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ein neues Jerusalem

Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel herniederkommen von Gott, bereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut
Elberfelder 1871 – Offenbarung 21,2

Und ich, Johannes, ( Fehlt im Griechischen ) sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, ( 4 4 Im Folgenden geht die Beschreibung der Stadt nochmals in die der Himmelsgemeinde über, ein Fingerzeig, dass die Schilderung eine symbolische ist. Als Gott sich das Volk Israel auserwählt hatte, schuf er sich eine Stätte, wo er demselben mit seiner Gnade nahe sein und demnach auch, wo es sich um ihn versammeln sollte, ursprünglich die Stiftshütte, Tempel Zion zur Bezeichnung der Stätte der göttlichen Gnadengegenwart gebraucht. Doch als der Tod des Herrn alle Völker zum Gnadenbunde mit Gott berufen und sein Geist die Kirche gegründet hatte, ward die Stätte der göttlichen Gnadengegenwart der Erde entrückt und ist fortan da, wo der erhöhte Herr ist. Vom Himmel aus also entsendet der Herr sein Wort und seinen Geist, um sich ein Volk des Heiles zu sammeln. Den Himmel kennen alle als ihre Heimat, welche des Herrn Wort annehmen, und vereinigen sich dort mit dem Heilande nach dem Tode. Wenn nun einst der Lauf der Welt vollendet ist, wir Gott in neuer Weise der erlösten Menschheit persönlich gegenwärtig sein und sie um sich sammeln. In diesem Sinne spricht der Apostel von dem neuen Jerusalem: Heilig ist die Stadt, weil sie die Stadt Gottes ist, wo er für sein Volk wohnt und sich ihm gibt. Neu ist diese Gnadenstätte, weil sie weder das alttestamentliche, noch das obere Jerusalem [Gal 4,26] ist, sondern das himmlische Jerusalem [Hebr 12,22]; Jerusalem aber, weil es für die Seligen ist, was jenes für Israel und die Christen auf Erden war. Und wie das alte Jerusalem überging in das des neuen Testamentes, so wird auch unsere Gnadenstätte keine neue sein, sondern in neuer Gestalt vom Himmel auf die Erde übergehen. Die jetzige Gnadenstätte, der Thron des Heilandes zur Rechten Gottes, wird auf die Erde herabsteigen, damit der Herr mit dem Vater und dem Heiligen Geiste in dieser neuen Weise bei den Menschen wohne. Im zweiten Sinne, als Stätte, wohin die Menschen Gottes sich sammeln, wird die heilige Stadt in der zweiten Hälfte des Verses gefasst. ) aus dem Himmel herabsteigen von Gott, ( Zunächst wird das rein örtliche Verhältnis bezeichnet, dann aber auch angedeutet, dass die heilige Stadt von Gott herkommt, weil Gott sie zubereitet hat und herabsendet.) zubereitet wie eine Braut für ihren Bräutigam geschmückt ist.
Allioli Bibel – Offenbarung 21:2

Darauf sah ich die heilige Stadt, ein neues Jerusalem – Jes 52,1; Hebräer 11,10.16; 12,22; Gal 4,26 -, von Gott aus dem Himmel niedersteigen – vgl. Offb 3,12 -, so herrlich wie eine für ihren Bräutigam geschmückte Braut- Jes 61,10 -.
Ludwig Albrecht - Offenbarung 21,2

Und ich, Johannes, sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabsteigen, zubereitet wie eine Braut, für ihren Mann geschmückt. Offb 16,7.8; Mt 22,2.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Offenbarung 21:2

die Verse 3 und 4 hatte ich schon mal gestreift ,…

In dieser neuen Welt sah der Apostel „die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabsteigen“ und dies nicht nur örtlich, sondern als reales Original: Dieses neue Jerusalem ist Gottes Gemeinde in ihrem neuen und vollkommenen Stand, „wie eine für ihren Mann geschmückte Braut“, geschmückt mit aller Vollkommenheit, aller Weisheit und Heiligkeit, bereit für die volle Erfüllung des Herrn Jesus Christus – in Herrlichkeit.

Der Neue Matthew Henry Kommentar

Selbst der Name, David, sowie auch sein Königreich, war vorbildlich. Der Name David bedeutet Geliebter; und Gottes geliebter Sohn ist es, der an jenem Tage König sein soll über die ganze Erde, und nicht der vorbildliche, geliebte David von damals. Man tut auch wohl, genau zwischen dem Neuen Jerusalem, dem himmlischen oder geistigen, dessen zwölf Grundsteine die zwölf Apostel sind, und dem alten Jerusalem, das auf den alten Trümmern wieder erbaut werden soll, zu unterscheiden. Unter der verheißenen Wiederherstellung des alten Jerusalems ist nicht bloß der Wiederaufbau der Gebäude, usw., zu verstehen, sondern besonders die Wiedereinrichtung des Reiches Israel, denn in der Prophetie ist eine Stadt stets das Symbol oder die Darstellung einer Regierung. Folglich bedeutet die verheißene Wiedererbauung Jerusalems auf ihrem alten Grunde eine nationale Reorganisation Israels, auf einer ähnlichen Grundlage als sie früher hatte, als ein Volk, über welches Jehovas Gesalbter die Herrschaft ausübt. Das Neue Jerusalem repräsentiert die christliche Kirche in der Herrlichkeit und in der Macht des Königreiches, geistig und den Menschen unsichtbar, und doch allmächtig. Ihr Herabkommen zur Erde (Offenbarung 21:2) markiert die Erfüllung der Bitte im Gebet des Herrn, die da lautet: „Dein Königreich komme“, und sein „Kommen“ wird allmählich und nicht plötzlich vor sich gehen. Es ist schon im „Herabkommen“, im Kommen zur Herrschaft, begriffen, und als eine Wirkung hiervon sehen wir die vorbereitenden Schritte, die zur Wiederherstellung des alten Jerusalems führen; und schließlich wird geschehen, was unser Herr uns beten lehrte: Gottes Wille wird geschehen, auf Erden wie im Himmel. Das Neue Jerusalem und die Neuen Himmel sind gleichbedeutende Ausdrücke und bezeichnen die neue geistige Herrschaft.

Charles Taze Russell im Jahr 1890 - „Dein Königreich komme“

Wie bei jeder anderen Stadt bezieht sich auch der Name »Jerusalem« sowohl auf den Ort als auch auf die Menschen, die dort leben; das neue Jerusalem ist also eine Braut, weil seine Einwohner gleichsam eine wartende Braut verkörpern ( 19,7 ). In den gräko-romanischen encomia (Lobreden) von Städten werden diese häufig als Personen beschrieben, und die Juden kannten sowohl die alttestamentlichen Personifizierungen Jerusalems als auch die alttestamentliche Beschreibung des Gottesvolkes als Braut. Bei zeitgenössischen jüdischen Schriftstellern (z. B. Tobias , 2.Makkabäer , Jesus Sirach , ‚Thilo und Josephus ) sowie auf jüdischen Münzen trägt Jerusalem auch den Titel »heilige Stadt« (vgl. im A.T. Neh 11,1.18; Jes 48,2; 52,1; 62,12 ); für die Juden (in der Tempelrolle z.B., einer Schrift aus den Schriftrollen vom Toten Meer ) war Jerusalem die heiligste Stadt überhaupt.
Die frommen Juden beteten täglich um die Wiederherstellung Jerusalems. Das neue Jerusalem – eine alttestamentliche Vorstellung ( Jes 65,18 ) – war sozusagen zur jüdischen Standardhoffnung für die Zukunft geworden, sei es nun als erneuertes und gereinigtes Jerusalem (Tobias, Psalmen Salomos ) oder (wie hier) als eine neue Stadt von oben (wahrscheinlich 4.Esra ). Eine Stadt »von oben« würde vollkommen sein, da sie von Gott selbst erbaut war (eine Hoffnung, der in manchen Texten Ausdruck gegeben wird). In manchen Apokalypsen (* 2.Baruch ) wohnen die Gerechten oben; in der frühen jüdischen Literatur wie z. B. in den Jubiläenbüchern steigt Gott herab und wohnt bei seinem Volk.

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Das griechische Wort für „neu“ bedeutet „neu im Charakter“ und nicht „neu in der Zeit“, und das deutet darauf hin, dass Gott den alten Himmel und die alte Erde erneuern und alles Sündhafte und Zerstörerische entfernen wird. Beachten Sie 2 Petrus 3,7-10, wo es heißt, dass ein feuriges Gericht diese Erneuerung der alten Schöpfung herbeiführt. „Vergehen“ bedeutet nicht „vernichtet“. Die Tatsache, dass es „kein Meer mehr“ gibt, ist bedeutsam, da Johannes auf eine Insel verbannt und von denen, die er liebte, getrennt wurde. Die Erde besteht heute zu zwei Dritteln aus Wasser, so dass Gott in der neuen Schöpfung ein völlig neues System zur Bewässerung der Erde entwickelt haben wird.

Wiersbes Erläuterungen zum Neuen Testament

Auch hier gehen vielleicht die Meinungen auseinander, was dieses neue Jerusalem sei. Wenn man es scharf buchstäblich mit jedem Bibelwort nimmt, so warteten schon Abraham und die Patriarchen auf diese Stadt (Heb 11, 16) und Paulus spricht von ihr Gal 4, 26 als unser aller Mutter! Wenn sie aber zugleich die Braut und später das Weib des Lammes genannt wird, kann man sich das kaum anders vorstellen als so: Es ist die jetzt erst (nach dem Jüngsten Gericht) vollzählig gewordene Gottesgemeinde, zu der Gott in das neue vollkommene Verhältnis der Gemeinschaft treten kann. Mir scheint, es gehen zwei Bilder ineinander über: der Tempel Gottes, wie er vorher im Himmel bestand, und die aus seligen Menschen gesammelte Gemeinde.

Samuel Keller – Die Offenbarung Johannis

Darnach sieht Johannes „die heilige Stadt, ein neues Jerusalem aus dem Himmel von Gott herniedersteigen, zubereitet gleich wie eine für ihren Mann geschmückte Braut.“ Auch in dieser Schau handelt es sich weit mehr um ein Gleichnis als um einen geographischen Ort und eine schöne Gottesstadt. Es ist das Weib des Lammes, die mit der Herrlichkeit ihres Christus geschmückte und vollendete Gemeinde. Christus und seine Gemeinde werden auf Grund ihrer Stellung vor Gott und ihrer Autorität und Vollmacht zugleich das Zelt Gottes bei den Menschen sein und Er (Gott) wird sich bei ihnen niederlassen und sie werden seine Völker sein, und er, Gott, wird mit ihnen sein, ihr Gott. Und Gott wird abwischen jede Träne aus ihren Augen und der Tod wird nicht mehr sein, noch Klage, noch Geschrei nach Mühsal wird sein, denn die ersten (Zustände) sind vergangen.

Indem Christus mit seiner erkauften und vollendeten Gemeinde das neue Jerusalem sein darf, in welchem die Herrlichkeit Gottes zelten kann, wohnt Gott mittelbar auch innerhalb jener Völker, die sich von einer alten Weltordnung befreien und durch die Königsherrschaft Gottes zu einer völlig neuen begnadigen ließen. Bei ihnen setzt nun jene geschichtliche „Entwicklung“ ein, zu der sie in den kommenden Aonen der Vollendung unter der Königsherrschaft Gottes berufen und begnadigt sein werden. Denn nicht etwa nur die Gemeinde allein soll in der Vollendung im Besitz der Kindschaft und in den Rechten von Söhnen und Töchtern vor Gott stehen, offenbar sollen auch die Völker als Untertanen des einen Königtums zu derselben Sohnesstellung geführt werden. Denn auch innerhalb der neuen Menschheit spricht das prophetische Wort der Offenbarung noch von Überwindern, die dies alles ererben sollen: „und ich werde ihm Gott sein und er wird mir Sohn sein.“

Jakob Kroeker – Christus, wer bist du

Nach der Beschreibung des Millenniums und des großen weißen Thron-Gerichtes in Offenbarung 20, beschreibt Johannes die Ewigkeit in Offenbarung 21 bis 22, 5. Es wird einen neuen Himmel und eine neue Erde geben. Offenbarung 21,1-8 beschreibt die Ewigkeit. Eine wichtige Frage in der Auslegung dieses gesamten Abschnittes ist die Beziehung zwischen diesen ersten acht Versen und dem Abschnitt danach (Offenbarung 21,9 bis 22,5), der die Stadt, das neue Jerusalem beschreibt. Einige Ausleger meinen, dass diese Stadt schon während des Millenniums existiert. Sie betrachten die ganze Stelle, Offenbarung 21,1 bis 22,5 als eine Beschreibung des Aufenthalts der Gläubigen aller Zeiten. Der Text wäre dann sowohl eine Beschreibung der Stadt im Millennium als auch eine Beschreibung der Ewigkeit nach dem Millennium. Andere dagegen meinen, dass alle Gläubigen während des Millenniums hier auf Erden wohnen werden, und das neue Jerusalem erst nach dem Millennium existieren wird.

Paul Timblin

Ich stelle mir den Bräutigam vor, wie er seine Blicke auf seine Braut richtet und es sich nicht verkneifen kann, wie der erste Adam »Endlich!« zu rufen, als dieser zum ersten Mal seine Braut sah. Endlich werden wir alles sein, wofür wir bestimmt waren. Endlich wird der Fluch, der so viel Leid und Streit in unsere irdischen Ehen brachte, für immer fort sein. Endlich werden wir auf ewig zusammen sein. »Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein« (Offb 21,3). Keine Trennung mehr und auch keine Entfremdung.
Diese Ehe wird so viel besser sein als die Ehe von Adam und Eva in Eden. Unser Bräutigam, der zweite Adam, wird nicht beim Versuch scheitern, uns liebevoll zum Baum des Lebens zu führen. Er wird nicht dabei scheitern, uns vor dem Bösen zu beschützen. Er wird uns weder unterdrücken noch missbrauchen oder ignorieren. Er wird sich nicht davonstehlen. Er wird nicht sterben. Seine Liebe wird uns in einem Zuhause, noch besser als Eden, für immer zufrieden machen.
Keine menschliche Ehe, egal wie gut, kann das Gewicht unserer Erwartung völliger Zufriedenheit, ungetrübter Harmonie und Intimität tragen, die nur diese ewige und ultimative Ehe bieten kann. Nachdem zwei Sünder sich das Ja-Wort gegeben haben, gibt es immer eine kleine, leise Stimme, die flüstert: »Was haben wir da getan?«, doch unsere nicht allzu perfekte Ehe oder unser Verlangen, verheiratet zu sein, kann uns Lust auf diese perfekte, kommende Ehe machen. Ob wir nun verheiratet sind oder alleinstehend, geschieden oder verwitwet, unsere Leben sind dafür gedacht, unser Sehnen nach dieser besseren Ehe zu hegen. Und eines Tages wird dieses Sehnen erfüllt werden. Versuche nicht, deinen Wunsch geliebt zu werden, zu unterdrücken. Lenke ihn auf den einen um, der dich als einziger für immer so lieben kann, wie du es dir wünschst.

Nancy Guthrie – Besser als Eden: Wie die Geschichte der Bibel deine eigene verändert

Wir sehen beim Lesen etwas Vertrautes: den besseren Garten Eden. Hesekiel scheint das lebendige Wasser des Evangeliums zu beschreiben, das aus Jerusalem heraus zu jeder Nation fließt. Es wirkt wie die neue Gartenstadt, von der wir in Offenbarung 21 und 22 lesen. Wir begreifen, dass der Tempel aus Hesekiels Vision nichts anderes als der neue Himmel und die neue Erde ist.

Nancy Guthrie – Besser als Eden: Wie die Geschichte der Bibel deine eigene verändert

Ein Engel gab dem Apostel Johannes einen Ausblick auf diese Stadt. Er sah »die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen« (Offb 21,2). Wir werden nicht in den Garten zurückkehren. Wir sind stattdessen auf dem Weg in eine Garten-gleiche Stadt. Gott hat das Konzept der Stadt, welches erfunden wurde, um ihn auszuschließen, in Besitz genommen und verwandelt es in ein Zuhause für sein Volk, das wie Eden sein wird, nur noch besser. Anstatt wie Adam und Eva nach mehr zu gieren, werden alle Einwohner dieser Stadt völlig zufrieden sein. Anstatt Gottes Gegenwart wie Kain zu fürchten, werden wir uns an ihr erfreuen. Anstatt sich wie die Einwohner Babels im Ungehorsam zu verschwören, werden alle Einwohner des Neuen Jerusalems zusammenarbeiten, um Gott zu verherrlichen und ihn auf ewig zu genießen.
Diese Stadt wird nicht das Resultat menschlicher Anstrengungen sein. Sie wird die Stadt sein, auf die Abraham sein Herz gesetzt hatte,: die festgegründete Stadt, deren Erbauer Gott ist. Ihre Mauern werden die Namen der zwölf Stämme und der zwölf Apostel tragen. Um es anders auszudrücken: Diese Stadt wird auf den Verheißungen des Evangeliums an die Erzväter und der Verkündigung des Evangeliums durch die Apostel erbaut sein (vgl. Gal 3,8). Der Tag wird kommen, an dem wir alle unser Eigenheim in der lebenswertesten Stadt der Welt beziehen werden. In der Tat wird sich diese Stadt über die ganze Welt erstrecken (vgl. Offb 21,12). Das Tohuwabohu wird gänzlich und herrlich von strahlendem Leben und inniger Beziehung erfüllt sein. Sie wird jede Stadt weit übertreffen, die sich gegenwärtig auf der Liste der lebenswertesten Städte der Welt wiederfindet. Sie wird die sauberste Stadt sein, in der je ein Mensch gelebt hat. Nichts Unreines wird sie jemals betreten (vgl. Offb 21,27). In ihr werden die köstlichsten Speisen und Weine, die je ein Mensch gekostet hat, serviert werden, »ein Mahl von reinem Wein, von Fett, von Mark, von Wein, darin keine Hefe ist« (Jes 25,6). Anstatt tagelanger Partys werden die Feierlichkeiten niemals ein Ende finden (vgl. Hebr 12,22). Sie wird sich nicht nur einer glorreichen Vergangenheit rühmen, sondern bis in alle Ewigkeit in der Herrlichkeit Gottes erstrahlen (vgl. Eph 2,7). Es wird keine Schneestürme, keinen Smog, kein Chaos geben. Keine Tränen, keinen Tod und keine Nacht (vgl. Offb 21,4; 22,5). Die Straßen werden nicht nur sauber, sondern aus Gold gemacht sein (vgl. Offb 21,21). In dieser ewigen Stadt werden wir uns an einer unendlichen Fülle von Dingen erfreuen, die wir tun können. Unsere Freude über die Offenbarung der Schönheit und Vollkommenheit Gottes wird nie enden.

Nancy Guthrie – Besser als Eden: Wie die Geschichte der Bibel deine eigene verändert

Liebe Jehova, deinen Gott, mit deinem ganzen Herzen

Jesus antwortete: »›Liebe den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, mit ganzem Willen und mit deinem ganzen Verstand!‹ Dies ist das größte und wichtigste Gebot.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Matthäus 22,37–38

»›Du sollst dem Herrn, deinem Gott, deine ganze Liebe schenken. Das betrifft dein ganzes Herz, deine ganze Seele und deine gesamte Verstandeskraft.‹
Roland Werner – Das Buch – Matthäus 22:37

Er aber sprach zu ihm: „Lieben wirst du Jehova, deinen Gott, mit deinem gesamten Herzen und mit deiner gesamten Seele und mit deinem gesamten Grundsinn.“ Dies ist das große und erste Innenzielgebot
Pfleiderer Übersetzung – Matthäus 22,37–38

Da wir den Vers schon 2020 hatten, heute nur Ergänzungen

2020 schrieb ich dazu:
Wenn sich mein Leben um Jehovah dreht – wo bleibt dann Kraft, Gedanken usw für „mich“? Genau! Da bleibt eigentlich nichts von „Eigenliebe“ – weil Jehovah mich liebt, ist das auch völlig ausreichend! Genauso funktionieren auch gute Ehen! Wenn ich meinen Ehepartner liebe – und nicht mich selbst – und mein Ehepartner mich liebt – und nicht sich selbst – DANN geht die Gleichung nämlich auf! – und DANN werde ich geliebt und fühle mich geliebt!

Als aber die Pharisäer hörten, daß Jesus den Sadduzäern das Maul gestopft hatte, schickten sie rasch einen Vertreter ihrer eigenen Gruppierung, einen versierten Schriftgelehrten, der besonders in den Gesetzestexten bewandert war, zu ihm mit der Frage: „Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz?“ Dieses Thema war zwischen den verschiedenen theologischen Richtungen der damaligen Zeit heiß umstritten, wobei jede Richtung andere Gebote als die wichtigsten ansah. Jesu Antwort faßte den gesamten Dekalog in zwei Sätzen zusammen: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt“ (vgl. 5Mo 6,5), das ist das höchste Gebot überhaupt. Ihm zur Seite gestellt ist das zweite Gebot: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (vgl. 3Mo 19,18). Der erste der beiden Sätze gibt den Inhalt der ersten Gesetzestafel, der zweite den der zweiten wieder. Nach den Worten Jesu hängt an diesen beiden Geboten das ganze Gesetz und die Propheten. Das ganze Alte Testament ist im Grunde nichts anderes als eine Entwicklung und Entfaltung dieser beiden entscheidenden Punkte: Liebe zu Gott und Liebe zum Nächsten, dem Ebenbild Gottes.
Dem Bericht des Markusevangeliums zufolge stimmte der Schriftgelehrte Jesus zu und betätigte, daß die Liebe zu Gott und zum Nächsten wichtiger sei als alle Brandopfer und Schlachtopfer (Mk 12,32-33). Ein Licht war in sein Herz gefallen. Er war, wie Jesus sagte, „nicht fern vom Reich Gottes“. Markus fügt hinzu: „Und niemand wagte mehr, ihn zu fragen“ (Mk 12,34). Der Grund liegt auf der Hand. Jesus antwortete ihnen, wie es noch niemand je zuvor getan hatte. In diesem letzten Fall war der Fragesteller sogar nahe daran, von den Pharisäern zu Jesus überzulaufen. Vielleicht wurde ihnen klar, daß sie aufhören mußten, Jesus auf diese Weise herauszufordern, bevor sie immer mehr Menschen an ihn verloren

Walvoord Bibelkommentar

Die Antwort Jeschuas übertraf die Frage des Schriftgelehrten. Er antwortete, indem er sagte, dass das wichtigste Gebot in Deuteronomium 6,4-5 zu finden ist, wo es heißt: „Höre, o Jisrael: Der HERR, unser Gott, der HERR ist einer. Du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft. Der erste Teil, Vers 4, ist das berühmte Sch’ma, das Juden zweimal am Tag rezitieren, am Morgen und am Abend, und kurz vor ihrem Tod: Höre, o Jisrael, der HERR, unser Gott, der HERR ist einer. Der zweite Teil, Vers 5, enthält das wichtigste der 613 Gebote des mosaischen Gesetzes: Man soll den HERRN, den Gott, mit allem, was man hat, lieben. Obwohl im rabbinischen Judentum Vers 4 verwendet wird, um die absolute Einheit Gottes zu lehren, verstanden sogar die Rabbiner, dass das hebräische Wort für eins, das in diesem Vers verwendet wird, zuweilen eine Mehrzahl bedeuten kann:
Bezugnehmend auf Lev. IV, 2: Wenn jemand aus Irrtum sündigt in irgendeinem der Dinge, die der Herr nicht zu tun befohlen hat, und tut eines davon. Die Konstruktion in Hebräer [machat mahanah] ist ungewöhnlich. Die Nebeneinanderstellung von „einer“ und „diese“ wird daher als Hinweis darauf verstanden, dass es eine Mehrzahl gibt, die den Charakter der Einheit trägt, und eine Einheit, die den Charakter einer Mehrzahl trägt, v. Sanh. 62a. Diese Darstellung wird hier in der Terminologie der Gemara ausgedrückt, dass sich das Prädikat soll tun einerseits auf ‚einer‘ und andererseits auf ‚diese‘ bezieht.

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

Sehr wahrscheinlich kannte Jesus die »Absicht, ihn zu verführen« (V. 35). Dennoch gibt er wie immer eine ernsthafte Antwort. Sie besteht zunächst im Hinweis auf das Gebot, das am innigsten mit dem Glaubensbekenntnis Israels verbunden ist: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken. Täglich wurde dieses Gebot von den Priestern im Tempel rezitiert. Zweimal am Tage haben es die Juden mit dem »Schema« (Glaubensbekenntnis, 5.Mose 6,4-9; 11,13-21; 4.Mose 15,37-41) gesprochen. Viele Märtyrer sprachen es bei der Hinrichtung. Am bekanntesten ist das Beispiel des berühmten Rabbi Akiba im Jahre 133 n. Chr. Von der Hinrichtung Akibas durch die Römer berichtet der Talmud: »In der Stunde, da sie Rabbi Akiba zur Hinrichtung hinausführten, war es Zeit, das Höre Israel (5.Mose 6,4ff.) zu bekennen. Als sie sein Fleisch mit Kämmen aus Eisen kämmten… sagte er zu ihnen (seinen Schülern) : Alle Tage meines Lebens habe ich mich über diesen Vers gegrämt: Mit deiner ganzen Seele – sogar, wenn er deinen Odem wegnimmt. Ich sagte mir: Wann wird es mir zuteil werden, dass ich es erfüllen kann? Und jetzt, da es mir zuteil wird, soll ich es nicht erfüllen?« Wenn Jesus feststellt:
»Das ist das größte und erste Gebot«, dann stimmt er mit den Pharisäern überein. Die Liebe zu Gott ist in der Tat das größte Gebot im Gesetz. Aus der Liebe zu Gott ergeben sich dann die anderen Gebote. Derselbe Tatbestand spiegelt sich in der Anordnung der Zehn Gebote, deren erstes von dem einen Gott spricht und dann aussagt: »Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.« Beim Vergleich von Mt 22,37 mit 5.Mose 6,5 stößt man auf eine weitere interessante Beobachtung: Statt der Wendung »mit aller deiner Kraft« in 5.Mose 6,5 benutzt Jesus die Wendung »mit deinem ganzen Denken«. Offenbar deutet Jesus die »Kraft« in 5.Mose 6,5 als die Macht der Willensenergie und des zielbewussten »Denkens«. Die Energie eines Menschen schlägt sich ja in seinem Denken nieder. Ob Jesus diese Konkretisierung bewusst im Blick auf sein Gegenüber vorgenommen hat? Will er ihm damit sagen, dass er mit seinem Denken Gott ehren solle, statt es zur Verführung einzusetzen? Oder bestätigt Jesus hier eine rabbinische Deutung, die wir aus Lk 10,27 kennen (vgl. Mk 12,30) ?

Gerhard Maier - Edition C

Jesus zitiert Dtn. 6,5 und Lev. 19,18, um die gesamte Morallehre des Alten Testaments (das ganze Gesetz und die Propheten) in dem Prinzip der Liebe zusammenzufassen (Röm. 13,9; Gal. 5,6.14; Jak. 2,8). Die Liebe zu Gott steht an erster Stelle und umfasst alle Kräfte und Aktivitäten unseres Wesens. Die Liebe zu anderen Menschen steht an zweiter Stelle und muss eine Erweiterung unserer Liebe zu Gott sein.

Die Reformation Heritage KJV Studienbibel

Es ist ein Verhältnis zu Jehovah, nicht ein Arbeitsvertrag!

Jesus verschwendete keine Zeit damit, das größte und wichtigste Gebot zu benennen, indem er aus Deuteronomium 6,5 zitierte: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt (Mt 22,37-38). Das gesamte Gesetz Gottes lässt sich auf dieses Gebot reduzieren. In ihrem Kern sind die Zehn Gebote ein Gebot, Gott zu lieben. Obwohl wir Liebe oft mit einem Gefühl in Verbindung bringen, muss sie mehr als das sein, denn sie ist etwas, das befohlen werden kann.
Gott möchte eine Beziehung zu dir haben. Er möchte, dass du ihn liebst, dass du leidenschaftlich und gerecht nach seiner Ehre strebst. Wie sieht es also aus, Gott zu lieben? Sie erfordert dein ganzes Herz, deine Seele und deinen Verstand – mit anderen Worten, dein ganzes Wesen. Einige von uns Christen lieben Gott eher mit einem Teil als mit allem, aber wir wollen alles von Gott. Aber du kannst nicht Gott ein bisschen lieben und die Welt ein bisschen lieben, denn diese beiden Dinge stehen im Widerspruch zueinander (siehe 1. Johannes 2,15). Gott wird dich nicht mit irgendjemandem teilen. Deine Liebe zu ihm muss umfassend sein.
Es ist leicht zu sagen: „Ich liebe Gott“, aber Worte können billig sein. Denke also daran, dass die Liebe zu Gott konsequent zum Ausdruck kommt, wenn du seine Gebote befolgst (siehe Johannes 14,15; 1. Johannes 5,3). Richte deine Entscheidungen an seinen Erwartungen aus.

Die Tony Evans Studienbibel

Jehovah liebt dich und mich – und unsere Liebe zu IHM sind nur die Reaktion auf SEINE Liebe. Diese Reaktion auf SEINE Liebe ist aber nicht Leistung gebunden! Leistungen werden in einer Religion gefordert – niemals in einer Beziehung!

Hüllenhinwegnahme Jesu Christi

Offenbarung Jesu Christi, welche Gott ihm gab, um seinen Knechten (O. Sklaven; so auch später) zu zeigen, was bald geschehen muß (Eig geschehen sein muß;) und durch seinen Engel sendend, hat er es seinem Knechte (O. Sklaven; so auch später) Johannes gezeigt, (Eig bezeichnet, durch Zeichen kundgetan)
Elberfelder 1871 – Offenbarung 1,1

Offenbarung (Kundgebung von Geheimnissen, welche bis dahin in Gott verborgen waren, hier von zukünftigen Ereignissen.) Jesu Christi, (Offenbarung, deren Urheber Jesus Christus ist, der als Sohn Gottes alles vom Vater hat, als Gottmensch aber beständiger Mittler zwischen Gott und Menschen ist. Gott hat sie ihm gegeben, vergl. [Joh 7,16] und [Joh 17,7.8], damit er sie seiner Zeit den Gläubigen mitteilte. In der Sache ist es eine Offenbarung, in der Weise, wie diese geboten wird, eine Verhüllung, welche aber die erhabensten Mahnungen enthält. Wie der heil. Johannes sich als Evangelist über die anderen Evangelien erhebt, so als Prophet über die übrigen Propheten. (Petr. Damian)) welche Gott ihm gegeben hat, seinen Dienern (Den Christen) kund zu tun, was in Bälde, (Die ganze neutestamentliche Zeit ist nach christlicher Anschauung eine kurze (Greg.), ist eine Knospe, der die Blüte bald folgt. Johannes unterscheidet den Anfang der zukünftigen Dinge wohl von ihrer entfernten Vollendung, denn wenngleich er hier sagt: bald, weist er doch immer von neuem auf die Notwendigkeit geduldigen Ausharrens hin und ermahnt die Christen zu solchem.) geschehen soll; (Was nach göttlicher Vorherbestimmung geschehen soll. Soll: Vergl. [Offenbarung 17,10, Offenbarung 20,3, Mt 24,6], also auch ohne die Menschen und wider die Menschen, die freudigen Ereignisse zum Trost der Bedrängten und zur Beschämung der Sünder, die widrigen, damit die Kirche wachse, indem sie Verfolgung leidet.) und er hat es, indem er seinen Engel sandte, (Vergl. [Sach 1,9.13, Sach 2,3, Dan 8,16, Dan 9,21] erscheint Gabriel als Ausleger der Vision. Der Ausdruck ist hier, da verschiedene Erklärer auftreten: [Offenbarung 10,1ff, Offenbarung 17,1.7.15, Offenbarung 18,1, Offenbarung 19,9, Offenbarung 21,9, Offenbarung 22,1], 1. Allgemein zu nehmen. Erst [Offenbarung 22,6.16] kehrt der hier zuerst genannte Engel wieder.) seinem Diener (Diener Jesu Christi heißt Johannes wegen seines prophetischen Amtes, wie der Engel sich [Offenbarung 22,8] Mitdiener des heil. Johannes und seiner Brüder, der Propheten, nennt.) Johannes (Der Evangelist Johannes brauchte sich nicht zu nennen, da das von ihm Erzählte viele Zeugen hatte, anders der Seher Johannes. Der Apostel hebt den erhabenen prophetischen Charakter seines Buches hervor durch die Stufenleiter: Gott, Christus, der Engel, Johannes. – Wörtlich: gezeigt. Der Ausdruck ist wohl der Bilder wegen gewählt.) kund getan, welcher das Wort Gottes (Das Wort der Offenbarung Christi, wie Johannes sie später in seinem Evangelium niederlegte und hier bietet. – Das Sehen steht auch für das Hören. (V. 12) – Die Vulgata weicht hier etwas vom griech. Texte ab: Selig, wer da liest und die, welche hören und bewahren. – Der Vorleser.) und das Zeugnis Jesu Christi, alles, was er gesehen, bezeugt hat.
Allioli Bibel – Offenbarung 1:1–2

Das ist das Buch der Enthüllungen, das von Jesus, dem Messias, handelt. Gott hat ihm diesen Durchblick geschenkt, und er soll seinen Dienern zeigen, was in naher Zukunft geschehen muss. Durch seinen Himmelsboten hat er diese Botschaft geschickt und seinem Diener Johannes vor Augen gemalt.
Das Buch – 2009 – Offenbarung 1,1

Sogar hier wird in der „Joseph Smith Übersetzung“ etwas geändert:

Die Offenbarung des Johannes, eines Dieners Gottes, die ihm von Jesus Christus gegeben wurde, um seinen Dienern zu zeigen, was sich bald begeben muss, die er durch seinen Engel seinem Diener Johannes sandte und kundtat, der Zeugnis gab vom Wort Gottes und vom Zeugnis Jesu Christi und von allem, was er sah.
Auszüge aus der Joseph Smith Übersetzung

Die einleitenden Worte „die Offenbarung Jesu Christi“ deuten bereits an, worum es in der folgenden Schrift geht. Der Begriff „Offenbarung“ ist eine Übersetzung des griechischen Wortes apokalypsis, „Entschleierung, Enthüllung“ (daher das deutsche Lehnwort „Apokalypse“). Diese besondere Offenbarung wurde Johannes zuteil, damit er sie seinerseits anderen, seinen Knechten, weitergebe. Ihr Inhalt zielt auf das, was in Kürze geschehen soll. Es geht in diesem Text also nicht um Dinge, die in der Vergangenheit liegen, wie es etwa bei den vier Evangelien der Fall ist. Die Zeitangabe „in Kürze“ (en tachei; vgl. Offb 2,16;22,7.12.20 ) bedeutet, daß das betreffende Geschehen plötzlich eintreten wird, nicht unbedingt, daß es unmittelbar bevorsteht. Wenn die endzeitlichen Ereignisse erst einmal in Gang gebracht sind, werden sie in rascher Folge ihrem Höhepunkt zustreben (vgl. Lk 18,8; Apg 12,7; 22,18; 25,4; Röm 16,20). Die Worte „er hat sie … kundgetan“ geben die griechische Verbform esEmanen, „durch Zeichen oder Symbole bekanntmachen“, wieder, womit auch eine mündliche Mitteilung gemeint sein kann. Der Engelsbote, der sie überbringt, wird nicht mit Namen genannt. Manche Ausleger sind der Ansicht, daß es sich dabei um Gabriel handelte, der schon Daniel, Maria und Zacharias eine Botschaft Gottes übermittelte (vgl. Dan 8,16;9,21-22; Lk 1,26-31 ). Die Wendung „seinem Knecht“ (doulos, eigentlich „Sklave“) taucht in gleicher Form auch bei Paulus, Jakobus, Petrus und Judas auf (vgl. Röm 1,1; Phil 1,1; Tit 1,1; 2 Petrus 1,1; Jak 1,1; Jud 1,1), wenn sie von ihrer Funktion als Diener Gottes sprechen.

Walvoord Bibelkommentar

Die Wichtigkeit der Weissagung ergibt sich weiter daraus, daß das, was sie verkündet, geschehen muß, und zwar rasch. Der Lauf der Welt geht diesen Weg und erreicht dieses Ziel mit Notwendigkeit, weil der königliche Wille Gottes es so geordnet hat. Sodann tritt das Geweissagte nicht erst nach langer Zeit in weiter Entfernung ein; sondern Johannes hat der Kirche diejenige Welt zu beschreiben, in der sie sich jetzt befindet, denjenigen Kampf, den sie bald zu bestehen hat, diejenige Macht und Gnade Jesu, die sie bald erleben wird. Daher ist Johannes und nicht etwa erst ein Späterer mit ihrer Bezeugung beauftragt; denn die Christenheit hat jetzt das nötig, was ihr den festen Stand und den gehorsamen Dienst Gottes verschafft.

Schlatters Erläuterungen zum Neuen Testament

Es handelt sich in diesem Buche wesentlich um die Offenbarung Jesu Christi, nicht nur um Offenbarungen betreffs Seiner Person, obwohl wir natürlich solche haben, aber dieses Buch ist die Offenbarung Christi in Macht und Herrlichkeit. Die ersten acht Verse dienen als Einleitung in das ganze Buch. Jesus Christus wird hier geschaut als Mensch, als der Mensch der Ratschlüsse Gottes. Dass Er wirklich Gott ist, wird auch in diesem Buche klar gezeigt. Als Mensch wurde Er verachtet und verworfen, aber in diesem Buche sehen wir Ihn als das Haupt aller Dinge. Die Art der Mitteilung ist verschieden von derjenigen, die wir in den Evangelien und in den Episteln haben, wo wir des Vaters Liebe geoffenbart sehen sowie unsere Beziehungen als Kinder, durch die Gemeinschaft des Heiligen Geistes.

H.G. Moss – Das Buch der Offenbarung

Es ist die „Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gab“, das heißt die Enthüllung von Ereignissen, die zukünftig sind, denn der einfache Sinn von „Offenbarung“ oder „Apokalypse“ ist „Enthüllung“. Es ist natürlich wahr, daß die Enthüllung dieser kommenden Dinge von der Enthüllung oder Offenbarung Jesu Christi in Seiner Herrlichkeit abhängt, aber die hauptsächliche Bedeutung liegt darin, daß Gott Jesus die Offenbarung des künftigen Geschehens gab, damit Er sie Seinen Knechten zeigen könnte. Jeder Satz dieses ersten Verses verdient unsere ganze Aufmerksamkeit.

Frank Binford Hole – Die Offenbarung

Dies ist die Offenbarung Jesu Christi. Offenbarung setzt ein Geheimnis voraus. Das Geheimnis kann in der wesentlich göttlichen Sicht der Dinge bestehen. Dann ist es Menschen unzugänglich. Es liegt für sie nicht vor Augen und nicht auf der Hand, läßt sich auch nicht aus dem, was sie sonst alles wissen, logisch erschließen. Sie können es sich nur sagen lassen. Im übrigen aber ist das Geheimnis in der Bibel allerschlichtester Natur, so daß ein Kind es versteht. Ein im Schubfach verborgener, viel umrätselter Geheimplan kann sich bei seiner Veröffentlichung als die allerklarste Sache von der Welt entpuppen. Die Schwierigkeit bei den göttlichen Geheimnissen liegt anderswo: Der Mensch läßt sich nichts sagen. Er glaubt der Veröffentlichung nicht.

Wuppertaler Studienbibel

Ἀποκάλυψις Ἰησοῦ Χριστοῦ [Apokalypsis Iesu Christu] sind die ersten Worte des Buches. Offensichtlich bilden diese Worte den vom Verfasser selbst gewählten Titel bzw. den Anfang dieses Titels. Sofort ist klar: Jesus Christus ist die zentrale Gestalt dieses Buches. Es geht nicht nur um die Vorstellungen, Hoffnungen oder Erwartungen des Johannes. Nein: Es geht um den Herrn! Von allem Anfang an ist die Offb christologisch geladen.
J.A. Bengel hatte ein gutes Gespür dafür, als er seinem Kommentar die Überschrift „Erklärte Offenbarung Johannis oder vielmehr Jesu Christi“ gab. Ἀποκάλυψις [Apokalypsis] ist das Substantiv von ἀποκαλύπτειν [apokalyptein], hebr. גלה [galah]. Es bedeutet die „Enthüllung“ dessen, was zuvor unbekannt war, theologisch besser mit Offenbarung ausgedrückt. Im AT offenbart Gott seine Pläne und Absichten seinen Knechten, wie z.B. Abraham und den Propheten (Gen 18,17; Num 24,3ff; 1Sam 3,7.21; Jes 52,10; Am 3,7). Wir müssen also in der Offb von vornherein mit der Enthüllung von Gottes Plan und Absicht für die Zukunft rechnen.
Ἰησοῦ Χριστοῦ [Iesu Christu] ist sehr wahrscheinlich genitivus auctoris. Denn eine „Enthüllung“, „Offenbarung“ über Jesus Christus wird eher im Evangelium oder den Briefen gegeben, während wir hier in einem prophetischen Bereich sind. Allerdings darf die „Offenbarung über Jesus Christus“ nicht als strenge, exklusive Alternative der „Offenbarung von (im Sinne der Herkunft) Jesus Christus“ gegenübergestellt werden. Denn das Buch enthüllt nicht Weniges über den auferstandenen Jesus Christus, sein Handeln, seine Wiederkunft und seine ewige Herrlichkeit. Bengel hat beiden Aspekten angemessen Ausdruck verliehen, wenn er schreibt: „Er selbst ist derjenige, der geoffenbaret wird und der sich selber offenbaret“ (S. 154).

Historisch-Theologische Auslegung Neues Testament

Man kann argumentieren , dass der Genitiv »Jesu Christi« subjektiv ist, das heißt, dass Jesus Christus der Besitzer und damit auch der Geber der Offenbarung ist. Das ist nicht ganz falsch, denn Christus handelt in diesem Buch als der Enthüller: Er enthüllt die Zuständen in den sieben Gemeinden (Kapitel 2; 3); Er öffnet die sieben Siegel, um Gottes Gerichte über die Erde zu offenbaren (Kapitel 6-16). Dennoch ist das nur ein Teil der Wahrheit. Wenn man alle anderen Stellen untersucht, wo diese Fügung vorkommt (1.Kor 1,9-11; Gal 1,2; 1.Pet 1,7.13), dann wird man erkennen, dass Christus immer der Gegenstand der Offenbarung ist. So haben wir keine Ursache, warum wir die vorliegende Stelle anders verstehen sollten. Christus ist die herrliche Person, die geoffenbart wird; andere Dinge werden auch geoffenbart werden, aber Er ist der zentrale Gegenstand, und alles wird in der Beziehung zu Ihm gesehen. Dass der Engel als das Mittel der Offenbarung – durch -, bezeichnet wird, bestärkt diese Auslegung. Die Person Christi wird geoffenbart werden mit allen furchtbaren Folgen für die Menschen, die Ihn einst an ein Kreuz schlugen. Die Enthüllung Seiner Person ist das Thema des Buches. Der Mensch Jesus, der einst auf Erden wandelte und als der Christus alle messianischen Verheißungen erfüllte, ist jetzt verherrlicht, und der Tag wird für diese Erde kommen, an dem die Hülle beiseite gezogen wird und alle Ihn als Herrn anerkennen müssen. Von diesem Tag gibt Gott seinen Knechten eine Schau, ehe er kommt. Die herrliche Person Christi in Seinen verschiedenen Beziehungen ist das zentrale Thema des Buches: Christus in den Gemeinden (Kapitel 2; 3); Christus im Kosmos (Kapitel 4; 5); Christus als Sieger (Kapitel 6-16). Diese Bilder von der mannigfaltigen Herrlichkeit Christi müssen das Herz Seiner Knechte, die Ihren Heiland bis jetzt noch nicht gesehen haben, bewegen. Während wir das Buch studieren, werden Seine Größe und Seine Herrlichkeit unsere Herzen ergreifen. Die vielen einander widersprechenden Auslegungen des Buches, haben die Gläubigen oft davor abgeschreckt, es zu lesen. Gott gab es aber, damit wir es in seiner Klarheit und Einfachheit verstehen; Er gab es als eine Offenbarung für die Seinen.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

„Was glaubt er eigentlich, wer er ist?“

Er aber sprach zu ihr: Deine Sünden sind vergeben.
Und die mit zu Tische lagen, fingen an, bei sich selbst zu sagen: Wer ist dieser, der auch Sünden vergibt?
Elberfelder 1871 – Lukas 7,48–49

Und zu ihr gewendet fuhr er fort: „Deine Sünden sollen von dir genommen werden!“ Da dachten die andern Gäste bei sich: „Wer ist denn dieser, dass er sogar Sünden wegnehmen will?“
Johannes Greber – Lukas 7:48–49

Dann sprach er die Frau direkt an: „Du kannst dich wirklich freuen, deine Sünden sind dir vergeben.“
Da begannen die übrigen Gäste, sich hinter vorgehaltener Hand zuzuflüstern: „Was glaubt er eigentlich, wer er ist? Wie kann er jemandem zusagen, seine Sünden seien ihm vergeben?!“
Willkommen daheim – Lukas 7,48–49

Worüber regen sich die Leute denn auf? Sollen wir nicht alle „unserem Nächsten die Sünden vergeben“??
Aber vielleicht sollten wir uns beim Lesen des Verses erst einmal fragen: was hatte die Frau den schlechtes an Jesus getan? Oder anders gefragt: Hatte die Frau eine Sünde an Jesus begangen, die Jesus nun vergeben konnte?
Wie würdest du dich fühlen, wenn dir jemand auf die Füße tritt, und eine andere beistehende Person dann sagt: „nicht so schlimm, ich vergebe dir?“ – wahrscheinlich würdest du der beistehenden Person klarmachen, dass nur du hier das Recht hast zu vergeben!?!

Deine Sünden sind dir vergeben (vgl. 5,20). Wie in 5,20-25 wird die Aussage Jesu als Ausübung des göttlichen Vorrechts der Sündenvergebung verstanden und wird von einer ähnlichen Frage gefolgt: Wer ist dieser, der sogar Sünden vergibt? Lukas stellt diese Frage absichtlich, damit seine Leserinnen und Leser über die Bedeutung und die Auswirkungen dessen nachdenken, wer Jesus ist.

Die ESV Studienbibel

Dass ein Mensch Sünden vergeben konnte, ging über die Grenzen des Gesetzes hinaus, wie die Pharisäer es verstanden (siehe 5,21). Doch Christus war nicht einfach ein Mensch, sondern der Gesetzgeber selbst. „Wer könnte Dinge verkünden, die über dem Gesetz stehen, wenn nicht der, der das Gesetz verordnet hat?“ (CyrAl).

Die orthodoxe Studienbibel

Der folgende Vers (48) bedeutet eine Überraschung. »Dann sagte er (= Jesus) zu ihr: Deine Sünden sind vergeben.« Ja, waren sie denn nicht schon vergeben? Warum spricht Jesus offensichtlich ein zweites Mal aus, was er schon einmal gesagt haben muss (vgl. V. 41ff.)? Wer diese Fragen beantworten will, der findet im dankbaren Samaritaner von Lk 17,15ff. einen Schlüssel. Aus der Liebe der Frau schließt Jesus die Annahme der zugesagten Vergebung. Der Sinn von V. 48 ist also: Jetzt ist die Vergebung endgültig in Kraft getreten, ebenso wie der Samaritaner von Lk 17,15ff. durch seine Dankbarkeit die endgültige Hilfe gefunden hat. Was nützt denn die Zusage der Vergebung, wenn wir sie nicht annehmen? Zugleich bestätigt Jesus die frühere Zusage und setzt damit die Frau in glänzender Weise ins Recht gegenüber den innerlichen Vorwürfen des Pharisäers. Drittens aber spricht er mit solcher Vollmacht vor den Ohren der Zuhörer, dass klar wird, dass er selbst die Quelle der Vergebung ist.
Wir zitieren dazu die Bemerkung J. A. Bengels: »Die größten Sünder sind oft die herrlichsten Gefäße der Gnade geworden.«
Die Überlegungen der »anderen Gäste« (V. 49) sind genauso verständlich wie in Mt 9,2ff.; Mk 2,5ff.; Lk 5,20ff. »Sünden vergeben« darf ja nur Gott (2Mose 34,7; 4Mose 14,20; Ps 130,4; Jes 55,7). Die Frage: »Wer ist dieser?« spricht also das Problem an, ob Jesus mehr ist als ein bloßer Mensch, Die jüdischen Zeitgenossen haben sich mit der Gottessohnschaft Jesu meist intensiver befasst als der moderne Mensch. Die Formulierung »der sogar Sünden vergibt« lässt das Außergewöhnliche der Erscheinung Jesu durchschimmern. Wie viel Erstaunliches tat dieser Jesus – und nun vergibt er »sogar« die »Sünden!« Das letzte Wort Jesu gilt der Frau, die Stärkung und Trost braucht: »Dein Glaube hat dich gerettet« (V. 50). Wie Mt 9,22; Mk 5,34; 10,52; Lk 8,48; 17,19; 18,42 zeigen, hat Jesus ein solches Wort öfter gesprochen. Lukas liebte es besonders. Aber was heißt das: »Dein Glaube hat dich gerettet«? Wenn ein heutiger Christ so etwas sagen würde, würden ihm viele Theologen ins Wort fallen und rufen: »Falsch! Nur Gott rettet! Nicht der Glaube!« Aber so steht es nun einmal da: »Dein Glaube hat dich gerettet.« Das bedeutet erstens: Gottes Vergebung kommt auf dem Weg des Glaubens und nicht irgendwelchen Verdienste.
Das bedeutet zweitens: Die Zusage der Vergebung wird erst dann zur Lebenswirklichkeit, wenn wir sie im Glauben annehmen. Röm 3,21ff., ja die gesamte Glaubenslehre des Paulus, ist schon keimhaft in diesen Jesusworten enthalten. Das bedeutet drittens: Die Sünderin ist durch ihren Glauben zur Jüngerin geworden. Sie ist jetzt ein Mitglied des Reiches Gottes. Deshalb hat sie nun auch Frieden mit Gott (vgl. Röm 5,1) und kann wirklich »im Frieden hingehen«. D. h. sie kann ihren Weiterweg als gläubige, zu Jesus gehörende Frau antreten. Oder, um es mit Worten aus Kol 1,13 zu sagen: Sie ist errettet aus der Macht der Finsternis und versetzt in das Reich Jesu. Und dies alles aus »Glauben«! Hier enthüllt sich das Lukasevangelium als ein strahlendes Glaubensevangelium, das dem Theophilus Mut zum Glauben macht.
Bengel hat auch hier Wesentliches formuliert: »Nicht der großen Liebe, sondern dem Glauben wird das Heil zugeschrieben. Der Glaube ist die wesentliche Bedingung auf unserer Seite. Die Liebe gibt den äußerlichen Beweis für Andere.«

Gerhard Maier – Edition C

Als Jeschua sich an die Frau wandte und sagte: „Deine Sünden sind dir vergeben“ (Lukas 7:48), machte er eine Aussage, die nur Gott machen kann. Das Vergeben von Sünden ist das exklusive Vorrecht der Gottheit. Die Reaktion kam sofort: „Und sie, die mit ihm zu Tisch saßen, fingen an, bei sich selbst zu sagen: Wer ist dieser, der sogar Sünden vergibt? (Lukas 7:49). Ihre Theologie war richtig: Niemand kann Sünden in einem heilsgeschichtlichen Sinn vergeben außer Gott allein. Also war Jeschua entweder ein Gotteslästerer oder er sprach die Wahrheit: Er war der Messias.

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

Wie königlich war doch Jesu Verhalten der Sünde gegenüber. So stark die Sünde den Menschen auch von Ihm und dem Nächsten trennte, die Sünde trennte jedoch nicht Ihn vom Menschen. Er spricht zur Samariterin am Jakobsbrunnen, Er tritt in das Haus eines Zöllners, Er deckt die Sünderin zu seinen Füßen, Er seht sich zu den Zöllnern und Sündern, Er verspricht einem Verurteilten das Paradies seines Vaters. Welch eine Welt war das, die Ihm diese Vollmacht gab? Er lebte in der Welt des Vaters, daher fürchtete Er die Verunreinigung durch die Sünde des Nächsten nicht.
Das ist eine königliche Stellung auch der Sünde gegenüber. Auch der Sünde gegenüber behält Er sich das Recht der persönlichen Entscheidung vor. Sie bestimmt nicht Ihn, Er bestimmt über sie. Er spricht zu dem Gichtbrüchigen: „Mensch, dir sind deine Sünden vergeben!“ Und zur Sünderin zu seinen Füßen sagt Er: „Gehe hin, sündige hinfort nicht mehr! Für Ihn gibt es kein Nichtvergeben – können! Gäbe es ein solches, dann wäre sein absolutes königliches Können der Sünde gegenüber in Frage gestellt.
Wenn so viele in seinen Tagen – und die Menschheit bis heute – ohne Vergebung bleiben, so geschieht es nicht“ weil die Sünde Ihn vom Menschen trennt. Er hat sie bis zu ihrer letzten Scheußlichkeit und Bosheit unter die Vergebung seines Vaters gestellt und damit seine königliche Stellung ihr gegenüber für immer geoffenbart. „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ Er hat den Weg zum Mensch en auch über dessen Sünde hinweg gefunden.
Die Sünde trennt aber den Menschen von Ihm. Und da der Mensch in seinem Unglauben vor Ihm und seiner Reichsgotteswelt flieht wenn Er sich ihm offenbaren will, daher bleibt er unter dem Druck seiner Schuld und in der Knechtung durch die Sünde. Denn auch in der Vergebung bleibt Er der Erlöser.
Er stellt auch seine Heilandsmission unter seinen königlichen Adel.
Er kann mit seiner Rettung warten, bis der Mensch in seinem inneren Bankrott nach einem Retter ruft. Er drängt sich denen nicht auf, die noch wie der jüngste Sohn im Gleichnis mit den vom Vater empfangenen Gütern „auch ohne Ihn auskommen. So stark die Liebe des Vaters auch auf die Heimkehr des Sohnes wartet, sie erzwingt keine unfreiwillige Heimkehr und keine ablehnende Tischgemeinschaft im Vaterhause. Der Vater will nur eine Gemeinschaft auf Grund einer freiwilligen Hingabe an seine Liebe.

Jakob Kroeker – ER sprach zu mir

liebt einander – II

Das ist das Innenzielgebot, das Meine, dass ihr opferfähig liebet einander, so wie Ich liebte opferfähig euch.
Pfleiderer – Johannes 15,12

Dies ist meine Anweisung, dass ihr in Liebe füreinander da seid, wie auch ich euch Liebe erwiesen habe.
Gottes Agenda – Johannes 15:12

Heute nur Ergänzungen – da wir das Thema schon zwei Mal : Weisung: Liebt einander und Liebt einander

Damals war meine Frage:
Liebe als Befehl?
Oder als Auftrag?
Oder nur für diejenigen, die ich auch leiden kann, weil sie sich jeden Sonntag im selben Saal mit mir treffen?
Oder wirklich mein Leben auch aufgeben für den anderen?

Dies ist das „elfte Gebot“, dass wir einander lieben sollen. Gewiss, der Christ, der in Christus bleibt, sollte mit anderen Gläubigen auskommen! Die Liebe zu den Brüdern ist ein Kennzeichen eines Jüngers. Jetzt nennt Jesus seine Jünger „Freunde“. Sein eigener Tod am Kreuz hat seine Liebe zu ihnen bewiesen; nun müssen sie ihre Liebe zu ihm beweisen, indem sie seine Kinder lieben. Freunde lieben einander und helfen sich gegenseitig. Der Gehorsam, den Christus von uns verlangt, ist nicht der eines Sklaven, sondern der eines Freundes. Weil wir seine Freunde sind und in ihm bleiben, kennen wir seinen Willen und teilen seine Geheimnisse. Wir werden daran erinnert, dass Abraham Gottes Freund war und dass Gott ihm seine Pläne für Sodom mitteilte.

Wiersbes Erläuterungen zum Neuen Testament

und wieder die Frage: greift meine Liebe zu „den Brüdern“ nur auf die, die meine Meinung teilen, die ich am Sonntag treffe, oder wirklich auf ALLE die sich Christen nennen und durch ihre Taten zeigen, dass sie Jesus nachfolgen wollen?

Die zehnte Ermahnung ist, einander zu lieben (Johannes 15,12-13). Ausgehend von der Liebe des Gläubigen zu Gott und der Liebe Gottes zu den Gläubigen lautet die Ermahnung, dass sie einander lieben sollen; sie sollen die Brüder lieben. Sie sollen den Mitgläubigen näher stehen als den unerlösten Mitgliedern ihrer eigenen Familie. Wenn die Gläubigen in Seiner Liebe bleiben und ihre Liebe zu Ihm zeigen, indem sie Seine Gebote halten, werden sie auch einander lieben.

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

Ein vorrangiges Gebot hatte Jesus seinen Jüngern gegeben: sie sollten sich untereinander lieben (wiederholt in V. 17). Die Christen wachsen durch ihre gegenseitige Fürsorge. Das Vorbild für diese Liebe ist Christi demütiges, aufopferungsvolles Dienen: wie ich euch liebe.

Walvoord Bibelkommentar

Sind die, die bei dir in der Gemeinde „führen“ diejenigen die „Diener“ sind? Oder gibt es eine Führung, denen andere dienen sollen?

einander lieben: Um zu bleiben, muss ein Gläubiger gehorchen (V. 10). Um zu gehorchen, muss ein Gläubiger andere Gläubige lieben (13:34, 35).

Die Nelson Studienbibel

Das ist mein Gebot. Die Liebe ist die Summe von Gottes Gesetz (13,34; Mt 22,37-40), die größte aller Gnaden (1Kor 13,13) und unsere höchste Pflicht gegenüber unseren Mitchristen (1Joh 3,23). wie ich euch geliebt habe … sein Leben hingeben. So wie das geistliche Leben aus der Vereinigung mit Christus durch den Glauben an seinen Tod und seine Auferstehung fließt (Verse 3-5), so wird das geistliche Leben auch durch die Nachahmung Christi in seiner Selbstaufopferung für andere geprägt und gelenkt (1. Johannes 3,16-18).

Die Reformation Heritage KJV Studienbibel

Biblische Liebe ist die Entscheidung, mitfühlend, gerecht, verantwortungsbewusst und aufopferungsvoll das Wohlergehen eines anderen zu suchen (15,12). Du kannst Menschen lieben, die du nicht unbedingt magst, denn Liebe ist nicht von deinen Gefühlen abhängig. Deshalb kann Jesus dir befehlen, „eure Feinde zu lieben“ (Mt 5,44). Es stimmt, dass Liebe Gefühle der Zuneigung beinhalten kann, und solche Gefühle können sich mit der Zeit entwickeln. Aber sie wird nicht von ihnen angetrieben. Die Liebe wird von der Aufopferung für das Wohl der anderen angetrieben. Und der größte Ausdruck der Liebe ist, sein Leben für … Freunde hinzugeben (Johannes 15,13). Das ist die Art von Liebe, die Jesus uns vorgelebt hat.

Die Tony Evans Studienbibel

Habt ihr nicht gelesen?

Er aber sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als ihn und die bei ihm waren hungerte?
Elberfelder 1871 – Matthäus 12,3

Da antwortete Jesus: »Anscheinend kennt ihr unsere Geschichte nicht gut genug! Wisst ihr nicht, was damals König David tat, als er und seine Freunde vom Hunger gequält wurden?
Roland Werner – Das Buch – Matthäus 12:3

Jesus meinte dazu nur: „Haben Sie überhaupt was begriffen? Kennen Sie nicht die Story von David und seinen Kollegen und was die taten, als sie Hunger hatten?
VolxBibel – Matthäus 12,3

Lesen? So richtig die Bibel – oder doch nur eine bibelerklärende Zeitschrift? Dazu hatten wir ja schon öfter die Gefahren erwähnt, die entstehen…

So auch heute - ja man kann den Vers aus dem Zusammenhang reißen, um zu zeigen, dass Jesus es mehr als wichtig war, das gesamte Wort Gottes wirklich richtig zu kennen. Dazu gehört natürlich, dass ich die Bibel chronologisch lese, dass ich die Worte am besten „laut vorlese“ – und über das gelesene Wort gebetsvoll nachdenke. Und ich sollte mir klar machen, worauf sich die Verse im Zusammenhang beziehen und was der gelesene Stoff über den Gott der Bibel aussagt. Ich kann mich noch an ein altes Buch erinnern, indem die Leser aufgefordert wurden, den gelesenen Stoff sich bildlich vorzustellen und sogar die Gerüche wahrzunehmen, die damals wohl geherrscht haben mögen…

Jesus weist die Ankläger also auf die Geschichte mit David und den Schaubroten hin. Kannst du dich noch erinnern, an welchem Wochentag David die Schaubrote erhielt? Und welche Regeln galten für das Essen der Schaubrote? Es kostet also gewisslich etwas Zeit – und über viele Punkte wird man erst wirklich aufmerksam, wenn man die Bibel dass dritte, vierte …. Mal chronologisch liest.

Das Handeln Jesu ist hier (V. 1–8) sehr bezeichnend. »Was David tat«, weist hin auf die Zeit seiner Verwerfung und Verfolgung durch Saul (1Sam 21,6). Jesus ist hier weniger der verworfene Heiland als der verworfene König.

Scofield-Bibel

Arbeit war am Sabbat verboten. Die Rabbiner des ersten Jahrhunderts unterteilten die Arbeit in neununddreißig Kategorien, von denen jede viele Unterkategorien hatte. Drei verbotene Kategorien waren das Pflücken, Dreschen und Worfeln. Die Jüngerinnen und Jünger pflückten Getreide und rieben es zwischen den Händen, um die Spelzen zu entfernen, und verstießen damit in dreifacher Hinsicht gegen das strenge rabbinische Gesetz. Das Pflücken von Getreide auf dem Feld eines Nachbarn galt nicht als Diebstahl (Dtn 23,25).
12:3-7 Jesus lehrte, dass das Sabbatgesetz durch Prioritäten wie (1) echte menschliche Not (1Sm 21:1-6), (2) Anbetung (Nm 28:9-10) und (3) Taten der Freundlichkeit (Hs 6:6) außer Kraft gesetzt wurde.

CSB Studienbibel

hast du nicht gelesen: Eine Beleidigung für den intellektuellen Stolz der Pharisäer. Jesus benutzt die Frage, um gelehrte Führer zu demütigen, denen es an kindlichem Glauben fehlt (12:5; 19:4; 21:16, 42; 22:31). ● Jesus zieht die Parallelen zwischen 1 Sam 21,1-6 und seiner eigenen Situation. So wie Davids Gefährten hungrig waren (12:1), waren es auch die Jüngerinnen und Jünger; so wie David Erbe des vereinigten Königreichs Israel war, so ist Jesus der Sohn Davids. Damit impliziert er, dass David selbst schuldig ist, wenn seine Jünger in Sünde sind – eine Schlussfolgerung, die im Alten Testament nirgendwo angedeutet wird. Das ist die erste Prämisse von Jesu Antwort an die Pharisäer. Siehe Anmerkung zu Mt 12,7.

The Ignatius Catholic Study Bible

Seit der Königin Alexandra (76-67 v. Chr.), der Witwe des begabten und grausamen Makkabäerkönigs Alexander Jannai, waren die Pharisäer zur führenden religiösen Gruppe der Juden geworden. Selbst die sadduzäisch gesonnenen Hohenpriester mussten den pharisäischen Auslegungen des Gesetzes folgen. Wie die Pharisäer sich zu Jesus stellten, entschied also praktisch das Schicksal seiner Mission in Israel. Wir stoßen jetzt auf das Matthäuskapitel, das die Auseinandersetzung mit den Pharisäern zeigt. Damit gelangen wir an eine Weichenstellung.

Die Frage >Habt ihr nicht gelesen« setzt voraus, dass die Pharisäer das AT gut kennen. Sie ist typisch für dieses und andere Gespräche Jesu mit den pharisäischen Gesetzeslehrern (vgl. Mt 12,5; 19,4; 21,16.42; 22,31; 24,14). Jesus versucht also vom AT her zu antworten. Das bedeutet: Sowohl Jesus als auch die Pharisäer benutzen das AT als höchste Autorität ihrer Zeit, weil es Gottes Wort ist. Strittig ist zwischen ihnen aber die Auslegung des AT, nämlich was Gottes wirklicher Wille ist. Jesus geht aus vom Beispiel »Davids« in 1 Sam 21,2ff.): Davids Flucht und Davids Essen der Schaubrote beim Priester Ahimelech in Nob. Obwohl die Schaubrote nach 3 Mose 24,5ff.) als »Hochheiliges« nur von Aarons Abkömmlingen gegessen werden durften, gab sie Ahimelech David »und seinen Begleitern«, weil sie »Hunger hatten«. Jesus legt also Wert darauf, dass sowohl Davids Gruppe als auch seine Jünger nur aus Hunger aßen. Übrigens blicken wir da hinein in die Armut Jesu und seiner Jünger, die oft nicht wussten, wo schlafen und was essen (vgl. Mt 8,20; Lk 8,3; 2 Kor 8,9). Die alttestamentliche Stelle begründet jetzt, dass man im Hunger auch Schaubrote essen durfte, und lässt deshalb den Schluss zu, dass Jesu Jünger am Sabbat ihren Hunger stillen durften. Aber das Beispiel Davids ist noch um eine Dimension reicher. David ist ja das Abbild des Messias! So wie David (Mt 1,1 !) als Abbild des Messias mit seinem Hunger dem Priesterrecht vorging, so gehen die Messiasschüler Jesu mit ihrem Hunger dem Sabbatrecht vor. Aber und das muss mit aller Kraft festgehalten werden – damit bricht Jesus in keiner Weise das AT. Im Gegenteil, er erfüllt es. Das AT gibt ihm ja das Recht zum Handeln und schattet bei David schon vor, was der Messias Jesus tun kann! Nur die »Aufsätze der Ältesten« werden also verletzt, nicht Gottes Wort.

Edition C

Der Herr wußte immer auf solche unbegründeten Anklagen zu antworten. Die Schriften des Alten Testaments, zu denen sich die Pharisäer selbst bekannten, genügten, um sie zu widerlegen. Der Herr führt eine Begebenheit aus dem Leben Davids an, die sich in 1Sam 21,1-6 findet. David war zur Stiftshütte in Nob gekommen und hatte etwas zu Essen verlangt, worauf der Hohepriester ihm von den Schaubroten gegeben hatte, die streng genommen niemand außer den Priestern essen durfte. Daraus können zwei Lektionen gewonnen werden.
 1. Das Haus, das Mose errichtet hatte, war in den Tagen Davids nicht mehr wirklich das Haus Gottes, denn Gott hatte es schon zuvor verlassen, als die Philister die Bundeslade entführt hatten (Ps 78,60). Nur solange Gott in diesem Haus wohnte, waren die Schaubrote ausschließlich den Prietern vorbehalten. Ebenso war der Tempel zur Zeit des Herrn nicht mehr das Haus Gottes. Die Umstände der beiden Epochen entsprachen einander hierin. David verstieß also nicht gegen die Heiligkeit des Hauses Gottes, wie sich später Ussija an der Heiligkeit des Heiligtums versündigte (2Chr 26,16-20).
 2. Der Herr sagte, daß es nur den Priestern erlaubt war, das Schaubrot zu essen. Aber zur Zeit Davids waren die Hohenpriester Ahimelech und Abjatar nicht die eigentlichen Priester, da sie von Aarons Sohn Ithamar abstammten, der Elis Stammvater war. Keiner dieser Namen erscheint in der Geschlechterfolge der Hohenpriester in 1Chr 6,3-15. Es verhielt sich in der Zeit des Herrn ebenso: Annas und Kajaphas waren keine wahren Hohenpriester, denn sie waren von Rom eingesetzt worden, nicht von Gott.
  David handelte im Licht der Tatsache, daß die Schaubrote ihren Sinn verloren hatten, so wie der Tempel später ihre Bedeutung verlieren würde, nachdem »der Herr hat seinen Altar verworfen« hatte. (Kl 2,7). Auch der Herr handelte im Licht der Tatsache, daß das Sabbathgebot seinen Sinn eingebüßt hatte; denn
 1. Der Herr wollte Barmherzigkeit, nicht Opfer;
 2. Der Sabbath sollte mit dem Kommen Christi durch den ersten Tag der Woche ersetzt werden. Dies würde der Herr Jesus als Herr des Sabbaths erwirken.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Erstens berief er sich auf den Bericht von Davids Handlungen in 1 Samuel 21 und wies darauf hin, dass der König auch das pharisäische Gesetz verletzte, als er die Schaubrote aß (Matthäus 12,3-4; Markus 2,25-26; Lukas 6,3-4). Mose sagte nie, dass ein Levit einem Nicht-Leviten die Schaubrote nicht geben dürfe. Das pharisäische Gesetz sagte das jedoch. Im Fall der Pharisäer konnten sie nicht behaupten, dass David vor dem mündlichen Gesetz lebte, denn nach ihrer Theologie gab Gott dieses Gesetz Mose; deshalb ging es der Zeit Davids voraus. David selbst brach also das pharisäische Gesetz, doch die Rabbiner verurteilten den König nie. Wenn er das pharisäische Gesetz brechen konnte, konnte das auch sein Nachkomme, der größer ist als er.

Auch in der rabbinischen Theologie wurde Doeg, der Edomiter, als ein großer Toragelehrter angesehen. Im Jerusalemer Talmud wird seine Feindseligkeit gegenüber David mit der folgenden Erzählung erklärt: Als die Israeliten zu David kamen und ihn nach dem Essen der Schaubrote am Sabbat fragten, antwortete David: „Das Anrichten setzt die Einschränkungen des Sabbats außer Kraft, aber das Kneten des Teigs und das Ausstechen setzen die Einschränkungen des Sabbats nicht außer Kraft.“ Diese Lehre erzürnte Doeg so sehr, dass „er daraufhin hinging und Saul, dem König von Israel, den Rat gab, Nob, die Stadt der Priester, zu töten.“

Im Bericht von Markus erwähnt Jeschua, dass David das geweihte Brot aß, als Abjathar Hohepriester war (Markus 2,26). In 1 Samuel 21,1 war der Priester jedoch Ahimelech. Holdcroft liefert eine mögliche Erklärung:

Da das Buch Samuel eine große Schriftrolle ohne Kapitel- und Verseinteilung war, identifizierte Jesus den Abschnitt durch seinen prominentesten Charakter. Nach dem Besuch Davids war Abjathar der einzige Priester, der dem Massaker von Doeg entkam. So wurde er während der Herrschaft Davids Hohepriester. Für moderne Leser könnte der Bericht von Markus so wiedergegeben werden: „In dem Abschnitt, der von Abjathar erzählt (der Hohepriester werden sollte), betrat David . . .“

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

Und? Hättest du sagen können: „JA, habe ich genau so auch gelesen?“
Oder gehörst du zu der „jungen Generation von Bibelgelehrten“, die der Meinung sind, dass die Geschichten von Samuel erst viel viel später geschriebene „Sagen“ waren? Jesus Christus bezog sich auf jeden Fall auf diese Geschichten, und zeigte, das diese Geschichten wahr waren!

„denn ich bin stärker als diese Welt“ – II

Dies habe ich euch eben verkündet, damit ihr durch mich Frieden habt. Inmitten der Menschheit habt ihr Bedrängnis, aber seid zuversichtlich, ich selbst habe die Welt bereits überwunden!“
Gottes Agenda - Johannes 16,33

Das habe ich euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt werdet ihr von allen Seiten bedrängt. Doch fasst wieder Mut, denn ich habe den Sieg über diese Welt!«
Roland Werner – Das Buch – Johannes 16:33

Diesen Vers hatten wir schon…

Um Angst überwinden zu können, muss man dem Stärkeren vertrauen. Wir sollen uns mit ihm verbünden, statt auf die Verschwörungen in der Welt einzugehen. Gerade heute häufen sich auch unter Christen große Hysterie und panische Weltuntergangsfantasien. Wir haben Angst vor der Zukunft und verlieren das Vertrauen in die Institutionen. Wir wittern überall Verschwörungen. Nun fordert uns Jesus auf, diese Angst zu verlassen. Daher sagt er in Johannes 16,33: „Dies habe ich euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Jesus ist der Sieger über Hölle, Tod und Teufel. Wenn wir in seiner Nähe sind, haben wir Anteil an seinem Sieg. Dann haben wir Frieden.

Faszination Bibel 3/2021

Entsprechend »unsolide« ist gegenwärtig noch ihr Glaube (V. 31–32). Doch ist das nicht Anlass für einen letzten Vorwurf, sondern für ein letztes Trostwort im Munde Jesu (V. 33). Die Angst, von der hier gesprochen wird, ist verursacht durch die endzeitlichen »Bedrängnisse«, denen die Jünger ausgesetzt sein werden (das griechische Wort umfasst beides). – Zu V. 32b vgl. schon 8:29; auch und gerade im Sterben weiß Jesus sich vom Vater nicht verlassen (vgl. 19:28–30 mit Mk 15:34 par).

Einführungen und Erklärungen aus der Stuttgarter Erklärungsbibel.

Aber seid getrost, denn ich habe die Welt überwunden: „Ein solches Wort ist würdig, dass man es auf den Knien von Rom nach Jerusalem trägt“ (Martin Luther). Die letzten Worte Jesu sind keine Strafe, sondern ein Trost. Jesus versprach Frieden (14:27) und Freude (16:20, 22). Nun fügte er hinzu, dass seine Jüngerinnen und Jünger auch dann Frieden finden können, wenn sie von Bedrohungen umgeben sind; sie können trotz derer, die ihrem Glauben feindlich gegenüberstehen, ruhig sein.

Neue Lebendige Übersetzung Studienbibel

„Das habe ich euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. Ihr werdet in dieser Welt Leid erfahren. Seid mutig! Ich habe die Welt besiegt.“ In Jesus selbst herrscht immer ein beständiger Friede. Er hatte Frieden. Wenn er selbst keinen Frieden besessen hätte, hätten wir keinen Frieden in ihm haben können. Was für eine heilige Ruhe lag im Geist unseres göttlichen Meisters. Er war ein Meister in der Kunst des Friedens. Kein Mensch hat ihn je mehr gestört, aber auch kein Mensch war weniger gestört. Er ließ sich von nichts abbringen, was er sich vorgenommen hatte, denn er richtete sein Angesicht wie einen Feuerstein (Jes 50,7), und er ließ sich dabei weder aufregen noch entmutigen, denn sein Geist war nicht von dieser wechselhaften Welt.
So wie der Meister Frieden in sich selbst hatte, so hatte er den starken Wunsch, dass alle seine Jünger Frieden haben sollten. Unser Herr Jesus Christus freut sich, sein Volk fest, ruhig und glücklich zu sehen. Lasst uns die Ruhe genießen, die sich aus dem Wissen ergibt, dass die Reserven Gottes unendlich sind und dass sie uns in jedem Moment zu Hilfe kommen und uns im Notfall befreien können. Wir sollten nicht so beweglich sein wie die Wellen, sondern so fest wie die Sterne. Wir sollten nicht wie Disteln sein, die von jedem Wind weggeblasen werden, sondern wie ein entfernter Granitgipfel, der den Stürmen der Zeitalter trotzt.

The Spurgeon Study Bible

Die Welt nach dem Sündenfall (Gen 3) ist so beschaffen, dass Menschen, die Gott nachfolgen wollen, in Schwierigkeiten und Frustration geraten werden. Jesus hat uns gewarnt, dass Schwierigkeiten kommen werden, wenn wir ihm treu sind. Gott hat die Probleme der Welt nicht geschaffen. Er hat uns die Freiheit gegeben, auf ihn zu reagieren. In unserer Freiheit entscheiden wir uns für das Böse oder erleben die Folgen der bösen Entscheidungen anderer und bringen damit Ärger und Frustration in die Welt. Christus hat die unruhige Welt überwunden.

CSB Jüngerstudienbibel

Unabhängig davon, wie die Welt dich niederschlägt, hast du Grund, mit mutigem Glauben zu leben, denn Jesus ist der souveräne König über die Welt. Er hat die Sünde, Satan und den Tod besiegt. Wenn du gläubig bist, ist dir die Ewigkeit sicher. Und Jesus hat die Macht, deine irdischen Umstände zu überwinden. Wenn du diese Wahrheit kennst und eine enge Beziehung zu Gott pflegst, wird sich deine Perspektive radikal ändern, wenn du dich allen Hindernissen stellst, die sich dir in den Weg stellen.

Die Tony Evans Studienbibel