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aber ich bin doch im Recht!?!?

Denn was für ein Ruhm ist es, wenn ihr ausharret, indem ihr sündiget und geschlagen werdet? Wenn ihr aber ausharret, indem ihr Gutes tut und leidet, das ist wohlgefällig bei Gott
Elberfelder 1871, – 1 Petr 2,20

Oder hättet ihr irgendeinen Grund, stolz zu sein, wenn ihr wegen einer Verfehlung bestraft werdet und die Schläge standhaft ertragt? Aber wenn ihr leiden müsst, obwohl ihr Gutes tut, und dann standhaft bleibt – das findet Gottes Anerkennung
Neue Genfer Übersetzung 2013 – 1.Petrus 2,20

Natürlich verdient ihr keine besondere Anerkennung, wenn ihr Schläge geduldig hinnehmt, die ihr bekommt, weil ihr Unrecht getan habt. Aber wenn ihr für das Gute, das ihr getan habt, leidet und Schläge geduldig ertragt, ist das ein Zeichen für die Gnade Gottes.
Neues Leben – Bibel 2006 – 1 Petr 2,20

ποῖος18 wie beschaffen? was für ein? erg. ἐστίν. κλέος7 Ruhm. ἁμαρτάνοντες Ptz. ἁμαρτάνω, temp. od. kaus. κολαφιζόμενοι Ptz. Pass. κολαφίζω mit der Faust schlagen, ohrfeigen, misshandeln; temp. od. kaus. [Var. κολαζόμενοι Ptz. Pass. κολάζω strafen, züchtigen]. ὑπο-μενεῖτε Fut. -μένω117 bleiben; standhalten, aushalten, ertragen; εἰ ἁμαρτάνοντες καὶ κολαφιζόμενοι ὑπομενεῖτε wenn ihr es ertragt, wenn/weil ihr euch verfehlt und (dafür) misshandelt werdet; wenn ihr für Verfehlungen Misshandlungen zu ertragen habt; analog V. 20b. ἀγαθο-ποιοῦντες Ptz. -ποιέω V. 15, temp. πάσχοντες Ptz., kond. παρὰ θεῷ V. 4.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Hier propagiert Petrus ein Prinzip, das überall Gültigkeit hat, wo jemand zu Unrecht leidet. Die Bereitschaft, das Unrecht geduldig zu ertragen, erwächst aus dem Bewußtsein des Gläubigen, daß Gott gegenwärtig ist. Um schlechter Taten willen bestraft zu werden, bringt keinen Ruhm. Gott wohlgefällig ist vielmehr ein demütiges Auf-sich-Nehmen unverdienten Leidens, denn eine solche Haltung ist Gnade.Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord BibelkommentarHier propagiert Petrus ein Prinzip, das überall Gültigkeit hat, wo jemand zu Unrecht leidet. Die Bereitschaft, das Unrecht geduldig zu ertragen, erwächst aus dem Bewußtsein des Gläubigen, daß Gott gegenwärtig ist. Um schlechter Taten willen bestraft zu werden, bringt keinen Ruhm. Gott wohlgefällig ist vielmehr ein demütiges Auf-sich-Nehmen unverdienten Leidens, denn eine solche Haltung ist Gnade.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Im Umgang mit den Pflichten gläubiger Diener formuliert Petrus vier Dinge. Erstens sollen sie sich in Vers 18 ihren Herren unterwerfen: Diener, unterwirf dich deinen Herren mit aller Angst; nicht nur zum Guten und Sanften, sondern auch zum Froward.

Das griechische Wort für Diener bedeutet „Haushaltssklaven“ oder „Hausangestellte“. Dies ist nicht dasselbe Wort wie Knechte in Vers 16. Die Verpflichtung des Haussklaven besteht darin, sich aller Angst zu unterwerfen, nicht der Angst vor dem Meister, sondern der Angst vor Gott. Dies gilt für alle Klassen von Meistern: die Guten und Sanften sowie die Froward, was „krumm“ bedeutet. Sie müssen sich sogar einem krummen Meister unterwerfen, nicht im Sinne illegaler Dinge, sondern legitimer Dinge, die ein Meister von ihm verlangen könnte. Gehorsam gegenüber solchen Meistern ist eine Gnade.

Die Anwendung von Master-Servant-Beziehungen gilt für Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehungen. Die Mitarbeiter müssen sich ihren Arbeitgebern aus Respekt unterwerfen, egal ob sie hart oder gütig sind, weil Gott es befiehlt. Wenn ein Gläubiger für einen ungerechten Arbeitgeber arbeitet, hat er biblisch gesehen zwei Möglichkeiten: Entweder kann er sich der Situation unterwerfen und mit ihr leben, oder er kann zurücktreten und einen anderen Job finden. Die Bibel erlaubt es einem Gläubigen nicht, an Streiks teilzunehmen, weil sie sich Ihren Meistern mit aller Angst unterwerfen sollen, ob sie gut oder schlecht sind.

Zweitens ist es für ihr Gewissen besser, in Vers 19 falsch zu leiden: Denn dies ist akzeptabel, wenn ein Mann für das Gewissen gegenüber Gott Trauer erträgt und falsch leidet.

Um des Gewissens gegenüber Gott willen ist es viel besser, falsch zu leiden, als zu rebellieren, wie im Fall eines Streiks. Das Wort if macht dies zu einer erstklassigen Bedingung im Griechischen und bedeutet „dies ist vor Gott akzeptabel“.

Drittens ist es schlecht, für begangene Sünden zu leiden, denn dann verdient man es, wie in Vers 20a heißt: Zu welcher Ehre ist es, wenn du, wenn du sündigst und dafür geschlagen wirst, es geduldig nehmen sollst.

Das Wort Ruhm bedeutet „Ruhm“ oder „Ruf“. Es bezieht sich auf die Meinung eines Einzelnen, wenn sich der Bericht über sein Verhalten verbreitet. Wenn er sündigt, gibt es keinen Grund für diese Art der Ausdauer des Patienten.

Und das vierte wird in Vers 20b gegeben: Wenn ihr es aber gut macht und dafür leidet, sollt ihr es geduldig nehmen, ist dies bei Gott akzeptabel.

Nach diesem Vers muss ein Gläubiger, wenn er zu Unrecht leidet, anstatt zu streiken oder zu rebellieren, diese Leiden geduldig ertragen, in dem Wissen, dass er von Gott akzeptiert wird, und Gott wird ihn zu gegebener Zeit belohnen. Wenn ein Gläubiger gegen seinen Arbeitgeber schlägt, hat er sein Ansehen im Segen vor Gott verloren. Er mag zwar ein besseres Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen erreichen, aber er hat die ewigen Vorteile verloren, eine besondere, ewige Belohnung von Gott zu erhalten, wenn er seinem Arbeitgeber unterwürfig ist.

Fruchtenbaum

Wenn wir getadelt oder ungerecht behandelt werden – wie gehen wir damit um? Unsere Reaktionen können ganz unterschiedlich sein, wie es die folgenden Beispiele zeigen.
1. Angenommen, ich sündige und werde dafür getadelt, doch ich ärgere mich deswegen oder gerate in Wut. Dann folgen daraus oft weitere Sünden. Ein Beispiel dafür ist König Asa, der sich über die Zurechtweisung des Sehers Hanani ärgerte, ja, in Zorn geriet, und den Propheten einsperrte (2. Chr 16,7-10).
2. Nehmen wir an, ich sündige, aber ich bekenne das Vorgefallene und tue Buße, nachdem ich gerügt worden bin, und nehme die Zurechtweisung geduldig an. Das Sündigen ist sicher keine Ehre für mich, aber so kann die Sache wieder in Ordnung kommen. Ein Beispiel dafür ist König David. Als der Prophet Nathan zu ihm kam, ihm sein Vergehen (die Sünde des Ehebruchs und des Mordes) aufdeckte und zu ihm sagen musste: «Du bist der Mann», da beugte David sich unter den ernsten Tadel des HERRN durch den Propheten (2 Samuel 12,1-15).
3. Nehmen wir an, ich tue Gutes, doch ich muss dafür leiden. Nun werde ich böse auf die, die mich verletzen, oder bitter gegen Gott. Die Folge ist, dass mein Gutestun zur Sünde entartet.
Oft reagieren wir auf eine dieser drei Arten, wenn wir zurechtgewiesen werden oder Widerstand zu spüren bekommen. Aber alle drei Reaktionen folgen dem Muster des sündigen Menschen, nicht dem Vorbild unseres Herrn Jesus Christus.
Zwei weitere Beispiele führen uns zu Christus, dem vollkommenen Vorbild.
4. Angenommen, ich tue Gutes, und wenn ich dafür leiden muss, ertrage ich es geduldig. Ein solches Verhalten ist «wohlgefällig bei Gott» und bringt ewigen Segen mit sich (1 Petrus 2,20; Mt 5,10-12). Der Apostel Paulus schrieb: «Deshalb habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Schmähungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten für Christus; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark» (2 Korinther 12,10).
5. Nehmen wir an, ich tue Gutes, und wenn ich dafür leiden muss, erweise ich denen, die gegen mich sind, etwas Gutes. Dann beweist mein Verhalten, dass ich gemäss Matthäus 5,44.45 «ein Sohn unseres Vaters, der in den Himmeln ist, geworden bin».

Halte fest 2006

Also auch wenn ich im Recht bin – kann ich aus der Sicht der Ewigkeit heute Unrecht ertragen? Wenn ich natürlich nur dem Munde nach an eine Ewigkeit glaube, dann muss ich heute gegen Unrecht einen Anwalt nehmen/auf die Straße gehen. Wie sehr unterscheidet sich die heutige Ansicht der meisten Menschen doch von der Sicht von Petrus und vor allem von der Sicht von Christus!

Dankbarkeit – für was denn?

(Von David Ein Psalm ) Jehovas ist die Erde und ihre Fülle, der Erdkreis und die darauf wohnen. Denn er, er hat sie gegründet über Meeren, und über Strömen sie festgestellt.
Wer wird steigen auf den Berg Jehovas, und wer wird stehen an seiner heiligen Stätte?
Elberfelder 1871, – Psalm 24,1–3

Jehova’s ist die Erde, und was sie füllt; der Erdkreis, und die darauf wohnen. Denn er hat auf Meere sie gegründet, und auf Fluthen sie befestigt.
Wer darf besteigen den Berg Jehova’s; und wer stehen an seiner heiligen Stätte?
van Ess_1858, Ps 24,1–3

Die Erde ist Jehovahs, und ihre Fülle, die Welt, und die darauf
wohnen (sitzen). Ps 50,12; 2Mo 9,29; 19,5; 1Kön 8,27; 1Kor 10,26.Denn Er hat auf die Meere sie gegründet, und auf den Flüssen sie festgestellt. Ps 136,6; 1Mo 7,11.
Wer wird hinaufgehen auf den Berg Jehovahs, und wer wird aufstehen am Orte Seiner Heiligkeit? Ps 15,1f; Jes 2,2; 2Chr 3,1.
Tafelbibel Psalm 24:1-3

Die Erde ist des Herrn usw. Der Vergleich der Kinder Abrahams mit der ganzen übrigen Welt wird uns noch öfters begegnen: er will die unverdiente Güte Gottes ins Licht setzen, die Israel aus allen Völkern heraushob und mit besonderer Gunst umfasste. Der Anfang des Psalms weist also vor allem darauf hin, dass die Juden von sich selbst nichts haben, das ihnen im Vergleich mit den Heiden ein Recht auf eine nähere und engere Gemeinschaft mit Gott gebe. Denn da Gott durch seine Vorsehung die ganze Welt in ihrem Stand erhält, so erstreckt sich die Macht seiner Herrschaft über alle Menschen in gleicher Weise. Er muss mit Recht überall verehrt werden, da er allen ohne Ausnahme seine väterliche Fürsorge erweist. Wenn er die Juden den anderen Völkern vorzog, so musste bei ihnen irgendein heiliges Band, das sie von den gewöhnlichen Menschen unterschied, hinzukommen. Dies gibt Veranlassung, sie zur Heiligkeit einzuladen und zu ermahnen. Denn es ist billig, dass Menschen, die Gott zu seinen Kindern angenommen hat, auch besondere Merkmale davon an sich tragen, durch die sie von den Draußenstehenden sich abheben. Nicht als könnte man dem Herrn zuvorkommen und seine Gnade verdienen: aber David knüpft an die Erwählung an und erinnert, dass die Kinder Israels diese Ehre erst dann fest und sicher besitzen werden, wenn sie nach einem frommen und gerechten Leben trachten. Es würde umsonst sein, dass Gott sie zu seinem Eigentum aussondert, wenn sie sich nicht der Heiligkeit befleißigten. Zuerst sagt er also, dass Gott der König der ganzen Welt ist, sodass alle Sterblichen schon durch das Recht der Natur zu seinem Dienste verpflichtet sind; dann weist er darauf hin, dass er mit einem geringen Teil der Menschen den Bund der Gnade geschlossen und durch die Aufrichtung des Zeltes den Kindern Abrahams ein Zeichen seiner Gegenwart gegeben hat, damit sie sicher seien, dass er in ihrer Mitte throne; endlich lehrt er, dass sie nach Reinheit des Herzens und der Hände trachten müssen, wenn sie zu seiner heiligen Familie gezählt werden wollen.
Und was drinnen ist. Freilich umfasst dieser Ausdruck den ganzen Reichtum der Erdenwelt: doch wird insbesondere an die Menschen zu denken sein, die den herrlichsten Schmuck und die größte Zierde der Erde bilden. Denn ohne sie wäre die Erde einsam und öde, und es würde nicht viel austragen, wenn Gott auch allen anderen Reichtum von ihr nähme. Wozu sind die verschiedenartigen Früchte da? Wozu dieser große Überfluss und diese Lieblichkeit? Doch nur, damit der Mensch davon Nutzen habe! Das zweite Glied lässt deutlicher ersehen, dass vor allen von den Menschen die Rede ist. Denn nach der üblichen Weise, einen Gedanken zu wiederholen, bedeutet „was drinnen ist“, dasselbe wie „was drauf wohnt“. Doch, wie gesagt, leugne ich nicht, dass hierunter die Reichtümer, die dem Menschen zu seinem Nutzen zufließen, zugleich mit eingeschlossen sind. Deshalb wendet auch Paulus (1. Kor. 10, 26) in seiner Verhandlung der Speisen unsere Stelle treffend als Zeugnis dafür an, dass keine Art der Nahrung unrein sei, weil die Erde des Herrn ist und was drinnen ist.
V. 2. Denn Er hat ihn an die Meere gegründet. David zeigt, dass die Menschen mit Recht unter Gottes Hand sind, so dass der Weltkreis ihn überall als König anerkennen müsse. Den Nachweis hierfür erbringt er aus der Ordnung der Schöpfung, da die wunderbare Vorsehung Gottes sich deutlich auf der ganzen Oberfläche der Erde offenbart. Das gewählte Beispiel fällt besonders in die Augen. Wie kommt es, dass das Land über dem Wasser emporragt? Ist nicht der Grund dafür, dass Gott den Menschen einen Wohnsitz bereiten wollte? Auch Hiob (28, 25) rühmt hoch das große Wunder, dass Gott den heftigen Fluten des Meeres Stillstand gebietet, damit sie nicht alsbald die Erde bedecken und ein schreckliches Wirrwarr folge. Auch von Mose wird dies in der Geschichte der Schöpfung nicht verschwiegen. Denn nachdem er erzählt hat, dass die Wasser sich so ergossen hatten, dass sie die ganze Erde bedeckten, fügt er hinzu, dass sie auf Gottes besonderen Befehl gewichen seien, um den Tieren, die nachher geschaffen wurden, einen leeren Platz zurückzulassen (1. Mo. 1, 9). Hieraus schließen wir, dass Gott schon für die Menschen, bevor sie entstanden, gesorgt hat, indem er ihnen eine Herberge und andere Bequemlichkeiten bereitete, und dass er sich nicht als solche betrachtete, die ihm ganz fremd seien. Denn er hat so gütig für sie gesorgt wie ein Vater für seine eigenen Kinder. Doch behandelt David diese Sache nicht in gelehrter Weise, sondern er redet die Sprache des Volkes und passt sich dem Fassungsvermögen des Ungebildeten an. Da nun schon von der Schöpfung an die Fürsorge Gottes sich über das ganze Menschengeschlecht erstreckt hat, so stammt die besondere Ehrenstellung, durch welche die Juden den Vorrang vor den übrigen haben, von der Erwählung aus Gnaden.
V. 3. Wer wird auf des Herrn Berg gehen? Dass es eine reine Gnade war, dass Gott sich durch die Einrichtung des Heiligtums einen Wohnsitz unter den Juden erwählte, wird hier, weil es sich eigentlich von selbst verstand, mit Stillschweigen übergangen. David legt dagegen besonderes Gewicht auf das zweite Stück, nämlich auf den Unterschied zwischen den wahren und den falschen Israeliten. So nimmt er Veranlassung, die Juden zu einem heiligen und gerechten Leben zu ermahnen, weil Gott sie zu seinem Eigentum ausgesondert hat. Wenn auch die übrigen Menschen, sofern sie Gottes Geschöpfe sind, unter seiner Herrschaft stehen, so steht doch der, der zur Gemeinde gehört, zu ihm in näherer Beziehung. Gott beruft alle, die er in seine Herde aufnimmt, durch diese Annahme auch zur Heiligung. So enthalten Davids Worte auch einen versteckten Tadel wider die Heuchler, die sich kein Gewissen daraus machen, sich in falscher Weise mit Gottes heiligem Namen zu schmücken. Wir wissen ja, dass solche Leute sich mit falschen Titeln und äußeren Zeichen brüsten. So verherrlicht David absichtlich diese besondere Gnade Gottes, damit ein jeder für sich daraus lerne, dass er von dem Zugang zum Heiligtum ausgeschlossen ist, wenn er sich nicht zu diesem reinen Gottesdienst heiligt. Es ist ja allerdings wahr, dass auch Gottlose und Übeltäter häufig die Stiftshütte besuchten. So erhebt Gott durch den Mund des Jesaja (1, 12) den Vorwurf, dass man mit unheiligem Sinn seinen Vorhof betrete. Aber hier handelt David davon, welchen Leuten der Zugang mit Recht offen stehe: wer sich missbräuchlich und widerrechtlich in Gottes heiliges Haus drängt, besudelt es mit seinem verderbten Missbrauch. Diese Möglichkeit, dass man in ungesetzlicher Weise sich dem Hause Gottes nahen kann, kommt aber jetzt nicht weiter in Betracht. Ja, es lässt sich aus unseren Worten ein schwerer Tadel herauslesen, dass unreine Menschen durch ihr Erscheinen das Heiligtum nur beflecken könnten. Darüber habe ich zum 15. Psalm ich des Weiteren geäußert. Übrigens scheint der Wiederholungssatz darauf zu deuten, dass es dann auch zu beharren gilt: wer wird stehen an seiner heiligen Stätte? Geht man doch hinauf, um vor Gottes Angesicht zu weilen. Alles in allem: Wenn auch zur Zeit Davids in der Gemeinde die Bösen mit den Guten vermischt waren, so erklärt er doch, dass das äußerliche Bekennen ohne innere Wahrheit ein eitles Ideal ist. Was aber hier vom Betreten der Stiftshütte gesagt wird, gilt in alle Zukunft für die Ordnung der Gemeinde.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Segen vor dem Essen

Basierend auf dem biblischen Vers „Die Erde und alles, was sie enthält, ist die des Herrn“ (Ps 24,1), lehrten die Rabbiner, „die Freuden dieser Welt zu genießen, ohne einen Segen zu rezitieren, ist wie den Heiligen auszurauben“. [dh von Gott stehlen] (Ber. 35b) .1 Somit sind die Segnungen vor dem Essen und Trinken gleichbedeutend damit, um die offizielle Erlaubnis zu bitten (und diese zu erhalten), an göttlichem Eigentum teilzunehmen. Anstatt Gott zu danken, wie in der Gnade nach den Mahlzeiten, erkennen die Segnungen vor dem Essen und Trinken Gott als denjenigen an, der „die Frucht des Weinstocks erschafft“ oder „Brot von der Erde hervorbringt“ und so effektiv um Erlaubnis bittet, diese göttlichen zu verwenden Geschenke. Für die Rabbiner (Ber. 35a – b) löste dieser Ansatz den offensichtlichen Konflikt im Vers „Die Himmel gehören dem Herrn, aber die Erde, die er dem Menschen übergab“ (Ps. 115: 16). Bevor man einen Segen sagt, ist die Gabe der Erde die des Herrn; Nach dem Rezitieren des entsprechenden Segens können die Menschen jedoch alles genießen, was die Erde hervorbringt.
Alle Segnungen vor dem Essen oder Trinken beginnen mit der gleichen klassischen Segensformel – „Baruch ata Adonai Eloheinu melekh ha-olam“ – und unterscheiden sich nur in ihrer Beschreibung der Handlungen Gottes in Bezug auf den spezifischen Gegenstand, der konsumiert werden soll.
Der Segen vor dem Verzehr von Brot aus Weizen-, Gersten-, Hafer-, Roggen- und Dinkelmehl – die fünf Körner, die in der Thora als im Land Israel beheimatet erwähnt oder angedeutet werden – schließt mit „ha-motzi lechem min ha-aretz“. (Wer bringt Brot von der Erde hervor). Das Rezitieren des einzigen Segens für Brot zu Beginn einer Mahlzeit „reicht für alle Arten von Lebensmitteln [die während der Mahlzeit gegessen werden] aus“, mit Ausnahme von Wein und frischem Obst, für die separate Segnungen erforderlich sind (Ber. 41b). Wenn Sie diesen Segen aussprechen, ist es üblich, beide Hände auf das Brot zu legen (beide Brote am Sabbat). Die 10 Finger der beiden Hände entsprechen der Anzahl der hebräischen Wörter im Segen selbst, in dem Vers, der die reichlichen Produkte des Landes Israel beschreibt („Ein Land aus Weizen und Gerste, aus Weinreben und Feigen und Granatäpfeln; Olivenbäume und Honig “(5. Mose 8: 8) und in der Darstellung von Isaaks Segen für Jakob („ Möge Gott Ihnen vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde geben, Überfluss an neuem Getreide und Wein “; Gen. 27:28) .2
Für andere Lebensmittel als Brot, das aus dem Mehl dieser Körner hergestellt wird, einschließlich Brotprodukte, die aus Fruchtsaft, Milch oder anderen Flüssigkeiten (und nicht ausschließlich mit Wasser) hergestellt werden, schließt der richtige Segen „borei minei mezonot“ (Wer schafft verschiedene Arten?) der Ernährung). Dieser Segen ist für die meisten Kekse, Kuchen, Müsli, Nudelprodukte und mit Obst, Fleisch oder Käse gefüllten Teige geeignet. Es wird auch für Reis gesagt, obwohl es nicht eines der fünf Hauptkörner ist.
Der Segen für Gemüse endet mit „borei peri ha-adamah“ (Wer schafft die Frucht der Erde), während der für Obst mit „borei peri ha-etz“ (Wer schafft die Frucht des Baumes) endet. Das Kriterium für die Unterscheidung einer Kategorie von der anderen ist nicht die Höhe der Pflanze, sondern ob es sich um eine einjährige oder eine mehrjährige Pflanze handelt. So werden Äpfel, Kirschen, Pfirsiche, Nüsse und Avocados als Früchte für die Auswahl des richtigen Segens betrachtet, während dies bei Bananen, Melonen, Erdbeeren, Ananas und Tomaten (technisch gesehen eine Frucht) nicht der Fall ist. Trockenfrüchte haben den gleichen Status wie normale Früchte.

Der JPS-Leitfaden zu jüdischen Traditionen

Alles Gute kommt von Gott. In der jüdischen Tradition muss jemand, der in irgendeiner Weise von Gottes Schöpfung profitiert, Gott danken. Die Erde gehört dem Herrn (Ps 24,1), und jedes Mal, wenn ein Mensch von Gottes Güte aus dieser Welt gesegnet wird, ist er verpflichtet, Gott zu preisen. Alles gehört ihm. Man empfängt Gottes Gnade mit Dank und Lob. Der Glaube muss gottzentriert sein und sich auf seine Güte und Gnade konzentrieren.
Der Glaube an Gott und seine Gnade ist völliges Vertrauen in den Schöpfer von Himmel und Erde. Der Glaube erkennt an, wer Gott ist und setzt alles in seine Macht. Die wundersamen Heilungen der Evangelien offenbarten Gottes Reich. Das Königreich kommt in voller Kraft, wenn Jesus ein Wunder der Heilung vollbringt, weil es der Finger Gottes ist, der Befreiung bringt und offen göttliche Souveränität zeigt. Gottes Plan soll Ganzheit und Heilung in jeden Bereich des Lebens eines Individuums bringen.
Jesus vergibt dem Gelähmten und heilt ihn durch das gesprochene Wort seiner Autorität. Jesu Verkündigung der Vergebung als Ergebnis des Glaubens an die Souveränität Gottes zeigt die höchste Autorität Jesu. Das Volk antwortet, indem es Gott lobt. Das Königreich, nämlich die königliche Souveränität der übernatürlichen Kraft Gottes, wurde durch das Wunder der Heilung verwirklicht.

Jesus der jüdische Theologe

Christliche Gebete sehen meist so aus: „Lieber Vater, ich brauche dringend von dir:…“ oder „Warum hast du mir noch immer nicht geholfen?“ „Gib mir mehr von“
– und WEM gehört alles? Haben wir einen Anspruch? Und vor allem – haben wir den IMMER DANKE gesagt? Das ist was mir persönlich bei vielen Menschen auffällt: jeder weiß, was ihm zusteht, aber was zu geben ist, dass ist meist ganz in Vergessenheit geraten. Laßt uns wenigstens was unserem Schöpfer betrifft, die richtige Reihenfolge einhalten!

Steht vor deiner Tür

Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür auftut, zu dem werde ich eingehen und das Abendbrot mit ihm essen, und er mit mir.
Elberfelder 1871- Offenbarung 3,20

Siehe: Ich habe mich vor die Tür gestellt und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören und die Tür öffnen wird, werde ich zu ihm hineingehen und mit ihm Mahl halten und er mit mir.
Jantzen & Jettel – Offb 3,20

Merkst du das nicht? Pass auf, noch stehe ich vor deiner Tür und rufe dich! Und wer mich jetzt hört und mir die Tür öffnet, zu dem werde ich reingehen. Zusammen werden wir das besondere Abendessen feiern.
VolxBibel – Offb 3,20

ἕστηκα Pf. (m. präs. Bdtg.) ἵσταμαι. ἐπί vor. θύρα Tür. κρούω anklopfen. ἀκούσῃ Aor. Konj. ἀκούω. ἀν-οίξῃ Aor. Konj. -οίγω. καί apodotisch (A311,2) so/dann. εἰσ-ελεύσομαι Fut. -έρχομαι. δειπνήσω Fut. δειπνέω (< δεῖπνον Hauptmahlzeit [gegen Abend]) speisen.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Wenn Christus das Leben der Gemeinde als weder kalt noch warm bezeichnete, so muss das ein Zustand gewesen sein, wo man nicht mehr wusste, ob man in der Gemeinde eine verchristlichte Welt oder ein verweltlichtes Christentum hatte. Denn die Gemeinde war noch nicht Welt: es fehlte ihr die Kälte, dieser wesentliche Zug der Welt. Die Gemeinde war auch nicht mehr Christentum, denn es fehlte ihr das Feuer, die Schechina des göttlichen Heiligtums. So trug sie in ihrem Wesen etwas zur Schau, was sie nicht mehr war. Als Gemeinde galt sie als ein Gottestempel in der Welt, aber der Tempel war ohne den Herrn der Herrlichkeit. Gottes Herrlichkeit war mit ihrem Glanz und ihrem Feuer aus ihr gewichen, wie einst in den Tagen Jerusalems, als Gott sich von seinem alttestamentlichen Gottesvolke zurückzog. Nie hätte die Gemeinde gestattet, dass die Welt mit all ihrer leidenschaftlichen Sinnlichkeit, mit ihrem Schmutz und ihrer Hässlichkeit, mit ihrer zersetzenden Kritik und Widergöttlichkeit ihren Tempel erfülle. Aber derselbe Tempel, der keinen Raum für das eigentliche Wesen der Welt hatte, hatte auch keinen Raum für das eigentliche Wesen des Christentums. Christus stand vor der Tür des Tempels. Man hielt: Gebetsstunden, wie auch in allen anderen Gemeinden Kleinasiens – aber Christus war nicht in den Gebetsstunden zu Laodicäa; Gottesdienste, nicht weniger schön als in Smyrna oder Pergamus oder Philadelphia, – aber Christus hörte man nicht auf der Kanzel zu Laodicäa; Abendmahlsfeiern, nicht weniger feierlich und stimmungsvoll als lebendige Gemeinden sie immer wieder als eine Verkündigung des Todes des Herrn gefeiert hatten, – aber Christus war nicht unter den Abendmahlsgästen in Laodicäa; Beratungen ernst und sachlich, wie jeder praktische Gemeindebau sie erfordert, – aber Christus war nicht zu sehen unter den Beratenden von Laodicäa. Er stand vor der Tür.

Ja, man hörte sein Klopfen nicht einmal mehr. Die Betenden in den Gebetsstunden waren so eingenommen von sich selbst, dass sie seine Stimme nicht hörten. Die Gottesdienste waren so sehr nur um ihrer selbst willen da, dass man in der Abwesenheit der Gegenwart des Herrn keine Lücke empfand und an Ihn, als den Gegenstand der Anbetung, nicht mehr dachte. Die äußere Form und Feierlichkeit des Abendmahls nahm alle so völlig in Anspruch, dass niemand es vermisste, wenn Jesus unter den Gästen nicht zu sehen war. Die Beratungen waren alle so selbstverständlich und die Beschlüsse der Sache des Reiches Gottes so entsprechend, dass niemand auf den Gedanken kam, zu fragen, was wohl Jesus zu den einzelnen Fragen zu sagen hat. Das Leben der Gemeinde hatte Raum für die Kirche, aber nicht für den Herrn der Kirche.

Kein Wunder, dass sie in ihrer Selbsteinschätzung sprach: „Ich bin reich, ich habe Schätze gewonnen und bedarf nichts!“

Der Auferstandene jedoch antwortete ihr: „Und dabei weißt du nicht, dass gerade du elend bist und jämmerlich, arm, blind und bloß!“

Laodicäa! Der Tempel an sich ist noch nicht eine Hütte Gottes bei den Menschen, wenn diesem die Gegenwart und die Herrlichkeit Gottes fehlt.

Laodicäa! Das Gebet an sich ist noch kein Verkehr der Seele mit Gott, wenn es nur um seiner selbst willen gepflegt wird und Der fehlt, zu dem die Seele sprechen sollte.

Laodicäa! Der Gottesdienst an sich dient noch nicht Gott, wenn man in demselben Den vergeblich sucht, der in demselben der Seele dienen will.

Laodicäa! Die Abendmahlsfeier an sich ist noch kein Ausdruck unserer Herzensgemeinschaft mit dem Gekreuzigten und Auferstandenen, wenn ihre äußere Form und Feierlichkeit den Gästen die Teilnahme Dessen ersetzen kann, Dem sie gilt.

Laodicäa! Gemeindeberatungen an sich sind noch kein Gemeindebau, wenn für die Besprechungen und Beschlüsse zwar noch die Zustimmung der Glieder, aber nicht mehr die des Hauptes erforderlich ist.

Jacob Kroeker – Die zerfallene Kirche

kein einziges Versprechen unerfüllt

Und Jehova schaffte ihnen Ruhe ringsum, ganz so, wie er ihren Vätern geschworen. … Es fiel kein Wort aus von all den guten Worten, welche Jehova geredet dem Hause Israels; alles traf ein.
de Wette Bibel, – Jos 21,44–45

 Jehova schenkte ihnen auch auf allen Seiten Ruhe, wie er es ihren Vorfahren geschworen hatte. …  Von all dem Guten, das Jehova dem Haus Israel versprochen hatte, blieb kein einziges Versprechen unerfüllt — alles traf ein.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Josua 21,44–45

Und Jehova schaffte ihnen Ruhe ringsumher nach allem, was er ihren Vätern geschworen hatte; … Es fiel kein Wort dahin von all den guten Worten, welche Jehova zu dem Hause Israel geredet hatte; alles traf ein.
Elberfelder 1871 Josua 21,44–45

Das kennen wir Menschen gar nicht mehr – dass jemand sich ganz an den Vertrag hält? Und dass, obwohl der Vertragspartner immer wieder vertragsbrüchig geworden war. Auch heute noch, sind wir Menschen es, die unseren Part nicht einhalten, aber trotzdem Seine Gunst genießen!
Und da wir es nicht mehr gewohnt sind, weil andere Menschen uns immer wieder enttäuschen – so zweifeln wir immer wieder auch Jehovahs Treue an! So zweifeln wir, dass ER Sein Volk zusammenrufen könnte, oder in der heutigen Zeit, wo alle über Corona sprechen und diskutieren – suchen wir bei Menschen Rat anstatt auf Seine Macht zu vertrauen! Vergessen wie NIE: seine Versprechen werden von IHM immer gehalten!

Aber halt, wirft mancher ein: sagt nicht die obrige Stelle, dass Josua der Meinung war, dass Israel das ganze Land eingenommen hätte – und beschreibt nicht Richter und Chronika und Könige ein ganz anderes Bild?
Dann müssten wir uns ersteinmal anschauen, welches Versprechen Gott gegeben hatte und wie Josua es erfüllt betrachtete!

Hier endet der lange Abschnitt, der die Festsetzung der Gebiete und Städte beschreibt. Der Historiker schaut auf den Anfang zurück und faßt die Eroberung und Landverteilung mit der Betonung der Treue Gottes zusammen. Gott hatte sein Versprechen gehalten, Israel das Land, Ruhe ringsumher und den Sieg über ihre Feinde zu geben. Tatsächlich löste der Herr jeden Teil seiner Verpflichtung treu ein. Nicht eines seiner Versprechen … war dahingefallen . Dies bedeutete nicht, daß jedes Stück des Landes im Besitz Israels war, denn Gott selbst hatte Israel gesagt, daß sie das Land stückweise erobern sollten ( 5Mo 7,22 ). Diese abschließende Aussage widerspricht auch nicht den Tragödien, die während der Zeit der Richter geschehen sollten, denn daran würde Israel und nicht Gott Schuld haben. Trotzdem bestritt der Unglaube Israels in keiner Weise die Treue Gottes. Paulus bestätigte diese Tatsache in seinem Wort an Timotheus: „Sind wir untreu, so bleibt er doch treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen“ ( 2Tim 2,13 ).
Einige Theologen bestehen darauf, daß die Aussage in Jos 21,43 bedeutet, daß das Landversprechen im abrahamitischen Bund damals erfüllt war. Doch dies kann nicht stimmen, weil später die Bibel weitere Vorhersagen über die Inbesitznahme des Landes durch Israel nach der Zeit Josuas gibt (z. B. Am 9,14-15 ). Jos 21,43 bezieht sich also auf die Ausdehnung des Landes, wie sie in 4Mo 34 angegeben wird und nicht auf die letztendliche Ausdehnung, die es im messianischen Königreich haben wird ( 1Mo 15,18-21 ). Auch wenn Israel zu dieser Zeit das Land besaß, wurde es ihm später wieder entrissen, obwohl der Abrahambund versprach, daß Israel das Land für immer besitzen würde ( 1Mo 17,8 )

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Es kommt eben darauf an, dass wir die richtige Sicht auf die ganze Geschichte haben! Wir müssen raus, aus der Sicht des kurzen Lebens eines Menschen, der nach 70 oder 80 Jahren stirbt! Wir müssen unser Leben so sehen, wie Jehovah es sieht: aus der Sicht der Ewigkeit – die ja vor uns liegt!


dein Name, Gott ?

Psalm 48,9–11 (Elberfelder 1871)
Wie wir gehört hatten, also haben wir es gesehen in der Stadt Jehovas der Heerscharen, in der Stadt unseres Gottes: Gott wird sie befestigen bis in Ewigkeit. (Sela )
Wir haben gedacht, o Gott, an deine Güte, im Innern deines Tempels.
Wie dein Name, Gott, also ist dein Lob (O. Ruhm) bis an die Enden der Erde; mit Gerechtigkeit ist gefüllt deine Rechte.

So, wie wir [es] gehört haben, so haben wir [es] gesehen In der Stadt Jehovas der Heerscharen, in der Stadt unseres Gottes. Gott selbst wird sie fest errichten bis auf unabsehbare Zeit. Sela. Wir haben nachgedacht, o Gott, über deine liebende Güte Inmitten deines Tempels. Wie dein Name, o Gott, so ist dein Lobpreis Bis an die Enden der Erde. Voller Gerechtigkeit ist deine Rechte. Der Berg Zion freue sich, Die abhängigen Ortschaften von Juda mögen frohlocken wegen deiner richterlichen Entscheidungen.
Neue Weltübersetzung Bi12 – Psalm 48: 8-11

Psalm 48,9–12 (Die Heiligen Schriften des Alten und Neuen Testamentes)
Wie wir gehört hatten, so sahen wir’s, in der Stadt Jehova’s Zebaoth, in der Stadt unsers Gottes; Gott hat sie gegründet auf ewig. Sela.
 Wir danken, Gott! deiner Gnade in deinem Tempel.
 Wie dein Name ist, o Gott! so reicht dein Ruhm bis an’s Ende der Erde; Gerechtigkeit füllt deine Rechte.  Es freue sich der Berg Zion; es jauchzen die Töchter Juda um deiner Gerichte willen.

Da denkt man im deutschen, dass die Psalmen „nur“ Gedichte sind, oder nur schöne Lieder.
Aber schaut einmal:

Psalm 48

106 Wö.; 36 Zl.
4 Zentrumsw. (von den 51 + 4 + 51 Wö.): „Jahwehs der Heere, in der Stadt unseres Gottes“ (V. 9bc)
4 Mittelzeilen (von den 8 + 8 + 4 + 8 + 8 Zl.): V. 9
Mittelverszeile (von den 7 + 1 + 7 hebr. Verszeilen): V. 9
Mittelstrophe (von den 2 + 1 + 2 Str.): V. 9
3 Teile (8 + 20 + 8 Zl.): V. 2–4 (24 Wö.) | V. 5–12 (58 Wö.) | V. 13–15 (24 Wö.)
Das Herzstück (V. 5–12) wird umrahmt von 2×24 = 48 Wö. Die 48 ist zugleich der Zahlenwert des Schlüsselwortes „Zijon“ (18 + 10 + 6 + 14 = 48).
V. 5–12 = 58 Wö.; 58 ist der Zahlenwert von jemine̱cha, deine Rechte (V. 11d).
V. 5–12 ist (durch Änderung des Adressaten) in 3 Str. gegliedert; daher:
5 Str.: V. 2–4 || V. 5–8 | V. 9 (Mittelstrophe) | V. 10–12 || V. 13–15

Jantzen & Jettel

Die Identifizierung von Tarshish ist ungewiss; Aus biblischen Texten geht hervor, dass es sich um einen weit entfernten Ort im westlichen Mittelmeerraum handelt, der mit dem Boot erreichbar ist (siehe insbesondere Jona 1: 3). Somit repräsentiert die Tarshish-Flotte gut gebaute Boote, die für lange Reisen geeignet sind. 9: Es ist Gottes physische Gegenwart in Jerusalem (siehe Ps. 2: 3 n.), Die Jerusalem unantastbar macht. Der Beginn von Hesekiel beschreibt die göttliche Gegenwart, die den Tempel verlässt und die Eroberung der Stadt ermöglicht (Hesekiel 10,18; 11,23). 10: Gottes treue Fürsorge („ḥesed“; siehe 5: 8 n.) Befindet sich im Tempel, in dem Gott wohnt. 11: Namen drücken Essenz im alten Israel aus (siehe 1 Sam. 25:25). 12: Der Berg Zion freut sich über Gottes Urteile der Vergeltung gegen die versammelten Feinde. Entweder ist der Berg Zion personifiziert (siehe Jes 35: 1), oder das Wort „Einwohner von“ wird gestrichen oder angenommen (Radak wirft beide Optionen auf).

Die jüdische Studienbibel

So wie hier und an anderen Stellen es unbedingt nötig ist, den Namen Gottes auszuschreiben – um zu klären, um wen es sich handelt – so ist es auch wichtig die Stadt die ER beschützt mit Namen zu benennen. Genauso falsch, wie den Namen Gottes aus der Bibel zu streichen, ist es diesen Vers auf eine symbolische Stadt oder gar auf meine eigene Heimat zu beziehen. Der Bund mit Abraham ist NICHT aufgelöst!

Ein Herz ist mit Freude erfüllt

Eine Botschaft bewegt mein Herz,
Gott hat sie mir eingegeben;
darum singe ich dem König ein Lied.
Meine Zunge soll es so kunstvoll tun
wie der Griffel in der Hand des geübten Schreibers.
Psalm 45,2 – Gute Nachricht

Psalm 45,2 (Hoffnung für Alle)
Mein Herz ist von Freude erfüllt,
ein schönes Lied will ich für den König singen.
Wie ein Dichter seine Feder,
so gebrauche ich meine Zunge für ein kunstvolles Lied:

ein Lied der Lieblichkeiten. (And : ein Lied von dem Geliebten) ) Es wallt mein Herz von gutem Worte Ich sage: Meine Gedichte dem Könige! Meine Zunge (O. ist) sei der Griffel eines fertigen (d. h. geübten) Schreibers!
Elberfelder 1871 – Ps 45,2

Wer ist gemeint? Jede Zeit hatte wohl zu diesem Vers ihre eigene Meinung.
Doch wenn dein Herz überfließt – von welchem König träumst du dann?

Dieser Vers wurde sogar in den Höhlen von Qumran in abgewandelter Form gefunden:

Für den Chorleiter: nach [den Lilien] es. [Für die Söhne Korahs. Maskil. Ein Lied der Liebe.
Dies sind die sieben Abteilungen der Büßer von Is [rael…].

Mein er [Kunst] ist begeistert von einem guten Wort. Ich spreche mit dem König über meine Arbeit (45: 1).
[Seine Interpretation… spir] es der Heiligkeit für… Bücher von…

Und meine Zunge ist die Feder eines schnellen Schreibers (45: 1).
Seine Interpretation] betrifft den Lehrer der [Gerechtigkeit]… Gott mit einer antwortenden Sprache…

Rollen von Toten Meer 4Q171

KOMMENTAR ZU PSALMEN (4Q171, 4Q173)


Zwei Manuskripte mit „Herodian“ -Schrift aus Höhle 4 (4Q171, 4Q173) enthalten Interpretationen von Psalmen (DJD, V, 42–53). Der Großteil des Textes ist Psalm 37 gewidmet, in dem das Schicksal der Gerechten und der Bösen im Zusammenhang mit der Geschichte der Sekte und ihrer Gegner und insbesondere dem Kampf zwischen dem Lehrer der Gerechtigkeit und dem bösen Priester dargelegt wird .
Erkennbare Überreste der Psalmen 45 und 127 sind ebenfalls erhalten.

Ein einzigartiger Psalm, der an eine königliche Hochzeit erinnert. Es erwähnt weder den Namen des Königs noch der Königin und könnte daher für andere königliche Hochzeiten wiederverwendet werden. Wissenschaftler haben über die ursprüngliche Einstellung des Psalms spekuliert. Ahab ist ein führender Anwärter, seit er Isebel, eine phönizische Prinzessin, heiratete (siehe Vers 13) und einen mit Elfenbein eingelegten Palast baute (siehe Vers 9 und 1. Könige 22:39). Einige haben sogar vorgeschlagen, dass das Verb (Vers 8) You love („ʾahavta“) ein Spiel mit dem Namen Ahab ist. Mittelalter lesen den Psalm über David (Ibn Esra, erste Meinung) oder über den Messias (Ibn Esra, zweite Meinung, Radak). In der christlichen Gemeinde wurde dies typischerweise christologisch gelesen, und Radak schließt seinen Kommentar mit einer langen Polemik gegen diese Lesart ab. Obwohl der Psalm als königlicher Hochzeitspsalm einzigartig ist, teilt er die folgenden Motive mit Ps. 72, ein weiterer königlicher Psalm: die Macht des Königs, seine Gerechtigkeit und die Schlussfolgerung, dass alle Nationen ihn preisen werden. 1: Eine einzigartige Überschrift mit vielen Attributen. Shoshannim (Lilien?) Überwiegen im Hohelied und werden als erotisch angesehen (z. B. Hohelied 5:13); Dies verbindet sich mit dem Attribut Ein Liebeslied. 2: Auch dies ist einzigartig – kein anderer Psalm hat diese Art der Einführung und spricht mit einem Publikum, das den folgenden Psalm (mein Gedicht an einen König) klassifiziert. 3: Schönheit war ein königliches Attribut (siehe 1 Sam. 9: 2 von Saul und 1 Sam. 16:12 von David); Ägyptische Könige werden auch als sehr hübsch beschrieben

jüdische Studienbibel

Ohne Zweifel dieser Psalm von Salomo. Aber der Verfasser ist unbekannt. Nach meiner Ansicht Hut nach dem König Tod oder schon zu seinen Lebzeiten ein Prophet oder ein frommer Gelehrter den Entschluss gefasst, in diesem Gedicht zu zeigen, wie das ganze Leben Salomos in allen Stücken nur das Vorbild eines weit erhabeneren sei. Das Gedicht heißt ein Brautlied und die den Lobpreis einer glücklichen, beselmäßigen Ehe. Wörtlich genommen ist es ein Lied der Geliebten und sieht sich auf die Liebe, die sich Ehegatten gehört schulden. Weil aber die Liebe vergangene eine verkehrte Richtung einschlägt und selbst eheliche Liebe nie ganz frei ist von fleischlichen Gelüsten, wird das Lied zugleich eine Unterweisung genannt. Das bedeutet, dass keine Zweifel bestehen, dass es sich um eine Person handelt, die sich um eine Person handelt, die sich um eine Person handelt, die sich um eine Person handelt, die sich um eine Person handelt, die sich um eine Person handelt. – Das Ende der Überschrift findet mannigfache Erklärung. Jedenfalls ist zu erwarten, dass keine „Rosen“, sondern „Lilien“ zu übersetzen (so auch Ps. 80; Ps. 60 gebrauchtes Wort in Einzahl). Dies wird mit dem Ausdruck „von den Rosen“ oder Lilien der Anfang eines Geläufigen Melodie oder ein Musikinstrument gehört. Es ist wichtig, dass dies nicht vorhanden ist und dass es nicht vorhanden ist.

Mein Herz dichtet usw. Dass es sich hier nicht um einfaches Volkslied handelt, zeigt schon die Ankündigung des Dichters, von hohen, prächtigen Dingen reden zu wollen. Der heilige Geist bläht ja die Backen nicht auf, um mit hohlen Posaunentönen die Welt aufmerksam zu machen. Deshalb dürfen wir auch schließen, dass der Psalm nicht ein vergängliches, sondern ein über die Zeiten erhabenes Reich besingt. Darum heißt es: „mein Herz dichtet“ oder wörtlich: „sprudelt heraus“. Mit aller Macht singt der Prophet das Lob des Königs. Dass er seine Zunge mit dem Griffel eines guten, schnellen Schreibers vergleicht, will besagen, dass sie die Gefühle seines Herzens richtig und eifrig zum Ausdruck bringt. Darauf (V. 3) beginnt er, des Königs Schönheit zu preisen, dann lobt er seine Redegabe. Des Königs schöne Gestalt wird nicht gepriesen, weil sie schon an sich als etwas Rühmenswertes und als eine Tugend aufzufassen wäre, sondern weil sein Edelmut oft aus seinen Blicken hervorleuchtete, wie ja Salomo schon durch das bloße Äußere zeigte, mit welch vortrefflichen Gaben er ausgestattet war. Mit gutem Grund wird aber an dem König seine Beredsamkeit gepriesen, nicht allein im Blick auf die Leitung seines Volkes durch Rat und Tat, sondern auch wegen der Gabe, durch holdselige, vernünftige Rede den Gehorsam in den Herzen seines Volkes zu wecken. Wie deutlich zeigt sich daran die Schlaffheit unserer heutigen Fürsten, die es mit ihrer Würde unvereinbar halten, durch die Rede auf ihre Untertanen einzuwirken! Sie gehen vielmehr in ihrer Herrschsucht so weit, dass sie ihren Willen lieber ohne weiteres durchsetzen, statt dass sie ihm auf dem Wege der überzeugenden Empfehlung Geltung zu verschaffen suchten. Sie sehen lieber Sklaven zu ihren Füßen, als dass sie ein gelehriges, gehorsames Volk in Recht und Gerechtigkeit leiten wollten. Übrigens kommt der schöne Zug, der uns hier an Salomo gezeigt wird, an Christo zur vollkommensten Erscheinung, dessen Zepter die wahre Lehre ist.

Jean Calvin, Aus dem Psalmenkommentar

Wie ganz anders heute über Herrscher gedacht wird! Für welchen Herrscher würdest du ein solches Lied singen wollen? Und vor allem, vor welchem Herrscher würdest du freiwillig deinen Willen beugen?

Treue

Psalm 119,90–91 (Elberfelder 1871)
Von Geschlecht zu Geschlecht währt deine Treue; du hast die Erde festgestellt, und sie steht. Nach deinen Verordnungen stehen sie heute da, denn alle Dinge (Eig das Ganze, d. h. das ganze Weltall) dienen dir.

Herr, dein Wort bleibt für immer und ewig – so unverrückbar wie der Himmel hat es Bestand. Deine Treue zu uns gilt ohne Ende – so unerschütterlich wie die Erde, die du erschufst.
Hoffnung für Alle – Ps 119:90,91

Psalm 119,89–90 (Gute Nachricht)
Dein Wort, HERR, bleibt für alle Zeit bestehen,
bei dir im Himmel ist sein fester Platz.
Auch deine Treue bleibt für alle Zukunft:
Du hast die Erde dauerhaft gegründet.

Treue – ein Wort das heute fast keine Bedeutung mehr hat, denn Verträge und Versprechen werden gern und schnell gebrochen, wenn einer der Vertragspartner keine Lust oder keinen Gewinn mehr sieht.

אֱמוּנָהG ↩ אמן f. Treue, Zuverlässigkeit, Wahrhaftigkeit, Festigkeit, Sicherheit; Amt

PONS Kompaktwörterbuch Althebräisch: Althebräisch-Deutsch

אֱמוּנָה (v. אמן, Barth § 55e), אֱמֻנָה 2 K 12 16, cstr. אֱמוּנַת, m. suff. אֱמוּנָתִי, pl. אֱמוּנוֹת Pr 28 20† f. — 1. Festigkeit, Unbeweglichkeit, וַיְהִי יָדָיו אֱמוּנָה seine Hände waren Festigkeit f. unablässig emporgehoben Ex 17 12; בֶּאֱמוּנָה dauernd 1 Ch 9 26. — 2. Sicherheit, ungestörter Friede Jes 33 6, vgl. Ps 37 3. — 3. Wahrhaftigkeit, Zuverlässigkeit, Treue, a) v. d. Menschen: Wahrhaftigkeit in Wort u. Tat, Redlichkeit, Gewissenhaftigkeit 1 S 26 23 (neben צְדָקָה). Jer 5 3. 7 28. 2 Ch 19 9. 31 18, bes. vor d. Gerichte Jes 59 4, v. einem Könige (neb. צֶדֶק) Jes 11 5; לֶאֱמוּנָה auf ehrliche Weise Jer 9 2; בִּקֵּשׁ אֱמוּנָה sich um Treue bemühen Jer 5 1; בֶּאֱמוּנָה auf Treu u. Glauben 2 K 12 16. 22 7 u. ö. אֱמוּנָתָם ihre Amtspflicht 1 Ch 9 29; pl. Pr 28 20 אִישׁ אֱמוּנוֹת. Hab 2 4 ist אֱמוּנָה dag. d. treue Festhalten an Gott u. seinem Worte. b) v. Gott, Treue Ps 36 6. 100 5. 119 90, in seiner Weltregierung Ps 33 4. 96 13, Israel u. d. Frommen gegenüber Hos 2 22. Ps 119 75, bes. in seinen Verheißungen Ps 89 34. 50, vgl. Jes 25 1. אֵל אֱמוּנָה Dt 32 4.

Gesenius, Wilhelm and Zimmern, H. and Müller, W. Max and Weber, O


Ewig ist der Herr usw. Diesen Vers verstehen die meisten dahin, als ob David zum Beweis der Wahrheit Gottes dies beibrächte, dass der Himmel fest und unbeweglich steht. Sie übersetzen etwa: „Dein Wort steht fest mit dem Himmel.“ Dass also der Himmel beständig bleibt, soll ein Beweis für die Zuverlässigkeit des göttlichen Wortes sein. Ich ziehe die Übertragung vor: Dein Wort stehet fest im Himmel. Der Sinn dürfte folgender sein: weil wir auf Erden nichts Feste und Bleibendes sehen, hebt der Prophet unsere Gedanken zum Himmel empor; dort sollen sie Anker werfen. Gewiss hätte David, wie er an mehreren Stellen tut, sagen können, dass die gesamte Ordnung der Welt von der Zuverlässigkeit des Wortes Gottes Zeugnis gibt. Dies ist durchaus wahr. Und doch lag die Gefahr nicht fern, dass die Gemüter der Frommen zweifelten und stutzten, wenn ihnen diese Wahrheit unter Hinweis auf die Welt vorgetragen wurde, die ja den mannigfachsten Umtrieben unterliegt. Darum heißt es, dass Gottes Wort fest steht „im Himmel“. Damit wird ihm eine Wohnstätte angewiesen, die keinen Veränderungen zugänglich ist. Weil also unser Heil in Gottes Wort beschlossen ist, wankt es nicht, wie alle irdischen Dinge, sondern steht in einem sicheren und ruhigen Port. Dasselbe lehrt der Prophet Jesaja (40, 6 f.) mit etwas anderen Worten: „Alles Fleisch ist Gras, und alle seine Güte ist wie eine Blume auf dem Felde; aber das Wort unsers Gottes bleibt ewiglich.“ Indessen geht unser Psalmist noch einen Schritt weiter. Zuerst hat es uns geheißen, mit dem Glauben zum Himmel zu dringen, weil wir in der Welt nichts finden werden, auf dem wir sicher ausruhen dürften. Nun aber (V. 90) lehrt er anderseits auf Grund der Erfahrung, dass auch in der Welt trotz aller Umwälzungen Gottes Wahrheit in deutlichen und herrlichen Zeugnissen leuchtet. So ist die Festigkeit seines Wortes nicht bloß im Himmel eingeschlossen, sondern gelangt auch zu uns. Darum wird hinzugefügt: Du hast die Erde zugerichtet, und sie bleibt stehen. Der Prophet will etwa sagen: Herr, gerade auch auf der Erde wird uns die Wahrheit deines Wortes wie in einem Spiegel sichtbar; denn wenn sie auch mitten im Meer schwebt, behält sie doch ihren Stand. Die beiden Stücke stimmen also trefflich zusammen. Einmal kann man Gottes Zuverlässigkeit durchaus nicht an den irdischen Zuständen messen, welche in stetem Fluss sich befinden und wie Schatten verfliegen. Auf der anderen Seite wären die Menschen doch undankbar, wollte sie dieselbe Wahrheit nicht zum Teil auch aus dem Weltgebäude erkennen; denn die Erde, welche sonst keinen einzige Augenblick stehen könnte, bleibt doch fest, weil sie durch Gottes Wort gegründet ist. Durch den ersten Satz werden die Menschen vor der Eitelkeit ihres Sinnes gewarnt; durch den zweiten werden sie in ihrer Schwachheit unterstützt, so dass sie auf Erden schmecken dürfen, was man doch erst im Himmel völliger finden kann.

Deine Rechte bestehen bis heute. Andere übersetzen, dass sie „täglich“ bestehen, was doch kaum einen andern Sinn gibt. Der Prophet will sagen, dass die Ordnung der gesamten Natur allein auf Gottes Befehl und Beschluss sich stützt. Indem er diese Ordnung als Gottes „Rechte“ bezeichnet, spielt er auf das Gesetz an, – etwa in der Meinung, dass die rechte und gute Ordnung, welche in Gottes Gesetz offenbart wurde, überall erstrahlt. Es ist also eine große Verkehrtheit, wenn die Menschen in ihrem Unglauben, soviel an ihnen ist, die Glaubhaftigkeit Gottes erschüttern und untergraben: sind doch auf diese Treue Gottes alle Kreaturen gegründet. Ebenso verkehrt ist es, wenn die Menschen in ihrem Widerspruchsgeist Gottes Gerechtigkeit verletzen und die Geltung seiner Gebote beseitigen, auf welchen doch alles ruht, was in der Welt festen Bestand hat. Der nächste Satz: alle Dinge sind deine Diener, – bedient sich einer etwas harten Ausdrucksweise, sagt aber damit mehr, als wenn es einfach hieße, alles sei derartig geordnet, dass es dem Herrn Gehorsam leisten müsse. Denn wie sollte die so flüssige Luft in beständigem Hauchen nicht sich selbst verzehren, wie sollten die Wasser im Fließen nicht verfließen, wenn sie nicht auf Gottes heimlichen Befehl hörten? Freilich fassen wir es im Glauben, dass die Welt durch Gottes Befehl besteht. Wer aber auch nur mit einem Tropfen Verständnis begabt ist, schließt aus klaren Zeugnissen das gleiche. Dabei zielt der Prophet immer darauf, dass die Wahrheit Gottes, die auch in seinen äußeren Werken widerstrahlt, uns auf ihren Stufen höher empor führt, so dass uns jeder Zweifel an der Wahrheit der himmlischen Lehre vergeht.

Jean Calvin,Aus dem Psalmenkommentar

Und weil wir nicht mehr treu sind, können wir uns nicht vorstellen, das Jehovah seinem Bund mit Abraham treu sein könnte. Deshalb denken wir, Jehovah würde sich ein geistiges Erstzvolk basteln. Aber ER ist immer treu! Er bleibt bei SEINEM Plan!