Kategorie: Allgemein

haltet an dem fest was ihr habt

doch was ihr habt haltet fest, bis ich komme.
Elberfelder 1871 – Offenbarung 2,25

nur haltet fest, was ihr habt, bis ich komme! (a) Off 3:11
Zürcher 1931 – Offenbarung 2,25

Dennoch, haltet an dem fest, was ihr habt, bis ich komme.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Offenbarung 2:25

Nur das ist wichtig: Haltet fest an dem, was ihr habt, bis ich komme!
Roland Werner – Das Buch – 2009 – Offenbarung 2,25

Nach diesem scharfen Verdammungsurteil richtete Christus ein mahnendes Wort an den gottesfürchtigen Rest der Gemeinde, wobei er offensichtlich davon ausging, daß alle übrigen Gemeindeglieder vom Glauben abgewichen waren. Er nannte diese wenigen Getreuen die „andern in Thyatira, die solche Lehre nicht haben und nicht erkannt haben die Tiefen des Satans“. Dieser kleinen gottesfürchtigen Schar erteilte er eine einzige, sehr einfache Anweisung: Was ihr habt, das haltet fest, bis ich komme. Er befahl ihnen also nicht etwa, die Gemeinde zu verlassen – vielleicht, weil sie so klein war -, sondern in ihr als ein Zeugnis für Gott auszuharren. Das Gericht über Isebel und ihre Anhänger würde in Kürze hereinbrechen und die Gemeinde reinigen. Heute können Christen, die in abtrünnigen Gemeinden leben, die Gemeinschaft im allgemeinen problemlos verlassen und sich einer anderen Gruppe anschließen; damals in Thyatira war ein solches Vorgehen jedoch nicht praktikabel.
Die Parallelen zwischen Thyatira und anderen von Christus abgefallenen Gemeinden in der Kirchengeschichte sind deutlich. Manche Ausleger vergleichen Thyatira mit den Gläubigen im Mittelalter, als sich der Protestantismus vom römischen Katholizismus abspaltete und zur Reinheit in Lehre und Lebensführung zurückzukehren versuchte. Die herausragende Rolle der Isebel, die in der Gemeinde von Thyatira irrtümlicherweise als weibliche Prophetin akzeptiert und verehrt wurde, wird manchmal mit der Erhöhung von Maria, die sich ebenfalls nicht aus der Schrift ableiten läßt, in Verbindung gebracht. Die Teilnahme an Götzenopfermählern kann als Sinnbild für die falsche Lehre der katholischen Kirche, die im Abendmahl die Wiederholung des Opfers Christi am Kreuz sieht, verstanden werden. Ungeachtet der Apostasie in der Kirche des Mittelalters gab es jedoch auch damals Gemeinden, die wie die Gemeinde in Thyatira immer noch Gläubige zu ihren Mitgliedern zählten, deren Frömmigkeit und Rechtgläubigkeit in der Lehre und im Leben vorbildhaft waren.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

a) »Doch was ihr habt, das haltet« (V. 25): Es ist ein Irrtum zu meinen, wenn man im rechten Glauben sei, könne einem nichts mehr zustoßen. Dem, der aus seiner Sorge heraus, er könnte doch noch einmal abfallen, auf Jesus blickt, wird zu seiner Gewissheit das tröstliche Wort gesagt: Niemand wird euch aus meiner Hand reißen« (Joh 10,28.29). »Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn« (Röm 8,38.39). Dem aber, der in Selbstsicherheit auf sich schaut, wird gesagt: »Wer sich dünken lässet er stehe, mag wohl zusehen, dass er nicht falle« (1 Kor 10,12). Gottes Wort redet seelsorgerlich mit einem jeden, wie er’s bedarf. Dieser Aufruf »doch was ihr habt, das haltet«, die Weisung, wachsam und treu zu sein, würde nicht ausgesprochen, wenn keine Gefahr bestünde (vgl. Auch Offb 3,11 und das dazu Gesagte).
b) »Bis dass ich komme«: Die Zeit ist abzusehen, bis der Herr kommt oder bis er uns im Tode ruft. Wir müssen nicht ewig in den Prüfungen bleiben; im rechten Augenblick wird er sie abschließen und alles herrlich hinausführen (1 Kor 10,13; Phil 1,6).

Gerhardt Maier – Edition C

Ich finde es ja „befremdlich“, wenn eine religiöse Zeitschrift zu diesem Vers schreibt:

Wir müssen die Lehren von Abtrünnigen zurückweisen. Jesus warf einigen in Pergamon vor, Spaltungen und Sektenbildung zu fördern (Offb. 2:14-16). In Thyatira gab es Christen, die sich von den „tiefen Dingen Satans“ ferngehalten hatten. Jesus lobte sie und forderte sie auf, an der Wahrheit festzuhalten (Offb. 2:24-26). Andere hatten sich jedoch von falschen Lehren verführen lassen und mussten bereuen. Wie ist es heute? Wir müssen alles ablehnen, was mit der Denkweise Jehovas unvereinbar ist. Abtrünnige erwecken manchmal den Eindruck, „als hätten sie Gottesfurcht, aber die Kraft dahinter zeigt sich in ihrem Leben nicht“ (2. Tim. 3:5). Je intensiver wir uns mit Gottes Wort beschäftigen, desto leichter fällt es uns, falsche Lehren zu erkennen und zurückzuweisen (2. Tim. 3:14-17; Jud. 3, 4). Wir müssen sicherstellen, dass unsere Anbetung für Jehova annehmbar ist. Andernfalls müssen wir sofort etwas unternehmen (Offb. 2:5, 16; 3:3, 16). w22.05 4 Abs. 9; 5 Abs. 11

Tagestext für den heutigen Tag

Befremdlich, da diese Zeitschrift in den letzten Jahren fast alle wichtigen Glaubenslehren durch „neues Licht“ ersetzt hat. Schau nur mal die Seite 2 auf einer Zeitschrift aus den 1980iger oder früher – oder schau dir dies hier an: https://wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/1996607 bzw https://wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/1999084 besonders unter „kein weiteres Hinzufügen“ …
Die eigentliche Frage in der Bibelstelle: haben wir Christus? Oder haben wir schon einen „Ersatz-Gesalbten“ und folgen damit nicht mehr Jesus Christus, bis ER kommt??

Gebet nach Terminkalender?

Dann kommt Jesus mit ihnen an einen Ort, genannt Gethsemane, und er spricht zu den Jüngern: Setzet euch hier, bis ich hingegangen bin und dort gebetet habe.
Elberfelder 1871 – Matthäus 26,36

Dann ging Jesus mit ihnen weiter zu einem Gartengelände, das den Namen Gethsemane trug. Er sagte zu seinen Schülern: »Bleibt hier sitzen, bis ich dort drüben gebetet habe!«
Roland Werner – Das Buch – Matthäus 26:36

Daraufhin gelangt er gemeinsam mit ihnen zu einem Grundstück, das Getsemani heißt, und fordert die Schüler auf: „Setzt euch hier hin, solange bis ich mich zurückgezogen und gebetet habe!“
Gottes Agenda – Matthäus 26,36

Das war ein langer Tag – schließlich war aus einem „normalen Tag“ direkt das Passah gefolgt, und direkt anschließend ging man singend ins Freie. Also keine Zeit, zwischendurch zur Ruhe zu kommen. Doch Jesus nimmt sich nun Zeit – um „allein zu sein, mit seinem Vater“! Ja, Jesus hatte am Ende der Passahfeier ein langes Gebet gesprochen – mit den Aposteln. Aber nun wollte er einige Dinge mit seinem himmlischen Vater ungestört besprechen. Wir sehen, es gab die Gebete zum Essen und jedem Glas Wein – dann das Gebet mit den Jüngern (Johannes 17 ff) und nun das private Gebet.

Zum Thema Gebet gab es ja schon ein paar Post: wirklicher Freund? und Wirkung und Gott beeinflussen

Dann ging Jesus mit ihnen zu einem Garten (Joh 18,1), der hieß Gethsemane, das bedeutet „Ölpresse“. Solche Ölpressen standen in Olivenhainen und wurden zur Gewinnung des Öls aus den Früchten benutzt. Dort ließ Jesus seine Jünger – außer Petrus und den zwei Söhnen des Zebedäus (Johannes und Jakobus; Mt 4,21), die mit ihm gingen – zurück und fing an zu beten. Er war in großer Angst und Traurigkeit (lypeisthai, „sehr betrübt sein“; vgl. Mt 14,9;17,23;18,31;19,22), wie er sie noch nie in seinem Leben gespürt hatte, und bat die drei Jünger: „Bleibt hier und wacht mit mir“ (Mt 26,38). In dieser Stunde seiner größten Not wünschte sich der Herr, daß die Menschen, die ihn liebten und verstanden, mit ihm beteten.

Walvoord Bibelkommentar

Die Gegenwartsformen – »geht«, »sagt« – deuten die Dramatik des Geschehens an. Aber durfte Jesus (2.Mose 12,22 !) überhaupt das Haus verlassen? Der Talmud erlaubt dies in der Tat, wobei er bestimmt: »Beim ägyptischen Passa geschieht das Übernachten am Ort des Essens, beim späteren Passa isst man an einem Ort und übernachtet an einem anderen.« Allerdings musste eins gewährleistet sein: Jerusalem durfte nicht verlassen werden. Dabei gab es eine Diskussion darüber, wie weit Jerusalems Stadtgrenze reiche. Manche schlossen Bethphage ein, andere nicht. Aber der Ölberg war auf jeden Fall eingeschlossen (vgl. 5.Mose 16,7). Auch erlaubte das Sabbatgebot den Gang zum Ölberg (Lk 22,39; Apg 1,12).

Zugleich wissen wir jetzt, warum Jesus nach dem Passa nicht nach Bethanien, seinem gewöhnlichen Übernachtungsort (Mt 21,17) , zurückkehrte. Und schließlich wird auch klar, warum Judas jetzt wertvolle Informationen liefern konnte. Erst beim Abendmahl teilt Jesus den Ort mit, an den er sich für diese Nacht begeben will. Direkt vom Abendmahl geht Judas zur Behörde und sagt, wo man Jesus ohne Aufsehen verhaften kann. Es ist »Gethsemani« (vgl. Joh 13,27ff.). Matthäus und Markus (Mk 14,32) sprechen von einem »Grundstück« oder »Landgut«, Johannes nennt es einen »Garten« (Joh 18,1). Außerdem bemerkt Johannes, Jesus habe sich dort öfter mit seinen Jüngern versammelt (Joh 18,2). Daraus kann man schließen, dass der Besitzer des Grundstücks mit Jesus bekannt war. Handelte es sich auch da um einen geheimen Jünger wie beim Besitzer des Abendmahlsraumes (Mt 26,18) ?

Wo »Gethsemani« lag, lässt sich noch ziemlich gut ausmachen. Nach Joh 18,1 lag es gleich »jenseits des Winterbachs des Kidron«, also am Fuße des Ölbergs. Der Name »Gethsemani« geht evtl. auf hebräisches »gat schemanim« = »Kelter für Öle« (»Ölkelter«) zurück. Noch heute gibt es am Ölberg Ölbäume. Die ältesten sind acht Exemplare im Garten der Franziskaner bei der Gethsemani-Kirche. Doch ist es zweifelhaft, ob gerade deren Grundstück dem neutestamentlichen Gethsemani entspricht – trotz der alten Kirchen, die sich im 4. und 12. Jh. dort befanden. Viel wahrscheinlicher ist das Gethsemani des NT (niemals Gethsemane geschrieben!) in der Nähe der Agonie – oder Verratsgrotte bei der heutigen Marienkirche zu suchen. Das wäre ca. 100 Meter nördlich der jetzigen Gethsemani-Kirche. Denn Höhlen wurden öfter als Ölkelter benutzt. Ferner bot eine Höhle Schutz und Übernachtungsmöglichkeiten. So wusste auch Judas genau, wohin er seine Schritte lenken musste. Jedenfalls ist es bemerkenswert, dass die Evangelien, die sonst mit Ortsangaben sehr sparsam sind, den Namen jenes Grundstücks überliefern, wo Jesus seinen Gebetskampf durchlitt und der Verrat sich vollendete. Damals stand das sog. Absalomgrab schon und wurde ein Zeuge jener Nacht.

Wir könnten dann die Worte »Setzt euch hierher« auf diese Höhle beziehen. Auffallenderweise will sich Jesus vom Jüngerkreis trennen, »bis ich dorthin gegangen bin und gebetet habe«. Ganz ähnlich ließ Abraham bei der Opferung Isaaks seine Knechte zurück (1.Mose 22,5) oder Mose die Ältesten, als er die steinernen Tafeln empfing (2.Mose 24,14). Die entscheidendsten Stunden der Heilsgeschichte fanden meistens unter vier Augen mit Gott statt, in einer vollkommenen Hingabe und Einigung, die ein Weniger an Hingabe oder gar das Dabeisein der Menge nicht verträgt. So müssen wir auch manches im persönlichen Leben unter vier Augen mit Gott besprechen, durchleiden und durchklären. – Auch an Davids Auszug aus Jerusalem, hinab ins Kidrontal und den Ölberg hinan, als er vor Absalom und dem Verräter Ahithophel fliehen musste (2.Sam 15,23ff.) , werden wir erinnert. Was bei den Vätern Israels, bei Abraham, Mose und David, vorgebildet war, erfüllte sich mit furchtbarer Schärfe im Leben Jesu.

Gerhard Maier – Edition C

Gethsemane bedeutet „Ölpresse“ und weist auf einen Gartenbereich inmitten der Olivenhaine am Ölberg hin, in dem Olivenöl hergestellt wurde. Der traditionelle Standort von Gethsemane wird heute von der modernen Kirche aller Nationen markiert, die über einer byzantinischen Kirche aus dem vierten Jahrhundert errichtet wurde.

Die ESV Studienbibel

Gethsemane ist der Name eines Olivengartens etwa 250 Meter östlich des Goldenen Tors von Jerusalem, der das Kidrontal am Rande des Ölbergs überblickt. Jesus und seine Jünger trafen sich dort offenbar oft (Lukas 22:39-40; Johannes 18:1-2).

Neue Lebendige Übersetzung Studienbibel

Nachdem Jeschua diese Dinge gesagt hatte, blickte er zum Himmel auf und sagte: „Vater, die Zeit ist gekommen. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche, so wie du ihm Vollmacht über die ganze Menschheit gegeben hast, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben gebe. Und das ist das ewige Leben: dich zu erkennen, den einen wahren Gott, und den du gesandt hast, Jeschua, den Messias.
„Ich habe dich auf Erden verherrlicht, indem ich das Werk vollendet habe, das du mir aufgetragen hast. Nun, Vater, verherrliche mich neben dir. Gib mir die gleiche Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt existierte.
„Ich habe deinen Namen den Menschen bekannt gemacht, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie waren dein, du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort gehalten. Jetzt wissen sie, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist; denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, und sie haben sie empfangen. Sie haben wirklich erkannt, dass ich von dir gekommen bin, und sie haben Vertrauen gefasst, dass du mich gesandt hast.
„Ich bete für sie. Ich bete nicht für die Welt, sondern für die, die du mir gegeben hast, denn sie sind dein. In der Tat, alles, was ich habe, ist dein, und alles, was du hast, ist mein, und in ihnen bin ich verherrlicht worden. Jetzt bin ich nicht mehr in der Welt. Sie sind in der Welt, aber ich komme zu dir. Heiliger Vater, behüte sie durch die Kraft deines Namens, den du mir gegeben hast, damit sie eins seien, wie wir es sind. Als ich bei ihnen war, bewachte ich sie durch die Macht deines Namens, den du mir gegeben hast; ja, ich wachte über sie, und nicht einer von ihnen wurde zerstört (außer dem, der zur Zerstörung bestimmt war, damit der Tanach erfüllt würde)….
„Ich bete nicht nur für diese, sondern auch für die, die mir aufgrund ihres Wortes vertrauen werden, dass sie alle eins sind. Wie du, Vater, mit mir vereint bist und ich mit dir, so bitte ich, dass sie mit uns vereint sind, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. Die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, damit sie eins sind, so wie wir eins sind – ich mit ihnen vereint und du mit mir, damit sie ganz eins sind und die Welt so erkennt, dass du mich gesandt hast und dass du sie geliebt hast, so wie du mich geliebt hast.
„Vater, ich will, dass die, die du mir gegeben hast, bei mir sind, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich geliebt hast vor der Erschaffung der Welt. Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht gekannt, ich aber habe dich gekannt, und diese Menschen haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde ihn auch weiterhin bekannt machen, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und ich selbst mit ihnen vereint bin.“

Nachdem Jeschua dies alles gesagt hatte, ging er mit seinen Talmidim über den Bach, der im Winter durch das Vadi Kidron [Kidrontal] fließt, zu einer Stelle, wo ein Hain mit Bäumen war; und er und seine Talmidim gingen dort hinein.
Dann ging Jeschua mit seinen Talmidim zu einem Ort namens Gat-Sh’manim [Gethsemane] und sagte zu ihnen: „Setzt euch hier hin, während ich dorthin gehe und bete.“ (Johannes 17:1-12; 17:20-18:1; Matthäus 26:36)
Die Straßen entlang der südlichen Mauer Jerusalems waren menschenleer und dunkel.
Die Gesichter im Fackelschein waren wie zu Fäusten geballt. Die Augen fragend und weit aufgerissen. Die Haut klamm und kalt. Die Füße stolperten gelegentlich im schwindenden Sonnenlicht.

„Zuerst habe ich den Vater verlassen und bin in der Welt angekommen.“ Jeschua sprach leise, um nicht die Aufmerksamkeit der römischen Hilfstruppen zu erregen, die in dieser Nacht durch die Straßen zogen. „Jetzt verlasse ich die Welt, um zu meinem Vater zurückzukehren.“

„Endlich!“ sagte James. „Du sprichst Klartext – du sprichst nicht mehr indirekt.“
„Jetzt wissen wir, dass Sie alles wissen. Keine Fragen mehr von uns!“ Shim’ons Ton war zuversichtlich. „Jetzt glauben wir, dass du von Gott gekommen bist.“

Jeschua wirbelte abrupt herum, die Augen blitzten: „Glaubt ihr jetzt wirklich? Die Zeit wird kommen – nein, sie ist schon da! – wenn ihr euch zerstreuen werdet, jeder für sich selbst, und ihr werdet mich allein lassen. Aber ich bin nicht wirklich allein“, flüsterte er. „Der Vater ist mit mir.“

Der Rabbi drehte sich um und ging weiter. Als seine Anhänger ihn einholten, sagte er zu ihnen: „Ich habe diese Dinge zu euch gesagt, damit ihr, sofern ihr euer Leben mit dem meinen verbindet, Schalom [Frieden] erfahren werdet. In dieser Welt werdet ihr Prüfungen erleben. Aber seid tapfer! Ich habe die Welt bereits besiegt.“

Als sie das Aschentor erreichten, blieb Jeschua stehen und schaute nach oben. Seine Augen schlossen sich und sein Gesicht verzog sich leicht, als er zu beten begann.
Vater, die Zeit ist gekommen. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche – so wie du ihm Vollmacht über alle Menschen gegeben hast, damit er allen, die du ihm gegeben hast, das ewige Leben gebe. Und das ist das ewige Leben: dich zu erkennen, den einen wahren Gott, und den du gesandt hast, Jeschua, den Messias. Ich habe dich auf Erden verherrlicht, indem ich das Werk vollendet habe, das du mir zu tun gegeben hast. Jetzt, Vater, verherrliche mich neben dir. Gib mir die gleiche Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt existierte.

Ich habe deinen Namen den Menschen bekannt gemacht, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie waren dein, du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort gehalten. Jetzt wissen sie, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist; denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, und sie haben sie empfangen. Sie haben wirklich erkannt, dass ich von dir gekommen bin, und sie haben Vertrauen gefasst, dass du mich gesandt hast. Ich bete für sie. Ich bete nicht für die Welt, sondern für diejenigen, die du mir gegeben hast, denn sie sind dein. In der Tat, alles, was ich habe, ist dein, und alles, was du hast, ist mein, und in ihnen bin ich verherrlicht worden.


Jetzt bin ich nicht mehr in der Welt. Sie sind in der Welt, ich aber komme zu dir. Heiliger Vater, behüte sie durch die Kraft deines Namens, den du mir gegeben hast, damit sie eins seien, wie wir es sind. Als ich bei ihnen war, bewahrte ich sie durch die Macht deines Namens, den du mir gegeben hast; ja, ich wachte über sie, und nicht einer von ihnen wurde zerstört (außer dem, der zur Zerstörung bestimmt war, damit der Tanach erfüllt würde). Nun aber komme ich zu dir; und ich sage dies, während ich noch in der Welt bin, damit sie meine Freude an sich vollenden. Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht zur Welt gehören – so wie ich selbst nicht zur Welt gehöre. Ich bitte dich nicht darum, sie aus der Welt zu nehmen, sondern sie vor dem Bösen zu schützen. Sie gehören nicht zur Welt, so wie ich nicht zur Welt gehöre.

Jeschua schlüpfte durch das Aschopftor und wandte sich dem Ölberg zu. Seine Anhänger trotteten hinter ihm her, angestrengt hörend, sehnsüchtig nach einem Hinweis, der ihnen half zu verstehen, was geschah.

Setze sie aus zur Heiligkeit durch die Wahrheit – dein Wort ist Wahrheit. So wie du mich in die Welt gesandt hast, habe ich sie in die Welt gesandt. In ihrem Namen richte ich mich selbst zur Heiligkeit auf, damit auch sie durch die Wahrheit zur Heiligkeit aufgerichtet werden können.


Ich bete nicht nur für diese, sondern auch für die, die aufgrund ihres Wortes auf mich vertrauen werden, dass sie alle eins sind. Wie du, Vater, mit mir vereint bist und ich mit dir, so bitte ich, dass sie mit uns vereint seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. Die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, damit sie eins sind, so wie wir eins sind – ich mit ihnen vereint und du mit mir, damit sie ganz eins sind und die Welt so erkennt, dass du mich gesandt hast und dass du sie geliebt hast, so wie du mich geliebt hast.

Vater, ich will, dass die, die du mir gegeben hast, bei mir sind, wo ich bin; damit sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich geliebt hast vor der Erschaffung der Welt. Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht gekannt, ich aber habe dich gekannt, und diese Menschen haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn auch weiterhin kundtun, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und ich selbst mit ihnen vereint bin.

Die Gruppe der Zwölf tröpfelte den Westhang des Kidrontals hinunter. Die Mauern Jerusalems ragten hinter ihnen auf und warfen dunkle Schatten auf den Ölberg.

Jeschua blickte zu seiner Linken. Hat noch jemand die Reihe von Fackeln bemerkt, die sich zu ihnen schlängelte und wie eine lange, leuchtende Schlange von den Tempelhöfen herunterglitt?
Der Lehrer wusste, wer am Kopf der Schlange stand. Nur ein paar Stunden zuvor hatte er dem Mann die Füße gewaschen. Waren sie noch sauber?

Die Schlange schlängelte sich weiter auf den Ölberg zu.
Es war so wenig Zeit.

Timothy P. Jones – Beten wie der Jude Jesus – Die antiken Wurzeln des neutestamentlichen Gebets wiederentdecken

Wir merken also – für Jesus war das Gebet keine Zeremonie! Für Jesus war das Gebet ein wirkliches Gespräch mit seinem himmlischen Vater! Und für diese Gespräche hat er keine Zeit in seinem Zeitplan eingeplant – sondern das waren lebensnotwendige Momente, die Jesus „ständig in seinem Zeitablauf eingeschoben hat“. Ich habe nur wenige Menschen kennengelernt, die egal wo sie sind, mitten im Gespräch, mitten im Tagesablauf deutlich zeigen, dass sie kurz mit Gott sprechen müssen. Es gibt also in deinem und meinem Leben täglich Momente, wo wir beten sollten, und IHN fragen, IHN bitten sollten (und eben nicht zu regelmäßig im Kalender vorgemerkten Uhrzeiten!)
Schließlich rede ich ja mit meiner Frau auch zu jeder Zeit – immer wenn es möglich und/oder nötig ist – und warte nicht auf einen bestimmten im Kalender vorgemerkten Termin! Beten nach Kalender – ist wie sprechen mit seinem Partner nach Kalender – das ist RELIGION! Beten – also reden mit Gott, immer wenn es möglich oder nötig ist – dann ist es eine Beziehung! Arbeite daran, zu Gott eine Beziehung zu haben – und laß jede Form der Religion hinter dir!

Jesus und seine Mutter

Dann spricht er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. (Eig in das Seinige)
Elberfelder 1871 – Johannes 19,27

Folglich sagt er dem Schüler: „Schau hin, deine Mutter!“ Und so nahm der Schüler sie von jener Stunde an in sein Privatleben auf.
Andreas Eichberger – Gottes Agenda – Johannes 19,27

Hierauf sprach er zu dem Jünger: Siehe da, deine Mutter! (- Siehe, wie ehrt der Heiland den Jünger, da er ihn, seiner Mutter ihn zum Sohne gebend, zu seinem Bruder macht! So gut ist es, bei dem Kreuze zu stehen und auszuharren bei dem leidenden Heiland (Theoph.). In mystischem Sinne sagt Rupertus (12. Jahrhundert): Johannes war unterm Kreuze der Vertreter aller Gläubigen, ja aller Menschen, und alle hat Jesus damals seiner heil. Mutter empfohlen, allen sie zur Mutter gegeben. Diese Worte enthalten eine Wahrheit, welche jetzt alle Katholiken glauben und bekennen. Sind wir nicht Adoptivbrüder des Herrn, der Mensch geworden ist, und also auch Adoptivkinder seiner heiligsten Mutter? -) Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. (- Dass seine eigene Mutter noch lebte, konnte für den heil. Johannes kein Hindernis sein. Er hatte wohl in Jerusalem eine Unterkunft. Da der heil. Joseph schon vor der öffentlichen Tätigkeit des Herrn gestorben war und nun auch ihr göttlicher Sohn diese Erde verlässt, hat Maria keine eigene Heimat mehr. Aber sie gehört nun der Kirche an, für welche sie, als Jungfrau zugleich und als Mutter, deren reinstes Bild und ein kostbares Kleinod ist, das wir durch das Testament unseres gekreuzigten Herrn für alle Zeiten ererbt haben. -)
Joseph Franz von Allioli – Johannes 19:27

Warum kümmert sich Jesus in den letzten Minuten noch um seine Mutter?

Bessarion kommentiernt (In verbum evangelii: Sic eum volo manere, quid ad te?, Joh 4,4.17): „εἰς τὰ ἴδια: οἰκίαν δηλονότι, ὀλίγοι Λατίνων ‚ἔλαβεν αὐτήν φασιν εἰς ἰδίαν‘, μητέρα δηλονότι“. „Das bedeutet in’s Haus, einige wenige lateinische (Handschriften) sagen: er nahm sie zu seiner eigenen, das bedeutet: zur Mutter“. Damit ist es klar, da der griechische Text hier eindeutig „εἰς τὰ ἴδια“ liest, dass der Jünger Maria mit in sein Haus aufnahm, nachdem der Herr Jesus eine Mutter-Sohn Beziehung angeordnet hatte und für ihre Versorgung und Unterbringung zuständig war. Auch Cyrill kommentiert (Commentarii in Joannem 3.91,32: „ἀπάγειν δὲ οἴκαδε κελεύει“ („er befiehlt nun, sie mit nach Hause zu nehmen“.

Streitenberger – Johannesevangelium

In schroffem Kontrast zu der Grausamkeit und Gleichgültigkeit der Soldaten beobachtete eine Gruppe von vier Frauen, die Jesus gefolgt waren und ihn liebten, tiefbekümmert die Vorgänge am Kreuz. Der Schmerz der Mutter Jesu war die Erfüllung der Prophezeiung von Simeon: „Und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen“ (Lk 2,35). Jesus, der ihren Kummer sah, ehrte seine Mutter, indem er sie der Fürsorge von Johannes, dem geliebten Jünger, anvertraute. Seine Brüder und Schwestern lebten in Galiläa und waren nicht in der Lage, für sie zu sorgen oder sie zu trösten. Jesu Worte zu Maria und zu dem Jünger, den er lieb hatte, waren seine dritte Äußerung am Kreuz (die erste, von der Johannes berichtet). In den anderen Evangelien hatte er bereits den römischen Soldaten, die ihn kreuzigten, und auch dem einen der beiden Diebe, die mit ihm gekreuzigt wurden, vergeben (vgl. Lk 23,34.42-43).

Walvoord

Dann wendet Er sich an den Apostel: „Siehe, deine Mutter!“ Was er damit sagen wollte, ist deutlich: Johannes wurde die Verantwortung der Versorgung Seiner Mutter übertragen. Johannes bekam diesen Auftrag, weil er dem Herrn nahe war. Der Herr gibt den Seinigen Aufträge, wenn ihre Herzen stille sind und so Seine Stimme vernehmen können; aber es kommt auch vor, daß einige solche Aufträge nie vernommen werden, weil die Herzen der Gläubigen mehr auf die Welt abgestimmt sind.
 Johannes „nahm […] sie zu sich“, das heißt in sein Haus. Es ist gut, wenn unsere Häuser für die Hausgenossen Gottes offen sind, wann immer sie bedürftig sein sollten. Paulus fand im Haus von Aquila und Priscilla ein Heim, als er als Fremdling nach Korinth gekommen war (Apg 18,2). Vielleicht ist das aber nicht die Bedeutung der Worte eis ta idia (wie Elberf wörtlich in der Fußnote: „in das Seinige“). Johannes hatte seine Wurzeln in Galiläa, viele Meilen nordwärts; daß er ein Haus in Jerusalem gehabt hätte, vernehmen wir nirgends. Wie wir zuvor bereits vermerkt haben, und was auch mit den Ereignissen nach der Auferstehung gut übereinstimmt, glauben wir, daß Johannes die Mutter des Herrn in den (am Vorabend verlassenen) Obersaal mitnahm; denn die Apostel und viele andere hielten sich in den Tagen zwischen der Auferstehung und der Gabe des Geistes am Pfingsttage dort auf.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Vier Frauen standen am Fuß des Kreuzes: seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Mirjam, die von Klophah, und Mirjam Magdalit (Joh 19,25c). Wenn man Jochans Bericht mit dem von Markus (15,40) und Matthäus (27,56) vergleicht, kann man die Namen der vier Frauen ableiten. Die prominenteste war Jeschuas eigene Mutter, Mirjam. Die zweite Frau hieß ebenfalls Mirjam, und sie wird als Mutter von Jakobus und Judas, zwei von Jeschuas Jüngern, bezeichnet. Sie war die Frau von Kleopas (Johannes 19:25), der nach kirchlicher Tradition der Bruder von Jeschuas Stiefvater Josef war. Wenn das stimmt, dann waren Jakobus und Judas die Stiefcousins von Jeschua. Kleopas war auch einer von zwei Jüngern auf dem Emmausweg. Die dritte Frau wurde Salome genannt. Sie war die Mutter der Söhne des Zebedäus, Jakobus und Jochanan, zwei weiteren Mitgliedern der apostolischen Gruppe. Sie war auch die Schwester von Jeschuas Mutter (Johannes 19,25), was sie zu seiner Tante und Jakobus und Jochanan zu seinen Cousins ersten Grades machte. Die vierte Frau war Miriam Magdalena. In dieser Gruppe von vier Frauen stand der Apostel Jochanan, der einzige, der diesen Vorfall aufzeichnet.

In seiner dritten Aussage vom Kreuz aus sprach Jeschua seine Mutter an und sagte: „Frau, siehe, dein Sohn“ (Joh 19,26b), womit er Jochanan meinte. An den Apostel gewandt, sagte Er: „Siehe, deine Mutter“ (Joh 19,27a), womit Miriam gemeint ist. Mit diesen Worten erfüllte Jeschua eine jüdische Erwartung, denn es war die Verantwortung des erstgeborenen Sohnes, für das leibliche Wohl seiner verwitweten Mutter zu sorgen. Jeschua war dabei, die Erde zu verlassen, und keiner Seiner vier Halbbrüder glaubte noch an Ihn. Er beschloss, das Wohlergehen Seiner Mutter in den Händen von Jochanan, einem Gläubigen, zu lassen. Der Apostel sollte Jeschuas Mutter wie seine eigene betrachten und sich um ihr körperliches Wohlergehen kümmern, und von jener Stunde an nahm der Jünger sie zu seinem eigenen (Johannes 19:27b).

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua

Von den Soldaten wandert der Scheinwerferkegel des Berichts zu denen, die Jesus am nächsten stehen: zur Familie und zu den Jüngern.

»Es standen aber beim Kreuz Jesu seine Mutter usw.«: Dass Frauen zu Zeugen der Kreuzigung wurden, sagen alle Evangelien (Mt 27,55ff.parr). Es sind sogar mehr gewesen, als Johannes aufzählt. Denn Matthäus und Markus sprechen von »vielen« Frauen (Mt 27,55; Mk 15,41). Dass nicht nur Frauen dabei waren, ergibt sich aus Lk 23,49, wonach »alle seine Bekannten« anwesend waren. Insofern ist also Johannes nicht der Einzige, der von den Frauen und einem Jünger erzählt. Vergleicht man mit den Synoptikern, dann darf man die Worte »beim Kreuz« nicht zu eng fassen. Denn nach Mt 27,55 parr haben die Betreffenden »von ferne« zugeschaut. Ob sie auf der Stadtmauer oder vor der Mauer »standen«, müssen wir offen lassen. Wir wissen auch nicht mehr, was die Familie und die Jünger in der Zeit zwischen Verhandlung und Hinrichtung unternommen haben.

Anwesend ist zunächst »seine Mutter«. Johannes nennt niemals ihren Namen Maria. Er kann diesen Namen bei seinen Lesern voraussetzen. Wir sind der Mutter Jesu bisher nur bei der Hochzeit von Kana (Joh 2,1ff.) begegnet. In 6,42 wurde sie kurz erwähnt. Johannes ist auffallend zurückhaltend im Blick auf Maria. Ebenso zurückhaltend ist er im Blick auf sich selbst. Vermutlich möchte er diejenigen, die ihm besonders vertraut waren, nicht allzu sehr in den Vordergrund rücken.

Sodann wird »die Schwester seiner Mutter« genannt. Wer ist das? Die Ausleger sind zerstritten, eine sichere Antwort ist nicht möglich. Ist es, wie ein Vergleich mit Mt 27,56 und Mk 15,40 nahelegt, Salome, die Mutter der Zebedäussöhne? Johannes und Jakobus wären dann Vettern Jesu. Dass Johannes Maria als seine Tante zu sich nimmt, wäre gut erklärlich. Aber wir kommen hier über Vermutungen nicht hinaus. Die alte Christenheit wusste noch mehr. Drittens wird »Maria, die Frau des Klopas« genannt. »Maria«, hebräisch Mirjam, ist ein außerordentlich häufiger Name. Deshalb wird sie als »Maria, die des Klopas« (so wörtlich) bezeichnet, was die Tochter, die Mutter, die Schwester oder die Ehefrau des Klopas sein kann. Nach dem überwiegenden Sprachgebrauch nimmt man an, dass es sich um »die Frau des Klopas« handelt. Für diesen »Klopas« sind wir wieder auf Vermutungen angewiesen. Er soll nach alter judenchristlicher Überlieferung ein Bruder des Joseph, des Mannes der Mutter Jesu, gewesen sein. Sein Sohn Simeon, also ein Vetter Jesu, sei später Bischof von Jerusalem geworden. Ist es derselbe, der in Lk 24,18 »Kleopas« genannt wird, also einer der Emmausjünger? Vielleicht ist Kleopas (Abkürzung für Kleopatros) nur die griechische Namensform für den semitischen Namen Klopas. Treffen diese Vermutungen zu, dann hätten wir im Falle des Klopas und seiner Frau Maria wieder ein Beispiel vor uns, dass sich ganze Familien an Jesus anschlossen (andere Beispiele: Petrus und seine Familie, die Familie der Zebedaiden, die Bethanien -Geschwister).

Der vierte Name ist der der bekannten »Maria aus Magdala« bzw. »Maria Magdalena«. Sie stammt aus Magdala, damals mit 40 000 Einwohnern die größte Stadt am See Genezareth – eine Stadt mit Hunderten von Fischerbooten und bedeutender Textilindustrie. Aus dieser Maria hatte Jesus sieben Dämonen ausgetrieben (Lk 8,2; Mk 16,9). Sie wurde eine treue Jüngerin (Lk 8,1ff.; Mt 27,55ff.), Zeugin der Kreuzigung (Mt 27,56 parr), Zeugin des Begräbnisses (Mt 27,61 parr) und erste Zeugin der Auferstehung (Mk 16,9; Joh 20,1ff.; vgl. Mt 28,1 parr). Eine der eindrücklichsten Frauengestalten der Bibel! Bisher hat sie Johannes nicht erwähnt. Dass er sie jetzt ohne nähere Erklärung nennt, zeigt noch einmal, dass seine Leser mehr wussten als wir und dass das Evangelium nur eine verschwindend kleine Auswahl aus der reichen Geschichte jener Tage bringt (vgl. Joh 21,25).

»Als Jesus nun die Mutter sah« (V. 26): Die am Kreuz Hängenden verloren oft erst nach vielen Stunden das Bewusstsein. Bis dahin erlebten sie die Vorgänge in ihrer Umgebung mit. »Die Mutter«: Das ist nicht nur die Beziehung, die jeder Mensch in einmaliger Weise zu seiner Mutter hat. Das ist auch die Erinnerung an das heilsgeschichtliche Wunder seiner Menschwerdung und an die Erwählung jener Frau, der Gabriel die Verheißung überbrachte (Lk 1,26ff.) und die im Glauben antwortete: »Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast« (Lk 1,38). Jetzt ist Maria nicht mehr die ca. 15 jährige junge Frau, sondern wohl über 50 Jahre alt und gezeichnet von den Führungen und Erfahrungen ihres Lebens (vgl. Mt 2,13ff.; Mt 12,46ff.; Mk 3,31ff.; Lk 1,39ff.; Lk 2,1ff.; Lk 2,22ff.; Lk 2,41ff.; Lk 4,29).

Aber nicht nur die Mutter hat Jesus damals gesehen. Er »sah« auch »den Jünger, den er lieb hatte, dabeistehen«. Mehrfach begegnet uns dieser »Jünger, den er lieb hatte«, im Evangelium (Joh 13,23; 19,26; 20,2; 21,7.20). Haben wir Joh 13,23 richtig erklärt, dann handelt es sich um Johannes, den Sohn des Zebedäus. »Dabeistehen« heißt in diesem Zusammenhang wahrscheinlich: neben der Mutter stehen. Sind die Mutter Jesu und die Mutter des Johannes Schwestern (vgl. die Erklärung zu V. 25), dann begreifen wir dieses »dabeistehen« noch besser. Jedenfalls aber war der Jünger Johannes, der unser Evangelium verfasste, ein Augenzeuge der Kreuzigung! Das ist im Blick auf die Zuverlässigkeit der Überlieferung wichtig.

Obwohl die Kräfte schwinden (vgl. V. 28), sorgt Jesus für die irdische Zukunft seiner Mutter. »Er sagt zu der Mutter: Frau, siehe, dein Sohn!« Überraschenderweise benutzt Jesus die Anrede »Frau«. Dieselbe Anrede benutzt er in Joh 20,15 für Maria Magdalena. Warum sagt er nicht »Mutter«? Ist seine Anrede nicht hartherzig? Aber dass er mit letzter Kraft an die Mutter denkt und ihre Verhältnisse ordnet, ist ein Beweis seiner tiefen Liebe. Vergleicht man mit Joh 2,4, dann ergibt sich als Sinn für die Anrede »Frau«: Er redet schon als der Gottessohn, der sein Werk vollendet hat, der alle Gewalt im Himmel und auf Erden empfängt. Er gibt eine göttliche Weisung und handelt in diesem Falle – trotz oder gerade wegen seiner Liebe zur Mutter! – eben nicht als Familienangehöriger, sondern als der Sohn Gottes, der allen Menschen – auch seiner Mutter! – in Hoheit gegenübersteht. Er nimmt gewissermaßen schon Abschied von der Erde und damit auch von den irdisch – familiären Verhältnissen.

»Siehe, dein Sohn!« setzt voraus, dass beide, Maria und Johannes, ganz nahe beieinander stehen. »Siehe, dein Sohn« heißt: Ab jetzt wird Johannes die Sohnesstelle für mich einnehmen. Damit ist Johannes die Fürsorge für Maria übertragen. Denn nach dem vierten Gebot musste der Sohn für die Eltern in jeder Beziehung, auch in finanzieller, sorgen (vgl. 2 Mo 20,12; Mt 15,4ff.). Es ist aber fraglich, ob es sich um eine juristische Adoption handelt (Mt 12,46 parr spricht dagegen).

Noch einmal spricht der sterbende Jesus ein kurzes Wort. Diesmal geht es an den »Jünger« Johannes: »Siehe, deine Mutter!

(V. 27 a). Im Aramäischen, der Umgangssprache Jesu, sind das nur zwei Wörter. Sie ergänzen die bereits getroffene Verfügung auf der anderen Seite. Für Johannes gilt, dass er von jetzt an für Maria wie für seine »Mutter« sorgen soll.

V. 27 hat aber noch einen weiteren Inhalt. Dieser ist höchst interessant, weil er uns einen Blick in die früheste Kirchengeschichte ermöglicht. In Gestalt eines Kurzkommentars sagt der Evangelist nämlich: »Und von jener Stunde an nahm der Jünger sie zu sich« (V. 27 b). »Von jener Stunde an«: Heißt das, dass er Maria noch während des qualvollen Sterbens Jesu vom Kreuz wegführte? Vielleicht weil sie zusammenbrach? Der Umstand, dass die Synoptiker (vgl. Mt 27,55ff.parr) die Mutter am Kreuz nicht erwähnen, könnte in diese Richtung deuten. So oder so: »Der Jünger« Johannes gehorchte dem sterbenden Herrn. »Er nahm sie zu sich« könnte man auch übersetzen: »Er nahm sie in sein Haus«, »er nahm sie in seinen Haushalt auf«. »Von« da »an« lebt Maria in der Familie des Johannes. In Apg 1,14 wird sie als Mitglied der ältesten Jerusalemer Gemeinde erwähnt. Alte kirchliche Nachrichten besagen, dass sie später mit Johannes nach Ephesus (Kleinasien) auswanderte und dort begraben liegt. Doch ist ihr späterer Lebensweg unbekannt.

Johannes hat zwei Ereignisse, die Maria betreffen, hell ins Licht gestellt: ihre Gegenwart in Kana (2, 1ff.) und ihre Gegenwart unter dem Kreuz (Joh 19,25ff.). Beide Male legt er Wert darauf, dass Jesus mit ihr in Liebe verbunden und zugleich in göttlicher Würde von ihr unabhängig ist. Deshalb die Anrede (beide Male!) »Frau«. Beide Male ist Maria ein Glaubensvorbild. »Was er euch sagt, das tut« (Joh 2,5), äußert sie in Kana, und das andere Mal kommt sie mutig und bekennend zum Kreuz. Aber beide Male muss sie auch gehorchen lernen: »Frau, was habe ich mit dir zu schaffen?« (Joh 2,4 »Frau, siehe, dein Sohn!« (Joh 19,26). Mutter und Jüngerin ist Maria gewesen. Aber sie ist nicht Miterlöserin, wie es die katholische Kirche lehrt. Vielmehr ist sie wie wir auf den Sühnetod Jesu angewiesen. In einer wunderbaren Ausgewogenheit, bei knappster Erzählung, leitet uns das Johannesevangelium an, wie wir Maria verstehen sollen.
Zuletzt erhebt sich noch die Frage: Warum hat Jesus die Mutter nicht seinen Brüdern anvertraut? Sie lebten doch noch, wie Apg 1,14 bezeugt. Sie kamen später auch zum Glauben an ihn (Apg 1,14; 15,13ff.; 1 Kor 9,5; 15,7; Gal 2,9; Jak 1,1; Jud 1,1). Wir können jene Frage nicht mehr beantworten. Vielleicht war es notwendig, dass Maria gerade jetzt in ihrem tiefsten Schmerz aufgefangen wurde. Und weil die Brüder Jesu weder anwesend noch gläubig waren, hat Jesus Johannes ausgewählt. Aber über Vermutungen kommen wir hier nicht hinaus.

Edition C

Jesus sorgte sich auch in den letzten Minuten um seine Mutter- Sein Verhältnis zu ihr hatte sich nicht verändert. Kein „wir sehen uns ja bald wieder“ – sondern aktive Hilfe für den sofortigen Augenblick.

„David befand sich in einer sehr schwierigen Lage“

David aber geriet persönlich in große Gefahr, weil seine Leute schon daran dachten, ihn zu steinigen; denn sie waren alle über den Verlust ihrer Söhne und Töchter ganz verzweifelt. David aber gewann neue Kraft durch sein Vertrauen auf den HErrn, seinen Gott
Hermann Menge Uebersetzung – 1949 – 1.Samuel 30,6

David befand sich in einer sehr schwierigen Lage, denn seine Männer waren über den Verlust ihrer Frauen und Kinder so verbittert, dass sie schon davon redeten, ihn zu steinigen. Doch David fand neue Kraft im Vertrauen auf den Herrn, seinen Gott.
Neues Leben – Bibel – 2006 – 1. Sam 30,6

David aber geriet persönlich in große Gefahr, weil seine Leute schon daran dachten, ihn zu steinigen; denn sie waren alle über den Verlust ihrer Söhne und Töchter ganz verzweifelt.
Menge 2003 – 1.Samuel 30:6

Kennst du solche Situationen im Leben?
Besonders nach dem wir uns gestern den Bibeltext über DEN Hirten angeschaut haben – fallen mir wieder „Geschichten“ von sogenannten Hirten ein, die eher traurig als ermuntert sind.
Da geht eine Frau völlig durcheinander zu „den HIrten“ weil ihre kleine Tochter behauptet, von dem „neuen Papa“ mißbraucht worden zu sein – und die „Hirten“ fragen nur nach zwei oder drei Zeugen für den Vorfall, und machen der Frau noch Vorwürfe, warum sie überhaupt diesen Mann geheiratet hat!
Da ist ein Familienvater gerade die Ehefrau samt Kinder weggelaufen, und die „Hirten“ suchen nur nach Fehlern, wie es die „Freunde Hiobs“ gemacht haben, anstatt zu helfen. Eigentlich wollen die „Hirten“ diesen Bruder eh aus ihrer Kirchengemeinde los werden, weil der sich viel zu viel mit der Bibel beschäftigt, anstatt immer bei „den Hirten“ nachzufragen – so ein „ich forsche selber nach – Typ“ – ein richtiger „Unruhestifter“ 🙂

Und dann kommt heute dieser Text von David dazu! Genau so! David ohne Grund ein „Feind des Königs“ – nur weil Jehovah diesen David zum nächsten König ausgewählt hat! David – zu diesem Zeitpunkt ein „vogelfreier“ – dann noch mit anderen, die ähnlich schlecht angesehen waren, im benachbarten „Feindesland“. Und dann zieht David mit seinen Männern los, um sich dem „König“ in dessen Land sie sich gerade aufhalten, im Krieg wenigstens unterstützend anzubieten. Und als dieser „König“ sie nach wenigen Tagen (ohne Kriegsbeteiligung) nach Hause schickt – da ist der gesamte Ort nur noch Schutt und Asche! Da sind die Familien verschleppt! Es sieht AUSWEGSLOS aus! Und wer ist Schuld? Na wessen Idee war es, dort in „Feindesland“ zu leben? Wessen Idee war es, sich als Soldaten anzubieten? Ja, genau alles war aus Sicht der meisten Männer: Davids Schuld! Also David steinigen! Bringt zwar weder die Familie zurück, noch steht das Haus dadurch wieder da – aber der Frust ist abgebaut???
Und was macht David? Genau das, was jemand, der ein inniges Verhältnis zu Jehovah aufgebaut hat, in solchen Situationen macht! – David sucht Hilfe bei „dem unsichtbaren Gott“! Und David erhält Hilfe! Wie? ……


ein paar andere Übersetzungen Siehe Beitrag von 2020
Hier nun noch ein paar andere Kommentare:

In einer direkten Anrede, verbunden mit der innigen Bitte und dem starken Bekenntnis findet diese Glaubenshaltung den wunderbaren Ausdruck:
Gib acht auf mich, o [starker] Gott, denn meine Bewahrung hab’ ich in dir!
Diese Sprache des Glaubens ist verständlich im Munde Davids. Durch wie viele Nöte und Ängste war sein Leben bisher geführt worden. Wie oft war er, von der Zeit an, wo er die Schafe seines Vaters Isai in der Wüste hütete, bis nach Ziklag, das im Mittagslande des Stammes Juda lag, in Nöten, in Ängsten und in Todesgefahr gewesen. In den Kämpfen mit den Philistern, auf seiner dauernden Flucht vor dem Könige Saul, in dem Misstrauen der Obersten des Philisterkönigs Achis – in allem hatte David erkannt, von welchen Gefahren sein Leben bisher umgeben gewesen war.
Welch ein Wunder, dass er noch lebte! Wollten doch zuletzt seine eigenen Freunde ihn Steinigen, als sie mit ihm vom König Achis zurückkamen und fanden, dass das kleine Zufluchtsstädtchen Ziklag von den Amalekitern überfallen, verbrannt und völlig ausgeraubt worden war. „Denn alle waren verzweifelt, ein jeder wegen seiner Söhne und wegen seiner Töchter. David aber fasste festes Vertrauen zum Herrn, seinem Gott“ (1 Sam 30,6). Ein Vertrauen, das zu sprechen vermag: „Meine Bewahrung hab’ ich in dir!“ ist nicht etwas selbstverständliches. Der Glaube gewinnt es erst, wenn dem Menschen zuvor alle Stützen genommen sind. Dass David in den Tagen, wo ihm alles zusammenbrach, dies Vertrauen zu dem Herrn, seinem Gott, fand, das war seine und seines Volkes Rettung.
Er kann nun mit der Bitte um Bewahrung das Bekenntnis verbinden:
Ich spreche zum HErrn:
„Mein Heil bist du!
Mein höchstes Gut hab’ ich in dir!“
Auch er hatte zuvor die Welt und die Menschen abgetastet in der Hoffnung, irgendwo und bei irgendwem die Grundlage seines Heils zu finden. Zuletzt war er sogar mit seinem Gefolge zu dem Philisterfürsten Achis geflohen und hatte sich ihm zur Verfügung gestellt. Der sandte ihn auf den Rat seiner Obersten hin wieder heim nach Ziklag.
Das Städtchen selbst als letzte Zufluchtsstätte fand er jedoch vernichtet. In solchen Stunden wird entweder ein ganz starker Glaube geboren, da der Mensch seinen letzten und alleinigen Halt hinfort nur noch in Gott findet, oder man zerbricht an dem Leben, das in seiner Wirklichkeit so unerbittlich hart sein kann.
Wenn der Mensch dann auch später, wie das Leben Davids es zeigt, nicht dauernd auf derselben Glaubenshöhe sich bewegt, so war solch ein Erleben Gottes doch von entscheidender Bedeutung für die Zukunft. Was sich dem Menschen in solchen Stunden an Erkenntnis Gottes, an Vertrauen und Hingabe des Glaubens erschloss, wurde ihm in der Zukunft stets neu zu einem Wege zu jenem Gott hin, den er in seiner Größe gesehen und in seiner Stärke erlebt hatte. Eine solche Seele schämt sich trotz ihrer menschlichen Schwäche nicht ihres Bekenntnisses, bezeugt vielmehr täglich neu: „HErr, mein Heil bist du!“ Weiter bezeugt der Sänger

Kroeker – Ausgewaehlte Psalmen

Der Schock muss für Davids Leute furchtbar gewesen sein: Erst werden sie von den Philistern von der Teilnahme am Krieg ausgeschlossen und so in ihrer Ehre gekränkt. Dann finden sie ihre Stadt, ihre neue Heimat, in der sie Schutz gesucht haben, mit Feuer verbrannt und stellen fest, dass ihre Frauen, Söhne und Töchter gefangen weggeschleppt sind. Was wiegt dagegen der Verlust von Hab und Gut?
Sie, d.h. David und seine Truppe, weinten, bis keine Kraft mehr in ihnen war, zu weinen. Das tatenlose, hilflose Weinen kann jederzeit in unberechenbare Wut umschlagen. David steht wie auf einem Vulkan.
Zudem ist David persönlich zutiefst betroffen: Auch seine zwei Frauen sind gefangen und haben die Sklaverei vor Augen: Ahinoam (s. 25, 43) und Abigajil (s. 25, 39ff).
David geriet sehr in Bedrängnis. Auch wenn die Arbeitsfähigen verschleppt sind, sind noch genügend vom Volk der Philister zurückgeblieben, die über David empört sind. Durch seine Überfälle hat er die Amalekiter gereizt. Das Volk von Ziklag muss das jetzt büßen. Darum wollten sie ihn steinigen. Die Seele des ganzen Volkes kochte, sie war verbittert. Auch Davids Truppe? Dafür spricht, dass anschließend 200 Mann die Verfolgung des Feindes offiziell wegen Übermüdung, in Wirklichkeit wegen seelischer Müdigkeit aufgeben. Das Ganze ist Meuterei. Hinzu kommt die Unklarheit: Wer sind die Räuber? Wohin sind sie mit ihrem Raub gegangen? Was tun in solcher Lage?
David aber stärkte sich in Jahwe, seinem Gott.a Keine exemplarische Strafe, kein hartes Durchgreifen gegen die Meuterer! Das ist sonst das Normale in dieser Lage. David dagegen flüchtet sich ins Gebet und erbittet von seinem Gott Hilfe. Der Weg nach Ziklag war von ihm eigenmächtig gewählt worden. Da hatte er gemeint, sein Schicksal in die eigene Hand nehmen zu können und zu müssen. Jetzt weiß er keine Zuflucht außer der zu Gott. Da will Gott ihn haben. Mit den Überheblichen, Selbstsicheren kann Gott nichts anfangen. Die Eigenmächtigen sind für Gottes Werk nicht geeignet. In seinem Reich zeigt Gott, was er mit den Kleinen, Schwachen, Angefochtenen machen kann. Im Gebet erfährt David, wie ihm Gott neue seelische Kraft, auch Tatkraft, neuen Mut, neue Hoffnung und damit auch den kühlen Kopf schenkt. Das ist die Hilfe, die er jetzt braucht.

Wuppertaler Studienbibel

Sehr betrübt. Siehe den ähnlichen Ausdruck in 28:15. Übersetzer können einen leichten Bedeutungsunterschied zwischen RSV und TEV erkennen, da das hebräische Verb je nach Kontext eine andere Bedeutung haben kann. RSV konzentriert sich mehr auf Davids persönliche Reaktion auf die Krise, während TEV sich auf die Reaktion der Truppen als Quelle des „Ärgers“ zu konzentrieren scheint. Der hebräische Text kann auf beide Arten verstanden werden, sodass die Übersetzer zwischen den beiden Möglichkeiten wählen müssen. NRSV und NJPS, die ähnlich wie TEV übersetzen, sagen, dass „David in großer Gefahr war“.

Das Volk. das heißt „die Truppen“ (NJPS). siehe die Kommentare zu Vers 4.

Die Steinigung wurde vom Gesetz in einigen Fällen angeordnet, um eine Person zu töten, die gegen bestimmte Gesetze verstoßen hatte. Manchmal war die Steinigung auch die Methode, die ein wütender Mob anwandte, um jemanden zu töten (siehe 1 Könige 12,18). Die Leute wollen David nicht einfach nur schaden oder verletzen, indem sie Steine auf ihn werfen. Vergleiche NCV: „Die Männer des Heeres drohten, David mit Steinen zu töten.“

Waren in der Seele verbittert: Der Gedanke scheint zu sein, dass sie „zutiefst verbittert waren“ oder „sehr wütend waren“.

Für seine Söhne und Töchter: Das heißt, „weil seine Söhne und Töchter als Gefangene genommen worden waren“ (NCV). Der Text scheint die Individualität der trauernden Männer zu betonen. Jeder der Soldaten, die bei David gewesen waren, war wegen des Verlusts seiner Kinder bestürzt. Im Hebräischen heißt es wörtlich: „ein Mann für seine Söhne und Töchter“.

David stärkte sich in dem HERRN, seinem Gott. Die hebräische Form des Verbs kann entweder bedeuten, dass David sich selbst stärkte oder dass er von jemand anderem gestärkt wurde. Beides ist möglich und die verschiedenen Übersetzungen spiegeln diese Zweideutigkeit wider. Folgt man der zweiten Interpretation, ist es in manchen Sprachen natürlicher, diesen Satz so umzuformulieren, dass Gott das Subjekt ist und nicht David (wie TEV es getan hat). In anderen Sprachen hingegen könnte es heißen: „David fand Kraft in dem HERRN, seinem Gott“ (NCV) oder „er spürte, dass Gott, der HERR, ihm Kraft gab“ (CEV). NAB versteht dies als Nebensatz, der einen Satz einleitet, der im folgenden Vers ergänzt wird: „Aber mit neuem Vertrauen auf den HERRN, seinen Gott, David….“

Roger L. Omanson – Ein Handbuch zum ersten Buch Samuel

von Vögelchen zu Rüsseltiere

Tja, nun habe ich die letzten Tage viel an einem Server gebastelt. Vielleicht unnötig, aber ich wollte das Prinzip hinter dem „Rüsseltier“ verstehen. Seit Oktober 2011 bin ich bei Twitter – aber irgendwie gefällt mir die aktuelle Politik dort nicht – und suchte deshalb nach einer Alternative. Die meisten Wechsel gehen momentan zu einer „dezentralen Alternative“ die sich Mastodon nennt. Also habe ich einen Linuxserver aufgesetzt, und Mastodon installiert. Nun ist der große Unterschied zwischen Twitter und Mastodon genau das: das dezentrale – also viele private Server, die sich untereinander „unterhalten“ können.
Nun möchte ich „meinen Server“ all den Christen zur Verfügung stellen, die sich mehr oder weniger um die Bibel drehen, und deshalb vielleicht nicht in einen der vielen anderen Servern ein zu Hause finden wollen. Deshalb auch der Name „Gott ist mein Fels“ – elizur.me.
Hier geht es zur Übersicht – und hier zur Anmeldung.

Noch Ideen, welche Regeln dazu kommen sollten? Oder Fragen? Dann einfach per Mail bei mir melden 🙂

Hier zum Abschluß noch ein paar Links, deren Inhalt NICHT von mir ist, die aber die Hintergründe besser erklären können 😉

Liste von aktuellen Masodon-Servern
Unterschiede und erste Schritte als Nutzer von Mastodon
Warum Mastodon?
Funktionen

Mastodon

Was liest du?

Für Sonntag höre ich gerade mehrere Kommentare zu Samuel. Ineinem der Bücher war eininteressanter Gedanke, den ich heute direkt teilen möchte:

Sie waren nicht „alt“ im Sinne von antiquiert oder veraltet; ich bezeichne sie manchmal gerne als das Erste Testament und nicht als das Alte Testament, um das zu verdeutlichen. Für Jesus und die Schreiber des Neuen Testaments waren sie eine lebendige Quelle für das Verständnis Gottes, seiner Wege in der Welt und seiner Wege mit uns. Sie waren „nützlich zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung und zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch, der Gott gehört, tüchtig sei und zu jedem guten Werk ausgerüstet“ (2 Timotheus 3,16-17). Sie waren eigentlich für alle da. Deshalb ist es verwunderlich, dass Christen sie nur selten lesen. Mit diesen Bänden möchte ich dir helfen, das zu tun.

Mein Zögern besteht darin, dass du mich statt der Heiligen Schrift lesen könntest. Das solltest du nicht tun. Ich finde es gut, dass diese Reihe einen großen Teil des biblischen Textes enthält. Überspringe ihn nicht. Letztendlich ist das der Teil, der zählt.

John Goldingay – Samuel für jeden

Interessanter Gedanke? Manchmal sind wir so sehr auf die Schreiber von Büchern oder die Redner eines Vortrages konzentriert, dass wir anfangen, den Worten des Redners/Schreibers zu folgen oder sogar in diesen „verliebt sind“. Dabei verlieren wir dann leider oft den Autor der Bibel – sprich Jehovah – aus den Augen. Sp entsteht auch Religion: wir folgen dann leider „Auslegern“ und „vergöttern“ deren Worte, anstatt uns selbst vom heiligen Geist die Bibel „aufschließen zu lassen“.

„denen die das Gefühl haben dumm zu sein“

Zu jener Zeit hob Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du dies vor Weisen und Verständigen verborgen hast, und hast es Unmündigen geoffenbart. Ja, Vater, denn also war es wohlgefällig vor dir.
Elberfelder 1871 – Mt 11,25-26

Zur selben Zeit (bestimmten Zeit) antwortete Jesus und sprach: Ich bekenne Dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß Du dies vor den Weisen und Verständigen verborgen (hinweg verborgen) und den Unmündigen geoffenbart hast; Mt 18,3; Lk 10,21f; Joh 7,48; Ps 8,3
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Matthäus 11,25

Und Jesus fing an, vor allen mit Gott zu reden: „Hey, Papa, du regierst über das ganze Universum. Danke, dass du den Leuten, die meinen, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben, nicht erzählt hast, was wirklich abgeht. Aber denen, die das Gefühl haben, dass sie dumm sind und nichts begreifen, denen hast diese Sachen gezeigt. Yes, Daddy, du willst, dass es so passiert und nicht anders.
VolxBibel – Matthäus 11:25-26

Damals erklärte Jesus: „Ich preise dich öffentlich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du das alles vor den Weisen und Intellektuellen verborgen und es kleinen Kindern mitgeteilt hast. Ja, Vater, denn genau so hast du es gewollt.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Matth. 11:25,26

Du hast studiert um die Bibel besser zu verstehen? Dann hast du wahrscheinlich gelernt, dass der Name Jehova falsch wäre, dass nicht Mose, Josua usw die Bibelbücher geschrieben hätten, sondern erst Jahrhunderte später vielleicht Esra. Auch heute noch, ist die biblische Wahrheit den „Weisen und Klugen“ verborgen!

Der Herr Jesus hatte die meisten Wunder in den Städten von Galiläa vollbracht. Aber wie Jesaja es vorausgesagt hatte, waren die Herzen verschlossen geblieben: «Wer hat unserer Verkündigung geglaubt, und wem ist der Arm Jehovas offenbar geworden?» (Jesaja 53,1). Auf diese Frage kann der Herr Jesus aber «zu jener Zeit» (Vers 25) doch eine Antwort geben und seinen Vater preisen: «Du hast dies vor Weisen und Verständigen verborgen und hast es Unmündigen geoffenbart.» Dann wendet Er sich an die Menschen und ruft ihnen zu: «Kommst her zu mir»; kommt mit diesem kindlichen Glauben. Kein anderer als ich kann euch den Vater offenbaren. Und lernet nicht nur von meinen Worten, sondern von mir, von meinem Beispiel, denn ich bin «sanftmütig und von Herzen demütig» (Epheser 4,20.21).

Jean Koechlin – Ährenlese im Neuen Testament Matthäus

»In jener Zeit« besagt sicherlich, dass die folgenden Worte Jesu gesprochen wurden, als das Ringen schon begonnen hatte und die Ablehnung in Galiläa zu Tage trat. Dann können wir die Redewendung: er »antwortete und sagte«, die sonst einfach den Beginn einer Rede ausdrückt, auch wörtlich verstehen. Es handelt sich hier wirklich um die Antwort, die Jesus auf diese Situation des Kampfes und der Ablehnung fand. Worin besteht seine Antwort? Im Lobpreis des Vaters! Das »Ich preise dich» enthält Anbetung, Dank und Anerkennung in einem. Es war ein schwerer Weg, den ihm der Vater auferlegte. Aber er schleudert keine Empörung heraus, er betet nicht in Verzweiflung und Irrewerden, sondern er stellt sich kindlich unter den Willen des Vaters (vgl Hebr 5,8). Die Anrede »Vater, Herr des Himmels und der Erde« vereinigt in wunderbarer Weise zwei für Jesus entscheidende Gesichtspunkte. Einmal ist es der himmlische »Vater«, der nur Gutes wollen kann (Röm 8,28; Jak 1,17) und dem Jesus deshalb ganz und freudig zustimmt.

Zum andern ist es der »Herr des Himmels und der Erde», der die ganze Schöpfung beherrscht und dessen Pläne von niemandem vereitelt werden können. Jesus weist also jeden Gedanken, dass Gott »gebremst« werden könne oder sogar an den damaligen Verhältnissen scheitere, radikal ab. Misslingt die Mission in Israel, dann wird der allmächtige Vater und Herr gerade so seine Wege vollenden! Das Misslingen ist in Gottes Pläne schon einbezogen! Übrigens wurde Gott als »Herr des Himmels und der Erde« seit alters her von den Glaubenden bekannt (1 Mose 24,3; Jona 1,9; Apg 17,24). Nun hören wir konkret den Grund des Lobpreises: »dass du dies vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Kindern offenbart hast«. Was wir mit »Kindern« übersetzten, gibt der Luthertext durch »Unmündige« wieder und wird von Ps 8,3; Mt 21,16 mit den »Säuglingen« zusammengeordnet. Es heißt auch nach dem griechischen Sprachgebrauch »kleine Kinder«. Aber was bedeutet hier Jesu Aussage? Es gibt im AT eine alte Linie, wonach Gott wunderbare Wege einschlägt, unerwartete Führungen schenkt, weil die Weisen – auch die religiösen Weisen! – dieser Weit sich im Hochmut versperren (vgl. Jes 29,14; Spr 16,18; Joh 7,49; 1 Kor 1,19; 2,6).

Nur den Demütigen gibt er die Gnade der Erkenntnis (vgl. Spr 3,34; 1 Petr 5,5; 1 Kor 1,19ff.). Diese Demütigen, ganz von ihm Abhängigen nennt Jeus hier die »Kinder«, die »den Weisen und Klugen» gegenübergestellt werden. Den Feinden bestreitet Jesus also ihre Weisheit bzw. Klugheit nicht. Aber sie können, gerade weil sie durch ihre Weisheit selbstbewusst und unbußfertig geworden sind, Gottes Wahrheit nicht erkennen. Neben die schon genannte Linie des AT tritt jetzt eine zweite biblische Linie. Sie besagt, dass Gotteserkenntnis nur durch göttliche Offenbarung verschafft wird. Niemals ist der Mensch – ganz abgesehen von der Frage nach seinem sündigen Hochmut! – in der Lage, Gott genügend zu erkennen. Er kann Gott ahnen, im Gewissen spüren (Röm 1,19ff.). Aber die Vernunft kann Gott nicht genügend entdecken. Gotteserkenntnis ist nur als Gabe von oben, eben als Offenbarung, möglich (Mt 16,17; 2 Kor 4,6; 2 Petrus 1,21; 1 Joh1,1ff.); Off 1,1ff.). Jesus preist also den Vater dafür, dass er den hochmütigen Weisen Israels keine Erkenntnis zuteilt. Zugleich preist er ihn dafür, dass er sich denen »offenbart«, die »Kinder« im geistlichen Sinne sind. Doch was ist »dies«, das »verborgen« bzw. »offenbart« wurde? Die Lösung kann nur aus dem Zusammenhang gefunden werden. Dieser Zusammenhang, vor allem Mt 11, 27, ergibt, dass damit Jesu Gottessohnschaft gemeint ist. Trotz der Wunder haben Chorazin, Bethsaida und Kapernaum ihn nicht als Messias und Gottessohn erkannt, weil sie keine Umkehr zu Gott vollzogen haben und weil Gott ihnen daraufhin Jesu Gestalt »verborgen« hat.

Das »Ja, Vater» drückt sich in Jesu Gebet in Schlichtheit, ohne Abstriche und mit königlicher Klarheit aus. Kein Mangel des Vertrauens, keine Zurückhaltung, kein Widerstreben wird hier sichtbar. Was er uns im Vaterunser lehrte: »Dein Wille geschehe«, was er in Gethsemane nochmals in blutiger Anfechtung im Tiefsten durchkämpfte: »Nicht wie ich will, sondern wie du willst« (Mt 6,10; 26,39.42), das tritt auch jetzt hervor. Das Ja zum Vater durchzieht Jesu Leben wie eine Königslinie. Auch unsere Anbetung, unser Lobpreis können ohne den Frieden dieses Ja nicht leben. »So«, wie die Dinge jetzt verlaufen, entsprechen sie dem Plan des Vaters. Damit stoßen wir auf das Rätsel der göttlichen Prädestination (Vorbestimmung). Die Bibel hält zwei Pole fest, die für menschliches Denken immer in Spannung stehen werden. Der eine Pol ist die Tatsache, dass nichts gegen Gottes Willen geschehen kann. Denn Gott hält alle Dinge in seiner Hand. Der zweite Pol ist die Tatsache, dass die Menschen aufgrund ihrer Gottebenbildlichkeit verantwortlich für ihr Handeln sind.

Vorbestimmung und Willensfreiheit gehören für die Bibel – nicht für unsere begrenzte Logik – zusammen. Man kann sagen, dass Gott mit freien menschlichen Entscheidungen, nicht mit leblosen Robotern, seine Pläne macht. Vgl. Joh 6,35-37.44; Phil 2,12ff.); Mt 18,7 . Der Begriff »wohlgefällig« ist schwierig zu verstehen. In der Weihnachtsgeschichte bei Lukas steht der Satz: »Friede auf Erden bei den Menschen des Wohlgefallens« (so der älteste Text). Jedenfalls ist der Begriff frei von Willkür, obwohl man im Deutschen diesen Sinn heraushören könnte. Vielmehr bezeichnet das Wort, das im Hebräischen dahinter steht, den beschließenden und tatkräftigen Willen. Die Beifügung »vor dir« ist zwar schlechtes Deutsch, aber eine feierliche hebräische Wendung. Hier kommt Gottes Prüfen und Erwägen zum Ausdruck. Jesus sagt also sinngemäß: »Denn so hat dein prüfender Wille den Weg in der Geschichte gestaltet«. Ob wir unsere persönliche Geschichte auch in diesem Licht sehen können?

Edition C

In diesem Geist und in dieser Freude hat Jesus eigentlich überhaupt zu seinen Jüngern von dem geredet, was sie vom angebrochenen Reiche Gottes empfangen und was sie demselben werden sollten.
Er, wusste, mein Vater ist der Gott der großen Dinge.
Sein Wirken endet immer mit der Vollendung des Ganzen, mit dem Sabbat ohne Abend, mit dem Psalm seiner Schöpferseele: „Und siehe, es war sehr gut!“ Daher sah Jesus bereits in den kleinsten Anfängen die kommenden Auswirkungen in den schwankenden Fischern die werdenden Apostel, in den einzelnen Segnungen den Endtriumph der angebrochenen Gottesherrschaft. Jeder Misserfolg erschloss ihm „das Ungeheure“ der Sache seines Vaters: ließ ihn hinter den Leiden die Auferstehung, hinter der Verwerfung die Erhöhung, hinter dem Tode das Leben sehen. Die Katastrophen der Geschichte erschütterten Ihn nicht, die Feindschaft der Frommen machte Ihn nicht irre, das Versagen seiner Jünger ließ Ihn nicht mutlos werden. Für Ihn waren nicht die Frommen die schöpferische Kraft im angebrochenen Reiche der Himmel, sondern der Vater. Ihn sah Er wirken und in seinem Lichte wirkte auch Er. Mochten auch, so und so viele aus dem Reiche Gottes herausfallen und nicht mehr mit Ihm wandeln, mochten auch ein Petrus Ihn verleugnen, ein Judas Ihn verraten, die Synagoge Ihn verklagen und der Staat Ihn kreuzigen -alles konnte das Wirken seines Vaters nicht aushalten. Die einzelnen und vielen mögen im Laufe der Geschichte fallen, das Königreich der Himmel fällt nicht. Er wird nicht getragen vom Arm des Fleisches, nicht inspiriert vom Geist der Zeit, nicht gebaut durch den Eifer der Jünger, nicht vollendet durch Machtmittel der Vergänglichkeit. Eures „Vaters“ Wohlgefallen ist es, euch das „Königreich“ zu geben. Gottes Walten trug aber immer in sich die Garantie des Vollbringens, Gottes Wort war immer auch schöpferische Tat. Hätte Jesus nicht in diesem Geiste gewirkt, nicht in diesem Lichte gesprochen, auch seine Messiasseele wäre unter dem Druck des Bestehenden zusammengebrochen.
So überwand Jeus im Geiste seines Vaters Vergänglichkeit, Raum und Zeit. Er sprach vom Standpunkte der schöpferischen Gottestat und des triumphierenden Werdens aus. Er wusste, dass alles Wirken seines Vaters auf Vollendung angelegt ist, dass alles Schaffen Gottes der Art seines göttlichen Wesens entspricht. Da Gott aus seiner Ruhe heraus wirkt, muss alles im Sabbat der Vollendung enden.

Jakob Kroeker – ER sprach zu mir

Es ist so traurig, wenn wir uns auf meschliche Weisheit oder auf eine menschliche Körperschaft verlassen, anstatt das wir die Bibel selbst vollständig lesen und auf die Wirkung des heiligen Geistes vertrauen.