Schlagwort: Jesus

eine Auferstehung

Wundert euch darüber nicht, denn es kommt die (O. eine) Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören, und hervorkommen werden: die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber das Böse (Eig das Schlechte) verübt haben, zur Auferstehung des Gerichts.
Elberfelder 1871 – Johannes 5,28–29

Verwundert euch nicht darüber; denn es kommt eine Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, sie werden Seine Stimme hören! Und es werden hervorgehen -Jes 26,19; 1 Thess 4,16; 1 Kor 15,52-, die da Gutes – Dan 12,2; Mt 25,32.33.46. – getan haben zur Auferstehung des Lebens, und die da Böses verübten zur Auferstehung des Gerichts.
Abraham Meister – Johannes 5:28–29

Wundert euch nicht darüber; ( Über V. 27 (Aug.) oder V. 26, V. 27. Eine Weissagung für die Zukunft, für deren Erfüllung Christi Wunder die Bürgschaft gaben. ist jetzt da. – Nicht wie V. 25: sie ist jetzt da. Der Heiland spricht von der allgemeinen Auferstehung. – Alle leiblich Toten. – Die Auferstandenen zerfallen in zwei Klassen. Das unterscheidende Merkmal sind die Werke. ) denn es kommt eine Stunde, in der alle, welche in den Gräbern sind, die Stimme des Sohnes Gottes hören werden. Und sie werden hervorgehen, die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber das Böse getan haben, zur Auferstehung des Gerichtes. ( Der verdammenden Gerichtes. (Aug.) In diesem Sinne kommen die Gerechten nicht in´s Gericht. )
Allioli Bibel – Johannes 5,28-29

Das soll euch nicht verwirren oder verwundern: Die Zeit kommt, in der alle, die in den Gräbern liegen, seine Stimme hören werden. Dann werden sie wieder herauskommen: Die, die in ihrem Leben das Gute verwirklicht haben, werden zum unzerstörbaren Leben auferstehen. Aber die, die ihr Leben mit Bösestun verbracht haben, werden eine Auferstehung zum Gericht erleben.
Roland Werner – Das Buch – Johannes 5:28–29

und noch eine „Übertragung“ die es aber „etwas anders“ darstellt:

Wundert euch also nicht darüber, dass einmal die Stunde kommt, wo alle, die in den Höhlen der Finsternis sich befinden, seine Stimme hören werden. Sie werden dann hervorkommen; und zwar wird dies für jene, die das Gute taten, eine Auferstehung zum geistigen Leben sein; für die jedoch, die das Schlechte verübten, eine Vorführung vor den Richter.
Johannes Greber - Johannes 5,28–29

Hast du gelernt, dass nur in deiner Gemeinde gelehrt wird, dass es eine Auferstehung geben würde?
Oder hast du gewußt, dass eigentlich in allen christlichen Strömungen, die Auferstehung der Toten hier auf der Erde zum „Lehrgebäude“ gehört, auch wenn viele dies „vergessen haben“?

Hoffnung auf Wiederauferstehung durch Kryonik

Predigtthemen: Tod, Hoffnung, Jesu Auferstehung und HimmelfahrtAlan Sinclair möchte nicht, dass sein Tod von Dauer ist. Nach seinem Tod wird sein Blut aus seinem Körper gespült und durch Frostschutzmittel ersetzt. Anschließend wird der Körper mit Trockeneis gekühlt und in ein Kryonikzentrum in Michigan geflogen. Das Zentrum wird ihn bei minus 320 Grad aufbewahren. Wenn eine Lösung für das Problem gefunden ist, warum Menschen sterben, werden Techniker ihn auftauen. Der wiederhergestellte Alan wird noch einmal auf der Erde leben. Seine Frau ist bereits gestorben und hat sich dem Kryonik-Verfahren unterzogen.
Die christliche Hoffnung ist, dass Gott uns von den Toten auferwecken wird, so wie unser Herr Jesus auferstanden ist. Im Zustand der Auferstehung brauchen wir kein Heilmittel mehr, weil die Hauptursache des Todes – die Sünde – bereits beseitigt ist.

—Jim L. Wilson und Rodger Russell

300 Predigtbeispiele

Die Tatsache der Auferstehung

Die Bibel lehrt an vielen Stellen mit unmißverständlicher Klarheit die Auferstehung des Leibes. Die leibliche Auferstehung ist eine spezielle biblische Offenbarung, denn die griechische Philosophie, die den Körper als minderwertig betrachtet, kennt nur die Unsterblichkeit der Seele.

Charles C Ryrie – Die Bibel verstehen

Er zeigte auf die Gräber hin: die dort Schlafenden werden seine Stimme hören und erwachen, sei es, daß ihr Auferstehen ihnen Leben bringt, sei es, daß damit ihr Gericht anhebt. Damit hat er vor den Juden das Höchste über sich ausgesagt, was im Bereich unseres Denkens und Ahnens liegt, ähnlich wie er bei Matthäus in seinem Abschiedswort den Jüngern, 25,31ff., sagte, daß er die Völker vor seinem Throne sammeln und als der Hirte an ihnen handeln werde, der die Schafe von den Böcken scheidet. So beschreibt er sich hier als den König der Auferstandenen, der die, die zum ewigen Leben eingehen, und die, die dem Gericht verfallen, voneinander trennt.

Schlatters Erläuterungen zum Neuen Testament

Seine Hörer sollten sich nicht wundern, daß diejenigen, die glauben, vom Tode zum Leben hindurchdringen (V. 24), denn in der Zukunft werden alle auf sein Gebot hin auferstehen. Von dieser universalen Auferstehung ist bereits in Dan 12,1 – 2 die Rede. Andere Textstellen sprechen davon, daß die Auferstehung zum Leben, „die erste Auferstehung“, in Stufen vor sich gehen wird: die Gemeinde wird entrückt werden, die Heiligen aus der Zeit der großen Trübsal werden beim zweiten Kommen des Herrn am Ende dieser Zeit auferstehen. Die Auferstehung derer, die gerichtet werden, wird dann am Ende des Tausendjährigen Reiches erfolgen (Offb 20,11-15). Joh 5,28-29 ist eine der wenigen Stellen im Johannesevangelium, die einen ausdrücklich eschatologischen Inhalt haben.
Die Formulierungen „die Gutes getan haben“ und „die aber Böses getan haben“ (ta phaula, „nichtsnutzige Dinge; vgl. Joh 3,20) mögen, für sich betrachtet, vielleicht zu der Schlußfolgerung verführen, daß man durch „gute Werke“ gerettet oder aufgrund böser Taten verdammt wird, doch wenn man die johanneische Theologie im Zusammenhang betrachtet, verbietet sich ein solcher Gedanke (vgl. Joh 3,17-21;6,28-29). Die, die wirklich wiedergeboren sind, leben ein anderes Leben. Sie gehorchen Gott (Joh 14,15), sie verlassen sich auf ihn (Joh 15,5-7), und sie wandeln im Licht (Joh 8,12; 1Joh 1,7). Sie sind gerettet durch das Lamm Gottes, das stellvertretend für sie die Strafe ihrer Sünde auf sich nimmt. Rettung bringt nur der Glaube an Christus. Doch wer den Sohn Gottes verwirft, verfällt dem Gericht (Joh 3,36).

Walvoord Bibelkommentar

Das von Jesu Jüngern für „Auferstehung“ verwendete Wort bedeutet wörtlich „Aufrichten, Aufstehen“. Es handelt sich um ein Aufrichten aus dem leblosen Todeszustand — sozusagen ein Aufstehen aus dem allgemeinen Grab der Menschheit. Gott kann eine Person ohne weiteres auferwecken. Warum? Weil Jehova der Ursprung des Lebens ist. Menschen ist es heute möglich, Stimmen und Bilder von Männern und Frauen auf Videokassetten aufzunehmen und diese Aufnahmen nach dem Tod der Betreffenden abzuspielen. Gewiß kann dann auch unser allmächtiger Schöpfer alle Einzelheiten eines Menschen festhalten und dieselbe Person auferwecken, wobei er ihr einen neuen Körper bildet.
Jesus Christus sagte: „Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine [Jesu] Stimme hören und herauskommen werden, die, welche Gutes getan haben, zu einer Auferstehung des Lebens, die, welche Schlechtes getrieben haben, zu einer Auferstehung des Gerichts“ (Johannes 5:28, 29). Alle, die in Jehovas Gedächtnis sind, werden auferweckt und in seinen Wegen unterwiesen werden. Für diejenigen, die im Einklang mit der Erkenntnis Gottes handeln, wird es sich als eine Auferstehung zum Leben erweisen. Für diejenigen dagegen, die Gottes Belehrung und seine Herrschaft ablehnen, wird es eine Auferstehung sein, die zu einem Strafgericht führt.

Erkenntnis, die zu ewigem Leben führt

Der Glaube an die Auferstehung der Toten ist das Einzigartige des christlichen Glaubens. Ein paar Philosophen kamen zwar mit dem natürlichen Menschenverstand und unter Zuhilfenahme von einem Rest verbliebener Tradition oder auch Anleihen beim Judentum auf die Unsterblichkeit der Seele; dass aber der Leib wieder auferstehen sollte, dass es dort ein anderes Leben für diese leibliche Gestalt geben sollte, das war eine Hoffnung, die erst durch die Offenbarung Jesu Christi ans Licht gebracht wurde. Kein Mensch hätte sich ein so großes Wunder ausdenken können, vielmehr beweist der Mensch seine Unfähigigkeit, so etwas überhaupt denken zu können, dadurch, dass er noch immer, wie die Athener, als sie zum ersten Mal davon hörten, darüber spottet. „Können diese vertrockneten Totengebeine leben?“, so höhnt der Spötter immer noch.

Spurgeon – Fürchtet Nicht Tod und Grab – Predigten über die Auferstehung

Von allen Völkern der Erde hat nur das jüdische Volk die leibliche Auferstehung in seine Religion aufgenommen. Der erste Hinweis darauf findet sich vielleicht in Jesaja 26:19, wo er davon spricht, dass die Toten zum Leben zurückkehren, erwachen und vor Freude singen. Noch deutlicher wird die Lehre in Daniel 12,2, wo die Entschlafenen entweder zu ewigem Leben oder zu ewiger Strafe erwachen.

In den achtzehn Segenssprüchen des Judentums beten wir: „Du bist ewig mächtig, mein Herr, Auferwecker der Toten bist du, überreichlich fähig zu retten“. In der Fußnote des Artscroll Siddur heißt es: „… die buchstäbliche Wiederbelebung der Toten, die im messianischen Zeitalter stattfinden wird.“

Der Messias selbst sagte: „Es kommt die Zeit, in der alle, die im Grab sind, seine Stimme hören und herauskommen werden – die, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, und die, die Böses getan haben, zur Auferstehung des Gerichts.“ Das ist wahr. Der Messias ist derjenige, der uns aus unseren Gräbern rufen wird, oder, wenn wir noch am Leben sind, uns in einem Augenblick verändern wird.

Paulus sagt, dass der Messias mit einem Schrei und einem großen Trompetenstoß herabkommen wird. Die gläubigen Toten werden zuerst auferstehen und sich dem Messias anschließen. Die lebenden Gläubigen werden mit ihnen in die Wolken aufsteigen, um mit dem Messias in der Luft zu sein. Von diesem Zeitpunkt an werden wir nie wieder vom Messias getrennt sein. An anderer Stelle sagt er, dass dies alles plötzlich, in einem Wimpernschlag, bei der letzten Posaune geschehen wird.

In 1. Korinther 15 wird das Thema Auferstehung lang und ausführlich behandelt. Unter anderem sagt Paulus, dass unser neuer Körper mit unserem jetzigen nicht identisch sein wird. Die Menschen fragen sich häufig, wie alt wir sein werden, ob wir ein perfektes Gewicht haben werden, ob wir schöner sein werden. Paulus sagt geheimnisvoll, dass, wenn man einen Samen sät, dieser zuerst stirbt und dann zu etwas viel Größerem wird als der Same. Er sagt, dass der Unterschied in der Schönheit zwischen unserem jetzigen und unserem ewigen Körper so groß ist wie der Vergleich zwischen irdischem Körper und Sonne, Mond und Sternen! Unser ewiger Körper wird unsterblich und vollkommen heil sein und herrlicher als jeder Körper, den wir je auf der Erde gesehen haben.

Vor allem aber werden wir in jenen Tagen und für immer bei dem Messias sein. Er wird uns auferwecken und uns für immer bei sich behalten.

Aber nicht alle, die in die Tage des Messias eintreten, werden auferweckt werden. Zur Zeit von Jeschuas Kommen wird es auf der Erde eine große Anzahl von Menschen geben, die die Kriege und Plagen der Offenbarung überlebt haben. Viele von ihnen werden keine Anhänger Jeschuas sein, wenn er kommt. Sie werden nicht verändert sein, wie wir es sind. Sie werden unverändert in die Tage des Messias eingehen.

Und so kommt es zu der seltsamen Sache mit den Tagen des Messias. Es werden Unsterbliche und Sterbliche gemeinsam auf der Erde wohnen. Und der Richter über alle wird Messias Jeschua sein.

Derek Leman -Die kommende Welt – Ein Portal zum Himmel auf Erden

Jeschuas vierte Verteidigung war, dass er die Auferstehung der Toten herbeiführen wird (Johannes 5:25-29). In den hebräischen Schriften hat nur Gott die Auferstehung der Toten herbeigeführt (Jesaja 26:19; Daniel 12:2; Hosea 13:14). Wenn der Sohn die Toten auferwecken wird, bedeutet das, dass er auch Gott sein muss.

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

Während er sich gegen die Anschuldigungen der Führer verteidigte, wies Jeschua darauf hin, dass es zwei verschiedene Arten der Auferstehung geben wird. Für die Gläubigen wird es die Auferstehung des Lebens sein (Johannes 5:29a), oder die erste Auferstehung (Offenbarung 20:5). Für die Ungläubigen wird es die Auferstehung zum Gericht sein (Johannes 5:29b), oder die zweite Auferstehung, die zum zweiten Tod führt (Offenbarung 20:6). Seine Lehre von den zwei verschiedenen Auferstehungen war nicht neu, da die Auferstehungen bereits in Daniel 12:2 offenbart wurden und die rabbinische Theologie sie erläuterte. Den Weisen zufolge würde die zukünftige Auferstehung mit der Rückkehr des Elias kommen.Obwohl die Sadduzäer die Idee ablehnten, dass Passagen in der Tora die Auferstehung verheißen, behaupteten die Pharisäer, dass sie in Sprüche 30,15-16 zu finden sei:
R. Tabi sagte weiter im Namen von R. Josiah: Was ist mit dem Text gemeint: „Es gibt drei Dinge, die nie satt werden, … das Grab und der unfruchtbare Schoß? Wie kommt das Grab neben den Mutterschoß? Es soll dich lehren, dass, so wie der Mutterschoß aufnimmt und wieder abgibt, so nimmt das Grab auf und wird wieder abgeben. Und haben wir hier nicht eine Schlussfolgerung a fortiori: Wenn der Mutterleib, der leise aufnimmt, mit lautem Getöse hervorbringt, ist es dann nicht naheliegend, dass das Grab, das mit lautem Getöse aufnimmt, mit lautem Getöse hervorbringt? Hier ist eine Widerlegung derer, die leugnen, dass die Auferstehung in der Thora gelehrt wird.

Auf die Frage, warum Abraham, Isaak und Jakob sich nach dem Gelobten Land sehnten, lehrten die Rabbiner: „Weil, sagte R. Simeon b. Laḳish, sie die ersten sein werden, die im messianischen Zeitalter auferstehen werden.“ Mit anderen Worten, es gab die rabbinische Vorstellung, dass die Auferstehung innerhalb der Grenzen des Verheißenen Landes stattfinden (oder zuerst stattfinden) würde. Abschließend stellt Moore fest:
Die Pharisäer machten aus der Auferstehung der Toten einen Glaubensartikel und lehrten, dass zwischen dem Tod und der Auferstehung die Seelen der Gerechten in Seligkeit und die der Bösen in Elend das Jüngste Gericht erwarteten.“

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

Allgemeine oder teilweise Auferstehung der Toten?
(Zu Joh 5, 28)

Vorbemerkungen.
Die vorchristliche jüdische Literatur hat die Tage des Messias יְמוֹת הַמָּשִׁיחַ mit der zukünftigen Welt עוֹלָם הַבָּא identifiziert. Die messianische Zeit gilt als die Zeit der absoluten Heilsvollendung; demgemäß bringt sie auch die Auferstehung der Toten תְּחִיַּת הַמֵּתִים (s. Hen 90, 33 ff.; 61, 5; 51, 1 f. bei I, B Nr. 1 Anm. b u. c). — In der nachchristlichen Zeit hat man die Tage des Messias vom Olam ha-ba unterschieden: die messianische Zeit sinkt zur Schlußperiode des gegenwärtigen Äons עוֹלָם הַזֶּה herab, die Endvollendung hebt erst mit dem Olam ha-ba an. Dementsprechend löste man auch die Auferstehung der Toten von der messianischen Zeit ab u. verlegte sie an den Anfang der zukünftigen Welt (s. 4 Esra 7, 29 ff.; Apok Bar 30, 1–5; 85, 15; 50, 2–51, 3; 36, 11 bei I, B Nr. 5 u. 6 u. die rabbinischen Zitate in Abschnitt II, A—C; ferner s. Exkurs 29 S. 971 ff. Anm. d). — Im 3. Jahrhundert kam eine Richtung auf, die die Erfüllung der sämtlichen alttestamentlichen Heilsverheißungen in den Tagen des Messias erwartete. Man kehrte deshalb wieder zu der älteren Anschauung zurück u. nahm an, daß wenigstens die Gerechten aus Israel bereits in der messianischen Zeit im Lande Israel auferstehen würden (s. w. u. den Abschnitt II, D u. bei Offb 20, 5 S. 827 ff.).
Wie über die Zeit der Auferstehung, so hat auch über ihren Umfang in der alten Synagoge keine Übereinstimmung geherrscht. Schon die Grundstelle Dn 12, 2 lautet unbestimmt. Sie redet von „vielen“ oder von einer „Menge“, die erwachen werden. Ob dazu auch die heidnischen Bedrücker Israels gehören werden, bleibt völlig ungewiß; nur das geht aus der Stelle deutlich hervor, daß sich auch Gottlose unter den Auferstandenen befinden werden, die hinterher der Schmach u. der Verdammnis anheimfallen. Ähnlich unbestimmt lauten die Aussagen der späteren Zeit. Von der Auferstehung der nichtjüdischen Welt ist verhältnismäßig selten die Rede. Der Blick haftet meist an Israel; aber über die Frage, ob alle Israeliten, Gerechte wie Gottlose, oder nur die Gerechten an der Auferstehung teilhaben werden, bleiben die Meinungen geteilt. Auch Aussprüche, die sich wie Joh 5, 28 zur Auferstehung aller Toten bekennen, gibt es in der altjüdischen Literatur; doch haben sie nie allgemeine Anerkennung in der alten Synagoge gefunden.

Kommentar zum Neuen Testament aus Talmud und Midrasch

Die coole Nachricht von dem neuen Leben mit Gott

und allen Nationen muß zuvor das Evangelium gepredigt werden.
Elberfelder 1871 – Markus 13,10

Und allen Völkern muss zuerst die gute Botschaft verkündet werden.
Jantzen & Jettel – Markus 13:10

Doch zuerst muss die gute Botschaft Gottes allen Volksgruppen nahegebracht werden.
Roland Werner – Das Buch – Markus 13,10

2023 hatten wir die Parallelstelle in Matthäus 24:14

Reden mit „allen Menschen“ über was?
Darüber, was man tun muss, um wie es die meisten Kirchen lehren, nicht in die Hölle zu kommen?
Darüber, was man tun muss, um „Gottes Krieg von Har-Magedon“ zu überleben?
Schauen wir genauer hin, WAS gepredigt werden wird!

Vers 10 ist keine Bedingung für das Kommen des Herrn. Jesus drückt eine göttliche Bestimmung und Zusicherung aus: Trotz allem, was Satan während der „Zeit der Not Jakobs“ tut, wird Gottes Wort verkündet und sein Wille erfüllt werden.

Wiersbes Erläuterungen zum Neuen Testament

Das Evangelium muß (dei; „aus göttlichem Ratschluß“; vgl. V. 7; Mk 8,31) zuvor gepredigt („verkündigt“) werden unter allen Völkern (dieses Wort ist im Griechischen durch seine Satzstellung hervorgehoben) der ganzen Welt (vgl. Mk 11,17;14,9).
Jesus sagte den Jüngern, daß sie bei der Verkündigung des Evangeliums mit Verfolgungen rechnen müßten, doch er ermutigte sie auch, nicht zu verzweifeln und die Hoffnung nicht aufzugeben. Denn trotz aller Widerstände hat die Verkündigung des Evangeliums nach dem Willen Gottes für dieses Zeitalter Vorrang und wird sich deshalb auch durchsetzen. Allerdings muß jede Generation die Verantwortung für die Verkündigung immer wieder neu übernehmen (vgl. Röm 1,5.8; Röm 15,18-24; Kol 1,6.23). Dennoch ist die weltweite Predigt des Evangeliums nicht die Voraussetzung und auch keine Garantie dafür, daß am Ende dieses Zeitalters tatsächlich alle Menschen das Evangelium angenommen haben (vgl. Mt 25,31-46).

Walvoord Bibelkommentar

Die Tatsache, daß zuvor allen Nationen das Evangelium gebracht worden sein muß, wird von Matthäus ausführlich besprochen: „Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen“ (Mt 24, 14). Das Evangelium bedeutet immer „Gute Nachricht“ und fußt auf Tod und Auferstehung des Christus, aber seine Inhalte können in verschiedenen Zeitaltern unterschiedliche Auslegungen erfordern. Die Botschaft, die hiergepredigt werden muß, ist einzigartig. Sie sollte nicht mit dem Evangelium der Gnade Gottes dieses gegenwärtigen Zeitalters verwechselt werden. Sie betrifft vielmehr das kommende messianische Königreich auf der Erde und die bevorstehende Ankunft des Königs.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Überraschenderweise sagt Jesus mitten in diesem Verfolgungsabschnitt: »Aber zuerst muß das Evangelium unter allen Völkern gepredigt werden« (V. 10). Der Ausdruck »zuerst« macht klar, daß das Ende der Welt nicht kommen wird, bevor »allen Völkern das Evangelium« verkündigt wurde (vgl. Mt 24,14). Das ist eine Prophezeiung über die kommende Weltmission (vgl. Mt 28,19; Mk 14,9; 16,15; Lk 24,47; Röm 11,25; Offb 14,6). Es ist also falsch, wenn manche Kreise die Weltmission erst im Tausendjährigen Reich erwarten. Nein, schon in der gegenwärtigen Weltzeit ereignet sich die Weltmission.
»Unter allen Völkern«: keine irdische und keine dämonische Macht wird das verhindern können. Aber »das Evangelium« kommt nur in der »Predigt« – nicht per Gewalt oder Kreuzzug. Hier sitzt einer der tiefsten Unterschiede zwischen Christentum und Islam. Jesus kennt keine Gewalt zur Verbreitung des Evangeliums, während Mohammed Krieg und Gewalt zur Verbreitung seiner Botschaft einsetzt.
»Es muß«: Das ist Gottes Plan. Wie herrlich, daß wir diese Zukunftsperspektive haben! Nach einer richtigen Bemerkung Bengels benutzt Gott sogar die Verfolgungen, um das Evangelium auszubreiten (vgl. Apg 8,1.4ff; Phil 1,12; 2 Tim 4,17).

Edition C Bibelkommentar

Beide Evangelisten bezeichnen die Verkündigung Jesu als »Evangelium« – was ist das eigentlich?
Neuerdings hat man das mit »gute Nachricht« übersetzt; das klingt schön, bleibt aber doch hinter der Größenordnung weit zurück, die mit dem Wort Evangelium gemeint ist. Dieses Wort gehört der Sprache der römischen Kaiser zu, die sich als Herren der Welt und als ihre Retter, als ihre Erlöser verstanden. Die Botschaften, die vom Kaiser ausgingen, hießen »Evangelium«, unabhängig davon, ob ihr Inhalt besonders fröhlich und angenehm war. Was vom Kaiser kommt – das war die Idee –, das ist rettende Botschaft, das ist nicht bloß Nachricht, sondern Veränderung der Welt zum Guten hin.
Wenn die Evangelisten dieses Wort aufgreifen, so dass es zum Gattungsbegriff für ihre Schriften wird, so wollen sie sagen: Was die Kaiser, die sich für Gott ausgeben, zu Unrecht beanspruchen, das geschieht hier: vollmächtige Botschaft, die nicht nur Rede ist, sondern Wirklichkeit. Im heutigen sprachtheoretischen Vokabular würde man sagen: Das Evangelium ist nicht bloß informative, sondern performative Rede – nicht bloß Mitteilung, sondern Aktion, wirksame Kraft, die heilend und verwandelnd in die Welt eintritt. Vom »Evangelium Gottes« spricht Markus – nicht die Kaiser können die Welt retten, sondern Gott. Und hier erscheint Gottes Wort, das Tatwort ist; hier geschieht wirklich, was die Kaiser nur behaupten, ohne es einlösen zu können. Denn hier tritt der wirkliche Herr der Welt in Aktion – der lebendige Gott.

Ratzinger – Jesus Christus

Evangelium … für alle Völker. Die Verkündigung der Geschichte dessen, was Gott durch Jesus getan hat (1:1, 14-15), an alle Menschen ohne Unterschied, wie es die Apostelgeschichte beschreibt (z. B. Apg 8:4-40; 10:1-48; 11:19-21; 13:44-48). Durch Jesus und sein erneuertes Volk wird Gottes Plan, den Völkern Segen und Licht zu bringen (vgl. Gen 12,2; Dtn 4,5-8; Jes 49,6; 60,3; siehe Anmerkung zu 1,11), trotz der Feindseligkeit Israels gelingen (z. B. Apg 3,25; 10,34-35.45; 11,18; Gal 3,26-29).

NIV Biblical Theology Study Bible

Und redet DEIN LEBEN von Gottes Königreich – vom nahendem Messias? Oder mußt du durch viele Worte auf IHN aufmerksam machen, weil dein Leben eben so ist, wie das Leben von all denen die NICHT an IHN glauben?

bedeutet vielmehr, Gott um ein reines Gewissen zu bitten

welches Gegenbild auch euch jetzt errettet, das ist die Taufe (nicht ein Ablegen der Unreinigkeit des Fleisches, sondern das Begehren (O. die Forderung, das Zeugnis) eines guten Gewissens vor (Eig zu, an) Gott), durch die Auferstehung Jesu Christi,
Elberfelder 1871 – 1.Petrus 3,21

wie (Der Apostel will auf die Macht und Herrlichkeit des siegreich auferstandenen Heilandes hinweisen und zeigen, wie seine Wirksamkeit sich nicht nur über die Erde, sondern auch bis in die Tiefe der Unterwelt und in die Höhe des Himmels erstreckt. Als Beweis für diese umfassende Wirksamkeit wählt er das größte Strafgericht der alten Welt. Der Gedanke an die Sündflut lag umso näher, als sie ein Abbild der großen Katastrophe des zukünftigen Gerichtes ist. [Mt 24,37ff, Lk 17,26ff, 2Petr 3,5ff] Zugleich ward dem Apostel so Gelegenheit gegeben, einen tröstlichen Hinweis auf die Zahl der einst Geretteten zu geben und jenen schönen Vergleich zwischen den Wassern der Sündflut, durch welche die Gläubigen der damaligen Zeit, und dem Wasser der Taufe zu bieten, durch welches jetzt die Gläubigen gerettet werden. (V. 21)) dies auch im Gegenbilde (Im A. B. wurde der N. nicht nur durch Worte vorausverkündet, sondern auch in Tatsachen Vorbilder desselben gegeben. So waren Sara und Hagar mit ihren Kindern [Gal 4,22], der Durchgang durch das rote Meer [1Kor 10,1], die Rettung Noes durch das Wasser, das alle Ungläubigen tötete, und die Entstehung eines neuen Geschlechtes ein Vorbild der Taufe, die ebenfalls begräbt und neu belebt. Noch mehr, Noes Errettung war keine bloße leibliche. Er glaubte der göttlichen Drohung und baute im Glauben, ohne zu sehen, die Arche, welche ihn retten sollte. Seine Errettung war also eine Glaubenstat, eine Wiedergeburt für ihn.) nun errettet als Taufe, (Die heil. Väter sahen in der Arche das Vorbild des Kreuzes Christi oder der Kirche. Dass sie eine solche Bedeutung hat, ist unzweifelhaft (Chrys.), indes zieht der Apostel an dieser Stelle im ewigen Leben. – Gegensatz zwischen einer rein äußerlichen und einer auf das Innere abzielenden Handlung.) die nicht eine Ablegung körperlicher Unreinigkeit ist, sondern an Gott gerichtete Begehrung eines guten Gewissens, (Die an Gott gerichtete Bitte um ein gutes Gewissen, die Bitte, dass Gott das gute Gewissen, nach welchem die Christen in der Taufe verlangt und das sie erhalten, ihnen jederzeit bewahre, Kraft und Stärke spendend.) durch die Auferstehung Jesu Christi, (Errettet durch die Auferstehung. Die Auferstehung ist die Krone und Vollendung des Erlösungswerkes. Als Auferstandener kann Christus die rettende Wirkung der Taufe sicherstellen, hat er doch nun Teil an der Herrschaft Gottes, dem alle Gewalten unterworfen sind, und kann alle Kraft geben zum Gutestun und alle Hindernisse beseitigen.)
Allioli Bibel - 1.Petrus 3:21

Das ist ein Hinweis auf das Wasser der Taufe, die euch jetzt rettet. Denn der Sinn der Taufe ist ja nicht, dass der Körper vom Schmutz gereinigt wird. Wer sich taufen lässt, bittet damit Gott, sein Gewissen von aller Schuld zu reinigen. Das ist möglich, weil Jesus Christus von den Toten auferstanden
Gute Nachricht Bibel 2018 - 1.Petrus 3,21

Dieses (Wasser) rettet jetzt als Gegenstück – o: gegenbildlich – auch euch, nämlich die Taufe– vgl. Tit. 3,5: gerettet durch das Bad der Wiedergeburt und die Erneuerung des Geistes.  -, die nicht eine Beseitigung des Schmutzes am Fleisch ist, sondern eine an Gott gerichtete Bitte um ein gutes Gewissen – aÜs: das (von Gott dargebotene) Angebot eines guten Gewissens Gott gegenüber. -; (sie rettet euch) kraft der Auferstehung Jesu Christi,
Hermann Menge Übersetzung – 1926 – 1.Petrus 3:21

dieses Wasser [der Taufe] rettet jetzt euch Die Taufe ist ein Zeichen und ein Siegel für Gottes Gnade in Jesus Christus. Die überraschende Aussage, dass die Taufe „euch rettet“, zeigt die enge Verbindung zwischen dem Zeichen und der Wirklichkeit auf, die dadurch zum Ausdruck kommt. Noahs physische Rettung durch die Wasser der Sintflut hindurch zeichneten die Wasser der Taufe und der Errettung vorab. Die Taufe symbolisiert das Gericht über die Sünde im Tod Christi und dann auch die Erneuerung des Lebens (Röm 6,4). Die Wasser der Sintflut waren ein Gericht über die ungehorsamen Menschen und zur selben Zeit die physische Rettung für Noah und seine Familie.
das Abwaschen von körperlichen Schmutz Damit seine Leser dem Sakrament nicht fälschlicherweise eine magische oder eine automatische Kraft zuschrieben (lat. ex opere operato – das ist die katholische Lehrformel für die Sakramente, die besagt, dass diese allein durch den Vollzug der Handlung wirken würden), ergänzt Petrus, dass das Mittel der Rettung nicht durch ein äußerliches Ritual vollzogen wird, sondern durch das, was die Handlung symbolisiert: die Verbundenheit mit Christus in seinem Tod und seiner Auferstehung.

Reformations-Studien-Bibel

Es wird ein Vergleich zwischen der Errettung in der Arche und der Taufe gezogen. In beiden Fällen werden die Gläubigen durch das Wasser des Gerichts gerettet, denn die Taufe stellt die Rettung durch das Gericht dar. Der rein mechanische Akt der Taufe rettet nicht, denn Petrus sagt ausdrücklich: „nicht als ein Abstreifen des Schmutzes vom Körper“, was bedeutet, dass das Übergießen des Körpers mit Wasser niemanden reinigt. Die Taufe rettet dich, weil sie einen inneren Glauben darstellt, der sich darin zeigt, dass man Gott um die Vergebung seiner Sünden bittet (um ein gutes Gewissen). Außerdem „rettet“ die Taufe nur insofern, als sie auf den Tod und die Auferstehung Jesu Christi zurückgeht. Die Taufe ist eine sichtbare Darstellung der Tatsache, dass Christen mit Christus bekleidet sind (vgl. Gal 3,27) und in der Vereinigung mit Christus seinen Sieg über die Sünde teilen. Obwohl die Christen seit der Frühgeschichte der Kirche über die richtige Art der Wassertaufe uneins waren, sind sie sich im Allgemeinen einig (unabhängig von konfessionellen Unterschieden), dass die Wassertaufe ein äußeres Zeichen für die innere Wirklichkeit der Wiedergeburt ist, die das Ergebnis des Wirkens des Heiligen Geistes ist (vgl. Johannes 3,5.8; Titus 3,5) und die nur aus Gnade durch den Glauben empfangen werden kann (vgl. Eph. 2,8).

Die ESV Studienbibel

ein Bild für die Taufe: Petrus könnte meinen, dass die Taufe die Gläubigen rettet, so wie das Wasser das Boot trieb, in dem Noah und seine Familie gerettet wurden. Oder er könnte meinen, dass, so wie Noah und seine Familie durch das Wasser in Sicherheit gingen, Christen durch das Wasser der Taufe in die Erlösung gelangen. Und schließlich könnte er meinen, dass das Wasser der Taufe die Sünden der Christen abwäscht, so wie das Wasser zu Noahs Zeiten die Sünden abwusch. – Petrus meint nicht, dass die Wassertaufe einen Menschen unabhängig von seinem Herzen rettet. Er fügt hinzu, dass die Taufe nur als Antwort auf ein reines Gewissen (oder als Appell an Gott) rettet und macht damit deutlich, dass nur Menschen, die Gott gegenüber Glauben ausüben, von der Taufe profitieren.

New Living Translation Study Bible

Die dritte Wirkung des Leidens Jesu Christi wird nun in der »Taufe« sichtbar, »die … euch rettet«. Das Erlösungs-Rettungsgeschehen wird konkret in der Taufe bekannt und vollzogen. Dabei ist die Taufe »Antitypus« (so das griechische Wort »Vorbild«), »Gegenbild« zu dem Sintflutgeschehen. In der Sintflut rettet Gott die Acht durch das Wasser hindurch; in der Taufe handelt eben derselbe Gott, indem er Menschen durch das Wasser hindurchführt. Durch das Wasser der Sintflut hat Gott die Sünde gerichtet und Noah gerettet; durch das Wasser der Taufe wird angezeigt, daß der »alte« Mensch stirbt, gestorben ist, und der Gerettete dasteht (vgl. Röm 6,2–3).
Die Taufe ist ja kein äußerlicher Reinigungsritus, wie er in vielen Religionen, auch im Judentum, geübt wird. Bei der Taufe »wird nicht der Schmutz vom Leib abgewaschen«, sondern der Sünder ertränkt und der »neue« Mensch geboren. Petrus faßt das so: »Wir bitten Gott um ein gutes Gewissen.« Das griechische Wort für »bitten« steht nur an dieser Stelle des NT und ist wohl mit »eine mich selbst verpflichtende Bitte« zu umschreiben. Ich bitte Gott um ein gutes Gewissen. »Gutes Gewissen« (vgl. zu 3,16) – das ist die getroste Gewißheit, daß ich bei Gott in Gnaden bin, daß meine Schuld getilgt ist und ich gerettet bin.
Das beschreibt die Beifügung »durch die Auferstehung Jesu Christi«. Jesus Christus schenkt mir durch seine Versöhnung das gute Gewissen. Er, der Auferstandene, der damit von Gott bestätigt wurde, ist ja der Garant dafür, daß ich jetzt vor Gott recht bin. Diese Verpflichtung der »mich selbst verpflichtenden Bitte« liegt darin, daß wir die Gabe Gottes der Erlösung auch annehmen, uns ein gutes Gewissen geben lassen. Und auch, daß wir dem Bösen entschlossen absagen, wie es in vielen Taufriten noch als bewußte Absage geübt wird. Das ist eine wichtige Sicht der Taufe:

a) Die Taufe rettet nicht automatisch, schon gar nicht die bei uns übliche Säuglingstaufe. Wer Säuglinge tauft und keine Bekehrung predigt, betrügt. Taufe und Ergreifen der Gnade gehören zusammen, Taufe und Bekehrung.
b) Gott handelt in der Taufe. Sie ist nicht mein Tun, etwa in dem Sinne: »Ich übergebe mich Gott, jetzt, da ich ›richtig‹ glaube. Gott nimmt mich an.« Deshalb ist eine Wiedertaufe unnötig.
c) Taufe und bewußtes Leben in der Nachfolge gehören zusammen, Taufe und Gehorsam. Das sollten wir bei der oft so oberflächlich gewordenen volkskirchlichen Taufpraxis wieder ganz neu betonen.

Edition C Bibelkommentar

Sintflut. Noah war durch das Wasser hindurchgerettet worden; auch wir sind es, denn das Wasser der Taufe bedeutet den Tod, so wie die Sintflut gleichsam der Tod der damaligen Welt war. Christus ist durch den Tod gegangen und ist dann auferstanden. Wir treten in der Taufe in den Tod ein, aber es ist gleich der Arche; denn Christus hat im Tode für uns gelitten und ist in der Auferstehung aus demselben wieder hervorgegangen, wie Noah aus der Sintflut hervorging, um gleichsam ein neues Leben in einer Auferstehungswelt zu beginnen. Christus hat, indem Er durch den Tod gegangen ist, die Sünden gesühnt, und wir, indem wir geistlich hindurchgehen, lassen alle unsere Sünden in demselben zurück, wie Christus tatsächlich für uns getan hat; denn Er wurde ohne die Sünden, die Er am Kreuze sühnte, auferweckt. Und diese Sünden waren die unsrigen. So haben wir durch die Auferstehung Jesu Christi ein gutes Gewissen. Wir gehen in der Taufe im Geist und im Bilde durch den Tod. Die Frieden gebende Kraft der Sache ist die Auferstehung Jesu Christi, nachdem Er die Sühnung vollbracht hatte: durch diese Auferstehung haben wir daher ein gutes Gewissen.

John Nelson Darby – Betrachtung über 1.Petrus

»Als Ergebnis dieses vor der Flut abgelegten Zeugnisses des Geistes Christi wurden nur acht Seelen durch das Wasser hindurch gerettet – ein winziges Häuflein, ein allerkleinster Überrest aus dem vorangegangenen Zeitalter. Heute hat die Taufe, die lediglich ein Bild ist, genau diese Bedeutung. Die Flut trennte diesen kleinen Überrest vom Zeitalter vor der Flut, damit sie durch die Wasser des Todes, von der alten Welt abgeschnitten, in eine neue Welt eingingen. Die bekehrten Juden, denen Petrus diesen Brief schreibt, befanden sich in genau dieser Lage. Auch sie waren lediglich ein kleiner Überrest, und in ihrer Taufe wurden sie von der Masse ihrer Nation, die unter dem Zorn und Gericht Gottes stand, abgesondert, damit sie unter die Herrschaft ihres auferstandenen und erhöhten Messias kämen. Die Taufe ist ein Bild auf Absonderung durch Tod, und diese Absonderung rettet. Die Juden als Nation waren wie ein untergehendes Schiff, und sich taufen zu lassen, bedeutete, dass man öffentlich und in aller Form auch die letzte Verbindung mit ihnen durchschnitt, und das bedeutete Errettung von ihrem nationalen Gericht. Daher die Worte des Petrus in Apostelgeschichte 2,40, ›Lasst euch erretten von diesem verkehrten Geschlecht!‹ Und was folgte darauf? ›Die nun sein Wort aufnahmen, wurden getauft‹ (Apg 2,41).« (F. B. Hole, Epistles, S. 114).

Benedikt Peters – Kommentar zu 1. Petrus

Dieser Vers spricht von einer Reinigung des Gewissens, nicht von Errettung. Diese waren jüdische Gläubige, die den Gehorsam der Wassertaufe nicht vollzogen hatten und unter einem schlechten Gewissen arbeiteten, weil sie dem Herrn nicht gehorchten. Der Schreiber sagt ihnen, dass sie dieses schlechte Gewissen gereinigt haben müssen. Das Gewissen wird immer auf dieselbe Weise gereinigt: indem man dem Herrn in dem Bereich gehorcht, in dem man ungehorsam ist. In diesem Fall waren sie in Bezug auf das Gebot der Taufe ungehorsam. Während die Taufe ein Symbol und ein Zeichen der Reinigung ist, ist sie niemals das Mittel der Reinigung. Die Taufe ist nur für die Nachfolge und den Gehorsam notwendig, nicht für die Errettung. Jemand kann ein Gläubiger an Jeschua sein, aber er kann kein Jünger sein, wenn er nicht die Wassertaufe durchgemacht hat.

Arnold Fruchtenbaum – Die Verordnung der Taufe

In Vers 21 wendet Petrus das auf jüdische Gläubige an: Die Arche ist der Typus für die Taufe. Das griechische Wort bedeutet so viel wie »Anti-Typus«; es wird nur hier und noch in Hebräer 9,24 gebraucht. Übersetzt bedeutet es nach einem wahren Ebenbild. Petrus sagt hier, dass die Taufe Ähnlichkeiten mit dem aufweist, was in den Tagen Noahs geschah. Die Tatsache, dass die Taufe sie erretten wird, entspricht der leiblichen Rettung Noahs und seiner Familie. Nochmals – Noahs Botschaft lautete: Das Gericht kommt; der Fluchtweg ist die Arche; die Arche rettete das leibliche Leben. Petrus’ Botschaft lautet: Es kommt ein Gericht; das bezog sich auf das Gericht 70 n. Chr. Der Fluchtweg ist die Wassertaufe; Taufe wird das leibliche Leben retten. Das ist ein Lieblingsvers für manche Lehrer, die behaupten, Taufe sei für die geistliche Errettung unumgänglich. Das ist jedoch nicht der Schwerpunkt in diesem Abschnitt. Wieder einmal ist es wichtig, sich in Erinnerung zu rufen: Petrus schreibt hier ausdrücklich an jüdische Gläubige, die zu eben der Generation gehörten, die Jesu Messianität verworfen hatte. Daher standen sie unter der Strafe des Gerichts, das im Jahr 70 n. Chr. aufgrund der unverzeihlichen Sünde über sie kommen sollte. Wie Petrus in Apostelgeschichte 2,38 verkündet: Damit ein einzelner Jude dem Gericht 70 n. Chr. entkommen kann, muss er zwei Dinge tun. Erstens muss er Buße tun. Buße zu tun, bedeutet, »die Meinung zu ändern«. Sie müssen ihre Meinung über Jesus ändern – er ist nicht von Dämonen besessen, sondern er ist der jüdische Messias. Das wird sie geistlich erretten. Die Empfänger von Petrus’ Botschaft hatten das bereits getan. Die Taufe musste jedoch folgen, damit sie auch leiblich errettet wurden. Buße rettet sie geistlich; doch müssen sie getauft werden, um leiblich vom kommenden Gericht 70 n. Chr. ausgenommen zu sein. Es ist die Taufe, die sie von »dieser Generation« absondern wird. Ja, in Apostelgeschichte 2,40 ermahnt Petrus: Rettet euch selbst aus diesem verkehrten Geschlecht [wörtl. aus dem Engl. – Anm. d. Übers.]. Das Wort retten bezieht sich ganz offensichtlich auf eine körperliche Errettung; denn geistlich kann sich niemand selbst erretten. Petrus’ Aufruf zur Taufe war ein Aufruf zur Trennung von diesem Geschlecht, dieser Generation; und die Taufe wird für diese Absonderung sorgen. In Apostelgeschichte 2,41 lesen wir, dass die Gläubigen sich aufgrund von Petrus’ Aufruf taufen ließen. Worauf in der Apostelgeschichte hingewiesen wurde, gilt auch hier in 1 Petrus 3 Vers 21 Petrus lehrt nicht, dass Taufe eine geistliche Rettung mit sich bringt. Aus den vorhergehenden Versen (angefangen bei Kapitel 1 Vers 1 wird offensichtlich, dass seine Leser bereits errettet sind. Geistlich gesehen kennen sie den Herrn bereits; und sie sind Kleinkinder im Messias. Sie sind jedoch noch nicht getauft; und das müssen sie tun, um leiblich gerettet zu werden. Dieser Vers zeigt sowohl auf negative als auch auf positive Weise, was das bedeutet. Negativ gesehen: nicht ein Ablegen der Unreinheit des Fleisches. Das Wort Fleisch bezeichnet hier nicht das physische Fleisch. Fleisch ist vielmehr die sündige Natur. Beachten wir: Petrus weist deutlich darauf hin, dass die Wasser taufe bezüglich des sündigen Wesens überhaupt nichts erwirkt. Die Wassertaufe errettet niemanden von seinen Sünden. Sie hat nichts mit geistlicher Errettung zu tun. Sie bewirkt kein Ablegen der Unreinheit des Fleisches – der Unreinheit der sündigen Natur. Positiv gesehen brauchen diese Kinder in Christus die Bitte eines guten Gewissens an Gott. Das Wort sondern schafft im Griechischen einen sehr starken Kontrast. Das griechische Wort für Bitte ist ein Substantiv und wird nur in diesem Vers gebraucht. Es bezeichnet »eine Frage« oder eine »Anfrage«. Das Wort wird für den Frageund-Antwort-Prozess gebraucht, mit dem man zu einer formalen Übereinstimmung gelangt. Es bezieht sich auf das Versprechen, ein gutes Gewissen zu bewahren. Die Antwort ist hier die Antwort eines guten Gewissens an den Herrn. In Kapitel 2 in den Versen 1-3 offenbarte Petrus, dass sie Gläubige im Kleinkindalter sind. Unter anderem fehlt ihnen Reife, weil sie noch nicht getauft sind; das war ein Mangel an Gehorsam, der zu einem schlechten Gewissen führte. Taufe wird sie daher vor einem schlechten Gewissen retten. Grundlage ist die Auferstehung Jesu Christi – die Anerkennung des vom Messias am Kreuz vollbrachten Werkes durch den Vater.

Zusammenfassung: Es werden drei Gründe für die Wassertaufe genannt. Der erste Grund für die Wassertaufe ist ein gutes Gewissen Gott gegenüber – ein reines Gewissen; wenn nämlich ein Glaubender die Taufe ablehnt, verhält er sich ungehorsam. Selbst heute glauben einige jüdische Menschen, die Ablehnung der Taufe sei ein angenehmer Weg, Verfolgung zu vermeiden. Sie sollten sich taufen lassen und nicht den leichteren Ausweg suchen. Der zweite Grund für die Taufe: Sich nicht taufen zu lassen, führt zu einem schlechten Gewissen. Der dritte Grund für die Taufe ist die körperliche Verschonung. Noahs Arche rettete Noah und seine Familie; doch die Arche rettete Noah nicht geistlich. Noah war geistlich errettet, bevor er überhaupt mit dem Bau der Arche begann. Die Arche rettete ihn und seine Familie physisch, aber nicht geistlich. Gleichermaßen sollte die Taufe den jüdischen Gläubigen körperlich vom Gericht 70 n. Chr. ausnehmen; geistlich würde sie ihn jedoch nicht erretten. Darüber hinaus sollte man die Verbindung zwischen den Versen 20 und 21 bezüglich der Flut nicht versäumen. Für Noah war die Flut ein tatsächliches Ereignis; Petrus gebraucht sie nun jedoch als Bild. Immer, wenn die Flut in der Bibel symbolisch gebraucht wird, ist sie ein Sinnbild für militärische Invasion. Und natürlich würde es sich beim Gericht 70 n. Chr. um eine Militärinvasion handeln.

Arnold Fruchtenbaum – Die Petrusbriefe und Judas

Sagt ein echtes Ja zueinander, so wie ihr seid, und vergebt einander immer wieder.

einander ertragend und euch gegenseitig vergebend, wenn einer Klage hat wider den anderen; wie auch der Christus euch vergeben hat, also auch ihr.
Elberfelder 1871 – Kolosser 3,13

ertragt einander und vergebt euch gegenseitig ( Mk. 11,25; Eph. 4,32 ), wenn jemand eine Feindseligkeit gegen einen andern hat; genau wie Christus euch vergeben hat, so auch ihr.
Luther 2019 - Kolosser 3:13

Geht nachsichtig miteinander um ( Ertragt einander ) und vergebt einander, wenn einer dem anderen etwas vorzuwerfen hat. Genauso, wie der Herr euch vergeben hat, sollt auch ihr einander vergeben.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Kolosser 3,13

Seid nachsichtig mit den Fehlern der anderen und vergebt denen, die euch gekränkt haben. Vergesst nicht, dass der Herr euch vergeben hat und dass ihr deshalb auch anderen vergeben müsst.
Neues Leben Bibel 2014 – Kolosser 3:13

Ertragt einander weiterhin und vergebt einander großzügig, selbst wenn jemand Grund hat, sich über einen anderen zu beklagen. So wie Jehova euch großzügig vergeben hat, sollt auch ihr es tun.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Kolosser 3:13

Aus Liebe zu unseren Brüdern und Schwestern bemühen wir uns um Frieden in der Versammlung. Jehova verlangt von denen, die er liebt, keine Perfektion — und wir sollten das auch nicht. Aus Liebe sehen wir über kleine Fehler hinweg, denn wir sind alle unvollkommen und machen Fehler (Sprüche 17:9; 1 Petrus 4:8). Liebe hilft uns, „einander bereitwillig zu vergeben“ (Kolosser 3:13). Das ist nicht immer leicht. Lassen wir negative Gefühle zu stark werden, kann es sein, dass wir uns in unserem Groll verrennen und denken, wir könnten den anderen damit bestrafen. Damit schaden wir aber nur uns selber. Vergeben wir lieber, wenn irgend möglich, denn dadurch wird viel Gutes erreicht (Lukas 17:3, 4).

Bewahrt euch in Gottes Liebe

Die in Vers 12 genannten Grundhaltungen sollen sich auch auf den Umgang der Gläubigen miteinander auswirken: „Ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern.“ Wie soll diese Vergebung aussehen? Christen sollen einander vergeben, wie der Herr ihnen vergeben hat, freundlich und großzügig (Eph 4,32). Streit und Hader haben keinen Platz im Leben der Christen, denn sie können zu jenen Sünden führen, die in Kol 3,8-9 aufgeführt sind.

Walvoord Bibelkommentar

Der Ausdruck „Herr“ in Verbindung mit der geschenkten Vergebung ist erklärungsbedürftig. Nach neutestamentlichem Verständnis ist Gott der Vergebende (vgl. auch Kol 2,13); dazu passt auch die biblische Gottesbezeichnung Kyrios, der Herr; anderseits verwendet der Kol-Autor den Kyrios-Titel immer für Christus, nie für Gott den Vater (s. zu Kol 1,3). Da im Kontext weitere ungewöhnliche, auf Christus bezogene Wendungen wie „der Friede Christi“ (V. 13) oder „das Wort Christi“ (V. 16) verwendet werden, spricht die christozentrische Ausrichtung des gesamten Abschnitts ausnahmsweise für die Deutung der Bezeichnung „Herr“ auf Christus, den erhöhten Herrn.

Maisch – Theologischer Kommentar zum Neuen Testament

Diese »neuen Kleider« sind alle die Jesusart. Auch das »Ertragen« (wörtlich »emporhalten« im Sinne von »sich zurückhalten und aushalten«) hat Jesus vorgelebt. Wie er etwa den Judas ertragen und mitgetragen hat unter seinen Jüngern, ja sogar »emporgehalten« (im Sinne von »besonders bevorzugt« – »der mit mir die Hand in die Schüssel taucht« (Mt 26,23) als besondere Ehrerweisung«), und ihn bis zuletzt gemahnt hat. Auch wie er den Petrus ertragen hat mit seinem großspurigen Versprechen der Treue bis in den Tod, das er dann so schnell vergessen hat (vgl. Lk 22,31ff.). »Einer den andern ertragen«, ist die gelebte, geübte Geduld gerade dort, wo mir der andere Mühe und Not macht. Wo Enttäuschung und Verletzung gegeneinander geschieht (und das geschieht auch in der christlichen Gemeinde), da mit zurückhaltender Nachsicht beim andern bleiben, das meint Paulus. Nicht nur beieinander bleiben, sondern »vergebt euch untereinander«. »Vergeben« (wörtlich »Freundlichkeit erweisen«) ist gerade dort wichtig, wo mir der andere Grund zur »Klage« gibt (im negativen Sinn gemeint), wo er mir Anlass zum Tadel und zur Beschwerde gibt. Das kann ich nur, wo ich selbst die Vergebung Jesu Christi erfahren habe, täglich aus der Vergebung lebe, dann kann ich auch dem Bruder und der Schwester vergeben. Schon in der fünften Bitte des Vaterunsers bindet Jesus die Vergebung Gottes und unsere Vergebung zusammen, wenn er uns bitten lehrt: »Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern« (Mt 6,12). Paulus nennt das geradezu das »Gesetz Christi«, dass einer den andern »trage«, eben im Sinne von »Vergebung« (vgl. Gal 6,2; auch Ps 25,11; 32,1; 103,3; 130,4; Jes 33,24; 40,2; Mt 6,14; 18,21-35; Mk 11,25 f; Lk 1,77; 23,34; 24,47; Apg 10,43; 2Kor 2,10; Eph 1,7; 4,32; Jak 5,15).

Edition C

Dies alles sind Erweisungen der Liebe. Man kann nicht verzeihen, tragen, langmütig und gütig sein, solange man sich selber lebt, solange das Denken und das Handeln sich um die eigene Person dreht. Dazu müssen wir von der Eigensucht befreit sein und die reine, aufrichtige Liebe gelernt haben, die unserem Leben und unserer Arbeit das Ziel im Wohl der anderen gibt.

Adolf Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

Diejenigen, denen Gott nach dem Reichtum seiner Gnade vergeben hat (Eph 1,7), werden ermahnt, Nachahmer Gottes zu sein und zueinander gütig, mitleidig sein, einander vergebend, wie auch Gott in Christus uns vergeben hat (Eph 4,32; Kol 3,13). Neben einer grundsätzlichen Vergebungsbereitschaft bedeutet dies in der Praxis, dass Verfehlungen unserer Mitgeschwister, die bereinigt sind, nicht wieder hervorgeholt oder gar zum Vorwurf gemacht werden, und dass man die Sünde des Bruders oder der Schwester nicht länger zwischen sich stehen lässt. Es ist eine unbedingte Voraussetzung für ein ungetrübtes Miteinander als Glaubensgeschwister.
Können Menschen überhaupt vergeben? Behaupteten die Pharisäer nicht, dass nur Gott Sünden vergeben kann? Was die Vergebung für die Ewigkeit angeht, hatten sie Recht. Wenn es um die Lebensschuld eines Menschen geht und um die Frage, wo er die Ewigkeit zubringen wird, hat kein Mensch die Kompetenz, Sünden zu vergeben. Das steht allein Gott zu. Menschen können grundsätzlich nur Sünden vergeben, die ihnen selbst angetan worden sind – obwohl sich natürlich auch solche Sünden gegen Gott richten. Jede Sünde richtet sich sogar in erster Linie gegen Gott. Deshalb musste der Israelit, wenn er Untreue begangen hatte an dem Gut seines Nächsten, ein Schuldopfer bringen, damit Gott ihm vergab.

Im Glauben leben 2019

Vergeben und Verzeihen
Vergebung ist ein kraftvoller Akt, der die Möglichkeit eröffnet, dass eine Beziehung vollständig vom Schmerz des Konflikts geheilt wird. Vergebung ist der Weg, wie Sie von der bloßen Lösung eines Problems zur Reparatur Ihrer Beziehung übergehen. Es ist das Mittel, um dauerhafte Lösungen und dauerhaften Frieden zu finden. Das Geben und Empfangen von echter Herzensvergebung ist der Weg, wie wir Versöhnung erfahren, und Jesus weist uns an, uns nicht mit weniger zufrieden zu geben. Er sagte: „Wenn du also deine Gabe am Altar darbringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, dann lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen. Geh zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe“ (Matthäus 5,23-24). Als Jesus uns befahl: „Geh hin und versöhne dich“, gab er uns das vierte G des Friedensstiftens.

Als Christen können wir es uns nicht leisten, die direkte Beziehung zwischen Gottes Vergebung und unserer Vergebung zu übersehen. Die Bibel sagt: „Seid freundlich und barmherzig zueinander und vergebt einander, wie auch Gott euch in Christus vergeben hat“ (Epheser 4,32) und „Vergebt, wie auch der Herr euch vergeben hat“ (Kolosser 3,13). Wenn es darum geht, Vergebung zu gewähren, ruft Gott uns zu einem gefühlt unverschämt hohen Standard auf. Glücklicherweise gibt er uns auch die Gnade und Führung, die wir brauchen, um anderen zu vergeben, wie er uns vergeben hat.

Christen sind die am meisten vergebenen Menschen auf der Welt. Deshalb sollten wir auch die vergebungsfreudigsten Menschen der Welt sein. Die meisten von uns wissen jedoch aus Erfahrung, dass es selten leicht ist, anderen aufrichtig und vollständig zu vergeben, besonders wenn wir tief verletzt wurden. Wir ertappen uns oft dabei, dass wir eine Form der Vergebung praktizieren, die keine Heilung bringt. Vielleicht haben Sie dasselbe gesagt oder gedacht, was Rick über seine Frau sagte: „Ich kann ihr einfach nicht mehr nahe sein.“ Denken Sie über diese Aussage im Licht eines Gebets nach, das Sie wahrscheinlich schon oft gebetet haben: „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir unseren Schuldnern vergeben haben“ (Matthäus 6,12). Wir würden große Qualen empfinden, wenn Gott uns mit der Art von begrenzter Vergebung vergibt, die wir anderen zukommen lassen wollen. Dennoch können wir Hoffnung haben, denn Vergebung kann in unseren Beziehungen Wirklichkeit werden, wenn wir anfangen zu verstehen, was sie nicht ist – und was sie ist.

Um zu verstehen, was Vergebung ist, hilft es, zu sehen, was sie nicht ist. Erstens: Vergebung ist kein Gefühl. Es ist ein Akt des Willens. Zur Vergebung gehört eine Reihe von Entscheidungen, von denen die erste darin besteht, zuzugeben, dass wir nicht in der Lage sind zu vergeben, und Gott zu bitten, unsere Herzen zu ändern. Während er uns Gnade schenkt, müssen wir uns dann mit unserem Willen entscheiden, nicht darüber zu denken oder zu sprechen, was jemand getan hat, um uns zu verletzen. Gott ruft uns auf, diese Entscheidungen zu treffen, unabhängig davon, wie wir uns fühlen. Wie Sie jedoch sehen werden, können diese Entscheidungen zu bemerkenswerten Veränderungen in unseren Gefühlen führen.

Zweitens: Vergebung ist nicht Vergessen. Vergessen ist ein passiver Prozess, bei dem eine Sache lediglich mit der Zeit aus dem Gedächtnis verschwindet. Vergeben ist ein aktiver Prozess, der eine bewusste Entscheidung und eine absichtliche Handlung beinhaltet. Anders ausgedrückt: Wenn Gott sagt, dass er „eurer Sünden nicht mehr gedenkt“ (Jesaja 43,25), bedeutet das nicht, dass er sich nicht an unsere Sünden erinnern kann. Vielmehr verspricht er, dass er sich nicht an sie erinnern wird. Wenn er uns vergibt, beschließt er, unsere Sünden nie wieder zu erwähnen, zu erzählen oder an sie zu denken. In ähnlicher Weise müssen wir uns, wenn wir vergeben, dafür entscheiden, aus Gottes Gnade zu schöpfen und uns bewusst dafür entscheiden, nicht darüber nachzudenken oder zu sprechen, was andere getan haben, um uns zu verletzen. Das kann eine Menge Anstrengung erfordern, vor allem, wenn eine Beleidigung noch frisch in unserem Gedächtnis ist. Glücklicherweise beginnen die schmerzhaften Erinnerungen zu verblassen, wenn wir uns entscheiden, jemandem zu vergeben und aufhören, bei einer Beleidigung zu verweilen. Vergebung ist keine Frage des Vergessens, sondern eine Frage der Art und Weise, wie wir uns erinnern.

Schließlich ist Vergebung nicht entschuldigend. Entschuldigung sagt: „Das ist in Ordnung“ und impliziert: „Was du getan hast, war nicht wirklich falsch“ oder „Du konntest nichts dafür.“ Vergebung ist das Gegenteil von entschuldigen. Vergebung sagt: „Wir wissen beide, dass das, was du getan hast, falsch war. Es war unentschuldbar. Aber da Gott mir vergeben hat, vergebe ich dir.“ Weil Vergebung ehrlich mit der Sünde umgeht, bringt sie eine Freiheit, die kein noch so großes Verzeihen je zu erreichen vermag. Allein die Tatsache, dass Vergebung gebraucht und gewährt wird, zeigt, dass das, was jemand getan hat, falsch und unentschuldbar war.

Ken Sande – Die Lösung von Alltagskonflikten

ein neues Jerusalem

Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel herniederkommen von Gott, bereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut
Elberfelder 1871 – Offenbarung 21,2

Und ich, Johannes, ( Fehlt im Griechischen ) sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, ( 4 4 Im Folgenden geht die Beschreibung der Stadt nochmals in die der Himmelsgemeinde über, ein Fingerzeig, dass die Schilderung eine symbolische ist. Als Gott sich das Volk Israel auserwählt hatte, schuf er sich eine Stätte, wo er demselben mit seiner Gnade nahe sein und demnach auch, wo es sich um ihn versammeln sollte, ursprünglich die Stiftshütte, Tempel Zion zur Bezeichnung der Stätte der göttlichen Gnadengegenwart gebraucht. Doch als der Tod des Herrn alle Völker zum Gnadenbunde mit Gott berufen und sein Geist die Kirche gegründet hatte, ward die Stätte der göttlichen Gnadengegenwart der Erde entrückt und ist fortan da, wo der erhöhte Herr ist. Vom Himmel aus also entsendet der Herr sein Wort und seinen Geist, um sich ein Volk des Heiles zu sammeln. Den Himmel kennen alle als ihre Heimat, welche des Herrn Wort annehmen, und vereinigen sich dort mit dem Heilande nach dem Tode. Wenn nun einst der Lauf der Welt vollendet ist, wir Gott in neuer Weise der erlösten Menschheit persönlich gegenwärtig sein und sie um sich sammeln. In diesem Sinne spricht der Apostel von dem neuen Jerusalem: Heilig ist die Stadt, weil sie die Stadt Gottes ist, wo er für sein Volk wohnt und sich ihm gibt. Neu ist diese Gnadenstätte, weil sie weder das alttestamentliche, noch das obere Jerusalem [Gal 4,26] ist, sondern das himmlische Jerusalem [Hebr 12,22]; Jerusalem aber, weil es für die Seligen ist, was jenes für Israel und die Christen auf Erden war. Und wie das alte Jerusalem überging in das des neuen Testamentes, so wird auch unsere Gnadenstätte keine neue sein, sondern in neuer Gestalt vom Himmel auf die Erde übergehen. Die jetzige Gnadenstätte, der Thron des Heilandes zur Rechten Gottes, wird auf die Erde herabsteigen, damit der Herr mit dem Vater und dem Heiligen Geiste in dieser neuen Weise bei den Menschen wohne. Im zweiten Sinne, als Stätte, wohin die Menschen Gottes sich sammeln, wird die heilige Stadt in der zweiten Hälfte des Verses gefasst. ) aus dem Himmel herabsteigen von Gott, ( Zunächst wird das rein örtliche Verhältnis bezeichnet, dann aber auch angedeutet, dass die heilige Stadt von Gott herkommt, weil Gott sie zubereitet hat und herabsendet.) zubereitet wie eine Braut für ihren Bräutigam geschmückt ist.
Allioli Bibel – Offenbarung 21:2

Darauf sah ich die heilige Stadt, ein neues Jerusalem – Jes 52,1; Hebräer 11,10.16; 12,22; Gal 4,26 -, von Gott aus dem Himmel niedersteigen – vgl. Offb 3,12 -, so herrlich wie eine für ihren Bräutigam geschmückte Braut- Jes 61,10 -.
Ludwig Albrecht - Offenbarung 21,2

Und ich, Johannes, sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabsteigen, zubereitet wie eine Braut, für ihren Mann geschmückt. Offb 16,7.8; Mt 22,2.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Offenbarung 21:2

die Verse 3 und 4 hatte ich schon mal gestreift ,…

In dieser neuen Welt sah der Apostel „die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabsteigen“ und dies nicht nur örtlich, sondern als reales Original: Dieses neue Jerusalem ist Gottes Gemeinde in ihrem neuen und vollkommenen Stand, „wie eine für ihren Mann geschmückte Braut“, geschmückt mit aller Vollkommenheit, aller Weisheit und Heiligkeit, bereit für die volle Erfüllung des Herrn Jesus Christus – in Herrlichkeit.

Der Neue Matthew Henry Kommentar

Selbst der Name, David, sowie auch sein Königreich, war vorbildlich. Der Name David bedeutet Geliebter; und Gottes geliebter Sohn ist es, der an jenem Tage König sein soll über die ganze Erde, und nicht der vorbildliche, geliebte David von damals. Man tut auch wohl, genau zwischen dem Neuen Jerusalem, dem himmlischen oder geistigen, dessen zwölf Grundsteine die zwölf Apostel sind, und dem alten Jerusalem, das auf den alten Trümmern wieder erbaut werden soll, zu unterscheiden. Unter der verheißenen Wiederherstellung des alten Jerusalems ist nicht bloß der Wiederaufbau der Gebäude, usw., zu verstehen, sondern besonders die Wiedereinrichtung des Reiches Israel, denn in der Prophetie ist eine Stadt stets das Symbol oder die Darstellung einer Regierung. Folglich bedeutet die verheißene Wiedererbauung Jerusalems auf ihrem alten Grunde eine nationale Reorganisation Israels, auf einer ähnlichen Grundlage als sie früher hatte, als ein Volk, über welches Jehovas Gesalbter die Herrschaft ausübt. Das Neue Jerusalem repräsentiert die christliche Kirche in der Herrlichkeit und in der Macht des Königreiches, geistig und den Menschen unsichtbar, und doch allmächtig. Ihr Herabkommen zur Erde (Offenbarung 21:2) markiert die Erfüllung der Bitte im Gebet des Herrn, die da lautet: „Dein Königreich komme“, und sein „Kommen“ wird allmählich und nicht plötzlich vor sich gehen. Es ist schon im „Herabkommen“, im Kommen zur Herrschaft, begriffen, und als eine Wirkung hiervon sehen wir die vorbereitenden Schritte, die zur Wiederherstellung des alten Jerusalems führen; und schließlich wird geschehen, was unser Herr uns beten lehrte: Gottes Wille wird geschehen, auf Erden wie im Himmel. Das Neue Jerusalem und die Neuen Himmel sind gleichbedeutende Ausdrücke und bezeichnen die neue geistige Herrschaft.

Charles Taze Russell im Jahr 1890 - „Dein Königreich komme“

Wie bei jeder anderen Stadt bezieht sich auch der Name »Jerusalem« sowohl auf den Ort als auch auf die Menschen, die dort leben; das neue Jerusalem ist also eine Braut, weil seine Einwohner gleichsam eine wartende Braut verkörpern ( 19,7 ). In den gräko-romanischen encomia (Lobreden) von Städten werden diese häufig als Personen beschrieben, und die Juden kannten sowohl die alttestamentlichen Personifizierungen Jerusalems als auch die alttestamentliche Beschreibung des Gottesvolkes als Braut. Bei zeitgenössischen jüdischen Schriftstellern (z. B. Tobias , 2.Makkabäer , Jesus Sirach , ‚Thilo und Josephus ) sowie auf jüdischen Münzen trägt Jerusalem auch den Titel »heilige Stadt« (vgl. im A.T. Neh 11,1.18; Jes 48,2; 52,1; 62,12 ); für die Juden (in der Tempelrolle z.B., einer Schrift aus den Schriftrollen vom Toten Meer ) war Jerusalem die heiligste Stadt überhaupt.
Die frommen Juden beteten täglich um die Wiederherstellung Jerusalems. Das neue Jerusalem – eine alttestamentliche Vorstellung ( Jes 65,18 ) – war sozusagen zur jüdischen Standardhoffnung für die Zukunft geworden, sei es nun als erneuertes und gereinigtes Jerusalem (Tobias, Psalmen Salomos ) oder (wie hier) als eine neue Stadt von oben (wahrscheinlich 4.Esra ). Eine Stadt »von oben« würde vollkommen sein, da sie von Gott selbst erbaut war (eine Hoffnung, der in manchen Texten Ausdruck gegeben wird). In manchen Apokalypsen (* 2.Baruch ) wohnen die Gerechten oben; in der frühen jüdischen Literatur wie z. B. in den Jubiläenbüchern steigt Gott herab und wohnt bei seinem Volk.

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Das griechische Wort für „neu“ bedeutet „neu im Charakter“ und nicht „neu in der Zeit“, und das deutet darauf hin, dass Gott den alten Himmel und die alte Erde erneuern und alles Sündhafte und Zerstörerische entfernen wird. Beachten Sie 2 Petrus 3,7-10, wo es heißt, dass ein feuriges Gericht diese Erneuerung der alten Schöpfung herbeiführt. „Vergehen“ bedeutet nicht „vernichtet“. Die Tatsache, dass es „kein Meer mehr“ gibt, ist bedeutsam, da Johannes auf eine Insel verbannt und von denen, die er liebte, getrennt wurde. Die Erde besteht heute zu zwei Dritteln aus Wasser, so dass Gott in der neuen Schöpfung ein völlig neues System zur Bewässerung der Erde entwickelt haben wird.

Wiersbes Erläuterungen zum Neuen Testament

Auch hier gehen vielleicht die Meinungen auseinander, was dieses neue Jerusalem sei. Wenn man es scharf buchstäblich mit jedem Bibelwort nimmt, so warteten schon Abraham und die Patriarchen auf diese Stadt (Heb 11, 16) und Paulus spricht von ihr Gal 4, 26 als unser aller Mutter! Wenn sie aber zugleich die Braut und später das Weib des Lammes genannt wird, kann man sich das kaum anders vorstellen als so: Es ist die jetzt erst (nach dem Jüngsten Gericht) vollzählig gewordene Gottesgemeinde, zu der Gott in das neue vollkommene Verhältnis der Gemeinschaft treten kann. Mir scheint, es gehen zwei Bilder ineinander über: der Tempel Gottes, wie er vorher im Himmel bestand, und die aus seligen Menschen gesammelte Gemeinde.

Samuel Keller – Die Offenbarung Johannis

Darnach sieht Johannes „die heilige Stadt, ein neues Jerusalem aus dem Himmel von Gott herniedersteigen, zubereitet gleich wie eine für ihren Mann geschmückte Braut.“ Auch in dieser Schau handelt es sich weit mehr um ein Gleichnis als um einen geographischen Ort und eine schöne Gottesstadt. Es ist das Weib des Lammes, die mit der Herrlichkeit ihres Christus geschmückte und vollendete Gemeinde. Christus und seine Gemeinde werden auf Grund ihrer Stellung vor Gott und ihrer Autorität und Vollmacht zugleich das Zelt Gottes bei den Menschen sein und Er (Gott) wird sich bei ihnen niederlassen und sie werden seine Völker sein, und er, Gott, wird mit ihnen sein, ihr Gott. Und Gott wird abwischen jede Träne aus ihren Augen und der Tod wird nicht mehr sein, noch Klage, noch Geschrei nach Mühsal wird sein, denn die ersten (Zustände) sind vergangen.

Indem Christus mit seiner erkauften und vollendeten Gemeinde das neue Jerusalem sein darf, in welchem die Herrlichkeit Gottes zelten kann, wohnt Gott mittelbar auch innerhalb jener Völker, die sich von einer alten Weltordnung befreien und durch die Königsherrschaft Gottes zu einer völlig neuen begnadigen ließen. Bei ihnen setzt nun jene geschichtliche „Entwicklung“ ein, zu der sie in den kommenden Aonen der Vollendung unter der Königsherrschaft Gottes berufen und begnadigt sein werden. Denn nicht etwa nur die Gemeinde allein soll in der Vollendung im Besitz der Kindschaft und in den Rechten von Söhnen und Töchtern vor Gott stehen, offenbar sollen auch die Völker als Untertanen des einen Königtums zu derselben Sohnesstellung geführt werden. Denn auch innerhalb der neuen Menschheit spricht das prophetische Wort der Offenbarung noch von Überwindern, die dies alles ererben sollen: „und ich werde ihm Gott sein und er wird mir Sohn sein.“

Jakob Kroeker – Christus, wer bist du

Nach der Beschreibung des Millenniums und des großen weißen Thron-Gerichtes in Offenbarung 20, beschreibt Johannes die Ewigkeit in Offenbarung 21 bis 22, 5. Es wird einen neuen Himmel und eine neue Erde geben. Offenbarung 21,1-8 beschreibt die Ewigkeit. Eine wichtige Frage in der Auslegung dieses gesamten Abschnittes ist die Beziehung zwischen diesen ersten acht Versen und dem Abschnitt danach (Offenbarung 21,9 bis 22,5), der die Stadt, das neue Jerusalem beschreibt. Einige Ausleger meinen, dass diese Stadt schon während des Millenniums existiert. Sie betrachten die ganze Stelle, Offenbarung 21,1 bis 22,5 als eine Beschreibung des Aufenthalts der Gläubigen aller Zeiten. Der Text wäre dann sowohl eine Beschreibung der Stadt im Millennium als auch eine Beschreibung der Ewigkeit nach dem Millennium. Andere dagegen meinen, dass alle Gläubigen während des Millenniums hier auf Erden wohnen werden, und das neue Jerusalem erst nach dem Millennium existieren wird.

Paul Timblin

Ich stelle mir den Bräutigam vor, wie er seine Blicke auf seine Braut richtet und es sich nicht verkneifen kann, wie der erste Adam »Endlich!« zu rufen, als dieser zum ersten Mal seine Braut sah. Endlich werden wir alles sein, wofür wir bestimmt waren. Endlich wird der Fluch, der so viel Leid und Streit in unsere irdischen Ehen brachte, für immer fort sein. Endlich werden wir auf ewig zusammen sein. »Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein« (Offb 21,3). Keine Trennung mehr und auch keine Entfremdung.
Diese Ehe wird so viel besser sein als die Ehe von Adam und Eva in Eden. Unser Bräutigam, der zweite Adam, wird nicht beim Versuch scheitern, uns liebevoll zum Baum des Lebens zu führen. Er wird nicht dabei scheitern, uns vor dem Bösen zu beschützen. Er wird uns weder unterdrücken noch missbrauchen oder ignorieren. Er wird sich nicht davonstehlen. Er wird nicht sterben. Seine Liebe wird uns in einem Zuhause, noch besser als Eden, für immer zufrieden machen.
Keine menschliche Ehe, egal wie gut, kann das Gewicht unserer Erwartung völliger Zufriedenheit, ungetrübter Harmonie und Intimität tragen, die nur diese ewige und ultimative Ehe bieten kann. Nachdem zwei Sünder sich das Ja-Wort gegeben haben, gibt es immer eine kleine, leise Stimme, die flüstert: »Was haben wir da getan?«, doch unsere nicht allzu perfekte Ehe oder unser Verlangen, verheiratet zu sein, kann uns Lust auf diese perfekte, kommende Ehe machen. Ob wir nun verheiratet sind oder alleinstehend, geschieden oder verwitwet, unsere Leben sind dafür gedacht, unser Sehnen nach dieser besseren Ehe zu hegen. Und eines Tages wird dieses Sehnen erfüllt werden. Versuche nicht, deinen Wunsch geliebt zu werden, zu unterdrücken. Lenke ihn auf den einen um, der dich als einziger für immer so lieben kann, wie du es dir wünschst.

Nancy Guthrie – Besser als Eden: Wie die Geschichte der Bibel deine eigene verändert

Wir sehen beim Lesen etwas Vertrautes: den besseren Garten Eden. Hesekiel scheint das lebendige Wasser des Evangeliums zu beschreiben, das aus Jerusalem heraus zu jeder Nation fließt. Es wirkt wie die neue Gartenstadt, von der wir in Offenbarung 21 und 22 lesen. Wir begreifen, dass der Tempel aus Hesekiels Vision nichts anderes als der neue Himmel und die neue Erde ist.

Nancy Guthrie – Besser als Eden: Wie die Geschichte der Bibel deine eigene verändert

Ein Engel gab dem Apostel Johannes einen Ausblick auf diese Stadt. Er sah »die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen« (Offb 21,2). Wir werden nicht in den Garten zurückkehren. Wir sind stattdessen auf dem Weg in eine Garten-gleiche Stadt. Gott hat das Konzept der Stadt, welches erfunden wurde, um ihn auszuschließen, in Besitz genommen und verwandelt es in ein Zuhause für sein Volk, das wie Eden sein wird, nur noch besser. Anstatt wie Adam und Eva nach mehr zu gieren, werden alle Einwohner dieser Stadt völlig zufrieden sein. Anstatt Gottes Gegenwart wie Kain zu fürchten, werden wir uns an ihr erfreuen. Anstatt sich wie die Einwohner Babels im Ungehorsam zu verschwören, werden alle Einwohner des Neuen Jerusalems zusammenarbeiten, um Gott zu verherrlichen und ihn auf ewig zu genießen.
Diese Stadt wird nicht das Resultat menschlicher Anstrengungen sein. Sie wird die Stadt sein, auf die Abraham sein Herz gesetzt hatte,: die festgegründete Stadt, deren Erbauer Gott ist. Ihre Mauern werden die Namen der zwölf Stämme und der zwölf Apostel tragen. Um es anders auszudrücken: Diese Stadt wird auf den Verheißungen des Evangeliums an die Erzväter und der Verkündigung des Evangeliums durch die Apostel erbaut sein (vgl. Gal 3,8). Der Tag wird kommen, an dem wir alle unser Eigenheim in der lebenswertesten Stadt der Welt beziehen werden. In der Tat wird sich diese Stadt über die ganze Welt erstrecken (vgl. Offb 21,12). Das Tohuwabohu wird gänzlich und herrlich von strahlendem Leben und inniger Beziehung erfüllt sein. Sie wird jede Stadt weit übertreffen, die sich gegenwärtig auf der Liste der lebenswertesten Städte der Welt wiederfindet. Sie wird die sauberste Stadt sein, in der je ein Mensch gelebt hat. Nichts Unreines wird sie jemals betreten (vgl. Offb 21,27). In ihr werden die köstlichsten Speisen und Weine, die je ein Mensch gekostet hat, serviert werden, »ein Mahl von reinem Wein, von Fett, von Mark, von Wein, darin keine Hefe ist« (Jes 25,6). Anstatt tagelanger Partys werden die Feierlichkeiten niemals ein Ende finden (vgl. Hebr 12,22). Sie wird sich nicht nur einer glorreichen Vergangenheit rühmen, sondern bis in alle Ewigkeit in der Herrlichkeit Gottes erstrahlen (vgl. Eph 2,7). Es wird keine Schneestürme, keinen Smog, kein Chaos geben. Keine Tränen, keinen Tod und keine Nacht (vgl. Offb 21,4; 22,5). Die Straßen werden nicht nur sauber, sondern aus Gold gemacht sein (vgl. Offb 21,21). In dieser ewigen Stadt werden wir uns an einer unendlichen Fülle von Dingen erfreuen, die wir tun können. Unsere Freude über die Offenbarung der Schönheit und Vollkommenheit Gottes wird nie enden.

Nancy Guthrie – Besser als Eden: Wie die Geschichte der Bibel deine eigene verändert

Liebe Jehova, deinen Gott, mit deinem ganzen Herzen

Jesus antwortete: »›Liebe den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, mit ganzem Willen und mit deinem ganzen Verstand!‹ Dies ist das größte und wichtigste Gebot.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Matthäus 22,37–38

»›Du sollst dem Herrn, deinem Gott, deine ganze Liebe schenken. Das betrifft dein ganzes Herz, deine ganze Seele und deine gesamte Verstandeskraft.‹
Roland Werner – Das Buch – Matthäus 22:37

Er aber sprach zu ihm: „Lieben wirst du Jehova, deinen Gott, mit deinem gesamten Herzen und mit deiner gesamten Seele und mit deinem gesamten Grundsinn.“ Dies ist das große und erste Innenzielgebot
Pfleiderer Übersetzung – Matthäus 22,37–38

Da wir den Vers schon 2020 hatten, heute nur Ergänzungen

2020 schrieb ich dazu:
Wenn sich mein Leben um Jehovah dreht – wo bleibt dann Kraft, Gedanken usw für „mich“? Genau! Da bleibt eigentlich nichts von „Eigenliebe“ – weil Jehovah mich liebt, ist das auch völlig ausreichend! Genauso funktionieren auch gute Ehen! Wenn ich meinen Ehepartner liebe – und nicht mich selbst – und mein Ehepartner mich liebt – und nicht sich selbst – DANN geht die Gleichung nämlich auf! – und DANN werde ich geliebt und fühle mich geliebt!

Als aber die Pharisäer hörten, daß Jesus den Sadduzäern das Maul gestopft hatte, schickten sie rasch einen Vertreter ihrer eigenen Gruppierung, einen versierten Schriftgelehrten, der besonders in den Gesetzestexten bewandert war, zu ihm mit der Frage: „Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz?“ Dieses Thema war zwischen den verschiedenen theologischen Richtungen der damaligen Zeit heiß umstritten, wobei jede Richtung andere Gebote als die wichtigsten ansah. Jesu Antwort faßte den gesamten Dekalog in zwei Sätzen zusammen: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt“ (vgl. 5Mo 6,5), das ist das höchste Gebot überhaupt. Ihm zur Seite gestellt ist das zweite Gebot: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (vgl. 3Mo 19,18). Der erste der beiden Sätze gibt den Inhalt der ersten Gesetzestafel, der zweite den der zweiten wieder. Nach den Worten Jesu hängt an diesen beiden Geboten das ganze Gesetz und die Propheten. Das ganze Alte Testament ist im Grunde nichts anderes als eine Entwicklung und Entfaltung dieser beiden entscheidenden Punkte: Liebe zu Gott und Liebe zum Nächsten, dem Ebenbild Gottes.
Dem Bericht des Markusevangeliums zufolge stimmte der Schriftgelehrte Jesus zu und betätigte, daß die Liebe zu Gott und zum Nächsten wichtiger sei als alle Brandopfer und Schlachtopfer (Mk 12,32-33). Ein Licht war in sein Herz gefallen. Er war, wie Jesus sagte, „nicht fern vom Reich Gottes“. Markus fügt hinzu: „Und niemand wagte mehr, ihn zu fragen“ (Mk 12,34). Der Grund liegt auf der Hand. Jesus antwortete ihnen, wie es noch niemand je zuvor getan hatte. In diesem letzten Fall war der Fragesteller sogar nahe daran, von den Pharisäern zu Jesus überzulaufen. Vielleicht wurde ihnen klar, daß sie aufhören mußten, Jesus auf diese Weise herauszufordern, bevor sie immer mehr Menschen an ihn verloren

Walvoord Bibelkommentar

Die Antwort Jeschuas übertraf die Frage des Schriftgelehrten. Er antwortete, indem er sagte, dass das wichtigste Gebot in Deuteronomium 6,4-5 zu finden ist, wo es heißt: „Höre, o Jisrael: Der HERR, unser Gott, der HERR ist einer. Du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft. Der erste Teil, Vers 4, ist das berühmte Sch’ma, das Juden zweimal am Tag rezitieren, am Morgen und am Abend, und kurz vor ihrem Tod: Höre, o Jisrael, der HERR, unser Gott, der HERR ist einer. Der zweite Teil, Vers 5, enthält das wichtigste der 613 Gebote des mosaischen Gesetzes: Man soll den HERRN, den Gott, mit allem, was man hat, lieben. Obwohl im rabbinischen Judentum Vers 4 verwendet wird, um die absolute Einheit Gottes zu lehren, verstanden sogar die Rabbiner, dass das hebräische Wort für eins, das in diesem Vers verwendet wird, zuweilen eine Mehrzahl bedeuten kann:
Bezugnehmend auf Lev. IV, 2: Wenn jemand aus Irrtum sündigt in irgendeinem der Dinge, die der Herr nicht zu tun befohlen hat, und tut eines davon. Die Konstruktion in Hebräer [machat mahanah] ist ungewöhnlich. Die Nebeneinanderstellung von „einer“ und „diese“ wird daher als Hinweis darauf verstanden, dass es eine Mehrzahl gibt, die den Charakter der Einheit trägt, und eine Einheit, die den Charakter einer Mehrzahl trägt, v. Sanh. 62a. Diese Darstellung wird hier in der Terminologie der Gemara ausgedrückt, dass sich das Prädikat soll tun einerseits auf ‚einer‘ und andererseits auf ‚diese‘ bezieht.

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

Sehr wahrscheinlich kannte Jesus die »Absicht, ihn zu verführen« (V. 35). Dennoch gibt er wie immer eine ernsthafte Antwort. Sie besteht zunächst im Hinweis auf das Gebot, das am innigsten mit dem Glaubensbekenntnis Israels verbunden ist: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken. Täglich wurde dieses Gebot von den Priestern im Tempel rezitiert. Zweimal am Tage haben es die Juden mit dem »Schema« (Glaubensbekenntnis, 5.Mose 6,4-9; 11,13-21; 4.Mose 15,37-41) gesprochen. Viele Märtyrer sprachen es bei der Hinrichtung. Am bekanntesten ist das Beispiel des berühmten Rabbi Akiba im Jahre 133 n. Chr. Von der Hinrichtung Akibas durch die Römer berichtet der Talmud: »In der Stunde, da sie Rabbi Akiba zur Hinrichtung hinausführten, war es Zeit, das Höre Israel (5.Mose 6,4ff.) zu bekennen. Als sie sein Fleisch mit Kämmen aus Eisen kämmten… sagte er zu ihnen (seinen Schülern) : Alle Tage meines Lebens habe ich mich über diesen Vers gegrämt: Mit deiner ganzen Seele – sogar, wenn er deinen Odem wegnimmt. Ich sagte mir: Wann wird es mir zuteil werden, dass ich es erfüllen kann? Und jetzt, da es mir zuteil wird, soll ich es nicht erfüllen?« Wenn Jesus feststellt:
»Das ist das größte und erste Gebot«, dann stimmt er mit den Pharisäern überein. Die Liebe zu Gott ist in der Tat das größte Gebot im Gesetz. Aus der Liebe zu Gott ergeben sich dann die anderen Gebote. Derselbe Tatbestand spiegelt sich in der Anordnung der Zehn Gebote, deren erstes von dem einen Gott spricht und dann aussagt: »Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.« Beim Vergleich von Mt 22,37 mit 5.Mose 6,5 stößt man auf eine weitere interessante Beobachtung: Statt der Wendung »mit aller deiner Kraft« in 5.Mose 6,5 benutzt Jesus die Wendung »mit deinem ganzen Denken«. Offenbar deutet Jesus die »Kraft« in 5.Mose 6,5 als die Macht der Willensenergie und des zielbewussten »Denkens«. Die Energie eines Menschen schlägt sich ja in seinem Denken nieder. Ob Jesus diese Konkretisierung bewusst im Blick auf sein Gegenüber vorgenommen hat? Will er ihm damit sagen, dass er mit seinem Denken Gott ehren solle, statt es zur Verführung einzusetzen? Oder bestätigt Jesus hier eine rabbinische Deutung, die wir aus Lk 10,27 kennen (vgl. Mk 12,30) ?

Gerhard Maier - Edition C

Jesus zitiert Dtn. 6,5 und Lev. 19,18, um die gesamte Morallehre des Alten Testaments (das ganze Gesetz und die Propheten) in dem Prinzip der Liebe zusammenzufassen (Röm. 13,9; Gal. 5,6.14; Jak. 2,8). Die Liebe zu Gott steht an erster Stelle und umfasst alle Kräfte und Aktivitäten unseres Wesens. Die Liebe zu anderen Menschen steht an zweiter Stelle und muss eine Erweiterung unserer Liebe zu Gott sein.

Die Reformation Heritage KJV Studienbibel

Es ist ein Verhältnis zu Jehovah, nicht ein Arbeitsvertrag!

Jesus verschwendete keine Zeit damit, das größte und wichtigste Gebot zu benennen, indem er aus Deuteronomium 6,5 zitierte: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt (Mt 22,37-38). Das gesamte Gesetz Gottes lässt sich auf dieses Gebot reduzieren. In ihrem Kern sind die Zehn Gebote ein Gebot, Gott zu lieben. Obwohl wir Liebe oft mit einem Gefühl in Verbindung bringen, muss sie mehr als das sein, denn sie ist etwas, das befohlen werden kann.
Gott möchte eine Beziehung zu dir haben. Er möchte, dass du ihn liebst, dass du leidenschaftlich und gerecht nach seiner Ehre strebst. Wie sieht es also aus, Gott zu lieben? Sie erfordert dein ganzes Herz, deine Seele und deinen Verstand – mit anderen Worten, dein ganzes Wesen. Einige von uns Christen lieben Gott eher mit einem Teil als mit allem, aber wir wollen alles von Gott. Aber du kannst nicht Gott ein bisschen lieben und die Welt ein bisschen lieben, denn diese beiden Dinge stehen im Widerspruch zueinander (siehe 1. Johannes 2,15). Gott wird dich nicht mit irgendjemandem teilen. Deine Liebe zu ihm muss umfassend sein.
Es ist leicht zu sagen: „Ich liebe Gott“, aber Worte können billig sein. Denke also daran, dass die Liebe zu Gott konsequent zum Ausdruck kommt, wenn du seine Gebote befolgst (siehe Johannes 14,15; 1. Johannes 5,3). Richte deine Entscheidungen an seinen Erwartungen aus.

Die Tony Evans Studienbibel

Jehovah liebt dich und mich – und unsere Liebe zu IHM sind nur die Reaktion auf SEINE Liebe. Diese Reaktion auf SEINE Liebe ist aber nicht Leistung gebunden! Leistungen werden in einer Religion gefordert – niemals in einer Beziehung!

Hüllenhinwegnahme Jesu Christi

Offenbarung Jesu Christi, welche Gott ihm gab, um seinen Knechten (O. Sklaven; so auch später) zu zeigen, was bald geschehen muß (Eig geschehen sein muß;) und durch seinen Engel sendend, hat er es seinem Knechte (O. Sklaven; so auch später) Johannes gezeigt, (Eig bezeichnet, durch Zeichen kundgetan)
Elberfelder 1871 – Offenbarung 1,1

Offenbarung (Kundgebung von Geheimnissen, welche bis dahin in Gott verborgen waren, hier von zukünftigen Ereignissen.) Jesu Christi, (Offenbarung, deren Urheber Jesus Christus ist, der als Sohn Gottes alles vom Vater hat, als Gottmensch aber beständiger Mittler zwischen Gott und Menschen ist. Gott hat sie ihm gegeben, vergl. [Joh 7,16] und [Joh 17,7.8], damit er sie seiner Zeit den Gläubigen mitteilte. In der Sache ist es eine Offenbarung, in der Weise, wie diese geboten wird, eine Verhüllung, welche aber die erhabensten Mahnungen enthält. Wie der heil. Johannes sich als Evangelist über die anderen Evangelien erhebt, so als Prophet über die übrigen Propheten. (Petr. Damian)) welche Gott ihm gegeben hat, seinen Dienern (Den Christen) kund zu tun, was in Bälde, (Die ganze neutestamentliche Zeit ist nach christlicher Anschauung eine kurze (Greg.), ist eine Knospe, der die Blüte bald folgt. Johannes unterscheidet den Anfang der zukünftigen Dinge wohl von ihrer entfernten Vollendung, denn wenngleich er hier sagt: bald, weist er doch immer von neuem auf die Notwendigkeit geduldigen Ausharrens hin und ermahnt die Christen zu solchem.) geschehen soll; (Was nach göttlicher Vorherbestimmung geschehen soll. Soll: Vergl. [Offenbarung 17,10, Offenbarung 20,3, Mt 24,6], also auch ohne die Menschen und wider die Menschen, die freudigen Ereignisse zum Trost der Bedrängten und zur Beschämung der Sünder, die widrigen, damit die Kirche wachse, indem sie Verfolgung leidet.) und er hat es, indem er seinen Engel sandte, (Vergl. [Sach 1,9.13, Sach 2,3, Dan 8,16, Dan 9,21] erscheint Gabriel als Ausleger der Vision. Der Ausdruck ist hier, da verschiedene Erklärer auftreten: [Offenbarung 10,1ff, Offenbarung 17,1.7.15, Offenbarung 18,1, Offenbarung 19,9, Offenbarung 21,9, Offenbarung 22,1], 1. Allgemein zu nehmen. Erst [Offenbarung 22,6.16] kehrt der hier zuerst genannte Engel wieder.) seinem Diener (Diener Jesu Christi heißt Johannes wegen seines prophetischen Amtes, wie der Engel sich [Offenbarung 22,8] Mitdiener des heil. Johannes und seiner Brüder, der Propheten, nennt.) Johannes (Der Evangelist Johannes brauchte sich nicht zu nennen, da das von ihm Erzählte viele Zeugen hatte, anders der Seher Johannes. Der Apostel hebt den erhabenen prophetischen Charakter seines Buches hervor durch die Stufenleiter: Gott, Christus, der Engel, Johannes. – Wörtlich: gezeigt. Der Ausdruck ist wohl der Bilder wegen gewählt.) kund getan, welcher das Wort Gottes (Das Wort der Offenbarung Christi, wie Johannes sie später in seinem Evangelium niederlegte und hier bietet. – Das Sehen steht auch für das Hören. (V. 12) – Die Vulgata weicht hier etwas vom griech. Texte ab: Selig, wer da liest und die, welche hören und bewahren. – Der Vorleser.) und das Zeugnis Jesu Christi, alles, was er gesehen, bezeugt hat.
Allioli Bibel – Offenbarung 1:1–2

Das ist das Buch der Enthüllungen, das von Jesus, dem Messias, handelt. Gott hat ihm diesen Durchblick geschenkt, und er soll seinen Dienern zeigen, was in naher Zukunft geschehen muss. Durch seinen Himmelsboten hat er diese Botschaft geschickt und seinem Diener Johannes vor Augen gemalt.
Das Buch – 2009 – Offenbarung 1,1

Sogar hier wird in der „Joseph Smith Übersetzung“ etwas geändert:

Die Offenbarung des Johannes, eines Dieners Gottes, die ihm von Jesus Christus gegeben wurde, um seinen Dienern zu zeigen, was sich bald begeben muss, die er durch seinen Engel seinem Diener Johannes sandte und kundtat, der Zeugnis gab vom Wort Gottes und vom Zeugnis Jesu Christi und von allem, was er sah.
Auszüge aus der Joseph Smith Übersetzung

Die einleitenden Worte „die Offenbarung Jesu Christi“ deuten bereits an, worum es in der folgenden Schrift geht. Der Begriff „Offenbarung“ ist eine Übersetzung des griechischen Wortes apokalypsis, „Entschleierung, Enthüllung“ (daher das deutsche Lehnwort „Apokalypse“). Diese besondere Offenbarung wurde Johannes zuteil, damit er sie seinerseits anderen, seinen Knechten, weitergebe. Ihr Inhalt zielt auf das, was in Kürze geschehen soll. Es geht in diesem Text also nicht um Dinge, die in der Vergangenheit liegen, wie es etwa bei den vier Evangelien der Fall ist. Die Zeitangabe „in Kürze“ (en tachei; vgl. Offb 2,16;22,7.12.20 ) bedeutet, daß das betreffende Geschehen plötzlich eintreten wird, nicht unbedingt, daß es unmittelbar bevorsteht. Wenn die endzeitlichen Ereignisse erst einmal in Gang gebracht sind, werden sie in rascher Folge ihrem Höhepunkt zustreben (vgl. Lk 18,8; Apg 12,7; 22,18; 25,4; Röm 16,20). Die Worte „er hat sie … kundgetan“ geben die griechische Verbform esEmanen, „durch Zeichen oder Symbole bekanntmachen“, wieder, womit auch eine mündliche Mitteilung gemeint sein kann. Der Engelsbote, der sie überbringt, wird nicht mit Namen genannt. Manche Ausleger sind der Ansicht, daß es sich dabei um Gabriel handelte, der schon Daniel, Maria und Zacharias eine Botschaft Gottes übermittelte (vgl. Dan 8,16;9,21-22; Lk 1,26-31 ). Die Wendung „seinem Knecht“ (doulos, eigentlich „Sklave“) taucht in gleicher Form auch bei Paulus, Jakobus, Petrus und Judas auf (vgl. Röm 1,1; Phil 1,1; Tit 1,1; 2 Petrus 1,1; Jak 1,1; Jud 1,1), wenn sie von ihrer Funktion als Diener Gottes sprechen.

Walvoord Bibelkommentar

Die Wichtigkeit der Weissagung ergibt sich weiter daraus, daß das, was sie verkündet, geschehen muß, und zwar rasch. Der Lauf der Welt geht diesen Weg und erreicht dieses Ziel mit Notwendigkeit, weil der königliche Wille Gottes es so geordnet hat. Sodann tritt das Geweissagte nicht erst nach langer Zeit in weiter Entfernung ein; sondern Johannes hat der Kirche diejenige Welt zu beschreiben, in der sie sich jetzt befindet, denjenigen Kampf, den sie bald zu bestehen hat, diejenige Macht und Gnade Jesu, die sie bald erleben wird. Daher ist Johannes und nicht etwa erst ein Späterer mit ihrer Bezeugung beauftragt; denn die Christenheit hat jetzt das nötig, was ihr den festen Stand und den gehorsamen Dienst Gottes verschafft.

Schlatters Erläuterungen zum Neuen Testament

Es handelt sich in diesem Buche wesentlich um die Offenbarung Jesu Christi, nicht nur um Offenbarungen betreffs Seiner Person, obwohl wir natürlich solche haben, aber dieses Buch ist die Offenbarung Christi in Macht und Herrlichkeit. Die ersten acht Verse dienen als Einleitung in das ganze Buch. Jesus Christus wird hier geschaut als Mensch, als der Mensch der Ratschlüsse Gottes. Dass Er wirklich Gott ist, wird auch in diesem Buche klar gezeigt. Als Mensch wurde Er verachtet und verworfen, aber in diesem Buche sehen wir Ihn als das Haupt aller Dinge. Die Art der Mitteilung ist verschieden von derjenigen, die wir in den Evangelien und in den Episteln haben, wo wir des Vaters Liebe geoffenbart sehen sowie unsere Beziehungen als Kinder, durch die Gemeinschaft des Heiligen Geistes.

H.G. Moss – Das Buch der Offenbarung

Es ist die „Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gab“, das heißt die Enthüllung von Ereignissen, die zukünftig sind, denn der einfache Sinn von „Offenbarung“ oder „Apokalypse“ ist „Enthüllung“. Es ist natürlich wahr, daß die Enthüllung dieser kommenden Dinge von der Enthüllung oder Offenbarung Jesu Christi in Seiner Herrlichkeit abhängt, aber die hauptsächliche Bedeutung liegt darin, daß Gott Jesus die Offenbarung des künftigen Geschehens gab, damit Er sie Seinen Knechten zeigen könnte. Jeder Satz dieses ersten Verses verdient unsere ganze Aufmerksamkeit.

Frank Binford Hole – Die Offenbarung

Dies ist die Offenbarung Jesu Christi. Offenbarung setzt ein Geheimnis voraus. Das Geheimnis kann in der wesentlich göttlichen Sicht der Dinge bestehen. Dann ist es Menschen unzugänglich. Es liegt für sie nicht vor Augen und nicht auf der Hand, läßt sich auch nicht aus dem, was sie sonst alles wissen, logisch erschließen. Sie können es sich nur sagen lassen. Im übrigen aber ist das Geheimnis in der Bibel allerschlichtester Natur, so daß ein Kind es versteht. Ein im Schubfach verborgener, viel umrätselter Geheimplan kann sich bei seiner Veröffentlichung als die allerklarste Sache von der Welt entpuppen. Die Schwierigkeit bei den göttlichen Geheimnissen liegt anderswo: Der Mensch läßt sich nichts sagen. Er glaubt der Veröffentlichung nicht.

Wuppertaler Studienbibel

Ἀποκάλυψις Ἰησοῦ Χριστοῦ [Apokalypsis Iesu Christu] sind die ersten Worte des Buches. Offensichtlich bilden diese Worte den vom Verfasser selbst gewählten Titel bzw. den Anfang dieses Titels. Sofort ist klar: Jesus Christus ist die zentrale Gestalt dieses Buches. Es geht nicht nur um die Vorstellungen, Hoffnungen oder Erwartungen des Johannes. Nein: Es geht um den Herrn! Von allem Anfang an ist die Offb christologisch geladen.
J.A. Bengel hatte ein gutes Gespür dafür, als er seinem Kommentar die Überschrift „Erklärte Offenbarung Johannis oder vielmehr Jesu Christi“ gab. Ἀποκάλυψις [Apokalypsis] ist das Substantiv von ἀποκαλύπτειν [apokalyptein], hebr. גלה [galah]. Es bedeutet die „Enthüllung“ dessen, was zuvor unbekannt war, theologisch besser mit Offenbarung ausgedrückt. Im AT offenbart Gott seine Pläne und Absichten seinen Knechten, wie z.B. Abraham und den Propheten (Gen 18,17; Num 24,3ff; 1Sam 3,7.21; Jes 52,10; Am 3,7). Wir müssen also in der Offb von vornherein mit der Enthüllung von Gottes Plan und Absicht für die Zukunft rechnen.
Ἰησοῦ Χριστοῦ [Iesu Christu] ist sehr wahrscheinlich genitivus auctoris. Denn eine „Enthüllung“, „Offenbarung“ über Jesus Christus wird eher im Evangelium oder den Briefen gegeben, während wir hier in einem prophetischen Bereich sind. Allerdings darf die „Offenbarung über Jesus Christus“ nicht als strenge, exklusive Alternative der „Offenbarung von (im Sinne der Herkunft) Jesus Christus“ gegenübergestellt werden. Denn das Buch enthüllt nicht Weniges über den auferstandenen Jesus Christus, sein Handeln, seine Wiederkunft und seine ewige Herrlichkeit. Bengel hat beiden Aspekten angemessen Ausdruck verliehen, wenn er schreibt: „Er selbst ist derjenige, der geoffenbaret wird und der sich selber offenbaret“ (S. 154).

Historisch-Theologische Auslegung Neues Testament

Man kann argumentieren , dass der Genitiv »Jesu Christi« subjektiv ist, das heißt, dass Jesus Christus der Besitzer und damit auch der Geber der Offenbarung ist. Das ist nicht ganz falsch, denn Christus handelt in diesem Buch als der Enthüller: Er enthüllt die Zuständen in den sieben Gemeinden (Kapitel 2; 3); Er öffnet die sieben Siegel, um Gottes Gerichte über die Erde zu offenbaren (Kapitel 6-16). Dennoch ist das nur ein Teil der Wahrheit. Wenn man alle anderen Stellen untersucht, wo diese Fügung vorkommt (1.Kor 1,9-11; Gal 1,2; 1.Pet 1,7.13), dann wird man erkennen, dass Christus immer der Gegenstand der Offenbarung ist. So haben wir keine Ursache, warum wir die vorliegende Stelle anders verstehen sollten. Christus ist die herrliche Person, die geoffenbart wird; andere Dinge werden auch geoffenbart werden, aber Er ist der zentrale Gegenstand, und alles wird in der Beziehung zu Ihm gesehen. Dass der Engel als das Mittel der Offenbarung – durch -, bezeichnet wird, bestärkt diese Auslegung. Die Person Christi wird geoffenbart werden mit allen furchtbaren Folgen für die Menschen, die Ihn einst an ein Kreuz schlugen. Die Enthüllung Seiner Person ist das Thema des Buches. Der Mensch Jesus, der einst auf Erden wandelte und als der Christus alle messianischen Verheißungen erfüllte, ist jetzt verherrlicht, und der Tag wird für diese Erde kommen, an dem die Hülle beiseite gezogen wird und alle Ihn als Herrn anerkennen müssen. Von diesem Tag gibt Gott seinen Knechten eine Schau, ehe er kommt. Die herrliche Person Christi in Seinen verschiedenen Beziehungen ist das zentrale Thema des Buches: Christus in den Gemeinden (Kapitel 2; 3); Christus im Kosmos (Kapitel 4; 5); Christus als Sieger (Kapitel 6-16). Diese Bilder von der mannigfaltigen Herrlichkeit Christi müssen das Herz Seiner Knechte, die Ihren Heiland bis jetzt noch nicht gesehen haben, bewegen. Während wir das Buch studieren, werden Seine Größe und Seine Herrlichkeit unsere Herzen ergreifen. Die vielen einander widersprechenden Auslegungen des Buches, haben die Gläubigen oft davor abgeschreckt, es zu lesen. Gott gab es aber, damit wir es in seiner Klarheit und Einfachheit verstehen; Er gab es als eine Offenbarung für die Seinen.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt