen, ist allerdings voller Götzen. Wie passend, dass Moses sie nachdrücklich vor dem Götzendienst warnt!

    Antworten auf biblische Fragen:

    2:4–6, 9, 19, 24, 31–35; 3:1–6 — Warum rotteten die Israeliten einige der Völker aus, die östlich des Jordan lebten, andere dagegen nicht?
    Jehova gebot Israel, sich mit den Söhnen Esaus nicht auf Streit einzulassen. Warum nicht? Weil sie die Nachkommen von Jakobs Bruder waren. Die Israeliten durften außerdem die Moabiter und die Ammoniter nicht belästigen oder Krieg gegen sie führen, weil es sich um Nachkommen von Abrahams Neffen Lot handelte. Die Amoriterkönige Sihon und Og hatten dagegen keine solchen Ansprüche auf das von ihnen beherrschte Gebiet. Als Sihon es ablehnte, die Israeliten durch sein Land ziehen zu lassen, und Og gegen sie in die Schlacht zog, gebot Jehova den Israeliten daher, ihre Städte zu zerstören und niemand am Leben zu lassen.

    4:15–20, 23, 24 — Bedeutet das Verbot, sich geschnitzte Bilder zu machen, dass es verkehrt ist, von irgendwelchen Objekten Abbilder rein künstlerischer Natur herzustellen?
    Nein. Dieses Verbot richtet sich dagegen, Bildnisse für die Anbetung herzustellen — dagegen, sich vor Götzen niederzubeugen und ihnen zu dienen. Die Bibel untersagt nicht, von irgendwelchen Objekten plastische Darstellungen oder Gemälde rein künstlerischer Natur zu schaffen (1. Könige 7:18, 25).

    Lehren für uns:

    1:2, 19. Die Söhne Israels wanderten etwa 38 Jahre lang durch die Wildnis, obwohl es nur „elf Tage sind . . . vom Horeb [der Berggegend um den Berg Sinai, wo die Zehn Gebote gegeben wurden] auf dem Weg des Gebirges Seir nach Kadesch-Barnea“. Welch ein hoher Preis dafür, dass sie Jehova Gott nicht gehorcht hatten! (4. Mose 14:26–34).

    1:16, 17. An Gottes Maßstäben für das Richten hat sich bis heute nichts geändert. Wer beauftragt wird, in einem Rechtskomitee mitzuwirken, darf sein Urteil nicht von Bevorzugung oder von Menschenfurcht beeinflussen lassen.

    4:9. Für den Erfolg der Israeliten war es unerlässlich, die Dinge nicht zu vergessen, die sie mit eigenen Augen gesehen hatten. Da die verheißene neue Welt immer näher rückt, ist es auch für uns höchst wichtig, uns die wunderbaren Taten Jehovas vor Augen zu führen, indem wir sein Wort fleißig studieren.

    LIEBE JEHOVA UND HALTE SEINE GEBOTE
    (5. Mose 5:1 bis 26:19)

    Moses berichtet in seiner zweiten Rede eingehend davon, wie am Berg Sinai das Gesetz gegeben wurde, und wiederholt die Zehn Gebote. Von sieben Nationen wird ausdrücklich gesagt, dass sie vollständig vernichtet werden sollen. Die Söhne Israels werden an eine wichtige Lektion erinnert, die sie in der Wildnis gelernt haben, nämlich dass „der Mensch nicht von Brot allein lebt, sondern von jeder Äußerung des Mundes Jehovas lebt der Mensch tatsächlich“. Auch unter den neuen Gegebenheiten müssen sie „das ganze Gebot halten“ (5. Mose 8:3; 11:8).

    Wenn sich die Israeliten im Land der Verheißung niederlassen, werden sie Gesetze benötigen, die nicht nur die Anbetung betreffen, sondern auch das Rechtswesen, die Regierung, die Kriegführung sowie das alltägliche gesellschaftliche und persönliche Leben. Moses wiederholt diese Gesetze und hebt hervor, wie wichtig es ist, Jehova zu lieben und seine Gebote zu halten.

    Antworten auf biblische Fragen:

    8:3, 4 — Inwiefern nutzte sich die Kleidung der Israeliten nicht ab und schwollen ihre Füße nicht an, solange sie durch die Wildnis wanderten?
    Das war genauso ein Wunder wie die regelmäßige Versorgung mit Manna. Die Israeliten verwendeten dieselben Kleidungsstücke und dieselbe Fußbekleidung, mit der sie sich auf den Weg gemacht hatten, und gaben sie wahrscheinlich an andere weiter, wenn die Kinder größer wurden oder Erwachsene starben. Wie die beiden Volkszählungen zeigen, die zu Beginn und am Ende der Wanderung durch die Wildnis vorgenommen wurden, nahm die Zahl der Israeliten nicht zu, sodass die ursprünglich vorhandenen Kleidungsstücke ausgereicht haben dürften (4. Mose 2:32; 26:51).

    14:21 — Warum war es den Israeliten erlaubt, ein unausgeblutetes totes Tier, das sie selbst nicht essen durften, einem ansässigen Fremdling zu geben oder einem Ausländer zu verkaufen?
    Mit dem Begriff „ansässiger Fremdling“ kann in der Bibel ein Nichtisraelit gemeint sein, der ein Proselyt geworden war, oder ein Siedler, der sich an die grundlegenden Landesgesetze hielt, ohne ein Anbeter Jehovas zu werden. Ausländer und ansässige Fremdlinge, die keine Proselyten wurden, standen nicht unter dem Gesetz und verwendeten unausgeblutete tote Tiere auf verschiedene Weise. Die Israeliten durften ihnen solche Tiere geben oder verkaufen. Der Proselyt stand dagegen unter dem Gesetzesbund. Wie aus 3. Mose 17:10 hervorgeht, war es solch einer Person verboten, Tierblut zu verzehren.

    24:6 — Warum wurde es damit verglichen, „eine Seele“ zu ergreifen, wenn jemand „eine Handmühle oder deren oberen Mühlstein als Pfand“ ergriff?
    Eine Handmühle und deren oberer Mühlstein standen für die „Seele“ oder den Lebensunterhalt einer Person. Wer eines davon wegnahm, schnitt die ganze Familie von der täglichen Brotversorgung ab.

    25:9 — Von welcher Bedeutung war es, dass einem Mann, der es ablehnte, die Schwagerehe zu vollziehen, die Sandale ausgezogen und ins Gesicht gespuckt wurde?
    So „war vorzeiten der Brauch in Israel hinsichtlich des Rückkaufsrechts . . .: Ein Mann musste seine Sandale ausziehen und sie seinem Mitmenschen geben“ (Ruth 4:7). Wenn einem Mann, der es ablehnte, die Schwagerehe zu vollziehen, die Sandale ausgezogen wurde, war das somit die Bestätigung dafür, dass er auf seine Stellung und sein Recht verzichtete, für seinen verstorbenen Bruder einen Erben zu zeugen. Das galt als schändlich (5. Mose 25:10). Ihm ins Gesicht zu spucken war ein Akt der Erniedrigung (4. Mose 12:14).

    Lehren für uns:

    6:6–9. Das, was den Israeliten in Bezug auf das Gesetz geboten wurde, gilt für uns genauso, nämlich dass wir Gottes Gebote kennen, sie uns stets vor Augen halten und sie unseren Kindern einschärfen sollen. Wir müssen sie insofern ‘als ein Zeichen auf unsere Hand binden’, als unsere Handlungen — vertreten durch die Hände — beweisen müssen, dass wir Jehova gehorchen. Und wie ‘ein Stirnband zwischen den Augen’ muss unser Gehorsam für alle erkennbar sein.

    6:16. Stellen wir Jehova niemals auf die Probe wie die treulosen Israeliten in Massa, wo sie murrten, weil es kein Wasser gab (2. Mose 17:1–7).

    8:11–18. Materialismus kann bewirken, dass wir Jehova vergessen.

    9:4–6. Hüten wir uns vor Selbstgerechtigkeit.

    13:6. Lassen wir uns durch niemand von der Anbetung Jehovas abbringen.

    14:1. Wir müssen uns vor Selbstverstümmelung hüten, weil sie von Geringschätzung für den menschlichen Körper zeugt und mit falscher Religion zu tun haben kann (1. Könige 18:25–28). Angesichts der Auferstehungshoffnung wäre solch ein extremer Ausdruck der Trauer um einen Verstorbenen unpassend.

    20:5–7; 24:5. Auf Personen, die sich in einer Ausnahmesituation befinden, sollte Rücksicht genommen werden, selbst wenn es etwas Wichtiges zu tun gibt.

    22:23–27. Für eine Frau, der eine Vergewaltigung droht, ist Schreien eines der wirkungsvollsten Verteidigungsmittel.

    „DU SOLLST DAS LEBEN WÄHLEN“
    (5. Mose 27:1 bis 34:12)

    In seiner dritten Rede verpflichtet Moses die Israeliten dazu, nach der Überquerung des Jordan das Gesetz auf große Steine zu schreiben; außerdem spricht er Flüche für Ungehorsam und Segnungen für Gehorsam aus. Die vierte Rede beginnt mit einer Erneuerung des Bundes zwischen Jehova und Israel. Moses warnt erneut vor Ungehorsam und ermahnt das Volk, „das Leben [zu] wählen“ (5. Mose 30:19).

    Moses hält aber nicht nur die vier Reden, sondern geht auch auf den bevorstehenden Führungswechsel ein. Er lehrt die Israeliten ein beeindruckendes Lied, das Jehova preist und vor den schlimmen Folgen der Untreue warnt. Nachdem Moses die Stämme gesegnet hat, stirbt er im Alter von 120 Jahren und wird begraben. Die Trauerzeit dauert 30 Tage, also fast die Hälfte der in 5. Mose behandelten Zeitspanne.

    Antworten auf biblische Fragen:

    32:13, 14 — Was ist damit gemeint, dass die Israeliten „Fett von Widdern“ aßen, wenn ihnen doch jeglicher Genuss von Fett verboten war?
    Der Ausdruck wird hier bildlich verwendet und bezeichnet das Beste der Herde. Der sinnbildliche Gebrauch ist auch daraus zu ersehen, dass im selben Vers vom „Nierenfett des Weizens“ und vom „Blut der Traube“ die Rede ist.

    33:1 – 29 — Warum wurde Simeon in Moses’ Segensspruch für die Söhne Israels nicht ausdrücklich erwähnt?
    Das ist deshalb der Fall, weil Simeon und Levi „hart“ handelten und ihr Zorn „grausam“ war (1. Mose 34:13–31; 49:5–7). Ihr Erbe sah etwas anders aus als das der übrigen Stämme. Levi erhielt 48 Städte und Simeons Anteil lag innerhalb des Gebiets von Juda (Josua 19:9; 21:41, 42). Daher segnete Moses Simeon nicht ausdrücklich. Der Segen für Simeon war jedoch in dem allgemeinen Segen für Israel enthalten.

    Lehren für uns:

    31:12. Kinder sollten sich in den Zusammenkünften der Versammlung zu den Erwachsenen setzen und sich bemühen, zuzuhören und zu lernen.

    32:4. Alles Tun Jehovas ist insofern vollkommen, als darin seine Eigenschaften der Gerechtigkeit, Weisheit, Liebe und Macht vollkommen ausgeglichen zum Ausdruck kommen.

    Von großem Wert für uns

    Jehova ist „e i n Jehova“, wie aus 5. Mose deutlich hervorgeht (5. Mose 6:4). Ferner gibt das Buch Aufschluss über ein Volk, das in einem einzigartigen Verhältnis zu Gott stand. Es warnt auch vor Götzendienst und hebt hervor, wie wichtig die ausschließliche Ergebenheit Gott gegenüber ist.

    Das Buch 5. Mose ist gewiss auch für uns sehr wertvoll. Obwohl wir nicht unter dem Gesetz stehen, können wir doch viel aus diesem lernen, was uns hilft, ‘Jehova, unseren Gott, mit unserem ganzen Herzen und unserer ganzen Seele und unserer ganzen Tatkraft zu lieben’ (5. Mose 6:5).

  51. Jule sagt:

    5. Mose 1 – 3

    5. Mose 1:5

    Hier sagte Mose den Israeliten noch einmal alles, was der Herr ihm aufgetragen hatte. Im 40. Jahr nachdem sie Ägypten verlassen hatten, am 1. Tag des 11. Monats, begann er, ihnen das Gesetz zu erklären

    Da stellt sich doch die Frage: „Warum muss er ihnen nach 40 Jahren immer noch das Gesetz erklären?“

    Wäre das nicht in etwa so, als wenn wir bereits seit 40 Jahren in der Wahrheit sind, seit 40 Jahren bereits mit unserem Gott wandeln, 40 Jahre regelmäßig zu den Zusammenkünften gehen und die Ansprachen aufmerksam hören und bemüht sind, seit 40 Jahren das Gehörte in unserem Leben umzusetzen – und dann muss uns noch jemand „das Gesetz erklären“?

    Ja, wir lernen nie aus. Egal, wie lange wir schon in der Wahrheit sind und egal, wie oft wir bereits die gesamte Bibel gelesen haben – es gibt immer wieder Neues zu entdecken!

    Im Gegenteil: je länger wir in der Wahrheit sind und je öfter wir die Bibel ganz durchlesen, umso spannender wird das Ganze, weil wir immer etwas dazulernen und die sachen noch viel besser verstehen und weil unser Verhältnis zu Jehova dadurch immer besser und inniger wird!

  52. Jule sagt:

    5. Mose 4:12-13

    Aber ich kann nicht mehr allein die ganze Last tragen und all eure Probleme und Streitigkeiten lösen. 13 Wählt deshalb erfahrene, kluge und angesehene Männer aus euren Stämmen aus, die ich als Oberhäupter über euch einsetzen kann.«

    so etwas kann auch sehr anstrengend sein. Denken wir daran, wenn wir mit unseren Sorgen und Nöten zu den Ältesten hinlaufen?

    Oder sind wir bereits im Vorfeld bemüht, die Streitigkeiten selbst – im Lichte der Bibel – beizulegen?

    Nichts desto trotz helfen uns die Ältesten sicherlich immer wieder gern, denn sie haben ja das selbe Ziel wie wir:

    unseren wundervollen Gott Jehova zu verherrlichen, indem wir so leben, dass wir seinem Namen alle Ehre bereiten!

  53. Jule sagt:

    5. Mose 4:16

    Ich befahl ihnen: »Seid unparteiisch und gerecht! Behandelt jeden Menschen gleich, egal, ob er Israelit oder Ausländer ist, angesehen oder unbekannt. Lasst euch von niemandem einschüchtern! Ihr handelt in Gottes Auftrag.«

    Deshalb interessant, weil es gestern in der Dienstansprache genau um dieses Thema ging:

    Sind wir unparteiisch, wenn wir Gastfreundschaft pflegen – oder laden wir nur diejenigen ein, die genauso sind und denken wie wir? Sind wir bereit, uns auch „den Schwächeren“ anzupassen, indem wir auf die Bedürfnisse einer alleinerziehenden Schwerster eingehen, die aus einem biblischen Grund geschieden ist? Sind wir bereit, mit ihren Kindern in den Dienst zu gehen und sie zu schulen – obwohl sie uns keine wirkliche Hilfe sind?

    Sind wir bereit, über kulturelle Unterschiede hinwegzusehen?
    Sind wir bereit, einem trauernden Hinterbliebenden eine tröstende Hilfe zu sein?

    Auch im Predigtdienst müssen wir für unsere Unparteilichkeit Abstriche machen. Solche Personen benötigen eine andere Aufmerksamkeit, intensivere Vorbereitungen. Wir haben zwar hier in Berlin zur Zeit 55 Sprachen, die durch fremdsprachige Versammlungen und Gruppen, oder durch einzelne Verkündiger betreut werden (können), die die jeweilige Sprache sprechen. Arbeiten wir diesen die Adressen von Leuten, die wir im Haus-zu-Haus-Dienst gefunden haben zu?

    Zur ersten Kontaktaufnahme haben wir ja diese wunderbare Broschüre, die wir auf dem Kongress 2005 erhalten haben. Sind wir gut damit vertraut? Wissen wir, wie wir sie im Dienst effektiv einsetzen können?

    Bei den Rückbesuchen sollten wir zum einen die Adressen an die entsprechenden Sprachgruppen weitergeben, aber auch selbst aktiv werden. Wir können auf der offiziellen Seite der Gesellschaft Publikationen in unzähligen Sprachen herunterladen und ausdrucken. So können wir zeitnah einen Rückbesuch machen. Warum das so sinnvoll ist, zeigt uns eine persönliche Erfahrung des Kreisaufsehers:

    Er hatte in einem Auffanglager (oder auch: Übergangslager) eine mazedonische Familie angetroffen. Sie lasen den entsprechenden Text in der Sprachenbroschüre und zeigten Interesse an Lesestoff in ihrer Sprache. Der Bruder druckte zu Hauseie die ersten beiden Kapitel der Erwartet-Broschüre aus und ging zwei Tage später wieder hin. So konnte er am selben Tag ein Bibelstudium beginnen, die Familie kam sofort zur nächsten Zusammenkunft – und 14 Tage später waren sie schon wieder weg. Sie waren in ein anderes Lager verlegt worden.

    Wenn der Bruder erst mal auf Literatur, die er erst hätte bestellen müssen, gewartet hätte, hätte er die Familie nicht mehr erreicht.

    Aber ebenso wie die Beispiele zum Themas Gastfreundschaft, machte auch hier die Unparteilichkeit zusätzliche Anstrengungen nötig. Schon allein das Besorgen der entsprechenden Literatur nahm sicherlich sehr viel mehr Zeit in Anspruch, als nur auf unseren Stapel in unserem Regal zu greifen.

    Wie wir sehen, ist unser liebevoller Schöpfer unparteiisch. Für ihn ist jeder annehmbar, der IHN liebt und sich nach IHM ausrichtet.

    Ahmen wir ihn auch in dieser Hinsicht nach? Setzen wir unsere Zeit, unsere Kraft und unsere finanziellen Mittel auch dafür ein, denen zu helfen, die Jehova leben?

    Dies können wir tun, indem wir sie ermuntern, an Jehova und der wahren Anbetung festzuhalten – wenn es sich um unsere Brüder und Schwestern handelt – und indem wir anderen aufrichtigen Personen helfen, diesen wundervollen Gott besser kennenzulernen. Dann werden diese ebenso wie wir den Wunsch entwickeln, den Schöpfer anzubeten und ihrerseits andere ermuntern und zu diesem wundervollen Gott hinzuführen!

  54. Jule sagt:

    5. Mose 1:19-35

    Kanaan zum Greifen nah

    19 (4. Mose 13-14)
    Auf Befehl des Herrn verließen wir dann den Horeb und machten uns auf den Weg zum Bergland der Amoriter. Wir durchquerten die große, schreckliche Wüste, die ihr ja auch kennt, und erreichten Kadesch-Barnea. 20 Dort sagte ich zu euren Eltern: »Wir sind da! Hier beginnt das amoritische Bergland, das der Herr, unser Gott, uns schenken will. 21 Ja, er gibt das Land in eure Gewalt! Erobert es, und nehmt es in Besitz! Denn so hat es euch der Herr, der Gott eurer Vorfahren, befohlen. Habt keine Angst! Lasst euch nicht entmutigen!«

    22 Darauf entgegnete das ganze Volk: »Wir würden lieber einige Männer vorausschicken, die das Land erkunden. Sie können herausfinden, auf welchem Weg wir am besten hineinkommen und welche Städte es dort gibt.« 23 Der Vorschlag gefiel mir, und ich wählte zwölf Männer aus, einen aus jedem Stamm. 24 Sie zogen ins Bergland hinauf und erkundeten es bis zum Eschkoltal. 25 Als sie zurückkamen, brachten sie uns Früchte von dort mit und erklärten: »Das Land ist gut, das der Herr, unser Gott, uns gibt.«

    26 Aber eure Eltern wollten es nicht erobern. Sie weigerten sich, dem Herrn, ihrem Gott, zu gehorchen. 27 Ängstlich hockten sie in ihren Zelten und klagten: »Der Herr hasst uns! Er hat uns nur aus Ägypten geholt, damit die Amoriter uns angreifen und vernichten! 28 Warum sollten wir ihnen freiwillig in die Arme laufen? Die Kundschafter haben uns allen Mut genommen. Sie haben gesagt, dass die Menschen dort stärker und größer sind als wir. Ihre Städte sind Festungen, die bis zum Himmel reichen! Auch die Anakiter leben dort; sie sind Riesen!«

    29 Ich erwiderte: »Lasst euch doch keine Angst einjagen! Fürchtet euch nicht vor ihnen! 30 Der Herr, euer Gott, geht vor euch her! Er selbst kämpft für euch, genau wie er es in Ägypten getan hat. Ihr habt es doch mit eigenen Augen gesehen! 31 Und ihr habt auch erlebt, wie der Herr, euer Gott, euch auf dem Weg durch die Wüste geholfen hat. Bis hierher hat er euch getragen wie ein Vater sein Kind.« 32 Trotzdem haben eure Eltern dem Herrn, ihrem Gott, nicht vertraut. 33 Dabei ist er doch sichtbar vor unserem Volk hergegangen und hat uns von einem Lagerplatz zum nächsten geführt! Nachts hat er mit seinem Feuer unseren Weg erleuchtet, und am Tag war er in der Wolke bei uns.

    Eine Geschichte, die wir ja gut kennen. Selbst unsere Kleinen kennen sie bereits aus dem Geschichtenbuch und dem entsprechenden Drama. Aber wie berührt sie uns?

    Vielleicht sind ja auch wir wegen einer Sache ängstlich oder befinden uns auf andere Art in einer scheinbar aussichtslosen Situation, so dass wir uns am liebsten in das nächste Mauseloch verkriechen würden. Wie kann uns diese Geschichte dann helfen und ernuntern?

    Solange wir den Willen unseres Gottes tun – solange wird er mit uns sein! Er wird sogar vor uns her gehen, auch wenn wir das gerade nicht so bemerken.

    Wenn unser Gott mit uns ist, dann brauchen wir uns nicht zu fürchten. Dann ist es völlig egal, wie aussichtslos alles erscheint. Dann ist es egal, was andere Menschen sagen oder von uns denken. Wichtig ist nur, dass wir in unserem Denken und Tun in Übereinstimmung mit Jehova sind. Dann müssen wir uns in gewissem Sinne Scheuklappen anlegen und unseren Blick ganz fest auf unser Ziel fixiern – auf Jehova!

    Ebenso wie Petrus, als Jesus ihn aufforderte, über das Wasser zu ihm zu kommen. Solange Petrus den Blick ganz fest auf ihn gerichtet hielt, funktionierte das. Ebenso fest müssen wir unsere Blick auf Jehova fixieren – dann können wir alles schaffen, was unser Gott von uns möchte. Er lässt uns nicht allein!

    Einen sehr schönen Gedanken hatte gestern eine Schwester zu Jesaja 66:11-12:

    darum, daß ihr saugen und gewiß Sättigung erlangen werdet aus der Brust des vollen Trostes durch sie; darum, daß ihr schlürfen werdet und Wonne erlangt von der Mutterbrust ihrer Herrlichkeit. 12 Denn dies ist, was Jehova gesagt hat: „Hier wende ich ihr Frieden zu so wie einen Strom und die Herrlichkeit von Nationen so wie einen flutenden Wildbach, und ihr werdet bestimmt saugen. An der Seite werdet ihr getragen und auf den Knien werdet ihr geliebkost werden.

    Wenn wir uns das Gesagte mal bildlich vorstellen: wir dürfen wie ein Kind bei seiner Mutter auf SEINEM Schoß sitzen und er nimmt uns in seine Arme und tröstet uns. Natürlich immer unter der Voraussetzung, dass wir ein gutes Verhältnis zu IHM haben,

    Was für ein wunderbarer Gedanke!

    Also denken wir immer daran: solange wir so leben, wie es Jehova gefällt, lässt er uns niemals allein. Er wird immer bei uns sein und uns helfen und uns trösten. Mit ihm an unserer Seite können wir alles schaffen.

    Falls wir gerade nicht so leben, wie es Jehova gefällt, haben wir ja die Möglichkeit, von unserem verkehrten Weg umzukehren und ab sofort unser Leben zu ändern und so zu leben, dass wir IHM gefallen. Dann wird er auch mit uns sein.

    Ist das nicht wundervoll?

  55. Jule sagt:

    5. Mose 1:37-38

    Auch auf mich wurde der Herr euretwegen zornig und sagte zu mir: »Du wirst das Land ebenfalls nicht betreten. 38 An deiner Stelle wird Josua hineingehen, der Sohn Nuns, der dir bei deinen Aufgaben geholfen hat. Ermutige ihn! Denn er soll Kanaan unter den Israeliten aufteilen.«

    Können wir uns das vorstellen?:

    Ein anderer wird die Hoffnung erben, die uns unser ganzes Leben lang aufrecht erhalten hat – und ausgerechnet wir sollen ihn dazu ermuntern und ihn schulen?

    Dazu gehört sicherlich jede Menge Demut und Liebe zu Jehova, seinem Vorhaben und zu unserem Nächsten.

    Aber wir kenne noch einen ähnlichen Fall: König David

    David wollte Jehova gern einen Tempel bauen, aber Jehova lehnte ab. Statt seiner sollte sein Sohn den Tempel bauen.

    Statt sich nun enttäuscht und frustriert abzuwenden – „dann eben nicht“ – bereitete David einfach schon mal alles vor, so dass sein Sohn dann zu seiner Zeit ohne große Verzögerung den Plan umsetzen konnte.

    Wie wir sehen, stellten Moses sowie David Jehovas Interessen über ihre eigenen. Auch wenn sie vielleicht enttäuscht waren, so gingen sie doch ganz entschlossen den Weg mit Jehova weiter und taten weiterhin alles, was in ihrer Macht stand, um Jehovas Vorhaben zu unterstützen.

    Wie gehen wir mit ähnlichen Enttäuschungen um? Zeigt sich durch unsere Reaktion – unser Denken, Reden und Handeln – dass uns die Interessen Jehovas wichtiger sind als unsere eigenen?

    Oder drehen wir uns verbittert von Jehova und der wahren Anbetung weg und versuchen, wenigstens das Beste aus diesem System herauszuholen?

    Sind wir wirklich bereit, uns unter die mächtige Hand Jehovas zu erniedrigen?

  56. Jule sagt:

    5. Mose 3:23-28

    Mose will nach Kanaan

    23 In dieser Zeit flehte ich den Herrn an: 24 »Herr, mein Gott, dem ich diene! Du hast gerade erst begonnen, mir deine Größe und Macht zu zeigen! Wo ist ein Gott im Himmel oder auf der Erde, der solche Werke vollbringen kann und der so mächtig ist wie du? 25 Ich bitte dich: Lass mich mit hinübergehen und das gute Land jenseits des Jordan sehen, das schöne Bergland und den Libanon.«

    26 Aber der Herr war euretwegen zornig auf mich und erfüllte meine Bitte nicht. Er sagte zu mir: »Genug damit! Ich will von dieser Sache nichts mehr hören! 27 Steig auf den Gipfel des Berges Pisga, und schau nach Westen, Norden, Süden und Osten! Sieh dir das Land von dort aus an! Aber den Jordan wirst du nicht überschreiten. 28 Josua wird die Israeliten hinüberbringen und das Land unter ihnen aufteilen. Sag ihm, was er tun soll, stärke und ermutige ihn!«

    Vorhin hatte ich noch gesagt, dass Moses darüber nicht enttäuscht war – aber das ist wohl nicht der richtige Ausdruck.

    Es ist ganz normal, dass wir darüber enttäuscht sind, wenn die Dinge, die wir uns erhofft haben, nicht eintreffen. Schon der Sprücheschreiber schrieb, dass hinausgeschobene Erwartung das Herz krank machen kann.

    Aber Enttäuschung ist noch etwas anderes als Frust und Verbitterung.

    Moses war zwar enttäuscht, was auch seine Bitte das Land wenigstens zu sehen zeigt – aber er war nicht verbittert. Er verstand, was Jehova wollte und warum.

    Vielleicht ein kleines Beispiel:

    Ich hatte mich so sehr darauf gefreut, dass mein Mann einige Tage frei haben sollte. Hatte schöne Ausflüge mit ihm geplant und mich schon darauf gefreut. Aber er war aufgrund der vielen Arbeit davor völlig ausgebrannt – und so hat er die freien Tage fast nur geschlafen un so hatte ich so gut wie gar nichts von ihm. Natürlich war ich darüber ziemlich enttäuscht – aber ich konnte ihn ja auch verstehen und so habe ich ihn schlafen lassen.

    Ich war zwar traurig, dass aus den schönen Ausflügen nichts geworden ist – aber ich war ihm weder böse noch verbittert darüber.

    Ebenso ging es Moses mit Jehova und seinen Gefühlen darüber, dass er nicht in das verheissene Land durfte

  57. Jule sagt:

    5. Mose 4 – 6

    5. Mose 4:9-14

    Hütet euch davor, etwas von dem, was ihr gesehen habt, zu vergessen! Erinnert euch euer Leben lang daran, und erzählt es euren Kindern und Enkeln weiter! 10 Denkt daran, wie ihr euch am Berg Horeb in der Gegenwart des Herrn, eures Gottes, versammelt habt. Damals forderte der Herr mich auf: »Lass die Israeliten hier bei mir zusammenkommen, ich will zu ihnen sprechen. Sie sollen lernen, mich zu achten und ihren Kindern meine Worte weiterzusagen.«

    11 Da seid ihr alle zum Fuß des Berges gekommen. Der Berg brannte, Feuer loderte bis zum Himmel, und dunkle Wolken umhüllten ihn. 12 Aus dem Feuer sprach der Herr, euer Gott, zu euch. Seine Gestalt habt ihr nicht gesehen, nur seine Stimme konntet ihr hören. 13 Er sagte, dass er einen Bund mit euch schließen wollte, an den ihr euch halten solltet. Er gab euch die Zehn Gebote und schrieb sie auf zwei Steintafeln. 14 Mir befahl er, euch seine Gebote und Weisungen zu erklären. Sie sollen euer Leben in dem Land bestimmen, in das ihr nun zieht und das ihr in Besitz nehmen werdet.

    Auch wir haben unserem Gott Treue gelobt – als wir uns zum Zeichen unserer Hingabe haben taufen lassen.

    Vergessen wir nie, was wir mit ihm erlebt haben, wie wir ihn durch das Studium der Bibel kennengelernt und liebengelernt haben. Erinnern wir uns an alles, was er uns durch sein Wort gesagt hat und noch sagt – und richten wir unser Leben danach aus!

  58. Jule sagt:

    5. Mose 4:25-31

    Wenn ihr dann schon längere Zeit im Land Kanaan lebt und Kinder und Enkel habt, geratet ihr womöglich auf Abwege: Ihr fertigt euch eine Götzenstatue in Gestalt irgendeines Lebewesens an und tut damit, was der Herr, euer Gott, verabscheut! Ihr fordert seinen Zorn heraus. 26 So rufe ich heute Himmel und Erde als Zeugen an: In diesem Fall werdet ihr mit Sicherheit schnell aus dem Land verschwinden, das ihr jetzt erobert. Ihr werdet nicht lange dort bleiben, sondern völlig vernichtet werden. 27 Der Herr wird euch vertreiben, und nur wenige von euch werden in den fremden Ländern überleben, in die er euch bringen wird. 28 Dort müsst ihr Göttern dienen, die von Menschen gemacht sind, Götzen aus Holz und Stein, die nicht sehen, nicht hören, nicht essen und nicht riechen können.

    29 Dann werdet ihr den Herrn, euren Gott, suchen. Und ihr werdet ihn finden, wenn ihr ehrlich und von ganzem Herzen nach ihm fragt. 30 Wenn euch all dies am Ende der Zeit zustößt, werdet ihr in eurer Not zum Herrn, eurem Gott, zurückkehren und wieder auf ihn hören. 31 Denn der Herr, euer Gott, ist barmherzig. Er gibt euch nicht auf und lässt euch niemals untergehen. Für immer hält er an dem Bund fest, den er mit euren Vorfahren geschlossen hat. Denn das hat er geschworen.

    Ob sie sich wohl Zeit ihres Lebens an diese Aussage erinnerten?

    Vielleicht brachte sie dies auch dazu, „vom Schlechten zum Schlimmeren fortzufahren“, weil „die Strafe nicht auf dem Fuße folgte“. Denn es hat ja dann doch eine ganze Weile gedauert, bis Jehova sie verwarf und ins Exil führte.

    Interessanterweise haben sie nach einer Zuchtmaßnahme immer zu Jehova wieder zurückgefunden. Aber ob das wirklich immer aus einem aufrichtigen Herzen heraus war? Oftmals kommt mir ihre „Umkehr“ eher wie Pharaos Reaktion auf die Plagen vor.

  59. Jule sagt:

    5. Mose 4:42-43

    als Zufluchtsorte für Totschläger. Wenn jemand einen anderen versehentlich und nicht aus Feindschaft getötet hatte, konnte er in eine dieser Städte fliehen und so sein Leben retten. 43 Mose wählte die Stadt Bezer in der Steppe der Hochebene für den Stamm Ruben aus, die Stadt Ramot in Gilead für den Stamm Gad und die Stadt Golan im Land Baschan für den Stamm Manasse.

    Interessanterweise konnte der Zufluchtsuchende sich nicht aussuchen, in welche der Zufluchtstädte er ging – sondern alles war bis ins Kleinste geregelt

  60. Jule sagt:

    5. Mose 5:20

    Sag nichts Unwahres über deinen Mitmenschen!

    Eine sehr schöne Übersetzung!

    Bei uns heisst es ja „nicht falsch Zeugnis geben“ oder „verleumden“. Aber das hier geht ja noch weiter:

    Jede Unwahrheit, die ich über einen anderen erzähle ist eine Sünde gegen Jehova. Da gebe ich mir gleich noch mehr Mühe, darauf zu achten, was ich über andere sage!

    Eigentlich zählt dazu noch mehr: wenn ich bewußt ein falsches Bild von einem anderen vermittle, indem ich z.B. seine Fehler überbewerte und übertreibe und seine guten Seiten verschweige – dann rede ich eigentlich auch Unwahres über ihn.

    Hier wird dann auch wieder deutlich, wie wichtig es ist, auf unsere Gefühle zu achten. Denn wenn ich auf jemanden sauer bin, dann neige ich doch sehr dazu, es auch auszudrücken und in der Wut übertreibe ich dann mächtig das, was der andere falsch gemacht hat.

    Ganz schlimm ist es, wenn wir dann nichts gegen solche Gefühle tun und Groll entwickeln. Wir erinnern uns, dass wir keinen Groll hegen sollen, weil wir sonst zum Mörder werden. Denken wir nur an die Aussage Jesu, dass aus dem Herzen böse Taten wie Groll und Mordtaten kommen. Ebenso wie jemand, der einen anderen begehrlich ansieht, bereits in seinem Herzen Ehebruch begangen hat – ebenso hat wohl auch jeder, der einem anderen fortgesetzt grollt, in seinem Herzen bereits einen Mord begangen.

    Erinnern wir uns auch an Kain, der nichts gegen seine negativen Gefühle für Abel tat. Wissen wir noch, was Jehova zu ihn sagte – und wie die Geschichte ausging?

    Also achten wir auf unsere Gedanken und Gefühle – dann werden wir auch das, was wir sagen, besser im Griff haben

  61. Jule sagt:

    5. Mose 7 – 9

    5. Mose 7:6-15

    Denn ihr seid ein heiliges Volk – ihr gehört ganz dem Herrn, eurem Gott. Unter allen Völkern der Welt hat er euch als sein Volk ausgewählt. 7 Das hat er nicht etwa getan, weil ihr zahlreicher wärt als die anderen Völker. Denn ihr seid ja das kleinste von allen Völkern. 8 Nein, aus Liebe hat er sich euch zugewandt und weil er das Versprechen halten wollte, das er euren Vorfahren gegeben hat. Darum hat er euch mit großer Macht aus der Sklaverei in Ägypten herausgeholt, er hat euch aus der Gewalt des Pharaos, des Königs von Ägypten, befreit. 9 So erkennt doch: Der Herr, euer Gott, ist der wahre und treue Gott! Über Tausende von Generationen steht er zu seinem Bund und erweist allen seine Güte, die ihn lieben und sich an seine Gebote halten. 10 Die ihn aber hassen, bestraft er sofort mit dem Tod. Er wartet nicht, sondern gibt ihnen gleich, was sie verdienen.

    11 Darum lebt nach den Weisungen, Ordnungen und Geboten, die ich euch heute gebe! 12 Wenn ihr sie befolgt, wird der Herr sich an seinen Bund mit euch halten. Ihr werdet weiter seine Güte erfahren, wie er es euren Vorfahren zugesagt hat. 13 Er wird euch lieben und segnen, euch viele Kinder schenken und euer Volk wachsen lassen. In dem Land, das er euren Vorfahren für euch versprochen hat, werdet ihr Getreide, Weintrauben und Oliven in Hülle und Fülle ernten. Eure Rinder, Schafe und Ziegen werden sich stark vermehren. 14 Ihr werdet reicher gesegnet sein als alle anderen Völker. Niemand von euch wird unfruchtbar sein, kein Mann, keine Frau und auch keines eurer Tiere. 15 Der Herr wird euch vor jeder Krankheit bewahren. Die schrecklichen Seuchen, die ihr in Ägypten kennen gelernt habt, wird er von euch fern halten und sie denen schicken, die euch hassen.

    Ist dies wirklich wörtlich zu nehmen? Ich denke nicht

    Zum einen wissen wir alle aus Erfahrung, dass die Bösen nicht sofort von Jehova bestraft werden. Vielleicht spricht er für sich selbst sofort das Urteil über die bösen Taten – aber leider folgt die Strafe ja bekanntlich nicht auf dem Fuße. Genau dies war es ja, was später Asaph fast zum Straucheln brachte.

    Auch ist es nicht so, dass es unter den gottesfürchtigen Frauen keine Unfruchtbaren geben würde – denken wir nur an Hanna, die fast darüber verzweifelte und an die Nebenfrau ihres Mannes, die Hanna deshalb immer wieder verspottete.

    Daher können diese Punkte meiner Ansicht nach unmöglich wörtlich gemeint sein.

    Außerdem hätte der Satan ja dann mit seinen Anschuldigungen Recht: wenn alle, die Jehova wirklich dienen, sofort im Hier und Jetzt so überaus gesegnet wären, könnte er sicherlich zu Recht behaupten, dass sie alle Jehova nur aus selbstsüchtigen Motiven dienen würden.

    Aber warum sagt Moses das hier dann so, dass ein solcher falscher Eindruck entsteht?

  62. Jule sagt:

    5. Mose 8:2-6

    Erinnert euch an den langen Weg, den der Herr, euer Gott, euch bis hierher geführt hat, an die vierzig Jahre in der Wüste. Er ließ euch in Schwierigkeiten geraten, um euch auf die Probe zu stellen. So wollte er sehen, wie ihr euch entscheiden würdet: ob ihr nach seinen Geboten leben würdet oder nicht. 3 Er legte euch Entbehrungen auf und ließ euch hungern. Dann gab er euch das Manna zu essen, das weder ihr noch eure Vorfahren kanntet. Er wollte euch damit zeigen, dass der Mensch nicht allein von Brot lebt, sondern von allem, was der Herr ihm zusagt.

    4 In diesen vierzig Jahren ist eure Kleidung nicht verschlissen, und eure Füße sind nicht geschwollen. 5 Daran könnt ihr erkennen, dass der Herr, euer Gott, es gut mit euch meint. Er erzieht euch wie ein Vater seine Kinder. 6 Beachtet deshalb seine Weisungen! Lebt so, wie es ihm gefällt, und habt Ehrfurcht vor ihm!

    16-18Durch diese schwere Zeit wollte er euch auf die Probe stellen, um euch danach umso mehr mit Gutem zu beschenken.

    17 Wenn dieses Gute nun kommt, sagt nicht: »Das haben wir aus eigener Kraft geschafft, es ist unsere Leistung!« 18 Denkt vielmehr an den Herrn, euren Gott, der euch die Kraft gibt, Reichtum zu erwerben!

    ich finde es gerade nicht wieder, aber ich habe in einem der drei Bücher, die ich im letzten Monat gelesen habe (Geist, Jeremia, Lebensweg) den Gedanken gelesen, dass wir unmöglich aus eigener Kraft Jehova unter Prüfungen treu bleiben können.

    Ja, es stimmt: wenn wir auf Jehova vertrauen und ihn wirklich von Herzen her lieben, dann werden wir immer unsere Lauterkeit bewahren – aber wir benötigen den Geist und die Kraft Jehovas dazu. Aus uns selbst könnten wir dies nicht.

    Das bedeutet aber auch im Gegenschluß: Personen, die Jehova bereits über viele Jahre hinweg wirklich treu sind – auch wenn sie in diesem System persönlich überhaupt nichts davon haben, da sie von Gottes Volk isoliert wurden – haben ganz bestimmt den Geist und den Segen von Jehova. Sonst wäre ihnen dies unmöglich.

    Im Geist-Buch wird zudem gesagt, dass Jehova nur denjenigen seinen heiligen Geist gibt, die in Übereinstimmung mit seinem Willen leben. Wer also nicht von ganzem Herzen bemüht ist, Jehova wohlzugefallen und entsprechend zu leben, wird niemals diesen Geist bekommen. Ohne den Geist widerum ist es unmöglich, in Prüfungen zu bestehen.

    Das Einzige, was wir selbst noch dazu tun können, ist, dass wir uns nicht selbst von Gottes Liebe trennen und uns auf ihn verlassen. Also das Risiko eingehen, darauf zu vertrauen, dass er die Dinge regeln wird. Aber dies geht nur dann, wenn wir den Geist von ihm erhalten, um den ihn jeder bitten darf…

    Alles klar?

  63. Jule sagt:

    5. Mose 9:4-7

    Wenn der Herr, euer Gott, dies für euch tut, dann denkt nicht: »Wir bekommen dieses Land, weil wir so leben, wie es dem Herrn gefällt.« Nein, er vertreibt diese Völker, weil sie von ihm nichts wissen wollen. 5 Nicht wegen eurer Vollkommenheit und Aufrichtigkeit kommt ihr hinein! Die Bewohner Kanaans müssen euch weichen, weil sie gottlos sind und weil der Herr ihr Land euren Vorfahren Abraham, Isaak und Jakob mit einem Eid versprochen hat.

    6 Begreift doch: Ihr habt dieses gute Land nicht verdient! Im Gegenteil, ihr seid ein widerspenstiges Volk. 7 Denkt nur daran, und vergesst nie, wie ihr in der Wüste den Zorn des Herrn, eures Gottes, herausgefordert habt. Auf dem ganzen Weg von Ägypten bis hierher habt ihr euch gegen ihn aufgelehnt.

    Auch wir sind unvollkommen und machen Fehler – daher hat niemand von uns den Lohn verdient, sondern es ist eine liebende Güte von Jehova!

  64. Jule sagt:

    5. Mose 10 – 12

    Das Kapitel 10 ist „etwas durcheinander“. Moses erzählt den Israeliten das, was sie mit Jehova erlebt haben, aber offenbar nicht in chronologischer Reihenfolge.

    Denn nachdem er die zweiten Steintafeln in die „hölzerne Kiste“ getan hatte, stirbt Aaron und direkt im Anschluss wählt Jehova die Leviten für den Priesterdienst aus. Wie wir wissen, ist Aaron ja erst sehr viel später gestorben.

    Aber warum wird sein Tod direkt nach den Steintafen in Moses Vortrag eingeflochten? Welchen Sinn macht diese Erwähnung an genau der Stelle?

  65. Jule sagt:

    5. Mose 10:12-17

    Wir haben einen großen Gott!

    12 Nun, ihr Israeliten! Was verlangt der Herr, euer Gott, von euch? Nichts anderes, als dass ihr ihn achtet und immer seinen Wegen folgt, dass ihr ihn liebt und ihm von ganzem Herzen mit aller Hingabe dient. 13 Richtet euch nach seinen Geboten und Ordnungen, die ich euch heute gebe! Dann wird es euch gut gehen.

    14 Dem Herrn, eurem Gott, gehört der weite Himmel, die Erde und alles, was dort lebt. 15 Doch euren Vorfahren wandte er seine besondere Liebe zu. Euch, ihre Nachkommen, hat er aus allen Völkern auserwählt, sein Volk zu sein. Das seid ihr heute noch! 16 Deshalb wendet euch von ganzem Herzen dem Herrn zu, und gebt euren hartnäckigen Widerstand auf!

    17 Denn der Herr, euer Gott, ist größer als alle Götter und mächtiger als alle Herrscher! Er ist der große und starke Gott, den man fürchten muss. Er ist gerecht und unbestechlich.

    Auch uns hat Jehova in gewissem Sinne „auserwählt“ – denn er hat uns zu sich hingezogen!

    Auch wir sollten uns als dankbar erweisen und so leben, dass wir seinem Namen Ehre bereiten und sein Herz erfreuen. Denn wir dürfen dem gleichen Gott wie die Israeliten dienen. Unser Gott ist wunderbar und sehr zu preisen.

    Das erinnert mich dann auch wieder an die zweite Dienstansprache „Alles was atmet, preise Jah“:

    Der Bruder hat die ganze Schöpfung mit einem Orchester verglichen, das gemeinsam eine Symphonie aufführt. Jeder hat eine andere Rolle, der eine spielt in moll, der andere adagio usw, jeder gibt sein Bestes und gemeinsam hört sich das toll an.

    Bei dem Gedanken kam mir dann gleich der Chor der Brüder auf einem Bezirkskongress in den Sinn, wenn die Tausenden gemeinsam das Dankeslied singen. Obwohl wir alle unvollkommen sind und sicherlich jeder einzelne für sich – bis auf wenige Ausnahmen – „krumm und schief“ singt, hören sich alle zusammen so toll an, dass ich jedesmal eine richtige Gänsehaut bekomme. So etwas Wunderbares kommt dabei heraus, wenn alle zusammen aus tiefsten Herzen voller Inbrunst ein Lied des Dankes und der Wertschätzung für ihren Schöpfer singen.

    Aber jeder muss auch sein Bestes geben. Wenn jemand eigentlich Trompete spielt, dann erwarten wir auch einen entsprechenden Ton aus seinem Musikinstrument – und kein leises schwaches Pfeifen.

    Ja, wir als ganze Schöpfung spielen gemeinsam eine wundervolle Symphonie für unseren Schöpfer, denn er ist dessen würdig, weil er uns alle erschaffen hat. Ohne IHN gebe es uns überhaupt nicht!

    Und wenn ER uns nicht zu sich hingezogen hätte – dann würden wir nicht zu seinem auserwählten Volk gehören. Erweisen wir uns als dankbar dafür und stimmen in das Lied des Lobpreises mit ein?

    Und erweisen wir uns als würdig, zu diesem Volk zu gehören – indem wir so leben, wie es IHM gefällt?

    Vers 20-21

    Habt Ehrfurcht vor dem Herrn, eurem Gott! Dient ihm, und haltet ihm die Treue! Schwört nur bei seinem Namen! 21 Ihr könnt stolz darauf sein, dass er euer Gott ist! Welch gewaltige und furchterregende Taten hat er vor euren Augen vollbracht!

  66. Jule sagt:

    5. Mose 11:2-4

    Denkt daran, was er getan hat, um euch zu erziehen! Die Älteren unter euch waren noch dabei, als der Herr, euer Gott, in Ägypten seine Macht und Stärke gezeigt hat. Eure Kinder haben es nicht miterlebt, 3 aber ihr habt gesehen, welche gewaltigen und unfassbaren Taten der Herr in Ägypten vollbracht hat, was er mit dem Pharao, dem König von Ägypten, und mit seinem Volk getan hat. 4 Als das ägyptische Heer euch mit Reitern und Kriegswagen nachjagte, ließ er sie im Schilfmeer untergehen. Er hat sie vollständig vernichtet. Bis heute hat sich Ägypten nicht von diesem Schlag erholt.

    Zu wem spricht Moses hier?

    Sie standen ja nun kurz davor, ins Land der Verheißung einzuziehen. Alle, die aus Ägypten ausgezogen waren, waren doch inzwischen gestorben – bis auf die Leviten. Mußte er die Leviten wirklich daran erinnern?

    Dass er es der jungen, neuen Generation in den Sinn ruft, ja rufen muss, ist ja klar. Aber er spricht ja hier diejenigen an, die das noch miterlebt haben.

  67. Jule sagt:

    5. Mose 11:16-17

    Gebt Acht! Lasst euch nicht dazu verführen, dem Herrn den Rücken zu kehren! Dient keinen anderen Göttern, betet sie nicht an! 17 Sonst wird der Herr zornig auf euch und lässt es nicht mehr regnen, so dass auf den Feldern nichts mehr wächst. In kurzer Zeit werdet ihr umkommen und nichts mehr von dem guten Land haben, das der Herr euch jetzt gibt.

    Interessanterweise ist genau dies eingetreten, weil sie dies Worte nicht beachtet haben. Denn zur Zeit von Elisa gab es eine sehr lange Trockenzeit…

  68. Jule sagt:

    hier noch zwei sehr schöne Texte:

    5. Mose 11:18-19

    Bewahrt deshalb diese Worte im Herzen! Denkt immer daran! Schreibt sie zur Erinnerung auf ein Band, und bindet es um die Hand und die Stirn! 19 Bringt die Gebote euren Kindern bei! Redet immer und überall davon, ob ihr zu Hause oder unterwegs seid, ob ihr euch schlafen legt oder aufsteht!

    5. Mose 11:26-28

    Nun müsst ihr euch entscheiden: Wählt zwischen Segen und Fluch! 27-28 Der Herr, euer Gott, wird euch segnen, wenn ihr auf seine Gebote achtet. Doch sein Fluch trifft euch, wenn ihr nicht darauf hört, sondern vom Weg abweicht, den ich euch heute zeige, wenn ihr anderen Göttern nachlauft, die ihr bisher nicht einmal kanntet.

  69. Jule sagt:

    5. Mose 13 – 16

    5. Mose 13:18-19

    Behaltet nichts vom Eigentum der Einwohner, das nach Gottes Urteil vernichtet werden muss! Dann wird er nicht länger zornig auf euch sein, sondern euch von neuem seine Liebe zeigen. Hört genau auf seine Worte! Gehorcht all seinen Weisungen, die ich euch heute gebe! Verhaltet euch so, wie es dem Herrn, eurem Gott, gefällt! Dann wird er euch gnädig sein und euer Volk weiter wachsen lassen, wie er es euren Vorfahren versprochen hat.

    Das erinnert mich gerade an Achan, der ja etwas von der Beute für sich nahm. Wegen ihm entzog Jehova dem Volk seinen Segen – so lange, bis geoffenbart wurde, wer der Übeltäter war. Erst danach wandte sich Jehova wieder seinem Volk zu.

    Wir sehen: Jehova hat immer gehalten, was er seinem Volk versprochen hat

  70. Jule sagt:

    5. Mose 14:21

    Esst auch kein verendetes Tier! Ihr könnt es den Ausländern geben, die in euren Städten wohnen, oder an andere Fremde verkaufen. Sie dürfen es essen. Aber ihr selbst sollt nichts davon nehmen, weil ihr ein heiliges Volk seid und ganz dem Herrn, eurem Gott, gehört.

    Interessant, was ich in der Reihe „Höhepunkte der Bibellesung“ dazu gefunden habe:

    Warum war es den Israeliten erlaubt, ein unausgeblutetes totes Tier, das sie selbst nicht essen durften, einem ansässigen Fremdling zu geben oder einem Ausländer zu verkaufen?

    Mit dem Begriff „ansässiger Fremdling“ kann in der Bibel ein Nichtisraelit gemeint sein, der ein Proselyt geworden war, oder ein Siedler, der sich an die grundlegenden Landesgesetze hielt, ohne ein Anbeter Jehovas zu werden. Ausländer und ansässige Fremdlinge, die keine Proselyten wurden, standen nicht unter dem Gesetz und verwendeten unausgeblutete tote Tiere auf verschiedene Weise. Die Israeliten durften ihnen solche Tiere geben oder verkaufen. Der Proselyt stand dagegen unter dem Gesetzesbund. Wie aus 3. Mose 17:10 hervorgeht, war es solch einer Person verboten, Tierblut zu verzehren.

    Dort findet ihr übrigens auch die Antwort auf die Frage zu dem anderen Teil dieses Verses.

    Wenn ihr in die Gallery zur Bibellesung-Linkliste geht, dann werdet ihr feststellen, dass ihr dort nicht nur den Link zum Download der entsprechenden Hördatei findet – sondern auch jeweils die Höhepunkte. Wir erinnern uns doch noch an die begeisternde Serie, die im Januar 2004 im WT begann

  71. Jule sagt:

    5. Mose 14:28-29

    In jedem dritten Jahr sollt ihr den zehnten Teil eurer Ernte in euren Städten und Dörfern sammeln und lagern.

    29 Er ist für die Leviten bestimmt, die kein eigenes Land haben, und für die Ausländer, die Waisen und die Witwen. Sie können sich davon nehmen, was sie brauchen. Wenn ihr sie gut versorgt, wird der Herr, euer Gott, euch segnen und all eure Arbeit gelingen lassen.

    Die erste Sozialversicherung?

    Ist es nicht so, dass die Sozialleistungen wie Sozialhilfe, Grundsicherung, Hartz4 und Arbeitslosengeld von den Geldern gezahlt werden, die ein Erwerbstätiger als Sozialleistungen vom Lohn abgezogen, in einem gemeinsamen Topf gesammelt und dann die Bedürftigen ausgezahlt werden?

  72. Jule sagt:

    5. Mose 15:7

    Seid nicht hartherzig gegenüber den Armen, die mit euch in dem Land leben, das der Herr, euer Gott, euch schenkt. Sie sind eure Nachbarn und Landsleute! Verschließt euch nicht vor ihrer Not!

    Sehr schön, dass Jehovas Volk sich durch Freigiebigleit auszeichnet. Noch schöner, wenn dies nicht schamlos ausgenutzt wird!

    Immer wieder hören wir in den Medien, wie viele Kinder heute unter der Armutsgrenze leben. Interessant, dass dort auch diejenigen mitgezählt werden, die Hartz4 beziehen. Dabei wird mir immer ganz komisch.

    Was, bitte schön, verstehen wir hier eigentlich unter Armut? Die meisten, die ich kenne, haben eine Wohnung, Kleidung und Nahrung. Ja, die meisten dieser Kinder besitzen sogar ein eigenes Handy, Computer mit Internetanschluss, Fernsehen. Mp3-Player und sogar eine Spielekonsole. Ist das wirklich Armut?

    Wissen wir hier eigentlich wirklich, was Armut ist? Die wenigsten haben jemals wirklich gehungert. Wir sagen zwar, dass wir Hunger haben, aber eigentlich meinen wir „ich habe Appetit“ oder „ich möchte gern etwas essen“. Ganz selten gehen in diesem Land Menschen hungrig ins Bett oder haben gar keins. Wir haben immer so viel Mitleid – dabei wird hier scheinbar die Armutsgrenze an einem gewissen Lebensstandart gemessen. Lade doch mal einen Obdachlosen zu dir ein, oder jemand aus einem sozialschwachen Land, oder jemand, der aus einem Gebiet kommt, wo seit Jahren heftiger Krieg tobt – und sage diesem, dass du arm bist. Viele von uns würden sich dann ganz bestimmt schämen, so etwas von sich zu behaupten!

    Bei diesem Gesetz für die Israeliten geht es um wirkliche Armut – nicht darum, dem Bruder zu helfen, einen höheren Lebensstandart zu halten.

    Sicherlich gibt es auch in unserem Land echte Armut. Leider wird gerade diesen Menschen oftmals nicht geholfen, weil wir zu wenig Verständnis für so eine Situation haben oder wir uns überfordert fühlen. Da geben wir die überzähligen Sachen lieber jemand, der zwar selbst genug zum Leben hat, den wir aber kennen oder stecken der Schwester einen größeren Geldschein zu, damit sie sich ihr zigstes Kleid kaufen kann und nach der aktuellen Mode gekleidet ist.

    Nun stellen wir uns vor, wir würden Jehova und Jesus sehen, wie sie sich aus dem Himmel herab beugen und diesem Tun zusehen: an dem wirklich Amen gehen wir mit gerümpfter Nase vorbei, denn „er riecht und sieht richtig zerlumpt und dreckig aus. Ne, dem geben wir nix, der ist ja ekelig“. Aber der Schwester, die eigentlich alles hat, stecken wir immer wieder einen Geldschein zu. Wie mögen Jehova und Jesus wohl darüber denken?

    Vers 9-11

    Seid nicht geizig! Verweigert den Armen aus eurem Volk nicht die nötige Hilfe! Sonst werden sie zum Herrn um Hilfe rufen, und ihr macht euch schuldig. 10 Gebt ihnen gern, was sie brauchen, ohne jeden Widerwillen. Dafür wird euch der Herr, euer Gott, bei all eurer Arbeit segnen und alles gelingen lassen, was ihr euch vornehmt. 11 Es wird immer Arme in eurem Land geben. Deshalb befehle ich euch: Helft den Menschen großzügig, die in Armut und Not geraten sind!

  73. Jule sagt:

    5. Mose 17 – 19

    5. Mose 17:8-13

    ganz gleich, ob es dabei um Tötung, Körperverletzung oder etwas anderes geht. 9 Wendet euch dort an die Priester vom Stamm Levi und an den Richter, der gerade im Amt ist, und legt ihnen den Fall vor. Sie werden ein Urteil sprechen. 10 Daran müsst ihr euch halten. Was sie entscheiden, gilt. Denn sie üben ihr Amt an dem Ort aus, wo der Herr wohnt. 11 Befolgt ihre Anweisungen und Vorschriften genau! Weicht in keiner Hinsicht davon ab!

    12 Wenn jemand so vermessen ist, dass er nicht auf den Richter oder den Priester hört, der im Auftrag des Herrn, eures Gottes, sein Amt ausübt, dann soll er getötet werden. Ihr müsst das Böse aus Israel beseitigen! 13 Alle sollen davon hören, damit sie gewarnt sind und niemand mehr so vermessen handelt.

    Hier geht es zwar um die Priester, die von Gott eingesetzt sind – aber in gewisser Weise können wir das auch auf unsere Ältesten im Rechtskomitee beziehen.

    Auch sie sind von Gott eingesetzt, holen sich Rat bei Jehova und sprechen dann ein Urteil – das wir dann achten und respektieren müssen.

    Selbst dann, wenn es in unseren Augen nicht gerecht erscheint, so müssen wir es wegen ihrer Autorität respektieren, die Jehova ihnen gegeben hat.

    Schlecht wäre es dann allerdings, wenn wir darüber verbittern und Groll hegen würden. Denken wir doch einfach dann daran, dass diese für ihr Urteil vor Jehova Rechenschaft ablegen müssen. Und wenn sie wirklich nicht alle Beweise geprüft haben sollten oder aus Parteilichkeit so entschieden haben – so müssen sie Jehova dafür Rechenschaft ablegen. Das ist nicht mehr unsere Sache. Jehova hasst Parteilichkeit und ein Urteil, ohne alle Beweise zu prüfen und ER sagt auch „mein ist die Rache, ich will vergelten“. Also warum uns weiterhin damit beschäftigen?

    Und wenn wir es selbst sind, denen mit so einem Urteil Unrecht getan wurde, oder die wir meinen, ungerecht behandelt worden zu sein?

    Auch dann brauchen wir uns nicht mehr immer und immer wieder damit beschäftigen. Das Urteil ist gesprochen, also akzeptieren wir es. Sie hatten von Jehova die Autorität dazu erhalten und sie müssen für sich selbst vor Jehova Rechenschaft dafür ablegen. Also: was kümmert es uns?

    Gehen wir einfach weiterhin unseren Weg mit Jehova – indem wir unseren Blick ganz fest auf IHN gerichtet halten und legen wir IHM vertrauensvoll die Sache in die Hand. Sehen wir es als eine Möglichkeit an, IHM unsere Liebe und Loyalität zu beweisen. Erinnern wir uns an den Gedanken, den wir vor einigen Tagen gelesen haben: Jehova hat uns vielleicht auch für eine Weile – scheinbar – verlassen, um uns auf die Probe zu stellen. Damit er erkennen könne, was in unserem Herzen ist.

    Vergessen wir nicht,dass Jehova immer mit denen ist, die ihn aus einem aufrichtigen Herzen anrufen und legen wir uns und unser Geschick vertrauensvoll in seine Hand.

    In den letzten Jahren des jährlichen Bibelleseprogramms hatte ich den Eindruck, dass Jehova gerade dann, – gerade in solchen Situationen – besonders eng bei seinen treuen Dienern ist. Gerade dann sagt und zeigt er ihnen, wie sehr er sie liebt, auch wenn er das Schlimme weiterhin zuläßt.

    Eine Erfahrung, die auch wir hier ganz persönlich gemacht haben: umso schlimmer die Umstände, die Anfeindungen, die Intrigen und die Situation auch wurden, desto mehr wurden wir von Jehova in den Arm genommen. Immer, wenn ich dachte „ich kann nicht mehr“ oder „das kann ich nicht auch noch ertragen“, hat mir Jehova gezeigt, wie sehr er mich liebt. Oftmals war es, als würde er mich tröstend in den Arm nehmen und an seine Brust drücken, wenn ich gerade dann beim Lesen der Bibel oder der Publikationen buchstäblich über einen Gedanken gestolpert bin, der mich sehr getröstet hat. Aber auch durch die von Herzen kommentare der Brüder und Schwestern oder in einem Vortrag.

    Jehova lässt uns niemals allein. Er lässt das Schlimme zwar zu, aber er tröstet. Hier passt wieder das Beispiel vom Bezirksaufseher: ein Kind ist hingefallen und hat sich das Knie aufgeschlagen. Es weint vor Schreck und Schmerzen. Aber als die Mutter es in den Arm nimmt, hört es schnell wieder damit auf. Nicht, weil die Mutter den Schmerz genommen hat – sondern weil sie durch eine Umarmung tröstet. Denn diese Umarmung sagt dem Kind: „ich liebe dich, du bist nicht allein. Ich weiß, dass dein Knie dir weh tut und am liebsten würde ich deinen Schmerz weg küssen. Aber ich kann es leider nicht.“

    Jehova könnte es schon, aber er tut es nicht, da noch die Streitfrage geklärt werden muss. Trotzdem tut es gut, zu wissen, dass er da ist und uns liebt und dass das, was uns passiert keine Strafe für irgendwas ist – wie es Hiobs Freunde ihm einreden wollten – sondern weil er erst noch was klären muss und uns bittet, dabei als Zeuge für ihn aufzutreten. Und das tun wir doch gerne.

    Also akzeptieren wir die Entscheidungen, die die Ältestenschaften oder ein Rechtskomitee trifft und legen wir die Sache im Bedarfsfall vertrauensvoll in Jehovas Hände.

    Sehr schön fand ich auch die Gedanken von dem Bibelkommentator Macintosh dazu, wo er auszugsweise sagt:

    Eine Versammlung sollte immer auf der Erbringung genügender Beweise bestehen, ehe sie einen Beschluss fasst. Sind keine genügenden Beweise vorhanden, so sollten alle geduldig und vertrauensvoll auf den Herrn warten. Er wird sicher geben, was nötig ist.

    Was hat z. B. eine Versammlung zu tun, in der sich etwas sittlich Böses oder eine Irrlehre eingeschlichen hat und dies nur einem Einzigen bekannt ist? Sie muss, selbst wenn dieser eine vollkommen gewiss und völlig überzeugt ist, warten, bis Gott weitere Zeugen gibt, denn sonst handelt sie einem klaren göttlichen Grundsatz zuwider. Sollte sich nun ein einzelner Zeuge verletzt fühlen, wenn die Versammlung nicht nach seinem Zeugnis handelt? Nein, er sollte dies gar nicht erwarten und in seinen Worten sehr vorsichtig sein, solange sein Zeugnis nicht durch einen oder zwei andere Zeugen bestätigt werden kann. Ebenso wenig darf man eine Versammlung deshalb gleichgültig oder nachlässig nennen, weil sie sich weigert, auf das Zeugnis eines Einzelnen hin zu handeln. Sie befolgt damit nur ein bestimmtes göttliches Gebot.

    Dieser wichtige Grundsatz hat allgemeine Gültigkeit. Wir alle sind nur zu sehr geneigt, voreilige Schlüsse zu ziehen, gewissen Eindrücken Raum zu geben, uns auf Vermutungen zu stützen und durch Vorurteile einnehmen zu lassen. Wir brauchen Wachsamkeit, Ruhe, Ernst und eine besonnene Überlegung, wenn wir solche Dinge richtig beurteilen wollen

  74. Jule sagt:

    5. Mose 17:16

    Denn der Herr hat euch verboten, je wieder nach Ägypten zu gehen.

    Mir ist so, als hätte das Volk mehrfach Hilfe bei den Ägyptern gesucht. War es nicht so, dass sie zu Jeremias Zeit vor den Babyloniern nach Ägypten geflohen sind?

    Da sehen wir mal wieder, warum es so wichtig war, dass der König sich selbst eine Abschrift von den GESETZ anfertigte und jeden Tag darin las. Nichts prägt sich so gut ein, wie Dinge, die wir einmal aufgeschrieben haben und immer wieder lesen.

    Vers 18-20

    Wenn er den Thron seines Reiches besteigt, soll man ihm eine Abschrift von diesem Gesetz geben, das bei den Priestern aus dem Stamm Levi aufbewahrt wird. 19 Er muss sie immer bei sich haben und täglich darin lesen, solange er lebt. So wird er lernen, Ehrfurcht vor dem Herrn, seinem Gott, zu haben und alle Ordnungen dieses Gesetzes genau zu befolgen.

    20 Das wird ihn davor bewahren, sich für wichtiger zu halten als die anderen Menschen aus seinem Volk. Wenn er in keiner Hinsicht von diesen Geboten abweicht, werden er und seine Nachkommen lange Zeit in Israel Könige sein.

    An anderer Stelle steht auch das mit dem Abschreiben

    Wenn der König sich an dieses Gebot gehalten hatte, war ihm dieser Text sicherlich gut bekannt. Warum floh Zedekia dann trotzdem nach Ägypten?

    Ja, er hatte Angst vor den Babyloniern – aber Jehova hat ja hier in dem Text gesagt, dass sie nicht wieder nach Ägypten dürfen. Da hatte Zedekia wohl mehr Angst vor Menschen als vor Gott!

  75. Jule sagt:

    5. Mose 18:3

    dann soll der Priester davon die Schulter, die Kinnlade und den Magen bekommen

    Was genau soll der Priester denn mit dem Magen des Tieres anfangen?

    Als Werkzeug, wie vielleicht die Kinnlade, kann man ihn sicherlich nicht benutzen. Wir erinnern uns noch an Simson, der so eine Kinnlade als Waffe benutzte?

    Und essen, wie anderen Teile? Habe ich noch nie gehört. Aber vielleicht als Futter für die Hunde? Hatten die Leviten überhaupt Hunde?

  76. Jule sagt:

    5. Mose 18:11-12

    Keiner darf mit Beschwörungen Unheil abwenden, Totengeister befragen, die Zukunft vorhersagen oder mit Verstorbenen Verbindung suchen. 12 Wer so etwas tut, ist dem Herrn zuwider. Gerade wegen dieser abscheulichen Bräuche vertreibt er die anderen Völker und gibt euch ihr Land.

    Und trotzdem geht Saul später zu so einem Geistermedium, um mit dem toten Propheten Samuel in Verbindung zu treten – damit ihm dieser sagt, was Jehova will, das er tut.

    Ist das nicht widersinnig?

  77. Jule sagt:

    Kapitel 19

    Wenn ich das so lese, wie sehr Jehova hier alles bis ins Kleinste Detail geregelt hat! Ich habe mich in dem letzten Jahren beim Lesen oft gefragt, warum das nötig war. Immerhin hatte Jesus das GESETZ auf zwei reduziert. Das ganze Gesetz darin zusammen gefaßt. Also warum hier bei Moses so ausführlich?

    Mein Mann hat den Gedanken geäußert, dass Jehova wahrscheinlich ursprünglich gar keine so umfangreiche Sammlung vorgesehen hatte, sondern dass möglicherweise die 10 Gebote, die ER selbst auf die Steintafeln geschrieben hatte, ausreichen sollten. Aber als die Israeliten bereits da schon einen Götzen machten und anbeteten, als Moses noch bei ihm auf dem Berg war, entstand scheinbar Bedarf. Vielleicht hatten sie ja nicht verstanden, was er damit meinte, dass sie sich keine Götter machen sollten. So, wie Jesus später zum Thema Ehe sagte, dass Jehova eigentlich die Ehe auf Ewigkeit eingesetzt hatte, „aber im Hinblick auf ihre Herzenshärte“ musste er den Fall der Scheidung regeln.

    Trotzdem sind diese ganzen detaillierten Gesetze auch für uns heute von großem Nutzen, denn dadurch lernen wir die Denkweise Jehovas noch besser und ausführlicher kennen.

    Durch die Regelunhg mit den Zufluchtstädten erfahren wir z.b. wie Jehova über Leben denkt. Dass es zwar mildernde Umstände gibt, wenn man aus Versehen jemand getötet hatte, aber dass es auch keine leichte Sache war, sondern bestraft werden musste.

    Auch dazu, was nun zu Totschlag (unbeabsichtigte Tötung) zählte, führt er Beispiele auf. Er wusste also, dass sich nachher viele versuchen würden, herauszureden. Durch diese Anweisungen, die er hier durch Moses geben lässt, macht er ganz klar, wie er denkt und dass man sich bei IHM nicht rausreden kann!

    Es ist so, wie wenn man ein Gebäude von allen Seiten eingehend betrachtet, un einen realen Eindruck davon zu bekommen. Wie gut, dass Jehova unsere Schwächen und Grenzen kennt und us deshalb liebevollerweise eine gute Hilfe an die Hand gibt

  78. Jule sagt:

    5. Mose 20 – 22

    5. Mose 20:10-12

    Bevor ihr eine Stadt angreift, fordert ihre Einwohner auf, sich kampflos zu ergeben! 11 Gehen sie darauf ein und öffnen euch die Tore, dann müssen sie sich unterwerfen und für euch arbeiten. 12 Wollen sie aber keinen Frieden schließen, sondern Krieg mit euch führen, so belagert sie.

    Mein erster Gedanke hier war: „warum sollten sie sich ihnen ergeben? Niemand gibt freiwillig auf.“

    Auf der anderen Seite hatte sich ja schon rumgesprochen, dass „dieser mächtige Jehova“ mit dem Volk Israel war und welche Machttaten er für sein Volk bereits vollbracht hat.

    Meiner Ansicht nach ist es vor diesem Hintergrund nicht so verwerflich, mit welcher List die Gibeoniter einen Bund mit dem Volk schlossen und dass sich Josua hatte überlisten lassen. Denn damit hatten sich die Gobeoniter ihnen ja ergeben. Sie hatten ja freiwillig ihren Dienst angeboten. Also wäre das auch ohne diese List in Jehovas Sinne gewesen.

    Allerdings wussten die Gibeoniter scheinbar nichts von dieser Anweisung Jehovas – sonst hätten sie sich ihre aufwendige List sparen können und sich einfach ergeben, wenn das Volk Israel ankommt

    Oder gehörten diese zu denen, die in Vers 16 – 18 aufgeführt werden?

    Anders ist es bei Städten in dem Gebiet, das der Herr, euer Gott, euch schenken will. Denn von den Völkern, die hier bisher gelebt haben, dürft ihr niemanden am Leben lassen. 17 An allen müsst ihr Gottes Urteil vollstrecken: an den Hetitern, Amoritern, Kanaanitern, Perisitern, Hiwitern und Jebusitern. Der Herr hat euch dies befohlen, 18 damit sie euch nicht zu ihrem abscheulichen Götzendienst verführen und ihr euch vom Herrn, eurem Gott, abwendet.

  79. Jule sagt:

    5. Mose 20:19

    Wenn ihr eine Stadt längere Zeit belagert, dann zerstört nicht die Bäume in der Umgebung! Sonst habt ihr nichts mehr von ihren Früchten! Darum fällt sie nicht! Oder wollt ihr gegen die Bäume kämpfen?

    Mein erster Gedanke, der mir durch den Kopf schoss war: „warum hätten sie denn die Bäume fällen sollen?“

    Hier zeigt sich wieder, wie wichtig es ist, die Bibel im Zusammenhang zu lesen – denn bereits der nächste Vers gibt die Antwort:

    Fällt nur die Bäume, die ganz sicher keine Frucht tragen. Aus ihrem Holz könnt ihr Vorrichtungen für die Belagerung bauen, um die Stadt damit einzunehmen.

  80. Jule sagt:

    5. Mose 21:1-8

    Die Sühnung eines ungeklärten Mordes

    1 Wenn ihr in dem Land, das der Herr, euer Gott, euch gibt, draußen auf dem Feld einen Toten findet und den Mörder nicht kennt, 2 dann ist Folgendes zu tun: Zunächst sollen die führenden Männer und die Richter der umliegenden Städte kommen und feststellen, welche Stadt dem Fundort am nächsten liegt. 3 Hat man die Stadt bestimmt, dann müssen ihre führenden Männer eine junge Kuh holen, die noch kein Joch getragen und keinen Pflug gezogen hat. 4 Sie bringen sie an einen Bach, der das ganze Jahr Wasser führt, an dessen Ufer aber keine Felder angelegt wurden. Dort brechen sie der Kuh das Genick.

    5 Dann kommen die Priester vom Stamm Levi dazu, die der Herr, euer Gott, erwählt hat, ihm zu dienen und in seinem Namen zu segnen. Ihr Wort entscheidet bei jedem Rechtsstreit und Verbrechen. 6 Vor ihren Augen waschen sich die führenden Männer der Stadt über der toten Kuh die Hände 7 und sagen: »Wir haben diesen Menschen nicht getötet und wissen auch nicht, wer es getan hat. 8 Herr, vergib uns! Wir sind doch dein Volk Israel, das du befreit hast! Bitte zieh uns nicht für den Tod dieses Unschuldigen zur Rechenschaft!« Wenn die Männer dies befolgen, wird den Einwohnern der Stadt dieser Mord nicht angerechnet.

    Eigentlich ging es mir nur um den Vers 6, aber ich hab es dann doch besser im Kontext reingestellt.

    Erinnert uns der Vers 6 an etwas? An eine Begebenheit in der Bibel oder an eine Redewendung?

    Wer wusch sich noch gleich die Hände in Unschuld? Wie war noch mal genau die Formulierung bei Pilatus?

  81. Jule sagt:

    5. Mose 21:10-13

    Wenn ihr Krieg führt und der Herr, euer Gott, euch siegen lässt, kann es geschehen, dass ihr Gefangene macht. 11 Vielleicht sieht jemand von euch unter ihnen eine schöne Frau, die ihm so gut gefällt, dass er sie heiraten will. 12 Er darf sie mit nach Hause nehmen. Dort soll sie sich den Kopf kahl scheren, die Nägel schneiden 13 und die Kleider wechseln, die sie als Gefangene getragen hat. Einen Monat soll sie Zeit haben, um ihren Vater und ihre Mutter zu betrauern. Danach kann der Mann sie zur Frau nehmen.

    Warum sollte sich die Frau den Kopf kahl scheren? Hatte das etwas damit zu tun, dass sie sich selbst demütigen sollte? Warum?

  82. Jule sagt:

    5. Mose 21:15-17

    Wenn ein Mann zwei Frauen hat, kann es vorkommen, dass er die eine liebt und die andere nicht. Beide haben einen Sohn geboren, die Ungeliebte zuerst. 16 Wenn der Mann später das Erbe aufteilt, darf er nicht den Sohn der geliebten Frau zum Erstgeborenen erklären und den Älteren benachteiligen. 17 Er muss den Sohn der ungeliebten Frau als Erstgeborenen anerkennen und ihm doppelt so viel von seinem Eigentum vererben wie dem jüngeren Sohn. Sein ältester Sohn besitzt für immer alle Rechte des Erstgeborenen.

    Das sieht fast so aus, als würde sich Jehova hier auf die Ehe von Jakob beziehen.

    Auch bei ihm war es die „ungeliebte“ Frau, die den ersten Sohn gebar.

    Zur Erinnerung: die „ungeliebte“ Frau wurde sehr wohl auch von ihrem Mann geliebt – aber er liebte die andere mehr.

  83. Jule sagt:

    5. Mose 21:18-21

    Bestrafung ungehorsamer Söhne

    18 Gesetzt den Fall, ein Sohn ist widerspenstig und stur; er hört nicht mehr auf seinen Vater und seine Mutter. Soviel sie ihn auch ermahnen und bestrafen, es nützt nichts. Er macht, was er will. 19 Dann sollen seine Eltern ihn zu den führenden Männern bringen, die am Stadttor Gericht halten. 20 Sie sollen zu ihnen sagen: »Unser Sohn hier gehorcht uns nicht. Er ist unverbesserlich und hört nicht auf, zu schlemmen und zu saufen.« 21 Darauf sollen alle Männer der Stadt ihn steinigen. Denn ihr müsst alles Böse aus eurem Volk beseitigen! Alle Israeliten sollen von der Bestrafung hören, damit sie gewarnt sind.

    Ein sehr interessanter Text – auch für uns heute:

    Es geht nicht nur darum, dass der Sohn (oder die Tochter) ein Schlemmer oder Trinker ist. Jehova forderte die Kinder auch auf, ihren Eltern in allem gehorsam zu sein und ihnen den nötigen Respekt zu erweisen. Etwas, was der Apostel Paulus für die Christen wiederholte.

    Heute ist Gehorsam und Respekt scheinbar „unmodern“ geworden und selbst im neuen revidierten Junge-Leute-Buch steht, dass es normal ist,wenn Jugendliche in der Pubertät gegen ihre Eltern rebellieren und alles mit ihnen ausdiskutieren müssen.

    Das mag sein. Aber bedenken wir: Diebstahl. Ehebruch, Scheidung und Homosexualität sind heute auch normal. Trotzdem steht so ein Verhalten im Gegensatz zu dem Willen Jehovas.

    Oftmals können wir ein Schwester verstehen, die ihren Mann verlässt, weil er ihr nicht genügend Beachtung schenkt. Aber nur, weil wir das verstehen ist es noch lange nicht richtig. Und auch wenn wir verstehen, dass der Abnabelungsprozess schwierig ist und die Jugendlichen immer wieder selbst entscheiden wollen – so ist es noch lange nicht richtig. Der Vater ist das Haupt der Familie – weil Jehova ihm diese Rolle, diesen Platz in der Familie gegeben hat. Und er hat letztendlich die Entscheidungen zu treffen. Auch, wenn es heute in der Welt anders üblich ist und auch dann, wenn das Jugendamt oder ein Familiengericht dem Kind Recht gibt.

    Hier kommt es dann für den Jugendlichen darauf an, was für ihn wichtig ist:

    Will er sein „vermeintliches Recht“ einfordern und seinen Willen durchsetzen – oder will er Jehova gefallen?

    Beides geht nicht. Er muss sich hier entscheiden! Wenn er sich Jehova hingegeben und vielleicht sogar schon taufen lassen hat – dann müßte er die Interessen Jehovas über seine eigenen stellen. Auch wenn sich das für ihn selbst in dem Moment nicht so toll anfühlt, klein beizugeben.

    Aber wenn er es tut, dann erfreut er damit ganz sicher das Herz seines liebevollen Gottes und gibt damit dem Widersacher eine schallende Ohrfeige.

    Falls du als Jugendlicher in so einer Situation bist, dann lies bitte noch mal den obigen Bibelvers nach und sie selbst, wie ernst so etwas in Jehovas Augen ist. Dann wirst du ganz bestimmt die richtige Entscheidung treffen und das wird dich ganz bestimmt sehr glücklich machen.

    Und falls du dich bereits falsch entschieden hast, kannst du trotzdem noch Jehovas Herz erfreuen, indem du wie der verlorene Sohn demütig zu deinem Vater gehst und ihn um Entschuldigung bittest. Er wird dich sicherlich ebenso voller Liebe an sein Herz drücken, wie der Vater in dem Gleichnis. Und Jehova erst und sein Sohn. Und denk nur an den Jubel, in den die Engel im Himmel ausbrechen werden, wenn sie sehen, dass du deinen Fehler eingesehen hast und die Interessen Jehovas über deine eigenen setzt.

    In diesem System ist so ein Verhalten von der Welt nicht gefordert und auch sehr selten geworden. Umso größer wird die Freude darüber im Himmel sein!

  84. Jule sagt:

    5. Mose 21:22-23

    Hingerichtete müssen am selben Tag begraben werden

    22 Wenn ihr jemanden für ein Verbrechen hinrichtet und seinen Leichnam an einem Pfahl oder Baum aufhängt,

    23 sollt ihr ihn nicht über Nacht dort lassen. Begrabt ihn auf jeden Fall noch am selben Tag! Denn wer so aufgehängt wurde, ist von Gott verflucht. Wenn ihr seinen Leichnam nicht am selben Tag begrabt, verunreinigt ihr das Land, das der Herr, euer Gott, euch schenkt.

    Das ist der Grund, warum die Soldaten den Verbrechern die Beine gebrochen haben – und bei Jesus mit einem Speer die Seite durchstochen haben, um zu sehen, ob er wirklich tot war. Sie mußten noch am selben Tag begraben werden – um Jehova Genüge zu tun

  85. Jule sagt:

    5. Mose 22:3

    Immer wenn ihr jemandem helfen könnt, etwas Verlorenes zurückzubekommen, dann tut es! Verweigert niemandem eure Hilfe!

    Huch! Und das fast direkt nach der Sache mit dem ungehorsamen Sohn.

    Mit etwas Phantasie könnte man hiervon ableiten, dass man dem „verlorenen Sohn“ beistehen sollte, wenn er seinen Fehler beim Vater wieder gut machen will.

    Es ist für einen jungen Menschen sicherlich nicht leicht, auf seinem Weg umzukehren. Vielleicht hat er längst bemerkt, dass er sich seinen Eltern gegenüber verkehrt verhalten hat und vielleicht wünscht er sich schon eine Weile, er könnte die Zeit zurück drehen, die Dinge ungeschehen machen und dann die richtige Entscheidung treffen. Vielleicht möchte er dies seinem Vater gern sagen, aber er traut sich nicht. Vielleicht nicht so sehr, weil ihm die nötige Demut fehlen würde, sondern weil er sich für sein Verhalten schämt, weil er weiss, wie weh er seinem Vater getan hat und nicht weiss, ob er es wagen darf.

    Dann können wir diesem Jugendlichen helfen, indem wir ihn darin bestärken, den richtigen Weg zu gehen und vielleicht mit ihm beten oder ihn sogar auf dem Weg begleiten.

    Dann würden wir auch „etwas (oder: einem) Verlorenen“ wieder zu „seinem Besitzer“ helfen.

    Vielleicht findet er ebenso wie das verlorene Vieh einfach nicht allein zurück.

  86. Jule sagt:

    5. Mose 22:11

    Tragt keine Kleidung, in der Wolle und Leinen zusammengewebt sind!

    Warum nicht?

    Als Hausfrau würde ich sagen, dass man so ein Gemisch nicht gut waschen kann, da beide Materialien unterschiedliche „Bedürfnisse“ haben, was die Pflege anbelangt. Aber das wird es ja ganz bestimmt nicht gewesen sein

  87. Jule sagt:

    5. Mose 22:13-17

    Es kann geschehen, dass ein verheirateter Mann schon nach kurzer Zeit nichts mehr von seiner Frau wissen will. 14 Er bringt sie in Verruf und behauptet: »Als ich mit meiner Braut geschlafen habe, stellte sich heraus, dass sie keine Jungfrau mehr war!« 15 Dann sollen die Eltern der Frau zu den führenden Männern gehen, die am Stadttor Gericht halten, und ihnen das Bettlaken aus der Hochzeitsnacht zeigen. 16 Der Vater soll erklären: »Ich habe meine Tochter diesem Mann zur Frau gegeben. Aber jetzt liebt er sie nicht mehr. 17 Deshalb verleumdet er sie und behauptet, sie habe schon vorher mit jemandem geschlafen. Aber die Flecken auf diesem Tuch beweisen, dass sie noch Jungfrau war.« Die Eltern sollen das Laken vor den führenden Männern der Stadt ausbreiten.

    Eigentlich erübrigt sich die Sache mit dem Laken ja:

    Denn wenn der Mann in der Hochzeitsnacht wirklich festgestellt hat, dass seine Braut keine Jungfrau mehr ist – dann würde er das dich sicherlich gleich sagen – oder?

  88. Jule sagt:

    5. Mose 23 – 25

    5. Mose 23:2-4

    Wer darf sich beim Herrn versammeln?

    2 Wenn sich die Israeliten beim Heiligtum des Herrn versammeln, darf niemand unter ihnen sein, der verletzte Hoden hat oder dessen Glied abgeschnitten ist. 3 Einer, dessen Eltern nicht verheiratet waren, muss der Versammlung ebenfalls fernbleiben. Auch seine Nachkommen dürfen nicht dabei sein, selbst zehn Generationen später nicht.

    4 Für immer ausgeschlossen sind auch alle, die ammonitische oder moabitische Vorfahren haben, selbst wenn sie seit zehn Generationen in Israel leben.

    Warum?

    Würde dies nicht bedeuten, dass Jehova doch parteiisch ist?

    Was kann jemand für seine Behinderung oder Abstammung? Warum durften sie sich nicht in seinem Haus mit den anderen versammeln?

    Was konnten die Nachkommen der Ammoniter und Moabiter für ihre Vorfahren? Konnten sie nicht trotz all dem Jehova lieben und ihn aufrichtig anbeten wollen?

    Warum sollte ihnen die Chance genommen werden – und dies auf das Geheiß des unparteiischen Gottes hin?

  89. Jule sagt:

    5. Mose 26 – 28

    5. Mose 26:16-19

    Ihr seid Gottes Volk

    16 Heute befiehlt euch der Herr, euer Gott, dass ihr seine Gebote und Ordnungen beachtet. Haltet euch daran! Befolgt seine Weisungen von ganzem Herzen und mit aller Hingabe!

    17 Ihr habt heute dem Herrn gesagt, dass er euer Gott sein soll und dass ihr seinem Weg folgen wollt. Ihr habt versprochen, ihm zu gehorchen und seine Gebote, Weisungen und Ordnungen zu beachten. 18 Und der Herr hat heute erklärt, dass ihr sein eigenes Volk seid, wie er es versprochen hat. Er verlangt, dass ihr nach seinen Geboten lebt.

    19 Er will euch zum bedeutendsten aller Völker machen, die er geschaffen hat. Ja, berühmt und angesehen sollt ihr sein! Ihr werdet ein heiliges Volk sein, das ganz dem Herrn gehört. So hat er es versprochen.

    Wissen wir das eigentlich zu schätzen?

    Wir dürfen zu dem Volk gehören, dass Jehova für seinen Namen erwählt hat – und er erwartet nur unsere Liebe und Hingabe dafür. Erweisen wir uns als würdig, nach seinem Namen genannt zu werden?

    5. Mose 27:9-10

    »Seid still, und hört zu, ihr Israeliten! Von heute an seid ihr das Volk des Herrn. Ihr gehört nun allein eurem Gott. 10 Darum gehorcht ihm! Lebt nach seinen Geboten und Ordnungen, die ihr heute hört.«

  90. Jule sagt:

    5. Mose 27:12-13

    »Wenn ihr den Jordan überquert habt, sollen sich sechs eurer Stämme auf dem Berg Garizim versammeln: Simeon, Levi, Juda, Issaschar, Josef und Benjamin. Sie sollen dort die Segensworte ausrufen.

    13 Die Stämme Ruben, Gad, Asser, Sebulon, Dan und Naftali versammeln sich auf dem Berg Ebal und rufen von dort die Fluchworte.

    Warum diese Einteilung? Waren sie nach den Söhnen von Rahel und Lea sortiert?

    von Lea
    Ruben, Simeon, Leiv, Juda, Isachar, Sebulon
    durch ihre Magd: Gad und Ascher
    von Rahel
    Joseph und Benjamin
    durch ihre Magd: Dan, Naphtali

    wir sehen, dass diese Aufteilung der Stämme nichts damit zu tun hatte, wie Jakob zu der jeweiligen Frau stand. Also scheint es eine willkürliche Aufteilung zu sein

  91. Jule sagt:

    5. Mose 29 – 31

    5. Mose 29:4-5

    Vierzig Jahre habe ich euch durch die Wüste geführt, und eure Kleider und Sandalen sind immer noch nicht verschlissen. 5 Zwar gab es kein Brot und keinen Wein oder sonst ein berauschendes Getränk, aber der Herr hat euch mit allem versorgt, was ihr brauchtet. Ihr solltet erkennen, dass er euer Gott ist.

    Und so ist es heute auch noch:

    Wer Jehova wirklich von Herzen dient und ihm voll und ganz vertraut – den lässt ER niemals im Stich!

    Auch heute dürfen wir keinen Luxus erwarten, aber ER sorgt immer für das, was wir wirklich benötigen. Und interessanterweise werden wir auch mit genau dem zufrieden sein, wenn wir nur die Zusicherung von unserem Gott haben, dass er uns liebt und sich über uns und unseren Wandel freut.

    Hier muss ich wieder an all die wundervollen Erfahrungen im Jahrbuch denken, die ich gestern gehört habe. Was die Brüder alles auf sich genommen haben, nur um Gottes Wort zu verkünden oder so zu leben, dass ER sich darüber freut:

    Sei es die Misonarsschwester, die über ein Jahr auf dem Küchenfußboden schlief, nur damit sie. Menschen die Wahrheit bringen konnte, nach der sie hungerten (S. 130/131), oder sei es der Bruder, der eine zweistündige Autofahrt und strömenden Regen nicht scheute, um den Passagieren eines anlegenden Kreuzfahrtschiffs zu predigen (S.73-75). Oder die Schwester, die alle Demütigungen ihres unglaublichen Mannes tapfer ertrug – ja, sogar dass er sie sehr lange mit einer anderen Frau betrog. Obwohl sie sehr wohl einen biblischen Scheidungsgrund gehabt hätte, hielt sie an ihrer Ehe fest – weil sie wußte, dass für Jehova die Ehe heilig ist und damit auch für sie. So ertrug sie seine gemeine Behandlung und immer wieder Schläge und Untreue geduldig und behandelte ihren Mann weiterhin mit Achtung, Liebe und Respekt. Mit dem Lohn, dass sie heute gemeinsam mit „dem Ehemann ihrer Jugend“ Jehova treu dient (S.86).

    All die vielen begeisternden Beispiele treuer Brüder und Schwestern, die ein wirklich inniges Verhältnis zu Jehova haben und voller Eifer übersprudeln – für mich immer wieder sehr anspornend!

    Für alle diese hat Jehova immer mit dem Nötigsten gesorgt und alle waren mit dem zufrieden, was ER ihnen schenkte.

    Sind auch wir so voller Liebe und Eifer und voller Vertrauen zu unserem Gott? Es gibt einen sehr schönen Text in den Psalmen:

    „Ein Tag in deinen Vorhöfen ist mir wertvoller als viele anderswo“.

    Empfinden wir ebenso?

  92. Jule sagt:

    5. Mose 30:6,15-16

    Der Herr, euer Gott, wird euch und eure Kinder im Herzen verändern. Er wird euch fähig machen, ihn aufrichtig und mit ganzer Hingabe zu lieben. Dann bleibt ihr am Leben.

    Ihr habt die Wahl zwischen Leben und Tod

    15 »Und nun hört gut zu! Heute stelle ich euch vor die Entscheidung zwischen Glück und Unglück, zwischen Leben und Tod. 16 Ich fordere euch auf: Liebt den Herrn, euren Gott! Geht den Weg, den er euch zeigt, und beachtet seine Gebote, Weisungen und Ordnungen! Dann werdet ihr am Leben bleiben und zu einem großen Volk werden. Der Herr, euer Gott, wird euch segnen in dem Land, das ihr jetzt einnehmen wollt.

    Wie ist uns dies möglich?

    Jehova lässt uns ja nicht allein. Wie wir drei Wochen lang in den verschiedenen Studienartikeln gelernt haben, hat uns Jesus einen Helfer geschickt: den heiligen Geist! Er sollte uns an das, was er gesagt hatte, erinnern und uns dann helfen, es zu verstehen.

    Letzte Woche hatten wir uns damit beschäftigt, wie uns Jehova belehrt: durch sein Wort, die Bibel. Wenn wir der festen Überzeugung sind, dass die Bibel Gottes Wort ist, dann kann sie in uns lebendig werden – mit Hilfe des heiligen Geistes. Wir werden durch das regelmäßige Lesen darin an das erinnert, was Jehova von uns erwartet und wie er in der Vergangenheit mit seinem Volk gehandelt hat. So, wie Moses hier das Volk daran erinnert. Dadurch lernen wir Gott immer besser kennen und wir werden IHN einfach lieben müssen – denn niemand ist wie ER – auch keiner, von den anderen „Göttern“! Wir werden stolz darauf sein, dass wir ihm dienen dürfen und unser Herz wird voller Liebe übersprudeln.

    Ebenso wie unsere Gefühle und unser ganzes Tun von unserer Liebe zu dem Menschen, den wir lieben, geprägt ist, ebenso wird es mit uns und Jehova sein.

    Ich erinnere mich noch sehr lebhaft an die Zeit, als ich meinen Ehemann lieben lernte. Ich war völlig aus dem Häuschen und mein ganzes Denken und Handeln drehte sich nur um ihn. Jede Minute mit ihm war kostbar – und wenn es nur am Telefon war. Freunde bemerkten bereits lange vor mir, dass ich mich verliebt hatte, da ich dauernd von ihm geredet habe. Natürlich war ich neugierig und wollte alles von ihm wissen, ihn noch besser kennenlernen, herausfinden wie er denkt und fühlt und warum. Wir haben stundenlang geredet und jeder von uns hat sich bemüht, den anderen nicht zu kränken, sondern in dem, was er vorhatte, zu unterstützen. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

    Mit meiner Liebe zu Jehova ist es ebenso. Auch daran hat sich nichts geändert, auch wenn ich in all den Jahren auch Fehler gemacht habe – auch solche, die IHN sehr gekränkt haben. Aber auch mit Jehova verbringe ich meine ganze Zeit, „wir hängen ständig zusammen“ und es gibt mich ohne IHN ebenso wenig wie ohne meinen Mann. Auch uns gibt es nur im Doppelpack. Naja, eigentlich sind wir immer „zu dritt unterwegs“: Jehova, mein Mann und ich. Und wir reden ständig miteinander, dadurch ist es ganz normal, dass wir uns bei allem, was wir tun, fragen, wie Jehova wohl darüber denkt. Und da wir beide jeden Tag sehr intensiv in der Bibel lesen, gibt uns Jehova auch die Antwort auf diese Fragen.

    Dadurch, dass wir viel Zeit miteinander verbringen und ständig offen und ehrlich miteinander reden, erhalten wir uns unsere erste Liebe. Die zu einander als Ehepaar – und auch die zu unserem Gott.

    So, wie wir dadurch an unserem Ehegeluebde festhalten – und das sehr sehr gern – ebenso halten wir dadurch an unserem Hingabegeluebde fest. Wir geniessen Jede Minute miteinander – als Ehepaar und mit unserem Gott. Und weil wir ihn darum bitten, schenkt er uns seinen Geist – der uns wiederum hilft, auch unter schwierigsten Bedingungen hilft, unseren Glauben nicht zu verlieren und aus Liebe zu Jehova auch dann seine Maßstäbe einzuhalten, wenn es mal schwer fällt.

    Aber mein Mann und ich sind der Ansicht, dass uns dies nur deshalb gelingt, weil durch das regelmäßige Lesen in der Bibel die Verbindung zwischen Jehova und uns ganz eng gehalten wird und ER dadurch eine reale Person für uns in unserem Leben geworden ist.

    Ich bin immer wieder von neuem begeistert, was für eine wunderbare Persönlichkeit unser Schöpfer doch hat und ich kann einfach nicht genug davon bekommen, IHM zuzuhören. Wie oft wünschte ich mir, ich könnte die Dinge ungeschehen machen, mit denen ich IHN gekränkt habe, aber das geht leider nicht. Aber ich weiss, dass Jehova meine „Entschuldigung“ angenommen hat und das beschämt mich sehr oft und motiviert mich, künftig noch mehr darauf zu achten, dass ich ihm nicht wieder so enttäusche.

    Wie schön, dass Jehova auch „Gaben in Form von Menschen gegeben hat“, die uns heute helfen, auf dem richtigen Weg zu bleiben und unseren Blick auch weiterhin ganz fest auf Jehova gerichtet zu halten und die uns durch Erfahrungsberichte wie zB im Jahrbuch ermuntern, auch weiterhin nicht aufzugeben. Es tut gut zu sehen, dass es auch heute noch sehr viele gibt, die sich ihre Liebe zu Jehova erhalten haben und ebenso davon übersprudeln

  93. Jule sagt:

    5. Mose 31:1-8

    Mose ermutigt die Israeliten und Josua

    1 Mose sagte zu den Israeliten: 2 »Ich bin jetzt 120 Jahre alt und kann euch nicht länger führen. Der Herr hat mir verboten, den Jordan zu überqueren. 3 Er selbst, der Herr, euer Gott, wird vor euch hergehen. Er wird die Völker, auf die ihr trefft, vernichten und euch helfen, ihr Land einzunehmen. Josua wird dabei die Führung übernehmen, wie der Herr es bestimmt hat. 4 Der Herr löscht die Völker dort genauso aus wie hier die Amoriter mit ihren Königen Sihon und Og. 5 Wenn er sie in eure Gewalt gibt, dann behandelt sie, wie er es euch durch mich befohlen hat. 6 Seid mutig und stark! Habt keine Angst, und lasst euch nicht von ihnen einschüchtern! Der Herr, euer Gott, geht mit euch. Er hält immer zu euch und lässt euch nicht im Stich!«

    7 Dann rief Mose Josua zu sich und sagte vor allen Israeliten zu ihm: »Sei mutig und stark! Denn du wirst dieses Volk in das Land bringen, das der Herr euch gibt, wie er es euren Vorfahren versprochen hat. Du wirst dieses Land unter den Israeliten aufteilen. 8 Der Herr selbst geht vor dir her. Er steht dir zur Seite und verlässt dich nicht. Immer hält er zu dir. Hab keine Angst, und lass dich von niemandem einschüchtern!«

    Was dieser Moses doch für ein unglaublicher Mann war! Es wird mir eine Ehre sein, wenn ich ihn nach der Auferstehung sprechen darf.

    Er verliert kein Wort darüber, dass er wegen ihnen und ihren ewigen Klagen nicht in das verheissene Land darf. Kein Wort darüber, dass er immer und immer wieder für sie bei Jehova eingetreten war, weil sie mal wieder ungehorsam waren, rebellierten oder sich beklagten. Zum Dank haben sie laufend mit ihm rum gestänkert und „sind ihm so lange auf den Keks gegangen“, bis er in seiner Gereiztheit einen Fehler machte – und deshalb nun nicht mit ins verheissene Land darf.

    Trotzdem hat er liebevolle Worte für sie und macht ihnen Mut, sagt ihnen, dass Jehova sie nicht allein lassen und segnen würde. Kein böses Wort, keine Schuldzuweisung, nichts! Was für ein Mensch!

    Er wird sicherlich reich von Jehova dafür belohnt werden. Nicht umsonst sagte Jehova, dass Moses damals „der sanftmütigste Mensch auf Erden“ war

  94. Jule sagt:

    5. Mose 31:12-13

    Ruft dann das ganze Volk zusammen, Männer, Frauen und Kinder und auch die Ausländer, die bei euch leben. Sie alle sollen das Gesetz hören.

    Sie sollen lernen, was darin steht, damit sie Ehrfurcht vor dem Herrn, eurem Gott, haben und alle Gebote genau befolgen.

    13 Auch die Kinder, die das Gesetz noch nicht kennen, sollen genau zuhören, damit sie stets dem Herrn, eurem Gott, in Ehrfurcht begegnen.

    Die Gebote sollen euer Leben in dem Land jenseits des Jordan bestimmen, das ihr nun in Besitz nehmt.«

  95. Jule sagt:

    5. Mose 32 – 34

    5. Mose 32:10-12

    Er schloss sie fest in seine Arme, bewahrte sie wie seinen Augapfel.

    11 Er ging mit ihnen um wie ein Adler, der seine Jungen fliegen lehrt: Der wirft sie aus dem Nest, begleitet ihren Flug, und wenn sie fallen, ist er da, er breitet seine Schwingen unter ihnen aus und fängt sie auf.

    12 So hat der Herr sein Volk geführt

    Was für ein wunderschönes Bild – und wie tröstlich für uns, wenn wir uns gerade in einer schwierigen Situation befinden!

    Adler sind Vögel – und die sind zum Fliegen geschaffen. Es ist ihre Bestimmung. Ein Adler, der nicht fliegt ist krank. Sie sind nicht gemacht, um sich zu Fuß fortzubewegen. Als kleine Kinder müssen sie das Fliegen lernen und dies sieht für uns Menschen oft sehr brutal aus. Aber es muss sein und sie sind ja nicht allein. Die Mutter ist ja wachend und beschützend dabei, stets bereit, helfend einzugreifen, wenn es mal ein Problem gibt.

    Auch unser Gott lässt uns nie allein. Er ist immer nahe bei uns und auch er wird uns helfend unter die Arme greifen, wenn es notwendig ist. Wie wir in Mose gelesen haben, lässt er uns auch mal scheinbar allein – es mag für uns so aussehen, als habe er uns verlassen – um uns auf die Probe zu stellen, damit er sehen kann, was in unserem Herzen ist. Wenn wir dann auf IHN ebenso vertrauen wie die Adlerkinder auf ihre Mutter, dann kann uns garnichts passieren.

    Haben wir so ein Vertrauen in unseren Gott?

    Ein englischer Kreisaufseher hatte in seiner Dienstansprache zu diesem Gedanken einen sehr schönen Vergleich gemacht:

    Wir müssen immer voller Vertrauen in unseren Gott mit ihm gehen. Wir dürfen uns nicht durch Schwierigkeiten von diesem Weg abbringen lassen. Oft haben wir mit Schwierigkeiten zu kämpfen, denn der Widersacher will ja, dass wir aufgeben, damit er Jehova triumphierend ins Gesicht schleudern kann: „siehst du?“

    Manchmal sieht es für uns total aussichtslos aus. Wir haben das Gefühl, auf einen Abgrund zuzulaufen – „Lauf weiter!“. Aber je mehr wir uns dem Abgrund nähern, desto mehr Angst bekommen wir – aber: „lauf weiter!“.

    Jetzt ist es nur noch ein Schritt. Wenn wir nun weiterlaufen, dann müssen wir doch fallen, sollten wir nicht lieber undrehen? Nein – „lauf weiter!“

    Was passiert jetzt, wenn wir weiterlaufen? Fallen wir dann in den Abgrund?

    Wir machen vorsichtig den nächsten Schritt – aber was ist das?

    Nun ist es ganz weich. Denn Jehova hat seine Hand ganz dicht an den Abgrund gehalten und der Fuß, den wir über den Abgrund setzen, tritt bereits auf SEINE Hand. Und so laufen wir weiter, immer noch an – und auf – seiner Hand. Die Schritte sind ganz weich, denn seine Hand ist weich. Und nach einer gewissen Zeit haben wir wieder festen Boden unter den Füßen.

    Was für eine unfassbare Vorstellung, dass unser Gott uns auf seiner Hand laufen lässt. Er lässt uns niemals allein. Er ist immer ganz nah bei uns und wenn wir „abstürzen“ sollten, dann fängt er uns auf.

    Ebenso wie die Adlermutter, die in so einem Fall unter ihr Junges fliegt und es auffängt.

    Haben wir ein solches Vertrauen in Jehova?

  96. Jule sagt:

    5. Mose 33:3

    Der Herr liebt die Stämme Israels, er beschützt alle Menschen, die zu ihm gehören. Sie werfen sich vor ihm nieder und achten auf seine Worte.

    Interessanter Zusammenhang:

    Jehova beschützt alle, die zu ihm und seinem Volk gehören. Aber es reicht nicht aus, „Mitglied im Club zu sein“, sondern Jehova erwartet entsprechende Taten.

    Auch, wenn wir uns die Güte Gottes nicht verdienen können, so ist doch „Glaube ohne Werke tot“!

    Wie wir sehen, reicht es nicht aus, nur den Namen unseres Gottes zu tragen, wir müssen uns dessen auch als würdig erweisen

    hierzu noch ein sehr schöner WT vom 01.04.1974, wo es dazu heißt:

    Glaube ohne Werke ist tot

    „Von welchem Nutzen ist es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, hat aber keine Werke? Dieser Glaube kann ihn doch nicht etwa retten?“ (Jak. 2:14).

    WENN wir vom Glauben sprechen, denken wir dabei an den Glauben an Gott. Der Apostel Paulus, der hebräischen Christen erklärte, was der Glaube ist, schrieb: „Der Glaube ist die gesicherte Erwartung erhoffter Dinge, der offenkundige Erweis von Wirklichkeiten, obwohl man sie nicht sieht“ (Hebr. 11:1). Eine gesicherte Erwartung hat eine Grundlage. Diese Definition enthält den Gedanken, daß die Erwartung garantiert ist, daß es einen zukünftigen Besitz geben wird. Einige sagen, daß der Glaube etwas wie eine Eigentumsurkunde von erhofften Dingen ist. Glaube steht auch in enger Verbindung mit Treue, die durch gewissenhaftes Erfüllen eines Versprechens oder einer Pflicht zum Ausdruck kommt. Jemand, der an Jehova Gott und an seinen Sohn, Christus Jesus, glaubt, wird den Wunsch haben, loyal zu sein; er wird in voller Übereinstimmung mit Jehovas Wegen handeln und diese vor anderen verteidigen (Ps. 145:10, 11).

    2 Das, was Jesus Christus seine Jünger lehrte und was durch Gottes Wort im Laufe der Jahrhunderte an alle Christen weitergegeben wurde, bildet den wahren christlichen Glauben (Eph. 1:15-17; 4:5). In den frühen Tagen des Christentums, als die Jünger Jesu die Dinge verkündigten, die Jesus sie gelehrt hatte, glaubten viele an Christus Jesus und an seine Lehren. Die Jünger gaben diesem Werk des Predigens und Lehrens gegenüber allem anderen den Vorrang. „Infolgedessen wuchs das Wort Gottes weiterhin, und die Zahl der Jünger mehrte sich in Jerusalem fortgesetzt sehr; und eine große Menge Priester begann dem Glauben gehorsam zu sein“ (Apg. 6:7). Diese gute Botschaft, die die Jünger predigten, breitete sich bestimmt aus, und ihr eigener Glaube an diese gute Botschaft wurde sehr bekannt. Daher konnte Paulus, als er an die Römer schrieb, wahrheitsgemäß sagen: „Fürs erste sage ich meinem Gott durch Jesus Christus euer aller wegen Dank, weil in der ganzen Welt von eurem Glauben gesprochen wird“ (Röm. 1:8).

    3 Paulus war ein echter Evangeliumsverkündiger, ein Verkündiger der guten Botschaft. Er hatte von Jesus Christus gehört, der es durch seinen Tod am Marterpfahl ermöglicht hatte, daß die Sünde der Welt weggenommen wird, und er hatte von Jesu Auferstehung von den Toten erfahren. Paulus empfand eine solch tiefe Wertschätzung für die Bedeutung dieser Dinge, daß er meinte, jeder sollte darüber Bescheid wissen. Daher reiste er Tausende von Kilometern — große Strecken davon zu Fuß — und predigte und lehrte. Wie ein Missionar erschloß er neues Gebiet und brachte vielen Menschen vieler Nationen die Botschaft, die die Grundlage für ihren Glauben bilden würde.

    „DAS WORT DES GLAUBENS, DAS WIR PREDIGEN“

    4 Paulus erklärte den Menschen, wie er an die Römer schrieb, folgendes: „ ‚Das Wort ist dir nahe, in deinem eigenen Munde und in deinem eigenen Herzen‘, das heißt das ,Wort‘ des Glaubens, das wir predigen. Denn wenn du dieses ,Wort in deinem eigenen Munde‘, daß Jesus Herr ist, öffentlich verkündest und in deinem Herzen Glauben übst, daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden. Denn mit dem Herzen übt man Glauben zur Gerechtigkeit, mit dem Munde aber legt man eine öffentliche Erklärung ab zur Rettung“ (Röm. 10:8-10). Paulus sprach in Synagogen, an Flußufern, in Schulen, im Gefängnis und in Privathäusern, und zwar zu allen Arten von Menschen, Juden und Griechen, und zu unterschiedlich großen Zuhörerschaften. Wenn Paulus sprach, wurde ihnen das „Wort“ nahegebracht, so nahe, daß sie es mit ihrem eigenen Mund wiederholen und daß sie es in ihrem Herzen bewahren konnten. Einige übten in ihrem Herzen einen solchen Glauben.

    5 Über den „Glauben“, der „zur Gerechtigkeit“ führt, schrieb Paulus an die Römer folgendes: „Was sollen wir denn sagen? Daß Leute von den Nationen, obwohl sie nicht der Gerechtigkeit nachjagten, Gerechtigkeit erlangten, die Gerechtigkeit, die sich aus dem Glauben ergibt; Israel aber, obwohl es einem Gesetz der Gerechtigkeit nachjagte, hat das Gesetz nicht erreicht“ (Röm. 9:30, 31). Ganz offensichtlich half Paulus aufgrund seiner Tätigkeit als Evangeliumsverkündiger vielen Heiden, Gerechtigkeit zu erlangen. Auch die anderen Jünger vermittelten durch ihre Lehrtätigkeit in vielen Städten Tausenden von Heiden eine Erkenntnis über Christus Jesus, und diese erlangten Gerechtigkeit, die Gerechtigkeit, die sich aus dem Glauben an den Sohn Gottes ergibt. Gemäß dem, was Paulus sagte, waren die Juden, die sich sehr bemühten, das mosaische Gesetz zu halten, nie in der Lage, Gerechtigkeit zu erlangen. „Warum nicht? Weil es [das Volk Israel] nicht durch Glauben, sondern durch eigenes Bemühen gerecht werden wollte! Denn so steht es doch geschrieben: ,Ich lege in Zion einen Stein des Anstoßes und einen Fels des Ärgernisses; nur wer ihm vertraut, soll nicht zuschanden werden‘ “ (Röm. 9:32, 33, Bruns).

    6 Das Gesetz, das den Juden gegeben worden war, sollte ein Erzieher sein und sie zu Christus führen. Es sollte sie dem Messias nahebringen und ihnen helfen, ihn zu erkennen und ihn als ihren Lehrer und Herrn anzunehmen, wenn er käme (Gal. 3:24). Doch die meisten von ihnen strauchelten — da es ihnen an Glauben fehlte — ausgerechnet über den, auf den sie Gottes gerechtes Gesetz hinwies, nämlich über Gottes Sohn. Daher wurde jetzt das „Wort“ oder die Botschaft, „daß Jesus Herr ist“, nicht nur den Juden, sondern auch den Heiden, ja allen Nationen gepredigt. Dieses „Wort“ Gottes wird den Menschen überall leicht zugänglich gemacht. Paulus schrieb in seinem Brief an die Römer: „Das Wort ist dir nahe, in deinem eigenen Munde und in deinem eigenen Herzen.“ Aber was wird der einzelne damit tun? Wenn das „Wort“ wirklich in sein Herz gelangt, wird er glauben. Er wird glauben, daß Jesus Christus Herr ist und daß Gott all seine großartigen Verheißungen durch ihn wahr machen wird (2. Kor. 1:20). Um solchen Glauben haben zu können, muß er Erkenntnis haben, und zwar vor allem Erkenntnis über Gott und Erkenntnis über das, was er gesagt und getan hat, denn die Vorkehrung zur Rettung durch Christus stammt von Gott. Gott selbst auferweckte Jesus von den Toten. Davon wollte Paulus die Menschen überzeugen, besonders die Römer seiner Tage. Manchmal war es in den Tagen des Apostels Paulus sogar nötig, denen, die behaupteten, Gott hingegeben zu sein, die Bedeutung dieser grundlegenden Wahrheiten einzuprägen. Paulus verkündigte das „Wort des Glaubens“. Worauf beruhte dieser Glaube? Paulus hatte zwei ganz bestimmte Dinge im Sinn, und diese müssen auch wir, die wir 1 900 Jahre später leben, im Sinn haben. Um ein Christ sein zu können, muß man „das Wort des Glaubens“ hören und davon überzeugt sein, 1. daß Jesus, der Sohn Gottes, Herr ist, daß er durch seinen Opfertod die Menschheit erkauft hat, weshalb Christen ihn als ihren Eigentümer anerkennen müssen; und 2. daß Jehova Gott Jesus von den Toten auferweckt hat. Natürlich möchte man Beweise für diese beiden Punkte haben, die unerläßlich sind, wenn man Rettung, das heißt ewiges Leben, finden möchte (2. Kor. 5:14, 15).

    7 Die Jünger, die vor neunzehnhundert Jahren mit Christus Jesus wandelten, hatten eine wunderbare Gelegenheit, einen starken Glauben zu erlangen, weil sie wirklich mit dem Sohn Gottes wandelten. Sie hörten ihn reden, während er hier als menschliches Geschöpf auf Erden war und auch nach seiner Auferstehung. Als Jesus seine Nachfolger fragte: „Was sagt ihr, wer ich sei?“, konnten sie mit Überzeugung antworten, er sei der Messias, der Sohn Gottes (Matth. 16:15, 16). Doch hinsichtlich dieser Frage gerieten die ungläubigen Pharisäer in eine Lage, in der sie Jesus keine Antwort mehr geben konnten. Der Bericht darüber ist in Matthäus 22:41-46 zu lesen: „Während nun die Pharisäer versammelt waren, fragte Jesus sie: ,Wie denkt ihr über den Christus? Wessen Sohn ist er?‘ Sie sagten zu ihm: ,Davids.‘ Er sprach zu ihnen: ,Wie kommt es denn, daß David ihn durch Inspiration „Herr“ nennt, wenn er sagt: „Jehova sprach zu meinem Herrn: ,Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde unter deine Füße lege.‘ “? Wenn also David ihn „Herr“ nennt, wieso ist er sein Sohn?‘ Und niemand war imstande, ihm ein Wort zu erwidern.“

    8 Petrus erklärte jedoch zu Pfingsten deutlich, wer dieser „Herr“ war und daß er sich nun zur Rechten Gottes befand. Er sagte: „Daher erkenne das ganze Haus Israel mit Gewißheit, daß Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr an den Pfahl brachtet“ (Apg. 2:36). So wie die Apostel und die ersten Christen bekennen Christen auch heute noch mit ihren Lippen, daß Jesus Herr ist. Wenn sie wahre Christen sind, ist dies jedoch mehr als nur ein Lippenbekenntnis. Sie beweisen, daß sie sich Christus als ihrem Herrn unterwerfen, indem sie den Willen des Vaters Jesu tun, so, wie ihn Jesus seine Jünger tun lehrte (Matth. 7:21; Joh. 15:8). Christen müssen auch noch etwas Weiteres glauben, und zwar, daß Gott Jesus von den Toten auferweckt hat. Petrus bestätigte dies zu Pfingsten. Er sagte: „Diesen Jesus hat Gott zur Auferstehung gebracht, von welcher Tatsache wir alle Zeugen sind“ (Apg. 2:32). Glaubst du nun diesen beiden grundlegenden Tatsachen, die Paulus und Petrus darlegten, nämlich „daß Jesus Herr ist“ und daß ‘Gott diesen Jesus zur Auferstehung gebracht’ hat? Wenn ja, dann mußt du etwas tun, nämlich deinen Glauben mit deinen Lippen bekennen. Diejenigen, die diesen Glauben von Herzen bekennen, sollten sich taufen lassen. Der Apostel Petrus forderte diejenigen, die ihm zu Pfingsten 33 u. Z. zuhörten, dazu auf. „Somit wurden diejenigen, die sein Wort von Herzen annahmen, getauft, und an jenem Tag wurden ungefähr dreitausend Seelen hinzugetan“ (Apg. 2:40, 41).

    9 Stell dir nur einmal vor: Etwa dreitausend derer, zu denen Petrus sprach, wurden getauft! Sie wurden zu der Versammlung hinzugetan und widmeten sich weiterhin der Lehre der Apostel, und sie beteiligten sich persönlich daran, die gute Botschaft anderen zu predigen (Matth. 28:19, 20; Apg. 8:1, 4).

    10 Viele Jahre später, um das Jahr 56 u. Z., schrieb der Apostel Paulus an die Christenversammlung in Rom. Diese Versammlung mag von einigen Juden oder Proselyten aus Rom gegründet worden sein, die an jenem Pfingsttag des Jahres 33 u. Z. Jerusalem besucht hatten. Sie mögen damals Zeugen der übernatürlichen Ausgießung des heiligen Geistes gewesen sein (Apg. 2:1-5, 10). Nun waren dreiundzwanzig Jahre vergangen. Inzwischen war Paulus ein Apostel für die Nationen geworden, und da er an der Versammlung in Rom interessiert war, versuchte er, sie zu größerer Tätigkeit anzuspornen, damit die gute Botschaft vom Königreich in noch größerem Ausmaße gepredigt würde, als es bis zu jener Zeit schon geschehen war. Die Dinge, an die zu glauben die Christen schon vor der Taufe bekannten, sollten auch nach der Taufe öffentlich verkündigt werden, damit andere ebenfalls gläubig würden. Paulus schrieb: „Wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden“ (Röm. 10:9, Herder). Wenn sie dies wirklich glaubten, würden sie es anderen mit Eifer predigen. Sie mußten ihren Glauben durch das beweisen, was auf ihren Lippen war, indem sie ihren Glauben daran, daß Jesus wirklich Herr ist, anderen bekanntmachten. Sie mußten durch ihre Taten beweisen, daß sie daran glaubten, daß Jesus zu einer Stellung erhöht worden war, in der er nur Gott unterstand, und daß ‘jede Zunge offen anerkennen sollte, daß Jesus Christus Herr ist zur Verherrlichung Gottes, des Vaters’ (Phil. 2:9-11). Auch wir müssen beweisen, daß wir einen solchen Glauben haben. Um das glauben zu können, muß jeder Christ natürlich auch glauben, daß Jesus Christus von den Toten auferweckt wurde und daß Jehova Gott dies vom Himmel aus für seinen Sohn tat. Paulus läßt in seinem Brief erkennen, daß er davon überzeugt war, und er versuchte, alle, die seinen Brief lesen würden, auch davon zu überzeugen, daß sie die Botschaft, daß Jesus Herr ist und daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat, überall verkündigen sollten. Auf diese Weise würde der einzelne Rettung finden. Natürlich ist jemand, der gerettet wird, ein Sieger. Er überwindet die Welt. Er wird ewiges Leben erlangen.

    11 Paulus hebt die Notwendigkeit hervor, nicht nur diese beiden Tatsachen, nämlich daß Jesus Herr ist und daß er auferweckt wurde, zu glauben, sondern natürlich auch all die Dinge, die Jesus lehrte. Dieser Glaube muß tief gegründet sein. Er darf nicht nur oberflächlich sein; „der Glaube, der zur Gerechtigkeit führt, ist im Herzen, und das Bekenntnis, das zur Rettung führt, ist auf den Lippen“ (Röm. 10:10, New English Bible).

    12 Auf der ganzen Erde legen heute Jehovas christliche Zeugen dieses Bekenntnis ab. Menschen aller Nationen lernen die Wahrheit des Wortes Gottes in Hunderten von Sprachen kennen. Christen müssen durch ihre Werke beweisen, daß sie Glauben haben.

    VON WELCHEM NUTZEN SIND WORTE OHNE WERKE?

    13 Der Jünger Jakobus, ein Halbbruder Jesu, war zweifellos mit der Tätigkeit seines Bruders vertraut, aber es gibt keinen Anhaltspunkt dafür, daß er ein Jünger war, der Jesus während seines irdischen Dienstes nachfolgte. Jakobus mag einer der Verwandten Jesu gewesen sein, die über Jesus gesagt hatten: „Er ist von Sinnen“ (Mark. 3:21). Es ist aber sehr wahrscheinlich, daß Jakobus Jesus nach seiner Auferstehung sah. Paulus dachte offensichtlich an ihn, als er an die Korinther schrieb: „Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal . . . Danach erschien er dem Jakobus, dann allen Aposteln“ (1. Kor. 15:6, 7). Somit ist es sehr wahrscheinlich, daß sich dieser Jakobus nach dem Tode Jesu und vor Pfingsten des Jahres 33 u. Z. mit seiner Mutter und den Aposteln und anderen in dem Obergemach in Jerusalem zum Gebet versammelte (Apg. 1:13, 14). Er glaubte schließlich, daß Jesus Herr ist, und er wußte auch, daß Jesus von den Toten auferweckt worden war. Jakobus wurde später ein bedeutender Nachfolger Christi Jesu, und in späteren Jahren war er einer von denen, die Entscheidungen für alle Versammlungen trafen, wenn die Ältestenschaft in Jerusalem zusammenkam (Apg. 15:6, 13).

    14 Jakobus schrieb seinen christlichen Brüdern mit sehr eindringlichen Worten, und er befaßte sich ebenfalls mit dem Thema Glauben. Er dachte darüber genauso wie Paulus. Jakobus drückte es folgendermaßen aus: „Meine Brüder! Ein Mensch sagt: Ich glaube! Was nützt es ihm, wenn seine Taten das nicht bekräftigen?“ (Jak. 2:14, NT 68). Keiner hat Grund, sich seines Glaubens zu rühmen, wenn er keine Werke hat, durch die sein Glaube bekräftigt würde. Die Behauptung, er habe Glauben, wäre dann in Wirklichkeit falsch. Um dieses wichtige Thema über das Hervorbringen passender Werke zu veranschaulichen, stellt Jakobus der Versammlung eine Frage: „Wenn sich ein Bruder oder eine Schwester in nacktem Zustand befindet oder der für den Tag hinreichenden Speise ermangelt, aber einer von euch sagt zu ihnen: ,Geht hin in Frieden, haltet euch warm und wohlgenährt‘, ihr gebt ihnen aber nicht das für ihren Körper Notwendige, von welchem Nutzen ist das?“ (Jak. 2:15, 16). Es sind Taten erforderlich, wenn man beweisen will, daß der Wunsch, den man in Worten geäußert hat, ehrlich gemeint ist. Wir erinnern uns, daß Jesus sagte: „Wenn der Sohn des Menschen in seiner Herrlichkeit gekommen sein wird und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf seinen Thron der Herrlichkeit setzen. . . . und er wird die Menschen voneinander trennen, so, wie ein Hirt die Schafe von den Ziegenböcken trennt. Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zu seiner Linken. Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: ,Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet worden seid, ererbt das Königreich, das von der Grundlegung der Welt an für euch bereitet ist. . . . Ich war ein Fremder, und ihr nahmt mich gastfreundlich auf, nackt, und ihr bekleidetet mich. . . . In dem Maße, wie ihr es einem der geringsten dieser meiner Brüder getan habt, habt ihr es mir getan‘ “ (Matth. 25:31-40).

    15 Menschen müßten nicht unbedingt buchstäblich nackt sein, um Hilfe zu benötigen. In der Neuen-Welt-Übersetzung (engl. Ausgabe 1971) heißt es in der Fußnote zu Matthäus 25:36: „Oder ,nicht ausreichend bekleidet‘; im allgemeinen Sprachgebrauch bedeutet das ursprüngliche Wort für diesen Ausdruck ,leicht bekleidet, nur in den Unterkleidern‘, daher spärlich bekleidet, nicht unbedingt buchstäblich nackt.“ Ganz gleich, ob nun jemand nackt ist oder nur leicht bekleidet, sollte jemand, der den Zustand des „Fremden“ sieht, nicht einfach sagen: ‘Geh hin in Frieden, halte dich warm und wohlgenährt.’ Natürlich können wir solche Hilfe nicht Jesus persönlich anbieten, aber wir können sie seinen „Brüdern“, geistgesalbten Christen, die hier auf Erden leben, anbieten. Tust du das, und zwar weil du ihre Bedürfnisse erkennst und weil du weißt, daß sie zu Christus gehören? (Matth. 10:41, 42).

    16 Jakobus will mit diesem Beispiel sagen, daß Worte, die nicht durch Taten bekräftigt werden, keinen Wert haben. Nur die Worte auszusprechen: „Halte dich warm“ wird deinem christlichen Bruder oder deiner christlichen Schwester nichts nützen. Eine andere Übersetzung gibt Jakobus’ Worte folgendermaßen wieder: „Angenommen, es gibt Brüder und Schwestern, die Kleider brauchen und nicht genug zu essen haben. Was nützt es, wenn ihr ihnen sagt: ,Gott segne euch, haltet euch warm und eßt euch satt‘ — ohne ihnen zu geben, was sie zum Leben brauchen? Was nützt das?“ (NT 68). Wenn ein Christ möchte, daß sich jemand warm hält, dann wird er etwas tun müssen, um dafür zu sorgen, daß sich der Betreffende warm halten kann, indem er ihm etwas gibt und nicht einfach sagt: „Gott segne dich“ und nichts tut, um seinen körperlichen Bedürfnissen zu entsprechen. Ebenso muß der Glaube mit Werken verbunden sein. Der Glaube muß durch Taten bewiesen werden.

    IST DEIN GLAUBE TOT ODER LEBENDIG?

    17 Jakobus sagt weiter: „So ist es auch mit dem Glauben: wenn er keine Taten hervorbringt, ist er tot“ (Jak. 2:17, NT 68). Das ist wahr. Jakobus stellt nun eine imaginäre Person vor und erklärt: „Dennoch wird jemand sagen: ,Du hast Glauben, und ich habe Werke. Zeige mir deinen Glauben ohne die Werke, und ich werde dir meinen Glauben durch meine Werke zeigen‘ “ (Jak. 2:18). Hier geht es nicht darum, ob Werke, die in Übereinstimmung mit dem mosaischen Gesetz getan werden, zur Rettung führen oder der Glaube an Jesus Christus. Vielmehr wird hier der Glaube, der echt und lebendig ist, einem toten oder leblosen Glauben gegenübergestellt. Eine andere Übersetzung drückt es wie folgt aus: „Aber jemand könnte einwenden: Der eine glaubt, und der andere handelt! Meine Antwort lautet: Zeige mir doch deinen Glauben ohne Taten. Aber ich will dir den Glauben aus meinen Taten nachweisen!“ (NT 68).

    18 Hier taucht die Frage auf: Kann ein Christ überhaupt seinen Glauben ohne Werke beweisen? Oder muß ein Christ seinen Glauben dadurch beweisen, daß er durch den Gebrauch seines Herzens, seines Sinnes, seiner Seele und seiner Kraft anderen zeigt, daß sein Glaube ein lebendiger, produktiver und nicht ein toter Glaube ist? Jakobus zeigt, daß Werke oder Taten beweisen, daß jemand Glauben hat. Es gibt heute viele Menschen in der Welt, die behaupten, an Gott zu glauben. Aber wenn man sie fragt: „Wer ist er? Was hat er getan? Was tut er jetzt?“, dann ist die Unterhaltung schon zu Ende. Sie haben keinen wahren Glauben an Gott, denn sie kennen ihn nicht. Sie haben keine „gesicherte Erwartung erhoffter Dinge“. Sie sind nicht mit dem ‘offenkundigen Erweis von Wirklichkeiten, obwohl man sie nicht sieht’, vertraut (Hebr. 11:1). Andere sagen: „Ich glaube an Jesus Christus.“ Aber wenn man sie fragt: „Was tut Jesus Christus jetzt?“, dann wissen sie die wirkliche Antwort nicht. Sie sagen, er sei gestorben. Sie glauben nicht, daß er der auferweckte Herr ist, daß er im Himmel lebt, daß ihm große Macht verliehen wurde und daß er als König regiert, daß er bald das Ende des bösen Systems der Dinge herbeiführt und daß er jetzt Vorbereitungen für die völlige Erfüllung des Gebetes trifft, das er Christen beten lehrte, nämlich: „Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel“ (Matth. 6:10, Luther, rev. Text, 1964). Solche Personen sind hilflos, wenn sie dir erzählen sollen, worin ihr Glaube besteht. Sie können ihn nicht biblisch begründen. Sie haben keine Hoffnung. In Wirklichkeit glauben sie nicht, daß Jesus Herr ist und daß Jehova Gott ihn von den Toten auferweckt und ihn zum König des Königreiches Gottes eingesetzt und zum Segen der ganzen Menschheit auf den himmlischen Thron erhoben hat. Glaubst du daran?

    19 Offensichtlich stellte Jakobus in seinen Gesprächen mit Personen, die bekannten, zur Versammlung Gottes im ersten Jahrhundert zu gehören, fest, daß einige keinen Glauben hatten, der lebendig und aktiv gewesen wäre, der sie angespornt hätte, wahre Liebe gegenüber ihren Brüdern zu bekunden und sich daran zu beteiligen, weitere Jünger Jesu Christi hervorzubringen. Daher sagte Jakobus: „Du glaubst, daß es einen einzigen Gott gibt, nicht wahr? Du tust sehr wohl. Doch glauben auch die Dämonen und schaudern“ (Jak. 2:19). Warum sagte Jakobus dies?

    20 Er weist darauf hin, daß die Dämonen glauben, daß es einen Gott gibt. Tatsächlich wissen sie das sehr gut, denn „als die Menschen auf der Oberfläche des Erdbodens zahlreich zu werden anfingen und ihnen Töchter geboren wurden, . . . [begannen] die Söhne des wahren Gottes die Töchter der Menschen zu beachten . . . und gewahrten, daß sie gut aussahen; und sie nahmen sich dann Frauen, nämlich alle, die sie erwählten“ (1. Mose 6:1, 2). Diese „Söhne des wahren Gottes“ waren Geistgeschöpfe, die sich materialisierten. Als sie „fortfuhren, mit den Töchtern der Menschen Beziehungen zu haben, und sie ihnen Söhne gebaren, waren sie die starken Männer, die vor alters waren, die Männer von Ruhm“. Wegen ihrer Entartung richteten diese gefallenen Engel auf der Erde Verwüstung an, und ihre Bastardnachkommen, „die starken Männer“, trugen zweifellos zu der „Gewalttat“ bei, mit der die Erde in jenen Tagen erfüllt wurde. So kam es, daß Gott sagte, er werde die Menschheit durch eine Flut vernichten und nur Noah, seine Frau und seine drei Söhne und deren Frauen am Leben erhalten (1. Mose 6:4-7, 11-13).

    21 Was geschah mit diesen materialisierten Engeln, als die Wasser der Flut herabstürzten? Sie waren gezwungen, in den geistigen Bereich zurückzukehren, aber sie kehrten nicht in die ihnen zugewiesenen Stellungen zurück, die sie verlassen hatten. Judas berichtet uns: „Die Engel, die ihre ursprüngliche Stellung nicht bewahrten, sondern ihre eigene rechte Wohnstätte verließen, hat er mit ewigwährenden Fesseln unter dichter Finsternis für das Gericht des großen Tages aufbehalten“ (Jud. 6). Jakobus bezeichnet diese Engel als Dämonen. Diese Dämonen glaubten, daß es einen einzigen Gott gibt, aber sie taten nicht die Werke Gottes.

    22 Sie hatten auch Erkenntnis über den Sohn Gottes, Christus Jesus, aber sie taten nicht seine Werke. Als sich Jesus im Lande der Gadarener aufhielt, begegnete er zwei von Dämonen besessenen Männern, die aus den Gedächtnisgrüften hervorkamen. Diese Männer waren außergewöhnlich brutal, und keiner hatte den Mut, auf diesem Weg vorüberzugehen. Diese Dämonen wußten, wer Jesus Christus war. „Sie schrien und sprachen: ,Was haben wir mit dir, Sohn Gottes, zu schaffen? Bist du hierhergekommen, um uns vor der bestimmten Zeit zu quälen?‘ “ Es wird dann weiter berichtet, daß Jesus die Dämonen aus den Männern austrieb, worauf die Dämonen in eine Herde Schweine fuhren (Matth. 8:28-32).

    23 Zweifellos glaubten diese Dämonen, daß es einen Gott gibt und daß Jesus Christus der Sohn Gottes ist. Und sie schauderten bei dem Gedanken daran, was dies für sie bedeutete. Petrus erklärt uns: ‘Gott hielt sich nicht davon zurück, die Engel, die gesündigt hatten, zu bestrafen, sondern dadurch, daß er sie in den Tartarus warf, überlieferte er sie Gruben dichter Finsternis, um sie für das Gericht aufzubehalten’ (2. Petr. 2:4).

    24 Ganz offensichtlich wurden diese Söhne Gottes Dämonen, weil sie nicht Gottes Willen taten. Sie waren rebellisch. Sie wußten mit Sicherheit, daß es einen Gott gibt. Jakobus nun schreibt, indem er sich an die Christenversammlung richtet: „Du glaubst, daß es einen einzigen Gott gibt, nicht wahr? Du tust sehr wohl.“ Aber wenn der Glaube der Christen nur so weit ging, dann waren sie nicht viel besser daran als die Dämonen. Die Dämonen sind gegen Gott, und doch glauben sie. Sie haben Erkenntnis. Sie wissen, welche Stellung Jehova im Universum einnimmt, aber sie richten sich nicht nach seinem Willen. Ebenso glauben Millionen und aber Millionen Menschen hier auf Erden, daß es einen Gott gibt, und sie sagen, sie hätten Glauben. Doch wo sind ihre Werke? Ihr Glaube ist ein toter Glaube.

    BEWEISE EINES LEBENDIGEN GLAUBENS

    25 Daher sagt Jakobus ganz offen: „Kannst du nicht einsehen, du Wortverdreher, daß Glaube ohne Werke unfruchtbar ist?“ (Jak. 2:20, New English Bible). Eine unfruchtbare Frau gebiert nicht; sie bringt nichts hervor. Was bewirkt dein Glaube für dich? Hat er Werke? Bringt er etwas hervor? Lebst du in Übereinstimmung mit dem, was zu glauben du vorgibst? Hilft dir dein Glaube, Jünger Christi Jesu zu machen? Vermehrst du die Königreichsinteressen? Um diesen Gedanken hervorzuheben, führt Jakobus ein Beispiel an und spricht über Abraham: „Warum wurde Abrahams Verhalten von Gott gebilligt? Weil er handelte und seinen Sohn Isaak auf dem Altar opfern wollte. Verstehst du nicht? Sein Glaube und seine Taten ergänzten sich. Sein Glaube wurde durch seine Tat vollkommen. Auf diese Weise bestätigte sich die Schriftstelle, die sagt: ,Abraham glaubte Gott. Darum wurde er als gerecht anerkannt. Er hieß Gottes Freund.‘ Ihr seht, daß Gott einen Menschen aufgrund seiner Taten als gerecht bezeichnet und nicht nur wegen seines Glaubens“ (Jak. 2:21-24, NT 68). Hast du einen Glauben wie Abraham, einen Glauben, der dich veranlaßt, das Tun des Willens Gottes im Leben allem voranzustellen?

    26 Paulus sagte in seinem Brief über den Glauben: „Der Glaube ist die gesicherte Erwartung erhoffter Dinge.“ Auch er schrieb über Abraham und führte ihn als ein lebenswahres Beispiel des Glaubens an. Er sagt: „Durch Glauben gehorchte Abraham, als der Ruf an ihn erging, nach einem Ort auszuziehen, den er zum Erbe erhalten sollte; und er zog aus, ohne zu wissen, wohin er ging. Durch Glauben weilte er als Fremdling im Lande der Verheißung wie in einem fremden Lande und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung. Denn er wartete auf die Stadt, die wahre Grundlagen hat, deren Erbauer und Bildner Gott ist. Durch Glauben empfing auch selbst Sara Kraft, Samen zu empfangen, sogar als sie die Altersgrenze überschritten hatte, weil sie den für treu achtete, der die Verheißung gegeben hatte. Somit wurden auch von e i n e m Manne, ja einem so gut wie Erstorbenen, Kinder geboren, so wie die Sterne des Himmels an Menge und wie die Sandkörner am Ufer des Meeres, so unzählbar“ (Hebr. 11:8-12). Wir wissen, daß Abraham starb, ohne die Erfüllung der Verheißung, die ihm gegeben worden war, erlebt zu haben, aber er hatte gewiß Glauben und eine gesicherte Erwartung der erhofften Dinge, und sein ganzes Leben hindurch hatte er den Beweis, daß Gott ihn segnete. Abrahams Glaube an die „Stadt . . ., deren Erbauer und Bildner Gott ist“, veranlaßte ihn, auf die Annehmlichkeiten des Lebens zu verzichten, um Gottes Willen zu tun. Lassen deine Werke auf ähnliche Weise erkennen, daß Gottes Königreich für dich wichtiger ist als materielle Besitztümer? (Luk. 12:29-31).

    27 Da war noch ein anderer Mann, jemand, der sah, was die Söhne Gottes durch ihren Umgang mit den Töchtern der Menschen vor der weltweiten Flut angerichtet hatten, und Paulus führt auch ihn als ein Beispiel für echten Glauben an. Wir lesen: „Durch Glauben bekundete Noah Gottesfurcht, nachdem er eine göttliche Warnung vor Dingen erhalten hatte, die noch nicht zu sehen waren, und er errichtete eine Arche zur Rettung seiner Hausgemeinschaft; und durch diesen Glauben verurteilte er die Welt, und er wurde ein Erbe der Gerechtigkeit, die gemäß dem Glauben ist“ (Hebr. 11:7). Die Arche entstand nicht durch ein Wunder. Noah mußte Bäume fällen, sie bearbeiten und das Bauwerk in verschiedene Abteilungen unterteilen. Er mußte es innen und außen mit Teer bedecken (1. Mose 6:14). Diese Arche war nicht klein; sie war 133,5 Meter lang, 22,3 Meter breit und 13,4 Meter hoch. Diese gewaltige kastenförmige Konstruktion wurde auf dem Trockenen errichtet. Die Bibel enthält auch die sehr interessante Passagierliste. Noah wurde angewiesen, außer seiner Frau und seinen drei Söhnen und deren Frauen auch noch andere Geschöpfe in die Arche mit hineinzunehmen: „ ‚Von jedem lebenden Geschöpf einer jeden Art Fleisch wirst du je zwei in die Arche bringen, um sie mit dir am Leben zu erhalten. Ein männliches und ein weibliches werden es sein. Von den fliegenden Geschöpfen nach ihren Arten und von den Haustieren nach ihren Arten, von allen sich regenden Tieren des Erdbodens nach ihren Arten, je zwei werden dort hineingehen zu dir, damit sie am Leben erhalten werden. Und du, nimm dir allerlei Speise, die gegessen wird; und du sollst sie bei dir sammeln, und sie soll dir und ihnen zur Nahrung dienen.‘ Und Noah ging daran, gemäß allem zu tun, was Gott ihm geboten hatte. Geradeso tat er“ (1. Mose 6:19-22). Würdest du sagen, daß Noah Werke tat, durch die er seinen Glauben beweisen konnte?

    28 Ein weiterer Mann, den Bibelleser in der Heiligen Schrift kennengelernt haben, ist Moses. Daß er eine gesicherte Erwartung erhoffter Dinge hatte, zeigte Paulus in folgenden Worten: „Durch Glauben weigerte sich Moses, als er erwachsen war, der Sohn der Tochter Pharaos genannt zu werden, indem er es sich erwählte, eher mit dem Volke Gottes schlecht behandelt zu werden, als den zeitweiligen Genuß der Sünde zu haben, weil er die Schmach des Christus für größeren Reichtum achtete als die Schätze Ägyptens; denn er hielt seinen Blick auf die Belohnung gerichtet. . . . Durch Glauben hatte er das Passah gefeiert und das Bespritzen mit Blut, damit der Vernichter ihre Erstgeborenen nicht anrühre. Durch Glauben gingen sie durchs Rote Meer wie über trockenes Land; als aber die Ägypter denselben Versuch machten, wurden sie verschlungen“ (Hebr. 11:24-29).

    29 Jakobus nahm sich nicht die Zeit, so wie Paulus den Glauben weiterer Männer zu besprechen. In seinem Brief an seine Brüder und Schwestern nahm er nur auf Abraham und auf Rahab Bezug. So schrieb er: „Der Hure Rahab ging es genauso. Sie nahm die jüdischen Botschafter auf und zeigte ihnen einen anderen Weg für die Heimfahrt. Weil sie so handelte, bezeichnete Gott sie als gerecht“ (Jak. 2:25, NT 68). Rahab war in einem Land aufgewachsen, in dem andere Götter angebetet wurden und nicht der Gott Israels. Aber sie hatte etwas über den Gott Israels erfahren, und sie glaubte an diesen Gott aufgrund dessen, was er für die Israeliten getan hatte. Auch Paulus erwähnte sie und führte sie als ein Beispiel des Glaubens an. Paulus sagte: „Durch Glauben kam Rahab, die Hure, nicht mit denen um, die ungehorsam handelten, weil sie die Späher friedlich aufgenommen hatte“ (Hebr. 11:30, 31). Rahab glaubte nicht nur das, was ihr die Botschafter erzählten, als sie in ihr Haus kamen, sondern sie tat auch etwas für sie. Sie versteckte die Botschafter und half ihnen bei der Flucht. Sie brachte auch ihre Familie an einem sicheren Ort zusammen. Sie glaubte, daß das, was die Israeliten ihr sagten, die Wahrheit war.

    30 Jakobus schließt seine Abhandlung über den Glauben ab, indem er sagt: „Wie der Körper tot ist, wenn kein Atem mehr in ihm ist, so ist der Glaube ohne Werke leblos wie ein Leichnam“ (Jak. 2:26, New English Bible). Wenn man sich in früheren Zeiten vergewissern wollte, daß in einem Körper kein Atem mehr war, nahm man ein Stück Glas oder einen Spiegel und hielt ihn dicht vor den Mund und die Nase des Betreffenden. Wenn er noch atmete, konnte man es an dem Glas erkennen. Wenn keine Spur des Atems mehr zu sehen war, galt der Betreffende als tot. Daher benutzte Jakobus das Beispiel eines Körpers. Jemand, der vorgibt, Glauben zu haben, aber keine Werke hat, ist wie jemand, der nicht mehr atmet. Wenn der Glaube nicht mit Taten verbunden ist, nicht durch Werke bewiesen wird, dann ist dieser Glaube wie ein lebloser Leichnam.

    31 Eines sollten wir dabei im Sinn behalten, und zwar, daß sich Jakobus hier an Christen richtet, an Personen, die Jehova Gott hingegeben und die getauft sind und die behaupten, Jehovas christliche Zeugen zu sein. Er bemüht sich, jeden einzelnen von ihnen zum Handeln anzuspornen. Wenn sie Glauben haben, dann sollen sie ihn beweisen. Vergiß nicht, wie er seine Abhandlung über den Glauben einleitete: „Von welchem Nutzen ist es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, hat aber keine Werke?“ (Jak. 2:14).

    32 Wir sollten heute einen starken Glauben haben, weil uns die ganze Bibel zur Verfügung steht. Wir haben die Hebräischen und die Griechischen Schriften. Wir wissen, was Menschen aufgrund ihres Glaubens taten, bevor Christus Jesus, der Sohn Gottes, auf dem irdischen Schauplatz erschien. Wir kennen auch den Glauben der ersten Christen und wissen, was sie getan haben. Sie erkannten Jesus Christus als den Sohn Gottes an; sie beobachteten seinen Lebenswandel und seine Entschlossenheit, die gute Botschaft vom Königreich zu predigen, und ahmten ihn dann nach, indem sie Glauben an dieses Königreich bekundeten und die gute Botschaft predigten. Nun ist Jesus von den Toten auferweckt worden. Über ihn, dessen Beispiel treue Christen nachahmen sollten, heißt es in Hebräer 1:3: „Er ist der Widerschein seiner [Gottes] Herrlichkeit und der genaue Abdruck seines Wesens selbst und hält alle Dinge durch das Wort seiner Macht aufrecht; und nachdem er eine Reinigung für unsere Sünden herbeigeführt hatte, setzte er sich zur Rechten der Majestät in den Höhen.“

    33 Heute finden wir Hunderttausende christlicher Zeugen Jehovas, die einen starken Glauben haben. Sie bekennen mit ihren Lippen, daß Jesus Herr ist zur Verherrlichung Gottes, und sie haben in ihrem Herzen den Glauben, daß Gott Christus Jesus von den Toten auferweckte. Da sie diesen Glauben haben und ihn öffentlich verkündigen, indem sie Menschen aller Nationen und Sprachen darüber berichten, haben sie eine gesicherte Erwartung, gerettet zu werden und ewiges Leben zu erhalten.

    34 Das böse System der Dinge mag in seinen letzten Stunden noch sehr großen Druck auf sie ausüben; sie mögen wirtschaftliche Schwierigkeiten erleiden; manchmal mag es scheinen, daß ihr Überleben in Frage steht. Aber angesichts all dieser Tatsachen werden sie Grund zur Freude haben, da sie an Jehova glauben. Sie empfinden so, wie Habakuk unter Inspiration schrieb: „Mag der Feigenbaum selbst nicht blühen, und mag kein Ertrag an den Weinstöcken sein . . . Dennoch, was mich betrifft, will ich frohlocken in Jehova selbst; ich will jubeln in dem Gott meiner Rettung“ (Hab 3:17, 18).

    35 Wir sind dieser kritischen Zeit jetzt sehr nahe. Wir leben in den letzten Tagen dieses Systems der Dinge, und wir sehen, wie sich die Prophezeiungen erfüllen, besonders das, was im 24. Kapitel des Matthäusevangeliums dargelegt wird, in dem gerade das beschrieben wird, was vor dem Ende dieses Systems der Dinge geschehen würde. Jesus sagte gemäß Matthäus 24:14: „Und diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ Jehovas Zeugen glauben das. Sie glauben an Gottes Königreich, und daher verkündigen sie diese gute Botschaft weltweit. Jeden sollte es interessieren, was Jehovas Zeugen allein im vergangenen Dienstjahr getan haben.

    BERICHT ÜBER DIE WELTWEITE TÄTIGKEIT

    36 Wenn du dir die Tabelle auf Seite 218 bis 221 ansiehst, kannst du sehen, was Jehovas christliche Zeugen in ihrem Werk des Predigens der guten Botschaft von Gottes Königreich im Dienstjahr 1973 in 208 verschiedenen Ländern und Inselgebieten des Meeres getan haben. Dieses ganze Gebiet wird von Zweigbüros der Wachtturm-Gesellschaft betreut, die in 95 verschiedenen Ländern gegründet wurden.

    37 Wie Christen wohl wissen, gab Jesus seinen Jüngern den Auftrag: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie“ (Matth. 28:19). Das ist im vergangenen Dienstjahr mit ausgezeichnetem Erfolg geschehen. 193 990 Personen wurden Jünger, gaben sich Gott hin, um seinen Willen zu tun, und symbolisierten dies durch die Wassertaufe. Sie haben sich nun mit Jehovas christlichen Zeugen identifiziert und beweisen ihren Glauben durch ihre Werke.

    38 Durchschnittlich beteiligten sich jeden Monat 1 656 673 Prediger der guten Botschaft am Predigtdienst, aber während des Jahres wurde eine Höchstzahl von 1 758 429 Verkündigern der guten Botschaft erreicht. Sie alle leisteten eine gewaltige Arbeit, was man am besten an der Zahl der Stunden erkennen kann, die sie eingesetzt haben, um von Haus zu Haus zu arbeiten, Rückbesuche zu machen, Bibelstudien durchzuführen und zu jeder geeigneten Zeit und zu allen möglichen Gelegenheiten über ihre Königreichshoffnung zu sprechen. Diese Menschen, die sich dem Predigen der guten Botschaft widmen, haben im Predigtdienst 300 468 676 Stunden eingesetzt. Stell dir einmal vor, wieviel Zeit das ist! Diese Zeit wandten sie nicht auf, um selbst in der Bibel zu lesen, sondern um hinauszugehen und mit anderen Menschen über das zu sprechen, was Gottes Wort zu sagen hat. Außerdem machten sie 131 657 832 Rückbesuche bei Personen, die Interesse an der Bibel bekundeten, und sie führten wöchentlich bei 1 209 544 verschiedenen Familien über einen Zeitraum von sechs Monaten oder länger Heimbibelstudien durch. Wurde ein solches Bibelstudium in deiner Wohnung durchgeführt? Am Ende von sechs Monaten kommen Menschen, die wirklich an Gottes Königreich interessiert sind, gewöhnlich zum Königreichssaal. So können wir annehmen, daß im Laufe des Jahres schätzungsweise 2 400 000 Einzelpersonen in ihrer Wohnung ein Bibelstudium hatten, und sie mußten sich natürlich entscheiden, ob sie Jünger Jesu Christi werden und ihren Glauben an Gottes Königreich durch ihre Werke beweisen wollten. Wie du bemerkt hast, sind 193 990 Personen Jünger geworden und haben sich Gott hingegeben, und nun sind sie mit Jehovas christlichen Zeugen verbunden und verkündigen ebenfalls die gute Botschaft.

    39 Jehovas Zeugen benutzen nicht nur die Bibel, wenn sie mit den Menschen studieren, sondern sie verwenden auch Hilfsmittel zum Bibelstudium. Sie haben im Laufe des Jahres viele dieser Hilfsmittel verbreitet. Ja, während sie die gute Botschaft predigten, verbreiteten sie 21 761 877 Bibeln und Bücher, die sich zum Bibelstudium eignen, sowie 9 965 259 Broschüren.

    40 Du kennst die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet!, und du weißt, daß Jehovas Zeugen diese Zeitschriften verwenden, während sie regelmäßig an den Haustüren der Menschen vorsprechen. Im vergangenen Jahr verbreiteten sie 235 468 467 Exemplare dieser Zeitschriften in vielen Sprachen. Der Wachtturm wird in 76 verschiedenen Sprachen gedruckt und Erwachet! in 31 Sprachen. Es wurden auch viele Abonnements für ein Jahr aufgenommen. Der Bericht zeigt, daß im Laufe des Jahres 1 894 447 Abonnements bei der Gesellschaft bestellt wurden. Um alle Abonnenten sowie die anderen Leser dieser Zeitschriften zu versorgen, mußten die 37 Druckereien, die die Wachtturm-Gesellschaft benutzt, in den vergangenen zwölf Monaten insgesamt 198 177 981 Exemplare des Wachtturms und 202 520 820 Exemplare der Zeitschrift Erwachet! drucken. Das sind 15 500 000 Zeitschriften mehr als im vorangegangenen Jahr. Es gibt also Menschen, die daran interessiert sind, die Bibel kennenzulernen sowie die Botschaft, die ihnen Jehovas christliche Zeugen überbringen möchten.

    41 Außer denen, die aktive Zeugen sind, sind viele weitere sehr an der Tätigkeit der Zeugen Jehovas interessiert, und sie besuchen die Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas. In der ganzen Welt gibt es 31 850 Versammlungen. Bei der Feier des Gedächtnismahls am Abend des 17. April 1973 waren in den Königreichssälen der Zeugen Jehovas in der ganzen Welt 3 994 924 Personen anwesend, und 10 523 nahmen von den Symbolen, dem Brot und dem Wein, und zeigten dadurch, daß sie bekennen, mit Gottes Geist gesalbt zu sein, und hoffen, mit Christus Jesus in himmlischer Herrlichkeit vereint zu werden. Die anderen freuen sich darauf, einmal auf einer paradiesischen Erde unter der göttlichen Herrschaft des himmlischen Königreiches Jehovas leben zu können.

    42 Manchmal fragen einige, ob Jehovas Zeugen ihr Werk hinter dem Eisernen Vorhang fortsetzen. Ja, unsere Aufzeichnungen zeigen, daß 150 448 christliche Zeugen Jehovas die gute Botschaft in diesen Ländern unter großen Schwierigkeiten predigen. Sie hatten in den letzten zwölf Monaten sogar eine Zunahme von 5,5 Prozent, und 11 334 Personen wurden in diesen Ländern getauft. Diese Taufen wurden natürlich nicht öffentlich durchgeführt, weil Jehovas Zeugen hinter dem Eisernen Vorhang und in einigen anderen Ländern verboten sind. Aber das hält sie nicht davon zurück, zu versuchen, auch dort Menschen zu Jüngern zu machen, und sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes zu taufen. Alle, die Jünger werden, glauben, daß „Glaube ohne Werke tot“ ist. Deswegen haben Jehovas Zeugen in 208 Ländern der Welt, ja bis an die Enden der Erde, freudig hart gearbeitet, und sie haben ein wunderbares Jahr im Predigen der guten Botschaft von Jehovas Königreich erlebt.

    43 Wie steht es mit dir? Hast du einen solchen Glauben, einen lebendigen Glauben an Gott, der dich veranlaßt, mit anderen über sein liebevolles Vorhaben zu sprechen? Wenn das dein Wunsch ist, dann ist es jetzt an der Zeit, Gottes Wort gründlich zu studieren, regelmäßig mit den Menschen zusammenzukommen, deren Werke beweisen, daß ihr Glaube lebendig ist, und ernstlich zu Jehova zu beten, er möge deine Bemühungen segnen, dein Leben mit seinem Willen in Übereinstimmung zu bringen (1. Joh. 5:14; Luk. 13:23, 24).

  97. Jule sagt:

    5. Mose 34:9

    Dann trat Josua, der Sohn Nuns, an seine Stelle. Er war vom Geist Gottes erfüllt und besaß große Weisheit, seit Mose ihm die Hände aufgelegt und für ihn gebetet hatte. Die Israeliten hörten auf ihn, wie der Herr es ihnen durch Mose befohlen hatte.

    Dies erinnert mich sehr stark an die Szenen in Apostelgeschichte, wo die Apostel anderen die Hände auflegen und diese mit heiligem Geist erfüllt werden

    (Apostelgeschichte 6:6) und man stellte sie vor die Apostel, und nachdem diese gebetet hatten, legten sie ihnen die Hände auf.

    (Apostelgeschichte 8:17) Dann legten sie ihnen die Hände auf, und von da an empfingen sie heiligen Geist.

    (Apostelgeschichte 13:3) Da fasteten und beteten sie und legten ihnen die Hände auf und ließen sie gehen.

    (Apostelgeschichte 14:23) Überdies setzten sie in jeder Versammlung ältere Männer für sie ein, und indem sie unter Fasten beteten, vertrauten sie sie Jehova an, an den sie gläubig geworden waren.

    (1. Timotheus 4:14) Vernachlässige die Gabe in dir nicht, die dir durch eine Voraussage verliehen wurde und dadurch, daß dir die Körperschaft der älteren Männer die Hände auflegte.

    (1. Timotheus 5:22) Lege niemals deine Hände jemandem voreilig auf; auch habe nicht teil an den Sünden anderer; bewahre dich selbst keusch.

    (2. Timotheus 1:6) Gerade aus diesem Grund erinnere ich dich daran, die Gabe Gottes, die durch das Auflegen meiner Hände in dir ist, wie ein Feuer anzufachen.

  98. Jule sagt:

    5. Mose 34:10-12

    Nach Mose hat es keinen Propheten mehr gegeben, dem der Herr von Angesicht zu Angesicht begegnet ist. 11 Nie wieder sind so große Wunder durch einen Menschen geschehen; nie wieder hat der Herr so deutlich seine Macht gezeigt wie in Ägypten am Pharao, seinen Hofbeamten und seinem ganzen Land.

    12 Niemand hat jemals so schreckliche und gewaltige Dinge vor den Augen aller Israeliten getan wie Mose.

    Ein weiterer Beweis dafür, dass die Bibel wirklich Gottes Wort ist – und nicht das von Menschen!

    In dem Buch „Die Bibel – Gottes Wort oder Menschenwort“ stützt sich eine Argumentation darauf, dass die Bibelschreiber in allem offen und ehrlich waren, auch dann, wenn sie selbst nicht so gut dabei weg kamen. Ganz im Gegensatz zu den Schriften weltlicher Herrscher, die ihren Bericht zu ihren Gunsten beschönigt haben.

    Wenn wir bedenken, dass die letzten Worte im 5. Buch Mose von Josua geschrieben wurde und er hier offen anerkennt, dass niemand jemals Moses das Wasser reichen könnte. Auch er selbst nicht.

    Er rückte sich also nicht selbst in den Vordergrund – sondern schrieb das auf, was Jehova ihm eingab

  99. Jule sagt:

    5. Mose 1 – 3

    5. Mose 1 – eine Zusammenfassung der Geschichte, um ihnen zu zeigen, wo sie stehen:

    1 Dies sind die Worte, die Mose zu ganz Israel redete auf der anderen Seite des Jordan in der Wüste, in der Arava gegenüber von Suph, zwischen Paran und Tophel, Laban, Hazeroth und Di-Sahab. 2 Elf Tagereisen sind es vom Horeb auf dem Weg zum Bergland Seir bis Kadesch-Barnea. 3 Und es geschah im vierzigsten Jahr, im elften Monat, am Ersten des Monats, dass Mose zu den Kindern Israels redete, und zwar alles so, wie es ihm der Herr für sie geboten hatte; 4 nachdem er Sihon, den König der Amoriter, der in Hesbon wohnte, geschlagen hatte, dazu Og, den König von Baschan, der in Astarot und in Edrei wohnte. 5 Auf der anderen Seite des Jordan, im Land Moab, fing Mose an, dieses Gesetz auszulegen , und er sprach:

    6 Der Herr , unser Gott, redete zu uns am [Berg] Horeb und sprach: Ihr seid lange genug an diesem Berg gewesen! 7 Wendet euch nun und zieht weiter, dass ihr zu dem Bergland der Amoriter kommt und zu allen ihren Nachbarn in der Arava, im Bergland und in der Schephela , zum Negev und zum Ufer des Meeres, in das Land der Kanaaniter und zum Libanon, bis an den großen Strom, den Fluss Euphrat! 8 Siehe, ich habe [euch] das Land gegeben, das vor euch liegt; geht hinein und nehmt das Land in Besitz, von dem der Herr euren Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat, dass er es ihnen und ihrem Samen nach ihnen geben will!

    9 Ich aber sprach zu euch in jener Zeit und sagte: Ich kann euch nicht allein tragen; 10 denn der Herr , euer Gott, hat euch gemehrt, und siehe, ihr seid heute so zahlreich wie die Sterne des Himmels. 11 Der Herr , der Gott eurer Väter, mache euch noch viel tausendmal zahlreicher als ihr seid, und segne euch, wie er euch verheißen hat ! 12 Wie kann ich aber allein eure Bürde, eure Last und eure Streitigkeiten tragen? 13 Nehmt euch weise, verständige und erfahrene Männer aus euren Stämmen, damit ich sie als Häupter über euch setze! 14 Und ihr habt mir geantwortet und gesprochen: Das ist eine gute Sache, von der du sagst, dass du sie tun willst! 15 Da nahm ich die Häupter eurer Stämme, weise und erfahrene Männer, und setzte sie zu Oberhäuptern über euch, zu Obersten über tausend und zu Obersten über hundert und zu Obersten über fünfzig und zu Obersten über zehn und als Vorsteher für eure Stämme.

    16 Und ich gebot euren Richtern zu jener Zeit und sprach: Hört eure Brüder an und richtet recht zwischen einem Mann und seinem Bruder oder dem Fremden bei ihm. 17 Im Gericht soll es kein Ansehen der Person geben, sondern ihr sollt den Geringen anhören wie den Großen und euch vor niemand scheuen ; denn das Gericht steht bei Gott. Die Sache aber, die zu schwer für euch ist, die tragt an mich heran, dass ich sie höre! 18 So gebot ich euch zu jener Zeit alles, was ihr tun solltet.

    19 Da zogen wir weg vom Horeb und wanderten durch jene große und schreckliche Wüste , die ihr gesehen habt auf dem Weg zum Bergland der Amoriter, wie es uns der Herr , unser Gott, geboten hatte; und wir kamen bis Kadesch-Barnea . 20 Da sprach ich zu euch: Ihr seid zum Bergland der Amoriter gekommen, das uns der Herr , unser Gott, geben will. 21 Siehe, der Herr , dein Gott, hat dir das Land gegeben, das vor dir liegt; zieh hinauf, nimm es in Besitz, so wie es der Herr , der Gott deiner Väter, dir verheißen hat. Fürchte dich nicht und sei nicht verzagt! 22 Da kamt ihr alle her zu mir und spracht: Lasst uns Männer vor uns hersenden, die für uns das Land erkunden und uns Bericht bringen über den Weg, den wir ziehen, und die Städte, in die wir kommen sollen! 23 Und die Sache war gut in meinen Augen, und ich nahm von euch zwölf Männer, aus jedem Stamm einen Mann.

    24 Die wandten sich und zogen ins Bergland hinauf, und sie kamen bis in das Tal Eschkol und kundschafteten es aus; 25 und sie nahmen von den Früchten des Landes mit sich und brachten sie herab zu uns. Und sie berichteten uns und sprachen: Das Land ist gut, das der Herr , unser Gott, uns geben will! 26 Aber ihr wolltet nicht hinaufziehen, sondern lehntet euch auf gegen den Befehl des Herrn , eures Gottes; 27 und ihr murrtet in euren Zelten und spracht: Weil der Herr uns hasste, hat er uns aus dem Land Ägypten geführt, um uns in die Hände der Amoriter zu geben, um uns zu vertilgen! 28 Wohin sollen wir ziehen? Unsere Brüder haben unser Herz verzagt gemacht, indem sie sagten: Das Volk ist größer und höher [gewachsen] als wir, die Städte sind groß und bis an den Himmel befestigt; dazu haben wir die Söhne Enaks dort gesehen!

    29 Ich aber sprach zu euch: Entsetzt euch nicht und fürchtet euch nicht vor ihnen! 30 Denn der Herr , euer Gott, zieht vor euch her und wird für euch kämpfen , ganz so, wie er es für euch in Ägypten getan hat vor euren Augen, 31 und in der Wüste, wo du gesehen hast, wie der Herr , dein Gott, dich getragen hat, wie ein Mann seinen Sohn trägt, auf dem ganzen Weg, den ihr zurückgelegt habt, bis ihr an diesen Ort gekommen seid. 32 Aber in dieser Sache wolltet ihr dem Herrn , eurem Gott, nicht glauben , 33 der doch vor euch herging auf dem Weg, um euch die Lagerstätten auszusuchen, bei Nacht im Feuer, damit ihr den Weg sehen konntet, auf dem ihr gehen solltet, und bei Tag in einer Wolke.

    34 Als aber der Herr das Geschrei eurer Worte hörte, da wurde er zornig und schwor und sprach: 35 Keiner von den Männern dieser bösen Generation soll das gute Land sehen, das ich euren Vätern zu geben geschworen habe! 36 Nur Kaleb, der Sohn Jephunnes, er soll es sehen; und ihm und seinen Kindern will ich das Land geben, das er betreten hat, weil er dem Herrn völlig nachgefolgt ist. 37 Auch über mich wurde der Herr zornig um euretwillen und sprach: Auch du sollst nicht hineinkommen! 38 Aber Josua , der Sohn Nuns, der vor dir steht , der soll hineinkommen; ihn sollst du stärken, denn er soll es Israel als Erbe austeilen. 39 Und eure Kinder, von denen ihr sagtet, dass sie zum Raub werden müssten, und eure Söhne, die heute noch nicht wissen, was Gut und Böse ist, sie sollen hineinkommen; ihnen will ich es geben, und sie sollen es in Besitz nehmen. 40 Ihr aber, wendet euch und brecht auf zur Wüste, auf dem Weg zum Roten Meer!

    41 Da antwortetet ihr und spracht zu mir: Wir haben gegen den Herrn gesündigt! Wir wollen hinaufziehen und kämpfen, ganz wie es uns der Herr , unser Gott, geboten hat! Und ihr alle habt eure Kriegswaffen umgegürtet und seid leichtfertig in das Bergland hinaufgezogen. 42 Aber der Herr sprach zu mir: Sage ihnen: Ihr sollt nicht hinaufziehen und nicht kämpfen, denn ich bin nicht in eurer Mitte, damit ihr nicht vor euren Feinden geschlagen werdet! 43 Das sagte ich euch; aber ihr gehorchtet nicht, sondern lehntet euch auf gegen den Befehl des Herrn und wart vermessen und zogt in das Bergland hinauf. 44 Da rückten die Amoriter aus, die auf jenem Bergland wohnten, euch entgegen; und sie jagten euch, wie es die Bienen tun, und zersprengten euch in Seir bis nach Horma. 45 Da kehrtet ihr wieder um und weintet vor dem Herrn ; aber der Herr wollte eure Stimme nicht hören und neigte sein Ohr nicht zu euch. 46 So bliebt ihr in Kadesch eine lange Zeit, so lange, wie ihr dort bleiben musstet.

    Wenn ich das hier so mit den 40 Jahren lese, kommt mir der Gedanke, warum sie dann in den Ebenen Moabs sündigen: die 40 Jahre waren um. Lebten zu der Zeit noch welche von denen, die das Land nicht sehen sollten – oder waren die da bereits gestorben?

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel finden wir hier:

  100. Jule sagt:

    5. Mose 2 – sie nehmen bereits Gebiete und Städte ein, bevor sie ins verheißene Land kommen

    1 Danach wandten wir uns und brachen auf nach der Wüste auf dem Weg zum Roten Meer, wie der Herr zu mir gesagt hatte; und wir zogen eine lange Zeit um das Bergland Seir herum. 2 Und der Herr redete zu mir und sprach: 3 Ihr habt nun lange genug dieses Bergland umzogen; wendet euch nach Norden! 4 Und gebiete dem Volk und sprich: Ihr werdet durch das Gebiet eurer Brüder, der Söhne Esaus , ziehen, die in Seir wohnen, und sie werden sich vor euch fürchten ; aber nehmt euch wohl in acht, 5 fangt keinen Streit mit ihnen an; denn ich werde euch von ihrem Land nicht einen Fußbreit geben; denn ich habe das Bergland Seir dem Esau als Besitztum gegeben! 6 Ihr sollt die Speise um Geld von ihnen kaufen, dann dürft ihr essen, und auch das Wasser um Geld von ihnen kaufen, dann dürft ihr trinken; 7 denn der Herr , dein Gott, hat dich gesegnet in allen Werken deiner Hände. Er hat achtgehabt auf deine Wanderzüge durch diese große Wüste; und der Herr , dein Gott, ist diese 40 Jahre mit dir gewesen; es hat dir an nichts gemangelt . 8 Da zogen wir an unseren Brüdern, den Söhnen Esaus, die in Seir wohnen, vorüber , von dem Weg durch die Ebene von Elat und von Ezjon-Geber hinweg,

    und wir wandten uns und betraten den Weg zur Steppe von Moab. 9 Da sprach der Herr zu mir: Du sollst Moab nicht angreifen und dich mit ihnen nicht in einen Krieg einlassen; denn ich will dir von seinem Land keinen Besitz geben; denn Ar habe ich den Kindern Lots als Besitztum gegeben. 10 (Die Emiter haben vor Zeiten darin gewohnt; das war ein großes, starkes und hochgewachsenes Volk wie die Enakiter ; 11 sie wurden auch zu den Rephaitern gerechnet wie die Enakiter, und die Moabiter nannten sie Emiter; 12 und in Seir wohnten vor Zeiten die Horiter ; aber die Söhne Esaus vertrieben sie aus ihrem Besitz und vertilgten sie vor sich her und wohnten an ihrer Stelle, so wie es Israel mit dem Land seines Besitztums tat, das ihm der Herr gab.) 13 So macht euch nun auf und zieht über den Bach Sered! Da zogen wir über den Bach Sered.
    14 Die Zeit unserer Wanderung, von Kadesch-Barnea an bis wir über den Bach Sered zogen, betrug 38 Jahre, bis die ganze Generation der Kriegsleute aus dem Lager aufgerieben war, wie der Herr es ihnen geschworen hatte. 15 Die Hand des Herrn war auch gegen sie gewesen, um sie aus dem Lager zu vertilgen, bis sie völlig aufgerieben waren. 16 Und es geschah, als alle Kriegsleute aus dem Volk aufgerieben und gestorben waren, 17 da redete der Herr zu mir und sprach:

    18 Du wirst heute die Grenze der Moabiter bei Ar überschreiten, 19 und du wirst nahe zu den Ammonitern kommen; die sollst du nicht angreifen noch einen Krieg mit ihnen beginnen, denn ich will dir von dem Land der Ammoniter keinen Besitz geben; denn ich habe es den Kindern Lots als Besitztum gegeben. 20 (Auch dieses gilt als ein Land der Rephaiter , und es haben auch vor Zeiten Rephaiter darin gewohnt; und die Ammoniter nannten sie Samsummiter. 21 Das war ein großes , starkes und hochgewachsenes Volk wie die Enakiter. Und der Herr vertilgte sie vor ihnen, sodass diese sie aus ihrem Besitz vertrieben und an ihrer Stelle wohnten, 22 so wie er an den Söhnen Esaus gehandelt hat, die in Seir wohnen, indem er die Horiter vor ihnen vertilgte, sodass diese sie aus ihrem Besitz vertrieben und an ihrer Stelle wohnen bis zu diesem Tag, 23 und [wie] es den Awitern [erging], die in Dörfern bis nach Gaza wohnten: Die Kaphtoriter, die von Kaphtor ausgezogen waren, vertilgten sie und wohnten an ihrer Stelle.)

    24 So macht euch nun auf, zieht aus und überschreitet den Arnonfluss ! Siehe, ich habe Sihon, den König von Hesbon, den Amoriter, samt seinem Land in deine Hand gegeben: Fange an, es in Besitz zu nehmen, und führe Krieg gegen ihn! 25 Vom heutigen Tag an will ich beginnen, Furcht und Schrecken vor dir auf das Angesicht der Völker unter dem ganzen Himmel zu legen, sodass sie vor dir zittern und beben sollen, wenn sie von dir hören!

    26 Da sandte ich Boten aus der Wüste von Kedemoth zu Sihon, dem König von Hesbon, mit einer Friedensbotschaft und ließ ihm sagen: 27 Ich will durch dein Land ziehen und dabei immer nur dem geraden Weg folgen; ich will weder zur Rechten noch zur Linken abweichen. 28 Speise sollst du mir um Geld verkaufen, damit ich essen kann; und Wasser sollst du mir um Geld geben, damit ich trinken kann. Ich will nur zu Fuß hindurchziehen, 29 wie es die Kinder Esaus mit mir gemacht haben, die in Seir wohnen, und die Moabiter, die in Ar wohnen – bis ich über den Jordan in das Land komme, das der Herr , unser Gott, uns geben will!

    30 Aber Sihon , der König von Hesbon, wollte uns nicht durch sein Land ziehen lassen; denn der Herr , dein Gott, hatte seinen Geist hartnäckig gemacht und sein Herz verstockt , um ihn in deine Hand zu geben, wie es heute der Fall ist. 31 Und der Herr sprach zu mir: Siehe, ich habe begonnen, Sihon samt seinem Land vor dir dahinzugeben; fange an, es in Besitz zu nehmen, damit du sein Land besitzt! 32 Und Sihon zog aus, uns entgegen, er und sein ganzes Volk, zum Kampf bei Jahaz. 33 Aber der Herr , unser Gott, gab ihn vor uns dahin, sodass wir ihn samt seinen Söhnen und seinem ganzen Volk schlugen. 34 Und wir nahmen zu der Zeit alle seine Städte ein, und wir vollstreckten den Bann an jeder Stadt, an Männern, Frauen und Kindern, und ließen keinen übrig , der entkommen wäre. 35 Nur das Vieh erbeuteten wir für uns, und das Beutegut aus den Städten, die wir einnahmen.

    36 Von Aroer an, das am Ufer des Arnonflusses liegt, und von der Stadt im Tal bis nach Gilead war uns keine Stadt zu fest; der Herr , unser Gott, gab alles vor uns dahin. 37 Aber dem Land der Ammoniter, allem, was am Jabbok liegt, hast du dich nicht genähert, noch den Städten auf dem Bergland, noch zu irgendetwas von dem, was uns der Herr , unser Gott, verboten hatte.

    Damit hat sich die Frage von vorhin erübrigt: diejenigen, die in der Wüste sterben sollten, waren in den Ebenen Moabs bereits tot. Ich hatte gedacht, dass diese Leute ja nichts mehr zu verlieren hatten.

    Eine andere Sache ist das mit dem Kriegführen und Land und Städte einnehmen: wieso sollten sie das tun, wenn dies noch nicht das Verheißene Land ist und sie nicht darin wohnen sollten? Was sollte denn mit diesem Land und den Städten passieren? Sollte das Land „seine Sabbate halten“ wie seinerzeit Jerusalem während das Volk Israel im Exil war?

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel finden wir hier:

  101. Jule sagt:

    5. Mose 3 – die lange Abwesenheit der Männer – was hat sie für die Frauen, Kinder und Herden bedeutet?

    1 Als wir uns aber umwandten und auf den Weg nach Baschan hinaufzogen, rückte Og , der König von Baschan, uns entgegen, er und sein ganzes Volk, um bei Edrei zu kämpfen. 2 Da sprach der Herr zu mir: Fürchte dich nicht vor ihm! Denn ich habe ihn und sein ganzes Volk samt seinem Land in deine Hand gegeben, und du sollst mit ihm verfahren, wie du mit Sihon , dem König der Amoriter, verfahren bist, der in Hesbon wohnte! 3 So gab der Herr , unser Gott, auch den König Og von Baschan in unsere Hand samt seinem ganzen Volk; und wir schlugen ihn, bis ihm keiner übrig blieb, der entkommen wäre. 4 Und wir nahmen zu jener Zeit alle seine Städte ein; es gab keine Stadt, die wir ihnen nicht abgenommen hätten; 60 Städte, die ganze Gegend Argob, das Königreich Ogs von Baschan. 5 Alle diese Städte waren befestigt, mit hohen Mauern, Toren und Riegeln versehen; außerdem hatte es sehr viele andere Städte ohne Mauern. 6 Und wir vollstreckten an ihnen den Bann, wie wir es mit Sihon, dem König von Hesbon, gemacht hatten; an allen Städten vollstreckten wir den Bann, an Männern, Frauen und Kindern. 7 Aber alles Vieh und das Beutegut aller Städte erbeuteten wir für uns.

    8 So nahmen wir zu der Zeit das Land aus der Hand der zwei Könige der Amoriter, die jenseits des Jordan waren, vom Arnonfluss bis an den Berg Hermon 9 (die Zidonier nennen den Hermon Sirjon , und die Amoriter nennen ihn Senir ), 10 alle Städte der Ebene und ganz Gilead und ganz Baschan , bis nach Salcha und Edrei, die Städte des Königreichs Ogs von Baschan. 11 (Denn nur Og, der König von Baschan, war von dem Überrest der Rephaiter übrig geblieben. Siehe, sein Bett, ein eisernes Bett, ist es nicht in Rabba, [der Stadt] der Ammoniter ? Es ist 9 Ellen lang und 4 Ellen breit nach der Elle eines Mannes.)

    12 Dieses Land nahmen wir zu jener Zeit in Besitz, von Aroer an, das am Arnonfluss liegt. Und ich gab das halbe Bergland Gilead samt seinen Städten den Rubenitern und Gaditern. 13 Aber das übrige Gilead und ganz Baschan, das Königreich Ogs, gab ich dem halben Stamm Manasse. (Die ganze Gegend Argob, das ganze Baschan wurde »das Land der Rephaiter« genannt. 14 Jair , der Sohn Manasses, nahm die ganze Gegend Argob ein, bis an die Grenze der Geschuriter und der Maachatiter , und nannte sie [nämlich die Gegend] Baschan, »Dörfer Jairs«, wie sie bis zum heutigen Tag heißen.) 15 Dem Machir aber gab ich Gilead. 16 Und den Rubenitern und Gaditern gab ich [das Land] von Gilead bis an den Arnonfluss, der mitten im Tal die Grenze bildet, und bis an den Jabbok, den Grenzfluss der Ammoniter, 17 dazu die Arava und den Jordan, der die Grenze bildet vom [See] Genezareth bis an das Meer der Arava, nämlich das Salzmeer, unterhalb der Abhänge des Pisga , der östlich davon liegt.

    18 Und ich gebot euch zu der Zeit und sprach: Der Herr , euer Gott, hat euch dieses Land gegeben, damit ihr es in Besitz nehmt; so zieht nun gerüstet vor euren Brüdern, den Söhnen Israels, her, alle kriegstauglichen Männer. 19 Nur eure Frauen und Kinder und euer Vieh – denn ich weiß, dass ihr viel Vieh habt -, sie sollen in den Städten bleiben, die ich euch gegeben habe, 20 bis der Herr auch eure Brüder zur Ruhe bringt wie euch, bis auch sie das Land in Besitz nehmen, das ihnen der Herr , euer Gott, jenseits des Jordan gibt; und dann sollt ihr zurückkehren, jeder zu seinem Besitztum, das ich euch gegeben habe!

    21 Und Josua gebot ich zu jener Zeit und sprach: Deine Augen haben alles gesehen, was der Herr , euer Gott, an diesen beiden Königen getan hat; so wird der Herr an allen Königreichen handeln , zu denen du hinüberziehst. 22 Fürchtet euch nicht vor ihnen; denn der Herr , euer Gott, ist es, der für euch kämpft!

    23 Und ich flehte zum Herrn zu jener Zeit und sprach: 24 Ach, Herr, Herr , du hast angefangen, deinem Knecht deine Majestät und deine starke Hand zu zeigen; denn wo ist ein Gott im Himmel und auf Erden, der es deinen Werken und deiner Macht gleichtun könnte? 25 Lass mich doch hinüberziehen und das gute Land jenseits des Jordan sehen, dieses gute Bergland und den Libanon! 26 Aber der Herr war zornig über mich um euretwillen und erhörte mich nicht, sondern der Herr sprach zu mir: Lass es genug sein! Sage mir kein Wort mehr in dieser Sache! 27 Steige auf den Gipfel des Pisga und hebe deine Augen auf gegen Westen und gegen Norden und gegen Süden und gegen Osten, und schaue mit deinen Augen; denn du wirst nicht über diesen Jordan gehen. 28 Und gebiete dem Josua, stärke ihn und festige ihn, denn er soll vor diesem Volk hinüberziehen; und er soll ihnen das Land, das du sehen wirst, als Erbe aus-teilen! 29 So blieben wir im Tal, Beth-Peor gegenüber.

    Die Stämme, die ihr Erbe außerhalb des Landes haben wollten, sollten erst dann nach Hause zurückkehren, wenn ihre Brüder das ganze Land eingenommen haben. Wir wissen, dass dies ewig gedauert hat, weil sie ihr Land nicht einnahmen. Josua muss sie später immer wieder daran erinnern.

    Bedeutet dies, dass sie viele Jahre von ihren Familien getrennt waren?

    Sie hatten ihre Frauen und Kinder ja in ihren künftigen Städten zurück gelassen. Wie sah es da mit der Versorgung und Sicherheit aus?

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel finden wir hier:

  102. Jule sagt:

    5. Mose 4 – 6

    5. Mose 4 – der Grund, warum sie Jehova Gehorsam sogar „schulden“

    1 Und nun, Israel, höre auf die Satzungen und auf die Rechtsbestimmungen, die ich euch zu tun lehre, damit ihr lebt und hineinkommt und das Land in Besitz nehmt , das euch der Herr , der Gott eurer Väter, gibt. 2 Ihr sollt nichts hinzufügen zu dem Wort, das ich euch gebiete, und sollt auch nichts davon wegnehmen, damit ihr die Gebote des Herrn , eures Gottes, haltet , die ich euch gebiete. 3 Eure Augen haben gesehen, was der Herr wegen des Baal-Peor getan hat. Denn alle, die dem Baal-Peor nachfolgten, hat der Herr , dein Gott, aus deiner Mitte vertilgt! 4 Aber ihr, die ihr dem Herrn , eurem Gott, anhingt, lebt alle heute noch.

    5 Siehe, ich habe euch Satzungen und Rechtsbestimmungen gelehrt , so wie es mir der Herr , mein Gott, geboten hat, damit ihr nach ihnen handelt in dem Land, in das ihr kommen werdet, um es in Besitz zu nehmen. 6 So bewahrt sie nun und tut sie; denn darin besteht eure Weisheit und euer Verstand vor den Augen der Völker. Wenn sie alle diese Gebote hören, werden sie sagen: Wie ist doch dieses große Volk ein so weises und verständiges Volk! 7 Denn wo ist ein so großes Volk, zu dem sich die Götter so nahen, wie der Herr , unser Gott, es tut, so oft wir ihn anrufen? 8 Und wo ist ein so großes Volk, das so gerechte Satzungen und Rechtsbestimmungen hätte, wie dieses ganze Gesetz, das ich euch heute vorlege?

    9 Nur hüte dich und bewahre deine Seele wohl, dass du die Geschehnisse nicht vergisst , die deine Augen gesehen haben, und dass sie nicht aus deinem Herzen weichen alle Tage deines Lebens; sondern du sollst sie deinen Kindern und Kindeskindern verkünden !

    10 An dem Tag, als du vor dem Herrn , deinem Gott, standest am [Berg] Horeb, als der Herr zu mir sprach: »Versammle mir das Volk, damit ich sie meine Worte hören lasse, und damit sie mich fürchten lernen alle Tage ihres Lebens auf Erden, und damit sie auch ihre Kinder unterweisen!«, 11 da tratet ihr herzu und standet unten am Berg. Aber der Berg brannte im Feuer bis ins Innerste des Himmels hinein, [der voller] Finsternis, Wolken und Dunkel [war]. 12 Und der Herr redete mit euch mitten aus dem Feuer. Die Stimme seiner Worte hörtet ihr, aber ihr saht keine Gestalt, sondern [vernahmt] nur die Stimme. 13 Und er verkündigte euch seinen Bund, den er euch zu halten gebot, nämlich die zehn Worte; und er schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln. 14 Und der Herr gebot mir zu jener Zeit, dass ich euch die Satzungen und Rechtsbestimmungen lehre, die ihr tun sollt in dem Land, in das ihr hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen.

    15 So bewahrt nun eure Seelen wohl, weil ihr keinerlei Gestalt gesehen habt an dem Tag, als der Herr aus dem Feuer heraus mit euch redete auf dem Berg Horeb, 16 damit ihr nicht verderblich handelt und euch ein Bildnis macht in der Gestalt irgendeines Götzenbildes, das Abbild eines männlichen oder weiblichen Wesens, 17 das Abbild irgendeines Tieres, das auf Erden ist, das Abbild irgendeines Vogels, der am Himmel fliegt, 18 das Abbild irgendeines Wesens, das auf dem Erdboden kriecht, das Abbild irgendeines Fisches, der im Wasser ist, tiefer als die Erdoberfläche; 19 dass du deine Augen auch nicht zum Himmel hebst und die Sonne und den Mond und die Sterne und das ganze Heer des Himmels anschaust und dich verführen lässt, sie anzubeten und ihnen zu dienen, die doch der Herr , dein Gott, allen Völkern unter dem ganzen Himmel zugeteilt hat.

    20 Euch aber hat der Herr genommen und herausgeführt aus dem Eisenschmelzofen, aus Ägypten, damit ihr sein Eigentumsvolk sein solltet, wie es heute der Fall ist. 21 Und der Herr war um euretwillen so zornig über mich, dass er schwor, ich sollte nicht über den Jordan gehen noch in das gute Land kommen, das der Herr , dein Gott, dir als Erbe gibt; 22 sondern ich muss in diesem Land sterben und darf nicht über den Jordan gehen; ihr aber dürft hinübergehen und jenes gute Land in Besitz nehmen. 23 So hütet euch nun, dass ihr den Bund des Herrn , eures Gottes, nicht vergesst, den er mit euch gemacht hat, und euch nicht ein Bildnis macht von irgendeiner Gestalt, was der Herr , dein Gott, dir verboten hat! 24 Denn der Herr , dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer , ein eifersüchtiger Gott.

    25 Wenn du nun Kinder und Kindeskinder zeugst und ihr euch in dem Land eingelebt habt und verderblich handelt und euch ein Bildnis macht von irgendeiner Gestalt und das tut, was böse ist in den Augen des Herrn , eures Gottes, dass ihr ihn erzürnt , 26 so rufe ich heute Himmel und Erde zu Zeugen gegen euch an, dass ihr gewiss bald ausgerottet werden sollt aus dem Land, in das ihr über den Jordan zieht, um es in Besitz zu nehmen; ihr werdet nicht lange darin wohnen , sondern gewiss [daraus] vertilgt werden! 27 Und der Herr wird euch unter die Völker zerstreuen, und es wird eine geringe Zahl von euch übrig bleiben unter den Heiden, zu denen euch der Herr hinwegtreiben wird. 28 Dort werdet ihr den Göttern dienen, die das Werk von Menschenhänden sind, Holz und Stein, die weder sehen noch hören noch essen noch riechen.

    29 Wenn du aber von dort den Herrn , deinen Gott, suchen wirst, so wirst du ihn finden, ja, wenn du ihn von ganzem Herzen und von ganzer Seele suchen wirst. 30 Wenn du in der Drangsal bist und dich alle diese Dinge getroffen haben am Ende der Tage, so wirst du zu dem Herrn , deinem Gott, umkehren und seiner Stimme gehorsam sein. 31 Denn der Herr , dein Gott, ist ein barmherziger Gott; er wird dich nicht verlassen noch verderben; er wird auch den Bund , den er deinen Vätern geschworen hat, nicht vergessen.

    32 Denn frage doch nach den früheren Tagen , die vor dir gewesen sind, von dem Tag an, als Gott den Menschen auf Erden erschuf, und von einem Ende des Himmels bis zum anderen Ende des Himmels, ob je etwas so Großes geschehen oder je dergleichen gehört worden ist: 33 Hat je ein Volk die Stimme Gottes mitten aus dem Feuer reden gehört, wie du sie gehört hast, und ist dennoch am Leben geblieben? 34 Oder hat je ein Gott versucht, hinzugehen und sich ein Volk mitten aus einem anderen Volk herauszunehmen durch Prüfungen, durch Zeichen, durch Wunder, durch Kampf und durch eine mächtige Hand und durch einen ausgestreckten Arm und durch furchterregende, große Taten, wie das alles der Herr , euer Gott, für euch in Ägypten getan hat vor deinen Augen?

    35 Dir ist es gezeigt worden, damit du erkennst, dass der Herr Gott ist, und keiner sonst als er allein. 36 Er hat dich vom Himmel her seine Stimme hören lassen, um dich zu unterweisen; und auf Erden hat er dir sein großes Feuer gezeigt, und du hast seine Worte mitten aus dem Feuer gehört. 37 Und weil er deine Väter liebte und ihren Samen nach ihnen erwählt hat, hat er dich mit seinem Angesicht durch seine große Kraft aus Ägypten herausgeführt , 38 um größere und stärkere Völker, als du es bist, vor dir her zu vertreiben, und um dich herzubringen und dir ihr Land zum Erbteil zu geben, wie es heute der Fall ist.

    39 So sollst du nun heute erkennen und es dir zu Herzen nehmen, dass der Herr der alleinige Gott ist oben im Himmel und unten auf Erden, und keiner sonst. 40 Darum halte seine Satzungen und seine Gebote, die ich dir heute gebiete, damit es dir und deinen Kindern nach dir gut geht, und damit du lange lebst in dem Land, das dir der Herr , dein Gott, gibt, für alle Zeiten!

    41 Damals sonderte Mose drei Städte aus, auf der anderen Seite des Jordan, gegen Sonnenaufgang, 42 damit der Totschläger dorthin fliehen könne, der seinen Nächsten unabsichtlich getötet hat, ohne ihn zuvor gehasst zu haben, dass er in eine dieser Städte fliehe und am Leben bleibe, 43 nämlich Bezer in der Steppe, im Land der Ebene, für die Rubeniter, Ramot in Gilead für die Gaditer und Golan in Baschan für die Manassiter.

    44 Und dies ist das Gesetz, das Mose den Kindern Israels vorlegte; 45 das sind die Zeugnisse , die Satzungen und Rechtsbestimmungen, die Mose den Kindern Israels verkündigte, als sie aus Ägypten zogen, 46 auf der anderen Seite des Jordan, im Tal, Beth-Peor gegenüber, im Land Sihons , des Königs der Amoriter, der in Hesbon wohnte, den Mose und die Kinder Israels schlugen, als sie aus Ägypten zogen, 47 und dessen Land sie in Besitz nahmen, samt dem Land Ogs, des Königs von Baschan, der beiden Könige der Amoriter, die jenseits des Jordan waren, gegen Sonnenaufgang, 48 von Aroer an, das am Ufer des Arnonflusses liegt, bis an den Berg Sion, das ist der Hermon, 49 und die ganze Ebene jenseits des Jordan, gegen Osten, bis an das Meer der Arava unterhalb der Abhänge des Pisga.

    einige Gedanken dazu finden wir hier:

  103. Jule sagt:

    5. Mose 5 – sie schieben Moses vor, weil sie Angst vor einer Begegnung mit ihrem Gott haben

    1 Und Mose berief ganz Israel und sprach zu ihnen: Höre, Israel, die Satzungen und Rechtsbestimmungen, die ich heute vor euren Ohren rede; lernt und bewahrt sie, um sie zu tun! 2 Der Herr , unser Gott, hat am Horeb einen Bund mit uns geschlossen. 3 Nicht mit unseren Vätern hat er diesen Bund geschlossen, sondern mit uns, die wir heute hier alle am Leben sind. 4 Von Angesicht zu Angesicht hat der Herr auf dem Berg mit euch geredet, mitten aus dem Feuer. 5 Ich stand zu derselben Zeit zwischen dem Herrn und euch, um euch die Worte des Herrn zu verkündigen; denn ihr habt euch vor dem Feuer gefürchtet und seid nicht auf den Berg gegangen.

    Und er sprach: 6 Ich bin der Herr , dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft, herausgeführt habe. 7 Du sollst keine anderen Götter neben mir haben! 8 Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was in den Wassern ist, tiefer als die Erdoberfläche. 9 Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der Herr , dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied derer, die mich hassen, 10 der aber Gnade erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.

    11 Du sollst den Namen des Herrn , deines Gottes, nicht missbrauchen! Denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht. 12 Halte den Sabbattag und heilige ihn, wie es dir der Herr , dein Gott, geboten hat! 13 Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun; 14 aber am siebten Tag ist der Sabbat des Herrn , deines Gottes; da sollst du kein Werk tun, weder du noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Rind, noch dein Esel, noch all dein Vieh, noch dein Fremdling, der innerhalb deiner Tore ist, damit dein Knecht und deine Magd ruhen wie du. 15 Denn du sollst bedenken, dass du auch ein Knecht gewesen bist im Land Ägypten und dass der Herr , dein Gott, dich von dort herausgeführt hat mit mächtiger Hand und ausgestrecktem Arm. Darum hat dir der Herr , dein Gott, geboten, dass du den Sabbattag halten sollst.

    16 Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, wie es dir der Herr , dein Gott, geboten hat, damit du lange lebst und es dir gut geht in dem Land, das der Herr , dein Gott, dir gibt! 17 Du sollst nicht töten ! 18 Du sollst nicht ehebrechen! 19 Du sollst nicht stehlen! 20 Du sollst kein falsches Zeugnis reden gegen deinen Nächsten! 21 Du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten; und du sollst dich nicht gelüsten lassen nach dem Haus deines Nächsten, noch nach seinem Acker, noch nach seinem Knecht, noch nach seiner Magd, noch nach seinem Rind, noch nach seinem Esel, noch nach allem, was dein Nächster hat!

    22 Diese Worte redete der Herr zu eurer ganzen Gemeinde auf dem Berg, mitten aus dem Feuer, dem Gewölk und der Dunkelheit, mit gewaltiger Stimme, und er fügte nichts hinzu. Und er schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln und gab sie mir.

    23 Und es geschah, als ihr die Stimme mitten aus der Finsternis hörtet und der Berg im Feuer brannte, da tratet ihr zu mir, alle Oberhäupter eurer Stämme und eure Ältesten, 24 und ihr spracht: Siehe, der Herr , unser Gott, hat uns seine Herrlichkeit und seine Größe sehen lassen, und wir haben seine Stimme mitten aus dem Feuer gehört; heute haben wir gesehen, dass Gott mit den Menschen redet und sie am Leben bleiben. 25 Und nun, warum sollen wir sterben? Denn dieses große Feuer wird uns verzehren! Wenn wir die Stimme des Herrn , unseres Gottes, noch weiter hören, so müssen wir sterben! 26 Denn wer von allem Fleisch könnte die Stimme des lebendigen Gottes mitten aus dem Feuer reden hören wie wir, und am Leben bleiben ? 27 Tritt du hinzu und höre alles, was der Herr , unser Gott, reden wird; und du sollst uns alles sagen, was der Herr , unser Gott, zu dir reden wird; und wir wollen darauf hören und es tun !

    28 Als aber der Herr den Wortlaut eurer Rede hörte, die ihr mit mir redetet, da sprach der Herr zu mir: Ich habe den Wortlaut der Rede dieses Volkes gehört, die sie mit dir geredet haben. Es ist alles gut, was sie geredet haben. 29 O wenn sie doch immer ein solches Herz hätten, mich zu fürchten und alle meine Gebote allezeit zu halten , damit es ihnen gut ginge und ihren Kindern ewiglich! 30 Geh hin und sage ihnen: Kehrt heim in eure Zelte! 31 Du aber sollst hier bei mir stehen bleiben, damit ich dir alle Gebote und Satzungen und Rechtsbestimmungen verkünde, die du sie lehren sollst, damit sie sie tun in dem Land, das ich ihnen zu besitzen gebe!

    32 So gebt nun acht, dass ihr tut , wie der Herr , euer Gott, euch geboten hat; und weicht nicht ab davon, weder zur Rechten noch zur Linken, 33 sondern wandelt in allen Wegen, die euch der Herr , euer Gott, geboten hat, damit ihr lebt und es euch gut geht und ihr lange bleibt in dem Land, das ihr besitzen werdet!

    Tja, und kurz danach meckern sie also rum, dass sich Moses selbst zum Führer aufschwingt und fragen, ob nicht Gott zu ihnen allen geredet habe 😉

    Dabei sind es hier sie selbst, die Moses aus Abgst vor dem direkten Kontakt mit Jehova vorschieben.

    Merkwürdig, wie schnell die Erinnerung verblasst und sich dann etwas in uns breit macht, was wir für unsere Erinnerung halten – die aber nichts mit der Realität zu tun hat.

    Weitere Gedanken finden wir hier:

  104. Jule sagt:

    5. Mose 5:2-3

    2 Der Herr , unser Gott, hat am Horeb einen Bund mit uns geschlossen. 3 Nicht mit unseren Vätern hat er diesen Bund geschlossen, sondern mit uns, die wir heute hier alle am Leben sind

    In den vergangenen Jahren kam die Frage aus, wieso er hier sagt, Jehova habe mit ihnen persönlich gesprochen und einen Bund geschlossen – wenn diejenigen doch bereits in der Wüste gestorben waren.

    Thom sagt, dass sie ja doch mit dabei waren, denn nur diejenigen, die zu dem Zeitpunkt älter als 20 Jahre waren, sollten nicht in das Verheißene Land gehen. Da ist was dran.

    Bei uns ist von den Vorvätern die Rede und bei der Suche nach einer Antwort bin ich auf eine interessante Abhandlung von Mackintosh gestoßen.

    Hier sagt er, dass sich der Begriff Vorväter nicht auf ihre Eltern bezog – sondern auf Abraham, Isaak und Jakob. Dass es hier um eine Andersartigkeit geht:

    In der Abhandlung zieht er dann den Bogen zur Frage der Beschneidung: der Bund mit den Vorvätern begründete sich auf Gnade von Seiten Gottes, die Beschneidung kam erst später dazu und der Bund am Horeb gründete sich auf Gesetze, die sich mit Jesu Tod erfüllten. Der Bund mit dem Vorvätern bestand und besteht jedoch noch weiterhin – einzig und allein auf die Gnade Jehovas begründet.

    Wer mag, kann sich gerne die ganze Abhandlung von Mackintosh dazu durchlesen

  105. Jule sagt:

    5. Mose 6 – wie sehr berührt Jehova und sein Wort unser Leben?

    1 Und dies ist das Gebot, die Satzungen und die Rechtsbestimmungen, die der Herr , euer Gott, euch zu lehren geboten hat, dass ihr sie tun sollt in dem Land, in das ihr zieht, um es in Besitz zu nehmen; 2 dass du den Herrn , deinen Gott, fürchtest und alle seine Satzungen und Gebote hältst , die ich dir gebiete, du und deine Kinder und deine Kindeskinder alle Tage deines Lebens, damit du lange lebst. 3 So höre nun, Israel, und achte darauf, sie zu tun, damit es dir gut geht und ihr sehr gemehrt werdet, so wie es der Herr , der Gott deiner Väter, verheißen hat, in einem Land , in dem Milch und Honig fließt.

    4 Höre Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr allein! 5 Und du sollst den Herrn , deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft.

    6 Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du auf dem Herzen tragen, 7 und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden , wenn du in deinem Haus sitzt oder auf dem Weg gehst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst; 8 und du sollst sie zum Zeichen auf deine Hand binden, und sie sollen dir zum Erinnerungszeichen über den Augen sein; 9 und du sollst sie auf die Pfosten deines Hauses und an deine Tore schreiben.

    10 Wenn dich nun der Herr , dein Gott, in das Land bringen wird, von dem er deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat, es dir zu geben, große und gute Städte, die du nicht gebaut hast, 11 und Häuser, voll von allem Guten, die du nicht gefüllt hast, und ausgehauene Zisternen, die du nicht ausgehauen hast, Weinberge und Ölbäume, die du nicht gepflanzt hast; und wenn du isst und satt geworden bist, 12 so hüte dich davor, den Herrn zu vergessen, der dich aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft, herausgeführt hat; 13 sondern du sollst den Herrn , deinen Gott, fürchten und ihm dienen und bei seinem Namen schwören .

    14 Und ihr sollt nicht anderen Göttern nachfolgen, unter den Göttern der Völker, die um euch her sind 15 – denn der Herr , dein Gott, der in deiner Mitte wohnt, ist ein eifersüchtiger Gott -, damit nicht der Zorn des Herrn , deines Gottes, gegen dich entbrennt und er dich von der Erde vertilgt.

    16 Ihr sollt den Herrn , euren Gott, nicht versuchen, wie ihr ihn bei Massa versucht habt! 17 Haltet genau die Gebote des Herrn , eures Gottes, und seine Zeugnisse und seine Satzungen, die er dir geboten hat! 18 Und du sollst tun, was recht und gut ist vor den Augen des Herrn , damit es dir gut geht und du hineinkommst und das gute Land in Besitz nimmst, das der Herr deinen Vätern zugeschworen hat, 19 und alle deine Feinde vor dir her verjagst, wie der Herr es verheißen hat.

    20 Wenn dich nun dein Sohn in Zukunft fragen und sagen wird: Was sind das für Zeugnisse, Satzungen und Rechtsbestimmungen, die euch der Herr , unser Gott, geboten hat?, 21 so sollst du deinem Sohn sagen:

    Wir waren Knechte des Pharao in Ägypten, und der Herr führte uns mit starker Hand aus Ägypten; 22 und der Herr tat vor unseren Augen große und schreckliche Zeichen und Wunder in Ägypten, an dem Pharao und an seinem ganzen Haus. 23 Uns aber führte er von dort heraus, um uns hierher zu bringen und uns das Land zu geben, das er unseren Vätern zugeschworen hat. 24 Und der Herr hat uns geboten , alle diese Satzungen zu halten, dass wir den Herrn , unseren Gott, fürchten und es uns gut geht alle Tage und er uns am Leben erhält, wie es heute der Fall ist. 25 Und es wird uns zur Gerechtigkeit dienen, wenn wir darauf achten, alle diese Gebote vor dem Herrn , unserem Gott, zu tun, wie er es uns geboten hat.

    Wie sehr beeinflusst Jehova unser Leben? Ist die wahre Anbetung für uns eine lästige Pflicht – oder sehnen wir uns danach, mit IHM Zeit zu verbringen?

    Wie stehen wir. Zu seinem Wort? Ist es unser Lieblingsbuch – oder ist das Lesen in der Bibel eher eine lästige Pflicht?

    Bayless Conley sagt in mehreren seiner Vorträge, wir müßten eine Art Liebesbeziehung mit der Bibel eingehen. In einer seiner Ansprachen zum Thema „Bedenke Gottes Wort in einer Krise“ führt er einen schönen Vergleich an. Wir kennen ihn bereits aus einigen guten Vorträgen auf Kongressen: wir müssen sie wie eine Medizin auch einnehmen. Er malt hier eine sehr schöne Geschichte, die sich noch mehr einprägt:

    Stellen wir uns vor, wir waren wegen einer schmerzhaften Erkrankung bei unserem Arzt. Er verschreibt uns ein Medikament, dass wir täglich einnehmen sollen. Wir besorgen es uns auch in der Apotheke, aber wir stellen es nur auf unseren Nachtschrank. Aber wir nehmen es nicht. Nach zwei Wochen sind die Schmerzen immer noch nicht weniger geworden und wir rufen unseren Arzt an und beschweren uns. Er fragt, ob wir uns das Medikament besorgt haben. „Ja, es steht auf meinem Nachtschrank und ich schaue es mir jeden Abend an“! Das Anschauen allein reicht nicht, es wirkt nur, wenn wir es einnehmen, denn es wirkt innerlich. Ebenso müssen wir und Gottes Wort verinnerlichen. Es muss zu einem Teil von uns werden.

    Thom hatte ja bereits einige Gedanken dazu von Mackintosh rüber kopiert. Hier noch mal einige wichtige Auszüge aus diesem Zitat:

    Wir werden ermahnt, mit aller Sorgfalt das Wort Gottes zu lesen, zu erforschen und auf uns wirken zu lassen. Es genügt nicht, in unseren täglichen Andachten einige Verse, ein Kapitel oder einen Abschnitt zu lesen. Vielmehr sollte die Bibel der erste und wichtigste Gegenstand unseres eingehenden Studiums sein, das Buch, an dem wir uns erfreuen und durch das wir erfrischt und gestärkt werden.

    Es ist leider nur zu wahr, dass manche unter uns das Lesen der Bibel als eine Pflichtsache ansehen, während sie ihr Vergnügen und ihre Erholung in Zeitungen und anderer leichter Lektüre finden. Wundern wir uns da über die schwache und seichte Erkenntnis der Schrift, die man bei solchen Christen antrifft? Wie können wir die lebendigen Tiefen und die Herrlichkeit eines Buches erfassen, das wir nur aus Pflichtgefühl zur Hand nehmen und aus dem wir von Zeit zu Zeit einige Verse lesen, während wir die Zeitung oder einen spannenden Roman buchstäblich verschlingen?

    Die Art und Weise, wie wir mit Gottes Wort umgehen, ist ein Barometer für unseren geistlichen Zustand. Wenn wir es nicht gern lesen, nicht danach dürsten, uns nicht daran erfreuen können, nicht nach einer ruhigen Stunde verlangen, wo wir uns in seinen Inhalt vertiefen und uns seine erhabenen Lehren einprägen können, wenn wir nicht persönlich in der Stille darüber nachdenken und uns im Familienkreis darüber unterhalten, kurz, wenn wir uns nicht in seiner heiligenden Atmosphäre bewegen, dann ist es dringend notwendig, unseren geistlichen Zustand zu überprüfen, weil er nicht gesund ist. Die neue Natur liebt das Wort Gottes, sie sehnt sich danach, wie wir in 1. Petrus 2,2 lesen: „Wie neugeborene Kinder seid begierig nach der vernünftigen, unverfälschten Milch, damit ihr durch diese wachst zur Errettung.“ Wenn wir nicht begierig sind nach der reinen Milch des Wortes Gottes und uns nicht davon nähren, so befinden wir uns in einem niedrigen und gefährlichen Zustand.

    Es mag vielleicht an unserem äußeren Verhalten nichts Anstößliches zu bemerken sein und auch in unseren Wegen nichts vorhanden sein, durch das der Herr verunehrt wird, aber wir betrüben sein liebendes Herz, wenn wir sein Wort vernachlässigen.

    Es ist Selbstbetrug, uns für lebendige Christen zu halten, wenn wir sein Wort nicht lieben, noch danach leben. Es ist Selbstbetrug, sich einzubilden, das neue Leben könne in einem gesunden Zustand sein, während wir aus Gewohnheit das Wort Gottes persönlich und in der Familie vernachlässigen.

     

    Wir haben uns in den letzten Jahren ja viel damit beschäftigt, dass wir unbedingt ausreichenden Platz für das Lesen in der Bibel einräumen müssen, einige Gedanken dazu finden wir hier:

     

    Dies ist nur ein kleiner Auszug, es würde zu weit führen, wenn ich nun alle raussuchen und als Verlinkung hier reinkopieren würde. Besonders wichtig finde ich den ersten, den ich euch dick markiert habe. Ansonsten findet ihr weitere Gedanken zu diesem Kapitel hier:

  106. Jule sagt:

    5. Mose 7 – 9

    5. Mose 7 – der Grund, warum die Stiftshütte von vornherein für eine lange Wanderung angefertigt wurde

    1 Wenn der Herr , dein Gott, dich in das Land bringt, in das du kommen wirst, um es in Besitz zu nehmen, und wenn er vor dir her viele Völker vertilgt, die Hetiter, die Girgasiter, die Amoriter, die Kanaaniter, die Pheresiter, die Hewiter und die Jebusiter, sieben Völker, die größer und stärker sind als du; 2 und wenn sie der Herr , dein Gott, vor dir dahingibt, dass du sie schlägst, so sollst du unbedingt an ihnen den Bann vollstrecken:

    du sollst keinen Bund mit ihnen machen und ihnen keine Gnade erweisen. 3 Und du sollst dich mit ihnen nicht verschwägern; du sollst deine Töchter nicht ihren Söhnen [zur Frau] geben, noch ihre Töchter für deine Söhne nehmen; 4 denn sie würden deine Söhne von mir abwendig machen, dass sie anderen Göttern dienen; und dann wird der Zorn des Herrn über euch entbrennen und euch bald vertilgen. 5 Vielmehr sollt ihr so mit ihnen verfahren: Ihre Altäre sollt ihr niederreißen, ihre Gedenksteine zerbrechen, ihre Aschera-Standbilder zerschlagen und ihre Götzenbildnisse mit Feuer verbrennen.

    6 Denn ein heiliges Volk bist du für den Herrn , deinen Gott; dich hat der Herr , dein Gott, aus allen Völkern erwählt, die auf Erden sind, damit du ein Volk des Eigentums für ihn seist. 7 Nicht deshalb, weil ihr zahlreicher wärt als alle Völker, hat der Herr sein Herz euch zugewandt und euch erwählt – denn ihr seid das geringste unter allen Völkern -, 8 sondern weil der Herr euch liebte und weil er den Eid halten wollte, den er euren Vätern geschworen hatte, darum hat der Herr euch mit starker Hand herausgeführt und dich erlöst aus dem Haus der Knechtschaft, aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten.

    9 So erkenne nun, dass der Herr , dein Gott, der wahre Gott ist, der treue Gott, der den Bund und die Gnade denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote bewahren, auf tausend Generationen; 10 er vergilt aber auch jedem, der ihn hasst, ins Angesicht und bringt ihn um; er zögert nicht, dem zu vergelten, der ihn hasst, sondern vergilt ihm ins Angesicht. 11 So bewahre nun das Gebot und die Satzungen und Rechtsbestimmungen, die ich dir heute gebiete, damit du sie tust!

    12 Und es wird geschehen, wenn ihr auf diese Rechtsbestimmungen hört, sie bewahrt und tut, so wird der Herr , dein Gott, auch dir den Bund und die Gnade bewahren, die er deinen Vätern geschworen hat. 13 Und er wird dich lieben und dich segnen und mehren; er wird segnen die Frucht deines Leibes und die Frucht deines Landes, dein Korn, deinen Most und dein Öl, den Wurf deiner Kühe und die Zucht deiner Schafe, in dem Land, das er deinen Vätern geschworen hat, dir zu geben. 14 Gesegnet wirst du sein vor allen Völkern. Es wird kein Unfruchtbarer und keine Unfruchtbare unter dir sein, auch nicht unter deinem Vieh. 15 Und der Herr wird jede Krankheit von dir abwenden, und er wird keine von den bösen Seuchen Ägyptens auf dich legen, die du kennst, sondern wird sie auf alle diejenigen bringen, die dich hassen. 16 Du sollst alle Völker verzehren , die der Herr , dein Gott, dir gibt. Dein Auge soll nicht mitleidig auf sie schauen, und du sollst ihren Göttern nicht dienen; denn das würde dir zum Fallstrick werden.

    17 Wenn du aber in deinem Herzen sagst: Diese Völker sind zahlreicher als ich! Wie kann ich sie aus ihrem Besitz vertreiben?, 18 so fürchte dich nicht vor ihnen! Gedenke doch an das, was der Herr , dein Gott, dem Pharao und allen Ägyptern getan hat; 19 an die gewaltigen Prüfungen, die deine Augen gesehen haben, an die Zeichen und Wunder und an die starke Hand und den ausgestreckten Arm, mit denen der Herr , dein Gott, dich herausgeführt hat. So wird der Herr , dein Gott, an allen Völkern handeln , vor denen du dich fürchtest!

    20 Dazu wird der Herr , dein Gott, Hornissen unter sie senden, bis die Übriggebliebenen und diejenigen, die sich vor dir versteckt hielten, umgekommen sind. 21 Lass dir nicht grauen vor ihnen, denn der Herr , dein Gott, ist in deiner Mitte , ein großer und furchtgebietender Gott.

    22 Und der Herr , dein Gott, wird diese Völker nach und nach vor dir vertreiben; du kannst sie nicht rasch aufreiben, sonst würden sich die Tiere des Feldes zu deinem Schaden vermehren.

    23 Der Herr , dein Gott, wird sie vor dir dahingeben und sie in große Verwirrung bringen, bis sie vertilgt sind. 24 Und er wird ihre Könige in deine Hand geben , und du sollst ihre Namen unter dem Himmel ausrotten. Kein Mensch wird vor dir bestehen , bis du sie vertilgt hast. 25 Die Bildnisse ihrer Götter sollst du mit Feuer verbrennen ; und du sollst das Silber oder Gold nicht begehren , das daran ist, und es nicht an dich nehmen, damit du nicht dadurch verstrickt wirst; denn dies ist dem Herrn , deinem Gott, ein Gräuel . 26 Darum sollst du den Gräuel nicht in dein Haus bringen, dass du nicht dem gleichen Bann anheimfällst wie er; als Scheusal und als Gräuel sollst du es verabscheuen, denn es ist dem Bann verfallen!

    Auch hierzu haben wir in den vergangenen Jahren viele Gedanken gesammelt:

    Aber heute geht es mir um zwei andere Sachen. Das erste ist der Vers 22.

    Als wir von der Stiftshütte gelesen hatten, dass von Anfang an alles so gefertigt wird, als ob sie lange in Zelten leben würden, stellte sich für mich die Frage, ob Jehova da bereits um die lange Wanderung in der Wüste weiss. Denn sonst hätten sie SEIN Haus ja auch gleich an Ort und Stelle fest errichten können – es waren ja nur noch 11 Tagesreisen.

    Thom verwies mich dann auf eben diesen Vers

    22 Und der Herr , dein Gott, wird diese Völker nach und nach vor dir vertreiben; du kannst sie nicht rasch aufreiben, sonst würden sich die Tiere des Feldes zu deinem Schaden vermehren

    Allein die Tatsache, dass sie die Völker nach und nach aus dem Land vertreiben sollte, würde eine lange Zeit der Wanderung erfordern und dazu mußten sie sein Haus von Ort zu Ort transportieren können.

  107. Jule sagt:

    Der zweite Aspekt steht in Vers 25 bis 26:

    25 Die Bildnisse ihrer Götter sollst du mit Feuer verbrennen ; und du sollst das Silber oder Gold nicht begehren , das daran ist, und es nicht an dich nehmen, damit du nicht dadurch verstrickt wirst; denn dies ist dem Herrn , deinem Gott, ein Gräuel . 26 Darum sollst du den Gräuel nicht in dein Haus bringen, dass du nicht dem gleichen Bann anheimfällst wie er; als Scheusal und als Gräuel sollst du es verabscheuen, denn es ist dem Bann verfallen!

    Hierbei mußte ich an die Szene in der Apostelgeschichte denken, wo sie ihre spiritistischen Schriften verbrennen, als sie in die Wahrheit kommen.

    Bei dieser Szene kommt immer wieder die Frage auf, warum sie die Bücher vernichten (Apostelgeschichte 19:19). Denn sie sind sehr teuer und „wertvoll“ und man könnte ja meinen, dass sie die besser verkauft und das Geld der wahren Anbetung zur Verfügung gestellt hätten.

    Jehova sagt ihnen hier, sie sollten diese Gegenstände verbrennen, damit sie nicht durch sie in den Götzendienst verstrickt würden. Es geht also eine gewisse Gefahr davon aus. Wir würden sicherlich niemanden dieser Gefahr aussetzen wollen.

    Nun könnte man ja einwenden, dass wir diese Dinge ruhig an jemanden verkaufen könnten, der eh nichts mit Jehova und seinem Wort zu tun haben will. „Er ist sowieso ein Bock“, „Bei dem ist eh Hopfen und Malz verloren“ und „Jehova hat sein Herz verhärtet“. Aber wer sind wir, dass wir über einen anderen urteilen? Wir können nicht in sein Herz sehen – dies kann nur Jehova Gott!

    Und denken wir auch an die Aufgabe, die uns Jesus und Jehova für diese Zeit aufgetragen haben: wir sollten zu den Menschen hingehen und sie über die Gute Botschaft belehren. Wie lautet diese? Jesus ist für uns und unsere Sünden gestorben, damit wir mit Gott versöhnt werden können, wenn wir unser verkehrtes Tun bereuen (Matthäus 18:19,20; Apostelgeschichte 3.19,20).

    Jehova und Jesus haben keinen Gefallen am Tod des Bösen, sie wollen nicht, dass die Menschen vernichtet werden, sondern sie wollen, dass diese bereuen und umkehren, damit sie ihnen vergeben können (Hesekiel 33:11).

    Wenn wir nun solche spiritistischen Gegenstände, die mit Zauberei und der falschen Anbetung zu tun haben, an einen anderen verkaufen – dann tun wir genau das Gegenteil von dem, was Jehova will: wir helfen ihm nicht, mit Gott versöhnt zu werden, sondern helfen ihm dabei, ein weiteres Hindernis zwischen sich und Jehova aufzubauen.

    Nun mag jemand einwenden, dass dies aber ein grosses Opfer für uns wäre, denn wir selbst hätten ja einmal viel Geld dafür ausgegeben und würden so einen finanziellen Verlust hinnehmen müssen. Das mag sein. Aber Jesus sprach davon, dass wir uns sogar „eine Hand abhacken“ sollten, wenn „sie uns straucheln macht“ (Markus 8:43-45). So ein Schritt ist sicherlich viel gravierender und schmerzhafter als ein finanzieller Verlust. Und Jesus sagte auch, dass jemand, „der einen von den Geringsten zum Straucheln bringt, besser mit einem Mühlstein am Hals ins Meer geworfen würde“ (Matthäus 18:6).

    Bleibt noch der Aspekt, dass das Geld ja zur Förderung der wahren Anbetung eingesetzt werden könnte. Aber erinnern wir uns noch daran, wie die Schriftgelehrten und Pharisäer reagieren, als Petrus die 30 Silberstücke, die er für den Verrat an Jesus erhalten hatte, in den Tempelschatz geben wollten? Sie wiesen dies zurück, denn „es klebt Blut daran“ (Matthäus 27:3-5). Würde dies nicht ebenso auf Geld zutreffen, das wir als Erlös für spiritistische Dinge erhalten haben?

    Denken wir auch daran, dass Jehova dem Volk durch Jesaja sagen ließ, dass er ihre Gebete nicht erhört, da Blut an ihren Händen klebt (Jesaja 1:15).

    Wir sehen, dass die ganze Argumentation im Zusammenhang mit dem Verbrennen der Schriften, an diesen beiden Versen in 5. Mose hängt!

  108. Jule sagt:

    5. Mose 8 – wie uns Demütigungen helfen, ein besserer Mensch und für Jehova noch annehmbarer zu werden:

    1 Das ganze Gebot, das ich dir heute gebiete, sollt ihr bewahren, um es zu tun, damit ihr lebt und euch mehrt und hineinkommt und das Land in Besitz nehmt, das der Herr euren Vätern zugeschworen hat. 2 Und du sollst an den ganzen Weg gedenken , durch den der Herr , dein Gott, dich geführt hat diese 40 Jahre lang in der Wüste , um dich zu demütigen , um dich zu prüfen , damit offenbar würde, was in deinem Herzen ist, ob du seine Gebote halten würdest oder nicht. 3 Und er demütigte dich und ließ dich hungern und speiste dich mit dem Manna , das weder du noch deine Väter gekannt hatten, um dich erkennen zu lassen, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt, sondern dass er von all dem lebt , was aus dem Mund des Herrn hervorgeht. 4 Deine Kleider sind nicht zerlumpt an dir, und deine Füße sind nicht geschwollen diese 40 Jahre. 5 So erkenne nun in deinem Herzen, dass der Herr , dein Gott, dich erzieht, wie ein Mann seinen Sohn erzieht. 6 Und bewahre die Gebote des Herrn , deines Gottes, dass du in seinen Wegen wandelst und ihn fürchtest!

    7 Denn der Herr , dein Gott, bringt dich in ein gutes Land, in ein Land, in dem Wasserbäche, Quellen und Seen sind, die in den Tälern und auf den Bergen entspringen; 8 ein Land, in dem Weizen, Gerste, Weinstöcke, Feigenbäume und Granatäpfel gedeihen, ein Land voller Olivenbäume und Honig; 9 ein Land, von dem du dich nicht kümmerlich nähren musst, in dem es dir an nichts mangelt; ein Land, dessen Steine Eisen sind, wo du Erz aus den Bergen hauen wirst. 10 Und wenn du gegessen hast und satt geworden bist, dann sollst du den Herrn , deinen Gott, loben für das gute Land, das er dir gegeben hat.

    11 Hüte dich, dass du den Herrn , deinen Gott, nicht vergisst , sodass du seine Gebote, seine Satzungen und Rechtsbestimmungen, die ich dir heute gebiete, nicht hältst ; 12 damit nicht, wenn du isst und satt wirst und schöne Häuser erbaust und darin wohnst, 13 und deine Rinder und Schafe sich mehren, und dein Silber und Gold sich mehren, und alles, was du hast, sich mehrt, 14 [damit nicht] dann dein Herz sich überhebt und du den Herrn , deinen Gott, vergisst, der dich aus dem Land Ägypten herausgeführt hat, aus dem Haus der Knechtschaft, 15 [ihn,] der dich durch diese große und schreckliche Wüste geleitet hat, wo feurige Schlangen waren und Skorpione und dürres Land ohne Wasser; der dir Wasser aus dem harten Felsen entspringen ließ; 16 der dich in der Wüste mit Manna speiste, von dem deine Väter nichts wussten, um dich zu demütigen und zu prüfen, damit er dir am Ende Gutes tue; 17 und damit du nicht in deinem Herzen sagst: Meine eigene Kraft und die Stärke meiner Hand hat mir diesen Reichtum verschafft! 18 So gedenke doch an den Herrn , deinen Gott – denn Er ist es, der dir Kraft gibt , solchen Reichtum zu erwerben -, damit er seinen Bund aufrechterhält, den er deinen Vätern geschworen hat, wie es heute geschieht.

    19 Wenn du aber den Herrn , deinen Gott, wirklich vergisst und anderen Göttern nachfolgst und ihnen dienst und sie anbetest, so bezeuge ich heute gegen euch, dass ihr gewiss umkommen werdet. 20 Wie die Heiden, die der Herr vor eurem Angesicht ausrottet, so werdet auch ihr umkommen, weil ihr der Stimme des Herrn , eures Gottes, nicht gehorsam seid.

    Ein sehr gehaltvolles Kapitel. Auch hierzu haben wir bereits viele Gedanken gesammelt:

    Daher habe ich besonders auf den Aspekt mit der Demütigung durch Gott geachtet (Verse 2-5). Beim Sichten des o.g. Stoffes bin ich über einige Aussagen von Mackintosh gestolpert. So sagt er, dass wir uns ganz besonders über diese Demütigungen freuen sollten – was ja auf dem ersten Blick keinen Sinn macht:

    Aber wir sollen mit dankerfülltem Herzen nicht nur bei den Barmherzigkeiten und bei der gnädigen Durchhilfe unseres Vaters verweilen, sondern auch bei den Demütigungen und Prüfungen, die seine weise, treue und heilige Liebe über uns kommen ließ. Alle diese Dinge sind voll von Segnungen für uns. Es sind nicht, wie man manchmal sagt, „verborgene Segnungen“, sondern offenbare und unverkennbare Barmherzigkeiten, für die wir Gott in Ewigkeit loben werden.

    „Du sollst dich an den ganzen Weg erinnern“, an alle Ereignisse der Reise, an jede Szene des Wüstenlebens, an alle Führungen Gottes von Anfang bis Ende, die den einen Zweck hatten, „um dich zu demütigen, um dich zu prüfen, um zu erkennen, was in deinem Herzen ist“.

    Der letztgenannte Grund ist besonders wichtig. Wenn wir beginnen, dem Herrn nachzufolgen, kennen wir nur wenig von den Tiefen des Bösen und der Torheit unserer Herzen. Aber je mehr Fortschritte wir machen, desto mehr erfahren wir, was alles in uns und um uns her ist. Wir lernen die Tiefen des Verderbens in uns, sowie die Leere und Wertlosigkeit alles dessen, was in der Welt ist, kennen und wir erfahren, wie nötig es ist, in ständiger Abhängigkeit vom Herrn zu gehen.

    Alles das ist sehr gut. Er macht uns demütig und misstrauisch gegen uns selbst, befreit uns von Hochmut und Eigendünkel und führt uns dahin, in kindlicher Einfalt an dem zu hangen, der uns vor Straucheln bewahren kann. Je mehr wir in der Selbsterkenntnis wachsen, umso mehr verstehen wir von der Gnade und lernen die Liebe Gottes näher kennen; wir erkennen dann seine wunderbare Geduld mit unseren Schwachheiten und Fehlern, seine Barmherzigkeit, in der Er sich unser angenommen hat und die Fürsorge für alle unsere Bedürfnisse; wir bekommen ein tieferes Verständnis für die Übungen, durch die Er uns führen musste zu unserem tiefen und bleibenden Nutzen.

    Die praktischen Auswirkungen hiervon sind unschätzbar und verleihen unserem Charakter Festigkeit und Milde. Sie heilen uns von unseren törichten Meinungen, machen uns geduldig und rücksichtsvoll gegen andere, mildern unser Urteil und lassen uns die Handlungen anderer im bestmöglichen Licht sehen. In zweideutigen Fällen werden wir ihnen stets die besten Beweggründe zuschreiben. Das sind einige der Früchte der Erfahrungen in der Wüste, denen wir alle ernstlich nachstreben sollten.

     

    Aber er erwähnt ja auch den Aspekt mit der Zucht durch Jehova und dabei kommt mir wieder die Ansprache „Wie nennst du den Stein?“ in den Sinn:

    wo der Bruder sagt, dass es für uns überhaupt nicht gut ist, wenn wir einer Versammlung angehören würden, wo alle genau so denken und fühlen würden wie wir – denn so würden wir unsere Schwachpunkte nicht erkennen und könnten nicht an uns arbeiten. So würden wir uns einbilden, dass mit uns alles in Ordnung ist, wie z.B. dass wir sanftmütig wären, aber in Wirklichkeit hat uns nur noch nie jemand auf den Fuß getreten. Wenn wir aber in einer Versammlung sind, wo die Brüder alle Ecken und Kanten haben, dann stoßen wir oftmals an. Entweder dadurch, dass wir einen anderen kränken oder aber, indem uns ein anderer verletzt.

    Nun besteht Handlungsbedarf: wenn ich einen anderen gekränkt habe und mir dieser nun aus dem Weg geht – wie reagiere ich dann? Ist es mir egal, weil ich mir keiner Schuld bewußt bin? Oder gehe ich auf ihn zu um die Sache zu bereinigen und den Frieden zu fördern? Bemerke ich jetzt vielleicht, dass ich ein Problem mit meinem Stolz habe?: „Wenn er ein Problem hat, soll er doch zu mir kommen“, oder „ich bin mir keiner Schuld bewußt“?

    Ist mir mein Stolz wichtiger – oder der Frieden in der Versammlung?

    Wenn mich ein anderer gekränkt hat, wie gehe ich dann damit um? Gehe ich ihm nun aus dem Weg? Rede ich nicht mehr mit ihm, aber erzähle allen anderen, was er mir angetan hat? Damit würde ich den Frieden in der Versammlung gefährden und wenn ich zu so einer Reaktion neigen würde, dann muss ich jetzt hart an mir arbeiten, denn dann stimmt mein Denken, Fühlen und Handeln nicht mit Jehova überein. Und ER ist es doch, dem wir gefallen wollen.

    Jehova gibt uns in seinem Wort der Bibel ein ganz klares Bild davon, was er von uns erwartet und auch Jesus hat mehrfach darüber gesprochen, wie wir mit Konflikten mit anderen umgehen sollten. Wenn wir also dazu neigen, anders auf solche Situationen zu reagieren – dann lernen wir aus Gottes Wort und schleifen so lange an uns selbst, dass wir niemanden Anlaß zum Straucheln geben und selbst dem entsprechen, was Jehova gefällt.

    Hierzu gibt es übrigens einige sehr schöne Ansprachen von Bayless Conley: zu dem Gedanken, dass Prüfungen und Demütigungen durchaus auch ihre Vorteile haben, die Ansprache „Prüfungen, die unsere Reife fördern“ und dazu, wie wir mit Problemen umgehen, die wir mit anderen haben die beiden Ansprachen: „Frieden in Gottes Haus, Frieden in unserem Haus“ und „Gesunde Beziehungen leben“. Die beiden letzten könnt ihr euch noch auf seiner Seite unter „Aktuelle Sendungen“ ansehen. Es lohnt sich 🙂

  109. Jule sagt:

    5. Mose 9 – für andere Fürbitte einzulegen kann uns etwas kosten

    1 Höre, Israel: Du wirst jetzt über den Jordan gehen, damit du hineinkommst, um Völker zu überwältigen, die größer und stärker sind als du, Städte, groß und himmelhoch befestigt, 2 ein großes und hochgewachsenes Volk, die Söhne der Enakiter, die du kennst, von denen du auch sagen gehört hast: Wer kann vor den Söhnen Enaks bestehen? 3 So sollst du heute wissen, dass der Herr , dein Gott, selbst vor dir hergeht , ein verzehrendes Feuer . Er wird sie vertilgen und sie vor dir unterwerfen, und du wirst sie aus ihrem Besitz vertreiben und schnell ausrotten , so wie der Herr es dir verheißen hat.

    4 Wenn sie nun der Herr , dein Gott, vor dir her ausgestoßen hat, so sprich nicht in deinem Herzen : Um meiner Gerechtigkeit willen hat der Herr mich hereingebracht, dass ich dieses Land in Besitz nehme!, da doch der Herr diese Heidenvölker wegen ihrer Gottlosigkeit vor dir her aus ihrem Besitz vertreibt. 5 Denn nicht um deiner Gerechtigkeit und um deines aufrichtigen Herzens willen kommst du hinein, um ihr Land in Besitz zu nehmen, sondern wegen ihrer Gottlosigkeit vertreibt der Herr , dein Gott, diese Heidenvölker aus ihrem Besitz, und damit er das Wort aufrechterhalte, das der Herr deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat.

    6 So sollst du nun erkennen, dass der Herr , dein Gott, dir dieses gute Land nicht um deiner Gerechtigkeit willen gibt, damit du es in Besitz nimmst; denn du bist ein halsstarriges Volk! 7 Denke doch daran und vergiss es nicht, wie du den Herrn , deinen Gott, in der Wüste erzürnt hast! Von dem Tag an, als du aus dem Land Ägypten ausgezogen bist, bis zu eurer Ankunft an diesem Ort seid ihr widerspenstig gewesen gegen den Herrn . 8 Und am Horeb erzürntet ihr den Herrn , und der Herr ergrimmte über euch, sodass er euch vertilgen wollte. 9 Als ich auf den Berg gegangen war, um die steinernen Tafeln zu empfangen, die Tafeln des Bundes, den der Herr mit euch machte, da blieb ich 40 Tage und 40 Nächte lang auf dem Berg und aß kein Brot und trank kein Wasser. 10 Da gab mir der Herr die zwei steinernen Tafeln, mit dem Finger Gottes beschrieben, und darauf alle Worte, die der Herr mit euch auf dem Berg geredet hat, mitten aus dem Feuer, am Tag der Versammlung. 11 Und es geschah nach 40 Tagen und 40 Nächten, da gab mir der Herr die zwei steinernen Tafeln, die Tafeln des Bundes. 12 Und der Herr sprach zu mir: Mache dich auf und geh schnell hinab von hier; denn dein Volk, das du aus Ägypten herausgeführt hast, hat Verderben angerichtet . Sie sind von dem Weg, den ich ihnen geboten habe, schnell abgewichen; sie haben sich ein gegossenes Bild gemacht!

    13 Und der Herr sprach so zu mir: Ich habe dieses Volk beobachtet, und siehe, es ist ein halsstarriges Volk! 14 Lass ab von mir, damit ich sie vertilge und ihren Namen unter dem Himmel auslösche! Ich will aus dir ein stärkeres und größeres Volk machen, als es dieses ist! 15 Als ich mich nun umwandte und von dem Berg herabstieg – der Berg aber brannte im Feuer -, und die zwei Tafeln des Bundes in meinen beiden Händen hatte, 16 da schaute ich, und siehe, ihr hattet euch an dem Herrn , eurem Gott, versündigt, indem ihr euch ein gegossenes Kalb gemacht hattet, und ihr wart schnell von dem Weg abgewichen, den der Herr euch geboten hatte.

    17 Da ergriff ich die beiden Tafeln und warf sie aus meinen beiden Händen und zerbrach sie vor euren Augen; 18 und ich fiel vor dem Herrn nieder wie zuerst, 40 Tage und 40 Nächte lang, aß kein Brot und trank kein Wasser um aller eurer Sünden willen, die ihr begangen hattet, indem ihr tatet, was böse ist in den Augen des Herrn , um ihn zu reizen. 19 Denn ich fürchtete mich vor dem Zorn und Grimm, mit dem der Herr über euch so sehr erzürnt war, dass er euch vertilgen wollte. Und der Herr erhörte mich auch diesmal. 20 Auch über Aaron war der Herr sehr zornig, sodass er ihn vertilgen wollte; aber ich betete auch für Aaron zu jener Zeit. 21 Doch eure Sünde, das Kalb, das ihr gemacht hattet, nahm ich und verbrannte es mit Feuer und zerschlug es und zermalmte es völlig, bis es zu feinem Staub wurde, und ich warf seinen Staub in den Bach, der von dem Berg herabfließt.

    22 Auch in Tabeera und in Massa und bei den Lustgräbern erzürntet ihr den Herrn . 23 Und als der Herr euch aus Kadesch-Barnea sandte und sprach: Geht hinauf und nehmt das Land in Besitz, das ich euch gegeben habe!, da wart ihr gegen den Befehl des Herrn , eures Gottes, widerspenstig und glaubtet ihm nicht und gehorchtet seiner Stimme nicht. 24 Denn ihr seid widerspenstig gewesen gegen den Herrn , von dem Tag an, da ich euch kenne!

    25 Als ich nun vor dem Herrn niederfiel jene 40 Tage und 40 Nächte lang – ich lag da, weil der Herr gesagt hatte, er wolle euch vertilgen -, 26 da flehte ich zum Herrn und sprach: Ach, Herr, Herr , verdirb dein Volk und dein Erbteil nicht, das du durch deine große Kraft erlöst und mit starker Hand aus Ägypten herausgeführt hast! 27 Gedenke an deine Knechte Abraham, Isaak und Jakob! Sieh nicht die Hartnäckigkeit dieses Volkes an und seine Gottlosigkeit und seine Sünde, 28 damit man in dem Land, aus dem du uns geführt hast, nicht sagt: Weil der Herr sie nicht in das Land bringen konnte, das er ihnen versprochen hatte, und weil er sie hasste, hat er sie herausgeführt, um sie in der Wüste sterben zu lassen! 29 Sie sind ja dein Volk und dein Erbteil, das du herausgeführt hast mit deiner großen Kraft und mit deinem ausgestreckten Arm!

    Ja, nicht nur Jehova hat viel mit ihnen durchgemacht – sondern auch Moses. Es bedeutete für ihn immer wieder jede Menge Mehrarbeit, wie z.B. dass er nochmals 40 Tage auf den Berg muss und dort fasten.

    Trotzdem legt er immer wieder Fürbitte für das Volk ein. Denn er sieht, was die umliegenden Nationen daraus machen würden, wenn Jehova sein Volk vernichten würde. Im liegt so viel daran, dass kein Schmutz auf den Namen seines Gottes geworfen wird, dass er dafür viele Unannehmlichkeiten in Kauf nimmt.

    Wieder einmal sehen wir, was Gutes bewirkt wird, wenn wir für andere Fürbitte bei Jehova einlegen.

    Auch hierzu gibt es eine sehr schöne Ansprache von Bayless Conley aus der Reihe „Für dich nur das Beste – bedeutende Gebete in der Bibel“. Es ist der Teil 3, in dem Moses Jehova an seine Versprechen erinnert. Eine sehr schöne Ansprache. Noch könnt ihr euch auch die Sendung direkt auf der Seite von ihm unter „Aktuelle Sendungen“ ansehen. Aber leider ist dort die Anzahl der zur Verfügung stehenden Sendungen begrenzt, immer, wenn eine neue aktuelle eingestellt wird, wird hinten eine weg genommen. Daher wird diese Folge wohl nur noch 4-5 Wochen dort anzusehen sein. Aber ihr könnt euch die Ansprache ja auch durchlesen 😉

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel finden wir hier:

     

  110. Jule sagt:

    5. Mose 10 – 12

    5. Mose 10 – Jehova erwartet von uns, dass wir ihm von Herzen dienen

    1 Zu jener Zeit sprach der Herr zu mir: Haue dir zwei steinerne Tafeln aus, so wie die ersten waren, und steige zu mir auf den Berg und mache dir eine hölzerne Lade , 2 so will ich auf die Tafeln die Worte schreiben, die auf den ersten Tafeln waren, die du zerbrochen hast, und du sollst sie in die Lade legen!

    3 So machte ich eine Lade aus Akazienholz und hieb zwei steinerne Tafeln aus, wie die ersten waren, und stieg auf den Berg, und die zwei Tafeln waren in meinen Händen. 4 Da schrieb er auf die Tafeln entsprechend der ersten Schrift die zehn Worte, die der Herr zu euch auf dem Berg gesprochen hatte, mitten aus dem Feuer, am Tag der Versammlung. Und der Herr gab sie mir. 5 Und ich wandte mich und stieg vom Berg herab ; und ich legte die Tafeln in die Lade, die ich gemacht hatte; und sie blieben dort, wie der Herr es mir geboten hatte. 6 Und die Kinder Israels brachen auf von Beerot-Bene-Jaakan nach Mosera ; dort starb Aaron , und er wurde dort begraben, und sein Sohn Eleasar wurde Priester an seiner Stelle.

    7 Von dort brachen sie auf nach Gudgodah, und von Gudgodah nach Jotbatah , in ein Land, in dem es Wasserbäche gibt. 8 Zu jener Zeit sonderte der Herr den Stamm Levi dazu aus, die Lade des Bundes des Herrn zu tragen , vor dem Herrn zu stehen, ihm zu dienen und in seinem Namen zu segnen , bis zu diesem Tag. 9 Darum hat Levi weder Anteil noch Erbe mit seinen Brüdern; denn der Herr ist ihr Erbteil, wie der Herr , dein Gott, es ihm verheißen hat.

    10 Ich aber stand auf dem Berg wie an den vorherigen Tagen, 40 Tage und 40 Nächte lang, und der Herr erhörte mich auch diesmal, und der Herr wollte dich nicht verderben. 11 Der Herr aber sprach zu mir: Mache dich auf und gehe hin, um vor dem Volk herzuziehen, damit sie hineinkommen und das Land in Besitz nehmen, von dem ich ihren Vätern geschworen habe, dass ich es ihnen geben werde.

    12 Und nun, Israel, was fordert der Herr , dein Gott, von dir, als nur, dass du den Herrn , deinen Gott, fürchtest , dass du in allen seinen Wegen wandelst und ihn liebst und dem Herrn , deinem Gott, dienst mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele, 13 indem du die Gebote des Herrn und seine Satzungen hältst, die ich dir heute gebiete, zum Besten für dich selbst?

    14 Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel und die Erde und alles, was in ihr ist, gehört dem Herrn , deinem Gott; 15 dennoch hat der Herr allein deinen Vätern sein Herz zugewandt, dass er sie liebte; und er hat ihren Samen nach ihnen aus allen Völkern erwählt, nämlich euch, wie es heute der Fall ist.

    16 So beschneidet nun die Vorhaut eures Herzens und seid nicht mehr halsstarrig ! 17 Denn der Herr , euer Gott, Er ist der Gott der Götter und der Herr der Herren, der große , mächtige und furchtgebietende Gott, der die Person nicht ansieht und kein Bestechungsgeschenk annimmt, 18 der der Waise und der Witwe Recht schafft und den Fremdling lieb hat, sodass er ihm Speise und Kleidung gibt. 19 Und auch ihr sollt den Fremdling lieben, denn ihr seid ebenfalls Fremdlinge gewesen im Land Ägypten.

    20 Du sollst den Herrn , deinen Gott, fürchten; ihm sollst du dienen, ihm sollst du anhängen und bei seinem Namen schwören. 21 Er ist dein Ruhm , und er ist dein Gott , der bei dir diese großen und furchtgebietenden Dinge getan hat, die deine Augen gesehen haben. 22 Deine Väter zogen nach Ägypten hinab mit 70 Seelen , aber nun hat dich der Herr , dein Gott, so zahlreich gemacht wie die Sterne am Himmel!

    hier findet ihr einige Gedanken aus den Vorjahren dazu:

  111. Jule sagt:

    5. Mose 11 – warum werden Segen und Fluch auf zwei verschiedenen Bergen ausgesprochen?

    1 So sollst du nun den Herrn , deinen Gott, lieben, und seine Ordnung, seine Satzungen, seine Rechtsbestimmungen und Gebote halten allezeit. 2 Und ihr sollt heute erkennen – denn nicht mit euren Kindern [rede ich], die es nicht kennen und nicht gesehen haben – [ihr sollt] die Zucht des Herrn , eures Gottes [erkennen], seine Majestät und seine starke Hand und seinen ausgestreckten Arm, 3 und seine Zeichen und Werke, die er mitten in Ägypten an dem Pharao getan hat, an dem König Ägyptens, und an seinem ganzen Land; 4 und was er getan hat an der Heeresmacht der Ägypter, an ihren Rossen und Wagen, da er die Wasser des Schilfmeers über sie hinfluten ließ, als sie euch nachjagten, und wie sie der Herr austilgte, bis zu diesem Tag; 5 und was er in der Wüste an euch getan hat, bis ihr an diesen Ort gekommen seid; 6 auch was er Dathan und Abiram tat, den Söhnen Eliabs, des Sohnes Rubens, wie die Erde ihren Mund auftat und sie verschlang samt ihren Familien und Zelten und ihrem ganzen Anhang, inmitten von ganz Israel.

    7 Ja, eure Augen haben all die großen Werke des Herrn gesehen, die er getan hat. 8 Darum sollt ihr das ganze Gebot bewahren, das ich euch heute gebiete, damit ihr stark werdet und hineinkommt und das Land einnehmt, in das ihr hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen; 9 und damit ihr lange lebt in dem Land, von dem der Herr euren Vätern geschworen hat, dass er es ihnen und ihrem Samen geben werde, ein Land, in dem Milch und Honig fließt.

    10 Denn das Land, in das du kommst, um es in Besitz zu nehmen, ist nicht wie das Land Ägypten, von dem ihr ausgezogen seid, wo du deinen Samen gesät hast, und [das] du mit deinem Fuß bewässert hast wie einen Gemüsegarten; 11 sondern das Land, in das ihr zieht, um es in Besitz zu nehmen, ist ein Land mit Bergen und Tälern; es trinkt Wasser vom Regen des Himmels. 12 Es ist ein Land, um das sich der Herr , dein Gott, kümmert, auf das die Augen des Herrn , deines Gottes, allezeit gerichtet sind, vom Anfang des Jahres bis zum Ende des Jahres.

    13 Wenn ihr nun meinen Geboten eifrig gehorcht, die ich euch heute gebiete, sodass ihr den Herrn , euren Gott, liebt und ihm mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele dient, 14 so will ich den Regen für euer Land geben zu seiner Zeit, Frühregen und Spätregen, dass du dein Korn , deinen Most und dein Öl einsammeln kannst. 15 Und ich will deinem Vieh auf deinem Feld Gras geben, und du wirst essen und satt werden.

    16 Hütet euch aber, dass sich euer Herz nicht verführen lässt, sodass ihr abweicht und anderen Göttern dient und euch vor ihnen niederwerft, 17 und dass dann der Zorn des Herrn über euch entbrennt und er den Himmel verschließt , dass kein Regen kommt, und die Erde ihren Ertrag nicht gibt, und ihr bald ausgerottet werdet aus dem guten Land, das der Herr euch gibt!

    18 So nehmt euch nun diese meine Worte zu Herzen und in eure Seele, und bindet sie zum Zeichen auf eure Hand, und sie sollen zum Erinnerungszeichen über euren Augen sein. 19 Und ihr sollt sie eure Kinder lehren, indem ihr davon redet, wenn du in deinem Haus sitzt oder auf dem Weg gehst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst. 20 Und schreibe sie auf die Pfosten deines Hauses und an deine Tore, 21 damit du und deine Kinder lange leben in dem Land, von dem der Herr deinen Vätern geschworen hat, dass er es ihnen geben werde, solange der Himmel über der Erde steht.

    22 Denn wenn ihr dieses ganze Gebot, das ich euch zu tun gebiete, getreulich haltet, dass ihr den Herrn , euren Gott, liebt, dass ihr in allen seinen Wegen wandelt und ihm anhängt, 23 so wird der Herr alle diese Völker vor euch her vertreiben, sodass ihr Völker aus ihrem Besitz verdrängt, die größer und stärker sind als ihr. 24 Jeder Ort , auf den eure Fußsohle tritt, soll euch gehören; von der Wüste an, vom Libanon und dem Euphratstrom bis an das westliche Meer soll euer Gebiet reichen. 25 Niemand wird vor euch bestehen ; der Herr , euer Gott, wird Furcht und Schrecken vor euch über alle Länder kommen lassen, die ihr betretet, wie er es euch verheißen hat.

    26 Siehe, ich lege euch heute den Segen und den Fluch vor: 27 den Segen, wenn ihr den Geboten des Herrn , eures Gottes, gehorsam seid, die ich euch heute gebiete; 28 den Fluch aber, wenn ihr den Geboten des Herrn , eures Gottes, nicht gehorsam sein werdet und von dem Weg, den ich euch heute gebiete, abweicht, sodass ihr anderen Göttern nachfolgt, die ihr nicht kennt.

    29 Und wenn dich der Herr , dein Gott, in das Land bringt, in das du kommst, um es in Besitz zu nehmen, so sollst du den Segen auf dem Berg Garizim erteilen und den Fluch auf dem Berg Ebal. 30 Sind sie nicht jenseits des Jordan, bei der Straße gegen Sonnenuntergang, im Land der Kanaaniter, die in der Ebene wohnen, Gilgal gegenüber, bei den Terebinthen Mores ? 31 Denn ihr zieht über den Jordan, um hineinzukommen und das Land in Besitz zu nehmen, das euch der Herr , euer Gott, geben will; und ihr werdet es in Besitz nehmen und darin wohnen. 32 So achtet nun darauf, dass ihr alle Satzungen und Rechtsbestimmungen tut, die ich euch heute vorlege!

    Warum legt Jehova hier ganz genau fest, auf welchen Berg der Segen und auf welchem der Fluch erteilt werden soll?

    Hängt dies vielleicht damit zusammen, dass so eine ganze Zeit zwischen dem Segen und dem Fluch liegt und sich alles so viel besser einprägt?

    Stellen wir uns vor, dass wir den langen Aufstieg auf den ersten Berg, den Gerazim, hinter uns haben. Nun steht Moses auf und legt uns den Segen vor. Er erzählt bis ins Kleinste, was Jehova alles für uns tun wird, wenn wir unseren Teil der Vereinbarung (des Bundes) einhalten. Nun schlafen wir eine Nacht darüber und dann ziehen wir weiter zum Berg Ebal. Wie lange sind wir wohl bis dahin unterwegs und wie lange wird der Aufstieg noch dauern?

    Hier muss ich an meine Sonntagnachmittage in Iserlohn denken, bevor ich meinem Mann nach Berlin gefolgt bin. Nach der Versammlung und dem Mittagessen habe ich mich regelmäßig mit einer Freundin getroffen und wir sind durch den Stadtwald zum Danzturm gelaufen. Es war ein wunderschönener Weg und die Aussicht oben hat uns für die Mühe belohnt. Unterwegs haben wir uns über Gott und die Welt unterhalten.

    Wenn ich mir nun die Israeliten auf dem Weg vom Berg Gerisim bis auf den Berg Ebal vorstelle – dann unterhalten auch sie sich. Worüber?

    Sicherlich reden sie von all dem Guten, was Jehova ihnen versprochen hat. Vielleicht erinnern sie sich gegenseitig daran, was Jehova bereits alles für sie getan hat. Moses zählt es ja hier in der Kurzfassung auf. Sie wissen, dass sie sich auf ihren Gott verlassen können und so kommt Vorfreude auf. Ja, diesem Gott wollen sie dienen und ihm wollen sie gefallen. Sie wollen ihren Teil des Bundes gern erfüllen.

    Bis sie auf dem zweiten Berg angekommen sind, sind sie ganz erfüllt von ihrem wunderbaren Gott. Nun spricht Moses die Flüche aus, die sie ereilen würden, wenn sie ihren Teil des Bundes nicht erfüllen.

    Ob sie diese nun wohl als hart und unbarmherzig empfinden werden – wie es einige von uns heute tun, wenn sie diese Worte lesen? Ich denke nicht!

    Sicherlich werden sie fest entschlossen sein, sich in der Liebe dieses wunderbaren Gottes zu bewahren.

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel finden wir hier:

  112. Jule sagt:

    5. Mose 12 – sie sollten keinen Umgang mit den Götzendienern haben – warum muss so etwas immer wieder betont werden?

    1 Dies sind die Satzungen und Rechtsbestimmungen, die ihr bewahren sollt, um sie zu tun in dem Land, das der Herr , der Gott deiner Väter, dir gegeben hat, damit du es besitzt, alle Tage, die ihr auf Erden lebt. 2 Alle Stätten, wo die Heidenvölker, die ihr aus ihrem Besitz vertreiben werdet, ihren Göttern gedient haben, sollt ihr vollständig zerstören; es sei auf hohen Bergen oder auf Hügeln oder unter allerlei grünen Bäumen. 3 Und reißt ihre Altäre um und zerbrecht ihre Gedenksteine und verbrennt ihre Aschera-Standbilder mit Feuer und zerschlagt die geschnitzten Bilder ihrer Götter und rottet ihren Namen aus von jener Stätte.

    4 Ihr sollt dem Herrn , eurem Gott, nicht auf diese Weise dienen; 5 sondern an dem Ort , den der Herr , euer Gott, aus allen euren Stämmen erwählen wird, um seinen Namen dorthin zu setzen, damit er [dort] wohne, da sollt ihr ihn suchen , und dahin sollst du kommen. 6 Dahin sollt ihr eure Brandopfer und eure Schlachtopfer bringen, eure Zehnten und das Hebopfer von eurer Hand und eure Gelübde[opfer] und eure freiwilligen Gaben und die Erstgeburt von euren Rindern und Schafen. 7 Und dort sollt ihr vor dem Herrn , eurem Gott, essen und fröhlich sein, ihr und eure Familien, über allem, was eure Hand erworben hat, womit der Herr , dein Gott, dich gesegnet hat.

    8 Ihr dürft nicht so handeln, wie wir es heute hier tun, dass jeder nur das tut, was recht ist in seinen Augen. 9 Denn ihr seid bisher noch nicht zur Ruhe gekommen, noch zu dem Erbteil, das der Herr , dein Gott, dir geben will. 10 Ihr werdet aber über den Jordan ziehen und in dem Land wohnen , das euch der Herr , euer Gott, zum Erbe geben wird; und er wird euch Ruhe verschaffen vor allen euren Feinden ringsum, und ihr sollt sicher wohnen.

    11 Und so soll es sein: An den Ort, den der Herr , euer Gott, erwählt, um seinen Namen dort wohnen zu lassen, dorthin sollt ihr alles bringen, was ich euch gebiete: eure Brandopfer und eure Schlachtopfer, eure Zehnten und das Hebopfer von eurer Hand und all eure auserlesenen Gelübde[opfer], die ihr dem Herrn geloben werdet. 12 Und ihr sollt fröhlich sein vor dem Herrn , eurem Gott, ihr und eure Söhne und eure Töchter, eure Knechte und Mägde, auch der Levit , der in euren Toren ist; denn er hat keinen Teil noch Erbe mit euch. 13 Hüte dich, dass du deine Brandopfer nicht an irgendeinem Ort opferst, den du dir ersiehst; 14 sondern an dem Ort, den der Herr in einem deiner Stämme erwählt, da sollst du deine Brandopfer opfern, und dort sollst du alles tun, was ich dir gebiete.

    15 Doch kannst du nach Herzenslust schlachten und Fleisch essen, nach dem Segen des Herrn , deines Gottes, den er dir gegeben hat, in allen deinen Toren; der Unreine oder der Reine darf davon essen, wie von der Gazelle oder von dem Hirsch. 16 Nur das Blut sollst du nicht essen, sondern es auf die Erde gießen wie Wasser.

    17 Du darfst aber in deinen Toren nicht essen von den Zehnten deines Korns, deines Mosts und deines Öls, noch von der Erstgeburt deiner Rinder und deiner Schafe, noch von irgendeinem deiner Gelübde[opfer], die du geloben wirst, noch deine freiwilligen Gaben, noch das Hebopfer deiner Hand; 18 sondern vor dem Herrn , deinem Gott, sollst du es essen , an dem Ort, den der Herr , dein Gott, erwählen wird, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Knecht und deine Magd und der Levit, der in deinen Toren ist; und du sollst fröhlich sein vor dem Herrn , deinem Gott, über alles, was du dir mit deiner Hand erworben hast.

    19 Und hüte dich, den Leviten im Stich zu lassen, solange du in deinem Land lebst!

    20 Wenn aber der Herr , dein Gott, deine Grenzen erweitern wird, wie er es dir verheißen hat, und du sprichst: Ich will Fleisch essen!, weil dich gelüstet, Fleisch zu essen, so darfst du Fleisch essen nach aller Herzenslust. 21 Ist aber der Ort , den der Herr , dein Gott, erwählt hat, um seinen Namen dorthin zu setzen, zu fern von dir, so darfst du von deinen Rindern oder von deinen Schafen schlachten, die der Herr dir gegeben hat – wie ich dir geboten habe – , und es in deinen Toren essen nach aller Herzenslust. 22 Gerade so wie die Gazelle oder der Hirsch gegessen wird, kannst du es essen; der Reine darf es in gleicher Weise wie der Unreine essen.

    23 Nur daran halte fest, dass du nicht das Blut isst; denn das Blut ist das Leben ; und du sollst das Leben nicht mit dem Fleisch essen! 24 So sollst du es nun nicht essen; sondern auf die Erde sollst du es gießen wie Wasser. 25 Du sollst es nicht essen, damit es dir und deinen Kindern nach dir gut geht, weil du tust, was in den Augen des Herrn recht ist.

    26 Nur deine heiligen Gaben und deine Gelübde [opfer], die du hast, sollst du nehmen und an den Ort bringen, den der Herr erwählen wird. 27 Und du sollst deine Brandopfer, das Fleisch und das Blut, auf dem Altar des Herrn , deines Gottes, darbringen. Das Blut deiner Schlachtopfer soll an den Altar des Herrn , deines Gottes, gegossen werden, das Fleisch aber darfst du essen.

    28 Bewahre und befolge alle diese Worte, die ich dir gebiete, damit es dir und deinen Kindern nach dir gut geht ewiglich, weil du tust, was in den Augen des Herrn , deines Gottes, recht und wohlgefällig ist.

    29 Wenn der Herr , dein Gott, die Heidenvölker vor dir her ausrottet, da, wo du hinkommst, um sie aus ihrem Besitz zu vertreiben, und wenn du sie aus ihrem Besitz vertrieben hast und in ihrem Land wohnst, 30 so hüte dich, dass du dich nicht verführen lässt, sie nachzuahmen , nachdem sie doch vor dir her vertilgt worden sind, und dass du nicht nach ihren Göttern fragst und sagst: Wie dienten diese Heiden ihren Göttern? Ich will es ebenso tun! 31 Du sollst dem Herrn , deinem Gott, nicht auf diese Weise dienen, denn alles, was ein Gräuel ist für den Herrn , was er hasst, haben sie für ihre Götter getan; ja, sogar ihre Söhne und ihre Töchter haben sie für ihre Götter im Feuer verbrannt!

    Wie kommt man bloß auf die Idee, die Menschen nachzuahmen, die Jehova verurteilt und vertrieben hat?

    Sollte es nicht ein ganz natürlicher Impuls von uns sein, mit solchen Menschen keinen Umgang haben zu wollen? Könnten wir wirklich glauben, dass wir Jehova gefallen, wenn wir Kontakt mit solchen Menschen suchen?

    Aber scheinbar neigen wir Menschen zu solchem unbegreiflichen Verhalten, denn auch Paulus sieht sich später mehrfach veranlaßt, den Brüdern zu sagen, dass sie sich zu Feinden Gottes machen, wenn sie mit Gottlosen Umgang pflegen und dass man nicht am Tisch Jehovas und dem der Dämonen sitzen könne.

    Mir stellt sich nur die Frage: was zieht einen Menschen, der Jehova liebt, zu solchen Personen hin, die IHN verspotten?

    Welche Gemeinsamkeit haben sie mit ihnen? Warum fühlen sie sich nicht von solchen abgestoßen?

    Weitere Gedanken finden wir hier:

  113. Jule sagt:

    5. Mose 13 – 16

    5. Mose 13 – warum so ein hartes Vorgehen?

    1 Das ganze Wort, das ich euch gebiete, das sollt ihr bewahren, um es zu tun; du sollst nichts zu ihm hinzufügen und nichts von ihm wegnehmen! 2 Wenn in deiner Mitte ein Prophet oder Träumer aufstehen wird und dir ein Zeichen oder Wunder angibt, 3 und das Zeichen oder Wunder trifft ein, von dem er zu dir geredet hat, und er spricht [nun]: »Lasst uns anderen Göttern nachfolgen – die du nicht gekannt hast -, und lasst uns ihnen dienen!«, 4 so sollst du den Worten eines solchen Propheten oder eines solchen Träumers nicht gehorchen; denn der Herr , euer Gott, prüft euch, um zu erfahren, ob ihr den Herrn , euren Gott, wirklich von ganzem Herzen und von ganzer Seele liebt . 5 Dem Herrn , eurem Gott, sollt ihr nachfolgen und ihn fürchten und seine Gebote halten und seiner Stimme gehorchen und ihm dienen und ihm anhängen. 6 Ein solcher Prophet aber oder ein solcher Träumer soll getötet werden, weil er Abfall gelehrt hat von dem Herrn , eurem Gott, der euch aus dem Land Ägypten geführt hat und dich aus dem Haus der Knechtschaft erlöst hat; er hat dich abbringen wollen von dem Weg, auf dem zu gehen der Herr , dein Gott, dir geboten hat. So sollst du das Böse aus deiner Mitte ausrotten !

    7 Wenn dich dein Bruder , der Sohn deiner Mutter oder dein Sohn oder deine Tochter oder deine Ehefrau oder dein Freund, der dir [so lieb] wie deine Seele ist, heimlich anstiftet und sagt: »Lasst uns hingehen und anderen Göttern dienen!« – die du nicht gekannt hast, weder du noch deine Väter, 8 von den Göttern der Völker, die um euch her sind, sie seien nahe bei dir oder fern von dir, von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde -, 9 so sollst du nicht einwilligen und nicht auf ihn hören; du sollst ihn nicht verschonen, und du sollst kein Mitleid [mit ihm] haben, noch ihn verbergen, 10 sondern du sollst ihn unbedingt umbringen; deine Hand soll als erste an ihm sein, um ihn zu töten, und danach die Hand des ganzen Volkes. 11 Man soll ihn zu Tode steinigen ; denn er hat versucht, dich abzubringen von dem Herrn , deinem Gott, der dich aus dem Land Ägypten geführt hat, aus dem Haus der Knechtschaft. 12 Und ganz Israel soll es hören und sich fürchten, damit niemand mehr solch eine böse Tat in deiner Mitte tut!

    13 Wenn du von einer deiner Städte, die der Herr , dein Gott, dir geben will, um darin zu wohnen, sagen hörst: 14 Es sind etliche Männer, Söhne Belials , aus deiner Mitte hervorgegangen und haben die Bürger ihrer Stadt verführt und gesagt: »Lasst uns hingehen und anderen Göttern dienen!« – die ihr nicht gekannt habt -, 15 so sollst du es untersuchen und nachforschen und dich genauestens erkundigen. Und siehe, wenn es die Wahrheit ist und die Sache feststeht, dass ein solcher Gräuel in deiner Mitte begangen wurde, 16 so sollst du die Bewohner jener Stadt unbedingt mit der Schärfe des Schwertes schlagen; an der Stadt samt allem, was darin ist, sollst du den Bann vollstrecken, auch an ihrem Vieh, mit der Schärfe des Schwertes; 17 und alle Beute, die darin gemacht wird, sollst du mitten auf ihrem Marktplatz sammeln und die Stadt samt aller Beute dem Herrn , deinem Gott, gänzlich mit Feuer verbrennen; und sie soll ewiglich ein Schutthaufen bleiben; sie soll niemals wieder gebaut werden!

    18 Und es soll nicht irgendetwas von dem, was unter dem Bann ist, an deiner Hand haften, damit der Herr von der Glut seines Zornes ablässt und dir Barmherzigkeit erweist und sich über dich erbarmt und dich mehrt , wie er es deinen Vätern geschworen hat 19 – wenn du der Stimme des Herrn , deines Gottes, gehorchst und alle seine Gebote hältst, die ich dir heute gebiete, sodass du tust, was recht ist in den Augen des Herrn , deines Gottes.

    Warum so ein hartes Vorgehen? Ist es nicht die Sache eines jeden selbst, welchen Göttern er nachfolgt oder wie er Jehova anbetet?

    Hier geht es darum, was in ihrer Mitte passiert. Jehova hatte sie aus allen anderen Völkern ausgesondert, damit sie und die wahre Anbetung rein bleiben. Denn aus ihnen sollte der Messias hervorgehen. Wer diese Maßstäbe nicht anwenden wollte, dem stand es ja frei, aus der Mitte des Volkes hinauszugehen und sich einen Platz unter den Nationen zu suchen. Dort konnte er ungestört so leben, wie es ihm passt. Aber das Volk sollte rein bleiben.

    Aber warum dann die harte Todesstrafe? Reichte es nicht, wenn sie diese Menschen aus ihrer Mitte hinauswarfen, so wie man heute reuelose Übeltäter aus der Christenversammlung ausschließt?

    Wir dürfen nicht vergessen, worum es ging: es ging um das Verhältnis jedes Einzelnen zu Jehova Gott. Wer andere von Jehova abwendig machte, lud dabei auch Blutschuld auf sich. Es ist die eine Sache, für sich selbst zu entscheiden, anderen Göttern nachzulaufen, weil einem Jehova und dessen Wohlgefallen egal ist. Wer sich außerhalb des Verheißenen Landes begab, blieb ja erst mal unbehelligt. Aber wenn solche Götzendiener innerhalb des Volkes blieben, dann würden sie andere beeinflussen, sich ebenfalls von Gott abzuwenden. Hier geht es in erster Linie um die geistig Schwachen, die noch kein echtes enges Verhältnis zu Jehova hatten und IHN noch nicht so gut kannten und denen daher das nötige Unterscheidungsvermögen fehlte. So jemand könnte dadurch ungewollt und unbewußt dazu verführt werden, sich von Jehova abzuwenden.

    Dadurch machen sich solche Personen, die anderen Göttern nachfolgen, schuldig, einen Schwächeren seiner Hoffnung auf ewiges Leben beraubt zu haben. Sie laden Blutschuld auf sich und sind daher Mördern gleichzusetzen. Niemand würde es grausam finden, wenn ein Massenmörder zum Tod verurteilt wird.

    Weitere Gedanken finden wir hier:

  114. Jule sagt:

    5. Mose 13:7-10

    7 Wenn dich dein Bruder , der Sohn deiner Mutter oder dein Sohn oder deine Tochter oder deine Ehefrau oder dein Freund, der dir [so lieb] wie deine Seele ist, heimlich anstiftet und sagt: »Lasst uns hingehen und anderen Göttern dienen!« – die du nicht gekannt hast, weder du noch deine Väter, 8 von den Göttern der Völker, die um euch her sind, sie seien nahe bei dir oder fern von dir, von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde -, 9 so sollst du nicht einwilligen und nicht auf ihn hören; du sollst ihn nicht verschonen, und du sollst kein Mitleid [mit ihm] haben, noch ihn verbergen, 10 sondern du sollst ihn unbedingt umbringen; deine Hand soll als erste an ihm sein, um ihn zu töten, und danach die Hand des ganzen Volkes.

    Natürlich ist es schlimm, wenn wir selbst den ersten Stein werfen müßten, wenn unser eigenes Kind wegen Götzendienst zu Tode gesteinigt wird. Yve hatte sich ja bereits im geschlossenen Blog dazu geäussert. Aber es macht uns auch unsere Verantwortung als Eltern klar.

    Die Eltern sind für die Erziehung ihrer Kinder verantwortlich. Wir hatten uns ja bereits in Kapitel 6 damit beschäftigt.

    Wir sollen unseren Kindern helfen, Jehova Gott gut kennenzulernen, ein eigenes inniges Verhältnis zu IHM aufzubauen und seine Gebote zu halten. Heute wird dieser Aspekt oftmals vernachlässigt. Wir „haben begriffen“, dass unser Kind ein Individuum ist, das es man zu nichts zwingen darf, das seine eigenen Gefühle und Bedürfnisse ausleben darf und selbst im neuen revidierten Junge-Leute-Buch werden wir Eltern darauf hingewiesen, dass es „völlig normal ist, dass die Jugendlichen alles ausdiskutieren wollen“. Vielleicht hatten wir selbst strenge Eltern und lassen daher die Zügel sehr locker. Immerhin soll unser Kind selbst entscheiden!

    Wenn ich mir vorstelle, dass ich so bei der Erziehung meiner Kinder vorgegangen wäre und nun würde sie sich der Vergehen aus Kapitel 13 schuldig machen und sollten zu Tode gesteinigt werden – das allein ist schon schlimm genug. Aber ich müßte nicht nur mitmachen, sondern sogar den ersten Stein werfen. Dabei steht das geliebte Kind noch aufrecht und ist bei vollem Bewußtsein. Es sieht mir in die Augen und ich sehe in seine. Wie schrecklich. Da hat Yve völlig Recht.

    Sicherlich würde mir dieser Aspekt immer wieder meine Verantwortung als Eltern – oder auch als alleinerziehende Mutter, wie es heute viele sind – immer wieder stark bewußt machen. Sicherlich würde ich die Zügel nicht derart schleifen lassen – denn wer will das schon: selbst den ersten Stein auf sein Kind zu werfen?

    Auf der anderen Seite mußte sich der Hohepriester Eli später von Jehova dafür rügen lassen, dass er nicht härter bei seinen Söhnen durchgegriffen hatte.

    Möge es uns nicht eines Tages ebenso ergehen!

  115. Jule sagt:

    5. Mose 14 – wieso durften sie nicht ausgeblutete Tiere an Nicht-Israeliten verkaufen?

    1 Ihr seid Kinder des Herrn , eures Gottes. Darum sollt ihr euch keine Einschnitte machen, noch euch über euren Augen kahlscheren wegen eines Toten; 2 denn ein heiliges Volk bist du für den Herrn , deinen Gott, und dich hat der Herr erwählt, dass du ihm ein Volk des Eigentums seist unter allen Völkern, die auf Erden sind.

    3 Du sollst nichts essen, was ein Gräuel ist. 4 Das aber sind die Tiere, die ihr essen dürft: Rind, Schaf und Ziege, 5 Hirsch und Gazelle und Damhirsch und Steinbock und Wisent und Antilope und Wildschaf; 6 und jedes Tier, das gespaltene Klauen hat, und zwar ganz gespaltene Klauen, und auch Wiederkäuer unter den Tieren, das dürft ihr essen. 7 Doch diese sollt ihr nicht essen von den Wiederkäuern und von denen, die vollständig gespaltene Klauen haben: das Kamel, den Hasen und den Klippdachs; denn obwohl sie wiederkäuen, haben sie doch nicht vollständig gespaltene Klauen; sie sollen euch unrein sein. 8 Das Schwein hat zwar ganz gespaltene Klauen, ist aber kein Wiederkäuer; es soll euch unrein sein. Von ihrem Fleisch sollt ihr nicht essen, und ihr Aas sollt ihr nicht anrühren .

    9 Das ist es aber, was ihr essen dürft von allem, was in den Wassern ist: Alles, was Flossen und Schuppen hat, dürft ihr essen. 10 Was aber keine Flossen und Schuppen hat, sollt ihr nicht essen; es soll euch unrein sein. 11 Alle reinen Vögel dürft ihr essen. 12 Diese aber sollt ihr nicht essen: den Adler, den Lämmergeier und den Seeadler, 13 die Weihe, den Habicht und die Geierarten , 14 alle Rabenarten , 15 den Strauß, die Eule, die Möwe und die Falkenarten, 16 das Käuzchen, den Ibis, die Schleiereule, 17 den Pelikan, den Aasgeier und den Kormoran, 18 den Storch, die Reiherarten, den Wiedehopf und die Fledermaus. 19 Auch alles geflügelte Kleingetier soll euch als unrein gelten, sie dürfen nicht gegessen werden. 20 Alle reinen Vögel dürft ihr essen. 21 Ihr sollt kein Aas essen; dem Fremdling in deinen Toren kannst du es geben, dass er es isst, oder einem Ausländer kannst du es verkaufen; denn ein heiliges Volk bist du für den Herrn , deinen Gott. Du sollst das Böcklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen .

    22 Du sollst allen Ertrag deiner Saat getreu verzehnten, was auf dem Feld wächst, Jahr für Jahr. 23 Und du sollst essen vor dem Herrn , deinem Gott, an dem Ort, den er erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen, den Zehnten deines Korns, deines Mosts, deines Öls und die Erstgeborenen von deinen Rindern und Schafen, damit du lernst, den Herrn , deinen Gott, allezeit zu fürchten.

    24 Wenn dir aber der Weg zu weit ist und du es nicht hintragen kannst, weil der Ort, den der Herr , dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dorthin zu setzen, dir zu fern ist; wenn [nun] der Herr , dein Gott, dich segnet, 25 so verkaufe es und binde das Geld in deiner Hand zusammen und geh an den Ort, den der Herr , dein Gott, erwählen wird. 26 Und gib das Geld für das aus, was irgend dein Herz begehrt, es sei für Rinder, Schafe, Wein, starkes Getränk oder was sonst deine Seele wünscht, und iss dort vor dem Herrn , deinem Gott, und sei fröhlich, du und dein Haus.

    27 Den Leviten aber, der in deinen Toren ist, sollst du nicht im Stich lassen; denn er hat weder Teil noch Erbe mit dir. 28 Nach Verlauf von drei Jahren sollst du den ganzen Zehnten deines Ertrages von jenem Jahr aussondern und es in deinen Toren lassen. 29 Da soll dann der Levit kommen, weil er weder Teil noch Erbe mit dir hat, und der Fremdling und die Waise und die Witwe, die in deinen Toren sind, und sie sollen essen und sich sättigen, damit dich der Herr , dein Gott, segne in allen Werken deiner Hände, die du tust.

    Wir hatten vor einigen Jahren eine Antwort auf die Frage gefunden, warum wir Tiere, die nicht ausgeblutet sind, an Nichtisraeliten verkaufen dürfen. Aber widerspricht die Argumentation nicht dem, was wir zur Vernichtung des Banngutes gesagt hatten?

    Ist das aus dem Grund etwas anderes, weil auf den Verzehr von nicht ausgebluteten Tieren nicht die Todesstrafe stand? Mackintosh sagt dazu Folgendes:

    Im 21. Vers unseres Kapitels wird uns der Unterschied zwischen dem Israel Gottes und dem Fremdling gezeigt: „Ihr sollt kein Aas essen; dem Fremden, der in deinen Toren ist, darfst du es geben, dass er es esse, oder verkaufe es einem Ausländer; denn ein heiliges Volk bist du dem HERRN, deinem Gott“. Seine Verbindung mit dem HERRN unterschied Israel von allen Völkern der Erde. Nicht dass sie an sich besser oder heiliger gewesen wären als andere, aber der HERR war heilig, und sie waren sein Volk: „Seid heilig, denn ich bin heilig“

    Und im Einsichtenbuch heißt es dazu:

    Gemäß 5. Mose 14:21 war es erlaubt, einem ansässigen Fremdling oder einem Ausländer ein Tier zu verkaufen, das von selbst gestorben oder von einem wilden Tier gerissen worden war. Es wurde also zwischen dem Blut solcher Tiere und dem Blut von Tieren, die zu Nahrungszwecken geschlachtet wurden, unterschieden. (Vgl. 3Mo 17:14-16.) Die Israeliten sowie ansässige Fremdlinge, die die wahre Anbetung aufnahmen und unter den Gesetzesbund kamen, waren verpflichtet, sich nach den erhabenen Erfordernissen jenes Gesetzes auszurichten. Menschen aller Nationen waren an das Erfordernis aus 1. Mose 9:3, 4 gebunden, doch Gott auferlegte denjenigen, die unter dem mosaischen Gesetz standen, einen höheren Maßstab bei der Einhaltung dieses Erfordernisses als Ausländern oder ansässigen Fremdlingen, die keine Anbeter Jehovas geworden waren

    Das mag ja alles sein, aber wo ist nun der Unterschied zu Götzendienst und Spiritismus?

    Weitere Gedanken finden wir hier:

  116. Jule sagt:

    5. Mose 15 – fehlerhafte Tiere

    1 Am Ende von sieben Jahren sollst du einen Schuldenerlass anordnen. 2 Dies ist aber die Ordnung des Erlasses: Jeder Schuldherr soll das Darlehen seiner Hand erlassen, das er seinem Nächsten geliehen hat; er soll seinen Nächsten oder seinen Bruder nicht bedrängen; denn man hat einen Schuldenerlass des Herrn ausgerufen. 3 Einen Fremden kannst du bedrängen; aber was du bei deinem Bruder [ausstehen] hast, das soll deine Hand erlassen. 4 Es sollte zwar unter euch gar kein Armer sein; denn der Herr wird dich reichlich segnen in dem Land, das der Herr , dein Gott, dir zum Erbe gibt, damit du es in Besitz nimmst; 5 vorausgesetzt, dass du der Stimme des Herrn , deines Gottes, eifrig gehorchst und alle diese Gebote bewahrst und tust, die ich dir heute gebiete. 6 Denn der Herr , dein Gott, wird dich segnen , wie er es dir verheißen hat. So wirst du vielen Völkern leihen , du aber wirst dir nichts leihen müssen; du wirst über viele Völker herrschen, sie aber werden nicht über dich herrschen.

    7 Wenn aber ein Armer bei dir ist, irgendeiner deiner Brüder in einem deiner Tore in deinem Land, das der Herr , dein Gott, dir gibt, so sollst du dein Herz nicht verhärten, noch deine Hand vor deinem armen Bruder verschließen; 8 sondern du sollst ihm deine Hand weit auftun und ihm reichlich leihen, so viel er nötig hat. 9 Hüte dich, dass kein Belialsrat in deinem Herzen ist und du nicht denkst: »Das siebte Jahr, das Erlassjahr, naht!«, und du deinen armen Bruder missgünstig ansiehst und ihm nichts gibst; sonst würde er deinetwegen zum Herrn schreien, und es wäre eine Sünde für dich; 10 sondern du sollst ihm willig geben, und dein Herz soll nicht verdrießlich sein, wenn du ihm gibst; denn dafür wird der Herr , dein Gott, dich segnen in all deinem Tun und in allem, was du unternimmst.

    11 Denn der Arme wird nicht aus dem Land verschwinden; darum gebiete ich dir: Tue deine Hand weit auf für deinen Bruder, für den Elenden und den Armen bei dir in deinem Land!

    12 Wenn dein Bruder, ein Hebräer oder eine Hebräerin, sich dir verkauft hat, so soll er dir sechs Jahre lang dienen, und im siebten Jahr sollst du ihn als Freien entlassen. 13 Und wenn du ihn als Freien entlässt, so sollst du ihn nicht mit leeren Händen ziehen lassen; 14 sondern du sollst ihn reichlich von deiner Herde und von deiner Tenne und von deiner Kelter ausstatten und ihm geben von dem, womit der Herr , dein Gott, dich gesegnet hat. 15 Und denke daran, dass du ein Knecht warst im Land Ägypten und dass der Herr , dein Gott, dich erlöst hat; darum gebiete ich dir heute diese Dinge.

    16 Wenn er aber zu dir sagt: »Ich will nicht von dir wegziehen!«, weil er dich und dein Haus lieb hat und es ihm gut geht bei dir, 17 so nimm einen Pfriem und durchbohre ihm sein Ohr an der Tür, und er sei auf ewig dein Knecht; und mit deiner Magd sollst du ebenso verfahren. 18 Es soll dir nicht schwer fallen, ihn als Freien zu entlassen; denn das Doppelte des Lohnes eines Tagelöhners hat er dir sechs Jahre lang erarbeitet; so wird der Herr , dein Gott, dich segnen in allem, was du tust.

    19 Alle männliche Erstgeburt, die unter deinen Rindern und deinen Schafen geboren wird, sollst du dem Herrn , deinem Gott, heiligen. Du sollst das Erstgeborene deines Rindes nicht zur Arbeit gebrauchen und das Erstgeborene deiner Schafe nicht scheren; 20 du sollst sie vor dem Herrn , deinem Gott, essen, du und dein Haus, Jahr für Jahr, an dem Ort, den der Herr erwählen wird. 21 Wenn das Tier aber einen Fehler hat, wenn es hinkt oder blind ist oder sonst einen schlimmen Fehler hat, so sollst du es dem Herrn , deinem Gott, nicht opfern; 22 sondern du sollst es innerhalb deiner Tore essen – der Reine genauso wie der Unreine -, wie die Gazelle und den Hirsch. 23 Nur sein Blut darfst du nicht essen; auf die Erde sollst du es gießen wie Wasser.

    Hier bei Vers 21 und 22 sind wir wieder bei einem Gedanken, der uns bereits vor einigen Wochen beschäftigt hat. Es kam ja die Frage auf, warum sie ein Tier mit ungleichen Gliedmaßen als Freiwillige Opfer darbringen durften, wenn es doch nicht makellos war.

    Ich habe von den Betreibern von Bibelkommentare.de dazu eine sehr interessante Erklärung erhalten, die darauf eingeht, dass dies mit unserer Sichtweise der verschiedenen Aspekte des Christentums zu tun hat. Leider habe ich noch nicht die Bestätigung erhalten, dies öffentlich zu posten. Falls diese noch kommt, reiche ich sie nach.

    Aber Thom hatte dazu auch einen interessanten Gedanken: er sagt, dass es den Israeliten ja verboten war, irgendwo zu Schlachten. Sie mußten dazu zur Stiftshütte kommen. Vielleicht war dieses nicht makellose Tier, das sie da als freiwillige Gabe darbringen, ein Tier, das sie selbst essen wollten. Da es aber ivom Priester geschlachtet wurde, wurde es als Gabe oder Opfer eingestuft.

    In diesen beiden Versen 21 und 22 geht er nun darauf ein, dass es im Verheißenen Land eine andere Regelung zur Schlachtung von Tieren geben würde. Thom hatte ja bereits ganz zu Anfang dazu seine Gedanken mit uns geteilt. Da man nun im Verheissenen Land dort schlachten darf, wo man gerade ist, brauchten sie diese Tiere nicht mehr als eine Art Gabe bringen, sondern konnten sie einfach zu Hause essen. So ein Tier würde aber nicht dazu geeignet sein, es vor Jehova in der Stiftshütte zu essen.

    Wie gesagt: der Gedanke von Bibelkommentare.de war auch sehr interessant, weil hier ein Bogen zu uns heute, zu unserem Leben als Christ, geschlagen wird. Auch sind viele Dinge, die wir in den hebräischen Schriften lesen, prophetisch und weisen auf Jesus und unser Leben als Christ hin, manche Dinge machen für das Leben als Isaraeit in der vorchistlichen Zeit nicht wirklich Sinn. Da mussten sie halt einfach gehorsam sein, ohne den Sinn zu verstehen.

    Vielleicht treffen ja auch beide Argumente zu: das mit dem „es durfte ja nur in der Stiftshütte geschlachtet werden“ und dass es darum geht, in welchem Verhältnis wir die verschiedenen Aspekte unseres Wandels als Christ sehen.

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel finden wir hier:

  117. Jule sagt:

    5. Mose 16 – das Passah und wir heute

    1 Halte den Monat Abib, und feiere dem Herrn , deinem Gott, das Passah; denn im Monat Abib hat dich der Herr , dein Gott, bei Nacht aus Ägypten herausgeführt. 2 Und du sollst dem Herrn , deinem Gott, als Passah Schafe und Rinder opfern an dem Ort , den der Herr erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen. 3 Du darfst nichts Gesäuertes dazu essen. Du sollst sieben Tage lang ungesäuertes Brot des Elends dazu essen, denn du bist in eiliger Flucht aus dem Land Ägypten gezogen; darum sollst du dein Leben lang an den Tag deines Auszugs aus dem Land Ägypten gedenken ! 4 Und es soll sieben Tage lang kein Sauerteig gesehen werden in deinem ganzen Gebiet; und von dem Fleisch , das am Abend des ersten Tages geschlachtet worden ist, soll nichts über Nacht bis zum Morgen übrig bleiben. 5 Du darfst das Passah nicht in einem deiner Tore schlachten, die der Herr , dein Gott, dir gibt; 6 sondern an dem Ort, den der Herr , dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen, dort sollst du das Passah schlachten, am Abend, wenn die Sonne untergeht, zu eben der Zeit, als du aus Ägypten zogst. 7 Und du sollst es braten und an dem Ort essen, den der Herr , dein Gott, erwählen wird; und du sollst am Morgen umkehren und wieder zu deinem Zelt gehen. 8 Sechs Tage lang sollst du Ungesäuertes essen; und am siebten Tag ist eine Festversammlung für den Herrn , deinen Gott; da sollst du kein Werk tun.

    9 Sieben Wochen sollst du dir abzählen; wenn man anfängt, die Sichel an die Saat zu legen, sollst du anfangen, sieben Wochen zu zählen. 10 Dann sollst du dem Herrn , deinem Gott, das Fest der Wochen halten und ein freiwilliges Opfer von deiner Hand geben, je nachdem der Herr , dein Gott, dich gesegnet hat. 11 Und du sollst fröhlich sein vor dem Herrn , deinem Gott, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Knecht und deine Magd und der Levit, der in deinen Toren ist, und der Fremdling und die Waise und die Witwe, die in deiner Mitte sind, an dem Ort, den der Herr , dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen.

    12 Und bedenke, dass du ein Knecht in Ägypten gewesen bist; und du sollst diese Satzungen bewahren und tun! 13 Das Fest der Laubhütten sollst du sieben Tage lang halten, wenn du [den Ertrag] deiner Tenne und deiner Kelter eingesammelt hast. 14 Und du sollst an deinem Fest fröhlich sein, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Knecht und deine Magd und der Levit und der Fremdling und die Waise und die Witwe, die in deinen Toren sind. 15 Sieben Tage lang sollst du dem Herrn , deinem Gott, das Fest feiern an dem Ort, den der Herr erwählen wird; denn der Herr , dein Gott, wird dich segnen im ganzen Ertrag [deiner Ernte] und in jedem Werk deiner Hände; darum sollst du von Herzen fröhlich sein.

    16 Dreimal im Jahr soll alles männliche Volk bei dir vor dem Herrn , deinem Gott, erscheinen an dem Ort, den er erwählen wird: am Fest der ungesäuerten Brote und am Fest der Wochen und am Fest der Laubhütten. Aber niemand soll mit leeren Händen vor dem Herrn erscheinen, 17 sondern jeder mit dem, was er geben kann, je nach dem Segen, den der Herr , dein Gott, dir gegeben hat.

    18 Du sollst dir Richter und Vorsteher einsetzen in den Toren aller deiner Städte, die der Herr , dein Gott, dir gibt in allen deinen Stämmen, damit sie das Volk richten mit gerechtem Gericht. 19 Du sollst das Recht nicht beugen. Du sollst auch die Person nicht ansehen und kein Bestechungsgeschenk nehmen, denn das Bestechungsgeschenk verblendet die Augen der Weisen und verdreht die Worte der Gerechten. 20 Der Gerechtigkeit, ja der Gerechtigkeit jage nach, damit du lebst und das Land besitzen wirst, das der Herr , dein Gott, dir geben will. 21 Du sollst dir kein Aschera-Standbild von irgendwelchem Holz aufstellen neben dem Altar des Herrn , deines Gottes, den du dir machen wirst, 22 und du sollst dir auch keine Gedenksäule aufrichten, die der Herr , dein Gott, hasst.

    Sie sollten einmal im Jahr das Passah feiern, um sich daran zu erinnern, dass und wie Jehova sie aus Ägypten, aus der Knechtschaft befreit haben. In diesem Monat ist es wieder soweit: laut jüdischem Kalender ist das Passahfest vom 25.03. bis 02.04.

    Dabei ist mir aufgefallen, dass das Datum nicht genau mit unserem übereinstimmt: wir feiern das Passah am 26. März nach Sonnenuntergang, was bei uns der 14. Nisan ist – laut jüdischem Kalender ist dies aber bereits der 15. Nisan. Wie kann dies sein?

    Thom sagt, dass die Juden das anders berechnen als wir. Wir würden uns nach dem Mond richten. Hm…

    Weiteres zum Gedächtnismahl finden wir hier:

  118. Jule sagt:

    5. Mose 17 – 19

    5. Mose 17 – die Sache mit der Abschrift: sollte der König sie sich selbst anfertigen, oder anfertigen lassen?

    1 Du sollst dem Herrn , deinem Gott, kein Rind und kein Schaf opfern, das einen Fehler oder sonst etwas Schlimmes an sich hat; denn das wäre dem Herrn , deinem Gott, ein Gräuel. 2 Wenn in deiner Mitte, in einem deiner Tore, die der Herr , dein Gott, dir gibt, ein Mann oder eine Frau gefunden wird, die tun , was vor den Augen des Herrn böse ist, sodass sie seinen Bund übertreten 3 und hingehen und anderen Göttern dienen und sie anbeten, es sei die Sonne oder den Mond oder das gesamte Heer des Himmels, was ich nicht geboten habe, 4 und es wird dir gesagt und du hörst es, so sollst du gründlich nachforschen. Und siehe, wenn es wahr ist und die Sache feststeht, dass ein solcher Gräuel in Israel begangen wurde, 5 so sollst du jenen Mann oder jene Frau, die diese böse Sache getan haben, zu deinen Toren hinausführen, den Mann oder die Frau, und sollst sie zu Tode steinigen.

    6 Wer des Todes schuldig ist, soll auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin getötet werden. Aber auf die Aussage eines einzigen Zeugen hin soll er nicht getötet werden. 7 Die Hand der Zeugen soll sich als erste gegen ihn erheben, um ihn zu töten, danach die Hand des ganzen Volkes! So sollst du das Böse aus deiner Mitte ausrotten.

    8 Wenn es dir zu schwer wird, ein Urteil zu fällen in Sachen eines Mordes oder eines Streites oder einer Körperverletzung, bei irgendeiner Streitsache, die innerhalb deiner Tore vorkommt, dann mache dich auf und geh hinauf an den Ort, den der Herr , dein Gott, erwählen wird. 9 Und du sollst zu den Priestern, den Leviten, und zu dem Richter kommen, der zu jener Zeit [im Amt] sein wird, und fragen; sie sollen dir das Urteil sprechen. 10 Und du sollst nach dem Urteilsspruch handeln, den sie dir von jenem Ort aus verkünden, den der Herr erwählen wird, und sollst darauf achten, dass du tust nach allem, was sie dich lehren werden.

    11 Nach dem Gesetz, das sie dich lehren, und nach dem Urteil, das sie dir fällen, sollst du handeln ; du sollst von dem Urteilsspruch, den sie dir verkünden, weder zur Rechten noch zur Linken abweichen. 12 Der Mann aber, der so vermessen wäre, dass er dem Priester, der dort steht, um dem Herrn , deinem Gott, zu dienen , oder dem Richter nicht gehorcht, jener Mann soll sterben ! So sollst du das Böse aus Israel ausrotten . 13 Und das ganze Volk soll es hören und sich fürchten und nicht mehr vermessen sein.

    14 Wenn du in das Land kommst, das der Herr , dein Gott, dir gibt, und es in Besitz nimmst und darin wohnst und dann sagst: »Ich will einen König über mich setzen, wie alle Heidenvölker, die um mich her sind!«, 15 so sollst du nur den zum König über dich setzen, den der Herr , dein Gott, erwählen wird. Aus der Mitte deiner Brüder sollst du einen König über dich setzen; du kannst keinen Fremden über dich setzen, der nicht dein Bruder ist. 16 Nur soll er nicht viele Pferde halten und das Volk nicht wieder nach Ägypten führen, um die Zahl seiner Pferde zu vermehren, da doch der Herr euch gesagt hat: Ihr sollt nie mehr auf diesem Weg zurückkehren! 17 Er soll auch nicht viele Frauen nehmen, damit sein Herz nicht auf Abwege gerät; auch soll er sich nicht zu viel Silber und Gold aufhäufen.

    18 Wenn er dann auf seinem königlichen Thron sitzt, so soll er eine Abschrift dieses Gesetzes, das vor den levitischen Priestern liegt, in ein Buch schreiben [lassen]. 19 Und dieses soll bei ihm sein, und er soll darin lesen alle Tage seines Lebens, damit er lernt, den Herrn , seinen Gott, zu fürchten, damit er alle Worte dieses Gesetzes und diese Satzungen bewahrt und sie tut; 20 dass sich sein Herz nicht über seine Brüder erhebt und er nicht abweicht von dem Gebot, weder zur Rechten noch zur Linken, damit er die Tage seiner Königsherrschaft verlängere , er und seine Söhne, in der Mitte Israels.

    Eigentlich wollte ich auf den Aspekt eingehen, dass der König sich selbst eine Abschrift von dem Gesetz machen sollte. Aber hier in der Schlachter wird gesagt, dass er eine machen lassen sollte. Beim Stöbern in anderen Übersetzungen fällt auf, dass scheinbar nur die Neue-Welt-Übersetzung und die Elberfelder es so übersetzen:Bei uns:

    18 Und es soll geschehen, wenn er seinen Sitz auf dem Thron seines Königreiches einnimmt, daß er eine Abschrift dieses Gesetzes von dem, was sich in der Obhut der Priester, der Leviten, befindet, für sich in ein Buch schreiben soll.

    und in der Elberfelder heißt es:

    Und es soll geschehen, wenn er auf dem Throne seines Königtums sitzt, so soll er sich eine Abschrift dieses Gesetzes in ein Buch schreiben, aus dem, was vor den Priestern, den Leviten, liegt.

    Wieso dieser Unterschied bei den Übersetzungen?

    Die Neue-Welt-Übersetzung und die Elberfelder halten sich besonders eng an den Urtext. Ihnen geht es mehr um das, was ursprünglich aufgezeichnet wurde, als darum, dass sie dem aktuellen Sprachgebrauch angepaßt sind. Aber warum sehen nur diese beiden den Aspekt mit der eigenhändigen Abschrift als wichtig an?

    Ich persönlich finde das sehr wichtig, denn das, was ich selbst erarbeite und selbst schreibe, prägt sich bei mir viel besser ein. Es ist etwas anderes, ob ich es nur lese. Daher ist mir dieser Aspekt sehr wichtig.

    In der Volxbibel wird der Grund für diese Abschrift sehr schönen formuliert:

    19 Einen Ausdruck muss er immer bei sich haben und jeden Tag ein Stück da drin lesen. Wenn er das tut, kriegt er Respekt vor Gott, nimmt ihn und seine Gesetze ernst und zieht die auch durch.

    Ganz egal, ob wir nun eine eigene Abschrift des Gesetzes hätten oder nur eine Kopie – wichtig ist, dass wir jeden Tag darin lesen und – wie es in der Volxsbibel so schön gesagt wird – dadurch Respekt vor Gott bekommen und seine Gebote halten. In diesem Punkt sind sich die Übersetzer jedenfalls einig

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel finden wir hier:

  119. Jule sagt:

    5. Mose 18 – wie können wir Unterscheidungsvermögen entwickeln?

    1 Die Priester, die Leviten , der ganze Stamm Levi sollen kein Teil noch Erbe haben mit Israel; sie sollen die Feueropfer des Herrn essen und was Ihm zusteht . 2 Darum soll er kein Erbe unter seinen Brüdern haben, weil der Herr sein Erbe ist, wie er es ihm verheißen hat.

    3 Das soll aber das Recht der Priester sein, was ihnen vonseiten des Volkes zusteht, vonseiten derer, welche die Schlachtopfer opfern, es sei ein Rind oder Schaf: Man soll dem Priester die Vorderkeule, die Kinnbacken und den Magen geben. 4 Die Erstlinge deines Korns, deines Mosts und deines Öls und die Erstlinge von der Schur deiner Schafe sollst du ihm geben. 5 Denn ihn hat der Herr , dein Gott, aus allen deinen Stämmen erwählt, damit er stehe und im Namen des Herrn diene, er und seine Söhne, allezeit.

    6 Wenn nun ein Levit kommt aus irgendeinem deiner Tore, aus ganz Israel, wo er wohnt, und nach dem Verlangen seines Herzens an den Ort kommt, den der Herr erwählen wird, 7 und dient im Namen des Herrn , seines Gottes, wie alle seine Brüder, die Leviten, die dort vor dem Herrn stehen, 8 so sollen sie zu gleichen Teilen essen (abgesehen von dem Erlös, den einer von seinem väterlichen Vermögen hat).

    9 Wenn du in das Land kommst, das der Herr , dein Gott, dir gibt, so sollst du nicht lernen, nach den Gräueln jener Heidenvölker zu handeln. 10 Es soll niemand unter dir gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt, oder einer, der Wahrsagerei betreibt oder Zeichendeuterei , oder ein Beschwörer oder ein Zauberer 11 oder einer, der Geister bannt , oder ein Geisterbefrager oder ein Hellseher oder jemand, der sich an die Toten wendet .

    12 Denn wer so etwas tut, ist dem Herrn ein Gräuel , und um solcher Gräuel willen vertreibt der Herr , dein Gott, sie vor dir aus ihrem Besitz. 13 Du aber sollst dich ganz an den Herrn , deinen Gott, halten; 14 denn diese Heidenvölker, die du aus ihrem Besitz vertreiben sollst, hören auf Zeichendeuter und Wahrsager; dir aber erlaubt der Herr , dein Gott, so etwas nicht.

    15 Einen Propheten wie mich wird dir der Herr , dein Gott, erwecken aus deiner Mitte, aus deinen Brüdern; auf ihn sollst du hören!

    16 Ganz so, wie du es von dem Herrn , deinem Gott, am Horeb erbeten hast am Tag der Versammlung, indem du sprachst: Ich will von nun an die Stimme des Herrn , meines Gottes, nicht mehr hören und das große Feuer nicht mehr sehen, damit ich nicht sterbe! 17 Und der Herr sprach zu mir: Sie haben recht geredet. 18 Ich will ihnen einen Propheten , wie du es bist, aus der Mitte ihrer Brüder erwecken und meine Worte in seinen Mund legen; der soll alles zu ihnen reden , was ich ihm gebieten werde. 19 Und es wird geschehen, wer auf meine Worte nicht hören will, die er in meinem Namen reden wird, von dem will ich es fordern!

    20 Doch der Prophet, der so vermessen ist, in meinem Namen zu reden, was ich ihm nicht zu reden geboten habe, oder der im Namen anderer Götter redet, jener Prophet soll sterben !

    21 Wenn du aber in deinem Herzen sprichst: »Woran können wir das Wort erkennen, das der Herr nicht geredet hat?«, [dann sollst du wissen:] 22 Wenn der Prophet im Namen des Herrn redet, und jenes Wort geschieht nicht und trifft nicht ein, so ist es ein Wort, das der Herr nicht geredet hat; der Prophet hat aus Vermessenheit geredet, du sollst dich vor ihm nicht fürchten!

    Woran können wir erkennen, wer die Worte Gottes zu uns redet?

    Wenn wir jeden Tag in der Bibel lesen, so wie wir unser Lieblingsbuch lesen würden, dann sind wir gut vertraut mit Gottes Wort und damit, wie er denkt und fühlt. Dann werden wir schnell erkennen, ob es das Wort Jehovas ist.

    Und nur das, was genau mit diesem SEINEN Wort übereinstimmt, kommt wirklich von Gott – ganz egal, welche Stellung der Redner auch innerhalb der Gemeinde oder Religionsorgansiation haben mag!

    In diesem Zusammenhang ist die Ansprache, die ich in diesen Tagen gehört habe, sehr interessant: „Für dich nur das Beste – Bedeutende Gebete in der Bibel – Teil 3„. In dieser Reihe geht Bayless Conley auf verschiedene Gebete und deren Inhalt oder Ziel ein. Im Dritten Teil behandelt er das Gebet von Moses, wo er Fürbitte für das Volk einlegt und ein wenig später eine Bitte, die er für sich selbst an Gott richtet: er möchte IHN erkennen. Nicht nur wissen, was er wann und wo mit und für wen getan hat – sondern die Person dahinter, wie ER denkt und fühlt und warum:

    … Zusätzlich dazu, dass Gott mit dem Volk ins verheißene Land geht, denn Gott hat bereits in Vers 14 versprochen: „Mein Angesicht wird mitgehen.“ Und jetzt sagt Er: „Das andere, worum du mich gebeten hast, Mose, das werde ich auch tun.“ Was war nun Moses anderer Wunsch? Ich denke, das, was ich in den nächsten Minuten sagen werde, ist der wichtigste Teil dieser gesamten Predigt. Es geht um dieses „auch“. Gott sagt: „Ich werde mitkommen. Der Teil ist geregelt, Mose. Und das andere, was du dir gewünscht hast, das werde ich auch tun.“ Mose, was hast du dir denn gewünscht? Schauen wir noch einmal zurück zu

    2. Mose 33:13

    „… wenn ich also Gunst gefunden habe in deinen Augen, dann lass mich doch deine Wege erkennen, so dass ich dich erkenne.“

    Das war der andere Teil von Moses Bitte: „Gott, zeige mir deine Wege. Ich möchte dich kennen.“ Und in Vers 18 sehen wir, dass Mose noch eine weitere Bitte an Gott hinzufügt:

    2. Mose 33:18

    „Er aber sagte: Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen!“

    Das hebräische Wort für Herrlichkeit bedeutet buchstäblich Gewicht, Masse oder Substanz. Mose betet: „Gott, ich möchte wissen, worin dein Wesen besteht. Ich möchte nichts über dich wissen, sondern ich will dich kennen. Ich will wissen, wer du bist.“ Das Wort für „erkennen“, das Mose hier verwendet, ist das gleiche wie an anderen Stellen in der Bibel, zum Beispiel, wenn es über Adam und Eva heißt: „Adam erkannte seine Frau Eva.“ Dort ist von der intimsten Beziehung zwischen Mann und Frau die Rede. Und obwohl das Wort hier natürlich keinesfalls sexuell gemeint ist, bittet Mose darum, Gott so persönlich und vertraut wie möglich kennenzulernen. „Gott, ich möchte dich kennen. Wer bist du in deinem Herzen?“ Gebete wie dieses berühren Gottes Herz, weil sie so selten sind.

    Meine Frau kennt mich ziemlich gut. Selbst wenn sie nicht da ist und ich eine Entscheidung treffen muss und jemand erzählt ihr später davon und erklärt ihr die Möglichkeiten und die Umstände, sagt meine Frau in neun von zehn Fällen: „Dafür würde er sich entscheiden. Diesen Weg würde er einschlagen“ – und hat recht damit. Denn sie versteht mich. Sie weiß, wie ich denke. Sie weiß, wie ich handle. Sie weiß, wie ich reagiere. Sie weiß, was mich wütend macht und was ich gern habe. Und genau darum bat Mose Gott: „Gott, ich möchte wissen, wer du im Herzen bist. Ich will nicht nur wissen, was du tust. Ich will wissen, warum du tust, was du tust.“ Und in diesem Bibelvers heißt es, Gott hat Mose Seine Wege wissen lassen und die Kinder Israel Sein Handeln. Die äußerlichen Dinge wusste das Volk Israel, doch für Mose stand noch eine andere Tür zu Gott offen: die Tür zu Gottes Herzen. Gott erhörte Moses Gebet, Gottes Wege erkennen und Gott kennen zu dürfen. Gott erhörte das Gebet. Er zeigte Mose Seine Wege. Bitte schlagen Sie einmal Psalm 95, Vers 10 auf und hören Sie, was Gott über Israel sagt.

    Psalm 95:10

    „Vierzig Jahre empfand ich Ekel vor diesem Geschlecht, und ich sprach: Ein Volk irrenden Herzens sind sie, und sie haben meine Wege nicht erkannt.“

    Warum sollte Gott von ihnen angewidert sein und sagen: „Sie haben meine Wege nicht erkannt“, wenn ihnen der Weg nicht offengestanden hätte? Das wäre doch ungerecht und unfair. Wenn Gott nicht jedem den Zugang zu sich ermöglicht hätte, würde Er hier nicht klagen. Aber der Weg zu Gott stand jedem offen und keiner bemühte sich darum. Nur Mose. Schlagen Sie bitte mit mir Psalm 81:14 auf und hören Sie, was Gott hier voller Trauer sagt:

    Psalm 81:14

    „Dass mein Volk auf mich hörte, Israel in meinen Wegen wandelte!“

    Das Gleiche ruft Gott heute immer noch aus. Viele Seiner Kinder in der Gemeinde kennen Ihn nur durch das, was Er äußerlich tut. Aber Gott will, dass wir Seine Wege kennenlernen.

    Ein Bild davon können wir uns machen, wenn wir an das letzte Abendmahl denken. Umgeben von der Aktivität der anderen, legte Johannes, der Jünger, den Jesus lieb hatte, seinen Kopf an die Brust Jesu… Er ist empfänglich für dessen leiseste Regung. Was für ein Bild! „Ich will erfahren, was dein Wille ist.“ Während andere Menschen sich fragen: „Was wird Gott jetzt tun?“, glaube ich, dass wir es tatsächlich wissen können. Das geht natürlich nicht unabhängig von seinem Wort. Wenn wir wagen zu beten: „Gott, zeig mir Deine Wege. Ich will dich kennen. Zeig mir Deine Herrlichkeit“, dann wird Gott uns vor allem Sein Wort öffnen und sich aus Seinem Wort heraus offenbaren. Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Jeder von uns ist eingeladen, Gott nicht nur äußerlich an dem zu erkennen, was geschieht: „Ach, Gott war da, weil XYZ geheilt wurde“ oder „Gott war da, weil…“ Gott wünscht sich eine viel tiefere Beziehung zu uns, die über Äußerlichkeiten hinausgeht

    Haben auch wir dieses starke Bedürfnis wie Moses – Jehova Gott zu „erkennen“?

    Dann werden wir die Bibel als unser Lieblingsbuch ansehen, uns auf die Zeit am Tag freuen, wenn wir uns endlich mit ihr zurückziehen und in ihr lesen können. Dann werden wir unserem Gott sehr nahe sein und IHN gut kennenlernen. Und dann werden wir auch erkennen, ob unser Gegenüber wirklich von Gott redet – oder ob er ein falscher Prophet ist, der uns in die Irre führt!

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel finden wir hier:

  120. Jule sagt:

    die Leviten waren nicht nur völlig abhängig von Jehova, sondern auch von dem geistigen Zustand des Volkes

    Interessant auch der Aspekt mit den Leviten. Sie erhalten ihren Unterhalt durch die freiwilligen Opfer, die das Volk bringt. So hängt ihr Unterhalt von dem geistigen Zustand des Volkes ab.

    Eigentlich ein sehr guter Gedanke, denn so werden sie sicherlich großes Interesse daran haben, die Liebe und den Gehorsam des Volkes zu fördern. Sie werden ihrer Verantwortung ganz bestimmt sehr gewissenhaft nachkommen. Denn wenn es dem Volk geistig schlecht geht, dann wird es ihnen materiell auch nicht gut gehen.

    Thom hatte vor einigen Jahren sehr interessante Gedanken von Mackintosh dazu rüber kopiert. Hier nur mal ein kleiner Auszug davon:

    Im 18. Kapitel sehen wir die Priester und Leviten zusammen geschildert als Diener des HERRN, ganz abhängig von ihm und völlig eins mit seinem Altar und seinem Dienst. Das ist sehr bedeutsam und eröffnet uns ein weites Feld von praktischen, für die Versammlung Gottes beachtenswerten Wahrheiten.

    Ein Blick auf die Geschichte Israels zeigt uns, dass dann, wenn alles in einem verhältnismäßig guten Zustand war, dem Altar Gottes die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt wurde und daher die Priester und Leviten gut versorgt waren. Wenn der HERR sein Teil hatte, hatten seine Diener auch das ihrige. Wurde Er vernachlässigt, wurden sie es auch. Beide waren untrennbar miteinander verbunden. Das Volk musste Gott seine Opfer darbringen, und Er teilte sie mit seinen Dienern. Die Priester und die Leviten sollten sie nicht von dem Volk fordern, dessen Vorrecht es war, seine Gaben zu demAltar Gottes zu bringen. Gott erlaubte seinen Dienern, sich von der Frucht der Hingabe seines Volkes an ihn zu nähren.

    Das war damals der göttliche Gedanke bezüglich der Diener des HERRN. Sie sollten von den freiwilligen Opfern leben, die die ganze Versammlung Gott darbrachte.

  121. Jule sagt:

    5. Mose 19 – die Gesetze zur Zufluchtsstadt zeigen, wie wertvoll Leben für Jehova ist und wie jeder seine eigene Verantwortung in einem Rechtsfall trägt

    1 Wenn der Herr , dein Gott, die Heidenvölker ausrotten wird, deren Land der Herr , dein Gott, dir gibt, und du sie aus ihrem Besitz vertreibst und in ihren Städten und Häusern wohnst, 2 so sollst du dir drei Städte aussondern mitten in deinem Land, das der Herr , dein Gott, dir zu besitzen gibt. 3 Bereite dir den Weg [dahin] und teile das Gebiet deines Landes, das der Herr , dein Gott, dir zum Erbe gibt, in drei Teile; das soll geschehen, damit jeder Totschläger dahin fliehen kann.

    4 Unter dieser Bedingung aber darf ein Totschläger dahin fliehen und am Leben bleiben: Wenn er seinen Nächsten unabsichtlich erschlägt, ohne zuvor einen Hass auf ihn gehabt zu haben. 5 Wenn etwa jemand mit seinem Nächsten in den Wald geht, um Holz zu schlagen, und er ergreift mit seiner Hand die Axt, um das Holz abzuhauen, und das Eisen fährt von dem Stiel und trifft seinen Nächsten, dass er stirbt – dann soll er in eine dieser Städte fliehen , damit er am Leben bleibt; 6 damit nicht der Bluträcher dem Totschläger nachjagt, weil sein Herz erregt ist, und ihn ergreift, weil der Weg so weit ist, und ihn totschlägt, obwohl er kein Todesurteil verdient, weil er zuvor keinen Hass gegen ihn gehabt hat. 7 Darum gebiete ich dir dies: Du sollst dir drei Städte aussondern.

    8 Und wenn der Herr , dein Gott, deine Grenzen erweitern wird, wie er es deinen Vätern geschworen hat, und dir das ganze Land gibt, das er deinen Vätern zu geben verheißen hat, 9 wenn du nämlich darauf achtest, dieses ganze Gebot zu tun, das ich dir heute gebiete, dass du den Herrn , deinen Gott, liebst und allezeit in seinen Wegen wandelst, so sollst du dir noch drei weitere Städte zu diesen drei hinzufügen, 10 damit nicht mitten in deinem Land, das der Herr , dein Gott, dir zum Erbe gibt, unschuldiges Blut vergossen wird und Blutschuld auf dich kommt.

    11 Wenn aber jemand seinen Nächsten hasst und ihm auflauert und sich über ihn hermacht und ihn erschlägt, sodass er stirbt, und er flieht in eine dieser Städte, 12 so sollen die Ältesten seiner Stadt hinschicken und ihn von dort holen lassen und ihn in die Hand des Bluträchers übergeben, damit er stirbt. 13 Du sollst ihn nicht verschonen, sondern du sollst das unschuldige Blut aus Israel wegtun; so wird es dir gut gehen.

    14 Du sollst die Grenze deines Nächsten nicht verrücken, welche die Vorfahren in deinem Erbteil gesetzt haben, das du in dem Land erben wirst, das dir der Herr , dein Gott, zum Besitz geben will.

    15 Ein einzelner Zeuge soll nicht gegen jemand auftreten wegen irgendeiner Schuld oder wegen irgendeiner Sünde, mit der man sich versündigen kann; sondern auf der Aussage von zwei oder drei Zeugen soll jede Sache beruhen.

    16 Wenn aber ein falscher Zeuge gegen jemand auftritt, um ihn einer Übertretung zu beschuldigen, 17 so sollen die Männer, die Streit miteinander haben, vor den Herrn , vor die Priester und Richter treten, die zu jener Zeit [im Amt] sein werden. 18 Und die Richter sollen es genau erforschen. Stellt es sich heraus, dass der Zeuge ein falscher Zeuge ist und gegen seinen Bruder ein falsches Zeugnis abgelegt hat, 19 so sollt ihr ihm das antun , was er seinem Bruder antun wollte. So sollst du das Böse aus deiner Mitte ausrotten .

    20 Und die Übrigen sollen es hören und sich fürchten und nicht mehr solche bösen Taten in deiner Mitte verüben.

    21 Du sollst ihn nicht verschonen : Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß!

    Hier sehen wir wieder, wie wichtig es für Jehova ist, dass niemand unschuldig zu Schaden kommt.

    ER ist absolut gerecht und er fordert von seinen Anbetern ebenfalls Gerechtigkeit, Mitgefühl und Liebe zum Nächsten und dass auch sie darauf achten, dass niemand unschuldig zu Schaden kommt.

    Jehova erwartet zunächst von seinem Volk, dass es bereit ist, ausreichend Zufluchtsstädte zur Verfügung zu stellen. Warum? Damit Personen, die ohne Absicht jemand getötet haben, sich schnell genug in Sicherheit bringen können. So will er, dass so ein Totschläger zuerst einen fairen Prozess bekommt und nicht gelyncht wird.

    Jehova weiss aber auch, dass uns die Sicherung durchbrennen kann, wenn ein Mensch, den wir lieben, von einem anderen getötet wird. So will er nicht nur den Totschläger vor unserer Rache schützen, sondern auch uns selbst – davor, dass wir nun unsererseits Blutschuld auf uns laden.

    Auf der anderen Seite ist es Jehova sehr wichtig, dass so ein Mensch auch einen fairen Prozess bekommt. Wenn es ein Unfall war, lässt er mildernde Umstände gelten, aber einen Mörder wird er nicht schonen.

    Jehova weiss, dass wir zur Schlechtigkeit neigen und daher gibt er jedem von uns die Verantwortung für sich selbst:

    Der Richter muss alle Indizien und alle Umstände abwägen. Er darf nicht aus dem Bauch heraus entscheiden, sondern hat eine klare Vorgabe von Jehova: im Zweifel für den Angeklagten. Eine Verurteilung nur, wenn es zwei übereinstimmende Aussagen von Augenzeugen gibt. Dabei muss der Richter auch die Tatsache in Betracht ziehen, dass es Menschen gibt, die andere falsch anklagen oder falsche Aussagen machen, weil dies ihnen selbst nutzt – und sei es auch nur finanziell, weil sie sich für ihre Aussage bezahlen lassen.

    Daher ist es sehr wichtig, dass der Richter gründlich nachforscht, wie sich die Dinge wirklich verhalten haben. Er muss Jehova Rechenschaft ablegen für jedes einzelne Urteil, das er fällt. Daher muss er sehr sorgfältig dabei vorgehen – damit er nicht selbst Blutschuld auf sich lädt, weil er einen Unschuldigen verurteilt hat.

    Auch die Zeugen müssen sich ihrer Verantwortung bewußt sein: durch ihre Aussage bewirken sie ein Urteil, das das Leben eines anderen beenden kann. Wenn sie daher eine falsche Aussage machen, die dazu führt, dass ein Unschuldiger als Mörder verurteilt wird und zu Tode kommt – dann tragen sie die Blutschuld am Tod dieses Unschuldigen. Sie stehen vor Jehova selbst als Mörder da!

    Auf der anderen Seite kann es sein, dass jemand einen anderen kaltblütig ermordet hat und es meldet sich kein Zeuge – so wird er nicht zur Rechenschaft gezogen. Dies kann dazu führen, dass die Angehörigen verbittern, mit Jehova hadern und sogar Groll hegen. Dies ist in Jehovas Augen fast so schlimm wie ein Mord – denn es beginnt im Herzen. Wenn ich also dadurch, dass ich nicht aussage, dazu beitrage, dass ein Mörder ungestraft davon kommt, dann lade ich auch Blutschuld auf mich. Vielleicht bringt er sogar danach noch andere Menschen um, die noch leben könnten, wenn ich nur ausgesagt hätte und diesem Mörder das Handwerk gelegt worden wäre.

    Vielleicht denke ich ja, ich wäre der einzige Zeuge und auf die Aussage eines einzelnen Zeugen hin gibt es keine Verurteilung. Da halte ich besser den Mund, nicht dass der Mörder sich an mir rächt, dass ich es gesagt habe. Aber vielleicht gibt es noch andere, denen es ebenso geht wie mir und die ebenfalls nichts sagen, weil sie denken, sie hätten es als einzige gesehen. So wären eigentlich genügend Zeugen vorhanden gewesen – wenn sie nur alle aussagen würden.

    Auch der Mörder trägt seine eigene Verantwortung. Er hat ein Leben auf dem Gewissen – ganz egal, ob man es ihm nachweisen kann und er dafür verurteilt wird oder nicht. Jehova hat es gesehen und ER hat uns bereits als Mörder verurteilt. Wir machen es nicht besser, wenn wir behaupten, es sei lediglich Totschlag gewesen. Vielleicht kommen wir bei den Menschen damit durch und so bleibt die Tat ungesühnt und der Angehörige des Ermordeten, der als einziger gesehen hat, was ich getan habe, nimmt die Sache nun selbst in die Hand. So komme ich nicht nur doch noch zu Tode – sondern habe zwei Menschen auf dem Gewissen. Denn der Rächer lädt nun seinerseits Blutschuld auf sich.

    Auch der Totschläger trägt die Verantwortung für sich selbst. Er muss die Initiative ergreifen und auf dem schnellsten Weg in die Zufluchtsstadt fliehen. Hier darf er nicht weggehen, sonst ist er des Todes, ohne dass der Rächer Blutschuld auf sich lädt. Es ist unsere eigene Schuld. Auch ändert die Tatsache, dass es ein Unfall war, nichts daran, dass durch unsere Schuld ein anderer sein Leben verloren hat. Damit müssen wir für den Rest unseres Lebens leben.

    Diese ganzen Vorkehrungen zeigen, wie sehr Jehova uns liebt und dass er jedem die Möglichkeit einräumt, vor IHM ein gutes Gewissen zu bewahren. Aber entsprechend handeln muss jeder von uns selbst – das kann kein anderer für uns tun

    Weitere Gedanken finden wir hier:

  122. Jule sagt:

    5. Mose 20 – 22

    5. Mose 20 – im Dienst für Jehova nicht zögerlich sein und „die Fische nicht totstreicheln“

    1 Wenn du gegen deinen Feind in den Krieg ziehst und Rosse und Streitwagen siehst, ein Volk, das größer ist als du, so fürchte dich nicht vor ihnen; denn der Herr , dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat, ist mit dir. 2 Wenn es nun zur Schlacht kommt, so soll der Priester herzutreten und mit dem Volk reden, 3 und er soll zu ihm sagen:

    Höre, Israel: Ihr zieht heute in den Kampf gegen eure Feinde; euer Herz verzage nicht! Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht und lasst euch nicht vor ihnen grauen! 4 Denn der Herr , euer Gott, geht mit euch, um für euch mit euren Feinden zu kämpfen, um euch zu helfen.

    5 Und die Vorsteher sollen mit dem Volk reden und sagen: Ist ein Mann unter euch, der ein neues Haus gebaut und es noch nicht eingeweiht hat? Er gehe hin und kehre in sein Haus zurück, damit er nicht im Krieg umkommt und ein anderer es einweiht! 6 Ist ein Mann unter euch, der einen Weinberg gepflanzt und ihn noch nie abgelesen hat? Er gehe hin und kehre wieder in sein Haus zurück, damit er nicht im Krieg umkommt und ein anderer die erste Lese hält! 7 Ist ein Mann unter euch, der sich mit einer Frau verlobt und sie noch nicht heimgeführt hat? Er gehe hin und kehre wieder in sein Haus zurück, damit er nicht im Krieg umkommt und ein anderer sie heimführt! 8 Und die Vorsteher sollen weiter mit dem Volk reden und sagen: Wer sich fürchtet und ein verzagtes Herz hat, der gehe hin und kehre wieder in sein Haus zurück, damit er nicht auch das Herz seiner Brüder so verzagt mache, wie sein Herz ist! 9 Und wenn die Vorsteher aufgehört haben, zu dem Volk zu reden, so sollen sie Heerführer an die Spitze des Volkes stellen.

    10 Wenn du vor eine Stadt ziehst, um gegen sie Krieg zu führen, so sollst du ihr Frieden anbieten. 11 Antwortet sie dir friedlich und öffnet sie dir [die Tore], so soll das ganze Volk, das darin gefunden wird, dir fronpflichtig und dienstbar sein. 12 Will sie aber nicht friedlich mit dir unterhandeln, sondern mit dir Krieg führen, so belagere sie. 13 Und wenn der Herr , dein Gott, sie dir in die Hand gibt, so sollst du alle ihre männlichen Einwohner mit der Schärfe des Schwertes schlagen; 14 aber die Frauen und die Kinder und das Vieh und alles, was in der Stadt ist, und allen Raub sollst du dir zur Beute nehmen und sollst essen von der Beute deiner Feinde, die der Herr , dein Gott, dir gegeben hat. 15 So sollst du es mit allen Städten machen, die sehr fern von dir liegen und nicht zu den Städten dieser Völker hier gehören.

    16 Aber in den Städten dieser Völker, die der Herr , dein Gott, dir zum Erbe geben wird, sollst du nichts leben lassen, was Odem hat, 17 sondern du sollst unbedingt an ihnen den Bann vollstrecken , nämlich an den Hetitern , Amoritern, Kanaanitern, Pheresitern, Hewitern und Jebusitern – so wie es der Herr , dein Gott, dir geboten hat, 18 damit sie euch nicht lehren, alle ihre Gräuel zu verüben , die sie für ihre Götter verübt haben, und ihr euch so versündigt an dem Herrn , eurem Gott.

    19 Wenn du eine Stadt, gegen die du Krieg führst, längere Zeit belagern musst, um sie einzunehmen, so sollst du ihre Bäume nicht verderben, indem du die Axt daran legst; denn du kannst davon essen und brauchst sie nicht abzuhauen. Ist denn der Baum des Feldes ein Mensch, dass er von dir mit in die Belagerung einbezogen wird? 20 Nur die Bäume, von denen du weißt, dass man nicht davon ißt, die darfst du verderben und umhauen und Bollwerke daraus bauen gegen die Stadt, die mit dir Krieg führt, bis du sie überwältigt hast.

    Hier geht es wieder um unser Vertrauen in Jehova. Wir sollten uns den einfachen Grundsatz fest einprägen: Wenn wir losziehen, um etwas „für unseren Gott zu tun“, dann wird ER in jedem Fall mit uns sein. Denn wir tun genau das, was er sich wünscht.

    Wenn es also darum geht, anderen Menschen von diesem wundervollen Gott zu erzählen, dann sollten wir nicht ängstlich sein, sondern wir dürfen frohgemut vorangehen, denn wir führen seinen Auftrag aus. Wir erweisen uns als seine Zeugen (Jesaja 43) und wir folgen der Anweisung Jesu und ‚machen Jünger und lehren sie, alles zu halten, was er geboten hat‘ (Matthäus 28). Sicherlich werden Jehova und Jesus bei einem solchen Vorhaben bei uns sein, denn sie sind sehr daran interessiert was wir tun und wie die Menschen reagieren.

    Auch sollten wir nicht zaghaft und ängstlich sein, die Worte Jehovas zu verkünden. Zwar sollten wir im Reden taktvoll sein, aber wir dürfen das Wort nicht verwässern. Wenn Jehova die Dinge beim Namen nennt, dann sollten auch wir dies mutig tun. In einem solchen Fall sollten wir nicht darüber nachdenken, wie die Menschen dann über uns denken – ob sie uns für verschrobene Spinner halten oder für selbstgerecht – sondern wir sollten an Jehova und seine Maßstäbe denken. Hurerei, Ehebruch, Scheidung, mangelnder Respekt vor den Eltern oder anderen Autoritätspersonen, Lügen, Verleumdungen usw sind verkehrt. Da gibt es nichts zu beschönigen und in solchen Punkten sollten wir nicht um den heißen Brei herumreden.

    Hier muss uns wichtiger sein, was Jehova sagt und denkt – und nicht, ob wir anderen damit vielleicht auf die Füße treten.

    Leider sind die ganzen „alten Hasen“ scheinbar ausgestorben, die in ihren Ansprachen die Dinge auf den Punkt gebracht haben. Diese Männer fehlen wirklich in der heutigen Zeit. Denn die Welt verkommt immer mehr und nur, weil wir Christen sind, bedeutet das nicht, dass wir für diese Dinge nicht anfällig wären. Hier sind deutliche Worte gefragt. Auch wenn es mir in dem Moment vielleicht weh tut, wenn der Redner von der Unauflösbarkeit der Ehe redet – während ich vielleicht gerade Probleme mit meinem Mann habe, weil er mich nicht so liebt, wie ich mir das gewünscht habe, so sind vielleicht gerade jetzt deutliche Worte besonders wichtig!

    Heute erst habe ich mir die Ansprache „Die Versuchung überwinden mit Hilfe der Bibel“ von Bayless Conley angehört und er bringt die Ansicht Jehovas auf den Punkt – ohne das, was zu sagen ist, in viel Watte einzupacken, damit es nur ja nicht weh tut.

    Wenn ich in meiner Ehe unzufrieden bin und im Büro mit einem netten Kollegen so tolle Gespräche führe und seine Komplimente genieße – dann brauche ich deutliche Worte! Dann reicht es nicht, wenn die Warnung in ganz viel Watte verpackt ist, denn so kommt sie nicht bei mir an.

    Wenn ein Blinder oder Unvernünftiger auf einen Abgrund zuläuft, dann reicht es nicht, ganz ruhig und sanft und leise zu sagen: „da kommt gleich ein Abgrund und vielleicht wäre es besser, wenn du…“. Ich muss ganz sicher gehen, dass er mich hört!

    Und so rufe ich laut. Wenn er nicht hört, werde ich richtig laut, ich schreie. Es ist mir egal, was vielleicht Leute in einiger Entfernung denken, die mein Geschrei hören. Es geht um ein Menschenleben.

    Wenn er mich immer noch nicht hört, dann lasse ich es nicht einfach auf sich beruhen, sondern ich renne ihm nach und reiße ihn zurück. Vielleicht tue ich ihm dabei sogar weh, weil ich ihn grob anfasse, vielleicht hat er hinterher blaue Flecken am Arm, von meinem festen Griff. Vielleicht reden die Leute über mich, die es beobachten und halten mich für eine brutale Person. Aber ist das wirklich wichtig?

    Uns als Christen wurde das Wort Gottes anvertraut. Wir sollen den Menschen helfen, mit unserem wunderbaren Gott versöhnt zu werden – aber ER wird nicht aus Güte die Schwerkraft außer Kraft setzen, damit wir dem, der auf den Abgrund zu zuläuft, nicht anschreien müssen. Hier erwartet Jehova, dass wir unsere Verantwortung wahrnehmen und die Initiative ergreifen und dem Betreffenden ganz klar machen, in welcher Gefahr er sich begibt. Wir werden sicherlich nicht nur sanft säeseln, dass dies nur nicht ganz so gut ist und dass er ja wissen muss, was er tut und uns darauf berufen, dass Jehova ihn ja wieder auferwecken wird. In so einem Fall würden wir sogar Blutschuld auf uns laden.

    Denken wir immer daran: in jedem Kampf, in den wir für Jehova ziehen, ist er bei uns an unserer Seite. ER wird uns nicht im Stich lassen.

    Dass unser Leben als Christ ein geistiger Kampf ist und bleiben wird, hat bereits Jesus gesagt, wenn er sagt, dass „jeder, der in Gottergebenheit leben will, auch verfolgt wird“ und in der Offenbarung teilt er Johannes mit, dass der Widersacher gegen diejenigen Krieg führt, „die die Gebote Gottes halten und das Zeugniswerk innehaben“.

    Aber in diesem Krieg sind wir nicht allein, sondern Jehova, Jesus und die Engel sind mit uns. Also haben wir keine Angst, sondern drängen wir mutig voran.

    Denken wir dabei auch an den Jahrestext „Sei mutig und stark. . . . Jehova, dein Gott, ist mit dir“ (Jos. 1:9), den passenden Studienartikel, den wir gerade erst in den Zusammenkünften betrachtet haben und ganz besonders an die Erklärung zum Jahrestext im Vorwort der Tagestextbroschüre.

    Weitere Gedanken finden wir hier:

  123. Jule sagt:

    5. Mose 21 – die Sklavin und das Kahlscheren ihres Kopfes – was sollte dies bedeuten?

    1 Wenn man einen Erschlagenen findet in dem Land, das dir der Herr , dein Gott, gibt, um es in Besitz zu nehmen, und er auf dem Feld liegt und man nicht weiß, wer ihn erschlagen hat, 2 so sollen deine Ältesten und deine Richter hinausgehen und [die Entfernungen] messen von dem Erschlagenen bis zu den Städten, die ringsum liegen. 3 Und die Ältesten der Stadt, die am nächsten bei dem Erschlagenen liegt, sollen eine junge Kuh nehmen, mit der noch nicht gearbeitet wurde [und] die noch an keinem Joch gezogen hat. 4 Und die Ältesten jener Stadt sollen die junge Kuh hinabführen in das Tal eines immerfließenden Baches, wo weder gearbeitet noch gesät wird, und sollen dort der jungen Kuh bei dem Bach das Genick brechen.

    5 Dann sollen die Priester herzutreten, die Söhne Levis , denn sie hat der Herr , dein Gott, erwählt, dass sie ihm dienen und in dem Namen des Herrn segnen; und nach ihrem Ausspruch soll jede Streitigkeit und jede Körperverletzung geschlichtet werden. 6 Und alle Ältesten dieser Stadt, die dem Erschlagenen am nächsten liegt, sollen ihre Hände waschen über der jungen Kuh, der bei dem Bach das Genick gebrochen worden ist, 7 und sie sollen das Wort ergreifen und sprechen: »Unsere Hände haben dieses Blut nicht vergossen, auch haben es unsere Augen nicht gesehen. 8 Vergib deinem Volk Israel, das du, o Herr , erlöst hast, und mache dein Volk Israel nicht verantwortlich für das unschuldige Blut, das in seiner Mitte vergossen wurde!« So wird ihnen die Blutschuld vergeben werden. 9 Und du sollst das unschuldige Blut aus deiner Mitte wegschaffen; denn du sollst das tun, was recht ist in den Augen des Herrn .

    10 Wenn du gegen deine Feinde in den Krieg ziehst und der Herr , dein Gott, sie in deine Hand gibt, sodass du von ihnen Gefangene heimführst, 11 und du unter den Gefangenen eine schöne Frau siehst und dich in sie verliebst und sie zur Frau nimmst, 12 so führe sie in dein Haus und lass sie ihre Haare abschneiden und sich die Nägel schneiden 13 und die Kleider ihrer Gefangenschaft ablegen, und lass sie in deinem Haus wohnen und ihren Vater und ihre Mutter einen Monat lang beweinen; danach kannst du zu ihr eingehen und sie zur Ehe nehmen, dass sie deine Frau sei. 14 Wenn du aber keinen Gefallen [mehr] an ihr hast, so sollst du sie freilassen, nach ihrem Belieben, aber sie keines-wegs um Geld verkaufen, sie auch nicht als Sklavin behandeln, weil du sie geschwächt hast.

    15 Wenn jemand zwei Frauen hat, eine, die er liebt, und eine, die er verschmäht , und sie ihm Söhne gebären, beide, die Geliebte und die Verschmähte, und wenn der Erstgeborene von der Verschmähten ist 16 und die Zeit kommt, dass er seinen Söhnen seinen Besitz als Erbe austeilt, so kann er nicht dem Sohn der Geliebten vor dem erstgeborenen Sohn der Verschmähten das Erstgeburtsrecht verleihen; 17 sondern er soll den Erstgeborenen, nämlich den Sohn der Verschmähten, anerkennen, indem er ihm von allem, was vorhanden ist, zwei Teile gibt; denn dieser ist der Erstling seiner Kraft, und das Recht der Erstgeburt gehört ihm.

    18 Wenn jemand einen widerspenstigen und störrischen Sohn hat, der der Stimme seines Vaters und seiner Mutter nicht gehorcht und ihnen auch nicht folgen will, wenn sie ihn züchtigen , 19 so sollen sein Vater und seine Mutter ihn ergreifen und zu den Ältesten seiner Stadt führen und zu dem Tor jenes Ortes, 20 und sie sollen zu den Ältesten seiner Stadt sagen: Dieser unser Sohn ist störrisch und widerspenstig und gehorcht unserer Stimme nicht; er ist ein Schlemmer und ein Säufer! 21 Dann sollen ihn alle Leute seiner Stadt steinigen, damit er stirbt . So sollst du das Böse aus deiner Mitte ausrotten , dass ganz Israel es hört und sich fürchtet.

    22 Wenn auf einem Mann eine Sünde ist, die ein Todesurteil nach sich zieht, und er wird getötet und du hängst ihn an ein Holz, 23 so soll sein Leichnam nicht über Nacht an dem Holz bleiben, sondern du sollst ihn unbedingt an jenem Tag begraben. Denn von Gott verflucht ist derjenige, der [ans Holz] gehängt wurde, und du sollst dein Land nicht verunreinigen , das der Herr , dein Gott, dir zum Erbe gibt.

    Die Frage mit dem Kahlscheren ist immer noch offen. Auf der Seite mit den Bibelkommentaren habe ich leider nichts gefunden. Auf der onlinelib war ich schon erfolgreicher, wobei eine klare Antwort immer noch aussteht.

    Scheinbar geht es zum einen um die Unterordnung, die gut sichtbar wird, zum anderen aber auch um Trauer. Im Einsichtenbuch heißt es hierzu auszugsweise:

    Die Hebräerinnen pflegten ihr Haar sorgfältig als ein Zeichen der Schönheit (Hoh 7:5), und sie trugen es lang (Joh 11:2). Für eine Frau war das Abschneiden der Haare ein Zeichen der Trauer oder Bedrängnis (Jes 3:24). Wenn ein israelitischer Soldat eine Jungfrau aus einer feindlichen Stadt gefangengenommen hatte und sie dann zu heiraten beabsichtigte, mußte sie sich zuerst die Haare abschneiden und die Fingernägel zurechtmachen und einen ganzen Monat um ihre Eltern trauern, die bei der Einnahme der Stadt umgekommen waren (5Mo 21:10-13; 20:10-14).

    Für eine Frau war es eine Schande, kurzgeschnittenes Haar zu haben oder kahlgeschoren zu sein. Gott hatte der Frau langes Haar „statt einer Kopfbedeckung“ gegeben; doch Paulus folgerte, daß es einer Frau trotz dieser natürlichen Bedeckung, die ihr zur Herrlichkeit gereicht, in der Christenversammlung nicht erlaubt sei, zu beten oder zu prophezeien, ohne eine Kopfbedeckung als „Zeichen der Befugnis“ zu tragen. Eine christliche Frau, die diese Tatsache anerkennt und unter solchen Umständen eine Kopfbedeckung trägt, beweist, daß sie die theokratische Leitung durch ein Haupt anerkennt und bereit ist, sich zu unterwerfen. Auf diese Weise verherrlicht sie ihren Mann als ihr Haupt und Jehova Gott als das Haupt aller (1Ko 11:3-16).

    und unter dem Thema Kahlheit:

    In den Tagen der Apostel wurde an einigen Orten wie in der unmoralischen Stadt Korinth Frauen, die man bei Ehebruch oder Hurerei ertappt hatte, zur Strafe der Kopf geschoren. Sklavinnen bekamen das Haar kurz geschnitten. Offensichtlich benutzte Paulus diesen Umstand als Veranschaulichung, um zu zeigen, daß eine Frau in der Christenversammlung, die, obwohl ihr das Haar als Kopfbedeckung gegeben worden war, unbedeckten Hauptes beten oder prophezeien würde, sich auch gleich ganz scheren lassen könnte, um auf diese Weise ihre Schande zu zeigen, denn sie habe den göttlichen Grundsatz hinsichtlich der Leitung durch ein Haupt mißachtet (1Ko 11:3-10).

    und unter „Natur„:

    Die jüdischen Frauen dagegen trugen ihr Haar gewöhnlich ziemlich lang (Luk 7:38; Joh 11:2). In der griechischen Stadt Korinth war das geschorene oder sehr kurz geschnittene Haar einer Frau ein Zeichen dafür, daß sie eine Sklavin war oder verachtet wurde, weil sie als Hure oder als Ehebrecherin ertappt worden war (1Ko 11:6).

    Vielleicht spielt ja hier beides zusammen?

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel finden wir hier:

  124. Jule sagt:

    5. Mose 22 – wie denken die Jungen Leute „da draußen“ über die moralischen Anforderungen und die Sache mit dem Respekt?

    1 Du sollst nicht zusehen, wie das Rind oder Schaf deines Bruders irregeht, und du sollst dich ihnen nicht entziehen; sondern du sollst sie deinem Bruder unbedingt wieder zurückbringen. 2 Wenn aber dein Bruder nicht in deiner Nähe wohnt oder du ihn nicht kennst, so sollst du sie in dein Haus aufnehmen, dass sie bei dir seien, bis dein Bruder sie sucht, und dann sollst du sie ihm zurückgeben. 3 Ebenso sollst du es auch mit seinem Esel machen, und so sollst du es mit seinem Gewand machen, und so sollst du es mit allem Verlorenen machen, das dein Bruder verliert und das du findest; du kannst dich [ihm] nicht entziehen. 4 Du sollst nicht zusehen, wie der Esel deines Bruders oder sein Rind auf dem Weg fallen, und du sollst dich ihnen nicht entziehen, sondern du sollst ihnen unbedingt aufhelfen.

    5 Eine Frau soll keine Männersachen auf sich haben, und ein Mann soll keine Frauenkleider anziehen; denn jeder, der dies tut, ist dem Herrn , deinem Gott, ein Gräuel .

    6 Wenn du zufällig auf dem Weg ein Vogelnest antriffst, auf irgendeinem Baum oder auf der Erde, mit Jungen oder mit Eiern, während die Mutter auf den Jungen oder auf den Eiern sitzt, so sollst du die Mutter nicht samt den Jungen nehmen; 7 sondern du sollst die Mutter auf jeden Fall fliegen lassen, und die Jungen kannst du dir nehmen, damit es dir gut geht und du lange lebst.

    8 Wenn du ein neues Haus baust, so mache ein Geländer um dein Dach herum, damit du nicht Blutschuld auf dein Haus lädst, falls jemand von ihm herunterfällt.

    9 Du sollst deinen Weinberg nicht mit zweierlei Samen besäen, damit nicht das Ganze dem Heiligtum verfällt, der Same, den du gesät hast, und der Ertrag des Weinbergs. 10 Du sollst nicht zugleich mit einem Rind und einem Esel pflügen. 11 Du sollst keine Kleidung aus verschiedenartigen Garnen anziehen, die aus Wolle und Leinen zusammengewoben ist. 12 Du sollst dir Quasten machen an die vier Zipfel deines Überwurfs, mit dem du dich bedeckst.

    13 Wenn jemand eine Frau nimmt und zu ihr eingeht, danach aber verschmäht er sie, 14 und er legt ihr Dinge zur Last, die sie ins Gerede bringen, und bringt sie in einen schlechten Ruf, indem er spricht: Ich habe diese Frau genommen; als ich ihr aber nahte, habe ich die Zeichen der Jungfräulichkeit nicht an ihr gefunden!, 15 so sollen der Vater und die Mutter der jungen Frau sie nehmen und die Zeichen der Jungfräulichkeit der jungen Frau zu den Ältesten der Stadt an das Tor hinausbringen. 16 Und der Vater der jungen Frau soll zu den Ältesten sagen: Ich habe diesem Mann meine Tochter zur Frau gegeben, aber er verschmäht sie, 17 und siehe, er legt ihr Dinge zur Last, die sie ins Gerede bringen, indem er spricht: Ich habe an deiner Tochter die Zeichen der Jungfräulichkeit nicht gefunden – aber dies sind doch die Zeichen der Jungfräulichkeit meiner Tochter! Und sie sollen das Tuch vor den Ältesten der Stadt ausbreiten.

    18 Dann sollen die Ältesten jener Stadt den Mann nehmen und ihn bestrafen; 19 und sie sollen ihm eine Strafe von 100 Schekel Silber auferlegen und diese dem Vater der jungen Frau geben, weil jener eine Jungfrau in Israel verleumdet hat; und er soll sie als Frau behalten, er kann sie sein Leben lang nicht verstoßen .

    20 Wenn aber diese Sache wahr ist und die Zeichen der Jungfräulichkeit an der jungen Frau nicht gefunden worden sind, 21 so soll man die junge Frau vor die Tür ihres väterlichen Hauses führen, und die Leute ihrer Stadt sollen sie zu Tode steinigen, weil sie eine Schandtat in Israel begangen hat, indem sie Unzucht trieb im Haus ihres Vaters. So sollst du das Böse aus deiner Mitte ausrotten .

    22 Wenn jemand ertappt wird, dass er bei einer verheirateten Frau liegt, so sollen beide zusammen sterben, der Mann, der bei der Frau gelegen hat, und die Frau. So sollst du das Böse aus Israel ausrotten.

    23 Wenn ein Mädchen, eine Jungfrau, mit einem Mann verlobt ist, und ein anderer Mann trifft sie in der Stadt an und liegt bei ihr, 24 so sollt ihr sie beide zum Tor jener Stadt hinausführen und sollt sie beide steinigen, dass sie sterben : das Mädchen deshalb, weil sie in der Stadt nicht geschrien hat; den Mann deshalb, weil er die Frau seines Nächsten geschwächt hat. So sollst du das Böse aus deiner Mitte ausrotten .

    25 Wenn aber der Mann das verlobte Mädchen auf dem Feld antrifft und sie ergreift und bei ihr liegt, so soll der Mann, der bei ihr gelegen hat, allein sterben. 26 Dem Mädchen aber sollst du nichts tun, weil das Mädchen keine Sünde getan hat, die den Tod verdient. Denn es ist gleich, wie wenn jemand sich gegen seinen Nächsten aufmacht und ihn totschlägt; so verhält es sich auch damit. 27 Denn er fand sie auf dem Feld, das verlobte Mädchen schrie ; es gab aber niemand, der sie retten konnte.

    28 Wenn jemand ein Mädchen, eine Jungfrau, antrifft, die noch nicht verlobt ist, und sie ergreift und bei ihr liegt und sie ertappt werden, 29 so soll der Mann, der bei dem Mädchen gelegen hat, dem Vater des Mädchens 50 [Schekel] Silber geben , und er soll sie zur Frau haben, weil er sie geschwächt hat; er kann sie nicht verstoßen sein Leben lang.

    Da es sich hier wieder um die sexuelle Moral handelt, ist es interessant, was die Volxbibel dazu sagt:

    5 „Ein Mann darf nicht in Frauenklamotten rumlaufen, und eine Frau soll sich nicht wie ein Mann stylen. Gott, euer Chef, findet solches Transengetue einfach zum Kotzen

    Rechtsschutzversicherung für eine Frau, die abgezogen worden ist

    13 „Angenommen, ein Mann hat eine Frau geheiratet, aber irgendwann hat er keinen Bock mehr auf sie. Er möchte sie irgendwie loswerden, 14 lästert über sie in der Kneipe rum und erzählt so Geschichten wie: ,Als ich mit meiner Frau das erste Mal Sex hatte, war mir schnell klar: Die war vor mir auch schon mit anderen Männern im Bett!‘ 15 Die Eltern der jungen Frau sollen dann zum Rathaus gehen, wo ihr euch immer trefft, um Versammlungen abzuhalten. Dort sollen diese den Chefs der Stadt das Beweisstück vorlegen, welches zeigt, dass ihre Tochter noch Jungfrau war, als sie dem Ehemann übergeben wurde.

    16 Der Vater soll dann so was sagen wie: ,Ich habe meine Tochter diesem Mann als Ehefrau überlassen, aber jetzt will er, dass sie sich vom Acker macht. 17 Er erzählt Lügen über ihren angeblichen Sex vor der Ehe. Wir können aber mit den Blutspuren auf diesem Bettlaken beweisen, das wir von der Hochzeitsnacht behalten haben, dass sie da noch Jungfrau war.‘ Dann soll der Vater das Laken vorzeigen.

    18 Nachdem der Beweis erbracht wurde, muss der Ehemann einen auf die Fresse kriegen. Die Chefs müssen das organisieren. 19 Er muss dem Vater als Entschädigung 12 800 Euro bezahlen. Er hat ja schließlich versucht, ein Mädchen vom israelitischen Volk zu dissen. Die Frau muss er dann für immer bei sich wohnen lassen, er darf sie nicht wegschicken, für immer.

    20 Was jetzt aber, wenn die Eltern nicht beweisen können, dass ihre Tochter bei der Hochzeit noch Jungfrau war?

    21 Dann muss das Mädchen vor dem Haus von ihrem Vater hingerichtet werden. Die Männer aus der Stadt sollen sie mit Steinen beschmeißen, bis sie tot ist. Sie hat sich wie eine billige Hure benommen, hat im Haus von ihrem Vater mit Männer rumgemacht. Solche ätzenden Sachen dürfen bei euch nicht vorkommen.“

    Wenn einer beim Fremdgehen erwischt wird

    22 „Wenn ein Mann dabei erwischt wird, wie er mit der Ehefrau von einem anderen im Bett ist, dann müssen beide sterben. Solche Sachen müssen bei euch radikal rausfliegen.

    23 Wenn ein Typ irgendwo bei euch mit einem Mädchen Sex hat, das noch Jungfrau war, aber einen anderen Mann heiraten sollte, 24 bekommen beide die Todesstrafe. Man soll sie vor die Stadt bringen und dort so lange mit Steinen auf sie schmeißen, bis sie tot sind. Warum? Das Mädchen muss sterben, weil es mitten in der Stadt nicht mal laut um Hilfe gerufen hat. Sie kann also nicht vergewaltigt worden sein. Und der Mann kriegt diese derbe Strafe, weil er einem anderen die Frau weggeschnappt hat, obwohl die schon fest versprochen war. Noch mal Leute: So krasse Sachen müssen bei euch radikal rausfliegen.

    25 Nun kann es vorkommen, dass ein Mann eine Frau irgendwo nachts im Park sieht und sie dort vergewaltigt. Dann muss nur er sterben. 26 Das Mädchen hat ja keine Schuld. Sie hat nichts getan, was mit einer Todesstrafe belangt werden müsste. Das ist genau das gleiche Ding, wie wenn ein Mann einen anderen ermordet. 27 Vielleicht hat das Mädchen sogar im Park laut um Hilfe gerufen, aber es war kein Mensch weit und breit, der ihr hätte helfen können.

    28 Wenn sich ein Mann ein Mädchen greift, das noch Jungfrau und auch noch nicht verlobt ist, und sie dann vergewaltigt, 29 muss der Täter an den Vater von dem Mädchen erst mal 6500 Euro abdrücken. Dann muss er sie heiraten, weil er sie entjungfert hat. Er darf sich auch nie mehr von ihr scheiden lassen.“

     

    Ich bin echt erstaunt, dass diese Übersetzung, die ja überwiegend von Jungen Leuten unserer Zeit gemeinschaftlich erstellt worden ist, die Dinge wirklich auf den Punkt bringt und auch mit diesem Gedankengut übereinstimmt. Denn ich habe bei anderen Punkten gesehen, dass sie sich zwar bemüht haben, das richtig zu übersetzen, aber dass sie nicht wirklich dahinterstanden – dann wurde es etwas „weichgespült“, wie wir es vorhin angeprangert hatten 😉

    Interessant in diesem Zusammenhang auch die Übersetzung der Volxbibel zu dem Ungehorsamen Sohn im Kapitel davor:

    Todesstrafe, wenn der Sohn nicht mehr zu retten ist

    18 „Mal angenommen, einer hat einen Sohn, der superschräg drauf ist. Er macht nur Alarm, tut null, was die Eltern ihm sagen, und veranstaltet zu Hause voll den Pogo. Wenn er echt nicht mehr runterkommt und sich einfach nicht ändern will, 19 sollen die ihn mit zu dem Platz schleppen, wo sich das ganze Dorf immer versammelt. Dort wird er den Chefs der Gemeinschaft vorgeführt.

    20 Dann sollen beide Eltern ungefähr so sagen: ‚Guten Tag! Das hier ist unser Sohn! Er tanzt uns auf der Nase rum und macht, wie er lustig ist. Er will einfach nicht tun, was wir ihm sagen, er ist ein Hardcore-Alki und ein Junk.‘

    21 Wenn das so passiert, sollen alle Männer, die in dem Ort leben, ihn töten, indem sie Steine nach ihm schmeißen. Ihr müsst alle fiesen Typen wie ein gammeliges Stück vom Obst bei euch rausschneiden. Wenn das die anderen in Israel erfahren, kriegen sie Respekt!“

    Wirklich sehr erfreulich zu sehen, dass es auch unter den Jungen Menschen „in der Welt da draußen“ noch solche gibt, die das mit dem Respekt verstehen und akzeptieren.

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel finden wir hier:

  125. Jule sagt:

    5. Mose 23 – 25

    5. Mose 23 – ist Jehova etwa doch parteilich, gibt es doch ein Schicksal, dem wir nicht entkommen könnten?

    1 Niemand soll die Frau seines Vaters nehmen und so die Decke seines Vaters aufdecken. 2 Es soll niemand mit zerstoßenen Hoden und auch kein Verschnittener in die Gemeinde des Herrn kommen. 3 Es soll auch kein Bastard in die Gemeinde des Herrn kommen; auch die zehnte Generation seiner Nachkommen soll nicht in die Gemeinde des Herrn kommen.

    4 Kein Ammoniter oder Moabiter soll in die Gemeinde des Herrn kommen; auch die zehnte Generation ihrer Nachkommen soll nicht in die Gemeinde des Herrn kommen auf ewig, 5 weil sie euch nicht mit Brot und Wasser entgegenkamen auf dem Weg, als ihr aus Ägypten gezogen seid, und dazu Bileam, den Sohn Beors, aus Petor in Aram-Naharajim gegen euch in Lohn genommen haben, damit er dich verfluche . 6 Aber der Herr , dein Gott, wollte nicht auf Bileam hören; sondern der Herr , dein Gott, verwandelte für dich den Fluch in Segen , denn der Herr , dein Gott, hat dich lieb . 7 Du sollst ihren Frieden und ihr Bestes nicht suchen, alle deine Tage, ewiglich.

    8 Den Edomiter sollst du nicht verabscheuen, denn er ist dein Bruder ; den Ägypter sollst du auch nicht verabscheuen, denn du bist in seinem Land ein Fremdling gewesen. 9 Von ihnen dürfen Kinder, die ihnen in der dritten Generation geboren werden, in die Gemeinde des Herrn kommen.

    10 Wenn du im Heerlager gegen deine Feinde ausziehst, so hüte dich vor allem Bösen. 11 Ist jemand bei dir infolge eines nächtlichen Vorfalls nicht rein, so soll er vor das Lager hinausgehen und nicht wieder hineinkommen; 12 aber gegen Abend soll er sich mit Wasser baden, und wenn die Sonne untergeht, darf er wieder in das Lager hineinkommen. 13 Und du sollst außerhalb des Lagers einen Ort haben, wohin du [zur Notdurft] hinausgehst. 14 Und du sollst einen Spaten unter deinem Gerät haben, und wenn du dich draußen setzen willst, sollst du damit ein Loch graben und dich umdrehen und zuscharren, was von dir gegangen ist.

    15 Denn der Herr , dein Gott, wandelt mitten in deinem Lager, um dich zu erretten und deine Feinde vor dir dahinzugeben. Darum soll dein Lager heilig sein, dass er nichts Schändliches an dir sieht und sich nicht von dir abwendet.

    16 Du sollst den Knecht, der sich von seinem Herrn weg zu dir gerettet hat, seinem Herrn nicht ausliefern. 17 Er soll bei dir wohnen, in deiner Mitte, an dem Ort, den er erwählt in einem deiner Tore, wo es ihm gefällt, und du sollst ihn nicht bedrücken.

    18 Unter den Töchtern Israels soll keine Hure und unter den Söhnen Israels kein Hurer sein. 19 Du sollst keinen Hurenlohn , noch Hundegeld in das Haus des Herrn , deines Gottes, bringen für irgendein Gelübde; denn beides ist dem Herrn , deinem Gott, ein Gräuel.

    20 Du sollst deinem Bruder keinen Zins auferlegen, weder Zins für Geld noch Zins für Speise, noch Zins für irgendetwas, das verzinst werden kann. 21 Dem Fremden darfst du Zins auferlegen, deinem Bruder aber sollst du keinen Zins auferlegen, damit dich der Herr , dein Gott, segne in allem, was du unternimmst in dem Land, in das du kommst, um es in Besitz zu nehmen.

    22 Wenn du dem Herrn , deinem Gott, ein Gelübde ablegst, so sollst du nicht säumen, es zu erfüllen; denn der Herr , dein Gott, wird es gewiss von dir fordern, und es würde eine Sünde für dich sein. 23 Wenn du es aber unterlässt , zu geloben, so ist es keine Sünde für dich. 24 Was aber über deine Lippen gegangen ist, das sollst du halten und tun, so wie du es dem Herrn , deinem Gott, freiwillig gelobt hast; das, was du mit deinem Mund versprochen hast.

    25 Wenn du in den Weinberg deines Nächsten gehst, so darfst du Trauben essen, so viel du willst, bis du satt bist; aber du sollst nichts in dein Gefäß tun. 26 Wenn du durch das Getreidefeld deines Nächsten gehst, so darfst du mit der Hand Ähren abstreifen; aber die Sichel sollst du nicht über das Getreidefeld deines Nächsten schwingen!

    Wir hatten in den vergangenen Jahren bereits einige Gedanken zu diesem Kapitel gesammelt:

    Noch mal zu dem Punkt mit der Parteilichkeit: warum so ein gravierender Gegensatz?

    Wir hatten bereits im Zusammenhang mit dem Krieg und dem gütigen vergebenden Gott der Christenheit „ein ähnliches Problem“. Hier hatte uns Mackintosh erklärt, dass es unterschiedliche Zeiten und ein unterschiedlicher Bund war.

    Trotzdem empfinde ich das als sehr unfair. Es ist ja die eine Sache, die Völker, die Jehova aus dem Land vertrieb, auszurotten – denn sie hatten sich schlimmer Dinge wie Götzendienst und Gewalttat zu Schulden kommen lassen. Auch dass auf Vergehen wie Mord, Ehebruch, Götzendienst usw die Todesstrafe stand, ist nachvollziehbar. Alle diese Menschen hatten sich gegen Jehova versündigt und schlecht gehandelt.

    Aber was kann jemand für seine Behinderung oder Abstammung?

    Dass solche Personen nicht geeignet waren, im Hause Gottes zu dienen, ist auch noch verständlich. Aber nicht zu Gottes Volk gehören dürfen?

    Wie passt dies zu dem Grundsatz, dass jeder seines Glückes Schmied ist und dass sie das Leben wählen sollten? Und wie dazu, dass es kein Schicksal gibt?

    Folgendes habe ich auf der Online-Lib dazu gefunden:

    Im Einsichtenbuch unter dem Stichwort „Hoden“:

    Im Gesetz hieß es außerdem: „Kein Mann, der entmannt ist, indem ihm die Hoden zerquetscht sind, oder dem sein männliches Glied abgeschnitten ist, darf in die Versammlung Jehovas kommen“ (5Mo 23:1). Mit diesem Entmannen waren keine angeborenen Gebrechen gemeint oder solche, die durch einen Unfall herbeigeführt worden waren. (Vgl. 3Mo 21:17-21; 5Mo 25:11, 12.) Vielmehr hatte es offensichtlich mit absichtlicher Kastration zu unsittlichen Zwecken zu tun, wie beispielsweise Homosexualität. Ein solcher Mann mußte von der Versammlung ferngehalten werden und durfte nicht mit ihr Gemeinschaft pflegen, damit ihre Reinheit gewahrt blieb.

    Das mit dem Entmannten hab ich dann verstanden
    Er hat es absichtlich gemacht wegen Götzendienst und Homosexualität. Aber die illigitimen Kinder. Was können die dafür? Hierzu heißt es im Einsichtenbuch an anderer Stelle:

    Hurerei, Ehebruch und Blutschande sind Jehova etwas Verabscheuungswürdiges. Unter dem mosaischen Gesetz mußten Personen, die Hurerei oder Blutschande begingen, zu Tode gebracht werden, und keine der Töchter Israels durfte eine Prostituierte werden (3Mo 18:6, 29; 19:29; 20:10; 5Mo 23:17). Außerdem hätte es Verwirrung verursacht und einen Zerfall der Familieneinrichtung herbeigeführt, wenn ein illegitimer Sohn ein Erbe erhalten hätte; er konnte in Israel kein Erbe haben.

    Könnten die nicht einfach so Teil des Volkes sein, ohne Anspruch auf ein Erbe zu erheben? Oder ging es um diesen Punkt:

    Unter dem mosaischen Gesetz mußten Personen, die Hurerei oder Blutschande begingen, zu Tode gebracht werden – dann hätte es diese Kinder garnicht geben, da eine Hurere gesteinigt wird und so auch kein Kind kriegt.

    Thom meint, dass mit der Formulierung, sie dürften kein Teil der Versammlung sein, nicht gemeint ist, dass sie sich nicht im Lager aufhalten durften, sondern dass sie keine Vorrechte oder Ehrenämter haben durften. Das ist ja klar, das verstehe ich: für besondere Vorrechte gab es besondere Voraussetzungen – halt wie heute bei der Auswahl der Ältesten, Kreisaufseher und anderen

  126. Jule sagt:

    5. Mose 24 – schon damals sollten sie eine Scheidung nicht auf die leichte Schulter nehmen, auch dann nicht, wenn Jehova ihnen in dieser Hinsicht Zugeständnisse machte

    1 Wenn jemand eine Frau nimmt und sie heiratet, und sie findet nicht Gnade vor seinen Augen, weil er etwas Schändliches an ihr gefunden hat, und er ihr einen Scheidebrief schreibt und ihn ihr in die Hand gibt und sie aus seinem Haus entlässt, 2 und sie verlässt dann sein Haus und geht hin und wird [die Ehefrau ] eines anderen Mannes, 3 aber der andere Mann verschmäht sie und schreibt ihr [auch] einen Scheidebrief und gibt ihn ihr in die Hand und entlässt sie aus seinem Haus; oder wenn der andere Mann stirbt, der sie sich zur Frau genommen hatte, 4 so kann ihr erster Mann, der sie entlassen hat, sie nicht nochmals zur Frau nehmen, nachdem sie verunreinigt worden ist; denn das wäre ein Gräuel vor dem Herrn ; und du sollst das Land nicht mit Sünde beflecken, das dir der Herr , dein Gott, zum Erbe gibt.

    5 Wenn jemand kürzlich eine Frau [zur Ehe] genommen hat, so soll er nicht in den Krieg ziehen, und man soll ihm nichts auferlegen; er soll ein Jahr lang frei sein für sein Haus und sich an seiner Frau erfreuen , die er genommen hat.

    6 Man soll niemals die Handmühle oder [auch nur] den oberen Mühlstein zum Pfand nehmen, denn damit nähme man das Leben zum Pfand.

    7 Wird jemand ertappt, dass er einen von seinen Brüdern unter den Söhnen Israels stiehlt und ihn zum Sklaven macht und ihn verkauft, so soll jener Dieb sterben, und du sollst das Böse aus deiner Mitte ausrotten .

    8 Hüte dich vor der Plage des Aussatzes, indem du eifrig alles befolgst und tust, was dich die Priester, die Leviten, lehren. Wie ich es ihnen geboten habe, so sollt ihr es befolgen und tun! 9 Denke daran, was der Herr , dein Gott, mit Mirjam tat auf dem Weg, als ihr aus Ägypten gezogen seid!

    10 Wenn du deinem Nächsten irgendein Darlehen gewährst, so sollst du nicht in sein Haus gehen, um ihm ein Pfand abzunehmen. 11 Du sollst draußen stehen bleiben, und der, dem du borgst, soll das Pfand zu dir herausbringen. 12 Ist er aber arm, so sollst du dich mit seinem Pfand nicht schlafen legen; 13 sondern du sollst ihm sein Pfand unbedingt wiedergeben , wenn die Sonne untergeht, damit er in seinem Gewand schlafe und dich segne ; so wird dir das als Gerechtigkeit gelten vor dem Herrn , deinem Gott.

    14 Du sollst einen armen und elenden Tagelöhner nicht bedrücken, er sei einer deiner Brüder oder deiner Fremdlinge, die in deinem Land und in deinen Toren sind. 15 Am gleichen Tag sollst du ihm seinen Lohn geben, ehe die Sonne darüber untergeht; denn er ist arm und sehnt sich danach; damit er nicht deinetwegen den Herrn anruft und es dir zur Sünde wird.

    16 Die Väter sollen nicht für die Kinder getötet werden und die Kinder sollen nicht für die Väter getötet werden, sondern jeder soll für seine Sünde getötet werden.

    17 Du sollst das Recht eines Fremdlings [und] einer Waise nicht beugen und sollst das Kleid der Witwe nicht zum Pfand nehmen. 18 Und du sollst bedenken, dass du in Ägypten auch ein Knecht gewesen bist und dass der Herr , dein Gott, dich von dort erlöst hat; darum gebiete ich dir, dass du dies tust.

    19 Wenn du auf deinem Feld geerntet und eine Garbe auf dem Feld vergessen hast, so sollst du nicht umkehren, um sie zu holen, sondern sie soll dem Fremdling, der Waise und der Witwe gehören, damit dich der Herr , dein Gott, segnet in allem Werk deiner Hände. 20 Wenn du deine Oliven abgeschlagen hast, so sollst du danach nicht die Zweige absuchen; es soll dem Fremdling, der Waise und der Witwe gehören. 21 Wenn du deinen Weinberg gelesen hast, so sollst du danach nicht Nachlese halten; es soll dem Fremdling, der Waise und der Witwe gehören. 22 Und du sollst bedenken, dass du [selbst] ein Knecht gewesen bist im Land Ägypten; darum gebiete ich dir, dies zu tun.

    Hier einige Gedanken aus den Vorjahren zu diesem Kapitel:

  127. Jule sagt:

    5. Mose 25 – der Grundsatz hinter den meisten Gesetzen, die Jehova seinem Volk gibt und der auch für uns heute noch Gültigkeit hat:

    1 Wenn zwischen Männern ein Streit entsteht und sie vor Gericht treten, und man richtet sie, so soll man den Gerechten für gerecht erklären und den Übeltäter für schuldig. 2 Und wenn der Übeltäter Schläge verdient hat, soll der Richter ihn niederfallen lassen, und man soll ihm vor seinen Augen die bestimmte Tracht Prügel geben, je nach dem Maß seiner Schuld. 3 Wenn man ihm 40 Streiche gegeben hat, soll man nicht weiter schlagen, damit er nicht zu viel geschlagen wird, wenn man ihm mehr Streiche gibt, und dass dein Bruder nicht verächtlich gemacht wird in deinen Augen.

    4 Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, wenn er drischt.

    5 Wenn Brüder beieinander wohnen und einer von ihnen stirbt, und er hatte keinen Sohn, so soll die Frau des Verstorbenen nicht einem fremden Mann von auswärts gehören, sondern ihr Schwager soll zu ihr eingehen und sie sich zur Frau nehmen und ihr die Schwagerpflicht leisten. 6 Und es soll geschehen: Der erste Sohn, den sie gebiert, soll den Namen seines verstorbenen Bruders weiterführen, damit sein Name nicht aus Israel ausgelöscht wird.

    7 Gefällt es aber dem Mann nicht, seine Schwägerin zu nehmen, so soll seine Schwägerin hinaufgehen ins Tor zu den Ältesten und sagen: Mein Schwager weigert sich, seinem Bruder einen Namen in Israel zu erwecken; er will mir die Schwagerpflicht nicht leisten! 8 Dann sollen die Ältesten der Stadt ihn herbeirufen und mit ihm reden. Wenn er dann dabei bleibt und spricht: Es gefällt mir nicht, sie zu nehmen!, 9 so soll seine Schwägerin vor den Ältesten zu ihm treten und ihm seinen Schuh vom Fuß ziehen und ihm ins Angesicht spucken , und sie soll das Wort ergreifen und sagen: »So soll man jedem Mann tun , der das Haus seines Bruders nicht bauen will!« 10 Und sein Name soll in Israel »Das Haus des Barfüßers« heißen.

    11 Wenn zwei Männer miteinander streiten, und die Frau des einen läuft hinzu, um ihren Mann von der Hand dessen, der ihn schlägt, zu erretten, und streckt ihre Hand aus und ergreift ihn bei seiner Scham, 12 so sollst du ihr die Hand abhauen; du sollst sie nicht verschonen.

    13 Du sollst in deinem Beutel nicht zweierlei Gewichtsteine haben, große und kleine! 14 In deinem Haus soll nicht zweierlei Hohlmaß sein, ein großes und ein kleines! 15 Du sollst volles und rechtes Gewicht und volles und rechtes Hohlmaß haben, damit du lange lebst in dem Land, das dir der Herr , dein Gott, gibt.

    16 Denn jeder, der so etwas tut, ist dem Herrn , deinem Gott, ein Gräuel, jeder, der Unrecht tut.

    17 Gedenke daran, was dir Amalek antat auf dem Weg, als ihr aus Ägypten gezogen seid; 18 wie er dir auf dem Weg entgegentrat und deine Nachhut abschnitt, alle Schwachen, die zurückgeblieben waren, als du müde und matt warst, und wie er Gott nicht fürchtete . 19 Wenn dir nun der Herr , dein Gott, Ruhe gegeben hat vor allen deinen Feinden ringsum in dem Land, das der Herr , dein Gott, dir als Erbe gibt, um es in Besitz zu nehmen, so sollst du das Andenken an Amalek unter dem Himmel vertilgen; vergiss es nicht!

    Jehova verabscheut es, wenn wir einem anderen in irgendeiner Form schaden und jeder muss für das, was er tut, auch die Konsequenzen tragen!

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel finden wir hier:

  128. Jule sagt:

    5. Mose 26 – 28

    5. Mose 26 – der Bund Jehovas und „all das Gute“, das er uns getan hat

    1 Wenn du nun in das Land kommst, das dir der Herr , dein Gott, zum Erbe gibt, und es in Besitz nimmst und darin wohnst, 2 so sollst du von den Erstlingen aller Früchte des Erdbodens nehmen, die du von deinem Land einbringen wirst, das der Herr , dein Gott, dir gibt, und sollst sie in einen Korb legen und an den Ort hingehen, den der Herr , dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen; 3 und du sollst zu dem Priester kommen, der zu der Zeit [im Amt] sein wird, und zu ihm sagen: Ich bezeuge heute vor dem Herrn , deinem Gott, dass ich in das Land gekommen bin, von dem der Herr unseren Vätern geschworen hat, dass er es uns gebe! 4 Und der Priester soll den Korb von deiner Hand nehmen und ihn vor dem Altar des Herrn , deines Gottes, niederlegen.

    5 Da sollst du das Wort ergreifen und vor dem Herrn , deinem Gott, sprechen: »Mein Vater war ein umherirrender Aramäer ; und er zog nach Ägypten hinab und lebte dort als Fremdling mit wenigen Leuten, und er wurde dort zu einem großen, starken und zahlreichen Volk. 6 Aber die Ägypter misshandelten uns und bedrückten uns und legten uns harte Arbeit auf. 7 Da schrien wir zum Herrn , dem Gott unserer Väter. Und der Herr erhörte unsere Stimme und sah unser Elend und unsere Mühsal und Unterdrückung; 8 und der Herr führte uns aus Ägypten mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm und mit gewaltigen, furchtgebietenden Taten und durch Zeichen und durch Wunder, 9 und brachte uns an diesen Ort und gab uns dieses Land, ein Land, in dem Milch und Honig fließt. 10 Und siehe, ich bringe nun die ersten Früchte des Landes, das du, o Herr , mir gegeben hast!«

    Und du sollst sie vor dem Herrn , deinem Gott, niederlegen und sollst vor dem Herrn , deinem Gott, anbeten; 11 und du sollst fröhlich sein wegen all des Guten, das der Herr , dein Gott, dir und deinem Haus gegeben hat, du und der Levit und der Fremdling, der in deiner Mitte ist

    12 Wenn du den ganzen Zehnten deines Ertrages vollständig entrichtet hast, im dritten Jahr, dem Jahr des Zehnten, und du ihn dem Leviten , dem Fremdling, der Waise und der Witwe gegeben hast, dass sie in deinen Toren essen und satt werden, 13 dann sollst du vor dem Herrn , deinem Gott, sprechen :

    »Was geheiligt ist, habe ich aus meinem Haus entfernt und es dem Leviten gegeben, dem Fremdling, der Waise und der Witwe, nach deinem ganzen Gebot, das du mir geboten hast; ich habe deine Gebote nicht übertreten , noch vergessen. 14 Ich habe nicht während meiner Trauerzeit davon gegessen und habe nichts davon verbraucht zu einem unreinen Zweck; ich habe nichts davon für einen Toten gegeben; ich bin der Stimme des Herrn , meines Gottes, gehorsam gewesen und habe alles getan, wie du es mir geboten hast. 15 Blicke herab von deiner heiligen Wohnung , vom Himmel, und segne dein Volk Israel und das Land , das du uns gegeben hast, wie du unseren Vätern geschworen hast; ein Land, in dem Milch und Honig fließt!»

    16 An diesem heutigen Tag gebietet dir der Herr , dein Gott, dass du diese Satzungen und Rechtsbestimmungen hältst ; so bewahre und tue sie von ganzem Herzen und von ganzer Seele! 17 Du hast dem Herrn heute zugesagt , dass er dein Gott sein soll und dass du auf seinen Wegen wandeln willst und seine Satzungen, Gebote und Rechtsbestimmungen halten und seiner Stimme gehorchen willst.

    18 Und der Herr hat dir heute zugesagt, dass du sein Eigentumsvolk sein sollst, so wie er es dir verheißen hat, und dass du alle seine Gebote hältst 19 und dass er dich als höchstes über alle Völker setzen will, die er gemacht hat, zu Lob, Ruhm und Preis, und dass du dem Herrn , deinem Gott, ein heiliges Volk sein sollst, wie er es verheißen hat.

    Interessant, dass hier alles damit im Zusammenhang steht, dass Jehova das Volk aus Ägypten befreit und ihnen als Zeichen des Bundes das Verheißene Land gegeben hatte. Warum ist dieser Zusammenhang so wichtig?

    Weitere Gedanken finden wir hier:

  129. Jule sagt:

    5. Mose 27 – Jehova legt ihnen die Flüche vor, sie gehen mit dem „Amen“ ein Vertragsverhältnis mit ihm ein

    1 Und Mose gebot samt den Ältesten Israels dem Volk und sprach: Haltet das ganze Gebot , das ich euch heute gebiete! 2 Und es soll geschehen, an dem Tag, da ihr über den Jordan zieht in das Land , das der Herr , dein Gott, dir gibt, sollst du dir große Steine aufrichten und sie mit Kalk bestreichen. 3 Und sobald du hinübergegangen bist, sollst du alle Worte dieses Gesetzes auf sie schreiben , damit du in das Land hineinkommst , das der Herr , dein Gott, dir gibt; ein Land, in dem Milch und Honig fließt, wie der Herr , der Gott deiner Väter, es dir verheißen hat.

    4 Sobald ihr nun den Jordan überschritten habt, sollt ihr diese Steine auf dem Berg Ebal aufrichten und mit Kalk bestreichen, wie ich es euch heute gebiete. 5 Und du sollst dort dem Herrn , deinem Gott, einen Altar bauen, einen Altar aus Steinen; über diese sollst du kein Eisen schwingen. 6 Aus ganzen Steinen sollst du den Altar des Herrn , deines Gottes, bauen; und du sollst darauf dem Herrn , deinem Gott, Brandopfer opfern. 7 Und du sollst Friedensopfer darbringen und dort essen und fröhlich sein vor dem Herrn , deinem Gott.

    8 Und du sollst alle Worte dieses Gesetzes auf die Steine schreiben , klar und deutlich!

    9 Und Mose und die Priester und Leviten redeten mit ganz Israel und sprachen: Sei still und höre , Israel! An diesem heutigen Tag bist du zum Volk des Herrn , deines Gottes, geworden. 10 Darum sollst du der Stimme des Herrn , deines Gottes, gehorchen und seine Gebote und Satzungen tun, die ich dir heute gebiete! 1

    1 Und Mose gebot dem Volk an jenem Tag und sprach: 12 Diese sollen auf dem Berg Garizim stehen, um das Volk zu segnen, wenn ihr über den Jordan gegangen seid: Simeon, Levi, Juda, Issaschar, Joseph und Benjamin. 13 Und diese sollen auf dem Berg Ebal stehen, um zu verfluchen: Ruben, Gad, Asser, Sebulon, Dan und Naphtali.

    14 Und die Leviten sollen das Wort ergreifen und zu allen Männern Israels mit lauter Stimme sagen: 15 Verflucht sei, wer ein geschnitztes oder gegossenes Bild macht , das dem Herrn ein Gräuel ist, ein Machwerk von Künstlerhand, und es heimlich aufstellt! Und das ganze Volk soll antworten und sagen: Amen !

    16 Verflucht sei, wer seinen Vater und seine Mutter verachtet! Und das ganze Volk soll sagen: Amen!

    17 Verflucht sei, wer die Grenze seines Nächsten verrückt! Und das ganze Volk soll sagen: Amen!

    18 Verflucht sei, wer einen Blinden auf dem Weg irreführt! Und das ganze Volk soll sagen: Amen!

    19 Verflucht sei, wer das Recht des Fremdlings, der Waise und der Witwe beugt! Und das ganze Volk soll sagen: Amen!

    20 Verflucht sei, wer bei der Frau seines Vaters liegt; denn er hat seinen Vater entblößt! Und das ganze Volk soll sagen: Amen!

    21 Verflucht sei, wer bei irgendeinem Vieh liegt! Und das ganze Volk soll sagen: Amen!

    22 Verflucht sei, wer bei seiner Schwester liegt, die die Tochter seines Vaters oder seiner Mutter ist! Und das ganze Volk soll sagen: Amen!

    23 Verflucht sei, wer bei seiner Schwiegermutter liegt! Und das ganze Volk soll sagen: Amen!

    24 Verflucht sei, wer seinen Nächsten heimlich erschlägt! Und das ganze Volk soll sagen: Amen!

    25 Verflucht sei, wer Bestechung annimmt, um jemand zu erschlagen und unschuldiges Blut [zu vergießen]! Und das ganze Volk soll sagen: Amen!

    26 Verflucht sei, wer die Worte dieses Gesetzes nicht aufrechterhält, indem er sie tut! Und das ganze Volk soll sagen: Amen!

    Hier werden ihnen die Flüche vorgelegt, denen sie zustimmen sollen. Aber mir scheint es eher, als wenn sie hier den Bund mit Jehova schließen:

    Jehova sagt ihnen, dass er sie genau an diesem Tag als sein ganz besonderes Volk annimmt. Er schließt eine Art Vertrag mit ihnen.

    Heute macht man so etwas schriftlich. Die Anwälte setzen einen Vertrag auf, den sich alle Parteien gründlich durchlesen und zum Abschluss bestätigen sie den Vertrag mit ihrer Unterschrift.

    Jehova macht es anders: er lässt die Bedingungen einzeln aufzählen und bestätigen. So kann nichts untergehen und auch nichts „klein Gedrucktes übersehen“ werden. Hier nun werden ihnen ihre Pflichten vorgelesen, die Dinge, die Jehova von ihnen erwartet – und sie stimmen jeder einzelnen Bedingung zu. So ist es dann auch nur legitim, wenn Jehova sie dafür straft, wenn sie ihren Teil des Vertrages nicht einhalten.

    Sie können sich auch nicht rausreden, dass sie es nicht gewußt hätten, denn sie haben jedem Punkt einzeln zugestimmt. Wenn sie dabei mit ihren Gedanken nicht bei der Sache waren, entbindet sie diese Tatsache nicht von ihren Pflichten, denn wenn ich heute einen Vertrag unterschreibe, ohne ihn durchzulesen, kann mein Vertragspartner trotzdem auf die Erfüllung bestehen. Auch dann, wenn ich etwas übersehen habe, weil es ganz klein gedruckt ist.

    Wenn diese Aufmerksamkeit schon in der menschlichen Gesellschaft und Rechtssprechung eingefordert wird – um wieviel mehr sollten wir unsere ganze Aufmerksamkeit auf das richten, was unser Schöpfer und Befreier uns sagt!

    Weitere Gedanken finden wir hier:

  130. Jule sagt:

    5. Mose 28 – Jehovas Part und die Konventionalstrafe – hält Jehova seinen Part denn immer ein?

    1 Es wird aber geschehen, wenn du der Stimme des Herrn , deines Gottes, wirklich gehorchst und darauf achtest, alle seine Gebote zu tun, die ich dir heute gebiete, dann wird dich der Herr , dein Gott, als höchstes über alle Völker der Erde setzen . 2 Und alle diese Segnungen werden über dich kommen und dich erreichen, wenn du der Stimme des Herrn , deines Gottes, gehorchst:

    3 Gesegnet wirst du sein in der Stadt und gesegnet auf dem Feld. 4 Gesegnet wird sein die Frucht deines Leibes und die Frucht deines Landes, die Frucht deines Viehs, der Wurf deiner Rinder und die Zucht deiner Schafe. 5 Gesegnet wird sein dein Korb und dein Backtrog. 6 Gesegnet wirst du sein bei deinem Eingang und gesegnet bei deinem Ausgang.

    7 Der Herr wird deine Feinde, die sich gegen dich auflehnen, vor dir geschlagen dahingeben; auf einem Weg werden sie gegen dich ausziehen und auf sieben Wegen vor dir fliehen. 8 Der Herr wird dem Segen gebieten, dass er mit dir sei in deinen Scheunen und in allem , was du unternimmst, und er wird dich segnen in dem Land , das dir der Herr , dein Gott, gibt.

    9 Der Herr wird dich als heiliges Volk für sich bestätigen, wie er dir geschworen hat, wenn du die Gebote des Herrn , deines Gottes, hältst und in seinen Wegen wandelst; 10 dann werden alle Völker auf Erden sehen, dass der Name des Herrn über dir ausgerufen ist, und werden sich vor dir fürchten .

    11 Und der Herr wird dir Überfluss geben an Gütern, an der Frucht deines Leibes, an der Frucht deines Viehs und an der Frucht deines Ackers, in dem Land, von dem der Herr deinen Vätern geschworen hat, dass er es dir gebe. 12 Der Herr wird dir den Himmel, seinen guten Schatz, auftun, um deinem Land Regen zu geben zu seiner Zeit, und um alle Werke deiner Hände zu segnen. Und du wirst vielen Völkern leihen ; du aber wirst dir nichts ausleihen müssen. 13 Und der Herr wird dich zum Haupt setzen und nicht zum Schwanz; und es wird mit dir immer nur aufwärtsgehen und nicht abwärts, wenn du den Geboten des Herrn , deines Gottes, gehorchst, die ich dir heute gebiete, dass du sie bewahrst und tust, 14 und wenn du nicht abweichen wirst von all den Worten, die ich euch heute gebiete, weder zur Rechten noch zur Linken, sodass du nicht anderen Göttern nachwandelst, um ihnen zu dienen.

    15 Es wird aber geschehen, wenn du der Stimme des Herrn , deines Gottes, nicht gehorchst, sodass du alle seine Gebote und Satzungen nicht bewahrst und tust, die ich dir heute gebiete, so werden all diese Flüche über dich kommen und dich treffen:

    16 Verflucht wirst du sein in der Stadt und verflucht auf dem Feld. 17 Verflucht wird sein dein Korb und dein Backtrog. 18 Verflucht wird sein die Frucht deines Leibes, die Frucht deines Landes, der Wurf deiner Rinder und die Zucht deiner Schafe. 19 Verflucht wirst du sein bei deinem Eingang und verflucht bei deinem Ausgang. 20 Der Herr wird gegen dich Fluch, Bestürzung und Bedrohung entsenden in allem, was du unternimmst, bis du vertilgt wirst und schnell umkommst um deiner bösen Werke willen, weil du mich verlassen hast.

    21 Der Herr wird dir die Pest anhängen, bis er dich vertilgt hat aus dem Land, in das du kommst, um es in Besitz zu nehmen. 22 Der Herr wird dich mit Schwindsucht schlagen, mit Fieberhitze, Brand, Entzündung, Dürre , mit Getreidebrand und Vergilben; die werden dich verfolgen, bis du umgekommen bist.

    23 Der Himmel über deinem Haupt wird für dich zu Erz werden und die Erde unter dir zu Eisen. 24 Der Herr wird den Regen für dein Land in Sand und Staub verwandeln; der wird vom Himmel auf dich herabfallen, bis du vertilgt bist. 25 Der Herr wird dich vor deinen Feinden geschlagen dahingeben; auf einem Weg wirst du gegen sie ausziehen, und auf sieben Wegen wirst du vor ihnen fliehen, und du wirst ein Anblick des Schreckens werden für alle Königreiche auf Erden. 26 Und deine Leichname werden allen Vögeln des Himmels und allen Tieren zur Nahrung dienen, und niemand wird sie verscheuchen. 27 Der Herr wird dich schlagen mit den Geschwüren Ägyptens und mit Beulen , mit Räude und Krätze, sodass du nicht geheilt werden kannst. 28 Der Herr wird dich schlagen mit Wahnsinn und mit Blindheit und mit Verwirrung der Sinne. 29 Und du wirst am Mittag umhertappen, wie ein Blinder im Dunkeln umhertappt, und wirst kein Gelingen haben auf deinen Wegen, sondern wirst bedrückt und beraubt sein dein Leben lang, und kein Retter wird da sein.

    30 Du wirst dich mit einer Frau verloben , aber ein anderer wird mit ihr schlafen; du wirst ein Haus bauen, aber nicht darin wohnen; du wirst einen Weinberg pflanzen, aber ihn nicht nutzen. 31 Dein Rind wird vor deinen Augen geschlachtet werden, aber du wirst nicht davon essen; dein Esel wird vor deinem Angesicht geraubt und dir nicht zurückgegeben werden; deine Schafe werden deinen Feinden gegeben werden, und du wirst keinen Retter haben. 32 Deine Söhne und deine Töchter werden einem anderen Volk gegeben werden, und deine Augen müssen es ansehen und den ganzen Tag nach ihnen schmachten, aber deine Hand wird machtlos sein.

    33 Die Frucht deines Landes und alles, was du erarbeitet hast, wird ein Volk verzehren, von dem du nichts wusstest; und du wirst nur unterdrückt und misshandelt werden alle Tage; 34 und du wirst wahnsinnig werden von dem, was deine Augen sehen müssen. 35 Der Herr wird dich schlagen mit bösem Geschwür an Knien und Schenkeln, dass du nicht geheilt werden kannst, von deiner Fußsohle bis zum Scheitel. 36 Der Herr wird dich und deinen König, den du über dich setzen wirst, zu einem Volk führen , das du nicht kennst, auch deine Väter nicht, und du wirst dort anderen Göttern dienen , Holz und Steinen. 37 Und du wirst zum Entsetzen werden, zum Sprichwort und zum Gespött unter allen Völkern, zu denen der Herr dich vertreiben wird.

    38 Du wirst viel Samen auf das Feld hinausbringen und wenig einsammeln , denn die Heuschrecken werden es abfressen. 39 Du wirst Weinberge pflanzen und bebauen, aber keinen Wein trinken und einkellern, denn die Würmer werden es abfressen. 40 Du wirst Ölbäume haben in deinem ganzen Gebiet; aber du wirst dich nicht mit Öl salben, denn dein Ölbaum wird [seine Früchte] abwerfen. 41 Du wirst Söhne und Töchter zeugen und doch keine haben, denn sie werden in die Gefangenschaft gehen. 42 Das Ungeziefer wird alle deine Bäume und die Früchte deines Landes in Besitz nehmen. 43 Der Fremdling, der in deiner Mitte wohnt, wird immer höher über dich emporsteigen, du aber wirst immer tiefer herunterkommen. 44 Er wird dir leihen, du aber wirst ihm nicht leihen; er wird zum Haupt werden, du aber wirst zum Schwanz werden.

    45 Und alle diese Flüche werden über dich kommen und dich verfolgen und einholen, bis du vertilgt sein wirst, weil du der Stimme des Herrn , deines Gottes, nicht gehorsam gewesen bist, seine Gebote und Satzungen zu befolgen, die er dir geboten hat; 46 und sie werden als Zeichen und Wunder an dir haften und an deinem Samen ewiglich. 47 Dafür, dass du dem Herrn , deinem Gott, nicht gedient hast mit fröhlichem und bereitwilligem Herzen, als du an allem Überfluss hattest, 48 musst du deinen Feinden, die der Herr gegen dich senden wird, dienen in Hunger und Durst, in Blöße und in Mangel an allem; und er wird ein eisernes Joch auf deinen Hals legen, bis er dich vertilgt hat.

    49 Der Herr wird ein Volk aus der Ferne gegen dich aufbieten, vom Ende der Erde, das wie ein Adler daherfliegt, ein Volk, dessen Sprache du nicht verstehen kannst, 50 ein Volk mit hartem Angesicht, das keine Rücksicht kennt gegen den Greis und mit den Knaben kein Erbarmen hat. 51 Es wird die Frucht deines Viehs und die Frucht deines Landes verzehren, bis du vertilgt sein wirst, und dir nichts übrig lassen von Korn, Most und Öl, vom Wurf deiner Rinder und von der Zucht deiner Schafe, bis es dich zugrunde gerichtet hat. 52 Und es wird dich bedrängen in allen deinen Toren, bis deine hohen und festen Mauern, auf die du in deinem ganzen Land vertraust, gefallen sind. Ja, es wird dich bedrängen in allen deinen Toren, in deinem ganzen Land, das dir der Herr , dein Gott, gegeben hat. 53 Dann wirst du die Frucht deines Leibes essen, das Fleisch deiner Söhne und deiner Töchter, die dir der Herr , dein Gott, gegeben hat – in der Belagerung und Bedrängnis, mit der dich dein Feind bedrängen wird. 54 Der verweichlichtste und verwöhnteste Mann bei dir wird dann missgünstig auf seinen Bruder blicken und auf seine geliebte Ehefrau und auf den Rest seiner Kinder, die er übrig behalten hat, 55 sodass er keinem von ihnen etwas von dem Fleisch seiner Kinder gibt, das er essen muss, weil ihm nichts übrig geblieben ist in der Belagerung und Bedrängnis, mit der dich dein Feind in allen deinen Toren bedrängen wird. 56 Auch die verweichlichtste und verwöhnteste Frau unter euch, die so verweichlicht und verwöhnt ist, dass sie nicht einmal versucht hat, ihre Fußsohle auf die Erde zu setzen, die wird missgünstig auf ihren geliebten Ehemann und ihren Sohn und ihre Tochter blicken 57 und auf ihre Nachgeburt, die zwischen ihren Beinen hervorkommt, und auf ihre Kinder, die sie gebiert; denn sie wird dieselben vor lauter Mangel heimlich essen in der Belagerung und Bedrängnis, mit der dich dein Feind in deinen Toren bedrängen wird.

    58 Wenn du nicht darauf achten wirst, alle Worte dieses Gesetzes zu tun, die in diesem Buch geschrieben sind, sodass du diesen herrlichen und furchtgebietenden Namen , den Herrn , deinen Gott, fürchtest, 59 so wird der Herr dich und deinen Samen mit außerordentlichen Plagen treffen, ja, mit großen und andauernden Plagen und mit bösen und andauernden Krankheiten; 60 und er wird alle Seuchen Ägyptens über dich bringen, vor denen du dich fürchtest, und sie werden dir anhaften, 61 dazu alle Krankheiten und Plagen, die nicht in dem Buch dieses Gesetzes geschrieben sind – der Herr wird sie über dich kommen lassen, bis du vertilgt sein wirst! 62 Und ihr werdet als ein kleines Häuflein übrig bleiben, die ihr doch so zahlreich gewesen seid wie die Sterne des Himmels, weil du der Stimme des Herrn , deines Gottes, nicht gehorcht hast.

    63 Und wie der Herr sich euretwegen zuvor freute, euch Gutes zu tun und euch zu mehren, so wird der Herr sich euretwegen freuen, euch zu verderben und euch zu vertilgen , und ihr werdet herausgerissen werden aus dem Land, in das du jetzt ziehst, um es in Besitz zu nehmen. 64 Denn der Herr wird dich unter alle Völker zerstreuen von einem Ende der Erde bis zum anderen; und du wirst dort anderen Göttern dienen , die dir und deinen Vätern unbekannt waren, [Göttern aus] Holz und Stein.

    65 Dazu wirst du unter diesen Heiden keine Ruhe haben und keine Rast finden für deine Fußsohlen; denn der Herr wird dir dort ein bebendes Herz geben, erlöschende Augen und eine verzagende Seele. 66 Dein Leben wird vor dir an einem Faden hängen; Tag und Nacht wirst du dich fürchten und deines Lebens nicht sicher sein. 67 Am Morgen wirst du sagen: »Wenn es nur schon Abend wäre!« Und am Abend wirst du sagen: »Wenn es nur schon Morgen wäre!« – wegen der Angst, die dein Herz erschreckt, und wegen dessen, was deine Augen ansehen müssen.

    68 Und der Herr wird dich auf Schiffen nach Ägypten zurückführen, auf dem Weg , von dem ich dir gesagt habe: Du wirst ihn nie mehr sehen! Und ihr werdet euch dort euren Feinden als Knechte und Mägde verkaufen wollen, und es wird doch kein Käufer da sein!

    69 Dies sind die Worte des Bundes, von dem der Herr dem Mose gebot, ihn mit den Kindern Israels zu schließen im Land Moab – außer dem Bund, den er mit ihnen am Horeb geschlossen hatte.

    Hier nun zählt Jehova SEINE Pflichten auf und im Anschluss die „Konventionalstrafe“ – das, was „sie zahlen müssen“, wenn sie den Bund brechen.

    Allerdings stellt sich dann für mich die Frage, warum Hanna kinderlos blieb – obwohl sie mit ganzem Herzen an Jehova hing und IHN und die wahre Anbetung in ihrem Leben allem voranstellte – und ihre Widersacherin mit einer reichen Kinderschar gesegnet war. Siehe auch die Querverweise zu dieser Stelle in 5. Mose:

    3. Mose 26:9
    9 Und ich will mich euch zuwenden und euch fruchtbar machen und euch mehren, und ich will meinen Bund mit euch ausführen.

    5. Mose 7:13
    13 Und er wird dich bestimmt lieben und dich segnen und dich mehren und die Frucht deines Leibes segnen und die Frucht deines Bodens, dein Korn und deinen neuen Wein und dein Öl, die Jungen deiner Kühe und den Nachwuchs deines Kleinviehs, auf dem Boden, den dir zu geben er deinen Vorvätern geschworen hat.

    Psalm 127:3
    3 Siehe! Söhne sind ein Erbe von Jehova;
    Die Leibesfrucht ist eine Belohnung.

    Psalm 128:3
    3 Deine Frau wird wie ein fruchttragender Weinstock sein+
    In den innersten Räumen deines Hauses.
    Deine Söhne werden wie Setzlinge von Olivenbäumen sein+ rings um deinen Tisch.

    Wir wissen ja heute, dass dies mit der Streitfrage zu tun hatte, dass sie eben deswegen leiden mußte. Aber widerspricht diese Situation dann nicht dem Versprechen, was Jehova hier seinem Volk gegeben hatte?

    Wie passt dies mit einem liebevollen, gütigen und barmherzigen Gott zusammen, der nicht lügt und der alle seine Versprechen hält und von dem ‚alles was er tut, Gelingen haben wird‘?

    Irgendwie erinnert mich dies an einige Vorträge von Bayless Conley, wo er davon spricht, dass wir die Verheißungen Gottes für uns einfordern und wahr werden lassen müssen. So gibt es in der Reihe „Für dich nur das Beste – Bedeutende Gebete in der Bibel“ zwei verschiedene Ansprachen, die dies zum Thema machen: einmal den Teil 4 – ein Gebet von David, das uns zeigt, dass wir Gottes Verheißungen für uns in Anspruch nehmen sollen und dann den Teil 8 – ein Gebet von Paulus, das uns auffordert, unser wunderbares Erbe zu erkennen und einzufordern.

    Leider finde ich gerade die Ansprache nicht mehr, in der er das gesagt hatte. Aber es ging darum, dass wir uns eine Prophezeiung von Jehova herausgreifen sollten, die auf uns und unser Haus zutreffen soll – so, wie Josua sagte: „ich und mein Haus, wir werden Jehova dienen“ – so sollten wir für uns eine der Prophezeiungen herausgreifen, z.B. „Die Bösen werden vertilgt werden“, „Ich werde den Armen und Niedergedrückten befreien“ und sie auf uns anwenden. Diese Verheißung sollten wir für uns ganz persönlich in Anspruch nehmen und dann auch daran glauben, so, als hätten wir sie bereits empfangen.

    Da es von ihm eine ganze Menge anderer Ansprachen gibt, die sich mit den Problemen dieser Zeit auseinandersetzen und dass wir als Christen heute ganz besonders niedergedrückt werden, ist anzunehmen, dass es für ihn kein Widerspruch darstellt, dass Jehova hier in 5. Mose verheißt, dass es unter Treuen und Gehorsamen keine Kinderlosen gibt und der Kinderlosigkeit von Hanna und anderen treuen Frauen, wie z.B. den Eltern von Samson und Johannes usw.

    Ich weiß auch, dass sich dies nicht wirklich widerspricht, aber irgendwie kann ich die Erklärung nicht in solche Worte fassen, dass es eine zufridenstellende Antwort gibt. Ganz besonders für diejenigen, die in der heutigen Zeit sehr niedergedrückt werden.

    Hier einige ermunternde Ansprachen von Bayless Conley, die uns in schwierigen Zeiten Mut machen und zeigen, wie sehr uns unser liebevoller Schöpfer liebt und dass wir keineswegs allein sind, auch wenn wir uns zur Zeit vielleicht so fühlen:

    Vielleicht hast du nicht die Zeit, so viel zu lesen, aber die meisten der Ansprachen sind auf ihrer Seite mit den entsprechenden Videos oder mp3-Dateien auf YouTube verlinkt. Die Mp3s könnt ihr euch unter der Verlinkung sogar direkt auf den Mp3-Player laden und einfach auf dem Weg zur Arbeit, bei der Hausarbeit oder anstatt dem neuesten Krimi anhören 😉 – es lohnt sich, das kann ich aus Erfahrung sagen!

  131. Jule sagt:

    5. Mose 29 – 31

    5. Mose 29 – die „Eidverpflichtung“ und ihre Folgen

    1 Und Mose berief ganz Israel und sprach zu ihnen: Ihr habt alles gesehen, was der Herr im Land Ägypten vor euren Augen dem Pharao und allen seinen Knechten und seinem ganzen Land getan hat, 2 die großen Prüfungen, die deine Augen gesehen haben, jene großen Zeichen und Wunder. 3 Und der Herr hat euch bis zum heutigen Tag noch kein verständiges Herz gegeben, Augen, die sehen, und Ohren, die hören.

    4 Ich habe euch 40 Jahre lang in der Wüste geführt ; eure Kleider sind an euch nicht zerlumpt, und der Schuh an deinem Fuß ist nicht abgenutzt. 5 Ihr habt kein Brot gegessen und weder Wein noch starkes Getränk getrunken, damit ihr erkennt, dass ich der Herr , euer Gott, bin.

    6 Und als ihr an diesen Ort kamt, da zogen Sihon, der König von Hesbon, und Og, der König von Baschan, uns entgegen, um mit uns zu kämpfen; und wir schlugen sie. 7 Und wir nahmen ihr Land ein und gaben es den Rubenitern und Gaditern und dem halben Stamm Manasse zum Erbteil. 8 So bewahrt nun die Worte dieses Bundes und tut sie, damit ihr Gelingen habt in allem, was ihr tut!

    9 Ihr alle steht heute vor dem Herrn , eurem Gott – eure Häupter, eure Stämme, eure Ältesten und eure Vorsteher, alle Männer Israels; 10 eure Kinder, eure Frauen und dein Fremdling, der inmitten deines Lagers ist, von deinem Holzhauer bis zu deinem Wasserschöpfer, 11 um einzutreten in den Bund des Herrn , deines Gottes, und in seine Eidverpflichtung* die der Herr , dein Gott, heute mit dir abschließt, 12 damit er dich heute bestätige als sein Volk, und dass er dein Gott sei, wie er zu dir geredet hat, und wie er es deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat. 13 Denn ich schließe diesen Bund und diese Eidverpflichtung nicht mit euch allein, 14 sondern sowohl mit dem, der heute hier mit uns steht vor dem Herrn , unserem Gott, als auch mit dem, der heute nicht hier bei uns ist.

    15 Denn ihr wisst ja, wie wir im Land Ägypten gewohnt haben und wie wir mitten durch die Heidenvölker gezogen sind, durch deren Gebiet ihr gezogen seid; 16 und ihr habt ihre Gräuel gesehen und ihre Götzen aus Holz und Stein, Silber und Gold, die bei ihnen sind. 17 [Darum hütet euch,] dass nicht etwa ein Mann oder eine Frau, eine Sippe oder ein Stamm unter euch sei, dessen Herz sich heute von dem Herrn , unserem Gott, abwendet , und der hingeht, den Göttern jener Nationen zu dienen; dass nicht etwa eine Wurzel unter euch sei, die Gift und Wermut trägt; 18 und dass keiner, wenn er die Worte dieser Eidverpflichtung hört, sich dennoch in seinem Herzen glücklich preist und spricht: »Ich werde Frieden haben, wenn ich auch in der Verstocktheit meines Herzens wandle!« – sodass dann das bewässerte Land mitsamt dem trockenen hinweggerafft würde

    19 Denn der Herr wird nicht gewillt sein, einem solchen zu vergeben , sondern dann wird der Herr seinen Zorn und seinen Eifer rauchen lassen über einen solchen Mann, und es wird auf ihm der ganze Fluch ruhen, der in diesem Buch geschrieben steht; und der Herr wird seinen Namen unter dem Himmel austilgen ; 20 und der Herr wird ihn aus allen Stämmen Israels zum Unglück absondern, gemäß allen Flüchen des Bundes, die in dem Buch dieses Gesetzes geschrieben sind.

    21 Und dann werden das zukünftige Geschlecht eurer Kinder, das nach euch aufkommen wird, und die Fremden, die aus fernen Ländern kommen, fragen – wenn sie die Plagen dieses Landes und die Krankheiten sehen, die der Herr ihm auferlegt hat, 22 und wie er dieses ganze Land mit Schwefel und Salz verbrannt hat, dass es nicht besät werden kann und nichts hervorbringt, dass kein Kraut darauf wächst, gleichwie Sodom , Gomorra, Adama und Zeboim umgekehrt worden sind, die der Herr in seinem Zorn und Grimm umgekehrt hat -, 23 ja, alle diese Völker werden fragen: »Warum hat der Herr so an diesem Land gehandelt? Was bedeutet diese gewaltige Zornglut?«

    24 Dann wird man antworten: »Weil sie den Bund des Herrn , des Gottes ihrer Väter, verlassen haben, den er mit ihnen schloss, als er sie aus dem Land Ägypten führte; 25 und weil sie hingegangen sind und anderen Göttern gedient und sie angebetet haben, Götter, die sie nicht kannten und die er ihnen nicht zugeteilt hatte. 26 Darum entbrannte der Zorn des Herrn über dieses Land, sodass er den ganzen Fluch über es kommen ließ, der in diesem Buch geschrieben steht! 27 Und der Herr hat sie aus ihrem Land herausgerissen im Zorn und im Grimm und in großem Unwillen und hat sie in ein anderes Land geworfen, wie es heute der Fall ist!«

    28 Was verborgen ist, das steht bei dem Herrn , unserem Gott; was aber geoffenbart ist, das ist ewiglich für uns und unsere Kinder bestimmt, damit wir alle Worte dieses Gesetzes tun.

    Der Übersetzungshinweis zu Vers 11 – zu dem Begriff „Eidverpflichtung“ – bestätigt meine Gedanken von gestern, dass sie hier einen Vertrag mit Jehova schließen, denn dort heißt es: „Dieses Wort, das in Vers 19 und 20 mit „Fluch“ übersetzt wird, beinhaltet offensichtlich einen feierlichen Eid, mit dem sich der Schwörende bei Nichterfüllung der Verpflichtung unter einen Fluch stellt (vergleiche dasselbe Wort in 1. Mose 24:41, 4. Mose 5:21 und 1. Könige 8:31).“

    Außerdem sagt Jehova hier noch etwas, was für uns heute besonders interessant sein sollte, denn in Vers 13 und 14 sagt ER, dass er den Bund nicht nur mit denen schließt, die in diesem Moment anwesend sind. Er schließt auch diejenigen mit ein, die ‚heute nicht hier bei ihnen sind‘ (Vers 14).

    Was bedeutet dies für uns heute? Jeder, der sich heute mit Gottes Volk versammelt und so den Eindruck erweckt, dass er dazugehört, der muss sich auch an die Maßstäbe halten. Denn alles, was er tut, wird auf Jehovas Volk und auf seinen Namen zurückfallen und kann seinen heiligen Namen beschmutzen.

    In den Versen 17 bis 19 weist Jehova auch auf die Gefahr hin, in die sich diejenigen begeben, die ein Doppelleben führen:

    Wer den Anschein erweckt, zu Gottes Volk zu gehören und trotzdem die Dinge tut, die Jehova verabscheut, der wird dafür vor Jehova Rechenschaft ablegen müssen – auch wenn sein Tun vielleicht zur Zeit keine Konsequenzen zu haben scheint. Wir können Jehova nicht verspotten, ER sagt in Galater 6:7, dass wir ernten werden, was wir säen!

    Dies ist wieder eine Passage, die in der Volxbibel interessant sein könnte:

    Dieser Vertrag gilt ab sofort für immer und für alle

    9 „Ihr habt euch jetzt hier alle vor Gott aufgestellt. Vorne stehen die Chefs der Familienstämme, dahinter die Clanchefs, die Bürgermeister und alle anderen Männer aus Israel. 10 Dann sind da noch die ganzen Ausländer, die bei euch leben und arbeiten, vom Tischler bis zum Arzt, nicht zu vergessen die Frauen und die Kinder,

    11–12 Gott will heute mit euch allen einen Vertrag machen. Er macht das Ding heute noch mal mit euch klar, was er schon vor Ewigkeiten Abraham, Isaak und Jakob fest versprochen hatte. Er will, dass ihr eure Seite des Vertrages unterschreibt und ihr damit bestätigt, dass ihr alle eure Sachen genau so durchzieht, wie sie dort drinstehen.

    13 Dieser Vertrag wird mit allen seinen Konsequenzen heute an den Start gebracht. 14 Er wird mit allen Israeliten geschlossen, die jetzt hier sind. Er gilt aber auch für alle, die jetzt nicht hier sein können.“

    Zu Plastikgöttern zu beten ist ätzend

    15 „Viele Jahre habt ihr bei den Ägyptern gewohnt. Dann seid ihr durch viele Länder von anderen Völkern gezogen, die auf eurem Weg lagen. 16 Dabei habt ihr die ekligen Plastikgötter gesehen, zu denen diese Leute beten. Ich mein damit so Teile aus Holz, Stein, Gold, Plastik, . . . würg . . .

    17 Bitte passt auf, dass keiner bei euch von Gott wegkommt, um sich auf diese Teile einzulassen. Kein Mann oder Frau, keine Familie und kein Clan, niemand darf zu solchen Plastikgöttern beten, versteht ihr? Bei so was kommt am Ende immer nur ganz dicker Ärger raus, und wir könnten alle dabei draufgehen.

    18 Wenn jetzt gleich so ein Fluch ausgesprochen wird, ich mein damit so einen üblen Spruch, der gegen jeden geht, der den Vertrag mit Gott bricht, dann darf keiner von euch heimlich denken: ,Och, mich geht das ja nichts an. Mir passiert schon nichts, wenn ich die Gesetze nicht befolge . . .‘ Der irrt sich gewaltig! Er wird sterben und alle anderen Israeliten werden durch den Typen auch gewaltig Probleme bekommen.

    19 Jeder, der so was macht, wird Gott wie einen Feind gegen sich haben. Gott wird supersauer auf ihn sein und ihm nicht vergeben können, weil er sehr eifersüchtig ist. Jede Strafe, die in diesem Buch angedroht wurde, wird voll durchgezogen, Gott wird ihn und seine ganze Familie restlos von der Erde wegfegen. 20 Er wird ihn aus der großen Familie der Israeliten rausschmeißen. Alle Strafen, die in diesem Buch den Leuten angedroht werden, die diesen Vertrag brechen, werden bei dem passieren.

    Das ist wirklich sehr sehr schön übersetzt, wenn man von manchen Begriffen absieht. Gute Arbeit!

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel finden wir hier:

  132. Jule sagt:

    Vor einigen Jahren hatte Yve im geschlossenen Blog zu Vers 11 die Frage gestellt, wieso Jehova eigentlich die Israeliten als sein Volk auserwählt hat. Immerhin haben sie sich nicht sonderlich durch Glauben und Gehorsam ausgezeichnet.

    Damit hat sie Recht. Da diese Frage in der letzten Zeit mehrfach aufgekommen ist, möchte ich euch den Vers 11 aus der Volxsbibel zitieren – denn er bringt es auf den Punkt:

    Gott will heute mit euch allen einen Vertrag machen. ER macht das Ding heute noch mal mit euch klar, was er schon vor Ewigkeiten Abraham, Isaak und Jakob fest versprochen hatte.

    Er will, dass ihr eure Seite des Vertrages unterschreibt und ihr damit bestätigt, dass ihr alle eure Sachen genau so durchzieht, wie sie dort drin stehen. Dieser Vertrag wird mit allen seinen Konsequenzen heute an den Start gebracht.

    Hier ist es sehr schön auf den Punkt gebracht, worum es hierbei eigentlich geht: es geht um den Bund, den Jehova mit Abraham, Isaak und Jakob geschlossen hatte. Aus ihnen sollte der Same, der Messias, hervorgehen. Dazu mußten sie sich aber rein erhalten, damit kein Götzendiener ein Vorfahr werden würde.

    Auch der Punkt mit dem Vertrag und den Konsequenzen wird hier sehr schön herauskristallisiert

  133. Jule sagt:

    5. Mose 30 – Jehova wird viel Barmherzigkeit und Geduld mit ihnen benötigen

    1 Es wird aber geschehen, wenn alle diese Worte über dich kommen werden, der Segen und der Fluch, die ich dir vorgelegt habe, und du es dir zu Herzen nimmst unter all den Heidenvölkern, unter die dich der Herr , dein Gott, verstoßen hat, 2 und wenn du umkehrst zu dem Herrn , deinem Gott, und seiner Stimme gehorchst in allem, was ich dir heute gebiete, du und deine Kinder, von ganzem Herzen und von ganzer Seele, 3 so wird der Herr , dein Gott, dein Geschick wenden und sich über dich erbarmen und wird dich wieder sammeln aus allen Völkern, wohin dich der Herr , dein Gott, zerstreut hat. 4 Und wenn du auch bis an das Ende des Himmels verstoßen wärst, so wird dich doch der Herr , dein Gott, von dort sammeln und dich von dort holen. 5 Und der Herr , dein Gott, wird dich in das Land zurückbringen, das deine Väter besessen haben, und du wirst es in Besitz nehmen, und er wird dir Gutes tun und dich mehren, mehr als deine Väter. 6 Und der Herr , dein Gott, wird dein Herz und das Herz deiner Nachkommen beschneiden , dass du den Herrn , deinen Gott, liebst von ganzem Herzen und von ganzer Seele, damit du lebst .

    7 Aber alle diese Flüche wird der Herr , dein Gott, auf deine Feinde legen und auf die, welche dich hassen und dich verfolgt haben. 8 Du aber wirst umkehren und der Stimme des Herrn gehorchen und alle seine Gebote befolgen, die ich dir heute gebiete. 9 Und der Herr , dein Gott, wird dir Überfluss geben in allem Werk deiner Hände, an der Frucht deines Leibes, an der Frucht deines Viehs, an der Frucht deines Landes zu deinem Besten; denn der Herr wird sich wiederum über dich freuen , zu deinem Besten, wie er sich über deine Väter gefreut hat, 10 wenn du der Stimme des Herrn , deines Gottes, gehorchst und seine Gebote und seine Satzungen befolgst, die in diesem Buch des Gesetzes geschrieben stehen; wenn du zu dem Herrn , deinem Gott, umkehrst von ganzem Herzen und von ganzer Seele.

    11 Denn dieses Gebot, das ich dir heute gebiete, ist nicht zu wunderbar für dich und nicht zu fern. 12 Es ist nicht im Himmel, dass du sagen müsstest: »Wer will für uns zum Himmel fahren und es uns holen und es uns hören lassen, dass wir es tun?« 13 Es ist auch nicht jenseits des Meeres, dass du sagen müsstest: » Wer will für uns über das Meer fahren und es uns holen und es uns hören lassen, dass wir es tun?« 14 Sondern das Wort ist sehr nahe bei dir, in deinem Mund und in deinem Herzen, sodass du es tun kannst.

    15 Siehe, ich habe dir heute das Leben und das Gute vorgelegt, den Tod und das Böse. 16 Was ich dir heute gebiete, ist, dass du den Herrn , deinen Gott, liebst und in seinen Wegen wandelst und seine Gebote, seine Satzungen und seine Rechtsbestimmungen hältst, damit du lebst und dich mehrst; und der Herr , dein Gott, wird dich segnen in dem Land, in das du ziehst, um es in Besitz zu nehmen. 17 Wenn sich aber dein Herz abwendet und du nicht gehorchst, sondern dich verführen lässt, andere Götter anzubeten und ihnen zu dienen, 18 so verkünde ich euch heute, dass ihr gewiss umkommen und nicht lange leben werdet in dem Land, in das du über den Jordan ziehst, damit du dorthin kommst [und] es in Besitz nimmst.

    19 Ich nehme heute Himmel und Erde gegen euch zu Zeugen: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt; so erwähle nun das Leben, damit du lebst, du und dein Same, 20 indem du den Herrn , deinen Gott, liebst, seiner Stimme gehorchst und ihm anhängst; denn das ist dein Leben und bedeutet Verlängerung deiner Tage, die du zubringen darfst in dem Land, das der Herr deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob, zu geben geschworen hat.

    Immer wieder können wir Jehovas Liebe und Barmherzigkeit erkennen: er erwartet zwar von denen, die zu seinem Volk gehören, dass sie sich an seine Maßstäbe halten, aber er ist auch immer zur Vergebung bereit!

    Dieses Thema kommt schon ganz zu Anfang der Heiligen Schrift ganz deutlich heraus und sein Sohn Jesus vertieft es noch, als er auf der Erde war. Er sagte, dass er nicht gekommen sei, „um zu richten, sondern um zu dienen“. Letztendlich gab er sogar sein Leben für uns hin.

    Weitere Gedanken finden wir hier:

  134. Jule sagt:

    5. Mose 31 – macht Moses ihnen hier wirklich Mut, wenn er sagt, dass sie eh vom Weg abirren werden?

    1 Und Mose ging hin und redete diese Worte zu ganz Israel, 2 und er sprach zu ihnen: Ich bin heute 120 Jahre alt ; ich kann nicht mehr aus- und einziehen ; auch hat der Herr zu mir gesagt: »Du sollst diesen Jordan nicht überschreiten !«

    3 Der Herr , dein Gott, er selbst wird vor dir hinübergehen; er selbst wird diese Völker vor dir her vertilgen , dass du sie aus ihrem Besitz vertreibst; Josua , er geht vor dir hinüber, wie es der Herr gesagt hat. 4 Und der Herr wird mit ihnen handeln, wie er mit Sihon und Og, den Königen der Amoriter, und ihrem Land gehandelt hat, die er vertilgt hat. 5 Und wenn der Herr sie vor euch dahingegeben hat, so sollt ihr mit ihnen verfahren nach dem ganzen Gebot, das ich euch geboten habe. 6 Seid stark und mutig! Fürchtet euch nicht und lasst euch nicht vor ihnen grauen, denn der Herr , dein Gott, geht selbst mit dir; er wird dich nicht aufgeben, noch dich verlassen !

    7 Und Mose rief Josua und sprach zu ihm vor den Augen von ganz Israel: Sei stark und mutig! Denn du wirst mit diesem Volk in das Land kommen, das der Herr ihren Vätern zu geben geschworen hat, und du wirst es ihnen als Erbe austeilen. 8 Der Herr aber ist es, der selbst vor dir hergeht , er wird mit dir sein und wird dich nicht aufgeben, noch dich verlassen; fürchte dich nicht und erschrick nicht!

    9 Und Mose schrieb dieses Gesetz auf und gab es den Priestern, den Söhnen Levis , welche die Bundeslade des Herrn trugen , und allen Ältesten von Israel. 10 Und Mose gebot ihnen und sprach: Nach Verlauf von sieben Jahren, zur Zeit des Erlassjahres , am Fest der Laubhütten, 11 wenn ganz Israel kommt, um vor dem Herrn , deinem Gott, zu erscheinen an dem Ort , den er erwählen wird, sollst du dieses Gesetz vor ganz Israel lesen , vor ihren Ohren. 12 Versammle das Volk, Männer und Frauen und Kinder, auch deinen Fremdling, der in deinen Toren ist, damit sie es hören und lernen, damit sie den Herrn , euren Gott, fürchten und darauf achten, alle Worte dieses Gesetzes zu befolgen. 13 Und ihre Kinder, die es noch nicht kennen, sollen es auch hören, damit sie den Herrn , euren Gott, fürchten lernen alle Tage, die ihr in dem Land lebt, in das ihr über den Jordan zieht, um es in Besitz zu nehmen.

    14 Und der Herr sprach zu Mose: Siehe, deine Zeit ist nahe, da du sterben musst! Rufe Josua, und tretet in die Stiftshütte, damit ich ihn beauftrage ! Und Mose ging hin mit Josua, und sie traten in die Stiftshütte. 15 Der Herr aber erschien in der Hütte in der Wolkensäule, und die Wolkensäule stand über dem Eingang der Hütte.

    16 Und der Herr sprach zu Mose: Siehe, du wirst dich zu deinen Vätern legen, und dieses Volk wird aufstehen und den fremden Göttern des Landes nachhuren , in dessen Mitte es hineinkommt; und es wird mich verlassen und meinen Bund brechen, den ich mit ihm gemacht habe. 17 So wird zu jener Zeit mein Zorn über es entbrennen, und ich werde es verlassen und mein Angesicht vor ihm verbergen , dass sie verzehrt werden; und viele Übel und Drangsale werden es treffen, und es wird an jenem Tag sagen: »Haben mich nicht alle diese Übel getroffen, weil mein Gott nicht in meiner Mitte ist?« 18 Ich aber werde zu jener Zeit mein Angesicht gänzlich verbergen um all des Bösen willen, das es getan hat, weil sie sich anderen Göttern zugewandt haben.

    19 So schreibt euch nun dieses Lied auf, und du sollst es die Kinder Israels lehren; lege es in ihren Mund, damit mir dieses Lied ein Zeuge sei gegen die Kinder Israels.

    20 Denn ich werde sie in das Land bringen, das ich ihren Vätern zugeschworen habe, in dem Milch und Honig fließt, und sie werden essen und satt und fett werden, und sie werden sich anderen Göttern zuwenden und ihnen dienen, und mich werden sie verachten und meinen Bund brechen. 21 Und wenn sie dann viele Übel und Drangsale getroffen haben, soll dieses Lied gegen sie Zeugnis ablegen; denn es soll nicht vergessen werden im Mund ihrer Nachkommen; denn ich kenne ihre Gedanken, mit denen sie jetzt schon umgehen , ehe ich sie in das Land bringe, das ich [ihnen] zugeschworen habe! 22 So schrieb Mose an jenem Tag dieses Lied auf und lehrte es die Kinder Israels.

    23 Und er befahl Josua, dem Sohn Nuns, und sprach: Sei stark und mutig! Denn du sollst die Kinder Israels in das Land bringen, das ich ihnen zugeschworen habe, und ich will mit dir sein! 24 Als nun Mose damit fertig war, die Worte dieses Gesetzes vollständig in ein Buch zu schreiben , 25 da gebot er den Leviten, welche die Bundeslade des Herrn trugen , und sprach: 26 Nehmt das Buch dieses Gesetzes und legt es neben die Bundeslade des Herrn , eures Gottes, damit es dort ein Zeuge gegen dich sei. 27 Denn ich kenne deinen Ungehorsam und deine Halsstarrigkeit. Siehe, noch [bis] heute, während ich [noch] unter euch lebe, seid ihr ungehorsam gegen den Herrn gewesen; wie viel mehr nach meinem Tod!

    28 So versammelt nun vor mir alle Ältesten eurer Stämme und eure Vorsteher, und ich will diese Worte vor ihren Ohren reden und Himmel und Erde gegen sie als Zeugen bestellen. 29 Denn ich weiß, dass ihr nach meinem Tod gewiss verderblich handeln und von dem Weg abweichen werdet, den ich euch geboten habe; so wird euch am Ende der Tage dieses Unheil treffen , weil ihr tun werdet, was böse ist in den Augen des Herrn , indem ihr ihn durch die Werke eurer Hände erzürnen werdet. 30 So redete Mose die Worte dieses Liedes vor den Ohren der ganzen Gemeinde Israels, bis zu Ende:

    Ist Moses hier selbstgerecht, wenn er ihnen sagt, dass sie doch von Jehova und der wahren Anbetung abirren werden?

    Macht er ihnen hier mit seinen Worten Mut – oder entmutigt er sie?

    Weitere Gedanken finden wir hier:

  135. Jule sagt:

    5. Mose 32 – 34

    5. Mose 32 – das Lied, das das ganze Volk in sein Herz eingraben sollte:

    1 Horcht auf, ihr Himmel, denn ich will reden, und du, Erde, höre die Rede meines Mun-des! 2 Meine Lehre triefe wie der Regen, meine Rede fließe wie der Tau, wie die Regenschauer auf das Gras, und wie die Tropfen auf das Grün. 3 Denn ich will den Namen des Herrn verkünden:

    Gebt unserem Gott die Ehre! 4 Er ist der Fels ; vollkommen ist sein Tun ; ja, alle seine Wege sind gerecht. Ein Gott der Treue und ohne Falsch, gerecht und aufrichtig ist er

    5 Gegen ihn haben verderblich gehandelt, die nicht seine Kinder sind, sondern Schandflecken, ein verkehrtes und verdrehtes Geschlecht . 6 Dankst du so dem Herrn , du törichtes und unweises Volk? Ist er nicht dein Vater , dem du gehörst , ist er es nicht, der dich gemacht und bereitet hat? 7 Denke an die Tage der Vorzeit; achte auf die Jahre der vorhergehenden Geschlechter!

    Frage deinen Vater, der wird dir“s verkünden; deine Alten, die werden dir“s sagen: 8 Als der Allerhöchste den Heiden ihr Erbe austeilte, als er die Menschenkinder voneinander schied , da setzte er die Grenzen der Völker fest nach der Zahl der Kinder Israels. 9 Denn das Teil des Herrn ist sein Volk; Jakob ist das Los seines Erbteils. 10 Er hat ihn in der Wüste gefunden, in der Öde, im Geheul der Wildnis.

    Er umgab ihn, gab acht auf ihn, er behütete ihn wie seinen Augapfel , 11 wie ein Adler seine Nestbrut aufscheucht, Über seinen Jungen schwebt, seine Flügel ausbreitet, sie aufnimmt, sie auf seinen Schwingen trägt. 12 Der Herr allein leitete ihn, und kein fremder Gott war mit ihm.

    13 Er ließ ihn über die Höhen der Erde fahren und er aß vom Ertrag der Felder; Er ließ ihn Honig aus dem Felsen saugen und Öl aus dem harten Gestein; 14 Butter von den Kühen und Milch von den Schafen, samt dem Fett der Lämmer, und Widder von den Söhnen Baschans und Böcke, samt dem allerbesten Weizen, und du trankst Traubenblut, feurigen Wein.

    15 Da wurde Jeschurun fett und schlug aus. Du bist fett, dick und feist geworden! Und er verwarf den Gott , der ihn geschaffen hat, und er verachtete den Fels seines Heils. 16 Sie erregten seine Eifersucht durch fremde [Götter]; durch Gräuel erzürnten sie ihn. 17 Sie opferten den Dämonen, die nicht Gott sind, Göttern, die sie nicht kannten , neuen Göttern, die erst vor Kurzem aufgekommen waren, die eure Väter nicht verehrten. 18 Den Fels, der dich gezeugt hat, hast du außer Acht gelassen; und du hast den Gott vergessen, der dich hervorbrachte!

    19 Als der Herr es sah, verwarf er sie, aus Unwillen über seine Söhne und seine Töchter. 20 Und er sprach: Ich will mein Angesicht vor ihnen verbergen ; ich will sehen, was ihr Ende sein wird, denn sie sind ein verkehrtes Geschlecht, sie sind Kinder, in denen keine Treue ist. 21 Sie haben mich zur Eifersucht gereizt mit dem, was kein Gott ist, durch ihre nichtigen [Götzen] haben sie mich erzürnt; so will auch ich sie zur Eifersucht reizen durch das, was kein Volk ist, durch ein törichtes Volk will ich sie erzürnen!

    22 Denn ein Feuer ist durch meinen Zorn angezündet, das wird bis in die unterste Tiefe des Totenreichs hinab brennen und das Land samt seinem Gewächs verzehren und die Grundfesten der Berge in Flammen verwandeln. 23 Ich will Unheil über sie häufen, ich will meine Pfeile gegen sie abschießen. 24 Sie sollen vor Hunger verschmachten und von der Pest aufgezehrt werden, und von der bitteren Seuche; dann sende ich die Zähne wilder Tiere gegen sie, samt dem Gift der Schlange, die im Staub kriecht. 25 Draußen soll das Schwert sie [der Kinder] berauben und in den Kammern der Schrecken, den jungen Mann wie die Jungfrau, den Säugling mitsamt dem alten Mann.

    26 Ich hätte gesagt: »Ich will sie wegblasen , will ihr Gedenken unter den Menschen ausrotten !«, 27 wenn ich nicht den Verdruss vonseiten des Feindes scheute, dass ihre Feinde dies verkennen könnten und sagen: »Unsere Hand war erhoben, und nicht der Herr hat dies alles getan!« 28 Denn sie sind ein Volk, an dem aller Rat verloren ist, und das keine Einsicht besitzt. 29 Wenn sie weise wären, so würden sie das beherzigen; sie würden an ihr Ende denken! 30 Wie könnte einer tausend jagen und zwei zehntausend in die Flucht schlagen, wenn ihr Fels sie nicht verkauft und der Herr sie nicht preisgegeben hätte? 31 Denn ihr Fels ist nicht wie unser Fels; das müssen unsere Feinde selbst zugeben!

    32 Denn vom Weinstock Sodoms stammen ihre Reben und von den Fluren Gomorras; ihre Beeren sind Giftbeeren, ihre Trauben sind bitter. 33 Ihr Wein ist Drachengeifer und grausames Otterngift. 34 Ist dies nicht bei mir aufbewahrt und in meinen Archiven versiegelt?

    35 Mein ist die Rache und die Vergeltung, zu der Zeit, da ihr Fuß wanken wird; denn die Zeit ihres Verderbens ist nahe, und ihr Verhängnis eilt herbei.

    36 Denn der Herr wird sein Volk richten; und er wird sich über seine Knechte erbarmen, wenn er sieht, dass jeder Halt entschwunden ist und der Sklave samt dem Freien dahin ist. 37 Und er wird sagen: Wo sind ihre Götter, der Fels, bei dem sie Zuflucht suchten, 38 sie, die das Fett ihrer Opfer aßen, den Wein ihres Trankopfers tranken? Sie sollen aufstehen und euch helfen; sie sollen euch beschirmen!

    39 Seht nun, dass Ich, Ich allein es bin und kein Gott neben mir ist! Ich bin’s, der tötet und lebendig macht, ich zerschlage und ich heile, und niemand kann aus meiner Hand erretten!

    40 Denn ich hebe meine Hand zum Himmel empor und sage: So wahr ich ewig lebe! 41 Wenn ich mein blitzendes Schwert geschärft habe und meine Hand zum Gericht greift, so will ich Rache nehmen an meinen Feinden und Vergeltung üben an denen, die mich hassen. 42 Ich will meine Pfeile mit Blut berauschen, und mein Schwert soll Fleisch fressen, mit dem Blut der Erschlagenen und Gefangenen, vom Haupt der Fürsten des Feindes.

    43 Jubelt , ihr Heiden, seinem Volk zu! Denn Er wird das Blut seiner Knechte rächen und seinen Feinden vergelten; aber für sein Land und sein Volk wird er Sühnung schaffen! 44 Und Mose kam und trug alle Worte dieses Liedes vor den Ohren des Volkes vor, er und Josua, der Sohn Nuns.

    45 Und als Mose dies alles zu ganz Israel geredet hatte, 46 da sprach er zu ihnen: Nehmt zu Herzen alle Worte , die ich euch heute bezeuge, damit ihr sie euren Kindern gebietet, dass sie darauf achten, alle Worte dieses Gesetzes zu befolgen. 47 Denn es ist kein leeres Wort für euch, sondern es ist euer Leben , und durch dieses Wort werdet ihr eure Tage verlängern in dem Land, in das ihr über den Jordan geht, um es in Besitz zu nehmen!

    48 Und der Herr redete zu Mose an jenem Tag und sprach: 49 Steige auf dieses Bergland Abarim , auf den Berg Nebo, der im Land Moab, Jericho gegenüber, liegt, und schaue das Land Kanaan, das ich den Kindern Israels zum Eigentum geben werde; 50 und dann sollst du sterben auf dem Berg, auf den du steigen wirst, und zu deinem Volk versammelt werden, wie dein Bruder Aaron auf dem Berg Hor starb und zu seinem Volk versammelt wurde; 51 weil ihr an mir Untreue begangen habt mitten unter den Kindern Israels, am Haderwasser bei Kadesch, in der Wüste Zin, weil ihr mich nicht geheiligt habt unter den Kindern Israels. 52 Denn du wirst das Land vor dir zwar sehen; aber du sollst nicht in das Land hineinkommen, das ich den Kindern Israels gebe!

    Jehova sagt ihnen, jeder von ihnen sollte es lernen und kennen, damit er Bescheid weiß, wie er handeln soll und warum Jehova sie letztendlich verwerfen wird. Wie betrifft dies uns heute?

    Kennen wir „das Lied“, das Jehova für uns hat aufzeichnen lassen?

    Weitere Gedanken finden wir hier:

  136. Jule sagt:

    5. Mose 33 – Mose spricht den Segen über das Volk und über die einzelnen Stämme:

    Und dies ist der Segen, mit dem Mose, der Mann Gottes, die Kinder Israels vor seinem Tod gesegnet hat. 2 Und er sprach:

    »Der Herr kam vom Sinai , und er leuchtete ihnen auf von Seir her; leuchtend erschien er vom Bergland Paran und kam von heiligen Zehntausenden her; aus seiner Rechten [ging] ein feuriges Gesetz für sie. 3 Ja, er liebt das Volk ; alle seine Heiligen sind in deiner Hand ; und sie lagern zu deinen Füßen , ein jeder empfängt von deinen Worten. 4 Mose hat uns ein Gesetz befohlen, ein Erbteil [für] die Gemeinde Jakobs. 5 Und Er wurde König über Jeschurun, als sich die Häupter des Volkes versammelten, als die Stämme Israels sich vereinigten.«

    6 » Ruben lebe und sterbe nicht; seine Leute sollen zu zählen sein!«

    7 Und dies ist [das Wort] für Juda ; und er sprach: » Herr , höre auf die Stimme Judas und bringe ihn zu seinem Volk! Seine Hände seien mächtig für ihn, und hilf du ihm vor seinen Feinden!«

    8 Von Levi aber sagte er: »Deine Thummim und deine Urim gehören dem Mann, der dir Liebe erweist, den du versucht hast bei Massa, mit dem du gehadert hast am Haderwasser ; 9 der von seinem Vater und von seiner Mutter sagt: Ich habe sie nicht gesehen!, und seine Brüder nicht kennt und von seinen Söhnen nichts weiß; denn sie haben dein Wort befolgt und deinen Bund bewahrt. 10 Sie werden Jakob deine Rechtsbestimmungen lehren und Israel dein Gesetz; sie werden Räucherwerk vor dein Angesicht bringen und Ganzopfer auf deinen Altar. 11 Segne, Herr , seine Kraft , und lass dir das Werk seiner Hände gefallen; zerschmettere die Lenden seiner Widersacher und seiner Hasser, damit sie nicht mehr aufstehen!«

    12 Von Benjamin sprach er: »Der Liebling des Herrn wird sicher bei Ihm wohnen; Er beschirmt ihn den ganzen Tag, und zwischen seinen Schultern wohnt er.«

    13 Von Joseph aber sagte er: »Sein Land sei vom Herrn gesegnet mit dem Köstlichsten des Himmels, mit Tau, und mit der Flut, die drunten ruht; 14 mit der köstlichen Frucht , die in der Sonne reift, und mit den köstlichen Früchten, welche die Monde sprossen lassen ; 15 mit dem Besten der uralten Berge und vom Köstlichsten der ewigen Hügel 16 und vom Kostbarsten des Landes und seiner Fülle; und das Wohlgefallen dessen, der im Dornbusch wohnt, es komme auf das Haupt Josephs und auf den Scheitel des Geweihten unter seinen Brüdern! 17 Prächtig ist er wie sein erstgeborener Stier, Hörner hat er wie ein Büffel ; damit stößt er die Völker nieder, sie alle, [bis an] die Enden der Erde. Das sind die Zehntausende von Ephraim, und das sind die Tausende von Manasse!«

    18 Und über Sebulon sprach er: »Freue dich, Sebulon, über deinen Auszug, und du, Issaschar , über deine Zelte! 19 Sie werden Völker auf den Berg rufen; dort werden sie Opfer der Gerechtigkeit opfern, denn den Reichtum des Meeres werden sie saugen und die verborgenen Schätze des Sandes.«

    20 Und über Gad sprach er: »Gepriesen sei, der Gad Raum schafft! Wie eine Löwin legt er sich nieder und zerreißt Arm und Scheitel. 21 Und er ersah sich das beste Stück; denn dort lag das Teil eines Anführers bereit; und er kam an die Spitze des Volkes, vollstreckte die Gerechtigkeit des Herrn und seine Gerichte, vereint mit Israel.«

    22 Und über Dan sprach er: »Dan ist ein junger Löwe, der aus Baschan hervorspringt.«

    23 Und über Naphtali sprach er: »Naphtali ist gesättigt mit Wohlgefallen und voll vom Segen des Herrn ; Westen und Süden nehme er in Besitz !«

    24 Und über Asser sprach er: »Asser ist mit Söhnen gesegnet; er sei der Liebling seiner Brüder und tauche seinen Fuß in Öl! 25 Deine Schuhe sollen von Eisen und Erz sein, und wie deine Tage, so sei deine Kraft ! 26 Niemand ist gleich dem Gott Jeschuruns, der zu deiner Hilfe am Himmel einherfährt und auf den Wolken in seiner Majestät. 27 Eine Zuflucht ist [dir] der Gott der Urzeit, und unter dir sind ewige Arme. Er hat den Feind vor dir her gejagt und zu dir gesagt: Vertilge!«

    28 »Und so kann Israel sicher wohnen, abgesondert der Quell Jakobs, in einem Land voll Korn und Most; und sein Himmel träufelt Tau . 29 Wohl dir, Israel! Wer ist dir gleich, du Volk, das durch den Herrn gerettet ist? Er ist dein hilfreicher Schild und dein siegreiches Schwert. Deine Feinde werden dir Ergebung heucheln , du aber sollst über ihre Höhen hinwegschreiten!«

  137. Jule sagt:

    5. Mose 34 – die Ära Mose geht zu Ende und Josua tritt sein Amt an:

    1 Und Mose stieg von den Ebenen Moabs auf den Berg Nebo, auf die Spitze des Pisga , Jericho gegenüber. Da zeigte ihm der Herr das ganze Land: [von] Gilead bis nach Dan , 2 und das ganze Naphtali, das Land Ephraim und Manasse und das ganze Land Juda bis zum westlichen Meer ; 3 auch den Negev und die Jordanebene, die Ebene von Jericho, der Palmenstadt , bis nach Zoar .

    4 Und der Herr sprach zu ihm: Dies ist das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen habe, als ich sprach: »Deinem Samen will ich es geben!« Ich lasse es dich mit deinen Augen sehen, aber hinübergehen sollst du nicht!

    5 Und Mose, der Knecht des Herrn , starb im Land Moab, nach dem Wort des Herrn ; 6 und er begrub ihn im Tal, im Land Moab, Beth-Peor gegenüber; aber niemand kennt sein Grab bis zum heutigen Tag.

    7 Und Mose war 120 Jahre alt, als er starb; seine Augen waren nicht schwach geworden, und seine Kraft war nicht gewichen. 8 Und die Kinder Israels beweinten Mose in den Ebenen Moabs 30 Tage lang; dann hörten sie auf, um Mose zu weinen und zu trauern.

    9 Josua aber, der Sohn Nuns, war mit dem Geist der Weisheit erfüllt, denn Mose hatte seine Hände auf ihn gelegt ; und die Kinder Israels gehorchten ihm und handelten so, wie der Herr es Mose geboten hatte.

    10 Es stand aber in Israel kein Prophet mehr auf wie Mose, den der Herr kannte von Angesicht zu Angesicht, 11 in all den Zeichen und Wundern, zu denen der Herr ihn gesandt hatte, dass er sie im Land Ägypten tun sollte an dem Pharao und an allen seinen Knechten und an seinem ganzen Land; 12 und in all den gewaltigen Handlungen und all den großen und furchtgebietenden Taten, die Mose vollbrachte vor den Augen von ganz Israel.

    Weitere Gedanken finden wir hier:

    morgen geht es dann mit dem Buch Josua weiter und es gibt jede Menge Action 😉

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