Schlagwort: Bibel

„indem er über sie einen Triumph hielt“

Und euch, als ihr tot waret in den Vergehungen und in der Vorhaut eures Fleisches, hat er mitlebendig gemacht mit ihm, indem er uns alle Vergehungen vergeben hat; als er ausgetilgt die uns entgegenstehende Handschrift (O. den… Schuldbrief) in Satzungen, die wider uns war, hat er sie auch aus der Mitte weggenommen, indem er sie an das Kreuz nagelte; als er die Fürstentümer und die Gewalten ausgezogen (d. h. völlig entwaffnet) hatte, stellte er sie öffentlich zur Schau, indem er durch dasselbe (O. an demselben, od. in sich) über sie einen Triumph hielt.
Elberfelder 1871, Kol 2,13–15

Einst wart ihr tot, denn ihr wart unbeschnitten, das heißt in ein Leben voller Schuld verstrickt. Aber Gott hat euch mit Christus zusammen lebendig gemacht. Er hat uns unsere ganze Schuld vergeben.Den Schuldschein, der uns wegen der nicht befolgten Gesetzesvorschriften belastete, hat er für ungültig erklärt. Er hat ihn ans Kreuz genagelt und damit für immer beseitigt.Die Mächte und Gewalten, die diesen Schuldschein gegen uns geltend machen wollten, hat er entwaffnet und vor aller Welt zur Schau gestellt, er hat sie in seinem Triumphzug mitgeführt – und das alles in und durch Christus.
Gute Nachricht – Kolosser 2,13-15

Ja, Gott hat euch zusammen mit Christus lebendig gemacht. Ihr wart nämlich tot – tot aufgrund eurer Verfehlungen und wegen eures unbeschnittenen, sündigen Wesens. Doch Gott hat uns alle unsere Verfehlungen vergeben. Den Schuldschein, der auf unseren Namen ausgestellt war und dessen Inhalt uns anklagte, weil wir die Forderungen des Gesetzes nicht erfüllt hatten, hat er für nicht mehr gültig erklärt. Er hat ihn ans Kreuz genagelt und damit für immer beseitigt. Und die gottfeindlichen Mächte und Gewalten hat er entwaffnet und ihre Ohnmacht vor aller Welt zur Schau gestellt; durch Christus hat er einen triumphalen Sieg über sie errungen.
Neue Genfer – Kolosser 2,13-15

ἀπ-εκ-δυσάμενος Aor. Ptz. Med. -δύομαι12 ausziehen; entwaffnen; temp. od. mod. ἐ-δειγμάτισεν Aor. δειγματίζω (vgl. A3391ff) bloßstellen, der Schande preisgeben, zur Schau stellen, an den Pranger stellen. παρ-ρησία (< πᾶν + ῥῆσις [das] Reden) Redefreiheit, Freimütigkeit, Offenheit; Öffentlichkeit; ἐν παρρησίᾳ öffentlich. θριαμβεύσας Aor. Ptz. θριαμβεύω im Triumphzug mitführen (meist: jmdn. als Besiegten); mod. αὐτούς Mask., sinngemäße Konstruktion (A96).

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Bevor ein Mensch zu diesem neuen Leben in Christus befreit wird, ist er tot … in seinen Sünden und in der Unbeschnittenheit seines Fleisches (vgl. den Kommentar zu „Gliedern … auf Erden“ in Kol 3,5 und zum „alten Menschen“ in Kol 3,9). Der Tod bedeutet eine Trennung, nicht die Auslöschung. Selbst die Unerlösten tragen noch immer die Ebenbildlichkeit Gottes in sich ( 1Mo 9,6; Jak 3,9), doch sie sind von Gott geschieden. Sie sind zwar vom geistlichen Leben abgeschnitten, aber sie haben noch ihr menschliches Leben. Nun aber hat Gott euch mit ihm (Christus) lebendig gemacht (vgl. Eph 2,1-6). Dieselbe „Kraft“ (energeias; vgl. Kol 1,29), die Christus von den Toten auferweckt hat (Kol 2,12), erweckt gläubige Sünder zu geistlichem Leben (V. 13).
Dieses neue Leben wurde den Menschen zuteil, als Gott ihnen alle Sünden (vergeben) hat, denn er hat den Schuldbrief getilgt. Vor Gottes Gesetz, seinem „Schuldbrief“, standen die Menschen verurteilt da (vgl. Röm 3,19 ), denn er war mit seinen Forderungen gegen sie. Doch in Christus ist dasGesetz erfüllt (Röm 8,2) und abgetan ( Gal 3,25; Hebräer 7,12). Es ist deshalb falsch, sich nach wie vor ans Gesetz zu klammern, denn die Gläubigen sind in Christus tot für das Gesetz. Christus hat die Forderungen des Gesetzes in seinem Leben und durch seinen Tod erfüllt, und die Christen sind in ihm.
Weil die Menschen das Gesetz nicht halten können, sind sie seine Schuldner. Weil sie ihre Schuld nicht bezahlen können, sind sie Verbrecher. Doch Jesus hat diese Anschuldigung durch seinen Tod weggetan. Es ist, als habe er sie an das Kreuz geheftet, an dem er selbst hing und mit dem er deutlich machte, daß er die Schuld bezahlt hat. Das Schuldkonto der Menschen ist gelöscht.
Indem er die Forderungen des Gesetzes erfüllte, hat Christus die dämonischen Mächte und Gewalten ihrer Macht entkleidet (vgl. Kol 1,16;2,10 ) und sie öffentlich zur Schau gestellt und hat einen Triumph aus ihnen gemacht (vgl. 2Kor 2,14). Dadurch sind die Gläubigen von diesen schlimmen Mächten befreit, die ihnen Speise- und Festtagsvorschriften auferlegen wollen. So laßt euch nun von niemandem ein schlechtes Gewissen machen wegen Speise und Trank – die Christen sind frei von den Forderungen des Gesetzes (wie sie z. B. in 3Mo 11;17 und 5Mo 14 aufgeführt sind). Gott verurteilt diejenigen nicht, die alles essen (Röm 14,1-4). Im Gegenteil, er sagt sogar ausdrücklich, daß alle Speisen gegessen werden können, weil er sie „geschaffen hat, daß sie mit Danksagung empfangen werden von den Gläubigen und denen, die die Wahrheit erkennen“ (1Tim 4,3). Eine Lehre, die dies verbietet, ist nach den Worten des Paulus „teuflisch“ (1Tim 4,1) und stammt von jenen Mächten, die Christus überwunden hat (Kol 2,15).
Diese Befreiung der Gläubigen erstreckt sich auch auf Festtage wie die Feier des Neumondes oder Sabbats (vgl. Gal 4,10). Diejenigen, die die Christen unter die Knechtschaft des Gesetzes bringen wollen, machen künstliche Unterscheidungen zwischen dem „zeremoniellen“ und dem „moralischen“ Gesetz und sagen deshalb, daß der Sabbat nicht aufgehoben sei. Daß diese Auffassung falsch ist, zeigt sich an verschiedenen Dingen: (1) Das Sabbatgebot wird als einziges der Zehn Gebote im Neuen Testament nicht wiederholt. (2) Die Urchristen versammelten sich sonntags ( Apg 20,7; 1Kor 16,2), weil Christus an diesem Tag auferstanden und erschienen war ( Mk 16,1; Joh 20,1). (3) Die Bibel unterscheidet nirgends zwischen den sogenannten „moralischen“ und den „zeremoniellen“ Geboten (eine derartige Trennung wurde erst seit dem 13. Jahrhundert n. Chr. eingeführt). (4) Die vorliegende Passage des Kolosserbriefes verurteilt ausdrücklich all diejenigen, die die Observanz des Sabbatgebotes fordern. (5) Nach den Worten des Paulus war das alttestamentliche Gesetz (einschließlich des Sabbatgebotes) nur ein Schatten des Zukünftigen. Leibhaftig oder „substantiell“ (sOma, wörtlich „Leib“) aber ist es in Christus (vgl. Hebräer 8,5;10,1 ). Was im Alten Testament nur schattenhaft zu erahnen war, wurde in Christus Realität (vgl. Mt 5,17; Röm 8,3-4). Ein „Schatten“ (skia) ist nur der Umriß eines Gegenstandes. Wer aber Christus gefunden hat, der braucht nicht länger hinter dem alten Schatten herzulaufen.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Paulus sagt mehr. als dass Christus für ihn gekreuzigt wurde oder dass das Kreuz Christi ihm etwas nützt. Er sagt, dass er (Paulus) auch gekreuzigt wurde, als Christus gekreuzigt wurde. Als Jesus körperlich starb. starb Paulus geistlich (und mit ihm alle Gläubigen). Paulus sieht ’ sich selbst so mit dem Tod Christi vereinigt, dass er sagen kann: „ Nun lebe ich, aber nicht mehr ich selbst “ Was bedeutet das?

Von Geburt an war jeder von uns unter der Kontrolle und Herrschaft ‚ der Sünde. Der Tod Christi war keine Niederlage, sondern ein Triumph (siehe Kol 2,13-15). Durch seinen körperlichen Tod brach Christus ‚ die geistliche Macht und Gewalt, welche die Sünde über uns hatte. Betrachten Sie nochmals die Worte „Ich bin gekreuzigt“. Die Zeitform des griechischen Verbs weist auf ein bestimmtes Geschehen in der Vergangenheit hin, mit einem fortdauernden und beständigen Ergebnis. Was Christus damals am Kreuz getan hat, verändert dauerhaft, wer Sie jetzt sind und wer Sie in Zukunft sein werden. Aber Paulus geht noch weiter. Er sagt: „Nun lebe ich, aber nicht mehr ich selbst “ Paulus sagt, dass die Veränderungen in seinem Innern für das, was er als Mensch ist, so grundlegend sind, dass es ist, als lebte er nicht mehr! Natürlich ist er immer noch Paulus, aber wegen seines Todes in Christus ist er ein Paulus, der in seinem Kern zutiefst anders ist.

Wenn Sie das grundlegende Wesen dieser Veränderung in Ihrem Innern als Gläubiger erfassen, werden Sie anfangen, Ihr wahres Potenzial zu erfassen. Sie sind nicht mehr, was Sie einst waren! Sie sind für immer verändert worden. Sie leben nicht mehr unter der Last des Gesetzes oder unter der Herrschaft der Sünde. Christi Tod hat die Forderungen des Gesetzes erfüllt und die Macht der Sünde gebrochen. Sie müssen der Sünde nicht mehr nachgehen. Sie können mitten in denselben alten Situationen auch neue Weise leben, weil Sie geistlich gestorben sind, als Christus körperlich starb. Diese grundlegende Veränderung bleibt für immer bestehen! Sehen Sie sich selbst mit einem solchen Potenzial für ein neues Leben in Christus?

Alles anders – aber wie?

Ist mir wirklich bewusst, dass der Teufel keine Macht mehr über echte Christen hat?

Das dritte Gericht Satans war am Kreuz. Satan erlitt zu der Zeit, als der Messias starb, ein spezifisches Urteil. Satan wusste, dass es kommen würde, und deshalb versuchte er alles, um den Messias vom Kreuz fernzuhalten. Er versuchte ständig, Jeschua entweder vorzeitig oder auf falsche Weise töten zu lassen; wie durch Schwert oder durch Steinigung. Aber alle derartigen Versuche scheiterten, weil: seine Stunde noch nicht gekommen war. Als seine Stunde endlich kam und Jeschua am Kreuz starb, hatte Satan nicht mehr die Kontrolle. Vielmehr hatte der Messias die totale Kontrolle. Das Kreuz, das der Menschheit das Heil brachte, brachte das Gericht über Satan. Jesus sagte voraus, dass dies in Lukas 10,18 geschehen würde: Und er sprach zu ihnen: Ich sah Satan als Blitz vom Himmel gefallen. In Johannes 12, 31 sagte Jeschua, dass aufgrund seiner Arbeit: Jetzt soll der Fürst dieser Welt ausgestoßen werden. Später, in Johannes 16,11, sagte er: Der Fürst dieser Welt wurde gerichtet. Im Rückblick auf die Erfahrung des Kreuzes heißt es in Kolosser 2: 14-15: Messias… hat die Fürstentümer und Mächte geplündert, von denen einer Satan war. Durch seinen eigenen Tod und seine Auferstehung machte Jesus die Macht des Teufels über den Tod des Gläubigen unwirksam (Hebr. 2: 14-15). Durch seinen Tod zerstörte Jeschua die Werke des Teufels (1 Joh 3,8). Diese ersten drei Urteile über Satan sind alle Geschichte, aber es stehen noch vier weitere Urteile an.

Arnold Fruchtenbaum

„ich danke dir …“

Ich danke dir dafür, daß ich erstaunlich und wunderbar gemacht bin;
wunderbar sind deine Werke,
und meine Seele erkennt das wohl!
Schlachter 2004 – Psalm 139,14

Ich danke dir (oder ich bekenne dir Lob) dafür, dass ich auf eine furchtgebietende Weise wunderbar (ausgesondert/ausgezeichnet/vorzüglich) bin. Wunderbar sind deine Werke, und meine Seele erkennt es sehr wohl.
Jantzen – Psalm 139,14

Dafür danke ich dir,
es erfüllt mich mit Ehrfurcht.
An mir selber erkenne ich:
Alle deine Taten sind Wunder!
Gute Nachricht Bibel – Psalm 139,14

Ich preise dich darüber, daß ich auf eine erstaunliche, ausgezeichnete Weise gemacht bin. Wunderbar sind deine Werke, und meine Seele weiß es sehr wohl.
Elberfelder 1871 – Ps 139:14

Wie diese und Dutzende weiterer Bibelstellen zeigen, hat Gott die letzte Kontrolle über alles, was in dieserWelt geschieht.
Doch übt er diese Macht nicht von ferne aus und sieht uns nicht als eine Menge anonymer Menschen. Er zeigt vielmehr persönliches Interesse an einzelnen Menschen und
kennt die kleinsten Details unseres Lebens (Ps 8,3-4; 139,1-18;
Spr 16,1.9.33; 19,21; Mt 10,30-31). Eine derartige Macht und
Aufmerksamkeit übersteigt unser Vorstellungsvermögen. Als König David versuchte, das Wunder von Gottes persönlichem
Eingreifen in sein Leben zu verstehen, konnte er nur schlussfolgern: »Zu wunderbar ist die Erkenntnis für mich, zu hoch: Ich vermag sie nicht zu erfassen«

Ken Sande – Sei ein Friedensstifter

Hier wird der Hauptgedanke von Vers 13-18 genannt: Der Herr (das du wird im Hebr. wiederum betont; vgl. V. 2 ) erschuf ihn im Schoß seiner Mutter. Mit bildhaften Ausdrücken beschrieb der Psalmist in diesen Versen Gottes Leitung des natürlichen Vorganges der Entstehung und Geburt eines Menschen (vgl. Hi 10,11 ).
Über dem Gedanken, wie wunderbar er gemacht war, brach der Psalmist in Lobpreis aus. Sogar die unzureichende Kenntnis Davids über die Wunder des menschlichen Körpers führte ihn zur Furcht und zum Staunen. Die Worte ausgezeichnet und spiegeln das Wissen von Gottes Allmacht wider ( Ps 139,6 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Das Gerüst des menschlichen Leibes baut sich aus 222 Knochen auf und 440 Muskeln bilden den Bewegungsapparat. Was hat allein die Hand mit ihren 29 Knochen und 38 Muskeln an herrlichen Wunderwerken in Kunst und Technik geschaffen sie ist das Urbild aller Werkzeuge, des Hammers, der Zange, des Bohrers, eines Tellers, des Löffels usw. Im Herzen haben wir einen Motor, dessen Leistungsfähigkeit keinesgleichen hat. Nur 300–400 Gramm schwer, ist es ein fabelhaftes Pumpwerk, das im Tage 100.800mal, in 70 Jahren 2,5 Milliarden mal schlägt und rund 150 Millionen Liter Blut bewegt hat. Nicht ein einziges Mal darf es in dieser Zeit aussetzen. Könnte man die Blutadern unsres Körpers alle aneinander reihen, so würde es ein Rohr von 2.500 Kilometer Länge ergeben! Die 5 Liter Blut, die der gesunde Mensch hat, enthalten 25 Billionen rote Blutkörperchen! Im Gehirn sitzt das komplizierteste Telegraphenamt mit 3 Millionen Zellen. Von da aus wird der ganze Betrieb des Leibes durch 1.200 Millionen Nervenzellen und 4.800 Millionen Nervenfasern blitzschnell gesteuert. Hier im Gehirn sind aber auch Millionen und aber Millionen von Eindrücken im Gedächtnis aufbewahrt Dabei wiegt das ganze Gehirn 1.300–1.400 Gramm! In einem fingerhutgroßen Raum, dem Kehlkopf, bilden 11 Knorpel und 4 Stimmbänder eine glänzende Orgel. Hast du nicht auch schon eine vollklingende Sopranstimme bewundert und dich gefreut an der Klangschönheit eines männlichen Basses? Um diese Tonfülle zu erreichen, müsste man eine Violine mit 170 Saiten bauen. Der innerste Teil unseres Ohres ist die “Schnecke”. Sie ist nur 2 Zentimeter groß, enthält aber eine “Harfe” mit 24.000 Saiten, die nie gestimmt werden müssen! Ein Flügel hat 240 Saiten, die Schnecke also hundertmal mehr, ist aber dabei eine Million mal kleiner. Unsere Augen erfüllen die kühnsten Forderungen, die an einen Photo- oder Filmapparat gestellt werden können. Wir sehen mit ihnen farbig, plastisch und bewegt, so rasch, dass wir in der Minute 30–50 Bilder erhalten. Die Behausung all dieser Wunder, der Körper, ist nur aus zwei Zellen entstanden, die so klein sind, dass wir sie mit dem bloßen Auge gar nicht wahrnehmen können. In zwei allerkleinste Keimzellen hat der Schöpfer alles hineingelegt, was unsere Eigenart ausmacht: Form, Farbe, Größe, Temperament, die ganze seelische und geistige Veranlagung.

CMV-Materialsammlung

Ist das was wir haben, nicht ein Grund uns dankbar an unseren himmlischen Vater zu wenden? Zumal sich unser Körper immer und immer wieder „selbst repariert“ – und trotz der vielen negativen Umstände – wie Umwelt und Krankheiten – weiterhin gut und bis ins hohe Alter gut funktioniert.

Gehorsam lernen

obwohl er Sohn (Siehe v 5) war, an dem, was er litt, den Gehorsam lernte;
Elberfelder 1871, Hebräer 5,8

´Allerdings` blieb es selbst ihm, dem Sohn Gottes, nicht erspart, durch Leiden zu lernen, was es bedeutet, gehorsam zu sein.
Neue Genfer Übersetzung – Hebr 5,8

Obwohl Jesus der Sohn von Gott war, musste er auch erst lernen, nur das zu tun, was Gott will, trotz ätzender Sachen, die dabei passieren.
VolxBibel – Hebräer 5,8

Dennoch musste auch Jesus, der Sohn Gottes, durch sein Leiden Gehorsam lernen.
Hoffnung für Alle – Hebr 5,8

Website: Familienhandbuch

Ja, Gehorsam wird heute eher „klein geschrieben“ – denn Gehorsam ist ja laut Wörterbuch:
1.sich dem Willen einer Autorität unterordnend“ein gehorsamer Untertan“
2. als Kind die Autorität einer Respektsperson anerkennend und ihren Forderungen sofort und pünktlich nachkommend; brav, folgsam….
Müssen wir als Christen den Gehorsam lernen?

καί-περ obwohl. ὤν Ptz. εἰμί, konz. (s. καίπερ). υἱός Präd.-Nom. ohne Art. (A80). ἔ-μαθεν Aor. μανθάνω157 lernen. ἀφʼ ὧν = ἀπὸ τούτων ἅ durch (vgl. B ἀπό V2) das, was (A358). ἔ-παθεν Aor. πάσχω. ὑπ-ακοή Gehorsam.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Die ganze Erfahrung, von der zuvor berichtet wurde, war für Jesus eine Art Lernprozeß, bevor er selbst seinem leidenden Volk diente. Ungeachtet seiner einzigartigen Beziehung zu Gott (obwohl er Gottes Sohn war) mußte er wirklichen Gehorsam im Sinne von Leiden lernen. Dadurch wurde er für seine Aufgabe als Herrscher und Hoherpriester seines Volkes vollendet. Es ist nicht abzuleugnen, daß in all diesem ein Mysterium verborgen ist, doch es ist kein größeres Mysterium als das, das in den Worten des Lukas zum Ausdruck kommt: „Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen“ (Lk 2,52). Auch wenn dieses ganze Geschehen nicht restlos begreifbar ist, so erfuhr der bereits vollkommene Sohn Gottes durch seine Menschwerdung in tiefstem Sinne an sich selbst, was es heißt, ein Mensch zu sein. Das Leiden wurde für ihn zu einer Realität, die er selbst erfahren hat. Von daher kann er vollkommen mit seinen Anhängern mitfühlen. (Vers 8 enthält im Griechischen ein interessantes Wortspiel mit den beiden Verbformen (er hat) gelernt (emathen) und er litt (epathen).
Auf diese Gewißheit gründet sich die Feststellung des Briefschreibers: Und als er vollendet war, ist er für alle, die ihm gehorsam sind, der Urheber (aitios) des ewigen Heils geworden. Das „Heil“, von dem hier die Rede ist, läßt sich nicht von dem „ererbten“ Heil in Hebräer 1,14 unterscheiden und kann mit dem „ewigen Erbe“ in Hebräer 9,15 gleichgesetzt werden. Es darf allerdings nicht mit der Erlangung des ewigen Lebens verwechselt werden, die nicht vom Gehorsam, sondern vom Glauben abhängt (vgl. Joh 3,16 u. a.). Einmal mehr geht es dem Briefschreiber an dieser Stelle um die Befreiung von allen Feinden und den endgültigen Sieg mit seiner anschließenden „Herrlichkeit“, an der die vielen Söhne und Töchter teilhaben. Dieses Heil ist ausdrücklich mit dem Gehorsam der Gläubigen verknüpft, einem Gehorsam, der sich ganz am Gehorsam Jesu, der ebenfalls litt, orientiert. So steht es in engem Zusammenhang mit dem Wort des Herrn: „Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird’s erhalten“ ( Mk 8,34-35 ).
Der Hohepriester ist zum „Urheber“ dieses besonderen Heils geworden, das denen zufällt, die bereit und willens sind, im Gehorsam vor Gott zu leben. Mit dieser Bezeichnung wollte der Briefschreiber in erster Linie auf die Hilfe hinweisen, die den Gläubigen aus dem priesterlichen Dienst Christi erwächst und die es ihnen überhaupt erst ermöglicht, ein Leben des Gehorsams zu führen. Welches Leiden den Christen auch quälen mag, der Hohepriester versteht ihn, fühlt mit ihm und läßt ihm jenes Erbarmen und jene Gnade zukommen, die er braucht, um ausharren zu können. Oder, wie der Briefschreiber es an einem späteren Ort sagt, „daher kann er auch für immer selig machen, die durch ihn zu Gott kommen; denn er lebt für immer und bittet für sie“ (Hebräer 7,25). Zu diesem Zweck ist Christus ggenannt von Gott ein Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Blicken wir auf den Lebensgang Jesu. Wie deutlich tritt hier ans Licht, dass er nicht eigenwillig und eigenmächtig sein Amt an sich riss, sondern es aus Gottes Händen entgegennahm! Er hat während seines irdischen Lebens nie, wenn ihm das Sterben nahe trat, zur Selbsthilfe gegriffen, sondern Gott allein als den geehrt, der ihn vom Tode erretten konnte. Er hielt sich ans Bitten und wartete auf die Erhörung. Gott hat ihn auch nicht umsonst bitten lassen; Jesus ist erhört worden. Der Tod hatte keine Gewalt über ihn, sondern das Kreuz wurde für ihn die Pforte zum ewigen Leben. Aber wie musste er die Erhörung suchen? So, dass er sich sorgsam und folgsam völlig der Regierung Gottes unterwarf. Die Hilfe Gottes wurde ihm zuteil, weil er nicht nach der Regung seines eigenen Willens keck zufuhr, sondern sein Verlangen unter die Regel stellte: wenn der Vater es will! Wenn dieses auch rein und recht war, hielt er es dennoch zurück, bis der Vater geredet und der Vater geholfen hatte, und gab sich in seine Hände. Weil er nur auf diesem Weg die Erhörung suchen durfte und finden konnte, darum wurde ihm das Leiden nicht erspart; er musste vielmehr im Leiden bewähren, dass er Gott nicht in Ungeduld und Eigenwillen Vorgriff, und so im Leiden eine Schule des Gehorsams durchlaufen, eine Übung der völligen Ergebung in Gott, und dieser Gehorsam hat ihn zum Priester gemacht.

So fehlte ihm auch das höhere Gegenbild zu jener Schwachheit nicht, die Aaron mit allen anderen Gliedern der Gemeinde teilte, und zu jenen Opfern, die der Priester für sich selbst darzubringen hatte. „Ärgert euch doch nicht,“ sagt der Brief, „an der Erniedrigung Jesu! Er hat sich allerdings euch völlig gleichgestellt. Auch er ist vor Gott als der Bittende gelegen; auch seine Stimme ist zum lauten Ruf geworden, der Gottes Ohr gesucht und Gottes Hilfe begehrt hat; auch in sein Gebet haben sich die Tränen gemischt. Er bittet nicht nur für euch; er hat auch für sich selbst gebeten.“ Das war sein Opfer, das er Gott darbrachte. Gehorsam gab er ihm; seinen Willen ließ er ihm ganz und gar, und dieses innerlichste, wahrhaftige Opfer brachte er nicht nur im Blick auf uns dar, sondern auch im Blick auf seine eigene Person, auf den Ausgang seines eigenen Lebens. Es ist somit auch bei ihm wahr: aus den Menschen wird der genommen, der Priester sein soll, ein solcher, der ihre Schwachheit an sich selbst trägt. Jesus aber hat sich durch seine Schwachheit nicht von Gott scheiden lassen, sondern in ihr den Gehorsam geübt. Daher hat er seine priesterliche Macht.

Wir werden besonders an die Stunde in Gethsemane denken und an die Bitten Jesu am Kreuz, obwohl dieses sein Flehen und Bitten, diese sorgsame Zurückhaltung, diese Gehorsamsübung im Leiden nicht nur auf seine letzten Stunden einzuschränken ist. Der Vorblick auf das Leiden, wie er schon längst vor Jesu Seele offen lag, war auch schon Leiden; jene Nächte des Gebets, von denen uns die Evangelien erzählen, all die sorgsame Zurückhaltung, in der er vom Anfang seiner Arbeit an durch keinen Erfolg sich blenden ließ, nach keinem augenblicklichen Vorteil haschte, sondern sich geduldig schmähen, verkennen und anfechten ließ und in stiller Gelassenheit mit ansah, wie die Dinge sich mehr und mehr dem Kreuz zuwandten: das alles gehörte auch zur Gehorsamsschule und zum Gebetsopfer, von dem hier gesprochen wird.

Die Schwere dieses Weges lag darin, dass er im Gegensatz zur Sohnesstellung Jesu stand. „Obgleich er der Sohn ist, lernte er durch sein Leiden das Gehorchen.“ In der Bahn des Sohnes lag freilich nicht Ungehorsam, aber auch nicht eine solche Gehorsamsschule, sondern ein freies, volles Zusammenstimmen des väterlichen Willens mit dem seinigen, ein Verhalten des Vaters zum Sohn, das ihm Macht und Raum gab, ohne Hemmung und Not dem Willen des Vaters zu dienen, ein Auftrag des Vaters, der dem Sohn den Gehorsam zum Leben machte, nicht aber ihn in den Tod führte, zur Ehre, nicht aber zur Erniedrigung. Aber nicht einmal seinen Sohnesnamen machte Jesus gegen die Entscheidung des Vaters geltend; er überließ es dem Teufel, zu folgern: „Weil du Gottes Sohn bist, so schaffe dir allewege Brot!“ Vielmehr schöpfte Jesus aus seinem Sohnesnamen Trieb und Kraft zu einer Hingebung, die ihn auch im Tod nur auf den Vater blicken und nur im Bitten die Errettung suchen ließ.

Dieser neue Blick auf Jesu Leiden ergänzt und erklärt dessen erste Betrachtung, die das zweite Kapitel enthält. Dort war uns gezeigt, was Jesus zu uns zieht; hier, was ihn mit dem Vater verbunden hält. Dort sahen wir im Leiden den Bruder, der mit seinen Brüdern alles teilt; hier den Sohn, der dem Vater alles übergibt. Nun sehen wir auch deutlicher, worin die Versuchung Jesu bestand: er war wie wir auf das bloße Gehorchen gewiesen. Damit kennen wir auch den Grund seiner Macht, an der der Tod und der Satan scheitern und die Sünden vergehen müssen. Seine Liebe zu den Brüdern, mit der er sich uns gleichgestellt hat, und sein Gehorsam gegen den Vater, in dem er dem Vater und seiner Leitung untergeben geblieben ist, das sind die beiden Edelsteine, die das Kreuzesbild Jesu schmücken und ihm vor Gott, Engeln und Menschen eine Herrlichkeit geben, die nie vergeht.

Jesus hat gelitten und gehorcht; so wurde er vollendet. So ist er an das Ziel gekommen, wo ihm nichts mehr gebricht und fehlt. Seine Einheit mit dem Vater ist vollkommen geworden. Er hat ihm Gehorsam erzeigt bis ans Ende; darum ist er ins himmlische Wesen erhöht worden. Nun erlöst und errettet er uns. Wir empfangen auf demselben Weg das Heil, auf dem er es uns erworben hat. War er gehorsam, so kann auch uns nur der Gehorsam helfen. Denn er, der gehorsam geworden ist, zieht nicht die Widerspenstigen zu sich. Ihm sollen wir gehorsam werden, wie er es dem Vater war. Dann fällt uns die Frucht seines Gehorsams, der ihn in die Vollkommenheit erhob, dadurch zu, dass er uns die ewige Errettung verschafft. Weil er dies kann und soll, darum hat Gott ihm auch den Priesternamen gegeben, und dies nicht nur so, dass er ihn Aaron gleichstellte; vielmehr hat Gott Jesus ein Priestertum von neuer und höherer Art zugeteilt, das nicht in Aaron, sondern in Melchisedek seinen Namen und sein Vorbild empfangen hat.

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

Disziplin – auch Schläge – war ein wichtiges Element in der griechischen Erziehung. Nach Ansicht der klassischen griechischen Schriftsteller spielte das Leiden beim Lernen eine wichtige Rolle, und im A.T. und in den späteren jüdischen Weisheitsschriften gelten göttliche Züchtigungen als Zeichen der Liebe Gottes. Die Paronomasie (Wortgleichklang) an dieser Stelle, emathen aph‘ hon epathen, »hat… an dem, was er litt, Gehorsam gelernt«, war bereits in der Literatur der Antike ein bekanntes Wortspiel. Im vorliegenden Vers allerdings geht es um die Abgrenzung gegen die griechische Vorstellung, dass der höchste Gott (mit dem der Verfasser den Sohn in gewisser Weise identifiziert, 1,9; 3,3-4 ), unfähig sei, Gefühle, Schmerz oder wahres Mitleid zu empfinden. Jesu Teilhabe am menschlichen Leiden qualifizierte ihn für die Aufgabe des höchsten Hohen Priesters; in der griechischen Übersetzung des A.T., der Septuaginta , wird der hier mit »zur Vollendung gekommen war« (Zürcher) übersetzte Begriff (V. 9 ) für die Priesterweihe gebraucht.

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

8.1 Die Erfüllung dieses Amtes des Priestertums (Vers 7). Beachten Sie:
Er nahm Fleisch an; er wurde ein sterblicher Mensch.
„In den Tagen seines Fleisches“ unterwarf Christus sich dem Tod. Er war ein versuchter, blutender, sterbender Jesus!
Gott, der Vater, konnte ihn aus dem Tod erretten, doch was wäre aus uns geworden, wenn Gott Christus vor dem Sterben gerettet hätte? Es geschah aus Güte uns gegenüber, dass der Vater nicht erlauben wollte, dass dieser bittere Kelch an ihm vorübergeht, denn wenn er es wäre, hätten wir seine Hefe trinken müssen.
Christus brachte in den Tagen seines Lebens auf der Erde seinem Vater Bitten und Flehen dar. Wir haben sehr viele Beispiele dafür, dass Christus betete. Dieser Vers bezieht sich auf sein Beten in seiner Qual (Mt 26,39; 27,46) und auf sein Beten vor seiner Qual (Joh 17).
Das Bitten und Flehen, welches Christus darbrachte, war mit lautem Rufen und mit Tränen verbunden und gab uns damit ein Beispiel. Wie viele trockene und wie wenige nasse Gebete bringen wir Gott dar!
Christus „ist auch erhört worden um seiner Gottesfurcht willen“ (wurde aufgrund seiner ehrfürchtigen Unterordnung erhört). Ihm wurde durch unmittelbare Hilfe in seiner Qual geantwortet, indem er gut durch den Tod hindurch gebracht worden ist, und indem er durch eine glorreiche Auferstehung von ihm errettet wurde. Er wurde durch den Tod hindurchgetragen, und es gibt keine echte Rettung vor dem Tod, außer, dass man gut durch ihn hindurchgetragen wird. Wir können oft von Krankheit wiederhergestellt werden, doch wir sind nie vor dem Tod gerettet, bis wir gut durch ihn hindurchgetragen wurden.
8.2 Die Folgen dieser Erfüllung seines Amtes (Vers 8–9).
Durch dieses sein Leiden hat er, „obwohl er Sohn war … den Gehorsam gelernt“ (Vers 8). Es möge darum niemand, der durch Adoption Kind Gottes ist, völlige Freiheit von Leid erwarten. Obwohl er nie ungehorsam war, hat er nie eine solche Tat des Gehorsams vollbracht wie jene, in der er bis zum Punkt des Todes gehorsam war, ja bis zum Tod am Kreuz. Wir sollten durch all unsere Heimsuchungen lernen, dem Willen Gottes demütig zu gehorchen.
Indem er dies tat, ist er der Urheber ewigen Heils für die Menschheit geworden. Dieses Heil wird wirklich niemandem gegeben außer denen, die Christus gehorchen. Wir müssen auf sein Wort hören und ihm gehorchen. Er ist genauso als Herrscher erhöht, um über uns zu herrschen, wie er ein Heiland ist, um uns zu retten, und er wird für niemanden ein Heiland sein, außer für die, für die er ein Herrscher ist. Doch für diejenigen, die ihm gehorchen, wird er der Urheber – griech. aitios, der Grund oder die Ursache – ihres Heils.

Der Neue Matthew Henry Kommentar

zuerst geliebt

Was uns betrifft, so lieben wir, weil er uns zuerst geliebt hat.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – 1.Johannes 4,19

Wir, wir lieben, weil Er sich seinerseits zuerst für uns hingegeben hat.
Gottes Agenda – Das Neue Testament urtextnah ins heutige Deutsch übersetzt von Andreas Eichberger – 1 Johannes 4,19

Der tiefste Grund für unsere Zuversicht liegt in Gottes Liebe zu uns: Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – 1 Joh 4,19

Am 2.September war diese Bibelstelle schon einmal – mit der Frage: Liebst du Gott?

Deswegen heute mal eine andere Sicht: Wie zeigt den Jehovah seine Liebe zu uns? Inwiefern hat ER uns zuerst geliebt? Und was ändert sich dadurch?
In der Zeitschrift : Faszination Bibel Ausgabe 04-2019 wird die Liebe Gottes schön auf den Punkt gebracht:

Johannes definiert hier, was Liebe ist:
„Gott ist Liebe“ – nicht „Liebe (und alles, was wir so nennen) ist göttlich“. Liebe ist Einsatz für den anderen bis hin zum Opfer – nicht einfach Sympathie oder Nettigkeit (und schon gar nicht jede sexuelle Anziehungskraft). Liebe gibt dem anderen, was er wirklich braucht. Und das kann manchmal auch gerade das sein, was erst mal Grenzen setzt oder weh tut: wie die Warnung, nicht in den Kaktus zu fassen, oder das Entfernen der Stacheln, wenn man es doch getan hat.

Was macht diese Liebe mit uns? Ich finde es spannend, Menschen auf FB und im realen Leben zu treffen, die ungerecht behandelt wurden, aber trotzdem nicht voller Haß sind, sondern nur enttäuscht. Aber die Liebe des himmlischen Vaters baut sie wieder auf! So sehen sie die Fehler der „Mitbrüder“ aber können vergeben und ohne Haß über die Sorgen berichten.

Wenn ein Gläubiger mit Bangen auf den Richterstuhl Christi blickt, dann ist Gottes Liebe in ihm noch nicht vollkommen (vgl. 1Joh 2,5;4,12 ) geworden. Die gereifte Erfahrung der göttlichen Liebe (die durch die praktische Liebe untereinander erreicht wird) ist unvereinbar mit einer furchtsamen Haltung und vertreibt die Furcht aus den Herzen.
Die Wendung „denn die Furcht rechnet mit Strafe“ heißt wörtlich „auf die Furcht folgt die Strafe“. Furcht trägt ihre eigene Strafe in sich. Ironischerweise erlebt ein Gläubiger, der der Liebe ermangelt, gerade deshalb Strafe, weil er sich schuldig fühlt und sich davor fürchtet, vor seinen Richter zu treten. Eine solche Angst verhindert das Vollkommenwerden der Liebe (wer sich aber fürchtet, der ist nicht vollkommen in der Liebe). Ein Christ, der wahrhaft liebt, hat dagegen nichts zu fürchten und entrinnt damit auch der inneren Qual, die der Mangel an Liebe mit sich bringt. Trotzdem bleibt die Liebe der Gläubigen im wesentlichen eine „sekundäre“ Liebe, die aus einer anderen folgt.
Laßt uns lieben (die meisten Handschriften fügen hier das Wort „ihn“ hinzu), denn er hat uns zuerst geliebt. Ein Gläubiger, der seine Glaubensbrüder liebt, liebt auch Gott und tritt deshalb, wenn er vor seinen Richter tritt, einer geliebten Person gegenüber. Eine solche Begegnung hat nichts Furchteinflößendes, aber sie bringt die Erkenntnis, daß seine Liebe zu Gott ihren Ursprung in Gottes Liebe zu ihm hat.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Komm & Geh

Er aber sprach: Komm! Und Petrus stieg aus dem Schiffe und wandelte auf den Wassern, um zu Jesu zu kommen. Als er aber den starken Wind sah, fürchtete er sich; und als er anfing zu sinken, schrie er und sprach: Herr, rette mich! Alsbald aber streckte Jesus die Hand aus, ergriff ihn und spricht zu ihm: Kleingläubiger, warum zweifeltest du? Und als sie in das Schiff gestiegen waren, legte sich der Wind. Die aber in dem Schiffe waren, kamen und huldigten ihm und sprachen: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn!
Elberfelder 1871, Matthäus 14,29–33

Er sagte: „Komm!“ Darauf stieg Petrus vom Boot herab, schritt über die Wasser und ging Jesus entgegen. Als er aber auf den Windsturm blickte, wurde ihm angst, und als er zu sinken anfing, schrie er: „Herr, rette mich!“ Sofort streckte Jesus seine Hand aus, faßte ihn und sprach zu ihm: „Du Kleingläubiger, warum hast du dem Zweifel Raum gegeben?“ Und nachdem sie in das Boot gestiegen waren, ließ der Windsturm nach. Die im Boot waren, huldigten ihm dann, indem sie sprachen: „Du bist wirklich Gottes Sohn.“
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Matthäus 14:29–33

Jesus sagte nur: „Komm her!“ Gesagt, getan, Petrus stieg aus dem Boot aus, und das Unglaubliche passierte: Er konnte tatsächlich auf dem Wasser zu Jesus gehen! Plötzlich bemerkte Petrus aber die großen Wellen, die um ihn herum waren. Er verlor Jesus aus dem Blick und bekam plötzlich voll die Panik. „Hilfe, Jesus, ich ertrinke!“, schrie er und ging unter. Jesus ging schnell zu ihm hin, packte seine Hand und zog ihn aus dem Wasser raus. Er sagte dann zu Petrus: „Hast du so wenig Vertrauen, Petrus? Ich hab’s dir doch gezeigt! Mir kannst du echt glauben!“ Beide gingen dann zusammen zum Boot. Sobald sie an Bord waren, verschwand der Wind von selber. Die anderen waren alle schwer beeindruckt, knieten sich vor Jesus hin und sagten: „Ganz sicher, du bist wirklich Gottes Sohn!“
Volxbibel – Matthäus 14,29-33

Mt 14:22-36
(Mk 6,45-56; Joh 6,16-21) Nach dem Speisungswunder schickte Jesus seine Jünger in einem Boot voraus, und nachdem er das Volk hatte gehen lassen, stieg er allein auf einen Berg, um zu beten (vgl. Joh 6,15). Mit dem Wegschicken der Jünger bezweckte er zweierlei: zum einen entfernte er sie dadurch von der Menge, und zum anderen gab er ihnen Gelegenheit, über das, was soeben durch sie geschehen war, nachzudenken. Sie gerieten bald darauf in einen Sturm, und irgendwann zwischen drei und sechs Uhr morgens (in der vierten Nachtwache) kam Jesus zu ihnen und ging auf dem See zu ihrem Boot. Es handelte sich dabei um eine Entfernung von etwa 5 Kilometern (vgl. Joh 6,19 „als sie nun etwa eine Stunde gerudert hatten“). Was hier geschah, war ein Beweis für die Macht Jesu über die Naturelemente, mehr noch aber war es eine Lehre für den Glauben der Jünger. Ihre anfängliche Furcht, ein Gespenst zu sehen (Mt 14,26), legte sich erst, als Jesus mit ihnen sprach.
Doch Petrus genügte diese Bestätigung nicht, er wollte einen stärkeren Beweis dafür, daß es wirklich der Herr war. Er sagte: „Herr, bist du es, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf dem Wasser.“ Der Herr sagte einfach: „Komm her!“ Petrus‘ erste Reaktion spricht sehr für seinen Glauben, denn er stieg aus dem Boot und kam auf Jesus zu. (Petrus‘ Gang auf dem Wasser wird nur bei Matthäus erwähnt.) In der ganzen Geschichte der Menschheit, soweit sie aufgezeichnet wurde, gingen nur zwei Menschen auf dem Wasser: Jesus und Petrus. Aber der Glaube des Jüngers geriet ins Wanken, als er den starken Wind, d. h. das vom Sturm aufgewühlte Wasser, sah. Er begann zu sinken und schrie: „Herr, hilf mir!“ Sogleich streckte Jesus die Hand aus und ergriff ihn. Er tadelte Petrus jedoch für seinen Kleinglauben (vgl. Mt 6,30;8,26;16,8), der ihn beinahe hatte untergehen lassen.
Als die beiden das Boot erreichten, beruhigte sich der Sturm und die erstaunten Jünger fielen nieder und beteten Jesus an. Ihr Bild von Jesus hatte eine neue Dimension hinzugewonnen, sie erkannten ihn nun als Gottes Sohn an. Ganz anders die Leute aus Genezareth (Mt 14,34), einer fruchtbaren Ebene südwestlich von Kapernaum: Als sie hörten, daß Jesus angekommen sei, brachten sie alle Kranken zu ihm, damit er sie heile. Daß sie nur den Saum seines Gewandes berühren wollten, erinnert an die Frau mit dem Blutfluß aus dieser Gegend, die ebenfalls gesund geworden war, weil sie Jesu Gewand berührt hatte (Mt 9,20). Diese Menschen sahen in Jesus einen großen Heiler, doch wer er wirklich war, konnten sie nicht ganz begreifen. Das Verständnis der Jünger für seine wahre Identität wuchs dagegen ständig.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Es war etwas später, an einem anderen Tag. Als es Abend wurde, sagte Jesus zu seinen Jüngern, sie sollten ein Boot besteigen und ihm voraus auf die andere Seite des Sees fahren. Dann stieg Jesus allein auf den Berg. Es war ein ruhiger Ort, wo er zu seinem Vater, Jehova Gott, beten konnte.
Die Jünger stiegen in das Boot und segelten dann über den See. Aber bald begann ein Wind zu wehen. Er blies immer heftiger. Es war nun schon Nacht.
Die Männer zogen das Segel ein und begannen zu rudern. Aber sie kamen nicht sehr weit, weil sie starken Gegenwind hatten. Das Boot wurde von den hohen Wellen hin und her geworfen, und das Wasser spritzte hinein. Die Männer arbeiteten hart, um das Ufer zu erreichen, doch gelang es ihnen nicht.
Jesus war immer noch allein auf dem Berg. Er war lange dort gewesen. Jetzt aber konnte er sehen, daß seine Jünger in den hohen Wellen in Gefahr waren. So kam er vom Berg herunter an das Ufer des Sees. Er sprang nicht ins Wasser, um zu schwimmen, noch watete er hinein. Nein, sondern Jesus begann, über den stürmischen See zu gehen, so wie wir über einen grünen Rasen gehen würden!
Was würde geschehen, wenn du versuchtest, auf dem Wasser zu gehen? Weißt du es? — Du würdest sinken, und du könntest ertrinken. Aber bei Jesus war es anders. Er hatte besondere Kräfte.
Jesus hatte eine lange Strecke von etwa fünf bis sechs Kilometern zu gehen, um das Boot zu erreichen. So war es um die Morgendämmerung, als die Jünger Jesus über das Wasser auf sich zukommen sahen. Aber sie konnten nicht glauben, was sie sahen. Sie fürchteten sich sehr und schrien in ihrer Furcht.
Dann sprach Jesus zu ihnen: „Faßt Mut, ich bin’s; fürchtet euch nicht.“
Sobald Jesus in das Boot hereinkam, hörte der Sturm auf. Die Jünger waren wiederum überrascht. Sie fielen vor Jesus nieder und sagten: „Du bist wirklich Gottes Sohn.“ — Matthäus 14:23-33; Johannes 6:16-21.
Wäre es nicht wunderbar gewesen, damals zu leben und zu sehen, wie Jesus solche Dinge tat? — Nun, wir dürfen zu einer Zeit leben, da Jesus Dinge tun wird, die ebenso wunderbar sind.

Auf den großen Lehrer hören

Mt 14,28: Aber Petrus antwortete ihm und sprach: Herr, wenn du es bist, dann gebiete mir, über das Wasser zu dir zu kommen.

Im Anblick der Macht Jesu hob sich das Herz des Petrus hoch. Nichts soll ihn von Jesus scheiden dürfen. Er begehrt, an der Macht Jesu über die Natur teilzuhaben, zu ihm zu kommen und neben ihm zu stehen. Nicht darum bittet er: „Lass mich über die Wellen gehen!,“ sondern darum: „Lass mich zu dir kommen über das Wasser hin!“ Darum wagt er es nicht, in Hoffart, ohne die Erlaubnis Jesu in den See zu springen. Er weiß, dass er an der Macht Jesu nur teilhat, wenn Jesus ihm an ihr Anteil gibt, und bittet deshalb zuerst um Jesu Befehl.

Mt 14,29a: Er sagte: Komm!

Jesus freut sich, wenn sich der Jünger durch das, was er an ihm sieht, zu einem starken Glauben, der an seine Seite tritt, emporheben lässt . Er hat seine Gemeinschaft mit dem Vater nicht deshalb den Jüngern in Werken der Macht gezeigt, um sie in der Erkenntnis, dass er unendlich größer sei als sie, niederzubeugen, sondern um sie aufzurichten; denn er stellt sie neben sich in das Reich seines Vaters. Aber Petrus muss zuerst lernen, was Glaube ist.

Mt 14,29b-31: Und Petrus stieg aus dem Schiff und ging über das Wasser und kam zu Jesus. Als er aber den Wind sah, erschrak er und fing an zu sinken und schrie: Herr, rette mich! Aber Jesus streckte sofort seine Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: Kleingläubiger, wozu hast du gezweifelt?

Als er Jesus vor sich auf dem See stehen sah, wünschte Petrus sich neben ihn zu stellen; als er aber den Sturm sah, vergaß er Jesu Nähe und Befehl und sank, so dass Jesus ihn retten muss. Jesus macht ihm den Grund deutlich, weshalb sein Gang für ihn gefährlich wurde. Er war es für den Kleingläubigen, für den, der des Sturmes wegen das Wort Jesu für schwach hielt und es ihm nicht zutraute, dass er ihn auch jetzt erhalte. Ohne Grund und Nutzen hat er seine Gedanken geteilt, sowohl die Macht des Sturmes als die Macht Jesu erwogen und nicht nur an den Befehl Jesu, sondern auch an die Gefährlichkeit seines Ganges gedacht. Er hätte sich ohne Teilung seines Herzens mit festem Griff an das Wort Jesu halten sollen.

Mt 14,32-33: Und als sie in das Schiff einstiegen, legte sich der Wind. Die aber, die im Schiff waren, warfen sich vor ihm nieder und sagten: Du bist wahrhaftig Gottes Sohn.

In dieser Stunde brachten die Jünger Jesus die Anbetung dar; sie sahen von seinen Taten zu dem Grund seiner Macht empor und wurden gewiss, dass er aus Gott hervorgegangen ist und mit seinem ganzen Leben an ihm hängt.

Schlatter, Erläuterungen zum Neuen Testament

Siegesstimmung
Ein gewaltiges Zeichen hatte Jesus getan. 5000 Menschen hatte er satt gemacht. Aus Johannes 6,15 erfahren wir, dass das Volk in seiner Begeisterung auf der Stelle den Herrn Jesus zum König ausrufen wollte.
Wie war wohl das Herz der Jünger in dieser Stunde mit Freude erfüllt! Endlich begannen die Massen zu begreifen, wie herrlich ihr Heiland war. Sie waren in dieser Stunde sicher bereit, ihm alles zuzutrauen und jedes Opfer für ihn zu bringen.
Jeder gläubige Christ kennt diese hohen Stunden, in denen das Herz singt: »Jesus Christus herrscht als König, / alles wird ihm untertänig …«

Die abgebrochene Siegeslinie
Es ist merkwürdig, dass Jesus in diesem Augenblick seine Jünger in das Schiff »trieb«. Er bittet sie nicht, er redet ihnen nicht zu, er befiehlt ihnen nicht. Er schickt sie weg wie kleine Kinder, die man abends ins Bett schickt. Und dann treibt er das Volk ebenso von sich. Seltsam! Hätte Jesus nicht allen Grund gehabt, diese Erweckungsstimmung auszunützen? So denkt unsere Vernunft. Aber Jesus tut genau das Gegenteil. Albrecht Bengel hat gesagt: »Für die Vernunft sieht es aus, als verstände Gott sich schlecht auf seinen Vorteil.«
Jeder Jesusjünger kennt diese Enttäuschung, wenn so eine Siegeslinie plötzlich abgebrochen wird – wenn nach einer Evangelisation auf einmal alles armseliger zu sein scheint als vorher – oder wenn in unserem eigenen Leben es aussehen will, als seien wir wieder auf die Anfänge unseres Christenlebens zurückgeworfen.
Warum handelt Jesus so? In Johannes 12,24 erklärt er: »Es sei denn, dass das Weizenkorn in die Erde falle und ersterbe, so bleibt’s allein; wo es aber erstirbt, so bringt es viele Früchte.« Sowohl das Christenleben als auch das Leben der Gemeinde Jesu trägt immer das Kreuzeszeichen. »Es geht durch Sterben nur.«

Widerwärtigkeiten
»Sie litten Not von den Wellen; denn der Wind war ihnen zuwider.« Grauester Alltag! Alles scheint verkehrt zu gehen. Wo ist nun die Siegesfreude vom Nachmittag? Jetzt ist sie wenige Stunden später in tiefe Depression verwandelt.
Ich erinnere mich, wie ich einmal in der »Hammerhütte« in Siegen eine herrliche Segensstunde erlebte. Mein Glaube war so groß, dass ich dachte, ich könnte allen Gewalten der Hölle trotzen. Aber als ich meinen Wagen nach Hause steuerte, ging es immerzu durch dicken Nebel. Man kam nicht vorwärts. Und dann wurde es meinem jungen Begleiter schlecht. Das zwang mich, immer wieder den Wagen anzuhalten. Und mit Schrecken entdeckte ich, wie schnell mein großer Glaubensmut vom Nachmittag verflogen war.
Da musste ich an Paulus denken, der mit Silas zerschlagen im Kerker sitzt und doch Loblieder singt. Erst der, der die Loblieder singt, auch wenn der Wind zuwider ist, hat das Evangelium richtig begriffen.

Die Not der Herzen
Das ist eine Not, wenn unsere Glaubensfreude durch die alltäglichen Widrigkeiten so gedämpft wird, dass nur noch Verzagtheit da ist. Aber das war nicht die einzige Not der Jünger.
Es kam noch etwas anderes dazu:
Sie hatten Jesus aus den Augen verloren. Es gibt nichts Schrecklicheres für Menschen, die gewohnt sind, mit Jesus zu leben, als wenn seine Gegenwart ihnen verdunkelt wird. Und nun kommt die tiefste Not: In dieser dunklen Stunde kam auf einmal das Unterste der Herzen wieder zum Vorschein: »Sie sprachen:
Es ist ein Gespenst! Und schrien vor Furcht.«
War denn durch die Gegenwart Jesu der alte Aberglaube nicht längst abgetötet? War die tiefe Furcht, die ganz unten im Menschenherzen sitzt, nicht ausgerottet?
Das ist eine schreckliche Not, wenn Christen auf einmal merken, dass die »alte Sünde« wieder auftaucht; dass das Tiefste des Herzens noch gar nicht umgewandelt ist.
Und das geschah den Jüngern ausgerechnet nach dem Siegesnachmittag. Es ist eine alte Erfahrung, dass Jesusjünger nach besonders reichen Segenstagen an sich selber die tiefsten Enttäuschungen erleben.
Das könnte beinahe so aussehen, als sei im Leben der Jünger überhaupt nichts geändert worden. Nun, so ist es nicht. Wer Jesus gehört, erfährt wohl noch schmerzlich die Macht der Sünde. Aber er dient ihr nicht mehr. Er sieht sie als seinen Feind an. Paul Humburg sagte einmal: »Ein bekehrter Jesusjünger ist nicht sündlos. Aber vor seiner Bekehrung sündigte er fahrplanmäßig. Nach seiner Bekehrung ist die Sünde ein Eisenbahnunglück.«

Geborgen!
Wie mag wohl den Jüngern zumute gewesen sein, als in ihren ganzen Jammer hinein das Wort des Herrn tönte: »Seid getrost, ich bin’s! Fürchtet euch nicht!« So kann in der ganzen Welt niemand sprechen außer dem Herrn Jesus selbst. Und: »So er spricht, so geschieht’s; so er gebeut, so steht’s da.«
Wenn Jesus einem Herzen und Gewissen sagt: »Fürchte dich nicht!«, dann ist die Furcht wirklich verschwunden, und der Friede kehrt ein. Die ganze Geschichte zeigt zwischen den Zeilen, wie mit einem Schlag die Situation der Jünger verändert war. »Ach, mein Herr Jesu, / dein Nahesein / bringt großen Frieden ins Herz hinein. / Und dein Gnadenanblick / macht uns so selig, / dass Leib und Seele darüber fröhlich / und dankbar wird.« Da heißt es nun wirklich: »Die Freude am Herrn ist eure Stärke.«

Glaubensmut
So dachte auch Petrus. Alle Depression ist verschwunden. David sagte: »Mit meinem Gott kann ich über die Mauern springen.« Und Petrus: Mit meinem Herrn Jesus will ich über die wilden Wellen gehen.
Es würden wohl keine großen Dinge in der Welt geschehen, wenn nicht Christenherzen immer wieder diesen fröhlichen Glaubensmut fassen könnten, der ihnen sagt, dass mit Jesus das Unmögliche möglich wird.

Wieder eine Niederlage
Nach den bisherigen Erfahrungen dieses Tages hätte man dem Petrus wohl zutrauen müssen, dass er nun auf dieser Glaubenshöhe bleibt. Wir sehen ihn über das Wasser schreiten. Sein Blick ist auf den Herrn gerichtet. Ach, wäre er doch dabei geblieben, unverwandt auf seinen Herrn zu schauen! Aber er erlebt, was auch wir so oft erleben, dass die Dinge dieser Welt sich sehr geräuschvoll bemerkbar machen. »Er sah aber einen starken Wind; da erschrak er und hob an zu sinken.« Auf einmal ist die Natur nur noch drohend und schrecklich. Auf einmal sieht er nur noch eine Umwelt, die sich gegen ihn verschworen hat. Blitzartig fängt sein Gehirn an zu berechnen, welche entsetzliche Tiefe unter seinen Füßen ist. Er ist jetzt bloß noch ein Mann der Vernunft, der rechnet, wie ein Mensch rechnet, und der die Macht des Herrn in keiner Weise mehr einkalkuliert.
Schreckliche Stunden sind das, die keinem Christenleben erspart bleiben, wo die Welt mit ihren Drohungen und Sorgen bereitenden Wellen viel mächtiger zu sein scheint als der Herr.

Ein Gebet aus Herzensgrund
Als die Wogen über Petrus zusammenschlagen wollen, besinnt er sich auf seinen starken Herrn. Und nun kommt ein Schrei aus seinem Mund: »Herr, hilf mir!«
Es gibt mancherlei Gebete. Da sind die Gebete in der kirchlichen Agende. Wenn der Pfarrer sagt: »Lasst uns beten!«, dann faltet die Gemeinde die Hände und beugt das Haupt. Wenn ich das sehe, frage ich mich manchmal erschrocken: »Wie viele werden wohl jetzt richtig mit dem Herrn reden?« Und dann gibt es das Gebet des Pharisäers, der dem Herrn alle seine Tugenden ausbreitet. Es gibt Tischgebete, die so leer sind, dass einmal ein christlicher Mann darüber spottete: »Es ist nur ein Wa-wa-wa über dem Suppenteller.«
Wie anders das Gebet des Petrus! Da ist die Verzweiflung über die eigene Ohnmacht und das Vertrauen zu der Stärke des Herrn. Da ist das Wissen um die Abgründe unter seinen Füßen und das Vertrauen zu der starken Hand Jesu. Dass wir doch dies Gebet recht lernten: »Herr, hilf mir!« So sollten wir rufen in den Nöten unseres Lebens. »Herr, hilf mir!« sollten wir rufen, wenn die Anfechtungen der Sünde zu stark werden. »Herr, hilf mir!« – das ist die Antwort des Glaubens auf das Evangelium.

Erfahrung der Errettung
»Jesus aber reckte alsbald die Hand aus und ergriff ihn.« So hat der Herr Jesus wieder die Hand ausgestreckt und hat den Petrus ergriffen, als der nach der Auferstehung Jesu meinte, er sei nicht mehr tüchtig zum Jüngersein und Apostelamt. Davon erzählt Johannes 21. Errettung, die man erfahren hat – das ist die
Melodie der ganzen Bibel. Israel wird aus Ägypten errettet. Und die Gemeinde Jesu wird errettet durch das Blut Jesu von Sündenschuld und Sündenmacht, vom drohenden Gesetz und von der Verlockung der Welt, von der Macht Satans und vom ewigen Verderben.

Jesus allein
Welche Temperaturschwankungen hat der Glaube der Jünger in kurzer Zeit durchgemacht! Es ist tröstlich, das zu lesen; denn jeder Jesusjünger leidet unter diesen Temperaturschwankungen des Glaubens. Davon weiß ein unbekehrter Mensch nichts. Aber einer, der sich aufgemacht hat, Jesus nachzufolgen, weiß davon um so mehr. Und er lernt über all den Schwankungen: »Mein Heil beruht nicht in mir, sondern allein in Jesus und dem, was er für mich getan hat.« So lernt man dann als reifste Erfahrung seines Glaubenslebens singen: »Auf dem Lamm ruht meine Seele.

Wilhelm Busch, – In der Seelsorge Gottes

Wo wären wir? Wäre ich überhaupt mit im Boot? Und hätte ich den Mut, aus dem Boot auszusteigen?

„das neue Land, in dem Gott das Sagen hat“

Das Reich der Himmel ist gleich einem im Acker verborgenen Schatz, welchen ein Mensch fand und verbarg; und vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker
Elberfelder 1871 – Matthäus 13,44

»Die neue Welt Gottes ist mit einem Schatz zu vergleichen, der in einem Acker vergraben war: Ein Mensch fand ihn und deckte ihn schnell wieder zu. In seiner Freude verkaufte er alles, was er hatte, und kaufte dafür den Acker mit dem Schatz.
Gute Nachricht Bibel – Mt 13,44

Das neue Land, in dem Gott das Sagen hat, kann man auch gut mit einem vergrabenen Schatz vergleichen, den ein Typ zufällig beim Umgraben von einer Wiese findet. Er verbuddelt den Schatz ganz schnell wieder. Weil er sich so sehr über das Ding gefreut hat und es so wertvoll für ihn ist, geht er los und versteigert seinen ganzen Besitz bei E-Bay. Das macht er nur, um diese Wiese kaufen zu können, denn dann gehört auch der Schatz ihm.
VolxBibel – Mt 13,44

Mit dem Königreich des Himmels ist es wie mit einem Schatz, der in einem Feld versteckt war. Ein Mann fand ihn und versteckte ihn wieder. Er freute sich so sehr, dass er losging und alles verkaufte, was er besaß, und das Feld kaufte.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Matthäus 13,44


ὅμοιος V. 31. θησαυρός Vorratskammer, -haus; Schatzbehälter; Schatz. κε-κρυμμένῳ V. 35, attr.; θησαυρῷ κεκρυμμένῳ … einem Schatz, der … verborgen/vergraben war. ἀγρός V. 24. εὑρών Aor. Ptz. εὑρίσκω, temp. (A291,1 Anm. 1; zur Verschränkung m. ὅν vgl. A364b). ἔ-κρυψεν Aor. κρύπτω V. 35. ἀπό hier kaus. (BDR § 2101); ἀπὸ τῆς χαρᾶς αὐτοῦ in seiner Freude (B χαρά 1). πωλέω verkaufen. πάντα ὅσα alles, was (vgl. B ὅσος 2). ἀγοράζω (< ἀγορά Marktplatz) kaufen; ὑπάγει καὶ πωλεῖ … ἔχει … ἀγοράζει praesens narrativum (A235).

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Schätze wurden früher oft aus Sicherheitsgründen vergraben. Hier ist höchstwahrscheinlich an einen abhängigen Bauern oder Landarbeiter gedacht, der den Schatz bei der Arbeit auf dem Feld eines Großgrundbesitzers entdeckte und wieder vergrub, damit dieser nicht Anspruch darauf erhob. Dann verkaufte er alles, was er besaß, um den Acker und damit den Schatz zu erwerben. Geschichten vom Finden eines verlorenen Schatzes waren bei der armen Bevölkerung natürlich sehr beliebt. Jesus möchte seine Hörer veranlassen, nach einem noch weit kostbareren Schatz zu suchen.

Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

In einem fünften Gleichnis verglich Jesus das Himmelreich mit einem Schatz, verborgen im Acker. Ein Mensch, der diesen Schatz gefunden hatte, kaufte den Acker, um den Schatz für sich zu behalten. Da der Herr auch dieses Gleichnis nicht deutete, finden sich hier ebenfalls mehrere verschiedene Auslegungsvarianten. Von der Abfolge der Gleichnisse her scheint es am wahrscheinlichsten, daß hier von Israel, Gottes „Eigentum“ (2Mo 19,5; Ps 135,4), die Rede ist. Ein Grund dafür, daß Jesus in die Welt kam, war Israels Erlösung. Man könnte ihn also mit dem Mann gleichsetzen, der alles verkaufte, was er besaß (die Herrlichkeit des Himmels; vgl. Joh 17,5; 2Kor 8,9; Phil 2,5-8), um den Schatz zu erwerben.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Aber wem gehörte der Schatz? Durfte man den gefundenes behalten? Doch eigentlich nicht! – oder?

Das erste dieser Gleichnisse befasst sich mit der unerwarteten Entdeckung des Reiches Gottes, das zweite mit dem erfolgreichen Abschluss einer Suche danach. In beiden Fällen erkennt die Person, die darauf stößt, seinen großen Wert und ist bereit, alles aufzugeben (er verkaufte alles, was er besaß), um eine persönliche Beziehung zu Gott zu haben (er kaufte dieses Feld / die sehr wertvolle Perle).
Ein Schatz, der in einem Feld versteckt ist (Vers 44). Laut Halakhah gehört der Schatz, wenn er nicht markiert und auf öffentlichem Land gefunden wird, dem Finder. Wenn es markiert ist, muss der Eigentümer gesucht werden. Wenn es natürlich (ein Goldnugget oder ein Diamant) oder nicht markiert und auf privatem Land ist, gehört es dem Eigentümer des Landes; Deshalb hat der Finder dieses Feld gekauft – um Eigentümer zu werden.
Die Geschichte scheint jedoch zu implizieren, dass der Finder das Feld zum Preis vor dem Schatz gekauft hat und dass er das Feld nicht zu diesem Preis verkauft hätte, wenn der Besitzer gewusst hätte, dass der Schatz dort war. Dies wirft eine ethische Frage auf: Ist der Finder entweder durch Halacha oder moralisch (falls dies anders ist) verpflichtet, den Besitzer des Schatzes vor dem Kauf des Feldes zu benachrichtigen? Nein. Eigentum hat immer ein Potenzial, das über das hinausgeht, was die Eigentümer wissen. Nur Gott hat vollkommene Informationen. Ein Eigentümer kann die Möglichkeiten untersuchen, die sein Eigentum bietet, und andere sind nicht verpflichtet, ihre Zeit mit der Erweiterung seines Wissens zu verbringen. Wenn ich also erfahre, dass Ihr Land Öl enthält, muss ich Sie nicht darüber informieren, wenn ich ihm den Kauf anbiete, da das Eigentum Sie mehr als mich motivieren sollte, dies selbst herauszufinden. Der Verkäufer dieses Grundstücks erhielt einen fairen Preis für sein Grundstück mit dem ihm bekannten Potenzial; Wie so oft hat der neue Eigentümer es gekauft, weil er zusätzliches Potenzial wahrgenommen hat.

Stern – Kommentar zum jüdischen Neuen Testament

Wenn Sie Atem haben, haben Sie Hoffnung. Durch den Messias kannst du ein neues Herz empfangen.
Jeschua erzählte ein Gleichnis über das Himmelreich und verglich es mit einem Schatz, der auf einem Feld versteckt war. „Als ein Mann es fand“, fuhr Jeschua fort, „versteckte er es wieder und verkaufte dann in seiner Freude alles, was er hatte, und kaufte dieses Feld“ (Mt 13,44). Prof. DA Carson erklärte: „Das Himmelreich ist unendlich mehr wert als die Kosten der Jüngerschaft, und diejenigen, die wissen, wo der Schatz liegt, geben freudig alles andere auf, um ihn zu sichern.“ Wenn Sie Jesus, dem Messias, begegnen, werden Sie verstehen genau das was das bedeutet. Ich sage dir, was auch immer es kostet, es lohnt sich!

Jüdische Einwände gegen Jesus beantworten

Beispiele für Menschen, die als Rabbiner den Messias gefunden haben, und dann alles auf der Erde verloren haben, findet man unter anderem in der Broschüre „die Weiheit ruft
Was bin ich bereit, für Jehovahs Königreich aufzugeben? Lebe ich schon „im Blick auf die Ewigkeit“? Oder suche ich noch bei meiner Kirche/Gemeinde/Versammlung den Schutz, den nur Jehovah durch ein persönliches Verhältnis bieten kann?

„nicht aufgrund unserer Werke“

So schäme dich nun nicht des Zeugnisses unseres Herrn noch meiner, seines Gefangenen, sondern leide Trübsal mit dem Evangelium, nach der Kraft Gottes; der uns errettet hat und berufen mit heiligem Rufe, nicht nach unseren Werken, sondern nach seinem eigenen Vorsatz und der Gnade, die uns in Christo Jesu vor den Zeiten der Zeitalter gegeben, jetzt aber geoffenbart worden ist durch die Erscheinung unseres Heilandes Jesus Christus, welcher den Tod zunichte gemacht, aber Leben und Unverweslichkeit (O. Unvergänglichkeit) ans Licht gebracht hat durch das Evangelium, zu welchem ich bestellt worden bin als Herold (O. Prediger) und Apostel und Lehrer der Nationen.
Elberfelder 1871, – 2 Timotheus 1,8–11

Schäm dich also nicht, dich in aller Öffentlichkeit zu unserem Herrn Jesus Christus zu bekennen. Halte weiter zu mir, obwohl ich jetzt für ihn im Gefängnis bin. Sei auch du bereit, für die rettende Botschaft zu leiden. Gott wird dir die Kraft dazu geben.  Er hat uns gerettet und uns dazu berufen, ganz zu ihm zu gehören. Nicht etwa, weil wir das verdient hätten, sondern aus Gnade und freiem Entschluss. Denn schon vor allen Zeiten war es Gottes Plan, uns in seinem Sohn Jesus Christus seine erbarmende Liebe zu schenken. Das ist jetzt Wirklichkeit geworden, denn unser Retter Jesus Christus ist gekommen. Und so lautet die rettende Botschaft: Er hat dem Tod die Macht genommen und das unvergängliche Leben ans Licht gebracht.  Diese Botschaft soll ich als Apostel und Lehrer bekannt machen.
 Darum hat man mich auch ins Gefängnis geworfen. Aber ich schäme mich nicht dafür, denn ich weiß genau, an wen ich glaube. Ich bin ganz sicher, dass Christus mich und all das, was er mir anvertraut hat, bis zum Tag seines Kommens bewahren wird. Halte dich an die unverfälschte Lehre unseres Glaubens, wie du sie von mir gehört hast, und gib sie entsprechend weiter. Lass dich dabei von dem Glauben und der Liebe leiten, die wir in Jesus Christus haben.  Bewahre diese kostbare Gabe, die dir anvertraut ist. Die Kraft dazu wird dir der Heilige Geist geben, der in uns wohnt.
Hoffnung für Alle – 2 Tim 1,8–14

Deshalb schäm dich nicht dafür, dass du ein Zeuge unseres Herrn bist, und auch nicht für mich, weil ich seinetwegen ein Gefangener bin. Trag vielmehr deinen Teil am Erleiden von Schwierigkeiten für die gute Botschaft und stütz dich dabei auf die Kraft Gottes.  Er hat uns gerettet und uns mit einer heiligen Berufung berufen, aber nicht wegen unserer Taten, sondern weil es sein Wille war und aus unverdienter Güte. Diese wurde uns in Verbindung mit Christus Jesus schon vor langen Zeiten geschenkt, doch jetzt ist sie durch das Offenbarwerden unseres Retters, Christus Jesus, deutlich sichtbar geworden, durch ihn, der den Tod aufgehoben und durch die gute Botschaft Licht auf Leben und Unvergänglichkeit geworfen hat. Für diese Botschaft bin ich zum Prediger, Apostel und Lehrer ernannt worden.
Deswegen erleide ich auch das alles, aber ich schäme mich nicht. Denn ich kenne den, dem ich geglaubt habe, und bin zuversichtlich, dass er das Gut, das ich ihm anvertraut habe, bis zu jenem Tag bewahren kann.  Halte dich weiter an das Muster gesunder Worte, die du von mir gehört hast, mit dem Glauben und der Liebe, die aus der Gemeinschaft mit Christus Jesus entstehen. Bewahre dieses kostbare dir anvertraute Gut mithilfe des heiligen Geistes, der in uns wohnt.
neue Welt Übersetzung – 2018 – 2 Timotheus 1,8–14

Um seinen jungen Mitstreiter noch weiter zu bestärken, greift der Apostel einige der wichtigsten Elemente des von ihm und Timotheus verkündeten Evangeliums heraus: Gott hat uns selig gemacht und berufen mit einem heiligen Ruf. Das ist eine vollendete Tatsache, keine Prophezeiung, die erst in der Zukunft erfüllt wird. Timotheus kann sich deshalb in seiner Arbeit auf die Kraft Gottes verlassen. Die Erlösung, die ein Christ schon jetzt besitzt, steht zudem in keinerlei Zusammenhang mit den Verdiensten des Gläubigen, sondern geschieht allein nach dem Ratschluß (prothesin; vgl. Röm 8,28; 9,11; Eph 1,11;3,11 ) und nach der Gnade Gottes (vgl. 1Tim 1,14). Das ist die Kernaussage des Evangeliums überhaupt (vgl. Eph 2,8-10 ). Die unverdiente Gnade, die ihnen durch die Erscheinung (epiphaneias; 2Thes 2,8; 1Tim 6,14; 2Tim 4,1.8; Tit 2,13) unseres Heilands Christus Jesus offenbart wurde, wurde den Christen bereits vor der Zeit der Welt verliehen. Hier und in Tit 1,4; Tit 2,13 und Tit 3,6 erhält Christus den Titel „Heiland“; in 1Tim 1,1; 2,3; 4,10 und Tit 2,10; 3,4 wird der Titel für Gott verwendet (vgl. 2 Petrus 1,1 mit 2 Petrus 3,18). Beide Attributierungen sind korrekt, aber in unterschiedlichem Sinne: Christus, der Sohn, verkörperte den Heilsplan Gottes des Vaters, durch den dem Tode, dem Sold der Sünde (vgl. 1Mo 2,17; Röm 5,12; 6,23), die Macht genommen (1Kor 15,26) und das Leben und ein unvergängliches Wesen (vgl. 1 Petrus 1,4) ans Licht gebracht wurden.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

In 1 Timotheus 1,12 dankt Paulus Gott dafür, dass Er ihn in den Dienst gestellt hatte. In 2 Timotheus 1,8–11 spricht er von der Errettung und der Berufung in Christus und von dem „Evangelium, zu dem ich bestellt worden bin als Herold und Apostel und Lehrer der Nationen.“ So ist auch bei der Beschreibung der Berufung der zwölf Apostel in Markus 3,14 zu sehen, dass sie vom Herrn selbst bestimmt, befähigt und ausgesandt wurden.
Diese Verse sprechen eindeutig davon, dass die Einsetzung und die Ernennung zum Dienst durch Gott selbst geschehen. Paulus sagt mit Bestimmtheit, dass das Evangelium, das er predigte, und der Lehrdienst, der ihm gegeben war, nicht nach Menschenweise geschah oder von Menschen empfangen worden war, nicht einmal von den Aposteln, die vor ihm waren. Wenn dann Paulus von Gott berufen und bestellt wurde und sein Dienst nicht von den Aposteln, die ihm vorangingen, erlernt wurde, wie konnten sie oder irgendjemand anderes ihn ordinieren? Und warum würde er, oder irgendjemand anderes, eine menschliche Ordination oder Bevollmächtigung benötigen, wenn Gott, der die höchste Autorität hat, ihn auserwählt, berufen, begabt und gelehrt hatte?

Keine menschliche Ordination
Es gibt weder im Alten Testament noch im Neuen Testament eine menschliche Ordination oder Bevollmächtigung in Verbindung mit Paulus oder einem anderen Propheten oder Prediger. Ja, Paulus sagt sogar, dass, als Gott ihn berief, er sich nicht mit irgendwelchen menschlichen Personen beriet, noch nach Jerusalem hinaufging, um sozusagen das Einverständnis und die Bevollmächtigung der Apostel dort einholte.
Nun gilt dasselbe Prinzip, nach dem Paulus und andere in der Apostelgeschichte eingesetzt wurden, auch heute. Gottes Einsetzung kommt von höchster Stelle und ist ausreichend. Denn wenn Christus jemandem eine Gabe gegeben hat, um sie für Ihn zu verwenden, und jenen für seinen Dienst berufen und bestimmt hat, ist dieser sicherlich untreu, wenn er zu irgendeiner Körperschaft von Menschen geht und sie um ihre Erlaubnis bittet, die Gabe zu benutzen, oder wenn er darin versagt sie zu benutzen, weil Menschen es nicht gutheißen. Die Gabe bringt die Verantwortung mit sich, sie zu benutzen, und die Berufung Gottes zieht Gehorsam Ihm gegenüber nach sich. Natürlich müssen die Ansprüche, was Gabe und Berufung angeht, immer geprüft werden. Diejenigen, die geistlich gesinnt sind, werden leicht erkennen, ob jemand eine Gabe hat und von Gott berufen ist oder nicht und werden die fragliche Person dementsprechend ermutigen oder warnen.

Raymond K. Campbell – Die Versammlung des lebendigen Gottes


2 Tim 1:8 : Jünger wurden dazu berufen, in die Fußstapfen ihrer Lehrer zu treten. Mit dem Leiden ist hier die Gefangenschaft und drohende Hinrichtung des Apostels gemeint.
2Tim 1:9-11 : Der Berufungsgedanke ist echt alttestamentlich und jüdisch, hinter den Begriffen »Erscheinung« und »unvergänglich« stehen griechische Vorstellungen (die jedoch seit langem von den Diasporajuden übernommen worden waren); der Begriff des »Retters« (z. B. Schlachter) schließlich ist in beiden Kulturkreisen bekannt. Dass Paulus in beiden Welten zu Hause ist, ist kaum überraschend. Die meisten Diasporajuden und auch manche palästinischen Juden sahen im Großen und Ganzen keinen Gegensatz zwischen der Treue zum A.T. und der Tatsache, dass sie die Sprache der Kultur sprachen, in der sie lebten.

Craig Keener, Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Da hat er uns befreit und uns zu einem Leben der Heiligkeit als sein Volk berufen. Dies ist die gute Nachricht: Gott hat uns (1 Tim. 1: 1) von der Strafe des ewigen Todes befreit, die uns für unsere Sünden zusteht, und er hat uns berufen, ein Leben in Heiligkeit zu führen. Das Heil basiert nicht auf Taten (Röm. 1: 16–8: 38; Eph. 2: 8–10), sondern auf der Gnade, die Gott uns gegeben hat, die wir mit dem Messias Jeschua vereint sind.

Die vollständige jüdische Studienbibel: Notizen

Wir sollten uns nicht schämen, Jeschua Zeugnis zu geben (Ro 1:16, 10: 8b – 10) oder mit seinen Arbeitern zusammenzuarbeiten, selbst wenn sie sich im Gefängnis befinden und unter Schande leiden. Onesiphorus (Vers 16) ist unser Modell; Sha’ul fügt um 2: 3–7 mehr zu diesem Thema hinzu. Dieser Vers ist für messianische Juden relevant, da wir von Ungläubigen oft mit Verachtung oder Misstrauen betrachtet werden. Wir sollten unseren Anteil daran akzeptieren und wissen, dass Gott uns die Kraft dafür geben wird, da er uns alles gegeben hat, was sich für uns lohnt (Verse 9–10).

9–10 Hier ist das Evangelium in Miniatur. Gott hat uns (siehe 1 Ti 1: 1N) von der Strafe des ewigen Todes befreit, die uns für unsere Sünden gebührt; das ist vorbei. Vorläufig hat er uns gerufen, ein Leben in Heiligkeit zu führen, nicht in Libertinismus (3: 2–5). Diese Erlösung ist nicht auf unsere Taten zurückzuführen; Wir haben es nicht verdient, wir haben keinen Anspruch auf Gott (Ro 1: 16–8: 39, Ep 2: 8–10). Es ergibt sich vielmehr aus seinem eigenen Zweck; Dies ist es, was die Gnade hervorgebracht hat, die er uns gegeben hat, die wir mit dem Messias Jeschua vereint sind. Gottes Absicht existierte und seine Gnade wurde vor Beginn der Zeit zugewiesen (siehe Ep 1: 3–14, Rv 13: 8), aber für die Menschheit war es ein Geheimnis. Erst jetzt, zur Zeit seiner eigenen Wahl (Ro 5: 6, Ga 4: 4, 1 Ti 2: ​​6), hat er es durch das (3: 3–4, 9; Co 1:26) veröffentlicht Erscheinen von Jeschua, dem Messias, unserem Befreier (dies ist Gottes Rolle, Vers 9), der den Tod abschaffte und das Leben und die Unsterblichkeit offenbarte, die uns in Zukunft gehören werden (vgl. 1: 1, 2:18). Dies ist die Gute Nachricht, das Evangelium, das sich jeder durch Vertrauen, Liebe und Befolgung seiner Lehre aneignen kann (Vers 13).

Stern – Kommentar zum jüdischen Neuen Testament: ein Begleitband zum jüdischen Neuen Testament