Kategorie: Religion

Logos April I

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Das Ende aller Dinge steht nahe bevor. Werdet also besonnen und nüchtern zum Gebet

Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge Seid nun besonnen und seid nüchtern zum Gebet (Eig zu den Gebeten)
Elberfelder 1871 – 1.Petrus 4,7

Das Ende der Welt ist nahe. Seid besonnen und nüchtern, damit nichts euch am Beten hindert.
Gute Nachricht Bibel 2018 – 1.Petrus 4:7

Die Zeit, in der alles zu seinem Ziel kommt, steht nahe bevor. Seid daher wachsam und besonnen und lasst euch durch nichts vom Beten abhalten.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – 1.Petr 4,7

Denkt daran: Das Ende steht unmittelbar bevor. Seid wachsam und nüchtern! Hört nicht auf zu beten.
Willkommen daheim – 1. Petr 4:7

Jeder Christ, egal welcher Konfession, erwartet die baldige Wiederkunft Jesu – und damit das „Ende dieses Zeitalters“!

Der Abschnitt knüpft an den Gedanken des Weltgerichts am Ende der Zeiten an. Petrus stellt fest, dass das Ende von allem – das Wort „Dinge“ ist in der Übersetzung sinngemäß hinzugefügt worden – „nahe gekommen“ ist. Weil sie in dieser besonderen Zeit leben, ruft er seine Leser zur Besonnenheit auf und dazu, die Lage „nüchtern“ einzuschätzen und dementsprechend zu beten.

Mainka – 1. Petrus

Obgleich die Gläubigen vernehmen, dass ihr Glück anderswo ist als in der Welt, so spiegeln sie sich doch ein langes Leben vor, und diese verkehrte Einbildung macht sie träge und sorglos, so dass sie ihren Eifer nicht völlig dem Reiche Gottes zuwenden. Darum möchte sie der Apostel aus der Schläfrigkeit des Fleisches aufwecken, indem er an das nahe Ende aller Dinge erinnert. Er gibt damit zu verstehen, dass man nicht träge an dieser Welt haften darf, die wir ja nach kurzer Zeit verlassen müssen. Er denkt dabei nicht an das persönliche Ende eines jeden Menschen, sondern an die gesamte Erneuerung der Welt und will sagen, dass in Bälde Christus kommen wird, um allen Dingen ein Ende zu machen. Es ist nicht zu verwundern, dass die Sorgen der Welt uns in Beschlag nehmen und wie im Schlaf erhalten, dass der Anblick der gegenwärtigen Dinge unsere Augen blendet, – denn fast alle Menschen versprechen sich eine Ewigkeit in dieser Welt, wenigstens denken sie fast niemals an das Ende. Würde aber die Posaune Christi in unsere Ohren schallen, so müsste sie alle unsere Gefühle aufs tiefste erschüttern und könnte uns nicht in solcher Erstarrung lassen. Übrigens könnte man einwenden, dass, seitdem Petrus dies schrieb, eine lange Reihe von Zeitaltern verflossen sei und man doch noch nichts vom Ende gesehen habe. Aber die Zeit dünkt uns nur darum so lang, weil wir ihre Länge mit den Maßstäben dieses vergänglichen Lebens messen. Könnten wir die ewige Dauer des zukünftigen Lebens anschauen, so würden viele Jahrhunderte uns wie ein Augenblick dünken, wie auch der zweite Petrusbrief (3, 8) lehrt. Übrigens sollen wir uns an den Grundsatz halten: seitdem Christus einmal erschienen ist, bleibt für die Gläubigen nichts anders übrig, als mit gespanntem Gemüt ständig seiner zweiten Ankunft entgegenzuharren. Dass wir (V. 8) mäßig und nüchtern sein sollen, dürfte sich mehr auf die Seele als auf den Leib beziehen. Stimmt doch diese Mahnung mit dem Wort Christi überein (Mt. 25, 13): „Wachet, denn ihr wisset weder Tag noch Stunde.“ Denn wie Schlemmerei und Nachgiebigkeit gegen den Schlaf den Leib beschweren und ihn zu seinen Pflichten untüchtig machen, so machen die eitlen Sorgen oder die Ergötzungen dieser Welt die Seele trunken und taumelig. Dass wir nüchtern sein sollen zum Gebet, deutet auf die allernotwendigste Übung, in welcher die Gläubigen sich vornehmlich bewegen müssen, weil alle ihre Stärke vom Herrn kommt. Der Apostel will etwa sagen: da ihr in euch selbst nur zu schwach seid, so bittet vom Herrn, dass er euch stärke. Dabei prägt er uns auch ein, dass man ernstlich und nicht obenhin beten muss.

Calvin – 1. Petrusbrief

Nun wird das Miteinander-Leben der Christen in der Gemeinde konzentriert zum Thema. Wichtig sind zwar auch die »Außenbeziehungen« der Christen; wichtiger aber sind ihre Innenbeziehungen, denn da sind wir zu Hause, das ist unser Wachstumsboden.

Den Lästerern droht das Endgericht (das besagt die Mahnung im vorhergehenden Abschnitt). Und das ist nicht mehr fern, sondern: »Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge«, schreibt Petrus. Die Gemeinde Jesu lebt unter dem Horizont der letzten Zeit (vgl. Mt 10,22; 13,39ff; 24,3, 14; 1 Kor 1,8; 10,11; 15,24; Hebr 9,26; Offb 1,8). »Es ist nahe gekommen«, das meint keine übersteigerte Naherwartung, sondern darin wird ernstgenommen, daß mit dem Kommen Jesu Christi die Endzeit begonnen hat. Es ist das endgültige Handeln Gottes (vgl. Hebr 1,2). Niemand weiß das Datum des Endes, das Datum der Wiederkunft Jesu Christi (vgl. Mt 24,36; Apg 1,7), aber Christen leben so, daß der Herr sie jederzeit bereit findet. Das »Ende aller Dinge« ist ja ihre Heilsvollendung. »Gnade« hat von daher einen tröstlichen, ja einen Hoffnungsklang. Dieses »Ende« ist kein Ende in Schrecken. Wir Christen warten nicht auf den Weltuntergang; wir ersehnen vielmehr die Heilsvollendung, die öffentliche Wiederkunft unseres Herrn. Das Wort für »Ende« hat im Griechischen auch die Bedeutung »Ziel«. Gott kommt zum Ziel seines Heilsplanes und wird ihn endgültig verwirklichen.
Leben in der Hoffnung auf die Heilsvollendung geschieht zuerst im beständigen »Gebet«. Die Mehrzahl im Griechischen (»zu Gebeten«) weist auf die vielfachen Formen des Bittens, in Bitte und Fürbitte, Dank, Klage und Anbetung, und auch auf die Beharrlichkeit (vgl. Apg 6,4; Röm 12,12; Eph 6,18; Kol 4,2; 1 Tim 4,13). So zeigen die Christen ihr »Besonnen-Sein«. »Besonnenheit« (eigentlich »Verstand haben«) hat der, der das bedenkt, diesen Blick hat, daß diese Welt auf ein Ende zugeht, daß ihr ein Ziel gesetzt ist. Deshalb erbittet er im Gebet alles von Gott und richtet sich damit auf ihn aus. Wer betet, schließt sich an das Ewige, den Ewigen an, mitten in der vergehenden Zeit. Darin ist er »nüchtern«; er läßt sich also nicht vom Vergänglichen berauschen, flieht nicht in Verdrängung des Endes in den Sinnenrausch. Christen leben bewußt, mit Durchblick und alles vor ihren Herrn bringend und von ihm erwartend.

Edition C Bibelkommentar

Gott sagte zu Noah: „Das Ende alles Fleisches ist vor mich gekommen;“ hier sagt Er: „Es ist nahe gekommen das Ende aller Dinge.“ Die Endgerichte werden niemals wieder „alles Fleisch“ (die Menschheit) vernichten. Es sind, „alle Dinge“ verbunden mit diesem Bereich fleischlichen Strebens, die zerstört werden. …
Jene werden leben „wie in den Tagen bevor die Flut kam“ und warten auf das Kommen des Sohnes des Menschen. Da das Ende einer Sache besser als der Anfang ist, sollen wir wiederum versuchen, der Gesinnung Christi nach zueifern, der immer den Ausgang im Blick hatte.
„Es ist nahe gekommen“ ist nicht so sehr ein zeitlicher Begriff wie ein lokaler. Es ist dies die göttliche Sicht der Dinge. Immerhin ist die Ewigkeit für uns nicht, wie Dichter träumen, auf irgendeiner „wunderschönen Trauminsel.“ Sie ist vielmehr nur ein Atemzug oder ein Herzschlag weit entfernt. Dies ist in einem bestimmen Sinne für uns alle zutreffend und „daher“ sollten wir eingedenk dieser Tatsache unser Leben führen. Der Gläubige tut dies, wenn er sich „nüchtern“ hält.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

und eine andere Sicht:

In Vers 7a sagt Petrus: Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. Das bedeutet, dass Gericht sehr nahe bevorsteht. Das Gericht, das er im Blick hat, ist das Geschehen 70 n. Chr. Dies war das Gericht über die unverzeihliche Sünde (Mt 12). Im Lichte des kommenden Gerichts sagt Petrus: seid nun – das heißt: Aus diesem Grunde sollt ihr die folgenden sechs Anweisungen ausleben.

Die erste Anweisung lautet: Seid besonnen (V. 7b). Das griechische Wort bezeichnet jemanden, der bei gesundem Verstand ist – im Gegensatz zu einem von Dämonen besessenen Menschen (Mt 5,15; Lk 8,35). Es bezieht sich auf jemanden, der vernünftig ist; einsichtig; jemanden, der seinen klaren Verstand behält. Diese jüdischen Gläubigen sollen in all ihren Reaktionen Selbstbeherrschung und Ausgewogenheit zeigen.

Die zweite Anweisung lautet: Seid nüchtern zum Gebet (V. 7c). Im Gegensatz zur Trunkenheit sollen diese Gläubigen nüchtern zum Gebet sein; im Gegensatz zu einem von Alkohol benebelten Geist sollen sie den nüchternen Verstand vorweisen, der sich durch Gebet auszeichnet und somit auf die Dinge Gottes konzentriert ist.

Arnold Fruchtenbaum – Die Petrusbriefe

ganz besonders auf das achten, was wir gehört haben

Deswegen sollen wir um so mehr auf das achten, was wir gehört haben, damit wir nicht etwa abgleiten. (O. daran vorbeigleiten, es verfehlen)
Elberfelder 1871 – Hebräer 2,1

Das alles macht deutlich, dass wir uns nicht entschieden genug an die Botschaft halten können, die wir gehört haben, weil wir sonst in der Gefahr sind, vom Weg abzukommen.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Hebräer 2:1

Deswegen müssen wir ganz besonders auf das achten, was wir gehört haben, damit wir nicht auf Abwege kommen.
Das Buch – 2009 – Hebr 2,1

Darum ist es nötig, daß wir den Dingen, die wir gehört haben, mehr als die gewöhnliche Aufmerksamkeit schenken, damit wir niemals abgleiten.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Hebr 2:1

Das im vorigen Abschnitt Gesagte enthält wichtige Implikationen für die Leser, wie das einleitende „darum“ zeigt. Weil der Sohn so hoch über allem steht und am Ende über alle seine Feinde siegen wird, tun die Leser gut daran, desto mehr auf diese Wahrheiten zu achten. Wenn sie das nicht tun, laufen sie Gefahr, am Ziel vorbei(zu)treiben (pararyOmen; ein Wort, das nur an dieser einen Stelle im Neuen Testament vorkommt). Die Adressaten des Hebräerbriefes zeichnen sich offenbar durch geistliche Unreife und Trägheit aus (vgl. Hebräer 5,11-12 ), und wenn dieser Zug nicht bekämpft wird, können sie leicht von dem rechten Weg, der ihnen verkündet worden war, abkommen. Vielleicht dachte der Verfasser des Briefes hier an die Übersetzung von Sprüche 3,21 in der Septuaginta, wo ebenfalls das Wort pararyOmen verwendet ist: „Mein Sohn, laß sie nicht aus deinen Augen weichen, bewahre Umsicht und Klugheit.“

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Paulus fasst die Gefahr in zwei Sätzen zusammen: Wir dürfen nicht wegtreiben von dem, was wir gehört haben (V. 1), und dürfen „eine so große Errettung“ nicht missachten (V. 3 EB).
Die Elberfelder Übersetzung gibt Vers 1 mit „damit wir nicht etwa vorbeigleiten“ wieder. Das erklärt sich vom griechischen Wort pararreö. Es kann sowohl für ein Schiff benutzt werden, das vom Kurs abkommt (und daher am Ziel vorbeitreibt), als auch für einen Ring, der vom Finger rutscht. Wenngleich sich beide Bilder erheblich unterscheiden, ist ihre Absicht deutlich: etwas Wichtiges geht verloren. Obwohl man mit dem richtigen Kurs ausgelaufen ist, haben Wind und Strömung einen unbemerkt abgetrieben. Oder, um das Bild zu wechseln: Der Ring ist einem während der Arbeit vom Finger gerutscht, ohne dass man es gemerkt hat.
Wie können wir solch einen Verlust verhindern? Wir sollen „umso mehr auf das achten, was wir gehört haben“ (Kap. 2,1 EB). Das bedeutet, sorgfältig darauf zu achten und zu überprüfen, dass wir auf dem richtigen Kurs bleiben und das nicht verlieren, was wir als kostbares Gut bewahren sollen.
Beziehungen bestehen nicht von allein weiter. Wir müssen etwas tun, um sie lebendig zu erhalten. Eine Beziehung, die nicht enger wird, fängt an, sich zu lockern. Sobald uns Freundschaft selbstverständlich wird, beginnen wir sie zu verlieren. Viele Ehepaare fragen sich nach zwanzig, dreißig oder vierzig Jahren, woran ihre Beziehung gestorben ist. Was ist passiert? Wo ist die Liebe geblieben? Meistens ist nichts Gravierendes geschehen, was die Liebe schwinden ließ. Das Problem wurde durch das verursacht, was nicht geschehen ist. Die Beziehung wurde nicht genügend gepflegt und ging daran zugrunde.
Ähnlich ist es mit dem Glauben. Jesus ist uns wichtig und unentbehrlich geworden – ebenso die Erlösung, die wir durch ihn erlangt haben. Aber diese Beziehung muss gepflegt werden, sie wächst nicht ohne unser Zutun. Jeden Tag müssen wir danach streben, ihn besser kennen zu lernen, ihn aufrichtiger zu lieben und ihm treuer zu dienen. Geschieht das nicht, strandet unser Glaubensschiff früher oder später auf der Sandbank frommer Gewohnheit oder sitzt eines Tages auf der Klippe der Nachlässigkeit fest.

William G. Johnsson 2003 – Studienreihe zur Bibel

Der Apostel unterscheidet in seinem Brief deutlich zwischen einer evangelistisch-missionarischen Verkündigung, durch die Menschen zum Glauben an Jesus Christus gerufen, [1] in der die Grundlagen für das Leben in der Nachfolge gelegt werden (Hbr 6, 1–2), und einer vertiefenden Unterweisung für Gläubige (Hbr 5, 12–14), die der gesunden Entfaltung des geistlichen Lebens dient. In unserem Vers ist „das Gehörte“ die erweckliche Predigt, die die Hebräerchristen zum Glauben an Jesus Christus rief und den Gläubiggewordenen Hilfe für die ersten Schritte im neuen Leben bot. Daran sollen sie festhalten. Das apostolische Wort ist eine Mahnung an Gläubige, die von jeder Generation gehört werden muß: Es gibt Grundwahrheiten der Heiligen Schrift — der Hbr denkt dabei besonders an den Opfertod Jesu zu unserer Erlösung, Heiligung und Vollendung (Hbr 10, 8–18), auf denen unser Glaubensleben ruht, über die wir bei allem Wachstum in der geistlichen Erkenntnis nie hinausgelangen, ohne die wir nicht leben können. Wir sollen auf das Wort Gottes achten, uns täglich Zeit dafür nehmen, es aufmerksam lesen und hören, uns innerlich damit beschäftigen (Apg 17, 11). „Auf das Wort achten“ (grie proséchein) ist nicht nur der Weg, um zum lebendigen Glauben an Jesus Christus zu kommen (Apg 8, 6. 12), sondern auch die notwendige Voraussetzung, um im Glauben zu bleiben.
Warum haben wir unbedingt daran festzuhalten? Dem Apostel geht es darum, daß wir „das uns gesetzte Ziel nicht verfehlen“. Wer nicht im Worte Gottes lebt, begibt sich in Gefahr, vom rechten Weg abzukommen, im geistlichen Leben zu erlahmen und Irrlehren anheimzufallen. Aber noch viel mehr: Das Ziel des Christen besteht nicht nur darin, bekehrt und gerettet zu werden. Jesus hat gesagt: „Ich habe euch erwählt und gesetzt, daß ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibe!“ (Jo 15, 16). Gottes Absicht ist es, die Gläubigen wesensmäßig umzugestalten, uns Jesus ähnlich zu machen (Rö 8, 29); sein Ziel ist es, daß Christus in uns Gestalt gewinnt (Gal 4, 19)! Die Gesinnung Jesu und seine Liebe sollen in unseren alltäglichen mitmenschlichen Beziehungen zutage treten (Phil 2, 5). So soll unser ganzes Leben zu einem Zeugnis des Evangeliums werden, durch das andere Menschen den Weg zu Jesus Christus finden. Paulus richtet seinen ganzen Dienst an den Gemeinden darauf aus, „jeden Menschen vollkommen in Christus darzustellen“ (Kol 1, 28f). Das ist das Ziel, auf das hin der Heilige Geist im Leben der Gläubigen wirkt, und dieses Ziel sollen wir nicht verfehlen. Es gibt im Leben der Christen die verhängnisvolle Möglichkeit, daß wir wohl bekehrt und wiedergeboren sein können und doch Gottes Wort überhören und seinen Willen in unserem Leben nicht verwirklichen. Dann bringt unser Leben keine Frucht für die Ewigkeit, dann wird der Gerichtstag des Herrn offenbaren, daß unser irdisches Leben einem Bau aus Holz, Heu und Stroh gleicht, der im Feuer verbrennt (1 Ko 3, 11–15); wir haben so das uns gesetzte Ziel verfehlt!

Wuppertaler Studienbibel

Die Warnung in diesen ersten Versen von Kap.2 ist ein Einschub. Der Gegenstand der Erhabenheit Christi über die Engel wird in V.5 wieder aufgenommen werden, doch jetzt wechselt der Schreiber kurz zu einem ernsten und mit Nachdruck behandelten Thema, worin er eine Warnung in bezug auf jede Vernachlässigung der großen Errettung aussprechen wird. Es ist, als würde er in seinem Nachsinnen innehalten, weil er sich persönlich über die Größe Christi freut, aber auch weiß, daß die Nachlässigkeit einiger zu ihrem ewigen Verlust führen könnte. Solche Warnungen werden im gesamten Brief immer wieder aufgegriffen (siehe 3,7-19; 6,1-8;10,26-31).
  Die Warnung beginnt in der Elberfelder Bibel mit „deswegen“. Nach einem einfachen und verläßlichen Grundsatz beim Lesen der Heiligen Schrift sollten wir jedesmal, wenn wir „deswegen“ oder „darum“ lesen, „warum?“ fragen. Dieses Wort geht immer einer zwingenden Schlußfolgerung oder einer überzeugenden praktischen Anwendung dessen voraus, was gerade geschrieben worden ist. Nach einem allgemein bekannten Muster legt Paulus in seinen Briefen wichtige Lehren dar und sagt dann „darum“, wobei er sogleich zu praktischer Gottseligkeit aufgrund der Wahrheit mahnt, die er eben erläutert hat. Im Römerbrief können die Wörter „deswegen“, „daher“, „darum“ und „deshalb“, in Einklang mit der sich über den gesamten Brief erstreckenden inspirierten Argumentation
14mal gezählt werden (vgl. dort die etwa 150malige Erwähnung von „denn“).
  Dieses hier mit „deswegen“ übersetzte Wort entspricht zwar nicht ganz dem so oft im Römerbrief vorkommenden, doch damit wird genau das gleiche beabsichtigt und bezweckt. J.N. Darby übersetzt: „Aus diesem Grund …“ Angesichts der im vorhergehenden Kapitel so ausführlich nachgewiesenen Größe Christi ist die Botschaft des Heils wie auch die Verantwortung der Hörer von entsprechend großer Tragweite. Wir haben die Größe Seiner Person und die Gnade Seines Hingehens nach Golgatha gesehen. Wir haben die Herrlichkeit Seiner erhabenen Stellung und den Glanz Seiner überragenden Größe gegenüber den Engeln betrachtet. Angesichts dieser unvergleichlichen Vortrefflichkeit liegt auf denen, die diese Botschaft hören, die Verantwortung, sie anzunehmen. Die Botschaft ist wunderbar und herrlich, unübertroffen und beispiellos. Aus diesem Grund müssen wir ihr Beachtung schenken.
  Viele Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten rief das Pronomen „wir“ hervor. Wer ist damit gemeint? Die einfachste Antwort scheint zu sein, daß wir es sind, welche die frohe Botschaft der großen Errettung in Christus gehört haben und hören. Alle Hörer tragen eine schwerwiegende Verantwortung in bezug auf ihre Reaktion, ganz gleich, wer sie sind. Doch im unmittelbaren Zusammenhang spricht der Autor als Jude. Israel empfing als erstes das Evangelium. Der Grundsatz gilt natürlich für alle, doch diese Warnung betrifft zunächst das Volk, zu dem der Messias kam. Beachten wir, daß der Schreiber „wir“ und nicht „ihr“ sagt. Er schließt sich mit ein, indem er sich selbst das auferlegt, was er von anderen fordert. Interessant ist, was J.M. Davies dazu bemerkt: „Fünfmal kommt das Pronomen ‚wir‘ in diesen Versen vor, ‚uns‘ einmal. Dies muß genauso verstanden werden, wie Petrus es gebrauchte, als er und Johannes vor dem Synedrium standen … Er klagte sie an, die Bauleute zu sein, die den Stein verworfen hatten, der zum Eckstein geworden ist. Auch ist in keinem anderen das Heil, denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir errettet werden müssen (Apg 4,5-12).“
  Wieviel haben wir aus Gnade über den Sohn gehört! Welch ein gepriesenes, herrliches Evangelium ist uns zu Ohren gekommen! Wir sollen unbedingt darauf achten, mehr noch, ihm mit Ernst, ja, mit größerem Ernst, Beachtung schenken. Unsere Aufmerksamkeit sollte überaus groß sein. Die Botschaft verlangt es. Es ist nur recht und billig sowie vernünftig, auf die Offenbarung des Heilandes zu achten, die so groß ist wie Er selbst. Doch es wird die traurige Möglichkeit ins Auge gefaßt, daß einige von dem Gehörten abgleiten (vgl. Anm. Elberf) oder daran vorbeitreiben (vgl. Luther ’56, Jerusalemer und GN).
  Vielleicht ist das Bild eines undichten Gefäßes angebracht. Man hat Wasser hineingegossen, doch es geht verloren, es fließt ab. Wie viele gibt es, denen durch Freunde und Verkündiger mit Ernst die Wahrheit des Evangeliums ans Herz gelegt worden ist, doch sie wollen nicht darauf achten! Die Verlockungen der Welt sind groß: Ihre Schätze und Plätze ziehen sie zu stark an, ihr Tun und Treiben beansprucht sie zu sehr, so daß die kostbaren Worte der Wahrheit des Evangeliums mißachtet werden und verlorengehen. Ab er einige sehen ein anderes Bild vor sich, das der Text zuläßt. Die Hörer gleiten an der Botschaft vorbei. Sie treiben wie ein Schiff ohne Lotse oder Anker dahin. Sie treiben vom sicheren Hafen ab oder daran vorbei, ohne vertäut zu sein. Sie erleiden Schiffbruch und nehmen ein tragisches Ende. Für einige wird dies die unbeschreibliche, unvorstellbare Tragik des Abfalls sein, ein Herausfallen aus einer Vorrechtsstellung, in die sie durch Gnade gebracht worden sind.
  Natürlich kann der aufrichtige Gläubige nicht abfallen. Das wahre Gotteskind kann nie verlorengehen. Doch die Warnung ist notwendig, weil es heute wie damals diejenigen gibt, die der Wahrheit des Evangeliums nur gedanklich zugestimmt haben und den Anschein erwecken, als hätten sie ihr geglaubt und sie angenommen. Sie pflegen Gemeinschaft mit Christen, sehen sogar wie Christen aus und reden wie Christen. Und doch haben sie im Herzen nie wahrhaft Buße getan und Christus als Heiland und HERR erkannt! Es ist bedeutsam, daran zu erinnern, daß diese Hebräer wahrscheinlich der zweiten Generation der Christen angehörten, die in judenchristlichen Häusern aufgewachsen und deren Eltern unbestritten gläubig waren. Intellektuell stimmten sie dem Evangelium zu, in dem sie unterwiesen worden waren, doch im Grunde ihres Herzens waren sie Juden und liefen ständig Gefahr, der Verlockung des Judaismus zu erliegen und von dem, was sie gehört hatten, abzugleiten. Aufgrund der wiederholten Warnungen dieses Briefes sollten wir daher unser Herz prüfen und auf unsere Berufung sowie Erwählung achthaben.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Deswegen müssen wir um so mehr auf das achten, was wir gehört haben, damit wir nicht etwa am Ziel vorbei gleiten. Denn wenn das durch Engel verkündete Wort fest war und jede Übertretung und jeder Ungehorsam gerechte Vergeltung empfing, wie werden wir entfliehen, wenn wir eine so große Rettung missachten? Sie ist ja, nachdem sie ihren Anfang damit genommen hatte, dass sie durch den Herrn verkündet wurde, uns gegenüber von denen bestätigt worden, die es gehört haben, wobei Gott zugleich Zeugnis gab durch Zeichen und Wunder und mancherlei Machttaten und Austeilungen des Heiligen Geistes nach seinem Willen.

An dieser Stelle behandelt der Verfasser die erste der fünf Abweichungen, um die erste seiner fünf Warnungen auszusprechen. Diese Warnung basiert auf dem, was er zuvor aufgezeigt hat: Der Messias ist den Engeln überlegen. Bevor der Autor fortfährt, um eine weitere Beweiskette anzubringen, gibt er eine väterliche Warnung vor der Gefahr des Abweichens. Daher beginnt er in Vers 1 mit dem Wort deswegen, um die Anwendung vorzustellen, die sich aus der zuvor erörterten Wahrheit ergibt: Da Jesus den Engeln überlegen ist, müssen wir … auf das achten (besondere Aufmerksamkeit), damit wir nicht … vorbei gleiten. Das hier benutzte griechische Wort für vorbeigleiten wird sonst für Boote verwendet, die von ihrem Ankerplatz losgebunden worden sind und nun auf dem Wasser treiben. Es bedeutet „vorbeiströmen“, „abgleiten“, „hinuntergleiten“, „in den Wind hineingleiten“, „aus der Erinnerung verschwinden“. Die Septuaginta verwendet in Jesaja 44,4 dasselbe Wort auch für fließendes Wasser. Gemeint ist Folgendes: Die Empfänger dürfen nicht zulassen, dass ihnen das, was sie gelernt haben, davon fließt, entgleitet oder aus der Erinnerung verschwindet. Bei der Anwendung geht es darum, dass die durch den Sohn übermittelte Offenbarung weit mehr ernste Verpflichtungen mit sich bringt als solche Offenbarungen, die durch Engel oder Menschen übermittelt wurden. Engel sind den Menschen überlegen und eine Offenbarung, die durch Engel zu uns kam, enthielt Verpflichtungen, doch der Sohn ist höher als Engel.

Daher bringt die Offenbarung durch den Sohn gewichtigere Verpflichtungen und auch ein schwereres Gericht mit sich, falls sie ignoriert wird. Der Ausdruck was wir gehört haben bezieht sich auf das Wesentliche der lehrhaften Wahrheiten, zu denen die Gläubigen Zugang gehabt haben. Sie müssen ihre besondere Aufmerksamkeit auf die neue Offenbarung richten, die durch den Sohn übermittelt wurde.

Arnold Fruchtenbaum – Der Hebräerbrief

Er, der Gott, der voller herzlicher Gnade ist

Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christo Jesu, nachdem ihr eine kleine Zeit gelitten habt, er selbst wird euch vollkommen machen, (O. vollenden, alles Mangelnde ersetzen) befestigen, kräftigen, gründen.
Elberfelder 1871 – 1.Petrus 5,10

Ihr müsst jetzt für eine kurze Zeit leiden. Aber Gott hat euch in seiner großen Gnade dazu berufen, in Gemeinschaft mit Jesus Christus für immer in seiner Herrlichkeit zu leben. Er wird euch Kraft geben, sodass euer Glaube stark und fest bleibt und ihr nicht zu Fall kommt.
Gute Nachricht Bibel 2018 – 1.Petrus 5:10

Der Gott aber, der euch seine Gnade auf jede erdenkliche Weise erfahren lässt und der euch durch Jesus Christus dazu berufen hat, an seiner ewigen Herrlichkeit teilzuhaben, auch wenn ihr jetzt für eine kurze Zeit leiden müsst – dieser Gott wird euch mit allem versehen, was ihr nötig habt; er wird euch ´im Glauben` stärken, euch Kraft verleihen und eure Füße auf festen Boden stellen.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – 1.Petr 5,10

Diese Verheißung faßt den ganzen Brief zusammen. Zuerst stellt Petrus den Gemeinden noch einmal Gott und sein ganzes Heil vor Augen. Er ist »der Gott aller Gnade«, der Gott, der uns seine ganze Gnade zuwendet. »Er hat euch berufen«, das war ganz und gar Gottes Tun, das sie zu Christen gemacht hat. Er verheißt das Heilsziel der »ewigen Herrlichkeit«. Und das »in Christus Jesus«. Das meint die neue Herrschaft, unter der wir leben, in der Macht und Liebe Jesu Christi. Wir gehören zu ihm, wie die Rebe zum Weinstock (vgl. Joh 15,5f).
Dieser Gott und Herr läßt die Seinen auch und gerade im Leiden nicht. »… die ihr eine kleine Zeit leidet« – das ist ja tiefer Trostzuspruch schon durch die Zeitangabe. Es ist eine »kurze Zeit«, die doch in Gottes Herrlichkeit führt. Gott wird seine Treue jetzt, in dieser »kleinen Zeit«, an den Seinen erweisen. Er selbst wird sie »aufrichten« (eigentlich, »gehörig einrichten, ausrüsten«), wird sie wieder zurechtbringen – das ist wohl gemeint – sie, die versagt haben oder die Schaden gelitten haben. Seine Treue läßt nicht los.

Edition C Bibelkommentar Neues Testament

In all diesen Herausforderungen können sie sich auf Gott verlassen. Er ist der „Gott aller Gnade“ (vgl. z.B. 1Petr 1,10.13; 5,5.12) und hat sie „berufen … zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus“ (vgl. 1Petr 3,9: „… weil ihr dazu berufen worden seid, dass ihr Segen erbt!“). Sie haben zwar bereits „eine kurze Zeit gelitten“ (vgl. 1Petr 1,6: „ …ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es nötig ist, in mancherlei Versuchungen betrübt worden seid.“). Gott aber wird sie …
• … „vollkommen machen“: Er „wird die ‚zurechtbringen‘, die versagt oder Schaden gelitten haben; er wird vollenden, was bruchstückhaft ist.“ (Goppelt, 344).
• … „stärken“: Er „wird die ‚stärken‘, die schwach und wankend werden, dass der Glaube ‚fest‘ (V.9) bleibt.“ (Goppelt, 344).
• … „kräftigen“: Er „wird ‚kräftigen‘, er wird zur Erfüllung der Berufung und zur Abwehr des Widersachers Kraft geben.“ (Goppelt, 344).
• … „gründen“: Er „wird der Gemeinde wie den einzelnen einen festen Standort auf dem Grund geben, den das Evangelium weist (vgl. 1Petr 2,6).“ (Goppelt, 344).

Mainka – 1. Petrus

In Vers 10 erwähnt Petrus den Gott aller Gnade; er lenkt damit unsere Blicke ganz zu diesem wunderbaren Gott und erhebt uns gleichzeitig über die Leiden, die nicht wert sind, verglichen zu werden mit der ewigen Herrlichkeit, zu der wir berufen sind in Christo Jesu. Wir stimmen deshalb mit dem Apostel ein: „Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“ Ja, fürwahr, Er ist der Gott aller Gnade. Er erweist sie, seitdem der Mensch in Sünde fiel, Er erweist sie ganz besonders seit dem Kreuz von Golgatha, Er erweist sie Juden und Heiden, Reichen und Armen, Gebildeten und Ungeschulten, Er erweist sie jedes Jahr neu, Er erweist sie selbst den Menschen, die Ihn ablehnen, und Er erweist sie uns, Seinen Kindern, indem Er uns Tag für Tag, Stunde für Stunde trägt, bis wir am Ziel, der ewigen Heimat, dem Vaterhaus, angelangt sind.

Ermunterungen und Ermahnungen 1965

Der Apostel hat in seinem Brief großen Wert darauf gelegt, seine Leser darauf einzustimmen, Bedrängnisse so zu ertragen, daß in ihrem Leben die Gnade Gottes offenbar wird. In seinem abschließenden Segenswort befiehlt er sie dem Gott aller Gnade an (vgl. 1 Petrus 4,10). Alle seine seelsorgerlichen Ermahnungen fließen noch einmal in diesem Segen zusammen. Das Leiden der Christen wird nur eine kleine Zeit dauern, die Herrlichkeit in Christus Jesus, zu der sie berufen sind, aber wird ewig währen (vgl. Röm 8,17.18; 2Kor 4,16-18 ). (Hier gebraucht Petrus zum achten Mal in seinem Brief das Wort „Herrlichkeit“: 1 Petrus 1,7.11.21.24;2,20;4,14;5,1.10 .) Gott selbst wird sie aufrichten, stärken (stErixei; vgl. 2Thes 2,17), kräftigen (sthenOsei; das Wort steht nur an dieser Stelle im Neuen Testament) und gründen (themeliosei, „gegründet“; vgl. Eph 3,17; Kol 1,23).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die Grundlage für den Wunsch und das Verlangen des Petrus für seine Leser wird in dem lieblichen Titel deutlich, den er nun gegen Ende seines Briefes verwendet: „der Gott aller Gnade“. Welch erfreuende Schlußbemerkung für jene zerstreuten Gläubigen. Sie befanden sich mitten in einer äußeren Notlage. Da war ein grausamer Feind, der sich an ihre Fersen heftete und versuchte, durch Verfolgung ihren Frieden zu erschüttern. Sie waren Heilige und königliche Priester, die im Leiden Unterwerfung lernten. Aber sie hatten einen Retter, der „durch den Tod gegangen war und jeden Feind glorreich überwunden hatte.“ Er thront jetzt zur Rechten der Macht, Engel und Gewalten und Mächte sind Ihm jetzt unterworfen. Leiden, Prüfungen und Erprobungen müssen sein für die Gläubigen, aber ihr Gott ist „der Gott aller Gnade“. „Aller Gnade“ läßt an Seine Großzügigkeit denken, wie viel auch immer sie brauchen. „Aller Gnade“ betont auch nachdrücklich das vielfältige Spektrum; was immer sie auch jemals benötigen.
Dieser Gott hat Sein Volk durch das ewige Evangelium „zu seiner ewigen Herrlichkeit berufen,“ das ist der Zustand der Herrlichkeit, das Reich der Herrlichkeit. Sie werden sich im Glanz „der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi“ sonnen.
In der noch verbleibenden Zeit dürfen wir nicht darüber erstaunt sein, wenn Prüfungen kommen und es „für eine Zeit“ Leiden gibt. Doch in und durch diese Leiden wird der gleiche Gott, der das Werk in uns begann, dieses auch vollführen, es zur Vollendung bringen, uns befestigen und die Kraft zur Verfügung stellen, die wir für den Kampf benötigen, für schwerstes Leiden und höchsten Dienst, und Er wird uns völlig gründen auf den einzigen sicheren Eckstein, auserwählt und kostbar.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Einsicht kann uns helfen, mit Milde zu reagieren

Die Einsicht eines Menschen macht ihn langmütig, und sein Ruhm ist es, Vergehung zu übersehen.
Elberfelder 1871 – Sprüche 19,11

Einsicht macht einen Menschen geduldig, und eine Zier ist’s für ihn, über Verfehlungen hinwegzusehen.
Die Philippson-Bibel – Sprüche 19:11

Die Lebensklugheit eines Menschen macht ihn langsam zum Zorn ,
und sein Prachtschmuck ist es, über Verfehlungen hinwegzugehen.
Jantzen & Jettel – Spr 19,11

Warum aus Maulwurfshügeln Berge machen?

HAST du je einen Maulwurf gesehen? Vielleicht nicht, denn dieses mausähnliche Tier verbringt den größten Teil seines Lebens unter der Erdoberfläche. Der Maulwurf ist ein kleines, grabendes Säugetier, das in manchen Gegenden nur etwa 15 cm lang wird, wegen seines Pelzes und seiner Gewohnheit, unermüdlich zu graben und auf Insekten Jagd zu machen, aber nicht wenig geschätzt wird.
Der ständig grabende Maulwurf verunstaltet zwar oft Rasenplätze und Gärten, doch seine Hügel sollten eigentlich als geringfügige Ärgernisse betrachtet werden, weil sie im allgemeinen höchstens 5 bis 10 cm hoch sind.
Der Maulwurfshügel ist gerade, weil er so klein ist, sprichwörtlich geworden. Ein bildlicher Maulwurfshügel ist daher etwas, was Ärgernis erregen kann, aber niemals zu einem ernsten Problem werden sollte. Warum machen denn manche Menschen aus Maulwurfshügeln Berge? Aus verschiedenen Gründen, von denen sie einige oft vielleicht selbst nicht einmal kennen, weil, wie die Bibel sagt, das Herz „arglistig ist . . ., mehr als alles“. — Jeremia 17:9.


Aus Maulwurfshügeln Berge zu machen ist töricht und unfair, verrät Lieblosigkeit und oft auch einen Mangel an Glauben. Es ist töricht, weil es niemanden glücklich macht, sondern Leid und Schmerz in der Welt eher noch erhöht. Wir lesen: „Die Einsicht eines Menschen macht ihn langmütig, und sein Ruhm ist es, Vergehung zu übersehen.“ Ein weiser Mensch weiß, daß man nichts Gutes erreicht, wenn man Kränkungen oder Beleidigungen gleichsam durch ein Vergrößerungsglas sieht und so aus einer Kleinigkeit eine große Streitfrage macht. — Sprüche 19:11.

Wachtturm – 15.Juli 1964

Die Langmut wird in den Sprüchen mehrfach gerühmt ( Sprüche 14,29 a; 15,18 b; 16,32; 25,15). Sie entspringt und ist ein Kennzeichen der Weisheit ( REKel ; der Begriff wird auch in Sprüche 12,8; 13,15; 16,22; 23,9 gebraucht). Im Gegensatz dazu steht der Hitzkopf und der Ungeduldige ( Sprüche 14,17.29 b; 15,18 a; 19,19; 22,24; 29,22 ). Ein kluger, geduldiger Mann wird durch Menschen, die ihm entgegenstehen, nicht so leicht aufgebracht; er übersieht ihre Angriffe (vgl. Sprüche 12,16 ), denn er weiß, daß das Aufstauen von Groll oder der Versuch der Rache nur mehr Probleme schafft. Wer sie übersieht, dem gereicht es zum Ruhm, d. h. es ist ehrenhaft.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Gott ist langmütig, »langsam zum Zorn« (Ps 103,8). Der Mensch, der wahrhaft »Einsicht« besitzt, sêkæl (siehe 3,4 zur Erklärung des Wortes), wird seinem Gott ähnlich, denn die höchste Einsicht, die einer haben kann, ist Einsicht in Gottes Wesen und Willen, und die macht »macht ihn langmütig« (14,29a; 16,32). Diese Einsicht steht einem jeden offen, der sie begehrt: Die Bibel ist ein offenes Buch, und Gott gibt dem Bittenden gerne die Weisheit, die ihm fehlt (Jak 1,5). Wer Weisheit empfangen hat und Erkenntnis besitzt, wird mitfühlend und geduldig, und das macht ihn tüchtig, Niedergeschlagene zu trösten und Irrende zu ermahnen (siehe Röm 15,14).
Leute, die stets schnell mit Kritik kommen und keine Geduld haben mit den Fehlern anderer, verraten damit nur, wie wenig Einsicht sie besitzen. Erkennten sie Gott besser, hätten sie von sich selbst ein wirklichkeitsnäheres Bild, und damit würden sie geduldiger und barmherziger gegenüber wirklichen oder eingebildeten Fehlern anderer.

»Kleine Fehler zu entdecken, ist seit jeher die Eigenschaft solcher Köpfe gewesen, die wenig oder gar nicht über die Mittelmäßigen erhaben waren. Die merklich Erhabenen schweigen still oder sagen nur etwas gegen das Ganze, und die großen Geister schaffen [nur], ohne zu tadeln« (Georg Christoph Lichtenberg, 1742–1799).

Der Weise kann Sünde zudecken (10,12) und vergeben (Eph 4,32; Kol 3,13); der Christ kann über »Vergehung« hinwegsehen, daran vorbeigehen, wie das hier verwendete Verb câbar wörtlich sagt. Das ist gerade »sein Ruhm«; er hat damit Teil an Gottes Ruhm, der an den Häusern eines schuldigen Volkes vorbeiging, als er die Häuser der Ägypter heimsuchte (2Mo 12,13). Gott, der Heiland, spricht: »Um meines Namens willen verziehe ich meinen Zorn, und um meines Ruhmes willen bezwinge ich ihn, dir zugut, um dich nicht auszurotten« (Jes 48,9).

Benedikt Peters – Das Buch der Sprüche