Und die Schrift ward erfüllt, welche sagt: “Abraham aber glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet”, und er wurde Freund Gottes genannt.
Elberfelder Bibel 1905 – Jak 2,23
und es wurde die Schrift erfüllt, die da sagt: «Abraham-a- aber glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet», und er wurde ein Freund-b- Gottes genannt. -a) 1Mo 15,6; Röm 4,3; Gal 3,6. b) 2 Chr 20,7; Jes 41,8.
Abraham Meister – Jak 2,23
und es erfüllte sich die Schriftstelle: „Abraham glaubte an Jehova und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet“, und er wurde als Freund Jehovas bezeichnet.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Jak 2,23
und das Schriftwort wurde erfüllt, welches sagt: „Abraham setzte Glauben in Jehova, und es wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet“, und er wurde „Freund Jehovas“ genannt.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Jak 2,23
Es steht ja schon in den alten Büchern drin: „Abraham hat Gott vertraut. Dadurch ist er für Gott okay geworden.“ So wurde er jemand, den man „einen Freund von Gott“ nennt.
VolxBibel – Jak 2,23
ἐ-πληρώθη Aor. Pass. πληρόω. λέγουσα Ptz. Fem. λέγω, attr. ἐ-πίστευσεν Aor. πιστεύω. ἐ-λογίσθη Aor. Pass. λογίζομαι (an)rechnen τινί τι εἴς τι jmdm. etwas als etwas (B 1a). φίλος Freund. ἐ-κλήθη Aor. Pass. καλέω.
Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament
Jakobus geht so weit, daß er den „toten“ Glauben mit dem der Dämonen vergleicht. Sie glauben auch an die Existenz Gottes, aber ihr Glaube rettet sie nicht. Jakobus greift zwei positive Beispiele aus dem Alten Bund heraus: Bei Abraham reift der Glaube aus im Gehorsam (Hehr. 11, 8). Auch bei Rahab war es die Verbindung von Glauben und Tun (Jos. 2, 9).
Die Bibel mit Erklärungen: Erklärungen
Was für einen Glauben hatte den Abraham?
Hatte er nur den Button „annehmen“ gedrückt, als er die „Freundschaftsanfrage“ bekommen hatte?
Was tat Abraham, dass Gott daraus schließen konnte, dass Abraham IHM glauben würde?
Jakobus betont die Verbindung von Glaube und Werken, die zusammenwirken. Der Glaube ist die Antriebskraft hinter der Tat. Die Tat dagegen ist die Auswirkung des Glaubens. Die hier mit „vollkommen geworden“ (eteleiOthE) übersetzte Verbform bedeutet eigentlich „zu Ende führen“. Der Glaube findet seine Erfüllung in der Handlung. So war es bei Abraham. Jakobus und Paulus zitieren also dieselbe alttestamentliche Passage – 1Mo 15,6 – ,um jeweils den besonderen Aspekt, um den es ihnen geht, zu belegen (vgl. Röm 4,3). Paulus hielt fest, daß Abraham durch seinen Glauben gerecht wurde, und Jakobus sagt, daß er durch seinen Glauben, der durch seine Werke sichtbar wurde, gerecht wurde.
DIe Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
In V. 22 arbeitet Jakobus erneut den springenden Punkt heraus: »Da siehst du, dass der Glaube mit seinen Werken zusammenwirkte und der Glaube aus den Werken seine Vollkommenheit erreichte.« »Seine Werke« sind die des Abraham. Für Abrahams »Glauben« bleibt es charakteristisch, dass er sich nicht von den Werken trennen ließ. Die Formulierung »zusammenwirkte« klingt gefährlich, so, als wolle Jakobus doch Glaube und Werke addieren. Aber nach dem Zusammenhang ist das eindeutig nicht der Fall. Er will doch sagen: Glaube und Werke bilden ein »vollkommenes« Ganzes. Erst die Tat macht den Glauben zu einem echten Glauben. Wir können etwa so formulieren: Ohne den Glauben wären Abrahams Werke nur nutzlose »Gesetzes -Werke« gewesen; ohne »Glaubens -Werke« hätte Abraham aber gar keinen wahren Glauben gehabt.
Jetzt ist es vollkommen logisch, wenn Jakobus fortfährt: »So wurde die Schrift erfüllt, die sagt: „Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet“ und er wurde „Gottes Freund“, genannt« (V. 23). Endlich erfassen wir Jakobus ganz. Er sieht den Glauben als ein organisches Ganzes. Er ist für ihn kein Punkt, keine Momentaufnahme, nach der alles weiterläuft wie bisher. Er ist vielmehr eine lebenslange Gottesverbindung, die im Falle des Abraham sowohl 1 Mo 15 als auch 1 Mo 22 einschließt. Von 1 Mo 15,6 her zu argumentieren, ohne 1 Mo 22 zu berücksichtigen, verfehlt also den biblischen »Glaubens«-Begriff! Erst mit 1 Mo 22 »wurde« 1 Mo 15,6 »erfüllt«, man könnte auch sagen: »ganz gemacht«, »ausgefüllt«.
Für denjenigen, der sich für biblische Zusammenhänge interessiert, ist Jak 2,23 eine wahre Fundgrube: a) Der Ausdruck »die Schrift sagt« findet sich oft im NT (vgl. Joh 7,38.42; Röm 4,3.9.17; 10,11; Gal 4,30; 1 Tim 5,18; Jak 2,23; 4,5). Vorausgesetzt wird dabei, dass »die Schrift« ein Ganzes ohne Widersprüche darstellt und damals der Kanon des Alten Testaments bereits abgeschlossen war. b) Der Ausdruck »die Schrift wurde erfüllt« begegnet uns im NT noch häufiger. Vorausgesetzt wird dabei, dass das AT als Weissagung auf den Neuen Bund gelesen werden muss. Der Umgang des Jakobus mit der »Schrift« ist also kein anderer als bei den anderen Aposteln. c) Ebenso wie für Paulus ist 1 Mo 15,6 für Jakobus eine Standardstelle des AT (vgl. Röm 4,3.9; Gal 3,6). Auch darin zeigt sich die Gemeinsamkeit von Jakobus und Paulus. d) Offensichtlich stützt auch Jakobus die christliche Rechtfertigungslehre auf 1 Mo 15,6. e) Weil er aber 1 Mo 15,6 nicht vom Bibelganzen isolieren will, greift er außerdem auf andere Bibelstellen zurück. Deshalb erwähnte er oben 1 Mo 22 und gebraucht jetzt für Abraham den Ehrentitel: »Gottes Freund«. Dieser Ehrentitel stammt aus 2 Mo 33,11; 2 Chr 20,7; Jes 41,8 und wurde vom Judentum hoch geschätzt (vgl. Weisheit 7,14.27).
Schlussbilanz aus dem Abraham-Beispiel: »Ihr seht, dass der Mensch aus Werken gerechtfertigt wird und nicht aus Glauben allein« (V. 24). Im Vergleich zu Röm 3,28 hat dieser Satz besondere Berühmtheit erlangt. Zu beachten ist, dass das Wort »allein« im Urtext nur in Jak 2,24 zu finden ist, nicht aber in Röm 3,28, wo es nur sinngemäß enthalten ist. Der Ausdruck »Glauben allein« ist aber entscheidend. Er wird benutzt im Blick auf den Diskussionsgegner, der in V. 18 Glauben und Werke trennte: »Du hast Glauben, ich dagegen habe Werke.« Dieser Diskussionsgegner denkt also, »Glauben allein« könne genügen. »Glaube allein« ist hier aber der aufs Denken und Sagen reduzierte, unechte Glaube. Und dieser unechte Glaube wird – so betont Jakobus – gerechtfertigt«, d. h. von Gott nicht anerkannt. Weiteres Endergebnis: Jak 2,24 und Röm 3,28 widersprechen sich nicht. Die jüdischen Lehrer (Rabbinen) untermauerten, wenn möglich, jede Aussage durch mindestens zwei Schriftstellen. Jakobus macht dasselbe. Er stellt neben das Beispiel Abrahams das Beispiel Rahabs:
…
Was lernt der moderne Leser aus Jak 2,14-26 ? a) Dass echter Glaube sich weder auf das Herzenskämmerlein noch auf das Lippenbekenntnis beschränkt. b) Dass echter Glaube sich vielmehr in bestimmten Werken, also in einer christlichen Praxis äußert. c) Ohne eine solche christliche Praxis gehe ich tatsächlich verloren. d) Dies ist der Grund, weshalb in den evangelischen Kirchen zwangsläufig Erweckungsbewegungen kommen mussten. Denn wäre man bei einer Reformation der Lehre stehen geblieben, und nicht auch zu einer »Reformation des Lebens« vorgedrungen, dann wäre die Reformation auf halbem Wege stecken geblieben. e) Bringen wir den biblischen Sachverhalt noch einmal auf den Punkt: Gottes Gnade erreiche ich nicht durch Werke; aber ich kann diese Gnade wieder verspielen, wenn aus dem Glauben keine Werke folgen.
Edition C
Ist Dein Leben „reformiert“? Oder bist du noch immer mit „essen und trinken, heiraten und den normalen Dingen des Lebens“ beschäftigt?
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