Kennen wir alle – oder?: Menschen, die sich über den Virus ärgern, der unsere Bewegung einschränkt, Menschen die sich über andere Personen ärgern usw usf. Und zum Teil – seien wir ehrlich – ärgern wir uns auch über dies und das.
Ich lese gerade „Probe“ ein eingescanntes Buch von Ernst Modersohn. Aus diesem Buch ein längeres Zitat:
Und was von den Ereignissen im Völkerleben gilt, das gilt auch von den kleinen Vorkommnissen im Leben der einzelnen. Da sind Menschen, die uns Schweres zufügen, die uns beleidigen oder verdächtigen, die uns irgendwie hindern und schädigen. Nun bleiben viele bei den Menschen stehen und denken voll Groll und Bitterkeit daran, was die Menschen ihnen angetan haben. So denkt und redet man sich in die Verbitterung hinein.
Wie anders wird es, wenn man die rechte Auffassung gewonnen hat, wenn man erkannt hat, dass hinter den Menschen – der HErr steht.
Ja, ist das denn wirklich wahr? Schlag’ einmal Offb 3, 9 auf: „Siehe, Ich werde geben aus des Satans Schule, die da sagen, sie seien Juden, und sind’s nicht, sondern lügen.“ In die friedliche Gemeinde zu Philadelphia kommen Satansschüler, wie der HErr selber sie nennt. Sie richten Verwirrung und Zwietracht an. Wie schmerzlich ist das! Wie schrecklich!
Und – wo kommen diese Satansschüler her? Der HErr gibt sie! Klar und deutlich heißt es: „Ich werde geben“. Wie? Der HErr gibt die Satansschüler? Ja, das steht hier. Auch die Satansschüler kommen von Ihm.
Hat es nicht in deinem Leben auch schon Satansschüler gegeben? Menschen, die dir das Leben schwer machten? Ganz gewiss. Was hast du nun getan? Nicht wahr, du hast dich über sie geärgert, du hast dich über sie beklagt und beschwert und schwer an dieser Last getragen. Wer hätte nicht schon gelitten unter solchen unbequemen und unangenehmen Menschen?
Und nun mach’ dir einmal klar: Diese Satansschüler hat Gott in dein Leben hineingestellt. Du hast es also eigentlich gar nicht mit diesen Menschen zu tun, sondern mit Gott! Er hat sie in dein Leben hineingestellt, weil Er dich – durch sie erziehen will, weil – du die Satansschüler so nötig brauchst!
Denke doch einmal darüber nach! Wenn du umgeben wärest von lauter Menschen, die so freundlich und liebevoll mit dir umgingen, die immer nur zu loben und anzuerkennen hätten – wäre das wohl gut für dich? Sicherlich nicht. Dann würde nichts aus uns werden. Wir hätten gar keine Gelegenheit, uns in Demut und Sanftmut, in Geduld und Freundlichkeit zu üben und auszubilden, wenn die Satansschüler nicht da wären! Das mach’ dir einmal recht klar. Wir brauchen sie zu unserer Erziehung. Wir haben sie alle so nötig. Bei Lichte besehen, sind diese Satansschüler unsere Wohltäter, die im Namen Gottes ein Werk an uns tun müssen. –
O, wie hat diese Auffassung auf mich befreiend gewirkt! Wie bin ich so froh geworden, als mir hierfür der Blick ausging! Lass ihn dir auch öffnen, und du kommst aus dem Ärger heraus und kommst ins Loben und Danken hinein. Denn wenn die Satansschüler uns von Gott gegeben werden, wenn sie zu unserer Erziehung dienlich sind, dann – müssen wir doch Gott für sie danken. Das versteht sich doch von selber. Und sobald wir anfangen, für die Satansschüler zu danken, hören wir auf, uns über sie zu ärgern. Das kannst du erfahren und erproben.
Denn jede Natur, sowohl der Tiere als der Vögel, sowohl der kriechenden als der Meertiere, wird gebändigt und ist gebändigt worden durch die menschliche Natur; die Zunge aber kann keiner der Menschen bändigen: sie ist ein unstetes Übel, voll tödlichen Giftes. Elberfelder 1871 – Jakobus 3,7–8
denn jede Natur, der wilden Tiere und auch der Vögel, der kriechenden ‹Tiere› und auch der Meerwesen, wird gebändigt und ist gebändigt worden von der menschlichen Natur, aber die Zunge vermag keiner der Menschen zu bändigen, ein ungehaltenes Übel, voll todbringenden Giftes. Jantzen Jettel – Jak 3,7–8
Die Menschen haben es gelernt, Löwen zu dressieren, Vögeln das Sprechen beizubringen und Delfine aus dem Wasser springen zu lassen, aber die Zunge haben sie nie in den Griff bekommen. Unkontrolliert verbreitet sie ihr tödliches Gift. Mit ihr sagen wir Gott, unserem Vater, wie toll er ist, und im nächsten Augenblick verfluchen wir einen Menschen, obwohl der ja nach dem Vorbild von Gott gemacht wurde. Gute Wünsche und fiese Aggrosprüche kommen aus demselben Mund. Leute, genau das soll bei euch nicht abgehen! VolxBibel – Jak 3,7–10
In den 10 Worten/Geboten wird dem Volke Gottes verboten, Lügen oder Schlechtes über andere zu sagen. Aber wie trifft uns dies?
Zunge Die Z. als Werkzeug menschlicher → Sprache kann Urheberin und Mittlerin sowohl vieler Sünden (Jak 3,5ff) als auch des Lobes Gottes sein (Phil 2,11).
Die Z. des Gottesfürchtigen dagegen rühmt und preist den Herrn (Ps 66,17; 126,2) und redet von seiner Gerechtigkeit (Ps 35,28). Der Gottesfürchtige hütet seine Z. vor Trug und Sünde (Hiob 27,4; Ps 39,2), weil er weiß, dass kein Wort auf seiner Zunge ist, das Gott nicht kennt (Ps 139,4).
An vielen dieser und anderer Stellen der Bibel kann das bildhaft-konkrete Wort »Zunge« ohne Weiteres durch die dem heutigen Sprachgebrauch gemäßen Wörter »Rede, Worte, Sprache« ersetzt werden.
Lexikon zur Bibel
Der nach dem Ebenbild Gottes erschaffene Mensch (V. 9 ) wurde zum Herrn über die gesamte Schöpfung ernannt ( 1.Mose 1,26 ). Er kann sich, wie Gott es geboten hat, alle Kreaturen der Schöpfung unterwerfen ( 1.Mose 1,28; 9,2 ). Die Zunge aber ist wie eine Schlange voll von tödlichem Gift ( Ps 140,4 ; vgl. 58,2-6 ; die –Schriftrollen vom Toten Meer und andere jüdische Schriften). Auch die stoischen Philosophen befassten sich manchmal mit dem Thema der Herrschaft des Menschen über die Tiere. Jak 3:9-10 : Auch andere jüdische Lehrer verwiesen auf die Inkonsequenz, die darin liegt, Gott zu loben und gleichzeitig die Menschen, die doch nach seinem Bild geschaffen sind, zu verfluchen; und noch häufiger machten sie warnend deutlich, dass man, was immer man einem anderen Menschen antut, Gott selbst antut, da die Menschen nach seinem Bild geschaffen sind; die Leser des Jakobusbriefes konnten den Verfasser in diesem Punkt also gar nicht missverstehen. Die Passage stellt noch einmal die Form klar, was unter »verfehltem« Reden zu verstehen ist, wie es bereits in 3,1-2 angesprochen wurde: ein widersprüchliches Reden, in dem Gotteslob und Fluch sich mischen; damit ist der Verfasser bei der Grundproblematik, mit der sich sein ganzer Brief auseinander setzt. Sei es nun durch zündende Volksverführung oder durch den Ruf zur Schlacht – die Verfluchung menschlicher Feinde ist unvereinbar mit der Anbetung Gottes, ganz gleich, wie sehr ein solches Verhalten in patriotischen jüdischen Überlieferungen auch gerühmt werden mochte (seit der Makkabäerzeit ).
Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments
In Vers 7 merkt Jakobus an, dass das Tierreich zähmbar und zu bändigen ist. Indem er mit dem Wort Denn beginnt, schlägt er eine Brücke zu den Versen 5-6. Jakobus sagt nicht, dass jedes Geschöpf oder jedes Tier vom Menschen gezähmt worden ist. Das hier verwendete griechische Wort bedeutet „Wesen“. Das Wesen eines jeden Tieres ist vom Menschen gebändigt worden. Es gibt eindeutige, wesenseigene Charakteristika, welche die Tiere in klare Gruppen unterteilen; und jede Kategorie – nicht unbedingt jedes Tier – ist gezähmt worden. Die Kategorien sind jeder Art oder jeden „Wesens“. Der Ausdruck jede Art in diesem Vers gründet sich auf 1 Mose 9,2. Es gibt vier Tierkategorien. Die von ihm erwähnten „Arten“ sind Tiere – gemeint sind laufende Tiere; Vögel – gemeint sind fliegende Tiere; kriechende – also krabbelnde Tiere; und Seetiere, also alle schwimmenden Geschöpfe. Der letzte Ausdruck Seetiere [Dinge im Meer – Anm. d. Übers.] ist ein griechisches Wort, das nur hier im griechischen Text gebraucht wird. Der Ausdruck gebändigt bedeutet nicht domestiziert. Es heißt „untertan machen“, „abschwächen“ oder „Einhalt gebieten“ – ein nur hier und in Markus 5,4 gebrauchtes Wort. In der Gegenwartsform ist das eine von der Menschheit wiederholt beobachtete Tatsache. Der Ausdruck ist gebändigt worden steht im Perfekt und weist darauf hin, dass die Geschichte diese vorangegangene Beobachtung bestätigt. Daher sind alle Kategorien gebändigt und gebändigt worden durch die menschliche Art. Das Griechische betont „die Art“ des Menschen; die „Art“ der Geschöpfe aus der Tierwelt steht der Kontrolle durch menschliche „Art“ offen. Betont wird die Überlegenheit der menschlichen Art über die vier Arten der Tiere, ob sie nun laufen, fliegen, kriechen oder schwimmen.
Arnold Fruchtenbaum – Der Jakobusbrief
Während jedoch alle vier Bereiche der Tierwelt gebändigt oder dem Menschen unterworfen sind, erklärt Jakobus in Vers 8, dass die Zunge nicht gebändigt ist. Das Wort aber hebt diesen Kontrast hervor. Die Zunge aber kann keiner der Menschen bändigen. Kann in der Gegenwartsform lenkt die Aufmerksamkeit auf die ständige Unfähigkeit des Menschen, die Zunge zu zähmen. Wenn Jakobus von keinem der Menschen schreibt, heißt das: Es gibt keine Ausnahmen. Die Betonung liegt hier auf dem Wort „Mensch natürlich“. Das griechische Wort lautet anthropos (z. B. Ursprung des Wortes „Anthropologie“) – es bedeutet „nach Menschenart“. Die Menschheit verfügt nicht über die Fähigkeit, die Zunge zu bändigen. Diese Unfähigkeit ist eine moralische Unfähigkeit, eine Schwäche des menschlichen Willens. Im griechischen Text steht das Wort Mensch am Ende des Satzes, und es heißt wörtlich: „Die Zunge kann nicht gezähmt werden vom Menschen.“ Diese Bedeutung bietet Gott die Möglichkeit, diese Bändigung vorzunehmen. Was der Mensch von Natur aus nicht tun kann, kann Gott übernatürlich tun. Die einzige Möglichkeit für uns, die Zunge zu beherrschen, ist die übernatürliche durch den Heiligen Geist. Andernfalls ist die Zunge ein unstetes Übel. Der griechische Ausdruck für ein unstetes Übel trägt auch die Bedeutung von „instabil“ oder „wankelmütig“ – die Übersetzung in 1,8. Die Aussage: Die Zunge ist unbeständig und unzuverlässig. Hier in diesem Vers lautet die Definition unbeherrscht, unbeherrschbar, ein Instrument der Bosheit, unfähig, zurückgehalten zu werden, und immer geneigt, in lasterhafte Worte auszubrechen. Durch die Bezeichnung rastlos meint Jakobus, dass sie sich immer rührt und ändert; sie entgeht dem menschlichen Zugriff und drosselt alle Versuche ab, sie zu dämpfen. Sie gleicht einem ungebändigten Tier, das hin- und herwandert, bereit, sich auf alles zu stürzen, was ihm zu nahe kommt. Die Art der Zunge ist übel. Das griechische Wort meint „gemein“ und „verroht“ im Wesen. Er fügt hinzu: [Sie ist] voll tödlichen Giftes. Der Einfluss der Zunge ist tödlich. Wörtlich lautet das Griechische „Tod tragend“; es wird nur hier gebraucht. Das Bild ist eine tödliche Schlange wie die in Psalm 58,5 und 140,4.
Arnold Fruchtenbaum – Der Jakobusbrief
Der falsche Gebrauch der Zunge Beim genauen Lesen des Jakobusbriefes und anderer Stellen in der Bibel wird uns klar, wie wir die Zunge zu Bösem gebrauchen können. Aber lasst uns dies in unserem Leben vermeiden. 1. Gott beschuldigen, wenn man versucht wird (Jak 1,13.14.). 2. Die Mitmenschen verleumden und Geheimnisse enthüllen (Spr 20,19). Wenn die Liebe zu unseren Geschwistern aufrichtig ist, so wird die Zunge keine Gelegenheit haben, ihre Schwachheiten und Fehltritte zur Schau zu stellen. Vielmehr wird die Zunge gebraucht, um sie zurechtzubringen im Geist der Sanftmut (Gal 6,1). 3. Sich grosser Dinge rühmen (Jak 3,5). Wer sich rühmt, hat noch nicht begriffen, was der Apostel Paulus sagt: «Ich weiss, dass in mir … nichts Gutes wohnt.» Wenn wir etwas zu rühmen haben, so rühmen wir uns des Herrn (1 Korither 1,31; Gal 6,14). 4. Den Nächsten richten (Jak 4,12; 5,9; Röm 14,12.13). Das Richten steht allein Gott zu. 5. Schwören und den Namen Gottes missbrauchen (Jak 5,12). Wie viele schenken gerade diesen Worten keine Beachtung!
Der richtige Gebrauch der Zunge Lasst uns nun die positive Seite beachten und als Kinder Gottes die Zunge in einer für Gott wohlgefälligen Weise gebrauchen! 1. Mit ihr preisen wir den Herrn und Vater (Jak 3,9). Wenn wir die Güte Gottes und seine reiche Gnade betrachten, die uns offenbart und geworden ist im Herrn Jesus, so wird unsere Zunge überfliessen von Dank (Eph 5,20). 2. Mit ihr beten wir zu Gott, dass Er uns Weisheit schenke, uns in allen Umständen des Lebens richtig zu verhalten, dass wir ein gutes Beispiel sein können für unsere Familien, Geschwister und Mitmenschen. Wir dürfen und sollen beten für unsere Verwandten, für alle Heiligen, für das Werk des Herrn, für die Diener Gottes, für alle Menschen und alle, die in Hoheit sind (Eph 6,18 und 1 Timotheus 2,2). 3. Mit ihr singen wir, vor allem dem Herrn, zur Ermunterung für andere und zu unserer eigenen Freude (Ps 51,16; Eph 5,19 und Jak 5,13). 4. Mit ihr ermuntern wir einander (Heb 10,25). 5. Mit ihr trösten wir die anderen (2 Korinther 1,4; 1 Thessalonicher 4,18).
Gott hat uns für diese Aufgabe extra ausgesucht, er hat uns seine guten Nachrichten anvertraut. Darum reden wir davon, nicht weil wir irgendwelche Menschen damit beeindrucken wollen. Es geht uns alleine um Gott, und er kennt unser Herz, er weiß, was in uns abgeht. VolxBibel – 1 Thessalonicher 2,4
Im Gegenteil, Gott selbst hat uns geprüft und für vertrauenswürdig erachtet. Er hat uns beauftragt, die rettende Botschaft zu verkünden – deshalb und nur deshalb sagen wir sie weiter. Wir wollen nicht Menschen damit gefallen, sondern Gott. Ihn können wir nicht täuschen, denn er kennt unser Herz. Hoffnung für Alle – 1 Thess 2,4
Nein, Gott hat uns geprüft und zum Dienst für die Gute Nachricht brauchbar gefunden – deshalb und nur deshalb verkünden wir sie! Wir wollen nicht Menschen gefallen, sondern ihm, der unsere geheimsten Gedanken kennt. Gute Nachricht Bibel – 1 Thess 2,4
sondern so, wie wir von Gott bewährt worden sind, mit dem Evangelium betraut zu werden, also reden wir, nicht um Menschen zu gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft. Elberfelder 1871 – 1 Thess 2,4
Der deutlich ins Auge springende kontrastierende Stil (»nicht …, sondern«) wurde unabhängig davon eingesetzt, ob die betreffenden Vorwürfe tatsächlich gegen den Redner oder Autor erhoben worden waren. Gott mehr zu gefallen als den Menschen war eine wichtige Forderung in der Ethik der jüdischen Diaspora . Göttliche Bevollmächtigung und Inspiration galten als sicheres Zeichen dafür, dass jemand kein Scharlatan war, auch wenn die Leute durchaus nicht jedem glaubten, der mit diesem Anspruch auftrat.
Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments
Der Jünger des Herrn steht in Gefahr, anstatt die Zustimmung seines Herrn, die Anerkennung vonseiten seiner Glaubensgeschwister zu suchen. Paulus ist uns in dieser Hinsicht ein Vorbild. Ihm ging es in allem, was er tat, nicht um das Urteil von Menschen, sondern um das Urteil des Herrn (vgl. 1 Korither 4,3.4). Er redete nicht, um Menschen zu gefallen, sondern Gott (vgl. 1 Thessalonicher 2,4.6). Das Urteil seines Herrn war für ihn die Richtschnur, nach der er sein ganzes Leben ausrichtete. Auch unsere Lebensführung unser Dienst sollten so ausgerichtet sein, dass sie die Zustimmung des Herrn finden. Suchen wir finanzielle Vorteile? Paulus erinnert die Thessalonicher daran, dass er unter ihnen nicht mit einem Vorwand der Habsucht diente. Er verzichtete sogar auf sein gutes Recht, «vom Evangelium zu leben» (vgl. 1 Thessalonicher 2,5; 1 Korither 9,12-18). Auch Petrus ermahnt die Ältesten in seinem ersten Brief, den Hirtendienst nicht wegen finanzieller Vorteile auszuüben, sondern bereitwillig und aus Liebe zum Herrn. Der Herr wird ihren Dienst einmal reich belohnen (vgl. 1 Petrus 5,2-4). Auch wir wollen uns durch unseren Dienst nicht Schätze auf der Erde sammeln, sondern im Himmel (vgl. Mt 6,19.20).
Halte fest 2020
Und was findet ER bei mir, in meinem Herzen ??
1 THESSALONICHER 2,4
… nicht Menschen zu gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft.
Lebst du für die Anerkennung anderer Menschen? Beantworte ehrlich die folgenden Fragen, um festzustellen, ob du von der Angst vor Ablehnung beherrscht wirst.
• Vermeidest du bestimmte Leute aus Angst, dass sie dich ablehnen könnten? • Bereitet es dir Sorgen, wenn du den Eindruck hast, dass dich jemand nicht akzeptiert? • Fühlst du dich in der Gegenwart anderer Menschen unsicher? • Beunruhigt es dich, wenn dich jemand unfreundlich behandelt? • Willst du unbedingt herausfinden, was andere über dich denken? • Wirst du deprimiert, wenn andere dir gegenüber kritisch sind? • Hältst du dich für schüchtern und asozial? • Hältst du Ausschau nach negativen Eigenschaften in anderen? • Versuchst du immer wieder, andere zu beeindrucken? • Sagst du dir negative Aussagen über dich immer wieder vor? • Versuchst du festzustellen, wie andere sich dir gegenüber verhalten, um den Schmerz der Ablehnung möglichst schon im Vorhinein zu vermeiden? • Sagst du „ja“, wenn du eigentlich „nein“ sagen solltest? • Erwartest du, dass die anderen auf Situationen und Gespräche ebenso reagieren wie du? • Beurteilen andere dich als „zwanghaft abhängige“ Person? • Bist du für die Meinung anderer übertrieben empfindlich, während du deinen eigenen Gefühlen gegenüber unempfindlich bist? • Fühlst du dich häufig von anderen kontrolliert? • Kämpfst du mit Zorn und Ressentiments? • Lässt du dich leicht durch andere manipulieren?
Gestern war die Behauptung der Bibel – dass denen, die Gott lieben, alles zum Guten wirken wird. Aber deshalb sich keine Sorgen machen?
Und warum seid ihr um Kleidung besorgt? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen: sie mühen sich nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch aber, daß selbst nicht Salomon in all seiner Herrlichkeit bekleidet war wie eine von diesen. Elberfelder 1871 – Mt 6,28–29
Und warum macht ihr euch Sorgen um eure Kleidung? Seht euch die Lilien auf dem Feld an und lernt von ihnen! Sie wachsen, ohne sich abzumühen und ohne zu spinnen ´und zu weben`. Und doch sage ich euch: Sogar Salomo in all seiner Pracht war nicht so schön gekleidet wie eine von ihnen. Neue Genfer Übersetzung – Matthäus 6,28–29
Warum stresst ihr euch immer damit, dass eure Kleidung total out und sogar peinlich werden könnten? Seht euch doch mal die Blumen auf den Wiesen an! Die gehen auch nicht jeden Tag arbeiten oder machen sich den Kopf, was sie heute wieder anziehen sollen. Hey, selbst der große Präsident Salomo, der so stylisch gut aussah, hatte längst nicht so coole Kleidung wie eine dieser schönen Blumen. VolxBibel – Matthäus 6,28–29
Auch andere jüdische Lehrer verurteilten das Begehren; manche gingen sogar so weit wie Jesus und stellten es auf dieselbe Stufe wie Ehebruch. Hier greift Jesus also nicht die Lehrmeinung an, die seine Hörer vertraten, vielmehr geht es ihm um ihre innere Einstellung. Das griechische Wort an dieser Stelle ist dasselbe wie in der Einleitung des Zehnten Gebots in der Septuaginta (der griechischen Übersetzung des A.T. ): »Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib« ( 2.Mose 20,17 ). Das Zehnte Gebot, das Gebot über das Begehren, zwingt die Zuhörer Jesu, auch die anderen Gebote, die Mose gab, zu verinnerlichen.
Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments
Als Nächstes beschäftigt sich der Herr mit der Unvernunft der Sorge, dass wir in Zukunft nicht genug anzuziehen haben. Die Lilien des Feldes (wahrscheinlich ist hier eine wilde Anemonenart gemeint) »mühen sich nicht, auch spinnen sie nicht«. Dennoch übersteigt ihre Schönheit die Anmut der königlichen Kleider Salomos. Wenn Gott für eine wilde Blume ein solch elegantes Kleid schaffen kann, die doch nicht lange lebt und die man schließlich im Ofen verbrennt, damit man Brot backen kann, dann wird er sicherlich für sein Volk sorgen, das ihn anbetet und ihm dient.
MacDonald – Kommentar zum Neuen Testament
Worüber machen wir uns Sorgen?
Ein charakteristisches Merkmal von Menschen, die sich Sorgen machen, ist der negative Blick in die Zukunft. Wenn du Sorgen hast, verbringst du deine Zeit damit, zu überlegen, was passieren oder nicht passieren könnte, um dann das Schlechteste zu befürchten.
• „Was mache ich, wenn ich meine Arbeit verliere?“ • „Wie werde ich meine Rechnungen bezahlen?“ • „Was mache ich, wenn ich keine andere Arbeit bekomme?“ • „Was mache ich, wenn mich mein Ehepartner verlässt?“ • „Wie werde ich es alleine schaffen?“ • „Was werden die Leute denken?“ • „Was mache ich, wenn meine Kinder in Schwierigkeiten geraten?“ • „Wie soll ich damit fertig werden?“ • „Was für Möglichkeiten habe ich?“ • „Was mache ich, wenn meine Eltern pflegebedürftig werden?“ • „Wie soll ich für die Pflege bezahlen?“ • „Was werden sie von mir erwarten?“ • „Was mache ich, wenn mein Ehepartner eine Affäre hat?“ • „Wie werde ich ihm je verzeihen?“ • „Was werde ich unseren Kindern sagen?“ • „Was mache ich, wenn ich an Krebs erkranke?“ • „Welche Folgen könnte das auf mein Leben haben?“ • „Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für mich?“
MATTHÄUS 6,31
So seid nun nicht besorgt, indem ihr sagt: Was sollen wir essen? Oder: Was sollen wir trinken? Oder: Was sollen wir anziehen?
D. Die andere Seite von Sorgen
Du musst zwischen destruktiven Sorgen und konstruktiver Fürsorge unterscheiden, darfst aber nicht versuchen, deine Sorgen als Fürsorge zu tarnen. Frage dich ehrlich, was die innersten Motive deines Herzens sind.3
PSALM 51,8
Siehe, du hast Lust an der Wahrheit im Innern, und im Verborgenen wirst du mir Weisheit kundtun.
Destruktive Sorgen / Konstruktive Fürsorge • lähmen / • motiviert • unterbinden Kreativität / • steigert die Kreativität • verhindern jede Initiative / • bewirkt Initiative • werden zu Angst / • bewirkt Konzentration • wollen deine Zukunft kontrollieren / • versucht, die Zukunft zu verbessern • befürchten das Schlechteste / • hofft auf das Beste • sehen für andere nicht gut aus / • sieht für andere gut aus • lenken deine Gedanken von den wichtigen Dingen ab / • lenkt unsere Gedanken auf wichtige Dinge
Schlüssel zur biblischen Seelsorge – June Hunt
Die Macht des Geldes geht noch weiter: das Geld regiert die Welt. Es öffnet den Weg zur Befriedigung jeder Art von Begierde nach Besitz und Herrschaft, es ist der Nährboden für den Ehrgeiz, die Selbstsucht und für den Stolz des menschlichen Herzens. Dies alles zeugt davon, dass der Mensch von niemandem abhängig sein will, am wenigsten von Gott. Ist es möglich, dass solche Gefühle auch in einem Gläubigen wohnen? Ach, unsere natürlichen Herzen bleiben immer die gleichen, und wenn wir uns von unseren Begierden beherrschen lassen, könnten auch wir von derselben Geldliebe mitfortgerissen werden, die völlig im Gegensatz steht zur Entfaltung der Abhängigkeit von Gott und unseres Vertrauens auf Ihn, der verheissen hat, uns tagtäglich alles zu geben, was wir nötig haben (vgl. Mt 6,24-34). Kein Gläubiger wagt zu sagen, er komme ohne Gott aus, und doch handelt er manchmal so. Von einem solchen Gläubigen hat man den Eindruck, dass er nur das eine Ziel vor Augen habe: «viele Güter» aufzuhäufen «auf viele Jahre», um sich, wie er meint, mit diesen seinen einzigen Mitteln die Zukunft zu sichern. Dadurch verliert er den Segen einer beständigen Abhängigkeit von Gott, wie sie in dem Gebet, das der Herr seine Jünger lehrte, zum Ausdruck kommt: «Unser nötiges Brot gib uns heute» (Mt 6,11). Die Macht des Geldes hat noch andere Folgen: es bestimmt in vielen Fällen die Beziehungen der Menschen untereinander. Der Besitzer von Reichtum übt nur allzu leicht eine mehr oder weniger bewusste Herrschaft über die aus, die in irgendeiner Weise von ihm abhängig sind. Dieser Einfluss des Geldes, selbst wenn er nicht gewollt ist, kann die, die diesem Einfluss unterworfen sind, zu einem Verhalten führen, das anders ist, als es sein sollte. Es mag manchmal so weit kommen, dass sie, gegen ihren Willen, von einem Menschen abhängig werden, anstatt nur von Gott abhängig zu bleiben, und vielleicht in diesen Umständen so handeln, dass ihr vom Wort Gottes erleuchtetes Gewissen gestraft wird. Der Einfluss des Geldes hat sogar seine bemühenden Folgen im Dienst des Herrn! Es mag auf den ersten Anblick scheinen, dass der Dienst leichter und fruchtbarer getan werden könnte, wenn man über die nötigen Mittel verfügte. Es mag auch scheinen, dass der Diener viel mehr vollbringen würde, wenn er nicht einen Teil seiner Zeit dazu verwenden müsste, für sich und seine Familie den Lebensunterhalt zu verdienen, sondern genügend Geld hätte, um sich frei zu bewegen, ohne durch irdische Beschäftigungen aufgehalten zu werden. Dies alles ist sehr einleuchtend, wenn man die Dinge nur vom menschlichen Standpunkt aus betrachtet. In der Tat, dies ist für einen Diener manchmal ein sehr gefährlicher Fallstrick, und es kann sein, dass dies für seinen Dienst ein Hindernis ist und nicht, wie er hoffte, eine Hilfe. Wir haben in der Schrift in dieser Hinsicht einige wertvolle Belehrungen. Der Apostel Paulus, als Zeltmacher mit seinen Händen arbeitend, diente dem Herrn deswegen nicht weniger eifrig und fruchtbar (vgl. Apg 18,3-11). Am Ende seines öffentlichen Dienstes angekommen, erinnerte er die Ältesten von Ephesus daran, wie seine Hände nicht nur seinen persönlichen Bedürfnissen, sondern auch «denen, die bei ihm waren» gedient hatten. Ja noch mehr, er übte sich auch in der Wohltätigkeit (vgl. Apg 20,33-35). So hat also Paulus sowohl für seine persönlichen Bedürfnisse als auch für die seiner Reisebegleiter gearbeitet und endlich auch um «sich der Schwachen anzunehmen». Hat dies seinen Dienst für den Herrn beeinträchtigt? Ist beim Apostel je der Gedanke aufgekommen, dass er besser zu dienen vermöchte, wenn ihm grosse Mittel zur Verfügung stünden? Man braucht unter den vielen einschlägigen Stellen nur Apg 20,17-27.31; 1 Korither 15,10; 2 Korinther 11,23-33 zu lesen, um eine Ahnung zu bekommen von der grossen Tätigkeit des Apostels und ihren Resultaten. Es ist wohl so, dass er den Korinthern ins Gedächtnis rief, wie «der Herr für die, die das Evangelium verkündigen, angeordnet, vom Evangelium zu leben», doch wollte er von diesem Recht keinen Gebrauch machen (vgl. 1 Korither 9,1-23). Ohne Zweifel hat er von gewissen Versammlungen Gaben erhalten, und mit welcher Dankbarkeit nahm er sie entgegen! (vgl. 1. Phil 4,15-20). Aber diese Gaben nahm er nicht so sehr für seinen Lebensunterhalt an, obwohl es einige Male geschehen sein mochte (2 Korinther 11,8); sie bedeuteten ihm vielmehr ein Zeichen der Gemeinschaft im Dienst, der Gemeinschaft der Versammlung mit dem Apostel und der Gemeinschaft des Apostels mit der Versammlung. War eine Versammlung in einem schlechten Zustand, konnte Paulus von ihr nichts annehmen; so wollte er zum Beispiel von den Korinthern nichts empfangen, und er wünschte, ihnen auch in keiner Weise zur Last zu sein: «Und ich hielt mich in allem euch unbeschwerlich und werde mich so halten» (2 Korinther 11,9 – vgl. auch 12,14). Welch ein Beispiel und welch eine Belehrung für uns! Um seinen Dienst zu erfüllen, zählte der Apostel nicht auf das Geld, auf die Macht des Geldes und auf die Möglichkeiten, die es verschafft. Mit einem lebendigen Glauben vertraute er auf den Herrn, der selber das Nötige an Zeit, an Erleichterungen, an körperlicher und moralischer Kraft, an geistlichen Hilfsquellen zu geben weiss. Er ist es, der die Türen öffnet, und die, die Er gesandt hat, leitet und stärkt. Der Diener rechnet allein mit dem Herrn, der ihn mit allem Nötigen versieht und ihm auch Grenzen setzt, die sowohl für den Diener wie auch für die, denen er zu dienen sucht, gut sind. Man tut wohl, diese Grenzen zu beachten, denn es hat sich noch immer gezeigt, dass man es mit der Macht des Feindes zu tun bekommt, wenn man «eine Mauer einreisst» (Pred 10,8). Eine übergrosse Tätigkeit ist nicht immer das Zeichen eines sehr nutzbringenden und gesegneten Dienstes. Da der Apostel nichts mit der Macht des Geldes zu tun hatte, verwirklichte er in seinem Dienst die Macht des Glaubens oder besser gesagt, die Macht Gottes, und er ermahnt uns, seine Nachahmer zu sein, wie er ein Nachahmer Christi war. Was müssen wir erst sagen, wenn wir den vollkommenen Diener betrachten! Hat er je nötig gehabt, von jenen Mitteln, die das Geld verschafft, Gebrauch zu machen? War er je diesem Einfluss unterworfen oder war er je abhängig von seiner Macht, Er, der nicht hatte, wo Er sein Haupt hinlegen konnte, und der nicht ein einziges Geldstück besass, um die Tempelsteuer zu zahlen? (Mt 8,20; 17,24-27). «Reich werden wollen» bedeutet, vom Geist dieses Zeitlaufs angesteckt zu sein, es bedeutet, in Versuchung und Fallstrick zu fallen «und in viele unvernünftige und schädliche Begierden, die die Menschen versenken in Verderben und Untergang» (1 Timotheus 6,9). «Reich werden wollen» führt zur Versuchung, auf eine Weise zu handeln, die nicht immer richtig ist, ja die sogar bisweilen den Stempel der Unehrlichkeit trägt, wo Gott nicht mehr dabei sein kann. Wie manche sind es, «die sich selbst mit vielen Schmerzen durchbohrt haben», weil die Geldliebe in ihren Herzen Platz gefunden hat! Und wer vermag zu ermessen, wie viel Böses die Macht des Geldes im Dienst für den Herrn schon angerichtet hat, indem sie ein Hindernis war für die Entfaltung der Macht Gottes als Antwort auf den Glauben des Dieners? Dass doch niemand sich gewinnen oder mitfortreissen lasse von der «Geldliebe»! Er stünde in Gefahr, am Ende seiner irdischen Laufbahn bekennen zu müssen, dass er sein Leben verloren hat. Glückselig anderseits der, der eine wahre Glaubensabhängigkeit an den Tag legt und von Gott alles Nötige für seine äusseren Bedürfnisse empfängt, indem er sein Vertrauen nicht auf die Güter setzt, die ihm geschenkt sind, «sondern auf Gott, der uns alles reichlich darreicht zum Genuss» (1 Timotheus 6,17-19)!
Halte fest 1967
Sorget nicht! Die Güter spiegeln dem menschlichen Herzen vor, ihm Sicherheit und Sorglosigkeit zu geben; aber in Wahrheit verursachen sie gerade erst die Sorge. Das Herz, das sich an die Güter hängt, empfängt mit ihnen die erstickende Last der Sorge. Die Sorge schafft sich Schätze, und die Schätze schaffen wieder die Sorge. Wir wollen unser Leben durch die Güter sichern, wir wollen durch Sorge sorglos werden; aber in Wahrheit erweist sich das Gegenteil. Die Fesseln, die uns an die Güter binden, die die Güter festhalten, sind selbst – Sorgen. Der Mißbrauch der Güter besteht darin, daß wir sie zur Sicherung für den nächsten Tag gebrauchen. Sorge ist immer auf das Morgen gerichtet. Die Güter aber sind in strengstem Sinn allein für das Heute bestimmt. Gerade die Sicherung für den morgigen Tag macht mich heute so unsicher. Es ist genug, daß jeder Tag seine eigene Plage habe. Wer das Morgen ganz in die Hand Gottes legt und heute ganz empfängt, was er zum Leben braucht, der allein ist wahrhaft gesichert. Das tägliche Empfangen macht mich frei vom Morgen. Der Gedanke an das Morgen liefert mich der unendlichen Sorge aus. „Sorget nicht für den anderen Morgen“ – das ist entweder ein furchtbarer Hohn auf die Armen und Elenden, zu denen Jesus gerade spricht, auf alle die, die – menschlich geredet – morgen verhungern, wenn sie heute nicht sorgen. Es ist entweder ein unerträgliches Gesetz, das der Mensch mit Widerwillen von sich stößt oder aber – es ist die einzigartige Verkündigung des Evangeliums selbst von der Freiheit der Kinder Gottes, die einen Vater im Himmel haben, der ihnen seinen lieben Sohn geschenkt hat. Wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? „Sorget nicht für den anderen Morgen“ – das ist nicht zu begreifen als Lebensweisheit, als Gesetz. Es ist allein zu begreifen als das Evangelium von Jesus Christus. Nur der Nachfolgende, der Jesus erkannt hat, empfängt aus diesem Wort die Zusage der Liebe des Vaters Jesu Christi und die Freiheit von allen Dingen. Nicht die Sorge macht den Jünger sorglos, sondern der Glaube an Jesus Christus. Nun weiß er: Wir können gar nicht sorgen (v. 27). Der nächste Tag, die nächste Stunde ist uns gänzlich entnommen. Es ist sinnlos, so zu tun, als könnten wir überhaupt sorgen. Wir können ja an den Zuständen der Welt nichts ändern. Gott allein kann sorgen, weil er die Welt regiert. Weil wir nicht | sorgen können, weil wir so völlig ohnmächtig sind, darum sollen wir auch nicht sorgen. Wir maßen uns damit das Regiment Gottes an. Der Nachfolgende aber weiß auch, daß er nicht nur nicht sorgen kann und darf, sondern daß er auch nicht zu sorgen braucht. Nicht die Sorge, aber auch nicht die Arbeit schafft das tägliche Brot, sondern Gott der Vater. Die Vögel und die Lilien arbeiten und spinnen nicht, und doch werden sie ernährt und gekleidet, sie empfangen täglich das Ihre ohne Sorge. Sie brauchen die Güter der Welt nur zum täglichen Leben, sie sammeln sie nicht, und gerade so preisen sie den Schöpfer, nicht durch ihren Fleiß, ihre Arbeit, ihre Sorge, sondern durch das tägliche, einfältige Empfangen der Gabe, die Gott gibt. So werden Vögel und Lilien zu Exempeln für die Nachfolgenden. Jesus löst den ohne Gott gedachten notwendigen Zusammenhang von Arbeit und Nahrung auf. Er preist das tägliche Brot nicht als den Lohn der Arbeit, sondern er spricht von der sorglosen Einfalt dessen, der in Jesu Wegen geht und alles von Gott empfängt. „Nun arbeitet kein Tier um seine Nahrung, sondern ein jegliches hat sein Werk, darnach sucht’s und findet seine Speise. Das Vöglein fliegt und singet, machet Nester und zeuget Junge; das ist seine Arbeit, aber davon nähret sich’s nicht. Ochsen pflügen, Pferde tragen und streiten, Schafe geben Wolle, Milch, Käse, das ist ihre Arbeit; aber davon nähren sie sich nicht; sondern die Erde trägt Gras und nährt sie durch Gottes Segen. Also soll und muß der Mensch auch arbeiten und etwas tun, aber doch daneben wissen, daß ein Anderer sei, der ihn ernähre, denn seine Arbeit, nämlich Gottes reicher Segen; wiewohl es scheinet, als nähre ihn seine Arbeit, weil Gott ohne seine Arbeit ihm nichts gibt. Wiewohl das Vöglein nicht säet noch erntet, aber doch müßte Hungers sterben, wo es nicht nach der Speise flöge und suchte. Daß es aber Speise findet, ist nicht seine Arbeit, son- | dern Gottes Güte. Denn wer hat Speise dahingelegt, daß es sie findet? Denn wo Gott nicht hinlegt, da findet niemand nichts, und sollt sich alle Welt zu Tod arbeiten und suchen“ (Luther). Wenn aber Vögel und Lilien vom Schöpfer erhalten werden, sollte der Vater nicht vielmehr seine Kinder ernähren, die ihn täglich darum bitten, sollte er ihnen nicht geben können, was sie zur Notdurft ihres Lebens täglich brauchen, er, dem alle Güter der Erde gehören und der sie verteilen kann nach seinem Wohlgefallen? „Gott gebe mir nun jeden Tag, soviel ich darf zum Leben, er gibt’s den Vögeln auf dem Dach, wie sollt er’s mir nicht geben?“ (Claudius). Sorge ist Sache der Heiden, die nicht glauben, die sich auf ihre Kraft und Arbeit verlassen, aber nicht auf Gott. Heiden sind die Sorgenden darum, weil sie nicht wissen, daß der Vater weiß, daß wir des alles bedürfen. Darum wollen sie selbst tun, was sie von Gott nicht erwarten. Für den Nachfolgenden aber gilt: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“ Damit ist deutlich gemacht, daß Sorge für Essen und Kleidung noch nicht Sorge für das Reich Gottes ist, wie wir es gern verstehen möchten, als sei Erfüllung unserer Arbeit für unsere Familie und uns, als sei unsere Sorge um Brot und Wohnung schon das Trachten nach dem Reich Gottes, als vollzöge dieses sich nur innerhalb jener Sorgen. Das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit ist hier etwas von dem, was uns an Gaben der Welt zufallen soll, ganz und gar Unterschiedenes. Es ist nichts anderes als die Gerechtigkeit, von der Mt. 5 und 6 gesprochen wurde, die Gerechtigkeit des Kreuzes Christi und der Nachfolge unter dem Kreuz. Die Gemeinschaft Jesu und der Gehorsam gegen sein Gebot kommt zuerst, alles andere folgt nach. Es ist kein Ineinander, sondern ein Nacheinander. Vor den Sorgen um unser Leben, um Essen und Kleidung, um Beruf und Familie steht das Trachten nach der Gerechtigkeit Christi. Es ist hier nur die äußerste Zusammenfassung dessen gegeben, was schon gesagt war. Auch dieses Wort Jesu ist entweder eine unerträgliche Last, eine unmögliche Vernichtung der menschlichen Existenz der Armen und Elenden – oder aber es ist das Evangelium selbst, das ganz froh und ganz frei macht. Nicht von dem, was der Mensch soll und nicht kann, spricht Jesus, sondern von dem, was Gott uns geschenkt hat und noch verheißt. Ist Christus uns geschenkt, sind wir in seine Nachfolge berufen, so ist uns mit ihm alles, wirklich alles geschenkt. Es wird uns alles andere zufallen. Wer in der Nachfolge Jesu allein auf Seine Gerechtigkeit blickt, der ist in der Hand und Hut Jesu Christi und seines Vaters, und wer so in der Gemeinschaft des Vaters ist, dem kann nichts geschehen, der kann auch nicht mehr zweifeln, daß der Vater seine Kinder wohl ernähren kann und nicht hungern lassen wird. Gott wird zur rechten Stunde helfen. Er weiß, was wir bedürfen. Der Nachfolger Jesu wird noch nach langer Jüngerschaft auf die Frage des Herrn: „Habt ihr auch je Mangel gehabt?“ antworten: „Herr, niemals!“ Wie sollte der auch Mangel haben, der in Hunger und Blöße, in Verfolgung und Gefahr der Gemeinschaft Jesu Christi gewiß ist?
Dietrich Bonhoeffer – Nachfolge
„Macht euch also keine Sorgen!“ Wir befinden uns mitten in der Bergpredigt und hören diese Anweisung von Jesus. Sich keine Sorgen zu machen – das kann ermutigend sein. Das kann aber auch sehr radikal wirken und verunsichern. Sollen wir denn gar nicht vorausplanen? Ich verstehe die Worte von Jesus so, dass sie uns nicht ausreden, uns um andere Menschen oder um unser eigenes Wohlbefinden zu kümmern. Gleich zu Beginn erklärt Jesus, dass wir wertvoll in Gottes Augen sind. Wenn Gott uns einen so großen Wert zuspricht, dann dürfen wir uns selbst auch diesen Wert zusprechen. Dann dürfen wir für uns selbst sorgen. Jesus möchte uns allerdings von dem Druck befreien, der sich durch ängstliches und unnötiges Sorgen aufbaut. Wir sollen uns nicht durch Sorgen gefangen nehmen lassen und nicht den Blick auf das verlieren, was eigentlich wichtig ist. Jesus betont, dass wir durch unsere Sorgen unser Leben ja gar nicht verlängern können. Jesus geht es hier um einen Perspektivwechsel: wegzuschauen von unseren ängstlichen Sorgen – und unseren Blick neu auszurichten auf Gottes Reich und seine Gerechtigkeit. Wir können Gott vertrauen, denn als unser Vater weiß er, was wir brauchen. Jesus spricht uns zu, dass Gott sich um uns kümmert. Diesen Perspektivwechsel beschreibt die Lutherübersetzung in Vers 33 so: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“ Priorität hat also das Suchen nach Gottes Reich und nach Gottes Gerechtigkeit. Dietrich Bonhoeffer hat zu dieser Bibelstelle geschrieben, dass Jesus unseren Blick weglenkt von dem, was wir Menschen nicht können – also weg von dem, was uns Sorgen bereitet –, und hin zu dem, was Gott uns geschenkt hat und verheißt: sein Reich und seine Gerechtigkeit. Wir sind Beschenkte! Und Jesus ermutigt uns, mit dieser neuen Perspektive durch das Leben zu gehen.
Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach Vorsatz berufen sind. Denn welche er zuvorerkannt hat, die hat er auch zuvorbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Welche er aber zuvorbestimmt hat, diese hat er auch berufen; und welche er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; welche er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht. Was sollen wir nun hierzu sagen? Wenn Gott für uns ist, wer wider uns? Elberfelder 1871 – Römer 8,28–31
Eines aber wissen wir: Alles trägt zum Besten derer bei, die Gott lieben; sie sind ja in Übereinstimmung mit seinem Plan berufen. Schon vor aller Zeit hat Gott die Entscheidung getroffen, dass sie ihm gehören sollen. Darum hat er auch von Anfang an vorgesehen, dass ihr ganzes Wesen so umgestaltet wird, dass sie seinem Sohn gleich sind. Er ist das Bild, dem sie ähnlich werden sollen, denn er soll der Erstgeborene unter vielen Brüdern sein. Und weil Gott sie für dieses Ziel bestimmt hat, hat er sie auch berufen. Und weil er sie berufen hat, hat er sie auch für gerecht erklärt. Und weil er sie für gerecht erklärt hat, hat er ihnen auch Anteil an seiner Herrlichkeit gegeben. Was können wir jetzt noch sagen, nachdem wir uns das alles vor Augen gehalten haben? Gott ist für uns; wer kann uns da noch etwas anhaben? Neue Genfer Übersetzung – Röm 8,28–31
Das eine aber wissen wir: Wer Gott liebt, dem dient alles, was geschieht, zum Guten. Dies gilt für alle, die Gott nach seinem Plan und Willen zum neuen Leben erwählt hat. Hoffnung für Alle – Römer 8,28
Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach [Seinem] Ratschluß berufen sind; Eph 1,11; Weish 16,17; Sir 39,31. Tafelbibel – Röm 8,28
Beide nahmen alles, was sie erlebten oder erwarteten, aus der liebenden Hand Gottes an. Damit zeigen sie, was Dankbarkeit im Grunde ist, nämlich eine innere Überzeugung von dem, was Römer 8,28 ausdrückt: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken“. Auch wir dürfen uns die Frage stellen: Wenn der himmlische Vater mich liebt, habe ich dann nicht allen Grund, dankbar zu sein für das, was Er getan hat und für mich vorsieht? Wenn wir auf diese Zusage Gottes bauen, darf unser Herz auch Friede und Freude empfinden (s. Phil 4,6ff).
Bleib in mir 2017
8,27 Wenn Gott »die Herzen« der Menschen erforscht, dann kann er auch wissen, »was der Sinn« (oder »das Trachten«; vgl. z. B. Schl 2000; Anm. d. Übers.) »des Geistes ist«, auch wenn sich dieser Geist nur in Seufzern ausdrückt. Wichtig ist hier, dass die Gebete des Heiligen Geistes für uns immer »Gott gemäß« sind. Und weil sie immer mit Gottes Willen in Einklang stehen, sind sie immer zu unserem Besten. Das erklärt sehr viel, wie uns der nächste Vers offenbart. 8,28 Gott lässt »alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach seinem Vorsatz berufen sind« d. h. denen, die ihn »lieben«. Das mag uns nicht immer so erscheinen. Wenn uns manchmal großer Kummer befällt oder wir etwas Tragisches, Enttäuschungen, Frustrationen oder den Tod lieber Angehöriger verkraften müssen, dann fragen wir uns, was daraus Gutes entstehen kann. Doch der folgende Vers gibt uns die Antwort: Alle Dinge, die unter Gottes Zulassung in unser Leben kommen, sind dazu da, uns in das Bild seines Sohnes zu verwandeln. Wenn wir das erkennen, dann verschwindet das Fragezeichen aus unseren Gebeten. Unser Leben wird nicht durch unpersönliche Mächte wie Zufall, Glück oder Schicksal, sondern durch unseren wunderbaren, persönlichen Herrn bestimmt, der »zu sehr liebt, um unfreundlich zu sein, und zu weise ist, um sich irren zu können«. 8,29 Nun spürt Paulus den majestätischen Linien des göttlichen Planes nach, demzufolge viele Söhne zur Herrlichkeit geführt werden sollen. Zunächst hat Gott uns in der Ewigkeit vor aller Zeit schon »vorher erkannt«. Es geht dabei nicht um ein rein verstandesmäßiges Wissen. Was sein Wissen betraf, so kannte er bereits jeden, der je geboren werden würde. Doch sein Vorherwissen umfasste nur diejenigen, die er »vorherbestimmt hat, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein«. Deshalb war es ein Wissen mit einem Ziel, das niemals verfehlt werden konnte. Es ist eine unzureichende Feststellung, wenn man sagt, dass Gott diejenigen »vorher erkannt« hat, von denen er wusste, dass sie eines Tages bereuen und glauben würden. In Wirklichkeit ist es sein Vorherwissen, das schließlich die Buße und den Glauben sicherstellt. Dass gottlose Sünder eines Tages durch ein Wunder der Gnade in das Bild Christi verwandelt werden, ist eine der erstaunlichsten Wahrheiten der göttlichen Offenbarung. Natürlich geht es hier nicht darum, dass wir je die Eigenschaften Gottes haben oder Christus im äußeren Erscheinungsbild ähneln. Vielmehr werden wir in moralischer Hinsicht ihm gleichen, absolut frei von der Sünde, und werden wie er einen verherrlichten Leib haben. An diesem herrlichen Tag wird er »der Erstgeborene … unter vielen Brüdern« sein. »Erstgeborener« bedeutet hier, dass er der Erste im Rang oder in der Ehrenstellung ist. Er wird nicht Einer unter Gleichen, sondern der Eine sein, der den Platz höchster Ehre unter seinen Brüdern und Schwestern einnimmt. 8,30 Jeder, der von Ewigkeit her »vorherbestimmt« ist, ist gleichzeitig »auch berufen«. Das bedeutet, dass er nicht nur das Evangelium hört, sondern es auch annimmt. Daher haben wir hier einen wirksamen Ruf. Alle sind gerufen, denn mit dem Ruf Gottes (der auf einer rechtskräftigen Grundlage ergeht) ist jeder gemeint. Doch nur wenige nehmen diesen Ruf an, und das ist der wirksame (die Bekehrung verursachende) Ruf Gottes. Alle, die dem Ruf folgen, sind »auch gerechtfertigt«. Ihnen wird eine absolut gerechte Stellung vor Gott gegeben. Sie sind durch die Verdienste Christi mit der Gerechtigkeit Gottes gekleidet und können nur so in die Gegenwart des Herrn gelangen. Diejenigen, die »gerechtfertigt« sind, die sind »auch verherrlicht«. Eigentlich sind wir noch nicht verherrlicht, doch die Verherrlichung ist so sicher, dass Gott hier die Vergangenheitsform wählen kann, um die Tatsache zu beschreiben. Die Verherrlichung ist uns so sicher, als ob wir sie schon erhalten hätten! Das ist eine der wichtigsten Stellen des Neuen Testaments über die Heilsgewissheit der Gläubigen. Denn von jeder Million Menschen, die von Gott »vorherbestimmt« sind, ist jeder Einzelne dieser Million »berufen«, »gerechtfertigt« und »verherrlicht«. Nicht einer wird fehlen! (vgl. den Ausdruck »alles« in Joh 6,37). 8,31 Wenn wir diese unzerbrechlichen Glieder in der goldenen Kette der Erlösung überdenken, dann ist die Schlussfolgerung zwingend! »Wenn Gott für uns ist«, in dem Sinne, dass er uns für sich auserwählt hat, dann kann niemand mehr erfolgreich »gegen uns«31 sein. Wenn die Allmacht für uns wirkt, dann kann keine Macht seinen Plan zerstören.
MacDonal – Kommentar zum Neuen Testament
(Römer 8:28-30) Wir könnten diese Stelle nicht besser als mit des Apostels eigenen Worten erläutern. In den vorhergehenden Versen, (22 und 23) erklärt er, was Gott mit der Berufung der Neuen Schöpfung bezweckt: nämlich, sie außerordentlich zu segnen, damit sie andere segnen könne, nämlich die seufzende Schöpfung, die in Geburtswehen liegt und auf das Offenbarwerden der Söhne Gottes wartet. (Vers 21 und 22) Hierauf zeigt der Apostel, dass alle Dinge denen zum Guten dienen, die er zur Neuen Schöpfung beruft, dass für die Gegenwart Enttäuschungen, Prüfungen, Widrigkeiten, der Widerstand von Fleisch, Welt und Widersacher dazu bestimmt sind, in uns friedsame Früchte der Gerechtigkeit zu erzeugen und dadurch ein weit überwiegendes ewiges Gewicht von Herrlichkeit für uns zu bewirken, jener Herrlichkeit, zu der wir berufen sind, und nach der wir uns strecken dürfen. Der Apostel bezeichnet uns die Vorkehrung des Herrn zugunsten der Berufenen, denen alle Dinge zum Guten mitwirken. Wir dürfen an diese Berufung gar nicht anders denken als in Verbindung mit dem Gedanken an unseren älteren Bruder. Niemand konnte ihm zuvorkommen; einzig wer dessen Fußstapfen sieht und in sie tritt, kann überhaupt hoffen, Teilhaber der himmlischen Herrlichkeit zu werden. Die Zuvorbestimmung Gottes, dass alle diese Brüder Christi ihrem älteren Bruder ähnlich sein müssen, wenn sie an der Neuen Schöpfung Anteil haben wollen, würde jedem Menschen alle und jede Aussicht, Teilhaber dieser Herrlichkeit zu werden, rauben, wenn Gott dafür nicht durch die Erlösung, die in Christo Jesu ist, Vorsorge getroffen hätte, dass die Schwachheiten des Fleisches, die in uns wohnen, und die wir nicht völlig beherrschen können, alle durch das Verdienst des Opfers des Erlösers bedeckt werden. Durch diese Vorkehrung kann Gott übersehen, dass wir im Fleisch nicht getreue Bilder seines Sohnes sind, sofern wir durch Beherrschung des Fleisches mittels des Willens, soweit es uns möglich ist, diese Gesinnung auch beweisen; für das, was jenseits unseres Könnens liegt, für unabsichtliche Schäden und Verfehlungen, kommt unser Herr Jesus durch seine hinreichende Gnade auf.
In seiner Beschreibung der berufenen Klasse sagt der Apostel weiter: „Welche er aber zuvor bestimmt hat, diese hat er auch berufen; und welche er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; welche er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht.“ (Vers 30) Diese Stelle wird meist missverstanden, weil sie auf die meisten Leser den Eindruck macht, der Apostel erwähne hier die Erfahrungen des Christen in der üblichen, aufeinander folgenden Ordnung, wie dies z.B. in der im vorigen Studium besprochenen Stelle der Fall ist. Aber hier beginnt der Apostel offensichtlich am anderen Ende. Er fasst die Herauswahl bereits als vollzählig, erhöht und herrlich gemacht ins Auge, und von hier aus verfolgt er den Werdegang der Entwicklung der Neuen Schöpfung rückwärts, indem er zeigt, dass niemand herrlich gemacht wird, er sei denn zuvor durch Gottes Gnade berufen worden, und dass niemand berufen wird, er sei denn zuvor aus Glauben gerechtfertigt; denn nur Glaubende werden zum Wettlauf nach dem Kleinod zugelassen. Und alle diese Gerechtgemachten sind zuvor von Gott dadurch geehrt oder ausgezeichnet („verherrlicht“ ist eine unzutreffende Übersetzung), dass er es ihnen ermöglichte, ihn und seinen geliebten Sohn, der da ist der Weg, die Wahrheit und das Leben, zu erkennen.
Es ist eine viel größere Ehre, als viele glauben, in der gegenwärtigen Zeit von der Gnade Gottes reden zu hören. Wie die Wiederherstellung eine Gabe Gottes ist, die im Tausendjahrreich der Welt zugänglich gemacht werden wird, so ist es eine besondere Ehre, des Herrn Gnade zu kennen und in der gegenwärtigen Zeit eine Gelegenheit zu haben, sich vor der Welt mit ihm auszusöhnen. Denn nachdem wir so geehrt wurden und die zu einer Rechtfertigung aus Glauben notwendige Erkenntnis erlangt haben, bietet sich uns Gelegenheit, einen weiteren Schritt zu tun, uns dem Ruf gemäss zu weihen und, wenn wir treu bleiben, zu der Herrlichkeit zu gelangen, die an uns geoffenbart werden und uns zu Gliedern der auserwählten Neuen Schöpfung machen soll.
Charles Taze Russell im Jahr 1904 – Die Neue Schöpfung
Röm 8:27 : Das Judentum lehrte, dass Gott die Herzen der Menschen erforscht und kennt ( 1.Kön 8,39; 1.Chr 28,9 ), eine Vorstellung, die im N.T . wiederholt auftaucht und in manchen späteren rabbinischen Texten sogar zu einem Gottestitel wird (»Erforscher der Herzen«). Röm 8,28-30 Gottes ewiger Heilsplan Röm 8:28 : Nach Auffassung der Stoa sollte sich irgendwann einmal alles zum Besten wenden – jedenfalls aus der Sicht des höchsten Gottes, die anderen Wesen (einschließlich der niedrigeren Götter) würden ohnehin keinen Bestand haben. Die Juden glaubten an die Allmacht Gottes und daran, dass er die Geschichte in eine Klimax hineinführen würde, in der er sein Volk rechtfertigen und es für seine Leiden in der Vergangenheit reich belohnen würde (s. die Ausführungen zu 8,18 ). Für Paulus besteht der größte Vorzug dieser Leiden darin, dass sie die Gläubigen dem Bild Christi gleichmachen ( 8,29 ). Röm 8:29 : In der Lehre mancher griechischen Philosophen begegnet man der Aussage, dass die Menschen wie Gott werden sollen, doch die Vorstellung vom »Bild« (Luther) oder »Ebenbild« (Schlachter) Gottes findet sich vor allem in jüdischen Quellen. Das reinste Bild Gottes im jüdischen Denken war die personifizierte Weisheit (s. die Ausführungen zu Kol 1,15 ), doch ebenso bekannt war die Vorstellung, dass Adam bzw. die Menschheit als Ganze nach dem Bild Gottes erschaffen war (vgl. 1.Mose 1,26-27 ). Die Kinder Gottes werden dem Bilde des Erstgeborenen der neuen Schöpfung, dem neuen Adam, entsprechen ( Röm 5,12-21 ). Röm 8:30 : Zur Prädestination siehe Kap. 9 . Die Aussage über die Prädestination ( 8,29 ) hebt nicht den freien Willen des Menschen auf; das Judentum lehrte vielmehr die Allmacht Gottes und zugleich die Verantwortung des Menschen. (Die Vorstellung, dass der Mensch sich zwischen beiden entscheiden müsse, ist eine auf der griechischen Logik beruhende Vorstellung aus nachneutestamentlicher Zeit.)
Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments
Röm 8,28:
„Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind.“
Vieles, was wir erbitten und für richtig und heilsam halten, tut und gibt Gott so nicht. Manche schwere Anfechtung erwächst daraus für uns und unser Beten. Doch darf der, der Gott liebt, der Gerechtfertigte und von Gott Angenommene, in aller Anfechtung Vertrauen fassen. Ja, er wird sogar zu einem „Wissen“ geführt, das alles sonstige menschliche Wissen übersteigt.
Alles wirkt für uns zusammen zum Guten: Das ist ganz gewiss kein theoretischer Satz, mit dem wir allem Geschehen unseres Lebens gelassen begegnen könnten. Dieses Wissen reift und wächst unter schwersten Anfechtungen, ja gerade in tiefer Not und in bedrängendem Leid, auf dem Grund der Liebe zu Gott, die uns durch Jesus Christus ermöglicht ist. Es ist ein geistgewirkter Satz, ein Bekenntnis unter Tränen. Alles wirkt zusammen, gerade auch das, was wir nicht wollen, was uns bedrängt, beugt und zerbricht. „Zum Guten“, das ist Kurzbenennung des ganzen Heils, das Gott uns schenkt und das er vollenden will. Gott lässt seine Kinder nicht. Er lässt vieles, was sie nicht wollen, an sie heran, aber alles zum Heil. Selbst dem Satan räumt Gott gegen Hiob Macht ein, aber zum Guten Hiobs. Gott umschützt Hiob und schenkt ihm das Gute: den bewährten, eingegründeten Glauben. In Hiob steht eine Illustration unseres Wortes vor uns, das wir unter Zittern lobend ansehen dürfen. Hiob bleibt in der Anbetung Gottes: „Der Herr hat’s gegeben, der Herr hat’s genommen; der Name des Herrn sei gelobt!“ (Hiob 1,21; vgl. auch Röm 1,12; 2,9f..).
Alles wirkt zusammen zum Guten: Dieses Bekenntnis beruht auf der Treue Gottes, auf dem Wissen um seine Heilsgeschichte, die vor aller Zeit begann. Der zweite Satz könnte deshalb geradezu begründend diese Treue Gottes loben: Alles wirkt zusammen zum Guten, weil wir „nach dem Vorsatz berufen sind“. Es war Gottes „Vorsatz“, Menschen aus dem Vergehen herauszurufen, sie zu berufen (vgl. Eph 1,11; 3,11; Jak 1,12). Sein jetziges Handeln beruht auf seinem Entschluss vor aller Zeit. Gott reagiert nicht, er passt sich nicht den Windungen der Geschichte an. Er macht die Geschichte. Das ist überwältigende, tröstende und grundlegende Erkenntnis (vgl. auch Röm 9,11ff.).
Röm 8,29-30:
„(29) Denn welche er zuvor ersehen hat, die hat er auch verordnet, dass sie gleich sein sollten dem Ebenbilde seines Sohnes, auf dass derselbe der Erstgeborne sei unter vielen Brüdern.
(30) Welche er aber verordnet hat, die hat er auch berufen; welche er aber berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht; welche er aber hat gerecht gemacht, die hat er auch herrlich gemacht.“
Im Leben der Christen handelt Gott. Darauf gründet sich die Gewissheit des Glaubens. Paulus hat dieses durchfragende Handeln Gottes im Auge, wenn er die Abfolge so fasst: ersehen – verordnet – berufen – gerecht gemacht – herrlich gemacht. Ihm und den Christen ist dieses verlaufende und durchlaufende Heilshandeln Gottes hier nicht quälendes Problem, sondern Grund fester Glaubensgewissheit. Wir sollten bei dem biblischen Zeugnis von der Vorhersehung Gottes dieses vor allem und als Erstes rühmen. Vor dem Fragen steht das Danken und die Anbetung. Gott hat uns „zuvor ersehen“; wir könnten das griechische Wort in seinem Bedeutungsumfang so umschreiben: Gott hat uns in seiner Liebe lange im voraus liebend erkannt, sich uns in Liebe zugewandt (vgl. 1Kor 8,3; auch Jer 1,5; Am 3,2). Der Grund unseres Glaubens liegt in Gottes Bewegung auf uns zu, in seiner Liebe zu uns, lange bevor wir lieben konnten. Er hat uns auch „verordnet“, uns für ein bestimmtes Ziel vorherbestimmt. Seine uns greifende Liebe bestimmt uns dazu, dass wir gleichgestaltet werden dem Bilde „seines Sohnes“. Jesus Christus ist das Bild Gottes; in ihm ist Gott selbst da. Der Mensch war geschaffen in und zur Gottesebenbildlichkeit.
In der Sünde ist dies völlig zerstört und verloren gegangen. Doch in Jesus Christus steht nun das Bild Gottes wieder da, und durch ihn haben wir Christen wieder Zugang zu unserer eigentlichen Bestimmung. Wir werden umgestaltet und Christus darin gleichgestaltet, denn er will nicht allein bleiben, sondern der „Erstgeborene [sein] unter vielen Brüdern“. Die Einsetzung in die Sohnschaft ist für uns zugleich Einsetzung in die Bruderschaft mit dem Sohn Gottes. Das Bild Gottes, das in Jesus Christus da ist, ist sein Wesen. Es ist sein Leben und seine Herrlichkeit, die er uns mitteilt und gibt. Nicht einfach als Wiederherstellung der verlorenen Gottesebenbildlichkeit aus dem Paradies geschieht das; vielmehr vollzieht sich dieses Gleichgestaltetwerden von dem Bild Jesu Christi her und zu ihm hin, denn er ist nicht die Wiederholung Adams, sondern das Gegenbild Adams, der neue Adam (vgl. Röm 5,12ff.). Dazu hat uns Gott bestimmt, das ist die Zielangabe für den Christen, dem Ebenbild des Sohnes gleich zu sein (vgl. Mt 12,50; Joh 20,17; Apg 13,43; Phil 3,21; Kol 1,18; 1Petr 1,2; 1Joh 3,2). Wir sind zu dieser Gleichgestalt mit dem Sohn von Gott bestimmt und dazu auf den Weg des Glaubens gestellt, dazu „berufen“. In unserem geschichtlichen Leben traf uns der Ruf Gottes im Anruf des Evangeliums, wir wurden gerechtfertigt und damit auch schon hier und jetzt verherrlicht. Die Berufung führt zur Rechtfertigung. Die Rechtfertigung ist Verherrlichung schon hier und dann vollendet im Reich Gottes (vgl. 2Thess 2,13f.).
Darum also können wir gewiss sein, das Wissen haben, dass alles mitwirken muss zum Guten, weil sich an und in unserem Leben Gottes Handeln vollzieht. Weil er sich bei und an uns durchsetzt und seine Liebe mit uns durchhandelt bis zur Vollendung.
Gerhardt Maier – Edition C
Wahl und die göttlichen Motive der souveränen Gnade Wahlen sind ein wichtiges Konzept innerhalb der souveränen Gnade, und es sollten sechs Punkte angesprochen werden. Erstens liegt das Verhältnis der Souveränität zur Wahl speziell im Bereich der Erlösung. Die Bibel lehrt, dass die Wahl zur Errettung ist (Eph. 1: 5) und die Errettung durch Gnade (Eph. 2: 8). Zweitens dient Gottes Wahlwerk dazu, den Gläubigen an das Bild des Messias anzupassen. Die Gläubigen sind dazu prädestiniert, sich an das Bild des Sohnes Gottes anzupassen (Röm 8,28-30). Drittens wäre niemand gerettet worden, wenn Gott seine Wahlsouveränität nicht ausgeübt hätte. Der Mensch ist nicht in der Lage, sich selbst zu retten. Viertens lautet die Frage nicht: „Warum sind einige verloren?“ Alle sind wegen der Sünde verloren. Die Frage ist: „Warum werden irgendwelche gerettet?“ Der Grund, warum einige durch Gnade gerettet werden, ist zu Gottes Ehre. Fünftens basiert alles, was Gott tut, auf dem Rat seines eigenen Willens (Eph. 1:11). Sechstens, weil Gott ein souveräner Herrscher ist, entgeht nichts seiner Beobachtung und nichts liegt außerhalb seiner Kontrolle. Deshalb kann er dem Menschen sicher die Freiheit geben, die für die Verantwortung notwendig ist (2. Thes. 2:13). Gnade betrifft also Herkunft und Verantwortung Reaktionen. In Bezug auf die Verantwortung in Bezug auf Reaktionen sollten drei Dinge beachtet werden: Erstens dürfen die Gläubigen die Gnade Gottes nicht durch Ersetzen von Werken vereiteln (Gal. 2: 4); zweitens dürfen die Gläubigen den Geist der Gnade nicht ärgern, indem sie den Heilsweg der Gnade ablehnen (Hebr 10,29); und drittens sollten die Gläubigen ihre Berufung und Wahl sicherstellen; Um sicherzugehen, muss man sehen, ob Gottes Gnade zu guten Werken führt (2 Pet. 1:10).
Fruchtenbaum – messianische Studien
Wenn ich Jehovah liebe – dann hat er alle meine Schritte in seiner Hand – und ich kann vertrauen, dass alles zu guter Letzt zum Guten ausgeht.
Und danach wird es geschehen, daß ich meinen Geist ausgießen werde über alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, eure Greise werden Träume haben, eure Jünglinge werden Gesichte sehen. Und selbst über die Knechte und über die Mägde werde ich meinen Geist ausgießen in jenen Tagen. Und ich werde Wunder geben im Himmel und auf der Erde: Blut und Feuer und Rauchsäulen; die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, ehe der Tag Jehovas kommt, der große und furchtbare. Elberfelder Bibel 1905 – Joel 2,28–31
»Wenn dies geschehen ist, will ich, der Herr, alle Menschen mit meinem Geist erfüllen. Eure Söhne und Töchter werden aus göttlicher Eingebung reden, die alten Männer werden bedeutungsvolle Träume haben und die jungen Männer Visionen; ja sogar euren Sklaven und Sklavinnen will ich in jenen Tagen meinen Geist geben. Am Himmel und auf der Erde werdet ihr Wunderzeichen sehen: Blut, Feuer und dichten Rauch. Die Sonne wird sich verfinstern und der Mond blutrot scheinen, bevor der große und schreckliche Tag kommt, an dem ich Gericht halte. Hoffnung für Alle – Joel 3,1–4
Dann sagte Gott noch: „Wenn das alles vorbei ist, dann passiert noch etwas ganz Heftiges. Und zwar werde ich meine Kraft, meine Energie, in alle Menschen schütten. Dadurch sind dann sogar eure Kinder plötzlich in der Lage, wie Propheten Worte von mir zu bekommen. Die Opas und Omas werden nachts Träume haben, die auch von mir sind. Und Jugendliche werden von mir krasse Visionen, also so Filme in ihrem Kopf, kriegen. In der Zeit werde ich auf alle Menschen, egal, ob einfache Arbeiter oder superschlaue Professoren, meine Kraft kommen lassen. Ich werde dafür sorgen, dass am Himmel und im Universum ganz heftige Sachen passieren, die man naturwissenschaftlich nicht erklären kann. Alles wird zum Beispiel blutrot werden, oder es wird heftige Rauchwolken geben. Dann kann man plötzlich die Sonne nicht mehr sehen, und es wird total dunkel sein. Der Mond wird nachts so rot, als hätte man einen Eimer Blut über ihn ausgeschüttet. Das passiert alles, kurz bevor der letzte Tag beginnt, der Tag, wo ich meine große Gerichtsverhandlung ansetze. VolxBibel – Joel 3,1–4
Danach werde ich meinen Geist auf Menschen aller Art ausgießen. Eure Söhne und eure Töchter werden prophezeien. Eure alten Männer werden Träume haben. Eure jungen Männer werden Visionen sehen. Und sogar auf meine Sklaven und Sklavinnen werde ich in jenen Tagen meinen Geist ausgießen. Und ich werde für Wunder im Himmel und auf der Erde sorgen, Blut und Feuer und Rauchsäulen. Die Sonne wird sich in Dunkelheit verwandeln und der Mond in Blut vor dem Kommen des großen und Ehrfurcht einflößenden Tages Jehovas. neue Welt Übersetzung – 2018 – Joel 2,28–31
Der Herr kündigt an, daß sein „Tag“ (V. 4 ) von einer Ausgießung seines Geistes über alles Fleisch begleitet sein wird. Der nachfolgende Kontext macht deutlich, daß „alles Fleisch“ sich genauer auf alle Bewohner Judas bezieht (vgl. das dreifache eure in V. 1 und die parallelen Stellen in Hes 39,29; Sach 12,10 ). Diese Geistausgießung wird ohne Rücksicht auf Alter, Geschlecht oder soziale Stellung geschehen ( Joe 3,2 sollte übersetzt werden: „und selbst auf die männlichen und weiblichen Sklaven“). Dann werden die Empfänger des Geistes Gottes prophetische Gaben haben ( werden weissagen, werden Träume haben und werden Visionen sehen ), die in der Vergangenheit nur einigen Wenigen geschenkt worden waren (vgl. 1Sam 10,10-11; 19,20-24 ). Vermutlich spielt dies auf 4Mo 11,29 an, wo Mose als Antwort auf den fälschlichen Eifer Josuas nach der Geistausgießung auf die 72 Ältesten (vgl. 4Mo 11,24-28 ) sagt: „Ich wünschte, daß alle im Volk des Herrn Propheten wären und daß der Herr seinen Geist auf sie ausgießen würde!“ Diese massive Ausgießung des Heiligen Geistes wird den Beginn einer göttlichen Segenszeit markieren (im Gegensatz dazu siehe 1Sam 3,1 ,wo das Fehlen prophetischer Visionen eine Zeit der Sünde und des Gerichtes charakterisiert).
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
„Danach werde ich meinen Geist auf die ganze Menschheit ausschütten.“ (Vgl. 2: 28–31, nichtjüdische Übersetzungen). „Danach“ bedeutet, wenn alle vorherigen Aktivitäten abgeschlossen wurden. Viele Gelehrte sind sich einig, dass sich dieser Teil auf den „Tag des Herrn“ bezieht, der den Höhepunkt des Gerichts über die gesamte Erde darstellt. Joel 3: 1–4 wird ausführlich von Shim’on Kefa (Simon Peter) zitiert, als er in Apostelgeschichte 2: 14–21 zu den Juden in Yerushalayim bei Shavu’ot (Griechisch, Pfingsten) spricht.
Die vollständige jüdische Studienbibel: Notizen
Eine weitere Prophezeiung dieses Ereignisses findet sich in Joel 2: 28–32: Und es wird später geschehen, dass ich meinen Geist auf alles Fleisch ausschütten werde; und deine Söhne und deine Töchter werden weissagen, deine alten Männer werden Träume träumen, deine jungen Männer werden Visionen sehen; und auch über die Diener und die Dienstmädchen in jenen Tagen werde ich meinen Geist ausschütten. Und ich werde Wunder in den Himmeln und auf der Erde zeigen: Blut und Feuer und Rauchsäulen. Die Sonne wird in Dunkelheit und der Mond in Blut verwandelt, bevor der große und schreckliche Tag Jehovas kommt. Und es wird geschehen, dass jeder, der den Namen Jehovas anruft, befreit wird; denn auf dem Berg Zion und in Jerusalem werden diejenigen sein, die entkommen, wie Jehova gesagt hat, und unter den Überresten diejenigen, die Jehova ruft. Regeneration ist das Werk des Heiligen Geistes, und hier wird die Nation Israel durch die Ausgießung des Heiligen Geistes auf sie regeneriert, was einige dramatische Manifestationen in ihrer Mitte hervorruft (Verse 28–29). Dies wird auch im Himmel von Wundern begleitet sein (Verse 30–31). Das Ergebnis all dessen ist, dass die Juden Jerusalems befreit werden und fliehen werden, ebenso wie der Überrest von Bozrah (Vers 32).
Die Schritte des Messias: eine Untersuchung der Abfolge prophetischer Ereignisse
In der vierten Passage spricht Joel über die letzten Tage der Großen Trübsal, in denen der Heilige Geist auf die ganze Nation Israel ausgegossen wird. Und es wird später geschehen, dass ich meinen Geist auf alles Fleisch ausschütten werde; und deine Söhne und deine Töchter werden weissagen, deine alten Männer werden Träume träumen, deine jungen Männer werden Visionen sehen; und auch über die Diener und die Dienstmädchen in jenen Tagen werde ich meinen Geist ausschütten. Petrus zitierte diese Passage in Apostelgeschichte 2: 16-21 nur als Anwendung auf ihre Erfahrung, denn es gab ein begrenztes Ausgießen des Geistes, aber nur auf die Zwölf Apostel oder höchstens auf die einhundertzwanzig, nicht auf die ganze Nation Israel. Die Erfüllung von Joel 2: 28–29 fand weder in Apostelgeschichte 2 noch gegenwärtig statt. Es wird nur geschehen, wenn die ganze Nation Israel gerettet wird.
Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien
Was habe ich gelernt? Das diese Ausgießung des heiligen Geistes schon geschehen ist? Sagt der Zusammenhang der Bibelstelle, dass wir dann schon an diesem Gerichtstages leben würden? Was wurde mir erklärt, dass es nur einige besondere betroffen hätte? Was sagt der Kontext der Bibelstelle – spricht Joel etwa von ALLEN? Was, wenn die Erfüllung dieser Prophezeiung wirklich noch vor uns liegt? Wurde ich dann vielleicht betrogen, von Menschen, die von einem „falschen Geist“ erfüllt wurden?
Und ich hörte ein Geräusch aus dem Himmel wie das Rauschen vieler Wasser und wie das Geräusch eines lauten Donners; und die Stimme, die ich hörte, war wie von Sängern, die sich, Harfe spielend, auf ihren Harfen begleiteten. Und sie singen gleichsam ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier lebenden Geschöpfen und den Ältesten; und niemand konnte dieses Lied meistern als nur die hundertvierundvierzigtausend, die von der Erde erkauft worden sind. neue Welt Übersetzung – Bi12 – Offb 14,2–3
Und ich hörte eine Stimme vom Himmel wie das Rauschen vieler Wasser und wie die Stimme eines großen Donners; und die Stimme, die ich hörte, war wie von Lautenspielern, die auf ihren Lauten spielen. Und sie singen ein neues Lied vor dem Throne und vor den vier Tieren und den Ältesten; und niemand konnte das Lied lernen als die hundert und vier und vierzigtausend, die erkauft sind von der Erde. de Wette Bibel, – Offb 14,2–3
Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel wie das Rauschen vieler Wasser und wie das Rollen eines lauten Donners; und die Stimme, welche ich hörte, war wie von Harfensängern, die auf ihren Harfen spielen. Und sie singen ein neues Lied vor dem Throne und vor den vier lebendigen Wesen und den Ältesten; und niemand konnte das Lied lernen, als nur die 144000, die von der Erde erkauft waren. Elberfelder 1871 – Offenbarung 14,2–3
Welchen Trost finden Sie in diesem Abschnitt angesichts des Chaos, das in den Kapiteln 12-13 beschrieben worden ist? Welchen Anblick finden Sie? Welche Töne? Welche Empfindungen? Wer ist das Lamm? Was hat er getan? Warum folgen ihm die Menschen? Inwiefern sind Sie wie die 144 000; wo unterscheiden Sie sich von ihnen? Warum folgen Sie dem Lamm?
Die Hauskreisbibel
Zunächst richtet sich der Blick noch einmal auf die Hundertvierundvierzigtausend, die mit dem Lamm … auf dem Berg Zion stehen. Die Schlußfolgerung, daß es sich hier um dieselbe Gruppe handelt, von der in Offb 7,4-8 die Rede war, ist durchaus berechtigt. Chronologisch gesehen nimmt diese Vision den Triumph der „Hundertvierundvierzigtausend“, die bewahrt werden, bis Jesus auf die Erde zurückkehren wird, vorweg. Im Gegensatz zu den vielen Menschen, die den Märtyrertod sterben werden, bleiben sie während der ganzen Zeit der Trübsal am Leben. Doch sie sind nicht die einzigen, die diese schreckliche Zeit überleben, denn vielen Heiden und Juden, die sich am Ende der Zeiten zu Christus bekehren, wird es gelingen, dem Tod zu entrinnen. Auch sie werden bei der Wiederkunft Christi geehrt werden. Abermals spielte sich im Himmel eine dramatische Szene ab. Johannes hörte eine laute Stimme, die wie die Stimme eines großen Wassers und wie die Stimme eines großen Donners, und … wie von Harfenspielern klang (vgl. „Donner“ in Offb 4,5;6,1;8,5;11,19;16,18;19,6 ). Er notierte: Und sie sangen ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier Gestalten und vor den Ältesten. Diese Sänger bildeten offensichtlich einen himmlischen Chor. Es könnte sich dabei um die große Schar in weißen Kleidern handeln, von der in Offb 7,9-17 die Rede war. Der Text enthält allerdings keinen Beleg dafür, den Berg Zion als Bild für den Himmel zu verstehen. Plausibler ist es, in diesem Chor die Hundertvierundvierzigtausend zu sehen (vgl. Offb 14,1), die noch nicht gestorben sind und sich auf Erden, auf dem Berg Zion, aufhalten.
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Mit dem Klang der siebten Posaune erscheint Jeschua auf dem Berg Zion. Bei ihm sind die zuvor erwähnten 144.000 (siehe Kapitel 3). In Offenbarung 14 wird nicht ausdrücklich offenbart, dass die 144.000 der gerettete Überrest Israels sind, aber da die 144.000 in Offenbarung 7 als der gerettete Überrest Israels beschrieben werden, halte ich es für das Beste, diese Gruppe als solche zu betrachten, die jüdischen Mitglieder der Körper des Messias. Sie sind „erste Früchte“ (Offb 14,4), weil jüdische Gläubige die ersten Früchte der Ernte aller Nationen sind. Sie spiegeln den Zustand aller wahren Gläubigen wider. Mit anderen Worten, die Erlösung wird kommen, da mehr in das Reich Gottes geerntet werden, insbesondere in der kommenden Zeit. Dies ist ein Bild der Kirche. Ihr jungfräulicher Status bedeutet geistige Reinheit, nicht unbedingt einen unverheirateten Zustand.57 Wieder steigt ihre Anbetung auf und verbindet sich mit der Anbetung derer im Himmel. Wie herrlich, dass das Blut Jeschuas und seine heiligende Kraft dazu führen können, dass Menschen als „ohne Fehler“ beschrieben werden. Der Name des Vaters steht auf ihrer Stirn. Das Volk Gottes ist gezeichnet und wird nicht durch die Schalen des Zorns Gottes gehen, im Gegensatz zu denen mit dem Malzeichen des Tieres (Offb 14,9).
Juster – Passah: Der Schlüssel, der das Buch der Offenbarung öffnet
So wie das Lied des Mose – nach dem Auszug durchs Rote Meer – nur von den anwesenden gesungen werden konnte, so singen hier die 144000 von Jehovah auserwählten ein Lied zum Lobpreis des Schöpfers. Würden du und ich dieses Lied mitsingen, wenn wir es hören würden?
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