Genesis
„Entstehung der Welt und des Menschen“
edit 2010
um eine bessere Übersicht über die Gedanken zu haben, da wir bereits das 3. Jahr die Bibel ganz durchlesen, findet ihr hier eine Linkliste nach den jeweiligen Kapiteln sortiert
Edit 2014
und hier findet ihr die Gedanken sortiert nach Kapiteln
Edit 2017
hier als mp3 zum Anhören und hier findet ihr die Gedanken, Kommentare und ergänzenden Stoff den einzelnen Kapiteln zugeordnet
- 1. Mose 1
- 1. Mose 2
- 1. Mose 3
- 1. Mose 4
- 1. Mose 5
- 1. Mose 6
- 1. Mose 7
- 1. Mose 8
- 1. Mose 9
- 1. Mose 10
- 1. Mose 11
- 1. Mose 12
- 1. Mose 13
- 1. Mose 14
- 1. Mose 15
- 1. Mose 16
- 1. Mose 17
- 1. Mose 18
- 1. Mose 19
- 1. Mose 20
- 1. Mose 21
- 1. Mose 22
- 1. Mose 23
- 1. Mose 24
- 1. Mose 25
- 1. Mose 26
- 1. Mose 27
- 1. Mose 28
- 1. Mose 29
- 1. Mose 30
- 1. Mose 31
- 1. Mose 32
- 1. Mose 33
- 1. Mose 34
- 1. Mose 35
- 1. Mose 36
- 1. Mose 37
- 1. Mose 38
- 1. Mose 39
- 1. Mose 40
- 1. Mose 41
- 1. Mose 42
- 1. Mose 43
- 1. Mose 44
- 1. Mose 45
- 1. Mose 46
- 1. Mose 48
- 1. Mose 49
- 1. Mose 50
weiteren ergänzenden Stoff finden wir hier:
Kapitel 1 und 2
Wie du siehst, kann man der Bibel vertrauen. Die Reihenfolge der Schöpfungstage stimmt mit der Reihenfolge des Erscheinens der Tiere bzw Pflanzenwelt logisch überein.
Leider hat sich der Maßstab für die Ehe, vom Schöpfer im Garten Eden festgelegt, grundlegend geändert. Leider ist es heute “kein Beinbruch mehr” seinen Partner zu verlassen – aber nur aus menschlicher Sicht. Der Maßstab des Schöpfers hat sich nicht und wird sich nicht verändern. Deshalb wird der Schöpfer auch Menschen, die sich beharrlich gegen seine Maßstäbe wehren, genauso vom Erdboden entfernen, wie er dies mit Adam und Eva getan hat.
Wenn der Maßstab des Schöpfers am Ende einer langen Zeit endlich umgesetzt ist, wird er sagen können “Und es wurde Abend, und es wurde Morgen, ein siebenter Tag.Nach diesem sah Gott alles, was er gemacht hatte, und siehe, [es war] sehr gut.”
Möchtes Du dort gern leben?
1. Mose 1 – 2
Bilder für unsere Kleinen zum Ausmalen
die Schöpfung
die Schöpfung 2
Kapitel 3-5
Wer hatte es also nach dem Sündenfall einfach? Nur diejenigen, die sich von ihrem Schöpfer entfernt haben! Wer seinen Willen tat, lebte gefährlich! Betrug, Hass und Mord innerhalb der Familie waren von Anfang an dabei 🙁
1. Mose 3 – 5
1. Mose 3:22,23
So was in der Art kommt in den nächsten beiden Abschnitten des Bibellesprogramms noch mal vor.
Wenn ich das beim Letzten rauskopiert habe, schreib ich dazu, was mir dazu durch den Kopf gegangen ist.
Aber vielleicht hatte der eine oder andere Mitleser hier einen ähnlichen Gedanken?
Bilder für unsere Kleinen zum Ausmalen
der Sündenfall
Adam und Eva werden aus dem Paradies vertrieben
der Rauswurf
Nachtrag zu 1.Mose Kapitel 3 bis 5
Wie mag sich wohl Abel gefühlt haben? Wird er geahnt haben, was sein Bruder vor hat? Es wird jedenfalls nicht berichtet, dass er sich gewehrt hätte oder ebenfalls zur Waffe gegriffen hat. Was mag er gedacht haben, als er den ersten Schlag erhielt?
Außerdem fällt die Scheinheiligkeit Kains auf, der nach außen so tat, als wäre er ein ganz ganz Lieber, und könnte kein Wässerchen trüben.
Heute scheinen die Menschen wohl ähnlich zu ticken 🙁
1.Mose 6 – 9
Was für eine Zeit, in der wir heute leben! Das oben gennate Zitat hat sich ja nun leider mehr als erfüllt. Wünschen wir uns nicht aus dieser Zeit befreit zu werden?
Das Bibelleseprogramm des Tages bringt uns in die Zeit von Noah. Eine schreckliche Zeit wurde durch den Schöpfer beendet.
Wie haben sich wohl die Menschen in der Arche gefühlt. Jahrelange Arbeit, das Bauen einer Arche und dann die Ungewißheit WIE und WANN Gott eingreifen würde. Glücklicherweise hielt die Familie die Zeit der Gefahr zusammen. Heute lebt man ja eher nach dem Prinzip “nehmen sich Frauen/Männer wie sie es gerade wollten”. Aber nach der Sinflut gab es Probleme … aber dafür auch den ersten Alkohol 😉
Schade, dass auch bei Noah die Familie zerfiel. Aber gern würd ich mit ihm tauschen – diese Zeit hier schon hinter mir zu haben. Wie war das in der Arche? Hatten die paar Menschen Angst, als es anfing zu regnen und das Holz in allen Ebenen Geräusche von sich gab? Wie groß war das Vertrauen in den Schöpfer, der ja versprochen hatte, alle Insassen zu schützen. Nunja, auch wenns nicht erwähnt wird, aber Noah hatte ja das Glück, seine Zweifler zu beweisen dass Gott existierte – schließlich ein Besuch im Garten Eden – und bei den “Beschützern des Eingangs” sollten alle Zweifel sofort gelöst haben.
Nun ja, heute kann jeder selbst entscheiden, ob er/sie dem Schöpfer gehorchen wollen oder nicht – so wie es auch damals war. Leider waren es damals sehr sehr wenige, die eher gehorchen wollten. Aber danke für den Regenbogen – der ist immer noch schön, anzuschauen 🙂
1. Mose 6 – 9
tja, ich muss bei diesem Bericht über die Sinnflut immer daran denken, dass ICH wohl vor Angst gestorben wäre.
Da liest man immer so schnell drüber, aber hat mal jemand ausgerechnet, um was für eine Zeitspanne es sich gehandelt hatte? Schon allein, wie lange sie noch warten mussten, nachdem der Regen nachgelassen hatte bis sie endlich raus konnten…
Muss immer an meine Platzangst denken und daran, dass ich immer so sitzen muss, dass ich schnell wieder flüchten kann. Das wäre in der Arche nicht möglich gewesen. Nachdem Jehova die Tür verschlossen hatte, kam niemand mehr herein – aber es konnte auch niemand mehr heraus.
Wie hätte ich mich wohl gefühlt?
Wäre ich froh und dankbar gewesen, dass mich Jehova aus diesem verkommenen System und von den gewalttätigen Menschen befreit hat, oder wäre ich in Panik geraten?
Thom’s Frage war ja, wie wir uns gefühlt hätten und ob wir rückhaltlos auf Jehova vertraut hätten…
Als ich Thom grad (beim Kuscheln zum Einschlafen *grins*) meine Bedenken erzählt habe, war er der Ansicht, dass ich sehr wohl ruhig geblieben und auf Jehova vertraut hätte, denn „wenn du den Geist Jehovas hast, ist dir alles möglich und dann wärest AUCH DU ruhig geblieben“. Hm, ob er damit Recht hat???
Thom hatte vor Kurzem irgendwo einen Artikel gelesen, dass wir uns unseren Stress zum grössten Teil selbst machen und dass das von unserer Einstellung abhängt. Hm
„Naja, du warst doch schon mal in so einer Situation und bist ganz ruhig geblieben. Du warst in DER Situation ganz ruhig – obwohl ganz normale und gesunde Menschen in so einer Situation ausrasten Aber DU warst da ganz ruhig.“
Hm. Naja, stimmt. „Und genauso hätte Jehova dir Ruhe und Kraft gegeben, wenn du in der Arche gewesen wärest“.
Hm, und genauso wird Jehova uns Kraft und Ruhe geben, wenns dann mit diesem System so richtig los geht.
Bilder für unsere Kleinen – zum Ausmalen und Erzählen
das Einsammeln der Tiere
Einzug in die Arche
die Sintflut
Noah sendet die Taube aus
der Regenbogenbund
hier ein passendes Drama der Gesellschaft
Jehovas Strafgerichte an Gesetzlosen
Kapitel 10 und 11
»Nimrod« – so nennt man einen leidenschaftlichen Jäger. Doch wer war eigentlich dieser »Nimrod«?
ein weiteres Zitat
Warum sollte der Turm gebaut werden?
Was hätten WIR damas getan? So kurz nach der Sinflut, in der der Schöpfer seine Macht und Weisheit bewiesen hatte? Auf der einen Seite stand der “alte Mann Noah” mit seiner als “Hoherpriester für Jehova” stehenden Macht, auf der anderen Seite ein mächtiger “Nimrod”. Noah – der sich dem bebauen von Feldern verschrieben hatte (Siehe Bericht über das Anlegen eines Weingartens) stand ein gewaltiger Jäger gegenüber – also keine leichte Wahl, wenn man nicht selbst zu den Opfern gehören wollte. Und eigentlich war es doch schön: wir bauen eine Stadt, damit es nie wieder Tote durch eine Sinflut geben würde – bauen eine hohe Stadt, falls Jehova mal wieder gegen die Menschen wütet 😉
Nein – anstatt die Maßstäbe des Schöpfers einzuhalten und so sein Wohlgefallen zu finden, suchten die Menschen nach Möglichkeiten, ihren eigenen Willen auszuleben und der strafenden Hand Gottes dabei entfliehen zu können.
Ähnliche Ansichten finde ich heute ebenfalls. So liefert man in der Kirche am Ort / Ortsversammlung ein “gottgetreues Bild” ab (Zitat ” ich hab einen guten Ruf in drei Versammlungen”) – man gibt seinen Bericht ab, und bereitet sich abundzu mal auf die Versammlung vor… so entgeht man theoretisch der strafenden Hand Gottes, weil man hofft, dass die Versammlung der Arche gleichen könnte. Leider ist wohl der Schöpfer an solchen Heuchlern nicht interessiert. Damals hat er “nur” deren Sprache verwirrt. In naher Zukunft wird er sich diesen schlechten Menschen in einem Gericht nahen, in dem er die Herzen der Menschen prüft, und nur diejenigen als “Gerecht” bezeichnet, die ihm von Herzen ergeben dienen.
Feiern wir heute noch Feiertage, die an Nimrod erinnern?
Bilder zum Ausmalen für unsere Kleinen
Turmbau zu Babel
Abraham zieht aus Ur aus
Kapitel 12-15
Wenn du den folgenden Text liest, wirst du vielleicht besser verstehen, welche “Scheinwelt” durch Nimrod aufgebaut wurde, und warum es so wichtig ist, seinen wirklichen Stand vor dem Allmächtigen zu überprüfen. Der Text ist einem alten Buch (gedruckt 1951/53) mit dem Titel “Was hat die Religion der Menschheit gebracht” entnommen.
Kapitel 12-15
Zwei Geschäftsleute kommen indirekt zum Streit, der ältere der Beiden löst die Situation. Wie? Heute ist es üblich, seine Muskeln spielen zu lassen. Nicht so unser älterer Geschäftsmann. Er lässt den jüngeren Geschäftsmann wählen, wohin sein Weg führen soll. Dieser wählt frech den scheinbar besseren Weg.
Wiedererkannt. Abrams und Lots Hirten streiten. Als Geschäftsführer der jeweiligen Gruppe hätte Abram schnell und einfach ein Machtwort sprechen können. Doch er löst es friedlich, und wie es zuerst aussieht sogar zum eignen Nachteil!
Wenn wir den Bericht lesen, und zählen, wie oft Gott mit Abram gesprochen hat, so war das nicht allzuhäufig, und es waren auch “nur Versprechungen” – Versprechungen die ihn – den Abram – eigentlich gar nicht direkt betrafen – “deinem Samen” “deinen Nachkommen” – na toll! Abram sollte hin und her ziehen, in Zelten leben, und dass nur, damit Generationen nach ihm mal…
HÄTTEN WIR DAS auch getan? Heute, wo man seine Ziele nur direkt und gleich in der Hand haben will, und für ein paar Minuten “Freiheit” die Zukunft seiner Kinder zerstört
1. Mose 12 – 15
hier ist von der ersten List eines wahren Anbeters Jehovas die Rede. Aber wir sollen doch nicht lügen…
Abram (hier noch nicht Abraham) hat nicht wirklich gelogen, denn Sarai war seine Halbschwester. Er hat hier nur eine Tatsache verschwiegen (dass sie auch seine Frau war) um sich und sein Leben zu schützen.
Heisst das, dass ich mir einfach mit Halbwahrheiten Vorteile erscheichen kann (indem ich wichtige Details verschweige), ohne Jehovas Wohlgefallen zu verwirken?
Gibt es so etwas wie eine Notlüge, die dann ihre Berechtigung hat?
Ein Punkt, den ich gern noch etwas näher nachforschen will – weil das auch eine Frage ist, die ich schon öfters mit Fine besprochen habe.
Ein anderer Punkt: Abram war voller Vertrauen in Jehova, denn er gab ohne zu zögern sein bequemes Leben in Ur auf, ohne zu wissen, wohin es eigentlich geht. Hätte ICH das auch getan?
so, hier der Artikel, von dem ich vorhin beim Kaffetrinken gesprochen habe. Am besten, ihr lest ihn direkt auf der Seite der Gesellschaft.
Hier nur ganz kurz ein kleines Zitat, zum Neugierigmachen *grins*:
Zum Thema Lüge hab ich dir mal aus dem Buch „Einsichten in die Heilige Schrift“ wenige Sätze rauskopiert:
it-2 S. 236-237 Lüge ***
1.Mose 16-19
Während du den Text des tages liest, achte auf die Zeitangaben! Wir lesen den Stoff innerhalb weniger Minuten. Doch hier vergehen Jahre! Es ist ein Zeichen eines GUTEN Glaubens, dass Abram und Sarai aktiv werden, und nicht die Hände in den Schoß legen – aber sie bewegen sich innerhalb des Willens des Schöpfers, der ihnen die Prophezeiung gegeben hatte. Nach rund 10 Jahren des Wartens gibt Sara ihre Magd als “Leihmutter”. Weitere 14Jahre später kommt Jehova wieder zu Abraham um seinen Namen zu ändern und den Vorsatz zu bekräftigen! Fast nach einem Vierteljahrhundert der Wanderung und Entbehrungen wird endlich der Same – Isaak geboren! Was für ein Zeichen des Glaubens und der Hoffnung von Abram und seiner Frau!
Wenn man an den Namen Isaak denkt, denkt man vermutlich oftmals daran das Sara gelacht hat – aber in 17:17 wird gesagt, das Abraham vorhher auch gelacht als, als ihm versprochen wurde, noch ein Kind mit Sara zu erhalten.
zum Schluß noch ein Zitat aus dem Wachttum vom 1.Juni 1981
1. Mose 16 – 19
super, nun kann ich hier das anbringen, was mir vor einigen Wochen beim Lesen der neuen Publikationen aufgefallen ist *freu*
Im WT vom 1. Januar 2009 gab es unter der Rubrik „Wie man Gott näher kommt“ einen Artikel, der sich um die Diskussion zwischen Abraham und dem Engel Jehovas dreht „Ein Richter, der immer das Richtige tut„.
Eine Frage, die in letzter Zeit häufiger bei mir aufkommt, wenn ich die Verlogenheit einiger Brüder und Schwestern sehe, ist, wie Jehova eigentlich die Menschen beurteilt. Immer wieder wurde ja gesagt, dass man schon ein Diener Jehovas sein muss, um nachher das Gericht Jehovas zu überleben. Es reicht nicht, dass man ein guter Mensch ist. Auf der anderern Seite gibt es viele Diener Jehovas, die gar keine guten Menschen sind. Wäre es vorstellbar, dass Jehova Menschen wie meine Eltern zum Beispiel mit dem gleichen Gericht richten wird, wie er Menschen die „Fake-Zeugen-Jehovas“ sind zum Beispiel richten wird?
Sie sind Diener Jehovas, aber nur dem Namen nach. Ok, sie gehen in die Zusammenkünfte und vielleicht auch in den Predigtdienst, so wie es sich für einen wahren Anbeter Jehovas gehört. Aber sie leben nicht danach. Ihr ganzes Sinnen und Trachten geht dahin, anderen zu schaden. Der einzige Mensch, dem sie gutes tun, sind sie selbst und vielleicht noch der Mensch, den sie lieben.
Auf der anderen Seite sind meine Eltern keine Diener Jehovas. Mein Vater sagt immer, er könne nicht an einen Gott glauben, denn er hat zu viel erlebt. Er kann sich nicht vorstellen dass es einen Gott gibt, denn sonst hätte er viele Dinge nicht zugelassen. Und so sind meine Eltern nach eigenen Angaben Atheisten. Sie lesen weder die Bibel, noch gehen sie zu den Zusammenkünften, geschweige denn in den Predigtdienst. Aber sie leben so, wie Jehova es möchte, mal abgesehen von den Feiertagen. Wenn ich an all die Dinge denke, die meinen Eltern wichtig waren und die sie uns Kindern auch beigebracht haben, dann sind das alles Maßstäbe Jehovas.
Wenn die Bibel sagt, dass Jehova an denen Gericht üben wird, die der göttlichen Botschaft nicht gehorchen – und dazu gehört nun mal auch Versammlung und vor allen Dingen das Zeugnisgeben – dann würden sie zu denen gehören, die das Gericht trifft. Trotzdem würde ich sie vom Verhalten her zu den Gerechten zählen. Eigentlich war es schon eine ganze Weile für mich unvorstellbar, dass Jehova FakeZJ und meine Eltern in einen Topf werfen würde, beide mit dem gleichen Maß messen würde, denn „das passt einfach nicht zu Jehova“.
Beim Lesen von dem Artikel nun, kam von Abraham die gleiche Frage „es ist für mich unvorstellbar, dass du den Gerechten zusammen mit dem Ungerechten vernichten wirst“. Es passte auch für Abraham nicht in das Bild, dass er von Jehova hatte. Und so diskutiert er eine ganze Weile mit Jehova darüber rum, dass er es sich nicht vorstellen kann und Jehova bestätigt ihn immer wieder. Zwar vernichtet Jehova letztendlich doch Sodam und Gomorra, aber er holt zuvor die Gerechten heraus und interessanterweise sollen auch die Verlobten der Mädels mit fliehen, obwohl sie ja garkeine Diener Jehovas sind.
Dass sie nicht mit fliehen, ist ja nun nicht Jehovas Schuld!
Thom sagt, dass auf dem TSK, der sich nur um den Dienst dreht, gesagt wurde, dass wir bis zum Schluss predigen werden und dass die Menschen bis zum Schluß die Gelegenheit erhalten werden, sich zu entscheiden. Und so besteht für mich auch noch Hoffnung, dass meine Eltern das wundervolle Paradies, auf das wir alle hoffen, erleben werden *freu*
Hier der erwähnte Artikel – denn die Hördateien von den aktuellen Zeitschriften auf der Seite der Gesellschaft sind ja nur eine Weile online, dann kann man sie nicht mehr herunterladen
Wie man Gott näherkommt
Ein Richter, der immer das Richtige tut
1. Mose 18:22-32
GERECHTIGKEIT. Fairness. Unparteilichkeit. Sind das nicht anziehende Eigenschaften? Wir Menschen haben von Natur aus das starke Bedürfnis, fair behandelt zu werden. Allerdings kann man in der heutigen Welt kaum auf Gerechtigkeit hoffen. Es gibt jedoch einen Richter, auf den man sich voll und ganz verlassen kann: Jehova Gott. Er tut immer das Richtige. Das macht ein Gespräch zwischen ihm und Abraham deutlich. Es ist in 1. Mose 18:22-32 nachzulesen.*
Jehova unterrichtete Abraham davon, dass er sich anschauen wollte, was in Sodom und Comorra vor sich ging. Als Abraham das hörte, machte er sich Sorgen. Was würde aus gerechten Menschen wie seinem Neffen Lot werden? Abraham flehte Jehova an: „Wirst du wirklich die Gerechten mit den Bösen wegraffen? Angenommen, es sind fünfzig Gerechte inmitten der Stadt. Wirst du … dem Ort nicht verzeihen um der fünfzig Gerechten willen, die darin sind?“ (Vers 23, 24). Gott sagte, bei fünfzig gerechten Menschen würde er die Städte verschonen. Abraham wandte sich noch fünf weitere Male an Jehova und ging jedes Mal mit der Zahl herunter, bis er bei zehn war. Und immer versicherte ihm Gott, er werde die Städte in diesem Fall nicht auslöschen.
Hat Abraham mit Gott herumdiskutiert? Bestimmt nicht. Das wäre ja auch äußerst überheblich gewesen. Aus Abrahams Worten kann man Ehrfurcht und Demut heraushören. Er bezeichnete sich selbst als „Staub und Asche“. Vier Mal sagte er respektvoll „bitte“ (Vers 27, 30-32). Außerdem lässt seine Ausdrucksweise erkennen, dass er auf die Gerechtigkeit Jehovas vertraute. Der Gedanke, Gott könnte die Gerechten zusammen mit den Bösen vernichten, war für ihn „undenkbar“. Das betonte er sogar zwei Mal. Dieser treue Patriarch brachte seine tiefe Überzeugung zum Ausdruck, dass der „Richter der ganzen Erde“ immer das Richtige tut (Vers 25).
Hatte Abraham mit seinen Argumenten recht? Ja und nein. Die Vermutung, es könnte in Sodom und Comorra mindestens zehn Gerechte geben, war falsch. Aber er lag auf jeden Fall richtig, als er sagte, Gott würde niemals „den Gerechten mit dem Bösen zu Tode … bringen“. Als Jehova die Städte und ihre verdorbenen Bewohner dann tatsächlich vernichtete, konnten der gerechte Lot und seine beiden Töchter mit der Hilfe von Engeln entkommen (2. Petrus 2:7-9).
Was lernen wir aus diesem Bericht über Jehova? Als er Abraham mitteilte, er wolle sich die Städte näher anschauen, ebnete er den Weg für ein Gespräch. Er hörte geduldig zu, was seinen Freund Abraham bedrückte (Jesaja 41:8). Daran erkennt man sehr schön, was für eine Demut Jehova besitzt und dass er seine Diener auf der Erde achtet und mit Würde behandelt. Als Richter, der immer das Richtige tut, verdient Jehova unser vollstes Vertrauen.
* Bei dieser Gelegenheit ließ sich Jehova von einem Engel vertreten, der in seinem Namen redete. Ein anderes Beispiel dafür findet man in 1. Mose 16:7-11, 13.
1.Mose 20-22
Zitat: “Ich kann ja nichts für meine Gefühle!” oder “ich muss meine Gefühle ausleben”
Tja, wenn der Allmächtige diese Meinung ebenfalls vertreten würde oder gutheißen würde, dann hätte er sowohl Pharao als auch im heutigen Bibelleseprogramm demjeweiligen Mann nicht verboten, mit Sara Beziehungen zu haben. Nein – der Schöpfer der Ehe möchte, dass Mann und Frau zusammen bleiben – wie es Abraham und Sara geschafft haben! Auf Untreue kommt niemals Segen! Sara muss wohl längere Zeit “die Gastfreundschaft genutzt haben”, da von einer “Strafe Gottes” die Rede ist, die länger andauerte. Jesus zeigte ja später eindringlich in der Bergpredigt, dass der Verlassene Ehepartner das Recht hat neu zu heiraten. Also sollte man wohl dafür sorgen, dass man seine Gefühle nur dem richtigen Menschen gibt – und diese nicht an “Fremde oder Freunde” vergeuden!
1. Mose 22:5 Nun sprach Abraham zu seinen Bediensteten: „Haltet ihr euch hier mit dem Esel auf, ich aber und der Knabe wollen dorthinüber gehen und anbeten und zu euch zurückkehren.“
Was für ein Glaube an die Auferstehung! Abraham war davon überzeugt, dass durch Isaak die Verheißung eines Samens sich erfüllen würde, und glaubte deshalb, dass er seinen Sohn gesund und lebendig wieder erhalten würde! Und zwar so gesund, dass Isaak auch Kinder zeugen könnte ( – im Gegensatz zu einigen Leuten, die glauben, dass die Auferstehung im Himmel stattfinden würde, bzw. auch im Gegensatz zu denen, die glauben, dass die Auferstehung auf der Erde zu “geschlechtslosen Individuen führen würde. )
1. Mose 20 – 22
auch hier ein Artikel unter der Rubrik „Wie man Gott näher kommt“, der sich mit dem Opfer Abrahams beschäftigt. Abraham sollte seinen geliebten Sohn Isaak opfern. Wie schwer das gewesen sein muss…
Wenn ich mir vorstelle, Jehova hätte von mir verlangt, mein Kind zu opfern, bin ich mir nicht sicher, ob ich das getan hätte. Ok,in gewisser Form trifft das ja auf uns zu, wenn es um die Blutfrage geht, dann brauchen wir einen ebenso starken Glauben wie Abraham und müssen darauf vertrauen, dass Gott uns helfen wird. Wenn man bedenkt, dass die Reise bis zum Berg drei Tagesreisen lang war und Abraham drei Tage Zeit hatte, darüber nachzudenken. Wahnsinn. Trotzdem blieb er entschlossen, den Willen Jehovas um jeden Preis zu tun.
Er hatte vorher nichts zu Sara gesagt, was verständlich ist, denn wenn ich Sara gewesen wäre, ich hätte sicherlich versucht, meinen Mann davon abzuhalten. Abraham dachte, dass Jehova das alles schon regeln wird, er machte sich keine Gedanken über das, was danach kommt. Mein Mann ist oft ebenso, dass er sagt „denke nicht an das, was noch kommen könnte, Jehova wird schon das Seine tun“. Mir fällt es oft unglaublich schwer, dann ruhig zu bleiben. Wahrscheinlich der Grund, warum Abraham erst mal nichts zu Sara gesagt hatte
auch diesen Artikel möchte ich lieber vorsichtshalber als Textdadei einfügen, für den Fall, dass ihr ihn nicht mehr als Hördatei herunterladen könnt…
Wie man Gott näherkommt
Der größte Beweis für Gottes Liebe
1. Mose 22:1-18
DER treue Patriarch Abraham liebte Gott. Er liebte auch seinen Sohn Isaak, der ihm erst im Alter geboren wurde. Einmal sollte er etwas tun, was sich für ihn als Vater völlig absurd angehört haben muss: Gott gebot ihm, seinen Sohn zu opfern, der damals vielleicht um die 25 Jahre alt war. So weit kam es dann aber nicht, weil Gott im entscheidenden Moment durch einen Engel eingriff. Den Bericht darüber können wir in 1. Mose 22:1-18 nachlesen. Er lässt uns erahnen, wie groß Gottes Liebe zu uns sein muss.
In Vers 1 heißt es, dass „Gott Abraham auf die Probe stellte“. Abraham hatte einen starken Glauben, doch so wie jetzt wurde sein Glaube noch nie geprüft. Gott sagte zu ihm: „Nimm bitte deinen Sohn, deinen einzigen Sohn, den du so liebst, Isaak, und … opfere ihn … als ein Brandopfer auf einem der Berge, den ich dir bezeichnen werde“ (Vers 2). Gott lässt nur das zu, was seine Diener ertragen können. Er muss Abraham also sehr vertraut haben (1. Korinther 10:13).
Abraham gehorchte sofort. Im Bericht heißt es: „Da stand Abraham früh am Morgen auf und sattelte seinen Esel und nahm zwei seiner Bediensteten und Isaak, seinen Sohn, mit sich; und er spaltete das Holz für das Brandopfer. Dann erhob er sich und begab sich auf die Reise“ (Vers 3). Abraham erzählte offensichtlich niemandem, was Gott von ihm verlangte.
In den drei Tagen, die Abraham unterwegs war, hatte er viel Zeit zum Nachdenken. Aber nichts konnte ihn davon abhalten, den Willen Gottes zu tun. Was er sagte, als er den Berg in der Ferne sah, verrät einen starken Glauben. Er forderte seine Bediensteten auf: „Haltet ihr euch hier … auf, ich aber und der Knabe wollen dorthinüber gehen und anbeten und zu euch zurückkehren.“ Als Isaak ihn später fragte, wo das Opferschaf sei, antwortete Abraham, Gott würde dafür sorgen (Vers 5, 8). Abraham ging davon aus, dass er mit seinem Sohn zurückkehren würde. Er rechnete damit, „dass Gott imstande sei, ihn sogar von den Toten aufzuerwecken“ (Hebräer 11:19).
Auf dem Berg nahm Abraham „das Schlachtmesser, um seinen Sohn zu töten“. Doch ein Engel hielt ihn davon zurück. Gott sorgte dafür, dass Abraham „anstelle seines Sohnes“ einen Widder opfern konnte, der sich im Dickicht verfangen hatte (Vers 10 bis 13). Für Gott war es so, als hätte Abraham Isaak wirklich geopfert (Hebräer 11:17). Wie ein Gelehrter erklärte, war „die Bereitschaft für Gott genauso viel wert wie die Tat“.
Jehovas Vertrauen in Abraham war gerechtfertigt. Und Abrahams Vertrauen in Jehova wurde belohnt. Gott wiederholte und erweiterte den Bund, den er mit ihm geschlossen hatte. Dieser Bund stellt Menschen aus allen Nationen Segnungen in Aussicht (Vers 15 bis 18).
Gott verschonte Abraham davor, seinen Sohn zu opfern, doch selber brachte er ein solches Opfer. Abrahams Bereitschaft, Isaak zu opfern, war ein prophetischer Hinweis auf die Bereitschaft Gottes, seinen einziggezeugten Sohn, Jesus, für unsere Sünden zu opfern (Johannes 3:16). Dieses Opfer ist der größte Beweis dafür, dass Jehova uns liebt. Da Gott so viel für uns gegeben hat, sollten wir uns fragen: Was bin ich bereit für ihn zu opfern?
1.Mose 23-26
Interessant finde ich, dass sowohl von Abraham als auch von Isaak gesagt wird, dass diese trotz ihres starken Glaubens, und obwohl sie die Stimme des Allmächtigen gehört haben, doch Furcht um ihr eigenes Leben hatten. Glaubsstark zu sein ist also nicht gleichbedeutend mit Selbstsicherheit.
Jeder Mensch braucht wohl eine Zeit der Ruhe. Isaak lebte mit seiner Familie in Zelten – der Natur sehr verbunden. Trotzdem benötigte er Zeit um allein nachzusinnen. Wieviel mehr benötigen wir Zeit in der Schpfung, um von der Stadt und den Sorgen und Problemen einmal abschalten zu können 😉
zum Schluß ein Zitat aus dem Wachttum vom 1.März 1985 – weil so gut könnt ich es nicht erklären:
1. Mose 23 – 26
1. Mose 24:38-40
So, da haben wir den Salat: ich bin also nicht die Einzige, die ab und an zweifelt, dass Jehova uns und unsere Belange wichtig genug findet, um direkt einzugreifen.
Wie oft frage ich meinen Liebsten „was aber, wenn Jehova nicht hilft? Dann haben wir doch garkeine Chance“. Und mein Mann antwortet mir, ich solle mir darüber keine Gedanken machen, sondern meinen Teil tun und Jehova seinen überlassen…
1.Mose 27-29
Jakob erhält den Segen von Isaak – durch Betrug (?) oder Trick – wie man es immer auch sehen mag. Auf jeden Fall hat Rebekka das Zepter des Handelns übernommen, damit die Verheißung wahr wird, und Jakob den Segen erhält.
Ich finde besonders interessant in diesem Zusammenang, wie Isaak reagiert. Wie hättest du reagiert? Dem Segen einen Fluch hinterher geworfen? Den Segen widerrufen? Nein, Isaak sagt sinngemäß “ich habe ihn gesegnet, und so soll es auch bleiben!”. Und wie stehen wir heute zu unserem Wort? Es gibt nur wenige Versprechen, die wir vor dem Höchsten ablegen. Mir fallen dabei nur die Taufe und die Hochzeit ein. Wer hält sich an das vor dem Höchsten abgegebene Wort? Der Höchste wird sicher seine eigene Meinung dazu haben 🙂
In Kapitel 27:46 sagt Rebekka, das ihr Leben sie anödet, wegen der Töchter Heths. Hatte sie keinen Glauben? Doch! Aber das was unsere Kinder tun – hat unweigerlich auch Einfluß auf unser Leben. Auch wie wir uns verhalten, ehrt, freut oder enttäuscht unsere Eltern und unseren himmlischen Vater. Sind wir uns dessen immer bewußt?
Nun ein Gedanke hier – wie sich unser Umgang sich auf uns auswirkt.
In 1.Mose 19:12 wird Lot gefragt, ob er nicht noch jemand in der Stadt kennen würde, der gerettet werden sollte. Lot bekommt den Auftrag zu den Schwiegersöhnen gehen und ? Er geht sofort los! Ohne zu diskutieren, ohne Zögern! Doch dort wird er in Diskussionen verwickelt! Ob es diese Diskussion ist oder die Einstellung seiner Frau – wir wissen es nicht genau. Auf jeden Fall bewirkt dieser schlechte Umgang, dass er wenige Stunden später jegliche Dringlichkeit verloren hat, den in Vers 16 heißt es “als er noch zögerte”. Kannst du dir das vorstellen, als es um sein Leben geht, zögert er !?!
Nun welche Freunde haben wir? Wie stehen diese zu den Maßstäben des Allmächtigen? Färben ihre Gedanken auf uns ab?
Erinnerung:
Erst ging Regina A. von ihrem Mann weg, wegen sex.Übergriffen auf die Stievtochter, dann ging Mirjam B. weg – Grund fadenscheinig an den Haaren herbeigezogen. Katja S. ging von ihrem Mann, weil sie von einer gewissen Ramona P. aufgehetzt wurde. Später ging dann Ramona P. ebenfalls von ihrem Mann…. Schlechter Einfluß ist nicht leicht zu erkennen? Auf jeden Fall lähmt er uns und beeinflusst die Menschen.
Nachtrag zu Kapitel 29
im Vers 22 wird das erste Mal eine Hochzeitsfeier genannt, wie wir sie kennen – nämlich das Gäste eingeladen werden und gefeiert wird. Hier mit einem negativen Hintergedanken – eine falsche Frau dem Bräutigam unterzujubeln.
Was bedeutete früher ein “Segen”??
Ein Nachschalgewerk sagt dazu auszugsweise:
1. Mose 27 – 29
Tja, hier war mein Mann schneller. Denn ich wollte eigentlich die Frage einstellen, was das mit dem Segen auf sich hat.
Wieso segnete Abraham Isaak und warum Isaak Jakob?
Warum konnte Jakob den Segen nicht ändern, wenn er doch dachte, dass er das auspricht, was Jehova wünscht?
Dachten sie, sie könnten mit ihrem Segen die Zukunft beeinflussen?
Waren sie so etwas wie Propheten?
Danke an meinen Liebsten für die schnelle Einstellung des Zusatzstoffes
Das hier hatte ich im November 04 zu der Frage gefunden, hat mich aber nicht wirklich zufriedengestellt
Warum haben die Partiarchen der damaligen Zeit ihre Kinder gesegnet, wenn diese fortgingen oder wenn die Väter starben?
Bedeutet das, dass dieser Segen wichtig ist und etwas bewirkt?
Sollten wir heute ebenso handeln?
WT vom 15.10.73 auf den Seiten 639-640:
zum Thema Rebecka und ob es o.K. ist, was sie getan hat, hier noch zusätzlichen Stoff:
Eifersucht zwischen den Frauen
Aus heutiger Sicht handeln die beiden Schwestern nicht gerade weise. In dem Nachschlagewerk heißt es
Rahel war und blieb die geliebte Frau von Jakob. Er betrachtete SIE als seine wirkliche Fau – und hoffte mit ihr in Zukunft zusammenzuleben. Aber wir sehen auch, wie die Herkunft einen Menschen prägt.
Zum Schluß noch ein Auszug aus dem Wachttum von 15.November 1973 – mit der Frage
welche Ziele strebe ich an?
hier das Drama zu Jakob und Esau – direkt auf der Seite der Gesellschaft herunterladen
Unser geistiges Erbe schätzen
In dem Artikel den du hier reinkopiert hast wird die Antwort ja schon gegeben, indem gesagt wird “ Zufällig kam der leitende Angestellte der Firma vorbei, der für die Auszubildenden zuständig war.“ – er war also DIESEM Mitarbeiter gegenüber eine richtige und wahre Antwort schuldig.
1.Mose 33 – 36
In Kapitel 33 Vers 31 und 14 zeigt Jakob ein gutes Beispiel – für ihn ist die Herde und die Kinder wichtiger als seine eigene Wünsche. Achten auf wir an die schwächsten Glieder unserer Familie?
In Kapitel 34 wenden sich zwei Brüder von Dina gegen die von ihrem Vater gemachten Verträge mit den Bewohnern Sichems. Ihr Handeln wird nicht nur sofort von Jakob verurteilt sondern auch später sich gegen sie wenden. Wie sehen wir Versprechen, die abgelegt wurden? Halten wir diese auch ein, wenn diese uns eigentlich “zum Schaden sind”?
Die beiden meinten, dass sie berechtigt gewesen wären, aus ihrer Sicht “Unrecht” zu bereinigen. Waren Sie dazu berechtigt? Nein – sie hätten warten müssen bzw. sich den gegebenen Verträgen unterzuordnen.
1.Mose 37 – 39
Gottes Augen sehen anders als unsere menschlichen Augen – wir sehen
Und wie ist es heute?
1. Mose 37 – 39
1. Mose 37:9-11:
Josephs Träume scheinen Hochmut und Egoismus zu vertreten.
Diese Formulierung kennen wir auch von Maria, die die Dinge, die Jesus getan und gesagt hatte, in ihrem Herzen bewahrte. Wir wissen, dass sie sich später nicht nur daran erinnerte, sondern auch die Bedeutung erkannte.
1. Mose 39:12-16
Potiphars Frau nimmt das Geschick Josephs in ihre Hand und bewirkt das er eigentlich sterben muss oder hat Joseph vielleicht doch? und verdient den Tod?
Kennen wir das vielleicht?
Haben wir vielleicht sowas schon selbst erlebt?
Tamar scheint ihre Männer zu töten – auf jeden Fall behandelt sie diese nicht gut?
1. Mose 38:6-11
Ist ja der Hammer, das hatte ich garnicht so mitbekommen, bei meinen früheren Bibelleseaktionen: die ersten beiden Männer waren in Jehovas Augen böse und so brachte Jehova selbst sie zu Tode.
Arme Wittwe, die nicht nur von ihren Männern enttäuscht worden ist, sondern auch noch darunter leiden musste, dass man ihr nachsagte, sie würde ihren Männern Pech bringen und man müsse die armen Männer vor ihr schützen.
Dabei hatte Jehova sie vor ihren Männern geschützt
Tamar scheint unsittlich gehandelt zu haben
1. Mose 38:12-26
Tja, wie es so mit dem äußeren Schein ist: sie wird für eine Hure gehalten und verurteilt, dabei hat sie nur das ihre getan, um Jehovas Wege einzuhalten.
Könnte uns das auch passieren?
Die Antwort kann sich wohl jeder selbst geben…
ergänzender Stoff zu Tamar, deren Handeln Fragen aufwirft:
War es nicht verkehrt, daß Juda Beziehungen mit einer Frau hatte, die er, wie die Bibel zeigt, für eine Hure hielt?
Wie kam es dazu, dass Juda Geschlechtsbeziehungen mit einer Frau hatte, die er für eine Hure hielt, wie es in 1. Mose 38:15, 16 heißt?
1.Mose 40 – 42
Spannende Kapitel, ob Joseph seine Macht im Gefängnis ausnutzt? Ob er seine Macht als 2. Mann im Königreich ausnutzen wird? Wird er seine Brüder demütigen?
Und wie ist es bei uns mit Rache? Und wie sehen wir unsere Träume und Phatasien? Nehmen wir die “Rache” selbst in die Hand?
1. Mose 40 – 42
krass, oder?
Zwischen seinem Verkauf in die Skalverei nach Ägypten und dem Moment, wo Joseph vor Pharao steht, liegen 13 Jahre. Denn er war 17 Jahre, als sein Vater ihn zu seinen Brùdern aufs Feld schickte – und als er vor Pharao stand war er 30.
Auch wenn es ihm die erste Zeit bei Potiphar gut erging und dieser ihn ùber seine ganze Habe setzte so war er doch ein Sklave.
Wie lange er wohl im Gefängnis gesessen hatte? und das zudem unschuldig – denn er hatte die Tat nicht begangen, für die er bestraft wurde..
Auch wenn das eine lange Zeit war – 13 Jahre – so war doch Jehova immer mit ihm, hat ihn gestärkt und die Dinge so gelenkt, dass sie sich doch irgendwie zu seinem Gnsten erwiesen und er die Situation ertragen konnte.
Beide Male widerfuhr ihm ohne eigenes Verschulden bitteres Unrecht, aber Jehova schwächte die Folgen dessen ab und zeigte, dass er auf seiner Seite war, indem er ihn in diesen scheinbar ausweglosen Situationen segnete.
So kam er als Sklave in Potiphars Haus, aber schon bald setzte ihn sein Herr über seine ganze Habe. Dann die falschen Anschuldigungen von dem verlogenen Weib und der Wechsel ins Gefängnis. Auch dort wird er alsbald über das ganze Haus gesetzt so dass er seine missliche Lage in beiden Fällen besser ertragen kann.
Später stellt sich heraus, dass Jehova ihn nach Ägypten gechickt hat, um sein Volk in der Hungersnot zu bewahren.
Wie ein Redner auf dem internationalen Kongress in Dortmund sagte, kann Jehova all die Dinge, die unsere Gegner tun, um uns zu schaden, für uns in einen Sieg verwandeln
ein sehr tröstlicher Gedanke…
hier das passende Drama der Gesellschaft dazu
Leben retten in einer Zeit des Hungers
1.Mose 43-46
Viele Geschwister – viel Streit? Scheint fast so, wenn man liest, dass die 10 Brüder von Joseph sich wohl fast nie einig waren. In 45:24 sagt er “erregt euch nicht auf dem Weg gegeneinander”.
Ihr Vater hatte wohl auch ein ziemlich gespaltenes Verhältnis zu der Glaubwürdigkeit seiner großen Kinder, denn als diese ihm berichten, dass Joseph noch am Leben sei, reagiert er erst überhaupt nicht, es dauert eine Weile bis sein Herz auflebte.
Und wie sieht es bei uns aus? Sind unsere Kinder wahrheitsliebend oder gleichen diese den 10 großen Söhnen, die eher ihrer eigenen Phatasie folgten als der Wahrheit?
1.Mose 47-50
Hoffnung? Zuversicht? Glaube?
Das erste Buch Mose zieht einen Kreis, vom Garten Eden bis zu Josephs Tod. Adam und Eva, die ihre Hoffnung und Glauben verrieten. Die beiden, die die ersten mit Minirock waren 😉
Und nun sehen wir Menschen mit wirklichen Glauben. Kapitel 47:30 “Ich muss bei meinen Vätern liegen, und du sollst mich … in ihrem Grab begraben.” und 50:24,25 “Demgemäß sollt ihr meine Gebeine von hier mit hinaufnehmen”.
So können wir uns ein Beispiel nehmen – Abraham usw. hatten Glauben und lebten ihren Glauben aus. Doch dies scheint heute ziemlich schwierig zu sein!?!
Siehe dazu Auszüge der Rede von Herrn Obama
Nunja, vielleicht sollte man doch wirklichen Glauben nachahmen? Siehst du, was in Zukunft geschehen wird, und richtest deinen Blick auf diese herrliche Zukunft??
Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus 1. Mose (I)
IN 1. Mose wird berichtet, wie das Universum entstand, wie die Erde für den Menschen vorbereitet wurde und wie der Mensch dann ins Dasein kam. Moses schrieb dieses Buch in der Wildnis Sinai. Es ist anzunehmen, dass er die Niederschrift im Jahr 1513 v. u. Z. beendete.
Aus 1. Mose erfahren wir etwas über die Welt vor der Sintflut, wie es nach der Sintflut weiterging und wie sich Jehova Gott gegenüber Abraham, Isaak, Jakob und Joseph verhielt. Im Folgenden werden Höhepunkte aus 1. Mose 1:1 bis 11:9 behandelt — bis sich Jehova dem Patriarchen Abraham zuwandte.
Die Welt vor der Sintflut
(1. Mose 1:1 bis 7:24)
Die einleitenden Worte von 1. Mose — „im Anfang“ — versetzen uns Milliarden Jahre zurück. Die sechs Schöpfungs„tage“ oder Zeitabschnitte besonderer schöpferischer Aktivität werden so beschrieben, wie sie ein Mensch von der Erde aus wahrgenommen hätte. Am Ende des sechsten Tages schuf Gott die Menschen. Leider dauerte es nicht lange und das Paradies ging durch den Ungehorsam des Menschen verloren. Doch Jehova gab Grund zur Hoffnung. Die allererste Prophezeiung der Bibel spricht von einem „Samen“, der die Folgen der Sünde aufheben und Satan den Kopf zermalmen wird.
In den darauf folgenden sechzehn Jahrhunderten gelang es Satan, abgesehen von ein paar Treuen wie Abel, Henoch und Noah, alle Menschen Gott abspenstig zu machen. Kain ermordete zum Beispiel seinen gerechten Bruder Abel. Auch „fing man an, den Namen Jehovas anzurufen“, allem Anschein nach in einer unwürdigen Art und Weise. Lamech schrieb ein Gedicht, das die damalige Gewalttätigkeit widerspiegelte. Darin schilderte er, wie er, angeblich aus Notwehr, einen jungen Mann tötete. Die Zustände wurden noch schlimmer, als sich ungehorsame Engelsöhne Frauen nahmen und gewalttätige Riesen zeugten, die Nephilim genannt wurden. Doch der treue Noah baute die Arche, warnte mutig vor der drohenden Sintflut und entging mitsamt seiner Familie der Vernichtung.
Antworten auf biblische Fragen:
1:16 — Wie konnte Gott am ersten Tag Licht erzeugen, wenn die Himmelskörper doch erst am vierten Tag gemacht wurden?
Das hebräische Wort, das in Vers 16 mit „machen“ wiedergegeben wird, ist nicht identisch mit dem Wort für „erschaffen“ in 1. Mose, Kapitel 1, Vers 1, 21 und 27. „Die Himmel“, zu denen auch die Himmelskörper gehörten, wurden schon lange vor dem „ersten Tag“ geschaffen. Doch ihr Licht erreichte nicht die Erdoberfläche. Am ersten Tag „wurde es Licht“, weil gedämpftes Licht durch die Wolkenschichten drang, sodass es auf der Erde hell wurde. Auf dem sich drehenden Erdball gab es von nun an abwechselnd Tag und Nacht (1. Mose 1:1–3, 5). Die Himmelskörper waren von der Erde aus aber noch nicht zu sehen. Das änderte sich während des vierten Schöpfungsabschnitts. Die Sonne, der Mond und die Sterne konnten jetzt „auf die Erde leuchten“ (1. Mose 1:17). Gott „machte“ sie in dem Sinne, dass sie nun von der Erde aus zu sehen waren.
3:8 — Redete Jehova Gott direkt mit Adam?
Wenn Gott mit den Menschen redete, geschah das, wie die Bibel zeigt, oft durch einen Engel (1. Mose 16:7–11; 18:1–3, 22–26; 19:1; Richter 2:1–4; 6:11–16, 22; 13:15–22). Gottes Hauptsprecher war sein einziggezeugter Sohn, das „Wort“ genannt (Johannes 1:1). Höchstwahrscheinlich redete Gott durch das „Wort“ mit Adam und Eva (1. Mose 1:26–28; 2:16; 3:8–13).
3:17 — In welchem Sinne war der Erdboden verflucht, und wie lange?
Der Fluch, der auf dem Erdboden lag, hatte zur Folge, dass es von nun an sehr schwierig war, ihn zu bebauen. Adams Nachkommen hatten unter diesem Fluch, der sich durch Dornen und Disteln bemerkbar machte, so sehr zu leiden, dass Noahs Vater Lamech von „unserer Hände Mühsal“ sprach, „die vom Erdboden herrührt, den Jehova verflucht hat“ (1. Mose 5:29). Nach der Sintflut segnete Jehova Noah und seine Söhne und beauftragte sie, die Erde zu füllen (1. Mose 9:1). Damit machte Gott den Fluch, der auf dem Erdboden lag, offensichtlich rückgängig (1. Mose 13:10).
4:15 — Wie setzte „Jehova für Kain ein Zeichen“?
Die Bibel sagt nicht, dass an Kains Körper direkt ein Zeichen angebracht wurde. Das Zeichen bestand wahrscheinlich aus einer feierlichen Bestimmung, die allgemein bekannt war und beachtet wurde und die verhindern sollte, dass Kain aus Rache umgebracht würde.
4:17 — Woher nahm Kain seine Frau?
Adam wurde „der Vater von Söhnen und Töchtern“ (1. Mose 5:4). Kain nahm sich also eine seiner Schwestern oder vielleicht eine Nichte zur Frau. Später, unter dem Gesetz, das Gott den Israeliten gegeben hatte, war die Ehe zwischen leiblichen Geschwistern nicht mehr erlaubt (3. Mose 18:9).
5:24 — Wie wurde Henoch von Gott „hinweggenommen“?
Allem Anschein nach befand sich Henoch in Lebensgefahr. Gott ließ aber nicht zu, dass seine Feinde ihm etwas antaten. „Henoch [wurde] entrückt, damit er den Tod nicht sehen sollte“, schrieb der Apostel Paulus (Hebräer 11:5). Das bedeutet nicht, dass Gott ihn in den Himmel holte, wo er dann weiterlebte. Der Erste, der in den Himmel hinaufstieg, war Jesus (Johannes 3:13; Hebräer 6:19, 20). Dass Henoch entrückt wurde, damit er den Tod nicht sah, bedeutet wahrscheinlich, dass Gott ihm in einer Trance eine Zukunftsvision gab und dass er währenddessen Henochs Leben beendete. In diesem Zustand brauchte Henoch nicht zu leiden und nicht den Tod durch Feindeshand zu „sehen“.
6:6 — In welchem Sinne „bedauerte“ Jehova, dass er Menschen gemacht hatte?
Das hebräische Wort für „bedauern“ bezeichnet hier eine Änderung der Einstellung oder Absicht. Jehova ist vollkommen und hat deshalb mit der Erschaffung des Menschen keinen Fehler gemacht. Doch er änderte seine Einstellung gegenüber der verdorbenen vorsintflutlichen Gesellschaft. Er sah sie nicht mehr mit den Augen eines Schöpfers, sondern mit denen eines Vernichters, weil die Schlechtigkeit der Menschen sein Missfallen erregte. Daran, dass er einige Menschen am Leben erhielt, wird deutlich, dass sich sein Bedauern auf diejenigen beschränkte, die sich für das Böse entschieden hatten (2. Petrus 2:5, 9).
7:2 — Was war für die Unterscheidung in reine und unreine Tiere ausschlaggebend?
Entscheidend war offenbar, ob es sich um Opfertiere handelte, und nicht, ob man ihr Fleisch essen durfte oder nicht. Vor der Sintflut war Fleisch nämlich kein Bestandteil der menschlichen Ernährung. Bei der Nahrung kamen die Bezeichnungen „rein“ und „unrein“ erst mit dem mosaischen Gesetz auf und verloren ihre Gültigkeit, als dieses Gesetz aufgehoben wurde (Apostelgeschichte 10:9–16; Epheser 2:15). Allem Anschein nach wusste Noah, welche Tiere in der Anbetung Jehovas als Opfertiere infrage kamen. Sobald er die Arche verließ, begann er „Jehova einen Altar zu bauen und einige von allen reinen Tieren und von allen reinen fliegenden Geschöpfen zu nehmen und auf dem Altar Brandopfer zu opfern“ (1. Mose 8:20).
7:11 — Woher kam das Wasser für die weltweite Sintflut?
Während des zweiten Schöpfungsabschnitts oder „Tages“, als die atmosphärische „Ausdehnung“ der Erde entstand, gab es Wasser „unterhalb der Ausdehnung“ und Wasser „oberhalb der Ausdehnung“ (1. Mose 1:6, 7). Mit dem Wasser „unterhalb“ war das Wasser auf dem Planeten Erde gemeint. Das Wasser „oberhalb“ bezog sich auf enorme Wassermengen hoch über der Erde, die eine „große Wassertiefe“ bildeten. Dieses Wasser fiel in den Tagen Noahs auf die Erde.
Lehren für uns:
1:26. Da wir Menschen im Bilde Gottes geschaffen sind, können wir göttliche Eigenschaften widerspiegeln. Wir sollten Eigenschaften wie Liebe, Barmherzigkeit, Freundlichkeit, Güte und Geduld weiterentwickeln, um die Persönlichkeit unseres Erschaffers widerzuspiegeln.
2:22–24. Die Ehe ist als eine von Gott geschaffene Einrichtung auf Dauer angelegt und heilig. Dem Ehemann ist die Rolle des Familienoberhaupts zugedacht.
3:1–5, 16–23. Unser Glück hängt davon ab, dass wir in unserem persönlichen Leben Jehova als höchsten Herrscher anerkennen.
3:18, 19; 5:5; 6:7; 7:23. Was Jehova sagt, wird immer wahr.
4:3–7. Jehova freute sich über Abels Opfer, weil Abel gerecht und ein Mann des Glaubens war (Hebräer 11:4). Kain dagegen ließ durch seine Handlungsweise einen Mangel an Glauben erkennen. Seine Werke waren böse; sie waren von Eifersucht, Hass und Mord geprägt (1. Johannes 3:12). Außerdem machte sich Kain wahrscheinlich nur flüchtig Gedanken über seine Opfergabe und brachte sie lediglich der Form halber dar. Sollten unsere Opfer des Lobpreises für Jehova nicht von Herzen kommen und von der richtigen Einstellung und dem richtigen Verhalten begleitet sein?
6:22. Obwohl der Bau der Arche viele Jahre dauerte, tat Noah genau das, was Gott geboten hatte. Deswegen überlebte Noah mit seiner Familie die Sintflut. Heute spricht Jehova durch die Bibel zu uns und gibt uns durch seine Organisation Anleitung. Es ist in unserem eigenen Interesse, darauf zu hören.
7:21–24. Wenn Jehova die Bösen vernichtet, lässt er nicht die Gerechten mit umkommen.
Eine neue Ära beginnt
(1. Mose 8:1 bis 11:9)
Nachdem die vorsintflutliche Welt untergegangen ist, bricht eine neue Ära an. Die Menschen dürfen nun Fleisch essen, aber kein Blut zu sich nehmen. Jehova genehmigt die Todesstrafe für Mord und setzt den Regenbogenbund ein, mit dem er verspricht, nie wieder eine Sintflut herbeizuführen. Noahs drei Söhne werden die Vorfahren der gesamten Menschheit, sein Urenkel Nimrod allerdings wird „ein gewaltiger Jäger im Widerstand gegen Jehova“. Die Menschen beschließen, die Stadt Babel mitsamt einem Turm zu bauen und sich einen großen Namen zu machen, statt sich über die Erde zu verbreiten und sie zu bevölkern. Jehova macht ihr Vorhaben zunichte, indem er ihre Sprache verwirrt und sie über die ganze Erde zerstreut.
Antworten auf biblische Fragen:
8:11 — Woher nahm die Taube das Olivenblatt, wenn die Bäume durch die Sintflut kaputtgingen? Es gibt zwei Möglichkeiten. Da der Ölbaum ziemlich robust ist, hätte er während der Sintflut ein paar Monate unter Wasser überleben können. Als das Flutwasser zurückging, hätte er wieder auf trockenem Boden gestanden und Blätter treiben können. Das Olivenblatt konnte aber auch von einem noch jungen Spross stammen, der nach dem Absinken des Wassers gewachsen ist.
9:20–25 — Warum wurde Kanaan von Noah verflucht? Sehr wahrscheinlich beging Kanaan irgendeine perverse Handlung an seinem Großvater Noah. Sein Vater Ham war zwar Zeuge, schritt aber nicht ein, sondern erzählte die Sache offenbar auch noch weiter. Die anderen beiden Söhne Noahs, Sem und Japhet, deckten ihren Vater zu. Sie wurden dafür gesegnet, dass sie etwas unternahmen. Kanaan dagegen wurde verflucht, und Ham hatte unter der Schande, die über seinen Sohn kam, zu leiden.
10:25 — Wie wurde die Erde in den Tagen Pelegs „geteilt“? Peleg lebte von 2269 bis 2030 v. u. Z. „In seinen Tagen“ führte Jehova eine große Teilung herbei, indem er die Sprache der Erbauer Babels verwirrte und sie über die ganze Erdoberfläche zerstreute (1. Mose 11:9). Dadurch wurde in den Tagen Pelegs „die Erde [oder die Erdbevölkerung] geteilt“.
Lehren für uns:
9:1; 11:9. Kein menschlicher Plan kann den Vorsatz Jehovas durchkreuzen.
10:1–32. Die beiden Abstammungsregister, die sich auf die Zeit vor und nach der Sintflut beziehen — Kapitel 5 und 10 — führen die ganze Menschheit über Noahs drei Söhne auf den ersten Menschen Adam zurück. Die Assyrer, die Chaldäer, die Hebräer, die Syrer und verschiedene arabische Stämme sind Nachkommen Sems. Die Äthiopier, die Ägypter, die Kanaaniter und mehrere afrikanische und arabische Stämme gehen auf Ham zurück. Die Indogermanen stammen von Japhet ab. Alle Menschen sind miteinander verwandt und von Geburt an vor Gott gleich (Apostelgeschichte 17:26). Diese Tatsache sollte sich unbedingt darauf auswirken, wie wir andere ansehen und behandeln.
Gottes Wort kann Macht ausüben
Der Anfang von 1. Mose enthält den einzigen genauen Bericht über die frühe Menschheitsgeschichte. Wir erfahren außerdem, zu welchem Zweck Gott auf der Erde Menschen schuf. Und es ist beruhigend, zu wissen, dass niemand den Vorsatz Gottes vereiteln kann, denn auch Nimrod konnte es nicht.
Bei unserem wöchentlichen Bibellesen zur Vorbereitung auf die Theokratische Predigtdienstschule sind die „Antworten auf biblische Fragen“ eine Hilfe, schwierige Textstellen zu verstehen. Unter den „Lehren für uns“ finden wir Hinweise, wieso die jeweilige Bibelpassage für uns wertvoll ist. Sofern angebracht, kann der Stoff auch als Grundlage für die „Örtlichen Bedürfnisse“ in der Dienstzusammenkunft dienen. Jehovas Wort ist in der Tat lebendig und kann in unserem Leben Macht ausüben (Hebräer 4:12).
Quelle: Wachtturm – 1. Januar 2004, Seite 28 – 31
Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus 1. Mose (II)
DAS erste Buch Mose berichtet über einen Zeitraum von 2 369 Jahren Menschheitsgeschichte: von der Erschaffung Adams, des ersten Menschen, bis zum Tod Josephs, eines Sohnes Jakobs. Die ersten 10 Kapitel und 9 Verse des 11. Kapitels behandeln den Zeitraum von der Schöpfung bis zum Turmbau von Babel. Dieser Zeitabschnitt wurde in der vorherigen Ausgabe dieser Zeitschrift behandelt. Der vorliegende Artikel befasst sich mit Höhepunkten aus dem restlichen Bericht in 1. Mose, in dem es darum geht, wie Gott mit Abraham, Isaak, Jakob und Joseph handelte.
ABRAHAM WIRD GOTTES FREUND
(1. Mose 11:10 bis 23:20)
Etwa 350 Jahre nach der Sintflut wird ein Nachkomme Sems geboren, der ein Sohn Noahs war. Er heißt Abram und ist für Gott ein ganz besonderer Mann. Später wird sein Name auf Abraham abgeändert. Auf Gottes Gebot hin verlässt Abram die chaldäische Stadt Ur und lebt als Zeltbewohner in einem Land, das Jehova ihm und seinen Nachkommen verspricht. Aufgrund seines Glaubens und Gehorsams wird Abraham schließlich „Freund Jehovas“ genannt (Jakobus 2:23).
Als Jehova gegen die verderbten Bewohner Sodoms und seiner Nachbarstädte vorgeht, bleiben Lot und seine Töchter am Leben. Mit der Geburt Isaaks, des Sohnes Abrahams, erfüllt sich ein Versprechen Gottes. Jahre danach erprobt Jehova Abrahams Glauben, indem er ihn anweist, seinen Sohn zu opfern. Abraham ist bereit, zu gehorchen, wird jedoch von einem Engel zurückgehalten. Abraham ist zweifellos ein Mann des Glaubens. Er erhält deshalb die Zusicherung, dass sich durch seinen Samen alle Nationen segnen werden. Als Sara, seine geliebte Frau, stirbt, ist er tief betrübt.
Antworten auf biblische Fragen:
12:1–3 — Wann trat der abrahamische Bund in Kraft, und wie lange bleibt er in Kraft?
Jehovas Bund mit Abram, dass ‘sich alle Familien des Erdbodens bestimmt durch ihn segnen werden’, trat offensichtlich in Kraft, als Abram auf dem Weg nach Kanaan den Euphrat überquerte. Das muss am 14. Nisan 1943 v. u. Z. gewesen sein, 430 Jahre bevor Israel aus Ägypten befreit wurde (2. Mose 12:2, 6, 7, 40, 41). Der abrahamische Bund ist ein „Bund auf unabsehbare Zeit“. Er bleibt so lange in Kraft, bis alle Familien der Erde gesegnet und alle Feinde Gottes vernichtet worden sind (1. Mose 17:7; 1. Korinther 15:23–26).
15:13 — In welche Zeit fielen die vorhergesagten 400 Jahre, in denen Abrams Nachkommen niedergedrückt werden sollten?
Diese Zeitspanne begann 1913 v. u. Z., als Abrahams Sohn Isaak im Alter von etwa 5 Jahren entwöhnt wurde und sein 19-jähriger Halbbruder Ismael über ihn „spottlachte“ (1. Mose 21:8–14; Galater 4:29). Mit der Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft im Jahr 1513 v. u. Z. endete diese Zeitspanne.
16:2 — Handelte Sarai richtig, als sie Abram ihre Magd Hagar als Nebenfrau anbot?
Sarais Angebot entsprach dem damaligen Brauch, nach dem eine unfruchtbare Frau verpflichtet war, ihrem Mann eine Nebenfrau zur Verfügung zu stellen, damit er einen Erben zeugen konnte. Eingeführt wurde die Polygamie unter der Nachkommenschaft Kains. Sie entwickelte sich schließlich zu einem Brauch, den auch einige Anbeter Jehovas übernahmen (1. Mose 4:17–19; 16:1–3; 29:21–28). Jehova gab jedoch seinen ursprünglichen Maßstab der Monogamie niemals auf (1. Mose 2:21, 22). Noah und seine Söhne, denen ebenfalls geboten wurde, ‘fruchtbar zu sein und die Erde zu füllen’, lebten anscheinend monogam (1. Mose 7:7; 9:1; 2. Petrus 2:5). Und dieser Maßstab der Einehe wurde von Jesus Christus bekräftigt (Matthäus 19:4-8; 1. Timotheus 3:2, 12).
19:8 — War es verkehrt, dass Lot seine Töchter den Sodomiten anbot?
Nach orientalischer Sitte war ein Gastgeber verpflichtet, die in seinem Haus weilenden Gäste zu schützen, und das nötigenfalls unter Einsatz seines Lebens. Lot war dazu bereit. Mutig ging er zu der Menge hinaus, schloss sogar die Tür hinter sich und stand dem Pöbel allein gegenüber. Als er seine Töchter anbot, hatte er wahrscheinlich bereits erkannt, dass seine Gäste Boten Gottes waren. Vielleicht sagte er sich, Gott sei in der Lage, seine Töchter ebenso zu beschützen, wie er Sara, seine Tante, in Ägypten beschützt hatte (1. Mose 12:17–20). Tatsächlich kam es dann so, dass Lot und seine Töchter bewahrt wurden.
19:30 – 38 — Billigte Jehova, dass sich Lot betrank und mit seinen Töchtern zwei Söhne zeugte?
Jehova billigt weder Blutschande noch Trunkenheit (3. Mose 18:6, 7, 29; 1. Korinther 6:9, 10). Lot selbst missbilligte die „gesetzlosen Taten“ der Bewohner Sodoms (2. Petrus 2:6–8). Da ihn seine Töchter trunken machten, ist anzunehmen, dass er in nüchternem Zustand niemals bereit gewesen wäre, mit ihnen Geschlechtsbeziehungen zu haben. Doch die Töchter glaubten, dies sei für sie als Fremdlinge in dem Land die einzige Möglichkeit, zu verhindern, dass Lots Familie ausstarb. Der Bericht wurde in die Bibel aufgenommen, um zu zeigen, welche Verbindung zwischen den Moabitern (die von Moab abstammten), den Ammonitern (die von Ben-Ammi abstammten) und den Israeliten als Nachkommen Abrahams bestand.
Lehren für uns:
13:8, 9. Welch schönes Beispiel Abraham doch gab, wenn es darum ging, Streit beizulegen! Niemals sollten wir friedliche Beziehungen zugunsten finanzieller Vorteile opfern, wegen irgendwelcher persönlichen Vorlieben oder wegen des eigenen Stolzes.
15:5, 6. Als Abraham älter wurde und immer noch keinen Sohn hatte, sprach er mit Gott darüber. Jehova beruhigte ihn. Wie reagierte Abraham darauf? Er „setzte Glauben in Jehova“. Wenn wir Jehova im Gebet unser Herz öffnen, auf seine Zusicherungen in der Bibel vertrauen und ihm gehorchen, werden wir im Glauben gestärkt.
15:16. Jehova hielt sein Strafgericht an den Amoritern (oder Kanaanitern) vier Generationen lang zurück. Warum? Weil er ein geduldiger Gott ist. Er wartete so lange, bis nicht mehr die geringste Aussicht auf Besserung bestand. Wir sollten ebenfalls geduldig sein.
18:23–33. Jehova vernichtet Menschen nicht unterschiedslos, sondern verschont die Gerechten.
19:16. Als Lot „noch zögerte“, mussten die Engel ihn und seine Familie fast aus Sodom hinausziehen. Wir dürfen unser Dringlichkeitsbewusstsein nicht verlieren, während wir das Ende der verderbten Welt erwarten.
19:26. Wie unvernünftig es doch wäre, wenn wir uns ablenken ließen oder uns nach dem sehnen würden, was wir in der Welt zurückgelassen haben!
JAKOB UND SEINE 12 SÖHNE
(1. Mose 24:1 bis 36:43)
Abraham sorgt dafür, dass Isaak Rebekka, eine Anbeterin Jehovas, heiraten kann. Sie schenkt den Zwillingen Esau und Jakob das Leben. Esau verachtet sein Erstgeburtsrecht und verkauft es an Jakob, der später den Segen seines Vaters erhält. Jakob flieht nach Paddan-Aram, wo er Leah und Rahel heiratet und 20 Jahre die Herden ihres Vaters hütet, bevor er mit seiner Familie von dort aufbricht. Von Leah, Rahel und ihren beiden Mägden werden Jakob insgesamt 12 Söhne und eine Tochter geboren. Jakob ringt mit einem Engel, der ihn letztendlich segnet und seinen Namen auf Israel abändert.
Antworten auf biblische Fragen:
28:12, 13 — Was bedeutete Jakobs Traum von der „Leiter“?
Diese „Leiter“, die wie eine Steintreppe ausgesehen haben mag, deutete an, dass es eine Verbindung zwischen der Erde und dem Himmel gibt. Engel stiegen sie hinauf und hinunter, was erkennen ließ, dass Engel als wichtige Verbindung zwischen Jehova und den Menschen dienen, die sein Wohlgefallen haben (Johannes 1:51).
30:14, 15 — Warum verzichtete Rahel im Austausch gegen einige Mandragoren auf eine Gelegenheit, schwanger zu werden?
In alter Zeit wurden Mandragoren in der Medizin als ein einschläferndes und krampflösendes Mittel verwandt. Man schrieb der Frucht auch die Eigenschaft zu, den Geschlechtstrieb zu erregen, die Fruchtbarkeit zu fördern oder die Empfängnis zu begünstigen (Hohes Lied 7:13). Die Bibel sagt nicht, was Rahel zu dem Tausch bewog. Vielleicht dachte sie, die Mandragoren würden dazu beitragen, dass sie schwanger würde, und würden die Schmach der Unfruchtbarkeit von ihr nehmen. Doch Jehova ‘öffnete ihren Mutterschoß’ erst einige Jahre danach (1. Mose 30:22–24).
Lehren für uns:
25:23. Jehova kann nicht nur die Erbanlagen eines Ungeborenen erkennen, sondern auch von seinem Vorherwissen Gebrauch machen und im Voraus bestimmen, wen er zur Verwirklichung seiner Vorsätze gebrauchen möchte. Er bestimmt allerdings nicht das endgültige Geschick des Einzelnen vorher (Hosea 12:3; Römer 9:10–12).
25:32, 33; 32:24–29. Jakob hatte wirklich Wertschätzung für heilige Dinge, was sich darin zeigte, dass ihm daran lag, das Erstgeburtsrecht zu erhalten, und darin, dass er eine ganze Nacht mit einem Engel um einen Segen rang. Wir verdanken Jehova viele heilige Dinge, wie zum Beispiel unser Verhältnis zu ihm und zu seiner Organisation, das Lösegeld, die Bibel und unsere Königreichshoffnung. Wie Jakob sollten wir uns für solche heiligen Dinge als dankbar erweisen.
34:1, 30. Die Probleme, durch die Jakob „in Verruf gebracht“ wurde, fingen damit an, dass sich Dina Freunde suchte, die Jehova nicht liebten. Wir sollten, was unseren Umgang betrifft, eine kluge Wahl treffen.
JEHOVA SEGNET JOSEPH IN ÄGYPTEN
(1. Mose 37:1 bis 50:26)
Aus Eifersucht verkaufen Jakobs Söhne ihren Bruder Joseph als Sklaven. In Ägypten wird Joseph ins Gefängnis geworfen, weil er sich treu und mutig an Gottes Sittenmaßstab hält. Schließlich wird er freigelassen, weil er Pharaos Träume deuten soll. Durch die Träume werden sieben Jahre des Überflusses und eine siebenjährige Hungersnot vorausgesagt. Joseph wird als Ägyptens Nahrungsmittelverwalter eingesetzt. Wegen der Hungersnot kommen seine Brüder nach Ägypten, um Nahrungsmittel zu kaufen. Die Familie wird wieder vereint und lässt sich in dem fruchtbaren Land Gosen nieder. Auf dem Sterbebett segnet Jakob seine Söhne und äußert eine Prophezeiung, in der er ihnen für spätere Jahrhunderte große Segnungen zusichert. Sein Leichnam wird zum Begräbnis nach Kanaan gebracht. Als Joseph im Alter von 110 Jahren stirbt, wird sein Leichnam einbalsamiert, damit man ihn eines Tages ins Land der Verheißung mitnehmen kann (2. Mose 13:19).
Antworten auf biblische Fragen:
43:32 — Warum lehnten es die Ägypter ab, mit Hebräern zu essen?
Das könnte größtenteils auf ein religiöses Vorurteil oder einen gewissen Rassenstolz zurückzuführen gewesen sein. Außerdem waren Hirten bei den Ägyptern nicht besonders angesehen (1. Mose 46:34). Weshalb? Vielleicht weil Schafhirten im ägyptischen Kastensystem anscheinend zur niedrigsten Stufe gehörten. Oder es könnte sein, dass das Ackerland knapp war und deshalb Hirten, die Weiden für ihre Herden suchten, sehr unbeliebt waren.
44:5 — Benutzte Joseph tatsächlich einen Becher, um Omen zu lesen?
Der Silberbecher und das, was darüber gesagt wurde, gehörte offensichtlich zu Josephs Täuschungsmanöver oder Strategie. Joseph war ein treuer Anbeter Jehovas. In Wirklichkeit benutzte Joseph den Becher nicht zum Omenlesen, auch hatte Benjamin ihn nicht gestohlen.
49:10 — Was bedeuten „das Zepter“ und „der Befehlshaberstab“?
Ein Zepter ist ein Stab, den ein Herrscher als Symbol königlicher Gewalt trägt. Der Befehlshaberstab ist ein langer Stab und dient als Zeichen der Macht, Befehle zu erteilen. Jakobs Hinweis auf beides lässt erkennen, dass dem Stamm Juda bedeutende Gewalt und Macht verbleiben würden, und zwar bis zum Kommen Schilos. Dieser Nachkomme Judas ist Jesus Christus, dem Jehova die himmlische Herrschaft übertragen hat. Christus besitzt sowohl königliche Gewalt als auch die Macht, Befehle zu erteilen (Psalm 2:8, 9; Jesaja 55:4; Daniel 7:13, 14).
Lehren für uns:
38:26. Juda verhielt sich seiner verwitweten Schwiegertochter Tamar gegenüber nicht richtig. Als man ihm aber nachwies, dass er für ihre Schwangerschaft verantwortlich war, gab er demütig seinen Fehler zu. Auch wir sollten unsere Fehler unverzüglich eingestehen.
39:9. Wie Joseph auf das Ansinnen der Frau Potiphars reagierte, zeigt, dass er sich in puncto Moral Gottes Ansicht zu Eigen gemacht hatte und dass sich sein Gewissen an göttlichen Grundsätzen orientierte. Sollten wir nicht ebenfalls danach streben und an genauer Erkenntnis der Wahrheit zunehmen?
41:14–16, 39, 40. Jehova kann bewirken, dass sich Lebensumstände zugunsten gottesfürchtiger Menschen verändern. Wir handeln klug, wenn wir bei irgendwelchen Widerwärtigkeiten auf Jehova vertrauen und ihm treu bleiben.
Sie waren glaubensstark
Abraham, Isaak, Jakob und Joseph waren wirklich Glaubensmänner, die Gott fürchteten. Der im ersten Buch Mose festgehaltene Bericht über ihr Leben ist wirklich glaubensstärkend und lehrt uns viel Wertvolles.
Dieser Bericht kann uns viel geben, wenn wir die im wöchentlichen Bibelleseprogramm der Theokratischen Predigtdienstschule vorgesehenen Teile lesen. Er wird für uns noch lebendiger, wenn wir dabei die hier erwähnten Punkte berücksichtigen.
Kain und Abel und was wir daraus lernen können
Als wir vorhin den Bibelfilm „die Schöpfung“ gesehen haben, kam mir bei der Szene, wo Jehova zu Kain sagt, er solle sich ändern, der Gedanke, dass er wohl genauso zu uns sprechen würde, wenn wir mit unseren Brüdern nicht klarkommen – aus welchen Gründen auch immer. Wenn wir uns in unseren Frust und in unsere schlechten Gefühle hereinsteigern und eigentlich wissen, dass das nicht richtig ist und uns der Bibeltext in den Sinn kommt, ‚dass wir nicht die Sonne über unsere gereizte Stimmung untergehen lassen sollten’ – und dann trotzdem weiterhin vor uns hin grummeln, weil uns gerade mal nicht so nach Vergebung ist. Wir wollen, dass uns endlich Recht widerfährt und „da muss schon der andere sich entschuldigen, warum soll immer ich es sein, der auf den anderen zugeht?“
Wenn wir in einer solchen Situation sind, dann spricht Jehova gleichsam zu uns das Gleiche, wie er damals zu Kain sagte und die Angelegenheit ist für ihn ebenso ernst, wie sie damals für Kain war. Wie werden wir reagieren?
Hier noch einiger Stoff auszugsweise aus der Wtlib:
Was bedeutet es, Gott zu lieben?
Wir sollen lieben, nicht hassen
Zwei Brüder, die sich gegensätzlich entwickelten
Nachtrag von Kurzgedanken aus 2005
1. Mose 7:16
zu seiner Zeit hatte Jehova die Rettungsvorkehrung beendet + wer jetzt an die Tür kloppfte: vergebens
1. Mose 7:23
gerettet wurden nur die, die sich durch Gehorsam Jehovas Rettungsvorkerungen zu nutze machten – und diese konnte man sich nicht aussuchen
Noah und seine Familie befanden sich fast ein Jahr in der Arche. Dies bedeutet grosses Vertrauen in Jehova und Geduld. Wir müssen auf Jehova warten können
1. Mose 9:15
Jehova betont die Heiligkeit des Lebens
1. Mose 9:11-16
der Regenbogenbung. Daher kann sowas wie das Seebeben in Asien nicht von Jehova sein. Solche Naturkatastrophen sind keine göttliche Strafe für irgendwas
1. Mose 9:21-27
es ist nicht richtig, alles was wir wissen, auszuposaunen. Wir sollten vermeiden, andere blosszustellen. Takt und Liebe zu unseren Brüdern wird dies verhindern.
1. Mose 10 – 11
1. Mose 11:4
ein Grund für den Turmbau zu Babel war es also, gegen Jehovas Gebot zu rebellieren – denn sie sollten sich ja auf die Erde ausbreiten
In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:
1. Mose 12 – 15
1. Mose 12:17-19
für Jehova zählt schon das, was wir im Begriff zu tun sind. Wir müssen also auch auf unsere Gedanken, Wünsche und Gefühle achten
1. Mose 13:18
die Anbetung Jehovas stand bei Abraham immer im Vordergrund – denn egal, wo er auch Halt machte, baute er jeweils zuerst Jehova einen Altar
1. Mose 14:23
Demut und Genügsamkeit: er wollte nichts haben, er war glücklich mit dem, was er von Jehova erhalten hatte. Auch wir sollten zufrieden mit dem sein, was wir haben
Auf einer anderen Website heißt es dazu:
1. Mose 16 – 19
1. Mose 19:5
sie waren schon so verdorben, dass selbst Knaben nach den Männern schrien, um Sex mit ihnen zu haben
1. Mose 19:19-21
Jehova ist nicht starr – sondern nimmt auf unsere Gefühle und Grenzen Rücksicht
Auf einer anderen Website heißt es dazu:
In einem biblischen Nachschlagewerk heißt es dazu:
1. Mose 20 – 22
1. Mose 20:5
es kommt nicht nur auf unser Handeln an – sondern auch auf unser Herz, unsere Absichten und Beweggründe. Achten wir sorgfältig darauf
1. Mose 21:2
oft müssen wir darauf warten, dass die Zeit für Jehova gut ist. Auch Abraham bekam das Begehrte nicht sofort und Sara musste lange auf Isaak warten. Wir müssen lernen, auf Jehova zu warten
1. Mose 22:5, 8, 12
obwohl es Abraham sehr schwer fiel, gehorchte er Gott – voller Zuversicht, dass Jehova nichts Unmögliches von ihm verlangen würde. Somit zeigte er Jehova, was wirklich in seinem Herzen war, dass er Jehova aufrichtig und ganzherzig liebte
In einem biblischen Nachschlagewerk heißt es dazu:
1. Mose 23 – 26
1. Mose 24:14
auch Abrahamas Diener machte die Vliesprobe. Es sollte ihm bei einer schwerwiegenden Entscheidung helfen. Also ist es gut und richtig, Jehova auf diese Weise zu befragen
1. Mose 24:15
manche Gebete erhört Gott sofort – hier hat er bereits sehr schnell reagiert!
1. Mose 24:19
Jehova geht genau auf die Frage des Dieners ein – indem Rebekka genauso reagierte
1. Mose 24:44
hier bei der Probe hat auch der Diener eine Bedingung gestellt, auf die er keinen Einfluss hatte und die ziemlich ungewöhnlich war
1 Mose 24:63
es ist wichtig, für genügend Ruhe und Muße zu sorgen und über Jehova nachzusinnen. Also den Zeitplan einhalten und wieder regelmäßig mindestens 1 Kapitel täglich lesen
Auf einer anderen Website heißt es dazu:
Auf einer anderen Website heißt es dazu:
In einem biblischen Nachschlagewerk heißt es dazu:
*** w04 15. 5. S. 25-29 ***
In einem biblischen Nachschlagewerk heißt es dazu:
(aus meinem persönlichen Archiv von Ende 2004)
Die List Rebekkas, um den Segen für Jakob zu erlangen
beim Bibellesen kam mir die Frage in den Sinn, ob es denn nicht Betrug war, dass Rebekka Isaak listig getäuscht hat, um den Segen für Jakob zu erlangen.
Könnte denn so etwas für einen Anbeter Jehovas o.k sein?
Folgenden Stoff habe ich bei meinen Nachforschungen gefunden, und er hat meine Frage zur Genüge beantwortet:
it2 – Seite 667-668:
und noch was dazu im WT vom 15.11.80 ab Seite 29:
Auf einer anderen Website heißt es dazu:
In einem biblischen Nachschlagewerk heißt es dazu:
In einem biblischen Nachschlagewerk heißt es dazu:
Auf einer anderen Website heißt es dazu:
In einem biblischen Nachschlagewerk heißt es dazu:
ein sehr schönes biblisches Drama zu Joseph hier direkt auf der Seite der Gesellschaft zum Herunterladen:
Leben retten in einer Zeit des Hungers
Aber es gibt noch ein wesentlich älteres Drama, das mal auf einem BZK aufgeführt worden ist:
„Wie barmherzig bist du?“
Wir haben es noch auf einer sehr alten AudioCasette. Dieses Drama hat mich sehr betroffen gemacht!
Die Tonqualität ist zwar mehr als schlecht – aber das Drama und die Umsetzung, wie es uns und unser tägliches Leben betrifft, ist wirklich toll! Ich kannte das Drama bisher nicht, muss eins von denen sein, die Thom noch zu DDR-Zeiten vor dem Überspielen gerettet hat. Gut, dass er damals die Kosten dazu nicht gescheut hat. Es lohnt sich wirklich, über die schlechte Tonqualität hinwegzusehen und es bis zum Schluss anzuhören!!!
Nachdem Joseph seinen Brüdern verziehen und seinen Vater und die ganze Famiie nach Ägypten geholt hat, wird in eine Familie eingeblendet, die grosse familiäre Probleme hatte und nun bemüht ist, alles wieder in Ordnung zu bringen.
Besonders interessant hier der Aspekt, dass jeder Einzelne in gewisser Form Schuld an dem Dissaster trägt – auch die Eltern und auch ganz besonders der Vater, wie er im Nachhinein erkennt.
Die Mutter war zu barmherzig. Geht das denn überhaupt? Kann man zu barmherzig sein? Der Ehemann lässt den Bibeltext lesen, dass Jehova zwar barmherzig und gnädig ist, aber keinesfalls Straffreiheit gewährt. Dass es eine Grundlage fùr das Erweisen von Barmerzigkeit geben muss – der Sünder muss seine Sünden bereuen, bekennen und lassen. Bevor wir gottgefällige Barmherzigkeit bekunden, muss dies deutlich erkennbar sein. Ansonsten enthalten wir unseren Kindern die nötige liebevolle Zucht vor, die ihnen hilft, auf den rechten Weg umzukehren.
Der Ehemann und Vater warf sich selbt vor, dass er sich nicht genügend um die geistigen Bedürnisse der Familie gekümmert hatte – und sich nicht die Mühe gemacht hatte, zu hinterfragen, warum sein Sohn damals so schlecht gehandelt hatte. Ausserdem erkannte er, dass es verkehrt ist, seine beiden Söhne gleich zu behandeln, von beiden das Gleiche zu erwarten – denn jeder ist halt für sich ein Individium und muss daher auch individuell behandelt werden.
Mir hat die offene und ehrliche Art und Weise gefallen, wie der Familienvater bemüht war, das Problem im Lichte der Bibel zu analysieren und auf eine Weise zu lösen, die Jehova alle Ehre machen würde. Ausgangsbasis war das, was sie zuvor gemeinsam über Joseph in der Bibel gelesen hatten und ein Vortrag über Barmerzigkeit, den bis auf Dieter alle Famiienmitglieder vor einigen Wochen in der Versammlung gehört und über den alle (jeder für sich) nachgedacht hatten.
Schön, dass sie alle so offen und ehrlich über alles sprechen konnten, obwohl jeder von ihnen dabei bei sich an einen Punkt kam, wo es sehr weh tat.
Ein sehr schönes Beispiel für jeden Einzelnen von uns heute!
Hier ein sehr schönes biblisches Drama zu Noah – direkt auf der Seite der Gesellschaft zum Herunterladen:
„Jehovas Strafgereicht an den Gesetzlosen“
Wir persönlich haben noch ein wesentlich älteres Drama dazu auf Adiocasetten:
„Bleibt besonnen und baut weiterhin mit dem größeren Noah“
Ach ja, das waren noch Zeiten – als die Dramen nicht nur reine biblische Hörspiele waren – sondern noch vorher und nachher einen Bezug zu uns heute hergestellt haben.
Das Drama ist vom Hörspiel her das gleiche, wie das auf der Seite der Gesellschaft. Leider hat das alte, was wir noch aus DDR-Zeiten auf Casette haben, wieder mal eine sehr schlechte Tonqualität. Naja, Casetten waren ja auch nicht für die Ewigkeit gemacht.
Interessant, dass dieses Hörspiel vor 1975 gemacht und aufgeführt wurde und damit eigentliche jeder Vorwurf, die Zeugen Jehovas hätten immer propagiert, Harmagedon käme 1975, hinfällig ist.
Das Drama fängt damit an, dass sich zwei Verkündiger mit einem Ältesten unterhalten und ihrer Besorgnis Ausdruck verleihen, dass viele ihrer Brüder scheinbar die Dringlichkeit aus den Augen verloren zu haben scheinen. Der Bruder fragt sie, ob es für sie einen Unterschied machen würde, ob Harmagedon jetzt schon kommt, oder ob Jehova es noch für viele Jahre in die Zukunft schieben würde. Die beiden Verkündiger verneinen das, „denn wir haben uns ja entschieden, Jehova für immer zu dienen – nicht nur für eine bestimmte Zeit“.
Eigentlich eine klare Sache für alle diejenigen, die so auf das Datum fixiert waren: „wir legen uns auf kein Datum fest, es kann sein, dass es länger dauert, als wir angenommen hatten, aber es kommt bestimmt und wir werden Jehova dienen, egal wie lange es dauert“.
Bei dem Drama, was wir auf der Seite der Gesellschaft herunterladen können fehlt zwar der persönliche Bezug, aber dafür ist die Tonqualität deutlich besser 😉 und außerdem kommt nach der Sintflut noch ein kleiner Teil mit Lot – da Jehova auch dort ein Strafgericht an den Gesetzlosen vollzogen hat.
Ein wunderschönes Hörspiel, was so richtig die Phantasie anregt. Unfassbar, was die lieben Brüder so alles aus einigen kurzen Versen der Bibel herausholen können.
Da ist die Nichte, die sich so gesegnet fühlt, weil „ein Sohn Gottes“ sie zur Frau haben will und die Noahs Rat entschlossen in den Wind schlägt. Immerhin bekommt sie durch diese Ehe doch die Möglichkeit, den vorhergesagten Samen hervorzubringen, immerhin ist der Vater ja ein Sohn Gottes. Auch als er sie rauswirft, um sich eine andere Frau zu nehmen, glaubt sie weiterhin, sie habe richtig gehandelt. Dass ihr Sohn einer von den Starken ist, stört sie nicht weiter, „die sind nicht gefährlich, die Leute haben nur Angst, weil sie ihnen körperlich überlegen sind“. Auch als der Sohn sie später aus dem Haus wirft und sie nicht weiß, wohin sie soll, da auch der Vater verstorben ist, will sie nicht mit in die Arche, denn ihr geliebter Sohn könnte das nicht verstehen und böse mit ihr sein.
Der Bruder von Noah windet sich die ganze Zeit, „ich weiß ja, dass du Recht hast, aber ich kann nicht“, selbst als sie alle in die Arche gehen, kann der Arme nicht, denn „das wäre alles so endgültig“. Na wie endgültig war es denn für ihn, als die Wasser kamen und alles vernichtet haben?
Ja, all dies steht nicht so in der Bibel – aber so hätte es gewesen sein können und ich finde es faszinierend, wie wunderbar der treue und verständige Sklave für uns sorgt. Wie er immer wieder bemüht ist, uns mit Publikationen zu versorgen, die unsere Liebe zu Jehova wecken und immer mehr vertiefen soll.
Letztes Jahr hatten wir einen Erwachet, der uns helfen sollte, mehr Freude am Bibellesen zu finden, den Stoff der Bibel beim Lesen vor unserem inneren Auge lebendig werden zu lassen. Diese wundervollen Dramen helfen wirklich dabei – ob mit oder ohne Bezug zur heutigen Zeit.
Wir können diesen lieben und aufrichtigen Brüdern wirklich von Herzen dankbar sein, dass sie so liebevoll für unser geistiges Wohl sorgen
D A N K E !!!!
Hier ein sehr schönes biblisches Drama zu Jakob und Esau – direkt auf der Seite der Gesellschaft zum Herunterladen:
unser geistiges Erbe schätzen
Auch hier haben wir persönlich noch das alte Drama auf Audio-Cassette, wie es ursprünglich mal auf einem BZK aufgeführt worden ist:
Abraham – wie verwendest du dein Leben?
Ach ja, wie sehr ich doch diesen persönlichen Bezug vermisse bei den neueren Dramen! Schon allein die Situation, mit der das Drama beginnt, gefallt mir;
Einige Brüder pflegen Gemeinschaft und nach einem leckeren Essen kommt man ganz selbstverständlich auf theokratische Belange zu sprechen. Einem der Brüder fehlt in der letzten Zeit die Energie für theokratische Aktivitäten und einer der anwesenden Brüder hilft ihm, zu erkennen, wo bei ihn das Problem liegt. Er schlägt vor, gemeinsam den Bibelbericht über Jakob und Esau zu lesen. Es werden wie selbstverständlich Bibeln verteilt und alle lesen gemeinsam in der Bibel – immer wieder unterbrochen von Gedanken und Fragen, die dabei bei den Einzelnen aufkommen.
Dies erinnert mich an die Art und Weise, wie wir in der Familie Bibelfilme ansehen und wie mein Mann und ich es bei unserer Bibellese handhaben – nur dass jeder für sich liest und wir unsere Gedanken dabei aufschreiben und uns dann später darüber unterhalten. In diesem Jahr hat sich uns dabei unsere Älteste Yve angeschlossen, was uns wirklich von Herzen freut.
Dieses Bibllesen im Freundeskreis ist sehr lebendig und alle sind mit Freude und Feuereifer dabei, dies gefällt mir wirklich sehr gut.
Interessant, dass in diesem Drama Jakob seinen Bruder immer wieder darauf hinweist, warum er unbedingt das Erstgeburtsrecht haben will – dieser Aspekt fehlt leider bei dem Drama von Jakob und Esau, das wir auf der Seite der Gesellschaft herunterladen können. Jakob ist es wichtig, dass sein Bruder seine Beweggründe wirklich versteht – bevor dieser ihm das „Erbe“ verkauft. Er macht deutlich, dass es ihm dabei nicht um die Herden geht, sondern dass ihm wichtig ist, dass sich Jehovas Vorsatz erfüllt und sich der Same des Bundes nicht mit den Nationen vermischt, sondern rein erhalten bleibt!
‚Papa, wie war das damals? Wie hast du dich dabei gefühlt? Als Opa dich als Opfer für Jehova darbringen wollte – hast du garkeine Angst gehabt?‘
Was für wundervolle Denkanstösse fúr uns heute!
Auch dieses Drama war mir vorher unbekannt. Aber ich bin ja auch erst seit Ende 1990 in der Wahrheit und zudem in der BRD aufgewachsen und auf den Kassetten der Gesellschaft gab es dieses Drama nicht.
Schade, denn es ist sehr hörenswert.
Kapitel 1 – „nach ihren Arten“
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1. Mose 1:25
Warum ist es eigentlich für die Menschen so schwer zu glauben, dass Jehova die Dinge erschaffen hat? Warum glauben sie lieber, dass sich alles durch einen tollen Zufall entwickelt hat? Wieso finden sie dies glaubwürdiger?
Sind wir uns eigentlich im Klaren, dass unsere Einstellung zur Entstehung der Welt auch Einfluß auf unseren Glauben an Gott hat? Sollte mit der Evolutionstheorie etwa Gott ausgeschaltet, für unnötig dargestellt werden?
Ich kann mich noch gut an meine geliebte Oma erinnern, die immer wieder Geschichten über Gott erzählte. Da unsere Eltern dies nicht taten, hatte ich immer Hunger nach solchen Geschichten. So war ich unendlich glücklich, als wir in der Grundschule dann das Fach „Religion“ hatten, denn ich war gespannt, auf die Geschichten, die sie uns dort von Gott erzählen würden.
Ja, wir haben sogar in der Bibel gelesen, gleich den Schöpfungsbericht. Aber dann kam der Hammer: „Das darf man natürlich nicht wörtlich nehmen, das ist nur eine schöne Geschichte in der Bibel“. Klar, hat sich ja auch alles von selbst entwickelt…
Was für eine Enttäuschung das für mich war. Nur widestrebend habe ich später in der Schule die Evoluationstheorie zur Kenntnis genommen, aber die Geschichte in der Bibel fand ich schon immer glaubwürdiger, das andere war halt nur eine Theorie. Und das, obwohl ich erst sehr viel später in die Wahrheit gekommen bin.
Bei den meisten Menschen scheint dies umgekehrt zu sein. Sie glauben lieber an den Zufall, an die Entwicklung.
Aber ich verstehe einfach nicht, warum?
Warum sollte es wahrscheinlicher sein, dass all dies wunderbare Leben um uns herum einem Zufall entspringt? Aus dem kleinsten entwickelt sind dann intelligente Lebensformen entstanden. Dies glauben wir, dies finden wir wahrscheinlich.
Dass ein intelligenter Schöpfer Freude daran hatte, alles zu erschaffen und zwar so, dass es so wundervoll funktioniert – das finden wir unwahrscheinlich. Warum?
Das wird mir immer ein Rätsel bleiben
Warum glauben so viele Menschen an die Evolution -war deine Frage. Vielleicht liegt es daran, dass die Bibel nicht so tief und kompliziert in die Schöpfung einsteigt. Kurz und knapp wird erklärt in welcher Reihenfolge Gott die Dinge erschaffen hat und dass er Material das er auf der Erde vorfand, dazu nutzte. Keine Einzelheiten, keine kompizierten Vorgänge… nichts, was man in Experimenten nachmachen könnte. Nur Schritt für Schritt kommen die Wissenschaftler darauf, dass auch die „einfachsten Geschöpfe“ schon so kompliziert erschaffen wurden, so kompliziert aufgebaut sind, … und nicht wie einfache Steckbausteine eines Kleinkindes aufgebaut sind. 😉
Kapitel 2 – „es ist für den Menschen nicht gut, dass er allein sei“
1. Mose 2:18
Dieser Text ist mir gerade erst in den letzten Wochen mehrfach wieder in den Sinn geschossen.
Zum Einen war da dieser Leserbrief von Hannelore in einer Frauenzeitschrift, die nicht damit klar kam, dass ihr Mann die Frau geheiratet hat, wegen der er sie verlassen hatte. Aber es gab noch etwas Interessantes:
In der Zeitschrift „Welt der Wunder“ 1/11 gab es einen Artikel über „Bullying“ und es wurde gesagt, es gälte unter Experten als die Foltermethode unseres Zeitalters. Bullying ist eine Mischung zwischen Mobbing, Stalking und der Wassertropfenmethode. Wer gern Näheres wissen will, kann sich ja die Zeitschrift besorgen. Mir geht es hier um den wichtigen Aspekt, der mit dem Bibelvers zu tun hat, denn dort heißt es auszugsweise:
Dies zeigt sehr schön, was Jehova wohl damit gemeint haben könnte, dass es für den Menschen nicht gut ist, allein zu sein.
Aber was können wir für uns heute daraus lernen?
Haben wir ein Auge für die Bedürfnisse unserer Brüder? Sehen wir es, wenn sich jemand einsam und allein fühlt und helfen wir ihm, indem wir ihm unsere positive Aufmerksamkeit schenken?
Wie steht es mit unserem Ehe- und Familienleben?
Sind wir uns dessen bewusst, dass wir selbst, jeder einzelne von uns, die Verantwortung dafür haben, wie es in der Ehe oder der Familie klappt? Nicht nur die Eltern, sondern auch die Kinder?
Bitte lassen wir uns nicht von Satan irreführen und benutzen wir es nicht als Waffe gegen den Ehepartner oder die Eltern, mit denen wir sauer sind, indem wir sie aus unserem Leben ausgrenzen.
Und bitte verurteilen wir niemanden, der sagt, er fühle sich einsam und allein. Denken wir nicht, „das geht ja garnicht, er ist ja Teil der Versammlung, wir sind ja alle da“, sondern überlegen wir, was wir selbst tun können, um es dieser Person leichter zu machen. Vielleicht, indem wie ihm unsere persönliche Aufmerksamkeit schenken – und wenn es nur ein freundliches liebevolles Lächeln ist.
Und verurteilen wir auch nicht den Bruder oder die Schwester, die jahrelang von ihrem Ehepartner betrogen wurde und letztendlich verlassen wurde. Denken wir bitte nicht „na, die kann ja froh sein, dass sie diesen untreuen Ehemann endlich los ist“, sondern bedenken wir, dass sie unter Einsamkeit leiden könnte, denn ihr Bedürfnis nach Zuwendung ist nach wie vor da.
Ja, lassen wir diesen wichtigen Aspekt des menschlichen Wesens nicht aus den Augen. Denken wir immer daran, wie wichtig es ist – ja sogar überlebenswichtig!
Warum nach Trennung und Scheidung immer wieder zu Problemen kommt
1. Mose 2:18-24
Zum einen hat Jehova uns so erschaffen, dass wir nur dann glücklich sind, wenn wir Menschen um uns haben, die uns lieben. Wir sind nicht zum Alleinleben geschaffen.
Zum anderen war es „im Bauplan“ Jehovas nicht vorgesehen, dass die Menschen sich wieder trennen würden. Als Jehova Adam seine Frau Eva erschuf und zur Frau gab, hatte er vorgesehen, dass sie für immer zusammenbleiben würden. Hier war nicht von Trennung die Rede, weder durch Scheidung noch durch den Tod. Denn dieser kam ja erst später durch den Sündenfall. Sie sollten fest zusammenhalten und ein Fleisch sein.
Niemand käme auf die Idee, sich den Finger abzuhacken, weil er irgendwo einen schöneren gesehen hätte oder ein Bein, weil er mit diesem nicht mehr so gut laufen kann. Also warum von dem Ehepartner trennen, der vielleicht nicht mehr so gut funktioniert, wie zu Anfangs, oder der nicht mehr so toll aussieht, wie zur Zeit des Kennenlernens?
Wie also sollte der Mensch in der Lage sein, mit einer Trennung zurecht zu kommen? Ruhig und besonnen bleiben, wenn die Frau geht und noch die Kinder mitnimmt? Nicht nur von der Frau verlassen, sondern auch die Kinder verloren?
Könnte es sein, dass all die Streitigkeiten im Anschluß einer Trennung und Scheidung daher rühren, dass diese Situation garnicht vorgesehen war und Jehova uns daher nicht das mitgegeben hat, was wir benötigen würden um es gut zu meistern?
Teilen wir Jehovas Ansicht über die Ehe?
Ist sie für uns unauflösbar – egal, was da komme?
Halten wir an unserer Ehe und unserem Ehepartner treu fest, so wie wir auch die Finger behalten, die nicht mehr so gut funktionieren?
Tun wir unseren Teil dazu, dass es funktioniert – selbst, wenn unser Ehepartner nicht mitspielt (der nicht funktionierende Finger)?
Falls wir Probleme in unserer Ehe oder mit unserem Partner haben – wo suchen wir dann Rat?
Erinnern wir uns noch an die Demonstration vom Kreiskongress – mit der Schwester, die ihren Mann verlassen will, denn „ich habe in einem Buch von einem Psychologen gelesen…“?
Wo suchen wir Rat?
Beschäftigen wir uns mit Jehova und seinem Wort? Regelmäßig? Täglich?
Wie wäre es? Schließt euch uns doch in diesem Jahr an und lest mit uns die ganze Bibel bis zum Ende des Jahres. Lasst das Gelesene auf euch wirken. Redet mit eurem Ehepartner und euren Kindern und euren Freunden darüber.
Dann wird es uns sicherlich auch nicht schwer fallen, an unserem Ehegelöbnis festzuhalten – selbst wenn es Probleme gibt
Kapitel 3 – anderen schlechte Beweggründe unterstellen
Der Sündenfall und was wir daraus lernen können
1. Mose 3:1-5
Was fällt uns hier an dem letzten Vers auf?
Der Teufel sät Zwietracht und Unfrieden. Das ist uns klar, das kommt uns ja immer wieder in den Sinn, wenn wir diesen Text hier lesen. Aber könnte es sein, dass wir uns ebenfalls wie der Teufel verhalten – und es vielleicht nicht einmal bemerken? Wie?
Der Teufel unterstellt Jehova hier falsche Beweggründe. Jehova hatte seine guten Gründe, warum die Menschen nicht vom dem Baum essen sollten und als der Höchste im Universum hatte er auch das Recht, diese Regel aufzustellen.
Ebenso haben die Eltern das Recht, für ihre Kinder Regeln aufzustellen und in der Regel entspringt dies guten Beweggründen: denn sie wollen nur das Beste für ihre Kinder, wollen sie vor Schaden bewahren.
Daher entscheiden sie oft, dass ihre Kinder zu einem bestimmten Zeitpunkt zu Hause sein müssen, obwohl die Freunde der Kinder und Jugendlichen aber weitaus länger weg bleiben können. Oftmals entscheiden die Eltern auch, dass ihre Kinder nicht die Schule abbrechen sollen, obwohl andere Kindern auch nicht weiter hin gegangen sind und der Jugendliche vielleicht auf dem ersten Blick gute Gründe haben mag, warum er nicht mehr weitermachen will. Das kann aber oftmals daran liegen, dass der Jugendliche noch nicht den richten Überblick über die Dinge hat.
So kann es sein, dass ein Jugendlicher, der sich vielleicht nur ein Jahr zuvor gemeinsam mit den Eltern entschieden hatte, das Abitur zu machen, nun auf einmal von der Schule abgehen möchte. Bei der Entscheidung für das Abitur lagen eigentlich die gleichen Beweggründe zugrunde, wie nun für den Wunsch, die Schule abzubrechen. Der Jugendliche hatte als Ziel, den allgemeinen Pionierdienst aufzunehmen. Daher hatte er sich gemeinsam mit den Eltern erkundigt, welcher Beruf da am besten in Frage käme, mit welcher Ausbildung es ihm später möglich wäre, sich mit einem Halbtagsjob selbst zu finanzieren und trotzdem noch die nötige Kraft zu haben, vermehrt im Predigtdienst unterwegs zu sein. So hat der Jugendliche sich möglicherweise bei der Berufsberatung alles angehört und ist zu dem Schluß gekommen, dass ihm keiner der Berufe zusagt, die er ohne Abitur erlernen könnte. Daher ist man sich in der Familie einig: es wird Abitur gemacht und dannn eine entsprechende Ausbildung, die später den allgemeinen Pionierdienst ermöglicht.
Nun ändert sich aber für den Jugendlichen die Situation. Auf einmal hat er es – aus welchen Gründen auch immer – sehr eilig mit allem. Und so äußert er den Wunsch, nun doch von der Schule abzugehen, obwohl er die härteste Strecke bereits hinter sich hat und sehr wohl in der Lage ist, sein Ziel zu erreichen. Als Grund für seinen Schulabgang äußert der Jugendliche möglicherweise, dass er ja den allgemeinen Pionierdienst als Ziel habe und daher nicht mehr seine Zeit mit der Schule verplempern wolle.
Nun entsteht eine Diskussion mit den Eltern, in der die Eltern ihm immer wieder klar machen wollen, warum sie mit seinem Wunsch nicht einverstanden sind. Da der Jugendliche noch minderjährig ist, verbieten sie es ihm schließlich, denn er ist für ihre Argumente nicht zugänglich.
Nun kommen wir an dem Punkt, wo sich gerade Adam und Eva im Garten Eden befinden. Der Teufel sät Zweifel, zieht die Beweggründe Jehovas in Zweifel, sagt ihnen, er würde aus egoistischen Beweggründen nicht wollen, dass sie von dieser Frucht essen würden und das Essen der Frucht sei gut für sie.
Leider ist Adam zu dem Zeitpunkt nicht in der Nähe, als Eva diesem Druck ausgesetzt ist und da Eva sehr unerfahren ist, glaubt sie dem Verleumder und setzt sich über das Gebot ihres liebevollen und himmlischen Vaters hinweg. Sie glaubt nicht mehr, dass er nur ihr Wohl im Auge habe, sondern denkt nun, er würde es ihr nicht gönnen und schließlich muss sie ja für sich selbst sorgen und sie selbst und ihre Bedürfnisse sind ja sooo wichtig. Punkt um: sie tut, was sie selbst für richtig hält und verspielt leider damit ihr gutes Verhältnis zu Jehova.
Wie hätte wohl Adam reagiert, wenn er in der Nähe gewesen wäre? Hätte er versucht, Eva von ihrem verkehrten Tun abzuhalten – oder hätte er mitgemacht? Ja, er hat später davon genommen, da es Eva eh schon getan hatte. Aber hätte er in dem Moment auch mitgemacht?
Um auf unser Beispiel zurückzukommen: was, wenn du nun dem oben beschriebenen Jugendlichen begegnen würdest und er würde dir schildern, wie hässlich die Eltern zu ihm sind? Würdest du versuchen, ihn wieder zur Besinnung zu bringen? Oder würdest du ihn in dem Glauben stärken, dass die Eltern ihm etwas vorenthalten wollen, immerhin wird ja immer wieder zum Pionierdienst ermuntert?
Was, wenn der Jugendliche erst durch dich auf die Idee gekommen ist, dass die Eltern ihm etwas vorenthalten, was eigentlich für ihn gut wäre? Wie würde Jehova uns dann sehen?
Ja, neigen wir vielleicht dazu, anderen schlechte Beweggründe zu unterstellen, weil wir damit für uns selbst Vorteile erwirken können?
Genau dies hat der Satan getan!
Du fragst
Die Erfahrungen zeigen, dass die meisten Menschen mehr und mehr unseren Ureltern gleichen, und leicht auf die bösen Machenschaften von Menschen hereinfallen, die einen teuflischen Charakter haben.
Aber noch interessanter finde ich ja wie man auf Rat reagiert. Was tue ich, wenn mich jemand auf wirkliche Fehler anspricht?
Adam und Eva sagten ja sinngemäß:
und ein paar Verse weiter sehen wir, wie sie trotzdem glaubten, Gottes Segen zu haben
Ähnlich denken viele Menschen, dass sie den Segen Jehovas genießen würden, obwohl sie Ehen zerstören oder ihre Eltern vor Gerichte zerren.
Noch trotziger ist ja dann Kains Antwort, als er von Jehova wegen des Mordes an seinem Bruder angesprochen wird. Was sagt er sinngemäß?:
„Nein, lieber Gott – so nicht! Du hast die Erde uns Meschen doch geschenkt, nun darf ich darauf so lange ich lebe auch machen was ich will! Du hast kein Recht mich einzuschränken! Meine Strafe wäre viel zu groß! Du hast uns doch bestimmt nur aus eigennützigen Bewegründen gemacht?“
Nichts von Demut gegenüber seinem himmlischen Vater! Genauso wenig Demut und Liebe lassen heute viele Kinder gegenüber ihren Eltern walten.
Der Geist der Unabhängigkeit:
Wir wissen selbst, was für uns gut ist und wir lassen uns nichts sagen.
Wir haben ein Problem damit, uns unterzuordnen, wollen lieber selbst entscheiden.
Wie denkt Jehova wohl darüber?
Welche Hilfen bekommen wir hier von Jehova und seinem treuen und verständigen Sklaven an die Hand?
Wir haben die Wtlib und können zahlreichen Stoff zu diesem Thema heraussuchen. Aber wir haben noch mehr, wir haben die Hilfe, uns plastisch vor Augen zu malen, wie Jehova denkt. Dazu haben wir von der Gesellschaft einige biblische Dramen an die Hand bekommen. Warum sie sich nicht noch einmal anhören und aus sich wirken lassen?
Da sind z.B. folgende Dramen vorhanden:
„Unterwerft euch Jehova“
das von der Unterordnung der Frau handelt,
„Hüte dich vor rebellischen Reden“
was sich um Korah, Dathan und Abiram dreht. Sie wollen sich Mose nicht unterordnen und begehren lautstark auf. Wie Jehova darüber denkt? Hört es euch an
„Suche Gottes Gerechtigkeit zum Überleben“
wo eine große Familie nach der Versammlung über den Vortrag spricht, der sich um Zephanja dreht und den sie gemeinsam in der Zusammenkunft gehört haben. Das eine Ehepaar hat echte Schwierigkeiten, da sie keine Partner, sondern eher Konkurrenten sind. Die Ehefrau muss einsehen, dass sie mit ihrem Geist der Unabhängigkeit zu den Problemen beigetragen hat, auch wenn der Mann ebenfalls einen Anteil trägt
„Warnende Beispiele für unsere Zeit“
das ihr euch direkt auf der Seite der Gesellschaft herunterladen könnt. Es geht um Simri und Kosbi und wie mutig Pinehas gehandelt hat. Er hatte keine offene Auflehnung gegen Jehova und seine Gebote geduldet
„Jehovas Autorität achten“
ebenfalls auf der Seite der Gesellschaft. Auch dieses Drama beschäftigt sich mit der offenen Auflehnung Korahs, Dathans und Abirams. Es hilft uns zu erkennen, wie diese dachten und was daran verkehrt war.
Ja, all diese biblischen Dramen helfen uns, gegen den Geist der Unabhängigkeit anzukämpfen, der ja wegen unserer Unvollkommenheit vorhanden ist.
Nutzen wir doch bitte die zahlreichen Hilfen, die die Gesellschaft uns zur Verfügung stellt!
Die Schuld bei anderen suchen
1. Mose 3:11-13
Warum fällt es uns eigentlich so schwer, zuzugeben, wenn wir Mist gebaut haben und dann auch die Konseqenzen davon zu tragen? Ist es wirklich nur die Angst vor Strafe?
Sind wir uns eigentlich dessen bewusst, dass wir es uns selbst damit vermasseln?
Nehmen wir mal wieder den Fall einer Familie, die bisher harmonisch miteinander umgegangen ist, weil alle Mitglieder den wahren Gott anbeten und seine Gebote halten. Jeder ist gern bereit, seinen Teil dazu zu tun, dass es funktioniert, denn alle wollen das. So fällt es den einzelnen nicht schwer, eigene Fehler einzugestehen und liebevoll auf den anderen zuzugehen, wenn es Probleme gibt.
Nun verändert sich auf einmal eins von den Familienmitgliedern. Es kann auf einmal nicht mehr erkennen, dass es selbst zumindest einen Teil der Schuld daran trägt, dass ein Problem innerhalb der Familiengemeinschaft entstanden ist und auf einmal kann man nicht mehr vernünftig miteinander reden.
Statt sich Gedanken zu machen, was man selbst falsch gemacht hat und wie man selbst was ändern kann, damit es wieder harmonisch läft – fängt dieses Familienmitglied an, die Schuld bei den anderen zu suchen und dauernd aufzuzählen, was die anderen alles falsch gemacht haben und wo sie es versäumt haben, ihm sein Recht zukommen zu lassen.
Eine Grundlage für den Frieden innerhalb der Familie?
Eine Basis, um die bestehenden Probleme wirklich zu lösen?
Was ist denn eigentlich so schlimm daran, einzugestehen, dass man selbst etwas falsch gemacht hat?
Mein Mann führt dann immer die Vorkommnisse im Garten Eden an, dass ja schon Adam und Eva zu Jehova sagten, sie könnten ja garnichts dafür. Adam beklagt sich bei Jehova über die Frau. Scheinbar hat Jehova bei deren Erschaffung einen gravierenden Fehler gemacht, denn sie funktioniert scheinbar nicht so, wie sie soll. Denn dieses Biest hat ihn verführt, er konnte garnichts dafür.
Die Frau plädiert auf mildernde Umstände, kann ja nicht dafür, dass diese gerissene Schlange ihr so zugesetzt hat, dass sie garnicht anders konnte. Sie musste ja so handeln, der Druck war ja soooo groß!!!
Ob diese Reaktion der eigentliche Grund dafür war, dass Jehova Adam und Eva aus dem Paradies geschmissen hatte? Da sie ihre Schuld nicht einsahen, konnte er ihnen nicht mehr vertrauen?
Wäre es vielleicht anders gewesen, wenn Adam gesagt hätte „tut mir leid Jehova, ich habe einen riesigen Fehler gemacht. Das hätte ich nicht tun dürfen. Das kommt nie wieder vor“?
Wir wissen es nicht.
Aber mit Sicherheit weiß ich, dass eine Beziehung, eine Ehe und eine Familie nicht funktionieren kann, wenn einer der Beteiligten nicht in der Lage ist zu sehen, dass auch er Fehler gemacht hat. Denn wenn er es nicht sieht, wird er auch nichts ändern.
Es sind schon Familien, die zuvor glücklich und harmonisch waren, an so einem Verhalten zerbrochen
Kapitel 4 – hören wir zu, wenn Jehova uns ermahnt?
1. Mose 4:1-16
Warum beschwert sich Kain hier über die Strafe, die Jehova ihm auferlegt? Hatte Jehova ihn nicht gewarnt?
Bereits, als Kain anfing, negative Gedanken über Abel zu hegen, wurde er von Jehova ermahnt. Jehova sagte ihm, dass dies nicht richtig sei und dass ER es hart bestrafen würde. Hatte Kain ihm nicht zugehört?
Hören wir Jehova zu?
Lesen wir regelmäßig in der Bibel und lassen so Jehova zu uns reden?
Wie und mit welcher Motivation lesen wir dann? Immer eifrig auf der Suche nach Bibelversen, die wir anderen um die Ohren hauen können, damit sie sehen, wass sie tun müssen, um uns unser Recht zukommen zu lassen?
Oder lesen wir in der Bibel, um zu hören, was Jehova zu uns sagt?
Denken wir über das Gelesene nach? Haben wir bei Problemen, wenn wir falsch handeln, das Gefühl, dass Jehova zu uns spricht? Dass er zu uns sagt: „Stop!“?
Ich kenne das Gefühl sehr gut. Hatte es im letzten Jahr sehr oft, wenn ich mich in meine verletzten Gefühle hineingesteigert habe. Dann hat Jehova oft zu mir gesagt
Daher hab ich mich ganz besonders angestrengt, mein Verhalten zu ändern und anstatt darüber nachzudenken, was der andere falsch gemacht hat, daran zu denken, wie ich mich verhalten sollte.
Und so ist es mir gelungen, auf die Person, die mich so verletzt und wütend gemacht hat, immer wieder versöhnlich zuzugehen, obwohl diese ihr Verhalten nicht geändert hat.
Wer jetzt denkt, das sei mir leicht gefallen – der irrt gewaltig!
Noch niemals ist mir etwas so schwer gefallen, wie dieser Schritt. Es liegt mir einfach nicht, auf Menschen zuzugehen, den ersten Schritt zu machen, wo ich doch meine, ich sei im Recht.
Aber Jehova hat mir klar gemacht, dass es hier nicht um mich geht oder darum, wer denn nun Recht hat – sondern darum, den Frieden in der Familie zu wahren. Und selbst, wenn der andere nicht darauf eingeht und in seinem verkehrten Verhalten verharrt, so habe ich doch zumindest das Gefühl, dass ich so gehandelt habe, wie Jehova das möchte.
Aber es fühlt sich wirklich nicht sonderlich toll an, wenn der Höchste zu einem sagt „spinnst du? Was soll das?“
(Übrigens gibt es zu dem Thema „Die Einheit in der Familie bewahren“ auch ein biblisches Drama, was mal auf einem Kongress aufgeführt worden ist)
1. Mose 6 – 9
1. Mose 7:2
Habe ich schon so oft gelesen, ist mir aber erst dieses Mal aufgefallen:
bereits zu Noahs Zeiten gab es einen Unterschied zwischen reinen und unreinen Tieren und dieser scheint Noah auch bekannt gewesen zu sein.
Ich dachte, diese Unterscheidung hätte es erst sehr viel später gegeben, denn er wird ja erst bei den Gesetzten, die Jehova Mose gab, richtig erklärt.
Also muss Jehova bereits sehr viel früher den Menschen gesagt haben, welche Tiere rein und somit geeignet sind, dass er sie als Opfer annehmen kann.
Sollte uns dies verwundern?
Gestern habe ich einigen Stoff zur Person „Abel“ herausgesucht, da ich mir in diesem Jahr vorgenommen hatte, mich auf Personen zu konzentrieren, die Jehova wohlgefällig waren und darauf, was IHM an ihnen gefiel. Ich war sehr überrrascht, wieviel Stoff mann schon allein zu Abel auf der Wtlib finden kann. Aber zurück zum Thema: hier wird in einem Artikel auszugsweise gesagt:
Ausserdem wissen wir ja, dass Jehova Kain warnte, als er negative Gefühle gegen seinen Bruder hegte.
hier noch einige Highlights aus den beiden Dramen „Jehovas Strafgericht an Gesetzlosen“ und „Bleibt besonnen und baut weiterhin mit dem größeren Noah“, das so im Original auf dem BZK aufgeführt worden ist:
Noah wurde nicht von dem Auftrag Jehovas überrascht, davon, dass Jehova geschockt über den Lebenswandel der Menschen war. Hier in diesem Drama sagt Noah voller Begeisterung zu seiner Familie: „Endlich hat Jehova unsere Gebete erhört!“. Ganz im Gegensatz zu Lots Frau, die am Ende des Dramas „Jehovas Strafgericht an Gesetzlosen“ zu ihrem Mann sagt „Man kann doch abseits wohnen, aber trotzdem die Annehmlichkeiten der Stadt in Anspruch nehmen“.
Hier wird ganz deutlich die unterschiedliche Einstellung der beiden klar:
Noah und seine Familie waren angewidert durch die Dinge, die sie um sich rum sahen. Es war für sie furchtbar zu sehen, wie immer mehr der Menschen um sie herum von der wahren Anbetung abglitten und nichts dabei fanden, bei dem unmoralischen Wandel der anderen mitzumachen. Noah war richtig erleichtert, dass nicht nur er geschockt über die Dinge um ihn herum waren, sondern dass Jehova es ebenso sah und dass er endlich etwas ändern würde.
Voller Begeisterung macht sich die ganze Familie daran, den Auftrag Jehovas zu verwirklichen. Es ist ein Familienprojekt und sie haben überhaupt kein Problem damit, dass sie anders sind und die Menschen um sie herum sie und ihr Tun verspotten. Sie gehen darin auf, endlich etwas tun zu können und dadurch daran Anteil zu haben, dass endlich auf der Erde aufgeräumt wird.
Der Nachbar von Noah, der sich die ganze Zeit so unsicher ist – „du hast ja Recht Noah, aber ich weiß nicht“, ist mehr darum besorgt, was die anderen von ihm denken würden, wenn er sich Noah anschließt.
Als es dann zum Ende hin geht und Noah ihn auffordert, nun endlich in die Arche zu kommen, hat der Nachbar immer noch Zweifel: „Was würden denn die Leute denken? Was, wenn die Sintflut doch nicht kommt?“
Na und? Die Leute verspotten Noah und seine Familie doch eh seit Jahren, was macht das nun noch für einen Unterschied?
Einer fragt sogar: „hast du denn keine Angst? Wenn die Sintflut doch nicht kommt – du kannst doch die verlorenen Jahre nicht mehr aufholen“.
Was für verlorene Jahre?
Selbst, wenn die Sintflut nicht käme, so wären die Jahre der harten Arbeit doch keine vergeudeten Jahre gewesen. Immerhin hatte Noah so die Möglichkeit, sich mit positiven Dingen beschäftigt zu halten. Was sonst hätte er denn in den Jahren tun sollen? Er wollte edoch eh keinen Umgang mit den verdorbenen Menschen um sich herum, wollte doch sowieso sich getrennt halten und seine Energie auf die Anbetung des wahren Gottes richten. Was wäre denn da vergeudet gewesen?
Wir sehen also, wie wichtig unsere Einstellung ist. Wie wir zu Jehova und seinen Maßstäben stehen. Lieben wir das was Jehova liebt und hassen, was ER hasst? Oder sind wir zweigeteilt? Auf der einen Seite lieben wir Jehova, fänden es aber schade, wenn das Ende schon käme, denn in der Welt ist es auch nicht sooo schlecht?
Noah hatte die richtige Einstellung: ihm war Jehova wichtig. Das wichtig, was Jehova wollte. Er dachte und empfand wie Jehova und war daher erleichtert, dass Jehova diese Schlechtigkeit endlich beseitigen wollte. Er hatte kein Bedauern und machte sich voller Begeisterung an das Werk – ganz egal, wie die andern darüber dachten und er nahm den daraus resultierenden Spott gern in Kauf! Ja, er und seine Familie hatten Freude an ihrer Arbeit, klagten nicht darüber, wie schwer es war, die Materialien zu besorgen und die Arche ohne allen technischen Schnickschnack, den wir heute so haben, zu bauen. Ihnen kam garnicht in den Sinn, es sich so einfach und bequem wie möglich zu machen.
Wie steht es mit uns?
1.Mose 6-9
Der Noah hat nie diskutiert! Nicht gesagt: „was denn SOO groß soll die Arche werden? Nein, ich hab nicht die Kraft und Energie… ich bau den Kasten kleiner!“ „Was denn, so viele Tiere sollen da rein?“. Er hat sich auf die Aussagen Gottes verlassen!!! Und seine Kinder und seine Frau haben auf Noah gehört! In der Bibel werden keine Diskussionen innerhalb der Familie berichtet.
Nein – sie haben nichts verloren – auch wenn die Zeit für den Bau und die Zeit in der Arche ziemlich lang erscheinen. Dafür gab es aber einige Jahre Ruhe und Frieden. Leider nicht allzulang… Aber wenn man schaut, wie lange wer von den vier Männern noch gelebt hat, so haben sich doch wohl Sem und Abraham noch gekannt??
Noch ein Gedanke zu Bitja.
Wir erinnern uns an das junge Mädchen, das ganz zu Anfang des Dramas so begeistert darüber war, dass ein „Sohn des wahren Gottes“ sie erwählt hatte und sie zur Frau wollte. Sie dachte sogar, sie käme dadurch vielleicht in die glückliche Lage, den verheißenen Samen hervorzubringen. Leider ist Bitja das ganze Drama lang unbelehrbar, egal wie sehr sich alles zum Unguten für sie wendet. Sie sieht ihren Fehler nicht ein. Denkt bis zum Schluß, dass sie richtig gehandelt hat und bedauert nur die Folgen.
Könnte es sein, dass auch wir ihr manchmal gleichen? Dass wir nicht in der Lage sind, eigene Fehler einzugestehen? Selbst dann nicht, wenn Jehova uns ganz offensichtlich zeigt, dass es verkehrt ist?
Nutzen wir rechtzeitig die Möglichkeit umzudenken und auf den richtigen Weg zurückzukehren?
Hier in diesem Drama zeigt uns Noah auch, wie wir auf Personen reagieren sollten, die nur Streit suchen:
Wir erinnern uns an das zänkische Weib, das Noah und seine Familie die ganze Zeit verspottet. Dauernd provoziert sie Noah. Wie reagiert er?
„Wenn du eine ehrliche Antwort willst,können wir uns gerne darüber unterhalten. Wenn du aber nur gekommen bist um uns zu verspotten, dann muss ich gehen und mich um die wichtigeren Dinge Jehovas kümmern“.
Was lernen wir daraus?
Wir sollten nicht darauf eingehen, wenn ein anderer uns provoziert und nur Streit sucht!
1. Mose 12 – 15
1. Mose 11:27-12:1
Wie denn nun? War es Terachs Entscheidung aus Ur wegzuziehen oder wurde Abraham von Jehova dazu aufgefordert?
1.Mose 10,11
Mi der Mehrheit „mitgehen“ – oder „allein in der Ecke sitzen“?? Das war wohl beim Turmbau zu Babel eine wichtige persönliche Entscheidung. Wie ist das heute? Kann ich eine eigene Entscheidung fällen und ist mein Verhältnis zum Schöpfer so gut, dass ich eine Entscheidung fälle, die ihm gefällt? Oder gehöre ich zu der Gruppe Menschen, die sich immer nach der Mehrheit ausrichten? Oder würde ich meinen persönlichen Vorteil suchen? Wohin würde mein Blick heute gehen? Würde man mich beim Bau dieses Turmes sehen?
Scheinbar hatten die Menschen, die sich hier versammelt hatten, doch „Gottes Segen“, denn er schritt doch nicht ein! Der Bau ging vorwärts! Nur scheinbar „ruchlose Menschen“ beteiligten sich nicht am Bau!?!? Nein – jeder der Jehova mit Herz und Sinn liebte, beteiligte sich nicht an dem Bau!!! Und wie ist das heute? Habe ich die Kraft, gegen die Mehrheit, mein Verhältnis zu Jehova als das Wichtigste zu betrachen?
1. Mose 12-15
Abraham und Lot haben sich getrennt… und Lot scheint es in seiner Stadt, die er gewählt hat sehr gut zu gehen! Ah – da scheint er wohl Gottes Segen zu haben?
Die Stadt wird angegriffen und Lot und alle anderen kommen in Gefangenschaft! Was geht das Abraham an? Sollte er sich „nicht einmischen“? Schließlich hatte sich ja Lot von ihm getrennt? Wie ist das heute? Ach, die betreffende Person hat sich von uns getrennt, also geht sie uns nichts mehr an? Soll doch selber sehen?? oder handeln wir wie Abraham und unterstützen und befreien wir Menschen, die unsere Hilfe benötigen?
Abraham handelte richtig! Woher wissen wir das?? Obwohl er im Krieg nicht erfahren, besiegte sein „Heer“ das militärisch geschulte Heer! Er hatte den Segen Jehovas.
1. Mose 16 – 19
1. Mose 16:1-6
War es richtig, wie Sarai nun Hagar behandelte?
Hat es nicht immer einen negativen Beigeschmack, wenn wir andere demütigen?
Abraham hatte zu Sarai gesagt „tu mit ihr, was gut ist in deinen Augen“ und Sarai demütigte ihre Magdt. War dies in Jehovas Augen richtig und annehmbar?
Oder ging es hier vielleicht eher darum, dass sie Hagar wieder auf den Platz zurückschickte, der eigentlich ihr angemessen war? Immerhin war Hagar nur die Magdt und Sarai die Herrin.
Sicherlich bedeutet dieses „sie demütigte Hagar“, dass sie ihr klar machte, dass sie ihren angestammten Platz als Magdt verlassen hatte und sich nun anmaßte über ihrer Herrin zu stehen. Dies kam der Magdt mit Sicherheit nicht zu.
Ein System kann nur solange funktionieren, solange jeder auf dem Platz bleibt, auf den er auch gehört und der ihm zusteht. Dies könnten wir auch auf die Familie beziehen:
Jehova hatte eine ganz klare Rollenverteilung: Der Mann steht über der Frau und beide stehen über den Kindern.
Wenn nun die Frau ihren ihr von Jehova zugewiesenen Platz verlässt und meint, sie müsse nun die Führung in der Familie übernehmen oder sich sonstwie zu emanzipieren, wie es heutzutage in der Welt so üblich ist – dann kann dies nicht das Wohlgefallen Jehovas haben. Jehova erwartet von uns Frauen die nötige Demut, uns unseren Ehemännern als dem Haupt unterzuordnen, die sie ja nunmal gemäß Gottes Willen sind.
Somit könnte man von einem Mann, der seine Frau bittet, wieder den ihr angestammten Platz einzunehmen, sagen, er würde seine Frau demütigen. Dies hätte mit Sicherheit keinen negativen Beigeschmack – zumindest nicht bei einer Ehefrau, die so leben möchte, wie es Gott gefällt.
Das Gleich kann man auch von der Beziehung der Kinder zu ihren Eltern sagen. Ihr Platz ist den Eltern untergeordnet und sie sollen ihren Eltern gehorsam sein, wenn sie Jehova gefallen wollen.
Wenn nun ein Kind oder ein Jugendlicher daherkommt und sich so benimmt, als würde er über den Eltern stehen, wichtiger als diese sein, mehr wissen und müsse alles bestimmen – könnte man dann sagen, dass dieser demütig seine Rolle in der Familie anerkennt?
Was, wenn die Eltern sich so ein Verhalten nicht gefallen lassen und den Jugendlichen immer wieder liebevoll daran erinnern, dass er sich nicht so verhalten und gleichzeitig Jehova gefallen könne? In gewissem Sinne demütigen sie ihr Kind dann. Aber hat dies dann einen negativen Beigeschmack?
Was, wenn der Jugendliche, der noch nicht volljährig ist, dann bei diesen bösen Eltern auszieht, da er mit deren Verhalten ihm gegenüber nicht klar kommt?
Wie würde Jehova so ein Verhalten dann sehen?
Ist es uns persönlich eigentlich wichtig, wie Jehova uns sieht und das was wir tun?
Oder geht es uns vielleicht eher darum, dass wir uns nicht alles gefallen lassen können?
Wie steht es dann mit unserer Demut?
Dieser Grundsatz betrifft jeden von uns in der Familie: der Ehemann muss sich demütig Jesus Christus unterordnen und sich so verhalten, dass Jesus stolz auf ihn wäre. Wir Frauen müssen uns demütig unseren Ehemännern unterordnen und würden nie etwas tun, was ihnen schadet. Wir würden auch nicht hässlich oder irgendwie sonst abwertend über unseren Ehemann reden – selbst dann nicht, wenn wir vielleicht unzufrieden mit unserer Stellung sind. Das Gleich gilt für Kinder und Jugendliche. Sie würden nie abwertend über ihre Eltern reden – auch dann nicht, wenn sie sich vielleicht nicht ernst genommen fühlen.
Sind wir persönlich mit unserer Stellung zufrieden, die uns von Jehova zugewiesen worden ist?
Zeigt sich dies auch darin, wie wir auf Probleme mit dem Ehepartner oder den Eltern reagieren?
1. Mose 16-19
Du fragst
Selbst der Engel sagt zu Hagar: „Kehre zu deiner Herrinzurück, und demütige dich unter ihrer Hand“.
Interessant auch der Artikel in der Studienausgabe April 2011, wo es um Entscheidungen geht – eine der ersten Fragen, die man sich stellen muss, ist, ob man überhaupt die Berechtigung hat, eine Entscheidung zu fällen. Hagar war nicht in dem Recht, eine Entscheidung zu fällen, da sie „keine Freie Frau“ war….
Abraham bittet Jehova, die Städte zu verschonen, wenn sich darin Gerechte befinden würden! Warum tut er das? Sollte es ihm nicht egal sein, was in anderen Städten passiert? Sind wir bereit, wenn wir meinen Ungerechtigkeit zu sehen, einzuschreiten? Oder schauen wir weg? Auch Lot sah nicht weg – sondern schützte die Männer aktiv! Und wie sieht es bei uns aus? Sind wir aktiv? Oder verstecken wir uns hinter Gesetz und Verboten?
zu diesem Thema noch ein interessanter WT-Artikel vom 15.10.2005 auszugsweise:
Ja, dies mit der Demut ist eine hinterhältige Falle von Satan, um uns von Jehova zu entfernen.
Wir mögen uns für aufrichtig und in Jehovas Augen rein halten, weil „wir ja weder mit Hurerei, lockerer Moral oder Gewalttat zu tun haben, wir lügen und betrügen nicht. Also ist ja alles mit uns ok und wir haben mit Sicherheit das Wohlgefallen Jehovas“.
Und bemerken garnicht, dass wir dem Widersacher in die Falle getappt sind – weil wir unsere uns angestammte Rolle innerhalb der Familie verlassen haben.
„Immerhin müssen wir uns ja nicht alles gefallen lassen“ – oder?
ich habe in dem Studienartikel zum heutigen Tagestext (WT 15.05.2009) noch was passendes zu dem Thema „unsere Rolle ausfüllen, die wir von Jehova zugewiesen bekommen haben“ gefunden:
Wenn wir dies hier so lesen, kommt uns dann nicht in den Sinn, dass wir diesen untreuen Engeln gleichen würden, wenn wir nicht mit unserer Rolle als Ehefrau oder Kind in der Familie zufrieden sind? Wenn wir dagegen aufbegehren, weil wir uns in dieser Rolle nicht wohlfühlen und denken, wir hätten besseres verdient?
Weiter heißt es einige Absätze weiter:
Wir wissen ja: wir sind ein Schauspiel, nicht nur für die Menschen, sondern auch die Engel.
Es liegt bei uns, welches Stück sie bei uns sehen: loyale Unterordnung unter Jehova und die Autorität, die er eingesetz hat – oder Rebellion, weil „ich bin es mir wert“!
Welches Stück sehen die Engel, wenn sie uns so zugucken?
1. Mose 20 – 22
Kapitel 20 – Abimelech
Wer war er?
Wie sah Jehova ihn?
Im Einsichtenbuch heißt es zu Abimelech:
Wie wir sehen, kann das was wir tun, auch das Leben anderer beeinflussen – ohne dass wir uns dessen bewusst sind
Kapitel 21 – Ismael spottlachte über Isaak
1. Mose 21:8-9
Im Einsichtenbuch heißt es zu dieser Begebenheit:
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
Ob sich Hagar wirklich gedemütigt hatte – oder war es nur nach außen hin, damit sie nicht wieder weggeschickt wurde?
Denn irgendwie kommt es einem schon komisch vor, dass das Problem zwischen Sarai und Hagar damals darin bestand, dass Hagar Sarai als „verächtlich“ betrachtete und nun, viele Jahre später, ihr Sohn dies ebenfalls mit Isaak machte.
Der Engel hatte damals Hagar geraten, sich unter die Hand ihrer Herrin zu demütigen, was sie scheinbar auch getan hatte. Aber hat sie sich wirklich gedemütigt – ihre innere Einstellung geändert?
Wie sonst kommt es, dass ihr Sohn eine ähnliche Einstellung wie die Mutter erkennen ließ?
Könnte es sein, dass sich Hagar nur nach Außen hin demütigte, aber in ihrem Herzen immer noch hochmütige Gefühle gegenüber Sarai hegte und mit ihrem Sohn immer wieder darüber gesprochen hat? Ihm immer wieder gesagt hat, er sei der Erstgeborene und Isaak, naja, „ist halt auch ein Sohn von Abraham, aber du bist wichtiger, du bist der Erbe“?
Selbst, wenn sie nicht in dieser Art mit ihrem Sohn gesprochen hat, so wird er sicherlich an ihrem Verhalten gesehen haben, wie sie wirklich dachte – und somit seine Einstellung gegenüber Isaak beeinflusst haben.
Was können wir daraus lernen?
Immerhin wurde Hagar letztendlich doch mit ihrem Sohn in die Wüste geschickt – weil sie sich nicht geändert hatte.
Wie ist es mit uns?
Sind wir wahre Christen – was sich an unserer inneren Einstellung erkennen läßt – oder wahren wir nur den äußeren Schein, um unseren Platz in der Versammlung nicht zu verlieren und damit man uns „unser Ticket ins Paradies nicht wegnimmt“?
In dem Buch „Wähle den besten Lebensweg“ heißt es auszugsweise dazu:
*** bw Kap. 6 S. 80-83 Unterordnung, die sich lohnt ***
Könnte man also sagen, dass sich Hagar wirklich unter die Hand ihrer Herrin Sarai gedemütigt hatte?
Was bedeutet dies für uns heute? Weiter heißt es in dem Artikel:
wie steht es mit uns?
Sind wir wirklich von Herzen demütig – oder wollen wir nur diesen Anschein erwecken?
Zeigt sich dies in unserem Verhalten?
Wir haben in den o.g. Absätzen gelesen, wie wir uns verhalten sollten, falls jemand, dem wir uns gemäß Jehovas Willen unterordnen sollten (seien es die Ältesten, unser Ehemann oder unsere Eltern), unsere Gefühle verletzt.
Handeln wir entsprechend?
Oder sind uns unsere verletzten Gefühle vielleicht wichtiger und wir machen den gleichen Fehler wie Hagar?
Hegen wir weiterhin negative Gefühle und Groll gegenüber einer solchen Person und reden vielleicht ständig darüber oder beeinflussen andere dadurch, wie wir uns verhalten?
Nähren vielleicht auch wir jahrelang Groll und verderben uns damit unser gutes Verhältnis zu Jehova?
Könnte es sein, dass unser Verhalten vielleicht auch Jehova veranlasst, uns „in die Wüste zu schicken“?
1. Mose 20-22
Abraham wird geprüft – was für ein einfacher Satz für diesen schweren Gang. Erst geht sein Erstgeborener – weil er nicht der Erbe sein sollte! Und nun fordert Gott von ihm, sich mit Isaak auf den Weg zu machen. Und kommt ein „Nein“ über Abrahams Mund? Er hat keine Wahl, keine Entscheidungsmöglichkeit – er kann nur Gehorsam oder Ungehorsam sein! Wie steht es mit mir? Auch wir haben heute oft nur die Wahl, dem Schöpfer gehorsam zu sein, oder uns von Menschen beeinflussen zu lassen. Ziehen wir doch bitte den Gebote Gottes vor!
1. Mose 23 – 26
Kapitel 26: Abimelech – gleiche Situation, gleicher König?
Im Einsichtenbuch heißt es zu dieser Frage:
1. Mose 24:1-10
Abraham war sich da ganz sicher!
Dies erkennen wir daran, dass er mehrfach sagt, dass Eliesa gewiß mit einer Frau für Isaak zurück kommen wird!
Wie konnte er sich da so sicher sein?
Abraham kannte Jehova gut. Er war viele Jahre mit dem wahren Gott gewandelt und hatte bereits sehr viele Erfahrungen mit IHM gemacht.
Jehova hatte Abraham einen Samen von Sara versprochen, einen Samen, durch den sich alle Nationen segnen würden. Auch wenn Abraham viele Jahre darauf warten musste und zuerst selbst versuchte, die Dinge in seine Hand zu nehmen – er bekam mit Sara einen Sohn: Isaak. Dieser sollte der verheißene Erbe Abrahams sein, der die Linie zum Messias fortführen würde.
Da Abraham aber Gott auch so gut kannte, dass er sich ganz gewiß war, dass für Jehova keine Frau aus den umliegenden Nationen in Frage kam, so musste es eine Frau aus seinem Volk sein. Aus einem Volk, die auch Jehova anbeten und dies war nun mal seine Familie in Kanaan. Also musste die Frau für Isaak dort her kommen, wohin er seinen Diener schickte.
Da Jehova also daran interessiert war, dass Isaak heiraten und Kinder haben würde und eine mögliche Ehefrau nur aus der Familie Bethuels kommen konnte – so musste der Diener eine Ehefrau für Isaak mitbringen. Das ging ja garnicht anders, denn wie sonst hätte der Erbe entstehen können?
Abraham wollte für seinen Sohn eine Frau, die Jehova mit ganzem Herzen anbeten würde. So eine Frau würde nicht „nein“ sagen, wenn man sie bitten würde, die Mutter des verheißenen Samens zu werden.
w04 15. 4. S. 10-11
Abraham war sich schon mal so sicher. Erinnern wir uns noch daran, dass Jehova von ihm „verlangte“, dass er seinen Sohn Isaak opfern sollte?
Auch wenn Abraham den Grund nicht ganz verstand, so war ihm doch klar, dass Isaak leben würde. Denn Jehova wollte aus ihm den Samen hervorbringen.
Wurde sein Glaube darin enttäuscht?
Wir wissen, dass Jehova dafür sorgte, dass alles gut ausging – und auch dieses Mal könnte sich Abraham ganz auf Jehova verlassen.
Können wir dies nicht auch?
Auch wir sind viele Jahre mit unserem Gott gewandelt und haben unzählige Erfahrungen mit Jehova gemacht, wie er uns immer wieder geholfen oder doch zumindest die Kraft gegeben hat. Warum sollten wir dann nun daran zweifeln, dass er sein Versprechen hält?
Immerhin kann unser Gott nicht lügen – also warum sollten wir nicht auf IHN vertrauen?
1. Mose 24:50-51
Im Einsichtenbuch steht:
War denn nicht Bethuel der Patriarch, das Haupt der Familie und damit das alleinige Haupt von Rebekka? Wieso war Laben an der Entscheidung, ob sie Isaak heiraten sollte, beteiligt?
Leider habe ich zu dieser Frage nichts wirklich zufriedenstellendes gefunden.
Laban – warum mischte er sich bei der Entscheidung mit ein?
Kann mir hier bitte jemand weiterhelfen?
Interessante Frage…hab viele unterschiedliche und sich zum Teil widersprechende Angaben und Vermutungen gefunden:
In einer älteren Bibelausgabe mit Erläuterungen heißt es
Und hier hören wir die erste Folge von Radio Thyrus, die wir zu Hause haben:
„Scheich Abraham“
Kennt ihr diese Serie?
Jeder, der das Bibellesen möglichst lebendig gestalten möchte, sollte diese Serie kennen. Ich weiß nicht so recht, wer die eigentlich produziert hat, aber sie ist ähnlich, wie die biblischen Dramen, die wir von unseren Kongressen kennen – nur halt als Hörspiel.
Wir hören die Nachrichten von Radio Thyrus, die live dabei sind, bei dieser Hochzeit von Isaak und Rebekka. Die Reporter sind meist Außenstehende, die den wahren Gott nicht kennen und sich in jeder Folge über die Personen des Volkes Gottes wundern, über die sie gerade berichten.
Glücklicherweise haben sie immer einen Sachverständigen/Experten geladen, der den Hörern mit Insiderwisssen weiterhilft.
Diese Folge beginnt mit der Hochzeit, zu der geladen ist und im Laufe der Feierlichkeiten gibt der Reporter wie immer einen kleinen Rückblick und so erfahren wir auch von der Geschichte um Lot und seine Frau, die sich doch glatt umblickte und zur Salzsäule erstarrte. Es gibt da sogar einen Augenzeugen *zwinker*
Ich kann nur jedem ernsthaften Bibelleser raten, sich diese Folgen zu besorgen, denn in den nächsten Tagen gibt es eine weitere zu hören über Jakob „Der gestohlene Vatersegen“.
Ich habe eigentlich alle Folgen schon gehört – aber wie unsere biblischen Dramen oder die Filme aus der Reihe „Die Bibel“ höre ich sie immer wieder gern – ganz besonders, wenn sie zu dem passen, was wir gerade in der Bibel lesen
1. Mose 27 – 29
1. Mose 27:1-5 – Die List Rebekkas, den Segen für Jakob zu erlangen
Wir haben ja in den vergangenen Jahren einiges an Stoff zu diesem Thema herausgesucht, wie den „den Segen für Jakob erwirken“ und aus dem Einsichtenbuch und WT. Hier wurde uns immer wieder gezeigt, dass das Handeln von Rebekka völlig ok war, weil sie im Sinne Jehovas gehandelt hat.
Könnten wir somit für uns heute ableiten, wir könnten ebenfalls listig oder gar verschlagen handeln, um etwas durchzusetzen, was zwar gegen biblische Maßstäbe geht, aber unserer Meinung nach Gottes Wille ist?
Könnten wir es dann vor unserem Gewissen rechtfertigen, durch Lug und Trug das zu erwirken, was uns besser in den Kram passt? Jehova wird schon einverstanden sein?
Laban – verantwortlich für viel Leid
War dieser Laban wirklich ein Anbeter Jehovas? Immerhin ging Jakob ja gerade deswegen zu ihm, um sich eine Frau zu suchen, die aus einem Volk kommt, das Jehova anbetet
1. Mose 28:1-2
Aber hatte er wirklich Jehova angebetet?
Was hat er sich nur dabei gedacht, dass er Jakob mit Lea überlistete? Hatte er mal über die Konsequenzen nachgedacht?
All dies viele Leid, dass durch seinen „Geniestreich“ entstand und was er hätte verhindern können:
1. Mose 29:30-35
In ihrer Verzweiflung denkt Lea, sie könne sich die Liebe ihres Mannes erwerben, indem sie ihm Söhne schenkt. Leider entsteht daraus ein Wetteifer unter den Frauen, wer ihm mehr Söhne schenkt und das ist sehr sehr traurig.
Ob sich Laban darüber im Klaren war, was er angerichtet hatte?
Hat er gesehen, wie unglücklich er Lea mit seiner List gemacht hatte? Wie sie immer und immer wieder versuchte, die Liebe „ihres Mannes“ zu gewinnen?
Welcher Wetteifer und welche Eifersucht zwischen den Frauen bestand? Nicht nur zwischen Lea und Rahel, sondern auch noch zwei Mägde wurde mit hinein gezogen.
Wie steht es mit den Eifersüchteleien zwischen Jakobs Söhnen und dass die älteren Brüder Josef später in die Sklaverei verkauften – war dies nicht auch eine schmerzliche Auswirkung von Labans List? Denn warum liebte Jakob Josef so sehr? Weil er der Sohn der Frau war, die er wirklich liebte.
Schade eigentlich, dass Jakob dann mit seiner Familie wegzog, denn es hätte sicherlich nicht geschadet, wenn Laban das ganze Ausmaß mitbekommen hätte, von dem, was er angerichtet hat.
Du fragst:
aber nein!
aus einem Bibellexikon:
1. Mose 29:32
Lea nennt Jakob immer wieder „mein Mann“ und hofft, irgendwie seine Liebe zu erlangen. Aber war er eigentlich je wirklich ihr Mann?
Er wurde ja zu dieser Ehe überlistet, hatte sich ja nicht freiwillig dafür entschieden, sie zur Frau zu nehmen. Er hatte eine zärtliche Nacht voller Liebe mit seiner ihm frisch angetrauten Ehefrau Rahel – wie er dachte – und musste morgens voller Schrecken erkennen, dass er nicht mit Rahel die Ehe vollzogen hatte, sondern durch die Beziehungen, die er mit Lea hatte, sie zur Frau genommen.
Lea betrachtete ihn somit wohl zu Recht als ihren Mann – aber als was sah Jakob sie an? Höchstens doch als Nebenfrau. Ob sie ihm je mehr gewesen ist, als die Mägde, die Rahel und Lea ihm gaben, damit er mit ihnen Kinder zeugte?
Jehova ist barmherzig und gerecht
1. Mose 29:31
ein sehr schönes Beispiel für Jehovas Barmherzigkeit und dafür, dass er uns niemals im Stich lässt.
Oftmals lässt er zwar Prüfungen zu – bewahrt uns nicht vor Leid – aber er gibt uns den Mut und die Kraft, sie auszuhalten.
So, wie er hier Lea zur Hilfe eilt: er gibt ihr eine Möglichkeit, ihrem Manne nah zu sein und seine Zuneigung zu erhalten. Zwar wird Jakob sie niemals so lieben wie Rahel, aber sie hat etwas, was ihn mit ihr verbindet
Ebenso wird Jehova auch uns niemals gänzlich im Stich lassen. Er wird mit der Prüfung den Ausweg schaffen und uns die Kraft, die über das normale hinausgeht, geben, damit wir sie bewältigen können
Kapitel 29: Zwei frauen und ein Mann – viel Leid
wenn ich die Geschichte mit Rahel und Lea lese, muss ich immer an meine ehemalige Nachbarin Saphira denken.
Sie kam mit ihrem Mann aus der Syrien nach Deutschland, frisch verheiratet und schwanger. Sie war glücklich, freute sich auf das Kind. Sie wusste wohl, dass ihr Mann noch eine weitere Frau in der Türkei hatte, die er bereits vor ihr hatte, mit der er auch Kinder hatte, aber die war ja weit weg.
Aber dann hat er die erste Frau mit den Kindern ebenfalls hergeholt und sie wohnten in einer gemeinsamen Wohnung. Es war kaum zum Aushalten, denn sie bekam nun hautnah mit, dass sie nicht die einzige war. Es gab bei ihnen feste Tage, wann er bei Saphira „ihr Mann“ war und wann bei der ersten Frau. Die Wohnung war klein und beengt und so war es nicht nur das Wissen darum, sondern sie konnte es fast miterleben.
Später haben sie sich in der Nähe eine andere Wohnung gesucht. In einem Haus hatten sie zwei Wohnungen. Unten wohnte Saphira mit ihren Kindern und oben die erste Frau und je nachdem, welcher Tag war, wohnte Ali mit Saphira oder mit der anderen. Trotzdem war es für Saphira sehr belastend.
Ich war oft dort, denn ich hatte über die Jahre mit Saphira die Bibel studiert. Ihr gefiel es, wie Jehova die Dinge geregelt hatte: ein Mann sollte eine Frau haben
Weil ich den Schmerz von Saphira oftmals hautnah mitbekommen habe, schmerzt mich die Geschichte mit Rahel und Lea jedesmal auf Neue
1. Mose 30 – 32
1. Mose 30:14-15
Das hört sich – zumindest für mich – jetzt sehr hart an: hatte Rahel die Nacht mit Jakob wirklich für Mandragoren verschachert?
Freiwillig auf eine Liebesnacht mit ihrem Mann verzichtet, in dem vollen Bewußtsein, dass er in der Nacht zärtlich zu einer anderen Frau sein würde?
Wie verzweifelt muss sie gewesen sein
Wie mag sich Jakob dabei gefühlt haben, wo er doch eigentlich nur Rahel von Herzen liebte?
1. Mose 30:16
Versetzen wir uns doch mal in seine Lage: eigentlich liebte er nur Rahel. Nun war er durch List auch noch mit Lea verheiratet und er zog sich nicht aus der Verantwortung. Auch dieses Hin und Her mit den Mägden machte er mit, weil er wollte dass es seinen Frauen gut ging.
Aber nun kam er von der Arbeit nach Hause, in dem Bewußtsein, dass heute sein Tag mit Rahel ist. Wie muss er sich darauf gefreut haben, die geliebte Frau endlich wieder in den Armen halten und ihr nahe sein zu dürfen.
Und nun kommt Lea raus und sagt ihm „ne, mit Rahel ist heut nix, heute bin ich dran, du musst dich heute zu mir legen, ich habe dich gewissermaßen erkauft“.
Was für ein Schock das für ihn gewesen sein muss!
Überhaupt muss es für ihn schlimm gewesen sein, mit drei Frauen Beziehungen haben zu müssen, die er überhaupt nicht liebte. Immer in dem Wissen, dass seine geliebte Frau nicht weit weg ist und er doch eigentlich viel lieber bei dieser sein will.
Und dann wird er noch von Laban um den Lohn betrogen?
Zu der Geschichte um Jakob und Esau und wie es mit Jakob weiterging, passt das Hörspiel von Radio Thyrus – „der gestohlene Vatersegen“
Die Reporter sind live dabei, wie sich Jakob und Esau nach unzähligen Jahren wieder begegnen und Rückblick wird auf die Geschichte mit der List Rebekkas, aber auch auf die List Labans und das Leid, das dadurch verursacht wurde, eingegangen
Schön die Szene, wo Jakob wiederkommt und hinkt – „was ist denn da nur passiert?“
auch die beiden Dramen „unser geistiges Erbe schätzen“ und „verachte heilige Dinge nicht“ passen sehr gut zu dem gelesenen Stoff
Kapitel 32: Jakob und Esau – wie man Frieden schließst
1. Mose 32:2-5
Wenn wir wirklich Frieden wollen, müssen wir demütig auf den anderen zugehen – selbst dann, wenn wir meinen, wir selbst wären im Recht!
1. Mose 33 – 36
Kapitel 33: Die zwei Lager
1. Mose 32:7-8
1. Mose 33:1-2
Lea und ihre Söhne wurden vorgeschickt – damit im Fall der Fälle Rahel und ihre Kinder übrig bleiben.
Wie mag sich Lea und wie mögen sich ihre Kinder dabei gefühlt haben?
1. Mose 37 – 39
Kapitel 38 – Tamar und die Schwagerehe
1. Mose 38:6-12
Bedeutete dies eigentlich für sie, dass sie ehelos bleiben mußte, bis sie von ihrem Schwager schwanger sie?
WT vom 15. August 1983
1. Mose flößt Glaube, Hoffnung und Mut ein
Im August werden Jehovas Zeugen mit dem Studium des Bibelbuches 1. Mose beginnen. Der bewegende Bericht steht einige Wochen lang auf dem Programm ihrer Theokratischen Predigtdienstschule. Dieser Artikel wird jetzt als eine Hilfe zum besseren Verständnis veröffentlicht, und wir hoffen, daß er Fragen beantwortet, die bei dir über 1. Mose, ein wirklich fesselndes und glaubensstärkendes Buch der Heiligen Schrift, aufsteigen mögen.
JEHOVA hat nur Wohlgefallen an Menschen, die vorbehaltlos an ihn glauben. Und diese haben gewiß allen Grund, auf ihn zu vertrauen, denn er ist „der Gott, der Hoffnung gibt“, und seine wunderbaren Verheißungen bleiben nie unerfüllt. Freilich kann es sein, daß Gläubige, während sie auf die Erfüllung warten, Härten und Prüfungen durchzumachen haben. Doch alle, ‘die auf Jehova harren’, können unerschütterlichen Mut haben, weil er seine treuen Diener stets beschützt (Römer 15:13; Psalm 31:23, 24; Hebräer 11:6).
Beweise für all das sind im ersten Buch Mose zu finden. Dieser wertvolle Teil des Wortes Gottes flößt Glauben, Hoffnung und Mut ein. Moses schrieb dieses Bibelbuch 1513 v. u. Z. in der Wildnis Sinai.
Das Buch kurz zusammengefaßt
Das erste Buch Mose blendet mit den ersten Worten Milliarden Jahre zurück: „Am Anfang erschuf Gott die Himmel und die Erde“ — himmlische und irdische Dinge. Die Erde wird als menschliche Wohnstätte zubereitet, und schließlich stehen vollkommene Menschen vor dem Schöpfer. Obschon das Paradies aufgrund der Sünde verlorengeht, gibt Jehova Hoffnung, indem er einen „Samen“ vorhersagt, der den Kopf der Schlange zermalmen soll. Im Glauben bringt der gerechte Abel ein Opfer dar, das für Gott annehmbar ist, stirbt jedoch als erster Zeuge Jehovas den Märtyrertod, und zwar durch die Hand seines Bruders (1. Mose 1:1 bis 4:26).
Henoch ‘wandelt mit Gott’, indem er im Einklang mit dem Willen Gottes handelt. Doch die Verhältnisse verschlechtern sich, als sich ungehorsame Engel, ‘Söhne Gottes’, Frauen nehmen und die Nephilim hervorbringen. Aber Noah baut voll Glauben, Hoffnung und Mut die Arche, warnt vor der bevorstehenden Sintflut und entrinnt letzten Endes mit seiner Familie der Vernichtung. Nachdem die vorsintflutliche Welt verschwunden ist, tritt die Menschheit in eine neue Ära ein. Schließlich versuchen die Erbauer des Turmes von Babel, sich selbst einen Namen zu machen. Ihr Versuch wird von Jehova vereitelt, der ihre Sprache verwirrt und sie über die ganze Erde zerstreut (1. Mose 5:1 bis 11:9).
Abram verläßt im Glauben und auf das Geheiß Gottes das Ur der Chaldäer und wird ein Zeltbewohner in einem Land, das Jehova ihm und seinen Nachkommen zu geben verheißt. Gott geht gegen die verderbten Bewohner Sodoms und seiner Nachbarstädte vor. Durch die Geburt Isaaks erfüllt sich eine Verheißung Gottes. Aber Abraham wird Jahre danach einer großen Prüfung unterzogen, als Jehova ihn anweist, seinen Sohn als Opfer darzubringen. Ein Engel greift ein und erspart dem betagten Patriarchen die Ausführung dieser Tat. Doch nun gibt es keinen Zweifel mehr, daß er ein Mann des Glaubens ist, und es wird ihm zugesichert, daß sich alle Nationen durch seinen Samen segnen werden. Abraham trauert beim Tod Saras, seiner geliebten Frau, aber er kann aufgrund der gesicherten Hoffnung auf die Auferstehung vorwärtsschauen (1. Mose 11:10 bis 23:20; Hebräer 11:8-19).
Durch seinen Diener sorgt Abraham dafür, daß Isaak heiratet, und zwar Rebekka, eine Frau, die an Jehova glaubt. Sie schenkt Zwillingen das Leben — Esau und Jakob. Esau verachtet das Erstgeburtsrecht und verkauft es an Jakob, der später den Segen seines Vaters empfängt. Jakob flieht nach Paddan-Aram, wo er Lea und Rahel heiratet und 20 Jahre lang die Herden Labans, ihres Vaters, hütet, bevor er mit seiner Familie wegzieht. Später ringt er mit einem Engel, wird gesegnet, und sein Name wird auf Israel abgeändert. Als ein Mann des Glaubens, der eine gesicherte Hoffnung hat, wohnt Israel weiterhin als Fremdling in Kanaan, dem Land der Verheißung (1. Mose 24:1 bis 37:1).
Neid veranlaßt die Söhne Jakobs, ihren jüngeren Bruder Joseph als Sklaven zu verkaufen. In Ägypten führt Josephs treues und mutiges Festhalten an den hohen Sittenmaßstäben Gottes dazu, daß er ins Gefängnis geworfen wird. Doch schließlich wird er freigelassen und deutet mit der Hilfe Jehovas die Träume Pharaos, in denen sieben Jahre der Fülle und sieben nachfolgende Jahre des Hungers vorhergesagt werden. Er wird zum Nahrungsmittelverwalter Ägyptens ernannt. Josephs Brüder versuchen, in Ägypten Lebensmittel zu erhalten, erkennen ihn aber nicht. Er stellt sie zunächst auf die Probe, und schließlich enthüllt er ihnen, wer er wirklich ist. Jakob erhält seinen lange Zeit verschollenen Sohn wieder zurück, und die Familie des Patriarchen siedelt sich in dem fruchtbaren Land Gosen an. Auf dem Sterbebett segnet Jakob seine Söhne und wird zu der Prophezeiung inspiriert, daß das Zepter und der Befehlshaberstab nicht von Juda weichen werden, bis Schilo kommt — eine Prophezeiung, die die sichere Hoffnung auf große Segnungen in kommenden Jahrhunderten verleiht. Die Überreste Jakobs werden nach Kanaan zur Beerdigung gebracht, und als Joseph im Alter von 110 Jahren stirbt, wird sein Leichnam einbalsamiert, um eines Tages in das Verheißene Land überführt werden zu können (1. Mose 37:2 bis 50:26; 2. Mose 13:19).
Wenn du 1. Mose sorgfältig liest, wirst du aus diesem Bericht, der von Glauben, Hoffnung und Mut zeugt, großen Nutzen ziehen. Doch vielleicht steigen dir dabei gewisse Fragen auf. Einige davon mögen beantwortet werden, wenn wir uns das erste Buch der Bibel etwas genauer ansehen.
Die vorsintflutliche Welt
1:26 — Inwiefern wurde der Mensch im Bilde und Gleichnis Gottes erschaffen?
Wie Gott aussieht, wissen wir nicht (5. Mose 4:15-20). Aber der Mensch wurde insofern im Bilde und Gleichnis Gottes gemacht, als er mit Eigenschaften Gottes erschaffen wurde wie Gerechtigkeit, Weisheit, Macht und Liebe (5. Mose 32:4; Hiob 12:13; Jesaja 40:26; 1. Johannes 4:8). Da auch der Sohn Gottes, das Wort, diese Eigenschaften besitzt, sagte Jehova passenderweise zu ihm: „Lasset uns Menschen machen in unserem Bilde, gemäß unserem Gleichnis“ (Johannes 1:1-3, 14).
4:17 — Woher nahm Kain seine Frau?
Adam wurde „der Vater von Söhnen und Töchtern“ (1. Mose 5:4). Kain nahm also eine seiner Schwestern zur Frau. Später gestattete das Gesetz, das Gott den Israeliten gab, nicht mehr, einen leiblichen Bruder oder eine leibliche Schwester zu heiraten (3. Mose 18:9).
6:6 — In welchem Sinne „bedauerte“ Gott, daß er Menschen gemacht hatte?
Das hier mit „bedauerte“ wiedergegebene hebräische Wort bezieht sich auf eine Änderung der Einstellung oder Absicht. Jehova ist vollkommen und machte daher keinen Fehler, als er den Menschen erschuf. Doch änderte sich seine geistige Einstellung gegenüber der Generation vor der Sintflut. Gottes Einstellung als Schöpfer des Menschen wandelte sich zu der Einstellung eines Vernichters der Menschen, weil ihm ihre Schlechtigkeit mißfiel. Jehova tat es leid, daß die Schlechtigkeit des Menschen die Vernichtung von Leben in einem so großen Ausmaß erforderte, aber er war verpflichtet zu handeln, um seine gerechten Maßstäbe aufrechtzuerhalten. Der Umstand, daß er einige Menschen bewahrte, zeigt, daß sich sein Bedauern auf diejenigen beschränkte, die sich in Wort und Tat verderbt hatten (2. Petrus 2:5, 9).
Die Menschheit tritt in eine neue Ära ein
8:11 — Woher hatte die Taube das Olivenblatt, wenn die Bäume in der Sintflut vernichtet wurden?
Durch die Wasser der Sintflut wurden viele Bäume zweifellos stark beschädigt. Doch der griechische Philosoph und Wissenschaftler Theophrastus und der römische Naturforscher Plinius der Ältere berichteten, daß der Ölbaum im Roten Meer unter Wasser wuchs und dort sogar seine Blätter behielt. Somit mag ein Ölbaum während der Sintflut einige Monate unter Wasser unversehrt geblieben sein. Als das Wasser abfloß, hätte er wieder auf trockenem Boden gestanden und Blätter treiben können, von denen die Taube mit Leichtigkeit eines abreißen konnte.
9:24, 25 — Warum verfluchte Noah Kanaan, wenn doch Ham der Missetäter war?
Kanaan hatte sich sehr wahrscheinlich eines gewissen Mißbrauchs oder einer Perversität an der Person seines Großvaters Noah schuldig gemacht, und Ham war davon Zeuge gewesen, ohne einzuschreiten. Ham, der Sohn Noahs, scheint die Geschichte verbreitet zu haben, während Sem und Japhet ihren Vater zudeckten. Daher wurden sie gesegnet, der wahrscheinliche Missetäter Kanaan wurde verflucht, und der Beobachter und Ausplauderer Ham mußte unter der Schande leiden, die über seine Nachkommen kam. Die Heilige Schrift enthält zwar nicht alle Einzelheiten, doch wird der wichtigste Punkt erwähnt, nämlich daß Jehova Noah die Prophezeiung äußern ließ und Gott ihre Erfüllung herbeiführte, als die Kanaaniter, die nicht von den Israeliten vernichtet worden waren, für diese Nachkommen Sems Zwangsarbeit zu leisten hatten (Josua 9:23; 1. Könige 9:21).
10:25 — Inwiefern wurde die Erde in den Tagen Pelegs „geteilt“?
Peleg lebte von 2269 bis 2030 v. u. Z. Sein Name bedeutet „Teilung“, und falls ihm dieser Name bei der Geburt gegeben wurde, deutete er prophetisch auf eine große Teilung hin, die zu seinen Lebzeiten eintrat. Damals „wurde die Erde [oder die Bevölkerung der Erde] geteilt“. Der Bibelbericht läßt erkennen, daß Jehova „in seinen Tagen“ eine große Teilung herbeiführte, indem er die Sprache der Erbauer Babels verwirrte und ‘sie über die ganze Erdoberfläche zerstreute’ (1. Mose 11:9; siehe auch 10:1, 6, 8-10; 11:10-17).
Patriarchen mit festem Glauben
15:13 — In welche Zeit fielen die vorhergesagten 400 Jahre, in denen Abrahams Nachkommen niedergedrückt werden sollten?
Diese Zeitspanne dauerte von 1913 bis 1513 v. u. Z. Als Abrahams Sohn Isaak im Jahre 1913 v. u. Z. im Alter von etwa 5 Jahren entwöhnt wurde, sah Sara, wie sein Halbbruder Ismael (der damals etwa 19 Jahre alt war) über ihn „spottlachte“. Der Ernst dieser Verspottung des Erben Abrahams wird an der Reaktion Saras deutlich und daran, daß Jehova ihr Drängen guthieß, Hagar und ihren Sohn Ismael wegzusenden (1. Mose 21:8-14; Galater 4:29). Diese 400 Jahre der Bedrückung endeten mit der Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft im Jahre 1513 v. u. Z.
19:30-38 — Übersah Gott Lots Trunkenheit und die Tatsache, daß er mit seinen Töchtern zwei Söhne zeugte?
Jehova übersieht weder Blutschande noch Trunkenheit (3. Mose 18:6, 7, 29; 1. Korinther 6:9, 10). Außerdem mißbilligte Lot, der Neffe Abrahams, die „gesetzlosen Taten“ der Bewohner Sodoms und war über die unrechte Handlung, in die er verwickelt worden war, offensichtlich betrübt, denn der Herzensprüfer betrachtete ihn als einen „Gerechten“ (2. Petrus 2:8). Da ihn seine Töchter trunken machten, ist anzunehmen, daß sie sich bewußt waren, daß er in nüchternem Zustand niemals bereit gewesen wäre, mit ihnen geschlechtliche Beziehungen zu haben. Doch als Fremdlinge in dem Land glaubten sie, dies sei die einzige Möglichkeit, das Aussterben der Familie Lots zu verhindern. Dieser Bericht wurde nicht in die Bibel aufgenommen, um erotische Gedanken zu wecken, sondern um zu zeigen, welche Verbindung zwischen den Moabitern und den Ammonitern und den Israeliten, den Nachkommen Abrahams, bestand.
28:12, 13 — Was bedeutete Jakobs Traum von der „Leiter“?
Diese „Leiter“ (die wie eine Steintreppe ausgesehen haben mag) deutete an, daß es eine Verbindung zwischen der Erde und dem Himmel gibt. Sie zeigte, daß Engel als Verbindung zwischen Jehova und den Menschen dienen, die sein Wohlgefallen haben. (Vergleiche Johannes 1:51.)
31:19 — Was waren die Teraphim, die Rahel Laban stahl?
Die Teraphim waren Familiengötter oder -götzen. Archäologische Funde in Mesopotamien lassen erkennen, daß der Besitz solcher Bilder dafür ausschlaggebend war, wer das Familienerbe empfing. Rahel hatte das möglicherweise im Sinn und folgerte, es sei ihr Recht, die Teraphim wegzunehmen, weil ihr Vater, Laban, an ihrem Mann, Jakob, trügerisch gehandelt hatte (1. Mose 31:14-16). Es gibt aber keinen Hinweis darauf, daß Jakob je versuchte, aufgrund der Teraphim das Familienerbe zu erlangen. Diese Götzen wurden spätestens dann beseitigt, als Jakob alle fremden Götter vergrub, die ihm von seinen Hausgenossen übergeben wurden (1. Mose 35:1-4).
44:5 — Benutzte Joseph tatsächlich einen Becher, um Omen zu lesen?
Joseph war entschlossen, seine Brüder, die ihn nicht erkannten, auf die Probe zu stellen. Daher befahl er seinem Diener, ihre Säcke mit Nahrung zu füllen, das Geld eines jeden in die Öffnung seines Sackes zu legen und seinen Silberbecher in die Öffnung des Sackes Benjamins. Bei alldem gab sich Joseph als Verwalter eines heidnischen Landes aus. Der Becher und das, was darüber gesagt wurde, gehörten offensichtlich mit zu einer List. Als ein treuer Anbeter Jehovas benutzte Joseph in Wirklichkeit den Becher nicht, um Omen zu lesen, genausowenig wie Benjamin ihn tatsächlich gestohlen hatte.
49:10 — Besteht ein Unterschied zwischen einem Zepter und einem Befehlshaberstab?
Ja. Ein Zepter ist ein Stab, der von einem Herrscher als Symbol königlicher Gewalt getragen wird. Der Befehlshaberstab ist ein langer Stab, der als ein Zeichen der Macht, Befehle zu erteilen, dient. Jakobs Hinweis auf beide läßt offensichtlich erkennen, daß bedeutende Gewalt und Macht bei dem Stamm Juda bleiben würden, und zwar bis zum Kommen Schilos. Dieser Nachkomme Judas ist Jesus Christus, derjenige, dem Jehova die himmlische Herrschaft übertragen hat. Christus besitzt sowohl königliche Gewalt als auch die Macht, Befehle zu erteilen (Psalm 2:8, 9; Jesaja 55:4; Daniel 7:13, 14).
Grundlage für Glauben, Hoffnung und Mut
Das erste Buch Mose ist wirklich eine Grundlage für Glauben, Hoffnung und Mut. Es flößt uns Glauben an Jehova ein sowie die Hoffnung auf den verheißenen „Samen“, der den Menschen zum Segen gereichen soll (1. Mose 3:15; 22:18). Es hilft uns auch, wie frühe Zeugen Jehovas mutig in die Zukunft zu blicken.
Jene Diener Gottes strebten „nach einem besseren Ort, nämlich einem, der zum Himmel gehört“ (Hebräer 11:15, 16). Mögen auch wir unsere Zuversicht auf die Königreichsvorkehrung setzen, die sie erwarteten. Und mögen wir wie jene Zeugen Jehovas wahren Glauben, echte Hoffnung und unerschütterlichen Mut haben.
1. Mose 1 – 2
Gedanken zur Ehe
1. Mose 2:15-24
vor gut 2 Jahren hatte Thom dazu etwas aus einer anderen Web-Site rüberkopiert, wo es ziemlich zum Schluß von dem Kommentar auszugsweise hieß:
Interessante Gedanken zum Thema Ehe:
in der zitierten Quelle wird gesagt, dass der Mann schon allein deshalb das Haupt der Familie – also auch seiner Ehefrau – sein sollte, weil die Frau aus dem Mann erschaffen worden ist. Daher ist sie auch unauflösbar und so macht auch der Bibeltext, dass die beiden „ein Fleisch“ sein sollten, viel mehr Sinn
Gottgefällige Unterordnung innerhalb der Familie
ja, ja, der Gedanke mit der Unterordnung – ein Gedanke, der uns oftmals überhaupt nicht schmeckt! Solange wir mit unserem Ehemann oder mit unseren Eltern auf einer Wellenlänge sind, ist das überhaupt nicht schwer, denn wir wollen ja das Gleiche. Aber was, wenn wir verschiedener Ansicht sind? Dann fällt es uns als Ehefrau schon mal schwer, uns selbst nicht zu wichtig zu nehmen und anzuerkennen, dass Jehova unseren Ehemann über uns gesetzt hat und dass dieser das letzte Wort hat. Ein Problem, dass auch unsere Kinder oftmals mit uns Eltern, insbesondere mit dem Vater, haben. Es liegt sicherlich in der Natur der Sache, dass uns die Unterordnung schwer fällt, wenn unser Haupt etwas anderes will und entscheidet, als wir es uns wünschen würden. Was könnten wir dann tun, damit wir uns trotzdem in einer Weise unterordnen, dass wir unserem Gott gefallen?
Sicherlich ist der Gedanke von zuvor nicht schlecht, wenn wir uns in den Sinn rufen, dass Gott unseren Ehemann und Vater über uns gestellt hat und er daher das Recht von Jehova dazu bekommen hat, auch mal Entscheidungen zu treffen, die uns gerade nicht so sehr gefallen.
Wie wäre es, wenn wir dies zu unserem persönlichen Studienprojekt für unseren Studierabend machen würden?
1. Mose 3 – 5
1. Mose 3:1-19 Der Mensch zerstört die Gemeinschaft mit Gott
Gerade habe ich mal wieder angefangen, für mich ganz persönlich das Buch „Bewahrt euch in Gottes Liebe“ zu lesen und habe gleich in Kapitel 2 noch was zum Sündenfall gefunden:
Außerdem hatten wir im letzten Studienartikel „Stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand“ den Gedanken, wie wichtig es ist, Jehova in unsere Entscheidungen mit einzubeziehen – und zwar, bevor wir sie treffen. Dies hätten Adam und Eva auch tun können.
Eva hätte zuerst mal Jehova fragen können, ob das stimmt, was ihr diese Schlange da sagte. Denn wir haben ja auch gelernt, wie wir Probleme mit anderen angehen sollten: uns mit der anderen Person an einen Tisch setzen und offen und ehrlich darüber reden. Sie hätte zuerst mit Jehova reden sollen, ihn fragen soll, ob das stimmt. Dann hätte sich sehr schnell herausgestellt, dass das was Satan sagte, böswilliges Gerede, ja eine Verleumdung war und damit hätte sich alles andere erübrigt. Um eine Entscheidung ging es ja nicht wirklich, denn wie wir im Gottes-Liebe-Buch in Kapitel 1 gelesen haben, besteht unsere Liebe zu Gott ja darin, dass wir seine Gebote halten – auch dann, wenn sie uns gerade nicht so in den Kram passen
Da sie Jehova eigentlich liebte, hätte sich ihr die Frage meiner Meinung nach gar nicht erst stellen dürfen! Jehova hatte ihnen ein klares Gebot gegeben und es stellte ja keine Härte dar – denn es gab genügend andere Früchte. Da es keine Entscheidung sein konnte, war es also wohl eine Versuchung.
Dass auch vollkommene Menschen versucht werden können, haben wir ja bereits an Jesus gesehen: auch er wurde vom Satan versucht. Wie reagierte er? Er erwiderte ihm, was Jehova Gott gesagt hatte. Gottes Willen hatte für ihn oberste Priorität. Und das, obwohl er im Gegensatz zu Adam und Eva bereits die Härten des Lebens kennen gelernt hatte. Also hätte auch Eva der Versuchung widerstehen können.
Wie wir im letzten Studienartikel gelernt hatten, sollten wir uns sofort um Hilfe an unseren Gott wenden – sobald die Versuchung in uns aufkommt. Hätte Eva diese Möglichkeit gehabt? Ja! Denn Jehova pflegte jeden Tag um eine bestimmte Zeit mit ihr und Adam im Garten zu wandeln. Sie waren beide ganz dicht an der Quelle, sie konnten Jehova direkt fragen und hätten ganz klare und eindeutige Antworten bekommen. Sie scheinen ein sehr vertrautes Verhältnis zu Jehova gehabt zu haben. Sicherlich hätte sie sich frei gefühlt, sich jederzeit hilfesuchend an IHN zu wenden.
Da stellt sich wieder die Frage: warum hatte sie es nicht getan? Warum hat sie so impulsiv gehandelt? Warum hat sie die Vorwürfe, die der Widersacher hier ihrem Gott machte, nicht zuerst versucht zu klären, wollte sie die Antwort gar nicht hören?
Ich hatte mir vor dem Lesen der drei Kapitel noch mal durchgelesen, welche Kommentare und Gedanken wir in den letzten drei Jahren dazu zusammengetragen haben – und ich muss mich den anderen Quellen, die Thom hier rein zitiert hatte, anschließen. Ihr Verhältnis zu Jehova muss schon vorher irgendwie einen Knacks gehabt haben, anders kann ich ihr Verhalten nicht wirklich nachvollziehen.
Kain und Abel
1. Mose 4:3-16
Henoch
1. Mose 5:21-24
Henoch hatte eine viel kürzere Lebenszeit als alle seine Vorfahren – bis auf Abel. Auch er starb sehr früh!
Interessante Gemeinsamkeit: beide Männer hatten ein enges Verhältnis zu ihrem Gott. Auch sind dies bisher die einzigen beiden Männer, bei denen dies lobend hervor gehoben wird. Gibt es da einen Zusammenhang?
Erinnert uns dies nicht an das, was Jesus bereits seinen Jüngern sagte, dass sie wie er verfolgt werden würden? Oder an die Aussage des Paulus, dass „jeder der in Gottergebenheit leben will, auch verfolgt werden wird“?
1. Mose 6 – 9
1. Mose 6:1-4
Wir hatten ja bereits zu Anfang den Gedanken mit der Unterordnung: Jehova hatte den Mann als Haupt der Familie ausersehen und wenn Eva nicht allein entschieden hätte, sondern erst mit Adam über alles gesprochen hätte, wäre sicherlich auch einiges anders gekommen. Kain wollte sich nicht Jehova unterordnen und ermordete deswegen seinen Bruder – und hier sind es die Engel.
Jehova hatte die Engel für das Leben im Himmel erschaffen, sie hatten dort ihren Platz und ihre Aufgabe. Aber sie waren mit ihrer Rolle nicht zufrieden, die Jehova ihnen zugedacht hatte, wie Judas später sagte, sie wollten mehr.
Judas 6:
Vor einen Tagen hatten wir beim Tagestext einen Studienartikel als Grundlage, wo es darum ging, ob wir mit unserem Platz in der Versammlung zufrieden sind (WT vom 15.11.2009).
Wie steht es denn mit unserem Platz in der Familie, den Jehova uns zugewiesen hat? Sind wir damit zufrieden? Ordnen wir uns als Ehefrau bereitwillig unserem Mann unter? Erweisen wir als Kind und Jugendlicher unseren Eltern den nötigen Respekt – auch dann, wenn wir nicht bekommen, was wir wollen?
Jehova hat die ungehorsamen und undankbaren Engel hart bestraft: ihre Kinder wurden zusammen mit dsen anderen ungehorsamen und bösen Menschen vernichtet und sie mußten dabei zusehen und konnten ihnen nicht helfen. Sie selbst können sich nicht mehr materialisieren und warten voller Angst auf ihre endgültige Vernichtung
2. Petrus 2:4
Haben wir persönlich aus dieser Geschichte etwas gelernt?
1. Mose 6:8-22 Noah soll verschont werden
Erinnern wir uns noch an den Gedanken, den wir vor einigen Wochen im Studienartikel hatten?
Was hatte dieser „Arbeitsauftrag“ für ihn bedeutet? Wie hart die Arbeit gewesen sein muss…
1. Mose 8:21
Ist dies nicht ein Widerspruch? Denn das, was Jehova in Harmagedon vorhat, entspricht doch dem, was er durch die Flut getan hatte:
Alle ungehorsamen Menschen werden vernichtet und nur die, die Jehova wirklich lieben, werden dies überleben.
Einziger Unterschied: diesmal sind nur die Menschen und nicht die Tierwelt betroffen.
Wie wird diesr Text bei uns in der NW Übersetzung und in andern formuliert?
NW Übersetzung
und als Querverweise
1. Mose 9:11-17
1. Mose 9:1-4
nur soviel zu der Ansicht, dass wir Menschen nicht „als Körnerfresser“ gemacht sind, dass unsere Verdauungsorgane dazu ausgerichtet seien, dass wir Fleisch essen müssten!
Hier sagt Jehova ganz klar, dass bis zur Sintflut kein Fleisch gegessen wurde. Er gab ihnen diese Möglichkeit erst ab da, weil ja nicht mehr genügend Vegetation vorhanden war. So durften sie auch Fleisch essen. Aber erschaffen und ausgerichtet hat er die Menschen und ihre Verdauungsorgane als Pflanzen- und Körneresser
1. Mose 9:20-21
was – Noah war ein Trunkenbold?
Nein, hier ging es um etwas anderes, aber vielleicht schreibt Thom mal das auf, was er mir dazu erklärt hat 😉
Ich zitiere einmal was Luther dazu in seiner Übersetzung dazu anmerkt:
Mit hoher Wahrscheinlichkeit war das Wetter bzw. das Klima auf der Erde vor der Sinnflut nicht dazu geeinget, Wein herzustellen, so dass ihm diese Wirkung bisher völlig unbekannt war. Schließlich war vor der Flut ein Wassermantel um die Erde, der zu Beginn der Sinflut „einstürzte“…
1. Mose 9:20-25
Was genau war daran eigentlich so schlimm daran, dass die Söhne ihren Vater nackt gesehen hatten?
Ok, später gab Jehova Moses das Gebot, dass wir nicht die Blöße unserer Eltern aufdecken sollten, aber es waren hier doch Männer unter sich und niemand hatte sich etwas böses dabei gedacht. Es war noch garnicht so lange her, dass der Mensch sowieso nackt war.
Also, was genau war daran verkehrt?
Wieder Luther:
1. Mose 10 – 11
1. Mose 10:6-9
Nimrod – Josephus schrieb:
Für welche Vorfahren wollte er denn Vergeltung üben? Waren denn nicht Noah und dessen Söhne seine Vorfahren? Diese waren doch wegen ihres Gehorsams gerettet worden. Außerdem hatte Jehova doch hinterher einen Bund mit ihnen geschlossen, dass es nie wieder eine Flut geben würde. Also brauchte man doch keine Rettungsvorkehrung. Man hatte doch erlebt, dass gehorsame Menschen Gottes Schutz hatten.
Könnte man daraus schließen, dass er von vornherein gar nicht vorhatte, Jehova in irgendeiner Form zu gefallen?
1. Mose 11:1-9 – Der Wunsch nach Unabhängigkeit
Ich hatte den Turmbau von Babel immer im Zusammenhang mit Nimrod in Erinnerung – als sei er die treibende Kraft dahinter gewesen. In dem rüberzitierten Stoff wird es auch so dargestellt:
Aber hier finde ich im Bibeltext keine Bestätigung dafür. Warum nicht? Im WT vom 15.03.1998 heißt es zu diesem Zusammehang auszugsweise:
zum Thema „Babel“ finden wir im Einsichtenbuch folgendes:
trotzdem ist hier noch kein biblischer Beleg dafür, dass Nimrod der Anführer war – sondern eher eine Vermutung! (?)
*** su Kap. 11 S. 82-83 Abs. 3 „Flieht aus der Mitte Babylons“ ***
… hm …
Anmerkung zu Nimrod bei Luther:
eigene Anmerkung – wir feiern heute seinen Geburtstag und Todestag Ende Dezember – getarnt hier als alten Mann in rotem Mantel …. die Tanne, und vieles andere weisst auf Nimrod hin.
Aber warum er nicht erwähnt wird? In der Bibel werden Böse Personen oft durch Ignorieren und Nichtnennung gestraft. Oder wo im AT lesen wir etwas von Satan dem Teufel – der ja auch nicht so heißt! – ? Nur im NT wird er öfter erwäht! So auch Nimrods erfolgreiche Taten werden „verschwiegen“ – und die Leser der Bibel dadurch daran gehindert, zu ihm aufzuschauen.
1. Mose 11:27-30
Hier finden wir den biblischen Beweis dafür, dass Abraham nicht log, als er sagte, dass Sara seine Schwester war – obwohl seine Frau!
Ähm – war sie nicht eher seine Nichte, wenn sie eine Tochter Harans war – der ja sein Bruder war?
Was denn nun?
1. Mose 20:12
im Einsichtenbuch finden wir noch Folgendes:
1. Mose 11:27-30
Wieder Zitat Lutherbibel:
1. Mose 12 – 15
1. Mose 13:5-11
Ein Gedanke, den wir erst vor einiger Zeit im Studienartikel hatten, als es um ein friedliches Miteinander ging:
Abraham stellte sich und seine eigenen Interessen zurück – weil ihm der Frieden wichtiger war, als Recht zu haben! Er ließ Lot großzügig den Vortritt.
Wie wichtig ist uns der Frieden in der Versammlung und in der Familie?
Wir sind zur Zeit gastgebende Versammlung und haben daher Besuch vom Kreisaufseher und vom Bezirksaufseher. Zu Beginn seiner Ansprache erwähnt er viel Lobenswertes über die Versammlung – aber besonders beeindruckt hatte ihn, dass „in der Versammlung im großen und ganzen Frieden herrscht„.
Etwas, was Jehova von seinen Anbetern und Jesus zu Recht von seinen Nachfolgern erwartet!
1. Mose 14:1-16 – Abram setzt sich für Lot ein
Was für ein liebevoller und gültiger Mensch Abraham doch war! Lot war doch durch eigene Schuld in diese missliche Lage geraten: er hatte sich diese Gegend doch selbst ausgewählt, hatte sich vom bloßen Schein blenden lassen und wohnte in der Stadt, obwohl er dort unter ausschliesslich gottlosen Menschen weilte. Diesem Umgang hatte er sich freiwillig ausgesetzt, weil er sich guten Gewinn davon versprach.
Ja, er hatte bei dem Streit mit seinen und den Hirten seines Onkels die Demut und den noetigen Respekt vermissen lassen – er hatte nicht demütig gesagt: „du bist der Patriarch, du bist das Oberhaupt, bitte teile du mir das Land zu“, sondern hatte ganz bewußt das größte Stück vom Kuchen ausgewählt. Er wurde verschleppt, weil der König, unter dessen Obhut er sich freiwillig begeben hatte – den er bewußt gegen die Obhut seines gottesfuerchtigen Onkels eingetauscht hatte – weil dieser gottlose König einen Krieg angezettelt hatte.
Aber Abraham war nicht sauer oder nachtragend wegen Lots dummer und undankbaren Entscheidung, sondern er eilte sofort los, als er die Nachricht davon erhielt, dass sein Neffe in Not war.
Was für ein Charakter – bewundernswert!
Dieser Mann ist wirklich demütig, friedfertig und weise und auch gottesfüchtig. Kein Wunder, dass Jehova ihn seinen Freund nannte
1. Mose 16 – 19
1. Mose 16:1-4 – Abram und Sarai werden ungeduldig
Ungeduldig? Ist das wirklich ungeduldig?
Wir wissen, dass bereits 10 Jahre vergangen waren, seit Jehova die Prophezeiung geäußert hatte:
1. Mose 15:1-6 – Gottes Bund mit Abram
Im Einsichtenbuch heißt es hierzu auszugsweise:
Seit der ersten Äußerung der Prophezeiung waren sogar fast 25 Jahre vergangen, wie wir im Apostelbuch gesehen haben:
War das wirklich Ungeduld?
Sie nahmen die Sache selbst in die Hand, vielleicht, weil sie dachten, dass Jehova dies von ihnen erwarten würde, immerhin war es damals „gängige Praxis“, dass man solche Probleme mit einer Art Leihmutterschaft regelte.
Denken wir dabei bitte auch daran, dass Jehova lediglich von Abrahams Samen gesprochen hatte und dass der Vorschlag von Sara ausging. Denken wir vielleicht, dies sei für sie eine leichte Entscheidung gewesen? Immerhin gab es damals noch keine künstliche Befruchtung, sie wußte, dass ihr geliebter Mann eine zärtliche Nacht mit einer anderen Frau verbringen würde! Das ist ihr sicherlich sehr schwer gefallen…
1. Mose 16:5-6
Bei uns steht, dass Sara Hagar „demütigte“ und wir haben bei den Nachforschungen in letzten Jahr zu diesem Punkt festgestellt, dass damit nicht gemeint war, dass sie sie schlecht behandelt hätte – sondern dass sie Sara in ihre Schranken verwies. Es ging hier darum, dass Hagar sich über ihre Herrin erhob und dass sie auf ihre ihr angestammte Stellung zurück mußte. Dies zeigt uns der Vers 8 und 6
Wie übersetzen andere diesen Text?
1. Mose 17:9-14
Wir hatten ja erst vor kurzem wieder im Versammlungsbuchstudium das Problem mit der Beschneidung behandelt: einige der Christen, die zuvor Juden waren, bestanden auf der Beschneidung. Könnte dies hier von Jehova Gesagte der Grund für ihr Beharren darauf sein?
Immerhin galt die Beschneidung ja für alle, selbst die Sklaven, die ja keine geborenen Nachkommen Abrahams wären, sollten sich beschneiden lassen! Ansonsten müßten sie aus dem Volk ausgestoßen werden.
Beim ersten Lesen des Textes bin ich sogar über die Formulierung, dass es „nie aufhören wird“ gestolpert. Da zu Anfang der Aussage das Zeichen des Bundes, die Beschneidung, erwähnt wird, könnte man den Text auch so verstehen, dass es immer und ewig das Zeichen dieses Bundes bleiben sollte. Wenn wir aber genau hinsehen, wird schnell klar, dass es der Bund war, der für alle Zeiten bestehen sollte – nicht das Zeichen.
Auch wenn wir heute wissen, dass dies so ist und wir verstanden haben, was der Apostel Paulus damals erklärt hatte und auch wenn wir begriffen haben, dass die Beschneidung heute nicht mehr nötig ist – so verstehen wir durch diese Textstelle die Judenchristen etwas besser
1. Mose 18:1-8
Gastfreundschaft – im wahrsten Sinne des Wortes!
Man hat schnell über diese 8 Verse drüber gelesen, aber sind wir uns über die lange Zeit und den Arbeitsaufwand im Klaren, den die Zubereitung des Mahls erforderte?
Schon allein der Braten: das Kalb mußte ausgewählt, eingefangen und geschlachtet werden. Vor der Zubereitung mußte es erst mal richtig ausgeblutet werden – wir erinnern uns an das göttliche Gebot? Auch die Garzeit von Rinderbraten ist sehr lang.
Aber Abraham und Sara scheuten keine Mühe. Und das für völlig fremde Personen!
Wie steht es mit uns? Gehen wir auch auf andere zu, geben wir gern?
Wer nicht einmal dazu bereit ist, ohne zu meckern seine Aufgaben auszuführen, die er in der Familie zugeteilt bekommt – wäre dies ein gastfreundlicher Mensch?
Wir erinnern uns? Für Jehova und Jesus ist die Liebe untereinander, Nächstenliebe und Gastfreundschaft sehr wichtig. Wenn wir nicht einmal in der Lage sind, dies im engsten Familienkreis zu ueben – würden wir dann unserem Gott gefallen können?
1. Mose 18:11-12
Die Zeit der Liebe?
Liebe und Zärtlichkeit war sicherlich noch zwischen den beiden vorhanden – hier ging es wohl eher um Fruchtbarkeit
1. Mose 18:17-19
Hier wird uns gezeigt, dass wir nicht einfach die Hände in den Schoß legen dürfen und darauf warten, denn „Jehova wird es schon machen“!
Auch wir müssen unseren Teil dazu tun, damit Jehovas Vorhaben gelingt. In meiner Jugend gab es dazu einen sehr passenden Witz:
Natürlich wissen wir, dass Jehova Glücksspiel verurteilt – trotzdem wird hier unsere Eigenverantwortung deutlich!
Wenn wir wollen, dass unsere Kinder Jehova lieben und seine Gebote gerne einhalten – dann müssen wir unseren Teil dazu tun, diese Liebe in ihnen zu wecken und selbst mit gutem Beispiel vorangehen.
1. Mose 20 – 22
1. Mose 20:1-17 – Abraham und der Philisterkönig Abimelech
Die Geschichte von Abraham und Abimelech ist lang und ich hoffe, dass es mir gelingt, all die Verse hier aufzuführen, die wichtig sind, um später etwas Wichtiges zu verstehen!
Das erste Zusammentreffen ist also wegen seiner schönen Frau Sara. Aber Abimelech verhält sich galant und ist nicht nachtragend. Er sorgt sogar dafür, dass Saras guter Ruf nicht unter der Geschichte leidet.
Fortsetzung folgt…
1. Mose 21:14-18
Wir haben bei den Nachforschungen der letzten Jahre bereits herausgefunden, dass Ismael zu dem Zeitpunkt kein Baby mehr war, wie durch diese Übersetzung fälschlicherweise der Eindruck entsteht – sondern ein junger Mann. Selbst bei der Geburt von Isaak war er bereits 14 Jahre und damals wurden die Kinder eine lange Zeit gestillt
Die Formulierung, dass das Kind unter dem Busch schrie und Jehova sein Schreien gehört hatte, erinnert eher an ein Baby. Absicht?
1. Mose 21:22-31 – Abraham und Abimelech schließen einen Vertrag
Ahraham und Abimelech II
Mit dieser Begebenheit haben wir uns etwas näher befasst, als es darum ging, friedliebend zu sein. Erinnern wir uns noch an den entsprechenden Studienartikel und an die Lehre, die wir daraus gezogen hatten?
1. Mose 22:1
Der biblische Beleg dafür, dass Isaak kein kleiner Junge mehr war, als Abraham ihn opfern sollte:
Wir wissen, dass die Kinder in der damaligen Zeit sehr lange gestillt wurden, danach wurde Ismael mit seiner Mutter in die Wüste geschickt und hier heißt es, dass nach der Geschichte mit Abiemech einige weitere Jahre vergingen. So wäre Isaak zu diesen Zeitpunkt ein Jugendlicher gewesen.
Ein junger Mensch, der bereits einen eigenen Willen hat und sich bereits nach und nach von seinen Eltern abnabelt. Trotzdem hat er sich widerstandslos von seinem Vater als ein Opfer bereiten lassen – wahrscheinlich weil er verstanden hatte warum. Er muss Jehova zu diesem Zeitpunkt bereits sehr geliebt haben, dass er ohne Wenn und Aber bereit war, sich opfern zu lassen.
Er wäre seinem Vater sicherlich körperlich überlegen gewesen, denn dieser war ein alter Mann – schon zu seiner Geburt war er bereits 100 Jahre
1. Mose 23 – 26
1. Mose 23:1-19
Interessant, was wir so alles von Abraham lernen können: er war ebenso wie Paulus genügsam und nicht darauf aus, sich von anderen aushalten zu lassen.
Er hätte die Grabstelle auch kostenlos haben können, aber er bestand darauf, sie zu bezahlen. Wie wir in den angeführten Bibelversen lesen, konnte er sich dies auch leisten. Sicherlich wäre es ziemlich unverschämt gewesen, wenn er sie sich hätte schenken lassen. Immerhin war er als wohlhabender Mann bekannt, der den Segen Jehovas hatte
1. Mose 24:50-52
wieso beschenkte er den Bruder und die Frauen – und nichts für den Vater?
War nicht der Vater das Haupt und hätte er ihm nicht auch Geschenke oder zumindestens einen Brautpreis mitbringen müssen?
1. Mose 24:62-63
das funktioniert eigentlich immer: wenn wir in der Natur sind, fühlen wir uns unserem Gott so nahe – und es sind nicht so viele Ablenkungen
Das, was in der schönen Natur an unsere Augen und unser Ohr dringt, das lenkt uns nicht von unserem Schöpfer ab. Im Gegenteil, es zieht uns zu IHM hin
1. Mose 24:64-65
bereits ganz zu Anfang zeigt Rebekka, dass sie bereit ist, sich demütig unterzuordnen: denn sie springt direkt vom Kamel, als sie ihren zukünftigen Mann kommen sieht.
Dabei hätte sie sich ja auch sagen können: „ich komme von einer langen Reise, ich bin erschöpft, warum sollte ich nun schnell abspringen? Immerhin will der ja was von mir, nicht ich von ihm, da kann er sich ja um mich bemühen“.
Rebekka hatte keine Veranlassung, „eine Show abzuziehen“, um ihren künftigen Mann zu beeindrucken, denn das mit der Heirat war ja bereits geregelt.
Trotzdem frage ich mich: warum verhüllte sie ihr Gesicht mit einem Schleier? Sie waren doch bereits verlobt…
1. Mose 24:67
gestern haben wir uns mit einem anderen Spaziergänger darüber unterhalten, dass sich heute vieles geändert hat. Früher ist man erst dann Beziehungen eingegangen, als man auch reif genug für eine Ehe war – wie es im Prinzip ja auch unter wahren Anbetern Jehovas üblich ist. Leider nimmt die Zahl der Teenagerschwangerschaften heute immer mehr zu, da die Kinder sich für so erwachsen halten und bereits mit 11 Jahren Geschlechtsbeziehungen aufnehmen und oftmals dabei direkt geschwängert werden.
Dabei erwähnte dieser Herr, dass ja früher auch bereits Kinder verheiratet wurden. Besonders in Königshäusern war dies üblich, die Kinder wurden einander schon als Babys versprochen und recht früh verheiratet. Auch diese jungen Frauen waren ja eigentlich nicht wirklich reif für die Ehe. War das Vorgehen dann gut?
Dabei ist mir die Sache hier mit Isaak und Rebekka in den Sinn gekommen. Er nahm sie mit in das Zelt seiner Mutter – was einer Eheschließung gleich kam. Es heißt hier, dass er sie mit der Zeit lieb gewann. So waren sie bereits eine ganze Zeit verheiratet, bis die Liebe aufkam und sicherlich wird Isaak als Anbeter des wahren Gottes Jehova die Rücksicht aufgebracht haben, sich seiner Frau erst dann zu nähern, als auf beiden Seiten genug Vertrauen und die entsprechenden Gefühle da waren.
Vielleicht war es bei den frühen Verheiratungen in den alten Königshäusern ebenso: sie wurden bereits im jungen Alter verheiratet und hatten so eine lange Zeit Gelegenheit, sich wirklich kennen zu lernen, einander näher zu kommen und haben die Ehe erst dann vollzogen, als beide reif genug und bereit dazu waren. So konnte sich echte Nähe und echte Liebe entwickeln und die Geschlechtsbeziehungen gehören ja genau dort hin: in eine bestehende ernsthafte von Gott gesegnete Beziehung. Sie sollten Ausdruck innigster Liebe und Verbundenheit sein – kein Volkssport!
1. Mose 25:12-16
auch aus Ismael gingen 12 Stämme hervor – ebenso wie aus Isaak und durch ihn über Jakob.
Zufall?
1. Mose 25:27
Ausnahmen bestätigen die Regel!
Auch wenn uns der Aufenthalt in der wunderschönen Schöpfung unserem Schöpfer sehr nahe bringt – so scheint dies nicht bei jedem der Fall zu sein. Hier wird von Esau gesagt, dass er gern im Freien, in der schönen Natur, herumstreifte. Da hätte er eigentlich seinem Gott ganz nahe kommen und ihn achten und lieben lernen müssen.
Trotzdem erfahren wir später, dass es Jakob ist, der ein besonders inniges Verhältnis zu seinem und unserem Gott entwickelt und dass er es war, der die geistigen Dinge besonders schätzte. Esau verkaufte sein wunderbares Erbe – ein Vorfahre des Messias zu werden – für ein gewöhnliches Gericht…
1. Mose 27 – 29
1. Mose 27:18-21
Warum war Isaak so misstrauisch? Wieso wollte er ganz sicher sein, dass er Esau vor sich hatte und nicht Jakob?
Jakob war ein gottesfürchtiger Mensch – warum hatte Isaak Angst, getäuscht zu werden? Wußte er etwas von dem Verkauf des Erstgeburtsrechtes?
Der Segen und das Leid – gibt es da einen Zusammenhang?
Beim Stöbern der Gedanken der Vorjahre kommt dies immer wieder vor: die Vermutung, dass das spätere Leid im Leben Jakobs eine Strafe von Jehova für die Lüge war. Immerhin hatte der Vater konkret gefragt, ob er auch ganz bestimmt nicht sein Sohn Jakob, sondern Esau sei.
Zwar ist auch der Grundtenor der gleiche, dass ihm der Segen ja zustand und dass Jehova der Mutter sogar vor der Geburt sagte, dass es Jakob sein würde, mit dem er dann handeln wird. Aber Jehova hatte sicherlich auch schon eine Idee, wie dies zu erreichen wäre. Sicherlich wäre ER nicht auf die List von Mutter und Sohn angewiesen gewesen.
Aus der späteren Geschichte wissen wir, dass auch über David viel Leid kam, weil er schwer gesündigt hatte. Auch er hatte große Probleme innerhalb seiner Familie – als Strafe Gottes.
Auf der anderen Seite kann ich mir nicht vorstellen, dass die Strafe bei Jakob wirklich in dieser Form eine angemessene gewesen wäre. Jehova ist gerecht und er zieht auch immer mildernde Umstände in Betracht. Im Gegensatz zu David hatte Jakob keine egoistisch Ziele im Sinn und er hat auch nicht in die Rechte anderer eingegriffen – denn sein Bruder hatte ihm das Recht ja bereits verkauft. Er hatte niemanden wirklich geschadet.
Und ob es wirklich mangelndes Vertrauen in Jehova war? Vielleicht eher Übereifer.
Dieser Gedankengang, dass sein Leid, das mit der falschen Braut begann, eine Strafe Gottes sei, ist zwar gut nachvollziehbar – aber ich glaube das nicht wirklich.
Könnte es nicht viel eher sein, dass der Widersacher diesen Eindruck vermitteln wollte, um den treuen Jakob und seine Familie zu entmutigen? Immerhin ist er außer seinem Vater der einzige, der Gottes Wohlgefallen hatte…
1. Mose 27:34-36
Was war Esau nur für ein verlogener und egoistischer Mensch?
Wieso war ihm der Segen seines Vaters auf einmal so viel Wert, dass er nun so ein Theater machte? Wen wollte er damit beeindrucken?
Wieso hatte sich Jakob die Rechte als ältester Sohn erschlichen? War es denn nicht so, dass er selbst gar keinen Wert darauf gelegt hatte und es selbst so wollte? Für ein ganz einfaches Linsengericht?
Er selbst hatte Mist gebaut, aber der gottesfürchtige Bruder war daran Schuld?
1. Mose 28:6-9
Warum begriff er dies erst jetzt?
Wo war er denn gewesen, wenn der Vater seine Familie über Jehova belehrte und darüber, wie man ein gottgefälliges Leben führt?
Wo war er gewesen, als das Familienleben stattfand? Kannte er seinen Vater und dessen Denkweise so wenig?
Oder bedeutet diese Formulierung eher, dass er jetzt erst den Ernst der Lage erkannte? Dass er zwar wußte, dass man „nur im Herrn heiraten“ soll, aber diese Anweisung nicht so ernst nahm?
Kannte er denn die Geschichte seiner Eltern nicht? Dachte er, sein Großvater habe seinen Diener nur so zum Spaß auf so eine lange Reise geschickt, um eine Frau für seinen Sohn zu suchen?
In dem biblischen Drama wird dieser Gedanke sehr schön heraus gearbeitet, als sich die beiden Jungs unterhalten: Esau ist gerade unterwegs zu einem Bogenschießen und kann so leider „zum Familienstudium“ kommen. Er versteht sowieso nicht, was Jakob daran findet. Aber der ist ja eh ein Langeweiler, mit dem ist eh nix los.
Ob Esau schon immer so gedacht hatte? War er deshalb nie anwesend – oder falls ja, dann nur körperlich?
1. Mose 28:13-15
Dieser Segen spricht meiner Meinung nach eher gegen die Vermutung, dass das spätere Leid die Strafe für den „gestohlenen Vatersegen“ sein sollte.
Denn wenn wir noch mal auf David zurückkommen: er wurde von Gott für seine schwere Sünde gerügt und ihm wurde die Strafe angekündigt – dass sein Haus gegeneinander entzweit sein solle.
Im Gegensatz hierzu kommt nur Gutes von Jehova. Er sichert ihm zu, dass ER ihn niemals im Stich lassen würde!
1. Mose 29:13
Ob Laban deshalb so mit Jakob umging?
Dachte er vielleicht bei sich: „Jakob hat es ja auch nicht so genau mit der Wahrheit genommen. Auch er hat zu einer List gegriffen.“?
1. Mose 29:25-27
Ja, auch Jakob hatte seinen eigenen Vater betrogen. Vielleicht war Laban deshalb der Ansicht: „Der Zweck heiligt die Mittel“
1. Mose 30 – 33
1. Mose 30:15
Meinte Lea das wirklich?
Wusste sie nicht, dass Jakob eigentlich Rahel liebte und sie heiraten wollte?
Hatte sie ganz vergessen, dass sie nur wegen der List ihres verschlagenen Vaters seine Frau geworden war?
Hatte nicht vielmehr Rahel Grund sich zu beschweren, weil Lea dieses Spiel mitgemacht hatte?
1. Mose 31:11-12
Ach ja, es tut gut, solche Dinge immer wieder in der Bibel zu lesen: Jehova tritt direkt für seine Diener ein und lässt nicht zu, dass Gottlose ihnen schaden!
Auf der anderen Seite kommt auch ein gewisser Neid beim Lesen auf – wenn Jehova bei uns selbst bereits seit Jahren nur zuschaut.
Zwar stärkt das regelmäßige tägliche und intensive Bibellesen die Gewißheit, dass Jehova sieht, was passiert und es zu seiner Zeit strafen wird – aber oftmals hätten wir lieber so ein Wunder, wie es Jakob hier erlebte.
Auf dert anderen Seite stärkt uns Jehova – nicht nur durch das Lesen in der Bibel oder der Publikationen, sondern auch durch Vorträge, Wie z.B die Ansprache von unserem Bezirksaufseher, wo es darum ging, den Trost von Jehova anzunehmen.
Er behandelte gerade diesen schmerzlichen Punkt: dass Jehova nicht durch ein Wunder eingreift und das Leid oder Unrecht beendet – sondern „nur“ tröstet.
Dabei brachte er einen wunderschönen Vergleich, der wie Balsam für mich war:
1. Mose 32:4-6
Vor einigen Jahren hatte Thom hierzu interessante Gedanken von einer anderen WebSite rüberkopiert:
In gewisser Form muss ich den Ausführungen Recht geben, besonders m Zusammenhang mit meiner Phobie. Aber ist Jakobs Vorgehensweise wirklich nur mangelndes Vertrauen – weil er nicht glaubt, dass Jehova für ihn eintritt?
Ist es denn nicht so, dass wir auch in Übereinstimmung mit unsere Gebeten handeln müssen?
Vor einiger Zeit hatte ich in einem anderen Zusammenhang Zusatzstoff herausgesucht, wo davon die Rede ist, dass ein Auto nur dann fahren kann, wenn der Motor auch gestartet wurde. Und bei dem Studienstoff „Jehova, der Gott der Frieden gibt“, wird genau dieses Verhalten von Jakob lobend als umsichtig hervorgehoben.
Wie mag Jehova die Angelegenheit beurteilen?
Denkt er, dass Jakob mehr auf IHN vertrauen und alles ihm hätte überlassen müssen – oder freut er sich, dass Jakob ebenfalls seinen Teil zum Frieden-schaffen dazu getan hat?
Wieder ein Punkt, wo ich am Liebsten zu IHM sagen würde:
Er redet ja zu uns durch sein inspiriertes Wort – aber leider gibt es in manchen Punkten keine ganz klare Aussage und selbst dann, wenn wir das vorhandene Wissen gegeneinander abwägen, können wir nicht immer ganz eindeutig wissen, wie er in dem ganz konkreten Fall denkt.
Nachdem, was ich bisher durch das direkte Lesen in der Bibel und durch Publikationen und Vorträge über Jehova gelernt habe, denke ich eher, dass Jehova sich darüber freute, dass auch Jakob seinen Teil tat.
Aber es ist nur meine persönliche Ansicht zu dieser Frage und hier an diesem Punkt „beneide“ ich dann doch die Gesalbten, weil sie IHN im Himmel ganz persönlich fragen können. Aber vielleicht kommt ja nach Harmagedon auch wieder eine Zeit, in der Jehova mit uns – wie damals mit Adam und Eva – „im Garten zu wandeln pflegt“ und dann werde ich IHN ganz bestimmt viele solcher Fragen stellen. Ich bin „gespannt wie ein Flitzebogen“ auf seine Antworten
1. Mose 33 – 36
1. Mose 33:12-17
Ein interessanter Aspekt für mich: obwohl sich Jakob wieder mit Esau versöhnt – also Frieden geschlossen – hatte, hatte er später keinen engen Umgang!
Eigentlich hatte ich das mit der Versöhnung immer so verstanden, als „müsse nun eitel Sonnenschein herrschen“ und beide so beglückt über die Versöhnung sein, dass sie nicht genug voneinander bekommen könnten.
Auf der anderen Seite: wenn wirklich schlimme Dinge passiert sind, dann haben sie auch tiefe Wunden hinterlassen. Wenn jemand mir über Jahre schadet und nun damit aufhört und sich bei mir dafür entschuldigt, dann nehme ich die Entschuldigung an und hege keinen Groll gegen die Person und werfe es ihr auch nicht immer wieder vor. Aber so etwas hat ja auch das – vielleicht zuvor enge und vertraute – Verhältnis zerstört und es wird sicherlich sehr lange dauern, bis man der Person wieder vertrauen kann. Sie kann nicht erwarten, dass das einst innige Verhältnis auf Knopfdruck wieder hergestellt ist. Man hat sich dann in der Hinsicht versöhnt, dass man wieder friedlich und freundlich miteinander umgeht!
Auf der anderen Seite hatten Jakob und Esau niemals ein inniges Verhältnis und warum sollte es nun auf einmal ganz eng werden?
Und sie hatten ja auch ganz unterschiedliche Ansichten: Jakob hatte schon immer Jehova von Herzen geliebt und es sehr ernst genommen, so zu leben, wie es Gott gefällt. Für Esau hingegenar die Anbetung Jehovas nur ein Nebenschauplatz gewesen. Sie hatten eigentlich keine Gemeinsamkeiten, außer der, dass sie Geschwister waren. Wie wir aus Erfahrung wissen, suchen wir uns unsere Freunde unter denen, die ebenso denken wie wir, die die gleichen Werte haben. Dies traf auf Esau nicht zu. Wenn er nicht sein Bruder gewesen wäre, hätte Jakob sicherlich überhaupt keinen Umgang mit ihm gehabt.
Könnten wir uns vorstellen, dass Jehova nun – nach dieser Versöhnung – von Jakob erwartet hätte, dass er in Esaus Nähe zog?
1. Mose 34:1
Bei uns heißt es ja, dass sie mit ihnen auszugehen „pflegte“. Wie wird der Text woanders übersetzt?
Luther:
Elberfelder:
Schlachter:
1. Mose 34:1-12
Irgendwie ganz anders, als ich es in Erinnerung hatte:
Mir ist so, als hätte Dina sich unter den Töchtern des Landes Freunde gesucht und bei den vielen Unternehmungen hatte sie auch Sichem kennen gelernt. Er hatte sich in sie verliebt und sie war etwas zu naiv und hatte daher unbewußt mit seinen Gefühlen gespielt. Er verstand ihre Zeichen falsch und drängte sie, mit ihm zu schlafen. Vielleicht wollte sie ja auch und hatte nur nein gesagt, weil sie wußte, dass dies nicht in Ordnung wäre.
Elberfelder:
Fakt ist, dass der Mann sie aufrichtig liebte und nirgendwo davon die Rede ist, dass Dina selbst ihn nicht heiraten wollte. Hier ist nur die Rede davon, dass es ihren Brüdern nicht paßte, da sie die Familienehre verletzt sahen. Von Jakob wird dies nicht gesagt.
Fakt ist auch, dass Sichem – zumindest hinterher – so handelt, wie es Jehova erwartet. Wenn wir uns an das Gesetz erinnern, dass Jehova dem Volk gab, dann gibt es genau diese Anweisung für so einen Fall: falls das Mädchen noch nicht verlobt ist, soll der Mann sie heiraten. Ich kann mich noch erinnern, wie sehr mich dieser Gedanke vor einigen Jahren beim Lesen dieses Gesetzes abgestoßen hatte!
Was war also eigentlich genau passiert und wie dachte Jehova über diese Sache?
Dina war nicht ganz schuldlos, sie schien nichts gegen eine Ehe gehabt zu haben und Sichem liebte sie so sehr und besaß genügend Anstand, die Sache auf eine gottgefällige Weise zu regeln.
Von den Brüdern Dinas kann man dies leider nicht sagen – und das, obwohl sie Jehovas Diener waren…
1. Mose 34:30-31
Irgendwie scheinen solche Gefühle keine besonders guten Folgen nach sich zu ziehen. Sie führen nur zu viel Unglück.
In einer ähnlichen Situation befand sich später auch Absalom, der die Vergewaltigung seiner Schwester durch seinen Bruder gerächt hatte. Auch er regte sich darüber auf, dass niemand die Tat sühnte – wobei Tamar im Gegensatz zu Dina unter der Schande zusammenbrach und jegliche Lebensfreude verloren hatte. Außerdem tötete Absalom nur den Vergewaltiger und brachte keine Unschuldigen um. Trotzdem brachte seine Rachetat viel Leid über seine Familie
Hier auch ein Gegensatz zwischen Sichem und Amnon: er wollte es wieder gut machen und stand zu dem was er getan hatte – obwohl er kein Anbeter Jehovas war. Absalom hingegen stieß seine Schwester nach der Tat zurück und beschimpfte sie und löste damit erst ein Trauma in ihr aus.
Irgendwie schon erschreckend, dass hier jemand, der nicht den wahren Gott anbetete, sich besser und gottgefälliger verhält, als diejenigen, die scheinbar Jehova dienen
1. Mose 37 – 39
1. Mose 37:2
war das wirklich üble Nachrede? Was sagen andere Übersetzungen dazu?
Luther:
Hoffnung für Alle:
Schlachter:
wie heißt es in unserer NW-Übersetzung?
war das wirklich üble Nachrede? in der HfA heißt es ja, dass er sie mehr oder weniger „verpetzte“.
Interessant hierzu die Querverweise aus der NW:
hier ging es also nicht um üble Nachrede oder darum, jemand um des eigenen Vorteils Willen zu verpetzen – sondern Joseph hat es getan, weil sie Dinge taten, die Jehovas Namen mit Dreck bewarfen und das konnte und durfte er nicht zulassen.
Scheinbar hatte er ein sehr inniges Verhältnis zu Jehova gehabt, denn er war oftmals seiner Zeit voraus: diese Gebote, dass man so etwas zu melden hatte, damit Jehovas Name nicht in Verruf kommt, oder dass man vor der Hurerei fliehen solle und dass Ehebruch in Jehovas Augen verwerflich ist – all diese Gebote gab Jehova erst sehr viele Jahre später seinem Volk!
noch von 2011 übrig geblieben:
1. Mose 40 – 42
1. Mose 42:3,4
Mußten nicht welche zum Hüten des Viehs zu Hause bleiben? Warum schickte Jakob alle zehn?
1. Mose 40 – 42
1. Mose 41:45
Wieso verheiratete der Pharao Joseph? Konnte er sich nicht selbst eine Frau aussuchen?
Und warum die Tochter eines Priesters? Dieser diente doch ganz bestimmt nicht dem wahren Gott?
1. Mose 42:20-23
konnte Joseph bereits zu diesem Zeitpunkt erkennen, dass seine Brüder von Herzen bereuten, was sie ihm und ihrem Vater angetan hatten?
Sah dies hier nicht eher so aus, dass sie es bereuten, weil es heute Folgen für sie zu haben schien?
1. Mose 43 – 46
1. Mose 43:6-7»
Tja, hier hatten sie also ein Problem, weil sie freimütig die Wahrheit gesagt hatten.
Erinnern wir uns noch an Abraham und auch Isaak, die in Ägypten verschwiegen, dass sie mit ihrer schönen Frau verheiratet waren! Hier hatte sich uns die Frage aufgedrängt, ob eine Notlüge in Ordnung sei und waren über die Antwort überrascht. Wir hatten von Jesus gelernt, der auch nicht jedem alles sagte. So antwortete er auf die Frage, ob er jetzt nach Jerusalem geht mit nein und ging dann doch.
Bei allen drei Vorkommnissen die gleiche Grundlage: wir müssen nicht jeden alles erzählen. Leuten, die kein Anrecht auf eine Auskunft haben, müssen wir die Wahrheit nicht „auf die Nase binden“.
Josephs Brüder hätten hier ebenso handeln können. Taten sie es deshalb nicht, weil sie nicht bemerkten, dass sie dadurch in eine gefährliche Situation hinein schlittern würden?
1. Mose 43:9
Das ist ja alles schön und gut. Aber was hat der Vater davon, wenn er seinen geliebten Sohn verliert – dass Juda dafür die Schuld übernimmt?
Würde das die Sache besser machen und die Trauer und den Schmerz geringer?
1. Mose 43:10
Au weia – wie respektlos redet Juda hier mit seinem Vater?
War er wirklich respektlos – oder liegt es an der Übersetzung?
1. Mose 43:13-14
Was für ein Vertrauen in Jehova Jakob hier offenbart!
Ich selbst kenne Verlustängste sehr gut am eigenen Leib und das bereits, seit ich vor fast 27 Jahren Mutter geworden bin. Besonders dann, wenn man alle Menschen verloren hat, die man wirklich von Herzen liebt, ist die Angst sehr groß, auch noch den letzten innig geliebten Menschen zu verlieren. Und Benjamin war der einzige, der ihm noch geblieben war. Seine geliebte Frau Rahel war tot und von Joseph, dem ersten Sohn, den er mit ihr hatte, glaubte er dies ja auch. Nun sollte er also den so innig geliebten Sohn ziehen lassen und damit Gefahr laufen, dass auch dieser nicht wieder kommt.
Kein Wunder, dass er die zweite Reise so lange hinaus gezoegert hatte. Sicherlich würde er lieber verhungern, als auch noch diesen Sohn zu verlieren. Aber er ist ja nicht allein, er trägt ja auch die Verantwortung für seine anderen drei Frauen und ihre Kinder. Und so muss er Benjamin schweren Herzens ziehen lassen.
Sicherlich kann er in diesem Moment die Angst und den Schmerz seines Grossvaters Abraham nachvollziehen, als dieser seinen Sohn Isaak opfern sollte. Sicherlich erinnerte er sich aber auch an das Vertrauen, mit dem sich dieser damals auf den Weg zum Berg Moria machte.
In gewisser Form hat dieses „den geliebten Sohn ziehen lassen“ auch eine Parallele dazu, wie Jehova seinen geliebten Sohn für uns gab – damit wir Leben haben könnten!
1. Mose 43:16
Und nun sehen wir das ganze mal aus der Sicht von Joseph:
Er hatte sehr lange warten müssen, dass die Brüder wieder kamen. Ob er daran gezweifelt hatte, dass sie überhaupt wieder kommen würden?
Aber er war sich ja auch der Macht bewußt. Er wußte, dass sie früher oder später kommen müßten – einfach, weil es um ihr Überleben ginge. Wie mag er sich mit dieser Macht gefühlt haben?
Wie ging es ihm hier bei den Gedanken an seinen Vater? Er wußte doch, wie sehr er an ihm und Benjamin gehangen hatte – ganz besonders seit seine Mutter tot war. Sicherlich konnte er sich vorstellen, wie sehr der Vater um ihn getrauert hatte. Hoffte er vielleicht, dass ihm die Brüder in der Zwischenzeit erzählt hatten, was wirklich passiert war und dass sein Sohn Joseph noch lebte? Warum hatten sie dies eigentlich nicht getan – es hätte doch dem Vater die Sache leichter zu machen können?
Wie sehr mußte es Joseph geschmerzt haben, dem Vater dieses Opfer abzuverlangen! Er selbst wußte ja, dass sich alles zum Guten wenden würde, aber der Vater wußte dies ja nicht, konnte es ja gar nicht wissen. Welch ein Opfer würde er bringen müssen – und dies, weil Joseph es so verlangt hatte!
Sicherlich war all dies auch für Joseph nicht so leicht. Nach allem, was ich bisher über Joseph erfahren habe, denke ich, dass der Schmerz sicherlich überwogen hatte. Da war sicherlich nichts von Rachegelüsten, die er befriedigen wollte. Er hatte das Große und Ganze im Sinn und nahm das Schmerzliche dafür in Kauf.
In seiner Haut hätte ich nicht stecken wollen.
Hier sind wir wieder bei der Frage, die mein Mann mir oft stellt, wenn ich mich darüber beklage, was wir alles erdulden müssen: „mit welchem treuen Anbeter Jehovas würdest du gern tauschen?“ – um mir zu zeigen, dass es keiner von ihnen leicht hatte.
Nein, mit Joseph würde ich ganz sicher nicht tauschen wollen. Im Gegensatz zu ihm und seinem Leben geht es uns immer noch sehr sehr gut!
1. Mose 44:18-34
Juda bestätigt hier „Josephs Gedanken“
1. Mose 45:4-13
Erinnern wir uns noch an den Studienartikel, als wir diese Verse hier behandelt haben? Wie liebevoll und barmherzig Joseph mit seinen Brüdern war, dass er ihnen hier die Schuldgefühle nimmt?
1. Mose 45:16-20
Hatte Joseph hier nicht dem Pharao vorgegriffen? Hätte er erst auf dessen Zustimmung warten müssen – oder hatte er als zweiter Mann im Land das Recht, solche Dinge selbst zu entscheiden?
Waren die Worte des Pharaos nur eine Art Bestätigung?
1. Mose 45:25-27
Ob sie ihrem Vater in diesem Zusammenhang auch erzählt hatten, was sie damals getan hatten?
Oder wie erklärten sie ihm nun, dass Joseph doch leben würde? Immerhin hatten sie ja ihrem Vater damals das blutgetraeänkte Gewand ihres Bruders gebracht.
Ob Jakob wohl jemals erfahren hat, was wirklich passiert war? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Joseph seine Brüder verpetzt hatte. Aber es steht ja in der Bibel und wenn Jakob im Paradies wieder aufersteht, wird er sie sicherlich lesen. Wie mag er sich dann wohl beim Lesen fühlen?
Vers 24 bei Luther
1. Mose 46:1
Warum wird so oft gesagt „dem Gott seines Vaters“ – war es denn nicht auch sein Gott?
1. Mose 46:12
Wie geht das denn?
Als Joseph 13 Jahre in Ägypten war, wurde er wegen des Traums des Pharao an den Hof gerufen, deutete den Traum und es kamen 7 fruchtbare Jahre. Nach 2 unfruchtbaren Jahren sind die Brüder ein zweites Mal da, um Getreide zu holen und werden mit dem Auftrag nach Hause geschickt, den Vater und die ganze Familie nachzuholen.
Dies sind 22 Jahre, nachdem die Brüder Joseph verkauft hatten. In der Zwischenzeit, nach dem Verkauf, wird erzählt, dass Juda geheiratet hatte und dass zwei seiner Söhne gestorben waren und er sich weigerte, den jüngsten seiner Schwiegertochter zur Schwagerehe zu geben, so dass diese zu einer List griff und dadurch Zwillinge bekam. Zumindest diese Begebenheit mit Tamar müßte doch in der Zeit nach Josephs Weggang liegen. Also war es gut 22 Jahre her und wenn wir die Schwangerschaft abziehen, müßten die Jungen 21 Jahre alt sein. Und da soll einer schon wieder zwei Söhne haben?
Wie jung ist der denn dann Vater geworden?
gemäß Lutherbibel wurde der erste Sohn Judas mit 15 Jahren verheiratet (2.Könige 16:2), Onan war ungefähr ein Jahr jünger und die im Vers 12 ewrwähnten „vielen Tage“ wird mit der Anmerkung 1 bis 2 Jahre erklärt, bis Sela das Alter erreicht hatte, in welchem er das Alter erreicht hatte um verehelicht zu werden.
Aber richtig interessant zu deiner Frage ist was hier im Kapitel bei Luther steht:
1. Mose 47 – 50
1. Mose 47:1-4
Sehr vorbildlich dieser Joseph:
Er war ein wichtiger Mann im Land und hatte die Berechtigung, die meisten Entscheidungen selbst zu treffen. Aber er holte auch noch die Zusage des Pharao für das Kommen seiner Famlie ein.
Nun hatten sie die Zusage, die Familie ist da und Joseph stellt sie dem Pharao vor. Mußte er dies tun – oder war dies nicht eher eine Höflichkeit?
Und da sie die Zusage schon hatten, war die Bitte der Brüder um die Erlaubnis des Pharao auch eine Höflichkeit, sie zeigten damit ihre Unterordnung und ihren Respekt.
Ein sehr schönes Beispiel für uns: Nehmen wir Zusagen und Vorteile durch Brüder nicht für selbstverständlich, sondern erweisen wir uns als Dankbar und bringen ihnen auch die nötige Achtung und Respekt entgegen!
1. Mose 48:5-6
Hatte Jakob hier vorausschauend gehandelt?
Wir wissen, dass Jakob – der auch Israel genannt wurde – 12 Söhne hatte, aus denen 12 Stämme wurden. Als Jehova schließlich das Land als Erbe unter ihnen aufteilte, fiel der Stamm Levi weg, da die Leviten für den Dienst in der Stiftshütte abgesondert wurden und Jehova damit zu ihrem Anteil wurde. Trotzdem konnte Jehova das Land auf 12 Stämme aufteilen, weil durch diesen Segen Jakobs aus Joseph 2 Stämme hervorgingen.
Erinnern wir uns noch an den entsprechenden Studienartikel „Jehova ist mein Anteil“?
1. Mose 49:22-26
1. Mose 50:15-21
Ob der Vater sie wirklich beauftragt hatte, dies Joseph auszurichten? Hätte Jakob dies nicht seinem Sohn persönlich gesagt? Hatten sie wirklich so eine große Angst vor ihm?
Aber Joseph, der hatte wahre Größe! Das muss man ihm erst mal nachmachen.
Aber aus der Erfahrung der letzten Jahre weiss ich, dass man dies schafft, wenn man sich ganz eng an Jehova hält. Wenn Jehova wirklich der Mittelpunkt in unserem Leben ist und wenn das allerwichtigste für uns unser Verhältnis zu Jehova ist – dann können wir solche Dinge in Jehovas Hand belassen.
Er wird es schon machen und ER ist absolut gerecht. Er kennt die Umstände eines jeden und er weiss, was jemand getan hat und warum. Dementsprechend wird er jeden richten. Dies wird auf jeden Fall immer gerecht sein.
Und warum sollten wir dem anderen grollen, wenn doch unser Verhältnis zu unserem Gott nicht darunter gelitten hat? Wie Joseph sagt, hat Jehova ja die Dinge wieder zum Guten gewandt, auch haben sie bereut und sich wieder alle miteinander versöhnt.
Jehova hat das Leid genutzt, um etwas Gutes zu bewirken – dadurch, dass Joseph in Ägypten war und durch die Deutung der Träume an den Hof des Pharao kam, konnte er später sein Volk vor dem Hungertod bewahren.
Auch unser Leid hatte Gutes bewirkt. Denn durch die Isolation mußten wir uns auf unseren Gott stützen. Wir hatten niemanden mehr und waren in gewisser Form mit ihm allein. Dadurch war auch weniger Ablenkung und unser Verhältnis zu ihm ist inniger geworden, als es unter guten Umständen je hätte werden können. Wir haben am eigenen Leib erlebt, dass unser Gott uns niemals im Stich lässt und wir niemals gänzlich allein sind. Immer hat er uns Kraft gegeben und – wenn auch oft erst im allerletzten Moment – einen Ausweg aufgezeigt. Unser Glaube ist wirklich sehr sehr stark geprüft worden und wir haben Erfahrungen mit IHM gemacht, die wir sonst niemals in der Form hätten machen können. Außerdem bin ich mir besonders in den letzten 1,5 Jahren meiner eigenen Grenzen und Schwächen bewußt geworden und habe dadurch die einmalige Gelegenheit bekommen, daran zu arbeiten.
Was die Leute betrifft, die uns geschadet haben: sie werden vor Jehova stehen und zur Verantwortung gezogen werden. Dies ist nicht unsere Angelegenheit und dafür bin ich sehr dankbar.
Außerdem sind ja auch wir nicht vollkommen, auch wir haben den einen oder anderen Fehler gemacht und sind ja auch unsererseits froh, dass es Jehova ist, vor dem wir Rechenschaft dafür ablegen müssen, denn IHM können wir vertrauen und wir wissen, dass ER uns auf jeden Fall gerecht beurteilt.
Joseph ist hier sehr liebevoll zu seinen Brüdern. Er ahmt Gottes Barmherzigkeit auf wunderbare Weise nach: er hat ihre Reue gesehen und ihre Entschuldigung angenommen. Er hat ja gesehen, dass sie aus ihrem Fehler gelernt hatten, als es um Benjamin ging. Also was sollte er da nachtragend sein? Ihm lag viel an einem friedlichen Miteinander und sicherlch konnte er sich auch in ihre Lage versetzen. Und so beruhigt er sie und sichert ihnen zu, das er die Dinge längst in Jehovas Hand gelegt hat und dass sie von ihm nichts zu befürchten hätten.
Wenn man bedenkt, was sie ihm damals angetan hatten und dass er ohne Jehovas Hilfe sicherlich verloren gewesen wäre und ein Trauma davon getragen hätte – dann war seine Zusage besonders wertvoll! Er stand über den Dingen, konnte all den Schmerz und all das Leid hinter sich lassen.
Dies konnte ihm allerdings nur mit Jehovas Hilfe gelingen und mit dem Wissen, dass es in Jehovas Hand gut aufgehoben war
1. Mose 1 – 2
1. Mose 1 – der Mensch braucht eine Aufgabe!
Wie wir sehen, geht Jehova hier sehr logisch vor:
Zuerst bereitet er alles vor, er gestaltet die Erde zu einem wunderschönen Garten, der auch genügend Speise bietet. Dann kommen die Tiere dran. Sie „unterhalten“ später den Menschen und bilden auch seine Aufgabe. Erst dann kommt der Mensch, erst dann, wenn alles vorbereitet ist. Ähnlich wie werdende Eltern die Zeit bis zur Geburt des Kindes nutzen, um alles vorzubereiten.
Interessant hierbei finde ich auch den Aspekt mit der Aufgabe: bereits bevor ER den ersten Menschen ins Dasein bringt, hat er schon eine Aufgabe für ihn. Dies zeigt, dass Jehova uns so erschaffen hat, dass wir eine Aufgabe brauchen. Wir sind nicht dazu geschaffen, ziellos einen Tag nach dem anderen hinter uns zu bringen – sondern wir brauchen eine sinnvolle Tätigkeit.
Dies erklärt auch, warum viele Menschen bei längerer Arbeitslosigkeit oftmals zum Alkohol greifen, oder warum alte Leute unbedingt noch etwas tun wollen. Ich erinnere mich noch gut, dass meine Oma immer Socken gestopf hatte, wenn sie für einige Wochen zu Besuch aus der DDR bei uns war. Mich hatte das immer gewundert, denn wir trugen gar keine gestopften Socken, bei uns wurden immer neue gekauft, wenn der Stoff mürbe wurde. Trotzdem hat meine Mutter über das ganze Jahr die kaputten Socken gesammelt. Auf die Frage nach dem Warum erklärte sie dann, dass die Oma eine Aufgabe braucht, um sich wohl zu fühlen.
Wir alle brauchen eine Aufgabe, weil wir so erschaffen sind. Es ist in „unserem Bauplan“ so vorgesehen. Darum fallen auch oft nichtberufstätige Mütter in ein tiefes Loch, wenn die Kinder aus dem Haus gehen und die Männer, wenn sie dann „endlich“ in Rente gehen.
Leider leben wir heute nicht mehr natürlich. Oftmals leben ganze Familien von Hartz4, weil sie keine Arbeit finden. Dadurch entsteht eine Leere, die irgendwie gefüllt werden muss. Ist dies vielleicht auch mit ein Grund dafür, dass bereits Teenager ganz bewusst eine Schwangerschaft provozieren? Weil sie „wissen“, dass sie eh keine Arbeit finden – und sich so selbst einen Sinn im Leben zu verschaffen suchen?
Weitere Gedanken aus den Vorjahren zu Kapitel 1 findet ihr hier:
1. Mose 2 – Warum ging Jehova bei der Erschaffung von Mann und Frau in dieser Weise vor?
So brachte Jehova die erste Ehe hervor. Warum? Weil der Mann ohne seine Frau sich nur halb fühlte. Er bemerkte, dass ihm etwas fehlt. Jehova gibt ihm hier eine Frau.
Da stellt sich für mich die Frage, warum Jehova nicht gleich von Anfang an Adam und Eva zusammen erschuf. ER sagt ja selbst, es wäre für den Menschen nicht gut, wenn er allein ist. Aber auf der anderen Seite ist es unvorstellbar, dass Jehova hier „bei der Konstruktion“ einen Fehler gemacht hätte, der ihm jetzt erst hier auffällt.
Viel wahrscheinlicher ist, dass ER von Anfang an eine Frau für Adam vorgesehen hatte. Also muss sich Jehova etwas dabei gedacht haben, dass er Adam erst eine Weile allein wirken lässt. Er ist es, der den Tieren Namen gibt und bei dieser Tätigkeit fällt ihm erst einmal auf, dass ihm selbst etwas fehlt. So ist er dann begeistert, als Jehova auch ihm eine Frau schenkt.
So ist Adam älter und erfahrener als seine Frau, die erst später dazu kommt. Vielleicht wollte Jehova, dass Adam bemerkt, dass es ohne Frau nicht so toll ist, dass er ohne sie nur ein halber Mensch ist. Auch die Frau Eva sah wohl automatisch zu ihrem Mann als zu dem Älteren und Erfahreneren auf. So war die Unterordnung unter ihn als ihrem Haupt für sie wohl ganz natürlich.
Beide waren aus einem Fleisch. Sie bildeten ein Ganzes. Denn mit der zusätzlichen Rippe fühlte sich der Mann, als fehle ihm etwas. Und ohne den Mann, ohne dass er ihr seine Rippe „spendete“, hätte es die Frau überhaupt nicht gegeben.
Sicher hätte Jehova die Frau auf die gleiche Weise erschaffen können, wie ihren Mann – aber ER hat sich etwas dabei gedacht.
Beide sollten fest zusammenhalten, ein eingeschworenes Team sein, das ganz fest zusammen hält. Das war der Plan und jeder von ihnen hatte seine besondere Aufgabe.
In einer Sendung über „Koscheren Sex“, in der Juden zum Thema Ehe und Sexualität zu Wort kamen, sagte eine bereits erfahrene Ehefrau: „Gott hat den Mann für die wichtigen Aufgaben erschaffen. Der Mann sollte die wichtigen, die großen Dinge entscheiden – die Frau sollte alles schön machen und entscheidet daher die kleinen Dinge“. Dies passt zu der Art und Weise der Erschaffung des Menschen. Adam hatte die wichtige Aufgabe, die Tiere zu benennen, Eva sollte ihm dabei helfen und sein Leben verschönern.
Fühlen wir uns als Frau mit dieser Rolle diskriminiert? Ist es nicht etwas wunderschönes, wenn wir nicht die ganze Verantwortung tragen müssen, sondern unsere Aufgabe es ist, den Menschen, die wir lieben, das Leben angenehmer und schöner zu machen?
Weitere Gedanken aus den Vorjahren zu Kapitel 2 – besonders zu der Rolle von Mann und Frau – findet ihr hier:
1. Mose 3 – 5
1. Mose 3 – behüten wir uns unser Gewissen und wiegen wir uns nicht in falscher Sicherheit
Hier haben wir einen wunderschönen Film aus der Reihe „the beginners bible“ mit dem Titel „die Schöpfung“. Er fängt schon mit dem Schöpfungsbericht an und geht bis zum Rauswurf aus dem Garten Eden. Hier wird die Szene mit der Versuchung sehr anschaulich dargestellt.
Die Frau läuft voller Freude durch den Garten, nichts fehlt ihr. Aber als sie bei dem „verbotenen Baum“ ankommt, lauert schon die Schlange auf sie. Hier hat sie noch Arme und Beine und sieht wie eine größere Echse aus. Sie schwärmt von dem tollen Baum und den tollen Früchten.
Am Anfang weicht Eva entsetzt und voller Angst zurück, sie weiss genau, was Jehova über diesen Baum gesagt hat. Wäre sie jetzt schnell weiter gegangen, wäre alles gut gewesen, aber sie lässt sich von der Schlange in ihren Bann ziehen. Die Frucht sieht gar nicht gefährlich aus und sie muss sie ja nicht essen, sie soll nur probieren, nur ein wenig daran knabbern. Das sieht Gott bestimmt nicht, „keine Angst“. Wie die böse Stiefmutter bei Schneewittchen kostet sie selbst von der Furcht und zeigt damit, dass sie nicht giftig ist. Eva ist neugierig, sie will nur ein bißchen kosten, das wird doch nicht so schlimm sein – und der Schlange ist ja auch nichts passiert.
Die Frucht schmeckt toll und voller Begeisterung rennt sie damit zu ihrem Mann. Der ist zuerst entsetzt, aber Eva beruhigt ihn, denn „mir ist ja nichts passiert!“ Also kostet auch er.
Im selben Moment wird beiden bewusst, was sie getan haben und sie verstecken sich,
Natürlich ist Gott sauer und es gibt ein großes Donnerwetter. Als erstes ist die Schlange dran. Nun verliert sie Arme und Beine und wird zu dem Kriechtier, das wir heute kennen. Eine schöne Umsetzung des entsprechenden Verses, dass sie künftig im Staub kriechen solle.
Wie der Sündenfall hier dargestellt wird, finde ich sehr passend. Oftmals probieren wir eines Tages Dinge aus,vor denen wir noch einige Zeit davor entsetzt zurückgeschreckt wären. Aber das, womit wir uns beschäftigen und die Leute, mit denen wir uns umgeben, verwischen mit der Zeit die Grenzen. Wir wollen ja nicht sündigen, wir wollen nur sehen, wie es ist, wie es sich anfühlt, wenn…, „nur ein ganz kleines bißchen…“ Wenn wir Glück haben, bemerken wir noch im selben Moment, was wir tun und bekommen damit die Chance, voller Entsetzen über uns und unsere Tat zu bereuen und umzukehren. Zwar wird unser Verhalten immer Konsequenzen haben, die wir dann tragen müssen – aber wir können so die Freundschaft Jehovas zurückgewinnen.
Problematischer wird es, wenn wir bei anderen sehen, dass nichts passiert. Es ist alles ok, niemand hat es mitbekommen, wir bewahren unser Ansehen in der Versammlung, es ist, als wäre nichts passiert. Dann kosten wir nicht nur, sondern beißen ganz hinein, ja, wir essen die Frucht ganz auf und greifen dann zur nächsten. Wo ist das Problem? Sie ist köstlich und weder giftig, noch bekommen wir Magenschmerzen. Und so machen wir immer weiter und ziehen vielleicht andere mit hinein, die sehen, dass so ein Tun ja „nicht gefährlich“ ist und ebenfalls so die Freundschaft mit Jehova verlieren.
Einen schönen Gedanken zu der Kleidung, die Gott ihnen nach dem Sündenfall gibt, habe ich noch bei einem älteren rüberkopierten Kommentar von den Vorjahren gefunden: Wir kennen ja aus Vorträgen den Gedanken, dass sich der Mensch einen Minirock machte, Jehova ihnen aber Gewänder gab. Hier wird betont, dass ER mit dem Gewand schon andeutet, das ein Leben gegeben werden muss, um rein vor Gott dazustehen.
Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:
1. Mose 4 – wie müssen unsere „Opfer“ aussehen, um für Jehova annehmbar zu sein?
Auch zu Kain habe ich in dem älteren Stoff einen interessanten Gedanken gefunden, er hat mit dem Opfer Kains zu tun: Abel gab Früchte von dem, was Gott verflucht hatte – Frucht von dem Erdboden, den Jehova zuvor verflucht hatte. Daher und weil er nicht anerkannte, dass er sündig war, konnte Jehova das Opfer nicht annehmen.
Auch wir könnten uns heute etwas vormachen, indem wir einfach von der Frucht unserer Sünde etwas spenden und meinen, wir würden Jehovas Herz damit erfreuen. Vielleicht, indem wir durch Betrug oder Übervorteilung anderer zu Geld kommen und dies für das weltweite Werk spenden. Glauben wir wirklich, Jehova könnte daran Gefallen haben? Oder an Geldern, die wir mit Prostitution oder ähnlichem erwirtschaftet haben?
Wichtig dafür, dass wir und unser Opfer für Jehova annehmbar sind, ist das Bewusstsein, dass wir Sünder sind und die Vergebung Jehovas nötig haben und dass wir aufrichtig und voller Glauben zu Jehova kommen. Unsere Hände müssen rein sein. Zwar „opfern“ wir, weil wir gesündigt haben, aber dieses Opfer wird sicherlich ohne jeglichen Wert sein, wenn wir weiterhin sündigen. Es kann nur dann von Jehova angenommen werden, wenn wir unsere Sünden bereits lassen, von unseren verkehrten Wegen umgekehrt sind.
Weitere Gedanken und ergänzenden Stoff zu Kapitel 2 findet ihr hier:
Vergessen wir hierbei bitte auch nicht die wunderschönen Bücher der Gesellschaft für unsere Kinder: „Mein Buch mit biblischen Geschichten“ und „Lerne von dem großen Lehrer“. Auch gibt es auf der Seite der Gesellschaft Karten über bestimmte Personen der Bibel zum Runterladen, die die wichtigsten Punkte beinhalten und anschaulich helfen, den gelesenen Stoff in uns lebendig werden zu lassen:
1. Mose 5 – Die Nachkommen Adams von Seth bis Noah
Hier haben wir also gleich zu Anfang die Antwort auf die Frage, wo Kain denn seine Frau her nahm: Adam zeugte Söhne und Töchter!
Oftmals fallen uns bei den Kindern von Adam und Eva nur Kain und Abel ein. Abel wurde von seinem Bruder ermordet uns so blieb nur noch Kain – wie sollte er da heiraten und Kinder zeugen? Nun wissen wir es.
Eine andere Frage ist: warum fängt die Geschlechtslinie hier mit Seth an – so als wäre er der einzige Sohn gewesen?
Wenn wir uns das ganze Kapitel mit der Abstammungslinie ansehen, wird scheinbar nur der Erstgeborene aufgeführt. Vielleicht geht es hier sogar um die Linie des Samens, der zu Jesus hinführt. Zwar ist Kain der erste Sohn von Adam, aber er wird durch den Brudermord diesen Anspruch verloren haben – zumindest in den Augen Jehovas. Wer mag, kann sich ja mal die beiden Abstamnmungslinien zu Jesus hin ansehen und vergleichen.
weitere Gedanken aus Kapitel 5 findet ihr hier:
1. Mose 6 – 9
1. Mose 6 – die ungehorsamen Engel, die die Stellung verließen, die Gott ihnen gegeben hatte:
wir haben in den vergangenen Jahren einige Gedanken zu den Engeln gesammelt, die ihre von Gott gegebene Stellung verließen:
ähnliche Gedanken hatten wir ja bereits im Zusammenhang mit Eva und dem Sündenfall. Auch sie war nicht zufrieden mit dem, was Jehova ihr zuwies, sie wollte mehr. Was dabei herauskam, sehen wir heute
1. Mose 6:8-22 Noah war anders und daher benutzt Jehova ihn:
Wir haben ja in den letzten Jahren bereits viele Gedanken zu Noah und dem Bau der Arche gesammelt:
Aus der Reihe „the beginners bible“ gibt es auch einen wunderschönen Film zu Noah und der Sintflut. Auf deren Seite findet ihr übrigens auch eine Art Malbuch zum kostenlosen download, in dem einige Szenen zu der Geschichte mit Noah passen:
Kennt ihr auch den Film der Gesellschaft zu Noah? Es ist ein Mix aus gezeichneter Geschichte und echten Menschen. Auch sehr empfehlenswert, ebenso wie die zahlreichen Dramen:
nutzen wir die zusätzlichen Hilfen zum Lebendigwerden des Stoffes gut? Haben wir Wertschätzung für die liebevolle Mühe unserer Gesellschaft und anderer?
1. Mose 7 – Noah geht in die Arche
Sehen wir uns in der Arche?
wenn wir uns zu dem gelesenen Stoff die biblischen Dramen anhören und uns die beiden Filme ansehen – von der Gesellschaft und aus der Reihe „the beginners bible“, dann werden wir richtig „live“ dabei sein. Und dann werden wir das Geschehen auch auf uns selbst anwenden und es wird Auswirkungen auf unser Leben haben
1. Mose 8 – Das Versiegen der Wasserfluten
Haben wir bemerkt, dass sie fast ein Jahr in der Arche verbrachten? Was mag dies für sie bedeutet haben? Auf „engstem Raum zusammengepfercht“, ohne die Möglichkeit, aus der Arche zu gehen, ständig das Wiegen der Wellen unter ihnen, keine Möglichkeit, einen ausgiebigen Spaziergang zu machen usw.
Sicherlich werden auch ihre Nerven ab und an gereizt gewesen sein. Was, wenn eine Meinungsverschiedenheit, ein Streit in ihnen aufkam? Hier gab es keine Möglichkeit, sich aus dem Weg zu gehen. Sie mussten „aufeinanderhocken“, ihren Streit austragen.
Aber sie waren ja von Jehova behütet und wussten worum es ging. Sicherlich werden kleine Ausrutscher schnell bereinigt gewesen sein. Aber wir lesen immer so schnell über diese wenigen Verse hinweg und vergessen dabei, dass es eben nicht nur die 40 Tage und Nächte waren, an denen es regnete – sondern dass die Zeit in der Arche um vieles länger war…
Weitere Gedanken aus den Vorjahren hierzu:
1. Mose 9 – Noah und der Wein
Auch hierzu haben wir bereits einige Gedanken in den vergangenen 4 Jahren gesammelt:
ein Gedanke, der auch irgendwie untergeht. Wir denken immer, alles sei von Anfang an so gewesen: der Mensch hätte von Anfang an Fleisch essen dürfen, sei dazu ausgerichtet, und auch den Wein hätte es schon immer gegeben. In dem von Thom rüberzitierten Stoff wird erklärt, dass vor der Sintflut die atmosphärischen Voraussetzungen für eine Gärung garnicht vorhanden gewesen seien.
Interessant auch der Punkt, dass trotz der anfänglichen Schwierigkeiten hier mit Noahs „Trunkenheit“ Jehova den Wein nicht verurteilt, sondern ihn als etwas Gutes für uns Menschen ansieht und es viele Stellen in der Bibel gibt, die dies belegen
1. Mose 10 – 11
1. Mose 10 – woher die spätere Bezeichnung „Hebräer“ rührt:
In dem zu Anfang von Thom rauskopierten Stoff heißt es dazu auszugsweise:
irgendwie gehen solche Gedanken beim Lesen der „endlosen Geschlechtsregister“ unter, da sie in meinen Augen „trockener Stoff“ sind, den man nicht gern zu sich nimmt, es aber dennoch tut, weil sie dazu gehören. Bei den meisten Linien wird ja gesagt, dass der Sohn von dem und dem X ist und dass aus ihm die Linie der Y entstammt. Bei Heber und Hebräer war mir dies bisher noch nicht aufgefallen. Sicherlich liegt es daran, dass es in der Bibel nicht eindeutig erwähnt wird.
Hier sehen wir, wie wichtig es ist, auch zusätzliche Gedanken und Kommentare anderer „Bibelforscher“ mit einzubeziehen. Auch wenn wir überzeugt sind, bereits die wahre Religion gefunden zu haben, bedeutet dies nicht, dass es „da draußen“ nicht auch andere aufrichtige Anbeter Jehovas gibt, die ebenfalls die Bibel lesen und sich Gedanken darüber machen, wie es uns und unser Leben betrifft. Vielleicht zählt dieser Aspekt mit zu dem Gedanken, dass wir im NT aufgefordert werden, „in der Liebe weit“ zu werden…
1. Mose 11:1-9 was Nimrod mit dem Weihnachtsfest zu tun hat, wie es seit Jahrhunderten von Christen gefeiert wird:
Thom hatte ja in den vergangenen Jahren einiges zu Nimrod herausgesucht:
In einem der Kommentare finden wir den Grund, warum Zeugen Jehovas kein Weihnachten mehr feiern – obwohl sie dies in ihren Anfängen noch getan hatten:
Weitere Gedanken zu Nimrod und dem Turmbau zu Babel findet ihr hier:
1. Mose 11 – Die Vorfahren Abrams
Wie bereits bei Kapitel 10 festgestellt, haben wir hier die Erklärung, warum sich die Nachkommen Abrahams dann „Hebräer“ nannten: er stammte aus der Linie Heber.
Auch interessant ist das Alter, in dem die meisten seiner Vorfahren erstmals Vater wurden. Bis auf seinem eigenen Vater (der war bereits 70), waren die anderen alle etwa Anfang bis Mitte 30. Das erklärt bestimmt auch die Verzweiflung, die Abraham und Sara angesichts der Kinderlosigkeit befällt!
Weitere Gedanken zu den Familienverhältnissen des Abrahams – der hier noch Abram heißt – findet ihr hier:
1. Mose 12 – 15
1. Mose 12 – zeigt Abraham hier Unglauben, weil er während der Hungersnot Zuflucht in Ägypten sucht?
Man achte hier mal auf die Altersangabe: Abraham war 75, als Jehova ihn segnete und einen Bund mit ihm schloss, der seinen zahlreichen Nachkommen zugute kommen sollte. Das bedeutet, dass er 25 Jahre warten mußte, bis er endlich den hier verheißenen Samen in den Armen halten konnte.
Hatte ich da im vergangenen Jahr etwas davon „gesagt“, dass er und Sara nicht auf Jehova gewartet hatten? 25 Jahre ist eine sehr lange Zeit. Wir selbst knabbern bereits an lächerlichen 7 Jahren und haben oft den Text aus Sprüche im Sinn, wo es heißt, dass hinausgeschobene Erwartung das Herz krank macht. Aber was ist das schon im Vergleich zu 25 Jahren? Und immerhin ging es ja bei Abraham und Sarah nicht so sehr um ihre eigenen persönlichen Befindlichkeiten, sondern um eine Verheißung Jehovas.
In dem von Darby zitierten Kommentar wird Abraham für seinen mangelnden Glauben gerügt, den er hier in diesem Kapitel zeigt. Unter der Überschrift „Abrahams fehlender Glaube“ kritisiert er die Entscheidung, während der Hungersnot nach Ägypten zu gehen. Er hätte sich seiner Ansicht nach lieber darauf verlassen sollen, dass Jehova für ihn sorgen würde. Vielleicht war ja hier seine Überlegung, dass er selbst ja diesen Samen noch nicht hervorgebracht hätte und deshalb besonders auf sich achten müsse. Wie sah Jehova diese Entscheidung?
Er lässt fast zu, dass ihm ein anderer die Frau nimmt und greift dann im letzten Moment ein. Will Jehova ihm hier vielleicht deutlich machen, dass er besser auf IHN vertraut hätte? Zwar wird Abraham zum Schluß gesegnet, aber er wird sicherlich beschämt gewesen sein. Könnte es sein, dass sein langes Warten auf den Samen ein Ergebnis dieser „Fehlentscheidung“ sein sollte?
Wird eigentlich irgendwo in der Bibel ganz deutlich gesagt, wie Jehova die Sache beurteilte? Ist der nachherige Segen eine Bestätigung dafür, dass er richtig gehandelt hatte, sein Heil in Ägypten zu suchen – oder das lange Warten ein Ausdruck des Missfallens?
Was passt eigentlich besser zu der Persönlichkeit Jehovas? Würde ER einen seiner treuen Anbeter wirklich so hart strafen, weil er einer Schwäche nachgegeben hatte? Sicherlich hatte Abraham doch gute Absichten bei seiner Entscheidung…
Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:
1. Mose 13 – unsere Entscheidungen gut abwägen und dabei unser Verhältnis zu Jehova nicht außer Acht lassen
Erneuert Jehova hier seinen Bund mit Abraham, weil dieser Lot bereitwillig den Vortritt gelassen hatte? Oder weil er das bessere Los gewählt hatte?
Wir wissen ja, dass diese Entscheidung von Lot nicht besonders weise gewesen ist, denn er wählte nach dem äußeren Anschein. Es sah verlockend aus und versprach, ein gutes und leichteres Leben, als das Gebiet, das dann Abraham nahm. Es sah nach einem 6er im Lotto aus und Lot muss überglücklich gewesen sein, dass er tatsächlich Abrahams Zustimmung bekam. Leider hatte er die Menschen nicht mit in Betracht gezogen, die nichts mit Gott gemein hatten. Später muss er mehrfach unter dieser Entscheidung leiden.
Es zeigt uns, dass wir besser keine übereilte Entscheidungen treffen sollten und uns Zeit und Musse nehmen sollten, alle Faktoren abzuwägen. Ganz besonders sollten wir bei jeder Entscheidung darauf achten, dass uns unser Umgang unseren Gott näher bringt. Jede Entscheidung, durch die wir uns noch mehr gottlosen Menschen – und auch solchen, die Gott durch ihre Handlungen verspotten – aussetzen, kann nur verkehrt sein. Ganz egal, wie gut und richtig es uns in diesem Moment erscheinen mag. Wir werden nur verlieren können: den Segen und die Freundschaft Jehovas!
Aber hier kommt dann noch eine andere Frage auf: was wäre denn gewesen, wenn Lot den anderen Teil gewählt hätte? Dann hätte Abraham dort wohnen müssen, denn er hatte ja Lot den Vortritt gelassen. Hätte Jehova ihm dann den Segen entzogen? Aber hätte Abraham seine Zelte wirklich so dicht bei der Stadt aufgeschlagen?
Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:
1. Mose 14 – was hat es mit Melchisedek auf sich – warum ist er Hohepriester?
Warum eigentlich geht ihm Melchisedek entgegen? Hat Jehova ihn dazu aufgefordert? Er wird doch nicht selbst einem Fremden entgegen gehen, um ihm und seinem Heer zu Essen zu bringen – dazu hat er ja sicherlich bedienstete.
Hier wird gesagt, er sei ein Hoherpriester Jehovas. Dieses Amt gab es doch damals noch gar nicht? Wurde es nicht erst mit der Stiftshütte ins Leben gerufen?
Und: warum gibt ihm Abraham hier den Zehnten? Im Einsichtenbuch habe ich dazu folgendes gefunden:
Weitere Gedanken zu Abrahams Rettung von Lot findet ihr hier:
1. Mose 15 – Glauben bekunden wie Abraham
Zu diesen drei Kapiteln passt auch der folgende Studienartikel:
1. Mose 16 – 19
1. Mose 16 – lernen wir aus den Fehlern anderer
in den vergangenen Jahren hatten wir bereits mehrfach darüber nachgedacht, ob es mangelnden Glauben bedeutet, dass Sarah die Sache mit dem Samen selbst in die Hand nehmen wollte:
bei der Angelegenheit zwischen Hagar und Sarah sehen wir wieder, wie wichtig es ist, dass wir unseren angestammten Platz nicht verlassen, den uns Jehova zugewiesen hat:
wir hatten ja die letzten Tage mehrfach diesen Gedanken behandelt: im Zusammenhang mit Eva und später auch mit den Dämonen, die ihren angestammten Platz verließen, um zu tun, was ihnen selbst besser in den Kram passt.
Achten wir bitte sorgfältig darauf, dass wir aus ihrem Negativ-Beispiel lernen und sie nicht in irgendeiner Form nachahmen. Wie wir gesehen haben, kann dies ja auch unbewusst und unbeabsichtigt geschehen
1. Mose 17 – hatten das GESETZ und der Bund Jehovas mit Abraham das gleiche Ziel?
Hier hören wir also zum ersten Mal von der Beschneidung: sie gehörte zu einem Bund, den Jehova bereits zuvor mit Abraham geschlossen hat.
Interessanterweise hatte der Bund mit Abraham zu diesem Zeitpunkt bereits einige Jahre Bestand: als Abraham 75 war, äußerte Jehova erstmals sein Versprechen, durch Abrahams Samen alle Nationen zu segnen. 11 Jahre später kommt Ismael zur Welt, der hier bei diesem Ereignis 13 Jahre alt ist. Also besteht der Bund mit Abraham bereits 24 Jahre, als Jehova ihn auffordert, sich als Zeichen des Bundes beschneiden zu lassen.
In dem Stoff aus dem Einsichtenbuch dazu heißt es weiter oben dazu, dass der spätere Bund am Sinai den abrahamischen Bund nicht ungültig mache. Warum war es denn dann später mit der Beschneidung vorbei, war sie nicht mehr so wichtig?
Im Buchstudium hatten wir gelernt, dass sie nicht von Anfang an beim Bund dabei war, sondern später erst hinzu kam. Dies haben wir ja auch die letzten Tage so in der Bibel gelesen. Aber ich denke, es geht auch um den Inhalt des Bundes: durch ihn sollten sich alle Nationen der Erde segnen. Aus ihm wurde der Same hervorgebracht.
Ebenso wie sich das GESETZ in Jesus erfüllt hatte, weil es zu ihm hinführen sollte, hat sich auch der Bund mit Abraham erfüllt – denn der Same ist hervorgbracht: Jesus Christus. So hatten Bund und Gesetz das selbe Ziel: Jesus.
Sehe ich das jetzt richtig, oder habe ich hier mal wieder einen Denkfehler?
Weitere Gedanken zur Beschneidung findet ihr hier:
1. Mose 18:1-15 ist Sarahs Reaktion hier nicht normal?
Wenn wir bedenken, wie lange Abraham und Sarah bereits auf ein eigenes Kind warten. Nicht umsonst hatte sie ihrem Mann ihre Magd gegeben, damit er mit ihr ein Kind zeugen konnte. Inzwischen sind viele Jahre vergangen, Ismael war bereits über 13 Jahre alt und von ihr und Abraham immer noch kein Kind.
Jehova hatte Abraham mitgeteilt, dass der Same nicht aus Ismael sein würde, sondern von Sarah empfangen und geboren. Danach führte ER die Beschneidung ein. Sicherlich werden die Eheleute in der Zeit seither öfters über diesen für sie merkwürdigen Ausspruch Jehovas gesprochen haben. Hatte nicht auch Abraham zuerst gelacht?
Nicht immer lachen wir aus Belustigung – manchmal spielen uns unsere überreizten Nerven einen Streich. Mein Mann zum Beispiel lacht, wenn er völlig übermüdet ist, ohne die Dinge lustig zu finden. Wer weiss, was hier gerade in Sarah vorgeht. Sie wartet seit fast 25 Jahren sehnsüchtig auf ein Kind mit Abraham und trotz mehrfacher Bestätigung dessen von Jehova ist immer noch nichts passiert. Und nun fängt schon wieder einer mit dem Schmerz-Thema Kind an. Wahrscheinlich machen sich hier ihre überreizten Nerven in dem Lachen Luft.
Sollte dieses Lachen wirklich aus einem Unglauben heraus entstanden sein? Wird hier überhaupt gesagt, dass Jehova es als Unglauben deutet?
Weitere Gedanken zu dem Besuch „der Fremden“ findet ihr hier:
1. Mose 18:16-33 was wir von Abrahams Fürbitte für uns lernen können:
Hierzu gibt es eine sehr schöne Ansprache von Bayless Conley aus der Reihe „Für dich nur das Beste – bedeutende Gebete in der Bibel“
Wusste ich doch, ging um die zehn Gerechten. Er erzählt hier: Wenn man Lot, seine Frau, die Töchter mit ihren Verloben und die verheirateten Tochter (?) zusammen nimmt, komm man auf die Zahl 10. Wenn Lot seine eigene Familie im Griff gehabt hätte, wäre die Stadt nicht vernichtet worden.Dabei erwähnt er den Punkt, dass wir in erster Linie für unsere Familie, unsere nähere Umgebung verantwortlich sind. Er bringt das Beispiel mit einem Rasensprenger: um ihn herum ist alles gut bewässert, aber in seiner direkten Nähe verdorrt alles. Es führt zu nichts, wenn wir die ganze Welt gewinnen, aber unsere eigene Familie dabei auf der Strecke bleibt. Einen ähnlichen Gedanken kennen wir auch aus Vorträgen unserer Brüder, dass die Ältesten hier Weisheit bekunden müssen.
Aber es geht ja nicht nur um die Ältesten, oder wie hier in der Ansprache um die Pastoren – dieser Gedanke betrifft uns alle. Wenn wir als Eltern uns vermehrt im Predigtwerk einsetzen und dabei unsere Kinder vernachlässigen, dann ist auch nichts gewonnen. Das erinnert mich an meine erste Zeit in der Wahrheit und als Pionier. In meiner Begeisterung bin ich in jeder freien Minute in den Predigtdienst gegangen und habe dabei ganz vergessen, dass meine Tochter ja noch ein kleines Kind ist. Ich habe sie einfach „mitgeschleppt“, ohne mir Gedanken zu machen, was dabei herauskommt. Als ich die Bewerbung zum allgemeinen Pionier abgegeben hatte, hat mich das Dienstkommitee darauf hingewiesen und seither haben wir einiges dieser Zeit im Ansprechdienst auf Spaziergängen investiert. So konnte ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: mir Zeit und Aufmerksamkeit für meine Tochter nehmen, sie in der Natur unserem Schöpfer näher bringen – und die Leute, die uns entgegen kamen ansprechen. Meist hatten wir dafür Traktate dabei und meine Tochter hat dann mit Begeisterung den Part des Ansprechens übernommen.
Auch aus meiner Ursprungsversammlung kenne ich diese Vorgehensweise, dass sich zuerst um die eigene Familie gekümmert wird. So hatte ein noch sehr junger Bruder sehr früh das Amt eines Ältesten übernommen und er war sehr beliebt. Eine große Bereicherung für die Versammlung. Doch eines Tages hörte ich, dass er von seinem Amt zurückgetreten ist. Auf Nachfrage erfuhr ich dann, dass er zu der Zeit gerade Probleme mit der eigenen Tochter hatte, die da gerade in der Pubertät war. Natürlich ging seine Tochter vor, auch wenn es für den Rest der Versammlung sehr schade war.
Wenn der Redner hier sagt, Lot hätte die ganze Stadt retten können, dann stimmt das schon sehr nachdenklich. Ich wusste zwar nicht, dass Lot mehr als 2 Töchter hatte und bei meiner Zählung komme ich immer nur auf 6 Leute: Lot, seine Frau, die beiden Töchter und die beiden zukünftigen Schwiegersöhne – aber Thom sagt, er mag trotzdem Recht gehabt haben, denn bei Lot befanden sich ja eine Menge Diener und auch diese wären von ihm belehrt worden.
Ein weiterer Gedanke von Bayless Conly war: Abraham hatte Mut und Demut, er war vertraut mit Gott und es war ein Dialog. Er hörte Gott zu, redete nicht nur selbst, sondern ließ auch Gott zu Wort kommen und dachte darüber nach und reagierte darauf.
Und: er gab sich nicht mit weniger zufrieden, hörte nicht bei fünfzig auf, sondern fragte weiter. Seine Quintessenz ist: Wir müssen Gott fragen und nicht gleich sofort aufgeben. Wenn wir ein vertrautes Verhältnis zu IHM haben, dann trauen wir uns das auch.
Weitere Gedanken zu dieser Begebenheit findet ihr hier:
1. Mose 19 – die Töchter Lots und ihre Sorgen um die Nachfolge
Wenn Lot nichts davon mitbekommen hatte, dass seine Töchter Beziehungen mit ihm hatten und sie abgeschieden in einer Höhle wohnten – was glaubte er denn, woher die Mädchen schwanger waren? Was hat er wohl empfunden, als er es erfuhr?
Hätte es etwas geändert, wenn sie nicht so abgeschieden gelebt hätten? Hätten sie dann nicht andere Möglichkeiten gehabt?
Wenn auch die Diener Lots mit den anderen Einwohnern von Sodom und Gomorra umgekommen sind, so hatte doch Abraham noch jede Menge Volk bei sich. Wäre da kein Mann für sie dabei gewesen? War es Lot egal, was aus seinen Töchtern wurde? Warum sorgte er nicht für eine ordentliche Eheschließung der beiden? Könnte es sein, dass mit dem Tod seiner Frau etwas in ihm zerbrach?
1. Mose 20 – 22
1. Mose 20 – Sarah wird hier bereits als Mutter des Samens gesehen und entsprechend geschützt
In dem rauszitierten Stoff von Darby wird etwas Interessantes gesagt:
es geht darum, dass dieses Verleugnen hier schlimmer ist als das erste – denn Sarah ist hier schon die Mutter des Samen.
Was wäre denn gewesen, wenn Abimelech versucht hätte, sich Sarah wirklich zu nähern? Hätte man dann mit Sicherheit sagen können, dass das Kind der verheißene Same sei? Wie hättest Sarah auf eine solche Annäherung reagieren sollen?
Hier findet ihr weitere Gedanken zu dieser Begebenheit mit Abraham, Sarah und Abimelech:
1. Mose 21 – Abrahams Reaktion darauf, dass er seinen bereits erwachsenen Sohn fortschicken soll
Wenn wir uns Abrahams Reaktion darauf ansehen, dass er Hagar und Ismael wegschicken soll, denken wir zuerst an eine starke Vater-Kind-Bindung. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass Isaak zu diesem Zeitpunkt bereits etwa 19 Jahre alt ist und Jehova bereits zu Adam und Eva sagte, dass ein Mann seine Eltern verlassen und mit seiner Frau eine neue Einheit bilden solle. Von daher wäre Ismael wohl eh nicht lange geblieben.
Merkwürdig, dass nach diesen Vorfall gesagt wird, Ismael wüchse heran. Er war ja bereits 14 Jahre, als Isaak geboren wurde und da die Kinder damals gut 5 Jahre gestillt wurden, dürfen wir annehmen, dass er zu dem Zeitpunkt, als er mit seiner Mutter weggeschickt wird, bereits ein erwachsener Mann ist. Warum hier immer von einem Knaben die Rede ist, verstehe ich nicht so ganz
Weitere Gedanken aus den Vorjahren zu diesen Kapiteln findet ihr hier:
1. Mose 22 – die Opferprüfung – was Isaak und Jesus hier gemeinsam haben
Die Sache mit der Opferbereitschaft ist uns bereits hinlänglich bekannt und auch, was dies eigentlich für Abraham bedeutet. Wir hatten bereits in den vergangenen Jahren viele Gedanken dazu „gesamnelt“:
Aber einen neuen habe ich noch: Vor einiger Zeit habe ich angefangen, eine längere Abhandlung von Bayless Conley zu dem Thema „Prüfungen die unsere Reife fördern“ zu lesen. Er behandelt die verschiedenen Formen von Prüfungen, denen unser Glaube ausgesetzt wird und eine davon ist „die Opferprüfung“, bei der wir zeigen können, dass Jehova für uns an erster Stelle steht.
In diesem Zusammenhang behandelt er Gemeinsamkeiten zwischen diesem Opfer und Jesus Christus. Einige waren mir bereits bewußt, aber andere hatte ich noch gar nicht in diesem Zusammenhang gesehen:
Dass beide in der gleichen Gegend, am gleichen Berg, zur „Schlachtbank“, zum Opfer, geführt wurden, war mir nicht bekannt und dass beide verbindet, dass sie das Holz dazu selbst trugen und dass es einen Ausgleich von Jehova gab – diese Gedanken waren mir neu!
In der Reihe mit Ruth Lapide „Biblische Personen – Abraham“ wurden sehr viele wunderschöne Denksnstöße gegeben. Schade, dass diese noch nicht als Livestream in der Mediathek von Bibeltv zu sehen ist.
Zum einen wies sie darauf hin, dass Ismael kein kleiner Junge mehr war, als Abraham ihn mit Hagar in der Wüste schickte. Wir hatten ja selbst eine Berechnung aufgestellt, nach der er 16-19 Jahre alt war. Sie kommt auf 13 und bezieht sich dabei darauf, dass er mit 13 beschnitten wurde. Allerdings ist ja erst noch ein Jahr später Isaak geboren und wenn er mit 2 Jahren abgestillt wurde, wäre er 16 gewesen. Aber der wichtige Punkt ist halt, dass Ismael kein hilfloses Baby mehr war, sondern seine Mutter bereits unterstützen konnte.
Zudem war dieses „Schicken in die Wüste“ nicht das, was wir uns heute darunter vorstellen. Wir haben immer das Bild einer hilflosen Frau mit Baby vor Augen, die eigentlich in den sicheren Tod geschickt wird.
Aber Hagar kam aus der Wüste, sie war ein Kind der Wüste und kannte sich mit den Begebenheiten aus.
Wenn Abraham sie hier wegschickt kommt das einer Scheidung gleich. Sie war ja seine Nebenfrau. Nun kennen wir diese Situation in unseren Zeiten etwas anders: eine geschiedene Frau ist frei und kann tun, was sie will. Sie bekommt Unterstützung von allen möglichen Ämtern und viele Frauen nützen heute in unserem Land diesen Schritt, um frei zu sein und tun und lassen zu können, was sie mag.
Hagars Situaion ist eine andere. Wenn damals eine Frau „mit einem Scheidungszeugnis entlassen wurde“, dann mußte sie zurück zu ihrem Vater und ihren Brüdern, um finanziell versorgt und geschützt zu werden. Dort hatte sie sich dann diesen unterzuordnen.
Wenn Abraham sie hier in die Wüste schickt setzt er sie also nicht der Ungewissheit aus, sondern schickt sie zu ihrer Familie zurück.
Ein weiterer Gedanke betrifft das Opfer Isaaks:
Auch sie kommt zu dem Schluss, dass Isaak dabei kein hilfloses Kind mehr ist, sondern ein erwachsener Mann, der sich sehr wohl gegen seinen alten und damit schwächeren Vater hätte wehren können. Somit muss er mit dem Vorhaben seines Vaters einverstanden gewesen sein. Vielleicht glaubte er ebenfalls wie sein Vater, dass dies nur eine vorübergehende Sache sei und er direkt danach von Jehova auferweckt werden würde.
Diese Übereinstimmungen mit unserem Verständnis finde ich höchst interessant, denn es zeigt, dass die Dinge die wir in der Versammlung und aus Publikationen der Gesellschaft gelernt haben, nicht eine persönliche Sache unserer Religion ist, so als würden wir es uns so basteln, wie es uns gerade passt. In der letzten Zeit bekomme ich immer mehr den Eindruck, dass alle, die sich aufrichtig mit der Bibel und dem Schöpfer beschäftigen, zu dem selben Schluß kommen. Ein Gedanke, der mir sehr viel Trost und Hoffnung gibt.
Ein zweiter Punkt bei Issak ist das Ansinnen an sich, den geliebten Sohn zu opfern. Ein Gedanke, der für uns heute unvorstellbar ist und den wir sehr grausam finden. Wie kann unser Gott Jehova so etwas nur verlangen?
Aber damals zu der Zeit war es üblich, dass man dem betreffenden Gott Menschenopfer brachte. Man opferte im Tal Hinnom dem Molech seine Kinder, es war an der Tagesordnung. Ebenso vielleicht, wie es für uns heute ganz normal erscheint, dass Frauen ihre Männer verlassen, weil sie nicht genug Aufmerksamkeit erhalten, oder dass man zusammenlebt und Kinder hat, ohne verheiratet zu sein, wie Scheidung, Homosexualität und Lug und Trug an der Tagesordnung sind. Auch wenn wir das persönlich nicht so toll finden, so ist es doch nichts Ungewöhnliches für uns, wir kennen es.
Auch Abraham und Isaak war dieses Verhalten nicht unbekannt. Sie haben es zwar bisher nicht getan und Jehova hatte es bisher nicht verlangt – aber sie wußten, dass Jehova schon einen guten Grund dafür haben müsse. Und da war ja auch noch die Verheißung: der vorausgesagte Same sollte aus Isaak kommen und dieser hatte bisher keine Kinder. Daher mußte Isaak ja hinterher wieder leben und in der Lage sein, Nachkommen zu zeugen.
Interesant auch der Aspekt, dass nichts ohne Grund in der Bibel steht. Ein Gedanke, den auch ich in letzter Zeit öfters hatte:
Einige Sachen werden kurz und knapp abgehandelt und bei anderen geht die Bibel ins Detail. Oftmals ist mir nicht so ganz klar, warum einige Sätze da stehen; wo ist der tiefere Sinn dahinter? Aber es muss einen geben, sonst wären sie nicht enthalten.
Hier bezieht sie sich auf die umfangreiche Aufforderung, seinen Sohn zu opfern. Jehova sagt: „nimm deinen Sohn“, er sollte geopfert werden. Abraham mag sich gefragt haben, welchen ER meinte, denn er hatte zwei. Vielleicht hat er gehofft, es wäre Ismael. „Den du so sehr liebst“, naja er liebte ja beide Kinder. „Deinen einzigen Sohn, Isaak“. Au weia! Der Sohn, auf den er so lange gewartet hatte…
Sie ist der Ansicht, dass genau dieser innere Konflikt damit angezeigt wird.
Andere Sachen benötigen nicht so viele Worte, denn sie beziehen sich auf Dinge, die den Juden damals bekannt waren. Sie mußte nicht bis ins Kleinste erklärt werden. Auch später bei den Evangelien und den Predigten Jesu: er sprach von Dingen, die sie kannten.
Aus diesem Grund sind solche Reihen wie diese hier mit Ruth Lapide, „Die Bibel aus jüdischer Sicht“ sehr hilfreich, denn sie runden das Bild ab.
Auch Vorträge von Arnold Fruchtenbaum sind sehr interessant, denn er ist ein Judenchrist und erklärt viel Hintergrundwissen. Solcher zusätzlicher Stoff erweitert unseren Horizont und macht die Bibel noch lebendiger.
Und das ist es doch, was wir alle wollen: dass Gottes Wort in uns lebendig wird!
1. Mose 23 – 26
1. Mose 23 – Sarahs Tod und Bestattung in der Höhle Machpelah
Die Szene erweckt den Eindruck, als wüsste Abraham zwar, wem die Höhle gehört – aber er kannte den Mann nicht persönlich. Denn sonst hätte er ihn sicherlich persönlich angesprochen.
Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:
1. Mose 24 – Rebekka wird Isaaks Frau
Zu diesem Kapitel haben wir in den vergangenen Jahren bereits ziemlich viele Gedanken gesammelt:
Aber einer kam mir dann doch noch zu dem Punkt, wie der Diener die Angelegenheit mit der Auswahl der Braut in Jehovas Hände legt. Vor einigen Tagen habe ich mir die Ansprache „Auf Gottes Stimme in der Wildnis des Lebens hören“ angehört und darin ging es auch darum, woran wir erkennen, dass es wirklich die Stimme Jehovas ist, die zu uns redet:
auch Abrahams Diener war darum bemüht, dass er auf Jehovas Stimme hört. Er konnte und wollte die Frau für den verheißenen Samen nicht selbst aussuchen, denn es war eine große Verantwortung. Sie würde ja nicht nur Isaaks Frau, sondern sie würde ebenfalls dazu beitragen, den verheißenen Samen hervorzubringen. Eines ihrer Kinder würde der nächste in der Reihe des Samens sein. Also was sollte er tun?
Der Diener legt es in Jehovas Hände und da er weiß, dass man sich auch selbst täuschen könnte – vielleicht durch das gute Aussehen einer der Frauen oder durch Sympathie – so sorgt er dafür, dass Jehova es ihm ganz deutlich zeigt, welche ER für richtig halten würde. Aus unseren Publikationen wissen wir, dass es keine leichte Aufgabe ist, so viele Kamele zu tränken, denn ein Kamel allein trinkt bereits sehr sehr viel. Diese junge Frau würde also unzählige Male Wasser aus dem Brunnen schöpfen müssen, was eine sehr anstrengende körperliche Aufgabe ist. Wer würde so etwas schon freiwillig tun?
Vielleicht würden die Frauen, die er dort sehen würde, interessiert an dem Fremden sein. Es war ja keine Großstadt, in der dauernd etwas passiert, wie hier bei uns in Berlin. Es war eine abgeschiedene ländliche Gegend. Da war ein Fremder sicherlich etwas Besonderes und würde die Neugier erregen. Vielleicht sah ja der Diener selbst gut aus, er erschien zumindest wohlhabend, denn er hatte ja all die Geschenke für die künftige Braut dabei. Vielleicht würde eine der Frauen sich eine Verbesserung ihrer eigenen Verhältnisse erhoffen, indem sie ihn als Ehepartner in Betracht ziehen würde. So eine Frau wäre sicherlich auch bereit, für ihn Wasser aus dem Brunnen zu schöpfen. Zudem gebot es die damals übliche Gastfreudnschaft schon, einem Fremden zu helfen. Aber gleich die ganzen Kamele?
Daher macht der Diener hier einen ganz besonderen Vliestest: er legt Jehova etwas vor, was vom rein menschlichen her nicht unbedingt normal sein würde. Es wäre etwas ganz besonderes, wenn dies genau so einträfe. So stellt er sicher, dass es Jehovas Stimme ist, die ihm sagt: „Das ist die Braut für Isaak“.
Beziehen auch wir Jehova so direkt in unser Leben und in unsere Entscheidungen mit ein? Ruth Lapide sagte in einer Folge, dass dies ein besonderes Vertrauen erfordert, ein ganz besonders inniges persönliches Verhältnis zu unserem Schöpfer. Haben wir dies?
1. Mose 25 – Abrahams zweite Ehe. Sein Tod und Begräbnis
Interessant, dass hier beide Söhne am Grab Abschied vom Vater nehmen. Warum aber sind die Söhne der Ketura nicht dabei? Oder werden sie nur nicht erwähnt, weil es um etwas ganz anderes geht?
Wir hatten ja gestern den Gedanken, dass einige Dinge nur kurz und knapp erwähnt werden, andere hingegen ausführlicher – und dies dann mit gutem Grund.
Ruth Lapide weist in der entsprechenden Folge mit Abraham darauf hin, dass die beiden Söhne sich am Grab ihres Vaters versöhnt hätten. Wir erinnern uns: Ismael wurde mit seiner Mutter weggeschickt, weil er versuchte, Isaak zu demütigen. Frau Lapide weist dabei darauf hin, dass der Ausdruck „versöhnen“ und „Versöhnung“ aus dem Zusammenraufen dieser beiden Brüder – Söhne Abrahams – herrührt. Kann sein 😉
Außerdem sehen wir hier zu Anfang bei den Söhnen der Kethura, dass Abraham seine anderen Söhne keinesfalls enterbt hat. Sie hatten einen gewissen Pflichtteil bekommen. Aber Isaak war der Haupterbe.
Wir dürfen auch nicht vergessen, dass es bei diesem Haupterbe nicht nur um die materiellen Güter geht – sondern um die Verheißung, und aus wem der Same kommen solle. Dies entscheidet Jehova immer selbst, wie wir später auch bei Jakob und Esau sehen.
1. Mose 25 – Die beiden Söhne Isaaks: Esau und Jakob
In dem älteren Drama um Abraham „Wie verwendest du dein Leben?“ unterhalten sich Brüder beim Kaffe über diese Begebenheit. Jehova hatte bereits vor der Geburt gesagt, dass der Same aus Jakob sein würde. Eine Schwester fragt, ob man daraus schließen könne, dass der Werdegang der Brüder vorherbestimmt war, von Jehova so festgelegt, so als könne Esau dann nicht für seine mangelnde Wertschätzung. Aber es wird hervorgehoben, dass Jehova den Charakter der beiden nicht festlegte – sondern dass er ihn nur bereits im Mutterleib erkennen konnte.
Da stellt sich für mich die Frage, warum Jehova es nicht einfacher machte, indem er dafür sorgte, dass Jakob zuerst zur Welt kam. Dann hätte sich Rebekka die für mich unschöne Trickserei sparen können aber auch dies wird in dem Drama erklärt; dadurch wird darauf hingewiesen, dass Jehova das Reich gibt, wem er will. Schließlich ist es der Same, der die Verheißung Jehovas erhalten wird und so hat ER auch das Recht auszusuchen, durch wen der Same kommt.
Ähnliches erleben wir in diesem Zusammenhang immer wieder: Ismael ist Abrahams Erstgeborener, aber der Same sollte von Anfang an aus Isaak sein. Esau ist der Erste, aber Jakob erbt die Verheißung, von dessen Söhnen wird sie dann Juda gegeben usw.
Behalten wir dies beim Lesen der nächsten Kapitel bitte im Hinterkopf
Esau verkauft sein Erstgeburtsrecht
Ein weiterer Gedanke zu dem Erstgeburtsrecht kommt in dem selben Drama hervor: Jakob trickst seinen Bruder Esau hier nicht aus, sondern dieser entscheidet sich ganz bewußt.
Wenn wir diesen kurzen Text hier so in der Bibel lesen, so entsteht der Eindruck, als habe Jakob seinen Bruder genötigt, dessen Notsituation ausgenutzt. Aber Thom sagt, es bestand ja gar keine Notsituation: Esau wäre ja nicht verhungert. Er wollte nur nicht warten, etwas haben, was ihm nicht zustand und hatte keine Selbstbeherrschung. In dem Bibelfilm „Die Bibel – Jakob“ wird dies noch drastischer dargestellt, denn hier kocht Jakob dieses Gericht für ein krankes Kind, damit es diesem wieder besser geht. Dies sagt er seinem Bruder auch, aber es ist Esau egal, er denkt nur an sich.
In dem Drama der Gesellschaft erklärt Jakob Esau vorher ausführlich, warum er dieses Erstgeburtsrecht haben will: es geht um den verheißenen Samen, der nicht verunreinigt werden darf. Er muss aus dem Volke Gottes kommen, aber Esau liebt die Frauen des Landes. Für Jakob ist der Gedanke schrecklich, dass eine dieser Frauen die Mutter des Samens werden könnte.
Nun mag man einwenden, dass ja auch Rahel und Ruth Frauen aus dem Land waren, das eigentlich vernichtet werden sollte – aber diese beiden Frauen waren zu Jehova umgekehrt. Rahel versteckte die Kundschafter, weil sie dem wahren Gott dienten und Ruth verließ ihr Land und ihre Familie, um mit Noomi den wahren Gott anzubeten.
Wieder ein Beweis dafür, dass Jehova ganz offensichtlich selbst auswählt, durch wen der Same kommen solle – und dass wir selbst durch Nichts und Niemand diese Entscheidung beeinflussen können.
Weitere Gedanken zu dem Erstgeburtsrecht findet ihr hier:
1. Mose 26 – Gottes Verheißung an Isaak. Isaak im Land der Philister
Bei der Geschichte mit dem Brunnen sehen wir, dass Isaak ebenso wenig nachtragend ist und ebenso friedliebend wie sein Vater. Denn eigentlich ist es ja eine Unverschämtheit, wenn Abimelech hier sagt, sie hätten ihm und seinem Volk nur Gutes getan. Sie hatten ja immer wieder die Brunnen zugeschüttet, die sie gegraben haben.
Wir lesen über diese Geschichte einfach so drüber weg, weil ein Brunnen für uns heute keine wirkliche Bedeutung mehr hat. Wir bekommen unser Wasser bequem aus dem Wasserhahn. Aber für Menschen in der Wüste war so ein Brunnen überlebenswichtig.
Erst einmal erforderte es sicherlich ein langes Suchen nach Stellen, wo es sich überhaupt lohnt zu graben. Wieviele Probebohrungen mag es erfordert haben, bis sie endlich auf Wasser stießen? Dann hatten sie nicht unsere tollen technischen Hilfsmittel, es war anstrengende körperliche Arbeit. Sie stießen bestimmt nicht so dicht an der Oberfläche auf Grundwasser. Wie lange mögen sie wohl gegraben haben?
Und jedesmal, wenn sie Erfolg hatten und sich freuten, kamen die Philister und schütteten ihn wieder zu – und sie mußten weiterziehen und alles fing wieder von vorn an.
War es von den Philistern nicht auch sehr dumm, die Brunnen zuzuschütten? Immerhin ist Wasser in der Wüste kostbar. Hätten sie die Brunnen nicht viel einfacher durch einen Kampf übernehmen und selbst nutzen können?
Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:
1. Mose 27 – 29
1. Mose 27 – warum segnet Isaak nicht gleich Jakob – da doch Jehova vor der Geburt ihn als den Erben bestimmte?
Wir haben ja bereits eine Menge Gedanken zu der List und dem Erstgeburtsrecht gesammelt:
Aber hier drängt sich mir noch eine andere Frage auf: Jehova hatte Rebekka bereits vor der Geburt der Kinder gesagt, durch wen die Verheißung kommen würde. Wußte Isaak nichts davon – oder warum will er hier Esau segnen, wenn es doch Jakob ist, der in Jehovas Augen der Same ist?
Und Jakob hat doch bereits eine Zeit davor das Erstgeburtsrecht von Jakob erworben. Wir hatten ja erst gestern den Gedanken, dass er dafür gute Gründe hatte, die in Übereinstimmung mit Jehovas Willen sind. Hatte er seinem Vater nicht von dem Deal erzählt? Warum nicht?
Im Stoff der Vorjahre habe ich auch noch einen Gedanken gefunden. Der Kommentator kritisiert hier das eigenmächtige Verhalten von Jakob und seiner Mutter, da Jehova die Dinge sicherlich auch beeinflusst hätte – wenn sie ihm nicht voreilig zuvor gekommen wären:
Wie habe ich mir dies vorzustellen? So, wie wir als Kinder Zeige- und Ringfinger hinter dem Rücken gekreuzt haben, wenn wir ein Versprechen gegeben haben, das wir nicht halten wollten? Thom sagt, Jakob habe später beim Segen die Hände übereinander gekreuzt und dadurch die richtigen Gesegnet. Aber nicht hintenrum und listig, denn Joseph hatte es gesehen und ihn noch darauf hingewiesen.
Aber warum sind „solche Spielchen“ nötig? Ist Jehova wirklich darauf angewiesen?
1. Mose 28 – die Salbung eines Steins und der Zehnte
Wie kommt Jakob dazu einen Stein zu salben und Jehova einen Zehnten anzubieten? Waren dies vielleicht auch übliche Verhaltensweisen im Land um ihn herum?
Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:
1. Mose 29 – der verschlagene Schwiegervater, eine Strafe von Jehova?
zu diesem Kapitel haben wir in den vergangenen Jahren bereits einige sehr interessante Gedanken gesammelt:
1. Mose 30 – 32
1. Mose 30 :1-24 wie wir Gefangene unserer eigenen Gefühle werden können:
Ich empfinde die Situation unter den Frauen als sehr sehr schlimm. In den vergangenen Jahren haben wir bereits einiges dazu geschrieben:
Heute kommt mir beim Lesen der Gedanke, dass sich die beiden Frauen das Leben selbst schwer machen. Aber wahrscheinlich liegt dies in der Natur von uns Frauen, dass es uns schwer fällt, Dinge hinzunehmen und zu akzeptieren, die wir nicht ändern können und das beste aus der Situation zu machen. Mir geht es ebenso: ich kann nicht loslassen, das für mich Unerträgliche nicht akzeptieren. Irgendwie ist der Zwang da, es doch ändern zu wollen, obwohl ich weiss, dass es nicht in meiner Macht liegt. Mein Mann geht damit besser und gesünder um: er hat es in die Hand Jehovas gelegt – das habe ich auch getan – aber im Gegensatz zu mir lässt er es auch da. Etwas, was ich nicht kann. Ich weiss nicht, warum mir dies nicht gelingt, ich merke nur, dass es mich zerstört. Beim Lesen der Gedanken von den Vorjahren habe ich gesehen, dass ich bereits im vergangenen Jahr ausführlich im privaten Blog dazu geschrieben habe – im offenen Blog hier nur knapp, da es doch sehr privat ist. Trotzdem ist es mir immer noch nicht – nach über 2,5 Jahren – gelungen, die Dinge bei Jehova zu belassen und loszulassen.
Etwas Ähnliches beobachte ich jetzt hier bei den beiden Frauen: beide versuchen zwanghaft Jakob für sich allein zu gewinnen und machen sich damit gegenseitig selbst das Leben schwer.
Dabei sind sie doch beide unverschuldet in diese Situation geraten. Beide wurden von ihrem Vater Laban ausgetrickst, ebenso wie ihr Mann Jakob. Nun sind sie beide seine Frauen und im Gegensatz zu ihnen macht Jakob das Beste daraus. Er behandelt Lea fair und gibt ihr die Aufmerksamkeit, die ihr als seiner Frau zusteht, obwohl er sie ja nicht freiwillig geheiratet hat. Er bemüht sich, es allen recht und möglichst angenehm zu machen. Er hat die Situation akzeptiert – denn er kann sie eh nicht ändern. Das höre ich auch oft von Thom, er macht sich keine Gedanken darüber, denn „ich kann es ja eh nicht ändern und so ist es vergeudete Energie“. Energie die mir fehlt, weil ich meine unsinnigerweise vergeude. Warum eigentlich? Will ich Jehova so zwingen, doch etwas zu ändern?
Diese beiden Frauen können auch nichts ändern. Aber anstatt sich damit abzufinden und zu erkennen, dass sie ja eher Leidensgenossinnen als Rivalinnen sind, machen sie es sich selbst schwer. Wenn sie zusammenhalten würden, könnten sie einander vielleicht sogar Kraft geben. So rauben sie sie sich gegenseitig
Sie vergessen, dass nicht die Schwester Schuld an dem Dilemma hat: nicht Lea hat Rahel den Mann genommen, noch Rahel Lea – es war ihr Vater, der dieses Unglück verursacht hat.
Warum „ticken“ wir Frauen so? Warum schaffen es die Männer eher, sich in das Unvermeidliche zu fügen? Liegt das in unserer Natur – weil wir gefühlsbetonter sind?
Mein Mann hat in solchen Phasen immer viel zu tun: er betet sehr viel für mich und oftmals frage ich ihn am nächsten Tag: „was hast du eigentlich zu Jehova gesagt?“, denn es geht mir etwas besser. Jakob muss dies für zwei Frauen tun und vielleicht sogar für die beiden Nebenfrauen. Er wird aus dem Beten für sie gar nicht mehr rausgekommen sein 😉
Es ist nachvollziehbar, dass sich die Frauen als Konkurentinnen sehen und miteinander um Jakobs Zuneigung wetteifern und dass sie nicht unbedingt engste Freundinnen sind. Aber andersherum wäre es für sie sicherlich leichter
1. Mose 30:25-43 ist Jakobs Verhalten hier betrügerisch und dachte er dabei an Magie?
Warum die Sache mit den Ruten? Wollte er die Dinge durch so eine Art Voodo-Zauber beeinflussen oder hatte Jehova es ihm so gesagt? Oder funktioniert „dieser Trick“ wirklich? Kann man mit so einer Rute in der Tränke wirklich beeinflussen, dass eine bestimmte Färbung der Jungtiere dabei herauskommt? Wenn wir sehen, dass Jehova ihn hier mit Reichtum segnet, kann eigentlich keine Zauberei im Spiel sein.
Aber ist das nicht Betrug, was er hier tut? Die Schwachen Tiere dürfen sich ruhig für Laban fortpflanzen?
Ist dieser „Betrug“ gerechtfertigt, weil Laban ihn ebenfalls betrogen hatte? Wie passt dies dann damit zusammen, dass wir „nicht Böses mit Bösem vergelten“ sollen?
1. Mose 31 – Jakob nimmt die Ehe ernst, auch wenn er jetzt die Möglichkeit hätte, eine normale Ehe daraus zu machen:
Ist uns aufgefallen, dass Laban hier mehrfach sagt, dass Jakob ihm seine Töchter wegnimmt? Dies wäre nun eine gute Gelegenheit, all die „ungeliebten Frauen“ loszuwerden und mit Rahel und allen Kindern ganz neu anzufangen und seine Ehe so zu führen, wie er es ursprünglich vorgehabt hatte. Er hätte Lea und die beiden Mägde großzügig Laban überlassen können und wäre „sauber“ aus dieser für alle demütigenden Situation herausgekommen. Aber er hat es nicht getan. Warum nicht?
Jakob nimmt die Ehebande ernst. Auch wenn sie ihm von Laban aufgezwungen worden sind. Außerdem denkt er an die Kinder und an die Folgen, die so eine Spaltung der Familie für sie hätte.
Und wir? Nehmen wir unsere Ehe ebenso ernst? Immerhin haben wir unseren Partner mal aus Liebe selbst gewählt und geheiratet. Suchen wir vielleicht nach Möglichkeiten, aus unserer Ehe auszubrechen, weil es gerade nicht so läuft, wie wir uns dies wünschen?
Einen weiteren Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:
1. Mose 32 – warum Jakob einen Schaden an der Hüfte zurückbehält:
In der Folge mit Abraham erwähnt Ruth Lapide auch diesen Kampf hier mit dem Engel und sagt, Jakob hätte den Hüftschaden behalten, damit er nicht überheblich wird, weil er meint, er habe einen Engel bezwungen.
Thom sagt, er hätte den Engel garnicht bezwingen können, weil ein Engel dem Menschen immer überlegen ist. Es war eher so, wie wenn ein Vater mit seinen Kindern Armdrücken (Fingerhakeln) macht und sein Kind gewinnen lässt, weil er es lieb hat und nicht entmutigen will. Wenn dieses aber nun überheblich wird und damit prahlt, dass es stärker als der Vater sei, dann drückt dieser dessen Arm mit einem Ruck auf den Tisch – um ihm zu zeigen, dass er sehr wohl stärker ist und es hat nur gewinnen lassen.
Fakt ist, dass dieses Hüftleiden Jakob ganz bestimmt den Rest seines Lebens daran erinnert haben wird, dass er hart um diesen Segen gerungen hat. Jesus sagt ja später: „ringt danach, in das Königreich der Himmel einzugehen“. Wer Probleme mit der Hüfte (oder Knie oder Sprunggelenk) hat, der weiss, wovon ich rede.
Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:
1.Mose 33 – 36
1. Mose 33 – wird hier bereits die Grundlage für die Eifersucht auf Joseph gelegt?
In der Folge „Biblische Gestalten – Jakob“ sagt Ruth Lapide, dass hier bereits die Eifersucht auf Joseph geschürt wird: Jakob lässt die Frauen und Kinder in Gruppen gehen, in der Reihenfolge, wie sie ihm am Herzen liegen. Erst die Mägde mit ihren Kindern, dann Lea mit ihren Kindern und ganz zum Schluß Rahel mit Joseph. Sie sagt, dass die Kinder dies ja auch mitbekommen haben. Stimmt dies?
Wenn wir in Betracht ziehen, dass Jakob 20 Jahre bei Laban lebte, nach 7 Jahren heiratete und direkt das erste Kind folgte, so wird der Älteste gut 12 Jahre alt gewesen sein. Ein Alter, in dem man sehr wohl eine Menge mitbekommt. Es ist schon fast die Pubertät, in der die Kinder sich selbst definieren. Was für ein Selbstwertgefühl mögen wohl solche Kinder haben, die hier vorgehen müssen, dem Leben und Wohlergehen des Jüngsten geopfert werden sollen?
Vielleicht erklärt dies auch, warum sie nur auf Joseph eifersüchtig sind und nicht so sehr auf Benjamin – denn dieser wird ja erst später geboren. Vielleicht sehen sie hier nicht ganz den Zusammenhang, dass dieser besonders geschont wird, weil er der Sohn der geliebten Frau ist, sondern denken, es läge an Joseph als Person an sich. Außerdem verliert Benjamin bei der Geburt seine Mutter und wird dann sicherlich anders aufgezogen als Joseph. Er ist den Geschwistern vielleicht näher als Joseph, da er von den Müttern der Geschwister großgezogen wird.
Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:
1. Mose 34 – von wem ging die Sache mit der angeblichen Verbrüderung aus?
Diese Sache mit Sichem und Dina ist immer noch sehr verworren für mich: hatte Sichem Dina nach ihrer Entehrung gleich da behalten, oder ist sie bereits mit ihm verheiratet, als die Brüder die Stadt überfallen?
Und dieses „Abkommen“ – ist Jakob eigentlich dabei? Eigentlich kann es ja nicht in seinem Interesse sein, dass sich die Völker vermischen. Vielleicht hätte er bei Dina eine Ausnahme gemacht, da sich Sichem die Tochter bereits zur Frau genommen hatte. Aber hätte er wirklich Interesse daran gehabt, dass sich seine Söhne Frauen aus diesem Volk nehmen? Jakob ist doch sehr gottesfuerchtig, er selbst war ja nicht nur wegen Esau geflohen, sondern auch um sich eine Frau zu suchen, ebenso wie sein Vater Isaak keine Frau aus den Völkern des Landes nahm, sondern unter Anbetern Jehovas suchte.
Aber wenn Jakob garnichts von diesen Verhandlungen wusste, dann müssen sich doch Sichem und sein Vater gewundert haben, dass die Brüder die Verhandlungen übernahmen?
Fakt bleibt, dass eine Vergewaltigung nichts Tolles ist, auch nicht, wenn Dinah nicht so ganz dagegen war und dass das Vorgehen der Brüder schlecht ist. Auch dann, wenn Jakob jetzt keine Angst vor der Rache der umliegenden Völker haben müßte. Wenn Jehova ihren Tod gewollt hätte, so hätte er dies bestimmt Jakob auch so gesagt.
Warum gehen die Brüder so rabiat vor und warum nehmen sie die Dinge in ihre Hand, auch wenn es nicht ihre Aufgabe war? Es scheint wohl in der Familie zu liegen, mit Eigeninitiative die Kompetenzen zu überschreiten: Sarah beendet die Kinderlosigkeit auf ihre Weise, später besteht sie darauf, dass Hagar weggeschickt wird. Rebekka nimmt das mit dem Segen selbst in die Hand und trickst ihren Mann aus. Laban macht was er will und haut Jakob übers Ohr. Sicherlich sind diese Geschichten auch immer wieder im Familienkreis erzählt worden und nicht jeder zieht die gleichen Schlüsse daraus. Vielleicht dachten sie, ebenso entschlossen wie Sarah und Rebekka handeln zu müssen?
Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:
1. Mose 35 – wieso ist Rebekkas Amme bei ihnen?
Wieso war die Amme von Rebekka mit ihnen unterwegs gewesen? Hatte sie sie ihrem Sohn Jakob mitgegeben, als er vor Esau floh? Aber warum?
Viel wahrscheinlicher ist, dass diese Amme damals nicht mit Rebekka mitging, als diese heiratete vielleicht hatte ihr Vater ja noch weitere Kinder als sie und ihren Bruder Laban und benötigte die Amme deshalb weiterhin. Vielleicht hat diese Amme sich später auch um Jakobs Kinder gekümmert und ist deshalb mit Jakob und seiner Familie weggezogen, als diese vor Laban flohen.
Aber irgendwelche Frauen hatte Rebekka doch mitgenommen, als sie zu ihrem künftigen Mann zog. Was waren das für Frauen?
1. Mose 36 – Die Nachkommen Esaus
Warum ist es für uns heute so wichtig, die genaue Abstammungslinie zu kennen, die von Esau ausgeht?
Auf der anderen Seite finde ich sehr interessant, dass es hier Esau ist, der aus dem Land wegzieht, als es nicht mehr für seine und Jakobs große Familie reicht. Es zeigt mir, dass er seinem Bruder wirklich nichts mehr nachträgt, denn sonst hätte er diesen aufgefordert, aus dem Land wegzuziehen.
1. Mose 37 – 39
1. Mose 37 – waren Joseph und sein Vater selbst Schuld an dieser Eifersucht?
Auch zu dieser Geschichte gibt es einen schönen Zeichentrickfilm aus der Reihe „The Beginnser Bible – Joseph und seine Brüder“. Ebenso aus der Reihe „Die Bibel. – Joseph“. Von Radio Thyrus gibt es die Sendung „Joseph in Ägypten“. Ebenso wie die schönen Dramen der Gesellschaft „Wie barmherzig bist du“ und das Drama „Leben retten in einer Zeit des Hungers“ das ihr euch direkt auf der Seite der Gesellschaft runterladen könnt.
In den Dramen, die nicht von der Gesellschaft sind, wird es so dargestellt, als wäre Joseph selbst an der Eifersucht der Brüder schuld. als sei er eingebildet und hochnäsig gewesen. Als Grundlage für diesen Gedanken dienen die beiden Begebenheiten mit den Träumen.
Wenn ich so darüber nachdenke, dann mutet es schon sehr merkwürdig an, dass er von diesen Träumen erzählt – wo er doch wissen muss, wie die Geschwister über ihn denken. Aber vielleicht ist dies wichtig, damit sie hinterher erkennen, dass es prophetische Träume waren. Denn als er sich ihnen später in Ägypten zu erkennen gibt, werden sie sicherlich alle an diese Träume denken und was sie seinerzeit dabei empfunden haben. So wie ich Joseph durch den Bibelbericht kenne, würde er sicherlich nicht im Nachhinein damit geprahlt haben, als es sich erfüllt hatte.
Aber wir lesen hier ja auch, dass selbst Jakob unangenehm berührt ist und seinen Sohn schilt, als er selbst in einem der Träume auftaucht. in dem Livestream mit Ruht Lapide sagt sie, dass der Vater mit seiner falschen Erziehung Schuld an der Eifersucht der anderen und an dem schlimmen Geschehen ist. Zum einen bevorzugt er Joseph ganz deutlich und dann schickt er ihn ganz allein zu den Brüdern in die Wildnis hinaus…
Weitere Gedanken hierzu findet ihr hier:
1. Mose 38 – Juda und seine Nachkommen von der Tamar
Wir haben ja bereits sehr viele Gedanken zu Juda und Tamar gesammelt:
Aber einige Fragen bleiben doch noch offen: warum waren die Söhne von Juda alle so schlecht – so sehr, dass Jehova sie selbst deshalb zu Tode brachte? Liegt dies an dem schlechten Beispiel des Vaters?
Wenn wir bedenken, dass er der Schwiegertochter den jüngsten Sohn nicht zur Schwagerehe gibt und nach dem Tode seiner Frau zu einer Prostituierten ging. Selbst wenn Tamar ja keine Prostituierte war, so hatte er ja die Absicht gehabt.
Welche Rolle spielte Juda noch mal bei der Saache mit Joseph? Es wird nicht gesagt, von wem die Idee kam, Joseph umzubringen, aber es ist ganz eindeutig Juda, der auf die Idee kommt, aus dem Leid des Bruders auch noch Profit zu schlagen:
Kein besonders schöner Zug von ihm.
Trotz all diesen schlimmen Dingen ist es später Juda, aus dem der verheißene Same kommt. Warum wählt Jehova ausgerechnet ihn?
1. Mose 39 – Joseph in Ägypten als Sklave des Potiphar
In dem Bibelfilm zu Joseph ist die Reaktion des Potiphars sehr interessant. Denn er hört seiner Frau nur widerwillig zu, lässt dann Joseph allein zu sich kommen und ist danach wütend, dass er einen unschuldigen Mann dem Gefängnis ausliefern muss, damit seine Frau nicht ihr Gesicht verliert, ähnlich wird es in dem Bericht von Radio Thyrus angedeutet. Aus seinem schlechten Gewissen heraus sorgt er sich auch weiterhin um Joseph, besucht ihn dort und legt beim Obersten der Gefängniswache ein gutes Wort für ihn ein, indem er davon erzählt, wie sehr Jehova sein Haus gesegnet hatte, während Joseph bei ihm war.
Dies steht natürlich nicht so im Text der Bibel, aber ist durchaus vorstellbar. Denn warum hätte der wahre Gott Joseph und alles, was dieser anfasste, segnen sollen – wenn dieser so ein schlechter Mensch wäre?
Joseph war bis dahin ein unbescholtener Mann gewesen und Potiphar kannte seine Frau bestimmt sehr gut. Vielleicht ist Joeseph nicht der erste Junge Mann, mit dem sie ihr Sexualleben bereichern wollte. Vielleicht war dies sogar allgemein bekannt? Immerhin hatte sie Joseph ja bereits eine längere Zeit schamlos nachgestellt.
Wir wissen es nicht. Aber wir wissen, dass Joseph sich nichts vorzuwerfen hatte und dass dies eine böswillige Intrige ist. Vielleicht ist es ihm ja sogar schwer gefallen, sie ständig von sich zu weisen, denn er war ja bereits ein junger Mann von 17 Jahren, als er nach Ägypten verkauft wurde. Ein Alter, wo die geschlechtliche Anziehungskraft erwacht und sehr stark ist. Joseph ist ja ein ganz normaler junger Mann, er wird ebenfalls solche Gefühle gehabt haben und er hatte da ja noch keine Frau, mit der er sie ausleben konnte.
Aber er gab weder seinen noch ihren Gefühlen nach – denn Jehova ist in seinem Leben das Wichtigste und er weiss, dass Jehova Geschlechtsbeziehungen für die Ehe vorgesehen hat. Er weiss, dass Mann und Frau ein Fleisch sein sollten – da gehört kein Dritter hin. Also bleibt er hart.
Vielleicht ahnt er sogar, was dabei herauskommen wird und nimmt es ganz bewusst in Kauf? Einen weiteren Gedanken dazu findet ihr hier:
1. Mose 40 – 42
1. Mose 40 – Die Träume der beiden Hofbeamten des Pharao
So schnell kann sich unsere Hoffnung verflüchtigen. Wie sehr mag Joseph doch auf seine Befreiung gehofft haben. Vielleicht hat er schon überlegt, was er dann „mit seiner Freiheit“ anfangen wird. Vielleicht hatte er sogar gehofft, bald wieder nach Hause zu seiner Familie zu kommen. Aber er muss noch zwei weitere Jahre warten.
Warum diese Verzögerung?
Weil Jehova etwas ganz bestimmtes mit ihm vorhat. Die Befreiung des Joseph wollte ER benutzen, um sein Volk durch die Hungersnot zu bringen. Darum mußte Joseph solange bleiben, bis der Pharao seinen Traum hat und man nach Joseph schicken würde. Nun hätte Jehova diesen Traum ja auch eher schicken können, aber vielleicht will er Joseph erst darauf vorbereiten: „die Wege Gottes sind unergründlich“. Denken wir nur an Mose, der 40 Jahre als Hirte in Midian „warten“ mußte. In dieser Zeit lernte er, was einen guten Hirten ausmacht, was ihm später bei der Führung seines Volkes zugute kommt.
Vielleicht müssen auch wir lange in einer Prüfung aushalten. Vielleicht ist es für Jehova noch nicht die Zeit, oder sie soll uns auf etwas vorbereiten – oder Jehova benutzt die Situation, um uns auf eine ganz besondere Weise zu gebrauchen. Einen ähnlichen Gedanken hatten wir erst vor einigen Tagen in einer biblischen Ansprache. Hier mal nur der Teil, den ich jetzt hier meine:
Eins ist auf jeden Fall sicher: egal, wie lange die Prüfung auch dauern mag – Jehova lässt uns niemals allein. Er ist immer bei uns und wird uns die Kraft geben. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass er uns gerade dann in ganz besonderer Weise seine Liebe zeigt. Erst vor einigen Tagen war ich der Verzweiflung nahe und habe Jehova im Gebet mein Herz ausgeschüttet. Um nicht zu verzweifeln und weil ich – mal wieder – dachte, es sei IHM egal und er antwortet eh nicht, habe ich mit dem Bibellesen und dem Stoff der Vorjahre zu diesen Kapiteln weitergemacht und bin buchstäblich über die Antwort gestolpert. Jehova hatte sich die Mühe gemacht, mir ganz persönlich eine ganz klare und deutliche Antwort auf meine Gebete zu geben. Dies hat er in den vergangenen Jahren immer wieder getan. Immer gerade dann, wenn mich die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit übermannen wollte. So hat er mir immer wieder gezeigt, dass er noch da ist, an meiner Seite und dass er mich liebt. ER lässt uns niemals allein!
Ähnliches wird wohl auch Joseph in dieser Zeit immer wieder passiert sein. In dem einen Zitat aus den Vorjahren sagt der Kommentator:
das ist Joseph in dieser Situation ganz bestimmt. Aus eigener Kraft kommt er aus dieser Situation nicht mehr raus…
1. Mose 41 – Die Träume des Pharao
Aus dem Staub in höchste Höhen erhoben! So könnte die Überschrift hier lauten. Gerade war Joseph noch erniedrigt, harrte im Gefängnis auf die Dinge, die da kommen sollten – und am Abend ist er schon neben Pharao der größte Mann im Land. Was für ein Wandel der Situation!
Wie mag sich Joseph hier gefühlt haben? Ob er vielleicht auch gerade an einem Tiefpunkt voller Verzweiflung angelangt war und Jehova ihm hier auf diese Weise antwortet? Zumindest muss er sehr überrascht gewesen sein.
Außerdem sehen wir hier, wie demütig er ist. Bereits im Gefängnis gibt er Jehova alle Ehre. Auch hier bei Pharao stellt er im Vorfeld klar, dass nicht er selbst Träume deuten kann – sondern dass er die Deutung von Jehova erhält.
Auch schlägt er Pharao nicht vor, dass er die Aufsicht haben solle, weil er so toll und klug ist, sondern rät ihm, irgendeinen weisen Mann als Aufseher einzusetzen. Ein stolzer Mensch hätte sich bestimmt selbst ganz eifrig angeboten.
Aber Joseph geht es hier gar nicht um Ruhm und Ehre – er will nur frei sein, Jehova so anzubeten, dass er IHM wohlgefällig ist.
Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:
1. Mose 42 – Die erste Reise der Söhne Jakobs nach Ägypten
Warum ist Joseph hier so hart mit ihnen? Wir hatten uns vor gut zwei Jahren Gedanken zu dem Drama „Wie barmherzig bist du?“ gemacht. Schon allein der Titel macht klar, worum es hier eigentlich geht: Barmherzigkeit und Vergebung.
Seine Brüder hatten Joseph Schlimmes angetan: sie hatten ihn gepackt, weil sie ihn töten wollten. Einzig und allein Rubens Fürsprache bewahrte ihn vor dem sicheren Tod. Aber sie warfen ihn in einen alten Brunnen und verkauften ihn dann sogar in die Sklaverei. Sie selbst hatten also keine Barmherzigkeit für ihn übrig.
In Ägypten wurde er dann zu Unrecht beschuldigt und saß lange Zeit unschuldig im Gefängnis – weil sie ihn hassten und los werden wollten. Nun stehen sie also vor ihm und wollen seine Hilfe. Sicherlich keine leichte Situation für Joseph. Vielleicht würde er sie am liebsten ohne Nahrung wegschicken, aber er denkt auch an den Vater und den Bruder. Also was tun? Es sind ja viele Jahre ins Land gegangen: er war 17 als sie ihn in die Sklaverei verkauften, mit 30 kam er zu Pharao, dann die 7 fetten Jahre und nun die Hungersnot. Es sind mindestens 21 Jahre seither vergangen. Vielleicht haben sie sich ja geändert?
Joseph weiß, dass der Gott Jehova, den er anbetet, ein barmherziger Gott ist, immer zum Vergeben bereit – wir behandeln es ja gerade diese Woche auch im Studienartikel. Er weiss aber auch, dass man bereuen und von den schlechten Taten umkehren muss, bevor Jehova einem vergibt. Vielleicht war er hin und her gerissen. Wenn sie ihr Tun bereuten, dann würde Jehova bestimmt von ihm erwarten, dass er seinen Brüdern verzeiht. Er weiß, dass er auf jeden Fall das tun wird, was Jehova von ihm erwartet – egal, wie schwer es ihm fallen würde, Aber so weit ist es ja noch nicht.
Erst mal muß er ergründen, ob sie sich geändert haben, oder immer noch so hart und unbarmherzig sind. Deshalb gibt er sich erst mal hart. Dies ist ja auch ein gewisser Selstschutz. Wenn er nun hart mit ihnen redet, ist dies nicht unfair – sie waren noch viel härter als er. So lässt er sie erst mal für drei Tage in Haft nehmen. Aber was ist dies schon gegen die vielen Jahre, die er selbst im Gefängnis war? Und was ist dies schon gegen den großen Schmerz und die große Trauer, die sie seinerzeit dem Vater und Benjamin dem Bruder bereitet haben?
Nun sollen sie Benjamin holen. Vielleicht sind sie auf diesen ebenso eifersüchtig wie auf ihn? Immerhin ist er „das Nesthäkchen“ und der letzte Sohn von der so sehr geliebten Frau. Nach dem Verlust von Joseph wird der Vater noch vorsichtiger mit Benjamin sein. Also sollen sie diesen holen. Ob Joseph zu diesem Zeitpunkt bereits den ganzen Ablauf geplant hat? Oder hat ihn Jehova vielleicht sogar selbst auf die Idee gebracht?
Hatte er eigentlich auch damit gerechnet, dass sie überhaupt nicht wiederkommen? Vielleicht ließen sie Simeon ja für immer in seiner Hand? Aber sie müssen ja kommen, denn die Hungersnot ist noch lang und sie werden wieder Getreide brauchen.
Eigentlich ist er doch zur Versöhnung bereit, denn er gibt ihnen ihr Geld wieder mit – so schenkt er ihnen die Lebensmittel. In gewissem Sinne sorgt er so aus Ägypten selbst für seine Familie.
Warum erschrecken sie beim Anblick des Geldes? Haben sie Angst, dass ihnen dies als Diebstahl ausgelegt wird – oder beschämt es sie eher?
1. Mose 43 – 46
1. Mose 43 – Die zweite Reise der Söhne Jakobs nach Ägypten
Hier sehen wir, wie reich Jakob zu dieser Zeit eigentlich ist: er kann es sich leisten, das Geld vom letztem Mal noch mal mitzuschicken und viele andere gute Dinge – darunter auch Lebensmittel wie Honig und Pistazien. Wenn wir bedenken, dass viele in Ägypten alles verkaufen mussten.
Aber wenn Jakob weiterhin noch so wohlhabend ist, warum müssen sie dann nach Ägypten? Sie mußten doch nicht hungern.
Aber es fällt auf, dass er kein Vieh mitschickt. Wahrscheinlich wird das Getreide in erster Linie als Futter für das Vieh benötigt. Außerdem kann man sich ja nicht auf Dauer gesund ernähren, wenn man nur Honig und Pistazien ißt. Um Milch produzieren zu können, benötigt das Vieh Futter.
In der Folge mit Joseph hebt Ruth Lapide hervor, dass Jakob nicht ganz aus dem Land wegzieht, wie seinerzeit Abraham und später Isaak. Auch dass sie nach Ägypten ziehen um Getreide zu kaufen – und nicht mit ihrer großen Streitmacht die fruchtbaren Gebiete einfach erobern. Allerdings geht sie auch davon aus, dass nicht alle Gebiete unter der Hungersnot und Dürre leiden, sondern nur einige.
Tatsache ist, dass sie wegen dem Getreide nach Ägypten ziehen, obwohl sie einige Lebensmittel besitzen. So viele sogar, dass sie einiges davon als Geschenk neben der Bezahlung mitnehmen.
Aber vielleicht kam die Motivation dazu ja von Jehova?
Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:
1. Mose 43:16-34
In den beiden biblischen Dramen wird erst mal so richtig klar, was Joseph hier eigentlich tut: er will ja herausbekommen, ob sich seine Brüder geändert haben. Ihr Motiv dafür, was sie ihm angetan hatten, war Eifersucht. Also schürt er hier ganz bewußt die Eifersucht auf Benjamin.
Das Drama „Wie barmherzig bist du?“ beginnt damit, dass die Brüder in der Wüste Rast machen und sich gegenseitig fragen, „hast du gesehen, dass er Benjamin immer eine deutlich größere Portion vorlegen ließ?“ Wenn sie sich nicht geändert hätten, wäre der Ton hier eher ungehalten und wütend gewesen. Aber sie klingen nur erstaunt. Vielleicht halten sie den Großvisier für einen merkwürdigen Kauz.
Joseph wäre sicher glücklich gewesen, wenn er dies hätte sehen können. Vielleicht hätte er dann alles abgekürzt? Auf der anderen Seite gleicht seine Prüfung nachher dem, was Salomo mit den beiden Müttern macht.
Noch ein Gedanke zu dem Livestream mit Ruht Lapide: sie erwähnt immer wieder, wie toll sie das Wort „Wie geht es eurem Vater?“ findet. Sie kommt immer wieder darauf zurück und erklärt dann auch, warum: in der heutigen Zeit interessieren sich die Kinder immer weniger für die Eltern – daher ist es für sie hier so schön, dass Joseph immer wieder nach seinem Vater fragt.
1. Mose 44 – Joseph stellt seine Brüder auf die Probe
Warum ist dies ähnlich wie die Situation der beiden Mütter vor Salomo? Weil sich durch diesen Verzicht erst zeigt, dass sie es ernst meinen.
Als sie friedlich auf die Provokation reagieren ist dies ähnlich wie die falsche Mutter, die das Kind vertauscht hatte. Sie wollte ein Kind und so nahm sie es sich. Es war nicht wirklich ein Opfer. Die Scham um das, was sie Joseph angetan hatten, bewirkte, dass sie von ihrer Eifersucht geheilt waren. Aber passiv etwas nicht zu tun ist leichter, als aktiv auf etwas zu verzichten, was uns eigentlich zusteht.
Das Kind stand der richtigen Mutter zu. Aber aus Liebe, damit dieses keinen Schaden erleidet, ließ sie los. Auch Juda hätte Anspruch auf seine Freiheit gehabt. Aber aus Liebe zu Benjamin und dem Vater verzichtet er hier freiwillig darauf. Dies ist ein echtes Opfer, denn er wäre lebenslang in einem fremden Land eingesperrt und würde auch seine Familie nicht mehr sehen.
Dies beweist, dass ein echter Wandel stattgefunden hat.
Vielleicht wird ja Juda später deshalb als Same ausgewählt, weil er sofort zu diesem Opfer bereit ist?
1. Mose 45 – Joseph gibt sich seinen Brüdern zu erkennen
Was für ein Freudentag für alle:
In der Reihe „Für Gespräche mit den Kindern“ gibt es einen passenden Artikel dazu: „Die Brüder von Joseph waren eifersüchtig – und du?“
Weitere Gedanken hierzu findet ihr hier:
1. Mose 46 – Jakob und seine Familie ziehen nach Ägypten
Interessant, dass die einzigen Nachkommen von Juda die Söhne sind, die durch „den Trick“ von Tamar gezeugt wurden. Auch der seinerzeit Jüngste, den er ihr entgegen seines Versprechens nicht zur Schwagerehe gegeben hatte, scheint keine Nachkommen zu haben. Zufall?
Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:
1. Mose 47 – 50
1. Mose 47 – Jakob vor dem Pharao
Irgendwie mutet es für mich merkwürdig an, dass Jakob den Pharao segnet. Denn dieser sagt ja von sich selbst, dass er ein Gott ist. Wie kann ein sterblicher Mensch einen Gott segnen?
Und was mag der Pharao dabei empfunden haben, dass ihn ein normal sterblicher Mensch segnet, ihn, den Göttlichen? War er pikiert oder belustigt?
Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:
1. Mose 48 – Jakobs letzte Verfügung
Die Sache mit dem überkreuzten Segen. Wir hatten es bereits kurz angesprochen. Warum handelt Jakob so? Warum zieht er den einen dem anderen vor?
Ist dies was er will, oder hat Jehova es ihm eingegeben? Hat er am Ende gar prophetisch geredet?
Weitere Gedanken findet ihr hier:
1. Mose 49 – Prophetische Segensworte für Jakobs Söhne
Irgendwie fällt es mir schwer, hier das Wort Segen zu benutzen – denn zu den meisten seiner Söhne redet er negative Dinge. Es hört sich eher wie eine Verurteilung an.
Auch hier wieder die Frage: warum soll der Same aus Juda kommen und nicht aus Joseph? Dass dies so ist, wissen wir, denn die Abstammungslinie Jesu kommt aus Juda. Aber warum wird dieser von Jehova bevorzugt?
Wie mögen sich wohl Joseph und seine Brüder dabei gefühlt haben? Ob Joseph nun hier versteht, was seinerzeit in seinen Brüdern vorgegangen ist? Ob er darauf gehofft hatte, dass der verheißene Same aus ihm selbst kommt? Immerhin hätten sie ohne ihn die Hungersnot überhaupt nicht überlebt.
Ob Jehova Juda vorzieht, weil die Mutter der Kinder eine gottesfürchtige Frau ist – Josephs Ehefrau aber die Tochter eines ägyptischen Priesters?
Ob bei den Brüdern ein gewisser Triumpf kurz aufgeflackert ist, als sie hören, dass der Vater nicht seinem Lieblingskind den Segen gibt?
1. Mose 50 – Jakobs Beerdigung im Land Kanaan
Das hört sich ja fast wie ein Staatsbegräbnis an, wie bei einem wichtigen und einflußreichen Mann!
Ich kann mich nicht erinnern, dass bisher schon einmal die Rede davon war, dass die Toten vor dem Begräbnis einbalsamiert wurden. Aber vielleicht kannte man dies nicht und lernte diesen Brauch erst in Ägypten kennen.
Warum wird Jakob hier einbalsamiert? Ist es sinnvoll solche Bräuche von heidnischen götzendienerischen Nationen zu übernehmen?
Bisher hatten sie ihre Toten an Ort und Stelle begraben. Wir dürfen nicht vergessen, dass sie in einer heißen Gegend leben. Martha sagt später zu Jesus, dass ihr Bruder schon riechen wird, denn er ist bereits 4 Tage tot. In der Hitze schreitet der Verwesungsprozeß deutlich schneller voran.
Jakob will in der Heimat begraben werden, in dem Familiengrab, wo schon seine Vorväter liegen – in dem verheissenen Land. Damals gibt es noch keine schnellen Autos, Flugzeuge oder Hubschrauber. Sie werden lange zu Fuß unterwegs sein. Was wäre da noch von Jakob übrig, wenn sie ankommen? Da bietet es sich an, die Methoden der Ägypter zu nutzen.
Auch wir nutzen ja heute die modernen Errungenschaften zur Verbreitung der Guten Botschaft über Gottes Königreich und die Versöhnung mit Gott durch das Loskaufsopfer Jesu Christi.
Josephs Bruderliebe. Gottes Plan
Redet Joseph hier wirklich prophetisch? War es nicht Gottes Plan, dass sie im Land der Verheißung leben sollten? Da ist es doch ganz natürlich, dass sie eines Tages aus Ägypten weg ziehen.
Warum sind sie eigentlich noch da? Hält die Hungersnot wirklich so lange an, oder haben sie sich einfach nur bequem eingerichtet und vergessen, dass sie ja nur „zeitweilig Ansässige“ sind? Dies ist im Übrigen die Jahreslosung der evangelischen Kirche. Im Newsletter von Bibeltv war eine sehr schöne Erklärung zu diesem Text:
Weitere Gedanken hierzu findet ihr hier:
1. Mose 1:26-27
Wir sind im Bilde Gottes erschaffen – als Mann und Frau
„Wir wollen Menschen schaffen nach unserem Bilde, die uns ähnlich sind. So schuf Gott die Menschen nach seinem Bilde, als Mann und Frau schuf er sie“.
Mann und Frau bilden eine Einheit. Nur dann sind sie im Bilde Gottes,
Das bedeutet nicht, dass ein Single nicht im Bilde Gottes erschaffen ist, erklärt aber z.B, warum wir eine so große Sehnsucht nach einem Menschen haben, mit dem wir unser Leben teilen können. Später erfahren wir noch, dass Gott die Ehe ins Leben gerufen hat und was eine Ehe überhaupt ist: eine sehr enge Gemeinschaft zwischen einem Mann und einer Frau. Das ist es, was natürlich ist, so hat Gott uns geschaffen.
Diese Aussage, dass Mann und Frau zusammen Gott ähnlich sind, zeigt auch, dass es hier keine Konkurrenz gibt. Hier ist keiner mehr wert und keiner weniger. Sie sind eine Einheit vor Gott und nur dann, wenn sie eine echte Einheit bilden, spiegeln sie ihn wieder.
Es lehrt uns viel über Beziehungen und darüber, wie eine Ehe aussieht, die Gott gefällt: wir sind keine Konkurrenten – um was auch immer -sondern nur als Einheit funktioniert es.
Behalten wir dies im Hinterkopf, wenn wir weiterlesen. Thom hatte vor einigen Wochen mit einem befreundeten Ehepaar die ersten 3 Kapitel besprochen und ich war echt überrascht, was er da alles „heraus geholt“ hat. Dinge, zigmal gelesen und doch waren sie mir bisher noch nicht aufgefallen 😉
weitere Gedanken zu 1. Mose 1 finden wir hier
1. Mose 2:8
Bei den Gesprächen mit dem Ehepaar hatte Thom viel Wert darauf gelegt, wohin Gott den Menschen gesetzt hatte: es war ein großer Park. Warum war das so wichtig?
Weil ein Park eine bestimmte Bedeutung hat, zu einem bestimmten Zweck angelegt wird.
Ein Park ist etwas Schönes. Er sieht gut aus, bereitet Freude. Er ist ein Ort, an dem wir uns wohl fühlen und entspannen. Aber ganz besonders ist er ein Ort der Begegnung, um Gemeinschaft miteinander zu haben.
Hier geht es um die liebevolle Gemeinschaft, die das erste Ehepaar miteinander haben sollte und konnte. Sie sollten miteinander reden und im Gespräch bleiben. Später erfahren wir auch noch, dass es auch ein Ort der Gemeinschaft mit Gott war.
Der Anfang von uns Menschen war also, dass wir als Mann und Frau erschaffen wurden, um so gemeinsam Gott widerzuspiegeln und wir sollten eine liebevolle und erbauliche Beziehung haben – miteinander und mit Gott.
Er hatte den Menschen auch eine Aufgabe gegeben: sie sollten den Tieren Namen geben und sie und den Garten pflegen. Aber er hatte sie auch mit dem Beduerfnis nach Gemeinschaft miteinander erschaffen. Sie sollten sich miteinander an der Natur und an der gemeinsamen Aufgabe erfreuen, aber auch an einander, an Gesprächen, die sie miteinander und mit Gott führen.
Ein großer wichtiger Punkt für unsere Beziehungen und Ehe ist also, dass wir miteinander Zeit verbringen und im Gespräch bleiben. Das ist aber oft genau das, was in den meisten Beziehungen und Ehen fehlt -und auch genau der Grund, warum es nicht funktioniert.
1. Mose 2:9, 15-17
Auch ein Punkt, den Thom hervorgehoben hatte, besonders im Zusammenhang mit dem Sündenfall und der Reaktion der Menschen.
Thom ist der Ansicht, dass sie nicht unbedingt hätten sterben müssen -denn Gott hatte ja auch dem Baum des Lebens gepflanzt. Sie hätten also zu diesem Baum gehen und von ihm nehmen können,oder bei richtiger Reaktion auf ihren Fehler hätte sie Gott vielleicht dorthin geführt.
Fakt ist: der Baum des Lebens stand von Anfang an dort und Gott hatte nicht verboten, von diesem zu essen. Das Verbot galt lediglich für den Baum der Erkenntnis
weitere Gedanken zu 1. Mose 2 finden wir hier
1. Mose 3 – der Sündenfall und was alles damit zusammen hängt:
Wie kommt Eva darauf, dass sie die Frucht nicht einmal berühren dürften? In Vers 3 sagt sie: „Nur über die Früchte vom Baum in der Mitte vom Garten hat Gott gesagt: ‚Esst sie nicht, ja berührt sie nicht einmal, sonst werdet ihr sterben‘.“
Wie kommt sie darauf, dass Gott selbst das Berühren der Frucht verboten hatte? Hatte Adam es ihr so gesagt? War Adam wirklich nicht nur der erste Mensch überhaupt, sondern auch bereits der erste, der einen weiteren Zaun um die Gebote Gottes gezogen hat – wie wir es von den Pharisäern und Schriftgelehrten kennen? Wenn ja, warum hatte er das getan?
Oder sagte Eva dies, weil bereits die erste Frau dazu neigte, die Dinge zu übertreiben und zu dramatisieren?
1. Mose 3:3
„Die Früchte vom Baum in der Mitte des Gartens“
Ist hier wirklich nicht ganz speziell vom Baum der Erkenntnis die Rede – oder ist dies hier nur in der Übersetzung „Neues Leben“ so, die ich nun in diesem Jahr lese?
In der Schlachter 2000 lesen wir von „der Frucht des Baumes, der in der Mitte des Gartens ist“, in der Elberfelder ebenfalls. Auch in der Hoffnung für Alle und in der Luther steht es so ähnlich, ebenso wie in der Neuen Übersetzung bibel.heute. Was sagt denn die Neue Welt Übersetzung dazu?: da steht es ebenso.
Warum habe ich das so in Erinnerung, dass sie sich darüber im Klaren war, um welchen der beiden Bäume es ging? Immerhin stand in der Mitte des Gartens auch der Baum des Lebens.
Gott hatte es Adam ganz deutlich gesagt, von welchem Baum sie nicht essen durften: vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Vom Baum des Lebens hatte er dies nicht gesagt.
Warum mir das jetzt auf einmal so wichtig erscheint?
Nachdem wir die erste Beziehung und Ehe ausführlich mit dem bereits erwähnten jungen Ehepaar ausführlich besprochen haben, achte ich beim Lesen auf bestimmte Dinge besonders. Denn es ging nicht nur darum, wie Gott uns Menschen, unsere Beziehungen und unsere Ehen geplant und vorgesehen hatte – sondern auch um die einzelnen Charaktere der beiden Menschen. Wer hat wie gedacht, gefühlt und reagiert?
Entweder hatte Adam seine Frau falsch informiert, oder sie hatte ihm nicht richtig zugehört, ihn nicht wirklich verstanden – sollte es tatsächlich bereits im Paradies die ersten Kommunikationsschwierigkeiten gegeben haben? – oder hatte sie sich eigene Gedanken über das gemacht, was Gott gesagt hatte und diese eigene Sicht der Dinge als Realität „abgespeichert“?
Aber waren sie denn nicht vollkommen und all die Schwierigkeiten, die wir Heute haben sind Auswirkungen der darauf folgenden Unvollkommenheit?
Aber es ist noch aus einem anderen Grund wichtig, ob sie genau wußte, von welcher Frucht sie nicht essen durften, dass dieses Verbot nicht den Baum des Lebens mit einschloss:
Thom ist der Ansicht, dass Adam und Eva anders mit ihrer Schuld hätten umgehen können: sie hätten sie vor Gott reuevoll eingestehen können,denn dann wäre vielleicht der Baum des Lebens das erste Mal zum Einsatz gekommen.
Wenn sie allerdings der Überzeugung gewesen wäre, dass dieser Baum ebenfalls absolut tabu wäre – dann wäre das vielleicht keine Option gewesen, denn dann wäre ja eh alles für sie verloren gewesen
1. Mose 3:6
Ist wirklich die Frau an allem Schuld?
In diesem Vers heißt es, dass sie von der Frucht nah, aß und dann ihrem Mann davon gab, so dass dieser auch aß.
Manche Männer leiten davon ab, dass es die Frau ist, die an dem heutigen Dilemma der Unvollkommenheit Schuld ist, daher müsse man sie unbedingt klein halten und könne sie nicht respektieren. Immerhin sagt ja auch Adam einige Verse weiter zu Gott, dass die Frau Schuld Sie, dass er von der Frucht genommen hatte und einige Verse weiter sagt Gott zu der Frau, dass sie ein starkes Verlangen nach ihrem Mann haben würde, aber er werde über sie herrschen. Also alles biblisch belegt?
Wir hatten in den Vorjahren bereits darüber nachgedacht, dass Adam ja nicht mitmachen musste.
Ok, seine Frau hatte „es vermasselt“, sie hatte das Gebot Gottes übertreten und von der Frucht genommen. Aber musste er es deshalb auch tun? Warum?
Weil ihr auch nichts passiert war? Oder weil er sie nicht verlieren wollte – so nach dem Motto: „wenn sie stirbt, dann will ich auch nicht mehr, ich will nicht allein sein“?
Auf jeden Fall hatte er selbst sich ganz bewußt dazu entschieden, sich in ihrer Auflehnung anzuschließen. Später sagt Paulus: „die Frau wurde betrogen, doch Adam wurde nicht betrogen“ (1. Timotheus 2:14).
Bei Adam war es also eine ganz bewußte Entscheidung – daher kann es nicht die Frau sein, die die Hauptursache der Unvollkommenheit und somit unseres heutigen Dilemmas ist.
Jetzt sind wir wieder bei Thoms Theorie: hätte sie denn wirklich unweigerlich sterben müssen?
Immerhin gab es den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens ebenfalls und er hatte sicherlich einen Sinn gehabt, Jehova hatte sich bestimmt etwas dabei gedacht, als er ihn pflanzte.
Adam hätte also abwarten koennen, bis Jehova – wie immer – zu der Tageszeit der Briese in den Garten kommt. Er hätte wie immer mit Jehova im Garten spazierengehen können und dabei reden. Diesmal nicht nur „über dies und das“, sondern über das, was passiert war.
Er hätte Jehova fragen können,wieso Eva nicht gestorben war – denn genau dies hatte ER ja fur den Fall vorausgesagt.
Er hätte für Eva Fürsprache einlegen, für sie eintreten können. Falls er es gewesen war, der die Frau nicht richtig informiert hatte, hätte er Jehova für sie bitten können,ihr diesen Fehler zu verzeihen, vielleicht fragen, ob in so einem Fall nicht der Baum des Lebens genutzt werden konnte.
Gott hatte zwar gesagt, dass sie sterben müßten, wenn sie von dessen Frucht essen, aber er hatte ja auch einen Zweck. Vielleicht hätten sie von den Früchten essen sollen, wenn sie einen schweren Unfall gehabt hätten, der sonst zum Tode führt, oder fall sie aus Versehen von giftigen Früchten gegessen hätten. An solchen Dingen wären sie sonst auch unzweifelhaft gestorben, aber vielleicht hätte die Frucht vom Baum des Lebens so etwas verhindert?
Nachdem ich länger über Thoms Argumente nachgedacht habe, kam mir die kupferne Schlange in den Sinn, die die Israeliten vor dem sicheren Tod bewahrten, die von giftigen Schlangen gebissen worden waren.
Diese kupferne Schlange symbolisierte das, was später der Messias für uns war und heute noch ist.
Da fiel mir noch ein weiterer Vers ein, der mir in den vergangenen Jahren viel Schwierigkeiten bereitet hatte: „Jesus war bereits vom Anbeginn der Schöpfung an vorgesehen“ (1. Petrus 1:19-20). Ich konnte diesen Vers nie begreifen, denn Gott hatte den Menschen doch vollkommen erschaffen und Jesus war gekommen, um unsere Unvollkommenheit auszugleichen. Wie sollte dies passen?
Was, wenn hier genau dieser Baum des Lebens gemeint war? Dass dieser Baum Jesus ebenso symbolisieren und vorschatten sollte, wie ebendiese Schlange aus Kupfer in der Wüste?
Irgendwie würde das in diesem Zusammenhang sogar Sinn machen .., – oder?
1. Mose 3:8-11
Wie geht Gott mit dem Ungehorsam des Menschen um?
Interessant, dass er den Beiden die Gelegenheit gibt, ihm selbst zu erzählen, dass sie Unsinn gemacht haben.
Gott ruft nach dem Mensch und fragt: „wo bist du?“ – und das, wo er es doch bereits weiss, denn Gott sieht alles. Niemand kann sich vor ihm verstecken. Er hätte auch direkt auf den Menschen zugehen und ihm seine Schuld auf denn Kopf zusagen können.
Als sich Adam zu Wort meldet, fragt er ihn, woher er wisse, dass er nackt sei. Auch dies weiss Jehova bereits, denn er hatte ja alles gesehen.
1. Mose 3:11-22
Die Art und Weise wie Adam und Eva mit ihrer Schuld umgehen – erst sie vermasselt alles
Wir hatten bereits gesehen, dass Jehova ihnen die Möglichkeit gab, selbst reuevoll von ihrem Fehltritt zu erzählen, aber sie haben diese Chance nicht ergriffen.
Statt dessen reden sie sich hier heraus. Keiner will Schuld gewesen sein, jeder war nur das arme Opfer eines anderen. Sie übernehmen keine Verantwortung für das, was sie getan hatten – „ich konnte ja nichts dafür …“. Kennen wir das nicht auch von uns selbst? Auch wir neigen dazu.
Jetzt erst wird Jehova wirklich sauer. Es muss Konsequenzen haben, was sie getan haben und er verkündet jedem seine.
Jetzt erst wirft er sie aus dem Paradies, das hätte er auch sofort tun können und „draußen“ mit ihnen darüber reden können,was schief gelaufen ist.
Aber er will sie eigentlich nicht strafen. Vielleicht hat Thom ja Recht, dass er ihnen die Gnade der Vergebung geschenkt hätte, wenn sie einsichtig gewesen wären. Vielleicht hätte er sie von der Frucht vom Baum des Lebens essen lassen und sie hätten nicht sterben müssen.
In Vers 22 und 23 heißt es, dass Gott aufgrund der Reaktion des Menschen sagt, dass er sie aus dem Paradies schicken muss, damit sie nicht doch von der Frucht des Baumes des Lebens essen, denn „dann würde er ja für immer leben!“
1. Mose 3:16-20
Das Verhältnis zwischen Mann und Frau ändert sich – von Gott so vorgesehen?
Als Konsequenz für ihre Sünde sagt Gott zur Frau: „Du wirst dich nach deinem Mann sehnen, doch er wird über dich herrschen“.
Bedeutet dies, dass Gott es so wollte, dass der Mann nun auf seine Frau herab blickt und sie buchstäblich beherrscht?
Thom meint, dass der Punkt – sie würde sich nach ihrem Mann sehnen – eher damit zu tun hat, dass sie nun nicht mehr den ganzen Tag zusammen sein können,wie das im Paradies der Fall gewesen war und mit welchem Bedürfnis Gott die Frau erschaffen hatte.
Nun konnten sie kein angenehmes und bequemes Leben mehr im Paradies führen und sich, wenn sie Hunger haben, einfach irgendwelche Früchte pflücken und essen, auf die sie gerade Appetit haben. Nun muss der Mann hart arbeiten. Wer mal längere Zeit auf dem Land war und einen Bauern bei der Arbeit zugesehen hat, der weiss, wie zeitaufwendig so etwas ist. Auch die Frau eines Bauern sieht ihren Mann nicht viel – außer beim Essen und vielleicht einige Stunden am Abend. Denn er arbeitet auf dem Feld und im Stall, während sie den Haushalt führt.
Wie gesagt: wir müssen dabei berücksichtigen, wie Gott die Menschen erschaffen hat und wir das Leben war, das er eigentlich für sie vorgesehen hatte. Sie sollten viel Zeit miteinander in einem Paradies verbringen. Sie sollten ein angenehmes Leben haben und die Aufgabe, die er ihnen gegeben hatte, sollten sie gemeinsam erfüllen.
Wir wissen nicht, wie lange sie bereits im Paradies gelebt hatten, bis es zum Sündenfall kam. Aber die Veränderung war sicherlich für die Frau gravierend und sehr schmerzlich.
Ich denke da an die Veränderung, die ich selbst in meiner Ehe erlebt habe und wie schmerzlich es für mich war:
Am Anfang hatte Thom „nur“ Nachts gearbeitet, als Zeitungszusteller. So war er Nachts weg, während ich ja eh geschlafen habe. Nach dem Frühstück legte er sich für einige Stunden hin und ab Mittag bis Abend hatten wir Zeit. Wir haben viel miteinander unternommen und es war eine tolle Zeit, die ich absolut genossen habe. Es war so schön, viel Zeit zusammen in der Natur zu verbringen und dabei tolle Gespräche zu führen.
Das ging bis vor 2 Jahren so – also gute 7 Jahre und ich war echt verwöhnt 😉
Dann hat sich seine Arbeit verändert und er hatte mehrere Tage die Woche zusätzlich tagsüber Fahrten zu erledigen und so wurde die gemeinsame Zeit weniger. Entweder fuhr er nach einer langen Nacht und einigen wenigen Stunden Schlaf viele Stunden, oder – an den Tagen, wo er nicht fahren musste – war er todmüde und musste den Schlaf nachholen, so dass ich ihn schlafen ließ. Auf einmal ging es mir nicht anders, als der Bauersfrau. Wenn ich meinem Frust Luft machte, wies er mich liebevoll darauf hin, dass das anderen Frauen täglich und seit Jahren so geht: der Mann geht Morgens aus dem Haus, fährt zur Arbeit, kommt spät am Abend wieder, ißt etwas, fällt aufs Sofa und schläft meist noch vor dem Spielfilm ein.
Er hat Recht, ich war einfach nur verwöhnt, weil es am Anfang der Ehe anders war. Wenn er wach war, nahm er sich natürlich Zeit für mich und wir haben auch was zusammen unternommen – aber halt seltener – und wir haben weiterhin intensive Gespräche, aber diese oftmals per Mail oder Whatsapp, weil er viel unterwegs ist.
Inzwischen ist es mit dem Tagesfahrten weniger geworden und ab nächsten Monat wird es wieder geregeltere Arbeitszeiten geben. Ich freue mich schon darauf, meinen Mann dann wieder mehr für mich zu haben.
Aber durch diese Erfahrung kann ich den Schock gut nachvollziehen, den Eva hier nun bekommt 😉
1. Mose 3:20
Adam gibt seiner Frau einen anderen Namen
Vorher hießen sie Adam und Adama – oder Isch und Ischa – was anzeigte, dass sie gleich, ebenbürtig waren. Sie bildeten eine Einheit: männlich und weiblich. Paulus sagt später, dass dieser Zustand durch Jesu Opfer wieder hergestellt ist, dass wir als Christen alle gleich sind und es unwichtig ist, ob wir Mann oder Frau sind$ind (Galater 3:28). Vor Gott und Jesus sind wir eins.
Adam ändert hier den Namen seiner Frau und wenn wir dabei im Sinn behalten, dass die Namen seinerzeit nich bedeutungsvoll waren und etwas über die Person aussagte, die ihn trug – dann veränderte sich hier auch seine Einstellung zu ihr.
Nun sagte ihr Name nicht mehr aus, dass sie eins sind vor Gott, sondern nun ist von ihr als die Mutter der Kinder die Rede.
Viele Männer haben eine ähnliche Einstellung zu ihrer Frau. Sie ist ja ganz hübsch und sie macht ihm den Haushalt und erzieht seine Kinder – aber so richtig ernst nimmt er sie nicht. Er ist der Große, der Schlaue, der Ernährer der Familie und sie ist nettes Beiwerk.
Genau diese Einstellung vieler Männer war der Anfang der Emanzipation. Interessant, dass dies erst nach dem letzten großen Krieg passierte. Es wurde anders gelebt, denn morgen konnte schon alles vorbei sein, die Menschen lasen nicht mehr so viel in der Bibel und die Frauen hatten durch die Abwesenheit des Mannes – der als Soldat an der Front war – „gelernt“, dass sie durchaus seinen Part übernehmen können.
Sehr schade diese Entwicklung!
Viele Männer, die Christen sind, begründen ihre Haltung mit dem, was sie hier in der Bibel über Adam lesen.
Es ist richtig: in der Bibel steht, dass Adam so reagiert hatte und dass sich offensichtlich seine Einstellung zu seiner Frau verändert hatte. Aber nirgends steht, dass Gott das gut fand 😉
Wir sollten uns besser daran erinnern, wie Gott uns erschaffen hatte und was sein Plan für uns war. Nur, weil Adam und Eva es „vermasselt“ hatten, heißt das nicht, dass sich Gottes Plan für uns geändert hat
weitere Gedanken zu 1. Mose 3 finden wir hier
1. Mose 4:9
Wieder gibt Gott Gelegenheit, es selbst einzugestehen
Nachdem Jehova Kain bereits im Vorfeld vor seinen grimmigen Gefühlen gewarnt hätte, hätte er ihm jetzt auch einfach an den Kopf werfen können: „siehst du? Ich habs dir doch gesagt. Was hast du da nur getan?“
Statt dessen das gleiche Vorgehen, wie auch schon bei Adam und Eva: „wo ist dein Bruder?“
Wir wissen, dass er hätte nicht fragen brauchen, denn er hatte ja gesehen, was Kain getan hatte.
Auch Kain reagiert wie seine Eltern: statt einsichtig zu sein und voller Scham zu sagen: „ich weiss, du hattest mich gewarnt und ich habe nicht gehört. Nun haben mich meine Gefühle überwältigt und ich habe meinen Bruder umgebracht. Hätte ich nur auf dich gehört. Es tut mir so leid!“ – statt dessen kommt er Gott dumm.
Zwar schiebt er nicht direkt die Schuld auf andere – auf wen auch? – aber er stellt sich dumm und ahnungslos und sagt zu Gott, er wisse nicht, wo der Bruder sei und wieso er ihn überhaupt fragt, er habe schließlich Besseres zu tun, als auf den Bruder aufzupassen. Er reagiert trotzig!
Warum eigentlich?
Ich verstehe ja noch in gewisser Form Adam und Eva, die sich vor Gott rechtfertigen. Aber Kain lügt ihm frech ins Gesicht. Zum einem muss er doch wissen, dass Gott alles weiss und sieht und dass er daher auch weiss, wo der Bruder ist und was mit ihm passiert ist. Warum also so eine Reaktion?
Eigentlich ist es nicht nur trotzig, sondern ziemlich frech. Im Prinzip fragt er: „warum fragst du mich das, wenn du es eh schon weißt? Glaub ja nicht, dass ich vor dir zu Kreuze krieche“
1. Mose 4:11-15
Zum ersten Mal lässt Jehova das ganze Ausmaß seiner Liebe und Gnade erkennen
Unfaßbar! Eigentlich bekommt er noch eine recht milde Strafe. Immerhin hatte er sich nicht nur ungehorsam gegen Gott aufgelehnt, er war nicht nur reuelos, sondern auch unverschämt Gott gegenüber. Eigentlich würde man eine härtere Strafe erwarten.
Statt dessen wird er nur des Landes verwiesen. Zwar hart, aber dennoch sehr milde, gemessen an dem, was er sich da geliefert hat.
Aber dem ist das viel zu hart und er beschwert sich bei Gott darüber. Immer noch ist keinerlei Anzeichen von Reue zu erkennen. Er erinnert uns hier etwas an König Saul, als er das unerlaubte Opfer dargebracht hatte und Samuel ihm sagte, dass er dafür von Gott verworfen wäre. Kein Anzeichen von Reue, nur das Volk sollte nichts davon mitbekommen.
Und auch hier reagiert Jehova voller Milde und Gnade und macht dem Kain ein Mal auf die Stirn, damit ihm nichts passiert.
Unfaßbar! Hätte er das mit mir gemacht, ich hätte ihm zumindest eine runtergehauen!
Aber nicht Jehova. Er ist immer noch voller Milde und Güte und geht liebevoll auf ihn ein. Er mildert seine Strafe ab – anstatt sie zu verschärfen, weil er immer noch nicht einsieht, dass er falsch gehandelt hat.
Wir erkennen also bereits sehr früh den Gedanken der „unverdienten Güte“ und bedingungslosen Liebe Gottes. Wir müssen nur richtig hinsehen 😉
1. Mose 4:14, 16
War die Strafe wirklich „Trennung von Gott“?
In Vers 14 sagt Kain, dass die Strafe zu hart sei, da er sich vor ihm verstecken müsse und in Vers 16 heißt es: „dann verließ Kain die Gegenwart des Herrn“
Einen ähnlichen Gedanken hatte ja Thom bereits vor einigen Jahren dazu, welche Folgen der Rausschmiss aus dem Paradies für Adam und Eva hatte – denn er stellte die Vermutung in den Raum, dass Gott seitdem nicht mehr mit ihnen sprach.
Alle 3 Personen waren uneinsichtig gewesen, hatten sich entweder gerechtfertigt oder sind Gott frech gekommen. Dennoch geht er recht milde mit allen um. Aber scheinbar entzieht er ihnen die Nähe zu ihm. Hätten sie die wohl zurück erlangen können,wenn sie ihre Einstellung zu den Dingen verändert Hätten?
Ohne Gottes Nähe zu sein, nachdem wir ihn bereits schon mal sehr nahe gewesen waren – das ist schon sehr hart. Auf der anderen Seite bekommen sie nur das, was sie wollen, wie Toby so schön zu sagen pflegt: sie selbst sagen ja in gewissem Sinne zu Gott: „lass mich in Ruhe, ich kann und will alleine“ – und genau das bekommen sie ja.
Wobei: hier sieht es so aus, als ob Jehova die Drei nicht nur lässt, sondern ganz aktiv die Trennung herbeiführt. Adam und Eva fliegen aus dem Paradies und Kain muss das Land, den Bereich der Gegenwart Gottes verlassen.
Dennoch zeugt alles von einer tiefen Liebe Jehovas, denn Gott lässt Adam und Eva erst noch Kinder haben und das Leben „ausprobieren“, dass sie sich „gewünscht“ hatten. Kain bekommt auch noch mildernde Umstände,obwohl völlig unverdient: niemand darf ihn umbringen
weitere Gedanken zu 1. Mose 4 finden wir hier
1. Mose 5
Interessant, wie sich das mit Vaterwerden und Alter entwickelte:
Adam wurde mit 130 Jahren Vater und insgesamt 930 Jahre
Seth mit 105 Jahren, er wurde 912
Enosch war 90 und wurde 905
Kenan mit 70 und wurde 910
Mahalalel mit 65 und wurde 895
Jered mit 162 und wurde 962
Henoch mit 65 – er wurde nur 365 Jahre, da Gott ihn hinweg genommen hatte
Metuschelach mit 187, er wurde 969
Lamech mit 182, er wurde 777 Jahre
Noah hingegen wurde erst mit 500 (!) Jahren Vater. Er wurde 950 Jahre.
Eine interessante Kurve, wenn wir sie malen würden 😉
Die Männer werden immer eher Vater, zeitgleich nimmt die Lebenszeit ab. Man könnte das damit begründen, dass mit dem Sündenfall der Stecker gezogen wurde und der Akku immer mehr nachließ, entsprechend eher wurden sie auch Vater.
Aber mitten in dieser Reihe taucht Jered auf, sein Vater wurde mit 65 Vater, er selbst erst mit 162, sein Vater wurde nur 895, er selbst wurde 962. Was war hier passiert?
Wieso schlagt die Kurve auf einmal nach oben hin aus? Bis auf Enosch, der hier aus der Reihe tanzt, werden die Männer erst wieder später Vater und deutlich älter.
Warum?
Thom erklärt den Wandel damit, dass zum Einen ab hier scheinbar die Riesen aufgetaucht sind und die Männer durch den Streß, den diese verursachten, nicht eher für die Familien sorgen konnten und zum anderen, dass sich Jered scheinbar eine Frau von weiter weg geholt hatte und so frisches Blut in die Linie kam.
Wir wissen: umso enger die Eltern miteinander verwandt sind, desto niedriger ist die Lebenserwartung der Nachkommen. Er führte hier Abraham und Sara an, sowie Isaak und Rebekka. Es gab einen Grund, warum ausgerechnet diese Frauen unfruchtbar waren: die Eheleute waren eng miteinander verwandt. Sarah war die Halbschwester von Abraham.
Ob dies wirklich die Gründe sind, warum die bis dahin stetig sinkende Kurve mit einem Mal so stark nach oben ausschlägt?
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1. Mose 6:2
Wer waren diese „Gottes-Söhne“?
Laut den Erklärungen der Neuen Evangelistischen Übersetzung gibt es 2 Varianten:
Im Text ist allerdings von den Söhnen Gottes und den Töchtern der Menschen die Rede. In der Erklärung heißt es, dass es um verschiedene Abstammungen ginge.
Aber wie passt dann der Vers 4 dazu?:
Warum sollten besonders große Kinder geboren werden, weil ein hochrangiger Mann ein Mädchen aus dem Volk heiratet? Und wieso sollten diese besonders gewalttätig sein?
In der Neuen Evangelistischen Übersetzung wird Judas 6-7 als Argument angeführt, warum es sich hier nicht um Engel handeln könne. Ich sehe diese Verse eher als Argument dafür an.
Denn in Judas 6 ist die Rede von Engeln, die den Platz verließen, den Gott ihnen zugewiesen hatte. In der NW-Übersetzung heißt es, dass sie „ihre angestammte Wohnstätte verließen“ und deshalb wurden sie auch mit ewiger Finsternis bestraft. In der Elberfelder ist die Rede von Engeln, „die ihren Herrschaftsbereich nicht bewahrt, sondern ihre eigene Behausung verlassen haben“.
Ein Argument für die Engel ist Hiob. In Hiob 1 und 2 lesen wir auch von den „Gottessöhnen“, die im Himmel bei Jehova waren und die auch dabei waren, als Satan Streit mit seinem und unserem Schöpfer anfing.
Ist es eigentlich wichtig, ob es wirklich „gefallene Engel“ waren, oder „nur“ hochrangige Männer?
Ändert sich dann irgendetwas am Sinn oder an unserem Verständnis der Geschichte?
Bisher war ich immer davon ausgegangen, dass es Engel waren, die – wie ihr Vorbild Satan – nicht mehr mit dem zufrieden waren, was Gott für sie vorgesehen hatte. Also wollten sie mal „etwas Spaß“ mit den Frauen auf der Erde haben. Die Kinder dieser Beziehung waren Nephilim oder Riesen, die besonders durch Gewalttätigkeit hervorstachen.
Ist es wirklich ein Unterschied? Aber was sollte sonst Judas 6 bedeuten?
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1. Mose 7
Wie lange waren sie in der Arche?
Sie waren bereits eine Woche in der Arche, als es losging (Vers 10). Dann regnete es 40 Tage lang (Vers 12) und dann heißt es im letzten Vers, dass das Wasser 150 Tage lang anstieg.
Wir haben also 7 Tage + 40 + 150 – das sind also fast 200 Tage und somit etwa 5 Monate.
Eine lange Zeit, die sie da eingepfercht auf engstem Raum waren, mit jeder Menge Tiere.
Wie hätten wir uns wohl dabei gefühlt?
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1. Mose 8
Wie lange waren sie in der Arche?
Weiter geht es. Wir sind in Kapitel 7 auf ca 200 Tage oder ungefähr 5 Monate gekommen.
Wenn wir die Fußnoten nehmen, dann wird in 1. Mose 7:11 der Monat Mai (nach hebr. Kalender) genannt. Gemäß der Fußnote von 1. Mose 8:4 liefen sie im Oktober auf den Berg Ararat auf. Zweieinhalb Monate später (Gemäß Fußnote von Vers 5 im Dezember) waren weitere Berggipfel zu sehen.
40 Tage später erst öffnete Noah die Fenster, um zu sehen, wie weit das Wasser schon weg war und ließ den ersten Vogel fliegen (Vers 6). Dann ließ er die Taube fliegen und dies wieder, jeweils mit 1 Woche Abstand – also kommen weitere 2 Wochen hinzu.
In Vers 13 lesen wir dann, dass Noah 10,5 Monate, nachdem die Flut begonnen hatte, das Dach des Schiffes öffnete, um Ausschau zu halten und dann dauerte es weitere 2 Monate, bis die Erde trocken war und sie das Schiff verlassen konnten. Gemäß der Fußnote zu Vers 14 befinden sie sich im Mai des neuen Jahres. Sie sind also über ein Jahr in der Arche „eingesperrt“ gewesen.
Womit mögen sie ihre Zeit dort verbracht haben? Hatten sie sich wohl eingeengt gefühlt? Hatten sie Angst? Langweilten sie sich?
Sicherlich werden sie viel über Gott nachgedacht und geredet haben und sie mußten sich ja auch um die vielen Tiere kümmern, sie sauber halten, füttern usw.
1. Mose 8:20
Wie konnten sich die reinen Tiere vermehren, wenn er jeweils eins davon als Opfer brachte?
Von den Reinen Tieren sollte er jeweils nur ein Paar mit in die Arche nehmen, nur von den Vögeln sollten es mehr sein.
Aber wir dürfen nicht vergessen, was wir vorhin ausgerechnet haben: sie befanden sich über einem Jahr in der Arche, fast alle Tiere hatten bereits Nachwuchs bekommen, einige Arten sogar mehrmals.
So konnte er unbesorgt auch von den reinen Tieren eins opfern, ohne dass die Art gefährdet war.
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1. Mose 9
Die anderen beiden Söhne wollten ihren Vater nicht nackt sehen
aus der Volxbibel
21 Als der Wein fertig war, gönnte er sich erst mal einen Schluck. Irgendwann war Noah total besoffen. Er zog sich im breiten Zustand die Klamotten aus und legte sich nackt in seine Bude. 22 Ham kam zufällig ins Zimmer rein, als sein Vater dort lag, und sah seinen Vater so peinlich nackt da rumliegen. Er ging sofort zu seinen Brüdern und verpetzte das.
23 Sem und Japhet schnappten sich einen Mantel und legten den auf ihre Schultern. Dann gingen sie rückwärts in die Bude vom Noah und deckten den Vater mit dem Mantel zu. Das machten sie, damit sie den Penis von ihrem Vater nicht sahen.
24 Als Noah am nächsten Morgen mit einem fetten Kater aufwachte, erfuhr er von dem Ding, was am Abend davor passiert war. 25 Er war stocksauer. Er schrie: „Ich wünsch dir die Krätze an den Hals, Kanaan! Ich verfluche dich! Du sollst der letzte Bauer sein, der unterste Schwachmat, du musst deinen ganzen Brüdern ab sofort dienen.“
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1. Mose 10:6-20
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm?
Wir haben in den vergangenen Jahren viel Stoff dazu gesammelt, wer Nimrod eigentlich war, dass er jemand war, der sich total gegen Gott auflehnte und scheinbar auch mit Dämonen zu tun hatte, denn er beweinte seine Vorfahren, die von Jehova schlecht behandelt worden seien. Da seine Urfamilie durch Noah von Jehova auf besondere Weise bewahrtt worden war, scheint er hier an die Riesen oder Nephilim zu denken, an diejenigen, die bei der Flut umkamen, da sie Söhne der gefallenen Engel waren.
Wie dem auch sei – ob er hier diese Nephilim meinte und seine Verbindung zu den Dämonen erkennen lässt, oder nicht – er stammt zumindest von Ham ab. Wir erinnern uns noch an das, was wir gerade im Kapitel zuvor gelesen haben?
Weiter fällt auf, dass hier einige Städte auftauchen, die wir als erfahrene Bibelleser mit besonderer Bosheit und Gewalt und Gottlosigkeit in Verbindung bringen: Ninive, die Philister und Sodom und Gomorra
Sie alle stammen von Ham ab
Zufall?
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1. Mose 11:5-7
Ist das wirklich wörtlich gemeint?
Hat Jehova das wirklich so gemeint – dass der Mensch nicht mehr aufzuhalten wäre, wenn er den Turm zu Ende baut?
Auf der anderen Seite sieht es ja heute fast so aus, als wäre uns alles möglich: wer hätte damals schon gedacht, dass der Mensch eines Tages fliegen könnte, die Gene manipulieren, künstlich im Reagenzglas Kinder zeugen, Krankheiten besiegen, Menschen wiederbeleben, Haut und Knorpel züchten, künstliche Arme und Beine herstellen könnte usw ?
Wären sie vielleicht schon zu dem Zeitpunkt zu so großen Dingen fähig gewesen? Auf der anderen Seite: was hat die Verwirrung der Sprachen daran geändert? „Nur“, weil sie sich nicht mehr austauschen konnten?
1. Mose 11 ab Vers 11
Wie viele Generationen sind es von Noah bis zu Abraham?
Sem, Arpaschad, Schelach, Eber, Peleg, Regu, Serug, Nahor, Terach -Abram
Abraham ist die 10. Generation nach Noah
Man könnte auch ausrechnen, ob Noah noch lebte und wenn ja, wie alt er war, als Abram geboren wurde:
„Als Noah 500 Jahre alt war, bekam er 3 Söhne“ (1. Mose 5:32). „Noah war 600 Jahre, als die Flut begann“ (1. Mose 7:6) Die Flut dauerte 1 Jahr, wie wir in Kapitel 8 festgestellt hatten. Die Söhne Noahs hatten bereits Frauen, als sie in die Arche gingen (1. Mose 7:13) „Noah starb im Alter von 950 Jahren“ (1. Mose 9:29) „Nach der Flut wurden Sem, Ham und Japhet viele Söhne geboren“ (1. Mose 10:1). Hier ist Noah also mindestens 602, denn die Schwangerschaft dauert ja auch. Also hat er noch 348 Jahre gelebt, als seine Enkel geboren waren 😉
„Als Sem 100 Jahre war, wurde sein Sohn Arpaschad geboren“ (11:10). „Als Arpaschad 35 Jahre alt war, wurde sein Sohn Schelach geboren“ (Vers 12) „Als Schelach 30 war, wurde sein Sohn Eber geboren“ (Vers 14) „Als Eber 34 Jahre alt war, wurde sein Sohn Peleg geboren“ (Vers 16) „Als Peleg 30 war, wurde sein Sohn Regu geboren“ (Vers 18) „Als Regu 32 war, wurde sein Sohn Serug geboren“ (Vers 20) „Als Serug 30 war, wurde sein Sohn Nahor geboren“ (Vers 22) „Als Nahor 29 war, wurde sein Sohn Terach geboren“ (Vers 24) „Als Terach 70 war, wurde er der Vater von Abram“ (Vers 26)
Auf wieviele Jahre kommen wir insgesamt ab Noahs 1. Sohn mit 500 Jahren? Ich komme auf 380 + die 500 Jahre, die Noah bei der Geburt von Sem war.
Also war Noah 880 Jahre, als Abram geboren wurde. Das bedeutet, dass Noah noch 70 Jahre mit Abram verbrachte und so dieser sehr viel von seinem Urvater aus erster Hand über Jehova lernen konnte 😉
1. Mose 6:3
Sie sollten nach der Flut nur noch 120 Jahre leben, aber in Kapitel 11 lese ich deutlich längere Lebenszeiten?
Die Söhne von Noah wurden ja sowieso älter,da sie „der Fluch“ der Flut nicht traf. Aber auch deren Söhne wurden deutlich älter als 120:
Sem wurde 600 Jahre (100 + 500) Arpaschad wurde 438 Jahre (35 – 403) Schelach wurde 433 Jahre (30 + 403) Eber wurde 464 Jahre (34 – 430)
Hier kommt jetzt ein deutlicher Knick: Peleg wurde 239 Jahre (30 + 209) Regu wurde ebenfalls 239 Jahre (32 – 207) Serug wurde 230 Jahre (30 + 200)
hier kommt wieder ein Knick: Nahor wurde 148 Jahre (29 + 119)
Ist das jetzt ein Widerspruch zu Gottes Aussage vor der Flut, dass die Menschen nur noch 120 Jahre alt werden sollten?
1. Mose 11:10
Ein Widerspruch?
„Als Noah 500 Jahre alt war, wurden ihm Söhne geboren“, der erste war Sem. Wir lesen hier in Vers 10: „Als Sem 100 Jahre war, wurde sein Sohn Arpaschad geboren“.
Hier muss Noah 600 alt gewesen sein, also müsste es die Zeit in der Arche gewesen sein, denn „als Noah 600 Jahre alt war, ging er in die Arche“.
Aber wenn wir weiter lesen, steht in Vers 10, „das war 2 Jahre nach der Sintflut“.
Ist dies nicht ein Widerspruch?
1. Mose 11:29-30
Wieso war Sarai Abrams Halbschwester?
Hier in Vers 30 wird gesagt, dass sie die Tochter seines Bruders Haran war.
Somit war sie doch seine Nichte und nicht seine Schwester?
Oder bezieht sich die Aussage auf Milka?
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1. Mose 11:31-32
Was hatte Abrams Vater Terach mit dem Auszug aus Ur zu tun?
Wir hatten uns bereits in den vergangenen jahren mehrfach gefragt, wem Gott eigentlich gesagt hatte, dass sie aus Ur fort ziehen sollten. Denn hier wird gesagt, dass Terach seine Familie nahm, um aus Ur nach Kanaan zu ziehen.
Dann wiederum hört es sich so an, als habe es eine Planänderung gegeben, denn es heißt „als sie jedoch nach Haran kamen, ließen sie sich dort nieder“. Das Wort „jedoch“ lässt vermuten, dass sie nun nicht mehr das tun, was sie eigentlich vorgehabt hatten und dann stirbt Terach dort.
Hatten sie sich vielleicht dort nieder gelassen, weil es Terach nicht gut ging?
Nun heißt es in 1. Mose 12:1, dass Gott „dann“ oder danach zu Abram sagte, er solle die Heimat seiner Väter und seine Familie dort verlassen und in das Land gehen „das ich dir zeigen werde“.
Befindet sich Haran vielleicht noch im Gebiet von Ur und sie waren noch nicht weit gekommen und noch nicht aus dem Land weg gezogen?
In der Fußnote der Neuen Bibel Heute heißt es, dass in Haran ebenso wie in Ur der Mondgott verehrt wurde und dass es noch 800 km von Kanaan entfernt war. Scheinbar waren sie noch nicht weit gekommen.
Aber wer sagte ihnen eigentlich, dass sie nach Kanaan ziehen sollten? Hier in Kapitel 11 wird gesagt, dass Terach mit seiner Familie dorthin ziehen wollte. In Kapitel 12 spricht Jehova nur von dem Land, „das ich dir zeigen werde“. Später erfahren wir, dass dies das verheißene Land sei.
Hatte Jehova vielleicht doch zuerst mit Terach geredet und später nur den Auftrag an Abram wiederholt?
Im WT vom 15.08.2001 wird gesagt, dass sie bereits eine Strecke von 1000 km hinter sich hatten, als sie sich dort wahrscheinlich aus Rücksicht auf den alten und gebrechlichen Vater niederließen
In dem selben Artikel heisst es auch, dass Terach bereit war, mit Abram und seiner Familie die Heimat zu verlassen und dass er als Haupt der Familie die Ehre für diese Entscheidung bekommen hatte. Daher wird es scheinbar in Kapitel 11 so formuliert, als habe sich Terach entschieden, aus Ur aufzubrechen und in ein anderes Land zu ziehen. Das macht Sinn
1. Mose 12:10-20
Abraham vertraut nicht voll auf Gott und legt den ersten Grundstein für Eheprobleme
Diese Verse haben wir ebenfalls mit dem befreundeten Ehepaar besprochen und es war mir bisher überhaupt nicht bewußt gewesen, dass hier ein Grundstein für Eheprobleme gelegt wird.
Dass die Entscheidung, während der Hungersnot nach Ägypten zu gehen, mangelndes Vertrauen in Gott erkennen lässt, hatten wir ja bereits in den vergangenen Jahren schon besprochen.
Gott hatte ihm nicht gesagt, dass sie dorthin gehen sollten und so war es die eigene Entscheidung von Abram. Vielleicht wollte er ja Eigenverantwortung übernehmen.
Nicht nur, dass Jehova sie hätte in Kanaan vor Hunger bewahren können, auch hätte er Abrams Leben doch auf jeden Fall bewahrt, denn er hatte ihm einen Segen gegeben und ihm gesagt, dass sich durch seinen Samen alle Völker der Erde segnen würden. Dachte er vielleicht, Sarai könne bereits schwanger sein und der verheißene Same sei bereits unterwegs?
Wie dem auch sei: er wollte Problemen aus dem Weg gehen, aber jetzt fangen die Probleme erst richtig an.
Er weiss, dass die Ägypter seine schöne Frau begehren würden und damit, dass ere sie als seine Schwester „ausgibt“, erweckt er den Eindruck, sie sei frei und setzt sie dem Ehebruch aus. Wie mag sie dies gefunden haben?
Es geht ja nicht nur darum, dass ein anderer Mann sie begehrt und in sein Haus holt. Auf jeden Fall wäre ein solcher Mann kein Anbeter Jehovas und sie käme mit Götzen und Götzendienst in Berührung. Zudem wird ein solcher Mann sie nicht nur zur Dekoration in sein Haus holen, sondern er will sie als Frau – also Sex mit ihr.
Abraham provoziert dies alles und mutet das seiner Frau ganz bewußt zu. Auch in dem Wissen, dass sie einen solchen Mann und seine sexuellen Avancen nicht abwehren kann, denn sie ist ja dann seine Frau.
Wie hätte ich mich gefühlt, wenn ich Sarai gewesen wäre? Und wäre Abram nicht eifersüchtig gewesen, wenn er sich seine Frau in den Armen eines anderen Mannes vorstellte?
Wie dem auch sei, Jehova regelt es, indem er den Pharao davon abhält, Sarai sexuell zu belästigen. Falls Abram das mit einkalkuliert haben sollte in seine Überlegungen, dann hätte er auch in anderer Hinsicht auf Jehova vertrauen können.
In Vers 16 ist die Rede von Sklavinnen, die der König Abram schenkte und in Vers 20 wird gesagt, dass er Abram und Sarai mit ihrem gesamten Besitz weg schickt.
Es ist zu vermuten, dass sich unter diesen Sklavinnen Hagar befindet, mit der und wegen der es später so viele Probleme in der Ehe und Familie von Abram gibt.
Ob Sarah Abraham später dies zum Vorwurf macht: dass sie diese Sklavin ja nur haben, weil er damals eine falsche Entscheidung getroffen hatte und wie schlecht sie sich am Hof des Königs gefühlt hatte und welche Angst sie hatte, dass er aufdringlich werden würde?
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1. Mose 3:13-15
wusste Satan wirklich nicht, dass Jesus siegen würde?
Als ich vor einigen Tagen die Ansprache „Der wunderbare Sohn Gottes“ von Bayless Conley gehört habe, war ich etwas irritiert. Denn er sprach von dem, was Satan mit Jesus versucht hat und dass dieser ganz irritiert von der Auferstehung Jesu war:
Wusste Satan denn nicht mehr, was Jehova im Garten Eden zu ihm gesagt hatte, oder hat er es nur nicht verstanden?
Thom sagt, dass es in der Bibel ja auch heißt, dass selbst die Engel begehrten, in die Dinge hineinzusehen und sie nicht verstanden. So wird gerade er es wohl kaum verstanden haben, denn wenn ich bockig wegen irgendwas bin, dann höre ich auch nur das, was ich hören will.
1. Mose 13
Wird der Besitz hier geteilt?
Gott hatte Abram das Land verheißen. Nachdem sie eine Weile darin gewohnt hatten und sich die Herden von Abrams und Lots Hirten vermehrt haben, kommt es zum Streit. Scheinbar treten sich Hirten und Vieh gegenseitig auf die Zehen 😉
Abram gewährt dem Jüngeren großzügig den Vortritt bei der Wahl, wohin er ziehen will und dieser wählt den Teil, der augenscheinlich der Bessere ist – vom Zustand des Landes her. Die Menschen, mit denen er sich hier freiwillig umgibt, haben keine Moral und irgendwo in seinen Briefen sagt Paulus, dass ‚Lot seine gerechte Seele wegen ihrer Verderbtheit quälte‘.
Danach nimmt Jehova Abram auf einen guten Aussichtspunkt und zeigt ihm das ganze Land und sagt, dass er es ihm und seinen Nachkommen gegeben habe.
Gehörte der Teil, den Lot gewählt hatte, mit dazu?
Ich denke schon. Alles war „das verheißene Land“ und Lot war ja in gewisser Hinsicht Abrams Nachkomme
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1. Mose 14
Warum fehlen dieses und das vorherige Kapitel bei der Hörbibel?
Thom hat vor einigen Tagen eine Hörbibel bei ebay ersteigert – die Neue Evangelistische Übersetzung. Gleich hat er mir die CDs in mp3-Dateien umgewandelt, damit ich passend zur Bibellese auch hören konnte und gleich beim Umwandeln fiel auf, dass zwischendurch ganze Kapitel fehlen. Gestern hab ich festgestellt, dass auch die Kapitel 13 und 14 bei diesem Hörbuch fehlen.
Warum eigentlich? Warum werden einige Kapitel ausgelassen? Wird der Stoff nicht für wichtig erachtet?
In Kapitel 13 haben wir davon gelesen, dass es Streit zwischen den Hirten Lots und Abrams gab und sie deshalb das Land unter sich aufteilten und Lot in die Nähe von Sodom zog. Hier lesen wir nun, dass er deshalb mit in den Krieg fremder Könige mit hinein gezogen wurde – denn nur aus diesem Grund wird er jetzt mit entführt: weil er dort wohnt (Vers 12).
Warum ist dies nicht erwähnenswert? Weil es unwichtig ist? Weil es nichts mit dem Volk Israel und Gottes Plan für uns zu tun hat?
Warum steht es dann in der Bibel? Paulus sagt im Korintherbrief, dass alles zu unserer Unterweisung aufgeschrieben wurde, damit wir Gott verstehen und erkennen, wie wir leben sollten.
Dabei finde ich gerade den Zusammenhang dieser beiden Kapitel so bezeichnend: Lot lehnt sich ja in gewisser Form gegen seinen Ziehvater auf, ist undankbar und respektlos und auch noch egoistisch, da er sich den besseren Teil des Landes auswählt. Dennoch grollt ihm der Onkel nicht, sondern lässt alles stehen und liegen, um ihm zur Hilfe zu eilen und ihn zu befreien.
Das erinnert mich gerade wieder an die bedingungslose Liebe, mit der wir von unserem Gott geliebt werden.
Schade, dass diese beiden Kapitel bei der Hörbibel fehlen und es statt dessen irgendwelches Zusatzmaterial gibt. Aber dafür konnten wir uns diese beiden wunderschönen Kapitel in der Hörbibel von http://www.er-wartet.de anhören, denn dort wird die ganze Bibel in einem Jahr vorgelesen 🙂 . Für meine Zwecke nicht so sehr geeignet, da sie jeden Tag in 4 verschiedenen Bibelbüchern lesen, aber dafür wundervoll gemacht und zum Einschlafen mache ich den Podcast dann doch ab und an an 😉
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1. Mose 15:8
Abram will Sicherheit für ein Versprechen, das Jehova ihm persönlich gibt
Gott selbst begegnet Abram und verspricht ihm, dass er einen eigenen, einen leiblichen Sohn haben wird, er zeigt ihm die Sterne, die man nicht zählen kann und verspricht ihm, dass seine Nachkommen ebenso zahlreich sein werden.
Doch Abram entgegnete „O allmächtiger Herr, wie kann ich sicher sein, dass ich es wirklich bekommen werde?“
Wie kann in ihm Zweifel und Unsicherheit aufkommen, wenn der mächtige Schöpfer aller Dinge persönlich mit ihm spricht?
Ja, mir geht es oft ebenso. Ich kenne sein Wort die Bibel und alles, was er uns darin verspricht. Aber dies verspricht er ja allgemein allen. Ja, ich persönlich bin unter anderem auch gemeint, aber so nah – fast face by face – war ich noch nicht mit Gott.
Ok, ich hatte schon öfters den Eindruck, dass Jehova mir bestimmte Dinge sagt, wie zB was ich tun soll, woran ich arbeiten soll usw. Zeitweise hat er mir auf diese Weise bestimmte Dinge erklärt und vor fast zwei Jahren hat er mir auch „mitgeteilt“, wo unser Platz in seinem Plan ist und wo er uns haben will. Ich kann mich noch erinnern, dass ich beim Lesen von Davids Leben darüber nachgedacht habe, dass ich eigentlich überhaupt keine Angst haben muss, denn wenn Gott einen bestimmten Plan mit uns hat, wird er auch dafür sorgen, dass wir ihn ausführen können. Trotzdem hat mich meine Phobie bis zum Herbst letzten Jahres hin noch mächtig im Griff gehabt. Warum eigentlich?
Weil ich mir nicht sicher war. Vielleicht hatte ich mir das alles nur eingebildet? Vielleicht war alles nur Wunschdenken?
Könnte es Abram hier ähnlich gegangen sein?
Hier steht zwar, „Gott sprach zu ihm“ – aber wie hatte dies ausgesehen? War es eine laute Stimme vom Himmel, eine Vision? Kamen Engel in menschlichen Körpern vorbei, die ihm mitteilten, was Gott sagte?
In den Bibel-Filmen wird es meist so dargestellt, als habe Abram Jehova vorher nicht gekannt. Er war im gottlosen Ur aufgewachsen und sein Vater Terach lebte (im Film) von der Herstellung von Götzen.
Im Verlauf der Geschichte wird nicht oft davon erzählt, dass sich Gott ihm offenbart und mit ihm gesprochen hatte. Ob daher diese Unsicherheit kam?
Fakt ist: Jehova nimmt ihm seine Zweifel nicht übel. Meckert nicht mit ihm – sondern gibt ihm ein klares Zeichen.
Sollten wir vielleicht auch öfters solche ganz konkrete Fragen an Gott richten?
(((Ups – gleich in Vers 1 hatten wir es ja gelesen: Jehova erschien Abram in einer Vision.
Aber hier konnte er auch gedacht haben, dass es nur ein Traum sei)))
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1. Mose 16
Sarai und Hagar
In den vergangenen Jahren hatten wir uns mehrfach damit beschäftigt, dass Sarai Hagar „demütigte“ und sind zu dem Schluß gekommen, dass sie sie lediglich auf ihren Platz verwiesen hatte – der als Sklavin eben unter der Herrin war.
Hier in der Neues Leben heißt es in Vers 8, dass Sarai „hart mit ihr umsprang“. Ist das nicht ein anderer Gedanke?
Das andere hatten wir darauf gestützt, dass der Engel ebenfalls zu Hagar sagt, sie solle sich wieder unter die Hand ihrer Herrin demütigen. Wie wird diese Aussage hier formuliert?
Hier wird in Vers 9 gesagt, sie solle zurück zu ihrer Herrin gehen und sich ihr wieder unterordnen. Also ging es scheinbar doch um die Unterordnung.
Wie übersetzen andere Versionen das?
In der Volxbibel wird es so formuliert, dass Sarai Hagar regelrecht schikanierte. In Vers 9 sagt der Engel zu Hagar:
In der Hoffnung für Alle heißt es hier:
in der Neuen Evangelistischen Übersetzung lesen wir die beiden Verse wie folgt:
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1. Mose 17:9-14
Der Bund der Beschneidung
Gemäß Vers 9 ging es um Abraham und seine Nachkommen und um die, die zu seiner Hausgemeinschaft gehörten. Daher waren alle Juden und die, die zu dem Volk gehörten, beschnitten und dies ist auch Heute noch so.
Aber wir gehören nicht zu den direkten Nachkommen von Abraham und gehören auch nicht zum Volk der Israeliten. Wir wollen auch nicht dazu gehören, sondern alle Christen, die nicht aus den natürlichen Juden kommen, gehören zu den Nationen, die sich durch Abrahams Gehorsam segnen würden.
Daher gilt der Bund der Beschneidung nicht für uns Christen heute 😉
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Hier bei der bereits erwähnten Hoerbibel fehlen die Kapitel 16-18. Warum?
Hier fehlt der komplette Teil mit Hagar und wie Abraham und Sarah versuchen, das Problem selbst zu lösen – dabei ist es wichtig, um später Paulus Vergleich mit „der Freien“ zu verstehen. Ebenso wie der Bund der Beschneidung nachher ein zentrales Thema in mehreren Briefen von Paulus wird.
Sehr sehr schade
1. Mose 18:9-15
Wieso reagiert Sara so emotional – musste sie nicht bereits wissen, dass Gott ihnen einen gemeinsamen Sohn vor Ablauf eines Jahres versprochen hatte?
Im Zusammenhang mit Kapitel 21 und warum nur die Nachkommen Isaaks zu Abrahams Nachkommen/Same gezählt werden würden, sind wir auf einige interessante Verse gestoßen, die uns beim Lesen der letzten Tage gar nicht so ins Auge gesprungen waren:
Also ist diese Verheißung Abraham bereits bekannt, als die drei Männer hier auftauchen und Jehova von dem gemeinsamen Kind der beiden spricht.
Wieso dann immer noch diese Reaktion von Sara? Hatte Abraham nicht mit ihr über diese begeisternde Neuigkeit gesprochen gehabt?
Oder spricht sie hier nur das aus, was ihr seitdem durch den Kopf geht, seit Abraham es ihr erzählt hatte?
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1. Mose 19:29
War dies der Hintergrund für das dauernde Nachharken von Abraham?
Eigentlich hatte ich immer gedacht, bei den zähen Verhandlungen, ob Jehova die Stadt zerstören würde, wenn nur 10 Gerechte sich darin befänden, habe mit Abrahams generellen Sicht von Gerechtigkeit zu tun.
Ich weiss nicht, ob es nur hier in der Neues Leben so formuliert wird, oder ob es all die Jahre nur bei mir untergegangen ist?:
Wenn ich dies hier so lese, drängt sich mir der Eindruck auf, dass es Abraham bei seinen Verhandlungen eigentlich um Lots Familie ging – dass er nur besorgt war, diese könnten ebenfalls umkommen, weil sie auch Bewohner der Stadt waren
1. Mose 19:30
Wieso hatte Lot „Angst in Zoar zu bleiben?“
ich finde keine Antwort dazu, auch nicht auf der Wtlib und habe daher eine entsprechende Anfrage an bibelkommentare.de geschickt. Wir dürfen auf die Antwort gespannt sein.
Wer selbst eigene Ideen hat, warum Lot Angst in Zoar hatte, darf sich gern hier dazu äußern
weitere Gedanken zu 1. Mose 19 finden wir hier
1. Mose 20
Inwiefern betrügt Abraham Abimelech?
Wieso lautet die Überschrift hier in der Neues Leben: „Abraham betrügt Abimelech?
Ach so, es steht über dem Teil, wo er erzählt, dass Sarah seine Schwester ist und damit Abimelech in eine schlechte Lage vor Gott bringt …
1. Mose 20:2-3
Auch Notlügen sind gefährlich!
Hier sehen wir, warum die Überschrift von Betrug spricht: dadurch, dass Abraham in Hinsicht seiner Beziehung zu Sara lügt, bringt er andere in Gefahr. Das ist sehr unfair!
Abimelech denkt, diese Frau sei frei und lässt sie in sein Haus holen, um sie zu seiner Frau zu machen. Hier reagiert Jehova – und wie ich finde – sehr hart, denn er kündigt dem König an, dass er sterben müsse, weil er sich diese Frau ins Haus geholt habe.
Was genau hatte Abimelech denn falsch gemacht? Er war sich keiner Schuld bewußt, denn ihm war ja nicht bekannt, dass die schöne Frau verheiratet ist. Er wurde gründlich von Abraham betrogen!
Wieso will Jehova hier eigentlich Abimelech bestrafen und nicht Abraham?
Ja, er straft ihn zwar dann doch nicht, da er sich Sara bisher nicht genähert hatte, aber Abimelech handelte doch im guten Glauben, er hatte keine Ahnung, dass sie die Frau eines anderen war.
Wie passt dies mit Jehovas Gerechtigkeit zusammen?
1. Mose 20:1-18
Wieso wird Abraham eigentlich noch für seinen Betrug belohnt?
Eigentlich ist das, was hier passiert, ziemlich schwer zu verstehen:
Ok, Abraham hat Angst um sein Leben, daher die Notlüge. Das kann ich ja irgendwo noch verstehen. Aber dann bekommt Abimelech und auch seine Frauen, Streß mit Jehova – für etwas, wofür sie nichts können.
Und als ob das nicht schon genug wäre, profitiert Abraham – schon wieder einmal – davon, dass er weder auf Jehova vertraut und dass er andere unschuldig in Schwierigkeiten bringt. Klingt für mich ziemlich unfair, auch wenn ich Abraham mag.
Was mag wohl in Sara vorgegangen sein?
Wieder einmal hat der Mann sie einer unmöglichen Situation ausgesetzt. Diesmal ist sie sogar schwanger.
Ob sie ihm Vorwürfe gemacht hat? Ob ihre Beziehung, ihre Gefühle für Abraham darunter gelitten haben?
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1. Mose 21:8-13
Besteht hier ein Zusammenhang oder ist das eher Zufall?
In Vers 12 sagt Jehova zu Abraham: „Nur die Nachkommen Isaaks sollen als deine Nachkommen bezeichnet werden“. Ist dies eine Reaktion Gottes auf das, was gerade passiert war – oder ist das eher ein Zufall?
Die Geschichte fängt damit an, dass Abraham ein Fest für seinen Sohn Isaak gibt und Sara in dessen Verlauf beobachtet, wie sich Ismael über den kleinen Bruder Isaak lustig macht. Das gefällt ihr nicht und sie fordert ihren Mann auf, diesen Jungen und seine Mutter fortzuschicken. Abraham wiederum liebt auch seinen ältesten Sohn – wie Väter das tun, auch wenn die Kinder Unsinn machen – und möchte ihrem Wunsch nicht nachkommen.
Nun schaltet sich Jehova ein und fordert ihn auf, Ismael und seine Mutter wegzuschicken, denn ’nur die Nachkommen Isaaks sollen zu seinem Samen zählen‘.
Geht es hierbei darum, dass sich Ismael ebenso wie seine Mutter respektlos verhält und den Familienfrieden gefährdet?
Oder bezieht sich diese Aussage Gottes auf das Argument von Sara?
Wir erinnern uns: sie sagte, er solle den Sohn wegschicken, denn „ich will nicht, dass mein Sohn Isaak sich mit ihm unser Erbe teilen muss“. Ein Erbe wird an die Nachkommen aufgeteilt und dieses sollte bereits von Anfang an hier Isaak erben.
Wir hatten in Kapitel 17 vom Bund der Beschneidung gelesen und im Anschluss ändert Gott die Namen der beiden von Abram und Sarai in Abraham und Sara. In diesem Zusammenhang spricht Jehova von dem Sohn, den Abraham mit deiner Frau Sara haben würde (Vers 16). In Vers 19 sagt er dann zu ihm: „Sara, deine Frau, wird einen Sohn bekommen, den sollst du Isaak nennen. Und ich will meinen ewigen Bund mit ihm und seinen Nachkommen bestätigen.“ In Vers 21 heißt es dann weiter: „Meinen Bund aber schließe ich mit Isaak, der dir und Sara nächstes Jahr um diese Zeit geboren wird“,
Wenn wir dies beim Lesen von Kapitel 21 im Hinterkopf haben, dann ist es wahrscheinlicher, dass es hier darum geht, mit wem Jehova den Bund geschlossen hat. Vielleicht geht es darum, dass die beiden Völker getrennt leben, so dass ganz klar ist, wer zu welchem Stamm gehört – und vielleicht auch, dass es keine Mischehen aus beiden Seiten gibt
Kapitel 21 fehlt in der Hörbibel – warum?
Worum ging es noch mal? Isaak, der verheißene Same wird geboren, Ismael wird in die Wüste geschickt Abraham hat Probleme mit Abimelch, die die beiden lösen.
Wird dieses Kapitel vielleicht weg gelassen, weil es sich brutal anhört, dass Ismael und Hagar „in die Wüste geschickt werden“?
…
Nanu? Beim Hören von Kapitel 20 stelle ich fest, dass Kapitel 20 und 21 eine Datei sind, nur dass hier der Teil mit Abimelch weg gelassen wird
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1. Mose 22
warum es für uns heute so wichtig ist, dass Abraham diesen Schmerz um seinen Sohn durchmacht
Abraham soll seinen geliebten Sohn opfern – immer wieder ein schmerzhaftes Thema, besonders, wenn wir Kinder haben. Was, wenn Gott so etwas auch von uns verlangen würde?
Am Anfang unserer Minigruppe im Spätsommer letzten Jahres hatte Sandra sich mal dazu geäußert, wie grausam das ist, was Jehova hier von Abraham verlangt.
Ja, das ist es wirklich, es ist so unglaublich grausam, dass es uns eigentlich abstösst. Aber vielleicht ist ja genau dieses Gefühl von Gott gewollt. Denn das, was Abraham hier versucht, macht ja Jehova später – er opfert seinen einziggeliebten Sohn – für uns!
Wenn wir diese Geschichte mit Abraham und Isaak im Hinterkopf behalten, dann berührt uns das noch viel mehr, was Jehova und Jesus hier getan haben.
Als Sandra während einer Ansprache begriffen hatte, dass Jesus für das, was wir falsch gemacht haben, so elendig sterben musste, rief sie spontan dazwischen: „das ist aber ungerecht!“ Ja, es ist ungerecht, dass er unsere Fehler ausbaden muss, für die eigentlich wir bestraft werden müßten. Aber er hat es gern getan, auch wenn auch ihm das nicht so leicht fiel – denken wir nur daran, dass er im Garten Gethzemane Jehova drei Mal bat „wenn es geht, lass diesen Becher an mir vorübergehen. Aber nicht mein, sondern dein Wille geschehe“.
Heute hat Sandra das erste Mal wirklich begriffen, dass Jesus auch für ihre Fehler gestorben ist. Dass aufgrund dessen, dass Jesus diesen qualvollen Tod aus Liebe für uns auf sich genommen hat, ihre alten Fehler keine Rolle mehr spielen, die sie so bedrücken. Dass das alles „Schnee von Gestern“ ist, dass wir mit Jesus jeden Tag neu anfangen können und wie tief die Liebe Gottes und Jesu eigentlich ist.
Hier schliesst sich der Kreis für Sandra – denn als sie das wirklich begriffen hat, hat sie sich Gott ganz hingegeben und Jesus in ihr Leben eingeladen. Sie wurde quasi neugeboren – was auch das Thema für den Hauskreis heute ist ;-). Nun wird nach einem Termin gesucht, an dem sie diesen Schritt öffentlich durch die Taufe symbolisieren kann.
Ja, es ist Wahnsinn, was Gott hier von Abraham „verlangt“ und dass dieser – scheinbar ohne zu zögern – bereit ist, es auch zu tun. Wie glücklich er gewesen sein muss, dass er den geliebten Sohn doch nicht töten musste.
Haben wir echte Wertschätzung für das, was Gott und Jesus Christus für uns getan haben? Oder ist diese vielleicht im Laufe der Jahre mit Gott und Jesus einer Selbstverständlichkeit gewichen, die wir nicht mehr wirklich in ihrer ganzen Bedeutung wahrnehmen?
Gut, wenn wir durch diese Geschichte mit Abraham wieder daran erinnert werden…
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1. Mose 16:1-4
Die Sache mit der Leihmutterschaft – doch anders als heute
Bisher hatte ich Hagar immer als Leihmutter für Abraham und Sarah angesehen. Eine heutige Leihmutter trägt das Kind aber nur aus und übergibt es nach der Geburt den Eltern, für die sie es ausgetragen hat.
Selbst wenn wir hier berücksichtigen, dass es damals keine Babynahrung gab und man die „Leihmutter“ noch weiter als Amme benötigte, dann wäre Ismael doch der Sohn von Abraham und Sarah gewesen.
Dies war aber nicht so, denn scheinbar lebte Ismael als legitimer Sohn von Abraham und Hagar im Lager. Also nix mit Leihmutterschaft – sie war eindeutig die zweite Frau von Abraham – wie wir das heute auch von moslemischen Familien kennen.
Drauf gekommen bin ich, weil im Hintergrund die Hörbibel mit Jakob und seinen Frauen läuft und Rahel zu ihrem Mann sagt:
Das hört sich doch eher wie eine Leihmutter an. Wußten die Kinder der Sklavinnen eigentlich, dass diese ihre Mütter waren, oder war das nur bei Ismael und Hagar so?
1. Mose 23:5
Abraham hat sich in seiner Umgebung einen guten Namen gemacht – durch seine Beziehung zu Gott
Hier wird zu ihm gesagt: „du bist ein Fürst Gottes … Jeder von uns stellt dir gern ein Grab zur Verfügung“ und er darf sich das schönste und beste aussuchen. Ich denke, dass er bei den Menschen, unter denen er wohnte, sehr angesehen war.
Interessant, womit der gute Name in Verbindung steht: hier ist nicht die Rede davon, wie reich er ist – und er war von Jehova mit großen Herden gesegnet worden. Hier wird auch nicht von seinem guten Charakter, seiner Intelligenz oder seiner Weisheit gesprochen – obwohl er auch diese ohne Zweifel haben wird.
Man ehrt ihn als „Fürst Gottes“. Er ist in ihren Augen ein wichtiger Mann bei und für den Schöpfer. Später wird er in der Bibel auch „Freund Gottes“ genannt.
Ich finde es sehr interessant, dass auch seine heidnischen Nachbarn dies anerkennen
1. Mose 23
Abraham erweist sich wirklich als ein Mann Gottes
Es ist sehr schön, sich die Vorgehensweise bei dem Kauf der Grabstätte auf der Zunge zergehen zu lassen:
Wenn er schon als ein wichtiger Mann Gottes angesehen wurde, hätte er sich ja auch einfach eine Grabstätte aussuchen und nehmen können. Aber er geht zu den Bewohnern hin und bittet darum.
Er darf sich die schönste aussuchen, die Besitzer lassen ihn wissen, dass sie sich geehrt fühlen – dennoch bittet er den Besitzer demütig, seine Höhle kaufen zu dürfen.
Dieser will ihm das Land und alles, was darauf ist schenken – aber Abraham nimmt das Geschenk nicht an. Er will den vollen Preis zahlen und das tut er auch. Immerhin ist er ja auch kein armer Mann.
Ich finde es sehr interessant, mit welcher Achtung und welchem Respekt er mit den Bewohnern des Landes umgeht.
Immerhin befindet er sich in dem Land, was Gott ihm und seinen Nachkommen verheißen hat und zudem sind sie ja Götzenanbeter, sie sind diejenigen, die Gott vor seinem Volk her austreiben will. Er hätte sich auch leicht als der zukünftige Herr dort aufspielen können.
Aber all dies hat er nicht nötig. Warum eigentlich nicht?
Ob das vielleicht daran liegt, dass er sich und anderen nichts beweisen muss, weil er seine Identität in seinem engen Verhältnis zu Gott findet? Hier dürfen wir gern auch noch mal die Predigtreihe „Endlich Daheim“ von Johannes Hartl zu anhören 😉
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1. Mose 24
Warum hat es Abraham jetzt so eilig?
Wir haben in den vergangenen Jahren ja bereits viel zum Thema dieser Brautwerbung geschrieben (s.o.)
Aber warum hat es Abraham jetzt nach dem Tod seiner geliebten Frau so eilig, den Sohn zu verheiraten?
Wir wissen, dass er noch eine sehr lange Zeit lebt, selbst noch mal heiratet und Kinder bekommt und diese Frau und deren Kinder auszahlt und weg schickt, bevor er stirbt. Wir wissen, dass er seine Enkel noch aufwachsen sieht.
Warum also die Eile?
Und warum zieht er nicht selbst los, es wäre doch eine gute Möglichkeit gewesen, die Verwandten noch mal wiederzusehen …
Im nächsten Kapitel heisst es in Vers 7: „Abraham wurde 175 Jahre alt. Er war zehn Jahre älter als seine Frau, die mit 127 Jahren starb.
Er lebte also noch gute 38 Jahre, nach Sarahs Tod – also warum die Eile?
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1. Mose 25:9
Warum werden hier nur Ismael und Isaak als seine Söhne erwähnt?
Wir lesen im Anfang des Kapitels, dass Abraham nach Sarahs Tod noch mal geheiratet hat und mit Ketura 6 weitere Söhne hatte: Simran, Joschkan, Medan, Midean, Jischbak und Schuach (Vers 2). Wieso werden die hier nicht am Grab des Vaters erwähnt?
Richtig ist, dass er sie vor seinem Tod auszahlte und wegschickte (Vers 5-6). Aber das hatte er mit Hagar und Ismael doch auch getan?
Ebenso zählte Ismael doch auch zu den „Söhnen seiner Nebenfrauen“ – also warum ist er anwesend und die anderen nicht?
Oder werden diese nicht am Grab des Vaters erwähnt, weil sie auch sonst keine großartige Rolle in der Geschichte von Gottes Volk spielen?
1. Mose 25:17
Was bedeutet die Formulierung „er wurde im Tod mit seinen Vorfahren vereint“?
In Vers 27 erfahren wir, dass Ismael 137 Jahre „und im Tod mit seinen Vorfahren vereint wurde“?
Das Familiengrab kann nicht gemeint sein, denn Abraham wird wohl kaum die Kinder seiner Nebenfrauen weit weg geschickt haben, damit sie später mit ihm und Sarah zusammen in der selben Höhle begraben werden.
Was also soll das eigentlich bedeuten?
Dass sie wie die Vorfahren starben? Oder dass sie eine Hoffnung bei Gott hatten, weil sie ihm gedient haben? Aber hatten das denn die Kinder der Nebenfrauen wirklich?
1. Mose 25:20
Hat die Brautschau tatsächlich 3 Jahre gedauert?
Sara wurde 127 Jahre. Da war ihr Sohn bereits 37 Jahre alt. Wenn es hier heißt, dass er und Rebekka geheiratet haben, als er 40 Jahre alt war, dann liegen ja 3 Jahre dazwischen.
Im letzten Vers vom vorigen Kapitel hatten wir gelesen, dass er Rebekka sah, mit in das Zelt seiner Mutter und sie sich zur Frau nahm (24:67). Also haben sie direkt nach ihrer Ankunft „geheiratet“.
Wie schnell nach dem Tod der geliebten Frau hat denn Abraham den Diener losgeschickt?
Ok, es war ein weiter Weg, den dieser erst mal bis zur Familie Labans zurücklegen musste, aber er hielt sich dort ja nicht lange auf, denn wir lesen ja in Vers 54, dass sie direkt am nächsten Morgen aufgebrochen sind (24:54-61)…
1. Mose 25:21
Auch Rebekka kann keine Kinder bekommen – Zufall?
Ebenso wie ihre Tante Sara kann Rebekka keine Kinder bekommen. Hängt dies vielleicht damit zusammen, dass sie so eng mit ihrem Mann verwandt ist? Immerhin ist ihr Vater der Bruder von Abraham – also ist sie so eine Art Großcousine von Isaak.
Oder ist es Jehova, der „den Mutterschoß verschloß“ bei den Frauen, die er auf besondere Weise benutzen will?
Ich denke hier ja nicht nur an Sara und Rebekka, sondern auch an Rahel, die geliebte Frau von Jakob später. Sie ist zwar auch eng mit ihrem Mann verwandt, aber ihre Schwester, die er vorher per List aufgedrückt bekommt, ist sehr fruchtbar und ebenso eng mit ihn verwandt.
Was ist z.B mit den Eltern von Simson, mit den Eltern von Johannes dem Täufer usw? Waren die Eheleute da auch alle so eng verwandt?
1. Mose 25:26
Wieder einmal viele Jahre Warten auf den ersehnten Nachwuchs
Abraham und Sara mußten viele Jahre auf ein Kind warten. Wir erfahren aus der Bibel, dass es sogar noch einmal 25 (!) Jahre sind, nachdem Jehova ihnen persönlich einen Sohn zugesichert hatte. Wir wissen nicht, wie lange sie insgesamt gewartet hatten, denn Abraham ist 100 und seine Frau 90, als sie endlich ein gemeinsames Kind bekommen. Da man zu der Zeit früh geheiratet hat, sind es mindestens 70 Jahre gewesen. Was für eine lange Zeit – wenn uns etwas so wichtig ist.
Wir lesen in der Bibel, das „hinausgeschobene Erwartung“ das Herz Krank macht (Sprüche 13:12). Wie sehr muss sich Sara nach den Kind gesehnt haben.
Auch Rebekka und Isaak müssen noch 20 Jahre auf das ersehnte Kind warten, aber dann bekommen sie gleich zwei.
Wenn wir nun daran denken, was in Sprüche gesagt wird, welche Auswirkungen so ein schier endloses Warten haben kann, dann sind wir echt beeindruckt, dass die beiden Ehepaare hier nicht ihre Hoffnung aufgegeben haben und auch nicht mit Gott darüber gehadert haben. Ohne ihr enges Verhältnis zu ihrem Gott, hätten sie vielleicht aufgegeben und sich von Gott abgewandt.
Interessanterweise habe ich vor einigen Tagen auf bibelTV ein „echtes“ Ehepaar der heutigen Zeit gesehen, die ebenso lange wie Isaak und Rebekka auf ihren Sohn gewartet hatten. In der Reihe „Club 700“ kam ein Ehepaar zu Wort, die sich ebenfalls verzweifelt ein Kind wünschten und lange warten mußten. Die Frau hatte sogar eine Fehlgeburt. Aber sie gaben die Hoffnung nicht auf, denn der Mann hatte nach eigener Aussage von Gott die Zusicherung erhalten, dass sie ein Kind haben würden und so warteten sie geduldig, während sie auch die medizinischen Möglichkeiten in Anspruch nahmen. Auch der Arzt der beiden kam zu Wort, der sagte, dass es ein Wunder sei, dass die beiden dieses Kind – nach 20 Jahren – bekommen hatten.
Wir können uns so etwas vielleicht nicht vorstellen, denn bei mir ging es damals recht schnell und auch Thom und seine erste Frau hatten keinerlei Probleme damit. Zwei seiner Töchter sind bereits kurz vor dem Ende der Schulzeit oder direkt danach ungeplant schwanger geworden. Nach dem ersten Schock freute sich jede der Beiden auf das Kind, das eine ist gerade unterwegs und wird zur Osterzeit freudig begrüßt werden. Sie hatten keinerlei Probleme, mußten nicht lange warten usw. Sara wartete über 70 Jahre, Rebekka 20 und das Ehepaar bei Club 700 auch 20 Jahre.
Wir, unsere Töchter und all diese Ehepaare die jahrelang auf ein Kind warten, können sicherlich schwer nachvollziehen, dass es Menschen gibt, die ein Kind erwarten und es dann „abtreiben“ – was für ein Wort, das den Vorgang beschönigt, denn in Wirklichkeit töten sie ihr Kind 🙁
1. Mose 25:26
Wie viel Zeit hatte Abraham noch mit seinen Enkeln?
Abraham war 100 Jahre, als Isaak geboren wurde, die Kinder kamen, als dieser 60 Jahre alt war – also ist Abraham hier 160. Laut 1. Mose 25:7 wird Abraham 175 Jahre alt – er hat also noch 15 Jahre, die er seine Enkel aufwachsen sieht und ihnen ein guter Einfluß sein kann 😉
1. Mose 25:30
Wieso heißt es hier, dass er so den Beinamen „rot“ erhielt?
Wir sind nun an dem Punkt angekommen, wo Esau sein Erstgeburtsrecht für ein Gericht mit roten Linsen verkauft und dann heißt es in der Neues Leben: „so erhielt er den Beinamen Edom, was ‚rot‘ bedeutet“.
Wieso muss er einen Beinamen bekommen, der „rot“ bedeutet, wenn doch sein Name „Esau“ die selbe Bedeutung hat? (Vers 25)
Ok, in der Fußnote von Vers 25 heißt es hier, dass Esau wahrscheinlich „der Haarige“ bedeutet…
In der Neues Leben wird der Vers wie folgt übersetzt:
Also ein Mißverständnis meinerseits beim Lesen
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1. Mose 26:3
Wieso täuscht Isaak Abimelech, wenn Jehova ihm doch gerade zuvor seine Hilfe zugesichert hat?
Wieder einmal gibt es eine Hungersnot im Land und Isaak will fliehen. Aber Jehova stoppt ihn und sagt, er solle im gelobten Land bleiben „und ich werde dir beistehen und dich segnen“.
Warum dann also wieder das Täuschungsmanöver, wie es bereits sein Vater mehrfach veranstaltet hatte – immer sehr zum Mißfallen Gottes? Warum fühlt sich auch Isaak dazu gedrängt und das, wo ihm Jehova gerade gesagt hat, ER würde sich um alles kümmern?
Hatte Abraham nicht mit seinem Sohn darüber gesprochen, wie Jehova darauf reagiert hatte: dass er Unschuldige für seine – Abrahams – Fehler leiden ließ?
Oder hat er ihm nur erzählt, dass der Trick geklappt hatte, Jehova immer dafür gesorgt hatte, dass der entsprechende König seine Frau nicht angerührt hatte – und er zudem mit reichen Gaben fort gesandt wurde?
Hatte Abraham nicht darüber gesprochen, oder es sogar selbst nicht kapiert, dass es ein Fehler war – oder warum hatte er ihn wiederholt?
Schade, dass sein Sohn den selben Fehler macht und seine Ehe auch in Gefahr bringt oder zumindest Anlaß zur Misstimmung
1. Mose 26
Wo sind hier eigentlich die beiden Söhne Jakob und Esau?
Nachdem wir im vorigen Kapitel gelesen haben, dass Esau sein Erstgeburtsrecht für ein Linsengericht verkauft hatte, dürfen wir annehmen, dass die „Kinder“ bereits erwachsen sind. Warum tauchen sie in der Geschichte nicht auf?
Was mögen sie dabei empfunden haben, als sie „den Betrug“ der Eltern beobachteten?
Ist dies vielleicht die Grundlage für den späteren Betrug Jakobs am Vater?
Und ist dies vielleicht der Grund, warum Rebekka dann auch nichts dabei findet, den Ehemann auszutricksen?
Gerade habe ich in einer Ansprache von Bayless Conley einen interessanten Gedanken dazu gehört:
Er ist der Ansicht, dass Isaak mit dieser Täuschung den Grundstein für die Probleme legt, die er später wegen den Brunnen hat.
Interessanterweise hatte sein Vater Abraham ähnliche Probleme – nach ähnlichen Aktionen.
1. Mose 26:8-9
Der Austausch von Zärtlichkeiten ein Indiz für die Ehe?
Als Abimelech aus dem Fenster beobachtet, wie sich Isaak und Rebekka küssen, „weiss“ er, dass die beiden verheiratet sind.
Das stützt die These von Thom, dass wir in Jehovas Augen die Ehe schließen, wenn wir mit jemanden schlafen.
Ist es vor diesem Hintergrund sinnvoll, ein unverheiratetes Paar auseinander bringen zu wollen, das gemeinsam ein Kind erwartet – nur, weil der eine Partner kein Christ ist? Wie denkt Jehova über solche Versuche, wenn der Nichtchrist gerne gemeinsam mit dem Christen das Kind groß ziehen und heiraten würde?
Welche Grundsätze greifen dann hier?
Wäre es dann wichtiger, „nur im Herrn zu heiraten“ – auch auf Kosten des Kindes, dem so der eine Elternteil weggenommen werden würde?
Oder gilt dann nicht eher der Grundsatz, dass Jehova Scheidung hasst (Maleachi 3) und das, was Paulus sagte: „wenn der Ungläubige bleiben will, so bleibe er – vielleicht ist er durch dich geheiligt“ (1. Korinther 7)?
1. Mose 26:1-11
Der Betrug lohnt sich nicht
Hatte Abraham die beiden Male noch immer reichlich an Vieh, Knechte und Mägden und anderen Reichtümern mit auf dem Weg bekommen – Isaak geht hier leer aus.
Irgendwie beruhigt mich dies, denn alles andere hört sich für mich unfair an.
Dennoch lesen wir gleich im nächsten Vers, dass Isaak eine viel größere Ernte hat, als in all den Jahren zuvor. Wird er also von Jehova nun für den Betrug gesegnet?
Sehr schön, dass nicht wieder Unschuldige leiden müssen, wie zur Zeit Abrahams, sondern Abimelech von selbst drauf kommt. Vielleicht hatte Jehova es ja so gefügt, dass er das Ehepaar beim Turteln sieht …
Weiss man eigentlich, wo wir uns gerade im Strom der Zeit befinden?
Gerade waren Isaak und seine Familie noch wegen der Hungersnot bei Abimelech, dann hat er eine Rekordernte, wird weggeschickt, weil sein Reichtum scheinbar eine Bedrohung ist – und als nächstes erfahren wir, dass Esau heiratet, als er 40 Jahre ist.
Wie alt mögen die Söhne gewesen sein, als Isaak seine Frau als seine Schwester ausgab?
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1. Mose 27
Der große Betrug
Zu diesem Kapitel haben wir in den vergangenen Jahren wirklich sehr viel geschrieben.
Was mir jetzt ins Auge sticht, ist wie ausdauernd Jakob gelogen hat. Auch lesen wir nirgends, dass es ihm unangenehm wäre, weil er es falsch findet, zwar sagt er zu Anfang, dass er Angst hat, der Vater könnte ihn für einen Betrüger halten – aber nur, weil er Angst vor den Konsequenzen hat. Er will einen Segen und keinen Fluch. (Verse 11 und 12).
In den Publikationen der WT-Gesellschaft wird immer so getan, als wäre der Betrug in Ordnung (siehe den Stoff der Vorjahre), da ja Jehova bereits zu Anfang sagte, dass der Ältere dem Jüngeren dienen würde (1. Mose 25:22-23). Ich persönlich konnte mich all die Jahre nicht wirklich damit anfreunden, denn ebenso wie Abraham und Isaak ihre Frauen nicht als ihre Schwestern hätten ausgeben müssen – ebenso hätte Jehova die Dinge hier gelenkt. Dies sehen wir z.B am Ende der Geschichte, als er es nicht schafft, den Segen zu negieren, aber auch bei Bileam, der das Volk mehrfach verfluchen will, aber immer kommt nur Segen raus (4. Mose 22-24).
Das, was Jakob hier tut, ist in meinen Augen nicht lediglich eine Täuschung, sondern eine anhaltende freche Lüge: Er antwortet auf die Frage des Vaters, dass er Esau sei (Vers 19) und lügt, wo er das „Wild“ her hat. Auf die Frage, ob er wirklich Esau sei, antwortet er „ja, ich bin Esau“ (Vers 24) Isaak merkt scheinbar, dass irgendwas nicht stimmt, er versucht immer wieder herauszubekommen, wieso Esau sich wie Jakob anhört und so „muss“ Jakob immer wieder lügen.
Ich bin überzeugt davon, dass Jehova das auch anders hätte regeln können, wenn sich Rebekka und Jakob auf ihn verlassen hätten.
Einige Redner und Kommentatoren sind der Ansicht, dass der Betrug, den er später bei und von Laban erlebt, die Strafe für diese Lügen sind. Ein interessanter Gedanke – denn hätte er es nicht getan, vielleicht hätte er dann gleich die geliebte Rahel zur Frau bekommen?
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1. Mose 28:17-22
Das Haus Gottes
Jakob hat im Schlaf eine Vission, er sieht eine Leiter zum Himmel und als er aufwacht, ist er so davon berührt, dass er den Ort für heilig erklärt. Er meint, dass dies ein besonderer Ort ist, dass es hier an diesem Ort eine Verbindung zum Himmel gibt – darum nennt er den Ort „Bethel“, was auch „Haus Gottes bedeutet“.
Sicherlich ist dieser Ort im Geschehen und auch ganz besonders für Jakob etwas ganz Besonderes – allerdings eher in Erinnerung und Bedeutung. Aber dieser Traum, diese Vision ist nicht unbedingt Ortsgebunden, sondern an die Beziehung zu Jehova.
In Vers 22 sagt er, dass ‚an dieser Stelle das Haus Gottes sein soll‘. Ist der Tempel später hier gebaut worden?
Eigentlich wäre es ein geeigneter Ort gewesen, aber Salomo baut ihn später in Jerusalem.
Dies bestätigt, dass er eher einen emotionalen Wert hat.
Leider neigen wir Menschen ja dazu, alles zu verehren, was uns wirklich heilig erscheint – wie z.B. das Grabtuch Jesu. Ganz abgesehen davon, ob dies wirklich das Tuch war, in das Jesus eingewickelt war, so ist ja nicht das Tuch heilig – sondern Jesus selbst und dass er für uns gestorben ist und wieder auferweckt wurde. Leider wird diesen Reliquien meist mehr Beachtung und Ehre geschenkt, als Gott und Jesus. Sie lenken vom Wesentlichen ab…
Trotzdem ist es sicherlich sehr interessant, mal nach Israel zu fahren und auf den Spuren Jesu zu wandeln. Nicht, weil dieser Boden und bestimmte Orte heilig wären, sondern weil der Bericht der Bibel so viel lebendiger wird und wir vielleicht einige Dinge, die wir lesen, beim nächsten Mal besser verstehen werden
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1. Mose 29:13
Die Grundlage für den späteren Betrug Labans?
Einige Redner sind der Ansicht, dass Jakob später deshalb von Laban betrogen wird, weil er selbst ein Betrüger war. Wir erinnern uns noch daran, wie er seinen Vater ausgetrickst hatte, um den Segen des Erstgeborenen zu erhalten?
Ich hatte mich immer gefragt, woher Laban das hätte wissen sollen, denn es war ja nicht direkt um die Ecke oder im Nachbarort passiert, es war ja eine längere Reise dahin und es gab weder whatsapp, eMails oder Telefon 😉
Hier in Vers 13 lesen wir, woher er das weiss: „Jakob erzählte ihm seine Geschichte“. Sicherlich wird er ihm dabei auch gesagt haben, warum er fliehen mußte und auch wenn er einen guten Grund für den Betrug gehabt hatte – den hat Laban ja später auch
1. Mose 29:23-25
Durch was eine Ehe entsteht
Bei uns ist es heute so, dass wir erst dann als „verheiratet“ gelten, wenn wir uns vor dem Standesamt oder in der Kirche das Ja-Wort geben. Wir sind der Ansicht, dass dies auch bei Gott so ist.
Wenn wir diesen Bericht hier genau lesen, sehen wir wieder einen Beweis für Thoms These: wir schließen mit dem Geschlechtsakt die Ehe – zumindestens vor Gott.
Ausgemacht war, dass Jakob Rahel heiraten würde und bei der Hochzeitsfeier, zu der das ganze Dorf eingeladen wurde, war scheinbar auch alles ok – er wird bei der Zeremonie Rahel an seiner Seite gehabt haben, hatte also auf dem Standesamt Rahel geheiratet.
Aber in Vers 22 kommt die Wende, denn wir lesen: „doch am Abend brachte Laban Lea zu Jakob (was anzeigt, dass bei der Zeremonie noch die richtige Frau an seiner Seite war) und Jakob schlief mit ihr“.
Wäre ja alles eigentlich kein Problem, es war ja nicht seine Schuld, er hatte ja gedacht, dass es die geliebte Rahel war, der er zuvor vor dem ganzen Dorf ewige Treue geschworen hatte. Also war er doch mit Rahel verheiratet und das andere war ein Ausrutscher, ein One-night-stand – oder?
Aber Jakob regt sich auf, fühlt sich betrogen. Warum? Hätte er nicht einfach nun Rahel zu sich nehmen können? War denn nicht sie die rechtmäßige Ehefrau?
Nein, er muss noch einmal einen Brautpreis zahlen – Lea gilt als seine Frau: allein durch die Tatsache, dass sie miteinander geschlafen hatten.
Rahel selbst muss er später nochmals mit Zeremonie und so heiraten und erst nach dem vollzogenen Geschlechtsakt ist sie auch seine Frau (Verse 28 bis 30)
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1. Mose 30:1-24
Der Wettstreit der Frauen
Eine wirklich schlimme Situation für alle Beteiligten. Ob Laban wohl erkannt hat, wieviel Leid und Unglück er über seine Töchter gebracht hatte?
Sie fangen einen regelrechten Wettstreit um die Gunst des Ehemannes an und ziehen auch noch ihre Sklavinnen mit hinein. Wie kommen sie bloß darauf, dass sie sich die Liebe des Mannes durch eine größere Anzahl von Söhnen gewinnen könnten?
Besonders schlimm finde ich die Szene, wo Jakob von der Arbeit nach Hause kommt – voller Vorfreude auf seine geliebte Frau Rahel und auf eine gemeinsame zärtliche Nacht – und ihm kommt Lea entgegen und teilt ihm mit, dass sie nun dran sei, weil Rahel ihr diese Nacht „verkauft hat“ (Vers 15-16).
Wie mag sich Jakob dabei wohl gefüllt haben? Er weiss um den Wettstreit der Frauen, wer ihm die meisten Söhne schenkt und erkennt, wie verzweifelt Rahel sein muss, dass sie für ein paar Alraunen die Liebesnacht an die Schwester abtritt. Alraunen werden auch Liebesäpfel genannt, weil man ihnen nachsagte, dass sie die Fruchtbarkeit fördern.
1. Mose 30:32-37
Gleich zu Anfang der Vereinbarung betrogen?
Lese ich das jetzt hier richtig? Laban fragt Jakob, welchen Lohn er will, wenn er weiter für ihn arbeitet und dieser sagt ihm in Vers 32, dass er heute durch die Herden Labans gehen will und alle Schafe, die gescheckt, fleckig oder dunkel sind, aussortieren will, damit diese sein Lohn sind.
Als Reaktion geht Laban durch seine Herden und sortiert diese aus – und schickt seine Söhne mit ihnen weit von Jakob weg.
Wieso? War nicht vereinbart, dass diese Jakobs Lohn sein sollten? Oder wird das hier nur so blöde formuliert?
Sollte dies nur für den Nachwuchs gelten und er sortierte die Tiere aus, damit sie die Fellzeichnung nicht weitergeben?
Nein. Ich denke, dass Laban den Schwiegersohn bereits hier betrügt, denn Vers 35 fängt an mit „doch Laban …“. Also bricht er die soeben getroffene Absprache schon sofort wieder…
1. Mose 30:35-42
Was hatte es mit den Stäben auf sich?
Jakob schnitzt sich Stäbe zurecht, so dass sie ein Muster aus Streifen haben und stellt sie in die Tränke, damit die paarungsbereiten Tiere sie bei der Paarung vor Augen haben und gestreifte oder gefleckte Junge bekommen.
Was hat es damit auf sich? Wieso beeinflusst das Sehen dieser Stäbe die Fellzeichnung der dann gezeugten Jungen?
Soll das eine Art Zauber sein?
Oder eine Art Bittgebet an Gott?
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1. Mose 31:22
Wieso „floh“ Jakob?
Diese Formulierung hört sich ja so an, als sei er Labans Sklave oder Gefangener gewesen – und nicht der Schwiegersohn
1. Mose 31:26
Wieso sagt Laban, Jakob habe ihm seine Töchter weggenommen?
Er hatte sie weder gestohlen, noch entführt.
Rahel und Lea waren seine Ehefrauen, die Laban ihm selbst zur Frau gegeben hatte und er hatte den Brautpreis für sie gezahlt.
Wie kann Laban dann hier von „weg nehmen“ reden?
1. Mose 31:43-44
Welchen Wert soll ein solcher Friedensvertrag haben?
Zum einen hatte Laban Jakob die ganzen 20 Jahre belogen und betrogen – warum sollte er nun einen „Friedensvertrag“ ernst nehmen?
„Nur“ weil Jehova ihm gesagt hatte, er solle Jakob in Ruhe lassen?
Hier in diesen Versen, die dem Friedensvertrag vorhergehen, sehen wir, wie widerwillig er ist und wie wenig er sein Unrecht einsieht: trotz allem sagt er, dass die Töchter, Enkel und das Vieh eigentlich ihm gehören, aber er überlässt sie gnädig Jakob – um des lieben Friedens Willen. Dabei weiss er genau, dass dies nicht stimmt. Gerade hatte Jakob ihn noch daran erinnert, dass er dafür 20 Jahre ohne Bezahlung für ihn gearbeitet hatte.
Für mich hört es sich hier ziemlich grotesk an, wenn ausgerechnet Laban davon spricht, dass sie hier einen Friedensvertrag schließen wollen. Denn was sein Wort wert ist, das zeigt er ja bereits mit den ersten Worten
1. Mose 31:50
Was will er denn damit sagen?
Laban sagt hier: „ich werde nie erfahren, ob du meine Töchter gut behandelst oder dir weitere Frauen nimmst“, aber Gott würde ja aufpassen.
Soll das ein Witz sein?
Wie kommt er darauf, dass sich Jakob weitere Frauen nehmen würde? Dass er so viele hat, ist doch das Verschulden von Laban – denn Jakob wollte nur Rahel!
Auch dass er die Frauen schlecht behandeln könnte – woher kommt die plötzliche Sorge? Ist nicht er selbst, der Vater, Schuld an all dem Unglück, dem Streit und der Eifersucht unter den Töchtern?
Wie kommt ausgerechnet er dazu, Jakob davor zu warnen, seine „geliebten“ Kinder schlecht zu behandeln?
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1. Mose 32:7-9
Hat Jakob kein Vertrauen in Jehova?
Hier wird uns gesagt, dass Jakob große Angst bekommt, als er hört, dass ihm sein Bruder mit 400 Mann entgegen zieht. Aber war es nicht Jehova gewesen, der ihm gesagt hatte, er solle wieder in seine Heimat zurück ziehen?
In 1. Mose 31:3 lesen wir:
Reichte ihm diese Zusicherung nicht aus? Hatte er kein Vertrauen in Jehova?
Gleich zu Beginn des heutigen Kapitels lesen wir, dass er auch noch einen „Plan B“ hat: er teilt sein Lager in zwei Hälften auf, damit ihm wenigstens eins erhalten bleibt, falls der Bruder angreift (Vers 8). Später erfahren wir noch, dass er seine „Lieblingsfamilie“ ganz zum Schluß gehen lässt – damit Rahel und dem gemeinsamen Sohn Joseph nichts geschieht.
Er bittet Gott um Hilfe und Schutz und erinnert ihn an die Verheißung und das Versprechen, das ER ihm gegeben hat.
Ist all dies ein Beweis dafür, dass Jakob Jehova nicht wirklich vertraut?
Ich persönlich kenne die Gefühle, die Jakob hier hat, nur zu gut. Nach fast 10 Jahren hatte ich 2011 wieder einen Rückfall in meine Phobie, von der ich mich nur sehr langsam wieder erholt habe und mich gerade so langsam erst wieder frei schwimme.
Nachdem wir seit 2009 jedes Jahr die Bibel einmal durchgelesen haben (das letzte Mal hatte ich 2 Jahre gebraucht), kenne ich all die Bibelstellen, wo uns Jehova seine Hilfe zusichert und ich kenne auch all die Geschichten, wo er sein Volk oder Einzelne bewahrt hat – dennoch kam ich nicht gegen meine Angst an. Es war so schlimm, dass ich oftmals nicht einmal beten konnte. Gut, dass Jehova uns vor 2 Jahren zu einer Gemeinde geschickt hat, die uns sehr liebevoll aufgenommen hat und in der sehr viel Wert auf das Gebet gelegt wird. Hier gibt es regelmäßige Gebetstreffen, Minigruppen, wo man sich austauscht und gemeinsam betet usw. Irgendwann war ich an dem Punkt angekommen, wo ich die anderen gebeten habe, für mich zu beten, ganz besonders wenn Termine anstanden, die mir Angst machten. Inzwischen fahre ich wieder Auto, fahre einkaufen und war im Oktober mit meinem Mann und der Gemeinde auf einer 3tägigen Freizeit am Koeritzer See 😉
Warum hatte ich es nötig, dass andere für mich beten, konnte ich das nicht allein tun? Sollte ein Gebet nicht in persönliches Gespräch zwischen mir und Gott sein? Stimmte etwas mit meinem Verhältnis zu Gott nicht?
Im Nachhinein fällt auf, dass ich absolut schwach und hilflos war und so sehr auf die Hilfe Gottes angewiesen war, dass ich – wie Königin Esther – andere bitten mußte, mit mir und für mich zu beten.
Es hat mir sehr geholfen. Oftmals war ganz besonders der Gedanke beruhigend, dass jetzt gerade auch meine lieben Brüder und Schwestern und sogar einige der Nachbarinnen für mich beten. Dass nicht ich nur allein bitte, sondern dass das auch andere für mich tun.
Wir hatten vor einiger Zeit in 2. Korinther 12 den Gedanken, dass Paulus „einen Dorn im Fleisch“ hatte und Gott drei Mal gebeten hatte, diesen zu entfernen. Aber Gott antwortete ihm: „meine Gnade genügt dir“ und dass Gott ihn gerade so gut gebrauchen könne. John, der die Ansprache gehalten hatte, sagte, dass uns dies zeige, dass wir nicht aufhören sollten, zu beten. Thom ist da anderer Ansicht: für uns selbst sollten wir dies nicht sooo oft tun, aber für andere. In solchen Situationen sei es wirkungsvoller, wenn andere für uns beten und wenn wir dies ebenfalls für andere tun.
Ob er damit Recht hat? Ich weiss es nicht, ich weiss nur, dass sehr viele für mich gebetet haben und ich mich beim Gebet nicht so sehr auf mich und meine Bedürfnisse konzentriert habe, sondern mehr für die anderen Gebetet habe. Und es geht mir soweit wieder gut. Nach und nach werde ich wieder frei
Also ist es wirklich so, dass Jakob hier mangelndes Vertrauen auf Jehova verrät, wenn er Vorsorge trifft?
1. Mose 32:12-13
Will er sich hier vielleicht nur die Zusage Gottes in den Sinn rufen?
Seine Angst war ja, dass Esau kommt und ihn und seine Frauen und seine Kinder tötet (Vers 12). Doch dann sagt er „Doch du hast versprochen: ‚ich will dir Gutes tun und deine Nachkommen mehren wie den Sand am Meer‘.“
Er hat Angst, aber ruft sich Gottes Wort in den Sinn, dass die Angst niederschlägt. Denn von der Logik her muss Jehova ihn hier beschützen, denn wenn er und die Kinder umkommen, wo sollen dann die zahlreichen Nachkommen herkommen?
Eine Vorgehensweise, über die wir gerade erst beim Esther-Studium betrachtet haben. Es war für mich sehr kräftezehrend, mich mit meinen Ängsten auseinanderzusetzen. Es gab einen Teil, der sich komplett damit beschäftigte und Stephi war echt „hart“, indem sie so lange „darauf rumgeritten ist“, bis ich es getan habe. Der Punkt war immer „wenn dies und jenes passiert, damm …“. Hier sollte ich nicht so sehr allgemein eingeben „dann gibt mir Gott die Kraft“ oder so – sondern ganz konkrete Aussagen in der Bibel.
Jakob tut dies hier. Mir ist so, als hätten wir in der Reihe von Bayless Conley „Für dich nur das Beste – große Gebete in der Bibel“ auch ein Unterthema gehabt „Gott an seine Verheißungen erinnern“. Welche biblische Figur wurde noch mal in diesem Zusammenhang behandelt? Es sind sogar 2 Teile:
Sicherlich lohnt es sich, wenn wir uns diese Ansprachen noch mal anhören 😉
1. Mose 32:23-33
„Jakob ringt mit Gott“
Wenn dem so ist, warum wird Gott hier als ein Mann beschrieben, der aus dem Nichts kommt und mit Jakob kämpft und der ihn nicht besiegen kann und daher seine Hüfte beschädigt?
Wie kann Gott in einem Kampf mit einem Menschen unterlegen sein?
Und warum hat er es auf einmal eilig, weil der Morgen langsam graut? Das erinnert mich doch stark an Geister- oder Vampirfilme, wo die Bösewichter vor dem Sonnenlicht nicht bestehen können 😉
Wo genau steht eigentlich hier in der Bibel, dass es Gott oder ein Engel ist, mit dem er ringt? Ist dies vielleicht nur eine Auslegungssache?
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1. Mose 33:14
Trickst er hier schon wieder den Bruder aus?
Jakob und Esau treffen sich nach über 20 Jahren wieder und entgegen seinen Befürchtungen, ist sein Bruder freundlich und entgegenkommend.
Esau freut sich über das Treffen und er möchte Zeit mit seinem Bruder verbringen. Er drängt zum Aufbruch nach Seir (Vers 13), warum? Ist das die Gegend, wo er sich selbst niedergelassen hat?
Ach ne, es war Jakob, der den Ort als Treffpunkt vorgeschlagen hat.
Er will partout nicht zusammen mit dem Bruder losziehen, auch lehnt er es ab, dass ihn einige der Männer Esaus begleiten. Warum? Wovor hat er Angst?
Und warum schlägt er selbst vor, sich in Seir zu treffen, wenn er dann doch ganz woanders hin zieht? Oder ist Sichem auf dem Weg nach Seir?
Aber wenn dem so ist und er weiss, dass der Bruder wartet – warum lässt er sich dann erst in Sukkot nieder und baut Häuser für sich und die Familie? (Vers 17)
Betrügt er schon wieder den Bruder und das mit voller Absicht? Weiss er das schon, als er Seir als Treffpunkt vorschlägt?
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1. Mose 34:2-3
Was ist das für eine Sache?
Zuerst vergewaltigt Sichem Dina und dann verliebt er sich und „bemüht sich, ihre Zuneigung zu gewinnen“ (Vers 3)
Wie soll ich mir das vorstellen? Eben noch tut er ihr Gewalt an, aber nachdem oder dabei verliebt er sich?
In der Neue-Welt-Übersetzung wird das so formuliert, als habe er Dina bereits gekannt, da sie sich regelmäßig mit den Frauen der Stadt traf und habe da bereits Gefühle für sie entwickelt. Aus diesem Gefühl heraus habe er sie mehr oder weniger bedrängt …
Das sind eigentlich zwei grundlegend unterschiedliche Gedanken. Welche stimmt und ist es überhaupt wichtig, wie es nun genau war?
1. Mose 34:5
Warum wartet Jakob erst mal ab, bis die Söhne nach Hause kommen?
Es wird hier so betont, als habe er eine bestimmte Absicht gehabt. Wollte er sich erst einmal mit ihnen besprechen, was zu tun sei?
Und wo ist Dina eigentlich zu diesem Zeitpunkt?
In Vers 26 heißt es, dass sie Dina aus Sichems Haus holten, nachdem sie alle Männer getötet hatten.
Befand sie sich freiwillig dort? Das würde ja für die These sprechen, die die Formulierung der NW-Übersetzung nahe legt.
Oder hatte er sie als Gefangene gehalten? Aber das vereinbart sich nicht damit, dass er zu ihrem Vater geht und ihn um die Hand der Tochter bittet.
Hm ….
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1. Mose 35:2
Wieso haben sie „Götterfiguren“ bei sich?
Wir wissen, dass Rahel ihrem Vater die Hausgötter entwendet und mitgenommen hatte, als sie von dort fortzogen. Laban hatte sie gesucht, aber nicht gefunden, weil Rahel auf dem Sattel saß, in dessen Taschen sie sie versteckt hatte und sich rausredete, dass sie ihre Periode habe.
In den vergangenen Jahren hatten wir uns gefragt, wieso sie diese Götzen mitgenommen habe und eine Erklärung war gewesen, dass sie ihrem Vater damit eins auswischen wolle. Aber inzwischen ist viel Zeit vergangen, sie sind weit durchs Land gezogen, haben sich Häuser gebaut, sich niedergelassen und bereits Kontakte geknüpft. Andernfalls wäre Dina wohl kaum allein ohne Begleitung in die Stadt gegangen.
Wieso haben sie die Götzen immer noch und wieso bedarf es der Aufforderung Jehovas, um die Götzen zu entfernen?
Scheinbar weiss Jakob die ganze Zeit, dass sie solche Figuren bei sich haben. Als Laban ins Lager kam und danach suchte, wußte er es noch nicht – denn er sagte, er solle denjenigen töten, bei dem er die Götzen findet. Das hätte er sicherlich nicht gesagt, wenn er gewußt hätte, dass seine geliebte Rahel diese bei sich hatte.
Wann hat er davon erfahren und wie?
Hatte es ihm Rahel erzählt, als der Vater wieder weg war?
Und wie hat er darauf reagiert? Wieso erst jetzt?
Fragen über Fragen …
1. Mose 35:3
Hatte er ihnen zuvor von „seinem Gott“ erzählt?
Eigentlich waren sie ja alle Anbeter Jehovas. Aus diesem Grund hatte Abraham ja seinen Diener zu Laban geschickt, um eine Frau für Isaak zu suchen und aus eben diesem Grund schickten Isaak und Rebekka Jakob nach Laban, um sich eine Frau „von seinen Töchtern“ zu nehmen.
Es stellt sich die Frage, wieso Laban überhaupt „Hausgötter“ besitzt und wieso Rahel sie mitgenommen hat.
Aber hier erzählt Jakob ihnen, dass er Jehova einen Altar bauen will, „der Gott, der meine Gebete erhörte“. Es hört sich fast so an, als erzähle er ihnen hier das erste Mal von „diesem Gott“.
Aber wir wissen, dass er ihnen zumindest vor seinem Weggang von Laban davon und von der Verheißung erzählte und auch als er die Nacht mit ihm gerungen hatte und er danach einen Schaden an der Hüfte hatte – da wird er ihnen auch erzählt haben, was passiert war.
Warum diese Formulierungen hier? Sollen sie uns zum Nachdenken anregen?
1. Mose 35:8
Warum ist das mit der Amme wichtig?
Wir wissen, dass alles, was in der Bibel steht, einen tieferen Sinn hat und zu unserer Unterweisung aufgeschrieben wurde.
Warum erfahren wir hier, dass die Amme von Rebekka gestorben ist? Warum ist dies wichtig?
Und warum geht sie hier mit Rahel und Leah mit – warum war sie damals nicht bereits Rebekka in ihr neues Leben gefolgt?
Ist es deshalb wichtig, weil der Ort, der Baum benannt wurde? Taucht dieser Begriff „Allon-Bakut“ später noch mal im Bibelbericht auf?
Übersetzt bedeutet er lediglich „Trauereiche“.
Vielleicht sollten wir beim weiteren Lesen einmal darauf achten, ob und wann wir diesem Baum, diesem Ort wieder begegnen und ob es einen Bezug zu dieser Reise Jakobs hat
1. Mose 35:16-19
Hat Rahels Tod wirklich etwas damit zu tun, dass sie aus Sichem „geflohen“ sind?
In den vergangenen Jahren habe ich immer wieder gehört und gelesen, dass Rahel wahrscheinlich deshalb bei der Geburt starb, weil der Streß zu viel für sie war.
Zum einen war Dina vergewaltigt worden – allerdings war diese nicht ihre leibliche Tochter, wenn auch die ihres geliebten Mannes Jakob.
Zum anderen machte sich die Familie eilig aus dem Staub, nachdem die Brüder Sichem und alle Männer des Stammes aus Rache getötet hatten. Wir erinnern uns, dass Jakob besorgt gewesen war, weil er durch diese Tat bei den Bewohnern des Landes in Verruf geraten waren.
Allerdings erinnern wir uns auch, dass Jehova Jakob aufgefordert hatte, ihm einen Altar zu bauen und zu opfern und dass ER ihm seinen Schutz zugesagt hatte.
Hier in Vers 17 ist die Rede von einer „schweren Geburt“.
Dass vermehrter Streß eine vorzeitige Geburt auslösen kann, ist mir bekannt – aber erschwert es auch die Geburt?
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1. Mose 36:1-3
Gehorsam ohne Herz und Verstand
Hier wird der Stammbaum ab Esau aufgeführt und noch mal seine 3 Frauen aufgezählt.
Die ersten beiden hatte er geheiratet, weil er das so wollte. Entweder, weil er sie liebte, oder weil er es politisch für sinnvoll hielt. Die Dritte heiratete er nur, weil er mitbekommen hatte, dass die Eltern Jakob zu Laban schicken, sich eine Frau zu suchen – weil sie die Frauen des Landes hassen.
Natürlich lässt er sich nicht lumpen und heiratet auch eine Frau aus der Verwandtschaft – allerdings aus der Geschlechtslinie Ismaels.
War diese Wahl gut und sinnvoll? War es das, was sich die Eltern vorstellten?
Wenn ja – warum schicken sie Jakob nicht auch zu Ismael, der wohnte doch nicht so weit weg, wie Laban…
Ob Esau verstanden hatte, worum es den Eltern geht?
1. Mose 36:16
Der Anfang der Amalekiter
Waren die Amalekiter nicht diejenigen gewesen, die später dem Volk Israel verweigerten, durch ihr Land zu ziehen, so dass diese einen riesigen Umweg machen mußten? (2. Mose 17:8-16)
Hier lesen wir, dass das Volk von Esaus ältestem Sohn Elifas abstammen – also eigentlich von Esaus Enkel Amalek
Nun verstehen wir auch den späteren Zorn darüber, dass das Volk nicht bereit ist, das Volk Israel durch ihr Land ziehen zu lassen. Eigentlich hätte schon die ganz normale Gastfreundschaft dies geboten – wo das Volk ja nichts geschenkt haben wollte, sondern zusagte, alles zu bezahlen, was es verbrauchen würde.
Aber hier ging es dann nicht nur um die ganz normale Gastfreundschaft, sondern um Verwandtschaft. Es waren ihre Brüder, ihre Verwandten, die sich nicht breitmachen wollten, sondern lediglich die Wege nutzen wollten
1. Mose 36:20-30
Die ursprünglichen Einwohner Edoms – warum für uns interessant?
Hier bekommen wir eine ganz detaillierte Auflistung der ursprünglichen Einwohner des Landes, in das Esau aus Platzmangel zieht. Warum sollte dies für uns so interessant sein?
Warum hat Jehova das für uns heute ausschreiben lassen? Warum ist das für uns heute wichtig?
Begegnen wir diesen Namen und Stämmen später noch?
Was passiert eigentlich mit ihnen? Rottet Esau sie aus, so wie das Volk Israel später diejenigen ausrottet, die das Land bewohnen, das Jehova ihnen gegeben hatte?
Falls ja: mit welcher Berechtigung? Das Volk Israel hatte ja von Jehova den Auftrag bekommen, aber Esau …
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1. Mose 37:9-11
Wieso wird hier die Mutter erwähnt?
Hatten wir nicht einige Kapitel zuvor gelesen, dass Rahel bei der Geburt von Benjamin gestorben ist?
Dies ist sicherlich bereits einige Jahre her, denn es ist viel passiert: sie haben sich in Sichem angesiedelt und Kontakte geknüpft, dann wurde Dina vergewaltigt, der Stamm Sichem ausgerottet und sie mußten fliehen ….
Moment mal, war das nicht die „Flucht“ auf der Rahel gestorben ist? Stimmt, wir hatten es in 1. Mose 35:16-19 gelesen und uns gefragt, ob diese Flucht wirklich der Anlaß für Rahels Tod war.
Dennoch bleibt die Tatsache bestehen, dass Rahel zum Zeitpunkt von Josefs Traum bereits tot ist. Wieso fragt Jakob ihn dann, ob sich seine Mutter mit den anderen vor ihm verneigen solle?
Auch wenn Jakob entrüstet ist, denkt er über den Traum des Sohnes nach.
Irgendwie erinnert dies mich an die Formulierung, die wir bei Maria -der Mutter Jesu – immer wieder lesen: “sie bewahrte es in ihrem Herzen”, oder ähnlich
1. Mose 37:21-22, 29-30
Wo ist Ruben, als Josef verkauft wird?
In den ersten beiden Versen lesen wir, dass Ruben plant, den Kleinen Bruder später heimlich zu befreien.
Dann lesen wir, dass sie sich Josef schnappen, fesseln und in den trockenen Brunnen werfen. Als sei dies die normalste Sache der Welt, machen sie dann erst mal ein Picknick, bei dem sie von der Karawane gestört werden, die sie auf eine Idee bringt.
Sicherlich dauert es eine ganze Weile, bis die Karawane zu ihnen heran kommt. Oder, falls sie selbst zu den Reisenden gehen, benötigen sie doch die Zeit, den Bruder aus dem Brunnen zu holen und hinzubringen. Dies sind sicherlich mehrere Minuten und dauert bestimmt länger, als Ruben benötigt hätte, um mal eben austreten zu gehen.
Also wo ist Ruben, als die Karawane ins Blickfeld gerät, die Brüder beschließen, Josef zu Geld zu machen und ihn verkaufen?
Scheinbar ist die Karawane bereits den Blicken entschwunden, als Ruben nun dazu kommt und sich wundert, wo Josef ist.
Warum ist er so verzweifelt, als er merkt, dass Josef weg ist?
Ist dies nicht ein Beweis dafür, dass er noch lebt? Andernfalls hätte sich ja nun seine Leiche im Brunnen befunden.
Kann es wirklich sein, dass Ruben all die Jahre wie sein Vater glaubt, Josef sei tot?
1. Mose 37:20
War dies nicht eine Gefahr auch für sie selbst?
Sie wollen Josef ergreifen, töten und seine Leiche in die Zisterne oder den Brunnen werfen. Hätten sie denn damit nicht auch das Trinkwasser verunreinigt und sich selbst gefährdet?
1. Mose 37:31-35
Wie mögen sie sich gefühlt haben, als sie die Trauer des Vaters sehen?
Ja, sie hassten Josef, weil sie eifersüchtig auf ihn waren. Er hatte die ganze Liebe des Vaters, die sie selbst gern gehabt hätten. Dies zeigt ja eigentlich an, dass sie den Vater sehr lieben und es ihnen wichtig ist, wie er über sie denkt.
Keine Ahnung, was sie dachten, wie der Vater auf den Tod Josefs reagieren würde. Haben sie gehofft, dass er schnell wieder zur Tagesordnung übergeht und nun all seine Liebe über sie selbst ausschüttet – die vorher von Josef wie durch einen Damm von ihnen ferngehalten wurde?
Nun sehen sie, wie der Vater leidet. Der Tod des geliebten Sohnes schmerzt ihn so sehr, dass er keine Freude mehr am Leben hat, dass er am Liebsten sterben will. Wie geht es ihnen nun dabei? Was empfinden sie wohl, als sie dies sehen und erleben?
Ob sie Josef nun noch mehr hassen? Sind sie vielleicht wütend auf sich selbst – denn sie haben ja eher das Gegenteil erreicht? Haben sie Mitgefühl mit dem trauernden Vater? Steigt vielleicht so etwas wie Scham und Reue in ihnen auf – oder kommt dies wirklich erst in Ägypten in ihnen auf?
1. Mose 37:36
Badet Jakob hier in Selbstmitleid?
In der Neues Leben heißt es: „er wollte sich nicht trösten lassen“. Was bedeutet das?
Weigert er, den Tod Josefs hinzunehmen oder will er ihn „nur“ nicht wahrhaben?
Ist sein Leben wirklich so sinnlos? Er hat doch noch 11 andere Söhne.
Schiebt er die anderen vielleicht zornig weg, wenn sie kommen, um ihn zu trösten? Ob er eine Ahnung hat, dass die Jungs was damit zu tun haben?
Denkt er vielleicht: „Hätte ich ihn nur nicht den anderen nachgeschickt, mein dummes Mißtrauen aber auch…“?
Weigert er sich, wieder Freude und Glück zu empfinden, da Rahel und Josef relativ dicht hintereinander den Tod gefunden haben?
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1. Mode 38
Wieso schickt er sie solange weg, bis der jüngste Sohn im heiratsfaehigem Alter ist?
Hatte denn die Schwagerehe nicht such was mit Versorgung zu tun?
Wenn sie sie jetzt nicht gebrauchen können, warum kann sie dann nicht einfach einen anderen Mann heiraten?
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1. Mose 39:3
Wusste er, wer Jehova ist?
Hier wird gesagt, dass Potifar „erkannte, dass der HERR (Jehova) mit Josef war und ihm in allem, was er tat, Erfolg schenkte“
Wird dies jetzt aus der Sicht von Josef so erzählt – oder hatte Potifas wirklich bereits von Jehova gehört?
Und wenn ja – woher weiss er, dass der Segen von Jehova kommt und nicht von irgendeinem Gott der Ägypter?
1. Mose 39:5
Wir können Segen übertragen oder teilen
Weil Josef in Potifars Haus arbeitet, segnet Jehova Potifar – „um Josefs Willen“. Eine Formulierung, die uns bekannt vorkommt, denn ER segnete auch Laban und dessen Herden – weil Jakob für ihn arbeitete.
Geht es hier nur darum, dass jemand, der ein gutes Verhältnis zu Gott hat, im Haus anwesend ist?
Geht es darum, dass Jemand einem Diener Gottes, der in Schwierigkeiten ist, Zuflucht gewährt? Josef ist ja hier in Schwierigkeiten, ebenso wie es sein Vater Jakob war, der vor dem wütenden Bruder auf der Flucht war
Oder hat es damit zu tun, dass Potifar Josef hier eine höhere Stellung gibt – also eine Sonderbehandlung? Aber Jehova segnete Laban und sein Haus und seine Herden ja auch dann noch, als er Jakob betrogen hatte und weiter betrog. Wobei er dann nur den Teil segnete, der direkt mit Jakob zu tun hatte.
Hier fällt mir dann die Stelle aus 1. Korinther 7:12-14 ein. Wo es darum geht, dass sich ein Christ nicht von seinem ungläubigen Ehepartner trennen sollte, auch wenn dieser ihm das Leben schwer macht – „denn der ungläubige Mann ist geheiligt durchs Weib“ (Luther).
Scheinbar ist Potifar hier allein durch die Tatsache gesegnet, dass Josef in seinem Haus anwesend ist, ebenso wie es Laban war. Auch die Pharaonen von Ägypten waren geheiligt durch die Anwesenheit von Abraham und später von Isaak …
Hm … Bedeutet das, dass auch wir die Menschen in unserer unmittelbaren Umgebung allein durch unsere Anwesenheit „heiligen“ können? Also dass sie von Gott gesegnet werden, weil sie in unserem Umfeld leben oder wir Kontakt zu ihnen haben?
Wir können für andere um Gottes Segen beten – aber hatten dies Abraham, Isaak, Jakob und Josef getan – und wurden die anderen deswegen gesegnet?
1. Mose 39:2 und 21
Gott aber …
Hier kommt mir wieder die Ansprache von Bayless Conley in den Sinn: „Gott aber“.
Josef kommt immer wieder in Bedrängnis, meist durch Manipulation von Menschen, die entweder eifersüchtig oder in ihrem Stolz gekränkt sind. Gott lässt dies zu – aber er lässt ihn nicht dabei allein.
Erst die eifersüchtigen neidischen Brüder, die ihn los werden wollen. Zuerst wollen sie ihn töten, aber Ruben setzt sich für ihn ein und er kommt „nur“ in einen trockenen Brunnen. Dann kommt eine Karawane vorbei und er wird als Sklave verkauft. Aber Gott sorgt dafür, dass er in das Haus eines Mannes kommt, der ihn gut behandelt und Jehova segnet ihn und den Arbeitgeber so sehr, dass Josef bald „Karriere macht“ und einen besseren Job bekommt, der ihm Achtung und Ansehen einbringt.
Nun verliebt sich die Frau des Arbeitgebers in ihn, will ihn verführen. Als ihr dies nicht gelingt, spinnt sie aus verletztem Stolz eine Intrige, so dass er ins Gefängnis kommt. Aber auch hier lässt Gott ihn nicht allein. In Vers 21 lesen wir, dass Jehova auch hier mit ihm ist und schnell dafür sorgt, dass er es besser hat. Er bekommt eine Sonderbehandlung und macht auch hier schnell Karriere. Er ist der Oberste der Aufseher und es geht ihm daher den Umständen entsprechend gut.
Ähnliches lesen wir später im Buch Daniel. Er und seine Kumpels werden als Jugendliche ins Exil geführt, weg aus der Heimat und weg von Familie und Freunden. Angst und Unsicherheit begleitet sie auf dem Weg dorthin, es ist ein wochenlanger oder vielleicht auch monatelanger beschwerlicher Marsch, der ihre Unsicherheit bestimmt steigert. Aber bald gewinnen sie Gunst in den Augen von verantwortlichen Personen bei Hof und auch sie machen Karriere. So „schlimm“, dass die anderen Beamten neidisch werden und eine Intrige anzetteln. Wir wissen, dass Gott zwar auch hier viel Schlimmes zulässt – sie werden in den brennenden Feuerofen und in eine Löwengrube geworfen, aber ihnen geschieht nichts.
Auch der Apostel Paulus wird verfolgt, gesteinigt und kommt sogar ins Gefängnis. Aber auch er bekommt bald eine Sonderbehandlung – er darf in einem eigenen Haus wohnen – wenn auch in Ketten und unter strengster Überwachung – aber er darf sich dort frei bewegen und Besuch empfangen.
„Aber Gott … „
Dies sollte eigentlich unsere Zuversicht stärken und uns helfen, unsere Sorgen und Probleme bei Gott abzugeben – in dem vollen Bewußtsein, dass er auch uns nicht alleine lassen wird. Vielleicht lässt er viele schlimme Dinge zu, wendet sie nicht ab, auch wenn wir anhaltend darum beten – aber er wird uns nicht alleine lassen, sondern uns stärken und helfen, das Schlimme abzufedern.
Auch bei uns persönlich hat ER unglaublich Schlimme Dinge zugelassen – ausgelöst durch Intrigen von mißgünstigen Personen – aber er hat dafür gesorgt, dass man uns nicht wirklich schaden konnte, sondern dass sich das Schlimme zum Guten gewendet hat und heute dafür sorgt, dass es zu seinem Segen gereicht.
In der schlimmen Zeit habe ich viel mit Gott gehadert, konnte nicht begreifen, dass er dies überhaupt zugelassen hatte. Als ich wieder in meine Phobie zurück gefallen bin, fiel es mir schwer, mich auf die Dinge einzulassen, die mir Angst machten – denn mir kam immer wieder in den Sinn, was ER bereits Schreckliches bei uns zugelassen hatte. Im Laufe der Jahre konnte ich besser mit der Phobie und auch mit den schmerzlichen Erinnerungen umgehen und geholfen haben mir dabei Freunde, die Gott ebenfalls sehr lieben. Einfach, indem sie für mich gebetet hatten, denn mir fiel es schwer, voller Glauben zu beten, „so, als hätte ich es bereits empfangen“, denn die Erinnerung stand mir im Weg. Die anderen können voller Glauben beten und es hat geholfen.
Inzwischen geht es mir wieder besser, ich kann mich wieder auf Dinge einlassen, die mir Angst machen und inzwischen sehe ich ja auch ganz aktuell die positiven Auswirkungen dessen, was uns so viel Leid bereitet hat.
Es ist gut, dass solche Berichte in der Bibel für uns aufgezeichnet sind, denn sie helfen uns zu erkennen, wie Gott ist. Auch wenn wir persönlich in so einer Situation vielleicht blind sind für den Aspekt der Hoffnung, so hilft er doch anderen, für uns zu beten – und hilft auch uns, für andere zu beten, die sich in einer schlimmen Situation befinden.
Gerade das, was Josef im Laufe der Jahre erlebt, macht Mut und Hoffnung, denn auch er muss mit Enttäuschung und enttäuschten Erwartungen umgehen, auch bei ihm zieht es sich über viele Jahre hin …
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1. Mose 40
Das Treffen von Gott so geplant?
Als ich mir vorhin die mp3-Aufnahmen von diesem Kapitel angehört habe, kam mir spontan die Frage in den Sinn:
Ist hier alles von Gott so geplant?
Nicht nur, dass sie hier im Gefängnis aufeinander treffen und „rein zufällig“ solche Träume haben, die sie unbedingt gedeutet haben wollen – sondern hat Gott auch bei der Tat nachgeholfen?
Kann es wirklich sein, dass Gott selbst die beiden veranlaßt hat, Dinge zu tun, wegen denen Pharao sie ins Gefängnis werfen lässt? Oder ist die Tat selbst Zufall, aber Gott sorgt dafür, dass sie auffliegen und bestraft werden?
Könnte es wirklich sein, dass Jehova bestimmte Menschen zum Sündigen veranlaßt – weil er dadurch Größeres bewirken will?
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1. Mose 41:46
Hier erfahren wir, wie lange Josef unschuldig Leid erdulden mußte
Wir wissen, dass Josef 17 Jahre alt war, als Jakob ihn zu seinen Brüdern schickte, um nach dem Rechten zu sehen. Diese überfielen ihn und lieferten ihn den Sklavenhändlern aus. Er kommt nach Potifar, wird fälschlich der Vergewaltigung beschuldigt und kommt in den Knast. Hier bleibt er eine ganze Weile. Wir wissen nicht, wieviel Zeit vergangen war, bis Josef endlich bei Potifar ankam und wie lange er dort eine bevorrechtigte Stellung hatte. Wir haben gelesen, dass er sich zu einem schönen und kräftigen Mann entwickelte und damit die Augen und. Das Begehren der Herrin auf sich zog.
Im Knast war er auf jeden Fall länger als 2 Jahre, denn wir haben gerade gelesen, dass der Pharao 2 Jahre, nachdem der Mundschenk wieder im Amt war, diese Träume hatten, weswegen dann Joseph geholt wird. Vorher hatte es noch eine Weile gedauert, bis der Gefängnisaufseher bemerkte, dass Josef Gottes Segen auf sich hat und ihn über die anderen setzte.
Fakt ist: er verließ mit 17 Jahren den Vater und die Familie und nun ist er 30 Jahre alt – seine Odyssee dauert also schon gute 13 Jahre!
Vielleicht sollten wir uns diese Tatsache beim nächsten Mal mal in den Sinn rufen, wenn wir meinen, Gott ließe sich zu viel Zeit, um uns aus unserer Bedrängnis zu befreien 😉
Gerade sind wir auf 13 Jahre gekommen, die vergangen sind, seit er den Vater verließ, um nach den Brüdern zu sehen, bis zu dem Zeitpunkt, wo er ein hohes Amt einnimmt und heiratet.
In der Zwischenzeit bekommen er und seine Frau 2 Söhne, von denen später 2 eigene Stämme abstammen – ein Vorrecht, das ihm als Einzigem zukommt.
Dann vergehen weitere 7 Jahre – Jahre des Überflusses und der Vorbereitung auf die Hungersnot. Nun hat er bereits seit 20 Jahren seine Familie nicht mehr gesehen.
Wieviele Jahre haben sich die Ägypter wohl noch selbst versorgen können, bevor sie zum staatlichen Kornspeicher gehen? Sie werden doch sicherlich auch in der Zeit des Überflusses Getreide zur Seite gelegt haben, oder waren sie nicht über die kommende Hungersnot informiert? Oder waren sie wegen dem Überfluß einfach sorglos gewesen und hatten nicht vorgesorgt?
1. Mose 41:56-57
Staatliche Versorgung in Ägypten – völlig anders, als unser heutiges Sozialsystem
Da wir selbst viele Jahre unser geringes Einkommen mit Hartz4 aufgestockt haben – es gab damals leider noch keinen Mindestlohn – erkennen wir hier ganz deutlich den Unterschied zu unserem heutigen Sozialsystem:
Wir müssen uns zwar vor dem Staat „nackig machen“, um Leistungen zu erhalten, was sehr demütigend sein kann, aber wir müssen uns nicht in Form von Bezahlung oder Rückzahlung beteiligen.
Hier in Ägypten sieht es anders aus: sie sind auch in Not, aber sie bekommen das Getreide nicht einfach geschenkt – obwohl die Vorräte ja aus den Steuern und Abgaben angelegt wurden, die sie in der Zeit des Überflusses zahlen mußten – sie müssen das Getreide, das sie nun vom Staat erhalten, bezahlen. Später lesen wir sogar, dass sie ihr Vieh und ihr Land und später auch sich und ihre Familie in die Sklaverei verkaufen mußten, um zu Essen zu haben.
Fühlen wir uns zur Zeit vom Staat gegängelt und übervorteilt? Haben wir das Gefühl, dass wir zu wenig bekommen, und dass wir nicht das erhalten, von dem wir meinen, wir hätten Anspruch darauf?
Zählen wir vielleicht zu denjenigen, die immer wissen, wo sie sich durchschnorren können und tun uns dennoch selbst mächtig leid, weil wir ja ach so arm dran sind?
Hätten wir gern mit denen getauscht, die zu der Zeit leben, von der wir jetzt hier lesen?
Vielleicht sollten wir uns ja angewöhnen, öfters mal über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Achten wir doch lieber mal darauf, was wir alles haben und nicht so sehr auf das, von dem wir meinen, dass wir es unbedingt brauchen. Vergleichen wir uns nicht mit denen, die besser gestellt sind als wir und die sich mehr leisten können – sondern rufen wir uns lieber in den Sinn, dass auch heute noch Menschen verhungern, dass manche Menschen nicht einmal jeden Tag wenigstens eine Hand voll Reis zur Verfügung haben.
Erkennen wir, wie gut es uns eigentlich heute geht? Zumindest hier in Deutschland mit all seinen Sozialleistungen 😉
weitere Gedanken zu 1. Mose 41 finden wir hier
1. Mose 42:6-7
Wie mag sich Josef hier fühlen?
Seine Brüder, die ihn erst töten wollten und dann in die Sklaverei verkauft hatten – sie stehen jetzt vor ihm und verneigen sich? Was fühlt er wohl dabei? Selbst, wenn es ihm mit Gottes Geist gelungen war, keine Verbitterung zu hegen, so muss ihn diese Begegnung dennoch aufwühlen.
Welches Gefühl herrscht wohl gerade vor?
Ist es Erschrecken, die Peiniger zu sehen – oder eher Freude, die Brüder wohl behalten zu sehen? Er merkt ja, dass bis auf Benjamin alle gekommen sind. Ob er sich Sorgen um den kleinen Bruder macht?
Empfindet er vielleicht einen Triumph? Sie hatten ihn in die Sklaverei verkauft, weil sie ihn hassten und auf seinen Erfolg und die Liebe des Vaters eifersüchtig waren. Nun steht er als Herr über ganz Ägypten vor ihnen, er hat es in der Hand, ob sie Nahrung kaufen können und zu welchem Preis. Ob er wohl – wenigstens für einen kurzen Moment – mit dem Gedanken spielt, sie einfach wegzuschicken, oder ihnen zumindest einen höheren Preis abzunehmen?
Ob er sich an seine Träume erinnert, wegen denen sie ihn noch mehr hassten? Immerhin waren sie in dem einen Traum Garben, die ihn umkreisten und sich vor ihm verneigten und in dem anderen Sterne, die ihn ebenfalls erhöhten. Nun trifft genau dies ein. Sie sind von ihm und seiner Gunst abhängig.
Was überwiegt wohl gerade mehr: der Wunsch nach Genugtuung oder die Freude, der ganzen Familie aus der Patsche zu helfen?
1. Mose 42:6-26
Was ist der Beweggrund für das, was er hier mit den Brüdern abzieht?
Er spricht „ungnädig“ mit ihnen und aufgrund dessen, dass er sich an die zuvor erwähnten Träume erinnert, unterstellt er ihnen, Spione zu sein.
Im Verlauf erkennen wir, dass er nicht wirklich glaubt, dass sie schlechte Beweggründe haben, sondern dass er sie prüfen will, ob sie sich geändert haben. Gehört die „ungnädige“ Begrüßung bereits zu diesem Plan – oder entspringt sie eher dem ersten Schmerz, den die Erinnerung weckt an das, was sie mit ihm getan haben? Immerhin war das letzte, was er von ihnen gesehen hatte, ihr hasserfülltes Gesicht, als sie ihn den Händlern übergaben.
Wie hätte wohl ich reagiert, wenn ich in derselben Situation gewesen wäre?
1. Mose 42:21
Nun fallen ihnen ihre Sünden ein
Für mich stellt sich hier immer wieder die Frage, ob sie erst jetzt – nach über 20 Jahren – darüber nachdenken, was sie getan haben und ob es falsch sein könnte?
Sind sie nicht durch die maßlose Trauer des Vaters zum Nachdenken gekommen? Oder hat dies eher in ihnen die Überzeugung gestärkt, dass ihre Taktik richtig war?
Oder hat sich im Laufe der Jahre bereits ihr Gewissen gemeldet und sie hatten sich auch bereits darüber unterhalten?
1. Mose 42:22
Armer Ruben
Wir lesen hier, dass Ruben all die Jahre – ebenso wie der Vater – geglaubt hatte, dass sie den Bruder umgebracht hatten.
Auch wenn er den Mund gehalten und es nicht dem Vater “gepetzt” hatte, so muss es sehr schwer für ihn gewesen sein. Er sah die grenzenlose Trauer des Vaters, er tat ihm leid. Aber er selbst hat dann ja auch getrauert, als einziger der Brüder!
Er hatte vorgehabt, den Bruder zu befreien, sein Leben zu schützen. Egal, wohin er kurzfristig verschwunden war, er wird im Nachhinein bereut haben, überhaupt weggegangen zu sein. Wahrscheinlich fühlte er sich all die Jahre mitschuldig am Tod von Josef – vielleicht sogar um ein vielfaches mehr, als die Brüder, die wirklich Dreck am Stecken hatten 🙁
Haben sie es nicht bemerkt, oder war es ihnen egal?
Wie war es wohl Daheim weiter gegangen, nachdem sie Josef verkauft und die unglaubliche Trauer des Vaters miterlebt haben? Als sie gesehen haben, dass das Problem damit nicht aus der Welt war, eher im Gegenteil.
Ging wirklich alles seinen gewohnten Gang weiter? Waren sie wirklich gemeinsam in der Lage, diese Lüge vom Tod Josef’s zu leben?
Oder sind danach vielleicht alle eigene Wege gegangen, so wie Juda? Im heiratsfähigen Alter werden sie ja alle bereits gewesen sein, denn selbst Josef war ja schon 17 …
1. Mose 42:21
Warum ausgerechnet Simeon?
Wonach suchte er den Bruder aus, der als Gefangener in Ägypten zurück bleiben sollte? Ist es Zufall, dass die Wahl auf Simeon fällt?
1. Mose 42:38
Ein harter Schlag ins Gesicht!
Immerhin sind ihm von seinen 12 Söhnen noch 11 geblieben. Selbst, wenn wir Simeon abziehen, der sich in Ägypten in Gefangenschaft befindet, so sind sie immer noch 10!
Jakob – der Vater, um dessen Aufmerksamkeit, Anerkennung und Liebe sie alle buhlen – dieser Mann sagt ihnen hier ins Gesicht, dass ihm einzig und allein Benjamin übrig geblieben ist. Was für ein Schlag ins Gesicht!
Was ist denn mit ihnen? Zählen sie alle gar nicht für ihn? Zählen für Jakob wirklich nur die Söhne, die ihm seine geliebte Rahel leiblich geschenkt hat? Zählen nicht einmal diejenigen, die ihre Magd für sie geboren hatte?
Wie mögen sie sich fühlen, als sie diese Worte hören?
Sie waren wochenlang nach Ägypten gereist, wahrscheinlich zu Fuss, um in der Hungersnot das Futter für die Kamele oder Esel zu sparen. Es war eine beschwerliche Reise, die einige Tage, wenn nicht sogar Wochen gedauert hatte.
Sie waren von dem Machthaber schlecht behandelt worden, sie wurden unschuldig ins Gefängnis geworfen, haben die lange Heimreise auf sich genommen und stehen jetzt unter Schock, weil sie gerade entdeckt haben, dass sie das Getreide eigentlich nicht bezahlt haben und haben Angst davor, was passiert, wenn sie Nachschub holen.
Eigentlich erzählen sie vor Entsetzen dem Vater davon, was passiert ist. Sie erhoffen sicherlich Trost, aber doch zumindestens Dankbarkeit.
Und was passiert?
Der Vater gibt ihnen zu verstehen, dass sie eigentlich überhaupt nicht für ihn zählen, dass nur einzig und allein Benjamin von seinen Söhnen übrig geblieben ist.
Ein wahrhaft harter Schlag!
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1. Mose 43:8-9
Warum Juda?
Am Ende des letzten Kapitels hatten wir gelesen, dass sich Ruben dafür verbürgen wollte, dass Benjamin wieder heil mit nach Hause kommt. Warum er sich anbietet, hatte ich verstanden – denn er hatte gewiß Schuldgefühle, da er Josef nicht vor dem vermeintlichen Tod hatte retten können. Wahrscheinlich hatte er es bereut, ihn mit den Brüdern allein gelassen zu haben.
Jetzt lesen wir hier, dass Juda sich anbietet, die Verantwortung zu übernehmen. Warum tut er das? Das Angebot von Ruben steht doch noch im Raum – warum bietet er sich selbst auch noch an?
Ist er vielleicht der Sprecher der Brüder, oder warum?
1. Mose 43:14
Was sagt uns dies über Jakobs Einstellung zu seinen Kindern?
Irgendwie verwundert es mich nach allem, dass ihm nun scheinbar einfällt, dass ja Simeon dort noch als Geisel ist. Denn er hatte die erneute Reise ja bis zum Letzten hinaus gezögert.
Nun, wo es unvermeidlich ist, dass sie wieder hin ziehen, denkt er an den Sohn, der sich bereits seit Monaten oder länger in einem fremden Land im Knast befindet.
Interessant, dass er zuerst die Freilassung Simeons erwähnt und dann erst, dass Benjamin wieder nach Hause kommen solle. Begreift er hier, wie sehr er mit seinem Verhalten die Gefühle der anderen Söhne verletzt hat?
Was bedeutet der wehmütige Satz am Ende, dass er vielleicht auch die anderen alle verlieren könne und dass er sich dann damit schweren Herzens abfinden müsse? Will er ihnen damit zeigen, dass sie ihm alle wichtig sind?
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1. Mose 44:2, 9
Hatte Josef mit dieser Aussage gerechnet?
Er war ja kein Baby mehr, als die Familie vor Laban floh und er wird den Satz des Vaters gehört haben, was die Hausgötter betrifft: auch er wies die Vorwürfe weit von sich und forderte den Schwiegervater auf, denjenigen zu töten, bei dem er das Gesuchte findet.
Vielleicht ist es zu der Zeit und in der damaligen Kultur auch üblich, mit dieser Aufforderung zu reagieren, wenn man sich sicher ist, dass man nichts getan hat?
Aber damit, dass sie nicht wissen, dass sie den Becher überhaupt haben und damit, dass Josef den Becher gezielt in Benjamins Sack legen lässt, provoziert er, dass sie ihm nun den Bruder ans Messer liefern.
Wie sollten sie aus der Nummer wieder raus kommen?
1. Mose 44:12
Geschickte Taktik
Natürlich weiss der Verwalter, wo sich der Becher befindet. Was will er also damit bewirken, dass er es hinaus zögert?
Will er damit vertuschen, dass er bereits weiss, in wessen Sack das Gesuchte ist?
Will er die Brüder in Sicherheit wiegen – so nach dem Motto: „wir haben doch gesagt, dass wir den Becher nicht genommen haben.“?
Will er Spannung aufbauen? Sie sich in ihren gerechten Zorn reinsteigern lassen?
Auf alle Fälle erhöht dies Vorgehen die Dramatik:
Sie sind sich ganz sicher, dass sie unschuldig sind. Mit jedem Sack, in dem nichts gefunden wird, erhalten sie die Bestätigung. Vielleicht steigt immer mehr Zorn und Wut über diese ungerechte Behandlung in ihnen hoch. Nun ist Benjamin dran, aber was soll man darin schon finden, er hat ebenso wie sie niemanden bestohlen, da sind sie ganz sicher.
Aber was ist das? Der Becher wird gefunden. Wie kommt der bloß da rein?
Nun haben sie ein echtes Problem: gerade waren sie sich noch so sicher, hatten großspurig angeboten, den Dieb zu töten – und nun gibt es Indizien, dass es ausgerechnet Benjamin sein soll.
Natürlich wissen sie, dass Benjamin unmöglich diesen Becher gestohlen hat und man hatte es ja bereits im Vorfeld relativiert, der Dieb sollte nur gefangen genommen werden. Aber sie hatten dem Vater versprochen, nicht ohne Benjamin wiederzukommen und nun scheint dies unmöglich.
Was wird hier in ihnen vorgegangen sein? In welches Wechselbad der Gefühle werden sie hier getaucht?
Und Josef hat alles ganz bewußt inziniert, aber das wissen sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht…
1. Mose 44:18-34
Juda hält sein Versprechen und tritt für Benjamin ein
Juda ist – zumindest zu diesem Zeitpunkt – ein verantwortungsvoller Mann, dem man vertrauen kann. Er steht zu seinem Wort, denn er tut hier genau das, was er dem Vater versprochen hat.
Was geht hier eigentlich den anderen durch den Kopf?
Benjamin wird wohl Angst haben und die anderen betroffen sein. Bei Ruben wird es wohl etwas heftiger aussehen: wieder einmal eine solche aussichtslose Situation.
Er hatte sich zuerst angeboten gehabt, sich für das Leben von Benjamin zu verbürgen. Er hatte sogar angeboten, dass der Vater seine eigenen Söhne töten könne, falls Benjamin etwas zustößt.
Ob er wohl erleichtert ist, dass der Vater sein Angebot nicht angenommen hatte?
Ob er gerade überlegt, was er wohl getan hätte, um Benjamin aus der brenzligen Situation zu befreien?
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1. Mose 45:2
Tränen und Autorität
Hatte ich mir noch vor 2 Tagen Sorgen darum gemacht, dass eins meiner „Kinder“ mich in einer stressigen Situation hatte schimpfen und weinen sehen? Ich hatte gedacht, ich könnte nie wieder das Babysitten übernehmen, weil jetzt erst mal meine Autorität untergraben ist und sie nicht mehr hören werden, wenn ich was sage.
Josef macht sich über sowas keine Gedanken. In Gefühlschaos weint er laut – so laut, „dass es die Ägypter hörten und bald wußten alle am Hof des Pharao davon“,
Ein Mann, der ganz oben steht, ein Mann mit so viel Macht, ein Mann, an dem das ganze Reich hängt – und er weint so laut, dass es sich wie ein Lauffeuer rumspricht und alle es wissen. Es ist ihm egal!
Ob es wirklich seine Autorität untergraben hat? Wir lesen nirgendwo davon, dass die Bewohner des Landes oder die Bediensteten vom Palast danach anders mit ihm umgehen …
1. Mose 45:2-8
Verzeihen können – ein anderer Blickwinkel hilft
Hier lesen wir eine Szene, die uns zutiefst berührt. Er verzeiht seinen Brüdern nicht nur, sondern sagt ihnen sinngemäß auch, dass nicht sie falsch gehandelt hatten, sondern dass Gott wollte, dass er nach Ägypten geht. Gott hatte es so gelenkt, sie müssen kein schlechtes Gewissen mehr haben.
All die Jahre hatte ich immer darüber gestaunt. Wie kann er nur so lieb mit ihnen umgehen, was ist denn mit all den schlimmen Jahren, die er wegen ihnen hatte?
Heute verstehe ich ihn sehr sehr gut 🙂
Auch mein Mann und ich sind viele Jahre durch eine schlimme Zeit gegangen, weil sich einige unserer Brüder gegen uns gewand und mit Intrigen und Rufmord das Leben schwer gemacht hatten. Thom hat nicht so sehr die Probleme mit Vergebung, aber ich neige dazu, Groll zu hegen und nachtragend zu sein.
Es hat eine Weile und unzählige Gebete gebraucht, bis ich die Situation hinnehmen konnte, noch längere Zeit und unendliche Gebete mehr, um meinen inneren Frieden wiederzufinden. Ich hatte mich damit getröstet, dass Gott sie schon eines Tages zur Rechenschaft ziehen würde, denn es war keine einmalige Sache, sondern zog sich über viele Jahre hin.
Irgendwann brachte Gott selbst bei mir das Thema Vergebung auf und ich bekan ein riesiges Problem. Warum sollte ich jemanden vergeben, der sein Unrecht nicht einsieht, sich nicht bei uns entschuldigt hatte? Wer hier regelmäßig mitliest, hat diese schwere Phase in den Kommentaren mitbekommen ;-). Ich war überzeugt davon, dass ich erst dann vergeben müsse, wenn der andere aufrichtig bereut und diese Reue könne man ja daran ablesen, dass derjenige die Dinge richtigstellen würde und dann wären wir ja rehabilitiert. Dann würde es mir auch nicht mehr so schwer fallen mit der Vergebung.
Aber Jehova wollte, dass ich ohne all das vergebe und ich habe mich sehr schwer damit getan. Wie würde ich damit umgehen, wenn ich den Schadenstiftern wieder persönlich begegnen würde? Könnte ich dann ruhig bleiben? Wie weit wäre es dann mit meiner Vergebung? War es nicht nur lediglich ein Wort? Ich wollte doch gar nicht wirklich vergeben, zu tief saß der Schmerz.
Nach gut 7 (!) Jahren war für Jehova der Zeitpunkt gekommen, dass wir loslassen sollten, völlig loslassen und ganz neu anfangen. Das paßte überhaupt nicht in unsere Pläne und unser Verständnis dessen, was Jehovas Plan für uns war und so wurde er immer deutlicher: “du kannst jetzt vergeben, du hast vergeben und den Groll auf die Seite geschoben – hier ist nun der nächste Schritt”. Es dauerte sehr lange, bis wir glauben konnten, dass dies wirklich von Gott ist, denn auch wenn man uns bei den alten Brüdern nicht haben wollte, so dachten wir dennoch, genau dort sei unser Platz. Aber Gott schickte uns mit Nachdruck zu einer anderen Gemeinde in unserer Nähe und wollte, dass wir sie unterstützen.
Ich habe mich damit sehr schwer getan, kam mir am Anfang immer noch so vor, als würde ich “fremdgehen”, aber ich fügte mich. Dachte, es sei von Jehova so gewollt, damit wir das Beste aus der Situation machen und nicht mehr Brüdern nachlaufen, die uns eh nicht wollen.
Dann zeigte er uns, was unser Platz dort sein könnte und wir dachten: “super, genau das, was wir ja in der Versammlung vorgehabt hatten“. Mit “Outreach”, wie sie das hier in der kleinen Hausgemeinde nennen, kannten Thom und ich uns als Allgemeine Pioniere ja aus und die Brüder hier brauchten wirklich Unterstützung. Also wandte Gott die Dinge für uns scheinbar zum Guten und andere hatten auch noch Nutzen davon.
Aber dann gab es im Sommer hier in der Nachbarschaft und der Gemeinde eine Entwicklung, mit der keiner gerechnet hatte: von 4 alleinerziehenden Müttern, die zu Anfang auch zum Gottesdienst und Hauskreis kamen, blieben 2, die echtes Interesse haben, Frauen, die ich sonst wohl nie angesprochen hätte und die sich niemals mit uns darüber unterhalten hätten, wenn wir noch in unserer Rolle als ZJ gewesen wäre. Die eine hatte persönlich schlechte Erfahrungen damit gemacht.
Eigentlich hatten wir selbst überhaupt nichts gemacht, als zu Gott zu beten, immer wieder – auch für die Leute in der Nachbarschaft. Durch die Mehrarbeit von Thom war ich viel allein im letzten Sommer und daher erstmals wirklich präsent auf dem Hof. Nach dem Grillen, zu dem der Hauskreis die Nachbarn eingeladen hatte, bildete sich eine enge Hofgemeinschaft, von der alle profitieren, ähnlich einer Großfamilie der alten Zeit. Man kam sich näher, unterhielt sich intensiver und siehe da: es waren zwei Mütter da, die sich auch für Gott und sein Wort interessierten. Immer wieder hörten wir Aussprüche wie: “wir mußten wohl hier auf den Hof alle zusammen gebracht werden” und “erstaunlich, wie Gott alles lenkt”.
Eine von diesen Frauen hat sich Anfang Februar hier in der Hausgemeinde in einem kleinen Pool taufen lassen und sie ist sehr dankbar darüber, wie Gott die Dinge gelenkt hatte.
Im Nachhinein können wir erkennen, dass Gott nicht nur die Dinge zugelassen und so gelenkt hatte, dass was Positives dabei herauskommt. “In Wirklichkeit hat er uns hier her geschickt, damit wir alle aufeinander treffen und diese Frauen Jesus kennenlernen und sich Gott hingeben”.
Ohne all dies wären wir heute nicht hier – denn dass Thom und ich nun hier wohnen, ist einzig und allein dadurch gekommen, dass wir in einer so ausweglosen Situation waren, wo echt gar nichts mehr ging. Eine Sache, wegen der ich auch lange mit Gott gehadert hatte – warum hatte er nicht eher eingegriffen?
Wenn ich heute auf die Personen treffen würde, wegen denen wir viele Jahre unendliches Leid erlebt hatten, könnte ich wohl ähnliche Worte verwenden, wie Josef sie hier an seine Brüder richtet: “ohne dem, was du getan hast, hätte Gott uns nicht in dieser Weise gebrauchen können. Gräme dich nicht. Wir sind dir dankbar, denn nur wegen deinem Verhalten uns gegenüber kommen hier Menschen zu Gott”.
Thom und ich hatten seinerzeit den Allgemeinen Pionierdienst geplant. Mit Menschen über Gott und sein Wort zu reden und ihnen zu helfen, zu Gott zu finden – das war unser großes Ziel gewesen. Dafür wollten wir leben!
In all den Jahren als aktive Zeugin Jehovas hatte ich mir immer gewünscht, wenigstens einen Menschen (der nicht als minderjähriges Kind in meinem Haushalt lebte) zur Taufe zu führen – und es war mir niemals gelungen. Ab einem bestimmten Zeitpunkt wurde immer das Bibelstudium abgebrochen und sie gingen wieder ihre alten Wege weiter. Und nun passiert das hier ganz von selbst, ohne dass wir groß was machen mußten. Es war ein erhebendes Gefühl, als Sandra sich taufen ließ und dass ich jetzt selbst “die geistige Mama” von jemanden bin 😉
All dies wurde erst dadurch ermöglicht, dass einige unserer geistigen Brüder “uns in die Sklaverei verkauft hatten”.
Nun – aus diesem Blickwinkel, warum dies alles so kommen mußte – fällt mir das mit der Vergebung überhaupt nicht mehr schwer. Ich bin so dankbar, dass ich dies hier heute so erleben darf und wenn man es genau nimmt, müssen wir alle hier den damaligen Schadenstiftern von Herzen dankbar sein 🙂
1. Mose 45:9-13
Was mögen sie hier wohl fühlen und denken?
Alles ist ja ganz supi: Josef lebt und sie alle können zu ihm kommen, bei ihm wohnen und würden nicht mehr von der Hungersnot bedroht.
Aber es bedeutet auch, zu beichten. Denn sie haben dem Vater ja erzählt, dass Josef von einem wilden Tier getötet worden sei. Ok, sie hatten „nur“ die Vermutung in den Raum gestellt, nicht behauptet, es gesehen zu haben.
Aber wenn Josef jetzt lebt und er und der Vater sich treffen – was dann? Wird Josef „petzen“?
Ok, er hatte ihnen vergeben und gesagt, dass in Wirklichkeit Gott ihn auf diese Weise vorgeschickt hatte. Aber selbst wenn Josef nicht von sich aus erzählt, was passiert ist – der Vater wird Fragen haben.
Was wird Josef wohl antworten, wenn der Vater fragt, wo er gewesen ist, was passiert war?
Wenn ihm kein Tier was angetan hatte, warum war er nicht nach Hause gekommen?
Wie konnte er nach Ägypten kommen?
Was war passiert, dass er dort als Sklave verkauft wurde? Wie war er in die Hände der Händler gelangt?
Würde Josef es erklären können und wollen, ohne dass der Vater erfährt, welche Rolle sie selbst dabei gespielt hatten?
Wie wird er reagieren, wenn er davon erfährt? Wenn er merkt, dass sie seine unendliche Trauer gesehen hatten, in dem Wissen, dass Josef gar nicht tot ist?
Sicherlich fühlen sie sich hier alle grad sehr unwohl
1. Mose 45:24
Warum ermahnt er seine Brüder hier, sich nicht zu streiten?
Er hegt keinen Groll mehr, er hatte ihnen vergeben. Dennoch bevorzugt er seinen Bruder Benjamin, indem er ihm mehr gibt, als den anderen.
Ist dies vielleicht der Grund, warum er sie jetzt mit den Worten „streitet euch nicht unterwegs“ ermahnt?
Aber warum bevorzugt er seinen Bruder in ihrer Gegenwart so offensichtlich?
weitere Gedanken zu 1. Mose 45 finden wir hier
1. Mose 46:1-15
Die Nachkommen durch Lea – Schwerstarbeit für die Frauen?
Hier werden die Nachkommen Jakobs aufgezählt, aber irgendwie kann etwas nicht stimmen: Lea soll ihm 33 Kinder geschenkt haben? Wahrscheinlicher ist eher, dass hier auch schon die Kindeskinder mit drin sind.
Ruben + 4 Söhne
Simeon + 6 Söhne
Levi + 3 Söhne
Juda + 5 Söhne – 2, die verstorben waren, dafür – 2 namentlich aufgeführten Enkeln
Issachar + 4 Söhne
Sebulon + 3 Söhne
und Dina
Lea hat ihm also von den insgesamt 12 Söhnen 6 (!) geboren und mindestens noch eine Tochter. Wow – sie trägt den größten Anteil am Stamm Israel, auch ohne die Söhne, die ihre Magd ihm für sie schenkte.
Ok, es sind also in der Zahl 33 bereits auch die Enkel mit drin. Es hätte mich auch sehr gewundert, denn eine Schwangerschaft schwächt ja auch erst mal den Körper der Frau 😉
1. Mose 46:16-18
Von Silpa, der Dienerin Leas hatte Jakob 16 Nachkommen:
Gad + 7 Söhne
Asser + 4 Söhne, 1 namentlich erwähnte Tochter + 2 Enkel
Silpa schenkte ihm als 3 Kinder und 13 Enkel
1. Mose 46:17
Warum wird auch hier die Tochter namentlich erwähnt?
Eigentlich werden nur Söhne aufgeführt, auch bei den Enkeln. Wir wissen, dass es bei den Juden üblich war, bei Zählungen jeweils nur die Männer zu erwähnen, mit dem Zusatz „und Frauen und Kinder“.
Warum Dina erwähnt wird, wissen wir – denn sie taucht in der biblischen Geschichte auf und hat mit dem Volk Israel und dessen Geschichte zu tun: sie wurde von Sichem vergewaltigt, weshalb ihre Brüder diesen ganzen Stamm ausrotten und Israel bei den Nachbarvölkern in Verruf gerät.
Warum wird Serach hier namentlich erwähnt? Wann begegnen wir ihr und ihrem Namen wieder?
1. Mose 46:19-22
Die Nachkommen durch Rahel
Rahel hatte nur 2 Söhne
Josef + 2 Söhne (Manasse und Ephraim, die auch zu eigenen Stämmen werden, darum ist es wichtig, sich diese Namen zu merken und von wem sie abstammen)
Benjamin + 10 Söhne (!)
Insgesamt hat Jakob durch Rahel 14 Nachkommen „und Töchter und Enkelinnen“ 😉
1. Mose 46:23-25
Nachkommen durch Bilha, die Magd von Rahel:
Dan + 1 Sohn
Naftali und 4 Söhne
“Diese sieben (?) Waren die Nachkommen Jakobs durch Bilha”
Wo ist hier der 7.? Ich sehe insgesamt nur 6 Namen. Kann das ein Schreibfehler sein?
…
Ähm … Tja, wer lesen kann, ist hier eindeutig im Vorteil: 2 Söhne und 5 Enkel macht durchaus 7 😉
weitere Gedanken zu 1. Mose 46 finden wir hier
1. Mose 47:8-9
Interessante Formulierung
weitere Gedanken zu 1. Mose 47 finden wir hier
1. Mose 48:5
Warum nimmt er die beiden als seine Söhne an?
Welchen Grund hat Jakob, um diese beiden Söhne von Josef als seine eigenen anzunehmen?
Ist das eher prophetisch, weil Jehova nachher einer aus den 12 Stämmen für Tempeldienste aussondert?
Auf der anderen Seite: wenn Jakob praktisch 2 “adoptiert”, müsste ja noch ein weiterer Sohn von Josef später als Stamm Israels sein und dann wären es mehr als 12?
Es gibt 12 eigene von Jakob minus 1 (den Stamm Levi), macht 11 Stämme plus die beiden von Josef – da wären wir auf 13?
Hm, diese Richtung macht irgendwie keinen Sinn.
Eine andere Frage bleibt dennoch: warum bekommt Josef so viele Anteile?
Erst dachte ich: ach, Josef bekommt 2 Anteile von Jakob – also einen mehr als die anderen.
Aber wenn Jakob Manasse und Ephraim Adoptiert, dann würde es noch einen 3. Sohn von Josef geben, der einen eigenen Stamm bildet und Josef hätte sogar 3 (!) Anteile. Wer hat dann darauf verzichten müssen?
1. Mose 48:6
OK, damit sind beide vorherigen Gedanken relativiert – denn damit hat Josef nur zwei Anteile und der zweite ist dann praktisch der Anteil vom Land, den sonst der Stamm Leviten bekommen hätte, richtig?
1. Mose 48:8-9, und Vers 1
Wieder eine Frage geklärt 😉
Beim Lesen kam mir zu Anfang die Frage in den Sinn, warum Josef seine beiden Söhne mit zum Vater nimmt. Ist es wirklich nur ein Krankenbesuch oder wollte er diesen doppelten Segen provozieren?
Aber hier lesen wir, dass Jakob die beiden erst bemerkt, nachdem er Josef von seinem Vorhaben mit den zwei Anteilen erzählt hat. Also hängt beides scheinbar nicht zusammen.
Wieder einmal merken wir hier, wie wichtig es ist, die Bibel im Zusammenhang zu lesen und auch warum. Ansonsten erhalten wir möglicherweise ein völlig verzerrtes Bild dessen, was passiert ist und davon, wie Jehova die Dinge sieht
1. Mose 48:7
Wieso hier der Einschub mit Rahel?
Jakob nimmt die beiden erstgeborenen Söhne von Josef als seine eigenen an und gibt ihm somit 2 Anteile vom verheißenen Land, kurz drauf lesen wir, dass er die beiden jetzt erst bemerkt und dann mit was anderem fortfährt.
Also warum wird dazwischen Rahels Tod erwähnt und wo sie begraben ist? Das weiss Josef doch, er war ja seinerzeit dabei gewesen.
Warum wird das also hier eingeschoben?
Warum ist es Jakob so wichtig, dies noch mal zu sagen, nachdem die Erbsache geklärt ist?
Im Zusammenhang betrachtet sieht es eher so aus, als sei das doppelte Erbe von Josef nur ein Einschub gewesen“
1. Mose 48:21-22
Der Bergrücken der Amoriter?
Ist dieses Gebiet der zweite, der zusätzliche Anteil. Den Josef hier erbt?
Wir wollen darauf mal besonders achten, wenn wir später über die Verteilung des Landes lesen …
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1. Mose 49:3-7
Statt Segen heftige Ablehnung
Au weia! Hatten sie zuvor als junge Männer Hass und Neid, da sie die Liebe und Anerkennung des Vaters ersehnten – wie fühlen sie sich jetzt hier?
Sie kommen, um den Segen des Vaters zu erhalten und ernten Schimpf und Schande – wobei es sich Ruben ja auch selbst eingebrockt hatte – und Ablehnung. Er sagt, er wolle sich von Simeon und Levi distanziern, nichts mit ihnen zu tun haben. Harte Worte.
Allerdings scheint Jehova das nicht ganz so zu sehen, denn der Stamm Levi erhält später das Vorrecht, die Priesterschaft zu stellen
1. Mose 49:29-31
Nicht mit der Lieblingsfrau begraben
Nun – im Tod – wird Lea etwas zuteil, was sie zu Lebzeiten nicht erreicht hatte: sie wird für immer im Grab mit dem geliebten Mann vereint sein.
Jakob bittet nicht darum, dort begraben zu werden, wo er die geliebte Rahel hatte unter der Trauerweide begraben lassen – sondern er bittet darum, im Familiengrab beigesetzt zu werden.
Liegt hier vielleicht auch der Grund dafür, warum wir vorhin kurz den Einschub mit Rahels Tod hatten? Sollten wir daran erinnert werden, dass sie nicht mit in dem Familiengrab liegt?
Wir hatten bei der Aufzählung von Jakobs Söhnen und der Abstammung bereits festgestellt gehabt, dass der Same nicht aus Rahel, sondern aus Lea hervorging.
Ist dies vielleicht auch der Grund, warum Jakob dort mit Lea im Familiengrab liegen will – weil dort alle liegen, aus denen der Same hervorging?
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1. Mose 50:3 und 7
Welchen Status hatte Jakob in Ägypten?
In Vers 3 wird gesagt „das ägyptische Volk trauerte 70 Tage um Jakob“ und in Vers 7 erfahren wir, dass „alle Sklaven des Pharaos, alle königlichen Würdenträger und alle führenden Männer des Landes“ ihn begleiteten, um Jakob zu beerdigen bzw ins Familiengrab zu legen.
Dass eine Trauerzeit angesagt wurde aus Sympathie mit Josef, kann ich noch verstehen und dass vielleicht einige mitgehen auch noch. Aber scheinbar gehen alle wichtigen Männer mit. Warum?
Es war da ja nicht so, wie hier heute bei uns, dass man sich „mal eben“ auf dem Friedhof trifft, eine kurze Ansprache, man geht gemeinsam zum Grab und kurzes Gebet und das war es – eine Sache von 2 Stunden und vielleicht noch etwas mehr, wenn man mit zum „Leichenschmaus“ geht.
Sie befinden sich in Ägypten, das Grab in Kanaan. Das ist eine mehrtägige oder mehrwöchige beschwerliche Reise, die Zeit und Kraft in Anspruch nimmt und dies eigentlich für einen Fremden.
Also welchen Status hat Jakob hier eigentlich, dass so viel Aufhebens um seine Person selbst noch nach dem Tod gemacht wird?
Mir fällt hier die Queen-Mom ein, die Mutter der englischen Queen Elisabeth, die ebenfalls einen wichtigen Status zu haben schien und beim Volk sehr beliebt war. Hatte Jakob vielleicht einen ähnlichen Status?
1. Mose 50:8
„Auch seine Familie“
Das mutet jetzt wirklich sehr merkwürdig an: alle möglichen hohen Leute Ägyptens begleiten Josef, als er seinen Vater in die Heimat überführt, um ihn im Familiengrab zu bestatten. Für mich sind das alles Leute, die eigentlich gar nichts mit Jakob zu tun haben.
Durch das Wort „auch“ hört es sich aber so an, als wären genau diese „hohen Tiere“ dabei wichtig und die Familie nur Nebensache.
Warum so eine Formulierung? Was sagen andere Übersetzungen hier?
1. Mose 50:10-12
Warum in Coren-Atad?
Das Familiengrab befindet sich bei Mambre – die Trauergesellschaft macht aber in einem Ort namens Coren-Atad halt und dort gibt es eine Trauerfeier über mehrere Tage, die die Aufmerksamkeit und das Interesse der Kanaaniter auf sich zieht.
Warum hier?
Wenn wir weiter lesen, erfahren wir, dass sie hier die ägyptischen Begleiter zurück lassen und dass nur die Familie selbst mit Jakob bis nach Mambre zieht und dort im Familienkreis noch mal allein Abschied nimmt.
Wie weit ist der Ort von Mambre entfernt? Warum wird er ausgewählt für die Feier?
1. Mose 50:15
Wie kommen sie darauf?
Warum sollte sich Josef nun – nach dem Tod des Vaters – für die alte Geschichte rächen wollen?
Was sollte sich jetzt für ihn geändert haben?
Glauben sie wirklich, er habe nur Rücksicht auf den alten Vater genommen? Warum hatte er ihnen dann nicht als erstes in Ägypten den Kopf gewaschen und dann gesagt „Schwamm drüber“?
Er hatte ihnen ja klar gemacht, dass „in Wirklichkeit Gott“ ihn vor ihnen her gesandt hatte. Denken sie, er habe das nicht so gemeint, nicht wirklich geglaubt?
Wenn Josef im Nachhinein überzeugt gewesen war, dass es Gottes Plan und Wille war – warum sollte sich daran etwas ändern, nur weil nun der Vater tot ist?
weitere Gedanken zu 1. Mose 50 finden wir hier
Nackt und bloss – schämen wir uns vor unserem Gott?
Ein weiterer Gedanke in der Ansprache – der auch zu dieser Aussage Jesu sehr gut passt – ist, dass Jehova Adam und Eva nackt erschaffen hatte.
Es war für die beiden völlig normal, es gab im Paradies kein Schamgefühl. Gott wandelte jeden Tag „zur Zeit der Brise“ mit ihnen im Garten und sie unterhielten sich und es war kein Problem.
Erst als sie gesündigt hatten, wurde es zu einem Problem!
Plötzlich „gewahrten sie, dass sie nackt waren“ und suchten, ihre Blösse zu bedecken. Sie suchten sich große Blätter und bedeckten sich.
Zusätzlich versteckten sie sich vor ihrem Gott, denn nun auf einmal war es ihnen unangenehm, so nackt und bloss vor Gott zu stehen.
Es war eine Auswirkung des Sündenfalls und damit dann auch der Unvollkommenheit.
Nicht Gott selbst oder wie er sie sah, veränderte sich und machte es ihnen unangenehm, sich weiterhin voller Vertrauen an ihn zu wenden und sich ihm auszuliefern (sie versteckten sich vor ihm), sondern ihre eigene Einstellung. Auf einmal waren sie sich ihrer Fehler bewußt und glaubten scheinbar, dass ER sie so nicht mehr lieben konnte.
Aber das stimmte nicht, er war nur enttäuscht von ihnen.
So, hier schieben ich dann mal nach und nach den Stoff hoch, den wir 2017 heraus gearbeitet haben:
Elizur – Hauskreis Weissensee
Das ist ja süß? und passt zu der Frage von Heute. Wir haben ja heute die Schöpfumg in der Bibel gelesen (1. Mose 1:1-2:3) und hatten uns dabei auch die Frage gestellt, was es bedeutet, dass wir im Ebenbild Gottes erschaffen sind.
Es beantwortet übrigens auch die Frage, was es nach der Bibel bedeutet, dass der Mensch über die Erde herrschen sollte
Themenvideo – das Ebenbild Gottes
Schaut es euch einfach mal an, ist nur einige Minuten und ganz interessant und leicht verständlich erklärt, auch für diejenigen, die nicht unbedingt über Vorwissen verfügen ?
Thom und ich lesen zur Zeit ein Buch von Arnold Fruchtenbaum, „Das 1. Buch Mose Kapitel 1 – 11“, da wir beim Bibelgrundkurs ebenso wie beim Gottesdienst in diesem Bibelbuch sind.
Wie immer tauchen auch hier für mich immer wieder Fragen auf, wie z.B. Diese hier:
Wieso bringt ER sein Werk nicht zu Ende?
Zelt-Gottesdienst am 15. Januar
und weiter geht es :
1. Mose Kapitel 2:4 bis 2:25
Wir lesen, wie Gott die Erde für die Menschen vorbereitet, dann beide erschafft und in diesen Garten setzt.
Wie war ihr Leben zu dieser Zeit? Was hatten sie den ganzen Tag getan und wie war ihre Beziehung zu diesem Zeitpunkt zu Gott?
Warum das wichtig ist?
Lasst euch überraschen.
Wir freuen uns auf euch ?
Bibelgrundkurs am 12. Januar
Wir sind weiterhin bei dem Sündenfall
Behandelt haben wir schon die Taktik der Schlange und warum und wie wir heute in ähnliche Fallen tappen können. Ebenfalls behandelt ist die Frage, wo Adam war, als Eva aß, ob er live mit dabei gewesen war und warum auch er gegessen hat
Interessant ist jetzt, wie Gott mit dem ganzen umgeht, wann und warum die beiden aus dem Paradies müssen und was der Baum des Lebens damit zu tun hat
Wir freuen uns auf euch
Bibelgrundkurs am 19. Januar
Weiter geht es in 1. Mose 3 mit Gottes Verheißung und Gottes Fluch. Wir lesen die Verse 9-20
Wir haben uns damit beschäftigt, wie und warum Adam und Eva gesündigt hatten und wie sie darauf reagiert haben. Sie schämten sich, trauten sich nicht mehr in die Gegenwart Gottes und versuchten sich vor ihm zu verstecken.
Was hatte sich verändert? Hatte sich Gott geändert? Nein – sie selbst haben sich verändert. Sie sahen sich selbst in einem anderen Licht, „sie erkannten, dass sie nackt waren“ und sie selbst gingen Gott aus dem Weg, nicht er ihnen
Diese Woche werden wir uns ansehen, wie nun seinerseits Gott mit der Situation umging. Welche Konsequenzen zog er daraus und hätte es auch anders laufen können? Wenn ja: wie?
Es bleibt spannend
Gottesdienst am 22. Januar
Auch bei, Gottesdienst sind wir zur Zeit beim Sündenfall in 1. Mose 3. Allerdings wird hier am Sonntag bereits Grundwissen vorausgesetzt und wir gehen tiefer, als am Donnerstag
Wir freuen uns auf euch
Gestern haben wir ausführlich über den Sündenfall gesprochen:
Um welche Frucht ging es – war es wirklich ein Apfel?
Wer war die Schlange und wo begegnen wir „ihr“ noch in der Bibel? Wo sehen wir Jesus? Inwiefern hat der Fluch aus 1. Mose 3:15 mit ihm zu tun?
Was wäre eigentlich passiert, wenn nur Eva von der Frucht genommen hätte?
Wie hätten Eva und hinterher Adam auf das Ansinnen der Schlange reagieren sollen und wie hätten sie besser auf die Fragen Gottes reagiert?
Wann genau warf Gott die beiden aus dem Garten Eden und was hat das mit dem Baum des Lebens zu tun und den Möglichkeiten, die sie auch nach dem Sündenfall noch gehabt hätten?
Wir sehen: es ist ziemlich spannend, wo uns Jesus und das Thema „Versöhnung“ bereits auch hier schon begegnet
Es bleibt spannend ?
Wieso die Felle, die Jehova ihnen machte, bereits die Notwendigkeit von Tieropfern andeutete
Um ihre Nacktheit zu bedecken, musste Jehova ein Tier schlachten, um an die benötigten Felle zu kommen. Wahrscheinlich mussten Adam und Eva seinerzeit dabei zusehen. Es muss sie geschockt haben, dass ein Lebewesen sein Leben verlor, um sie angemessen zu bekleiden
Das bedecken ihrer Blöße war ja nur aufgrund ihrer Übertretung notwendig geworden…
Eigentlich war es eine lieb gewordene Gewohnheit, dass sie „zur Zeit der Brise“ mit Gott Gemeinschaft hatten. Sie genossen es.
Aber nachdem sie die verbotene Frucht gegessen hatten, erkannten sie, dass sie nackt waren und versteckten sich vor Gott. Sie wagten sich nicht mehr unter seine Augen – obwohl sie ihre Blöße notdürftig mit Blättern bedeckt hatten
Gott selbst änderte dies dann, indem er ein Tier tötete und sie mit dessen Fellen bekleidete. So fühlten sie sich nicht mehr sooo nackt – weshalb sie zuerst meinten, sich verstecken zu müssen. Nun hatte ja Gott selbst ihre Blöße bedeckt …
Dazu war es notwendig gewesen, dass ein Leben geopfert worden war – in diesem Fall das Leben des Tieres, aus dessen Fell Gott Ihnen Kleidung machte und sie damit bedeckte
Sicherlich werden sie ihren Kindern davon erzählt haben, denn die Cherubim und das flammende Schwert vor dem Eingang zum Garten Eden hatte sicherlich Fragen aufgeworfen
Letzte Woche haben wir Lektion 12 begonnen, in der wir „Gottes Fürsorge und Gericht“ kennengelernt haben. Dazu haben wir in der Bibel 1. Mose 3:21-24 gelesen.
Wir erinnern uns, dass sich Adam und Eva aus Scham „bekleidet“ hatten. Nun sehen wir, dass sie Jehova (du darfst hier für dich auch gerne Jahwe oder Gott einsetzen) damit nicht beeindrucken können. Warum ist das so?
Es geht darum, dass sie durch das Essen der Frucht zu Sündern wurden, so wie wir heute alle durch Geburt Sünder sind. Wir können uns nicht selbst retten. Die Kleidung steht dafür, dass sie wieder für Gott annehmbar wären. Aber sie könnten nichts tun, um sich für Gott annehmbar zu machen, Jehova akzeptiert nur, was durch ihn gemacht ist (Vers 21, ebenso Römer 5). Gott selbst sorgt für geeignete Kleidung. Dazu tötet er ein Tier, um die Felle zu nehmen und sie zu bekleiden. Der 1. Tod – der des Tieres – wurde also durch die Sünde hervorgerufen.
Wir hatten bereits im Gottesdienst bei diesem Thema herausgearbeitet, dass diese Art der Bekleidung darauf hinweist, dass jemand geopfert werden muss für die Sünden. Hier zuerst das Tier, dessen Fell genommen wird, später die Tiere, die geopfert werden und letztendlich Jesus Christus, der an unserer statt für unsere Sünden gestorben ist – damit wir in einem annehmbaren Verhältnis zu Gott kommen können.
Ein wichtiger Lehrpunkt für uns ist hier, dass wir uns die Freundschaft Gottes nicht verdienen können. Er selbst schenkt sie uns. Er reicht uns täglich seine Hand, wir müssen sie nur ergreifen. Nichts kann uns von ihm trennen, solange wir diese Hand nicht selbst loslassen ?
Interessant bei dem ganzen ist, dass Gott selbst Adam und Eva anzog! Er machte nicht nur die Kleidung aus den Fellen und gab sie ihnen – sondern er selbst zog sie an❣️
Adam und Eva schämten sich, deshalb hätten sie sich mit Feigenblättern bedeckt. Aber Gott akzeptierte ihre Scham nicht, in dem Sinne, dass er sich nicht vor ihnen ekelte. Er kleidete sie liebevoll an. Wieder der Bezug zu uns heute, dass wir keine Furcht haben sollten, Gott zu begegnen, egal, was wir getan haben. Nichts kann so schlimm sein, dass ER sich vor uns ekeln würde. Erst nachdem er sie liebevoll bekleidet hatte, vertrieb er sie aus dem Garten Eden. In den Versen 24 und 24 lesen wir den Grund.
„Dass sie nicht werden wie wir“. Wer redet hier mit wem?
GOTT – (Vater, Sohn und Geist) auch bekannt unter dem Namen Jehova oder Jahwe – unterhalten sich untereinander über Adam und Eva.
Wenn wir in Vers 22 lesen: „Und Jehova Gott sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unser einer, zu erkennen Gutes und Böses; und nun, daß er seine Hand nicht ausstrecke und nehme auch von dem Baume des Lebens und esse und lebe ewiglich!“ was ist dann gemeint? Könnten sie wirklich wie Gott werden? Musste er ihre Konkurrenz fürchten und sie deshalb aus dem Garten vertreiben?
Wieder sehen wir, wie wichtig es ist, die Sache im Kontext zu lesen. Es geht eigentlich um „das Erkennen von Gut und Böse“. Was bedeutet dies?
Vorher, bevor sie von der Frucht gegessen hatten, wussten sie nicht nur nicht, was schlecht ist. Das Schlechte war erst jetzt in ihr Leben getreten. Zuvor gab es nur Gutes in ihrem Leben.
Was bedeutet das mit dem „essen vom Baum des Lebens“?
Interessant, dass dieser Baum bereits ganz zum Anfang im Garten stand, ebenso der „verbotene“ Baum. Vermutlich hatte Jehova diesen Baum der Erkenntnis für sich reserviert, weil er selbst davon gegessen hatte, wenn er „um die Zeit der Brise“ mit ihnen Gemeinschaft im Garten hatte. Man könnte auch vermuten, dass er ihnen vom Baum des Lebens gegeben hätte, wenn sie anders reagiert hätten. Da sie nur sich Gegenseitig und anderen die Schuld für ihr Fehlverhalten zuschoben, war für ihn das Thema erledigt. Wenn sie zerknirscht und reuevoll gewesen wären, vielleicht hätte er ihnen von der Frucht des Baumes des Lebens zu essen gegeben und sie hätten nicht sterben müssen. Aber dies sind nur persönliche Vermutungen – frei nach Pape?.
Nun, weil sie ungehorsam und uneinsichtig waren, gestattete ER ihnen nicht, von diesem Baum des Lebens zu essen. Gott wollte den Menschen nicht als Sünder ewig leben lassen. Gott ermöglichte dadurch „den Lohn der Sünde“ – den Tod (Römer 6:23).
Erst mal hört sich dies ziemlich hart an, aber könnte es nicht sein, dass genau dies sehr liebevoll von ihm war? Denn was bedeutet dieser sündige Zustand für uns? Krankheit und leid, Gewalt, Kriminalität usw. Das war ja nicht das, was Gott für uns wollte. Er wollte, dass wir ewig in einem Paradies der Freude leben. Durch den Tod und mit der Auferstehung ist dieser Zustand endlich und nach Tod und Auferstehung bekommen wir ja dann das, was ER ursprünglich für uns vorgesehen hatte.
Vorher war alles, was er ihnen gegeben hatte, war GUT. Solange sich der Mensch an Gottes Hand gehalten hatte, hatte er nur Gutes bekommen.
Was ist schlecht und woher wissen wir, dass es schlecht ist?
Viele Dinge, die wir als schlecht einstufen, fühlt sich für uns nur schlecht an. Wenn ich es eilig habe, nach Hause zu kommen und die Geschwindigkeitsbegrenzung überschreite, werde ich angehalten und muss eine Strafe zahlen und komme zudem noch später nach Hause. Das fühlt sich für mich schlecht an. Auf der anderen Seite gefährde ich mit meinem rasanten Fahrstil andere. Was ist hier also schlecht?
Anderes Beispiel: wenn ich mich als Mutter in meiner Ehe unwohl fühle und mich daher in einen anderen Mann verliebe, dann empfinde ich es als schlecht, dass die Ehe für Gott heilig ist. Ich will meine Liebe leben und ausbrechen, denn ich will glücklich sein. Wenn ich dies aber tue, dann fühlt sich dies für meinen Mann und meine Kinder nicht so toll an. Was ist also schlecht? Ok, hier gibt es eine klare Linie: „Gott hasst Scheidung“ und „was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht trennen“.
Im Gegensatz zu uns und anderen Menschen und Göttern ist Jehova nur gut! Wieder einmal wird klar, warum es so wichtig ist, den Namen Gottes zu benutzen, egal ob in der Form Jehova oder Jahwe.
Wie gesagt, Jehova, der Schöpfer, ist NUR gut. Das Schlechte ist dem Gegenspieler eingefallen – nicht Jehova!
Zum Schluss haben wir uns in Vers 23 damit beschäftigt, dass die Menschen „nun selbst entscheiden werden“. Vorher hatte Gott alles Schlechte von ihnen fern gehalten.
In Vers 24 lesen wir, dass Adam und Eva aus dem Garten fliegen. Warum?
Es gab nichts, was sie hätten tun können, um zurück zu finden. Dazu bedarf es erst Jesus Christus und das Lösegeld, was er für sie und für uns alle gezahlt hatte.
Heute Abend geht es weiter mit 1. Mose 4:1-2, mit,der Geburt von Kain und Abel. Wir dürfen weiterhin gespannt sein…
Gedanken vom Hauskreis
1. Advent 4
Diesen eigenwilligen Gottesdienst konnte Gott nicht annehmen (1. Sam 15, 22.23), denn er kam aus einem Herzen, das nicht zur Buße bereit war. Er machte auch nicht glücklich. Kains Antlitz war gesenkt, und er begann seinen Bruder zu hassen.
Weil das Verhältnis zu Gott nicht in Ordnung war, konnte auch das zum eigenen Bruder nicht in Ordnung sein.
Bei der Vorbereitung für Sonntag lese ich, wie schon geschrieben, ein Buch von Fruchtenbaum. Besonders interessant, dass er die verschiedenen Facetten aufgreift, die Gottes Wort enthält. Es gibt nie nur eine einzige klare „Übersetzung“ oder „Auslegung“ sondern die Sätze können verschiedene Bedeutungen annehmen.
So ein Beispiel:
als Kain geboren wurde, sagte Eva
Mit diesem Ausspruch wurde deutlich, dass Eva dachte, durch diesen Sohn würde die Edenprophezeiung Wirklichkeit werden …einige jüdische Ausleger schwächen dann diesen Satz ab „“Ich habe für einen Menschen bekommen den Engel des Herrn“ …und in der Setuaginta wird dann noch weiter abgeschwächt „..mit der Hilfe Jehovas“. Was Eva nun wirklich meinte – es deutet doch in erster Linie darauf hin, dass ER auf die Erde kommen würde und der „Erlöser“ und Problemlöser sein würde.
Spannend, jemanden zu lesen, der der Ursprache der Bibel fähig ist, und nicht nur eine Meinung aufzählt!
1. Mose 4
Jehova bleibt sich treu, ER verändert sich nicht
Fällt uns was auf? ?️
wie im Kapitel zuvor macht Jehova keine Vorwürfe, sondern er gibt durch seine Fragen Gelegenheit, die eigene Schuld, das eigene Versagen, einzugestehen und zu bereuen:
Kain reagiert ähnlich wie schon seine Eltern zuvor:
Warum reagieren sie nur so?
Warum können sie nicht einfach ihre Schuld eingestehen und sich entschuldigen?
Warum beißen sie nach Gott, anstatt auf ihn zuzugehen?
Wie reagiere ich, wenn ich etwas falsch gemacht habe?
Woher hätte Kain wissen können, dass er Gott mit einem Speiseopfer nicht zufriedenstellen kann, dass ein Leben geopfert werden musste?
So wie es die Felle schon angedeutet hatten, mit denen Jehova die Blöße von Adam und Eva bedeckt hatte
Um ihre Nacktheit zu bedecken, musste Jehova ein Tier schlachten, um an die benötigten Felle zu kommen. Wahrscheinlich mussten Adam und Eva seinerzeit dabei zusehen. Es muss sie geschockt haben, dass ein Lebewesen sein Leben verlor, um sie angemessen zu bekleiden
Das bedecken ihrer Blöße war ja nur aufgrund ihrer Übertretung notwendig geworden…
Eigentlich war es eine lieb gewordene Gewohnheit, dass sie „zur Zeit der Brise“ mit Gott Gemeinschaft hatten. Sie genossen es.
Aber nachdem sie die verbotene Frucht gegessen hatten, erkannten sie, dass sie nackt waren und versteckten sich vor Gott. Sie wagten sich nicht mehr unter seine Augen – obwohl sie ihre Blöße notdürftig mit Blättern bedeckt hatten
Gott selbst änderte dies dann, indem er ein Tier tötete und sie mit dessen Fellen bekleidete. So fühlten sie sich nicht mehr sooo nackt – weshalb sie zuerst meinten, sich verstecken zu müssen. Nun hatte ja Gott selbst ihre Blöße bedeckt …
Dazu war es notwendig gewesen, dass ein Leben geopfert worden war – in diesem Fall das Leben des Tieres, aus dessen Fell Gott Ihnen Kleidung machte und sie damit bedeckte
Sicherlich werden sie ihren Kindern davon erzählt haben, denn die Cherubim und das flammende Schwert vor dem Eingang zum Garten Eden hatte sicherlich Fragen aufgeworfen
1. Mose 4:8
Was sagte Kain zu seinem Bruder?
Ja, so kenne ich den Vers, bisher hatte ich immer angenommen, dass es darum ging, dass Kain Abel aufs Feld raus lockte, um ihn dort zu erschlagen
In seinem Buch zu 1. Mose von Arnold Feuchtenbaum lautet der Text anders. Hier wird gesagt: „und Kain erzählte es seinem Bruder Abel“ und das direkt nach dem, dass Jehova Kain auf seine unguten Gefühle angesprochen hatte.
Sollte Kain wirklich mit Abel darüber gesprochen haben, was Jehova zu ihm gesagt hatte? ?️
1. Mose 4:1-2
Was haben die Namen der Söhne mit den Problemen zwischen den Jungs zu tun?
An fing es mit dem Namen, den Eva ihrem Erstgeborenen gab:
In der Fußnote heißt es: „die meisten ergänzen „mit der Hilfe“ Jehovas, doch vielleicht gibt Eva ihrem Erstgeborenen den Gottesnamen Jehova, weil sie hofft, dass er der verheißene Mann sein würde, der der Schlange den Kopf zertreten würde“
Daraus könnte man schließen, dass sie ihren Erstgeborenen Kain auf einem Podest setzte, der eigentlich nur Gott zukommt. Diese Ansicht wird verstärkt, wenn wir bedenken, dass der Name Abel „Nichtigkeit“ oder „Hauch“ bedeutet. Was wird das wohl mit den Söhnen gemacht haben?
Kain war etwas besonderes, er war wichtig und Abel stand weit unter ihm. Und dennoch nimmt Gott sein Opfer nicht an, aber das von dem „unwichtigem“ Abel schon. Hm…
Woher er das weiß? Weil Jehova meist Feuer vom Himmel kommen ließ, das das Opfer der jeweiligen Person verzehrte. Wir haben uns dazu Parallelstellen in der Bibel angesehen.
Ein weiterer Gedanke war, dass Kain falsch reagierte. Anstatt auf Gott zuzugehen und zu fragen, warum er sein Opfer nicht angenommen hat, grollt er seinem Bruder. Nicht er geht auf Gott zu, sondern Gott geht auf ihn zu und fragt, was mit ihm los ist
Kommen wir zu den Gemeinsamkeiten:
Gott gibt demjenigen Gelegenheit, richtig zu handeln, Fehler zuzugeben.
Bei Adam und Eva fragt ER „wo bist du?“ Und Kain fragt ER „wo ist dein Bruder?“, obwohl er die Antwort bereits weiß.
Anstatt auf Gott zu hören, wird er wütend und tötet den Bruder. Der ist schuld, dass Gott sein Opfer nicht angenommen hat. Und das, obwohl er von Gott selbst zuvor gewarnt wurde.
Seine Eltern waren Diebe – sie nahmen etwas, was ausdrücklich nur Gott gehörte -, der Sohn ist ein Mörder.
Adam und Eva weichen aus und schieben sich gegenseitig die Schuld zu – Kain geht noch weiter und kommt dem Schöpfer doof. Man beachte, wie und in welchem Ton er mit Gott spricht, unglaublich
Und – um das ganze noch zu toppen, ist er der Ansicht, dass seine Strafe zu hoch ist. Unfassbar!!!
Eine weitere Gemeinsamkeit ist die Strafe, die sie erhalten. Beide werden aus der Anwesenheit Gottes verbannt
1. Mose 5:24
Und Henoch wandelte mit Gott
Hier noch drei interessante Punkte aus dem Kommentar von Arnold Fruchtenbaum:
Wir lesen „und Enoch wandelte mit Gott“ – hier liegt das selbe Wort und daher wahrscheinlich auch derselbe Gedanke zugrunde wie bei Adam und Eva, wo es heißt, dass Gott zur Zeit der Briese mit dem Menschen im Garten wandelte
Scheinbar hatte Henoch das selbe Vorrecht, wie seinerzeit seine Vorfahren, er hatte direkten Kontakt mit Gott
1. Mose 5:25
Metusallah – der Name Prophetie?
Interessanter Gedanke auch hier von Arnold Fruchtenbaum, er beschäftigt sich unter anderem auch mit den Namen und deren Bedeutung, was darauf schließen ließe, dass die erste Sprache Hebräiach war, denn nur so machen die ganzen Wortspiele Sinn ?
Es gibt zwei Bedeutungen des Namens „metuschellah“ – wahrscheinlich bedeutet der Name hier „wenn er stirbt, wird es gesandt werden“
Wie wir gelesen haben, war Henoch der Vater von Metusallah und nach Judas 14-15 war er ein Prophet.
Nach der Chronologie von 1. Mose war das Todesjahr von Metusallah der Beginn der Sintflut.
Daher nimmt Fruchtenbaum an, dass Henoch von Gott Kenntnis über die Sintflut hatte und seinem Sohn den Namen prophetisch gab
Wir wissen, dass Metussallah der älteste Mensch war, der je gelebt hatte. Fruchtenbaum schreibt, dass dieses Alter – aufgrund der prophetischen Bedeutumg des Namens – ein Zeichen von Gottes Gnade war.
Denn solange dieser lebte, hatten die Menschen Zeit zur Umkehr und Buße (2. Petrus 3:8-9)
1. Mose 6:2
Wer waren „die Söhne Gottes“?
bereits vor Jahren kam diese Frage bei Rock Berlin auf, denn unser Pastor John, der auch von dem Kinofilm „Noah“ so begeistert war, vertritt die Ansicht, die auch im Film dargestellt wurde, dass es die Söhne Kains waren.
Wir als ehemalige Zeugen Jehovas „hatten gelernt“, dass es gefallene Engel waren, die vom Himmel kamen und mit den Menschenfrauen Kinder zeugten
Was sagen die Kommentatoren dazu (die nicht von den ZJ sind)?
Da also der Same von der Frau auf übernatürliche Weise kommen sollte, war Satan natürlich daran interessiert, diesen Samen zu sabotieren und daher machte es Sinn, Engel auf die Erde zu schicken, die mit den Frauen Kinder zeugten.
Es erklärt auch, warum sich die Frauen überhaupt auf so etwas einließen.
Dass sich Eva ihrer Rolle beim Hervorbringen dieses Samens aus 1. Mose 3:15 bewusst war, erkennen wir an dem Namen, den sie zum einen ihrem Erstgeborenen gab – Kain („ich habe Jehova hervorgebracht“) – und ebenso dem späteren Sohn Seth, was bedeutet „Ersatz“
Argumente, warum Fruchtenbaum davon überzeugt ist, dass es sich bei den Gottessöhnen um Engel handelt
Das Gebot, seine Kinder nicht mit Nichtisraeliten oder bestimmten Stämmen zu verheiraten, ging immer in beide Richtungen
Wenn es im NT auf Körperschaften bezogen wird, dann auf solche, die wie die Engel direkt von Gott erschaffen wurden
Das ändert sich erst in der Neuzeit – warum?
Er hat das alles natürlich viel ausführlicher beschrieben, aber ich kann es wegen dem Copyright nicht alles hier einstellen. Dieses hier waren für mich die vier Hauptargumente, die ich nachvollziehen konnte ?
Die Bosheit der Menschen
Die Vermengung des Göttlichen mit dem, was vom Menschen ist, ist eine besondere Form des Bösen und ein sehr wirksamer Kunstgriff Satans, um das Zeugnis von Christus auf der Erde zu verderben. Diese Vermengung mag häufig wünschenswert erscheinen. Oft mag scheinbar dadurch die göttliche Botschaft schneller verbreitet werden und der göttliche Einfluss stärker zur Wirkung kommen. Sie mag scheinbar mehr Erfreuliches als Nachteiliges mit sich bringen, aber unser Urteil in dieser Sache hängt ganz von dem Gesichtspunkt ab, unter dem wir sie betrachten. Wenn wir sie im Licht der Gegenwart Gottes betrachten, können wir keinen Vorteil darin sehen, wenn sich das Volk Gottes mit den Kindern dieser Welt verbindet, oder wenn die Wahrheit Gottes durch menschliche Beimischungen verdorben wird. Es ist nicht nach den Gedanken Gottes, auf diese Weise die Wahrheit zu verbreiten, oder die Interessen von denen zu fördern, die den Platz des Zeugnisses für ihn auf der Erde einnehmen sollen. Gottes Grundsatz ist: Trennung von allem Bösen. Und dieser Grundsatz kann niemals ohne Schaden für die Wahrheit verlassen werden.
In dem Bericht in 1. Mose 6 sehen wir, dass die Verbindung der „Söhne Gottes“ mit den „Töchtern der Menschen“ traurige Folgen hatte. Zwar hatte die Frucht dieser Vereinigung nach dem Urteil des Menschen ein außerordentlich schönes Aussehen, denn wir lesen von den Kindern aus diesen Ehen: „Das sind die Helden, die vor alters waren, die Männer von Ruhm gewesen sind“ (Kap. 6,4). Aber das Urteil Gottes lautete ganz anders. „Und der HERR sah, dass die Bosheit des Menschen groß war auf der Erde, und alles Gebilde der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag“ (V. 5). „Nur böse“, „böse den ganzen Tag“, das war aufgrund der Verbindung des Heiligen mit dem Unheiligen der Zustand des Menschen vor Gott. Wenn der heilige Nachkomme seine Reinheit nicht bewahrt, wird das Zeugnis auf der Erde verhindert. Die erste Anstrengung Satans bestand darin, durch Töten des heiligen Nachkommens den Vorsatz Gottes zu vereiteln, und als das misslang, versuchte er seinen Zweck dadurch zu erreichen, dass er ihn verderbte.
Es ist wichtig, Absicht, Charakter und Ergebnis dieser Vereinigung der „Söhne Gottes“ mit den „Töchtern der Menschen“ klar zu verstehen. Zeigt sich doch in unseren Tagen die gefährliche Sucht, zur Erreichung einer Vereinigung die Wahrheit aufs Spiel zu setzen. Wir sollten vor dieser Gefahr auf der Hut sein. Wahre Vereinigung kann niemals auf Kosten der Wahrheit erreicht werden. Der Wahlspruch des treuen Christen sollte stets lauten: „Wahrheit um jeden Preis! Kann auf diesem Weg die Vereinigung gefördert werden, umso besser, aber Wahrheit um jeden Preis!“ Eine falsche Nachgiebigkeit hingegen sagt: „Vereinigung um jeden Preis! Kann auf diesem Weg die Wahrheit festgehalten werden, so viel besser, aber Vereinigung um jeden Preis!“1. Wo man die Wahrheit aufgegeben hat, kann kein wahres Zeugnis sein, und deshalb sehen wir in der Zeit vor der Flut, dass die traurige Vereinigung zwischen dem Heiligen und dem Unheiligen nur die Wirkung hatte, das Böse seinem Gipfel zuzuführen und dann die Gerichte Gottes heraufzubeschwören.
(aus dem Kommentar von Macintosh)
Wir sehen: auch er ist davon überzeugt, dass „die Söhne Gottes“ aus Vers 2 keine normalen Männer waren, sondern aus dem übernatürlichen geistigen Bereich kamen. Die Grundlage für diese Überzeugung ist die selbe wie bei Fruchtenbaum
Das Ergebnis des Abfalls: der Verfall des Menschen endet im Gericht
Schließlich finden wir Kraft und Stärke hienieden, das Ergebnis des Abfalls, da die Söhne Gottes ihren ersten Zustand nicht bewahrten, und Gott vollzieht das Gericht, anstatt noch länger mit dem Menschen durch das Zeugnis Seines Geistes in Gnaden zu rechten, was seine bestimmte Zeit hat. Der Gehorsam des Glaubens ist die Sicherheit des gewarnten Überrests, aber der Grundsatz der Entartung wirkte weiter, trotz des Zeugnisses, und wirkte auf die Erfüllung des Zeugnisses, das er verachtete. Der Mensch wurde schlechter und schlechter, und die Schöpfung Gottes war total verderbt und voller Gewalttat – das sind die zwei universellen Wesenszüge des wirkenden Eigenwillens ohne Gott. Was den Menschen betrifft, so kam jetzt ans Licht, als er sich selbst überlassen wurde (denn außer dem gnädigen Zeugnis wurde er vor der Sintflut so gelassen), daß alles Gebilde der Gedanken seines Herzens nur böse war den ganzen Tag. Gott erschafft und vernichtet; Er ruft und bereut nicht. Die Schöpfung war völlig verderbt, und Gott vertilgt sie überall wo ein Hauch des Lebens ist. Das Zeugnis dieser Dinge ist überall unter die Heiden ausgegangen. Hier haben wir einen genauen, obwohl kurzen Bericht über sie, um soweit wie erforderlich zu zeigen, was der Mensch war und ist, und wie die Wege Gottes mit ihm sind.
(aus dem Kommentar von Darby)
Wie wir sehen, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Auslegung.
Wir persönlich tendieren eher zu der von Fruchtenbaum und Co. nicht, weil wir dies bei den Zeugen Jehovas so gelernt haben – sondern weil das für uns eher Sinn macht
Im Übrigen haben wir in den letzten Jahren viele Dinge überdacht und unseren Horizont erweitert. Das passiert halt, wenn man nicht nur aus einer Quelle die Kommentare zieht. Wir sind zu der Ansicht gelangt, dass man manche Dinge in der Bibel so oder so verstehen kann, die absolute Wahrheit scheint es nicht zu geben. Daher müssen wir uns auch nicht mit anderen darüber streiten, ob nun sie oder wir Recht haben mit unserer Sichtweise
Denn beim Bibellesen geht es nicht darum, sich selbst bestätigt zu sehen oder als Einziger die Bibel wirklich verstanden zu haben. Es geht darum, Gott und sein Wort immer besser kennen zu lernen, zu verstehen, wie Gott „tickt“ und warum
Daher ist es ganz sinnvoll, sich mit den unterschiedlichen Sichtweisen auseinander zu setzen und sich dann selbst eine Meinung zu bilden – diese dann aber genau so zu behandeln und zu vertreten: als persönliche Meinung und nicht als Lehrmeinung oder Dogma
Natürlich trifft dies nicht auf eindeutige Aussagen zu, wie dass man nicht töten, stehlen, ehebrechen usw soll ?. Dies ist eine klare Sache und keine Ansichtssache
Gottesdienst vom 5. Februar
Wir haben 1. Mose 6:1-7:9 gelesen und es ging darum, warum Gott eine Flut herbeiführen wollte – um alles zu vernichten. Über die Gottessöhne und die 120 Jahre haben wir ja hier bereits ausführlich gesprochen:
die Gottessöhne waren sehr wahrscheinlich die gefallenen Engel, die ihre Stellung im Himmel verließen und mit den Frauen Nachkommen zeugten und somit den Samen verderben sollten, von dem Jehova in 1. Mose 3:15 spricht. In seinem bereits mehrfach angeführten Kommentar vermutet Fruchtenbaum, dass alle Frauen sich auf diese Beziehungen einließen – lediglich Noahs Frau und seine Schwiegertöchter hätten dort nicht mit gemacht. Das zieht er aus der Formulierung „alles Fleisch war verderbt“ (Vers 11).
Die 120 Jahre des Menschen aus Vers 3 waren die Frist, die Gott gesetzt hatte bis zur Flut, die Zeit, in der Noah und seine Söhne die Arche bauten und die Menschen Gelegenheit zur Umkehr bekamen.
Interessant waren die Formulierungen, „dass Noah mit Gott wandelte“ – wir kennen sie bereits aus dem Garten Eden, wo Jehova mit den Menschen um die Zeit der Brise wandelte (1. Mose 3:8) und von Henoch, von dem dies ebenso gesagt wird in 1. Mose 5:22. hier lesen wir es vom Noah. Alle drei haben scheinbar die selbe Bedeutung: sie hatten direkten Kontakt mit Gott, er redete mit ihnen Face to Face ?
Alle diese Punkte sind auch bereits in den vergangenen Jahren oder bei der Vorbereitung ins Auge gefallen. Was war also für mich persönlich neu?
Die Sache mit dem Kasten
Gott gibt Noah genaue Anweisungen, wie er die Arche bauen soll, gibt die genauen Maße, gibt alles genau vor. Interessanterweise unterscheidet sich die Arche in einer Hinsicht komplett von allen anderen Schiffen und dafür gibt es einen guten Grund:
Egal, welche Art von Boot oder Schiff wir kennen, keins von ihnen ist wirklich kastenförmig. Der Rumpf ist immer mehr oder weniger angeschrägt. Ich hatte bisher immer angenommen, dass es so einfacher durchs Wasser und die Wellen gleitet. Jörg, der viele Jahre zur See gefahren ist, kennt den genauen Grund: man benötigt dies, um zu navigieren.
Warum ist die Arche also anders gebaut?
Sie sollte nicht navigieren. Man müsste sie nicht lenken, sie sollte die Menschen am kein bestimmtes Ziel bringen. Sie diente lediglich dazu, dass die Menschen überleben und nicht in der Flut ertrinken.
Ein anderer Grund für den abgeschrägten Rumpf ist, dass das Boot oder Schiff so nicht kippt. Dies war ebenfalls bei der Arche nicht notwendig, das Jehova selbst die Arche nutzen wollte, um den Menschen überleben zu lassen. ER hielt sie alle in der Arche in Sicherheit.
Es gibt einen weiteren „Kasten“, der gebaut wurde um jemanden überleben zu lassen. Das war der „Korb“, in den die Mutter Mose packte und auf dem Nil aussetzte, um ihn vor dem drohenden Tod zu bewahren ?
Es ist schon toll, dass auch für uns immer nich Neues aus Licht kommt, die wir die Bibel schon länger und zum wiederholten Mal als Ganzes lesen. Es ist also für jedem etwas dabei – egal, was wir schon wissen oder nicht wissen.
Es bleibt spannend.
Wir haben bis dahin gelesen, wo Noah, seine Familie und die Tiere in die Arche gehen.
Diesen Sonntag geht es weiter. Wir lesen Kapitel 7:10 bis Kapitel 8:19. es geht um die Zeit, die sie in der Arche verbringen.
Wir dürfen gespannt sein, wie es weitergeht ….
Wie passten die vielen Tiere in die relativ kleine Arche?
Hier gibt es verschiedene Punkte, die Thom angeführt hatte (bin noch nicht soweit mit dem Lesen beim Fruchtenbaum, daher weiß ich nicht, aus welchem der unterschiedlichen Kommentaren er es hat?):
Zum einen sollte Noah zwei Tiere jeder Art in die Arche bringen. Hier könnte es sein, dass er lediglich pro Oberart ein Paar in die Arche gebracht hat.
Jede Art hat ja viele Unterarten, wie z.B. Hunde. Sie alle stammen ursprünglich vom Wolf ab und wahrscheinlich hatte Noah nur einen männlichen Wolf und eine Wölfin mit in die Arche genommen und alle Unterarten haben sich dann erst wieder nach der Flut entwickelt. So kam es erst danach (wieder) zu den unzähligen Unterarten, die wir heute kennen, wie Spitz, Dackel, Spaniel, Pudel oder Steffortterrier usw. Auch Katzen ist eine Oberart, zu der Löwen, Tieger, Puma und co zählen, ähnliches bei Affen, Elefanten und co….
So würde sich die Anzahl der Tiere schon deutlich verringern
Zum anderen waren sie gut ein Jahr in der Arche. Wenn wir die Zeit zusammenrechnen vom Reingehen in die Arche: nach sieben Tagen begann der Regen, der 40 Tage dauerte. Aber damit war es ja nicht getan, denn sie mussten noch lange in der Arche bleiben, bis das Wasser ablief, Noah erst den Raben und dann mehrfach eine Taube aussandte. Irgendwann in den Vorjahren hatte ich das mal ausgerechnet und es war gut ein Jahr.
Wenn wir diese Tatsache berücksichtigen, ist es möglich, dass Noah keine ausgewachsenen, sondern Jungtiere mit in die Arche nahm. So nimmt ein Babyelefant (der entwöhnt ist) deutlich weniger Platz weg, als ein ausgewachsener. Das wäre auch deshalb sinnvoll, da sich viele Tiere im Jahresrhytmus fortpflanzen und so verhindert wurde, dass sie sich innerhalb der Arche vermehren.
Eine weitere Frage beim Ansehen des ausgedruckten Schaubildes war, ob der Platz, der für Futter vorgesehen war, eigentlich ausreichte bei der Menge Tieren an Bord
Hier könnte wichtig sein, zu welchem Zeitpunkt die Flut einsetzte. Wenn man nach den Angaben in 1. Mose und dem jüdischen Kalender geht, fällt dies in den Herbst. Das Fest „Halloween“ wird mit der Sintflut in Verbindung gebracht. Da betrauern die Dämonen den Tod ihrer Kinder (die Nefilim kamen ja in der Flut um).
Ein großer Teil der Tiere fällt gewöhnlich noch heute um diese Zeit in einen tiefen und langen Winterschlaf. Somit würden sie keine oder kaum Nahrung benötigt haben und zudem hätte Gott generell bei allen Tieren den Stoffwechsel für diese Zeit runterfahren können, so dass alle weniger Nahrung benötigt hätten
Wir sehen, dass sich beim Lesen und Eintauchen in der Bibel einige scheinbare Widersprüche von selbst in Luft auflösen
Thema für den Gottesdienst am 19. Februar
Weiter geht es mit Noah und seiner Familie. Diese Woche lesen wir 1. Mose 8:20 bis 9:29. Die Flut ist vorbei, Noah, seine Familie und alle Tiere verlassen die Arche. Wie geht es nun weiter? Was tun sie als erstes? Es bleibt spannend ?
1. Mose 8:20
Wem baute Noah einen Altar?
Interessanter Gedanke in dem Kommentar von Mackintosh:
Auf diesen Gedanken war ich bisher noch garnicht gekommen, dass man ja auch die Arche als Mittel der Rettung hätte ehren und anbeten können.
Aber vielleicht tun wir ja im übertragenen Sinne eben dies in unserem täglichen Leben?
Wo und wie könnte dies sein?
(((Darauf möchte ich diese Woche einmal ganz bewusst achten, ob und wo ich ebenso handel, ohne mir dessen bewusst zu sein)))
„Die Arche hatte Noah und seine Familie wohlbehalten über die Wasser des Gerichts getragen. Sie hatte ihn aus einer alten in eine neue Welt geführt, wo er jetzt seinen Platz als Anbeter einnimmt.
Und beachten wir, dass der HERR es war, dem er den Altar errichtete. Der Aberglaube hätte die Arche angebetet, weil sie als Werkzeug der Errettung gedient hatte. Es besteht immer die Neigung des menschlichen Herzens, an die Stelle Gottes seine Anordnungen zu setzen. Nun war zwar die Arche auf die ausdrückliche Anordnung Gottes hin gebaut worden, aber der Glaube Noahs erhob sich über die Arche hinaus zu Gott, der die Arche gab, und als er sie verlassen hatte, baute er einen Altar und betete ihn an, anstatt die Arche als einen Gegenstand der Anbetung und Verehrung zu betrachten. Von der Arche ist ferner keine Rede mehr.
Das alles enthält eine zwar einfache, aber heilsame Lehre. In dem Augenblick, da das Herz die Wirklichkeit Gottes selbst aus dem Auge verliert, gibt es für seine Abirrungen keine Grenzen mehr.
Es ist auf dem Weg zur schlimmsten Form der Abgötterei. Für das Urteil des Glaubens ist eine Anordnung nur dann wertvoll, wenn Gott sich darin in lebendiger Kraft der Seele offenbart, d. h. solange der Glaube gemäß der Bestimmung Gottes Christus darin genießen kann. Darüber hinaus hat eine Anordnung keinen Wert, und sobald sie sich auch nur im Geringsten zwischen das Herz und das Werk oder die Person Christi drängt, hört sie auf, eine Anordnung Gottes zu sein, und wird zu einem Werkzeug des Teufels.
Nach dem Urteil des Aberglaubens allerdings ist die Anordnung alles, und Gott wird ausgeschlossen. Man benutzt den Namen Gottes nur noch, um die Anordnung noch wichtiger erscheinen zu lassen und ihr eine große Gewalt über das Herz und einen mächtigen Einfluss auf den Geist des Menschen zu verleihen.
So kam es z. B., dass die Kinder Israel die kupferne Schlange anbeteten. Das, was in der Hand Gottes ein Segensmittel für sie gewesen war, wurde ein Gegenstand abergläubischer Verehrung, sobald ihre Herzen sich vom Herrn entfernten, so dass Hiskia sie vernichten musste. Man nannte sie „Nechustan“ (Kupfernes). An sich war sie ja auch nichts anderes als ein „Nechustan“, ein Stück Kupfer. Aber indem Gott sie gebrauchte, war sie ein Mittel reicher Segnung. Der Glaube erkannte sie als das an, was Gott von ihr gesagt hatte. Der Aberglaube aber warf wie immer die Offenbarung Gottes über Bord, vergaß die wirkliche Absicht Gottes bezüglich des Gegenstandes und machte sich einen Gott daraus.“
Auszug aus: Mackintosh, Charles Henry. „Betrachtungen über das erste Buch Mose.“ Christliche Schriftenverbreitung e.V. iBooks.
Er sagt hier vieles, was mir seit Tagen im Kopf herumspukt und was ich nicht so richtig in Worte kleiden kann.
Mich verwirrt es, wenn Christen sagen, dass sie nicht so sehr an der Bibel als Ganzes intersssiert sind, vieles als nur Hinzugefügt betrachten. Wenn sie sagen, sie müssen nicht die Bibel kennen, sich kein Wissen aufhäufen, sie wären eher Gefühlsmenschen und was sie angesprochen und zu Jesus gezogen habe, seien keine Predigten gewesen, sondern dass Menschen unter heiligem Geist umfielen und in Sprachen redeten
Ich will mich jetzt nicht darüber auslassen, ob es diese Gaben heute noch gibt. Darum geht es nicht. Sie mögen auch heute noch ihre Berechtigung haben – aber meiner Ansicht nach eher bei Völkern, die noch nie von Jehova und seinem Wort gehört haben.
Leider wird auch hierzulande heute sehr viel Wert auf dieses Zungenreden und auf Heilungen gelegt, die Gaben des Geistes Gottes sind. Was mich daran stört, ist, dass es viele scheinbar dabei belassen. Es reicht ihnen, sie müssen sich nicht mehr mit Gottes Wort befassen, sie wissen genug, es reicht ihnen, sie seien eben Gefühlsmenschen
Gerade heute haben Thom und ich uns wieder darüber unterhalten. Diese Einstellung lässt mich nicht los, verursacht ein ziemlich ungutes Gefühl bei mir.
Bitte nicht lachen – aber mir kommt dies so vor, wie eine rein körperliche Beziehung zwischen Mann und Frau. Sie fühlen sich voneinander angezogen und wenn sie sich treffen, Knutschen sie oder fallen übereinander her. Sie nennen es Liebe, denn Sexualität gehört für sie dazu
Ja, es „gehört dazu“. Aber wenn es das einzige ist, was ein Paar verbindet, dann denke ich eher, dass man verknallt bis über beide Ohren ist, dass man verliebt ist. Aber echte Liebe kann es nur geben, wenn man sich austauscht. Wenn man über seine Gedanken, Gefühle, Ansichten und Ziele redet. DAS ist meiner Ansicht nach Beziehung
Viele Christen kommen mir wie Verliebte vor, die auch nach Jahren aus dieser Phase nicht herauskommen
Ja, auch als Ehepaar sollten wir uns unsere Verliebtheit bewahren, unsere erste Liebe immer wieder entfachen – aber wir dürfen nicht dort stehen bleiben. Denn die Tiefe der Beziehung, diese unglaubliche Vwrteautheit, entsteht eben nicht durch das körperliche …
Bin ich nun zu weit vom Thema weg? Mir ist so, als ob dies genau der Punkt ist, den Mackintosh hier anspricht – oder?
„Es kann nicht oft genug wiederholt werden, dass der Aberglaube aus den Anordnungen das Wesen der Sache macht, während der Unglaube die Anordnungen verwirft, dass aber der Glaube sie gebraucht gemäß ihrer Einsetzung durch Gott.“
Auszug aus: Mackintosh, Charles Henry. „Betrachtungen über das erste Buch Mose.“ Christliche Schriftenverbreitung e.V. iBooks.
Gottesdienst vom 19. Februar
Letzte Woche ging es mit Noah und seiner Familie weiter. Wir haben 1. Mose 8:20 bis 9:29 gelesen. Die Flut ist vorbei, Noah, seine Familie und alle Tiere verlassen die Arche. Wie geht es nun weiter? Was tun sie als erstes?
Hier einige Highlights, die wir gemeinsam heraus gearbeitet haben:
Das Opfer
Das erste, was Noah tut, als sie aus der Arche kommen, ist es, Jehova (oder auch Jahewh, dem Schöpfer) einen Altar zu bauen und ein Opfer zu bringen. Wichtig ist, dass er dem Gott selbst opferte und nicht das Mittel zur Rettung angebetet hat (wozu wir heute leider oftmals neigen. Mehr dazu im Blog). Es ist der erste Altar, der gebaut wurde, denn bisher hatten sie scheinbar direkt am Eingang vom Paradies vor der Scheschina Gottes, geopfert. Nun wird also der erste Altar gebaut und aus Dankbarkeit ein Opfer gebracht.
Wir halten fest, dass die Opfer immer eine freiwillige Gabe waren und nicht von Gott eingefordert worden waren. Dies kam erst mit dem mosaischen Gesetz.
Welche Tiere haben sie geopfert und später gegessen?
Wenn wir genau hinsehen, hatte Noah den Auftrag gehabt, sieben Paare von den reinen Tieren in die Arche zu führen und ein Paar von den unreinen. Es waren also genug Tiere zum Opfern und zum Essen da. Zudem werden einige der Tiere während der Zeit in der Arche und kurz danach Nachwuchs gehabt haben. Wir erinnern uns, dass sie über ein Jahr in der Arche zugebracht hatten ?
Der Auftrag
Der Mensch bekommt den Auftrag, sich zu vermehren und die Erde zu bevölkern. Warum das so wichtig ist, das jetzt hier zu erwähnen, werden wir in der kommenden Woche sehen, wenn wir uns mit Nimrod und dem Turmbau zu Babel beschäftigen.
Das Essen von Fleisch
Erstmals ist es dem Menschen erlaubt, auch Fleisch zu essen, weshalb Gott nun den Tieren Furcht vor dem Menschen gibt. Dies war vorher nicht so, denn sie mussten den Menschen nicht fürchten. Nun werden sie gejagt.
Warum nun die Erlaubnis, Fleisch zu essen? Weil ja alles überflutet war. Mit Sicherheit gab es noch nicht viel an Obst und Getreide, denn es war ja alles durch die lange Überflutung beschädigt. Zudem gab es nach der Flut andere Klimabedingungen. Scheinbar fehlten nun dadurch bestimmte Stoffe und Mineralien in den Pflanzen. Menschen, die heute vegetarisch oder vegan leben, müssen Nahrungsergänzungsmittel nehmen, damit sie keine Mangelerscheinungen bekommen
Einzige Einschränkung beim Essen von Fleisch ist das Blut. Es gehört Gott. Das Leben ist darin.
Hier erfahren wir auch, dass für Gott Leben heilig ist und dass auf Mord die Todesstrafe steht. Warum? Der Mensch ist im Bilde Gottes erschaffen und daher ist sein Leben unantastbar.
Der Bund
Nun schließt Gott einen Bund – nicht nur mit Noah. Auch die Tiere und alle Menschen auf der Erde sind da mit eingeschlossen. Er setzt nichts voraus, wir müssen nichts dafür tun. Es ist ein Geschenk Gottes.
Niemals wieder wird alles Leben vernichtet. Zum einen nie wieder durch eine Flut. Später in der Offenbarung wird noch mal von einer Vernichtung durch Feuer berichtet – aber dann betrifft es nur die bösen Menschen und nicht mehr Tiere und Flora und Fauna.
Als Siegel setzt Jehova Gott den Regenbogen in die Wolken. Ihn gab es vorher nicht und er wurde extra als Zeichen dieses Bundes erschaffen.
1. Mose 9:3
Es gibt noch keine Unreinen Tiere
Damit zerschlägt sich auch die Vermutung, Gott habe Ihnen später den Verzerr von unreinen Tieren verboten, da ihr Verzerr in der heißen Gegend ohne ausreichende Hygiene und Kühlung Krankheiten verursachen würde
Dieses Argument meine ich bei den Zeugen Jehovas gehört zu haben (vielleicht habe ich es seinerzeit ja auch falsch verstanden?), es hatte für mich Sinn gemacht
Die Geschichte der neuen Erde
In 1.Mo 9 beginnt die Geschichte der neuen Erde. Gott segnet die Erde mehr als früher; und die Antwort auf den lieblichen Geruch des Brandopfers versichert der Welt, daß sich eine weltumspannende Sintflut nie mehr ereignen wird. Gott errichtet in diesem Sinne einen Bund mit der Schöpfung 1. Die Regierung wird der Hand des Menschen übergeben, und der Tod beginnt ihn mit Nahrung zu versorgen. Es scheint mir nicht, daß es vordem Regierung oder Götzendienst gegeben hat. Es gab Sünde wider Gott, unbeherrschte Gewalttat widereinander und Verderbtheit, die zwei beständigen Merkmale der Sünde unter den Menschen, und sogar bis zu einem gewissen Grade bei Satan 2. Gott sorgte für Seine Schöpfung in Barmherzigkeit, aber bei Noah wurden neue Grundsätze an den Tag gebracht. Das Opfer Christi (im Vorbild) wird zu einer Grundlage, um mit der Erde zu verfahren, nicht nur, um den Menschen anzunehmen wie in Abel, und darauf wird ein Bund errichtet. Das bedeutet, daß Gott Sich in Gnade bindet, so daß der Glaube eine feste Grundlage hat, auf die er rechnen kann.
Regierung in der Hand des Menschen
Noch ein sehr wichtiger hier eingeführter Grundsatz war der an zweiter Stelle erwähnte – Regierung in der Hand des Menschen. Der Bund war sicher, denn Gott ist treu, wenn Er Sich bindet. Regierung war den Händen des Menschen anvertraut. Doch ach! diese neue Prüfung hat bald dasselbe Ergebnis wie schon vordem. Die dem Noah anvertraute Regierung verliert sofort Ihre Ehre. Unter der Barmherzigkeit Gottes, erhält die Erde durch landwirtschaftliche Fürsorge Erleichterung (wie Lamech kundgetan hatte), durch ihre Früchte wird sie dem Noah aber zum Fallstrick, der sich betrinkt, und sein eigener Sohn entehrt ihn, auf dessen Geschlecht der Fluch demzufolge fällt. Dies wird im Hinblick auf das Israel feindliche Volk gegeben, das der Mittelpunkt der irdischen Regierung Gottes ist, und im Hinblick auf die Beziehungen Gottes mit dieser Familie.
(aus dem Kommentar von Darby)
Widerspricht dies nicht dem Gedanken von fruchtenbaum, dass seit der Flut der Satan die Gewalt über die Erde hat und nicht mehr der Mensch?
1. Mose 8:20-29
Wieso war es so schlimm, den Vater nackt zu sehen?
Adam und Eva waren ursprünglich nackt im Garten Eden, die Scham kam erst mit dem Sündenfall auf. Das Gebot, dass man die Blöße eines Verwandten nicht aufdecken solle, kam erst mit dem mosaischen Gesetz und hatte eher mit sexuellen Beziehungen und Inzucht zu tun
Was war also so schlimm daran, dass Ham die Blöße seines Vaters gesehen hatte und wieso gehen die beiden Brüder rückwärts, mit abgewandten Augen, um den Vater zu bedecken. Wieso wird Ham wegen seines Vergehens verflucht?
In der NBH wird der Schlüsselvers so übersetzt:
Also fanden es alle bis auf Ham beschämend.
Was?
Die Situation an sich – dass Noah nackt da lag – oder das Verhalten des Sohnes?
Und warum?
Noah trinkt „Traubensaft“ und wird durch die veränderte Klimabedingungen vom Wein betrunken.
Ham macht sich über „das Familienoberhaupt und religiösen Führer“ lustig und redet darüber.
Seine beiden Brüder legen „die Decke“ des Schweigens über den Fehler Noahs. Wir sollten ebenfalls nicht über die Fehler anderer reden!
Hier wird deutlich, dass alle Menschen bewusst oder unbewusst Fehler machen – aber trotzdem in Gottes Liebe bleiben
Der Fehler von Ham war es also nicht, dass er den Vater nackt gesehen hatte, sondern dass er sich darüber lustig gemacht hatte.
Thom sagte, dass Noah ja ein großes Vorbild gewesen war, eine Autoritäts- und Respektperson. Er war herausragend durch seinen festen Glauben gewesen. Im Bericht wurde mehrfach gesagt, dass er „gerade so tat, wie Gott ihm gesagt hatte“.
Oftmals haben wir auch heute Probleme mit solchen Personen, die schon fast perfekt erscheinen. Wir fühlen und neben ihnen klein und beschämt.
Scheinbar kam bei Ham eine Art Schadenfreude auf. Vielleicht hat er sogar zu seinen Brüdern gesagt: „guckt euch mal den Vater an, das sooo große Vorbild. Alles macht er richtig, aber nun liegt er nackt und bloß da! Er hat auch Fehler, er ist überhaupt nicht so toll!“
Vielleicht sind die Brüder aus eben diesem Grund rückwärts gelaufen? Um Ham zu demonstrieren, wie doof sein Verhalten war und dass es ihnen egal ist, dass auch der Vater Fehler hat?
Wie dem auch sei: Ham hat mit seinem Verhalten mangelndem Respekt vor dem Vater gezeigt, wollte ihn „bloßstellen“, wie man heute so schön sagt (vielleicht kommt das Wort sogar gerade daher?)
Wie Thom schon sagte, sollten wir nicht groß über die Fehler und Schwächen anderer reden. Es zeugt weder von Respekt noch von Liebe und auch Jesus verurteilte diejenigen, die von ihrem Bruder sagen: „du verächtlicher Tor“
Hier gibt es eine kurze Zusammenfassung von der Geschichte von Noah – was wir in den letzten beiden Wochen Sonntags behandelt haben
Besonders schön das Frage-Antwortspiel „Richtig oder Falsch“ ?
Wer mag, kann sich die Ansprache zur Wiederholung ansehen (deutsche Untertitel). Und? Alles richtig gehabt?
Morgen geht es weiter mit Nimrod und Dem Turmbau zu Babel
Wir freuen uns schon ??
Gottesdienst am 26. Februar
Weiter geht es mit 1. Mose Kapitel 10:1 bis 11 Vers 26.
Wir erfahren etwas über die Nachkommen Noahs und woher die ganzen Völker dieser Erde abstammen. Wie sehen Nimrodl und das, was er tut. Wahrscheinlich kennt jeder von uns die Geschichte mit dem Turmbau zu Babel und wie Gott die Sprache der Menschen verwirrte.
Was hat das alles mit uns heute zu tun? Wo begegnet uns Jesus hier?
Es bleibt spannend ?️??
1. Mose 10:5, 20 und 31
Was hat es mit den hier erwähnten „eigenen Sprachen“ auf sich?
Der Turmbau zu Babel und die Verwirrung der Sprachen wird erst in Kapitel darauf, also in Kapitel 11 erwähnt.
Wieso haben hier die einzelnen Völker bereits eigene Sprachen?
Und widerspricht dies nicht dem Gedanken, dass sie eine Familie sind, wie in Vers 32 gesagt?
Die Kapitel 10 und 11 geben uns die Geschichte der Welt, wie sie nach der Flut bevölkert und aufgerichtet wird, und die Wege der Menschen in dieser neuen Welt; es ist die große Bühne der ganzen Entwicklung des Menschengeschlechts, wie es diese Welt nach der Flut bevölkerte, sowie die Grundsätze und Gerichte, auf die sie gegründet ist.
Kapitel 10 gibt die Tatsachen, Kapitel 11 wie die Dinge im Gericht zustande kamen, denn die Kapitel 10 und 11 dürfen nicht in zeitlicher Folge betrachtet werden; denn die Aufteilung in Nationen und Sprachen war die Folge der in Babel angestrebten Einheit in menschlichem Hochmut; und schließlich sehen wir die Familie, die Jehova anerkennt, um in ihr die Nachkommen bis zum Gefäß der Verheißung nachzuweisen, und in Verbindung damit Gottes Ordnen der Welt. Die Nachkommenschaft Noahs wird uns nach Familien und Nationen angegeben
(aus dem Kommentar von Darby)
„Je nach ihrer Sprache“
Dieser Satz zeigt, dass kapitel 10 nach der Zerstreuung in Kapitel 11 geschrieben wurde, weil sich ja dort die Sprachverwirrung zutrug
(aus dem Kommentar von Fruchtenbaum)
warum sollten auch wir heute uns noch für die Geschlechtsregister interessieren?
Diesmal hatten wir uns im Zusammenhang mit Nimrod und dem Turmbau zu Babel die Geschlechtslinien angesehen – die wichtig sind,
Dann haben wir uns die spezielle Linie von Sem angesehen, da diese nicht nur später zum Messias hin führt, sondern wir auch so bei Abraham ankommen, der jetzt noch Abram genannt wird.
der eigenwillige Erzählstil
Wir haben zum wiederholten Mal fasziniert die Eigenheit des Erzählstils wahrgenommen: immer wieder wird in der Erzählung zurückgesprungen. Wir hatten es bereits in den ersten Kapiteln des Schöpfungsberichts beobachtet, dass eine Geschichte scheinbar zu Ende erzählt wird und wir im nächsten Kapitel noch mal darüber lesen. Charakteristisch dabei ist, dass erst etwas als Ganzes erzählt wird und dann später auf eine bestimmte Einzelheit Bezug genommen wird. Gott erschafft die Erde mit allem, was darauf ist, den Tieren und den Menschen. Im zweiten Kapitel sind wir nochmals bei der Erschaffung dabei. Hier kommt mit einem Mal Eva dazu und es wird auch erklärt, warum.
Hier in Kapitel 10 lesen wir erst die Geschlechtslinien und einiges über Nimrod, wie dass er gegen den Schöpfer rebellierte und dem göttlichen Gebot, sich auszubreiten, widersteht, indem er eifrig Städte baut. Wir lesen von Babel und sind erstaunt, denn wir wissen ja, dass die Stadt den Namen „Verwirrung“ bekam, weil Gott die Sprache der Menschen verwirrt hat – was ja erst in Kapitel 11 steht. Wie kann dies sein?
Eben aus dem Erzählstil heraus. Erst wird über Nimrod und seine Städte erzählt und dann erfahren wir im nächsten Kapitel, warum einzig von Nimrod mehr erzählt wird. Er ist der Erbauer der Stadt. Eigentlich sollten sich die Menschen über die ganze Erde ausbreiten, aber er sorgte dafür, dass sie sich in einer Stadt sammelten. Also kein Camp mit Zelten, wie wir es von den Nomaden kennen, sondern richtige Häuser aus Stein, „für die Ewigkeit gebaut“.
Aber damit nicht genug, er lässt einen riesigen Turm bauen, der bis an den Himmel reichen soll. Interessant dabei, dass sich das hebräische Wort für „Tor zu Gott“ mit dem späteren Namen der Stadt „Babel“ ähnelt ?
Gottesdienst am 26. Februar
Weiter geht es mit 1. Mose Kapitel 10:1 bis 11 Vers 26.
Wir erfahren etwas über die Nachkommen Noahs und woher die ganzen Völker dieser Erde abstammen. Wie sehen jNimrodl und das, was er tut. Wahrscheinlich kennt jeder von uns die Geschichte mit dem Turmbau zu Babel und wie Gott die Sprache der Menschen verwirrte.
Was hat das alles mit uns heute zu tun? Wo begegnet uns Jesus hier?
Es bleibt spannend ?️??
Warum dieser extra hohe Turm?
Haben sie den Turm deshalb so hoch gebaut, damit sie einer möglichen erneuten Flut entkommen könnten? Oder um sich über Jehova zu erheben? Oder aus welchem Grund?
Die Kommentatoren sagen alle was anderes. Ich bin gespannt, auf wieviele Meinungen ich noch stoße und was der Fruchtenbaum dazu sagt ?️
Von dem Gedanken an einen Bau, der hoch genug wäre, der Flut zu entrinnen, ist in dieser Schriftstelle keine Spur zu finden.
Es war der Hochmut des Menschen, der einen Mittelpunkt und einen Namen ohne Gott anstrebte und sich zusammenrottete. Das Emporkommen beherrschender Gewalt und Herrschaft, in der der individuelle Wille und die Energie die Oberhand gewannen, kam nach diesem. Dies sind zwei Phasen des menschlichen Strebens ohne Gott.
(aus dem Kommentar von Darby)
In der Szene, die sich hier vor uns auftut, suchen wir vergeblich nach einer Anerkennung Gottes, da ist kein Aufschauen zu ihm oder ein Warten auf ihn. Auch kam der Mensch nicht auf den Gedanken, ein Haus zu bauen, in dem Gott wohnen konnte, oder zu diesem Zweck Material zu sammeln. Der Name Gottes wird nicht einmal erwähnt.
Sich selbst einen Namen zu machen, das war die Absicht des Menschen in der Ebene von Sinear.
Und seitdem haben sich die Ziele des Menschen nicht geändert. Ob wir ihn in der Ebene von Sinear oder an den Ufern des Tibers sehen, stets finden wir ihn als ein selbstsüchtiges Geschöpf, das sich selbst erheben und Gott ausschließen möchte. In allen seinen Absichten, Grundsätzen und Wegen zeigt sich eine traurige Übereinstimmung: Er will sein wie Gott
(aus dem Kommentar von Macintosh)
Warum sollte der Turm gebaut werden?
.
Josephus schrieb: „Allmählich verkehrte er [Nimrod] sein Benehmen in Tyrannei, weil er die Menschen um so eher von Gott abzuwenden gedachte, wenn sie der eigenen Kraft hartnäckig vertrauten. Er wolle, sagte er, sich an Gott rächen, falls er mit erneuter Flut die Erde bedränge, und er wolle einen Turm bauen, so hoch, dass die Wasserflut ihn nicht übersteigen könne. So werde er für den Untergang seiner Vorfahren Vergeltung üben. Die Menge pflichtete den Absichten Nebrods [Nimrods] bereitwillig bei, da sie es für Feigheit hielt, Gott noch zu gehorchen. Und so machten sie sich an die Erbauung des Turmes, der . . . schnell in die Höhe wuchs“ (Jüdische Altertümer, übersetzt von H. Clementz, 1. Buch, Kap. 4, Abs. 2, 3, S. 31, 32).
… Er wolle, sagte er, sich an Gott rächen, falls er mit erneuter Flut die Erde bedränge, und er wolle einen Turm bauen, so hoch, daß ihn die Wasserflut nicht übersteigen könne. . .
Quelle: Jüdische Altertümer, 1. Buch, 4. Kapitel, Abs. 2, 3
Resümee vom Gottesdienst
Hier in Kapitel 10 lesen wir erst die Geschlechtslinien und einiges über Nimrod, wie dass er gegen den Schöpfer rebellierte und dem göttlichen Gebot, sich auszubreiten, widersteht, indem er eifrig Städte baut. Wir lesen von Babel und sind erstaunt, denn wir wissen ja, dass die Stadt den Namen „Verwirrung“ bekam, weil Gott die Sprache der Menschen verwirrt hat – was ja erst in Kapitel 11 steht. Wie kann dies sein?
Eben aus dem Erzählstil heraus. Erst wird über Nimrod und seine Städte erzählt und dann erfahren wir im nächsten Kapitel, warum einzig von Nimrod mehr erzählt wird. Er ist der Erbauer der Stadt. Eigentlich sollten sich die Menschen über die ganze Erde ausbreiten, aber er sorgte dafür, dass sie sich in einer Stadt sammelten. Also kein Camp mit Zelten, wie wir es von den Nomaden kennen, sondern richtige Häuser aus Stein, „für die Ewigkeit gebaut“.
Aber damit nicht genug, er lässt einen riesigen Turm bauen, der bis an den Himmel reichen soll. Interessant dabei, dass sich das hebräische Wort für „Tor zu Gott“ mit dem späteren Namen der Stadt „Babel“ ähnelt ?
Warum wollten sie den Turm so hoch bauen?
Wollten sie bei Gott sein? Näher an ihn heranrücken? Oder wollten sie sich über Gott erheben, sein wie Gott? So wie seinerzeit Adam und Eva aus diesem Grund vom der verbotenen Frucht gegessen hatten?
Oder hatte es tatsächlich etwas mit der Flut zu tun? Auch hier würde es Ähnlichkeiten mit dem Vorfall im Garten Eden geben
Seinerzeit hatte Satan Zweifel gesät: „sollte Gott wirklich gesagt haben?“. Erinnern wir uns an den Regenbogenbund, über den wir die Woche zuvor gesprochen hatten. Gott hatte dem Menschen versprochen, nie wieder alles Leben durch eine Flut zu vernichten. Aber kann man ihm wirklich trauen? Was wenn nicht? Was, wenn er nochmal so derbe aufräumt? Da wäre so ein hoher Turm echt sinnvoll, denn man könnte sich dann auf diesen retten. Denn wir erinnern uns auch, dass es Gott selbst war, der die Tür der Arche verschloss, alle die draußen blieben, mussten sterben. Das würde durch den Turm nicht mehr passieren…
Interessant auch der Gedanke, dass Gott runter zu den Menschen stieg, um zu gucken, was sie da machen.
Dies stütz den Gedanken, dass sie diesen Turm gebaut haben, um groß zu erscheinen, sich hoch zu erheben. Wenn sie es wirklich Tor zu Gott nannten, dann ist es sehr ironisch, dass dieser erst mal vom Himmel runter kommen muss, um dieses architektonische Meisterwerk in Augenschein zu nehmen ?
Wenn wir bedenken, wie wenige Einzelheiten man aus dem Weltall sehen kann – zB die chinesische Mauer. Was wird wohl von dem Turm zu sehen gewesen sein?
Die Sache mit „den Sprachen“
Wir haben uns mehrere Karten angesehen, die zeigten, wohin sich die Menschen dann zerstreut haben. Auch hier wieder das Zurückspringen in der Erzählung. Denn wir hatten bereits in Kapitel 10 gelesen, in welche Gebiete sich die einzelnen Stämme ausgebreitet haben.
Es ist anzunehmen, dass Gott die Sprache nicht komplett verwirrt hat, sondern dass man sich innerhalb der Familien verstehen konnten. Dafür spricht sie Liebe und Barmherzigkeit Gottes, denn es wäre sehr hart, wenn sich die Eheleute nicht mehr hätten verständigen können und wenn die Kinder nicht mehr verstanden hätten, was die Eltern sagten. Zudem hatten wir in Kapitel bei der Aufzählung der Geschlechtslinien am Ende der jeweiligen Linie immer gelesen, dass sie nach ihren Sprachen Orte besiedelten.
Diese „Sprachen“ hier sind die „Sprachen und Zungen“, von denen wir in Apostelgeschichte 2 zu Pfingsten lesen und wovon wir auch in der Offenbarung lesen, dass sie „aus allen Nationen und Sprachen kamen“
Immer wieder erkennen wir, dass es einen engen Zusammenhang von 1. Mose und der Offenbarung gibt. Um die Offenbarung zu verstehen, müssen wir begreifen, was in Mose passiert ist und warum. Dann erklärt sich die Offenbarung an vielen Punkten selbst.
Gottesdienst am 6. März
Gestern hatten wir uns im Zusammenhang mit Nimrod und dem Turmbau zu Babel die Geschlechtslinien angesehen – die wichtig sind, weil sie zeigen, dass der Bericht authentisch ist, von realen Personen handelt; uns zeigt, wo wir uns im Strom der Zeit befinden und wer noch mit wem gemeinsam gelebt hatte, also wer von wessen Erfahrungen und Erinnerungen mit Jehova profitieren konnte. Dann haben wir uns die spezielle Linie von Sem angesehen, da diese nicht nur später zum Messias hin führt, sondern wir auch so bei Abraham ankommen, der jetzt noch Abram genannt wird
Diese Woche lesen wir wir lesen weiter – in 1. Mose 11:27 bis 13 Vers 4 – von dem Auszug aus Ur, einer wohlhabenden Stadt, dass sein Vater auch noch bis zu einem gewissen Punkt mitzog bis er dort starb und von der Geschichte, wo Abraham log …
Was? Der Freund Gottes soll gelogen haben? Wie, wann und warum?
All dies erfahren wir in dieser Woche beim Bibellesen und am Sonntag im Gottesdienst. Es bleibt also spannend ?️?
Die Sache mit Terach, dem Vater
Wenn wir Kapitel 12,1 und 11,31 mit Apostelgeschichte 7,2–4 vergleichen, so lernen wir eine Wahrheit von großem praktischen Wert für die Seele. „Und der HERR hatte zu Abram gesprochen: Geh aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde“ (V. 1). Diese eindeutige Aufforderung Gottes war dazu bestimmt, auf das Herz und Gewissen Abrahams zu wirken. In Apostelgeschichte 7,2–4 lesen wir: „Der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vater Abraham, als er in Mesopotamien war, ehe er in Haran wohnte, und sprach zu ihm: ‚Geh aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und komm in das Land, das ich dir zeigen werde.‘ Da ging er aus dem Land der Chaldäer und wohnte in Haran; und von dort siedelte er ihn um, nachdem sein Vater gestorben war, in dieses Land, in dem ihr jetzt wohnt“. Das Ergebnis dieser Aufforderung finden wir in 1. Mose 11,31.32: „Und Tarah nahm seinen Sohn Abram … und Sarai, seine Schwiegertochter, die Frau seines Sohnes Abram; und sie zogen miteinander aus Ur in Chaldäa, um in das Land Kanaan zu gehen; und sie kamen bis Haran und wohnten dort … und Tarah starb in Haran“. Nehmen wir diese Stellen zusammen, so sehen wir daraus, dass die natürlichen Bande das Herz Abrahams hinderten, dem Ruf Gottes voll zu entsprechen. Obwohl er nach Kanaan gerufen worden war, zögerte er dennoch in Haran, bis jenes Band durch den Tod zerrissen wurde. Dann erst machte er sich auf den Weg nach dem Ort, wohin der „Gott der Herrlichkeit“ ihn gerufen hatte.
Das hat eine tiefe Bedeutung. Die Einflüsse der Natur stehen der Verwirklichung und praktischen Kraft der „Berufung Gottes“ stets feindlich gegenüber. Leider sind wir so sehr geneigt, einen niedrigeren Boden einzunehmen, als den, der unserer Berufung entspricht. Es ist daher große Einfalt und Lauterkeit des Glaubens nötig, um die Seele bis zur Höhe der Gedanken Gottes zu erheben und um uns die Dinge anzueignen, die Er uns offenbart.
Das Gebet des Paulus in Epheser 1,15–22 zeigt uns, wie klar er durch den Heiligen Geist die Schwierigkeiten erkannte, mit denen die Versammlung beim Ergreifen der „Hoffnung der Berufung Gottes und des Reichtums der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen“ zu kämpfen haben würde. Es ist klar, dass wir nicht fähig sind, „dieser Berufung würdig zu wandeln“ (Eph 4,1), wenn wir sie nicht kennen. Wir müssen wissen, wohin wir berufen sind, bevor wir hingehen können. Wäre Abraham sich ganz bewusst gewesen, dass Gott ihn nach Kanaan berufen hatte, und dass dort sein Erbe lag, so wäre es ihm nicht möglich gewesen, in Haran zu bleiben. So ist es auch mit uns. Wenn uns der Heilige Geist Verständnis darüber gegeben hat, dass wir eine himmlische Berufung haben, und dass unsere Heimat, unser Teil, unsere Hoffnung und unser Erbe droben sind, wo „Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes“ (Kol 3,1), so werden wir niemals danach jagen, eine angesehene Stellung in der Welt zu bekommen oder Schätze auf der Erde zu sammeln.
Die himmlische Berufung ist kein leeres Dogma oder eine kraftlose Theorie. Sie ist entweder eine absolute Wirklichkeit oder gar nichts. War etwa die Berufung Abrahams nach Kanaan reine Theorie, die er erörtern konnte, während er gleichzeitig in Haran blieb? Nun, sie war eine göttliche Wahrheit. Abraham war nach Kanaan berufen, und Gott konnte seine Unterbrechung auf dem Weg dahin nicht billigen. Wenn wir die Anerkennung und Gegenwart Gottes wünschen, müssen wir im Glauben Gottes Ruf folgen, mit anderen Worten, wir müssen in Erfahrung, Handlungsweise und Charakter den Punkt zu erreichen suchen, zu dem Gott uns berufen hat. Und dieser Punkt ist die völlige Gemeinschaft mit seinem Sohn, Gemeinschaft mit ihm in seiner Verwerfung auf der Erde, und Gemeinschaft mit ihm in seiner Annahme im Himmel. Wie nun beiAbraham der Tod das Band zerriss, durch das die Natur ihn in Haran zurückhielt so bricht auch bei uns der Tod die Kette, die uns an die gegenwärtige Welt fesselt. Wir müssen die Wahrheit verwirklichen, dass wir mit Christus, unserem Haupt und Stellvertreter, gestorben sind, dass unser Platz in der Welt der Vergangenheit angehört, dass das Kreuz Christi für uns dasselbe ist, was einst das Rote Meer für Israel war, nämlich eine ewige Trennung zwischen uns und dem Land des Todes und des Gerichts. Nur so werden wir fähig sein, „würdig zu wandeln der Berufung, mit der wir berufen worden sind“ (Eph 4,1), würdig der hohen und himmlischen Berufung, der „Berufung Gottes in Christus Jesus“ (Phil 3,14).
(aus dem Kommentar von Macintosh)
Es wird uns nicht mitgeteilt, wie lange Abraham in Haran blieb. Gott wartete jedoch gnädig auf seinen Diener, bis er frei von allen Fesseln seinem Befehl völlig gehorchte. Eine Anpassung des Befehls an die natürlichen Umstände, in denen Abraham sich befand, war unmöglich. Gott liebt seine Diener viel zu sehr, als dass Er sie um den vollen Segen eines bedingungslosen Gehorsams bringen könnte. Abraham empfing keine neue Offenbarung während seines Aufenthaltes in Haran. Es ist gut, das zu beachten. Wir müssen nach dem uns gegebenen Licht handeln, dann wird Gott uns mehr geben. „Wer irgend hat, wird gegeben werden“ (Lk 8,18). Das ist Gottes Grundsatz. Jedoch wird Gott uns auf dem Weg aufrichtiger Nachfolge niemals wie etwas Lebloses im Schlepptau führen. Nein, Er zieht uns den Pfad entlang, um uns zu unaussprechlichem Segen in ihm selbst zu führen. Und wenn wir nicht verstehen, dass es zu unserem Vorteil ist, wenn wir alle Schranken der Natur durchbrechen, um Gottes Ruf zu folgen, so vernachlässigen wir die Gnade, die uns geschenkt ist. Unsere Herzen begreifen oft wenig von diesen Dingen. Wir beginnen damit, die Opfer, Schwierigkeiten und Hindernisse zu erwägen, anstatt mit Eifer den Pfad des Gehorsams zu laufen, weil wir Den kennen und lieben, dessen Ruf unser Herz erreicht hat.
Jeder Schritt auf dem Weg des Gehorsams bringt wahren Segen, weil der Gehorsam die Frucht des Glaubens ist und der Glaube uns in lebendige Verbindung und Gemeinschaft mit Gott versetzt. Wenn wir den Gehorsam von diesem Gesichtspunkt aus betrachten, so werden wir leicht erkennen, wie stark er sich von der Gesetzlichkeit unterscheidet, die den mit der ganzen Last seiner Sünden beladenen Menschen dahin bringt, Gott durch Beobachtung des Gesetzes dienen zu wollen, was zur Folge hat, dass die Seele dauernd mit Furcht erfüllt ist, und anstatt den Weg des Gehorsams zu gehen, nicht einmal den ersten Schritt auf diesem Weg getan hat. Wahrer Gehorsam dagegen ist die Offenbarung einer neuen, durch die Gnade geschenkten Natur. Gott gibt in seiner Güte der neuen Natur Richtlinien, und diese göttliche Natur wird nie in Gesetzlichkeit ausarten. Gesetzlichkeit ist es jedoch, wenn die alte Natur sich abmüht, die Vorschriften Gottes zu halten. Ja, der Versuch, die Natur des gefallenen Menschen durch das reine und heilige Gesetz Gottes zu regeln, ist nutzlos und töricht. Wie könnte die gefallene Natur in einer so reinen Luft atmen?
Aber Gott schenkt dem Gläubigen nicht nur eine göttliche Natur und leitet diese durch seine Vorschriften. Er stellt ihr auch die rechten Hoffnungen und Erwartungen vor. So war es auch bei Abraham: „Der Gott der Herrlichkeit erschien ihm“ (Apg 7,2). Und zu welchem Zweck? Um ihm einen Gegenstand von großer Anziehungskraft vorzustellen, nämlich: „das Land, das ich dir zeigen werde.“ Da war kein Zwang, sondern Anziehungskraft. Nach dem Urteil der neuen Natur und des Glaubens war das Land Gottes weit besser als Ur oder Haran, und obwohl Abraham dieses Land nie gesehen hatte, hielt sein Glaube es doch für wert, es zu besitzen, ja, nicht nur es zu besitzen, sondern seinetwegen auch das Vorhandene zu verlassen. Wir lesen deshalb: „Durch Glauben war Abraham, als er gerufen wurde, gehorsam, auszuziehen an den Ort, den er zum Erbteil empfangen sollte, und er zog aus, ohne zu wissen, wohin er komme“ (Heb 11,8), d. h. er ging seinen Weg durch Glauben, nicht durch Schauen. Obwohl er mit seinen Augen nichts gesehen hatte, glaubte er mit seinem Herzen, und der Glaube wurde die mächtige Triebfeder in seiner Seele. Der Glaube ruht auf einer weit festeren Grundlage als auf der Überzeugung unserer Sinne, und diese Grundlage ist das Wort Gottes. Unsere Sinne können uns täuschen, das Wort Gottes täuscht uns nie.
(aus dem Kommentar von Macintosh)
Hierbei sollten wir die Abhandlung von Arnold G. Fruchtenbaum mit einbeziehen, denn er zeigt auf, dass es nicht unbedingt sein müsse, dass Abram mit seinem Vater in Haran blieb, bis dieser starb
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Gottesdienst vom 5. März
Diese Woche haben wir Abram kennen gelernt und den Anfang der Juden ?
Warum hatte Gott ausgerechnet Abram ausgewählt und warum war es überhaupt nötig, jemand abzusondern? Sind denn nicht alle Menschen vor Gott gleich? Warum bevorzugt er hier mit einem Mal jemanden?
Wir haben uns die Geschichte der Menschen auf dem Zeitstrahl angesehen (der zum Bibelgrundkurs gehört). Wir sind noch nicht weit von der Flut entfernt. Zumindest Sem lebt noch und kann als Augenzeuge von der Flut und ihren Gründen berichten. Dennoch scheinen sich die Menschen meilenweit von Gott entfernt zu haben. In der Vorwoche hatten wir ja „den Geniestreich“ von Nimrod angesehen und in diesem Zusammenhang haben wir über die Namen gestaunt.
Der Name, den Eltern ihren Kids geben, zeigt immer, was ihnen gefällt oder wichtig ist. Besonders in biblischen Zeiten hatte man keine Modenamen gegeben, sondern die Namen hatten eine Bedeutung. Je weiter wir uns von Sem, Ham und Japhet entfernen, umso weniger haben die Namen mit dem wahren Gott, mit dem Schöpfer von Himmel und Erde zu tun. Auch die Namen von Terahs Söhnen gehen immer weiter von Jehova weg.
Dies zeigt, wie sehr sich die Menschen wieder einmal von Gott entfernt haben.
Als wir beim Sündenfall und dem Fluch waren, haben wir uns lange mit Vers 15 beschäftigt, wo es um den Samen der Schlange und dem Samen der Frau geht und was das für ein Same war (Kapitel 3). Wir haben bei Kain und Abel gesehen, dass Eva das mit dem Samen falsch verstanden hatte und dachte, dass Kain dieser Same sei – was sich in seinem Namen widerspiegelte, den sie ihm gab (Kapitel 4). Wir haben am Anfang von Kapitel 6 gesehen, dass der Satan alles daran setzte, um diesem Samen zu zerstören, zu verwässern – denn es geht immer weiter auf den Messias zu, der dem Satan den Kopf zertreten und ihn vernichten solle. Das gilt es zu verhindern. Daher kamen die ungehorsamen Engel (Dämonen) und zeugten mit den Frauen Kindern. Einer der Bibelkommentatoren vermutete, dass lediglich Noahs Frau und die Frauen seiner Söhne sich nicht darauf einließen, dass diese die einzigen waren, die keine der Nephilim (Halbgötter) hervorbrachten. Daher wurden auch nur diese in der Flut bewahrt.
Wieder einmal ist die Erde völlig verderbt. Die Menschen beten andere Götter an und dies spiegelt sich auch in den Namen ihrer Kinder wieder. Daher ist es wieder einmal an der Zeit, dass Gott eingreift. Er sondert einen Mann und eine Frau aus, um diesen Samen sauber zu halten. Abram und Sarai.
Er fordert diesen Mann auf, seine Heimat zu verlassen und gibt ihm ein Versprechen: er würde ihn groß machen, ihm viele Nachkommen geben und ihn segnen und schützen. Er würde ihm ein bestimmtes Land geben, dass ihm und seinem Nachkommen gehören solle. ER schließt einen Bund mit ihm, wonach er diejenigen segnen würde, die ihn segnen und diejenigen verfluchen würde, die ihm Schäden. Hier finden wir den Ursprung von dem Grundsatz, den Paulus in Galater anführt: „wir werden ernten, was wir säen“.
Wir haben gesehen, dass Abram nur eine einzige Sache machen musste, um in den Genuß des Segens zu kommen: er musste seine Heimat verlassen. Indem er aus Ur auszog hatte er seinen Teil getan.
Und Abram gehorcht und zieht mit seiner Familie aus der Heimat weg. Weg von einem luxuriösen Leben, das sie in Ur geführt hatten, hin in eine Art Ungewissheit, denn Gott hatte nicht gesagt, wohin es geht und wie lange die Reise dauern würde. Wir heute wissen, dass er sein ganzes weiteres Leben auf Reisen war und in Zelten wohnte.
Überall, wo Abram Station machte, baute er Jehova einen Altar und „rief den Namen Jehovas an“. Wir haben gesehen, dass das ursprüngliche hebräische Wort nicht lediglich opfern und beten meinte, sondern dass Abram den Namen Jehovas bekannt machte. Jeden der Altäre, die er in seinem Leben baute, trug den Namen Jehovas und jeder, der dort vorbeikam, kam mit diesem Namen und Gott in Berührung
Abraham und sein mangelndes Vertrauen
(Kapitel 12)
Bevor wir uns mit diesem Kapitel beschäftigen, rufen wir uns bitte nochmals den Bund zwischen Gott und Abram in den Sinn: Jehova hatte zu ihm gesagt, er solle aus Ur ausziehen, dorthin, wo er ihn hinschicken würde – und ER würde mit ihm sein
Nun entsteht eine Hungersnot im Lande, das Abram im Auftrag Gottes durchzieht. Wir lesen nirgendwo, dass Jehova zu Abram sagt, er solle nun nach Ägypten gehen. Abram zieht auf eigene Faust dorthin, weil er Angst hat. Vielleicht vertraut er nicht darauf, dass Gott auch während der Hungersnot für ihn und seine Familie sorgen könne.
Wie dem auch sei: sie ziehen nach Ägypten und wieder einmal vertraut Abram nicht auf Gottes Schutz. Er bittet IHN nicht um Schutz und Segen, sondern er denkt sich eine List aus und bittet seine Frau um eine „kleine Notlüge“. Denn sie ist ja seine Halbschwester, daher ist es ja nicht ganz gelogen, wenn sie verschweigt, dass sie beide verheiratet sind. Immerhin geht es ja um sein Leben und um den versprochenen Samen
So kommt es, wie es kommen muss, Sarai kommt an den Hof des Pharaos in seinen Harem. Aber Jehova lässt es nicht zu, dass es zu Geschlechtsbeziehungen zwischen Sarai und dem Pharao kommt. Er schlägt den Pharao und seinen Hof mit einer schlimmen Krankheit. Da es so viele trifft, zieht der Pharao Erkundigungen ein. Er fragt seine Weisen und Priester und da diese ihre Kraft von den Dämonen beziehen, wird schnell klar, woran das Unglück liegt.
Wir halten fest: Jehova bewahrt Sarai davor, dass der Pharao sie sich richtig zur Frau nimmt. Wenn wir das, was wir im Bibelbuch Esther lesen, mit einbeziehen, dann wissen wir, dass wenn es heißt „er nahm sie in seinen Harem“ nicht zwangsläufig bedeutet, dass es bereits zu sexuellen Beziehungen kam. Der Pharao hatte zwei unterschiedliche Harem: einen für die schönen Jungfrauen, die über ein Jahr mit allen möglichen Schönheitsbehandlungen auf die Vereinigung mit dem Pharao vorbereitet wurden und dann den, in den sie nach der Vereinigung kamen.
Sarai befand sich also noch in dem Harem zur Vorbereitung und Gott greift rechtzeitig ein. Es durfte nicht zur Vereinigung kommen, denn ER hatte vor, aus Abram und Sarai eine große Nation zu machen. Da wäre eine Schwangerschaft durch den Pharao nicht sonderlich hilfreich gewesen.
So schickt der Pharao Sarai, Abram und die ganze Gefolgschaft weg. Man könnte es sogar als eine Art Ausweisung ansehen, ein Thema was zur Zeit ja laufend in der Öffentlichkeit behandelt wird
Thom findet besonders die Art der Strafe für dem Pharao interessant. Er hätte ihn ja auch vernichten, töten können. Aber der Pharao wollte Sarai oder Abram ja nicht töten, er wollte „lediglich“ sexuelle Beziehungen zu ihr als mit seiner Nebenfrau haben. Daher schlägt Jehova ihn mit einer Krankheit, die wahrscheinlich eine Geschlechtskrankheit gewesen sein wird, die ihn davon abhielt, die Ehe zu vollziehen
Dieser Punkt ist mir bisher noch garnicht so aufgefallen
Wir haben uns also am Sonntag mit dem Ursprung der Juden beschäftigt. Nicht umsonst reden die Juden von Jehova immer als von „dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs“.
Des Weiteren hatte Thom hervorgehoben, wo sich Abram ansiedelte. Er machte nie in einer der Städte im verheißenen Land Station, sondern immer am Rande, außerhalb. Dies wird besonders für die Geschichte wichtig sein, die wir diese Woche lesen: Abram und Lot
Es bleibt weiterhin spannend
1. Mose 12:10-20
Abrams fehlender Glaube
Der Rest des Kapitels ist die Geschichte seines persönlichen Mangels an Glauben. Durch die Umstände bedrängt, zieht er Gott nicht zu Rate, hat es mit der Welt zu tun, wo er Hilfe und Geborgenheit suchte, und verleugnet seine wahre Beziehung zu seinem Weibe (genauso wie es in bezug auf die Kirche getan worden ist), er wird von der Welt gepflegt, die Gott schließlich richtet, indem Er Abram wieder aus ihr hinausschickt. Während dieser Periode und bis er zu seinem Ausgangspunkt zurückgekehrt war, hatte er keinen Altar. Als er Ägypten verließ und zu seiner Fremdlingschaft in Kanaan zurückkehrte, hatte er das, was er vordem hatte. Er muß aber zuerst an denselben Ort zurückkehren und seinen Altar wiederfinden. Welch eine Warnung an Christen betreffs der Beziehung der Kirche mit Christo 3! Wiewohl die Welt der Kirche auch eine Hilfe sein mag, kann diese Beziehung nicht aufrechterhalten werden, wenn wir diese Hilfe suchen.
(aus dem Kommentar von Darby)
Gottesdienst vom 12. März
Nachdem wir uns letzte Woche mit Abram und dem Bund befasst haben, der auch uns heute noch angeht, geht es diese Woche mit 1. Mose 13:4 bis 14:24 weiter
Wieder einmal kommt es zu Problemen. Wie wird Abram diesmal reagieren? Versucht er es selbst zu lösen oder wendet er sich an Jehova? Macht das überhaupt einen Unterschied?
Es bleibt spannend?️?
Lot – lediglich ein Mitläufer?
Interessanter Gedanke zu Lots Einstellung und wo wir sie auch heute finden. Auch bei Darby und Fruchtenbaum finden wir diesen Gedanken, dass Lot lediglich ein Mitläufer war – und scheinbar keinen eigenen Glauben hatte und Vision, die Abram lebte, nicht mitlebte
„Es gab jedoch für das Herz Abrahams noch eine schwerere Prüfung als die Hungersnot, und diese hatte ihren Ursprung in der Verbindung mit jemand, der offensichtlich weder in der Kraft eines persönlichen Glaubens, noch in dem Gefühl einer persönlichen Verantwortlichkeit seinen Weg ging.
Es scheint, dass Lot von Anfang an mehr durch den Einfluss und das Beispiel Abrahams als durch seinen eigenen Glauben an Gott geleitet wurde.
Dies ist kein ungewöhnlicher Fall. Ein Blick in die Geschichte des Volkes Gottes zeigt uns, dass sich jeder großen, durch den Geist Gottes hervorgerufenen Bewegung immer einige anschlossen, die persönlich nicht die Kraft besaßen, die die Bewegung hervorgerufen hatte. Solche Personen gehen eine Zeit lang mit, indem sie entweder wie totes Gewicht auf dem Zeugnis lasten, oder es sogar ganz deutlich hemmen. So war es in Abrahams Fall.“
Auszug aus: Mackintosh, Charles Henry. „Betrachtungen über das erste Buch Mose.“ Christliche Schriftenverbreitung e.V. iBooks.
Ebenso war es in den ersten Tagen der Versammlung und auch später. Bei allen durch den Geist Gottes hervorgerufenen Erweckungen und Neubelebungen haben sich vielfach Personen der Bewegung unter den verschiedenartigsten Einflüssen angeschlossen. Weil diese Einflüsse aber nicht göttlich waren, waren sie nur vorübergehend und ließen diese Personen bald wieder zurücktreten und ihren Platz in der Welt einnehmen. Nur das, was von Gott ist, wird Bestand haben.
Ich muss die Verbindung verwirklichen, die zwischen mir und dem lebendigen Gott besteht. Ich muss mir bewusst sein, dass Er mich in die Stellung berufen hat, die ich einnehme, denn sonst werde ich weder Standhaftigkeit noch Ausdauer in dieser Stellung beweisen.
Wir können nicht der Spur eines anderen folgen, nur weil er diesen Weg geht. Gott zeigt in seiner Gnade jedem von uns einen Weg, den er gehen soll, einen Wirkungskreis, in dem er sich bewegen, und Pflichten, die er erfüllen soll. An uns ist es, unsere Berufung und die damit verbundenen Pflichten zu kennen, damit wir durch die Gnade, die uns täglich dargereicht wird, in dieser Berufung zur Verherrlichung Gottes wirken können.
Es tut nichts zur Sache, wie groß oder wie klein unser Wirkungskreis ist, wenn nur Gott ihn uns zugeteilt hat. Ob wir fünf Talente oder nur ein einziges empfangen haben, wenn wir im Blick auf den Herrn das eine treu verwenden, werden wir ebenso gewiss aus seinem Mund die Worte hören: „Wohl, du guter und treuer Knecht!“ (Mt 25,21), als wenn wir „die fünf“ verwaltet hätten. Paulus, Petrus, Jakobus und Johannes hatten jeder ihr besonderes Maß, ihr besonderes Verdienst. Genauso ist es mit uns. Keiner braucht sich in die Arbeit eines anderen zu mischen. Ein Tischler hat eine Säge und einen Hobel, einen Hammer und ein Stecheisen, und er benutzt jedes Werkzeug, wie er es braucht. Nichts ist wertloser als bloße Nachahmung. In der Natur finden wir so etwas niemals. Jedes Geschöpf hat seinen Platz und seine besondere Funktion. Wenn es so in der natürlichen Welt ist, wie viel mehr in der geistlichen! Das Feld ist weit genug für alle. In jedem Haus gibt es Gefäße verschiedener Größe und Form, und der Eigentümer gebraucht sie alle.
Wir sollten uns daher immer prüfen, ob wir unter einem göttlichen oder einem menschlichen Einfluss stehen, ob unser Glaube auf Menschenweisheit oder auf Gotteskraft beruht, ob wir etwas tun, weil andere dasselbe getan haben, oder weil der Herr uns dazu berufen hat, und endlich, ob wir uns nur auf das Beispiel und den Einfluss unserer Umgebung stützen, oder ob wir durch persönlichen Glauben aufrechtgehalten werden.
Das sind ernste Fragen. Es ist ohne Zweifel ein Vorrecht, die Gemeinschaft unserer Brüder zu genießen. Aber wenn wir uns auf sie stützen, so werden wir bald Schiffbruch erleiden. Ebenso wird unser Tun seinen Wert verlieren, wenn wir über unser Maß hinausgehen. Es wird gezwungen und unnatürlich sein.
Es ist nicht schwer zu erkennen, ob ein Mensch an seinem Platz ist und nach dem Maß seiner Fähigkeit arbeitet. Alles gezwungene, gezierte Wesen, alle Anmaßung und alles Nachäffen sind verächtlich. Der Herr gebe uns Gnade, stets wahr, aufrichtig und natürlich zu sein! Wer nicht schwimmen kann und sich trotzdem in tiefes Wasser wagt, wird bald mit Händen und Füßen zappeln. Und wenn ein Schiff in See geht, ohne seetüchtig und ohne ordentlich ausgerüstet zu sein, wird es bald wieder in den Hafen zurückkehren müssen oder zu Grunde gehen.
Lot verließ zwar „Ur in Chaldäa“, aber er unterlag in den Ebenen Sodoms. Die Berufung Gottes hatte nicht sein Herz erreicht, und sein Auge blieb geschlossen für die Herrlichkeit des Erbes Gottes.
Ernster Gedanke! Aber Gott sei Dank! Es gibt für jeden Diener Gottes einen Weg, der erleuchtet ist durch seine Anerkennung und durch das Licht seines Angesichts, und es sollte unsere Freude sein, diesen Weg zu gehen. Seine Anerkennung genügt dem Herzen, das ihn kennt.
Wir werden allerdings nicht immer nur Beifall und Zustimmung unserer Brüder finden, sondern vielmehr häufig von ihnen missverstanden werden. Aber „der Tag“ wird alles an seinen richtigen Platz stellen, und das treu gesinnte Herz kann mit Ruhe diesem Tag entgegensehen, da es weiß, dass dann „einem jeden sein Lob werden wird von Gott“ (vgl. 1. Kor 3,13; 4,5).
(aus dem Kommentar von Macintosh)
Wie Abram das Land in Besitz nahm
Wir hatten schon bei der Sache mit Lot den Unterschied gesehen:
Im Gegensatz zu seinem Neffen, war die Vision für Abram lebendig. Er lebte sie. Er sollte aus seinem eigenen Land hinausziehen in das Land, das Gott ihm zeigen würde. Das tat er
Er lebte fortan nicht mehr in Städten, sondern nur in deren Nähe.
Allerdings schlug er sein Lager immer in der Nähe einer Stätte für Götzendienst auf und baute dann dort einen Altar für Jehova und machte diesen dort bekannt
Lot wird vorgeworfen, dass er mitten im der verdorbenen Stadt lebte. Inwiefern ist Abrams Verhalten hier besser, wenn er direkt am Zentrum der falschen Anbetung lebt. Hätte nicht auch Lot in Sodom Zeugnis von dem wahren Gott Jehova ablegen können?
Lot hatte sich in den Ebenen Sodoms niedergelassen, und folglich wurde er auch durch die Kriege Sodoms schwer betroffen. Es wird bitter und schmerzlich werden für ein Kind Gottes, wenn es mit den Kindern dieser Welt in Verbindung tritt. Nicht nur seine Seele, sondern auch das Zeugnis, das Gott ihm anvertraut hat, leidet ernsten Schaden.
Welches Zeugnis konnte Lot in Sodom ablegen?
Bestenfalls ein äußerst schwaches. Schon die Tatsache, dass er sich an diesem Ort angesiedelt hatte, gab seinem Zeugnis den Todesstoß. Jedes Wort gegen Sodom und gegen das gottlose Leben seiner Bewohner wäre ein gegen ihn selbst gerichtetes Urteil gewesen, denn warum war er dort?
Es scheint jedoch überhaupt nicht, dass er beim Aufschlagen seiner Zelte „bis nach Sodom“ je die Absicht gehabt hat, für Gott ein Zeugnis abzulegen. Persönliche und Familien-Interessen bildeten ohne Zweifel die Triebfeder seines Handelns, und obwohl Petrus uns sagt, dass „der unter ihnen wohnende Gerechte durch das, was er sah und hörte, Tag für Tag seine gerechte Seele mit ihren gesetzlosen Werken quälte“, so ist es doch deutlich, dass er, selbst wenn er gewollt hätte, wenig Kraft besitzen konnte, um diese „gesetzlosen Werke“ zu strafen (2. Pet 2,8).
(aus dem Kommentar von Macintosh)
Ok, aber könnte man dies nicht auch Abram vorwerfen?
Der Punkt ist doch, dass die Bibel zwar von den beiden Männern berichtet, von dem Streit, davon, dass Abram Lot den Vortritt lies und sich außerhalb der Städte ansiedelte – aber neutral, ohne Wertung. Zumindest habe ich bis jetzt nichts in der Form in der Bibel gelesen
Wieder etwas, worauf wir unbedingt achten müssen. Das ist mir auch gestern beim Hauskreis wieder aufgefallen:
Wir, die wir schon lange mit Gott und seinem Wort vertraut sind und die wir mit Bibelkommentaren usw in die Tiefe gehen und bereits viele unterschiedliche Ansprachen gehört haben, müssen besonders darauf achten, was genau in der Bibel steht. Oftmals ist unser Wissen derart von dem durchsetzt, was wir nebenbei gelesen und gehört haben, dass wir in unserem Kopf diese Zusätze als Teil von Gottes Wort abgespeichert haben
Daher werde ich jetzt mal im Verlauf mit Abram und Lot besonders darauf achten, was genau eigentlich in Gottes Wort steht und ob nicht viele der Dinge, die wir heute „wissen“, nicht bloße Auslegungen von anderen sind. Auch wenn diese Gottesfürchtige Männer waren oder sind, so sind es nur Erklärungen, Deutungen oder Vermutungen, wenn es nicht genau so in Gottes Wort steht
Diese Gefahr war mir bisher noch nie so deutlich bewusst, wie gerade jetzt, wo wir den Bibelgrundkurs machen und im Gottesdienst durch die ganze Bibel gehen und ich die Leute beobachte, die den unterschiedlichsten Wissensstand haben. Manchmal denke ich, dass es Dieter da einfacher hat. Er hat zwar kein Wissen, auf dem er aufbauen kann – aber er ist auch noch nicht „verunreinigt“ durch zusätzliches. Er liest, was die Bibel sagt und genau das wirkt auf ihn, ohne dass er von anderen Dingen abgelenkt ist
Weil Lot in der Stadt lebte, „wurde sein Gewissen gequält“ (2. Petrus 2)
Also wurde das Verhalten Lots doch negativ gewertet. Denn wenn er nicht in der Stadt gelebt hätte, hätte es ihm nicht schlagen müssen
Der Streit der Hirten – Ursache und Wirkung
Das passt jetzt sehr gut zu dem, was mich seit einem Jahr beschäftigt, seit ich das Buch „Alles anders, aber wie?“ lese und was wir auf dem Seelsorgeseminar gelernt haben
Der Streit der Hirten hätte ohne geistlichen Nachteil für Abraham wie für Lot beschwichtigt werden können. Er gab Abraham allerdings Gelegenheit, die herrliche Kraft des Glaubens zu zeigen, und die moralische Erhabenheit und himmlische Überlegenheit sichtbar werden zu lassen, womit der Glaube den Glaubenden bekleidet. Lot aber bot er Gelegenheit, die totale Weltlichkeit, mit der sein Herz erfüllt war, unter Beweis zu stellen.
Der Streit erzeugte im Herzen Lots ebenso wenig die Weltlichkeit, wie in dem Herzen Abrahams den Glauben, aber er machte bei beiden offenbar, was in ihren Herzen war.
Streitigkeiten und Spaltungen entstehen auch in der Versammlung Gottes. Viele werden dadurch zu Fall gebracht und auf die eine oder andere Weise in die Welt zurückgetrieben. Sie schieben dann die Schuld auf die Streitigkeiten und Spaltungen, während in Wirklichkeit diese Dinge nur das Mittel waren, um den wirklichen Zustand ihrer Seele und die Neigungen ihres Herzens zu offenbaren. Ist die Welt einmal im Herzen, so ist der Weg zu ihr leicht zu finden. Auch verrät es wenig moralische Qualität, wenn man Menschen und Umstände tadelt, während die Wurzel des Bösen in uns selbst liegt. Es ist traurig und demütigend, in Gegenwart der „Kanaaniter und Perisiter“ Brüder sich streiten zu sehen. Unsere Sprache sollte stets lauten: „Lass doch kein Gezänk sein zwischen mir und dir …; denn wir sind Brüder!“ (V. 8.9). …
Der Streit und die Trennung blieben weit davon entfernt, dem geistlichen Zustand Abrahams zu schaden, sie brachten seine himmlischen Grundsätze nur umso klarer hervor und stärkten das Leben des Glaubens in seiner Seele. Außerdem dienten sie dazu, seinen Weg zu erhellen und ihn von einem Begleiter zu befreien, der nur seinen Schritt hemmte. So wirkte also für Abraham alles zum Guten mit und brachte ihm reichen Segen ein….
(Aus dem Kommentar von Macintosh)
Gottesdienst vom 12. März
Wie ihr bereits in der Einladung für nächsten Sonntag lesen konntet, haben wir uns diesmal damit befasst, wie sich bereits zum zweiten Mal der Segen und Fluch erfüllte und wie diesmal nicht nur Lot geerntet hat, was er gesät hat. Außerdem haben wir folgende weitere Punkte behandelt:
Der unterschiedliche Blick
Warum das Land es nicht ertrug
Abraham hatte das Land nie besessen, er glaubte an die Auferstehung
Abraham war nicht nachtragend und hat aktiv was getan
Warum Abraham gewonnen hat
Wer Melchisedek war
Warum Abraham nicht von der Beute nahm
Warum der König von Sodom die Leute haben wollte
Erinnert ihr euch?
Wir hatten uns mit dem Streit von Abrams und Lots Hirten befasst, warum es dazu kam und welche Auswirkungen dies auf die Einzelnen hatte.
Die Bibel sagt, dass „das Land es nicht mehr ertrug“, dass die Herden beider nebeneinander weideten und man könnte sich fragen, wie dies sein kann, da es doch ein sehr großes Land war und noch keine großen Städte vorhanden waren. Aber wir dürfen dabei nicht vergessen, dass es ja nicht ihr Land war. Zwar hatte Jehova es Abram und seinen Nachkommen versprochen, aber es war nicht unberührt, es lebten ja schon Leute dort, die selbst Häuser, Familien und Herden hatten. Ein Fremder konnte nicht einfach irgendwo sein Vieh weiden lassen, sondern es gab einige wenige Plätze, wo sie das nach Vereinbarung tun konnten, sie mussten dafür zahlen.
Wir hatten die Woche zuvor davon gelesen, dass Abram wegen einer Hungersnot Exil in Ägypten suchte und dass er dabei zu einer Notlüge griff und nur die Halbwahrheit über seine verwandtschaftliche Beziehung mit Sarai sagte. Infolgedessen ließ der Pharao Sarai in sein Haus holen, aber er hatte zuvor mit Abram Verhandlungen über den Brautpreis geführt und ihm als eine Art Mitgift viele Herden und weitere Habe gegeben – denn als Sarais Bruder war er derjenige, mit dem man wegen einer Ehe verhandeln musste. Nachdem sich der Pharao Sarai in seinen Harem geholt hatte, war von Jehova durch eine Krankheit davon abgehalten worden, mit ihr Geschlechtsbeziehungen aufzunehmen und er sandte Abram und seine ganze Habe weg. Daher hatte Abram große Herden. Er war sehr gesegnet – aber diese Herden brauchten halt auch jede Menge Weidegrund. Zudem kann es auch mit der Jahreszeit zu tun gehabt haben, denn während der Dürreperiode braucht man mehr Weideland als zu normalen Zeiten.
Also „mussten“ sich die Herden von Lot und von Abram aufteilen. Abram hätte als Ältester, als Patriarch und Führer der Gruppe das Recht gehabt, einfach zu bestimmen, wer welches Land nehmen solle. Aber er ließ dem Neffen den Vortritt. Nun sehen wir die unterschiedlichen Sichtweisen: Lot sah nur das, was das buchstäbliche Auge sehen konnte – das Land von Sodom war so fruchtbar, dass es wie das Paradies anmutete. Aber er übersah „die Schlange im Paradies“, denn bereits hier sagt die Bibel, dass die Bewohner ausnehmend schlecht waren. Wir werden später noch von Gottes Gericht über diese Stadt lesen. Wie dem auch sei – Lot wählte sich dieses Land (und muss es schon recht bald bedauern).
Warum überließ Abram Lot den Vortritt und die Wahl? Weil er sich auf Jehova verließ! Dieser hatte ihm das ganze Land verheißen und dass ER ihn und seine Nachkommen segnen würde. Das könnte er als Allmächtiger Schöpfer mit jedem Fleck der Erde tun, also musste Abram nicht darum ringen.
Interessant ist, dass Abram dieses Land zu Lebzeiten nie besessen hat, er ist Zeit seines Lebens „nur“ darin umhergewandert. Was bedeutet dies? Hatte Jehova ihn belogen? Nein! Abram könnte daraus schließen, dass es eine Auferstehung geben würde. Dass er dies wirklich glaubte, erkennen wir an dem, was er später zu seinem Diener sagte, als er mit Isaak auf den Berg ging, um ihn zu opfern, aber dazu kommen wir in einigen Wochen noch.
Zusammengefasste Bibel
Inhalt:
Abram kehrt ins verheißene Land zurück,
Streit zwischen den Hirten führt zur Trennung von Lot und Abram
Personen:
Abram und Lot
Fazit:
Abram schaute erst „auf das Land“ als Gott ihm diesen Auftrag gab, Lot schaute vorher schon – und schaute aus dem „menschlichen“/materiellen Blick auf die „falschen Werte“ – wie die nächsten Kapitel zeigen werden, ist seine Wahl die Falsche.
Schlüsselwort: „Dort rief Abram den Namen Jehova’s an“
wir denken oft, dass er den Namen benutzte – das ist aber nicht richtig. Dieser Teil bedeutet, dass Abram über Jehova mit den Leuten sprach!
Starke Verse:
4 zu der Stelle des Altars, den er zu Anfang daselbst errichtet hatte. Dort rief Abram den Namen Jehova’s an.
14. Und Jehova sprach zu Abram, nachdem sich Lot von ihm getrennt hatte: hebe doch deine Augen auf, und siehe von dem Orte, wo du bist, gegen Mitternacht, gegen Mittag, gegen Morgen und gegen Abend.
15. Denn das ganze Land, welches du siehest, gebe ich dir und deinem Samen für immer.
16. Und deinen Samen mache ich wie den Staub der Erde, dass, wenn Jemand zu zählen vermag den Staub der Erde, auch dein Same mag gezählet werden.
17. Mache dich auf und durchziehe das Land, so lang und breit es ist; denn dir gebe ich es.
18. Da schlug Abram sein Zelt ab, und kam und wohnte unter den Terebinthen Mamre’s, die bei Hebron sind. Und er bauete dort Jehova einen Altar
Auffallende Tatsachen:
Abram sprach über seine Glauben und über seinen Gott.
Da Abram sich von den Städten entfernt aufhielt, konnte er nicht das Weideland nutzen, dass zu diesen Orten gehörte – so war die Nutzfläche für die Schafe nicht groß genug für die immer größer werdenden Viehherden.
Obwohl er der Ältere war überließ er Lot die Wahl – da er wusste, dass Jehova alles lenken würde.
Sobald sich Lot von Abram getrennt hat, wird der Segen Gottes für Abram erneuert.
Aber laut Vers 15 sagt Gott zu Abram „denn das ganze Land, dass du siehst, gebe ich dir“ – doch bis zu seinem Tode besaß Abram nur eine Höhle mit dem dazugehörigen Feld. Hatte Gott hier geschwindelt? Oder war das ein Versprechen, dass sich erst nach der Auferstehung erfüllen wird! Letzteres ist der Fall.
(wenn ihr auf den Link geht, kommt ihr im Forum der Gruppe auf eine Rubrik „Zusammengefasste Bibel“, in der Thom zu jedem Kapitel der Bibel eine ähnliche Zusammenfassung gemacht hat, mit dem was ihm persönlich aufgefallen oder wichtig ist. Ich kopiere hier jetzt nicht alles mit rein, da die Formatierungen leider nicht übernommen werden. Aber wen es interessiert, der kann ja selbst gucken gehen?)
Weiter geht es mit der Zusammenfassung vom Gottesdienst
In Kapitel 14 lesen wir dann von den Folgen der Entscheidung Lots. Er hatte sich selbstsüchtig das augenscheinlich bessere Land ausgesucht, anstatt dem älteren Onkel, der wie ein Vater für ihn gesorgt hatte, den nötigen Respekt zu zollen. Nun erntet er einen Fluch, denn er wird in einen Krieg mit hinein gezogen, den der König der Stadt Sodom mit einigen anderen führt. Er wird als Kriegsgefangener genommen und er verliert alles, was er hat.
Wie reagiert Abram darauf? Ist er schadenfroh, da der Jüngere sich vorgedrängelt hatte? Dachte er, „das geschieht ihm Recht“?
Nein. Abraham ist voller Erbarmen und Liebe und setzt alles daran, den Neffen aus der Hand des Feindes zu befreien. So jagt er denen mit einigen wenigen Mann nach. Zum einen waren die anderen zahlenmäßig eindeutig in der Überzahl und zum anderen hatte Abram überhaupt keine Ahnung und Erfahrungen in der Kriegsführung. Aber er vertraut auf Jehova. Denn dieser hatte ihm versprochen, diejenigen zu segnen, die ihn segnen und diejenigen zu verfluchen, die ihn verfluchen.
Indem sie seinen Neffen und seine ganze Familie und Hausgemeinschaft als Kriegsgefangenen genommen haben, haben sie auch Abram angegriffen und somit würde sie der Fluch Gottes ereilen. Im Gegensatz zu seinem Alleingang, als es um die Hungersnot ging und seinem Alleingang nach Ägypten, war er sich jetzt sicher, dass Jehova auf seiner Seite war. Hier hatte er keine List nötig. Er vertraute ganz seinem Schöpfer.
Die Rechnung geht auf und er befreit seinen Neffen und dessen Angehörigen. Aber er geht noch weiter: er befreit alle Kriegsgefangenen. Auch hier werden Menschen gesegnet, weil Gott Abram segnet. Er lässt sie alle gehen, wohin sie mögen und gibt ihnen ihre Habe mit.
Dies wird besonders in dem Moment deutlich, als ihm der neue König von Sodom entgegengeht – der alte war im Krieg gefallen (Vers 10j, daher muss es sich hier um den Thronfolger handeln. Der König bedankt sich und bittet Abram um die Leute, die Habe könne er behalten. Aber Abram will nichts für sich, aber er entscheidet nicht für die anderen. Abram will sich nicht an dem König von Sodom oder an dem Krieg bereichern. Zum einen will er keinen Anteil mit denen von Sodom haben, denn er weiß, dass Jehova sie als „ausnehmend Böse“ ansieht, und zum anderen will er, dass jeder ganz klar sieht, dass es Jehova ist, der ihn segnet und reich macht.
Warum wollte der König von Sodom unbedingt die Leute? Da alle Bewohner der Stadt mit als Gefangene weggeführt worden waren, hatte er kein Volk, über das er hätte regieren können. Wobei sich hier die Frage auftut, wie der Thronfolger überleben konnte? War er vielleicht mit entführt worden? Aber dies ist für die Geschichte an sich nicht so wichtig ?
Abram begegnet Melchisedek, dem König von Salem. Diese Stadt benennt David später in Jerusalem um. Wir hatten den Gottesdienst mit dem Lesen von Psalm 110 begonnen, wo dieser David über Melchisedek spricht. Melchisedek segnet Abram und dieser gibt ihm einen Zehnten von der Kriegsbeute. (Kurze Anmerkung dazu, wir hatten es nicht im Gottesdienst besprochen: dieser Zehnte hat nichts mit dem Zehnten zu tun, der im mosaischen Gesetz erwähnt wird. Es ist eine einmalige Zahlung, erfolgt freiwillig, ohne Aufforderung oder Notwendigkeit und ist nicht von dem Einkommen einer Person, sondern ein Anteil von der Kriegsbeute)
Aber ich möchte hier auch nicht „das kleine Rollenspiel“ von Thom vergessen. Wir sollten uns in die Leute um Abram herum hineinversetzen, wie sie den Mann wohl gesehen haben.
Abram – ein Mann, der aus einer luxuriösen Stadt auszieht in eine „ungewisse“ Zukunft, denn Gott sagt nicht genau, wohin es geht. Sie wissen heute nicht, wo sie morgen sein werden. Dieser Mann vertraut auf den Schöpfer und zieht mit seiner Familie und allen, die zu ihm gehören, mutig los.
Wie haben sie ihn gesehen, was hatten sie von ihm gedacht? Was hätten wir von und über ihn gedacht, wenn wir mit zu seinen Leuten gehört hätten?
Dann kommt die Hungersnot und er vertraut nicht auf Gott, sondern versucht das Problem auf eigene Faust zu lösen. Er lügt, was Sarai betrifft. Zwar ist sie auch seine Schwester, aber eben auch seine Frau. Wegen dieser Lüge nimmt der Pharao ihm die Frau und Abram tut nix, nimmt den Brautpreis an. Wie hätten wir nun über unseren großen Anführer gedacht?
Gott schlägt den Pharao mit einer Krankheit, dadurch kommt dieser hinter die Lüge und jagt Abram und seine Leute aus dem Land. Hätten wir jetzt noch Achtung und Respekt vor diesem Mann gehabt?
Der Streit zwischen seinen Hirten und denen von Lot sorgt für eine Trennung, aber Abram überlässt dem Jüngeren das scheinbar bessere Land. Was hätten wir jetzt von ihm gedacht, hätten wir ihn noch ernst genommen?
Wahrscheinlich sinkt Abram im Verlauf immer mehr in der Achtung seiner Leute. Immerhin sollte ja aus ihm eine große Nation werden und er hat immer noch keine Kinder…
Nun gerät dieser undankbare Neffe in einen Krieg und wird als Kriegsgefangener weggeführt. Aber Abram ist nicht schadenfroh, sondern setzt alles daran, diesen zu befreien. Und nein, er gründet nicht einfach nur einen Gebetskreis, sondern handelt aktiv, zieht in den Krieg und setzt sein eigenes Leben für ihn aufs Spiel. Alle Achtung.
Dann befreit er nicht nur Lot, sondern alle anderen mit – und: er schlägt den Lohn aus, will keine Bezahlung, obwohl ihm die Beute zugestanden hätte. Er hätte alle Überlebenden zu seinen Sklaven machen können, oder doch wenigstens einen kleinen Anteil von der Beute nehmen können. Aber er lehnt komplett ab.
Wobei – Komplett? Nicht ganz
Er lehnt zwar für sich selbst ab, aber er spricht nicht für die anderen. Er hätte als Patriarch und Führer auch für seine Leute sprechen können. Wahrscheinlich blieb ihnen bei seiner Ablehnung das Herz stehen. Aber dann hören sie ihn sagen, dass er nur für sich selbst spricht und sie sich nehmen können, was sie wollen.
Wie würden wir nun für diesen Mann empfinden? Sicherlich wird er in ihrer Achtung stark gestiegen sein
Wie wir sehen, ist es jedesmal wieder spannend, auch wenn wir oftmals durch „endlose“ Aufzählungen von Namen, Abstammungslisten und Orten entmutigt sind. Geben wir nicht auf ?
Nächste Woche geht es weiter mit Kapitel 15 und 16, es bleibt auch weiterhin spannend.
Wer noch weitere Gedanken zu den Kapiteln 13 und 14 hat, oder Fragen dazu, der darf sie gerne hier los werden ?
Gottesdienst vom 19. März
Nachdem wir beim letzten Mal gesehen haben, wie sich bereits zum zweiten Mal der Segen und Fluch erfüllte und diesmal nicht nur Lot geerntet hat, was er gesät hat, geht es diese Woche mit 1. Mose 15:1 bis 16:16 weiter
1. Mose 15:4 und 16:1-2
Woher hätte Abram wissen müssen, dass das Kind von ihm und seiner Frau sein sollte?
Zu seiner Zeit und wo er wohnte, war es üblich, Nebenfrauen zu haben und Leihmutterschaft war auch nicht neu oder verpönt. In Vers 4 redet Jehova lediglich von Abrams Same, Sarai kommt dabei nicht vor.
Wieviele Jahre wartet er hier bereits auf den Samen?
Ist es nicht verständlich, dass sie versuchen, es zu lösen? War es nicht auch positiv, dass Abram im Kapitel davor den Feinden nachjagte? Da hätte er seinen Glauben ja auch durch eine Gebetsrunde beweisen können?
„Da gab Sarai ihm ihre ägyptische Sklavin zur Frau. Abram lebte damals schon zehn Jahre im Land Kanaan.“
1. Mose 16:3 NBH
1. Mose 15:1-5
Wer soll Abraham beerben?
Er hat bisher keine Nachkommen, obwohl er bereits 10 Jahre in Kanaan ist. Daher fragt er, wozu Gott ihn segnen will. Damals hatte man nicht für sich und seine eigene Bequemlichkeit gearbeitet, sondern alles war für die Kinder, damit es denen gut ging und man ihnen ein gutes Erbe hinterlassen konnte
Im Zusammenhang schreibt Macintosh einige sehr interessante Dinge. Das ganze Unterthema hab ich euch mal hier heraus kopiert. Aber ganz besonders gefiel mir der Teil, wo er meiner Ansicht nach die unterschiedlichen Reifegrade von uns heute beschreibt, aber lest selbst:
Es besteht ein Unterschied zwischen dem Haus des Vaters und dem Reich des Sohnes. Das Erste spricht von Fähigkeit, das Zweite von einer angewiesenen Stellung.
Alle meine Kinder können rund um meinen Tisch sitzen, aber ihre Freude an meiner Gesellschaft und meiner Unterhaltung hängt ganz von ihrer Fähigkeit ab. Eins mag in der vollen Freude über sein Kindes-Verhältnis auf meinem Schoß sitzen, ohne aber fähig zu sein, ein einziges meiner Worte zu verstehen, während ein anderes vielleicht ungewöhnliche Intelligenz in der Unterhaltung zeigt, ohne deshalb etwa in seinem Verhältnis zu mir glücklicher zu sein als das Kind auf meinen Knien.
Aber sobald es sich um den Dienst meiner Kinder für mich oder um ihre öffentliche Identifizierung mit mir handelt, liegt die Sache ganz anders.
Dieser Vergleich ist jedoch nur eine schwache Erläuterung des Gedankens von der Fähigkeit im Haus des Vaters und der angewiesenen Stellung im Reich des Sohnes.
Dies ist etwas, was sich gerade in letzter Zeit in der Gruppe hier zeigt. Jeder von uns befindet sich in einem anderen Stadium, was Glaube und Erkenntnis betrifft ?
Da sind Peter und Jörg, die bereits schon viele Jahre Christ sind und bereits viele Jahre bei RockBerlin waren, als wir vor gut 4 Jahren dazu gestoßen sind. Sie haben lange Gemeinschaft mit Christen gehabt, unzählige Predigten gehört usw. Sie lieben den Schöpfer, aber vieles haben sie bisher nicht verstanden. Da ist Sandra, die sich vor zwei Jahren bei RockBerlin hat taufen lassen und seit zwei Jahren regelmäßig in der Bibel liest und in diesem Jahr wieder bei 1. Mose angefangen hat. Sie weiß schon viel, aber sie ist wie die anderen beiden dabei, noch die Puzzlesteine zusammenzusetzen. Da ist Jürgen, der viele Jahre bei den ZJ war und daher viele Sachen aus dem Zusammenhang gerissen im Kopf hat und den Vater lieber in der Natur sucht, als Gottes Wort als Ganzes zu lesen. In diesem Jahr hat er nun damit begonnen und vieles befremdet ihn. Da sind Thom und ich, die wir uns bereits recht gut in der Bibel auskennen und die wir Spaß daran haben, die Bibel selbst zu lesen und dabei auch Kommentarreihen mit einzubeziehen – und da ist Dieter, der gerade erst dazu gekommen ist und auf der Suche oftmals verzweifelt darüber, dass er „noch nichts weiß“ und vieles nicht versteht.
Jeder von uns ist auf einem anderen Wissensstand und jeder von uns hat unterschiedlich viele und tiefe Erfahrungen mit Gott gemacht
Aber jeder von uns liebt den Schöpfer und jeder von uns kann seine Freude darin finden
Gucken wir nicht so viel nach Links und Rechts, sondern erfreuen wir uns an dem Verhältnis, das wir mit unserem Schöpfer haben und bleiben wir am Ball. Jeder von uns kann in der Erkenntnis und im Glauben wachsen – und die Liebe Gottes zu uns wird nicht an unserem Wissensstand gemessen
Zu 1. Mose 15:17
Die Art, wie Jehova Abrams Opfer annahm
Dieser Grundsatz ist auch nicht nur auf das Volk Gottes insgesamt anwendbar, sondern ebenso gut auf Einzelne. Alle, die je eine hervorragende Stellung als Diener erlangt haben, sind durch den rauchenden Ofen gegangen, ehe sie sich der Feuerflamme erfreuen durften. „Schrecken und dichte Finsternis“ erfüllten den Geist Abrahams. Jakob musste zwanzig Jahre lang im Haus Labans mühsame Arbeiten verrichten. Joseph fand seinen rauchenden Ofen des Elends in den Kerkern Ägyptens. Mose brachte vierzig Jahre in der Wüste zu. So muss es mit den Dienern Gottes stets sein. Sie müssen zunächst „erprobt“ werden, und erst, wenn sie „untadelig“ erfunden sind, können sie ihren Dienst antreten (vgl. 1. Tim 3,10).
Ein Kind Gottes und ein Diener Christi zu sein, sind zwei ganz verschiedene Dinge. Ich mag mein Kind sehr lieb haben, aber wenn ich es im Garten an die Arbeit stelle, tut es vielleicht mehr Falsches als Gutes. Warum? Etwa deshalb, weil es nicht ein geliebtes Kind ist? Nein, sondern weil es nicht geübt ist. Darin besteht der Unterschied. Verhältnis und Dienst sind zwei verschiedene Dinge. Das heißt nicht, dass nicht alle Kinder Gottes etwas zu tun, zu leiden und zu lernen haben. Sie haben es ohne Zweifel, aber es bleibt stets wahr, dass der öffentliche Dienst und die geheime Zucht in den Wegen Gottes eng miteinander verbunden sind.
Jeder, der viel an die Öffentlichkeit tritt, braucht eine demütige Gesinnung, ein gereiftes Urteil, einen unterwürfigen und der Welt abgestorbenen Geist, einen gebrochenen Willen, einen sanften Ton, kurz, all die schönen und sicheren Ergebnisse der geheimen Zucht Gottes, und wir werden sehen, dass alle, die einen hervorragenden Platz einnehmen, ohne diese Eigenschaften in irgendeinem Maß zu besitzen, früher oder später ermatten.
(aus dem Kommentar von Macintosh)
1. Mose 15:4
Sarai wird in der Verheißung nicht erwähnt
Nur soviel zu dem Thema, dass Abram und Sarai Jehova vorgegriffen haben, indem sie es selbst in die Hand nahmen:
Gott sagt hier nicht, dass der Same von ihm und Sarai sein würde, daher war es nicht so von der Hand zu weisen, eine Leihmutter zu nehmen. Immerhin war es zu der Zeit und in der Kultur, in der sie lebten, gang und gäbe …
1. Mose 15:17
Der Bund ist ohne Bedingungen für Abram
Deshalb hält Jehova auch daran fest, egal wie schlimm sich das Volk später auch gebärdeten.
Abram muss nix tun, er muss diesen Bund nur annehmen.
Ähnlich ist es mit uns Christen. Jesus ist für uns gestorben, „während wir noch Spnder waren“ und wir müssen das Opfer lediglich annehmen. Egal, was wir getan haben, er ist für uns und unsere Sünden gestorben.
Wir brauchen keine Angst zu haben, dass Gott uns fallen lässt, wenn wir mal nicht so funktionieren. Denken wir dabei auch an Römer 8: „nichts kann uns von Gottes Liebe trennen“ – nicht einmal wir selbst
Der Irrtum der Galater bestand darin, dass sie versuchten, dem etwas von der „Natur“ beizumischen, was Christus am Kreuz bereits für sie vollbracht hatte. Das Evangelium, das ihnen von Paulus verkündigt worden war, und das sie angenommen hatten, war die einfache Darstellung der unumschränkten, bedingungslosen Gnade Gottes. Jesus Christus war ihnen, als unter ihnen gekreuzigt, vor Augen gemalt worden (Gal 3,1). Das war nicht nur eine Verheißung Gottes, sondern die göttliche und herrliche Erfüllung einer Verheißung. Ein gekreuzigter Christus ordnete alles hinsichtlich der Forderungen Gottes und der Bedürfnisse des Menschen. Aber die falschen Lehrer verdrehten dies oder versuchten es jedenfalls, indem sie sagten: „Wenn ihr nicht beschnitten werdet nach der Weise Moses, so könnt ihr nicht errettet werden“ (Apg 15,1). Sie machten auf diese Weise, wie der Apostel sagt, in Wirklichkeit „die Gnade Gottes ungültig“, aber dann wäre Christus „umsonst gestorben“ (Gal 2,21). Christus war entweder ein vollkommener, oder überhaupt kein Erretter.
Sobald jemand sagt: „Wenn ihr nicht so oder so seid, könnt ihr nicht errettet werden“, untergräbt er das Christentum, denn das Christentum offenbart Gott, wie Er zu mir, einem schuldigen, verlorenen, durch sich selbst zu Grunde gerichteten Sünder, herabgestiegen ist und mir durch sein eigenes Werk am Kreuz eine völlige Erlösung von meinen Sünden und eine vollkommene Befreiung aus meinem verlorenen Zustand bringt.
Wenn mir daher jemand sagt: „Du musst so oder so sein, um errettet zu werden“, dann raubt er dem Kreuz seine Herrlichkeit und mir meinen Frieden, denn wenn das Heil von unserem Sein oder Tun abhängt, sind wir verloren. Aber es ist nicht so. Der große Grundsatz des Evangeliums lautet: Gott ist alles, und der Mensch ist nichts. Es gibt keine Mischung von Gott und Mensch – alles ist von Gott. Der durch das Evangelium geschenkte Friede gründet sich nicht teilweise auf das Werk Christi und teilweise auf das des Menschen, sondern ganz auf das Werk Christi, weil dieses Werk für immer vollkommen ist und alle, die darauf vertrauen, so vollkommen macht, wie es selbst ist.
(aus dem Kommentar von Macintosh)
Wieder mal haben wir viel Neues gehört im Gottesdienst am Sonntag. Hier mal einige Stichpunkte zu diesem Kapitel – sie werden später noch ausführlicher angeführt:
Das Erbe:
Warum Abram fragt „was willst du mir geben“
Der Bund:
was bedeutet „ich bin dein Schild“? (Vers 7)
warum das Volk erst nach 400 Jahren das Land bekommt (Vers 13-14, 16) und
warum Jehova durch das zerteilte Opfertier ging (Vers 17)
Resümee vom Gottesdienst vom 19. März
Vor zwei Wochen hatten wir uns mit der Entstehung der Juden beschäftigt, an diesem Sonntag haben wir die Entstehung der Moslems in der Bibel gelesen ?. Erinnert ihr euch?
Letzte Woche hatten wir uns mit Abram und Lot beschäftigt, dass Gott Abram das Land durchstreifen ließ und ihm als Erbe zugesagt hat – diese Woche haben wir uns die Prophezeiung um den Erbe angesehen. Gott verspricht Abram, ihn zu einer großen Nation zu machen. Damit trifft er bei Abram einen wunden Punkt…
Der Name „Abram“ bedeutet „großer Vater“ und jedesmal wenn jemand Abram mit seinen Namen angesprochen hat, wird es ihm einem Stich gegeben haben. Er war kein Vater – immer noch nicht, obwohl die Zusage Gottes bereits gut zehn Jahre her ist. Was hatte er bloß falsch gemacht? Wieso hatten er und Sarai immer noch keine Kinder?
Heute wissen wir, dass es Probleme gibt, wenn nahe Verwandte Kinder miteinander bekommen – mit ein Punkt, warum Inzest auch heute noch und auch in unserem sonst so freien Land immer noch verboten ist. Man hat Angst vor behinderten Kindern. Bei Sarai und Abram ist es Unfruchtbarkeit, denn sie sind Halbgeschwister. Wir werden es später auch noch bei Isaak und Rebekka sehen, die Cousin und Cousine waren und ebenso bei Jakob und Rahel (wobei Lea fruchtbar war, sie war aber auch von Jehova damit gesegnet worden, um den Schmerz zu lindern, dass Jakob Rahel mehr liebte als sie).
Wie dem auch sei. Als Jehova Abram gegenüber nochmals erwähnt, dass er ihn groß und reich machen wolle, widerspricht dieser und fragt, was er damit solle. Ja, er war ja jetzt schon reich, aber was bedeutet ihm dies, wenn er doch keine Kinder hat? Nun bestätigt Jehova ihm nochmals, dass er ihn „zu einer großen Nation“ machen will und dass sein Erbe kein adoptierter Sklave (nicht Elieser) sein würde, sondern ein Kind, das Abram selbst gezeugt habe. Dies bestätigt er ihm mit einem Bund.
Nun wird es merkwürdig. Dass das Volk Gottes ihm Tiere als Opfer gaben, ist uns bereits durch Kain und Abel in Kapitel 4 und Noah in Kapitel 9 bekannt. Dass Gott es annahm, indem ein Feuer vom Himmel kam und es verzehrte, kennen wir auch schon. Aber nun soll Abram die Tiere zerteilen, die Teile einander gegenüber legen und Gott geht in einer Feuer- und Wolkensäule dadurch (diese Begriffe werden in den anderen Büchern Mose mit der Führung Gottes in Verbindung gebracht). Was soll diese merkwürdige Art und Weise?
In der Bibel gibt es verschiedene Art und Weisen für einen Bund, unter anderem gibt es den Blutbund und den Salzbund. Auch in der Gegend und Kultur gibt es besondere Arten und Zeremonien für einen Bund. Hier ist so eine besondere Art davon. Man legte wie beschrieben die Teile des geopferten Tieres einander gegenüber und beide Parteien gingen hindurch. Dies hatte zur Bedeutung, dass derjenige, der diesen Bund brach, ebenso wie diese Tiere zu Tode kommen sollte. Hier war das besondere, dass nur Jehova zwischen den Teilen hindurch ging und Abram nur zusah. Dies zeigt, dass dieser abramische Bund einseitig war, dass Abram und seine Nachkommen nichts tun mussten, außer ihm anzunehmen. Ebenso wie wir heute die unverdiente Gnade und Güte Gottes annehmen können, indem wir das Opfer Jesu für uns annehmen.
Nochmal kurz zurück zu dem Schild aus Vers 7: Ein Schild ist dazu da, die Gefahr abzuwenden und der „Schild Davids“ ist der Davidsstern, zwei ineinander verschränkte Dreiecke. Gott sichert damit Schutz vor jeder Gefahr zu.
Des weiteren erwähnt Jehova in der nächtlichen Vision, dass das Volk 400 Jahre vertrieben aus dem Land sein würden, erst dann würde ER das Land ganz in ihren Besitz geben, „denn die Schuld der Amoriter ist noch nicht voll“ (Vers 13 und 14). Wieso müssen sie denn noch warten, wenn doch der Schöpfer selbst ihnen das Land schenkt?
Wir hatten bereits letzte Woche bei dem Streit der beiden Hirten gesehen, warum „das Land es nicht ertrug“: es hatte ja bisher nicht leer und brach gelegen, sondern die Amoriter lebten darin, sie hatten Städte gebaut, die sie bewohnten, sie hatten Tiere, die das Weideland benötigten und benutzten und sie haben sich Felder angelegt. Wäre es nicht unfair, diese Menschen nun auf einmal ihrer Heimat zu berauben? Was hatten sie getan, dass sie so eine Härte verdient hätten?
Jehova ist ein liebevoller und gerechter Gott und so gibt er ihnen Zeit. Zwar sind sie schon sehr schlecht, wir hatten im Zusammenhang mit Lots Wahl des Wohnortes und dem Krieg der Könige gelesen, dass die Bewohner von Sodom „ausnehmend schlecht“ waren und wir werden in den nächsten Wochen lesen, dass Jehova Sodom und Gomorra wegen ihrer Schlechtigkeit vernichtet. Aber noch ist nicht das ganze Land so verdorben, dass alle Menschen darin die Vernichtung verdient hätten. Als allerdings das Volk Israel unter Josua nach Jericho kommt und das verheißene Land einnimmt, da ist die Schlechtigkeit der Menschen soweit fortgeschritten, dass sie es verdient haben. Dies sollten wir uns dann, wenn wir Josua lesen, im Sinn behalten, damit wir Gott nicht für hart und ungerecht halten ?
1. Mose 16:7-9
Wieder einmal die Frage „Wo bist du?“
Diese Art der Frage hat Jehova bisher immer angewandt, wenn derjenige was falsch gemacht hat und es durch die Frage erkennen sollte.
Denken wir an Adam und Eva, die sich nach dem Sündenfall versteckten. Gott fragte „wo bist du?“ und später „woher weißt du, dass du nackt bist?“, „hast du von der Frucht genommen?“
Danach lesen wir es bei Kain. Im Vorfeld fragt ER „warum hast du dein Angesicht gesenkt?“ und warnt ihn vor seiner grollenden Einstellung. Nach dem Mord fragt er „wo ist Kain?“, obwohl er es weiß.
Auch hier bei Hagar fragt er „woher kommst du und wohin gehst du?“, obwohl er es längst weiß
Spricht dies jetzt gegen den Eindruck, dass Sarai ihre Magd falsch und unfair behandelte? Denn dann wäre ihr Weglaufen ja ok und verständlich gewesen…
Wir hatten uns mit der Art, wie Sarai mit ihr umging, bereits ausgiebig in den Vorjahren beschäftigt. Ich bin gespannt, was Fruchtenbaum dazu sagt ?
Auf menschliche Mittel zurückgreifen
Hier finden wir, wie der Unglaube seinen dunklen Schatten auf den Geist Abrahams wirft und ihn eine Zeit lang wieder von dem Weg des glücklichen und einfachen Gottvertrauens ablenkt. „Und Sarai sprach zu Abram: Siehe doch, der HERR hat mich verschlossen, dass ich nicht gebäre“ (V. 2). Diese Worte zeugen von der üblichen Ungeduld des Unglaubens, und Abraham hätte sie entsprechend behandeln und vom Herrn die Erfüllung seiner gnädigen Verheißung geduldig erwarten sollen. Unser armes Herz zieht naturgemäß alles andere einer Stellung des geduldigen Wartens vor. Es benutzt lieber eigene Hilfsmittel und Pläne, als in dieser Stellung zu bleiben. Im Anfang an eine Verheißung glauben oder ihre Erfüllung geduldig abwarten, sind zwei verschiedene Dinge. Wir können diesen Unterschied in dem Verhalten eines Kindes deutlich wahrnehmen. Wenn ich meinem Kind etwas verspreche, zweifelt es überhaupt nicht an meinem Wort, aber dennoch entdecke ich bei ihm Unruhe und Ungeduld, weil es wissen möchte, wie und wann ich mein Versprechen erfüllen werde. Das Betragen eines Kindes aber ist ein Spiegel, in dem auch der weiseste Mensch sein eigenes Bild sehen kann. Abraham zeigt Glauben in Kapitel 15, und dennoch fehlt ihm die Geduld in Kapitel 16. Wie kraftvoll und schön sind daher die Worte des Apostels in Hebräer 6: „Damit ihr nicht träge werdet, sondern Nachahmer derer, die durch Glauben und Ausharren die Verheißungen erben“ (V. 12). Gott gibt eine Verheißung. Der Glaube glaubt daran. Die Hoffnung genießt sie im Voraus, und die Geduld erwartet ruhig ihre Erfüllung.
Die Bedeutung der an Abraham gerichteten Worte Saras ist diese: „Der Herr hat mich versäumt. Vielleicht wird meine ägyptische Magd sich als eine Hilfsquelle für mich erweisen“. Alles außer Gott sagt einem Herzen zu, das unter dem Einfluss des Unglaubens steht, und man ist oft nicht wenig erstaunt, wenn man sieht, an welchen erbärmlichen Dingen sich der Gläubige hängen kann, wenn er einmal das Gefühl der Nähe Gottes verloren und folglich vergessen hat, dass seine Treue unveränderlich ist und Er in allem genügt. Wir verlieren den friedvollen und ausgeglichenen Seelenzustand, der für das Zeugnis des Gläubigen so notwendig ist, und nehmen wie die Welt unsere Zuflucht zu jedem Hilfsmittel, das sich uns zur Erreichung des gewünschten Ziels anbietet und nennen das dann „einen guten Gebrauch von den vorhandenen Mitteln machen“.
Doch es ist eine bittere Sache, wenn wir den Platz der unbedingten Abhängigkeit von Gott aufgeben, und die Folgen müssen traurig sein. Hätte Sara gesagt: „Die Natur hat mich im Stich gelassen, aber Gott ist meine Hilfe“, so hätte sie ihren wirklichen Platz eingenommen, denn die Natur hatte sie in der Tat im Stich gelassen. Aber nach dem Urteil Gottes und dem des Glaubens war die Natur in Hagar nicht besser als in Sara. Ob die Natur alt oder jung ist, spielt für Gott keine Rolle und deshalb auch nicht für den Glauben, aber die Kraft dieser Wahrheit ist nur dann in uns, wenn wir in Gott selbst unseren lebendigen Mittelpunkt finden. Sobald wir unsere Blicke von Gott abwenden, sind wir allen Erfindungen des Unglaubens preisgegeben. Nur dann, wenn wir uns bewusst auf den lebendigen, allein wahren und allein weisen Gott stützen, sind wir imstande, von allen menschlichen Hilfsmitteln abzusehen. Das bedeutet nicht, dass wir die Werkzeuge verachten, die Gott gebraucht, denn das wäre Sorglosigkeit und nicht Glauben. Der Glaube schätzt das Werkzeug sehr, jedoch nicht um des Werkzeugs willen, sondern weil Gott es ist, der es gebraucht, während der Unglaube nur das Werkzeug sieht und seiner scheinbaren Macht jeden Erfolg zuschreibt, anstatt es nach der allmächtigen Kraft dessen zu beurteilen, der sich seiner bedient. So sprach Saul zu David, als er ihn mit dem Philister verglich: „Du vermagst nicht gegen diesen Philister auszugehen, um mit ihm zu kämpfen; denn du bist ein Jüngling“ (1. Sam 17,33). Aber in dem Herzen Davids handelte es sich nicht um die Frage, ob er, sondern ob Gott imstande war, Goliath zu besiegen.
Der Pfad des Glaubens ist ein sehr einfacher und schmaler Pfad. Der Glaube vergöttert weder die Mittel, noch verachtet er sie. Er schätzt sie, so weit sie die Mittel sind, die Gott gebraucht, aber nicht mehr. Es besteht ein großer Unterschied zwischen dem Gebrauch, den Gott von dem Geschöpf macht, um mir zu dienen, und dem Gebrauch, den der Mensch von ihm macht, um Gott auszuschließen. Dieser Unterschied wird leider nicht genug beachtet. Gott bediente sich der Raben, um Elia zu ernähren, aber Elia bediente sich ihrer nicht, um Gott auszuschließen. Wenn das Herz wirklich sein Vertrauen auf Gott setzt, ist es nicht um die Mittel besorgt. Es wartet auf ihn in der vollen Gewissheit, dass Er stets segnen, helfen und sorgen wird, unabhängig davon, welche Mittel Er benutzt.
(aus dem Kommentar von Macintosh)
Wieder mal haben wir viel Neues gehört im Gottesdienst am Sonntag. Hier mal einige Stichpunkte zu diesem Kapitel – sie werden später noch ausführlicher angeführt:
Die Leihmutter
Das Angebot Sarais und die Gefühle, die es in uns Frauen auslöst
Warum bietet sie das an?
Woher Hagar kam
„Und Abram hörte auf seine Frau“ und die Parallele
Warum Hagar ihre Herrin verachtete
Hagars Flucht
Warum sie weg lief und wohin sie wollte
Wer ist „der Engel des Herrn“?
Wieder eine Frage – „woher kommst du?“ – Grund und Auswirkungen (Vers 8-9)
Der Segen
Ismael und wer von ihm abstammt (warum wichtig für uns heute)
Resümee vom Gottesdienst vom 19. März
In Kapitel 16 lesen wir von Sarai und Hagar und davon, wie sie versuchen, aus eigener Kraft den ersehnten Erben hervorzubringen. Immerhin war im Kapitel davor ja nur von Abrams Same zu lesen. Gott hatte versprochen, dass Abram ein leibliches Kind haben würde, Sarai wird da nicht erwähnt. Allerdings war anzunehmen, dass Jehova sie beide als Eltern gemeint hatte, denn am Ende von Kapitel 2 sagt Jehova, dass beide „ein Fleisch“ sein sollten. In seinem Plan war keine Leihmutterschaft vorgesehen.
Auf der anderen Seite kann man Sarai gut verstehen. Zur damaligen Zeit galt Kinderlosigkeit als Fluch und sicherlich wird sie viel Spott geerntet haben. Wahrscheinlich gab es auch ihr jedesmal einen Stich, wenn jemand ihren Mann beim Namen rief. Zu dieser Zeit war es ebenso „normal“, dass eine unfruchtbare Frau eine Ihrer Sklavinnen nahm und diese als Leihmutter nutzte. Es war nicht verwerflich. Im Gegenteil: ich habe gerade im Kommentar bei Fruchtenbaum gelesen, dass eine Braut eine Sklavin für eben diese Zwecke mit in die Ehe bringen musste, der Fortbestand der Sippe musste einfach gesichert sein und wenn die Ehefrau selbst keine Kinder bekommen könnte, dann war halt die Sklavin als Leihmutter dran.
Für uns heute ein „no Go“, geht garnicht. Nicht nur Sandra bekommt bei dem Gedanken, dass sie ihrem Mann eine andere Frau ins Bett gibt, aufgebrachte schlechte Gefühle. Ich könnte mir das auch nicht vorstellen. Allerdings sollte diese andere Frau ja nicht zur sexuellen Bereicherung für den Mann gegeben werden, sondern „einfach nur“ schwanger werden. Das Kind, was diese dann bekommt, würde als Sarais leibliches Kind angerechnet werden.
Ich habe vor einigen Jahren schon etwas dazu geloggt: wir hatten eine syrische Frau, die mit ihrem Mann in unser Haus gezogen war. Sie war schwanger und nach einiger Zeit mussten sie umziehen, da der Mann seine erste Frau mit den Kindern nachgeholt hatte. Wir blieben weiter in Kontakt, da ich mit ihr die Bibel besprochen habe und für mich war das jedesmal merkwürdig. Sie wohnten gemeinsam unter einem Dach: unten wohnte die erste Frau mit ihren Kindern und oben sie mit den Kindern. Beide Frauen waren zeitgleich schwanger. Der Mann pendelte immer zwischen den Frauen hin und her, jede Frau hatte eine festgesetzte Zeit mit ihm und es schien völlig normal zu sein, selbst die Kinder empfanden es als normal. Merkwürdig kam es Saphira erst vor, als wir in der Bibel gelesen hatten, was Gott ganz zu Anfang über die Ehe gesagt hatte, dass beide „ein Fleisch“ sein sollten. Ich könnte mir das überhaupt nicht vorstellen, meinen geliebten Mann zu teilen
Wie dem auch sei, Sarai gibt Abram ihre Magd und diese wird sofort schwanger. Nun beachtet sie Sarai verächtlich, sieht auf diese herab, wie alle auf unfruchtbare Frauen herabsehen und es kommt zu Problemen.
In diesem Zusammenhang gehen wir noch mal kurz einige Verse zurück: was war eigentlich mit Abram? Wie dachte er über das Ganze?
Die Bibel sagt, dass „er auf die Stimme seiner Frau hörte“ und das Angebot annahm. Es wird in Gottes Wort nicht gewertet, was die beiden da vorhatten, um zu dem verheißenen Kind zu kommen, allerdings finden wir diese Aussage „er hörte auf seine Frau und nahm“ bereits ganz am Anfang in der Bibel, als Adam von seiner Frau die verbotene Frucht nimmt (Kapitel 3). Allerdings sind die Auswirkungen auch da schon verheerend und zeigen, dass der Mann nicht ganz auf Gott vertraut. Denn Adam hätte zuerst den Abend abwarten und mit Gott reden sollen (wir erinnern uns, dass die beiden jeden Tag um die Zeit der Brise im Garten spazieren gingen und miteinander redeten). Ebenso hätte Abram zuerst Gott befragen können, was der von dieser Idee mit der Leihmutter hält.
Mit dazu kommt, woher sie eigentlich die Hagar hatten und was Gott seinerzeit zu dem Versuch sagte, es auf eigene Faust zu lösen. Wir hatten gelesen, dass Abram und Sarai vor einer Hungersnot in Ägypten Exil suchten (Kapitel 12). Sarai kam in den Harem des Pharao und wurde mit einer langwierigen Schönheitsbehandlung auf die Ehe mit diesem vorbereitet. Im Buch Esther haben wir gelesen, dass diesen Frauen eine Magd oder Sklavin zur Seite gestellt war und als Abram und Sarai aus Ägypten dort geschickt wurden, sollten sie all ihre Habe und ihren Hausstand mitnehmen. Hagar wird als Sarais Zofe mit dabei gewesen sein. So haben sie diese Frau eigentlich nur deshalb mit dabei, weil sie schon damals versucht haben, das Problem ohne Jehova auf eigene Faust zu lösen.
Nun hat es mit der Leihmutter also geklappt, Hagar wird scheinbar sofort schwanger und der Erbe ist gesichert. Dass sie sich nun für etwas besseres als ihre Herrin hält, führt zu Problemen. Denn immerhin ist Sarai die Herrin und die andere „nur“ die Sklavin, auch wenn sie das Kind des Herrn austrägt. Es kommt zum Streit, Sarai verweist die Sklavin auf ihre Stellung und diese flieht. Darauf hat sie keine Lust und höchstwahrscheinlich will sie zurück zu ihrer Familie, denn sie schlägt den Weg Richtung Ägypten ein.
Als sie an einer Quelle Rast macht, begegnet ihr „der Engel des Herrn“. Aus ihrer Reaktion auf diesen erkennen wir, dass dies hier nicht nur ein Engel war, sondern Gott selbst. Höchstwahrscheinlich der Sohn, der später als Jesus hier auf der Erde war,
Wieder kommt etwas, das uns bereits öfters in den letzten Kapiteln begegnet ist und woran wir Gottes Liebe und Güte erkennen. Er schimpft nicht mit ihr, sondern gibt ihr durch die Frage „woher kommst du und wohin gehst du?“ Gelegenheit, über ihr Tin nachzudenken. An ihrer Antwort Kamm man erkennen, dass sie weiß, dass ihr Verhalten nicht richtig ist. Adam und Eva wollten anderen die Schuld geben, ebenso wie Kain. Aber Hagar erkennt an, dass sie die Sklavin von Sarai ist und „weg gelaufen ist“, etwas, was eine, Sklaven nicht zusteht.
Gott freut diese Reaktion, denn er segnet sie und ihr Kind. Ismael soll er heißen und auch ihm verheißt Gott, dass er mal „eine große Nation“ sein würde. Hier entstehen die Moslems, denn die Nachkommen von Ismael sind die späteren Moslems. Daher reden auch diese von Abraham als von ihrem Stammvater.
Das ist für uns heute interessant, denn wir sehen ihre Entstehung in der Bibel und auch dass Jehova Gott, der Schöpfer von allem, dieses Volk ebenso gesegnet hat wie die Juden und später die Christen. Auch wenn sie und ihr Glaube und ihre Bräuche uns fremd erscheinen und uns Angst machen, so sind sie dennoch von Gott ins Leben gerufen…
Am Ende geht Hagar wieder zu ihrer Herrin zurück, um dort Abrams Erben zur Welt zu bringen. Aber davon nächsten Sonntag
Diese Woche lesen wir 1. Mose 17 bis 18:19. Wie wir sehen werden, bekommt auch Sarai eine Verheißung und einen Segen Gottes. Es bleibt spannend ?️?
Gottesdienst vom 26. März
Vor zwei Wochen hatten wir uns mit der Entstehung der Juden beschäftigt, an diesem Sonntag haben wir die Entstehung der Moslems in der Bibel gelesen.
Diese Woche lesen wir 1. Mose 17 bis 18:19. Wie wir sehen werden, bekommt auch Sarai eine Verheißung und einen Segen Gottes. Es bleibt spannend ?️?
1. Mose 17:19-21
Warum Abraham glaubte, dass Ismael der Same sein würde
Sicherlich wird ihm Hagar von ihrer Begegnung am Brunnen erzählt haben, von der wir letzte Woche im Kapitel zuvor gelesen hatten. Da hatte Jehova den Sohn, den sie in sich trug, mit ähnlichen Worten gesegnet:
Kurz davor hatten wir von dem Segen gelesen, den Gott Abram gab, dass man seinen Damen nicht zählen könne. Daher ist es ganz natürlich, dass Abraham denkt, er habe den versprochenen Samen bereits gezeugt. Wahrscheinlich werden Sara und er nicht weiter darüber nachgedacht haben ob und wie ein weiterer Sohn kommen würde
Resümee vom Gottesdienst am 26. März
Wir gehen mit großen Schritten weiter – es ist nach wie vor die Geschichte Abrahams und die Entstehung von Gottes Volk. Mehrfach schon hat Gott seinen Bund Abram gegenüber bestätigt. Wir lesen nichts darüber, dass Jehova Abram für seine eigenständigen Aktionen verurteilt. Im Gegenteil – immer wieder bringt er die Dinge in Ordnung, die aus den Eigenmächtigkeiten von Abram und Sarai entstehen: er verhindert, dass es zu sexuellen Beziehungen zwischen Sarai und dem Pharao kommt, er schickt die schwangere Hagar wieder zu ihrer Herrin zurück und er segnet sogar das Kind, dass die beiden haben.
All dies haben wir in den Wochen zuvor gelesen und besprochen. Nun ist der Sohn von Abram geboren und sicherlich wird er diesen entsprechend erzogen haben. Erinnern wir uns noch, was wir dazu in Kapitel 4 gelesen haben? Eva dachte, dass Kain dieser verheißene Same sei und vergötterte ihren Sohn buchstäblich. Er wurde bevorzugt vor dem Jüngeren und er entwickelte einen schlechten Charakter. Abram und Sarai haben viele Jahre vergeblich auf den verheißenen Samen gewartet und nun war er endlich da. Wie mögen sie diesen gesehen und erzogen haben? Sicherlich war er nicht nur in ihren Augen etwas ganz besonderes. Dies können wir auch aus Abrahams Erwiderung erkennen, als Gott von einem gemeinsamen Nachkommen mit Sara spricht (Vers 18 und 19).
Das Zeichen des Bundes
Zwischen der letzten Woche und jetzt ist es ein Zeitsprung von 13 Jahren. Nun erscheint Jehova abermals und bestätigt zum wiederholten Male seinen Bund mit Abram. Da es ein ziemlicher Wendepunkt in Abrams Leben ist, ändert er zuerst mal den Namen von Abram in Abraham und von Sarai in Sara. Dann erklärt er dem verdutzten Mann, dass Ismael nicht der verheißene Same ist. Er wird zwar von Jehova gesegnet, aber er ist nicht der, den Jehova vorher gesagt hat. Er wird mit Sara einen eigenen leiblichen Sohn bekommen und aus diesem würde der Same hervorgehen, der Erbe des Bundes sein würde. Als Zeichen des Bundes soll Abraham sich, seinen Sohn und alle Männer und männlichen Nachkommen beschneiden lassen. So würde jeder sehen können, wer zu diesem Volk Gottes gehört (Verse 11 – 13).
Wer sich nicht beschneiden lässt, soll das Volk entweder verlassen oder getötet werden, falls er nicht gehen will. Ist dies eine unzumutbare Härte? Immerhin wäre so eine Prozedur ja schmerzhaft.
Das stimmt, aber es ist ein Bundeszeichen und eine einmalige Angelegenheit. Sicherlich werden Abraham und die anderen gerne auf dieses Gebot eingelassen haben, denn es stand ja ein großer Segen „als Preis“ in Aussicht. Zwar mussten auch die Sklaven beschnitten werden, die vielleicht überhaupt nicht an Jehova glaubten, aber diese waren ihrem Herrn unterstellt. Für alle weiteren Söhne, die ihnen geboren werden würden, war es keine Härte mehr, denn Gott bestimmte, dass es am achten Tag nach der Geburt geschehen solle, ein Zeitpunkt, der perfekt geeignet war, was wenige Schmerzen und schnelle Heilung bedeutet. Danach waren sie ja für ihr ganzes Leben beschnitten, es war ja eine einmalige Sache. Wir wissen, dass auch Jesus beschnitten war, denn wir lesen in der Bibel, dass er am achten Tag mit seinen Eltern im Tempel zur Namensgebung war – und diese war immer mit der Beschneidung verbunden.
Es kam noch die Frage auf, ob die Beschneidung den Zweck hatte, um Wollust zu verhindern, aber dem ist nicht so. Es wurden ja lediglich Männer und Jungs beschnitten und keine Frauen. Von meinem Vater weiß ich, dass so ein Beschnittensein keine negativen Auswirkungen auf das Sexualleben habt, eher im Gegenteil – und er redet da aus Erfahrung.
Der Erbe des Bundes
Nun teilt Jehova Abraham mit, dass er mit Sara einen gemeinsamen Sohn haben wird und dass dieser der Erbe sein würde (Verse 15 und 16). Abraham lacht, denn vom rein menschlichen her ist dies unmöglich. Immerhin sind seit der Zeugung von Ismael 14 Jahre vergangen und Sara ist zudem längst in den Wechseljahren. Wie sollte sie da schwanger werden? Dieses Lachen ist Ursprung des Namens – Abraham soll diesen Sohn Isaak nennen, „er wird lachen“ (Vers 19).
Abraham reagiert sofort, er lässt sich und alles männliche bei ihm beschneiden…
1. Mose 18:12
Warum lacht Sara?
Dass Abram lacht, als er davon hört, dass er und Sara einem Sohn haben werden, ist eigentlich natürlich, denn er dachte, dass Jsmael bereits der verheißene Same sei.
Aber ihm hatte Jehova verheißen, dass er noch einen Sohn bekommen würde, der das leibliche Kind von ihm und Sara sei (1. Mose 17:21). Dies wird er dich sicherlich auch Sara erzählt haben, nachdem die Erscheinumg vorbei war. Sie werden darüber geredet haben und somit sollte ihr dies nicht so neu sein und sollte sie nicht so unvorbereitet treffen, wie zuvor ihren Mann.
Fehlte ihr der Glaube?
Resümee vom Gottesdienst am 26. März
Der Besuch
Am Anfang von Kapitel 18 lesen wir, dass Jehova zu Abraham kommt, es besuchen ihn drei Männer – scheinbar rein zufällig. Abraham erkennt in einem dieser Männer den Mann, der immer wieder mit ihm über den Bund gesprochen hatte. Daher weiß er, dass es kein zufälliger Besuch ist, sondern dass Jehova zu ihm kommt.
Er erweist ihnen die Gastfreundschaft, die auch wir anderen erweisen sollten und die sich komplett vom dem Empfang unterscheidet, der ihnen später in Sodom bereitet wird – davon am Sonntag mehr. Er lässt Wasser kommen, um Ihnen die Füße zu waschen (das erinnert uns an das, was Jesus an seinem letzten Abend seinen Jüngern tat). Er sucht sein bestes Tier aus und lässt es zubereiten und bittet Sara, Brot für die Gäste zu backen. Das Brot geht relativ schnell, da es nicht erst gehen muss, wie wir das heute von unserem Brot kennen. In Israel backt man runde Fläche Kuchen auf einem heißen Stein. Das wird nicht so lange gedauert haben. Dazu gibt es eine Soße oder Dipp aus Schmand – quasi die Vorspeise. Denn auf den Braten müssen sie lange warten, denn das Tier muss zuerst geschlachtet und ausgeblutet werden und dann dauert solches Fleisch ziemlich lange, bis es gar ist.
Dass der Besuch länger dauerte, sehen wir daran, wann sie später in Sodom ankommen. Sie kommen um die Mittagszeit zu Abraham und in Sodom kommen sie am späten Abend an und suchen sich ein Dach für die Nacht.
Sara lacht
Nun wiederholt Jehova nochmals, dass Abraham und Sara in einem Jahr einen gemeinsamen Sohn haben werden. Kein Wunder, dass Sara lacht, denn sie ist weit über die Wechseljahre hinaus, auf natürliche Weise kann hier kein Kind mehr empfangen werden. Aber Jehova ist nichts unmöglich und das wird sie auch noch erleben, wenn sie das werdende Leben später in sich spürt.
Die Männer gehen und Abraham begleitet sie noch ein Stück. Hier fängt das Gespräch an, mit dem wir uns diese Woche beschäftigen wollen: Gott will Abraham seinen Willen offenbaren, weil er Abraham für gerecht hält und weiß, dieser seinen Kindern davon erzählen wird.
Gottesdienst am 2. April
Davon in dieser Woche mehr. Abraham wird eine wichtige Lektion über Jehova lernen und daher bleibt es auch für uns spannend. Vielleicht kennen wir die Geschichte ja schon – aber wissen wir auch, was Abraham daraus über Jehova lernte? Und was auch wir daraus über Jehova lernen können und wie weit es auch uns heute betrifft?
Spannung pur.
Wer mag, kann als Vorbereitung darauf bis Sonntag schon mal 1. Mose 18:19 bis 19:38 lesen. Wir freuen uns schon auf euch ?
1. Mose 18:16-33
Worum geht es Abraham hier?
Es ist interessant, dass Gott zuerst von Abraham sagt, dass dieser gerecht sei und dass er seine Gerechtigkeit anerkennt – und dass es dann eine Diskussion um Jehovas Gerechtigkeit gibt
Kann es sein, dass es Lot bei der ganzen Verhandlerei um Lot geht, der ja auch mit seiner Familie in Sodom lebt?
Wie kommen ZJ eigentlich darauf, dass es mit Lot und seiner Familie mind zehn Gerechte hätte geben müssen?
Es waren doch nur Lot und seine Frau und die beiden Töchter und evtl deren Mönner – da komme ich auf 6
Oder wer hat das gelehrt? Ich weiß es nicht genau, weiß nur, dass ich das mehrfach gehört habe
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Abraham bei zehn aufhörte? Warum hat er nicht noch bis eins weiterverhandelt? Er sagte: „Ich will nur noch dieses Mal reden.“ Es ist ein interessanter Umstand, dass sein Neffe Lot in Sodom lebte. Abraham wusste das. Und wenn man Lots Familie zählt – Lot, seine Frau, seine unverheirateten und verheirateten Töchter und deren Ehemänner -, wissen Sie, auf welche Zahl man dann kommt? Zehn. Abraham war sich sicher, dass Lot wenigstens seine eigene Familie nach Gottes Regeln führte und anleitete. Doch das hatte Lot nicht getan. Wenn er nur seine Familie erreicht hätte, wäre die Stadt verschont geblieben
(aus einer Ansprache von BaylessConley)
Das ist mir noch nie aufgefallen, dass in der Bibel steht, Lot habe Söhne gehabt, denn sie werden nirgendwo erwähnt – und wenn es Söhne gab, wieso mussten die Töchter mit dem Vater schlafen, um Nachkommen zu erwecken?
Ja, hier in Vers 12 werden sie ganz kurz und knapp erwähnt. Aber scheinbar sind sie nicht mit Lot, seiner Frau und seinen Töchtern aus Sodom geflohen – diese mußten ja auch buchstäblich von einem Engel herausgezogen werden. Daher werden die Söhne ebenso wie die Schwiegersöhne in Sodom umgekommen sein.
Schlechte Menschen werden in der Regel nicht namentlich erwähnt, oder bekommen einen bezeichnenden abwertenden Namen wie Nimrod und Nabal
(Gedanken zu einem Punkt im Kommentar von Fruchtenbaum)
Hier ein Querverweis
Abrahams Fürbitte für Sodom
Jakobus 5:16-18
„Bekennet denn einander die Vergehungen und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet; das inbrünstige Gebet eines Gerechten vermag viel. Elias war ein Mensch von gleichen Gemütsbewegungen wie wir; und er betete ernstlich, daß es nicht regnen möge, und es regnete nicht auf der Erde drei Jahre und sechs Monate. Und wiederum betete er, und der Himmel gab Regen, und die Erde brachte ihre Frucht hervor.“
.
Jakobus 5:16-18 ELB
Warum ist dies hier als Querverweis angegeben?
Fürbitte eines Gerechten hat viel Kraft – das wusste wohl auch schon Abraham ?
Hierzu gibt es eine sehr schöne Ansprache von Bayless Conley aus der Reihe „Für dich nur das Beste – bedeutende Gebete in der Bibel“, wo es um den Gedanken der Fürbitte geht
Die unmittelbare Verheißung der Ankunft des Samens wird gegeben. Abraham genießt den trautesten Umgang mit Jehova, der ihm als Seinem Freund Seine Ratschlüsse offenbart. Das Ergebnis dieser Offenbarung ist Fürbitte (vgl. Jes 6).
Gericht trifft die Welt; und während Abraham auf dem Gipfel des Berges mit Gott über das Gericht redet, das die Welt unten, wo er nicht war, treffen sollte, wird Lot, der sich dort niedergelassen hatte, wie durchs Feuer gerettet. Gerechtigkeit, die mit der Welt geht, nimmt die Stellung des Richters ein und ist gleichzeitig unnütz und unerträglich. Abraham entrinnt jeglichem Gericht und sieht es von oben her. Lot wird vom Gericht errettet, das auf die Welt fällt, in der er sich befindet.
Der Ort, wo Abraham sich Gottes erfreute, ist für Lot ein Ort der Unfruchtbarkeit und der Angst: schließlich wird er gezwungen, dort Zuflucht zu suchen, denn er fürchtet sich, anderswo zu sein.
(aus dem Kommentar von Darby)
1. Mose 18:32
Können wir tatsächlich auch die Gnade Gottes beschränken?
Ich habe folgenden Gedanken in dem Kommentar von Mackintosh gefunden:
So gesegnet die Fürbitte Abrahams auch war, so blieb sie dennoch begrenzt, weil der Fürbittende nur ein Mensch war. Sie erreicht nicht die Höhe des Bedürfnisses.
Abraham sagt: „Möge doch der Herr nicht zürnen, und ich will nur noch diesmal reden“ (V. 32), und dann hört er auf, als befürchte er, in der Schatzkammer der unendlichen Gnade einen Wechsel über einen zu hohen Betrag vorgezeigt zu haben. Abraham wurde nicht von Seiten Gottes beschränkt. In Gott war ein Überfluss von Gnade und Geduld vorhanden. Er hätte auf seinen geliebten Diener gehört, selbst wenn dieser in seiner Fürbitte auf drei, ja, auf einen einzigen Gerechten zurückgegangen wäre.
Die Schuld lag auf Seiten des Dieners. Er fürchtete die Höhe seines Kredits zu überschreiten. Er hörte auf zu bitten, und Gott hörte auf zu geben.
So ist es nicht bei unserem hochgelobten Fürsprecher. Von ihm kann gesagt werden: „Daher vermag er diejenigen auch völlig zu erretten …, indem er allezeit lebt, um sich für sie zu verwenden“ (Heb 7,25).
(Aus dem Kommentar von Macintosh)
Kann das wirklich sein, dass Gott mir nicht alles gibt, weil ich nicht „frech“ genug alles einfordere?
Kann es sein, dass er einer Seele in Not Heilung verweigert, weil nicht genug und die wenigen nicht intensiv und fordernd genug darum beten?
Irgendwie passt dies nicht in mein Gottesbild
Resümee vom Gottesdienst am 2. April
Beim letzten Mal haben wir von der Geburt Ismaels gelesen und davon, dass dieser nicht der verheißene Same sein solle. Gott selbst kündigte die Geburt eines gemeinsamen Kindes von Abraham und Sara an und als Zeichen des Bundes, dessen Erbe Isaak sein sollte, wurde die Beschneidung eingeführt. Dann bekam Abraham Besuch von drei Männern, die sich als Jehova selbst und zwei Engel herausstellten und nachdem Abraham sie ausgiebig bewirtet hatte, zogen die beiden Engel weiter Richtung Sodom.
Abraham bleibt mit Jehova allein zurück und nun redet dieser über seine Pläne, was Sodom und Gomorra angeht. Das war das Thema vom letzten Sonntag. Wir hatten Kapitel 18 zu Ende gelesen und das ganze Kapitel 19.
Gott offenbart Abraham, was er mit Sodom und Gomorra vorhat und Abraham ist entsetzt. Immerhin lebt sein Neffe Lot mit seiner Familie im Ort. Würden diese mit vernichtet werden? Abraham weiß, wie verdorben die Bewohner der Stadt sind, er hatte immerhin Lot und die anderen Bewohner befreit und sie daher auch kennengelernt.
Aber zuerst mal lesen wir in 1. Mose 18:20-21, dass Jehova ein gerechter Richter ist. Er geht als erstes hin und guckt selbst, was da los ist. Von welchem Richter heute könnten wir dies sagen? Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum Abraham „sich traut“ mit Gott über sein Vorhaben zu verhandeln, denn es geht um Gottes Gerechtigkeit. Es ist für Abraham, der Gott inzwischen gut kennengelernt hat, undenkbar, dass dieser den Gerechten mit dem Bösen zu Tode bringt und so fragt er immer wieder nach, in ER die Stadt wirklich vernichten würde, wenn sich 50, 45, 40 … oder nur 10 Gerechte in der Stadt befinden.
Warum verhandelt er nach 10 nicht weiter?
Dabei denkt er sicherlich auch an Lot, denn wenn man bedenkt, dass diese Familie aus mind zehn Personen besteht, wären ja schon sie allein Grund, die Stadt zu verschonen: Lot, seine Frau, seine beiden Söhne (wahrscheinlich auch mit Frauen und Kindern?), seine beiden verheirateten Töchtern mit ihren Männern (und Kindern?) und die beiden Verlobten Töchter, die noch bei ihm lebten mit ihren Verlobten.
Falls es dir neu ist, dass Lot auch noch zwei Söhne und zwei bereits verheiratete Töchter hatte, dann liegt es an der Übersetzung. In den meisten wird es so übersetzt, als sei von den zukünftigen Schwiegersöhnen die Rede. Aber die Begriffe in der hebräischen Ursprache bedeuten wörtlich „Söhne“ (19:12) und „Verheiratete Töchter“ (Vers 14)
Da sind wir weit über zehn Personen und Abraham wird gehofft haben, dass all diese in Gottes Augen gerecht wären. Dass Gott bei einer kleineren Anzahl an Gerechten diese auch anders verschont, indem er sie aus dem Sündenpfuhl herausholt, weiß er von der Sintflut noch, denn da wurden 8 Gerechte in der Flut durch die Arche verschont.
Gott selbst versichert ihm, dass er auf die Gerechten achten wird und dann geht auch ER.
Der Streit der Hirten und seine Auswirkungen
Der Ort, wo Abraham sich Gottes erfreute, ist für Lot ein Ort der Unfruchtbarkeit und der Angst: schließlich wird er gezwungen, dort Zuflucht zu suchen, denn er fürchtet sich, anderswo zu sein.
(aus dem Kommentar von Darby)
„Und es geschah, als sie sie hinausgeführt hatten ins Freie, da sprach er: Rette dich um deines Lebens willen; sieh nicht hinter dich, und bleibe nicht stehen in der ganzen Ebene; rette dich auf das Gebirge, damit du nicht weggerafft werdest! Und Lot sprach zu ihnen: Nicht doch, Herr! Siehe doch, dein Knecht hat Gnade gefunden in deinen Augen, und du hast deine Güte groß gemacht, die du an mir erwiesen hast, meine Seele am Leben zu erhalten; aber ich kann mich nicht auf das Gebirge retten, es möchte mich das Unglück erhaschen, daß ich stürbe.
Und Lot zog hinauf von Zoar und wohnte im Gebirge, und seine beiden Töchter mit ihm; denn er fürchtete sich, in Zoar zu wohnen. Und er wohnte in einer Höhle, er und seine beiden Töchter.“
1. Mose 19:17-19, 30 ELB
Lot … erleidet den Verlust von allem, um deswillen er die himmlischen Bedingungen abgelehnt und die Erde gesucht hatte, da er ebenso unwissend war in bezug auf das Gericht wie auf den himmlischen Schatz. Solcherart ist die Stellung des Volkes des Glaubens, wenn es in der Welt des Gerichts versinkt. Bald der Ungewissheit des Unglaubens vor der Tatsache des sichtbaren Gerichts preisgegeben, sucht er seine Zuflucht an dem Orte der Segnung Abrahams, wohin er vordem zu fliehen sich fürchtete und den er früher für die Annehmlichkeiten der gut bewässerten Ebene verlassen hatte
(aus dem Kommentar von Darby)
Wie war es um das Berhältnis von Lot zum Schöpfer bestellt?
Wir hatten ja vor einigen Wochen beim Streit der Hirten und bei der Gefangennehame Lots bereits eine kurze Zusammenfassung von Fruchtenbaum gelesen. Mackintosh hier führt diesen Gedanken ähnlich aus:
Wenden wir uns jetzt dem nun beginnenden ernsten Teil unserer Geschichte zu. „Und Lot saß im Tor Sodoms“ (V. 1). Es war der Platz der staatlichen Gewalt. Ja, er hatte Fortschritte gemacht, er war in der Welt vorangekommen. Suein Weg war äußerlich mit Erfolg gekrönt gewesen. Im Anfang „schlug er Zelte auf bis nach Sodom“ (13,12). Später ging er zweifellos in die Stadt hinein, und jetzt sehen wir ihn im Tor sitzen, in einer einflussreichen Position. Wie verschieden ist das alles von der Szene, die sich im Anfang des vorhergehenden Kapitels vor uns auftat! Die Ursache ist klar. „Durch Glauben hielt Abraham sich in dem Land der Verheißung auf wie in einem fremden und wohnte in Zelten (Heb 11,9). Wir hören nichts Ähnliches über Lot. Es gibt eine Frage, die das Herz bis auf den tiefsten Grund erforscht, und die wir uns vor jeder Handlung stellen sollten. Sie lautet: Handle ich durch Glauben? „Was nicht aus Glauben ist, ist Sünde“ (Röm 14,23); und: „Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott wohlzugefallen“ (Heb 11,6). Man könnte nicht sagen: Durch Glauben saß Lot im Tor Sodoms. Lot fand keinen Platz in der großen Wolke von Zeugen, die in der Kraft des Glaubens lebten. Die Welt war sein Fallstrick und die gegenwärtigen Dinge wurden ihm zum Verhängnis. Er hielt nicht standhaft aus, „als sähe er den Unsichtbaren“ (Heb 11,27). Seine Blicke waren auf die sichtbaren und zeitlichen Dinge gerichtet, während Abraham die Dinge anschaute, die man nicht sieht und die ewig sind (2. Kor 4,18). Der Unterschied zwischen diesen beiden Männern ist groß. Obwohl sie ihren Lauf gemeinsam begonnen hatten, erreichten sie, wenigstens was ihr öffentliches Zeugnis betrifft, doch ein ganz verschiedenes Ziel. Lot war ohne Zweifel errettet, doch „so wie durchs Feuer“, denn, „sein Werk verbrannte“ (1. Kor 3,15). Abraham dagegen fand „Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilands Jesus Christus“ (2. Pet 1,11). Außerdem finden wir nirgends, dass Lot etwas von den hohen Vorrechten genießen durfte, deren Abraham sich erfreute. Anstatt durch den Besuch des Herrn geehrt zu werden, „quälte er Tag für Tag seine gerechte Seele“ (2. Pet 2,8). Anstatt die Gemeinschaft mit dem Herrn zu genießen, befindet er sich fern von ihm. Anstatt für andere eintreten zu können, kann er höchstens für sich selbst bitten. Der Herr blieb bei Abraham zurück, um ihm seine Gedanken mitzuteilen, während Er nur seine Engel nach Sodom sandte, und selbst diese waren nur mit großer Mühe zu bewegen, in das Haus Lots einzutreten und seine Gastfreundschaft anzunehmen. „Nein“, sagen sie, „sondern wir wollen auf dem Platz übernachten“ (V. 2). Wie verschieden ist diese Weigerung von der willigen Annahme der Einladung Abrahams, wie sie sich in den Worten ausdrückt: „Tu so, wie du geredet hast“ (Kap. 18,5).
Die Annahme von Gastfreundschaft ist bedeutungsvoll. Sie drückt, genau genommen, die Gemeinschaft des Gastes mit dem Gastgeber aus. „Zu dem werde ich hineingehen und das Abendbrot mit ihm essen, und er mit mir“ (Off 3,20). „Wenn ihr urteilt, dass ich dem Herrn treu bin, so kehrt in mein Haus ein und bleibt“ (Apg 16,15). Die Weigerung der Engel enthält daher eine entscheidende Verurteilung der Stellung Lots in Sodom. Sie wollten lieber die ganze Nacht auf der Gasse bleiben, als unter dem Dach eines Mannes übernachten, der sich in einer falschen Stellung befand. Ihr Weg nach Sodom scheint wirklich keinen anderen Zweck gehabt zu haben, als Lot zu befreien, und dies noch um Abrahams willen, denn wir lesen: „Und es geschah, als Gott die Städte der Ebene verdarb, da gedachte Gott an Abraham und entsandte Lot mitten aus der Umkehrung, als er die Städte umkehrte, in denen Lot gewohnt hatte“ (V. 29). Wir sehen also, dass Lot um Abrahams willen dem Gericht entrann. Das ist beachtenswert. Der Herr hat keine Gemeinschaft mit einem weltlich gesinnten Herzen, und gerade die Liebe zur Welt hatte Lot verleitet, sich in dem Sumpf dieser schuldigen Stadt niederzulassen. Der Glaube hatte ihn nicht dahin gebracht, auch eine himmlische Gesinnung hatte ihn nicht dorthin gehen lassen, und auch nicht „seine gerechte Seele“. Nur seine Liebe zu dem gegenwärtigen bösen Zeitlauf leitete ihn, zuerst zu „wählen“, dann „Zelte bis nach Sodom aufzuschlagen“, und endlich „im Tor Sodoms zu sitzen“. Was für eine Wahl! Es waren in der Tat „geborstene Zisternen“, die kein Wasser halten konnten, es war ein „geknickter Rohrstab“, der ihm „die Hand durchbohrte“ (vgl. Jer 2,13 und Jes 36,6). Es ist bitter, wenn wir auf irgendeine Weise unsere Wege selbst bestimmen wollen. Wir werden dann ganz sicher die traurigsten Fehler machen. Wie viel besser ist es, uns von Gott unsere Wege vorzeichnen zu lassen und ihm in der Gesinnung eines kleinen Kindes alles anzuvertrauen, weil Er es ist, der in seiner nie irrenden Weisheit und unendlichen Liebe alles für uns ordnen kann und will!
Ohne Zweifel hatte Lot eine Übersiedlung nach Sodom für sich und seine Familie für vorteilhaft gehalten. Aber die Folgen zeigen, wie sehr er sich getäuscht hatte, und das Ende seiner traurigen Geschichte mahnt uns ernst, auf die ersten Regungen weltlicher Gesinnung in uns zu achten. „Begnügt euch mit dem, was vorhanden ist“ (Heb 13,4.5). Warum? Etwa weil wir ein gutes Einkommen haben und alle unsere Wünsche befriedigt sind? Sollte das der Grund unserer Zufriedenheit sein? Nein, sondern weil der Herr gesagt hat: „Ich will dich nicht versäumen und dich verlassen“. Gesegnetes Teil! Hätte Lot sich damit begnügt, so hätte er die wasserreichen Ebenen Sodoms nicht aufgesucht.
(Aus dem Kommentar von Macintosh)
Mangelndes Vertrauen – Ursprumg und Folgen
Auch wenn ich davon überzeugt bin, dass ich ein gutes und enges Verhältnis zum Schöpfer habe, so finde ich mich doch zum großen Teil hier wieder – was meine Phobie und meinen Umgang damit betrifft
Aber lest selbst, was Mackintosh dazu schreibt:
Lot bedauert es auch noch, den Ort seiner Wahl verlassen zu müssen. Nicht nur mussten ihn die Engel bei der Hand fassen und ihn zur Flucht drängen, sondern als sie ihn ermahnten, sich um seines Lebens willen zu retten (das Einzige, was er aus der Verwüstung retten konnte), und auf das Gebirge zu fliehen, antwortet er: „Nicht doch, Herr! Siehe doch, dein Knecht hat Gnade gefunden in deinen Augen, und du hast deine Güte groß gemacht, die du an mir erwiesen hast, um meine Seele am Leben zu erhalten; aber ich kann mich nicht auf das Gebirge retten, es könnte mich das Unglück erreichen, dass ich sterben würde. Siehe doch, diese Stadt ist nahe, um dahin zu fliehen, und sie ist klein; lass mich doch dahin mich retten (ist sie nicht klein?), damit meine Seele am Leben bleibe“ (V. 18–20). Wie ein Ertrinkender greift er nach einem Strohhalm. Obwohl der Engel ihn auffordert, sich auf das Gebirge zu retten, weigert er sich und klammert sich an eine „kleine Stadt“, an einen elenden Fetzen von der Welt. Er fürchtete, dort den Tod zu finden, wohin die Barmherzigkeit Gottes ihn sandte. Er fürchtete allerlei Unheil und sah die einzige Rettungsmöglichkeit in einer kleinen Stadt, in einem Ort seiner Wahl. „Lass mich doch dahin mich retten, damit meine Seele am Leben bleibe“.
Wie traurig! Lot brachte es nicht fertig, sich Gott völlig anzuvertrauen. Er hatte zu lange fern von Gott gelebt, er hatte zu lange die Atmosphäre einer Stadt eingeatmet, als dass er die reine Luft der Gegenwart Gottes hätte schätzen oder auf den Arm des Allmächtigen sich hätte stützen können. Er war verwirrt. Das Nest, das er sich auf der Erde gebaut hatte, war plötzlich zerstört worden, und der unglückliche Mann hatte nicht Glauben genug, um sich in die Arme Gottes zu flüchten.
Er hatte keine Gemeinschaft mit der unsichtbaren Welt gepflegt, und jetzt wurde die sichtbare Welt plötzlich unter seinen Füßen weggezogen. „Feuer und Schwefel“ sollten vom Himmel fallen auf all die Dinge, die er liebte, und auf die er seine Hoffnung gesetzt hatte. Der Dieb hatte ihn überrascht, und Lot scheint seine geistliche Kraft und Selbstbeherrschung völlig verloren zu haben. Er ist am Ende seiner Weisheit. Aber die Weltlichkeit, die sein Herz beherrscht, besiegt ihn, und er nimmt Zuflucht in einer „kleinen Stadt“. Aber auch dort fühlt er sich noch nicht sicher. Er verlässt die Stadt und steigt in das Gebirge und tut nun aus Furcht das, was er auf den Befehl des Gesandten Gottes nicht hatte tun wollen.
(aus dem Kommentar von Macintosh)
Warum Lot seine Töchter anbot
Diese Geschichte hat mich all die Jahre immer wieder schockiert, jedesmal aufs neue, wenn ich sie gelesen habe. Falls Sandra morgen beim Gottesdienst anwesend sein wird, wird sie sich mächtig aufregen (auch wenn sie sie nun im persönlichen Programm bereits zwei mal gelesen hat) und es wird interessant sein, ob und wie Thom ihre aufgebrachten Gefühle bewältigen kann
Hier mal, was Fruchtenbaum zu dieser Geshichte sagt. Er spricht von einem Kinflikt, in dem sich Lot befindet und dass es auch eine Prüfung ist, ob er der Rettung überhaupt wert ist. Aber lest selbst:
http://bibel.jule-pape.de/1-mose-19/#comment-5729
Das sind für mich neue und sehr interessante Gedanken. Das, was bei den Zeugen Jehovas dazu gesagt wird, kenne ich schon, bei J.N. Darby und Mackintosh wird nichts dazu gesagt und bei Stoney in der „Erziehung in der Schule Gottes“ auch nichts. Zeugen Jehovas begründen es damit, dass es die Gastfreundschaft Gebot – ein Gedanke, der mir immer widerstrebt hatte. Wenn ihr weiter hoch scrollt, könnt ihr lesen, was ich in den vergangenen Jahren aus der Literatur der WT-Gesellschaft dazu heraus kopiert habe
Das, was Fruchtenbaum hier schreibt, ergibt für mich mehr Sinn. ja – es hatte mit der Gastfreundschaft zu tun, er hatte den Gästen Schutz in seinem Haus angeboten. Dennoch würden mir meine Kinder vor dem Wohl der Gäste gehen, das muss ich ganz ehrlich sagen.
Stutzig hat mich gemacht, dass die Sünde der Homosexualität schwerer wiegen würde, als Vergewaltigung und dass er die Bewohner von Sodom vor dieser Sümde bewahren wollte. Ehrlich gesagt: deren Wohlergehen wäre mir in dem Moment piepegal gewesen. Ich hätte weder meine Gäste noch meine Töchter heraus gerückt
Ja, er hat Recht: die Engel hätten schon viel eher eingreifen können. Aber es ging um eine Entscheidung. Da Lot bereits fest mit der Stadt und deren Bewohner verwachsen war – er hatte eine hohe Stellung inzwischen dort eingenommen – musste er sich entscheiden, was ihm wichtiger war: Gott oder sein Leben und Ansehen in der Stadt. Er entscheidet sich für den richtigen Weg und „verdient“ sich damit seine Rettung und die seiner Familie
Was mir bisher auch noch nicht aufgefallen war, ist die Tatsache, dass er nun selbst in Gefahr geriet, von den aufgebrachten Männern mißbraucht zu werden
Fakt ist, dass uns diese Geschichte und dass Lot seine Töchter der Massenvergewaltigung freigibt, ebenso aufregt wie die Geschichte, dass Abraham gehorsam seinen Sohn opfern will. Beide Male hat es mit einer bewussten Entscheidung für Gott zu tun und mit bedingungslosem Vertrauen darauf, dass dieser so etwas nicht wirklich zulassen würde
… interessante Gedanken …
Wieviele Kinder hatte Lot eigentlich ursprünglich?
Scheinbar hatte er nicht nur zwei Söhne, die namentlich nicht erwähnt werden (wie wir im Kapitel zuvor gelesen hatten), sondern auch zwei weitere bereits verheiratete Töchter, die in Sodom blieben. Somit hatte er 4 seiner Kinder in Sodom verloren, sowie seine Frau, die sich auf der Flucht umdrehte
Ob er sich über seine Errettung wirklich gefreut hatte?
Resümee vom Gottesdienst am 2. April
Am Anfang von Kapitel 19 sehen wir Lot im Tor der Stadt sitzen. Er ist durch seine Befreiungsaktion in eine gehobenere Stellung gelangt, denn nur die wichtigen Männer saßen im Tor der Stadt. Als die beiden Männer in die Stadt kommen, bittet Lot sie, sein Gast zu sein. Er weiß, wie verkommen die Bewohner Sodoms inzwischen sind und dass fast alle Männer der Stadt ihre homosexuellen Neigungen um jeden Preis ausleben. Also bietet er den beiden Männern Schutz unter seinem Dach an.
Warum bietet Lot seine Töchter an?
Nun kommen wir zu einem sehr verstörendem Teil der Geschichte. Selbst Männer sind entsetzt darüber, dass Lot seine jungfräulichen Töchter dem aufgebrachten Mob anbietet, um die beiden Gäste zu schützen. Wie kann das sein?
Dazu muss man im Hinterkopf behalten, was der Mob eigentlich wollte: sie wollten ihre homosexuellen Neigungen ausleben, sie hatten kein Interesse an Frauen. Lot weiß das und deshalb kann er dieses Angebot machen. Zudem bringt er sich selbst in Gefahr, als er vor die Tür geht und diese hinter sich verschließt, denn nun dringen die Männer auf ihn ein. Glücklicherweise wird er von den Engeln schnell ins Haus gezogen. Aber das hält die sexsüchtigen Männer nicht ab, sie suchen wie wild nach der Tür und fordern immer weiter die Herausgabe der beiden Engel für Ihre perversen Spielchen.
Nun hat Gott sich überzeugen können, ob die Bewohner von Sodom wirklich so schlimm sind, wie es ihm zu Ohren gekommen ist. Wahrscheinlich haben diese schon öfters Engel sexuell bedrängt, wenn diese unterwegs waren. Nun hat sich diese Tatsache bestätigt und so ist die Vernichtung Sodoms beschlossene Sache. So fordern die beiden Engel Lot auf, seine Familie zu informieren und mit ihnen gemeinsam die Stadt zu verlassen.
Die Flucht
Lot benötigt die ganze Nacht, um alle zu informieren. Wir wissen nicht, wie weit auseinander die Söhne und Töchtern mit ihren Familien lebten, dann müsste er noch zu den zukünftigen Schwiegersöhnen und scheinbar reagierten alle gleich, so wie wir es über die Schwiegersöhne lesen. Sie lachen Lot aus. So bleiben nur noch Lot, seine Frau und die beiden Töchter. Und auch hier müssen die Engel drängeln, sie nehmen sie an der Hand und rennen aus der Stadt.
Lot diskutiert mit Ihnen, da er nicht so weit laufen kann. Immerhin wird er schon so um die 80 gewesen sein und da ist es ziemlich anstrengend, eilig in die Berge zu fliehen. Ich kenne das von mir selbst: wenn ich versuche, schnell zu laufen, werde ich nur langsamer, da jeder Schritt weh tut. Die Engel gestatten ihm, in die Stadt Zoar zu fliehen, die scheinbar ebenerdig liegt und so die Flucht erleichtert würde.
In Vers 22 finden wir wieder Beweise für „die Mehrheit Gottes“, denn Jehova auf der Erde ließ von Jehova aus dem Himmel Feuer auf Sodom und Gomorra regnen. Dies passt zu der Aussage Jesu: „der Vater und ich sind eins“. Daher ist es uns so wichtig, während des Gottesdienstes eine Übersetzung zu verwenden, in der der Gottesname vorkommt – egal, ob man eine mit dem Namen „Jahwe“ oder „Jehova“ bevorzugt.
Weiter geht es mit Lots Frau.
Warum drehte sie sich um und warum erstarrte sie zur Salzsäule? Auch wenn wir wissen, dass es falsch war, da die Engel befohlen hatten, sich nicht umzudrehen – denn man kann kaum schnell weg laufen, wenn man hinter sich guckt – so ist ihr Verhalten doch verständlich. Immerhin bleiben mindestens 4 Kinder von ihr mit ihren Familien zurück (siehe weiter oben zu Kapitel 18) und sie ist eben auch eine Mutter.
Aber dass es ihr nicht nur um die zurück gelassene Familie geht, sehen wir in Lukas 17:28-33, wo Jesus von ihr und ihren Beweggründen spricht. Er muss es ja wissen, denn er war ja mit dabei ?. Er sagte darüber sinngemäß „wenns drauf ankommt, rettet euer Leben, denkt an Lots Frau!“
Warum kommt sie um, erstarrt zur Salzsäule? Dass es nicht um Neugier geht, sehen wir daran, dass Abraham zu der Stelle geht, wo er mit Jehova verhandelt hatte und nachsieht, was mit der Stadt passiert. Ihm geschieht nichts und es wird auch nicht negativ gewertet. Sie hatte einfach ihr Herz an die falschen Dinge gehängt und auch uns wird von Jesus gesagt, dass wir unsere Kinder und Familie nicht mehr lieben sollten, als IHN.
In Vers 30 lesen wir, dass Lot nicht in Zoar bleiben will, obwohl er doch unbedingt dorthin fliehen wollte. Aber Zoar gehörte mit zu den Städten, die vernichtet werden sollten und wer weiß … außerdem hassten die Leute ihn und er hatte Angst um sein Leben. So flieht er mit seinen beiden Töchtern in eine Höhle auf den Berg, wo er erst nicht hin wollte. Wenn wir bedenken, dass Lot unbedingt in die Gegend von Sodom wollte, als er und seine Hirten sich von Abraham trennten, dass er dachte, das bessere Teil gewählt zu haben, dann ist sein Ende mehr als armselig. Er lebt mit den beiden Töchtern angeschnitten von allen anderen in einer Höhle. Tiefer konnte er nicht sinken
Das letzte, was wir von ihm in der Bibel lesen, ist der Inzest der Töchter und dass diese auch noch stolz darauf waren. Sie benannten ihre Söhne so, dass jeder wusste, sie sind von ihrem Vater. Arnold Fruchtenbaum prägt in seinem Kommentar einen passenden Satz „sie waren zwar aus Sodom geflohen, aber sie hatten Sodom und Gomorra weiterhin im Herzen“. Wobei: warum sind sie dann nicht einfach bei ihren Verlobten in Sodom geblieben? Aus Gehorsam dem Vater gegenüber?
Wie wir sehen, ist die ganze Geschichte um Lot und seine Familie ein Drama. Schade drum. Von der Frau, den Söhnen und den Töchtern lesen wir nicht einmal ihre Namen und die beiden Enkel Moab und Ben Ammi lesen wir später nur schlechtes, denn von ihnen stammen die Moabiter und die Ammoniter ab.
Wie schade, dabei hatte Lot so einen guten Anfang. Er ging mit seinem Onkel auf Gottes Anweisung aus Ur heraus und zog umher, er hatte die Belehrung und das Beispiel von Abraham, der in der Bibel auch „Freund Gottes“ genannt wird. Aber von ihm selbst und seiner ganzen Familie wird nichts positiv erwähnt. Wie schade…
Diese Woche geht es mit Abraham in Ägypten weiter und mit der Geburt von Isaak. Es bleibt also spannend ??️♀️
Gottesdienst vom 9. April
Letzte Woche haben wir gesehen, dass Gott absolut gerecht ist und dass unsere Fürbitte für andere viel Kraft hat. Diese Woche geht es weiter mit Abraham und sein Verhalten kommt mir etwas merkwürdig vor – besonders nachdem er gerade erst gesehen hat, wie der Schöpfer seine Gebete erhört. Wieso geht er schon wieder nach Ägypten wegen einer Hungersnot und wiederholt seinen Fehler? Und das ausgerechnet zu einer Zeit, wo Sara das gemeinsame Kind empfangen soll?
Es bleibt spannend. Noch interessanter wird es für diejenigen, die den Text bereits im Vorfeld in ihrer eigenen Bibel lesen, es sind 1. Mose Kapitel 20 bis Kapitel 21 bis Vers 21.
Wir freuen uns auf euch ?
Wieso geht Abraham noch mal nach Ägypten?
Warum wiederholt sich hier die Geschichte? Ist er nicht schon mal nach Ägypten ins Exil gegangen und hat Sara als seine Schwester ausgegeben? Und war nicht das Ergebnis das selbe?
Warum tut er das? Hatte er nichts gelernt aus dem letzten Mal?
Und warum gerade jetzt, wo Sara seinen Samen empfangen sollte? Warum geht er das Risiko ein, dass ein anderer mit ihr schläft und ein Kind zeugt?
Warum vertraute er darauf, dass Jehova dafür sorgen würde, dass es zu keiner sexuellen Vereinigung kommt – aber vertraut ihm nicht generell?
Ein ernstes Versagen
Dieses Kapitel stellt uns zwei bedeutsame Tatsachen vor Augen: Erstens die moralische Selbsterniedrigung, der sich das Kind Gottes zuweilen vor der Welt schuldig macht, und zweitens die moralische Würde, mit der es allezeit vor Gott bekleidet ist. Abraham befällt wieder die Furcht vor den Umständen, was wir so gut verstehen können. Er hält sich in Gerar auf und fürchtet die Männer dieses Ortes. Während er meint, dass Gott nicht in ihrer Mitte ist, vergisst er, dass Gott immer bei ihm war. Er scheint mehr mit den Männern von Gerar beschäftigt zu sein, als mit ihm, der stärker war als sie alle, und da er Gott nicht die Macht zutraut, Sara beschützen zu können, greift er wieder zu derselben List, wie mehrere Jahre früher in Ägypten.
Eine ernste Warnung! Der Vater der Gläubigen lässt sich zu verkehrtem Tun fortreißen, weil er sein Auge von Gott abgewandt hat. Er sieht für eine Zeit lang nicht seinen Mittelpunkt in Gott und gibt der Versuchung nach. Wie wahr ist es, dass wir nur dann stark sind, wenn wir uns in dem Gefühl unserer Schwachheit an Gott klammern! Nichts kann uns schaden, solange wir den Weg gehen, den Er für uns bestimmt hat.
Wenn Abraham sich einfach auf Gott gestützt hätte, so hätten sich die Leute von Gerar nicht um ihn gekümmert. Er hätte das Vorrecht gehabt, mitten in schwierigen Umständen die Treue Gottes zu bekunden, und er hätte zugleich seine eigene Würde als Gläubiger aufrechterhalten.
(aus dem Kommentar von Macintosh)
Wir machen hier noch eine andere Entdeckung. Wir finden, dass Abraham seit Jahren etwas Schlechtes in seinem Herzen genährt hatte. Er scheint seinen Weg mit gewissen Vorbehalten begonnen zu haben, die aus dem Mangel an bedingungslosem Vertrauen auf Gott hervorgingen. Wäre Abraham fähig gewesen, bezüglich Sara Gott völlig zu vertrauen, so hätte er keine Selbsthilfe nötig gehabt. Gott hätte Sara beschützt. Und wer könnte denen schaden, die sich unter seiner Obhut befinden?
Jedoch wird Abraham durch die Gnade dahin geleitet, die Wurzel der ganzen Sache zu entdecken. Er bekennt und verurteilt das Böse und wird so davon befreit, denn es kann weder Segen noch Kraft vorhanden sein, solange nicht jeder Rest von Sauerteig ans Licht gebracht und beseitigt ist.
Die Geduld Gottes ist unerschöpflich. Er kann warten und uns langmütig tragen, aber nie kann Er eine Seele auf die Höhe der Segnung und der Kraft erheben, solange noch ein Rest Sauerteig erkannt, aber nicht gerichtet ist
(aus dem Kommentar von Macintosh)
Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 9. April
Letzte Woche hatten wir von Abraham gelesen, der für die verdorbene Stadt Sodom Fürbitte bei Gott einlegte. Für ihn war es undenkbar, dass Gott den Gerechten zusammen mit dem Bösen vernichtet. Leider waren keine zehn Gerechte in der Stadt, was bedeutet, dass auch die Familie von Lot keine besonders enge Beziehung zu Gott hatte. Von den mindestens 10-12 Familienmitgliedern überleben im Endeffekt nur 3 – Lot und seine beiden unverheirateten Töchter. Aber Abraham sieht auch, wie Gott den Gerechten verschont und somit sein Gebet erhört.
Vor diesem Hintergrund haben wir die Woche 1. Mose 20:1 bis 21:21 gelesen und wir sind etwas verwundert darüber, dass Abraham wieder mal nicht beim Schöpfer Zuflucht sucht, sondern in Ägypten. Wieder einmal wendet er die bereits bewährte List an und gibt Sara als seine Schwester aus. In den Versen 11-13 lesen wir, dass er dies überall sagte, wo er mit Sara hinkam, nur bei diesen beiden Vorfällen geht die Sache schief (Kapitel 12 und 20).
Was wollen die Herrscher Ägyptens eigentlich von Sara? Zugegeben war sie eine schöne Frau und etwas anders als die Frauen, die sie sonst so haben. Aber brauchen sie bei ihrem gut gefüllten Harem auch noch diese Frau, die zudem bereits sehr alt war? Was macht sie so anziehend für die Könige?
Wir wissen, dass Jehova Abraham auf ganz besondere Weise segnete und er dadurch großen Reichtum erworben hatte. Es war schon von Vorteil, mit Abraham (oder auch später mit Jakob) durch Heirat verwand zu sein, denn der Reichtum und Segen, den er von Gott erhielt, färbte natürlich ab. Das wird auch bei Jakob explizite so gesagt, dass Laban ihn aus diesem Grund bei sich halten wollte (1. Mose 30:25-27).
Wie dem auch sei: auch diesmal bewahrt Jehova Sara vor den sexuellen Annäherungen des Königs. Immerhin ging es ja auch um den Samen, den Abraham mit Sara zeugen sollte. Jehova erscheint dem Abimelech im Traum und fordert ihn auf, Sara wieder ihrem Mann zurück zu geben, da dieser ein Prophet sei und für ihn und sein Wohl Fürbitte einlegen musste. Abimelech tut dies unverzüglich – nicht, ohne Abraham Vorwürfe zu machen, dass er ihn und sein Volk durch diese Lüge in Bedrängnis gebracht hatte. Warum nur hatte dieser nicht auf Jehova vertraut, besonders jetzt, nachdem ihm und Sara ein gemeinsames Kind zugesagt worden war? Meinte er, es selbst schützen zu müssen? Durch diese Lüge?
Wieder einmal erhält Abraham Geld, Herden und Diener. Eigentlich erscheint uns dies ziemlich ungerecht, dass er für seine Lüge auch noch belohnt wird. Aber dieses Geld ist keine Belohnung, sondern dient als Zeugnis dafür, dass Sara unberührt wieder geht. Wir hatten dies beim ersten Besuch in Ägypten bereits schon mal. In der Fußnote der Schlachterbibel finden wir bei Vers 16: es ist „eine Art Entschädigung, die den guten Ruf von Sara bestätigen sollte“.
Zusammenfassend können wir zu diesem Kapitel sagen, dass Abraham, der überall, wo er hinkam, Altäre für Jehova baute und diesen unter den Bewohnern des Landes bekannt machte – dass dieser Abraham aus Furcht immer wieder zu einer Notlüge griff. Und dies, obwohl er immer wieder erlebt hatte, dass Gott bei ihm war und für ihn eintrat. Denken wir hierbei nur daran, wie er Lot und die Bewohner Sodoms befreite, obwohl er und seine Leute zahlenmäßig total unterlegen waren (Kapitel 14), oder denken wir daran, dass ihm Jehova zusicherte „und ich werde mit dir sein“, wenn er die Stadt Ur verließe (12:1-3), denken wir an den Bund und die Beschneidung als Zeichen dafür, oder auch daran, wie vertraut sie miteinander waren, so dass er sogar mit IHM verhandelte um Lots Willen (Kapitel 18) und Jehova diesen in seinem Gericht bewahrte (Kapitel 19).
Interessanterweise wird Abraham nirgends in der Bibel für dieses fehlende Vertrauen gerügt, im Gegenteil, er wird „Freund Gottes“ genannt. Wir erkennen auch, dass der Bund Gottes mit Abraham bedingungslos ist. Obwohl Abraham Mist baut, rückt Jehova die Dinge gerade. Thom prägte am Schluß noch den Satz: „egal, was wir tun, Gott hält an seinem Versprechen fest“, ein Gedanke, den wir ja auch bereits aus Römer 8 kennen ?.
Weiter geht es mit Kapitel 21…
1. Mose 21:33
Der buchstäbliche Anspruch von Israel
Interessant. Nachdem ich all die Jahre überall nur gelesen habe, dass es um das himmlische Israel geht, lese ich hier bei Darby von einem buchstäblichen Erbe des Landes
Und weiter – hier fürchtet Abraham nicht mehr den Fürsten dieser Welt, sondern er tadelt ihn. Nun, wo der Erbe gekommen ist, hat er die Welt wie auch die himmlische Gemeinschaft, und die Welt gibt zu, daß Gott in allen Dingen mit ihm ist. Deshalb ist der Eides-Brunnen (Beerseba) das Zeugnis für das Recht Abrahams in der Welt und für die Anerkennung Abimelechs, daß Gott mit ihm ist. Dem Eide und der Anerkennung seines Anrechts durch die Welt entsprechend, pflanzt er eine Tamariske, nimmt die Erde in Besitz und betet an, er ruft den Namen des ewigen Gottes an, den Namen Dessen, der einst Israel verheißen und niemals von Seinem Vorsatz abgelassen hatte, und der jetzt das, was Sein Mund gesprochen, auf Erden vollbracht hatte: es ist wohl nicht ein so gesegnetes Teil wie der himmlische Umgang und das Besitztum des Glaubens, sondern ein Beweis der unwandelbaren Treue Gottes, der die Verheißungen gegeben hatte. Dem Vorbild nach weilt Abraham jetzt dort, wo die Macht der Welt gewesen war. Dieser Ort wird Israel buchstäblich gehören, wir aber, auf die das Ende der Zeitalter gekommen ist, haben dies in einer höheren und besseren Weise. Es war das Unterpfand dessen, was sein sollte und sein wird, unsere Hoffnung ist in den Himmel, wohin Christus gegangen ist, verlegt worden. Wir herrschen dort aber auf eine bessere Weise.
(aus dem Kommentar von Darby)
Die Sache mit der Erziehung und ihrer Auswirkung
Als wir bei der Geburt von Ismael angekommen waren, hatte Thom schon die Sache mit dem Status angesprochen, den Ismael höchstwahrscheinlich bei Abraham gehabt hatte und dass es da Ähnlichkeiten mit Kain geben würde
Interessant, dass Mackintosh diesen Gedanken auch aufgreift:
Isaak und Ismael
Aber die Geburt Isaaks führte auch ein ganz neues Element in das Haus Abrahams ein. Der Sohn der Freien brachte den wahren Charakter des Sohnes der Magd bald ans Licht. Isaak war für das Haus Abrahams grundsätzlich das, was die Einpflanzung der neuen Natur in die Seele eines Sünders bedeutet.
Ismael wurde nicht verändert, sondern Isaak wurde geboren.
Der Sohn der Magd konnte nie etwas anderes werden als das, was er war. Er mochte zu einem großen Volk werden, mochte in der Wüste wohnen, ein guter Bogenschütze sein und sogar der Vater von zwölf Fürsten werden, aber er blieb immer der Sohn der Magd.
Andererseits mochte Isaak noch so schwach und verachtet sein, er war dennoch der Sohn der Freien. Seine Stellung und sein Charakter, seine Vorrechte und seine Hoffnungen, alles hatte er von dem Herrn empfangen. „Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch, und was aus dein Geist geboren ist, ist Geist“ (Joh 3,6).
(aus dem Kommentar von Macintosh)
Die Geburt Isaaks diente nicht der Verbesserung Ismaels, sondern ließ nur den Gegensatz zwischen ihm und dem Sohn der Verheißung hervortreten. Er mochte bis zur Erscheinung Isaaks sehr friedlich und ordentlich gewesen sein, dann aber zeigte er, was er war, indem er das Kind der Auferstehung verfolgte und verspottete
(aus dem Kommentar von Macintosh)
Ist ja auch logisch:
Zuvor war er der Kronprinz und mit einem Mal wurde er durch die Geburt des Bruders und die Ansage Gottes, dass es Isaak sei, der der von ihm gegebene Same war und dass Isaak der Erbe sei, vom Thrin gestoßen.
Wir kennen das ja schon von ganz normalen Geschwistern, dass das Ältere eifersüchtig auf das Jüngere reagiert, weil ihm dieses mit einem Mal die Aufmerksamkeit der Eltern nimmt.
Isaak nimmt Ismael noch viel mehr. Er ist 14, als der Bruder geboren wird. Diese vielen Jahre hatte er nicht nur den Vater und dessen Aufmerksamkeit für sich, sondern bis dahin wurde er als der Erbe angesehen und somit bevorzugt behandelt. Eigentlich würde er als Erstgeborener diese Bevorzugung behalten, da der Erstgeborene immer der Erbe war.
Hier ist es anders. Gott selbst wählt Isaak als Erben aus und da ist es kein Wunder, dass Ismael knatschig ist und seinen Bruder nicht mag und dies auch immer wieder zum Ausdruck bringt
1. Mose 21:6-7
Isaak und das Wortspiel
Das ist interessant, was Arnold Fruchtenbaum (in seinem Kommemtar zum 1. Buch Mose Teil 2) hier über Sara und den Namen Isaak sagt. Das war mir bisher noch nicht so aufgefallen
…
Also ging es bei dem Namen nicht nur darum, dass Abraham und auch Sara jeweils gelacht hatten, als Gott sagte, sie würden ein gemeinsames leibliches Kind bekommen.
Es ging auch darum, dass Sara zuvor verspottet wurde, weil sie keine Kinder bekommen konnte, selbst von der Frau, die sie ihrem Mann als Leihmutter gegeben hatte. Und hinterher ging es um ein Lachen vor Freude
Drei unterschiedliche Gründe zum Lachen gab Isaak:
Ungläubig, weil kaum Vorstellbar und die Mutter wird zuerst verspottet und hinterher bejubelt
Also wirklich ein sehr aussagekräftiger Name
Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 9. April
Weiter geht es mit Kapitel 21…
Gleich in Vers 1 lesen wir, dass Gott sein Versprechen erfüllt. Genau um die genannte Zeit bringt Sara das gemeinsame Kind zur Welt, er bekommt den Namen Isaak, was „Lachen“ bedeutet und er wird am 8 Tag beschnitten. Übrigens ist Isaak der Erste, von dem in der Bibel gesagt wird, dass er im Alter von 8 Tagen beschnitten wurde ?.
Wieso wird in Vers 7 von Sara gesagt, sie „säugt Söhne“, wenn wir doch in der Bibel nur von diesem einen lesen? Es zeigt, dass sie an die Verheißung glaubte, dass aus Abraham eine große Nation würde und durch Isaak und seine Söhne und dessen Söhne später passt es dann auch wieder.
Als nächstes lesen wir, dass Isaak „entwöhnt wurde“ (also Sara stillte ihn ab) und dass es zu diesem Anlass das übliche Fest gab. Zu der Zeit wurden die Kinder mit 3-5 Jahren abgestillt. Ismael war 13, als Gott Isaak ankündigte und als er beschnitten wurde. Ein Jahr später kam der Halbbruder auf die Welt und er wurde nach mindestens 3 Jahren entwöhnt. Also ist Ismael hier mindestens 17 Jahre. Bitte behalten wir dies beim Weiterlesen im Hinterkopf.
In Vers 9 lesen wir, dass Sara sah, wie Ismael über Isaak spottete – also, er lachte ihn aus. Hier ist wieder ein Wortspiel. Es ist interessant, wenn man die Bedeutung der Namen mit einbezieht: Isaak (Lachen) wird von Ismael (Gott sieht) ausgelacht. Der große 17jährige Ismael macht sich über den Kleinen 3jährigen (Lachen) lustig. Der Spötter heißt „Gott sieht“.
Als Reaktion darauf fordert Sara ihren Mann auf, diesen Sohn wegzuschicken (vielleicht kommt ja hier die Redewendung „in die Wüste schicken“ her?). Wie reagiert der Vater darauf? Wie hätten wir an seiner Stelle reagiert und was dachte Jehova Gott darüber? In Vers 11 lesen wir „dies war übel in Abrahams Augen“, aber der Schöpfer gibt Sara Recht.
Hier haben wir das erste und auch das einzige Mal in der Bibel, wo Gott selbst einem Mann auffordert, auf seine Frau zu hören. Ansonsten ist dieses eher negativ behaftet. Denken wir dabei daran, dass Adam die Frucht von seiner Frau nahm und die Folgen davon (Kapitel 3) und auch daran, dass Abraham auf Saras Bitte die Magd Hagar nahm und mit ihr Ismael zeugte (Kapitel 16). Auch dies hatte nicht unbedingt positive Folgen… Nun soll Abraham auf sie hören und seinen Erstgeborenen wegschicken.
Zum 3. Mal segnet Jehova diesen Sohn Ismael und sagt vorher, dass auch dieser zu einer großen Nation würde. Wir erinnern uns daran, als Hagar während der Schwangerschaft weg lief, da kam ihr ein Engel zur Hilfe und sagte ihr, dass Ismael zu einer großen Nation würde (1. Mose 16:10-12). Einige Jahre später, als Gott den Bund der Beschneidung einführt, wiederholt er dies auch Abraham gegenüber (17:18-20). Wir wissen, dass Gott diese Verheißung erfüllte, denn von Ismael stammen die Moslems ab und sie sind die zweite große Weltreligion nach den Christen.
Aber jetzt wieder zurück zu der Geschichte: eigentlich ist das Fest der Beschneidung ein Freudenfest, aber es wird Anlass für großen Schmerz – für Abraham, Hagar und Ismael. Ismael war 14 Jahre lang der einzige und geliebte Sohn seines Vaters. 13 Jahre davon dachte Abraham, dass er auch der Erbe des Bundes zwischen ihm und Jehova sein würde. Wie sehr wird es ihn geschmerzt haben, dass Gott selbst ihn auffordert, diesen geliebten Sohn wegzuschicken! Immerhin gab es damals weder Internet und Handy, nicht mal Telefon oder regelmäßige schnelle Post. Hat er den Sohn eigentlich jemals wieder gesehen?
Obwohl das alles mehr als schmerzhaft für Abraham ist, schickt er Ismael sofort am nächsten Morgen weg – ohne große Abschiedsparty oder Diskussion mit Jehova, wie als es um Sodom und Lot ging oder Ähnliches. Er handelt sofort! Peter prägte den Satz: „Um schwierige Dinge zu erreichen, muss ich sofort loslassen, sonst wird es nix“. Von meiner Erfahrung im Umgang mit meiner Phobie weiß auch ich, dass jeglicher Aufschub es nur noch schwerer macht.
Aber weiter in der Geschichte: gleich am nächsten Morgen schickt Abraham den geliebten Sohn und seine Mutter los. Die beiden gehen durch die Wüste Paran. Scheinbar will Hagar zu ihrer Familie in Ägypten zurück, einige Verse weiter lesen wir, dass sie am Ende auch dort ankommt und lebt, denn sie nimmt ihrem Sohn eine Ägypterin zur Frau (Vers 21).
Wie es aussieht, kennt sie sich nicht so gut in der Wüste aus, oder sie ist durch ihre aufgewühlten Emotionen abgelenkt, zumindest verirren sie sich und das Wasser geht aus. Hagar hat Angst, dass ihr Sohn stirbt, scheinbar ist er bereits ohnmächtig, denn wir lesen in Vers 15, dass sie ihn unter die Sträucher – vermutlich in den Schatten – warf.
Ismael – „Gott hört“
Wieder sehen wir, wie wichtig die Namen der Leute und deren Bedeutung sind. Wie gesagt macht der Sohn zuerst schlapp, dann lesen wir, „Gott hörte die Stimme des Knaben“. Vielleicht hätte Hagar ja eher nach Gott rufen sollen, dann wäre es vielleicht nicht so weit gekommen?
Warum sah sie den Brunnen nicht? Warum musste Gott ihr die Augen erst dafür öffnen? Vielleicht war sie durch ihre Emotionen abgelenkt. Aber wir dürfen auch nicht vergessen, wie ein Brunnen in der Wüste aussah. Er musste nicht gemauert sein, so wie wir Brunnen bei uns kennen. Vermutlich war er nur ein abgedecktes Loch im Boden und fiel daher nicht so unbedingt auf.
Aber diese Geschichte mit Hagar und dem ohnmächtigen Jungen unter dem Strauch zeigt uns: wir können direkt an der Quelle verdursten, wenn wir nicht beten – denn erst dann zeigt uns Gott, wo wir eigentlich sind.
Wie ihr seht, war wieder viel Spannendes dabei. Die Grundpunkte sind die Liebe und Treue Gottes, die keine Bedingungen stellt; dass wir besser sofort tun, was Gott von uns will, ohne langes Zögern und Diskutieren; dass wir zu Gott beten sollten und uns nicht nur auf uns selbst verlassen.
Alles in allem mutet die Geschichte mit Ismael wie eine Vorbereitung auf die nächste Geschichte an, als solle Abraham hier schon mal im Kleinen üben, richtig zu reagieren, wenn Gott ihn später auffordert, seinem geliebten Sohn Isaak zu opfern..
Nächste Woche geht es weiter mit 1. Mose 21:22 und Kapitel 22:19. Was diese Kapitel mit Ostern und Jesus Christus und mit uns heute zu tun haben, werden wir am Sonntag sehen
Wir wünschen allen viel Freude beim Lesen und eine besinnliche und gesegnete Osterzeit ?
Gottesdienst vom 16. April
Heute haben wir uns im Gottesdienst mit Abraham und Ismael beschäftigt und damit, dass Abraham diesen Sohn schweren Herzens weg schickte ohne zu zögern, weil Gott ihm die Anweisung dazu gab.
Fast schon scheint es so, als habe er hier geübt, denn in dieser Woche lesen wir über eine ähnliche und noch viel schwerere Sache: Abraham soll seinen geliebten Sohn Isaak opfern, um zu zeigen, dass er Gott wirklich liebt und gehorcht. Auch wenn der Schöpfer im letzten Moment eingreift, ist das etwas, was jedem von uns an die Substanz geht – egal, ob wir Mann oder Frau sind.
Aber ist denn am Sonntag nicht der Ostersonntag? Was hat diese Geschichte mit Ostern zu tun? Warum lesen wir nicht eher etwas in einem der Evangelien? Es bleibt spannend
Wir lesen 1. Mose 21:22-22:19, wer mag, kann diese Kapitel unter der Woche schon mal in seiner eigenen Bibel lesen. Vielleicht kommt ihr ja darauf, was diese Geschichte mit Ostern zu tun hat?
Wir freuen uns auf euch ?
1. Mose 21:8
„Entwöhnt“ – bildliche Bedeutung
Entwöhnt“ (V.8) bedeutet: Gelöst von natürlichen Hilfsquellen, selbständig. Der Herr hat keine Verbindung zu natürlichen Dingen. Das hat uns auch etwas zu sagen. Das „entwöhnte Kind“ deutet eine bestimmte Stufe der Reife an (Ps 131,2). Es mutet etwas merkwürdig an, daß der Dichter sich in diesem Vers mit einem entwöhnten Kind vergleicht. Ein Säugling wird in den Armen seiner Mutter still, weil er dort Nahrung findet. So ist es auch in der „Kinderzeit“ eines Gläubigen.
Es ist nicht selbstverständlich, daß wir den Herrn lieben und schätzen aufgrund dessen, was Er ist. Meistens geht es mehr um das, was Er gibt, all das Schöne und Liebliche, womit wir umgeben sind. Dennoch ist das nicht das Wesen der Sache. Um das zu sehen, ist es nötig, „entwöhnt“ zu sein, wenn nicht mehr die Nahrung die Hauptsache ist, sondern die Tatsache, daß Ruhe vorhanden ist, weil die Person der Mutter Anziehungskraft ausübt. So muß es auch in unserem Leben sein. Nicht Seine Gaben, sondern Seine Person soll uns anziehen.
(aus dem Kommentar „das Leben Abrahams“)
Zusammenfassung vom Gottesdienst am 16. April
Es steht immer noch die Frage im Raum, was die Opferung von Isaak mit Ostern und Jesus Christus zu tun hat. Bitte entschuldigt, dass ihr so lange auf die Zusammenfassung vom Ostersonntag warten musstet?.
Die Woche davor hatten wir von Ismael gelesen, davon, dass Abraham seinen Ältesten weg schicken musste, ohne Aussicht darauf, sich so bald wiederzusehen oder zu hören. Das wird ihm sicherlich sehr schwer gefallen sein. Trotzdem schickt er ihn und seine Mutter gleich am frühen Morgen los (1. Mose 21:14). Es mutet wie eine Vorbereitung an auf das, was wir am Osterwochenende gelesen haben. Wieder wird Abraham aufgefordert, sich von seinem Sohn „zu trennen“. Aber dazu später mehr ?
Wir hatten in der Osterwoche ja 1. Mose 21:21-22:24 gelesen. Und hier lesen wir erst mal von Abimelech. Kommt uns dieser Name bekannt vor? Ja, es ist der selbe Abimelech, der mit Jehova wegen Sara Probleme bekommen hatte. Wir erinnern uns, dass er Sara sofort weg schickt, als er erfährt, dass sie die Frau Abrahams ist und dass er durch die Entschädigung klar stellt, dass zwischen ihnen nichts gelaufen war.
Dieser Abimelech kommt zu Abraham und sagt: „Gott ist mit dir, in allem, was du tust“ (Vers 21). Damit bestätigt er Abraham die Verheißung Gottes. Vorher war es nur ein Bund zwischen Abimelech und Abraham, der durch Sara verwirklicht wurde. Nun macht er einen eigenen Bund mit Abraham – denn er weiß, dass jeder, der mit Abraham im Bunde ist, von dem Segen was abbekommt (Vers 27-33). Danach pflanzt Abraham an dieser Stelle eine Tamariske, die ein langlebiger Baum ist.
Wir haben also von der Erfüllung all dessen gelesen, was Gott Abraham verheißen hatte. Vor diesem Hintergrund gibt es die große Prüfung für Abraham. Er soll seinen geliebten Sohn opfern (1. Mose 22:1-2)
Ein Vater soll seinen geliebten Sohn opfern
Eine Geschichte, die Jeden jedes Mal beim Lesen neu aufwühlt…
Auszug von James Butler Stoney in seiner Abhandlung „Erziehumg in der Schule Gottes“
Wir kommen nun zum vierten Abschnitt auf Abrahams Pfad der Zucht: Kapitel 21. Sein Becher scheint voll zu sein: Isaak wird geboren; die Magd und ihr Sohn vertrieben; die Mächte der Nationen – vorgestellt in Abimelech – kommen, um zu bezeugen, daß Gott mit ihm ist in allem, was er tut; er pflanzt eine Tamariske und ruft den Namen des ewigen Gottes an. Aber noch mehr Zucht war nötig, um seiner Seele deutlich zu machen, daß jener volle Becher ganz allein Gottes Gabe war; daß nur Er ihn füllen, leeren und wieder füllen konnte, und daß Er allein es konnte.
Abraham erwartete nichts mehr von der Welt; würde er nun den Gegenstand seiner Hoffnungen und Zuneigungen aufgeben können? und noch mehr, würde er selbst diese schreckliche Tat ausführen wollen? Es war „übel in seinen Augen“, Ismael zu vertreiben; was mußte es für ihn sein, nun zu hören: „Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, den Isaak, und ziehe hin in das Land Morija und opfere ihn daselbst als Brandopfer auf einem der Berge, den ich dir sagen werde.‘
Er opferte ihn nicht wie Jephtah auf sein eigenes Versprechen, sondern auf das eindeutige Gebot Gottes hin, das nicht nur seine Zustimmung forderte, sondern auch, daß er selbst der Täter sein sollte! Abraham gehorchte. Er geht den Weg der Abhängigkeit von Gott, erhaben über jeden Einfluß von Ehrsucht oder Gefühl. Aber welche Zucht! Welche Verleugnung langgehegter Hoffnungen und Gefühle! Der Gegenstand des Verzichts war nicht wie Jonas Wunderbaum, der in einer Nacht emporwuchs und in einer Nacht verdorrte, sondern die Frucht jahrelanger Geduld, Prüfungen und Anteilnahme; und nun sollte er sich selbst den vollen Becher von der Lippe reißen.
Wo war das Fleisch? – wo seine Forderungen? War Abraham an jenem Tage wie Jephta „tief niedergebeugt“, oder „zürnte“ er wie Jona? Nein! der Mann der, Glaubens stand an jenem für das Fleisch so schrecklichen Tage „des Morgens früh auf und sattelte seinen Esel und nahm mit sich zwei von seinen Knaben und Isaak, seinen Sohn; und er spaltete Holz zum Brandopfer und machte sich auf und zog hin an den Ort, den Gott ihm gesagt hatte“. Welch eine dauernde Ruhe und Würde verleiht der Glaube! Nichts geschah hastig oder überstürzt; die Zeit der Erwägung war lang, denn am dritten Tage war der Ort noch „ferne“.
Wer kann im Geiste diesen Übungen einer Seele, die der Glaube treu im Gehorsam gegen das Wort Gottes bewahrte, folgen, ohne zu erstaunen über die alles übersteigende Kraft, die jener Glaube verleiht? Das Opfer ist vollständig! Abraham nimmt mit eigener Hand das Messer, um seinen Sohn zu schlachten, aber er vertraut auf Gott, „indem er urteilte, daß er auch aus den Toten zu erwecken vermöge.“ Die Abhängigkeit von Gott triumphiert über die Forderungen des Fleisches, und die Belohnung erfolgt sogleich. Der im Dickicht festgehaltene Widder, – Christus, das wahre Brandopfer, Der uns in eine herrliche Stellung vor Gott versetzt, was keines unserer Opfer je vermocht hätte, – Er ist unsere Entschädigung nach allem Verzicht und auch die wahre, vollständige Befriedigung unserer Herzen. Und so wird der Ort Jehova-jireh genannt; er ist „der Berg Jehovas“, weil hier Jehova das, was allen unseren Bedürfnissen entspricht, bereithält.
Hier erhält Abraham auch die größte und vollste Offenbarung der Segnungen, die ihm jemals zuteil wurde. Das Fleisch war so zum Schweigen gebracht und die Abhängigkeit von Gott so wahr und echt, daß Jehova ihm die geheimsten Ratschlüsse Seiner Liebe offenbaren kann. Er war so vollkommen und „erwachsen“, daß er ein Ohr zu hören und ein Herz um die Weisheit zu verstehen hatte. Alles dieses hatte Gottes Zucht bewirkt; und dazu will Er, in der Größe Seiner Gnade, auch jeden von uns führen. Möchten wir wirklich Gnade und Weisheit haben, den Pfad des Glaubens zu erkennen und auf ihm zu wandeln, zur Ehre und Verherrlichung Dessen, der bei aller Erziehung unserer Herzen unseren Segen und unsere Freude im Auge hat.
Es ist ein Vorrecht, wenn Gott uns auf die Probe stellt
Vergessen wir jedoch nicht, dass Gott uns eine hohe Ehre erweist wenn Er uns so auf die Probe stellt. Wir lesen nicht, dass Lot „von Gott versucht wurde“. Aber Lot wurde durch Sodom versucht. Er erreichte nie eine genügende Höhe, um von der Hand des HERRN erprobt zu werden. Sodom stellte für Abraham nicht die geringste Versuchung dar. Seine Unterredung mit dem König von Sodom in Kapitel 14 liefert den klaren Beweis davon. Gott wusste wohl, dass Abraham ihn weit mehr liebte als Sodom und seine Schätze, aber Er wollte es auch offenbar machen, indem Er seine Hand auf den Gegenstand legte, der dem Herzen Abrahams am teuersten war.
„Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, den Isaak“.
Der Sohn der Verheißung, der Gegenstand der so lange hingehaltenen Hoffnung, der Gegenstand der Liebe des Vaters, und derjenige, in dem alle Geschlechter der Erde gesegnet werden sollten, dieser sollte als Brandopfer geopfert werden. Das bedeutete wirklich den Glauben auf die Probe stellen, damit er – kostbarer als Gold, das vergeht – durch Feuer erprobt, erfunden werde zu Lob und Ehre und Herrlichkeit (1. Pet 1,7).
Hätte Abraham sich nicht einfältig und mit ganzer Seele auf den Herrn gestützt, so hätte er einem Befehl, der ihn so gründlich auf die Probe stellte, nicht so bedingungslos gehorchen können. Aber Gott selbst war die lebendige und bleibende Stütze seines Herzens, und deshalb war er bereit, alles für ihn aufzugeben.
(aus dem Kommentar von Macintosh)
„Isaak ohne Gott war nichts. Gott ohne Isaak war alles“
Auszug aus: Mackintosh, Charles Henry. „Betrachtungen über das erste Buch Mose.“ Christliche Schriftenverbreitung e.V. iBooks.
Der Bezug zu Ostern
Abraham war dazu befähigt, weil sein Auge auf den Gott der Auferstehung blickte, „wobei er urteilte, dass Gott auch aus den Toten zu erwecken vermag“ (Heb 11,17.19). Er hatte es mit Gott zu tun, und das war ihm genug. Gott erlaubte nicht, dass er den Todesstoß ausführte. Er war bis an die äußerste Grenze gegangen. Der Gott der Gnade konnte ihn nicht darüber hinausgehen lassen.
Gott ersparte dem Herzen des Vaters den Schmerz, den Er sich selbst nicht erspart hat, indem Er den eigenen Sohn in den Tod gab. Er ging über diese Grenze hinaus. Gepriesen sei sein Name! „Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat“ (Röm 8,32).
Keine Stimme kam vom Himmel, als der Vater seinen eingeborenen Sohn auf Golgatha opferte. Nein, das Opfer wurde vollbracht, und in seiner Vollendung ist unser ewiger Friede besiegelt worden.
(aus dem Kommentar von Macintosh)
Zusammenfassung vom Gottesdienst am 16. April
Wir haben also von der Erfüllung all dessen gelesen, was Gott Abraham verheißen hatte. Vor diesem Hintergrund gibt es die große Prüfung für Abraham. Er soll seinen geliebten Sohn opfern (1. Mose 22:1-2). Behalten wir bitte beim Lesen im Hinterkopf, dass Isaak kein kleines Baby mehr war, wie wir oftmals denken. Er war alt genug, um das Holz selbst zu tragen (Vers 6) und alt genug, um selbst eine Entscheidung zu treffen.
Wieder macht sich Abraham unverzüglich auf, genau wie bei Ismael. Wir lesen in Vers 3, dass er gleich am nächsten Morgen alles vorbereitete, er spaltete das Holz für das Opfer, packte zusammen und belud die Esel und „machte sich auf und zog hin an den Ort, den Gott ihm gesagt hatte“. Es ist ein langer Weg. Wir lesen im nächsten Vers, dass Abraham „am dritten Tag“ den Ort von Ferne sah.
Vater und Sohn sind also bereits mehr als zwei Tage zu Fuß unterwegs. Worüber werden sie sich unterhalten haben? Isaak stellt erst jetzt die Frage nach dem Opfertier. Dies lässt vermuten, dass er bereits weiß, was los ist (Vers 4). Für mich eine schreckliche Vorstellung. Hatte er keine Angst?
Diese Geschichte hier mit Isaak steht ganz unter dem Thema „Auferstehung“, weshalb sie auch gut in die Osterzeit passt. Wir wissen, dass Abraham selbst felsenfest an die Auferstehung glaubte, denn in Vers 5 sagt er zu seinen Bediensteten: „Bleibet ihr hier mit dem Esel; ich aber und der Knabe wollen bis dorthin gehen und anbeten und dann zu euch zurückkehren.“ Er wußte, dass er mit dem Sohn zurück kehren würde.
Warum konnte er sich dessen so sicher sein?
Das lesen wir in Hebräer 11: „Durch Glauben hat Abraham, als er versucht wurde, den Isaak geopfert, und der, welcher die Verheißungen empfangen hatte, brachte den Eingeborenen dar, über welchen gesagt worden war: „In Isaak soll dein Same genannt werden“; indem er urteilte, daß Gott auch aus den Toten zu erwecken vermöge, von woher er ihn auch im Gleichnis empfing.“ (Hebräer 11:17-19 ELB)
Aber wie konnte er einen solchen festen Glauben haben? Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn Gott so etwas von mir verlangen würde. Schon allein der Gedanke daran schmerzt unendlich. Abraham hingegen geht gleich am nächsten Morgen los. Es wird nicht gesagt, dass es ihm leicht fiel, aber wir lesen auch von keiner Diskussion darüber, ob er nicht lieber was anderes opfern könne. Wir erinnern uns, dass er wegen Sodom mit Jehova verhandelt hatte. Also lag es nicht daran, dass er sich sowas nicht trauen würde. Er tat es im vollen Vertrauen auf Jehova und darauf, dass er seine Verheißung verwirklichen würde.
Die Verheißung betraf Isaak, von dem wir in Hebräer gelesen haben, dass er zu diesem Zeitpunkt noch keine Nachkommen hatte. Also musste Gott irgendetwas tun, damit er wieder zum Leben käme und die erforderlichen Nachkommen zeugen könnte.
Außerdem hatte Abraham in seinem Leben immer wieder gute Erfahrungen mit Jehova gemacht. Wenn ER was versprochen hatte, dann traf dies auch ein. Wir hatten ja am Ende von Kapitel 21 gelesen, dass Abimelech ihm gerade erst die Verheißung, die er von Jehova erhalten hatte, bestätigt hatte. Im Anschluss daran kam die Aufforderung Gottes …
Wie Peter so schön sagte, hatte sich Abraham mehr darauf konzentriert, was Gott tun wird, wie er das macht, dass der geopferte Isaak dennoch Nachkommen hervorbringen würde. Er wird über all das nachgedacht haben, was Gott ihm bisher gesagt hatte. Ich denke, in dieser Hinsicht haben es die Männer leichter als wir Frauen, ich könnte ab der Aufforderung nicht mehr weiter denken, wäre innerlich wie erstarrt.
Es stellt sich die Frage, wer hier geprüft wurde? War es nur Abraham?
Bisher haben wir dies immer angenommen. Aber wenn wir uns daran erinnern, dass Isaak kein kleines Kind mehr war, sondern ein starker junger Mann, der selbst Entscheidungen treffen konnte, dann wissen wir, dass auch der Sohn geprüft wurde. Statt sich gegen den alten und sicherlich viel schwächeren Vater zu wehren, ließ er sich Hände und Füße binden und auf den Altar legen (Vers 9).
Dies erinnert uns wieder an Jesus, der auch ganz genau wußte, was auf ihn zukommen würde, denn er kannte all die Prophezeiungen über ihn. Nicht nur die über sein Kommen und sein Leben, sondern auch die über seinen qualvollen und demütigenden Tod am Holz. In dem Film „Die Auferstehung“ sagt Pilatus über ihn „es war, als ob er unbedingt sterben wollte, zu diesem Zeitpunkt und genau so“.
Wie dem auch sei. Im Gegensatz zu Jesu Sterben greift Jehova hier im letzten Moment ein. Abraham soll seinen geliebten Sohn verschonen und „an seiner statt“ den Widder nehmen, der sich im Gebüsch verfangen hatte. Auch hier wieder die Parallele: ein anderer muss sterben um zu verschonen. Isaak wird durch den Widder ersetzt. Jesus ist an unserer statt gestorben.
Abraham war bereit gewesen, seinen geliebten Sohn zu töten, er hätte es getan, wenn der Engel ihn nicht im letzten Moment davon abgehalten hätte.
Als Reaktion darauf erneuert Jehova seinen Bund, im Beisein von Isaak, „weil du dies getan hast“. Aber Isaak ist nicht nur anwesend, sondern wird jetzt in diesen Bund mit eingeschlossen, denn „durch Isaak“ werden alle gesegnet werden (Vers 16-18).
Wie wir sehen, ist diese Geschichte sehr passend für die Osterzeit. Bayless Conley führt in seiner Ansprache „Prüfungen, die unsere Reife fördern“ einige Gemeinsamkeiten an:
Bedenken Sie die Gemeinsamkeiten beider Opfer:
1. Isaaks Mutter war zuvor unfruchtbar. Seine Geburt war ein Wunder. Christi Geburt war ein Wunder. Er wurde von einer Jungfrau geboren
2. Isaak war der einzige geliebte Sohn, den Abraham von Sarah hatte. Jesus war Gottes geliebter einziger Sohn.
3. Isaak wurde das Holz für das Opfer auf den Rücken gelegt und er trug es den Berg hinauf. Jesus wurde das Holz auf den Rücken gelegt. Er trug das schwere Kreuz auf den Hügel Golgatha.
4. Isaak wurde gebunden. Jesus wurde gebunden.
5. Isaak war bereit, sich dem Willen seines Vaters zu beugen. Er ließ zu, dass er ihn band und auf den Altar legte. Jesus war bereit, sich dem Willen Seines Vaters zu beugen. Er sagte: „Nicht mein Wille, sondern Dein Wille geschehe.” Er ließ zu, dass man Ihn an den Altar des Kreuzes nagelte.
6. Der Berg, auf dem Isaak geopfert werden sollte, war in derselben Gegend, die später Golgatha genannt wurde, wo Jesus Christus geopfert wurde.
7. In der Bibel steht, dass Isaak am dritten Tag vor dem Tod bewahrt wurde. Am dritten Tag wurde Jesus von den Toten auferweckt.
8. Als Abraham sagte: „Gott wird sich ein Opferlamm ersehen,” war das eine Prophetie, obwohl ihm das vielleicht nicht bewusst war. Wissen Sie, als er seinen Sohn töten wollte, raschelte es im Gebüsch und er holte den Widder aus dem Gebüsch, der den Platz seines Sohnes einnahm. Und als wir auf dem Altar lagen, auf ewig von Gott getrennt, als das Messer auf uns zeigte, das uns treffen und uns endgültig von der leuchtenden Gegenwart Gottes trennen sollte, raschelte es, Gott sei Dank, im Gebüsch und ein Stellvertreter stand da: Jesus Christus. Und Er sagte: „Ich nehme ihren Platz ein. Ich sterbe für sie, damit sie befreit und gerettet werden.” Weil Abraham bereit war, dieses Opfer zu bringen, kam Jesus, der Retter der Welt, um uns eine Beziehung zu Gott zu ermöglichen.
Wir sehen also, dass wir sehr viel aus der Geschichte für uns heute mitnehmen können.
In der Woche drauf haben wir 1. Mose 23 gelesen und es war sehr spannend, was wir alles aus diesem Kapitel für uns heraus holen konnten, das sich doch „nur“ um Tod und Begräbnis von Sara dreht. Es bleibt spannend ?
Gottesdienst vom 23. April
Letzte Woche haben wir von Abraham gelesen, der einen so starken Glauben hatte, dass er sogar bereit war, seinem geliebten Sohn zu opfern, auf den er 25 Jahre gewartet hatte.
Zwischen diesem Vorfall und dem, was wir diese Woche lesen, liegen einige Jahre. Wir lesen 1. Mose 22:20-23:20 und dürfen gespannt sein, was wir aus diesem Stoff rausholen können.
Wir freuen uns auf euch ?
Am Sonntag waren wir überrascht, wieviel wir aus dem Kapitel 23 herausholen können, wo es doch eigentlich „nur“ um Saras Tod und Begräbnis geht und wie es uns heute betrifft – wieder Thema „Auferstehung“.
Auf jeden Fall wissen wir, dass zwischen der Opferung Isaaks und Saras Tod viele Jahre liegen. Darauf weisen auch die letzten Verse von Kapitel 22 hin. In den Versen 20 bis 24 lesen wir von weiteren Verwandten Abrahams. Hier lesen wir das erste Mal von Rebekka und inwiefern sie mit Abraham und somit mit ihrem späteren Mann Isaak verwandt ist (Vers 23). Ebenso erfahren wir hier, dass Abraham noch eine Nebenfrau hatte, mit der er auch Söhne hatte (Vers 24).
Wie bereits erwähnt, beschäftigt sich das ganze Kapitel 23 mit dem Tod von Sara und deren Begräbnis
Resümee vom Gottesdienst vom 23. April
Am Sonntag waren wir überrascht, wieviel wir aus dem Kapitel 23 herausholen können, wo es doch eigentlich „nur“ um Saras Tod und Begräbnis geht und wie es uns heute betrifft – wieder Thema „Auferstehung“.
Auf jeden Fall wissen wir, dass zwischen der Opferung Isaaks und Saras Tod viele Jahre liegen. Darauf weisen auch die letzten Verse von Kapitel 22 hin. In den Versen 20 bis 24 lesen wir von weiteren Verwandten Abrahams. Hier lesen wir das erste Mal von Rebekka und inwiefern sie mit Abraham und somit mit ihrem späteren Mann Isaak verwandt ist (Vers 23). Ebenso erfahren wir hier, dass Abraham noch eine Nebenfrau hatte, mit der er auch Söhne hatte (Vers 24).
Wie bereits erwähnt, beschäftigt sich das ganze Kapitel 23 mit dem Tod von Sara und deren Begräbnis. Als erstes stellt sich die Frage, warum sich ein ganzes Kapitel in der Bibel mit einer Toten beschäftigt. Was ist daran so interessant und besonders: warum sollte es uns heute interessieren?
Abraham befindet sich immer noch auf Reisen. Als er Ur verließ, war er 75 Jahre alt, jetzt, beim Tod seiner Frau ist er 137 – also seit 62 Jahren unterwegs. Sein Vater starb in Haran und ist auch dort begraben. Wieso begräbt er seine Frau nicht dort, wo sein Vater liegt? Wo genau liegt Hebron (Vers 2) und warum will er sie unbedingt dort begraben?
Hebron liegt „im Land Kanaan“ und somit in dem Land, das Jehova Abraham und seinen Nachkommen versprochen hat, im sogenannten „verheißenen Land“. Abraham vertraut auf das Versprechen Jehovas, dass ihm dieses Land eines Tages gehören würde. Heute, mit seinen 137 Jahren, gehört ihm überhaupt nichts in diesem Land. Er ist auch nach 62 Jahren nach wie vor ein „zeitweilig Ansässiger“, der in Zelten wohnt (Hebräer 11:13). Aber er wußte, dass ihm und seinen Nachkommen irgendwann dieses Land gehören würde.
Im letzten Kapitel hatten wir gelesen, dass Abraham, bevor er mit Isaak auf den Berg ging, um diesen zu opfern, zu seinen Bediensteten sagte, dass beide wieder zurück kommen würden. Er war davon überzeugt, dass Gott ihn, nachdem er ihn getötet und verbrannt hätte, wieder zum Leben bringen würde. Da, wo er war. Daher würden sie beide auch wieder zurück kommen (1. Mose 22:5).
Abraham glaubte an die Auferstehung. Da, wo man begraben ist, würde man auch wieder zum Leben kommen. Darum ist es ihm wichtig, Sara dort zu begraben, wo sie nach ihrer Auferstehung leben würden – im verheißenen Land.
Warum diese endlosen Verhandlungen?
Das war in der Kultur und zu der Zeit normal. Wer schon mal auf einem richtigen Basar war, der weiß, dass von einem erwartet wird, zu verhandeln. Der Verkäufer nennt einen völlig überzogenen Preis und der Käufer einen extrem niedrigen. Dann kommen sie sich bei langen Verhandlungen Schritt für Schritt entgegen und treffen sich meist auf der Mitte.
Aber Abraham verhandelt nicht, er erkennt den völlig überzogenen Preis an, ebenso wie später König David, als es darum geht, eine Tenne zu erwerben, auf der später der Tempel gebaut werden sollte (2. Samuel 24).
Abraham wie auch David war es das wert. Das Geld stand bei Ihnen nicht im Vordergrund…
An welche Auferstehung glaubte Abraham?
Dachte er, dass Sara und auch er nach seinem Tod in den Himmel kommen würden? Dachte er, sie würden als Engel oder Geistwesen wiederkommen oder an was für eine Auferstehung glaubte er?
Abraham glaubte nicht an eine Auferstehung im Himmel, sondern dort, wo es ihm Gott versprochen hat („dir und deinen Nachkommen will ich das Land geben“). Um dort wieder zu kommen, war ihm kein Preis zu hoch! In Johannes 11:23-26 lesen wir, dass die Juden an die Auferstehung glauben, denn bei dem Gespräch zwischen Jesus und Maria geht es nicht um eine Auferstehung im Himmel, sondern „am letzten Tage“.
Dass wir nicht als Geistwesen im Himmel auferstehen werden, haben wir letzte Woche gesehen: Abraham war bereit gewesen, seinem Sohn zu opfern, der zu dem Zeitpunkt noch keine Kinder hatte und durch den sich alle Nationen segnen sollten. Wenn wir mit einem geistigen oder veränderten Körper auferstehen würden – wie hätte Isaak dann noch Nachkommen hervorbringen können?
Kennen wir den Unterschied zwischen den Gräbern auf einem jüdischen Friedhof und auf einem „normalen“? Abgesehen davon, dass es dort keinen Blumenschmuck gibt, sondern man kleine Steine auf den Grabstein legt, werden diese Gräber niemals eingeebnet. Auf unseren Friedhöfen werden die nach einer gewissen Zeit plattgemacht. Warum dieser Unterschied? Weil die Juden glauben, dass man dort auferstehen wird, wo man begraben ist.
Aus diesem Grund wollte Abraham ein eigenes Stück Land haben. Es sollte nie eingeebnet werden und da sollte auch kein Haus drauf gebaut werden. Darum war ihm kein Preis zu hoch.
Gab es bereits andere Auferstehungen?
Die einzige war Jesus. Wir haben zwar in Johannes 11 von der Auferstehung Lazuarus‘ gelesen, aber der war ja nur für kurze Zeit auferweckt worden. Er musste wie alle anderen letztendlich doch sterben. Die endgültige Auferstehung kommt erst noch und wie die Juden glauben wir daran, dass dies hier auf der Erde sein wird ?
Nun sind wir wieder bei der Frage vom Anfang: warum so viele Verse über das Begräbnis einer Toten?
Weil es den Glauben Abrahams beweist, dass Sara irgendwann wieder auf der Erde leben wird. Er glaubte das nicht nur – er sorgte vor! Dieses Grab wird das Familiengrab werden für Abraham und seine Verwandtschaft. Jakob verfügt später in Ägypten, dass seine Gebeine im Familiengrab beigesetzt werden und auch Joseph verfügte, dass seine Gebeine mitgenommen werden, wenn sie wieder in das Verheißene Land ziehen (1. Mose 50:5, 24-25).
Nicht durch Gewalt oder Betrug – Abraham hat diese Stelle für viel Geld gekauft.
Heute haben wir gesehen, dass sich das Thema „Auferstehung“ durch die ganze Bibel zieht. Letzte Woche, als es darum ging, den geliebten Sohn zu opfern und diese Woche, wo es um die Vorkehrungen von Saras Begräbnis geht.
Isaak ist 37 Jahre alt, als seine Mutter Sara stirbt. Sie war 90 bei seiner Geburt und 127 als sie stirbt. Behalten wir dies im Sinn, wenn wir am kommenden Sonntag Kapitel 24 lesen, wo Abraham für ihn eine Frau sucht
Es bleibt auch weiterhin spannend ?
Gottesdienst vom 30. April
Gestern waren wir überrascht, wieviel wir aus dem Kapitel 23 herausholen können, wo es doch eigentlich „nur“ um Saras Tod und Begräbnis geht und wie es uns heute betrifft – Thema „Auferstehung“. Auf jeden Fall wissen wir, dass zwischen der Opferung Isaaks und Saras Tod viele Jahre liegen.
Diese Woche lesen wir davon, dass Abraham nicht in seiner Trauer versinkt, sondern Vorkehrungen trifft, damit Isaak eine gute Ehefrau erhält, die den Schöpfer ebenso liebt, wie er selbst. Wir lesen 1. Mose Kapitel 24. lies es doch schon mal während dieser Woche in deiner eigenen Bibel?
Wir freuen uns auf euch?
Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 30. April
Am Sonntag haben wir uns mit 1. Mose Kapitel 24 beschäftigt und waren erst mal irritiert, dass wir ständig das selbe lesen, immer und immer wieder. Als wir das Kapitel zu Ende gelesen hatten, konnten wir den Teil mit dem Gebet des Dieners und den Geschehnissen am Brunnen fast auswendig. Warum diese ständigen Wiederholungen? Hätte es nicht gereicht, wenn dieser Teil einmal aufgeschrieben worden wäre?
Aber gehen wir erst mal zurück zu dem, was wir in der Vorwoche und somit im Kapitel zuvor gelesen hatten. Da ging es um den Tod und das Begräbnis von Sara (Kapitel 23). Erinnern wir uns noch, warum es Abraham so wichtig war, sie in Hebron zu bestatten, anstatt sie ins Familiengrab in Haran zu legen?
Es ging um die Verheißungen Gottes, dass „dieses Land“, also Kanaan, eines Tages Abraham und seinen Nachkommen gehören würde. Noch eine Woche davor hatten wir gesehen, dass Abraham an die Auferstehung der Toten glaubte – und zwar an dem Ort, wo sie waren. Er war überzeugt, mit Isaak wieder von dem Berg herunter zu kommen, obwohl Gott ihn angewiesen hatte, diesen dort oben zu opfern, wozu er auch bereit war (1. Mose 22, speziell Vers 5). Genau aus diesem Grund wollte er Sara unbedingt „vor Ort“ (im Verheißenen Land) bestatten. Er wollte mit ihr gemeinsam im verheißenen Land auferstehen, da es dann ihnen gehören würde und sie dann dort leben würden.
Jetzt erinnern wir uns noch kurz an den Sinn und Zweck des Abrahamischen Bundes, bevor Abraham seinen Diener auf Brautschau schickt: es ging darum, ein Volk für Jehova auszusondern, denn der verheißene Same, durch den sich dann alle Nationen segnen würden, sollte Jesus Christus sein, der dann später für die Sünden der ganzen Menschheit starb, damit wir alle mit Gott versöhnt werden könnten. Wenn wir uns nun daran erinnern, was für „nette“ Menschen uns beim Lesen der vorangehenden 23 Kapitel in der Bibel begegnet sind, dann wissen wir, dass gottesfürchtige Menschen eher die Ausnahme waren. Rings um sie her waren die Menschen wieder weit weg von Gott und von dem, was er wollte. Aber der Same, der alle segnen sollte, der sollte aus einem Volk von Anbetern Jehovas kommen.
So, nun sind wir bei Vers 1 von Kapitel 24?. Sorry, für die ausschweifenden Gedanken zuvor, aber sie sind wichtig, um zu verstehen, was hier passiert und warum…? (wer mag, kann sich dazu auch die Zusammenfassungen der letzten Wochen noch mal ansehen)
Also: Sara war tot und in Hebron begraben und Abraham ist nun schon sehr alt. Isaak ist bereits 37 Jahre und daher längst im heiratsfähigen Alter. Warum er wohl bisher noch keine Frau hat? Das ist wahrscheinlich derselbe Grund, warum Abraham nun seinen Diener losschickt – um eine Frau bei seinen Verwandten zu suchen, die ebenfalls den wahren Schöpfergott anbeteten.
Wir könnten das Kapitel 24 um Rebekka überschreiben mit:
„Was ist, wenn ich eine Aufgabe bekomme, die mich überfordert?“
In den Versen 1-9 lesen wir von dem Auftrag, den Abraham seinem Diener gibt. Er sollte von Hebron nach Kanaan reisen – durch den Libanon und Syrien hindurch mit Kamelen. Das war eine unglaublich lange Strecke und das ohne Auto usw. Sie müssen Wochen in der glühendem Hitze unterwegs gewesen sein. Warum dieser Aufwand?
Warum nahm sich Isaak nicht eine Frau aus der Nachbarschaft? Wir hatten es im Vorspann bereits beantwortet: es sollte eine Frau aus dem eigenen Volk sein, eine Frau, die den Gott Jehova anbetete und nicht irgendwelche Götter wie die anderen Menschen um sich herum. Weder Kultur noch Anbetungsform sollten sich vermischen!
Wie bewältigte der Diener diese Aufgabe?
Es waren ja mehrere Punkte wichtig: sie sollte aus dem Land Haran sein und aus Abrahams Familie. Denn sicherlich lebten in Haran auch noch viele andere, die auch wiederum falsche Götter anbeteten (Verse 4 und 7). Woher sollte der Knecht wissen, welche die Richtige sein würde?
In den Versen 10-14 lesen wir, dass er betet und Gott selbst um Rat fragt. Er wollte ein Zeichen und zwar ein besonderes. Wahrscheinlich würde ihm jedes Mädchen am Brunnen Wasser zu Trinken geben, denn dies gebot bereits die ganz normale Gastfreundschaft.
Aber das mit den Kamelen war nicht so normal: ein einzelnes Kamel kann 100-200 Liter Wasser trinken. Nach dem langen Marsch durch die Wüste werden es wohl eher 200 Liter Wasser sein – pro Kamel. Der Diener hatte 10 Kamele dabei, also würde sie mindestens 1.000 Liter Wasser schöpfen müssen. Wie oft würde sie den Krug in den Brunnen herunter lassen müssen? Mit dazu kommt, dass die Initiative, Wasser auch für die Kamele zu schöpfen, von dem Mädchen ausgehen sollte. Also ein eindeutiges Zeichen.
Hier lesen wir übrigens zum ersten Mal diesen langen Text, den wir im Laufe des Kapitels immer wieder lesen. Es geht um das Zeichen, das der Diener von Jehova einfordert.
Wenn wir die Verse 15-28 lesen, sehen wir, dass dieses Zeichen genau so eintrifft, auch die Sache mit der Herkunft, denn auf die Frage antwortet sie, dass sie „die Tochter Bethuels, des Sohnes der Milka, die sie dem Nahor geboren hat“ sei (Vers 24). Nahor war der Vater von Abraham und auch von Sara. Sie war also eine Großcousine von Isaak.
In den Versen 26-27 lesen wir, dass sich der Diener bei Jehova bedankt. Er hatte ihn also nicht nur um Hilfe gebeten und dann nach dem Zeichen Ausschau gehalten, sondern er ist auch dankbar und bedankt sich bei demjenigen, dem er den Erfolg zu verdanken hat. Dies lesen wir immer wieder über den Knecht.
Nachdem er sich überzeugt hat, dass Rebekka genau diejenige ist, die er gesucht hat, legt er ihr kostbare Ringe und Armspangen an.
Wir lesen weiter die Verse 29-31. Rebekka rennt nach Hause und erzählt ihrer Familie von dem, was passiert ist. Ihr Bruder Laban rennt gleich los zum Brunnen und zu dem fremden Mann. Warum? Das geht aus Vers 30 hervor: er sah den kostbaren Schmuck, den seine Schwester geschenkt bekommen hatte und das nur, weil sie die Kamele getränkt hatte. Dieser Fremde schien extrem reich zu sein und Laban wollte gerne von diesem Reichtum etwas abhaben. Das steht jetzt nicht wörtlich in der Bibel, aber wir lesen später von seiner Habgier, als es um Jakob geht, der viele Jahre für ihn arbeitet. Behalten wir dieses Verhalten hier einfach im Sinn, wenn wir in einigen Wochen bei Jakob und Rahel und Laban sind ?
In den Versen 31-53 lesen wir davon, dass Laban den Diener und seine Gefolgsleute in sein Haus holt und ihnen Essen vorsetzt. Aber der Diener will noch nicht essen (Vers 33). Ihm ist die Mission, wegen der er hier war, viel zu wichtig. Erst muss er sehen, ob er wirklich in allem Erfolg hatte, auch ob das Mädchen überhaupt mitkommen würde. Wir erinnern uns, dass das seine Sorge zu Anfang war und dass Abraham ihn für diesem Fall von seinem Eid entbunden hatte (Vers 5 und 8).
Also erzählt er zuerst seine Geschichte. Hier lesen wir wieder von dem Zeichen, um das er Jehova bittet und wie es eingetroffen ist (also lesen wir dies hier schon zum vierten Mal). Er erzählt es deshalb so ausführlich, weil diese Mission so wichtig war und er Laban und den Vater überzeugen will, dass es Gottes Hand war, die ihn geleitet hatte. Dies gelingt ihm auch (Verse 50-51).
Als er die Zustimmung des Vaters erhält, fällt der Knecht wieder vor Jehova nieder und bedankt sich.
In Vers 50 lesen wir, dass Vater und Sohn ihre Zustimmung gaben. Das war damals so üblich.
In Vers 53 lesen wir von Geschenken an Rebekka, ihren Bruder und ihre Mutter. Dies sind die Brautgeschenke und zeigen, dass Isaak und Rebekka jetzt verlobt sind. So, wie heute ein Mann seiner Braut einen Ring an den Finger steckt, was die Verlobung symbolisiert.
Wie geht es jetzt weiter?
In den Versen 54-67 lesen wir, dass die Familie nun noch einen Aufschub erwirken will. Der Diener will sofort am nächsten Morgen los, aber Mutter und Bruder wollen Rebekka noch nicht ziehen lassen. Vielleicht wollen sie eine Abschiedsparty machen, aber wahrscheinlich geht es der Mutter eher darum, dass es schmerzt, sein Kind ziehen zu lassen, sie wohnt ja dann nicht um die Ecke, so dass man sich mal schnell auf einen Kaffee treffen könnte. Wir wissen nicht, ob Rebekka ihre Familie jemals wieder gesehen hat. In der Bibel steht zumindest nichts davon. Aber weiter in der Geschichte: Rebekka wird gefragt, in der Hoffnung, dass auch sie erst noch Zeit haben will, aber Rebekka möchte sofort los. Wie mag sie sich wohl gefühlt haben?
Bevor Rebekka loszieht, wird sie von ihrer Familie gesegnet. Was bedeutet es, dass „ihr Same das Tor seiner Feinde besitzen solle“? Zur damaligen Zeit saßen die wichtigen Leute im Tor, diejenigen, die das Sagen haben. Wenn ihr Same in dem Tor sitzen würde, bedeutet dies, dass sie das Sagen haben, dass sie über ihre Feinde herrschen und richten würden. Thom betonte extra, dass es um „bestimmen“ und nicht um „töten“ geht (Vers 60).
Also machen sich der Diener und seine Gefolgsleute mit Rebekka und ihren Leuten auf den Weg. Unterwegs begegnen sie Isaak, der „von dem Brunnen Lachach-Roi kommt“. (Wir erinnern uns, dass dies der Brunnen ist, den Gott Hagar gezeigt hatte, als sie in der Wüste verzweifelte, weil sie und ihr Sohn am Verdursten waren).
In Vers 63 lesen wir, warum er dort war: „um zu Sinnen“. Wahrscheinlich hatte er sich mit Jehova unterhalten, ebenso wie Adam und Eva zu der Zeit der Brise mit Jehova im Garten wandelten und sich über alles mögliche unterhalten hatten. Vielleicht hat er auch darüber nachgedacht, wie die Mission des Dieners ausgefallen sein würde. Ob er mit einer Braut wieder kommen würde?
Letztendlich heiraten die beiden (indem er sie mit in das Zelt seiner Mutter nahm, das nach deren Tod leer stand) und „er nahm sie zur Frau und hatte sie lieb“ (Vers 67). Nächste Woche werden wir mehr von den beiden lesen ?
Was können wir für uns heute aus diesem Kapitel lernen?
Der Diener geht hier los, um für Isaak eine Frau zu holen. Er betet um Hilfe und ein Zeichen und nach jeder Hilfe bedankt er sich.
Auch wir sollten alle unsere Sorgen und Nöte bei Jehova abgeben und uns auch bei ihm bedanken. Viel zu oft probieren wir erst mal alles mögliche selbst und erst, wenn nichts davon klappt, dann gehen wir zu Jehova. Wir sollten es anders herum machen und zuerst zu Jehova rennen. Ich denke dabei auch an den Film „War Room“, den Thom und ich diese Tage gesehen haben. Da bekommt die junge frustrierte Ehefrau von der Älteren den Rat, die Dinge mit Jehova auszutragen. Also nicht mit ihrem Mann zu streiten, sondern in ein gesondertes Zimmer zu gehen, das sie zu einer Art Gebetszimmer gemacht hat, und dort mit Jehova zu ringen. Es wird dann sehr schön gezeigt. Besonders beeindruckend, welche große Wellen das schlägt und wie sehr sich das Leben der Familie zum Positiven verändert
Tja, das war es schon wieder für heute. Diesen Sonntag geht es um 1. Mose 25:1-26 und wir lesen etwas mehr über Isaak und Rebekka und deren jungen Familie. Es bleibt spannend ??
Gottesdienst vorm 7. Mai
Letzten Sonntag hatten wir 1. Mose Kapitel 24 gelesen, wo es um Rebekka ging – wie und warum sie aus Kanaan als Braut geholt wurde. Diese Woche lesen wir Kapitel 25:1-26, die Familiengeschichte von Isaak und Rebekka.
Wir freuen uns auf euch
Gottesdienst vorm 7. Mai
So, endlich komme ich dazu, die Zusammenfassung von vor zwei Wochen zu machen. Durch das einwöchige Seminar zur „Biblischen Seelsorge – in der Gemeinde“ hatte ich noch keinen Kopf und keine Zeit dazu. Sorry
Wir hatten uns mit 1. Mose 25:1-26 beschäftigt, es ging um die Familiengeschichte von Isaak und Rebekka. In der Woche davor hatten wir ja davon gelesen, warum Abraham seinen Diener eine Braut aus Kanaan holen ließ und wie Gott diese Suche gesegnet hatte. Er kam mit einer passenden Braut für Isaak wieder. Sie stammte aus der Familie Abrahams und betete den Schöpfergott an. Zudem war sie ausgesprochen fleißig, liebevoll und gastfreundlich, sie tränkte 10 Kamele nach einer langen Wüstenwanderung und sie war auch bereit, alles sofort aufzugeben, um diesen Mann Gottes zu heiraten, den sie überhaupt nicht kannte (Kapitel 24).
Weiter geht es mit 1. Mose 25:1-6. Sara war ja vor einigen Jahren verstorben und in der Höhle von Machpela begraben – damit sie später im verheißenen Land auferstehen und mit Abraham leben könnte (Kapitel 23). Isaak war zu dem Zeitpunkt 37 Jahre alt und drei Jahre später heiratete er Rebekka (1. Mose 25:20). Da ist seine Mutter bereits 3 Jahre tot. Nun lesen wir davon, dass sein Vater Abraham nochmals heiratet und mit dieser Frau 6 Söhne hat. Nun ist er schon alt und daher ordnet er vor seinem Tod seine Verhältnisse, denn er möchte nach seiner Auferstehung mit Sara verheiratet sein. Da Gott ihm gesagt hatte, dass Isaak der verheißene Erbe des Bundes ist, gibt er ihm sein Erbe, zahlt die anderen Söhne aus und schickt sie mit deren Mutter Ketura weg. Das Land sollte ja Isaak und dessen Nachkommen gehören.
Abrahams Tod
Wir haben bereits gesehen, dass es im ersten Buch Mose einen ganz besonderen Erzählstil gibt. Die eine Geschichte wird zu Ende erzählt und dann wird der Faden wieder dort aufgenommen, wo man war. Daher lesen wir in den Versen 7-11, dass Abraham im Alter von 175 Jahren stirbt und von seinen Söhnen Isaak und Ismael in der gleichen Höhle begraben wird, wie bereits Sara. Dies bedeutet aber nicht, dass Abraham seine Enkelkinder nicht mehr kennen gelernt hat. Wir werden später noch sehen, dass seine beiden Enkel zum Zeitpunkt seines Todes bereits 15 Jahre alt sein müssen ?
Wir hatten gelesen, dass Abraham 8 (!!!) Söhne hatte: Ismael von Hagar, Isaak von Sara und sechs Söhne mit Ketura. Warum steht dann in Vers 9 nur von Isaak und Ismael, dass sie ihren Vater begruben?
Wir hatten zuvor gelesen, dass Abraham, als er seine Verhältnisse ordnete, Ketura und die sechs gemeinsamen Söhne weg geschickt hatte. Sie waren da wahrscheinlich noch relativ jung, ebenso wie Ismael ca 15 Jahre alt war, als der Vater ihn mit seiner Mutter weg geschickt hatte. Daher waren sie noch zu jung, um extra zum Begräbnis anzureisen.
Mit Vers 10 ist die Geschichte, die über Abraham erzählt wird, beendet. In Vers 11 lesen wir, wo Isaak seine Zelte aufgeschlagen hatte und wohnt und dass Gott nun seinen Segen und Bund auf Isaak legt. Er befindet sich am Brunnen Lachai-Roy. Wir erinnern uns, dass dies übersetzt heißt: „Gott hat gehört“ und es ist eben dieser Brunnen, den Gott der verzweifelten Hagar zeigte, als er das Weinen Ismaels erhört hatte. Ismael bedeutet „Gott hört“. Hier wohnt Isaak und wir hatten bereits im Kapitel zuvor davon gelesen, dass er von dort kam, um auf dem Feld nachzusinnen (Kapitel 24:62-63).
Wieder einmal sehen wir, wie wichtig die Namen in der Bibel sind, auch wenn sie uns nichts sagen und wir sie oftmals nicht aussprechen können. Aber wenn wir die Bedeutung kennen, können wir die Geschehnisse viel besser zuordnen ?
Ismael
Die Verse 12-18 beschäftigen sich mit Ismael und seinen Nachkommen. Wir erinnern uns, dass Ismael gezeugt wurde, weil Abraham und Sara nicht auf Gott gewartet, sondern eine eigene Entscheidung getroffen hatten. Er ist zwar der Erstgeborene von Abraham, aber dennoch sagt Gott von ihm, dass dieser nicht der Erbe ist. Ismael wurde 137 Jahre alt und hatte 12 Söhne, aus denen 12 Stämme hervorgingen. Sie lebten und leben östlich vom verheißenen Land und sind die Vorfahren der heutigen Moslems und dem Islam.
Isaak und Rebekka
Nun kommen wir wieder zu Isaak und Rebekka und lesen in den Versen 19-26, dass auch diese Beiden Probleme mit Unfruchtbarkeit haben. Auch hier könnte es an der engen Blutsverwandschaft liegen. Sie haben fast 20 Jahre auf Nachwuchs gewartet, aber im Gegensatz zu Isaaks Eltern nehmen sie die Angelegenheit nicht selbst in die Hand – sondern sie beten und befragen Gott (Vers 21). Gott erhört dieses Gebet und Rebekka wird schwanger. Aber scheinbar stimmt hier etwas nicht:
In Vers 22 lesen wir, dass sich die Kinder „in ihr stießen“ und Rebekka beunruhigt ist und sich ihrerseits an Jehova wendet. Was genau war da los und weshalb beunruhigt es sie?
Heute haben wir es einfacher, heute gibt es Ultraschall und man kann recht früh erkennen, dass eine Frau Zwillinge erwartet. Das war damals nicht so und Zwillinge sind zu der Zeit nicht etwas Normales sondern eher ungewöhnlich. Rebekka spürt, wie die beiden Jungs in ihrem Leib „herum toben“, mit zwei Kindern ist es auch ziemlich eng dort, weshalb sie noch öfters treten, als normal. Rebekka weiß nichts davon, sie merkt nur, dass etwas nicht stimmt. Aber zum Glück wendet sie sich an Jehova, der als Schöpfer auf jede Frage eine Antwort weiss und dieser sagt ihr dann auch, dass sie zwei Jungs erwartet. Er sagt ihr auch, welcher von den beiden der Erbe des Bundes sein wird und wieder einmal wird es nicht der Erstgeborene sein, sondern der Jüngere. Dies wird später im folgenden Kapitel noch von Bedeutung sein.
In Vers 26 lesen wir nämlich, dass der Erstgeborene sich dem Jüngeren unterordnen würde, das heißt: der Jüngere ist von Gott erwählt. Hier kommt ein Grundsatz, der sich durch die ganze Bibel zieht und schon ganz gravierend auf Jesus und sein Opfer hinweist: „nicht durch Leistung – hier Erstgeburt – sondern von Gott erwählt“. Dass dies auch für uns heute ganz wichtig ist, habe ich erst gestern wieder bei einer Diskussion in einer geschlossenen christlichen Gruppe auf Facebook gesehen (dort hatte ich auch ausführlich darauf geantwortet).
In Vers 26 lesen wir dann von der Geburt der Zwillinge und davon, dass die Geburt vom Jüngeren – also Jakob – nicht ganz so einfach ist. Denn er hält die Verse des Älteren. Wir wissen, dass die Kinder gewöhnlich mit dem Kopf zuerst zur Welt kommen (die Hände nach Hinten), denn dieser ist der größte und dickste Teil vom Körper. Ist der Kopf erst draußen, geht der Rest von selbst. Jakob allerdings kommt mit Kopf und Hand hindurch.
Auch hier wird wieder Wert auf die Namen und deren Bedeutung gelegt: der Ältere heißt Esau, was „behaart“ bedeutet, denn er hat bereits im Mutterleib eine sehr ausgeprägte Körperbehaarung. Wir lesen später beim väterlichen Segen nochmals davon. Der Jüngere wird Jakob genannt, was „Fersenhalter“ bedeutet. Auch dies sollten wir für später im Sinn behalten.
Zusammenfassung von Abraham
Wie wir sehen, war diese Woche in den paar Versen wieder einmal jede Menge Stoff enthalten. Weil wir hier auch von Abrahams Tod und Begräbnis gelesen haben, kam bei uns nun noch eine kurze Zusammenfassung von Abraham und was so besonders bei ihm war:
Zwar hatte er mit Jehova vor der Vernichtung von Sodom verhandelt um der zehn Gerechten Willen – aber hier ging es nicht um ihn persönlich, sondern um den Ruf und die Persönlichkeit seines Gottes. Als Gott ihn auffordert, aus der luxuriösen Stadt Ur auszuziehen und künftig wie ein Nomade in Zelten zu leben, geht er im Vertrauen auf Jehova los. Auch als er seinen Sohn Isaak opfern soll, tut er dies ohne lange Diskussionen – im vollen Vertrauen auf seinen Gott
Nochmal kurz zu Abraham und seinen Enkeln und die besondere Schreibweise des ersten Buchs Mose: Gott konzentriert sich auf einzelne Personen. Wir lesen immer wieder „dies ist die Geschichte von …“. Daher wird erst die Geschichte von Abraham abgeschlossen und dann die von Isaak und seiner Familie begonnen.
Wir wir bereits am Anfang gesagt hatten, waren Jakob und Esau zu Abrahams Tod bereits 15 Jahre alt und hatten daher die Gelegenheit, sich ausführlich mit ihm zu unterhalten und von seinem Glauben und seinen Erfahrungen zu profitieren.
Ja, wir haben vor der Geburt von Abrahams Tod gelesen, aber wir können ja kurz mal rechnen:
Abraham war 100 Jahre als, als Isaak geboren wurde. Isaak war 60, als seine Jungs zur Welt kamen. Da war Abraham 160 Jahre alt. Da wir gelesen haben, dass Abraham im Alter von 175 Jahren starb, hatte er seine beiden Enkel eindeutig noch 15 Jahre erlebt ?
Dieses Kapitel können wir ebenso wie das Vorherige mit „Gebet“ überschreiben. Beim letzten Mal war es der Diener, der nicht wußte, wie er die rechte Frau für Isaak finden solle, daher betete er und wartete. Dieses Mal wissen Isaak und Rebekka nicht, wie sie zu dem verheißenen Samen kommen sollen, daher beten sie und warten ab. Auch Rebekka weiß nicht, was mit ihrer Schwangerschaft nicht stimmt. Sie betet und wartet auf Gott. In allen drei Fällen hat sich Jehova nicht lange bitten lassen und die Gebete erhört.
Diese Zuversicht dürfen auch wir heute haben: wenn wir nicht weiterwissen, dürfen wir es auf Gott werfen – und dann auch dort lassen und auf Gott warten. Er wird uns nicht im Stich lassen…
Gottesdienst vom 14. Mai
Gestern haben wir uns mit Abrahams Tod und der Geburt der Zwillinge von Isaak und Rebekka beschäftigt und waren erstaunt, dass Abraham seine beiden Enkel noch 15 Jahre erlebt hat.
Diese Woche lesen wir 1. Mose 25:27 – 26:11. Wieder machen wir einen großen Zeitsprung, denn nun sind die Jungs erwachsen und manch einer wird erstaunt sein, was der eine alles für ein leckeres Essen aufgibt. Es bleibt spannend
Wir freuen uns auf euch?
Vor zwei Wochen haben wir uns mit Abrahams Tod und der Geburt der Zwillinge von Isaak und Rebekka beschäftigt und waren erstaunt, dass Abraham seine beiden Enkel noch 15 Jahre erlebt hat. Nun sind wir bei 1. Mose 25:27 – 26:11. Wieder machen wir einen großen Zeitsprung, denn nun sind die Jungs erwachsen und manch einer wird erstaunt sein, was der eine alles für ein leckeres Essen aufgibt.
Aber erst einmal erfahren wir etwas über den Charakter der beiden Jungs. In Vers 27 lesen wir, dass Esau ein „jagdkundiger Mann“ war. An was erinnert uns dieses Wort bloß??️ Gleich kommt uns Nimrod in den Sinn, von dem gesagt wurde, dass er „ein mächtiger Jäger vor dem Herrn“ war. Wir erinnern uns, dass dies nichts Positives war, sondern auf seinen negativen Charakter hinwies (Kapitel 10:8-11 und 11:1-9).
Von Jakob wird gesagt, dass er „ein sanfter Mann“ war. Viele verbinden das mit einem Mann ohne Rückrad, es kommen uns Begriffe wie Weichei oder Warmduscher in den Sinn. Aber dies ist nicht das, was im Urtext damit gemeint ist. In der Fußnote der Elberfelder1905 wird gesagt, dass er ein ruhiger und häuslicher Mann war. Das Grundwort steht für „vollkommen“, „rechtschaffen“. Es wird auch in Verbindung mit Hiob in der Bibel gebraucht. Es bedeutet, dass er nach Gott strebte. Er hatte seinen Schöpfer in seinem Leben im Mittelpunkt.
Die beiden Jungs hatten also einen vollkommen anderen Charakter, sie könnten gegensätzlicher nicht sein. Auch dies sollten wir beim weiteren Lesen im Sinn behalten. Wir erfahren weiterhin etwas über die Einstellung und die Gefühle der Eltern: Isaak liebte Esau besonders, was mit seiner Vorliebe für leckeres Wild zu tun hatte (Vers 28). Rebekka hingegen mochte Jakob besonders gern. Dies lag sicherlich daran, dass er sich besonders für Jehova (oder auch Jahwe) interessierte und sie wird auch die Worte Jehovas im Sinn behalten haben, dass Jakob es sein würde, der die Verheißung hatte (Vers 23).
Die „Thronfolge“
In Vers 29-34 lesen wir von einem „Erstgeburtsrecht“. Was ist dies und warum ist es so wichtig?
Für uns heute macht das alles keinen Sinn und wir können uns nicht viel darunter vorstellen. In Königshäusern und bei Adeligen hat das eher noch eine Bedeutung. Dort gibt es Titel, die zu vererben sind und Ländereien usw. Im Königshaus ist es von besonderer Wichtigkeit: der Erstgeborene ist der Thronfolger. Er wird derjenige sein, der später das Amt des Vaters übernehmen und regieren wird. Im Falle von Jakob und Esau geht es um den Segen und die Verheißung, die damit verbunden ist. Wir erinnern uns, dass Jehova zu Abraham sagte, dass sich durch seinen Samen alle Nationen segnen würden. Es ist derselbe Same, der in 1. Mose 3:15 erwähnt wird und der später als Jesus Christus hier auf der Erde lebte und für uns starb. Nach Abrahams Tod bekam Isaak diese Verheißung und auch er würde es später an seinen Sohn weitergeben.
Nachdem wir dies nun verstanden haben, können wir die angegebenen Verse mit dem Erstgeburtsrecht lesen. Esau kommt vom Jagen heim und ist erschöpft. Jakob hatte währenddessen ein einfaches Gericht aus Linsen zubereitet, was sicherlich auch sehr gut roch. Kein Wunder, dass Esau das Wasser im Mund zusammen läuft. Er möchte gerne davon essen und verlangt regelrecht danach. Er tut sogar so, als wäre er so ausgehungert, dass er ohne verhungern und sterben würde.
Jakob hat kein Problem damit, von seinem Essen abzugeben. Scheinbar sieht er jetzt eine gute Gelegenheit, um sich das Erstgeburtsrecht (die Thronfolge) auch offiziell von Esau zu sichern. Er kennt den Bruder und weiß, dass ihm solche Dinge nicht wichtig sind – ganz im Gegensatz zu ihm selbst. Also nennt er dies als Preis für das Essen.
Esau springt gleich darauf an. Klar, kein Problem, ihm bedeutet es nichts, soll der Bruder es ruhig haben. Bitte behalten wir hier im Sinn, dass Esau nicht wirklich verhungert wäre, er hätte nur ein Zelt weiter zu gehen brauchen. Jakob hat ihn hier also keinesfalls ausgetrickst, wie es einige annehmen. Behalten wir dies bitte auch im Sinn, wenn wir in einem späteren Kapitel davon lesen, wie Isaak seinen Erstgeborenen segnen möchte.
In Kapitel 26 begegnet uns eine Geschichte, die wir in ähnlicher Form nun hier bereits das dritte Mal lesen, man nennt sie auch „die Schwestergeschichte“
In den Versen 1-5 lesen wir von einer erneuten Hungersnot und scheinbar erwägt Isaak – ähnlich wie seinerzeit sein Vater – ebenfalls nach Ägypten zu gehen. Aber Jehova hält ihn auf und sagt ihm, er solle in dem verheißenen Lande bleiben (Vers 2). Wahrscheinlich ist dies der Grund, warum Jakob später zögerte, zu seinem Sohn nach Ägypten zu ziehen und erst von Jehova die Erlaubnis haben wollte.
Wie dem auch sei, Isaak hört auf Jehova. Er hatte zugesagt, ihn zu segnen, wenn er im Land bliebe und so bleibt er mit seiner Familie in Gerar, wo ihn das „Stop!“ Jeovas erreicht hat. In Vers 3 lesen wir: wenn er trotz Hungersnot im Land bleibt, würde Jehova ihn „sehr sehr segnen“.
Hier erkennen wir einen wichtigen Grundsatz: erst gehorchen -> dann Segen!
In Vers 6 lesen wir, dass Isaak gehorcht und im Land bleibt und in Vers 12 lesen wir von dem Lohn für seinen Gehorsam: er bringt eine 100fache Ernte ein.
Die Dritte Schwestergeschichte
Allerdings hat er die gleichen Ängste wie seinerzeit sein Vater, was seine schöne Frau angeht und so lesen wir hier die dritte Schwestergeschichte: auch Isaak behauptet, dass seine Frau seine Schwester sei. Im Gegensatz zu Abraham lügt er hier, denn sie ist auch nicht seine Halbschwester, sondern eher eine Art Cousine. In Vers 7 lesen wir, er fürchtete sich „weil er dachte“… Anstatt es Gott zu überlassen, handelt er selbst und gibt die als seine Schwester aus.
Hier finden wir das wieder, was wir in der Woche zuvor auf dem Seelsorgeseminar gelernt haben. Der Lehrer hatte zwei Lieblingsaussagen, die im jedem nur erdenklichen Fall passen. Er fragte seinen Gegenüber jeweils: „Glaubst du, dass Gott gut ist?“ Und dann „aber Gott“. Es geht um Gottes Gnade und es ist auch für uns heute wichtig, dass wir dies begreifen. Gott ist gut und wenn wir das glauben, brauchen wir uns nicht zu fürchten. Isaak hätte sich auch nicht zu fürchten brauchen. Ja, oftmals lässt Gott schlimme Dinge zu – dann greifen die zwei wichtigen Worte: „Aber Gott…“. Egal, was Gott auch in unserem Leben zulässt, er lässt uns nicht allein, er ist immer mit uns, hilft und stützt und schützt uns?
Dies hatte Isaak zu diesem Zeitpunkt scheinbar noch nicht begriffen und so lebt er mit seiner Familie in Gerar und lässt die Menschen in dem Glauben, dass seine schöne Frau Rebekka seine Schwester sei. Umso irritierter ist Abimelech, als er sieht, wie die beiden miteinander „scherzten“ (Vers 8). Da wird ihm klar, dass die beiden verheiratet sind, denn kein Bruder würde so mit seiner Schwester scherzen.
Hier kommen wir wieder mal an den Punkt, wie wichtig die Namen und ihre Bedeutung in der Bibel sind. Denn das hier verwendete Wort „scherzte“ ist im Urtext das selbe wie Isaak. Wir erinnern uns? Isaak bedeutet lachen und im Zusammenhang mit ihm sind wir immer wieder über dieses Wort gestolpert:
Abraham lachte, als Gott ihm sagte, er würde mit Sara einen Sohn haben. Sara lachte, als sie davon hörte. Vor der Schwangerschaft hatte man Sara ausgelacht, nach der Geburt lachte man mit ihr, freute sich mit ihr. Später lachte Ismael über Isaak, er verspottete ihn. Nun lachte/scherzte Isaak mit seiner Frau
In Vers 10 lesen wir, dass Abimelech wegen dieser Lüge mit Isaak schimpft und dies zu Recht, wahrscheinlich erinnerte er sich an die Folgen, die diese Art von Lügen seinerzeit bei Abraham hatten. Vielleicht hatte er davon gehört, oder aber er war sogar derselbe?
Wie dem auch sei. Wir haben heute zwei wichtige Grundsätze kennen gelernt. Zum einen müssen wir zuerst gehorchen, erst dann folgt der Segen. Und zum anderen sehen wir: „auch wenn wir schwindeln, hat uns Gott lieb. Aber es ist besser, die Wahrheit zu sagen und auf Gott zu vertrauen!“
Nächste Woche lesen wir weiter von Isaak und Abimelech und es gibt Streitigkeiten um diverse Brunnen. Es bleibt also spannend
Gottesdienst vom 21. Mai
Heute haben wir uns mit Jakob und Esau und der Sache mit dem Erstgeburtsrecht beschäftigt – Stichwort „Thronfolge“ – und mit der 3. Geschichte, wo ein Ehemann seine Frau als seine Schwester ausgibt. Unsere Quintessenz war: „egal, welche Fehler wir auch machen, Gott hält seine Versprechen“.
In der kommenden Woche und am Sonntag beim Gottesdienst werden wir uns mit 1. Mose 26:12-35 beschäftigen. Es geht um Streitigkeiten um einen Brunnen. Was mag das mit uns heute zu tun haben? Es bleibt spannend
Wir freuen uns auf euch ?
Vor zwei Wochen hatten wir uns mit Jakob und Esau und der Sache mit dem Erstgeburtsrecht beschäftigt – Stichwort „Thronfolge“ (Kapitel 25:29-34), letzte Woche und am Sonntag beim Gottesdienst haben wir 1. Mose 26:11-35 gelesen. Es ging um Streitigkeiten um einen Brunnen. Was mag das mit uns heute zu tun haben?
In den Versen 11-22 lesen wir von vielen Brunnen. In Vers 19 stolpern wir über den Begriff „lebendiges Wasser“. Wo ist da der Unterschied zu den anderen Brunnen? Ein normaler Brunnen wird durch Grundwasser gespeist, es ist stehendes Wasser. Ein Brunnen mit lebendigem Wasser wird durch eine fließende unterirdische Quelle gespeist und daher besonders klar, sauber und frisch.
Aber Moment mal, kommt uns der Begriff „lebendiges Wasser“ nicht irgendwie bekannt vor? Mir fällt da gleich Johannes Kapitel 4 ein, die Begebenheit, wo sich Jesus mit einer Samariterin am Brunnen unterhält. Er sagt ihr, dass er ihr lebendiges Wasser geben könne, das nie versiegen würde. Ob die Frau bei diesen Worten auch an diese Stelle hier in Gottes Wort gedacht hatte?
Isaak wechselt kurzfristig seinem Beruf
In Vers 12 lesen wir, dass sich Isaak den Umständen der Hungersnot, von der wir letzte Woche gelesen haben, angepasst hat. Eigentlich waren er und seine Urväter ja Hirten. Wir erinnern uns: Abraham und Lot waren Hirten, Isaak war ein Hirte, Esau sprang aus der Reihe als Jäger, Jakob wiederum war auch ein Hirte. Nun aber mussten sie die Nahrung für sich und ihre Herden selbst anbauen. Daher lesen wir in Vers 12, dass Isaak „säte“. Er vertraute nicht einfach nur auf Gott und legte faul seine Hände in den Schoß – nein, er tat das, was er selbst tun konnte, wechselte für kurze Zeit seinen Beruf und überließ den Rest Jehova (oder falls es dir lieber ist: Jahwe).
Wie reagierten die Bewohner des Landes? Wie hätten wir reagiert, wenn im ganzen Land eine Hungersnot wäre und dieser Fremde als einziger eine große Ernte hat? Wir hatten gelesen, dass er im selben Jahr das hundertfache erntet, denn Jehova segnet ihn… wahrscheinlich hätten wir einen dicken Hals bekommen vor lauter Neid ? (Vers 14).
Wie das so ist, reagieren wir nicht sonderlich logisch oder vernünftig, wenn wir voller Neid sind und das tun die Bewohner des Landes auch nicht. Sie schütten die Brunnen, die Isaak gegraben hatte, einfach zu. Unglaublich: es ist eine Hungersnot und sie vernichten die Wasserstellen, die lebensnotwendig sind und schaden damit auch sich selbst.
Wie reagiert nun Isaak darauf? Rächt er sich? Fängt er nun seinerseits Streit an?
Auch Isaak reagiert unlogisch. Statt sich zu rächen oder sich zu beschweren, zieht er etwas weiter und gräbt einen neuen Brunnen. Dies muss er immer wieder tun und immer wieder geht er weiter. Wir haben es uns auf der Karte angesehen, dass er dabei große Entfernungen zurück gelegt hatte.
Brunnen …. war da nicht was? Hatten wir so etwas nicht auch schon mit Abraham und Abimelech gelesen? Was war da noch mal?
Erinnern wir uns an Kapitel 22:24-27, lesen wir es ruhig noch mal nach. Abraham geht nicht weg, er spricht Abimelech darauf an, allerdings auch erst, als dieser von sich aus die Brunnen erwähnt und so tut, als wären die Philister ganz lieb zu ihm gewesen.
Isaak tut nichts dergleichen. Er geht einfach weiter und gräbt einem neuen Brunnen. Er vertraut auf Gott und legt die Dinge in seine Hände. Jörg sagte, dass er auch nicht mehr zornig wird, „denn Gott wird es schon richten“. Tja, genau dies ist die Bedeutung meines zweiten Vornamens, Jariba. Er bedeutet „Jehova hat meinen Rechtsfall geführt“ und soll eben dieses Vertrauen ausdrücken. Auch wenn ich in dieser Hinsicht immer wieder an mir arbeiten muss, macht es mich stolz, diesen Namen zu tragen. Er hat sich nicht nur bewahrheitet, sondern auch schon oft Anlass gegeben, mit anderen über eben diesen Gott zu reden, dem wir vertrauen. Aber dies nur am Rande ?
Wir lesen die Verse 23-33 und sehen, dass Isaak die Verärgerung einfach runterschluckt und auf Gott vertraut. Selbst als Abimelech behauptet, er und seine Leute hätten ihm „nichts Übles getan“, widerspricht er nicht, wie seinerzeit sein Vater Abraham, sondern lässt es einfach so stehen (Vers 29). Weil Isaak den Segen Jehovas hatte, brauchte er sich nicht rächen! Das Verhältnis von Jehova und Isaak war so eng, dass er seine Probleme einfach bei ihm abgegeben hatte
Hier lernen wir etwas über die Wechselwirkung des Verhältnisses, das wir zu Jehova haben: Je enger unsere Beziehung zu IHM ist, desto leichter wird es uns fallen, nicht nur gelassen zu reagieren, sondern auch keine negativen Gedanken oder Gefühle zu hegen.
Letztendlich landet Isaak mit seiner Familie in Berscheba. Dort gibt es heute zwei Brunnen in relativ kurzer Entfernung. Den einen hatte seinerzeit Abraham gegraben, den zweiten 50 Jahre später sein Sohn Isaak.
Thom hat die Vermutung aufgestellt, dass dies vielleicht der Grund gewesen ist, dass Abraham Esau mehr liebte als Isaak – weil er sich auch manchmal wünschte, sich so wehren zu können, wie dieser.
Esaus Frauen
In den Versen 34-35 lesen wir von Esaus Frauen. Wieso bringen diese Herzeleid über Isaak und Rebekka?
Wir lesen in Vers 34, dass sie Hethiterinnen waren. Sie waren Bewohnerinnen des Landes, in dem sie lebten. Erinnern wir uns noch, warum Abraham seinen Diener nach Haran schickte, um eine Frau für Isaak zu holen? Warum war ihm das seinerzeit so wichtig gewesen? (Kapitel 24, hier besonders Vers 3). Dies ist Esau sicherlich ebenso bekannt.
Aber warum heiratet er dann Frauen aus der Gegend und dann auch gleich noch zwei? Es zeigt, dass er wohl mit Jehova wenig am Hut hat und dass er auch nicht an der Verheißung und dem Segen Jehovas interessiert ist. Durch diese Heirat verzichtete er ein zweites Mal auf den Thron, das Erstgeburtsrecht. Behalten wir dies bitte beim Lesen vom Stoff für die nächste Woche im Sinn, wenn wir Kapitel 27 lesen.
Interessanterweise wurde Isaak nicht bitter über die Hungersnot oder darüber, dass die Philister ihm immer wieder die Brunnen verstopften – aber er wurde bitter darüber, dass sich eins seiner Kinder gegen Gott und seine Verheißungen und Segnungen aussprach.
Nächste Woche wird echt spannend, dem es geht darum, dass Isaak seinen Erstgeborenen segnen will und wie die einzelnen Mitglieder seiner Familie darauf reagieren. Es bleibt spannend ?
Gottesdienst vom 28. Mai
Wir haben uns bereits mit der Geburt von Jakob und Esau beschäftigt und welche Prophezeiung Gott der schwangeren Rebekka gab; wir haben gelesen, wie Esau das Erstgeburtsrecht an Jakob verkauft hat und letzte Woche haben wir gelesen, dass Esau sich zwei Frauen von den Hethitern nahm und was das eigentlich bedeutet.
Diese Woche werden wir uns mit 1. Mose Kapitel 27 befassen, es geht um den väterlichen Segen von Isaak. Was hat das mit dem drei vorherigen Geschichten zu tun? Warum ist es wichtig, dass wir diese gut verstanden haben? Und was hat das alles mit uns heute zu tun?
Es bleibt spannend, wir freuen uns auf euch ??
Wir finden hier den betagten Patriarchen Isaak sozusagen auf der Schwelle zur Ewigkeit. Die Erde mit allem, was der Natur angehört, entschwindet seinen Blicken, aber dennoch beschäftigt er sich mit einem „schmackhaften Gericht“ und steht im Begriff, indem er den Erstgeborenen statt den Jüngeren segnen will, unmittelbar gegen den Ratschluss Gottes zu handeln. Das ist die Natur, und zwar die Natur mit ihren „schwach gewordenen Augen“. Während Esau sein Erstgeburtsrecht für ein Linsengericht verkaufte, ist Isaak jetzt nahe daran, ihm für ein Stück Wildbret den Segen zu geben.
(aus dem Kommentar von Macintosh)
Interessant, dass Mackintosh einer der wenigen ist, der die Situation richtig einschätzt.
Thom meinte nämlich, dass die meisten Prediger oder Kommentatoren ein falsches Bild zeichnen und immer wieder betonen, dass Jakob ein Betrüger ist …
Aber der Vorsatz Gottes muss bestehen bleiben, und Gott wird alles nach seinem Wohlgefallen ausführen. Der Glaube weiß das, und in der Kraft dieser Erkenntnis kann er die von Gott bestimmte Zeit abwarten. Die Natur kann nicht warten und möchte ihre Ziele durch eigene Erfindungen erreichen.
Das sind die beiden Hauptpunkte, die an der Geschichte Jakobs klar werden: Einerseits der Vorsatz Gottes in Gnade, andererseits die Natur, die durch Pläne das herbeiführen will, was ohne sie der Ratschluss Gottes auch zustande gebracht hätte.
Dies vereinfacht die Geschichte Jakobs sehr und macht sie zugleich interessanter. Keine Gnade mangelt uns vielleicht so sehr, wie Geduld und völlige Abhängigkeit von Gott. Die Natur will stets selber handeln und hemmt dadurch das Wirken der Gnade und Macht Gottes.
Gott brauchte zur Ausführung seines Vorsatzes weder die List Rebekkas, noch den Betrug Jakobs. Er hatte gesagt: „Der Ältere wird dem Jüngeren dienen“. Das war genug für den Glauben, aber nicht genug für die Natur, die stets zu eigenen Mitteln greifen möchte, weil sie die Abhängigkeit von Gott nicht kennt.
Wie gesegnet ist die Seele, die mit der Einfalt eines Kindes in Abhängigkeit von Gott lebt und vollkommen zufrieden ist, seine Zeit abzuwarten.
Allerdings bringt eine solche Stellung Prüfungen mit sich, aber die erneuerte Seele lernt die besten Lektionen, während sie so auf den Herrn vertraut, und macht wunderbare Erfahrungen, und je mächtiger die Versuchung ist, sich den Händen Gottes zu entziehen, umso reicher wird der Segen sein, wenn wir in dieser Stellung der Abhängigkeit bleiben.
Es ist wohltuend, sich von jemand abhängig zu fühlen, dessen Freude es ist, zu segnen. Nur die, die einigermaßen die Wirklichkeit dieser wunderbaren Stellung kennen gelernt haben, wissen sie zu schätzen. Der Herr Jesus war der Einzige, der sie vollkommen und ohne Unterbrechung eingenommen hat.
(aus dem Kommentar von Macintosh)
Wir sehen, wir müssen Jakob von beiden Seiten beleuchten!
Er hat in guter Absicht gehandelt. Allerdings ohne Notwendigkeit und daher treffen ihn wahrscheinlich nachher all diese Prüfungen mit Laban.
Ja, dieses völlige Loslassen und Vertrauen ist mit das schwerste, was wir Menschen lernen müssen und es beruhigt mich zu lesen, dass kein Mensch dies vollkommen geschafft hat, außer Jesus!
Aber vielleicht müssen wir dann die Formulierungen der Prediger oder Kommentatoren dann auch ausgeglichen sehen, denn teilweise haben sie ja dann doch Recht
Die Geschichte Jakobs ist besonders lehrreich für uns, denn in ihr wird die Tätigkeit des fleischlichen Willens dargestellt, nicht so sehr im Handeln gegen den Ratschluß Gottes, als vielmehr in die dem Versuch, das durch eigene Bemühungen zu erlangen, was von Gott zuvor bestimmt ist.
Je verständnisvoller der Wille des Menschen ist, und je tiefer er von der Absicht Gottes beeindruckt ist, soviel nötiger ist seine Unterwerfung unter Gott, denn sonst wird er versuchen, mit fleischlichen Mitteln zu erreichen, was der Weisheit Gottes überlassen werden sollte; und daraus entsteht Unruhe.
…
Jakob ist ein bemerkenswertes Beispiel eines Menschen, der die Segnungen genießt, aber immer wieder die Pläne Gottes hemmt und ihnen durch seine eigenen Pläne zuvorkommt. Sein Herz stand gut, könnten wir sagen; aber sein Wille war ungebrochen, und der Wille des Fleisches kann nur nach seiner eigenen Verderbtheit handeln.
(aus dem Kommentar von Stoney)
Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 28. Mai
Wir haben uns bereits mit der Geburt von Jakob und Esau beschäftigt und welche Prophezeiung Gott der schwangeren Rebekka gab (Kapitel 25:23); wir haben gelesen, wie Esau das Erstgeburtsrecht an Jakob verkauft hat (25:33) und letzte Woche haben wir gelesen, dass Esau sich zwei Frauen von den Hethitern nahm (Kapitel 26:34) und was das eigentlich bedeutet.. Letzte Woche und am Sonntag im Gottesdienst haben wir 1. Mose 27:1-40 gelesen, es ging um den Väterlichen Segen und um einen Betrug. Dies ist ein sehr kontroverses Thema, hier scheiden sich oftmals die Geister der Prediger und Kommentatoren. Daher war es mehr als interessant ?
Aber lesen wir erst mal die Verse 1 bis 4: Isaak ist hier 137 Jahre alt und seine Söhne 77, sie sind also keine kleinen Kinder mehr, wie mancher vielleicht gedacht hat. Isaak will seinen Ältesten segnen, denn er denkt, er würde bald sterben. Wir wissen, dass er nachher noch viele Jahre gelebt hat, also wie kommt er darauf? Sein Halbbruder Ismael starb mit 137 Jahren und so dachte er, dass auch er bald sterben würde; wir kennen das, wenn wir über unsere Familie und unsere eigene Lebenserwartung nachdenken. Wenn die Eltern schon früh gestorben sind, rechnen wir auch uns keine hohe Lebenserwartung aus.
Aber wieso ruft Isaak nach Esau und nicht nach Jakob? Weiss er denn nichts von der Prophezeiung Gottes oder davon, dass Esau dieses Recht bereits an den jüngeren Bruder verkauft hatte? Und was ist mit Esau? Warum sagt er dem Vater nicht, dass ihm das Erstgeburtsrecht längst nicht mehr gehört? Wenn wir hier über einen Betrug reden – wer hat dann wen betrogen, wie und warum?
Die List
Wir lesen weiter die Verse 5 bis 17, von Rebekka und der List, die eigentlich nur funktioniert, weil Isaak blind ist. Sie schickt Jakob los, ein Tier von der Herde zu besorgen, das sie dann zubereitet und sich „zu verkleiden“, damit der Vater nicht misstrauisch wird. Sie plant eindeutig, ihren Ehemann hinters Licht zu führen – ein Betrug. Aber was sind ihre Beweggründe? Ist ein Betrug ok, wenn wir es gut meinen? Stimmt es, dass der Zweck die Mittel heiligt? Wie sieht Jehova (oder auch Jahwe) das Ganze?
In den Versen 18 bis 29 führt Jakob die List seiner Mutter aus, indem er mit dem zubereiteten Essen zum Vater geht. Wie denkt Gott darüber? Verurteilt er ihn? Was sagt die Bibel an anderen Stellen dazu? In Römer 9:10-14 lesen wir etwas von Jakob und Esau und in Vers 13 heisst es, dass „Gott Jakob liebte, den Esau aber hasste er“, Paulus zitiert hier auch Maleachi 1:2-3. Auch in Hebräer 11:20 lesen wir, dass Gott hier seine Hand mit im Spiel hatte. Das erkennen wir auch daran, dass Isaak nicht merkt, dass es kein Wild ist, was er hier isst, sondern ein Tier von der Herde.
Es wird nicht bestritten, dass Rebekka und Jakob Isaak täschten, aber es wird von Gott nicht verurteilt, ein ganz wichtiger Punkt.
Zurück zu Jakob, der sich jetzt im Zelt bei seinem Vater befindet. Er gibt sich mehrfach als sein Bruder Esau aus, denn der Vater fragt nach. Jakob riecht wie sein Bruder und er fühlt sich durch die umgebundenen Felle auch so an, aber Isaak bleibt verunsichert. Leider fragt er nur immer wieder den Sohn, der ihn da täuscht, anstatt dass er Jehova befragen würde. Ein Punkt, an dem sie alle einen Mangel aufweisen. Denn auch Rebekka und auch Jakob hätten besser Jehova befragt, als sie merkten, dass Isaak im Begriff war, den Falschen zu segnen. Alle drei verlassen sich hier auf sich selbst und wollen das Problem aus eigener Kraft heraus lösen…
Der Segen
Anstatt also Jehova zu befragen, ob er hier wirklich Esau vor sich hat und nicht wie befürchtet Jakob, gibt Isaak direkt seinen Segen – und diesen komplett! Er hatte sich so sehr auf Esau als seinen Erben versteift, dass er seinen Segen einseitig gibt – alles Gute soll an Esau gehen – anstatt den Segen aufzuteilen, da er ja zwei Söhne hat. Jakob hat daraus gelernt, denn er teilt seinen Segen später auf alle seine 12 Söhne auf.
Wie dem auch sei: Jakob bekommt den Segen, ganz so, wie es von vornherein von Jehova beabsichtigt war.
Wir lesen weiter in den Versen 30 bis 40. Jakob geht und Esau kommt nach Hause, geht mit dem zubereiteten Essen zum Vater und wartet auf den Segen. Aber da ist kein Segen mehr, da dieser bereits Jakob gesegnet hat. Wie geht Esau jetzt damit um? Schämt er sich, dass er nicht gleich dem Vater gesagt hat, dass dieser den Falschen segnen wollte?
Esau regt sich tierisch darüber auf, dass er von seinem Bruder übervorteilt und betrogen wurde. Dabei ist doch hier er der Betrüger – oder? Hatte er nicht dem Bruder das Erstgeburtsrecht verkauft? Es stand ihm nicht mehr zu. Er hatte es zwar dem Bruder verkauft, aber er dachte, dass er eh den Segen des Vaters bekommt. Dadurch, dass er auf den Wunsch des Vaters eingegangen war, wollte er seinen Bruder austricksen. Wer ist hier also der Betrüger?
Die Reaktion des Vaters
Isaak bleibt bei dem Segen, obwohl ihm nun klar ist, dass er ausgetrickst wurde. Im Vers 33 lesen wir etwas von einem „sehr großen Schrecken über die Maßen“, der Isaak erfasst. Worüber erschrickt er so? Es wird ihm klar, dass er den Falschen segnen wollte, dass Jehova den Segen an Jakob geben wollte und dass er selbst fast gegen Jehova gesündigt hätte. Der Vater fühlt sich schuldig – Jehova gegenüber. Der Sohn hingegen schreit rum, er fühlt sich überlistet (Vers 34).
—> Halten wir fest:
Isaak wollte Esau segnen, hat aber durch den Trick den Jüngeren gesegnet – und damit den Richtigen in Jehovas Augen!
Jakob log, indem er sich als Esau ausgab. Mal indirekt, indem er sagte, er sei der Erdtgeborene (was er durch den Kauf des Erstgeburtsrechts ja auch war), aber auch direkt, indem er auf die Frage des Vaters antwortete, dass er Esau sei. Aber Esau log auch. Er hätte ganz zu Anfang sagen müssen, dass ihm das Erstgeburtsrecht nicht mehr zustand. Wir sehen: jeder ist hier irgendwo der Betrogene und auch der Betrüger. Was ist richtig und was ist falsch? Wie sieht Jehova das alles und jeden Einzelnen?
—> Halten wir auch fest:
Jakob hat den Segen durch einen Trick bekommen, weil der Vater ihn nicht sehen konnte. Dies wird später noch von Interesse sein
Wir hatten uns ja mehrfach gefragt, was hier richtig und was falsch war, alle lügen, aber wer handelte richtig in Jehovas Augen?
In Römer, Maleachi, Hebräer, den Psalmen und in Jesaja finden wir Stellen, die sagen, dass das Handeln von Jakob richtig war in Jehovas Augen.
===> Aber behalten wir Im Sinn: es war ein Betrug. Er hatte die richtige Motivation dazu, denn es ging Jakob und Rebekka darum, dass Jehovas Wille geschah, allerdings haben die beiden dabei ausser Acht gelassen, dass Jehova selbst hätte dafür sorgen können, dass sein Wille geschah. Er hatte die List der beiden nicht nötig, damit Isaak Jakob segnet. Er hätte es auch anders regeln können. Aber Jakob ist keinesfalls der große Betrüger, als der er oftmals dargestellt wird!
In der kommenden Woche lesen wir den Rest von 1. Mose 27 lesen, ab Vers 41 und das komplette Kapitel 28. Wie reagiert Esau jetzt auf den „Betrug“? Welche Auswirkungen hat das Ganze auf Jakobs weiteres Leben? Es bleibt spannend
Gottesdienst vom 4. Juni
Wir sind nach wie vor bei Jakob und Esau. Wir hatten gelesen, dass Jehova bereits vor der Geburt der Zwillinge festgelegt hatte, dass es Jakob sein würde, der den Segen erbt. Etwas später haben wir gelesen, dass Esau seinem Bruder dieses „Erstgeburtsrecht“ sogar für ein Linsengericht verkauft hatte. Auch durch seine Heirat mit zwei Hethiterinnen zeigte Esau, dass ihm nicht wirklich etwas an dieser Verheißung liegt. Scheinbar war ihm nicht klar, dass diese und der Segen zusammen hängen. Dies zeigt seine Reaktion beim väterlichen Segen ganz klar. Er fühlt sich betrogen, obwohl er ihn ja an den Bruder abgetreten hatte.
Wie reagiert er jetzt darauf? Was wird er nun tun? Welche Auswirkungen hat das auf Jakob und sein künftiges Leben? Hat Esau inzwischen begriffen, was bei ihm selbst schief gelaufen war?
Es bleibt auch weiterhin spannend. Wer mag, kann bis dahin ja schon den Rest von 1. Mose 27 lesen, ab Vers 41 und das komplette Kapitel 28. Wir freuen uns auf euch ?
Wieso sprechen die meisten Kommentatoren und viele Bibel Übersetzer von einer „Flucht“, wenn Jakob doch vom Vater weg geschickt wurde?
Ja, er würde weg geschickt, weil sein Leben durch den hasserfüllten Esau in Gefahr war. Aber es ist der Vater, der Jakob weg schickt…
1. Mose 28:8
Wieso heiratet Esau jetzt noch eine aus dem eigenen Volk?
Es muss ihm doch bekannt gewesen sein, wie die Eltern dachten und fühlten, was seine Wahl der Partnerinnen anging. Wieso heisst es jetzt auf einmal, dass er gwahr wurde, dass er was falsch gemacht hatte?
Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 4. Juni
Letzte Woche hatten wir uns mit dem „gestohlenen Vatersegen“ beschäftigt und damit, wer wann wo wen wie betrogen hat und wie Jehova (oder auch Jahwe?) das beurteilt. Wir hatten festgestellt, dass Jakob zwar eine gute Motivation hatte, da es darum ging, wer die Verheißung erben würde und dass ja Jehova bereits vor der Geburt festgelegt hatte, dass es Jakob sein würde. Allerdings hatte Jakob es versäumt, in dieser Hinsicht ganz auf Gott zu vertrauen, dass ER selbst die Dinge regeln würde. Das war eine wichtige Lektion für uns.
Dann haben wir im Laufe der Woche 1. Mose 27:41-28:22 gelesen und uns im letzten Gottesdienst damit befasst. Wie reagierte Esau auf all das und was bedeutete das für Jakobs Leben?
Erst mal lesen wir die Verse 41-45. Esau ist stinksauer und würde den Bruder am liebsten erschlagen…. Moment, hatten wir das nicht schon mal? Ja, in Kapitel 4 ist Kain sauer auf seinen Bruder Abel und er erschlägt ihn, obwohl Gott selbst in zuvor noch gewarnt hatte.
Die Mutter erfährt davon und sie macht sich Sorgen um Jakob. Woher sie es weiss, können wir nur raten: dass er sauer war, konnte sicherlich jeder sehen und sicherlich kennt sie ihren Sohn gut genug, um sich vorstellen zu können, dass er auf Rache sinnt. Also möchte sie ihren geliebten Sohn in Sicherheit bringen. Wobei ihre Formulierung etwas grotesk ist, denn sie wird sicherlich noch wissen, dass sie es war, die Jakob zu dem Betrug angestiftet hat (Vers 45).
Warum spricht sie aber davon, dass sie dann beide Söhne am selben Tag verlieren würde? Sie denkt an 1. Mose 9:5. Gott hatte nach der Sintflut von der Heiligkeit des Lebens gesprochen und dass jeder, der einen Menschen tötet, ebenso getötet werden muss. Wenn Esau also Jakob töten würde, müsste Esau ebenso sterben und sie hätte beide Kinder verloren.
Rebekka, die ihren Sohn zu der List angestiftet hatte, sieht ihren Lieblingssohn vor der Auferstehung nicht wieder, denn als dieser wieder zurück kommt, ist sie bereits gestorben. Ob das ihre Strafe war? Denn sie sieht scheinbar nicht ein, dass es ihr Fehler war, indem sie sagt „was DU ihm angetan hast“. Aber hier können wir nur spekulieren ?
Weiter geht es mit 27:46-28:5. Isaak segnet Jakob und schickt ihn weg, um sich eine Frau zu suchen
Rebekka scheint eine sehr starke Frau gewesen zu sein, denn auch hier sieht es so aus, als habe sie ihren Mann geschickt gelenkt (manipuliert klingt so hart), damit dieser den Sohn weg schickt. Denn Jakob ist der Sohn, der bei den Eltern bei den Zelten wohnt und sich um das Haus und um die Angelegenheiten des Hauses und der Herde kümmert. Wahrscheinlich hätte Isaak ihn nicht so einfach losgeschickt. Dadurch aber, dass sie zu ihrem Mann sagt, dass sie das Leben wegen den Frauen von Esau anwidert, gerät der Vater in Zugzwang (27:46). Natürlich will er nicht, dass sich auch Jakob eine Frau von den Hethitern nimmt, sicherlich weiss er noch genau, warum der Vater für ihn selbst eine Frau aus Haran holen liess. Durch Rebekkas Bemerkung wird er sich der Gefahr bewusst und er schickt den Sohn fort, damit sich dieser ebenfalls eine Frau aus Haran holt (28:1-2).
Nun segnet er seinen Sohn Jakob nochmals und diesmal ganz offiziell und ohne Trick (Verse 3-4). Jakob erhält den Segen des Vater aus freien Stücken und von ganzem Herzen. Dann schickt er Jakob los – alleine!
Moment mal – alleine?
Wir erinnern uns an Kapitel 24, da schickt Abraham seinen Diener mit zehn weiteren Männern los. Wieso schickt Isaak seinen Sohn nun alleine und ohne Unterstützung los? Will er ihn für die List bestrafen? Aber dagegen spricht ja, dass er ihn nun aus freien Stücken nochmals segnet. Also warum dann?
Höchstwahrscheinlich geht es um die Stellung, die Jakob in seinem Haus hat. Da er der Verantwortliche für das Haus und die Herden usw ist, kann der Vater nicht lange auf ihn verzichten. Indem er ihn allein los schickt, hofft er, dass Jakob bald wieder kommen wird. Wir wissen, dass das ein Fehlschluss war, aber das weiss Isaak nicht.
In Kapitel 27:44-45 hatten wir gelesen, dass auch Rebekka hoffte, Jakob bald wieder zu sehen. Er sollte nur solange weg bleiben, bis Esau sich wieder beruhigt. Wir wissen, dass er das nicht tat, denn auch als Jakob nach über 20 (!!!) Jahren wieder kommt, grollt er ihm immer noch und muss vor dem gemeinsamen Zusammentreffen erst mal von Gott zurecht gebracht werden (Kapitel 32 und 33).
Weiter geht es mit Esau und seinen Frauen in Kapitel 28, den Versen 6 bis 9.
Nun, als der Vater den Bruder wegen der Suche nach einer Frau fortschickt, kapiert er, dass er scheinbar kein so glückliches Händchen bei der Auswahl seiner Frauen gehabt hatte, wie er dachte. Also nimmt er sich auch noch eine Frau aus der Familie und heiratet eine der Töchter seines Onkels Ismael.
Hier bei der Brautwahl haben wir wieder mal das Thema „Gehorsam“. Esau war es bisher egal gewesen, was seine Eltern dachten, naja, er war ja auch schon 77 Jahre alt und kein Kind mehr. Jakob hingegen hört auf den Vater und zieht gleich los, um sich eine passende Frau zu suchen. Für ihn hört der Gehorsam den Eltern gegenüber nie auf, auch nicht mit 77 Jahren (1. Mose 28:7). Später hält Gott im mosaischen Gesetz fest, dass wir unseren Eltern gehorchen sollen und Jesus nimmt später darauf Bezug, genauso wie später Paulus (2. Mose 20:22; Matthäus 15:4, Epheser 6:1).
Der Segen
Wir lesen weiter die Verse 10 bis 22: hier wird der Segen noch mal bestätigt, diesmal direkt von Gott selbst. Dies zeigt, dass der Segen wirklich Jakob zustand. Erst hatte der Vater den Segen wiederholt, bevor er ihn weg geschickt hatte und nun ist es Jehova selbst.
Es ist derselbe Segen, den Jehova bereits Abraham und Isaak gegeben hatte. Nun erhält ihn Jakob. Niemand anderem hatte Jehova ihn direkt zugesagt, daher nennt man ihn auch „Jehova, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs“.
Wenn wir uns den Vers 11 näher ansehen, erkennen wir, dass Jakob nicht in den Ort die Stadt ging, sondern nur in die Nähe. Ebenso wie sein Großvater Abraham sich auch immer von den Städten fernhielt. Wie sinnvoll das war, hatten wir bei dem Bericht über Sodom erkannt.
Ein weiterer Punkt, der Fragen aufwirft, ist der „Stein, den er zu seinen Häuptern gelegt hatte“. Viele Kommentatoren meinen, er habe ihn als eine Art Kopfkissen benutzt. Aber dies wäre zum einen viel zu hart und zum anderen hätte man so einen Stein nicht hinterher aufrichten und salben können (Vers 18). Viel wahrscheinlicher ist, dass er ihn hinter seinem Kopf als Windschutz benutzt hatte. Es ist ähnlich, wie Saul seinerzeit sein Schwert zu seinem Häuptern liegen hatte, da lag er auch nicht drauf ?.
Natürlich sind dies nur Nebenschauplätze – wichtig ist das, was er in dieser Nacht sieht. Er sieht eine Leiter oder Treppe, die vom Himmel herabkommt bis zu ihm auf die Erde und er sieht Engel auf und ab steigen. Was bedeutet dies und warum ist er hinterher so erschrocken? (Verse 12-13)
Jehova ist mit ihm
Jakob begreift hier etwas ganz Entscheidendes, was nicht einmal seinem Vater und Großvater bekannt gewesen sein dürfte:
Vorher hatte sein Großvater Abraham den Segen und nun immer noch Isaak. Daher dachte Jakob, dass Jehova sich zur Zeit um seinen Vater Isaak kümmert. Er ist erstaunt, dass Jehova nun so weit weg von Isaak hier bei ihm ist. Er dachte, Jehova würde bei seinem Vater in Berscheba bleiben.
Damals wussten die Anbeter Gottes noch nicht, dass Gott überall gleichzeitig sein kann. Wir heute wissen es, da wir auch den Rest der Geschichte aus der Bibel kennen.
Für Jakob war wichtig zu wissen, dass Gott nun auch auf seinem Weg bei ihm war.
Jakobs Versprechen
Nun kommen wir an einen Punkt, der auch für uns heute sehr wichtig ist, dass wir dies genau verstehen: Was verspricht Jakob Jehova genau in Vers 22?
In den meisten Bibelausgaben lesen wir, dass Jakob hier sagt „wenn Jehova mir hilft, dann werde ich ihm dienen“ (frei nach Pape). Aber das Wort im Urtext bedeutet „weil“. Es ist also kein Handel, den er mit Jehova abschließt, so nach dem Motto „mal sehen, ob du Jehova dein Wort hältst. Wenn das sich nachher so herausstellen wird, dann werde ich dich als Gott annehmen und anbeten“. Nein, im Gegenteil.
Jakob sagt hier: „weil du so ein toller Gott bist und weil du mit mir bist und weil du mich beschützt, deshalb bin ich absolut begeistert von dir, dass du so ein wundervoller gnädiger und gütiger Gott bist – darum liebe ich dich und bete dich an“ (wieder frei nach Pape?).
Hier ist ein entscheidender Punkt, den auch wir heute begreifen müssen, denn er betrifft unser ganz persönliches Verhältnis zu Jehova: Warum beten wir ihn an? Weil wir was von ihm wollen – oder weil wir absolut begeistert von ihm sind?
Bethel – Das Haus Gottes
Dann richtet Jakob den Stein auf und salbt ihn und gibt ihm den Namen Bethel (Haus Gottes). Hiermit hat er das Fundament für das Haus Gottes gelegt, ein Haus, wo man Gott anbeten würde. Zwar wird hier nicht der Tempel gebaut, aber er ist hier der erste, der den Gedanken hat, Gott ein Haus zu bauen. Das erste Haus Gottes „baut“ später Moses, die Stiftshütte. Noch später lässt Salomo den Tempel bauen.
Interessant dabei ist, dass alle, die den Himmel geöffnet sehen, das nachbauen wollen, was sie sehen. Es hat mit ihrer Begeisterung zu tun.
Auch der Zehnte, den Jakob nun Jehova verspricht, hat was mit seiner Begeisterung und seiner Liebe zu ihm zu tun und nichts mit einer lästigen Pflicht, wie es heute einige tun und wie es oft auch die Juden empfunden haben mögen.
Wir müssen bedenken, dass Jakob hier mit absolut nichts vor Jehova steht, er hat nicht einmal Geld für eine Mitgift, wie wir nächste Woche in Kapitel 29 sehen werden. Vielleicht ist es ihm deshalb so bewusst, dass er alles, was er danach haben wird, von Jehova erhalten hatte. Er will von allem, was er bekommen würde, einen Zehntel in das Haus Gottes investieren. Freiwillig und aus Dankbarkeit!
Tja, soweit für heute. Interessant für mich, wie sehr wir auch hier im Alten Testament christliche Grundsätze sehen. Meine Freundin machte sich schon Sorgen, dass wir beim Studium von den ganzen alten Büchern überhaupt nicht Jesus im Sinn hätten, er würde da ja ausser vor gelassen.
Heute haben wir wieder Punkte gefunden, die uns helfen, das zu verstehen, was wir in den Evangelien lesen. Es geht um Gnade und unverdiente Güte und darum, was unsere Motivation für unser Leben mit Gott ist. Wenn wir überlegen, was Gott und was Jesus für uns getan haben, dann ist das weit mehr, als das, was Gott für Jakob tut. Sollten wir da nicht vor Dankbarkeit und Liebe überströmen? Und würde sich dies nicht darin zeigen, wie wir leben und was wir tun?
Nächste Woche sehen wir Jakob, wie er seine Braut kennenlernt, wir sind live dabei, bei dieser Liebe auf dem ersten Blick und auch dabei, wie er die Mitgift beschafft und wie gross seine Liebe zu Rahel ist, was er alles auf sich nimmt, damit er sie zur Frau bekommt. Wieder begegnen wir einer List und vieles daran wird uns bekannt vorkommen. Es bleibt spannend
Wer mag, kann im Laufe der Woche schon mal 1. Mose 29:1 – 29:30 lesen. Wir freuen uns auf euch ?.
Gottesdienst vom 11. Juni
Wir haben uns in den vergangenen Wochen viel mit Jakob und Esau und damit beschäftigt, worum es bei diesem Erstgeburtsrecht und dem väterlichen Segen eigentlich geht. Diese Woche sehen wir Jakob, wie er seine Braut kennenlernt, wir sind live dabei, bei dieser Liebe auf dem ersten Blick und auch dabei, wie er die Mitgift beschafft und wie gross seine Liebe zu Rahel ist, was er alles auf sich nimmt, damit er sie zur Frau bekommt. Wieder begegnen wir einer List und vieles daran wird uns bekannt vorkommen. Es bleibt spannend
Wer mag, kann im Laufe der Woche schon mal 1. Mose 29:1 – 29:30 lesen. Wir freuen uns auf euch ?
Die Sache mit dem Zusammenhang
Hier finden wir nun das Thema von vorletzter Woche wieder, als es darum ging, dass Jakob und Rebekka zwar gute Beweggründe hatten, aber besser auf Jehova vertraut hatten, in diesem Zusammenhang war ich verwundert darüber, was Macintosh über Menschen schreibt, die durch ihren Eifer für Gott dennoch auf die falsche Fährte gelangen.
Hier geht es weiter in dem Thema im Zusammenhang mit der Himmelsleiter und der Furcht, die Jakob nach diesem Traum erfasste (wobei wir persönlich ja der Ansicht sind, dass es eine tiefe Ehrfurcht vor Gott war und keine Angst oder so was):
„Jakob hatte seinen wahren Platz vor Gott noch nicht gefunden, und daher benutzt Gott die Umstände, um ihn zu züchtigen und zu demütigen.
Das ist das wahre Geheimnis vieler Trübsale und Prüfungen in der Welt, die uns begegnen. Wir sind vor Gott nicht wirklich zusammengebrochen, wir haben uns nicht völlig verurteilt und uns selbst nicht aufgegeben, und daher kommt es, dass wir immer wieder unsere Probleme selbst meistern wollen und so mit dem Kopf gegen die Wand rennen.
Niemand kann sich wirklich an Gott erfreuen, bevor er mit seinem Ich zu Ende gekommen ist, und zwar einfach deshalb, weil Gott erst da beginnt sich zu offenbaren, wo das Fleisch gestorben ist.
Ich muss auf die eine oder andere Weise lernen, was die Natur wert ist, und um mich zu dieser Erkenntnis zu führen, wendet Gott verschiedene Mittel an. Wie oft geschieht es (wie in dem Fall Jakobs), dass der Herr sich uns nähert und zu uns redet, ohne dass wir seine Stimme verstehen oder unseren wahren Platz vor ihm einnehmen. „Gewiss, der HERR ist an diesem Ort, und ich wusste es nicht … Wie furchtbar ist dieser Ort!“ (28,16.17) Jakob lernte hierdurch nichts, so dass er durch die Zucht einer einundzwanzigjährigen ernsten Schule gehen musste, und selbst diese genügte noch nicht, um ihn völlig in sich zusammenbrechen zu lassen“
Auszug aus: Mackintosh, Charles Henry. „Betrachtungen über das erste Buch Mose.“
Zusammenfassung Gottesdienst vom 11. Juni
Letzte Woche ging es um eine Liebe auf dem ersten Blick und darum, dass Jakob in gewisser Form erntet, was er gesät hatte. Wir haben 1. Mose 29:1-30 gelesen und haben dabei im Hinterkopf behalten, was wir in den letzten Wochen gelesen und heraus gearbeitet hatten. Noch mal kurz zur Erinnerung:
Jakob verlässt auf Geheiß seines Vaters die Heimat und auch das verheißene Land und macht sich auf den Weg nach Haran, um sich eine Braut zu suchen. Der Vater gibt ihm seinen Segen mit auf den Weg und Nachts hat er einen Traum, eine Vision von Gott. Er sieht eine Leiter aus dem Himmel kommen, an der Engel auf und ab gehen und erkennt, dass Jehova nicht abhängig von Zeit und Raum ist, sondern zugleich bei seinem Vater Isaak im verheißenen Land sein kann und auch bei ihm mit auf dem Weg. Jehova wiederholt den Segen und sichert Jakob zu, stets bei ihm zu sein. Dies begeistert Jakob so sehr, dass er den Stein, an dem er gelegen hatte, salbte und ihm den Namen Bethel gab, was Haus Gottes bedeutet. Er verspricht Jehova, das er ihm von allem, was er erwerben wird, IHM den Zehnten geben wird, als Investition für ein Haus Gottes, was er gerne bauen möchte.
Nun begleiten wir Jakob nach Haran zu seiner Familie. Wir lesen erstmal die Verse 1-14. Jakob kommt an eine Quelle auf dem Feld und fragt nach Laban (Vers 4). Wer ist Laban und warum fragt er nach ihm?
Da es zu der Zeit keine Ortsschilder gibt und er sich in der Wüste befindet, will er gerne wissen, wo er eigentlich ist. Hat er den richtigen Ort gefunden? Laban ist der einzige seiner Familie, der ihm mit Namen bekannt ist und zudem sind seit Rebekkas Reise zu ihrem Bräutigam 97Jahre vergangen. Ihr Bruder war damals deutlich älter als sie und es hätte ja auch sein können, dass er inzwischen verstorben ist.
Der Brunnen wirft einige Fragen auf: wo befand er sich und war es derselbe wie der, an dem Abrahams Diener seinerzeit Rebekka begegnet ist? Das ist eher unwahrscheinlich, denn hier wird gesagt, dass es ein Brunnen auf dem Felde war, wo die Hirten ihre Herden tränken (Vers 2), wohingegen Rebekka aus der Stadt kam, um Wasser für den Haushalt zu besorgen (Kapitel 24 Vers 13).
Nachdem Jakob bestätigt bekommt, dass er hier richtig ist und dass Rahel, eine der Töchter seines Onkels hier regelmäßig her kommt, um ihre Herden zu tränken, wartet Jakob ab. Als er Rahel sieht, ist es Liebe auf dem ersten Blick!
Laban
Rahel berichtet ihrem Vater von Jakob und als er hört, wer Jakob ist, rennt er sofort hin und begrüßt ihn (Vers 13). Wir erinnern uns, dass er auch sofort zu Abrahams Diener hingerannt ist, aus demselben Grund. Denn wenn Jakob der Sohn von seinem Schwager Isaak ist, wird er ebenfalls sehr reich sein und da fällt bestimmt auch was für ihn ab….?
Den ersten Monat ist Jakob einfach zu Gast im Hause seines Onkels und sie werden die Zeit genutzt haben, um sich gegenseitig aus ihrem Leben zu erzählen. Sicherlich ist Laban brennend daran interessiert, wie es seiner Schwester inzwischen ergangen ist und auch Jakob erhält Einblick in den anderen Teil seiner Familie. Sicherlich wird Jakob ihm auch den Hintergrund seiner Abreise erzählt haben, wie er und seine Mutter „dafür gesorgt haben“, dass der Richtige in Jehovas Augen den Segen des Erstgeborenen erhalten hatte.
Die beiden Töchter
In den Versen 15-20 denkt Laban über Jakobs Zukunft nach. Sicherlich weiss er bereits, dass dieser gekommen ist, um sich bei ihm eine Braut zu suchen. Laban hat zwei Töchter, die eine heisst Lea, was Antilope oder Wildkuh bedeutet, die jüngere heißt Rahel, was Mutterschaf bedeutet. Wir wissen, dass die Namen in der Bibel immer eine tiefere Bedeutung haben und die Eltern keine Modenamen ausgesucht haben, wie wir das heute tun, sondern ganz gezielt die Namen ausgewählt haben. Warum also solche Namen für Labans Töchter?
Thom vermutet, dass sie Labans ganze Einstellung ausdrücken. Wir wissen ja bereits, dass er ganz auf Geld und Reichtum erpicht ist und Thom meint, dass man eine Wildkuh oder ein Mutterschaf auch für einen günstigen Preis verkauft, ohne Rücksicht auf das Tier. Wenn wir bedenken, was Laban nun hier mit seinen Töchtern tut, dann passt dies sehr gut ins Bild.
Da Jakob nicht faul die Hände in den Schoß gelegt hat, sondern wahrscheinlich von Anfang an mit anpackte, fragt Labans ihn, was er als Lohn dafür haben will. Wahrscheinlich hat er hier auch die Heirat seiner Töchter im Auge. Sicherlich hat er bereits bemerkt, dass Jakob völlig mittellos gekommen ist und nach einer Möglichkeit für die Zahlung eines angemessenen Brautpreises gesucht werden muss. Auch hat bestimmt schon mitbekommen, dass Jehova alles, was Jakob tut, auf ganz besondere Weise segnet. So kann Jakob den Brautpreis bei ihm erarbeiten, eine Art Ratenzahlung für sieben Jahre und danach würde Laban ihm Rahel zur Frau geben. Jakob ist einverstanden und da er Rahel von Herzen liebt, vergeht die Zeit für ihn auch wie im Flug.
Der Betrüger und das Dejavue
Aber dann wird Jakob betrogen und es ist interessant, beim Lesen der Verse 21-30 mal darauf zu achten, was uns hier bekannt vorkommt, wenn wir an die List denken, die zum Erhalt des Vatersegens geführt hatte:
Jakob hatte mit Fell verkleidet seinem Vater vorgemacht, dass er der Ältere, der Erstgeborene wäre – das ging, weil der Vater fast blind war und nicht richtig sehen konnte. Laban seinerseits nützt hier aus, dass man nachts wie blind ist und er schickt Lea verschleiert in das Zelt für die Brautnacht. Jakob wie Laban nutzen eigentlich die gleiche List.
Wie reagiert Jakob nun darauf?
Wahrscheinlich erkennt auch er diese frappierende Ähnlichkeit im Vorgehen und daher beschwert er sich nicht. Sicherlich denkt er „jetzt krieg ich das zurück, was ich meinem Vater und Esau angetan habe“, daher wird er ganz ruhig.
Aber bitte beachten wir, dass hier nirgendwo in Gottes Wort steht, dass Jehova dafür verantwortlich ist. Die Idee kam von Laban! Das ist ganz wichtig, dass wir dies begreifen und auch im Hinterkopf behalten! Ebenso wie bei der List dem Vater gegenüber die Idee von Rebekka kam, so kommt jetzt hier die Idee von ihrem Bruder Laban.
Wir haben also gelesen, dass Jakob ruhig bleibt. Er dient für seine Frauen insgesamt 14 Jahre lang. Erinnern wir uns noch, wie lange er bleiben sollte? Der Vater dachte, er kommt gleich wieder und die Mutter hatte gesagt, er solle bleiben, bis sich sein Bruder Esau beruhigt hatte. Das ist auch hier nach den 14 Jahren noch nicht der Fall.
Wir können hier sehr viel von Jakob lernen:
Er hatte wegen dem Traum sein ganzes Leben in Jehovas Hände gelegt. Er beschwert sich nicht bei Gott über den Betrug Labans, er bleibt ruhig! Jakob war zu Hause ein Hirte gewesen und er arbeitet auch hier bei seinem Schwiegervater als Hirte.
Das selbe gilt auch für uns: wenn wir Gott kennengelernt, dann ist egal, was in unserem Leben passiert – wir werden auf Gott vertrauen. Passend dazu waren ja auch die Lieder „Lege deine Sorgen nieder“ und „Gott zeigt Dir den Weg“, die wir zur Einstimmung gesungen hatten.
Nun hat Jakob also zwei Frauen: Lea, die ihm mit einer List untergeschoben wurde und die geliebte Rahel. Wie geht es weiter? Was sagt Gott zu dem Ganzen? Es bleibt spannend. Wer mag darf unter der Woche schon mal 1. Mose 29:31-30:24 lesen.
Wir freuen uns auf euch ?
Gottesdienst vom 18. Juni
Letzte Woche ging es um die Liebe auf den ersten Blick und was Jakob alles auf sich nehmen musste, bis die geliebte Rahel endlich seine Ehefrau ist. Dabei haben wir vieles wiedererkannt, womit er selbst seinen Vater getäuscht hatte.
Nun hat Jakob zwei Frauen: Lea, die ihm mit einer List untergeschoben wurde und die geliebte Rahel. Wie geht es weiter? Was sagt Gott zu dem Ganzen? Es bleibt spannend. Wer mag darf unter der Woche schon mal 1. Mose 29:31-30:24 lesen.
Wir freuen uns auf euch ?
Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 18. Juni
Letzte Woche und am Sonntag haben wir 1. Mose 29:31 bis 30:24 gelesen und es ging um die ersten 7 Ehejahre von Jakob und seinen beiden Frauen Rahel und Lea. Keine leichte Zeit, da er nicht nur seine Liebe unter den beiden aufteilen musste, obwohl sein ganzes Herz Rahel gehörte, sondern es entflammte auch ein regelrechter Gebärwettstreit unter den Frauen. Aber wir haben auch viel über die Beziehung der einzelnen zu Jehova Gott (oder auch Jahwe) gelernt.
In Kapitel 29:31-35 geht es um die Söhne, die Jakob von Lea erhält. Die Namen, die Lea ihnen gibt, drücken aus, was sie empfindet: Ruben – „seht ein Sohn“, „weil Jahwe mein Elend gesehen hat“; Simeon – „Erhöhrung“, „weil Jahwe gehört hat“; Levi – „Anhänglichkeit“, „diesmal wird sich mein Mann mir anschließen“ und Juda – „Gegenstand des Preises“, „diesmal will ich Jahwe preisen“
In allen 4 Namen kommt der Name Jehovas (oder auch Jahwe) vor. Sie hatte sich in ihrer Not, die ungeliebte Frau zu sein, an Jehova geklammert und sieht ihre Kinder als Geschenk Gottes an. Achten wir bei den Namen der weiteren Söhne bitte mal auch auf die Bedeutung der Namen.
Interessant auch, dass gerade aus den Söhnen der ungeliebten Frau mal besondere Volksstämmen werden, wie die Leviten, die später die Priesterdienste verrichten werden, oder Juda, aus dem nicht nur Könige stammen, sondern auch der verheißene Same hervorgeht.
In Kapitel 30, die Verse 1 bis 8 lesen wir von den Söhnen Rahels durch ihre Magd Bilha.
Wir lesen, dass sie ihrem Mann ihre Magd Bilha als eine Art Leihmutter gibt, „als sie merkte, dass sie nicht schwanger wird“ (Vers 1). Wann wird dies in etwa gewesen sein? Jede normale Frau merkt einmal im Monat, dass sie nicht schwanger geworden ist und so wird Rahel spätestens zu dem Zeitpunkt, als Simeon geboren wird, klar geworden sein, dass bei ihr was nicht stimmt. Wie reagiert sie darauf? Wendet sie sich an Jehova in ihrer Not, so wie es ihre Schwester tut? Nein, statt auf Jehova zu schauen, schaut sie auf ihren Mann und sagt deshalb zu ihm „gib mir Kinder“ und darum antwortet er auch so hart und sagt sinngemäß, sie solle auf Jehova sehen, denn nur ER kann etwas an ihrer Situation ändern. Aber sie sucht selbst nach einer Lösung und gibt ihrem Mann ihre Magd.
Die Magd wird schwanger und gebiert den ersten Sohn. Rahel gibt ihm einen Namen, der wie die anderen auch zeigt, dass ihr Gott und Jehova nicht unbedingt der selbe Gott sein müssen. Wir wissen ja, dass ihr Vater andere Götter angebetet hatte als Abraham und Isaak, denn sie nimmt später die Hausgötter ihres Vaters mit. Den ersten Sohn nennt sie Dan, „denn Gott hat geholfen“ (nicht Jehova), den zweiten Naphtali, „ich habe mit meiner Schwester gekämpft und auch gesiegt“.
Wieder sehen wir die Verzweiflung, die beide Frauen ergreift. Nur dass Lea auf Gott schaut und Rahel in anderen Dingen Zuflucht sucht. Das sehen wir einige Verse weiter auch noch, als es um die Früchte geht, die Ruben findet.
Wenn wir uns die Namen der 6 bereits geborenen Söhne ansehen, dann fällt auf, dass bei Lea die Namen immer mit Jehova zu tun haben, bei Rahel nur mit Gott. Dies lässt den Schluss zu, dass Lea ein anderes Verhältnis zu Gott hat, sie hat eine persönliche Beziehung zu Jehova!
Wie sieht es hier mit Rahel aus? Ob sie mit Jehova geredet hatte und ihn um Hilfe angefleht hatte? In Vers 1 sagt Jakob genervt, sie solle auf Jehova sehen und mit ihm reden. Vielleicht hatte sie sich wirklich zu sehr darauf ausgeruht, dass sie diejenige ist, die die innige Liebe ihres Mannes hat, wohingegen Lea in ihrer Verzweiflung einzig und allein zu Jehova gehen kann… „Was ist aber die Liebe meines Mannes, wenn ich Jehova nicht habe?“…
In den Versen 9-13 lesen wir, dass nun ein regelrechter Wettbewerb zwischen den Frauen entbrennt, denn nun greift auch Lea zu einer Leihmutter, da sie zur Zeit nicht weiter schwanger wird. Jetzt ist scheinbar auch Jehova nicht mehr mit im Spiel, denn nun findet sich im Namen von Leas weiteren Söhnen auch nicht immer der Name Jehovas wieder.
Durch ihre Magd Silpha bekommt Lea zwei weitere Söhne, die wahrscheinlich zeitgleich mit den Söhnen der Bilha zur Welt kommen. Denken wir daran, dass sich dies alles, die Geburt der ganzen 11 Söhne innerhalb des ersten 7 Ehejahre stattfand, also innerhalb von nur 6 Jahren werden alle geboren.
Lea nennt den ersten Gad, „gekommen mit Glück“ und den zweiten Aser, „der Glückbringende“. Wir finden hier weder was von Jehova, noch von Gott. Das Blatt hat sich gewendet. Leider…
In den Versen 14-21 lesen wir von einem Handel, der für Rahel mächtig nach hinten geht.
Sie neidet ihrer Schwester die vielen Söhne. Immerhin hat diese inzwischen bereits 6 Kinder von Jakob – 4 eigene und 2 durch Silpha – und sie selbst nur die beiden durch ihre Magd Bilha. Sie möchte zu gern eigene Kinder und da passt es ganz gut, dass der kleine Ruben auf dem Feld Alraunen findet, die als die Libido und die Fruchtbarkeit fördernd gelten. Sie möchte diese zu gern haben und schlägt Lea einen Tausch vor: Alraunen gegen eine Nacht mit Jakob. Ironischerweise geht dies für sie selbst nach hinten los, denn in der erkauften Nacht wird Lea wieder schwanger und darauf gleich nochmals. Sie gebiert Jakob weitere zwei Söhne.
Wir sehen, dass Rahel immer noch nicht gelernt hat, auf wen sie ihr Vertrauen wirklich setzen sollte. Anstatt Jehova um Söhne anzuflehen, setzt sie auf irgendwelche menschlichen Mittel. Zuerst auf die Leihmutter und nun auf die Alraunen. Anstatt auf Gott zu vertrauen und Geduld zu haben, will sie sich die Schwangerschaft erkaufen – die die schwanger wird ist aber Lea!
Den ersten Sohn nennt sie Isaschar, „ER bringt Lohn“, den zweiten Sebulon, „nun wird er sich mir zuwenden“. Der erste Name hat mit Gott zu tun, der zweite mit Jehova. Sie hält also doch weiterhin an Jehova fest!
Hier kommen wir an den Punkt zu sehen, wo Gott eingreift und wo nicht:
Nirgendwo wird gesagt, dass Jehova für Rahels Unfruchtbarkeit zuständig ist. Wir lesen nirgendwo, dass er mit dieser unglückseligen Situation zu tun hat. Nicht ER war es, der dafür sorgte, dass Laban Jakob zuerst Lea unterschiebt und dieser nun zwei Frauen hat.
Hier in Vers 17 haben wir erstmals von Jehovas Eingreifen gelesen: „und Gott hörte auf Lea und sie ward schwanger“.
Das zweite mal, wo Gott eingreift, lesen wir in den Versen 22-24, als Rahel endlich schwanger wird: „und Gott gedachte an Rahel und Gott hörte auf sie und öffnete ihren Mutterleib“ (Vers 22)
Jetzt hatte also auch Rahel ein Verhältnis zu Jehova aufgebaut, sie hatte zu ihm gerufen, so dass er auf sie hörte und an sie dachte und die Situation änderte. Rahel wird schwanger und bringt Josef zur Welt. Jetzt taucht auch bei ihrer Namensgebung der Name Jehovas auf, denn Josef bedeutet „Jehova füge mir noch einen weiteren Sohn hinzu“.
Jetzt wendet sie sich endlich dem wahren Gott Jehova zu, im 6. Ehejahr und nun wird sie von Gott erhört, das „Mutterschaf“ bekommt jetzt endlich selbst ein Kind!
Zu diesem Zeitpunkt ist Ruben höchstens 6 Jahre alt. Im Vers 25 lesen wir, dass Jakob nach der Geburt von Josef zu Laban geht und ihn darauf hinweist, dass die zweiten sieben Jahre nun auch rum sind und er seine Zeit für den Brautpreis abgedient hat. Daher wissen wir, dass diese ersten 11 Söhne ebenso wie Dina in diesen ersten 7 Ehejahren geboren wurden. Etwas, was für uns bisher neu war, wir hatten immer angenommen, dass das über einen langen Zeitraum ging, es sind immerhin 12 Kinder. Aber sie waren nicht alle hintereinander geboren, sondern teilweise waren die Frauen zeitgleich schwanger.
Wir können für uns sehr viel zum Thema „Vertrauen In Jehova“ und „Geduld haben“ lernen:
Lea vertraute von Anfang an auf Jehova, obwohl ja gerade sie Grund zur Enttäuschung haben dürfte, denn sie war unverschuldet in diese Ehe gelangt und sie hat nur ein einziges Mal erlebt, wie es ist, von einem Mann zärtlich geliebt zu werden – in ihrer Hochzeitsnacht, da Jakob meinte, seine geliebte Rahel im Arm zu halten. Jede weitere Vereinigung mit Jakob wird anders, nicht so innig, gewesen sein und sie wird das Gefühl der ersten Nacht sicherlich schmerzlich vermisst haben. Nicht umsonst leidet das Verhältnis zu ihrer Schwester, obwohl auch diese nichts für die Situation kann.
Lea hat nichts und niemand, an den sie sich wenden kann, „nur“ Jehova. Denn sie kann sich ja schlecht bei ihrer Schwester ausheulen. So wird durch die ständigen Gespräche, das immer wieder „ihr Herz bei ihm Ausschütten“, eine starke enge Beziehung zu Jehova entstanden sein und ER erhört ihr Weinen. Zwar nicht so, wie sie es sich vielleicht gewünscht hätte, denn Jakob wird sie niemals wieder so lieben, wie in der ersten Nacht, aber sie darf ihm viele Söhne schenken und zudem ist sie diejenige, aus der der Same aus 1. Mose 3 hervorgeht und sie ist diejenige, die mit Jakob begraben wird und daher nach der Auferstehung mit ihm leben wird. Dann wird auch ihre Sehnsucht nach seiner Liebe endlich in Erfüllung gehen.
Ihr Vertrauen in Jehova und ihre Geduld haben sich auf lange Sicht gelohnt. Zudem war es sicherlich auch diese schier aussichtslose Situation, die sie in die Arme Jehovas getrieben hatte – denn wo sonst hätte sie Hilfe finden können?
Auch Rahel wird letztendlich von Jehova gesegnet, aber sie muss zuvor durch eine harte Schule gehen. Zwar war sie diejenige, die Jakobs innige Liebe hatte und dies wird ihr sicherlich auch viel Trost gegeben haben – aber sie liess lange Jehova ausser Acht und konzentrierte sich auf den Falschen (indem sie Jakob um Söhne anflehte) und die falschen Dinge (Alraunen). Erst in ihrer allerhöchsten Not findet sie wirklich zu Jehova. Etwas, was ich auch aus meinem eigenen Leben kenne:
Allzuoft versuche ich die Dinge auf meine eigen Weise zu lösen, versuche selbst das zu erreichen, was eigentlich nur durch und mit Gott geht. Aber ich strampel mich immer so lange ab, bis ich buchstäblich am Boden liege und dann – leider erst dann – rufe ich zu Jehova und bitte IHN, die Dinge in die Hand zu nehmen. Ich falle immer wieder darauf rein, naja, ich befinde mich halt auch immer noch in der Schule Gottes.
Wir haben gelernt, dass Gott gut ist und uns gern alles gibt, worum wir ihn bitten. Nicht immer zu der Zeit, wie wir es wollen und nicht immer in der Art, wie wir es denken – aber immer zu unserem Besten. Aber dazu müssen wir zum einen zu ihm rufen, ihn um Hilfe bitten und dann müssen wir Vertrauen und Geduld haben und ihm nicht ständig zuvor greifen wollen.
Jedes eigenmächtige Eingreifen unsererseits bremst das aus, was Gott eigentlich für uns tun will. Nicht, weil er dann nicht seinen Plan umsetzen könnte – sondern weil er uns lässt: „wenn du meinst, du willst es alleine machen, dann lasse ich dich auch, ich dränge mich dir nicht auf. Aber wenn du wirklich meine Hilfe willst und mich ohne wenn und aber lässt, dann werde ich dich segnen, bis kein Bedarf mehr ist (Maleachi 3:10, frei nach Pape ?).
Wir haben also wieder jede Menge gelernt – nicht nur an Informationen oder Kopfwissen, sondern für unser tägliches Leben und unser persönliches Verhältnis zu Jehova ?
Diese Woche lesen wir 1. Mose 30:25-43. Da Jakob nun den Brautpreis für beide Frauen abgearbeitet hat, „muss“ Laban ihn nun entlohnen, wenn er will, dass er bleibt. Mir scheint beim Lesen, dass es wieder mal um einen Betrug geht, nur wird mir nicht so ganz klar, wer hier wen betrügt?
Ihr seht: es bleibt auch weiterhin spannend. Wir freuen uns auf euch ?
1. Mose 30:2
Ist es wirklich Jehova, der Rahel unfruchtbar werden liess?
Interessant eigentlich, dass die wichtigen Frauen wie Sara, Rebekka und nun auch Rahel erst mal unfruchtbar sind. Gibt es da einen Zusammenhang?
Thom sagte gestern beim Gottesdienst, dass es um Rahels Einstellung ging:
An den Namen, die die Frauen den Kindern gaben, könnte man erkennen, wie es um deren Beziehung zu Jehova bestellt war. Bei Leas Namenwahl war immer der Name Jehovas mit drin enthalten, bei Rahel nicht. Teilweise erscheint der Ausdruck „Gott“, aber wir wissen, dass es Rahel war, die später die Haus Götter ihres Vaters mitnimmt. Daher muss die Bezeichnung Gott nicht unbedingt auf Jehova hinweisen.
Es scheint so, als habe Rahel Jehova völlig ausser Acht gelassen, sondern stattdessen auf sich selbst und auf irgendwelche Zaubermittel vertraut, um schwanger zu werden. So kauft sie der Schwester die Alraunen ab, um schwanger zu werden und gibt ihr für eine Nacht den geliebten Mann. Ironischerweise wird Lea genau in dieser Nacht schwanger – aber Rahel wieder nicht.
Wenn Jakob also so unwirsch mit Rahel spricht, dann will er sie eigentlich darauf hinweisen, dass es nicht an ihm liegt (immerhin wird ja Lea schon fast vom Ansehen schwanger), sondern dass es eine Sache Gottes ist und dass sie Jehova um Hilfe anflehen solle und nicht ihn…
1. Mose 30:15
Wessen Mann ist Jakob eigentlich?
Lea beschwert sich, dass Rahel ihr den Mann genommen habe – dabei war doch allgemein bekannt, dass Jakob Rahel heiraten wollte und Lea nur durch die List des Vaters ohne eigenes Wissen zu seiner Frau gemacht hatte.
Thom sagte, dass Jakob wahrscheinlich Lea als seine Frau ansah, mit der er nach der Auferstehung leben würde, denn neben ihm ist Lea begraben und nicht Rahel
Kann das wirklich sein? Welche Frau ist in Jehovas Augen Jakobs Frau?
Gottesdienst vom 25. Juni
Gestern ging es um die ersten 7 Ehejahre von Jakob und seinen beiden Frauen Rahel und Lea. Keine leichte Zeit, da er nicht nur seine Liebe unter den beiden aufteilen musste, obwohl sein ganzes Herz Rahel gehörte, sondern es entflammte auch ein regelrechter Gebärwettstreit unter den Frauen. Aber wir haben auch viel über die Beziehung der einzelnen zu Jehova Gott (oder auch Jahwe) gelernt.
Diese Woche lesen wir 1. Mose 30:25-43. Da Jakob nun den Brautpreis für beide Frauen abgearbeitet hat, „muss“ Laban ihn nun entlohnen, wenn er will, dass er bleibt. Mir scheint beim Lesen, dass es wieder mal um einen Betrug geht, nur wird mir nicht so ganz klar, wer hier wen betrügt?
Ihr seht: es bleibt auch weiterhin spannend. Wir freuen uns auf euch ?
Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 25. Juni
In der letzten Woche ging es um die ersten 7 Ehejahre von Jakob und seinen beiden Frauen Rahel und Lea. Keine leichte Zeit, da er nicht nur seine Liebe unter den beiden aufteilen musste, obwohl sein ganzes Herz Rahel gehörte, sondern es entflammte auch ein regelrechter Gebärwettstreit unter den Frauen. Aber wir haben auch viel über die Beziehung der einzelnen zu Jehova Gott (oder auch Jahwe) gelernt.
Diese Woche haben wir 1. Mose 30:25-43 gelesen. Da Jakob nun den Brautpreis für beide Frauen abgearbeitet hat, „muss“ Laban ihn nun entlohnen, wenn er will, dass er bleibt. Mir scheint beim Lesen, dass es wieder mal um einen Betrug geht, nur wird mir nicht so ganz klar, wer hier wen betrügt? Es ist auch weiterhin spannend.
Aber erst mal wollen wir uns in Erinnerung rufen, was wir bereits über Labans wissen:
Wir lernen ihn kennen, als Abraham seinen Diener hinschickt, um eine Frau für Isaak zu suchen. Als er den teuren Schmuck sieht, den der Diener seiner Schwester Rebekka angelegt hatte, rennt er sofort los, da er Reichtum wittert, der auch auf ihn abfallen würde.
Viele Jahre später kommt sein Neffe Jakob zu ihm, weil er ebenfalls eine Frau sucht und er verliebt sich in Rahel. Laban verspricht sie ihm zur Frau, wenn er 7 Jahre für Laban arbeitet, um den Brautpreis zu verdienen – schickt ihm aber dann Lea zur Hochzeitsnacht ins Zelt und so muss Jakob weitere 7 Jahre für ihn arbeiten und hat zudem eine zweite Ehefrau, die er überhaupt nicht wollte.
So hat Jakob also 14 Jahre für seinen Schwiegervater gearbeitet und in der 2. Hälfte, also in den letzten 7 Jahren, schenken ihm seine Frauen insgesamt 11 Söhne und mindestens eine Tochter, die namentlich erwähnt wird.
Zu Joseph’s Geburt sind die letzten 7 Jahre um und Jakob fordert seinen Lohn ein, falls er weiter bleiben soll. Er ist mit Labans quitt, hat den Brautpreis für beide Frauen abgearbeitet. Nun stehen 2 Fragen im Raum: wird Labans ihn nun nach den 14 Jahren endlich ziehen lassen? Und was ist mit Esau, hat er sich inzwischen beruhigt, so dass Jakob wieder nach Hause kann?
Wir lesen die Verse 25-36. Jakob will weg und Laban will ihn nicht ziehen lassen – warum?
Wenn wir daran denken, warum Jakob nach Haran gekommen ist, wird schnell klar, warum er jetzt wieder weg will. Er lebte ja mit seiner Familie im verheißenen Land und war nur „kurz“ gekommen, um sich eine Frau zu suchen. Seine Heimat war und bleibt das verheißene Land – und jetzt, wo er mit Laban quitt ist, ist es eigentlich logisch, dass er nun endlich wieder nach Hause will. Immerhin sind aus seiner kurzen Brautsuche inzwischen 14 lange Jahre geworden (Verse 25-26).
Laban hingegen hat guten Grund, ihn nicht ziehen zu lassen, denn Jehova hatte ihn und seinen Besitz gesegnet, solange Jakob bei ihm diente (Vers 29). Natürlich ist er nicht daran interessiert, dass dieser Segen Jehovas wieder weg fällt.
Interessant ist hier in Vers 27 das Wort „gespürt“. Er sagt zu Jakob, er habe gespürt, dass Jehova ihn wegen Jakob gesegnet hatte. In der Fußnote steht, dass das Wort, das im Urtext hier steht – „nachash“ – auch „zaubern, erraten, weissagen“ bedeutet. Es ist ein ähnliches Wort wie in 1. Mose 3, das für die Schlange benutzt wird, nur die Betonungszeichen sind etwas anders. Also steht hier eigentlich, dass der Satan den Laban darauf hingewiesen hat, dass er nur deswegen so reich geworden ist, weil Jakob bei ihm ist, „lass ihn nicht ziehen…“. Laban will den Segen nicht verlieren, darum hält er Jakob auch weiterhin fest.
Also schlägt er Jakob einen Deal vor: „hüte meine Herden auch weiterhin und die seltenen Tiere bekommst du“ – und er bringt diese schnell weg, damit Jakob nichts bekommt und bleiben muss (Verse 29-30). Da Jakob ja den Lohn will, um nicht mit leeren Händen zu seiner Familie zurückkehren zu müssen – daher soll er nichts bekommen, damit er auch weiterhin bleiben muss.
Wer hat jetzt hier wen betrogen?
Es war Laban, der Jakob um seinen Lohn betrügen will, denn vom rein menschlichen ist es nun unmöglich, die entsprechenden Tiere zu bekommen.
Bevor wir jetzt weiter lesen, lesen wir zuerst einige Verse im nächsten Kapitel: 1. Mose 31:7,9. Denn hier erfahren wir, dass es Jehova ist, er den Betrug Labans nicht zulässt. Behalten wir das jetzt bitte beim weiterlesen von Kapitel 30:37-43 im Sinn:
Laban hatte versucht, Jakob auszutricksen und Jakob arbeitet nun seinerseits ebenfalls mit Tricks, indem er bestimmte Stöcke ins Wasser legt, um die starken Tiere bei der Paarung zu beeinflussen, so dass zwei weisse Schafe dennoch gesprenkelte und gestreifte Jungtiere hervorbringen. Es ist eigentlich unmöglich und aus den Versen, die wir bereits in Kapitel 31 gelesen haben, wissen wir, dass es ein Wunder war, das Jehova gewirkt hat.
Wissenschaftlich gesehen ist das, was Jakob da mit den Stäben tut, Blödsinn. Nicht Der Trick hat gewirkt, sondern Jehova hat es durch ein Wunder gewirkt.
Jakob selbst weiss das. Passenderweise gingen alle Lieder, die wir zur Einstimmung gesungen haben, um das Thema Gebet: „Größer als jede Macht der Welt“, „Gott zeigt mir den Weg“, „Gott hört dein Gebet“ und „Niemand und Nichts“. Jakob betet und überlässt es Gott. Durch die Stäbe zeigt er ihm, welche Tiere er gerne hätte und überlässt es dann Gott
===> Wir wollen uns merken: nur mit Gebet kann man so eine Sache ruhig angehen!
Aus rein menschlicher und wissenschaftlicher Sicht geht das nicht, was hier passiert. Aber Gott kann die Dinge verändern und als Schöpfer von allem Leben kann er auch in das Erbgut eingreifen – und so kann er dafür sorgen, dass aus dem Genpol, den die Tiere in sich tragen, das hervorkommt, was ER will. Ebenso, wie er dafür sorgen kann, dass eine unfruchtbare Frau Kinder bekommt – wie wir bereits bei Sara, Rebekka und nun auch bei Rahel gelesen haben.
Jakob will nur Nachwuchs von den gesunden und starken Tieren, deshalb legt er nur dann die Stäbe ins Wasser, wenn diese paarungsbereit sind – und genauso passiert es mit der Hilfe Jehovas!
===> Wir lernen noch etwas zum Thema Gebet: das Ganze dauert Jahre, Jakob arbeitet 20 Jahre für Laban. Der Segen trifft Tröpfchen für Tröpfchen ein. Wir müssen also Geduld haben. Aber das hatten wir ja bereits beim letzten Mal schon festgestellt ?
Gott segnet Jakob, da dieser wieder zurück in das Verheißene Land will. Laban will ihn bei sich behalten, da er ja von dem Segen profitiert. Jehova wendet Labans Trick gegen ihn selbst an.
Wir erleben hier, wie sich wieder einmal das Versprechen erfüllt, dass Jehova Abraham gab: „ich will die segnen, die dich segnen und die fluchen, die dich fluchen“. So hatte er Laban gesegnet, solange Jakob in seinem Dienst stand, aber als er ihn um seinen Lohn bringen will, greift Jehova ein und sorgt dafür, dass das Beste der Herde Jakobs Vieh ist.
Wir sehen, dass wir wieder viel über Gebet und Vertrauen auf Gott gelernt haben: wir müssen auf Gott vertrauen und weniger selbst machen. Wir brauchen nicht die Kontrolle behalten, wenn wir es unserem Gott in die Hände legen. Er schafft das auch alleine.
Nächste Woche lesen wir 1. Mose 31:1-42 und es geht weiter mit Jakob und Laban und wieder muss Jakob tief in die Trickkiste greifen, um von Laban nicht übervorteilt zu werden. Es bleibt spannend
Gottesdienstvom 2. Juli
Nächste Woche lesen wir 1. Mose 31:1-42 und es geht weiter mit Jakob und Laban und wieder muss Jakob tief in die Trickkiste greifen, um von Laban nicht übervorteilt zu werden. Es bleibt spannend
Zusammenfassung vom Gottesdienstvom 2. Juli
Letzte Woche haben wir 1. Mose 31:1-21 gelesen und haben viel über unseren Gott Jehova/Jahwe gelernt. Achten wir mal bitte beim Lesen darauf, was mit Laban passiert und ob Gott ihn straft oder was es ist, was ihn da trifft ?
In der Vorwoche haben wir gelesen, dass Jakob nach den 14 Jahren, die er Laban gedient hatte – nachdem Joseph geboren wurde – gehen wollte. Laban, der in diesen 14 Jahren davon profitiert hat, dass Jehova Jakob gesegnet hatte, wollte diesen Segen nicht verlieren und wollte Jakob deshalb nicht ziehen lassen. Wie gesagt ging es dabei nicht um Jakob selbst, sondern nur darum, dass Laban den Segen Jehovas nicht verlieren wollte und dazu musste er eben Jakob behalten. So wurde eine Vereinbarung getroffen, welches Vieh Jakob gehören sollte und Laban betrügt ihn immer wieder. „Aber Gott…“ (Kapitel 30:25-43).
Zwischen dem, was wir in der Vorwoche, gelesen hatten und jetzt sind weitere 6 Jahre vergangen. Jakob ist nun 97 Jahre alt – er war 77, als Isaak ihn gesegnet hat und er nach Haran ging, dann hat er 2 x 7 Jahre für Rahel und Lea gedient und nun, 6 Jahre weiter, ist er 97 Jahre. Er ist also bereits 20 Jahre in Haran und hat ebenso lange seine Familie nicht mehr gesehen ( Kapitel 31:38).
Erinnern wir uns noch, warum er bisher nicht einfach nach Hause ging, ganz unabhängig davon, dass er noch keinen „eigenen Hausstand“ hatte, also sich noch nichts für sich und seine Frauen erwirtschaftet hatte?
Seine Mutter Rebekka hatte ihn weg geschickt, weil Esau ihm nach dem Leben trachtete, da er sich um den Segen betrogen fühlte. Sie sagte ihm, er solle so lange fort bleiben, bis sich Esau beruhigt habe, sie würde dann nach ihm schicken lassen (Kapitel 27:43-45). Dies ist bisher, auch nach 20 Jahren, nicht passiert. Entweder hatte sich Esau noch nicht beruhigt, oder die Mutter ist inzwischen verstorben. Wer die Geschichte schon kennt, weiss, dass beides der Fall ist: die Mutter ist bereits tot, als Jakob kommt, denn wir lesen nirgendwo in der Bibel, dass es zu einem Wiedersehen zwischen den beiden kam, und Esau grollt ihm immer noch (Kapitel 32:4-6).
Vor diesem Hintergrund lesen wir jetzt Kapitel 31, die Verse 1 bis 21:
Jakob hatte also darauf gewartet, dass seine Mutter ihn zurück nach Hause ruft, was bisher nicht passiert ist. Aber nun bekommt er von Gott selbst den Auftrag „kehre zurück“, jetzt ist also die Zeit, mit seiner Familie zurückzukehren in das Verheißene Land? (Vers 3).
In Vers 2 lesen wir, dass das Angesicht Labans „nicht gegen ihn war wie früher“, ebenso in Vers 5, wo Jakob es zu seinen beiden Frauen sagt (wir benutzen im Gottesdienst die Elberfelder Übersetzung von 1905, weil dort noch der Name Gottes vorkommt). Was bedeutet dies?
Das erfahren wir aus dem Kontext: „Eines Tages erfuhr Jakob, dass Labans Söhne über ihn schimpften: »Der Kerl ist ein Dieb! Alles hat er sich vom Vater unter den Nagel gerissen. Auf unsere Kosten ist er reich geworden!« An Labans finsterer Miene bemerkte Jakob, dass auch sein Onkel nicht mehr so auf seiner Seite stand wie früher.“
1. Mose 31:1-2 HFA
War Jakob wirklich ein Dieb? Hatte er Laban wirklich bestohlen? Und wie kommen sie darauf?
Jetzt sind wir wieder bei Kapitel 30 und dem, was wir in der Woche zuvor gelesen hatten: Laban hatte mit Jakob eine Vereinbarung getroffen, dass dieser die gestreiften, gescheckten und gefleckten Tiere bekommen würde – brachte aber dann die Tiere, die dies hätten vererben können, weit weg, so dass es vom rein menschlichen unmöglich war, solche Jungtiere zu züchten. Auch hier in Kapitel 31 lesen wir, dass Laban diese Vereinbarung immer wieder verändert hat, bis zu 10 mal! (Vers 7), „aber Gott hat ihm nicht gestattet, mir übles zu tun“.
Diese Formulierung hier ist wichtig. Wir erinnern uns an den Segen, den Gott seinerzeit Abraham gegeben und den dieser weiter vererbt hatte: „Ich werde dich segnen, die dich segnen und die fluchen, die dich fluchen“ (Kapitel 12:3). Hatte Jehova nun Laban verflucht, oder bestraft? Fakt ist: Laban hatte nicht mehr den Segen – nun nicht mehr. Gott hatte ihm seinen Segen entzogen!
Aber ist dies wirklich eine Strafe von Gott, wurde er von IHM verflucht?
Nein! Er bekommt nur keine Sonderration mehr. Es ist weder eine Strafe noch ein Fluch. Er erhält nun lediglich nur die normale Ernte, die seinen eigenen Anstrengungen entspricht. Er hat nicht mehr den Segen und erhält nun nicht mehr durch ein Wunder besondere Mehrung. Vorher hatte er durch den Segen Jehovas, durch ein Wunder, das Jehova gewirkt hatte, mehr Nachkommen bei der Herde, als es normal war, als er durch seine eigenen menschlichen Anstrengungen hervorbringen konnte. Das ist nun vorbei, Jehova hat seinen Segen entzogen, wirkt kein Wunder mehr für Laban, sondern segnet jetzt nur noch die Herden Jakobs.
Alles klar? ?
Ähnliches habe ich letzte Woche erst von einer Schwester über Gemeindezucht gehört. Wir selbst kennen das aus eigener schmerzlicher Erfahrung, wie es bei den Zeugen Jehovas ist: niemand darf mehr mit dir reden, selbst Eltern oder Kinder reden seit mehr als zehn Jahren nicht mehr mit uns. In einem anderen Fall haben wir mitbekommen, wie jemandem in einer freikirchlichen Gruppe der Ausschluss „angedroht wurde“; es wurde der Person gesagt, sie dürfe dann noch zum Gottesdienst kommen, müsse aber danach sofort gehen, da sie dann keine Gemeinschaft mehr haben könne. Das erinnerte uns sehr an das, was bei den ZJ praktiziert wird. Diese Schwester erzählte mir nun letzte Woche, dass auch ihre Tochter ausgeschlossen wurde als Ergebnis von Gemeindezucht und ich fragte sie, wie es bei ihnen gehandhabt wird. Sie haben weiterhin Kontakt zur Tochter, sie war jetzt erst einige Tage zu Besuch. Die Schwester sagte, dass diese Gemeindezucht nichts daran ändert, dass sie mit ihrer Tochter was unternimmt. Es ginge nur um den Segen, den Gott entziehen würde und was durch diese Gemeindezucht ausgedrückt würde. Ich wusste erst nicht so recht was damit anzufangen, bis Thom es jetzt am Sonntag im Zusammenhang mit Laban sehr gut erklärt hatte ?.
Aber weiter im Text: Jakob hatte mitbekommen, dass die Stimmung gekippt war und ihm immer mehr Feindschaft von Seiten Labans und den Brüdern seiner Frauen entgegen schlug – also lässt er seine Frauen zu sich aufs Feld rufen. Warum?
Jakob berät sich mit seinen Frauen. Es war ja ein weitreichender Schritt für die beiden, ihre Heimat, Freunde und Verwandten zu verlassen – ich weiss, wovon ich rede, denn ich habe auch vor über 11 Jahren alles zurück gelassen, um meinem Mann zu folgen. Besonders für Lea, die seit Jahren um die Liebe ihres Mannes kämpfte. Für sie wäre nun eine gute Gelegenheit gewesen, sich aus dieser unbefriedenden Ehe zu lösen und einen Mann zu heiraten, der wirklich sie liebt und nur sie. Auch für Jakob wäre es eine gute Gelegenheit gewesen, sich der ungeliebten Frau zu entledigen und nur mit seiner geliebten Rahel weg zu gehen. Wie werden sie entscheiden?
Wir lesen weiter die Verse 9 bis 12: Jakob erhält in einem Traum eine Vision und Jehova erklärt Jakob, dass ER es war, der seinen Besitz vermehrt hatte, er hatte den Genpol der männlichen Tiere verändert, so dass die weiblichen jeweils die gewünschten Nachkommen hervorgebracht haben. Jakob selbst sah einfarbige Tiere, aber Gott zeigt ihm, dass der Genpol für Bunte vorhanden ist. Gott hat die Gene der Blöcke manipuliert, so nach dem Motto: „Laban kann machen, was er will, die Nachkommen gehören dir!“
Wir behalten im Sinn: vom logischen her ging es nicht, aber wenn Gott will, dann geht es doch!
Wir lesen weiter, in Vers 14 sehen wir die Reaktion der Frauen. Was sagen sie dazu, dass Jakob wegziehen will? Wer antwortet ihm?
Wir sehen, dass Rahel ebenso wie Lea mit Jakobs Plan einverstanden ist, beide sind gefrustet von dem Verhalten ihres Vaters: „Rahel und Lea erwiderten: »Wir bekommen ja doch kein Erbe mehr von unserem Vater! Er hat uns wie Fremde behandelt, verkauft hat er uns und den Gewinn für sich selbst eingestrichen. Was haben wir denn davon gehabt? Nichts! Darum gehört der ganze Reichtum, den Gott unserem Vater weggenommen hat, rechtmäßig uns und unseren Kindern! Wir halten zu dir! Tu alles, was Gott dir gesagt hat!«“
1. Mose 31:14-16 HFA
Zum einen würden ja die Brüder alles erben und zum anderen hatte der Vater sie verkauft. Wir erinnern uns, dass Jakob 7 Jahre für den Brautpreis für Rahel gearbeitet hatte, dann aber Lea untergeschoben bekommt, damit er noch weitere 7 Jahre für Laban arbeiten muss und dieser selbst weiteren Reichtum bekommt, da er den Segen mit Jakob in Verbindung bringt. Normalerweise gibt ein Vater seiner Tochter eine Mitgift mit, damit deren Zukunft gesichert ist, dies ist hier bei Laban nicht der Fall. Er behält alles für sich. In diesem Sinne hatte er seine Töchter verkauft. Es ging ihm nicht um das Wohl seiner Kinder, sondern um seinen eigenen Reichtum. Aber genauso haben wir Labans von Anfang an erlebt, er hat wie Dagobert Duck ständig Dollarzeichen im Auge ?.
Wir lesen weiter die Verse 17 und 18 und achten dabei mal darauf, wen Jakob alles mitnimmt und was können wir für uns heute daraus lernen?
Er nahm alle mit: seine beiden Frauen und die beiden Mägdte Bilha und Silpha und die Kinder und alles, was er erworben hatte. Die ganze Familie! Warum ist dies von Bedeutung?
Jakob wollte nur eine Frau, er wollte eigentlich nur Rahel. Es war nicht auf seinem Mist gewachsen, dass er nun so viele Frauen hat, es war nicht seine Idee gewesen – und sicherlich hat sich daran nichts geändert, dass er im tiefsten Herzen eine ganz normale Ehe mit Rahel führen wollte. Trotzdem nimmt er sie alle mit… Trotzdem nutzt er jetzt nicht die günstige Gelegenheit, die ungewollten Frauen einfach da zu lassen.
Das ist für uns heute wichtig: er nutzte nicht die Möglichkeit einer Scheidung, er suchte nicht nach einer Loslösung! Jakob sowie Lea und Rahel waren treu, sie hielten an ihrer Ehe und Beziehung fest. Wie sehen wir das heute? Wie gehen wir mit Konflikten und Problemen in unserer Beziehung um?
Wir lesen nun die restlichen Verse 19 bis 21. Warum nimmt Rahel die Hausgötzen des Vaters mit?….
Evtl wollte Rahel nicht, dass er ihnen mit deren Hilfe nachfolgen konnte. Aber die meisten frühchristlichen Ausleger sagen, es sei so eine Art Erbschein gewesen. Es kann also sein, dass sie sie mitgenommen hatte, damit der Vater keinen Kontakt zu seinen Göttern hatte und ihnen nicht folgen konnte, aber auch, dass es um das Erbe ging. Vielleicht war es ja auch beides?
Hatte Jakob auch sowas? Nein, er war ohne sowas von Jehova gesegnet. Was braucht er Götzen, wenn der wahre Gott Jehova seine schützende Hand über ihn hält? Im Gegensatz dazu war Laban trotz seiner Hausgötzen nicht gesegnet. Wie denn auch? Wozu brauchte Laban diese Hausgötzen überhaupt? Kam denn nicht Abraham aus seiner Linie? Dieser diente doch dem wahren Gott Jehova!
Wozu braucht man überhaupt solche Figuren? „Mir fällt es schwer zu glauben – wenn ich sowas stehen habe, fällt es mir leichter“ ?, aber stimmt das wirklich so? Laban hatte seine Götzen da stehen, trotzdem war kein echter Glaube vorhanden und auch kein Segen.
Es ist leichter zu glauben, wenn ich etwas anfassen kann – aber der wahre Gott braucht keine Götzen Figuren. Jakob konnte einfach so mit ihm reden. Es war eine echte Kommunikation.
Wo ist der Unterschied zwischen Altar und Götzen Figuren? Die Figur „ist“ ein Gott, der Altar der Ort, wo Opfer dargebracht werden. Er ist der Tisch, wo ich Jehova ein Opfer darbringe. Bei Jehova brauche ich keine Statue, mit ihm rede ich direkt
Tja, soweit für dieses Mal. Die Woche ist schon fast wieder rum und am Sonntag lesen wir weiter den Rest vom Kapitel: 1. Mose 31:22-32:1 und sind mit dabei, wenn Laban entdeckt, dass er „bestohlen“ wurde und wie er „fast verrückt wird vor Sorge um seine Geliebten Töchter“ ?, es bleibt spannend
Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 9. Juli
Wir hatten gelesen, dass Jakob nach zwanzig Jahren mit seiner Familie wieder zurück ins Verheißene Land ziehen will. Da er den Schwiegervater gut kennt, zieht er es vor, heimlich zu gehen und wählt einen Zeitpunkt, wo dieser mit der Schafschur abgelenkt ist, um so einen möglichst großen Vorsprung zwischen sich und Laban zu bringen. Als dieser „die Flucht“ bemerkt, rennt er hinterher, angeblich aus Sorge um seine Töchter. Aber ging es ihm wirklich um die Frauen oder hatte es nicht eher damit zu tun, dass einer seine Hausgötzen mitgenommen hat und somit Erbansprüche gelten machen könnte?
Wir hatten unter der Woche 1. Mose 31:22-32:1 gelesen und sind gespannt, wie es weiter geht….
In den Versen 21-31 lesen wir davon, dass Gott zu Laban spricht und ihn warnt, er solle Jakob in Ruhe lassen und ihm nichts tun: „Hüte dich, daß du mit Jakob weder Gutes noch Böses redest!“ (Vers 24). Warum sollte er auch nichts Gutes zu Jakob reden?
Was sagen andere Übersetzungen dazu?: »Hüte dich davor, Jakob auch nur mit einem Wort zu bedrohen!« HFA; „Hüte dich, mit Jakob anders als freundlich zu reden!“ NBH, in der Volxbibel wird es so ausgedrückt: „Ich warn dich, Bürschchen! Lass meinen Jakob in Ruhe!“ – also frei nach Pape „halte dich zurück, ich bin bei Jakob, leg dich nicht mit mir an“ ?
Hatte Laban verstanden, was Jehova/Jahwe da zu ihm gesagt hatte? Scheinbar nicht, denn anstatt wieder umzudrehen und Jakob ziehen zu lassen, rennt er ihm weiterhin nach und wird noch frech. In Vers 29 sagt Laban „es wäre in meiner Hand“ – er könnte ihn vernichten, wenn er wollte. Er macht es nur deshalb nicht, weil Jehova ihm gedroht hatte. Dann wirft er mit Vorwürfen um sich:
Er fragt den Schwiegersohn, warum er vor ihm geflohen sei, er hätte ihm doch eine tolle Abschiedsparty gegeben ?, wer’s glaubt… Jakob hatte gute Gründe. Nachdem Laban ihn all die Jahre belogen und betrogen hatte, hat er nun Angst, dass er ihm auch noch die Frauen wegnimmt (Vers 31).
Laban fragt Jakob, warum er seine Götter gestohlen hat (Vers 30). Aber wie kann man Götter stehen, sind die denn nicht mächtig? Jakob ist sich keiner Schuld bewusst, er weiss nicht, dass es ausgerechnet Rahel war, seine Lieblingsfrau und so bietet er dem Schwiegervater an, denjenigen zu töten, bei dem er seine Hausgötzen findet. Rahel hatte die Götter aus Holz oder Stein gestohlen, wahrscheinlich, um das Erbe zu sichern. Wir erinnern uns: Laban ist der Vater von Rahel und Lea und dadurch, dass er den Brautpreis und die Mitgift für sich selbst verwendet hatte, hatten sie auch mit ihren Brüdern Anspruch auf das Erbe Labans. Zumindest sah sie es so
Die Götzen und andere Götter
Bei Dieter kam die Frage auf, ob es denn eigentlich andere Götter gäbe. Er ist im Grundkurs noch nicht soweit, dass das Thema behandelt wurde. Daher hier noch mal die Kurzfassung von Lektion 3: Gott hatte Engel erschaffen, einer von ihnen hatte eine besondere Stellung – Luzifer, der Name bedeutet Licht Träger -, er wollte sein wie Gott und von den Menschen angebetet werden. Damit wurde er zum Teufel bzw Satan, was „Ankläger, Verleumder, Widersacher“ bedeutet. Ihm haben sich einige ungehorsame Engel angeschlossen, die Dämonen genannt werden. Satan und ebenso seine Dämonen haben viel Macht, sie sind auch Götter, aber nicht DER Gott. Daher legen wir so viel Wert darauf, den Namen Jehova oder Jahwe zu benutzen, um deutlich zu machen, von welchem Gott wir hier reden. So gibt es also nicht nur Götzen, wie hier bei Jakob und Laban, wo es sich um Hausgötzen, Figuren aus Holz oder Stein, handelt – sondern auch andere Götter, die wirklich Macht haben. Aber Jehova ist stärker, als alle anderen, denn er ist der Schöpfer und der Allmachtige Gott!
Aber weiter mit Jakob und Laban. Laban beschuldigt Jakob, seine Töchter gestohlen und seine Hausgötzen geklaut zu haben. Wie geht Jakob damit um?
Anstatt ihm zu widersprechen oder sich zu verteidigen oder Laban zu fragen, ob er noch alle Tassen im Schrank habe – immerhin hatte er für die Töchter gearbeitet, es waren seine Frauen und gehörten zu ihm – bleibt Jakob ganz ruhig und sagt, er solle doch nachsehen, ob er die Götzen irgendwo bei ihm findet. Behalten wir im Sinn, dass Jakob nicht weiss, dass Rahel die Figuren entwendet und mitgenommen hatte.
Laban durchsucht alles, findet aber nichts. Zum Schluss kommt er in Rahels Zelt, findet aber auch nichts. Der Leser erfährt, dass sie die Götzen in ihrer Satteltasche versteckt hat und selbst drauf sitzt. Sie sagt dem Vater, sie könne leider nicht aufstehen, da es ihr „nach der Weise der Frauen ergeht“. Was bedeutet das und warum kann sie nicht aufstehen?
Rahel hat ihre Periode und in der damaligen Zeit galt man als unrein während der Zeit und niemand durfte etwas berühren, auf dem die Frau sitzt oder gesessen hatte. Später wird dies in dem Gesetz festgehalten, das Jehova Mose und den Israeliten gibt. Scheinbar war dies zu dem Zeitpunkt hier bereits üblich. Da Rahel nicht aufsteht, kann der Vater die Götzen auch nicht finden.
Aber was für eine Schmach für diese Hausgötzen: sie befinden sich unter einer Frau, die unrein ist und können sich nicht wehren. Soviel zu der Macht von Götzen ?
Gerechter Zorn?
Wir lesen weiter die Verse 36 bis 42 und erleben, dass Jakob nun wirklich sauer wird (er weiss ja nicht, dass tatsächlich jemand die Hausgötzen mitgenommen hat). So entlädt sich jetzt sein gerechter Zorn über den Schwiegervater! Ihm platzt buchstäblich der Kragen, Laban hatte den Bogen überspannt. So zählt er alle Gemeinheiten und Ungerechtigkeiten der vergangenen Jahre auf – ich an Labans Stelle wäre jetzt „ganz klein geworden mit Hut“ ?
Wer sind denn die „Brüder“ in Vers 37, vor denen Laban alles niederlegen sollte?
Jakob hat doch nur einen Bruder, Esau, der überhaupt nicht mit dabei ist? Es sind seine Söhne, die im späteren Verlauf auch mit in den Bund zwischen Jakob und Laban eintreten, und die Söhne von Laban, die ihm scheinbar in der Zeit geboren wurden, als Jakob bei ihm weilte. Auf jeden Fall handelt es sich hierbei um nähere Verwandte auf beiden Seiten.
Wie reagiert Laban nun auf den Zornesausbruch von Jakob, auf alle die Anschuldigungen?
Behalten wir im Hinterkopf, dass Jehova Laban gesagt hatte, er solle sich von Jakob fern halten und ihn in Ruhe lassen, denn er stünde unter SEINEM Schutz. Man hätte jetzt erwarten können, dass sich Laban bei Jakob entschuldigt. Aber Pustekuchen: er wird sogar noch frech und behauptet, die Töchter und das Vieh würden ihm gehören, obwohl Jakob dafür gearbeitet hatte (Vers 43). Wir sehen, der Grund, warum Jakob sich heimlich still und leise von Laban entfernt hatte, war nicht überzogen (Vers 31). Jakob kannte seinen Schwiegervater scheinbar sehr gut.
Nachdem dieser Jakob nochmals vorwirft, ihn bestohlen zu haben, wird er gönnerhaft und schlägt dem Schwiegersohn einen Bund vor, der auf dem ersten Blick günstig für Jakob erscheint, weil er beinhaltet, dass er ihn künftig in Ruhe lassen würde, aber beim näheren Hinsehen, kommt der altbekannte Laban zum Vorschein, dem es nur ums Geld und Reichtum und Macht geht. Mit diesem Grenzwall wird verhindert, dass jemand aus Jakobs Nachfahren kommt und das Erbe einfordert. Sicherlich wird Jakob dies auch klar gewesen sein.
Der Bund
In Kapitel 31:44-32:1 lesen wir von diesem Bund: es wird ein Grenzstein aufgerichtet – aber Halt! Haben wir darauf geachtet, wer diesen Stein aufgerichtet hatte? In den Versen 45 und 46 lesen wir, dass es Jakob und seine Söhne sind, die diese Grenze errichten, aber in Vers 51 sagt Laban, er habe den Haufen aufgerichtet. Naja, halt Laban live ?
Scheinbar hat Laban ein generelles Problem mit „mein“ und „dein“. Das zieht sich durch die ganze Geschichte, die wir mit ihm und Jakobs gelesen haben. Er gibt Jakob Rahel als Frau, Jakob arbeitet für sie, bekommt sie aber dann nicht. Eigentlich hatte sie ihm nach den 7 Jahren, die er für sie gearbeitet hatte, bereits gehört. Stattdessen muss er weitere 7 Jahre für sie arbeiten und hat zudem eine Frau am Hals, die er eigentlich nicht wollte: Lea. Dann ändert Laban 10 mal den versprochenen Lohn, was das Vieh angeht, das Jakob gehören sollte. Und als Krönung behauptet er jetzt hier, sie würden dennoch eigentlich ihm gehören – Vielleicht wollte er die beiden nochmal an einen anderen Mann verschachern? Auch das Vieh, für das Jakob 10 Jahre gearbeitet hatte, gehörte in seiner Vorstellung noch ihm, er würde es wohl zu gern an jemand anderes für viel Geld verkaufen? Nun hat er also scheinbar auch den Sternhaufen errichtet? Interessant, dass er sich dazu Jakobs Hände bedient hatte – grummel (ich mag solche Leute nicht, grummel).
Jakob widerspricht ihm nicht, er ist wieder die Ruhe in Person.
Worum geht dieser Bund, den die beiden hier eingehen und wer ist in diesem Bund mit aufgenommen?
Dieser Haufen Steine stellt eine Grenzbefestigung dar, eine Art Schutzwall: „Du kommst nicht in mein Land und ich komme nicht in dein Land“. Wir hatten bereits gesehen, dass es hier auch um das Erbe ging. Da scheinbar jemand bei Jakob die Teraphim – die Hausgötzen – hatte, hätte Anspruch auf das Erbe angemeldet werden können. Dadurch, dass die Grenze nicht mehr überschritten werden dürfte, war diese Möglichkeit jetzt nicht mehr gegeben.
Aber der Wall hatte auch weitere Auswirkungen, unter anderem auf Jakobs Söhne: sie konnten jetzt nicht mehr zu Laban gehen und sich Frauen aus der Familie zur Frau nehmen, wie Abraham, Isaak und Jakob. Dies ist der Grund, warum diese sich später Frauen aus dem Land nehmen, in dem sie wohnen.
Sie nennen diesen Haufen „Warte, Wächter, Mizpa“, was soviel bedeutet wie „Gott soll richten“
In Kapitel 32 lesen wir im ersten Vers, wie sich Laban von seiner Familie verabschiedet. Er küsst seine Töchter und Enkelkinder und geht. Ist uns aufgefallen, dass er sich jedoch nicht von Jakob verabschiedet hat? Vielleicht ist er ja nachtragend ?
Noch mal zu den Hausgötzen: es gab vom Anfang der Menschheitsgeschichte an durch die Rebellion „Götter“ und ohne Anfang, also immer schon, „den allein wahren Gott Jehova“.
Durch die Grenze, die aufgerichteten Steine, waren die Hausgötzen sinnlos, denn Rahel konnte sie nicht mehr einlösen.
In Vers 54 von Kapitel 31 lesen wir, wie sie den Bund besiegelt hatten: sie haben dort geopfert und dann gemeinsam gegessen. Auch dies hatte eine Bedeutung: „wenn ich den Bund brechen sollte, dann soll man mich töten – so wie jetzt hier das Tier getötet wird“, das sie dann zusammen gegessen haben.
Zusammen essen, weil jemand für mich gestorben ist – woran erinnert uns das? Uns kommt hier das letzte Abendmahl in den Sinn. Etwas muss sterben als Zeichen des Bundes. Also auch hier begegnet uns schon die Geschichte des Evangeliums: Jesus ist für uns gestorben, damit wir leben können und uns ohne Scheu unserem Gott nahen und ein inniges Verhältnis zu ihm haben können!
Hier endet die Geschichte von Laban. Dadurch, dass wir sie im Zusammenhang gelesen haben, könnten wir sehr gut seinen Charakter erkennen. Man kann es in einem Satz zusammenfassen: zwischen dem, was er sagt und dem, was er tut, ist ein himmelweiter Unterschied! Hüten wir uns davor, es ihm nachzutun
Wie gesagt, hier endet die Geschichte von Laban, wir lesen nur noch am Rande von ihm und es ist nichts Positiven, halt so wie sein Charakter.
In dieser Woche lesen wir 1. Mose 32:2-22 und sind live dabei, wenn sich Jakob und Esau zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder begegnen. Ob sich Esau inzwischen beruhigt hat…?
Es bleibt auch weiterhin spannend. Wir freuen uns auf euch ??
Gottesdienst vom 23. Juli
Nachdem in der vergangenen Woche der Gottesdienst wegen unserem Stand auf dem Weissenseer Blumenfest ausgefallen ist, geht es weiter mit Jakob und seiner Familie.
Wir erinnern uns, dass wir die Woche zuvor davon gelesen haben, dass Jakob seine Frauen nahm, um heimlich in das Verheißene Land zu ziehen. Er wollte einfach Streit mit dem Schwiegervater aus dem Weg gehen. Dieser ist entsetzt und jagt ihm nach, fühlt sich übervorteilt und sorgt durch einen Bund dafür, dass weder Jakob noch einer seiner Nachkommen jemals wieder nach Haran kommt. Damit will er verhindern, dass irgendjemand Anspruch auf das Erbe erhebt. Aber dies lag ja eh nicht in Jakobs Sinn.
Nun hat er also Laban und all die Schwierigkeiten hinter sich gelassen und diese Woche lesen wir 1. Mose 32:2-22 und sind live dabei, wenn sich Jakob und Esau zum ersten mal seit 20 Jahren wieder begegnen. Ob sich Esau inzwischen beruhigt hat…?
Es bleibt auch weiterhin spannend. Wir freuen uns auf euch ??
Letzte Woche haben wir uns mit 1. Mose Kapitel 32 beschäftigt – Jakob zieht auf Geheiß von Gott wieder ins Verheißene Land und bereitet sich auf die Begegnung mit seinem Bruder Esau vor.
Wir erinnern uns: Jakob und Esau sind Zwillinge, im Abstand von nur wenigen Minuten geboren. Bereits während der Schwangerschaft sagte Gott zu Rebekka, dass es der Jüngere sein würde, der den Segen erbt und die Linie des Samens fortsetzen wird. Jakob und Esau sind völlig unterschiedlich, Jakob interessiert sich mehr für Jehova/Jahwe, Esau interessiert das ganze sogar so wenig, dass er sein Erstgeburtsrecht für ein einfaches Essen verkauft (Kapitel 25). Als es soweit ist, dass der Vater die Söhne segnet, erschleicht sich Jakob mit einer List den Segen für den Erstgeboren. Zwar steht ihm der eigentlich eh zu, dennoch raucht Esau buchstäblich vor Zorn, so dass die besorgte Mutter Jakob vom Vater weg schicken lässt unter dem Vorwand, er solle sich eine Frau suchen – sie würde nach ihm schicken lassen, sobald sich Esau beruhigt habe (Kapitel 27).
Das ist nun gute 20 Jahre her und Jakob hat immer noch nichts von der Familie gehört. Wir haben beim letzten mal gelesen, dass Jehova selbst ihn nun zurück zu seiner Familie schickt. Wie sich Jakob wohl fühlt? Ob sich Esau inzwischen beruhigt hatte? Warum hatte die Mutter immer noch nicht nach Jakob schicken lassen?
Wir lesen 1. Mose Kapitel 32, die Verse 2 bis 13: gleich zu Anfang sieht Jakob Engel Gottes. Dies wird ihn sicherlich an seine Vision mit der Himmelsleiter erinnern, an der die Engel auf und ab stiegen (Kapitel 28:11-12). Als er die Engel sieht, gibt er dem Ort den Namen „Doppellager“ – weil er hier sein Lager sieht und das Lager des Himmels.
Als nächstes schickt er in mehreren Abständen Boten zu seinem Bruder Esau, jedesmal sollen sie sagen „… dein Knecht Jakob…“ Er macht sich selbst klein, obwohl er gerade die Engel gesehen hat und weiss, dass Jehova mit ihm ist. Gemäß dem Segen war er der Herr, aber er kommt zu Esau als Knecht.
Warum tut er das? Wovor hat er Angst?
Der erste Bote, den er losgeschickt hatte, um Esau seine Ankunft anzukündigen, kam mit der Information zurück, dass Esau ihm mit 400 Mann entgegen ziehen würde, „da fürchtete sich Jakob sehr“ (Vers 7-8). Interessant, dass wir automatisch damit eine Kriegserklärung verbinden, Jakob geht es ebenso. Aber es ist eine reine Spekulation, denn es steht so nicht in der Bibel. Es könnte auch eine Siegestruppe gewesen sein oder eine Eskorte zum Schutz für Esau. Es ist einfach die Menge der Leute, die Jakob Angst macht, dies ist rein menschliches Denken
Obwohl er weiss, dass er Gottes Engel zu seinem Schutz hat, teilt er die Gruppe und schickt Esau Geschenke (Vers 8). Dann betet er (Verse 10-13). Dies ist eine der wenigen Stellen in 1. Mose, wo ein direktes Gebet aufgezeichnet ist: „du hast zu mir gesagt, ich solle zurück nach Hause gehen, dann musst du mich auch beschützen. Ich habe alles getan, um Esau zu besanftigen, nun bist du dran…“ (Frei nach Pape)
Hier können wir wieder viel für uns lernen
—> wenn wir in Not geraten, dann gibt es 2 Aspekte:
⁃ Wir tun unseren Teil (er erniedrigte sich, schickte Geschenke und teilte die Lager auf)
⁃ Dann müssen wir Gott alles im Gebet hinlegen („jetzt musst du handeln“)
Wir müssen selbst unseren Teil tun, den Rest macht Gott! Das erinnert mich an ein nettes Bild, das ich vor kurzem auf Facebook gefunden habe ?
Wir lesen weiter die Verse 14 bis 24 – Jakob nimmt von seinem Reichtum und sendet es seinem Bruder als Geschenk. Aber warum lässt er immer wieder einen Abstand dazwischen? Er hofft, Esau mit jedem neuen Geschenk etwas mehr zu beruhigen. Wenn wir uns die Zahlen ansehen, dann schickt er dem Bruder sehr viel Vieh, das ist großer Reichtum. Die Boten sollten zu Esau sagen: „es ist ein Geschenk, das Jakob seinem Herrn Esau sendet“. Auch diese Formulierung immer wieder wird Esau besänftigt haben.
In den Versen 25 bis 33 lesen wir von einem Kampf. Aber wer kämpft hier mit wem? Jakob kämpft mit einem Mann (Vers 25) – einem Engel Gottes oder mit Gott selbst? Was meinte wohl Jakob, mit wem er gekämpft hatte? Mit welchem der Götter?
In Vers 29 lesen wir, dass er mit Gott gerungen hatte, in Vers 31 sagt Jakob, dass er Gott gesehen habe, „von Angesicht zu Angesicht“. Wen meint er: Gott den Vater, den Sohn oder den heiligen Geist?
In Vers 30 fragt Jakob nach dem Namen und er erhält eine Gegenfrage: „warum fragst du nach meinem Namen?“ Wer hatte sich denn im Garten Eden mit Adam und Eva unterhalten? Mit wem sprach Abraham, als er wegen der zehn Gerechten mit Gott diskutiert? Wer hat mit Abraham gegessen?
Wieder einmal begegnen wir Jesus bereits im ersten Buch Mose: er war als Mensch noch nicht auf der Erde geboren, aber es ist „Gott Sohn“, mit dem Jakob hier ringt. Vielen fällt es schwer zu begreifen, dass Jesus ewig ist, dass er schon war, bevor alles erschaffen wurde – und nicht erst mit seiner Geburt in Bethlehem ins Leben kam. Aber dies finden wir immer wieder in der Bibel, unter anderem in Philipper (s.u.)
In Hosea 12:4-7 wird der Kampf Jakobs näher erklärt. Wir lesen, dass Jakob weinte und flehte (Vers 5), denn körperlich war er ja unterlegen. Daher kombiniert er den körperlichen Kampf mit einem geistigen Kampf.
Worum geht es bei dem Kampf eigentlich?
In 1. Mose 32:27 sagt Jakob: „ich lasse dich nicht gehen, bevor du mich nicht segnest“. Es geht also wieder einmal im den Segen, um die Linie, die zum Messias hinführt, um das Erstgeburtsrecht. Erst hatte er sich den Segen erschlichen, jetzt will er ihn sich erstreiten. Dies zeigt mal wieder, wie wichtig Jakob die Dinge sind, die Jehova betreffen ?
Jakob geht als Sieger hervor. Er erhält nicht nur den Segen, sondern auch einen neuen Namen. Auch dies kennen wir bereits von Abraham und Sarah, die von Jehova einen neuen Namen mit einer wichtigen Bedeutung erhalten haben. Jakob heisst ab sofort Israel, der Name bedeutet: „mit Gott und den Menschen gestritten“ und „Gott streitet für sie“ – dies ist also die Geburtsstunde der Israeliten! (Vers 29)
Aber noch mal zurück zu dem Thema GOTT (Vater, Sohn und Geist) und Jesus:
Seit wann gibt es Jesus? Was sagt die Bibel?
„Denn diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christo Jesu war, welcher, da er in Gestalt Gottes war, es nicht für einen Raub achtete, Gott gleich zu sein, sondern sich selbst zu nichts machte und Knechtsgestalt annahm, indem er in Gleichheit der Menschen geworden ist, und, in seiner Gestalt wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte, indem er gehorsam ward bis zum Tode, ja, zum Tode am Kreuze. Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm einen Namen gegeben, der über jeden Namen ist, auf daß in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, daß Jesus Christus Herr ist, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters.“
Philipper 2:5-11 ELB
Wir sehen, Jesus ist ein Teil derer, die unter den Namen Jehova/Jahwe bzw GOTT fallen. Er war auch schon zu Erschaffung der Welt ein Teil davon, nicht erst, nachdem er – wieder – in den Himmel aufgefahren ist. Sein Name Jesus bedeutet „Jehova rettet“, „Jehova ist Rettung von der Sünde“.
Wenn wir also lesen, dass Jehova im Garten Eden mit Adam und Eva zum Zeitpunkt der Brise wandelte, dann ist dort bereits von Jesus die Rede. Er war es, der da mit ihnen wandelte. Wenn Abraham mit Jehova gegessen oder von Angesicht zu Angesicht geredet hatte, dann war dies Jesus, der ihm gegenüber stand. Und wenn Jakob hier mit Gott ringt, dann ist es Jesus, von dem die Rede ist. Jesus kämpft hier mit Jakob und er lässt ihn gewinnen.
Als Jesus später als Mensch geboren wird, kommt er, um als Mensch zu leben und als Mensch zu sterben. Nur dies konnte uns von der Sünde erlösen, die wir durch Adam und Eva geerbt haben.
In diesem Zusammenhang war es passend, gemeinsam das Abendmahl zu feiern, um uns zu erinnern, dass er als Mensch geboren wurde und für unsere Sünden gestorben ist. Er gab seine Herrschaft im Himmel auf, wie wir in Philipper 2 gelesen hatten, und wurde als Baby geboren – um letztendlich für uns und unsere Sünden zu sterben. Wir sehen: Jesus begegnet uns immer wieder im AT?
In dieser Woche lesen wir 1. Mose Kapitel 33 und sind live dabei, wenn sich Jakob und Esau versöhnen. Es bleibt also auch weiterhin spannend
Worauf halte ich meinen Blick gerichtet?
„Aber Jakob war mehr mit der Gefahr beschäftigt, die ihn inmitten der Bewohner des Landes umgab, als mit seiner Sicherheit in der Hand Gottes.“
Auszug aus: Mackintosh, Charles Henry. „Betrachtungen über das erste Buch Mose.“ Christliche Schriftenverbreitung e.V. iBooks.
Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 30. Juli
Beim letzten Mal hatten wir gelesen, dass Gott selbst Jakob aufgefordert hatte, wieder zurück zu seiner Familie ins verheißene Land zu ziehen. Bisher hatte er darauf gewartet, dass die Mutter ihn holen ließe – dies war jedoch nicht geschehen. Aber nun, da er die Berufung dazu von Jehova bzw Jahwe selbst bekommt, zieht er mit seiner Familie los. Es gab Ärger mit dem Schwiegervater, aber auch hier steht ihm sein Gott zur Seite – er hatte es ihm ja auch zugesagt.
Aber dann kommt ihm zu Ohren, dass ihm Esau bereits entgegenzieht und das mit einer großen Gruppe von Männern und dies macht ihm Angst, denn es könnte auch eine Kriegserklärung sein. Daher schickt er ihm in mehreren Etappen Geschenke entgegen, um den Bruder versöhnlich zu stimmen. Am Abend vor der Begegnung mit Esau hat Jakob eine Begegnung der anderen Art: er ringt mit Gott um den Segen, gewinnt und sein Name Jakob wird in „Israel“ abgeändert – was „mit Gott und den Menschen gestritten“ bedeutet und „Gott streitet für sie“. Soviel zu dem, was vorher geschah ?
Unter der Woche haben wir dann 1. Mose Kapitel 33 gelesen und waren live dabei, als sich Jakob und Esau begegnet sind ….
Als erstes lesen wir die Verse 1 bis 20 und erfahren, dass Jakob seine Familie in 4 Gruppen aufteilt, jede Frau mit ihren Kindern. Aber bedeutet das, dass Jakob feige ist und sich hinter Frau und Kindern versteckt? Nein, denn in Vers 3 lesen wir, dass Jakob vor ihnen her geht. Falls Esau weiterhin feindlich gesinnt ist, würde Jakob als erstes sterben.
Wir erinnern uns, dass er Angst hatte, wegen der Menge an Männern, die Esau begleiten. Aber nun sehen wir, dass das Gegenteil passiert: Esau rennt ihm entgegen und umarmt ihn. Eine Geste der Demütigung, denn zu der Zeit und in der Kultur würde kein hoher Herr irgendjemanden entgegen rennen, ein Aspekt, den wir bereits aus dem Gleichnis vom verlorenen Sohn kennen, wo der Vater dem „treulosen“ Sohn entgegen rennt – ein Zeichen seiner innigen und bedingungslosen Liebe. Auch hier rennt der Bruder Jakob entgegen, es ist ihm egal, was die anderen von ihm denken. Das muss Jakob fast umgeworfen haben, rechnete er doch mit Feindschaft.
Nun stellt Jakob ihm seine Familie vor. Und wieder wird er erstaunt, denn Esau will die Geschenke nicht haben, „ich habe viel“. Aber Jakob sagt, er solle es ruhig behalten, denn „ich habe alles“ (Verse 9-11). Ja, Jakob hat alles, was sein Herz begehrt und das, obwohl er kein Haus usw hat, „Gott hat für alles gesorgt“.
Wie steht es mit uns persönlich? Haben wir „viel“ oder „alles“? Es ist eine Sache der inneren Einstellung und dessen, worauf wir unseren Blick gerichtet halten ?
Esau möchte nun gemeinsam mit Jakob weiter ziehen, aber dieser lehnt ab. Warum?
Zum einen geht es um das junge Vieh und die kleinen Kinder, die nicht so schnell laufen können und die ganze Truppe nur aufhalten würden (Verse 13-14). Aber es geht auch um das Land. Esau zieht nach Seir – das ist das Gebirge, das Jehova Gott Esau als Erbe versprochen hatte – „das ist ja DEIN Land, da will ich nicht hin. Ich will in das Land, das Gott MIR versprochen hat“ (frei nach Pape ?) und er zieht nach Sukkoth (Vers 16-17).
Der Name, den er dem Ort gibt – Sukkoth – bedeutet „Hütten“. Kommt uns dies bekannt vor? Er erinnert und an das Laubhüttenfest, das die Juden jährlich feiern.
Interessant, dass Jakob hier sesshaft wird, denn in Vers 17 lesen wir, dass er sich ein Haus baut. Eigentlich sollte es ja eine vorübergehende Sache sein. Von Sukkoth zieht er nach Sichem, er lagert vor der Stadt und kauft sich ein Feld – obwohl ihm Gott das ganze Land verheißen hatte (Vers 19).
Woran erinnert uns das?
Joseph wird später auf diesem Feld begraben und Jesus war „auf dem Feld Jakobs“, er spricht mit der Samaritern am „Jakobsbrunnen“ ?
Das war es schon wieder, es war wie immer viel Neues dabei, auch nach mehreren malen die Bibel lesen ?. Eigentlich könnten wir die Geschichte mit „unser Verhältnis zu Gott“ überschreiben, denn es gab heute zwei wichtige Lehrpunkte:
Und
Lassen wir diese Gedanken mal richtig in uns sacken. Nächste Woche geht es weiter mit 1. Mose 34 und Dina und Sichem, keine so schöne Geschichte aber mit vielen interessanten Aspekten für uns heute. Es bleibt also spannend
Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 6. August
Beim letzten Mal waren wir bei der Begegnung von Jakob und Esau live dabei. Entgegen Jakobs Befürchtungen kommt Esau ihm freudig entgegen und es kommt zur Versöhnung. Außerdem hat er die Zusicherung, dass Gott immer bei ihm ist und für ihn und seine Familie sorgen wird. Dann zieht Esau weiter in sein Gebirge und Jakob zieht weiter in sein Land, das Land, das Jehova bzw. Jahwe ihm versprochen hatte.
Wir lesen weiter in 1. Mose 34 und sehen Dina, die sich mit den jungen Frauen im Land befreundet. Thom fordert alle auf, beim Lesen darauf zu achten, wann und wo „Gott“ oder sein Name vorkommt und sich dann zu melden ?.
Als erstes stellt sich die Frage, was Liebe ist. Heutzutage ist es ja meist so, dass Liebe an Bedingungen geknüpft ist, meist liebt man jemanden, „wenn…“ er etwas bestimmtes tut oder nicht tut. Was sagt die Bibel zu dem Thema? Wir lesen 1. Korinther 13:4-8 – echte Liebe ist „auch wenn…“. Da kommt mir das Lobpreislied in den Sinn: „und ich danke dir, dass du mich kennst und trotzdem liebst…“. Thom lässt Kapitel 34 von 1. Mose aus der Volxbibel vorlesen. Geht es hier um Liebe?
Kurz zum Hintergrund: die Jungs sind jetzt Jugendliche, Halbstarke. Jakob befindet sich diesmal dicht an der Stadt – entgegen seinem anderen Vorgehen, wo er immer zwischen den Städten lagerte. Durch die Nähe zu der Stadt schließt Dina Kontakte zu den Mädchen der Stadt und bei einem dieser Besuche wird sie von Sichem, dem Kronprinzen, vergewaltigt. Allerdings verliebt er sich in sie und möchte sie gerne heiraten (Verse 2-4), ganz im Gegensatz zu Amnon, der sich in seine Halbschwester Tamar verliebt hatte, sie dann zum Sex zwang und danach hasste (2. Samuel 13).
Die Verhandlungen
Sichem schickt seinen Vater vor, um mit Jakob wegen Dina zu verhandeln. Nun wird es interessant. Achten wir beim Lesen mal darauf, was er zu Jakob sagt, weshalb er kommt: er will nicht nur Dina zur Frau für seinen Sohn, den Kronprinzen, sondern bietet auch an, dass sich alle untereinander verschwägern könnten. Unter anderem würde so frisches Blut und somit andere Gene dazu kommen.
Dann spricht Sichem selbst und hier sollten wir mal gut darauf achten, was er genau sagt, was sein Beweggrund ist, denn einige Verse später sehen wir, dass die Brüder genau das Gegenteil davon verstehen: „Also, Sie können wirklich von mir fordern, was Sie wollen! Jedes Geschenk ist es mir wert, wenn ich nur diese Traumfrau heiraten kann!“ (Verse 11-12 Volxbibel).
Sichem weiß, dass es falsch gewesen war, das junge Mädchen zu vergewaltigen und damit zu entehren. Er will es wieder gut machen. Statt eine Mitgift zu erhalten, will er zahlen. Er will alles tun, um die Frau zu bekommen. Die Brüder verstehen etwas anderes, bei ihnen kommt es so an, als würde er sie wie eine Hure behandeln (Vers 31).
Dies zeigt uns, dass wir gut darauf achten müssen, was wir sagen und wie und wie es bei dem Gegenüber ankommt. Oftmals entstehen ungewollt Missverständnisse. Wir meinem es gut und verletzen trotzdem den anderen – vielleicht sogar, ohne es zu bemerken.
Für Jakob hört sich das Angebot gut an, sich dort anzusiedeln. Arnold Fruchtenbaum schreibt in seinem Kommentar, dass das Bürgerrecht immer heiß begehrt war. Daher war das Angebot auf dem ersten Blick gut.
Seine Söhne sehen es anders. Wie wir gelesen haben, sind sie empört, gehen aber zum Schein auf das Angebot an. Sie stellen eine einzige Bedingung: alle männlichen Personen müssen sich zuerst beschneiden lassen (Vers 14), so wie sie selbst beschnitten sind (wir erinnern uns: es war das Zeichen des Bundes zwischen Jehova und Abraham und dessen Nachkommen).
Aber nicht nur die Söhne Jakobs sind hinterhältig, denn auch Hemor ist nicht ganz ehrlich. Jakob hatte er es als tolle Sache verkauft, er könne das begehrte Bürgerrecht erhalten. Zu seinen Kumpels sagt er, es sei ein tolles Geschäft (Vers 23).
Das übergeordnete Thema heute ist also „Gespräche“:
Wir haben viele Gespräche mitverfolgt, haben die Motivation gesehen, das, was beim Gegenüber angekommen ist und die Auswirkungen:
Er redet mit zwei Zungen. Er redet Jakob nach dem Mund, zu Hause sagt er, was er wirklich denkt. (Jakobus 5:12). Aber eigentlich wollen sich hier alle gegenseitig über den Tisch ziehen. Jakobs Söhne wollen Hemor und sein Volk über den Tisch ziehen und dieser sie ebenfalls.
Gott selbst schweigt dazu, handelt aber nicht negativ. Jakob handelt richtig, indem er wartet, dass Gott die Sache richtig stellt.
Die Kriegslist
Drei Tage nach der Beschneidung liegen alle Männer mit über 40 Grad Fieber flach, sie haben aufgrund der Unsauberkeit eine Entzündung und sind deshalb geschwächt (Vers 25). Darauf hatten Simeon und Levi gewartet. Es gehört zu ihrer Kriegsführung, es ist eine ausgefuchste Taktik. Sie greifen den Feind an seinem schwächsten Punkt an. Sie wussten, dass die Männer nach der Beschneidung geschwächt sein und eine leichte Beute sein würden. Dies sollten wir im Sinn behalten, denn wir begegnen im Buch Josua einer ähnlichen Geschichte ? (Josua Kapitel 5)
Die Rädelsführer bei dem Ganzen sind Simeon und Levi, die Brüder Dinas, die nicht nur einen gemeinsamen Vater, sondern auch die selbe Mutter haben. Aber warum ist in diesen Ländern und Kulturen die Ehre der Schwester so wichtig, wohingegen die eigene Frau oftmals wenig gilt? Es geht um die Blutsverwandschaft, „von meiner Frau kann ich mich scheiden lassen, von der Schwester nicht“.
Nachdem die Schwester wieder zu Hause ist, fallen die Brüder über die Stadt her. Sie erschlagen alle Männer und plündern die Häuser, nehmen Frauen und Kinder mit. Von der Stadt bleibt nichts mehr (Verse 26-27)
Die Konsequenzen
Wie reagiert Jakob darauf? Er ist sauer und fühlt sich beschämt
Worauf hatte Jakob gewartet? Er hat nichts unternommen. Zuerst wartet er auf seine Söhne, bis sie von der Arbeit kommen. Bei den Verhandlungen ist er ein stiller Beobachter. Er wartet darauf, dass Gott irgendwas sagt – aber Gott schweigt!
Seine Söhne fangen an zu handeln, anstatt auf Gott zu warten.
Gott schweigt zu dem allen. Wir haben in dem ganzen Kapitel nichts von Gott gelesen.
Wenn wir in Kapitel 49 die Verse 5 bis 7 lesen, sehen wir, dass Jakob den beiden bis zum Schluß nicht verzeihen konnte. Wer die Bibel kennt, weiß, dass diese Geschichte weitreichende Folgen für das Volk Israel hatte.
Wir selbst lernen hier nicht nur, wie wichtig es ist, auf Gott zu vertrauen und zu warten – wir lernen auch sehr viel über Gottes Liebe:
Jakob sagte in seinen letzten Worten zu Ihnen, sie sollten über das ganze Land zerstreut werden – aber Gott sagt „ich werde euch benutzen“.
Wir wissen, dass das verheißene Land später unter den 12 Stämmen Israels aufgeteilt wird. Nur der Stamm Levi bekommt keinen Anteil, kein eigenes Land. Statt dessen werden aus den beiden Söhnen von Joseph jeweils ein Stamm. Aber Jehova sondert den Stamm Levi für einen besonderen Dienst aus: sie sollen die ganzen Dienste verrichten, die mit der Stiftshütte und dem Tempel zu tun haben, alles was mit der wahren Anbetung zusammen hängt. In diesem Rahmen muss später jeder Stamm einige Städte mit umliegendem Land an die Leviten abgeben, damit diese sich selbst versorgen können.
So sind sie – wie von Jakob gesagt „über das ganze Land zerstreut“, aber sie sind nicht heimatlos oder ausgeschlossen, sondern werden von Gott auf eine besondere Weise benutzt. Er macht aus der Strafe etwas Gutes. Wir sehen, wie besonders, umfangreich und bedingungslos die Liebe Gottes ist!
Wir sehen, dass auch das so genannte alte Testament für uns heute noch aktuell und wichtig ist und dass wir viel daraus für uns selbst lernen können ?
In der folgenden Woche lesen wir 1. Mose 35:1-20 und „begegnen“ Benjamin. Es bleibt auch weiter spannend ?
Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 13. September
In der Vorwoche ging es um Dina und darum, wie wichtig es ist, bei unseren Gesprächen sensibel zu sein und darauf zu achten, wie das, was wir sagen, beim Gegenüber ankommt. Aber es ging auch um Gottes Liebe, dass ER aus einer Strafe etwas Gutes machte (Stichwort „Leviten“)
Wir hatten gelesen, dass Dina’s Brüder die Vergewaltigung rächten, indem sie das Volk Sichems durch eine List schwächten und dann alle männlichen Bewohner der Stadt getötet haben, wonach sie die Stadt geplündert und Frauen und Kinder mit sich als Sklaven mitgenommen haben. Jakob war nicht begeistert davon, im Gegenteil, er war sauer und auch besorgt, denn damit hatten sie sich zu Feinden des Landes gemacht (34:30).
Nun zieht Jakob von Sichem nach Bethel – weil Gott ihn dazu auffordert. Wir lesen 1. Mose 35:1-20
Woran erinnert uns der Name Bethel? Nicht nur, dass es „Haus Gottes“ bedeutet, sondern Bethel war der Ort, wo Jakob, bevor er zu Laban kam, Engel auf einer Himmelsleiter auf- und absteigen sah und wo ihm Gott zugesichert hatte, dass ER bei ihm sein würde (Kapitel 28:11-22). Eigentlich hatte Jakob vorgehabt, bei seiner Rückkehr ins verheißene Land wieder genau dorthin zu kommen und Gott zu opfern, aber bisher war er scheinbar noch nicht dort gewesen. Wer sich auf der Landkarte auskennt, weiß, dass Jakob vom Norden Richtung Süden gezogen war und bisher noch nicht in Bethel angekommen ist.
Allerdings scheint er sich in Sichem längere Zeit aufgehalten zu haben, denn beim vorletzten Mal hatten wir was von Häusern gelesen (Kapitel 33:17-19). Trotzdem macht Jehova (du darfst stattdessen für dich gern Jahwe einsetzen?) ihm hier keinen Vorwurf, sondern fordert ihn lediglich auf, „Mache dich auf, ziehe hinauf nach Bethel und wohne daselbst, und mache daselbst einen Altar dem Gott, der dir erschienen ist, als du vor deinem Bruder Esau flohest.“ (1. Mose 35:1 ELB). Wir sehen: es ist kein Vorwurf, sondern lediglich ein Auftrag.
Die fremden Götter
Dann fordert Jakob seine Leute auf: „Tut die fremden Götter hinweg, die in eurer Mitte sind, und reiniget euch und wechselt eure Kleider“ Vers 2). Von welchen fremden Göttern spricht er hier? Waren sie denn nicht alle Anbeter Jehovas?
Zum einen hatte Rahel die Hausgötzen ihres Vaters mitgehen lassen, höchstwahrscheinlich, um das Erbe zu sichern (Kapitel 31:19) und zum anderen hatten wir beim letzten Mal gelesen, dass seine Söhne die Frauen und Kinder aus Sichem mitnahmen, nachdem sie die Stadt geplündert hatten (Kapitel 34:27-29). Zudem hatte Jakob 20 Jahre bei Laban in Haran gelebt, wo die meisten auch keine Anbeter Jehovas waren – wie sonst hätte der Schwiegervater Hausgötzen haben können, die ihm die Tochter dann entwendet hatte – und Jakob hatte in diesen Jahren nicht nur seine Habe und sein Vieh „angehäuft“, sondern er hatte ja auch Personal wie Hirten, Hausangestellte usw, die ebenfalls sicher keine Anbeter des wahren Gottes waren ?. All diese Leute hatten sicherlich einige Götzen und weitere Gegenstände bei sich, die mit dem Götzendienst verbunden waren, wie z.B. die Ringe, von denen wir in Vers 4 lesen. Von diesem wird in der Fußnote gesagt, dass sie sie als Amulette trugen.
In gewissem Sinne sagt Jakob zu ihnen: „bevor wir zum Haus Gottes gehen – weg damit!“ (Verse 2-3, frei nach Pape).
Was ist mit den Göttern oder Götzen unserer Vergangenheit? Haben auch wir gesagt „weg damit!“? Was könnten solche Götzen heute sein? Amulette und Götzen zeigen, worauf wir vertrauen, was wir anbeten. Was nimmt in meinem Leben zu viel Raum ein?
Bei den Ringen, die das Volk abnimmt und sie sie mit den Götzen entsorgen, geht es nicht um den Gegenstand an sich, nicht um den Schmuck. Es geht darum, dass sie Götzendarstellungen waren, die sie als Amulett am Hals oder als Ring am Ohr oder Finger trugen. Sie vertrauten darauf, dass dieser „Gott“ ihnen hilft, solange sie ihn am Hals, am Ohr oder am Finger tragen.
Danach sollten sie sich reinigen. Wie reinigt man sich am besten? Wir heute würden ein Bad nehmen. Die Juden reinigen sich durch „untertauchen“, sie gehen durch ein tiefes Becken, wo sie in der Mitte komplett unter Wasser sind. Dieses Untertauchen erinnert uns an die Taufe. Wohin führen wir Neue, Menschen, die sich für Gott und sein Wort interessieren?
Deborah
Als nächstes lesen wir, dass Deborah, die Amme von Rebekka stirbt (Vers 8). Wieso ist sie nicht bei Rebekka, sondern bei Jakob? Vermutlich ist Rebekka bereits tot. Immerhin wollte sie ja nach Jakob schicken lassen, wenn sich Esau beruhigt hätte und das hatte sie nicht getan. Wahrscheinlich war Deborah zu Jakob gekommen, um ihn von dem Tod der Mutter zu unterrichten. Jakob begräbt sie unter einer Eiche.
Wir lesen weiter die Verse 10 bis 15. wir hatten ja gelesen, dass Jakob, als er das verheißene Land betrat, mit einem Engel rang und uns die Frage gestellt, wer dieser Engel war (Kapitel 32:25-31). Einige Kommentatoren vermuten sogar, dass dieser Engel Esau beschützen sollte. Hier in Vers 10 lesen wir, dass es Gott selbst war, denn vorher hatten wir gelesen, dass der Engel ihm den Namen Israel gab, hier lesen wir, dass Gott selbst zu ihm sagt, sein Name sei nunmehr Israel. Damit ist jeglicher Zweifel ausgeräumt.
Nachdem Jehova die Sache mit dem neuen Namen Israel noch mal klar gestellt hat, fordert er Jakob auf: „sei fruchtbar und mehre dich; eine Nation und ein Haufe von Nationen soll aus dir werden, und Könige sollen aus deinen Lenden hervorkommen.“ (Vers 11). Wieso wird er hier dazu aufgefordert? Immerhin hat er bereits 11 Söhne, der 12. ist unterwegs und jede Menge Töchter. Wahrscheinlich meinte Gott damit „die Söhne, die du hast, diese sollen Könige und Priester werden“ (frei nach Pape). Dies ist der erste Hinweis in der Bibel, dass Gott vorhat, dass Könige über Israel herrschen sollen.
Bethel
Wieder einmal wiederholt Gott den Bund, den er bereits mit Abraham und Isaak hatte, dass er auch zwischen ihm und Jakob besteht (Verse 11-12).
Abermals richtet Jakob ein Denkmal auf und salbt den Stein. Wir erinnern uns, dass Jehova Jakob bereits beim Verlassen des Landes hier in Bethel erschienen war und seinen Bund bestätigt hatte. Auch da hatte Jakob ein Denkmal errichtet und er dem Ort den Namen Bethel gegeben (Kapitel 28). Wir erinnern uns, was der Name bedeutet: „Beth“ bedeutet Haus und „El“ Gott. Diese Endung für Gott wird uns immer wieder begegnen, daher ist es von Nutzen, dies im Hinterkopf zu behalten ?
Wir lesen weiter die Verse 16 bis 20, Benjamin wird geboren und die Lieblingsfrau stirbt
Wieder sehen wir, wie wichtig die Namen im Hebräischen sind und deren Bedeutung. Rahel merkt, dass es mit ihr zu Ende geht und sie nennt ihren Sohn Benoni, was „Sohn meiner Not“ bedeutet, der Vater ändert den Namen in Benjamin, was „Sohn der Rechten, d.h. des Glücks“ bedeutet. „Ben“ bedeutet also Sohn, auch dies wird uns immer wieder beim Lesen begegnen.
Alle anderen Söhne Jakobs sind in den ersten 7 Ehejahren geboren, danach lebten sie noch 6 Jahre in Haran, also ist ein deutlicher Altersunterschied vorhanden, Benjamin ist der Nachzögling.
Das Grab
Rahel stirbt bei der Geburt und wird dort begraben, an dem Ort auf dem Weg nach Ephrata, was Betlehem bedeutet.
Dies ist interessant, denn als Sara starb, hatte Abraham extra eine Höhle auf einem Feld gekauft – wir erinnern uns, dass dies mit der Auferstehungshoffnung zu tun hatte, dass er mit seiner geliebten Frau dort auferstehen wollte, wo sie dann leben würden (Kapitel 23). Sie wurden später im selben Grab beigesetzt (Kapitel 25:9-10). Auch sein Sohn Isaak wird später in dieser Höhle beigesetzt (Kapitel 35:27-29). Mit großer Wahrscheinlichkeit ist auch seine Frau Rebekka dort in diesem Familiengrab beigesetzt.
Warum nun hier dieser Unterschied?
Später werden wir lesen, dass Jakob seine Frau Lea ebenfalls dorthin legen lässt, ebenso wie seine eigenen Gebeine. Diese sollen seine Jungs sogar extra aus Ägypten dort hin bringen (Kapitel 47:29-31). Auch Joseph ordnet an, dass sie seine Gebeine mitnehmen und dorthin bringen sollten, wenn sie wieder in das verheißene Land ziehen (Kapitel 49:29-33). Das Familiengrab scheint ihm wichtig. Also warum liegt er dann dort mit Lea und nicht mit seiner Lieblingsfrau Rahel?
Der erste Gedanke war ja, es könnte mit der Hitze zusammenhängen, dass sie schnell bestattet werden musste, da in diesem Klima der Verwesungsprozess schnell einsetzt. Wir erinnern uns, dass Martha zu Jesus sagt, dass Lazarus „bereits riecht“ (Johannes 11:39). Aber wir wissen, dass Jakob und Joseph später aus weit größerer Entfernung dorthin überführt wurden. Von Rahel lesen wir dies nicht. Lesen wir nochmals in Kapitel 49 die Verse: „in der Höhle, die in dem Felde Machpela vor Mamre ist, im Lande Kanaan, welche Abraham samt dem Felde von Ephron, dem Hethiter, zum Erbbegräbnis gekauft hat. Dort haben sie Abraham begraben und sein Weib Sara; dort haben sie Isaak begraben und sein Weib Rebekka; und dort habe ich Lea begraben; das Feld und die Höhle, die darin ist, sind erkauft von den Kindern Heth.“ 1. Mose 49:30-32 ELB
Es ist also eindeutig, dass Rahel auch später nicht in dieses Familiengrab überführt wurde. Warum nicht?
Auch der Gedanke, dass sie auf der Flucht gewesen seien, fällt weg, denn er hätte sie später nachholen können. Zudem waren sie nicht wirklich auf der Flucht. Zwar hatte Jakob seit der Aktion vom Simeon und Levi Angst vor der Reaktion der umliegenden Völker, aber in unseren heutigen Kapitel 35, in Vers 5 lesen wir „Und sie brachen auf. Und der Schrecken Gottes kam über die Städte, die rings um sie her waren, so daß sie den Söhnen Jakobs nicht nachjagten.“
Also warum wird Rahel nicht im Familiengrab bestattet?
Wenn wir uns die Aufzählung ansehen, dann ist jeweils der Patriarch mit seiner Ehefrau dort begraben, mit der er die Ewigkeit verbringen wird. Scheinbar war Jakob der Meinung, dass er die Ewigkeit nicht mit Rahel, sondern mit Lea verbringen wird.
Rahel Grab befindet sich also auf dem Weg von Bethel nach Betlehem Ephrata. Wir werden diesem Grab auch später noch begegnen, unter anderem bei den zehn Kundschaftern. Aber dazu später mehr …
Hauptpunkt für uns heute ist die Sache mit den Götzen, die entsorgt werden sollten, bevor man sich Gott naht. Nehmen wir doch mal eine ehrliche Selbstprüfung vor, wo es bei uns solche Götzen noch gibt – welche Dinge sind uns noch wichtiger, als Gott?
Interessant auch der Schlußsatz von Thom: „Rahel war Jakobs Lieblingsfrau. Als sie stirbt (und er scheinbar nicht damit rechnet, sie in der Auferstehung wiederzusehen) zwingt ihn das dazu, noch mehr auf Gott zu vertrauen, IHN noch mehr an die erste Stelle zu setzen“. Ich persönlich habe ein sehr großes Problem damit, die Kontrolle abzugeben, es macht mir Angst – selbst wenn ich sie an Gott abgebe. Ich denke, ich tue es, ich meine, ich werfe alles auf Jehova – aber in Wirklichkeit bin ich auch weiter bemüht, selbst Kontrolle zu haben, einen Plan B zu haben…
Wie wir sehen, war auch diesmal wieder etwas für uns heute dabei, worüber wir unter der Woche nachdenken und auch mit anderen Glaubensgeschwistern reden können ?
In der kommenden Woche lesen wir 1. Mose 35:21-36:43. Dies erscheint uns auf dem ersten Blick nicht so spannend, da es vor lauter für uns unaussprechlichen Namen wimmelt. Aber vielleicht ist es gerade deswegen sehr spannend – zu erfahren, was dies mit uns heute zu tun hat und was wir für uns persönlich daraus ziehen können…
Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 13. August
In der Vorwoche ging es um Dina und darum, wie wichtig es ist, bei unseren Gesprächen sensibel zu sein und darauf zu achten, wie das, was wir sagen, beim Gegenüber ankommt. Aber es ging auch um Gottes Liebe, dass ER aus einer Strafe etwas Gutes machte (Stichwort „Leviten“)
Wir hatten gelesen, dass Dina’s Brüder die Vergewaltigung rächten, indem sie das Volk Sichems durch eine List schwächten und dann alle männlichen Bewohner der Stadt getötet haben, wonach sie die Stadt geplündert und Frauen und Kinder mit sich als Sklaven mitgenommen haben. Jakob war nicht begeistert davon, im Gegenteil, er war sauer und auch besorgt, denn damit hatten sie sich zu Feinden des Landes gemacht (34:30).
Nun zieht Jakob von Sichem nach Bethel – weil Gott ihn dazu auffordert. Wir lesen 1. Mose 35:1-20
Woran erinnert uns der Name Bethel? Nicht nur, dass es „Haus Gottes“ bedeutet, sondern Bethel war der Ort, wo Jakob, bevor er zu Laban kam, Engel auf einer Himmelsleiter auf- und absteigen sah und wo ihm Gott zugesichert hatte, dass ER bei ihm sein würde (Kapitel 28:11-22). Eigentlich hatte Jakob vorgehabt, bei seiner Rückkehr ins verheißene Land wieder genau dorthin zu kommen und Gott zu opfern, aber bisher war er scheinbar noch nicht dort gewesen. Wer sich auf der Landkarte auskennt, weiß, dass Jakob vom Norden Richtung Süden gezogen war und bisher noch nicht in Bethel angekommen ist.
Allerdings scheint er sich in Sichem längere Zeit aufgehalten zu haben, denn beim vorletzten Mal hatten wir was von Häusern gelesen (Kapitel 33:17-19). Trotzdem macht Jehova (du darfst stattdessen für dich gern Jahwe einsetzen?) ihm hier keinen Vorwurf, sondern fordert ihn lediglich auf, „Mache dich auf, ziehe hinauf nach Bethel und wohne daselbst, und mache daselbst einen Altar dem Gott, der dir erschienen ist, als du vor deinem Bruder Esau flohest.“ (1. Mose 35:1 ELB). Wir sehen: es ist kein Vorwurf, sondern lediglich ein Auftrag.
Die fremden Götter
Dann fordert Jakob seine Leute auf: „Tut die fremden Götter hinweg, die in eurer Mitte sind, und reiniget euch und wechselt eure Kleider“ Vers 2). Von welchen fremden Göttern spricht er hier? Waren sie denn nicht alle Anbeter Jehovas?
Zum einen hatte Rahel die Hausgötzen ihres Vaters mitgehen lassen, höchstwahrscheinlich, um das Erbe zu sichern (Kapitel 31:19) und zum anderen hatten wir beim letzten Mal gelesen, dass seine Söhne die Frauen und Kinder aus Sichem mitnahmen, nachdem sie die Stadt geplündert hatten (Kapitel 34:27-29). Zudem hatte Jakob 20 Jahre bei Laban in Haran gelebt, wo die meisten auch keine Anbeter Jehovas waren – wie sonst hätte der Schwiegervater Hausgötzen haben können, die ihm die Tochter dann entwendet hatte – und Jakob hatte in diesen Jahren nicht nur seine Habe und sein Vieh „angehäuft“, sondern er hatte ja auch Personal wie Hirten, Hausangestellte usw, die ebenfalls sicher keine Anbeter des wahren Gottes waren ?. All diese Leute hatten sicherlich einige Götzen und weitere Gegenstände bei sich, die mit dem Götzendienst verbunden waren, wie z.B. die Ringe, von denen wir in Vers 4 lesen. Von diesem wird in der Fußnote gesagt, dass sie sie als Amulette trugen.
In gewissem Sinne sagt Jakob zu ihnen: „bevor wir zum Haus Gottes gehen – weg damit!“ (Verse 2-3, frei nach Pape).
Was ist mit den Göttern oder Götzen unserer Vergangenheit? Haben auch wir gesagt „weg damit!“? Was könnten solche Götzen heute sein? Amulette und Götzen zeigen, worauf wir vertrauen, was wir anbeten. Was nimmt in meinem Leben zu viel Raum ein?
Bei den Ringen, die das Volk abnimmt und sie sie mit den Götzen entsorgen, geht es nicht um den Gegenstand an sich, nicht um den Schmuck. Es geht darum, dass sie Götzendarstellungen waren, die sie als Amulett am Hals oder als Ring am Ohr oder Finger trugen. Sie vertrauten darauf, dass dieser „Gott“ ihnen hilft, solange sie ihn am Hals, am Ohr oder am Finger tragen.
Danach sollten sie sich reinigen. Wie reinigt man sich am besten? Wir heute würden ein Bad nehmen. Die Juden reinigen sich durch „untertauchen“, sie gehen durch ein tiefes Becken, wo sie in der Mitte komplett unter Wasser sind. Dieses Untertauchen erinnert uns an die Taufe. Wohin führen wir Neue, Menschen, die sich für Gott und sein Wort interessieren?
Deborah
Als nächstes lesen wir, dass Deborah, die Amme von Rebekka stirbt (Vers 8). Wieso ist sie nicht bei Rebekka, sondern bei Jakob? Vermutlich ist Rebekka bereits tot. Immerhin wollte sie ja nach Jakob schicken lassen, wenn sich Esau beruhigt hätte und das hatte sie nicht getan. Wahrscheinlich war Deborah zu Jakob gekommen, um ihn von dem Tod der Mutter zu unterrichten. Jakob begräbt sie unter einer Eiche.
Wir lesen weiter die Verse 10 bis 15. wir hatten ja gelesen, dass Jakob, als er das verheißene Land betrat, mit einem Engel rang und uns die Frage gestellt, wer dieser Engel war (Kapitel 32:25-31). Einige Kommentatoren vermuten sogar, dass dieser Engel Esau beschützen sollte. Hier in Vers 10 lesen wir, dass es Gott selbst war, denn vorher hatten wir gelesen, dass der Engel ihm den Namen Israel gab, hier lesen wir, dass Gott selbst zu ihm sagt, sein Name sei nunmehr Israel. Damit ist jeglicher Zweifel ausgeräumt.
Nachdem Jehova die Sache mit dem neuen Namen Israel noch mal klar gestellt hat, fordert er Jakob auf: „sei fruchtbar und mehre dich; eine Nation und ein Haufe von Nationen soll aus dir werden, und Könige sollen aus deinen Lenden hervorkommen.“ (Vers 11). Wieso wird er hier dazu aufgefordert? Immerhin hat er bereits 11 Söhne, der 12. ist unterwegs und jede Menge Töchter. Wahrscheinlich meinte Gott damit „die Söhne, die du hast, diese sollen Könige und Priester werden“ (frei nach Pape). Dies ist der erste Hinweis in der Bibel, dass Gott vorhat, dass Könige über Israel herrschen sollen.
Bethel
Wieder einmal wiederholt Gott den Bund, den er bereits mit Abraham und Isaak hatte, dass er auch zwischen ihm und Jakob besteht (Verse 11-12).
Abermals richtet Jakob ein Denkmal auf und salbt den Stein. Wir erinnern uns, dass Jehova Jakob bereits beim Verlassen des Landes hier in Bethel erschienen war und seinen Bund bestätigt hatte. Auch da hatte Jakob ein Denkmal errichtet und er dem Ort den Namen Bethel gegeben (Kapitel 28). Wir erinnern uns, was der Name bedeutet: „Beth“ bedeutet Haus und „El“ Gott. Diese Endung für Gott wird uns immer wieder begegnen, daher ist es von Nutzen, dies im Hinterkopf zu behalten ?
Wir lesen weiter die Verse 16 bis 20, Benjamin wird geboren und die Lieblingsfrau stirbt
Wieder sehen wir, wie wichtig die Namen im Hebräischen sind und deren Bedeutung. Rahel merkt, dass es mit ihr zu Ende geht und sie nennt ihren Sohn Benoni, was „Sohn meiner Not“ bedeutet, der Vater ändert den Namen in Benjamin, was „Sohn der Rechten, d.h. des Glücks“ bedeutet. „Ben“ bedeutet also Sohn, auch dies wird uns immer wieder beim Lesen begegnen.
Alle anderen Söhne Jakobs sind in den ersten 7 Ehejahren geboren, danach lebten sie noch 6 Jahre in Haran, also ist ein deutlicher Altersunterschied vorhanden, Benjamin ist der Nachzögling.
Das Grab
Rahel stirbt bei der Geburt und wird dort begraben, an dem Ort auf dem Weg nach Ephrata, was Betlehem bedeutet.
Dies ist interessant, denn als Sara starb, hatte Abraham extra eine Höhle auf einem Feld gekauft – wir erinnern uns, dass dies mit der Auferstehungshoffnung zu tun hatte, dass er mit seiner geliebten Frau dort auferstehen wollte, wo sie dann leben würden (Kapitel 23). Sie wurden später im selben Grab beigesetzt (Kapitel 25:9-10). Auch sein Sohn Isaak wird später in dieser Höhle beigesetzt (Kapitel 35:27-29). Mit großer Wahrscheinlichkeit ist auch seine Frau Rebekka dort in diesem Familiengrab beigesetzt.
Warum nun hier dieser Unterschied?
Später werden wir lesen, dass Jakob seine Frau Lea ebenfalls dorthin legen lässt, ebenso wie seine eigenen Gebeine. Diese sollen seine Jungs sogar extra aus Ägypten dort hin bringen (Kapitel 47:29-31). Auch Joseph ordnet an, dass sie seine Gebeine mitnehmen und dorthin bringen sollten, wenn sie wieder in das verheißene Land ziehen (Kapitel 49:29-33). Das Familiengrab scheint ihm wichtig. Also warum liegt er dann dort mit Lea und nicht mit seiner Lieblingsfrau Rahel?
Der erste Gedanke war ja, es könnte mit der Hitze zusammenhängen, dass sie schnell bestattet werden musste, da in diesem Klima der Verwesungsprozess schnell einsetzt. Wir erinnern uns, dass Martha zu Jesus sagt, dass Lazarus „bereits riecht“ (Johannes 11:39). Aber wir wissen, dass Jakob und Joseph später aus weit größerer Entfernung dorthin überführt wurden. Von Rahel lesen wir dies nicht. Lesen wir nochmals in Kapitel 49 die Verse: „in der Höhle, die in dem Felde Machpela vor Mamre ist, im Lande Kanaan, welche Abraham samt dem Felde von Ephron, dem Hethiter, zum Erbbegräbnis gekauft hat. Dort haben sie Abraham begraben und sein Weib Sara; dort haben sie Isaak begraben und sein Weib Rebekka; und dort habe ich Lea begraben; das Feld und die Höhle, die darin ist, sind erkauft von den Kindern Heth.“ 1. Mose 49:30-32 ELB
Es ist also eindeutig, dass Rahel auch später nicht in dieses Familiengrab überführt wurde. Warum nicht?
Auch der Gedanke, dass sie auf der Flucht gewesen seien, fällt weg, denn er hätte sie später nachholen können. Zudem waren sie nicht wirklich auf der Flucht. Zwar hatte Jakob seit der Aktion vom Simeon und Levi Angst vor der Reaktion der umliegenden Völker, aber in unseren heutigen Kapitel 35, in Vers 5 lesen wir „Und sie brachen auf. Und der Schrecken Gottes kam über die Städte, die rings um sie her waren, so daß sie den Söhnen Jakobs nicht nachjagten.“
Also warum wird Rahel nicht im Familiengrab bestattet?
Wenn wir uns die Aufzählung ansehen, dann ist jeweils der Patriarch mit seiner Ehefrau dort begraben, mit der er die Ewigkeit verbringen wird. Scheinbar war Jakob der Meinung, dass er die Ewigkeit nicht mit Rahel, sondern mit Lea verbringen wird.
Rahel Grab befindet sich also auf dem Weg von Bethel nach Betlehem Ephrata. Wir werden diesem Grab auch später noch begegnen, unter anderem bei den zehn Kundschaftern. Aber dazu später mehr …
Hauptpunkt für uns heute ist die Sache mit den Götzen, die entsorgt werden sollten, bevor man sich Gott naht. Nehmen wir doch mal eine ehrliche Selbstprüfung vor, wo es bei uns solche Götzen noch gibt – welche Dinge sind uns noch wichtiger, als Gott?
Interessant auch der Schlußsatz von Thom: „Rahel war Jakobs Lieblingsfrau. Als sie stirbt (und er scheinbar nicht damit rechnet, sie in der Auferstehung wiederzusehen) zwingt ihn das dazu, noch mehr auf Gott zu vertrauen, IHN noch mehr an die erste Stelle zu setzen“. Ich persönlich habe ein sehr großes Problem damit, die Kontrolle abzugeben, es macht mir Angst – selbst wenn ich sie an Gott abgebe. Ich denke, ich tue es, ich meine, ich werfe alles auf Jehova – aber in Wirklichkeit bin ich auch weiter bemüht, selbst Kontrolle zu haben, einen Plan B zu haben…
Wie wir sehen, war auch diesmal wieder etwas für uns heute dabei, worüber wir unter der Woche nachdenken und auch mit anderen Glaubensgeschwistern reden können ?
In der kommenden Woche lesen wir 1. Mose 35:21-36:43. Dies erscheint uns auf dem ersten Blick nicht so spannend, da es vor lauter für uns unaussprechlichen Namen wimmelt. Aber vielleicht ist es gerade deswegen sehr spannend – zu erfahren, was dies mit uns heute zu tun hat und was wir für uns persönlich daraus ziehen können…
Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 20. August
Letztes Mal ging es darum, dass sich das Volk reinigen sollte, um seinem Gott zu begegnen und wir durften uns fragen, wo wir evtl noch Dinge haben, die den Platz Gottes einnehmen und dass dies nicht unbedingt Gegenstände sein müssen oder Dinge, die an sich verkehrt sind. Außerdem hatten wir eine Antwort auf die Frage gesucht, warum Jakob seine Lieblingsfrau Rahel nicht im Familiengrab bestattet hat, sondern mit Lea dort auf die Auferstehung wartet.
Diese Woche lesen wir 1. Mose 35:21-36:43., wo es vor lauter für uns unaussprechlichen Namen wimmelt. Aber vielleicht ist es gerade deswegen sehr spannend – zu erfahren, was dies mit uns heute zu tun hat und was wir für uns persönlich daraus ziehen können…
Als Einstieg liest Peter Psalm 132 vor, es geht darum, dass Gott hält, was er verspricht ❣️, darauf können wir uns verlassen. Welches war denn das erste Versprechen, das Gott gab? Das bekannteste ist der Bund, den Jehova (oder auch Jahwe, ganz wie es dir besser gefällt) Abraham gegeben hat und das er später auch Isaak und dann seinem Sohn Jakob gab.
Wie schon „vorgewarnt“, lesen wir heute viele Namen, die wir nicht kennen und die uns meist nichts sagen. Dennoch kommt auch dieses erste Versprechen von Jehova hierbei vor. Wie? Es geht heute um die Taldoth von Esau, was aus Esau wurde. Wir erinnern uns, dass Isaak ja zwei Söhne hatte, Jakob und Esau. Jakob wurde die Verheißung gegeben, aber wir erfahren heute, dass Esau auch nicht leer ausging ?
Aber als erstes noch mal eine kurze Wiederholung, um auch diejenigen dort abzuholen, wo sie stehen, die die letzten Male nicht dabei sein konnten:
Wissen wir noch, warum Jakob nun auf einmal Israel heißt? Der Name bedeutet „mit Gott und den Menschen gerungen“ und „Gott ringt für dich“. Er bekam diesen Namen, nachdem er erfolgreich mit dem Engel bzw. Gott gerungen hatte (Kapitel 32:25-31). Im übertragenen Sinne sagt Gott zu ihm „du hast gekämpft und ab jetzt werde ich für dich kämpfen“ (frei nach Pape). Später zieht er von Sichem nach Bethel, macht aber zuvor Rast in Betlehem – vom „Haus Gottes“ zum „Haus des Brotes“.
Auf dem Weg stirbt bei der Geburt seine Lieblingsfrau Rahel (Kapitel 35). Hier ist interessant, dass sie – als sie noch unfruchtbar war – zu Jakob sagte „Gib mir Kinder! Und wenn nicht, so sterbe ich.“ (1. Mose 30:1 ELB), nun stirbt sie bei der Geburt ihres zweiten Kindes (Kapitel 35:17-19). Sie nennt ihn „Sohn der Trauer“, aber Jakob ändert den Namen in „Sohn des Glücks“ – Benjamin. Wieder ist die Bedeutung der Namen wichtig.
Nun lesen wir weiter in Kapitel 35 die Verse 21 bis 29. Isaak stirbt und wird begraben.
Aber zuvor lesen wir noch von Ruben, dem Erstgeborenen von Jakob, dieser nimmt sich die Nebenfrau von Jakob. In gewissem Sinne ist Bilha seine Stiefmutter (Vers 22). Warum tut er das? Scheinbar hatte er versucht, die Führung in der Familie an sich zu reißen, wir lesen ähnliches später von einem der Söhne Davids (auch der Erstgeborene?). Jakob nimmt davon Kenntnis, sagt aber erst mal nichts dazu, es scheint keinerlei Konsequenzen zu haben. Aber wir werden später noch sehen, dass es ihm das Erstgeburtsrecht gekostet hat (Kapitel 49:3-4).
Nun folgt eine Aufzählung, welches Kind Jakob mit welcher Frau hatte und hier erfahren wir dann auch, dass Jakob noch 12 Jahre mit seinem Vater gemeinsam lebt, bevor dieser stirbt (was man daraus ziehen kann, wie alt jeder zu dem Zeitpunkt war).
Beim letzten Mal haben wir davon gelesen, dass Deborah, die Amme von Rebekka, auf der Reise verstorben war und Jakob sie begraben hat. Daraus haben wir geschlossen, dass Rebekka bereits tot war, als Jakob wieder zu Hause ankommt. Sie wird auch in dem Bericht nicht mehr erwähnt. Auch Rahel ist bereits tot, als Jakob beim Vater eintrifft und so hat der Vater nie die Lieblingsfrau seines Sohnes kennengelernt.
Wie ist das Verhältnis von Jakob und Esau zu diesem Zeitpunkt?
Wir lesen in Vers 29, dass die Brüder den Vater gemeinsam begraben. Zudem waren wir bei der Begegnung von Jakob und Esau live dabei. Wir erinnern uns: Esau rennt dem Bruder entgegen und umarmt ihn – obwohl dies ein Zeichen der Demut ist (Kapitel 33:4). Dies beweist auch, dass Rebekka zu diesem Zeitpunkt bereits tot war, denn sie hatte zu Jakob gesagt, er solle solange weg bleiben, bis sich Esau beruhigt habe, sie würde dann nach ihm schicken lassen. Das war bis dato nicht geschehen, Jakob befand sich auf dem Heimweg, weil Gott selbst es ihm gesagt hatte. Zwar gehen Jakob und Esau nach dieser Begegnung getrennte Wege – aber dies liegt eher daran, dass beide große Herden haben und jeder für sich viel Land als Weidefläche benötigten. Wir erinnern uns, dass sich Abraham und Lot aus diesem Grund getrennt hatten (Kapitel 13:5-6).
Noch mal zurück zu der Zeitspanne, die Jakob noch gemeinsam mit seinem Vater hatte: Joseph ist etwa 6 Jahre, als sie von Laban zurück ins verheißene Land gehen und er ist 17 Jahre, als ihn seine Brüder verkaufen (Kapitel 37:1). Daher bekommt Isaak noch mit, dass Joseph verschwindet. Er bleibt in dem Glauben, dass Joseph tot ist und bekommt nicht mehr die gute Nachricht mit, dass der Enkel überlebt hat.
Nun kommen wir zu der ellenlangen Aufzählung von Namen, die wir nicht kennen und kaum aussprechen können. Wissen wir, wie unser eigener Uropa hieß? Kennen wir die Namen vom Vater und Großvater von Angela Merkel oder anderen „wichtigen“ Persönlichkeiten? Sie sind für die Geschichte eigentlich relativ unwichtig.
Hier aber werden die ganzen Namen aufgeführt, wer Zeit und Lust hat, kann sich selbst einen Stammbaum malen ?. In Kapitel 36 können wir die „Geschlechtsliste“ von Esau bzw Edom in allen Einzelheiten lesen. Dies ist wieder mal ein Beweis dafür, dass die Bibel kein Märchenbuch ist, sondern reale Geschichte. Ein Punkt, über den Thom hinterher noch lange mit Dieter diskutiert hat, der nach wie vor Schwierigkeiten hat, die alten Verschanzungen umzuwerfen und zu glauben, dass Gott alles erschaffen hat und wir nicht durch Zufall entstanden sind bzw. uns entwickelt haben. Ja, es steht in der Bibel, aber dazu muss ich erst mal glauben, dass die Bibel Gottes Wort ist. Hier ist es dann von Vorteil, dass wir hier – fast zeitgleich mit der Lektion 4 im Bibelgrundkurs – in der Bibel diese ellenlange Aufzählung finden. Denn niemand, der ein Märchen oder irgendeine Geschichte schreibt, macht sich die Mühe, so eine lange Ahnengalerie zu erfinden ?
Die Aufzählung über Esaus Nachkommen ist dem Volk Israel bekannt und daher kennen sie auch die Herkunft ihrer Nachbarn.
Abraham, der Stammvater von Gottes Volk hatte 2 Söhne: Ismael und Isaak. Obwohl Isaak der verheißene Same war und somit den besonderen Segen Gottes hatte, ging Ismael nicht leer aus. Auch er vermehrte sich und wurde zu einer großen Nation. Isaak wiederum hatte ebenfalls zwei Söhne: Jakob und Esau. Und obwohl Jakob der Erbe der Verheißung war, ging Esau nicht leer aus. Wir sehen an der ellenlangen Auflistung von Namen, dass auch er zu einer großen Nation wurde.
Obwohl Jehova von Anfang an Jakob segnen wollte, hatte er auch Esau gesegnet❣️, er wurde zu einem großen Volk.
Der Hauptsegeln ging an Abraham, Isaak und Jakob. Aber Gott ist nicht parteiisch, er segnet auch Esau sehr – er ging nicht leer aus, ebenso wie Ismael.
Wir sehen: wenn Gott etwas verspricht, dann hält er es 100% ein. Wissen wir, wie er das bei Abraham, Isaak und Jakob getan hat? Vielleicht ein persönliches Studienprojekt für uns? ?
In den kommenden Wochen werden wir uns mit Joseph beschäftigen. Sicherlich kennen wir die Geschichte schon mehr oder weniger, aber wir werden sicherlich viel Neues entdecken und auch für uns heute. Diese Woche lesen wir 1. Mose Kapitel 37. Es bleibt also auch weiterhin spannend ?
Gottesdienst vom 27. August
In den kommenden Wochen werden wir uns mit Joseph beschäftigen. Sicherlich kennen wir die Geschichte schon mehr oder weniger, aber wir werden sicherlich viel Neues entdecken und auch für uns heute.
Diese Woche lesen wir 1. Mose Kapitel 37. Es bleibt also auch weiterhin spannend ?
Die Sache mit den Träumen
Das war mir bisher noch garnicht so aufgefallen, ich war bisher immer der Ansicht, dass sie ihn hassten, weil sie neidisch auf ihn waren und weil er sie beim Vater verpetzte. Naja, vielleicht auch, weil ihnen das mit seinen Träumen hochmütig vorkam
Aber das, was ich jetzt bei Arnold Fruchtenbaum in seinem Kommentar zum 1. Buch Mose gelesen habe, ist sehr interessant – aber lest selbst:
Die List mit dem Kleid
Ähnlichkeiten zu Jakobs eigener List dem Vater gegenüber
Jakob stolpert in seinem Leben immer wieder über seine eigene List dem Vater gegenüber. Denken wir nur daran, wie er von Laban getäuscht worden war, was Rahel und Lea anging. Dieses konnte ihm nur gelingen, weil Jakob aufgrund der Dunkelheit nicht richtig sehen konnte und daher nicht erkannte, dass es Lea war, mit der er die Hochzeitsnacht verbrachte und nicht wie gewünscht und versprochen Rahel
Hier findet sich wieder eine Ähnlichkeit. Ist mir bisher noch garnicht so aufgefallen ?
Nichts desto trotz habe ich ein Buch auf bibelkommentare.de gefunden, dass besonders in dieser Hinsicht sehr interessant ist, wo überall Ähnlichkeiten mit dem Messias sind
Josef, der Patriarch von Adolf Helling
Aber es gibt noch ein weiteres, ähnliches dort:
Der Abgesonderte unter seinen Brüdern von Fritz von Kietzell
Beide Bücher werde ich in dieser Runde neben Mackintosh und Arnold Fruchtenbaum begleitend lesen ??
Resüme vom Gottesdienst vom 27. August
Nachdem es beim letzten Mal etwas trockener Stoff war, da wir nicht so sehr an ellenlangen Geschlechtsregistern interessiert sind, wird es die nächsten Wochen richtig spannend. Es geht bis zum Ende vom 1. Buch Mose (oder der Genesis) um Jospeh, den erstgeborenen Sohn von Jakob und seiner Lieblingsfrau Rahel. Wir werden immer wieder einem „Gott aber…“ begegnen und sehen, dass Gott uns niemals allein lässt, auch wenn es uns so erscheinen mag. In letzter Zeit habe ich öfters die Aussage gehört „Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende“. Bei dieser Aussage wird Gott leider außen vor gelassen. Wenn wir ihn aber mit einbeziehen, dann ist es wahr.
Heute geht es also los mit Geschichte um Joseph. Wir lesen Kapitel 37. Vorher hat Thom im Kurzdurchlauf noch mal die Geschichte von Jakob und seinen Frauen zusammengefasst, auch um zu erklären, warum Joseph der Lieblingssohn von Jakob ist. Joseph ist jetzt 17 Jahre alt (Vers 1) und seine Brüder bis zu 23 Jahre alt.
Nach dem Tod seiner Mutter wird Joseph wahrscheinlich von Silpha und Bilha aufgezogen, den beiden Nebenfrauen von Jakob und verbringt deshalb viel Zeit mit den 4 Brüdern, den Söhnen von den beiden Frauen. Die Brüder sind Hirten und es wird gesagt, dass Joseph den schlechten Bericht über diese Brüder dem Vater bringt, er verpetzt sie (Vers 2). Aber was könnten diese als Hirten so schlimmes angestellt haben?
Unter anderem könnten sie welche von den Schafen verkauft und das Geld selbst eingesteckt haben, oder sie haben sich für sich selbst Schafe geschlachtet und gegessen, oder sie haben die Wolle auf eigene Kappe verkauft. Es waren ja nicht nur Jakobs Schafe, sondern sicherlich auch die Schafe vom Großvater – von Isaak – mit dabei. Sie durften sich nicht so einfach daran vergreifen.
War es falsch, dass er die Brüder beim Vater „verpetzt“ hat? Ja und nein. Es kommt darauf an, welche Beweggründe er hatte. Wenn er es aus Neid getan hatte, dann wäre es falsch gewesen. Aber wenn es ihm um den Besitz der Familie ging, der zu schützen war, dann war es richtig. In Gottes Wort selbst wird es nicht gewertet.
In Vers 3 lesen wir, dass Joseph der Sohn von Jakobs Alter ist. Was bedeutet das? Zum einen ist er der Erstgeborene Sohn von seiner Lieblingsfrau und außerdem sieht er sich wahrscheinlich selbst in Joseph. Er scheint der einzige zu sein, der ebenso wie Jakob Jehova (oder, falls es dir lieber ist: Jahwe) einen wichtigen Platz in seinem Leben gibt. Er spiegelt sich selbst in Joseph wieder ?
Aus dem Bibelbericht geht hervor, dass Jakob seinen Sohn Joseph ganz klar bevorzugt, nicht nur, indem er ihm ein besonderes Kleidungsstück anfertigen lässt. Seine Brüder hassen ihn, sie können ihn nicht einmal mehr grüßen, so groß ist der Hass (Vers 4). Das hängt auch damit zusammen, dass man bei einem Gruß „Shalom“ sagt und somit seinem Gegenüber „all umfassenden Frieden“ wünscht. Wer möchte schon gerne jemanden Frieden wünschen, der einem nervt?
Ein großes Problem zwischen Joseph und seinen Brüdern sind seine Träume.
Zu der damaligen Zeit sind Träume etwas Besonderes. Sie waren ein Zeichen von Gott. Bisher hatten wir von verschiedenen Träumen gelesen:
Jedesmal ist es eine Botschaft von Jehova selbst an denjenigen, der träumt. Dies wird auch den Kindern von Jakob bekannt sein.
Nun kommt also dieser bevorzugte Lieblingssohn des Vaters und erzählt ihnen von Träumen, die er gehabt hätte. Träume von Gott und der Inhalt reizt sie noch mehr, denn sie erkennen die Bedeutung: der erste Traum dreht sich um Garben auf dem Feld die sich vor Josephs Garbe verneigen (Verse 5-8) und der zweite ist noch schlimmer, denn Sonne, Mond und Sterne verbeugen sich vor ihm (Verse 9-11). Dies bringt sogar den liebenden Vater in Rage ?. Diesem Traum begegnen wir übrigens in der Offenbarung wieder (Offenbarung 12:1)
Damit hat Joseph seinen Spitznamen weg, künftig heißt er bei ihnen „der Träumer“ (Vers 19). Wir werden im Verlauf dieses Kapitels noch sehen, wie wichtig diese Träume für die Brüder sind.
Wir lesen weiter die Verse 12 bis 36: der Vater schickt Joseph los, um nach dem Wohlergehen der Brüder zu sehen, die mit den Herden unterwegs sind. Nach längerem Suchen findet er sie. Die Brüder sind wenig begeistert. Als sie ihn vom weiten kommen sehen, sagen sie „seht der Träumer“ und beraten, wie sie ihn los werden könnten. Es wird überlegt, ihn einfach zu töten, aber Ruben, der Erstgeborene und somit Älteste hält sie davon ab – besser man wirft ihn in eine Grube, anstatt sich die Finger an ihm schmutzig zu machen (Verse 20-22). Wieder erkennen wir, welch große Bedeutung Josephs Träume im Leben der Brüder einnehmen, denn sie sagen: „und wir werden sehen, was aus seinen Träumen wird“.
Der Anschlag
Achten wir bitte mal darauf, wer nachher weiß, dass Joseph nicht tot ist: in Vers 29 lesen wir, dass Ruben (von was auch immer) zurück kam und Joseph nicht mehr in der Grube war. Er dachte, Joseph wäre tot. Alle anderen Brüder (bis auf Benjamin, der nicht mit auf dem Felde war) wissen, dass Joseph nicht tot ist! Die Brüder schicken dem Vater das besondere Kleid von Joseph, das sie zuvor in das Blut eines ihrer Tiere getaucht haben und „lassen ihn selbst zu dem Schluss kommen“, dass der Lieblingssohn tot ist. Danach lesen wir, dass alle Kinder zu Jakob kommen, um ihn über den Verlust zu trösten, alle seine Söhne und Töchter (Vers 35). Hier sind also 9 Söhne, die wissen, dass Joseph noch lebt und die dennoch kommen um dem Vater ihr Beileid auszusprechen – wohlwissend, dass dieser garnicht tot ist. Unfassbar!
Aber erst mal zurück im Text. Die Brüder hören erst mal auf Ruben und werfen Joseph in eine Grube, anstatt ihn wie geplant umzubringen. Es kam die Frage auf, um was für eine Grube es sich dabei handelt? Es wird eines der Wasserlöcher sein, die man in der Wüste anstelle von gemauerten Brunnen gräbt. Joseph hat Glück und es ist kein Wasser drin, dennoch scheint er sich beim Sturz verletzt zu haben, denn wir finden später in Amos: „die Wein aus Schalen trinken und mit den besten Ölen sich salben, und sich nicht grämen über die Wunde Josephs.“ Amos 6:6 ELB
Also was genau haben die mißgünstigen Brüder mit Joseph gemacht?
Wie sehr müssen sie den Bruder hassen. Das erkennen wir auch daran, was sie tun, nachdem sie ihn in die Grube geworfen haben: sie setzen sich erst mal hin und essen (Verse 24-25) – während der kleine Bruder vor Angst und Schmerz nicht weiß wohin mit sich. Ziemlich grausam.
Die Frage beim Lesen von Vers 24 kam auf, was es bedeutet „sie hoben ihre Augen auf und sahen“. Wir haben uns noch mal das Gebiet auf der Karte angesehen, wo sich das alles abspielt und es ist offensichtlich eine bergige Gegend. Sie sitzen also da und essen und nehmen aus der Ferne eine Bewegung wahr. Klar wendet man sich diesem zu. Da sie saßen, mussten sie etwas hoch sehen, sie „erhoben den Blick“.
Wie bereits erwähnt, verkaufen sie den Bruder in die Sklaverei und machen ihren Vater Glauben, dass er von einem wilden Tier zerrissen worden ist (Vers 33).
Wer wird hier betrogen?
Jakob wird hier betrogen und zwar durch ein Tierfell. Wir erinnern uns? Der Name Jakob bedeutet auch „der Betrüger“ und er wird durch ein Ziegenfell in die Irre geführt.
Das erinnert uns an die Art und Weise, wie er selbst seinen Vater in die Irre geführt hatte, um den Segen des Erstgeborenen zu erhalten. Da Esau von Geburt an stark behaart war und als Jäger einen strengen Tiergeruch an sich hatte, musste der fast blinde Vater getäuscht werden und so hatte ihm die Mutter Ziegenfelle um die Arme gebunden, so dass der Vater keinen Verdacht schöpft (Kapitel 27).
Wir wissen, dass Jakob hier nicht zum ersten Mal von seinem Betrug am Vater eingeholt wird. Bereits in der Hochzeitsnacht wird er vom Schwiegervater ausgetrickst, der ausnutzte, dass Jakob in der Dunkelheit nicht sehen konnte und ihm statt die geliebte Rahel ins Zelt zu schicken, ihre Schwester unterschob (Kapitel 29:23-25). Hier passt Jürgens Lieblingszitat: „wir werden ernten was wir säen“? (Galater 6:7)
Hier wird Jakob also – wie sein eigener Vater – von seinen Söhnen betrogen. Sie wissen, dass Joseph noch lebt und sind trotzdem so dreist, zu kommen, um ihn über „den Tod“ des Bruders hinweg zu trösten. Dabei hätten sie es ganz einfach haben können, indem sie ihm gebeichtet hätten, dass Joseph noch lebt.
Letztendlich lesen wir, was weiterhin mit Joseph geschieht, den die Brüder an die Sklavenhändler verkauft hatten. Er wird in Ägypten weiter verkauft (Vers 36) und gerät so in Verbindung mit anderen Göttern: sein Käufer ist Potiphar, der Name bedeutet „Geschenk von Ra“ (ein ägyptischer Gott). Potiphar arbeitet als Sicherheitsmann für Pharao, was bedeutet „Sohn von Ra“. Es ist nicht der Gott der Bibel sondern ein ägyptischer Gott.
Zu Anfang hatte ich gesagt, dass wir hier immer wieder einem „Gott aber…“ begegnen würden. Wo aber war hier denn Gott? Gott wird hier nicht erwähnt in diesem Kapitel – scheinbar schaut dieser gerade „nur“ zu. Aber wir werden im Verlauf der nächsten Kapitel sehen, dass es ihm nicht egal ist und dass er bereits im Hintergrund wirkt.
In der kommenden Woche lesen wir Kapitel 38 und unterbrechen kurz die Geschichte von Jakob. Warum, das werden wir dann erfahren. Es bleibt also auch weiterhin spannend?
Was genau war die Sünde Onan’s
Wir wissen, dass von dem Namen Onan der Begriff Onanie abgeleitet ist, was Selbstbefriedigung bedeutet. Einige meinen, dass dies die Sünde war, für die Jehova ihn zu Tode brachte. Aber er befriedigte sich ja nicht selbst, sondern hatte Sex mit der Frau seines Bruders, nur „gab er ihr seinen Samen nicht“
Resüme vom Gottesdienst vom 3. September
In der Vorwoche haben wir uns mit 1. Mose 38 beschäftigt, mit der Geschichte um Juda und Tamar. Aber was hat die eigentlich jetzt hier zu suchen? Ging nicht gerade die spannende Geschichte mit Joseph los? Warum dann hier dieser Einschub? Und warum wird nur die Geschichte von einem der 11 Brüder erzählt und ausgerechnet von Juda?
Zum einen stammt die Linie zum Messias von Juda ab (Matthäus 1:1-3) und wenn wir Matthäus 22:23-33 lesen, dann merken wir, dass diese Geschichte hier um Juda und Tamar der Schlüssel zum Verständnis ist:
„Am selben Tag kamen einige Sadduzäer zu Jesus. Diese Leute behaupten, es gebe keine Auferstehung der Toten. Sie fragten ihn: »Lehrer, Mose hat bestimmt: Wenn ein verheirateter Mann stirbt und keine Kinder hat, dann muss sein Bruder die Witwe heiraten und dafür sorgen, dass der Verstorbene doch noch einen Nachkommen erhält. Nun lebten da unter uns sieben Brüder. Der erste heiratete und starb. Weil er keine Nachkommen hatte, heiratete sein Bruder die Witwe. Auch der zweite Bruder starb kinderlos, und der nächste Bruder nahm sie zur Frau. So ging es weiter, bis die Frau mit allen sieben verheiratet gewesen war. Schließlich starb auch sie. Wessen Frau wird sie nun nach der Auferstehung sein? Schließlich waren ja alle sieben Brüder mit ihr verheiratet.« Jesus antwortete: »Ihr irrt euch, denn ihr kennt weder die Heilige Schrift noch die Macht Gottes. Wenn die Toten auferstehen, werden sie nicht mehr wie hier auf der Erde heiraten. Es wird ganz anders sein: Sie sind dann wie die Engel Gottes im Himmel. Was nun die Auferstehung der Toten überhaupt betrifft: Habt ihr nicht gelesen, was Gott euch in der Heiligen Schrift sagt: ›Ich bin der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs‹? Er ist doch nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden!« Die vielen Menschen, die Jesus zugehört hatten, waren tief beeindruckt von dem, was er lehrte.“ (Matthäus 22:23-33 HFA)
Wir lesen die Geschichte in 1. Mose 38:1-11: Juda heiratet, bekommt drei Söhne und verheiratet den Ältesten mit Tamar. Als dieser stirbt, soll der Zweitälteste mit ihr den Erben zeugen – damit das Erbe des verstorbenen Bruders erhalten bleibt. Dies war zu der Zeit in der Kultur üblich. Aber dieser hat keine Lust, diesen Erben zu erwecken, denn er selbst hätte nichts davon. Also gibt er einen Orgasmus vor und zieht sich vorzeitig zurück. So hat er zwar jede Menge Spaß mit der Schwägerin, aber ohne Konsequenzen und da die Schwagerehe nur zu dem Zweck einer Schwangerschaft da war, konnte er auch weiterhin jede Menge Spaß mit ihr haben. Aber Gott gefällt das nicht und er bringt den Schwager zu Tode.
Eigentlich wäre jetzt der jüngste Sohn von Juda dran gewesen, aber scheinbar war der noch nicht in dem entsprechenden Alter und so schickt Juda sie zu ihrer Familie zurück, bis es soweit ist. Er hat Angst, dass sein letzter Sohn auch noch stirbt. Etwas, was wohl jeder nachvollziehen kann. Scheinbar weiß er nicht, dass beide Söhne von Jehova verworfen waren und deshalb zu Tode kamen (Verse 7 und 10).
Was hätten wir an Stelle des Vaters nun getan? Basti hätte überlegt, selbst für sie zu sorgen. Wir dachten erst, er wolle an Stelle des Sohnes für diesen Samen zu sorgen – aber er meinte eher, für die Witwe anderweitig finanziell zu versorgen.
Wie wir weiter sehen werden, hat Juda nichts dergleichen vor und daher nimmt Tamar die Angelegenheit selbst in die Hand. Wir lesen die Verse 12 bis 25:
Nachdem die Schwiegermutter, Judas Frau, verstorben und die Trauerzeit rum ist, hört Tamar, dass der Schwiegervater zur Schafschur unterwegs ist. Da fasst sie einen Plan, verkleidet sich als Prostituierte und bietet ihm ihre Dienste an. Er geht darauf ein, aber da er kein Geld dabei hat, fordert sie einem persönlichen Pfand. Juda geht darauf ein, schläft mit ihr und geht seines Weges. Als er den Pfand einlösen will, ist die Prostituierte nicht aufzufinden und er lässt es dabei bewenden. Tamar hingegen ist von ihm schwanger und als es herauskommt, soll sie wegen Hurerei getötet werden. Aber sie schickt dem Schwiegervater den persönlichen Pfand, den er ihr als Prostituierten gegeben hat und er erkennt, dass er derjenige ist, der sie geschwängert hat.
Nachdem der erste Sohn von Juda gestorben war, hatte sich der Zweitgeborene „sie zur Frau genommen“. Wessen Frau war sie also jetzt? Die von dem Schwager? Nein, denn es ging lediglich um den Erben, mehr nicht. Sie war nach wie vor die Frau von Judas Erstgeborenen.
In dieser Geschichte kommt nur zwei Mal der Name Gottes vor.
Aber Juda hatte Gott nicht gefragt, was er tun solle und seine Söhne auch nicht, sie handelten einfach. Nirgendwo wird gesagt, dass diese Schwagerehe von Gott ins Leben gerufen worden ist oder dass ER es gut fand. Aber Gott fand es überhaupt nicht gut, dass sich der Schwager auf der einen Seite mit Tamar im Bett vergnügt hatte, aber keine Konsequenzen wollte und alles tat, damit sie nicht schwanger wird.
Auch Juda ist hier ungerecht. Zum einen versäumt er es, ihr seinen jüngsten Sohn zu schicken, damit der Erbe endlich kommt und zum anderen soll Tamar sterben, weil sie sich wie eine Hure benommen hat – selbst hat er aber kein Problem damit, mit einer zu schlafen, schließlich hielt er Tamar ja dafür (Verse 14-16 und 24 und 26).
Warum musste Onan, der Zweitgeborene von Juda sterben? Er war ungerecht: er wollte Sex mit Tamar, aber nicht für den geforderten Erben sorgen. Das mißfiel Gott, er sagte „Stop! So nicht!“ (frei nach Pape)
Wir lesen weiter die Verse 27 bis 30, Tamar ist schwanger mit Zwillingen und hier wird die Geburt beschrieben:
Warum bindet die Hebamme einen roten Faden um die Hand des Kindes, die sich zuerst raus streckt? Wer gilt als Erstgeborener? Ist das nicht das Kind, das als erstes aus dem Mutterleib kommt, das als erstes geboren wird?
In Matthäus 1:1-3 lesen wir, wen Jehova als Erstgeborenen ansieht, der Same kommt von Perez. Er ist derjenige, der als erstes „das Licht der Welt erblickte“ (1. Mose 38:29). Der Same kam also über Abraham, Isaak, Jakob, dann von Juda und dann von Perez ?
Wieder sehen wir, wie jemand erntet, was er gesät hat: Juda war derjenige, der seinen Brüdern geraten hatte, Joseph zu verkaufen (Kapitel 37:26). Jakob denkt, sein Lieblingssohn Joseph ist tot. Juda, der weiß, dass dies nicht so ist und dass Joseph noch lebt, kommt später zu Jakob nach Hause und zwei seiner Söhne sind tot. Er kennt nun den Schmerz eines Vaters, der um seinen Sohn trauert. Dies ist ausgleichende Gerechtigkeit.
Aber Juda wird hier auch für etwas zubereitet. Seine Söhne sind böse und deswegen gestorben. Joseph war nicht böse. Aber der Same, der verheißene Messias, kommt später aus der Linie von Juda.
Dies konnte Mose unmöglich zu dem Zeitpunkt wissen, als er das Buch Genesis schreibt. Trotzdem führt er lediglich die Geschichte von Juda weiter und von keinem der anderen Brüder. Dies zeigt, dass die Bibel wirklich von Gott inspiriert ist und nicht etwas ist, was Menschen einfach so aufgezeichnet haben, weil sie selbst es für wichtig hielten ?
In der kommenden Woche geht es also weiter mit der Geschichte um Joseph und wir lesen die Kapitel 39 und 40. Es bleibt weiterhin spannend ?
Gottesdienst vom 10. September
Das Thema heute Abend beim Hauskreis war aus aktuellem Anlass: „Die Situation ist schlimm und wird nur noch schlimmer und das seit Jahren. Wo ist da eigentlich Gott?“
Im Gottesdienst beschäftigen wir uns nun die dritte Woche mit Joseph und seiner Geschichte. Wir haben gelesen, dass die Brüder ihn in die Sklaverei nach Ägypten verkauft haben und seinen Vater in dem Glauben lassen, dass sein Lieblingssohn tot ist. Ob die beiden sich eine ähnliche Frage gestellt haben?
Wir werden in der nächsten Zeit mmer wieder einem „Gott aber…“ begegnen und sehen, dass Gott uns niemals allein lässt, auch wenn es uns so erscheinen mag. In letzter Zeit habe ich öfters die Aussage gehört „Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, dann ist es nicht das Ende“. Bei dieser Aussage wird Gott leider außen vor gelassen. Wenn wir ihn aber mit einbeziehen, dann ist es wahr.
Diese Woche wird es für Joseph sogar NOCH schlimmer: er kommt für etwas, was er nicht getan hat, in den Knast und muss dort jahrelang ausharren. Wie er sich wohl gefühlt hat? Aber auch hier wieder „aber Gott“, „es ist noch nicht das Ende“
Vielleicht hat ja noch der eine oder andere Lust, am Sonntag mit dabei zu sein? Wir lesen in 1. Mose (oder Genessis) die Kapitel 39 und 40. Ihr könnt sie auch hier online in der Version der Volxbibel lesen, die für jeden gut verständlich sind:
http://wiki.volxbibel.com/1.Mose_39 und http://wiki.volxbibel.com/1.Mose_40
Wir wünschen euch allen noch einen ruhigen Abend und freuen uns darauf, euch am Sonntag zu sehen ??
Resüme vom Gottesdienst vom 10. September
Nach dem Einschub mit Juda und Tamar in der vergangenen Woche (1. Mose 38), sind wir jetzt wieder bei Joseph. Vor zwei Wochen hatten wir gelesen, dass er der Lieblingssohn des Vaters war und dieser ihn bevorzugt behandelt hatte. Außerdem hatte er Träume von Gott, die er erzählte, was die Brüder nicht nur wütend gemacht hatte, sondern auch eine große Rolle für die Brüder spielte – denn Träume kamen sonst von Jehova (oder Jahwe). Die Brüder wollten ihn loswerden, darum verkauften sie ihn in die Sklaverei (Kapitel 37).
Hier geht es nach dem Einschub also weiter. Wir lesen Kapitel 39 und 40 – und auch hier geht es wieder um Träume ?. Aber erst mal lesen wir, wie es jetzt mit Joseph weiter geht. Er wurde ja an Potiphar verkauft, der „der oberste der Leibwache vom Pharao“ war und somit ein ziemlich hohes Tier (Kapitel 37:36). Für diesen arbeitet Joseph als Sklave (Kapitel 39:1)
Joseph ist gesegnet
Heute geht es um Gottes Segen und was es bedeutet und was nicht. Achten wir mal bitte beim Lesen darauf! Was verstehen wir unter Segen? Ruhe, Frieden und Sicherheit, auch dass es uns materiell gut geht.
In Kapitel 39:1-6 lesen wir, dass Jehova Joseph auf besondere Weise segnet. Ja, er ist als Sklave am Hof von Potiphar, aber ein Sklave hat kein besonders schönes Leben. Er hat harte Arbeit zu verrichten, ohne jegliche Vergünstigungen. Er bekommt lediglich Kost und Logie und beides ist kein Luxus. Er wird in einer einfachen Hütte mit vielen anderen Skalven beengt geschlafen haben (denn am Tage war er ja arbeiten und fiel wahrscheinlich abends tot ins Bett) und zu Essen gab es wahrscheinlich lediglich Wasser und Brot.
Joseph ist also ein ganz normaler Sklave, einer von vielen und wird sicherlich nicht sonderlich gut behandelt worden sein. Dennoch macht er seine Arbeit gut, denn sein Leben dreht sich um Gott und er tut alles so, dass kein Schatten auf seinem Gott fällt. Dies segnet Gott, er hat Gelingen (Vers 2) und dies sieht wiederum sein Herr und Joseph bekommt eine bessere Behandlung (Verse 3-4). Daraufhin segnet Jehova den Potiphar (Vers 5), denn er hatte seinerzeit zu Abraham gesagt „ich werde die segnen, die dich segnen“ (Kapitel 12:3).
Wir sehen, dass Jehova aus dem Fluch einem Segen machte: Joseph kam als Sklave, als Niedrigster am Hof, aber Gott wandelte es in Segen um. Nun ist er der zweit Höchste im Hause von Potiphar (Kapitel 39:6). Wie lange dieser Prozeß gedauert hat, wissen wir nicht, aber vor diesem Hintergrund lesen wir weiter bis Vers 18
Die Frau
Wir hatten ja gelesen, dass sich Joseph zu einem besonders attraktiven Mann entwickelt hatte und dies bleibt auch seiner Herrin nicht verborgen. Scheinbar verliebt die sich in ihn, zumindest fängt sie an, ihm nachzustellen. Aber Joseph lässt sich nicht darauf ein. Warum eigentlich nicht? Ist sie so hässlich?
Sie ist nicht nur mit einem anderen Mann verheiratet, sondern er weiß, dass es Gott nicht gefallen würde (Verse 8-9), denn er sagte zu den Menschen, sie sollten „ein Fleisch sein“ (1. Mose 2:24), da passt kein Dritter dazwischen.
Aber das alles interessiert die Frau nicht, sie stellt ihm auch weiterhin nach. Als sich die Gelegenheit ergibt und er mit ihr im Haus allein ist, wird sie handgreiflich und nötigt ihn wieder. Aber Joseph meint es ernst, er rennt weg. Dabei bleibt ein Kleidungsstück von ihm zurück, das sie als Indiz missbraucht. Sie dreht den Spieß einfach rum und schreit und behauptet, er habe versucht, sie zu vergewaltigen. Zeugen gab es ja keine, aber den Schrei werden alle gehört haben und diesen zeigt sie das Kleidungsstück als Beweis. Angeblich sei er weggerannt, als sie geschrien hat und habe dabei vergessen, sich wieder ganz anzuziehen.
Interessant ist hier die Schuldfrage: wem gibt sie die Schuld an allem?
In den Versen 14 und 17 lesen wir, dass ihr Mann die Schuld habe, schließlich hatte er den dreisten Mann ja ins Haus gebracht. Aber das kennt man ja auch heute: Wenn ein Partner fremd geht und es herauskommt, ist immer der Betrogene Schuld, der einen schlecht behandelt hat, einen mit seiner Eifersucht in die Arme eines anderen getrieben hat oder was auch immer. Ich habe noch keinem gesehen, der zugibt, dass er selbst Mist gebaut hat, etwas was ich extrem schlimm finde.
Diese Frau handelt ebenso. Gerade hatten wir noch gelesen, dass sie Joseph über einem längeren Zeitraum nachgestellt hat und als es nicht klappt, behauptet sie, er habe sie vergewaltigen wollen – und schuld daran ist ihr Ehemann, der den frechen Kerl erst angeschleppt hat *grummel
Ist uns eigentlich aufgefallen, dass wir hier das erste mal davon lesen, dass „Gott es nicht will“, dass Gott Ehebruch hasst?
Aber wir lernen auch viel darüber, dass sich jemand, der Gott in den Mittelpunkt stellt, generell anders verhält, als andere Menschen.
Denn wer wird immer reicher? Ist es Joseph selbst? Nein, er ist und bleibt ein Sklave, aber Potiphar, sein Herr wird immer reicher. Welchen Grund sollte Joseph also haben, weiterhin hart zu arbeiten? Er hat ja nichts davon. „Jehova ließ alles gelingen, was Joseph tat“, daher wurde sein Herr immer reicher. Das einzige, was Joseph davon hat, ist dass er noch mehr Arbeit und Verantwortung bekommt ? (Verse 2-5).
Also noch mal die Frage zum Segen:
Du kannst den Segen Gottes haben, auch wenn es dir eine Zeit lang nicht gut geht. Aber Joseph scheint trotzdem ruhig zu bleiben, er macht seine Arbeit gut. Er lebte nicht für sich selbst, sondern für Gott. Auch als er angeklagt wird, kommt von ihm nur eine kurze Rechtfertigung (Kapitel 40:15).
Manchmal ist der Segen eben nicht das, was wir uns vorstellen. Wir denken, er hätte Luxus haben müssen und im Schaukelstuhl sitzen und das Leben genießen – statt dessen bekommt er mehr Arbeit und kommt dann noch durch die Intrige in den Knast.
Eigentlich wird der Segen schon fast zum Fluch. Denn durch den Segen bekommt er mehr Verantwortung und dadurch auch die Arbeit im Haus. Hier fällt er ja erst der Herrin ins Auge ?. Und dann taucht auch die Frage nach Gerechtigkeit auf: letzte Woche haben wir von Juda gelesen. Er schläft mit Tamar, die er für eine Nutte hält und ihm passiert nichts (Kapitel 38). Joseph weigert sich, mit der Frau eines anderen zu schlafen und er kommt dafür in den Knast. Ist das gerecht?
In den Versen 19-23 lesen wir die Auswirkungen dieser Falschanklage:
Wie kann das sein? Er hat den Segen Gottes und kommt trotzdem in den Knast? Wie kann das sein? Aber Gott lässt ihn nicht allein und schon bald wiederholt sich das selbe wie mit Potiphar: Jehova segnet ihn und er bekommt wieder eine Sonderstellung (Verse 21-23).
Um noch mal auf die Frau von Potiphar und ihre Intrige zurück zu kommen, wegen der Joseph nun im Knast ist: Die Frau gibt Potiphar die Schuld an dem Ganzen, denn er hat den Vergewaltiger ja erst angeschleppt. Potiphar ist sauer – aber auf wen eigentlich? (Vers 19)
Wenn man bedenkt, dass dieser die Möglichkeit gehabt hätte „dieses Schwein“ einfach hinrichten zu lassen und es nicht tut… ich denke, jeder Mann, dessen Frau gerade einer hinterhältigen Vergewaltigung entgangen ist, hätte die Gelegenheit genutzt und kurzen Prozess mit Joseph gemacht. Aber Potiphar lässt ihn lediglich ins Gefängnis werfen. Warum? Hat er seiner Frau nicht geglaubt?
Aber warum warf er Joseph dann ins Gefängnis? Man darf nicht vergessen, dass sie die Firstlady war und das ganze Haus die angebliche Vergewaltigung mitbekommen hatte, daher musste er was tun, wenn er sie und sich selbst nicht bloßstellen wollte. Daher warf er Joseph in den Knast…
Nun sitzt Joseph also zu Unrecht beschuldigt im Knast, ohne dass er sich etwas hatte zu Schulden kommen lassen – obwohl er von Jehova gesegnet ist. Ist das nicht unlogisch? „Wer ist schon so bekloppt, in so einer Situation noch an Gott zu glauben?“
Wir lesen weiter das Kapitel 40 – Joseph begegnet hier zwei weiteren Insassen, die von ihren Träumen verwirrt sind und er deutet ihre Träume. Aber konnte Joseph wirklich Träume deuten?
Wir lesen weiter das Kapitel 40 – Joseph begegnet hier zwei weiteren Insassen, die von ihren Träumen verwirrt sind und er deutet ihre Träume. Aber konnte Joseph wirklich Träume deuten? Wie kann er das machen?
Wenn wir Vers 8 lesen, dann sehen wir, dass es Jehova ist, der die Träume deutet – „nicht ich, sondern Gott“ (frei nach Pape). Wenn der Traum von Gott ist, dann kann und wird ER ihn auch deuten.
„Erzählt mir doch …“, wahrscheinlich war dies auch der Grund, warum Joseph seinerzeit seinen Brüdern und der ganzen Familie seine eigenen Träume erzählt hatte. Wenn Träume von Gott sind und von ihm gedeutet werden, dann macht es ja Sinn, sie jemandem zu erzählen, der diesem Gott dient und ein Verhältnis zu ihm hat. Wohlmöglich wollte er seinerzeit, dass ihm jemand erklärt, was diese verwirrenden Träume zu bedeuten haben. Im Prinzip haben dies die Brüder und der Vater ja auch getan, denn sie hatten begriffen, dass es um eine erhöhte Stellung ging, die Joseph haben würde (Kapitel 37:5-11)
Hier in Kapitel 40 ist es auch das erste mal, dass wir von einem Geburtstag lesen. Aber es ist kein Hebräer, keiner von den Anbetern Gottes, der ihn feiert, sondern der ägyptische Pharao. Wir lesen nirgendwo in der Bibel davon, dass irgendein Anbeter Jehovas seinen Geburtstag feiert, auch von Jesus und seinen Jüngern nicht ?
Joseph deutet die Träume der beiden Angestellten des Pharao und wir lesen später, dass beide genau so eingetreten sind (Vers 20). Da Joseph weiß, dass der Mundschenk wieder in den Dienst des Pharao zurück geht, bittet er ihn, sich an ihn zu erinnern und so dafür zu sorgen, dass auch er aus dem Gefängnis kommt (Vers 14-15), aber leider vergisst dieser ihn und Joseph bleibt auch weiter unschuldig im Knast (Vers 23).
Unser Thema heute war ja „der Segen Jehovas“ und wie er aussieht. Aber ist dies wirklich ein Segen, dass Joseph auch weiterhin unschuldig im Knast bleibt? Im Moment ist das völlig unlogisch, aber wir werden beim nächsten Mal ein Aha-Erlebnis haben.
In dieser Woche lesen wir 1. Mose Kapitel 41, ihr könnt es gerne diese Woche schon mal lesen, achtet dabei bitte mal darauf, warum es wichtig ist, dass Joseph zu diesem Zeitpunkt auch weiterhin im Gefängnis ist ?️♀️
Es bleibt auch weiterhin spannend?
Gottesdienst vom 17. September
Weiter geht es mit Joseph: wir haben gelesen, dass die Brüder ihn nur noch „den Träumer“ nannten und dann in die Sklaverei verkauft haben. Letztes Mal hat er die Träume von zwei Männern gedeutet und auch diesmal geht es wieder um Träume
Wir lesen 1. Mose Kapitel 41, es bleibt spannend. Wir freuen uns auf euch
(((die Zusammenfassung von Kapitel 41 wird nachgereicht, denn durch das Beschäftigen mit dem Kleinen könnte ich nicht mitschreiben, ich muss mir die Aufnahme also erst noch mal anhören, bitte um etwas Geduld)))
Gottesdienst vom 24. September
Wir haben uns die letzten Wochen mit Joseph beschäftigt, der auch von seinen Brüdern verächtlich „der Träumer“ genannt wurde. Letzte Woche haben wir bereits eine Ahnung davon bekommen, was seine Träume zu bedeuten hatten.
Diese Woche lesen wir 1. Mose Kapitel 42 und wir werden sehen, wie sich der Traum, der die Brüder so wütend gemacht hatte, erfüllt. Wie Joseph wohl reagieren wird, wenn er denen wieder begegnet, die ihm viel Leid zugefügt haben? Es bleibt spannend
Wir freuen uns auf euch ?
In der letzten Woche haben wir 1. Mose Kapitel 42 gelesen – Josephs Brüder kommen nach Ägypten.
Wir erinnern uns, dass die Brüder ihn seinerzeit wegen seinem Träumen als „der Träumer“ verspottet haben. Wegen ihrer Eifersucht auf den Lieblingssohn des Vaters wollten sie ihn eigentlich umbringen, aber Ruben, der Älteste, legte ein Veto ein und so warfen sie ihn lediglich in eine Grube. Dann setzten sie sich gemütlich hin um zu essen. Sie verkauften die Bruder an vorbeiziehenden Sklavenhändler und täuschten den Vater, indem sie ihm das blutige Kleid des Lieblingssohnes schickten. Als der Vater trauerte, kamen alle seine Kinder, um ihn zu trösten – obwohl 9 von ihnen wussten, dass Joseph noch lebt. (Kapitel 37).
Nach dem kurzen Einschub mit Juda und Tamar – Juda hatte selbst zwei Söhne durch den Tod verloren und weiß nun, wie schmerzhaft es ist, sein Kind zu verlieren (Kapitel 38) – geht es weiter mit Joseph. Er wird weiterverkauft und landet im Haus von Potiphar. Er bekommt eine erhöhte Stellung, landet dann aber im Knast, weil er zu Unrecht der Vergewaltigung beschuldigt wird (Kapitel 39). Auch hier wird er wieder erhöht, indem er eine bevorzugte Stellung bekommt. Im Gefängnis trifft er auf zwei Beamte des Pharao, denen er mit Gottes Hilfe ihre Träume deutet, die dann auch genau so eintreffen. Er bittet den Mundschenk, ihm zu helfen, aus dem Gefängnis frei zu kommen, aber dieser vergisst ihn und so muss Joseph weitere 2 Jahre noch im Gefängnis verbringen (Kapitel 40).
Aber dann hat der Pharao beunruhigende Träume, die ihm keiner seiner Traumdeuter deuten konnte und da erinnert sich der Beamte an Joseph. Er wird aus dem Gefängnis geholt, passend zurecht gemacht und kommt zum Pharao, dem er die Träume so deuten kann, dass dieser Herzensfrieden hat. Joseph wird wieder einmal erhöht, er bekommt die zweite Stellung nach Pharao und soll alles für die kommende Hungersnot vorbereiten (Kapitel 41).
Nun sind wir bei Kapitel 42:
Joseph war 17 Jahre, als er von seinen Brüdern verkauft worden war (Kapitel 37:2) und 30 Jahre alt, als er in den Dienst des Pharao kommt (Kapitel 41:46). Die 7 Jahre des Überflusses sind vorbei und wir sind im 1. Jahr der Hungersnot (Vers 54). Er ist jetzt 38 Jahre alt und hat seine Brüder seit 21 Jahren nicht mehr gesehen.
In Kapitel 42, den Versen 1 bis 5 lesen wir, dass die Hungersnot inzwischen auch das Land Kanaan erreicht hat und so schickt Jakob seine Söhne nach Ägypten, um Getreide zu kaufen. Von diesen 10 Söhnen wissen 9, dass Joseph nicht tot ist, sie hatten ihn in die Sklaverei verkauft. Aber welcher Sklave würde wohl 21 Jahre harte Arbeit überleben? Trotzdem haben sie ein flaues Gefühl, als sie losziehen.
Eigentlich hatte der Pharao nur von einer Hungersnot in seinem Land geträumt. Aber nun sorgt Gott dafür, dass auch in Kanaan Hunger ist, damit sich die Geschichte erfüllt, die vor 21 Jahren losgetreten wurde ?
Wir lesen weiter die Verse 6 bis 25. die Brüder kommen an den Hof des Pharao und verbeugen sich – vor Joseph (Vers 6)! Dies erinnert an den ersten Traum von Joseph, nur dass hier Benjamin nicht mit dabei ist (Kapitel 37:6-8).
Im Gegensatz zu Ihnen erkennt Joseph seine Brüder sehr wohl. Er diskutiert mit Ihnen, wirft ihnen immer wieder vor, dass sie Spione seien und sie erwidern immer wieder „wir sind redlich“ (Vers 11). Wie muss sich Joseph dabei gefühlt haben? Immerhin waren doch sie es, die ihn in die Sklaverei verkauft hatten.
Wenn Joseph sie doch erkennt, warum erkennen sie ihn dann nicht auch?
Zum einen sind 21 Jahre vergangen, Joseph war noch ein Jugendlicher, als er als Sklave verkauft wurde. Dann hatten wir gelesen, dass man ihn schor, bevor er vor den Pharao kam (Kapitel 41:14), so wie es bei den Ägyptern zu dieser Zeit üblich ist, rasiert, mit Perücke und geschminkt. Hebräer hingegen tragen zu der Zeit einen Vollbart. Zudem bedient er sich eines Dolmetschers, um mit Ihnen zu reden (Kapitel 42:23). Hätten wir da unseren Brüder in diesem hohen Herrn erkannt?
Joseph spielt also mit seinen Brüdern Versteck ?. Aber warum wirft er sie ins Gefängnis?
Zum einen braucht er ein Druckmittel, damit sie Benjamin herbringen müssen und zudem sollen sie umdenken, immerhin hatten sie ihn selbst in eine Grube geworfen und in die Sklaverei verkauft. Ist dies Rache?
…
Aber warum hat der Vater eigentlich alle 10 erwachsenen Söhne geschickt?
Waren sie nicht die Hirten seiner Herden und wurden auch anders bei ihm gebraucht? Zum einen werden die Herden durch die Hungersnot nicht mehr so groß gewesen sein und zum anderen ging es um die Sicherheit. Wenn wir uns vorstellen, dass es in Ägypten und den umliegenden Ländern Hunger gab und nun zieht da eine große Karawane mit Lebensmitteln daher, werden sicherlich viele versucht haben, diese zu überfallen, um den eigenen Hunger zu stillen oder um es zu verkaufen.
Joseph lässt seine Brüder also ins Gefängnis werfen für 3 Tage, worüber mögen sie sich unterhalten haben? Ganz sicherlich haben sie Schuldgefühle wegen Joseph, wir erfahren, dass er in der Grube Angst hatte und seine Brüder um Gnade und Gunst anflehte. Es war ihnen egal gewesen (Vers 21).
Zuerst sagte Joseph, dass alle im Gefängnis bleiben sollen und einer nach Hause gehen soll, um Benjamin zu holen. Nach den drei Tagen Gefängnis entscheidet er sich um. Nun dürfen alle gehen und nur einer soll als Pfand im Knast bleiben.
Warum ausgerechnet Simeon?
Zum einen war er nach Ruben der Älteste. Joseph bekommt mit, dass Ruben nichts davon weiß, dass sie ihn verkauft hatten, er denkt, der Bruder wäre tot (Vers 22). Zu der Zeit trug immer der Älteste die Verantwortung und so ist es hier Simeon.
Aber es gibt auch andere Ausleger, die vermuten, dass dies mit der Sache in Sichem zu tun hat. Wir erinnern uns, dass ihre Schwester Dina von Sichem vergewaltigt wurde und Simeon und Levi ermordeten alle Männer der Stadt und plünderten sie (Kapitel 34). Dies hatte Jakob sehr verärgert, er fühlte sich dort nicht mehr sicher und zog mit der Familie weiter. Währenddessen bekam Rahel ihren Sohn Benjamin und starb nach der Geburt (Kapitel 35). Wahrscheinlich machte Joseph Simeon und Levi für den Tod der geliebten Mutter verantwortlich und will die beiden hier trennen. Aber das sind alles nur Vermutungen, denn in der Bibel wird kein Grund dafür genannt, warum es Simeon ist, der als Geisel bleiben muss.
Aber den Brüdern schlägt sofort das Gewissen, sie bringen ihre Schwierigkeiten mit der Sache mit Joseph in Verbindung (Kapitel 42:21)
Nun ist Simeon im Gefängnis und die Brüder auf dem Heimweg. Worüber werden sie nachgedacht und sich unterhalten haben?
Vor 21 Jahren waren sie schon mal auf dem Heimweg und hatten einen ihrer Brüder nicht mehr dabei. Sie werden überlegt haben „was wird der Vater sagen und wie können wir ihn trösten?“. Diesmal mussten sie überlegen „was werden wir dem Vater sagen und wie?“. Sie können ja schlecht sagen „jetzt fordert Gott das Blut Josephs von uns zurück“ (Vers 22, Kapitel 9:5). Sie müssen sich etwas ausdenken …
Wir lesen die Verse 25 bis 31. Joseph gibt ihnen nicht nur das gekaufte Getreide mit, sondern auch eine großzügige Wegzehrung. Als sie unterwegs Rast machen, sehen sie, dass sogar ihr Geld wieder im Beutel ist.
Warum macht ihnen dies so große Angst?
Basti ist der Ansicht, der Vater könnte denken, sie hätten Simeon verkauft. Vor dem Hintergrund, dass sie bereits Joseph verkauft haben, macht dies Sinn.
Wie würden wir reagieren, wenn wir nach einem Großeinkauf nach Hause kommen und feststellen, dass wir nichts bezahlt, sondern den Kaufpreis zurück erstattet bekommen haben? Erstmal würden wir uns wahrscheinlich freuen über dieses großzügige Geschenk, aber es wird uns klar werden, dass es sich um ein Versehen handeln muss. Wann würden wir das nächste mal in diesem Laden einkaufen gehen? Wahrscheinlich würden wir uns einen anderen suchen ?
Wahrscheinlich fühlen wir uns wie ein Dieb und es ist anzunehmen, dass es den Brüdern jetzt ebenso geht.
„Was hat Gott uns da angetan!“ (Vers 28), wahrscheinlich werden sie sich jetzt auch daran erinnern, dass sie ihren Bruder Joseph seinerzeit „für ein paar Kröten“ verkauft haben.
Sie kommen nach Hause und erstatten dem Vater Bericht, erzählen, dass sie für Spione gehalten und ins Gefängnis geworfen worden sind und dass der Pharao sie nur nach Hause gelassen habe mit der Bedingung, dass sie beim nächsten mal Benjamin mitbringen, zur Sicherheit müsste Simeon in Gewahrsam bleiben.
Was glaubt der Vater?
Er glaubt, dass er den Jüngsten auch noch verlieren wird (Vers 36). Wenn Simeon dort als Spion im Knast ist, wird er wahrscheinlich auch tot sein!?
Nun mischt sich Ruben ein und sein Vorschlag ist schon ziemlich krass: »Wenn ich dir Benjamin nicht zurückbringe, kannst du meine beiden Söhne töten« 1. Mose 42:37 HFA
Will er wirklich seine eigenen Söhne töten lassen? Nein, er übernimmt hier lediglich die Verantwortung, dass Benjamin nichts passieren wird. Behalten wir im Sinn: Ruben weiß nicht, dass Joseph noch lebt.
Aber was ist mit Joseph? Wie sind seine Gefühle den Brüdern gegenüber, die ihn ja immerhin vor 21 Jahren in die Sklaverei verkauft hatten und denen egal war, was aus ihm geworden war?
Nimmt er Rache?
Wir haben gelesen, dass er die Brüder für einige Tage ins Gefängnis werfen ließ. So hatten sie die Gelegenheit, zu schmecken, wie es ihm viele Jahre ging. Er wollte sie zum Umdenken bewegen. Vielleicht machte er sich sogar Sorgen um seinen kleinen Bruder, dass sie ähnlich mit diesem umgehen würden, denn auch dieser war ja ein Lieblingssohn des Vaters. Dadurch, dass sie beim nächsten Kauf diesen Bruder mitbringen müssen, wird sich zeigen, ob sie sich geändert haben.
Nächste Woche lesen wir Kapitel 43 und sehen, was passiert, als sie wiederkommen und er Benjamin ganz deutlich bevorzugt. Es bleibt auch weiterhin spannend ?
Gottesdienst vom 1. Oktober
Wir lesen diese Woche 1. Mose Kapitel 43 bis 44:15
Weiter geht es mit Joseph und seinen Brüdern. Sie kommen zum zweiten Mal nach Ägypten, um Getreide für die ganze Sippe zu holen, diesmal haben sie sogar Benjamin dabei. Wie wird Joseph reagieren? Wird er sich rächen? Warum spielt er diese Spielchen mit seinen Brüdern? Ob sie auch Benjamin und Simeon wieder mitnehmen können, wenn es wieder nach Hause geht?
Es bleibt auch weiterhin spannend ?
Beim letzten Mal hatten wir gesehen, dass Joseph Besuch von seinen Brüdern hatte und uns gefragt, warum sie ihn nicht erkannten? Zum einen hatten sie sich 21 Jahre nicht mehr gesehen und dann hatte er sein Aussehen verändert, er sah jetzt aus wie ein Ägypter. Er warf ihnen vor, Spione zu sein, warf alle für 3 Tage ins Gefängnis und dann durften sie gehen, aber Simeon musste als Geisel bleiben. Zu Hause hatten sie mit Schrecken bemerkt, dass ihr Geld in ihren Säcken war. Sie wussten nicht, woher das Geld kam. Zudem mussten sie dem Vater berichten, dass sie erst dann wieder nach Ägypten könnten, wenn sie Benjamin dabei hätten. Der Vater war absolut nicht begeistert.
Nun geht es weiter mit 1. Mose 43:1 bis 44:15 – inzwischen ist ein Jahr vergangen:
Wir lesen in den Versen 1-14, dass Jakob seine Söhne auffordert, ein weiteres Mal nach Ägypten zu ziehen und weitere Vorräte zu holen. Warum haben sie denn nicht gleich mehr mitgebracht? Sie konnten ja nicht wissen, dass die Hungersnot 7 ganze Jahre dauern würde, das wusste man ja nur am Hof des Pharaos.
Nun sind also alle Vorräte aufgebraucht und man stellt sich die Frage, warum sie nicht eher losgezogen sind, sondern bis auf den letzten Drücker gewartet haben? (Vers 10)
Jakob hat es so lange hinausgezögert, da ja die Bedingung war, dass sie Benjamin mitbringen und er hat nach wie vor Angst, den geliebten Sohn zu verlieren, der das einzige ist, was ihm von seiner geliebten Frau geblieben ist. Wir wissen, dass die anderen Söhne andere Mütter hatten, Jakob aber einzig und allein Rahel geliebt hatte.
Wer setzt sich jetzt dafür ein, dass sie ziehen können?
Es ist Juda, derjenige, der seinerzeit den Verkauf von Joseph angezettelt hatte (Kapitel 37:26). Aber er ist auch derjenige, der selbst zwei Söhne durch den Tod verloren hatte und daher weiß, wie der Vater sich gerade fühlt (Kapitel 38)
Beim letzten Mal hatten wir gelesen, dass sich Ruben dafür verbürgen wollte, dass Benjamin heil wieder nach Hause kommt. Er bot sogar an, dass der Opa seine Enkel töten dürfe, falls er ohne Benjamin wieder kommt. Aber wir haben auch verstanden, dass es nicht um wirkliches töten ging, sondern dass er lediglich die Verantwortung übernehmen wollte (Kapitel 42:37).
Was bietet jetzt Juda an? Er will Bürge dafür sein, dass Benjamin wieder nach Hause kommt, andernfalls will er „Zeit seines Lebens gegen den Vater gesündigt haben“, also Schuld ohne jegliche Vergebung (Vers 9). Arnold Fruchtenbaum sagt in seinem Kommentar, dass dies auch sein Erbe betreffen würde. Jakob ist ein sehr reicher Mann und ohne Vergebung hätte Juda keinerlei Anspruch mehr auf sein Erbe, er würde völlig mittellos bleiben.
„Und Gott der Allmächtige gebe euch Barmherzigkeit vor dem Manne…“ (Vers 14). Jakob nimmt die Verantwortung von Judas Schultern und legt sie auf Jehova (oder auch Jahwe, ganz wie es dir lieber ist). Welches Wort steht hier im Urtext für Gott? „El Shadday“, es bedeutet „Gott der Allmächtige“. Hier ist der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs gemeint, der Schöpfer aller Dinge.
Wir lesen weiter die Verse 15 bis 34:
Die Brüder haben Angst, aber warum eigentlich? (Vers 18)
Beim letzten Mal hatte der Machthaber sie beschuldigt, Spione zu sein, sie waren für drei Tage im Gefängnis gekommen und einer der Brüder musste dort zurückbleiben, bis sie mit Benjamin zurück kommen würden. Zudem hatten sie zu Hause festgestellt, dass sie das Geld, was sie für die Vorräte bezahlt hatten, wieder in ihren Säcken mitgebracht hatten. Sicherlich ist es jetzt kein gutes Zeichen, wenn sie nun in das Haus des mächtigen Mannes geführt werden. Was wird er wohl mit ihnen machen? Vielleicht wird er sie versklaven, so wie sie seinerzeit Joseph in die Sklaverei verkauft hatten … (Vers 18).
Also treten sie die Flucht nach vorne an und sagen gleich, dass sie geschockt waren, als sie das Geld bei sich entdeckten und dass sie es gleich wieder mitgebracht haben, ebenso wie weiteres Geld für die neuen Vorräte. Aber der Bedienstete sagt ihnen, dass bei der Buchführung des Pharao alles in Ordnung ist, das Geld sei eingegangen (Vers 23).
Aber woher kam das Geld in den Säcken dann?
„Und er sprach: Friede euch! Fürchtet euch nicht! Euer Gott und der Gott eures Vaters hat euch einen Schatz in eure Säcke gegeben; euer Geld ist mir zugekommen.“ 1. Mose 43:23 ELB
Er schwindelt hier und sagt sinngemäß: „ich habe keine Ahnung, was das für Geld in euren Säcken war, bei mir ist alles angekommen“ (frei nach Pape)
Wenn wir uns die Fußnote zu diesem Vers ansehen, erkennen wir, dass er von Jehova, dem Schöpfer spricht, denn hier ist wieder das selbe Wort im Urtext, das auch Jakob gebrauchte „elohim“, Gott der Allmächtige. „El“ ist einfach nur ein Wort für Gott, es kann sich auch auf Götzen beziehen, aber er spricht hier tatsächlich von Jehova!
Warum fragen sie sich nicht, warum dieser Ägypter hier von Jehova spricht, woher er ihn überhaupt kennt? Sie sind so blockiert durch ihre Angst, dass sie diese Feinheit einfach nicht kapieren.
In Vers 26 lesen wir, dass sich nun alle vor Joseph verbeugen. Beim letzten Mal fehlte noch Benjamin. Hier und jetzt erfüllt sich also der erste Traum von Joseph, in dem sich alle Ähren vor seiner Ähre verbeugt hatten (Kapitel 37:7). Ob sie hier merkwürdig berührt sind? Sie wissen ja noch nicht, dass dies hier ihr Bruder Joseph ist, vor dem sie sich hier gerade verbeugen (Vers 26).
Joseph fragt nach ihrem Vater und danach gibt es ein Festessen für sie. Aber warum essen sie getrennt? Zum einen wegen ihren Nationen, es war nicht üblich, dass Ägypter und Hebräer gemeinsam essen (Vers 32), denn „dies ist den Ägyptern ein Gräuel“. Warum?
Wenn wir uns mal vor Augen führen, was die einzelnen Nationen und Kulturen essen: für die Juden ist Schweinefleisch unrein, sie essen es nicht. Dafür essen sie Kühe und Fische – Tiere, die von den Ägyptern als Götter verehrt werden. Fruchtenbaum sagt in seinem Kommentar, dass deshalb auch Joseph von den Ägyptern getrennt isst. Aber das fällt den Brüdern nicht auf, wahrscheinlich denken sie, dass dies mit seiner hohen Amtsstellung zu tun habe.
Aber es fällt ihnen auf, dass sie nach ihrem Alter sortiert hingesetzt wurden. Das ist schon merkwürdig, denn woher weiß man, wie alt die Einzelnen sind? Bei Benjamin ist es klar, er ist ganz klar der Jüngste, aber die anderen sind alle innerhalb von 6 Jahren geboren und in diesem Alter (der jüngste von Ihnen – Joseph – ist gerade 39 Jahre alt) bemerkt man den Unterschied nicht so sehr (Vers 33).
Beim Essen fällt auch, dass der Machthaber Benjamin eindeutig bevorzugt, er bekommt das Beste vom Besten und immer deutlich mehr als die Brüder (Vers 34). Was will Joseph damit bezwecken?
Eine Ahnung bekommen wir, wenn wir in Kapitel 44 die Verse 1 bis 17 weiter lesen:
Joseph wendet schon wieder einem Trick an, er lässt seinen wichtigen Kelch verstecken – warum ausgerechnet bei Benjamin?
Er hatte die Brüder ja bereits beim Essen provoziert, indem er Benjamin bevorzugte. Nun gibt er ihnen eine gute Gelegenheit, den bevorzugten Bruder loszuwerden. Er will sehen, ob sie auf diesen ebenso eifersüchtig sind, wie seinerzeit auf ihn, oder ob sie sich geändert haben.
Wie reagieren sie, als sie wegen Benjamin in den Knast müssen? Wie hätten wir reagiert? Sie zerreißen ihre Klamotten, was Trauer andeutet (Vers 13).
Wie reagiert Juda, der ja die Verantwortung für Benjamin übernommen hatte? „Was sollen wir sagen…?“, die Indizien sprechen gegen den kleinen Bruder (Vers 16).
„Und Juda sprach: Was sollen wir meinem Herrn sagen? Was sollen wir reden und wie uns rechtfertigen? Gott hat die Missetat deiner Knechte gefunden; siehe, wir sind die Knechte meines Herrn, sowohl wir als auch der, in dessen Hand der Kelch gefunden worden ist.“ 1. Mose 44:16 ELB
Wer hat hier welche Missetat herausgefunden? Worum geht es hier in diesem Ausspruch? Benjamin hatte den Kelch ja überhaupt nicht gestohlen…
Der Gott, der dies herausgefunden hat, ist wieder „elohim“, also ihr Gott, der allmächtige Schöpfer. Das erinnert uns an das, was sie sagten, als sie für drei Tage im Gefängnis waren: „Da sprachen sie einer zum anderen: Fürwahr, wir sind schuldig wegen unseres Bruders, dessen Seelenangst wir sahen, als er zu uns flehte, und wir hörten nicht; darum ist diese Drangsal über uns gekommen.“, und als sie auf dem Rückweg bemerkten, dass sie ihr Geld wieder mit nach Hause nahmen, fragten sie sich „was hat Gott und da angetan?“ (1. Mose 42:21, 26 ELB)
Wie wird es weitergehen? Ob die Brüder sich wirklich geändert haben, oder gibt es eine Diskussion darüber, ihn doch beim Pharao zu lassen, denn was geht es sie an?
Nächste Woche lesen wir weiter die Verse 16 bis zum Ende von Kapitel 45 – es bleibt also auch weiterhin spannend ?
Gottesdienst vom 8. Oktober
Es geht weiter mit Joseph und seinen Brüdern. Sie befinden sich nun zum zweiten Mal auf dem Weg nach Hause – ins Verheißene Land. Aber man jagt ihnen nach…
Wir lesen 1. Mose 44:17 – 45:28 – es bleibt auch weiterhin spannend. Wir freuen uns auf euch
Beim letzten Mal haben wir die Brüder auf die zweite Reise nach Ägypten begleitet. Wir haben gesehen, wie sich der erste Traum von Joseph mit den Ähren erfüllte und sich alle 11 Brüder vor ihm verbeugten. Er hieß sie willkommen, lud sie zu einem Festessen ein, bei dem er Benjamin deutlich bevorzugte. Später ließ er seinen wertvollem Becher in Benjamins Sack packen und ihnen nachjagen. Sie wurden beschuldigt, seinen wichtigen Becher geklaut zu haben und bekamen nun eine gute Chance, den zweiten Lieblingssohn des Vaters unauffällig zu entsorgen. Würden sie diese Chance nutzen oder hatten sie sich wirklich geändert?
Wir lesen weiter in 1. Mose 44:16 bis 45:28
Warum hatte er diese Spielchen mit ihnen gespielt? Hatte er ihnen nun vergeben oder nicht?
Es ist garnicht so einfach, nach so einem großen Vertrauensbruch wieder zur Tagesordnung überzugehen. Immerhin hatten sie ihn hinterrücks überfallen, wollten ihn töten und hatten ihn dann in die Sklaverei verkauft (Kapitel 37), das war keine Bagatelle. Er hatte ihnen zwar vergeben, aber bevor er wieder eine enge Beziehung mit ihnen eingeht, will er erst mal sicher sein, dass sie sich geändert haben.
Wir befinden uns also in der Wüste, sehen die Brüder auf dem Heimweg, als der Bedienstete vom Machthaber ihnen nachjagt, sie des Diebstahls beschuldigt und der Becher bei Benjamin gefunden wird. Die Indizien sprechen gegen Benjamin, obwohl sich die Brüder absolut nicht vorstellen können, dass ausgerechnet dieser etwas gestohlen haben sollte. „Wie sollen wir uns rechtfertigen?“, fragt Juda. Alles spricht gegen Benjamin.
„Juda antwortete: »Was sollen wir jetzt noch zu unserer Verteidigung vorbringen? Es gibt nichts, womit wir uns rechtfertigen könnten. Gott hat eine Schuld von uns bestraft. Darum sind wir alle deine Sklaven – nicht nur der, bei dem dein Becher gefunden wurde!«“ 1. Mose 44:16 HFA
Von welcher Schuld (oder „Missetat“ laut Elberfelder) ist hier die Rede? Spricht Juda hier von dem Kelch? Sie wussten doch garnicht, dass jemand den geklaut hatte, waren sich keiner Schuld bewusst. Auf welche Schuld bezieht er sich dann hier?
Ihnen schlägt immer noch das Gewissen. Scheinbar bereits, seit sie nach Ägypten aufgebrochen sind, denn bereits als sie im Gefängnis saßen wegen Spionage, waren sie der Ansicht, dass Gott sie für das, was sie mit Joseph getan hatten, bestrafen würde und auf dem Heimweg zurück zum Vater, als sie das Geld in einem der Säcke sehen, fragen sie „was hat uns Gott da getan!“ (Kapitel 42:21, 26).
Wir lesen Kapitel 44, die Verse 18 bis 34
Juda hat hier eine sehr gute Argumentation. Er hätte ja nun auch zornig werden können, denn sie hatten ja nichts gestohlen. Aber er ist demütig und ehrlich. Luther sagte mal dazu „so will ich vor meinen Gott treten können“
Worum bittet Juda hier den Machthaber? Um Vergebung? Nein, er selbst will für Benjamin büßen – und das, nachdem Joseph diesen ganz eindeutig bevorzugt hatte (Vers 33).
Für wen legt er hier Fürsprache ein – für Benjamin oder für Jakob? Er konzentriert sich auf den Vater, der bereits einen Lieblingssohn verloren hatte und der sich grämen und es nicht überleben würde, wenn Benjamin nun auch nicht wieder kommt.
Jakob hatte seine Kinder also nicht falsch erzogen. Joseph harrte viele Jahre unschuldig im Gefängnis aus und Juda will sich hier für Benjamin opfern, damit sein Vater nicht an seiner Trauer zugrunde geht.
Wie reagiert Joseph nun darauf? Wir lesen weiter in Kapitel 45, die Verse 1 bis 15
Wie reagiert Joseph nun darauf? Wir lesen weiter in Kapitel 45 die Verse 1 bis 15
Joseph ist so bewegt, dass er alle bis auf die Brüder raus schickt und weint – und zwar so laut, dass man es draußen hören kann (Vers 2).
Aber warum fragt er ein weiteres Mal nach dem Vater? Und warum sind die Brüder derart bestürzt, dass sie nicht reden können?
In der Fußnote von Vers 2 lesen wir, dass die Brüder „vor Joseph zurück schraken“. Wie würden wir denn reagieren, wenn auf einmal die Tür aufgeht und derjenige herein kommt, von dem wir gerade geredet haben? Immerhin hatten sie gerade wieder gesagt, ‚dass Gott ihre Missetat aufgedeckt hätte‘, womit sie sich darauf bezogen, was sie mit dem unschuldigen Joseph vor über 22 Jahren angestellt hatten. Und nun gibt der Machthaber sich ihnen hier als dieser Joseph zu erkennen. Würde er sich nun an ihnen für das rächen, was sie ihm angetan hatten?
Aber wie reagiert Joseph und wie begründet er die Tatsache, dass er nun in Ägypten ist?
„»Ich bin Josef!«, sagte er zu seinen Brüdern. »Lebt mein Vater noch?« Fassungslos standen die Brüder vor ihm. Sie brachten keinen Ton heraus. »Kommt doch näher!«, sagte Josef. Sie traten zu ihm, und er wiederholte: »Ich bin euer Bruder Josef, den ihr nach Ägypten verkauft habt. Aber ihr braucht euch nicht zu fürchten. Macht euch keine Vorwürfe, dass ihr mich hierher verkauft habt, denn Gott wollte es so! Er hat mich vorausgeschickt, um euch zu retten. Schon seit zwei Jahren hungern die Menschen, und auch in den nächsten fünf Jahren wird man kein Feld bestellen und keine Ernte einbringen können. Gott hat mich euch vorausgesandt, damit ihr mit euren Familien am Leben bleibt. Denn er will ein großes Volk aus euren Nachkommen entstehen lassen. Nicht ihr habt mich hierhergeschickt, sondern Gott! Er hat mir diese hohe Stellung gegeben: Ich bin der Berater des Pharaos und der Vorsteher seines Reiches. Ganz Ägypten hört auf das, was ich sage.“ 1. Mose 45:3-8 HFA
Sie sollten nicht jammern, sondern froh sein, dass Gott ihn vor ihnen hergesandt hatte. Dies erinnert an das zweite Lied, dass wir zur Einstimmung gesungen hatten:
Chorus
„Doch was, wenn durch Regen erst der Segen,
wenn erst durch Tränen Heilung kommt?
Was, wenn erst tausend wache Nächte
mir dann zeigen: Du bist da!
Wenn im Leid in Wirklichkeit
vielmehr deine Gnade wohnt?“
(Aus „Wir beten für Segen“)
Regen ist nicht immer schön – besonders nicht, wenn Thom die ganze Nacht im strömenden Regen Zeitungen austragen muss ? – aber Regen ist für eine gute Ernte nötig
Joseph ist nicht sauer auf sie, er hatte erkannt, dass diese Zeit nötig war, um ihn auf seine jetzige Aufgabe und Stellung vorzubereiten, daher sagt er, dass Gott ihn in Wirklichkeit vor ihnen her geschickt hat.
Auch wir kommen immer wieder in Situationen, wo wir denken, wir könnten nicht mehr, aus denen wir am liebsten fliehen würden. Hier können auch wir uns sagen „Gott hat irgendwas mit mir vor, worauf er mich jetzt in, mit und durch diese Situation vorbereitet“.
Wir haben schon öfters davon erzählt, wo das bei uns der Fall war. Natürlich ist so eine Situation nicht schön, man möchte da raus und in dem Moment verstehen wir nicht, wozu es gut sein soll. Aber im Nachhinein erkennen wir dann, warum wir durch diese schlimme Zeit durch mussten.
In solchen Situationen neigen wir dazu, darum zu beten, dass Gott die Situation verändert. Aber wir sollten besser um die Kraft und Geduld bitten, um in dieser Situation zu bestehen.
Vor 1,5 Jahren habe ich in der Bibelschule „Word des Lebens“ ein Buch empfohlen bekommen, das genau dies zum Thema macht: „Alles anders, aber wie?“ von Timothy S. Lane und Paul D. Tripp. Hier geht es darum, dass es nicht die Situation ist, die sich ändern muss, sondern unsere eigene innere Einstellung. Die Probleme sind nicht das Schlimme, sie sind nur ein Anstoß und offenbaren unsere innere Einstellung. Wenn man das Prinzip begriffen hat, kann man in jeder Situation ausharren und die Probleme als Herausforderung ansehen, die uns im Glauben wachsen lassen.
Genau dies ist das, was mich an meiner geliebten Oma so fasziniert hatte. Sie hat alles „als von Gott“ angenommen. Sie hat nicht gejammert, sie ist im Glauben gewachsen und dem Schöpfer nur umso näher gekommen. Ich hatte mich mal gefragt, ob sie immer so war, denn sie war schon über 50, als ich geboren wurde. Heute denke ich, dass ihre Einstellung ein Produkt dessen ist, dass sie immer wieder rückwirkend gesehen hatte, wozu das alles sein musste. Das hat ihr Vertrauen in den himmlischen Vater immer wieder gestärkt und gefestigt.
Jeder kann für sich selbst überlegen, „wo waren und sind für mich solche Situationen?“ und uns dann dazu entschließen zu sagen „mach, wie du denkst“.
In dieser Hinsicht haben wir ein gutes Beispiel in Jesus Christus. Er wusste bereits, bevor er auf die Erde kam, was ihm bevorstand – und er kam trotzdem, aus Liebe zu uns sündigen Menschen. Wir alle kennen die Szene im Garten Gethsemane, wo er vor seiner Verhaftung innig zum Vater betet „nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“
Kommen wir wieder zu der Szene mit Joseph und seinen Brüdern zurück. Er macht keine Vorwürfe, er nimmt ihnen sogar in gewisser Hinsicht die Schuld und somit das schlechte Gewissen. Es sind noch 5 weitere Jahre, an denen die Hungersnot im Land wüten wird. Gut, dass er hier in Ägypten ist und helfen kann. Ohne ihren Verrat und Verkauf hätten sie jetzt ein Problem (Kapitel 44:6-8)
Und jetzt, nachdem dies alles geklärt ist, fällt er ihnen um den Hals. Kein Vorwurf, kein Groll, kein ängstliches Zurückhalten mehr. Wie müssen sie sich da gefühlt haben?
Wir lesen die letzten Verse: 16 bis 28
Joseph erzählt dem Pharao von seiner Familie und dieser lädt alle ein, in Ägypten zu wohnen.
Wie reagiert Jakob, als er hört, dass sein geliebter Sohn noch lebt? Er kann es nicht glauben, denn „das geht ja garnicht“! Hatte er nicht selbst das blutverschmierte Gewand von Joseph in den Händen gehalten? Wie konnte er da noch leben? Er wird sich ja kaum in der Wildnis ausgezogen und sein Oberkleid vergessen haben…
Nun müssen die Brüder Farbe bekennen. Wie werden sie ihm wohl sagen, was passiert ist, welchen Anteil sie selbst daran hatten?
Und wie mag der Vater reagiert haben? Ob er sie daran erinnert, dass sie selbst doch gekommen waren, um ihn zu trösten? Wie konnten sie dies tun in dem Wissen, dass Joseph noch lebt?
Ob der Vater ihnen vergeben kann?
Sie erzählen ihm alles, was Joseph gesagt hatte, dass er ihnen vergeben hatte und dass er der Meinung ist, dass alles so kommen musste: „in Wirklichkeit hat Gott …“
Aber warum wollte Gott, dass sie nach Ägypten ziehen? Das verheißene Land lag doch ganz woanders …
Zum einen ging es um die Linie des Samens. Wir erinnern uns an 1. Mose 3:15. Rings um das Volk herum lebten Menschen, die anderen Göttern und Götzen dienten. Sie waren die einzigen, die den Schöpfergott anbeten und das Volk sollte rein bleiben. Das war der Grund, warum Abraham seinen Diener nach Haran sandte, um eine Frau für Isaak zu besorgen (Kapitel 24), ebenso wie Jakob sich dort eine Frau suchte (Kapitel 28).
Aber nach der Flucht vor Laban und dem Streit gab es eine Vereinbarung, dass Jakob und seine Nachkommen das Land nicht mehr betreten durften, daher nahmen sie sich Frauen aus ihrem Land (Kapitel 31:51-53). Denken wir an Juda, der für seinen Sohn eine Frau von den Kanaanitern nahm (Kapitel 38). So vermischten sie sich mit den Bewohnern des Landes und die Gefahr, dass die wahre Anbetung verwässert würde, war nicht zu unterschätzen. Denken wir nur an Salomo, der durch seine vielen heidnischen Frauen dazu verführt wurde, nebenbei ebenfalls den anderen Göttern und Götzen zu dienen.
Zum anderen hatte es mit der Prophezeiung zu tun, die Gott Abraham gab:
„Da sagte Gott zu ihm: »Ich vertraue dir jetzt etwas an, das in der Zukunft geschehen wird: Deine Nachkommen werden in einem fremden Land unterdrückt. Sie arbeiten dort als Sklaven – vierhundert Jahre lang. Aber ich werde das Volk bestrafen, das sie dazu gezwungen hat. Mit großen Reichtümern werden sie von dort wegziehen; nach vier Jahrhunderten kehren sie in das Land Kanaan zurück. Bis dahin leben die Amoriter in diesem Land, denn sie sind noch nicht reif für das Gericht. Du selbst wirst ein hohes Alter erreichen, in Frieden sterben und begraben werden.«“ 1. Mose 15:13-16 HFA
Es ging also darum, dass die Zeit noch nicht reif war, dass die bisherigen Bewohner des Landes vertrieben werden sollten, noch gab es keinen ausreichenden Grund, der dies rechtfertigen würde. Solange duldete Jehova sie auch weiterhin im verheißenen Land.
Hier beginnen also die 400 Jahre Fremdlingsherrschaft, die Jehova Abraham verheißen hatte.
Wir sehen, heute drehte sich alles um das Thema „Vergebung“ und „Vertrauen auf Gott“. Wir müssen auf Gott vertrauen und warten, dass Gott endlich das tut, was er verheißen hat.
Nächste Woche lesen wir 1. Mose 46:1-47:11 und sehen Jakob und seine Familie nach Ägypten ziehen. Wie geht es mit Joseph und seiner Familie weiter? Es bleibt auch weiterhin spannend ?
Gottesdienst vom 15. Oktober
Weiter geht es mit Joseph. Wir hatten diesen Sonntag gelesen, dass er sich seinen Brüdern zu erkennen gegeben hat und sie und den Vater eingeladen hat, bei ihm in Ägypten zu wohnen. Wie geht es nun weiter?
Wir lesen 1. Mose 46:1-47:10. es bleibt auch weiterhin spannend. Wir freuen uns auf euch ?
Notizen vom Gottesdienst vom 15. Oktober
In der letzten Woche haben wir die Brüder auf ihre zweite Reise nach Ägypten begleitet. Sie waren voller Angst und Sorge, immerhin hatten sie diesmal Benjamin mit dabei. Der Vater sorgte sich, dass er ihn ebenso verlieren könnte, wie seinerzeit Joseph. Als sie in die Residenz von Joseph gebeten werden, sind sie voller Panik. Bereits seit dem ersten Besuch in Ägypten schlug ihr Gewissen wegen dem, was sie Joseph angetan hatten. Immer wieder dachten sie darüber nach, dass Gott sie jetzt dafür strafen würde. Als der Becher im Sack von Benjamin entdeckt wurde, sagten sie sogar „jetzt hat Gott unsere Missetat offengelegt“ (Kapitel 44:16).
Wir hatten gesehen, dass Joseph mit seinen Brüdern „Spielchen gespielt hat“. Warum hatte er das getan? Warum hatte er sie immer wieder geprüft – unter anderem, als er sie in Kapitel 42 als Spione bezeichnet und ins Gefängnis geworfen hatte. Hatte er ihnen nicht vergeben?
Wann hatte er ihnen vergeben und woher wissen wir dies?
„Am dritten Tag sagte er zu ihnen: »Ich bin ein Mann, der Ehrfurcht vor Gott hat. Darum lasse ich euch unter einer Bedingung am Leben: Um eure Ehrlichkeit zu beweisen, bleibt einer von euch hier in Haft. Ihr anderen geht mit einer Ladung an Getreide zurück, damit eure Familien nicht mehr hungern müssen. Aber bringt mir euren jüngsten Bruder herbei! Dann weiß ich, dass ihr die Wahrheit gesagt habt, und lasse euch am Leben.« Die Brüder willigten ein. Sie sagten zueinander: »Jetzt müssen wir das ausbaden, was wir Josef angetan haben! Wir sahen seine Angst, als er uns um Gnade anflehte, aber wir haben nicht gehört.« »Habe ich euch damals nicht gesagt, ihr solltet den Jungen in Ruhe lassen?«, warf Ruben den anderen vor. »Aber ihr habt nicht gehört. Jetzt müssen wir für seinen Tod büßen!« Sie ahnten nicht, dass Josef sie verstand, denn vorher hatte er durch einen Dolmetscher mit ihnen geredet. Josef verließ den Raum, damit sie nicht merkten, dass er weinen musste. Als er sich wieder gefasst hatte, kam er zurück und ließ Simeon vor den Augen der Brüder festnehmen. Dann befahl er seinen Dienern, die Säcke der anderen mit Getreide zu füllen und ihnen Verpflegung mitzugeben. Heimlich gab er die Anweisung, jedem auch sein gezahltes Geld oben in den Sack zu stecken.“
1. Mose 42:18-25 HFA
Spätestens hier hatte er ihnen bereits vergeben, vielleicht auch, weil er mitbekam, dass sie das bereuten, was sie ihm angetan hatten.
Aber jemanden zu vergeben, bedeutet noch lange nicht, dass wir ihm sofort wieder vertrauen und die enge Beziehung sofort wieder hergestellt ist, die mal da war. Aus diese, Grund spielte er diese Spielchen mit ihnen, um zu sehen, ob sie wirklich bereuten, oder ihre o.g. Aussage nur ein Angstmoment war.
Woher hatte Joseph all dies Jahre diese Ruhe? Er sagt es selbst zu seinen Brüdern: „in Wirklichkeit hat mich Gott vor euch her gesandt“ (Kapitel 45:5-8).
Nun sind also seine Brüder wieder beim Vater angekommen, haben ihm erzählt, dass Joseph noch lebt und sie alle eingeladen hat, nach Ägypten zu kommen und nach anfänglichem Unglauben ist Jakob begeistert…
Weiter geht es mit 1. Mose Kapitel 46, Vers 1 bis 47 Vers 10:
Wir lesen zuerst die Verse 1 bis 7 und wundern uns, warum Jakob zuerst nach Berscheba geht.
Warum tut er dies? Was würden wir tun, wenn ein Mensch, den wir lieben und den wir sehr vermisst haben, auffordert, zu ihm zu kommen? Würden wir da erst mal einen Umweg machen und zu einem Gottesdienst in die Kirche gehen, bevor wir unser eigentliches Ziel ansteuern?
Jakob zieht zuerst nach Berscheba, um Gott ein Schlachtopfer darzubringen. Aber warum ist dies zu diesem Zeitpunkt nötig und warum ausgerechnet in Berscheba? (Vers 1)
Hier müssen wir uns an die Geschichte der Urväter erinnern:
Wann und warum war sein Großvater Abraham in Ägypten und was war da passiert?
Während der ersten Hungersnot war Abraham mit Sarah nach Ägypten geflohen – ohne, dass Gott ihn dazu aufgefordert hätte (Kapitel 12). Es war eine Entscheidung ohne Gott. Entsprechend waren die Konsequenzen. Der Pharao holte sich Sarah und als sie wieder gingen, hatten sie die Magd Hagar „im Gepäck“ (Kapitel 12:16) und wir wissen, wieviel Leid diese Geschichte in der Familie ausgelöst hatte (Kapitel 16 und 21).
Auch seine Eltern Isaac und Rebekka planten, nach Ägypten zu gehen, um vor einer Hungersnot zu fliehen, aber sie wurden von Gott davon abgehalten und folgten seiner Anweisung (Kapitel 26:2-3).
Daher ist ein Aufenthalt in Ägypten für Jakob negativ behaftet und zudem würde er das verheißene Land verlassen, das Gott ihm und seinen Nachkommen verheißen hatte.
Nun ruft also sein Sohn Joseph ihn nach Ägypten und er erinnert sich, dass es dem Opa in Ägypten schlecht erging, der Papa durfte garnicht erst hin, daher „muss ich erst mal Gott befragen, was der dazu sagt“. Dies ist der Grund dafür, warum er erst mal in Berscheba opfern geht, um Gott fragen, ob es eine gute Idee ist oder nicht.
Aber Gott findet die Idee ganz gut, er sagt zu ihm „fürchte dich nicht, nach Ägypten zu ziehen“ (Vers 3). Warum?
Wir hatten es beim letzten Mal schon „kurz“ angeschnitten, dass es zum einen darum geht, dass die Linie des Samens abgesondert lebt (wir kommen auch heute nochmals darauf zurück) und zum anderen ging es um die Prophezeiung, die Jehova (oder auch Jahwe) Abraham gab, dass seine Nachkommen Fremdlinge in einem fremden Land sein würden, da es noch nicht die Zeit sei, die bisherigen Bewohner aus dem Land zu vertreiben. Ihre Schlechtigkeit ist noch nicht vollendet (Kapitel 15:13-16), so wie Gott erst dann die Flut über die Menschen brachte, als sie ausgesprochen schlecht waren, sie es also wirklich verdient hätten (Kapitel 6:5-7).
Nun sagt er also, sie sollten ruhig nach Ägypten gehen und wir lesen weiter in den Versen 8-34, wer alles dabei war.
Warum ist diese endlose Liste von Namen für uns heute noch wichtig? Kann es nicht egal sein, wer alles dabei war?
Warum ist es wichtig, dass wir wissen, dass „Saul, der Sohn einer Kanaaniterin“ war?
Alle anderen hatten sich Frauen aus dem verheißenen Land genommen (bis auf Joseph, der ja in Ägypten war und Juda die Tamar). Woher hatten denn die anderen ihre Frauen? Mussten dies denn nicht auch Kanaaniterinnen gewesen sein, wenn sie diese doch aus dem Land hatten?
Wir erinnern uns, dass nicht nur Jakob und seine Sippe im dem Land leben, sondern auch die anderen Nachkommen von Abraham – wie Ismael und auch Jakobs Brüder Esau. Zudem hatte Abraham mit seiner zweiten Frau Ketura weitere Nachkommen gezeugt, die ebenfalls nachkommen hatten. Sie könnten also durchaus innerhalb der nachkommen Abrahams geheiratet haben, auch wenn sie die Grenze zu Haran nicht mehr übertreten und niemanden mehr aus Labans Sippe (der Brüder von Rebekka und der Schwiegervater Jakobs) zur Frau nehmen konnten,
Dadurch, dass hier extra kenntlich gemacht wurde, wer eine Kanaaniterin geheiratet hatte, erkennen wir, dass die Linie durchaus noch rein erhalten war und wenn sie jetzt geballt nach Ägypten ziehen und dort abgesondert leben würden, würde das wohl auch so bleiben.
Hier wird also eine deutliche Grenze gezogen: bis hierher bestand die Gefahr, dass ein Anbeter Jehovas (damals ein Nachkomme von Abraham) eine Frau heiratet, die nicht aus dieser Linie stammt …
Dies ist auch der Grund, warum Joseph ihnen sagte, sie sollten sagen, dass sie Schafhirten waren, damit sie in eine Ecke kommen, wo sie unter sich sind und sich nicht vermischen könnten (Kapitel 46:33-34)
Weiter geht es mit 1. Mose 47:1-10:
Warum bekommt die Sippe von Joseph das Land Gosen. Es wird „der Beste Teil des Landes“ genannt (Vers 6). Warum sind dann dort keine anderen Leute, warum wohnen da keine Ägypter?
Hier müssen wir bedenken, dass es den Schafhirten angeboten wird. Was für ein Land brauchen denn Schafhirten? Würden sie wirklich auf brachliegenden Feldern weiden? Schafe brauchen Gras, Wiesen, Kräuter und Hecken, daher ist dies hier kein Land, das ein Ackerbauer als besonders gut und wertvoll sehen würde. Wir sehen, sie nehmen den Ägyptern hier nichts weg. Es ist „das beste Land“ für einen Schafhirten
Wir lesen weiter, dass Jakob zum Pharao kommt – und diesen segnet (Vers 7). Warum? Warum segnet der einfache Mann Jakob den Pharao, der ja eigentlich denkt, dass er ein Gott ist?
Aber wer ist denn eigentlich höher – Jakob oder Pharao? Wer ist näher an Gott? Hier sehen wir wieder, warum es so wichtig ist, dass wir eine Übersetzung lesen, die den Namen Gottes benutzt und ihn auch selbst zu gebrauchen. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir Jahwe oder Jehova sagen. Hauptsache wir benutzen den Namen des allmächtigen Gottes, des Gottes, der alles erschaffen hat und über allem steht!
Da Jakob dem Allmächtigen Gott Jehova dient und sehr nahe ist, ist eindeutig er höher als Pharao und daher ist es völlig legitim, dass er es ist, der den Pharao segnet.
Nun könnte man meinen, dass nur Jakob das so sieht, dass der Pharao vielleicht unangenehm berührt ist, da er ja kein Anbeter Jehovas ist und daher nicht sieht, dass Jakob über ihm steht. Aber Arnold Fruchtenbaum schreibt in seinem „Kommentar zum 1. Buch Mose Teil 3“, dass dieser „Pharao ein semitischer Herrscher aus dem Geschlecht der Hyksos war und nicht etwa ein Ägypter“ (Seite 114). Daher war es für ihn auch nicht befremdlich, wie man sonst annehmen könnte.
Als der Pharao Jakob nach seinem Alter fragt, antwortet dieser: „Die Tage der Jahre meiner Fremdlingschaft sind hundertdreißig Jahre; wenig und böse waren die Tage meiner Lebensjahre, und sie haben nicht erreicht die Tage der Lebensjahre meiner Väter in den Tagen ihrer Fremdlingschaft.“ 1. Mose 47:9 ELB
Warum sagt er, dass sie böse und trübselig waren?
⁃ Auch wenn er immer wieder von Gott gesegnet war, so dürfen wir dennoch nicht vergessen, dass seine Lieblingsfrau Rahel bereits seit vielen Jahren tot ist.
⁃ Auch, dass er vier Frauen hatte und warum. Er hatte es sich nicht ausgesucht, eigentlich wollte er nur die eine und musste dafür die anderen mit in Kauf nehmen. Es wird viele Eifersüchteleien unter den Frauen gegeben haben.
⁃ Warum eigentlich war zu Laban geflohen? Sein Bruder hatte ihm nach dem Leben getrachtet und er sah seine Geliebte Mutter nicht wieder.
⁃ Zudem war sein Schwiegervater Laban kein besonders netter Mensch, er versuchte immer wieder, Jakob übers Ohr zu hauen.
⁃ Denken wir auch daran, was in Sichem passiert ist: zuerst wird die Tochter vergewaltigt und dann machen seine beiden Söhne Simeon und Levi in ihrem Zorn darüber mehr kaputt als gewollt.
⁃ Dann ist sein Sohn Joseph verschwunden, Jakob lebte viele Jahre in dem Glauben, dass er tot sei und als Krone obendrauf hatte er große Ängste um Benjamin ausgestanden, ob er von der zweiten Reise der Söhne nach Ägypten wieder kommen würde.
All dies ist nicht sonderlich leicht und ich denke, dass keiner von uns mit Jakobs Leben tauschen möchte. Er war also nicht besonders depressiv, sondern es ist die Realität: „alles, was ich bisher erlebt habe, war nicht besonders schön!“
Trotzdem ging er zuerst nach Berscheba, um Gott zu befragen – und obwohl er von seinem bisherigen Leben nicht begeistert war, segnete er den König.
Jakob ist wirklich ein sehr gutes Vorbild, was Glauben und Treue und Loyalität Jehova gegenüber angeht.
Nächste Woche lesen wir weiter 1. Mose 47:12-48:22. Jakob und seine Familie sind nun also in Ägypten angekommen und vom Pharao begrüßt worden. Es sind erst 2 jahre der Hungersnot vergangen und so bleiben noch fünf weitere harte Jahre vor ihnen. Wie geht es wohl weiter?
Wir sehen, es bleibt auch weiterhin spannend ?
Gottesdienst vom 22. Oktober
Jakob und seine Familie sind in Ägypten angekommen und vom Pharao begrüßt worden. Es sind erst 2 jahre der hungersnot vergangen und so bleiben noch fünf weitere harte Jahre vor ihnen. Wie geht es wohl weiter?
Diese Woche lesen wir 1. Mose 47:12-48::22
Letzte Woche hatten wir 1. Mose 47:11 bis 48:22 gelesen.
Als Einstieg liest Peter mit uns Psalm 63, der auch sehr gut zum Thema passt, vielleicht magst du diesen Psalm ja für dich persönlich auch lesen? Der Grundgedanke hier ist, dass wir Zuflucht bei Gott suchen sollten, denn unter seinen Flügeln sind wir wunderbar geborgen. Wir hatten beim letzten Mal festgestellt, dass genau dies Joseph geholfen hatte, sich mit seinem Schicksal zu versöhnen und seinen Brüdern nicht zu grollen?
Jakob und seine Familie sind nun also in Ägypten angekommen und vom Pharao begrüßt worden. Es sind erst 2 Jahre der Hungersnot vergangen und so bleiben noch fünf weitere harte Jahre vor ihnen. Wie geht es mit ihnen in Ägypten weiter?
Wie bereits festgestellt, konnte Joseph dadurch, dass er dem Pharao seine Träume gedeutet hatte, Vorsorgemaßnahmen für die Hungersnot treffen und hatte Vorräte angelegt. Bisher hatten wir überwiegend von Josephs Brüdern und ihren Umgang mit der Hungersnot gelesen. Nun geht Gottes Wort näher auf die Ägypter ein, die ja in erster Linie davon betroffen waren:
Wir lesen im 1. Buch Mose, Kapitel 47, die Verse 11 bis 27:
Die Ägypter kauften zuerst für ihr Geld Nahrung bei Joseph, aber als dies alle ist, verkaufen sie ihr Vieh, später ihr Land und dann sich selbst in die Sklaverei. Ist dies nicht unfair?
Was sagen denn sie selbst dazu? „»Du hast uns das Leben gerettet«, antworteten sie, »wir sind gerne Diener des Pharaos.«“ 1. Mose 47:25 HFA
Sie begreifen, dass sie ohne ihn und seine weise Voraussicht überhaupt nicht mehr am Leben wären und sie sind ihm dankbar dafür, dass er ihnen hilf, ihr Leben und das ihrer Familien zu retten. Ähnlich, wie wir dankbar sind dafür, dass Gott uns erschaffen hat und Jesus für uns und unsere Sünden gestorben ist, so dass wir vertrauensvoll unserem himmlischen Vater auf den Schoß krabbeln und uns bei ihm ankuscheln dürfen, ohne jede Scheu. Daher empfinden wir „seine Gebote“ nicht als belastend, wir fühlen uns nicht so, als ob wir nichts dürften – wie es einige scheinbar empfinden – sondern sind glücklich in Gottes Nähe sein zu dürfen. Wir wissen, dass er uns durch seine Gebote nur schützen will, so wie eine Mutter ihrem Kind im Winter besorgt nachruft, es solle sich bitte eine Jacke anziehen, wenn es nach draußen geht, um mit seinen Freunden im Schnee zu spielen.
Die Ägypter sind Joseph sehr dankbar und daher empfinden sie es nicht als unfair, dass Joseph nun ihr Land hat und sie für ihn arbeiten müssen.
Aber warum holt er die Leute erst von ihrem Land runter in die Stadt, um sie dann hinterher wieder dorthin als Pächter zu schicken?
Arnold Fruchtenbaum stellt in seinem Kommentar zum 1. Buch Mose die Vermutung an, dass er damit deutlich machen will, dass das Land nicht mehr ihnen gehört. Aber es könnte auch einen anderen Grund geben, denn vielleicht hat er es erst mal vorbereiten lassen mit Drainagen um das Land zu bewässern, speziellem Dünger oder ähnlichem, so,dass es nun fruchtbarer ist. Diese Maßnahmen waren ja für die Ägypter dann zum Nutzen, wenn wie später als Pächter das Land bewirtschaften würden.
Wir lesen weiter die Verse 28 bis 31:
Wir lesen weiter die Verse 28 bis 31: Was sollte Joseph seinem Vater Jakob versprechen?
Er wollte in der Höhle von Machpela begraben werden, die seinerzeit Abraham gekauft hatte, um Sara zu bestatten (Vers 30) und die es auch heute noch gibt,
In Vers 31 lesen wir, dass Jakob sich auf das „Haupt von seinem Bett“ stützte, andere übersetzen das Wort mit „Stab“. Was stimmt da nun?
In Hebräer 11:24 lesen wir: „auf seinem Stab gestützt“. Was war das für ein Stab: es kann ein Hirtenstab gewesen sein, denn er war Viehzüchter, aber es kann sich auch um einen Herrscherstab, um eine Art Zepter, gehandelt haben.
Weiter geht es mit Kapitel 48:
Wir lesen weiter in Kapitel 48, die Verse 1 bis 22. Worum geht es hier?
Jakob hatte nicht gedacht, dass er Joseph jemals wieder sieht (Vers 11) und nun ruft er Joseph zu sich. Dieser kommt mit seinen beiden Söhnen Ephraim und Manasse.
Hier wiederholt sich nochmals das, was Jakob seinem Vater antat, als er ihn mit einer List dazu brachte, ihn als Erstgeborenen zu segnen. Isaak war blind und konnte dadurch getäuscht werden. Später wurde Jakob selbst von seinem Schwiegervater getäuscht, indem er ihm in der Hochzeitsnacht die verschleierte Lea ins Zelt schickte und er so unwissentlich die Ehe mit der falschen Frau vollzog.
Nun ist Jakob selbst blind und kann nichts mehr sehen (Vers 10). Joseph bringt seine beiden Söhne ans Bett des Vaters, damit dieser sie segne und Jakob tut es. Allerdings gibt er den Segen dem Jüngeren, sowie seinerzeit Isaak. Nur dass Isaak dies unwissentlich tat, aber Jakob hier sehr genau weiß, was er tut (Vers 19).
Warum macht er das? Weil Gott weiß, wie es weiter geht.
Hier bekommt Jakob vor Augen geführt, dass seine damalige List völlig unnötig war. Wenn Rebekka damals auf Gott gewartet hätte, dann hätte Isaaks auch ohne die List Jakob den Segen des Erstgeborenen gegeben.
Beim letzten Mal hatten wir gelesen, dass Jakob sein bisheriges Leben als „böse und leer“ bezeichnete – jetzt ist er aus dem Sorgenprozess heraus (Verse 15-16). Sinngemäß sagt er: „rückblickend auf mein Leben kann ich sagen: ‚Gott hatte mein Leben in seiner Hand, es war alles richtig‘.“ So, wie es Joseph bereits schon zu seinen Brüdern sagte (Kapitel 45:7).
Rückwirkend war Vater wie auch Sohn klar: „Gott hat schon irgendeinen Plan!“
Dann segnet Jakob die beiden Söhne von Joseph, Ephraim und Manasse. Wie nennt man das heute, was hier durch diesen Segen passiert?
Es ist eine Art Testament. Auch nimmt Jakob die beiden Söhne von Joseph als seine eigenen Söhne an, also er adoptiert die beiden (Vers 5).
Aber wie passt das dann, dass wir hinterher nur 12 Stämme Israel haben?
Müssten das dann nicht mehr sein? Er hatte ja schon 12 Söhne und nimmt an Josephs statt seine beiden Söhne als seine eigenen an. Wären das dann nicht 13 Stämme? Wieso lesen wir dann nur von 12?
Weil bei der Aufteilung des Landes der Stamm Levi heraus genommen wird. Wir hatten bereits vor einigen Wochen kurz darüber gesprochen, als es darum ging, dass Jakob seine beiden Söhne Simeon und Levi dafür rügt, was sie mit den Bewohnern Sichems getan hatten (Kapitel 34). Da hatten wir bereits gezeigt, dass Jehova die Schärfe aus der Strafe nahm, indem er dem Stamm Levi zwar Zerstreuung über das ganze Land zusagte, aber ihnen gleichzeitig eine besondere Stellung im Volk gab, indem die Priester und Diener in Stiftshütte und Tempel nur aus dem Stamm Levi kommen durften.
So bleibt es also bei der Aufteilung des Landes bei 12 Stammen, obwohl Jakob hier Ephraim nd Manasse adoptiert ?
Jakob lebt noch mehrere Jahre in Ägypten, insgesamt sind es 17 Jahre, die er noch mit seinem Sohn Joseph und dessen Familie verbringen darf.
Aber warum sind sie danach weiter in dem Land geblieben?
Die Antwort finden wir in Kapitel 46:4, denn hier lesen wir, dass Joseph seinem Vater die Augen zudrücken soll, er sollte also beim Tod des Vaters anwesend sein und als Verwalter von Pharao konnte er ja nicht weg.
Außerdem hatten wir in den letzten beiden Wochen mehrfach Kapitel 15:13-16 gelesen, wo Jehova dem Volk prophezeit, dass sie 400 Jahre in einem fremden Land leben würden, weil es noch nicht an der Zeit sei, die bisherigen Bewohner des Landes auszutreiben. Daher blieb Jakob mit der ganzen Familie in Ägypten.
Wir haben hier in Kapitel 46 davon gelesen, dass Jakob Ephraim einen besonderen Segen gibt. Wo zeigt sich dieser zum ersten Mal?
In 4. Mose 13 lesen wir von den 10 Kundschaftern, die Mose aussendet. Von jedem Stamm wurde einer ausgesandt. Vom Stamm Ephraim war es Hosea. Aber dieser Name sagt uns jetzt nicht unbedingt etwas. Wenn wir allerdings weiter lesen, dann sehen wir, dass Mose diesem jungen Mann, der als einziger mit Kaleb einen positiven Bericht gab, einen neuen Namen gab: „Und Mose nannte Hosea, den Sohn Nuns, Josua.“ 4. Mose 13:16 ELB
Dieser Name sagt uns schon mehr, es ist ein ganzes Bibel Buch nach ihm benannt. Wir wissen, dass Josua der Nachfolger von Mose wurde und das Volk ins verheißene Land führte. Hier sehen wir also, wie der Segen, von dem wir vorhin gelesen haben, sich zum ersten Mal erfüllt.
Beim nächsten mal werden wir die Kapitel 49 und 50 lesen und uns noch ansehen, wie Jakob auch seine anderen Söhne segnet und was dies alles zu bedeuten hat. Es bleibt also auch weiterhin spannend ?
Gottesdienst vom 29. Oktober
Diese Woche lesen wir die letzten beiden Kapitel vom 1. Buch Mose bzw. der Genessis
Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 29. Oktober
Diesen Sonntag und bereits in der Woche haben wir uns mit 1. Mose Kapitel 49 und 50 beschäftigt. Jakob und seine ganze Familie sind inzwischen in Ägypten, die Hungersnot ist vorbei und das Volk bleibt dennoch – weil Gott Abraham voraussagte, dass das Volk 400 Jahre in Fremdlingsschaft leben und dass Joseph seinem Vater die Augen zudrücken würde (Kapitel 15:13-16 und 46:4).
Beim letzten Mal haben wir gelesen, dass Jakob die beiden Söhne von Joseph adoptiert hat und es dennoch nur 12 Stämme sind, da die beiden an Josephs statt sind und der Stamm Levi keine eigene Landzuteilung bekommen wird. Dann hatte Jakob Ephraim und Manasse gesegnet, er war zuversichtlich, denn Gott hatte ihn sehen lassen, was in Zukunft geschehen würde.
Nun geht es weiter mit Kapitel 49 – hier lesen wir davon, wie Jakob den Rest seiner Söhne segnet.
Aber warum steht das in der Bibel? Warum ist das für uns heute noch wichtig, besonders da wir selbst keine Juden sind und nicht von einem der Stämme abstammen. Warum ist das auch für uns heute von Wert?
Als erstes wollen wir festhalten, dass Jakob zuerst die Söhne segnet, die er von seiner Frau Lea hatte und Ruben war der Erstgeborenen von Jakob. Eigentlich hätte ihm das Erstgeburtsrecht und somit ein ganz besonderer Segen zugestanden. Wir lesen ihn in den Versen 3 bis 4. Aber kann man das überhaupt einen Segen nennen? Warum kriegt Ruben Ärger?
In Vers 4 lesen wir, dass er „das Bett seines bestiegen“ hat. Er hatte also mit einer der Nebenfrauen seines Vaters geschlafen. Wann und wie?
Wir erinnern uns zurück: Jakob ist mit seiner Familie mehr oder weniger auf der Flucht, weil Simeon und Levi eine ganze Stadt ausgerottet hatten. Wir kommen nachher noch mal darauf zurück. Auf dem Weg bekommt Rahel ihren zweiten Sohn, Benjamin, und stirbt dann (Kapitel 35). Der Vater ist in Trauer über die geliebte Frau – denn immerhin war sie ja seine Lieblingsfrau gewesen, diejenige, die er eigentlich heiraten wollte und diejenige, mit der er sein Leben verbringen wollte und die Ewigkeit. Die anderen Frauen waren ihm ja mehr oder weniger aufgedrückt worden.
Rahel ist also gerade erst gestorben, da macht sich der Erstgeborenen über ihre Magd her (Kapitel 35:22). Wir lesen nicht, ob und wie Jakob darauf reagiert hatte, aber nun sagt er seine Meinung dazu und zwar recht deutlich. Wer die Bibel kennt, weiss, dass der Stamm Ruben in der Geschichte des Volkes Israel eine untergeordnete Rolle spielt.
Nun wendet sich der Vater Simon und Levi zu. Noch hängen die Erinnerungen an Rahels Tod im Raum, da Ruben direkt danach seinen Vater gedemütigt hatte. Auch diese beiden werden abgestraft. Wissen wir, warum?
Warum war Rahel denn eigentlich gestorben? Es ging ja darum, dass sie sich deshalb schnell von Sichem entfernten, da Jakob fürchtete, dass die umliegenden Städten sich dafür rächen würden, dass seine Söhne die Stadt Sichem platt gemacht hatten. In seinen Augen waren sie also mit verantwortlich für den frühen Tod der geliebten Frau. Aus diesem Grund erhalten auch diese Beiden keinen besonderen Segen von Jakob (Kapitel 49:5-7).
Nun kommt Juda dran, wir lesen seinen Segen in den Versen 8-12.
Von Juda wissen wir, dass aus ihm der verheißene Same hervorgehen wird. Aber woher wissen wir das eigentlich?
„Nicht weichen wird das Zepter von Juda, noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen hinweg, bis Schilo kommt, und ihm werden die Völker gehorchen.“
1. Mose 49:10 ELB
Ein Zepter gehört zu einem König. Wer war denn der 1. König aus dem Stamm Juda? Es war König David, von dem wir wissen, dass er ein Vorfahr des Messias war, die Linie ging über ihn an Salomo weiter usw… Ab David waren alle Könige Israels und vom 2-Stämme-Reich aus dem Stamm Juda.
Hier im Segen wird gesagt, dass der Stamm Juda solange regieren sollte, „bis Schilo kommt“ (Vers 10). Aber wer oder was ist denn Schilo?
In der Fußnote wird gesagt, es sei „der Ruhebringende, der Friedenschaffende“. In Hesekiel lesen wir dazu: „bis der kommt, dem das Recht gehört“ (Hesekiel 21:31-32). Dies ist jesus Christus❣️
Hier wird Juda also bereits vorher gesagt, dass aus seiner Linie der Messias hervorgehen würde, von dem wir das erste mal in 1. Mose 3:15 gelesen haben, ein Gedanke, der den Israeliten nicht fremd war, denn bereits Eva dachte, sie habe diesen Samen hervor gebracht, als sie Kain geboren hatte und Abraham, Isaak und Jakob wurde von Jehova gesagt, dass der Messias aus ihrer Linie kommen würde. Nun ging diese Erbfolge, dieses Vorrecht, also auf Juda über.
Aber das ist noch nicht alles, denn ihm wird auch materieller Wohlstand vorher gesagt, unter anderem dadurch, dass er „sein Eselfüllen an seinem Weinstock anbinden würde“. Wir können uns vorstellen, was so ein störrisches Tier mit einem nicht ganz so stabilen Weinstock anstellen könnte. Man würde es nur dann dort anbinden, wenn man mehr hätte, als man verbrauchen könnte.
Ein Eselfüllen? Moment mal, war da nicht was? Wer ritt nochmal auf einem Eselfüllen in Jerusalem ein? Das war Jesus Christus, er ritt einen Tag bevor er getötet wurde mit einem solchen Tier in die Hauptstadt ein, er ließ es extra besorgen, damit sich Sacharja 9:9 erfüllen würde (Matthäus 21:1-5).
Ein weiterer Anhaltspunkt für den künftigen Überfluss vom Stamm Juda finden wir in 1. Mose 49:10-12. Denn wer wäscht schon seine Klamotten im Wein?
In Vers 11 lesen wir, dass er „im Blute der Trauben sein Gewand“ wäscht. Auch diese Formulierung erinnert uns an Jesus. Wir lesen ja im ersten Kurs am Donnerstag gemeinsam die Offenbarung und hier finden wir eine ähnliche Formulierung im Zusammenhang mit Jesus Christus: In Offenbarung lesen wir von einem Weissen Reiter:
„Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, genannt Treu und Wahrhaftig, und er richtet und führt Krieg in Gerechtigkeit. Seine Augen aber sind eine Feuerflamme, und auf seinem Haupte sind viele Diademe, und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt, als nur er selbst; und er ist bekleidet mit einem in Blut getauchten Gewande, und sein Name heißt: Das Wort Gottes. Und die Kriegsheere, die in dem Himmel sind, folgten ihm auf weißen Pferden, angetan mit weißer, reiner Leinwand. Und aus seinem Munde geht hervor ein scharfes, zweischneidiges Schwert, auf daß er damit die Nationen schlage; und er wird sie weiden mit eiserner Rute, und er tritt die Kelter des Weines des Grimmes des Zornes Gottes, des Allmächtigen.“
Offenbarung 19:11-15 ELB
Hier finden wir auch den Gedanken von den rotglühenden Augen wieder, von denen Jakob hier in Kapitel 49 redet.
Hierbei wollen wir es dann belassen, wir gehen nicht näher auf die Segen für die anderen Söhne ein. Diese drei reichen für uns für den Anfang, um zu erkennen, warum es so wichtig ist, die Bibel im Zusammenhang zu lesen und das Alte und das Neue Testament zu kennen ?
Nachdem Jakob seine Söhne gesegnet hat, stirbt Jakob. Wie? Stirbt er voller Zorn oder Schmerzen?
Nein, Jakob stirbt in Frieden. Gott hatte ihm gezeigt, was aus seinen Kindern werden würde, er hatte sogar einiges über den kommenden Messias gesehen, der aus seiner Linie abstammen würde. Er hatte Frieden, sagte im gewissen Sinne: „Vater-jetzt in deine Hände“
Aber bevor er die Augen für immer schließt, legt er fest, wo er bestattet werden möchte. Warum ist ihm das mit dem Familiengrab so wichtig?
Erinnern wir uns, warum Abraham das Feld von dem Hethiter gekauft hatte? Warum hatte er seine Frau Sara dort bestattet? Warum bestattete Isaak Rebekka dort und lag später mit ihr in dieser Höhle? Warum ließ Jakob später Lea dort bestatten?
Es geht hier immer wieder um die Auferstehung: Jehova hatte Abraham das verheißene Land zugesagt, ihm und seinen Nachkommen, aber auch, dass sie erst mal 400 Jahre in einem fremden Land bedrückt würden (siehe den Anfang dieser Zusammenfassung). Er wollte später dort auferstehen, wo er auch Leben würde, daher kaufte bereits Abraham dieses Familiengrab und die ganzen Patriarchen wurden dort mit ihren Frauen bestattet. Daher möchte Jakob ebenfalls dorthin gebracht werden.
Weiter gecht es Kapitel 50
Nachdem Jakob seine Söhne gesegnet hatte, stieg er auf sein Bett und starb, er war zufrieden, denn er hatte ein erfülltes Leben und Gott hatte ihn sehen lassen, was aus seinen Kindern und Nachkommen werden würde.
Nachdem Jakob gestorben ist, wird er dem Brauch nach 40 Tage einbalsamiert und 70 Tage lang betrauert. Dann geht es auf zur Höhle von Machpela ins Verheißene Land, wo sich das Familiengrab befindet.
Warum wird 70 Tage lang um ihn getrauert, selbst von den Ägyptern? Er wurde betrauert wie ein König.
In Vers 11 lesen wir, dass sie „jenseits des Jordan“ trauerten, das weist darauf hin, dass sie einen riesigen Umweg gemacht haben müssen – ebenso wie es später die Israeliten tun, als sie aus Ägypten ausziehen. Sie haben scheinbar genau den selben Weg genommen.
Aber warum weint Joseph? Glaubte er denn nicht an die Auferstehung?
Bei mir kam gleich die Erinnerung an Jesus, der ebenfalls in Tränen ausbrach, weil sein Freund Lazarus tot war – und das, obwohl er wusste, dass er ihn gleich wieder auferwecken würde. Es ist einfach sehr schmerzlich, wenn ein naher Angehöriger oder Freund stirbt, denn jetzt im Moment fehlt er uns.
Von Joseph lesen wir sowieso öfters, dass er weint, auch wenn er ein starker und mächtiger Mann ist. Aber er hat eben auch Gefühle, deswegen ist er nicht gleich ein Weichei oder Warmduscher. Wie gesagt: selbst Jesus weinte…
Nachdem sie den Vater bestattet haben, kommen die Brüder mit einer Bitte an ihn heran. Sie haben Angst, dass Joseph nicht vergessen hat, was sie ihm angetan hatten und sich nun an ihnen rächen will (Vers 15). Wie reagiert er darauf?
Joseph hatte Ihnen längst vergeben. Warum konnte er das tun? Er sah alles als Gottes Plan an, wir lesen es in Vers 19. Er hatte sie während der Hungersnot mit Nahrung versorgt und würde es auch weiterhin tun.
Trotzdem ist Joseph der 1. von den 12 Söhnen, der stirbt, obwohl er der Zweitjüngste von ihnen ist. Er wird nur 110 Jahre alt (Vers 26). Aber er sah seine Nachkommen noch bis ins 3. Glied, er sah also noch seine Urenkel (Vers 23). Auch Manasse hat später noch Nachkommen, nur hat Joseph sie nicht mehr gesehen.
Später gibt Joseph seinen Brüdern Anweisungen, was sie nach seinem Tod tun sollten: auch er wollte in der Höhle von Machpela – im Familiengrab – begraben werden. Allerdings nicht sofort (Vers 25). Er sagt sinngemäß zu ihnen: „Ich weiss, dass Gott euch aus Ägypten herausführen wird und ihr nach Kanaan ziehen werdet. Wenn es soweit ist, dann nehmt mich mit“ (frei nach Pape).
Wir lesen weiter, dass sie ihn „in eine Lade legen“, also müssen sie später beim Auszug aus Ägypten einen Sarkopharg mitnehmen. Leider haben wir bei keinem der bisher gesehenen Filme dazu beobachtet, dass sie einen dabei hatten?. Aber sie haben ihn trotzdem mitgenommen
Hier endet die Geschichte von Jakob und Joseph. Wissen wir, wie viele Jahre zwischen seinem Tod und dem 2. Buch Mose liegen? Wir wissen, dass sie 400 Jahre in Fremdlingsschaft leben sollten, einige Gelehrte gehen davon aus, dass diese bereits mit der Geburt von Isaaks beginnen. Aber selbst wenn, so liegen immer noch mehr als 200 Jahre zwischen diesen beiden Büchern.
Das, was wir im Bibelbuch Hiob lesen, ist irgendwann in der Zwischenzeit passiert. Daher lesen wir dies erst, bevor es für uns mit dem 2. Buch Mose weiter geht. So ist es für uns auch nachher viel greifbarer, dass viel Zeit dazwischen ist und nicht Mose fast direkt nach Joseph geboren wird?
Die Israeliten befinden sich also auch weiterhin in Ägypten, abgeschieden im Land Gosen. Scheinbar ist unter ihnen keiner so gottesfürchtig, dass er Gott besonders auffällt. Hier beginnt dann in der kommenden Woche das Bibelbuch Hiob. Wir lesen die ersten beiden Kapitel und sind gespannt, inwiefern hier der Gedanke weiter geführt wird, den wir bereits bei der Geschichte mit Joseph hatten.
Es bleibt also weiterhin spannend….
Gottesdienst vom 5. November
Letztes Mal haben wir das 1. Buch Mose zu Ende gelesen. Diese Woche geht es weiter mit Hiob. Warum?
Wir erinnern uns an die Prophezeiung, die Gott Abraham gab, als er ihm das verheißene Land zusagte und dass sich Nationen wegen seines Glaubens segnen würden. In diesem Zusammenhang sprach er davon, dass das Volk Israel 400 Jahre als Fremdlinge in einem anderen Land unterdrückt würde (1. Mose 15:13-14).
Nachdem Joseph seine Familie nachgeholt hatte, befand sich also das komplette Volk Israel in Ägypten und die 400 Jahre der Fremdlingsschaft haben begonnen. Es ist also ein sehr großer Zeitsprung zwischen Josephs Tod, von dem wir in 1. Mose Kapitel 50 lesen und der Geburt von Mose, von der wir im 2. Mose Kapitel 1 lesen.
Das, was wir im Bibelbuch Hiob lesen, ist irgendwann in der Zwischenzeit passiert. Daher lesen wir dies erst, bevor es für uns mit dem 2. Buch Mose weiter geht. So ist es für uns auch nachher viel greifbarer, dass viel Zeit dazwischen ist und nicht Mose fast direkt nach Joseph geboren wird?
Wir lesen diese Woche die ersten beiden Kapitel vom Buch Hiob und sind gespannt, inwiefern hier der Gedanke weiter geführt wird, den wir bereits bei der Geschixhte mit Joseph hatten…
Es bleibt also weiterhin spannend. Wir freuen uns auf euch ?
Bibelgrundkurs vom 6. Juli
Gestern haben wir nach einer kurzen Wiederholung von Lektion 2 mit der 3. Lektion begonnen. Es ging darum, dass Gott zuerst die Engel erschaffen hat. Wir haben gesehen, wer die Geistwesen sind und wozu Gott sie erschaffen hat.
Am nächsten Freitag geht es weiter mit der Frage, warum Gott eigentlich Satan und die Dämonen erschaffen hat. Wir sind sehr gespannt, wen Gott so zu uns schickt und was für Gedanken von euch noch mit eingebracht werden.
Wir freuen uns schon jetzt aufs nächste mal und auf euch ? ?
Bibelgrundkurs vom 20. Juli
Gestern hatten wir mit der Lektion 3 weiter gemacht und erfahren, wie es kommt, dass ein liebevoller und gerechter Gott – der ja bekanntlich keine Fehler macht – so etwas Böses wie Satan und seine Dämonen „erschaffen“ konnte. Er hatte sie vollkommen erschaffen, aber sie hatten wie wir auch einen freien Willen, denn sie misbraucht haben. Satan wollte sein wie Gott und wollte seine Stellung an sich reissen – wir haben die passenden Stellen in der Bibel gelesen, die dies belegen.
Du warst nicht mit dabei, aber nun würde dich so ein Grundkurs doch interessieren? Dann schreib uns an, wir werden in den kommenden Wochen je nach Bedarf weitere Grundkurse beginnen, so dass du dort neu mit einsteigen kannst?
Nächsten Freitag machen wir weiter mit Lektion 4 „Gott erschafft Himmel und Erde“. Wie bisher müssen wir dabei alles vergessen, was wir bisher wissen, wir sind bei 1. Mose 1:1 und das einzige, was wir bisher (für den Grundkurs) wissen, ist dass Gott ewig ist, ohne Anfang und ohne Ende und dass er Geistwesen erschaffen hat, damit sie ihn loben und ihm dienen. Ein Geistwesen mit besonderer Schönheit und Aufgabe hat allerdings gegen ihn rebelliert und einige weitere Engel mit sich mitgezogen. So entstanden aus den ursprünglich vollkommenen Engeln durch den Misbrauch ihres freien Willens Satan und seine Dämonen.
Bis hier her wissen wir nächsten Freitag. Es gibt erst mal nur Gott und Seine Engel und unter diesen Satan und seine Dämonen. Dies ist der Stand, als Gott beginnt, die Erde zu erschaffen.
Es bleibt weiterhin spannend und wir freuen uns schon auf euch ? ?
Bibelgrundkurs vom 3. August
Wir haben vor zwei Wochen noch mal neu mit dem Grundkurs gestartet (der bisherige mit jetzt Lektion 3 wurde auf den Donnerstag Abend verlegt).
Wir hatten darüber geredet, warum wir glauben können, dass die Bibel wirklich das Wort Gottes ist. Da eine der Teilnehmerinnen die noch ganz am Anfang von ihrem Weg mit Gott steht wegen Krankheit ausfiel und eine weitere neu dazu gekommen ist, haben wir letzte Woche nur wiederholt und persönliche Fragen zur Bibel beantwortet, so dass wir am Freitag alle auf dem selben Stand sind. Nachdem wir damit eine gute Grundlage gelegt haben, geht es am Freitag mit Lektion 2 weiter, wer eigentlich Gott ist.
So ist jetzt eigentlich eine gute Gelegenheit, für all diejenigen, die neu mit einsteigen wollen. Traut euch, diese Woche wird noch ein weiterer neu mit einsteigen, ihr wärt ? also als „Neue“ nicht allein ?
wir freuen uns auf euch